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Hiftorisch-politische Blätter

für das | Eatholifhe Deutichland. Des Jahrgangs 1897

Zweiter Band.

Hiforifch-politifche Blätter

für das

tatbolifche Deutichland

herausgegeben

von

Edmund Jörg ım Franz Binder.

(Cigentyum der Samilie Görrer,)

Bundertund,wanzigfier Band.

Müucden 1897. sn, Eommiljion der literarijch> artiitiichen Anijtalı.

BTANFORD UNIVERBITY LIBRARIES STAO&

DEC151969

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Inhaltsverzeichnikt.

Seite Die orthodore Kirche Sriehenland® . y : 1 Betrachtungen über den Anglo:Satholicismus der Gegenwart . . UT 25 PR: 18

Zur Geidichte des drüftlihen Denkens” . 086

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Die Hintermänner im PBrogep v. Tau - Pe: 36 Der Protejtantismus unjerer Tage h . 46 Beitläuie x ; : y ; : 49 Parlamentarijche Anarchie in Dejterreic. Aus meiner Mapre h 61 Geijteshelden . b 4 2 66

(ISalther von der Bogeiweide. Tante. Shafejpeare).

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XVII.

XIX.

. Dante in Deutihland (L)

Zur Kunftpflege Katier Karla IV.

Der Bildercyllus de Lugemburger Stammbaumes aus Schloß Sarlftein.

Die orthodore Kirche Griechenlands (II.) . .. 10

Gedanken über die Spradenverordnungen für

Böhmen RE 2 : . 5 ; . 18 (Aus Prag.) Katholicismus und Wiflenfhaft (Fortfegung) . 181

Bur Iiterariijhen ZThätigfeit des Kranzisfaners Steppan Fridolin - > 2 20200. 0.1880

Kirhengefhichtlihe Abhandlungen und Unterjuc-

ungen von %. 3. Zunft ; im er ...1858 Die orthoboge Kirche Griehenlands (:IL.) . ...167 Dante in Deutihland (T.) . . : 173 Deutihland, Zrankreih und der Rhein . 1% Beitläufe . E e ; 206

Vom Friedensfhluß in Conftantinopel trübe Augss fidhten.

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XXI.

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XXIX.

XXX.

KatHolicismus und Wiffenihaft (Schluß )

Hiftorifhe Miscelen . ? r ; ß

Zur GregoroviussLegende über Bapft Urban VIII. und Guftavd Adolf.

Katboliiches aus England ni NRüdblid auf das diamantene Jubiläum der Königin.

Die orthodore Kirche Griechenlands (Schluß.)

Die tieferen Urfachen de amerifanifhen Unab- hängigfeitöfrieges 1775— 1783

Zum böhmifhen Spradhenftreit Eine Replit.

Das Weltei

Beitläufe i Fe: P

Deutfyland und Griechenland ; der Befud) in Peterd- burg.

Religion und Bolitit in den Jahren 1688 und 1689 EPs

Dante in Deutfhland (IIT.)..

Methoden der Apologetit

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Aus Franfreih

Zeitläufe

Ereignifie und Stimmungen in und um Berlin. Neue Folge.

Geihichte der Weltliteratur

Alte Wandmalereien in der Yrauenfirhe zu Mem- niingen . ; 5

Ein Beitrag zur riftlihen Jtonographie. Alte Zeugniffe über Luthers Vater und die Möhraer Sandro Botticelli .

Gedanken über die Sprachenverordnung in Böhmen

Nachtrag zum Artilel XIL diefe® Bandes und Duptlif auf den Artitel XXV.

Eine Gefhichte de Bollsfhulmwefens in Württem: berg

Beitläufe

Ereignifie und Stimmungen in und um Berlin: „Weltpolitif" und Militariemus. I.

Die Pilger auß Deutjchland am Grabe des feligen Petrus Eanifius In Freiburg vom 4.—6. Sept.

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Ein Gedenftag an Cardina! Raufcer

Gedanken über bie ERNEUTEN in Böhmen (Schluß.) .

Radıitrag zur Art. XII Hieied Bandes und She auf den Art. XXV.

Dante in Deutichland (1V.)..

Beitläufe

Ereigniffe und Stimmungen in und um Berlin. „Weltpolitif" und Militariamus IT.

Bur Jugendliteratur Des Kirchenleritong zehnter Band

Alte Wandmalereien in der Frauenfirche zu Mems mingen (Fortfegung.)

Ein Beitrag zur riftlichen aa

Römifche JZubiläumserinnerungen des Jahres 1897 I. Trauerjubiläum unferer Kunftlieblinge. 1797.

Der Antagonismus zwifchen England und Amerifa Bom dfterreihiichen Kriegsihauplage

Das Staatsleriton der Börresgejellichaft

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Beitläufe ; Der Friede von Tophane und Kühe Sauna:

Der Vater bed Deismus Päpftliche Legaten und Nuntien von 1550—1559.

Dante in Deutfhland (V.)

Die ländlichen Verhältniffe Bayerns jeit dem Aus- gange deö Mittelalters .

Römische JZubiläumgerinnerungen ded Jahres 1897 I. Thorwaldjen in Rom. 1797.

Brief aus Ungarn

Negierungstunft in Preußen Ein fürftliher Beichtbrief

Der Kirchenftaat und die fociale Frage

Alte Bandmalereien in der BaNaee zu Mems mingen .

Ein Beitrag zur hriftlidhen Seine (Entih)

Zur Gharafteriftit des ak ©rafen ER von Köln i

(Briefe an Bunfen.)

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NRüdihau auf den internationalen Arbeiterfhup- Congrek in Zürid) f ; .

Heinrich Bone

Beitläufe

Ueber Macedonien und feine Angrenzer; da8 Batris ardat in Conjtantinopel. I.

Bon drei Seiten proteftantifch

(Montbelicrd.)

Zur neueren Gejchichte Englands .

Dante in Deutihland (VL).

Scylußartifel.)

Ein Bid auf die VIT. internationale Kunftaugs

ftellung in Münden Bur Gejhichte Sregord VII

Beitläufe

Ueber Macedonien und jeine Ungrenzer; daß Batri- ardat in Conftantinopel. IT.

Die drei legten Jahrzepnte der Maria Stuart- Sorihung

Das fociale Wirken der Kirche in Defterreich

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LXXX.

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Bischof Ketteler und die fatholifche RER in Deutichland ;

Vortrag von Dr. Georg ae von Hertting.

Römifche Jubiläumgerinnerungen des Jahres 1897 III. Die erfte unentgeltlihe Vollsfhule. 1597.

Ein Blid auf die VII. internationale Kunjtaugs ftellung in Münden (Schluß.)

Zur Geihichte parlamentarifcher Parteien Sranfreih am Jahresihluß . Die Frau und die Eultur

Der große Kurfürft von Brandenburg .

873

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Ahmet ns 2

Zum Procek v. Taufd. 45

plauderte und ganze geheime Dokumente nach diefer Richtung publicirte. Niemand befam heraus, wer der Berfaffer jei, denn diefer felbft, Herr Normann, wie fi) jeßt heraus- geftellt Hat, war „amtlich“ mit der Ermittlung des Verfaffers beauftragt. „Amtlich“ mit dem „Sicherheitsdienft“ beim Raijer betraut, glich er einem Nachtwächter, welcdyer der größte Spigbube in feiner Gemeinde ift.

Doh das wäre noch nicht das Schlimmite gewejen. Ws aber die betreffenden Geheimniffe im Berliner „Bor- wärtd“ verrathen waren, da fchrieb der p. Normanı an gewifje Blätter unfers „Erbfeindes* in Paris, daß in Berlin die Anarchie bereit bei Dofe herriche, daß die Social- demofraten bereits in alle Intimitäten am Throne eingeweiht fein, ja daß fie fhon von militärifchen Geheimniffen unter- ritet jeien, wie die Publikationen im „Vorwärts“, diejes „zanarchiftiichen 2c. Blattes" bemiejen.

Dant dem energifchen Eingreifen des Freiherrn von Marihall, ift jegt aller Welt fund geworden, daß die ge- beimen Gejellihaften eine Gefahr nicht nur für Religion und Sitte, jondern ebenjo für das Stantswohl bilden und dab nur ftupide oder bößwillige Deenjchen von diefer Wahrheit nicht überzeugt werden fönnen

Darum cavete consules!' Dann wird jich aud) die Berliner Loge erweijen al® „ein Theil von jener Kraft, die ftetd das Böfe will und ftets das Gute fchafft“.

v1. Zeitlänfe.

Barlamentarifhe Anardie in Defterreid. Den 24. Juni 1897.

„Die ‚Starke Hand‘ Hat Elirrend daneben geichlagen“:!) das ijt jegt nad) anderthalb Jahren buchjtäblih wahr ge- worden. &3 ift dem Grafen Badeni das Wort nachgefagt worden: „mit den Stlerifalen wolle er nicht regieren“. Aber es ift doch die Trage, ob er die für den ungarischen Aus: gleich bemöthigte Mehrheit im Neicherath; nicht hätte bee fommen können, ohne fich den Jungezechen zu verpflichten und ihnen dafür die berühmte Sprachenverordnung zu ver: Pfänden. Ohne Zweifel rechnete er ftet3 auf die Liberalen und auf den Zerfall der antiliberalen Bereinigung; Ddic® beies fchom jein Verfahren gegen Lueger. Aber fchon jeine Abweijung durch den „verfafjungstreuen*, d. i. liberalen, Sroßgrundbefiß, die ihn unter dem 2. April fogar beivog, jeine Eutlaffung anzubieten, hätte ihn vor feiner Spradjen- verordnung warnen follen. AS diejelbe Fraktion im Verlauf der Dinge aud) ihre-neutrale Stellung aufgab und fich auf die Seite der Oppofition ftellte, jah fi) der Herr Minifter- präfident veranlaßt, den NReichsrath; nicht etwa zu vertagen, fondern fofort zu Schließen. 1) „Hiftorifchepolitifche Blätter“ 1895 Band 116. ©. 858:

„Bie liberale Katajtrophe bis zur Epoche Queger“.

Giher.welit. Biätter OXX. (187.) ; 4

14 Shafefpeare.

Andererfeitö bewies Shakfpere der Eatholifchen Kirche feine Achtung dadurd, daß er Ausfälle gegen Fatholifche Inftitutionen, wie fie bei feinen Collegen mafjenhaft vorfamen, nicht blos felbft vermied, fondern fie auch ftrih, wenn er fie, wie bei Bearbeitung von König Bohann, in einem älteren Stüde vor- fand. Die Geiftlihen der Staatäfirche behandelte er jehr fhlet, 3. B. den Paftor Evans in ben „Luftigen Weibern von Windfor“. Brandl findet daS begreiflih, weil man in den erjten Jahrzehnten der ElifabetH die Pfarrftellen oft mit ungebildeten Subjekten befegen mußte. Die Behauptung eines Stloffatord in einem Oxforder Manuffript um 1700 mit der Be- merfung: „Er ftarb al3 Bapift“, möchte Brandl dahin erflären, daß derfelbe die Reime auf dem Grabdentmale Ylud dem Störer der Gebeine al3 abergläubifch fußte und dann mit dem üblichen Schlagworte dafür vafh zur Hand war.

Auch Brandf bietet, wie Scartazzini für Dante, einen guten Weberblid über die Shafefpeare Literatur. Eine wunder: lihe Abart derfelben, die Bacon-Theorie, erklärt er mit Recht für „Phantaftif”.

Wer in fnapper und feflelnder Darftelung über Dichter- geitalten, wie Walther von der Vogelwveide, Dante, Shatefpenre fi) unterrichten will, dem können die Biographien der genannten Sammlung empfohlen werden. DR.

deö amerifanifhen Unabhängigfeitöfrieges. 279

nicht aber verhindert haben. E38 vergingen noch viele Jahre, bevor die Engländer das Verfehrte ihrer Colonialpvlitif ein- fahen und einlenften. Ein zweiter Bürgerfrieg wäre auss gebroden, derjelbe wäre mit größerer Graujamfeit und Hart- nädigfeit geführt worden als der erfte und hätte für England, das jo weit von jeiner Operationsbafis entfernt war, nur unglüdlid) enden fünnen.

Hätte England feine Colonien beffer verwaltet, hätte e8 nicht eine religidfe Verfolgung der Satholifen und der proteftantifchen Sekten organifirt, dann hätten fic) die con- fervativen Elemente der Regierung angefchloffen. Die Stauts- firche, die jo jehr verhätjchelt worden war, offenbarte ihre politijhe Ohnmadt und brachte der englijchen Regierung mehr Schaden ald Nugen. Was England an Katholiken, Nonconformijten in England und an der irijchen Nation verbrochen Hatte, dafür mußte e3 büßen in Amerifa. Auf: fallender Weije blieb Kanada, das nur wenige Jahre vorher den sranzojen entriffen worden war, treu, die Franzojen trafen feine Anftalten, diejes Land wieder zu gewinnen. Die den Katholiken feindjelige Stimmung mancher Amerifaner hat wohl eine Verbindung Sanadas mit den Vereinigten

Staaten verhindert. Ath. Zimmermann S. J.

XXVl. Das Weltei.

Eine befonderd widerwärtige moderne Erjcheinung ift die Brutalität, mit welcher atheiftiichen „Ueberzeugungen“ Ausdrud gegeben wird, gerade al3 wollte man durch die maffige Wucht der Worte die legten Regungen der theiftifchen Bernunft und des theiftiichen Gewiffens in fich und anderen todifchlagen, ala würde man wüthend darüber, daß Dieje beiden nicht umzubringen find. Man leje nur die Ausbrüche bee fchlefiichen Pferdebürla, welhe Dear Müller in der „Deutichen Rundjchau* veröffentlicht: „Mar, bit Du viel- leicht auch noch ein Gottesfabler?" Im zahlreichen focialdemofratiichen Schriften jpricht fich noch fraffer die „Mordgier gegen die jüdijche Gottesidee* aus, zu der das BPferdebürla fich weiter befennt.!) Der Atheismus ift aber mit nichten im Volfe von jelbft entjtanden; er ift vielmehr aus den Streifen der Männer von „Bildung und Befig“ dur) das Schrifttum und dag Schulweien des XIX. Jahr- hundert3 herabgelangt. Nun voll Entjegen ob der „volf- verderbenden Irrthümer“ die Hände über dem Kopf zu= jammenfchlagen, frommt wenig. Was die Aufklärung und was der Liberalismus angerichtet haben, werden deren Ver- treter, die „Männer von Bildung und Befig,” ausefjen

1) November 1896. ©. 204.

XV.

Zeitlänfe. Deutihland und Griehenland; der Bejud in Petersburg. i Den 12. Yuguft 1897.

Im Anfang des Jahres, welches dem alten Europa den türkijch-griechiichen Krieg eintrug, veröffentlichte das preußijch - confervative Hauptblatt ein bewegtes Sllagelied über die Stimmungen in diejen feinen Streifen. „Es ift, ald ob das all- gemeine politijche Interejfe Deutjchlandg an auswärtigen Fragen entjchieden im Nücdgang wäre, als ob die Dinge, die ‚hinten weit in der Türfei‘ fi) abjpielen, und nicht das Mindefte angingen. Unjer Barlament ift dasjenige in Europa, in welchem aus dem $reife der Abgeordneten heraus am allerfeltenften die großen Fragen der Weltpolitif zur Ver: handlung gezogen werden. Wo war auch in diefen Momenten unfere öffentlihe Meinung, wo die Stimmen der Prejfe, welhe drängten, wo der Führer im Parlament, der eine energijche Politif nach außen hin auf feine Fahne gefchrieben _ hätte? Im Leben der Bölfer bedeutet Stillitand cinen Rüdgang, und eine nad) allen Seiten Hin drohend ab» wehrende Haltung muß jchlieglih jedermanns Haltung wider uns erheben.” !)

1) Berliner „Kreuzzeitung” vom 27. Januar d. 38. 22°

3 Beandertziicihe Lot 1ER

für jenen Gisuben hate. Als legier neiriier Kit 15 lieg er am 23. Mär; 16%9 dem Tier meer Wr sur Goniervstion der noh übrigen weniger Biztiem en: ı: leiten im Zzonde iei, iege er ieine Hatazız Te. Koller: Der möge verhindern, dab Die fezhoinder Wr unter dem &orwande ber Lucrtieraingntiorner eine net m andern in die Hände der Tıoremanien nem zz e& zu Hildesheim, Corveyg, Gilen, erden und Serfsıt gestehen, mit Paderborn zu fürchten jei Zie Beihlüne des MWazdeburzer Bundes in Hannover hatten dieien Gedanfen einer nexen Zälularifstion zuerit gemedt;, beitärtt harte ihn ver Ginial Hannovers in Sildesheim und die droßende Zrellung. die Brondenburg gegen Raderborn einrafm. sriedrik Ebriitian verftärfte in ‚zolge dejlen in faum halbjähriger Amtäzeit iein Heer von I&G0 aui 8300 Mann. Erit der erzict zriedrihs IIT. ouf den hannöverichen Receg lieb ihn eitriger cn dem Kriege gegen ryranfreih theilnegmen. Wis er ii dazu entichloh, hatte ihon die emergiie, hochgemuthe Pegeiiterung. welde die habzburgiihe “Rolitif bereits jeit 1683 beberricte, alle farholiihen Mächte ergriffen. „Mit wadjender Entichlafienbeit drängte man auf fatholijher Seite die Bedenken cines Namıpfes gegen den allerdriitlichiten König zurüd. Ter Rapit erkannte den Bezwinger der englijdh-jranzöliihen Zuprematie bereitwillig al3 König von Großbritannien an; der deutiche Kaijer mahnte feine (Hlaubensgenojjien im Reiche, gegen die Magdeburger Verbündeten und vor allem gegen Brandenburg fein unzeitiges Vißtrauen jpüren zu lajlen; auf den Rath des jpaniichen Gefandten verband er fi mit den protejtantiichen Regierungen im Saag und in London zur Niederwerjung der bourbonifchen Hegemonie. (12. Mai 1689.)“

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Dante in Deuticland. 339

So bringt denn Hartmann Schedel am 16. Juni 1497 den folgenden Auftrag neuerdinge zu Papier.!) Liber Werner, wolt mir zu Florenz dise kleine

puchlein kauffen, weles ir getruckt vindt:

Marsilium Ficinum De vera religione,

Jamblicum De misteriis Egiptiorum et Assiriorum,

Sinesium De somniis,

Psellum De demonibus,

Porphirium De occasionibus ad divina,

Librum Dionisii Ariopagite De mixtica (sic) theologia

et De divinis nominibus. H(artmann) S(chedel) D(octor) 1497 adi 16. Juni.

Auf der Rüdjeite des Zetteld jteht in der Längsrichtung von Schedeld Hand Folgendes:

Jesus. Theologia Plaionica de animorum (sic) immortalitate, De sole et lumine, De religione christiana, Jamblicus De mysteriis Egiptiorum atque Assyriorum, Sinesius De somniis, Psellus De demonibus, Porphirius De occasione ad divina, Liber Dionisi Areopagite de mistica theologia, Eiusdem De divinis nominibus, Nonnulla Athenagore de resurrectione, Opusculum De stella magorum, De raptu Pauli ad tercium celum.

1) Ih fand den Schedel’ihen eigenhändigen Zettel, wahrjcheinlich aud) eine Abjchrift, eingeflebt auf fol. 4retro deg einjt Schedel gehörigen Sammelbandes von Drudicriften, an dejien erfter Stelle Theofrit3 Carmen bucolicum fteht, in der Münchener Stantäbibliothef A. gr. a. 1088 in 4°.

24°

auf Berlin. 391

Zölle enibehren, wobei natürlih der Staat ein Aufiichtsrecht wird im Anfpruch nehmen müllen, um eine Ausbeutung der Eonfumenten zu verhindern. Und da mit dem Großgrundbejig ein billiger Ausgleich, wie die Erfahrung taufendfah bemiejen bat, nicht möglich ift, muß er eben feinem Schicfale überlaffen werden“!

„Biquels Eartellprogramm“ : jo hat man jeinen Aufruf zur Saumlung veritanden. Aber ijollte zmwiichen Parteien, die io vom einander denfen und jo über eınander reden, eıme Bereimigamg möglich Teyn, wie ite dem Reihstanzler vor sehn Jahren gelang. al3 der Intereiten: Kampf noch mihr io IKarf in's 2eben getreten war? (Erit Bısmard’s Kıh- tolger kart ja die Yoiung ausgegeben: „Teurflan: ur Indarrrierrsat werden.“ Ier ziie Dıfrx m Sıhiermalie bar zu$ jegz noch ein Care im Zrase, 322 74 Se 3m näh'zen Rehsugswuhier er ragen zizsarlen Ur gar" zume. Ye Vurzınsetiit 5: Teerzeı 1125 Se Farre: som Jer Düse reinen 22 ertsuue et Aber a 'ntes Imel mer Ser Meiıe Sees 1% Ber im mm 'sım „Sumnur; mie rar wilnın, Yo male m us Deren nie ner Dee Yrtie ne = mei menu yıre rär ser er

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in Böhmen. 451

gleiche Eonfequenz für alle jene Länder zu ergeben hätte, in welchen e3 gleichfal8 mehrere Landesiprachen gibt. Dann fönnten aud) in Deutich-Tirol und Bolnifch-Galizien nur Stant3beamte vermöge gleichzeitiger Beherrichung des Italien- ifchen, beziehungsweije des Nuthenifchen angejtellt werden, da ja die Freizügigfeit und die Verfehrövermehrung auch für die Italiener und NAuthenen befteht. Welches Duod- libet würde fich erjt bei den jlavijchedeutfchen Südländern ergeben !

Was ift der Grund, daß Ddiefe Forderungen nicht bei diejen Ländern, jondern nur bei Böhmen und Mähren erhoben werden und daß der Ruf um Ausdehnung auch auf Schlejien immer lauter wird? Mean verhehlt es ja nicht mehr, daß der Grund in der Geltendmachung eines „böhmischen Staatsrechtes“ Liegt! Nach unjerer Auffaffung hingegen fann und darf eine Sprachenverordnung und zwar im vollen Einflange mit dem Artikel 19 nur von den Rüdlihten des reellen Bedürfnijjes und de jittliden Zwedes der Spraden ausgehen. ir glauben auch, daß hiebei allein das Intereffe Oelterreichs als eines polyglotten Stuates gewahrt wird. —d.

(Schluß folgt.)

3i*

XLI. Ein Gedenktag an Kardinal Ranfder.

Das Jahr 1848 brachte auch in die Firchlichen Dinge der weiten Zande, die unter Defterreichs faiferlichem Adler vereinigt waren, eine tief eingreifende Gähriung nach Neu- geftaltung. Das jchläfrige und projatiche Stirchenwejen des altöfterreichifchen Syitems weckte ein frijcher belebender Haucd) zu Weihe und Begeifterung. Eine Reihe von Sträften ver: einigten fi) zu diefer Wirfung. Die erregende und einende Beiftesfraft, welche allen übrigen auch Nichtung und Nach» drucd lieh, war die des Bilhois Naufcher. Da mit dem fommenden 6. Oftober der Tag jeiner Geburt zum hundertiten- male jich jährt, wird ein Rüdblid auf dag Bierteljahrhundert, in dem er, erjt bauend, dann erhaltend und vertheidigend für die Kirche Dejterreich8 gearbeitet hat, gerechtfertigt fein.

Naufcher, der einer Wiener Beamtenfamilie angehörte, wirde von der göttlihen Vorjehung für feinen hohen Beruf erzogen. P. Clemens Maria Hofbauer lenfte den Geiltes: blidt jeines mit den Mächten des Inglaubens jchiwer ringenden Beichtfindes anf die ewigen Wahrheiten hin und enthüflte ihm das Vorbild geijtiger Bolltommenheit. Auch die Eltern gaben endlich den Bitten ihres „PBepi”, Gott im BPriejter ftand zu dienen, nach, al3 er ihre Bedingungen erfüllt und alle Prüfungen aus dem Jus abgelegt hatte.

Als Priejter wurde Raujcher der Reit)e nach Cooperator, Theologieprofejjor zu Salzburg und Direktor der Orientalijchen

Oiflor.-polit. Wlätter CXX. (1897. 34

XLIV. Zeitlänfe. Ereigniffe und Stimmungen in und um Berlin: „Weltpolitit* und MilitartSmus II. Den 24. September 1897.

Noch war der Schmerz nicht geftillt, mit dem die große preußifch-confervative Partei auf den Bericht des bekannten Wiener YJudenblattes über die Unterredung eines Freundes desjelben mit dem Fürjten Bismard erfüllt worden war, !) ala ein Nachtrag aus Friedrichgruh erfolgte, welcher alles in der Art bisher Dagewejene in Schatten ftellte. Es wurde vielfad) die AHechtheit der eriteren fraglichen Aeuber- ungen angezweifelt, und der Begründer der Zeitichrift „Yu: funft“ in Berlin begab fich perfönlich auf den ihm übrigens nicht unbefannten Weg nach dem Sachjenwalde. Herr Harden ift urfprünglic) ein galizischer Jude Namens Witkorwsfi, ge- hörte früher dem Theater an, und verräth Beides durch einen geiftreich gejpreizten Styl voller Dornen ud Stacheln. Unter dem Titel „Bismards Glofjen“ berichtete er dann rücdhaltlog über die Aeußerungen des ehemaligen Neiche- fanzlers. ?)

Die Berliner „Kreuzzeitung“ jchlug die Dünde über dem Kopf zujammen: „Nur mit Trauer im Herzen fönnen

1) Biener „Neue Freie Prefje* vom 18. Auguft d. 38. 2) Dar. Harden’3 „Zufunft*. Berlin v. 4. Zept.d.%3., 5.409 ff.

556 Kicchenleriton: zehnter Band.

zur Anerkennung verholfen in feinem Werfe: The old English Bible and other Essays. London 1897. In der Zahl „der übrigen Effays“ befaßt fi der dritte mit Brunton, deflen Predigten in fähfiiher Sprache gehalten wurden, aber in lateinifher Sprache und überliefert find. Im Urtikel „Regeiten“ bon Profeffor Rnöpfler vermißt man die englifhen Papft- regejten von Bliß (Hiltor.-polit. Blätter 117, 43 ff.).

Auch dag firhlihe Recht ift ehrenvoll vertreten. Schäßend- werth ift der Artikel „Primatialgewalt“ von Blößer. Brofefjor BH. Schneider lieferte „Brovinzialconcilien* und „Pfeudoifidor“. Dem alten Fälfcher, deflen Machwerk die Entwidlung des Kirchenrecht3 nur fhwad) beeinflußt hat, wird nacdhgerade etwas zu viel Ehre angetan. Ban verfaßte den Nrtilel „Prozeb- verfahren”, Kathrein fchriebd über „NReht*“ und Kober über „Rechtömittel“, Weihbifhof Echmig über. „Schwägerfchaft”.

Bon Weinbifhof Schrod ftammen überwiegend die Artifel aud dem Gebiete der Liturgie.

Diefe Notizen mögen ein Fingerzeig fein für den feltenen Neichthum des neuen Bandes, defjen Nachfolger wir ein baldiges Erfcheinen wünfcden.

A».

Zur chriftlihen Jlosographie. 567

den Schooß der hl. Jungfrau treiben, und fchon aus dem 13. Jahrhundert gibt e3 eine Stiderei, die diefem Terte des Dichters jchr genan entjpricht: Maria mit Nimbus ift figend dargejtellt md hält das Einhorn, das in ihren Schooß ge- flüchtet it; ein Engel fteht vor ihr umd bläst, mit der Linken das Jagdhorn am Munde haltend; in der Rechten hält er einen dreifachen SKreuzftab und die Leine, an welche drei Hunde (charitas, veritas, humilitas jind fie bezeichnet) gebunden find. E83 find mit diejen lateiniichen Worten die Tugenden bezeichnet, welche Maria bei der Verfündigung zeigte. Im der Liebjranenfirche zu Nürnberg fieht man jechg allegorifche Figuren mit folgenden Sprucdhbändern :

I) Solitudo: Ingressus ad eam angelus.

2) Pudicitia Turbata est in sermone ejus.

3) Prudentia: Quomodo fiet istud.

4) Virginitas: Virum non cognosco.

5) Humilitas: Ecce ancilla Domini.

6) Obedientia: Fiat mihi secundum verbum tuum.

Danad) könnten in Memmingen die drei offenbar fehlenden Qugenden ergänzt werden.

(Schluß folgt.)

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8 Römifche Jubiläumserinnerungen bes Jahres 1897.

Hört die Klage ihrem Mund entfteigen: „Ale Völker wiederum find frey,

„Sollte nur von uns dag Jod) nicht weichen, „Den Erniedrigten dur Sklaverey?

„Dort, woher die lauen Lüfte mehen,

„Dort in der erinn’rungsvollen Flur,

„Wo die fieben Hügel Herrlich ftehen,

„Bühlet unfern ganzen Werth man nur.

„Uns durddringt ein raftlos heißes Sehnen

„Rad der jhünen Heimath ewig hin,

„Unire Arme möcht’ e8 fterbend dehnen,

„Laßt, o lajiet und nad Nom jegt ziehn!* *)

Und Ludwig fegte e8 mit vereinten Kräften durch, da

„die Meeifterwerfe der Sunft, welche auf uns gefommen“, wieder in die licbgewonnene Heimat ziehen durften Schon am 2. Oftober 1815 meldet er hierauf bezüglich aus Parie: „Heute wird angefangen, weldye von Rom genommen worden, nad) ihrer alten Heimat zurüdzuführen. Dem Großherzog von Modena habe ich überdies gefchrieben und dem Gars dinal Confalvi, fie aneifernd, eigene Bevollmäcdhtigte nad Paris zu jenden zur Betreibung der Nüdgabe ... .” Und fo fonnten denn die meiften der geraubten Kunftgegenjtände wieder ihren Einzug in der freudig erregten ewigen Stadt halten zur Freude und zur Öenugthuung der ganzen Kunit- welt. Rom follte eben aud) fernerhin die Hochjchule für Kunst umd Künjtler jein und auf diefe Hochichule gehören unftreitig auch umnjere jo heimgejuchten Lieblinge.

1) Gedichte. I, S. 179 (Roms Antiten zu Bari in Jahre 1815 vor ihrer Befreiung).

LV. Dante in Denutichland.

Bon Hermann Granert. V.

Benden wir und aus den Gebieten ded nördlichen und mittleren Deutjchland wiederum dem deutjchen Süden zu, jo möge zunächit das Nichtvorhandenjein von Dante-In- funabeln ınter den gegenwärtigen Beftänden der Univerfitätd- bibtiothef zu Erlangen und in der fgl. Bibliothef zu Eich ftätt feftgeitellt werden.*) Auch in der Bibliothek des ehe- maligen Klofterd Aebdorf im Eichftättifchen, welche nach Ausweis des im Jahre 1790 gedrudten Sataloges die Aus: gaben der Briefe und Werfe Betrarfa’3 aus den Jahren 1492 bezw. .1496 bejaß, war Dante anfcheinend nicht vertreten. ?)

In der fürftlich Wallerjtein’schen Bibliothek zu Maihingen befindet jich ‚dagegen nad) gütiger Mittheilung des Herru

1) Zür Erlangen liegt mir eine gütige Mittheilung de Herrn Ober- bibliordetar® Dr. Zuder vor, für Eicjftätt ein Schreiben meines verehrten Freundes Dr. Adalbert Ebner. Nah Dr. Ebner be- findet fi) in Eichftätt jeßt nod) von älteren Petrarfa-Ausgaben Epistolae, Venetiis 1492, Opera, Basel 1496 und 1554, Triomphi Venet. 1549.

2) Dr. Eoner hatte auch die Güte, mich auf den Rebdorfer Katalog : Opera rariora, quae latitant in biblioth. canon. regul colleg. ecel. ad S. Johannem Bapt. in Rebdorf, Eichstadii 17% hin: zumeijen.

Hiflor.polit. Blätter CXX. (1897. 45

Bur riftfihen Slonographie. 731

Strigel an der Ausmalung der Frauenkirche genommen, wird nicht leicht zu eruiren fein.

Was die eigentliche technifche Behandlung der Bilder anlangt, jo waren fie urjprünglich in Tempera gemalt und wurden diefer Xechnit entiprechend aud) rejtaurirt. Die Reitauration felbft lag, wie fchon oben angedeutet, nad) allem, was wir bisher eingefehen, in ganz tüchtigen Händen, die in Form und Farbe, foweit immer möglid, das Urs fprüngliche zu erhalten juchten; fie war dem Münchener Maler Haggenmiller übertragen, der die Arbeiten unter der DOberaufficht des gl. Landesconfervators ausführte.

Ueberjchauen wir nod) einmal die ganze Reihe der Bilder, fo finden wir in denfelben Zeugen einer begeifterten Marien- verehrung, eines großen Vertrauens zur Gottemutter. Aber nirgends findet fich auch nur die geringjte Spur einer Ver- göttlihung der hi. Jungfrau, nirgends eine Verehrung, os dur) Chrijtus in den Schatten, fie Gott gleich geftellt würde. Die bid heute immer wieder gegen mittelalterliche Webers treibungen des ultus der Gottesmutter erhobenen Vorwürfe fönnen nicht befjer widerlegt werden als durch diefen groß- artigen Bildercyflus in der Frauenkirche zu Memmingen.

St. Ehrijtina-Ravensburg. Depel.

51?

166 Der Arbeiterfhug-Gongreß in Zürich.

daß ein „Öottesfriede* mährend des. Congrefjed be ftanden habe. N

Bei der ReichHaltigfeit des Programmes, das in einer Woche erledigt werden mußte, und bei der BVerjchiedenheit der Anfichten, die zum Ausdrude famen, war e8 dem Con» greffe nicht möglich. jede Frage von allen Seiten zu be handeln. Bei manchen wurden nur jene GefichtSpunfte hervorgehoben, die mit den PBrincipien und Lieblingsanfichten der discutirenden Parteien in direfter Berührung jtehen, wichtige fachliche, jedoch) wenig in’8 Auge fpringende PBunfte mit Schweigen übergangen. Spätere Congrefje werden diefe Lüde ausfüllen und auf Grund eines befchräntteren Arbeit3programmes den einzelnen Fragen näher treten müffen.

Die Grundlage zu jolcher praftiichen Thätigkeit it in BZüric) gelegt worden. Möge e8 mit Gottes Hilfe gelingen die große Culturaftion zu vollenden, die dort begann, und der dur die wirthichaftliche Entwidlung vom inter nationalen Wettbeiverbe abhängig gewordenen Lohnarbeit auh internationalen Schuß zu verfchaffen, wie er für Handel und Verkehr jchon lange befteht.

M. von Bogelfang.

Bon drei Zeiten proteftantifch. 185

einem jürmlichen Kriege zwiichen Bulgaren, Griechen, Serben und Rumänen führen fönne.*!) Wer würde heute das verhindern fönnen? Niemand ander als Rußland, welches über die jlaviichen Nationalitäten gebietet, und in fluger Berechnung verhindert hat, den Griechen gegen vie Türfen zu Hülfe zu fommen. Dazu fonnte «8 ein Patriarchat nicht brauchen.

LXVI.

Bon drei Seiten proteftautijc.? (Montbeliard.)

E3 würde fih der Mühe lohnen, ein Buch darüber zu jchreiben, wie die einzelren proteftantifchen Gegenden zur Neformationgzeit fir dad „lautere Evangelium“ gemonnen wurden; nıan würde Daraus erjehen, daß der modus procedendi nah Ort und Zeit ein fehr verfchiedenartiger geivefen war. In Berlin 5. B. ftanden noch zu Begimm diefes Zahrhunderts in der Marien: und Nicolaifirhe die VBeichtitühle, während fie in Wittenberg und Umgegend jedenfall3 noch im Laufe des 16. Sahrhundert3 befeitigt wurden. Auf die Klage eines eifrigen Reformerd in Brandenburg, daß SJoadhim II. die „papijtifchen”“ Gerenionien nicht abfchaffen wolle, gab Luther befanntlih den Eugen Rath, der Kurfürit fünne, wenn er wolle, in der Kirche tanzen, wie David vor der Bundeslade, wenn er „nur an da8 Evangeliun“ glaube, d. 6. dem Papite fi widerfege.

Sehr im Gegenfag zu der Einführung der Reformation in Brandenburg fteht 3. B. die brutale Einführung im heutigen Königreih Sadjfen, welche erit 1539, feit dem XTode des

1) Wiener „Neue freie Brefje* vom 12. Oftober 1888.

2) Le catholicisme et le protestantisme au pays de Mont- beliard. Uuvrage couronnd par l’Acad&mie de Besangon. 1894. Par P’abbe Tournier. Le protestantisme au pays de Montb&liard. Besangon 1889. Par le m&öme.

Stfor..polit. Blätter OXX. (1897. 55

LXIX. Dante in Deutjchland.

Bon Hermann Granert. (Cdluß.) VI.

Im Bereiche de8 deutlichen Protejtantismus gibt Jich während des 16. Jahrhunderts die von Aventin, Flacius und Vergerins angeregte Neigung zu erfennen, Dante im polemijchen Sinne gegen das PBapjtthum auszubeuten. Wir jühen andererjeits, wie Dante’S dichterifche und profaijche Werke, jorweit fie jeit den Ende des 15. Jahrhunderts in den deutächen Zanden bekannt waren, jich geeignet eriiejen, den Neichsgedanfen, die Liebe zum Kaijertdum in den Kreifen der Öelehrten und Politiker, bei Katholiken wie bei Brotejtanten lebendig zu erhalten. Die deutjche Dichtung ift dagegen während des 16. Jahrhundert? nur wenig durch Dante beeinflußt worden.

Die bemerfenswerthejte Einwirkung gewahren wir in diejer Beziehung in Nürnberg bei Hand Sachs. Nacd) den früher Dargelegten Ergebniffen unferer Zorihung darf ung das nicht mehr als auffällig erjcheinen. In Nürnberg waren am Anfang des 16. Jahrhunderts zum mindejten zivet Eren- plare der Divina Commedia vorhanden, das eine im Belig Hartmann Schedels, das andere in der Bibliothef Wilibald Pirkyeimers. In Nürnberg hatte Schedel in feiner Welt: hronit im Jahre 1493 Danten einen bejonderen Wrtifel nebjt Bilonil; gewidmet; in Nürnberg mochte aud) in münd:

Kiftor..potr Wlätter OXX. (1897.) 56

Dante in Deutichland. 191

jeine Hiftoria: „Dantes der Poet von Floreng“ vollenden fonnte, die allerdings erft im Jahre 1579 in der Folivausgabe jeiner Gedichte gedrudt wurde. Sie bietet erheblich weniger, ald man nad) dem vielverfprechenden Titel vermuthen fünnte. E3 handelt fi) um eine Anekdote aus dem Leben Dante’g, ein Begegniß, das jich während feiner Verbannung zugetragen haben fol, als er jih am Hofe Cangrande'3 von Verona als Gaft aufhielt. Nuch PBetrarfa’d Rerum memorandarum liber hat Boggio die Geichichte in jeine Facetien übernommen und von da ift fie zu Sebajtian Brant gelangt. Auf Brant als jeinen Gewährsmann beruft ji) ausdrüclich Hang Suche. Bon einigem Intereffe jind die Einleitungsverje, welche eine furze Lebensjfizze de8 Dichter3 zeichnen :

Als Dantes Aligorius,

Der hoch Poet l,aureatus,

Wohnet in der Statt zu Florentz, Ehrlich und wol mit reverentz,

Der von seiner missgoenner schar Fälschlichen angeklaget war,

Ausz der Statt on schuld ward vertriben, Der darnach ist ein zeitlang bliben Zu Paris auff der hohen Schul,

Da er besasz der Künsten Stul,

Ein Poet und sinnreicher Dichter Künstlicher Carmina ein Schlichter, Da er macht manch löblich Gedicht, Nenlich ein Buch darinn bericht Gauz artlich, subtil und gering, Himlisch, Hellisch, Irdische ding, Künstlich beschrib und declarirt

Mit scharpffem sinn umb speculirt, Welliches uoch wird hoch geacht, Bey Jen Glehrten künstlich verbracht, Und uach dem er ausz Frankreich zug, Er sich zu Cauis Grandi schlug,

Dem Herrn von der Leitern zu Bern, Der glehrte Leut bei im het gern

An seinem Hof, der sie thet speisen, Und guten willen in beweisen

Dante in Deutichlanbd. 807

Bei der Borbereitinng der Säcnlarijation der bayerijchen Klöjter fand Joh. CHrift. v. Aretin am 5. Mai 1803 in Rottenbuch im heutigen Oberbayern ein Eremplar der Divina Commedia in der Venezianer Folivausgabe von 1497. Ob dasselbe erft im vorigen Sahrhundert aus der Bibliothek des Gejichichtsforjchers And. el. Defele, oder jhon früher von Klofter erworben wurde, muß dahin gejtellt bleiben. In der fgl. Staatsbibliothek ift e8 allem Anfcheine nad) nicht mehr vorhanden. !)

Dagegen befigt die Staatsbibliothek außer den jchon an- geführten noch) folgende Dante: Ausgaben des 16. Jahrhunderts:

A. der Divina Commedia:

-_

. Venedig, Aldus Manutius 1502 in 8%, zwei Eremplare: a) P. o. ital. 327” in drei eleganten Lederbänddhen mit Soldfnitt b) P. o. ital. 327° ein Band mit italienischen Randbemerf- ungen saec. XVL.; vorn und Hinten ift Bernardino Gattamicei al3 Eigenthümer saec. XVI. genannt. 2. Le terze rime di Dante, sine loco sine anno, Nadhdrud nad der NAldina ? P. o. ital. 327° im 16. Sahrhundert Antonio Vonzone et amiei, im 18. Jahrhundert Andr. Bel. Defele Vor- eigenthimer.

- S

=

Venedig, Bernardino Stagnino da Trino de Monferra 1512 in 4°.

P. o. ital. 124"; laut Bandfchriftlicher Notiz auf dem Titel und Schlußblatt einjtiged Eigenthum Jakob Auguit de Thous, geb. 1553 geit. 1617, dann in der furpfalz= bayerischen Bibliothef.

. Venedig, Aldus Vlanutius 1515 in 80%, zwei Exemplare:

a) P. o. ital. 327, b) P. o. ital. 328, beide mit italienischen Nandbemerkungen des berühmten Slorentiners Pietro Vettori saec. XV1.;

>

1) Ioh. Ehrijt. v. Aretin, Beyträge zur Gejchichte und Literatur. Bd. II. ©. 72 u. 77.

57*

810 Darte in Deutichland.

handelt, brauchen die einzelnen Exemplare nicht fpeciell auf: geführt zu werden. E. Bon der Vita nuova

wird das oben erwähnte Werdenftein’sche Eremplar eines der eriten gemwefen fein, welche3 den deutfchen Boden erreichte.

F. Bon den Briefen Dante’d find auf der Mündyener Staat3bibliothef zwei in dem befannten Drude U. %. Doni’8: Prose antiche di Dante, Petrarcha et Boccaccio, Fiorenza 1547 vorhanden. Ter Einband diejes Eremplar® ift neun und cin älterer Eigenthumsvermerk nicht vorhanden.)

Die auf der Kal. Staatsbibliothef verwahrten Dante: Handfchriften find ihr jämmtlich erft im vorigen, rejp. in diejem Jahrhundert zugegangen.

Die Prager Univerfitätsbibliothef befigt unter zahlreichen Dante-Ansgaben als älteftes Sremplar die Vellutello’iche Ausgabe von 15445?) weiterhin die im Jahre 1555 von 2. Dolce bei Gabriel Giolitto in Venedig veranftaltete Edition und die Venetianer Foliv:Ausgaben von 1564 und 159. Tie beiden leßteren ftammen aus der jogenannten Elemen- tinijchen Bibliothek, d. h. der Biblivthef des chemaligen Jejuitenfollegs in Prag.’)

Sb der berühmte Dinmanijt Bobuslav von Daffenitem aus dem Sejchlechte von Lobfowig, der Fremd Bernhard Adelmanne von Melmannsfelden und Zeitgenojje von Ktonrad Geltis, für jeine bedeutende Bücherfammlung auch die Divina Commedia erwarb, vermag ich nicht zu jagen.t)

1) Ueber Donv’s Publifation val. PB. Sceifer-Boihorft, Aus TDantes Verbannung. S 192 ff.

2: Sütige Mittheilung der f. E. Univerjitätsbibliotget in Prag.

3) Koi. U. Hanslid, Weidichte und Bejdjreibung der Prager Ins

derjitätsbibliothel. Prag 1551. =. 386.

4, Ann Bernhard Arelmann jchrieb Hajienitein-Yobfomwig einit: Ego certe me Germanum esse «ct profiteor ct glorior. Bel A, Erhard, Weich. des Wiederaufblühens der willenichaftl ildung voriupmi. in Zeutjdland. Bd. Jil. 9. 201.

LXXV.

Biihoj Ketteler und die Tatholifche Socialpolitif in Dentjhland.”

Vortrag von Dr. Georg Freiherrn von Hertling.

Unfere Beit liebt es, Gedenktage und Jubiläen feftlich zu begehen. Sie befennt damit, daß in der verzehrenden Unruhe des modernen Lebens, wo bei der Fülle und der Haft der Ereigniffe die Eindrüce jedes neuen Tages die des vorangegangenen verdrängen und verwilchen, da8 Bedürfniß fi) geltend macht, fünftlihe Ruhepaufen eintreten zu Taffen, in denen das Vergangene wieder zu jeinem Rechte kommt, und für einen Augenblic wenigjtend dag Andenken an große Begebenheiten und hervorragende Männer der Vergefjenheit entriffen wird. Sicherlich verdient auch der Mann, den ich mir zum Gegenftande meines Vortrages ermwählt habe, der ftreitbare Bijchof von Mainz, wie ihn die Gegner mit Vor- liebe genannt haben, daß fein Andenken erneuert iwerde, und der Tag wird kommen, ich zweifle nicht daran, an dem dies in feierlicher Weife gejchehen wird.

1) Eine jehr vollfiändige Zujammenftellung des Materials, verbunden nit einem ruhigen und befonnenen Urtheile fi :det fih in: Ketteler et Ia question ouvriere avec une introduction historique sur le mouvement social catholique par E. de Girard. (Berner Beiträge zur Geichichte der Nationalölonomie Nr. 9, heraud- gegeben von Yuguft Onden;. Berne 1896.

Öißor.-polit. Blätter CXX (1897). 62

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LXXX. Die Fran uud die Enltur.

‚Sn einer culturgefchichtlichen Ueberficht habe ich einmal den Say aufgeftellt, daß e8 von entjcheidender Bedeutung für die höhere ober niedere Stellung der Völker fei, wie fie Die Stau, die Familie und die Ehe auffaffen. „Ie mehr ich die Völker der Monogamie nähern und die Keufchheit und Treue achten, defto größer und edler ift ihr CulturantHeil”.!) ch babe diefen Gedanfen näher erläutert an der verfcdiedenen Höhe der femitifchen und arifchen Völker. An diefen Gedanken erinnerten mich lebhaft die zwei neueften Werfe über die Frau und ihre Auffaffung, obwohl er in feinem von beiden deutlicher ausgefprochen wird. (E3 find das die beiden Bücher: „Weib und Dann, Verfuhe über Entitehung, Wejen und Werth” von Mlezander von Padberg, preußifcher Dberregierungsrath (Berlin, Dunder, 1897), und „Die Keufchheitideen in ihrer geihichtlihen Entwicklung md praftifhen Bedeutung” von Dr. Yofepg Müller (Mainz, Kirchheim. 1897). Beide BVerte haben eine gleiche fittliche Tendenz und treten der heutigen Brivolität entgegen. Die moderne Frivolität Hat befanntlid ihren Höhepunkt erreicht in dem viel verbreiteten Bud, von Bebel „Die Frau“, die Vebelbibel, wie man fie genannt hat. Segen diefed Werk richtete jich zuerit dad Buch von Auguftin Nösler: Die Frauenfrage vom Standpunkte der Natur, der Gefhichte und der Offenbarung (Wien 1893) und von ber Tendenz diejes Werkes find die beiden obigen Schriften in ge- willen Sinne abhängig. In den gefcichtlichen Skizzen, die

1) Syjtem und Geicdichte der Kultur 11, 121.