Ci E ® ® ® [SL ©0098 7 1 4 5 > F 2 bor 97 K N 170 f Herrn von Buffons Naturgeſchichte Wien, gedruckt und verlegt bei F. A. Schraͤmbl. 5 17 9 1 * MNaturgeſchichte e ee ger Die Meiſen a). * 5 1 Dogleich btb den? Rahmen Pa ira be⸗ ſonders auf das Königlein angewandt hat, ſo glaube ich . daß zn ſich deſſel⸗ ben 25 0 a) Alyı$daros. Ariftotel. Hiſtor. animal. Lib. VIII. c. 111. | ’ ei Belon ſagt in feinen Beobachtungen p. 10. unrecht, daß die Griechen die Meiſe barus menneten; denn dieſer Nahme Parus iſt ein lateiniſches Wort, welches Gaza 1 des Griechiſchen AmyıSarog gebraucht hat. Parr. Plin. Nat. hik. Lib. X. cap. 33. Parus, Parix „Melanga; in einigen Pro⸗ vinzen Italiens Parula; in anderen Parizo- la, Patulcio, Pariuza, Zinzia, Orbe fia, Spa- ruoczolo; in Savoyen Mayenche; deutſch Meis, Meife, eislein; engl. Tit moule; vielleicht Buff. Voͤgel 17. 8. 5 2 j ben bedient häbe, um dadurch uberhaupt un ſere Meiſen zu bezeichnen, und daß er die⸗ ſes Geſchlecht als einen Zweig der Specht⸗ familie anſehe; ein Geſchlecht, welches nach ihm ſich viel weiter erſtreckt, als nach den neueren Naturkündigern. Folgendes ſind meine Beweiſe: | 15 Plinius ſagt, daß die Spechte die ein⸗ | gen Voͤgel wären, die ihr Neſt in Baum⸗ loͤchern machten b); und man weiß, daß die meiſten Meiſenarten ebenfalls dieſe Gewohn⸗ hen, haben. Alles was er von gewiſſen Spech⸗ N fagt, die wie Katzen auf den Baͤumen kletterten, welche ſich fo auf haͤngeten, daß der Kopf unten ſey, die ihre Nahrung unter den Rinden ſuchten, welche fie mit dem Schna⸗ vielleicht, wie Ray fast, weil dieſe Vö⸗ gel wie Mäufe in den Löchern der Mauern niſten. Im Illyriſchen Sykom; gewöhnlich in Bourgogne Quinqueneres, Pique mou- ches; in Provence Serreline. 2 S. b) Pullos educant in caris Avium ſoli. Lib. X c. XVIII. | DS} 4 j 3 Schnabel hacketen u. f. w. e), paßt fo gut auf die Meiſen als auf Spechte. 3. Was er von gewiſſen andern Spech⸗ ten ſagt, die ihr Neſt an den Enden janger Aeſte aufhaͤngeten, fo daß kein vierfuͤßiges Thier dazu kommen koͤnnte d), kann nur auf gewiſſe Arten von Meiſen paſſen, als auf den Kemiz und die Penduline, und ganz und gar nicht auf die eigentlichen Spechte. 4. Es iſt ſchwerlich anzunehmen, daß Plinius niemahls von dem Remiz und der Penduline gehöret haben follte, die ihr Neſt auf haͤngeten, weil einer dieſer Voͤgel in Ita⸗ lien niſtet, wie wir in der Folge ſehen wer: den; und es iſt eben ſo ſchwerlich anzuneh⸗ men, daß, wenn er dieſes beſondere Neſt kannte, daß er davon nicht in ſeiner Na⸗ \ kurge⸗ ‚e) Scandentes in fubreetum felium modo; illi vero et fupini percuſſi corticis lono pa- bulum fubefe intelligunt. Plin lib. X. cap. XVIII. 4) Picorum aliquis fufpendit in ſurculo (ni- dum) . . ut nullus quadrupes accedere pollit. Idem, lib. X. cap. XXXIII. K S — 4 8 turgeſchichte gehandelt hätte. Nun iſt aber die hier unten angeführte Stelle die einzige. in ſeiner Naturgeſchichte, die darauf eine Beziehung haben könnte; daher kann man Alle dieſe Stelle nicht anders verſtehen, als n Meiſen, die als Voͤgel von der Fami⸗ lie 4 bu Sirch betrachtet werden. | Ueberdieß hatte dieſer Zweig der Specht⸗ familie den beſondeen Rahmen Parra; denn in dem Geſch hlechte der Parra., ſagt Plinius, gibt es einige, die ihr Neſt wie eine Ku⸗ gel bauen, und mit ſolcher Sorgfalt ver⸗ ſchließen, daß man ſchwerlich den Eingang entdecken kann e), welches auf den Zaun⸗ koͤnig paßt, den man oft mit dem Koͤniglein und den Meiſen verwechſelt hat; und es gibt darunter eine andere Art, die es eben ſo macht, und dazu Hanf und Flachs ge⸗ brauchet, welches auf die langgefhwänzte Meiſe paßt. 5 Wenn e) In genere parrarum elt, cui nidus ex mu- ſco arido ita abſoluta perficitur pila, ut in- veniri non poflit aditus. Ibidem, M. . Belon. page 343- ; * = 3 Wenn alſo der Nahme Parra der Ge⸗ ſchlechtsnahme war, der mehrere Arten begriff, und da das Meifte, was von dieſen Ar⸗ ten bekannt iſt, auf unſere Meiſen paßt: ſo folgt daraus, daß dieſes Geſchlecht kein anderes als das Meiſengeſchlecht ſeyn kann. Dieſes iſt noch deſto wahrſcheinlicher, da der Nahme Argatilis, welchen Plinius einer dieſer Arten beilegt, ſo viele Aehnlichkeit mit dem griechiſchen Nahmen Aigithalos hat, den Ariſtoteles den Meiſen gibt, daß man es für einerlei, von den Abſchreibern nur etwas verunanſtaltetes Wort halten muß; um ſo mehr, da Plinius ſonſt nirgends von dem Aigithalos handelt, obgleich er ſehr gut die Werke des Ariſtoteles kannte, und aus⸗ druͤcklich bei Verfertigung feines zehnten Buches zu Rathe gezogen hat k), welches von den Vögeln handelt. Dazu kommt, daß der Nahme Argatilis von den Schriftſtellern keinem andern Vogel beigelegt iſt, fo viel ich weiß, als demjenigen, wovon hier die Rede iſt, und nach allen obigen Gründen kein anderer als eine Meife ſeyn 50 konnen ſcheint. Eini⸗ M. ſ. Plin. lib. I. pag. 31. Nat. Eik. ( (Elzevir. 12.) 1635. | B. 4 | / 25 Einige haben die Meiſen mit den Bie⸗ nenfreſſern verwechſelt, weil fie wie dieſe Apivores ſind, da ſie Bienen freſſen. Man hat ſie auch noch mit den Geißmelkern ver⸗ wechſelt, wegen der Aehnlichkeit ihrer grie⸗ chiſchen Namen Aigithalos und Agothelas; aber Gesner vermuthet von dieſen beiden : buche Nahmen eine ganz andere verſchie⸗ dene Ableitung. Uiberdieß ſind die Meiſen nie beſchuldiget, daß ſte die Ziegen ausſoͤ⸗ gen, und konnten es 5 nicht beſchuldigt werden. Alle Vögel von dieſer Familie ind dem Anſcheine nach ſchwach, da ſte ſehr klein ſind; aber ſte ſind zu gleicher Zeit ſehr leb⸗ haft, thaͤtig und muthig. Man ſteht ſie ſtets in Bewegung; ſie fliegen ohne Unterlaß von einem Baume zu dem andern, und huͤpfen von Aeſten zu Aeſten; fie klettern an den Baumrinden, und haͤngen ſich an die Mauern; ſie hacken und haͤngen ſich auf allerlei Weiſe an, oft ſo, daß der Kopf unten hangt, um alle kleinen Ritzen durchſtoͤren, und darin Wuͤrmer, Inſekten und ihre Eier aufſuchen zu koͤnnen; fie leben auch von Samen, aber anſtatt fie in ihrem Schnabel aufzubeiſſen, wie die Hänflinee und Diſtelfinken thun, halten faſt alle Meiſen fie zwiſchen ihren kleinen E 7 kleinen Klauen , und durchbohren fie mit Schlaͤgen des Schnabels; fie durchſtoßen ſogar Nüffe, Mandeln und dergleichen g). Wenn man ihnen eine Nuß am Ende eines Fadens auf hangt, fo hangen fie fi an dieſe Nuß, und folgen dem Schwanken, ohne die Beute fahren zu laſſen, und ohne ſie anzubicken e e | Man hat beobachtet, daß fie 15 arte Halsmuf keln und eine ſehr dicke Hirnſchale haben h), welches einen Theil von ihren Unter⸗ nehmungen erklart; aber um ſte alle zu er⸗ klaren, muß man voraus ſetzen, daß ſie viele Stärke in den Muſkeln der Süße und 1 0 haben. f Die meiſten europa iſchen Meiſen findet e en e man 8) Da dieſes Geſchaͤft etwas zu hart iſt, und ſie zuletzt blind macht, wie Friſch ſagt, ſo räth man, die Nuͤſſe, den Hanffamen, kurz alle harten Dinge vorher, ehe man ſie ihnen gibt, zu zerdrücken. D) Journal de Phyfique , Aott 1776. pag. 123. etc. | man in unſerm Klima zu jeder Jahreszeit, aber niemahls in ſo großer Anzahl als ge⸗ gen das Ende des Herbſtes, zu welcher Zeit diejenigen, die ſich des Sommers in den Wäldern und auf den Gebirgen i) auf⸗ halten, davon durch die Kälte und dem Schnee verjagt und genoͤthigt werden, ihren Unterhalt in angebaueten Ebenen und der Nach barſchaft bewohnter Oerter in fugen- 3 N Während der een Jcbrszei und ſo⸗ gar zu Anfange des Fruͤhlings leben ſie von einigen trockenen Samenkoͤrnern und eini⸗ gen Hüllen von Inſekten, welche fie bei dem Suchen 5 Die langſchwaͤnzige Meiſe nach dem Ariſto⸗ teles; und die Kohlenmeiſe, die kleine blaue, die ſchwarze und geſchopfte nach den neuern Schriftſtellern. a | k) Einige behaupten, daß fie alsdann in die Tannenwaͤlder fluͤchten; Andere ver- ſichern, daß fie es nur thun, um in den Laͤndern zu bleiben, wo ſie Schnee finden, und daß fie ſich gegen Süden ziehen. Letzte⸗ res ſcheint mir das Wahrſcheinlichſte * 9 Suchen auf den Baͤumen finden; ſie kneifen auch die hervorbrechenden Knoſpen ab, und machen ſich an die Schmetterlingseier, zu⸗ mahl an diejenigen, welche wie Ringe um kleine Zweige gelegt find; endlich ſuchen fie auf dem Felde kleine todte Vogel auf, und wenn fie dergleichen finden, die von Krankheit ſchwach find, aber noch leben, oder in Schlin⸗ gen gefangen find, kurz ſolche, "über die ſie Gewalt haben, wenn ſte auch von ihrer eigenen Art wären, fo durchſtoßen fie ihnen die Hirnſchale, und freſſen ihr Gehirn. Zu dieſer Grauſamkeit ſind ſte nicht immer durch die Nothdurft gedrungen, weil ſte ſich die⸗ ſelbe ſogar erlauben, wenn fie ihnen noch ganz unnütz iſt, z. B. in einem Vogelhauſe, wo fie hinreichende und für ſie ſchickliche Nahrung finden. Den Sommer über freſ⸗ ſen ſie, außer den Mandeln, Nuͤſſen, In⸗ ſekten und dergleichen, alle Arten von Korn, Kaſtanien, Buchenſamen, Feigen, Hanf, Hirſen und andere kleine Samenkörner ). | Man 8 / ) Einige behaupten, die Meiſen verdaueten weder Nübefomen noch Hirſe, wenn ſol⸗ ches nicht vorher durchs Kochen erweicht wäre, aber der Vicomte de Zuerhornt, der fie jung aufgezogen hat, verſich⸗ ‘ A 18 Man hat beobachtet, daß diejenigen, die man im Bauer hält, begierig find nach Blut, verdorbenem Fleiſche, ranzigem Fette, ge⸗ ſchmolzenem oder vielmehr durch die Flamme angebranntem Unſchlitte des Lichts; es ſcheint, daß ihr Geſchmack von dieſem hg ee BERN Alle Meiſen, in fie ein wenig grau⸗ fam find, lieben doch im ganzen die Ge⸗ ſellſchaft ihres gleichen, und fliegen in mehr oder weniger zahlreichen Haufen. Sind ſte durch einen Zufall getrennt worden, fo ru⸗ fen fie ſich einander wechſelsweiſe, und find bald wieder beiſammen; doch ſcheinen ſte ſich zu fuͤrchten, ſich gar zu nahe zu kom⸗ men m); vermuthlich da ſie von ihrer eige⸗ nen Neigung auf ihres gleichen ſchließen, daß ihnen nicht ſehr zu trauen ſey. Von der Art iſt die Geſellſchaft der Uibeln. Mit wenigerem Mißtrauen über! aſſen fie ſich en⸗ gern vaß er fie mit anders nichts als Hanf und Hirſe ernaͤhrt habe. V. w) Journal de Phyf que 4. d. O. 11 gern Verbindungen, die fie alle Jahre im Frühlinge erneuern, und von welchen eine anſehnliche Nachkommenſchaft die Folge iſt; denn es iſt den Meiſen eigen, fruchtbarer als irgend ein anderes Geſchlecht von Vöͤ⸗ geln zu ſeyn n), und zwar mehr als im Berhältniffe ihres kleinen Körpers. Man follte glauben, daß zu ihrem Baue eine groͤßere Menge lebender Materie komme, und daß man dieſem Uiberfluſſe von Leben ihre große Fruchtbarkeit fo wohl als ihre immerwäh⸗ rende Thaͤtigkeit, ihre Staͤrke und ihre Herz⸗ haftigkeit zuſchreiben müffe. Kein anderer Vogel greift die Eule kühner an; fie fliegen daher immer zuerſt auf fie zu, und fuchen ihnen die Augen auszuhacken. Ihren Angriff begleiten fie mit einem Straͤuben der Federn, einer Folge von heftigen und ſchnellen Be⸗ wegungen, welche ausdrucksvoll ihre Er⸗ bitterung und kleine Wuth anzeigen. Wenn fie ſich gefangen fühlen, beiſſen fie mit Hef- tigkeit auf die Finger des Nogelfaͤngers, 8 ſtoßen RR a 2) Diefes iſt fo bekaunt in England, daß man jede zugleich ſehr kleine und ſehr frucht⸗ bare Fran eine Meiſe nennt. 1 1 X N 32 1 Wide ſtoßen oft mit dem Schnabel dagegen, und rufen mit großem Geſchreie die Voͤgel ihrer Art zuſammen, welche auch haufenweiſe herbei kommen, und ebenfalls gefangen wer⸗ den, und ſo wieder andere zum Fange zu⸗ ſammen rufen 0). Auch verſichert Lottinger, daß man auf den lothringſchen Gebirgen zur rechten Zeit, naͤhmlich beim Nebel, nichts als eine Locke, eine kleine Hätte und einen Kolben nöthig habe, vierzig bis funfzig Du⸗ gend in einem . zu fangen p). Man * o) Journal de Phykique, Aoüt 1776. page 123. p) Nach Friſch fangt man in einem Tage nur etwa hundert auf einem gewiſſen Fange, den man in der Gegend von Nürnberg den großen Meiſenſchlag nennt. Man bauet ei⸗ ne dreieckige Hütte auf drei großen Tau⸗ nen, die zu Saulen dienen; jede Seite dieſer Hütte hat eine Art von Fenſter, wor⸗ über man einen Meiſenſchlag ſetzt; jedes Fenſter hat dergleichen, und hiervon ein jeder feinen Lockvogel; der Vogelfaͤnger iſt in der Mitte, um ſeine Augen auf alles zu richten, und lockt ſte ſelbſt mit einer Lock⸗ pfeife, die ſehr weit zu hoͤren Br zu⸗ ſammen. Friſch a. a. O. Dieſer Schriftſeler g ſetzt = 8 W 15 Man. fängt fie noch in b Anzahl, ſo wohl mit dem Meiſenſchlage q) als mit dem kleinen Lerchennetze, in Schlingen, mit Pogelleim, in Sprenkeln, als ſogar, wie es die Alten machten, mit einem Teige, der mit Wein angefeuchtet war, und womit man fie betrunken machte r). Man hat alſo ſehr viele Mittel, die man zur Zerſtoͤrung die⸗ fer kleinen Voͤgel, und fat alle mit gutem Erfolge, anwendet 1). Die Urſache f hier⸗ , | ſetzt noch hinzu, daß man in dieſen Mei⸗ ſeuſchlaͤgen ſchwerlich Zopf⸗ und Schwanz⸗ meiſen 5 5 . nn a) Man hat Meifenfchläge als Bauer von Flieder de. 1) Diefer Teig macht, daß fie betaͤubt werden, niederfallen, mit den Fluͤgeln ſchlagen, ſich bemühen fort zu fliegen, wieder niederfallen, und durch die manigfaltigen lächerlichen Bewegungen und Stellungen die Zuſchauer ergetzen. Aelian de Nat. animal. Lib. I. cap. 58. 7 ) Der Meiſenfang iſt der luſtigſte unter allen Arten des Vogelfanges, und wird auf ver⸗ ſchiedene Weiſe angeſtellet. 2. Zu⸗ * 4 hiervon ist, weil es für diejenigen, dir Bienen ziehen, ſehr e iſt, die Meiſen * auszu⸗ 2. Zuvöͤrderſt iſt b hierzu eine Meiſenhütte thig, die nach Beſchaffenheit des Orts, ent⸗ weder im Walde auf der Erde oder daſelbſt in der Höhe, auf drei nicht weit von einan⸗ der ſtehende große Baͤume, oder auch un⸗ weit einem fließenden Waſſer, wobei viel Weiden anzutreffen, zu erbauen iſt. Die er⸗ ſte, auf dem Erdboden, wird am bequemſten rund, in der Breite oder über dem Dia⸗ meter 6 Ellen weit, alſo angelegt; erſtlich werden Pfaͤhle nicht weit von einander ein⸗ geſchlagen , und mit grünen Straͤuchen ſehr dicht, damit man nicht durchſehen kann, eingeflochten, worauf ſodann eine dergleichen Decke zu liegen kommen muß; gegen Suͤdoſten aber wird die Thur zum Aus⸗ und Eingehen angelegt, und wenn ein Windofen hinein geſetzt werden ſoll, muß ſolche Hütte inwendig mit Bretern ausge⸗ ſchlagen ſeyn. Nach dem Morgen, oder ge⸗ gen des Vogels Zuge zu, läßt man ein Zugloch und etliche Loͤcher an den Sei⸗ tenwaͤnden, wohinaus die Kloben geſteckt werden; beſonders aber muͤſſen grüne Baͤu⸗ me um die Huͤtte ſtehen, weil die Meiſe hieſe mehr als die dürren befußet. 6 Gine Art, die Meilen zu fangen, geſchie⸗ ber a x 15 suszurolken, weil fie eine große Menge die⸗ ker nuͤtzlichen Inſekten, beſonders wenn fie \ Junge 75 het vermittelſt eines Klobens, wovon die⸗ ſer Artikel nachzuſehen. Die Zeit zum Mei⸗ ſenfange gehet um Aegidi an, und der beſte Zug iſt auf Kreuzechöhung ; wiewohl auch eine ziemliche Zahl dieſer Voͤgel den gan⸗ zen Winter hindurch hier bleibet. Wenn nun der Zug angehet, fo muß man frühe mit anbrechendem Tage ſchon in der Hütte ſeyn, die Kloben aufſpannen, und zu den Löchern aus der Hütte bis an die Huͤlſe hinaus ſtecken. Unter den Kloben auswen⸗ dig an der Hütte werden die Bauer gehan⸗ gen, worein der Vogelſteller nachmahls Lockmeiſen ſteckt. Vor die Kloben wird ein Stock, der oben eine Gabel hat, jedoch etwas niedriger als dieſe liegen, geſteckt, an den Spitzen ſoll eine krumm gebogene Stecknadel an einem Stuͤcke Zwirnfaden angebunden und am Stocke ein Bindfa⸗ den feſt gemacht ſeyn, welcher in die Huͤt⸗ te gezogen wird, woran die Ruhr- oder Rohrmeiſen angebracht werden. Um nun dieſe, weil man ſte Anfangs nicht gleich Hat, zu erlangen, bindet man einen Fuchs⸗ ſchwanz an einen Stock, pfeifet auf der Pfeife, die locket fie heran, und wenn ſie hei der Huͤtte angekommen, führer man mit dem 16 Junge haben, verzehren 58). Sie au igen über dieß zu viele Lebhaftigkeit, zumahl zur Zeit — dem angebundenen Fuchsſchwanze ſchnell zur Hüttenthüre hinaus, ziehet ihn aber auch bald wieder zu ſich hinein, worauf die Meiſen, ſo bald ſie dieſes gewahr wer⸗ den, ihrer angeſtammten Neugierigkeit nach, ſehen wollen, wo der Fuchsſchwanz geblie⸗ ben, ſetzen ſich demnach auf die Kloben, die ziehet man ſogleich zuſammen, und zuruck in die Hütte, fangt fie alſo an den Zehen und Klauen der Füße, und ſtecket die zuerſt gefangenen theils in die Bauer, theils haͤuget man fie an die Lockruthen, wenn ihnen die gebogene Stecknadel durch den Schnabel geſpießet worden. Sind nun Lockvoͤgel vorhanden, fo gehet der Fang gut, indem fie es bald melden, wenn ibe res gleichen gezogen kommen, wobei das Lo⸗ cken mit der Pfeife vieles hilft. Buſchen dann welche an, fo ruͤhret man die am Ruhr hangenden Meisen, fie mögen todt oder lebendig ſeyn, da dann d dieſen die au⸗ gefußeten zu Hülfe kommen wollen, ſich auf die Kloben ſetzen, und alſo hiermit er⸗ zählter Maßen gefangen werden. Je mehr die gefangenen ſchreien, je mehr ſetzen ſich von denen noch vorhandenen auf die Kloben, und ziehet man öfters auf einen Zug 5 bis 6, manchmahl auch nur a bis 3. Fliegen 17 Zeit iber Ankunft; denn alsdann ſind fie ſehr wenig ſcheu, halten ſich in den Gebü- & ſchen Fliegen die Meiſen ſtark, ſo koͤnnen drei bis vier Perſonen auf dieſe Art in ei⸗ nem Vormittage 8, 10 und mehr Schock fangen: 2. Anbei kann der Klobenfang dure den ſo genannten Meiſenfang, wenn man dieſen da⸗ neben errichtet, verbeſſert werden. Solcher Tanz nun, wozu jedoch mehr Arbeit und Leute gehoͤren, wird bei der jetzt beſchrie⸗ benen Hütte alſo angeleget: man ſtecket vier Stangen, jedoch zu vier und einem halben Fuß lang, die oben Gabeln haben, zwölf Schritte von der Hütte, quadrat⸗ weiſe in die Erde, und beleget drei Sei⸗ ten mit dünnen Staͤngelchen, die Seite aber nach der Hütte zu bleibet offen Hierzu muͤſſen zwei bis drei Schock Spren⸗ kel vorraͤthig gefertigt ſeyn; dieſe werden alle der Geſtalt an die Staͤngelchen gehan⸗ gen, daß der eine mit ſeinem Stell⸗ oder Klippholze inwendig, der andere auswen⸗ dig komme. Mitten in dem Meiſenfange, oder zwiſchen den Sprenkeln, ſtecket man einen langen Stock, der eine Gabel hat, woran zwei Meiſen zum Ruhren ange⸗ a macht Buff. Vögel 17. B. 3 — 18 ſchen auf, fliegen an den Straßen herum, und laſſen ſich leicht ankommen; aber fie bes i kommen macht werden. Wenn nun der Fang ange⸗ ben fol, muß mau fruͤhe vor Tage an⸗ fangen, die Sprenkel aufzuſtellen, die Lock⸗ meiſen in die Huͤtte und auf den Fang zu ſetzen, anbei eine gute Partie Stell⸗ oder Klipphoͤlzer vorraͤthig haben, daß drei und vier Perſonen bei glücklichem Fange unge⸗ hindert arbeiten und die vorhandenen Klo⸗ ben zugleich auslegen koͤnnen. Auf das Ru⸗ fen der Lockmeiſen und fleißige Pfeifen fliegen ſodann die in der Freiheit ſeyenden Meiſen herzu, und buſchen an. Nach deſ⸗ fen Erfolge rühret man an den Ruͤhrruthen, welches die Meiſen genau beſehen wollen, ſetzen ſich demnach auf die Stellhoͤlzer der Sprenkel, und werden hierdurch an den Füßen gefangen. 3. Meiſen auf dem Leime und der Leier zu fangen, kann bei vorher beſchriebener Hütte, oder nur bei einer von gruͤnen Reiſern zuſammengemachten, alſo veranſtaltet wer⸗ den: man ſchlaͤgt zwei 6 Fuß lange Pfaͤh⸗ le vier Ellen aus einander, in welchen oben große Loͤcher durchgebohret ſind, ma⸗ chet ſodann eine Walze, eines guten Ar⸗ mes ſtark, mit Zapfen an beiden Enden, dis 5 = kommen bald Erben und werden etwas mißtrauiſcher. | 5 Si f i die in die Löcher der Pfaͤhle alſo paſſen, | daß ſich die Walze drehen laͤßt. In die Walze werden Löcher , 8 Zoll weit aus einander , alſo gebohret, damit 2 und 2 übers Kreuz kommen, worein undehhälge haſelne Stöckchen, von 3 Fuß in der Laͤn⸗ ge, geſteckt werden koͤnnen. In dieſe wer⸗ den 2 Paar kleine Loͤcher, 2 Zoll weit aus einander, ſo, daß ein Paar etwas un⸗ ten, denen andern gegenuber, ſtehet, in ſolcher Ordnung gebohrt, damit die Leim⸗ ruthen vom andern gegenuͤber ſeyenden Stocke nicht beruͤhret werden. Hierzu macht man Leimruthen, von 9 Zoll in der Laͤn⸗ ge und eines Toback⸗Pfeifenrohres ſtark, am einen Ende zum Einſtecken in die ge⸗ dachten Loͤcher ſpitzig. In die Walze wird ein hoͤlzerner Nagel geſchlagen, woran eine dop⸗ pelte Leine alſo befeſtigt wird, daß die eine, wenn fie aufgewickelt, im Anziehen die Walze drehet, und ſich ab⸗, die andere aber aufwindet. Nach dieſer Verrichtung ſetzet man ſich in die Hütte „ pfeifet fleißig, ruͤhret die Ruͤhrruthen, welche gleichfalls gedachter Maßen beſorgt ſeyn muͤſſen, wor⸗ auf die Meiſen bald ankommen, und auf die Leier fallen, die auch, wenn ſolches B 2 nicht 26 Sie legen achtzehn bis zwanzig Eier, bald mehr bald weniger t) einige in Baum⸗ loͤchern, d nicht nach Wunſch geſchehen ſollte, ge⸗ drehet werden muß, welches viel helfen wird. Weil nun die Meiſen oͤfters mit de⸗ nen Leimruthen von der Leier fallen, iſt noͤthig, unter dieſer, gleich wie unter dem Meiſenfange, das Gras abzuſchneiden, und alles rein abzukehren, auch um die Leier herum ein dichtes Zaͤunchen zu verfertigen, damit die Voͤgel nicht wegfliegen und ſich verkriechen koͤnnen. 4. So wohl andere kleine Voͤgel als auch die Meiſe werden ferner mit dem Kauze und der Leimſtange alſo gefangen: der Kauz oder Steinkauz iſt das beſte Mittel zum Meiſenfange; den zu erlangen, muß man vor die Gemaͤuer und Thuͤrme, wo ſtch die⸗ ſes Thier aufhaͤlt, Schleifen von Pferde⸗ haaren oder Leimruthen legen, worein fie ſich beim Aus⸗ und Einfliegen am Mor: gen und Abende fangen. Die Leimſtange hier- zu muß glatt, lang und mit Loͤchern durch⸗ bohret ſeyn, worein die Leimruthen geſteckt werden, und wenn dieſes geſchieht, iſt zu beobachten, daß zwar auf allen Seiten der Stange Leimruthen ſtecken müffen, je⸗ doch nicht dicht und gerade eine über der andern. 2 1 loͤchern, und bedienen ſich ihres Schnabels, um dieſelben einwaͤrts auszuruͤnden, glatt zu J ‚andern. Ferner muß man noch eine glat⸗ te Stange haben, worauf oben ein run⸗ des Scheibchen gemacht, und der Kauz * * aufgebunden wird. Mit dieſem Zeuge zie⸗ het der Liebhaber des Vogelfanges aus in die Buͤſche oder Waͤlder, ſtecket die Stan⸗ ge mit dem Kauze an einem bequemen Orte auf, und ſtellet die Stange mit den Leim⸗ ruthen daneben. Wie nun alle Voͤgel das Eulengeſchlecht ſehr verfolgen, alſo fan⸗ gen bald diejenigen, wonach der Vogel⸗ ſteller ſtrebet, wenn ihnen der an die Stan⸗ ge aufgebundene Kauz vor die Augen kommt, an zu ſchreien, und ihn zu ver⸗ folgen, fliegen nach dem Kauze, an deſſen Behaͤltniß fie kein Anhalten haben, da⸗ her ſte ſich auf die Leimruthen ſetzen, und kleben bleiben. 6 Will an einem Orte der Fang nicht nach Verlangen gluͤcken, ſo nimmt man die Stange, gehet damit weiter, und ſtecket ſelbige auf, wo mehrere Hoffnung zu ei⸗ nem guten Vogelſchmauſe vorhanden iſt. Ondmat. foreſtal. II. p. 813. und Döbels Jaͤgerprakt. 3) Andere behaupten, daß fie des Winters die meiſten 22 zu machen, u bilden, und 1 eine der Beſtimmung gemäße Geſtalt zu geben; au⸗ dere legen ſie in kugelfoͤrmige Neſter von unverhaltnißmaͤßiger Größe gegen einen ſo kleinen Vogel. Es ſcheint, als wenn ſte ihre Eier vor dem Legen gezaͤhlt haͤtten; es ſcheint auch, als wenn ſie zum voraus eine Zaͤrt⸗ lichkeit für die Jungen haͤtten, welche erſt auskommen follen; dieſes blicket aus der zaͤrtlichen Vorſicht, die fie bei Erbauung des Neſtes anwenden, und aus der Vorſicht her⸗ vor, die einige Arten haben, es am Ende eines Zweiges aufzuhaͤngen, wie auch aus der genauen Wahl der Materialien, die fie dazu brauchen, dergleichen find: feine Graͤ⸗ N „zarte Wurzeln, Moos, Faſern, Haar, Wolle, meiſten umbraͤchten, weil die Bienen als⸗ dann am wenigſten lebhaft waͤren, weßhalb ſte ihren Stachel dann am wenigſten zu fuͤrchten hätten, und fie leichter im Fluge fingen. V. t) Ein Weibchen, ſagt Hebert, welches auf den Eiern gefangen ward, hatte eine ſo ſchlaffe Bauchhaut, daß ſie hinreichend ” e geweſen wäre , den ganzen Bauch zu be⸗ decken, wenn derſelbe auch noch ein 1 1 5 ſo groß geweſen waͤre. 23 Wolle, Pflaumen, Federn, Flocken u. dgl. Sie find auch im Stande Unterhalt für ihre zahlreiche Familie zu verſchaffen, wel⸗ ches nicht allein einen großen Eifer und un⸗ ermuͤdete Thaͤtigkeit, ſondern auch viele Fer⸗ tigkeit und Geſchicklichkeit in ihrem Fange voraus ſetzt; oft ſieht man ſie zu ihrem Neſte mit Raupen in dem Schnabel zuruck kommen. Wenn andere Voͤgel ihre Brut angreifen, fo vertheidigen fie dieſelbe mit Ünerſchro⸗ ckenheit, fallen auf den Feind, und machen durch die Staͤrke des Muths die Schwaͤche furchtbar. Alle inlaͤndiſchen Meiſen find um die Au⸗ gen weiß gezeichnet; ihre aͤußere Zehe iſt mit der mittlern in der Wurzel verbunden, und dieſe iſt ein wenig laͤnger als die hin⸗ tere Zehe; die Zunge iſt wie abgeſtutzt und am Ende faſerig; faſt alle find auf dem Buͤrzel ſehr mit Federn verſehen; alle, die blauen ausgenommen, haben einen ſchwar⸗ zen oder mit Schwarz bezeichneten Kopf; alle, die langſchwaͤnzigen ausgenommen, haben blaufarbige Füße; was aber am mei⸗ ſten die Voͤgel von dieſer Familie unterſchei⸗ det, beſteht in ihrem Schnabel, welcher nicht wie eine Pfrieme zugeſpitzt iſt, wie ei⸗ nige Methodiſten behaupten, ſondern wie ein 24 Ä ein kurzer Kegel, der an den Seiten ein wenig flach geſtaltet iſt, mit einem Worte, der flaͤcher und kürzer als der Schnabel der Grasmücken iſt, und oft durch die Stirn⸗ federn, die empor und vorwaͤrts ſtehen, be⸗ ſchattet wird u). Ihre Naſenlöcher find von andern noch kleinern und unbeweglichen Fe⸗ dern bedeckt, und vorzuͤglich unterſcheiden fie ſich durch ihre Sitten und naturliche Ge⸗ wohnheiten. Es wird nicht ohne Nutzen ſeyn, zu bemerken, daß die Meiſen einige Züge der Aehnlichkeit mit den Raben, Aelſtern und ſelbſt den Neuntoͤdtern, in Abſicht auf die verhaͤltnißmaͤßige Staͤrke ihres Schna⸗ bels und ihrer kleinen Krallen, die Bart⸗ haare um den Schnabel, ihren Geſchmack am Fleiſche, die Art, ihre Nahrung in Stuͤcke zu zerreißen, um fie zu freſſen, und ſelbſt, wie man ſagt, in ihrem Geſchreie und ihrer Art zu fliegen, haben. Man muß fie deßhalb aber doch nicht, wie Kramer x) gethan, ee u) Alle Meiſen, ſagt Belon, haben Federn ſo ſehr nach vorn zu auf dem Schnabel, daß fie daher gezopft laſſen. V. X) Elenchus Anfiriae inferioris. 380. V. Kramer * 2 5 zu denſelben rechnen. Man darf nur einen vergleichenden Blick auf dieſe Vogel werfen, ſte nur auf den Baͤumen klettern ſehen, nur ihre aͤußere Geſtalt, die Verhaͤltniſſe ihrer Theile prüfen, und ihre übermaͤßige Frucht⸗ barkeit nachdenken, um ſich zu überzeugen, daß eine Meiſe nichts weniger als ein Rabe ſeh. Außer dem, obgleich die Meiſen mit ei⸗ nander ſtreiten, und ſich bisweilen unter einander auffreſſen, zumahl einige Arten, welche einen ausgezeichneten Widerwillen gegen einander hegen y): fo leben fie doch ie Kramer rechnet fie nicht zu den Haben, ſtellt ſie beſonders auf, und fragt nur: ob man fie wegen der angeführten ont ten nicht dahin rechnen koͤnnte. 2: y) Diefes find die Kohlmeiſe und die aſch⸗ graue Nonnenmeiſe. Journal de Phyſique Aotıt 1776. Man ſagt auch, daß wenn man mehrere Meiſen eine nach der andern in ein Bauer ſetzt, die erſtere uͤber die neu angekommenen herfaͤllt, und wenn ſte kann, biefelben koͤdtet, und ihr Gehirn auffrißt. 26 auch in gutem Vernehmen unter einander, und ſogar mit Voͤgeln von einer andern Art, und man kann ſagen, daß ſie nicht we⸗ ſentlich wie die Neuntoͤdter grauſam find, ſondern nur zu gewiſſen Zeiten und unter gewiſſen Umſtaͤnden, die noch nicht alle hin⸗ reichend bekannt ſind. Ich habe einige von ihnen geſehen, die anſtatt ihre Staͤrke zu mißbrauchen, da ſie es ohne alle Gefahr thun konnten, zeigten, daß ſte eines Gefühls und einer Theilnehmung faͤhig waren, wel⸗ che die Schwaͤche alle Mahl dem Staͤrkern einfloͤßen ſollte; wie man in ein Bauer, worin eine Blaumeiſe war, zwei junge aus dem Neſte genommene Schwarzmeiſen ſetzte, nahm die Blaumeiſe ſte wie ihre Jungen an, vertrat die Stelle einer Mutter bei ihnen, theilte ihr gewoͤhnliches Futter mit ihnen, und zerbrach ſelbſt die harten Samenkör⸗ ner, die ſich darunter fanden; ich zweifle ſehr, daß ein Neuntoͤdter eine ſo gute Hand⸗ lung ausgeübt haben würde. Dieſe Vögel ſind in der ganzen alten Welt verbreitet, von Daͤnnemark und Schweden an bis zum Vorgebirge der guten Hoffnung, wo Kolbe, wie er ſagt, unter andern ſechs Ar⸗ ten derſelben geſehen hat, naͤhmlich: die Kohlmeiſe, das aſchgraue Nönnchen, die Blaumeiſe, die ſchwarzkoͤpftge, die Schwarz⸗ g meiſe meiſe und das Haubenköniglein, a, er für eine Meiſe hielt. Alle dieſe Vögel ſangen angenehm, wie Kolbe ſagt, und wie die Kanarienvoͤgel, die ſich auch unter ſie miſchten, und mit ihnen praͤchtige, wilde Konzerte machten 2). Kenner bei uns behaupten, daß ſte auch ſehr gut in Europa ſingen, welches man aber von ihrem Fruͤhlingsgeſange, ihrem Geſange der Liebe, verſtehen muß, und nicht von dem unangenehmen heiſern Ge⸗ ſchreie, das fie das ganze Jahr behalten, und deßfalls, wie man behauptet, ſie den N | Rahmen 2) Defcription du cap de bonne éſperance pag. 165. part. III. chap. XIX. Ich ge⸗ ſtehe, daß ich wenig Zutrauen zu diefer Beobachtung habe, wo Kolbe, anſtatt zu ſagen, was er geſehen hat, nachgeſchrie⸗ ben zu haben ſcheint, was er bei den Na⸗ turkuͤndigern geleſen hat, da er ſich bloß erlaubt, zu ſagen, daß die Meiſen wie Kanarienvögel ſingen, anſtatt ſie, zu Fol⸗ ge der Schriftſteller, vielmehr wie die Finken fingen: O. 23 Nahmen Kleinſchmidt a) bekommen haben. Eben dieſe Kenner ſetzen hinzu, daß die Meiſen geſchickt ſind, Arien pfeifen zu ler⸗ nen; daß ſolches mit den Jungen, die ein wenig groß gefangen find, viel beſſer gluͤcke als mit denen, die man aufgefuͤttert habe b); daß fie bald zahm werden, und nach Ver⸗ laufe von zehn bis zwoͤlf Tagen anfangen zu ſingen. Endlich behaupten ſie noch, daß diefe Voͤgel dem Podagra ſehr unterworfen waͤren, und empfehlen, ſie des Winters warm zu halten. Faſt a) Ich bin mit den Schriftſtellern nicht einer⸗ lei Meinung in dieſem Stuͤcke; denn den Nahmen Schloͤßers (Ferrurier), der den Spechten gegeben iſt, haben fie nicht we⸗ gen ihres Geſchreies, ſondern weil fie mit dem Schnabel an die Baͤume zu ſchlagen pflegen, bekommen. Es ſcheint mir glaub⸗ lich, daß man den Meiſen gleichen Nah⸗ men gegeben, weil ſte eine gleiche Ge⸗ wohnheit haben. V. b) Traite du ſerin, page 51. Man behauptet einmuͤthig, daß junge aus dem Neſte ge⸗ nommene Meiſen ſchwer aufzuziehen ſind. | 29 Faſt alle Meiſen ſammeln fih Haufen und Vorraͤthe zuſammen, ſie moͤgen im Stan⸗ de der Freiheit oder im Vogelhauſe leben. Der Herr Vicomte de Querhoent hat oft verſchiedene von ihnen, denen er die Fliı- gel abgeſchnitten batte, drei bis vier Hir⸗ ſekoͤrner mit einem Hanfkorne c) in den Schnabel nehmen, und mit beſonderer Ge⸗ ſchwindigkeit oben auf die Tapete klettern geſehen, wo ſie ihr Magazin angelegt hatten; allein es iſt offenbar, daß dieſer Trieb zu ſammeln, und Vorraͤthe anzuhaͤufen, Geiz und uicht Vorſorge zum Grunde habe, we⸗ nigſtens nicht bei denjenigen, die gewohnt ſind, den Sommer auf Gebirgen und den Winter in Ebenen zuzubringen. Man hat auch bemerkt, daß fie alle Mahl dunkle Oerter ſuchen, um ſich zur Ruhe zu geben; fie ſcheinen die Breter und Mauern durchboh⸗ ren zu wollen, um ſich Zufluchtsoͤrter zu be⸗ reiten, aber alle Mahl in einer gewiſſen Höhe; denn fie ſetzen ſich kaum an die Erde, und halten ſich niemahls lange auf dem Soden des e) Friſch behauptet beinahe daſſelbe von der aſchgrauen Nonnenmeiſe, tom J. clal. 2. artis. 3. tab. 1. . 13. V. 30 des Köfiches auf. Hebert hat einige Arten beobachtet, welche die Nacht in hohlen Baͤu⸗ men zubringen; er hat verſchiedene Mahle ge⸗ ſehen, wie ſte ſich mit einem Mahle hinein flürzten , nachdem fie vorher auf allen Seiten um ſich geſehen, und, ſo zu ſagen, die Gegend durchſpuͤrt hatten; und er hat vergeblich ver⸗ ſucht, fie heraus zu treiben, indem er einen Stock in die Löcher ſteckte, in welche er fie ſchlüͤpfen geſehen hatte. Er vermuthet, daß fie alle Tage in dasſelbe Lager zuruͤck kom⸗ men; und dieſes iſt um fo wahrſcheinlicher, da dieſes Lager auch das Magazin iſt, worein fie ihren kleinen Vorrath einſchließen. Uibri⸗ gens ſchlafen alle dieſe Voͤgel ſehr feſt mit dem Kopfe unter den Flügeln wie die ubrigen. Ihr Fleiſch iſt uͤberhaupt mager, bitter und trocken, und folglich eine ſchlechte Speiſe; doch ſcheint ſolches Ausnahme zu haben dh). Die groͤßten von allen europaͤiſchen Meiſen ſind die Kohle und Bartmeiſen, und unter den = Gesner ſagl: man effe fie in der Schweiß; gefieht aber, daß es nichts weniger als ein Leckerbiſſen ſey; bloß Schwenkfeld iſt der Meinung, ſte werden im Herbſte und Winter ſchmackbaft und ſaftreich. Ariar. SileBar, pag. 323. 31 den auslaͤndiſchen die blaue indianiſche und die geſchopfte caroliniſche Meiſe; jede von ihnen wiegt ungefaͤhr eine Unze. Die klein⸗ ſten unter allen find die ſchwarzkoͤpfige, die langſchwaͤnzige, die aſchgraue Nonne, die Pendulin⸗Meiſe und die gelbkehlige Meiſe, welche nicht mehr als zwei bis drei Drach⸗ men wiegen. Wir wollen die beſondere Geſchichte der verſchiedenen Arten mit denjenigen anfan⸗ gen, die ſich in Europa finden, und ſorg⸗ faltig die unterſcheidenden Eigenſchaften eis ner jeden Art anzeigen; worauf wir zu den auslaͤndiſchen Arten übergehen werden. Uns ter den europdifchen werden wir diejenige ausheben, mit der dieſe auslaͤndiſchen die meiſte Aehnlichkeit haben. Die falſchen Mei⸗ fen, wie ich diejenigen nenne, die man une ſchicklich zu dieſer Claſſe geordnet hat, wer⸗ den wir wieder unter denjenigen Claſſen finden, denen ſte uns am naͤchſten zu kom⸗ men ſcheinen; z. B. die 15. Meiſe des Briſ⸗ ſon zu den Feigenvoͤgeln, die ſiebzehnte zu den Koͤniglein u. ſ. w. Endlich werden wir uns bemuͤhen, die bloßen Abarten, woraus man unſchicklich ſo viele beſondere Arten gemacht hat, zu 17 wahren Art zuruck z bringen. Die 32 Die große oder Kohlmeiſe a) 1). — Planche enl. 3. f. 1. Ich weiß nicht, warum Belon geglaubt hat, daß dieſe Art ſich nicht ſo oft als die übrigen an den Zweigen auf hinge. Denn ich a) Parus Ipizites. A’yı9aAdg orig, ανNL⁸ Ariftotel. Hiſt. Animal. Lib. VIII. Cap. 3. Fringillago, parus fpizites. Erſte Art oder große Art Meiſen; Nonnette wegen des ſchwarzen Kopfputzes; griechiſch AryıSahog. Belon Nat. des Oil. p. 367. Parus major, Fringillago; mellengua, melengua; deutſch Spiegelmeiß, wegen | der He ‚grosfe od_Aohtmeise. B 4 2 2 22 BR 7 Fd Hege. A 4. — 883 ich habe die Gelegenheit gehabt, eine diefer Meiſen zu beobachten, die ſich ohne Unter⸗ 4 ; | laß der Flecken feines Gefieders. In Sachſen Brandtmeis, in Brabant Malange, in Savoyen Majenze, in England The great, Tit-mouſe, The great Oxei, in Italien Pariſola domeſtica, in der Gegend der Alpen Tchirnabo, ſonſt Capo negro; wel» chen Rahmen man auch dem Feigenfreffer mit der ſchwarzen Platte beigelegt hat, obgleich er mehrere Meiſearten zukommt, und obgleich Ariſtoteles ihn einer Art der⸗ ſelben, wie wir unten ſehen werden, ge⸗ geben hat. In Portugall Tintilaum, in der Tuͤrkei Ala. Gesner av. p. 640. In Nom Spernuzzola, in der Lombar⸗ dei Paruflola, in Toskana Cincinpotola; nach ſeinem Geſchreie in Piemont Teſta nera. Olina Uccellaria p. 28. f Zu Bologna Poligola, in Brabant Me- ba, in Holland Een Maes, Coeimaes. Al- ärovand. omithol. p. 713. Jonſt. av. p. 86. f Willughby, great tit-moufe, ox-eye Ornithol. p. 174. Ray, Synoplis 72. Friſch, tom. I. clall. II. div. I. n. 13 In Buff. Vögel 17. B. C 34 / 7 laß an den Sproſſen des Obertheils ihres Bauers aufhing, und welche, wie ſte krank * In Deutſchland Meiſefink; der Nahm 8 Kohlmeiſe iſt bekannter und aͤlter. a Klein, Ordo avium, pag. 84. Sibbalde, N Scot. part. II. lb. III. Pas. EL: 8 Charleton, Aves p- 96. Albin, pl. XLVI; in er the ee dit moule. Pe Moehring, Av. genera, p. 45. n. 36. Parus carbonarius, in Deutſchland gro⸗ ße Meiſe. Schwenkfeld, Aviar. Silef. p. 318. St 319. In Pohlen lkora czarna wielka. Rza- ezynski, Auct. Polon. p. 400. Bock preuß. Ornithol. Naturf. XVI. P. 1% 222. Parus major capite nigro, temporibus albis, nucha lutea; in Schweden Talg⸗ ochſe. Linnaeus, Fauna Suec,. R. 238. Sy. Nat. ed. XIII. Gen. 116. Sp. 3. Müller Zoolog. Dan. prodr. n. 283. p- 84. In Daͤnemark Mulvit, in Norwegen Kiod-meiſe (Brünn. ornith. bor. p. 287.) Kramer Elenchus Auftr, inf. p- 378. In Oeſterreich Kohlmeiſe. er Parus laperne viridi- olivaceus, inferne palli ido- flavus, ur :opygio einereo -coerüu- lee, ims venire albo, ea apite ei’ gutture " aigris, — geworden war, ſich auf eben die Art an⸗ 35 klammerte, daß der Kopf nach unten hing, 5 auch Im nigris, macula infra oculos candida ni- gro circumdata, falcia nigra a collo ad imum ventrem Protenſa, taenia transver- la in alis albo- Hlavicante, rectrice extima exterius et apice alba, proxime ſequenti macula alba terminata. Parus major five. fringillago. La groſfſe mélange ou la char- bonniere. Brilfon, tom. II. p. 339. Mezange, mélange, mezenge, maren ge, mefengere, nach Cotgrave; in Pro⸗ vence bezenge, ferrurier,, in der Picardie melingle oder merfengle, in Savoyen may enche, ſonſt lande in Sologne ande- relle, anderolle, andezelle, ſonſt lardel- les, larderelles, und noch patron des Ma- réchaux; aus eben der Urſache, aus der man den Spechten den Nahmen Serrurier gegeben hat; in Poitou Saintonge und Berry, cendrille, in Bourbonne eroque abeilles, ſonſt charbonnier, pinfonnee, pinfonniere, mélange, nonnette moino- ton, oder petit moine. Salerne, Hi, Nat, des Oileaux, p. 211. Man muß diefen 2 ee che mit dem auf Bugey verwechſeln, der, wis oben geſagt, eine M auernachtigall if. In Provence lerre- dne, ſonſt bargne, E 2 ere ve - 36 | H | auch waͤhrend ihrer Krankheit, und ſelbſt bis in und nach dem Tode, in dieſer Stel⸗ N lung blieb. Ich srevechaflis, larderiche, lardenne, moi- neau des bois, mélange brülee. M. ſ. Journal de Phyfique, Aoüt 1776. p. 127. 1) La Charbonniere ou Groffe Melange. Buff. Oil. V. p. 392. pl. 17. Ed. in 12. Tom, X. p. 99. pl. 2. Die Kohlmeiſe. an Petinotheol. II. P-. 358. Die Kohlmeiſe. Angenehme Landluſt⸗ P. 219. Kohlmeife, Spiegel: Brand⸗ große Mei⸗ fe. Klein Ordnung der Voͤgel dritt. B. p- 158. N. 1. Parus major. Scopoli Ann. 1. p. 162. Günther. Scop. Voͤgel. n. 242. in Kaͤrn⸗ then Snitza. Ital. Parufola, Parifolla. Die Pickmeiſe, Großmeiſe, Kohlmeiſe, Spiegelmeiſe. Onomat. foreſt. II. p. 803. H. 1. Kioͤdmeiſe (Fleichmeiſe), Musobit, Talg⸗ ore. Pontoppidan Norweg. II. p. 155- Kohlmeiſe. Neuer Schaupl. d. Nat V. p. 384. Große Meiſe. Letliſch Sihle. Fiſcher Liol. 37 .. habe mich auch durch eigene Erfah⸗ rung überzeugt, daß die Kohlmeiſe im Bauer bisweilen die Hirnſchale junger Voͤgel, die o . man Lidl. p. 10g. n. 172. (Aber Ua e wird ſie ſo groß als eine Lerche angegeben, und fie fallen ſich wirklich auch ohne Futter⸗ mangel an.). AS. Die große ſchwarze Meife, } Finkmeiſe. ep arus major. Onomat. hiffor. I P. 185. . Die Kohlmeiſe. Leske 1 1 265. %% Parus major. Bb kn III. pag. 180. n. 3. Börner Zool. Silef. Ste öfonem. Rt, Nachr. 1781. P. 107. n. 238. i Die Kohlmeiſe. Naturgeſch. a. d. beſt. Schriftſt. Vögel. 82. Die Pickmeiſe. Döbels Jaͤgerer. I. 66. Meifenfaug. II. 256. Nozemann nederl. Vogel. t. 59. Great Titmoufe or Oxeye. Brit. Zool. I. B. 162. t. 57. f. 1. Aret. Zool. 2. p. 425. A. Hayes britt. birds, t. 38. Latham Wr IR 2. p. 556. n. 1 Georgi Reifen, p. 175. Blumenbach Naturg. III. p. 240. n. 1. Die Kohlmeiſe. re Thierg. der Polarlaͤnder, II. p. 398. Parus 53 | man ihr brachte, durchſtieß } 115 ihr Si i \ begierig fraß. Herr Hebert hat ſich beinahe von dieſer Sache auf eben die Art überzeugt, da er zum Verſuche ein Rothkehlchen mit acht bis zehn Kohlmeiſen in ein Bauer ſetzte; dieſer Verſuch fing um neun Uhr des Vor⸗ mittags an, und des Mittags war die Hirn⸗ ſchale des Rothkehlchens durchſtoßen, und die Meiſen hatten das ganze Gehirn aufge⸗ files 2). 8 habe ich eine e große Parus major. line SyR. Nat. ‚ed. XIII. I. p. 1006. n. 3. Melange grolle, a method. II. P · 211. Die Kohlmeiſe, Spiegelmeiſe, Groß⸗ meife, Brandmeiſe, Pickmeiſe, Finken⸗ meiſe, Schwarzmeiſe. Gatterer vom Nu⸗ 4 tzen und Schaden der Thiere. II. p. 343. | n. 380. Parus- major. Cetti Sardinien, n. 142. Hablizl. Pallas N. Nord. Beytr. IV. p. 20., da fie im Dezember in dem perſtſchen Gilan geſehen ward. 5 9; 2) Ich habe bisweilen ſechs und mehrere Kohl⸗ meiſen in einem Zimmer fliegen laſſen, worin Goldammern, graue Ammern, Fin⸗ 5 ken | Me 35 große Zahl von Kohlmeiſen und andern Mei⸗ ſen geſehen, die alle mit der Locke gefan⸗ gen waren, und welche über ein Jahr in einem Vogelhauſe zuſammen lebten, ohne die geringſte Feindſeligkeit auszuuͤben; und zur Zeit da ich dieſes ſchreibe, lebt ſeit ſechs Monathen eine Kohlmeiſe mit den Difielfin- ken und Zeiſigen in gutem Vernehmen zu⸗ ſammen, obgleich eines von dieſen Zeiſtgen während dieſer Zeit krank geweſen war, und in unt, ee Zustande ihr mehr ie als x * s 2 ED 5 ken und andere Voͤgel mit abgeſchnittenen Fluͤgeln herum liefen. Zuerſt machten die Kohlmeiſen Jagd auf die ſchwachen Goldam⸗ mern, mehrere Kohlmeiſen halfen ſich, mit dem Schnabel auf den Kopf der Goldam⸗ mern zu ſtoßen; ſie machten dieſs dadurch endlich ſehr matt, und toͤdteten fie vollig, oder fraßen doch den geſtorbenen das Ge⸗ hirn aus der durchbohrten Hirnſchale. Die Meiſen, die dieſes einige Mahle gethan hatten, wurden ſo ſehr zu dieſer Jagd ge⸗ wohnt, daß fie, bei völligem Futter aller Art, bald alle Goldammern und die Schwä⸗ chern ihrer eigenen Art tödteten, und endlich gar die Finken und die ſtaͤrkern grauen Am⸗ mern angingen- . 40 | | als eine Gelegenheit gegeben hate, ea ee Genüge zu Nate Die Kobimeiſen halten ſich auf den Ge. birgen und den Ebenen, auf Gebuͤſchen, in den Gehauen, in Baumgarten und gro⸗ ßen Waldungen auf. Doch verſtchert mich Herr Lottinger, daß ſie am liebſten auf den Gebirgen ſind 3). Der gewöhnliche Geſang des Maͤnnchens, den es das ganze Jahr bes haͤlt, und vornehmlich den Abend vor Re⸗ gentagen hoͤren laͤßt, gleicht dem Tone, den eine Feile oder Riegel macht, und hat, wie man ſagt, Anlaß zu ihrem Nahmen des Schloͤ⸗ ßers oder Kleinſchmids gegeben; aber im | Fruͤhlinge 3) Die Kohlmeiſe iſt doch des Winters einer der gemeinſten Voͤgel in Pommern, da, wo es keine Gebirge gibt; wo ſte ſich dann im Gehölze und den Baumgaͤrten am haͤufigſten aufhalten, aber auch oft in die Häuſer kommen, und wie Maͤuſe runde Locher in den Speck freſſen; dieß⸗ falls ſte auch Speckmeiſen, Schinkenmei⸗ ſen genannt werden, welchen letztern Nah⸗ men man ihnen aber 7 50 wegen ihres Ge⸗ e gibt. N O. 41 Fruͤhlinge nimmt derſelbe eine andere Mo⸗ dulazion an, und wird ſo angenehm und abwechſelnd, daß man nicht glauben ſollte, daß er von eben denſelben Voͤgeln herkaͤme. Friſch, Herr Guys und viele Andere ver⸗ gleichen ihn mit dem Finkengeſange b); und dieß iſt vielleicht der wahre Urſprung ihres Nahmens Finkenmeiſe 4), welchen man die⸗ ſer 1 * 55) Aldrovand ſagt, man ernährt diefe Meiſe 4 in einigen Ländern im Bauer wegen ihres angenehmen Geſanges, den ſte faſt das ganze Jahr durch hören laͤßt. Turnerns ſagt hingegen, daß ihr Frühlingsgeſang wenig Aunehmlichkeit habe, und daß fie die übrige Zeit des Jahres ſtumm ſey; nach einigen ſagt fie Titiguͤ, Titigu, Titi⸗ gu, und des Frühlings Stiti, Stiti und ſo weiter. Uiberhaupt thun die Schrift⸗ ſteller oft allgemeine Ausſpruͤche wegen ihrer einzelnen und oͤrtlichen Beobachtun⸗ gen; bisweilen wiederhohlen fie nur, was ſte von nicht recht unterrichteten Leuten gehoͤrt haben, woraus denn die Widerſprü⸗ che entſtehen. Dieſer Geſang iſt dem Finkenſchlage nicht ganz unähnlich; wenigſtens verdient dieſe Meiſe mehr als irgend eine andere Ar! Jer 42 a f N \ tn? = fer Art beilegt. Olina legt vor allen andern der Kohlmeiſe, in Anſehung des Talents zu ſingen, und zur Locke zu dienen, den Vorzug bei; ſie wird leicht zahm, und zwar ſo ſehr, daß fie aus der Hand frißt, und ſich wie der Oiſtelfink zu kleinen Arbeiten an der Kette gewoͤhnt, und mit einem Worte ſo ſehr, daß ſie ſogar in der Geisngenföaft, Eier legt 5). 1 i A Wenn dieſe Voͤgel in ihrem natürlichen Zuſtande oder in der Freiheit leben, ſo fangen fie in den erſten Tagen des. Februars an ſich zu paaren, und ſte bauen ihr Neſt in ee eines Baumes oder einer Mauer c); aber den Nahmen Finkenmeiſe, Fringillage, 5) In hypocauſtis alitur, in quibus aliquande ova parit. Adeo manſueſcit, ut etiam a ö 8 - fponte, nuce perrecta, in manus involet: Schwenkfeld Aviar. Sileſ. P. 319. c) Beſonders in den Mauern einzelner Hau⸗ ſer nahe an den NN zum Beifpiele der 43 aber fe ſind lange het thun gepaaret, ehe fie anfangen, ihr Neſt zu bauen, und fie machen daſſelbe von allem, iwas fie am weicheſten und ſanfteſten finden konnen. Sie legen gewoͤhnlich acht, zehn bis zwölf Eier ; welche vorzüglich an dem dicken Ende rörh- liche Flecken haben 6). Das Ausbrüuten dauert nicht zwoͤlf Tage; die Augen der neu ene, RN ausge | Ader Roblenbrenner, wovon, wie einige ſa⸗ gen, dieſe Meiſe den Rahmen der Koh⸗ HD lenmeiſe (Charbonniére) bekommen 5) 1 Journal de Phylique d. a. O. 5 V. Vielleicht heißt fie: Kosfmeife wegen ih⸗ ver kohlſchwarzen Kopfplatte 9. 6) Das Ei von einer Kohlmeiſe iſt fo groß, als das des Stieglitzen, wohl geformet und zugeſpitzet, am Grunde weiß, und durch⸗ aus mit roͤthlichen großen und ganz klei⸗ nen Fleckchen und Punkten, doch am obern Theile mehr, gezeichnet. Zorn Petinoth. II. p. 149. 842. Ich muß doch aaf ck daß die Eier von allen unſern Meiſen fg ziemlich in der Farbe gleich ſind, naͤhmlich weiß mit roͤthlichen Punkten; und fie werden un: richtig 4 r Jungen bleiben verſchiedent Tage verſchloſſen; alsdann werden fie bald mit ſparſamen und feinen Wollhaaren be⸗ deckt, welches am Ende der Federn hangt, und abfällt, wie dieſe e nach vier⸗ zehn Tagen fliegen ſie aus „und man hat beobachtet, daß fie ſchneller rare ſind, wenn die Witterun regenhaft war; find fie einmahl aus dem Neſte geflogen, kehren ſie niemahls in dasſelbe zuruck, ſondern ſetzen ſich auf die naͤchſten Baͤume, und rufen ſich ohne Unterlaß zuſammen d); und ſo bleiben fie bis zum Frühlinge in Haufen bei einan⸗ der, da fie ſich dann paarweiſe trennen, um neue Familien zu ſtiften. Man findet Junge in den Neſtern bis zu Ende des Ju⸗ nius, welches anzeigt, daß die Kohlmeiſe softer als ein Mahl im Jahre brütet. Einige fagen , richtig in der Onomat. hilt. nat. d. a. O. aſchgrau mit roͤthlichen Punkten genannt. O. ) Vielleicht iſt es eine Wirkung dieſer Ge⸗ wohnheit des fruhen Alters, daß die Mei⸗ ſen ſo ſchnell zuſammen kommen, wenn ſie die Stimme von ihres gleichen hoͤren. 1 45 Tagen, es geſchehe drei Mahl; aber ſollte es vielleicht nicht davon kommen, daß ſie zum zweiten und mehreren Mahle zu bruͤten an⸗ fangen, weil ſie das erſte Mahl geſtoͤrt ſind 7)? Schon vor der erſten Mauſe kann man das Maͤnnchen unterſcheiden, weil es ſo wohl größer als zorniger if. In weniger als ſechs Monathen haben ſte alle ihren voͤlligen Wachs⸗ khum erreicht, und vier Monathe nach der erſten Mauſe ſind ſte im er ſich forte zupflauzen. Nach dem Olina leben dieſe Vögel nur fünf Jahre, und nach andern fangen in die⸗ ſem Alter die Augenkrankheiten, das Voda⸗ gra und dergleichen an; aber fie verlieren ihre . 7) Ich habe ein Mahl die Eier aus dem Neſte dieſer Meiſe genommen, die doch aufs neue anfing, Eier in daſſelbe Heft zu le⸗ gen, und ſie mit einem ziſchenden oder bla⸗ ſenden done wie gewöhnlich zu vertheidigen, welches auch wirklich einige Knaben furcht⸗ fan fuͤr eine ziſchende Schlange machte, und die Brut rettete. Das folgende Jahr hatte eine Blaumeiſe in daſſelbe Baumloch ihr Neſt gebauet. | D. 46 ihre Thaͤtigkeit, ohne ihren harten chats⸗ kter zu verlieren, den die Leiden nur ſchaͤr⸗ fen e). Linne ſagt, daß ſte ſich in Schwe⸗ den auf den Erlen aufhalten, und des Som⸗ mers häufig in Spanien find. RN. Die Kohlmeiſe hat auf dem Kopfe eine Art Kappen von glaͤnzendem Schwarzen, welche vorn und hinten bis zur Haͤlfte des Halſes herab geht, und von jeder Seite einen gro⸗ ßen weißen, beinahe dreieckigen Flecken hat; unten vor dieſer Kappe entſteht vorn eine ſchwarze lange und ſchmale Binde, welche mitten über die Bruft und den Bauch läuft, und ſich bis zum Ende der untern Deckfe⸗ dern des Schwanzes erſtreckt 80. Die Oeck⸗ federn 1 e) Journal de Phyſique, Aout. 1776. 8) Die Kohlmeiſe, die groͤßte in ihrem Ge⸗ ſchlechte, hat den Nahmen von den kohl⸗ ſchwarzen, theils glänzenden Farben am Kopf und Bauche, womit ſie pranget. Der Kopf des Maͤnnchens iſt glaͤnzend ſchwarz, der Schnabel ſchwaͤrzlich mit etwas Weiß⸗ lichem untermiſcht. Die beiden Backen find Wenden mit Schwarzem umgeben. Oben an dem Genide unterſcheidet ein 5 Webseiten . laune tohlmeise T DOCK. D 45 federn find, fo wie der Unterleib, weiß; f 1 11 unten am Leibe iſt bis auf das a weißgruͤnlicher Flecken das Schwarze und das Blaugruüne, welches ſich uͤber den Ruͤcken hinunter ziehet, bis gegen den Bürzel, welchen ein Aſchblaues bedeckt, von welcher Farbe auch der Schwanz iſt, außer daß die Seitenfedern weißliche Spie⸗ gel haben. Am Bauche und der Bruſt ſteht man eine ſchoͤne hochgelbe Farbe; mitten durch dieſelbe gehet, von der Kehle an bis an den Schwanz hin, ein kohlſchwarzer breiter Streifen, welches dem Vogel ein praͤchtiges Anſehen gibt. Die Flügel find aſchblau, doch die Flugfedern mit etwas Weiß em an der Fahne eingefaßt, die Deck⸗ federn aber weiß getupft, welche Tupfenſtri⸗ che ausmachen. Die Fuße ſind blau, ſtark und mit ſpitzigen Klauen verſehen, damit ſich der Vogel uberall anhängen, und auch ſei⸗ nen Fraß, den er in kleine Stucke zerreißt, halten kenn. Gott hat dieſes Voͤgelchen nicht nur mit ſo angenehmen Farben, ſondern über dieß noch mit einem ſehr anmuthigen Laute und kurzem Geſange begabt; und man m: uß ſt ſich wundern, was fuͤr liebliche Abwechſelungen es, ſonderlich im Fruͤh⸗ linge, darin machet, auch wenn es im Kaͤfiche oder Zimmer behalten wird. Das Weibchen gehet darin von dem Maͤnn⸗ chen 48 1 | Schwarze an der Kehle hellgelb; die oliven⸗ gruͤne Farbe herrſcht oben auf dem Leibe; aber \ chen ab, daß die ſchwarzen Federchen auf dem Kopfe an den Spitzen etwas ins Weiße fallen, der Streifen am Bauche bei wei⸗ tem nicht ſo groß, und das Gelbe nicht ſo hoch iſt. Dieſe Meiſe naͤhret ſich im Frühlinge und Sommer von Würmern und allerlei Inſekten, im Herbſte und Winter ' aber von verſchiedenem Geſaͤme und Koͤr⸗ nern, vornehmlich von Hauf⸗Fichten⸗ und Foͤhrenſamen, auch von den Kernen aus dem wilden Obſte, nicht weniger von Buch⸗ eicheln u. d. gl. Sie ſucht auch die kleinen weißen Wuͤrmchen aus den Baumrinden hervor, und weiß die Raupenneſter oder Puppen an den Bäumen, Gemaͤuer und Zaͤunen wohl zu finden, bruͤtet zwei Mahl in Waͤldern, Vorhoͤlzern, Feldern und Gaͤrten, hoch und niedrig in den hohlen Baͤumen, und hat gemeiniglich acht oder mehr Junge, die ſte mit Inſekten aus dem Schnabel fuͤttert. Ihr Strich gehet vor⸗ nehmlich um Michaelis, da ſte meiſten Theils vermauſet, recht an; ſie ziehet nach und nicht mit einander oder im Hau⸗ fen, und kommt immer eine nach der an⸗ deren. Im Maͤrz findet ſte ſich wieder ein, und thut bald zur W Viele bleiben uͤber . | 49 aber dieſe Farbe wird gelb und ſogar weiß nahe an ven untern Rande der Kappe. Hin⸗ f gegen über Winter hier. Sie folgt der Locke ſehr begierig, und ſitzet ohne Scheu auf den Kloben, worunter eine Lockmeiſe hangt, muß aber zuvor mit einem nach ihrem Laute geſtimmten Pfeiſchen, welches aus den Flügelbeinen der Gaͤnſe gemacht iſt, herbei gelockt werden. Zu ihrem Fange werden gewiſſe hohe und ſpitzig zugehende Hütten aus Tannen⸗ oder Fichtenaͤſten ge⸗ macht, welche eben nicht auf den Baͤu⸗ men, wohl aber an erhabenen Orten, ſte⸗ hen muͤſſen; daſelbſt werden die Lockmei⸗ fen ausgehaͤngt, die Kloben ausgeſteckt, mit der Pfeife die Strichmeiſen herbei ge⸗ rufen, und fo öfters haͤufig gefangen. Man muß ſich wohl vorfehen, daß man keine verfehle, oder wie die Vogelfaͤnger reden, verzwicke; denn eine ſolche ge⸗ klemmte warnet ſogleich die uͤbrigen, daß 5 aus einem Häuſchen keine oder wenige mehr aufſitzen, ſondern bald fortgehen. Wenn man eine oder die andere gefange⸗ ne kerret, wie die Vogelfaͤnger auch ſpre⸗ chen, oder ſchreiend macht, wollen die übrigen wiſſen, was es ſey, und draͤngen fo recht auf den Kloben, daß man oͤfter zwei 7 Buff. Vögel 17. B. D 350 gegen wird ſie dunkler an der enfgegenge« fegten Seite, und in ein Blaugrau auf dem Steiße und den obern Deckfedern des Schwan⸗ zes verändert. Die beiden erſten Schwung⸗ federn in den Fluͤgeln find braungrau ohne Ränder; die Übrigen Schwungfedern aber ſind braungrau geraͤndelt, und die mittel⸗ ſten olivengruͤn, welches auf den vier letz⸗ ken einen Anſtrich von Gelb bekommt. Die Fluͤgel haben einen gelbli ichweißen Querſtrei⸗ fen. Alles, was von den Nuderfedern im Schwanze in die Augen faͤllt, iſt blaͤulich aſchgrau, die aͤußerſte ausgenommen, die weiß zwei und drei auf ein Mahl klemmen kann. „Die Kinder fangen fie in Fallen und Mei⸗ ſenſchlaͤgen. Wenn man mehrere im Käfige oder Zimmer beiſammen hat, und ihnen nicht Futter genug vorwirft, freſſen ſie einander ſelber, wie ſi be im kalten Winter auf das Aas und Knochen, die man auf die Miſtſtaͤtten wirft, fallen, und davon freſſen. Eingeſpeerter iſt ihr Futter gerdrückter Hanf, Nußkerne, gekochtes Fleiſch, Uuſchlitt. ur d. gl. Ich hatte einſt eine Kohlmeiſe im Kaͤſiche, welche faſt durch⸗ aus kohlſchwarz wurde, welches ich dem zerdruͤckten Hanfe womit ſie allein gefuͤt⸗ tert wor den, zugeſchrieben. A0 g. a O. [4 5 weiß gerändekt iſt, und die folgende, welche am Ende weiß iſt. Der Grund der ſchwar⸗ zen Federn iſt ſchwarz, der weißen weiß, der gelben ſchwaͤrzlich und der olivenfarben aſchgrau. Dieſer Vogel in unge faͤhr eine Unze. 4 ala Die ganze Länge dieſes Vogels betragt ſechs Zoll, der Schnabel ſechs und eine halbe Linie; ſeine beiden Kinnladen ſind gleich lang und die oberſte ohne alle Auskantung. Die Ferſe iſt neun Linien lang; der hin⸗ | terſte Nagel iſt der ſtärkſte von allen; die Flügelausbreitung beträgt acht und einen hal⸗ ben Zoll, der Schwanz zwei und einen hal⸗ ben Zoll, und iſt ein wenig geſpalten, beſteht aus zwoͤlf Ruderfedern, und iſt acht⸗ zehn Linien länger, als die andern Fluͤgel⸗ ſpitzen reichen. Die Zunge iſt nicht feſt und unbeweglich, wie einige geglaubt haben k); der Vogel kann ſie vorwaͤrts ſtrecken, fie ers heben, und hinreichend zur Seite nieder⸗ biegen; fie iſt folglich aller Bewegungen fähig, die aus dieſen drei Hauptrichtungen beſtehen; am Ende iſt ſte wie abgeſtutzt, und en⸗ digt N Tousnal de Phyſique g. a. O. | D 2 52 digt ſich in drei bis vier Faſt em daß die Kohlmeiſe ſich derſelben bediene 1 um die Speiſen damit zu koſten, ehe ſie die⸗ ſelben freſſe. Der Schlund hat zwei und ei⸗ nen halben Zoll, und macht einen kleinen drüfigen Sack, ehe er in den Magen geht, welcher fleiſchicht, und mit einer rundlichen Haut, die nicht feſt ſitzt, gefuttert iſt. Ich habe darin kleine Koͤrner gefunden, aber kein einziges kleines Steinchen. Die Gedaͤrme ſind ſechs Zoll und vier Linien lang. Man findet zwei Spuren vom Blinddarme und eine Galleublaſe. En e ent A n h an g. Es gibt eine Abart dieſer großen Kohl⸗ meiſe, die nicht viel größer als die Blau⸗ meiſe iſt, und einigen Jaͤgern unter dem Nahmen der kleinen Kohlmeiſe, kleinen Speck⸗ meiſe bekannt iſt. Man kann ſte nur des Nah⸗ mens halber mit der folgenden verwechſeln, von der ſie übrigens ganz verſchieden iſt, da die Farben kaum von denen an der gemei⸗ nen großen Kohlmeiſe oder Finkenmeiſe ver⸗ ſchieden find, fo daß ich es nicht wage, fie als eine beſondere Art anzugeben, obgleich ſie ſich nicht mit dieſer großen paarweiſe zu⸗ ſammen haltet. Sie iſt ſeltener als dieſe im noͤrdlichen Deutſchlande, und ich kenne ihr Neſt nicht. Die Schriftſteller haben ihrer, ſo viel ich weiß, nicht erwaͤhnt, und wenn man fie geſehen, hat man fie vielleicht ohne geuauere Vergleichung, wenigſtens in der Ferne, gar nicht verſchieden von der 0555 gehalten. | . Die Die kleine Koblmeifea) ı) oder die Tannenmeiſe. Friſch Vögel. tab. 13. 3. Der Nahme des Schwarzkopfs (Atrica- Ppilla, Melanocoryphos) iſt mehrern Vö⸗ geln beigelegt, als: der ſchwarzplattigen fr Grasmu⸗ a) Meizeyroevpog (Atricapilla) Ariſtot. Hif. Animal. lib. IX. cap. XV. (XXII). Dies fer Nahme iſt der aſchgrauen Nonne gege⸗ ben, die ebenfalls einen ſchwarzen Kopf N 8 hat Sr „„ Grasmuͤcke, dem Dohmpfaffen, und anderen. Aber es ſcheint, als wenn der Schwarzkopf des hat, und die man als eine Abart in der Art der kleinen Kohlmeiſe anſehen muß, wie wir bald ſehen werden. AN relrog. Ibid. Lib. VIII. cap. III. (cap. VI.). Atricapilla. 5 Nat. a2 Dr eap. LX. Parus ater. Deuts aebi, Gesner, av. p. 641. — Aldrevandi ornith. Tom. II. p. 723. Maar.) 5 „ Willughby, ornithol. Pag. 73. Eng⸗ liſch. Cole mouſe. 5 Schwenkfeld, Aviarium Silef. pag. 320. In Deutſchland, kleine Kohlmeiſe. Pa- rus ater, Parus carbonarius. In Catalonien Carbonne. Barrere, Novum fpecimen , elaf. III. Gen. 24. Sp. 1. Jonſton Aves, p. 86. pl. 23. Dieſer Schriftſteller gibt ihm noch den Nahmen Parus [ylvaticus, pl. 24. Parus lylvaticus; in Deutſchland, Hundsmeiſe. Klein ordo avium, p. 85. n. 2. x Parus dis minor, parus cani- nus; in Deutſchland kleine Kohlmeiſe, Hundsmeiſe, in Pohlen Sikora czarna mienſſy 56 des Ariſtoteles eine Meiſe es denn RE ihm legte er eine große Anzahl Eier, bis 3 N zu mieſſy. Rzaczynski, Auctuar. Polon. P-. 404. Parus minor; engliſch ER Nun. N ton, Exercit. p. 96. n. 2. Es iſt wahr⸗ ſcheinlich ein Irrthum, daß Briſſon die große Kohlmeiſe des ane für die Feine halt. N Parus minor atris inachbus- ; in Deueſch⸗ land, Tannenmeiſe, Waldmeiſe; ein zwei⸗ deutiger Nahme, und der ohne Unterſchied faſt allen Arten der Meiſen zukommt. Friſch, tome I. clall. II. div. I. pl. XIII.“ b Parus capite nigro, vertice albo, dor- fo einereo, oceipite pectoreque albe. Lin- naeus Fauna Suecica, n. 241. (268. ) et Sylt. Nat. ed. XIII. Gen. 116. BP. yı Kramer, Elenchus Aufir. inf. p. 379. In Oeſterreich Speermeiſe, Kreuzmeife. \ Parus ſuperne ‚cinereus, inferne albus eum aliqua rufeſcentis mixtura, capite et collo inferiore nigris, macula infra ocu- los candida .nigro circumdata, macula in occipitio alba, taenia duplici in alis transverſa candida; rectricibus fuperne einereo-fuſcis, oris exterioribus grileis, infer- ER | 57 zu ſtebzehn, ſogar bis zu zwanzig. Liber dieß hat er alle . Eigenſchaften der Meiſen, naͤh: 1 inferne einereis. Parus atricapillus. Brifl. tom. III. 5 Le petit charbonnier nach einigen. Sa- lerne, Hiff. Nat. des Cileaux, p. 212. In einigen Sammlungen habe ich geſe⸗ hen ihm den Nahmen melange de 1 de Strasbourg e “ V. 1 ene Klein Ord. d. Voͤgel. d. B. Pag. 158. h. 2 . b Die Schwarzmeiſe. nn Bigeroratt . pi 86... 4. Parus atricapillus. Melange à 1 noir Brillon ornith. ed. in $. Tom. I. p. 464 HE i Die Holzmeiſe. Angenehme ul, pP. 222‘, Parus ater. Scopol. ne I. p. 463, n, | 245. Die Schwarzmeiſe, Speermeiſe. ‚Günther Scopol. Voͤgel. p. 201. n. 245. Tannenmeiſe. Neuer Schaupl. d. Nat. V. p. 585. m. 3. Die Waldmeiſe, Holzmeiſe. Ouomat. foreſt. II. p. 30% n. 3. a Parus ater. Onom. hiſt nat. VI. p. 177. Die Tannenmeiſe. Fiſcher, Livla: ud. I. Prr104: n UyBn, Ä | Die BR. | naͤhmlich daß er auf Baͤume en ſich von Inſekten nähret, eine abgeſtumpfte Zunge hat und ſo weiter. Was dieſer Schriftſtel⸗ ler nach einem ziemlich zweideutigen Hoͤ⸗ 1 g renſa⸗ Die Tannenmeife Leske 0 I. p. 265. B. 4. . 7 0 Parus ater. Boxowsky Naturg. III. p- 280 NG La petite Gepe e Encycloped. method. I. P 8 0 HParus ater. Die Tauneumeiſe, Wald⸗ meiſe, Holzmeiſe, Hundsmeiſe, Speer⸗ meiſe, Kreuzmeiſe. Gatterer vom Nutzen und 1 der Thiere. II. p. 434. n. 38 . ; Hie Sanne nei Peunant. Thierg. d. Polarlaͤnder. p. 397. n. 244. Arct. Zool. 2% P. 2 3 1 g Latham Synopl. IR 2 „ P-. u N Georgi Reiſen. II. p. 175. Parus ater. Linne Syſt. Nat. XIII I. p. 1009. n. 7. RN V. Pallas N. Nord. Beitr. IV. p. Die . Muͤller, Linne a R 627. Le petite Charbonniere. Buffon Oil. V. p. 400. ed: in 12 X. Pn * 59 renſagen hinzuſetzt, und welches Plinius mit allzu großer Zuverſicht wiederhohlt, daß naͤhm⸗ lich dieſe Zahl der Eier alle Mahl ungleich Io, 1 etwas ſabelhaft 2), und nach dem 2) Ariſtoteles ſagt nur, daß der Schwarz⸗ kopf ebenfalls viele Eier legen ſollte. Uibrigens ſpricht er von dem Aci, daß er in den Baͤumen (und nicht auf den Baͤumen) niſte, e Tor Sevdesor. Doch ich will lieber die Jdesgze Stelle nach Jul. Caͤ⸗ 1 ſar Scaligers Uiberſetzung anführen. Asegithalus parit, ut ajunt, ova plurima. Aliqui etiam a melancorypho plurima edi autumant; fed plura adhuc Struthio- nem afrum. Etiam ad [eptem et decem vila ſunt. Sed enim vero etiam plura quam viginti lemperque imparia. Nidiſicat aegithalus in arboribus, et vermes depa- fcitur. Ariſt. hiſt. anim. J. Cael. Scalig. JJV An der andern Stelle ſagt er: Alia au- > tem vermiculis velcuntur „ fringilla, - paller, rubicola, vireola, aegithalus. Aegithali genera tria ſunt: unum grandif- fimum , dictus fringillaris (Gig); aequat enim fringillae (oma) magnitu- dinem. Alter montanus appellatur; pro- Bu qued montes colit, longam habens caudam. 80 dem Aberglauben, der zu allen Zeiten eine gewiſſe Kraft in den Zahlen, beſonders in den ungleichen, annahm, und ihnen, ich weiß nicht was für einen, Einfluß auf die Er- ſcheinungen in der Natur zuſchrieb. x Die 5 genus his mile eſt ed megnitudine differt; ef enim minimus. Ib. VIII. cap. VI. p. 824. Nimmt man dieſe beiden angefuͤhrten Stellen zuſammen, fo ſteht man wohl, daß die Aegithali des Ariſtoteles wegen der vielen Eier, die ſte, wie er auch nur gehoͤret hat, legen, und da ſte Inſekten freſſen, und in Bäumen niſten, Meiſen ſeyn koͤnnen; und es iſt mir glaublich, daß feine Spizitäs die große Kohlmeiſe ſey, die andere, oeswos, die langſchwaͤnzige, und ſeine dritte vielleicht die Tannenmeiſe ſeyn konne. Aber die Schwanzmeiſe iſt ja kleiner, obgleich mit dem Schwanze laͤn⸗ ger, als unſere uͤbrigen Meiſen; und ſoll⸗ ten denn die Blaumeifen und übrigen Ar⸗ ten dem Ariſtoteles unbekannt geweſen ſeyn? Gesner hält dieſen dritten Vogel des Ariſtoteles für die Blaumeiſe. Uiber⸗ haupt ſcheint die Naturgeſchichte durch Erklärung folder zweifelhaften Stellen ohne Beſchreibung wenig zu gewinnen, 8 ſondern 61 Die kleine Kohlmeiſe unterſcheidet ſich von der großen nicht allein durch ihren Wuchs und ihr Gewicht, welches drei bis vier Mahl geringer iſt, ſondern auch durch die Farben des Gefieders, wovon man ſich überzeugen wird, wenn man die Beſchreibungen mit ein⸗ ander vergleicht. Friſch ſagt, ſie halte ſich in Deutſchland i in den Tannenwäldern auf, aber in Schweden lebte ſie nach Herrn Linne berg ia den Erlen. Sie iſt unter a Mei⸗ ſondern es find vielmehr ae Verso rungen dadurch entſtanden. Ganz anders verhält es ſich mit „Beobachtungen und | e welche Ariſtoteles vor⸗ zuͤglich zu machen im Stande war. Uibrigens gibt Zorn die Zahl der Jun⸗ gen zu acht bis zehn, alſo nicht ungleich, aan. Er ſagt: Das Ei, von einer Tannen⸗ meiſe iſt der Blaumeife- ihrem ahnlich, + kurz, und laͤuft doch ſpitzig zu, am Grun⸗ de weiß, am obern Theile mit blaßrothen Punkten etwas dicht beſprengt, nach dem untern oder ſpitzigern Theile zu aber nur hier und dort mit dergleichen gezieret welche aber fo klein, daß ſte Taum zu fer hen ſind. Petinoth. II. p. 149. * 62 | | ‘ fen am wenigſten mißtraniſch v dehn nicht allein die Jungen kommen auf die Stimme einer andern Meiſe herbei, und nicht bloß dieſe laſſen fig‘ durch die Locke betrügen, ſondern ſelbſt die Alten, welche d öfters ge⸗ fangen worden find, und das Glück gehabt haben, zu entwiſchen, fangen ſich wieder, und auch eben ſo leicht in denſelben Fall⸗ ſtricken und durch dieſelben Nachſtellungen. Indeſſen zeigen doch dieſe Vögel eben ſo viel Klugheit als die übrigen in verſchiede⸗ nen Handlungen, welche eine Beziehung auf ihre Selbſterhaltung oder auf die Erhaltung ihrer Brut haben; und da ſte ſonſt ſehr mu⸗ thig ſind, ſo ſcheint dieſer Muth das Gefuͤhl des M ißtrauens und der Furcht i in ihnen zu zerfiören. Wenn ſie ſich erinnern, daß ſte im Netze oder an der Leimſpindel gefangen ſind, ſo errinnern fie ſich anch, daß ſie ſich befreiet haben, und ſie fühlen ſich ſtark oder wenigſtens hoffnungsvoll genug ‚ ES ente kemmen zu können. e Dieſe Meiſe hält 10 En in den Wäbderm auf, vorzüglich in denjenigen, worin 185 Tannen und andere immergruͤnende Baume gibt, wie auch in den Wü 30. Si nen und e e laͤuft 3) Die e wird alſo a weil ſie ' Er i 63 lauft auf den Bäumen wie andere Meifen, und fie iſt nach der Schwanzmeiſe die Hein 1 fe ven ſte ſich am liebſten im Schwarz⸗Ficht⸗ Tannen⸗ und Foͤhrenholze aufhält, und im Striche darauf zugehet. Sie iſt etwas klei⸗ ner, als die Blaumeiſe, hat einen ſchwarzen Kopf und Kehle, und weiße Backen; doch iſt das Weiße, wie an der Bruſt und am Bauche, ganz dunkel und ſchmutzig. Am Genicke ſtehet ein weißes Fleckchen, wel⸗ ches das Schwarze am Kopfe und darauf folgende Aſchblaue oder Graue auf dem Auücken von einander fondert Die Fluͤ⸗ gel- und Schwanzfedern „find auch grau, die Deckfederchen auf den Fluͤgeln zum Theile an den Spitzen weiß getupft, wel⸗ ches Weiße auch Striche uͤber die Flügel ausmacht. Die Fuße find blau. Das Weib⸗ chen iſt von dem Mäunchen nicht wohl zu unterſcheiden. Sie naͤhren ſich wie die Kohl⸗ und Blaumeiſen, niſten in Höhlen, ſonderlich gern in alten Stöcken. Ich habe auch Neſter in Felſen angetroffen zſte haben acht bis zehn Jungen, und brüten zwei Mahl. Dieſe Meiſe ßreichet auch zu Ende des Septembers und in den erſten Tagen des Oktobers am ftaͤrkſten, und gehet mei⸗ — ſtens hinweg, kommt aber im März oder . 8 | April 64 | 8 h ſte von alten) babe wiegt nur zwei Drachmen; e hat ſte einerlei Sitten und Lebens⸗ art. Sie hat eine Art von ſchwarzer Kappe, die am Ende hinten auf dem Kopfe weiß wird, und unter den Augen weiß gezeichnet iſt. Der Leib iſt oben aſchgrau, unten ſchmu⸗ tzigweiß; auf den Flügeln ſind zwei weiße Querflecken; die Schwung⸗ und Ruderfedern find Br dunlih aſchgrau mit grauen Raͤndern; der Schnabel iſt ſchwarz, und die Füße haben eine Bleifarbe. 1 ee Die ganze Länge beträgt vier und ein Viertel Zoll, der Schnabel vier und zwei Drittel Linien, die Ferſe fieden Linien; die hinterſte Zehe iſt die Pen e von allen, und Die Sentwehen find nach V Derbaik iß langer als Aprill wieder, geht begierig auf die Locke, und faͤllt auch auf die Kloben, doch lieber in der Hoͤhe, oder an Suͤtten auf den Baͤumen, als auf dem Erdboden. Sie iſt weicher als die beiden vorhin angefuhrten; doch, wenn fie einmahl an zerdruͤckten Hauf gewoͤhnt iſt, dauert fie eben fo lan⸗ ge, und wird ſehr zahm, daß man fie gern in den Zimmern leiden a Zorn % 8 8 O,. / 653 als an der großen Kohlmeiſe; die Fluͤgelaus⸗ breitung betraͤgt ſechs und drei Viertel Zoll, der ein wenig geſpaltene Schwanz zwanzig Linien, und beſteht aus zwölf Ruderfedern, welche zehn Linien weiter reichen als die Fluͤ⸗ gellpiße Moͤhring hat beobachtet, dat bei die⸗ ſer Art das Ende der Zunge nur auf den Raͤndern abgeſtutzt iſt, daß von jedem derſel⸗ ben eine Faſer auslaͤuft, und daß der mitt⸗ lere Theil ganz ſey, Bun ſich faſt vertikal er⸗ hebe 4). 4) Paro atro eft fingula feta in fingulo apicis truncati margine, medio patio fere ver- tical integro. Möhring, Gen. av. p. 43. not. 4. O. Anhang⸗ Buff. Vogel 17. B. f E Anhang. * Es ſcheint, daß Herr von Montbeillard dieſen Vogel nicht genug gekannt hat, da er ihn mit dem folgenden für eine Art halt, und keine beſondere Abbildung davon liefert. Ich will deßwegen die angefuhrten Schrift⸗ ſteller, die etwas Beſonderes davon ſagen, damit vergleichen, und darauf eine ſolche Tannenmeiſe, die ich vor mir Del: be⸗ ſchreiben. Ich habe ſchon geſagt, daß es nicht ge⸗ wiß ſey, ob ſie des Ariſtoteles dritte Aigi⸗ thalos ſey, da dieſer Vogel nicht hinlaͤnglich beſchrieben iſt. Plinius ſagt bloß, daß der Melankory⸗ phus uͤber zwanzig Eier lege, und zwar immer 67 immer in ungerader Zahl. Man ſieht, daß er dieſes vom Ariſtoteles entlehnt hat. Gesner und Aldrovand nennen fie die ſchwarze Meiſe (Parus ater), und fagen, daß die meiſten Deutſchen fie Kohlmeiſe nann⸗ ten, obgleich die Sachſen auch der großen Meiſe dieſen Nahmen beilegten. Sie habe unter den Augen einen weißen Flecken und am Hinterkopfe auch einen; ubrigens ſey der Kopf ſchwarz, der Bauch gelb (luteus) und die Lenden graubraun. Wenn man ſich den Bauch nur nicht ſo gelb als an der großen Meiſe, ſondern ſchmutzigweiß, in das Hell⸗ gelbe fallend, vorſtellt, ſo paßt die Bezeich⸗ nung auf die Tannenmeiſe. | Schwenkfelds kleine Kohlmeiſe oder Hundsmeiſe ſcheint von ihm nach Aldro⸗ vand beſchrieben zu ſeyn. Wie er aber den Flecken unter den Augen und den am Hin⸗ terkopfe gelblich (lubflavens) nennen koͤn⸗ ne, weiß ich nicht. Eben ſo wenig iſt der Bauch hellgelblich; den Rüden nennt er graubraun, und erwähnt der weißen Fle⸗ cken auf den Flügeln. Der glaͤnzendſchwar⸗ ze Schnabel ſey etn vas länger als an der Blaumeiſe. Sie komtze hin und wieder im Walde und in den Garten vor. E 2 Friſch 68 | Friſch nennt fie nicht fo unſchicklich Tau⸗ nenmeiſe; denn ſie zeigt ſich nicht fo oft an andern Orten wie die uͤbrigen Meiſen. Klein führt fie nur aus Friſch an. Linne beſchreibt fie kurz, aber ganz be⸗ ſtimmt. Zorns angefuͤhrte Beſchreibung iſt vorzuͤglich. In der angenehmen Landluſt iſt dieſer Vo⸗ gel Holzmeiſe genannt und gut bezeichnet; wenn aber das Weiße daran nicht ſo hell als an der großen Kohlmeiſe, ſondern wie bei andern kothig genannt wird, ſo paßt dieſes doch nicht immer; indem ich eine vor mir habe, an welcher die Backen, oder die Seiten des Kopfes und des Halſes, der Na⸗ cken und die Bruſt blendend weiß ſind. Döbel ſagt etwas uneigentlich von feiner Schwarzmeiſe oder dieſer Tannenmeiſe; ſie ſey an der Bruſt etwas gelb, auf dem Ruͤ⸗ cken und den Fluͤgeln blaͤulich; mit Recht ſagt er, ſie habe viel Schwarzes und einen ſchwarzen Kopf. Briſſon macht dieſen Vogel auch kenntlich genug. 8 Bruͤnnich, 69 Bruͤnnich, Pontoppidan und Börner er⸗ waͤhnen ihrer nicht; aber fie iſt in Oaͤnne⸗ mark und Schleſten zu finden. Scopoli nennt außer den großen Flecken unter den Augen uneigentlich auch den Hals weiß, welches doch nur von den großen Fle⸗ cken, die an der Seite des Kopfes und des Halſes liegen, gilt. Die angenehme Landluſt, Neuer Schau⸗ platz d. Natur, die Onomat. forefi. und Onom.: hiſt. nat. ſtimmen überein. Hablizl fah dieſe ſchwarze Meife, ſo wie unſere übrigen gewöhnlichen Meiſearten, im Dezember in der perſiſchen Landſchaft Gilan. Pennant ſagt: fie ſey im Sommer in Neuland geſchoſſen; man finde ſie auch in Sibirien, ſelbſt bis jenſeits der Lena, und ſie uͤberwintere in dieſem Klima; welches ich gern glaube. Er beſchreibt fie auch richtig; nur weiß ich nicht, wie er die Deckfedern der Fluͤgel dunkelbraun gruͤn nennen kann; wenigſtens finde ich nichts Gruͤnes daran. Die Übrigen angeführten Schriftſteller find groͤßten Theils nur ausgeſchrieben, oder be⸗ nennen dieſen Vogel bloß. Ich will ſte deß⸗ wegen u ; wegen übergehen, und einen Vogel, den ich vor mir habe, nach ſeinen Farben beſchreiben. Dieſe Tannenmeiſe iſt beinahe ſo groß wie die Blaumeiſe, kann aber damit ſo we⸗ nig als mit den übrigen inlaͤndiſchen Mei⸗ ſen verwechſelt werden. Der kleine, ziemlich ſtarke Schnabel iſt glaͤnzendſchwarz, etwas heller an den Naͤndern und wie bei den übrigen Meiſen geſtaltet; feine Borſten und alle Federn um ihn herum find mit der Kopfplatte, Kehle und Anfange der Bruſt ſchwarz, oder der Kopf und Hals iſt oben, zur Seite und unten bis zum Anfange der Flügel glaͤnzendſchwarz, ausgenommen, daß an jeder Seite des Kopfes und Halſes, vom Schnabelwinkel an bis zu dem Anfange der Fluͤgel, ein weißer dreieckiger Flecken iſt, der unter den Augen ſchmal, nach den Fluͤgeln zu aber breiter wird, und oft mit einem andern weißen Flecken auf dem Halſe etwas zuſam⸗ men hangt. Dieſer weiße Flecken faͤngt am Hinterkopfe an, und geht als ein ziemlich breiter Streifen laͤngs auf dem Halſe bis zu den Schultern. Dieſe drei großen ſchoͤnen Flecken ſind voͤllig ſo ſchoͤn weiß wie die aͤhnlichen an der großen Kohlmeiſe. Hinter dem Schwarzen faͤngt die dunkle Aſchfarbe auf dem Rücken und den Fluͤgeln an. Auf dem — 7 dem Buͤrzel ſind die Spitzen der Federn hellfalb; die letzten ſchwarzen Federn am Anfange der Bruſt haben ganz weiße Spi⸗ tzen, übrigens iſt die Bruſt ſchmutzigweiß; der Bauch, die Seitendeckfedern unter dem Schwanze und Lenden fallen aus dem Wei⸗ ßen in das Hellfalbe. Die dunkelgrauen Schwungfedern haben weißliche aͤußere Rän- der und Spitzen, und ihre beiden Reihen von Deckfedern ganz weiße Spitzen, woher auf den Flügeln zwei Querſtreifen von fuͤnf bis ſechs weißen rundlichen Flecken entſtehen. Die Ruderfedern ſind einfarbig grauſchwarz, werden gegen das Ende zu breiter, und en⸗ digen ſich mit ſtumpfen Winkeln in eine kur⸗ ze Spitze. Die Kralle der hintern Zehe iſt doppelt fo lang als die an den aͤußeren vordern Zehen, ungefaͤhr ſo lang wie der Schnabel. Ab afs 72 Abarten der kleinen Kohlmeife. J. Die aſchgraue Nonnenmeiſe a) 1). Pl. enl. 3. fig. 3. Ich weiß daß die meiſten Naturkuͤndiger dieſe Meiſe als eine von der vorigen ver⸗ ſchiedene Art anſehen, welche durch manche Unter⸗ a) Parus paluſtris; deutſch Murmeiß, Riet⸗ oder Reitmeiß, Aelchmeilsle, Kaatmeils- le; in der Schweiz Kohlmeißle. Gesner Aves, pag. 641. — Aldrovande, Ornithol. a 722 In Italien Paronzino. Parus palufiris, L. 17. Bi, Nd Vögel MUT 9 een r Nez N. en. ’ 3 > er 75 Unterſchiede davon getrennt ſey. Willughby ſagt, fie ſey dicker, habe einen längern Schwanz L. 17. cap. 18. p. 321. Jonfion Aves P. 86. a Charleton, Exercit. p. 96. n. 3. Eng⸗ liſch Fen- tit-mouſe; dieß iſt nach ihm und dem Turner der Schaukler oder Jun⸗ ke des Ariſtoteles. Willughby, Ormithol. p. 175. In Eng: land Marſh-tit-mouſe, blak- cap. N Ray Synopf. p. 73. n. A. 3. Britifh Zool. p. 114. (Lath. Synopf. II. 2. p. 541. 8.). | Parus fufcus, palufiris, cinereus, atri- sapillus Aldrovandi. In Deutfchland , Murmeiſe, Kottmeiſe, Riedmeislein, Graumeißchen. e Avi. Sile. Pag. 320. Klein Ordo Avium, p. 35. n. 4. Rzaezynski, Auctuar. Polon. p. 404. In Deutſchland Pfuͤtzmeiſe; In Bohlen Sikora popielata. Parus paluſtris. Storr Alpenr. I. p. 80. Oiſeau à bonnet noir; engliſch the black-cap. Albin. Hiſt. Nat, des Oifeaux, Tome III. page 25. pl. LVIII. . Parus cinereus ; vertice nigro. In Deutſchland, Nonnmeiſe, Afchemeife , Mehlmeiſe, Pimpelmeiſe, Hausmeife , Öartene * 74 a Schwanz; und wenig Schwarz unter der Kehle, das Weiße unterm Leibe ſey reiner, | und Gartenmeiſe, Bienmeife. Dieſe drei letz⸗ ten Nahmen kommen ihr nicht mehr zu als einigen andern Arten. Friſch, tom. I. clafl. 2. div. 1. art. 3. pl. 1. n. 13. Parus capite nigro, temporibus albis, dorſo einereo; parus paluſtris. In Schwe⸗ ö den, En tita, Tomlinge. Linn. Faun. Suec. n. 242. et Syſt. Nat. ed. XII. Gen. 116. Sp. 8. (XIII. I. p. 1009. n. 8.) Müll. Zool Dan. prodr.; in Danemark Craameiſe, Lille muſvit; in Norwegen, tete, hampmeils. Kramer, Eleneh. Auſtr. inf. p. 379. In Oeſterreich Hundsmeiſe. Parus fuperne griſeus, inferne albus eum aliqua rufeſcentis mixtura, capite fuperiore et gutture nigris, genis et collo inferiore candidis, rectricibus ſuperne ci- nereo-fulcis, oris exterioribus griſeis, in- ferne cinereis...Parus paluflris. La .Me- lange de marais ou la Nonnette cendree. Briſſon, tom. III. p. 535. Dieſer Vogel hat feinen Nahmen Ronne wegen der ſchwarzen Kappe auf dem Kopfe. Man muß bemerken, daß man den Nahmen der Siumpfmeiſe auch dem Remiz, wie wir un⸗ ten ſehen werden, gegeben hat. 78 und von diefer Farbe gar nichts am Hinter⸗ 1 noch auf den e wenn man aber 1) Grau⸗Nonnen⸗Moͤnch⸗Hanfmeiſe. Meiſe mit der Platte, ſchwarzköpfige, Grau⸗ Aſch⸗Mur⸗Koth⸗RNindmaislein. Halle 357: Klein Ord. 159. 4 g Sumpfmeiſe. Müller, Lin. Syſtem, II. P. 627. Hanfmeife. Angenehme Landluſt, p. 222. Die Plattenmeiſe. Zorn Petinoth. II. P- 363. n. 149. Parus palufiris, Norv. & Grauemeiſe. Ström Sondm. I. 239. Brünnich orn. bo- ea, p 73. Parus paluſtris, Hundsmeiſe. Scopoli Ann. I. p. 164. Günther Scop. Vögel. p. 201. n. 246. Vorowsky, III. p. 181. n. 6. Börner Schleſ. oͤk. Nachr. 1781. p. 107% n. 240. Günth. Neſt u. Eier. Tab. 13. 1 Hanfmeife, Schwarzmeiſe. Onom. fo- veh. II. p. 80%. n. 4. Parus palufiris, Hundsmeiſe, Sumpf⸗ meiſe. Onomat. hiſt. nat. VI. p. 188. Die Graumaiſe, Plattenmaiſe, Parus atricapillus. Steuer Schaupl. d. Nat. V. P- 585. B. 4. 0 ! Parus paluftris. Fiſ er Liul. Ip 5 n. 505. Georgi Reifen, p. 175. > 76 aber betrachtet, daß die meiſten dieſer Un⸗ terſchiede nichts weniger als beſtaͤndig ſind, naͤhmlich der weiße Flecken am Hinterko⸗ pfe b), obgleich man ihn unter die Unter⸗ ſcheidungs⸗ Sumpfmeiſe, Plattmeiſe, Nonnenmei⸗ ſe, Moͤnchmeiſe, Münchmeiſe, Aſchenmei⸗ Te, Rietmeiſe, Bymeiſe, Hanfmeife, Rohr⸗ meife, Graumeiſe, Gartenmeiſe, Murr⸗ meiſe, Kotmeiſe, Nindmeiſe, Schilfſper⸗ ling, Meiſekoͤnig, Dornreich. Gatterer n, . D. p 3 383 Nozemann Ne- derl. Vogel. T. 25. = Mefange de marais ou Nonnette cen- - dree. Buffon Oifeaux. V. p. 403. Edit. in 12. Tom. X. p. 115. 1. i Encyel. method. II. p. 581. Naturg. a. d. beſt. Schtiftſtell. Vögel. p-. 829. Marſh Tit-moufe or Black Cap. Britt. Zool. I. n. 165. t. 57. f. 4. Aret. Zool. 2. P. 427 KE. Sumpfmeiſe. eg d. noͤrdl. po⸗ larl. II. p. 400. O. d) Eine kleine Kohlmeiſe, welche der Verfaſ⸗ ſer der brittiſchen Thiergeſchichte beobach⸗ tet hat, hatte dieſen Flecken nicht; und Lottinger verſichert, wenn die aſchgraue Nonne dieſen Flecken am Hinterkopfe haͤt⸗ te 5 77 ſcheidungs⸗Kennzeichen dieſer Art der kleinen Kohlmeiſe rechnet; wenn man ferner betrach⸗ tet, daß man allen beiden den Nahmen der Kohlmeiſe beigelegt habe, der ihnen in der That gleichmaͤßig zukommt, und daß der Nahme Sumpfmeiſe, den man allgemein der aſchfarbenen Nonnenmeiſe gegeben hat, auch der vorhergehenden Art zukommen koͤnn⸗ te, weil fie ſich, wie Linne ſagt, gern auf den Erlen aufhaͤlt, und da die Erlen, wie man weiß, Waſſerbaͤume ſind, die an feuch⸗ ten und moraſtigen Oertern wachſen; wenn man endlich die vielen Zuͤge der Aehnlichkeit betrachtet, die ſich zwiſchen dieſen beiden Ar⸗ ten zeigen, einerlei Aufenthalt, einerlei Wuchs, einerlei Flug, einerlei Farben, die faſt auf gleiche Weiſe vertheilt find: fo wird mau geneigt, die aſchgraue Nonnenmeiſe als eine Abart der kleinen Kohlmeiſe anzu⸗ ſehen. Dieſes haben auch die Verfaſſer der brittiſchen Zoologie gethan, und wir thun zu muͤſſen geglaubt; wir haben aber alle Mahl die alten Nahmen beibehalten, und uns zu erinnern begnügt, daß dieſe Verſchieden⸗ heit der Nahmen hier keine Verſchiedenheit der te, dieſelbe von der ſchwarzkoͤpfigen, wel⸗ che unſere kleine Kohlmeiſe iſt, nicht ver⸗ ſchieden waͤre. 78 | | der Arten anzeige 2). Die aſchgraue Non⸗ nenmeiſe haͤlt ſich mehr in Waͤldern als in Gärten auf; ſte lebt von kleinen Samen⸗ körnern, greift die Weſpen, Bienen und Raupen an, ſammelt ſich einen Vorrath vom Haufſamen, wenn ſte dazu Gelegenheit hat, indem fie mit einem Mahle mehrere Koͤrner in den Schnabel nimmt, um ſte in ihr Magazin zu tragen, welche ſte nachher nach Belieben frißt. Vermuthlich iſt es ihre Art zu freſſen, die fie noͤthigt, vorſichtig zu ſeyn; ſte bedarf Zeit und einen bequemen und ſichern Ort, um jedes Samenkorn mit Schnabelſtoͤßen durchbohren zu koͤnnen; und AN | wenn ) Hätte der Verfaſſer die vorige Tannen⸗ meiſe genau gekannt, ſo wuͤrde er dieſe aſchgraue Nonnenmeiſe gar nicht für eine Abart derſelben gehalten haben. Dieſe hat nmiemahls fo viel Schwarzes an dem Kopfe und Halſe, auch iſt das Graue und das Weiße von dieſen Farden der vorigen Art ganz verſchieden. Selbſt ihre Geſchrei und mehrere Sitten weichen von der vorigen ihren ab. Man muß dieſe beiden Voͤgel al⸗ ſo nicht als Abarten, ſondern als zwei mverſchiedene Arten betrachten. N * a = Nur 2. 79 wenn ſie nicht Vorrath hätte, fo würde fie oft dem Hunger ausgeſetzt ſeyn 3). Dieſe Meiſe findet ſich in Schweden und ſogar in Norwegen, in den Waͤldern an der Donau, in Lothringen, in Italien u. ſ. w. Salerne ſagt, man kenne ſie weder in Or⸗ leans, noch um Paris und in der Norman⸗ die. Sie lebt gern auf den Erlen, auf Wei⸗ den, und folglich an waͤſſerigen Oertern, woher ſie den Nahmen Sumpfmeiſe bekom⸗ men hat. Es iſt ein einſamer Vogel, wel: cher das ganze Jahr über bleibt 4), und den 3) Dieſe iſt keine beſondere Eigenſchaft dieſer Meiſe; wenigſtens hat die große Kohlmei⸗ ſe dieſelbe gemeinſchaftlich mit ihr, da ſie ſich auch Nußkerne und deßgleichen ver⸗ ſteckt. Selbſt an der Nebelkraͤhe habe ich bemerkt, daß ſte von ihres Gleichen weg⸗ flog, und ſich heimlich Knochen mit Fleiſch in einem Winkel verſteckte, und Schnee mit dem Schnabel daruber Wich aufe | g * 4) 88 5 die große Kohlmeiſe, Jepfmeiſe es © 2 Blaumeife, ee und e arz meiſe bleiben im 1 5 chſten Deutſchland⸗ on 77 8 i 7 eee den ganzen Winter durch; obgleich Hablizl 80 den man ſchwerlich im Bauer ziehen kann. Man brachte mir ſein Neſt, welches mitten in einem kleinen Gehoͤlze, in einem hohlen Apfelbaume, nahe an einem Fluſſe gefun⸗ den war; dieſes Neſt beſtand aus ein we⸗ nig Mooſe, welches auf den Grund dieſes Loches hingelegt war 5); die Jungen, wel⸗ che ſchon fliegen konnten, waren ein wenig brauner als der Vater; ihre Füße aber wa⸗ ren heller bleifarbig; an den Raͤndern des Schnabels hatten ſie keine Auskantung, und beide Kinnladen waren ſich ganz gleich. Merk⸗ wuͤrdig war es, daß der Magen dieſer Jun⸗ gen groͤßer als an den Alten, und zwar in dem Verhaͤltniſſe wie fuͤnf zu drei, war; der Darmkanal war nach Verhaͤltniß auch laͤnger, fie auch im Dezember im perſtſchen Gilan ſahe. Pallas N. Nord. Beitr. IV. p. 10. * 5) Zorn fagt: Das Ei der Plattenmeiſe iſt etwas laͤnglicher als das von der Blau⸗ meiſe, auch ganz weiß, mit roͤthlichen oder hellbraunen Puͤnktchen, ſparſam, doch oben etwas dichter, beſprenget. Petinoth. II. p. 149. > \ 81 Länger; aber weder bei dem einen noch dem andern fand man eine Gallenblaſe, noch die geringſte Spur von einem Blinddarme. In dem Magen des Vaters fand ich einige Uiber⸗ bleibſel von Inſekten und ein Korn trockner Erde, und in dem Magen der Jungen ver⸗ ſchiedene kleine Steine. Die aſchgraue Non⸗ ne iſt ein wenig ſtaͤrker als die kleine Kohl⸗ meiſe; denn ſie wiegt ungefaͤhr drei Drach⸗ men. Ich werde keine Beſchreibung ihres Ge⸗ fieders geben, da es hinreichen wird, daß ich oben die hauptſaͤchlichen Unterſchiede, welche ſich zwiſchen dieſen beiden Vögeln zei⸗ gen, angegeben habe 6). b Ihre 6) Heer Unterschied war nicht genau genug angegeben, und diesfalls ſetze ich die gute Beſchreibung von Zorn her. Er ſagt Die Plattenmeiſe, alſo benannt von der ſchwarzen Platte, welche den ganzen Oberkopf bedeckt, heißet auch die Non⸗ nenmeiſe, weil ſte Weißgrau und einen ſchwarzen Oberkopf hat. Andere nennen ſte lieber Hanfmeiſe, und zwar recht, weil fie den Hanfſamen vor allen andern gern frißt⸗ Sie gleicht an Groͤße der vorigen (Tan⸗ nenmeiſe); doch ſind ihre blauen Fuͤße et⸗ was hoͤher und der Schwanz länger, wel⸗ Sur Voͤgel 17. B. 5 32 | Ihre ganze Laͤnge betraͤgt vier und ein Drittel Zoll, der ri vier Linien, die Ferſe ches ihr ein groͤßeres Anſehen gibt. Das Obertheil des Kopfes bedeckt, wie gedacht, eine ſchwarze Platte; die Backen, Kehle, Bruf und Bauch find ſchmutzigweiß, der Rüden, Flügel und Schwanz aſch⸗ grau. Sie niſtet in Waͤldern und zwar gern im Fichtholze, auch in hohlen Baͤu⸗ men, und hat das erſte Mahl ſteben und mehr, das andere Mahl aber weniger Jungen. Gegen den Herbſt gehet fie aus dem Dicken hervor, und kommt in die Gaͤrten und auf die Berge, ſucht das Geſaͤme von Diſteln, Kletten, Neſſeln und Hanfe, welchen letzteren fie, wie ges meldet worden, allen andern vorzieht, wie die Vogelfaͤnger auf ihren Herden gar oft mit Verdruß erfahren; denn fie trägt den daſelbſt ausgeſtreueten Hanfſamen hinweg, kommt alle Augenblicke wieder, und faͤhrt damit fort, bis ſie nichts mehr findet. Sie verſteckt aber den Hanfſamen in den Baumrinden oder zwiſchen den Aeſten, daß fie davon zur andern Zeit zu leben haben möge. Uibrigens bleibt fie über Winter in ihrem Vaterlande, leidet ihres gleichen nicht gern um ſich, geht daher auch nicht ſonderlich auf die Locke, kommt 5 83 Ferſe fieben Linien, die Fluͤgelausbreitung fieben Zoll, der Schwanz zwei Zoll, und der— ſelbe beſteht aus zwoͤlf Ruderfedern, die um zwölf Linien langer als die anliegenden Fluͤ⸗ gel ſind. Herr le Bean hat eine Meiſe von Louiſta⸗ na ) gebracht, welche viele Aehnlichkeit mit der Meiſe, die wir in dieſem Abſchnitte be⸗ . haben, hatte 7); zur voͤlligen Gleichheit kommt nur zufaͤlliger Weiſe auf den Klo⸗ ben, und wird mehr in den Finkenher⸗ den oder an den Hanfſtengeln, auch an den Sonnenblumen, deren Samen ſte nachgehet, mit Schlingen, auch wohl in Fallen, gefangen. Sie hat keinen Geſang, und Männchen und Weibchen kommen mit einander der Farbe nach gaͤnzlich überein. Wenn man ſte in den Stuben herum laufen laͤßt, kann ſie manche Luſt machen. Zorn a. a. O. ) Melange à gorge noir. Planche enl. 50. a. fig. ı. | 7) Der Verfaſſer meinet naͤhmlich wohl die vorige Tannenmeiſe, nicht dieſe Nonnen⸗ meiſe, die er als eine Ahart von jener \ J 2 anſieht, 84 1 Gleichheit fehlt ihr nichts als der weiße Fle⸗ cken am Hinterkopfe, und die beiden weißen Striche auf den Fluͤgeln; man kann noch hin⸗ zu ſetzen, daß der ſchwarze Flecken an der Kehle groͤßer und überhaupt die Farben des Gefieders ein wenig dunkler waren, ausgenommen daß an dem Weibchen der Kopf roͤthlichgrau, faſt wie oben auf dem Leibe, aber doch etwas brauner war. Die ganze Laͤnge dieſes Vogels betrug vier und einen halben Zoll, die Ferſe ſteben bis acht Linien; der hinterſte Nagel war von allen der ſtaͤrkſte; der Schwanz betrug ein und zwanzig Linien; und ein neuer Zug der Un⸗ gleichheit beſtand darin, daß er ein wenig ſtufenfoͤrmig war. Vor den Fluͤgeln ſtand er ungefaͤhr neun Linien hervor. anſteht, und auch in dieſem Abſchnitte beſchreibt. DO. Anhang. d e LA v A < 7⁴ Anhang Planche enl. 502. f. Dieſe Meiſe aus Louiſtana, wovon das Weibchen hier abgebildet iſt, kommt der Tannenmeiſe naͤher als der aſchgrauen Non⸗ ne; doch weicht das hier abgebildete Weib⸗ chen ohne ſchwarze Kopfplatte von beiden noch mehr ab. Herr Pennant haͤlt dieſe louiſtaniſche Meiſe auch für einerlei Art mit der folgenden ſchwarzkoͤpfigen canadenfifchen Meife. 2. Die 36 2. Die ſchwarzköͤpfige canadenſiſche Meiſe a) 1). Eine andere amerikaniſche Meiſe, welche ſich der kleinen Kohlmeiſe ſehr naͤhert, iſt die ſchwarzkoͤpfige Meiſe aus Canada. Sie iſt a) Parus ſuperne faturate cinereus, inferne albus, capite [uperiore et gutture nigris, rectricibus lateralibus exterius cinereis, oris cinereo-albis interius. fuleis. 1 Parus Canadenſis atricapillus; la me- lange à tete noire de Canada. Brillen, tome III. page 553. Dieß iſt der erfte und einzige Naturkuͤndiger, der von dies fer Meiſe gehandelt hat. b V. * 1) Mefange & tete noir du Canada. Buffon Oileaux X. p. 121. a Parus — 87 ift fo groß wie die aſchgraue Nonnenmeiſe; ſie beſitzt beinahe gleiche Verhaͤltniſſe der Theile und gleiches Gefieder. Der Kopf und die Kehle ſind ſchwarz; der untere Theil des Leibes iſt weiß, der obere dunkelaſchgrau, welche Farbe nach dem Buͤrzel zu ſchwaͤcher wird, und auf den obern Deckfedern des Schwanzes nur noch ſchmutzigweiß iſt; die beiden mittelſten Ruderfedern des Schwan⸗ zes find wie der Rüden aſchgrau, die Sei⸗ tenfedern auch aſchgrau, aber grauweiß ge⸗ randelt ; die Schwungfedern in den Fluͤgeln ſind eben ſo grauweiß geraͤndelt; die obern Deckfe⸗ Parus canadenſis atricapillus. Briſſon ornith. in 8. tom. I. p. 464. n. 6. Parus (atricapillus) pileo gulaque ni- gris, corpore cinereo ſubtus albo. Linne Sylt. Nat. XII. I. p. 34. n. 6. Ed. XIII. I. p. 1008. n. 6. Das Schwarzkoͤpfchen. Müller, Linn. Syſt. II. p. 627. n. 6. i Canada Tit-moufe. Arct. Zool. 2. pag. 424. n. 328. Latham Synopf. II. 2. p. 542. n. 9. Die canadenſiſche Meiſe. Penn. Shierg. d. Polarl. II. p. 397. n. 245. D. 88 Deckfedern derſelben ſind braun mit grauen Rändern; der Schnabel iſt ſchwarz, und die Füße find ſchwaͤrzlich. Die ganze Länge des Vogels betraͤgt vier und einen halben Zoll, des Schnabels fuͤnf und eine halbe Linie, die Fluͤgelausbreitung fieben und einen hal⸗ ben Zoll; der Schwanz iſt ſechs und zwan⸗ zig Linien lang, ſeine Ruderfedern haben alle gleiche Länge, und find einen Zoll laͤn⸗ ger, als die Flügelfpisen reichen. Da die Meiſen haͤufig in nördlichen Laͤn⸗ dern ſind, ſo darf man ſich nicht wundern, daß man in Amerika Abarten findet, welche zu den europaͤiſchen Arten gehören. Anhang. Anhang. Der Verfaſſer ſcheint es hier zu gewiß an⸗ zunehmen, daß dieſe Meiſe von einerlei Art mit der aſchgrauen Nonnenmeiſe ſey, von der fie ſich doch genug durch die ſchwarze Kehle u. dgl. unterſcheidet. Pennant ſagt von dieſer canadiſchen Mei⸗ ſe: Sie bewohnt Canada und die Hudſons⸗ bay, 64° 30“ nördlicher Breite, an der weſt⸗ lichen Seite von Nordamerika. Dieſer Vo⸗ gel hat eine harte Natur, und bleibt das ganze Jahr um Albanyfort; am zahlreichſten iſt er aber bei kaltem Wetter, und wird ver⸗ muthlich durch Mangel an Futter herbei ge⸗ trieben. Er frißt Wuͤrmer und Inſekten, hat eine zwitſchernde Stimme, und wird das her von den Eingebohrnen (Ph. Transact. 62. p. 407.) Kiß⸗Kiß⸗Kekiſch genannt. Ich kann einen andern Vogel dieſer Gattung aus 90 aus Louiſiana (Buff. pl. 302. fig. 1) nicht fuͤr eine neue Art angeben, da er ſich bloß durch einen groͤßern ſchwarzen Flecken am Kinne und durch dunklere Farben unterſchei⸗ det. Bei dem Weibchen ſpielt zwiſchen der aſchgrauen Farbe und am Kopfe noch eine rothe durch. 3. Die 3. Die weißkehlige Meiſe a) 1). Mean das Weißkehlchen des Willughby nicht eine Grasmuͤcke iſt, wie dieſer Schrift⸗ ſteller glaubt, dern eine N wie Briſ⸗ ſon a) Parus fuperne einereo-rufeſcens, inferne albo-rufeſcens, capite cinereo , gutture albo, rectrice utrimque extima plusquam dimidiatim alba, proxime ſequenti apice tantum alba. Parus einereus „ la Melange cendré, Briſlon, tome III. p. 549. The white throat, an [pipola prima Aldrovandi? Willughby, Ornithol. p. 171. Ficedulae affinis. Ray Synopfis, pag. 77. A. 6. 5 b £ V. 1) Parus cinereus. Brilon ornithol. in 8. Tom. I. p. 463. n. 4. La 9% fon vermuthet, fo würde man in Verſuchung gerathen, fie zur aſchgrauen Nonnenmeiſe, und folglich zur kleinen Kohlmeiſe, zu rech⸗ nen. Sie hat einen dunkelaſchgrauen Kopf, und das ganze Obertheil des Leibes iſt roͤth⸗ lich aſchgrau; unten am Leibe iſt ſte weiß mit einem rothen Anſtriche bei dem Maͤnnchen, ausgenommen der Anfang der Kehle, der bei einigen reinweiß, bei andern aber einen Anſtrich von Aſchfarbe hat, ſo wie auch das Vordere des Halſes und der Bruſt; die er⸗ ſte Schwungfeder in den Fluͤgeln iſt weiß geraͤndelt, die folgenden rothgelblich; die ſchwarzen Ruderfedern im Schwanze ſind mit hellerer Farbe geſaͤumt, die aͤußerſte ausgenommen, welche einen weißen Rand, jedoch nicht bei allen dieſen Voͤgeln, hat. Der Schnabel iſt ſchwarz und inwendig gelb, f die La Gorge blanche de Willughby. Buff. Oiſeaux X. p. 122. n. 3. Motacilla Sylvia. Parus cinereus. Linné Syſtem. Nat. XIII. I. p. 956. Dieſen Vogel (Parus cinereus Brillon.) ſah Hablizl im Mai in der perſtſchen Landſchaft Gilan. Pall. R. Nord. Beitr. p 25 O. 93 die unterſte Kinnlade bei einigen weißlich; die Fuͤße ſind bald gelblichbraun, bald blei⸗ farbig. Dieſes Weißkehlchen findet ſich des Som⸗ mers in England. Es kommt in die Gaͤrten, lebt von Inſekten, macht ſein Neſt im Ge⸗ büſche nahe an der Erde und nicht in Baum⸗ loͤchern wie die Meiſe, verſteht es innerhalb mit Haaren, legt fünf Eier von gewoͤhnli⸗ cher Geſtalt, welche auf einem gruͤnlich hell⸗ braunen Grunde ſchwarze Punkte haben. Es iſt dieſer Vogel ungefähr von der Groͤ— ße der Pie Nonnenmeiſe. Ihre ganze Länge betraͤgt fünf und drei Viertel bis ſechs Zoll. Die hinterſte Zehe iſt von allen die ſtaͤrkſte. Die beiden Seitenze⸗ hen ſind unter ſich gleich lang, und hangen mit den mittelſten zuſammen, und zwar die aͤu⸗ ßerſte mit dem erſten Gliede, und die inne⸗ re durch eine Haut, welches bei dieſem Ge⸗ ſchlechte der Voͤgel ſehr ſelten iſt. Die Fluͤ⸗ gelausbreitung beträgt ungefähr acht Zoll, der Schwanz zwei und einen halben Zoll, und derſelbe beſteht aus zwoͤlf etwas ſtufen⸗ foͤrmig kuͤrzeren Federn, und iſt ſechzehn bis 94 bis ſtebzehn Linien 151 als die Fluͤgel⸗ ſpitzen reichen b). b) Ich habe in den Sammlungen einen Vo⸗ 7 gel geſehen, deſſen Gefieder dieſer Meife beſonders aͤhnlich war, die aber in den Verhaͤltniſſen ihrer Theile von ihr abwich. Seine ganze Laͤnge betrug fuͤnf und einen halben Zoll, die Ferſe zehn Linien, der Schwanz neun und zwanzig Linien, und er war nur einen Zoll laͤnger als die Fluͤ⸗ gel. Die größte Ungleichheit zwiſchen bei⸗ den beſtand darin, in dem ſteben Linien langen und an ſeiner Wurzel drei Linien breiten Schnabel. V. | { . Es iſt mir wahrſcheinlich, daß Wil⸗ lughby's Weißkehlchen gar keine Meiſe ſey. Willughby vermuthet, es ſey Aldro⸗ vands erſte Spipola; denn Aldrovand bes ſchreibt drei Spipolas der Vogelſteller, welche den Schwanz bewegen ſollen. Die erſte ſey die groͤßte, und habe einen aſch⸗ grauen Kopf, habe aber doch unter dem Schnabel einen weißen Flecken als einen Bart. Die Bruſt iſt roͤthlich, der Bauch roͤthlich und weißbunt; der Schwanz iſt oben ſchwarz, unten weißlich, der Ruͤcken weißgrau, die Fluͤgel ſchwarzweiß und rothgelb 95 rothgelb bunt, die Schenkel und Füße gelb, die Nägel ſchwarz, der Schnabel etwas lang, duͤnn und braun. Aldrov. Orn. Lib. XVII. pag. 333. Man fiehet, daß dieſes eher eine Bachſtelze oder klei⸗ ne Lerche als eine Meiſe ſey. a 9. 4. Die 96 4. Die kletternde Meiſe a). Ich habe jetzt einen Vogel vor mir, wel⸗ chen der Herr Marquis de Piolenc unter dem Nahmen eines Baumkletterers aus Sa⸗ voyen geſchickt hat, und welchen man zu dieſer Art rechnen muß. Dieſe Meife hat ei⸗ nen ſchwarz und aſchgrau geſcheckten Kopf; das ganze Obertheil, die beiden mittelſten Schwanzfedern mitgerechnet, haben eine gleichgraue Farbe; die äußerſte Ruderfeder iſt am Urſprunge ſchwaͤrzlich, am Ende grau, und mitten durch dieſelbe geht ein weißer Flecken; die folgende Feder iſt bloß an ih⸗ 5 rex a) Mefange , Grimpersau. Buffon Oileaux X. P. 325. n. 4. Bon 97 ker innern Seite mit dieſer Farbe bezeichnet, die dritte ebenfalls, aber mehr nach dem En⸗ de zu, und ſo, daß das Weiße ſich immer enger zuſammen zieht, und das Schwarze ſich weiter ausbreitet. Dieſe ſchwarze Farbe nimmt auf der vierten und fünften Feder noch immer zu, ſo, daß ſie gar nichts Wei⸗ ßes haben, ſondern wie die vorigen am En⸗ de aſchgrau ſind. Die Schwungfedern ſind ſchwaͤrzlich, die mittelſten aſchgrau geſaͤumt, die großen ſchmutziggrau; jeder Fluͤgel hat einen laͤnglichen Flecken oder vielmehr einen gelblichweißen Streifen. Die Kehle iſt wie der vordere Rand des Fluͤgels weiß. Das Vordere am Halſe und der ganze untere Theil find hellroth gelb; die unterſten De: cken der Fluͤgel, welche dem Leibe am naͤch⸗ ſten liegen, find rothgelblich, die folgenden ſchwarz und die laͤngſten von allen weiß: Der obere Schnabel iſt ſchwarz, den weiß⸗ lichen Rand ausgenommen, wie auch der untere Schnabel; die Füße ſind gelblich⸗ braun. Die ganze Laͤnge des Vogels betraͤgt fünf und ein Drittel Zoll, der Schnabel ſechs und eine halbe Linie, die Ferſe acht Linien, die hinterſte Zehe iſt eben ſo lang, Und dicker, wie die mittelſte, und ihr Na⸗ gel iſt der ſtaͤrkſte von allen. Die Fluͤgelaus⸗ 8 breitung Buff, Vögel 27 ©. 8 98 breitung beträgt ſteben und drei Viertel Zoll, der Schwanz achtzehn Linien; ſeine zwoͤlf Ruderfedern ſind etwas ungleich und in der Mitte am kuͤrzeſten, und er iſt zehn Linien laͤnger, als die Flügel reichen. Die 99 Die blaue Meiſe a) 1). Planche enl. 3. fig. 2. . Es gibt wenige kleine Voͤgel, die ſo ſehr wie dieſe bekannt wären, weil es wenige gibt, die ſo gemein, 15 leicht zu fangen, und wegen ey) A ii d ο rere. Dritte Meiſe nach Belon, Aldrovand, u. a. Aber meiner Meinung nach iſt die dritte Meiſe des Ariſtoteles unſere kleine Tannenmeiſe, weil Ariſtote⸗ les ſagt, daß dieſer Vogel der großen Kohlmeiſe ahnlich ſey, ausgenommen, daß er viel kleiner ſey, welches keinem als der Tannenmeiſe zukommt. G 2 Blaumei⸗ 100 wegen der Farbe des Gefieders fo merkwuͤr⸗ dig wären. Das Blaue iſt die herrſchende Farbe auf den obern Theilen, und das Gel⸗ 8 be Blaumeiſe. Melange bleu. Belon Nat. des Oifeaux, p. 369. Er nennt fie fonft Marenge. ° Parus coeruleus; italieniſch, . la, parulfola, wie die große Kohlmeiſe. Olina Uecellaria fol. 28. In Deutſchland, Blaumeiß, Pimpel⸗ meiß, Mehlmeiß; in Nürnberg Bymeiß; in England Tell tit-mouſe, nun nach Turner; in Savoyen lardera moine , moineton; in Italien parozolina; in Spa⸗ nien und Portugall chamoris, alionire, milheiro. Gesner, Av. p. 641. Parus coe- ruleus vel minor. Gesner, Icones Avi. . 5, i In Bologne paruflolin , parozolina , rofpedino,, fratino ; in Spanien milche- mo. Aldrovand. ormitholog. tom. II. p. 721. (c. XXVII. p. 321.). 5 The bleu tit-moufe or nun, Willugh- by, ornithol. page 175. (242. t..43.). Ray Synopfis, P. 74. (4.). Sibbalde, Atlas Se part. II, lib. III. P. 18. 5 Brit. Zool. Gen. 24. Sp. 2. P. 114. (I. 2. 263.1. 59. Parus 101 be auf den untern; das Schwarze und das Weiße ſcheint i e zu ſeyn, um jene Parus coeruleus montanus; in Deutſch⸗ land Blaumeislein, Binmeiſe u. ſ. w. Schwenkfeld, Aviar. Sileſ. pag. 320. In Pohlen fikora modra, bargiel. Ges- ner. Rzaczynshi, Auct, Polon. p. 403. Friſch, tom. I. clafl. II. div. I. art. III. 5 tab. ı Parus coeruleus montanus ; melange nonnette. The blew head tit-moufe. Kaͤ⸗ ſemeischen. Klein Ordo avium, pag. 85. Parus coeruleus minimus. Jonſt. avi. p. 86. Barrere, Speeimen novum, clafl. III. Gen. 24. Petite mélange bleue. Parus minor; in England the nun. Char- leton Exercit. canorarum, Gen. V. Sp. 2. Parus remigibus coerulefcentibus, pri- ma margine exteriore alba, vertice coe- ruleo; in Schweden blaomes. Linnacus Fauna Suec. n. 240. (267*). g Kramer, Elenchus Auftr. inf. p. 379. In Heſtreich Blaumeiſe. Parus remigibus coeruleſcentibus, pri- moribus margine exteriore albis, fronte alba, vertice coeruleo. Linnaeus Syftem. Nat. ed. XII. p. 341. n. 5. (XIII. I. p. 1008. 5.) Sub Müller i02 jene Farben zu trennen und zu heben, die auch dadurch noch vielfacher werden, daß ſie verſchie⸗ Müller Zoolag. Dan. prodr. n. 2853. in Daͤnemark und Norwegen blaameiſe. Parus ſuperne dilute viridi-olivaceusf inferne luteus, medio ventre candido, vertice et torque coeruleis, taenia alba verticem cingente, faſcia per, oculos et gutture nigris, taenia transverſa in alis candida, rectricibus coeruleis, extima ex- terius albo fimbriata. . Parus coeruleus, La M£fange bleue. Brifon, tom. III. p. SAN. 0 f Marenge bleue, Méſange oder Tete de faiance ; in Berry Petite cendrille bleue; in Sologne petite arderelle oder Arderolle bleu. Salerne, Hi. Nat. des Oiſeaux, p. 212. In Provence Serre fine & tete. bleue. Ein deutſcher Vogelliebhaber ſagte ihm, daß man ſte in ſeinem Lande Mehlmeiſe nenne, weil fie das Mehl gern freſſen. Ebend. N V. Nehlmeiſe heißt fie vielleicht, weil der Kopf wie gepudert ausſteht. 8 2) La Melange bleue. Buffon hiſt. nat. des Oilsaux 108 verſchiedene Uibergaͤnge machen. Ein ande: rer een, der dazu beigetragen haben kann, Oiſeaux V. pag. 419. in 12mo. Tom. X. 1 Parus coeruleus. Briſſon Ornith. ed. in 8. Tom. I. p. 462. n. 2. Blue Tit-moule. Albin birds I. Tab. 47. Pennant arct. Zool. II. pag. 427. D. Hayes brit. birds Tab. 38. Latham 1 1 II. p. 543. n. 10. ’ Nozemann nederl. Vogel tab. 24 Parus coeruleus. Scopol. Ann. I. pag. 163. n. 244. Günther Scop. Vögel. pag. 200. n. 244. Die Blaumeiſe. Krainiſch, Blava Snitza, Blaumandetz. Die Blaumeiſe. Zorn Petinotheol. II. p. 361. 2. Blaumeiſe, Mehlmeiſe. Doͤbels Jägerp. e n Blaumeiſe. Angenehme Landluſt p- 221. Parus coeruleus. Dän. Blaameiſe. Brün- nich ornith. bor. p. 73. n. 288. Die Blaumeiſe, Pimpelmeiſe. Onomat. foreſtal. II. p. 806. n. 2. Blaumeiſe, Kaͤſemeiſe, Pimpelmeiſe. Neuer Schaupl. d. Nat. V. p. 585. 2. Parus coeruleus. Die blaue Meiſe. Ono- mat. hifk. nat. VI. p. 180. Blaumei⸗ 104 kann, die Blaumeiſe, aber von einer üben Seite, kennbar zu machen, iſt der Schaden, den ſie in unſern Gärten verurſacht, indem ſie Blaumeiſe. Fiſcher Livland. I. p. 103. n. 173. d | N Blaumeiſe, Pimpelmeiſe, Jungfern⸗ meiſe, Mehlmeiſe, Pinelmeiſe, Blau⸗ muͤller. Gatterer vom Nutz. und Schad. d. Thiere. II. p. 434. n. 381. Die Blaumeiſe. Pennant Thiergeſch. d. noͤrdl. Polarlaͤnder, p. 299. n. D. Pohln. Azie-ciol modravi. Bock preuß. Ornith. im Naturf. XVII. p. 107. n. 223. Parus coeruleus. Borowsky. III. pag. 180. n. 4. Boͤrner Schleſ. oͤkon. Nachr. 1781. p. 107. n. 239. Storr Alpenr. I. 5.89 Mefange bleue. Rueyelen, method. II. p-. 214. Parus coeruleus. Blumenb. III. p. 240. 2 Parus coeruleus. Cetti Sardinien. n. 143. Es kann dieſer Vogel eben ſo leicht die drite Meiſe des Ariſtoteles ſeyn als die Tannenmeiſe, von der es Buffon glaubt. Ariſtoteles ſagt nur, daß ſie den Meiſen gleich ſey u. ſ. w. i d. 103 ſie die Knoſpen der Obſtbaͤume abbeißt 2). Sie bedient ſich ſogar mit einer beſondern Geſchicklichkeit ihrer kleinen Klauen, die ſchon ganz ausgebildete Frucht von ihrem Zweige los zu machen, und ſte darauf in ihren Vorrath zu tragen. Dieß iſt doch nicht ihre einzige Nahrung: denn ſte hat einerlei Geſchmack wie die andern Meiſen, eben ſol⸗ che Neigung zum Fleiſche, und ſte naget es ſo vollkommen von kleinen Voͤgeln, deren ſie habhaft werden kann, ab, daß Klein vorſchlagt, fie De daraus bereiten zu laſſen b). Sie unterſcheidet ſich von allen übrigen durch ihre Erbitterung gegen die Eule c). | Der 2) Sie ſammelt dabei die Inſekten aus den Knoſpen, und wird dadurch ſehr nuͤtzlich. f 5 7 O. b) Er raͤth, zuvor den größten Theil des Fleiſches und des Gehirns von dem Vo⸗ gel zu nehmen, von dem man ein gutes Gerippe zu haben wuͤnſcht. | W. 6) Gesner 51 daß, weil fie kleiner ie, 106 Der Herr Vicomte de Querhboent hat be⸗ merkt, daß ſte nicht immer wie die andern Meiſen die Hanfkoͤrner zerhackt, ſondern die⸗ ſelben bisweilen in ihrem Schnabel, wie die Canarien⸗Voͤgel und Hänflinge, aufbeißt. Er ſetzt noch hinzu, daß fie beſſer wie die andern darin für ſich zu ſorgen ſcheint, daß ſie ſich fuͤr den Winter ein waͤrmeres, nicht ſo zugaͤngliches Lager waͤhle; dieſes Lager iſt gewöhnlich nichts anders als ein hohler Baum oder ein Loch in der Mauer; man weiß aber doch, daß unter allen Dingen ei⸗ ne Wahl Statt hat. Das Weibchen macht ihr Neſt in eben ſolchen Loͤchern, und ſpart dabei keine Fe⸗ dern. Im Aprillmonathe legt es eine große Anzahl Eier 3). Ich habe acht bis ſteb⸗ zehn ſey, fie auch ſanftmuͤthiger und nicht fo boßhaft ſey; aber es ſcheint, dieß nur eine Muthmaſſung zu ſeyn, die ſich auf einen ſehr falſchen Schluß gründet, anſtatt was ich behauptet habe, auf eine Beobachtung e gegründet iſt. V. 3) Die Eier der Blaumeiſe haben doch auch rothe Punkte. Zorn fagt: Das Ei der Blaumes⸗ 107 zehn in einem Neſte gezählt, andere haben bis auf 22 gefunden; man haͤlt ſte auch fuͤr die fruchtbarſte. Man hat mich verſtchert, daß fie nur ein Mahl bruͤte, wenigſtens, wenn man ſte nicht ſtoͤrt, und ſte nicht zwingt, ihre Eier zu verlaſſen, ehe ſte die⸗ ſelben ausgebruͤtet hat. Sie verläßt die Eier auch ſehr leicht, wenigſtens, wenn man eins derſelben zerbricht, wenn das Junge auch ſchon ganz ausgebildet waͤre, ja ſogar, wenn man die Eier nur beruͤhrt; ſind aber die Jungen einmahl ausgekrochen, ſo bindet fie ſich ſtaͤrker daran, und vertheidigt die— ſelben muthig; ſte vertheidigt ich auch ſelbſt, und bläſet auf eine drohende Art, wenn man fie in ihrem Gefaͤngniſſe beunruhigt. Das Maͤnnchen Blaumeiſe iſt etwas kleiner als das von der großen oder Kohlmeiſe, iſt kurz und ſtumpf, doch in etwas zugeſpitzt, am Grunde auch weiß, und durchaus mit ganz kleinen, ſubtilen, roͤthlichen Puͤnkt⸗ chen, doch auch mehr am ſtumpfen Ende, überzogen. II. p. 149. Herr Bock ſagt auch, daß fie zehn bis zwoͤlf weiße Eier mit rothen Punkten ha⸗ be. „a. 4. O. O. 108 Männchen ſchien mehr nach Bequemlich⸗ keit zu ruhen, wenn es ſich an der De⸗ cke feines Bauers auf hing, als in Ae an⸗ dern Stellung. Außer ihrem unangenehmen Gepfeife hat ſie noch ein kleines ſchwaches, aber abwech⸗ ſelndes Gezwitſcher, worin man einige Aehn⸗ lichkeit mit dem von einem Finken hat fin⸗ den wollen. Friſch behauptet, daß ſie im Bauer ſterbe, und aus dieſer Urſache nicht zur Locke gebraucht werden koͤnne; ich habe aber doch einige geſehen, die verſchiedene Monathe in ihrer Gefangenſchaft lebten, und nur vor Fette ſtarben. Schwenkfeld berichtet uns, daß man die⸗ ſe Meiſe auf den ſchleſiſchen Gebirgen das ganze Jahr durch ſehe 4); bei uns lebt fie gern in Waͤldern, beſonders des Sommers, und darauf in den Gaͤrten u. ſ. w. Lottin⸗ ger ſagt, ſie ziehe mit der Kohlmeiſe; aber dieſe Geſellſchaft ſey, wie man ſte zwiſchen muthwil⸗ \ ) Sie bleibt den Winter auch in Pommern, und findet ſich in Norwegen und Rußland. O. 289 muthwilligen und grauſamen Thieren ver⸗ muthen koͤnne, naͤhmlich weder friedlich, noch dauerhaft. Man ſagt doch, daß die Familie dieſer Meiſen länger beiſammen als die übri⸗ gen Arten bleiben d). Die Blaumeiſe iſt ſehr klein, da ſte nur drei Drachmen wiegt; doch hatten Belon, Klein und Kolbe ſie nicht für die kleinſte Meiſe ausgeben ſollen. Das Weibchen iſt ein wenig kleiner als das Maͤnnchen; es hat weniger Blaues auf dem Kopfe, und die⸗ ſes Blaue ſo wohl als das Gelbe unter dem Leibe iſt weniger lebhaft 5); das was bei beiden d) Journal de phyfique de M. A. Rozier, Aoüt 1776. 5 V. z) Die Blaumeiſe hat den Nahmen von der ſchoͤnen blauen Farbe, womit fie beſon⸗ ders pranget, iſt weit kleiner als die Kohl⸗ meiſe; doch hat fie einerlei Eigenſchaften mit dieſer. Das Maͤnnchen hat auf dem Kopfe einen Flecken von dem allerſchön⸗ ſten glänzenden Blau, welcher mit Wei: Gem eingefaßt iſt. Die Backen find weiß⸗ gelb und mit einem blauen Ringe umge⸗ 0 ben. / 118 4 beiden weiß iſt, iſt bei den Jungen, welche zu fliegen anfangen, gelblich; das was bei | jenen — ben. Die Kehle iſt auch blau; an der Bruſt iſt fie ſchoͤn gelb, doch nicht fo. hoch als die Kohlmeiſe; auch zieret fie ein klei⸗ ner blaͤulicher Streifen, der ſich aber nicht bis an den Schwanz, wie bei jener, er⸗ ſtreckt. Der Rücken iſt blau gefärbt, doch nicht ſo hoch als der Schwanz und die Schwungfedern. Die kleinen Flügelfeder⸗ chen haben weiße Einfaſſungen und Tu⸗ pfen, welche einen Strich ausmachen. Die Füße find blau, und haben ihre nö⸗ thige Staͤrke und ſpitzige Klauen zum An⸗ haͤngen. Das Weibchen iſt durchgehends abfaͤrbiger als das Maͤnnchen, und da⸗ her wohl von dieſem zu unterfcheiden. Ihre Nahrung beſteht in allerlei Inſek⸗ ten, grünen Raupen und Wuͤrmchen in den Baumrinden, womit fie ihre Jungen aus dem Schnabel fuͤttert. Im Herbſte ſie⸗ het man ſie an die Knoſpen der Foͤhren und Fichten ſich anhaͤngen, und das Mark heraus ſuchen. Sie frißt auch gern das zeitige Obſt an den Baͤumen an. Ihr Neſt macht ſte in die hohlen Baͤume, nur in den Waͤldern und Vorhoͤlzern, und wird darum ſeltener als die übrigen Meiſen gefunden, weil fie es meiftens ſehr hoch in 1 jenen blau iſt, iſt bei dieſen aſchfarben braun, und die Schwungfedern der letztern haben eben die verhaͤltnißmaͤßigen Ausmeſſungen wie bei den Alten. Die ganze Laͤnge dieſes Vogels beträgt vier und einen halben Zoll; der Schuabel vier und eine halbe Linie, und feine beiden Kinnladen find gleichlang und ohne eine Auskantung; die Zunge iſt abgeſtutzt, und endigt ſich mit vielen Faſern, von welchen einige gewoͤhnlich abgebrochen ſind. Die Ferſe iſt ſechs und eine halbe Li⸗ nie lang; die Füße ſind dick, ſagt Belon, und in ganz kleine Loͤchlein der duͤrren Hefte auf Eichen und Buchen macht. Sie har acht bis zehn Jungen, ſtreichet hin und her mit der Kohlmeiſe, bleibt aber auch zum Theile im Winter hier, geht begierig auf die Locke, und wird wie die Kohl⸗ meiſe gefangen, auch eingeſperrter / wie dieſe fortgebracht; denn wenn -fie einmahl frißt, und an ein Futter gewoͤhnet iſt, dauert fie fo gut als die Kohlmeiſe. Zorn A. . Di N Auch dieſe Meiſe ſah Hablizl im De⸗ zember in der perſiſchen Landſchaft Gi⸗ lan. Pallas N. Nord Beitr. IV. p. 10. D. 112 8 und die hinterſte Zehe iſt von allen die ſtaͤrk⸗ ſte. Die Fluͤgelausbreitung betragt fieben Zoll, der Schwanz fünf und zwanzig Linien, und iſt zwölf Linien langer als die Flügel; eine jede ſeiner Haͤlften beſteht aus ſechs ſtufenfoͤrmig kuͤrzeren Federn. So viele jun⸗ ge Meiſen dieſer Art ich am Ende des Mais geoͤffnet habe, hatten alle einen etwas klei⸗ nern Magen als ihre Mutter, aber ein eben ſo langes Gedaͤrme, zwei ſchwache Spuren von Blinddaͤrmen und gar keine Gallenblaſe⸗ Sufas. x „ Dre Sele, Heise. D — 113 — —. ——-„-„ 416% Die ſaͤbyſche Meiſe. Muf. Carlſon. Tab. 23. Der Herr Sparrman beſchreibt aus der Vogelſammlung des Herrn Staatsſekr etaͤrs und Ritters Carlſon eine auf deſſen Land⸗ guthe Saͤby in Suͤdermannland gefundene Meiſe als eine beſondere Art. Der Leid und Schwanz waren unten weiß, ſo auch die Kopfplatte, der Oberrits cken, eine Querbinde, die Flügel und einige Schwungfedern; blau find oben der Schwanz, ein Buff. Voͤgel 27. B. 9 114 ein Querflecken im Genicke und einige Schwung⸗- und Ruderfedern. Die obern Fluͤgeldecken find blau, die untern weiß, und bilden einen weißen Quer⸗ ſtreifen auf denſelben. Die erſte bis zur fünf⸗ ten Schwungfeder ſind graubraun, am aͤu⸗ ßeren Rande weiß und an der Wurzel blau. Von der ſechsten bis zur dreizehnten ſind fie gleichfarbig mit weißen Spitzen; die übri⸗ gen find am aͤußern Rande blau, am inne⸗ ren aber und an den Spitzen weiß. | Der Schwanz ift blau, unten weiß, die vier oberſten Ruderfedern blau mit weißen Spitzen und ſchwarzen Schaͤften. Die Füße und der Schnabel fallen ins Braungelbliche. An beiden Seiten laͤuft von dem Schnabel an ein ſchwarzer Strich uͤber die Augen. Es ſcheinet dieſer Vogel eine bloße Spiel⸗ art der Blaumeiſe zu ſeyn, die am Rüden, Bruſt und Bauche weiß geworden iſt; es ſey denn, daß er zu der großen blauen Mei⸗ fe gerechnet werden koͤnne. Die 222 DBarfmerse ıM 2 Ho, ID 22 Day? 555 115 Die Bartmeiſe a) 1). - Planche enl. 618. | fig. 1. M. f. 2. W. Einige Naturkuͤndiger haben dieſen Vogel den Baͤrtigen genannt (Barbué); da die⸗ ſer Nahme aber einer andern Familie von | Voͤgeln a) Parus barba nigra utrimque ab oculis de- pendente. In Deutſchland ſpitzbaͤrtiger Langſchwanz. Klein, Ordo avium, p. 86. n. 8. Paller barbatus Indicus; in Deutſch⸗ land indianiſcher Bartſperling. Friſch, elaff, I. div. II. art. 8. 58 Ths Ne 116 | - Vögeln beſonders gewidmet iſt b) ‚fo glaub⸗ te ich denſelben dieſer Art nicht laſſen zu koͤnnen, The bearded tit-mouſe, beard mani- sa from Juteland. Albin, Hifi. Nat. de Oifeaux, tome I. n. XLVIII. The leaſt-butcher-bird; lanius mini- mus; la petite pie-griechi. Edwards Birds, pl. 55. Parus biarmicus vertice cano, cauda corpore longiore, capite barbato. Lin- naeus Syſt. Nat. ed. XII. p. 342. XIII. I. p. 1011, n. 12. Dieſes Ausdrucks, wo⸗ durch Linne hier des Briſſons Bartmeiſe bezeichnet, hat er ſich ſonſten bedient, die langſchwaͤnzige Meiſe dadurch zu bezeich⸗ nen. (Er ſagt doch nicht capite cano, noch capite barbato). f | 2. Parus ſuperne rufus, maculis longitu- dinalibus nigricantibus varius, inferne cinereo-albus, vertice oblcure fuſco, re- ctricibus binis intermediis rufis, laterali- bus nigricantibus apice albis, interme- diis longifhimis. ... (faemina). Parus bar- batus ; la méſange barbue ou le mou- ſtache. Briffon, tom. III. p. 567. Parus barbatus, feu pallerculus arundi- naceus; in Spanien parololino barbate delle paludi. Salerne, Hiſt. Nat. des Oif. pP. MIT. / 1417 koͤnnen, um aller Verwirrung zuvor zu kommen. Ich P. 217. Die Abbildung kommt nicht mit der Beſchreibung überein. V. ») La Mouſtache. Buffon Oiſeaux V. p. 418. tab. 18. Ed. in 12. Tom. X. p. 135. Spisbärtiger. Langſchwanz. Klein Ord. d. Vögel. p. 160. n. 8. Parus barbatus. Briſſon ornith. ed. in 8. Tom. I. p. 468. n. 12. Kleinſter Neuntoͤdter. Seligmann Voͤg. III. ab 5 Lunius biarmicus vertice cano, cauda corpore longiore. Fauna Suec. 2. p- 29. n. 84. Parus barbatus. Scopoli Ann. I. pag- 161. n. 241. Die Bartmeife. Guͤnther Scopol. Voͤg. P. 198. n. 241. Parus biarmicus. Brünnich ornith. bor. Bi | Parus biarmicus, Bartmeiſe. Onomat. hiſt. nat. VI. p. 178. Spitzbaͤrtiger Langſchwanz. N. Schaupl. d. Nat. V. p. 386. 5 Mouſtache. Encyelop. methodique II. P. 235. Parus 118 Ich weiß nicht ob dieſe Meiſe wirklich in Indien vorkommt, wie die von Friſch ange⸗ nommene Benennung voraus zu ſetzen ſcheint; aber es ſcheint, daß ſie ſehr gemein in Daͤ⸗ nemark ſey, und in England ſich zu zeigen anfange. Edwards erwaͤhnt verſchiedener die⸗ fer Voͤgel, fo wohl Maͤnnchen als Weibchen, die in der Gegend von London getoͤdtet wa⸗ ren; er ſetzt aber hinzu, daß fie daſelbſt zu. wenig bekannt waͤren, um einen eigenen Nahmen bekommen zu haben. | Da die Graͤfinn von Albermale davon ei- i nen Parus ruſticus. S. G. Gmelin Reiſ. II. p. 164. t. 48. Bearded Tit-mouſe. Brit. Zool. I. n. 167, Arct. Zool. 2. p. 428. H. Latham Synopf. II. 2. p. 452. n. 20. Nozeman nederl. Vogel. t. 46. Die Bartmeife. Pennant, Thierg. der noͤrdl. Polarlaͤnder, II. p. 401. n. H. O. b) Dieſes iſt Briſſons Geſchlecht Barbus. Tom. IV. p. 91., welche Vögel, wie unſer Guck⸗ guck, zwei Zehen nach vorn und zwei nach hinten ſtehen haben. V. 8 119 nen großen Bauer voll aus Dänemark c) gebracht hatte, fo waren dieſes ohne Zwei⸗ fel einige von den entflohenen Gefangenen, die ſich daſelbſt vermehrt und eine neue Kolonie erzeugt haben. Aber woher kamen deun die, von welchen Albin gehoͤret hatte, daß man fie in den Provinzen Eſſer und Lin⸗ coln, und zwar immer an moraſtigen Ge⸗ genden, finde? Es wäre zu wünſchen, daß man ge⸗ nauer die Sitten dieſer Voͤgel kennete; die Geſchichte derſelben ſcheint ſonderbar zu ſeyn, wenigſtens nach dem Wenigen zu ſchließen, das man jetzt davon weiß. Man ſagt, daß, wenn fie fich zur Ruhe begeben, das Maͤnn⸗ chen das Weibchen ſorgfaͤltig mit feinen Fluͤ⸗ geln e und dieſe Aufmerkſamkeit würde allein , o) Ich wundere mich, daß, da dieſer Vogel fo gemein in Daͤnemark iſt, fein Nahme doch nicht in der Zoologiae dan. prodro- mo des Herrn Muͤllers ſey. . Herr Bruͤnnich erwähnt ihrer, zaͤhlt fie aber nicht auf unter den daͤuiſchen Vögeln. | O. 120 N allein, wenn fie beſtaͤtigt wäre, hinreichen, viele andere und viele merkwürdige Stüde in allen übrigen Handlungen, die eine Bee ziehung auf das Bruͤten hätten, voraus zu ſetzen. a Der a Zug in der ee: bildung des Maͤnnchens iſt ein ſchwarzer, faſt dreieckiger Flecken an jeder Seite des Kopfs; die Baſis dieſes umgekehrten Dreiecks erhebt ſich ein wenig uͤber die Augen, und die nach unten gekehrte Spitze geht auf dem Halſe neun bis zehn Linien lang von der Baſis herunter. Man hat in dieſen beiden ſchwar⸗ zen Flecken, deren Federn ziemlich lang ſind, einige Aehnlichkeit mit Knebelbaͤrten gefun⸗ den, und darnach dieſen Vogel in allen Laͤn⸗ dern benannt. Friſch glaubt, dieſer Vogel habe Aehn⸗ lichkeit mit dem Kanarienvogel, und daß dieſe beiden Arten ſich fruchtbar paaren könn⸗ ten; aber, ſetzt er hinzu, die Art der Bart⸗ meiſen iſt zu ſelten, daß man in dieſer Ab⸗ ſicht die Verſuche hinreichend wiederhohlen koͤnnte, um dieſe Frage zu entſcheiden. Die⸗ ſe Meinung des Friſch kann nicht mit der ed⸗ wardſchen und linneiſchen beſtehen, welche bei der Bartmeiſe viele Aehnlichkeit mit dem Neuntoͤd⸗ 121 Neuntoͤdter fanden. Es folgt aber doch aus dieſen beiden, obgleich ſich widerſprechenden Meinungen das Gemeinſchaftliche, daß die⸗ fe drei Beobachter den Schnabel der Vart⸗ meiſe groͤßer, als er gewoͤhnlich bei den Mei⸗ fen iſt, gefunden haben, und diesfals koͤnnte dieſer Vogel zu den Zartſchnaͤblern gezaͤhlet werden. Hingegen verſichert Herr Lottinger mich, daß er in Baumloͤchern niſte, und oft in Geſellſchaft der langſchwaͤnzigen Meiſe fliege; welches zugleich mit dem Anſehen der Familie und übrigen Aehnlichkeiten im Wuch⸗ ſe, der aͤußern Geſtalt, dem Betragen und Gewohnheiten uns berechtigt, ſie unter den Meiſen zu laſſen. I | | Das Männchen hat einen perlgrauen Kopf; die Kehle und vorn der Hals find fils berweiß; die Bruſt iſt nicht fo rein weiß, und hat bei einigen einen Anſtrich von Grau, bei andern von Roſenroth; das Uibrige un⸗ ter dem Leibe iſt rothgelblich; die unterſten Decken des Schwanzes find ſchwarz, und unter den Flügeln gelblichweiß; das Untere am Leibe iſt hell fuchsroth, der vorderſte Rand der Flügel weiß, die kleinen obern Deckfedern ſchwaͤrzlich, die großen fuchsroth gerändelt, die mittelſten Schwungfedern eben ſo und einwaͤrts heller fuchsroth geſaͤumt; i die 128 die großen Schwungfedern find auswärts weiß geſaͤumt; die Ruderfedern im Schwanze ſind vollig rothgelb, die aͤußerſte ausgenom⸗ men, welche an der Wurzel ſchwaͤrzlich und nach dem Ende zu fuchsfarbig aſchgrau iſt; die Iris iſt pomeranzenfarbig, der Schnabel gelblich und die Füße braun. An dem Weibchen findet ſich gar kein Anſtrich von Roth unter dem Leibe d), noch die ſchwarzen Flecken an den Seiten des Ko⸗ pfes. Der Kopf iſt braun wie die unterſten Deckfedern des Schwanzes, deſſen Seiten⸗ ruderfedern ſchwaͤrzlich mit weißen Raͤndern ſind. Das Weibchen iſt auch ein wenig klei⸗ ner als das Maunchen. Vom letztern betragt die ganze Laͤnge ſechs und ein Viertel Zoll, der Schnabel we⸗ nigſtens ) Auf der Abbildung iſt doch noch mehr Rothgelbes, als an dem Maͤnnchen, auf der Bruſt und dem Bauche vorgeſtellet; ſo wie der Schwanz des Maͤnnchens gar nichts Schwarzes zeigt, da doch an den Seiten der Schwanzwurzel viel Schwaͤrz⸗ liches zu ſehen iſt. 5 122 123 nigſtens ſechs Linien; die oberſte Haͤlfte iſt ein wenig gebogen, aber ohne alle Auskantung, wie ſelbſt Edwards ſagt, und welches alſo kaum einem Neuntoͤdter aͤhnlich ſteht; die Ferſe iſt acht und eine halbe Linie lang, die Fluͤgelausbreitung ſechs und einen hal⸗ ben Zoll, der Schwanz ſechs und dreißig Li nien, und er beſteht aus zwoͤlf ſtufenförmig kuͤrzeren Federn, fo daß die beiden aͤußer⸗ ſten nur halb ſo lang als die beiden mittel⸗ ſten find, und er iſt fieben und zwanzig Li⸗ nien laͤnger, als die Fluͤgelſpitzen reichen. Anhang. Anhang. Sen daß dieſe Bartmeiſe von D. Leche in Schonen geſehen und abgebildet ſey, and nicht ſo ſchoͤn als die vorige geweſen, und gar nichts Blaues an fih gehabt habe. Der Kopf, die Kehle und Bruſt waren weißlich, der Nacken ſchwarz, die Farbe des Ruͤckens erzfarbig ſchwaͤrzlich, der Bauch erzfarbig blaß, alle Schwungfedern ſchwaͤrzlich, die zwoͤlfte bis neunzehnte aber weiß am aͤußern Rande, welches Weiße an der achtzehnten am hoͤchſten war. Die Ruderfedern waren ſchwarz, die erſte, zweite und dritte aber am aͤußern Rande weiß. Faun. fv. I. c. Man ſtehet, daß dieſe Beſchreibung ziem⸗ lich auf die langſchwaͤnzige Meiſe paßt, und Herr Tangmalm behauptet ebenfalls, daß dieſe hier beſchrieben ſey. Schwed. Abh. 1783. p. 52: Nach 125 Nach Scopoli iſt die Bartmeiſe oben roſt⸗ farbig , unten blaſſer. Von der Wurzel des Schnabels gehen bei dem Männchen an beiden Seiten ſchwarze Federn wie ein Kne⸗ belbart herab. Der Schwanz iſt auch roſt⸗ farbig, der Schnabel etwas kegelförmig und hornfarbig; die Schwungfedern ſind braun und an der äußern Seite weißlich. Sie hat den Wuchs der großen Kohlmeiſe. Man muß ſie nicht mit des Monti Pendulino 1 ſeln. Scop. a. a. O. Pennant ſagt in der arktiſchen Zoologie, dieſer Vogel ſey einerlei mit Kramers Pen⸗ dulus, den Kramer doch für Montis Pen⸗ dulino ausgibt; und er fährt es auch an, daß dieſe Bartmeiſe um das caſpiſche und ſchwarze Meer und in dem Schilfe der hin⸗ einfallenden Flüffe häufig ſey. Man findet fte aber eben ſo wenig in der hohen Breite von Aſten als in Sibirien, a. a. O. Er ſoll Samen des Rohrs freſſen, ſein Heft zwiſchen drei Rohrhalmen aufhängen, und ſolches aus der Wolle der Teichkolben und Pappeln machen. Lin. Sylt. I. Ic. nr S. Gme⸗ 126 S. Gmelin beſchreibt feine baͤrtige Mei⸗ ſe auf folgende Weiſe: Es hat dieſelbe ei⸗ nen gelben Schnabel, deſſen Oberkinnlade kaum um ein Merkliches laͤnger als die un⸗ tere iſt, und ſich mit einer weniger gelben gebogenen Spitze endigt. An dem untern Kie⸗ fer bemerkt man nach dem Ende zu zwei dun⸗ kelrothe Flecken. Die Naſenloͤcher find klein, einfoͤsmig und mit weißen Federn bedeckt, der Kopf aſchfarben und unten weiß, die Schlaͤfe aber mit zwei ſchwarzen, bis an den Hals gleich einem Barte herunterhan⸗ genden Baͤndern verſehen; die Augenbraunen ſehen ſchwarz aus, die bloßen Augenlieder blaͤulich, der Regenbogen gelb und der Stern ſchwarz. Der obere Hals und der Ruͤcken find kaſtanienfarben, mit dem Unterſchiede, daß die Grundlage der Federn bei jenem ſchwarz und bei dieſem weiß iſt. Der untere Hals iſt mit der Bruſt weiß, am Bauche aber ſpielt die roͤthliche, die weißliche und die kaſtaniengel⸗ be Farbe unter einander. Die us kaum den An⸗ fang des Schwanzes erreichenden Schwung⸗ federn ſind dunkelgrau, die erſtere an ihrer vordern Seite weiß, die mittlere kaſtanien⸗ gelb, und die letzte halb kaſtaniengelb und halb ſchwarz. Der Schwanz iſt um ein Nahm⸗ haftes großer als der Leib, und beſteht aus gelben Regierfedern, die zwei aͤußerſten auf N beiden N | 127 beiden Seiten ausgenommen, welche weiß find , an ihrer einen Seite aber mit einer ſchwarzen Spitze auslaufen. Das Criſlum iſt kohlſchwarz, ſo wie die Fuͤße, Zehen und Nagel. Es zieht dieſe Meiſe niemahls, lebt von Samen, und empfiehlt ſich durch einen angenehmen Geſang. Wegen ihres Barts nennen ſte die aſtrachaniſchen Anwohner Ufz ſatſch. Das Weibchen hat keinen, auch iſt das Crillum bei demſelben weiß und der Kopf etwas dunkler, a. a. O. Der Der Remiz a) 1). * Fl. enk sig: ig. een Edwards vermuthet (auf der 55. Tab. und Seite), daß dieſe Meiſe, welche in dem al⸗ brinſchen Werke im 3. Theile auf der ſteben und a) Parus palufiris nidum ſuſpendens. Monti, Comment. Inſtitut. Bonon. tome II. part. II. page 36. Parus minimus, quibusdam acanthis Romana; in Deutſchland Weidenmeiſe; in Pohlen Remez, remis, remiz, reme- zawy Ptak, remicz, remitſch, remiſch, romilch (römiſcher Vogel); in Hußland Remal- 5 . J Laer. Mamu. — Lari alas Lais. 2 129 und funfzigſten Kupferplatte abgebildet iſt, einerlei mit der im erſten Theile auf der acht und Remallof; in Bologne Pendolino. Da- niel Titius in der Beſchreibung. Leipz. 1755 Parus nidum fufpendens. Rzaczynski, Auctuar. Polon. p- 402. Bohemorum mau- dicek aviculam non fine reſtrictione pen- dulinum dixerim. Idem, Hiſt. Polon., wor- in Rzaczynski ſagt, daß Titius fi geir⸗ ret zu haben ſcheint, p. 38. Parus Lithuanicus nidum fulpendens. Klein Ordo Avium, p. 86. In Deutſch⸗ land die volhyni he »eutelmeife, Klein bei Dan. Titius. Parus montanus; in i the moun- tain tite or tit-mouſe. Albin. Hiſt. Nat. des Oiſeaux, Tome III. pl. 57. Parus capite ſubferrugineo, falcia ocu- ları nigra, remigibus rectrieibusque fu- leis, margine utroque ferrugineo. Pendu- Iinus. Linnaeus Syſt. Nat. ed. XII. Gen. 116. Sp. 13. P. 343. (XIII. I. bas. 1014. n. 1g. ). Pendulus; in Heſterreich Kohrſpag, perſtaniſcher Spatz, tuͤrkiſcher Spatz. Kra- mer, Elenchus Auftr. inf, p. 373. Rame£z. Buff. Voͤgel 17. B. J 130 u. vierzigſten Taf. abgebildeten Bartmeiſe fey ; allein dieſe Vermuthung ſcheint mir dadurch wider⸗ Raméz. Gmelin ſibiriſche Reiſe. Tom. II. p. 20g. a Parus ſuperne grifeus cum aliqua in dorio lupremo rufefcentis mixtura, in- ferne albo-rufeſcens, collo ſuperiore ci- nereo, collo inferiore et pectore albo-ci- nereis, vertice albido, [yneipite et tae- nia per oculos nigris, rectricibus fuſcis, albo fimbriatis. .. Parus Polonicus five - Pendulinus. La Melange de Pologne oder Le Remiz. Briffon ornith. Tom. IH. P. 565. BASS Der. Nahme Picus nidum fulpendens, welchen Aldrovand dem Pirol gibt, und den er vom Plinius entlehnt hat, kommt viel eigentlicher dem Nemiz zu. Einige ha⸗ ben den Land⸗Remiz von dem Waſſer⸗Nemiz unterſchieden; aber wahrſcheinlich iſt der letztere der Rohrammer. Endlich gibt ein ungenannter Schriftſteller in einer Ab⸗ handlung in dem Journal de Phyfique d’Aoüt 1776. dem Nemiz den Nahmen Sumpfmeiſe (mélange de marais). V. 1) Die volhyniſche Beutelmeiſe. Klein Ordn. d. Voͤgel d. B. p. 161. m. 10. Parus 131 widerlegt z u ſeyn: erſtlich durch die ange⸗ führten 1 ſelhff⸗ welche verſchieden ſind, Parus Polonicus (Pendulinus). Briſſon ornith. in 8vo. Tom. I. p. 467. n. 11. Le Remiz. Buffon Oileaux V. p. 423. Edit. in 12. Tom. X. pag. 141. Pl. enl. i . 5 f Georgi Reiſen, p. 173. Die Beutelmeiſe. Muller, Linne Syſt⸗ II. p. 629. tab. 21. fig. >. - Sumpfmeife. Halle 361. Volhyniſche Beutelmeiſe, Remiz oder Pendulino der Ital. Neuer Schaupl. d. Nat. V. p. 586. n. 9. Penduline Tit-mouſe. Hakan Synopl. II. p. 547. n. 16. Parus Pendulinus. Onomat. hilft. nat. VI. p. 189. Beutelmeiſe, Remiz. Fiſcher Liol. I. p. 104. n. 176. Parus Pendulinus. Boͤrner Schleſ. bk. Schr. 1781. P. 108. h. 242. Der Pendulin. Leske Naturg. I. pag. 26. n. 6. Parus Pendulinus. Boro TE 178. N e e. 138. ) Die Beutelmeife, Pendulin⸗Meiſe, Flo⸗ rentiner Meiſe, der Remiz. Cotton⸗Vogel. Gatterer vom Nutzen und Schaden der Thiere, II. p. 436. n. 385. J 2 Parus 132 find , und wovon jede den Vogel a Nahme darunter ſteht, getreu vorſtellt; zwei⸗ tens durch die Groͤße, weil, dem Albin zu Folge, die Bartmeiſe über neun Drachmen wiegt, und welcher den Remiz gleich groß mit der Blaumeiſe angibt, die nur drei Drach⸗ en wiegt; drittens durch das Gefieder und beſonders durch die ſchwarze Binde, welche dieſe beiden Voͤgel an jeder Seite des Kopfs haben, welche aber bei einem jeden ganz ver⸗ ſchieden lieget; viertens endlich durch das unterſchiedene Klima, da Albin den gewoͤhn⸗ lichen Aufenthalt der Bartmeiſe in einigen engliſchen Provinzen, den 185 dem Remiz aber in Deutſchland und Italien angibt. Nach allen dieſen ſcheint es 1 5 daß Kra⸗ mer und Linne nicht mehr Grund zu ver⸗ muthen gehabt haben, daß dieſe beiden Mei⸗ ſen nur dem Geſchlechte nach unter ſich ver⸗ ſchieden wären; und ich geſtehe, daß, ich eben ſo wenig die große Aehnlichkeit bemer⸗ 5 e Parus Pendulinus. Blumen bach Nat geſch. III. p. 241. n. 5. Volhyniſche Beutelmeiſe. Vo Ornith. Naturf. XVII. p. 109. 133 ke, welche Edwards und Linne zwiſchen die- ſen beiden Voͤgeln und den Neuntoͤdtern zu finden glaubten. Wirklich haben fie wie die Neuntoͤdter eine ſchwarze Binde über den Augen, und der Remis verſteht wie fie, die Materien zu flechten, wovon er ſein Neſt bauet; aber es find weder dieſe Materien ei⸗ nerlei, noch die Art, das Neſt zu befeſtigen, eben ſo wenig wie der Schnabel, die Kral⸗ len, die Nahrung, der Wuchs, die Verhaͤlt⸗ niſſe der Theile, die Staͤrke, die Gewohn⸗ heiten u. ſ. w. Aller Wahrſcheinlichkeit nach hat Edwards ſo wenig als die übrigen Naturkuͤndiger, die die Nachricht von ihm aufgenommen haben, den Remiz geſehen. Ein einziger Blick auf unſere ausgemahlte Kupferplatte N. 618. würde hinreichend ge⸗ weſen ſeyn, ihm dieſen Irrthum zu neh⸗ men. Das Merkwuͤrdigſte in der Geſchichte des Remiz iſt die außerordentliche Kunſt, mit der er ſein Neſt bauet; er bedient ſtch dazu der leichten Flocken, welche ſich an den Kätzchen der Weidenblumen, der Pappeln, der Eſpe, der Diſteln, dem Fliegenkraute, dem Waſſerkolben u. ſ. w. finden. b); fie wi iſſen b) Da die Weiden und Pappeln eher als die . * eichkolben binden ‚ifo bedienen ſich die i Remi⸗ 134 b 8 wiſſen dieſe fadenartigen Materien mit ihrem Schnabel zu verwirken, und ein dichtes, fe⸗ ſtes Gewebe, faſt dem Tuche gleich, dar⸗ aus zu machen; ſie machen es von außen mit Faſern und kleinen Wurzeln, welche in das Gewebe eindringen, und auf gewiſſe Weiſe das Zimmerwerk des Neſtes vorſtellen, feſt; inwendig verſehen ſie es mit eben die⸗ ſen, aber nicht verarbeiteten Flocken c), da⸗ mit Nemize der Flocken von den Bluͤthen die⸗ fer beiden Baͤume zu dem Neſte, worin fie zum erſten Mahle brüten ; und die Ne⸗ ſter, welche von dieſen Flocken gemacht ſind, ſtad nicht ſo feſt, aber weißer als diejenigen, wozu fie die Flocken des Teich⸗ kolbens genommen haben. Dieſes iſt, wie man ſagt, eine ſichere Art, die erſte Brut von der zweiten und dritten zu unter⸗ ſcheiden. Man findet auch folde Neſter vom Sumpfgraſe, Biberhaaren, der wol⸗ lichten Materie der Diſteln und ſo w. gemacht. N e) Bisweilen ſind dieſe Flocken und dieſe baumwollenartige Materien in kleinen Kugeln zuſammen geballt, welche das in⸗ nere Reſt nicht weniger weich und ſanft machen. 135 mit ihre Jungen weich darauf liegen koͤnnen. Oben ſchließen fie es zu, damit dieſelben darin Warme haben, und hängen es mit Hanfe, Neſſeln u. dgl. an die Gabel eines kleinen beweglichen Zweiges auf, der über ein flie- ßendes Waſſer hangt, damit fie durch das Schwanken des Zweiges deſto ſanfter ges wiegt werden 2); damit ſte die⸗Waſſer Inſek⸗ ten, welche ihre hauptſaͤchlichſte Nahrung ausmachen d), daſelbſt im Uiberfluſſe finden koͤnnen, und endlich, damit ſte ſicher gegen In Rasen, 2) Herr Fiſcher ſagt, ein ſolches Netz ſey in Livland an einer niedrigen Weidenart im Sonzelſchen gefunden worden; der Vogel haͤnge es an einem ſchwankenden Aſte uͤber dem Waſſer auf, und ſetze ſo ſeine Jun⸗ sen wider die Nachſtellung der Raubthie⸗ re, beſonders der Schlangen, in Si⸗ cherheit; denn wenn das duͤrre Aeſtchen durch irgend eine fremde Laſt gedruͤckt und gebrochen werde, falle das Neſt ins Waſſer, und treibe nachher mit den Jun⸗ gen wohlbehalten ans Land, a. a. O. 1 DI ) Monti fand in den Magen dieſer Vögel äußerſt zerſtuͤckte Inſekten, und fand nichts weiter darin: 136 Natzen, Eideren , Sele und andere kriechende Feinde, welche immer die gefaͤhr- lichſten ſind, geſichert ſeyn moͤgen. Daß ih⸗ nen dieſe Abſichten nicht bloß willkuͤrlich zu⸗ geſchrieben ſind, ſcheint das zu beweiſen, daß ſie von Natur ſehr verſchlagen, und zwar nach Monti und Titius ſo fan find, daß man fie niemahls in Schlingen faͤngt e); wie man ſolches auch von den Carougen und Caßiken der neuen Welt, den abyffiniſchen Dickſchnäbeln und andern Vögeln, die ihr Neſt auch an dem Ende ei⸗ nes Zweiges aufhängen, bemerkt hat. Das Neſt des Remiz gleicht bald einem Beutel, bald einem zugezogenen Sacke, bald einer niedergedrückten Sagpteife u. ſ. w. f). Es hat e) Man üuberraſcht fie bisweilen, wie Titius hinzu fuͤgt, beim Sonnenuntergange und nebeligem und ungeſtümem Werler in ih⸗ rem Neſte. / V. f) Kapitän Monti hat eins und Titius zwei abgezeichnen laſſen. Dieſe drei Neſter ſind nicht allein unter einander, ſondern auch von dem, welches Vonanni hat abzeich⸗ nen laſſen, ſo wohl der Wish als der Ge⸗ ſtalt 437 hat feinen Eingang au der Seite „die faſt immer nach der Waſſerſeite Hing und N bald ſtalt nach verfhieden Das größte von als len (Titius tab. 2.) war ſteben Zoll lang und vier und ein Viertel Zoll breit; es war mit Hanfe und Flachs an der Gabel eines kleinen Zweiges aufgehangen. Das kleinſte (tab. 1.) war fünf und einen hal⸗ ben Zoll lang, am obern Ende eben fü breit, und endigte ſich in eine ſtumpfe Spitze; dieſes iſt nach Titius die gewöhn⸗ liche Geſtalt. Des Monti ſeines war un⸗ en und oben ſpitzig. Sitius vermuthet, daß die Remize bei dem erſten Bruten dasſelbe nur gleichſam entwaͤrfen, und die Waͤnde alsd ann daran nur dünn und das Gewebe nur ganz weitläuftig ſey; aber mit jeder neuen Brut machten fie es vollkom⸗ nener und ſtaͤrker, und wenn man es ausnehme, faͤnde man die angelegten La⸗ gen auswaͤrts immer viel feſter und in⸗ wendig weicher, und daraus koͤnne man leicht die Verſchiedenheit der Geſtalt und Groͤße dieſer Neſter herleiten. Man fand im Jahre 1691 gegen Ende des Dezembers, nahe bei Breslau, einen weiblichen Zei⸗ ſig in einem ſolchen Neſte mit einem aus⸗ gekrochenen Jungen und drei noch nicht ausgebruͤteten Eiern; hieraus erhellet, daß U 138 i bald höher, bald niedriger iſt. Dieſe Deff- nung iſt klein und beinahe rund, anderthalb Zoll und darunter weit im Durchmeſſer, de⸗ ren Umfang auswärts, bald mehr bald we— niger hervorſtehend, umgelegt iſt g), und biswei⸗ daß die Neſter der Nemize von einem Jahre in das andere dauern. Titius ſetzt noch hinzu, daß man ſich nicht darüber wundern duͤrfe, einen Zeiſtg im Winter brüten zu ſehen, da man wiſſe, daß die Kreuzſchnaͤbel eben dieß thaͤten. 4) Aldrovand hat die Abbildung dieſes Neſtes geliefert, welches er fuͤr das Neſt einer langſchwaͤnzigen Meiſe hielt, obgleich er ſehr gut wußte, daß der Vogel, der es gemacht hatte, Pendulino heiße. Ornith. II. p. 718. (Er vergleicht dieſes mit einem Bruſtharniſche, und das einzelne mit einem Schuhe. Lib. XVII. p. m. 321. Tab. 12. f. 28. O.). Man ſtehet hier zwei von dies ſen Neſtern zuſammen gebauet, welches daran erinnert, was Rzaczynski von die⸗ fen Remiz⸗Neſtern mit zwei@ingängen ſagt, die man in Pokutien an dem Ufer des Byſtrikz finde. Ein Schriftſteller in dem Journal de Phylique, Aoüt 1776, p. 129. sehet noch viel weiter als Aldrovand, 0 und 41 39 bisweilen hat ſie gar keinen Rand. Das Weib⸗ chen legt vier oder fünf Eier, welches merk— lich von der gewöhnlichen Fruchtbarkeit der Meiſen abweicht, mit denen übrigens die Nemize die Stellung, den Schnabel, das Geſchrei und die hauptſaͤchlichſten Eigenſchaf⸗ teu gemein haben. Diefe Eier des Remiz find weiß wie der Schnee 3), die Schale daran iſt dußerft dunn, und fie find auch beinahe durchſichtig. Die Remize brüten gemwökurih zwei Mahl im Jahre, das erſte Mahl im Ä Aprill und findet, nachdem er den Nemiz mit der langſchwaͤnzigen Meiſe verglichen hat, viele Aehnlichkeit zwiſchen dieſen beiden Vögeln. Wenn er aber ſeine Art der Vergleichung weiter fortgeſetzt haͤtte, würde er gefunden haben, daß der Remiz nach Verhaͤltniß einen längeren Schna⸗ bel und längere Beine, einen kuͤrzeren Schwanz, und ebenfalls Verſchiedenheit in der Fluͤgelausbreitung und dem Ges fieder ‚babe. | V. 3) Fuͤnf weiße mit Grau gewöͤlkte Eier, die innerhalb zwölf Tagen ausgebrntet wer⸗ den. Onomat. hiſt. nat. d. a. O. 140 Aprill oder Mat, Ai das zweite Mahl im Auguſt; daß ſie zum dritten Mahle brüteten, iſt mehr als zweifelhaft. Man findet Nemiz⸗Neſter in den Sümpfen in der Gegend von Bologna, von Toskana, an dem trazymeniſchen See, und fie find voͤllig ſo gemacht wie in Litthauen, Vol⸗ hynien, Pohlen und Deutſchland. Das ge⸗ meine Volk heget eine abergläͤubiſche Ver⸗ ehrung gegen dieſelben; jedes Haͤuschen hat ein ſolches Neſt bei der Thür aufgehangen; die Befiger halten es für einen wahren Wet⸗ terableiter, und den kleinen Baumeiſter defs ſelben als einen heiligen Vogel 4). Man möchte in Verſuchung gerathen, der Natur darüber einen Vorwurf zu machen, daß ſte nicht geizig genug mit Wundern ſey, weil ein jedes Wunder eine Quelle neuer Irr⸗ thuͤmer gibt. | Dieſe 4) In Pohlen und Rußland werden die Ne⸗ ſter ſackweiſe fuͤr einen Dukaten verhan⸗ delt. Man hilft die Geſchwulſt der Haͤlſe damit ver 5 legt ſte in die Schuhe und braucht ſte ſo; oft haben ſie auch ſchon die Geſtalt der e Schuhe. Onomat. hiſt. nat. Gatterer, Halle u. ſ. w. a. a. O. . 141 Dieſe Meiſen finden ſich auch in Böh⸗ men, Schleſten, der Ukraine, Rußland, Sibirien 5), und mit einem Worte überall, wo Pflanzen wachſen, die ſolche wollichte Materie liefern, deren ſie ſich zur Erbauung ihres Neſtes bedienen h); aber in Sibirien find ſte nach Gmelin ſelten 1) 5), und fie muͤſ⸗ en 5) Nach Fiſcher ſind ſte in Litthauen haͤufig; aber im noͤrdlichen Deutſchlande, wenig⸗ ſtens in Pommern, habe ich nie etwas von ihnen erfahren koͤnnen, obgleich die Teichkolben, Pappeln, Weiden u. d. gl. häufig wachſen. 6 . h) Daniel Titius bemerkt, daß es wirklich viele Sümpfe und Waſſerbaͤume oder Pflanzen, als Weiden, Erlen, Pappeln, Saceen, Aſters, Habichtskraut u. f. w. in Volhynien, Litthauen und andern pohlniſchen Provinzen gebe, welche die Remize vorzuͤglich gern bewohnten. V. i) Gmelin ſtbir. Reiſe, II. p. 203. Strahlen⸗ berg hat nach Titius dieſe Voͤgel eher als f Gmelin in Sibirien bemerkt. V. 5˙) Strahlenberg beſchreiht dieſen Vogel une ter 142 | fen auch nicht ſehr Häufig in der Gegend von Bologna ſeyn, weil, wie wir ſchon oben geſagt haben, Aldrovand ſie nicht kannte; Titius hält aber doch Italien für das wahre Vaterland dieſer Voͤgel K), von wo ſie durch durch den venezianiſchen Staat, Kaͤrnthen und Oeſterreich in das Koͤnigreich Böhmen, Ungarn, Pohlen und noch noͤrdlichere Laͤn⸗ der gekommen ſind. Uiberall, oder faſt überall, halten ſte ſich in waͤſſerigen Ge⸗ genden auf, und wiſſen fih ſehr gut im Schilfe ter dem Nahmen Nemes, oder vielmehr deſſen Reſt, ausfuhrlich, und ſetzt hinzu, daß die ruſſiſchen Kaufleute in Sibirien mit dieſen Neſtern gern handelten; denn man brauche fie des Winters zu Fuß ſo⸗ cken, weil ſie ſehr weich und warm ſind; man gebe fie auch den kranken Pferden unter das Futter, wolle auch Menſchen damit kuriren u. ſ. w. Noͤrdliche und oͤſtliche Theile von Europa und Aſten, P- 416. 2: k) Daher haben fie ihren Nahmen: Roͤmiſch, Acanthides romanae, roͤmiſche Voͤgel, bekommen. V. \ WW 143 Schilfe und dem Laube der Baͤume, die in dieſer Art von Boden wachſen, zu verſtecken. Man ſagt, daß fie bei einfallendem Win⸗ ter das Klima nicht verändern J). Dieſes iſt auch leicht von gemäßigten Ländern zu begreifen, wo ſich das ganze Jahr durch Inſekten zeigen; aber in nördlicheren Laͤn⸗ dern, glaube ich, werden die Remize ihren Aufenthalt während der ſtrengſten Kalte ver⸗ ändern wie die übrigen Meiſen, und ſtch dann bewohnten Oertern naͤhern. Kramer belehrt uns auch wirklich, daß man ſte viel haͤufiger des Winters als zu jeder andern Jahreszeit bei der Stadt Prusk, an den Grenzen zwiſchen Oeſterreich und Ungarn, ſehe, und daß fie ſich immer vorzuͤglich zwi⸗ ſchen Binſen und Rohr aufhielten 6). ö Man ) Monti und Titius a. a. O. 6) Daraus ſollte man faſt vermuthen, daß fie aus noͤrdlicheren oder gebirgigen Ge⸗ genden dahin kaͤmen; jo wie Hablizl fie auch im Januar in der perſtſchen Land⸗ ſchaft Gilan geſehen hat, und vermuthet, daß fie daſelbſt nur im Winter ſeyen, und iim ı_ 144 Man ſagt, daß fie fingen; aber dieſer Ge⸗ ſang iſt nicht ſehr bekannt, obgleich man junge aus dem Neſte genommene Remize einige Jahre aufgezogen, und ihnen bloß Ameiſeneier zum Futter gegeben hat m). Sie muͤſſen alſo wohl im Bauer nicht fingen. Das Geſteder dieſes Vogels iſt ſehr ge⸗ mein; die Kopfplatte iſt weißlich, der Hin⸗ terkopf und das Obere auf dem Halſe aſch⸗ grau n), der ganze obere Theil des Leibes grau, aber nach vorn zu mit einem roth⸗ gelblichen Anſtriche; die Kehle und alles un⸗ ter im Fruͤhlinge, in der Abſtcht zu hecken, nach Rußland ziehen, weil man ihr Neſt in Perſien nicht geſehen habe. Pallas N. Nord. Beitr. IV. p. 14. 5 m) Titius p. 24. u. 44. Er ſagt ſonſt, daß ſte beſſer als die langſchwaͤnzige Meiſe ſinge, welche nach Belon ſehr gut ſingt. n) Titius ſah einen ſchwaͤrzlichen Flecken in der Gegend der erſten Halswirbel und einen andern in der Gegend des Afters. 8 V. : 145 ter dem Leibe iſt weiß, vorn mit einem aſch⸗ grauen und hinten mit einem rothgelblichen Anſtriche; auf der Stirn iſt eine ſchwarze Binde, welche ſich wagerecht von einer Seite zur andern über die Augen, und viel weiter als dieſe liegen, erſtreckt; die oberſten Fluͤ⸗ geldecken find braun mit Saͤumen von eis ner rothgelben Farbe, die nach dem Eude zu allgemach ſchwaͤcher wird. Die Schwanz⸗ und Fluͤgelfedern find auch braun, aber mit weißlichen Wandern , der Schnabel aſch⸗ grau, die Füge rothgelblich aſchgrau. Es ſcheint nach der montiſchen Beſchrei⸗ bung, daß dieſe Vogel in Italien mehr Rothe gelbes an dem Gefieder haben und einen ſchwachen Anſtrich von Grün auf den obern Fluͤgeldecken u. ſ. w.; und nach der gme⸗ linſchen Beſchreibung, daß ſie in Sibirien einen braunen Rücken, weißen Kopf und einen rothgelben Anſtrich auf der Bruſt ha⸗ ben. Aber dieſes ſind bloß Abarten des Kli⸗ mas oder vielleicht bloße Verſchiedenheiten der Beſchreibungen; drin man darf fie nur etwas naher oder in einem verſchiedenen Lichte ſehen, um fie ein wenig verſchieden zu finden: Das Buff. Vögel 17. B. N * 146 Das Weibchen hat nach Kramer keine ſolche Binde als das Männchen; aber nach Gmelin hat es dieſe Binde, und über dieß einen graueren Kopf als das Maͤunchen und einen weniger braunen Rücken. Beide haben eine gelbe Iris und ſchwarze Sehe, und fie find kaum größer als der Zaunko⸗ nig, oder beinahe von dem Wuchſe unſerer Blaumeiſe⸗ Die ganze Laͤnge betraͤgt vier und einen halben oll; der Schnabel iſt fünf Linien lang; fein oberer Theil iſt ein wenig gebogen, der un⸗ tere bei den Jungen laͤuger o); dieFerſe iſt ſechs und eine halbe Linie; die Naͤgel ſind ſehr ſpitzig, der hintere iſt der ſtaͤrkſte von allen; ö die o) Roſtrum fubito decrefcens in ſummum acumen. Titius, p. 19. Roßrum paulatim deſinens in apicem. Ibid. pag. 23. Klein ſagt, daß dieſe Meiſe nach der Kohlmeife den laͤngſten Schnabel habe; er haͤtte ſa⸗ gen ſollen: auch nach der Bartmeiſe und der ſibiriſchen Meiſe, der übrigen aus⸗ laͤndiſchen Meiſen nicht zu gedenken. V. 5 147 die Flügelausbreitung beträgt fieben und ein Drittel Zoll, der Schwanz zwei Zoll; er beſteht aus zwölf etwas ſtufenfoͤrmigen Fe⸗ dern, und iſt dreizehn Linien laͤnger, als die Flügelſpitzen reichen. Ke Anhang. Wi Ja s O * 7 Anhang. sn der Thiergeſchichte der nördlichen Po⸗ larländer iſt Kramers Pendulus fuͤr einerle: Vogel mit der Bartmeiſe ausgegeben; da aber Kramer ſelbſt und Herr Montbeillard ihn fuͤr des Monti Pendulus halten, ſo will ich Kramers Beſchreibung aus dem Lateini⸗ ſchen uͤberſetzen, und hier anhaͤngen. Er fagt: Herr Profeſſor Monti hat ihm denſelben zuerſt gezeigt; wie er nachher nach Oeſter⸗ reich zuruͤck gekommen, habe er gefunden, daß er ſich auch daſelbſt auf halte. Er hatte die Groͤße einer langſchwaͤnzigen Meiſe; der Schnabel war duͤnn, rothgelb und an der Wurzel mit den feinſten Borfien bedeckt, und die Spitze der obern Kinnlade war ſchwach gebogen, der Kopf aſchgrau blau, die Iris gelb und die Sehe ſchwarz. Vorn der Hals und die Bruſt ſind hellroͤthli ch, der Bauch weiß; 149 weiß; vom Schnabel geht nach dem Halfe zu bei dem Männchen an beiden Seiten ein großer ſchwarzer Flecken, der aus beſonderen Federn gebildet iſt, mit den Spitzen vom Kopfe abſteht, und voͤllig einen thraciſchen Bart vorſtellet. Der Rüden und Buͤrzel fal⸗ len von dem Gelben in das Noſtfarbene. Der After iſt ſchwarz. Die Ruderfedern find länger als der Leib und roſtfarbig. Die erſte bis ſechste Schwungfeder ſind aſchgrau und am äußern Rande weiß; die ſtebente bis funfzehnte ſind braun, am aͤußern Rande rolhgelb und am innern Rande und der Spitze weiß, die ſechzehnte und ſtebzehnte an der aͤußern Mitte braun mit einem roth⸗ gelben Rande, an der innern Mitte weiß; die Fuͤße und ſehr ſpitzigen Naͤgel ſind ſchwarz; das Weibchen hat keinen Bart. Es bauet in den Weiden, woſelbſt es das Neſt aus Flo⸗ cken verſchiedener Pflanzen, doch vorzuͤglich von Teichkolben und der Zitterpappel, ſehr kuͤnſtlich bauet, und in Geſtalt eines Beu⸗ telchens an ein Aeſtchen aufhaͤngt, a. a. O. er Ay, Der 150 Der Pendulina). Pl. enl. 708. fig. 1. f Monti glaubte, der Remiz ſey der einzig: europaͤiſche Vogel, der fein Neſt an einem | Zweige a) La Penduline. Buffon Oiſeaux V. p. 433. ed. in 12. Tom. X. p. ı55. Mefange du Languedoc. Planche enl. 708. fig. 1. (Lan- Suedoc Tit-mouſe. Latham. Synopf. II. 2. P. 549. n. 17. Linné Syſt. XIII. I. pag. 1014. Parus narbonenfis). Man nennt ihn in Languedok gewoͤhn⸗ lich Canari Sauvage, und noch haͤufiger Debuflaire. Das Neſt und der Vogel | wurden 131 Zweige aufhinge b); aber ohne des Pirols, oder der Golddroſſel, zu erwähnen, der bis— weilen ſein Neſt an ſchwache und bewegliche Zweige befeſtigt, und dem Friſch das Neſt der langſchwaͤnzigen Meiſe beigelegt hat c): ſo iſt hier doch noch eine, in Languedok genug bekannte, obgleich von den Natur kün⸗ digern ganz verkannte Art, welche ihr Neſt mit eben ſo vieler Kunſt als der pohlniſche Remiz nacht, welche ſogar mehr überlegten Fleiß anzuwenden ſcheinet, und deſto mehr unſere Aufmerkſamkeit verdient, da fie bei gleichen wurden von dem Herrn de Bronfe zu Aramont , Deputirten von Languedok, geſchickt. V. 5) Collection academique, Partie strang. Tom. X. p. 371. Acad. de Bologna. 6) Dieſer Irrthum war um fo leichter zu vermeiden, da das Heft des Pirols wie abgeſchnitten oben offen iſt, und da die⸗ ſer Vogel niemahls weder dieſe Flocken der Blumen und gewiſſer Blaͤtter dazu gebraucht, ſelbſt dann nicht, wenn er da⸗ don Uiberfluß um ſich her hat. 1 53 gleichen Talenten lange nicht fo berühmt ife. Man kann ſie ähnlich mit dem Remiz, aber nicht als eine bloße Abart dieſer Art anſehen, da die Züge der Unaͤhnlichkeit, die man in dem Wuchſe, in den Verhaͤltniſſen der Theile, in den Farben des Geſteders, in der Geſtalt des Neſtes u. ſ. w. Nene een kann tberfiüfe fig hinreichen, eine beſondere Verſchiedenheit . Ber Art daraus zu machen. Ich habe ihr den Nahmen Penduline gege⸗ ben, wobei man ſich den beſondern Bau des Neſtes vorſtellen kann. Dieſes Neſt iſt ſehr groß in Verhaͤltniß der Groͤße des Vo⸗ gels; es iſt oben geſchloſſen, beinahe von der Groͤße und Geſtalt eines Straußeneies; der groͤßte Durchmeſſer deſſelben betraͤgt ſechs Zoll, der kleinſte drei und einen hal⸗ ben Zoll. Er haͤngt es an der Gabel eines biegſamen Zweiges einer Pappel auf, den er zur mehrern Feſtigkeit laͤnger als ſieben bis acht Zoll mit Wolle umwickelt; außer der Wolle braucht er noch dazu die Flocken der Pappeln, Weiden und dgl. wie der Remiz. Dieſes Neſt hat ſeinen Eingang auf der Seite ganz oben, und dieſer Eingang iſt mit einer Art von Vorſprung oder Wetterdach, das mit dem Neſte zuſammen hangt, bedeckt, | and 1 133 und welches uber achtzehn Linien weit vor⸗ aus ſteht. Vermittelſt dieſer Vorſicht find feine Jungen noch mehr gegen die Witterung gee ſchützt, beſſer verborgen, und folglich mehr in Sicherheit als die Jungen des pohlniſchen Remiz. 2 Dieſer Vogel iſt an der Kehle und dem | ganzen Untertheile des Leibes rothgelblich weiß, oberhalb rothgelblich grau und dunk⸗ ler als unterhalb. Das Obere am Kopfe iſt grau; die obern Deckfedern der Flügel find ſchwarzlich mit rothgelben Naͤndern wie die mittelſten Schwungfedern, an denen das Rothgelbe aber nach dem Ende zu heller wird; die großen Schwungfedern ſind ſchwaͤrz⸗ lich mit weißlichen Naͤndern; die Ruderfe⸗ dern im Schwanze find ſchwaͤrzlich mit hell rothgelben Raͤndern; der Schnabel iſt ſchwarz, die obere Kante desſelben braungelb; die Füße ſind bleifarbig. 2 / Die ganze Länge beträgt etwas weniger als vier Zoll, der Meiſenſchnabel vier Li⸗ nien und etwas daruͤber, die Ferſe ſechs Linien; der hinterſte Nagel iſt der ſtaͤrkſte von allen und etwas gebogen; der Schwanz von 454 von eilf bis zwoͤlf Linien 1 völlig vier⸗ eckig ſeyn, wenn die beiden aͤußerſten Federn nicht ein wenig kurzer als die andern wären; er iſt ungefahr ſechs Linien laͤnger, als die Fluͤgelſpizen reichen. Anhang. Anhang. Dieſer Pendulin des Verfaffers kann doch des Nahmens und der Sitten halber leicht mit dem Remiz verwechſelt werden. Es moͤchte diesfalls beſſer ſeyn, ſeinen erſten Nahmen, der Meiſe von Languedok, beizube⸗ halten. Nach der Abbildung ſcheint er wirk⸗ lich ſehr verſchieden von dem Remiz zu feyn, naͤhmlich kleiner und ohne Schwarz an dem Kopfe. Uibrigens haben die Farben des Ge⸗ fteders einige Aehnlichkeit; aber fein Schwanz und Schnabel find viel Fürzer als an dem Remiz, und der Wuchs des Vogels kommt dem Goldhaͤhnchen naͤher, von dem er doch in den Farben auch ſehr abweicht. Die Die langſchwaͤnzige Meiſe a) 1). NI. enl. 502. fig. 9. Man koͤnnte dieſen ſehr kleinen Vogel nicht beſſer bezeichnen als durch ſeinen ſehr lan⸗ zen Schwanz; er iſt in der That laͤnger als a) A οε opewosg (Bergmeife). Arifiot. Hiſt. Anim. L. VIII. cap. III. a Parus monticola , Melange à longue queue, Perd fa queue. Belon Nat. des Oif. p. 368. 9 — Parus caudatus; in Rom Patazzina. Olina Uccellaria fol. 28. 5 Gesner Dre lansschwanmae Meise. I DA. III S m = „ .uu D = | = — SSS => — Sen ä SS Sn SEIEN In: 157 als alle übrigen der ganzen Figur „und macht allein viel mehr als die Hälfte der ganzen Laͤnge Gesner Aves ,; pag. 642. A. Fbeni et Peuceri. Parus caudatus, Monticola. Aldrovandi ornith. Tom. II. p. 715. (L. 17. e. 15.) 0 Zu Köln Wintepiker; in Italien Pac zino, pulzonzino, pendolino. Jonſton Aves, p. 86. Willughby, ornithol. p. 176. In Eng⸗ land Horticola, vielmehr als Monticola, welches nicht mit den gewoͤhnlichſten Beobachtungen uͤberein ſtimmt, ſagt Ti⸗ tius, aber in England Statt finden mag⸗ (Aldrovand nennt dieſen Vogel h Mon- ticola). Ray Synopf. P. 74. A. 5. Charleton, Exercit. pag. 96. n. 4: In England long-tailed mountain tit-mouſe, with a white crowne, wire tapper mourier. a Schwenkfeld, Aviarium Silef. p. 31% In Deutſchland Zahlmeiſe, Schwanz⸗ meiſe u. ſ. w. f Rzaczynski, Auctuar. Polon. pag. 404 In Pohlen Akora zdtugim ogonem. Larg tailed tit-meuſe. Britifh Zoology, p. 115..Gen. 24. Sp. 5. (I. n. 166.). Albin, Hifi, Nat, des Oiſ, tom. II. pl. J. VII. 158 : | Länge aus; und da über dieß dieſe Meiſe einen duͤnnen Leib und einen ſchnellen Flug hat, LVII. Arct. Zool. 2. p. 328. G. Latham Synopf. II. 2. p. 550. n. 18. Parus caudatus capite vario; parus ni- dum fufpendens. (Dieſe Benennung kommt dem Remiz zu, und man wird gleich die Urſache der Zweideutigkeit ſehen). Klein; Ordo avium p. 85. n. 7. Parus cauda longa; landere; in Deutſch⸗ land langſchwaͤnzige Meiſe, Schwanzmei⸗ ſe, Zagelmaiſe, Pfannenſtiel oder Pfan⸗ nenſtieglitz, Mormaiſe, Rietmaiſe, Berg: maiſe, Schneemaife: Frifch, tom. I. claſſ. II. div. I. art. VI. n. XIV. fig. 3. Orites (monticola). Möhring, Avium genera, Genal3y. Bern, | Parus vertice albo, cauda corpore lon- giore; in Schweden Ahltita. Linn. Faun, Suec. n. 243. (2. n. 83.) u. Syfi. Nat. ed; XII. p. 116. Sp. II. (XIII. I. pag. 1010. n. 29. N Kramer, Elench. Aufir. inf. p. 379. n. 6. In Oeſterreich Belzmaiſe, Pfannen⸗ ſtiel. Boulard nach Cotgrave; in Or⸗ leans Perd [a queue; in Saiutogne Queue de poilon; in Verduin Demoilelle; in Sologne Fourreau, Gueule de four. Sa- terne, Hifi. Nat. des Oileaux, p. 216. 2 f Moinie® 159 hat, fo koͤnnte man fie, wenn fie fliegt, für einen Pfeil Piel, der die Luft durchſchnei⸗ 0 def Moiniet oder Moignet zu Montbard⸗ Dame an andern Orten, wahrſcheinlich wegen des langen ſchleppenden Schwan⸗ zes; Meuniere, Materat; Einige geben ihr auch den Nahmen Monſtre, weil ih⸗ re Federn faſt immer geſtraͤubt ſtehen⸗ Man ſehe Journal de Phyfique , en 1776. P. 129, Parus ſordide roſeus, inferne albo con- fufe mixtus, capite taeniis longitudinali- bus albis et nigris vario, taenia ab ‚occi- pitio ad uropygium nigra, rectricibus tri- bus utrimque extimis obliaue exteriis albis, interius nigris, intermediis lon- gifämis. ... Parus longicaudus, méſange A longue queue. Briſſon, tom, III. p. 570. Die Schneemeiſe, Pfannenstiel. Ange⸗ nehme Landluſt, p. 223. Die Schwanzmeiſe. Zorn Petinotheol. H. p: 380. . I p 32 Die langgeſchwaͤnzte Meiſe. Klein Ord⸗ d. Voͤgel, p. 160. n. 7. und die buntkoͤpfi⸗ ge Schwanzmeiſe. Ebend. n. 9. Parus caudatns, en Ann. I. pag. 164. n. 247. Die 180 | det b); ohne Zweifel kommt es von dieſer auffallenden Ungleichheit, wodurch ſich die⸗ ſer Die Schwanzmeiſe. Günther Geo. Voͤgel. p. 202. n. 247. i Parus longicaudus. Briſſon, ornith. in 8. tom. I. p. 469. n. 13 Pfannenſtieglitz. Halle II. p. 358. e e e Muͤller, Linne. Syſt. nie p. 628: Schön e Döbel Jägerprakt⸗ 1; p. 66. n. 6. Die langgeſchwaͤnzte Meiſe. Leske Na⸗ turg. I. p. 265. n. 5: Parus caudatus. VBorowsky, III. p. 182. n. 7. Boͤrner ſchleſ. oͤkonom. Nachrichten, 1781. p. 10%. n. 241. | Parus caudatus. Onomat. hift. nat. VI. p- 181. Die Schneemeife, Mehlmeiſe, Pfan⸗ nenſtiel, Zaählmeiſe, Schwanzmeiſe, Bergmeiſe. Onomat. foreſtal. II. p. 809. Die Schwanzmeiſe. Neuer Schaupl. d. Nat. V. p. 586. n. 6. Naturg. a. d. beſt. Schrift. Voͤgel. p. 842. Nozemann Nederl. Vogel. T. 26. _ Die Schwanzmeiſe, Belzmeiſe, Moor⸗ meiſe, Zahlmeiſe, Bergmeiſe, Schnee: meiſe, Zagelmeiſe, Pfannenſtiel, Pfan⸗ nenſtieglitz, Backofendreſcher, Weinzapfer- Gatte⸗ 161 fer Vogel von den Meiſen entfernet, her, daß Nay geglaubt hat, er muͤſſe ihn gaͤnz⸗ lich von dieſer Familie trennen c); da er ſich Gatterer vom Nutz. u. Schad. hr Thiere, II. p. 435. n. 384. 5 Parus caudatus. Blumenbach Naturg. III. p. 240. n. 3. Storr Alpenr. I. p. 80. Melange à longue queue. Encyclop. method. II. p. 213. Die langgeſchwaͤnzte Meiſe. Pennant Thiergeſch. d. noͤrdl. Polarlaͤnder, p. 400 Hayes britt. birds. Tab. 33. Günthers Neſt. u. Eier, Tab. 21. Melange A longue queue, Buffon Oil. V. p- 436. tab. 19. Ed. in 12. Tom: X. P- 159. pl. 4. Schneemeiſe. Pohln. Welo. Bock preuß. Ornith. im Naturf. XVII. p. 108. n. 225. Lappmeſen. Tengmalm ſchwed. Abhand. 1783. P. 32. i 9; b) Britifh Zoolog. p- 115. V. e) Avis [ui generis, et a paris longe diverſi. Synopfis, p. 73. Der Verfaſſer der brit⸗ tiſchen Thiergeſchichte fand, daß er durch ſeinen mehr als an den Meiſen gewoͤlbten Schnabel und durch andere kleine Aehn⸗ lichkei⸗ Buff. Vogel 17. B. g 162 ſich aber durch viele anderk weſchkicherr Eigenſchaften ihr naͤhert, ſo werde ich ihn mit den meiſten Naturkündigern in dem Beſttze ſeines alten Nahmens laſſen; und wel⸗ cher anderer Nahme konnte auch vaffender ° ſeyn für einen kleinen Vogel mit kurzem und doch ziemlich langem Schnabel, der ſeinen vorzuͤglichſten Aufenthalt im Walde hat; der von lebhaftem und heftigem Naturell, und keinen Augenblick in Ruhe iſt; welcher ohne Aufhoͤren von einem Geſträuche zu dem andern fliegt, auf den Aeſten herum laͤuft, ſich mit den Füßen aufhaͤnget, in Geſell⸗ ſchaft lebt, ſchleunig auf das Geſchrei ſei⸗ nes gleichen . fliegt, ſich von Rau⸗ pen, lichkeiten ſich ſehr den Neuntoͤdtern naͤ⸗ here; aber es bedarf nur eines Blicks auf die Geſtalt dieſer Voͤgel und ihre Ge⸗ ſchichte, um ſich von dem großen Unter⸗ ſchiede zu uͤberzeugen, der zwiſchen einem Reuntoͤdter und der langſchwaͤnzigen Mei- ſe Statt findet. Ich wundere mich, daß einige Methodiſten letztere nicht zu den Bachſtelzen geordnet haben, worunter ſie eine gute Figur geſpielt haben wuͤrde, da ſie den langen Schwanz heftig und oft auf und nieder bewegt. . V. # * 163 pen, Fliegen und andern Inſekten und zu⸗ weilen von andern Samenkoͤrnern naͤhret, die Knoſpen der Bäume abbeißt und ge⸗ ſchickt abkneift, eine große Anzahl von Eiern legt, und endlich nach den genaueſten Beob⸗ achtungen d) die vornehmſten aͤußerlichen Kennzeichen der Meiſen, und was noch viel mehr entſcheidender iſt, ihre Sitten und ihre Gewohnheiten an ſich hat? Er entfernet ſich auch nicht durchaus von allen Meiſen durch ſeinen langen ſtufenfoͤrmigen Schwanz, weil die Bartmeiſe und der Remiz, wie wir ge⸗ ſehen haben, ihn von eben der Geſtalt ha- ben, der nur durch das mehr oder weniger davon unterſchieden if. Was die Art, ihr Neſt 2) zu bauen, be⸗ krifft, fo haͤlt die langſchwaͤnzige Meiſe das | Mittel 4) Belon, Hebert u. ſ. w. 2) Zorn ſagt: Von dem gewiß recht kuͤnſtlich gemachten Neſte der Schwanzmeiſe gibt uns Derham eine wahre und eigentliche Beſchreibung. Ich habe unlaͤngſt von une gefahr eines auf einem duͤrren Aſte einer Haſelſtaude angetroffen. Dieſer Aſt bog ſich in die Krumme, und hatte von außen 5 L 2 5 drei 164 Mittel zwiſchen der Kohlmeiſe und dem Nemiz. Sie verbirgt es nicht in einem Baumloche, N d drei Zacken; zwiſchen dieſen ſtund das Heft darin. Es war ovalrund und von außen mit weißem breiten Baummooſe dicht uͤberzogen, mit welchem auch der duͤrre Aſt bewachſen geweſen. Die kleine Oeffnung war oben ſeitwaͤrts gegen Auf⸗ gang der Sonne, und ſah einem Zapfen oder Weiſerhaͤuschen im Bienenjtode aͤhn⸗ lich. Ich wuͤrde es nicht fuͤr ein Vogel⸗ neſt angeſehen haben, wenn ich nicht den langen Schwanz der alten Meiſe, wel⸗ che eben brütete, aus der Oeffnung her⸗ vorragend, in etwas beobachtet haͤtte; denn ich gläube, daß dieſes Voͤgelchen eben darum bemeldten Zapfen oder Anſatz an den Eingang ſeines Neſtes mache, da⸗ mit ſein langer Schwanz darunter bedeckt ſeyn kann. Von innen ſah ich eine un⸗ glaubliche Menge nicht nur von zartem und wie geſchlagenem oder gekaͤutem Mooſe gegen die aͤußern Waͤnde zu, ſondern auch von allerlei kleinen und weichen Vogelfe⸗ derchen, Haſenhaaren und dergl. in dem Innerſten, wo die Eier lagen. Diefe wa⸗ ren ſo feſt in einander gearbeitet, daß das Neſt ziemlich ſchwer davon geworden. Die Hoͤhle, wo die kleinen Eichen la⸗ gen, 105 wo fie auch mit ihrem langen Schwanze ſehr unbequem wohnen wide; fie hängt es auch gen, ſah alſo ganz glatt aus, daß ſte ohne Verwunderung nicht konnte betrach⸗ tet werden. Daß aber dieſes kleine Voͤ⸗ gelchen ein fo großes Heft verfertigt, und mit ſo vielen weichen Federchen und Haa⸗ ren ausfüͤttert, geſchieht nicht umſonſt. Die Schwanzmeiſe legt unter allen klei⸗ nen Voͤgeln, die wir kennen, die meiſten Eier; ihr Leib iſt ganz klein, daß man nicht begreifen kann, wie ſte alle bedecken und hinlaͤnglich erwärmen koͤnne; aber eben deßwegen hat ſte der weiſe Schoͤpfer gelehrt, ein ſo dicht und warmes Bett zu machen, welches ihr bei dem Bruͤten vor⸗ trefflich zu Statten kommt. Es iſt nicht mit Stillſchweigen zu uͤbergehen, daß dieſes Voͤgelchen ſein Neſt mit unglaublicher Ge⸗ ſchwindigkeit zur Vollkommenheit bringe; denn, wenn es einmahl angefangen hat zu bauen, ſetzt es das Werk unermuͤdet fort, und tragt, beſonders von groben Mate⸗ rialien, fo große Stucke herbei, welche ein weit groͤßeres Anſehen haben, als das ganze Voͤgelchen ſelbſt iſt. Petinoth. 1. p. 325: Man darf aber fein Neſt nicht in hoh⸗ len Bäumen und Staͤmmen ſuchen, wie i 5 aller 166 auch eben ſo wenig oder zum wenigſten ſehr felten e) an einer duͤnnen Schnure auf, ſondern aller andern Meiſen, ſondern auf ſtarken an dem Stamme anſtehenden Aeſten; da⸗ ſelbſt traͤgt es ſo viel Moes und Federn, mit welchen das Reſt inwendig ausge⸗ macht iſt, zuſammen, daß man es nicht in einen Hut faſſen kann; und in ſolchem zuſammen getragenen Klumpen, der ſo wunderlich geſchlichtet iſt, daß es eine Menſchenhand nicht nachmachen kann, macht die Meiſe ein kleines Söchlein zu dem fie kaum hinein kriechen kann; da⸗ her abzunehmen, weil es inwendig von nichts als Hühner- und andern Federn bereitet iſt, wie warm es ſeyn muͤſſe; doch fiehet es auf dem Baume nicht anders aus, als wie ein Buͤſchchen Moos, das von ſich ſelbſt allda gewachſen ſeyn moͤchte. Ange⸗ nehme Landluſt, p. 225. | Gunther ſagt: Das Neſt dieſes kleinen Voͤgelchens iſt überaus wunderbar, und gibt dem Neſte der pohlniſchen Beutel⸗ meiſe (Remicz) in Anſehung der Baukunſt nichts nach. Es ſteht einem Tabaksbeutel oder einer aufgeblaſenen Kaͤlberblaſe ſehr ahnlich, und hat eine Länge von anderthalb Viertel Ellen. Ganz oben geht an der einen Seite ein kleines rundes Loch von der 167 ſondern befeſtiget es auf den Zweigen klei⸗ ner Bäume, drei bis vier Fuß von der Erde; e) fie der Größe eines Guldens hinein, wodurch das Voͤgelchen aus und ein kriechet. Ge⸗ meiniglich bauet dieſe Meiſe ihr Neſt von weißem Baummooſe, welches ſte von eben dem Baume nimmt, auf welchem ſie ihr Neſt bauet, und da fie ſolches meiſten Theils mit dem Untertheile oder Boden auf eine Zwieſel nahe am Stamme ſe⸗ tzet, den uͤbrigen Koͤrper des Neſtes aber zan den mit weißem Mooſe uͤberzogenen Stamm des Baums ſelbſt anlehnet: fo iſt ſolches ſchwerlich zu entdecken, und man ſtehet es viel eher für einen Klum⸗ pen Moos als für ein Neſt an. Inwen⸗ dig iſt es mit Vogelfedern und Haaren von Thieren ſehr weich ausgefüttert, und ſo geraͤumlich, daß man von dem Voͤgel⸗ chen nichts gewahr wird, wenn es auf den Eiern ſttzt, oder ſich im Neſte ver⸗ birgt. Es legt wohl ie bis 15 Eichen wie große Zuckererbſen; fie find weiß, und haben ganz kleine, blaſſe, roͤthliche Punkte, faſt wie beim Zaunkoͤnige. Scop. Vögel. a. a. O. Nunc in alnetis ſuſpenſus, nunc ramo arboris bilulco impofitus. Titius pag. 33. Es kann fegn, daß dirfer Schriftſteller verſchie⸗ 168 fie gibt demſelben eine ovale und beinahe walzenfoͤrmige Geſtalt, ſchließt es oben zu, läßt an der Seite einen Eingang von einem Zoll im Durchſchnitte, und macht bisweilen zwei Ausgänge gegen einander, damit fie, die Unbequemliehkeit, ſich umzu udrehen, vers meide k); welche Vorſicht ihr um ſo mehr nützlich iſt, weil ihre Schwanzfedern leicht N und bei dem geringſten Anſtoßen ausfallen g). Ihr Neſt unterſcheidet ſich auch dadurch von dem Remiz⸗Neſte, daß es größer iſt h), und der Geſtalt der walzenfoͤrmigen naͤher kommt; ae das Gewebe daran nicht ſo verſchiedene Neſter aufgehangen gefunden hat; aber die übrigen Schriftſteller kom⸗ men darin uͤberein, daß ſte ſehr ſelten find. Man ſehe die Anmerk. i. f) Friſch und Rzaczynski a. a. O. V. g) Daher fie den Rahmen Perd ſa queue ers halten hat. V. N h) Ich habe ein ſolches Neſt gemeſſen, welches acht Zoll lang und vier Zoll breit war. 169 fo: feſt iſt, und daß der Umfang von dem kleinen Eingange nicht auswaͤrts gewoͤhn⸗ lich einen „ Rand hat i); daß ' feine 1) Monti behauptet, daß dieſes niemahls Statt habe. Ofiio in tubulum protenlo, ſagt hingegen Titius p. 33. Dieſe ſich entge⸗ genſtehenden Beobachtungen koͤnnen bei⸗ de gleich wahr ſeyn, wenn man fie auf die Zeiten, worin ſie angeſtellt ſind, ein⸗ ſchraͤnkt, und wenn man fie nur nicht für allgemein ausgeben will. Wahrſcheinlich war das an einem Weidenzweige, der über das Waſſer hervor ſtand, aufgehan⸗ gene, beutelfoͤrmige, aus baumwollenar⸗ tigen Materien und Federn zuſammenge⸗ ſetzte Reſt, welches im Jahre 1745 in der Gegend von Prenzlow in der Uckermark gefunden worden iſt, und deſſen Titius P. 14. erwähnt, ein Neſt der langſchwaͤn⸗ zigen Meiſe; denn, wenn man es für ein Remiz⸗Netz halten wollte, fo müßte man voraus ſetzen, daß der Remiz Federn zum Baue ſeines Neſtes gebrauche, wel⸗ ches doch gegen alle Beobachtungen waͤre, anſtatt daß die langſchwaͤnzige Meiſe die⸗ ſelben dazu ſo wohl inwendig als auswaͤrts, aber viel mehr inwendig dazu anwendet. a 170 feine dußere Hülle aus Grashalmen, aus Mooſe, Schorfmooſe, und mit einem Worte, aus großen Materialien beſtehe, und daß das Inwendige mit einer großen Menge von Federn verſehen iſt, und nicht mit flockiger Materie, wie die Weiden und andere Pflan⸗ zen liefern, deren in dem Abſchnitte von dem Remiz Erwaͤhnung geſchehen iſt. Die langſchwaͤnzigen Meiſen legen zehn bis vierzehn, ja bis zwanzig Eier, welche ‚fe faſt gaͤnzlich in den Federn verbergen, die ſte am Grunde des Neſtes zuſammen gebogen haben; die Eier find fo groß als eine Haſelnuß 3), ihr groͤßter Durchmeſſer betraͤgt ſechs Linien; ſie ſind mit einem roͤth⸗ lichen 3) Das Ei der groͤßten Meiſe iſt nicht fo groß als eine Haſelnuß, und die Schwanzmei⸗ ſe hat gewiß kleinere Eier. In der Ange⸗ nehmen Landluſt heißt es: Wie flein die⸗ ſer Vogel ſey, kann man abnehmen, wenn man fein Heft findet, da wird man ſehen, daß dreizehn und mehr Eier, die er auf ein Mahl ausbruͤtet, nicht groͤßer ſind, als die größte Art von gemeinen Erbſen. D: 4 lichen Gürtel auf einem grauen Grunde um⸗ geben, welcher gegen das dicke Ende hel⸗ ler wird. ö Die Jungen fliegen mit den Alten den ganzen Winter durch beiſammen, und da⸗ raus entſtehen die Scharen von zwoͤlf bis funfzehn, die man zu dieſer Jahrszeit bei⸗ ſammen fliegen ſtehet, und die alsdann nur ein kleines helles Geſchrei, um ſich zuſam⸗ men zu locken, hoͤren laſſen. Im Fruͤhlinge bekommt aber ihr Geſang eine kleine Mo⸗ dulazion, neue Ausdrücke k), u 1 5 viel angenehmer. f Akriſſo⸗ E) Sie ſingt im Fruͤhlinge fo angenehm, ſagt Belon, daß es kaum einen andern Vogel gibt, der eine hohere undkluftvollere Stim⸗ me habe. Gesner ſagt, daß kſte zu eben die⸗ fer Zeit Guickeg, Euickeg ſchreie. Allem Auſcheine nach iſt dieſes nicht der ange⸗ nehme Geſang, wovon Belon reden woll⸗ te. Andere ſagen, daß dieſe Meiſe eine ſchwache Stimme und eine ziemlich helle Stimme: Ti, ti, ti, ti, habe; aber dieſes ſchwache Geſchrei iſt ohne Zweifel nicht der Geſang, den fie im Fruͤhlinge hoͤ⸗ ren läßt. V. Ich 17 2 Ariſtoteles verſichert, dieſe Voͤgel baͤnden ſich an das Gebirge; Belon, der doch viel gereiſet war, ſagt hingegen, er habe ſie in allen Gegenden gefunden, er fest hinzu, daß ſie ſelten das Gehoͤlze verließen, und in die Gaͤrten kaͤmen; Willughby belehrt uns, daß fie in England die Gaͤrten 4) mehr als die Berge beſuchen; Hebert iſt gleicher Mei⸗ nung mit Willughby, doch ſchraͤnkt er Bl ches nur auf den Winter ein. Nach Gesner erſcheinen ſte nur zur Zeit des Froſtes, und und halten ſich an moraſtigen Stellen und im Rohre auf, daher fie ihren Rahmen Rohr⸗ meiſe bekommen haben. Herr Daubenton der 8 juͤnge⸗ Ich habe fie niemahls fingen gehört; al⸗ lein im einſamen Walde iſt das letztere Geſchrei im Winter, wenn man es von der ganzen Schar nahe um ſtch hoͤret, und dabei dieſe Voͤgelchen ſich von einem Baume zum andern folgen ſieht, ange⸗ nehm genug. 9. 4) In Pommern kommen fie des Winters oft in die Baumgaͤrten der Doͤrfer, ſind aber auch in den Tannenwäldern und im Laub⸗ holze in kleinen Scharen zu finden, we keine Gebirge ſind. O.“ 273 jüngere hat Scharen davon in dem koͤ⸗ niglichen Garten gegen Ende des Dezem— bers geſehen, und berichtet, daß man die— ſelben ſehr haufig in dem Walde von Bo— logna ſehe. Endlich behaupten einige, daß fie den ganzen Winter über bleiben 5); Andere ſagen, daß ſie reiſen; Andere ſagen, daß fie ſpäter als die andern Meifen an⸗ kommen, und deßfalls Schneemeiſen hießen. Alle dieſe ſich entgegenſtehenden Nachrich⸗ ten koͤnnen gleich wahr ſeyn, und find es meiner . 35) Sie bleiben den Sommer und Winter aber in Pommern; doch fieht man fie des Sommers nicht ſo haͤufig beiſammen. Auch in dem Pappenheimiſchen, faaf Zorn, bleiben fie den Sommer und Win⸗ ter; ſie verfroren daſelbſt aber doch in dem kalten Winter 1740 ſo, daß man in den drei folgenden Jahren keine ſah. In Uppland findet fie ſich zeitig im Herbſte ein, wie Herr Tengmalm ſagt, wird aber im ſtaͤrkſten Winter unſichtbar bis in den Fruͤhling, da fie ſich dann ziem⸗ lich unrein und zottig wieder zeigt, a. a. O. Vielleicht zieht fie alſo in der ſtaͤrkſten Kaͤlte von da etwas gegen Süden. d os 174 ö ö n meiner Meinung nach auch. Man darf nur voraus ſetzen, welches auch ſehr wahrſchein⸗ lich iſt, daß dieſe Voͤgel ihr Betragen nach den Umſtaͤnden des Orts und der Zeit aͤndern; daß fie da bleiben, wo fie ſich wohl beftn⸗ den; daß fie wegziehen, um ſtch zu verbeſ⸗ ſern; daß ſte ſtch auf Gebirgen aufhalten oder auf den Ebenen, au trocknen oder feuchten Stellen, kurz aller Orten, wo ſte ihren Unterhalt und ihre Bequemlichkeit fin⸗ den. Es ſey nun, wie es wolle, ſo iſt es gewiß, daß man ſte ſelten in Meiſenſchlaͤgen faͤngt, und ihr Fleiſch nicht gut zu eſſen iſt. Ihre Federn ſind faſt getrennt, und glei⸗ chen ſehr langen Flaumfedern; fie haben eine Art ſchwarzer Nugenbraunen, die obe⸗ en Augenlieder find pomeranzengelb; aber man fiehet dieſe Farbe kaum an den aufge⸗ trockneten Voͤgeln; das Obere des Kopfes, die Kehle und alles unten am Leibe iſt weiß mit einem ſchwaͤrzlichen Anſtriche auf der Bruſt, und bisweilen mit einem roͤth⸗ lichen Anſtriche auf dem Bauche, an den Seiten und unter dem Schwanze. Das Hinz terſte am Halſe ii iſt ſchwarz, von wo ein Streifen von gleicher Farbe uͤber den ganzen obern heil des Leibes zwiſchen zwei breiten roͤthlichen Streifen wegläufi; der Schwanz iſt ſchwarz ut einem weißen Rande, der vorderſte Theil der 175 der Flügel ſchwarz und ie, die großen Schwungfedern ſchwaͤrzlich, ſo auch die mitt⸗ leren, aber mit weißen Rändern, ausge⸗ nommen die naͤchſten am Leibe, welche eben ſo rothgelb find als der Rüden; der Grund der Federn iſt dunkel aſchgrau, die Iris grau, der Schnabel ſchwarz, aber an der Spitze grau, und die Fuße ſchwaͤrzlich. Die weiße Binde auf der Kopfplatte iſt bald mehr, bald weniger breit, und übere trifft bisweilen die ſchwarzen Binden an den Seiten ſo ſehr, daß der ganze Kopf weiß läßt. Bei einigen dieſer Voͤgel iſt der ganze Leib unten voͤllig weiß; von der Artwaren diejenigen, die Belon ſah, und dergleichen ich ſelbſt bemerkt habe 6). | An 6) Die Schneemeife, Aelche etliche Pfannen⸗ ſtiel nennen, iſt die kleinſte unter allen, hat aber den laͤngſten Schwanz, der bei ihrem kleinen Leibe nicht anders ausfiehet, 5 als ob der Vogel daran angeſpießt wäre. Sie iſt am Kopfe ganz weiß, außer daß ſte uͤber den Augen und unten an den Kinnbacken braune und ſchwaͤrzliche Streif⸗ chen hat; der Ruͤcken iſt auch mit braun⸗ und ſchwarzen Fleckchen, worunter etwas Weißes 176 | An den Weibchen find die Binden an den Seiten des Kopfes nur ſchwaͤrzlich, oder ſogar weiß und ſchwarzbunt, und die Farben des Gefieders find nicht fo deutlich und nicht ſo abſtechend. Dieſer Vogel iſt kaum groͤßer als der Haubenkoͤnig; da er ſein Gefieder faſt immer geſtraͤubt hat, fo laßt er etwas groͤßer, als er wirklich iſt 7). 5 Seine Weißes hervor ſcheint, uͤberzogen, und die Fluͤgel ſind gleich alſo; die ſehr lan⸗ gen Schwanzfedern aber ſind meiſtens ſchwaͤrzlich, doch mit etwas weiß geſtriem⸗ ten Federn untermiſcht. een Land⸗ luſt, p. ee 7) Alle bur paiſchen Meiſen haben ſehr lockere und viele Federn, daher ſte groͤßer laſſen als andere Voͤgel, deren ihr Fleiſch eben ſo viel ausmacht, aber deren Federn fe⸗ ſter am Leibe liegen. Es iſt daher die Staͤrke und Geſchwindigkeit dieſer dem Fleiſche nach ſo kleinen Voͤgel noch deſto merkwürdiger. Eine dieſer Schwanzmeiſen, welche im Dezember 1786 in Meklenburg aus ihrer Familie von einer Erle geſchoſſen wurde, betrug bis zum After 2 einen hal⸗ ben, bis an das Ende des Schwanzes 6, und in der Fluͤgelausbreitung auch nur 6 ei⸗ 177 Seine ganze Laͤnge betraͤgt fuͤnf und zwei Drittel Zoll; der Schnabel von drei und ei⸗ ner halben Linie iſt etwas dicker als an der Blaumeiſe, und das Obertheil ein wenig gebogen. Die Zunge iſt ein wenig breiter als an dieſer Blaumeiſe, und endigt ſich mit Faſern. Die Ferſe beträgt fieben und eine halbe Linie; der hintere Nagel iſt der ſtaͤrkſte von allen; die Flüögekalsbrettugg betragt ſechs und einen halben Zoll, der Schwanz drei und einen halben Zoll; er beſteht aus zwoͤlf ungleichen Nuderfedern, die allgemach, von der äußerſten zu achtzehn Linien, bis zur fünften von ungefaͤhr vier und vierzig Linien, langer werden; das mittelſte Paar iſt nur neun und dreißig Linien und etwas daruͤber lang und kaum mit dem vierten gleich J); der Schwanz ſtehet ungefähr zwei und einen halben Zoll vor den Flügeln heraus. a Der 6 einen halben Zoll; das Gewicht betrug zwei und ein Drittel Drachmen. | DAHER, 1) Ich habe dieſes bei vielen Vögeln auf die⸗ ſe Weiſe gefunden; da dieſe Federn aber leicht losgehen fo konnte man ſich leicht irren Buff. Vögel 17. B M 178 | Der Darmkanal beträgt vier Zoll; ich habe nur eine ſchwache Spur des Blinddarms bemerkt; der Magen war fleiſchig, und ent⸗ hielt Stücke von Pflanzentheilen und In⸗ ſekten, ein Stuck eines Kerns und gar Ning kleine Br F %% . irren, wenn man ſich nicht in Acht naͤhme. Belon ſagt, dieſe Meiſe haͤt⸗ te einen gabelfoͤrmigen Schwanz wie die Schwalbe, und ſagt zugleich, daß er ſtufenfoͤrmig ſey. Es muͤſſen ſich alſo bei dem Vogel, den Belon ſah, die Schwanz⸗ federn durch einen Zufall in zwei Theile geſpaltet haben, anſtatt ſte in ihrem na⸗ luͤrlichen Zuſtande eine über der andern liegen, ſo, daß der Schwanz ſehr ſchmal laßt. Titius hat ſich auch geirret, da er ſagt, das mittelſte Paar fey das laͤngſte von allen; das fünfte Paar uͤbertrifft naͤhm⸗ lich alle übrigen an Länge. 8 1 V. Die Buff N.d Vogel ZELT. Die Halbtrauer a). 105 So nenne ich eine kleine Meiſe, die der Herr Sonnerat vom Vorgebirge der guten Hoffnung mitgebracht, und in dem Journal de Phyſtque beſchrieben hat. Die Farben ih⸗ res Gefieders find in der That diejenigen, welche die Halbtrauer ausmachen: ſchwarz, | | grau ! S N a) Le petit Deuil. Buffon Oifeaux V. p. 445. Ed. in 12. Tom. X. p. 171. Encyclop. me- thod. II. p. 339. Naturg. d. beſt. Schriftſt⸗ Voͤgel. p. 845. Melange du Cap de bonne- élperance. Sonnerat. Voy. II. p. 206. t. 115. Parus capenſis ex cinereo dilute gri- ſeus, remigibus nigris märgine albis, cau- da lupra nigra [ubtus alba. Linnaeus ſyſt. Nat. XIII. I. p. 1011. n. 20. Sonnerat Oſtind. 2. p. 160. tab. 116. O. 180 f ’ 10 grau und weiß. Der Kopf, der Hals, das Obere und Untere am Leibe ſind hell aſch⸗ grau, die Schwungfedern ſchwarz mit wei⸗ ßen Rändern, der Schwanz oben ſchwarz, unten weiß; die Iris, der Schnabel und die Füße 8 ſchwarz. Dieſe Meiſe kommt der vorigen nahe, beſonders der langſchwänzigen, in der Art ihr Neſt zu bauen; ſie bauet es in dem di⸗ ckeſten Gebuͤſche, aber nicht an den Enden der Zweige, wie einige Naturfündiger vor⸗ aus ſetzen; das Männchen arbeitet daran mit dem Weibchen in Gemeinſchaft; dasſelbe ſchlaͤgt mit Gewalt mit den Fluͤgeln an die Seiten des Reſtes, und bringt die. Ränder näher an einander, die ſich an einander ſchlie⸗ ßen, und abgerundet wie eine längliche Ku⸗ gel werden. Der Eingang iſt an der Seite; die Eier liegen im Mittelpunkte am ſicherſten und wärmſten Orte. Alles dieſes findet ſich auch an dem Neſte der langſchwaͤnzigen Meiſe; was aber daran nicht iſt, iſt eine beſon⸗ dere Wohnung, worin ſich das Männchen aufhaͤlt, waͤhrend das Weibchen bruͤtet ). er Sonnerat ſagt: Die kleine Meiſe vom Vor⸗ gebirge der guten Hoffnung iſt kleiner als unfre * 181 unſre europaͤiſche Meiſe. Der Kopf, der Hals, der Rüden, der Bauch und die kleinen Fluͤgelfedern find hell aſchgrau; die Schwungfedern ſchwarz mit Weiß ge⸗ raͤndert; der Schwanz iſt oben ſchwarz und unten weiß, der Stern roth; der Schnabel und die Fuͤße ſind ſchwarz. Die⸗ ſer Vogel bauet ſein Neſt in die dickſten Geſtraͤuche, und macht es aus einer Art von Baumwolle, die im Lande unbekannt iſt. Das Neſt ſieht ziemlich genau einer Bouteille aͤhnlich, und ſein Hals iſt enge; auſſen daran iſt auf der Seite ein Beutel, der dem Maͤnnchen zur Wohnung dient. Wenn das Weibchen das Neſt verlaͤßt, fo ſchlaͤgt das Männchen mit aller Staͤrke feiner Flügel an beide Seiten des Neſtes, und ſo bald ſich der Rand oben beruͤhrt, haͤngt er ſich zuſammen, und verſchließt den Eingang gaͤnzlich; durch dieſen außer⸗ ordentlichen Kunſttrieb verwahren dieſe kleinen Voͤgel ihre Jungen wider die Gefraͤ⸗ ßigkeit der Inſekten und uͤbrigen Thiere, die denſelben allenfalls Schaden thun koͤnn⸗ ten, a. a. B. Die 182 Die ſibiriſche Meiſe mit dem wei⸗ | ßen Gürtel a). Planche enl. n. 708. fig. 3. Wir wiſſen gar nicht die Geſchichte dieſer Meiſe, welche wir in der Sammlung des Herrn Mauduit en haben. Herr Muͤller erwaͤhnt a) La Mefange 4 ceinture blanche. Buffon Oifeaux V. p. 446. Ed. in 12. Tom. X. p- 173. Melange de Siberie. Buff. planche enl. 708. f. 3. Encyclop. method. p. 213. Latham Synopf. II. 2. p. 556. n. 23. Parus fibiricus ſubtus niger, abdomine eriſloque ex rufo griſeis, capite fupra ex — grilee 7 Cürtel. TDCHIU. (SE Dre Sibinische Meıse mıldem wer). e, 7 , 7 — IE: f 72 7 183 h tber nicht; es kann ſeyn, daß fie ſich in Dänemark nicht findet, obgleich ſte aus Sibirien geſchicket iſt. Sie hat an der Kehle und vor dem Halſe einen ſchwarzen Flecken, der an der Bruſt herunter geht, und von einer Seite zur andern von einer weißen 2 Binde begleitet wird, die von den Winkeln des Mauls entſteht, unter dem Auge weggehet, und, indem ſie breiter wird, bis zu d den Fluͤge 1 ne geht, und ſich an jeder Seite auf 1 0 erſtreckt, wo ſie einen ns ch bekommt, und einen breiten Gürtel bild . Uibrige unter dem Leibe iſt rothge 1 ch grau, das Obere ebenfalls, aber dunkler; der obere Theil des Kopfes und des Halſes iſt braungrau; die obern Flügeldecken, die Schwung⸗ und die Nuderfedern find aſchgrau braun; die Schwungfedern und die äußeren Schwanz⸗ federn find rothgelb geſaͤumet; der Schna⸗ bel und die Füße find ſchwaͤrzlich. | Ä Die grileo fuſco, firia a roſtro infra oculos per colli latera ad pectus decurrente alba di- latata, cauda alisque ex cinereo fuſcis. Linné Syſt. Nat. XIII. I. p. 1013. n. 24. 8. 184 | er Die ganze Lange beträgt fünf Zoll, der Schnabel ſechs Linien, die Ferſe fieben , der Schwanz zwei und zwanzig, und iſt funfzehn Linien länger als die Flügel et⸗ was ſtufenfoͤrmig, worin dieſe Art mehr Aehnlichkeit mit der Bartmeiſe, dem Nemiz und der langſchwaͤnzigen Meiſe, als auch den uͤbrigen Arten hat, welche alle einen etwas gefpaltenen Schwanz haben. Die 7 ID N Die SEES — Zee, ßen 57 * ML «N — S IR? N N == — 100 N 9 — r . N N N \ \ \ \ NN N \ \ 22 2 2 1 M 4 N 1 „ , HN 7" 22 . 2 U B — 7 185 Die Schopfmeiſe a) 1). Pl. enld 302. fig. 2. 0 Dieſe Meiſe hat wirklich einen ſchoͤnen ſchwarz⸗ und weißen Schopf, welcher ſich e acht a) Parus eriſtatus; deutſch Kobelmeiſe, Heu⸗ belmeiſe, Heidenmeis, Strausmeislein. Gesner Aves, p. 642. Aldrovandi ornith. Tom. II. p. 723. (Lib. XVII. c. 20. p. 322.). Jonſton Aves, pag. 86. Willughby, Ornithol. p. 175. In Eng⸗ land the crefied tit. mouſe. Ray, Synopf. Av. p. 74. Charle. 186 acht bis zehn Linien erhebt, und deſſen eder nach einer netten Regelmaͤßigkeit ſtufenfoͤr⸗ 5 mig 0 a Charleton., Exereit. p. 90. n. 5. In England the juniper-tit-moule (melange de génévriers, Wachholdermeiſe). Schwenkfeld, Aviar. Silef. p. 321. In Deutſchland Kobelmeiſe, Strausmeislein. Rzaczynski, Auckuar. Polon. p. 404. In Deutſchland Strausmeiſe. In Poh⸗ len fikora czubata. a Friſch, tom. L. claff.. III di VW. n. 14. In Deutſchland die e Haubenmeiſe. Klein, Ordo Avi. p. 85. n. 6. Barrere, Specimen novum, clafl. III. Gen. 24. p. 49. N Albin, Hif. Nat. des Oiſeaux, tom. II. pl. LVII. Parus capite criſtato. In Schweden tofs- mysſa, tofs-tita, meshatt. Linnaeus Fau- na Suecica, n. 239. (2. 266.*). Kramer, Elenchus Auſtr. inf. p. 379. In Oeſterreich, Schopfmeiſe. arus capite criſtato, collari nigro, n. 2. B ventre albo. Linnaeus Syft. Nat. ed. XII. Gen. 116, Sp. 2. XIIL Lap. 4005... n, 2. In Daͤnemark, Topmeiſe. Müller Zoo- log. Dan. prodrom. n, 282. Parus criſtatus, lſuperge grileo rufe- [cens , 187 mig fi ſind 2), Sie hat nicht bloß dieſen aus⸗ gezeichneten Kopfputz ünmmen, ſondern be⸗ ſitzt ſcens, inferne caudicans, crifta ex albido et nigro varia, taenia arcuata nigra ge- narum partem infimam cingente, gutture nigro, rectricibus griſeis, oris exterioribus srifeo-rufelcentibus... Parus crifiatus. La melange huppee. Brillon, tom. III. p. 558. Melange coiffete à bouquet, à per- rache; melange c:eiee, kuppee, chape- ronnee. Salerne, Hift. nat. des Oiſeaux V. ) Die Schopfmeife. Angenehme Landluſt. P. 223. 135 Schopfmeiſe. Zorn, petinoth⸗ 11, p- Bir 1 Schopfmeiſe. Parus criſtatus. Sco- poli Ann. med. I. p. 243. Günther Sco⸗ pol. Voͤgel. p. 199. Hauben⸗ Kobelmeiſe, Schopf. Straus⸗ eier Heidenmeiſe. Meiers Thiere, II. Tab. 26. Halle. 358. Klein Ord. 139. n. 6. Parus criſtatus. Briffon. ornithol. in 8. Tom. I. p. 558. Georgi Reiſen, 185. Haubenmeiſe. Müller, Linn. Syſt. II. P. 6 , »E Die Kuppmeiſe, Kupfmeiſe, Schopf⸗ meiſe 188 \ | 5 ſitzt auch einen natürlichen Wolherch! Die fie haucht einen angenehmen Geruch aus, welchen er meife oder Haubelmeiſe. Onomat. foreſt. II. p. 808. n. 5 Parus criſtatus. Onom. hifor. nat. VI. P. i Die Schopfmeiſe, Hauben „obe Heiden⸗maiſe. Neuer Schaupl. d. Nat. e ee e, Haubenmeiſe. Fiſcher Livland, I. p- 104. n. 174. Parus criſtatus. Börner Schleſ. oͤkon. Nachr. 1781. p- 107. n. 237. Boromwsty III. p. 179. n. 2. Die Haubenmeiſe. Gatterer vom Nutz. II. p. 343. n. 379. Kobelmeiſe. Guͤnther . und Eier. Tab. 5. fig. 1. Creſted Tit-mouſe. Arct. Zool. II. pag. 427. Latham Synopfis, II. 2. pag. 345. n. 12. | Haubenmeiſe. Pennant. Thierg. d. noͤrdl. Polarlaͤnder, II. p. 400. n. F. Melange huppe. Buffon Oifeaux, V. ed. in 12. Tom. X. P. 2985, e meth, SH: pas} Bocks preuß. en im Raturf, XVII. p. 10%. n. 215. | Parus | i 189 welchen fie ſich auf den Wachholderſträu⸗ chen b) und anderen e Geſtraͤuchen, auf 9 Parus erifiatus. Storr Alpenr. I. p. 80. . Die Schopfmeiſe, welche von gleicher Groͤße (mit der aſchgrauen Nonne) iſt, hat auf dem Kopfe ein kleines ſpitziges Schoͤpf⸗ chen von blau und weiß geſprengten Fe⸗ dern, und der vordere Theil, von dem Schnabel an bis an ſolches Schoͤpfchen, iſt von gleicher Farbe; auch iſt der Kehle etwas von ſolcher Farbe mitgetheilt; im übrigen iſt der untere Leib bis hinab zum Schwanze dunkelweiß, und der Ruͤcken ſammt den Flügeln und Schwanzfedern ſind mausfarb. Sie hat, wie die Hanf⸗ meiſe und imgleichen die Holzmeiſe, jo= gar einerlei Farbe mit ihrem Weibchen, daß deſſen Geſtalt beſonders nicht beſchrie⸗ ben werden kann. Auch hat ſte alle ubrigen Eigenſchaften mit den andern Meiſen ge⸗ mein. Soviel aber die Wohnung und den Ort ihres Aufenthalts betrifft, haͤlt ſte es allein mit der Holzmeiſe. Angenehme Land⸗ luſt a. a. O. b) Avicula elegantillima tum ex fubviridi criſta, — 1960 auf denen fie ſich faſt befrändig aufhält, zu⸗ zieht; und dieſe Vorzuͤge, welche ausſchlie⸗ Fungsweiſe zu dem Luxus des geſelligen Le⸗ bens zu gehoͤren ſcheinen, und deren man ſich ſo ſchwerlich ohne Zeugen bedienen zu koͤnnen ſcheint, weiß fie allein in der wilde⸗ ſten Einſamkeit, vielleicht weniger vollſtän⸗ dig, aber gewiß viel ruhiger, zu genießen. Die Wälder und Heiden, vorzuͤglich wo es Wachholder und Tannen gibt, liebet ſte am meiſten zu ihrem Aufenthalte; dort lebt fie allein, und fliehet die Geſellſchaft ande⸗ rer Möge; ſelbſt die von ihrer eigenen Art c); die eriſta, tum ob odorem juniperinum, quem exhalat, inhgnis: Charleien d. a. O. B. 6) Dutt Nachricht if von Feiſch⸗ und d Herr Vicomte de Querhoent beſtaͤtigt 155 3 doch kann ich nicht verſchweigen, daß die Schopfmeiſe, nach Rzaczynski, haufen⸗ weiſe zieht; aber ſein Anſehen kann der beiden andern Schriftſteller ihrem nicht die Wage halten. Rzaczynski ſetzt hinzu, daß man im Herbſte viele dieſer Voͤgel in den Gebirgen fange. V. 191 die e des Menſchen hat, wie man leicht vermuthen kann, noch weniger Anzüge liches für fie; und man muß geſtehen, daß fie 0 ws glücklicher iſt. Ihre Ent⸗ fernung, ihr Mißtrauen ſichert fie gegen die Nochſtelluntgen⸗ der Vogelſteller; man faͤngt ſie ſelten in den Meiſenſchlaͤgen, und wenn man ein Mahl eine fangt, fo gewinnt man nichts als einen unbrauchbaren todten Kor⸗ per; ſie ſchlaͤgt ſtandhaft das Futter aus, und ſo viele Mühe man ſich auch gegeben, ihnen die Sklaverei zu verfüßen, und ihre Neigung zur Freiheit zu hintergehen, ſo hat man ſte doc noch nicht dahin bringen koͤn⸗ nen, daß ſte in der ee beim Le⸗ ben geblieben wäre. | | Alles dieſes erklaͤrt es, warum ſte nicht bekannt genug iſt; man weiß bloß, daß ſie ſich, in der ihr werthen Einſamkeit, von In⸗ ſekten, die fe auf den Bäumen findet, oder im Fluge fängt, ernaͤhrt, und daß fie das Hauptkennzeichen der Meiſen, die egroßedrucht⸗ 5 beſttzt. Von allen franzoͤſiſchen Proben iſt die Normandie diejenige, woſelbſt ‚fe am. hau: figſten iſt. Man kennt fie nicht, wie Salerne ſagt, weder in Orleans, noch in den Ge⸗ genden 192 9 B genden um Paris Belon hat ihrer fo wenig erwähnt als Olina, und es ſcheint, daß Aldrovand fie niemahls geſehen hat; daher ſcheint Schweden von der einen Seite und von der andern das noͤrdliche Frankreich die aͤußerſten Sue ke eee! zu lehnen Ihre Kehle iſt an die Stirn wie die Backen weiß, und dieſes Weiße der Ba⸗ cken iſt in einem ſchwarzen Halsbande einge⸗ faßt, das von beiden Seiten des ſchwarzen Fleckens an der Kehle anfaͤngt, und gebogen bis zum Hinterhaupte hinauf ſteiget. Hinter den Augen iſt eine vertikale ſchwarze Binde; das Untere am Leibe iſt weißlich, die Sei⸗ ten hellroth gelb, das Obere des Leibes roth⸗ gelb grau, der Grund der Federn ſchwarz, die Ruderfedern grau, die Schwungfedern braun und alle rothgelb grau eingefaßt, aus⸗ genommen die großen Schwungfedern, die zum Theile ſchmutzigweiße Raͤnder haben. Der Schnabel iſt ſchwaͤrzlich, e die Süße find bleifarbig 3). | With. | 3) Die Schopfmeiſe, von 1 der ſpitzigen Haube oder vom Schopfe, den fie am Kopfe hat, alſo genannt, kommt der vorigen (der WE en 195 Willughby ſah einen grünlichen Anſtrich auf dem Rücken und am aͤußern Rande | der Disttenmeife , 9 iſe) an Groͤßt gleich. Die Federchen des Schopfes ſind ſchwarz, mit Weiß oder eh einge⸗ faßt; ſie hat auch einen ſchwarzen Flecken an der Kehle. Die Backen ſind weiß. Un⸗ ter den Kinnen und über dem Genicke hat ſte ſchwarze Einfaſſungen. An dem >. Rüden, Flügeln und Schwanze iſt ſie aſch⸗ grau; der Bauch und Bruſt ſind ſchmu⸗ tzigweiß, die Fuße blau. Sie bruͤtet gern in den Kobeln der Eichhoͤrner, daher ſte einige die Kobelmeiſe heißen, aber auch in hohlen Baͤumen, und hat fünf bis ſechs Jungen, die fie, wie andere Meiſen, mit Inſekten aus dem Schnabel fuͤttert, blei⸗ bet auch über Winter hier, naͤhrt ſich wie die Plattenmeiſe von allerlei Geſaͤme, und haͤlt ſich gern bei den Herden auf, aus welchen fie, wie dieſe, den aufgeſaͤeten Hanfſamen vertraͤget und verſteckt. Sie leidet ihres Gleichen auch nicht gern, fol⸗ get daher der Locke nicht, und wird nur ungefaͤhr auf dem Kloben, mehr aber in den Herden gefangen. Sie iſt ſehr zaͤrtlich, und kann nicht leicht in der Gefangenſchaft lebendig behalten werden; hat keinen Ge⸗ a fang, Buff. Vogel 17. B. R | 94 | | der Ruderfedern un der Se Charleton ſah einen aͤhnlichen Anſtrich auf den Federn, die den Schopf bilden; wahr⸗ ſcheinlich haben dieſe Federn einen Wieder⸗ ſchein, oder es iſt dieſes eine kleine Verſchie⸗ . denheit des Alters oder des . 5 oder d. es a", f 2 Dieſer fang , und iſt daher auch wenig Luft mie ihr zu haben. Maͤnnchen und Weibchen ſind ſehr ſchwer aus einander zu kennen. j Zorn a. a. O. In Pommern Hält ſich dieſe Meiſe viel ſeltener als die Kohlmeiſe, Nonnenmeiſe, Blaumeiſe und langſchwaͤnzige Meiſe auf, und kommt am meiſten in Tannenwaͤl⸗ dern vor. Mir kamen die Männchen doch faſt im⸗ mer am Kopfe ſchwaͤrzer und am Bauche weißer als die Weibchen vor. i J) Ich will ein Männchen und Weibchen die⸗ ſer Meiſe aus Pommern nach den Farben beichreiben: Das Männchen war oben draun aſch⸗ grau, die Schwung: und Ruderfedern aſchgrau, der Hinterkopf roſtfarbig, die Stirn und Scheitel ſchwarz mit weißen Spitzen 1 Theil einer a und iſt kaum größer als die ſangſchwaͤnzige Meiſe. Ihre ganze Laͤnge betraͤgt vier und zwei Drittel Zoll, der Schnabel fünf und eine halbe Linie; die Zunge endigt ſich in vier Faſern; die Ferſe betraͤgt acht Linien; der hinterſte Nagel iſt der ſtarkſte von allen; die Fluͤgelausbreitung macht fieben und ei⸗ nen halben Zoll aus; der Flügel beſtehet aus achtzehn Schwungfedern; der Schwanz iſt zwei und zwanzig Linien und etwas da⸗ rüber lang, iſt ein wenig gabelfoͤrmig, be⸗ ſteht aus zwölf Nuderfedern, und reicht zehn Linien weiter als die Fluͤgel. Sͤpitzen der Federn, die Baden und Sei⸗ ten des Halſes weiß, die Kehle und eine Seitenbinde des Halſes ſchwarz, die Bruſt und der Bauch weiß, die Seiten lehm⸗ farbig, der Steiß roſtfarbig. Das Weibchen war auf der Kopfplatte weniger ſchwarz, braun und weißbunt, der Körper oben graubraun, unten weiß, die Kehle und beiden Binden am, Salſe und Kopfe ſchwarz; allein dieſe Binden und Flecken waren klein. * N 2 Fremde sende Vogel, welche Aehnlichkeit mit den Meiſen 0 ü 3 ER 1. Die c e 39.405 Seligm. III. Tab. 14. Der Zopf dieſer auslaͤndiſchen Meiſe iſt nicht beſtaͤndig, und iſt kein wahrer Schopf, als wenn der Vogel in Leidenſchaft geraͤth, und a) Parus criſtatus peetore rubro, Klein, Av. pag. 86. n. 12. (Rothbruͤſtige Kobelmeiſe. Klein Ord. p. 161. n. 12.) Creſted tit- mouſe. Catesby ; Tom. 1. pl. 57. | Ban %, l 6. Da 605 N I Hi 1 pur a INT Bi N d. Vögel. 72 3 e 197 und die langen Federn, woraus er beſteht, in die 9 richtet; denn alsdann endigt er fi) Parus criftatus ſuperne faturate griſeus, inferne albus cum aliqua rubedinis mix- tura, macula in lyneipite nigra, rectrici- bus [aturate grileis. Parus Carolinenſis oriſtatus; melange huppee de la Caroline. Briſſon, tome III. pag. 561, . in 8. Tom. I. p. 146. q.). Parus bicolor capite eriſtato Antice nigro, corpore cinereo, fubtus ex albido rufeſcente. Linnaeus Syft. Nat. ed. XII. G. 116. Sp. I. (XIII. I. p. 1005. 1.) Müller, Zoologiae Dan. prodromus, pP: IX. In Grönland Avingarfuck. 5 „ V. 1) Die 9 Meiſe. Müller, Linn. Sy⸗ ſtem, II. p. 625. n. 1. Parus bicolor. Fabricius Fauna groenl. P. 123. n. 85. , Die gehanbte Meife. Setigmann Vögel. III. Tab. 14. Melange huppee de la Caroline. Buffon Oiſeaux, V. p. 451. Ed, in 12. Tom. X. pag. 181. Encycl. meth. II. p. 216. Toupet Tit-moufe. Latham Synopf. II. 2. P. 544. n. 11. Arct. Zool. 2. p- 423. 5 N n. 326. 198 fih in eine Spitze. allein die gewöhne Lage dieſer Federn iſt die, f ie, auf dem Kopfe liegen. Dieſe Meiſe bewohnt, niſtet, und bringt das ganze Jahr in Carolina und Virginien zu, und wahrſcheinlich findet ſte ſich in Groͤn⸗ land, weil Muͤller ihr einen Platz in ſeiner daniſchen Zoologie gegeben hat. Sie hält ſich in Waͤldern auf, und lebt von Inſekten wie alle Meiſen. Sie iſt größer als die vorhergehende Art, und hat andere Verhaͤlt⸗ niſſe; denn ſie hat einen kürzern Schnabel und einen laͤngern Schwanz. Sie wiegt un⸗ gefaͤhr vier Drachmen; ihr Geſteder iſt ziem⸗ lich gleichfoͤrmig. Die Stirn iſt mit einer Art von ſchwarzer Binde umgefaßt; das Uibrige oben auf dem Kopfe und dem Leibe und ſogar die Schwungfedern und Ruder⸗ federn ſind dunkelgrau; das Untere am Leibe n. 224. Die amerikaniſche Haubenmeiſe. Meute Thierg. d. noͤrdl. Polarl. II. 395. B. 241. \ Die karoliniſche Haubenmeiſe. Nature. a. d. beit. Schriftſt. Vogel. pag. 848. 1. nach Buff. | 5 D. 4 199 Leibe iſt weiß mit einem ſchwachen Anſtriche von Roth, welcher merklicher auf den untern Fluͤgeldecken wird. Der Schnabel iſt ſchwarz, und die Fuße ſind bleifarbig. Das Weibchen gleichet dem Maͤunchen vollkommen. Die ganze Laͤnge betraͤgt un⸗ gefaͤhr ſechs Zoll, der Schnabel fuͤnf und eine halbe Linie, die Ferſe acht und eine halbe Linie; der hintere Nagel iſt von al⸗ len der ſtaͤrkſte; der Schwanz iſt zwei und einen halben Zoll lang, beſteht aus zwoͤlf Nuderfedern, und reicht ungefähr ſechzehn Linien weiter 2500 die Flügel. Anhang. 300 Anhang. Herr Fabricius vermuthete nur, daß der in Groͤnland Avingarſuk genannte Vogel dieſe Meiſe ſey. Deiſelbe komme ſelten und zwar in den ſuͤdlichen Gegenden am Meer- buſen Tunnudliorbick vor. Man beſchreibe ſie als klein mit einem ſehr ſpitzigen Schnabel, langen Schwanze, gleich langen Schwung⸗ federn; oben ſey ſie blau, an der Bruſt und Gurgel rothgelblich. Sie ſolle ſtoßweiſe flie- gen, lange die Flügel angelegt halten, und im Fluge eine feine Stimme hoͤren laſſen. Fauna groenl. a. a. O. | 2. Die an , RnB Te The te er 1 e gabst, mitoem Halsband LIT SR e 201 2. Die Meiſe mit dem Halz⸗ bande a) 1). Seligm. III. Tab. 29% Es laͤßt, als wenn man dieſer Meiſe eine ſchwarze Kappe etwas nach hinten zu auf einen gelben Kopf geſetzt hätte, wovon der ganze a) The hooded tit-monfe. Catesby, Tom. I. a wre Pars cucullo nigro. Klein, Ordo Av. pag. 85. Sp. 5. Schwarzgekappte Mei⸗ fe. Klein Ord. d. Vögel. p. 150. n. 5. Parus fuperne olivaceus, inferne luteus, sapite anterius luteo, torque nigro caput poße- 202 | N ganze vordere Theil unbedeckt geblieben fen. Die Kehle hat auch einen gelben Flecken, un⸗ g ö ter poſterius et collum cingente, reciricibus olivaceis. Parus Carolinenlis torquatus; = mélange 4 collier de la Caroline. Briſſon Tom. III. p. 578. (in g. Tom. I. p. 471. * 16.) | 5 V. ) Schwarzgekappte Meiſe. Seligmann. 39 gel. III. Tab. 20. Melange à collier. ee V. 452. ed. in 12. X. pag. 183. n a Encyclop. meth. U. p- 213. Naturg. a. d. beſt. Schr. Vögel. pag. 848. 2. Hooded Warbler. Latham Synopf. ir. 2. Pp. 462. n. 68. Arct. Zool. II. p. 400. n. 287. Saͤnger mit der Kappe. Shiergefih, d. noͤrdl. Polarl. II. p. 372. n. 204. Motacilla mitrata olivacea, fubtus et fronte flava, occipite et torque nigris. Linné Syſt. Nat. XIII. I. p. 97% n. 128. ax Pennant haͤlt dieſen Vogel fuͤr einerlei mit Buffons zitrongelbem Fliegenfänger. (Gobe-mouche eitrin. IV. 338, Pl. 666.) Buffon XIV. P- RN u 203 ter welchem ein org Halsband iſt. Al⸗ les Uibrige unter dem Leibe iſt noch gelb, und alles oben auf demſelben olivenfarbig. Der Schnabel iſt ſchwarz, und die Füße find braun. Der Vogel iſt beinahe ſo groß als der Diſtelfink, und findet ſich in Carolina. Sſcine ganze Laͤnge beträgt fünf Zoll, des Schnabels ſechs Linien, der Ferſe neun Linien; der Schwanz iſt ein und zwanzig Li⸗ nien lang, iſt ein wenig geſpalten, und reicht zehn Linien weiter als die Flügel. 3. Die 3. Die Meife mit dem gelben Buͤrzel a) 1). 0 Geligm. III. Tab. 16. Sie klettert wie die Spechte auf den Baͤu⸗ men, ſagt Catesby, und nimmt, wie die⸗ ſelben, Inſekten zu ihrer gewoͤhnlichen Nah⸗ rung. c) The yellow-rump. Catesby, tom. I. pl. 58. Lufcinia uropygio luteo. Klein, Ordo avium p. 74. Sp. 8. Parus ſuperne fuſcus ad olivaceum in- dinans, inferne griſeus, tectricibus cau- dae [uperioribus luteis, remigibus interius _ : peni- zel. I DEHUY. Ur il geiben Pu f A Hoge A. Bu 0 2 er Rp” > er eee Ten ee Mr EM Tree 7 205 rung. Sie hat einen ſchwaͤrzlichen Schna⸗ bel und braune Fuͤße; die Kehle und alles erg des Laibe iſt grau; der Kopf und alles penitus fuſeis, rectricibus fuſco- olivaceis. Parus Virginianus; la me fange de Vir- zinie. Briſlon, tome IH. Pag. 575.7 ed. in e ; V. 1) Gelbſteiß. Klein Drön. der Vögel 10 . p- 140. n. 8. f Meiſe mit dem 1 5 Bürzel. Seliam Voͤgel. III. Tab. 16. ö Parus uropygio luteo, corpore einereo. Linne Syk., Nat. XII. Lip 342. n. 9. . 1010. Die virginiſche Meiſe. Müller, Linne Syſt. II. p. 627. n. 9. Me fange à eréupion jaunè. Buffon Ph V. p. 453. Ed. in 12. Tom. X. p. n. 3. Ar Encyclop. RU II. p. 21g. f Meiſe mit dem gelben Steiße. Naturg. der beſt. Schrift. Vögel. p. 849. n. 6. 1 Tit-moufe. Latham Synopl. II. 2. p. 546. n. 13. Arct. Zool. 2. p. 423. n. 325. Pennant Thiergeſch. der noͤrdl. Polarl. II. p. 396. n. 242. D. 206 alles Obere am Leibe bis zu dem Eite bes Schwanzes, die Flügel mitgerechnet und ihre Deckfedern, find grünlich braun, den Bürzel ausgenommen, welcher gelb if. Die⸗ ſer gelbe Buͤrzel iſt die einzige Schoͤnheit dieſes Vogels, der einzige merkwuͤrdige Zug, der das Einfarbige feines Gefieders unter⸗ bricht; und dieſes iſt das hervorſtechende Merkmahl, das man in ſeiner Benennung gebrauchen kann, um dieſe det su bezeichnen. Das Weibchen gleicht 8 Männchen ;_ alle beide find etwas kleiner als der Diſtel⸗ fink, und ſind von n in 1 bete worden. 9 8 Die dau ER Kir 1 ka 1 zig 5 er iſt En geſpalten, beſteht 5 aus zwölf Nuderfedern, von welchen die mittelſten etwas kuͤrzer als die zur Seite ſind. Dieſer Schwanz geht ungefähr zehn Linen weiter As die; Fluͤgel. | Isa 75 Al grau Ke. NN Rt A 1-4 eee — Seligmann Vögel. III. Tab. 24. won na Nicht bloß die Kehle, ſondern der ganze vordere Theil des Halſes iſt an dieſem Vo⸗ gel ſchoͤn 7 und man ſſeht noch an je⸗ dee 19. a) The yellow throated creeper. Catesby Caroline, tom. I. pl. 62. 1 Parus americanus pectore luteo; in Deutſchland gelbkehlige Meiſe. Klein; Ordo Avi. P. 87. n. 14. 1 Parus ſuperne griſeus, inferne albus, ncipite et taenia utrimque per oculos et lecundum colli latera nigris, gutture a: solle inferiore ſplendide luteis (mas), tacnie 208 der Sr bes Ropfts öder er bielehr * der Wurzel des oberen Schnabeltheils, eine kleine 5 | ana all | “ taenıa duplici transverfa in ins candida; rectricibus nigris, lateralibus interius al. bis. . Parus Carolinenfis griſeus. Brillen , tom. III. pag. 563. (Ed. in 8. Tom. I. p. 467. n. 10.). ; 2 3 — 1) Gelbkehlige Meiſe. Klein Orden. d. Vögel. p- 162. n. 14. Amerikaniſche Meiſe mit gelber Kehle. Seligm. Voͤgel. III. Tab. 24. La Melange griſe à gorge jaune. Buffon Ol. Tom. X. p. 186. n. 4. Encyclop. method., II. p. 213, Naturg. a. d. N Schr. Vögel p. 849. n. 4. Yellow throated Warbler. Arct. Zool. 2 p. 400. n. 236. Lath. Synopf. II. 2. p. 437. n. 31. Thierg. d. noͤrdl. Polarl. II. p. 372. n. 209. Gelbkehlchen. Motacilla flavicollis griſea, ‚fubtus alba, ad latera nigro varia, fronte, falcia ocu- ları et rectricibus nigris, lateribus inte- riori latere albidis, macula utrimque ad balſin roſtri et gutture flavis, Linné Syf: Nat. XIII. I. p. 959. n. 71. i 209 kleine Spur dieſer Farbe; das Uibrige un⸗ terhalb des Leibes iſt weiß mit einigen ſchwar⸗ zen Punkten an den Seiten; alles oben auf dem Leibe iſt angenehm grau; eine ſchwarze Binde deckt die Stirn, erſtreckt ſich ber die Augen, geht an beiden Seiten am Halſe her⸗ unter, und wird von dem gelben erwaͤhnten Flecken begleitet. Die Flügel find braungrau und mit zwei weißen Flecken gezeichnet; der Schwanz iſt ſchwarz und weiß, der Schna⸗ bel ſchwarz, und die Fuͤße ſind braun. . Das Weibchen hat weder die ſchoͤne gelbe Farbe, welche das Geſteder des Maͤnnchens hervorſtechend macht, noch die ſchwarzen Flecken, welche die andern Farben deutli⸗ cher zeigen. Dieſer Vogel iſt in Carolina haͤufig, und iſt nur zwei und eine halbe Orachme ſchwer, obgleich Briſſon ihn ſo groß als unſere Kohl⸗ meiſe angibt, die ſieben bis acht 7 ſchwer iſt. Die ganze Länge betraͤgt fünf und ein Drittel Buff. Vögel 17% D 210 0 f Drittel Zoll, der Schnabel ſechs Linien, die Ferſe acht und eine halbe Linie ; die Nds gel ſind ſehr lang, der hinterſte iſt der ſtaͤrkſte von allen; der Schwanz iſt ſechs und zwan⸗ g zig Linien lang, etwas geſpalten, aus zwoͤlf Ruderfedern zuſammen geſetzt und vierzehn Linien longer, als die ae sehen, 3. Die 1 Aue, Mose LL 75 7 — ,, , G , , ih N 7 ER IS Be, , ee, DZ T 211 a Die große blaue Meife 190. Die Abbildung dieſes Vogels iſt dem Al- drovand durch den Marquis Faſchinetto mitgetheilt, und Aldrovand hat ſie nicht an⸗ ders als in der Abbildung gefehen ; fie machte einen Theil der ausgemahlten Abbildungen 2 | von 2) Parus indicus. Aldrovandi ornith. 2. p· 714. Tab. 715, oder Lib. XVII. cap. 14. Pag. 319. Tab. 12. f. 24. Ray Synöpf. 74. Parus coeruleus major, ſuperne dilute eoeruleus, inferne candidus, macula utrim- que pone oculos nigra, remigibus rectri- eibusque 12 intenle eoeruleis. La grolle Melange bleue. Briſſon ornitbol. III. p. 848. n. 3. Ed. in 8 Temzz T: pas: 463. 1e b 1 Me Lange bleue. Bufon Offeaux, P. 456. ed. in 12. Tom, X. pag. 187. HM}. 5. © 2 \ Ency- 212 von Voͤgeln aus „ welche einige reisende Japaner dem Papſte Benedikt XIV. ſchenk⸗ ten, und welche dem Willughby verdaͤchtig ſchienen. Dieſer geſchickte Naturkuͤndiger hielt fie für Gemaͤhlde der Einbildungskraft, welche erdichtete oder wenigſtens ſehr verunſtaltete Voͤgel vorſtelleten. Aber der Genauigkeit we⸗ gen wollen wir Aldrovands Beſchreibung berfegen : Das Encyclop. meth. II. p. 215. Parus dorfo dilute coeruleo, 1 al- bus, capite albo, taenia ad oculos et medio abdomine macula oblonga ex atro coeruleis, faſcia alarum media alba. Le- pechin nov. Comm. petrop. XIV. p. 498. t. 13. f. 1. Falk. Reif. 3. p. 40% b. 31. Parus corpore ſupra pallide coerule- ſcente ſubtus niveo, uropygio et vertice ex cano albidis, cervicis albae faſcia la- ta, humeris tectricibusque caudae coe- ruleis. Pallas, Nov. comm. Petrop. XIV. p-. 588. tab. 23. fig. 2. Linné Syſt. Nat. XIII. I. p. 1007. Parus cyanus. Azure Tit-moufe. Latham. Synopf. II. 2. p. 538. n. 3. Arct. Zool. 2. p. 416. C. Die laſurblaue Meiſe. Penn. Thierg. d. noͤrdl. Polarl. 2. p. 399. n. C. 213 Das Hellblaue herrſchte über den ganzen oberen Theil dieſes Vogels, daß Weiße auf dem unteren, ein ſehr dunkles Blau auf den Schwanz⸗ und Fluͤgelfedern; die Iris war gelb, hinter den Augen ein ſchwarzer Flecken; der Schwanz war ſo lang als der Leib, und die Füße waren ſchwarz und klein. Dieſe kleinen Füße find keine Meifenfüße. Uibrigens zeigt dieſe ganze Beſchreibung eine Gleichfoͤrmigkeit, die der Natur nicht gleich kommt, und den Verdacht des ee rechtfertigt 95 | a Die in den e ee Kommentarien beſchriebene Meiſe war doch ebenfalls oben hellblau, unten weiß, am Buͤrzel und an der Scheitel grauweiß, mit einer breiten Binde am weißen Genicke; die Schultern und Deckfedern des Schwanzes waren blau nach Herrn Pallas a. a. O. Herr Le⸗ pechin nennt ſte auch oben hellblau, unten weiß, den Kopf weiß, eine Binde an den Augen und einen laͤnglichen Flecken mit⸗ ten am Bauche ſchwarzblau, und eine Bin⸗ de mitten auf den Flügeln weiß, a. a. O. (welches ſehr mit der aldrovandſchen Bee ſchreibung uͤberein ſtimmt). g 8 6. Die 214 e — 6. Die verliebte Meiſe a). „ zur China hat auch Meiſen 5 dergleichen er⸗ ſcheint hier eine, deren Kenntniß wir dem Abt Gallois zu ee haben, der die⸗ ſelbe a) Parus erxaſtes. L’amoureux de Chine. Commerſon. Einige geben ihr den Nahmen Stifts⸗ fraͤulein wegen des ſchwarzen Kleides und der kleinen Manſchetten; wie man den Gimpel Dompfaffen, und die Kohlen⸗ meiſe das Noͤnnchen nennt, u. ſ. w. La Meélange amoureufe. Buffon Oiſeaux, V. p. 436. ed. in 12. Tom. X. p. 189. n. 6. Encycl. method. II. p. 212. Amorous Tit-moufe. Latham Synopf. meth. II. 2. p. 546. n, a5. Parus 215 elbe von dem aͤußerſten Aſten gebracht, und dem Herrn Commerſon i im Jahre 1769 ge⸗ zeigt hat. Auf Commerſons Rechnung habe ich dieſen Vogel zu den Meiſen geordnet, von welchen er ſichtbarlich durch die Lange und ing des eee abweicht. hi Saab: die Verliebte, welchen man dieſer Art gegeben hat, zeigt hinreichend die herrſchende Eigenſchaft ihres Temperaments. In der That liebkoſen das Männchen und Weibchen ſich ohne Unterlaß; wenigſtens iſt ſolches im Bauer ihre einzige Beſchaͤftigung. Sie überlaffen ſich demſelben, wie man ſagt, bis zur Erſchoͤpfung, und machen ihre Ge⸗ fangenſchaft dadurch nicht allein angenehmer, fondern verkürzen fie auch dadurch; denn man kann leicht einſehen, daß fie bei ſolchem Verhalten nicht lange leben koͤnnen, nach der allgemeinen Regel, daß die Anſtrengung zum Leben deſſen Dauer vermindert. Wenn nr 5 Eudzweck iſt, wenn ſte wirklich nichts anders Parus amatorius, ardeſiae colore tin- ctus, alarum macula longitudinali media dimidiato flava et rufa. Linné Syfi. nat, XIII. I. p. 1015. n. 30. * f D. 9 4 216 anders ſuchen, als ihrer Gefangenſchaft bald ein Ende zu machen, ſo muß man geſtehen, daß fie in ihrer Verzweifelung ein ganz fanf- tes Mittel dazu zu waͤhlen wiſſen. Herr Commerſon berichtet nicht, ob dieſe Vögel mit gleichem Eifer alle übrigen Verrichtun⸗ gen treiben, welche Beziehung auf die Fort⸗ pflanzung der Art haben, als: das Bauen des Reſtes, das Bruͤten, die Erziehung; und endlich, ob ſte, wie unſere Meiſen, eine große Anzahl Eier legen. Nach dem ge⸗ woͤhnlichen Gange der Natur, nach dem man beſtaͤndig ſchließen kann, iſt die Be⸗ jahung davon ziemlich wahrſcheinlich, wie⸗ wohl mit aller Einſchraͤnkung, die der Un⸗ terſchied des Klima und der ſonderbare In⸗ ſtinkt, aus welchen man nicht immer ſo wich⸗ tige Folgen wie aus der Natur ziehen kann, 5 veranlaſſen mag. | Das ganze Gefieder iſt ſchieferſchwarz, welche Farbe gleichmaͤßig ſo wohl oben als unten auf dem Leibe die herrſchende iſt, und deren Einförmigkeit bloß durch eine halb gelbe und halb rothgelbe Binde unterbro- chen wird, die der Laͤnge nach auf dem Fluͤgel liegt, und durch die aͤußere Einfaſ⸗ fung einiger der mittelſten Schwungfedern gebildet wird. Dieſe Binde hat bei ihrem Anfans 217 Anfange, 27, der Mitte des Flügels zu, drei Aus zaͤhnelungen; der Flügel beſteht aus | funfzehn bis ſechzehn Schwungfedern, welche von ee Laͤnge find. 215 Die verliebte Meiſe wiegt drei RER hat die Geſtalt der übrigen Meifen, und iſt von mittelmäßiger Größe b); fie hat aber einen kurzen Schwanz, und deßwegen iſt ihre ganze Laͤnge ſo viel geringer, und be⸗ traͤgt nur fünf und ein Viertel Zoll; der Schnabel von acht Linien iſt an der Wurzel ſchwarz und am entgegengeſetzten Ende leb⸗ haft pomeranzenfarbig; die obere Hälfte iſt ein wenig laͤnger als die untere und nach der Spitze zu am Rande ein wenig ausge⸗ kantet; die Zunge iſt am Ende gleichſam abgeſtutzt wie bei den andern Meiſen; die Ferſe iſt acht Linien lang, die mittelſte Zehe von b) Commerſon ſetzt in einer Anmerkung von ſeiner Hand hinzu, nachdem er geſagt hat, daß fie nur drei Drachmen ſchwer ſey, fie habe den Wuchs unferer großen Kohl⸗ meiſe, welche doch wenigſtens noch ein Mahl fo ſchwer itt. V. 218 von allen die laͤngſte, und hangt durch das erſte Glied mit der äußern Zehe zuſammen; die Nägel bilden einen halben Zirkel durch ihre Krümmung, und der hinterſte iſt der ſtarkſte von allen. Die Fluͤgelausbreitung betraͤgt ſteben und einen halben Zoll, der Schwanz beinahe zwei Zoll; er iſt ein wenig geſpalten, beſteht aus zwoͤlf Ruderfedern, und iſt ein Zoll und etwas Darühen länger, als die Flügel | Die er e fömarge Meise der can Ines. Linne ai u ' KH De Meise hat duffalende s gehnlichkeiten mit der verliebten Meife, weil fie den Far⸗ ben nach von derſelben nicht verſchieden iſt, er AN er A 141 0 a De CelX; niger, 1 4 . macula ala- rum bafique caudae flavis. Linns ſyſt. Nat. ed. XII. p. 343. n. 14. Ed. XIIͤI. I. p. 1015. Guyana Tit- Ba Lath. Syn. II. 2. p. 546. n. 14. Die gefleckte Meiſe. Müller, linneiſch. Naturſyſt. Th. II. p. 629. n. 14. Die ſchwarze Meiſe mit einem weißen, glatten, flachen Schnabel und abgeſtutz⸗ ter Zunge, die in Haͤrchen ausgehet, iſt ſchwarz mit einem gelben Flecken auf den Faluͤgeln und den Schwanze. e een na, pag. 110. O. 220 . als durch ihren weißen Schnabel und durch einen gelben Flecken, welchen ſie auf den obern Deckfedern des Schwanzes hat. Linne ſagt, daß ſte in Indien gefunden werde; aber dieß mußte Weſtindien ſeyn; denn Du⸗ prats hat ſie in Guyana b) geſehen. Un⸗ geachtet dieſes großen Unterſchieds des Klima, kann man ſich doch kaum enthalten, fie als eine bloße Verſchiedenheit in der Art der verliebten Meiſe aus China anzuſehen; um hieruͤber einen beſtimmtern Ausſpruch zu thun, muͤßte man ihren Wuchs, ihre Aus⸗ meſſungen und beſonders die natürlichen Gewohnheiten dieſes Vogels kennen. b) Effay on the hiſtory of Guyana p. 182. 3 i 5 N V. — 221 Zu ſaͤtz e. 15 Die unbekannte Meife des Ström RUE Ci erwähnt eines norwegiſchen Vo⸗ gels, welchen Herr Bruͤnnich nach ihm fol⸗ gender Maßen Wafer Der Schnabel iſt oben * — a) Parus ignotus, Ström Sondmör. I. 240, Brünnich. ornithol. boreal. p. 73. Norway Tit-moufe. Latham Synopf. II. 2. P. 536. n. 2. g Strömian Tit-mouſe. Arct. Zool. 2. p. 427. B. Die 222 oben ſchwarz, unten gelb, die Kehle gelb, der Hals und obere Theil des Leibes gelb⸗ lichgruͤn, die Bruſt gelb mit kaſtanienbrau⸗ nen Flecken. Der Bauch iſt himmelblau, nahe am After gelblich, der Schwanz ge⸗ ſpalten und von gleicher Farbe mit dem Ruͤ⸗ cken, die beiden mittelſten Ruderfedern grins lich und die beiden aͤußerſten weiß geraͤn⸗ delt. Die Füße find ſchwarz, und die hin⸗ terſte Zehe drei Mahl laͤnger als die uͤbrigen. Ob er eine Abart der großen Kohlmeiſe ſeyn mag, welcher er am naͤchſten kommt, ausge⸗ nommen, daß der Kopf gar nicht ſchwarz iſt? Dieſes iſt alles, was wir von dem Vo⸗ gel wiſſen, der alſo noch ziemlich unbe⸗ ſtimmt bleibt. D,; ’ J j Die ſtroͤmſche Meiſe. Shierg. d. nördl, Polarl. II. p. 398. n. B. Parus ignotus ex flavo viridis, gula flava, pectore flavo badio-maculato, ab- domine coeruleo ,„ eriſſo flavicante. Lin- naeus Sylt. Nat. XIII. I. p. 1006. n. 15. A 17 Zuſatz. 223 => 2. Die auslaͤndiſche Meife, Parus peregrinus 17. Dieſe fremde Meiſe, welche der Herr Sparr⸗ mann in der Sammlung des Herrn Staats⸗ ſekretaͤrs und Ritters Carlſon beſchrieb, weicht 5 etwas 1) Parus coccineus, cinereus, pectore, ma- cula alarum, uropygio rectricibusque di- midiato flavis et rufis. Linné Syſt. Nat. XIII. I. p. 1015. n. 31. D. 224 He | etwas von der auslaͤndiſchen Meife (Parus Der) des Linne ab. Ihre Unterſcheidungszeichen ind es Herrn Sparrmann folgende: Das Maͤnnchen iſt am Kopfe, Halſe und Ruͤcken aſchgrau; die Bruſt, ein Fle⸗ cken auf den Flügeln, der Bürzel und hin⸗ ten die aͤußern Ruderfedern find ſcharlachroth. Der Schnabel iſt ſchwarz. Der Zügel und die Flecken unter den Augen ſind ſchwaͤrzlich. Die Kopfplatte, Kehle, Rücken und Seiten des Halſes, der Oberruͤcken und Ruͤcken ſind bleifarbig aſchgrau. Die Deckfedern unter den Fluͤgeln ſind ſchwefelgelb; die Deckfedern auf den Flügeln ſind ſchwarz, von denen ei⸗ nige der mittelſten an der Spitze ſcharlach farbig rothgelb werden. 1 Von den zwoͤlf Schwungfedern der er⸗ ſten Ordnung ſind die drei bis vier erſten graubraun ſchwarz und am inneren Rande in der Mitte ein wenig gelb gefaͤrbt. Die übrigen, und faſt alle von der zweiten Or⸗ dnung, ſind ſchwarz und in der u. ſchar⸗ lachroth. | Ein Theil der Gurgel, die Bruſt und d | der 225 der Buͤrzel find haare; der Bauch und Steiß ſanft gelblich, die Füße ſchwarz. Von den zwoͤlf Ruderfedern des Schwanzes find drei an jeder Seite hinten ſcharlachroth. Die Zimmetbachſtelze (NMotacilla cina- momea, Linn. Syſt. nat. 12. p. 333. n. 32.) kommt ziemlich mit unferer aus⸗ laͤndiſchen Meiſe überein, weicht aber doch in 1 Stuͤcken davon ab. e . O. 5 Das Weibchen dieſer reden Ehe iſt nach Sparrmaun am Leibe oben aſchgrau, i unten weiß; ein Flecken auf den Flügeln iſt pomeranzenfarbig; der Bürzel und hinten die Seitenruderfedern find ſcharlachroth. Der Schnabel iſt ſchwarz; die Kopfplatte, der Ruͤ⸗ cken des Halſes, der Oberrücken und Nuͤ⸗ cken ſind aſchgrau. Der Buͤrzel iſt vorn gelb⸗ gruͤnlich, hinten ſcharlachfarbig rothgelb. Die Kehle, Gurgel, Bruſt und der Bauch ſind ſchmutzigweiß. Der Steiß iſt gelblich. Die vordern Dedfedern auf den Flügeln find ſchwarz und die unterſten hinterſten gelb. Die drei bis vier vorderſten Schwungfedern find graubraun, die übrigen faſt alle ſchwarz, an der Wurzel fuchs farbig ſcharlachroth, und 8 bilder Buff. Voͤgel 17. B. N 226 bilden mit den hintern Oeclcdern einen Fle⸗ cken auf den Flügeln. Die Süße find ſchwarz; die Ruderfedern find wie bei dem Maͤnnchen, aber die fünfte an jeder Seite iſt auch ſchwarz mit einer ſchraͤgen ſcharlachrothen Spitze. Man vergleiche die auslaͤndiſche Meiſe in Linnaei Syſtem. (12. p. 342. n. u Space a. a. D. 2). 0 2) Linne ſagt von ſeiner auslaͤndiſchen Meiſe weiter nichts, als: ſte ſey ſo groß als die große Kohlmeiſe, aſchgrau, unten ganz weiß, der Buͤrzel hochroth, die Schwungfedern graubraun, alle Ruder⸗ federn ſchwarz, ausgenommen die vier mittelſten, hinten ſchraͤge gelb, ſo daß das Gelbe in dem fuͤnften und ſechsten Paare die Uiberhand habe. Der Geburtsort iſt nicht angegeben. Linné Syf. Nat. XII. p. 342. n. 10, Ed. XIII. I. p. 1010. Die auslaͤndiſche Meiſe. Muller, Linn. Syſt. II. p. 627. n. 10. Crimfon- rumped Tit- mouſe. Latham Synopl. II. = Pag. 539. n. 4. N ET TR ‘2. 1203 Die 3. Die graue rothſcheitelige Meiſe 1). Dieſen Vogel koͤnnen wir nur bloß dem Nahmen nach hier aufſtellen, da Muͤller ihn nur unter den norwegiſchen Voͤgeln aufzaͤhlt; und es iſt nicht einmahl gewiß, ob er zu den Meiſen gehoͤret. — 1) Parus griſeus vertice rubro. Müller, Zoo- logiae Dan. prodromus, p. 34. n. 284. Crimlon-crowned Tit-moule. Latham Synopf. II. 2. p. 539. m. 5. Parus griſeus. Linnaeus Syſt. Nat. XIII. P. 1010. n. 18. | nn P 2 . Die 228 4 Die afrikaniſche Meiſe ı). Auch dieſen Vogel wollen wir hier nur nach ſeinen Unterſcheidungszeichen und nach La⸗ tham anfuͤhren. Er iſt voͤllig ſchwarz, unten blaſſer ſchwarz, am Bauche weißlich, an den Schlaͤfen, der Gegend der Augen; ein Strei⸗ fen an jeder Seite des Halſes und ein Fle⸗ cken am Hinterkopfe ſind weiß, die Schwung⸗ federn graubraun, der Schwanz und die Fuͤße ſchwarz. Von den Rnuderfedern iſt die äußerfie auswärts und die naͤchſte daran am Ende weiß. Sie iſt ſo groß als die große Kohlmeiſe, ſechs Zoll lang, und hält ſich am Vorgebirge der guten Hoffnung auf. 1) Blackbreaſted Tit-moule. Latham Synopk I. g. P, 539. U. 6. g E ‚ater. Linnaeus 9 1 XII. I. p. 1010. n. 19. = A . 3 Die 229 \ 3. Die Alpenmeiſe ) Dieſer Vogel kommt in Anſehung der Groͤ⸗ Be beinahe völlig mit der langſchwaͤnzigen Meiſe uͤberein. Sein Schnabel iſt pfriemen⸗ foͤrmig, gerade, ganz und ſchwarz gefaͤrbet. Seine Zunge iſt abgeſtumpft und an der Spitze mit Borſten verſehen, und ſeine Na⸗ ſenlöcher find nierenfoͤrmig und mit einer Haut halb bedeckt. Den ganzen obern Leib a bede⸗ ) Hablizl Bemerk. in der perſ. Landſch. Gilan, N: in Pallas N. Nord. Beitr. IV. p. 49. Parus alpinus. S. G. Gmelin Reife. IV, 5 171. 5 i Parus alpinus niger fubtus rufe ſcens, nigro maculatus, linea alba a bafı roſtri ad cervicem decurrente, ungue poſteriore longiſſimo. Linné Syſt. Nat. XIII. I. p: 1812. n. 21. DO. 230 7 8 f We ur bedecken ſchwarze mit einem grauen Nan⸗ de rund herum verfehene Federn. Auf bei⸗ den Seiten des Kopfs laͤuft von der Grund⸗ lage des Schnabels eine weiße Linie aus, die ſich bei dem Nacken endiget. Der untere Leib iſt weißroͤthlich und mit laͤnglichen ſchwar⸗ zen Flecken hin und wieder verſehen, beſon⸗ ders an den Seiten des Halſes. Die Fluͤgel erſtrecken ſich, wenn fie zuſammen geſchla⸗ gen find, nur etwas Über den Anfang des Schwanzes, und beſtehen aus achtzehn Schwungfedern, die oben ſchwarz und un⸗ fen grau find. Ihre Deckfedern find ihnen vollkommen gleich, und nur mit weißen Spitzen verſehen. Der Schwanz iſt beweg⸗ lich, geſpalten, und aus zwölf ſchwarzen Rus derfedern zuſammen geſetzt, von denen die zwei aͤußern an ihrem Ende mit einem gro⸗ ßen keilförmigen Flecken verſehen ſind. Die Fuͤße ſind ſammt den Zehen und Naͤgeln ſchwarz. Der Nagel der hintern Zehe uͤber⸗ trifft die übrigen an Groͤße, und iſt auch kruͤmmer als dieſelben 2). Er haͤlt ſich auf dem ſamamiſiſchen Gebirge auf, und nährt ſich von Inſekten. Habl. a. a. O. 2) Dieſes hat ſie mit den meiſten Meiſen ge⸗ meinſchaftlich. O. 6. Die 231 6. Die ehineſiſche Meiſe ) Dieſer Vogel fallt von dem Noſtfarbenen in das Graubraune; die langen Ruderfedern und die Schwungfedern ſind graubraun mit ſchwarzem Rande. Der Schnabel iſt ſchwarz, und die Füße find roth. Die Lange des Vo⸗ gels betraͤgt drei und drei Viertel Zoll, und er haͤlt ſich in China auf. 2) Chineſe Tit-moufe. Latham Synopf. II. 2. P. 555. N. 21. Parus Chinenlis. Linné ar Nat. XIII. I. P. 1012. n. 22. O. 7. Die 252 Ku Re N } 7. Die malabariſche Meiſe . Sonnerat Oſtind. u. China. 2. Tab. 114. f. 1. Dieſen Vogel hat Herr Sonnerat abgebil⸗ det und beſchrieben. Er ſagt: Die hier ge⸗ nannte Meife . von der TER des Schna⸗ a bels 1) Méſange de la Cote de Malabar. Sonne- rat Voy. 2. p. 204. Tab. 114. f. 1. | Die Meiſe von der Kuͤſte Walke Sonnerat Oſtind. u. China, 2. p. 159. ab. 114. f. . 3 Malabar Tit-moufe. Latham 1 II. F 1 en malabaricus. Linne Syft. nat III. I. P. 1012. n. 22. 9. She malalartsc . e IDCHEN 233 bels bis zu der des ee fünf Zoll acht Linien lang, ihre Flügel zwei Zoll acht Linien; der Kopf, der Hinterhals und der Ruͤcken find dunkelgrau; die Kehle it ſchwarz, die Bruſt, der Bauch und der Steiß oper⸗ mentfarbig; die kleinen Flügelfedern find ſchwarz, die Mittelfedern von eben dieſer Farbe, und einige davon endigen ſich mit ei⸗ nem hellrothen Flecken; die kürzern Schwung⸗ federn ſind ſchwarz, die folgenden bis an die Mitte roth, am übrigen Theile ſchwarz, wel⸗ ches dann einen ſchwarzen Flecken auf den Flügeln bildet, wenn fie über den Körper ausgeſtreckt find ; die großen Schwungfe⸗ dern ſind ſchwarz. Die erſten Schwanzfedern ſind ſchwarz, die Seitenfedern bis zur Haͤlf⸗ te ſchwarz und im uͤbrigen hellroth; die un⸗ tere Bedeckung des Schwanzes iſt hellroth gelb, der Stern roth; Schnabel und Fuͤße ſind ſchwarz. 5 Die Farben des Weibchens ſind min⸗ der lebhaft. Die Kehle, der Vorderhals, die Bruſt, der Bauch und der untere Theil des Schwanzes ſind hellgelb, etwas ins Roͤthli⸗ che fallend; der Flecken auf dem Fluͤgel und Steiße iſt von eben dem Noth ı wie bei dem Maͤnuchen, a. a. O. 8. Der 254 8. Der Kujaͤſciok ı). Lepechin erwaͤhnt einer Meiſe, die ſich in den ſibiriſchen Eichenwaldern auf haͤlt, und obi⸗ gen Nahmen wegen der Schoͤnheit ihrer Fe⸗ dern führt. Dieſer Nahme Knjaͤſciok, den fie zu Sinbirzk fuͤhrt, heißt naͤhmlich ſo viel als Prinzchen. An Groͤße kommt ſte der Kohl⸗ meiſe ſehr nahe, und nach Lepechin beträgt ihre ganze Länge fünf Zoll und fieben Li⸗ nien, die Laͤnge des Schwanzes zwei Zoll und fuͤnf Linien. Der Schnabel iſt vier Linien lang, die nackten Schenkel ſechs und eine halbe Linie, die mittelſte Zehe mit der Kralle ſechs Linien, die ausgebreiteten Fluͤgel ſieben Zoll und ı) Lepechin Reiſen, I. p. 181. Parus Knjaefciok. Linné Syf. ‚Narr XIII. I. p. 1013. n. 25: | NN 235 und vier Linien, und die zuſammengelegten Fluͤgel reichen nur bis zu der Hälfte des Schwanzes. Er ſagt ferner: Der Schnabel iſt kegelfoͤrmig, ſchwaͤrzlich, in das Blaue fallend mit weißlichen Raͤndern, die Naſen⸗ loͤcher klein, rundlich, mit ſteifen, kurzen, weißen Federchen beſetzt. Stirn, Scheitel, Backen, Hals Bruſt und Bauch ſind mit weißen Federn bedeckt, einen unregelmaͤßigen Flecken ausgenommen, welcher ſich von der Bruſt bis in die Mitte des Bauchs erſtreckt. Von den Naſenloͤchern zieht ſich eine ſehr deutliche ſchwarzblaͤuliche Linie uͤber die Au⸗ gen bis zu einem gleichfarbigen Halsbande des Genickes, unter welchem ein anderes weißes Halsband durchſchimmert. Nuͤcken und Buͤrzel find mit hellblauen Federn geſchmückt; die Deckfedern der Achſeln ſind auch blau. Die Zahl der Schwungfedern erſtreckt fi auf achtzehn, welche weiß, bleifarbig und blau geſprenkelt find. Der Schwanz beſteht aus zwoͤlf Federn, wovon die zwei mittelſten faſt ganz blau find, und nur bei der Spitze aus⸗ wendig auf dem Barte weiß werden. An den übrigen vermindert ſich die blaue Farbe mit der Laͤnge, und die weiße nimmt ſo zu, daß der äußere Bart der letzten Schwanzfedern ganz weiß iſt. Die Fuße und Krallen ſind ſchwarz. Lepechin Reife, I. p. 182. | LO Le 9. Die Hudſonsmeiſe 19. Dieſer Vogel iſt am Kopfe roſtfarbig grau⸗ braun; unter den Augen läuft ein weißer Strich; die Kehle iſt ſchwarz, der Leib oben gruͤnlich aſchgrau, unten weiß; der Buͤrzel faͤllt vom Rothgelben in das Weiße; die Fluͤgel find graubraun, und die Schwung⸗ federn 2) Forfier, Philoſoph. Transact. 62. p. 408. Miller on var. ſubj. Tab. 21. A. Hudſon's-Bay Tit-mouſe. Arct. Zool. a. P. 425. n. 129. Latham Synopf. II. 2. p. 557. n. 24. Meiſe von der Hudſonsbay. Thierg. d. nördl. Polarlaͤnder, II. p. 397. Parus Hudfonicus. Linné Syſtem. Nat, XIII. I. P. 1013. n. 26. O. 237 federn und Kiberfcberſt haben einen aſch⸗ grauen Rand. Alle Federn find lang und locker an der Wurzel; der Schnabel und die Fuͤße ſind ſchwarz, die Seiten roſtfarbig; der Schwanz if zwei und einen halben Zoll lang und etwas abgeruͤndet; der mittelſte und hinterſte Nagel find doppelt fo lang als die übrigen. Der Schwanz iſt fünf und ein Achtel Zoll lang. Die Fluͤgelaus breitung bes | trägt ſteben Zoll, das Gewicht eine Mer 1 0 Dieser Bop lebt an der Hudſonsbay; fliegt des Winters in Scharen, haͤlt ſich vorzüglich in Wachholdergebüſchen auf, von deren Beeren er ſich ernahrt! Er ertraͤgt ſehr gut die Kalte, und bleibt ſelbſt um den Se⸗ vern⸗Fluß. Das Weibchen legt fünf Eier. Die Eingebornen nennen fie Peche⸗ke⸗ke⸗ſchiſch. er 10. Die 238 10. Die großköpſtge Meiſe 1). So nennet Herr Latham einen Vogel, welcher ſchwarz iſt, eine pomeranzenfarbige Bruſt, einen gelblichen Bauch, einen di⸗ cken Kopf, einen Flecken der Flügel und die beiden aͤußerſten Ruderfedern von weißer Farbe hat. Der Schwanz iſt lang und abgerundet; die beiden aͤußerſten Ruderfedern an jeder Seite ſind an der Spitze ſchraͤge ſchwarz; das dritte 1) Great headed Tit-mouſe. Latham Synopf. II. 2. p, 537. n. 25. Parus macrocephalus. Linné Syſt. nat. XIII. I. p. 1013. n. 27. O. I | 239 dritte Paar iſt inwendig an der Spitze weiß; die Füße find ſchwaͤrzlichbraun. Das Weib⸗ chen iſt oben graubraͤunlich, unten gelb. Der Vogel iſt vier und einen halben Zoll lang, und hält ſich in Neuſeeland auf. 11. Die 1. Die neuſeelaͤndſche Meiſe 1). Dieſer Vogel if aſchgrau röthlich, grau⸗ braun bunt; unten faͤllt er von dem Fuchs⸗ rothen in das Hellgraue; die Stirn iſt fuchs⸗ roth, die Augenbraunen weiß, die Backen aſchgrau, die Schwungfedern braͤunlich, die mittelſten Ruderfedern ſchwarz, die an der Seite haben in der Mitte einen viereckigen graubraunen Flecken. Der Schnabel iſt graubraun und an der Spitze ſchwarz; die Fuͤße ſind dunkel⸗ ſchwarz und die Naͤgel ſchwarz. Der ganze Vogel iſt fünf Zoll lang, und haͤlt ſich auch in Neuſeeland auf. 1) 1 5 Zealand Tit-mouſe. Latham. Syn- . 538. n. 26 en novae Zeelandiae. Linne Sy nat. XIII. I. P. 2013. n. 28. 12. Die 242 12. Die indianiſche Meife, Parus arena. — Unterſcheidungszeichen: Die Kehle und Gur⸗ gel ſind ſchmutzigweiß, die Bruſt, der Bauch und Steiß roſtigbraun; der Leib iſt oben aſchgrau; der Schnabel, die Fuͤße, Fluͤgel und der Schwanz ſind ſchwaͤrzlich graubraun. Der Schnabel iſt graubraun, der Vor⸗ derkopf aſchgrau ſchwaͤrzlich. Die Augenge⸗ gend, der Hinterkopf, Halsruͤcken, Ober⸗ rücken, Rüden und Bürzel find aſchgrau, die Kehle und Gurgel ſchmutzigweißlich, die Bruſt, der Bauch und Steiß roſtbraun, die Deckfedern auf den Flügeln ſchwarz mit aſch⸗ | | grauem Buff. Vogel 27, B. 2 242 r — 88 2 N grauem Sande, ie ro rußig⸗ ſchwärzlich „und der Schwanz iſt oben braun⸗ ſchwaͤrzlich und unten aſchfarbig graubraun. Sparrm. a. a. O. Parus indicus. Linné | Se 1 Au 8 5 1 355 “ u 243 „% u u Sam. G. Gmelin liefert die Beſchreibung und Abbildung von drei Vögeln, welche des Winters in Perſten find, und welche er Meiſen genannt hat. Man ſteht aber aus der Abbiloung, daß ſte wenige Aehnlichkeit mit den Meiſen haben, und vielmehr zu den Bae Iſtelzen gehören; beſonders ſcheint feine ſo genannte gelbe Meiſe mit der gelben Bach⸗ ſtelze ſehr überein zu kommen; auch feine caſ⸗ piſche Meiſe hat Aehnlichkeiten damit, und ſeine geſprenkelte Meiſe geht in den Farben und felbf in der Geſtalt des Schnabels da⸗ von ab. Es iſt auch kaum zu vermuthen, daß Gmelin die gelbe Bachſtelze nicht ge⸗ kannt hatte, oder abweichende Abarten ver- ſelben zu einem ganz andern Geſchlechte ge⸗ bracht haben ſollte. Indeſſen würde ich die⸗ bes gmeliuſchen Vogel doch eher zu den Bach⸗ 5 a ſtelzen 7. 7. | | fielzen als zu den Meifen rechnen, und will ſie nur mit ſeinen Beſchreibungen und Nah⸗ men auf die Meiſen in dieſem Theile folgen laſſen, worin die hrs auch beſchrie⸗ ben ſind. Die 74 * 7 n * * 2 * 7 79 * 1K Ar . . 7 1 x 0 N 635 3 5 2 17 Te =? 77 ch f 1 — 7 DEN 1 5 5 0 Va W BETEN * de | r 7 FRN 1 5 * ar 1 * x G # 1 1 5 5 x er 2 * ee e e e nn em en 9 RAR 4 5 N “ey 7 * 7 = * 5 1 - \ Dre gelbe Mere des Cmelin. T DEKLIT a, e, EIN GET PEN Die gelbe Meiſe des Gmelin 1). Die Abbildung dieſes Vogels gleicht ſehr der gelben Bachſtelze, und wir werden ſehen, daß die Beſchreibung auch nicht ſehr davon abgeht. S. Gmelin ſagt nähmlich: Der Schnabel iſt ſchuhpfriemenfoͤrmig, gerade, ſpitzig und ſchwarz, die Zunge laͤnglich, lan⸗ zenformig, bei ihrem Anfange gefpalten, und bei ihrem Ende in Borſten getheilt. Zwiſchen den Naſenloͤchern bemerkt man eine erhöhte, Furche. Der Kopf iſt vorn gelb, hinten faͤllt er vom Gelben ins Olivenfarbne. Die Au⸗ geulieder find ie 1 BA ‚in der Mitte und 1) Parus luteus. S. G. Gmelins Reife, II. p 101. Tab. 20. No. 1. Motacilla flava. Linné Syf. nat, XIII. I. p. 963. n. 12. 246 5 N | 2 und an der Spitze mit vielen gelblichen Fe⸗ dern beſetzt. Der Regenbogen iſt dunkelgrau und der Stern ſchwarz. Der obere Hals, der Rücken und die Deckfedern des Schwan⸗ zes ſind olivenfarben, ungeachtet alle Federn bis über ihre Haͤlfte ſchwaͤrzlich ausſehen. Der ganze untere Vogel iſt gelb, mit den Federn. aber hat es eben die Beſchaff enheit, wie oben gemeldet worden. Der Schwung⸗ federn find an der Zahl 18 „ die ſich kaum uͤber den Anfang des Schwanzes erſtrecken, unnd dunkelgrau find; die erſte bis zur 1g. ſehen an der Hintern Seite unten weiß oder jbeißlich aus; die 14. und 15. haben auch an der vordern Seite einen weißen Rand; die 16. bis zur 18. ſind mehr dunkel, aus⸗ wendig gelb und inwendig unbefleckt. Die Deckfedern von der erſten Ordnung find dun⸗ kelgrau, an der Spitze und von vorn weiß⸗ lich; die von der zweiten ſind noch mehr grau, und haben gelbliche Endungen, und die von der dritten führen die Farbe des Lei⸗ bes. Der Schwanz beſteht aus zwoͤlf gleich⸗ langen Regierfedern, wovon die zwei außer⸗ ſten weiß und an der innern Seite mit ei⸗ nem verlängerten ſchwarzen Flecken verſehen find. Die Füße, die Zehen und die Nägel ſehen ſchwarz aus; der hintere iſt mehr ge⸗ bogen, und iſt faſt von der Länge de Ze⸗ hen. 247. ie Das Weibchen unterſcheidet ſich darin daß fein. Kopf, ‚fein. oberer und vorde erer Hals ı eine aſchgraue Farbe hat; daß es hinter den Schlafen mit einem weißen laͤng⸗ lichen Bause, welches auch die Gegend ober⸗ und An erhalb der Augen umgibt, verſehen 85 daß der Rüden aus dem Grauen ing, Stbenfarbine fallt; daß d das Kinn weiß ist und daß endlich der Vogel an dem üntern 2 Theile ſeines Leibes nicht ſo lebhaft gelb aus= 2% # als Das Mänachen. Jedoch dieſes lez⸗ tere Reunjeihen. iſt ſo beſtandig nicht; denn ich habe auch viele Beispiele geſehen, wo das Weichen dem Maäünchen in Anfehung der vollkommensten Pomeranzenfarbe i im gering⸗ ſten nichts nachgab. Dieſer Vogel iſt der ein⸗ zige unter den kleinen, deren ich gedenke, der da zieht, und ſich mit dem erſten Fruͤh⸗ linge nach Aſtrachan herdenweiſe aufmacht, wo er aber nicht niſtet, ſondern ſich über die Wolga nach Rußland begibt, daſelbſt der Liebe pflegt, in dem Herbſte nach den Ufern der kaſpiſchen See zuruck kommt, und ſich hauptſächlich von Samen naͤhrt, dabei aber a kleine Juſekten nicht weigh Die Abbild ung iſt nach dem Weibchen be⸗ ſorgt worden. Die Länge des Vogels von der aͤußerſten Spitze des Schnabels bis zum er 248 Ende des Schwarzes Be 5 801 10 es nien, bis zum Ende der Zehen 5 Zoll 4 Li⸗ nien. Der Schnabel war bis zur Stirn 5 Linien, bis an die Schlaͤfe 7 Linien lang. Die Laͤnge des Kopfs war 93 Linie, des Halſes 84 Linien, des Rückens 1 Zoll 7 Liz nien, des Schwanzes 2 Zoll 5 Linien lang. Der Umfang des Kopfes war 1 Zoll 9 Li⸗ nien, des Halſes 1 Zoll 3 Linien, des Lei⸗ bes 3 Zoll 2 Linien, der Fluͤgelausbreitung 4 Zoll 9 Linien lang. Die Länge der Schen⸗ kelbeine war 1 Zoll 2 Linien, der Schien⸗ beine 10 Linien, der vordern Zeche 7 Li⸗ nien, ihres Nagels 3 Linien, der hintern Zehe 5 Linien, ihres Nagels 43 Linien long. S. Gmel. a. a. 2 Die \ Die kaſpiſche Meiſe 5 Gueelin ſagt: „Sie iſt ewas größer als die geſchwaͤnzte Meiſe und derſelben an Dis cke gleich. Der Kopf, der obere Hals und der Ruͤcken find aſchgrau, mit etwas Gel: bem untermiſcht; der untere Hals iſt vorn weiß und hinten ſchoͤn ſafranfarben, gleich⸗ wie die Bruſt, der Bauch, die Gegend unter den Flügeln, die Schenkelbeinfedern und das Krif- ſum. Das Uropygium iſt gleichfalls gelb. Die Augenlieder find weiß; hinter den Augen be⸗ findet ſich ein kleiner weißer Flecken. Die Au⸗ gen⸗Negenbogen und der Stern find ſchwarz. Die Schwungfedern ſind dunkelſchwaͤrzlich, die kleinen e an ihrer Grund⸗ | Tage, 7) Parus eafpieus. S. G. Gmelins Reiſe, II. p. 104, Linné Syſt. I. o. 1 M | & lage „und von RR PRO den Seiten weiß. Die letzte falſche hat die Größe der erſtern, iſt ſchwarz, äußerlich nach ihrer Spitze zu mit einem weißen, laͤngli⸗ hen, ſchmalen Flecken bezeichnet, und ine wendig bei ihrer Grundlage mit einem an⸗ dern breiteren verſehen. Die Deckfe derit füh⸗ ven mit den Schwi ungfedern einerlei Farbe. Der Schwanz iſt viel groͤßer als der Leib, 00 ſt vier Zoll lang, da jener kaum andert⸗ halb beträgt ; er beſteht aus zwölf gleichen beweglichen Negierſedern, wovon die fuß kr⸗ ſte auf beiden Seiten ganz weiß if, und die beiden darauf folgenden eine ähnliche Farbe, zugleich aber auch einen ſchwarzen Rand an ihrer vordern Seite haben, der bald mehr, bald weniger breit iſt, wogegen ſolcher bei einigen von den mittleren gelb ausſteht. Die Deckfedern des Schwanzes ſind ſchoͤn grange⸗ und die Fuͤße fleiſchfarben. Dieſer Vogel iſt bei Enpeli häufig vorhanden. Er hält ſich bei den Häuſern, auf den Straßen und am Strande herdenweiſe auf, daß man miß einem Schuſſe oͤfters zehn und mehrere be⸗ kommt; er ernährt ſich baupiſſchläch von Samen, a. a. . Die Die geſprenkelte Meiſe n). x +47 7 * e ſagt von n dieſem Vogel: 25 „Oer Schnabel iſt rundlich, Schuhpfriemen ähn- lich und ſchwarz; die obere Kinnbacke ragt mit ihrem zugefvigten Rande etwas über die untere hervor; die Naſenlöcher find rund und mit Federn beſetzt, welche von der Stirn aus⸗ laufen; die Zunge iſt lanzenfoͤrmig. an ih⸗ rer Grundlage zweifach geſpalten „ und da⸗ felbſt auf beiden Seiten ausgezaͤhnt; auch hat ſie eine zerriſſene Spitze. Der Kopf, der obere Hals, und der Nuͤcken werden mit ſchwaär⸗ zen, ringsum röthlich a ausgezackten Federn bede ckt, beſonders am gopfe, der davon faſt ganzer RD: le Das app iſt halb weiß ı)- Parus variegatus. S. G. Gmelins Heife, II. p. 10g. Linné Syſt. I. 0. 258 SET en weiß und halb kaſtaniengelb, die Kehle ſchwarz mit Federn, welche gelbe Endungen haben, der Bauch weiß, die Gegend um die Augen und der Stern ſchwarz, die Augenlieder hin⸗ gegen blaͤulich, der Regenbogen ſtahlfar⸗ ben und die Schenkelbeinfedern weiß. Der Schwungſedern gibt es an der Zahl acht⸗ zehn; ſie ſind dunkelgrau, und dehnen ſich bis auf die Hälfte des Schwanzes aus; die erſtere iſt kleiner als die übrigen ; alle find an ihrer inwendigen Seite, und einige auch an der Spitze weiß; die letztern aber haben gelbe Endungen „ und einen äußern gelben Rand. Die naͤchſten Deckfedern find ſchwarz, mit weißen und kaſtaniengelben Rändern, die entfernten werden weiß bekleidet. Der Schwanz iſt aus zwoͤlf gleichen Regierfedern | | zuſammen Sefest, die im Anfange weiß, dann ſchwarz, an ihrer Spitze aber und Seiten⸗ theilen ocherfarben find. Die Schenkelbeine find ganz beftedert. Die Ohren find kurz und rund, die Füße, Zehen und Naͤgel ſchwarz; erſtere haben keine Ouereinſchnitte, und von den letztern iſt der hintere ungemein ge⸗ krümmt, und hat einerlei Länge mit feinen Zehen. Die vordern Schwungfedern ſehen unten weiß aſchgrau aus; die hintern behal⸗ ten ihre Schwaͤrze bei, nur ſind die Muͤn⸗ dungen an den meiſten Federn weiß. 7 | Diefer — ' 233 Dieſer Vogel iſt mir von Schamachie aus überall vorgekommen; man trifft ihn bald allein und bald in Geſellſchaft an. Ich entſchuldige mich, daß ich ihn un⸗ ter die Meiſen gerechnet habe; denn ich weiß wohl, daß fein Schnabel eine andere als bei dieſem Geſchlechte gewohnliche Geſtalt hat. Indeſſen kommt er vermoͤge ſeiner Oekono⸗ mie mit den Meiſen überein, und der Cha⸗ rakter eines andern Geſchlechts a nicht beſſer auf denſelben. Die Lange des Vogels von der aͤußer⸗ ſten Spitze des Schnabels bis zum Ende des Schwanzes betrug 5 Zoll und 6 Linien, bis zum Ausgange der Zehen 5 Zoll 2 Li⸗ nien, des Schnabels bis zur Stirn 52 Li⸗ nie, der ausgeſpannten Flügel 5 Zoll 32 Linie. Die Länge der Schenkelbeine betrug 1 Zoll 2 Linien, der Schienbeine 10 Linien, der mittlern Zehe 7 Linien, ihres Nagels 3 Linien, der hintern Zehe 4 Linien und ihres Nagels 4 Linien, g. g. O. Die Die Meiſe von Ranking 2° — Herr Sounerat hat dieſen Vogel beſchrie⸗ ben und abgebildet; nach dieſer Abbildung ſcheinet er aber eher zu den Fliegenſchnäp⸗ pern als zu den Meiſen zu gehoren. Da er aber die Kennzeichen der Meiſen anführt, und dieſen Vogel gleich darauf die Meiſe von Nanking nennet, ſo will ich ſeine e bung h hier folgen laſſen: 5 N % Diet Meiſe iſt eben ſo jedes wie die malabariſche Meiſe. Der Kopf, der Hinter⸗ hals, der Rücken und die kleinen Fluͤgelfe⸗ dern ſind gruͤnlich grau; auf dem Wirbel aber iſt es mit Gelb verwachſen; beim obern Winkel des Schnabels entſteht ein weißer länglicher Streifen, der ſich bis hinter das Alge hinzieht, und daſelbſt endet. Die Kehle iſt von ſchöͤnem Gelb; der Vorderhals und i die 255 die Bruſt ind von etwas ins Srdunliche | fallender Opermentfarbe; der Bauch iſt gelb⸗ lich und die Lenden erdegrau; die kürzern Schwungfedern ſind bei ihrer Entſtehung grau, dann opermentfarbig und an dem noch übrigen Theile ihrer Länge ſchwarz, wel⸗ ches einen ſchwarzen Flecken auf den Fluͤ⸗ geln bildet; die großen Schwungfedern ſind an der innern Seite ſchwarz; auf der Außen⸗ ſeite ſind ihre Faſern ſehr ſchmal, beim An⸗ fange ſchoͤn mordorefarbig, das unmerklich immer mehr ins Lichte fallt, und gegen die Spitze der Federn mit einem Mahle ganz gelb wird, welches dann auf jeder Feder einen kleinen gelben Nand bildet; die zwei erſten Schwanzfedern ſind grünlichgrau, und en⸗ digen ſich mit einem weißen Streifen; die Seitenfedern ſind ſchwarz, g. a. O. Der 256 Der Blauspecht oder die Specht⸗ meiſe a) 1). 0 Planche enl. 623. ig. 1. Die meiſten Nahmen, welche heutiges Ta⸗ ges dieſem Vogel beigelegt ſind, geben nur falſche oder e Begriffe von ihm, oder a) ’Heurry, Tirru; Sitta. Ariſtot. Hiſt. anim. Lib. IX. cap. I. et XVII. a Picus cinereus vel fitta; Fraudius avis nach Albert; in Italien Pico Ziollo; in Deutſchland Nußhacker, Nußhauer, Ruß dicker, Nußbickel, Baumhacker, Mey⸗ ſpecht, Blawſpechtle; in der Gegend von Nuͤrnberg, e In der Schweiz Chlaen, 1Der Haus echt. | y 3..--- ---canadische IP DA DT, „ Ins 7 4 7 22 Hoyer 0 18 Bü 72 — — . — N d Vögel PD een Th are 2 F — — * + 2 257 oder veranlaſſen, ihn mit ganz anderen Ar⸗ ten au verwechſeln; zum Beiſpiele: der aſch⸗ graue Chlaen, Blindchlaen, Paumkletterlein, Tottler, Kottler; in England Nutjobber; in der e „ „ Ay. Pag. 717 ö 804 Jonſton, Aves, pag. 80. } Tirrij, Sitta; quibusdam en; t Same Kivaıdes, weil er den Schwanz bewegt, deßfalls er mit den Bachſtelzen verwechſelt iſt. Neugriechiſch Kess I ; 158 At Italien Pico, En Aldrovande Ornithol. Tom. I. P. 853. Torche- pot, oder Grand 1 ulecsan. Belon Nat. des Oiſeaux, P. 304. Sitta leu picus cinereus. ‚Willyghby Ornitholog. pag. 98. er: Ray Synopf P- 47. In Cigtend. nut- Hatch, nuk-jobber. Charleton Exercit. p. 93. Sp. 6. Es iſt zu merken, aß dirſer Schei ififte eller den Blauſpecht mit dem Cariocatactes, dem Tannenhaher, deſſen Ge ſchich te wir an⸗ geführt hahen Ks III. 8 a) ver⸗ f wechſelt. RK. Sibbald. Hift. Nat. Scotiae ‚Bäodtom, Part. II. b. III. Pag: 15. Friſch, tom. I. ‚call, IV. div. II. pl. II. N n 30. Buff. Voͤgel 17. B. R ! 1 2 38 ie graue Specht, der „Nalſpecht der Blauſpeche, der Mourertbkeht, der Boumbader, der Nuß⸗ 5 Faker B. 39. art. 6. In Deut! ſchland der Blau⸗ ſpecht; in der Schweiz diüler, thoedler, Le Calle noifette. Nut-hatch. Albin, Oiſeaux, tom. II. pl. 28. f Picus fubcoeruleus, picus parvus coe- zuleus; in Griechenland Ksersvggig; in Deutſchland großer Baumkletter. Schwenk⸗ feld, Aviar. Silef. p. 340. i : Rzaczynski, Auctuar. Polon. p. 413. In Pohlen dzieciot modrawy. The nut-hatch. Brittiſh ae G. VIII. Sp. I. p. 81. a The woodcracker, Plott. Hiſt. . Ox- . 175. Picus Pyrenaicus, einereus s pulillus; in Catalonien Picotella. Barrere „ Specim. nov. elafl. III. Gen. XIII. Sp. 4. Sitta. Möhring Av. genera. Gen. 15. Ah be Ss 1 fufeis, quatuor margi- ne apiceque albis , quinta apice, cana; in Schweden noͤtwaͤcka, nötpada. Linn. Fauna Suec. n. 182. (Ed. 2. n. 104.) f Kramer, Elenchus Auf. inf. pag. 363: In Oeſterreich Klener. Sitta rectrieibus nigris, lateralibus qua- „ mer. 259 bicker, der Baumkriecher, der große Baum⸗ Täufer der Brian u. ſ. w. Diefe vers i ſchiede⸗ 4 tuor infra apicem albis. Linnaeus Sylt. at. ed. XII. p. 177. n. 60: en er Zoolog. Dan. prodrom, n. 102, P. 18. In Dänemark Spretmeiſſe; in Norwegen nat wacke , egde, eremit. Parus facie piei; in Deutſchland ſpecht⸗ artige Meiſe. Klein, Ordo avium p. 87 n. 15. Dieſer zuſammengeſetzte hne gibt den beſten Begriff von dieſem Vogel. Peciotto, picchio, piccolo grigio, o ce- erino ; in Ravenne raporino, Ornithol Aae; Tom, II. p. 54. Sitta luperne cinerea , inferne dilute rufa, taenia per oculos nigra, rectrieibus lateralibus nigris, apice einereis, exlima taenia transverla alba verlus apicem no- tata > tribus proximis apice intérius Albis. Sitta. Le Torche-pot. Brilon ornithol. Tom. III. P. 388. KA In Lothringen Macon, Pic -magon. Lot⸗ tinger. In der? Namen e Peree- pot, auch Chauſſe- pot, nach Cotgrave; in der Pi⸗ cardie Grimpard oder Grimpant; in If⸗ foudun Cendrille, ſonſt Dos bleu, Pic bleu, Tape-bois, Beque- bois cendré Calle noix ste. In Dauphine Planot. V. Ra 260 ö | . ſchiedenen Nahmen zeigen naͤhmlich nur ver⸗ Reden Eigenſchaften an, die dieſer Art zu⸗ i kommt; U 1) La Sittelle, vulgairement. Le Torche- pot Buffon Oiſeaux, Tom. X. p. 194. Der Blauſpecht. Doͤbels Jaͤgerprakt. I. P · 60. Meiers Abbild. d. Thiere, II. Tab. 37. mit dem ups Blauſpecht. A Angenehme Landluſt, P- 104. Blauſpecht. Zorn, e II. pas 43. 273. Spechtartige Meife. Klein Ord. d. V. d. B. p. 162. n. 15. Sitta Europaea. Daͤniſch Spaet Meife. Norwegiſch Natt Vake, 1 Brünnich ornith. p. 11. n. 42. a Sitta Europaea. Scopoli Ann. med. I. P. 30. n. 57. Der Kleber⸗Blauſpecht. e Ser Vögel. p. 51. n. 57. Blauſpecht. Klener, Forſt⸗ Leriton, II. P. 423. Baummeiſe. Sitta Europaea. Fiſcher Livland, I. p. 77. n. 70. Sitta Europaea. Blauſpecht. Börner, ſchleſ. oͤkon. Nachr. 1781. p. 82. n. 28. Der Blauſpecht, Grauſpecht, Kleiber Holzhacker, ee Baumpiger. Gat⸗ 8 terer — 261 kommt; aber fie kommen ihr entweder nur - zum Theile, oder doch nicht ausſchließungs⸗ weiſe zu. Dieſer Vogel hackt mit ſeinem Schnabel die Aebi „und zwar mit mehrer Gewalt als die Spechte und Mei⸗ ſen ar Uiber dieß hat er viel von dem Anſe⸗ hen terer vom Nutzen u. Schaden d. Thiere, II. p. 64. n. 78. f Sitta Europaea. Blumenb. Naturg. 3 P. 182. 10. 1. f ; en Nut-hatch. Latham Synopf. T. p. 648. n. 1. j Sitts Europaea. Linné Sylt. nat. XIII. i 1 1. p. 440, n. 1. ° a Im Ruſſiſchen heißt dieſer Vogel, 0 Gmelin dem altern, Maloidjetel, der klei⸗ ne Specht; auch Sliepuſchka, der dumme Blinde; Butſchok, das Oechslein, und Polſyk, der Kriecher. Auf Jakutiſch heißt er Koͤkoͤbyka; bei den arinziſchen Tarta⸗ ren, Okudong; bei den Oſtiaken am Kaß, Oetjaͤlged, der kleine Specht; bei den Tunguſen, Schondokon. J. G. Gmelin Reiſ. 3. pag. 381. Einige dieſer Rahmen ſcheinen doch auf den Baumläufer zu paſſen. d. 1 5 er behält diefe Gewohnheit im 1 1 f wor in — x 262 7 hen und dem Weſen der Meiſen an f 5 c); aber in Anſehung des Schnabels iſt er das von verſchieden, ſo wie er ſich von den Spech⸗ ten durch die Geſtalt des Schwanzes d) 2), der worin er oft eine Seffnung, dadurch zu entwiſchen, macht. Er ſtoͤßt alle Augen⸗ blicke gegen die Waͤnde, und zwar mit zwei und drei bis acht und neun Mahl wiederhohlten Schlägen; auf die Wetſe zerbricht er die Fenſterſcheiben und das Glas der Spiegel. DIE e) Belon fügt, er habe in feinem Betragen viel Aehnliches mit der Meiſe; und Klein ſagt, er ſey die größte Meiſe. Sitta pa- rus maximus eſt. \ V. 4) Moͤhring fast, er habe fleife Schwanzfe⸗ dern; doch hatte Belon das Gegentheil lange vorher bemerkt, und dieſes iſt eben einer der drei vorzuͤglichſten Unterſchiede, welche er zwiſchen der Spechtmeiſe und den Spechten bemerket hat. Ich für mei⸗ nen Theil habe es wie Belon gefunden, und vermuthe, daß Moͤhring er ſelbſt nicht beobachtet habe. 2) Die kurzen Nuderfedern in dem Schwan⸗ ze des Klebers oder dieſer Spechtmeiſe ſind 6 der Fuͤße und der Zunge unterſcheidet. Er klettert an den e e und Aeſten wie 7 find gewiß nicht ſo ſteif, noch ſo ſpitzig und gebogen als an den Spechten, oder wie an dem Schwanze des Baumlaͤufers. Zorn hat dieſes auch ſchon ſehr gut bemerkt, und dieſen Vogel auch dadurch von den Spechten unterſchieden; denn er ſagt, nachdem er die Spechtſchwaͤnze beſchrie⸗ ben hat: Wir muͤſſen uͤber den ſo ge⸗ nannten Kleiber oder Blauſpecht und das Baumlaͤuferchen, welche man unter die Spechte zaͤhlt, ob ſte gleich, was ihre Zunge und Füße betrifft, von dieſen ab⸗ gehen, eine kurze Anmerkung beifuͤgen; der Blauſpecht hat einen ganz kurzen und weichen Schwanz wie der Eisvogel, mit welchem er in einigen Stücken eine Aehnlichkeit hat; das VBaumlaͤuferchen aber hat einen ſolchen, wie man an den groͤßern Spechten ſtehet. Es lehret aber der Augenſchein, daß ſich der Blauſpecht, indem er ſeine Nahrung ſuchet, wenig ruhig bezeige, ſondern bei ſehr geſchwin⸗ dem Hin⸗ und Herklettern an den Bäus men die Wuͤrmchen und Inſekten aufſu⸗ che; das kleine Baumlaͤuferchen hinge⸗ gen haͤlt ſich laͤnger an der Stelle, weil es, ſeine zaͤrtliche Nahrung auszumachen, mehr 264 85 wie die * ögel, die gewoͤhnlich Baunlzufer genannt werden. Aber von dieſen unterſchei⸗ det er ſich durch feinen Schnabel, und durch die Gewohnheit, Nuſſe auſzuhacken, und von den e echern hingegen unterſcheidet er ſich N mehr Zeit und Muͤhe erfordert, und da⸗ bei kann es ſich mit ſeinem dazu geſchick⸗ ten Bose unterflüßen u. ſ. w. a. a. O. pag. 8 Die en haben wegen der Ze⸗ he die ſogenannte Spechtmeiſe oder den Blauſpecht von den Spechten getrennt, und daraus ein eigenes Geſchlecht ge⸗ macht. Die moͤhringſchen Unterſcheidungs⸗ \ zeichen deſſelben find: Roſtrum rectum, fupra obtülum apice quali retuſo, latera- liter tantillum cuneato. Nares lubrotundae, plumis frontalibus tectae. Lingua membranacea, planiuscula, 6 apice diviſo. Cauda rigida. Rectrices duodecim aequales. Digiti antici tres, poſticus unicus. 2 Scopoli widerſpricht auch, daß die Schwanzfedern ſteif wären, a. a. O. Ba 265 durch die Gewohnheit, an den Bäumen zu klettern. Endlich macht er mit dem Schwan⸗ ze eine abwechſelnde Bewegung nach oben und unten wie die blauen Vachſtelzen 3), hat aber ganz verſchiedene Sitten und Ge⸗ wohnheiten. Um alle Verwirrung zu vermei⸗ den, und um, ſo viel moͤglich, die alten Nah⸗ men beizubehalten, habe ich dieſen Vogel Sittelle, nach dem griechiſchen Sittaͤ und dent lateiniſchen Sitta, genannt; und da er einerſeits mehreres mit den Meiſen, und anderſeits mit den Baumlaͤufern und den Spechten, als mit irgend einer andern Fa⸗ milie der Vögel, gemein hat: fo laſſe ich ihn hier in der Ordnung folgen, welche die Natur ihm in der Ordnung ihrer Geſchoͤpfe angewieſen zu haben ſcheint 2). 798 | Dieſe REEL. N 3) Ich habe nie eine folge Bewegung feines Schwanzes geſehen, welche man mit der an der Bachſtelze vergleichen koͤnnte. 4) Der Verfaſſer ſtellt ihn hier naͤhmlich zwiſchen den Meiſen und den Grauſpech⸗ ien oder Baumlaͤufernn Ar. [4 266 9 N Dieſe Spechtmeiſe zieht ſchwerlich von einem Lande in das andere, ſondern bleibt Winter und Sommer da, mo fie geboren iſt. Nur ſucht ſie, im Winter beſſere Lagen aus, nähert ſich den bewohnten Oertern, und kommt bisweilen in die Gärten 5). Außer dem kann fie ſich in den Loͤchern verſtecken, worin fie bruͤtet, und ihren kleinen Vorrath ſammelt, und worin fie wahrſcheinlich den ganzen Win⸗ ter über bleibt; denn in ihrer Gefangenſchaft ſucht ſte, obgleich ſte ſich bisweilen auf die Sproſſen im Bauer ſetzt, doch Loͤcher auf, um darin zu ſchlafen, und in Ermangelung derſelben macht ſie ſich ein Lager in ihrem eee Man hat ii bemerkt, daß wenn 5) Dieſer Kleiber bleibt den ganzen Winter auch im ſchwediſchen Pommern, und ich finde in einer ſchwediſchen Beſchreibung von Voͤgeln, daß er auch in dem kalten Winter 1740 daſelbſt war. In Norwegen will man bemerkt haben, daß es ſtuͤrmiſches, unangenehmes, re⸗ genhaftes Wetter vorher bedeute, wenn er von den Felſen zu den Haͤuſern herun⸗ ter kommt, und um die Fenſter fliegt. Fe: bricius Reiſ. 335. Gatt. N N. 3 > 267 wenn fie ſich in ihrem Bauer anklammert, ſolches ſelten in der Stellung geſchieht, welche die natuͤrlichſte zu ſeyn ſcheint, naͤhm⸗ lich mit dem Kopfe nach oben gerichtet, ſon⸗ dern faſt immer in der Quere, oder ſogar mit dem nach unten gekehrten Kopfe; auf dieſe Weiſe durchbohrt ſie die Haſelnüſſe, nachdem ſte dieſelben vorher feſt in eine Spalte geſteckt hat e) ). Man ſieht fie in allen Nichtungen an den Baͤumen laufen, um Inſekten aufzuſuchen. Ariſtoteles ſagt, ſte habe die Gewohnheit, die Adlereier zu zer⸗ brechen, l e) Albin hift. nat. des Oifeaux, Tom. II. n. 28. | Ä V. ) Ich habe es oft bemerkt, daß fie die Ha⸗ ſelnuß nicht (wie die Meiſe ein Samen⸗ korn) halten konnte, ſondern mit dem Schnabel zuvor ein Loch in die Baum⸗ rinde ſtieß, worin die Nuß ſteckte, und nun auf dieſe ſo heftig mit dem Schnabel ſtieß, bis dieſelbe durchbohret war, und fie den Kern heraus hohlen konnte. Man findet die leere Schale bisweilen noch in der Baumrinde ſtecken. — 9. a 200 | brechen; und es iſt in der That e daß ſie vermoͤge des Kletterns ſich bisweilen bis zu dieſem Könige der Voͤgel erhoben habe. Es iſt moͤglich, daß fie deſſen Gier zerhackt und gefreſſen habe, die nicht ſo hart als die Haſelnüſſe find; aber man ſetzt etwas zu fluͤchtig hinzu: dieſes ſey eine Urſache des Kriegs, welchen die Adler gegen die Spechtmeiſen führen f); als wenn ein Raub⸗ vogel der Rache zur Urſache bedurfte, um | ein 7) Ariftotelis Hifi. animal. Lib. IX. cap. I. Quidam Clamatoriam dicunt, Labeo Pro- bhibitoriam et apud Nigidium Subis ap- pellatur avis, quae aquilarum ova fran- gat. Plin. Hiſt. Nat. Lib. X. cap. XIV. Sollte dieſes gar nicht des Ariſtoteles Sit. ta ſeyn? Plinius handelt an keiner ande⸗ ren Stelle von ihm, und bezeichnet hier dieſen Vogel durch einen Zug ſeiner Ge⸗ ſchichte, welchen Ariſtoteles anfuͤhrt. An⸗ derſeits ſcheint der ihm von Labeo gege⸗ bene Nahme Prohibitoria, Beziehung auf die alten Fabeln zu haben, die man in Anſehung der Zauberei und des Ge⸗ brauchs, den die Hexenmeiſter von der Spechtmeiſe machen ſollen, erzaͤhlt. * 269 ein Feind der ſchwaͤcheren Voͤgel zu ſeyn, und ſte zu wann AN, 2 Obgleich die Spechtmeiſe viel von ihrer Zeit damit zubringt, auf den Bäumen zu klettern oder zu kriechen: ſo macht ſie doch gar keine langſame, ſondern viel ſchnellere Bewegungen als der Sperling. Dieſelben ſind auch geſchmeidiger und ſanfter; denn ſte macht keinen Laͤrm im Fluge. Sie haͤlt ſich gewöhnlich im Gehoͤlze auf, woſelbſt ſte das einſamſte Leben führt, und doch lebt ſte ſehr vertraulich mit Sperlingen Finken und anderen Voͤgeln, wenn fie mit denſelben in Vogelhaͤuſern zusammen eingefloffen gehal- ten wird. 8 Im See bel das a einen Geſang oder vielmehr ein Geſchrei der Liebe: Guiric, Guiric, welches es oft wiederhohlet, und ar dieſe 1 ruft es ſein Weibchen 6). Dieſes 6) Diefe Stimme wird durch das öftere Wie⸗ derhohlen eine Art vom Geſange, und iſt beſonders, wenn ſich viele dieſer Vögel hoͤren laſſen, deſto angenehmer, da ſte ſchon den kommenden Frühling anzeigt, wenn die Baͤume noch nicht grün find, f und - 2 70 8 Dieſes ſoll, wie man Pe ſich lange rufen laſſen, ehe es kommt; aber endlich ergibt es ſich dem Verlangen des Männchens, und beide arbeiten an der Einrichtung des Ne⸗ ſtes. Sie bauen es in einem Loche eines Baumes g); und wenn fie darin kein ſchick⸗ iches finden, ſo hauen ſie eines mit dem Schnabel, wenn das Holz nur wurmſtichig iſt. Wenn die aͤußere Oeffnung zu groß iſt, fo machen ſie es mit fetter Erde enger, bis⸗ weilen auch mit Kothe, welchen fie, wie man ſagt, wie die Toͤpfer kneten und zubereiten, und ihre Arbeit mit kleinen Steinen befe⸗ figen 1 5 daher ſte im Franzöſt ſchen den Nahmen | 7 und die meiſten übrigen Voͤgel noch nicht ſingen. 5 8) Bisweilen in einem Mauerloche oder un: ter einem Dache, wie Linne ſagt. V. Linne ſagt, er halte ih im Dache u. ſ. w. auf. Habitat in tectis, parieübus truncisque arkorum. Fauna fuec. d. a. O. „ 8 ) Zorn ſagt (don: Er bruͤtet fruͤhe, in klei⸗ nen Loͤchern der Eichen und anderer Baͤu⸗ * Mme, u EN. ebnen Maurerſpecht (Pic-mäcon) und Toorche-pot erhalten haben; welcher letztere Nahme keinen deutlichen At von ſeinem | Urſprunge gibt h). 405 Wenn das Neſt auf iR wee angelegt | it, me, ſehr hoch. Wenn das Loch, in wel⸗ chem er bruͤten will, etwas weit iſt, ver⸗ klebt er es mit Leime, fo daß er knapp ein⸗ und Ausfrischen kann; daher er auch den Nahmen Kleider bekommen hat. Er hat fuͤnf bis ſteben und mehrere Jungen, naͤhret ſich von kleinen Baum⸗ und Holz⸗ Würmern; eingeſperrt nimmt er auch mit Sanfſamen vorlieb wie die Meiſen. D. * — Hus 5 Dieſer Köhne kommt bo ddem⸗ büttgunbt Torche Porteux, welches buchſtaͤblich Tor- f ehe; Ppertuis bedeutet, und ſehr gut auf unſeren Vogel paßt wegen der Kunſt, mit welcher er das Loch, worin er niſtet, verengert oder erweitert. Die dieſe bur⸗ 5 gundiſche Sprache nicht verſtehen, wer⸗ den daraus Torche-pot gemacht haben; welcher Nahme vielleicht nachher Anlaß gegeben hat, die Arbeit der Spechtmeiſe mit der Toͤpferarbeit zu vergleichen. 8 7 N tt, fo den f diejenigen, die es von außen anſehen, nicht vorſtellen, daß es Voͤ⸗ gel einſchloße. Das Weibchen legt darin fuͤnf, ſechs bis fieben Eier von gewoͤhnli⸗ cher Geſtalt und ſchmutzigweißer Farbe mit rothbraunen Punkten. Es legt ſie auf Holzmehl, Moos und dgl. Es bebrütet ſie ſehr anhaltend, und bindet ſich ſo ſehr daran, 8 daß es ſich eher die Federn ausrupfen läßt, als fie verlaͤßt. Wenn man eine Ruthe in das Loch ſtoͤßt, blaͤſet fie ſich auf, ziſchet wie eine Schlange, oder vielmehr wie eine Meiſe in dem Falle thun wurde. Sie ver⸗ läßt nicht einmahl ihre Eier, um Nahrung zu ſuchen, ſondern wartet, bis das Männ- chen ihr dieſelbe bringt; und das Maͤnnchen ſcheinet dieſe Pflicht mit Wohlgefallen zu thun. Beide leben nicht nur von Ameiſen wie die Spechte, ſondern auch von Raupen, Kaͤfern, Hirſchkaͤfern und allen Arten von Inſekten, außer den 5 en Haſelnüſſen u. ſ. w. 15 8). Wenn 5) Ich habe ein u Weibchen ſechs Wochen mit Hanfe, welchen andere Voͤgel ganz aufge⸗ brochen fallen gelaſſen hatten, ernährt. Man hat auch wirklich bemerkt, daß die S e 275 Wenn die Jungen fett ſind, iſt ihr Fleiſch auch gut zu eſſen, und hat nicht das Wilde, das man an den Speichen ſchmeckt, an f ch 9). Die Spechtmeiſe gegen den September du die Hanffelder fällt. 3. 8) Die Nachricht, daß fie Hanfſamen freſſe, haben wir ſchon von Zorn, und daß man ſie auf Kloben und Herden, auf welchen Geſaͤme geſaͤet iſt, fängt. Man fehe Pe⸗ ohn a. a. 9, ; 9) Im ſtralſundiſchen Magazine ſteht doch, daß das im Waſſer gefaulte Fleiſch die Pfeile vergifte; und Gmelin der aͤltere erzählt, daß die Tunguſen diefen. Vogel braten, ſtampfen, und Fett darunter mi⸗ ſchen, nur kein Baͤrenfett, weil dieſes leicht fault, und mit dieſer Vermiſchung die Pfeile ſchmieren, deren ſie ſich zum Schießen des Wildes bedienen. Auch die Jakuten haben ihm geſagt, daß ſte mit dem Blute oder Fleiſche dieſer Voͤgel die ſich ſelbſt losſchießenden Pfeile beſchmie⸗ ren. Ein Thier, das mit einem ſolchen | Pfeile Buff. Voͤgel 17. B. 0 S * ö 274 Die Jungen kommen im Mai aus K). Wenn ihre Auferziehung geendigt iſt, fan⸗ gen die Alten ſelten ein zweites Brüten an, ſondern trennen ſich nur den Winter, jedes für ſich allein zu leben. Die Landleute, ſagt Belon, haben bemerkt, daß das Maͤnnchen ſein Weibchen ſchlaͤgt, wenn es dasſelbe findet, nachdem es ſich von ihm getrennt hat; da⸗ her fie im Sprichworte von einem ſagen, der klug Haus haͤlt, daß er einem Blau⸗ ſpechte gleiche. Aber es ſtehe mit dieſer Klug⸗ heit der Ehemaͤnner, wie es wolle, ſo glaube ich doch nicht, daß in dieſem beſondern Falle dieſes Maͤnnchen im geringſten die Abfiche habe, ſein Weibchen zu ſchlagen; vielmehr glaube ich, daß das Weibchen, welches vor dem Bruͤten ſo lange nach ſich ſchmachten läßt, Pfeile getroffen werde, falle gleich auf der Stelle nieder, und koͤnne nicht einen Schritt weiter gehen. J. G. Gmelin Rei⸗ ſe, Th. 3. P. 381. 9. k) Ich habe fie am 10. ausgebruͤtet gefunden, und andere, die es am 15. und ſpaͤter noch nicht waren. 0 273 laͤßt, ſich auch zuerſt nach dem Aufziehen der Jungen davon begibt, und daß, wenn das Maͤnnchen nach einer etwas langen Ab⸗ weſenheit es wieder antrifft, es mit deſto lebhafteren und ſogar etwas hefligen Liebes⸗ bezeugungen empfängt , und daß Leute, die ſolches nicht ſehr in der Naͤhe geſehen, dasſelbe fuͤr eine üble e gehalten en — Die Spechtmeiſe ſchweigt die 8 Zeit | 85 Jahrs; ihr gewoͤhnliches Geſchrei iſt: Ti, ti, ti, ti, ti, ti, ti, welches ſie bei dem Klettern um die Baͤume wiederhohlet, und zwar in zunehmender Geſchwindigkeit. Linne belehrt uns nach dem Stroͤm, daß ſte auch des Nachts ſinge J). Außer dem verſchiedenen Geſchreie und dem Laͤrme, welchen ſie mit Schlagen an die Baumrinde macht, kann ſte noch einen an⸗ dern ſehr beſondern Ton, indem ſie den Schnabel in eine Spalte ſteckt, hervor brin⸗ gen, als wenn fie den Baum entzwei fpal- tete, ) Noctu cantillat. Syſt. Nat. ed. XII. p. 177 V. 2 ji tete; und dieſer Ton it ſo ſtark, daß man ga über W Ruthen weit hören kann m). Man hat bemerkt, daß der Gang der Spechtmeiſe huͤpfend ſey, daß ſte im Schlafe den Kopf unter den Fluͤgeln hat, und daß ſte des Nachts auf dem Boden des Bauers zubrachte, obgleich darin zwei Sproſſen wa⸗ ren, auf denen ſte ſitzen konnte. Man ſagt, daß fie nicht zum Trinken an die Quellen komme, und folglich nicht bei der Traͤnke gefangen werden koͤnne. Schwenkfeld erzaͤhlte, daß er ſte oft bloß mit Talg als Lockſpeiſe gefangen habe; welches eine neue Aehnlich? keit mit ihnen und den Meiſen anzeigt, welche, m) Zoolog. brittann. G. IX. Spec. I. p. 82. Außer ihrem Toque, toque, toque ge⸗ gen das Holz, reiben dieſe Voͤgel noch ihren Schnabel an trockene und hohle Aeſte, und machen einen Laͤrm: Grrrrrro, den man ſehr weit hoͤret, und wovon man glauben ſollte, er kaͤme von einem zwan⸗ zig Mahl ſo großen Vogel. Dieſes hat mir ein alter Foͤrſter 8 is chert, welcher die brittiſche Thiergeſchich⸗ te gewiß nicht geleſen hatte. 277 ie, wie wir gefehen haben, alle Arten 105 Fetts lieben. Das Maͤnnchen wiegt an eine Unze, und das Weibchen nur fünf bis ſechs Quent⸗ chen n) 10. Bei dem Männchen if der ganze 5 obe⸗ n) Einer diefer Vögel, der vor einem Jahre im Rauche getrocknet und ſehr gut erhal⸗ ten war, wog nur zwei und eine halbe Fug e 10) Ein Boge dieſer Art wog in Schweden, im Jahre 1741 am 26. Maͤrz, ein und drei Viertel Loth, und war fuͤnf Zoll 20 Linien lang. Der Schnabel war ſchwarz, ganz gerade, ziemlich lang und ſpitzig, bei den Naſenloͤchern fo lang als breit, nicht ausgebogen noch gekruͤmmet am Ende, noch kantig. Die Naſenloͤcher waren klein, rundlich, mit haaraͤhnlichen Federn be⸗ deckt und nicht durchſcheinend. Die Iris war graubraun, die Zunge hornartig , dreiſpaltig, flach. Die Beine waren gelb⸗ braͤunlich, kurz, mit faſt gleich langen, von den Knien bis zur Mittelklaue ein und zwanzig Abſchnitten. Die Zehen waren lang; die Hinterzehe reicht bis zum Knie und \ obere Theil des Kopfes und des Leibes, und ſelbſt die beiden mittelſten Ruderfedern im | Schwanze und faſt bis zur Spitze der Mittelklaue; die inuere war viel ſchwaͤcher als die aͤuße⸗ re. Die Klauen oder Naͤgel waren ziemlich groß, ſtark, zuſammen gedrückt. Der Schwanz war nicht geſpalten, ſondern kurz und ziemlich Breit. Die zwölf Ruderfe⸗ dern ſchienen gleich lang zu ſeyn, die aͤu⸗ ßerſte am Ende etwas ausgebogen. Die Farbe des Vogels war lavendelblau auf dem Kopfe, Ruͤcken, den Fluͤgeln und den beiden mittelſten Ruderfedern. Ein ſchwar⸗ zer Streifen ging von dem Schnabel bis zum Nacken quer über das Auge, weiß⸗ lich Rothgelb von den Ohren, am Halſe und Bauche, hellbraun Roth am Vuͤrzel unten, mit einem ovalen weißen Flecken an dem Ende der Federn, Lavendelgruͤn mit etwas Braun am Ende der Federn auf dem Buͤrzel. Von den zwölf Ruder⸗ federn waren die beiden ſechsten gaͤnzlich grau, die naͤchſte ſchwarz und am Ende grau, die folgenden beiden ſchwarz, aber am Ende inwendig weiß, auswaͤrts grau, die übrigen ſchwarz und am Ende dunkel⸗ grau, und darunter an beiden Seiten weiß. Zur mehreren Vergleichung der fol⸗ senden Abarten von dieſer europaͤiſchen Spechtmei⸗ 279 Sibwanze ſind bläulich aſchgrau; 1929 Kehle und die Backen ſind weißlich; die Bruſt und Spechtmeiſe will ich von ihr die gute Beſchreibung des Zorn noch anführen. Er ſagt: Der Blauſpecht hat an beiden Seiten des Kopfes, vom Schnabel an bis gegen die Ohren, einen ſchwarzen Strich, und über den Augen ein aſchfarbig⸗ oder graues Streifchen An den beiden Backen, wie auch an der Kehle ſind die Federn weiß; gleich darauf gehet die braungelb⸗ liche Farbe an, die ſich vom Halſe über die Bruſt und den ganzen Bauch erſtreckt. Die Federchen unter dem Schwanze ſind | weißlich und mit hellbraunen Spiegeln gezieret, faſt von der Farbe wie der Feldhuͤhner Bruſtzeichen. Der Schwanz ſelbſt iſt gar kurz, gleich, und nicht zu⸗ geſpitzet, wie bei den größern Spechten, be⸗ ſteht aus zwolf Federchen, welche von der Spule herab Schwaͤrzlich, darauf weiße Spiegel haben, und an den Enden blau ſind wie auf dem Ruͤcken. Alle Fluͤ⸗ gelfedern ſind auch blau, nur daß die vordern Schwungfedern oben bei der Spule etwas Weißes haben, ſonſt auch mehr in das Stahlblaue fallen. Die Fuͤ⸗ ße find nicht lang, auch nicht kurz, ſtark, von gelb! licher Farbe, haben vorn drei, nach 280 74 1 der Bauch pomeranzenfarbig; die Seiten; die Beine und die Gegend des Afters find etwas dunkler, und fallen in das Kaſtanien⸗ braune; die Deckfedern unter dem Schwanze ſind weißlich mit rothgelben Saͤumen, und erſtrecken ſich bis fünf Linien von dem Ende des Schwanzes. Ein ſchwarzer Streifen ent⸗ ſteht bei den Naſenloͤchern, geht über die Augen, und erſtreckt ſich hinter die Ohren; die großen Fluͤgeldecken und die Schwung⸗ federn ſind braun mit mehr oder weniger grauen Saͤumen; die Seitenruderfedern ſind ſchwarz und am Ende aſchgrau, die aͤußer⸗ fien über die Halfte der Länge weiß geſaͤu⸗ met, und nach dem Ende zu durch einen Flecken nach hinten aber nur eine Zehe, und alſo keine Spechtfuͤße; doch ſind ſte mit krum⸗ men und ſpitzigen Klauen wohl verſehen. Seine Zunge iſt auch keine Spechtzunge, das iſt: nicht lang, rund, fleiſchig, und mit einer Spitze und Angeln verſehen; ſondern geſtaltet wie der Meiſen oder N anderer kleiner Voͤgel Zungen. Artig ift an dieſem Vogel anzuſehen, daß er unter beiden Flügeln am vorderſten Gelenke ein kohlſchwarzes Fleckchen hat. e II. P. 27g. { 281 Flecken von gleicher Farbe durchgeſchnitten; die drei folgenden ſind an dem inneren Rande mit einem weißen Flecken bezeichnet. Der Schnabel iſt oben aſchgrau, unten aber hel⸗ ler; die Füße find grau und die Federn am Grunde MEN aſchgrau. Das Weibchen befigt ſchwaͤchere Farben. Ich habe eines am dritten Mai geſehen, welches am ganzen unteren Theile des Lei⸗ bes, vom Halſe an bis zum After, ohne alle Federn war, wie dieſes bei den 71 chen der Voͤgel gewoͤhnlich iſt. Die ganze ige beträgt ſechs Zoll, der Schnabel zehn Linien, und iſt gerade, oben und unten ein wenig aufgedunſen; beide Stuͤcke desſelben ſind beinahe gleich lang; das obere iſt ohne Auskantung; die Naſen⸗ loͤcher find. beinahe rund und halb bedeckt von kleinen Federn, die von der Wurzel des Schnabels entſpringen, und deren Rich⸗ fung mit feiner Oeffnung gleichlaufend iſt. Die Zunge if flach und an der Wurzel breiter. / Abar⸗ N Abarten der Spechtmeiſe. Das Modell von dieſem Vogelgeſchlechte ſcheinet ſehr beſtaͤndig und nur ſchwach durch den Einftuß der verſchiedenen Klimate ums gebildet zu ſeyn. Uiberall haben fie gleiche natürliche Gewohnheiten und gleiches Be⸗ nehmen; immer aſchgrau auf dem obern Theile, und Rothgelb, welches bald mehr, bald weniger hell iſt, und bisweilen in das Weißliche faͤllt, auf dem untern Theile. Der hauptſächlichſte Unterſchied beſteht in der Groͤße und in dem Verhaͤltniſſe der Theile; und dieſe Verſchiedenheit hangt nicht alle Mahl von dem Klima ab. Uibrigens iſt ſie nicht hinreichend, um verſchiedene Arten dar⸗ aus zu machen; und nachdem ich ſorgfaͤltig unſere eurspaͤiſchen Spechtmeiſen mit den auslaͤndiſchen verglichen habe, ſo kann ich nicht umhin, dieſe zu jenen als Abarten zu rechnen, die zu einerlei Art gehoͤren. f a Nur 7 9 283 Naur eine einzige nehme ich aus, welche in verſchiedener Hinſicht davon abweicht, und welche außer dem, wegen ihres etwas gebogenen Schnabels, nur eine Schattierung zwiſchen den Spechtmeiſen und den Baum⸗ Käufern zu machen ſcheint. — Erſte } 1 Erſte Abart. N; Die kleine Spechtmeiſe a). Man kann von dieſer Abart, in Anſehung der Groͤße, nur bloß nach dem Belon han⸗ deln. Sie iſt nach ihm viel kleiner als die | gewoͤhn⸗ — ) Le petit Torche-pot. Belon Nat. des Oil. Pag. 305. Sitta minor. Petit e Brilfon, tom. III. pag. 592. Ed. in $vo. tom. I. Pag. 475. Petite Sittelle. Buffon Gi V. p. 470. Ed. in 12. X. pag. 203. Linné Syft. Tat. XIII. p. 490. B. B. Sie 285 gewohnliche Spechtmeiſe; übrigens hat fie ein gleiches Gefieder „einen gleichen Schna⸗ bel, gleiche Fuße u. ſ. w. Sie haͤlt ſich, fo wie die große, auf den Baͤumen auf, und lebt eben fo einſam; um mich aber Belons Aus⸗ druckes zu bedienen: „ſchreiet ſie mehr, iſt lebhaftiger und hurtiger. Man ſieht das Männchen niemahls in anderer Geſellſchaft als in der ſeines Weibchens; und wenn es einen andern Vogel von ſeiner Art antrifft (ohne Zweifel ein anderes Maͤnnchen), fo hoͤrt es nicht auf, denſelben anzugreifen, zu verfolgen, und hartnaͤckig zu bekriegen, bis ſein Nebenbuhler ihm den Platz einraͤumt; und alsbald fangt es aus vollen Kräften und ſiſtulirt an zu ſchreien, als wenn es ſein Weibchen herbei rufen, und von ihr den Preis feines Sieges fordern wollte.“ Wahr⸗ ſcheinlich hat Belon unter dieſen Umſtänden ihre Stimme hoͤher als an der gewöhnlichen Spechtmeiſe e Sie wird 110 in dem briſſonſchen und linneſchen Syſteme nur als eine ut angeſehen. O. Zweite Zweite Abart. Die canadiſche Spechtmeiſe a) 1). FI enl. n. 623. E 25 Sie klettert und laͤuft, wie Briſſon ſagt, an den Baͤumen wie unſere Spechtmeiſe, und iſt von derſelben nur durch die Farbe | Wälder a) Sitta fuperciliis albis . . affinis multum Sittae Europeae. Linnaeus Sylt. nat. ed. 8 XII. n. 60. Sp. 2. XIII. p. 441. n. 2. Sitta 287 der Binde verſchieden, welche bei ihr weiß⸗ lich iſt, nähert ſich derſelben aber wieder durch einen ſchwaͤrzlichen Flecken hinter den Augen. Wenn man ſie näher betrachtet, findet man noch einige n, in der Schat⸗ | tierung 1 Sitta ſuperne cinerea, inferne dilute rufa, taenia fupra oculos candida, pone oculos nigricante, rectricibus lateralibus nigris, apice cinereis, quatuor utrimque exiimis apice inferius albis. . Sitta Canadenfis. Le Terche-pot du Canada. Briffon , tom. III. p. 593. V. 2) La Sittelle du Canada. Buffon Oifeaux, Vp. ed. ın r2. Tom. X. p. 209. -Torche-pot du Canada. Planche enl. 52 2. Canadiſcher Blauſpecht. Müller, Lin⸗ ne Syſt. II. p. 232. n. 2. Sitta Canadenſis. Briffon ornithol. in 8. Tom. I. Pn Canada Nut-hatch. Arct. Zool. 2. pag. 281. n. 170. 1 e 2. . 651. n. 2. Der canadiſche Grauſpecht. 5 5. nördl. Polarl. II. p. 265. u. 86. | 8 288 10 d \ tierung und den Verhaͤltniſſen; aber alles dieſes ergibt ſich beſſer und viel leichter durch die Vergleichung der Abbildungen als aus den Beſchreibungen. Dieſe Specht⸗ meiſe iſt beinahe von gleichem Wuchſe mit der vorigen. Ihre ganze Laͤnge betraͤgt vier Zoll und zehn Linien, der Schnabel ſteben und eine halbe Linie, die Ferſe fieben Linien, die mittlere Zehe ſechs und eine halbe Linie; der hintere Nagel iſt der ſtaͤrkſte von allen; die Fluͤgelausbreitung betraͤgt ſieben und ein Viertel Zoll, der Schwanz achtzehn Linien; er beſteht aus zwoͤlf gleich langen RNuderfedern und iſt acht Linien laͤnger, als die Flügel reichen. Anhang. 289 Anhang. Die Unterſchiede in der Beſchreibung und Zeichnung dieſes und des europäifchen Blau⸗ ſpechts find bei Briſſon-ſo geringe, daß man dieſe beiden Vögel kaum für Abarten halten kann. Der ſchwarze Strich durch die Augen iſt bei dem canadenſiſchen bloß mit mehr Weiß unterbrochen, und den äußeren Ru⸗ derfedern fehlt das Weiße in der Abbildung; in der Beſchreibung iſt letzteres aber auch angeführt. Briſſon nennt den canadenſtſchen Blauſpecht aber viel kleiner; er beſchreibt und zeichnet ihn unten hell roſtgelb wie die europaͤiſche Art; aber Pennant nennt, in der arctiſchen Zoologie, Bruſt und Bauch reinweiß und den Steiß nur roſtfarbig, haͤlt ihn aber für fo groß als den europaͤiſchen und nur für eine Abart desſelben. So ſagte Linne, Buff. Voͤgel 17. B. * \ u RE 108 . Linne, daß er dieſem ſehr nahe Fame. Nach Pennant bewohnt er Canada, haͤlt ſich in Neu⸗Nork auf, und erſtreckt ſich bis zu der weſtlichen Seite von Amerika, Kamtſchatka, Sibirien und Rußland, Schweden und Nor⸗ wegen, ohne zu wandern. Allein er begreift, wie geſagt, auch unſere gewoͤhnliche Specht⸗ meiſe hierunter, und hat darin wohl recht. 0 Dritte 7 Bi 1 "A 1 hmarser Haube] DEI 3 L "2 E. Pie spech Im e ,,, 160% RG 291 Dritte Abart. Die Spechtmeiſ mit ſchwarzer Haube a) 1 0 Dieſe ſchwarze Haube 2) und eine Art von ſchwarzen und weißen Streifen gegen das Ende der e Be die haupt⸗ ſaͤchlich⸗ a) Sitta ſeu picus cinereus major capite ni- gro. In Jamaika a Logger head. Sloane Jamaica, pag. 300. n. 28. pl. 259, f. 1. Ray Synopf. Av. p. 185. n. 33. Bariſtus major fubeinereus capite ni- = Ero. Browne Natur. Hifiory of Jamaic. pag. 475: 2 2 Merops 292 ſaͤchlichſten Unterfojiede BE dieſt und unſerer Spechtmeiſe. Man ſieht an ihr keine ſchwarze Merops major capite nigro. Die Creo⸗ len nennen ihn Petite vie (aller Wahr⸗ ſcheinlichkeit nach hat dieſer Nahme Be⸗ ziehung auf ſein e Barrere France Squinoxiale, p. 136. 5 | Merops 1 cinereus hie nigro. Idem, Barrere Specim, 9 2 III. GA Hp N 6 Sitta Jamaicenfis pileo nigro. F Syſt. nat. ed. XII. n. 60. Sp. 3. (XIII. I. g -p. 441, n. 3.) | Sitta ſuperne “cinerea inferne a vertice nigro, rectricibus lateralibus ni- gricantibus, apice lineis transverhs albis notatis. .. . Sitta Jamaicenſis; le Tor- che- pot de la Jamaique. Briſſon, tom. III. J 1) La Sittelle à huppe noire. Buffon Oileauz V. . 472. ed. in 12. Tom. X. p. 211. Der jamaikaſche Blauſpecht. Müller, Linn. Syſt. II. p. 233. n. 3. Sitta Jamaicenlis. Briſſon ornith. in 8. Tom. I. p. 476. n. 3. b O. 1 2) Pennant nennt an der canadiſchen Spechtmei⸗ f doch Bi die Scheitel, den Hintertheil des Halſes ; 295 . 1 9 7 Binde; aber man kann rechnen, daß fie ſich in den Rand der ſchwarzen Kopf⸗ platte verliere. Ihr Geburtsort iſt Jamaika, woſelbſt Sloane fie beobachtete. Sie ernaͤhrt ſich, ſagt dieſer philoſophiſche Reiſende, wie der Felſenhahn mit Inſekten. Man findet fie in den Gebuͤſchen der Savannen; ſie iſt ſo wenig wild, und laͤßt ſich ſo nahe kom⸗ men, daß man fie bisweilen mit einem Stocke todtſchlaͤgt; deßfalls hat fie auch den Nahmen: Narrenvogel, bekommen. Sie iſt ungefaͤhr von dem Wuchſe unſerer gewoͤhn⸗ lichen Spechtmeiſe. Sloaue bemerkt, daß ſte einen großen Kopf habe. Ihre ganze Laͤnge beträgt 5 Zoll und 5 Linien, der Schnabel eilf Linien, und er iſt dreieckig, zuſammen gedrückt und an ſei⸗ ner Wurzel mit kleinen ſchwarzen Borſten umgeben. Die Naſenloͤcher find rund; die Ferſe und die mittlere Zehe find fi ebzehn Linien lang; der hintere Nagel iſt der ſtärkſte von allen; die Flügelausbreitung beträgt zwei und zwei Drittel Zoll. - Halfes und die Schultern ſchwarz; von der ſte alſo kaum unterſchieden waͤre, ſo wie die 23 kaum von unſerer europaͤiſchen war. \ - - x A Vierte + 294 Vierte Abart. Die kleine Spechtmeiſe mit ſchwar⸗ zer Haube a) 1). Y a IE 1 2 RER — S I RT TRENNT 2 ech 2 8 8 r er SEE RER he ip N TE Ss 8 8 BEE Aare „ 7 . — lb, DIT * DIA 2 22 7% / 7 7. d N 70 72 Die schwar uk 7 Bir 297 auch das ganze Jahr über in ihrem Lande, welches Carolina iſt. Sie iſt vier und ein Drittel Drachmen ſchwer. Oben auf dem Kopfe und dem Halſe iſt ſie mit einer Art von ſchwarzer Kappe bedeckt, und die Sei⸗ tenfe⸗ — Bariſtus minor fubcinereus vertice ni- gro, pectore albido; in England fmalier logger head. Browne, Jamaic. p. 475, Parus facie pici, fitta capite nigro; in Deutſchland ſpechtartige Meiſe. Klein, Ordo Avium, pag. 87. n. 13. (deutſch p- 182. n. 15.). N Sitta ſuperne cinerea inferne candi- sans , imo ventre rufeſcente, capite et collo ſuperius nigris, reciricibus latera- libus albo et nigro variis; Sitta Caroli- nenfis; le Torche-pot de la Caroline. Brilfon, Tom. III. p. 596. 4. ı) La Sittelle à tete noire. Buffon Oiſeaux, V. p 473. in 12. Tom. N. p. 213. n. 5. Bleackheaded Nut-hatch. Penn. Arct. Zool. 2. p. 281. n. 171. Deutſch Schwarz⸗ kopf. 2. p. 266. n. 87. Latham Synopl. I. P. 650. B. Sitta Europaea. Linné Syſt. Nat. XII. I. pag. 177. n. 1. 86. Edit. XIII. I. pag. 440. 1. . ü . T x 2 senfedern im Schwanze ſind ſchwarz und weißbunt; die übrige Farbe iſt gleich mit der an der europaͤiſchen Spechtmeiſe, doch etwas weißlicher unter dem Leibe. Ihre ganze Länge betraͤgt fünf und ein Viertel Zoll, der Schnabel neun Linien, die Ferſe acht und eine halbe, die mittlere Zehe neun Linien; der hintere Nagel iſt der ſtaͤrkſte von allen; der Schwanz iſt neun⸗ zehn Linien lang, und ſteht 5 vor den Flügeln auswärts . 2) Pennant führt fie in der aretiſchen Zoolo⸗ gie auch als eine beſondere Art an, und fagt von ihr: Schnabel, Kopf und Hin⸗ tertheil des Halfes find ſchwarz, über je⸗ dem Auge ein weißer Strich, der Ruͤcken ſchoͤn grau, die Flügel dunkelbraun mit grauer Einfaſſung: Bruſt, Bauch und Steißfedern ſind roth, die beiden mittlern Schwanzfedern grau, die uͤbrigen ſchwarz mit einem weißen Flecken; ſte iſt kleiner als die europaͤiſche, und bewohnt die ge⸗ maͤßigten Theile von Amerika. Linne hielt Fe nach der catesbyſchen Abbildung nur für eine Abart der europaͤiſchen, von der wir auch kleine Spielarten beſchrieben ge⸗ funden haben, und der fie ſehr nahe kommt. Klein rechnet fie auch dazu. Drd. d. Voͤgel, p. 162. n. 15 2 a Sechste vÜ , e: U 8 se — VIE DIE — — Kleine Haring. 22 Lee. IN x N a N \ 0 0 N RUN 0 ) 0 = wu Ih 1 ) 74 2 Sechste Abart. Die kleine braunköpfige Specht⸗ mei 1). f Seligm. I. Tab. 44. f. 6. Wenn man zu dem Unterſcheidungszeichen des braunen Kopfes noch einen weißen Fle⸗ cken nimmt, der hinter dem Kopfe iſt, nebſt | der a) In England [mall nut-hatch, Catesby, Ca- roline, tom. I. pl. XXII. | Sitta Be 300 | RN der braunen Farbe der oben Flͤgeldecken, und die ſchwarzen einfarbigen Seitenfedern im Schwanze mitgerechnet: ſo werden wir die hauptſaͤchlichſten Unterſchiede, die dieſer Ab⸗ art eigenthuͤmlich ſind, beiſammen haben. Sie iſt auch viel kleiner als die vorigen; N welches \ Sitta altera capite fuſco. Klein, Orde Avium, F. 39. Sp. NV. p. 87% (deutſch 102. 15 Sitta luperne cinerea inferne ſordide alba, capite et collo ſuperius fuſeis, ma- cula in occipitio lordide alba, rectrici- bus lateralibus nigris. . . Sitta Carolinen- As minor; le petit Torche-pot de la Ca- roline. Briſſon Tom. III. p. 598. (Ed. in 8. I. p. 477. n. 5.) 21 2) La petite Sittelle à t£te brun. Buffon Oil. V. 474. ed. in 12. Tom. X. p. 214. n. 6. Lefs Nut- hatch. Arct. Zool. 2. p. 282. n. 172. Latham Synopf. I. p. 651. C. Der kleine Grauſpecht. Thierg. d. noͤrd. Polarlaͤnder, 2. p. 266. n. 88. Sitta Europaea. Linné Syſt. ed. XIII. I. p. 440. n. 1. var. 8 Seligm. Voͤgel. I. Tab. 44. 6. O. 30: welches zuſammen mit der angeführten Ver: ſchiedenheit der Farben macht, daß man dieſen Vogel nicht mit der zweiten Art der Spechtmeiſen des Sloane b), wie Briſſon doch zu thun verſucht zu haben ſcheint, ver⸗ wechfeln kann. Die, von der hier jetzt ge⸗ handelt wird, wiegt nur zwei Drachmen. Sie bleibt das ganze Jahr in Carolina, woſelbſt ſte von Inſekten lebt wie die Specht⸗ meiſe mit ſchwarzem Kopfe 2). Ihre ganze Länge beträgt vier und ein Drittel Zoll, der Schnabel ſteben Linien, der Schwanz vierzehn Linien, der aus 12 gleichen Federn beſteht, und faſt gar nicht vor den Fluͤgeln voraus ſteht. b) Man ſehe folgende große unn ſchnäbel. ge Spechtmeiſe. V. 2) Klein und Linne rechnen fie zu der eure - pa iſchen Spechtmeiſe, a. a. O. 8 | O. Fremde 3 0 2 \ \ s 5 Fremde Vbgel, | welche Aehnlichkeit mit der Spechtmeſſ⸗ haben. | ar 1. Die große krummſchnabelige R Spechtmeiſe a) 117))y7. Dieſes iſt wirklich die groͤßte bekannte Spechtmeiſe. Ihr Schnabel iſt zwar ziemlich gerade, aber Ba in der Mitte e e dunen und a) Sitta ſeu Picus cinereus major rofiro cur- vo; Another Sort of Logger-head. Sloane Jamaica, p. 301. n. 19. N Ray Synopl, av. Ei P. 186. n. 34: Diefes 303 und am Ende etwas krumm. Nimmt man hierzu, daß die Naſenloͤcher rund, die Ruder⸗ und Schwungfedern braun mit pomeranzen⸗ farbigen Naͤndern, die Kehle weiß, der Kopf und Rücken grau, der untere Theil des Leibes weißlich find: ſo hat man das Hauptſaͤchlichſte dieſer Art, welche Sloane in Jamaika beobachtet hat. Ihre ganze Laͤnge betraͤgt ungefaͤhr ſteben und einen halben Zoll, der Schnabel acht 8 b und Dieſes iſt der Vogel, welchen Briſſon der kleinen braunkoͤpfigen Spechtmeiſe ſehr ähnlich fand, obgleich er ſehr groß iſt; er iſt der groͤßte in der Familie, und hat gar keinen braunen Kopf. 1) La grande Sittelle A bee crochu. Buffon Oiſeaux V. p. 475. (in 12. Tom. X. pag. 216. n. I.). Great Nut-hatch. Latham opt I. 2. P. 653. n. 4. Sitta major ſubtus albida capite dor- foque grileis, gula alba, remigibus cau- daque nigris margine aurantiis, Linne Sylt. Nat, I. p. 442. 4. O. — 0 304 — a ö — und ein Drittel Linien; der oberſte Theil des Schnabels iſt in der Mitte etwas auf. gedunſen; die mittlere Zehe iſt acht und ein Drittel Linien lang. Die Fluͤgelausbreitung beträgt eilf und ein Viertel Zoll, der Schwanz ungefähr drei und dreißig Linien. 0 7 : 2 * ö 1 4 ue gesprenkelte. ISpechtmerse. LN. — I II EZ IT, GE: Su \ \ EN RU W \ RI Bi NAVOge WET . Die geſprenkelte Spechtmeiſe a). | Seligmann, IX. Tab, 36. Hier iſt noch eine Art der amerikanischen Spechtmeiſen mit etwas gekruͤmmtem Schna⸗ bel, die aber von der vorhergehenden im Wuchſe, im a fe und nach dem Klima ef a) Le „„ de müste 8 Saga Edwards pl. 346. "os V. La Süttele grivelse. Buffon Oiſeaux, V. 476. in 12. Tom. X. p. 217, n. 2. Spotted Nut-hatch, Latham Synopl. I. 2. P. 654. n. 5. I | Sitta Buff. Vögel 17. B * 306 verſchieden tt. Ihr Vakerlaud it das 1. a ländiſche Guyana. * 4 Oben auf dem Kopfe und dem Halſe it fie dunkel aſchgrau; die obern Fluͤgeldecken haben eine gleiche Farbe, aber weiße Fle⸗ cken; die Kehle iſt weiß; die Bruſt und der ganze untere Theil des Leibes iſt weniger dunkel aſchgrau als oben mit weißen Stri⸗ chen, die auf der Bruſt und den Seiten zerſtreuet find, und ſte fleckig machen; der Schnabel und die Füße find braun. Ihre ganze Laͤnge WN ungefaͤhr ſechs Zoll, der Schnabel einen Zoll, die Ferſe fieben und eine halbe Linie; die mittlere Zehe beträgt acht bis neun Linien, und iſt laͤn⸗ ger als die hintere Zehe, an der der Nagel von allen am ſtaͤrkſten iſt. Der Schwanz iſt ungefaͤhr achtzehn Linien lang, beſteht aus zwölf faſt gleich langen Ruderfedern, und ſteht dreizehn bis vierzehn Linien hinter den Fluͤgeln heraus. | Sitta naevia fupra plumbea fubtus ' glauca, gula alba, tectricibus:alarum fu- Pra albo punctatis. Linné Syſt. Nat. XIII. ed. Gmel. I. p. 442. 55 5 0 N Ku ; Zuſatz. Die ſurinamſche Spechtmeiſe 1). Dieſer Vogel iſt nach Latham unten ſchmu⸗ Bigweiß, am Kopfe und Halſe roͤthlich ka⸗ ſtanienbraun, mitten auf dem Nuͤcken weiß; die Fluͤgel und der Schwanz find ſchwarz. An den Flügeldecken und den Ruderfedern find die Spitzen, und an den Schwungfe⸗ dern 2) Surinam Nut. hatch. Latham See I. 2. p- 654. n. 6. Tab. 28. Sitta Surinamenſis. Linné Syſt. Nat. ed. XIII. I. p. 442. n. 6. | 9. H 2 IN 305 dern der zweiten Ordnung die Kander wei B. Am Hinterkopfe und dem Nacken ſind laͤng⸗ liche ſchwarze Flecken. Sie iſt die kleinſte dieſes Geſchlechts und nur drei und einen halben Zoll lang. Der Schnabel iſt ein we⸗ nig gebogen und dunkelbraun von Farbe. Surinam iſt ihr Vaterland. ö Nie Zuſatz. — e es, Die chineſiſche Spechtmeiſe 1). 1 Sie unterſcheidet ſich durch das purpur⸗ rothe untere Augenlied. Nach Latham iſt der Schnabel und der gehaubte Kopf ſchwarz; der Rüden iſt dunkel roſtfarbig mit durch⸗ ſcheinender Nebelfarbe; der Bauch und die i Bruſt \ 1) Chinefe Nut-hatch. Latham Synopf. I. 2. p- 655. n. 7. Sitta Sinenſis palpebra inferiore pur- pPurea. Osbecks Reiſe. 2. p. 12. Linné Syf, Nat. XIII. I. p. 442. n. 8. i O. 310 Bruſt ſind weiß und nach der Kehle zu cd : nahe an den Augen iſt ein kleiner ſcharlach⸗ rother Flecken, und zunaͤchſt an dieſem ein großer ſchneeweißer Flecken mit ſchwarzen ‚Rändern; der Buͤrzel iſt gelb; die Flügel⸗ decken find roſtfarbig und die Ruderfedern im Schwanze ſchwaͤrzlich und an der Spitze weiß. Der Vogel haͤlt ſich in China auf, woſelbſt er oft gezaͤhmt wird, und von Reiß⸗ koͤrnern lebt. Zuſatz. N N „ 5 ET 7 ! c 2% { | a gib 1 1 ; 8 * Die Spechtmeiſe vom Vorgebirge der guten Hoffnung 1). 9 5 Oer Sparrmann beſchreibt aus der carl⸗ ſonſchen Voͤgelſammlung einen cafferſch en Blauſpecht (Sitta caffra N. 5 der un⸗ ten 1) Mul. Carlfonianum. Tab. IV. Sitta caffra. Sitta caffra corpore ſubtus flavo, [u- perne flavo nigroque vario, pedibus ni- gris (ex Sparrm. M. C.). Linné Sylt. Nat. XIII. I. p. 442. n. 7. i 5 O. N 5 1 2 55 am Leibe gelb, oben ſchwarz und gelb: bunt mit ſchwarzen Füßen iſt. 0 Der Schnabel iſt ziemlich gerade, etwas nieder gedruckt; die Kinnladen find abgeſtutzt, die obern ziemlich gewoͤlbt, etwas dreieckig und ein wenig laͤnger. Lebhaft gelb ſind die Seiten des Kopfes, der Hals, die Bruſt, der Bauch, der Steiß, die Lenden, die Spitzen der Ruderfedern und die Spitzen und Ränder, der Schwungfedern. Braun und gelbbunt ſind die Stirn 75 die Kopfplatte und der Rüden. Die zehn Ruderfedern im Schwanze find oben ſchwaͤrzlich, unten olivenfarbig und an den Spitzen gelblich. Von dieſen ſind die beiden oberen und mittleren laͤnger als die übrigen. Von den vier Zehen ſtehen eine nach hinten und drei getrennt nach vorn, und die Nägel 1 5 gelb. Zuſat. 313 Der Grüͤnlings⸗ Blaue. vom Kap, 4 8 E671 Der Herr Sparrmann entdeckte dieſe Art Voͤgel am Vorgebirge der guten Hoffnung, in der Provinz Ackter Bruntjes Hoog⸗ tens, und beſchreibt fie am angeführten Orte folgender Maßen: Unterſcheidungszeichen ſind: der oben gruͤne und weiße Leib und der ſchwarze Schwanz 314 . N Schwanz, der an der ee ere gelb⸗ lich iſt. Der gerade Schnabel iſt langer als der Kopf und unten nach der Spitze zu ſchwaͤrzlich. Der Kopf, Rüden des Halſes, der Ober⸗ ruͤcken und Nuͤcken find grün. Die Kehle, Gurgel, Bruſt, Bauch und Steiß . weiß. Die Schwung en ſind graubraun, am äußeren Rande gruͤnlich, in der Mitte der Quere nach gelblich, woraus eine ſchmale gelbliche Querbinde anf den Flügeln entſteht. Die oberſten oder kleinſten Deckfedern der Flügel find gruͤnlich braun; die unteren vor⸗ derſten und oberſten vorderſten Deckfedern der Flügel ſind im Winkel an der Beugung weiß; der Buͤrzel iſt gelblich. Der kurze Schwanz hat ſchwarze Ruderfedern, die an der aͤußerſten Spitze gelblich find. 14 5 Anhang. Anhang zu den Blauſpechten. — 4 ad 444 74 1 Ich muß hier noch eine Nachricht von dem Herrn Beſeke anführen, der einige gute Nachrichten von ſolchen kurlaͤndiſchen Vö⸗ geln gibt, welche in Fiſchers Beſchreibung von Lieftand nicht ſtehen. Nachdem er den enropäifchen Blauſpecht (Sitta Europaea) beſchrieben hat, ſagt er: „Ein ausgeſtopftes Exemplar eines Blau⸗ ſpechts habe ich vor mir, auf welchen keine bekannte Beſchreibung paßt. Er iſt vom Kopfe an bis zu den Schultern rußſchwarz, uͤbri⸗ gens ſchwarz; nur von der Kehle an bis zur Bruſt hinab iſt er weiß. Er iſt ſo groß als eine Droſſel, und iſt ſicher keine Varie⸗ taͤt ſpecht) nennen moͤchte 1). 316 tät des Europaͤers, echo eine eigne Art, die ich Sitta Melaina (der ſchwarze Blau⸗ 4 Da ich weder dieſen Vogel, noch eine Ab⸗ bildung desſelben geſehen habe, ſo kann ich | nicht mit Gewißheit ſagen, wohin er zu rech⸗ nen ſey. Er ſcheint mir aber nicht zu dem Blauſpechte zu gehoͤren, und der kurzen Be⸗ ſchreibung nach kommt er dem Waſſerſtahre oder der Waſſeramſel (Sturnus Cinclus L.) ſo wohl der Groͤße als Farbe nach ziem⸗ lich nahe; denn dieſer iſt beinahe ſo groß als eine Amſel, iſt bald mehr bald weniger ſchwarz, von der Kehle bis zur Bruſt weiß, und vor den Lenden braun. Nach dem Alter und Geſchlechte ſind dieſe Farben bald mehr, bald weniger deutlich, wie wir bei deſſen Beſchreibung ſehen werden. 9 Schriften der Geſelſchaft 19 Freunde in Berlin, 71. Band, pag. 455. a. 24. Sitta Europaea Gmel. Linné Sylt. Nat. XIII. I. p. 440. n. 1, Var., x - 9, Zuhalt Inhalt des ſtebzehnten Bandes | von 1 Buffons Naturgeſchichte der Vögel. A e | Seite. Die Meiſen. 1 = oe 1 a UN 1 5 0 0 Is Die große oder Kohlmeiſe. „ Anhang. a 1 % a de 53: Seite. * — nern 22 — — — * * Die kleine Koptineife oder di 1 950 nenmeiſe. 2 * a * o 0 — 2 — 0 54: Abarten der kleinen Kohlmeife. 1. Die aſchgraue Nonnenmeiſe. . 72. Meiſe 1 Anhang. 5 8 f 89. Die meißfehlige le „ 4. Die kletternde Mei — | 96. Die blaue Meife. De ® 0. 99 | | Sufag. Zuſatz. Die ſaͤbyſche Meiſe. 5% er Die Bartmeiſe. 5 11 1 a 5 1 55 Anhang. 00 2 124. Der Nemiz. „„ a %%% 148 Der Pendulin. „ ͤ é) Anhänge „ Er Die langſchwaͤuzige Meiſe. a 56, Die Halbtrauer. . Die ſibiriſche Meiſe mit dem weißen Göre. 182. Die Schopfmeiſ : 141385. Fremde | 1 | RER Seite. FBremde Voͤgel, welche Aehnlichkeit mit den Meiſen haben. | Die caroliniſche Schopfmeiſe. . 196. es Anhang. an In, ae 0 5 Die Meiſe mit dem Halsbande. 201. Die Meife mit gelbem Bürzel. 204. 00 4. Die graue gelbfehlige Meiſe. 20% 85 Die große blaue Meife. sale, v 6. Die verliebte Mee a Die ſchwarze Meife oder Cela des Sinner IE ER DE NUR RT, Zuſaͤtze. 1, Die unbekannte Meiſe des Stroͤm. 221. 2. Die 10. 11. . Die ausländifhe Meiſe. Die graue rothſcheitelige Meife „Die afrikaniſche zer 4 „Die Alpenmeife. 5 N Die chineſiſche Meiſe. | Die malabarifche Peife. . . . Die großkoͤpſige Meiſe Die neuſeelaͤndiſche Meife. . Die indianiſche Meiſe. ; . Seite. 228. 22. Zuſatz. eo. „ f N „ ir = 2 * 243. Die gelbe Meiſe des Gmelin. 245. Die kaſpiſche Meife. . . 249. Die geſprenkelte Meiſe. 1 . Die Meiſe von Nanking. nt 254. Der Blauſpecht oder die Spechtmeiſe. 256. Abarten der Spehtmeife. » .... 282. Erſte Abart. Die kleine Spechtmeiſe. 284. Zweite Abart. Die canadiſche Specht⸗ ifo EL DEN: Anhang:: 280 Seite. Dritte Abart. Die Spechtmeiſe mit ſchwarzer Haube. . 291 * Vierte Abart. Die kleine Spechtmeiſe mit ſchwarzer Haube. .. 1 304. Fünfte Abart. Die ſchwarzkoͤpfige Spechtmeiſe. 296. Scchste Abart. Die kleine braunkoͤ⸗ pfige Spechtmeiſe. „„ 299. Fremde Voͤgel, welche Aehnlichkeit mit der Spechtmeiſe haben. 1. Die große krummſchnabelige Spechte 302. 2. Die geſprenkelte Spechtmeiſe.. 305. * 2 AZBuſatz. Seite... Zuſatz. Die ſurinamſche Spechtmeiſe. 30%. — — Die chineſiſche Spechtmeiſe. . 309. — — Die Spechtmeiſe vom Vorgebirge b Kap. „ „ Se ke euren 313- | Anhang zu den Blaufpechten. . 3 315. Anzei⸗ Anzeig A ber 10 ſiebzehnten Bande der Naturgeſchichte der Vögel enthaltenen Abbildungen. Ina Seite. a Die große oder Kohlmeiſe. Buf⸗ fon, Fol. ii Fıoin 00. 32. 2. Die kleine Kohlmeiſe. Friſch Vögel, Tab, st ig. ai. 45: x | | Seite. { 3. Die aſchgraue Ronnenmeif. Buffon, o Fl. 3. Fig. BEN. ER en Er 4. Die Meiſe aus Louiſtana. Buffon, KOI. Pg, 1.220 28 Die blaue Meiſe. be Fol. Pl. 3. Bean ae. 99. 5. Die ſaͤbyſche Meise. Mul. Carl- fon. Tabea I, AR 115. 6. Die Bartmeife, Männchen u. Weib⸗ chen. Buffon, 1 A. 618. Fig. ER TE ET 415 Der Pendulin. Buff. Pl. 708. Fig. a Koss 8. Die langſchwaͤnzige Meiſe. Buffon, Pl. 502. Fig. 3. 156. 9. Die Halbtrauer. Sonnerat Oſtind. Tab. 1 Rare 179. 10. Die ſtbiriſche Meiſe mit dem weißen Gürtel. Buff. Pl. 708. N 182 11. Die Seite. Die Scopfmeife Buff. Pl. er Fig , a - A 185 12. Die caroliniſche Schopfmeiſe. Se ligmaun, Tab i, 196. 13. Die Meiſe mit dem Halsbande. Seligmann, Tab. 20: „wo; 201. 4. Die Meiſe mit gelbem Buͤrzel. Se⸗ ligmann, Tab. 66 204. 15. Die graue 11 Meiſe. Se⸗ % 2. E02, 207. 16. Die BE ov. Com- ment. 28 XIV. Tab. 1 3. Fi „%%ͤ;%ĩB . EI. 211. 17. Die 5 Seife Sonner Oſtind. Tab. 114. Fig. 1 1 18. Die gelbe Meiſe des Gmelin. Gme⸗ | lins Reife, Tab. 20..Nro. 1 245. 19, Der Blauſpecht oder die Specht⸗ meiſe. Buffon, Pl. 623. Fig, 1. 256. Die canadiſche Spechtmeiſe. Buff. I e, Mesa... 286. 20. Die NN mit ſchwarzer { Haube. fi Seite. Haube. Sloane Jamaica, Nro. XVIII. EI. 259. Eig. 1 Ss. 21. Die ſchwarzkoͤpftge Spechtmeiſe. Seligmann, Tab. 44. Fig. ı. . 296. 22. Die Heine braunköpfige Spechtmeiſe. Seligmann, Tab. 44. Fig. 2. 299. 23. Die geſprenkelte Spechtmeiſe. Se⸗ | ligmann, Lab: 3 305. ; End € des ſiebzehnten Bandes. = 3 * 00703 1644