f) . ö i a a s i Wi « ‘ ch f ü an i ö “ . gr : ; R n 3 f os {N ICONOGRAPHIE LAND- « SUSSWASSER-MOLLUSKEN MIT VORZÜGLICHER BERÜCKSICHTIGUNG DER EUROPÄISCHEN NOCH NICHT ABGEBILDETEN ARTEN VON E. A. ROSSMÄSSLER, FORTGESETZT VON Dr. W.. KOBELT. u a De u a 5 ze ne NEUE FOLGE. EINUNDZWANZIGSTER BAND. BEARBEITET VON Dr. A. J. WAGNER. MIT DREISSIG TAFELN. WIESBADEN. C. W. KREIDEL’S VERLAG. 1914. Fr D F ) ! N 3 \ 5 i > en “ * - % h> a: RR Een &; Familia Clausiliidae. D°: Vorderkörper des Tieres, welcher beim Kriechen ‚aus dem Gehäuse tritt, ist im Verhältnis zur Länge des Gehäuses klein und wird durch einen kurzen Stiel mit dem langen, spiral aufgerollten Eingeweidesack verbunden; diesen umgibt ein dünner Mantel, dessen Rand entweder ungeteilt ist oder nur rudimentäre Nackenlappen aufweist. Die Sohle ist unge- teilt, einfarbig, oder an den Rändern wenig dunkler und wird nach oben durch einen ein- fachen Saum begrenzt. Die Körperöffnungen befinden sich auf der der Windungsrichtung entsprechenden Seite; das Atemloch liegt bei vorgestrecktem Tier innerhalb des Sinulus, die Öffnungen des Ureters und des Anus neben dem Atemloch, ebenso die Geschlechtsöffnung hinter und etwas unter der Basis des ent- sprechenden Augenträgess. Die Muskeln des Retraktorensystems bestehen aus vier Hauptbündeln, welche hinten mit einander ver- einigt und an der Gehäusespindel inseriert sind; von hier verläuft ein Bündel an der Innenseite des Eingeweidesackes nach hinten. Von den vier Hauptbündeln zieht ein mittlerer als ge- meinsamer Retraktor zum Mantelrand und Fuss; ein zweiter entweder frei oder auf eine kurze Strecke, mit dem rechten Seitenretraktor ver- wachsen, zum Pharynx; kurz vor dem Pharynx teilt sich dieser Muskel in zwei kurze Arme für die hintere Seitenwand des Pharynx und in einen dritten schmalen Ast für die Zungen- scheide. Die beiden seitlichen Retraktoren teilen sich nach vorn in zwei Bündel, von diesen inseriert sich der eine fächerartig am Seitenintegument, der andere verläuft abermals, in kleinere Bündel geteilt, zum Augenträger und kleinen Tentakel; das Muskelbündel des kleinen Tentakels hängt auch mit dem Nervenschlund- ring neben den Pedalganglien zusammen. Der entsprechende (je nach der Windungsrichtung Seitenretraktor tritt ferner in Beziehungen zu den Sexualorganen, indem er sich an der Ab- zweigung für den Augenträger sowohl am Rossmässler, Iconographie. Neue Folge XXI. Blasenstiel, als der Vagina (event. am Penis) inseriert. Taf. 571, Fig. 1. Der Verdauungstrakt (Taf. 571, Fig. 2) besteht aus dem muskulösen Pharynx, an dessen Hinterrand die Zungenscheide als Papille her- vorragt; daran schliesst sich der Oesophagus, dessen vorderen Teil die lockeren Speichel- drüsen umfassen, welche sich an der Hinter- wand des Pharynx und dessen Retraktor an- heften. Der Magen ist mehr oder minder deutlich gegen den Oesophagus abgesetzt, biegt im Pylorusteil nach vorn um, unter Bildung einer kurzen, blindsackartigen Erweiterung; hier in dem Winkel mit dem Darm treten die beiden kurzen Ausführungsgänge des vorderen und hinteren Leberlappens ein. Der Dünndarm ist zwei- bis dreimal so lang wie der Magen, beschreibt innerhalb des vorderen, hinter der Nierenbasis gelegenen Leberlappens eine S-för- mige Schlinge und zieht dann als langes, den Dünndarm übertreffendes Rectum neben der Lungenhöhle nach vorn. Der aulacognathe Kiefer ist fein und dicht vertikal gestreift, daneben ist eine ab- wechselnd feinere und gröbere Furchung vor- handen als Ausdruck der Entstehung des Kiefers aus feineren Plättchen. Taf. 571, Fig. 3. Die Radula ist verhältnismässig lang und schmal mit 90 bis 180 Quergliedern; die Zahl der Zahnplatten in einem Gliede ist gering und beträgt 35 bis 75. Bis jetzt wurden zwei Hauptformen der Radula beobachtet, welche je- doch nicht immer unterscheidenden Merkmalen der Sexualorgane und Gehäuse entsprechen. Die allgemeinen Formeln dieser beiden Haupt- formen sind: 1..M xS xR 3 a 2 1 3—XxX Taf. 572, Fig. 15. 2.M xS xrr) TEE Tee ee Taf. 571, Fig. 4. *, M = Mittelplatte, R = Randplatten. S = Seitnplatten, 1 > Familıa Clausiliidae. Das Nervensystem entspricht dem allgemeinen Typus der Stylomatophoren. Der Genitalapparat ohne weibliche An- hangsorgane ist einfach organisiert und be- steht aus: Der Zwitterdrüse, welche in den hinteren, spiral aufgerollten Leberlappen eingebettet ist, jedoch nicht in die obersten Windungen hinein- reicht; dieselbe ist nicht so kompakt, wie bei den Helieiden, in die Länge gezogen und be- steht aus mehreren getrennten, einreihig in den Zwittergang mündenden Büscheln. Der Zwittergang besteht in der Mitte aus einem Konvolut kettenartig angeordneter Windungen und bildet an der Basis der Eiweiss- drüse ein keulenförmiges Divertikel. Die Eiweissdrüse ist klein und kurz. Der eng gefaltete Uterus wird von der ver- hältnismässig breiten Prostata begleitet. Die Anordnung und Beschaffenheit der übrigen Teile des Genitalapparates lässt auch hier ziemlich verschiedene Verhältnisse erkennen, welche jedoch keine scharfen Trennungen bedingen, da dieselben durch Uebergänge vermittelt werden. Die Samenblase mit ziemlich langem bis langem Blasenstiel ist von demselben mehr oder minder deutlich abgesetzt. (Bei der Einzelbe- schreibung wende ich hier die von P. Hesse vorgeschlagene Gliederung dieses Organs in „Schaft des Blasenstiels, Divertikel des Blasen- stiels und von dieser Gabelung bis zur Samen- blase den eigentlichen Blasenkanal“ an) Ein Divertikel des Blasenstiels ist nach meiner Auffassung stets vorhanden, jedoch bei einer Anzahl von Gruppen kräftig entwickelt, bei anderen nur als zarter, dünner Blindsack vorhanden, welcher vom Ovospermatodukt nur schwer loszulösen ist und leicht übersehen wird. Eine extrem kräftige Entwickelung des Diver- tikels sehen wir unter anderen besonders bei den Gruppen Alopia Ad., Herila Bttg. Taf. 571, Fig 5; hier ist dasselbe mit Rücksicht auf Dicke und Länge nur wenig vom Blasen- kanal verschieden. Bei den Gruppen Delima Bttg., Carinigera Mlldff., Serbica Bttg. ist das Divertikel länger als der Blasenkanal, aber oft auffallend dünn (Taf. 572, Fig. 13), so wird der Uebergang zu den rudimentären Formen des Divertikels vermittelt, wie wir es bei den Gruppen Alinda Ad., Pirostoma Vest, Oligo- ptychia Bttg., Balea Prid. und Anderen finden. Taf. 574, Fig. 22. Bei der Gruppe Reinia Kobelt soll das Divertikel nach Wiegmann auffallend rudimentär sein, bei der Gruppe Euxina Bitg. vollkommen fehlen. Das Verhältnis von Blasen- kanal, Schaft des Blasenstiels und Divertikel des Blasenstiels, besonders die wechselnden Ent- wickelungsgrade des letzteren bilden auch hier systematisch wichtige Merkmale, doch darf die Bedeutung solcher Unterschiede nicht zu hoch angeschlagen werden, da dieselben durch Ueber- gänge vermittelt werden und auch sonst nahe- stehende Arten diesbezüglich auffallende Unter- schiede aufweisen. Verschiedenartige Verhältnisse finden wir ferner mit Rücksicht auf die Form und Be- schaffenheit des Penis, das Verhältnis desselben zum Vas deferens und dem Retraktorensystem., Der Penis ist bald zylindrisch schlauchförmig, bald mehr minder bauchig spindelförmig; bei der Mehrzahl der untersuchten Arten geht der- selbe am hinteren Ende mehr oder minder rasch verjüngt in ein dünnes, langes, deutlich ab- gesetztes Vas deferens über; bei einer Reihe von Arten ist jedoch kein deutlich abgesetztes, fadenförmig dünnes Vas deferens vorhanden, sondern Penis und Vas deferens bilden im Zu- sammenhange einen verhältnismässig langen Schlauch, weleher am hinteren Ende langsam und wenig verjüngt in der Samenrinne mündet. Extreme Entwickelungsgrade in dieser Richtung sehen wir beispielsweise bei den Gruppen Herılla Bttg. und Balea Prid. Taf. 571, Fig. 5 und Taf. 575, Fig. 28; die Gruppen Alinda Ad., Strigillaria Vest, Uncinaria Vest stellen dies- bezüglich vermittelnde Übergänge dar. Bei den Arten mit deutlich abgesetztem, fadenförmigem Vas deferens erscheint der Penis im mittleren oder hinteren Drittel nach vorn umgebogen und so mit seinem hinteren Ende an der Vagina oder dem vorderen Ende angeheftet; entsprechend dem Winkel an der Umbiegung finden wir bei diesen Arten einen kräftig entwickelten Muse. retractor penis, welcher mit seinem anderen Ende am Diaphragma inseriert und mitunter deutlich zweiarmig erscheint. Bei den Arten mit schlauchförmigem Penis ohne deutlich abgesetztem fadenförmigem Vas deferens ist der vordere oft dünnere Teil des Penis entweder nur leicht winkelig geknickt oder zu einer kleinen Schleife abgebogen; ein schwacher zum Diaphragma verlaufender Musc. retractor ist nur bei wenigen, auch sonst als Übergangsformen gekennzeichneten Arten nach- gewiesen worden, zumeist erscheint nur der mittlere Teil (ebenso Blasenstiel und Kloake) durch kurze Muskelbündel mit dem benachbarten Retraktor der Tentakeln verbunden. Bei zahl- reichen Arten ist am Übergange des Penis in das fadenförmige Vas deferens ein rudimentäres Flagellum vorhanden, welches nur bei guter Vergrösserung sichtbar wird (Alopia Ad., Herilla Bitg., Oligoptychia Bittg., Laminifera Bittg.). Ferner ist bei zahlreichen Arten, bei einzelnen Gruppen wie Alopia, Herilla, Medora, Agathylla, Albinaria, Cristataria nahezu regelmässig, am Familia Clausiliidae. 3 mittleren oder hinteren Drittel des Penis ein blindsackartiges Divertikel vorhanden, wie es ähnlich bei Buliminiden und Pupiden angetroffen wird; dieses Divertikel ist in seiner Entwickelung ziemlich veränderlich und schwankt von einer kugeligen Anschweilung bis zu einem langen schlauchförmigen Anhang. Bemerkenswert er- scheint schliesslich das Verhältnis des den Sexualorganen benachbarten KRetractors des Augenträgers, welcher bei einer Reihe von Gruppen zwischen Penis und Vagina, bei anderen aber frei neben diesen Organen verläuft. Diese Erscheinung finden wir auch bei anderen Familien der Stylomatophoren, so bei Vitrinidae, Zoni- tidae, Helicidae und darf dieselbe systematisch nicht zu hoch bewertet werden. Reinia varie- gata Ad., Alinda biplicata Mont. und Gracili- arıa filograna R. sind nach meinen Beobach- tungen ovo vivipar. Taf. 575, Fig. 27; Wiegmann erwähnt diese Erscheinung auch bei anderen ‘Gruppen, so bei Oligoptychia Bttg., Balea Prid. Wie oben ausgeführt wurde, ergibt die ana- tomische Untersuchung der Weichteile bei den Clausiliiden und besonders mit Rücksicht auf die wechselvollen Verhältnisse der Sexualorgane eine Reihe konstanter Merkmale, welche für einzelno Formenkreise charakteristisch und dem- entsprechend geeignet sind, die Systematik dieser schwierigen Gruppe wesentlich zu unterstützen. Fr. Wiegmann hat schon vor zwanzig Jahren in einer leider wenig bekannten Abhandlung *) auf Grund seiner Untersuchungen zahlreicher Clausilienarten eine Anordnung dieser überaus formenreichen Familie auf anatomischer Basis vorgeschlagen. In diesem System werden aus- schliesslich die Verhältnisse der Sexualorgane, die Beziehungen derselben zum Retraktoren- system, sowie die Beschaffenheit der Radula berücksichtigt. Auf eine detaillierte Beurteilung und Abgrenzung der bestehenden Gruppen oder gar Arten geht Wiegmann nicht ein, sondern versucht diese lediglich auf Merkmale der Schalen begründeten Gruppen nun mit Rücksicht auf die oben angeführten anatomischen Merk- male in systematische Kategorien höherer Ord- nung zu bringen. Wiegmann verfügte anscheinend nicht über genügendes Studienmaterial und be- fasste sich nicht mit Detailuntersuchungen der Gehäuse; die Merkmale der Art, zum Teil auch der Gruppe finden sich jedoch vorzüglich, oft ausschliesslich am Gehäuse. Das System Wieg- manns erscheint auch dadurch geschädigt, dass es der Autor versucht, sämtliche Gruppen der *) Beiträge zur Anatomie der Landschnecken des indischen Archipels in: Zoologische Ergeb- nisse einer Reise in Niederländisch-Ostindien von Dr. Max Weber, Leiden 1893. Olausiliidae in zwei Hauptreihen hineinzupressen; er beginnt also von oben und ist bald gezwungen, Ausnahmen von der Regel anzunehmen, welche ihm ja auch nicht entgangen sind. Ferner wird einzelnen Merkmalen von Wiegmann eine zu grosse Bedeutung beigelegt, andere werden nach meiner Ansicht nicht richtig gedeutet. Dies ist zunächst bezüglich des Divertikels am Blasen- stiel der Fall, welches Wiegmann in den Fällen, wo es dünn und zart erscheint, nicht mehr als Divertikel, sondern als „diüsiges Anhangsorgan oder weibliche Anhangsdrüse* bezeichnet. Auf das Vorhandensein oder Fehlen dieses drüsigen Anhangsorgans (im letzteren Falle ist ein kräftig entwickeltes Divertikel vorhanden) gründet Wieg- mann zunächst die beiden Hauptreihen seines Systems. Auf diese Weise findet aber eine Anzahl von Gruppen, welche Merkmale beider Reihen vereinigen, im Systeme keinen Platz (Oligoptychia Bttg., Laminifera Bttg., Fusulus Vest). — Die anatomisch untersuchten Arten der Olausiliidae weisen demnach mit Rücksicht auf ihre Organisation in soweit eine grosse Über- einstimmung auf, als nur identische Organe und Organteile nachgewiesen wurden; einzelne dieser Organe zeigen freilich bedeutende Schwankungen ihrer Verhältnisse, welche wieder für ganze Reihen von Arten konstant und dementsprechend charakteristisch sind. Solche anatomisch über- einstimmende Formenreihen stellen natürliche Gruppen dar, welche jedoch nur zum Teile jenen Gruppen entsprechen, wie sie bisher lediglich auf die Merkmale der Gehäuse hin aufgestellt wurden. Bei der Abgrenzung einzelner Arten werden jedoch die anatomischen Merkmale un- sicher und sind wenigstens mit den gegenwärtigen Untersuchungsmethoden praktisch wenig an- wendbar. Die Gehäuse der Clausilien erscheinen wohl auffallend gleichförmig und selten dürften begründete Zweifel auftreten, ob eine bestimmte Form hierhergehört; trotz dieser grossen Über- einstimmung sind am Gehäuse und besonders an einzelnen Teilen desselben, so am letzten Umgang und der Mündung konstante Merkmale vorhanden, welche vor allem eine sichere Unter- scheidung der Arten und Formen ermöglichen, Aber auch diese Merkmale, besonders diejenigen des Schliessapparates sind nicht unveränderlich, sondern schwanken selbst innerhalb der Art- grenzen in mehr minder auffallender Weise. Bei den natürlichen Gruppen, welche sich unter gleichzeitiger Berücksichtigung der inneren Orga- nisation, des Gehäuses und der Radula ergeben, können wir auch einen bestimmten Typus des Schliessapparates feststellen, welcher jedoch sehr verschiedene Grade der Entwickelung aufweist; der Schliessapparat wird eben durch die Ein- flüsse des Klimas und sonstiger Eigentümlich- 1* A Familia Clausiliidae. keiten des Wohnortes in besonderem Grade beeinflusst und scheint diesbezüglich eine rasche Anpassung einzutreten. Im allgemeinen be- obachten wir mit zunehmender Seehöhe eine Abschwächung des Schliessapparates, indem Lamellen und Falten niedriger, kürzer, die Platte des Clausiliums kleiner wird; schliesslich schwinden einzelne Teile des Schliessapparates vollkommen und in Höhenlagen um 2000 m finden wir Clau-iliiden mit auffallend rudimen- tärem Schliessapparat, ja oft ohne Clausilium und Gaumenfalten (Alopia, Herilla, Albinaria, Delima, Alinda). Diese Erscheinung können wir selbst bei den gleichen Arten beobachten, wenn dieselben in verschiedenen Höhenlagen und unter abweichenden Verhältnissen leben. In derselben Weise finden wir auch den Schliess- apparat bei Formen abgeschwächt, welche zwar in mässiger Seehöhe, aber in der Nähe von grösseren Woasserflächen (besonders an der Meeresküste) leben. Eine merkwürdige Er- scheinung bildet diesbezüglich die Gruppe Balea, welche auch in der Ebene vorkommt und dabei einen obsoleten Schliessapparat aufweist; ähnlich verhält sich auch Reinia variegata A. Ad., deren Lebensweise mir jedoch nicht bekannt ist. Auch andere Merkmale des Gehäuses werden durch die Höhenlage des Wohnortes beeinflusst; im allgemeinen bemerkt man mit zunehmender Seehöhe ein häufigeres und stärkeres Auftreten von individuellen Variationen, welche besonders durch auffallende Unterschiede in den Dimen- sionen, rascheres Zunehmen der Umgänge, dem- entsprechend mehr bauchig spindelförmige, ge- drungene Gehäuseformen, geringere und wech- selnde Zahl der Umgänge ihren Ausdruck finden. Solche Gehäuse machen den Eindruck eines vorzeitigen Abschlusses des Wachstums und werden besonders nach kurzen und ungünstigen Sommerperioden im Hochgebirge beobachtet. Die Färbung der Weichteile erscheint mit zu- nehmender Seehöhe oft dunkler bis schwarz. Auch die Färbung und Skulptur der Gehäuse wird wesentlich durch die Beschaffenheit des Wobhnortes beeinflusst; bekanntlich finden sich Clausiliiden in grösster Formen- und Individuen- zahl auf steinigem und felsigem Boden (kalk- haltigen Sedimenten), hier zum Teile an den Felsen klebend, zum Teile in den Spalten der Gesteine verborgen; ähnliche Lebensbedingungen finden diese Tiere auch an lebenden und ge- fallenen Bäumen; ganz abweichend sind aber die Lebensverhältnisse jener Arten, welche sich | vorzüglich unter abgestorbenen Pflanzenresten, also im Mulm aufhalten. Eine Anzahl von Arten ist auf steiniges Gebiet, andere auf die Lebens- weise im Mulm beschränkt, eine dritte Gruppe kommt gelegentiich überall vor. Die petrophilen und gleichzeitig ausgesprochen kalkholden Arten zeichnen sich vielfach durch eine eigentümliche Färbung der Gehäuse aus, welche dadurch hervorgerufen wird, dass die gelbliche bis dunkelrotbraune Grundfarbe von einer milchig opaken Oberflächenschicht mehr minder intensiv überzogen wird. So entsteht die blaue Färbung zahlreicher Alopien und einzelner Herillen, das bläulich oder gelblich- weisse bis kalkartige Aussehen der Albinarien, Medoren, Agathyllen, Cristatarien. Bei zahl- reichen Arten schwindet diese opake Oberflächen- schicht bis auf eine schmale, scharfbegrenzte, helle Linie entlang der Naht, so bei den horn- farbenen Herillen, Alopien und der Mehrzahl von Delima, grösstenteils Arten, welche nur bei nassom Wetter auf die Oberfläche der Felsen kommen, sonst aber in Felsenspalten und unter Steinen verborgen leben. Diese Färbung gewinnt dadurch an Bedeutung, dass sie vorzüglich bei Gruppen auftritt, welche auch mit Rücksicht auf ihre innere Organisation nahe verwandt sind. Alle Arten, welche im Mulm oder auf Baumrinden leben, besitzen ein hornfarbenes, durchscheinendes Gehäuse ohne opake Ober- Nlächenschicht oder weisser Nahtlinie, dafür tritt hier vielfach eine eigentümliche helle Strichelung in der Richtung der Zuwachsstreifen auf; auch dieser Färbung entspricht eine bestimmte, von der vorigen abweichende innere Organisation. (Mentissa Ad., Acrotoma Bttg., Euxima Bttg., Alinda Ad., Jdyla Vest., Pseudalinda Bttg., Pirostoma Mlldff., Uncinaria Vest., Strigillaria Vest.). Beide Färbungstypen finden wir in ab- geschwächtem Grade bei den Gruppen Oligo- ptychia Bttg., Papiülifera Bttg., Isabellaria Vest., welche sich auch mit Rücksicht auf ihre übrigen Merkmale als sogenannte Uebergangs- oder Mischtypen erweisen. In ähnlicher Weise äÄussert sich der Einfluss des Wohnortes und der Lebensweise auf die Skulptur ;petrophile u. auf Felsen klebende Arten sind mehr oder minder deutlich und auffallend gerippt, wogegen petrophile, aber zeitweise ver- borgen lebende Arten zumeist glatt erscheinen. Bei der Gruppe Olausiliastra Mlldff., welche mit Vorliebe an Baumstämmen und unter Steinen lebt, sich also den Mulmbewohnern nähert, sehen wir grösstenteils glatte Gehäuse, nur im Karste finden sich auch gerippte Formen, welche auf die abweichende Beschaffenheit des Wohn- ortes hinweisen. Die eigentlichen Mulmbowohner sind jedoch nur ausnahmsweise vollkommen glatt, in der überwiegenden Mehrzahl dicht radial, mitunter auch spiral gestreift; kommen dieselben ausnahmsweise auf Felsen vor, 80 finden wir auch unter diesen Arten kräftig bis flügelartig gerippte Formen (Porostoma dubia Uebersicht des Systems, Tafel 571, 572. 5) grimmeri A. Schm., — — floningiana Tschap., | zu systematischen Kategorien höherer Ordnung. Alinda plicata laticosta Bttg., Pirostoma pu- | Die Resultate meiner anatomischen Untersuch- mila sabljari Wagner). Schliesslich möchte | ungen reichen derzeit noch nicht aus, um auf ich darauf hinweisen, dass Clausiliiden vielfach | dieser Grundlage alle bekannten Clausiliiden auch auf beschränktem Fundorte in grosser | systematisch anzuordnen; dieselben umfassen Individuenzahl auftreten, es also keine auf-. | jedoch zahlreiche Arten der Alpen, Karpathen fallende Erscheinung ist, wenn unter den Tausen- | und Balkanländer, also einem Gebiet, welches den Exemplaren, welche gesammelt und unter- | dem grössten Teile des westlichen Verbreitungs- sucht werden, es auch zahlreiche, oft recht auf- | zentrums der Clausiliiden entspricht und die fallende individuelle Variationen gibt. wichtigsten Gruppen derselben beherbergt. Aus diesen Beobachtungen ergibt sich der Das im Folgenden angewendete System stellt Weg, welcher zu einem natürlichen System der | also nur ein weitmaschiges, zum Teil unvoll- Clausiliiden führt. Die Unterscheidung der | kommenes Netz dar, welches durch fortgesetzte Formen und Arten kann nur mit Berücksich- | Untersuchungen ergänzt werden muss. Die tigung der Schalenmerkmale sicher durchgeführt | anatomischen Figuren sind mit Reicherds Zeichen- werden; diese Meıkmale genügen noch zum | apparat (Wien) angefertigt und geben die Re- Teil, um kleinere Gruppen oder Formenkreise | sultate der Sektionen auch mit Rücksicht auf zusammenzufassen. Auf diesem Punkte ist das | die Dimensionen genau wieder. Aus diesem heute geltende System der Clausiliidae (vielfach | Grunde habe ich es unterlassen, die Dimensionen noch als Genus Clausilia Drap. bezeichnet) | der einzelnen Organteile, wie üblich, in Zahlen stehen geblieben. Systematische Kategorien | anzugeben; bei der Zartheit und Hinfälligkeit höherer Ordnung, also zunächst das Genus, er- | dieser Gebilde sind Messungen derselben doch fordern aber unbedingt auch die Kenntnis der | nur annähernd richtig und können jederzeit inneren Organisation, also die Anatomie der | auch an den Figuren ausgeführt werden (die Weichteile, nur diese ermöglicht eine richtige | Vergrösserung ist rechts unten bei den Figuren Beurteilung der Verwandtschaftsverhältnisse, | angeführt). also das Zusammenfassen verwandter Arten zu Bezüglich der Terminologie folge ich O. natürlichen Gruppen und verwandter Gruppen | Boettger. Uebersicht des Systems. Familia Clausiliidae. Subfamilia Alopiinae. Genus Alopia Ad. | Blasenstiels selten länger, aber oft dicker, als Der den Sexualorganen benachbarte Re- | der Blasenkanal. Die Radula nach der Zahnform traktor des Augenträgers verläuft zwischen Penis M x8 xR und Vagina. Der schlauchförmig zylindrische Mu ä 1—2 ir 3—x Penis geht hinten in ein deutlich abgesetztes, n F N } fadenförmiges Vas deferens über; im mittleren SEEN wa Drittel ist derselbe nach vorn umgebogen und Nur die Arten der Ostkarpaten. so mit dem hinteren Ende an der Vagina und Subgenus Herilla Bttg. Taf. 571, Fig. 5. dem vorderen Ende angeheftet; an der Um- biegungsstelle inseriert ein kräftig entwickelter Muse. retractor penis, weleher mitunter zwei- armig erscheint und mit dem anderen Ende zum Subgenus Medora Vest. Taf. 572, Fig. 11. Diaphragma verläuft; am Übergange des Penis Nur in den Küstengebirgen der Adria von in das Vas deferens ist häufig ein rudimentäres | Istrien bis Montenegro, sowie dem östlichen Unter- Flagellum, vor der Umbiegung ausserdem ein | italien. blindsackartiges Divertikel vorhanden, welches bei den einzelnen Gruppenin verschiedonemGradeent- | Subgenus Agathylla Vest. Taf. 572, Fig. 12. wickelt ist. Die Samenblase ist deutlich abgesetzt, In den Küstengebirgen der Adria vom Na- das immer kräftig entwickelte Divertikel des | rentatal bis nach Albanien. Nur im nordwestlichen und westlichen Balkan- gebiete. 6 Tafel 571, Subgenus Albinaria Vest. Taf. 571, Fig 9. Die Küstengebirge Albaniens, Griechenland mit den jonischen und ägäischen Inseln, Kreta und die ägä'schen Küstengebiete Kleinasiens. Subgen. Oristataria Vest. Taf.571, Fig. 6,7. Syrien. Genus Serbica Bttg. Taf. 573, Fig. 16. Der spindelförmige Penis in der Mitto deutlich verdickt, jedoch ohne blindsackartigem Diver- tikel und rudimentärem Flagellum. Das Diver- tikel des Blasenstiels stets länger, aber dünner wie der Blasenkanal; die übrigen Verhältnisse, wie bei Alopia Ad. Mit Rücksicht auf die Ver- hältnisse der Sexualorgane nähert sich diese Gruppe Delima, der eigentümliche Schliessapparat bedingt jedoch eine Sonderstellung. Verbreitung in Süd-Siebenbürgen, Banat u. dem östlichen Balkangebiet bis zum Ägäischen Meer. Hierher gehören: Serbica transiens Mlldff., 8. frauenfeldi Rm., 8. frivaldskyana Rm., S. mace- donica Rm., S. auriformis Mss., S. marginata Rm. 972, 979. Genus Delima Vest. Der Penis und das Divertikel des Blasenstiels wie bei Serbica Bttg., der Blasenstiel steht jedoch mit dem Retraktorensystem in Verbindung; die übrigen Verhältnisse wie bei Alopia Ad. In ' dieser Gruppe erreicht der Schliessapparat inner- halb der Subfamilie die höchste Entwickelung ; neben der kräftig entwickelten Mondfalte und einem entsprechenden Clausilium nimmt die Zahl der Gaumenfalten ab; Höhenformen zeigen aber auch hier rudimentäre Verhältnisse (Delima stentzi Rm.). Verbreitung: Südostalpen, Küstenländer der Adria, Sieilien, Malta, Tunis. Subgenus Delima s. str. Taf. 572, Fig. 15. Südostalpen und Küstenländer der Adria. Subgenus Siciliaria Vest. Taf. 572, Fig. 14. Sizilien, Malta. Subgen. Carinigera Mildff. Taf. 573, Fig. 18, Südserbien. Subfamilia Clausiliinae. Genus Olaustlia Drap. Olausiliastra Mldff. Der schlauchförmig zylindrische Penis mit deutlich abgesetztem fadenförmigem Vas deferens und kräftigem Muse. retractor penis ist wie bei Alopia nach vorn umgebogen, besitzt jedoch niemals ein blindsackartiges Divertikel. Der Blasenstiel steht mit dem Retraktorensystem in . Verbindung; das kräftig entwickelte Divertikel des Blasenstiels ist kürzer und nur wenig dünner wie der Blasenkanal. Der den Sexualorganen benachbarte Retraktor des Augenträgers verläuft zwischen Penis und Vagina. Die Radula nach der Zahnform M xS xR 3 = 2 3—x Die erste von Draparnaud in „Hist. nat. des moll. 1805* unter Clausilia angeführte Art ist Olaustilia bidens = Helix bidens Müll. = Clau- sılia laminata Mont.; diese Bezeichnung ist also zunächst auf jene Arten anzuwenden, welche der Gruppe Clausiliastra Mlldff. entsprechen. Subgenus Clausilia s. str. Taf. 571, Fig. 10. Subgenus Triloba Vest. Olaustilia sandrii R. Ol. thaumasia Stur. Genus Dilataria Vest. Taf. 573, Fig. 17. Der Penis in der Mitte spindelförmig ver- dickt; der Schaft des Blasenstiels auffallend länger als der Kanal, das Divertikel des Blasen- stiels etwas länger und dünner als der Blasen- kanal; sonst die Verhältnisse wie bei Olausilia Drap. Die eigentümlichen Verhält:isse des Schliessapparates bedingen die Sonderstellung als Genus. Genus Phaedusa H. et A. Adams. Taf. 573, Fig. 19. Aus dieser Gruppe, welche in ihrer ursprüng- lichen Auffassung anscheinend Heterogenes ver- einigt, habe ich nur Phaedusa jJaponica Urosse persönlich untersucht. Der schlauchförmig- zylindrische, nach vorn umgebogene Penis geht hinten in ein deutlich abgesetztes, fadenförmiges Vas deferens über und besitzt einen kräftigen M. retractor, welcher hinten vor dem Übergange in das Vas deferens inseriert. Der Schaft des Blasenstiels ist kurz, das kräftige Divertikel des Blasenstiels länger und dünner als der Blasen- kanal; Zahnform xR 3 2 Ir 3—x Die übrigen Verhältnisse wie bei Olausilia Drap. Nach Fr. Wiegmann erweist sich auch die Anatomie von weiteren 8 Arten (Ph. obesa gra- cilior Martens von Sumatra; Ph. platgauchen Mart., Phaedusa yokohamensis Ürosse; die weiteren Arten werden nicht namentlich an- geführt) als sehr übereinstimmend; es ist also anzunehmen, dass ein Teil der ostasiatischen Arten den bei Phaedusa japonica Ürosse an- gegebenen Verhältnissen entspricht und dem- Tafel 573— 576. | { entsprechend in dem Genus Phaedusa H. A. H. Adams zusammengefasst werden kann, welches im Systeme neben Olausilia Drap. und Dia- taria Vest. einen entsprechenden Platz findet. Die abweichenden Verhältnisse der Gehäuse weiterer ostasiatischer Clausiliiden lassen ver- muten, dass denselben auch Unterschiede in der inneren Organisation entsprechen, welche eine Sonderstellung bedingen. Subfamilia Metabaleinae. Genus Papillifera Vest. Taf. 574, Fig. 24. Der den Sexualorganen benachbarte Retraktor des Augenträgers verläuft zwischen Penis und Vagina. Der spindelförmige Penis mit einer deutlichen Anschwellung im vorderen Teile und kräftig entwickeltem Retraktor, hinten geht der- selbe allmählig verjüngt in das fadenförmige Vas deferens über. Der Schaft des Blasenstiels ist ziemlich lang und steht mit dem Retraktoren- system in Verbindung, der Blasenkanal kurz, das Divertikel des Blasenstiels viel länger als der Blasenkanal, aber verhältnismässig dünn und Taf. 573, Fig. 20, zart. Die Radula nach der Zahnform M xS xR 1 A > 1 Be Ich beschränke den Umfang dieses Genus zunächst wieder im Sinne Vest’s auf die Formen- kreise der P. bidens L. und P. leucostigma Rm., nachdem die anatomische Untersuchung einiger griechischer Arten abweichende Verhält- nisse ergeben hat und diesen auch Unterschiede im Schliessapparate entsprechen, Genus Isabellaria Vest. Taf. 574, Fig. 21. Der schlauchförmig zylindrische Penis ohne Anschwellung im mittleren Teil, dafür mit einem langen blindsackartigen Divertikel. Die übrigen Verhältnisse wie bei Papillifera Vest. Isabel- laria saxicola Pfr, J. lophauchena Stur. Genus Oligoptychia Bttg. Taf. 574, Fig. 23. Der annähernd keulenförmige, im hinteren Teile leicht verdickte Penis geht in ein deutlich abgesetztes, fadenfürmiges Vas deferens über, welches nur gegen die Einmündung in die Samenrinne zu oft wesentlich dicker erscheint; am Übergange ein rudimentäres Flagellum. Ein kräftiger, mitunter langer und zweiarmiger Musc. retractor penis inseriert verhältnismässig weit hinten am Übergange in das Vas deferens. Der Blasenstiel sehr kurz, der Blasenkanal lang und kräftig mit deutlich abgesetzter Samenblase; das Divertikel des Blasenstiels lang, aber sehr dünn und zart (von Wiegmann als Appenticula bezeichnet). Die übrigen Verhältnisse wie bei Papülifera Vest. Auch in dieser Gruppe lassen sich zwei durch ihre Organisation und die Verhältnisse des Schliessapparates deutlich unterschiedene, wenn auch verwandte Gruppen unterscheiden. Eine sichere Trennung erfordert die anatomische Untersuchung aller in Frage kommenden Arten; dies wurde bis jetzt bei nachstehenden Arten durchgeführt. Oligoptychia laevieollis Ch., O fausta Pfr., O. brunnea Rm., O. bicarinata Rm., O. gracilima Ret. Subgenus Thalestris Lindholm. Thalestris sobrievskii Rosen. Genus Pleioptychia n. Taf. 574, Fig. 22. Penis verlängert spindelförmig, hinten all- mählig und nicht deutlich abgesetzt in ein an- fänglich diekeres, im mittleren Teile fadenförmig dünnes, gegen die Einmündung in die Samen- rinne aber wieder dickeres Vas deferens über- gehend; ein blindsackartiges Divertikel am Penis fehlt; der Musc. retractor penis inseriert ver- hältnismässig weit hinten am Übergange in das Vas deferens. Der Blasenkanal lang und kräftig entwickelt, das Divertikel des Blasenstiels viel kürzer, sehr dünn und zart, also rudimentär; die übrigen Verhältnisse wie bei Oligoptychia Bttg. Die ein- zige anatomisch untersuchte Art ist Pleioptychia cilicica Näg., welche sich auch mit Rücksicht auf das Gehäuse und besonders den Schliess- apparat von den Formen des Genus Oligoptychia Bttg. gut unterscheidet (Spirallamelle gut ent- wickelt, ebenso neben der langen Prinzipalfalte noch eine echte Gaumenfalte). Genus Laminifera Btig. Taf. 576, Fig. 33. Der verlängert spindelförmige Penis ist mit seinem hinteren Drittel nach vorn umgebogen und geht hinten in ein deutlich abgesetztes, langes, fadenförmiges Vas deferens über; am Übergange ein rudimentäres Flagellum. Der lange Musc. retractor ist zweiarmig und inseriert im vorderen und hinteren Drittel des Penis. Der lange Blasenkanal steht nicht mit dem Retraktorensystem in Verbindung, die Samen- blase liegt auf der Nierenbasis. Das sehr dünne und zarte Divertikel des Blasenstieles ist rudi- mentär. Die Radula nach der Zahnform M xS xR u ae: Die übrigen Verhältnisse wie bei Papillifera Vest. Laminifera pauli Mab. 8 Tafel’ 379, 576. Genus Fusulus Vest. Taf. 575, Fig. 26. Der zylindrische Penis mit einem deutlichen Musc. retractor, welcher zum Diaphragma ver- läuft; von der Insertion des M. retractor erscheint der Penis oder vielmehr der Übergang in das Vas deferens auffallend verdünnt und schlingen- förmig nach vorn gebogen; der folgende zur Samenrinne verlaufende Teil des Vas deferens ist aber wieder dicker wie der Penis. Der kurze Schaft des Blasenstiels steht mit dem Retraktorensystem in Verbindung; der lange Blasenkanal endet in der auffallend grossen, deutlich abgesetzten Samenblase; das dünne, zarte Divertikel des Blasenstiels ist rudimentär. Die Radula nach der Zahnform xS xR M dan ee, Die übrigen Verhältnisse wie bei Papellifera Vest. Genus Graciliaria Bielz. Taf. 575, Fig. 25. Der schlauchförmig zylindrische Penis mit verhältnismässig zartem, aber deutlichem Muse. retractor, welcher zum Diaphragma verläuft; hinter der Insertion des M, retractor geht der Penis allmählig in ein deutlich dünneres, langes, aber nicht fadenförmiges Vas deferens über. Der kurze Schaft des Blasenstiels steht mit dem Retraktorensystem in Verbindung; der lange Blasenkanal mit verhältnismässig grosser, deut- lich abgesetzter Samenblase; das dünne, zarte Divertikel des Blasenstiels ist rudimentär. Die Radula nach der Zahnform M xS xR ern Die übrigen Verhältnisse wie bei Papillifera Vest. Graciliaria filograna Rm. Genus Reinia Kobelt. Taf. 576, Fig. 29. Die mir vorliegende Reinia variegata A. Ad. hat nach den mangelhaften und stark geschrumpf- ten Exemplaren, welche mir zur Untersuchung vorliegen, einen spindelförmigen Penis mit deut- lich abgeseiztem fadenförmigen Vas deferens und einem deutlichen Muse. retractor. An dem langen Blasenstiel mit deutlich abgesetzter Samenblase habe ich kein Divertikel nachge- wiesen. Wiegmann gibt jedoch ein solches als „winziges Rudiment“ an; es ist also als rudimentär zu bezeichnen. Die Radula nach der Zahnform M xS xR 3 ar 2 a; 3—x ’ die übrigen Verhältnisse wie bei Papillifera Vest. In der Subfamilie der Metabaleinae vereinige ich eine Anzahl von Gruppen, welche sich in mehrfacher Richtung als Übergangsglieder zwischen den anderen Hauptgruppen der Olausi- liidae erweisen. Bei allen Gruppen der Metabaleinae verläuft der den Sexualorganen benachbarte Retraktor des entsprechenden Augenträgers zwischen Penis und Vagina; bei allen Gruppen ist auch ein Muse. retractor penis vorhanden, welcher zum Diaphragma verläuft, bei Fusulus und Gracili- aria erscheint derselbe jedoch deutlich schwächer, wodurch ein Übergang zu den Verhältnissen bei Pirostoma mit rudimentärem und Balea, Alinda mit fehlendem M. retractor gebildet wird; auch die Umbiegung des hinteren Penisendes ist hier noch regelmässig vorhanden, erinnert aber bei den Gruppen Fusulus und Graciliaria bereits auffallend an die schleifenartige Biegung des Penis bei Pirostoma. Bemerkenswert sind ferner die Verhältnisse am Vas deferens; bei den Gruppen Papülrfera, Isabellaria, Oligoptychia, Laminifera sehen wir das Vas deferens noch fadenförmig dünn, lang und vom Penis deutlich abgesetzt; bei Oligoptychia erscheint schon der hintere in die Samenrinne mündende Teil des- selben stärker verdickt, bei Pleioptychia ist auch der vordere Teil dicker, so dass der Übergang zuın Penis allmählich erfolgt und nur der mitt- lere Teil des Vas deferens fadenförmig dünn bleibt; bei Gracıliaria ist das Vas deferens nicht mehr fadenförmig, wenn auch noch dünner wie der Penis; bei Fusulus ist das Vas deferens nur am Übergange zum Penis dünn, in seinem hinteren Teile aber schlauchförmig verdickt, also ein Verhältnis, wie wir es regelmässig bei den Baleinae finden. Besonders auffallend sind ferner die Verhältnisse am Blasenstiel und seinem Divertikel; fast in allen Gruppen besteht eine Verbindung des Blasenstiels mit dem Retrak- torensystem, wo dies nicht nachgewiesen wurde (Laminifera, Reinia, Pleioptychia), kann die Präparation mangelhaft gewesen sein. Bei Pa- pilifera und Isabellaria ist ein verhältnismässig langer Schaft des Blasenstiels vorhanden, der Blasenkanal ist kurz und dick, das Divertikel des Blasenstiels jedoch auffallend dünn, lang und fadenförmig; also ein Übergang zu den Verhältnissen bei Oligoptychia und Pleioptychia, wo der Schaft des Blasenstiels kurz, der Blasen- kanal lang und kräftig, das Divertikel des Blasenstiels immer kürzer als der Blasenkanal und so dünn ist, dass es weiter den Übergang zu den rudimentären Formen dieses Organteiles darstellt, wie wir es bei den Gruppen Fusulus und Graciliara, allgemein jedoch in der Subfamilie Baleinae beobachten. Die Radula weist beide in dieser Familie beobachteten Zahnformen auf. Auch mit Rücksicht auf das Gehäuse finden wir hier Merkmale der anderen Hauptgruppen Matel 9795, 910. I vereinigt, wie auch die Lebensweise sehr ver- schieden ist. Der Schliessapparat erreicht bei Papillifera und Oligoptychia einen hohen, viel- leicht den höchsten Grad der Entwickelung, in- dem ein vollkommener Verschluss vorzüglich durch die sehr entwickelte Mondfalte und ein entsprechendes Clausilium bewirkt wird, während die Gaumenfalten, sowie die Spirallamelle auf- fallend schwach entwickelt, zum Teile rudimen- tär erscheinen, Subfamilia Baleinae. Der den Sexualorganen benachbarte Retrak- tor des entsprechenden Augenträgers verläuft frei neben diesen Organen. Ein vom Penis deutlich ab- gesetztes fadenförmiges Vas deferens ist nicht vor- handen, sondern Penis und Vas deferens bilden im Zusammenhange einen mehr minder langen zylindrischen Schlauch, welcher langsam und wenig verjüngt in die Samenrinne mündet. Der vordere, bei einigen Gruppen dünnere Teil des Penis ist entweder nur leicht winkelig geknickt oder schleifenartig gebogen. Ein deutlicher, zum Diaphragma verlaufender Musc. retractor penis ist nicht vorhanden, nur bei Arten der Gruppe Pirostoma Vest. werden an der schleifen- artigen Biegung des Penis feine Muskelbündel Beobachtet, welche wohl als rudimentärer M. retractor aufzufassen sind; sonst erscheint der Penis durch kurze Muskelzüge an den vereinigten Retraktor für den grossen und kleinen Tentakel angeheftet. Der kurze Schaft des Blasenstiels steht mit dem Retraktorensystem in Verbindung; der Blasenkanal ist lang und kräftig mit zumeist undeutlich abgesetzter Samenblase; das Diver- tikel des Blasenstiels ist immer dünn und zart, mitunter aber lang und spiral gewunden. Die Radula nach der Zahnform M 5 2: xR a 2 Bu Genus Balea Prid. Taf. 575, Fig. 28. Der spindelförmige Penis geht ohne Absatz in das verhältnismässig kurze, schlauchförmige Vas deferens über, ein Muse. retractor fehlt immer, dafür hängt der Penis durch feine Muskel- züge mit der Vagina und dem Blasenstiel zu- sammen. Die übrigen Verhältnisse wie oben. DBalea perversa L. Rossmässler, Iconographie. Neue Folge XXI. Genus Alinda H. et A. Ad. Der Penis erscheint im vorderen Teile mehr minder deutlich winkelig gebogen und geht ohne deutliche Grenze in ein langes schlauchförmiges Vas deferens über; ein Musc. retractor fehlt; die übrigen Verhältnisse wie oben. | Subgenus Alinda s., str. Taf. 575, Fig. 27. Syn. Pseudalinda Bitg. Subgenus Idyla Vest. Taf. 576, Fig. 30. Syn. Strigilaria Vest. Subgenus Euxina Bttg. Der Anatomie noch bekannt. sehr unvollkommen Subgenus Mentissa Bitg. Alinda (Mentissa) detersa Im. entspricht mit Rücksicht auf die innere Organisation voll- kommen dem Genus Alinda. Genus Wagneria Hesse. Die Anatomie unbekannt. Taf. 576, Fig. 31. Der kurze Penis ist schleifenartig umgebogen; an der Umbiegung ist ein zarter Muskelstrang erkennbar, welcher als rudimentärer Musc. re- tracior penis bezeichnet werden muss; hinter der Schleife erscheint der Penis auffallend dünn und geht nun allmählich dicker werdend in ein spindelförmiges Vas deferens über, welches im mittleren Teile viel dicker als der Penis ist; die übrigen Verhältnisse wie oben, Genus Pirostoma Vest. Subgenus Pirostoma Ss. sir. Subgenus Cusmicia Brus. Taf. 576, Fig. 32. Das Divertikel des Blasenstiels dünn und zart, aber auffallend lang und dicht spiral gewunden; die übrigen Verhältnisse wie bei Alinda Ad. Karpaten und die nördlichen Balkanländer. Genus Uneinaria Vest. Genus Serrulina Mouss. Anatomie nicht bekannt. Östliche und südliche Pontusländer, sowie der Südosten der Balkanhalbinsel. Genus Micropontica bBttg. Die Anatomie ungenügend bekannt. Pontusländer und der Südosten der Balkan- halbinsel. Subfamilia Alopiinae. Genus Alopia H. et A. Adams (erweitert). Das Genus wird am besten durch die oben angeführten anatomischen Merkmale gekenn- zeichnet. Der Schliessapparat ist vielfach un- vollkommen; bei den Höhenformen mehr minder obsolet, lässt sich ein bestimmter, die einzelnen Gruppen kennzeichnender Typus desselben nur bei Formen aus den unteren Gebirgslagen, sowie der Talregion feststellen. Im allgemeinen sehen wir bei diesen am besten entwickelten Arten des Genus alle wesentlichen Teile des Schliess- apparates auftreten, nur die Mondfalte bleibt bei Serbica Bttg. immer rudimentär, bei Alopia s. str. fehlt sie nahezu konstant. Bei allen Gruppen des Genus wird ferner eine eigentüm- liche Färbung der Schale beobachtet, welche da- durch entsteht, dass das hornfarbene bis dunkelrot- braune und durchscheinende Gehäuse noch eine milchig opake Öberflächenschicht besitzt; je nach der Dicke und Ausbreitung dieser opaken Schicht erscheinen die Gehäuse entweder kalk- artig weiss, gelblich, bläulich oder stumpfblau ; häufig ist die opake Oberflächenschicht nur als fadenförmig begrenzte Zone entlang der Naht vorhanden. Mit Rücksicht auf die Skulptur der Schale sehen wir selbst bei den gleichen Arten bald glatte (d. h. nur mit undeutlichen Zuwachs- streifen versehen), bald mehr minder kräftig gerippte Gehäuse; niemals sind diese aber hier gestreift und gestrichelt, ebensowenig sind Spiral- linien beobachtet worden. Bei den Gruppen Alopia s. str., Albinaria Vest und Cristataria Vest. sehen wir sowohl rechts als links gewundene Gehäuse, indem die einzelnen Arten entweder nur rechts oder nur links, schliesslich aber sowohl rechts- als links- gewunden auftreten. Diesystematische Bedeutung dieser Erscheinung ist zu verschiedenen Zeiten und bei verschiedanen Familien der Mollusken ungleich und abweichend beurteilt worden. Rossmässler und E. A. Bielz haben die Windungsrichtung auch bei Alopien ursprünglich nur alsindividuelle Variation aufgefasst, während A. Schmidt dieses Merkmal entscheidend für die Artbegrenzung erachtete. Ich gehe bei der Beurteilung dieser Erscheinung von der Be- obachtung aus, dass eine abnorme Windungs- richtung zwar selten, aber bei vielen Familien und zahlreichen Arten der Gastropoden auftritt; dass dieser abnormen Windungsrichtung ein situs viserum inversus entspricht, ist bekannt, ebenso, dass ein solcher situs viserum inversus bei zahlreichen symmetrisch gebauten Tieren über- haupt und schliesslich auch beim Menschen be- obachtet wurde; in diesem Falle ist es aber noch Niemandem eingefallen, von einer neuen Art zu reden. Bei einzelnen Familien tritt die Erscheinung der beiderseitigen Windungsrichtung häufig, bei einzelnen Arten regelmässig auf (Buliminidae, Pupidae, Achatinellidae, Amphi- dromus etc). Auch bei den Clausiliiden ist diese Erscheinung nicht so selten, wie frühere Autoren glaubten; ich kenne dieselbe bei zahl- reichen Arten und habe die betreffenden Exem- plare zufällig gefunden; nur in solchem Falle spricht man sonderbarer Weise nur von einer individuellen Variation, einer deviatio dextrorsa. Es besteht also gar kein Grund, die abnorme Windungsrichtung allein als wesentliches Merk- mal aufzufassen; kommt dieselbe bei sonst voll- kommen übereinstimmenden Exemplaren einer Art vor, so hat sie die Bedeutung einer indi- viduellen Variation. Subgenus Alopia s. str. Das blindsackartige Divertikel des Penis fehlt bei einigen Höhenformen vollkommen oder ist nur durch eine einseitige Verdickung angedeutet. Der Schliessapparat ist vielfach rudimentär und immer unvollkommen, indem selbst bei den am besten entwickelten Talformen eine deutliche Mondfalte fehlt. Die Entwickelung des Schliessapparates geht in der Weise vor sich, dass zunächst nur Ober- und Unterlamelle angedeutet erscheinen; erstere durch ein Knötchen auf der Mündungswand, letztere durch eine faltenartige Erhebung auf der Spindel. Die Gaumenfalten werden zunächst als Knötchen sichtbar und entwickeln sich zu- erst zu einer deutlichen Prinzipal- und einer oberen oder ersten Gaumenfalte: nun folgt die Basalfalte (untere oder 4. Gaumenfalte) zunächst als Knötchen, mit ihr treten die Spirallamelle, Tafel 576. 19 die Spindelfalte und schliesslich das Clausilium auf. Das Clausilium entwickelt sich aus einer teilweise losgelösten Falte der Spindel und stellt zunächst einen stielartigen Fortsatz dar, welcher sich vorn zur Platte verbreitert; der Stiel bleibt zunächst gerade, während die Platte bald rinnen- förmig ausgehöhlt und vorn ausgerandet er- scheint. Durch diese Ausrandung (oder Ein- kerbung) wird der vordere (oder untere) Teil der Platte in zwei Lappen geteilt, von welchen der Spindellappen immer länger bleibt und einen mehr minder spitz ausgezogenen Fortsatz dar- stellt, während der Aussenlappen oft nur einen winkligen Vorsprung darstellt. Mit der weiteren Entwickelung des Schliessapparates erfährt das Clausilium eine spirale Drehung (auch als S- förmige Biegung bezeichnet); diese spirale Drehung entspricht der Windung des letzten Umganges und muss um so stärker werden, je tiefer der Schliessapparat liegt. Die Gehäuse sind rechts und links ge- wunden; einzelne Arten weisen beide Win- dungsrichtungen auf. Die Formen der Gruppe Alopia s. str. sind heute auf einige inselförmig isolierte, verhältnis- mässig kleine Gebiete der Östkarpaten beschränkt. Diese inselförmigen Verbreitungsgebiete finden zum Teil ihre Erklärung in den geologischen Verhältnissen, indem die Alopien auf die Schichten des Alttertiärs, der Kreide-, Jura- und Trias- formation, beschränkt sind, welche dort nur stellenweise an der Gebirgsbildung Teil haben. Das Verständnis dieser anscheinend ältesten Gruppe der lebenden Clausiliiden wird wesent- lich durch eine Erörterung über die Herkunft der alpinen Molluskenfauna und damit der Alo- pien gefördert. Nach den heute geltenden An- schauungen wurde im Verlaufe der Eiszeiten auch die Hochgebirgsfauna vollkommen ver- nichte. Am Ende der Eiszeiten waren dem- nach die Höhenregionen der Alpen und Kar- paten, ebenso aber auch der grösste Teil der Talregionen in diesen Gebieten molluskenleer. Heute finden wir aber gerade in den genannten Höhenregionen eine durch Formenreichtum und Individuenzahl ausgezeichnete Molluskenfauna; diese Mollusken mussten demnach nach dem Eintreten günstiger Klima- und Lebensverhält- nisse irgendwoher eingewandert sein. Eine Wanderung der Land- und Süsswassermollusken kann in ausgedehnter, das Verbreitungsgebiet wesentlich beeinflussender Weise nur durch passive Ortsveränderung erfolgen; ausgeschlossen erscheint es aber, dass Mollusken aus der Tal- region aktiv die Bergspitzen erklettern und so in Höhenlagen von 2000-3000 m gelangen; aber auch passiv ist dies in einem Masse, wie sie die Neubesiedelung aller heute bewohnten Höhenregionen bedingt, unmöglich. Eine Wande- rung der Mollusken über Berg und Tal, wie heute vielfach angenommen wird, widerspricht allen Beobachtungen über aktive und passive Ortsveränderungen der Mollusken. Die wichtigste Rolle bei der Wanderung der Landmollusken spielt unter den passiven Bewegungsmitteln das fliessende Wasser, eine geringere die Schwer- kraft (Herabrollen über schiefe Ebenen); beide Momente wirken bergab. Für eine Bewegung nach aufwärts kommt nur die aktive Bewegung, das zufällige Übertragen durch Tiere, bei ganz kleinen Formen wohl auch die bewegte Luft in Betracht. Wer den unendlichen Formen- und Individuenreichtum der hochalpinen Mollusken- fauna kennt, wird eine Entstehung derselben durch die angeführten Momente nicht für mög- lich halten. Die alpine Molluskenfauna beherbergt aber neben Arten, welche in mehr minder modi- fizierter Form auch in den Talregionen ver- breitet sind, eine Anzabl zum Teile sehr auf- fallender Arten (Campylaeen, Pupiden, Clausi- liiden), welche heute auf gewisse Höhenregionen beschränkt, hier aber auf vollkommen isolier- ten Bergspitzen und Graten verhältnismässig weit verbreitet sind, den zwischenliegenden Tal-- regionen jedoch vollkommen fehlen (Uylindrus obtusus Drap. in den nördlichen Kalkalpen; Camp. phalerata Rm., Ü. schmidti Rn. in den südlichen Kalkalpen; Camp. hessei Kimak., C. aethriops Bielz in den Ostkarpaten). Die Wande- rungstheorie zwingt zu der Annahme, dass diese Arten aus irgend einer Gegend, die bis heute noch nicht eruiert wurde, eingewandert sind, die Talregionen aber merkwürdigerweise über- sprungen haben. Meine Beobachtungen über die heutige alpine Molluskenfauna veranlassen mich zu der Annahme, dass die Elemente der- selben die Eiszeiten an Ort und Stelle über- dauerten, also in den Gebirgen selbst Zufluchts- stätten fanden, von welchen später eine Neu- besiedelung stattfinden konnte. Diese Zufluchts- stätten waren jene Bergspitzen und Grate, welche auch während der Eiszeiten über die Gletscher hinausragten und im Sommer eine dem heutigen alpinen Sommer mehr minder entsprechende, kurze Vegetationsperiode erlebten. Solche Zu- fluchtsstätten befanden sich vorzüglich in den Süd- und Ostalpen, sowie den Ostkarpaten, wo die Eisverhältnisse während der Eiszeiten un- gleich günstigere waren als in den westlichen und nördlichen Teilen dieser Gebirge. Von diesen Orten konnte eine Neubesiedelung der verödeten Gebiete erfolgen und zwar sowohl der Höhen als der Talregionen, indem die Wanderung nach abwärts rasch erfolgen kann. So findet auch die Erscheinung eine genügende Erklärung, dass wir heute in den Tälern der 2* 12 Tatelro77. Alpen und Karpaten vorzüglich eine verarmte und mehr minder modifizierte Höhenfauna an- treffen; erst in Gegenden, wo die ursprüngliche, autochthone Talfauna auch während der Eis- zeiten erhalten blieb, finden wir wesentliche Unterschiede zwischen Tal- und Höhenfauna. Die Alopien der Ostkarpaten sind mit Rück- sicht auf diese Ausführungen nicht in ihre jetzigen Wohnorte eingewandert, sondern haben die Eiszeiten auf einigen Bergspitzen überdauert; die entsprechenden Talformen sind ausgestorben und dürften Herillen gewesen sein. Das heutige Verbreitungsgebiet der Alopien etc. besteht zum Teile aus einigen, mehr minder (besonders geo- logisch) isolierten Gebirgsstöcken. Es ist schon früheren Beobachtern aufgefallen, dass jede einzelne dieser Berggruppen eigentümliche Vormenreihen der Alopien beherbergt; dies er- klärt sich nun durch die Annahme, dass alle Alopiaformen einer Berggruppe von einer ge- meinsamen Zufluchtsstätte aus die umliegenden Hänge und Schluchten neu besiedelt haben. Die Formen einiger Gebirgsspitzen sind also als Stammformen aller der zahlreichen Lokalformen zu betrachten, welche heute die Hänge und Schluchten bis in die Talregion in unendlicher Zahl bewohnen. Diese Stammformen haben als hochalpine Höhenformen einen rudimentären bis obsoleten Schliessapparat. Mit dem allmählichen Herabsteigen aus der alpinen Region beobachten wir eine zunehmende Entnickelung des Schliess- ‚apparates von der Baleaform zur echten Clau- silie; gleichzeitig erfahren auch andere Merk- male mit abnehmender Seehöhe eine Umwand- lung, so wird die opake Olerflächenschicht des Gehäuses schwächer, um in der Talregion bis auf einen weissen Nahtfaden vollkommen zu schwinden. Einige der erwähnten Stammformen zeigen ferner regelmässig beide Windungsrichtungen des Gohäuses bei vollkommcener Übereinstimmung der übrigen Merkmale; an einigen Lokalitäten finden wir eine Anzahl von Exemplaren rechts-, eine Anzahl linksgewunden; das Verhältnis der rechts- und linksgewundenen Exemplare ist an den einzelnen Lokalitäten ungleich, bald über- wiegen die rechts-, bald die linksgewundenen; schliesslich erscheinen alle Exemplare eines enger begrenzten Fundortes einseitig gewunden. Seit A.Schmidt begründet aber jede Windungs- richtung für sich eine besondere Art und so finden wir dieselben heute nicht nur besonders benannt, sondern vielfach als Typus von be- sonderen, rechts- oder linksgewundenen Formen- reihen aufgefasst. Mt der zunehmenden Ver- grösserung der Verbreitungsgebiete entwickelten sich aus den Stammformen an einzelnen Lokali- täten infolge der Anpassung an die geänderten ' Verhältnisse zahlreiche,mehr minder abweichende Lokalformen; auch bei einem Teile dieser Lokal- formen bleiben beide Windungsrichtungen er- halten, doch wird eine derselben seltener, bis schliesslich nur einseitig gewundene Formen auftreten. Diese Beobachtung deutet vielleicht den Vorgang an, wie die einseitig gewundenen Molluskenformen sich aus Stammformen ent- wickeln konnten, welche noch beide Windungs- richtungen aufweisen; im vorliegenden Falle gewinnen wir weitere Anhaltspunkte, um die zahlreichen Alopiaformen der Ostkarpaten in einer den natürlichen Verhältnissen entsprechen- den Weise anzuordnen. Herr von Kimakowiez geht in seiner Publi- kation: „Prodromus einer Monographie des Olau- silia-Subgenus Alopia H. et A. Adams, Herr- mannstadt 1893“ von ähnlichen Gesichtspunkten aus, indem er die lebenden Alopiaformen auf- fünf Typen zurückführt; diese Typen wählt und beurteilt er aber lediglich nach der Entwickelung des Schliessapparates und der Windungsrichtung; auch dieser Autor macht ferner die Beobachtung, dass einzelne Berggruppen eigentümliche Alopia- formen beherbergen, welche eine enge Zu- sammengehörigkeit und nahe Verwandtschaft er- kennen lassen; die Windungsrichtung beeinflusst jedoch Herrn v. Kimakowiez in dem Grade, dass die Beachtung des Verbreitungsgebietes der einzelnen Stammformen nur dann bei seiner Einteilung zur Geltung kommt, wenn die be- treffenden Formen einseitig gewunden sind. Zur Begründung der auf diese Weise komplizierten Verhältnisse müssen dann ausgedehnte Wande- rungen einzelner Formen über Berg und Tal angenommen werden. Ein grosses Verdienst hat sich Herr von Kimakowicz um die Richtigstellung der äusserst verwickelten Synonymie erworben; auch hier hat ihn die Windungsrichtung verhindert voll- kommenes zu leisten und den gordischen Knoten vollkommen zu trennen. 1. Alopia (Alopia) glauca Biela. Taf. 577, Fig. 34 Sexualorgame, Fig. 35 —36 vom Nagy Hagymas, Fig. 37 vom Rareul. Balea glauca Bielz (part) in Verhandl. d. siebenbürg. Ver. p. 120, 1853 und Fauna Stebenbürg. p. 106, 1867. Olaustlia glauca FRossm. (part) im Icon. sub No. 954, 1859. Olausilia (Alopia) binodis Kimakowiez in: Bei- trag 2. Moll. Fauna Siebenbürg. IL. Nachtrag, p. 26, 1893. Verbreitungsgebiet: die Berggruppen des Nagy Hagymas mit den Ausläufern Terkö, Öesem, Gyilkos, Tarhavas und Egyeskö im Quellgebiete Tafel 577. 13 der Aluta, Höhenlagen bis 1800 m. Bergstock des Cialho in der Moldau nördöstlich vom Tölgyes-Pass, Höhenlagen bis 2000 m; Berg- stock des Rareul bei Kimpolung in der Buko- vina, Höhenlagen bis 1900 m. Diese drei Lo- kalitäten sind sowohl räumlich, als auch durch Gebiete kristallinischer Schiefer geschieden, liegen aber im Bereiche der Kreide-, Jura- und Triasformation. E. A. Bielz beschreibt diese Art zuerst mit ausreichender Diagnose und genauer Fundorts- angabe (Kalkgebirge bei Szt Domokos, also die Gruppe des Nagy Hagymas), unterscheidet die gerippte Form derselben als — latens Pfr., welche wohl um einige Monate früher, aber mit unrichtiger Fundortsangabe (Bukarest) publiziert wurde; erst an zweiter Stelle führt Bielz auch den Bergstock des CUsukas als Fundort an, wo bis heute nur Alopia Canescens Charp. nach- gewiesen wurde, Die Bezeichnung Alopia glauca Bielz hat also unbedingt für die nahezu glatte oder schwach gestreifte Form, welche ich auch mit Rücksicht auf den zumeist schwächer ent- wickelten Schliessapparat als Stammform be- trachte, die Priorität. Eine genügende Be- schreibung und Abbildung wurde hier noch nicht gebracht, den sub No. 954 werden unter den Fundorten zuerst Csukäs und Tessla angeführt und auch die Abbildung dürfte mit Rücksicht auf die deutliche Oberlamelle einer Alopia ca- nescens Charp. entsprechen. „Gehäuse links gewunden,spindelförmig,durch- scheinend, leicht glänzend bis matt; rotbraun bis dunkelbraunviolett mit weisser Zone um die Mündung und lebhaft weissberandeter Nabt; die opake Oberflächenschicht ist nur ausnahmsweise durch einen schwachen bläulichen Anflug an- gedeutet. Die Skulptur besteht auf den mitt- leren Umgängen aus feinen bis undeutlichen Zuwachsstreifen, welche vor der Mündung in dichte, ziemlich kräftige Rippchen übergehen, an der Naht häufig stärker werden und daselbst feine strichförmige Papillen darstellen. Der Übergang von dieser mehr glatten Form zur gerippten Alopia glauca latens Pfr. vollzieht sich allmählich, indem die Zuwachsstreifen von der Naht aus allmählich kräftiger werden, aber zunächst mit dem Gehäuse gleichgefärbt und ungleichmässig bleiben. Das Gewinde besteht aus 9—10 kaum gewölbten Umgängen, welche durch eine seichte Naht geschieden werden; der letzte steigt vorn langsam und wenig hinauf und ist an der Basis gerundet; die ovale oder kurz birnförmige Mündung weicht unten etwas zurück, ist im Gaumen gelbbraun mit einem schwachen, punktförmigen Gaumencallus unter dem Sinulus; der abgerundete Sinulus ist deut- lich etwas hinaufgezogen. Der zusammenhängende gelbliche Mundsaum ist kurz gelöst oder nur wen'g angelegt, ausgebreitet, am Rande schwach umgeschlagen und deutlich lippenartig verdickt; die Lippe unter dem Sinulus leicht verdiekt. Der immer rudimentäre bei einzelnen Exemplaren nahezu obsolete Schliessapparat besteht aus einer schwach entwickelten Oberlamelle, welche nur im besten Falle eine niedrige, kurze Leiste dar- stellt, vielfach in zwei Knötchen aufgelöst ist, schliesslich punktförmig wird oder vollkommen erlischt; die ebenfalls schwache Unterlamelle besteht aus einer kurzen bogenförmigen Er- hebung der Spindel, welche bei senkrechtem Einblick in die Mündung wenig vorspringt, aber noch deutlich sichtbar ist. Eine niedrige, kurze Gaumenfalte wird nur bei einzelnen Individuen beobachtet. H=15,D=4 mm, Fundort: Nagy Hagymas. HK == 14,0) =4,2 mm, „ ..2.Cialho, Hl, 2° 3,dmm, 9,5... shareul. Sexualorgane: Deı Penis verhältnismässig lang und schlauchförmig ohne Andeutung eines blindsackartigen Divertikels und allmählich vor- jüngt in das verhältnismässig kurze Vas deferens übergehend; das Divertikel des Blasenstiels eben- falls auffallend lang und dick; die untersuchten Exemplare vom Cialho in der Moldau. Durch diese Verhältnisse weicht Alopia glauca Bielz auffallend von den übrigen bisher untersuchten Formen der Gruppe ab; das blindsackartige Divertikel des Penis ist aber auch bei anderen Höhenformen, so bei Alopia lactea Bielz vom Bucsecs schwach entwickelt und oft nur durch eine einseitige Verdiekung angedeutet; schliesslich ist über diese Verhältnisse bei der mit Rücksicht auf das Gehäuse nahestehenden Alopia camescens COharp. derzeit noch nichts bekannt und kann diese den Übergang vermitteln. Alopia glauca Bielz erscheint mit Rücksicht auf die Verhältnisse der Schale nur wenig ver- änderlich, dies ist um so auffallender, als sie von drei isolierten, räumlich entfernten Lokali- täten bekannt geworden ist. 2. Alopia (Alopia) glauwca latens Pfeiffer, Rossm. Icon. I v. 6 No. 1687 (Boettger). Gehäuse grösser, schlanker mit dichten gleich- mässigen schiefen Rippenstreifen oder Rippchen, welche bald mit dem Gehäuse gleichfarbig, bald weiss erscheinen. Der Schliessapparat ist besser entwickelt, eine Gaumenfalte tritt sehr häufig auf, ist länger und leistenförmig erhoben. H = 16,5—18, D = 3,5 —4 mm. Fundorte: Gruppe des Nagy Hagymas und Cialho. Diese Form ist zunächst nur individuelle Variation, indem sie mit der typischen Form gemengt und durch Übergangsformen verbunden 14 Tafel 577, 578. auftritt; an einzelnen Lokalitäten (namentlich in geringerer Seehöhe) herrscht dieselbe ausschliess- lich und charakteristisch entwickelt vor. 3. Alopia(Alopia)canescens Oharpentier. Taf. 577, Fig. 38 Osukas-Spitze, Fig. 39, 40 Pıroska. Olausilia canescens Charpentier in Journ. d. Conch. v. III, p. 361, No. 22, 1852, nec kossm. Icon. I, v. 3, No. 955, 1867. Clausilia glorifica Rossmässler in Mal. Bl. III, ». 198, 1852 und Rossm. Icon. No. 953, 1859. Balea glauca Bielz (part) in Verhandl. d. sieben- bürg. Ver. p. 120, 1853 und Fauna Stebenbürg. p. 106, 1867. Clausilia (Alopia) glauca Kimakowiez in Beitrag I z. Moll. Faun. Siebenbürg. p. 43, 1883. Olausilia (Alopia) canescens Kimakowicz in Bei- trag III z. Moll. Fauna Siebenbürg. p. 28, 1893. Verbreitungsgebiet der Formenreihe: Gebirgs- stock des Csukäs, südöstlich von Kronstadt in Siebenbürgen mit Höhenlagen bis 1900 m; ein- zelne Lokalitäten: grosser Dobromir 1600 m, kleiner Dobromir 1400 m, Magura 1300 m als nördliche Ausläufer des Csukäs; Teszla 1400 m, Dong havas (Dongokö) 1500 m als westliche Ausläufer des Osukäs; Bratocia 1800 m als süd- licher Ausläufer des Csukäs; Pirusca 1600 m Piatra laptelui 1600 m, Piscul Sizului 1600 m als östliche Ausläufer des Csukäs. Kimakowiez geht bei der Beurteilung dieser Art von der linksgewundenen, nahezu glatten Form der Lokalitäten Csukäs Spitze, Pirusca und Tigeile aus, welche sowohl Charpentier als Rossmässler vorgelegen haben sollen; als Stammform betrachte ich aber die rechts- und linksgewundene, glatte oder gerippte und durch- schnittlich kleinere Form der Lokalität Bratoeia. Bei Alopıa canescens Charp. beobachten wir eine grosse Veränderlichkeit in den Verhältnissen der Gehäuse, dementsprechend auch zahlreiche mehr minder konstante Lokalformen. Diese Lokalformen haben oft nur einen sehr beschränk- ten Verbreitungsbezirk, gehen allmählich in ein- ander über; so erscheint die Mühe vergeblich und auch überflüssig, jede dieser schwankenden Formen durch Diagnosen fixieren und benennen zu wollen. Jede Exkursion bringt wieder neue Formen, denn der Formenreichtum dieser Art ist geradezu unerschöpflich. Im nachfolgenden versuche ich die mir bekannt gewordenen Lokal- formen nach besonders auffallenden Merkmalen zu gruppieren, geringere Abweichungen jedoch nur bei den einzelnen Lokalitäten anzuführen. Alopia (Alopia) camescens Oharpen- tier. — Kimakowiez (typische Form), Anatomie unbekannt. Gehäuse linksgewunden, turmförmig, kaum durchscheinend bis undurchsichtig, matt, mit gut entwickelter opaker Oberflächenschicht; dement- sprechend stumpfblau mit stellenweise durch- scheinender braunvioletter Grundfarbe, rotbrauner bis kastanienbrauner Spitze; um die Mündung gelblichweiss, ohne oder nur mit schwach ent- wickeltem weissen Nahtfaden. Die Skulptur besteht aus schwachen bis undeutlichen Zuwachs- streifen, welche auf den oberen Umgängen häufig in mehr minder deutliche Rippenstreifen, vor der Mündung in einige verhältnismässig kräftige Rippchen übergehen. Das Gewinde besteht aus 9—10 leicht gewölbten, durch eine deutlich ein- gedrückte Naht geschiedenen Umgängen; der letzte steigt vorn sehr.langsam und mehr minder deutlich hinauf, ist gerundet und etwas aufge- blasen. Die senkrechte oder unten nur wenig zurückweichende Mündung ist abgerundet vier- eckig mit breitem kaum hinaufgezogenen Sinulus; der Gaumen gelbbraun mit einem punktförmigen Callus über dem Sinulus. Der gelbliche kurz ausgebreitete Mundsaum ist zusammenhängend, kurz gelöst oder angelegt, innen mehr minder deutlich lippenartig verdickt. Der rudimentäre Schliessapparat besteht aus einer kurzen, jedoch als ziemlich scharfe Leiste erhobenen Ober- lamelle, welche in der Mitte mitunter etwas ein- gedrückt erscheint, die Unterlamelle, ebenso andere Teile des Schliessapparates sind obsolet. H = 14,5—16, D —= 4—4,5 mm; Csukäs. H= 14 D=4 mm; Pirusca. H='18, D= 3,6 mn; Tigele: Fundorte: Spitze des Csukäs, Pirusca und Tigeile. „Grössere Exemplare mit dichterer und reicherer Nackenkostulierung* vom westlichen Abfall des Csukäskammes nennt Kimakowicz — var. derepens Kimak.; ich nehme dieselbe noch als individuelle Variation der typischen Form, mit welcher sie gemengt vorkommt. 4. Alopia (Alopia) camescens mefaria Kimakowiez. Taf. 578, Fig. 45. Taf. 583, Fig. 99. Alopia canescens var. nefaria Kimakowiez in Beitrag III z. Moll. Faun. Siebenbürg. ». 28, 1893. Alopia nefasta Kimakowiez in Beitrag ILI 2. Moll. Faun. Siebenbürg. p. 51, 1895. Gehäuse rechts oder Jinksgewunden, kleiner und bauchiger, braunviolett oder stumpfblau mit deutlicherem weissen Nahtfaden, hinter der Mündung gelblichweiss und etwas wulstig auf- getrieben; die Skulptur besteht wie bei der Tafel typischen Form entweder nur aus mehr minder deutlichen Zuwachsstreifen, steigert sich aber in allen Graden von deutlichen Rippenstreifen bis zu dichten, gleichmässigen, ziemlich scharfen Rippchen, welche entweder mit dem Gehäuse gleichfarbig sind oder heller bis weiss erscheinen. Die Unterlamelle beginnt bei einzelnen Exem- plaren in der Mündung schwach sichtbar zu werden; die übrigen Verhältnisse wie bei der typischen Form. H—= 11—15, D = 3,5 —4 mm. Fundort: Bratocia am Csukäs,. Ich hebe diese Form aus der grossen Zahl ähnlicher Lokalformen hervor, da dieselbe beide Windungsrichtungen aufweist und sich dadurch nach meiner Auffassung als Stammform erweist. Mit Rücksicht auf die Skulptur und Färbung stellt dieselbe ein Übergangsglied dar. Kima- kowicz fasst rechtsgewundene Exemplare dieser Form als besondere Art, Alopia nefasta Kimak. und gleichzeitig als Typus einer weit verbreiteten und vielverzweigten Formenreihe auf. Diese Frage erscheint oben bei der allgemeinen Be- sprechung des Genus und Subgenus Alopia erörtert. 5. Alopia (Alopia) canescens costata Kimakowiez. Taf. 577, Fig. 41—42 vom kleinen Dobromir, Taf. 578, Fig. 46 vom Coltiu Natre, Fig. 49, 50 vom Piatra lapte. Olausilia (Alopia) glauca, var. costata Kima- kowiez in Beitrag I z. Moll. Faun. Sieben- bürg. p. 44, 1883. Olausilia (Alopia) canescens var. transitans Kimakowiez (part) in Beitrag III z. Moll. Faun. Siebenbürg. p. 29, 1893. Gehäuse mit schwach entwickelter opaker Oberflächenschicht und dunkler, rotbrauner Grundfarbe, dementsprechend mehr minder deut- lich blau angelaufen und mehr weniger durch- scheinend. Die in verschiedenem Grade ent- wickelte Skulptur besteht bald aus feinen Rippen- streifen, welche besonders am letzten Umgange und der Naht deutlich sind und hier oft strich- förmige, von der weissfädigen Naht ausgehende Papillen darstellen; in anderen Fällen sind mehr minder kräftige Rippchen oder schliesslich Rippen vorhanden, welche aber ungleichmässig entwickelt und bald dicht, bald weitläufig an- geordnet sind; diese Rippchen und Rippen sind bald mit dem Gehäuse gleichfarbig, bald heller bis weiss. Der Mundsaum ist mehr ausgebreitet, deutlicher gelippt, die Unterlamelle zum Teile noch obsolet, zum Teile aber als schwacher, bogenförmiger Vorsprung in der Mündung sichtbar. ITS. 1 DL H=16 ‚D=4 mm, Fundort: kleiner Dobromir. H=1S ,„D= 4,5 mm, Fundort: Piscul Sizului. H= 12,5, D= 4,5 mm, Fundort: Coltiu Natre. H=13 ,„D=4,6 mm, Fundort: grosser Dobromir. Fundorte: Westliche Hänge des Csukäs, hier oft mit Übergängen zur typischen Form: kleiner Dobromir, einzelne Exemplare dieser Lokalität zeigen bis auf die deutliche Oberlamelle und das blau angelaufene Gehäuse eine auffallende Ähnlichkeit mit Alopia cyclostoma Bielz; grosser Dobromir und Coltiu Natre, zumeist kleinere, bauchigere Exemplare mit rascher zunehmenden Umgängen und kräftigen Rippchen; Piseul Si- zului grösser, mit sehr ungleichmässig entwickel- ten Rippen; Piatra laptelui heller gefärbt mit kräftigen, weissen, aber ungleichen Rippen; Al- bile östlich vom Csukaäs. 6. Alopia (Alopia) canescens haueri Blz. Rossm. Icon. I v. 6 No. 16582 und 1684, Taf. 578, Fg. 47 vom Dong Havas (Westseite), Jg. 45 von der Magura mare. Clausilia (Alopia) canescens var. alberti Kima- kowiez in Beitrag III z. Moll. Fauna Stebenbürg. p. 31, 1893. Clausilia (Alopia) canescens var. proxima Ki- makowiez I c. p. 31, 1893. Clausilia (Alopia) camescens var. ambigua Ki- makowiez in Beitrag I z. Moll. Fauna Stebenbürg. p. 45, 1883. Olausilia (Alopia) camescens var. costicollis Ki- makowiez in Beitrag IILl.e p. 32, 1893. Clausilia (Alopia) canescens var. mirablis Ki- makowiez 1. c. Clausilia (Alopia) canescens var. permira Kima- kowiez 1. c. Gehäuse dünnschaliger, schlanker, durch- schnittlich grösser, gelblich bis rötlich hornfarben ohne blauen Anflug, durchscheinend, matt, oft wie bestaubt. Die Skulptur besteht aus kräftigen bis flügelartig erhobenen, zumeist weissen Rippen, welche bald dicht, bald weitläufig angeordnet sind, mitunter auch ungleichmässig entwickelt erscheinen. Der dünne Mundsaum ist schwächer gelippt. Die Unterlamelle ist hier sehr häufig, an einzelnen Lokalitäten regelmässig in der Mündung sichtbar, auch die Oberlamelle wird länger und mitunter wird eine schwache Gaumen- falte beobachtet. H= 10-19, D — 3—4,5 mm, Fundort: Dong Havas Ostseite. H=17, D=4 mm, Fundort: Dong Havas Westseite. Fundorte: Osthang des Dong Havas, hier der historische Fundort der Balea haueri Bielz; Westhang des Dong Havas, die Rippen oft 16 schwächer und ungleichmässig entwickelt, auf den mittleren Umgängen mitunter obsolet; Exem- plare dieses Fundortes bezeichnet Kimakowiez Ol. canescens var. ambigua. Magura, Gehäuse heller gefärbt mitdichtenscharfen Rippen. (Exem- plare dieses Fundortes nennt Kimakowiez (!. canescens var. mirabilis Kimak. und var. per- mira Kimak.). 7. Clausilia (Alopia) camescens caesa- rea Kimakowicz. Taf. 578, Fig. 51, 52. Clausilia (Alopia) canescens var. caesarea Kima- kowiez in Beitrag III z. Moll. Fauna Siebenbürg. 9. 30, 1893. Gehäuse verhältnismässig gross und schlank, durchscheinend braun bis rotbraun, vor der Mündung gelblich, mit dünnem weissen Naht- faden. Die mittleren Umgänge sind nahezu glatt, der letzte vor der Mündung etwas ungleichmässig gerippt, die Naht der oberen Umgänge oft strich- förmig papilliert. Die 10—12 kaum gewölbten bis nahezu flachen Umgänge nehmen langsamer zu und werden durch eine seichte, kaum ein- gedrückte Naht geschieden; der letzte steigt vorn langsam, aber deutlich hinauf, ist etwas aufgeblasen, an der Basis gerundet. Der dünne gelbliche Mundsaum ist kurz ausgebreitet, innen nur schwach gelippt. Die Unterlamelle ist zum Teile nur schwach, zum Teile deutlich in der Mündung sichtbar. H — 16—24, D—= 4—5 mm. Fundort: Das Döblental zwischen Dong Havas und Magura, deren Hänge vorzüglich stark gerippte Formen der Al. canescens beherbergen. 8. Alopia (Alopia) canescens striati- collis Kimakowie2. Taf. 578, Fig. 43, 44. Olausilia (Alopia) camescens var. striaticollis Kimakowiez in Beitrag IIIz. Moll. Faun. Siebenbürg. p. 33, 1893. Gehäuse grösser, schlanker, dunkelrotbraun bis braunviolett mit weissem, oft nur schwachem Nahtfaden, vor der Mündung gelblichweiss; schwach bis undeutlich gestreift, nur am letzten Umgang dicht rippenstreifig. Das Gewinde be- steht aus 10 flach gewölbten durch eine deutlich eingedrückte Naht geschiedenen Umgängen; der letzte ist gerundet mit einem schwachen Wulst hinter der Mündurg. Die eiförmige Mündung mit deutlich hinauf gezogenem Sinulus und kräftigerem Gaumencallus ist hell gelbbraun, die Unterlamelle ist immer deutlich entwickelt, eben- so die Oberlamelle länger und höher. H = 11,5—20, D = 4--4,5 mm. Fundorte: Teszla und das den Südfuss des- selben begrenzende Babarunkatal. Die Exem- plare aus höheren Lagen des Teszla zeigen einen Tafel 579. schwachen blauen Anflug, welcher im Baba- runkatal vollkommen schwindet. 9. Alopia (Alopia) canescens valachien- sis Böttger. Taf. 579, Fig. 54—56, Taf. 578, Fig. 53. Olausilia regalis var. valachiensis Boettger in Rossm. Icon. I v. 6, No. 1691. Gehäuse schlank spindelförmig, dünnschalig, durchscheinend, leicht glänzend; gelblich bis rötlich hornfarben mit weissem Nahtfaden und weisser Zone um die Mündung. Die Skulptur besteht aus ungleichmässigen, niedrigen, mit dem Gehäuse gleichfarbigen Rippenstreifen auf den mittleren Umgängen, welche auf dem letzten Umgang in einige kräftige, weisse, wellenförmig gebogene, zum Teil gabelig geteilte Rippen über- gehen; an der Naht der oberen Umgänge werden die Rippenstreifen kräftiger und bilden hier weisse, strichfürmig ausgezogene Papillen. Das Gewinde besteht aus 10 kaum gewölbten, durch seichte Naht geschiedenen Umgängen; der letzte ist etwas seitlich verschmälert, an der Basis ge- rundet. Die kurz birnförmige Mündung ist im Gaumen hellbraun mit deutlichem Gaumencallus unter dem Sinulus und leicht hinaufgezogenem, etwas winkeligen Sinulus. Der dünne, ziemlich kurz ausgebreitete Mundsaum ist hellbräunlich und schwach gelippt. Der Schliessapparat be- steht aus einer leistenförmig erhobenen Ober- lamelle, welche vorn rasch abfällt und den Mundsaum nahezu erreicht, hinten bis zum unteren Ende der noch kurzen, aber ziemlich hohen Spirallamelle verlängert ist; aus einer in der Mündung winkelig vorspringenden, in der Mitte etwas hinaufgebogenen, dann schief nach ab- wärts verlaufenden Unterlamelle, weiche entfernt vom Mundsaum endet; einer zumeist nur bei schiefem Einblick in die Mündung sichtbaren Spindelfalte; einer leistenförmig erhobenen Prin- zipalfalte, welche in der mittleren Dorsallinie beginnt und nach vorn in den Gaumencallus verläuft; einer kurzen mit der Prinzipalfalte divergierenden unteren Gaumenfalte, sowie einer zumeist nur punktförmigen unteren Gaumenfalte oder Basalfalte; zwischen diesen Falten wird mitunter das Rudiment einer Mondfalte sichtbar (Taf. 579, Fig. 55). Das Clausilium ist leicht S-förmig gebogen, mit schmaler, rinnenförmig ausgehöhlter Platte, welche am Spindelrande verdickt, vorn ziemlich tief ausgerandet ist; der lange Spindellappen ist etwas zugespitzt, der kurze Aussenlappen abgerundet. H = 17—19,:D-=4 mm. Fundort: Kloster Ceia im Telejnutale südlich des Csukäs in Rumänien. Diese Form gehört trotz ihres gut entwickelten Schliessapparates besonders mit Rücksicht auf Tafel die groben, weitläufigen Nackenfalten in die Formenreihe der Alopia canescens Charp.; dem entspricht auch die geographische Lage ihres Fundortes und sind weitere Übergangsformen aus dem noch nicht erforschten Gebiete südlich des Csukäs mit Sicherheit zu erwarten. 10. Alopia (Alopia) canescens deubeli Westerlund. Taf. 579, Fig. 64-66. Olausilia (Alopia) deubeli Westerlund ın Ver- handl. d. K, K. zoolog. botan. Ges. Wien v. 42, p. 38, 1892. Clausilia (Alopia) adventicia var. deubeli Kima- kowiez in Beitrag III z. Moll. Fauna Stebenbürg. p. 37, 1893. Gehäuse sehr ähnlich der Alopia canescens valachiensis Bttg.,jedoch heller hornfarben,besser durchscheinend mit mehr minder weitläufigen und ungleichen Rippenstreifen oder Rippen, welche an den oberen Umgängen, der Naht der mittleren und am letzten Umgange mehr erhoben, heller bis we'ss erscheinen, sonst mit dem Gehäuse gleichfarbig sind. Der Schliessapparat erscheint hier innerhalb der Formenreihe am besten ent- wickelt und besteht aus einer höheren, seitlich zusammengedrückten Oberlamelle, welche hinten nahe an die Spirallamelle verlängert ist, vorn den Mundsaum nahezu erreicht; einer winkelig in der Mündung vorspringenden, dann nahezu horizontal verlaufenden, den Mundsaum nicht erreichenden Unterlamelle; einer deutlich vor- tretenden Spindelfalte; neben der Prinzipalfalte sind noch drei Gaumenfalten vorhanden; die oberen Gaumenfalten sind verlängert und leisten- förmig erhoben, zwischen diesen eine kurze, schiefgestellte Falte; das Clausilium mit breiter rinnenförmig gehöhlter Platte, welche vorn tief ausgerandet und deutlich zweilappig ist. H= 16—18, D=4 mm. Fundort: Das Garcinbachtal am Ostfuss des Piatra mare und Piatra mica. Auch diese Form stelle ich mit Rücksicht auf die groben weit- läufigen Nackenfalten zur vorstehenden Formen- reihe, indem bei den Formen der Alopia ad- ventieia Kimak. auch bei kräftig entwickelter Skulptur der letzte Umgang stets nur dicht und fein rippenstreifig oder ebenso gerippt erscheint. Alopia canescens deubeli Wstld. ist mit Rück- sicht auf die Entwickelung des Schliessapparates, die Farbe und sonstige Beschaffenheit des Ge- häuses als Talform der entsprechenden Höhen- formen aus dem Csukäsgebiet aufzufassen; ihr Fundort bezeichnet die Grenze des Verbreitungs- gebietes ihrer Reihe gegen jenes der Alopia adventicia Kimak. Wie wir später sehen wer- den, besitzen die Talformen verschiedener Rossmässler, Iconographie. Neue Folge XXI. 519. 7 Formenkreise oft sehr ähnliche Schalenmerk- male; die Unterschiede sind, wie im vorliegen- den Falle gezeigt wurde, oft anscheinend un- bedeutend und erfordern die sorgfältige Be- obachtung zahlreicher Formen, 11. Alopia (Alopia) adventicia Kima- kowicz. Taf. 579, Fig. 57—59. Alopia adventicia Kimakowiez in Beitrag III 2. Moll, Faun. Siebenbürg. p. 34, 1893. Olausilia canescens auctor. nec Rossm. et Char- pentier. Verbreitungsgebiet der Formenreihe: Ge- birgsstock des Piatra mare 1800 m und Teile des Schullergebirges südlich von Kronstadt mit dem Tale des Tömösbaches. Als Stammform der Formenreihe betrachte ich mit Kimakowiez die Form von der Spitze des Piatra mare (Höhenlagen bis 1800 m). Gehäuse linksgewunden, verhältnismässig klein, spindelförmig oder turmförmig, festschalig matt, etwas durchscheinend; rotbraun bis braun- violett mit deutlichem blauen Anflug, welcher am besten auf den mittleren Umgängen sicht- bar wird, um die Mündung weiss und mit schmalem weissen Nahtfaden. Die Skulptur be- steht aus feinen bis undeutlichen Zuwachs- streifen, welche am letzten Umgange in dichte, feine, etwas ungleichmässige Rippenstreifen übergehen, an der Naht der oberen Umgänge ebenfalls stärker werden und daselbst feine, dichte, striechförmige Papillen darstellen. Das Gewinde besteht aus 10 leicht gewölbten, durch eine deutlich vertiefie Naht geschiedenen Um- gängen; der letzte steigt wenig und langsam hinauf und besitzt häufig die Andeutung eines Basalkiels. Die abgerundet viereckige oder kurz birnförmige Mündung ist im Gaumen gelb- braun mit einem schwachen Callus unter dem Sinulus; der Sinulus erscheint etwas hinaufge- zogen. Der gelbbraune Mundsaum ist ausge- breitet, innen deutlich und heller gelippt, zu- sammenhängend und kurz gelöst oder verbun- den. Der Schliessapparat besteht aus einer kurzen, hohen, nach beiden Seiten bogenförmig abfallenden Oberlamelle, welche vorn den Mund- saum nicht erreicht, hinten von der ebenfalls kurzen Spirallamelle ziemlich entfernt bleibt; die ÖOberlamelle springt bogenförmig in der Mündung vor, verläuft dann schief nach ab- wärts und endet entfernt vom Mundsaum mit einer schwachen Anschwellung; die Spindel- falte ist bei senkrechtem Einblick in die Mün- dung nur als kurzes Fältchen sichtbar; die leistenförmig erhobene Prinzipalfalte beginnt in der mittleren Dorsallinie und verläuft in den 3 18 Tafel Gaumencallus; die obere (erste) Gaumenfalte ist sehr kurz und divergiert wenig mit der Prin- zipalfalte, die untere Gaumenfalte oder Basal- falte ist entweder nur punktförmig oder obsolet. Das Clausilium ist schwach S-förmig gebogen mit schmaler, kaum rinnenförmig gehöhlter, vorn seicht ausgerandeter Platte, langem, am Ende knötchenartig verdicktem Spindellappen, sehr kurzem, winkeligen Aussenlappen. H = 14—16, D = 3,6—4 mm. Alopia adventicia Kimak. besitzt schon in ‚Höhenlagen von 1800 m einen Schliessapparat, welcher alle wesentlichen Teile aufweist; mit abnehmender Seehöhe wird der Schliessapparat vollkommener; auf den verschiedenen Entwicke- lungsgraden des Schliessapparates der wechseln- den Skulptur und Färbung des Gehäuses beruht die Unterscheidung der auch hier zahlreichen Lokalformen. 12. Alopia (Alopia) adventicia glabri- uscula Rossmässler. Taf. 580, Fig. 67, 68. Olausilia canescens var. glabriuscula Rossm. in Icon. I v. 3 sub. 955, 1859. Olausilia (Alopia) adventicia var. glabriuscula Kimakowiez in Beitrag III z. Moll. Faun. Siebenbürg. p. 35, 1893. Olausilia camescens auctor. nec. Rossmässler et Oharpentier. ; < Gehäuse grösser, schlanker und mehr durch- scheinend, rotbraun ohne blauen Anflug, jedoch mit deutlicherem weissen Nahtfaden und einer mehr weniger deutlichen Nackenwulst. Die Skulptur besteht auch auf den mittleren Um- gängen aus mehr minder kräftigen Rippen- streifen, welche mit dem Gehäuse gleichfarbig sind, am letzten Umgang in dichte, gleichmässige Rippchen übergehen, an der Naht weisse, strich- förmige Papillen darstellen. Der Schliessappa- rat ist etwas schwächer entwickelt, als bei der typischen Form, indem die Lamellen und Falten kürzer und niedriger werden, die Basalfalte häufig obsolet erscheint, das Clausilium weniger S-förmig gebogen, schmäler und vorn weniger ausgerandet ist. H= 18 D— 42—4,4m. Fundort: Piatra mare an der Lokalität Csirkö mezö nächst der Schutzhütte. Rossmässler vergleicht diese Form mit der gerippten Alopia fussiana Bielz vom Königstein, daher die Bezeichnung glabriuscula für die nur gestreifte Form. 15. Alopia (Alopia) adventicia mutabilis Kımakoviez. Taf. 579, Fig. 60—63. A. Clausilia (Alopia) adventicia var. mutabilis Kimakowiez in Beitrag III z. Moll. Faun. Siebenbürg. p. 36, 1893. Clausilia (Alopia) adventicia var. bifrons Ki- makoviez 1. c. Ad. Schmidt spricht im System d. europ. Clausilien p. 26, 1868 ziemlich viel über seine Ol. bifrons, trotzdem bleibt es zweifelhaft, welche Form des Piatra mare er eigentlich unter dieser Bezeichnung meint, da eine eigentliche und aus- reichende Beschreibung, wie so oft, hier fehlt. So wird Ol. bifrons A. Schm. einmal mit (1. glabriuscula Rossm. identifiziert, an anderer Stelle wieder als glatt bezeichnet; es wäre demnach möglich, dass Ül. bifrons A. Schm. der typischen Alopia adventicia Kimak. ent- spräche. Gehäuse grösser wie bei der typischen Form, dunkelrotbraun, durchscheinend, matt; im übrigen sehr ähnlich der Alopia adventicia glabriuscula Rossm., auf den mittleren Um- gängen jedoch nahezu glatt, nur die Naht der oberen Umgänge mit feinen, weissen, mehr minder ausgezogenen Papillen besetzt. Der Schliessapparat ist besser entwickelt, indem die Spindelfalte deutlicher vortritt, die Basalfalte konstant als kurze Falte entwickelt, das Clau- silium mehr gebogen ist und eine breitere, vorn tiefer ausgerandete Platte aufweist. H = 17—20, D = 4-4,5 mm. Sexualorgane: Der Penis mit kurzem, halb- kugelig vorspringendem, blindsackartigem Diver- tikel geht allmählich verjüngt in ein verhältnis- mässig kurzes Vas deferens über; das Diver- tikel des Blasenstiels ist nur wenig länger, aber dicker als der Blasenkanal. Im Vergleiche zu Alopia glauca Bielz sehen wir hier den Penis kürzer und mehr spindelförmig geformt mit einem noch kurzen, aber deutlich entwickelten Divertikel; vielleicht finden sich bei der ana- tomisch noch nicht untersuchten Formenreihe der Alopia canescens Charp. Verhältnisse, welche einen Uebergang vermitteln. Fundorte: Die Hänge am nördlichen Aus- läufer des Piatra mare, dem Piatra mica gegen das Garcinbachtal, ebenso in der Bärenschlucht am Westhang des Piatra mica. 14. Alopia (Alopia) adventicia regalis M. Bielz. | Taf. 580, Fig. 69—71. Olausilia regalis M. Bielz in Verh. d. siebenb. Ver. f. Nat. Wissenschaft. p. 59, 1851. Olausilia regalis Rossmässler in Icon. Nr. 879, 1854. Olausilia (Alopia) adventicia var. regaliıs Ki- makowiez in Beitrag III z. Moll. Faun. Siebenbürg. p. 37, 1893. Tafel Gehäuse sehr ähnlich der Al. adventicia glabriusceula Rm., jedoch heller hornfarben und mehr durchscheinend; die Skulptur besteht aus deutlichen, jedoch ungleichmässigen Zuwachs- streifen, welche am letzten Umgange in dichte, gleichmässige Rippenstreifen übergehen, ebenso an der Naht der oberen Umgänge kräftiger werden und hier mehr minder weitläufige, un- gleiche, strichförmig ausgezogene weisse Papillen darstellen. Die Mündung erscheint breiter, mehr gerundet, im Gaumen gelblichweiss mit schwachem weissen Gaumencallus; der weiss- gelippte Mundsaum ist mehr ausgebreitet, immer zusammenhängend und mehr gelöst. Der besser entwickelte Schliessapparat besteht aus einer höheren und längeren Oberlamelle und Spiral- lamelle, einer in der Mündung winkelig vor- springenden Unterlamelle, einer mehr vortreten- den Spindelfalte, sowie drei Gaumenfalten unter der Prinzipalfalte; die obere Gaumenfalte und die Basalfalte sind länger und leistenförmig er- hoben, die zwischenliegende dritte Gaumenfalte zumeist nur knötchenförmig, mitunter fehlend. Das deutlich S-förmig gebogene Clausilium mit breiter, stark rinnenförmig gehöhlter, am Spindel- rande verdickter Platte, welche vorn tief aus- gerandet und deutlich zweilappig ist. H= 11-195, D = 4—4,5 mm. Fundort: das Tömöstal südlich von Kron- stadt. Alopia adventicia regalis M. Dielz stellt die am besten entwickelte Talform dieser Formen- reihe dar. Aehnliche Formen kommen auf den östlichen Hängen des Tömöstales (Piatra mare- gebiet), ebenso auf den westlichen Hängen vor; hier berühren dieselben das Gebiet der Formen- reihe der Alopia lactea Bielz. Das immer schlankere Gehäuse mit mehr minder deutlich papilliertter Naht kennzeichnet diese Grenz- formen. 15. Alopia (Alopia) adventicia mathildae Kimakowiecez. Taf. 580, Fig. 72. Olausilia (Alopia) adventicia var. mathildae Kimakowiez in Beitrag III z. Moll. Faun. Siebenbürg. p. 39, 1893. Gehäuse sehr ähnlich der Alopia adventicia regalis M. Bielz, jedoch kleiner, schlanker, dickschaliger, rotbraun mit schwachem bläulichen Anflug, schwachem bis undeutlichen Nahtfaden, weniger durchscheinend. Die schwächere Skulp- tur besteht auf den mittleren Umgängen aus feinen bis undeutlichen Zuwachsstreifen, welche am letzten Umgang in dichte, sehr feine Rippen- streifen übergehen, an der Naht der oberen Umgänge wohl etwas stärker werden, daselbst aber nur sehr feine oder undeutliche Papillen I. 19 bilden. Der gelbliche Mundsaum ist dicker ge- lippt; der Schliessapparat schwächer entwickelt, indem die dritte Gaumenfalte immer fehlt, die vorhandenen Falten kürzer, die Basalfalte oft nur punktförmig erscheint; das Clausilium ist auffallend schmäler, vorn schwach bis undeut- lich ausgerandet mit langen Spindellappen, ab- gerundetem bis undeutlichem Aussenlappen. H= 14—16, D = 3,6 mm. Fundort: die Taminaschlucht am südwest- lichen Fuss des Piatra mare und das Vladecztal bei Ober Tömös. 16. Alopia (Alopia) adventicia wagnert Kimakowiecz. Taf. 580, Fig. 76—79. Clausilia (Alopia) adventicia var. wagneri Ki- makowiez in Beitrag III z. Moll. Faun. Stiebenbürg. p. 37, 1893. Gehäuse sehr ähnlich der Alopia adventicia mathildae Kimak.; hell bis rötlich hornfarben mit schwachem oder undeutlichem Nahtfaden, durchscheinend, matt; die Skulptur besteht aus mehr minder dichten, scharfen und ungleich- mässigen Rippenstreifen, welche am letzten Um- gange dichter und gleichmässiger, auf den mittleren Umgängen nur an der Naht deutlicher werden, teilweise weiss, teilweise mit dem Ge- häuse gleichfarbig erscheinen; an der Basis des letzten Umganges ist zumeist ein schwacher Basalkiel angedeutet; die Mündung und der Schliessapparat wie bei Alopia adventicia ma- thildae Kimak. H = 14—17, D = 3,5—4 mm. Die Verhältnisse der Sexualorgane wie bei Alopia adventicia mutabiis Kimak. Fundort: Crucu mare südlich von Kronstadt. 17. Alopia (Alopia) adventicia procliivs Kimakowiez. Taf. 580, Fig. 73—75. Clausilia (Alopia) adventicia var. procliwis Kt- makowiez in Beitrag III z. Moll. Faun. Stebenbürg. p. 38, 1893. Gehäuse ähnlich der Alopia adventicia re- galis M. Bielz, jedoch grösser, schlanker und mehr durchscheinend;; gelblich bis rötlich horn- farben mit schwachem bis undeutlichen weissen Nahtfaden. Die Skulptur besteht auf den mittleren Umgängen aus schwachen bis undeut- lichen Zuwachsstreifen, welche auf dem letzten Umgange in sehr feine und dichte Rippenstreifen übergehen, auf den oberen Umgängen ebenfalls deutlicher werden und hier an der Naht sehr feine und dichte Papillen bilden. Die Mün- dung und der Schliessapparat ähnlich, aber schwächer entwickelt, wie bei Alopia adventicia regalıs Bielz; die Unterlamelle nur bogenförmig in der Mündung vorspringend, die Gaumenfalten 20 Tafel 580. | kürzer und niedriger, die dritte Gaumenfalte H= 17-22, D = 4-4, mm. höchstens punktförmig und oft fehlend, ebenso Fundort: die Rüttlischlucht an der West- die Basalfalte vielfach nur knötchenförmig ent- | seite des Schullergebirges südlich von Kron- wickelt. Das Clausilium weniger gedreht, mit | stadt. schmaler, vorn seicht ausgerandeter Platte. Erklärung der bei den Abbildungen angewendeten Bezeichnungen. Die auf der rechten Seite der Figuren stehende Bruchzahl bedeutet die Vergrösserung, wenn dieselbe nicht durch ein Linienkreuz angedeutet wird. An =; Alter. Ph == Schlundkopf. Ül = Genitalkloake. h = Niere. Dh = Zwittergang. Rce == Schwanzretraktor. Dm = Dünndarm. Ret = Enddarm. Dp = Divertikel am Penis. Rd == Retraktor der rechten Seite, Dv = Divertikel am Zwittergang. Rph = Pharynxretraktor. FE = Epiphallus. Rs == Samentasche (Receptaculum seminis) Fl = Flagellum am Penis. und Retraktor der linken Seite. Ga = Eiweissdrüse. Rs' = Ausführungsgang der Samentasche oder Gh = Zwitterdrüse. Blasenstiel. Gm = Glandulae mucosae. Rs'' = Divertikel des Blasenstiels. He "leber. St = Magen. M = Mittelplatte der Radula oder Muskel- | U = TÜterus. bündel im allgemeinen. Ur = Tteter. Mr = Retraktor des Penis. Yd = Samenleiter (Vas deferens). Oe = Oesophagus. Vg = Vagina. P= = Benis, YVp = Vena pulmonalis. Pe = Pericardium. Tafel 5831. >1 Alopia (Alopia) lactea Bielz. Verbreitungsgebiet der Formenreihe: der Gebirgsstock des Bucsecs (Jura, Kreide, Alt- tertiär) südlich von Kronstadt in Siebenbürgen ; dieses Gebiet wird nördlich durch das Alttal, westlich durch das Tal des Burzenbaches und den Törzbach bei Törzburg, östlich durch das Tömös- und Prahovatal begrenzt; vom Südhang des Bucsees ist mir derzeit nur Alopia lactea monacha Kimak. —= Alopia lactea stramini- collis Charp. aus dem oberen Jalomitzatal bekannt. An der Ostgrenze dieses Gebietes und zwar an den westlichen Hängen des Tömös- tales (Schuller und Vladecztal) leben Formen der Alopia lactea Bielz (Alopia lactea schmidti Kimak. und Alopia lactea plumbea Rossm.) mit Formen der Alopia adventiecia Kimak. (Alopia adventicia proclivis Kimak., Alopia adventicia wagneri Kimak., Alopia adventicia mathildae Kimak.) wohl unmittelbar benachbart, doch an- scheinend nicht am gleichen Orte gemengt; bei Törzburg (Westgrenze des Verbreitungsgebietes) finden wir in derselben Weise Alopia lactea plumbea Rossm. neben Formen der Alopva fusst- ana Bielz benachbart (Alopia fussiana elegans Bielz, Alopia fussiana maxima A. Schm., Alopia fussiana lischkeana Charp.). — Genaue Fund- ortsangaben werdenin den Ostkarpaten besonders durch den Umstand erschwert, dass die Be- zeichnung und Schreibweise einzelner Lokali- täten in den allgemein zugänglichen Karten sehr verschieden ist und zum Teile auch von den ortsüblichen Bezeichnungen abweicht; in der Nachbarschaft des Bucsecs wohnen seit langen Zeiträumen Rumänen, Deutsche und Magyaren, dementsprechend haben diese Völker auch an den geographischen Bezeichnungen Anteil ge- nommen und zahlreiche Orte werden in don drei Sprachen verschieden benannt; auch sla- vische Bezeichnungen finden sich hier wie in den transsilvanischen Alpen überhaupt nicht selten, obwohl die slavischen Sprachgrenzen heute ziemlich entfernt sind. Die grösste See- höhe erreicht der Gebirgsstock des Bucsecs in seinem nördlichen Teile, diese Spitze wird La Omu bezeichnet (2506 m); ein nördlicher Aus- läufer dieser Spitze ist der Coltin Bucso&a — Coltiu Bucsoia — Bucsoi (2400 m), westlich dieses Grates liegt das Vale Malaiescii — Malajestertal (1800 m); der Grat östlich vom La Omu heisst Morar oder Moraru, von demselben führen die Schluchten Vale Acerbului und Vale Moraru in das Prahovatal. Westliche Ausläufer des La Rossmässler, Iconographie. Neue Folge XXI. Omu sind La Skara (2400 m) und Mt. Gaura (2200 m). Der südliche, bereits in Rumänien gelegene Abfall des Bucsecs ist der Coltiu Obersi, auch Terrasse Obersia genannt, bier entspringt der Jalomitzafluss, in dessen noch schluchtartigem Tale das Felsenkloster Pestiere Seitta —= Skitt la Jalomica liegt. Diese Angaben werden zunächst genügen, um die Lage weiterer Lokalitäten, welche als Fundorte einzelnerLokalformen angeführt werden, feststellen zu können. Als Stammform der Reihe fasse ich die Form auf, welche heute auf die höchsten Teile des Bucsecs beschränkt ist und beide Windungsrichtungen aufweist. 18. Alopia (Alopia) lactea Bielz. Taf. 581, Fig. 8O—83. Balea lactea Bielz in: Verhandl. des sieben- bürg. Ver. für Naturwissenschaften p. 163, 1853 und Fauna Siebenbürg. p. 107, 1867. Olausilia (Alopia) glorifica auctor. nee BRossm. et Charp. Olausilia (Alopia) nixa Kimakowiez in Beitrag III z. Moll. Faun. Siebenbürg. p. 39, 1893. Olausilia (Alopia) glauca var. lactea Kımakowiez in Beitrag z. Moll. Faun. Stebenbürg. p. 44, 1883. Olausilia (Alopia) livida var. lactea (A. Schmidt) Kimakowicez in Beitrag z. Moll. Faun. Siebenbürg. pP. 50, 1883. Clausilia (Alopia) Fussi Kimakowicz in Beitrag III z. Moll. Faun. Stiebenbürg. p. 52, 1893. Gehäuse rechts und links gewunden, bauchig spindelförmig, festschalig, kaum durchscheinend, wenig glänzend bis matt; die Grundfarbe rot- braun bis braunviolett mit gut entwickelter opaker Oberflächenschicht, dementsprechend auf den mittleren Umgängen stumpf hellblau oder blau- weiss mit stellenweise durchscheinender Grund- farbe; die oberen Umgänge sind glänzender, rotbraun bis kastanienbraun, der letzte vor der Mündung mit einer gelblichweissen Zone; ein feiner, weisslicher Nahtfaden ist oft schwach oder gar nicht sichtbar. Die Skulptur besteht auf den mittleren Umgängen aus schwachen bis undeutlichen Zuwachsstreifen, welche jedoch an der Naht der oberen Umgänge deutlicher werden und dieselbe oft schwach gezähnelt er- scheinen lassen, am letzten Umgang und be- sonders vor der Mündung in dichte, ziemlich kräftige, aber etwas ungleiche Rippenstreifen 4 22 übergehen. Das leicht konvexe Gewinde besteht aus 81/2 flach gewölbten, durch eine seichte Naht geschiedenen Umgängen; der letzte steigt vorn kaum oder gar nicht hinauf und ist um den Nabelritz mehr minder deutlich zu einem schwachen Basalkiel zusammengedrückt. Die birnförmige Mündung weicht unten etwas zurück und besitzt einen ziemlich breiten, winkligen, kaum hinaufgezogenen Sinulus. Der gelbbräun- liche Mundsaum ist zusammenhängend, kurz gelöst oder angelegt und zumeist gut ausgebreitet; innen mehr minder deutlich und heller gelippt mit einem schwachen Callus über dem Sinulus. Der Schliessapparat besteht nur aus Ober- und Unterlamelle, welche kurz, aber bereits ziemlich kräftig entwickelt sind. H = 12—15, D = 3,5—4,2 mm. Fundorte: Die Höhenlagen des Bucsecs öst- lich und südlich vom La Omu, besonders die Lokalitäten: Coltin Obersi, Morar, Caraiman, Vale Acerbului. An diesen Orten kommen rechts und links gewundene Exemplare regelmässig nebenein- ander, jedoch in wechselndem Verhältnisse vor, so dass bald die eine, bald die andere Windungs- richtung zahlreicher erscheint. Exemplare ent- gegengesetzter Windungsrichtung unterscheiden sich, von diesem Merkmale abgesehen, nicht mehr voneinander, als gleichgewundene Exem- plare desselben Fundortes, das heisst durch ge- ringe Schwankungen einzelner Merkmale, welche durch individuelle Variation bedingt sind; voll- kommen kongruente Exemplare derselben Art werden ja auch sonst im Tier- und Pflanzen- reiche nicht leicht nebeneinander beobachtet. Die entgegengesetzte Windung bringt aber für sich einen auffallend verschiedenen Eindruck hervor, welcher sofort verschwindet, wenn man das Objekt im Spiegelbilde betrachtet. Ich halte es demnach auch hier für überflüssig und wissen- schaftlich nicht begründet, die beiden Windungs- richtungen als wesentliche Merkmale aufzufassen und dementsprechend verschiedene Arten zu unterscheiden. Gegner dieser Ansicht können nach wie vor die linksgewundene Form als Alopia lactea Bielz —= nixa Kimakowiez, die rechtsgewundene als Alopia Fussi Kimakowiez bezeichnen. 19. Alopia (Alopia) lactea livida Menke. Taf. 581, Fig. 84 Sexualorgane, Fig. 85 Penis, Fig. 86 vom Coltin Bucsoi. Taf, 583, Fig. 101-102 vom Osthang des Coltiw Bucsoi — Alopia nicanovalis Kimakowicz. Clausilia livida Menke Synopsis ed. II, p. 130, 1530, nec Kimakowiez in Beitrag LII 2. Moll. Faun. Siebenbürg. p. 56, 1893. Tafel 581. Olausilia livida Rossmässler Icon. I v. 2, No. 635, 1838. Balea livida Bielz in Fauna Siebenbürg. p. 108, 1867. Clausilia (Alopia) fussı var. nota Kimakowicz in Beitrag III z. Moll. Faun. Stieben- bürg. p. 52, 1898. Olausilia (Alopia) fussi var. nubila Kimakowicz 1.7: Olausilia (Alopia) fussi var. bipalatalis Kima- kowiez 1. c. Olausilia (Alopia) nica var. novalis Kimako- wiez 1. c. p. 40. Gehäuse grösser und häufig schlanker mit 91a Umgängen, zumeist rechtsgewunden mit schwächer entwickelter, oft nur einen zarten bis undeutlichen Anflug darstellenden, opaken Ober- flächenschicht, so dass die dunkel rotbraune bis violettbraune Grundfarbe mehr durchscheint oder vorherrscht; der weisse Nahtfaden ist besonders bei dunklen Exemplaren deutlicher, auf den oberen Umgängen oft etwas strichförmig papil- liert. Die Zuwachsstreifen sind oft deutlicher, mitunter zu Rippenstreifen verstärkt und gehen vor der Mündung in dichte, ungleichmässige, mitunter scharfe Rippchen über. Die Lamellen entsprechen zumeist der typischen Form oder sind nur wenig höher und länger, dafür werden hier häufig 1 bis 2 Gaumenfalten beobachtet, deren Lage jedoch abweichend von anderen Alopien hier noch nicht fixiert erscheint; bei Exemplaren mit 1 Gaumenfalte liegt dieselbe entweder an der Basis oder in der Mitte des Gaumens; bei zwei Gaumenfalten liegt eine an der Basis, eine in der Mitte des Gaumens, während eine Andeutung der Prinzipalfalte noch fehlt. H = 14—20, D = 4—5 mm. Sexualorgane: Das blindsackartige Divertikel des Penis wird hier nur durch eine halbkugel- artig vorspringende Anschwellung dargestellt, am Uebergange des Penis in das fadenförmige Vas deferens ein rudimentäres, aber deutlich sichtbares Flagellum. Das Divertikel des Blasen- stiels ist etwas länger und dicker, als der Blasenstiel. Fundorte: Die Höhenlagen des Bucsecs nörd- lich, südlich und westlich des La Omu, besonders die Lokalitäten: Coltiu Bucsoi, M. Maloieste, Coltiu Ciganescii; an diesen Orten finden sich häufig Exemplare mit deutlicheren Zuwachs- streifen, schärferen Nackenfalten, sowie 1 bis 2 mitunter ziemlich kräftig entwickelten Gaumen- falten; Kimakowicz bezeichnet solche Exemplare als A. fussi var. bipalatalıs. Nur an der Ost- seite des Coltiun Bucsoi wurde Alopia livida lactea Menke auch linksgewunden beobachtet, Tafel 582. 29 die betreffenden Exemplare entsprechen voll- kommen den rechtsgewundenen dieser Lokalität und besitzen auch häufig zwei kurze Gaumen- falten; Kimakowicz bezeichnet solche Exemplare als Alopia nixa var. novalis. Westlich vom La Omu liegen die Lokalitäten Mt. Clinciu, Mt. Gaura, Coltiu Capuluti, hier fehlen die Gaumen- falten oft vollkommen oder sind nur angedeutet, dagegen ist die opake Oberflächenschicht deut- licher entwickelt. Exemplare von den Lokali- täten Mt. Grohotisul und Coltiu Strunga süd- westlich vom La Omu sind oft auffallend schlank mit und ohne Gaumenfalten. Südlich vom La Omu und Coltiu Obersi finden sich kleinere, schlankere Exemplare ohne Gaumenfalten und mit schwacher opaker Oberflächenschicht; diese nennt Kimakowiez Alopia fussi var. nubila — Clausilia livida var. minor (A. Schmidt) Boett- ger in: Rossm. Icon. I, v. 6, No. 1688; wie Boettger richtig bemerkt, stellt diese Form einen Übergang zu Alop. lactea Bielz dar. Ich wende hier die historische Bezeichnung Alopva lwvida Menke wieder für die vorstehende Form des Bucsecs an, nachdem diese von Kima- kowicz (in: Beitrag III z. Moll. Faun. Sieben- bürgens, 1893) mit Unrecht auf eine neue, nur äusserlich ähnliche Art vom Berge Vulkan bei Abrudbanya in Westsiebenbürgen übertragen wurde, während die am längsten bekannte Form der Alopien mit dem neuen Namen Alopia fussi var. mota Kimakowicz versehen wurde. Vor- stehende Form des Bucsecs entspricht voll- kommen der Beschreibung Menkes, ebenso der Beschreibung und Abbildung Rossmässlers in Icon. I v. 2, No. 635; die zwei Gaumenfalten treten nur an einzelnen Fundorten häufig auf; auch die Fundortsangabe Ungarn entspricht, da Siebenbürgen früher, wie heute eine Landschaft Ungarns gebildet hat. Über ein halbes Jahr- hundert waren alle Malakozoologen einig, dass vorstehende Form des Bucsecs mit Glausilia livida Menke identisch sei, nachdem auch heute kein Grund vorhanden ist dies zu bezweifeln, so muss es auch weiter so bleiben. 20. Alopia (Alopia) lactea stramini- collis Charpentier. Taf. 581, Fig. 87—88, Taf. 582, Fig. 89—90 vom Südhang des Bucsecs, Fig. 91—92 vom Kloster Skitt la Jalomitza — Alopia nixa var. monacha Kimakowiez. Olausilia straminicollis Charpentier in Journ. d. Conch. III, p. 364, t. 11, Fig. 1, 1852. Olausilia straminicollis Rossmässler Icon, I, v. 3, No. 957, 1859. Olausilia straminicollis Bielz(part) Fauna Sieben- bürg. p. 122, 1867. Clausilia (Alopia) nixa var. monacha Kima- kowiez in Beitrag III z. Moll. Faun. Stebenbürg. p. 40, 1893. Gehäuse nur linksgewunden, grösser, etwas bauchig spindelförmig mit 91/2 flach gewölbten, durch seichte Naht geschiedenen Umgängen; durchscheinend, glänzend mit sehr feinen bis undeutlichen Zuwachsstreifen, welche an der Naht der oberen Umgänge stärker werden und daselbst feine strichförmige Papillen darstellen; am letzten Umgange und besonders vor der Mündung in dichte, gleichmässige Rippenstreifen übergehen; dunkelrotbraun bis violettbraun mit weissem scharf hervortretenden Nahtfaden und einer gelblichweissen Zone um die Mündung; eine opake Oberflächenschicht ist nur als schwacher, oft undeutlicher Anflug angedeutet. Der letzte Umgang mit schwachem bis undeutlichen Basal- kiel; der breitere Mundsaum zusammenhängend, immer gelöst, wie der Gaumen hellgelbbraun gefärbt, innen deutlicher weissgelippt; im Gaumen über dem Sinulus ein heller, punktförmiger Gaumencallus; der Sinulus der Mündung mehr hinaufgezogen. Der Schliessapparat besteht: aus einer kurzen, aber leistenförmig erhobenen Oberlamelle, welche vorn den Mundsaum nicht erreicht, hinten von der kurzen, ebenfalls leisten- förmig erhobenen Spirallamelle ziemlich entfernt bleibt; einer bogenförmig in der Mündung vor- springenden, vom Mundsaume entfernt endigen- den Unterlamelle; einer bei senkrechtem Ein- blick in die Mündung wenig sichtbaren Spindel- falte; die kurze Prinzipalfalte beginnt in der Dorsallinie und endet entweder schon in der Mitte zwischen dieser und der Mündung oder erreicht den Gaumencallus über dem Sinulus; neben dieser sind noch eine kurze mit der Prinzipalfalte divergierende obere Gaumenfalte und eine ebensolche Basalfalte vorhanden; zwischen diesen Falten treten häufig noch 1—2 sehr kurze, knötchenartige Falten auf, welche mitunter zu dem Rudimente einer Mondfalte verschmelzen; Taf. 582, Fig. 90. Das Clausi- lium ist schwach S-förmig gebogen mit schmaler nur wenig rinnenförmig gehöhlter Platte, welche vorn seicht ausgerandet ist, wodurch ein längerer etwas zugespitzter Spindellappen, sowie ein sehr kurzer, kaum winkelig vorspringender Aussen- lappen gebildet wird. H= 18—24, D = 4,5—5,5 mm. Fundorte: Südhang des Bucsecs, besonders in der Umgebung des Klosters Skitt La Jalo- mitza im oberen Jalomitzatale in Rumänien. Ich halte mich bei der Beurteilung dieser Form an die oben zitierte Abbildung und Be- schreibung Rossmässlers, denn nur diese er- möglicht eine deutliche Vorstellung, was unter 4* 24 Tafel 582, 583. Ol. straminicollis gemeint ist. Meine Exemplare erhielt ich mit der Fundortsangabe „Südseite des Bucsecs“; es ist unmöglich, in diesem Ge- birgsteile genauere Angaben zu machen, da auch die Spezialkarte (1—75000) hier nur wenige Punkte mit Namen fixiert; diese Exemplare be- sitzen neben der kurzen Prinzipalfalte nur zwei kurze Gaumenfalten (Taf. 582, Fig. 89); in einem Falle ist aber zwischen den Gaumenfalten das Rudiment einer Mondfalte sichtbar. Aus der Umgebung des Klosters Skitt la Jalomitza er- hielt ich durch Herrn Fr. Deubel aus Kronstadt zahlreiche Exemplare, welche zum Teile mit den vorerwähnten vollkommen übereinstimmen, zum Teile jedoch grösser sind und zwischen der oberen und unteren Gaumenfalte noch 1—2 sehr kurze, knötchenartige Fältchen aufweisen, wie dies auch Rossmässler ausdrücklich als indi- viduelle Variation seiner Ül. stramimicollis er- wähnt. Kimakowiez bezeichnet solche Exem- plare als Olausilia nıxza var. monacha Kimak. Taf. 582, Fig. 91—92; was sich dieser Autor unter Ol. straminicollis Charp. vorstellt, ist aus seinen Publikationen nicht ersichtlich, da er dieselbe weder beschreibt, noch genauere Fund- orte anzugeben im Stande ist. 21. Alopia (Alopia) lactea schmidti Kimakowiecz. Taf. 582, Fig. 93—95. Clausilia (Alopia) stramimicollis var, schmidti Kimakowiez in Beitrag ILI z. Moll. Faun. Stebenbürg. p. 42, 1893. Clausilia strammicollis var. minor A. Schmidt, System der europ. Claus. p. 27, 1868, nec Boettger in BRossm. Icon. I v. 6, No. 1690. Gehäuse links gewunden, bauchiger spindel- förmig mit 9'/2 stärker gewölbten, durch tiefere Naht geschiedenen Umgängen, durchscheinend, matt; dunkelrotbraun bis violettbraun mit deut- lichem blauen Anflug, feinem weissen, oft fein- gezähneltem Nahtfaden, sowie einer bräunlich- weissen Zone um die Mündung. Der bräunlich- weisse Mundsaum ist zusammenhängend, kurz gelöst oder angelegt, innen heller gelippt. Der Schliessapparat ist sehr ähnlich dem Befunde bei Alopia lactea stramimeollis Charp., die Unterlamelle ist hier jedoch kräftiger und springt in der Mündung stärker und mehr winklig ge- bogen vor; die Prinzipalfalte und die zwei Gaumenfalten sind länger, die obere Gaumen- falte divergiert wenig mit der Prinzipalfalte und verläuft wie diese in den stärkeren Gaumen- callus über den Sinulus. Mit abnehmender See- höhe wird zwischen den Gaumenfalten zunächst ein Knötchen sichtbar, welches sich weiter zu einem kurzen Fältchen entwickelt. Das Clausi- lium mit etwas breiterer, vorn tiefer ausgeran- deter Platte, dementsprechend deutlicher vor- springendem Aussenlappen. H = 16—22, D = 4,5—5,4 mm. Fundorte: Die höheren Lagen des Schuller südlich von Kronstadt in Siebenbürgen, besonders. die Lokalitäten; Schuller-Spitze = ÜUristian mare (1800 m); Mi. Ruja (1650 m); Cristian mica; Wolfschlucht (1320 m). Exemplare dieses Fund- ortes bezeichnet Kimakowiez als Alopia adven- ticeia var. bellicosa; ich finde dieselben zum Teile etwas schlanker und grösser, sonst aber von der vorstehenden Form nicht zu unter- scheiden; Schutzhütte (1590 m). — Vorstehende Form wird vielfach mit Alopia lactea strammi- collis verwechselt oder als Varietät derselben aufgefasst; beide Formen stehen einander sehr nahe, doch besitzt die Form vom Südhang des Bucsecs eine hellere Färbung mit undeutlichem oder fehlendem blauen Anflug, kürzere mit der Prinzipalfalte stärker divergierende Gaumenfalten und schliesslich einen auffallend gröber ge- streiften Nacken, sowie ein schmäleres, vorn kaum ausgerandetes Olausilium. 22. Alopia (Alopia)lactea plumbea Ross- mässler. k Taf. 582, Fig. 96—98, Taf. 583, Fig. 100 vom Kapellenberg bei Kronstadt. Clausilia plumbea Rossmässler Icon. I pP. 2, No. 617, 1839. Olausilia plumbea Bielz Fauna Stiebenbürg. ». 123, 1807, Olausilia (Alopia) straminicollis var. plumbea Kimakowiez in Beitrag III z. Moll. Faun. Stebenbürg. p. 41, 1893. Olausilia plumbea var. cornea A. Schmidt Sty- lomatophoren p. 47, 1855. Gehäuse sehr ähnlich der Alopia lactea straminicollis Charp.; mit 9'/a deutlicher ge- wölbten, etwas langsamer zunehmenden Um- gängen, gelbbraun, rotbraun bis violettbraun mit deutlichem graublauem Anflug, dünnem oft undeutlichen weissem Nahtfaden und einer bräunlichweissen Zone um die Mündung. Die Skulptur besteht aus sehr feinen bis undeutlichen Zuwachsstreifen, welche am letzten Umgange in stärkere, ebenfalls dichte und feine Streifen übergehen. Der bräunlichweisse Mundsaum ist mehr ausgebreitet, innen weiss gelippt, zusammen- hängend und immer gelöst. Der Schliessapparat erreicht hier die beste Entwickelung innerhalb der Formenreihe und besteht aus einer leisten- förmig erhobenen Oberlamelle, welche vorn dem Mundsaum genähert ist, hinten langsam abfallend bis über das vordere Ende der langen Spiral- lamelle verlauft; die kräftige Unterlamelle springt Tafel 582, 583. 25 winklig gebogen stark in der Mündung vor, er- scheint dann etwas hinaufgebogen und endet oft knötchenförmig abgesetzt vor dem Mundsaum; die Spindelfalte tritt deutlich hinter der Unter- lamelle vor, erreicht aber den Mundsaum nicht; die Prinzipalfalte beginnt hinter der mittleren Dorsallinie, erreicht oft die rechte Laterallinie und verläuft vorn in den dünnen Gaumencallus über dem Sinulus; von den wahren Gaumen- falten ist die obere Gaumenfalte nur wenig kürzer als die Prinzipalfalte und divergiert mit dieser nach vorn; zwischen dieser und der kürzeren Basalfalte treten hier regelmässig 1—2 Fältchen auf, welche bald nur knötchenförmig, bald faltenartig verlängert erscheinen, mitunter zu dem Rudiment einer Mondfalte verschmelzen; auch zwischen Prinzipalfalte und oberer Gaumen- falte treten manchmal akzessorische Fältchen auf, welche in den Gaumencallus verlaufen; über der Prinzipalfalte ist ferner eine kurze, oft un- deutliche Suturalfalte vorhanden. Das Olausi- lium ist S-förmig gebogen ‚mit breiter rinnen- förmig gehöhlter Platte, welche vorn tief aus- gerandet ist; der längere Spindellappen ist spitz ausgezogen, der kürzere Aussenlappen winklig vorspringend. H= 17—21, D = 4,6—5,5 mm. Sexualorgane: Das blindsackartige Divertikel des Penis ist eiförmig, an der Insertion jedoch ver- jüngt und deutlich abgesetzt; am Uebergange des Penis in das fadenförmige Vas deferens befindet sich ein rudimentäres Flagellum; das Divertikel des Blasenstiels ist auffallend dicker und etwas länger als dieser. Vorstehende Form zeigt mit Rücksicht auf das abgesetzto eiförmige Divertikel des Penis einen bemerkenswerten anatomischen Unterschied gegenüber der Höhenform Alopia lactea livida Menke; nach meinen Beobachtungen treten je- doch bei Alopien mit wechselnder Seehöhe des Wohnortes auch mit Rücksicht auf die inneren Organe ähnliche Schwankungen auf, wie man sie am Gehäuse und besonders dem Schliess- apparate wahrnimmt; diese Erscheinung ist be- sonders am Divertikel des Penis auffallend, welches bei Höhenformen mit mehr minder ob- soletem Schliessapparat ebenfalls obsolet ist (Alopia glauca Bielz), bei Talformen (Alopia bielzi Pfr.) schlauchartig verlängert erscheint, Ahnliche Schwankungen machen sich auch am Divertikel des Blasenstiels bemerkbar, welches umgekehrt bei Höhenformen kräftiger entwickelt erscheint. Fundorte: Die Ausläufer des Bucsecs zwischen Kronstadt und Törzburg in Siebenbürgen, bis in die Gärten der Burzenländer Ebene. Alopia lactea plumbea Rossm. ist demnach als Talform aufzufassen, welche sich aus der alpinen Höhen- form Alopia lactews Bielz entwickelt hat und mit welcher sie, wie oben gezeigt wurde, nahe- zu lückenlos durch entsprechende Übergangs- formen verbunden erscheint. Der Einfluss, welchen die Höhenlage des Wohnortes und die begleitenden Verhältnisse auf die Entwickelung der Alopien ausübt, äussert sich bereits bei den geringen Unterschieden, welche diesbezüglich im Verbreitungsgebiete der Alopia lactea plumbea Rssm. vorhanden sind; so sind Exemplare aus der Umgebung von Rosenau, Törzburg, Tontjes, Fundata, Gradis und Pestere (Höhenlagen von 700—1200 m) kürzer, bauchiger, dunkler gefärbt mit deutlicher opaker Oberflächenschicht, auch ist der Schliess- apparat deutlich schwächer entwickelt, indem Lamellen und Falten kürzer, letztere auch ge- ringer an Zahl erscheinen; nur solche Exemplare bezeichnet Kimakowicz als typisch. In der näheren Umgebung von Kronstadt, vom Kapellen- berg, Salomonsfelsen, schwarzen Turm, Post- wiese (Höhenlagen von 500—800 m) erscheinen die Gehäuse schlanker, mehr durchscheinend, gelblich hornfarben mit nahezu obsoleter opaker Oberflächenschicht und etwas besser entwickeltem Schliessapparat; solche Exemplare werden als Alopia plumbea var. cornea A. Schm. bezeichnet. Alopia (Alopia) fussiana Biel. Verbreitungsgebiet der Formenreihe: Der Gebirgsstock des Königstein = Piatra Craiului mit seinen nördlichen als Persänyer Höhenzug bezeichneten Ausläufern, westlich von Kronstadt in Siebenbürgen. Dieses Gebiet grenzt östlich an jenes der Alopia lactea Bielz, erstreckt sich nördlich bei Räkos bis auf das rechte Ufer der Aluta im Bereiche der Kreide- und Juraformation und erscheint auch in seiner Ausdehnung nach Westen und Süden auffallend durch das Auf- treten dieser Formationen beeinflusst. Die grösste Seehöhe erreicht dieses Gebiet im grossen König- stein mit 2240 m; dieser Gebirgsstock bildet einen ziemlich langgestreckten von Nordost nach Südwest streichenden Rücken, welcher nur im nördlichen Teile massig entwickelt und schluchten- reich ist, im südlichen Teil einen schmalen Grat darstellt. Die Formenreihe der Alopia fussiana zeichnet sich wie jene der Alopia camescens Charp. aus dem Üsukasgebiet durch das Auftreten zahl- reicher gerippter Formen aus, während in dem dazwischenliegenden Bucsecsgebiet der Alopia lactea bielz fast durchweg glatte Formen vor- kommen. Auffallend ist ferner die Erscheinung, dass Alopia fussiana Bielz schon auf der Spitze des Königstein einen fertigen Schliessapparat mit Lamellen, Falten und Clausilium aufweist, während eine baleaartige Form als Alopia fussi- 26 Tafel 583, 584. ana masima A. Schmidt bis jetzt nur in ver- hältnismässig geringer Seehöhe und zwar auf der Magura (1370 m), einem östlichen Ausläufer des kleinen Königstein, welcher durch die Riu- schlucht vom Hauptrücken geschieden wird, beobachtet wurde. Die Entwickelung des Schliessapparates bei Alopia fussiana maxıma A. Schm. zeigt auch sonst Eigentümlichkeiten, welche wesentlich von den Verhältnissen ab- weichen, wie sie bei anderen Formenreihen der Gruppe Alopia s. str. beobachtet werden. Unter zahlreichen Exemplaren der Alopia fussiana masxıma A. Schm. von der Maguraspitze fand ich nur bei etwa 70°/o einen auf Ober- und Unterlamelle beschränkten Schliessapparat, während bei den übrigen Exemplaren bald die Prinzipalfalte allein oder mit zwei Gaumenfalten, bald zuerst die Spirallamelle sichtbar wird; eine geringe Höhen- und Ortsdifferenz genügt und einige Exemplare weisen bereits ein rudimentäres Clausilium auf, so dass wir am Coltiu Galbinaris (1200 m), einem nordwestlichen Ausläufer der Magura fast bei allen Exemplaren einen fertigen Schliessapparat antreffen, wie er den Höhen- formen des Königsteins eigentümlich ist. Der baleaartige Zustand ist also hier keine regel- mässige Erscheinung, sondern tritt alsindividuelle Variation auf und ist auf eine Lokalität von geringer Ausdehnung beschränkt. Der obsolete Schliessapparat bei Balea Prid., Reinia Kob., sowie einigen Höhenformen der Alopien (Alopia glauca Bielz, A. camescens Charp., A. lactea bielz, A. julii Wagner) kann als primärer Zu- stand aufgefasst werden, d. h. diese Clausiliiden hatten überhaupt noch keinen Schliessapparat. Bei diesen Clausiliiden ist der Befund auch ein auffallend stabiler und wird durch die Verhält- nisse des Wohnortes weniger und nur langsam beeinflusst; kommt es zur Entwickelung eines Schliessapparates, so finden wir bei allen Exem- plaren einer Lokalität einen gleichen oder nur geringen Schwankungen unterworfenen Schliess- apparat. Ganz andere Erscheinungen beobachten wir in jenen Fällen, wo ein entwickelter Schliess- apparat durch äussere Einflüsse verkümmert und schliesslich ebenfalls obsolet wird; hier schwinden einzelne Teile des Schliessapparates anscheinend regellos und wir finden bei den einzelnen Exem- plaren eines Fundortes einen sehr abweichenden Befund; die einzelnen Teile des Schliessapparates erscheinen auch verschiedenartig kombiniert. In solchen Fällen ist es für den Systematiker schwierig, bestimmte Lokalformen zu fixieren, denn die wichtigsten Merkmale sind unbeständig geworden, gleichsam in’s Fliessen gekommen, ebensowenig gelingt es, für einzelne Formen bestimmte Verbreitungsgebiete zu fixieren, wie dies eben bei individuellen Variationen der Fall ist. Solche Erscheinungen können hervorgerufen werden, wenn Olausiliiden durch aktive Wande- rung aus der Talregion in obere Höhenlagen gelangen, aber auch andere Ursachen können die Änderung des Klimas und der sonstigen Verhältnisse einer Lokälität bedingen. Bei der Beurteilung dieser Formenreihe gehe ich von der Form der obersten Lagen des König- stein aus, welche regelmässig beide Windungs- richtungen aufweist. 23. Alopia (Alopia) fussiana Bielz. Taf. 583, Fig. 105, Taf. 584, Fig. 109— 112, von der Spitze des Königstein. Olausilia fussiana Bielz in Verhandl. d. sieben- bürg. Ver. p. 31, Februar 1852 und Fauna Siebenbürg.p. 124, 1867 (dextrorsa et sinistrorsa). Olausilia pruinosa Oharpentier in Journ. de Conch. p. 361, 1852 (dextrorsa). Clausilia fussiana Rome Icon. IT 9.3, No. 951, 1859 (dextrorsa). Olausilia (Alopia) lischkeana subsp. fun Kimakowiez in Beitrag 2. Moll. Faun. Siebenbürg p. 52, 1883 (dextrors.). Olausilia fussiana L. Pfeiffer Mon. Hel. v. III, ». 597, 1853 (sinistrors.). Clausilia (Alopia) elegans subsp. riessi Kima- kowiez in Beitrag z. Moll. Faun. Sieben- bürg. p. 48, 1883 (sinistrorsa). Olausilia (Alopia) elegans subsp. fussiana Kima- kowiez in Beitrag II z. Moll. Faun. Siebenbürg. p. 130, 1884 (Sinistrorsa). Olausilia (Alopia) imtercedens var. glorifica Kimakowiez in Beitrag III z. Moll. Faun. Siebenbürg. pP. 45, 1893 (sinistrorsa). Olausilia canescens Rossmässler (part.) in Icon. I v. 3,'sub. No. 955, nee. #39. 1839, Gehäuse rechts und links gewunden, etwas bauchigspindelförmig,festschalig,durchscheinend, matt; dunkelrotbraun bis violettbraun mit schwachem blauen Anflug, deutlichem weissen Nahtfaden, sowie einer bräunlichweissen Zone um die Mündung. Die Skulptur ist selbst auf engbegrenztem Fundorte sehr veränderlich und besteht auf den oberen und mittleren Umgängen entweder nur aus ungleichmässigen, ziemlich weitläufigen und mit dem Gehäuse gleichgefärbten Rippenstreifen, welcher an der Naht schärfer werden und daselbst strichförmige Papillen dar- stellen oder die Rippenstreifen erscheinen zu etwas weitläufigen, aber ziemlich regelmässig angeordneten, bläulich gefärbten und mehr stumpfen Rippen gesteigert; am letzten Umgange sind immer kräftige Rippen vorhanden, welche gegen die Mündung zu dichter werden, leicht S-förmig gebogen oder auch gabelspaltig, in der Mitte häufig etwas unterbrochen erscheinen. Tafel 584, 585. 27 Das Gewinde besteht aus 8!/2 flach gewölbten, durch seichte Naht geschiedenen Umgängen; der letzte mit undeutlichem Basalkiele neben dem Nabelritz. Die kurzbirnförmige oder mehr stumpfeiförmige Mündung mit schwach hinauf- gezogenem, etwas winkeligem Sinulus ist im Gaumen hell braungelb; unter dem Sinulus ein schwacher Gaumencallus. Der hell gelbbraune Mundsaum ist ziemlich kurz ausgebreitet, zu- sammenhängend und kurz gelöst oder etwas angelegt, innen schwach und heller gelippt. Der Schliessapparat besteht aus einer leisten- förmig erhobenen, beiderseits rasch abfallenden Oberlamelle, welche vorn den Mundsaum nicht erreicht, hinten vom vorderen Ende der eben- falls kurzen Spirallamelle entfernt bleibt; die niedrige Unterlamelle springt bogenförmig in der Mündung vor und endet entfernt vom Mund- saum; die Spindelfalte ist bei senkrechtem Ein- blick in die Mündung nur sehr kurz sichtbar; die sehr kurze Prinzipalfalte beginnt in der mittleren Dorsallinie, endet aber noch ziemlich entfernt von dem schwachen Gaumencallus; da- neben sind zwei Gaumenfalten vorhanden, von welchen die obere sehr kurz ist und mit der Prinzipalfalte divergiert, während die Basalfalte zumeist nur punktförmig entwickelt, häufig auch obsolet ist. Das Clausilium ist nur schwach S-förmig gebogen, mit schmaler, wenig rinnen- förmig gehöhlter Platte, welche vorn schwach ausgerandet ist; der längere Spindellappen ist etwas spitz ausgezogen, der Aussenlappen ab- gerundet und kaum vorspringend. H = 13—17, D—= 3,5—4,3 mm. Fundorte: Die obersten Lagen des Königstein und zwar an den Lokalitäten: Spitze des König- stein, Stana Martoi, Stana Vleduscu, Val Dinei, Verfu Mogila, Coltiu prelungu. 24. Alopia (Alopia) fussiana diabolina Kimakowiez. Taf. 584, Fig. 116, Taf. 585, Fig. 129 von Mora drakului. Clausıla (Alopia) elegans subsp. fussiana var. diabolina Kimakowiez in Beitrag II z. Moll. Faun. Siebenbürg. p. 113, 1884. Clausilia (Alopia) intercedens var. diabolina Kimakowiez in Beitrag III z. Moll. Faun. Siebenbürgens p. 45, 1893. Gehäuse ähnlich der typischen Form, jedoch grösser und nur links gewunden; dunkelrotbraun bis violettbraun mit schwachem blauem Anflug und 10 Umgängen. Die Skulptur besteht auf den mittleren Umgängen aus niedrigen, ungleich- mässigen und ziemlich weitläufigen, mit dem Gehäuse gleichfärbigen Rippen und Rippen- streifen, welche auf den oberen Umgängen schärfer und gleichmässiger werden, hier auch an der Naht weisse strichförmige Papillen dar- stellen; auf dem letzten Umgange sind die Rippen zunächst weitläufiger, höher und schäıfer, gegen die Mündung zu wieder dichter, auch erscheinen dieselben wellenförmig gebogen, in der Mitte schwächer und oft gabelspaltig. Der Schliess- apparat ist noch schwächer wie bei der typischen Form, indem die obere Gaumenfalte oft nur punktförmig, die Basalfalte obsolet erscheint; auch die Lamellen, besonders die Spirallamelle sind kürzer und niedriger. H = 16—19, D = 4,5—5 mm. Fundorte: Die Höhenlagen an den westlichen Hängen des Königstein; meine Exemplare von den Lokalitäten Mora drakului, Cornu pietai und Kapu tamasului. 25. Alopia (Alopia) fussiana insignis Bielz. Taf. 584, Fig. 113—115, Taf. 583, Fig. 106 aus der Crepaturaschlucht des Königstein. Olausilia fussiana var. insignis Bielz Verhandl. d. siebenbürg. Ver. p. 221, 1859 und Fauna Siebenbürg. p. 125, 1867. Clausilia (Alopia) elegans var. insignis Kima- kowiez in Beitrag 1I z. Moll. Faun. Siebenbürg. p. 131, 1884. Clausilia (Alopia) intercedens var. insignis Kimakowiez in Beitrag Illz. Moll. Faun. Siebenbürg. p. 46, 1893. Gehäuse nur linksgewunden, grösser und mehr turmförmig; mit 9'/—10!/g Umgängen, dichten, gleichmässigen und schärferen Rippen, welche bald mit dem Gehäuse gleichgefärbt, bald heller bis weiss sind. Der Schliessapparat ist um einen geringen Grad besser entwickelt, indem die Lamellen und Falten höher und länger erscheinen, das Clausilium vorn tiefer ausge- randet ist. H = 16,5—22,5, D = 4,5—5 mm. Sexualorgane: Der in der Mitte spindelförmig verdickte Penis mit schwach entwickeltem halb- kugelig vorspringendem Divertikel, einem rudi- mentären Flagellum am Übergange in das fadenförmige Vas deferens und ziemlich kurzem Retraktor; das Divertikel des Blasenstiels auf- fallend länger und auch dicker als dieser. Fundorte: Der Nordhang des kleinen König- stein und die Crepaturaschlucht daselbst (Höhen- lagen von 1400—1900 m). 26. Alopia (Alopia) fussiana polita Kimakowicz. Taf. 584, Fig. 117 vom Coltiu Kepetzini am Königstein. 28 Tafel 584, 585. Olausilia (Alopia) elegans subsp. riessi var. Po- lita Kimakowiez in Beitrag z. Moll. Faun. Stiebenbürg. p. 49, 1883. Olausilia (Alopia) intercedens var. polita Kima- kowicez in Beitrag III z. Moll. Faun. Siebenbürg. p. 45, 1893. Gehäuse ähnlich der typischen Form, jedoch immer linksgewunden, schlanker und grösser mit 9!/; bis 10'/e etwas flacheren Umgängen; heller rotbraun gefärbt mit schwachem blauem Anflug; die Skulptur ist schwächer entwickelt, so dass die mittleren Umgänge nahezu glatt er- scheinen; die übrigen Verhältnisse und der Schliessapparat wie bei der typischen Form. II = 16—20, D = 4—4,5 mm. Fundorte: Kimakowicz beschreibt diese Form nach Exemplaren vom Coltiu Kepetzini am Königstein; ähnliche, doch mehr bauchig-spindel- förmige, dunkel violettbraun gefärbte Exemplare kenne ich von der Lokalität Turnu am König- stein, sowie dem Nordhang des kleinen Königstein. 27. Alopia (Alopia) fussiana violacea Kimakowicz. Taf. 584, Fig. 118, Taf. 585, Fig. 130 vom kleinen Königstein. Clausilia (Alopia) maxima var. violacea Kima- kowiez in Beitrag III zur Moll. Faun. Stiebenbürg. p. 55, 1893. Gehäuse sehr ähnlich der Alopia fussiana polita Kıimakowicz, doch immer rechtsgewunden. Fundort: Westseite des kleinen Königstein; diese Form entspricht bis auf die Windungs- richtung so auffallend der Alopia fussiana po- lita Kimak., dass beide vereinigt werden können, sobald ihr Vorkommen nebeneinander nach- gewiesen wurde. 28. Alopia (Alopia) fussiana grandis Bielz. Taf. 584, Fig. 119. Olausilia fussiana var. grandis Bielz in Ver- handl. d. siebenbürg. Ver. p. 147, 1861 und Fauna Siebenbürg. p. 124, 1867. Clausilia (Alopia) lischkeana subsp. fussiana var. grandis Kimakowicz in Beitrag 2. Moll. Faun. Siebenbürg. p. 52, 1883. Clausilia (Alopia) maxima var. grandis Kima- kowiez in Beitrag III z. Moll. Faun. Siebenbürg. p. 55, 1893. Gehäuse zumeist rechtsgewunden, grösser mit oft mehr turmförmigem Gewinde und 10 bis 11 flacher gewölbten Umgängen; kaum durch- scheinend, wenig glänzend, dunkel violettbraun mit stärkerem blauen Anflug. Die Skulptur be- steht aus feinen, scharfen, ziemlich dichten, weissen oder blauen Rippenstreifen, welche auf den mittleren Umgängen mitunter schwächer bis undeutlich werden, auf dem letzten Umgange in kräftige, weitläufige, leicht wellenförmig ge- bogene, in der Mitte oft unterbrochene Rippen übergehen. Der Schliessapparat wie bei der typischen Form, jedoch mit länger ausgezogener Prinzipalfalte. H= 16—20, D = 4,5—5 mm. Fundorte: Turnu am Nordhange des König- stein, ferner oberhalb der Crepatura am König- stein, sowie zwischen kleinem Königstein und Turnu. Diese Form kommt vereinzelt auch links- gewunden vor, auch finden sich an den genannten Lokalitäten Exemplare, welche Übergänge zu A. fussiana insignis Bielz, A. fussiana diabo- lina Kimak. und A. fussiana violacea Kimak. darstellen. 29. Alopia (Alopia) fussiana lischkeana Charpentier. Taf. 583, Fig. 107—108, Taf. 585, Fig. 120—122, forma dentrorsa aus der oberen Riuschlucht, Fig. 123—126 forma. sinis- trorsa aus der oberen Riuschlucht. Clausilia lischkeana Charpentier in Journ. de Conch: p. 361, No. 2,1: 11, 2 1. Olausilia lischkeana Rossmässler in Mal. Bl. III, ». 202, 1856 und Leon. Io No. 950, 1859. Clausilia lischkeana Bielz Fauna Siebenbürg. »..129, 1807; Olausilia (Alopva) Iischkeana Kimakowiez in Beitrag z. Moll. Faun, Siebenbürg. p. 51, 1883. Clausilia livens Bielz in Verhandl, d. sieben- bürg. Ver. 1853. Clausilia livens Rossmässler Mal. Bl. III, p. 203, 1856. Clausilia (Alopia) pruinosa var. conjungens Kimakowicz in Beitrag LI z. Moll. Faun. Siebenbürg. p. 133, 1884. Olausilia (Alopia) mazxima var. livens et. var. lischkeana Kimakowicez in Beitrag III 2. Moll. Faun. Siebenbürg. p. 54-55, 1893. Olausilia (Alopia) maxima var, prwinosa Kima- kowiez (part.) in Beitrag z. Moll. Faun. Siebenbürg. p. 55, 1893. Gehäuse rechts und linksgewunden, schlanker spindelförmig, zum Teil grösser, mehr durch- scheinend, wenig glänzend bis matt; violettbraun, rotbraun, selten gelbbraun mit schwachem bis obsoletem bläulichen Anflug, feinem weissen Nahtfaden, sowie bräunlichweisser Zone um die Tafel 585, 587. 29 Mündung. Die Skulptur ist ähnlich und ebenso veränderlich wie bei der typischen Form; auf den mittleren Umgängen oft schwächer bis ob- solet, bald wieder dicht und scharf gerippt wie bei A. fussiana elegans Bielz. Die kurzbirn- förmige Mündung mit stärker hinaufgezogenem Sinulus und mehr ausgebreitettem Mundsaum. Der besser entwickelte Schliessapparat besteht: aus einer höheren, dem Mundsaume oft mehr genäherten Oberlamelle; einer höheren in der Mündung stärker und winklig vorspringenden Unterlamelle; einer längeren Prinzipalfalte, so- wie 3—4 Gaumenfalten, von welchen die zwischen der oberen und der Basalfalte gelegenen oft nur knötchenförmig entwickelt sind; die Spindel- falte bleibt auch hier bei senkrechtem Einblick in die Mündung nur kurz sichtbar. Das S-förmig gebogene Clausilium mit breiter, mehr rinnen- förmig gehöhlter Platte ist vorn tiefer nus- gerandet; neben dem langen spitz ausgezogenen - Spindellappen ist ein ebenfalls deutlich vor- springender winkliger Aussenlappen vorhanden. H = 13,5—20, D = 3,5 —4 mm. Sexualorgane: Nur bei dieser Form gelang es mir, Exemplare beider Windungsrichtungen vom gleichen engbegrenzten Fundort (obere Riu- schlucht) anatomisch zu untersuchen; der Befund war bis auf die Situation der Organe ein voll- kommen übereinstimmender. Der Genitalporus und die Sexualorgane liegen entsprechend der Windungsrichtung rechts oder links, ebenso kreuzte bald der rechte, bald der linke Muskel des entsprechenden Augenträgers Penis und Vagina; in derselben Weise stellt auch die Situation des Verdauungstraktes bei der einen Form ein Spiegelbild der entgegengesetzten Windungsrichtung dar. Im Vergleiche zu Alopia fussiana insignis Bielz, welche in höheren Lagen des Königstein lebt und einen schwächer ent- wickelten Schliessapparat aufweist, findet man bei vorstehender Form das Divertikel des Penis zwar noch kurz, aber schon deutlich schlauch- fürmig abgesetzt (bei A. fussiana insignis Bielz nur halbkugelig vorspringend); das Divertikel des Blasenstiels ist hier deutlich kürzer als der Blasenkanal, also Unterschiede, wie sie noch schärfer zwischen Höhenformen und echten Tal- formen beobachtet werden. Fundorte: Die oberen und mittleren Höhen- lagen am Osthange des Königstein, meine Exem- plare von den Lokalitäten: kleiner Königstein, Crepatura; einzelne Exemplare dieses Fundortes kommen bis auf die Windungsrichtung und den besser entwickelten Schliessapparat der A. fussi- ana elegams Bielz sehr nahe; obere Riuschlucht auch als Propasta bezeichnet; Grind; Verfu Ba- cului, Exemplare dieses Fundortes bezeichnet welche unserer Alopia fussiana Bielz forma dextrorsa entspricht. Exemplare von der Lokali- tät Pestera, einem 1100 m hohen südöstlichen Ausläufer des Königstein, sind zum Teile auf- fallend schlank, heller rotbraun gefärbt, ohne blauen Anflug; die Skulptur ist auf den mitt- leren Umgängen immer schwach entwickelt und besteht zumeist nur aus ungleichmässigen Zu- wachsstreifen. H—= 15—20, D = 4 mm. Diese Form entspricht der Ol. livens Bielz, welche der Autor und ebenso Rossmässler später wieder eingezogen haben. Ä 30. Alopia (Alopia) fussiana boettgert Kımakowicz2. Taf. 585, Fig. 127—128, Taf. 587, Fig. 156 bis 157. Clausilia (Alopia) straminicollis var. boettgerv Kimakowiez in Beitrag z. Moll. Faun. Siebenbürg. p. 54, 1883. Olausilia (Alopia) intercedens var. boettgeri Kimakowicz in Beitrag III z. Moll. Faun. Siebenbürg. p. 45, 1893. Clausilia (Alopia) prwinosa var. obesa Kima- kowiez in Beitrag II z. Moll. Faun. Siebenbürg. p. 133, 1884. Olausilia (Alopia) maxima var. kowiez in Beitrag III 2. Stiebenbürg. p. 56, 1893. obesa Kima- Moll. Faun. Gehäuse links und rechts gewunden, sehr ähnlich der A. fussiana lischkeana Charp., je- doch grösser, häufig bauchiger spindelförmig;; heller rotbraun bis violettbraun mit schwachem bis obsoletem blauen Anflug, feinem weissen Nahtfaden, welcher an den oberen Umgängen vereinzelte strichförmige Papillen trägt und einer bläulichweissen Zone um die Mündung. Die Skulptur besteht auf den oberen und mittleren Umgängen nur aus feinen bis undeutlichen Zu- wachsstreifen, welche vor der Mündung in un- gleichmässige, etwas wellenförmig gebogene Rippen übergehen. Der Schliessapparat ist besser, wie bei A. fussiana lischkeana Charp. entwickelt und liegt tiefer im Gaumen; die höhere und längere Oberlamelle ist vorn dem Mundsaum mehr genähert und wird hinten vom vorderen Ende der ebenfalls längeren Spirallamelle nur durch einen kurzen Zwischenraum getrennt; die Unterlamelle springt stärker und mehr winklig gebogen in der Mündung vor; die Spindelfalte tritt besser hinter der Unterlamelle vor und ist auch bei senkrechtem Einblick in die Mündung gut sichtbar; die Prinzipalfalte beginnt zwischen Lateral-und Dorsallinie und verläuft vorn in den dünnen Gaumencallus; die 3—4 Gaumenfalten Kimakowiez als Ol. maxima var. prwinosa Charp., | sind ebenfalls länger, auch die mittleren zu Rossmässler, Iconographie.. Neue Folge XXI. 5 30 kurzen Falten ausgezogen. Das Clausilium ist stark S-förmig gebogen mit verbreiterter stark rinnenförmig gehöhlter Platte, welche vorn tief ausgerandet ist; der Spindel und Aussenlappen erscheinen dementsprechend länger. H—18-22, D=4=5mm. Fundorte: Die unteren Höhenlagen am Ost- hange des Königstein, besonders die untere Riu- schlucht = Par Abisu. Bei dieser Form werden die beiden Windungsrichtungen besonders häufig, auch auf engbegrenztem Fundorte nebeneinander beobachtet. : 31. Alopia (Alopia) fussiana meschen- dorferi Bielz. Taf. 587, Fig. 146—150. Olausilia meschendorferi Bielz Verhandl. d. siebenbürg. Ver. p 149, 1858 und Fauna Siebenbürg. p. 126, 1867. Olausilia (Alopia) meschendorferı Boettger win Rossm. Icon. No. 1686 und 1693, 1879. Olausilia (Alopia) mazxima var. meschendorferi Kimakowiez in Beitrag III z. Moll. Faun. Siebenbürg. p. 56, 1893. Gehäuse sehr ähnlich der Alopia fussiana boettgert Kimak. dextrorsa = fussiana obesa Kimak., jedoch immer nur rechtsgewunden, meist schlanker mit 11—12 Umgängen; besser durchscheinend, gelblich hornfarben ohne bläu-. liche Trübung. Der Schliessapparat ist besser entwickelt, indem neben der Prinzipalfalte kon- stant vier längere wahre Gaumenfalten, häufig auch noch eine Suturalfalte beobachtet werden; die Oberlamelle ist hinten bis zum Beginn der Spirallamelle verlängert, auch tritt die Spindel- falte besser hinter der Unterlamelle vor; das Clausilium ist noch stärker Sförmig gebogen, mit noch mehr verbreiterter und tiefer rinnen- förmig gehöhlter Platte; der spitz ausgezogene Spindellappen nimmt an der Sförmigen Biegung teil und erscheint spiral nach vorn gebogen. H = 16—23, D = 4-5 mm. Sexualorgane: im Vergleiche zu A. fussiana lischkeana Charp. erscheint hier der Penis länger und besondersim vorderen Teile schlanker; das schlauchförmige Divertikel desselben eben- falls länger und dünner, der Muse. retractor kürzer. Das Divertikel des Blasenstiels ist auch hier kürzer wie dieser, jedoch dünner wie bei A. fussiana lischkeana Charp. Fundort: der Zeidner Berg im Osten des Persänyer Höhenzuges. Alopia fussiana meschendorferi Bielz wird besonders durch das heller gefärbte, gut durch- scheinende Gehäuse, welches keine Spur einer opaken Öberflächenschichte besitzt, den gut ent- Tafel 586, 587. wickelten Schliessapparat mit beginnender Su- turalfalte, sowie das längere Divertikel am Penis als Talform der Formenreihe gekennzeichnet. 32. Alopia (Alopia) fussiana mazxima A. Schmidt. Taf. 586, Fig. 142—145. Claustdia Tlivida var. maxima 4A. Schmidt in Giebels Zeitschrift p. 408, 1856. Olausilia livida var. maxıma Rossmässler (part,) Icon. I v. 3 swb. No. 952, 1859. Clausiia (Alopia) livida var. maxima Kima- kowiez, Beitrag 2. Moll. Faun. Sieben- bürg. p. 50, 1883. Clausilia (Alopia) masxima Kimakowiez in Bei- trag III z. Moll. Faun. Siebenbürg. p. 53, 1893. Gehäuse zumeist rechts gewunden, grösser, spindelförmig oder turmförmig mit 10—11 flach gewölbten Umgängen, der letzte mit einem stumpfen, aber deutlichen Basalkiel am Nabel- ritz; schwach durchscheinend, matt; dunkel- rotbraun bis violettbraun mit schwachem blauen Anflug, weissem, an den oberen Umgängen fein bis strichförmig papilliertem Nahtfaden und bräunlich gelber Zone um die Mündung. Die Skulptur besteht aus feinen bis undeutlichen Zuwachsstreifen, welche auf den oberen Um- gängen in dichte, mit dem Gehäuse gleichfarbige Rippenstreifen, am letzten Umgang in scharfe, dichte, jedoch ungleichmässige Rippen über- gehen. Die birnförmige oder mehr eiförmige Mündung mit deutlich hinaufgezogenem Sinulus ist im Gaumen braungelb gefärbt; der ebenfalls braungelbe, innen heller gelippte Mundsaum ist gut ausgebreitet, zusammenhängend und gelöst. Der Schliessapparat ist auch auf engbegrenztem Fundorte in verschiedenem Grade entwickelt, immer aber mehr minder rudimentär und be- steht bei Exemplaren von der Spitze der Magura zunächst nur aus einer verhältnismässig gut entwickelten Ober- und Unterlamelle; daneben finden sich in geringerer Zahl Exemplare, welche nur eine kurze Prinzipale und weiter auch zwei sehr kurze Gaumenfalten aufweisen; eine mehr minder rudimentäre Spirallamelle tritt mitunter auch ohne Gaumenfalten, gewöhnlich aber erst mit diesen auf; die Entwicklung eines rudimen- tären Clausiliums mit schmaler, vorn seicht aus- gerandeter Platte, sowie einer nur bei schiefem Einblick in die Mündung sichtbaren Spindel- falte bezeichnet den Uebergang dieser Form zu _ Alopia fussiana subcosticollis A. Schm. A. fus- siana maxima A. Schm. und A. fussiana sub- costicollis A. Schm. bezeichnen demnach nur die Tafel extremen Entwickelungsgrade einer der Magura eigentümlichen, sehr veränderlichen Lokalform. #4 1722, D —45—5m. Fundort: die oberen Höhenlagen der Magura südlich von Zernest in Siebenbürgen. Die Baleaform der A. fussiana masxıma A. Schm. zeigt unbedingt eine grosse Aehnlichkeit mit A. lactea livida Menke; vorstehende Form ist zum Teil grösser, besitzt einen schärfer ge- rippten Nacken, deutlichere Rippenstreifen auf den oberen Umgängen, eine mehr schiefgestellte, mehr birnförmige Mündung und einen schwachen, oft undeutlichen blauen Anflug; entscheidend ist jedoch die Erscheinung, dass hier mit dem Auftreten der Gaumenfalten eine Falte durch ihre Stellung im Gaumen als Prinzipale erkenn- bar wird, während die Gaumenfalten bei A, lactea livida Menke noch unregelmässig ange- ordnet sind und keine Prinzipale erkennen lassen. 33. Alopia (Alopia) fussiana subcosti- collis A. Schmidt. Taf. 586, Fig. 139— 141, vom Coltiu Galbi- . naris. Olausilia straminicollis var. subcosticollis A. Schmidt in: System der europäischen Olausilien p. 28, 1868. Clausilia (Alopia) straminicollis var. subcosti- collis boettger in: Rossm. Icon. No. 1685, 1879. Clausilia (Alopia) intercedens var. subcosticollis Kimakowiez in: Beitrag III z. Moll. Faun. Siebenbürg. p. 45, 1893. Clausilia (Alopia) mazima var. cybaea Kima- kowiez in: Beitrag III z. Moll. Faun. Siebenbürg. p. 53, 1893. Gehäuse sehr ähnlich der Alopia fussiana boettgeri Kimakowiez, zumeist links gewunden, durchschnittlich kleiner; die 10—11 Umgänge sind häufig stärker gewölbt, die Mündung mehr stumpfeiförmig mit kürzer ausgebreitetem Mund- saum, auch erscheinen die oberen Umgänge häufig rippenstreifig. Der Schliessapparat ist deutlich schwächer entwickelt; die niedrigere Unterlamelle springt in der Mündung nur bogen- förmig, nicht winkelig vor; die Prinzipalfalte beginnt in der mittleren Dorsallinie und erreicht den Gaumencallus zumeist nicht; neben dieser sind nur zwei kurze, mit der Prinzipalfalte stärker divergierende Gaumenfalten vorhanden. Das Clausilium ist schwächer Sförmig gebogen mit auffallend schmaler, weniger rinnenförmig ge- höhlter, vorn seicht ausgerandeter Platte. H = 16-19, D —= 4—5 mm. Fundort: am Coltiu Galbinaris (1170 m), einem nördlichen Ausläufer der Magura am » 986. al rechten Hange der Riuschlucht und durch diese vom Königstein geschieden, Diese Form unter- scheidet sich von A. fussiana boettgeri im wesent- lichen nur durch eine deutliche Abschwächung des Schliessapparates, obwohl die LokalitätColtiu Galbinaris nur wenige hundert Meter über das Niveau der Riuschlucht emporsteigt. Am Coltiu Galbinaris ist A. fussiana subcosticollis A. Schm. in der überwiegenden Mehrzahl links gewunden, gegen die Spitze der Magura nehmen die rechts gewundenen Exemplare in auffallender Weise zu, gleichzeitig erscheint der Schliessapparat in zunehmendem Grade abgeschwächt, so dass auf der Spitze der Magura nur mehr rechts gewun- dene Exemplare mit obsoletem Schliessappaı at gefunden werden. So erscheint der Nachweis gebracht, dass auch Alopia fussiana maxima A. Schm. trotz ihres baleaartigen Habitus ein Glied der vorstehenden Formenreihe darstellt. Rechts gewundene Exemplare der vorstehenden Form nennt Kimakowiez Alopia maxıma var. cybaea Kimak. Taf. 586, Fig. 141. 34, Alopia (Alopia) fussiana subita Kimakowiez. Taf. 586, Fig. 131—134. COlausilia (Alopia) intercedens var. subita Kima- kowiez in: Beitrag III z. Moll. Faun. Siebenbürg. p. 46, 1893. Gehäuse nur links gewunden, schlank spindel- förmig, ziemlich dünnschalig und gut durch- scheinend, wenig glänzend; gelblich bis rötlich hornfarben ohne opake Öberflächenschicht mit dünnem weissem Nahtfaden und schmaler gelb- lichweisser Zone um die Mündung. Die Skulp- tur besteht auf den mittleren Umgängen aus ungleichmässigen, ziemlich weitläufigen, mit dem Gehäuse gleichgefärbten Rippenstreifen, welche mitunter schwächer bis undeutlich werden, auf den oberen Umgängen in dichte, scharfe, teilweise weisse Rippchen übergehen ; auf dem letzten Um- gange sind anfangs weitläufige, wellenförmig gebogene, oft unterbrochene, gegen die Mün- dung zu dichtere und kräftigere Rippen vor- handen. Die kurzeiförmige Mündung mit leicht hinaufgezogenem, winkeligem Sinulus ist gelb- lichweiss; der weisse oder gelbliche Mundsaum dünn, ziemlich kurz ausgebreitet, innen schwach gelippt, zusammenhängend und gelöst. Der Schliessapparat besteht aus einer hohen, aber ziemlich kurzen Oberlamelle, welche vorn dem Mundsaum genähert ist, hinten vom vorderen Ende der langen, aber verhältnismässig niedrigen Spirallamelle durch einen kurzen Zwischenraum geschieden wird; einer ziemlich hohen, winkelig in der Mündung vorspringenden Unterlamelle, sowie einer deutlich hinter der Unterlamelle 5* 92 Tafel 586, 587. -vortretenden Spindelfalte.e Die Prinzipalfalte beginnt zumeist in der mittleren Dorsallinie und verlauft vorn in den dünnen, weissen Gaumen- callus; daneben sind zwei ziemlich kurze, mit- unter noch eine dritte punktförmige Gaumen- falto vorhanden. Das Clausilium ist nur schwach Sförmig gebogen mit schmaler, kaum rinnen- förmig gehöhlter, vorn seicht ausgerandeter Platte; der Spindellappen ist lang und spitz ausgezogen, der Aussenlappen kurz und abge- rundet. H= 17—21, D = 4—4,5 mm. Fundort: Coltiu Fililor (1100 m), ein nörd- licher Ausläufer des kleinen Königstein. Die Lage des Schliessapparates erscheint bei dieser Form nicht fixiert, indem der Beginn der Prin- zipal- und Gaumenfalten in dem Raume zwischen Lateral- und mittlerer Dorsallinie schwankt. 35. Alopia (Alopia) fussiana elegans Bielz. Taf. 586, Fig. 135—138. Olausilia elegans Bielz in: Verhandl,. d. sieben- bürg. Ver. p.31, 1852 u. Fauna Stebenb. ELITE: Olausilia elegans Rossmässler Icon. I v. 3, No. 880, 1856. Clausilia elegans var. cerasina Bielz Fauna Siebenbürg. p. 117, 1867. Clausilia intercedens A. Schmidt in: Zeitschrift 1856. Olausilia intercedens Rossmässler Icon. I v. 3, No. 956, 1859. Giebels Gehäuse sehr ähnlich der A. fussiana lisch- keana Charp. forma sinistrorsa ; links gewunden, heller rotbraun oder gelbbraun, selten mit schwachem bläulichem Anflug; die Skulptur be- steht häufig aus dichteren, schärferen und mehr gleichmässigen Rippen, welche bald heller, bald . mit dem Gehäuse gleichfarbig erscheinen. Der Schliessapparat ist etwas schwächer entwickelt, indem neben der Prinzipalfalte nur zwei bis drei kurze Gaumenfalten vorhanden sind, von welchen die mittlere mitunter fehlt oder nur punktförmig entwickelt ist. H = 1618, D— 3,6 -4,mm. Fundort: das obere Dumbovitioratal südöstlich vom Königstein. Heller gelblich hornfarbene Exemplare mit zwei bis drei Gaumenfalten wer- den als Alopia elegans var. cerasina Bielz be- zeichnet. Durchschnittlich grössere Exemplare von dunkelrotbrauner Farbe mit schwachem blauem Anflug, drei Gaumenfulten, gestreiften bis nahe- zu glatten mittleren Umgängen aus dem Dumbo- vitioratale entsprechen der Olausilia intercedens A. Schmidt. 36. Alopia (Alopia) fussiana bogaten- sis Biela. Taf. 587, Fig. 151—155, aus Almas. Olausilia bogatensis Bielz in: Verhandl. d. siebenbürg. Ver. p. 222, 1856 u. Fauna Siebenbürg. p. 118, 1867. Glaustilia bogatensis Rossmässler Icon. I v. 3, No. 949, 1859. Olausülia (Alopia) intercedens var. bogatensis Kimakowiez Beitrag III z. Moll. Faun. Siebenbürg. p. 46, 1893. Gehäuse links gewunden, spindelförmig, durchscheinend, matt gelbbraun, miteinem dünnen weisslichen, oft undeutlichen Nahtfaden. Die Skulptur besteht aus ziemlich diehten, nahezu senkrechten, etwas ungleich abstehenden Rippen- streifen oder Rippen, welche lichter oder mit dem Gehäuse gleichfarbig sind; auf dem letzten Umgange werden die Rippen weitläufiger und kräftiger, erscheinen ausserdem wellenförmig gebogen, mitunter gabelspaltig und in der Mitte unterbrochen. Die 9—11 Umgänge sind leicht gewölbt; der letzte mit einem stumpfen, durch eine seichte Furche begrenzten Basalkiel neben dem Nabelritz, sowie einer mehr minder kräf- tigen gelblichweissen Ringwulst hinter dem Mundsaum. Die schiefrhombische oder birn- förmige Mündung mit deutlich hinaufgezogenem Sinulus ist innen gelblich; der gelbliche, gut ausgebreitete Mundsaum ist innen weiss gelippt, zusammenhängend und gelöst oder kurz ange- legt. Der gut entwickelte Schliessapparat be- steht aus einer leistenförmig erhobenen, beider- seits im Bogen abfallenden Oberlamelle, welche vorn den Mundsaum nicht erreicht, hinten dem vorderen Ende der niedrigen, aber langen Spiral- lamelle mehr minder genähert ist; die Unter- lamelle springt winkelig in der Mündung vor, verlauft dann nahezu horizontal, erreicht aber den Mundsaum nicht; die Spindelfalte tritt deut- lich hinter der Unterlamelle vor; die Prinzipal- falte beginnt in der mittleren Dorsallinie und verläuft vorn in den dünnen Gaumencallus über dem Sinulus; ferner sind zwischen der oberen Gaumenfalte und der Basalfalte zwei kurze, oft nur punktförmige Fältchen vorhanden, ebenso besitzen zahlreiche Exemplare eine schwache Suturalfalte. Das Sförmig gebogene Clausilium mit breiter, rinnenförmig gehöhlter, vorn tief ausgerandeter Platte, einem löffelförmigen Spin- dellappen und einem winkelig vorspringenden, kürzeren Aussenlappen. H = 11,5—18, D = 3,3—4 mm. Fundorte: im nordöstlichen Teile des Per- sänyer Höhenzuges, besonders an den Lokali- täten: Bogater-Schlucht; Ober-Komana, mit gut Tafel 587, 588. 39 entwickelten Rippen, 3—4 Gaumenfalten, H = 13—18, D = 3,3—4 mm; Heldenburg bei Krizba, durchschnittlich klein mit schwachen, oft nur an der Naht deutlichen Rippchen, H= 11,5 bis 16, D=3,5 mm; Umgebung der Almäser- Höhle bei Räkos, die Rippchen zum Teile schwächer entwickelt, auf den mittleren Um- gängen nahezu erloschen, 2—3 Gaumenfalten und einer niedrigeren, nur bogenförmig in der Mündung vorspringenden Unterlamelle; solche Exemplare finden sich am genannten Fundort neben typisch entwickelten und entsprechen der 4. bogatensis var, laevigata BDielz, Taf. 587, Fig. 154--155. 37. Alopia (Alopia) fussiana angustata Bielz. Taf. 588, Fig. 158—159 von Ober-Venetie. Olausilia angustata Bielz in: Verhandl. des siebenbürg. Ver. p. 221, 1859 u. Fauna Stebenbürg. p. 119, 1867. Clausilia (Alopia) angustata Boettger in: Rossm. Icon. I v. 8, No. 1692. Olausilia (Alopia) intercedens var. angustat« Kimakowiez in: Beitrag III z. Moll. Fauna Siebenbürg. p. 47, 1893. Gehäuse ähnlich der Alopia fussiana boga- tensis forma laevigata Bielz, jedoch schlanker ausgezogen mit 11—12 flacher gewölbten Um- gängen; dunkler gefärbt, gelbbraun bis rot- braun, mitunter mit einem schwachen blaugrauen Anflug, dünnem, heller getärbtem Nahtfaden, sowie einer weissen Ringwulst hinter dem Aussen- rand der Mündung. Die Skulptur besteht aus feinen bis undeutlichen Zuwachsstreifen, welche an der Nabt der oberen Umgänge häufig stärker werden und daselbst feine strichförmige Papillen darstellen, vor der Mündung in dichte Rippen- streifen übergehen; die übrigen Verhältnisse und der Schliessapparat wie bei A. fussiana bogatensis Bieiz. H=15—19, D = 3,5—4 mm. Fundort: im westlichen Teile des Persänyer Höhenzuges, besonders an den Lokalitäten: Ober-Komana, Ober-Venetie, Girbova, Piatra Kalekata, Piatra Dabis. 38. Alopia (Alopia) julii n. sp. Taf. 583, Fig. 103— 104. Olausilia (Alopia) livida Kimakowiez in: Bei- trag III z. Moll. Faun. Siebenbürg. ». 56, 1893; nec Menke! Gehäuse sehr ähnlich der Alopia lactea livida Menke; dunkel rotbraun bis dunkel violettbraun mit gut entwickelter stumpfblauer Oberflächen- schichte, dünnem weissen Nahtfaden und einer weissen Zone um die Mündung. Die übrigen Verhältnisse und der rudimentäre Schliessappa- rat wie bei A. lactea livida Menke; die einzige Gaumenfalte, welche beobachtet wurde, ent- spricht jedoch durch ihre Lage im Gaumen genau der Prinzipalfalte, während die 1-2 Gaumenfalten der 4. lactea livida Menke durch ihre Lage den wahren Gaumenfalten entsprechen. H = 18—21, D= 45—5 mm. Fundort: am Berge Vulkan (1200 m) im siebenbürgischen Erzgebirge durch Dr. Julius Bielz*) gesammelt. Vorstehende Form zeigt auch eine auffallende Ähnlichkeit mit A. fussiana maxima A. Schmidt von der Magura im Königsteingebiet; diese Form besitzt jedoch nur einen schwach entwickelten, oft undeutlichen blauen Anflug, kräftigere Rippen- streifen am Nacken, sowie einen im allgemeinen besser entwickelten Schliessapparat, welcher ausserdem die bei der Beschreibung erörterten Eigentümlichkeiten aufweist. Das Auftreten dieser baleaartigen Alopia im Mittelgebirge West- siebenbürgens ist sehr bemerkenswert; dieselbe ist äusserlich einigen Höhenformen ÖOstsieben- bürgens, wie oben ausgeführt, so ähnlich, dass eine Unterscheidung ohne Kenntnis des Fund- ortes sehr unsicher wird. An eine Einwande- rung der Alopia juliv n. aus den Hochgebirgen Süd- und Östsiebenbürgens ist nicht zu denken, da in den benachbarten Talregionen des sieben- bürgischen Erzgebirges heute nur Formen der Alopia bielzi Pfeiffer beobachtet werden, welche mit Rücksicht auf den Schliessapparat die am besten entwickelten Talformen der Gruppe Alopia s. str. darstellen und auch in anderen Merkmalen so auffallend abweichen, dass eine nähere Verwandtschaft mit A. julii n. nicht er- kennbar ist; dieselbe muss also als autochthone Stammform aufgefasst werden, welche heute vollkommen isoliert ist. Das isolierte Auftreten hochalpiner Formen wird in den Alpen und Karpathen, wie früher ausgeführt wurde, mehr- fach beobachtet. 39. Alopia (Alopia) jickeliiv Kimakowicz Taf. 588, Fig. 160—162 vom Kimpu Siru- lui, Fig. 171 vom Kimpu Mielulu:. Clausilia (Alopia) straminicollis var. occidentalis (part.) Kimakowiez in: Beitrag 2. Moll. Faun. Stiebenbürg. p. 53, 1883. Clausilia (Alopia) jickelii Kimakowiez in: Bei- trag III z. Moll. Faun. Stebenbürg. ». 47, 1893. Aus dem Strell-Gebirge in der südwestlichen Ecke Siebenbürgens wurden bis jetzt nur einige Talformen der Gruppe Alopia s. str. bekannt, *) Dr. J. Bielz in Hermannstadt, Sohn des berühmten siebenbürgischen Naturforschers. 4 welche vermuten lassen, dass in höheren Lagen dieses Gebirges auch baleaartige Stammformen nebst den entsprechenden Uebergängen als Glieder einer diesem Gebirgsteile eigentümlichen Formenreihe leben. Gehäuse links gewunden, spindelförmig, durchscheinend, leicht glänzend bis Matt; hell rotbraun mit schwachem bläulichen Anflug, die oberen Umgänge gelbbraun, eine Zone um die Mündung gelblichweiss. Das Gewinde besteht aus 10/2 bis 11 schwach gewölbten Umgängen, welche durch eine seichte Naht geschieden werden; der weisse Nahtfaden ist besonders an den oberen Umgängen fein und etwas ungleich- mässig papillier. Die Skulptur besteht aus kräftigen, sehr ungleichmässigen Zuwachsstreifen, welche häufig und besonders an der Naht zu Rippenstreifen verstärkt erscheinen, am letzten Umgange in ungleichmässige und ziemlich weit- läufige Rippen übergehen, welche in der Mitte mehr minder abgeschwächt, also unterbrochen sind und nur an der Naht und dem undeut- lichen Basalkiel kräftig erscheinen. Die kurz birnförmige oder kurz eiförmige Mündung ist im Gaumen gelbbraun, der Sinulus deutlich hinaufgezogen, über demselben ein schwacher, heller Gaumencallus. Der bräunlich weisse Mundsaum ist ausgebreitet, innen heller, aber zumeist schwach gelippt, zusammenhängend, kurz gelöst, mitunter angelegt, seltener unter- brochen und durch einen Callus verbunden. Der Schliessapparat besteht: aus einer kurzen bis sehr kurzen, ziemlich erhobenen Oberlamelle, welche hinten vom vorderen Ende der ebenfalls kurzen, aber ziemlich erhobenen Spirallamelle durch einen ziemlich weiten Zwischenraum ge- trennt bleibt; einer bogenförmig in der Mün- dung vorspringenden, ziemlich niedrigen Unter- lamelle, welche den Mundsaum nicht erreicht; einer bei senkrechtem Einblick in die Mündung nur kurz oder gar nicht sichtbaren Spindelfalte; die im Verhältnis zu den Gaumenfalten lange Prinzipalfalte beginnt in der mittleren Dorsal- linie uud verläuft vorn in den Gaumencallus ; die sehr kurze obere Gaumenfalte divergiert mit der Prinzipalfalte; die ebenfalls kurze Basal- falte besitzt häufig am oberen Rande einen knötchenförmigen Fortsatz, welcher anscheinend das Rudiment einer Mondfalte darstellt. Das leicht Sförmig gebogene Clausilium mit schwach gehöhlter, schmaler Platte, welche vorn seicht, aber deutlich ausgerandet ist; der Spindellappen ist spatelförmig und lang ausgezogen, der Aussen- lappen abgerundet, sehr kurz und undeutlich. H= 18—21, D— 4,5—5 mm. Fundort: Kimpu Sirului, grosser Skock und Kimpu Mielului im walachischen Schyltal, in Höhenlagen bis 1300 m. Tafel 988. 40. Alopia (Alopia) Jickelii vicina Ki- makowic2. Taf. 588, Fig. 163— 164. Olausilia (Alopia) jickelii var. vicina Kimako- wicz in: Beitrag III z. Moll. Faun. Stiebenbürg. p. 49, 1893. Gehäuse turmförmig mit breiterer Basis und etwas aufgeblasenem letzten Umgang; die Rippehen auf demselben schärfer und nicht unterbrochen, die Mündung mehr gerundet mit weniger hinaufgezogenem Sinulus. Der Schliess- apparat und die übrigen Verhältnisse wie bei der typischen Form. 7 418,.D) 45 mm Fundort: Repede an der grossen Lauter — Riu Lotru, einem rechtsseitigen Nebenflusse der Aluta in Rumänien. Diese Form liegt mir nur in zwei nicht gut erhaltenen Exemplaren vor, welche sich, wie oben ausgeführt, nur wenig von der typischen Form unterscheiden; mit Rücksicht auf den vollkommen isolierten Fund- ort ist es aber dennoch zweifelhaft, ob dieselbe ein Glied der vorstehenden Formenreihe dar- stellt. 41. Alopia (Alopia) jickelii occidentalis Kimakowicz2. Taf. 588, Fig. 165—167 vom Piatra Sipo- tulwi, Fig. 168—170 vom Piatra rosia. Clausilia (Alopia) jickelii var occidentalis et var. mierostoma Kimakowiez in: Beitrag III z. Moll. Faun. Siebenbürg. pP. 50, 18935. Gehäuse grösser mit feineren, mehr gleich- mässigen Zuwachsstreifen, welche am letzten Umgange in gleichmässige, feine und dichte Rippenstreifen übergehen. Derbesser entwickelte Schliessapparat besteht: aus einer längeren und höheren Oberlamelle, während die Unterlamelle stärker und mehr winkelig in der Mündung vor- springt; die obere Gaumenfalte und die Basal- falte sind länger, zwischen denselben treten häufig noch zwei kurze Fältchen auf. Das Olau- silium ist vorn tiefer ausgerandet mit spitz aus- gezogenem Spindellappen, sowie kurzem, aber deutlich und winkelig vorspringendem Aussen- lappen. H —= 19—22, D = 4,8—5 mm. Fundorte: Piatra rosia in der Taja-Schlucht bei Petrosöny im ungar!schen Schyltal, sowie Gura _ Sipotului im oberen Streltal bei Petrosz; einzelne Exemplare von letztgenanntem Fundorte zeigen schwächer entwickelte Gaumenfalten und feinere Nackenstreifen, dieselben entsprechen der Alopia jickelüi var. mierostoma Kimakowiez. Taf. 588, Fig. 165 —167. Tafel 42. Alopia (Alopia) bielzi Pfeiffer. Taf. 589, Fig. 172—174, Taf. 571, Fig. 8. Olausilia bielzi Pfeiffer in: Zeitschr. f. Mal. p. 121, 1848. Olausilia bielzi Bielz in: Fauma Siebenbürg. ». 129, 1867. Clausilia bielzi Rossmässler Icon. No. 946, 1859. Clausilia (Alopia) bielzi Kimakowiez in: Bei- träge z. Moll. Fauna Stebenbürg. III ». 57, 1893. Gehäuse rechts gewunden, spindelförmig, gut durchscheinend, leicht glänzend bis matt; gelb- braun bis hell rotbraun mit feinem bis undeut- lichen weissen Nahtfaden und weissen Rippen. Die Skulptur besteht aus verhältnismässig kräf- tigen, aber ungleichmässigen und weitläufigen Rippchen, welche an der Naht dicker und weiss, nach abwärts zu schwächer und mit dem Ge- häuse gleichgefärbt erscheinen; am letzten Um- gange werden die Rippen schärfer, gegen die Mündung zu dichter, auch erscheinen sie hier etwas unregelmässig gebogen. Das Gewinde besteht aus 10 flach gewölbten, durch deutlich eingedrückte Naht geschiedenen Umgängen; der letzte mit schwachem Basalkiel neben dem Nabelritz. Die eiförmige oder birnförmige Mün- dung mit leicht hinaufgezogenem Sinulus ist im Gaumen hell gelbbraun; der gelbbraune oder bräunlichweisse Mundsaum ist gut ausgebreitet und umgeschlagen; zusammenhängend, gelöst oder angelegt. Der Schliessapparat besteht aus einer leistenförmig erhobenen Oberlamelie, welche vorn den Mundsaum nicht erreicht, hinten aber zumeist bis über den Beginn der langen Spirallamelle verlängert ist; die kräftige Unter- lamelle springt stark und winkelig in der Mün- dung vor, verlauft dann schief nach abwärts, erreicht aber den Mundsaum nicht; die Spindel- falte ist bei senkrechtem Einblick in die Mün- dung zumeist nicht sichtbar; die Prinzipalfalte beginnt etwas hinter der Dorsallinie und endigt in einiger Entfernung vom Mundsaume; daneben sind zwei kürzere Gaumenfalten und zwischen » diesen eine sehr kurze, oft nur knötchenförmige Falte vorhanden; mitunter wird auch eine schwache Suturalfalte beobachtet. Das Sförmig gebogene Clausilium mit breiter, rinnenförmig gehöhlter Platte ist vorn tief ausgerandet; der lange Spindellappen ist etwas löffelförmig aus- gehöhlt, der kürzere Aussenlappen abgerundet. H= 14—19, D = 3,6—4,5 mm. Sexualorgane: Der Penis mit langem schlauchförmigem Divertikel, rudimentärem Fla- gellum am Uebergange in das fadenförmige Vas deferens, sowie kurzem Retraktor; das Diver- tikel des Blasenstiels ebenso lang wie dieser, doch dicker. 98%. 39 Fundorte: das Hügelland in der Umgebung von Vajda Hunyad in Siebenbürgen im Bereiche Alttertiärs, besonders die Lokalitäten: Schloss- berg bei Vajda Hunyad, von diesem Orte die abgebildeten und anatomisch untersuchten Exem- plare; Kaczanyas; Zalazd. Alopia bielzi Pfr. gehört besonders mit Rücksicht auf den Schliessapparat zu den am besten entwickelten Talformen des Subgenus Alopia s. str.; bei dem Mangel entsprechender Uebergangsformen sind nähere Beziehungen zu anderen Formenreihen der Gruppe nicht mit Sicherheit nachweisbar; das häufig beobachtete Rudiment einer Mondfalte an der Basalfalte, sowie das verhältnismässig lange, schlauchför- mige Divertikel am Penis bezeichnen die nahe Verwandtschaft mit den Formen des Subgenus Herilla Boettger. Die Schwankungen in der Entwickelung der Skulptur und des Schliessapparates sind oft sehr auffallend und bedingen die Unterscheidung von Lokalformen. 43. Alopia (Alopia) bielzi media Bielz. Taf. 589, Fig. 177 von Intregald, Fig. 175 bis 176 von Mada. Clausilva bielzi var. media Bielz in: Verhandl. des siebenbürg. Ver. p. 180, 1861 und Fauna Siebenbürg. p. 131, 1867. Clausilia bielzi var. tenuis Bielz 1. c. Olausilia madensis O. Fuss (part) in: Verhandl. d. siebenbürg. Ver. p. 125, 1853. Olausilia madensis Rossmässler (part.) in: Icon. No. 948, 1859. Clausilia (Alopia) bielzi var. intermedia et var. madensis Kimakowiez in: Beitrag III 2. Moll. Fauna Siebenbürg. pP. 57, 1893. Olausilia (Alopia) bielzi var. tenwis Boettger in: Rossm. Icon. I v. 6. No. 1694. Gehäuse durchschnittlich kleiner und oft schlanker mit schwächer entwickelter Skulptur; dis Rippchen sind entweder nur an den oberen Umgängen und besonders der Naht deutlich vorhanden und bilden dort häufig weisse, strich- förmige Papillen oder dieselben fehlen nahezu vollkommen und sind auf einige Fältchen vor der Mündung beschränkt, Der Schliessapparat ist im allgemeinen besser entwickelt, indem die Gaumenfalten länger, die Lamellen höher er- scheinen; das Fältchen zwischen oberer Gaumen- faltoe und Basalfalte fehlt häufig, dafür ist die Suturalfalte deutlicher. Das Clausilium besitzt häufig eine mehr verbreiterte Platte, welche vorn tiefer ausgerandet ist. H= 13-17, D = 3,3—4,2 mm. Fundorte: das Siebenbürger Erzgebirge im Bereiche der Jura-Kreideformation und des Alt- 36 tertiärs, meine Exemplare von den Lokalitäten: Felsenschluchten bei Toroczko und Tur, Intre- gald, Remete, Mada; an letztgenanntem Orte findet man in Mehrzahl Exemplare mit obsoleter Skulptur, dieselben entsprechen der Alopia bielzv var. madensis ©. Fuss. 44. Alopia (Alopia) bielzi Rossmässler. Taf. 589, Fig. 178 aus der Tordaer Schlucht, Fig. 179 aus der Szadelöer Klamm bei Torna in Nordungarn. Olausilia clathrata Rossmässler in: Mal, Bl. IV p. 40, 1853 und Icon. No. 947, 1859. Clausilia bielzi var. clathrata Bielz in: Fauna Siebenbürg. p. 131, 1867. Clausilia (Alopia) bielzi var clathrata et var. potaissanensis Kimakowiez in: Beitrag III z. Moll. Faun. Siebenbürg. p. 58, 1893. clathrata Gehäuse kleiner mit 8'/a—9!/a stärker ge- wölbten Umgängen und zumeist auffallend kräf- tiger Skulptur auf den unteren Umgängen, welche aus dicken bis wulstförmigen, unregelmässig gebogenen Rippen besteht; auf dem letzten Umgange kreuzen diese Rippen die feinen Zu- Tafel 589. wachsstreifen, “indem sie schief von oben nach vorn verlaufen. Der Schliessapparat zumeist nur mit zwei Gaumenfalten und einer schwachen bis undeutlichen Suturalfalte. H = 12—15, D = 3,2—4,3 mm. Fundorte: die Szadelöer Klamm bei Torna in Nordungarn und die Tordaer Schlucht bei Torda in Siebenbürgen; Exemplare des letzt- genannten Fundortes sind zum Teile grösser mit sch wächer entwickelter Skulptur und entsprechen dann besser der A. bielzi media Bielz; Kima- kowiez bezeichnet diese Form der Tordaer Schlucht als A. bielzi var, potaissanensis Kimak. Das isolierte Auftreten dieser Form im Tor- naer Komitate Nordungarns finde ich mit Rück- sicht auf meine Erfahrungen bei dieser Gruppe nicht so unbegreiflich, .wie es Kimakowicz er- scheint, welcher an absichtlich ausgesetzte Exemplare der Alopia bielzi Pfr. aus Sieben- bürgen denkt. Im Tornaer Komitate scheinen die Verhältnisse während der Eiszeiten für den Fortbestand derMolluskenfauna besondersgünstig gewesen zu sein, da dort heute auch ZLitho- glyphus pannonicus Frauenfeld zahlreich vor- kommt, welcher den benachbarten Gebieten fehlt, aber entsprechenden Formen aus Kroatien sehr nahe steht. Subgenus Herilla (Boettger et Adams) ex rec. A. J. Wagner. Der spindelförmige Penis stets mit einem deutlich abgesetzten Divertikel, welches jedoch in verschiedenem Grade entwickelt ist, bei Höhen- formen einen kurzen eiförmigen Anhang dar- stellt, bei Talformen schlauchförmig verlängert erscheint; das rudimentäre Flagellum am Ueber- gange des Penis in das fadenförmige Vas de- ferens ist hier zumeist undeutlich und nur bei stärkerer Vergrösserung sichtbar; der M. retrac- tor oft sehr lang. Das Divertikel des Blasen- stiels ist höchstens so lang wie dieser, aber zu- meist kürzer und dicker. Das Gehäuse erreicht hier unter den euro- päischen Arten der Familie die bedeutendsten Dimensionen, ist immer links gewunden mit zu- meist schwacher bis undeutlicher Skulptur. Die opake Oberflächenschicht erscheint vielfach auf den scharf hervortretenden weissen und häufig papillierten Nahtfaden reduziert; dieselbe tritt aber auch häufig als mehr minder intensive graue oder graublaue Trübung der gelbbraunen oder rotbraunen Grundfarbe auf, aber nur we- nige Formen erscheinen bläulichweiss und mehr minder kalkartig undurchsichtig wie viele Formen der Gruppen Medora Vest. und Albinaria Vest. Bemerkenswert erscheint, dass hier die Formen aus den obersten Höhenlagen immer ein durch- scheinendes Gehäuse mit fehlender oder nur auf den weissen Nahtfaden reduzierter opaker Ober- flächenschicht aufweisen, diesbezüglich das Gegenteil von den Höhenformen der Gruppe Alopia s. str. darstellen, bei welchen die opake Oberflächenschicht am besten entwickelt ist. Der dünne oder nur schwach gelippte, ziemlich kurz ausgebreitete Mundsaum ist zumeist und auch bei Talformen getrennt bis verbunden, bei einigen Arten aber auch zusammenhängend an- gelegt bis kurz gelöst. Bei der Beurteilung des Schliessapparates ist zunächst zu bemerken, dass die Formen dieser Gruppe am zahlreichsten in den unteren Lagen der Gebirge und der Talregion vorkommen, hier anscheinend auch während langer Zeiträume, Gelegenheit fanden, sich den entsprechenden Verhältnissen anzupassen, dementsprechend ur- sprüngliche Talformen darstellen. Bekanntlich findet die Entwickelung des Schliessapparates in der Weise statt, dass der Verschluss der Mündung zunächst durch Lamellen und Falten bewirkt wird, während ein Clausilium noch fehlt oder in seiner rudimentären Entwicke- lung den Verschluss nur unvollkommen unter- stützt. In diesem Stadium ist das Clausilium lanzettlich schmal, wenig Sförmig gebogen, ebenso der Fläche nach eben oder nur schwach rinnenförmig gehöhlt. Eine Vervollkommnung Tafel des Verschlusses wird zunächst durch Vermeh- rung, Verlängerung und Erhöhung der Lamellen und Falten bewirkt, daneben erscheint das Clau- silium zunehmend stärker Sförmig gebogen, die Platte desselben breiter und mit der Entwicke- lung einer kräftigen Basalfalte, vorn mehr minder tief ausgerandet, also zweilappig. Eine Mond- falte fehlt oder ist nur durch ein Knötchen am oberen Rande der Basalfalte angedeutet. Diese Entwickelungsstadien haben wir bei den Formen des Subgenus Alopia s. str. beobachtet. Das Auftreten einer Mondfalte bedeutet eine weitere Steigerung des Mündungsverschlusses; da die Mondfalte zunächst durch Verschmelzen der mittleren Gaumenfalten entsteht, so bemerken wir aufdieser Entwickelungsstufe trotz des besse- ren Verschlusses ein Abnehmen der Gaumenfalten, von welchen ausser der Prinzipalfalte nur die Ba- salfalte und die obere Gaumenfalte übrig bleiben ; häufig schwindet nun auch die letztere, während die Basalfalte besonders kräftig entwickelt er- scheint und so zwei mit einander winkelig ver- bundene, durch den Ansatz der Mondfalte be- zeichnete Aeste darstellt; eine Suturalfalte ist hier häufig, aber nicht konstant vorhanden. Die Ober-, Unter- und Spirallamelle sind lang und kräftig; letztere zumeist mit ihrem vorderen Ende bis über den Beginn der Oberlamelle ver- längert, ebenso erreicht die Oberlamelle kon- stant den Mundsaum, nur die Spindelfalte bleibt wenig sichtbar. Das Clausilium ist seiner Länge nach spiral gedreht, die breite Platte sehr stark rinnenförmig gehöhlt, so dass sie schmal und lang erscheint; das vordere, breitere Ende des Clausiliums ist seicht, aber breit ausgerandet, wodurch zwei der Länge nach wenig verschie- dene Lappen gebildet werden, von welchen der Spindellappen spitz ausgezogen und hackenförmig gebogen, der Aussenlappen stumpf bis spitz- winkelig erscheint. Diesen Entwickelungszustand des Schliess- apparates finden wir bei den Talformen des Subgenus Herilla Bittg. Mit zunehmender Seehöhe des Wohnortes bemerken wir wohl auch hier eine Abschwächung des Schliessapparates bis zu dem Grade, dass die wesentlichen Teile desselben, Lamellen, Falten und Clausilium, kürzer und niedriger werden, doch schwindet keines derselben voll- kommen, also ein Befund, wie er unter gleichen Verhältnissen auch bei anderen Gruppen der Clausiliiden beobachtet wird. In besonderem Grade wird die Mondfalte durch die Seehöhe und die klimatischen Verhältnisse des Wohn-, ortes beeinflusst, dieselbe schwindet zunächst im oberen Teile, so dass schliesslich nur ein knötchen- förmiges Rudiment am oberen Rande der Basal- falte übrig bleibt. Mit dem Schwinden der Rossmässler, Iconographie.. Neue Folge XXI. 98%. > Mondfalte und der Verkürzung der Gaumenfalten wird in einzelnen Fällen auch eine Vermehrung der Gaumenfalten beobachtet |Alopia (Herilla) durmitoris Bitg. und Alopia (Herila) pseuda- lopia n]. Die Lamellen bleiben jedoch bei allen bisher beobachteten Höhenformen dieser Gruppe immer verhältnismässig kräftig und die Oberlamelle erreicht fast immer den Mundsaum, während bei den Höhenformen der Gruppe Alopia s. str. die Lamellen knötchenförmig er- scheinen und oft nahezu versch winden, die Ober- lamelle auch bei den am besten entwickelten Talformen derselben den Mundsaum nicht er- reicht. Wir sehen also, dass die Formen der Gruppen Alopia s. str. und Herilla Bttg. einander sowohl mit Rücksicht auf die Merkmale der Schale, als die Verhältnisse der inneren Organe sehr nahe stehen; besonders die Höhenformen der Gruppe Herilla sind den echten Alopien so ähnlich, dass dieselben von O. Boettger glatt mit Alopia vereinigt wurden; wie oben ange- führt bestehen jedoch auch zwischen diesen Höhenformen und den echten Alopien Gegen- sätze, welche wenigstens derzeit durch keine Uebergänge vermittelt werden, auch erscheinen die Verbreitungsgebiete beider Gruppen so scharf geschieden, dass ihre systematische Trennung natürlich erscheint. DasVerhältnis beider Gruppen wird vielleicht am besten durch die Bemerkung gekennzeichnet, dass die Herillen als Talformen nur höher entwickelte Alopien darstellen; die entsprechenden Uebergangsformen haben viel- leicht in den Talregionen Siebenbürgens gelebt, wo sie jedoch im Verlaufe der Eiszeiten aus- gestorben sind. Die alopienähnlichen Höhenformen der Gruppe Herilla, welche heute im westlichen Balkangebiete beobachtet werden, sind keine autochthonen Höhenformen, sondern modifizierte oder verkümmerte Talformen. Das Verbreitungsgebiet des Subgenus Herilla in der hier angenommenen Auffassung beginnt am Rande der Südostalpen in Südsteiermark (bei Neuhaus, nördlich der Save) und erstreckt sich von da im westlichen Balkangebiet über Nordkroatien, Bosnien, Herzegowina, Novibazar, Montenegro, Albanien bis zum Parnass in Mittel- griechenland; gegen Osten zu umfasst dasselbe noch Teile von Serbien und das Banater Berg- land, wo es das Verbreitungsgebiet der Gruppe Alopia berührt, doch wurden Formen beider Gruppen an keinem Orte nebeneinander beob- achte. Von der Meeresküste bleibt dieses Gebiet überall ziemlich entfernt, auch scheint | das Auftreten der durchaus petrophilen Herillen durch das Vorkommen von Kalkfelsen, besonders der Jura- und Triasformation, bedingt zu sein. 6 8 45. Alopia (Herilla) durmitoris Bttg, Taf. 589, Fig. 180—185 von der Begova brda. Olausilia (Alopia) durmitoris Boetiger in: Wohl- beredt, Fauna Montenegros und Nord- albaniens Taf. 54, Fig. 132—133, pag. 85, 1909. Gehäuse ziemlich bauchig spindelförmig, durchscheinend, wenig glänzend bis matt; gelb- lich bis rötlich hornfarben mit einem sehr feinen bis undeutlichen weissen Nahtfaden, welcher häufig gezähnelt bis fein papilliert erscheint. Die Skulptur besteht aus ziemlich dichten Rippen- streifen, welche auf den mittleren Umgängen häufig schwächer bis undeutlich, auf dem letzten immer kräftiger sind. Das Gewinde besteht aus 9!/e bis 11 leicht bis kaum gewölbten, durch eine seichte Naht geschiedenen Umgängen; der letzte ist gleichmässig gerundet und etwas auf- geblasen. Die unregelmässig ovale, mehr minder breite Mündung ist innen gelblich hornfarben ; der kurz ausgebreitete, gelblichweisse Mund- saum ist nur schwach gelippt, unterbrochen und durch einen dünnen Callus verbunden, über dem wenig hinaufgezogenen Sinulus leicht verdickt. Die kurze, ziemlich niedrige Oberlamelle ist vorn dem Mündungscallus mehr minder ge- nähert, hinten vom Beginne der ebenfalls kurzen und niedrigen Spirallamelle durch einen weiten Zwischenraum geschieden; die Unterlamelle springt in flachem Bogen in der Mündung vor, läuft dann schief nach abwärts und erreicht den Mundsaum nicht; die Spindelfalte tritt bei senkrechtem Einblick in die Mündung wenig oder gar nicht hinter der Unterlamelle vor; neben der kurzen Prinzipalfalte sind gewöhnlich noch zwei sehr kurze Gaumenfalten vorhanden; von diesen besitzt die Basalfalte am oberen Rande häufig einen knötchenartigen Vorsprung als Rudiment der Mondfalte und gewinnt dadurch eine annähernd dreieckige Form ; zwischen diesen Gaumenfalten treten ausserdem noch häufig zwei sehr kurze, knötchenartige Fältchen auf. Das S förmig gebogene Clausilium mit schmaler, kaum rinnenförmig gehöhlter Platte ist vorn sehr seicht ausgerandet; der Spindellappen erscheint lang und spitz ausgezogen, der Aussenlappen sehr kurz, abgerundet und oft undeutlich. H = 13,5—20, D = 3,6—4,5 mm. Sexuslorgane: Der spindelförmige Penis mit einem mittellangen Divertikel, deutlichem, rudi- mentärem Flagellum am Uebergange in das fadenförmige Vas deferens und einem kurzen M. retractor. Das Divertikel des Blasenstiels ist ebenso lang wie dieser, aber dicker. Fundorte: Begova brda am Südhang des Durmitor (2000 m) und Skrtko jezero am West- hang des Durmitor in Montenegro. Tafel 589, 590. Boettger führt diese Art wohl noch bei Alopia s. str. an und bringt sie in Beziehung zu Alopia adventicia regalis M. Bielz, bemerkt aber gleichzeitig, dass A. durmitoris Btig. viel- leicht den Typus einer neuen Gruppe darstelle, welche zwischen den echten siebenbürgischen Alopien und Ül. guicciardi Roth vermittle. Wie oben ausführlich begründet, halte ich vorstehende Art, ebenso Alopia (Herilla) guwicciardi Roth und ähnliche, unten beschriebene neue Formen für Höhenformen des Subgenus Herilla. Mit welcher Talform dieser Gruppe vorstehende Form in Verbindung steht, kann aber auch ich heute nicht mit Sicherheit entscheiden, da mir Uebergangsformen nicht so lückenlos bekannt sind, wie dies bei den siebenbürgischen Alopien vielfach der Fall ist; es dürfte dies Alopia (Herilla) excedens Boettger sein, von welcher mir ähnliche, aber durch Uebergänge mit der Talform in Verbindung stehende Höhenformen bekannt sind. 46. Aloptia (Herilla) pavlovici n. Taf. 590, Fig. 156 —188. Gehäuse schlank spindelförmig, verhältnis- mässig klein, gut durchscheinend, glänzend; gelbbraun mit grünlichem Stich, dünnem weissen Nahtfaden, sowie weissen, ziemlich kräftigen und strichförmig ausgezogenen Papillen, welche an der Naht der mittleren Umgänge weitläufiger sind und ungleich abstehen, am letzten Umgang schwächer werden. Die Skulptur besteht aus deutlichen, ungleichmässigen Zuwachsstreifen, welche an der Naht der oberen Umgänge kräf- tiger werden, am letzten Umgange in dichte, gleichmässige, mit dem Gehäuse gleichgefärbte Rippehen übergehen. Das Gewinde besteht aus 9—10 nahezu flachen, durch eine kaum einge- drückte Naht geschiedenen Umgängen ; der letzte ist gerundet, gegen die Basis zu verschmälert. Die ei- oder birnförmige Mündung ist innen gelblich hornfarben, der deutlich hinaufgezogene und ziemlich tiefe Sinulus abgerundet. Der weisse oder gelbliche Mundsaum ist ausgebreitet, lippen- artig verdickt, zusammenhängend und kurz ge- löst. Der reduzierte Schliessapparat besteht aus einer ziemlich niedrigen und kurzen Ober- lamelle, welche vorn den Mundsaum erreicht, hinten dem vorderen Ende der ziemlich langen, aber niedrigen Spirallamelle mehr minder ge- nähert erscheint; einer ziemlich niedrigen, bogen- förmig in der Mündung vorspringenden Unter- lamelle; einer bei senkrechtem Einblick in die Mündung nur kurz oder gar nicht sichtbaren Spindelfalte; die kurze Prinzipalfalte beginnt hinter der mittleren Dorsallinie und endet un- gefähr in der Mitte zwischen dieser und der ” Tafel 590. 39 Mündung; daneben sind regelmässig nur zwei sehr kurze, mit der Prinzipalfalte divergierende Gaumenfalten vorhanden; ein Knötchen am oberen Rande der Basalfalte als Rudiment der Mondfalte ist zumeist undeutlich und fehlt oft vollkommen. Das Sförmig gebogene Clausilium mit schmaler, kaum rinnenförmig gehöhlter, vorn seicht ausgerandeter Platte; der lange Spindellappen ist spatelförmig oder zugespitzt, der kurze Aussenlappen abgerundet bis un- deutlich. H = 13,5—16,5, D = 3,5—3,8 mm. Fundort: die Höhen in der Umgebung von Fojnica in Bosnien. Alopia (Herilla) pavloviei n. ist eine derzeit noch vollkommen isolierte Höhen- form, welche keine Beziehungen zu benachbarten Talformen erkennen lässt. 47. Alopia (Herilla) trescavicensis n. Taf. 590, Fig. 189—191. Gehäuse spindelförmig oder turmförmig, ver- hältnismässig klein, durchscheinend, glänzend; gelblich bis rötlich hornfarben mit feiner weisser Naht, sowie feinen, ungleichmässigen, an den oberen Umgängen strichförmig ausgezogenen Papillen. Die Skulptur besteht aus mehr minder kräftigen Rippenstreifen, welche auf den mitt- leren Umgängen häufig schwächer werden, auf dem letzten in dichte, gleichmässige Rippchen übergehen. Das Gewinde besteht aus 10 leicht gewölbten, durch eine deutlich eingedrückte Naht geschiedenen Umgängen; der letzte ist gerundet und etwas aufgeblasen. Die kurz birnförmige Mündung ist innen gelbbraun, der deutlich hinaufgezogene Sinulus oft etwas schief; der weisse oder gelbliche, kurz ausgebreitete Mundsaum ist lippenartig verdickt, unterbrochen und durch einen mehr minder dicken Callus verbunden. Der reduzierte Schliessapparat be- steht: aus einer kurzen und niedrigen Ober- lamelle, welche vorn dem Mündungscallus ge- nähert ist, denselben mitunter auch erreicht, hinten vom Beginn der kurzen und niedrigen Spirallamelle durch einen weiten Zwischenraum geschieden bleibt; die niedrige Unterlamelle springt bogenförmig in der Mündung vor; die Spindelfalte ist bei senkrechtem Einblick in die Mündung sehr kurz oder gar nicht sichtbar; die kurze Prinzipalfalte beginnt in der mittleren Dorsallinie und endet zwischen dieser und der Mündung; neben der Prinzipalfalte sind nur zwei sehr kurze, oft nur punktförmige Gaumen- falten vorhanden. Das Clausilium ist oft nur schwach Sförmig gebogen mit sehr schmaler, kaum rinnenförmig gehöhlter Platte, welche vorn sehr seicht oder gar nicht ausgerandet ist und dann lanzettförmig zugespitzt erscheint; nn ” bei manchen Exemplaren ist aber auch ein langer, spitz ausgezogener Spindellappen, sowie ein kurzer, abgerundeter Aussenlappen vorhanden. FH: =714—16, D—=3,5—-4 mm. Fundort: die Treskavica planina südlich von Serajevo in Bosnien, in Höhenlagen von 1000 bis 1700 m; meine Exemplare von den Lokalitäten: Annahütte in der Waldregion und Weg nach Kalinovik, gesammelt von Dr. R. Sturany. Vorstehende Art ist ebenfalls eine Höhen- form der Gruppe Herzlla und unterscheidet sich von A. pavlovier n. durch das mehr turmför- mige, diekere Gewinde mit langsamer zunehmen- den, deutlicher gewölbten Umgängen, die kräf- tigere Skulptur, den unterbrochenen Mundsaum, sowie den zumeist deutlich schwächer entwickel- ten Schliessapparat. 48. Alopia (Herilla) excedens Boettger, Taf. 590, Fig. 196—199. Clausilia (Herilla) excedens Boetiger in: O. Wohlberedt, Fauna d. Sandschak Novi- pazar ». 253 Fig. 13, Wien 1909. Gehäuse gross, bauchig spindelförmig, durch- scheinend, leicht glänzend bis matt; heller bis dunkel rotbraun mit zartem, oft fehlendem bläu- lichem Anflug und dünnem, weissen Nahtfaden, welcher besonders an den oberen Umgängen gezähnelt bis strichförmig papilliert erscheint. Das Gewinde besteht aus 10/2 bis 12!/2 schwach bis kaum gewölbten, durch eine seichte Naht geschiedenen Umgängen; der letzte mit einem kurzen, zumeist undeutlichen Basalkielneben dem Nabelritz. Die Skulptur besteht aus schwachen, etwas ungleichen, oft undeutlichen Zuwachs- streifen, welche auf den oberen Umgängen und besonders an der Naht in dichte, feine Rippen- streifen übergehen, am letzten Umgange feine dichte und gleichmässige Streifen darstellen. Die ovale, oben verschmälerte Mündung ist im Gaumen gelbbraun bis rotbraun, der Sinulus hinaufgezogen, abgerundet und tief, Der durch einen ziemlich dieken Callus verbundene, kurz unterbrochene Mundsaum ist ziemlich ausge- breitet, umgeschlagen, aber nur dünn gelippt. Der kräftig entwickelte Schliessapparat besteht: aus einer hohen, beiderseits im Bogen abfallen- den Oberlamelle, welche vorn den Mündungs- callus erreicht, hinten bis über den Beginn der langen, im hinteren Teile mehr erhobenen Spiral- lamelle verlängert ist; die hohe Unterlamelle springt spitzwinkelig in der Mündung vor, ver- läuft dann horizontal oder nur leicht hinaufge- bogen und endet entfernt vom Mundsaum; die vorn winkelig abgestutzte Spindelfalte tritt lang hinter der Unterlamelle vor; die Prinzipalfalte beginnt hinter der mittleren Dorsallinie und 6* 40 Tafel verläuft vorn in den schwachen, oft nur punkt- förmigen Callus über dem Sinulus; von der oberen Gaumenfalte ist der vor dem Ansatze der Mondfalte gelegene Ast häufig sehr kurz, mitunter obsolet, während der vordere Ast der Basalfalte zumeist bis in die Nähe des Mund- saumes verlängert erscheint und nach links ab- weicht. Eine Suturalfalte ist oft angedeutet, fehlt aber auch vollkommen. Die Mondfalte liegt in der mittleren Dorsallinie und verbindet geradlinig die obere Gaumenfalte und die Basal- falte, welche durch den Ansatz der Mondfalte in je einen vorderen und hinteren Ast abgeteilt erscheinen. Das Clausilium ist spiral gedreht mit breiter, nicht auffallend rinnenförmig gehöhlter Platte, welche vorn verhältnismässig seicht und schmal ausgerandet ist; der Spindellappen ist spitz aus- gezogen, der wenig kürzere Aussenlappen win- kelig vorspringend. H = 26—32, D = 6—6,7 mm, Golubinja- schlucht. 5 H= 22—26, D = 5,5-6 mm, Cehotina- schlucht. Fundorte: die Golubinjaschlucht bei Plevlje, die Cehotina- und Orljaschlucht, Felsen bei Gotovusa und Prijepolje im Sandschak Novi- pazar; an den genannten Lokalitäten variiert die Art besonders mit Rücksicht auf die Dimen- sionen, die mehr minder entwickelte opake Oberflächenschicht, welche dem Gehäuse einen bläulichen oder violetten Anflug verleiht, sowie die mehr minder deutlichen Zuwachsstreifen, welche auf den oberen Umgängen häufig deut- liche Rippenstreifen darstellen. Von der ähn- lichen Alopia (Herilla) ziegleri Küst. unter- scheidet sich vorstehende Art durch ihre viel- fach bedeutenderen Dimensionen, die grössere Zahl der langsamer zunehmenden Umgänge, die höhere, oben verschmälerte Mündung, sowie be- sonders den Schliessapparat; Ober- und Unter- lamelle sind hier höher und kräftiger, letztere springt schärfer in der Mündung vor; die Spindelfalte tritt lang und winkelig abge- stutzt hinter der Unterlamelle vor; die Basal- falte weicht deutlich nach links ab. 49, Alopia (Herilla) excedens jabukica Doettger. Taf. 590, Fig. 200, Taf. 591, Fig. 201—202. Clausilia (Herilla) jabucica Boettger in: Wohl- beredt, Fauna Montenegros und N ord- albaniens p. 88, Taf. 54, Fig. 144 bis 147, Wien 1909. Gehäuse kleiner, gelbbraun ohne bläulichen Anflug, der Mundsaum oft breiter unterbrochen, der Schliessapparat etwas schwächer entwickelt; DSPL Ober- und Unterlamelle sind etwas niedriger, letztere springt weniger scharf in der Mündung vor; die Mondfalte erscheint konstant rudimen- tär und durch einen knötchenartigen Vorsprung am oberen Rande der Basalfalte, mitunter auch durch einige kurze Fältchen angedeutet. Die Spindelfalte ist bei senkrechtem Einblick in die Mündung nicht sichtbar, dafür ist eine Sutural- falte vorhanden. Das Ulausilium ist vorn seichter, aber breiter ausgerandet, der Aussenlappen ab- gerundet, weniger oder kaum vorspringend. H=20—25, D=5-5,5 mm. Fundorte: im nördlichen und östlichen Mon- tenegro, anscheinend in Höhenlagen von 1000 bis 2000 m; meine Exemplare aus der Umgebung von Kolasin, Andrijevica (Oberlauf der Tara und des Lim), dem Kom-Gebiet, sowie vom Trojan in Nordalbanien; Exemplare der beiden letzgenannten Fundorte sind zum Teile grösser und besitzen mitunter eine besser entwickelte Mondfalte. O. Boettger erwähnt noch die Fund- orte: Bohan, Jabuk, Vjeternik, Maglic und BindZa in Montenegro. Vorstehende Form hat mit Alopia excedens Bttg. besonders die nach links abweichende Basalfalte gemeinsam, welches Merkmal,sie bestimmt von der Formenreihe der Alopia ziegleri Küster scheidet; der schwächer entwickelte Schliessapparat, besonders die wenig vortretende Spindelfalte, die geringeren Dimen- sionen, das heller gefärbte, nicht bläulich an- gelaufene Gehäuse, sowie der oft breiter unter- brochene Mundsaum kennzeichnen dieselbe als Höhenform der A. excedens Bttg., mit welcher sie in allen wesentlichen Merkmalen auffallend übereinstimmt. Die Bezeichnung jabucica ist nach dem Orte Jabuka — Apfel gebildet, soll also besser jabukica, richtiger jabucana lauten. 50. Alopia (Herilla) alopia n. Taf. 590, Fig. 192—195. _ excedens pseud- Gehäuse verhältnismässig . klein, schlank spindelförmig, heller oder dunkler rotbraun, durchscheinend und glänzend; die Skulptur be- steht aus feinen bis undeutlichen Zuwachs- streifen, welche nur vor der Mündung und be- sonders auf den oberen Umgängen deutlicher werden. Das Gewinde besteht aus 10—11 schwach gewölbten bis nahezu flachen Um- gängen, welche durch eine weissfädige, an den oberen Umgängen feingezähnelte bis strich- förmig papillierte Naht geschieden werden. Die ovale Mündung ist höher als breit, oben ver- schmälert, im Gaumen gelbbraun, mit deutlich hinaufgezogenem, ziemlich tiefem Sinulus, aber ohne Gaumenwulst; der kürzer ausgebreitete, weisse Mundsaum ist dicker gelippt und durch Tafel einen ziemlich dicken, weissen Callus verbun- den. Der deutlich abgeschwächte Schliessapparat besteht: aus einer kürzeren und niedrigeren Oberlamelle, welche vorn den Mündungscallus erreicht, hinten jedoch vom Beginne der kür- zeren und niedrigeren Spirallamelle durch einen weiten Zwischenraum geschieden ist; die niedrigere Unterlamelle springt stumpfwinkelig und weniger in der Mündung vor und verläuft dann schief nach abwärts; die Spindelfalte ist bei senkrechtem Einblick in die Mündung nur sehr kurz oder gar nicht sichtbar; die kurze Prinzipalfalte beginnt hinter der mittleren Dorsal- linie, endet aber schon in der Mitte zwischen dieser und der Mündung; neben der Prinzipal- falte sind zumeist nur die kurze obere Gaumen- falte und die noch kürzere, dreieckige Basal- falte vorhanden, während die Mondfalte nur durch einen knötchenartigen Fortsatz am oberen Rande der Basalfalte, mitunter auch durch ein kurzes Fältchen zwischen dieser und der oberen Gaumenfalte angedeutet wird. Das Clausilium ist spiral gedreht mit sehr schmaler, schwach rinnenförmig gehöhlter Platte, welche vorn schmal, aber deutlich ausgerandet ist; der lange Spindellappen ist spitz ausgezogen, der kurze Aussenlappen abgerundet. H= 18—21, D = 4,3—4,5 mm. Fundorte: das Gebiet der Bjelasica pl. und des Lebrsnik in der Herzegowina (Höhenlagen bis 1800 m); meine Exemplare von den Lokali- täten: Ivica bei Fojnica, Vucevo, Siljevac, Bjelasica pl., Abbang gegen Polje, Nordabhang des Lebrsnik bei Cemerno; gesammelt von Ober- förster Ruzicka. A. (Herilla) excedens pseud- alopia n. zeigt trotz ihres stärker reduzierten Schliessapparates eine so auffallende Ueberein- stimmung mit A. (Herila) excedens Jabukica Btig., dass es nicht zweifelhaft erscheint, die- selbe ebenfalls als Höhenform dieser Formenreihe aufzufassen. 51. Alopia (Herilla) excedens violas- cens Möllendorff. Taf. 591, Fig. 203— 204. Clausilia (Herila) ziegleri subsp. violascens Möllendorff in; Nachrbl. D. malak. @. O8 31, m. 152, 1899. Gehäuse kürzer bauchiger; die breitere Mün- dung mit weniger hinaufgezogenem Sinulus, der Mundsaum mehr unterbrochen; eine deutliche Suturalfalte ist anscheinend konstant vorhanden. H = 23—27, D = 5,5—6,5 mm. Fundort: Savniki im TuSinatal Montenegros. Ich beurteile diese Form nach einem ÖOriginal- exomplaur Möllendorffs, dementsprechend gehört dieselbe nicht zur Formenreihe der A. (Herilla) ziegleri K., welche Möllendorff jedenfalls nicht 91. 41 sekannt hat; wie oben angeführt weicht vor- stehende Form nur wenig von der typischen A. (Herilla) excedens Btty. aus dem Sandschak Novipazar ab, zeigt aber wie diese eine auf- fallend nach links abweichende Basalfalte, so- wie eine deutlich vortretende Spindelfalte, ebenso alle Merkmale, welche sie bestimmt von 4A. (Herilla) ziegleri K. unterscheiden. 52. Alopia (Herilla) guwicciardi Roth, Taf. 591, Fig. 205—207. Olausilia guicciardi Roth in: Malac. Bl. p. 3, E12 10- 13, 1856. Olausilia guicciardi Rossmässler Icon. I, v. 3, No. 881, 1856. Alopia (Attica) guieciardi Boettger Clausilien- studien p. 25, 1877. Gehäuse turmförmig, durchscheinend, glän- zend, lebhaft rotbraun oder kastanienbraun mit brauner oder gelbbrauner Spitze und scharf hervortretendem, verhältnismässig breiten, rein weissen Nahtfaden. Die Skulptur besteht auf den mittleren Umgängen aus feinen bis un- deutlichen Zuwachsstreifen; die oberen Um- gänge sind besonders an der Naht dicht und fein rippenstreifig, der letzte vor der Mündung deutlicher und etwas ungleichmässig gestreift. Das Gewinde besteht aus 11 wenig bis kaum gewölbten Umgängen, welche durch eine kaum eingedrückte Naht geschieden werden; der letzte mit einem schwachen bis undeutlichen Basal- kiel. Die kurzbirnförmige Mündung mit breitem, leicht hinaufgezogenen Sinulus, der Gaumen rotbraun ohne Gaumencallus; der weisse oder rötliche Mundsaum kurz ausgebreitet, deutlich lippenartig verdickt, zusammenhängend, ange- legt oder kurz gelöst. Der reduzierte Schliess- apparat besteht aus einer niedrigen, aber ziem- lich langen Oberlamelle, welche vorn in den Mundsaum übergeht, hinten von der kurzen, aber ziemlich erhobenen Spirallamelle durch einen weiten Zwischenraum geschieden wird; die niedrige Unterlamelle springt wenig in der Mündung vor und endet entfernt vom Mund- saum; die Spindelfalte wird auch bei schiefem Einblick in die Mündung nicht sichtbar; die Prinzipalfalte beginnt zwischen rechter und mittlerer Dorsallinie, endet aber schon in der Mitte zwischen dieser und dem Mundsaum; die obere Gaumenfalte und die Basalfalte sind sehr kurz, oft nur punktförmig entwickelt und er- löschen nur ausnahmsweise vollkommen. Das verhältnismässig kleine Clausilium mit geradem Stiel, kaum rinnenförmig gehöhlter Platte ist vorn sehr seicht ausgerandet; der Spindellappen abgerundet, etwas ausgezogen, der Aussen- lappen undeutlich. H = 20-22, D = 5—5,5 mm. 42 Fundorte: die Gebirge Mittelgriechenlands, meine Exemplare von Dadi (vielleicht Davlis?) am Parnass; nach Westerlund auch am Oeta, hier kleinere Exemplare mit nur zwei sehr kurzen Gaumenfalten; forma oetensis Wester- lund, Die mir vorliegenden Exemplare dieser Art vom Parnass weichen von der Beschreibung und Abbildung Rossmässlers in Icon. ], v. 3, No. 881 nicht unwesentlich ab ; dieselben be- sitzen eine schwächere Skulptur, sind glänzend rotbraun und nicht violett-bleigrau ; einige Exem- plare erscheinen wohl schwach blaugrau getrübt, doch halte ich dies für oberflächliche Verwit- terung; der Nahtfaden ist bei meinen Exen- plaren rein weiss, verhältnismässig breit und auffallend scharf hervortretend, während Ross- mässler denselben als „nicht sehr scharf aus- geprägt“ bezeichnet. Der Mundsaum ist nach Rossmässler weiss, ohne deutliche Lippe und durch eine schwache Wulst verbunden, ich sehe denselben bräunlich oder rötlich, deutlich ge- lippt und zusammenhängend. Neben der Prin- zipalfalte erwähnt Rossmässler nur die Basal- falte und kein Clausilium. Es ist demnach wahrscheinlich, dass A. (Herila) gwicciardi Roth an einzelnen Lokalitäten in verschiedenen Lokalformen auftritt; ich beurteile diese Art jedoch nach Exemplaren vom Parnass, welche heute allgemein als typisch angesehen werden. Mit Rücksicht auf die Verhältnisse des Schliess- apparates, besonders der Öberlamelle, welche hier in den Mundsaum verläuft, ziehe ich vor- stehende Art zu der Gruppe Hertilla Bttg. 53. Alopia (Herilla) exornata n. Fig. 591, Fig. 208— 212. Gehäuse spindelförmig, durchscheinend, glän- zend; rotbraun bis violettbraun mit gelbbrauner Spitze und rein weissem, verhältnismässig breiten, dicht und fein gestricheltem Nahtfaden; eine blaugraue opake Oberflächenschicht ist zumeist nur schwach entwickelt. Die Skulptur besteht aus feinen, etwas ungleichmässigen Zuwachs- streifen, welche am letzten Umgange in deut- liche und dichte Rippenstreifen übergehen. Das Gewinde besteht aus 10 langsam zunehmenden, flach gewölbten, durch eine seichte Naht ge- schiedenen Umgängen; der letzte mit einem undeutlichen Basalkiel. Die kurzbirnförmige Mündung mit kaum hinaufgezogenem Sinulus ist im Gaumen rotbraun und ohne Gaumen- callus; der gelbbraune, kurz ausgebreitete Mund- saum ist etwas lippenartig verdickt, unterbrochen und durch eine Schwiele verbunden oder 'zu- sammenhängend und kurz gelöst. Der Schliess- apparat besteht aus einer niedrigen, aber ziem- lich langen Oberlamelle, welche vorn den Mund- Tafel DIL. saum nicht erreicht, hinten jedoch von der ver- hältnismässig langen und erhobenen Spiral- lamelle nur durch einen kurzen Zwischenraum getrennt wird; die ziemlich hohe Unterlamelle springt winkelig in der Mündung vor und endigt entfernt vom Mundsaum; die Spindelfalte wird nur bei schiefem Einblick in die Mündung sichtbar; die kurze Prinzipalfalte beginnt oft schon hinter der mittleren Dorsallinie, endigt vorn jedoch entfernt vom Mundsaum; die mit der Prinzipalfalte divergierende obere Gaumen-. falte ist sehr kurz und erlischt mitunter voll- kommen; die Basalfalte ist gewöhnlich gut ent- wickelt und lässt zwei, einen stumpfen Winkel bildende Aeste erkennen; ein winkeliger Fort- satz am oberen Rande dieser Basalfalte stellt das Rudiment der Mondfalte dar, welches jedoch. die obere Gaumenfalte nicht erreicht. Das Clausilium ist Sförmig gebogen, mit breiter, rinnenförmig gehöhlter Platte, welche vorn deut- lich ausgerandet ist; der Spindellappen ist oft auffallend lang und spitz ausgezogen, der Aussen- rand undeutlich und abgerundet, H= 22, D’=555 man. | Fundort: am Durmitor in Montenegro von Kustos Apfelbeck gesammelt. Diese Art er- innert auffallend an A. (Herila) guicciardi Roth vom Parnass, mit welcher sie besonders den breiten, rein weissen Nahtfaden, welcher sich von der rotbraunen Grundfarbe scharf ab- hebt, gemeinsam hat, während der Schliess- apparat hier wesentlich besser entwickelt ist. 54. Alopia (Herilla) ziegleri Küster. Taf. 591, Fig 213 von Nevesinje, Fig. 214 bis 216 von Jablamica, Fig. 217—222 von der Treskavica. Olausilia ziegleri Küster in: Mon. Claus. p. 16, Taf. 1, Pig. :17—18, 182% Gebäuse spindelförmig, mehr oder weniger bauchig; durchscheinend, ziemlich dünnschalig, leicht glänzend bis matt; hell gelbbraun bis dunkel rotbraun und kastanienbraun mit dünnem, weissen, fein und striehförmig papillierten Naht- faden. Die Skulptur besteht aus feinen, etwas ungleichmässigen Zuwachsstreifen, welche am letzten Umgang dichter und deutlicher werden. Das Gewinde besteht aus 9 - 11 flach gewölbten, durch eine seichte Naht geschiedenen Umgängen; der letzte gerundet ohne Basalkiel. Die Mün- dung ist kurz birnförmig oder oval, höher als breit, im Gaumen gelbbraun bis rotbraun mit einem schwachen, oft undeutlichen Callus am vorderen Ende der Prinzipalfalte: der breite, abgerundete Sinulus nur leicht hinaufgezogen; der gelbbraune, mitunter weisse Mundsaum ist dünn oder kaum lippenartig verdickt, kurz aus- gebreitet; die mehr oder minder genäherten T Insertionen desselben sind zumeist durch eine Schwiele verbunden, seltener zusammenhängend, angelegt bis kurz gelöst. Der gut entwickelte Schliessapparat besteht aus einer langen, aber niedrigen ÖOberlamelle, welche vorn in den Mundsaum verläuft, hinten etwas über das vor- dere Ende der langen, im hinteren Ende stärker erhobenen Spirallamelle hinausreicht; die hohe Unterlamelle springt winkelig in der Mündung voı, verläuft dann etwas schief nach abwärts und endigt ziemlich entfernt vom Mundsaume; in der Mitte und am unteren Rande dieses schräg durch die Mündung verlaufenden Teiles der Unterlamelle findet sich eine knötchenartige Verdickung; die Spindelfalte wird nur bei schiefem Einblick in die Mündung sichtbar; die lange Prinzipalfalte beginnt zwischen rechter und mittlerer Dorsallinie, bald der einen, bald der anderen mehr genähert und endet vorn, dem Mundsaume ziemlich genähert, in einem schwachen, oft obsoleten Gaumenceallus; die obere Gaumenfalte ist konstant vorhanden, di- vergiert mit der Prinzipalfalte, ist bald länger, bald kürzer und mitunter nur im inneren, hinter der Mondfalte gelegenen Aste entwickelt; die gewöhnlich lange Basalfalte besteht aus zwei einander im stumpfen, mehr oder minder abge- rundeten Winkel treffenden Aesten, von welchen der vordere zumeist länger ist und oft dem Mundsaume genähert endigt; zwischen dem Winkel der Basalfalte und der oberen Gaumen- falte verläuft ziemlich geradlinig die kurze Mond- falte, entweder senkrecht oder etwas schief nach links gerichtet; eine Suturalfalte ist nur selten schwach angedeutet. Das Sförmig ge- bogene und spiral gedrehte Clausilium mit stark rinnenförmig gehöhlter Platte, wodurch dieselbe schmäler erscheint; vorn ist die Platte breit, aber ziemlich seicht ausgerandet (auf der Ab- bildung erscheint diese Ausrandung infolge der spiralen Drehung schmäler), mit einem längeren, spitz ausgezogenen und hakenförmig nach hinten gebogenen Spindellappen, sowie einem breiten, stumpf- oder spitzwinkeligen, nach vorn ge- bogenen Aussenlappen. H= 26, D==6 mm von Jablanica. H=23, D=5 mm Nevesinje. H=21, D= 5,4mm von Dreänica. H=24 D=5 mm von der Treskaviea. Sexualorgane: Das blindsackartige Divertikel des Penis (Appendix nach Ihering) ist kurz und eiförmig, aber deutlich abgesetzt; am Ueber- gange des Penis in das Vas deferens ein rudi- mentäres, undeutliches Flagellum; der Muse. retracetor mittellang. Das Divertikel des Blasen- stiels kürzer und dicker als dieser. afel Soul 45 Die untersuchten Exemplare stammen von der Treskavica in Bosnien aus Höhenlagen über 1000 m und entsprechen sowohl mit Rücksicht auf die Merkmale der Schale, als die Verhält- nisse der Sexualorgane teilweise bereits einer Höhenform; bei Talformen dieser Gruppe ist besonders der Appendix länger bis schlauch- förmig. Das Verbreitungsgebiet dieser wenig ge- kannten und oft verkannten Art erstreckt sich vorzüglich über die mittleren Höhenlagen und Talregionen am Ober- und Mittellauf der Na- renta in Südbosnien und der Herzegowina; Dalmatien und die Meeresküste erreicht die- selbe nicht, auch in Montenegro ist dieselbe fraglich geworden, nachdem die entsprechenden Angaben Möllendorffs auf Formen der A.(Herilla) excedens Dbttg. bezogen werden müssen. Die Exemplare, welche Küster beschrieben hat, wurden im Sedimerte der Narentamündung gesammelt und stellen mit Rücksicht auf die Entwickelung des Schliessapparates eine Tal- form dar; entsprechende dunkelrotbraun bis kastanienbraun gefärbte Exemplare kenne ich aus der Umgebung von Nevesinje und Jabla- nica, heller rotbraune und gelbbraune aus der Umgebung von Mostar, DreZnica und Cabulja plan. bei Mostar. Auf der Treskavica in Bos- nien, südlich von Sarajevo (bis 1700 m) sammelte Dr. R. Sturany eine schlankere Form, deren rotbraune Grundfarbe durch eine mehr oder minder gut entwickelte opake Öberflächen- schichte häufig graublau getrübt wird, auch er- scheint der Schliessapparat hier bei einem Teile der Exemplare etwas reduziert, indem die Gaumen- falten kürzer, die Mondfalte rudimentär, die Platte des Clausiliums kleiner werden. An der genannten Lokalität loben jedoch solche einer Höhenform entsprechende Exemplare neben typischen, weshalb dieselben nicht als stabile Lokalform, sondern als individuelle Variation aufzufassen sind. Von der äusserlich sehr ähnlichen 4A. (He- rilla) dacica Pfr. unterscheidet sich vorstehende Art durch ihr schlankeres, weniger bauchiges Gewinde mit flacheren, langsamer zunehmenden Umgängen, den zumeist unterbrochenen und durch einen Callus verbundenen Mundsaum, sowie den schwächer entwickelten Schliess- apparat; die Lamellen sind niedriger, das Knöt- chen an der Unterlamelle hier schwach bis un- deutlich (bei Herilla dacica Pfr. kräftig vor- springend); die Platte des Clausiliums hier kürzer, breiter, weniger rinnenförmig gehöhlt, die Ausrandung am vorderen Ende desselben seichter, aber breiter; der Spindellappen des Clausiliums spitzer ausgezogen, der Aussen- lappen stumpfer und weniger vorspringend. 44 Tarel 592 509, 55. Alopia (Herilla) ziegleri ljubieni- censis N. Taf. 592, Fig. 224—-226. Gehäuse kleiner, schlanker, festschaliger, durchscheinend und glänzend mit undeutlichen Zuwachsstreifen, welche nur an der Naht der oberen Umgänge deutlicher werden, ebenso am Nacken in sehr dichte und feine Streifen über- gehen. Die rotbraune Grundfarbe wird durch eine gut entwickelte, opake Oberflächenschicht blaugrau bis violettgrau getrübt; die oberen Umgänge, ebenso eine Zone um die Mündung sind heller gelbbraun. Die ovale Mündung ist im Gaumen hell gelbbraun, der bräunlichweisse Mundsaum mehr ausgebreitet, stärker lippen- artig verdickt, immer unterbrochen und durch eine Schwiele verbunden. Der Schliessnpparat ist etwas reduziert; die kürzere Oberlamelle erreicht vorn den Mundsaum nicht und wird hinten vom vorderen Ende der ebenfalls kür- zeren Spirallamelle durch einen kurzen Zwischen- raum geschieden; die niedrigere, aber dickere Unterlamelle springt weniger stark und bogen- förmig in der Mündung vor; die Prinzipalfalte und die beiden Gaumenfalten sind, letztere be- sonders in ihren vorderen Aesten, kürzer; die Mondfalte ist in ihrem oberen Teile mehr oder minder erloschen, oft auf einen kurzen, knöt- chenartigen Fortsatz am oberen Rande der Basalfalte reduziert; eine schwache Sutural- falte ist nahezu regelmässig vorhanden. Das Clausilium mit auffallend schmaler, schwach rinnenförmig gehöhlter Platte ist vorn schmäler, aber tiefer ausgerandet; der Spindellappen ist breiter, weniger spitz und hakenförmig ausge- zogen, der kürzere Aussenlappen spitz bis stumpfwinkelig vorspringend. IH = 20—22, D = 5—5,5 mm. Fundort: am Koinsko polje am Fusse der Ljubiöna in Bosnien (Grenze Bosniens gegen das Paschalik Novipazar). Diese Form ist mit Rücksicht auf den kon- stant reduzierten Schliessapparat, sowie die gut entwickelte opake Oberflächenschicht als Höhen- form der A. (Herilla) ziegleri K. aufzufassen. 56. Alopia (Herilla) zvegleri zabuljen- sıs A. J. Wagner. Taf. 592, Fig. 227—229. Clausilia (Herila) zabuljensis A. J. Wagner in; Verhandlungen d.k. k. zoolog. botan. Ges. Wien, p. 253, 1912. Gehäuse auffallend schlank turmförmig, durch- scheinend, glänzend, gelbbraun bis rötlichbraun, mitunter schwach milchig getrübt. Die Skulp- tur besteht aus deutlichen, ungleichmässigen Zuwachsstreifen, welche an der Naht der oberen Umgänge kräftiger werden und daselbst in dichte und gleichmässige Rippenstreifen über- gehen, am Nacken sehr dichte und feine Streifen darstellen. Das Gewinde besteht aus 11 bis 12 nahezu flachen, durch eine kaum eingedrückte Naht geschiedenen Umgängen; der letzte ist gerundet. Die ovale Mündung ist im Gaumen hell gelbbraun, der dünne, gelbbraune Mund- saum sehr kurz ausgebreitet, unterbrochen und durch eine dünne Schwiele verbunden. Der Schliessapparat ist etwas abgeschwächt; die kurze Oberlamelle fällt vorn in kurzem Bogen ab und erreicht fast den Mundsaum, hinten bleibt dieselbe vom vorderen Ende der ziemlich langen Spirallamelle durch einen kurzen Zwischenraum geschieden; die niedrige Unterlamelle springt nur bogenförmig und weniger in der Mündung vor; die Prinzipalfalte und die Gaumenfalten sind kürzer, die obere Gaumenfalte konstant nur in ihrem hinteren Aste entwickelt, die Basalfalte auch im vorderen Aste nur einen kurzen Fortsatz darstellend; die Mondfalte ist immer kräftig entwickelt und verläuft etwas schief nach links gerichtet zwischen der oberen Gaumenfalte und der Basalfalte; eine schwache Suturalfalte ist fast regelmässig vorhanden. Das Clausilium mit auffallend schmaler, schwach rinnenförmig gehöhlter Platte, welche vorn schmal und ziemlich leicht ausgerandet ist; der ziemlich lange Spindellappen ist verhältnis- mässig breit und abgerundet, der kurze Aussen- lappen abgerundet und wenig vorspringend. H= 25—28, D = 5—5,5 mm. Fundort: die Cabulja Planina nordwestlich von Mostar; gesammelt von Professor Erich Grafen Brandis. 57. Alopia (Herilla) «llyrica Möllen- dorff. Taf. 593, Fig. 230—231. Olausilia (Herilla) ilyrica Möllendorff in; Nachrbl. D. malak. G. v. 31, p. 152 bis 153, 1899. Gehäuse gross, bauchig spindelförmig, fest- schalig undurchsichtig, leicht glänzend; rötlich- weiss mit einer gut entwickelten, milchig opaken Oberflächenschicht, hornfarbener Spitze (Ge- häuse mit eingetrockneten dunklen Tierresten erscheinen violettgrau) und dünnem, weissen, an den mittleren Umgängen fein gekerbteu Nahtfaden, welcher sich von der hellen Grund- farbe wenig abhebt. Die Skulptur besteht aus sehr feinen, etwas ungleichmässigen Zuwachs- streifen, welche an den oberen Umgängen deut- licher und dichter werden und hier den Naht- faden fein gezähnelt erscheinen lassen, ebenso am Nacken dichte und feine Streifen darstellen. Das Gewinde besteht aus 11—12 kaum ge- wölbten, durch eine seichte Naht geschiedenen o Tafel 593. Umgängen; der letzte ist gerundet. Die ovale, verhältnismässig grosse Mündung mit leicht hinaufgezogenem Sinulus ist im Gaumen bräun- lichweiss; der kurz ausgebreitete, schwach lippenartig verdickte Mundsaum ist unterbrochen und durch einen dünnen Öallus verbunden. Der Schliessapparat ist gut entwickelt; die ziemlich erhobene, lange Oberlamelle erreicht vorn den Mundsaum und reicht hinten bis über das vor- dere Ende der ebenfalls langen Spirallamelle; die ziemlich erhobene Unterlamelle springt bogenförmig in der Mündung vor, verläuft dann schief nach abwärts und endigt ziemlich ent- fernt vom Mundsaum; die Spindelfalte tritt nur kurz hinter der Unterlamelle vor; die lange Prinzipalfalte beginnt schon hinter der mittleren Dorsalliniie und endet vorn dem Mundsaum ziemlich genähert; die obere Gaumenfalte ist besonders im vorderen Aste ziemlich lang und divergiert wenig mit der Prinzipalfalte; die beiden Aeste der Basalfalte treffen sich in stumpfem Winkel, der vordere, längere Ast weicht etwas nach links ab; zwischen den beiden Gaumenfalten verläuft die kräftige Mondfalte etwas schief nach rechts; eine deutliche Sutural- falte ist regelmässig vorhanden. Das Clausilium mit ziemlich breiter, flach rinnenförmig gehöhlter Platte ist vorn seicht und ziemlich schmal aus- gerandet; der ziemlich lange Spindellappen ist winkelig ausgezogen, der Aussenlappen abge- rundet und undeutlich. H = 28—32, D = 7,6—8 mm. Fundort: Savniki im Tuzinatale Montenegros. A. (Herilla) ülyrica Mlldff. stellt den histo- rischen Typus einer eigentümlichen Formen- reihe dar, welche sich besonders durch das blaugrau bis kalkartig weiss getrübte Gehäuse auszeichnet und so an die Formen der Gruppen Medora Vest und Albinaria Vest erinnert. Bezüglich des Schliessapparates finden wir hier ähnliche Verhältnisse, wie bei A. (Herilla) ex- cedens Bttg.; die Basalfalte weicht in ihrem vorderen Aste ebenfalls nach links ab, eine Suturalfalte ist bei Talformen regelmässig vor- handen und die Platte des Clausiliums erscheint nur mässig bis schwach rinnenförmig gehöhlt; die Ausrandung am vorderen Ende desselben ist seicht, der längere Spindellappen ist nur winkelig ausgezogen, nicht spitz und haken- förmig gebogen, der Aussenlappen abgerundet, wenig vorspringend, zumeist undeutlich. 58. Alopıia (Herilla) ıillyrica oribates Sturany. Taf. 593, Fig. 232—-235. Olausilia (Herilla) oribates Sturany in: Woll- beredt Fauna Montenegros und Nord- albaniens p. 89, Wien 1909. Rossmässler, Iconographie. Neue Folge XXI. 49 Gehäuse sehr ähnlich der typischen Form von Savniki, jedoch kleiner, festschaliger und noch weniger durchscheinend; die blaugraue bis kalkartig weisse opake Öberflächenschicht ist hier sehr gut entwickelt, sodass die rot- braune Grundfarbe nur stellenweise durch- schimmert; die oberen Umgänge gelblich horn- farben, der Nahtfaden undeutlich oder erloschen. | Der Schliessapparat ist etwas reduziert; die niedrigere Oberlamelle erreicht den Mundsaum nicht vollkommen und bleibt hinten vom Be- ginne der kürzeren und niedrigeren Spiral- lamelle durch einen weiten Zwischenraum ge- schieden; die niedrigere Unterlamelle springt weniger und im flachem Bogen in der Mündung vor; die Spindelfalte wird auch bei schiefem Einblick in die Mündung nur wenig sichtbar; die obere Gaumenfalte und die Basalfalte sind besonders in ihren vorderen Aesten kürzer; eine Suturalfalte fehlt konstant. Das Clausilium wie bei der typischen Form. H = 21—26, D = 6,5—7 mm. Die Sexualorgane entsprechen vollkommen den Verhältnissen, wie wir sie bei A. (Herilla) ziegleri K. von der Treskavica beobachtet haben. Fundort; am Groblje-Pass im Kom. Gebiet Montenegros (1900 m) vom Autor gesammelt. Die blaugraue Trübung des Gehäuses scheint nur auf beschränktem Fundorte konstant zu sein; unter den zahlreichen von mir untersuchten Exemplaren fand ich vereinzelt solche, bei welchen die rotbraune Grundfarbe vorherrschend war, bei einem Exemplar war überhaupt keine Trübung der rotbraunen Grundfarbe zu be- merken, dafür ein stark hervortretender weisser Nahtfaden. 59. Alopia(Herilla)illyricaplasensisn. Taf. 593, Fig. 236—240. Gehäuse kleiner und auffallend schlank spindelförmig bis turmförmig mit gut entwickel- ter blaugrauer Oberflächenschicht und rotbrauner Grundfarbe, welche aber nur am letzten Um- gange deutlich durchsche'nt; die oberen Um- gänge gelbbraun, der dünne, feingestrichelte, weisse Nahtfaden deutlich. Die Skulptur be- steht auf den mittleren Umgängen aus deut- lichen, etwas ungleichmässigen Zuwachsstreifen, welche an der Naht der oberen Umgänge dich- ter, kräftiger und gleichmässiger werden, am letzten Umgange feine und dichte Streifen dar- stellen. Das Gewinde besteht aus 11—12 kaum gewölbten, durch eine seichte Naht geschiedenen Umgängen; der letzte mit einem schwachen bis undeutlichen Basalkiele.e Die ovale Mündung mit breitem, kaum hinaufgezogenem Sinulus ist in Gaumen hellrotbraun; der gelbbraune Mund- saum sehr kurz ausgebreitet, kaum gelippt, 7 46 Tafel unterbrochen und durch einen dünnen Callus verbunden. Der Schliessapparat ist ähnlich wie bei A. (Herilla) illyrica oribates Stur. gegenüber der typischen Form reduziert; die Oberlamelle ist niedriger und kürzer, erreicht vorn den Mundsaum nicht und wird hinten vom Beginne der ebenfalls kürzeren Spirallamelle durch einen kurzen Zwischenraum geschieden; die niedrige Unterlamelle springt weniger und in flachem Bogen in der Mündung vor; die Spirallamelle wird nur bei schiefem Einblick in die Mündung kurz sichtbar; die obere Gaumen- falte und die Basalfalte sind in beiden Aesten kürzer; die Mondfalte in ihrem oberen Teile obsolet; eine Suturalfalte fehlt. Das Clausilium wie bei der typischen Form, die Platte jedoch noch schmäler. H = 27—30, D = 5,5—6 mm. Sexualorgane: der Penis mit eiförmigem, deutlich abgesetztem Appendix (schlauchför- migem Divertikel), langem Musc. retractor und einem rudimentären Flagellum am Uebergange in das Vas deferens. Der Blasenstiel verhält- nismässig dünn mit deutlich abgesetzter, eiför- miger Samenblase; das Divertikel des Blasen- stiels dieker und wesentlich kürzer als dieser. Fundort: die oberen Höhenlagen der Plasa bei Jablanica in der Herzegowina. 60. Alopia (Herilla) illyrica medoroi- des n. Taf. 594, Fig. 241—244. Gehäuse sehr ähnlich der A. (Herilla) ly- rica plasensis n., jedoch bauchiger spindel- förmig mit 11—12 deutlicher gewölbten Um- gängen. Der Mundsaum ist breiter, stärker Jippenartig verdickt, die Insertionen desselben mehr genähert und durch einen dickeren Callus verbunden. Der Schliessapparat ist noch besser, wie bei der typischen Form entwickelt, indem die Prinzipalfalte und die Gaumenfalten länger werden, die Suturalfalte konstant vorhanden und oft kräftig entwickelt ist. Die Platte des Clau- siliums ist breiter, vorn schmal, aber tiefer ausgerandet; der Spindellappen spitz ausgezogen und etwas hakenförmig gebogen, der Aussen- lappen abgerundet und undeutlich. H = 26—30, D = 6—7 mm. Fundort: die unteren Höhenlagen der Plasa bei Jablanica in der Herzegowina. A. (Herilla) — plasensis n. und A. (Her:illa) — medoroides n. sind Lokalformen der A. (He- rilla) illyrica Mlldff., welche zu einander in dem Verhältnisse von Höhen- und Talform stehen, was besonders durch den verschiedenen Entwicklungsgrad des Schliessapparates ausge- drückt erscheint. 994. Alopia (Herilla) dacica L. Pfeiffer. Pfeiffer beschrieb seine Ol. dacica nach Exemplaren aus dem Banat; die Banater Form ist also der historische Typus und ich gehe bei der Beurteilung dieser Formenreihe von Exem- plaren aus, welche von Krasova und Orsova im Banate stammen. Rossmässler beschreibt in Icon. I v. 8, Nr. 870 Exemplare aus Serbien, welche dem Banater Typus nicht vollkommen entsprechen; Möllendorff und O. Boettger be- zeichnen aber auch bosnische Exemplare der A. (Herilla) dacica Pfr. als typisch, dürften also die seltene Banater Form nicht gekannt haben. Die Literaturangaben über das Verbrei-. tungsgebiet dieser Art bedürfen auch aus dem Grunde eine Ergänzung, als in Bosnien zahl- reiche neue Arten der Gruppe Herilla entdeckt wurden, welche äusserlich der A. (Herilla) dacica Pfr. sehr ähnlich sind und mit derselben früher verwechselt wurden. So kursieren unter der Bezeichnung Ul. dacica Pfr. in den Samm- lungen vorzüglich Exemplare aus der Umgebung von Sarajevo in Bosnien, welche schon Branc- sik als ©. dacica var. neglecta vom Typus unterschied; nach meiner Ansicht gehört diese Form jedoch zur Formenreihe der A. (Herilla) accedens Mlldf. Unter der Bezeichnung A. (Herilla) distinguenda Mild/f. erhielt ich aus dem Senckenbergischen Museum ein Original- exemplar des Autors vom Fundorte Koslje (richtig: KoSalj) in Serbien zur Ansicht, welches ich von der typischen Form der A. (Herilla) dacica Pfr. aus dem Banäte absolut nicht unter- scheiden kann; das wesentliche Unterscheidungs- merkmal dieser Art gegenüber A. — dacica Pfr. soll nach Möllendorff und O. Boettger am Olau- silium zu finden sein, welches ähnlich wie bei A, — accedens Mlld/f. gestaltet, einen Ueber- gang zu A. — dacica Pfr. darstellen soll; das vorliegende Exemplar zeigt auch diesen Unter- schied nicht. Boettger führt A. (Herilla) dis- tinguenda Mlldff. auch aus dem Sutjeskatale bei Plevlje an (in Wohlberedt zur Fauna des Sandschak Novipazar, Wien 1909); von dieser Lokalität kenne ich jedoch nur eine schlanke, dunkel rotbraune, stärker gestreifte Form der A. (Herilla) accedens Mlld/f., welche ich unten ausführlicher beschreiben und abbilden werde. 61. Alopia (Herilla) dacica Pfeiffer Typus! Taf. 594, Fig. 245—248 von Orsova im Banat. Olausilia dacica L. Pfeiffer in: Zeitschr. f. Mal. p. 12, 1848 und Mon. Hel. v.2, p. 442, 1548; — (Clausilia dacica Küster Mon. Claus. p. 103, taf. 11, fig. 24—28. Tafel Olausilia (Herilla) distinguenda Möllendorff (part.) in: Malac. Bl. v. 21, p. 186, taf. 4, fig. 2, 1873. Gehäuse spindelförmig, ziemlich dünnschalig und durchscheinend, glänzend gelbbraun bis rötlichbraun, mit dünnem, weissem, an den mittleren Umgängen fein papilliertem Nahtfaden. Die Skulptur besteht aus sehr feinen bis un- deutlichen Zuwachsstreifen, welche auch auf dem letzten Umgange nicht wesentlich stärker werden. Das Gewinde besteht aus 10—11 flach gewölbten, durch eine leicht eingedrückte Naht geschiedenen Umgängen; der letzte mit schwachem bis undeutlichen Basalkiel. Die birnförmige Mündung ist im Gaumen gelbbraun mit punktförmigem oder fehlendem Gaumen- callus am vorderen Ende der Prinzipalfalte und deutlich hinaufgezogenem Sinulus; der dünne, ziemlich kurz ausgebreitete Mundsaum ist röt- lich oder bräunlichweiss, zusammenhängend und kurz gelöst. Der Schliessapparat ist gut ent- wickelt; die hohe und scharfe Oberlamelle fällt vorn steil in den Mundsaum ab und reicht hinten etwas über das vordere Ende der langen Spiral- lamelle hinauf; die ebenfalls hohe und dünne Öberlamelle springt im scharfen Winkel in der Mündung vor, verläuft dann etwas schief nach abwärts und endigt ziemlich entfernt vom Mund- saume; am unteren Rande des in der Mündung sichtbaren Teiles der Unterlamelle befindet sich ein deutlich vorspringendes Knötchen; die Spindelfalte wird nur beischiefem Einblick in die Mündung sichtbar; die lange Prinzipalfalte be- ginnt im Raume zwischen rechter und mittlerer Dorsallinie und endigt vorn, dem Mundsaume ziemlich genähert; die obere Gaumenfalte ist zumeist nur in ihrem hinteren, mit der Mond- falte verbundenen Aste angedeutet (dieser Ast der oberen Gaumenfalte wird von einigen Autoren irrtümlich als oberer Teil. der Mondfalte be- zeichnet), der vordere Ast der oberen Gaumen- falte soll auch bei der typischen Form mitunter auftreten und dann von der Mondfalte getrennt bleiben; die Basalfalte besteht aus zwei im stumpfen Winkel verbundenen Aesten, von welchen der hinter der Mondfalte gelegene kürzer ist und annähernd parallel mit der Prin- zipalfalte verläuft, während der vordere, längere Ast nahezu senkrecht nach abwärts verläuft und dem Mundsaum genähert endigt; eine Sutural- falte fehlt konstant. Das stark Sförmig ge- bogene und spiral gedrehte Clausilium mit langer, verhältnismässig schmaler Platte, welche ausserdem rinnenförmig gehöhlt und vorn an- nähernd halbkreisförmig ausgerandet ist; der spitze und etwas hakenförmig gebogene Spindel- lappen ist nach hinten, der gleich lange, aber 994. 47 breitere und winkelig abgerundete Aussenlappen nach vorn gebogen. H = 21--27, D = 5—6 mm. Das Verbreitungsgebiet der typischen Form erstreckt sich über das Banat und den Nord- osten von Serbien. 62. Alopia (Herilla) dacica perfectan. Taf. 594, Fig. 249—253. Olausilia dacica Rossmässler Icon. I, v. 5, No. 870, 1856. Gehäuse durchschnittlich grösser, dunkelrot- braun bis kastanienbraun mit stärker hervor- tretendem, reinweissen, deutlicher papilliertem Nahtfaden. Die Zuwachsstreifen sind kräftiger und gehen auf den oberen Umgängen und dem Nacken oft in Rippenstreifen über. Die Mün- dung ist verhältnismässig grösser und breiter, der Mundsaum mehr ausgebreitet. Der Schliess- apparat ist kräftiger entwickelt; die Lamellen und Falten sind länger und höher, die obere Gaumenfalte sehr häufig auch in ihrem vorderen Aste entwickelt; dieser Ast ist ge- wöhnlich kurz und mit der Mondfalte verbun- den, mitunter aber bis in die Nähe des Mund- saumes verlängert, zuweilen auch von der Mond- falte getrennt; an Stelle des Gaumencallus treten im Gaumen häufig kurze Fältchen und Knötchen auf, von welchen auch eines mit der oberen Gaumenfalte verschmilzt (akzessorische Gaumen- falten... Eine schwache Suturalfalte ist fast regelmässig vorhanden. Hi 2250, D=5,3 7 mm. Sexualorgane: der Penis mit mittelgrossem, deutlich abgesetztem Appendix, kurzem Muse. retractor und einem rudimentären Flagellum am Uebergange in das Vas deferens; das Diver- tikel des Blasenstiels dicker, aber nur wenig kürzer als dieser. Fundorte: Umgebung von Visegrad a. d. Drina, Berg Stolac, Medjidje, Janjae, Dobrun, Zlijep bei Visegrad, Setihovo im Limtal des Südostens von Bosnien; wahrscheinlich auch im westlichen Serbien. A. (Herila) dacica Pfr. kann besonders mit Formen der A. (Herilla) accedens Möllen- dorff verwechselt werden und unterscheidet sich von diesen besonders durch die Verhältnisse des Schliessapparates. Der vordere Ast der Basalfalte verläuft hier nahezu senkrecht gegen den Mundsaum, was besonders bei dem Einblick in die Mündung zum Ausdruck kommt; bei allen Formen der A. (Herilla) accedens Mlldjf. weicht dieser Ast der Basalfalte deutlich nach links ab. Bei beiden Arten ist ferner die Platte des Clausiliums rinnenförmig gehöhlt und vorn ausgerandet, wodurch ein Spindel- und Aussen- lappen entsteht; bei A, (Herilla) dacıca Pfr. TE 48 Tafel 595. ist der schmälere Spindellappen spitz ausge- zogen und hakenförmig nach hinten und innen gebogen, während der gleichlange Aussenlappen breiter, winkelig abgerundet und nach vorn ge- bogen erscheint; bei den Formen der A. (He- rılla) accedens Mlldff. ist auch der Aussen- lappen spitzer ausgezogen und hakenförmig nach vorn und aussen gebogen; die Platte des Clausiliums erscheint bei A. — accedens Mlldff. kürzer und breiter, die Ausrandung am vorderen Ende schmäler. Das Gehäuse der A. — dacica Pfr. ist durchschnittlich bauchiger spindelför- mig, mit schwächeren bis undeutlichen Zu- wachsstreifen und feiner papilliertem Nahtfaden; jenes der A. — accedens Mild/f. schlanker bis turmförmigmitstärkeren Zuwachsstreifen, welche oft zu kräftigen Rippenstreifen gesteigert er- scheinen, sowie weitläufigeren, aber kräftigen Papillen an der Naht. 63. Alopia (Herilla) accedens Möllen- dorff. Taf. 595, Fig. 254—257. Clausilia dacica var. Rossm. Icon. I v. 3, Nr. EERR/T. 31854 Clausilia accedens Mlldff. in Malakoz. 4 Fig. 3, 1873. Olausihia (Herila) accedens Bttg. in Kossm. Icon. u: O,.NT721724 01819: Ich bringe hier nochmals eine Abbildung dieser Art, da dieselbe unter Nr. 1721 nicht genügend gekennzeichnet erscheint, andererseits wird durch den Vergleich mit dieser historischen Form die Beschreibung neuer Formen wesent- lich erleichtert. Die Unterschiede gegenüber Alopia (Herilla) dacica Pfr. wurden bereits bei dieser Art erörtert und wird hier bei dem Ver- gleiche der Abbildungen besonders auf die deutlich nach links abweichende, kräftig ent- wickelte Basalfalte, sowie die abweichende Form des Clausiliums hingewiesen. Die Verhältnisse der Sexualorgane lassen bei den genannten Arten keine wesentlichen Unterschiede er- kennen. Die typische Form dieser Art wurde bis jetzt nur im Königreiche Serbien beobachtet; ähnliche Formen kommen auch im südöstlichen Bosnien, sowie dem ehemaligen Sandschak Novi- pazar vor. BIT. 64. Alopia (Herilla) accedens neglecta Brancsik. Taf. 571, Fig. 1—5, Taf. 595, Fig. 258—260. Olausilia daceica var. neglecta Brancsik in: Nachrbl. D. malak. Ges. p. 162, v. 20, 1888. Gehäuse grösser, dunkler rotbraun gefärbt, deutlicher gestreift, mit 11'/—12!/2 flacher .ge- | wölbten Umgängen; der Schliessapparat ist sehr ähnlich demjenigen der typischen Form, doch ist hier der vordere Ast der Basalfalte gewöhn- lich kürzer, so dass die Abweichung derselben nach links nicht so deutlich wird; die Sutural- falte ist wohl schwach entwickelt, doch nahezu regelmässig vorhanden. Die übrigen Verhält- nisse in ähnlicher Weise veränderlich wie bei der typischen Form; bei kleinen Exemplaren ist der vordere Ast der oberen Gaumenfalte oft kürzer, mitunter obsolet, der Mundsaum mit- unter unterbrochen und durch einen Callus ver- bunden; solche Exemplare entsprechen der Ol. dacica forma mionecton Btig. und stellen eine individuelle |Variation der vorstehenden Form dar. H = 22—30, D = 5,5—7 mm. Fundorte: vorzüglich in der Umgebung von Sarajewo in Bosnien, so im Miljackatale (hier auch die forma miomecton Bittg., Bistrikastrasse, Dragoljac, Zeljeznica, MoSCanicatal. Vorstehende Form wird derzeit allgemein mit A. (Herila) dacica Pfr. vereinigt, die Ver- hältnisse des Schliessapparates verweisen die- selbe jedoch bestimmt in die Formenreihe der A. (Herilla) accedens Mildff. 65. Alopia (Herilla) accedens discretan. Taf. 595, Fig. 261—295, aus der Sutjeska- schlucht. Gehäuse schlank turmförmig, dunkler rot- braun mit deutlichen, etwas ungleichmässigen, strichförmig ausgezogenen Nahtpapillen. Die 11!/a—12'/2 langsamer zunehmenden, kaum ge- wölbten bis nahezu flachen Umgänge sind deut- licher gestreift, oft dicht und fein rippenstreifig. Der Schliessapparat ist ähnlich wie bei der typischen Form, die Unterlamelle besitzt jedoch ein oft auffallend nach unten vorspringendes Knötchen; der vordere Ast der oberen Gaumen- falte ist gewöhnlich kurz und fehlt oft voll- kommen. Die übrigen Verhältnisse wie bei der typischen Form. H = 20—26, D = 4,5—5,2 m. Die Verhältnisse der Sexualorgane wie bei der typischen Form und 4A. (Herilla) dacica Pfr. Fundorte: Sutjeskaschlucht bei Plevlje, Rudo im Limtale und Bi@ planina bei Mioce in Süd- ostbosnien. 66. Alopia (Herilla) accedens limand Boetiger. Taf. 595, Fig. 266—268, von Hisardzık. Olausilia (Herilla) distinguenda var. limana Boettger in Wohlberedt, Zur Fauna des Sandschaks Novipazar, Annal. des k.k. Naturhistor. Hofmuseums in Wien 1909. Tafel Gehäuse sehr ähnlich der A. (Herilla) acce- dens meglecta Brancs., jedoch festschaliger, weniger gestreift mit besser entwickeltem Schliess- apparat; besonders die Basalfalte ist höher, länger und weicht zumeist stärker nach links ab, das Clausilium ist vorn breiter ausgerandet mit wesentlich spitzer ausgezogenem Aussen- lappen. #532, D=6,5.mm. Fundorte: HisardZik bei Prijepolje im Sand- schak Novipazar, Prosjetenica vrata und Sucha an der Sutjeska in Südbosnien. Die Abgren- zung dieser Form gegen A. (Herilla) accedens neglecta Brancs. wird in Südbosnien schwierig, wo beide ineinander übergehen. 67. Alopia (Herilla) bosniensis L. Pfr. Taf. 596, Fig. 269—271. Olausilia bosniensis Pfr. in Mon. Hel. v. 6, ». 475, 1868. Olausılia magniabris Pfr. in Mon. Hel. v. 6, ». 475, 1868. Olausilia (Herilla) bosniensis Boettger in Ross. Icon. Tv. .6, Nr. 1723. Olausilia (Herilla) kornisi Olessin (part.) in Moll. Fauna Oest. Ung. pP. 803. Olausilia (Herila) dacica var. kornisii Wester- lund, Synops. Moll. ex typo Olausilia ». 24, St. Petersburg, 1901. Gehäuse spindelförmig, ziemlich dünnschalig und durchscheinend, gelblich bis rötlich horn- farben mit dünnem weissen, an den oberen Um- gängen fein gestricheltem Nahtfaden; häufig mit zartem blaugrauen Anflug. Die Skulptur besteht aus sehr feinen Zuwachsstreifen, welche auf den mittleren Umgängen undeutlich, am letzten etwas ungleichmässig, aber kaum stärker werden; wenig glänzend bis matt. Das Ge- winde besteht aus 10—12 leicht gewölbten, durch deutlich eingedrückte Naht geschiedenen, regelmässig zunehmenden Umgängen; der letzte ist unten gerundet. Die kurz eiförmige Mün- dung ist im Gaumen gelbbraun, oben mit einem wenig hinaufgezogenen, ziemlich breiten und abgerundeten Sinulus; der gelbbraune oder bräunlichweisse Mundsaum ist ausgebreitet, aber kaum lippenartig verdickt, zusammenhängend und kurz gelöst oder auch unterbrochen und durch einen Callus verbunden. Der gut ent- wickelte Schliessapparat besteht aus einer ziem- lich erhobenen Oberlamelle, welche vorn dem Mundsaum genähert ist oder denselben fast er- reicht, hinten bis über den Anfang der Spiral- lamelle hinaufreicht; die Spirallamelle ist ver- hältnismässig hoch und endigt in gleicher Höhe mit der Unterlamelle; die ebenfalls hohe Unter- lamelle springt winkelig und ziemlich stark in I. 49 der Mündung vor, verlauft dann wenig schief nach abwärts und endigt ohne knötchenartige Verdiekungen, dem Mundsaume etwas genähert. Die Prinzipalfalte beginnt in der mittleren Dorsal- linie und endigt ziemlich entfernt vom Mund- saum in einem schwachen, zumeist punktförmigen Gaumencallus; die obere Gaumenfalte ist hier sehr veränderlich, häufig ist der vordere Ast länger, oft so lang wie die Prinzipalfalte; in anderen Fällen sind beide Aeste kurz, getrennt oder verbunden und fehlen mitunter vollkommen ; die beiden Aeste der Basalfalte treffen sich in rechtem oder etwas stumpfem Winkel, sind entweder gleich lang oder der vordere ist wesentlich länger, endigt dem Mundsaum ge- nähert, weicht aber nicht nach links ab; die Spindelfalte ist zumeist nur bei schiefem Ein- blick in die Mündung kurz sichtbar; eine kurze Suturalfalte fehlt häufig. Die Mondfalte liegt in der mittleren Dorsallinie und verbindet, leicht gebogen und etwas schräg verlaufend, die beiden Gaumenfalten. Das Sförmig gebogene Clausilium mit schmaler, seicht rinnenförmig gehöhlter Platte, welche vorn sehr schwach bis undeut- lich ausgerandet ist. Hr. 22-30, D’ — 5,3 6,5 mm: Sexualorgane: Der Penis mit mittellangem, schlauchförmigem Appendix und langem M. retractor; das rudimentäre Flagellum am Ueber- gange des Penis in das Vas deferens ist un- deutlich; das Divertikel des Blasenstiels ist etwas länger und schlanker, als der Blasen- kanal. Fundorte: Die typische Form dieser Art wird am häufigsten im Dobra-, Korana-, Una- tal und dem unteren Vrbastal, also in Croatien, südlich von Agram, undin Westbosnien gesam- melt; ich kenne dieselbe von den Lokalitäten: Sluin, Ozalj, Ogulin, Zvecaj, Bilaj, Berlog, Barilovid und Banjaluka; mit Rücksicht auf die Entwickelung des Schliessapparates und die Höhenlagen dieser Lokalitäten ist die hier be- schriebene (typische) Form als Talform aufzu- fassen. Von der Lokalität „Vrlofska Spilja in Croation“ (die genaue Situation dieses Fund- ortes ist mir leider nicht bekannt) erhielt ich eine Höhenform dieser Art, welche ein kürzeres, mehr gedrungenes Gehäuse mit nur 10 lang- samer zunehmenden Umgängen und einen rudi- mentären Schliessapparat besitzt, die Lamellen und Falten sind kürzer und niedriger, die Platte des Clausiliums kleiner und schmäler, die Mond- falte rudimentär bis obsolet. ER==22% 6. .nım. Ich werde solche Höhenformen, welche von bekannten und gut gekennzeichneten Talformen eben nur durch die allgemeinen Merkmale der Höhenformen abweichen, von nun an durch Bei- 0 Tafel fügung des Wortes oreinos bezeichnen; also Alopia (Herilla) bosniensis oreinos n. Ein weiterer Fundort der typischen Form dieser Art ist das Hudinatal bei Neuhaus in Südsteier- mark ; Clessin hat in seiner Fauna Oest.-Ung. die Exemplare dieser Lokalität als neue Art unter der Bezeichnung Her:illa kornisi beschreiben wollen; durch irgend ein Missgschick fand jedoch eine Verwechslung statt, denn die ange- führte Beschreibung entspricht einer Herilla dacica Pfr., was besonders aus der Erwähnung eines „an der Spitze tief ausgerandeten, zwei- lappigen Olausiliums“ erhellt. Die überflüssige Beschreibung ist also auch unrichtig, denn He- rilla bosniensis Pfr. besitzt auch im Hudina- tale ein vorn nur undeutlich ausgerandetes, spitz ausgezogenes und niemals zweilappiges Olausi- lium ; ebenso entsprechen alle übrigen Merkmale vollkommen der typischen Form. Typische Exemplare der Herilla :bosniensis Pfr. wurden ferner bei Mödling in Nieder-Oesterreich gesam- melt, wo dieso Art auch heute an den Felsen entlang der elektrischen Bahn in zahlreichen Exemplaren lebt. An diesem Orte wurde He- rüla bosniensis Pfr. von einem der im vorigen Jahrhundert auch in Wien noch häufigen Con- chiliensammler und -Händler ausgesetzt und hat hier günstige Lebensbedingungen gefunden; die- selbe stammt aus Croatien. 68. Alopia (Herilla) bosniensis plivae Brancsik. Taf. 596, Fig. 278—279. Olausilia bosniensis var. plivae Brancsik, Nach- richtsbl. D. mal. Ges. v. 20, p: 164, 1888. Gehäuse bauchiger spindelförmig, dunkler rotbraun mit schwachem blaugrauem Anflug; fesischaliger und weniger durchscheinend. Die Skulptur besteht wie bei der typischen Form aus feinen, dichten bis undeutlichen Zuwachs- streifen. Die kurz birnförmige Mündung ist grösser, breiter mit mehr hinaufgezogenem, engeren Sinulus; der gelbbraune Mundsaum wesentlich breiter. Der Schliessapparat ist kräf- tiger entwickelt und besteht aus längeren und höheren Lamellen und Falten; die Prinzipal- falte und dia obere Gaumenfalte endigen vorn in einem deutlicheren Gaumencallus, welcher häufig in faltenartige Knötchen zerteilt erscheint. Eine Suturalfalte fehlt selten; das Clausilium mit sehr undeutlicher oder fehlender Aus- randung. H= 25—28, D = 6,5—7 mm. Fundorte: oberes Vrbastal, besonders in der Umgebung von Jajce und Boat. 996. 69. Alopia (Herilla) bosniensis trav- nicana Brancsik. Taf. 596, Fig. 272—275. Olausilia travnicana Brancsik, Nachrbl. D. malac. Ges. p. 165, v. 22, 1888. Olausilia bosniensis Brancsik, Nachrbl. D. malac. Ges. p. 164, v. 22, 1888. Gehäuse spindelförmig bis turmförmig, fest- schaliger und weniger durchscheinend; dunkel- rotbraun mit gut entwickelter blaugrauer Ober- llächenschicht und dicht gestricheltem bis strich- förmig papilliertem weissen Nahtfaden. Die 10'/a bis 11'/s flacheren Umgänge nehmen lang- samer zu; der letzte neben dem Nabelritz mit deutlicherem kurzen Basalkiel. Die Skulptur besteht aus dichten, ziemlich gleichmässigen und deutlichen Zuwachsstreifen, welche beson- ders an der Naht der oberen Umgänge in mehr oder minder kräftige Rippenstreifen übergehen, Die Mündung ist mehr gerundet, der Mundsaum breiter und dicker, zumeist durch einen Callus verbunden oder angelegt, seltener' kurz gelöst. Der Schliessapparat zumeist wie bei der typi- schen Form, das Clausilium jedoch vorn deut- licher ausgerandet und der Gaumencallus kräftiger. H —= 23—28, D—= 6—7 mm. Die Verhältnisse der Sexualorgane wie bei der typischen Form. Fundorte: die oberen Höhenlagen der Vlasit planina bei Travnik in Bosnien; meine Exem- plare von den Lokalitäten: Opaljenik, Jasliei und Krunovaschlucht; von letztgenanntem Orte erhielt ich auch Exemplare, welche ein kürzeres gedrungenes Gehäuse ‚und einen etwas abge- schwächten Schliessapparat aufweisen und sich den Verhältnissen nähern, welche einer forma oreinos entsprechen; vermutlich wurden solche Exemplare in einem höheren Teile der Schlucht gesammelt. Ich weiche in der Auffassung dieser Form wesentlich von Dr. Brancsik ab, welcher die schwächer gestreiften Exemplare noch als typische Herila bosniensis Pfr. bezeichnet; nach meiner Beobachtung unterscheiden sich alle Exemplare der Herilla bosniensis aus dem Gebiete des Vlasi@C durch die angeführten Merk- male von der typischen Form; besonders auf- fallend ist die blaugraue Trübung der Gehäuse- farbe, die immer kräftiger entwickelte Skulptur, welche sich in der Talregion zu scharfen Ripp- chen steigert, sowie das tiefer ausgerandete Clausilium. Die beiden letztangeführten Merk- male erscheinen freilich selbst unter Exem- plaren von enger begrenztem Fundorte sehr veränderlich, so dass alle Uebergänge von den Verhältnissen der typischen Form bis zu der Tafel extrem entwickelten Herila brandiısı Brancs. beobachtet werden. 70. Alopia (Herilla) bosniensis bran- disı Brancsik. Taf. 597, Fig. 281—283, Taf. 596, Fig. 280. Olausilia travnicana var. brandısi Brancsik, Nachrbl. D. malac. Ges. v.22, p. 166, 1888. Gehäuse gelblich bis rötlich hornfarben mit gut entwickelter opaker Oberflächenschicht, wo- durch eine graue oder graublaue Trübung der Grundfarbe hervorgerufen wird... Die Skulptur besteht aus ziemlich dichten und gleichmässigen, heller gefärbten Rippchen, welche auf den oberen Umgängen gewöhnlich weitläufiger und höher, auf den zwei letzten dichter und niedriger erscheinen. Der dickere Mundsaum ist kurz gelöst oder angelötet, der Schliessapparat gut "entwickelt und etwas tiefer im Gaumen. Die Unterlamelle erscheint hier gegenüber der ty- pischen Form etwas niedriger, auch tritt die- selbe mehr bogenförmig in der Mündung vor und verläuft dann schiefer nach abwärts; die zwei Gaumenfalten sind zumeist in beiden Aesten entwickelt, die vorderen Aeste ziemlich lang; die Suturalfalte ist immer vorhanden ; die Platte des Clausiliums ist breiter, vorn immer deutlich und tiefer ausgerandet. Die übrigen Verhält- nisse wie bei A. (Herilla) bosniensis travnt- cana Brancs. H = 21—29, D = 5,5—6,5 mm. Sexualorgane: der Penis mitkürzerem Appen- dix wie bei der typischen Form. BElk Dil Fundorte: die tieferen Lagen der Vlasit planina in der Umgebung der Stadt Travnik: meine Exemplare von den Lokalitäten: 'Travnik Castel, Kajabasa, kleine Höhle bei Travnik, | Devetani. 71. Alopia (Herilla) bosniensis gastronn. Taf. 596, Fig. 276—277 und Taf. 597, Fig. 234— 286. Gehäuse auffallend bauchig und festschalig, dunkel rotbraun, häufig blaugrau getrübt und wenig ;durchscheinend, mit fein und dicht ge- stricheltem weissem Nahtfaden, welcher sich von der dunklen Grundfarbe scharf abhebt. Die Skulptur besteht wie bei der typischen Form nur aus sehr feinen bis undeutlichen Zuwachs- streifen. Das Gewinde besteht aus 10—11 lang- sam zunehmenden, flach gewölbten Umgängen; der letzte ist verhältnismässig niedrig und unten gerundet. Die Mündung ist verhältnismässig gross, rund eiförmig oder abgerundet viereckig mit breitem, wenig hinaufgezogenem Sinulus. Derbräunliche Mundsaum ist ausgebreitet, lippen- artig verdickt, verbunden oder kurz gelöst. Der Schliessapparat ist gut entwickelt mit kräf- tigen Lamellen und Falten, konstanter Sutural- falte und schwachem Gaumencallus; das Clau- silium mit schmaler, vorn deutlich ausgerandeter Platte. H= 25-3, D’= 7-8 mm. Fundorte: Botun im westlichen Durmitor- gebiet in Montenegro und CelebiC am Koinsko polje in Südbosnien. Subgenus Medora Vest 1867, Sexualorgane: In der Mitte des spindelför- migen Penis entspringt ein auffallend langes, schlauchförmiges Divertikel (Appendix), welches gegen das hintere Ende zu dünner wird; am Uebergange des Penis in das fadenförmige Vas deferens wird bei guter Vergrösserung ein rudi- mentäres Flagellum sichtbar; der bald lange oder kurze Musc. retraetor penis ist zweiarmig und inseriert mit einem Arme an der Basis dos Appendix, mit dem anderen, ziemlich genähert, am hinteren Drittel des Penis. Das Divertikel des Blasenstiels ist kürzer oder höchstens so lang wis der Blasenkanal. Die Gehäuse sind mittelgross bis gross, mit einer gut entwickelten opaken Oberflächen- schicht, welche die hornfarbene bis dunkel- braune und durchscheinende untere Schichte mehr oder minder verdeckt; die Gehäuse er- scheinen dementsprechend vielfach undurch- sichtig oder nur stellenweise durchscheinend und dabei kalkartig weiss, bläulich bis rötlich weiss; häufig mit dunklen Flecken, Punkten oder Striemen. Ein Nahtfaden ist undeutlich oder fehlt vollkommen. Die Skulptur ist zumeist nur auf dem letzten Umgange kräftig entwickelt und besteht hier aus Rippenstreifen oder Rippen, während die oberen Umgänge nur fein bis un- deutlich gestreift und nur ausnahmsweise auch gerippt erscheinen. Eigenartig und der Gruppe eigentümlich sind die Verhältnisse des Schliessapparates; die wesentlichen Bestandteile desselben, wie La- mellen, Falten und Clausilium sind stets vor- handen und ermöglichen einen vollkommenen Verschluss der Mündung. Die Oberlamelle ist stets von der Spirallamelle getrennt; die letztere häufig an ihrem hinteren (oberen) Ende gabelig gespalten. Diesem Befund wurde bisher eine besondere systematische Bedeutung zuerkannt, welche demselben jedoch nicht zukommt. So finden wir innerhalb der Formenreihe der Alopia (Medora) kutschigi Küst. — kutschigt contracta 52 Tafel Rssm., — kutschigi atelesta Wagner, — kut- schigi seriola Wstld. die Spirallamelle bald tief, bald nur schwach gabelig oder schliesslich auch einfach; gleichzeitig erscheinen bei den Formen ohne Gabelung der Spirallamelle auch andere Bestandteile des Schliessapparates etwas abgeschwächt, besonders die Mond- und Basal- falte rudimentär; es handelt sich also um eine Abschwächung oder Verstärkung des Schliess- apparates, wie sie bei den verschiedenen Grup- pen der Clausiliiden unter den Einflüssen des Klimas leicht zu Stande kommt, stets aber auch bei Formen derselben Art, wenn dieselben unter abweichenden klimatischen Verhältnissen vor- kommen (besonders in verschiedenen Höhen- lagen, nahe oder entfernt von der Meeresküste) beobachtet wird. Eine Parallellamelle ist zumeist und oft gut entwickelt vorhanden. Das Verhältnis zwischen den hinteren Enden der Spiral- und Unterlamelle (ob gleich oder verschieden lang) darf systema- tisch nicht zu hoch gewertet werden, da es ebenfalls ein Ausdruck des jeweiligen Entwicke- lungsgrades des Schliessapparates ist. Besonders charakteristisch für diese Gruppe ist das Verhalten der Gaumenfalten; von diesen sind nur die hier konstante Sutural-, die Prin- zipal- und die obere Gaumenfalte als scharfe und erhobene Leisten entwickelt, während die Mond- und Basalfalte oft wenig deutlich be- grenzte, etwas unregelmässige schwielige Auf- lagerungen darstellen, welche an dem wenig durchscheinenden Gehäuse nur schwer beob- achtet werden können. Eine Abschwächung des Schliessapparates macht sich hier zunächst bei diesen Falten geltend, welche dann als niedrige Schwielen erscheinen und mitunter ganz undeutlich werden. Das Clausilium ist hier immer sehr lang und erscheint mit dem Stiel schon im vorletzten Umgang angeheftet, dementsprechend ist das- selbe stark Sförmig gebogen, mit langem Stiel; die Platte des Clausiliums ist schmal, mässig rinnenförmig gehöhlt, vorn niemals ausgerandet. aber verdickt und zu einer mehr oder minder scharfen, mitunter auch abgerundeten Spitze ausgezogen. Das Verbreitungsgebiet der Formen dieser Gruppe ist ein eigentümliches und umfasst nur die felsigen Küstengebiete der Adria von Istrien bis Montenegro, die dalmatinischen Inseln und einige Lokalitäten in Calabrien. In diesem Ge- biete bleiben die Medoren der Meeresküste ge- nähert und bezeichnet die Linie Dinara, Livno, Mostar annähernd die Grenze ihres Vorkommens gegen das Binnenland. Mit Rücksicht auf die 97. Bodenbeschaffenheit sind die Medoren kalkholde Felsenbewohner und autochthone Talformen. Im Velebit, der Dinara, dem Biokovo-Gebirge und der Krivosije bei Cattaro wurden einzelne Formen noch in Höhenlagen über 1000 m ge- sammelt, in reichster Entwickelung treffen wir dieselben jedoch an den trockenen und sonnigen Felsen mit immergrüner Vegetation; mit den Felsen treten dieselben hart an das Meeresufer, fehlen jedoch den humusreichen Talsohlen und deın flachen Strande. Höhenformen, wie wir sie regelmässig bei der Gruppe Alopia s. str. und häufig bei Herella Bttg. beobachtet haben, sind bei dieser Gruppe auch in Höhenlagen über 1000 m nicht zur Entwickelung gekommen. Einen ähnlichen Einfluss wie das Höhenklima scheinen aber die klimatischen Verhältnisse in der Nähe des Meeres auszuüben, denn ‚Ab- schwächungen des Schliessapparates, welche hier freilich nur in dem Schwinden der an und für sich schwach entwickelten Mond- und Basal- falte, sowie in einer Verkürzung der Lamellen bestehen, werden besonders bei ' Inselformen beobachtet. Noch auffallender macht sich dieser Einfluss der Meeresnähe bei den Formen der Gruppe Albinarıa Vest bemerkbar. Die Gruppe Medora Vest erscheint als solche gut gekennzeichnet, schwierig ist es aber, die zahl- reichen Formen derselben auf einzelne bestimmt begrenzte Arten zurückzuführen. Diese Formen finden sich in verhältnismässig kleinen Gebieten und sind oft auf bestimmte Felsgruppen be- schränkt, wo sie jedoch in unzähligen Exem- plaren auftreten, welche durch bestimmte Merk- male als Lokalform gekennzeichnet sind. Diese Merkmale bestehen zunächst in Eigentümlich- keiten der Nackenskulptur, der Gehäuseform, sowie geringen Differenzen des Schliessappa- rates, welche jedoch nicht genügen, um solche Formen als selbständige Arten abzugrenzen, da auch Uebergänge zu anderen Formen beobachtet werden. Es sind dies also Verhältnisse, wie wir sie ähnlich bei der Gruppe Alopia s. str. in Siebenbürgen beobachtet haben, wo die zahl- reichen und oft auffallend differenten Lokal- formen mit Rücksicht auf die vorhandenen Uebergänge auf wenige Arten zurückgeführt werden Können. Eine wesentliche Unterstützung der Syste- matik dieser Gruppe bildet die Erfahrung, dass an einer bestimmten Lokalität nur eine Form derselben vorkommt, ebenso, dass die Formen benachbarter Lokalitäten einander sehr ähnlich sind, so dass es möglich ist, schon auf Grund der geographischen Verteilung Formenreihen aufzustellen, deren Glieder eine nahe Verwandt- schaft erkennen lassen. Be Tatelr a1, 090: 59 72. Alopia (Medora) albescens Menke. Taf. 597, Fig. 287—290b von Vranja bei Lupoglava in Istrien Clausilia albescens Menke, corum, p. 130, 1830. Clausilia carniolica Küster ». 184, Taf, 20, Fig. Synopsis mollus- in Mon. Claus., 1—38, 1847. Gehäuse spindelförmig bis bauchig spindel- förmig, festschalig, glänzend mit gut entwickelter opaker Oberflächenschicht; die drei obersten Umgänge sind gelbbraun und durchscheinend, bei den übrigen schimmert die gelbbraune bis rötlichbraune Grundfarbe durch die weisse und opake Oberflächenschicht nur schwach durch, so stellenweise auch dunkle Punkte, Flecken und Striemen darstellend. Die Skulptur besteht aus sehr feinen Zuwachsstreifen, welche am letzten Umgange zunächst deutlicher werden und vor der Mündung in einige kräftige bis leisten- artig erhobene Rippchen übergehen, welche etwas uugleichmässig, leicht wellenförmig ge- bogen und in der Mitte öfter unterbrochen sind. Das Gewinde besteht aus 9'!/2 - 10 schwach bis kaum gewölbten, durch eine leicht eingedrückte Naht geschiedenen Umgängen; der letzte mit einem abgerundeten, kurzen Basalkiel über dem Nabelritz, welcher durch eine seichte, oft un- deutliche Furche begrenzt wird. Die stumpf- eiförmige oder abgerundet rechteckige Mündung ist im Gaumen gelbbraun bis hellrötlichbraun mitbreitem, abgerundeten, kaum hinaufgezogenem Sinulus. Der gelbbraune Mundsaum ist ziem- lich ausgebreitet, leicht verdickt; verbunden, angelegt bis kurz gelöst. Schliessapparat: die leistenförmig erhobene Oberlamelle ist hinten dem vorderen Ende der Spirallamelle sehr ge- nähert, fällt vorn in steilem Bogen ab, erreicht den Mundsaum oder ist demselben sehr genähert; die leistenförmig erhobene Spirallamelle fällt hinten ziemlich steil ab und endigt einfach vor der Unterlamelle; die Unterlamelle tritt bogen- förmig in die Mündung, springt in derselben nur mässig vor, verlauft dann schief nach ab- wärts und endigt entfernt vom Mundsaume. Die Spindelfalte ist vorn abgestutzt und wird bei senkrechtem Einblick in die Mündung kurz sichtbar. Die Prinzipalfalte beginnt zwi- schen rechter Lateral- und mittlerer Dorsallinie und endigt ziemlich entfernt vom Mundsaum; die obere Gaumenfalte beginnt in der Höhe der Prinzipalfalte, divergiert mit dieser, bleibt aber gewöhnlich kurz, mitunter aber erscheint dıe- selbe durch einen faltenartigen Callus nahezu zur Länge der Prinzipalfalte verlängert; die Basalfalte erscheint gewöhnlich als kurzer, faltenartiger Callus entwickelt, welcher bei senk- rechtem Einblick in die Mündung nur kurz Rossmässler, Iconographie. Neue Folge XXI. sichtbar wird und mitunter nahezu erlischt; zwischen der oberen Gaumenfalte und der Basal- falte verlauft die Mondfalte als niedriger, wenig deutlich begrenzter, länglicher Callus, welcher von aussen wenig sichthar ist; eine gut ent- wickelte, leistenartig erhobene Suturalfalte ist konstant vorhanden; das Clausilium mit vorn etwas abgerundeter Spitze ist sonst typisch. H = 20—24, D = 4,5—5,5 mm. Sexualorgane: der Penis mit mittellangem, zweiarmigem Musc. retractor, sehr schwach ent- wickeltem Flagellum am Uebergange in das Vas deferens, aber sehr langem, verhältnis- mässig dünnen Appendix. Das Divertikel des Blasenstiels so lang wie der Blasenkanal; die übrigen Verhältnisse typisch. Das Verbreitungsgebiet dieser Art erstreckt sich anscheinend über die ganze Halbinsel Istrien; in Krain und den Julischen Alpen wurde meines Wissens noch keine Medora gesammelt. Menke beschreibt in seiner Synopsis mollus- corum 1830 diese Art ausreichend und führt dieselbe aus dem gubernium Tergestinum an, womit jedenfalls Istrien gemeint ist; seiner Be- zeichnung gebührt also die Priorität. So kleine und schlanke Exemplare, wie sie Menke vor- gelegen haben (long. 8 lin., lat. 2 lin.) kenne ich nur aus der Schlucht Vranja bei Lupoglava und der Umgebung von Pisino in Istrien, diese betrachte ich demnach als historischen Typus; entsprechende, zum Teile etwas grössere Exem- plare kenne ich auch von den Felswänden über Podpe© in Istrien. 73. Alopia (Medora) albescens istriana Küster. Taf. 598, Fig. 291—294. Olausıilia istriana Küster, Mon. Claus. p. 282, Taf. 32, Fig. 4-6, 1847. Clausilia (Medora) vstriana var. ospoensis Westerlund, Fauna v. 4, p. 104, 1884. Gehäuse grösser, bauchiger mit 91/2 —10!/e langsamer zunehmenden Umgängen; die ver- hältnismässig grössere, kurzbirnförmige Mün- dung ist im Gaumen heller gefärbt, der Mund- saum immer kurz gelöst. Der Schliessapparat erscheint etwas abgeschwächt; die Lamellen und Falten sind kürzer und niedriger; von der Unterlamelle spaltet sich beim Vortritt in die Mündung ein schwächerer Ast ab, welcher rück- läufig und schräg gegen die Spirallamelle ge- richtet ist; die Mond- und Basalfalte sind schwach entwickelt, oft nahezu erloschen. H = 22-27, D= 6—-6,5 mm. Sexualorgane: der Penis mit langem, zwei- armigen Musc. retractor; die übrigen Verhält- nisse wie bei der typischen Form. 8 54 Fundorte: Felswände in SanStefano, Pinguente in Istrien und Ospo bei Triest. 74, Alopia (Medora) gractiliformis L. Pfeiffer. Taf. 598, Fig. 295—297. Clausilia graciliformis L. Pfeiffer in: Malako- zoolog. Bl., p. 150, 1866. Gehäuse sehr ähnlich der A. (Medora) albes- cens Menke; kleiner, bauchig spindelförmig mit kürzer ausgezogener Spitze und 8—9 ziemlich langsam zunehmenden Umgängen; die oberen Umgänge sind leicht gewölbt, die unteren nahezu flach, der letzte nach unten zu verschmälert mit einem deutlichen, kurzen Basalkiel über dem Nabelritz. Die drei oberen Umgänge sind gelbbraun und durchscheinend, die übrigen mit weisser, opaker Oberflächenschicht, durch welche die gelbbraune Grundfarbe rötiich durchschim- mert; daneben sind dunkle Punkte und Striemen vorhanden. Die Skulptur besteht aus feinen, etwas ungleichmässigen Zuwachsstreifen, welche am Nacken in ziemlich dichte Rippenstreifen übergehen. Die kurzbirnförmige Mündung ist im Gaumen weiss oder gelblichweiss, der Sinulus leicht hinaufgezogen. Der weisse oder gelbliche Mundsaum ist ziemlich kurz ausgebreitet, leicht verdickt, immer zusammenhängend und gelöst- Der Schliessapparat ist sehr ähnlich demjenigen bei A. (Medora) albescens Menke, jedoch im allgemeinen etwas kräftiger entwickelt; die Oberlamelle ist höher und springt mehr win- kelig in der Mündung vor, ebenso ist die Spindelfalte besser in der Mündung sichtbar; eine Parallellamelle ist zumeist deutlich vor- handen; die Spitze des Clausiliums ist mehr abgerundet. H = 18—20, D= 45-5 mm. Verbreitungsgebiet: ich beurteile diese Art zunächst nach Exemplaren vom Originalfund- orte, dem Kerkafalle bei Slap in Norddalmatien und kenne vollkommen übereinstimmende Exem- plare noch von Kistanje; eine sehr ähnliche Form mit etwas kräftigeren und weitläufigeren Rippchen am Nacken sammelte Dr. Werner bei Livno in Bosnien. 75. Alopia (Medora) graciliformis clis- sana Brancsik. Taf. 598, Fig. 298—300. Claustlia clissana Brancsik in: Soc. hist. nat. Trencesin v. 19—20, 1897. Gehäuse grösser und auffallend bauchiger spindelförmig; die Zuwachsstreifen sind deut- licher, jedoch ungleichmässig und weitläufig, der letzte Umgang gerippt; die Rippchen un- Tafel 598, 599. gleichmässig, weitläufiger und zum Teil wellen- förmig gebogen. Die verhältnismässig grössere Mündung ist abgerundet viereckig, im Gaumen dunkler gelbbraun; die Unterlamelle erscheint während des Verlaufes in der Mündung in der Mitte etwas eingebogen, die Spitze des Olau- siliums mehr abgerundet. H = 20—23, D = 6—--6,5 mm. Fundort: die Felsen von Clissa in Dalmatien. 76. Alopia (Medora) graciliformis tro- glavensis A J. Wagner. Taf. 599, Fig. 306. Clausilia (Medora) agnata troglavensis A. J. Wagner in: Verhandl. der k. k. zoolog. bot. Gesellschaft, Wien 1912. Gehäuse schlanker und länger ausgezogen mit 91/2 bis 10 rascher zunehmenden, deutlicher gewölbten Umgängen; der letzte gerundet mit undeutlichem oder fehlendem Basalkiel. Die Mündung ist höher und schmäler, der Mund- saum zumeist angelegt und verbunden. Die Spindelfalte wird bei senkrechtem Einblick in die Mündung nicht sichtbar, dafür ist die Parallellamelle auffallend gut entwickelt und nahezu so lang wie die Spirallamelle. Die opake Öberflächenschicht ist dünn, so dass nicht nur die oberen Windungen, sondern auch der letzte Umgang gelbbraun bis hell rotbraun gefärbt und besser durchscheinend sind, auch sind auf den übrigen Windungen zahlreiche dunklere Flecken und Striemen vorhanden. Die übrigen Ver- hältnisse, wie bei der typischen Form. H= 21, D='4,5mm: Fundort: Troglav-Poljanice in den dinarischen Alpen Bosniens. Das Verbreitungsgebiet der Formenreihe der A. (Medora) graciliformis Pfr. erstreckt sich demnach über Norddalmatien von Sebenico und Spalato bis nach Livno in Westbosnien und umfasst insbesondere das Kerkatal und die di- narischen Alpen. 77. Alopia (Medora) agnata Küster. Taf. 599, Fig. 301-304. Clausilia agnata Küster Mon. Claus ». 38, Taf. 4, Fig. 7—9, 1847. Clausilia albescens Rossmässler Icon. I v. 1, No. 256, 1836; nec. Menke. Gehäuse schlank spindelförmig, nahezu zylin- drisch mit allmählich verschmälerter Spitze, glänzend mit sehr feinen ungleichmässigen Zu- wachsstreifen, welche am letzten Umgange in ziemlich gleichmässige, leicht wellenförmig ge- bogene Rippenstreifen übergehen. Tafel Die weisse und opake Oberflächenschicht ist ziemlich dünn, so dass die gelbbraune bis rötliehbraune Grundfarbe durchschimmert, die 3 oberen Umgänge und der letzte Umgang gelb- braun und besser durchscheinend bleiben; da- neben sind dunkle Puukte und vereinzelte Striemen vorhanden. Die 91/»- 11 Umgänge nehmen langsam und regelmässig zu und sind nahezu flach; der Intzte mit einem schwachen Basalkiel über dem Nabelritz und einem etwas aufgetriebenen Nacken, dazwischen eine seichte Furche. Die ovale oder abgerundet rechteckige Mündung ist im Gaumen bräunlichweiss, der Sinulus ziomlich hinaufgezogen und tief; der bräunlichweisse, kurzausgebreitete Mundsaum ist leicht verdickt, die Insertionen unterbrochen, mehr oder minder genähert und durch eine Schwiele verbunden. Der gut entwickelte Schliessapparat besteht: aus einer hohen, seit- lich zusammengedrückten Oberlamelle, welche vorn den Mundsaum erreicht, hinten bis über das vordere Ende der Spirallamelle verlängert ist; die lange, leistenförmig erhobene Spiral- lamelle reicht bis in den Anfang des vorletzten Umganges, endigt einfach vor der Oberlamelle; die Unterlamelle springt bogenförmig in der Mündung vor, verlauft dann etwas wulstig ver- diekt schief nach abwärts und endet entfernt vom Mundsaum; die Spindelfalte tritt gut hinter der Unterlamelle vor und endigt mitunt:r dem Mundsaum ziemlich genähert; die Prinzipalfalte beginnt fast an der rechten Laterallinie, endigt aber ziemlich entfernt vom Mundsaum; die obere Gaumenfalte ist oft nur in ihrem hinteren kurzen Aste leistenartig erhoben und mit der Mondfulte zusammenhängend, der vordere, mit der Pr:nzipalfalte nur schwach divergierende Ast ist oft länger wie diese, von der Mondfalte getrennt oder mit derselben zusammenhängend und geht vorn in einen faltenartig verlängerten Callus über; die Mondfalte und die kurze, nur undeutlich zweiarmige Basalfalte stellen falten- artige Callusbildungen dar, welche bei dem durchscheinenden Gehäuse gewöhnlich deutlich sichtbar sind; die Suturalfalte ist konstant und gut entwickelt, eine Paral!ellamelle ist zumeist angedoutet. Das Clausilium mit schmaler, rinnen- förmig gehöhlter Platte, welche vorn mässig verdickt und abgerundet ist. ER ='16-23,.D — 3,87 4,4 mm. Sexualorgane: der Penis mit langem Appen- dix, kurzem, zweiarmigem Musc, retractor und rudimentärem Flagellum am Übergange in das fadenförmige Vas deferens. Das Divertikel des Blasenstiels ist nur wenig kürzer als der Blasen- kanal. Das Verbreitungsgebiet der typischen Form erstreckt sich über die südlichen Hänge des 599. 99 Velebit im Grenzgebiete von Croatien und Dal- matien und umfasst besonders das Zrmanjatal; meine Exemplare von den Lokalitäten: Krusevo am Mare di Novigrad, Obrovac, Oblikuk bei BiliSane, Starigrad, Podprag, Krupa, Mali Halan, Viso@ia, Vakanski vrh, Kraljicina vrata. In höheren Lagen werden die Gehäuse kleiner, die opake Oberflächenschicht schwächer, so dass die Gehäuse rötlich hornfarben und besser durch- scheinend erscheinen; eine wesentliche Ab- schwächung des Schliessapparates und damit die Entwickelung einer Höhenform habe ich jedoch nicht beobachtet. 78. Alopia (Medora) agnata cognata boettgenr. Taf. 599, Fig. 305. Clausilia (Medora) cognata Boettger Olausilien- studien. p. 40, 1877. Gehäuse durchschnittlich kleiner und dünn- schaliger und häufig mehr bauchig spindelförmig mit 8'/) 9!/: mehr gewölbten Umgängen; der letzte mit deutlicherem Basalkiel. Die Skulptur besteht häufig aus stärkeren Zuwachsstreifen, der Nacken ist aber dichter und feiner gestreift. Die opake Oberflächenschicht ist hier immer schwächer entwickelt und besteht häufig nur aus einer schwachen, milchigen Trübung der gelbbraunen oder rötlichbraunen Grundfarbe. Der vordere Ast der oberen Gaumenfalte ist oft schwach entwickelt oder obsolet. H 1418, D—3,.2 4mm. Das Verbreitungsgebiet dieser Form erstreckt sich über die nördlichen Hänge des Velebit im Hochland von Croatien bis zur Kapela und die Insel Arbe; meine Exemplare von den Lokalitäten: Ostaria, BuZim, Brusane, Zengg- Vratnik, Perusit, Arbe. Ich weiche in der Auf- fassung dieser Form von OÖ. Boettger ab, welcher dieselbe auf Exemplare aus der Umgebung von OStaria bei Carlopago beschränkte und in Gegen- satz zu den übrigen Vorkommnissen der Art in Croatien brachte, die Fundorte der typischen Form vom Velebit und aus Norddalmatien aber anscheinend gar nicht kannte, denn Carlopago liegt noch in Croatien. 79. Alopia (Medora) agnmata barbieri 1 Bkeinnenms Taf. 599, Fig. 310—311. Clausilia barbieri L. Pfeiffer Mon. Hel. v. 6, ». 458, 1868. Gehäuse grösser, schlank spindelförmig, fast zylindrisch mit 10 kaum gewölbten Umgängen; der letzte mit einem schwachen Basalkiel neben dem Nabelritz. Die opake Oberflächenschicht s* 56 Tafel 600. ist gut entwickelt, so dass nur an den oberen Umgängen und vor der Mündung die gelbbraune Grundfarbe durchscheint, während die Oberfläche sonst kalkartig weiss mit schwachem rötlichem oder bläulichem Stich erscheint; dunkle Punkte oder Striemen sind nur spärlich vorhanden. Die Skulptur besteht aus feinen bis undeutlichen Juwachsstreifen, nur der letzte Umgang ist deutlich gestreift, der Nacken ziemlich dicht, aber etwas ungleichmässig rippenstreifig. Die stumpfeiförmige Mündung ist im Gaumen hell- gelbbraun, der gelbbraune Mundsaum gut aus- gebreitet, !ippenartig verdickt, zusammenhängend und kurz gelöst. Der Schliessapparat ist gut, wie bei der typischen Form entwickelt, nur die Unterlamelle erscheint in der Mitte ihres Ver- laufes durch die Mündung etwas von unten nach oben eingedrückt. H — 125,0, — 33mm. Fundort: Sklop bei Srb in den nördlichen Ausläufern der Dinara an der bosnisch-croatischen Grenze. 80. Alopia (Medora) macarana Koss- mässler. Taf. 600, Fig. 315—319 vom Biokovo bei Makarska. Olaustilia macarana Rssm. "con. I v.1, No. 97, 1835. Clausilia macarscaensıs Küster Mon. Ülaus. ». 32, Daf- 3, Kıgz 1721, 1847. Gehäuse spindelförmig oder turmförmig mit allmählich verdünnter Spitze, festschalig, leicht glänze:d; die tieferen Schichten der Schale sind lebhaft gelbbraun und schimmern durch die gut entwickelte, kalkartig weisse und opake Öberflächenschicht bläulich oder rötlich. violett durch, nur die drei obersten Windungen sind gelbbraun und durchscheinend; daneben sind einzelne Punkte und Flecken vorhanden. Das Gewinde besteht aus 10—11 kaum gewölbten Umgängen; der letzte mit einem stumpfen, durch eine seichte Furche begrenzten und zumeist deutlichen Basalkiel. Die Skulptur besteht aus feipen bis undeutlichen Zuwachsstreifen, welche am Nacken in kräftige, bis leistenartig erhobene Rippchen übergehen; diese Rippchen sind ferner etwas ungleichmässig, mitunter leicht wellen- förmig gebogen und zum Teile auch gabelig gespalten. Die kurz birnförmige, verhältnismässig grosse Mündung ist im Gaumen lebhaft gelb- braun oder braunorange gefärbt, der Sinulus deutlich hinaufgezogen, aber ziemlich eng. Der ‚stark ausgebreitete, am Rande umgekrempte Mundsaum ist lebhaft gelbbraun bis braunorange gefärbt, zusammenhängend und gelöst. Der gut entwickelte Schliessapparat besteht aus einer kurzen, hohen Oberlamelle, welche vorn den Mundsaum erreicht, hinten dem vorderen Ende der Spirallamelle sehr genähert ist, oder dasselbe etwas überragt; die lange Spirallamelle ist im hinteren Teile stärker erhoben, aber einfach und endigt kurz vor der Unterlamelle; die Unter- lamelle springt bogenförmig in der Mündung vor, verläuft dann schief nach abwärts und ondigt knötchenförmig oder wulstig ah'gesetzt entfernt vom Mundsaum; in der Mitte des queren Verlaufes durch die Mündung erscheint dieselbo etwas hinaufgebogen; die Spindelfalte tritt gut hinter der Unterlamelle vor und endigt dem Mundsaum etwas genähert, Von den Gaumen- falten sind nur die Sutural-, die Prinzipal- und die obere Gaumenfalte als scharfe Leisten ent- wickelt, während die Mond- und Basalfalte nur niedrige, undeutlich begrenzte, faltenartige Schwielen darstellen. Die Prinzipalfalte beginnt der rechten Laterallinie ziemlich genähert und endet vorn ziemlich entfernt vom Mundsaume; die nur wenig kürzere obere Gaumenfalte divergiert mit der Prinzipalfalte und wird vorn häufig durch eine faltenartige Schwiele ver- längert; eine Parallellameile ist gut als niedrige Leiste entwickelt; das Clausilium mit schmaler, rinnenförmig gehöhlter Platte, welche vorn deutlich dicker ist und in eine abgerundete Spitze ausläuft. JH = 23—30, D = 6—7 mm. Sexualorgane: der Penis mit verhältnismässig kurzem, jedoch deutlich abgosetztem eiförmigem Appendix, kurzem, zweiarmigem Musc. retractor und rudimentärem Flagellum am Uebergange in das fadenförmige Vas deferens; das Divertikel des Blasenstiels ist ebenso lang wie der Blasen- kanal. Ich konnte nur die Exemplare einer Lokalität aus der Umgebung von Makarska auf die Verhältnisse der Sexualorgane untersuchen ; der Befund ist mit Rücksicht auf den hier kurzen Appendix, welcher bei den übrigen mir bekannt gewordenen Formen der Gruppe auffallend lang ist, bemerkenswert. Verbreitungsgebiet: A. (Medora) macarana Rssm. bildet den historischen Typus einer zunächst dem mittleren Dalmatien eigentümlichen Formen- reihe, welche auch nahe Beziehungen zu den oben behandelten Formenreihen des nördlichen Dalmatiens, Croatiens und Istriens erkennen lässt. Die Unterschiede dieser Formen bestehen in geringen Abweichungen des Schliessapparates und der Gehäuseform, welche zum Teile durch Uebergänge abgeschwächt werden, so dass oft nur die Kenntnis des Fundortes über die syste- matische Stellung entscheidet. Die typische Form dieser Art ist mir nur von den Hängen des Biokovogebirges in der Umgebung von Makarska, so den Felsen über Makar und Kotisina bekannt geworden. Tafel 599, 600. DT 81. Alopia (Medora) macarana steno- stoma hossmässler. Taf. 600, Fig. 320. Clausilia macarana var. stenostoma Rossmässler com. I, v2, No. 631, 1839. Gehäuse kleiner, schlanker spindelförmig, mit 11 flachen, langeamer zunehmenden Um- gängen; die verhältnismässig kleinere Mündung ist stumpfeiförmig und schmäler, der Mundsaum kürzer ausgebreitet, die Spindelfalte bei senk- rechtem Einblick in die Mündung nicht sichtbar. En 26, D— 5,5:mm. Fundort: an den Felsen über dem Dorfe Makar bei Makarska neben typischen Exemplaren und entsprechenden Uebergangsformen. Da Rossmässler keinen Fundort angiebt, er vermutet denselben nur in Dalmatien, so ist es nicht ganz sicher, ob die vorstehende Form seiner steno- stoma entspricht; es könnte dies auch die fulgende Form sein. 82 Alopia (Medora) macarana plicu- losa Westerlund. Taf. 600, Fig. 321-322, Taf. 601, Fig. 323— 324. Olausilia (Medora) pliculosa Wesierlund Fauna v. 4, p. 106, 1884. Gehäuse ähnlich der A. (Medora) macarana stenostoma Rssm, jedoch weniger schlank spindelförmig, mit dichteren und feineren Rippchen am Nacken. Die ovale oder birn- förmige Mündung ist im Gaumen heller gelbbraun oder bräunlich-weiss, der gelbbraune oder bräun- lich-weisse Mundsaum kürzer ausgebreitet und oft angelegt. Der Schliessapparat ist etwas abgesch wächt, die Lamellen und Falten niedriger, zum Teil kürzer; die Unterlamelle tritt in nied- rigem, wenig vorspringendem Bogen in die Mündung, ist am Ende nicht wulstig verdickt, doch zweigt beim Vortritte in die Mündung ein kurzer rückläufiger Ast ab; die Spindelfalte ist bei senkrechtem Einblick in die Mündung nicht sichtbar, der vordere Ast der oberen Gaumen- falte immer kurz, das Clausilium vorn spitzer ausgezogen. H= 23-27, D—= 5,5—-6 mm. Sexualorgane: der Penis mitlangem Appendix, kurzem, zweiarmigem Muse. retractor und rudi- mentärem Flagellum am Uebergange in das Vas. deferens. Das Divertikel des Blasenstiels ist so lang wie der Blasenkanal. Verbreitungsgebiet: die Umgebung von Imotski und MuC in Dalmatien; an letzterem Orte in der Mehrzahl bauchiger spindelförmige Gehäuse mit deutlicherem Basalkiel. 83. Alopia (Medora) macarana eris L. Pfeiffer. Taf. 600, Fig. 312-—314. Olaustlia eris L. Pfeiffer in: Malakozoolog. Bl. v. 13, p. 150, 1866. Olausilia eris A. Schmidt in: System d. europ. Olaustlien p. 80, 1868. Clausilia equestris Küster Mon. Claus. p. 275, Taf. 21, Fig. 11—13, 1847. Das Gehäuse, der typischen Form von Makarska gegenübergestellt, mehr spindelförmig, schlanker oder bauchiger, mit weniger schlank ausgezogener Spitze. Die 10—11 Umgänge sind deutlicher gewölbt, der letzte mit einem kürzeren, mehr höckerförmigen Basalkiel neben dem Nabel- ritz. Die Nackenskulptur besteht aus wesentlich dichteren, feineren und mehr gleichmässigen Rippenstreifen. Die eiförmige oder kurz birn- förmige Mündung ist im Gaumen heller gefärbt; der bräunlich-weisse Mundsaum ist zumeist kürzer ausgebreitet, kurz unterbrochen und durch einen Kallus verbunden oder angelötet. Der Schliess- apparat ist etwas abgeschwächt; die Unter- lamelle tritt in niedrigerem, weniger vor- springendem Bogen in die Mündung, dagegen ist die obere Gaumenfalte in ihrer ganzen Länge leistenartig entwickelt, zumeist so lang wie die Prinzipalfalte, mit welcher sie parallel und ' dementsprechend mehr zgenähert verläuft. Das Clausilium mit vorn stark verdickter, spitzer ausgezogener Platte. H = 24-28, D = 5,5-6,5 mm. Fundort: die nördlichen Hänge des Biokovo- Gebirges bei Duare in Dalmatien; mit dieser Angabe ist die Frage nach dem Fundort dieser Form entsprechend gelöst. Die Fundorisangabe Livno ist jedenfalls unrichtig, nachdem ich an dieser Lokalität Medora graciliformis Pfr nach- gewiesen habe. 84. Alopia (Medora) macarana brusi- nae Brusina. Taf. 599, Fig. 307-309. Olausilia brusinae Brusina in: zoolog. botan. Ges., 1866. Verhandl. der Gehäuse sehr ähnlich der typischen Form, jedoch immer kleiner, bauchiger, spindelförmig, mit 91/s—10 deutlicher gewölbten, etwas rascher zunehmenden Umgärgen; die Mündung ist heller gefärbt, der Mundsaum mitunter angelegt oder kurz unterbrochen. Die Unterlamelle ist niedriger und springt weniger in der Mündung vor; die Spindelfalte ist häufig kürzer und wird bei senk- rechtem Einblick in die Mündung nicht sichtbar. Die obere Gaumenfalte ist immer kürzer; das Clausilium vorn etwas spitzer ausgezogen. H — 22—24, D —= 5,5 - 6 mm. Fundorte: die Lokalitäten Bilisane, Buko- vica, Oblikuk und Debelikuk südlich von Obrovac in Norddalmatien. Alphabetisches Verzeichnis der besprochenen Formen nebst ihren Synonymen, Synonymen sind Kursiv gedruckt. Alopia accedens Mlldft. accedens discreta A. J. Woguer accedens limana Bttg == distinguenda ee Bitg. accedens neglecta Brancs. —= dacica neglecta Brancs. adventicia Kimak. ; adventicia mathildae Kimak. ; ; A ä adventicia mutabilis Kimak == adventicia bifrons Kimak. adventicia proclivis Kimak. adventicia wagneri Kimak. agnata Küst. agnata barbieri Pfr. agnata cognata Bttg. . ; i ß : a agnata troglavensis A. J. Wagner bei graciliformis Pfr. albescens Menke = carniolica Küst. albescens Rssm. — agnata Küst. albescens istriana Küst. angustata Bielz bei fussiana Bielz barbieri Pfr. bei agnata Küst. bielzi Pfr. bielzi clathrata Rssm. ; ; h : bielzi intermedia Kimak. = bielzi media Bielz bielzi media Bielz . bielzi tenuis Bielz = bielzi media Bielz i bielzi potaissanensis Kimak. — bielzi clathrata Rssm. . bifrons A. Schm.- Kimak. —= adventicia mutabilis Kimak. binodis Kimak. = glauca Bielz bogatensis Bielz bei fussiana Bielz bosniensis Pfr. . : \ s } A 3 ; bosniensis brandisi Brancs. = travnicana brandisi Brancs. bosniensis gastron A. J. Wagner bosniensis plivae Brancs. bosniensis travnicana Brancs. brusinae Brus. bei macarana Rssm, canescens Chrp. Seite 48 48 48 48 17 19 18 19 19 54 55 55 54 53 54 53 33 55 35 36 35 35 35 36 18 12 32 49 öl 5l 50 50 57 14 60 Alopia canescens alberti Kimak. canescens ambigua Kimak. canescens caesarea Kimak. canescens costata Kimak. canescens costicollis Kimak. canescens haueri Bielz canescens mirabilis Kımak. canescens nefaria Kimak. canescens permira Kimak. canescens proxima Kimak. . canescens transitans Kimak. canescens striaticollis Kimak. canescens auctor. nec Rssm. et Chrp = glabriuscula Rssm. clathrata Rssm. bei bielzi Pfr. clissana Brancs. bei graciliformis Pfr. dacica Pfr. i ; i ; dacica mionecton Bitg. = accedens neglecta Brancs. dacica neglecta Brances. = accedens neglecta Brancs. dacica kornisii Wstld. —= bosniensis Pfr, dacica perfecta A. J. Wagner deubeli Wstld. bei canescens Chrp. distinguenda Mlldf. = dacica Pfr. distinguenda limana Bttg. = accedens limana Bit, durmitoris Bttg. elegans Bielz bei fussiana Biel elegans cerasina Bielz — fussiana elegans EN equestris Küst. —= macarana eris Pfr. . eris Pfr. bei macarana Rssm. excedens Bttg. excedens jabukica Bttg. — jabucica Bttg. excedens pseudalopia A. J. Wagner excedens violascens Mlldff. — ziegleri ce Mila. exornata A. J. Wagner fussiana Bielz ö 5 : i fussiana boettgeri nad — straminicollis boettgeri Kimak, fussiana diabolina Kimak. fussiana elegans Bielz fussiana grandis Bielz fusstana insignis Bielz fussiana laevigata Bielz a 3 h fussiana maxima A. Schm. = livida maxima A. Schm. fussiana polita Kimak. —= riessi polita Kimak. fussiana subeosticollis A Schm. = straminicollis Subtostieofiis A. fussiana subita Kimak. — intercedens subita Kimak. fussiana violacea Kimak. —= maxima violacea Kimak. fussi Kimak. = lactea Bielz dextrors. aan! Seite 15 15 16 15 15 15 15 14 15 15 15 16 18 36 54 47 48 48 49 47 17 47 48 38 32 32 97. 57 B) 40 40 41 42 25 29 27 32 28 27 33 30 2U al 31 28 21 Alopia fussi bipalatalis Kimak. = livida Menke dextrors. fussi nota Kimak. = livida Menke dextrors, Jussi nubila Kimak. = livida Menke dextrors. glauca Bielz : 5 5 : I glauca costata Vera = canescens costata Kimak. glauca latens Pfr. f i glabriuscula Rssm. bei andn eines glorifica Issm. = canescens Chrp. glorifica auctor nec Rossm. et Chrp. — lactea Bielz glorifica Kimak. = fussiana Bielz sinistr. guicciardi Roth graciliformis Pfr. graciliformis clissana Brancs. graciliformis troglavensis A. J. Wagner = henatı trralaveuas Rn d. Wasner illyrica Mlldff. ; illyrica medoroides A, J. Wäcner 3 illyrica oribates Stur. h illyrica plasensis A. J. Wagner intercedens subita Kimak. = fussiana ale Bi intercedens A. Schm. = heamda elegans Bielz istriana Küst. bei albescens Menke istriana ospoensis Wstld. — istriana Küst. jJickeli Kimak. . ä ‘ jickelii microstoma ra 2 ickelii oeidenratie, ein Jickelii occidentalis Kimak. jickelii vicina Kimak. . s ; juli A. J. Wagner = livida Kimak, nec Menke kornisi Cless. = bosniensis Pfr, . lactea Bielz lactea livida Menke lactea plumbea Rssm. . " lactea schmidti Kimak. = straminicollis schmidti Kimak. lactea straminicollis Chrp. latens Pfr. bei glauca Bielz livens Brielz = fussiana lischkeana dire livida Menke bei lactea Bielz Ä livida maxcima A. Schm. = fussiana maxima A, Sehr lischkeana Chrp. bei Miesianen Bielz macarana Rssm. macarana brusinae Brus. macarana eris Pfr. i : } } N macarana pliculosa Westld. macarana stenostoma Rssm, ; madensis ©. Fuss —= bielzi media Bielz magnilabrıs Pfr. — bosniensis Pfr. maxima Kimak, = fussiana maxima A, Schm. Rossmässler, Iconographie. Neue Folge XXI. 15 62 Alopia maxima cybaea Kimak. = fussiana subcosticollis A. Schm. meschendorferi Bielz bei fussiana Bielz nefasta Kimak. = canescens nefaria Kimak. doctor nica Kimak. = lactea Bielz sinistr. . a nixa monacha nel — lactea straminicollis Chrp. nixa novalis Kimak. —= livida Menke sinistr. pavlovici A. J. Wagner pliculosa Wstld, bei macarana Bas. plumbea Rossm. bei lactea Bielz plumbea cornea A. Schm. —= plumbea sn pruinosa Chrp. = fussiana Bielz dextrors, prwinosa conjungens Kimak. = fussiana ea Ce pruinosa obesa Kimak. = fussiana boettgeri Kimak. regalis M. Bielz bei adventicia Kimak. riessv Kimak. = fussiana Bielz sinistr. straminicollis Chrp. bei lactea Bielz straminicollis schmidti Kimak. bei lactea Bielz straminicollis subcosticollis A. Schm. bei fussiana Bielz travnicana Brancs. bei bosniensis Pfr. travnicana brandisi Brancs. bei bosniensis Pfr. trescavicensis A. J. Wagner . ziegleri Küst. ziegleri ljubicnicensis A. J. Wagner ziegleri zabuljensis A, J. Wagner . Seite 31 30 15 21 25 22 38 57 24 24 26 28 29 18 26 23 24 al 50 51 39 42 44 44 Systematisches Verzeichnis der im XXI. Bande beschriebenen und abgebildeten Formen. Nr Seite Familia Clausiliidae . N i h \ ; ; 1 Uebersicht des Systems 5 5 ; \ 5 ; ; 5 Subfamilia Alopiinae : 3 R Ä Ä 10 Genus Alopia H. A. A. Adams ne 10 Subgenus Alopia s. str. 5 ; . ; : : ; : 10 — — glauca Bielz 1 12 — — glauca latens Pfr. 2 13 — .— caänescens Chrp. 3 14 — .— canescens nefaria Kimak. 4 14 — .— canescens costata Kimak. 5 15 — 0 — canescens haueri Bielz 6 15 — — canescens caesarea Kimak. 7 16 _ — canescens striaticollis Kimak. 8 16 — — canescens valachiensis Bttg. N 2 ; s ; 9 16 — . — canescens deubeli Wstld. i U ? : 10 17 — -— adventicia Kimak. . i ; ; ; : h 11 17 — — adventicia glabriuscula Rssm, . ; : : £ 12 18 — — adventicia mutabilis Kimak. . : ; ; s 13 18 — — adventicia regalis M. Bielz i ; : s i 14 18 — — adventicia mathildae Kimak,. . : ; : \ 15 19 — — adventicia wagneri Kimak. A 5 i s Ä 16 19 — — adventicia proclivis Kimak. i ; . 5 : 17 19 — — lactea Bielz . ; : ; R , & : 18 21 -— — lactea livida Menke Ä ; e ! 2 5 19 22 — — lactea straminicollis \ } s Ä j & 20 23 — — lactea schmidti Kimak. . i , 5 SEE 21 24 — — lactea plumbea Rssm. i ; i 5 : f 22 24 — — fussiana Bielz : : ! \ N ; 23 25 — — fussiana diabolina Kimsk: 5 ; : 5 ; 24 27 — — fussiana insignis Bielz . ; , } i : 25 27 — — fussiana polita Kimak. . ; , . s : 26 27 -- — fussiana violacea Kimak. { Ä F Ä Ä 27 28 — — fussiana grandis Biez . N Ö h : i 28 28 64 Nr. Seite Subgenus Alopia fussiana lischkeana Chrp. . ; } i : i 29 28 — _— fussiana boettgeri Kimak. : ‘ - : 30 29 — — fussiana meschendorferi Bielz . 5 en : 31 30 — — fussiana maxima A. Schm. \ : i ; ; 32 30 — — fussiana subcosticollis A. Schm. Ä ; > s 33 31 — — fussiana subita Kimak. . i : - ; Ä 34 31 — — fussiana elegans Bielz 3 \ a } ; : 35 32 — — fussiana bogatensis Bielz . i 5 ; ; 36 32 — — fussiana laevigata Bielz . Ä N | sub. 36 33 — — fussiana angustata Bielz . ‘ . N ß 37 33 — .— juli A. J. Wagner ; Ä ; . ö { 38 33 — — jickelii Kimak. Ä ; N s i > 39 33 — — jickelii vicina Kimak. . : : \ : 40 34 — — jickelii occidentalis Kimak, . ; : 41 34 — — bielzi Pfr. : f N ; ) s ; | 43 35 — — bielzi media Bielz . i 5 F ; : s 43 35 — — bielzi clathrata Rssm. . ; i R ; . 44 36 Subgenus Herilla Boettger et Adams ex rect. mea. . . . 36 — — durmitoris Bttg. 5 . ; ! ; . { 45 38 — — pavlovici A. J. Wagner . : h \ 46 38 — .— trescavicensis A. J. Wagner . : s - 5 47 39 — — excedens Bitg. , h ; ; 5 s ; 48 39 — — excedens jabukica Bittg. . - ; 6 : $ 49 40 — — excedens pseudalopia A. J. Wagner . ; : 5 50 40 — — excedens violascens Mlldfi. 3 h 5 ; Al, 41 — — guiceiardi Roth ; 5 ' ; ; ’ > 52 le — .— exornata A. J. Wagner . : 3 : ; 53 42 — — ziegleri Küst. h . 3 i ; 54 42 — — ziegleri lJjubienicensis A. T enler s ä . 55 44 — — ziegleri zabuljensis A. J. Wagner . : ; 56 44 — — illyrica Mlldf:. h & i 5 3 ; 57 44 — — illyrica oribates Stur. : N i s : 58 45 — — illyrica plasensis A. J. Wasner : } i : 59 45 — — illyrica medoroides A. J. Wagner . Ä x : 60 46 — — dacica Pfr. . ; i } { » 61 46 — .— dacica perfecta A. J. ea: , i , : 62 47 — — accedens Mlldff. Ä 3 } i : , : 63 48 — — accedens neglecta Brancs. . s 5 - : 64 48 — — accedens discreta A. J. Wagner ß : N 3 65 48 — — accedens limana Bttg. . 2 : R Ä I 66 48 — — bosniensis Pfr. 3 ; ; : ; & : 67 49 — — bosniensis plivae Brancs. . s i 5 ; 68 50 — — bosniensis travnicana Branes. . ; ; A ; 69 50 — — bosniensis brandisi Brancs. ; : ; . I 70 a2 — — bosniensis gastron A. J. Wagner A h ? ‘ 71 51 Subgenus Medora Vest. 5 pag: 19: albescens Menke albescens istriana Küst . 5 graciliformis Pfr, . graciliformis clissana Brancs, graciliformis troglavensis A. J. Wagner agnata Küst. . agnata cognata Bttg. barbieri Pfr. macarana Rssm. macarana stenostoma Benni macarana pliculosa Wostld. macarana eris Pfr. macarana brusinae Brus, Druckfehler-Berichtigung. Alopia (Alopia) adventicia proclivis Kimak., nicht procliivs Kimak, ler flepf 18 (615) Seite 51 53 55 54 54 54 54 55 55 56 57 57 57 57 85. Alopia (Medora) almissana Küster. Taf. 601, Fig. 325— 328. Clausilia almissana Küster Mon. Claus. p. 33, Taf. 83, Fig. 24-31, 1847. Clausilia almissana Rossmässler Icon. I v. 3, Nr. 854, 1854. Sexualorgane: der Penis mit auffallend kurzem, zweiarmigem Musc. retractor und langem Appendix; das Divertikel des Blasenstiels so lang, wie der Blasenkanal. Mit Rücksicht auf die Verhältnisse des Ge- häuses unterscheidet sich diese Art von der nur bei oberflächlicher Betrachtung ähnlichen A. (Medora) macarana Rssm. durch nachstehende Merkmale: Gehäuse bauchiger, spindelförmig, mit 9!/a—10’/2 flachen, rascher zunehmenden Umgängen; der letzte mit einem deutlicheren Basalkiele, welcher besonders über dem Nabel- ritz höckerartig entwickelt ist und durch einen grübchenartigen Eindruck begrenzt wird. Die Nackenskulptur besteht aus feineren und dichteren Rippenstreifen, von weleben mitunter nur einzelne vor der Mündung stärker entwickelt sind und leistenartig vorspringen. Wesentlich verschieden sind hier die Verhältnisse des Schliessapparates; derselbe erscheint zunächst wesentlich nach vorn gerückt, so, dass die Mondfalte in der mittleren Dorsallinie liegt, die Prinzipalfalte nur wenig über diese Linie hinausragt und dem- entsprechend viel kürzer ist; der vordere Ast der oberen Gaumenfalte fehlt immer, dafür ist die Basalfalte gut in der Mündung sichtbar (infolge des vorgerückten Schliessapparates). Die Spindelfalte tritt weniger vor und ist mitunter nur bei schiefem Einblick in die Mündung gut sichtbar; das hintere Ende der Öberlamelle ist dem vorderen Ende der Spirallamelle so ge- nähert, dass sie einander fast berühren, während bei Medora macarana Rssm. auch in dem Falle, wo die Enden dieser Lamellen einander über- greifen, ein grösserer Zwischenraum vorhanden ist; die Spirallamelle ist wesentlich höher, ebenso die Parallellamelle als deutliche Leiste entwickelt. Rossmässler, Iconographie. Neue Folge XXL. Die Unterlamelle tritt in hohem Bogen in die Mündung, springt bis in die Mitte derselben vor, erscheint dann hinaufgebogen und endigt, ge- wöhnlich wulstig verdickt, entfernt vom Mund- saume, Das Clausilium ist besonders vorne stärker rinnenförmig gehöhlt, weniger verdickt und dementsprechend schmäler und spitzer aus- gezogen. H = 19—25—30, D = 5—6—7 mm. Das Verbreitungsgebiet erstreckt sich über das Cetinatal und die südlichen Ausläufer der Dinarischen Alpen in Dalmatien und vermutlich die angrenzenden Teile Bosniens. 86. Alopia (Medora) almissana garga- nensis N. Taf. 604, Fig. 353— 354. Gehäuse wesentlich kleiner wie jenes der typischen Form aus dem Cetinatale Dalmatiens, bauchiger spindelförmig mit nur 8!/a —9 lang- samer zunehmenden, stärker gewölbten Um- gängen; der letzte mit einem schwächeren Basal- kiel. Die Mündung ist im Gaumen heller gelb- braun gefärbt, der Mundsaum kürzer ausgebreitet, der Schliessapparat etwas schwächer entwickelt; die Lamellen und Falten sind kürzer und niedriger, sodass das hintere Ende der Ober- lamelle vom vorderen Ende der Spirallamelle durch einen weiteren Zwischenraum getrennt, die Basalfalte in der Mündung nur kurz oder gar nicht sichtbar wird. Die übrigen Verhält- nisse wie bei der typischen Form. E18) 5. mm: Fundort: Polzano am M. Gargano in Unter- italien. Die vorstehende Form ist wohl durch einige konstante Merkmale von der typischen Form des Cetinatales unterschieden, lässt aber auch deutlich die charakteristischen Merkmale der Alopia (Medora) almissana Küst., beson- ders den eigentümlichen Schliessapparat er- kennen und erweist sich so als Lokalform dieser Art, 2 Tafel 601, 87. Alopia (Medora) dalmatına KRoss- mässler. Taf. 601, Fig. 329-331. Clausilia dalmatina Ivssm. Icon. Iv. 1, No. 98, 1835. Gehäuse schlank spindelförmig mit gut ent- wickelter, weisser Öberflächenschicht, durch welche die gelbbraune Grundfarbe rötlich (bei Schalen mit dunklen Tierresten auch bläulich) durchschimmert; häufig sind auch dunkle Flecken, Punkte und Striemen vorhanden, die obersten drei Umgänge immer gelblich horn- farben und durchscheinend. Die Skulptur be- steht aus feinen, ungleichmässigen, mitunter ziemlich deutlichen Zuwachsstreifen, welche am Nacken in ziemlich dichte, aber ungleichmässige Rippen und Rippenstreifen übergehen; diese Rippen und Rippchen erscheinen ferner zum Teile wellenförmig gebogen, auch unterbrochen und sind zum Teile stumpf, zum Teile leisten- förmig und scharf. Die 9!/a bis 11 Umgänge sind oben schwach gewölbt, unten flach; der letzte mit einem stumpfen bis undeutlichen Basalkiel neben dem Nabelritz, welcher durch eine flache Furche begrenzt wird. Die birn- förmige Mündung ist im Gaumen hell gelb- braun oder hell rötlich fleischfarben mit stark hinaufgezogenem tiefen Sinulus; der bräunlich weisse, ausgebreitete Mundsaum ist zusammen- hängend und gelöst. Der gut entwickelte Schliess- apparat liegt tief im Gaumen und besteht aus einer ziemlich hohen, seitlich zusammenge- drückten Oberlamelle, welche vorn den Mund- saum nahezu erreicht, hinten allmählich ab- fallend, über das vordere Ende der Spiral- lamelle hinausreicht und derselben sehr genähert ist; die hohe Spirallamelle endigt hinten, tief gabelig gespalten, ziemlich entfernt vor der Unterlamelle; die Unterlamelle tritt in flachem, niedrigen Bogen in die Mündung, verlauft dann, wulstig verdickt, schief nach abwärts und endigt entfernt vom Mundsaum. Die Spindelfalte tritt nur kurz hinter der Unterlamelle vor, ist oft nur bei schiefem Einblick in die Mündung gut sichtbar. Von den Gaumenfalten sind nur die hier gewöhnlich schwache Suturalfalte, die Prinzipal- und obere Gaumenfalte leistenartig er- hoben und scharf begrenzt, während die Basal- falte und besonders die Mondfalte nur flache, faltenartig entwickelte Schwielen darstellen; die Prinzipalfalte beginnt nahezu in der rechten Laterallinie, endigt aber ziemlich entfernt vom Mundsaume; die obere Gaumenfalte besteht aus einem kurzen, immer mit der Mondfalte ver- bundenen hinteren Ast und einem vorderen Aste, welcher oft länger wie die Prinzipalfalte wird, mit dieser fast parallel lauft, aber von der 502. Mondfalte zumeist durch einen Zwischenraum getrennt bleibt; die Basalfalte wird bei senk- rechtem Einblick in die Mündung nur kurz sichtbar; die Mondfalte verlauft rechts von der mittleren Dorsallinie; eine Parallellamelle ist nur schwach entwickelt. Das Clausilium mit schmaler, seicht rinnenförmig gehöhlter, vorn verdickter Platte ist zu einer abgerundeten Spitze ausgezogen. H = 22—30, D = 5,5—7 mm. Das Verbreitungsgebiet der typischen Form erstreckt sich über das Bilic-Gebirge zwischen Makarska und der Narentamündung. In diesem Gebiets werden wohl Schwankungen bezüglich der Dimensionen, der bald schlankeren, bald mehr bauchig spindelförmigen Form des Ge- häuses, aber keine konstanten Lokalformen be- obachtet. Meine Exemplare von den Lokali- täten: Vrgorac, Prolog, Struge di Narenta; an letztgenannter Lokalität finden sich auch schlan- ker ausgezogene Exemplare, welche wohl der var. orthopleura Westerlund entsprechen. 88. Alopia (Medora) dalmatina ingros- sata A. Schmidt. af. 602, Fig. 332—334. Clausilva dalmatina var. ingrossata A. Schmidt System der europ. Olausilien p. 79, 1868. Olausilia dalmatina var. epidaurica A. Schmidt, System der europ. Clausilien p. 79, 1868. Claustilia (Medora) leucantha Weesterlund in: Öfv. K, Vet. Ak. Förh. 1881 u. Fauna v. 4, p2. 99, 2884. Gehäuse auffallend bauchig spindelförmig mit nur 9 rascher zunehmenden, deutlicher ge- wölbten Umgängen; der Nacken mit kräftigeren, wellenförmig gebogenen Rippen, welche beson- ders in der Mitte des Nackens neben dem stumpfen Basalkiel anschwellen oder zusammen- fliessen und so einen stumpfen Höcker erzeugen. Die Mündung ist breiter und mehr gerundet mit weniger hinaufgezogenem Sinulus, der Mund- saum häufig stärker ausgebreitet; das Clausilium vorn spitzer ausgezogen. H = 21-26, D = 5,7—7,5 mm. Verbreitungsgebiet: die Hänge der SnjeZnica südlich von Ragusa; meine Exemplare von den Lokalitäten Stravca und Pridvorje. 89. Alopia (Medora) dalmatina matu- licı Sturany. Taf. 602, Fig. 335—338. Olausilia matuliei Sturany in: Annalen d. k. k. naturhist. Hofmuseums v. 16, p. 67, 1901. Tafel 602, 603. 3 Gehäuse sehr ähnlich der typischen Form, jedoch konstant viel kleiner mit nur 9—9'!/; Umgängen, der letzte mit deutlicherem Basal- kiel; die Mündung ist mehr gerundet mit weniger hinaufgezogenem Sinulus, im Gaumen heller gefärbt; die Skulptur ist wesentlich kräftiger und besteht aus feinen und ungleichmässigen, besonders auf den oberen Umgängen deutlichen Rippenstreifen; die Basalfalte ist länger und schärfer begrenzt. H = 19—21, D = 5—5,5 mm. Sexualorgane: der Penis mit langem aber dünnem Appendix, kurzem zweiarmigen Muse. retractor und einem rudimentären Flagellum am Uebergange in das Vas deferens. Das Diver- tikel des Blasenstiels ist kürzer wie der Blasen- kanal. Verbreitungsgebiet: die Umgebung von Tre- binje in der Herzegowina; meine Exemplare von den Lokalitäten: Aleksina megja, Crkvina, Kloster Tusi. 90. Alopia (Medora) dalmatina dorso- plicata A. J. Wagner. Taf. 602, Fig. 339. Olausilia (Medora) matulici dorsoplicata A. J. Wagner in: Verhandl d. k. k. zoolog. botan. Gesellschaft p. 254, Wien 1912. Gehäuse ähnlich der A. (Medora) dalma- tina matulici Sturany, jedoch dünnschaliger, bauchiger spindelförmig mit 9!/2 deutlicher ge- wölbten Umgängen. Die opake Oberflächen- schicht ist besonders auf den oberen und dem ‚letzten Umgang nur schwach entwickelt, so dass diese gelbbraun bis rotbraun gefärbt erscheinen; ausserdem sind dunkle Punkte, Flecken und Striemen vorhanden. Die Skulptur ist hier noch besser entwickelt und besteht auf den oberen Umgängen aus ziemlich dichten bis dichten Rippchen, welche auf den mittleren Umgängen schwächer und weitläufiger werden, auf dem letzten Umgange weitläufige, wellenförmig ge- bogene, mitunter gabelig geteilte und weisse Rippen darstellen, welche als ziemlich scharfe Leisten erhoben sind und sich von dem braunen Grunde gut abheben. Das hintere Ende der Spirallamelle ist mitunter nicht gabelspaltig. ei 22,0) — 5,5, mm. Fundorte: Podvelez2 und Abhänge des Hum bei Mostar in der Herzegowina. 91. Alopia (Medora) dalmatina gra- vida Küster. Taf. 603, Fig. 341- 342. Clausiia gravida Küster, Mon. Claus. p. 273, Taf. 31, Fig. 1—3, 1847. Clausilia dalmatina var. curzolana Küster, Mon. Claus. p. 31, Taf. 3, Fig. 1-2, 1847. Das Gehäuse sehr ähnlich jenem der A. (Medora) dalmatina ingrossata A. Schm , jedoch konstant viel kleiner und weniger bauchig, mit deutlichen Rippenstreifen auf den oberen Um- gängen, H = 16—18, D= 45-5 mm. Fundorte: die Inseln Kurzola, Lagosta, Cazza bei Lagosta, Meleda, die Halbinsel Sabioncello und Ragusa vecchia im Canalitale. 92. Alopia (Medora) dalmatina punc- tulata Küster. Taf. 603, Fig. 343—-345. Clausilia punctulata Küster, Mon. Claus. p. 36, Taf. 3, Fig. 22-23, 1847. Das Gehäuse sehr ähnlich jenem der typi- schen Form, jedoch konstant kleiner und oft bauchiger spindelförmig mit 9!/2 bis 10'/2 etwas langsamer zunehmenden Umgängen. Die Mün- dung ist mehr oval, selten birnförmig mit ver- hältnismässig breiterem, weniger hinaufgezo- genem Sinulus. Die Skulptur besteht aus deut- licheren Zuwachsstreifen, welche jedoch auf den oberen Umgängen nicht wesentlich kräftiger werden, am Nacken in ziemlich dichte, etwas ungleichmässige Rippenstreifen übergehen; da- neben erscheint die Oberfläche häufig grob ge- hämmert oder unregelmässig eingedrückt. Der Schliessapparat erscheint in den wesentlichen Merkmalen mit jenem bei der typischen Form übereinstimmend, die Spirallamelle ist jedoch an ihrem hinteren (oberen) Ende häufig nur schwach gabelig gespalten, mitunter einfach; das Clausilium mit verhältnismässig breiterer Platte H = 18—22, D — 4,5—5 mm. Verbreitungsgebiet: Calabrien, meine Exem- plare aus der Umgebung von Tiriolo. A. (Medora) dalmatina punctulata Küst. lässt nahe Beziehungen zur typischen Form der A. (Medora) dalmatina Rssm. erkennen und unterscheidet sich von dieser wesentlich nur durch die konstant geringeren Dimensionen, sowie den etwas abgesch wächten Schliessapparat, was besonders durch die hier nur schwach oder gar nicht gabelförmig gespaltene Spirallamelle zum Ausdruck kommt; diesem Merkmal kommt also durchaus nicht jene wesentlich unterschei- dende Bedeutung zu, wie sie von früheren Autoren angenommen wurde, denn auch bei anderen Arten erscheint dieses Verhältnis bei Uebergangsformen schwankend. Das Auftreten 2 4 Tafel 605, 604. dieser und anderer Arten, welche zunächst dem westlichen Balkangebiete eigentümlich sind, in Unteritalien erscheint heute nicht mehr unver- ständlich, nachdem auch zahlreiche andere Faunenelemente auf enge Beziehungen Unter- italiens zur Molluskenfauna des westlichen Balkangebietes hindeuten und die Zugehörigkeit dieses Gebietes zur zentraleuropäischen Region in meinem Sinne erkennen lassen, 93. Alopia (Medora) dalmatına italiana Küster. Clausilia dalmatina var. italiana Küster, Mon. Claus. ». 32, Taf. 3, Fig. 11, 1847. Clausilia orsiniana (Villa) A. Schmidt, System d. europäischen Clausil. p. 83, 1868. Gehäuse sehr ähnlich der A. (Medora) dal- matına punctulata Küst., die Rippenstreifen am Nacken sind hier jedoch weitläufiger, der Schliessapparat noch mehr abgeschwächt; die wesentlich niedrigere Unterlamelle springt we- niger in der Mündung vor, die Spirallamelle ist an ihrem hinteren (oberen) Ende einfach, die Spindelfalte in der Mündung nicht sichtbar, die obere Gaumenfalte zumeist nur schwach ent- wickelt. H—-20,,D = 4,5°mm. Fundorte: in den Abruzzen Mittelitaliens; Mt. Sibilla, Piedimonte d’Alife. Vorstehende Form kann mit Rücksicht auf die grosse Uebereinstimmung der Gehäuse mit solchen der A. (Medora) dalmatina punctulata Küst., trotz der räumlich ziemlich weit getrennten Fundorte beider Formen doch nur als Höhen- form der letzteren aufgefasst werden. 94. Alopia (Medora) dalmatina aquila L. Pfeiffer. Taf. 603, Fig. 346 - 349. Clausilia aquwila L. Pfeiffer, Symb. III. p. 92, 1846 et Mon. Hel. vol. II, p. 433, 1848. Clausilia aquila KRossmässler Icon. I, v. 3, No. 856, 1854. Das Gehäuse im Vergleiche mit der typi- schen Form wesentlich kleiner, weniger schlank spindelförmig, der letzte Umgang gegen die Basis zu auffallend verschmälert. Die Skulptur besteht aus deutlicheren Zuwacksstreifen, welche auf den oberen Umgängen in feine Rippen- streifen übergehen, am Nacken wesentlich kräf- tigere, häufig wellenförmig gebogene und gabel- spaltige Rippen darstellen. Das Gewinde be- steht aus 9—10 häufig deutlicher gewölbten Umgängen; der letzte mit einem deutlicher vor- springenden Basalkiel. Die verhältnismässig grosse Mündung ist mehr gerundet, oft nahezu kreisförmig mit auffallend weniger hinaufge- zogenem Sinulus; der Gaumen ist heller gelb- braun oder bräunlichweiss, der Mundsaum viel breiter, gegen den Gaumen zu trichterförmig abfallend, zusammenhängend und vorgezogen. Der Schliessapparat entspricht jenem der typi- schen Forn, nur die obere Gaumenfalte erscheint in ihrem vorderen Aste oft auffallend kräftig und lang. H= 17--22, D — 4—5 mm. Sexualorgane: der Penis mit langem Appen- dix, sehr kurzem zweiarmigem Musc. retractor, sowie einem rudimentären Flagellum am Ueber- gange in das Vas deferens. Verbreitungsgebiet: die Inseln Lagosta, Kur- zola, Sc. Tajan, die Halbinsel Sabioncello und das Canalital südlich von Ragusa. 95. Alopia (Medora) dalmatina leuco- pleura Brusına. Taf. 603, Fig. 350. Olausilia leucopleura Brusina Contr. p. Faun. Moll. dalmat. p. 51, ce. Fig. in: Ver- handl. d. k. k. zoolog.-botan. Ges, Wien, 1866. Das Gehäuse sehr ähnlich demjenigen von A.(Medora) dalmatina aquwela Pfr., jedoch durch- schnittlich kleiner mit schwächer entwickelter opaker Oberflächenschichte, sodass die rot- braune Grundfarbe besonders auf den unteren Umgängen besser durchscheint. Die Skulptur. besteht aus weissen, ziemlich weitläufigen und schiefen Rippchen, welche auch auf den mitt- leren Umgängen gut entwickelt sind, auf dem letzten Umgange in kräftige Rippen übergehen. H—- 18,5, D’—= A mm. Fundort: die Insel Lagosta. 96. Alopia (Medora) lesinensis Küster. Taf. 604, Fig. 351 a—c. Clausilia lesinensis Küster, Mon. Claus. p. 37. Taf. 4; Fig. 1-3, 1847, Clausilia lesinensis L. Pfeiffer, Mon. Hel. p. 434, v. II, 1848. Olausilia lesinensis Rossmässler, Icon. I, v. 3, No. 857, 1854. Das Gehäuse schlank turmförmig, etwas durchscheinend, matt, mit dünner opaker Ober- flächenschicht, welche die gelbbraune oder röt- lichbraune Grundfarbe stellenweise, so beson- ders auf der Mündungsseite des Gehäuses, frei- lässt oder rötlich durchscheinen lässt. Die Skulptur besteht aus schiefen, feinen bis un- deutlichen Zuwachsstreifen, welche auf den Tafel 604, 609. ® oberen Umgängen kräftiger werden und häufig in diehte Rippenstreifen übergehen, am Nacken ziemlich dichte und gleichmässige Rippenstreifen oder Rippchen darstellen. Das Gewinde besteht aus 11 bis 121/, langsam zunehmenden, nahezu flachen Umgängen, welche durch eine kaum eingedrückte, durch einen feinen, oft undeut- lichen weissen Faden bezeichnete Naht geschie- den werden; der letzte mit einem schwachen Basalkiel neben dem Nabelritz, Die ovale Mündung mit tiefem, aber kaum hinaufgezogenem Sinulus ist im Gaumen hell gelbbraun; der bräunlichweisse, häufig etwas lippenartig ver- diekte Mundsaum ist ziemlich kurz ausgebreitet, die Insertionen desselben sind ziemlich ge- nähert und durch einen deutlichen Kallus ver- bunden. Der gut entwickelte Schliessapparat besteht: aus einer hohen, seitlich zusammen- gedrückten Oberlamelle, welche vorn steil zum Mundsaum abfällt, hinten bis zum Beginn der Spirallamelle reicht; die lange und im hinteren Teile hohe Spirallamelle ist einfach, über das hintere Ende der Unterlamelle hinaus verlängert und demselben sehr genähert; die verhältnis- mässig niedrige Unterlamelle springt wenig in der Mündung vor, verläuft schief nach abwärts und endigt allmählich und ziemlich entfernt vom Mundsaum;; die Spindelfalte wird bei senk- rechtem Einblick in die Mündung nicht sicht- bar. Die Prinzipalfalte beginnt im Raume zwischen rechter Lateral- und mittlerer Dorsal- linie und endigt entfernt vom Mundsaum; die beiden Gaumenfalten sind immer sehr kurz, die obere nur im hinteren, die Basalfalte nur im vorderen Aste deutlich entwickelt; zwischen beiden verläuft etwas schief in der mittleren Dorsallinie die gut entwickelte Mondfalte. Die Suturalfalte ist gut entwickelt, ebenso die Parallellamelle deutlich; das Clausilium mit ver- hältnismässig breiter, rinnenförmig gehöhlter Platte ist vorn etwas zugespitzt. H = 20—24, D = 4,5—5 mm. Fundorte: nur in der Bocche di Cattaro, jedoch nicht auf der Insel Lesina; meine Exem- plare von den Lokalitäten: Bunovit bei Castel- nuovo, Radostak, Cattaro und Dragalj; stets in mittleren Höhenlagen bis 1200 m, aber nicht in der unteren Küstenzone. 97. Alopia (Medora) lesinensis dimor- pha Westerlund. Taf. 604, Fig. 352. Clausilia dimorpha Westerlund Öfvers. k. Vet. Ak. Förh. p. 55, 1881 und Fauna v. 4, p. 102, 1884. Das Gehäuse sehr ähnlich jenem der typi- schen Form, die Skulptur ist jedoch wesentlich kräftiger entwickelt und besteht auch auf den mittleren Umgängen aus ziemlich weitläufigen, ungleichmässigen und stumpfen Rippchen, welche auf den oberen Umgängen kräftiger werden, am Nacken in kräftige Rippen übergehen. He 22%), — 5,mm: Fundort: Risano in der Bocche di Cattaro. Die Skulptur der A. (Medora) lesinensis Küst. ist ziemlich veränderlich, vorstehende Form stellt diesbezüglich nur einen extremen Ent- wiekelungsgrad dar, entspricht jedoch mit Rück- sicht auf die übrigen Merkmale vollkommen der typischen Form. 98. Alopia (Medora) kutschigı Küster. Taf. 572, Fig. 11, Taf. 602, Fig. 340, Taf. 604, Fig. 356, Taf. 605, Fig. 361 bis 363. Olausilia kutschigi Küster, Mon. Claus. p. 35, Taf. 3, Fig. 12-16, 1847. Olausilia kutschigi L. Pfeiffer, Mon. Hel. v. LI, p. 431, 1848. Olausilia kutschigi Rossmässler, Icon. I v. 3, No. 855, 1854. Gehäuse bauchig spindelförmig mit gut ent- wickelter weisser ÖOberflächenschieht, durch welche die gelbbraune Grundfarbe bläulich, gelblich oder rötlich durchschimmert, auch ver- einzelte dunkle Punkte und Striemen darstellt; wenig glänzend bis matt und kaum durchschei- nend bis undurehsichtig. Die Skulptur besteht aus feinen schiefen und ungleichmässigen Zu- wachsstreifen, welche am Nacken in weitläufige, wellenförmig gebogene, mitunter gabelspaltige, sehr kräftige und ungleichmässige Rippen über- gehen. Das Gewinde besteht aus 9'/s bis 10 nahezu flachen, durch eine kaum eingedrückte Naht geschiedenen Umgängen; der letzte mit einem schwachen, kaum angedeuteten Basalkiel neben dem Nabelritz. Die verhältnismässig grosse Mündung ist gerundet birnförmig mit wenig hinaufgezogenem Sinulus, der Gaumen lebhaft gelbbraun gefärbt; der gelbbraune Mundsaum breit, zusammenhängend und gelöst. Der Schliessapparat ist gut entwickelt; die als ziemlich scharfe Leiste erhobene Oberlamelle fällt beiderseits im Bogen ab, erreicht vorn den Mundsaum nicht und reicht hinten bis zum Beginn der Spirallamelle; die Spirallamelle ist am hinteren (oberen) Ende tief gabelig gespalten, endigt jedoch ziemlich weit vor der Unter- lamelle; die ziemlich niedrige Unterlamelle springt in niedrigem Bogen in der Mündung vor, erscheint in der Mitte ihres Verlaufes durch die Mündung etwas nach oben eingebogen und endigt dann, etwas angeschwollen, entfernt vom 6 Tafel 604, 609. Mundsaum; eine Parallellamelle ist nur schwach entwickelt, oft nur angedeutet; die als scharfe Leiste erhobene Prinzipalfalte beginnt vor der rechten Laterallinie und endigt ziemlich ent- fernt vom Mundsaum; die obere Gaumenlfalte ist in ihrem hinteren, ziemlich kurzen Aste mit der Mondfalte verbunden, der vordere Ast der- selben stellt nur eine schwielenförmige Falte dar, welche stets von der Mondfalte getrennt bleibt und häufig vollkommen fehlt; die Basal- falte stellt einen kurzen Fortsatz der als dünne Leiste erhobenen Mondfalte dar, welche etwas hinter der mittleren Dorsallinie nahezu senkrecht verläuft; die Suturalfalte ist schwach entwickelt, aber konstant vorhanden, die Spindelfalte tritt auch bei senkrechtem Einblick in die Mündung gut hinter der Unterlamelle vor. Die Platte des Ülausiliums ist lang, schmal, schwach rinnenförmig gehöhlt und vorn abgerundet. H— 25—30, D—= 6,5 -7,5 mm. Sexualorgane: der Penis mit langem Appen- dix, mittellangem, zweiarmigen Musc. retractor und rudimentärem Flagellum am Uebergange in das fadenförmige Vas deferens; das Diver- tikel des Blasenstiels ist wesentlich kürzer wie der Blasenkanal. Verbreitungsgebiet: die typische Form, welche besonders durch die bedeutenden Dimensionen und den gut entwickelten Schliessapparat mit konstant gabelig gespaltener Spirallamelle ge- kennzeichnet wird, kenne ich nur aus der Um- gebung von Drvenik im Bilit-Gebirge Süd- dalmatiens. Von A. (Medora) dalmatina Rssm., beson- ders deren Form ingrossata A. Schm., welche ebenfalls eine gabelig gespaltene Spirallamelle aufweist, unterscheidet sich vorstehende Art besonders durch den etwas schwächer ent- wickelten, deutlich mehr vorgerückten Schliess- apparat, indem hier die nahezu senkrechte Mond- falte der mitteren Dorsallinie genähert, dort die \ schief nach aussen und oben verlaufende Mond- falte der rechten Laterallinie genähert erscheint; die Ober- und Unterlamelle sind hier niedriger, letztere springt hier weniger in der Mündung vor und ist in der Mitte etwas eingedrückt; die obere Gaumenfalte fehlt hier in ihrem vor- deren Aste zumeist, ebenso ist die Basalfalte kürzer, die Suturalfalte nur angedeutet. Die Mündung ist ferner hier mehr gerundet, der Sinulus derselben weniger hinaufgezogen, der Gaumen auffallend dunkler gelbbraun gefärbt. Die Nackenskulptur besteht aus wesentlich kräf- tigeren, weitläufigen und ungleichmässigen Rippen, die Form des Gehäuses ist im allge- meinen gedrungener, bauchig spindelförmig, der Basalkiel undeutlich. Küster führt als Fund- orte der typischen Form die Lokalitäten Ma- karska und Stravca an; unter Makarska ist wohl die Umgebung dieses Ortes gemeint, denn Drvenik liegt südlich von Makarska; Stravca liegt aber südlich von Ragusa und kenne ich vor dieser Lokalität nur A. (Medora) dalma- tina ingrossata A. Schm., welche also Küster nicht gut unterschieden und noch zu seiner Ül. kutschigi gezogen hat. 99, Alopia (Medora) kutschige tracta Rossmässler. Taf. 604, Fig. 355, Taf. 605, Fig. 357— 360. Clausilia dalmatina var. contracta Rossmässler, Icon. I, v. 2, No. 69441839. Clausilia kutschigi atelesta A. J. Wagner, Verhandl. der k. k. zoolog. botan. Ges. Wien, ». 254, 1912. Clausilia seriola Westerlund, Fauna v. IV, p. 106, 1884. Clausilia rohlenai Frankenberger, in: Sbornik Klubu prirodovedeckcho v. Praze, p. 2, 1912. con- Das Gehäuse durchschnittlich kleiner und bauchiger spindelförmig, der Schliessapparat in wechselndem Grade abgeschwächt; die Lamellen und Falten sind im allgemeinen kürzer und niedriger, die Spirallamelle an ihrem hinteren (oberen) Ende häufig nur kurz gabelspaltig oder ungegabelt, die Mondfalte und die Basalfulte häufig rudimentär bis obsolet; die Platte des Clausiliums ist kleiner, schmäler und vorn mehr zugespitzt. I H= 19, D= 6 mn von der Insel Brazza. H= 23, D=6,5 mm von Poljesac auf Sa- bioncello. H=24, D= 6,5 mm vom Listicatal bei Mostar. Jet), Budua. H= 21, D=6 mm aus dem Moracatal in Montenegro. D=5,5 mm von Presjeka bei Die Sexualorgane zeigen die gleichen Ver- hältnisse wie bei der typischen Form, nur der Musc. retractor penis erscheint hier zumeist kürzer. Fundorte: die Insel Brazza, die Halbinsel Sabioncello, Dre/nica im Narentatal, Listicatal bei Mostar, Ljubuski, Zawala in der Herzego- vina, das Moratatal in Montenegro, Presjeka und Budua südlich der Bocche di Cattaro; das Verbreitungsgebiet dieser Form umfasst also Süddalmatien, die Herzegovina und Montenegro. In diesem Gebiete zeigt diese Form nur ge- ringe Schwankungen bezüglich der äusseren Form, der Dimensionen, der mehr minder Tafel dichten und kräftigen Nackenskulptur; die Ent- wickelung des Schliessapparates erscheint aber selbst bei Exemplaren des gleichen, engbegrenzten Fundortes in dem Grade schwankend, dass z. B. die Spirallamelle bald eine deutliche Gabelung besitzt, bald einfach endet, ebenso ist die Mond- und Basalfalte bald deutlich ent- wickelt, bald mehr. oder minder rudimentär. Cl. seriola Wstld. und meine forma atelesta entsprechen solchen verschiedenen Graden der Entwickelung des Schliessapparates, können aber heute mit Rücksicht auf das Nebeneinander- vorkommen solcher Formen nebst den ent- sprechenden Übergängen doch nur alsindividuelle Variationen einer Höhenform der A. (Medora) Kutschigi Küst. aufgefasst werden, welche ich unter der Bezeichnung A. (Medora) Kutschigi contracta Rssm. zusammenfasse. 100. Alopia (Medora) Kutschigı proxıma Walderdorff. Taf. 605, Fig. 364— 366. Clausila proxima Walderdorfj, Verhandlungen der k. k. zoolog. botan. (res. Wien, v. 14, ». 508, 1864. Das Gehäuse ist sehr ähnlich jenem der A. (Medora) Kutschigi contracta Rssm., jedoch weniger bauchig spindelförmig mit wesentlich schwächer entwickelter Nackenskulptur; dieselbe besteht hier aus ziemlich feinen und ungleich- mässigen Rippenstreifen, welche wenig oder gar nicht wellenförmig gebogen und nicht gegabelt sind, daneben sind nur einzelne kräftigere Rippchen vorhanden. Die Mündung ist im Gaumen heller gelbbraun gefärbt, der gelblich- weisse Mundsaum zusammenhängend, aber nur kurz gelöst oder angelötet, mitunter auch ge- trennt und durch eine Schwiele verbunden. Der Schliessapparat ist ebenso, mitunter noch mehr abgeschwächt wie bei forma contracta Rssm., dementsprechend die Lamellen und Falten niedriger und kürzer ; die Spirallamelle an ihrem hinteren Ende kurz gabelspaltig oder häufiger einfach. Das Clausilium mit schmaler, seicht rinnenförmig gehöhlter Platte, welche vorn schief abgerundet ist, der Basalkiel undeutlich. H=20—25, D=5,5—6 mm. Fundorte: Felswände bei Cattaround Orahovae in der Bocche di Cattaro, in Höhenlagen von 1000 m. (Pomeranzenhöhle nach Walderdorff), ferner die Umgebung von Njegus in Montenegro, Auch diese Form fasse ich als Höhenform der A. (Medora) Kutschigi Küst. auf, von welcher sie sich äusserlich zunächst durch die auffallend schwächere Nackenskulptur, die geringeren Dimensionen, den heller gefärbten Gaumen, den kürzer gelösten, oft angelöteten bisunterbrochenen 50». 1 Mundsaum, ferner durch den schwächer oent- wickelten, in seinen wesentlichen Merkmalen jedoch vollkommen entsprechenden Mundsaum unterscheidet. Westerlund betont bei dieser Form besonders das Verhältnis der Spiral- zur Oberlamelle; wie schon früher ausgeführt ist jedoch die Länge der Spirallamelle, besonders dio Beschaffenheit des hinteren Endes derselben bei Höhenformen sehr veränderlich. Walder- dorff vergleicht vorstehende Form mit A. (Me- dora) Kutschigi Küst., scheint aber die typische Form dieser Art nicht gekannt zu haben, denn die angeführten Unterschiede sind nicht zu- treffend. Ich beurteile A. (Medora) Kutschigi proxima Walderndorff nach Exemplaren vom Originalfundort, darunter auch Originalexemplare des Autors, 101. Alopia (Medora) Kutschigi cotoren- sisn. Taf. 605, Fig. 367—368. Olaustlia proxima elongata Walderdorff, Ver- handlungen der k. k. zoolog. botan. Ges. v. 14, p. 509, Wien, 1864. Das Gehäuse im Vergleiche mit jenem der A. (Medora) Kutschigi proxima Walderdorff schlank turmförmig mit 10 rascher zunehmenden, nahezu flachen Umgängen, dünnschalig und mehr durchscheinend mitschwach entwickelter weisser Oberflächenschicht, so dass die hell rötlichbraune Grundfarbe besonders aufden unteren Umgängen besser durchscheint. Der Basalkiel ist deut- licher, die Mündung länglich oval mit mehr aus- gebreitetem, oben angelegtem Mundsaum. Der Schliessapparat erscheint für eine Medora auf- fallend abgeschwächt. Die Oberlamelle ist auf ein kurzes, wenig erhobenes Knötchen reduziert; die niedrige Unterlamelle tritt in sehr flachem Bogen in die Mündung und verläuft schief nach abwärts; die Spirallamelle wird durch einen weiten Zwischenraum von der Oberlamelle ge- schieden und endigt hinten immer einfach. Die kurze Prinzipalfalte beginnt in der mittleren Dorsallinie und endigt entfernt vom Mundsaum, daneben sind nur eine kurze obere Gaumen- falte, sowie eine schwache Suturalfalte sichtbar, während die Mondfalte nur im oberen Teile angedeutet ist, die Basalfalte obsolet erscheint. Die Spindelfalte wird bei senkrechtem Einblick in die Mündung nicht sichtbar, die Platte des Clausiliums ist schmal und kaum rinnenförmig gehöhlt. H= 26, »D) —5,>/mm: Fundort: an den Felswänden nächst der Fiumera von Cattaro. A. (Medora) Kutschigi cotorensis n. lässt die Merkmale der Höhen- formen am deutlichsten unter den bisher be- e) Tafel 606. obachteten Formen dieser Gruppe erkennen; die Bezeichnung elongata Walderdorff musste geändert werden, da schon 1847 eine Cl. dal- matına var. elongata Küster beschrieben wurde. Nachtrag zum Subgenus Medora Vest. 102. Alopia (Medora) prenjensisn. Taf. 606, Fig. 269—371. Das Gehäuse im Vergleiche mit jenem der typischen Form von Norddalmatien schlanker spindelförmig, dunkler bläulichweiss bis blaugrau gefärbt, da die inneren Schichten des Gehäuses hier dunkler gelbbraun erscheinen. Die mehr rundlich ovale Mündung ist im Gaumen dunkler gelbbraun mit kürzer ausgebreitetem und unter- brochenem Mundsaum; die Insertionen des Mundsaumes sind mehr oder minder genähert und durch einen dünnen Kallus verbunden. Die Nackenskulptur besteht aus weitläufigeren, kräf- tigeren und mehr ungleichmässigen Rippenfalten. Der Schliessapparat erscheint hier wesentlich abgeschwächt. Die ÖOberlamelle ist niedriger und kürzer und wird vom vorderen Ende der ebenfalls niedrigeren und kürzeren Spirallamelle durch einen ziemlich weiten Zwischenraum ge- graciliformis schieden. Die niedrigere Unterlamelle springt weniger in der Mündung vor und erscheint ausserdem in der Mitte ihres Verlaufes durch die Mündung etwas hinaufgedrückt; die Parallel- lamelle ist niedrig und schwach entwickelt, die Spindelfalte bei senkrechtem Einblick in die Mündung nicht sichtbar; die übrigen Verhält- nisse wie bei der typischen Form. H— 20,,D As mm. Fundort: Prevorae in der Prenj planina, Herzegowina. Das Verbreitungsgebiet derFormen- reihe der A. (Medora) gracıiliformis L. Pfeiffer umfasst demnach Norddalmatien mit den an- grenzenden Teilen von Bosnien und der Herze- govina. Alopia (Medora) urlaiensis L. Pfeiffer von der Liokalität Urlai bei Srb in Südkroatien ist vollkommen identisch mit A. (Medora) agnata barbierı L. Pfeiffer. Subgenus Agathylla Vest. 1867. Die Sexualorgane lassen hier ähnliche Ver- hältnisse erkennen, wie sie bei der Gruppe Medora Vest beobachtet wurden. Am Penis ist stets ein langes, keulen- oder spindeltörmiges Divertikel (Appendix) vorhanden; der Musc. retractor penis ist zumeist sehr kurz und häufig nur undeutlich zweiarmig (wegen der Kürze der Muskelbündel ist die Teilung in zwei Arme nicht immer gut nachweisbar); ein rudimeniäres Flagellum am Übergange des Penis in das Vas deferens wurde nicht nachgewiesen. Die rund- liche Samenblase ist deutlich vom Blasenkanal abgesetzt; ein Divertikel des Blasenstiels ist stets gutentwickelt, dasselbeist nur wenig dünner als der Blasenkanal, im übrigen jedoch bald kürzer, bald länger als dieser. Gehäuse: klein bis mittelgross, auflallend schlank und zierlich mit S--14 Umgängen, oft dünnschalig und durchscheinend. Die Skulptur ist zumeist kräftig entwickelt und besteht aus gleichartigen Rippen, welche mitunter wulstig oder nahezu flügelartig erhoben sind; nur bei wenigen Formen erscheint die Oberfläche des Gehäuses bis auf den stets skulptierten Nacken nahezu glatt. Die opake Öberflächenschicht ist hier häufig nur auf den Rippen entwickelt, welche dementsprechend heller bis weiss er- scheinen und sich so gegen die gelbbraune oder rotbraune Farbe der Zwischenräume lebhaft ab- heben; bei manchen Arten ist jedoch die opake Oberflächenschicht auch in den Zwischenräumen der Rippen, bei glatten Formen gleichmässig auf den mittleren Umgängen entwickelt, so dass die Gehäuse die zahlreichen Alopiinen eigentümliche rötlich oder bläulich weisse Färbung aufweisen ; bei manchen Arten ist schliesslich die opake Oberflächenschicht nur als zarter Anflug vor- handen, oder dieselbe fehlt vollkommen, so dass solche Gehäuse hornfarben und durchscheinend sind. Die Mündung ist im allgemeinen birn- förmig mit tiefem, weitem und hinaufgezogenem Sinulus; der Mundsaum nur bei wenigen Arten unterbrochen oder angelegt und kurz ausge- breitet; die meisten Arten besitzen jedoch einen trichterförmig erweiterten und breiten Mund- saum, welcher ausserdem zusammenhängend und gelöst ist. Diese Arten zeigen auch sonst eigen- tümliche Verhältnisse der Mündung, indem der letzte Umgang ober der Mündung verschmälert oder leicht eingeschnürt ist und ausserdem vor der Mündung kurz gelöst erscheint, wie dies unter anderen bei zahlreichen Cylindrelliden, aber auch bei Clausiliiden, so bei den Gruppen Cristataria Vest und Garnieria der Fall ist; gleichzeitig erscheint die Mündung um eine horizontale, von vorn nach hinten gerichtete Achse nach aussen gedreht, so dass der Nabel- ritz je nach dem Umfang der Drehung höher und schliesslich ober die Mündung zu liegen kommt, der Sinulus nach aussen gerichtet er- Tafel 606. 9) scheint. Durch die Lösung des letzten Umganges erscheint die Mündung mehr oder minder hals- artig vorgezogen; durch die Drehung der Mün- dung um eine horizontale Achse werden die Lamellen der Mündung gegen einander ver- schoben. In Verbindung mit diesen Verhält- nissen des letzten Umganges und der Mündung werden hier ferner ein oder zwei Nackenkiele beobachtet (Basalkiel, Dorsalkiel); alle diese Einrichtungen ergänzen und unterstützen den Verschluss der Mündung. Der Schliessapparat ist gut entwickelt und häufig tief liegend; die Ober-, Unter- und Spirallamelle sind lang und als scharfe Leisten entwickelt, letztere von der ÖOberlamelle getrennt und an ihrem hinteren Ende nur ausnahmsweise kurz gegabelt, zumeist einfach; eine Parallellamelle ist als niedrige Leiste vurhanden. Von den Gaumenfalten sind die Prinzipal- und die obere Gaumenfalte regel- mässig als erhobene Leisten entwickelt; die Basalfalte ist oft kurz, mitunter obsolet, ebenso ist die Mondfalte nur ausnahmsweise als er- hobene, jedoch stumpfe Leiste entwickelt, zu- meist stellt dieselbe nur eine niedrige, undeut- lich begrenzte Schwiele dar, oder dieselbe ist mehr oder minder obsolet. Die Spindelfalte ist zumeist gut entwickelt, die Suturalfalte jedoch undeutlich. Das Sförmig gebogene Clausilium besitzt einen langen Stiel und eine seicht rinnen- förmig gehöhlte, vorn in eine Spitze ausge- zogene oder ausgerandete und zweilappige Platte. Alle Formen des Genus Alopva in dem hier vorgeschlagenen Umfange zeigen eine grosse Übereinstimmung der anatomischen Verhältnisse, besonders jener der Sexualorgane und eine weitere Unterteilung in Gruppen, hier als Sub- genera bezeichnet, gründet sich vor allem auf Unterschiede in den Merkmalen der Gehäuse. Im Subgenus Agathylla Vest wird eine Anzahl von Formen zusammengefasst, welche wie oben ausgeführt, in der Mehrzahl durch charakte- ristische Merkmale der Gehäuse und besonders solche der Mündung und des Schliessapparates gekennzeichnet werden, aber auch Übergänge zu anderen Gruppen, so besonders zu Albinaria Vest und Cristataria Vest erkennen lassen, so dass eine schärfere Abgrenzung gegen diese Gruppen oft nur mit Rücksicht auf die geo- graphische Verbreitung begründet werden kann. Eine Anzahl von Formen des Subgenus Orista- taria Vest (es sind dies die Formen, welche Westerlund in der Gruppe (ristataria s- str. zu- sammenfasst) zeigt übrigens eine so auffallende Übereinstimmung mit den dalmatinischen Aga- thyllen, dass ich dieselben eben nur mit Rück- sicht auf die geographische Verbreitung nicht glatt bei dem Subgenus Agathylla Vest anführe. Das Verbreitungsgebiet der mir bekannten Rossmässler, Iconographie. Neue Folge XXII. Formen des vorstehenden Subgenus umfasst das Küstengebiet der Adria südlich von Makarska und Imotski in Dalmatien, Mostar in der Herze- gowina bis nach Albanien; nur im Narentatal dringt A. exarata Rssm. tiefer (bis Mostar) in das Binnenland, während die bekannten Fund- orte aller übrigen Formen der Küste genähert bleiben. Die Fundortsangabe „Mazedonien“ für Agathylla albicosta Bttg. ist nicht bestätigt und die syrische Agathylla praegracıllıs Bittg. wird besser bei Oristataria s. str. angeführt. Die Agathylien sind durchwegs kalkholde Felsenbe- wohner und bevorzugen außerdem ein warmes und trockenes Klima; so fehlen dieselben den Höhen- lagen über 1000 Meter, wo noch regelmässig Medoren vorkommen, leben jedoch in grosser Individuenzahl an den heissen und trockenen Felswänden in der Nähe der Küste. Die eigen- tümliche Entwicklung des Schliessapparates und des letzten Umganges, welche einen vollkom- menen Verschluss der Mündung bewirken und wie oben ausgeführt auffallend an Verhältnisse erinnern, wie sie häufig bei tropischen Mollusken beobachtet werden, erscheint demnach den klimatischen Verhältnissen des Wohnortes an- gepasst. 103, Alopia (Agathylla)sulcosa Wagner. Taf. 606, Fig. 372— 3706. Clausilia sulcosa Wagner Conch. Cab. XII, p. 190, t. 236, Fig. 4144. Clausilia irregularıs Rossmässler Icon. I, v. 1, No. 112, 1835 (part.) Clausilia irregularis Küster Mon. Claus. p. 14, Taf. 1, Fig. 9—12, 1847 (part.) Clausilia irregularıs A. Schmidt, System d. europäisch. Claus. p. 98, 1868 (part.) Clausilia sulcosa var. clara Westerlund Mon. Claus. p. 93, St. Petersburg 1901. Olausilia diminuta L. Pfeiffer Symb. III. p. 95, 1846. Gehäuse schlank, spindelförmig, festschalig, etwas durchscheinend, matt; die opake Ober- flächenschicht ist hier verhältnismässig gut ent- wickelt, so dass die mittleren Umgänge bläulich oder rötlich weiss, die oberen Umgänge gelblich oder bräunlich weiss erscheinen. Die Skulptur besteht aus gleichartigen, ziemlich dichten, mässig erhobenen und stumpfen Rippchen, welche ausserdem kaum gebogen, aber etwas schief, bläulich weiss oder mit dem Gehäuse gleich- gefärbt erscheinen und sich zumeist wenig von der Grundfarbe des Gehäuses abheben; gegen die Spitze zu werden die Rippchen schwächer, so dass die Embryonalschale glatt und glänzend erscheint, ebenso werden die Rippchen gegen die Mündung zu etwas dichter und feiner. Das 2 10 Tafel 606, 607. Gewinde besteht aus 9!/a bis 11!/z schwach oder kaum gewölbten, ziemlich langsam zu- nehmenden Umgängen, welche durch eine leicht eingedrückte, mitunter durch einen undeutlichen, lichten Faden bezeichnete Naht geschieden werden; der letzte ist nach abwärts zu etwas verschmälert, über der Mündung etwas einge- schnürt und besitzt einen den Nabelritz um- sebenden, abgerundeten, aber deutlich vor- springenden und durch eine eingedrückte Furche begrenzten Basalkiel. Die unregelmässig ovale Mündung ist nach links von der Gehäuseachse verschoben, der tiefe Sinulus derselben stark hinaufgezogen, der Gaumen gelblichweiss. Der kurz ausgebreitete, gelblichweisse Mundsaum ist vom Nabelritz bis zur Öberlamelle unter- brochen, die Insertionen desselben durch eine dünne Schwiele verbunden, durch welche oft die Rippchen des letzten Umganges durchscheinen. Der Schliessapparat ist gut entwickelt. Die lange und hohe Öberlamelle fällt vorn steil ab und erreicht den Mundsaum, hinten reicht dieselbe allmählich abfallend ziemlich weit über den Beginn der Spirallamelle hinaus; die lange Spirallamelle ist im vorderen Teile niedrig, am hinteren Ende stärker erhoben und endigt daselbst einfach oder schwach gabelteilig im unteren Ende des vorletzten Umganges; die lange und hohe Unterlamelle springt winkel- förmig in der Mündung vor, verläuft dann schief nach abwärts und geht in den Mundsaum über. Die lange Prinzipalfalte beginnt über der Mündung zwischen der mittleren Ventrallinie und der rechten Dorsallinie, endigt jedoch ziemlich entfernt vom Mundsaum; die kurze obere Gaumenfalte ist nur im hinteren Aste entwickelt, divergiert mit der Prinzipalfalte und ist mit der Mondfalte verbunden; die kräftige und lange Basalfalte ist mit der Mondfalte ver- bunden und nur im vorderen Aste entwickelt; zwischen oberer Gaumenfalte und Basalfalte verläuft die nur als niedrige, undeutlich be- grenzte Schwiele entwickelte Mondfalte, welche über der Mündung indem Raume zwischen mitt- lerer Ventrallinie und rechter Laterallinie liegt; die Spindelfalte tritt als erhobene Leiste hinter der Unterlamelle in die Mündung und erreicht den Mundsaum. Die Suturalfalte und die Parallellamelle sind konstant als feine, aber lange Leistehen vorhanden. Das Clausilium mit schmaler, Sförmig gebogener, leicht rinnen- förmig gebogener Platte, welche vorn schief abgestutzt und zu einer abgerundeten Spitze ausgezogen ist. H=12—17, D=2—3,4 mm. Sexualorgane: der spindelförmige Penis mit einem langen, keulenförmigen Appendix im mittleren Drittel; der Muse. retractor penis ist zweiarmig, aber kurz; das Divertikel des Blasen- stiels länger als der Blasenkanal; die ovale Samen- blase ist ziemlich deutlich vom Blasenkanal abgesetzt. Verbreitungsgebiet: die typische Form dieser Art kenne ich aus dem Küstengebiete Süd- dalmatiens zwischen Ragusa und der Narenta- mündung, ferner von der Halbinsel Sabioncello sowie den Inseln Meleda und Lissa. In diesem Gebiete lebt diese Form in grösster Zahl be- sonders an den Felsen in der Nähe des Meeres. Individuelle Variationen betreffen vorzüglich Unterschiede in den Dimensionen, die bald schlanke, bald mehr bauchig spindelförmige Form, sowie die dichten oder weitläufigeren Rippchen. Kleinere und schlankere Exemplare von der Insel Meleda entsprechen der Cl. dimi- nuta L. Pfeiffer, ebensolche Exemplare von der Insel Lissa der A. (Agathylla) sulcosa var. clara Westerlund. 104. Alopia (Agathylla) sulcosa cata- phracta A. Schmidt. Taf. 606, Fig. 377. Clausilia cataphracta A. Schmidt, System d. europätsch. Claus. p. 98, 1868. Olausilia sulcosa var. cataphracta Westerlund Fauna v. 4, p. 108, 1884. Das Gehäuse grösser, schlank turmförmig mit zahlreicheren (bis 13) nahezu flachen Um- gängen; die diehteren, schärferen, geraden und nahezu senkrechten Rippchen sind weiss und heben sich von der rotbraunen Grundfarbe gut ab, indem hier die opake Oberflächenschicht in den Zwisehenräumen sehr schwach entwickelt ist. H=17—-19, D=2,5—2,7 mm. Die übrigen Verhältnisse, besonders der Schliessapparat, wie bei der typischen Form. Fundorte: Slano und Primorje nördlich von Ragusa, 105. Alopia (Agathylla) sulcosairregu- laris Rossmässler. Taf. 607, Fig. 378. Clausilia irregularis Rossmässler Jcon. I. v. 1. No. 112, 1835 (part.) Clausilia (Agathylla) sulcosa var. atractoides Boettger, Clausilienstudien, p. 40, 1877. Das Gehäuse schlank spindelförmig mit 9—11 deutlicher gewölbten, durch eine tiefere Naht geschiedenen Umgängen; die Skulptur besteht aus gröberen, mehr gebogenen, weit- läufigeren Rippchen, welche mit den Zwischen- räumen häufig gleichfärbig sind, da die opake Oberflächenschicht auch dort gut entwickelt ist. Tafel 607, Der Schliessapparat liegt weniger tief und die Mondfalte wird schon in der rechten Lateral- linie, unter dem Nabelritz sichtbar. H=11—15, D=2,4—2,7 mm. Fundorte: die Umgebung von Trebinje, Huttovo, Zawala in der Herzegowina; Übergänge zu dieser Form werden auch in der Umgebung von Ragusa beobachtet. 106. Alopia (Agathylla) sulcosa acicula Contrai. Taf. 607, Fig. 379. Olausilia acicula Oantr. Bull. Brux. II. p. 382, nec. Küster Mon. Hel. p. 185, 1847. Clausilia acicula Pfeiffer, Mon. Hel. v. 2, pP. 430, 1848. Das Gehäuse ist kleiner, schlank turm- förmig mit 10—11 rascher zunehmenden, deut- licher gewölbten Umgängen, die opake Ober- flächenschicht ist besonders auf den mittleren Umgängen gut entwickelt, so dass diese bläulich oder rötlichweiss erscheinen, während die Spitze und der letzte Umgang gelbbraun sind. Die kKippchen sind wesentlich schwächer bis obsolet, so dass die Oberfläche häufig nahezu glatt und glänzend erscheint; der Schliessapparat ist weniger tief eingesenkt, die Mondfalte unter dem Nabelritz in der rechten Laterallinie. H=11—14, D=2,3—2,5 mm. Fundorte: die Umgebung von Ragusa, be- sonders an den Lokalitäten Omblatal, Brgat, Pile, ferner im Narentatale bei Gabela und Caplina. Auch diese Form geht allmählich in die typische Form und in die forma irregularis Rssm. über, tritt aber an einzelnen Lokalitäten ausschliesslich auf. 107. Alopiva (Agathylla) sulcosa came- nensis A. J. Wagner. Taf. 607, Fig. 380. Clausilia (Agathylla) sulcosa camenensis A. J. Wagner, Verhandlungen der k. k. z00log. botan. Ges. p. 254, Wien, 1912. Das Gehäuse kleiner, bauchiger spindelförmig mit9—10 etwas rascher zunehmenden, deutlicher gewölbten Umgängen; die opake Oberflächen- schicht ist schwach entwickelt, so dass nur die mittleren Umgänge leicht bläulich angelaufen sind, während die oberen und der letzte Umgang gelbbraun oder rötlichbraun erscheinen. Die Skulptur besteht aus feinen, bis sehr feinen Rippenstreifen, welche an der Naht häufig in strichförmigen Papillen anschwellen, am Nacken dichter und kräftiger werden. Die Mondfalte liegt in der rechten Dorsallinie über dem Nabel- ritz, die Basalfalte ist kürzer. H=10-14, D=2,4—3 mm. 608, 609. N Fundorte: Die Felspartien über Castelnuovo in der Bocche di Cattaro. Das Verbreitungs- gebiet der Formenreihe der Alopia (Agathylla) sulcosa Wagner erstreckt sich demnach über dasKüstengebiet Süddalmatiens von der Narenta- mündung bis zur Bocche di Cattaro mit der Halbinsel Sabioncello, die Inseln Lissa und Meleda, sowie die Umgebung von Trebinje in der Herzegowina. 108. Alopva (Agathylla)exarata Ross- mässler., Taf. 572, Fig. 12, Taf. 608, Fig. 390—394, Taf. 609, Fig. 395. Olausilia exarata Rossmässler Icon. I, v. 1 No. 108, 1835. Olausilia exarata var. mostarensis Brancsiık Mitterlungen des Naturwissenschaftl, Ver. des Trenesen. Com. p. 74, 1888, Gehäuse sehr schlank turmförmig oder etwas spindelförmig, ziemlich dünnschalig, etwas durch- scheinend und matt; die rotbraune Grundfarbe wird in den Zwischenräumen der Rippen wenig oder kaum durch die schwach entwickelte opake Öberflächenschicht getrübt, dafür sind die ge- raden, nahezu senkrechten, regelmässigen und dichten Rippchen weiss gefärbt und heben sich gut von der dunklen Grundfarbe ab; auf den oberen Umgängen sind die Rippchen feiner und dichter, am letzten Umgange weitläufiger, höher und weniger gleichmässig. Das Gewinde besteht aus 9Va bis 13!/ag nahezu flachen Umgängen, welche durch eine kaum eingedrückte Naht ge- schieden werden; der letzte ist verschmälert, über der Mündung etwas eingeschnürt und ge- löst und besitzt je einen abgerundeten und durch Furchen begrenzter Basal- und einen Dorsalkiel. Die kurzbirnförmige Mündung ist im Gaumen gelbbraun, der tiefe Sinulus hinauf- gezogen; der bräunlich weisse oder gelbbraune, dünne und zerbrechliche Mundsaum ist ausge- breitet, zusammenhängend, gelöst und halsartig vorgezogen. Der Schliessapparat ist gut ent- wickelt, die hohe Oberlamelle fällt vorn steil zum Mundsaume ab und reicht hinten allmählich abfallend ziemlich weit über den Beginn der Spirallamelle hinaus; die lange Spirallamelle ist am hinteren Ende stärker erhoben, hier mitunter undeutlich gabelspaltig und endigt vor der Unterlamelle ; die Unterlamelle springt bogen- förmig in der Mündung vor und verläuft darin schief abwärts in den Mundsaum; die Spindel- falte tritt nur kurz hinter der Unterlamelle vor. Die Prinzipalfalte beginnt in der rechten Lateral- linie ober dem Nabelritz und endigt ziemlich entfernt vom Mundsaume; der kurze hintere Ast der oberen Gaumenfalte steht mit der Mond- 9% 11% Tafel 609. falte in Verbindung, ein vorderer, sehr langer Ast ist von der Mondfalte getrennt und verläuft mit dieser divergierend und dem Dorsalkiel an- nähernd parallel bis in die Nähe des Mund- saumes; die ziemlich lange Basalfalte ist mit der Mondfalte verbunden und verläuft entlang der Furche zwischen beiden Basalkielen; die als deutlich erhobene Leiste entwickelte Mondfalte verläuft zwischen der oberen Gaumenfalte und der Basalfalte in der rechten Laterallinie; die Suturalfalte ist schwach entwickelt und von aussen wenig sichtbar, eine Parallellamelle ist als niedrige, lange Leiste vorhanden. Das Sförmig gebogene Clausilium besitzt eine seicht rinnenförmig gehöhlte, vorn schief abgestutzte und in eine abgerundete Spitze ausgezogene Platte, an welcher ausserdem die Andeutung einer Ausrandung bemerkbar ist. H—=13—23, D=2,5 -3,4 mm. Sexualorgane: der spindelförmige Penis mit einem ziemlich langen, am hinteren Ende ver- jüngten Appendix, sowie einem mittellangen oder kurzen und zweiarmigen Musc. retractor, Das Divertikel des Blasenstiels ist viel kürzer als der Blasenkanal, die rundliche Samenblase deutlich vom Blasenkanal abgesetzt. Das Verbreitungsgebiet dieser Art erstreckt sich über das Küstengebiet Süddalmatiens von Makarska bis zur Narentamündung, das Narenta- tal bis Mostar, sowie die Inseln Meleda und Kurzola. In diesem Gebiete tritt A. (Agathylla) exarata Rssm. bis auf die wechselnden Dimen- sionen sehr konstant auf; erst südlich der Narentamündung wird eine wesentlich ab- weichende Lokalform beobachtet. 109. Alopia (Agathylla) exarata na- rentana A. Schmidt. Taf. 609, Fig. 396— 399. Clausilia narentana A. Schmidt System d. europäischen Clausil. p. 99, 1868. Das Gehäuse ist sehr ähnlich jenem der A. (Agathylla) exarata Rssm., jedoch noch schlanker, dünnschaliger und mehr durchschei- nend; die Skulptur besteht aus weitläufigeren, kräftigeren und höheren, nahezu flügelartig er- hobenen, weissen Rippen, welche sich von der rotbraunen Grundfarbe lebhaft abheben. Die übrigen Verhältnisse, wie bei der typischen Form, nur die Ausrandung an der Platte des Clausiliums ist hier deutlicher. H=16—21, D=2,2—2,7 mm. Fundorte: BagalovicC zwischen Fort Opus und Metkovic, Ba@ula zwischen Neum und Metkovic. 110. Alopiva(Agathylla) goldi Walder- dorff. Taf. 609, Fig. 400—402 a—c. Olausilia gold Walderdorff, Verhandlungen der k. k. zoologisch-botan. Ges. p. 508, Wien, 1864, nec. L. Pfeiffer Mon. Hel,. vo. 6, 2. 4159... 1869: Gehäuse sehr schlank spindelförmig, fest- schalig, durchscheinend, glänzend; die mittleren Umgänge mit gut entwickelter opaker Ober- flächenschicht, welche auf der rotbraunen Unterlage rötlich viclett erscheint, die oberen Umgänge rotbraun, der letzte gelbbraun. Die Skulptur besteht aus feinen Zuwachsstreifen, welehe am letzten Umgange in dichte und etwas ungleichmässige Rippchen übergehen. Das Gewinde besteht aus 9!/a—10!/s nahezu flachen Umgängen, welche durch eine kaum eingedrückte, aber durch einen feinpapillierten, lichten Faden bezeichnete Naht geschieden werden; der letzte ist verschmälert, vor der Mündung gelöst, so dass die Mündung halsartig vorgezogen erscheint und unten stark zurück- weicht; neben dem Nabelritz ist ein abge- rundeter, schwacher, durch eine seichte Furche begrenzter Basalkiel vorhanden. Die birn- förmige Mündung ist im Gaumen gelbbraun gefärbt; der tiefe, weite und abgerundete Sinu- lus ist hinaufgezogen, der kurz ausgebreitete, hellgelbbraune Mundsaum zusammenhängend und gelöst. Der Schliessapparat ist gut ent- wickelt, die hohe ÖOberlamelle fällt vorn steil zum Mundsaume ab und erstreckt sich hinten, allmählich abfallend weit über das vordere Ende der Spirallamelle hinaus; die lange Spirallamelle ist im hinteren Teile stärker erhoben, endigt jedoch einfach vor der Unterlamelle; eine Parallellamelle ist als niedrige Leiste vorhanden; die hohe kräftig entwickelte Unterlamelle springt winkelig in der Mündung vor und endigt am Mundsaum; die Prinzipalfalte beginnt in der rechten Laterallinie und endigt entfernt vom Mundsaum; die kurze obere Gaumenfalte ist nur im hinteren Ast entwickelt; zwischen dieser und der ebenfalls kurzen Basalfalte verläuft die nur als flache, undeutlich begrenzte Schwiele entwickelte Mondfalte, welche vor der rechten Laterallinie, aber derselben genähert liegt; die Spindelfalte tritt nur wenig hinter der Unter- lamelle vor; die Suturalfalte ist schwach ent- wickelt und von aussen kaum sichtbar. Das S förmig gebogene Clausilium mit ziemlich breiter, aber flach rinnenförmig gehöhlter Platte ist vorn deutlich ausgerandet und zweilappig. H=11—15, D=2,3—2,5 mm. Sexualergane: der Penis mit langem, schlauch- förmigem Appendix und ziemlich kurzem, zwei- | | | Tafel 609, armigem Muse. retractor; das Divertikel des Blasenstiels ist schlanker und etwas länger als der Blasenkanal. Fundorte: Umgebung von Cattaro (Schlucht bei Scagliari, oberer Teil der Fiumera), O Salari in Montenegro. 111. Alopia (Agathylla) goldısulcosula Walderdorff. Taf. 609, Fig. 403. Clausilia goldi var. sulcosula Walderdorff, Ver- handlungen der k. k. zoolog.-botan. Ges. p. 508, 1864. Das Gehäuse grösser mit gut entwickelten, niedrigen, mit dem Gehäuse gleichfarbigen, weitläufigen, schiefen und gebogenen Rippchen; die opake Oberflächenschicht ist häufig besser entwickelt, wodurch das Gehäuse auf den mitt- leren Umgängen mehr hellblau oder graublau erscheint. HA=16, D=2,5—2,7 mm. Fundort: CGaminarovic di Dobrota in der Bocche di Cattaro; in der Umgebung einer Höhle. 112. Alopia (Agathylla) goldi hermi- nvana Sturany. Taf. 610, Fig. 404. Olausılia (Agathylla) goldi subspec. herminian« Sturany in: Otto Wohlberedt Fauna Mon- tenegros u. Nordalbaniens, p. 100, Wien 1909, Separat-Abdruck aus Wissenschaftl. Mitteil. aus Bosnien und Herzegowina. Clausilia acieula Küster Mon. Claus. p. 185, Taf. 20, Fig. 9—12, 1847. Das Gehäuse wesentlich schlanker mit 10— 12 langsamer zunehmenden, nahezu flachen Um- gängen, durchscheinend, glänzend ; die oberen Umgänge nahezu glatt mit sehr feinen, undeut- lichen Zuwachsstreifen, der letzte rippenstreifig; rotbraun mit feinem lichtem Nahtfaden mit sehr schwach entwickelter oder fehlender opaker Oberflächenschicht. Die übrigen Ver- hältnisse wie bei der typischen Form. H=13—14, D=2 mm. Fundort: Felspartien vor dem Krsta@ an der Strasse von Cattaro nach Njegus in Montenegro. Die Bezeichnung acicula Küst. muss wegen Agathylla sulcosa acicula Cantrai aufgegeben werden. 113. Alopia (Agathylla) abrupta Küst. Taf. 607, Fig. 385— 386. Clausilia abrupta Küster Mon. Claus. p. 15, Taf. 1, Fig. 13—16, 1847. 610, 607. 15 Gehäuse kurz und bauchig spindelförmig, ziemlich festschalig, wenig durchscheinend, schwach glänzend; die oberen Umgänge gelb- braun, die mittleren bläulich oder rötlichgrau, der letzte bräunlichgelb; der letzte Umgang ist gegen den vorletzten etwas abgesetzt, indem derselbe schmäler wird und so eine halbmond- förmige Zone am vorletzten Umgang glänzend und dunkelrotbraun, wie die inneren Schichten des Gehäuses, erscheint. Diese Erscheinung wird sonst nur bei vorzeitiger Bildung der Mündung beobachtet, doch liegen mir zwei voll- kommen übereinstimmende Exemplare vor, welche auch mit der Abbildung und Beschrei- bung Küsters übereinstimmen. Die Skulptur besteht aus feinen, undeutlichen Zuwachsstreifen, welche am Nacken in verhältnismässig scharfe, ziemlich weitläufige und etwas ungleichmässige Rippenstreifen übergehen. Das Gewinde besteht aus 9 langsam zunehmenden, schwach gewölb- ten, durch eine seichte Naht geschiedenen Um- gängen; der letzte ist plötzlich verschmälert, und besitzt am Nacken einen abgerundeten, durch eine seichte Furche begrenzten Basalkiel. Die ovale, etwas unregelmässige Mündung ist im Gaumen hell bräunlichgelb, der tiefe und weite Sinulus etwas hinaufgezogen, der Mund- saum ist sehr kurz ausgebreitet, die Insertionen desselben weit getrennt und durch einen dünnen Kallus verbunden. Der Schliessapparat ist gut entwickelt, die hohe Oberlamelle fällt vorn in kurzem Bogen zum Mundsaum ab, hinten reicht dieselbe allmählich abfallend über den Beginn der Spirallamelle hinaus; die hohe Unterlamelle springt winkelig in der Mündung vor, verläuft dann wenig schief, erreicht aber den Mundsaum nicht; dieSpindelfalte wird nur bei etwasschiefem Einblick in die Mündung sichtbar, Die Prinzipal- falte beginnt in der rechten Laterallinie und endigt vorn dem Mundsaum ziemlich genähert; die obere Gaumenfalte und die Basalfalte sind kurz und von aussen undeutlich sichtbar, zwischen beiden verläuft die als niedrige, un- deutlich begrenzte Schwiele entwickelte Mond- falte in dem Raume zwischen mittlerer Dorsal- linie und rechter Laterallinie, jedoch der letzteren mehr genähert; eine Suturalfalte ist nur schwach entwickelt und von aussen undeutlich sichtbar. HH, D=2,5 mm. Fundort: meine Exemplare stammen angeb- lich von Ragusa, dürften dort vom Meere an- geschwemmt sein und vielleicht aus Albanien stammen, da diese Art in letzter Zeit nicht wieder gesammelt wurde. Es ist möglich, dass diese Art auf abnormen Exemplaren beruht, dann ist aber die Übereinstimmung meiner und der Exemplare Küsters jedenfalls merkwürdig, auch ist es mir nicht gelungen, nähbere Be- 14 Tafel 607. ziehungen derselben zu einer bekannten Art nachzuweisen. 114. Alopia (Agathylla) regularis L, Pfeiffer. Taf. 607, Fig. 381—383. Olausilia regularis L. Pfeiffer in Malak. Bl, v. 8, ». 170, Taf. 3, Fig. 12—13, 1861 und Mon. Hel. v. 6, p. 438, 1868. Olausilia walderdorffi Walderdorff, Verhand- lungen der zoolog.-botan. Ges. p. 507, Wien, 1864. Olausilia Agathylla lepida Westerlund Fauna v. 4, p. 110, 1884. Gehäuse turmförmig oder schlank spindel- förmig, kaum glänzend bis matt, ziemlich dünn- schaligund durchscheinend;; rotbraun mit weissen Rippen, feinem weissen Nahtfaden, gelbbrauner Spitze, oder wenn die opake Oberflächenschicht besser entwickelt ist, auch auf den Zwischen- räumen blaugrau oder rötlichgrau getrübt. Die Skulptur besteht aus regelmässigen, ziemlich dichten, geraden und nahezu senkrechten, weis- sen und ziemlich scharfen Rippen, welche auf den oberen Umgängen dichter und feiner werden, auf der Spitze erlöschen; am letzten Umgange werden die Rippen häufig kräftiger, weitläufiger und wellenförmig gebugen. Das Gewinde be- steht aus 8!/a—11 nahezu flachen, durch eine kaum eingedrückte Naht geschiedenen Um- gängen; der letzte ist etwas verschmälert, vor der Mündung gelöst, so dass die Mündung hals- artig vorgezogen ist und unten zurückweicht; neben dem Nabelritz befindet sich ein schwacher bis undeutlicher, durch eine seichte Furche be- grenzter Basalkiel.e. Die birnförmige Mündung ist oft gegen die Gehäuseachse schief gestellt; so dass der tiefe und weite Sinulus nach aussen gedreht erscheint; der Gaumen ist heller oder dunkler gelbbraun gefärbt, der gelbbraune Mundsaum ausgebreitet, zusammenhängend und gelöst. Der Schliessapparat ist gut entwickelt. Die niedrige Oberlamelle erreicht vorn den Mundsaum oder endigt demselben sehr genähert und ist hinten allmählich abfallend über den Beginn der Spirallamelle hinaus verlängert; die Spirallamelle endigt hinten einfach und rasch abfallend vor der Unterlamelle; die hohe Unter- lamelle springt winkelig in der Mündung vor, verläuft dann wenig schief und endigt dem Mundsaume genähert; eine Parallellamelle ist nur schwach entwickelt. Die ziemlich kurze Prinzipalfalte beginnt etwas hinter der mittleren Dorsallinie und endigt entfernt vom Mundsaume; dieobere Gaumenfalte ist nur im kurzen, hinteren Aste entwickelt und mit der Mondfalte ver- bunden; die Mondfalte ist als niedrige stumpfe Leiste entwickelt, liegt hinter der mittleren Dorsallinie und stellt mit der oberen Gaumen- falte einen nach hinten konkaven Bogen dar; die Basalfalte stellt nur ein Knötchen am unteren Ende der Mondfalte dar; die Spindelfalte tritt deutlich hinter der Unterlamelle vor, erreicht jedoch den Mundsaum nicht; die Suturalfalte ist schwach entwickelt und von aussen nur un- deutlich sichtbar. Das Sförmig gebogene Clausilium mit ziemlich breiter, seicht rinnen- förmig gehöhlter Platte ist vorn spitz ausge- zogen. H=12—17, D=2,3—2,5 mm. Fundorte: die Felswände bei Morigno-Mo- rinje, Gliuta, Dobrota und ÖOrahovac in der Bocche di Catiaro. Agathylla lepida Westerlund ist nach dem Vergleiche mit einem ÖOriginalexemplar des Autors mit vorstehender Art vollkommen identisch. 115. Alopia (Agathylla) regularıs wal- derdorffi L. Pfeiffer. ER walderdorffi Pfeiffer in Malac. Bl. v. 8, p. 170, 1861, Mon. Hel.'v. 6, Ri 438, 18658, nec Walde, dorff. Das Gehäuse kleiner, bauchiger spindelförmig, mit 9!/g,—10!/, deutlicher gewölbten Umgängen; der letzte ist vor der Mündung kürzer gelöst; die Ober- und Unterlamelle sind niedriger, die Mondfalte und die untere Gaumenfalte undeut- lich bis obsolet; die übrigen Verhältnisse wie bei der typischen Form. H=12—14, D=2,5—3 mm. Fundort: Risen in der Bocche di Cattaro. Der etwas abgeschwächte Schliessapparat, sowie die kürzere und etwas mehr gedrungene Form kennzeichnen diese Form als Höhenform. 116. Alopia (Agathylla) regularis ca- stellastuana n. Taf. 607, Fig. 384. Olausilia walderdorffi var. laevigata W alder- dorff Verhandlungen der k. k. zoolog. botan. Ges. p. 507, Wien 1864, Das Gehäuse bauchiger spindelförmig mit 81/a—9!/a deutlicher gewölbten Umgängen; der letzte ist vor der Mündung weniger gelöst, der Basalkiel deutlicher; die Skulptur besteht aus weitläufigen und stumpfen Rippchen; die übrigen Verhältnisse wie bei der typischen Form. H=11,5—14, D=2,5-2,8 mm. Fundort: Calugerac bei Castellastua südlich von Cattaro. Tafel 610, 608. 15 117. Alopia (Agathylla) biloba Sturany et A. J. Wagner. Taf. 610, Fig. 205—407 a—c. Alopia (Agathylla) biloba Sturany et A. J. Wagner, Über schalentragende Mollusken aus Albanien, in Denkschriften der K. Akad. Wien, 1914. Gehäuse schlank spindelförmig, ziemlich dünnschalig und durchscheinend, leicht glänzend, rotbraun oder gelbbraun mit helleren bis weissen Rippchen. Die Skulptur besteht aus feinen, scharfen, ziemlich weitläufigen und etwas schiefen Rippchen, welche auf den oberen Umgängen feiner, diehter und mit dem Gehäuse gleich- farbig, auf den mittleren Umzängen heller bis weiss gefärbt, auf dem letzten leicht wellen- förmig gebogen und etwas ungleichmässig werden. Das Gewinde besteht aus 9— 10 leicht gewölbten, durch eine deutlich eingedrückte Naht geschiedenen Umgängen; der letzte ist entlang der Prinzipalfalte wulstig angeschwollen, vor der Mündung kurz gelöst; neben dem Nabelritz befindet sich ein abgerundeter, aber deutlicher und durch eine seichte Furche be- grenzter Basalkiel. Die birnförmige Mündung ist ein wenig schief zur Gehäuseachse, der tiefe und weite Sinulus deutlich hinaufgezogen, der Gaumen gelbbraun; der kurz ausgebreitete, bräunlichgelbe Mundsaum ist zusammenhängend und gelöst. Der Schliessapparat ist gut ent- wickelt; die hohe Unterlamelle fällt ziemlich steil zum Mundsaum ab und erstreckt sich hinten allmählich abfallend bis über das vordere Ende der Spirallamelle; die Spirallamelle ist im hinteren Teile stärker erhoben, fällt hier steil ab und endigt einfach vor der Unterlamelle; die hohe Unterlamelle springt winkelig in der Mündung vor, verläuft dann horizontal und geht in den Mundsaum über; die Spindelfalte ist bei senkrechtem Einblick in die Mündung kurz hinter der Unterlamelle sichtbar; die Prinzipal- falte beginnt im Raume zwischen rechter Lateral- und mittlerer Dorsallinie und endigt entfernt vom Mundsaum; die obere Gaumenfalte ist kurz und divergiert mit der Prinzipalfalte, die längere Basalfalte verläuft entlang der Furche über dem Basalkiel und ist am oberen Rande wulstig ver- dick, als Rudiment der sonst obsoleten Mondfalte; die schwach entwickelte Suturalfalte ist undeutlich, die Parallellamelle als dünne, feine Leiste vorhanden. Das S förmig gebogene Clausilium besitzt eine breite, flachrinnenförmig gehöhlte Platte und ist vorn tief ausgerandet, wodurch ein längerer, spitz ausgezogener Spindel- lappen und ein kürzerer, abgerundeter Aussen- lappen gebildet wird. H=11—-13, D=1,8—2 mm. förmig, rotbraun und glänzend. Sexualorgane: der Penis mit ziemlich langem, am hinteren Ende verjüngtem Appendix und sehr kurzem, undeutlich zweiarmigem Muse, retractor ; die rundliche Samenblase ist deutlich gegen den Blasenkanal abgesetzt, das Divertikel des Blasen- stiels so lang wie der Blasenkanal. Fundorte: Umgebung von Skutari Vaudeni am Drin in Nordalbanien. Diese Art steht der A. (Agathylla) goldı Walderdorff am nächsten und unterscheidet sich von dieser durch das hornfarbene, durch- scheinende Gehäuse mit deutlich gewölbien Umgängen, den Mangel einer opaken Ober- flächenschicht, die scharfen Rippchen, den über der Prinzipalfalte aufgetriebenen Nacken, den deutlichen Basalkiel, den weniger tief liegenden Schliessapparat und das vorn tiefer ausgerandete, deutlich zweilappige Clausilium. und 118. Alopia (Agathylla) biloba merdi- tana Sturany et A. J. Wagner. Taf. 610, Fig. 408. Alopia (Agathylla) biloba merditana Sturany et A. J. Wagner, Über schalentragende Mollusken aus Albanien, in Denkschriften der K. Akad. Wien, 1914. Das bauchig spindel- Das Gewinde besteht aus 9—9'/a stärker gewölbten, langsamer zunehmenden Umgängen; der letzte ist vor der Mündung kürzer gelöst; die Skulptur besteht nur aus undeutlichen, sehr feinen Zuwachs- streifen, welche am Nacken in feine, ziemlich dichte Rippenstreifen übergehen; die übrigen Verhältnisse wie bei der typischen Form. = 10 11.5, D—2:;5 mm, Fundort: Fandi bei Oroshi in Nordalbanien. Gehäuse grösser, 119. Alopia (Agathylla) armata Küst. Taf. 608, Fig. 387— 389. Clausilia armata Küster, Mon. Olaus. p. 22, Taf. 2, Fig. 8-10, 1847. Gehäuse spindelförmig-zylindrisch, ziemlich dünnschalig und etwas durchscheinend, matt; gelbbraun bis rotbraun mit weissen Zuwachs- streifen und Rippen. Die Skulptur besteht nebst feinen Zuwachsstreifen aus hohen, wulstig ab- gerundeten, häufig etwas wellenförmig gebogenen Rippen, welche auf der Spitze vollkommen er- löschen, auf den oberen Umgängen dichter und schwächer, auf den mittleren und unteren Um- gängen weitläufig stehen und die Zuwachsstreifen schief kreuzen. Das verhältnismässig dicke und stumpfe Gewinde besteht aus 8'/,—9!/2 leicht gewölbten, durch eine seicht eingedrückte Naht geschiedenen Umgängen; die Naht ist durch 16 Tafel einen feinen, weissen, entsprechend den Rippen wellenförmig. gebogenen Faden berandet; der letzte Umgang ist vor der Mündung kurz gelöst, neben dem Nabelritz stumpf und undeutlich ge- kiel. Die kurz birnförmige Mündung ist im Gaumen hellgelbbraun, der weite und ziemlich tiefe Sinulus hinaufgezogen; der dünne, bräun- lichgelbe Mundsaum ist gut ausgebreitet, zu- sammenhängend und gelöst. Der Schliessapparat ist gut entwickelt; die ziemlich niedrige Ober- lamelle erreicht vorn den Mundsaum nicht und erstreckt sich hinten nur eine kurze Strecke über den Beginn der Spirallamelle; die Spiral- lamelle ist am hinteren Ende mehr erhoben und endigt einfach vor der Unterlamelle; eine Parallellamelle ist undeutlich; die Unterlamelle springt in flachem Bogen in der Mündung vor, verläuft dann schief nach abwärts und endigt entfernt vom Mundsaum; die Spindelfalte ist bei senkrechtem Einblick in die Mündung nur kurz sichtbar. Die Prinzipalfalte beginnt etwas hinter der mittleren Dorsallinie und endigt dem Mundsaum ziemlich genähert; die obere Gaumen- falte ist nur im hinteren Aste entwickelt, kurz und mit der Mondfalte verbunden; die Mond- falte verläuft etwas schief in der mittleren Dorsallinie, ist als niedrige, undeutlich begrenzte Leiste entwickelt und besitzt am unteren Ende einen kurzen Fortsatz als Rudiment der Basal- falte; die Suturalfalte ist undeutlich. Das S förmig gebogene Clausilium besitzt eine schmale, seicht rinnenförmig gehöhlte Platte, welche vorn in eine abgerundete, stumpfe Spitze ausgezogen ist. H=13—18, D=3,3—3,5 mm. Fundorte: östliche Hänge des Biokovo-Ge- birges in der Umgebung von Imotski in Süd- dalmatien; die Fundortsangaben Spalato und Klissa dürften unrichtig sein. 120. Alopia (Agathylla) viperina Wes- terlund. Taf. 610, Fig. 412—413. Clausilia (Agathylla) viperina Westerlund Sy- nopsis Mollusc. ex typo Clausilia Drap. ». 94, St. Petersburg, 1901. Gehäuse turmförmig mit verhältnismässig stumpfer Spitze, ziemlich festschalig durch- 610. scheinend, wenig glänzend bis matt; rotbraun, auf den mittleren und unteren Umgängen iu Striemen und Flecken,also unregelmässig blaugrau getrübt. Die Skulptur besteht aus verhältnis- mässig kräftigen, aber stumpfen, mit dem Gehäuse gleichgefärbten und schiefen Rippen, welche auf den oberen Umgängen dichter und schwächer, auf den unteren weitläufiger, am Nacken schärfer sind. Das Gewinde hesteht aus 9 nahezu flachen, langsam zunehmenden Umgängen, welche durch eine kaum eingedrückte, durch einen sehr dünnen und undeutlichen Faden bezeichnete Naht geschieden werden; der letzte ist nach unten zu kaum verschmälert, vor der Mündung nicht gelöst; neben dem Nabelritz ein abgerundeter, aber deutlicher Basalkiel,. Die kurz ovale Mündung ist im Gaumen bräunlichgelb, der breite, ziemlich tiefe Sinulus kaum hinaufgezogen; der kurz ausge- breitete, bräunlichgelbe Mundsaum ist zusammen- hängend, angelötet, oder kurz gelöst. Der Schliessapparat ist gut entwickelt; die ziemlich erhobene Oberlamelle fällt vorn in kurzem Bogen zum Mundsaum ab, ohne den Rand des- selben zu erreichen, hinten reicht dieselbe über das vordere Ende der Spirallamelle hinaus; die Unterlamelle tritt in niedrigem Bogen in die Mündung und verläuft dann etwas schief gegen den Mundsaum und endigt an demselben mit einem schwachen Knötchen. die Spindelfalte wird nur bei schiefem Einblick in die Mündung kurz sichtbar; die Prinzipalfalte beginnt im Raume zwischen rechter Laterallinie und mitt- lerer Dorsallinie und endigt entfernt vom Mund- saum. Die obere Gaumenfalte ist nur in einem kurzen hinteren Aste entwickelt, welcher mit der Mondfalte verbunden ist; die Mondfalte ist als flache, undeutlich begrenzte Schwiele ent- wickelt, welche in der mittleren Dorsallinie liegt; eine Basalfalte und die Suturalfalte sind nicht sichtbar. Das Clausilium mit verhältnis- mässig breiter, flachrinnenförmig gehöhlter Platte ist vorn zu einer stumpfen Spitze aus- gezogen. H—=11, D=2, mm. Fundort: Sabioncello. Mons vipera auf der Halbinsel Rossmaessler, lconographte. N. F. XX1. 107.394. Im | \ ER | 63 x Pr N SIDE SEES RE = E FI Werner u.Wintern, Frankhart“M. 1-5. Alopia (Herilla) dacica neglecta Brancs, 1. Muskelbündel des Retraktoren- systems, 2. Verdauungstrakt, 3. Kiefer, 4. Radula, 5. Sexualorgane. — 6-7. Alopia (Oristataria) eylindrelliformis Bgt.von Brumana am Libanon. — 8. Alopia ( Alopia) bielzi Pfr. von Vajda Hunyad. — 9. Alopia (Albinaria) chia Bitg. von Nikaria. 20. Clausilia (Clausilia) laminata Mont. aus dem Mürztal. N TREE en 4 \ us [en aa vor “ Werner u.Winter. FrankfurtM. 11. Alopia (Medora) kutschigi K. von Sabbioncello. — 12. Alopia (Agathylla) exarata Jem. von Rogotin a Narenta. — 13. Delima (Delima) decipiens Rm. ron Obrovac. — 14. Delima (Siciliaria) septemplicala prasina A. Schm. von Palermo.‘ 15. Radula von Dilataria marcki Pfr. von der Visocica. u. 01: Op a NE ah Ri Werner u.Winter, Frankfurt M. 16. Serbica transiens Mlidff. von Nis in Serbien. — 17. Dilataria marcki Pfr. von der Visocica. — 18. Delima (Carinigera) eximia Mlldff. von Nis in Serbien. 19. Phaedusa (Stereophaedusa) japonica Orosse aus Japan. — 20. Papillifera solida Drap. vom Monte Argentaro. v2 Taf. 574. Werner uWinter, Frankfurt“. 91. Isabellarıa lophauchena Siurany von Ostrovo in Macedonien. — 22. Pleioptychia cilieica ul von Bis ım Crlicien. — 23. Oligoptychra laevieollis tocatensis aegele von Tocat. — 24. Papıllifera bıidens L. von Venedig. a PEN Rossmaessler, lIconographie. N. F. XX1T. aD. Werner u.Winter, Frankfurt%M. E: 25. Gracıiliaria filograna Rm. von Kapfenberg. — 26. Fusulns varians 0. Pfr. | von Kapfenberg. — 27. Alinda biplicata Mont. von Nis in Serbien. — 28. Balea At perversa L. von Wernigerode a. Harz. kossmaessler, Iconographie. N. F. XX]. E) N Tr \ Urs i | Werner u.Winter, Frankfurt&M. 29. Reinia variegala A. Ad. von Japan. — 30. Alinda (Jdyla) vetusta Rm. von ve Jablanica. — 31. Pirostoma densestriata Rm. von Kapfenberg. — 32. Uncinaria elata km. von Kronstad!. — 533. Laminifera pauli Mab. aus den Pyrenäen. 2 N, % Bu » 2 ER: = . Rossmaessler, Iconographie.. N. F. XXL Taf. 577. Werner u.Winter, Frankfurt ®M. : 34. Sexnalorgane von Alopia (Alopia) glauca Bielz vom Cialho, Moldau. 35, 36. Alopia (Alopia) glauca Bielz vom Nagy Hagymas. — 37. Alopia (Alopia) glauca Bielz vom Rareul bei Kimpolung. — 38. Alopia (Alopia) canescens Charp. vom Csukas. — 39, 40. Alopia (Alopia) canescens Charp. vom Pirosca. — 41,42. Alopia (Alopia) canescens costata Kimak. vom kleinen Dobromir. + & I - N 2 * D . ü ” e ’ - : I, “ 2 & N Er % KRossmaessler, lconographie. N. F. XXI. Taf. 578. Werner u.Winter, FrankfurtM. 43, 44. Alopia ( Alopia) canescens striaticollis Kimak. vom Teszla. — 45. Alopia (Alopia) canescens nefaria Kimak. von der Bratocia. — #6. Alopia (Alopia) canescens costata Kimak. vom Coltin Natre. — 47. Alopia ( Alopia) haueri Bielz vom Donghavas Westhang. — 48. Alopia (Alopia) haueri Bielz von der Magura mare. — 49,50. Alopia (Alopia) canescens costata Kimak. vom Piatra laptelni. 51,52. Alopia (Alopia) canescens caesarea Kımak. aus-dem Döblentale. — 53. Alopia (Alopia) canescens valachiensis Btig. aus dem Telejnutale, Rossmaessler, Iconographie. N. F. XXIT. Taf. 579. Werner u.Winier. Frankfurt%M. 54-56. Alopia (Alopia) canescens valachiensis Btig. aus dem Telejnutale. 57-59. Alopia (Alopia) adventicia Kimak. vom Piatra mare. — 60-63. Alopia (Alopia) adventicia mutabılis Kimak. vom Piatramare. — 64-66. Alopia ( Alopia) canescens deubeli Kimak. aus dem Garcinbachtal. Rossmaessler, Iconographie. N. F.XX17. Taf. 580. Ks Werner u..Winter, FrankfurtSM. 67-68. Alopia (Alopia) adventicia glabriuscula Kimak. vom Piatramare. 69-71. Alopia ( Alopia) adventicia regalis M. Bielz aus dem Tömöstale. — 72. Alopia (Alopia) adventicia mathildae Kimak. aus der Taminaschlucht. — 73-75. Alopia (Alopia) adventicia proclivis Kimak. vom Schullergebirge. — 76-79. Alopia (Alopia) adventicia wagneri Kimak. vom Ürucn mare. ich ie Rossmaessler, Iconographie. N. F. XXI. Taf. 581 Werner u.Winter, Frankfurt M. 80-83. Alopra (Alopia) lactea Bielz von Morar am Bucsecs. — 84-86. Alopia (Alopia) lactea bipalatalis Kimak. vom Bucsecs. — 87-88. Alopia (Alopia) lactea straminicollis Charpentier vom Bucsees. Rossmaessler, Iconographie. N. F.XXT. Taf. 582. 933 96 ae ME En Te al Werner u.Wintes Frankfurt %M 89-90. Alopia (Alopia) lactea straminicollis Charpentier vom Bnecsees. 91, 92. Alopia (Alopia) lactea monacha Kimak. vom Bucsecs. — 93-95. Alopıa (Alopia) lactea schmidti Kimak. vom Schullergebirge. — 96-98. Alopia (Alopia) lactea plumbea kossmässier vom Kapellenberg bei Kronstadt. _— kossmaessler, Iconographie. N. F. XX1. Taf. 583. 100 nn, 101 5, Ga £ ) } £ a a Mr FAU Dal n Rs Pr FRESSZ $ a 1 el ( % \ ER, y Rs Salz ON I Pu we. IR ZA VA \ f; us, A Mr HR Al / \ N 7 i: 1 / IN | Y St & p Re ar } ı ne i | Vg 7) SER kr; Ti nn \ 102 103 H iR 7 108 _ j: w # Er 8 N a 4 107° N 106 \ rm. 105 (\\ & Werner u Winter, Frankfurt®M. 99. Alopıia ( Alopia) canescens nefaria Kimak. — nefasta Kimak. von der Bratocia. 100. Alopia (Alopia) lacteq plumbea Rm., Sexualorgane, vom Kapellenberg bei Kronstadt. — 101-102. Alopia (Alopia) lactea livida Mke. sinistrorsa = Alopia nıza novalıs Kimak. vom Coltin Bucsoi. — 103-104. Alopia (Alopia) jnlii n. vom berge Vulkan. — 105. Olausilium von Alopia fussiana Bielz von Stina Vleduski. 106. Clausilinm von Alopia fussiana insignis Bielz aus der Orepaturaschlucht. 107-108. Clausilium von Alopıa fussiana lischkeana Chrp. aus der ob. Rinschlucht. - Zry < 1 N fi AN ; x 3 1 Y & RR: f j R e i ir er 3 [2 | “. { N sr Kossmaessler, Iconographie. N. F. XXJ. Werner u.Winter, Frankfurt“ M. 109-112. Alopia (Alopia) fussiana Bielz von der Spitze des Königstein. — 113-115. Alopia (Alopia) fussiana insignis Bielz aus der Örepaturaschlucht. — 116. Alopia (Alopia) fussiana diabolina Kimak. von Mora drakului. — 117. Alopia (Alopia) fussıana polita Kimak. vom Coltin Kepetzini. — 118. Alopia (Alopia) fussiana violacen Kımak. vom klein. Königstein. — 119. Alopia (Alopia) fussiana grandis Kımak. vom Turnu am Königstein. u Rossmaessler, Iconographie. N. F. XXI. Werner u.Winter, Frankfurt“ M. 120-122. Alopia (Alopia) fussiana lischkeana Chrp. dextrorsa aus der ob. Rin- schlucht. — 123-126. Alopia (Alopia) fussiana lischkeana Chrp. sinistrorsa aus der ob. Fiuschlucht. — 127-128. Alopia (Alopia) fussiana boettgeri Kimak. aus der unteren Rinschlucht, forma dextrorsa et sinistrorsa. — 129. Olausilium von Alopia /ussiana diabolina Kimak. — 130. Clausilium von Alopia fussiana violacea Kimak. Jen Sat Win ' y ö % “OR ’ u, N b nt “ r \ ‚ \ \ x . \ . ee & r | - . . / Rossmaessler, Iconographie. N. F. XX1. Werner u Winter, Frankfurt %M. 131-134. Alopia (Alopia) fussiana subita Kimak. vom Coltin Fililor. — 135-138. Alopia (Alopia) fussıana elegans Bielz aus dem Dumbovitioratal. — 139-141. Alopia (Alopia) fussiana subcosticollis A. S. vom Ooltin Galbinaris. — 142-145. Alopia (Alopia) fussiana maxima A. S. von der Spitze der Magura. / a PX 3 - | R I Pe), n o = . f . Su DR .- r Fan 2 2 = . 4 L Er a R N Teossmaessler, Iconographie. N.-F. XX1. Zar: 381. Werner u.Winter, Frankfurt®M. 146-150. Alopia (Alopia) fussiana meschendorferi Bielz vom Zeidner Berg. — 151-155. Alopia (Alopia) fussiana bogatensis Bz. von Almäs. — 156-157. Clau- silıum von Alopia asian boettgeri Kimak. Rossmaessler, Iconographie. N. F. XX1T. Taf. 588. Werner u.Winter, FrankfurtM. 158-159. Alopia (Alopia) fussiana angustata Bielz von Ober-Venetie. — 160-162. Alopia (Alopia) jickelii Kimak. von Kimpu Sirului. — 163-164. Alopia (Alopia) Jickelii vicina Kimak. von Repede. — 165-167. Alopia (Alopia) jickelii occıden- talıs. Kımak. von Piatra Sipotulni. — 168-170. Alopıa ( Alopia) jickelil occidentalis von Pıiatra rosia. — 171. Olausilium von Alopia Jickelii Kimak. von Kimpu Mielulni. 3: 3) ae 77 9 a ee Rossmaessler, Iconographie. N. F. XXT. Werner u Winter, FrankfartM. 172-174. Alopia (Alopia) bielzi Pfr. von Vajda Hunyad. — 175-176. Alopia (Alopia) bielzi media Bielz von Mada. — 177. Alopia ( Alopia) bielzi media Bielz von Intregald. — 178. Alopia (Alopia) bielzi clathrata Rm. von Torda. — 179. Alopia (Alopia) bielzi clathrata Km. von Szadelö. — 180-185. Alopia (Herilla) durmitoris Bttg. vom .Süd-Durmitor. koossmaessler, lconographie. N. F. XXT. Werner u.Winter, Frankfurl®M. 186-188. Alopia (Herilla) pavlovici n. von Fojnica. — 189-191. Alopia (Herilla) frescavicensis n. von der Trescavica. — 192-195. Alopia (Herilla) excedens pseudalopia n. von der Ivica bei Fojnica. — 196-199. Alopia (Herilla) excedens btig. aus der Golubinjaschlucht. — 200. Alopia (Herilla) excedens jabukica Bitg. von Andrijevica. kossmaessler, Teonographie. DOW 201 202 203 204 205 Werner u.Winter, Frankfurc®M 201-202. Alopia (Herilla) excedens jabukica Btty. von Andrijevica. — 203-204. Alopia (Herilla) excedens . violascens Mlldff. von Savnıki. — 205-207. Alopia (Herilla) guieciardi Roth vom Parnass. — 208-212. Alopia (Herilla) exornata n. vom Durmitor. — 213. Alopia (Herilla) ziegleri K. von Nevesinje. — 214-216. Alopia (Herilla) ziegleri K. von Jablanica. ni Ca re‘ r rn wu) A un + Zeossmaessler, Iconographie. N. F. XX1. 207.322, en ar ET N ee A ET, vrerner 2.1WVinler, Prarkturl A 217-222. Alopia (Herilla) ziegleri K. von der Treskavica. — 223. Alopia (Herilla) ziegleri K. von Mostar. — 224-226. Alopia (Herilla) ziegleri Ijubienicensis n. vom Koinsko polje. — 227-229. Alopia (Herilla) ziegleri zabuljensis A. J. Wagner | von Cabulja pl. Rossmaessler, Iconographie. N. F. XX1T. 707.993. 233 Werner u. Winter, Frankturt;M. 230-231. Alopia (Herilla) illyrica Mlldff. ron Savniki. — 232-235. Alopia (Herilla) illyrica oribates Stur. vom Groblje Pass. — 236-240. Alopia (Herilla) illyrıca plasensis n. von der Plasa. Feossmaessler, Iconographie. N. F. XXT. Taf. 594. Werner u. Winter Frankfurt M. 241-244. Alopia (Herilla) illyrica medoroides n. von der Plasa. — 245-248. Alopia (Herilla) dacica Pfr. von Orsova. — 249-253. Alopia (Herilla) dacıica perfecta n. von Visegrad im Drinatal. A { ” RL \ ’ Rossmaessler, lconographie. N. F. XX1. Taf. 595. 254-257. Alopia (Herilla) accedens Mlldf. von Ravanica in Serbien. — 258-260. Alopia (Herilla) accedens neglecta Brancsik a. d. Miljackatale bei Sarajevo. — 261-263. Alopıia (Herilla) accedens discreta n. a. d. Sutjeskaschlucht bei Plevlje. — 264-65. Alopia (Hevilla) accedens discreta n. von Rudo im Limtal. — 266-68. Alopia (Herilla) accedens limana Bttg. von Hisardzik bei Prijepolje. Rossmaessler, lconographie. N. F. XXI. 207.380. 270 271 269-271. Alopia ( Herilla bosniensis Pfr. von SInin in Croatien. — 272-275. Alopia (Herilla) bosniensis travnicana Brancsik v. d. Krunova bei Travnik. — 276-277. Alopıa ( Herilla) bosniensis gastron n. vom Botun am Durmitor. — 278-279. Alopia (Herilla) bosniensis plivae Brancsik von Jajce in Bosnien. — 280. Alopia ( Herilla) bosniensis brandisi Brancsik von Travnik. TEE Rossmaessler, Tconographie. N. F. XX1. ET ER 281-283. Alopia (Herilla) bosniensis brandisi Branesik v. Travnik, kleine Höhle. 284-286. Alopia (Herilla) bosniensis gastron n. vom Koinskopolje am ÜOelebic in Bosnien. — 287-290. Alopia (Medora) albescens Menke a. d. Schlucht Vranja hei Lupoglava in Istrien. Kr ‚Rossmaessler, Iconographie. N. F. XXT. | Taf. 598. 291° IFyA Fe} Mn = 1 pr :Q 7 Werneru. Winter Frankfurt N 291-294. Alopia (Medora) albescens istriana Küst. von San Stefano in Istrien. 295-297. Alopia (Medora) gracıliformis Pfr. von Slap a. d. Kerka. — 298-300. Alopıa (Medora) graciliformis clissana Brancsik von Clissa bei Spalato. Werner u. Winter, Frankfart®M. 301-304. Alopia (Medora) agnata Küsı. von Krusevo in Dalmatien. — 305. Alopia (Medora) agnata cognata Bttg. von Ostaria in Croatien. — 306. Alopia ( Medora) graciliformis troglavensis A. J. Wagner von Troglav-Poljanice i. d. Dinar. Alpen. 307-309. Alopia (Medora) macarana brusinae Brus. von Bilisane. — 310-311. Alopia (Medora) agnata barbieri Pfr. von Sklop bei Srb in Croatien. Kossmaessler, Iconographie. N. F. XXT. Taf. 600. & 37 SE TREE i { } | i — j Y % nf | ' an 4 | f' 1 ! \ | \ | (7) £ Ä | I 312-314. Alopia (Medora) macarana eris Pfr. Biokovo-@ebirge bei Duare. — 315-319. Alopia (Medora) macarana Rssm. vom Biokovo-Geb. b. Makarska. — 320. Alopia (Medora) macarana stenostoma Rssm. vom Biokovo-@ebirge bei Makarska. 321-322. Alopia (Medora) macarana pliculosa Wstld. vom Imotski. Taf. 601. . | 325-324. Alopia (Medora) macarana pliculosa Wstld. von Imotski. — 325-328. Alopia (Medora) almissana Küst. von Duare bei Almissa. — 329-331. Alopia (Medora) dalmatina Rssm. von Vryorac. ’% Rossmaessler, lconographie. N. F. XXI. Taf. 602. Werner u.Winter; FrankfartM. 392-334. Alopia (Medora) dalmatina ingrossata A.Schm. v. Pridvorje im Canahltal. 335-338. Alopia (Medora) dalmatina matulici Stur. von Tusi bei Trebinje. — 839. Alopia (Medora). dalmatina dorsoplicata A. J. Wagner vom Podvelez bei Mostar. — 340. Alopia (Medora) kutschigii Küst. von Drvenik. Werner u Win ter, Frankfurt®,M. Taf. 604. Venen ee Werner u.Winter, Frankturt M. 94 Taf. 605. EN. AN 7T, ie lconographi ? Rossmaessler 360 361 u 1. %. 362 3068 308 ? / © D] a 2 ssmaessler, Jeonographie. N. F. XXN. ‚ Werner .Winter Frankfurt M Rossmaessler, lconographie. N. F. XXIT. oS 2 S 3 = S : S F N | R SS SI S Sn SS u 6) | xH an} & | = I RN 7 389 > «) Rossmaessler, Iconographie. N. F. XXIT. XXI. Y Taf. 609. kossmaessler, lconographie. N. F >= = =, we ee E 1% PR ja S | F an R = ! "= 1 es S HERZ | S J I= Fl IS F & R= E # ut K Po | er & 401 im nnd nn nn nn nn nn nn m Rossmaessler, Iconographie. N. F. AXU. Taf. 610. IE en I an BR 7 en in na a ea IE | | | | | \ I | | 409° D