1 u 2 dl: G 2Yy 7] Division of Mollusks Sectional Library LER > 6, r „ “> Fi BEITRÄGE NOLLUSKENFAUNA DES ORIENS. -H. ROLLE ı» Dr. W. KOBELT. MIT DREISSIG TAFELN. WIESBADEN. C. W. KREIDEL’S VERLAG. 1895 —1897. ICONOGRAPHIE DER LAND- «SÜSSWWASSER-NOLLUSKEN MIT VORZÜGLICHER BERÜCKSICHTIGUNG ; DER EUROPÄISCHEN NOCH NICHT ABGEBILDETEN ARTEN VON E. A. ROSSMÄSSLER, FORTGESETZT VON Dr. W. KOBELT, Sache NEUE FOLGE. ERSTER SUPPLEMENT-BAND: H, ROLLE uno W. KOBELT, BEITRÄGE ZUR MOLLUSKENFAUNA DES ORIENTS, MIT DREISSIG TAFELN. SMITHSONIAY 06T 29 1997 _ LIBRARIES WIESBADEN. C. W. KREIDEL’S VERLAG. 1895—1897. Reise-Bericht von Hermann Rolle. Da meine Reise sich zum guten Theil in Gegenden bewegte, welche noch zu den wenig bekannten gehören und aus denen auf den gebräuchlichen Atlanten wenig Details verzeichnet sind, halte ich es für zweckmässig, hier einen kurzen Bericht darüber vorauszuschicken, welcher die Orientirung erleichtern wird. Schon lange war es meine Absicht, der Insel „Cypern“ einen Besuch abzustatten, um die Schneckenfauna der berühmten Weininsel kennen zu lernen. Mein Freund Herr Dr. W. Kobelt bewog mich aber, gleichzeitig den concho- logisch noch fast gänzlich unbekannten Südrand von Kleinasien als weiteres Forschungsgebiet mitzunehmen und ging mir in dankenswerther Weise mit Rathschlägen und Plänen an Hand. Am 15. März vorigen Jahres reiste ich von Berlin nach Constantinopel ab, schiffte mich auf einem der regulären Lloyd-Dampfer ein und landete Anfangs April auf dem ersehnten Cypern, in der Küsten-Hauptstadt Larnaca. Larnaca selbst liegt in einer sandigen und kahlen Ebene und bietet an Schnecken nichts besonderes. Wie überall an den Meeresküsten ist auch hier Helix pisana Müll. in unheimlichenMassen vertreten und daher arm an Schnecken. Dagegen war die Ausbeute an Reptilien sehr reich, auch gelang es mir, mehrere Arten Süsswasserfische — bis dahin auf Cypern unvermuthet — zu entdecken. Nach 1l4tägigem Aufenthalt verliess ich Larnaca und wandte mich west- lich nach dem südlichen Gebirgszug der Insel (System Troodos), wo ich zu- nächst in Levkara auf günstigeres Schneckenterrain stiess. Ich erhielt hier mehrere sehr interessante Buliminus-Formen, Helix-Arten ete. In Folge starker Niederschläge, die die Wege für Menschen und Reit- thiere fast unmöglich machten, musste ich nach einigen Abstechern das Vor- dringen in diesen Gebirgszug leider aufgeben und wandte mich dem concho- logisch wichtigeren nördlichen Gebirgszug der Insel zu. Nach kurzem Aufenthalt in der Hauptstadt Nicosia (auch Levkosia) erreichte ich nach ca. 12stündigem Ritte den ziemlich westlichst gelegenen Punkt der Nordkette, wo ich bei La- pithö in einem Kloster gastfreundlichste Aufnahme fand. Hier gelang es mir, hoch in den steilen Gebirgswänden, die herrlichen Formen der seltenen Helix Rossmässler, Iconographie Neue Folge. Suppl. I. l 9 Bellardi Mouss. und neue Formen dazu aufzufinden, Arten, die bis dahin nur einzeln und in wenigen europäischen Sammlungen vorhanden waren. Nach mehrtägigem Aufenthalt hierselbst durchquerte ich den nördlichen Gebirgszug in östlicher Richtung, berührte Belapais, hochromantisch gelegen, überstieg den höchsten Punkt der Nord-Kette, den 3240 Fuss hohen ‚‚Pentedactylo“, hierselbst Olausilia rollei Bttg. n. entdeckend und erreichte schliesslich, fleissig sammelnd, den ziemlich östlich gelegenen Ort Köma-Kebir. Hier flachen die Gebirgszüge so colossal ab und sind mit Grün bedeckt, dass ich ein Weitergehen als nutzlos erkannte und mich über Famagusta zurück nach Larnaca begab, welches ich nach I4tägiger Abwesenheit wieder erreichte. Im grossen Ganzen konnte ich mit meiner conchologischen Ausbeute auf Öypern für die kurze Zeit zufrieden sein. Eine ganze Reihe neuer oder doch nie erhältlich gewesener Arten habe ich aufgetrieben. Die Aufführung derselben hier würde zu weit führen. Die Arten sind nachfolgend, soweit neu abge- bildet und beschrieben, andere aufgeführt. Ohne Zweifel giebt es auf der Insel noch manche neue Form, die zu entdecken späteren Forschern vorbehalten bleibt. Meine anderen Sammlungen nahmen auch viel Zeit in Anspruch, und da der Dampferverkehr nach dem Festlande nur alle 14 Tage aufrecht erhalten wird, so musste ich eilen, den Anschluss nicht zu versäumen, denn eine grosse Aufgabe lag noch vor mir und die Zeit eilte dahin. Ende April schiffte ich mich auf dem Dampfer nach Jaffa ein, um von hier einen Abstecher nach Jerusalem zu machen. Auf dieser Tour gelang es mir, die Helix spiriplana Oli. mit ihren Varietäten und sogar einige neue sehr gute Formen derselben in reicher Anzahl aufzutreiben, abgesehen von anderen kleinen Schneckenformen, die hier anzu- geben zu weit führen würde. Bemerken will ich nur noch, dass ich die früher beschriebene Helix Werneri Rolle gleichfalls hier vorfand, während dieselbe in Adana, mit welchem Fundort ich selbe s. Zt. erhalten habe, gar nicht existirt. Ich bin der festen Ueberzeugung, dass gerade die riesigen Kalkberge zwischen Jaffa und Jerusalem noch viele interessante Formen bergen und wird es sich sicherlich für einen anderen Sammler lohnen, diese Tour im Speciellen zu machen. Da zwischen Jaffa und Jerusalem eine Eisenbahn geht, so würde ich rathen, an den einzelnen Stationen auszusteigen und Exeursionen in die Berge zu machen. Wenn ich sage „lohnen“, so meine ich das nur im wissenschaftlichen Sinne, denn von einem finanziellen Lohnen kann keine Rede sein. Die Reisen in der asiatischen Türkei sind so kostspielig, dass man durch die Ver- werthung des Materiales (Verkauf) niemals auf die Kosten kommen kann. So hat z. B. meine Reise nach Westindien 1887 —88 bei längerer Zeitdauer nicht annähernd so viel gekostet. Der Sammler, welcher eine Suite einer solchen Ausbeute erwirbt und dafür einen entsprechend höheren oder niederen Preis 3 dafür bezahlt, kann selten beurtheilen, welche Kosten die Reise verursacht hat, abgesehen von den Strapazen und Entbehrungen, die nothgedrungen der Unter- nehmer auf sich nehmen muss. Nach kurzem Aufenthalt in Jerusalem und Jaffa verliess ich Palästina und begab mich über Beirut nach Alexandrette, dem nächstgelegenen Hafen Syriens. Hier entdeckte ich die sehr seltene, in fast keiner Sammlung vor- handene Helix spiroxia Brgt. leider in nicht grosser Quantität. Ein Abstecher nach Antiochia durch die gefürchteten Tscherkessen-Dörfer ging ohne Zwischen- fall von Statten und habe ich daselbst aus dem Orontesfluss eine reiche Aus- beute an seltenen Najaden erhalten, darunter einige Novitäten. Mehrere Stunden von Alexandrette (türkisch Iskenderun) liegt ein kleiner Flecken „Tschengenkoi“, wo eine deutsche Petroleum-Gesellschaft Bohrungen vornimmt. Herr Director Wagner, der Leiter des Unternehmens, hat mich auf das Liebenswürdigste aufgenommen und auf das Beste bewirthet. Eine wahre Wohlthat war es, nach so langer türkischer und griechischer Kost wieder ein- mal deutsche Küche und sogar als grösster Luxus gutes Bier. Ich kann nicht umhin, dem Herın Director Wagner auch hier nochmals meinen herzlichsten Dank für seine Gastfreundschaft auszusprechen, umsomehr als mich derselbe auch mit Rath und That bei meinen Arbeiten unterstützte und mir zu Gefallen auch den gewagten Ritt nach Antiochien mitmachte. In Tschengenkoi habe ich einen sehr interessanten kleinen Duliminus und überraschende Formen von Pomatia, sowie eine Leucochroa aufgefunden, zum Theil durch Bourguignat beschrieben, aber in keiner Sammlung vorhanden. Nachdem ich Pfingsten hier verlebt, setzte ich meine Reise nach Mersina fort. Ein Abstecher von hier nach den berühmten Ruinen von „Pompeopolis“ brachte mir die interessante Pomatia-Form, Hel. asemnis Bgt., welche vor mir nur Loebbecke in den 60r Jahren von derselben Stelle mitbrachte. Von Mersina erreicht man nach etwa 3stündiger Bahnfahrt die mehr im Innern gelegene Hauptstadt Adana. Hier gelang es mir ebenfalls, neue Unionen aufzutreiben. Ferner die durch Naegele beschriebene Leucochroa adanensis im reicher Anzahl, ebenso mehrere Buliminus-Arten. 2 Monate waren mittlerweile vergangen, die Zeit drängte und so reiste ich mit nächster Gelegenheit nach dem alten Lycien ab und landete nach mehr- tägiger Reise mit einem der kleinen griechischen Dampfer endlich in Makri. Schon von weitem sieht man, hoch in die gewaltigen Felsenmassen eingehauen, riesige alte Steingräber. Ein Besuch derselben ergab eine Anzahl Clausilia bigibbosa Charp. und in weiterer Umgebung die seltenere Clausilia anatolica Roth. Die meiste Freude bereitete aber mir die Auffindung der kurz vorher neu beschriebenen Helix (Macularia) Iycica v. Mart., welche zuerst Herr Dr. von Luschan mitgebracht und dem Berliner Museum übereignet hatte. Diese schöne und sehr seltene Art ist sonst in keiner Sammlung vertreten. Auch ein grosser Zonites und diverse kleine Schneckenformen sind hier erbeutet. 1* Nun lag noch die anstrengendste und letzte Tour vor mir, der Ritt über das lyeische Taurus-Gebirge, über Elmaly nach der Hafenstadt Adalia. Nach vielem Handeln und mehreren Tagen Zeitversäumnis erhielt ich endlich Reitthiere und brach eines heissen Junitages auf. Wie vorauszusehen, war diese Tour mit den schlechten Pferden, welche die Führer übrigens noch immer besonders schonen wollen, sehr mühsam und beschwerlich. Die Hitze liess ja nach, je höher wir stiegen, doch waren die Wege zum Theil sehr beschwer- lich, und oftmals mussten wir eine Vierteistunde warten, um entgegenkommende Kameelskarawanen vorbeizulassen. Dazu kommt, dass die türkischen Führer täglich mehrmals ihre Gebete verrichten, was wiederum Aufenthalt verursacht. Aufgewogen wurden diese Unbequemlichkeiten aber durch oft grandiose Scenerien der mächtigen mit Schnee und Eis bedeckten riesigen Gebirgskegel, Scenerien, die theilweise alles übertreffen, was ich bis dahin gesehen hatte. Grosse Freude bereitete es mir, dass ich eine neue der Helix Iycica ver- wandte Form in den Bergen entdeckte, die ich Felix (Macularta) callirhoe benenne. Nach 4 Tagen Ritt, wobei ich meinen Durst oft durch eine Hand voll Schnee stillen konnte, langte ich endlich in Elmaly an. Diese ziemlich bedeu- tende Stadt liegt im Innern von Lycien auf einem grossen Hochplateau und ist der Sommeraufenthalt für die an den Küsten die Hitze fliehenden reichen Türken und griechischen Geschäftsleute. Mein Eintreffen hier fiel gerade in den Anfang der Saison. In der nächsten Umgebung fand ich eine kleine Form der Helix lucorum Ziegl. var. taurica Kryn. und einige Stunden in den Bergen eine grosse Riesen- form derselben Art. Bis auf Kleinigkeiten ist die Hochebene hier ganz arm an Schnecken und so verliess ich bald Elmaly und begann den Abstieg auf der anderen Seite nach Adalia. Auch hier hochromantische Scenerien. Am 2. Tage wurde ich von einem heftigen Regen und Schneewetter überrascht und bis auf die Haut durch- nässt. Das Unwetter zwang mich schliesslich, die Gastfreundschaft der wie Nomaden lebenden Turkmenen anzusprechen, wozu sich meine neuen Führer — die alten hatten mich in Elmaly verlassen — nur ungern entschlossen, aus Furcht vor denselben. Ich wurde aber nach einigen kleinen Geschenken an die Hauptführer freundlich aufgenomm°n und bald prasselte ein starkes Feuer in der Lehmhütte, an welchem wir uns erwärmen konnten. Zu meiner Freude wurde mir auch noch eine Schüssel voll dieker Milch in Aussicht gestellt, denn mein Hunger war nach ca. 10 Stunden Ritt und mehreren Stunden im Regen gross geworden. Doch zwischen Lipp’ und Kelchesrand — so ging es auch hier, der allzueifrige Bote, welcher die ersehnte dicke Milch vom anderen Ende des Dorfes holen sollte, war unterwegs in der Dunkelheit gestürzt und zeigte als Beweis der Wahrheit — seine begossene Kleidung und leere Schüssel. Zum Glück hatte ich noch eine angebrochene Büchse Oelsardinen übrig und konnte somit meinem knurrenden Magen, wenn auch nicht vie!, so doch etwas bieten. Am nächsten Morgen bei gutem Wetter setzten wir den Abstieg fort. Jetzt begegneten wir 2 Tage lang ununterbrochen Hunderten von Ziegenherden und deren Besitzern und Treibern, theils zu Pferde, theils zu Fuss, welche alle die Ebene verlassen und in die kühleren Gebirgshöhen hinaufzogen, um hier den Sommer zu verbringen. Auch Kinder, Frauen und Mädchen betheiligen sich mit langen Stöcken bewaffnet beim Auftreiben der Ziegen. Hier sah ich auch zum ersten Male während meines Aufenthaltes in der asiatischen Türkei die weiblichen Gesichter frei ohne den verhüllenden Schleier. Bei diesen soge- nannten Landleuten und Bergbewohnern ist die Sitte des Gesichts-Verhüllens nicht so streng, wie bei den türkischen Städterinnen. Ich hatte somit eine sehr interessante Abwechslung bei dem sonst mit der Zeit langweiligen Abstieg. Die Temperatur war bereits viel wärmer geworden und somit begann auch schon wieder mehr Schneckenleben. Als Hauptfund möchte ich einen ‚ riesigen Zonites erwähnen, ferner Buliminus limbodentatus Mouss., carneus Pfr. und verwandte Formen. Ferner brachte diese Tour die seltene Clausilia for- besiana Pfr. und aus dem hochromantischen Jenitsche-Pass Olausilia Sowerbyana P. var. imperialis Bttg. n. sp. Mehr am Fusse der Berge schliesslich Olau- - silia Sowerbyana typus, die sehr seltene Helix schuberti Roth und verwandte Arten. Am 7. Tage erreichte ich endlich das wegen seiner Hitze gefürchtete Adalia. Das Getreide reift hier schon im Mai und die halbe Stadt war bereits ausgewandert, als ich ankam. Auch die nächste Umgebung von Adalia ist reich an Schnecken. Sogar innerhalb der Stadt an den Mauern findet sich Clausilia bigibbosa Charp. Die Hitze wurde bald unerträglich und ich freute mich sehr, als endlich der kleine griechische Dampfer wieder eintraf, welcher mich mitnahm. Der- selbe berührte nun verschiedene Punkte der Küste und benutzte ich stets den kurzen Aufenthalt, um 1—2 Stunden in nächster Nähe zu sammeln. Die Dampf- pfeife gab mir dann jedesmal das Zeichen zur schleunigen Rückkehr. So be- rührten wir Alaja, wo ich zwei neue Olausilien entdeckte, welche BDöttger Cl. ala- jana und brevicollis P. var. inauris n. benannte. Weiter legten wir an der Insel Oasteloryzo oder auch Megiste genannt an, woselbst ich einen neuen Zonites, den ich megistus benenne, auffand. Nach 5tägiger Fahrt auf dem kleinen Danipfer mit allerlei schmutzigen Türken, Griechen und last not least Ziegen, Federvieh und Gepäckstücken so zusammengepfercht, dass man sich factisch kaum rühren konnte, war ich herz- lich froh, als ich endlich die Insel Syra erreichte, von wo mich ein grosser Dampfer nach Piraeus brachte, woselbst mich Herr Dr. Krueper bereits in 6 Empfang nahm und nach ca. 20 Minuten Fahrzeit per Bahn nach Athen brachte. Nach mehrtägigem Aufenthalte hierselbst, während dess>n Herr Dr. Krueper den liebenswürdigen Führer machte, verliess ich Athen und reiste per Bahn nach Patras, woselbst ich bei Ankunft bereits den grossen Lloyd-Dampfer vorfand, welcher mich in 2 Tagen über Korfu nach Brindisi brachte. Nach einem Abstecher nach Venedig war ich in wenigen Tagen wieder auf deutschem Boden und landete zunächst im traulichen Heim des Herrn Dr. Kobelt, von ihm und seiner liebenswürdigen Frau Gemahlin, die auf Kobelt’s Reisen in Tunis fleissig mitsammelte, aufs herzlichste aufgenommen. Wenige Tage später traf ich nach 3'/emonatlicher Abwesenheit zur Freude meiner Familie wieder in Berlin ein. Ich hoffe, dass dieser kurz gefasste Reise-Bericht genügt, au der Hand des nachfolgenden Textes meine Tour einigermassen zu beleuchten und behalte mir vor, späterhin eine ausführliche Reisebeschreibung an anderer Stelle zu geben. Die Zeit für diese riesigen Länderstrecken war leider zu kurz und musste zum grösseren Theil auch den anderen naturwissenschaftlichen Branchen ge- opfert werden. Meine Ausbeute an Reptilien und Süsswasserfischen, die ich auf Wunsch des Herrn Hofrath Prof. Dr. Steindachner dem Wiener Hof-Museum überlassen habe, ist ebenfalls sehr reichhaltig geworden und das Präpariren dieser Objecte, sowie Abbalgen von Säugethieren ete. nimmt viel Zeit in Anspruch, so dass ich den Conchylien leider nicht immer die Hauptaufmerksamkeit schenken konnte. Ohne Zweifel sind an jenen Punkten, welche ich auf der Reise berührte, eonchologisch noch manche neue Formen zu entdecken. Vielleicht entschliesse ich mich selbst noch einmal, einen Theil Kleinasiens zu bereisen. Schliesslich sage ich noch Herrn Professor von Martens meinen herzlichen Dank für seine liebenswürdige Unterstützung, Rathschläge und Beschaffung wissenschaftl cher Werke zu meinen Reisen in Cypern und Kleinasien. Berlin, Januar 1895. I. Mollusea bivalvia. Familie Najadea. 1. Gattung Unio Retzius. Die Unioniden der östlichen Hälfte unseres Faunengebietes, der Balkanhalbinsel und Vor- derasiens, sind bis in die neueste Zeit noch viel mangelhafter bekannt gewesen, als. die Land- schnecken von dort, und auch heute sind wir noch sehr weit von einer genauen Kenntniss der- selben entfernt. Aus bedeutenden Flussgebieten wissen wir noch so gut wie gar nichts, und es wäre sehr gewagt, wollten wir heute schon ver- suchen, eine erschöpfende Darstellung der Unio- nidenfauna Vorderasiens zu geben. Nachstehende Auseinandersetzungen haben auch nur den Zweck, eine Uebersicht über den heutigen Stand unserer Kenntnisse zu geben und ganz besonders auf die klaffenden Lücken aufmerksam zu machen. Die Familie der Najadeen ist eine sehr alte, Auch wenn wir von den angeblichen Unioniden der Kohlenformation absehen, kennen wir sichere Unionen doch schon aus dem Wealden in Europa, in Nordamerika aus dem Jura und eine freilich etwas unsichere Art aus der Trias. Unter diesen Umständen ist es kein Wunder, wenn wir die Familie über die ganze Erde verbreitet finden, soweit die Bedingungen für ihre Entwicklung vorhanden sind; selbst auf dem isolirten Neusee- land haben wir noch drei Arten, und nur in Polynesien und einem Theil von Melanesien, den Molukken und wie es scheint auf Celebes fehlen sie ganz; auf den Philippinen sind sie nur durch eine Art vertreten; Neuguinea dagegen hat neuer- dings aus dem Fly-River vier interessante Arten geliefert und Australien hat verschiedene eigen- thümliche Formen; von den grossen Sundainseln zeigt Borneo neuerdings einen unerwarteten Reich- thum an Unionen. Betrachten wir die heute lebenden Unionen, so finden wir sie der Haupt- masse nach in vier Gruppen gesondert: die pa- laearktische mit dem Centrum in den Alpen; die chinesisch-hinterindische mit dem Cen- trum in den östlichen und südöstlichen Ausläufern des centralasiatischen Hochlandes, die nord- amerikanische mit dem Centrum in den Alle- ghanies, und die südamerikanische mit dem Centrum in dem südbrasilianischen Hochlande. Die palaearktische Gruppe lässt sich heute wie- der in zwei Hauptgebiete spalten, das südliche oder mediterrane, zu welchem ausser den in das Mittelmeer mündenden Flüssen auch die Garonne und die Flüsse südlich der Pyrenäen zu rechnen sind, und dass nördliche, dessen Flüsse in den atlantischen Ocean und — was sehr interessant ist — in das schwarze Meer münden. Die Donau und die südrussischen Flüsse unterscheiden sich nicht wesentlich von den deutschen, die Donau speciell hat trotz ihrer Grösse und ihrer Wasser- masse, von den noch wenig bekannten Colle- topterum der nordbulgarischen Gewässer ab- gesehen, durchaus keine eigenthümlichen Formen und insbesondere keine Reste der reichen Fauna, die wir in den slavonischen Paludinenschichten finden. Die drei Typen des Unio tumidus, picetorum und batavus herrschen in diesem ganzen ungeheuren Gebiete ausschliesslich; es ist mir aus allen Ländern nördlich der Alpen keine Art bekannt, welche sich nicht ganz ungezwungen in diese drei Formenkreise unterordnen liesse. Weniger einfach liegen die Verhältnisse süd- lich der Alpen. Zwar entbehrt die ganze Naja- denfauna von den Säulen des Hercules bis zu den mesopotamischen. Zwillingsströmen — die turkestanischen Flüsse scheinen eigenthümlicher Weise keine Najaden zu beherbergen — nicht eines gemeinsamen Zuges. Der Formenkreis des Unio tumidus ist völlig verschwunden, der des Unio pictorum wird durch den verwandten, aber meiner Ansicht nach unterscheidbaren des Unio requienii ersetzt; Unio batavus hat im Westen und in Italien keine Vertreter, und was sich auf der Balkanhalbinsel und im west- lichsten Kleinasien in der Form an ihn anzu- 8 schliessen scheint, hat eine total verschiedene Wirbelseulptur. Dafür tritt Unvo litoralis in unzähligen Formen auf und im Osten die schon erwähnten batavus-ähnlichen Formen mit star- ker, mehr oder minder weit über die Schale reichender Wirbelsculptur; ferner noch einige isolirte Formen, die wir wohl als Relikte auf- fassen müssen, wie Unio sinuatus und einige neuerdings aus dem südwestlichsten Spanien be- schriebene eigenthümliche Formen, und die Nil- fauna. Demnach wären Unio batavus und tumidus als nördliche Formen zu betrachten, Unio litoralis als eine ebenso entschieden südliche; Unio pietorum und requienii da- gegen möchte ich für die Abkömmlinge einer einzigen Art halten, welche in dem Gebiete ein- heimisch war, welches heute die Alpen ein- nehmen; die Erhebung des Gebirges und noch mehr dessen Vergletscherung in der Eiszeit haben die Formen nördlich und südlich der Alpen ge- trennt und in verschiedene Entwicklungsbahnen getrieben, deren Endprodukte heute die Formen- kreise von Unio pictorum nördlich und Unio requienii südlich der Alpen sind. Eine Sonderung des mediterranen Gebietes in eine östliche und eine westliche Hälfte hat ihre Schwierigkeiten. Unio litoralis ist bei- den gemeinsam; man könnte versucht sein, in ihm die Unionenform zu sehen, welche die süd- lichen Breiten unseres palaearktischen Reiches bewohnte, ehe dieselben zum grösseren Theil in die Brüche gingen und vom Meerwasser erfüllt wurden; aber warum fehlt er in Italien, auf der Balkanhalbinsel (mit Ausnahme von Acarnanien) und im vorderen Kleinasien? Die klimatischen Verhältnisse können ihn nicht abgehalten haben, denn er geht in Frankreich ziemlich weit nörd- lich und hat sich, wie der Fund im Mosbacher Sande beweist, früher sogar bis tief nach Deutsch- land hinein gefunden; im Po, in den italienischen Flüssen sind die Entwicklungsbedingungen für ihn so günstig, wie irgendwo, und trotzdem fehlt er dort vollständig. Es ist das auch eins von den vielen Räthseln, die uns das genauere Stu- dium der Mo:luskenverbreitung in den Mittel- meerländern aufgibt. In dem Gebiet, dessen Fauna uns hier beschäftigt, hat der Formenkreis des Unio litoralis zahlreiche Vertreter; wir fin- den ihn in den cilicischen Flüssen, im Orontes- gebiet, in den vom Libanon herabkommenden Küstenflüssen und im Jordansystem. Aus Euphrat und Tigris kenne ich noch keine Form, falls nicht eine der kaum bekannten Lea’schen Arten hierher zu rechnen ist, aber das ist noch kein Beweis für sein Nichtvorkommen; das merkwür- dige Auftreten von Unio komarowi Böttger im Kars-Tschai, einem Tributär des Araxes bei Kars, lässt das Vorkommen verwandter Formen im armenischen Hochlande am Oberlauf der bei- den mesopotamischen Ströme mit voller Sicher- heit erwarten. Dagegen scheint es jetzt ziemlich ausser Zweifel, dass in den in das aegeische Meer mündenden Flüssen sich Formen aus dem Formenkreise des Unto litoralis ebenso wenig finden, als im Gebiete des schwarzen Meeres. Von dem Formenkreise des Unio requieniti — im weitesten Sinne genommen und alle die gelben oder gelbgrünen, ungestrahlten länglichen Arten mit schwacher Wirbelsculptur und schwa- chen Schlosszähnen einschliessend — finden wir Vertreter ebenfalls von Spanien bis in den Euphrat und Tigris; aber auch ihre Verbreitung ist eine eigenthümliche. Das Verbreitungscentrum liegt zweifellos in Oberitalien und Südfrankreich, Dal- matien noch mit einschliessend; auch zahlreiche spanische Formen gehören hierher, aber in Nord- afrika tritt Unio requienii auffallend zurück ge- gen litoralis; nur Unio moreleti und ravor- sieri wären etwa hierher zu rechnen. Aber auch die Balkanhalbinsel hat mit Ausnahme des dalmatischen Unio pallens noch keine Form aus diesem Formenkreise geliefert, und ebenso wenig das vordere Kleinasien. Dafür tritt er um so reicher wieder auf in Cilicien und im Örontesgebiet, im Jordangebiet, in den Küsten- flüsschen herrscht er neben dem von litoralis in nicht minder zahlreichen Formen; die Jordan- arten, we'che ich in meinem Catalog als eigene Gruppe mit dem Typus U. terminalis auf- führte, schliessen sich durch Uebergänge ganz ungezwungen an und auch Unio tigridis findet hier eine passende Stelle. Der dritte orientalische Formenkreis, welcher im Umriss unserem Unio batavus gleicht, aber dicht gedrängte Wellenrunzeln auf den Wirbeln und oft eine gefärbte Perlmutter hat, und als dessen Mittelpunkt ich Unio vescoi Bourg. anerkannt habe, hat seine Hauptentwicklung auf der Balkanhalbinsel südlich von der Wasser- scheide, in Griechenland und im vorderen Klein- asien; er reicht mit Unio hueti bis nach Mesopotamien, kommt aber in dem Gebiet, wel- ches Rolle sammelnd betreten hat, nicht vor. Von den Arten, die ich in der zweiten Ausgabe meines Catalogs zu ihm gestellt habe, gehören die kleinasiatisch-syrischen meistens zum Formen- kreise des Unio litoralis, dafür sind ihm zahl- reiche Formen zuzurechnen, welche dort noch bei Unio batavus untergebracht sind. An ihn schliesst sich nördlich noch der zu requieniı hinüberführende Formenkreis des Unio elon- gatulus, welcher sich um die obere Adria gruppirt; er greift nicht über die Wasserscheide der Adria hinüber nach Osten. Nach der Verbreitung dieser Hauptgruppen müsste man in dem Mediterrangebiet als geson- derte Provinzen unterscheiden: die spanisch- mauritanische, die italienische, welche beide nach Südfrankreich hineingreifen, die oberadriatische, welche ausser durch die Unionen ganz besonders durch die Gattung Microcondylaea characte- risirt wird, die rumelisch-anatolische, die Fluss- gebiete umfassend, welche in das aegeische Meer münden, und die syrisch-mesopotamische. Mit der letzteren haben wir es hier aus- schliesslich zu thun und müssen ihrer Fauna darum eine eingehendere Betrachtung widmen. Ihre Grenze müssen wir da ziehen, wo die Gruppe des Unio vescoi an die des Unio Rothi und des requienii stösst, was allerdings erst geschehen kann, wenn das südliche Kleinasien genauer er- forscht ist. Vorläufig scheint es, als ob das ganze innere Kleinasien und Transcaucasien, so- wie der ganze Westabhang der Halbinsel nuch nicht zu ihm gehören; die kleinen Flüsschen, welche vom Taurus dem abflusslosen Inneren zu- strömen und sich in der kappadoeischen Steppe verlieren, machen vielleicht eine Ausnahme, wenn Bourguignat's Angabe richtig ist, dass bei Iko- nium eine Leguminaia vorkommt. Ueber das Gebiet des Halys wissen wir noch gar nichts. Freilich sind unsere Kenntnisse aus den so leicht zugänglichen und von Kunsthistorikern so häufig besuchten Küstenländern des aegeischen Meeres und des Marmarameeres kaum besser. Wester- lund führt aus diesem Gebiete an: Unio schwerzenbachi Parr., Kleinasien, Mes- senien. vescoi Bourg., Vorderasien, Prevesa. kotschyi Kstr., Brussa. eucirrus Bgt., Dardanellen, Syrien. eucyphus Bgt., Skamander. bruguterianus Bgt., Smyrna. bithynicus Kob., Vorderasien. Fügen wir dazu noch zwei Anodonten aus dem See von Apollonia am Marmarameer und eine von Kadikiöi hinzu, so repräsentirt das alles, was wir aus diesem an Flüssen und Seen so reichen, in jeder Hinsicht der Entwicklung des Najadenlebens günstigen Gebiete kennen. Von der Südküste wissen wir noch weniger. Rolle hat die erste Art von dort mitgebracht, Unio Iyeicus n., aus dem Iycischen Arab- Tschai bei Adalia; von der Fauna der karischen und pisidischen Küstenflüsse haben wir noch keine Ahnung; ebenso wenig von der des Kalykadnos | in der Kilikia trachea. Aus dem eigentlichen Kilikien haben wir Zolle eine hübsche Reihe Rossmässler, Iconographie Neue Folge. Suppl. 1. I Formen zu verdanken, die im Nachfolgenden be- schrieben werden. Sie entstammem theils der Umgebung von Adana, theils der gegenüberliegen- den Küste um Alexandrette; dass die Fauna der beiden bis ins Herz von Kleinasien hineinreichen- den Zwillingsflüsse Seihan (Saros) und Dschihan (Pyramus) damit erschöpft sei, wird Niemand behaupten wollen. Das Flussgebiet des Orontes gehört Dank der Arbeit von Locardzu den am besten bekannten des Orientes; durch Drouöt sind ihm zwei schöne Arten zugefügt worden, auch Rolle hat einige neue Formen aufgefunden. Wir kennen nunmehr von dort folgende Formen: Unio Retz. a. Gruppe des U. litoralis simonis Tristram. Jordan rhomboidopsis Locard episcopalis Tristr. barroısi Drouöt tinctus Drouet homsensis Lea; b. Gruppe des U. requienvi. axiacus Let. subtigridis Let. anemprostus Loc. Bagdad chantrei Loc. Jouberti Loc. antiochianus Loc. delicatus Lea syriacus Lea orontesensis Lea kobelti Rolle; Pseudodon (Gould) Bourg. chantrei Locard; Leguminaia Conrad. mardinensis Lea Euphrat wheatleyi Lea Euphrat chantrei Loc. bourguignati Loc.; Anodonta Lam. pseudodopsis Loc. Es ist nicht unwichtig, dass mindestens drei dieser Arten nach dem heutigen Stande unserer Kenntnisse mit dem Euphratgebiet gemeinsam sind und dass die Gattungen Leguminaia und Pseudodonim Wesentlichen auf sie (und einige phönizische Küstenflüsse) beschränkt sind. Es deutet das auf einen früher engeren Zusammen- hang der beiden Flusssysteme, die sich freilich heute noch nahe genug kommen, um eine Ver- schleppung zu gestatten, besonders da der (sich in einem See verlierende) Fluss von Aleppo, von dessen Fauna wir freilich noch nichts wissen, 2 10 sich dazwischen schiebt. Doch ist die Verwandt- schaft der beiden Faunen eigentlich nicht so gross, dass wir sie zur Unterstützung der Hypo- these verwenden könnten, nach welcher die Ge- wässer Öölesyriens früher einmal dem Euphrat zugeflossen sein sollen. Mit dem Jordansystem hat der Orontes bis jetzt anscheinend nur eine Art gemeinsam; die Verwandtschaft ist aber grösser, als es scheint, denn die Unterscheidung der Arten ist nach den Prineipien der nouvelle Ecole durchgeführt. That- sächlich sind es dieselben beiden Gruppen, welche die beiden grossen Flusssysteme Cölesyriens be- völkern, und die Formen kommen sich auch recht nahe und die Variation findet in derselben Rich- tung statt. Es kann ja auch aus anderen Grün- den kaum einem Zweifel unterliegen, dass die ganze Senkung vom Golf von Akaba nicht nur bis zum grossen Hermon, sondern auch darüber hinaus bis zur Nordgrenze Syriens in jeder Hin- sicht zusammengehört und dass die Durchbrüche des Orontes zwischen Giaur Dagh und Dsch. Ansarieh, des Nahr el Kebir zwischen diesem und dem Libanon, und des Litani (Leontes) zwi- schen dem Libanon und dem Plateau von Galiläa, welche es in die vier heutigen Stromsysteme zer- legten, erheblich jünger sind, als die Aufrichtung der Küstengebirge und die Bildung der cöle- syrischen Senke. Die Durchbrüche können erst erfolgt sein, als die Küstenlinie ungefähr ihre heutige Lage erhielt und das Land, welches bis dahin das hintere Mittelmeer erfüllte, in die Tiefe ging. Dlanckenhorn setzt diesen Vorgang in die mittlere Pliocänperiode und hält ibn für gleich- zeitig mit dem Einbruch des rothen Meeres, während er die Grabenversenkung des todten Meeres für jünger, erst in der Diluvialzeit ent- standen, erklärt. Diese Ansicht hat sich freilich noch nicht allgemeine Geltung erworben. Diener setzt den Einbruch des todten Meeres spätestens an den Beginn der Miocänperiode. Die Wasser- scheide zwischen Jordan und Leontes, der Dsche- bel ed-Dahar, ist eine bei der Senkung stehen gebliebene Kreidescholle, die offenbar schon da- mals die beiden Stromsysteme trennen musste, wenn nicht etwa der Boden von Cölesyrien da- mals erheblich höher lag und erst nach der Bildung der Durchbrüche abgetragen wurde. Hinter dem Orontes-Durchbruch lag noch bis tief in die Diluvialperiode hinein ein ausgedehnter Süsswassersee, von Vivipariden und Melanopsiden bewohnt; der heutige See von Antiochia stellt nur einen geringen Ueberrest von ihm dar. In ihm mag sich die eigenthümliche Najadenfauna entwickelt haben; Leguminaia jedenfalls erst nach der Abtrennung vom Jordangebiet. Dass Leguminaia hier und nicht etwa im Euphrat heimathberechtigt ist, scheint mir das Vorkommen einer die Gattung mit Unio verbindenden Zwi- schenform an den Abhängen des Giaur Dagh nach Alexandrette hin zu beweisen. Die Bivalvenfauna des Jordangebietes, die wir Dank der durch Locard bearbeiteten Sammlungen von Lortet genau kennen, enthält nur Vertreter der Gattung Unio. Locard unterscheidet in der- selben: a. aus der Gruppe des Unio sinuatus: rothi Bourg. simonis Tristr. luynesi Bgt. galilaei Locard timius Locard; b. aus der Gruppe des Unio requienü: raymondi Bot. pietri Locard trıstrami Locard ellipsoideus Locard Jordanicus Bot. genezarethanus Loc. grelloisianus Bgt. lorteti Loc. tiberiadensis Loc. terminalis Bot. prosacrus Bgt. lunulifer Bgt. zabulonicus Bgt. Die vier letztgenannten Arten zeichnen sich durch ihre eigenthümliche keilförmige Gestalt mit ganz verkürztem Vordertheil aus, so dass ich sie früher als eigene Gruppe abtrennen zu können glaubte; aber es kommen verwandte For- men auch im Orontesgebiet vor, und eine sehr hübsche neue hat Rolle aus dem Kison in der Ebene Jezreel bei Haifa mitgebracht; sie be- weisen, dass diese Formen nur die Endglieder einer Entwicklungsreihe sind, die von requieniv ausgeht. Anodonta ist im Jordangebiet noch nicht aufgefunden worden. Ebenso wenig eine Art, die man in irgend eine verwandtschaftliche Beziehung zu der Nilfauna bringen könnte. Die Schlüsse, die man aus dem Vorkommen einiger Fischarten hat ziehen wollen, werden durch die Molluskenfauna nicht bestätigt, weder Spatha noch Aetheria kommen im Jordan vor, ebenso wenig wie Lanistes, Ampullaria und Cleopatra; die quartären Lisanschichten der Jordansenke, welche Noetling*) untersuchte, welche leider aber *) Zeitschrift der deutschen geologischen Ge- sellschaft 1886 vol. 38 p. 807. keine Bivalven geliefert haben, enthalten nur Arten, welche heute noch im Jordangebiet vor- kommen. Dass der Jordan niemals seit dem Einsturz den Golf von Akaba hat erreichen können, auch wenn ihm die Gewässer aus Cöle- syrien zuflossen, geht ja schon daraus hervor, dass die Schwelle von Safeh im Wadi Araba, die aus Kreideschichten besteht, mit 230—240 m Meereshöhe, erheblich höher liegt, als die Wasser- scheide in der Ebene von Jezreel, die ausserdem noch von jüngeren Tertiärschichten gebildet wird; die Jordangewässer hätten also viel eher in das Mittelmeer abfliessen müssen, als sie das rothe Meer erreichen konnten. Ueber die Küstenflüsse südlich vom Orontes- Durchbruch sind unsere Kenntnisse noch sehr dürftig. Von Unio kannten wir seither nur eine Art, Unio delesserti Bourg. von Jaffa; ausser- dem noch drei Leguminara (sauleyi und micho- nii Bgt. von Jaffa, tripolitana Bgt. von Tarab- lus). Rolle hat eine neue Art von Beirut und eine von Haifa hinzugefügt, beide zur Gruppe des Unio requienii gehörend. Es kann keinem Zweifel unterliegen, dass jeder der unzähligen ausdauernden Küstenflüsse, die vom Amanus und A. Gruppe des 1. Unio ceilieieus Kobelt et Rolle. Taf. 1, Fıg "1. Concha transverse ovalis, compressiuscula, soli- dula sed haud crassa, parum inaequila- tera, nitida, laevis, antice suleis latis distantibus sculpta, ad aream lamellosa, laete viridescens, ad aream suturatius tincta, annulis nonnullis nigrofuscis latis ornata. Margo anticus subtruncatus, cum dorsali subhorizontali elongato an- gulum fere rectum formans, ventralis strietus, postice leviter ascendens et cum postico declivi-rotundato rostrum rectum truncato-rotundatum formans. Umbones fere ad "Js longitudinis siti, magni sed parum prominuli, apicibus acutis, de- pressis, subcontiguis, tuberculis sparsis paucis sculptis; areola angusta, com- pressa; area angusta, lanceolata, com- pressa, ulrinque serie impressionum obli- quarum peculiariter margınata; ligamen- tum mediocre, utrinque semiobtectum, sSi- nulo brevissimo. Cardo sat angustus; dens valvulae dextrae magnus, elongato- triangularıs, intus striatus, leviter diver- gens, fossula angusta sed profunda a ‘ 11 vom Libanon herabströmen, eigene Arten beher- bergt, und dass hier noch ein reiches Arbeits- feld für künftige Forscher liegt. Was die Artberechtigung der nachstehend beschriebenen Formen anbelangt, so kann ich auf das verweisen, was ich schon öfter erklärt habe; ich überlasse es jedem, ob er sie als Art oder als Varietät oder sonst etwas ansehen will. Wer nördlich der Alpen nur drei Arten aner- kennt, kann die sämmtlichen cilieisch-syrisch-pa- lästinensischen Formen auch in zwei oder höch- stens drei Arten unterbringen, rothi für die lito- ralis-Gruppe, eine beliebig zu benennende für die grüngelben, und etwa noch terminalis. Für die zoogeographische Betrachtung ist das sogar die einzig richtige Anschauungsweise. Für die Systematik muss man aber doch wieder allen Localformen Namen geben. Nur eins habe ich mich zu vermeiden bemüht, die Aufstellung von Arten auf einzelne abweichende Individuen, und ich hatte dafür leichtes Spiel, weil Rolle überall eine grössere Anzahl von Individuen mitgebracht und die Localitäten ganz scharf gesondert ge- halten hatte; es war darum nicht schwer, typische Exemplare herauszufinden. U. requienii. margine sejunctus; dentes valvulae sinis- trae perinaequales, anticus multo major, elongatus, compressus, acie crenulata, posticus parvus, subobsoletus; fovea late- ralis, antica; lamellae interstitio laevi a dentibus sejunctae, angulum cum ts for- mantes, strictiusculae, altae, elongatue; impressiones musculares antıcae profun- dae, subtriplices, posticae fere inconspt- cuae. Margarita albida, postice coeru- lescens, callo marginali ?]s marginis su- perante. Long. 85, alt. max. 43, crass. 26 mm. Muschel quer eiförmig, ziemlich zusammen- gedrückt, festschalig, aber nicht besonders dick- schalig, verhältnissmässig wenig ungleichseitig, glänzend, glatt, vorn mit breiten, entfernt stehen- den Furchen sculptirt, die sich nach der Mitte hin verlaufen, nach den Rändern und auf der Areola dicht und fein lamellös gestreift, grünlich mit breiten schwarzbraunen Ringen und dunklerer Färbung auf der Areola. Der Vorderrand ist fast abgestutzt und bildet oben mit dem langen, fast horizontal verlaufenden, nur wenig gewölbten Oberrand beinahe einen rechten Winkel, während er in den kaum gewölbten Unterrand in allmäh- ar 12 lichem Bogen übergeht; der Hinterrand steigt im Bogen abwärts und bildet einen fast geraden, ziemlich spitz zugerundeten Schnabel. Die Wirbel liegen nur wenig vor einem Drittel der Länge, sie sind gross, springen aber nur wenig vor; die Spitzen sind ziemlich scharf, niedergedrückt, sich fast berührend, und tragen nur auf der Mitte einige einzelstehende oder undeutlich in Reihen geordnete Höcker. Die Areola ist lang, schmal, zusammengedrückt, undeutlich, die Area gross, blattförmig, jederseits durch eine Reihe schräger Runzeln begrenzt; das Band ist mittellang, bei- derseits etwas überbaut, hinten mit einem auf- fallend kurzen Sinulus. Das Schloss ist ziemlich schmal, der Zahn der rechten Klappe ist lang dreieckig, hoch, zusammengedrückt, mit stumpfer Schneide und ohne Zähnelung, die Innenseite ge- streift; er divergirt nur leicht von dem Schloss- rande, von dem er durch eine schmale, aber tiefe Rinne geschieden wird; die Schlosszähne der linken Klappe sind sehr ungleich, nur durch eine flache Kerbe geschieden, mit der Zahngrube an der Innenseite des langen, zusammengedrück- ten, messerscharfen vorderen Zahnes; der hintere ist klein und verkümmert. Die Lamellen werden durch einen ziemlich langen Zwischenraum von den Zähnen getrennt und bilden mit ihnen einen Winkel; sie sind lang, hoch und fast gerade. Die vorderen Muskeleindrücke sind tief, die drei Narben ziemlich deutlich gesondert, nicht ein- dringend; die hinteren Narben sind kaum sicht- bar. Perlmutter weisslich und ganz hintenschwach | bläulich irisirend; Randwulst wenig deutlich, bis | hinter zwei Drittel der Länge zurückreichend. | Die abgebildeten Exemplare wurden von Rolle in der Umgebung von Adana in Cilicien er- beutet. Unio cilieicus scheint mir das erste Glied einer Formengruppe zu sein, welche sich eng an den westmittelmeerischen Unio requieniti an- schliesst, aber sich auch wieder in mancher Hin- sicht von ihm unterscheidet und durch die nach- folgenden Formen von Alexandrette und Beirut zu den Unionen der syrischen Seen hinüberführt, um in zabulonicus Bgt. und terminalis Bot. des Jordansystemes auszulaufen. Wahrscheinlich schliesst sich auch Unio tigridis Fer. hier an, doch fehlen mir zu ihm noch einige Verbindungs- glieder. Zwei sehr interessante Formen derselben Gruppe erhielt Rolle aus dem Jenemtere, 27 Meilen nördlich von Tarsus und Mersina. Es handelt sich also wahrscheinlich um eine für die beiden cilicischen Flüsse characteristische Formen- gruppe, welche man am besten unter dem Namen cilicicus vereinigt lassen wird, Das unter Fig. 2 abgebildete Exemplar habe ich für ein jüngeres Stück von cilicieus ange- sehen, welches sich von dem ausgewachsenen allerdings durch das viel breitere Hintertheil nicht unerheblich unterscheidet. Rolle bestreitet diese Ansicht entschieden und hat mir ein halbes Dutzend Exemplare gesandt, welche unter sich vollkommen übereinstimmen und sämmtlich in gleicher Weise, durch breiteres Hintertheil, ge- ringere Schnabelausbildung. gleichmässige gelb- grüne Färbung ohne Jahresringe von dem typi- schen cilicicus abweichen. Da in einem solchen Falle derjenige, welcher an Ort und Stelle die Exemplare selber gesammelt hat, erheblich grös- sere Chancen hat, das Richtige zu treffen, als der, welcher sie nur am Schreibtisch prüft, füge ich mich und erkenne Fig. 2 als eigene Local- form an: Unio eilieieus var. adanensis Rolle. Taf. +, Pie. 2. Differt ab U. cilicico concha minore, tenuiore, unicolor viridi-lutescente, parte postica multo altiore, truncato-rotundata, vix 7OS- trata, margine infero subretuso, dein su- bito ascendente. Hab prope Adana Oiliciae. Unio cilicieus var. jenemterensis.n. Tat. la, Kir. de Ooncha magna, ovato-elongata, medio plus mi- nusve coarctata, perinaequilatera, antice brevis, postice in rostrum leviter depres- sum rotundato-truncatum producta, SO- lida, ventricosa, ruditer costato-sulcata, sordide viridi-fuscescens annulis latis dif- fusis castaneis, postice limo calcareo ad- haerente induta. Margo anterior supra angulum vix formans, dorsalis rectus subhorizontalis, ventralis rectiusculus, medio profunde retusus, posticus arcua- tim descendens, dein subverticaliter trun- catus. Umbones ad ?|a longitudinis siti, tumidi sed parum prominuli, decorticati, apieibus acutis, haud incurvatıs, valde appropinquatis; areola perangusta, elon- gata; ligamentum elongatum mediocre, sinulo breviusculo; area compressa, PQ- rum distincta. Cardo sicut in U. cik- cico: dens valvulae dextrae compressus, sat altus, triangularis, leviter divergens, dentes valvulae sinistrae compressi, hu- miles, margine crenulato; antieus major fossula parva laterali; lamellae elongatae, sirietiusculae; impressiones musculares anticae profundae, duplices, posticae vix conspieuae; callus marginalis distinctus, ?/s long. occupans; margarita antice alba, postice irisans. Long. 92, alt. 45, erass. 53 mm. Muschel gross, lang eiförmig, etwas gebogen und über die Mitte eingeschnürt, sehr ungleich- seitig, vorn verkürzt, nach hinten in einen langen, etwas nach unten gebogenen Schnabel ausgezogen, welcher hinten rundlich abgestutzt ist, festschalig und schwer, bauchig, grob gefurcht, dunkel braun- grün mit breiten, verwaschenen, kastanienbraunen Ringen. Der Vorderrand bildet oben kaum eine | Ecke, der Oberrand ist gerade und fast horizon- tal, doch so, dass die grösste Höhe der Muschel vor, nicht hinter den Wirbeln liegt; der sonst gerade Unterrand ist in der Mitte tief einge- buchtet, der Hinterrand steigt erst im Bogen abwärts und ist dann fast senkrecht abgestutzt. Die Wirbel liegen bei 2/» der Länge, sie sind gross und aufgetrieben, springen aber nur wenig vor, und sind weit abgefressen, so dass von einer Sculptur keine Spur mehr sichtbar ist; die Areola ist lang und zusammengedrückt, die Area kaum abgegrenzt, das Band lang, mittelstark, mit kur- zem Sinulus. Das Schloss ist wie bei dem typi- schen Unio cilieicus gebaut, der Zahn der rechten Klappe hoch, zusammengedrückt, dreieckig, wenig divergirend, die Zähne der linken Klappe niedrig, scharf, gekerbt, hintereinander liegend, wenig ge- schieden, die vordere grösser, mit nur schwach entwickelter Zahngrube an der Innenseite; die Lamellen sind lang und gerade; die vorderen Muskeleindrücke deutlich, nur zweitheilig, die Haftmuskelnarbe unter das Schloss eindringend; die hinteren Muskeleindrücke sind ganz oberfläch- lich. Der Randwulst ist stark entwickelt und nimmt zwei Drittel des Randes ein. Die Perl- mutter ist vornen weiss, hinten bläulich irisirend. Aufenthalt: im Jenemtere nördlich von Tarsus. Eine sehr ausgeprägte Localform, welche sich durch dickere, bauchige Schale, ausgebuchteten Unterrand und ganz anders gebildeten Schnabel von dem typischen Unio cilicicus unterscheidet und Anspruch auf Anerkennung als Art machen könnte; die beiden Schlosszähne sind viel weniger ungleich, als beim Typus. Unio cilicicus var. Taf. 1a, Fig. 2. Differt a typo parte antica multo breviore, pos- tica late truncata, margine infero leviter sinuato, dorsalis magis ascendente. Long. 85, alt. 45, crass. 28 mm. Muschel im Umriss der des typischen Unio eilieicus ähnlicher, als die vorhergehende Varie- 13 tät, aber mit erheblich weiter vornen liegenden Wirbeln, so dass das Vordertheil viel kürzer ist und der Habitus ein ganz anderer erscheint; auch die Hinterseite ist viel weniger zugespitzt und viel breiter abgestutzt, so dass der Schnabel nahezu ganz gerade erscheint; der Unterrand ist nur ganz leicht ausgebuchtet, der Rückenrand steigt mehr an, so dass die grösste Höhe der Muschel nicht am Wirbel, sondern am Ueber- gang des Rückenrandes in den Hinterrand liegt. Die Oberfläche ist sehr glänzend, mit breiten helleren und dunkleren Ringen, die Sculptur glätter. Die Schlossbildung ist ganz die des Typus, mit zwei sehr ungleichen Zähnen in der linken Klappe. Aufenthalt: im Jenemtere mit der vorigen. Unio cilicieus var. subsaccatusn. Taf. 7a, Fig. 3. Proxima var. jenemterensi, difjert testa multo minore, laeviuscula, nitida, postice sub- saccata, dentibus valvulae sinistrae magis inaequalibus. Long. 65, alt. 31, crass. 22—24 mm. Zunächst mit der var. jenemterensis ver- wandt und aus demselben Gewässer stammend, aber kleiner, glätter, glänzend, hinter der Ein- buchtung mehr sackartig vorgebogen. Die Zähne der linken Schlossklappe sind ungleich, wie beim Typus. Sollte die var. jenemterensis als Art an- erkannt werden, so würde diese Form ihr als Varietät angeschlossen bleiben müssen. 2. Unio (eilicicus var.?) berytensis n. Taf. 5, Fig. 1. 2. OConcha transverse ovalis tumidula, solida, mo- dice inaequilatera nitida, laeviuscula, an- tice tantum ruditer sulcata, obscure virt- descens, hic ilie lutescenti tincta, annu- lis saturatioribus, umbones versus cinerea, area fuscostrigata. Margo anticus com- presso-rotundatus, sat longus, cum dor- sali elongato subhorizontali angulum haud formans, ventralis strietiusculus, posticus rotundato-declivis, subtriangula- ris, rostrum breve rotundatum formans. Umbones magni, tumidi, prominentes; apices acuti, fere contigui, integri, tuber- culis sparsis acutis ornati; areola linea- ris, compressa; area distincta, fusco stri- gata, utrinque rugis transversis sculpta; ligamentum sat angustum, elongatum, sinulo brevissimo. Cardo idem ac in U. cilicico. Margarita nisi ad callum mar- ginalem salmonacea. Long. 75, alt, 40, crass. 27 mm, 14 Gehäuse dem des Unio cilicicus sehr ähn- lich, aber dickschaliger, stärker aufgetrieben, mit auffallend mehr vorspringenden Wirbeln und stär- ker entwickeltem Vordertheil; der Vorderrand bildet mit dem Oberrand keinen Winkel, der Unterrand zeigt kaum eine Spur von Einbuch- tung. Die Perlmutter ist mit Ausnahme des breiten und weit zurückreichenden, aber nicht dicken Randwulstes lachsfarben, wie bei Unio alexandri. Aufenthalt: bei Beirut. Es kommt ganz auf persönliche Anschauung an, ob man diese Form als Art oder als Varietät von Unio cilieicus betrachten will. Jedenfalls hat sie ebenso viel Anspruch auf Artberechtigung, wie die meisten neuerdings unterschiedenen For- men. 3. Unio alexandrin. Taf. 2, Fig. 2. Concha transverse ovata, inaequilatera, medio subconstricta, postice rostrata, solidula, tumida, utrinque brevissime tantum com- pressa, striatula et irregulariter et dis- tanter sulcatula, luteo-virescens, anguste fusco annulata, umbones versus cinerea, postice obsoletissime fusco radiata. Margo anterior breviter rotundatus, cum dorsali vix arcuato-ascendente, ante umbones bre- vissimo angulum formans, ventralis pos- tice leviter retusus, deinde vix ascendens, cum dorsali arcuato-declivi rostrum de- pressulum postice truncatum formans. Umbones tumidi, inflati, pone "Ja longi- tudinis site, apicıbus acutis, incurvis, ap- proximatis, integris, tuberculis angulatis pauecis triseriatis ornatis; ligamentum me- diocre sinulo parvo; areola angusta, in- trans; area medio compressa, fusco utrin- que biradiata. Dens valvulae dextrae compressus, triangularis, leviter hamatus, divergens, fossula distincta antica a mar- gine discretus, dentes valvulae sinistrae subaequales, compressi, acuti, fossula la- terali; lamellae elongatae, sat altae, spa- tio distincto a dentibus discretae; impres- siones musculares anticae profundae, sub- triplices, intrantes, posticae superficiales. Margarita, callo marginali albo excepto, pulcherrime salmonacea. Long. 67, alt. max. 35, crass. 25 mm. Muschel quer eiförmig, ungleichseitig, über die Wirbel leicht eingeschnürt, hinten geschnä- belt, festschalig, doch nicht allzu schwer, ziem- lich aufgeblasen, die Wölbung vorn und hinten rasch abfallend, in der Mitte ziemlich flach, glatt, rur fein gestreift und in unregelmässigen Abständen undeutlich gefurcht, die Area schärfer gestreift, ziemlich glänzend, gelbgrün mit schma- len braunen Ringen, nach den Wirbeln hin grau bis weissgrau, hinten mit undeutlichen braunen Strahlen. Der Vorderrand ist kurz gerundet und etwas zusammengedrückt; oben bildet er mit dem nur ganz leicht im Bogen ansteigenden, vor den Wirbeln kaum entwickelten Rückenrande einen schwachen Winkel, in den horizontalen, im hin- teren Winkel leicht eingezogenen Bauchrand geht er allmählich über; der Rückenrand fällt im Bogen ab und bildet mit dem nur wenig empor- gerichteten Bauchrand einen etwas nach unten gerichteten, abgestutzten Schnabel. Die Wirbel sind breit aufgetrieben, vorspringend, und liegen etwas hinter einem Viertel der Länge; die Spitzen sind scharf, eingekrümnmt, einander etwas genähert; ihre Sculptur ist tadellos erhalten und zeigt ein- zelne, in drei concentrische Reihen angeordnete Höckerfalten. Das Schlossband ist mittelstark, an beiden Seiten etwas überbaut, hinten mit einem kurzen Sinulus; die Areola ist schmal, aber deutlich eindringend, die Area breit oval und durch undeutliche braune Striemen begrenzt. Das Schloss ist schmal; der Zahn der rechten Klappe ist zusammengedrückt, dreieckig, die Spitze etwas hakenförmig eingerollt; er divergirt vom Schlossrande und wird von ihm durch eine deutliche dreieckige Grube geschieden; die beiden Zähne der linken Klappe stehen hinter einander und sind ziemlich gleich gross, zusammenge- drückt, mit scharfer Schneide; die Zahngrube liegt an der Innenseite. Die Lamellen werden durch einen Zwischenraum von den Zähnen ge- schieden; sie sind zusammengedrückt, hoch, ziem- lich Jang; die vorderen Muskelnarben sind tief, ziemlich deutlich dreitheilig, die Haftmuskelnarbe tief in die Zähne eindringend; die hinteren sind oberflächlich. Die Perlmutter ist mit Ausnahme des weissen Schulterwulstes schön lachsfarben. Aufenthalt: bei Alexandrette. Diese Form führt von Unio cilicicus zu den mehr keilförmigen Unionen des Jordangebietes hinüber. 4. Unio lorteti Locard. Taf 5, /Fig:32: Concha ovato-conica, solida, ponderosa, perin- aequilatera, antice perinflata, postice cu- nerformi-attenata, ruditer striatula, oras versus lamellosa, nitidula, brunneo-vires- cens, late fusco annulata, ad aream ob- solete fuscostrigata. Pars antica brevis- sima, postica in rostrum rectum apice rotundatum elongata ; margo superior bre- vissimus, angulum cum antico formans, ventralis reetilineus, in junioribus inter- dum leviter retusus. Umbones anteriores tumidi, corrosi, apicibus depressis, haud contiguis; ligamentum mediocre, utrinque leviter obtectum, sinulo brevi; areola dis- tincta, brevis, rhomboidea; area medio parum compressa. Cardo typo U. cilieiei: dens valvulae dextrae altus, compressus, quadrangularis, margine crenulatus, mo- dice divergens, sulco angusto profundo a margine cardinis discretus; dentes val- vulae sinistrae compressi, antieus major, denticulatus, fovea laterali distincta, Pos- tieus trianqularis dentato-crenatus;, la- me’lae spatio a dentibus discretae, eleva- tae, elongatae, subflexuosae; impressiones musculares anticae profundae, bipartitae, intrantes, posticae superficiales. Marga- rita coeruleo-albida, umbones versus sal- monacea; callus marginalis mediocris. Long. 58, alt. 30, crass. 23 mm. Unio Lorteti Locard*) in Lortet, Draguages prof. lac Tiberiade, in Comptes rendus Acad. Sciences tome XCIX p. 502. — Malacologie lac Tiberiade p. 21.2 fig. TR. *) Coquille solide, un peu Epaisse, d’un galbe ovale-allonge, rostree, renflee dans tout son en- semble. Region anterieure courte, arrondie, assez relevee, region posterieure allongee, s’eten- dant en forme de rostre obtus, arrondi a son extremite; rostre submedian; bord marginal ar- que, bord palleal allonge, presque rectiligne en son milieu, ou meme legerement subsinueux chez les jeunes individus, arrondi a ses extremites; arrete apico-rostrale peu saillante, rejetee vers la crete ligamento-rostrale. Sommets corrodes, for- tement rapproches du cöte anterieur, recourbes, un peu proöminents, renfles, ornes a leurs ex- tremites de stries obsoletes, ou quelquefois plus saillantes, mais tres irregulieres et toujours peu nombreuses. Epiderme brillant, sur lequel ap- paraissent cependant les stries d’accroisement, feuilletees dans la region rostrale; d’un jaune brun a peine verdätre; plus fonce vers les ex- tremites anterieure et posterieure, avec des 20- nules concentriques d’un brun noirätre. Inte- rieur nacre, blanchätre, a peine rose vers les sommets. Dent cardinale un peu Epaisse, elar- gie a la base, ensuite deprimee et arque, trigo- nale, tres-legerement denticulee, quelquefois sub- bifide; lamelle laterale presque droite, assez al- longee, deprimee et striolee. Ligament allonge, solide, de couleur brune. 15 Muschel eiförmig kegelförmig, festschalig und schwer, sehr ungleichseitig, vornen stark aufge- blasen, nach hinten keilförmig zugeschärft, auch der Querschnitt keilförmig, rauh und unregel- mässig gestreift, nach den Rändern hin mit la- mellöser Streifung, ziemlich glänzend, braungrün, an beiden Enden dunkler, mit einem breiten braunen Ring und auf der Area mit undeutlichen braunen Strahlen. Der Vordertheil ist sehr kurz, der hintere in einen geraden, spitz zugerundeten Schnabel verschmälert; der Oberrand ist sehr kurz und bildet mit dem Vorderrand einen deut- lichen Winkel, der Hinterrand beginnt schon kurz hinter den 'Wirbeln, der Bauchrand ist ge- radlinig oder besonders bei jüngeren Exemplaren etwas eingezogen. Die Wirbel liegen fast am vorderen Ende; sie sind aufgetrieben und gross, aber nur wenig vorspringend, weit abgefressen, die Spitzen niedergedrückt, sich nicht berührend; vor ihnen liegt eine kurze, aber deutliche, regel- mässig rautenförmige Areola; auch die Area ist deutlich, durch die Färbung ausgezeichnet, in der Mitte nur wenig zusammengedrückt; das Band ist mittelmässig, beiderseits etwas mit Schalen- substanz überbaut, mit kurzem Sinulus. Das Schloss ist nach demselben Typus gebaut, wie bei den vorhergehenden Arten; der Zahn der rechten Klappe ist auffallend hoch, oben breit abgestutzt, so dass er rein viereckig erscheint, am Rande gezähnelt, leicht übergebogen, innen gestreift, wenig vom Rande divergirend und durch eine schmale, aber tiefe Furche von ihm geschie- den; die beiden Zähne der linken Klappe sind messerförmig zusammengedrückt, scharf, nur durch eine Kerbe geschieden; der vordere ist länglich viereckig, am Rande nur fein gezähnelt, der hin- tere kleiner, spitz dreieckig, stärker gezähnelt; die Schlossgrube liegt an der Seite des Vorder- zahnes und ist unten auffallend abgestutzt. Die Lamellen werden durch einen kurzen Zwischen- raum von den Zähnen geschieden, sie sind lang, hoch und etwas unregelmässig gebogen; die vor- deren Muskeleindrücke sind tief, die Haftmuskel- narbe nicht abgetrennt, unter den Zahn ein- dringend; die hinteren sind oberflächlich. Die Perlmutter ist bläulichweiss, nach den Wirbeln hin lachsfarben; Randwulst mässig. Aufenthalt: im See von Tiberias, nach Locard auch in dem von Antiochien. 5. Unio kobelti Rolle. Taf. 5, Fig. 3. Concha ovato-cuneiformis, perinaequilatera, an- tice abbreviata, postice rostrata, ventri- cosa, crassa, ruditer sulcata, lutescenti- viridis, umbones versus viridescens, CuS- 16 taneo annulata, postice castaneo radiata. Margo anterior brevissime rotundatus, superior ante umbones subnullus, dein declivis, ventralis, parum arcuatus, cum postico declivi rostrum rectum o'lique truncatum formans. Umbones anteriores, tumidi, leviter antrorsi, viw erosi, tuber- culis nonnullis acutis vix jJunctis sculptr; areola compressa,; area elongata, plana, medio vix elevata, rugis obliquis utrin- que definita; ligamentum breviusculum sinulo brevi. Dens valvulae dextrae cras- sus, triangularis, sulcatus, divergens, fos- sula a margine discretus, dentes valvu- lae sinistrae compressi, fossula sublate- rali, anticus major; lamellae strietius- culae, sat longae;; impressiones musculares anticae profundae, intrantes, posticae su- perficiales; callus marginalıs distinctus 3a marginis fere occupans; margarita coerulescenti-albida, postice wrisans. Long. 52, alt. 30, crass. 21 mm. Muschel eiförmig keilförmig, sehr ungleich- seitig, vorn ganz kurz, nach hinten verlängert, bauchig, dickschalig, rauh furchenstreifig, grün- gelb, nach den Wirbeln hin grün, mit kastanien- braunen Ringen und eben solchen Strahlen auf der Rückseite. Der Vorderrand ist sehr kurz gerundet, der Oberrand vor den Wirbeln kaum entwickelt, hinter ihnen sanit abfallend, der Unter- rand flach gerundet und mit dem erst schräg abfallenden, dann schief abgestutzten Hinterrand einen keilförmigen Schnabel bildend. Die Wirbel liegen ganz vornen; sie sind aufgetrieben, leicht nach vornen gerollt, kaum abgerieben, so dass man die aus einzelstehenden spitzen Höckerchen bestehende Sculptur gut erkennen kann; die Areola ist schmal, zusammengedrückt, die Area lang, flach, in der Mitte kaum erhoben, an beiden Seiten mit schrägen Runzeln eingefasst; das Band ist ziemlich kurz, der Sinulus kurz. Der Zahn der rechten Klappe ist dick, dreieckig, innen gefurcht, vom Rande divergirend und durch eine tiefe Grube geschieden; die beiden Zähne der linken Klappe sind zusammengedrückt, ungleich, hintereinander stehend; die Zahngrube liegt an der Innenseite des grösseren Vorderzahnes; die Lamellen sind ziemlich lang, fast gerade. Die vorderen Muskeleindrücke sind tief, die hinteren flach; der Randwulst ist deutlich und nimmt fast drei Viertel des Randes ein; Perlmutter bläulichweiss, hinten irisirend. Aufenthalt: bei Antiochia. In der Form an Unio terminalis anschliessend, doch erheblich weniger dreieckig. 6. Unio pietri Locard var. Taf: 6,»Eig. 17 2. Concha oblongo-ovata, perinaequilatera, solida, crassa, versus umbones vinflata, antice abbreviata, postice elongata, ruditer et irregulariter sulcata, lutescenti-viridis, castaneo-annulata, vel plus minusve fusco- brunnea. Margo anticus breviter rotun- datus, cum supero arcuatim ascendente angulum vis formans, ventralis strictus, cum postico declivi, dein rotundato-trun- cato rostrum rectum formans. Umbones anteriores, magni, depressiusculi, plicıs undulatis hie illie tuberculiferis ornatı, apieibus acutis, haud contiguis; areola lanceolata, distincta ; ligamentum elonga- tum, nigrescens, sinulo brevi; area com- pressa, limo calcareo obtecta. Dens car- dinalis valvulae dextrae crassus, Com- pressus, a margine divergens et sulco profundo divisus, supra truncatus et sul- catus; dentes valvulae sinistrae perinae- quales, fossula laterali infra plana, an- ticus elongatus, subrectangularıs, posticus minor elongato-conicus; lamellae elonga- tae, strietiusculae; impressiones mMuscu- lares anticae profundae, distincte tripar- titae, posticae superficiales; callus mar- ginalis distinctus; margarita albida vel rosacea. Long. 66, alt. 36, crass. 23 mm. Unio Pietri Locard in Lortet Drag. prof. Ti- beriade, in Comptes rendus Acad. tome XCI p. 502. Malacologie Lacs Tiberiade p. 16 t. 20 fig. 17—19. — Westerlund Fauna palaearctischer Binnencönch. VII np 1a0: Muschel länglich eiförmig, sehr ungleichseitig, dickschalig, gegen die Wirbel hin mehr oder minder aufgeblasen, vorn sehr verkürzt, nach hinten verlängert, rauh und unregelmässig ge- furcht, jüngere Exemplare grüngelb mit braunen Ringen, alte dunkel braungrün mit breiten kasta- nienbraunen Zonen. Der Vorderrand ist kurz gerundet und bildet mit dem Oberrand kaum einen Winkel, der Oberrand steigt im Bogen an, der Unterrand ist fast gerade und bildet mit dem erst schräg abfallenden, dann rundlich abgestutz- ten Hinterrand einen geraden Schnabel. Die Wirbel liegen weit vornen; sie sind gross, nieder- gedrückt und mit Wellenrunzeln sculptirt, die hier und da Höcker tragen; die Spitzen sind scharf und berühren einander nicht; vor ihnen liegt eine deutliche, lanzettförmige Areola; eine Area ist kaum erkennbar und mit einer fest an- haftenden Kruste kalkigen Schlammes überzogen; das Band ist lang, schwärzlich, hinter ihm ein kurzer Sinulus. Der Schlosszabn der rechten ‘Klappe ist gross und stark, oben abgestutzt und tief gefurcht; er divergirt vom Schlossrande und wird durch eine tiefe Grube von ihm geschieden; die beiden Zähne der linken Klappe stehen hinter einander und sind sehr ungleich; die Zahngrube liest neben dem grösseren, vorderen, der zusam- mengedrückt und fast lang viereckig ist; sie hat einen flachen Boden; der hintere ist kleiner, dreieckig; die Lamellen sind lang und ziemlich gerade. Die vorderen Muskeleindrücke sind tief, deutlich dreitheilig, die hinteren flacher; der Randwulst ist gut ausgebildet. Perlmutter weiss oder röthlich. Locard hat die beiden von Antiochien stam- menden Formen selbst für Varietäten seines aus dem See von Tiberias beschriebenen Unio pietri erklärt, und ich füge mich seiner Autorität gern, obschon die Unterschiede von seiner Abbildung nicht unerheblich sind. Auch unter sich weichen die beiden Formen einigermassen von einander ab; Fig. 2 ist nicht nur anders gefärbt, sondern auch erheblich bauchiger und die Wirbelsculptur ist weitläufiser. Bei reicherem Material liesse sie sich vielleicht specifisch abtrennen. - 1. Unio herodes n. Taf. 6, Fig. 4. Concha elongato-ovata, postice rostrata, medio constrieta, solidula, nitida, ruditer sed parum profunde striatula, sordide wires- cens annulis fuscis dilutis. Margo an- terior breviter compresso-votundatus, cum supero subhorizontali angulum vie for- mans, inferior strictus vel via levissime retusus, cum postico angulum reetum acute rotundatum formans. Umbones ante me- dium siti, magni, tumidt, leviter erosuli, vestigia rugarum tantum eschibentes, api- eibus parvis, acutis; areola elongata, an- gusta; area elongata, parum conspieua, radiis fuscescentibus obsoletis signata; li- gamentum parvum. Dens valvulae de.x- trae compressus, triangularis, margine leviter erenulatus, parum divergens; den- tes valvulae sinistrae humiles compresst, antieus major fossula laterali; Tamellae mediocres, strietae; impressiones muscu- lares anticae profundae, triplices, posti- cae superficiales; margarita rosaceo-al- bida; callus marginalis medioeris. Long. 50, alt. 26, crass. 20 mm. Muschel lang eiförmig, nach hinten in einen keilfü:migen Schnabel ausgezogen, über die Mitte Rossmässler, Iconographie Neue Folge. Suppl. I. 7 eicht eingeschnürt, ziemlich festschalig, etwas glänzend, grob aber seicht gestreift, die Streifung vornen etwas deutlicher, schmutzig grünlich mit verwaschenen dunkleren Ringen und einigen undeutlichen Strahlen auf der Rückseite. Der Vorderrand ist kurz gerundet und bildet mit dem kaum gewölbten Rückenrand kaum eine Ecke, der Bauchrand ist gerade oder leicht eingezogen, der Hinterrand bildet einen geraden, spitz zu- gerundeten Schnabel. Die Wirbel liegen vor der Mitte; sie sind gross und aufgetrieben, springen aber nicht weit vor; sie sind leicht abgefressen, doch erkennt man noch Spuren von Runzel- seulptur. Die Spitzen sind scharf, gerade; die Areola ist lang, zusammengedrückt. Die lange Area ist wenig deutlich; das Band ist klein und schmal, hinter ihm ein kleiner Sinulus. Der Zahn der rechten Klappe ist zusammengedrückt, dreieckig, am Rand leicht gezähnelt, etwas vom Rande divergirend; die beiden Zähne der linken Klappe sind niedrig, zusammengedrückt, der vor- dere ist etwas grösser, an seiner Innenseite liegt die Zahngrube. Die vorderen Muskeleindrücke sind tief, deutlich dreitheilig, die hinteren seicht; Perl- ınutter weisslich, Randeallus mässig. Aufenthalt: im See von Tiberias. Ich kann diese Form, welche sich durch ihre düster grüne Färbung sofort von den anderen gelblichen unterscheidet, mit keiner der Arten vereinigen, welche Locard aus dem galiläischen Meere unterschieden hat. 8. Unio kisonis n. Rate 7, Bie. 20 3% Concha parvula, ovato-cuneiformis, sat inflata, parum cerassa, laeviuscula, nitidula, vi- ridi-lutescens annulo castaneo unico, ad aream late fusco-castaneo radiata. Marao anticus brevissimus, compresso-rotunda- tus, cum supero angulum distinctum for- mans, superior declivis, cum ventrali bene arcuato et postice ascendente rostrum acu- tum formans. Umbones tumidi, anterio- res, leviter erosi, plicis acute angulatis paucis sculpti, apicıbus acutis rectis, con- tiguis; areola distincta, lanceolata vel triquetra, inter umbones intrans; liga- mentum angustum sinulo longo; area dis- lincta, castanea, sulceis duobus praesertim ad umbones insignis. Dentes cardinis compressi, acuti; cardinalis valvae de.x- trae obliquus, altus, rotundato-trigonus, intus sulcatus, sulco a margine divisus; dentes valvulae sinistrae fossula sublate- ralı disereti, antieus major, quadrangu- laris, postieus triangularis; lamellae hu- 9] [07 18 miles; impressio muscularis antica dis- tincta, subintrans, postica superficialis; margarita coeruleo-alba ; callus margına- lis sat distinctus. Long. 38, alt. 20—22, crass. 15—16 mm. Muschel verhältnissmässig klein, keilförmig eiförmig, ziemlich aufgeblasen, vorn sehr ver- kürzt und zusammengedrückt, nicht sehr dick- schalig, ziemlich glatt, etwas glänzend, grüngelb mit meist nur einem kastanienbraunen Anwachs- ring, die Area von kastanienbraunen Strahlen eingenommen. Der Vorderrand ist ganz kurz zusammengedrückt gerundet und bildet mit dem vor der Wirbeln nur ganz kurzen Oberrand einen ausgesprochenen Winkel; hinter den Wirbeln fällt der Oberrand in gerader Linie langsam ab und bildet mit dem mehr oder minder schön ge- rundeten hinten emporsteigenden Bauchrand einen keilförmigen, spitzzulaufenden Schnabel. Die aufgetriebenen Wirbel liegen weit vornen; sie sind leicht abgerieben, lassen aber noch deutlich ein paar scharf im Zickzack gebogene Runzeln sehen. Die Spitzen sind scharf, nicht eingerollt, sich fast berührend;; die Areola ist deutlich, ver- B. Gruppe des 9. Unio simonis Tristram var. Taf. 3, Fig. 1—3. Von Antiochien hat Rolle in grösserer Anzahl einen Unio aus der Gruppe des Rothi mitge- bracht, den ich von U. Simonis, wie ich ihn im sechsten Bande der Iconographie unter No. 1121 behandelt habe, nicht speeifisch trennen möchte. Er ist allerdings erheblich grösser, als das dort abgebildete Exemplar des Berliner Museums aus dem Kara-su bei Antiochia, aber das ausge- wachsene Exemplar Fig. 1 stimmt im Umriss vollständig mit demselben überein und hat auch genau dieselbe starke Wirbelsculptur und Be- zahnung. Das unter Fig. 2 abgebildete mittel- grosse Exemplar von demselben Fundorte weicht von dem Typus allerdings durch mehr gerundeten Umriss nicht unerheblich ab und seine Schloss» zähne, namentlich in der linken Klappe, sind auffallend stark crenulirt; aber beide Unterschiede sind meines Erachtens nach nur durch die Jugend bedingt und werden mit der Entwicklung ver- schwinden; die characteristische Wirbelsculptur ist dieselbe. Fig. 3 ist mir einigermassen be- denklich, da es eine auffallend kugelige Gestalt und eine violette Perlmutter hat; doch ist die Färbung bei dieser Gruppe durchaus nicht kon- stant und es wird meine ursprüngliche Auffassung tieft, dreieckig bis lanzettförmig, siedringt zwischen die Wirbelspitzen ein. Das Band ist schmal, nicht sehr lang, dahinter ein langer Sinulus; die Area ist kastanienbraun, durch zwei besonders an den Wirbeln deutlich ausgeprägten Furchen Jederseits begränzt. Die Schlosszähne sind zu- sammengedrückt und scharf; der Zahn der rechten Klappe ist schief zum Rand gestellt und durch eine Grube von ihm geschieden, hoch gerundet dreieckig, an der Innenseite gefurcht; die beiden Zähne der linken Klappe stehen hintereinander und werden durch eine starke, seitlich gelegene Zahngrube geschieden; der vordere ist etwas grösser und viereckig, der hintere dreieckig; die Lamellen sind verhältnismässig niedrig; die vor- deren Muskeleindrücke sind tief, etwas unter die Zähne eindringend, die hinteren oberflächlicher ; ‚ Perlmutter bläulichweiss; Randwulst ziemlich ' deutlich. | Aufenthalt: Haifa am Karmel. Eine hübsche Form aus der Verwandtschaft ı des jordanischen Unio terminalis, trotz ihrer geringen Grösse anscheinend ausgewachsen. im Kison in der Nähe von U. litoralis-rothi. | dieser Form als einer jungen Schale doch wohl die richtige sein. Rolle möchte in dieser Form den Untio rhom- boidopsis Locard sehen. Locard (Malacologie des lacs de Tiberiade etc. p. 46) sagt von dem Unterschied zwischen dieser Art und U. simonis: Cumpare a U’ Unio Simonis, Unio rhomboidopsis en differe par son galbe moins globuleux, par ses sommets moins forts, moins prodminents, et beaucoup moins ornamentes; ad linterieur, sa nacre blanche, sa dent cardinale plus Epausse, plus robuste et moins haute, sa lamelle laterale plus courte et moins saillante etc. Für U. simonis nennt er den See von Antiochia als Fundort, für U. rhomboidopsis den Kanal des Örontes, es wird sich also um zwei Standortsvarietäten der- selben Art handeln. 10. Unio Iycicus Rolle. Taf. 2, Tip. 1. Concha transverse ovalıs, sat magna, perinae- quilatera, solida, ponderosa, ruditer cos- tato-striata, oras versus confertius et sub- lamellose striatula, nigrescens, umbonibus pallidioribus, postice limo crassissimo figuram omnino oceultante adhaerente ın- duta, Margo antieus brevissimus, regu- lariter arcuatus, dorsalis ante umbones subnullus, pone umbones plane arcuatus, vix ascendens, cum dorsali angulum pa- rum distinetum formans, ventralis medio retusus, dein subsaccatus, cum postico biangulato rostrum latum rotundatum parum decurvatum formans. Umbones antrorsi, ante !Ja longitudinis positi, tu- midi, integri, apieibus obtusis, medio an- gulatim plicatis; ligamentum crassum, elongatum, sinulo longo; areola lata, sub- distineta, area indistineta. Cardo eras- sissimus; dens valvulae dextrae crassus, pyramidalis, irregulariter suleatulus, fos- sulis utrinque marginatus ; dentes valvu- lae sinistrae humiles, fossa lata discereti, anterior minor, acutus; lamellae spatio sat longo a cardine discretae, elongatae, sat altae; impressiones musculares ante- riores profundae, triplices, posticae super- fieiales. Margarita rosacea, postice irt- sans, antice incrassata, callo marginali 2/a longitudinis fere occupante. Long. 70, alt. 41, crass. 28 mm. Muschel ziemlich gross, fast regelmässig quer- eiförmig, nur am Unterrand etwas eingebuchtet, sehr ungleichseitig, vorn kurz, hinten breit ge- schnäbelt, dickschalig und schwer, rauh und un- regelmässig rippenstreifig, nach den Rändern hin fein und dicht lamellös gestreift, schwarzgrün, die Wirbel heller, lebende Exemplare immer durch einen kolossalen, die Figur vollständig verhüllen- den Schlammbelag ganz oder zum grössten Theil überdeckt. Der Vorderrand ist ganz kurz, aber regelmässig gerundet und bildet keine Ecken, der Oberrand beginnt erst hinter den Wirbeln und bildet einen flachen, kaum ansteigenden Bogen, der in einem Winkel in den Hinterrand über- geht, der Bauchrand ist in der Mitte etwas ein- gezogen, dann leicht sackförmig vorgewölbt, hinten biegt er sich nach oben und bildet mit dem in zwei Winkeln herabsteigenden Hinterrande einen nur wenig nach unten gerichteten breiten Schnabel. Die Wirbel liegen ganz vornen, vor einem Viertel der Länge; sie sind aufgetrieben, etwas nach vorn eingerollt; die Spitzen berühren sich nicht und sind stumpf und wenig vorspringend, sie tragen in der Mitte fünf bis sechs Reihen wellenförmig gebogener Zickzackrunzeln. Vor ihnen liegt eine breite, ziemlich deutliche Areola; die Area ist wenig deutlich. Das Band ist lang und stark, auch der Sinulus ist lang. Das Schloss ist stark entwickelt und nach dem Typus von Unio litoralıs gebaut, mit einem beträchtlichen Zwi- schenraum zwischen den Zähnen und den Lamellen. Der Zahn der rechten Klappe ist stark, stumpf 19 pyramidal, unregelmässig gekerbt, jederseits durch eine Furche, nach hinten durch eine Kerbe im Rand begrenzt; die beiden Zähne der Jinken Klappe sind niedrig und werden durch eine weite Grube getrennt; der vordere ist kleiner und spitz; die Lamellen sind lang, etwas gebogen, ziemlich hoch. Die vorderen Muskeleindrücke sind tief, deutlich dreitheilig, die hinteren oberflächlich. Die Perlmutter ist röthlich, nach hinten irisirend, vorn verdickt, mit deutlichem, bis zu zwei Drittel der Länge zurückreichendem Randwulst; Mantel- furche deutlich. Aufenthalt: in dem Flüsschen Arab-Tschay bei Adalia in Lyeien. Es ist dies nach dem heutigen Stand unserer Kenntnisse die am weitesten nach Westen vor- geschobene Form des Unio rothi. Die Inkrusti- rung ihres Hintertheiles überschreitet alles, was ich jemals an Süsswassermuscheln gesehen habe. Rolle theilt mir über ihr Vorkommen Folgendesmit: „Diese hochinteressante Art stammt aus dem Arab-Tschay, einem Flüsschen circa 6 Stunden westlich von Adalia. Auf. meine Erkundigungen nach Flussmuscheln in Adalia wurde mir dieser Fluss als sehr reichhaltig in solchen Muscheln geschildert. Nach einer sehr anstrengenden Tour über die sandige Ebene, die sich stundenlang um Adalia entlang zieht und im glühenden Sonnenbrande erreichte ich mit meinem Führer endlich den Fluss. Zu meinem grossen Aerger war der Fluss fast wasserleer, nur in der Mitte des Bettes zog sich noch ein kleiner Wasserstreifen entlang und von Muscheln keine Spur. Schon glaubte ich, dass ich wieder einmal angeführt sein würde, und mich mein Führer hier herausgeschleppt hätte, um seinen Führerlohn zu verdienen. Das wirklich aber perplexe Gesicht und die wieder- holten Versicherungen, es wären früher hier viele Muscheln gewesen, veranlassten mich doch, das Flüsschen näher zu untersuchen. Eine halbe Unio-Schale die ich endlich fand, bestätigte mir schliesslich die Möglichkeit des Vorkommens. An einer mehr aufwärts gelegenen Stelle, wo der Lauf etwas tiefer und eingeengter war, ging mein Mann bis zum Gürtel ins Wasser und wühlte in der Erde und warf mir schliesslich einen harten festen Schlammknollen zu, aus welchem die Spitze einer Un:o heraussah. Als ich die Muschel herausgeschlagen hatte, fand ich in derselben ein lebendes Thier. Nach eifrigem Suchen erhielt ich schliesslich eine ganze Anzahl, die alle in derselben Weise mehr oder weniger stark inerustirt waren. Die Thiere sahen alle rostbraun aus und schienen so matt, dass g* 20 ich der Ueberzeugung bin, dieselben sind sämmt- lich im Absterben begriffen. Auch im Wasser liegende Holztheile und hineinhängende Zweige, waren in derselben Weise mit einer solehen Krust überzogen, als wenn das Wasser einen riesigen Eisengehalt hätte. Mir scheint es, als wenn dieser Fluss im Versiegen und die Unionen bereits im Absterben waren. Jedenfalls ist Unio Iyeicus eine sehr seltene und charakteristische Form.“ 12. Unio rollei Kobelt. Marsa Bienl22, Ooncha in junioribus suborbicularis, in adultis irregulariter rotundato-rhomboidea, Pos- tice breviter rostrata, sat ventricosa, SO- lida, ponderosa, ruditer costato-sulcata, margines versus sublamelloso-striata, ni- tidula, castaneo-virescensg in speciminibus Junioribus viridi radiata. Margo supe- rior arcuatim ascendens, cum antico com- pressiusculo angulum vix formans, basa- lis strictiusculus, pone medium leviter retusus, cum poslico primum oblique de- currente, dein rotundato-truncato rostrum breve formans. Umbones tumidi, an- trorsi, ad "3 longitudinis siti, rugis fle- xuosis sat confertis fere usque ad !]ı dia- metri valvae sculpti, apteibus acutis, de- pressis, fere contiquis, parum erosis; areola distincta, anguste lanceolata, area indistincta; ligamentum mediocre, cras- sum, nitidum, utrinque anguste obtectum. Cardo typo ei U. litoralis; dens valvulae dextrae crassus, truncato-conicus, supra striatus, a margine divergens, fossa an- gusta discretus, dente accessorio minimo; dentes valvulae sinistrae fossa profunda mediana separati, anticus elongatus, com- pressus, erenulatus, posticus crassus, re- curvus; lamellae spatio oblique striato « dentibus separatae, angulum cum vis for- mantes, breves, compressae; impressiones musculares anteriores profundae, triplices, posticae superficiales. Margarita pulcher- rime purpurea, umbones versus albida maculis aöneis. Long. 54, alt. 38, crass. 25 mm. Muschel bei jüngeren Exemplaren fast kreis- rund, bei älteren mehr unregelmässig gerundet, rhombisch mit einem kurzen, etwas nach unten gerichteten Schnabel, ziemlich bauchig, doch weniger als U. simonis, festschalig und schwer, rauh und unregelmässig gerippt und gefurcht, nach den Rändern hin fein lamellös gestreift, ziemlich glänzend, alte Exemplare einfach schwarz- braun mit leichtem grünem Schimmer, jüngere mehr oder minder ausgesprochen grün gestrahlt. Der Oberrand steigt im Bogen empor und bildet mit dem leicht zusammengedrückt gerundeten Vorderrand nur eine undeutliche Ecke; der Unter- rand ist gestreckt, am Beginn des Schnabels leicht eingezogen; der Hinterrand fällt anfangs schief ab und ist dann kurz zugerundet. Die Wirbel liegen bei jüngeren Exemplaren fast in der Mitte, bei älteren im ersten Drittel der Länge; sie sind mässig aufgetrieben, etwas nach vorn eingerollt, mitspitzen niedergedrückten, meist guterhaltenen, einander beinahe berührenden Apices; die Wirbel- sculptur ist dichter und weniger ausgeprägt, als bei U. simonis, und nimmt etwa ein Viertel der Oberfläche ein. Vor den Wirbeln liegt eine aus- geprägte, schmal lanzettförmige Areola, die Area ist wenig deutlich; das Band ist mittellang, stark, glänzend, convex, von beiden Seiten leicht über- baut. Das Schloss ist nach dem Typus von Unio litoralis gebaut, in der Mitte im Winkel gebogen mit deutlichem Zwischenraum zwischen den Zähnen und den Lamellen; der Zahn der rechten Klappe ist schief gerichtet, stark abge- stutzt, kegelförmig, auf der nach hinten gerich- teten breiten Artikulationsfläche gefurcht, vorn durch eine schmale, hinten durch eine breite Kerbe begrenzt; vorn steht ein ganz schwacher Nebenzahn. Die beiden Zähne der linken Klappe werden durch eine breite dreieckige tiefe Grube getrennt; der vordere ist zusammengedrückt mit gezähnelter Schneide, der hintere stark, fast vier- eckig, mit einer nach hinten vorspringenden Spitze. Der Zwischenraum ist gestreift, die Lamellen sind wenig gebogen, ziemlich kurz, zusammengedrückt. Die vorderen Muskeleindrücke sind tief, deutlich dreitheilig, die Haftmuskelnarbe dringt unter den Zahn ein; die hinteren sind ganz oberflächlich und kaum erkennbar. Die Perlmutter ist pracht- voll purpurroth, fein gekörnelt, nach den Wir beln hin weisslich überlaufen, mit mehr oder minder ausgesprochenen Tropfenflecken. Aufenthalt: bei Alexandrette. Mit Unio simonis eng verwandt, aber doch gut verschieden durch den ausgeprägteren Schna- bel und die geringere Auftreibung und schwächere Seulptur der Wirbel. Halbwüchsige Exemplare sind einander ziemlich ähnlich, aber die Jugend- form, die ich von Unio rolle: unter Fig. 2 ab- bilde, ist eine total verschiedene. 12. Unio galilaei Locard. Taf. 7,Hıe: 75: Ooncha ovato-rotundata, vie rhomboidea, pPos- tice brevissime obtuse rostrata, inflata, crassa, aequaliter convexa, ruditer urre- gulariterque sulcato-costata, nigro-casia- nea, in speciminibus juvenilibus pulchre viridi-radiata. Margo anterior brevis- sime rotundatus, superior ante umbones brevissimus, angulum formans, pone um- bones leniter arcuato-deelivis, cum postico rotundato-truncato angulum formans, ba- salis parum arcuatus sed minime retusus. Umbones inflati rotundati, anteriores, oblique antrorsum curvati, confertim un- dulato-plicati, plicis parum prominenti- bus, apieibus approximatis, late erosis; areola distineta, breviter triangularis; area magna, utrinque obsolete bisulcata, ligamentum breviusculum, latum. Cardo simillimus ei U. Rothi; spatium inter dentes et lamellas breve; lamellae arcua- tae. Margarita rosacea. Long. 50, alt. 36,5, crass. 25 mm. Unio maris-galilaei Locard in Lortet Drag. prof. Tiberiade, in Comptes rendus Acad. Sciences t. XCI p. 502. Unio galilaei Locard Malacologie des Laes Ti- Deriade &te.. 9.124. 20. fig. 1012. — Westerlund Fauna palaearet. Binnencon- ehyl. VII p. 60. Gehäuse fast rein rundeiförmig, nur durch einen kurzen, breiten, abgestutzten Schnabel leicht rhombisch erscheinend, wenig ungleichseitig, auf- geblasen, schön gleichmässig gewölbt, festschalig und schwer, rauh und unregelmässig furchen- rippig, schwarzbraun, junge Exemplare schön grün gestrahlt. Der Vorderand ist kurz gerun- det und bildet oben eine Ecke; der Oberrand ist vor den Wirbeln ganz kurz, hinter denselben fällt er von den Wirbeln langsam und in leichtem Bogen ab und bildet mit dem rundlich abge- stutzten Hinterrand ebenfalls einen Winkel; der Unterrand ist flach, aber regelmässig gerundet und niemals eingedrückt. Die Wirbel liegen weit vornen; sie sind stark aufgeblasen, gerundet, etwas schief, nach vornen eingerollt, breit abge- fressen, so dass die Sculptur bei erwachsenen Exemplaren kaum mehr erkennbar ist, nur bei jungen Exemplaren sieht man die ziemlich dicht gedrängten, wenig vorspringenden Wellenrunzeln ; die Wirbel berühren sich nicht. Vor ihnen liegt eine kurze, breite, aber sehr deutliche Areola; die Area ist breit und nur wenig deutlich um- grenzt; das Band ist verhältnissmässig kurz, aber breit und stark, an den Seiten etwas überbaut. Das Schloss unterscheidet sich kaum von dem des Unio rothi;, der Cardinalzahn ist stark und tief gefurcht und gekerbt, auch die beiden Zähne der linken Klappe sind tief gekerbt, die an der 21 Innenseite des vorderen liegende Zahngrube tief und gefurcht; das Spatium zwischen den Zähnen und den ziemlich kurzen, etwas gekrümmten La- mellen ist kurz. Perlmutter rosa bis röthlich fleischfarben, Schulterwulst nicht besonders deutlich. Aufenthalt: im See von Tiberias. Es liegt mir eine prächtige Altersserie vor, von welcher ich die beiden Endformen abbilde; eine zwischenliegende deckt genau Locard’s Figur und beweist, dafs er die Art nicht in völlig aus- gebildeten Stücken kannte. Der Hauptunter- schied vom typischen Unio rothi liegt in der stärkeren Auftreibung an den Wirbeln und in den mehr nach vorn gerichteten Wirbelspitzen. Unio tracheae n. Taf. 7a, Fig. 2. Concha ovalis, postice tantum leviter angulata, perinaequilatera, modice inflata, solida, ruditer sed subregulariter sulcata, niti- dula, in adultis nisi ad umbones casta- neo-nigrescens, in junioribus pulcherrime viridi-radiata, margines versus epider- mide lamellosa subvelutina induta. Margo anterior breviter rotundatus, cum dor- sali ante umbones brevissimo angulum vix formans dorsalis pone umbones cum ventrali vie arcuato subparallelus, pos- ticus rotundato-truncatus. Umbones ad 1/4 longitudinis positi tumidi, leviter an- trorsi, erosi, sed rugas undulatas confer- tim disposit asadhuc mostrantes, apteibus acutis subcontiguis; areola compressa, elongata; ligamentum medioere sinulo sat longo; area parum conspieua. Cardo typo U. Rothi: dens valvulae dextrae rotundato-triangularis, leviter divergens, intus sulcatus, ad marginem valde cerc- natus, fovea profunda a lamellis sejunc- tus; dentes valvulae sinistrae humiles, compressi, vix divisi, anticus longior sed humilior, fovea laterali, posticus altior, depresse triangularis; lamellae spatio « dentibus discreti et angulum cum üs for- mantes; impressiones anteriores distinc- tae, subtriplices, posticae superficiales; callus marginalis parum crassus; mar- garita purpurea, umbones versus albida. Long. 58, alt. 37, crass. 21 mm. 13. Muschel fast regelmässig eirund, nur hinten etwas eckig ausgezogen, sehr ungleichseitig, mäs- sig aufgeblasen, festschalig, rauh, aber ziemlich regelmässig gefurcht, etwas glänzend, ausgewach- sene Exemplare glänzend braunschwarz, nur an 22 den Wirbeln heller, aber noch mit Spuren einer schönen grünen Strahlenzeichnung; nach den Rändern hin ist eine dicht gefaltete, sammetig glänzende Epidermis erhalten. Der Vorderrand ist kurz gerundet und bildet oben einen undent- liehen Winkel mit dem vor den Wirbeln ganz kurzen, niedergedrückten, hinter denselben fast horizontalen und mit dem flach gewölbten Unter- rand fast gleichlaufenden Rückenrand; der Hin- terrand ist rundlich abgestutzt. Die Wirbel lie- gen ziemlich genau in einem Viertel der Länge; sie sind aufgetrieben, etwas nach vorn eingerollt, abgefressen, doch erkennt man noch die ziem- lich dicht gedrängten Wellenrunzeln; die Spitzen berühren sich beinahe; die Areola ist schmal, zu- sammengedrückt, wenig auffallend, das Band mit- telmässig stark mit ziemlich langem Sinulus, die Area wenig auffallend. Das Schloss ist nach dem Typus des Unio rothi gebaut, aber erheb- lich schwächer; der Hauptzahn der rechten Klappe ist gerundet dreieckig, ziemlich hoch, leicht diver- girend, innen gefurcht, am Rande stark gekerbt; eine tiefe Zahngrube trennt ihn von den La- mellen; die beiden Zähne der linken Klappe sind ziemlich niedrig, zusammengedrückt, nur durch eine ganz schwache Kerbe von einander geschie- den; der vordere ist länger, aber niedriger, mit scharfer, erenulirter Schneide; er trägt an seiner Innenseite die Zahngrube; der hintere ist kürzer, aber höher, dreieckig; die Lamellen sind durch einen freien Raum von den Zähnen geschieden und bilden mit ihnen einen Winkel; sie sind ziemlich gerade; die vorderen Muskeleindrücke sind deutlich, die hinteren oberflächlich, der Rand- wulst ist wenig entwickelt. Perlmutter purpur- farben, nach den Wirbeln hin weisslich. Aufenthalt: bei Jenemtere (in der Kilikia trachea, woher der Name). Eine sehr hübsche Localform aus der Gruppe des Unio rothi, mit keiner der anderen zahl- reichen Formen zu vereinigen. 14. Unio wagnerin. Taf. 1, Pig. 1. Concha rhomboidea, inaequilatera, antice abbre- viata, compressa, postice producta, solida, ruditer et irvegulariter costato-sulcata, costis antice distinctioribus, modice crassa, fusco viridescens annulis numerosis cas- taneis. Pars antica compressa, postica elongata, marginibus supero et infero fere parallelis, postico oblique arcuatim trun- cato. Umbones ad *Jı longitudinis positi tumidi, depressi, apieibus acutis, leviter antrorsis, profunde erosis; areola dis- tincta, lanceolata; ligamentum erassum , elongatum, sinulo brevi; area compressa, suleis obsoletis marginata. Cardo utrin- que unidentatus, dentibus conicis, dextro anteriore, minore, sinistro profunde sul- cato; lamellae validae, strietae, spatio a dentibus separatae; impressiones mus- culares anticae distinctae, trifidae, posti- cae superficiales; margarita rosacea, mü- eulis magnis aeneis; callus marginalis distinetus. Long. 56, alt. 39, erass. 23 mm. Muschel rhombisch mit gerundeten Ecken, ungleichseitig; vornen kurz, zusammengedrückt, nach hinten breit ausgezogen, festschalig, rauh und unregelmässig gefurcht, die Furchung auf der Vorderhälfte deutlicher, nur in der Mitte mässig aufgetrieben, braungrün mit zahlreichen schwarzbraunen Ringen. Öberrand und Unter- rand laufen hinter den Wirbeln fast parallel; der Hinterrand ist in schiefer Rundung abge- stutzt. Die Wirbel liegen ungefähr bei einem Viertel der Länge, sie sind aufgeblasen, aber an den Spitzen niedergedrückt und leicht nach vor- nen gerichtet, tief ausgefressen, so dass man keine Sculptur mehr erkennen kann; die Areola ist deutlich, lanzettförmig, das Band lang und stark, aber mit ganz kleinem Sinulus, die Area wenig deutlich, durch eine seichte Furche be- grenzt. Das Schloss hat jederseits nur einen Zahn, ist aber sonst ganz nach dem Typus dessen von Unio rothi gebaut; der Zahn der rechten Klappe ist spitz kegelförmig, schwielig, vor dem grösseren gefurchten der linken liegend; die La- mellen sind stark entwickelt, gerade, durch einen glatten Zwischenraum von den Zähnen getrennt; die vorderen Muskeleindrücke sind tief, auffallend deutlich dreigetheilt, die hinteren flach; die Perl- mutter ist rosa mit grossen erzfarbenen Flecken; der Randwulst ist deutlich entwickelt. Aufenthalt: bei Alexandrette. Es ist dies eine sehr merkwürdige Form, welche verkümmerte Zähne, wie Leguminata, aber dabei gut entwickelte Lamellen hat und ge- wissermassen zwischen Leguminaia und Unio in der Mitte steht; sie zeigt uns den Weg, auf welchem die erstere Gattung aus der letzteren entstanden ist. Dem ganzen Habitus nach hätte ich sie lieber zu Leguminata, als zu Unio ge- stellt und hatte sie auch thatsächlich als solche bereits handschriftlich benannt; es lag mir da- mals nur das abgebildete Exemplar vor. Auf meinen Wunsch sandte mir indess Rolle noch zwei weitere Stücke von demselben Fundort, welche mich zwangen, meine Ansicht zu ändern; das eine hatte den Zahn der rechten Klappe in derselben Weise halbverkümmert, wie das ab- gebildete Stück und zeigte in der linken Klappe nur ein schwaches Rudiment des zweiten Zahnes; das zweite dagegen zeigt den Vorderzahn wenn auch kleiner, so doch völlig ausgebildet und auch den Hauptzahn der rechten Klappe ziemlich 23 normal entwickelt. Es kann also an der Zu- gehörigkeit der Form zu Unio kein Zweifel sein, aber ich habe bei derselben niemals eine solche Verkümmerung des Vorderzahnes, die einen völlig normalen Eindruck macht, beobachtet. 2. kattung Leguminaia Gonrad. Die Unioniden mit verkümmertem Schloss sind noch immer nicht in genügendem Maasse untersucht, um über ihre Verteilung in die ver- schiedenen vorgeschlagenen Gattungen definitiv entscheiden zu können; die Grenzen der Gat- tungen Margaritana, Alasmodonta, Monocon- dylaea, Microcondylaea, Pseudodon, Legumi- naia sind noch im höchsten Grade schwankend und unsicher, und werden sich nicht eher fest- stellen lassen, als bis wir die Thiere einer grös- seren Anzahl von Arten kennen. Geographisch lassen sich zunächst zwei Hauptgruppen unter- scheiden: eine nördliche, für welche jetzt der Name Margaritana Schumacher allgemein an- genommen ist und welche sich in Europa nörd- lich der Alpen, in Sibirien, Japan und Nord- amerika findet, und eine südlichere. Letztere findet sich zunächst entwickelt im Po und seinen Zuflüssen, sowie in einigen anderen, der oberen Adria zuströmenden Flüsschen, besonders dem Isonzo, aber, wie es scheint, nicht in der Etsch und auch nicht in den vom Apennin herabkom- menden Flüsschen; ihr Typus ist Unio bonelli Fer. Dann finden wir wieder eine artenreiche Gruppe von Formen entwickelt in Syrien im Örontes und seinen Zuflüssen, in den vom Liba- non herabfliessenden Küstenflüssen, und im oberen Fuphrat und Tigris, aber nicht im Jordan und den zugehörigen Seen und, wie es scheint, nicht in den cilieischen Flüssen. Aus Kleinasien kenne ich rur eine hierhingehörige Form, Psendodon churchillianum Bgt. von lconium, vorausgesetzt dass die Fundortsangabe richtig ist, was mir bei der ungemeinen Aehnlichkeit der Art mit einigen Euphratformen nicht über allen Zweifel erhaben scheint. In den Flüssen des vorderen Klein- asiens und auf der Balkanhalbinsel scheinen hier- hergehörige Formen überhaupt nicht vorzukom- men. Der dritte Formenkreis endlich findet sich in Hinterindien und auf den grossen Sundainseln, aber nicht in Vorderindien; er kann geographisch nur mit den chinesischen Formen des nördlichen Formenkreises in Beziehung gebracht werden; ob er wirklich mit ihnen zusammenhängt, muss die Untersuchung des Thieres erweisen. Es ist das eine höchst eigenthümliche Ver- breitung, deren Erklärung ohne sehr gewagte Hypothesen kaum möglich ist. Freilich wäre dann überhaupt erst zu erweisen, dass alle diese Formen mit verkümmerten Lamellen überhaupt phylogenetisch zusammen gehören, und nicht an verschiedenen Stellen unabhängig von einander aus ächten Unionen durch Verkümmerung ent- standen sind. Der vorhin beschriebene Unio wagneri könnte in diesem Sinne verwerthet werden. Durch ihn werden die ächten Leguminaia aus Syrien und Mesopotamien eng an die Gruppe des Unio lito- ralıs angeschlossen. Ihnen gebührt zweifellos der Name Leguminaia Conrad, da diese Gat- tung für Unio mardinensis Lea errichtet wurde. Neben ihnen finden wir aber noch eine im Umriss total abweichende Formengruppe, deren Mittelpunkt Unio rhomboideus Lea aus dem Euphrat ist. Bourguignat stellt sie zu Pseu- dodon Gould, ob mit Recht, weiss ich nicht, denn die Zusammengehörigkeit der Hinterindier mit diesen ist mir durchaus nicht über allen Zweifel erhaben; ebenso bin ich nicht überzeugt, dass Pseudodon chantrei Locard neben rhom- boideus gehört. Rolle hat von dieser Gattung leider nur eine einzige Art in einigen todt gesammelten Exem- plaren mitgebracht: Leguminaia chantrei Locard. Taf. 4, Fig. 3. Concha elongato-elliptica, sat magna, crassa, modice inflata, ürregulariter rugose cos- tato-sulcata, nigrescens, ad medium plus minusve coarctata. Margo anterior com- presso-rolundatus, dorsalis ante umbones fere nullus, pone umbones leniter descen- dens, vix arcuatus, ventralis pone medium profunde retusus, posticus productus, ros- trum latum postice trumcato-rotundatum efformans. Umbones anteriores, permagni sed haud tumidi, late erosi; areola dis- tincta, sed angusta; ligamentum elonga- 24 tum, sinulo brevissimo; area parum dis- tincta, compressa. Cardo in utraque val- vula. unidentatus, dentibus callosis sub- obsoletis; lamellae nullae; fossulae car- dinales parum distinctae,; impressiones musculares anticae profundae, duplices, posticae superficiales; linea pallealis per- profunda ; margarita rufescens. Long. 76, alt. 47, crass. 26 mm. Leguminaia Chantrei Locard Malacologie Lacs Tiberiade etc. p. 58 t. 19 bis fig. S—11. — Westerlund Fauna palaearct. Binnen- conchyl. VII p. 189. — Kobelt Icono- graphie N. F. vol. VI p. 93. Rolle hat aus dem See von Antiochia einige todt gesammelte Schalen einer Leguminaia mit- gebracht, welche völlig mit Diagnose und Abbil- dung von L. Chantrei übereinstimmen. Ich kann nach denselben nur wiederholen, was ich |. ce. schon vermuthungsweise über diese Art ausge- sprochen habe, dass sie nämlich nur eine Ab- änderung der Leguminaia mardinensis mit einge- bogenem Unterrande sei. Ob allerdings Locard’s mardinensis mit der ächten mardinensis Lea von Mardin am Tigris identisch ist, müsste erst durch Vergleichung mit Stücken vom Original- fundort erwiesen werden. Die dritte von Locard aus dem See von Antiochia beschriebene Art (L. bourguignati) hat Rolle nicht mitgebracht: ebenso wenig den mehr rundlichen Pseudodon chantrei. 3. Gattung Anodonta Cuvier. Die Gattung Anodonta ist in dem Gebiete, dessen Fauna wir hier zu betrachten haben, ganz auffallend schlecht entwickelt. Abgesehen von drei Arten aus dem See von Apollonia, der dicht am Marmarameer liegt, kennen wir aus dem vorderen Asien nur zwei Arten, von denen die eine (vescotana bBgt.) aus dem Euphrat auf- geführt wird, während die andere (An. pseu- dodopsis Locard) auf das Oroıtesgebiet be- schränkt ist. Dazu kommen noch im nördlichen Grenzgebiete vier von Drouöt beschriebene Arten (brandti aus dem Tschaldyrsee, sieversi aus dem Rion, cyrea und lenkoranersis aus dem Araxes). Äolle hat zu diesen nur eine einzige weitere Art hinzufügen können, welche aus Öilieien stammt und sich ganz den europäischen Formen anschliesst. Die Gattung oder Untergattung Pseudanodonta fehlt in Kleinasien ebenso wie im ganzen Mittelmeergebiet (höchstens Süd- frankreich ausgenommen). Anodonta cilieica n. Taf za, Big. Concha elongato-ovata inaequilatera, postice ros- trata, antice breviter rotundata, sat tu- mida, tenuiuscula, ruditer costato-sulcata, sordide virescenti-fusca. Margo dorsalis ascendens, ventralis regulariter arcuatus, cum postico oblique decurrente rostrum rectum formans. Umbones pone !Jı longi- tudinis siti vie prominuli, obsolete con- centrice plicati, apieibus acutis; ligamen- tum crassiusculum, sat elongatum; area compressa, radiis fusco-castaneis insignis. Margarita eoerulescens, umbones versus albido- aenea. Impressiones anteriores distinctae, posticae inconspieuae. Long. 90, alt. 50, erass,. 51 mm. Muschel lang eiförmig, ungleichseitig, vornen kurz abgerundet, nach hinten etwas geschnäbelt, ziemlich aufgetrieben, dünnschalig, rauh rippen- furchig, die Rippen auch im Inneren sichtbar, schmutzig braungrün, nach den Wirbeln hin rein grün, hinten mit breiten kastanienbraunen Strah- len. Der Rückenrand steigt in leichten Bogen an, so dass die grösste Höhe der Muschel fast an seinem Hinterende liegt, der Unterrand ist schön gerundet und bildet mit dem schief herab- steigenden Hinterrande einen geraden, etwas schief abgestutzen Schnabel. Die Wirbel liegen etwas hinter dem ersten Viertel der Länge; sie sind flach, kaum vorspringend, abgefressen, doch noch Spuren von concentrischen Runzelfalten zeigend, mit scharfen, sich fast berührenden Spitzen; das Band ist lang und stark, die Area zusammengedrückt, durch die dunklen Strahlen bezeichnet. Der Schlossrand ist hinter den Wir- beln etwas verbreitert und dann durch eine tief ausgeschnittene Bucht begrenzt. Die vorderen Muskeleindrücke sind deutlich, die hinteren kaum erkennbar, Perlmutter bläulich, nach den Wir- beln hin weisslich, erzfarben überlaufen. Aufenthalt: in Cilieien, bei Aleija-ksüs nörd- lich von Tarsus. Diese Form kann weder mit Anodonta ves- coiana Bgt., noch mit Anod. pseudodopsis Lo- card, den beiden einzigen aus Syrien und dem anstossenden Kleinasien bekannten Arten, in ir- gend eine Beziehung gebracht werden. 25 Familie Cyrenidae. Rolle hat aus dieser Familie nur zwei For- men aus der Umgebung von Antiochien mitge- bracht, beide zu Corbicula fluminalis im enge- ren Sinne gehörend. Ich habe sie vorläufig auf Tafel S abgebildet, unterlasse aber, hier genauer | auf sie einzugehen, da weiteres Material in sicherer Aussicht steht und ich hoffen kann, die syrischen Corbieula am Ende dieses Bandes eingehender behandeln zu können. II. Mollusca Gattung Zon Die Gattung Zonites Montfort in dem Sinne, in welchem die deutschen Autoren sie schon seit Jahren genommen und in welchem sie jetzt endlich auch von Pilsbry und damit hoftentlich allgemein anerkannt worden ist, ist eine vollständig homogene und in ihrer Verbrei- tung nahezu ebenso geschlossen, wie in ihrer Form. Sie bewohnt ein zusammenhängendes Gebiet, welches die Ostalpen, von Steiermark ab, die gesammte Balkanhalbinsel, höchstens mit Aus- nahme des östlichen Balkan, die griechischen Inseln mit Ausnahme von Creta, und den West- und Südrand von Kleinasien umfasst. Das innere Kleinasien, die cilicische Senke, Mesopotamien, Syrien, der Caucasus und Transcaucasien haben keine Arten mehr, das überraschende Vorkommen von Zonites latissimus Dohrn in Samarkand beruht ziemlich sicher auf einer falschen Fund- ortsangabe.. Zonites catoleius bourguignat von Assuan in Öberegypten, auf ein einziges, defectes, todt gesammeltes Exemplar gegründet, gehört schwerlich zu unserer Gattung. Auch Cypern hat keinen ächten Zonites. An das geschlossene Verbreitungsgebiet der Gattung schliessen sich südlich und westlich einige vor- geschobene Posten. Zwar die Angaben aus Si- cilien, aus Algerien, aus Sardinien und wahr- scheinlich auch aus Corsica sind irrthümlich und das Vorkommen einer von algirus kaum zu unter- scheidenden Form auf dem Monte Gargano könnte aus der ehemaligen Verbindung dieses isolirten Vorgebirges mit Dalmatien erklärt werden; aber das Auftreten von Zomites in Calabrien (verti- cillus oder algirus, oder beide?) und von Z. compressus auf dem Majella in den Abruz- zen kann nur als ein Relikt aus früheren Perioden erklärt werden, und auch für das Vorkommen des ächten Zonites algirus bleibt kaum eine andere Erklärung übrig. Wir finden ihn in Süd- frankreich auf ein kleines Gebiet, die Ausläufer Rossmässler, Iconographie Neue Folge. Suppl. I. sastropoda. ites Montfort. der Seealpen zwischen der Wasserscheide und der Rhone, in den Departements Alpes maritimes, Var und Bouches du Rhone, beschränkt, nur in dem unmitte'bar anschliessenden Dep. Gard die Rhone überschreitend; Nizza, von wo ihn die Marchesa Paulucei anführt, wird von Locard nicht als Fundort genannt, doch ist sein Vor- kommen dort nichts weniger als unwahrschein- lich. Das Gebiet umfasst immerhin vier De- partements (Alpes maritimes, Var, Bouches du Rhone und Gard) und ist zu gross, um eine Einschleppung durch Menschen anzunehmen. Die Erklärung des Vorkommens als Relikt wird übri- gens dadurch erschwert, dass von einem fos- silen Vorkommen des Zonites algirus nichts be- kannt ist. Ein breiter Raum, in dem kein Zonites vor- kommt, trennt das Gebiet des Zonites algirus von dem seiner nächsten Gattungsgenossen. Im Süden der Alpen treffen wir Zonites gemo- nensis erst bei Vicenza, schon ganz nahe dem Litoral der Adria, im Norden reicht Zonites verticillus an der Donau bis zur Löwenmühle bei Passau, am Alpenrand bis nach Schellenberg an der Salzach, das bayrische Gebiet eben ‚noch berührend, in den östreichischen Alpen ziemlich überall vorkommend, nordwärts am Fuss der Sudeten bei Brandeis an der Adler noch einmal isolirt auftretend. Aus Ungarn ist er mir nicht bekannt geworden, in Siebenbürgen fehlt Zonites sicher. Ebenso weiter östlich anscheinend auch im Balkan, ferner sicher im nördlichen Klein- asien und im Kaukasus. Dagegen finden wir Zonitesarten südlich des Balkan und allenthalben in Griechenland, auf den Inseln des Archipels und am Westrande der kleinasiatischen Halb- insel, am Südrande in Karien, im Taurus und in Lycien, sowie auf der Insel Meis. Creta hat bis jetzt keinen Zonites geliefert, aber auch von dem küstennahen Rhodus ist keine Art bekannt 4 26 geworden; Cypern und Cilicien liegen schon ausserhalb des Verbreitungsgebietes. Noch im Diluvium hat das Gebiet der Zonites erheblich weiter nördlich und östlich gereicht; bei Weimar und Tonna findet sich eine nur wenig von verticillus verschiedene Form, eine dem Z. acies nahestehende bei Cannstatt, ein ächter Zonites von ähnlicher Gestalt sogar noch in dem pleistocänen Tuff von La Celle unweit Moret in Seine et Marne, also in der Gegend von Paris. Aus den oberitalienischen Schichten sind Zonites meines Wissens noch nicht bekannt geworden. Alle diese Vorkommen sind jünger als die Eiszeit und es kann somit diese nicht für den Rückgang der Ausbreitung verantwortlich gemacht werden, was sonst recht nahe läge. Auch andere Veränderungen, das Feuchterwerden des Klimas, die Umwandlung des Steppenlandes in Waldland, können einen nachtheiligen Einfluss auf die Zonites nicht ausgeübt haben. Es müssen da Einflüsse wirken, welche sich heute noch unserer Erkenntniss entziehen. 1. Zonites megistus Rolle. Taf. 8, Fig. 1—3. Testa permagna, latissime et perspectiviter um- bilicata, depressa, parum solida, oblique ruditer striata, in anfractibus superis et in parte supera anfractus ultimi sub- tilissime granulata lirisque spiralibus ob- soletissimis cincta, vix nitens, luteo-vires- cens, in speciminibus bene conservatıs basi vix pallidior, in detritis albida ple- rumque striga unica lutea ad initium anfractus ultimi munita. Spira parum elevata, apice parvo, subtilissime granu- lato. Anfractus 7 regulariter crescentes, sutura impressa discreti, superi carınam distinetam, suturam sequentem exhibentes, ultimus convexior, latior, leviter com- pressus, basi vix planatus, primum angu- latus, angulo aperturam versus evanes- cente. Apertura magna, late rotundato- ovata, valde lunata; peristoma simplex, intus remote sublabiatum, marginibus con- niventibus, haud junctis, columelları ad insertionem vix dilatato. Diam. maj. spec. maximi 57, min. 48, alt. 30, diam. apert. 27 mm. Zonites megistus Rolle Nachrichtsblatt der deut- schen malacozool. Gesellsch. XX VI. 1894 p. 158. Gehäuse das grösste der ganzen Gattung, sehr weit und perspectivisch genabelt, niedergedrückt, ziemlich dünnschalig, rauh und schief gestreift, auf dem Gewinde und auf der oberen Hälfte des letzten Umganges fein gekörnelt, hier und da mit ganz undeutlichen Spiralfurchen sculptirt, fast glanzlos, grünlich oder röthlich gelb, gute Exemplare unten kaum heller gefärbt als oben, abgestorbene unten weisslich; am Beginn des letzten Umganges steht meistens eine nicht sehr auffallende gelbe Strieme. Gewinde flach gewölbt, nur wenig erhoben, mit kleinem, feingekörneltem Apex. Es sind sieben regelmässig zunehmende Umgänge vorhanden, welche durch eine einge- drückte, kaum berandete Naht geschieden werden; die oberen Umgänge zeigen einen die Naht be- gleitenden ausgesprochenen Kiel und sind über demselben leicht eingedrückt, dann nur schwach gewölbt, der vorletzte ist stärker gewölbt, mit allmählich verschwindendem Nahtkiel, der letzte ist verbreitert, stärker gewölbt, von oben nach unten leicht zusammen gedrückt, unten kaum flacher und regelmässig in den Nabel hinein ge- rundet; er ist im Anfang noch kantig, aber die Kante verschwindet nach der Mündung hin voll- ständig. Die Mündung ist gross, breit rund- eiförmig, stark ausgeschnitten, Mundsaum einfach, dünn, zerbrechlich, innen etwas zurück mit einer ganz schwachen weisslichen Lippe belegt; die Randinsertionen neigen zusammen, sind aber nicht verbunden, der Spindelrand ist an der Insertion kaum verbreitert. Aufenthalt: in der nächsten Umgebung von Castellorizo auf der Lycien vorgelagterten Insel Meis, dem alten Megiste in grösserer An- zahl, aber leider fast nur in todten Exemplaren gesammelt. Von allen mir bekannten Zonites unterscheidet sich diese Artschon durch die Grösse bei auffallend dünnem Gehäuse. Am nächsten steht ihr jeden- falls Zonites latissimus Dohrn (Jahrbuch d. mal. Ges. 1882 p. 117), angeblich aus Samar- kand, was aber nach mündlichen Mittheilungen von Dohrn schwerlich richtig ist; ich würde ihn für ein unausgewachsenes Exemplar unserer Art halten, wenn Dohrn nicht ausdrücklich den Nabel als nur ziemlich weit und den letzten Um- gang als in der Mitte abgeflacht bezeichnete. 2. Zonites Iycicus Kobelt et Rolle. Taf. 9, Fig. 1-3. Testa late et perspectiviter umbilicata, umbilico !/s diametri occupante, convexo-depressa, solidula sed parum crassa, supra et oculo nudo distinctissime granulato-decussata, infra polita, nitidissima, strüis incrementi irregularibus tantum sculpta, ochracea, strigis latis luteis ornata. Spira depresse convexa, apice planiusculo, sublaevi. An- fractus 5 inde ab embryonalibus converi, leniter et regulariter crescentes, sutura | impressa in inferis subirregulari discreti, ultimus aperturam versus leniter dilata- tus, rotundatus, basi quoque convexus, antice haud descendens. Apertura mo- dice obliqua, magna, rotundato-ovata, valde lunata; peristoma simplex, acutum, intus remote albidolabiatum, marginibus conniventibus, haud junctis, columellari ad insertionem vix patulo. Diam. maj. 42,5, min. 36, alt. 25, diam. apert. 21:18 mm. Gehäuse weit und perspectivisch genabelt, der Nabel reichlich ein Sechstel des grossen Durch- messers einnehmend, gedrückt gewölbt, ziemlich fest, doch nicht dick, durchscheinend, obenher mit einer schon dem blossen Auge auffallenden Sculp- tur aus starken länglichen Körnern mit sehr deut- lichen Spiralfurchen bedeckt, welche auf der Mitte des letzten Umganges ganz scharf abbricht, die untere Hälfte sehr glatt und glänzend mit feinen, unregelmässigen Anwachsstreifen. Die Färbung ist ein ziemlich lebhaftes Gelbgrün mit breiten, gelben Anwachsstriemen. Das Gewinde ist flach gewölbt, der Apex flach, schwächer scülptirt, nicht besonders gross. Die fünf Win- dungen sind gleich von dem Ende der Embryo- nalschale an regelmässig gewölbt ohne Spur einer Kante; sie nehmen regelmässig und nicht allzurasch zu und werden durch eine eingedrückte, nach der Mündung hin etwas unregelmässige und heller berandete Naht geschieden. Der letzte ist gerundet, nur nach der Mündung hin leicht erweitert, auch unten gewölbt, vorn nicht herabsteigend; die Mündung ist wenig schief, rundeiförmig, stark ausgeschnitten, ziemlich gross. Der Mundsaum ist einfach, scharf, etwas zurück mit einer weisslichen Lippe, dahinter im Gaumen meist noch mit einigen anderen belegt. Der grosse Durchmesser ist ziemlich nach unten ge- richtet; die Ränder neigen zusammen, sind aber nicht verbunden, der Spindelrand ist an der In- sertion leicht geöffnet. Aufenthalt: bei Makri an der Küste von Lycien. 3. Zonites roller Kob, Taf. 9, Fig. 4—6. Testa globoso-trochoidea, late et perspectiviter umbilicata, umbilico '/s diametri magni 27 superante, solida, superne distincte gra- nulata, sulcis spiralibus strias superan- tibus, bası laevi, striatula, luteo-virescens, strigis numerosis luteis ornata. Spira exacte conica, ad apicem late truncato- obtusata, apice plano. Anfractus 5, su- peri plani, carıinatı, regulariter granulati, sequentes convexiusculi, sutura impressa marginata discreti, ultimus major, sub- inflatus, primum subangulatus, dein ro- tundatus, aperturam versus leniter dila- tatus, haud descendens, subito in umbili- cum subeylindricum abiens. Apertura obliqua, subeircularis, lunata; peristoma simplex, intus labis albis 2—3 muni- tum, margine supero leviter depresso, ceteris arcuatis, columellari ad insertio- nem vix patulo. Diam. maj. 36, min. 30, alt. 24, diam. apert. 17:16 mm. Gehäuse kugelig kreiselförmig, weit und per- spectivisch genabelt, der Nabel über ein Sechstel des Gesammtdurchmessers ausmachend, fest- schalig, obenher deutlich gekörnelt mit länglichen Körnern, die Spiralfurchen die Streifung über- wiegend, die Sculptur an der Peripherie des letzten Umganges plötzlich abbrechend, die Unter- seite glatt, unregelmässig gestreift, glänzend. Die Färbung ist gelbgrün mit zahlreichen gelben Striemen. Gewinde genau kegelförmig, oben eigenthümlich platt abgestutzt, der Apex klein und feiner sculptir. Von den fünf Umgängen sind ausser den embryonalen auch die nächst- folgenden noch platt und deutlich gekielt, die mittleren leicht gewölbt, durch eine eingedrückte berandete Naht geschieden, der letzte auffallend gegen das Gewinde abgesetzt, grösser, etwas auf- geblasen, anfangs leicht kantig, dann gerundet, die Unterseite gewölbt, steil in den cylindrischen Nabel abfallend.. Mündung schief, fast kreis- förmig, mässig ausgeschnitten; Mundsaum einfach, innen mit mehreren breiten weissen Lippen hinter einander belegt, der Oberrand leicht nieder- gedrückt, Basalrand und Spindelrand schön ge- rundet, der Spindelrand an der Insertion leicht geöffnet. Aufenthalt: bei Castellorizo auf der Insel Meis, mit megisius zusammen. — 4* 28 Gattung Leucochroa Beck. Die Gattung Leucochroa Beck hat bekannt- lich zwei Verbreitungscentren, ein westliches in Algerien, ein östliches in Syrien, und es ist von grossem Interesse, dass in beiden Fällen gerade der äusserste Rand des Verbreitungsgebietes die zahlreichsten und interessantesten Formen liefert. Zu dem, was ich früher (IconographieN.F. III p. 29) über die geographische Verbreitung gesagt habe, habe ich nichts wesentliches hinzu- zufügen. Nur auf der Insel Cerigotto ist eine eigenthümliche Form von Leucochroa can- didissima gefunden worden, die böttger (Nachr. Bl. der deutschen malacozoologischen Gesellschaft XXVI. 1894 p. 5) als var. in- sularis beschrieben hat, die erste Leucochrow im Gebiet der Balkanhalbinsel. Ob sie als ein- geschleppt zu betrachten, lässt sich schwer ent- scheiden; bei dem uralten Verkehr der jonischen Inseln mit allen Küstenländern ist die Verschlep- pung einer Art, die mit Vorliebe in der Nähe des Meeres lebt und lange Trockenperioden ohne Schaden aushalten kann, nichts weniger als unwahrscheinlich. Ueber die Stellung der Gattung ist noch immer keine Einigkeit erzielt. Sie hat bekannt- lich die Zungenzähne, wie Helix, aber einen glatten Kiefer mit ganz schwachem Vorsprung in der | Mitte, und keinen Pfeilsack. Pilsbry (Manual of Conchology, second series, vol. IX p. 232) trennt sie deshalb von Zonites und stellt sie unter die Delogona euadenia. Für die nächsten Verwandten erklärt er die Gruppe Helicella, also Xerophila. Die Untergattung Spincterochila Ancey oder Mima Westerlund für die beiden Arten Bois- sieri und filia gegründet, welche die Mündung durch Höcker verengen, wird durch die beiden eilicischen Arten, die Rolle in grösserer Anzahl mitgebracht hat, überflüssig gemacht, denn beide zeigen schon die Anfänge dieser Lippenbildungen, die nur als Schutzmittel gegen die Hitze anzu- sehen sind und unmöglich die Begründung für eine Untergattung abgeben können. 1. Leucochroa adanensis Naegele. Taf. 15, Fig. 9—12. Testa obtecte umbilicata, rarius omnino exum- bilicata, globosa vel globoso-depressa, SO- lida, irregulariter striatula, supra vix, basi magis nitens, cretaceo-albida. Spira hemisphaerica, apice obtuso, laevi, pro- minulo. Anfractus 5 leniter ac regula- riter crescentes, supremi laeves, plani, sequentes convexiusculi, sub lente rugulose granulati, carina suluram impressam sub- irregularem sequente muniti, ante eam leviter impressi, ultimus leviter tumescens, carinatus, carina primum distincta, aper- turam versus evanescente, antice breviter deflexus, basi convexus, laevior. Aper- tura perobliqua, depressa, supra truncato- lunata; peristoma rectum, obtusum, intus incrassatum, marginibus vix conniventi- bus, callo crasso ad insertionem plus mi- nusve tubereulifero junctis, supero leviter producto et prope insertionem incrassato, basali subreflexo, ad insertionem subite aurieulatim expanso, umbilicum medio- erem, cylindricum fere omnino occludente, Diam. maj. 18, min. 16, alt. $—-11 mm. Leucochroa adanensis Naegele*) Nachrichtsbl. der deutschen malacozoolog. Gesellschaft XXII 1890 p. 140. Gehäuse meist bis auf einen engen Ritz ver- deckt genabelt, seltener völlig entnabelt oder noch offen und durchgehend genabelt, gedrückt kugelig, festschalig, unregelmässig gestreift, obenher unter der Loupe gekörnelt oder ge- runzelt, nicht glänzend, unten glatter und glän- zend, kreidig, weiss. Gewinde halbkugelig mit stumpfem glattem, etwas vorspringendem Apex. Es sind fünf langsam und regelmässig zuneh- mende Umgänge vorhanden, die obersten fast flach, die folgenden mehr gewölbt, dann vor dem der etwas unregelmässigen Naht folgenden Kiel leicht eingedrückt, die untersten stärker gewölbt, der letzte leicht aufgetrieben, ziemlich in der Mitte gekielt, der Kiel anfangs deutlich, beson- ders von unten her vorspringend, dann nach der Mündung hin mehr und mehr verschwindend, vorn plötzlich herabgebogen, unten etwas weniger gewölbt, glänzend. Mündung sehr schief, nieder- *) T. obtecte umbilicata, globosa vel globoso- depressa, robusta, cretacea, alba, in parte in- feriore subsplendida; spira globosa, apice pro- minulo obtuso, laevi; anfractus 5 sensim ceres- centes, vix converiusculi, rugulosi, irregulariter striati, granulato-carinati, sutura non impressa distincta, supra suturam subsulcati; ultimus pau- latim tumescens, antice subite descendens, carina ad aperturam sensim evanescente, basi convexius- culus; umbilicus mediocris, pervius, eylindricus. Apertura perobliqua, depressa, rotundato-lunata. Peristoma simplex, rectum, intus incrassatum, marginibus conniventibus, callo in margino exte- riore crasso conjunctis, basali incrassato, sub- reflexo, ad insertionem late expanso, umbilicum fere totum tegente. — Diam. maj. 16—18, alt. 8—10 mm. gedrückt, mehr abgestutzt als ausgeschnitten. Mundsaum geradeaus, abgestumpft, leicht ver- dickt, die Ränder kaum zusammenneigend, durch einen am Aussenrande dickeren, an der Insertion einen mehr oder minder ausgesprochenen Höcker tragenden Callus verbunden, der Oberrand etwas vorgezogen und nahe der Insertion deutlich ver- dickt, aussen kaum eine Ecke bildend, der Basal- rand kurz zurückgeschlagen, oben plötzlich ohr- förmig verbreitert, den mittelweiten cylindrischen Nabel beinahe verschliessend. Aufenthalt: in Cilicien, von Rolle sowohl um Adana als auf der anderen Seite des Meer- busens bei Alexandrette in Anzahl gefunden. Sie schliesst sich unter den syrisch-palästinen- sischen Arten zunächst an Leucochroa fimbriata an, besonders in den ganz entnabelten Exemplaren, ist aber grösser, höher und hat einen ungezahnten Kiel. Die Mikrosculptur und die viel engere Aufwindung der Umgänge trennt sie von allen Verwandten der Leucochroa candidissima und nähert sie der Sippschaft der Leucochroa cariosa Olivier. 2. Leucochroa rollei n. Taf. 9, Fig. 4—6. Testa plerumque omnino exumbilicata, depresse globosa, solida, nitida, subtiliter striatula, sub lente fortiore vie rugulosa, eretaceo alba. Spira subsemiglobosa, apice parvo, laevi. Anfractus 5, embryonales laeves sutura lineari, mediani convexiusculi, ca- rina suturam sequente haud exserta dis- ereti, convezxiuseuli, ad carınam impressi, regulariter leniterque crescentes, penulti- mus et ultimus tumidi, ultimus carina distincta filiformi basın versus compressa et sulco definita supra medium cinctus, supra pertumidus, infra minus convexus, circa umbilicum depressus, hie illie cica- tricosus, antice haud vel vie descendens. Apertura perobliqua, semiovalis, parum lunata ; peristoma obtusulum, rectum, mar- ginibus viw conniventibus, callo crasso ad insertionem esxterni tuberculifero junc- tis, externo supra leviter producto, colu- mellari incrassato levissime reflexo, ad insertionem dilatato et umbilicum clau- dente. Diam. maj. 18, min. 17, alt. 12 mm. Var. minor, diam. maj. 15, alt. 11,5 mm. Gehäuse meistens völlig entnabelt, seltener mit einem Nabelritz oder selbst einem völligen Nabel, niedergedrückt kugelig, festschalig, glänzend, fein gestreift, auch unter einer schär- feren Loupe kaum hier und da körnelig-runzelig, einfarbig kreideweiss. Gewinde mehr oder minder 29 ausgesprochen halbkugelig, mit kleinem, glattem Apex. Es sind fünf sehr langsam und regelmässig zunehmende Umgänge vorhanden, die obersten glatt mit linearer Naht, die folgenden flach ge- wölbt, dann leicht eingedrückt und an der ein- gedrückten Naht mit einem nicht vorspringenden feingesägten Kiel bezeichnet, die beiden letzten stark aufgetrieben, hier und da mit eingedrückten Linien und Narben sculptirt, mit einem etwas tief stehenden, oben wenig, unten deutlicher fadenförmig abgesetzten und durch eine Furche bezeichneten Kiel umzogen, über demselben stark aufgeblasen, unten schwächer gewölbt, vorn nicht oder nur ganz wenig herabsteigend. Die Mündung ist sehr schief, halbeiförmig, kaum ausgeschnitten, eher oben abgestutzt, aussen nur ganz leicht spitzwinklig,; der Mundsaum ist leicht abge- stumpft, geradeaus, die Insertionen kaum zu- sammenneigend, durch einen am Rande verdickten und an der Insertion einen Höcker tragenden Gallus verbunden, der Aussenrand am Anfang leicht eingedrückt und ganz leicht höckerig ver- dickt, etwas vorgezogen, der Spindelrand gebogen, verdickt, ganz leicht zurückgeschlagen, an der Insertion ausgebreitet, den Nabel schliessend. Aufenthalt: um Alexandrette, Eine sehr hübsche Art, welche mit Leuco- chroa adanensis zusammen vorkommt; sie wird durch das auffallend halbkugelige Gewinde und die stark aufgetriebenen untersten Umgänge, so- wie den fadenförmigen, nur nach unten abge- setzten Kiel von allen mir bekannten Arten unterschieden Rolle hat sie in erheblicher An- zahl gesammelt; es lassen sich eine grössere und eine kleinere Form unterscheiden. Am Mundsaum finden sich die ersten Andeutungen der schwieligen Verdickungen, die bei Boissieri ihre höchste Ausbildung erreichen. Trotz der Unterschiede kommen Formen vor, welche einen Theil des Zwischenraumes nach L. adanensis hin überbrücken. Beide Formen nähern sich in der Mi- kroseulptur der Gruppe der Leucochroa cariosula. 3. Leucochroa hierochuntina var. minor. Taf. 15, Fig. 7. 8. Von Jaffa hat Rolle eine sehr hübsche Form mitgebracht, welche sich in jeder Hinsicht eng an Leucochroa hierochuntina Boissier anschliesst, aber erheblich kleiner ist. Die Dimensionen sind: diam. maj. 18, min. 15, alt. 13 mm. Der Mund- saum ist auffallend dick und, wie der Wandcallus, leicht bräunlich überlaufen. Es dürfte sich wohl empfehlen, die candi- dissima aus Palästina als eigene Art oder Unterart abzutrennen, für welche der Name hierochuntina Boissier ganz passend ist, 30 Gattung Helix L. Untergattung Levantina Kobelt. Die Untergattung Levantına ist von Cypern einerseits, von Rhodus andererseits seit langer Zeit bekannt, es war also mit Sicherheit anzu- nehmen, dass dieselbe auch im Taurus und am Südrande der kleinasiatischen Halbinsel durch zahlreiche Formen vertreten sein würde, und die Hoffnung, hier eine ganze Reihe neuer Arten aufzufinden, war für mich ein Hauptgrund, Herrn Kolle zu der anstrengenden und nicht ungefähr- lichen Tour quer durch Lycien zu rathen. Diese Hoffnung ist getäuscht worden. Cypern hat zwar aus dem Formenkreise der Helix bellardii einige prächtige Novitäten ergeben und eine zweite hat ‚Rolle nachträglich von den Abhängen des südlichen Bulghar Dagh erhalten, aber alles Nachsuchen am Südrande Kleinasiens ist vergeblich geblieben, und Lycien hat neben der prächtigen Helix ly- cica noch eine zweite Form ergeben, welche der Helix codringtonii entschieden viel näher steht, als den Levantinen. Auch um Adana hat Rolle vergeblich nach Levantinen gesucht, der für Helix werneri Rob. angegebene Fundort ist wahrschein- lich apokryph; ebenso findet sich keine Levan- tine in den Bergen zwischen Alexandrette und Antiochia. Es ist das eine sehr eigenthümliche Erscheinung, möglicherweise nicht ohne Wich- tigkeit für die geologische Geschichte des hin- teren Mittelmeers. Ich habe schon früher (Icono- graphie vol. V p. 1) darauf aufmerksam ge- macht, dass wir unter den Levantinen zwei Formenkreise zu unterscheiden haben, einen nörd- lichen ohne Kiel und ziemlich glatt, repräsentirt durch Helix guttata Olivier und Verwandte, und einen südlichen, mit scharfem Kiel, wenigstens auf den oberen Umgängen und meistens mit Spiralsceulptur, repräsentirt durch Helix spirr- plana, caesareana und Verwandte. Der erstere nördliche Formenkreis erstreckt sich von Masenderan am Südrande des kaspischen Meeres durch Nordpersien, Transcaucasien und Mesopo- tamien nach Cypern, wo er mit Helix bellardii und unseren neuen Formen ausläuft, der süd- liche findet sich in den Gebirgen Palästinas bis zum Meer und von Jaffa bis Beirut, den Jordan aufwärts bis Caesarea Philippi, landein bis zur Wüste, und dann wieder auf Rhodos, in Karien, auf Kalymnos und angeblich auf Standia bei Kreta, wo sie indess Maltzan vergeblich gesucht hat. Rolle hat sie ausserdem noch auf Meis ge- funden. Diese Verbreitung kann nur aus einer Zeit stammen, wo das hintere Mittelmeer noch nicht existirte und Syrien und die Südwestecke Kleinasiens landfest zusammenhingen, während Kreta schon durch eine tiefe Bucht abgeschieden war. Warum aber Levantina die Einsenkung von Cilicien nach Westen hin nicht überschritten hat, lässt sich geologisch in keiner Weise er- klären. Auch über die genaue Lage der Grenze im oberen Theile der cilicischen Flüsse sind wir durchaus noch nicht im Klaren, und endlich wäre noch festzustellen, ob nicht die vorspringenden Halbinseln Kariens in das Gebiet der Levantinen fällt und wo hier die Grenze liegt. Rolle hat in Palästina mit mehr Glück nach den Levantinen gesucht und neben Helix caesa- reana Parr. und hierosolyma Boissier eine ganze Reihe von Formen gefunden, welche diese Art ebenso veränderlich erscheinen lassen, wie Helix Codringtonii in Griechenland und Helix alonen- sis in Spanien. Da ich ausserdem noch durch die Freundlichkeit der Direction des Genfer Museums im Stande war, die von Galland oder Bour- guignat aufgestellten Arten zu vergleichen und zu zeichnen, bin ich in der Lage, die Unter- gattung Levantina ziemlich erschöpfend zu be- handeln. Auch nach dem vorliegenden reicheren Materiale lassen sich die beiden Formenreihen, die sich an guttata und an spiriplana - caesa- reana anschliessen, scharf getrennt erhalten. Ich habe zwar in Helix eliae vum Südhang des Karmel eine völlig glatte Form aus dem Gebiete der spiriplana zu beschreiben, aber sie zeigt auf den drei oberen Umgängen einen ganz deutlichen Kiel und gehört somit unbedingt zu spiriplana. Wir dürfen indess uns durchaus noch nicht schmeicheln, den Formenkreis der Levantinen nur einigermassen annähernd genau zu kennen. Aus Palästina kennen wir nur die Umgebnng von Jerusalem und einige Stellen am Weg von da nach Jaffa. Dann hat Tristram vom West- ufer des todten Meeres seine Helix masadae beschrieben, die ich noch nicht kenne; ferner haben wir bei Caesarea Banias die typische cae- sareana, vom Südhang des Karmel die neue Helix eliae. Nun reicht aber Helix caesareana bis Aleppo und nach einem neuerdings von Rolle erhaltenen Exemplar bis Beirut, sie wird also im ganzen Libanon und Antilibanon sicherlich nicht fehlen; sie findet sich im Ostjordanland und Moab und kommt wohl auch im Hauran und in den Bergen südlich vom todten Meere vor. Bis jetzt hat jede neue Localität wenigstens nach den Grenzen des Verbreitungsgebietes hin auch eine neue Localform ergeben, wir können also gerade aus den Randdistrikten noch gar manche gute Localform erwarten. Dasselbe gilt von Helix guttata. Ihr Ver- breitungsgebiet erstreckt sich, auch wenn wir von dem etwas sehr zweifelhaften Fundort Samar- kand absehen, von den Gebirgen von Masenderan und Ghilan am Südrand des kaspischen Meeres und vom Arexesthale über ganz Armenien und Kurdistan bis zur mesopotamischen Senke, nach der Gegend von Mosul und Urfa. Ihr Haupt- gebiet liegt am oberen Euphrat und Tigris. Dann hatten wir seither ein zweites völlig getrenntes Verbreitungsgebiet auf Cypern. Zwischen beiden liegen die noch fast völlig unbekannten Gebirge von Kleinarmenien, aus denen sich im Osten der eilicischen Senke der Achyr Dagh und der Giaur Dagh, im Westen der Bulghar Dagh zur Meeres- küste, Cypern gegenüber, vorschieben. Dass in beiden Gebirgsdistrikten die Gruppe der Helix guttata nicht fehlen werde, war ausser Zweitel; Rolle hat auch bereits eine prächtige neue, der Helie Escheriana Mousson zunächst stehende Art aus dem Gebirge nördlich von Mersina und Tarsus erhalten und wir werden wohl nicht fehl- gehen, wenn wir die Westgrenze der Verbreitung der guttata-Gruppe an den Raud der kappado- kischen Hochebene legen. Auch nach Osten hin wird Masanderan schwerlich die Ostgrenze der Verbreitung bezeichnen; es liegt nicht der ge- ringste Grund vor, warum verwandte Arten nicht in den nordpersischen Gebirgen und selbst im eigentlichen Farsistan vorkommen sollten, wo die Existenzbedingungen sicher nicht ungünstiger sind, als am todten Meer. Wir können also auch aus diesem Formenkreise noch eine ganze Reihe von Formen erwarten. Helix (Levantina) Bellardii Mousson. „Lesta obtecte umbilicata, globoso-depressa, soli- diuscula, laeviuscula, vix striatula, fus- culo-grisea vel albescens, zonulis fuscis 5 fulguratim albo-interruptis ornata; an- fractus 4'[2, usque ad summum obtusum convert, sutura subimpressa, ultimus an- tice valde deflexus, subteres; aperlura obligua, rotundata; peristoma late ex- pansum, plane labiatum, album; margi- nibus conniventibus callo crasso jJunctis, columellari umbilicum modicum semi- tegente. — Diam. maj 33, min. 24, alt. 20 mm.“ Var. occlusa Mousson: testa subdepressa; an- fractus superne juxta suturam planius- ceuli; umbilicus major, partim medio ob- tectus.“ — Mousson. Helix Bellardii Mousson Coquilles Bellardi, in Mittheilung. naturf. Gesellschaft Zürich 1854 p. 379. — Bourguignat Moll. nou- 31 veauz, litigieux etc. p. 105 t. 15 fig. 1—7. — Kobelt Catalog ed. II p. 40. Icono- graphie sp. 1168. — Pfeiffer Monogr. Heliceor. vivent. V p. 368. Nomenclator p. 158. — Westerlund Fauna palaearect. Binnenconch. II p. 395. Die cyprische Levantına hat bis jetzt noch zu den grössten Seltenheiten in den Sammlungen gehört und war auch in der meinigen nicht ver- treten; Bourguignat hatte seine Abbildungen nach den Mousson’schen Originalen gegeben und sich begnügt, die Originaldiagnose zu copiren, so dass unsere ganze Kenntniss von Helix Bellardii auf dem beruhte, was Mousson über sie sagte. Durch Herrn Rolle erhielt ich nun eine prachtvolle, von ihm selbst gesammelte Serie und bin im Stande, die Art hier eingehend zu behandeln. Ich möchte zunächst bemerken, dass keines der bei Bourguignat abgebildeten Exemplare den eigentlichen Typus Mousson’s darstellen kann, schon der Dimensionen wegen nicht; aber Mous- son würde auch schwerlich ein Exemplar mit so weitem Nabel, wie es Fig. 1—4 darstellt, „‚obtecte umbilicata“ genannt haben. Unter den Kolle- 'schen Exemplaren finde ich auch keines, das völlig auf Mousson’s Diagnose passte; allerdings hat der Reisende auch nicht an dem Original- fundorte, den Kalkfelsen zwischen Cerino und Nicosia, gesammelt und die Levantinen scheinen, wie die Gruppe der Helix Codringtonii, an jedem Fundort ihr besonderes Gepräge zu tragen. Da- gegen lassen sich vier Localformen gut unter- scheiden, welche ich mit den von Rolle ihnen handschriftlich beigelegten Namen hier zur Ab- bildung bringe. Sie sind sämmtlich ohne jede Spur eines Kiels; ihre enge Verwandtschaft unter- einander ist in die Augen fallend und wir haben hier offenbar einen Zweig der Sippschaft von Helix guttata Olivier vor uns, der seit der schon früh erfolgten Abtrennung der Insel Cypern vom Festland sich selbstständig weiter entwickelt hat. 1. Helix Bellardii (Mousson) Bour- guignat. T4aflz12, Big. 1, 2. Testa subgloboso-depressa, late sed semiobtecte umbilicata, solida, oblique confertim stria- tula, nitida, sub epidermide tenuissima fuscescente griseo-albida, fasciis 5 fuscis albo interruptis ornata, strigis fuscıs et albis interdum fulguratim confluentibus. Spira convexo-depressa apice magno, plano, laevi, fusco-concolore. Anfractus 4'|2 convexi, sutura subimpressa inter inferos anguste albomarginata discrets, regulariter crescentes, ultimus parum dila- 32 tatus, subteres, antice profunde deflexus. Apertura perobliqua, rotundato-subpiri- formis, intus albido-fuscescens maculis vix translucentibus; peristoma late ex- pansum, incrassatulum, albido-fuscescente labiatum, marginibus perconniventibus, callo erasso junctis, supero strietiusculo, basali late reflexo, umbiliei dimidiam partem obtegente. maj. 33, min. 26, alt. 18,5 mm. — Apert. diam. ma). 19, min. 17 mm. Diese Form ist offenbar dieselbe, welche Bourguignat für den Typus ausgenommen hat; sie stimmt in der Grösse fast genau mit den Angaben Mousson’s, nur dass sie etwas mehr gerundet ist, und ich würde sie unbedenklich für den Typus nehmen, wenn der Nabel nicht 5,5 mm im Durchmesser hätte. Das Gehäuse ist sehr gedrückt, festschalig, deutlich schief ge- streift, hinter der Mündung fast rippenstreifig, glänzend, unter einer ganz dünnen, auf den oberen Umgängen fast immer abgeriebenen Epidermis grauweiss, mit der gewöhnlichen Zeichnung der Levantinen, fünf durch weisse Zickzackstriemen geschiedene Fleckenbinden, die durch blässere Striemen verbunden sind. Das Gewinde ist flach gewölbt, mit stumpfem, glattem, grossem, brau- nem Apex. Es sind 4'/» gewölbte, durch eine kaum eingedrückte, zwischen den letzten Um- gängen fein weiss berandete Naht geschiedene, regelmässig zunehmende Umgänge vorhanden; der letzte ist nur wenig verbreitert, fast stiel- rund, vorn stark herabgebogen. Die Mündung ist sehr schief, gerundet, durch die starke An- näherung der Randinsertionen fast birnförmig, im Gaumen bräunlichweiss, mit kaum durch- scheinenden Flecken; der Mundsaum ist schwielig verdickt, bräunlichweiss, weit ausgebreitet; die Ränder neigen stark zusammen und sind durch einen starken Callus verbunden, der Oberrand ist im Anfang gerade vorgezogen, dann aus- gebreitet, der Basalrand breit zurückgeschlagen, gerundet, an der Insertion verbreitert, etwa die Hälfte des Nabels überdeckend. Der Nabel ist bei dieser Form nicht perspectivisch, sondern nur am Ausgang excentrisch erweitert und dann rasch verengt. Aufenthalt: am Kloster Sima auf Cypern. Diam. 2, Helix lapithoönsis Rolle mss. Taf. 12, Fig. 3. 4. Testa perspectiviter umbilicata, depressa, soli- dula, laeviuscula, infra suturam tantum distinetius striatula, fasciis 5 fuscis albo fulguratim interruptis ornata. Spira vix elevata, apice obtuso, concolore. Anfrac- tus 4 convexi, sutura profunda discrett, sat celeriter crescentes, ullimus aperturam versus dilatatus, antice profunde deflexus. Apertura perobligua, ovato- piriformis; peristoma incrassatum, undique late ex- pansum et reflexum, albido-fuscescens; fauces fuscescentes; marginibus perconnt- ventibus, callo crasso junctis, columellari- dilatato, umbilici tertiam partem vıx tegente. Diam. maj. 37, min. 38, alt. 19, diam. apert. 23, min. 18,5, diam. umbiliei 7,5 mm. (Levantina) lapithoensis Rolle Nach- richtsbl. der deutschen malacozoolog. Ge- sellschaft 1894 p. 136. Gehäuse erheblich gedrückter, als die vorige Form, weit und perspectivisch genabelt, fest- schalig, ziemlich glatt, doch auf dem letzten Um- gang unter der Naht deutlich rippenstreifig, die fünf Binden etwas mehr zusammenhängend, als bei der vorigen Form. Gewinde nur ganz wenig erhoben, mit stumpfem, gleichfarbigem Apex. Es sind vier gewölbte, durch eine tiefe Naht ge- schiedene, kaum berandete Umgänge vorhanden, die rascher als bei der vorigen Form zunehmen; der letzte ist nach der Mündung hin deutlich verbreitert, vorn rasch und tief herabgeschlagen. Die Mündung ist sehr schief, eiförmig-birnförmig, im Gaumen bräunlich, mit durchscheinenden Aussenbinden; der Mundsaum ist verdickt, rings- um ausgebreitet und breit zurückgeschlagen, bräunlich weiss; die Ränder neigen so dicht zu- sammen, dass der verbindende Callus nur ganz kurz ist; der verbreiterte Spindelrand deckt nur ein Drittel des Nabels.' Aufenthalt: in den Bergen von Lapitho, in der Nähe des Klosters Sima. Von der vorigen unterschieden durch flacheres Gewinde, weiteren Nabel, einen halben Umgang weniger und den viel breiter zurückgeschlagenen Mundsaum. Helix 3. Helix gertrudis Rolle mss. Taf. 12, Fig. 54.6: Testa vix obtecte perforata, depresse globosa, solida, ruditer et irregulariter striatula, sub epidermide tenuissima fuscescente gri- seo-fuscescens, quinquefasciata, fasciis fulguratis albis praesertim in parte su- pera pulcherrime interruptis. Spira con- vexo-conica, apice magno, plano, Conco- lore. Anfractus 4 convexi, regulariter crescentes, sutura impressa, inter inferos levissime crenulata et distincte albomar- ginata discreti, ultimus subinflatus, an- tice perprofunde deflexus. Apertura per- obliqua, rotundato-ovata intus fuscescens; peristoma incrassatum undique late ex- pansum et reflexum, albidum vel fusces- cens, undique fere aequilatum; margini- bus quam in praecedentibus minus conni- ventibus, callo percrasso fere continuis, columellari umbilicum omnino occludente, appresso, perforationem minimam vix re- linquente. Diam. ma). 36, min. 27, alt. 21, diam. apert. 25:18 mm. Diam. maj. 34, min, 26,5, alt. 21, diam. apert. 24:19 mm. Helix (Levantina) gertrudis Rolle Nachrichtsbl. der deutschen malacozoolog. Gesellschaft 1894 p. 137. Gehäuse bis auf eine ganz enge Perforation vollständig entnabelt, gedrückt kugelig, sehr fest- schalig, rauh und unregelmässig gestreift, unter einer ganz dünnen bräunlichen Epidermis grau- braun, mit ungewöhnlich lebhafter Zeichnung; besonders auf der Oberseite sind die weissen Zickzackstriemen ganz auffallend deutlich aus- gesprochen, so dass diese Form wohl die am schönsten gezeichnete Levantine ist. Das Ge- winde ist gewölbt kegelförmig, mit grossem, flachem, einfarbigem Apex. Es sind vier ge- wölbte Umgänge vorhanden, welche regelmässig, aber rasch zunehmen und durch eine eingedrückte, zwischen den letzten Umgängen fein crenulirte und schmal weiss berandete Naht geschieden werden; der letzte ist etwas aufgeblasen und vornen sehr tief und rasch herabgeschlagen. Die Mündung ist sehr schief, rundeiförmig, weniger birnförmig als bei den beiden vorigen Formen, innen bräunlich; der Mundsaum ist sehr ver- dickt, ringsum ausgebreitet und breit zurück- geschlagen, fast überall gleich breit, weisslich oder bräunlich, die Ränder neigen weniger zu- sammen, als bei den anderen Formen, sind aber durch den dicken Verbindungswulst, der beson- ders in der Mitte wulstartig vorspringt, fast zu- sammenhängend, der Spindelrand ist über die Nabelgegend ausgebreitet und fest angedrückt, so dass nur in der Mitte des Unterrandes eine ganz enge Perforation bleibt. Aufenthalt: um Belpais auf Cypern, im April noch tief in Felsspalten verborgen und nur sehr schwer zu erhalten. Bourguignat's Fig. 7, die er zu Mousson’s var. ocelusa stellt, ist gleichfalls vollständig ent- nabelt, hat aber eine erheblich andere Mündungs- bildung und dürfte einer anderen Localität an- gehören. Rossmässler, Iconographie Neue Folge. Suppl. 1. 33 4. Helix (Levantina) chrysostomin. Taf, 12, Fig. 7—9. Testa vix obtecte rimata, subglobosa, solida, ru- diter et irregulariter striatula, sub epider- mide tenuissima fuscescente griseo-fusces- cens, quinquefasciata, fasceris albo-inter- ruptis. Spira conica, apice laevi, magno, obtuso, comcolore. Anfractus 4 convexi, regulariter crescentes, ultimus aperturam versus haud dilatatus, antice perprofunde deflexus. Apertura perobliqua, subeircu- lari-piriformis, intus fuscescens ; peristoma tenue, undique late expansum et reflecum, albidum vel fuscescens, margintbus conni- ventibus, callo erasso nitido junetis, su- pero multo angustiore, columellari dila- tato, umbilicum fere omnino claudente. Diam. maj. 29, min. 23, alt. 21,5, diam. apert. 18,5:17 mm. (Levantina) chrysostomi Rolle Nach- richtsbl. der deutschen malacozoolog. Ge- sellschaft XXVI 1894 p. 137. Gehäuse dem der vorigen Art sehr ähnlich, aber kleiner, viel mehr kugelig, weniger lebhaft gezeichnet, und namentlich der letzte Umgang vornen weder verbreitert noch aufgeblasen, so dass die Form der Mündung eine ganz andere wird. Sie ist fast kreisförmig, durch die starke Annäherung der Randinsertionen an der Körper- seite leicht birnförmig verschmälert, die beiden Dimensionen sind nur wenig von einander ver- schieden, während sie sich bei Hel. "gertrudis durchschnittlich wie 3:4 verhalten; der Callus ist etwas weniger stark, als bei der vorigen Art. Da beide Formen auch local verschieden sind und jede an ihrem Fundort unvermischt vor- kommt, halte ich es für besser, sie mit einem eigenen Namen zu belegen. Aufenthalt: in den Bergen von Santo Chry- sostomo. Helix 5. Helix (Levantina) eilicica N. Taf. 15, Fig. 1—3. Testa semiobtecte umbilicata, depressa, ambitu transverse ovali, solida, crassiuscula, ru- diter striata, in anfractu ultimo superne, distanter ac regulariter costato-striata, sculptura spirali nulla, griseo indistincte quinquefasciata. Spira depressa, vıx ele- vata, apice obtuso, laevi. Anfractus 4 con- vexiusculi, primum lente, dein celeriter crescentes, sutura impressa subirregularti discreti, ultimus magnus, altus, bası pla- niusculus, fere verticaliter in umbilicum cylindrieum abiens, antice primum des- . o 34 cendens, dein subite, profundeque deflexus. Apertura perobliqua, ovato-rotundata, lu- nata, faucibus fuscescentibus; peristoma album, undique expansum et rveflexum, intus incrassatum, marginibus valde ap- proximatis, sed vix callo tenuissimo junc- tis, columellari oblique ascendente intus plica compressa armato, super umbilieum dilatato. maj. 39, min. 31, alt. 19, alt. anfr. ult. 16 mm. ma). 36, min. 15 mm. Gehäuse halbüberdeckt genabelt, niederge- drückt, fast scheibenförmig, im Umriss oval, fest- schalig und dick, rauh gestreift, auf dem letzten Umgang obenher mehr oder minder ausgesprochen rippenstreifig, ohne Spiralsculptur, grauweiss mit fünf mehr oder minder verloschenen Binden. Ge- winde ganz flach gewölbt mit ziemlich grossem, stumpfem, glattem, hornfarbenem Apex. Es sind vier gewölbte Umgänge vorhanden, die durch eine eingedrückte, etwas unregelmässige Naht geschie- den werden; sie nehmen anfangs langsam, dann rasch zu, der letzte ist erheblich erweitert, auf- fallend hoch, unten ziemlich flach, steil in den cylindrischen Nabel abfallend, vornen erst herab- steigend, dann plötzlich tief herabgebogen. Die Mündung ist sehr schief, rundeiförmig, etwas ausgeschnitten, im Gaumen bräunlich; der Mund- saum ist weiss, ringsum ausgebreitet und zurück- geschlagen, innen weiss verdickt; die Ränder sind sehr genähert, aber kaum durch einen ganz dün- nen Callus verbunden, der Spindelrand steigtschräg an und trägt innen eine den Bogen ausfüllende Schwielenfalte, oben ist er erheblich verbreitert und deckt die Hälfte oder mehr des Nabels. Aufenthalt: bei Julet Kabas in der Cilicia trachea, nördlich von Mersina. Eine hochinteressante, leider nur in zwei Exem- plaren vorliegende Form der guttata-Gruppe, welche sich zunächst an Helix Escheriana Mous- son anschliesst, aber von dieser durch den viel höheren letzten Umgang und den viel engeren Nabel, sowie durch die Schwielenfalte des Spin- delrandes gut verschieden. Diam. Diam. 29, alt. 18, alt. anfr. ult. 6. Helix (Levantina) eliae Kobelt. Taf. 15, Fig. 3-6. Testa globoso-conoidea, angustissime perforata vel omnino exumbilicata, solida, ponde- rosa, ruditer striato-costata, sculptura spirali nulla, sub vitro fortiore quoque vie subtilissime granulata, nitidula, gri- seo-albida, apicem versus fuscescens, serie- bus 4 macularum sagitliformium ornata. Spira convexo-conoidea apice magno, ob- tuso, laevi. Anfractus 4!/2 regulariter crescentes, superi A—2']» distincte cart- nati, ad carinam exsertam suturam se- quentem impresst, sequentes convert, Su- tura lineari albomarginata discreti, ulti- mus parum diatatus, obsoletissime sub- angulatus, angulo versus aperturam eva- nescente, basi convewus, antice profunde deflexus et costis incrementi distantibus sculptus. Apertura obliqua, ovata, vix lunata, intus fuscescens maculis trans- lucentibus; peristoma album, incrassatum, undique expansum et late reflexum, mar- ginibus conniventibus, callo crasso inter- dum leviter fuscescenti limbato junctis, columellari concavo ad insertionem valde dilatato et incrassato. Diam. maj. 39, min. 32, alt. 28 mm. Gehäuse kugelig kegelförmig, ganz entnabelt oder nur einen ganz engen rundlichen Nabelritz zeigend, festschalig und schwer, rauh und regel- mässig rippenstreifig, ohne Spiralsculptur, auch unter einer scharfen Loupe höchstens eine ganz feine undeutliche Körnelung zeigend, ziemlich glänzend, grauweiss, mit vier Reihen pfeilför- miger oder rhombischer Flecken gezeichnet. Ge- winde gewölbt kegelförmig mit grossem, abge- stumpftem, flachem Apex. Es sind 4'/» regel- mässig zunehmende Umgänge vorhanden; die bei- den oberen oder auch beinahe drei zeigen einen deutlichen vorspringenden Kiel und sind über diesem etwas eingedrückt, die folgenden sind ge- wölbt und werden durch eine linienförmige, weiss berandete Naht geschieden, der letzte ist kaum verbreitert, im Anfang ganz undeutlich stumpf- kantig, dann rein gerundet, auch unterseits gut gewölbt, vorn plötzlich und tief herabgebogen und mit weitläufigen, rippenförmigen Anwachs- streifen sculptirt; meistens sind mehr oder minder ausgesprochene hammerschlagartige Eindrücke oder kurze eingedrückte Furchen vorhanden. Die Mündung ist sehr schief, eifümig, kaum ausgeschnit- ten,innen bräunlich mit durchscheinenden Flecken; Mundsaum weiss, verdickt, ringsum ausgebreitet und breit zurückgeschlagen, die Ränder zusammen- neigend, durch einen dicken, leicht bräunlich gesäumten, nach aussen scharf begrenzten Callus verbunden, der Spindelrand innen concav, oben stark verdickt und über den Nabel ausgebreitet. Aufenthalt: in der Höhle Burdsch-en-Nisr am Oberlauf des Nahr-el-Zerka am Südabhang des Karmel. Das Senkenbergische Museum hat diese in- teressante Form schon vor einigen Jahren in einer Anzahl Exemplaren in Spiritus erhalten. Sie hat auf den oberen Windungen den Kiel der spiriplana, aber selbst unter einer starken Loupe keine Spiralsculptur. In der Form schliesst sie sich ganz der Wernerti an, weicht aber in der Sculptur sehr erheblich ab. 7. Helix (Levantina) arnoldi Rolie. Tat, 13, Bie. 7. 8. Testa omnino exumbilicata, globoso-conica, te- nuiuscula, irregulariter striata, sub lente undique granulata, sculptura spirali versus aperturam tantum obsolete conspieua, gri- seo-fusca, fusco interrupte quinquefas- ciata. Spira exacte conıca apice magno, laevi, prominulo. Anfractus 5, embryo- nales convexi, sequentes planiusculi, carına suturam impressam sequente haud exserta, ultimus major, dilatatus, rotundatus.- in- fra convexus, antice fere verticaliter pro- funde deflexus. Apertura late ovata, obliqua, vix lunata, intus fuscescens; pert- stoma acutum, tenue, vix tenuissime albo- labiatum, marginibus vie conniventibus, callo tenuissimo diffuso junctis, supero et columellari subparallelis, supero recto, producto, externo leviter expanso, basali brevissime reflexo, columellari celeriter ascendente, parum incrassato, late super umbiliei locum ewpanso, appresso. Diam. ma). 34, min, 28, alt. 22, diam. apert. 17 mm. Gehäuse völlig entnabelt, kugelig kegelförmig, dünnschalig und zerbrechlich, unregelmässig und ziemlich rauh gestreift, unter der Loupe fein ge- körnelt, aber nur nach der Mündung hin mit Spuren einer undeutlichen Spiralsculptur, grau- gelb bis bräunlich, mit fünf unterbrochenen Bin- den aus pfeilförmigen Flecken. Gewinde genau kegelförmig, mit grossem, glattem, vorspringen- dem Apex. Von den fünf Umgängen sind die embryonalen gewölbt, die folgenden flach und von einem die Naht begleitenden, aber an ihr nicht vorspringenden Kiel umzogen, der letzte grösser, verbreitert, am Umfang gerundet, aber unten etwas stärker gewölbt als oben, vornen fast im rechten Winkel tief herabgebogen. Die Mündung ist breit eiförmig, sehr schief, kaum ausgeschnitten, im Gaumen leicht bräunlich über- laufen. Mundsaum dünn, scharf, kaum ganz dünn weiss gelippt, die Ränder nur ganz wenig zusammenneigend und kaum durch einen ganz schwachen Callus verbunden. Ober- und Basal- raud fast gleichlaufend, der Oberrand gerade, vorgezogen, der Aussenrand ganz kurz ausge- breitet, der Basalrand kurz zurückgeschlagen, der Spindelrand steil ansteigend, nur wenig ver- 35 diekt, aber oben breit über die Nabelgegend aus- gebreitet und angedrückt; die Insertion ist durch eine Spiralfurche umgeben. Aufenthalt: zwischen Jaffa und Jerusalem. Eine Zwischenform zwischen Helix hieroso- Iymitana und Werneri, allem Anschein nach auf wenig kalkreichem Gesteine lebend und in Folge davon etwas verkümmert und dünnschalig. 8. Helix (Levantına) gerstenbrandti Rolle. Taf. 12, Fig. 3. 4. Testa exumbilicata, depresse globosa, solida, irregularıter filoso-striata, inter strias subtilissime granulata, sculptura spirali nulla, griseo-albida, fuscescenti- corneo flammulata maculisque corneis obsolete quadrrifasciata. Spira conica, apice magno, obtuso, laevi, luteo-fusco. Anfractus 42, superi 3 plant, carina distincta exsert« suturam impressam sequente insignes, ul- timus primum distincte, dein obtuse an- gulatus, angulo usque ad aperturam con- spicuo, ad aperturam dilatatus et pro- funde celeriterque deflexus. Apertura perobliqua, ovata, vix lunata faueibus fuscescentibus; peristoma album, expan- sum et reflecum, intus labio crasso lato porcellaneo armatum, marginibus conni- ventibus callo extus crasso et bene defi- nito fuscescente subcontinui, superior rec- tus, expansus, externus late reflexus, columellaris oblique ascendens, compres- sus, ad acien obsolete tubereulatus. Diam.. maj. 38,5, min. 30,5, alt. 22, apert. 20 mm. Gehäuse ganz oder bis auf eine ganz enge, ritzförmige Perforation entnabelt, ganz gedrückt kugelig, festschalig, unregelmässig gestreift, ohne Spiralsculptur, aber zwischen den Streifen deut- lich gekörnelt, grauweiss mit undeutlichen horn- braunen Flammen, von denen sich vier Reihen pfeilförmiger Flecke nur schwach abheben. Ge- winde kegelförmig, mit grossem, stumpfem, glat- tem, gelblich hornfarbenem Apex. Es sind 4!» Umgänge vorhanden; die oberen drei sind flach und haben einen ausgeprägten, vorspringenden Kiel längs der eingedrückten Naht; der letzte ist anfangs noch sehr ausgesprochen, dann weniger deutlich gekantet, doch ist die Kante bis zur Mündung deutlich erkennbar; er ist besonders vornen erweitert und dann tief und plötzlich herabgebogen. Die Mündung ist sehr schief, eiförmig, kaum ausgeschnitten, im Gaumen leicht bräunlich. Der Mundsaum ist weisslich, ausge- breitet und zurückgeschlagen, ziemlich weit innen 5* diaum. 36 mit einer breiten, weissen, porzellanglänzenden Lippe belegt, die Ränder etwas zusammenneigend und durch einen nach aussen scharf begrenzten, hohen, strangförmigen, leicht bräunlich überlau- fenen Callus fast zusammenhängend; der Ober- rand ist fast gerade, vorgezogen, kurz ausgebreitet, der Aussenrand breit umgeschlagen, der Spindel- rand schief ansteigend, zusammengedrückt, die Schneide leicht vorgewölbt, fast höckerig. Aufenthalt: zwischen Jaffa und Jerusalem. Diese Form schliesst sich zunächst an litho- phaga Conrad an, mit der sie die Kante des letzten Umgangs theilt, hat aber keine Spiral- sculptur und führt dadurch wieder zu eliae m. hinüber, von welcher sie sich wieder durch die Kante und den viel weiter herabreichenden Kiel unterscheidet. 9, Helix (Levantina) ramlensis Rolle. Taf. 12, Fig. 5—8. Testa omnino exumbilicata, depresse globoso- conoidea, solida, distanter et peroblique costulato-striata, inter costellas subtiliter granulosa, aperturam versus superne spi- raliter striata, griseo-albida, seriebus 5 macularum sagittiformium ornata. Spira convexo-conica apice obtuso laevi. An- fractus 4/2 leniter erescentes, embryonales convexiusculi, sequentes plani, supra ca- rinam suturam seguentem vix exsertam impressi, penultimus inde a dimidia et ultimus convexi, haud angulati, ultimus antice subinflatus profunde et celeriter deflexus. Apertura rotundato-ovata, per- obliqua, vix lunata, intus fuscescens fas- ceuis externis translucentibus,; peristoma ienue, obtusulum, rectum vel breviter re- flexum, tenuiter albolabiatum; margini- bus leviter comniventibus, callo junctis, columelları incrassato ad insertionem di- latato, umbilicum claudente. Diam. maj. 32, min. 25, alt. 22 mm. Gehäuse völlig entnabelt, gedrückt kugelig- kegelförmig, diekschalig und fest, mit auffallend weitläufigen schiefen, gebogenen Rippchen seulp- tirt, zwischen denselben fein gestreift und ge- körnelt, nach der Mündung hin, besonders auf der Oberseite, mit deutlichen Spiralfurchen sculp- tirt; die Färbung ist weissgrau, mit fünf aus Pfeilflecken bestehenden Binden. Das Gewinde ist kegelförmig, mit gewölbten Seiten und flachem, glattem Apex; es setzt sich nicht gegen den letzten Umgang ab. Es sind 4'/a Umgänge vor- handen, die embryonalen etwas gewölbt, die fol- genden flach, mit einem ausgesprochenen, aber nicht vorsprirgenden Kiel längs der Naht und über demselben deutlich eingedrückt; von der Mitte des vorletzten an sind sie gewölbt; der letzte ist am Umfang gerundet, obenher anfangs etwas abgeflacht, dann gewölbt, nach der Mün- dung hin aufgeblasen und vornen rasch und tief herabgebogen. Die Mündung ist sehr schief, rundeiförmig, wenig ausgeschnitten, im Gaumen bräunlich; der Mundsaum ist dünn, etwas abge- stumpft, geradeaus oder kurz zurückgeschlagen, mit einer dünnen, weissen Lippe belegt; die Randinsertionen sind etwas genähert und durch einen mehr oder minder starken, oft bräunlich überlaufenen Callus verbunden, der Spindelrand ist verdickt, nicht zusammengedrückt, an der In- sertion verbreitert, den Nabel völlig schliessend. Aufenthalt: zwischen Jafta und Jerusalem. Diese Form schliesst sich zunächst an Helix caesareana an, ist aber Kleiner, viel weitläufiger gerippt und erheblich höher, so dass sie immer- hin als Localform anerkannt werden kann. Das Fig. 7. 8 abgebildete Exemplar, obwohl von der- selben Localität stammend, und in der Form fast übereinstimmend, hat allerdings eine erheb- lich schwächere Sculptur. 10. Helix (Levantina) gallandi Bour- guignat. Taf: 711, -Kı2210, 2197 Testa minor, depressa, aperte et pervie umbili- cata, solidula, irregulariter striatula, seriebus macularum 4 obsoletis ornata. Spira depressa. Anfractus 4']2, ultimus acute angulatus, antice breviter deflexus. Aperlura obliqua, parum lunata, intus fuscescens, peristoma expansum et re- flexum, marginibus conniventibus callo erasso subconlinuis, columellari late re- flexo, umbiliei "Ja tantum obtegente. Diam. ma). 24, min. 20, alt. 13 mm. Helix Gallandi Bourguignat Species novissimae. — spiriplana var. gallandi Westerlund Fauna palaearct. Binnenconch. II p. 392. Westerlund hat diese Art schon als Varietät zu der typischen spiriplana gezogen. Ich habe das Originalexemplar in der Bourguignat’schen Sammlung zeichnen können und kann demnach Helix gallandi nicht einmal als Varietät aner- kennen; sie ist auf ein abnormes Exemplar der spiriplana vom Schlossberg von Rhodos gegrün- det, wie sie überall einmal vorkommen. Unsere Fig. 9. 10 auf Taf. 13 bildet bis auf den ge- rundeten letzten Umgang einen Uebergang dazu. 11. Helix (Levantina) ninivita Galland. Taf. 14, Fig. 1. 2. Testa depressa, magna, aperte et pervie umbili- cata, umbilico ad introitum subite dila- tato, elliptico, supra distinctius striata, infra laevior, sculptura spirali haud con- spicua, albido-grisea, fasciüs interruptis parum distinctis 3—4 ornata. Spira de- presse convexa, apice parvo. Anfractus d, supremi 2 planiusculi, distincte cari- nati, sequenles convexiusculi, leniter cres- centes, ultimus multo major, praesertim aperturam versus dilatatus, subinflatus, antice profunde deflexus. Apertura per- obliqua, transverse rotundato-ovata, pa- rum lunata; peristoma undique incrassa- tum, expansum et reflexum, marginibus conniventibus, calio distincto subcontinuis, Diam. maj. 39, min. 29, alt. 19 mm. Helix ninivita Galland Bull. Societe malaco- logique de France 1885 p. 234 t.7 fig. 9—11. — Westerlund Fauna palaearct. Binnenconchyl. II p. 396 No. 1023. Gehäuse zu den grösseren der Untergattung gehörend, niedergedrückt, weit und durchgehend genabelt, der Nabel am Ausgange plötzlich er- weitert und dadurch exeentrisch und elliptisch erscheinend, durch den Spindelrand etwas über- deckt; das Gehäuse ist obenher deutlich gestreift, unten fast glatt, grauweiss mit 3—4 wenig deut- lichen Fleckenbinden. Das Gewinde ist flach gewölbt, mit kleinem Apex. Es sind fünf Um- gänge vorhanden, nur die beiden embryonalen sind flach und zeigen an der Naht einen deut- lichen Kiel, die folgenden sind leicht gewölbt und nehmen langsam zu, der letzte ist erheblich grösser, besonders nach der Mündung stark er- weitert und aufgeblasen, so dass er über die Naht vorspringt; vorn ist er rasch und tief herab- gebogen. Die Mündung ist sehr schief, quer rundeiförmig, nur wenig ausgeschnitten ; der Mund- saum ist verdickt, allenthalben ausgebreitet und umgeschlagen, die Ränder neigen stark zusammen und erscheinen durch den starken Verbindungs- wulst fast zusammenhängend; der Spindelrand ist verbreitert und überdeckt einen Theil des Nabels. Aufenthalt: um Mosul am Tigris. Abbil- dung und Beschreibung nach dem Originalexem- plar in der Bourguignat’schen Sammlung in Genf. Diese Form kann in Folge der plötzlichen starken Erweiterung des letzten Umganges An- spruch auf ärtliche Anerkennung machen; sie gehört trotz des Kiels der Embryonalwindungen noch zur Verwandtschaft der Helix guttata. 37 12. Helix (Levantina) ergilensis Gal- land. Taf. 14, Fig. 3. 4. Testa omnino exumbilicata depressa, supra sub- tiliter striatula, infra fere laevis, uni- color albida vel griseo-albida, interdum obsolete et interrupte fasciata. Anfrac- tus 5 convexiusculi, superi leniter cres- centes, carina nulla, ultimus major, le- viter compresso-rotundatus, modice dila- tatus, pone aperturam subeonstrietus, un- tice profunde deflexus. Apertura per- obliqua, transverse ovalis, parum lunata; peristoma incrassatum, undique expan- sum et reflexum, marginibus leviter con- niventibus, callo crasso nitido junctis, columellari super umbilicum appresso eumque ommino oceludente. Diam. maj. 40, min. 31, alt. 18 mm. Helix ergilensis Galland Bulletin Soc. mala- cologique France 1885 p. 236. Helix guttata var. ergilensis Westerlund Fauna der palaearetischen Binnenconchylien II pP. 395. Gehäuse im erwachsenen Zustand vollständig entnabelt, niedergedrückt, an Grösse der vorigen gleich, obenher fein gestreift, unten glatt, ohne Spur von Spiralsculptur, einfarbig weiss oder weissgrau, seltener mit Spuren von Binden. Ge- winde flach gewölbt mit kleinem, glattem Apex. Fünf Umgänge, ohne Spur von Kiel, die oberen leicht gewölbt, langsam zunehmend, der letzte grösser, nur mässig erweitert, gerundet, ganz leicht zusammengedrückt, hinter dem Mundsaum eher etwas eingeschnürt, vorn stark herabgebogen. Mündung sehr schief, quereiförmig, wenig aus- geschnitten; Mundsaum verdickt, glänzend weiss, ringsum ausgebreitet und zurückgeschlagen, die Ränder leicht zusammenneigend und durch einen dicken Callus verbunden, der Spindelrand über die Nabelgegend ausgebreitet, fest angedrückt, den Nabel völlig schliessend. Aufenthalt: bei Ergil im Vilayet Diarbekir. Abbildung und Beschreibung nach dem grössten Exemplar der Zourguignat’schen Sammlung in Genf. Zunächst mit Helix kurdistana verwandt, aber durch das völlige Fehlen der Spiralsculp- tur verschieden. Galland scheint die Art, die noch nicht abgebildet war, auf ein kleineres Exemplar gegründet zu haben; das abgebildete hat auf den oberen Umgängen deutliche Flecken- binden, auf dem letzten nur ganz undeutliche, sehr breite, verwaschene Binden. 38 13. Helix (Levantina) sesteri Galland. Taf. 14, Fig. 5. 6. Testa obtecte umbilicata, depresso-subglobosa, supra distincte, infra minus distincte striata, albido vel lutescenti-grisea, supra strigis interruptis et maculis albidis sig- nata, obsolete quadrifasciata. Spira de- presse convexa, apice parvo. Anfractus 5 convexiusculi, superi leniter crescentes, ultimus major, tumidus, praesertim sub- tus inflatus, antice profunde descendens. Apertura perobliqua, late ovalis, parum lunata;; peristoma incrassatulum, expan- sum, vixc reflexum, marginibus conniven- tıibus, vix callo tenuissimo junctis, colu- mellari concavo, dilatato, rimam angustam tantum umbilier relinquente. Diam. maj. 35, min. 28, alt. 21. mm. Helix Sesteri Galland Bulletin de lu Societe malacologique de France 1885 p. 237. Helix guttata var. sesteri Westerlund Fauna palaearctisch. Binnenconch. II p. 393. Gehäuse fast ganz bedeckt durchbohrt, nieder- gedrückt kugelig, obenher deutlich gestreift, unten glatter, weissgrau, obenher etwas gelblich, mit weissen Flecken und unterbrochenen bräunlichen Flammen gezeichnet, die vier undeutliche Bänder bilden. Gewinde flach gewölbt mit kleinem Apex. Es sind fünf gewölbte Umgänge vorhanden, ohne Kielspur, die oberen langsam zunehmend, der letzte grösser, stark gewölbt, besonders auf der Unter- seite stark aufgeblasen, vorn tief, aber langsamer als bei den vorigen Arten herabsteigend. Die Mündung ist sehr schief, ziemlich breit quer- eiförmig, wenig ausgeschnitten; der Mundsaum ist leicht verdickt, ausgebreitet, kaum zurück- geschlagen; die Ränder neigen stark zusammen, | sind aber kaum durch einen ganz dünnen Callus verbunden; der Spindelrand ist gebogen und oben so über den Nabel verbreitert, dass nur ein ganz schmaler Nabelritz übrig bleibt. Aufenthalt: zwischen Ergil und Diarbekir. Nur ein Exemplar in der Bourguignat'schen Sammlung. Eine mir recht verdächtige Art, die ganz wohl auf ein abnormes Exemplar der vorigen gegründet sein kann. 14. Helix (Levantina) lithophaga Conrad. Taf. 13, Fig. 1. 2. Differt ab Helice hierosolymitana Boissier an- fractu ultimo plus minusve distincte cari- nato, striüs supra costiformibus ad cari- nam subite evanescentibus. Diam. ma). 36, min. 30, alt. 20 mm. Helix lithophaga Conrad et Leidy, in Lynch, Official Report U. 8. Exploring Espe- dition Dead Sea 1852 p. 228 t. 22 fig. 128. Helix spiriplana var. Pfeiffer Monogr. Heliceor. IV p. 281. — Bourguignat Mol. litig. etc. I t. 18 fig. 5. Helix hierosolyma var. Westerlund Fauna pa- laearct. Binnenconch. II p. 392. Rolle hat einige Exemplare von Jerusalem mitgebracht, welche wohl von Conrad’s verschol- lener Helix lithophaga nicht sehr verschieden sein werden. Das abgebildete Exemplar gleicht sonst ganz einer gut ausgebildeten, festschaligen, mittelgrossen Helix hierosolyma, aber der Kiei bleibt bis über die Mitte des letzten Umgangs hinaus deutlich erkennbar und fällt dadurch noch mehr ins Auge, dass an ihm die scharfe Strei- fung plötzlich abbricht und die Unterseite fein gestreift und glänzend erscheint. Der Nabel ist halb überdeckt, die Mundränder sind sehr ge- nähert und durch einen dicken Callus verbunden. Auf Anerkennung als Art kann diese Form kei- nen Anspruch machen. Bourguignat bildet l. c. eine höhere Form ab. Untergattung Macularia Albers. Die Untergattung Macularia berührt, abge- sehen von der durch alle Mittelmeerländer ver- breiteten Helixw vermicul«ta Müller, asiatisches Gebiet nur an der Iycischen Halbinsel. Es ist eine der geographisch interessantesten Entdeck- ungen der neueren Zeit, dass hier in Helix Iyeiea Martens eine Form vorkommt, welche sich von Helix codringtonii aus Morea kaum trennen lässt. Waren doch Martens und ich nicht ab- geneigt, sie für zufällig eingeschleppt zu halten. Die Entdeckung einer zweiten sehr gut verschie- denen Form durch Rolle verbürgt ihr Heimaths- recht in Kleinasien und lässt hoflen, dass auch in den Bergen von Karien ähnliche Formen vor- kommen. Geographische Speculationen an das Vorkommen zu knüpfen, erscheint heute noch zu gewagt und muss aufgeschoben werden, bis die Südwestecke Kleinasiens einmal in malaco- zoologischer Hinsicht besser bekannt ist. 1. Helix (Macularia) Iycica Martens. Taf. 11, Fig. 1—3. Testa magna, omnino exumbiüicata, depresse conica vel depresse globosa, solida, vix translucens, irregulariter filoso-striata vel subcostulata, strüis obliquis arcuatis, inter strias sub lente fortiore subtilissime gra- nulata, sculptura spirali nulla, irregula- riter malleata, lutescenti-grisea, hie lie albido fulgurata et maculata, fasciis cas- taneis 4 latis diffusis interruptis ornata. Spira conica apice magno, laevi, albido, obtusato. Anfractus 5 convewi, sutura impressa inter inferos albomarginata dis- creli, superi regulariter et sat celeriter cerescentes, ultimus dilatatus, inflatus, basi quoque convexus et distincte striatus, an- tice celeriter et profunde deflexo-descen- dens. Apertura magna, late ovata, mo- dice lunata, faucibus fuscis, fascüus ex- ternis translucentibus; peristoma obtusum, brevissime excpansum, lutescenti-albidum, labio lutescenti-fusco indutum, margini- bus subparallelis, supero recto, producto, externo expanso, bene arcuato, basalı bre- viter reflexo, columellari oblique ascen- dente, calloso, ad insertionem super um- biliei locum dilatato, ad acien obsolete breviterque dentato-plicato. Diam. maj. 48, min. 40, alt. 32,5, diam. apert. 24 mm. Ovdringtonvi var. Iycica Martens Sitz- ungsbericht der Gesellschaft naturforsch. Freunde Berlin 1889 p. 183. Helix (Macularia) lycica Kobelt Iconographie Neue Folge vol. VI sp. 1042. Rolle hat von dieser prächtigen Form, die seither nur auf den beiden von Herrn von Luschan gesammelten Exemplaren des Berliner Museums beruhte, eine hübsche Serie mitgebracht, nach welchen ich die Diagnose in einigen Punkten erweitert habe. Das abgebildete Exemplar ist etwas kleiner und kugeliger als das Original, und hat besonders die Nabelgegend mehr ein- gedrückt; auch ist die Spindelrandfalte weniger deutlich, aber immerhin noch erkennbar; sonst stimmt es mit demselben völlig überein. Helix 2. Helix (Macularia) callirrhoe Rolle. Taf. 10, Fig. 1—6. Testa omnino exumbilicata, depressa, solida, sed haud crassa, parum nitens, oblique et sat ruditer striatula, sub epidermide te- nuissima fugace fusca griseo-fusca, fas- cuts saturatioribus 5 albointerruptis, se- 39 cunda et tertia plerumque confluentibus ornata. Spira breviter conica, upice ob- tuso. Anfractus 4'|2 convexi, sutura vix impressa, suberenulata, angustissime albo- marginata discreti, regulariter sed sat celeriter crescentes; ultimus rotundatus, subcompressus, circa umbilicum excavatus, antice dilatatus et profunde deflewus, prope suturam spiraliter striatus. Aper- tura perobliqua, ovato-rotundata, parum lunata, faucibus fuscescentibus; peristoma albidum, expansum, extus et infra bre- viter reflewxum, marginibus conniventibus, vix callo tenuissimo jJunctis, columellari supra dilatato, umbilicum fere ommino occludente, intus compresso, acien for- mante. Diam. maj. 45—50, min. 38—40, alt. 24—26, dimens. apert. 23:30 mm. Helie (Macularia) calirrhoö Rolle Nachrichts- blatt XXVI 1894 p. 138. Gehäuse bei ausgewachsenen Exemplaren völ- lig entnabelt, niedergedrückt, festschalig, aber durchaus nicht dickschalig, nur wenig glänzend; schief und ziemlich rauh gestreift, unter einer ganz dünnen, sich leicht abreibenden Epidermis, blass graubraun, mit fünf dunkler braunen, mit weissen Flecken unterbrochenen Binden gezeich- net, von denen die zweite und die dritte gewöhn- lich zusammenfliessen. Gewinde niedrig kegel- förmig mit stumpfem Apex. Es sind 4'/» Um- gänge vorhanden; sie sind gewölbt und nehmen regelmässig, aber ziemlich rasch zu; die Naht ist kaum eingedrückt und ganz schmal weiss berandet, nach den unteren Umgängen hin leicht crenulirt; der letzte Umgang ist am Umfang ge- rundet, etwas von oben nach unten zusammen- gedrückt, vorn erweitert und tief herabgebogen, in der Nabelgegend ausgehöhlt; oben unter der Naht erkennt man einige deutliche Spiralstreifen. Die Mündung ist sehr schief, rundeiförmig, nur wenig ausgeschnitten, im Gaumen bräunlich; Mundsaum weisslich, ausgebreitet, aussen und unten kurz zurückgeschlagen; die Ränder neigen zusammen, werden aber kaum durch einen ganz dünnen Callus verbunden; der Spindelrand ist oben verbreitert und schliesst den Nabel voll- ständig; innen ist er zu einer Schneide zusammen- gedrückt und hinter derselben ausgehöhlt. Aufenthalt: in Lycien, wahrscheinlich durch die ganze Breite der Halbinsel verbreitet, aber überall äusserst selten. Rolle sammelte sie am Nordrande des Gebirges Ak-Dagh und einige Stunden oberhalb Makri. Die beiden abgebil- deten Exemplare stammen von dem ersteren Fundort. Das grössere (Fig. 1—3) ist völlig 40 entnabelt, das kleinere nur überdeckt genabelt; sie stimmen sonst völlig überein. Es ist dies wohl die interessanteste Form der ganzen Ausbeute, denn sie stellt sich zwi- schen die Gruppe der Helix codringtonü und Levantina, und während sie von Helix Iyeica in ihrem ganzen Bau und ihrer Aufwindung so verschieden ist, dass an eine Vereinigung nicht gedacht werden kann, steht sie ihr gleichzeitig wieder so nahe, dass sie ihr Heimathsrecht in Lycien verbürgt. Untergattung Pomatia Leach. Die Sippschaft der Weinbergsschnecken ist eine von denen, welche ganz ausschliesslich auf das paläarctische Gebiet beschränkt sind. Pfeiffer rechnet zwar noch im Nomenclator zwei austra- lische Arten (Helix coriaria Pfr. von Neu- südwales und Helix monacha Pfr.) zu Po- matia im engeren Sinne und eine ganze Anzahl ähnlicher Arten (subgranosa le Gouillou, jer- visensis Quoy, Gilberti Pfr., grayi Pfr., mulgoae Cox, subtilosa Pfr., bednalli Braz., scotti Cox, greenhilli Cox, sämmtlich aus Australien), zu Uryptomphalus, aber alle diese haben mit Pomatia im engeren, wie im weiteren Sinne nichts zu thun, sondern gehören zu der für Ostasien und Australien characte- ristischen Gruppe Hadra. Weiter zieht er hier- her noch Helix subplicata Sow. von der kleinen öden Insel Baxo bei Porto Santo und hierin folgt ihm auch Tryon (Manual, Second Series vol. IV p. 236). In der That steht diese Art auch vollkommen isolirt in der Fauna der makaronesischen Inseln und kann, wenn man sie irgendwo anschliessen will, nur mit Helix as- persa in Beziehung gebracht werden; aber Form und Seulptur des Apex weichen doch sehr er- heblich auch von dieser ab, und solange nicht der anatomische Beweis für die Zusammengehörig- keit erbracht worden ist, bleibt die Vereinigung mit Pomatia immerhin fraglich. Es kommt dazu, dass Helix subplicata eine im Aussterben be- griffene Art, ihr Areal auf eine kleine, öde Felsen- insel beschränkt ist, die lebenden Exemplare sind im Vergleich zu den viel häufigeren fossilen ver- kümmert, dünnschalig, und haben nie den star- ken Verbindungswulst auf der Mündungswand wie diese; es handelt sich möglicher Weise nur um den letzten Ueberrest eines Formenkreises, welcher auf Madeira beschränkt war, wobei ja durchaus nicht ausgeschlossen ist, dass er Be- ziehungen zu den Vorfahren von Helix aspersa gehabt hat. Endlich wird noch eine centralamerikanische Art nicht nur von Pfeiffer, sondern auch noch neuerdings von Ürosse und Fischer zu Cryptom- phalus gerechnet, Helix humboldtiana Val. | | aus Mexiko. Dieselbe gleicht allerdings in der Gestalt einerseits der vorgenannten Hel. subpli- cata, andererseits der Helix Mazzullii Jan und ähnlichen Varietäten der aspersa, aber ihre Sculp- tur ist genau so gekörnelt, wie bei Helix (Odon- tura) eximia Pfr., und sie kann unbedenklich dieser Gruppe zugerechnet werden. Die Untergattung Pomatia ist also eine spe- cifisch paläarctische, auch wenn wir die beiden etwas abweichenden Gruppen Cantareus Risso und Oryptomphalus Moq. Tand. dazu rech- nen, die sowohl in der Gehäuseform, als in der geographischen Verbreitungsweise sehr erheblich abweichen. Besonders der letzteren Verschieden- heit möchte ich ein erheblicheres Gewicht bei- legen, als gewöhnlich geschieht. Sowohl Helix aperta wie Helix aspersa gehen erheblich weiter nach Westen, als die echten Pomatia. Die er- stere ist allerdings meines Wissens auf die Ölivenregion des Mittelmeeres beschränkt und geht meistens noch nicht einmal bis an deren äusserste Grenze, sondern hält sich mehr in der Nähe des Meeres; selbst in Algerien hält sie sich nur in den angebauten Gebieten, dem Tell, und steigt nicht auf die Hochplateaux hinauf; sie fehlt aber im äussersten Westen jenseits der alten Küstenlinie Oran-Cartagena*) und anscheinend in ganz Spanien; und tritt auch im Orient, in Syrien und Palästina zurück; doch kommt sie auf Cypern noch vor. Ihre Verbreitung stammt also wohl aus der Zeit, wo das Mittelmeer noch erheblich kleiner war und Land sowohl das syrisch-egyptische wie das andalusische Meer er- füllte. Ob Helix tristis Shuttl. von Corsica wirklich zu Cantareus zu stellen, wäre genauer zu prüfen; dass der Schein gerade bei den cor- sicanischen Arten arg trügen kann, hat die ana- tomische Untersuchung der sogen. Campyläen von dort (raspailii und Genossen) erwiesen. *) Der äusserste westliche Punkt an der algerischen Küste, von welchem ich Helix aperta besitze, ist Mostaganem, einige Stunden östlich von Oran. Aus Spanien kennt sie Hidalgo nicht, auch ich habe sie nicht dort gefunden. Eine erheblich weitere Verbreitung hat die Untergattung Oryptomphalus, und zwar aus zwei Gründen: Einmal ist Helix aspersa viel weniger an die Küstenebenen gebunden, wie Helix aperta, und dann ist sie von allen bekannten Helices neben der tropischen Helix similaris Fer. die- jenige Art, welche am leichtesten verschleppt und in fremden Ländern angesiedelt werden kann. Sie geht bis in die Städte und Häfen hinein und wird gar häufig an der Unterseite von Fässern festsitzend gefunden; daneben ist sie als ein bei Franzosen und Spaniern gleich beliebtes Nah- rungsmittel von diesen in alle von ihnen ange- legten Kolonien mitgenommen worden und ge- deiht in den meisten derselben ausgezeichnet. So finden wir sie nicht nur auf den Azoren, Canaren und Madeira, sondern auch in Nord- und Südamerika, auf Haiti und in Cayenne, in Neuseeland und Australien, am Cap, auf den Maskarenen und im neucaledonischen Archipel *), wo ihre Ansiedelung erst in der neuesten Zeit erfolgt ist. Sie scheint aber auch ohne Menschen- hilfe in der Ausbreitung begriften und rückt überall der Grenze des Weinstocks nach, ohne sie am Rhein bis jetzt erreicht zu haben. Zwar in der Umgebung von Bremen und Hamburg werden lebende Exemplare immer wieder ge- funden, aber fortzupflanzen scheint sie sich dort so wenig wie sonstwo in Deutschland; die Schweiz berührt sie bei Genf, wo ich sie im vorigen Jahre zahlreich sah, wohin sie aber nach einer Mit- theilung von Brot erst neuerdings vorgedrungen ist. Dagegen bewohnt sie jetzt fast ganz Frank- reich, wo sie fossil meines Wissens noch nicht gefunden worden ist, und dringt immer weiter gegen die belgische Grenze vor; sie ist längs der Meeresküste bis zur Normandie und auf die nor- männischen Inseln gelangt und findet sich in England nicht nur an der Südküste, sondern nördlich bis zum Firth of Murray und auch in Irland, überall, wo noch Seeklima herrscht. In Spanien und Nordafrika findet sie sich überall, am ganzen Mittelmeer scheint sie in der Oliven- region und noch ein Stück darüber hinaus nir- gends zu fehlen; ob sie tiefer nach Kleinasien hineingeht, weiss ich nicht, die Krim, Südruss- land, Transkaukasien und Mesopotamien erreicht sie nicht. Bei Trapezunt aber kommt sie mit dem Oelbaum zusammen vor; auch bei Sinope hat sie *) Man vergleiche die Erzählungen von Layard (in Kew, Dispersal of Shells p. 104), welcher mehrfach Gelegenheit hatte, die Einführung zu beobachten oder doch bis auf die Quelle zurückzu- verfolgen. Französische Kriegsschiffe nehmen lebende Escargots häufig als Proviant mit. Rossmässler, Iconographie Neue Folge. Suppl. I. 41 Retowski gefunden, sie wird also an der Nord- küste Kleinasiens so wenig fehlen, wie an der Südküste. In Italien geht sie anscheinend kaum über den Kamm des Apennin hinaus, vom Süd- abhang der Alpen kennen sie weder de Betta, noch @redler, noch Adami, wohl aber folgt sie der Küstenlinie der Adria durch Venetien, charak- | teristischer Weise bis Padua an die älteste Po- mündung landein gehend, bis nach Triest. Auch in Dalmatien findet sie sich überall; wie weit sie aber landein geht und wo auf der Balkanhalbinsel ihre Nordgrenze liegt, lässt sich heute noch nicht feststellen. In Sieilien findet sie sich auch in Tertiärschichten. Eigenthümlich ist, dass diese Art, welche sonst überall unter den verschieden- artigsten Verhältnissen streng an Form und Zeich- nung festhält und kaum zur Abtrennung von Varietäten Anlass gegeben hat, im östlichen Al- zerien, etwa von Isser oriental ab, in der tollsten Weise variirt und eine ganze Reihe merkwürdiger Localformen ausprägt, eine Erscheinung, dieschon bei Palermo mit Helix Mazzullii Jan beginnt. Die ächten Pomatia haben ihr Entwicklungs- centrum unzweifelhaft in Kleinasien und auf der südlichen Balkanhalbinsel; auch Syrien und die Mesopotamien umgebenden Bergketten können zu ihrer eigentlichen Heimath gerechnet werden. Wo die Ostgrenze des Gebietes liegt, lässt sich im Norden und im Süden genau bestimmen, nicht aber in den persischen Gebirgen. Jedenfalls haben Turkestan und Afghanistan keine Vertreter von Pomatia mehr. Nach Westen hin verhält sich die Verbrei- tung der Untergattung sehr eigenthümlich. Wie die Finger einer Hand — ich weiss keinen bes- seren Vergleich — strecken sich aus der gemein- samen Heimath die Verbreitungsgebiete einzelner Arten in dieser Richtung aus und das Merk- würdigste dabei ist, dass diese Fortsätze weder auf den Archipel, noch auf die Adria, noch auf das hintere Mittelmeer, noch auf die Bergketten Rücksicht nehmen, und dass es von jedem For- menkreise nur eine Art ist, die sich weiter nach Westen erstreckt. Nördlich der Alpen haben wir nur Helix pomatia L., die gemeine Weinbergsschnecke, welche sich durch das Alpengebiet und an bei- den Seiten desselben bis zur gascognischen Senke, dem ehemaligen Meerbusen von Narbonne er- streckt. Dort bricht sie plötzlich ab, Spanien hat sie nie erreicht; um Bordeaux ist sie seit einigen Decennien angesiedelt, jetzt aber sehr häufig; aber sie scheint auch freiwillig immer weiter vorzudringen und von den nordöstlichen Randbergen in das Garonnethal binabzusteigen. Im Löss der Plateaux um Lyon fehlt sie. Ihr 6 42 Vorkommen in Norditalien deutet darauf hin, dass sie älter als die Erhebung der Alpen ist, dass sie wahrscheinlich in dem Gebiet lebte, das die Alpen heute einnehmen, dann durch die Eis- zeit verdrängt wurde und nach deren Beendigung von Süden, Westen? und Südosten her wieder in das Gebirge einwanderte. Nach Norden scheint sie vor der Eiszeit noch wenig verbreitet ge- wesen zu sein; sie findet sich fossil noch nicht im Löss, auch nicht in den Mombacher Sanden, sondern erst in den Tuffen von Cannstadt und Burgtonna, sowie in den Thüringischen Tuffen. In Süddeutschland und Mittelfrankreich ist sie also seit dem Diluvium einheimisch, nach Nord- deutschland und weiter ist sie erst im Mittelalter als gesuchte Fastenspeise gekommen und findet sich nur in der Umgebung von Klöstern und alten Edelsitzen. In England“) ist sie jetzt so weit verbreitet, dass die meisten englischen Con- chologen ihre Einwanderung auch schon in die Diluvialperiode setzen; Irland hat sie indess nicht erreicht. Nach Osten hin reicht sie bis an die russischen Steppen, bei Kiew kommt sie noch vor; aus der Moldau führt sie Clessin nicht mehr an, noch weniger aus der Dobrudscha; in der Krim fehlt sie sicher. In Siebenbürgen und dem Banat ist sie noch häufig, über die Ver- breitung südlich der Donau wissen wir nichts, in Südserbien kommt sie noch vor; südlich der Balkankette finde ich nur das isolirte Vorkommen bei Volo in Thessalien, das Westerlund und blanc anführen. Aus Kleinasien sind mir Ver- wandte von Helix pomatia nicht bekannt ge- worden; eine direkte Verbindung mit dem Ge- biete der eng verwandten Helix buchii in Trans- kaukasien scheint nicht zu existiren. Auch nörd- lich vom schwarzen Meer schieben sich die Ge- biete von Helix obtusalis Zgl., welche das schwarze Meer von der Dobrudscha bis zum Kaukasus umsäumt, und der siebenbürgisch-moldauischen Helix lutescens Zgl. dazwischen, letztere schon in Siebenbürgen sie local ausschliessend. Südlich an das Verbreitungsgebiet der Helix pomatia schliessen sich die zweier anderer Arten, Helix lucorum Müll. und Helix cincta Müll., | welche aber nicht einander parallel laufen, son- | dern sich in eigenthümlicher Weise kreuzen. Helix cincta findet sich schon am Südabhang der Alpen, mit Helix pomatia gemischt, aber nur auf eine schmale Zone beschränkt; aus Tos- kana kennt sie Gentiluomo nur von einem ein- zigen Fundort Tredozio, und dort ist sie ver- muthlich zu Speisezwecken angesiedelt. Dagegen *) Cfr. Kew, Dispersal of Shells p. 235 f., wo diese Frage sehr eingehend erörtert wird. haben wir sie im österreichischen Litorale und am Südabhang des Karstes, in Dalmatien, auf der Balkanhalbinsel bis nach Griechenland hin- unter, im Archipel, im vorderen und südlichen Kleinasien bis nach Nordsyrien und auf Cypern. Die grosse Achse des Verbreitungsgebietes ist also von Südost nach Nordwest gerichtet. Helix lucorum dagegen tritt in Mesopotamien und Trans- kaukasien auf, erfüllt das nördliche Kleinasien, ohne die Südküste zu erreichen; Rolle fand sie in einer sehr hübschen Form bei Elmaly auf dem Hochplateau im inneren Lycien. Dann findet sie sich namentlich im Gebiet des bythinischen Olymp und von da bis Constantinopel, in Rume- lien und dem mittleren Albanien, ohne Epirus, Griechenland und die Inseln des Archipels zu berühren. Auch in Dalmatien und auf den jo- nischen Inseln fehlt sie, aber in Italien weist sie wieder zahlreiche Funde auf: an der Ostküste von Ancona und Bologna bis zum Mte. Gargano und den Hügeln um Bari, aber westlich vom Kamm des Apennin nur local, vielleicht ange- siedelt. So auf Elba und am Südrand der Alpen. Aus Syrien sind mir sichere Fundorte nicht be- kannt; ein Stück der Bourguignat’schen Samm- lung, in mancher Hinsicht abweichend und von Mabuüle Helix salisi genannt, soll von Tarablus in Syrien stammen; ein flaches, weitgenabeltes Exemplar, als Helix jubae Bgt. bezeichnet, hat Juba de U Hotelleri auf dem Markt von Alexan- drien, wohin die verschiedenartigsten Schnecken aus Syrien und Kleinasien gebracht werden, ge- kauft. Die grosse Achse des Verbreitungsgebietes von Helix lucorum ist somit fast rein westlich ge- richtet und kreuzt sich in Albanien mit der des Gebietes von Helix cincta. Sehr eigenthümlich schiebt sich dazwischen der Verbreitungsbezirk von Helix ligata Müll., des äussersten Ausläufers der weiss oder doch ganz hell gelippten Poma- tien, die in Ciliecien und Syrien ihre stärkste Ent- wickelung erreichen. Er nimmt mit zahlreichen mehr oder minder selbständig gewordenen Rassen ganz Mittelitalien ein, besonders die Gebiete westlich vom Apennin, und reicht bis zum mitt- leren Calabrien hinunter, ohne nach Sieilien über- zugreifen. Dann tritt er mit Helix secernenda Rossm. und praestans Blanc wieder in Dalmatien, auf den nördlichen jonischen Inseln und in Akarnanien auf, geht aber nicht über den Welebit hinüber. Weiterhin scheint eine Lücke zu folgen, erst von Kalymnos kenne ich mit Helix valen- tini m. wieder einen Vertreter dieser Gruppe; was weiter östlich vorkommt, Helix solida und Verwandte und die scharf spiral gefurchten Formen aus der Sippschaft von Helix pa- chya, steht nicht unerheblich von der ächten ligata ab. Den südlichsten Ausläufer der Pomatien bil- den die ganz dunkelmäuligen Arten aus der Ver- wandtschaft der Helix melanostoma Drp., viel- leicht ein selbständig gewordener Zweig der eincta-Gruppe, der in Nordafrika eine neue Hei- math gefunden hat; Helix melanostoma findet sich dort hauptsächlich im Osten und greift nur in der Provinz Constantine bei Lambessa auf das Hochplateau hinauf; weiter westlich findet sie sich nur im bebauten Küstengebiete und reicht dort bis nach St. Denis-au-Sig und Mostaganem kurz vor Oran. Nach Malta ist sie möglicher- weise von Tunis aus übergeschleppt; allerdings stellt Caruana das Vorkommen von Helix Giuliae überhaupt in Abrede, aber ich erinnere mich, in Syrakus Exemplare gesehen zu haben, die von Malta stammen sollten. Eingeschleppt, wenn auch vielleicht schon in sehr früher Zeit, ist sie jedenfalls in der Provence, wo sie in einer klei- nen, etwas verkümmerten Form vorkommt. Den Zusammenhang mit cincta hält die Formengruppe der Helix ambigua aufrecht, welche für Corfu und die übrigen jonischen Inseln und das süd- liche Litoral der Adria charakteristisch ist, aber nicht tiefer in die Balkanhalbinsel eindringt: auf Creta wird sie durch die reizende Helix pro- nuba vertreten, in Egypten durch Helix nuculu Parreyss, aber weder aus dem Archipel noch aus den Küstenländern des vorderen Asiens ist mir bisher eine Form bekannt geworden, welche zur Gruppe der Helix melanostoma zu rechnen wäre. Ehe man aber aus dieser sehr eigenthüm- lichen lückenhaften Verbreitung Schlüsse zieht, muss man bedenken, dass Helix melanostoma hauptsächlich in den Getreideebenen vorkommt und darum sehr leicht verschleppt werden kann. Für die eigentlichen Stammländer der Gruppe lässt sich, so lange wir die Gebirge Kleinasiens noch kaum kennen, eine Uebersicht der Ver- breitung noch kaum geben. Wir haben im Nor- den den Formenkreis der Helix obtusalıs Zgl. am schwarzen Meer und am Fuss des Kaukasus, dann in Cilicien und Nordsyrien die weisslippige Helix solida und die scharf spiralseulptirte Sipp- schaft der Helix pachya, am Bosporus und auf der südlichen Balkanhalbinsel zahlreiche kleinere Formen, welche sich um die griechische Helix figulina gruppiren, dann wieder im südlichen Palästina die zu aperta hinüberführende Formen- ‚reihe der Helix cavata, prasinata, engadden- sis, endlich noch zahlreiche mehr oder minder isolirt stehende Arten, über die sich erst ent- scheiden lassen wird, wenn mehr Material vor- liest und die Gruppe auch einmal anatomisch 43 untersucht ist. Rolle’s Ausbeute gibt eine Ahn- ung von den Schätzen, welche dort noch der Entdeckung harren. Ich habe ausserdem noch die Pomatien der Bourguignat’schen Sammlung in Genf studiren können, aber zu einer erschöpfen- den Behandlung reicht das Material bei weitem noch nicht aus. Was die nachfolgend beschriebenen Formen anbelangt, so betone ich auch hier noch einmal ausdrücklich, dass es durchaus nicht Arten im alten Sinne sind, sondern Localformen von mehr oder minder scharfer Ausprägung, die jeder seiner Anschauungsweise entsprechend als Arten, Varie- täten oder Rassen einordnen kann. 1. Helix (Pomatia) equitum Bour- guignat. Taf. 16, Fie. 1. Testa ommino exumbilicata, comoideo-globosa, apice magno, prominulo, obtuso; solida, ponderosa, ruditer sulcato-striata, alba, fusco bifasciata. Anfractus 5'|2 convexi, celeriter crescentes, ultimus rotundato-tu- midus, supra levissime declivis, antice parum descendens. Apertura obliqua, lunato-rotundata vel ovata, peristoma ob- tusum, incrassatum, rectum, marginibus callo crasso junctis, columellari obliquo, strieto, ad insertionem in callum erassum album, umbilicum omnino elaudentem di- latato. Alt. 39, diam. 33 mm. Helix equitum Bourguignat Species novissimae p. 52. — Westerlund Fauna palaearet. Binnenconch. II p. 468. Gehäuse im erwachsenen Zustand völlig ent- nabelt, kugelig kegelförmig, mit vorgezogenem Gewinde und grossem, vorspringendem, stumpfem Apex, festschalig und schwer, rauh furchen- streifig, ohne Spiralsculptur, weiss mit zwei brei- ten braunen Binden. 5'/» Umgänge, rasch zu- nehmend, gut gewölbt, der letzte gerundet, etwas aufgetrieben, obenher etwas abgeflacht, vorn etwas herabsteigend. Die Mündung ist schief, etwas quergestellt, ausgeschnitten rundeiförmig. Mundsaum stumpf, verdickt, geradeaus, weisslich, die Randinsertionen durch einen dicken weiss- lichen Callus verbunden, der Spindelrand schief ansteigend, strack, an der Insertion in einen dicken Callus übergehend, welcher die Nabel- gegend vollständig überdeckt. Aufenthalt: auf Rhodos; die Abbildung stellt das Bourguignat'sche Original im Genfer | Museum dar. 6* 44 2. Helix (Pomatia) stenarochila Bour- guignat. Taf. 16, Fig. 2. 4. Testa subconoideo-globosa, solida, crassa, in anfractibus superis striatula, in ultimo subregulariter costellato-striata, costellis sat distantibus, obliquis, arcuatis; sculp- tura spiralis subtilissima, sed oculo nudo quoque perspicua; lutescenti alba, fusco distincte quinquefascialta, fasciis apertu- ram versus magis magisque confluentibus, zonam subsuturalem, periphericam et um- bilicalem tantum relinquentibus. Spira globoso-conoidea vertice laevi, albo, me- dioeri. Anfractus 4\/2, superi lente cres- centes, planiusculi, caeteri convexiores, rapidius crescentes, ultimus major, tumi- dus, antice descendens, dein breviter de- flexus, lineis brevibus obliquis praesertim ad basin insignis. Apertura obliqua, sub- circularis, valde lunata, intus fuscescens, saturatius limbata, fasciüs translucenti- bus; peristoma obtusum, incrassatulum, marginibus callo tenui perspieuo vix junc- tis, basali intus labio pallidiore incras- sato ; columella oblique ascendens, callosa, teres, medıo dentato-inerassata, supra di- latata, impressa. Alt. 42, diam. max. 42 mm. Helix stenarochila Bourguignat in coll. Gehäuse kugelig, mit etwas kegelförmigem Gewinde und mittelgrossem, glattem, weisslichem Apex, fest und dickschalig, auf den oberen Um- gängen dicht und fein gestreift, auf dem letzten ziemlich weitläufig und regelmässig rippenstreifig, die Rippen schief gerichtet und gebogen; die Spiralseulptur ist sehr fein und dicht, aber doch mit dem blossen Auge sichtbar. Die Zeichnung besteht aus fünf braunen, scharf ausgeprägten Binden; auf den oberen Umgängen sind drei sichtbar, dann schmelzen 2 und 3 zusammen, auf dem letzten auch 1—3, und nach der Mün- dung hin bleiben von der gelblichen Grundfarbe nur ein breiter Streifen unter der deutlich erenu- lirten Naht, ein schmales Mittelband und die Nabelgegend frei; der letzte Umgang hat nament- lich auf der unteren Hälfte die kurzen schrägen Linien, welche für cincta charakteristisch sind. Von den 4'!/s Umgängen sind die oberen nur wenig gewölbt und nehmen langsam zu, der vor- letzte ist grösser und etwas mehr gewölbt, der letzte gross, aufgeblasen, vorn erst langsam ziem- lich tief herabsteigend, dann plötzlich kurz herab- gebogen. Pie Mündung ist mässig schief, fast kreisrund, stark ausgeschnitten, im Gaumen bräun- | lich oder etwas violett mit dunklerem Saum und durchscheinenden Binden; der Mundsaum ist stumpf, etwas verdickt, geradeaus, die Ränder sind durch einen ganz dünnen, durchsichtigen, kaum gefärbten Callus verbunden, der Basalrand hat unten eine deutliche, von der Spindel aus- laufende Lippe, die Spindel steigt schief an, ist schwielig verdickt, fast cylindrisch, innen mit einer höckerigen Verdickung, oben ausgebreitet und angedrückt. Aufenthalt: auf Cypern. Es ist dies von den Formen, in welchen Helix cincta auf Cypern auftritt, diejenige, welche sich dem Typus am meisten nähert; die 3 oder 4 anderen Localformen, die Rolle gesammelt, stehen alle weiter ab. 3. Helix (Pomatia) xzeraethia Bour- guignat. Tat. 16, Bio. 93. Tal. 27. Hier»: Testa globulosa vel globuloso-conica, solida, niti- dula, ruditer et irregulariter sulcato- striata, praesertim in parte supera an- fractus ultimi spiraliter lineata et gra- nulata, lutescenti-albida, obsolete fusco fasciata, fasciis secunda et tertia con- fluentibus. Spira convexo-conica apice obtusato, laevi. Anfractus 4'/a convexi, ultimus multo major, inflatus, antice vix descendens. Apertura lunato-circularis, intus alba fasceiis vie translucentibus; peristoma obtusum, incrassatum, fusco anguste limbatum, marginibus vix con- Junctis, columellari arcuato, calloso, supra dilatato. Diam. maj. 46, alt. 43 mm. Pomatia xeraethia Bourguignat mss. in mus. genev. Gehäuse kugelig oder etwas kegelig, fest- schalig, ziemlich glänzend, rauh und unregel- mässig furchenstreific, auf der oberen Hälfte des letzten Umganges besonders deutlich spiralge- furcht und gekörnelt, gelblich weiss mit wenig deutlichen Binden und einer scharf ausgeprägten, | beiderseits dunkler gesäumten Mittelzone; die zweite und dritte Binde fliessen zusammen. Das Gewinde ist gewölbt kegelförmig mit stumpfem, glattem Apex. Es sind 4'/» Umgänge vorhanden, die oberen gut gewölbt, der letzte aufgeblasen, erheblich grösser als die anderen, vorn kaum herabsteigend.. Mündung ausgeschnitten kreis- rund, innen weiss, die Aussenbinden kaum durch- scheinend; Mundsaum stumpf, schwach verdickt, ganz schmal braun gesäumt, die Ränder kaum durch eine ganz dünne Callusschieht verbunden, 45 der Spindelrand gebogen, schwielig, oben ver- | sich auch in der Zeichnung sehr ähnlich: sie breitert, weiss. Das abgebildete Exemplar liegt in der Bour- guignat’schen Sammlung in Genf, mit der Fund- ortsangabe Cypern. Rolle hat die Art dort nicht gefunden und ich bin einigermassen zweifelhaft, ob die Angabe auf Wahrheit beruht, da neben dem abgebildeten auch noch zwei Stücke von sicher syrischen Fundorten (Tortosa und Batum) liegen. Doch ist ein Vorkommen auf Cypern nicht unmöglich, da Rolle von dort eine zu der- selben Gruppe gehörende kleinere Form gefun- den hat. Helix xeraethia gehört in die nächste Ver- wandtschaft der texta Mousson und pachya Bour- guignat. Ich benutze die Gelegenheit, um die Synonymie dieser Gruppe richtig zu stellen. Ich hatte in dem vierten Bande der Iconographie drei Exemplare unter dem Namen Helix pachya Bgt. abgebildet, zwei davon aus meiner Samm- lung, das dritte mir von Mousson mitgetheilt, alle drei in gleicher Weise auf der Oberseite gekörnelt und ähnlich gefärbt. Bourguignat er- kennt von diesen nur das Mousson’sche (Fig. 1038. 1039) an und erklärte die anderen für verschieden, auch Mousson trennte sie, als zu zu seiner te.cta gehörend, von pachya ab. Neuer- dings hat Westerlund auch die beiden 1030 und 1031 abgebildeten Exemplare getrennt und das letztere Hel. dehiscens genannt. In der Bourguignat’schen Sammlung ist die Fig. 1030 abgebildete Form als Helıx edraea bezeich- net, Fig. 1031 als Helix luynesiana, welche letztere auch in den Species novissimae p. 54 veröffentlicht ist. Nun muss ich aber hervor- heben, dass die beiden von mir abgebildeten Exemplare von Löbbecke zugammen an einer Localität bei Banias, dem ehemaligen Caesarea Philippi, an der Jordanquelle gesammelt worden sind und nur die Extreme einer grösseren Reihe bilden, welche unzweifelhaft zusammengehören. Damit fällt Helix dehiscens Westerlund. Helix luynesiana dagegen stammt von Beirut und kann bei direkter Vergleichung trotz der sehr grossen Aehnlichkeit mit meiner Fig. 1031 — von der ich nur die Abbildung vergleichen konnte — möglicherweise eine selbständige Art sein. Es könnten somit aufrecht erhalten werden Helix texta Mouss., edraea Bgt. mss., Icon. 1030 und 1031; Helix luynesiana Bgt., noch unab- gebildet; und Hel. pachya Bygt., Icon. 1038. Dazu kämen noch die namentlich durch die diekere Schale ausgezeichnete Helix xeraethia und die viel kleinere, kugelige Helix chassyana Mabille. Alle fünf Arten haben dieselbe eigen- thümliche Körnelung der Oberseite und sehen bilden nach dem heutigen Stand unserer Kennt- nisse eine eigene, scharf umgrenzte Gruppe. Ob die auf Taf. 17, Fig. 5 abgebildete kleine Form, welche in der Bourguignat’schen Samm- lung als Helix xeraethia var. minor von un- sicherem Fundort liegt, wirklich hierhergehört, wage ich nicht mit Sicherheit zu entscheiden. Sie unterscheidet sich durch geringere Grösse, mehr kegelförmige Gestalt, regelmässigere Be- rippung und ganz zurücktretende Spiralsculptur. Mit ihr zusammen gehört jedenfalls Helix tremı- thensis Bourg. mss. von Cypern, die Rolle nicht mitgebracht hat; sie unterscheidet sich nur durch etwas kugeligere Gestalt und dünnere Schale. 4. Helix (Pomatia) trixenostoma Bour- guignat. Taf. 16, Fig. 5. Testa globosa vel globoso-conoidea, imperforata, solidula sed parum crassa, parum nitens, ruditer et oblique arcuatim striato-costel- lata, supra obsoletissime spiraliter stria- tula, lutescenti-albida, livide fusco quin- quefasciata, fasciis secunda et tertia con- fluentibus. Spira convexo-conoidea, apice mediocri, laevigato, albido, vie obtusato. Anfractus 5 converiusculi, sutura im- pressa inter inferos crenata discereti, ul- timus major, inflatus, lineis brevibus obli- quis insignis, antice leniter sed profunde descendens. Apertura obliqua, sat lata, subeircularis, lunata, faseiis intus trans- lucentibus; peristoma obtusum, rectum, vix tenuissime incrassatulum, lutescens, dein saturate castaneo limbatum; mar- ginibus callo vivide castaneo junctis, ew- terno et basali regulariter arcuatis, colu- mellari vix incrassato, supra dilatato, appresso. Alt. 41, diam. maj. 40, alt. apert. 27,5, diam. 23,5 mm. Heiix trixenostoma Bourguignat in coll. Gehäuse kugelig oder etwas kegelförmig, un- durchbohrt, fest, aber nur wenig dickschalig, schwach glänzend, rauh rippenstreifig, die Rippen schief und gebogen, aber bei weitem nicht so regelmässig und weitläufig, wie bei der vorigen Art, nur ganz schwach und undeutlich spiral- gefurcht, gelblichweiss mit fünf scharf gezeich- neten lividbraunen bis tief kastanienbraunen Bin- den, von denen die zweite und dritte, wie mei- stens bei cincta, zusammenfliessen. Gewinde ge- wölbt kegelförmig mit mässig grossem, glattem, weisslichem, kaum abgestumpftem Apex. Fünf 46 leicht gewölbte Umgänge, durch eine deutliche, zwischen den unteren ausgesprochen crenulirte Naht geschieden, der letzte grösser, aufgeblasen, vorn langsam, aber tief herabsteigend. Die Mün- dung ist schief, ziemlich gross, fast kreisrund, stark ausgeschnitten, mit deutlich durchscheinen- den Binden. Mundsaum stumpf, geradeaus, kaum verdickt, gelblichweiss, innen mit breitem, tief kastanienbraunem Saum; die Ränder werden durch einen glänzend kastanienbraunen Callus verbunden; Aussenrand und Basalrand sind schön gerundet, der Spindelrand ist oben verbreitert und angedrückt. Aufenthalt: auf Cypern. Eine sehr hübsche Localform des cincta- Typus, von der vorigen durch dünnere Schale, weniger regelmässige Sculptur und besonders durch die geringere Verdickung des viel lebhafter gefärbten Mundsaumes verschieden. Sie liegt in der Bourguignat’schen Sammlung unter dem Manuscriptnamen, den ich ihr belasse. 5. Helix (Pomat ia) baristata Bour- guignat. Taf. 16, Fig. 6. Testa solida, ponderosa, ruditer et irregulariter costato-striata, obsolete spiraliter lineata, lineisque brevibus obliquis insignis, al- bida, indistincte fusco quinquefasciata, haud nitens. Spira conica, apice magno, laevi. Anfractus 5, ultimus ad medium subangulato-gibbus (?), basi convexior, antice breviter et celeriter subdeflexus. Apertura parum obliqua, modice lunata, intus alba, fasciis translucentibus; pert- stoma album; columella stricta, callosa, supra dilatato-appressa. Diam. maj. 40, alt. 38 mm. Helix baristata Bourguignat in coll. Gehäuse dem der Hel. solida ähnlich, fest- schalig und schwer, rauh und unregelmässig rip- penstreifig, undeutlich spiral gefurcht und mit kurzen, scharfen Linien gezeichnet, nicht glän- zend, mit fünf wenig deutlichen braunen Binden. Gewinde kegelförmig mit grossem, glattem Apex. Fünf Umgänge, der letzte bei dem einzigen in der Bourguignat’schen Sammlung liegenden Exem- plar undeutlich kantig und etwas unregelmässig vorgewölbt, was aber eine individuelle Eigen- thümlichkeit oder Abnormität sein kann, unten stärker gewölbt, vorn kurz und rasch herab- gebogen. Mündung nur wenig schief, mässig ausgeschnitten, innen weiss mit durchscheinenden Binden; Mundsaum weiss, Spindel strack, schwie- lig, oben verbreitert und angedrückt. Aufenthalt: im nördlichen Syrien zwischen Alexandrette und Orfa; das abgebildete Stück Bourguignat’s Original. 6. Helix (Pomatia) cornaraen. Taf. 17, Kie. 1. 2. Testa imperforata, globosa vel globoso-conoidea, solidula, oblique et arcuatim striatula, strüs ad suturam tantum costelliformt- bus, versus aperturam laeviuscula et ni- tida, sub epidermide tenuissima fugaci lutescens vel lutescenti albida, castaneo quinquefasciata, fascuis 1—3 et 4—5 con- fluentibus; sculptura spiralis sub vitro fortiore quoque vie conspicua. Spira convexo-conica, apice parvo, lutescente, vix obtusato. Anfractus 5 convexi, su- tura impressa, submarginata, haud cre- nulata discreti, ultimus major, globosus, inflatus, antice breviter deflexus. Aper- tura obliqua, late subeircularis, lunata, intus fasciis violaceo-fusco translucenti- bus; peristoma rectum, obtusulum, lutes- cens, castaneo limbatum, dein obsolete labiatum; marginibus cal!o tenui vivide castaneo junctis, bene arcuatis, columel- ları vie calloso, supra dilatato, appresso. Diam. maj. 45, alt. 45 mm. _— 0 4, — 4 — Gehäuse undurchbohrt, kugelig bis mehr kegel- förmig, ziemlich festschalig, schräg und bogig ge- streift, die Streifung ziemlich fein, nur unter der Naht schärfer ausgeprägt, nach der Mündung hin glätter. Spiralsculptur kaum bei ganz star- ker Vergrösserung bemerkbar. Die Färbung ist die gewöhnliche der Helix cincta; die oberen und die unteren Bänder sind fast immer ver- schmolzen und fässen nur einen schmalen Mittel- streifen frei. Eine dünne durchscheinende Epi- dermis ist unter der Naht und hinter der Mün- dung erhalten. Gewinde gewölbt kegelförmig, meist ziemlich niedrig, mitunter auch höher, mit kleinem, glattem, kaum abgestumpftem Apex. Fünf gewölbte, durch eine eingedrückte, leicht berandete, kaum oder nicht gekerbte Naht ge- schieden, der letzte gross, aufgeblasen, vorn er- heblich herabgebogen. Die Mündung ist schief, gross, gerundet, stark ausgeschnitten, mit violett- bräunlich durchscheinenden Binden; Mundsaum geradeaus, einfach, etwas abgestumpft, gelblich, dann braun gesäumt und mit einer deutlichen lividen Lippe belegt; die Ränder werden durch einen ganz dünnen, glänzend kastanienbraunen Callus verbunden; sie sind schön gebogen, der Spindelrand ist kaum schwielig verdickt, oben ausgebreitet und angedrückt. Aufenthalt: auf Cypern. Diese Localform der Helix cincta steht der trixenostoma in der Zeichnung einigermassen nahe, ist aber dünnschaliger, leichter, erheblich glätter und hat bei typischen Exemplaren ein viel niedrigeres Gewinde. Es kommen freilich auch Exemplare vor, die viel höher sind, als cincta sonst zu werden pflegt; doch sind diese als Abnormitäten anzusehen. Die stellenweise Erhaltung der Epidermis bei ausgewachsenen Exemplaren ist für cineta recht ungewöhnlich. 7. Helix (Pomatia) pediaea n. Taf. 17, Fig. 3. 4. Testa pro genere minor, imperforata, solida, plerumque crassa, globosa vel globoso conica, ruditer stwiatula, strüs arcuatis, infra suturam costelliformibus, sculptura spirali obsoleta vel subnulld, albida, fusco quinquefasciata, fasciis varie confluenti- bus. Spira convexo-conoidea, apice parvo, albido, vix obtusato. Anfractus 5 con- vexiuseuli, sutura impressa, inter inferos crenata discreti, ultimus major sed haud inflatus, antice longe descendens. Aper- tura obliqua, haud magna, ovato-circu- laris, lunata, inlus lutescens vel violaceo- fulvescens fasciis indistincte translucen- tibus; peristoma obtusum, rectum, sub- incrassatum, plus minusve fusco limba- tum, marginibus callo distincto castaneo Junetis, columellari vel arcuato, vel stric- tiusculo, supra dilatato, appresso. Alt. 35, diam. 33,5, alt. apert. obl. 24 mm. Ausser den drei vorbeschriebenen grösseren Formen der cincta hat Rolle von Cypern noch in erheblicher Anzahl eine kleinere mitgebracht, welche dadurch besonders interessant ist, dass sie in mancher Beziehung zu der Gruppe der nucula-pronuba hinüberführt, welche seither iso- lirt stand oder an Helix melanostoma ange- schlossen wurde. Sie überschreitet in ihren Dimensionen 30—35 mm nicht, ist aber dick- schalig, mitunter sogar auffallend dickschalig, kugelig b’s mehr kegelförmig, rauh gestreift, die Streifen gebogen, unter der Naht rippen- förmig vorspringend, mitunter so weitläufig wie bei stenarochila; eine Spiralsculptur ist nicht oder kaum vorhanden; auch die kurzen schiefen Linien der grossen Formen fehlen. Die Zeich- nung ist die gewöhnliche, doch sind die unteren Bänder meistens bis nahe der Mündung getrennt und scharf ausgeprägt. Gewinde gewölbt kegel- förmig mit kleinem, weisslichem, kaum abge- stutztem Apex. Fünf mehr oder minder ge- 47 wölbte Umgänge, durch eine eingedrückte, nach der Mündung hin erenulirte Naht geschieden, der letzte grösser, doch nicht aufgeblasen, vorn langsam, aber tief herabsteigend. Mündung schief, verhältnissmässig kleiner, als bei den grossen Formen, rundlich, ausgeschnitten, im Gaumen gelblich oder bräunlich violett mit nur undeut- lich durchscheinenden Binden; Mundsaum stumpf, geradeaus, mehr oder minder verdickt, braun ge- säumt, die Ränder durch einen deutlichen, mit- unter dicken Callus verbunden, der Spindelrand bald gebogen, bald strack, oben leicht verbreitert und angedrückt. Aufenthalt: auf Cypern, namentlich in der Fruchtebene des Pediaeos. 8. Helix (Pomatia) chassyana Mabille. Mar... 17, Pir6 Tat, 19, Big. 122 Testa omnino exumbilicata, globosa, subinflata, solida, confertim costellato-striata, superne confertim et distincte spiraliter sulcata, lutescenti-alba, fusco indistincte quinque- fasciata, fascuis 1—3 et 4—5 interdum confluentibus. Spira convexo-conica apice laevi, lutescente. Anfractus 412 convexi, sutura impressa suberenulata disereti, ce- leriter crescentes, ultimus globoso-inflatus, subtus subelongatus, antice leniter sed profunde descendens. Apertura obliqua, subeircularıs, lunata, faucibus fuscescen- libus, sericeo-nitentibus, albolimbatis; pe- ristoma leviter incrassatum, late albo- labiatum, marginibus vix conniventibus, callo tenuissimo junctis, externo bene ar- cuato, medio producto, basali brevissime reflexo, columellari arcuato, calloso, ap- presso, umbilicum omnino occludente. 29 Diam. maj. 32, alt. 33—35 mm. Helix chassyana Mabille mss. in coll. Bourg. Gehäuse im erwachsenen Zustand vollständig entnabelt, kugelig, etwas aufgeblasen, festschalig, etwas glänzend, dicht rippenstreifig und auf der Oberseite mit dichten, deutlichen Spiralfurchen seulptirt, gelblichweiss mit fünf wenig deutlichen Binden, von denen die drei oberen und die bei- den unteren mitunter zusammenfliessen und die oberen auf das Gewinde hinaufsteigen. Gewinde gewölbt kegelförmig mit glattem, gelbem, ziem- lich grossem Apex. Vier und ein halber Um- gang, durch eine eingedrückte, schwach crenu- lirte Naht geschieden, ziemlich gewölbt, rasch zunehmend, der letzte kugelig aufgeblasen, leicht nach unten verlängert, vorn langsam, aber tief hinabsteigend.. Mündung schief, fast Kreisrund, ausgeschnitten, der Gaumen braun mit breitem 48 weissem Saum, seidenglänzend, die Binden durch- scheinend. Mundsaum leicht verdickt, mit dün- ner aber breiter weisser Lippe, die Ränder kaum zusammenneigend, durch einen ganz dünnen Cal- lus verbunden, der Aussenrand geradeaus, in der Mitte leicht vorgezogen, schön gerundet, der Basal- rand ganz kurz zurückgeschlagen, der Spindel- rand schwielig, gebogen, leicht nach innen ge- dreht, nicht sehr verbreitert, fest angedrückt und den Nabel völlig schliessend. Aufenthalt: auf Cypern, von Rolle in der Nähe von Larnaka gesammelt. Das Taf. 17, Fig. 6 abgebildete Exemplar ist das Original der Bourguignat’schen Sammlung; es ist nicht ganz frisch und zeigt die Spiralsculptur nur unter der Loupe. Frische Stücke, wie das auf Taf. 19 abgebildete, haben ganz die characteristische Sculptur der pachya-Gruppe und könuten ganz gut als var. minor von Helix pachya gelten. 9. Helix (Pomatia) racopsis Bbour- guignat mss. Taf. 18, Fig. 3. T. globoso-elongata, solida, filoso-striata, costel- lis hie ülic distinctioribus, lineis spirali- bus distinctis, confertis, regularıbus un- dique cancellata, lutescenti-albida, dis- tincte quinquefasciata, fasciis secunda et tertia confluentibus. Spira breviter conica, summo obtusulo, laevi. Anfractus 5 con- vexi, ultimus multo major, elongatulus, antice valde descendens. Apertura per- obliqua, ovata, valde lunata, intus fus- cescens; peristoma obtusum, subincrassa- tulum, marginibus vix callo tenuissimo junctis, supero strietiusculo, columellari arcuato, plicato-calloso. Diam. ma). 30, alt. 32 mm. Helix racopsis Bourg. in coll. Gehäuse etwas länglich kugelförmig, fest- schalig, fadenförmig gestreift mit einzelnen stärker vorspringenden Rippen, durch deutliche, dichte, regelmässig angeordnete Spiralfurchen überall | gegittert, gelblichweiss mit fünf deutlichen Bin- den, von denen die zweite und die dritte zu- sammenfliessen. Gewinde kurz kegelförmig mit stumpfem, glattem Apex. Fünf gewölbte Um- gänge, der letzte viel grösser, etwas in die Länge gezogen, vorn stark herabgebogen. Mündung sehr schief, eiförmig, sehr ausgeschnitten, innen bräunlich. Mundsaum stumpf, leicht verdickt, die Ränder kaum durch einen ganz dünnen Cal- lus verbunden, der Oberrand fast gerade, der Spindelrand gerundet und mit einer faltenartigen Schwiele besetzt. Aufenthalt: in den Bergen um Beirut. Ich bilde hier aus Bourguignat’s Sammlung noch eine weitere Form ab, die sich eng an die Gruppe der pachya anschliesst und sich von den anderen Arten durch die auch auf der Unter- seite deutlichen Spiralfurchen, sowie durch deren dichtere Anordnung unterscheidet. Jüngere Exem- plare zeigen in der Mündung die Binden deutlich, bei älteren sind sie nicht oder kaum erkennbar. 10. Helix (Pomatia) achidaea Bour- guignat. Taf. 18, Fig. 5. Testa omnino exumbilicata globoso-conoidea, SO- lida, undique costellato-striata costellis albidis, spiraliter obsoletissime lineata, griseo-albida, fusco-griseo quinquefascrata, fasciis tribus superis in anfractu ultimo confluentibus, saturatiorıbus. Spira con- vexo-conoidea apice acutiusculo. Anfrac- tus 5 convexiusculi, regulariter crescentes, ultimus subinflatus, antice profunde des- cendens. Apertura obliqua, subeircularis, lunata, faucibus coerulescentibus; peri- stoma lutescenti-fuscum, incrassatum, mar- ginibus vix conniventibus, callo distincto luteo-fusco junctis, swpero recio, arcuato, basali et columellari incrassatis, columel- lari concavo, calloso, appresso. Diam. maj. 36, alt. 36 mm. Helix achidaea Bourguignat mss. in coll. Gehäuse im erwachsenen Zustand völlig ent- nabelt, kugelig kegelförmig, festschalig, dicht rippenstreifig, die Rippen in den Binden weiss- lich bleibend, mit ganz undeutlicher Spiralsculp- tur, grauweiss mit fünf graubraunen Binden, von denen die drei oberen intensiver sind und auf den unteren Umgängen zu einem breiten Band zusammenschmelzen, das von länglichen, horizon- tal gerichteten helleren Fleckchen unterbrochen ist. Das Gewinde ist ziemlich kegelförmig mit gewölbten Seiten und ziemlich spitzem Apex. Fünf leicht gewölbte, regelmässig zunehmende Umgänge, durch eine deutliche Naht geschieden, der letzte etwas aufgeblasen, besonders nach unten hin, vorn tief herabsteigend. Die Mündung ist schief, ausgeschnitten kreisrund, innen bläulich- weiss mit undeutlich durchscheinenden Aussen- binden; der Mundsaum ist gelbbraun, verdickt, die Ränder kaum zusammenneigend, durch einen deutlichen, gelbbraunen Callus verbunden, der Oberrand gebogen, gerade, der Basalrand und der Spindelrand verdickt, der Spindelrand con- cav, schwielig, fest angedrückt, oben in einen dünnen Callus verbreitert. Aufenthalt: um Tarablus in Syrien; Ab- bildung und Beschreibung nach dem Original der Bourguignat’schen Sammlung. Auch diese Forın gehört zur Gruppe der eincta; sie führt durch den verdickten Mund- saum zu der Formenreihe hinüber, deren End- punkt Heli« anctostoma Mits. ist. 11. Helix (Pomatia) bituminisn. Taf. 19, Fig. 4. 5. Testa quoad genus parva, ovalo-conica, exum- bilicata, solida et ponderosa, ruditer striata striüssque spiralibus parum con- spieuis sculpta, griseo-alba, supra fasciis tribus confluentibus lividofuscis ornata, faseuis 4 et 5 viw conspieuis. Spira co- noidea, apice parvo, laevi, vix obtusato; sutura impressa, infra irregularıs. An- fractus 5!/2 convexi, ultimus vix inflatus, antice profunde descendens vel deflexus. Apertura obliqua, parva, ovatocıreularis, lunata, intus alba, peristoma incrassatum, saturate castaneum, marginibus callo cas- taneo junctis, externo recto, basali patulo, castaneo labiato, columella callosa, obli- que ascendente, subtuberculata, longitudt- naliter oblique plicata, supra leviter dila- tata, appressa. Alt. 29, diam. 30-30,5 mm. Gehäuse für eine Pomatia sehr klein, eiförmig kegelförmig, völlig entnabelt, festschalig und schwer, ziemlich grob gestreift, aber nicht gerippt, obenher mit einer schwachen Spiralskulptur, die Zeichnung wie bei der vorigen Art, die drei oberen Binden zu einem breiten, zusammen- hängenden Band zusammenfliessend, die unteren kaum noch erkennbar. Gewinde ziemlich rein kegelförmig mit kleinem, glattem, nur wenig ab- gestumpftem Apex, die Naht eingedrückt, nach unten etwas unregelmässig. Es sind über fünf gewölbte Umgänge vorhanden, der letzte kaum aufgeblasen, vorn stark herabsteigend oder herab- gebogen. Mündung verhältnissmässig klein, schief rund eiförmig, stark ausgeschnitten, innen weiss mit oben durchscheinender Binde. Mundsaum dick, kastanienbraun, die Ränder durch einen tief kastanienbraunen Callus verbunden, der Aussenrand gerade aus, der Basalrand geöffnet und innen mit einer starken braunen Lippe be- legt, die Spindel schwielig, schräg ansteigend mit einem mehr oder minder deutlichen Höcker und einer deutlichen, schräg herunterlaufenden Falte, oben nur leicht erweitert und fest angedrückt. Aufenthalt: in der Umgebung des Ortes Tschengen-Koi in Cilicien, in der Nähe der Bohr- ungen der deutschen Petroleumbohrgesellschatt. Rossmässler, Iconographie Neue Folge. Suppl. 1. 49 Der vorigen nahestehend, mit mehr kegelför- migem Gehäuse, runderer viel dunkler gefärbter, re- lativ grösserer Mündung und viel feinerer Sculptur. 12. Helix (Pomatia) pericalla Bour- guignat. Taf,: 19, Fig. 3, Taf. 20,. Eig. 3. Testa magna, omnino exumbilicata, subglobosa, solida, ruditer striato-costellata, in parte supera anfractuum irregulariter spiraliter sulcata, griseo-albida, fusco quinquefas- ciata, faseiis tribus superis confluentibus, omnibus plus minusve interruptis. Spira conoidea, apice laevi, lutescente vel al- bido, sutura distincta, aperturam versus irregulariter crenulata. Anfractus 5 convexi, regulariter sed celeriter accres- centes, ultimus inflatus, antice profunde deflexo-descendens. Apertura’magna, obli- qua, lunato-circularis, faucibus fusces- centibus, fasceüs vix translucentibus; peri- stoma album vel pallide lutescenti-album, marginibus viw callo tenuissimo junctis, externo simpliei,: tenui, basali expanso, vix tenuissime labiato, columellari arcu- ato, tenuiter calloso, supra dilatato, ap- presso, interdum obsolete plicato. Alt. et diam. 58—60 mm. Helix pericalla Bourguignat in coll. Gehäuse zu den grössten der Untergattung gehörend, völlig entnabelt, ziemlich kugelig, fest- schalig, aber nicht besonders dick, rauh rippen- streifig, auf der Oberseite der Umgänge unregel- mässig, aber . deutlich spiral gefurcht, so dass stellenweise eine förmliche Körnelung entsteht, grauweiss mit fünf bräunlichen Binden, von denen die drei oberen zu Striemen zusammenfliessen, die unteren aus unzusammenhängenden Flecken bestehen; auf dem letzten Umgang zeigen auch die Zwischenräume eine diffuse Färbung mit einigen durchlaufenden hellen Striemen. Das Ge- winde ist ziemlich hoch kegelförmig mit grossem, glattem, oben stumpfem Apex von weisser oder gelblicher Färbung. Es sind fünf gewölbte Um- gänge vorhanden, welche schnell,. aber regel- mässig zunehmen und durch eine deutliche, nach der Mündung hin unregelmässig gekerbte Naht geschieden werden; der letzte ist gross, aufge- blasen, vorn stark herabsteigend, zuletzt stärker herabgebogen; Mündung schief, gross, gerundet, ziemlich wenig ausgeschnitten, im Gaumen bei frischen Exemplaren bräunlich, die Binden nur wenig durchscheinend. Mundsaum weiss oder blassgelb, die Ränder nur durch einen ganz dünnen, difiusen Callus verbunden, der Aussen- rand einfach, kaum verdickt, ziemlich schief nach i 7 r 50 unten verlaufend, der Basalrand geöffnet, leicht ausgebreitet, ganz dünn gelippt, der Spindelrand concav, ganz dünn schwielig überdeckt, oben ausgebreitet und fest angedrückt, bei alten dick- schaligen Exemplaren mit einem faltenartig vor- springenden Längswulst. Aufenthalt: bei Giosna in Cilicien. Diese prächtige Form lag in der Bourguig- nat’schen Sammlung in einigen von Letourneux auf dem Markte in Alexandria erworbenen Exem- plaren, von denen die Rolle’schen nicht abweichen. Sie schliesst sich in Form und Färbung zunächst an Helix valentini Kob. an, ohne indess mehr als eine allgemeine Aehnlichkeit mit ihr zu haben. Von der nachfolgend zu beschreibenden Helix antiochiensis unterscheidet sie sich eigentlich nur durch die helle Mündungsfärbung, doch hat sich dieser Unterschied mir bis jetzt noch immer vom höchsten Werth erwiesen und halte ich ihn noch immer für ein sicheres Trennungszeichen zwischen der Gruppe der cincta und der der ligata. 13. Helix (Pomatia) issica N. Taf. 20, Fig. 1.2. Testa mediocris, exumbilicata, globosa, solida et ponderosa, ruditer striato-costulata, alba, castaneo-fusco fasciata, fascüs 3 superis in anfractu ultimo confluentibus, quarta lata, diluta, infima vix conspieua. Spira convexo-conoidea, apice parvo laevi; su- tura subirregulariter impressa, distincte albomarginata. Anfractus 5'|2 convexi, ultimus inflatus, antice profunde descen- dens. Apertura obliqua, irregulariter subeircularis, valde lunata, faucıbus coe- ruleo-albidis, fasciis vi translucentibus; peristoma incrassatum, saturate atro- castaneum, marginibus callo atro junctis, externo et basali exacte rotundatis, basalı subpatulo, atrolabiato, columella subverti- cali, callosa, indistincte subdentata, medio longitudinaliter plicata, dein impressa, supra dilatata, appressa. Alt. 35, diam. 57 mm. Gehäuse mittelgross, völlig entnabelt, ziemlich rein kugelig, festschalig und schwer, ziemlich rauh gestreift, Spiralsculptur auch bei ganz frischen Exemplaren kaum erkennbar, weisslich mit kastanienbraunen Binden, von denen die drei oberen auf dem letzten Umgang zusammenfliessen ; die vierte ist breit und verwaschen, die fünfte fast nur an der Mündung sichtbar. Gewinde ge- wölbt kegelförmig, mit kleinem, glattem Apex; die Naht unregelmässig eingedrückt, deutlich weiss berandet. 5'/s gewölbte Umgänge, der letzte aufgeblasen, vorn tief herabsteigend. Mündung sehr schief, etwas unregelmässig kreis- rund, stark ausgeschnitten, innen bläulichweiss mit ganz undeutlichen Binden; Mundsaum ver- diekt, tief schwarzbraun, die Ränder durch einen schwarzen Callus verbunden, Aussenrand und Basalrand sehr hübsch gerundet, der Basalrand geöffnet und mit einer starken schwarzbraunen Lippe belegt, die Spindel steil emporsteigend, schwielig, mit einem undeutlichen Zahnhöcker, mit einer schräg herablaufenden Längsfalte, hinter derselben eingedrückt, oben verbreitert und an- gedrückt. Aufenthalt: um Alexandrette (Alexandria ad Issum). Diese Form ähnelt am meisten der typischen cincta und verbindet die ganze Gruppe mit dieser, hat aber noch die charakteristische Mundbildung und die grössere Zahl der Umgänge. Sie unter- scheidet sich von der vorigen durch die gesättigtere Färbung und die erheblich grössere Mündung. 14. Helix (Pomatia) beilanica Wester- lund. Taf. 20, Fig. 4. 5. Testa quoad subgenus parva, sed crassa et pon- derosa, in adultis omnino exumbilicata vel obsoletissime rimato-perforata, fere globosa, ruditer et wrregularıter sulcato- striata, sculptura spirali parum distineta (in speciminibus detritis nulla), griseo- alba, fusco-livido fasciata, fascüis tribus superis confluentibus, distinctis, inferis vix conspieuis. Spira Convexo-conica, apice parvo, subacuto; sutura profunde impressa, subirregularis. Anfractus 5'|2-6 convexi, leniter cerescentes, superi trifas- ciati, ultimus leviter inflatus, rotundatus, antice leniter sed profunde descendens. Apertura obliqua, parva, subeircularis, valde lunata, intus fuscescens; peristoma valde inerassatum, interdum subduplex, fuseum, marginibus callo fusco junetis, externo et basali patulis, columellari calloso, medio subtuberculato, supra parum dilatato. Alt. 33, diam 32 mm. — 29, — 30,5 mm. Helix beilanica Westerlund Spieileg. malacol. 1892 p. 10. Verh. Zool. bot. Ges. Wien, 1892 p. 34. — Kobelt Iconographie N. F. sp. 1098. Mart. Chemnitz II. p. 188 1217 Niger &% ? Helix iskuraxa Bourg. in coll. Gehäuse für eine Pomatia klein, aber auf- fallend schwer und dickschalig, kugelig oder leicht kegelförmig kugelig, meistens völlig entnabelt, manchmal auch eine leichte ritzförmige Durch- bohrung zeigend, grob und unregelmässig furchen- streifig, Spiralseulptur wenig deutlich, bei den mir vorliegenden tot gesammelten Exemplaren kaum mehr zu erkennen, nach dem Typus von cinelta gefärbt, die drei oberen Binden meistens auf den unteren Umgängen zu einer breiten, ununterbrochenen livid braunen Binde zusammen- fliessend, die unteren beiden kaum sichtbar. Ge- winde gewölbt kegelförmig mit ziemlich spitzem, glattem Apex und tiefer, eingedrückter, etwas unregelmässiger Naht. Es sind beinahe sechs gewölbte, langsam zunehmende Umgänge vor- handen, die oberen mit den getrennten Binden, der letzte leicht aufgeblasen, gerundet, unten etwas abgeflacht, vorn langsam aber tief herabsteigend. Mündung schief, verhältnissmässig klein, stark ausgeschnitten, kreisrund, im Gaumen bräunlich überlaufen; Mundsaum sehr dick, stumpf, mit- unter doppelt, braun gefärbt, die Ränder durch einen braunen Callus verbunden, der Aussenrand in der Mitte vorgezogen und wie der Basalrand geöffnet, die Spindel schwielig, in der Mitte mehr oder‘ minder höckerig verdickt, oben nur wenig verbreitert. Aufenthalt: in den Bergen drei Stunden von Tschengen-Köi in Cilieien. Diese Form bildet mit No. 11 und 13, welche sich ihr eng anschliessen und mit Helix ane- tostoma Martens eine kleine Gruppe, welche sich von den übrigen cincta-Formen ausser durch die Mündungsbildung schon durch die grössere Anzahl und langsamere Zunahme der Windungen unterscheidet. Sie steht im Habitus der anctos- ioma am nächsten, ist aber erheblich kleiner und hat den Spindelhöcker viel weniger entwickelt. Seither war nur das Originalexemplar in Pon- sonby’s Sammlung bekannt und ich konnte mich nach demselben nicht von der Berechtigung der Art überzeugen; die von Rolle mitgebrachte Serie beweist aber ihre Selbständigkeit. Eine sehr ähnliche Form liegt in Bourguignats Sammlung unter dem Namen Helix iskuraxa von Alexan- drette; ich kann aber aus dem Gedächtniss nicht bestimmen, mit welcher der drei Formen sie zusammenfällt. 15. Helix (Pomatia) antiochiensis n. Tar, 21h # BON. CE u + \ 17 er : IE ar Fr FR, PR I ER BE are ve int ee Ban 53ER rer abe, er ir tler RN = Ei wet n v.> wi Ye rer wind adearer: "2. Br ee Er er gl BERSIE 2 BR DLR Er } ur rare Sa ee ut Zange ae 0 GER er 4 zur Said EEE 3 BT ee; eh REN rare Be 7 NR er Zeus al Den > Ä Ba EN SEN ; ee Der ae: wre u a! Bahr A ER % i er PR. HER: PR rtas Fa; a Tert 3 h iA, 6 ee en a ee ee | RT EEE ns. Br ee } ee et ET) u 2 an Fi 1 u. ee pe a a Te 3 Fi WERNER ZN rue SEE EEE a I Re ee A 5. Ba a See a HENBE ee re. 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Corbieula consobrina Caell. . . » . „ . 65 | — iskuraxa Bgt. — cor Lam 67 | — issica n. ; — cerassula Mouss. . 63 | — kalimatia Bgt. — feliciani Bgt. . 64 | — lapithoönsis Rolle . — fluminalis Müll. . 61 | — larnacensis n. — hohenackeri Uless. . 63 | — lithophaga Conv. — maltzaniana (less. . 65 | — lusignani n. — oxiana v. Martens . 62 | — ]yeica v. Martens — purpurea Prime 68 | — ninivita Gall. — pusilla Phil. . 67 | — nucula var. mersinae n. . — radiata Phil... . 66 | — pachya Bgt. — sauleyi Bgt. . 64 | — pediaea n. — syriaca Bgt. . 64 | — pericalla Bst. — zelebori Jick. 65 | — racopsis Bgt.. Helix achidaea Bgt. 48 | — ramlensis Rolle . — adanensis n. . 52.| — sarica n. — var. sarica n. 53 | — sesteri Gall. . — antiochiensis n. . 51 | — solida Zgl. — aperta Born . 54 | — stenarochila Bgt. — arnolde Rolle 35 | — transjordanica n. — baristata Bgt. 46 |! — trixenostoma Bgt. . — beilanica West. . — bellardie Mouss. 31 | Isidora rollei n. — bituminus n. . 49 | Leguminaia Conrad -- callirrho& Rolle . 39 | — chantrei Rolle — chassyana Mab. . 47 | — Leucochroa Beck — chrysostoma n. . 33 | — adanensis Naeg . — cilieiea n. . 33 | — hierochuntina v. minor n. — cornarae n. 46 ı — rollei Kob. — cyparissias Parr. 55 | Levantina Kob. . — eliae Kob. 34 | Macularia Alb. — xeraethia Bgt. . 72 Melanopsis praerosa var, . Patula sudensis var. eypria n. . sauleyi var. Pomatia Bach Pupa sirianocorensis Mouss. Rumina decollata var... Unio adanensis n. alexandri n. . berytensis n. cilieicus n. var. adanensis n. — jenemterensis n. — subsaccatus n. galilaei Loc. . herodes n. jenemterensis n. 60 60 56 40 59 59 12 14 13 a 12 12 12 20 17 12 Unio kisonis n. kobelti Rolle lorteti Loc. lyeicus n. . pietri Loc. rollei Kob. simonis Tristr. subsaccatus n. tracheae n. wagneri n. Zonites Montf. latissimus Dohrn lyeieus n. . megistus Rolle rollei Kob. 17 15 14 18 16 20 18 13 21 22 25 26 26 26 27 Rossmaessler, Iconographie, Supplementum T. Tafel 1. ee re ER 1 —2. Umio ceivlieieus Kobelt. Rossmaessler, Iconographie, Supplementum 1. Tafel 1a. tens 2.4 ann nm en Sr x N | | Be | Pa | | EHI eg Era Teen Kobelt del Jith.Anst.v. Werner & Winter, Fra 1. 2. Unio ceilieicus var. Rossmaessler, Iconographie, Supplementum 1. Tafel 2. Kobelt del. Jith. ÄAnst.v.Werner &Winter Frankfurt %M. 1. Unio Iycicus Rolle. — 2. Unio alexandri Kob. et Rolle. Rossmaessler, Tafel 3. 1 —3. Unio simoniıs Tristram var. rankfurt %M. EN, a! Rossmaessler, Iconographie, Supplementum T. Pe; ENRReI Be En rs ae Be g N Z Ze EN REN. | Ne) | | | | | | | {obelt del It. Anst.v.Werner & Winter, Frankfurt M 1 —2. Unio rollei Kobelt. — 3. Leguminaia chantrei Locard. Rossmaessler, Iconographie. Supplementum T. Tafel I Le ih Anst.v.Werner &Wint 1. 2. Unio berytensis Kob. et Rolle. — 3. Unio lorteti Locard. Rossmaessier, Iconographie, Supplementum T. — Lös) N Jay“ t ! \ { | ’ | t l j h i H i H ’ H \ f , i ! / / f / 1. 2. Unio pietri Locard. — 3. U. Kobelti Rolle. 4. U. herodes Kob. ] 1aR ne Er url: 3 u aa a A an ro‘ ee _ Au Fa Rossmaessler, Iconographie, Supplementum T. Tafel 7. En ı h 1. Unio wagnerı n. — 2. 3. U. kisonis n. — 4. 5. U. galilaeı Loc. 1} = u‘ Ru ER “ Bu, Dre Rossmaessler, Iconographie, Supplementum T. Tafel 7a ee Pe 1 — Rn = ns SS Sr er EEE Ne DR EN ENERUN NN ae 1. Anodonta eilicica n. — 2. Umio tracheae n. — 3. DT. eilicicus var. Rossmaessler, Iconographie, Supplementum T. Tafel 8. er. 1. Kobelt del. 1—3. Zonites megistus Rolle. — 4. 5. Jith. Anst.v.Werner & Winter, Frankfurt “M. Corbicula fluminalis Müller. LRossmaessler, Iconographie, Supplementum 1. Tafel 9. | Kobelt del. Jith. Änst.v. Werner &Winter, Frankfurt 7M. 1—3. Zonites Iycicus nn — 4—6. Z. rollen. — 7—10. Leucochroa rollei n. Rossmaessler, Iconographie, Supplementum T. Tafel 10 ——— Kobelt del. Lith.Anst.v.Werner &Winter Frankfurt %M. 1—6. Helix callirrhoe Kob. — 7. 8. Buliminus rollei Kob. Rossmaessler, Iconographie, Supplementum I. Tafel 11. - ai Kobelt del Tith Anst.v.Werner &Winter, Frankfurt” M 1—3. Helix Iycica Martens. — 4—7. Buliminus carneus Pfr. — 8—11. Buliminus sabaeanus Bourg. ers N ER nr PR ERS a er Rossmaessler, Iconographie, Supplementum 1. Tafel 12. Kobelt del. Ih. Anst.v.Werner & Winter, Frankfurt M. 1. 2. Helix bellardiw Mousson. — 3. 4. Helix lapithoensis Rolle. — 5.6. Helix gertrudis Rolle. — 7—9. Helix chrysostomi Rolle. — 10. 11. Helix gallandı Bourg. Rossmaessier, Iconographie, Supplementum TI. Inufel 13. Kobelt del. Jith. Anst.v.Werner &Winter, Frankfurt M. 1. 2. Helix lithophaya Conrad. 3.4. Helir gerstenbrandti Rolle. — 5—8. Helix ramlensis Rolle. — 9—11. Helix spıriplana var. i - ben a ae « vi OLE fi Er ieh i I ” Re vor h Rossmaessler, Iconographie, Supplementum 1. Tafel 14. I Kobelt del. Jith.Anst.v.Werner &Winter, Frankfurt ”M. 1. 2. Helix ninwitica Galland.. — 3.4. Helix ergilensis Gall. — 3. 6. Helix sesteri Galland. — 7. 8. Helix arnoldi Rolle. — 9. Pupa sirianocorensis Mouss. u ol a W N, ar me Rossmaessler, Iconographie, Supplementum TI. Tafel 15. Kobelt del. Jith. Anst.v.Werner &Winter, Frankfurt $M. 1—3. Heliw cilicica n. — 4—6. Helix eliae n. — 7. 8. Leucochroa hierochuntina var. — 9—12. Leucochroa adanensis Naeg. Rossmaessler, Iconographie, Supplementum TI. Tafel 16. Kobelt del. Jith. Anst.v. Werner Winter, FrankfurtM. 1. Helix equitum Bourg. — 2. 4. Helix stenarochila Bourg. — 3. Helix xeraethia Bgt. — 5. Helix trixenostoma Bgt. — 6. Helix baristata Bourg. Rossmaessler, Iconographie, Supplementum I. Tafel 17. Kobelt del. Luth.Anst.v Werner & Winter, Frankfurt YM. ; 1. 2. Helix cornarae n. — 3. 4. Helix pediaea n. — 5. Helix xeraethia Bourg. var. — 6. Helix chassyana Mab. — 7.8. Buliminus sidoniensis var. Rossmaessler, Iconographie, Supplementum 1. Tafel 18. Kobelt del. Tith. Anst.u Werner &Winter, Frankfurt ”#M. 1. Helix salisi Mab. — 2. Helix pleurorinia Bgt. — 3. Helix racopsis Bourg. — 4. Helix iskuraxa Bgt. — 5. Helix achidaea Bgt. — 6. 7. Helix kalimatia BDgt. Rossmaessler, Iconogr. Supplem. I. Tafel 19. 7 2 Kobelt del. Tith. Inst.v. Werner A Winter, Frankfurt 9M. 1. 2. Helix chassyana Mab. — 3. Hel. pericalla Bourg. — 4. 5. Hel. “ bituminis n. — 6— 8. Isidora rollein. — 9. 10. Melanopsis praerosa var. — 11-13. Melanopsis sauleyi var. Rossmaessler, Iconogr. Supplem. 1. Tafel 20. | | Kobelt del. Inth.Anst.u. Werner & Winter, Frankfurt ®M. 1. 2. Helix issica n. — 3. Helix pericalla Bourg. — 4. 5. Hel. beilanica West. — 6. 7. Calaxis hierosolymarum v. cypria n. Rossmaessler, Iconogr. Supplem. I. Tafel 21. \ NANUN N AN Kobelt del. Litk. Anst.v.Werner &Wınter, Frankfurt ?M. 1. Helix antiochiensis n. — 2—5. Hel. epidaphne n. — 6-7. Rumina decollata var. P _ Rossmaessler, Iconogr. Supplem. 1. Tafel 22. | | | R Th Anstu. Werner %Winter Frankfurt?”M, Kobelt del. 1.2. Helix antiochiensisn. — 3. 4. Hel. spiriplana var. transjordanica n. — 5-7. Patula sudensis var. eypria n. — 8. 9. Hel. cyparıssias Parr. — 10. 11. Hel. larnacensis n. — 12. 13. Hel. lusignanı n. Rossmaessler, Iconogr. Supplementum TI. Tafel 23. ) —— Hobelk del Lith, Anst.u Werner &Wintey, Frankfurt %M. 1—4. Helix adanensis n. — 5. 6. Helix adanensis var. sarica. — 7. 8. Helix nucula var. merssinensis. Rossmaessler, Iconogr. Supplementum TI. Tafel 24. Kobelt del. Jith Anst.vWerner & Winter, Frankfurt WM. 1. Helix solida Zgl. — 2. Helix solida Zgl. var. — 3. 4. Helix pachya var. — 5. 6. Helix infidelium n. u Tafel 25. hossmaessler, Iconographie, Supplem. I. Z ft he Jin f/i Dith, Ansb. Werner & Winter, Frankfurt #M. Kobelt del. 1—4. Corbieula fluminalis Müll. — 5. 6. C. sauleyi Bourg. — 7. 8. CO. purpurea Prime. — 9. 10. ©. hohenackeri Olessin. — 11. 12. CO. radiata Phi. — 13. 14. O. pusilla Phil. Rossmaessler, Ieonographie, Supplem. 1. Tafel 26. 4 7 Hobel: del Lich, Anst.v.Werner &Winter, Frankfurt %M. 1. 2. Corbieula oxiana Martens. — 3. C. crassula Mousson. — 4. 5. 0. maltzaniana Oless. — 6.7. O. fluminalis var. minor. — 8—11. O. crassula Mouss. — 12. 13. CO. cor Lam: I . er * „” Rt | U = Cu Kt . e be » ) j \ ‘ ) ’ > 0 “ % " #. yo) BT > A IR j s ü, Yu j R L [| ‘ m i . y 2 # r Ti = Kerry ! > 5; - Pe HER DV 8 Zen 2 . = wa ursaten in , p "i j > i d F ar ” a SR . a + A e I er a 6 ar si = X iR 2 ir ch a Rossmaessler, Iconographie, Supplem. 1. Tafel 27. Kobelt del. F th. Anst.v.Werner&Winter Frankfurt 9M. 1—6. Corbicula fluminalis Mill. — 7. 8. C. syriaca Bourg. — 9.10. C. crassula Mouss. — 11. 12. O. felieiani Bourg. — 13. 14. C. fluminalis var. Rossmaessler, Iconographie, Supplem. I. Tafel 28. Kobelt del. ö Lich, Anst.v Werner Winter, Erankfurt YM. 1. 2. Anodonta sogdiana Kob. — 3—7. CO. consobrina Caill. — 8. 9. O. fluminalis var. — 10. CO. zelebori Jickeli. ICONOGRAPHIE DER AAND- «SÜSSWASSER-NOLLLSKEN EUROPÄISCHEN NOCH NICHT ABGEBILDETEN ARTEN VON E. A. ROSSMÄSSLER, FORTGESETZT VON DE WEKOBERT: NEUE FOLGE. ERSTER SUPPLEMENT-BAND: H. ROLLE uno W. KOBELT, BEITRÄGE ZUR MOLLUSKENFAUNA DES ORIENTS, ERSTE UND ZWEITE LIEFERUNG. MIT ZEHN TAFELN. Colorirte Ausgabe. WIESBADEN. C. W. KREIDEL’S VERLAG. 1895. '% fi, Se 0. W, KREIDEL’S VERLAG in WIESBADEN, Durch jede Buchhandlung des In- und Auslandes zu beziehen. ROSSMÄSSLER’S ICONOGRAPHIE DER EUROPÄISCHEN LAND- UND SÜSSWASSER-MOLLUSKEN. . FORTGESETZT VON Dr. W. KOBELT. Neue Folge. Band I, II, III, IV, V, VI. Mit je 30 Tafeln Abbildungen. Preis pro Band schwarz 27 Mk. 60 Pf., colorirt 48 Mk. Für die Abnehmer dieser neuen Serie werden die vier Bände IV, V, VI und VII der ersten Serie, welche schwarz Mk. 110.40, col!orirt Mk. 192.— kosten, — wenn gleichzeitig bestellt — zu dem herabgesetzten Preise von 60 Mk. für die schwarze Ausgabe, 100 Mk. für die colorirte Ausgabe durch jede Buchhandlung geliefert. ı Wenn die obigen 9 Bände gleichzeitig bezogen werden, tritt für alle die relative Preisermässigung ein. Einzelne Bände werden nur zu dem seitherigen Preise abgegeben. DIE LAND-DECKELSCHN ECKEN. BEARBEITET VON Dr. W. KOBELT. 76 Seiten Text mit 7 colorirten Tafeln. — Preis 24 Mk. LAND-MOLLUSKEN. VON Dr. €. SEMPER. 7 Lieferungen und 2 Ergänzungshefte, 60 Bogen Text mit 37 Tafeln, wovon 12 in Farbendruck. — Preis 144 Mk. 80 Pf. SYSTEMATISCHES VERZEICHNISS DER IN DEUTSCHLAND LEBENDEN BINNEN-MOLLUSKEN. KARL KREGLINGER. Lexikon-Oktav. — Preis geheftet 20 Mk. ICONOGRAPHIE DER IND-« SCSSWASSEI-IOLLUSKEN DER EUROPÄISCHEN NOCH NICHT ABGEBILDETEN ARTEN VON E. A. ROSSMÄSSLER, FORTGESETZT VON DEIWEKOBELT NEUE FOLGE. | ERSTER SUPPLEMENT-BAND: H. ROLLE uno W. KOBELT, BEITRÄGE ZUR MOLLUSKENFAUNA DES ORIENTS. DRITTE UND VIERTE LIEFERUNG. MIT ZEHN TAFELN. Colorirte Ausgabe. EEE WIESBADEN. C. W. KREIDEL’S VERLAG. 1895. Y ’& C. W. KREIDEL’S VERLAG in WIESBADEN, Durch jede Buchhandlung des In- und Auslandes zu beziehen, ROSSMÄSSLER'S ICONOGRAPHIE DER EUROPÄISCHEN LAND- UND SÜSSWASSER-MOLLUSKEN. FORTGESETZT VON Dr. W. KOBELT. Neue Folge. Band I, II, II, IV, V, VI. Mit je 30 Tafeln Abbildungen. Preis pro Band schwarz 27 Mk. 60 Pf., colorirt 48 Mk. Für die Abnehmer dieser neuen Serie werden die vier Bände IV, V, VI und VIT der ersten Serie, welche schwarz Mk. 110.40, colorirt Mk. 192.— kosten, — wenn gleichzeitig bestellt — zu dem herabgesetzten Preise von 60 Mk. für die schwarze Ausgabe, 100 Mk. für die colorirte Ausgabe durch jede Buchhandlung geliefert. 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KOBELT, BEITRÄGE ZUR MOLLUSKENFAUNA DES ORIENTS. | FÜNFTE UND SECHSTE LIEFERUNG. MIT ZEHN TAFELN. Colorirte Ausgabe. WIESBADEN. © W. KREIDEL’S VERLAG. 1897. C. W, KREIDEL’S VERLAG in WIESBADEN, Durch jede Buchhandlung des In- und Auslandes zu beziehen. ROSSMÄSSLER’S ICONOGRAPHIE DER EUROPÄISCHEN LAND- UND SÜSSWASSER- MOLTLUSKEN. FORTGESETZT VON Dr. W. KOBELT. Neue Folge. Band ], II, III, IV, V, VI, VII und Supplementband I. Mit je 30 Tafeln Abbildungen, Preis pro Band schwarz 27 Mk. 60 Pf., colorirt 48 Mk. Für die Abnehmer dieser neuen Serie werden die vier Bände IV, V, VI und VII der ersten Serie, welche schwarz Mk. 110,40, colorirt Mk. 192.—- kosten, — wenn gleichzeitig bestellt — zu dem herabgesetzten Preise von 60 Mk. für die schwarze Ausgabe, 100 Mk. für die colorirte Ausgabe durch jede Buchhandlung geliefert. . Wenn die obigen 9 Bände gleichzeitig bezogen werden, tritt für alle die relative Preisermässigung ein, Winzelne Bände werden nur zu dem seitherigen Preise abgezeben. DIE LAND-DECKELSCHNECKEN. BEARBEITET VON Dr. W, KOBELT. 76 Seiten Text mit 7 eolorirten Tafeln. — Preis 24 Mk. LAND-MOLLUSKEN. VON Dr. 6. SEMPER. 7 Lieferungen und 2 Ergänzungshefte. 60 Bogen Text mit 37 Tafeln, wovon 12 in Farbendruck, — Preis 144 Mk. 80 Pf. SYSTEMATISCHES VERZEICHNISS DER IN DEUTSCHLAND LEBENDEN BINNEN-MOLLUSKEN. VON KARL KREGLINGER. Lexikon-Oktav. — Preis geheftet 20 Mk. »c> My 7 EIS R) TG 2 NE . 3 re Fr ae Si? N AB - x WB #% TR A? je m > ® N Re N} F = = { \c7 wo ur? = Su h“ 5 " | 3 5 ER : ar J : A x Br Ba e* ITUTION LIBRARIES NL SMITHSONIAN INST IM 3 9088 01274 0999