ir f Mollusiks etlöärd ur ICONOGRAPHIE der Land- und Süsswasser-Mollusken Europa’s. IM. Band. 1. und 2. Heft. oder 13tes und 14tes Heft. (Neue Folge.) DH. u " JCONOGRAPHIE der Land- und Süsswasser-Mollusken EUROPA ’S,, mit vorzüglicher Berücksichtigung kritischer und noch nicht abgebildeter Arten SMITHSON an 0CT 29 1987 von E. A. ROSSMÄSSLER, Professor der Naturwissenschatft. SERARIES _, Mit eingedruckten Holzschnitten und 10 eolorirten lithographirten Tafeln. HIE. Band. 1. und 2. Heft oder ä 13tes und 14tes Heft. (Neue Folge.) LEIPZIG, Hermann Costenoble. 1854. a Iodention 20 08 | ii DEZPTEETETIRT a N KTe BR Te, sit N ie hr L I FR un REIT 3700) DErLUUE ENT) u. B & ir f [R f u Te N R % e u \. | ER ö > 1 | Vernädt Mt Tan Andi Aa s iM « E 4 u} N R, 2 ; z no a k: A 3 « ö EN ; . SM a i> & ü x ’ X Be L % } i ’ I - n aldundais mw 1% Per} > i ' j En e un e hr in h 1 er N HR R Herrn William John Hamilton Esqu., Secretär der geologischen Gesellschaft in London, % dem wesentlichen Beförderer dieser Hefte in Freumdschattlicher Ergebenheit Der Verfasser. (mehr MAL, a ’% 1 ii \ IR Y EN Be erh DI: i ri Ernaih Ansebanstl m ‚” 5 x 1 m \ ", ht! \ Ö md a» 4 er 4 w ae } j j . al Id y a r Ba “il . j i ö u LE l RR DE [> ae u 2 il # ci En | N u w I u f ec . i i f Lu a a \ N a D ’ ® id Li t Ey N “ " 2 ’ c® 1 az y - * Pe } n u RR Vorwort. Es sind genau zehn Jahre seit dem Erscheinen des 12. Heftes der Iconographie ver- strichen. In dieser langen Zeit hat sich überall Vieles umgestaltet, besonders unsere Wissenschaft selbst und die Verhältnisse meiner unbedeutenden Person. Ohne von letzterer viel Redens machen zu wollen, möge man mir es doch gestattten, hier beson- ders hervorzuheben, dass schon vor 1844 meine Amtsgeschäfte als Lehrer der Zoologie und Botanik in Tharand mir es zuletzt geradehin unmöglich machten, wollte ich nicht meine Amtspflicht über meiner wissenschaftlichen Liebhaberei vernachlässigen, meine eonchyliologischen Arbeiten und Correspondenzen fortzusetzen. Ich musste in Folge dessen geduldig über mich ergehen lassen, wozu dieser dem Uneingeweiheten unvermittelt erscheinende Rückzug gegen mich veranlasste. Seit 1850 habe ich, aus politischen Gründen quieseirt, Musse genug. Lange widmete ich sie beinahe ausschliesslich der naturwissenschaftlichen Volksliteratur. Am Rhein erwachte die alte Liebe zu meinen alten Lieblingen wieder; ich machte mit Hülfe fremder Unterstützung meine Reise nach Spanien möglich und dieses Doppelheft enthält nahezu nur Ergebnisse derselben, wenn auch noch nicht die sämmtlichen. Ich verweise auf meine Mittheilungen über den Plan, vor und nach seiner Ausführung, in der Zeitschrift für Malakozoologie. Der Erfolg meiner Reise ist nicht gering, obgleich der grösste Erfolg meine nun erst gewonnene Befähigung für wissenschaftliche Ausbreitung dieses reichen Landes ist. Ich zweifle, dass mir dieser Erfolg noch etwas nützen werde. Mehr für den grossen Leserkreis, doch auch mit einigen Berücksichtigungen des Naturforschers, habe ich meine Reise bereits beschrieben *). *) Reiseerinnerungen aus Spanien. 2 Bände. Leipzig bei H. Costenoble, 1854. yı Vorwort. Spanien hat durchaus einen eigenen Charakter seiner Molluskenfauna, der noch lange Zeit Einheimischen und — dass man es sagen muss! — mehr noch Fremden zu forschen geben wird. Nach mir werden Andere noch mehr afrikanische Anklänge dort finden und die zahllosen Bergketten und Thalkessel werden fortfahren, durch zahllose Wandelformen ihren räthselhaften Einfluss auf die Molluskenarten zu enthüllen. Der genügsame Spanier wird mit dem sammelnden Fremdling gern seine Lieblingsspeise, den caracol serrano — in welcher dieser mit wissenschaftlichem Appetit die Helix alonensis erkennt — theilen, die mit staunenerregender Fügsamkeit sich in die Launen jeder Sierra schickend, hundert Formen annimmt und doch den Spanier weniger täuscht, als den Scharfblick des Naturforschers, denn jener erkennt sie unter allen Gestalten, und füllt auf dem Markte sein Espartokörbcehen am liebsten mit ihr. Bald verliert der Schnecken sammelnde deutsche Naturforscher die heimischen Anklänge, wenn er sich dem Süden nähert und anfänglich verzagt er, an seine moos- bedeckten Kalkfelsen und an den feuchten streubedeckten Boden seiner Laubgehölze denkend, in diesen dürren pflanzenleeren, zackigen Gebirgen und in der nimmer ver- wesenden Laubdecke unter immergrünen Eichen seine Lieblinge zu finden. Da be- gegnet ihm ein Arriero, der auf dem Rücken seines Esels eine ganze Ladung der pracht- vollen Helix lactea nach der Stadt führt. Er eilt ihm nach und sieht verwundert in diesem dürren Lande auf der dafür bestimmten Stelle der Plaza die Caracoleras vor gefüllten Körben sitzen, in denen es von seltenen Schnecken wimmelt, die den Weibern am Rocke herumkriechen und mit Schneckengeschwindigkeit Unordnung in das System bringen, welches sie nach den wohlunterschiedenen Arten in verschiedene Körbe ver- theilt haben. Er kauert vor ihnen mit wahrem Heisshunger der Wissenschaft nieder und kramt in den wohlfeilen Schätzen herum, während die Caracolera sich wundert, dass der närrische Senor exstranjero mit aller Gewalt lauter caracoles con boca entera (mit unverletztem Mundsaum) haben will, da sie doch — nicht besser schmecken als die anderen. Aber schnell hilft ihm die nach allen Seiten ihre serranos muy gordos ausschreiende Frau die guten Exemplare aussuchen, denn die Schnecken sollen ja nicht zum Essen, sondern para estudio, wie ihr der Fremde gesagt hat, und vor dem Namen der Wissenschaft hat auch eine spanische Schneckenhändlerin Respekt. Führt den Reisenden sein Weg durch die Vegastädtchen, in deren fruchtbaren Umgebungen man oft glauben möchte, es habe Schnecken geregnet, so braucht er nicht mit deutscher Scheu vor der deutschen Verhöhnung an den Kehrichthaufen neben den kleinen Häu- sern vorüberzugehen, von denen ihm die weggeworfenen Schneckenhäuser zuwinken. Er braucht nicht zu befürchten, verhöhnt zu werden, wenn er wie ein Lumpensammler die Haufen durchsucht, denn der unwissende niedere Spanier hat dennoch eine instinkt- mässige Achtung vor jeder Handlung der Wissenschaft, die ein feines Gefühl ihn sofort erkennen lässt. Der Spanier erkennt leicht jeden Fremden und auch der gemeinste Spanier hat soviel Takt, den in jeder Schlammpfütze oder in seinen Bewässerungsgräben Vorwort. vun hantierenden Naturforscher ruhig und meist ohne jede Beachtung, mindestens ohne eine verlachende, gewähren zu lassen. Und wahrlich, es ist gut, dass gewissermassen jeder spanische Bauer für den reisenden Fremden ein dienstfertiger Gehülfe ist, denn — Fremde werden die so sehr zurückgebliebene Naturwissenschaft Spaniens zuletzt dooh vorwärts bringen müssen. Es ist wahrhaft betrübend, so geringen Eifer dafür bei dem Spanier zu finden. Und doch duldet er es nicht, dass fremde Kräfte für die Dauer in das Land gezogen werden. So liebenswürdig ein fremder reisender Naturforscher überall in Spanien unterstützt wird, so sehr sträubt sich der Nationalstolz gegen Anstellung von Ausländern. Es ist das nicht allein eine erfahrungsmässige Thatsache, sondern ich besitze dafür das Ein- geständniss mehrerer Spanier, die lange in Deutschland gelebt haben. Vor kurzem noch sprach ein Solcher unverhohlen und mit starker Betonung aus, dass er es der Nationaleifersucht seiner Landsleute gegenüber nimmermehr wagen würde, die Anstellung eines Ausländers vorzuschlagen. Meine Freunde Arigo, Guirao, Vidalund Sanchez Comendador fühlen sich traurig vereinsamt und würden mit Freuden deutsche Unermüdlichkeit an ihrer Seite sehen. Ich darf es ihnen als Ausnahmen zutrauen. Um auf die spanischen Mollusken zurückzukommen, so bezweifle ich nicht, dass noch sehr viel des Neuen und Interessanten des Entdeckers harrt. Wer kennt denn den mächtigen schluchtenreichen Südabhang der Pyrenäen? Wer kennt die Sierra Nevada? Wer kennt die westlich von Cadiz bis zum Südende Spaniens liegenden Striche? Niemand! Die Malakozoologie, im engern Sinne, wird dort, wo die Xerophilen in zahllosen Formen herrschen, noch viel zu schaffen finden. Freilich, wo hätte sie dieses nicht! Ich habe versucht, so weit es meine Materialien erlaubten, einige neue Arten malakozoologisch zu begründen und zu dem Ende namentlich einige Pfeile und Zungen in Holzschnitt einzuschalten. Der nur nach einem Nebenziele führende einseitig testa- ceologische Weg muss verlassen werden, denn es heisst wissentlich in der Irre herum- gehen, wenn man den gekannten rechten Weg nicht wählt. Die wenigen Ergebnisse, welche die Malakozoologie gewährt hat, und zu denen ich selbst nur einige Sandkörner hinzugethan habe, lassen mich meinen Vorsatz, den- noch an die Herausgabe meiner schon so lange vorbereiteten Fauna der europäischen Binnenmolusken zu gehen *), wenn auch nicht bereuen, aber ich denke mit einem grossen Misbehagen daran, einen guten Theil derselben auf mangelhaften Grund bauen zu müssen. *) Zeitschrift f. Malakozool. 1853. No. 3. vu Vorwort. Vielleicht kann diese Erwägung manchen Samnler, namentlich ausserhalb Deutsch - lands, veranlassen, mich mit Spirituosen und lebenden Mollusken zu unterstützen. Ich bitte angelegentlich darum. Indem ich hiermit mein neues Doppelheft dem inzwischen wesentlich veränderten und vermehrten Häuflein der Freunde der Malakozoologie übergebe, kann ich nicht umhin, meinem Freunde Hrn. Adolf Schmidt für seinen Beistand bei Bearbeitung mei- nes spanischen Materials und meinem wackern Coloristen Hrn. Hauptvogel in Leipzig für seine treffliche Arbeit zu danken. Möge meine wiederaufgenommene Arbeit sich wieder die nachsichtsvolle Beurthei- lung verdienen, die ihr früher wurde. Leipzig, den 18. September 1854. Der Verfasser. Tafe I LAI. und Tafel LXH. 281 —788S. Helix alonensis Fer., testa obtecte perforata vel exumbilicata, depresse globosa, lutescenti albida varie fasciata vel unicolor, strüs irreyularibus lineisque spiralibus subtiliter decussata: aperlura rotundato-lumaris, peristomalte reflewius- culo, albo-sublabiato; margine columellari appresso. alt. 7—13''; anfr. AYs. H. His 2.739. a1 9rei & 3UB. ff. Chemn. ed. II. Helix no. 439. t. 73. f. 6. 7. Pfeiffer, monogr. I. no. 741. p. 284. et III. p- 196. no. 1084. Reeve, conch. no. 505. t. 93. Graells, catal. p. 3. Campylaea alonensis Albers, Helic. p. 83. Vergl. Icon. VII. VIII. 28..1. t. XXXVI. f. 497. 498. Nachdem ich in Spanien an vielen Orten IH. alonensis theils selbst gesammelt, theils| durch Schneckenverkäufer erhalten habe, ist mir die Ueberzeugung geworden, dass sie nach meiner Kenntniss der europäischen, Fauna die veränderlichste Art und dass es daher eine sehr schwere Aufgabe ist, eine Diagnose für sie zu entwerfen. Ich habe deshalb die im VII. u. VilI. Heft der Ico- nographie gegebene hier im Wesentlichen beibehalten. Von Fig. 781 bis 790, welche letztere Helix campesina Ezquerra darstellt, sucht man vergeblich nach einem Ruhepunkte, namentlich wenn man zwischen die abge- bildeten Exemplare noch weitere Mittelfor- men legt, durch deren Abbildung ich die MTeBd. T. u II. (XII. uw. XIV.) Heft. lat. 11—19' ; | alonensis (Helicogena) Fer. prodr. no. 62, | bunte Musterkarte noch sehr hätte vervoll- ständigen können. Mit Bestimmtheit ist anzunehmen, dass sich noch eine Menge weiterer, bis jetzt noch ungefundener Mo- dificationen werden auffinden lassen. Ich kenne entschieden keine andere europäische Landschnecke von gleicher Veränderlichkeit; denn Helix variabilis ist hier um so weni- ger zu nennen, als sicher manche der bisher in diesen grossen Topf geworfenen Formen nach anatomischen Merkmalen sich als gut unterschiedene Arten zu erkennen geben werden. Es ist eine schwere Aufgabe, aus dem ‚Chaos der Formen eine als die typische herauszuheben und sie gewissermassen als das Centrum und den Ausgangspunkt für die übrigen zu betrachten. Man findet sich dabei von dem Grade der Verbreitung einer dadurch sich am meisten als Grundform empfehlenden nicht unterstützt, indem fast ‚jeder Gebirgszug eine eigenthümliche Form aufzuweisen hat. Dazu kommt noch, dass in der Höhe des Gewindes, in der Zeich- nung und in der Beschaffenheit des Nabels die Exemplare jeder einzelnen dieser zahl- reichen Formen wieder sehr variiren. Dies hindert jedoch meist nicht, dass man in je- dem Exemplare seine Rasse, um dieses hier ganz passende Wort zu brauchen, erkennt. Indem ich nun einige dieser Rassen nach den vorliegenden Figuren beschreibe, muss ich ausdrücklich bemerken, dass vielleicht mancher Sammler eine oder die andere Form seiner Sammlung nicht darunter findet, wie auch die Theilhaber an meinem Reiseergeb- niss durch meine Mittheilungen noch meh- rere hier nicht vertretene Formen erhielten. 1 781. Der Kugelform am nächsten, isa- bellgelblich, mit fünf ziemlich gleichmässigen feinen, selten etwas breiteren, braunen Bän- dern; vom Nabelloch bleibt nur sehr selten noch ein schwacher Ritz übrig; Mündung gleich hoch wie breit; Mundsaum wenig zurückgebogen; Aussenrand mit einer glän- zend weissen schwachen Lippe belegt; Spin- delrand als breite glänzend weisse Wulst den Nabel ganz verschliessend. — Thier hellgrau, fast ohne Spur von Gelb, auf dem Rücken kaum ein wenig düsterer, Fühler hellgrau, Mantelrand auf fleischrothem Grunde sehr dicht und sehr fein grauweiss punktirt, namentlich um das Athemloch herum. Sohle gelblich fahl, hell. Kiefer gewölbt, halbmondförmig, rothbraun mit 4 bis 7 erhabenen Leisten, welche die con- cave Seite, die Schneide, zähneln; er ist mit einem zarten Bande, welches an der convexen Seite festsitzt, mit der Zunge ver- bunden. Zunge löffelförmig, Kknieförmig gebogen, mit regelmässig gestellten rück- wärts gekrümmten hakenförmigen Zähnchen besetzt. Daran sind ungefähr 113 Längs- und 156 Querreihen, also gegen 17,500 Zähnchen. Die Zähnchen der Mittelreihe m sind symmetrisch gestaltet, kegelför- mig, vor der Spitze an den Seiten wenig eingedrückt; die der Seitenreihen sind un- symmetrisch, mit der Spitze etwas nach der Mittellinie sich richtend, und an der Aussen- seite mit einem stumpfen Zähnchen ver- sehen, das immer bedeutender wird, je wei- eine andere Gestalt über, welche zuletzt Taf. LXI. u. LXII. Fig. 781. gleich dreizackig erscheinen lässt, indem die zwei inneren Zacken grösser und ein- ander ziemlich gleich sind, der äussere viel kürzer und kleiner ist. Der Holzschnitt zeigt von der rechten Seite der Zunge den 1., 12., 20. und 32. Haken oder Zahn in etwa 200maliger Vergrösserung. Durch die da- zwischen liegenden Haken werden diese Formen durch eine Menge Uebergangsfor- men verbunden. Fig. 1’ zeigt den ersten Seitenhaken von der Seite. Unter dem Mi- kroskop zeigen sich die Haken so, wie Fig. 1’ und 32° die entsprechenden Haken 1 und 32 darstellen. Die hier sichtbare Linie ober- halb des unteren Umfanges des Hakens ist der durchscheinende hintere Contour des- selben (denn alle Haken sind glashell durch- sichtig), wo er von seinem Stamme, der in der Zungenhaut eingelassen ist, lostritt. Man JA vergleiche Fig. 1‘. Fig. Z zeigt die Zunge in natürlicher Grösse, wie sie sich zwischen den Glasplättehen unter dem Mikroskop ausbreitet. Freilich ist es hinsichtlich der Zahl der Zungenhaken blos ein sehr unvoll- ständiges Schema. Der Pfeil ist 3° lang, ganz gerade gestreckt, lang zugespitzt und spitzig; die 4 Schneiden alle einander gleich, erst dicht unter der Spitze allmälig ver- schwindend, unten sanft in den Hals des Pfeils übergehend. Jede Schneide bildet eine nicht ganz gerade, sondern schwach gekrümmte Linie. Hinsichtlich Kiefer, Zunge und Pfeil findet zwischen den Formen Fig. 781 bis ter die Seitenreihe nach dem Rande der, Zunge zu liegt; allmälig gehen sie so in Fig. 788 keine solche Verschiedenheit statt, welche zu einer Abtrennung einigen Anhalt bieten könnte. Ueberhaupt muss man diese den übergebogenen Haken breit und un-|drei Unterscheidungsmittel bei einander Taf. LXI. u. LXII. nahestehenden Arten nur mit der höchsten Vorsicht zu Rathe ziehen. Auf den Bergen um Lorca im König- reich Murcia. Bei Cieza kommt dieselbe Form ohne Bänder vor, oder wenigstens nur mit Spuren davon. 2732. mit etwas mehr conischem Ge- | winde, doch auch zuweilen sehr flach ge- drückt; charakteristisch durch die Zeich- nung, indem die drei oberen Bänder immer fleckig aufgelös’t, dagegen die 2 unteren besonders stark entwickelt und dunkel ka- stanienbraun, am letzten Umgange jedoch meist ein oder zwei Mal unterbrochen sind; Grundfarbe gelblichweiss; Mündung etwas breiter als hoch, schräger als an voriger Form; Mundsaum meist etwas breiter und etwas mehr auswärts gekrümmt; Nabel meist ganz geschlossen. — Thier hell grau- gelblich, auf dem Rücken mit blaugraulichem Schein mit hellschwefelgelblicher Körne- lung, die an den Seiten und auf dem Rücken des Fusses bestimmter ausgeprägt ist; Füh- ler aschgrau; Sohle schmutzig ledergelb; Mantelrand düster gelbweiss durch dicht- stehende Atome. Auf den Bergen zwischen Mazarron und Cartagena. Hier schalten sich 2 nicht abgebildete Formen ein. Die eine kommt auf der Sierra de Liria im Valencianischen vor. Sie ist etwas flacher, zarter in der Schalensubstanz und die 2 unteren Bänder schmäler. Die andere lebt auf einigen Gebirgen um Mur- cia, namentlich auf der Montana de la Luz und auf der M. del Puerto de Car- tagena, beide eine Stunde von Murcia, und auf der 4 Stunden entfernten Sierra de Carascoy. Diese zweite der hier nicht abgebildeten Formen ist sehr charakteristisch durch stark entwickelte Skulptur, düstere graugelbliche Grundfarbe und meist sehr manchfaltige zickzackfleckige graubraune Zeichnung, fast nach Art der H. aspersa. Sie ist stets nur mässig gewölbt, mehr in die Breite gezogen und hat einen schön glänzenden lippenartig verdickten Aussen- rand, der oft einen hellen leberfarbigen Schein hat. Vom Nabel bleibt fast nie eine Spur übrig. Dieselbe Form hat auf der Sierra de Canadas oft sehr scharf ent- wickelte dunkelbraune Bänder ohne jene Fig. 782—784. 3 sich kurz vor der Mündung oft so sehr, dass sie die Grundfarbe fast ganz ver- drängen. 733. Sehr charakteristisch in jeder Hinsicht. Nie grösser als das abgebildete Exemplar, meist viel kleiner. Fast glatt, so dass die sehr feinen Querstreifen mit den feinen Spirallinien ein höchst elegantes und sehr zartes Gitternetz bilden. Grundfarbe weisslich isabellgelblich bis düster rauch- braun, selten ganz ohne Bänder, meist mit den 5 feinen, aber selten ganz durchaus entwickelten Bändern; fast immer mit klei- nen aber sehr einzeln stehenden dunkeln Punkten, ähnlich wie an Clausilia dalma- tina ; Aussenrand sanft auswärts gekrümmt, ziemlich scharf, mit einer rein weissen dün- nen Lippenwulst belegt; Gaumen röthlich leberbraun. Vom Nabelloch ist oft noch ein schmaler Ritz übrig. — Thier ganz hell- graulich, am Kopfe mit einem gelblichen Schimmer; Fühler kaum etwas grau; Sohle ganz hellgraulich; Mantelrand ganz hell- weisslich mit einem gelblichen Schein. Al- les dieses ist an andern Exemplaren zuwei- len dunkler und über den Rücken ein düster grüngelblicher Schimmer. Von der Sierra Marina bei Alicante. 7S4. Das Gewinde tritt sehr wenig vom letzten Umgange ab, da die Naht sehr seicht ist; Skulptur sehr stark entwickelt. Die fünf meist deutlich ausgeprägten dun- kel rothbraunen Bänder beiderseits weiss eingefasst, so dass für die gelbbräunliche Grundfarbe nicht viel Raum übrig bleibt. Die oberen 3 Bänder zuweilen fleckig auf- gelös’t und dann mit den Flecken zwischen ihnen eine Zeichnung wie an Hel. mar- moralta, serpentina und balearica dar- stellend. Die Disposition der Bänder er- innert auffallend an H. splendida. Mün- dung so breit wie hoch; Aussenrand nur sehr wenig auswärts gekrümmt, mit einer glänzend weissen dünnen aber deutlich ge- gen den violett-leberbraunen Gaumen ab- gegrenzten Lippe; das bei dieser Form be- sonders enge Nabelloch immer vollständig von dem Spindelrande geschlossen. — Thier bald heller, bald dunkler graulich, entweder ins Gelbliche oder ins Schieferblaue ziehend; Fühler wenig dunkler, hellschiefergrau; obe- rer Rand über der Sohle gelblich; Sohle fleckige Zeichnung. Die Bänder verbreitern | graulich; Mantelrand grauweiss, äusserst sel- 1 4 ten mit einem schwachen röthlichen Scehim- mer der Grundfarbe zwischen den zahllosen dichtstehenden weisslichen Atomen. Diese prachtvolle Form scheint nur bei Almeria vorzukommen. Ich selbst fand bloss leere Schalen auf der Espartoebene gegen die Venta del Pobre hin, wohin sie vielleicht blos als Speise der Ziegen- hirten gekommen sein mag. Einmal erhielt ich sie, aber leider nicht eben in grosser Menge, auf dem Markte von Almeria, da sich die Käufer darum rissen. Sie kommt auch viel kleiner als die Figur vor und das Exemplar, nach welcher Fig. 497 gezeichnet ist, gehört hierher. 783. 786. Die grösste von allen Formen, die bisher gänzlich unbekannt ge- wesen war. Ihr letzter Umgang ist weniger hoch als bei der vorigen und etwas gedrück- ter; daher das Gewinde etwas mehr vor- tretend. Ihr Hauptcharakter liegt in eigen- thümlichen, sehr an H. aspersa erinnern- den netzigen Runzeln, welche ihre ganze Oberfläche bedecken und dieser mit den fei- nen Spirallinien und Querstreifen eine er- hebliche Rauhigkeit geben. Die Grundfarbe ist ein schmutziges, gelbbräunliches Weiss. Die Bänder fehlen entweder ganz oder sind fleckig angedeutet, selten deutlich, aber auch dann noch unterbrochen, ausgebildet und dunkel chocolatbraun. Aussenrand schwach auswärtsgekrümmt, stark, breit aber dünn | weisslippig; Spindelrand eine starke weisse Wulst bildend, den Nabel stets vollkommen schliessend. — Thier gelblich, hell; Füh- ler nur sehr heligraulich, ohne dayon aus- gehende dunklere Rückenstreifen; Körne- lung sehr stark; Körnchen fast schwefelgelb, namentlich am Fusse; das Adernetz zwischen ihnen hellgrünlich grau; Seitenfurche über dem Sohlenrande stark bezeichnet; Sohle hell graulich - ochergelb; Mantelrand bald mehr, bald weniger lebhaft fleisch -rosen- roth, an manchen Parthien desselben be- sonders lebhaft. Das Ansehen desselben lässt sich mit Himbeer-Eis vergleichen. Das ganze Thier sieht hellen lebhaftgefärbten | Exemplaren von H. pomatia sehr ähnlich und unterscheidet sich in der Farbe von allen übrigen Formen bedeutend. Diese interessante Form fand ich zuerst an Conglomeratfelsen um die hoch am Fusse der Sierra de Gor gelegenen Venta del Baul. | Taf. LXI. u. LXII. Fig. 785—788. sehr verbreitet, denn sie war auf dem Markt- platze von Granada stets zu finden; später fand ich sie auf den Sierren um Loja am Westrande der schönen Vega von Granada. 787. Ist ganz die vorige Form im Klei- nen. Auch das Thier stimmt damit über- ein, es hat eine sehr entschiedene gelbe Beimischung in seiner Grundfarbe, so dass der Seitensaum entschieden gelb ist. Fühler sehr hell schiefergrau; Sohle bräunlichfahl; Mantelrand dunkel fleischroth. Sie kommt auf den Bergen um Mazarron und um Granada vor, aber nicht in der Gesell- schaft voriger. SS. Ueber eine nicht abgebildete Mittelform gelangen wir von der vorigen auf wahrhaft unerwünschte Weise zu dieser Form, die uns nicht weniger unerwünscht — wenigstens für den nach „Ruhe und Ord- nung“ sich sehnenden Systematiker — zu 789 und von da vollends zu H. campesina führt oder vielmehr fortreisst. Der Cha- rakter des Formgebietes Fig. 788, denn mehr dieses ist es, als eine bestimmt umschrie- bene Form, beruht in dem breit auswärts gebogenen Aussenrande und der entschie- denen Tendenz, das Nabelloch offen zu las- sen (das abgebildete Exemplar zeigt das- selbe verschlossen); Färbung und Zeichnung ist sehr veränderlich und wiederholt die früheren Formen, mit Ausnahme von 784. Der Spindelrand ist sehr entwickelt als starke weisse Wulst, die zuweilen fast etwas als Schwiele emportritt (siehe die Fig.) und we- niger als gewöhnlich gebogen ist. Man be- merkt am Spindelrande dieser Form die erste Tendenz sich frei von dem Saume des Um- ganges zu lösen, was noch mehr bei der folgenden Form der Fall und ganz erreicht bei H. campesina (Fig. 790) ist. Die Form kommt auch sehr klein vor, 12° breit, und tritt dann in ärgerliche Nähe zu H. car- Ihaginiensis (t. 63. £. 791 f.), die man doch unmöglich auch noch in diesen Irrgarten bannen kann. — Das Thier hat einige be- sondere Merkmale vor der Stamm -Form voraus, obgleich, wie die bisher gegebenen Beschreibungen zeigen, sich diese in dem engen Kreise unbedeutender Verschieden- heiten unentschiedener Farben bewegen. Ich brauche für diejenigen, welche lebendige Schnecken oft beobachtet haben, nicht erst Sie scheint in der Provinz Granada |zu bemerken, dass die Farbe der Thiere nur Taf EXT u. LXH. eine sehr untergeordnete Bedeutung hat. Der Mantelrand dieser Form ist nicht fleisch- | roth, sondern entschieden gelblich weissgrau und stimmt darin mit Fig. 783 überein. Diese Form, Fig. 788, findet sich ziem- lich weitverbreitet auf den Bergen um Ma- zarron, von wo sie in grosser Menge auf den Markt von Murcia gebracht wird. 7839. testa umbilicala, margine exleriore ewpanso, re- flexo. H. alonensis var. lorcana Gehäuse meist von bedeutender Grösse und oft viel grösser als das abgebildete Exemplar; letzter Umgang sehr bauchig; die oberen 3 Bänder nie, die unteren zuweilen scharf ausgeprägt, sondern immer in Flecken aufgelös’t; Aussenrand breit zurückgebogen ; Spindelrand aufgedrückt, nicht lostretend (s. Fig. b), als breite Lamelle einen Theil | des offenen Nabellochs überdeckend. | Thier hell gelblichgrau; Fühler und Rücken kaum etwas dunkler und ins Blau- liche spielend; Seitensaum und Fussspitze | etwas mehr gelblich, doch keineswegs ent- schieden gelb; Mantelrand bald mehr, bald | weniger entschieden fleisch- bis hell wein- roth mit gelblichweissen Atomen bestreut, welche jene Grundfarbe mehr oder weniger verdrängen. Trotz der grösseren habituellen Aehn- lichkeit dieser Form mit H. campesina als mit H. alonensis, kaun ich sie doch nicht, als eine Varietät mit H. campesina ver- binden, wenn ich nicht das einzige ent-| scheidende Kennzeichen dieser unbeachtet lassen will. | Sie kommt auf der Sierra de Cano bei, Lorca vor. (Vergl. die folgende Art.) | «90. Helix campesina*) Ezquerra del Bajo, testa aperte umbilicata, depresse subglobosa, strüs transversalibus lineisque spiralibus decus- *) Der Name scheint in jeder Beziehung übel beschaffen. Campesino-a heisst im Spani- schen campestris und ist bekanntlich kein lateinisches Wort, was der bisher nur als Geognost bekannte Autor geglaubt zu ha- ben scheint. Die Schnecke ist aber ohne Zweifel wie die Stammart eine Bergbe- wohnerin. - Fig. 789-790. 5 sata, carneo-lutescens, obsolete et maculose fuseo- 5-fasciata vel wnicolor; apertura perobliqua, rotundata ; peristomate expanso, late reflexo, undique libero, sublabiato ; marginibus conniventibus, subconnexis, co- lumellari umbilieum semioccultante. alt. 10 — 11"; lat. 17—20° ; anfr. 45. Helie campesinu Ezq. in Bronn catal. 1845. — Pfr., symb. III. p. 76. — Chemn. ed. II. Helix no. 111. £. 19. f. 14. 15. p. 144. — Pfr. Monogr. 1. p. 351. no. 917. Campylaea camp. Alb. p. 83. Gehäuse offen genabelt, Nabel den letz- ten Umgang trichterförmig ausweitend; ge- drückt kugelig, querverbreitert, durch die einander durchschneidenden, ziemlich feinen und regelmässigen Wachsthumsstreifen und sehr feine, dichtstehende Spirallinien mehr oder weniger regelmässig gegittert, glanzlos; schmutzig fleischroth-gelblich, entweder ein- farbig oder mit 5 mehr oder weniger deut- ‚lich entwickelten, meist aus Flecken zusam- mengesetzten braunen Bändern, zwischen denen, namentlich den 3 oberen, sich meist noch hellbraune Flecken finden; Umgänge 4'/,, bauchig, besonders der letzte, schnell zunehmend; Gewinde wenig erhaben, stumpf- spitzig; Naht ziemlich vertieft; der letzte Umgang ist zuletzt plötzlich sehr bedeutend herabgebogen, so dass die Einfügung des Aussenrandes zuweilen bis unter das fünfte Band herabtritt; Mündung sehr schräg, ge- rundet, oft etwas quer eiförmig verbrei- tert, durch die Mündungswand kaum merk- lich mondförmig ausgeschnitten; Mundsaum ringsum frei und breit, oft in einem deut- lichen Winkel, zurückgebogeu (s. Fig. b), dünn, an alten Exemplaren mit einer weissen Lippenwulst belegt; Mundränder einander sehr genähert, an vollkommen ausgebildeten Exemplaren durch eine dünne weisse Wulst verbunden, zuweilen sogar — wie an Helix setosa Z. — gelöst und frei von der Mün- dungswand lostretend; Nabelloch von der breiten Lamelle des Spindelrandes etwas überdeckt. Thier in den Farben dem von H. alo- nensis ganz gleich, auch hierin ebenso ver- änderlich. , Aufenthalt: Sierra de Vedar Lorca in der Provinz Mureia. In den gesperrten Worten liegt das ein- zige Unterscheidungskennzeichen von H. bei 6 alonensis und auch von deren eben be- schriebener Varietät. Deswegen kann ich eben so wenig Pfeiffers brieflich gegen mich ausgesprochener Meinung beitreten, dass diese Varietät mit H. campesina zu ver- binden sei, als der Ansicht von A. Schmidt, dass die ganze H. campesina vielleicht auch noch als Varietät von H. alonensis zu be- trachten sei. Letzterer theilt übrigens meine Ansicht über die Varietät Fig. 789. Da die Art einmal reeipirt ist, so wollte ich sie wenigstens vorläufig hier als solche geben. Hinsichtlich der Zunge, des Pfeiles und des Oberkiefers besteht freilich nicht der mindeste Unterschied und immerhin mag die Art nichts weiter sein, als ein Nothbe- helf, ohne welchen H. alonensis, der wir dann folgerichtig auch H. carthaginiensis (F. 791) noch aufbürden müssten, ein mon- strum horrendum ingens sein würde. Vor solchen hat die eonchyliologische Systematik bisher einen sehr erklärlichen khorreur gehabt, den ihr die Malakozoologie erst abgewöhnen muss, Eine Vergleichung der Fig. 781 a mit 790 a kann den Gedanken an specielle Uebereinstimmung beider dann, wenn man von den dazwischen liegenden Formen ab- sieht, keinen Augenblick aufkommen lassen; und so mag denn H. campesina um so mehr hingehen, als das, was wir Art nennen, wohl nie ganz aufhören wird, ein conventioneller Begriff zu sein. Warum sollte bei dieser Convention neben dem Greschlechtsapparat und den Theilen des Maules plötzlich der Schale alle Berechtigung abgesprochen wer- den, nachdem man sie ihr bisher, freilich im Uebermasse, zugestanden hat? *) *) Ich schalte hier mein Verfahren bei dem Präpariren der Zunge und des Pfeiles ein, wie ich es nun nach fast zweijährigen Ver- suchen als vollständig bewährt beibehalte. Vielleicht kann manchem meiner Leser da- mit gedient sein. Nachdem ich das Thier in stark erwärm- tem, nicht siedendem, Wasser getödtet habe, bringe ich bei Lungenschnecken bis zu der Grösse von Ampiipeplea ‚glutinosa herab, den ganzen Schlundkopf in einem Probir- gläschen in ziemlich starke Aetzkalilauge und koche dieselbe so lange, bis sich der Schlundkopf darin bis auf die Zunge und den mittels eines zarten Bandes anhangen- den Kiefer vollkommen aufgelös’t hat. Kie- fer und Zungenhaut sind dabei vollkommen unlöslich und werden dabei von allen an- deren anhaftendem Gewebe, Fett u. dergl. vollkommen gereinigt. Sie bestehen wahr- scheinlich aus Chitin, was für das Präpa- Taf. LXI. u. LXII. Fig. 790. Ehe ich dieses systematische Problem verlasse, was Helix alonensis nebst H. cam- pesina offenbar ist, füge ich noch einige Bemerkungen über deren Vorkommen in Spa- nien bei. riren dieser zarten Gebilde ein grosser Gewinn ist, da dadurch das mühsame und zeitraubende Zergliedern erspart wird. Dann reinige ich in Salzsäure und dann in Wasser die Zunge von dem anhaftenden Kali und bringe sie, die rauhe Seite nach oben, auf das Glastäfelchen unter das Deck- plättchen in die von Thwaites zusam- mengesetzte Flüssigkeit, bestehend aus ıl Theil Weingeist, 14 Theilen destillirtem Wasser und etwas Kreosot. Etwa zwischen den Zähnchen anhaftende Luftbläschen ver- treibe ich durch Hitze, indem ich beide Glastäfelchen mit der Pincette über eine kleine Spiritusflamme halte, bis die Flüs- sigkeitkocht. Das dadurch von dieser ver- loren Gegangene ersetze ich aus einem damit gefüllten Tuschpinsel mittels der Capillarität, welche die Flüssigkeit zwi- schen die Glastäfelchen begierig hinein- zieht. Bei den Heliceen, deren Zähnchen dabei nicht zerbrechen, kann man diese Luftbläschen meist schon dadurch vertrei- ben, dass man das Deckplättchen an ei- nem Ende mit dem Finger festdrückt und mit dem Nagel eines andern Fingers stark darauf klopft. Das vertragen freilich die ganz dünnen geschliffenen Deckplättchen nicht. Es genügen aber bis zu 400 maliger Vergrösserung Deckplättchen von mög- lichst dünnem Fensterglas. Dann sperre ich die Flüssigkeit, indem ich in absoluten Weingeist aufgelösten feinen Siegellack um den Rand des Deckgläschens streiche. Aus viele Jahre alten Gehäusen kann man die Zunge des eingetrockneten Thieres leicht darstellen, indem man das Gehäuse einige Tage lang in Wasser einweicht, bis man den unförmlichen Klumpen des Thieres herausziehen kann. Von diesem nimmt man den Theil, in welchem der Schlund- kopf liegt und zerkocht ihn, bis die Zunge allein übrig bleibt. So habe ich wie aus einem frischen Exemplare aus 20 Jahre alten Exemplaren der Litorina Basteroti die wunderbare Zunge erhalten, welche drei- mal so lang als das Gehäuse und bis auf ein Viertel wie ein Riemen aufgerollt ist. Neben der grossen wissenschaftlichen Bedeutung der Molluskenzunge bietet das gesammte Thier- und Pflanzenreich für das Auge nichts Eleganteres und Phan- tasiereicheres als sie. Auf gleiche Weise gewinne ich den Pfeil, indem ich den Pfeilsack in Aetzkali zer- koche. Von 20 Exemplaren der H. ar- bustorum habe ich, nachdem die Pfeilsäcke herausgeschnitten waren, in 2 Minuten die eleganten, so zerbrechlichen Pfeile erhalten, ohne auch nur einen im mindesten zu ver- letzen. Taf. LXI. u. LXI. Einem deutschen Sammler fällt es sehr | auf, diese grosse, von Lebensfülle strotzende Schnecke an Oertlichkeiten zu finden, wo wir in unserem ebeneren, viel regnerigeren Deutschland höchstens H. ericetorum, can- didula, und Bulimus detritus zu treffen gewöhnt sind. Sieht man diese alles Baum- wuchses ermangelnden, zackigen, nackten Kalkberge an, aus denen keine Quelle in die verdorrte Ebene hinabrinnt, so begreift man nicht, woher die vielen caracoles, die man in jeder Stadt alle Morgen auf dem Markte feilbieten sieht. Ehe ich die caracoleras zu Rathe zog, waren meine Exeursionen da- her auch sehr unergiebig. Die erste H. alonensis sammelte ich unweit Murcia auf der Montana del Puerto de Cartagena am 3. April auf einem bis auf vereinzelte Zwerg- palmen ganz vegetationslosen, sonndurch- glüheten Steinrücken, den fast nur hand- grosse, selten bis über kopfgrosse Steine be- deckten, unter denen der Boden staubtrocken war. Hier sass sie zwischen den zu dich- ten kleinen Büschen zusammengedrängten Stöcken der Zwergpalme, oder an der Unter- seite eines solchen durchwärmten Steines, blos mit einer dünnen Schleimhaut anklebend. Wo der weitspähende Blick des kundigen Samnlers, der schnell grosse Flächen durch- schweifen kann, kein passendes Zufluchts- plätzchen gegen die Sonnengluth für die Schnecken entdeckt, da findet er nach nichts hoffendem Suchen, dass die träge Schnecke mit ihren beschränkten Sinnen es dennoch zu finden gewusst hatte. Einige Tage später hatte ich, an den mit grösseren Steinen be- deckten Hängen der Montana de la Luz Hunderte von Steinen umwälzend, kaum 3 oder 4 Stück gefunden. Da trat der erste sanfte Frühlingsregen ein, der mich auf eine Stunde in das nahe Convento de la Luz trieb; und dann sammelte ich an denselben Orten in einer halben Stunde Hundert Exemplare, die der Regen aus ihren sicheren Verstecken hervorgelockt hatte. Die spanischen Schnek- kensammler gehen lange vor dem Morgen- grauen aus und halten dann eine reiche Ernte, wo man einige Stunden nach Sonnen- aufgang vergeblich sucht. Sie unterschei- den die H. alonensis sehr wohl und erhal- ten für sie, die sie serranos, Bergschnecken, nennen, immer einen etwas höheren Preis, als für andere Arten. Ich habe zwischen 2 und 4 Cuartos (einen halben bis 1 Silber- groschen) für das Dutzend gegeben. Fig. 790. X leicht macht ihre Nahrung, die fast nur aus aromatischen Bergkräutern besteht, sie be- sonders schmackhaft. Ich habe sie nie vor- gesetzt erhalten und hatte eben keinen Appetit, sie mir besonders zu bestellen. Man isst sie entweder schlicht geröstet, oder mit einer pikanten Brühe und saugt sie ohne Umstände aus dem Gehäuse, wobei man, um die delikate Leber nieht zu verlieren, oft ein kleines Loch in den oberen Theil des Gewindes bricht. Dieses physikalische Auskunftsmittel hat mir oft meine Excur- sionen auf — den Kehrichthaufen sehr be- einträchtigt. Daran gewöhnt, dass die Män- ner mit dem Körbchen auf die Plaza kommen, riefen mir die Schneckenhändlerinnen, meine Blicke nach ihren wimmelnden Körben wahr- nehmend, schon von weitem zu: „gusta Vm. Senor? serranos, muy gordos!“ (ist's gefällig, Herr? Bergschnecken, sehr fett). Dann wun- derten sie sich nicht wenig, wenn ich lange in ihren Körben nach Exemplaren „con boca entera‘‘ (mit unbeschädigtem Mundsaume) herumsuchte, denn der Spanier ist ein Ma- lakozoolog comme el faut und kümmert sich nichts um die Schale. Die Form Fig. 789 entdeckte ich zuerst in der Schüssel, als ich eben in die Posada de San Vicente in Lorca getreten war, und erregte grosse Hei- terkeit, als ich Beschlag auf die leeren Ge- häuse legte, zu denen das abgebildete ge- hört. Es ist übrigens schwer zu sagen, und diese Aufgabe meiner Reise kann ich nicht annähernd als gelöst betrachten, auf welchen örtlichen Ursachen die Herausbildung so vieler Wandelformen beruhe, obgleich sie oft an sehr beschränkte Oertlichkeiten ge- bunden zu sein scheinen. Es ist dies eben um so schwerer, als man unter den letzteren keine jenen entsprechende Verschiedenhei- ten wahrnimmt. Im ganzen Königreich Mureia, im südlichen Valencia, im südlichen Andalusien findet man eine ausserordent- liche Uebereinstimmung der zahllosen klei- neren oder grösseren Gebirgszüge. Die mineralogische Beschaffenheit derselben, ohnehin meist kalkreicher Art, scheint von wenig Einfluss zu sein, denn ich habe im Kalkreichthum der Schalen keine nen- nenswerthen Unterschiede wahrgenommen. Gneis-, Thon- und Glimmerschieferberge habe ich auch in Spanien äusserst arm, ja fast leer von Schnecken gefunden. Es ist Viel- | ein charakteristischer Zug der südspanischen 8 Taf. LXII. Molluskenfauna, dass ich, ausser H. loxana in einigem Grade, dort nirgends die Schalen der lebenden Schnecken auch nur im min- desten verwittert gefunden habe, während dies bei uns, wo man die oberen Umgänge Fig. 791—792. selten mit unverletzter Oberhaut findet, die Regel ist. Ein Exemplar ist dort wie das andere rein und glänzend. Dies rührt offen- bar von der trockenen Beschaffenheit der Luft her. Tafel LXM. Helix carthaginiensis 791. 792. ' Rossm. testa exumbilicata, subgloboso-depressa, lutescens, corneo-variegata, quinque-fasciala, supe- rioribus tribus plerumque maculose solutis; striüis transversalibus lineisque spiralibus subtiliter decussata; apertura late lunata, perobligua; peristomate patulo; margine exteriore albolabiato; columellari calloso, strictiusculo albo. anfr. 4. alt.3 -—- 7‘; lat. 8-11. Gehäuse entnabelt*), indem nur äus- serst selten ein schmaler Ritz von dem Nabelloch übrig bleibt, niedergedrückt ku- gelig, glanzlos, weissgelblich mit mehren oder wenigeren hornfarbigen Sprengseln oder zuweilen auch ohne dieselben und fünf ziemlich schmalen braunen Bändern, von denen die untern zwei stets frei und scharf, nur an sehr einzelnen Exemplaren fleckig unterbrochen, die drei oberen dagegen fast immer weniger dunkel gefärbt und mit zwischen ihnen stehenden Flecken eine mar- morirte breite Binde bilden, welche die ganze Oberseite einnimmt; durch feine und fast ganz regelmässige Querstreifen und sehr feine Spirallinien zierlich gegittert. Um- gänge 4, niedergedrückt, der letzte bau- chig quererweitert, zuletzt allmälig bis unter das vierte Band herabgekrümmt, wo der sanft gebogene, mit einer deutlichen weissen Lippe belegte, nur schwach nach aussen er- weiterte Aussenrand beginnt; Mündung *) Undurchbohrt, imperforata, ist das Ge- häuse, was in keinem Zustande ein Nabel- loch hat; davon glaube ich durch die Be- zeichnung entnabelt, exumbilicata, das- Jenige unterscheiden zu müssen, bei dem das vor der Vollendung des Gehäuses vor- handene Nabelloch zuletzt vollständig ge- schlossen wird. Obtecte perforata oder obt. umbilicata ist dann das enge oder weitere Nabelloch, über welches sich die Lamelle des Spindelrandes hinweglegt, ohne es je- doch völlig zu schliessen. breit mondförmig, sehr schief, ziemlich gleich hoch und breit; Spindelrand ziemlich ge- streckt, glänzend weiss, eine ziemlich wul- stige Lippe bildend, auf der fast immer eine Neigung zur Bildung. eines Höckers (s. Fig. 791) bemerkbar ist. Varietäten. Fig. 792 u. 792 c stellen eine Abänderung hinsichtlich der Grösse und hinsichtlich der Zeichnung dar. Sie hat einen etwas breiter auswärts gebogenen Mundsaum mit weniger scharf ausgeprägter Lippe und ein nicht selten etwas offen blei- bendes Nabelloch. Selten erscheinen an der Stammform Fig. 791 die fünf Bänder scharf auf ungeflecktem Grunde, wie bei der Varietät häufiger vorkommt: Fig. 792 c. Thier: ganz hell gelbgraulich, Fuss, Kopf und Rücken schiefergrau, letzterer zu- weilen rauchgrau; Mantel hell weissgrau. Zunge der von H. alonensis fast ganz gleich; Zähnchen dieselben, etwas kleiner, wie 15:12 (d.h. den Durchmesser des Seh- feldes des Mikroskopes decken von H. alo- nensis 12 bis 13, von carth. 15 bis 16 Zähnchen). Pfeil mit der Krone 2°), ' lang, gestreckt, schr schlank, lang und fein zugespitzt, unter der Zuspitzung bis zum Ende der 4 Schneiden vollkommen parallel- seitig; Schneiden sehr tief, fast bis zur Krone herabgehend, abgestutzt endend, nicht sehr stark von der Achse des Pfeiles hervor- tretend. Aufenthalt: auf der Sierra da Car- tagena, bis herab in die felsigen Thäler unweit der Stadt Cartagena, an und unter Steinen. Die Varietät zwischen Cartagena und Mazarron. H. carthaginiensis ist allerdings keine sogenannte gute Art und ich habe mich lange besonnen, ehe ich mich entschliessen konnte, ihr einen Namen zu geben. Der Pfeil ist aber doch so abweichend von dem der H. alonensis, wie man es bei zwei so verwandten Arten nur irgend erwarten kann. Als ich die ersten Exemplare fand, war ich Taf. LXM. geradehin verblüfft, denn ich wusste nicht, | was ich vor mir hatte, ob eine Varietät von H. splendida oder von alonensis, oder eine selbstständige Form. Die habituelle Aehn- lichkeit mit ersterer ist ausserordentlich gross; doch hindern die scharf ausgeprägten Spirallinien eine Vereinigung mit dieser durchaus. Wenn sich über die Artgiltigkeit der HM. carth. überhaupt streiten lässt, so ist dies besonders der Fall hinsichtlich der Varietät, von welcher sich Exemplare finden, welche | zwischen dem abgebildeten (Fig. 792 u. a. b) | und derjenigen Form von H. alonensis, welche Fig. 788 darstellt, in jeder Hinsicht die vollständigste Verbindung vermitteln. 793. 794. Helix loxana Rossm. testa exumbilicata, subgloboso-depressa, albida, cinereo - nebulosa, rufo- quinquefasciala, fasciis superioribus maculosis; strüs Irans- versis set lineis spiralibus subtilissime de- cussala; sutura demum valde deflexa; aper- tura perobliqua, rotundato-lunata; peristo- mate reflexo, albo-sublabiato; marginibus conniventibus, columellari strictiusculo, calloso, umbilicum prorsus claudente. alt. 672; lat. 10-12; anfr. A, Gehäuse entnabelt, kugelig-niederge- drückt, ziemlich dünn, glanzlos, mit un- regelmässigen wenig hervortretenden Quer- streifen, welche mit sehr feinen, dichtste- henden Spirallinien ein nur mit der Lupe deutlich erkennbares Gitterwerk bilden; grauweiss mit namentlich zwischen den obe- ren Bändern vertheilten aschgrauen wolki- Fig. 793— 794. gen Flecken; 5 rothbraune Bänder, von de- nen die obersten 3 immer fleckig unterbro- | chen sind. Naht mittelmässig, zuletzt stark | herabgekrümmt; Mündung sehr schräg, ge- rundet mondförmig, wenig breiter als hoch; Mundsaum meist breit zurückgekrümmt, mehr oder weniger deutlich mit einer weis- sen Lippenwulst versehen; Mundränder ein- ander meist sehr genähert; Aussenrand zu- letzt sehr tief herabsteigend, dicht an oder auf dem untersten Bande eingefügt; Spin- delrand etwas gestreckt, deutlich wulstig, so dass die Wulst oft sehr emportritt (S. Fig. 793b); sein Umschlag ist nur bis zur Mitte aufgedrückt und vereinigt sich dann lostretend in einem freien Bogen mit dem Aussenrande. Die breite Lamelle desselben verschliesst das Nabelloch vollkommen. MT. Bd. 1. u: I. (XIEE u XIV.) Heft. g Thier: Kopf, Fühler und Rücken schie- fergrau, an den Seiten bis zum Rande über der Sohle schmutzig gelblich; Fussspitze ebenso; Sohle bräunlich gelbgrau, am Rande heller; Mantelrand gelblich grauweiss bis ‚aschgrau. Kiefer lebhaft rothbraun, mit 3 bis 5 Leisten und ebenso vielen entspre- chenden Zähnchen. Zunge nur durch ge- ringe kaum zu bezeichnende Abweichungen ‚von der der H. alonensis verschieden. Pfeil ‚dem von F. alonensis ziemlich gleich, nur etwas kleiner und schlanker. Varietäten. Die Stammform (Fig. 793) varjirt durch bald mehr, bald weniger fle- ckigaufgelös’te, bald mehr ununterbrochene hellere oder dunklere Bänder, von denen jedoch die 3 obern nur sehr selten fast ganz zusammenhängend sind. Nur an einem, auch merklich kleineren Exemplare fand ich das Nabelloch offen und dadurch, so wie auch einige sonstige Beziehungen ziemlich nahe an H. Guiraoana (Fig. 798. 799) heran- tretend. Fig. 794 stellt eine Varietät dar, welche nur etwas kugeliger ist, ihre Bänder sind stets ganz in hellbraune Flecken auf- gelös’t, die Mündung ist etwas weniger schief und demzufolge der Aussenrand weniger tief herabtretend. Auch ist an ihr die Wulst des Spindelrandes meist etwas weniger ent- wickelt. Aufenthalt: auf einigen Sierren der Provinz Granada, besonders um Loja. Die Varietät auf der Sierra de Orages bei Colmenar. Anfangs war ich sehr geneigt, diese Schnecke für eine weisslippige Varietät von IH. balearica zu halten, während mich die Varietät fast zu einer Vereinigung mit alo- nensis verführen wollte. Zwischen beiden steht sie genau in der Mitte und hilft die Aufklärung dieses Formenchaos erschweren, um so mehr, als sie zuweilen (siehe oben) auch an Gwiraoana und noch mehr an die ‚folgende Art angrenzt. Von der Stammform der H. balearica ist sie durch die feinen Spirallinien doch unterschieden, welche die- selben nur in kaum sichtbarer Andeutung besitzt. Die Stammform fand ich ziemlich weit verbreitet. Einmal traf ich sie in sehr grosser Menge auf dem Markte von Gra- nada, und zwar ganz rein und unvermischt mit anderen Arten, zum Verkauf ausgeboten. 2 10 Taf. LXIM. Sie ist sehr lebhaft und es erforderte die ganze Aufmerksamkeit der Caracolera, sie vom Davonlaufen abzuhalten. 95. *H. alcarazana Guirao,. H. testa exumbilicata, depresse subglobosa, striala, lineis spiralibus obsolete decussata, albido- lutescens, fascüs 5 fuscis maculosis; apertura obliqua rotundato- subpatulo, biato; margine columellari adpresse calloso, | RD su- tura mediveri; lunata; peristomate roseola- umbilicum prorsus claudente. alt. 5 lat. 8Ya—11''; anfr. 4'),. Gehäuse entnabelt, niedergedrückt ku- gelig; Gewinde gewölbt, ziemlich fest, ge streift und durch sehr feine unregelmässige Spirallinien undeutlich gegittert, ag und etwas wolkig gan bis | von gelblich, mit 5 rothbraunen Bändern, denen die 3 oberen stets, die 2 unteren nicht immer fleckig aufgelös’t sind; grauen wolkigen Flecken versehen, auch oft zwischen dem 3., 4. und 5. Bande, zu einem schwachen düstern Bande zusam- menfliessend, zeigen. Naht mittelmässig ver- tieft; Mündung ziemlich stark geneigt; Mund- saum nur sehr wenig erweitert, ziemlich stumpf mit einer deutlichen meist entschie- | den rosenroth gefärbten Lippe belegt; die Einfügung des Aussenrandes nie ganz bis | an das 5. Band herabtretend; indem aufgedrückt wulstig, das Nabelloch völlig beseitigend. Thier: unbekannt. Aufenthalt: auf der Sierra de Se- gura bei Alcaraz, entdeckt und mitge- theilt von Guirao. Ich vermuthe, dass die H. serpentina des Catalogs von Graälls diese Art sei, da die echte serpentina schwerlich in Spanien vorkommen dürfte. Auch diese Art ist vielleicht nicht viel mehr als ein Nothbehelf, obgleich man sie nicht gut mit einer verwandten Art, welche dann H.loxana sein müsste, vereinigen kann, ohne eine Diagnose fast unmöglich zu ma- | chen. Wir haben es hier eben mit einer Artengruppe zu thun, welche an Vielgestal-. tigkeit und Veränderlichkeit der It sehr | an die sieilianische Gruppe von H. globu- laris Ziegl. und Consorten erinnert. zwischen | den 3 oberen Bändern stets mit hell gelb- die sich Fig. 795— 797. \ Helix balearica*) var. vio- lacea 796. ‚testa violaceo-labiata, margine ezteriore valde deflexo. Gehäuse von der Stammform durch folgende Kennzeichen unterschieden : etwas mehr niedergedrückt; Grundfarbe reiner; Zeichnung weniger lebhaft; Lippe lebhaft | violett; en = Spindelrand fast weiss; ‚Aussenrand an seiner Einfügung viel tiefer ‚herabsteigend; Spindelrand gekrümmt. | - der folgenden Varietät in der ‚Färbung ähnlich; jeden starben mir die | wenigen lebendigen Thiere bald, ehe ich ihre Bedireibung genommen hatte: Aura um Granada. Ich fand sie selbst nicht. sondern erhielt sie nur in wenigen Exemplaren unter H.alonensis von einer Schneckenverkäuferin in Granada. 797. Helix balearica var. pul- chella testa minore, globosiore, eleganter picta; labio violaceo. | Gehäuse bedeutend kleiner und mehr kugelig als das der Stammform, die feinen ‚Spirallinien sind bedeutender entwickelt; die Unterseite von dem 3. Bande an, ist meist ‚rein weiss, und die beiden letzten Bänder scharf ausgeprägt, dunkelbraun, in ihrem In- nern oft mit zierlichen braungelben Flecken; die obere Seite ist, gewissermassen durch ° Benutzung der Farbe des ganz fehlenden 2. Bandes, hell gelbbraun mit zierlichen weissen Zeichnungen, welche auch das 1. und 2. Band, um ersteres namentlich gross und schriftzeichenartig werdend, durchbre- ‚chen; Mundsaum mehr oder weniger leb- haft violett, selten fast weiss. Thier: obenher hell gelblichgrau, ge- gen den Kopf hin ein wenig düsterer; Füh- ‚ler hellrauchgraulich, ohne von ihnen aus- gehende Rückenstreifen, indem nur die dun- ‚keln Nervenlinien hindurch scheinen; Fuss heller, mehr gelblich, sehr spitz; Sohle ‚schmutzig a hell gelblichgrau; Mantel- rand gelblichweiss bis ziemlich entschieden 'schwefelgelb. Kiefer fast stets mit nur 3 deriich entwickelten Leisten und diesen ‚entsprechenden Zähnchen. Zunge der von Siehe 197. *) Auf der Tafel steht H. hispanica. hierüber die Bemerkung bei Fig. Taf. LAT. H. alonensis sehr ähnlich. Pfeil —?, ich | fand in den wenigen noch lebendig mit nach | Leipzig gebrachten Exemplaren den Pfeil- sack leer. Aufenthalt: zwischen Malaga und, Velez Malaga an Kalkfelsen, welche we- nig über dem Spiegel des benachbarten Meeres erhaben waren. Vergl. Icon. VII. VII. S.15. t:XXXVIH. f. 460. Ich folge L. Pfeiffer, der den Namen H. hispanica Partsch wegen H. hispana L. mit balearica Ziegl. vertauscht hat, um so lieber, weil die Stammform (siehe meine eben eitirte Figur) wirklich auch blos auf den Balearen vorzukommen scheint. Einige Gehäuse derselben erhielt ich in Barcelona von dem Professor Sanchez Comenda- dor, suchte aber daselbst vergeblich in einer Verkaufsniederlage balearischer Schnecken nach lebenden Exemplaren dieser schönen Art. Helix balearica hat kaum eine ge- ringere Formenmanchfältigkeit als H. alo- nensis und H. lactea. Durch frühere Mit- theilungen von Moquin-Tandon, Par- reyss, Elizalde in Cadiz und Gra&älls besitze ich noch einige weitere Abänderun- gen; darunter eine noch viel kleinere als Fig. 797 von den Balearen. Die var. Com- panyonit, Icon. X. t. LXIV. f£.591, hat 1827 Graälls (catal. p. 5) zu Hunderten auf dem Dache der medieinischen Schule von Bar- celona gesammelt, wo sie von Flechten le- ben soll. Guirao und Sanchez haben sie dort vergeblich gesucht. entschieden für eine Felsenbewohnerin und in Spanien kann es leicht vorkommen, dass eine zum Verspeisen gekaufte Anzahl Land- schnecken durch die ewig offenen Fenster entflieht und sich für einige Zeit auf den benachbarten Hohlziegeldächern heimisch macht. Helix balearica, loxana und al- carazana bilden eine kleine innig verbun-| dene Artengruppe, welche die in Spanien fehlende kleine Gruppe ersetzt, welche aus H.serpentina und marmorata besteht, bei denen jedoch die feinen Spirallinien fehlen. <99*). Helix Guiraoana Rossm. H. testa aperte umbilicata, suborbiculari-depressa, striata, lineis spiralibus obsolete subdecus- *) Fig. 798 siehe unten. Ich halte die Art | Fig. 799. 798. 11 sata, albida, fusco- 5 -fasciata, fascis iribus superioribus maculose solutis vel evanescentibus; sulura profunda; anfrac- tibus aperlura perobligua sublunato-rotundata; peristo- celeriler accrescentibus; mate dilule roseo, sublabiato; margine ex- teriore vix palulo, interiore breviter re- flexo. alt. 5'\/J;—6‘; lat. 10—12'; anfr. 4. Gehäuse ziemlich weit und bis zur Spitze offen genabelt, fast scheibenförmig niedergedrückt, Gewinde sehr wenig sich erhebend, fein und unregelmässig gestreift und mit sehr feinen unregelmässigen Spiral- linien, namentlich auf der Öberseite ver- sehen; weisslich, mit fünf dunkelbraunen Bändern, von denen nur die 2 unteren meist deutlich ausgeprägt, die 3 oberen dagegen ‚immer fleckig aufgelös’t sind oder auch all- mälig ganz verschwinden; dadurch entsteht auf der Oberseite zuweilen mit Hülfe der ebenfalls wolkigfleckigen Grundfarbe eine marmorirte Zeichnung; Naht ziemlich ver- tieft; 4 Umgänge, schnell zunehmend, fast ganz rund; Mündung sehr schief stehend, gerundet, nur wenig mondförmig ausge- schnitten, Höhe und Breite einander ziem- lich gleich; Mundsaum hell rosenroth, selt- ner weiss, schwach gelippt; Aussenrand kaum merklich auswärts gekrümmt; Spindelrand in einen schmalen freien Umschlag zurück- gebogen. Embryonalumgang (der Nucleus) ist breiter und gewissermassen plumper als lan H. loxana, mit welcher trotz des Nabels H. Guiraoana näher verwandt ist, als z.B. mit ZT. cingulata, trizona u. s. w. Thier: unbekannt. Varietät: 798. H. Guiraoana var. angustata: esta minore, wmbtilico angusliore, marginis co- lımellaris lamella lata semiobtecto. Ausser den angegebenen Kennzeichen stimmt diese interessante Varietät, die einige habituelle Aehnlichkeit mit H. intermedia Fer. hat, ganz mit der Stammform überein. Thier —? ich schickte die wenigen lebend gefundenen Exemplare an Herrn A. Schmidt zur anotomischen Untersuchung, von welchem eine Veröffentlichung seiner Beobachtung zu erwarten ist. Aufenthalt: die Stammform bei Ca- stellon de la Plana von Guirao ent- deckt; die Varietät fand ich, aber nur sehr selten, unter Kalkblöcken nicht weit von 2 12 Taf. LXIV. Fig. 802. 803. 806 —808. der Sierra de los Dientes de la Vieja | Immerhin bliebe dann der Uebelstand, dass in der Provinz Granada. * Diese schöne Art, durch welche ich dem von aller Aufmunterung weit abseits liegen- den und dennoch unermüdeten Eifer meines Freundes Guirao ein kleines Denkmal setze, ist ein habitueller Ersatz für die in Spanien ganz fehlende Gruppe der Helix cornea, es sei denn, dass in dem nordöstlichen Ca- talonien die H. planaspira Lam. (non autor. H. hispana L. (H. planospira autor. sec. L. Pfeiff.) in Spanien nicht lebte, da diese Schnecke entschieden nur in Illyrien und (?) in der Lombardei lebt. So hätten wir denn eine H.hispanica (Partsch), welche diesen Namen verloren hat, obgleich sie nur in Spanien lebt, wegen einer H. hispana, wel- che diesen Namen (von Linne ihr irrthüm- |lich gegeben) neuerdings de jure priortta- tis zurückerhalten hat, obgleich sie nicht in Spanien lebt. Summum jus ist bekannt- sec. L. Pfeiff.) noch aufgefunden würde. |lich zuweilen summa injuria. Tafel LXW. S00--808. Helix lactea Milll. Testa exumbilicata, depresse globosa transverse dilatata, lutescenti - grisea, diversimode fusco-fasciata et albo-atomata, vel conco- lor, strüs transversalibus et lineis spira- libus leviter decussata; apertura perobli- qua, rotundato-late lunala; peristomate reflexo, obtusato, incrassalo; margine co- lumellari strieto, calloso- subdentato; pe- ristomate et fauce salurale castaneis. alt. 6Y,—13'; lat. 10—20° ; anfr. 5. (Vergl. Icon. V. p. 7. t. XXI. f. 302a. e. d. e.; Icon. IX. p. 1. t. XLI. f. 549—551. Die Diagnose des V. Heftes habe ich hier nur wenig verändert, um sie noch klarer und allgemeiner gültig zu machen. Was im IX. Heft über diese Art gesagt ist, nehme ich hier in so weit zurück, als es den Beweis führen soll, dass H. lactea und punctata M. zusammen nur Eine Art bilden sollen.) Der Scharfblick ©. F. Müllers hat sich denn doch auch an diesen beiden Arten wie- der bewährt, von deren Berechtigung ich jetzt, nachdem ich viele Hunderte von Ex- emplaren beider verglichen habe, auf das bestimmteste überzeugt bin; ja ich würde nicht viel einzuwenden haben, wenn man selbst aus H. lactea M. 2 Arten machen wollte. Auf Grund meiner Vorräthe dieser prachtvollen Art, welche in diesem Augen- blicke wohl die reichsten von allen sein werden, muss ich zwei Formen unterschei- den. Ich nehme davon nicht die grössere und ansehnlichere für die Stammform, ob- gleich dem die Müllerschen Worte nicht widersprechen würden, weil gerade diese Form die weniger verbreitete zu sein scheint und sogar den meisten Sammlungen noch ganz abgehen dürfte. sind vier Localabänderungen der Stamm- form. 802 u. 803 ist die in den Samm- lungen am meisten verbreitete Form und zwar in zwei individuellen Abänderungen: mit 4 Bändern (1 23 4 5) auf fast kreide- weissem Grunde (Fig. 802) und: mit über die Grundfarbe und 4 Bänder ausgegosse- nen verschiedentlich zusammenfliessenden Atomen, Fig. 803. Erstere ist ohne Zweifel Müllers: „y, alba fascüs quatuor, diam. 14 lin.“ Der Aussenrand ist stets nur sanft auswärts gekrümmt, oft ist dies sogar nur in sehr geringem Grade der Fall, nie aber bildet er einen breiten Umschlag. Die lip- penartige Verdickung des Aussenrandes ist nie sehr bedeutend. Die Farbe der ganzen Mundparthie ist immer sehr dunkel, oft fast schwarz und nur an den Rändern der Far- benflächen, wo der färbende Stoff dünner aufgetragen ist, sieht man das schöne Ka- stanienbraun. Diese Form habe ich in Ali- cante und Barcelona auf den Märkten getroffen, aber nirgends selbst gefunden. In Alicante versicherte man, dass sie auf den umliegenden Bergen lebe, während sie nach Barcelona von den Balearen gebracht wird. Ich wage es also nicht, sie mit voller Bestimmtheit als Continentalbewohnerin zu bezeichnen, obgleich ich nicht daran zweifle, dass sie es sei. Taf. LXIV. Fig. 806—808. 800. 801. 804. 805. Fig. S06. ist eine Form, welche sich einigermassen der algierschen nähert, wel- che Terver als H. hispanica Mich. ab- bildet und welche meine Fig. 549—551 im IX. Heft darstellen. Nicht weniger erinnert sie an H. hieroglyphicula Mich. Ich habe diese schöne Form nicht selbst gesammelt, sondern fand sie auf dem Markte in Ma- laga, wohin sie von der Sierra del Valle gebracht worden war. Fast alle Exemplare haben auf kreideweissem Grunde 4 (123 45) oder 5 dunkele, fast schwarze Bänder und nur selten, wenn die Grundfarbe gelblich ist, die weissen Punkte, Fig. 807. gehört einer im Südwesten Spaniens weit verbreiteten Form an, die von der vorigen wenig und vielleicht fast ledig- lich darin abweicht, dass ich unter sehr vielen an verschiedenen, von einander sehr entfernten, Oertlichkeiten gesammelten Ex- emplaren niemals scharf ausgeprägte Bän- der finde. Seltner ist die Zeichnung wie an dem abgebildeten Exemplare, meist ist das Braun der Bänder in reicher Fülle, mit den weissen Atomen gemengt, über die Grundfarbe vertheilt, jedoch so, dass man deutlich die ursprünglichen 4 Bänder (wie fast immer bei H.lactea: 1 23 4 5) unter- scheidet. Durch das meist ziemlich flache und langsamer als gewöhnlich zunehmende Gewinde gewinnt diese Form einige Aehn- lichkeit mit H. hieroglyphicula, indem so- gar zuweilen die Umgänge der jungen Ex- emplare eine kielartige Kante, von welcher dann und wann am Anfange des letzten Um- ganges noch eine Spur sichtbar ist, haben. Fig. SO8ß. ist die kleinste Form, die in Süd-Spanien vielleicht nicht östlicher als Velez Malaga, dagegen östlich noch sehr weit ausgedehnt vorkommt.. Sie ist kuge- liger als die vorhergehenden 2 Formen und meist sind an ihr die Bänder scharf gezeich- net, obgleich meist mit weissen oder gelb- lichen Atomen unterbrochen. Ich fand sie nur von Malaga bis Velez Malaga an Kalk- felsen und, obgleich seltner, an Opuntia- Büschen. Fig.SO0. SO01. S04. S05. Helix lactea var. murcica: lesiae margine exteriore late expanso, reflexo. Die Gehäuse dieser Varietät erreicht unter allen mir bekannten Formen die be- 13 deutendste Grösse und tragen den Charak- ter der Verbreiterung im Querdurehmesser am ausgeprägtesten an sich, was unsere Fi- guren deutlich zeigen. Der Spindelrand ist im Einklange damit sehr stark, oft beinahe vollkommen horizontal gestreckt. Der Aus- senrand steigt an seiner Einfügung fast im- mer in einen schön geschwungenen Bogen (siehe Fig. 801) aufwärts und ist als breiter flacher Saum und zwar oft in einem ent- schiedenen Winkel auswärts gebogen. An Gehäusen, an denen der Bau eben beendet und die Mundränder bis zum äussersten Saum fertig sind, zeigt sich der Aussenrand als eine Rinne, welche erst allmälig mit der schön kastanienbraun gefärbten Schalensub- stanz ausgefüllt wird, aus welcher die Lippe besteht. Dies wird bei dieser Varietät oft so weit getrieben, wie es bei keiner euro- päischen Helix-Art weiter der Fall ist und ich habe nicht selten den Durchmesser der Lippenwulst ziemlich eine Linie betragend gefunden. Dabei ist es eine vorzugsweise, wenn auch nicht ganz ausschliessend, die- ser Varietät vor der Stammform zukom- mende Eigenthümlichkeit, dass diese braune Lippensubstanz den äussern Saum des Aus- senrandes gewissermassen übersteigt und sogar äusserlich sich etwas verbreitet; wäh- rend bei der Stammform fast immer noch ein feiner äusserster Saum des Aussenran- des frei von der braunen Färbung bleibt. Die Wulst des Spindelrandes ist sehr ent- wickelt, obgleich nicht immer sehr zu einem Höcker In der Färbung gehört diese Va- rietät zu den schönsten; die Bänder sind meist sehr intensiv braun und die Mund- parthie glänzt in einem tiefdunkeln Schwarz- braun, das nur an seinen dünnen Rändern, da es durch Ueberlagerung so dunkel er- scheint, sein leuchtendes Goldbraun zeigt. An den vielen Tausenden von Exemplaren, die ich gesehen habe, fand ich nie die Zeich- nung wie an Fig. 802 u. 806, d.h. nie die Bänder frei von der weissen Punktirung, welche überhaupt bei dieser Varietät immer sehr reichlich über das ganze Gehäuse aus- gegossen ist. Diese Varietät fand ich über- all, wo ich im Königreich Murcia gesam- melt habe und neben ihr keine andere. Die grosse Form namentlich um Carta- gena, Mazarron, Lorca und Totana. In Almeria, dem einzigen Orte ausserhalb der murcianischen Grenzen, aber noch nicht allzuweit davon, fand ich die kleinere Form, 14 Fig. 801, auf dem maurischen Castell, wel- ches über der Stadt auf einem Felsen thront. Diese hat äusserst selten scharf begrenzte Bänder, sondern meist ist das ganze Ge- häuse mit weissen und braunen Sprengseln bedeckt, welche letztere sich meist zu un- deutlichen Binden gruppiren. Von da nach Osten, also nach dem Königreich Murcia hin, fand ich die grosse Form und zwar gegen alle meine und Guiraos anderweite Erfahrung, auf der Ebene, während sie sonst eine Felsenschnecke ist. Fig. S04. u. 805. sind zwei Far- benspielarten, welchen Guirao die Namen maura und turlurina gegeben hat, beide kommen zwar nur einzeln, aber doch nicht ganz selten bei Mazarron vor. Jene hat kaum noch eine Spur von der hellen Grund- farbe, sondern das Braune der Bänder hat sich der ganzen Oberfläche bemächtigt. Bei letzterer ist die Farbe ein helles Isabellgelb mit etwas düsterern Sprengseln und die Farbe des Peristoms ist hell leberbraun. Daselbst kommen auch nicht selten ganz weisse Blend- linge vor, welche aber schwer zu bekommen ist, da die Landleute einen eigenen Aber- glauben damit verbinden. Sie nennen sie caracol del trueno, Donnerschnecke, und glauben, dass sie ihre Häuser vor dem Blitz- schlage bewahre. Was nun den specifischen Unterschied zwischen H. lactea und punectata betrifft, so ist derselbe zunächst durch die Verschie- denheit der Pfeile begründet, welchen ich erst würdigen lernte, nachdem ich von beiden ganze Reihen von Pfeilen vor mir hatte. Von beiden Arten sind sie für so grosse Thiere auffallend klein, nicht viel über halb so gross wie von H. nemoralis. Bei H. lactea (Fig. 1) ist er etwas kleiner als bei der andern, und fast ganz gerade, Fig. 2. H. punctata. Taf. LXIV. Fig. 804 u. 805. S wie bei H. nemoralis; bei punetata (Fig. 2) ist er wie bei H. hortensis stets mehr ge- krümmt und etwas grösser. Also stimmt auffallender Weise die Gestalt der Pfeile im Vergleich zu den beiden genannten deut- schen Arten, mit der Farbe des Peristoms überein. Bei beiden sind die 4 Schneiden oder Flügel gespalten, so dass die Pfeile eigentlich achtschneidig sind, was Fig. 3 deutlich zeigt, welche den Querdurchschnitt des Pfeiles von H. lactea darstellt. Ausserdem fand Herr A. Schmidt das Flagellum der Ruthe von H. lactea viel länger als an H. punctata. Ist man einmal durch diese entschei- denden anatomischen Unterscheidungsmerk- male über den speciellen Zweifel hinweg- gehoben, dann findet man auch die bislang überschätzten Uebergangsformen der Ge- häuse nicht mehr so bedenklich, wenn man namentlich von beiden Arten Tausende ge- sehen hat. In der Farbe und Zeichnung des Thieres besteht allerdings kein verläss- licher Unterschied. Hinsichtlich der H. punctata beziehe ich mich auf meine Fi- ıguren 302 b, 545, 546, 547 und 548 in den früheren Heften, denen ich hier keine wei- teren hinzuzufügen brauchte. Allerdings erstreckt sich auch bei ihr zuweilen die braune Färbung des Gaumens nicht blos bis ‚an, sondern bis auf die Lippe des Aussen- randes und die Wulst des Spindelrandes, aber an ersterem bleibt auch dann immer der äusserste Saum ungefärbt und die Farbe ist immer eine hellbraune, während alle vollkommen ausgebildeten Exemplare der H. lactea immer das tiefe Dunkelbraun haben. Die braune Färbung der Mündungswand von lactea ist immer viel schärfer begrenzt als an punctata, wo sie auch nie so weit aus der Mündung hervortritt und nie so dunkel ist. Trotzdem, dass ausser diesen Farben- kennzeichen durchaus kein, die Gesammt- \formengebiete beider Arten trennendes Ge- 'staltkennzeichen, wenigstens kein mit be- stimmten Worten allgemein fasslich auszu- | drückendes, vorhanden ist, bin ich dennoch bei vielen Tausenden, die ich von beiden darauf angesehen habe, nicht einmal zwei- felhaft geworden. Dabei will ich allerdings nicht leugnen, dass mich dabei zuletzt der in Worte gar nicht zu fassende Gesammt- ausdruck geleitet hat, so dass ich selbst glaube, dass ich jetzt eine weisslippige ‚lactea und eine braunlippige punctata den- Taf. LXV. noch für das, was sie sind, erkennen würde. Jedoch wenn neben diesem Totaleindruck eben wie hier unmittelbar trennende Kenn- zeichen stehen, so hat jener wenigstens ei- nen bestätigenden Werth. Zudem lebt H. punctata ganz entschie- den vorwaltend, wenn nicht sogar aus- schliessend, auf bebauetem Boden, nament- lich der Ebene, während ich die andere be- reits als Felsenschnecke bezeichnete. Sie Fig. 809-811. 15 sitzt am liebsten im Schatten von Büschen, am Boden unter herumliegenden alten Dach- ziegeln, Bretstücken, unter Pflanzenstengeln und anderen weggeworfenen Abfällen der Gärten. H. lactea versteckt sich am lieb- sten zwischen den Halmen und Blättern dichter Grasstöcke, namentlich des Esparto, Macrochloa tenacissima, und zwischen den stacheligen Leguminosenbüschchen der spa- nischen Sierra’s. Tafel LXV. S09—8S11l. Helix Gualtierana Linne. Testa exumbilicata, corneo-albida, raro obsolete quinquefasciata, supra plana vel tectifor- mis, subtus turgida, compresso- carinala, decussatim plicata, moniliformi- scabra; anfractibus ad suturam plerumque exser- tis; apertura angulata, lunato-securiformi; peristomate dilatuto-reflexo simplici; mar- gine columellari calloso in umbilicum re- plicatim adpresso. alt. 6'/;—10'': lat. 14 — 23”; .anfı. Al: H. Gualtierana (non Gualteriana) L. syst. ed. XII. p. 1243. — Guerin, Icon. moll. t. 6. f. 4. — Chemn. ed. II. Helix n. 118. t. 20. f. 5-7. -— Pfeiff. mon. I. p. 293. no. 764 Carocolla Gialteriana Leeve, 22 1623 12.6; (Siehe Icon. IV. p. 8. t. XVII. f. 237.) Syn. conch. syst. 11. Thier: von graugelber Grundfarbe, auf dem Rücken von den schiefergrauen Fühlern aus mit 2 sehr blassen und undeutlichen blaugraulichen, verwaschenen Streifen; Sei- tenrand über der Sohle gelblich, ebenso die Spitze des Fusses. Sohle gleichfarbig hell graugelblich; von gleicher Farbe der Man- tele An den Seiten ein hellerer Streifen. Kiefer sehr veränderlich, bald mit 3, 4, 5 bis 7 Leisten und Zähnchen. Zunge sehr nahe verwandt mit der der verwandten Ar- ten, die man trotz der eigenthümlichen Ge- stalt des Gehäuses in der Sippschaft von H.nemoralis zu suchen hat. Dasselbe gilt von dem Pfeile, der von dem der H. alo- nensis kaum zu unterscheiden ist. Varietäten sind trotz der Vielgestal- tigkeit des Gehäuses nicht zulässig, da es sich hier entschieden immer nur um indivi- duelle Abänderungen der Grösse, Gestalt, der Skulptur, der Farbe und selbst des Kalk- reichthums der Schale handelt, worauf die Oertlichkeit einigen Einfluss zu haben scheint. Namentlich ist die Oberseite sehr verschie- dentlich beschaffen; von der vollkommenen Ebenheit derselben, die sogar zuweilen et- was concavy wird, bei vollkommen mit dem Kiel zusammenfallender, also ganz ausge- ebneter Naht, bis zu dem dachförmigen Ge- winde mit bedeutend übergreifenden Um- gängen kommen alle Abstufungen vor. Die Grundfarbe ist oft ein entschiedenes helles Kaffeebraun, über welchem die Skulptur ein helleres Gegitter bildet. Gar nicht selten kommen, wenigstens bei Almeria, Exem- plare mit 5 mehr oder weniger deutlichen braunen Bändern vor, drei über und zwei unter dem Kiele, von denen vielleicht blos deshalb bisher noch nirgends Erwähnung gethan worden ist, weil vielleicht von Al- meria noch keine Exemplare von H. Gual- fterana in die Sammlungen gekommen sind. Dort fand ich aber etwa 16 Procent gebän- dert. Die Skulptur ist sehr verschiedent- lich ausgeprägt, indem bald die Spiral-, bald die Querfalten die Hauptrolle spielen; sind beide in gleich hohem Grade entwickelt, so ist die Gitterung fast so elegant perlschnur- förmig wie an einem Trochus. Das Nabel- loch ist selten noch etwas sichtbar (F. 811), sondern ganz von einer breiten weissen La- melle des Spindelrandes verdeckt, welcher sich von da an als breiter freier Umschlag erhebt und am Kielwinkel mit dem eben- falls schön auswärts gebogenen Aussenrande sich verbindet. Ganz unversehrt findet man aber den Mundsaum selten, weil der felsige Wohnort des Thieres demselben zu sehr Ge- fahr droht. 16 Aufenthalt: auf sterilen Kalkfelsen, über Tags im Schatten der Höhlungen des Gesteines sich verbergend. Sicher sind mir nur Almeria und Cadiz als Fundorte, doch wird sich die Art wohl auch wenig- stens an zwischen beiden Orten liegenden Kalkbergen finden. Ihr Vorkommen in Mur- cia und Valeneia, welches Gra&@lls an- giebt, bezweifle ich noch sehr, wenigstens erfuhr ich von Guirao keine Bestätigung, der dem Madrider Naturforscher seit langer Zeit fast allein aus dem Süden die Mollus- ken geliefert hat. Es war mir auffallend, in einer äusserst sterilen pittoresken Felsen- schlucht, etwa eine halbe Stunde von Al- meria, trotz vielen Suchens kein lebendes Exemplar zu finden. Wohl aber fand ich in den Spalten und Klüften des schönen Marmors, der die Felsen bildete, viele ver- unglückte Exemplare. So nenne ich die- jenigen, welche an den Ort, wo ich sie fand, offenbar gefallen waren und sich fest- klemmten, so dass sie nicht wieder fort gekonnt hatten und hier starben. Viele dieser Schnecken waren durch Uebersinte- rung stellenweise in den Felsenspalten fest- geklebt, und überhaupt trugen alle das Kennzeichen hohen Alters. Alle diese Ex- emplare waren viel grösser, als irgend ein lebendiges, die ich theils selbst sammelte, theils von einem Caracolero erhielt. Sollte das vielleicht auf ein Sinken der Entwicke- lungshöhe dieser Species deuten? Helix Gualtierana, auf welche La- marck ohne Zweifel sein Genus Carocolla gegründet hat — was nach caracol eigent- lich Caracolla heissen sollte — ist die ein- zige Schnecke, welche der Spanier nicht caracol, sondern chapa (sprich Tschapa) nennt. Sie ist als Speise nicht gesucht und es wurde mir daher schwer, einen Caraco- lero zu bewegen, mir Chapas zu besorgen. Der 24. Mai 1853 wird mir immerhin eine interessante Erinnerung bleiben, weil ich an diesem Tage die Krone der europäischen Schnecken lebendig sammelte. S12. 813. Helix baetica Rossm, Testa exumbilicata, globosa, solida, albo-cinerea; anfractibus lentissime accerescentibus, ca- rinatis, supra carioso-rugulosis, penul- timo desuper aspecto ultimum latitudine ae- quante, ultimi carina sensim ae. apertura perobliqua, late luımata, extus | Taf. LXV. Fig. 812. 813. subangulata; peristomate vix patulo, sub- labiato. alt. 7-10; lat. 8/,—11; anfr. 5"J,. Gehäuse entnabelt, bald mehr, bald weniger entschieden kugelig, so dass das Gewinde bald vollkommen halbkugelig mit ganz abgestumpftem Wirbel, bald mehr ko- nisch mit etwas spitzerem Wirbel ist; sehr fest, weiss aschgrau, meist mit hell roth- bräunlichen verwaschenen Wolkenflecken auf der oberen Seite; Umgänge scharf ge- kielt, jedoch verschwindet der Kiel auf dem letzten Umgange znletzt entweder fast gänz- lich oder ist blos noch als eine stumpfe Kante vorhanden; oberhalb des Kieles sind die Umgänge kariös feinrunzelig, namentlich an der auf dem Kiele verlaufenden Naht, die dadurch gefältelt erscheint; die Umgänge nehmen sehr langsam an Breite zu und von oben gesehen ist der vorletzte ebenso breit oder sogar oft noch etwas breiter als der letzte; Mündung sehr schief, breit mond- förmig, äusserlich durch die Endigung des Kieles fast stets mit einer Ecke; Mundsaum kaum etwas erweitert, etwas verdickt und nicht selten mit einer dünnen aber ziemlich breiten bräunlichen lippenartigen Wulst be- legt; Spindelrand als ein fast vollständiger Halbkreis sich bei der Kielecke mit dem weniger gekrümmten Aussenrande verbin- dend, als feiner scharfer Saum zurückge- bogen und als breite Lamelle das Nabelloch vollkommen schliessend. Thier: von gedrungenem kräftigem Bau, gelblich braungrau; Stirn dunkler, nament- lich um die scharf abgegrenzte breite Basis der nahe beisammenstehenden Oberfühler herum; von den Fühlern gehen keine dunk- leren Linien über den einfarbig düster braun- grauen Rücken; Seiten mehr blaulich, fast grünlich schimmernd; Sohle gleichfarbig, aber heller; Mantelrand dunkel braungrau, um das Athemloch dunkler. 15°’ lang, also ungewöhnlich kurz. Kiefer, k, stark gekrümmt nicht mit Leisten bedeckt, wie bei der Gruppe der H.nemoralis, sondern, mehr dem Kiefer von Limax ähnelnd, in eine scharfe Schneide endend, an der man einen undeutlichen Mittelzahn bemerkt. Die Farbe des Kiefers ist lebhaft rothbraun. Die Zunge zeigt nicht minder abweichende Ver- hältnisse im Vergleich zu den Verwandten der H. nemoralis. Sie ist ungewöhnlich lang und schmal und zählt etwa 57 Längs- Taf. LXV. Fig. 812. reihen und 120 Querreihen von Häkchen, als von letzteren zusammen etwa 6840. Bei- stehender Holzschnitt zeigt von H. baetica mike 5 Dg N NV; O0 das mittelste (m) und das 1., 14., 21. und 27. Seitenhäkchen einer Seile zum Vergleich mit der Zunge von II. candidissima, welche nur gegen 51 Längsreihen, aber 128 Quer- reihen, also etwa 6528 Häkchen, zählt und merklich länger ist. Hier, wie vorher bei H. alonensis, sind am hinteren Ende die Querreihen nicht mitgezählt, in denen die Häkchen noch nicht vollkommen gestaltlich ausgebildet sind. Die vordersten Querreihen sind wie immer nicht vollzählig, weil hier sich von den Seiten ganze Häkchenflächen von der Zungenmembran loslösen und beim Fressen von der Schnecke verschluckt wer- den, so dass man fast immer im Kothe der Lungen-Schnecken Zungenhäkchen findet. Der Pfeilsack fehlt natürlich wie der H. candidissima, so auch dieser Art. Die Lebensweise von HM. baetica ist ganz die von H. candidissima. Sie besteigt nur sehr selten Pflanzen oder kriecht an Felsen in die Höhe, sondern lebt in kleinen Erd- löchern, am liebsten in ganz sterilen Ebenen, deren Boden ein feiner steinloser sandiger Lehm ist. Hier sitzen selbst bei dem heisse- sten Sonnenbrand die Schnecken in ihr Ge- häuse fast ganz zurückgezogen auf dem Bo- den und lassen immer, wenn man sie auf- nimmt, eine reichliche Menge eines klaren Wassers fahren, welches wie das ganze Thier nach Knoblauch riecht. Ich habe mich be- stimmt überzeugt, dass IT. baetica und candidissima keine Nachtthiere, sondern nur den Tag über sichtbar sind. Varietäten. Ohne Anlass zu beson- derer Abtrennung und Bezeichnung als Va- rietät zu geben, kommt doch häufig die Kiel- form noch schärfer entwickelt vor als unsere Fig. 813. Zwischen ihr und der zuletzt fast kiellosen Form findet aber keine Grenzlinie statt, sondern es finden sich alle mögliche Abstufungen des Gekieltseins des letzten Umganges. III. Ba. I. u. II. (XII. uw. XIV.) Heft. H. candi- dissima. 813. 17 Aufenthalt: Sie ersetzt um Almeria und wie es scheint bis zu der Venta del Pobre, etwa 6 Stunden davon, auf der die Küste entlang sich ausdehnenden wenig be- baueten Ebene die H. candidissima. Be- sonders gross und charakteristisch fand ich sie auf Espartoebenen bei der genannten Venta ohne Gesellschaft irgend einer an- deren Schnecke. Wenn auch die Abweichung des Gehäu- ses dieser Schnecke von H. candidissima sogar meinem Diener sofort auffiel, so glaubte ich anfangs doch, in ihr nur eine Varietät der letzteren erkennen zu müssen. Die mit möglichster Treue gezeichneten Figuren 812a und S14b, zeigen von beiden die oberen Ansichten und zwar bemerkt man, dass die Spirale von H. baetica viel gleich- mässiger entwickelt ist als an der anderen und die Umgänge viel langsamer an Breite zunehmen. Das Gewinde bildet sehr oft noch viel entschiedener eine vollkommene halbkugelige Kuppel als an Fig. 812. Da ich an H. candidissima wohl zuweilen eine geringe Cariosität, aber niemals eine Spur von Färbung gesehen habe, so ist auf die bei MH. baetica so sehr oft vorkommende hellbraune Färbung um so mehr Gewicht zu legen. Ich schalte hier aus den Malako- zoologischen Blättern (1854. S. 21.) ein, was A. Schmidt über beide Arten und H. cariosula, die ich bei Malaga fand, in anatomischer Hinsicht mittheilt: „Die Untersuchung ihres (der H. baetica) Geschlechtsapparates neben denen von der echten H. candidissima und cariosula hat ergeben, dass alle drei Schnecken selbst- ständige Arten sind. Bei H. candidissima ist das Flagellum der Ruthe noch nicht halb so lang, als bei H. baetica, die Entfernung zwischen der Einmündung des vas deferens bis zum Zurückziehmuskel grösser, der Theil von diesem bis zum gemeinschaftlichen Ge- schlechtsgange kürzer, auch befindet sich hier ein kleines Knötchen, welches an den beiden andern Arten fehlt. Ganz besonders aber zeichnet sich H. candidissima durch einen drüsigen Körper von rundlicher Ge- stalt aus, der durch einen kurzen, dünnen Kanal mit dem gemeinschaftlichen Ge- schlechtsgange zusammenhängt. Bei Hel. baetica ist dieser drüsige Körper lang ge- zogen cylindrisch, sitzt auf einem Kanal von 3 18 der Dicke der Vagina, an welchem sich un- ter dem Anfange des drüsigen Körpers ein kleines hakenförmiges Divertikel befindet — das bei H. candidissima fehlt. Das vordere Ende des Mantels fand ich bei H. baetica gelblich-grün, bei H. candidissima grau — worauf ich indess kein Gewicht legen mag. Die Organisation von H. cariosula ist mit der von H. baetica übereinstimmend, nur sind alle Dimensionen kleiner. Nach den durch meine Hände gegangenen Exemplaren sind Uebergänge von H. baetica zu ca- riosula überhaupt nicht zu erwarten, da vielmehr den Schalen nach H. candidis- sima — die organisch von beiden gleich weit entfernte — als Mittelglied zwischen beiden erscheint: versucht fühlen zu fragen, ob diese neue Art auch wohl mehr, als eine höhere co- lossale Varietät von H. cariosula sei. Oder wäre H. cariosula etwa Jugendzustand von jener? Dies vollends in keinem Falle. Denn die untersuchten Exemplare von H. cario- sula haben eine ganz stark herabgedrückte | Mündung, über welche hinaus das Gehäuse | nicht erweitert werden konnte. Aber die H. cariosula war auch in der That voll- kommen ausgebildet, was die vollständig entwickelten Geschlechtsorgane am besten darthaten, während manches den Schalen nach ausgewachsene Exemplar der H. bae- tica gleichwohl die geschlechtliche Reife noch nicht erreicht hatte. Jeden Zweifel lösen nun übrigens die Zungen, welche bei allen dreien so verschieden sind, dass man sie nur als gute Arten betrachten kann.“ 8914. Helix candidissima Dr. Sie ist hier blos zur Vergleichung mit H.baetica noch einmal, und zwar nach der grossen Form abgebildet, die in Südspanien | allgemein vorkommt und der grossen algier- schen Form kaum nachsteht. 815. Helix Graällsiana Pfeiff. testa imperforata, depresse globosa, laeviuscula, | corneo- griseo, maculose quinquefasciata; | sonst könnte man sich Taf. LXV. Fig. 814. 815. anfractu ultimo praevalente, ventricoso, an- tice deflexo; apertura perobliqua, rolun- data; peristomate leviter recurvo; margi- nibus conniventibus, rufosublabiatis. anfr. Aral lan 105 Graellsiana Pfeiff. mon. I. p. 437. no. 27 a. et III. p. 195. no. 1097. Graellsiana Pf. Chm. II. Hel. no. 903. t. 139. f. 16--18. tessellata Fer. mus. non Mhlf. Grateloupi Graells, (non Pf.) catalogo d. Il. moll. d. Espana p. 3. f. T. 8. H. Gehäuse ungenabelt, kugelig, etwas niedergedrückt und in die Quer gezogen, ziemlich glatt, hornfarbig-grau, mit grau- lichen Wachsthumsstreifen und mit fünf schmalen Bändern, welche aus braunen, hier und da mit weisslichen abwechselnden, Fle- cken zusammengesetzt sind; Gewinde wegen der sehr schnellen Entwickelung der Um- 'gänge und des bedeutenden Vorwaltens des letzten sehr klein und sich nur wenig er- hebend, stumpf; Naht mässig vertieft, zu- letzt sehr tief herabgekrümmt; Mündung sehr schief, gerundet, etwas breiter als hoch; Mundränder einander sehr genähert; Aussen- rand sanft auswärts gebogen, innen mit ei- ner mehr durch die Farbe als durch Scha- lenstoff bezeichneten rostbraunen, beider- seits nicht scharf begrenzten breiten Lippe belegt, welcher am Nacken eine düster braune Einfassung entspricht, auf welcher die Flecken der Bänder dunkler hervortre- ten; Spindelrand aufgedrückt, als ein schöner regelmässiger Bogen in den Aussenrand übergehend, rostbraun; auf der Mündungs- wand sind beide Ränder durch eine zarte, farblose Wulst verbunden. Thier: unbekannt. Aufenthalt: auf der Insel Majorka; mitgetheilt von Gra&lls. H. Graellsiana ist eine schöne wohl- begründete Art, die wahrscheinlich in die ı Nachbarschaft von H. Mazullii zu stellen sein wird, wenn der äussere Schein nicht trügt. Taf. LXVI. Tafel 816-819. Helix Terverii Mich. testa aperte ad apicem usque umbrlicata, depressa . . . | costulato-striata, solida, alba, ferrugineo fuscoque-variegata et fasciatim maculata; spirae converae apice subtili, obtuso; dan fractibus lente crescentibus, teretibus; aper- tura minus obliqua, rotundato-lunata; pe- alt. 5—6"/,“'; lat. 8=-11'"; anfr. H. Terverii Mich., Chemn. ed. II. Hel. no. 811. &. 128.07. 21.022. — Pfeiff. mon. III. p. 131. no. 668. (BieherIeon> V. 8.229. 7. 1. XAXVI- f. 354d. und Tcon IX. S2 72 let. ALHTZf. 509. 3060.) Gehäuse ziemlich weit (oft noch etwas weiter als an der Figur) und bis zur Spitze | offen genabelt, niedergedrückt, Gewinde, schwach gewölbt bis flach kegelförmig, krei- | deweiss oder gelblichweiss, aber es bleibt selten viel von der Grundfarbe übrig, indem eine reiche dunkelbraune und rostrothe, Zeichnung beinahe das ganze Gehäuse be- deckt, welche aus in Bänder und Querringe geordneten Flecken, Stricheln und Punkten besteht (Fig. 817 u. 819 stellen hierin die, beiden Extreme dar); das Gehäuse ist fer- ner ziemlich regelmässig fein rippenartig. gestreift, fest, glänzend; Umgänge langsam | zunehmend; Wirbel (Embryonal- Umgang oder Nukleus) sehr klein, glatt, glänzend, braun; Naht ziemlich vertieft, zuletzt wenig | herabgekrümmt; Mündung nicht sehr schief, gerundet mondförmig, ziemlich gleich breit und hoch; Mundsaum gerade, scharf, an manchen alten Exemplaren jedoch etwas verdickt und dadurch stumpf, innen, etwa eine halbe Linie rückwärts mit einer oft ziemlich dicken rothbraunen, leberbräun- lichen oder auch weisslichen Lippe belegt. Hinter derselben steht oft bald mehr, bald weniger von ihr entfernt eine zweite und selbst eine dritte, oft anders als die vor- dere gefärbte, was darauf beruht, dass das Thier bei jedem längeren Wachsthumsstill- stande eine Lippe ansetzt. Thier: von sehr verschiedener Färbung, bald hell und durchscheinend blaugraulich, mitröthlich durchscheinendem Schlundkopfe, bald dunkel schwarzgrau und nur über den dunkeln Sohlenrändern hell; Oberfühler und Rücken immer grau, jedoch nach der all- Fig. 816-819. ‚ler oder dunkler grau; ‚ ckenlinien grauweisslich; ‘werdenden Häkchen selbst auftritt; 19 LXVI. | gemeinen Färbung des Thieres bald heller, bald dunkler; Sohle dem entsprechend hel- Mantelrand meist ist die Farbe des dunkelgrau, zuweilen ‚ganzen Thieres bis auf die dunkelgrauen ‚Fühler und 2 kurze davon ausgehende Rü- Kiefer ein schma- : i ., ‚ler stark gebogener Halbkreis mit 6 oder ristomate recto, intus rufo-albidove = = 2 ‘ Leisten und kurzen Zähnchen. Zunge mit sehr kleinen Häkchen, so dass 20 Quer- 'reihen bei 200 maliger Vergrösserung auf dem Sehfelde erscheinen (vergl. vorher bei ıH. carthaginiensis); sie hat etwa 160 Quer- und 87 Längsreihen also gegen 14,000 Häk- ‚chen. Die Häkchen der Mittelreihe (m) sind beiderseits mit einem kurzen Zähnchen versehen; die Seitenhäkchen haben nur an ihrem Aussenrande ein solches und bis zu dem äussersten gehen in jeder Querreihe die Häkchen nur dadurch sehr allmälig, also in 43 Abstufungen, in eine veränderte Gestalt über, dass dieses Seitenhäkchen immer beträchtlicher und selbstständiger neben dem immer kürzer und schwächer zuletzt d. h. beiderseits am Seitenrande der Zunge werden die Häkchen ganz formlose Knöt- chen. Auf nebenstehendem Holzschnitte deu- ten die Ziffern wie bisher die Stelle der 40 DVMÄÄ Rn K H. Terveriti. 1 abgebildeten Häkchen in der Reihenfolge von 1 bis 43 an. Was auch bei anderen Schnecken oft vorkommt, so sind nament- lich bei H. Terverii die Häkchen etwa der hintersten 20 Querreihen lebhaft rothgelb gefärbt, während die Zungenhaut selbst farb- los bleibt. Der Pfeil (P) ist äusserst zart, etwa eine Linie lang, stielrund, ein wenig gekrümmt und in eine lange feine Spitze auslaufend. Neben dem Pfeilsack, am Grunde mit ihm verwachsen, befindet sich ein zwei- ter rudimentärer Pfeilsack, in dem ich ei- SE 20 Taf. LXVI. nige male ein winziges Kalkstäbchen, als Rudiment eines zweiten Pfeiles, gefunden habe, der jedoch meist leer ist. Varietäten. Eigentliche, den Art- typus in einem wesentlichen Punkte modi- fieirende Varietäten sind mir nicht bekannt, indem die ausserordentlich manchfaltige Zeichnung nur individuelle Abänderungen verursacht. Exemplare aus Algier sind viel kleiner als die hier abgebildeten. Aufenthalt: um Almeria auf trock- nen, mit geringem Pflanzenwuchs bedeck- ten Ebenen. ten Stellen der Iconographie. Nach Originalexemplaren aus Terver's und Moquin-Tandon’s Hand kann ich nicht zweifeln, dass die Schnecke von Al- meria die echte II. Terverii sei, obgleich dieselbe die kielartige Kante am letzten Um- gange, die Michand in der Diagnose er- wähnt, nicht hat. Sie fehlt aber auch mei- nen 7 Originalexemplaren! Vielleicht ver- einigte Michand unter diesem Namen meh- rere nicht zusammengehörende Formen und das mochte Terver zu der fast wie eine Klage klingenden Bemerkung veranlassen: cette espece parait destinee a se recruter des debris des H.cespitum, ericetorum, vartabilis et neglecta. 820-822. Helix Stiparum Rossm. testa late umbilicata, depressa, supra convexa subtus turgida, cretacea, rarius maculose fusco-fasciata, subtiliter costulato-striata, anfractibus lente crescentibus, ultimo sae- pius rotundato- lunata, obliqua; peristomate recto, acuto, tenuiusculo, remote albo-labiato. alt. AY, —6%; lat. 8—10'; anfr. 6. subangulato; apertura Gehäuse weit und bis zum Wirbel offen genabelt, niedergedrückt, oben ge- wölbt bis flach conisch, unten aufgetrieben, kreideweiss, fest, entweder rein oder, je- doch seltner, mit braunen Fleekenbändern, (Fig. 821), oder selbst mit ziemlich zusam- menhängenden schmalen Bändern, oder auch mit mehr vereinzelten braunen Punkten ver- | sehen; fein rippenartig gestreift, glanzlos; Umgänge sehr langsam zunehmend und da- her die Spirale des Gewindes sehr locker, oben etwas abgeflacht, namentlich die mitt- Siehe übrigens die angeführ- | Fig. 820-822. ‚leren Umgänge; letzter zuweilen mit einer stumpfen oder selten sogar mit einer fast kielartigen Kante (Fig. 822); der Wirbel- ‚oder Embryonalumgang sehr klein und fein; Mündung schief, gerundet mondförmig, ziem- lich so hoch als breit; Mundsaum gerade, scharf, ziemlich dünn, innen weit nach in- nen mit einer dünnen aber deutlichen glän- zend weissen Lippe belegt, welche an der Stelle, welche der Kante des letzten Um- ganges entspricht, auch wenn sie nicht da ist, immer eine Ecke zeigt. Thier: in allen Theilen hell blaugrau; 'Oberfühler und Rücken etwas dunkler; Man- |telrand dunkeler grau. Kiefer und Zunge denen von H. Terverii fast ganz gleich, wenigstens keine specifischen Kennzeichen darbietend. Dagegen liegt in den Pfeilen ein sehr bedeutendes Unterscheidungskenn- zeichen. Das Thier hat nämlich wie H. ericetorum Müll. (non autor.) zwei grosse coordinirte Pfeilsäcke mit gleich entwickelten, aber etwas verschieden gestalteten Pfeilen, welche zwischen denen der H. ericetorum ‚Müll. und der H. obvia Ziegl. (H. erice- iorum autor.) in der Mitte stehen. Der eine ist ziemlich stark, der andere weniger gekrümmt, sie sind glatt, vollkommen stiel- rund und nach der Spitze wenig abfallend, doch etwas mehr als an H. ericetorum, welche bis an die schnell zugeschärfte Spitze e ericetorum, wi H. Stiparum. H. walzenrund sind. Nebenstehende Figuren zeigen zur Vergleichung die Pfeile beider Arten. Varietäten. Ausser den bereits in der Beschreibung angegebenen Abweichungen, welche nur individueller Natur sind, sind mir keine weiteren Abänderungen vorge- kommen, welche zu Hervorhebung einer Va- rietät veranlassen könnten. Aufenthalt: auf einer unfruchtbaren, oder wenigstens unbebaueten, grösstentheils mit Esparto (Macrochloa tenacissima) be- deckten Ebene östlich von Almeria. Taf. LXVI. Diese unzweifelhaft sehr wohl begrün- dete Art ist ein neuer Beleg für die Wich- tigkeit der malakozoologischen Methode, denn bevor ich die Pfeile gesehen hatte, war ich geneigt, die Schnecke für eine Va- rietät von H. Terverit zu halten; von der sie jedoch auch im Gehäuse durch die viel langsamer zunehmenden Umgänge und die ganz andere Bildung und Stellung der Lippe bedeutend abweicht. Sie steht der Helix ericetorum viel näher als der H. Terverii, welche ihrerseits mehr zu H. vergata hin- neigt. S23. 324. Helix Arigonis Rossm. testa aperte umbilicuta, globoso-depressa, supra subliliter capillaceo-costulata, nitida, lu- tescens, fusco-fasciata et variegata, spira convexa; anfraclibus terelibus, ultimo ad suluram subdepresso; apertura lunato- albidolubiato: umbilico diumelri majoris vie sextam par- lat. 11° ; anfr.6. ovala; perislomate reclo, „dl, tem aequante. alt. 6'/,‘‘'; Gehäuse oflen genabelt, kugelig-nieder- gedrückt, oben mehr undregelmässigerals un- ten haarfein rippenstreifig, glänzend, braun- gelblich, mit sehr verschiedenen braunen Zeichnungen, welche entweder feinere oder breitere Bänder, oder, namentlich auf der Oberseite, breite Binden sind, oder, eben- falls besonders auf der Oberseite, aus ver- schiedentlich tiefen braunen Flecken, in spi- raler Anordnung, besteht; zuweilen fehlt fast jede Zeichnung und das Gehäuse ist dann einfarbig braungelb oder schmutzig gelbweisslich; das Gewinde ist etwas ge- wölbt mit als ganz flacher Kegel hervor- tretendem spitzem Wirbel, dessen Embryo- nalumgang sehr klein und fast immer dun- kelbraun gefärbt und glänzend ist; die Um- gänge sind stielrund, auch in der Jugend nicht gekielt, jedoch an der Naht immer etwas niedergedrückt; der letzte ist zuletzt vor der Mündung etwas quer erweitert, da- her die nicht sehr schiefe Mündung eirund- mondförmig und etwas breiter als hoch ist; Mundsaum gerade, zart und scharf, innen immer mit einer deutlichen, selten ganz rein, sondern etwas schmutzigweissen zarten Lippe belegt, die sich auch stets an halb- wüchsigen Exemplaren vorfindet. Der Na- bel beträgt kaum ein Sechstel des grösseren Durchmessers des Gehäuses, in demselben Durchmesser gemessen. Fig. 823. 824. 21 Thier: hell graugelblich, etwas durch- scheinend, an den Seiten hell graubläulich; obere Fühler wenig dunkler, fast nur an der Spitze von den Augennerven etwas grau ge- färbt, ohne von ihnen ausgehende Rücken- streifen; Sohle hell graugelblich; Mantel- rand graugelblich. Kiefer ein schmaler wenig gekrümmter parallelseitiger Bogen, braunroth, durchaus mit gedrängt beisam- menstehenden, bis 10, Leisten und ebenso viel Zähnchen am innern Rande besetzt. Pfeilsack fast ganz wie an H. Terverii (siehe Seite 19), d. h. mit einem subordinirten Nebenpfeilsack, in welchem sich zuweilen ein kleines Rudiment eines Pfeiles findet. Der Hauptpfeil gleicht ebenfalls fast ganz dem von H. Terverii, nur ist er an der Basis etwas dicker. Die Zunge kommt eben- falls denen der beiden vorhergehenden Ar- ten so sehr gleich, dass sie zur speciellen Unterscheidung nichts beiträgt. (Vergleiche die Anmerkung am Schlusse). Varietäten. Ausser den in der Be- schreibung angegebenen sehr zahlreichen individuellen Farben-Abänderungen nenne ich eine Varietät von ziemlich rein weisser Farbe, nur selten mit verblassten Bändern und zuweilen röthlicher Lippe. Aufenthalt: auf den bewässerten Aeckern der Huerta’s von Valencia, Al- eira und Burriana, bei Aranjuez (Will- komm), Carrascal de Navarra (Eli zalde), Madrid (Prof. Luca de Tornos in Madrid); die Varietät in der Vega (oder Huerta) von Murcia. In besonders grosser Menge fand ich sie in der reizenden Vega von Burriana fast überall am Boden und auf Pflanzen, besonders an den Stämmen junger Obstbäume und der ÖOrangenbäume, an letzteren sehr häufig in der Krone im Schatten der kühlenden Blätter. Sie wird gegessen und kommt in Massen auf den Markt von Valencia. Auf dem Gute Ca- lamö bei Burriana liess sie mein Freund Herr Jose Gonzales auf seinen Aeckern sammeln, um sie mit H. virgata und pi- sana als Dünger zu verwenden. Ich sah daselbst einen Haufen solchen Düngers, der viele Wagenladungen enthielt! Auf den Feldern dieses reizend am Meere gelegenen Landgutes fand ich die kurzen Stämme der Orangenbäumchen über der Erde doppelt und dreifach mit Schnecken beklebt, unter denen etwa die zehnte MH. Arigonis, die übrigen H. virgata waren. In demselben 22 Taf. LXVI. Verhältniss fand ich oft auf 1 Orangenblatt 20 und mehr Schnecken festgeklebt. Fast bedauere ich es, dass ich dem wis- senschaftlichen Eifer meines lieben Freun- des, des Professor Don Jose Arigo in Va- lencia, kein würdigeres Denkmal gesetzt habe, als gerade diese Art ist, welche ich nur auf die anatomische Autorität A. Schmidt’s von H. cespitum getrennt habe. Derselbe glaubt ihre Artgültigkeit durch | das viel kürzere Flagellum der Ruthe als vollkommen begründet ansehen zu müssen (siehe Zeitschr. f. Malakozool. 1853. S. 176). Zu diesem anatomischen Unterscheidungs- merkmale, welchem, wenn es ein ständiges ist, Geltung einzuräumen sein wird, kommen nach einer genauen Vergleichung mit einer reichen Suite von H. cespitum (40 Exem- plare von 12 verschiedenen Fundorten) noch folgende sehr beständige Schalenkennzei- chen: der letzte Umgang ist an der Naht stets niedergedrückt, bei H. cespitum stets. gewölbt; der Nabel übersteigt nie das ange- gebene Maas, während er bei H. cespitum beinahe 1 Viertel des grösseren Querdurch- messers beträgt; die Mündung ist stets brei- ter als hoch, bei der anderen eher höher als breit; die Lippe ist stets einfach und scharf ausgeprägt, während bei der andern sehr oft hinter ihr eine zweite und selbst eine dritte früher gebildete zu bemerken ist. Die Färbung ist im Allgemeinen viel dunk- ler und gar nicht selten das ganze Gehäuse nussbraun mit kastanienbraunen Zeichnun- gen, während die andere nur selten höch- stens gelblich vorkommt, sonst aber rein weissen Grund hat. Das ganze Gehäuse ist stets fester. Wir müssen eingestehen, dass wir die Xerophilen Europas noch sehr mangelhaft, ja noch gar nicht viel mehr als nicht ken- nen. Gerade bei ihnen muss die Anatomie Licht schaffen. Wo sie es bereits gethan hat — man denke an die Pfeile von H. ericetorum, obvia und Stiparum — hat sie überraschende Ergebnisse gezeigt. Ich habe | aus Spanien noch drei, vielleicht sogar vier, Xerophilen, die ich für neue Arten halte und für welche sogar ziemlich überzeugende Schalendiagnosen zu entwerfen wären; die ich aber zurückhalte, bis ich entweder die lebenden Thiere erhalten, oder die Heraus- gabe meiner Fauna mich zwingt, sie vor- läufig ohne dieses zu veröffentlichen. Fig. 825. 826. 825. S26. Helix planata Chemn. | ” ‚testa obtecte perforata, depressa, acute carinata, supra convezxiuscula, sublus turgida, solida, alba, plerumque lineis et fascüs rufis vel fuseis eincta strüs Iransversalibus et lineis spiralibus subtilissime decussata; apertura minus obliqua, securiformi-lunala; peristo- malte recto, luteolo-roseove labialo. alt 9—6'; lat. 61/,—10°; anfr. 5. H. planata Chemn. XI. p. 281. t. 209. f. 2067 — 2069. — (Chemn. ed. II. Hel. no. 125. t. 21. f. 10—12. — Pfeiff. mon. I. p.175. no. 453. et III. p. 137. no. 7il. Carocolla planata Lam. ed. Il. p. 118. no. 13. Ihy2l arielina Rossm. in Zeitschr. f. Malakozool. 1846. p. 172. — Chemn. II. Hel. no. 280. t. 36. f. I—7. | — Pfeiff. mon. I. p. 176. no. 454. Gehäuse bedeckt oder halbbedeckt durchbohrt, niedergedrückt, scharf gekielt, oben flachgewölbt, unten aufgetrieben, fast, weiss oder gelblich, ziemlich einfarbig oder sehr verschiedenartig mit dunkelbraunen oder rothgelben Linien und Bändern, oder selbst breiten Binden umzogen (ganz in der- selben Weise wie H. pisana), durch feine Spirallinien, welche die Querstreifen durch- kreuzen, sehr fein gegittert; Umgänge ober- halb des Kieles fast ganz abgeplattet oder nur wenig gewölbt, unter dem Kiele da- gegen mehr oder weniger stark aufgetrie- ben, der letzte Umgang tritt entweder gar nicht oder nur ganz zuletzt ein wenig unter den Kiel herab; Mündung wenig schief, beil- oder breit mondförmig; Mundsaum gerade, wenigstens der Aussenrand, der Spindelrand ein wenig auswärts gebogen,” beide mit einer deutlichen rosenrothen oder gelblichen Lippe belegt; der Anfang des ‚Spindelrandes schlägt sich als kleine breite |Lamelle über das enge Nabelloch zurück, welches dadurch mehr oder weniger ver- ‚deckt wird. | Thier: unbekannt. | -. Aufenthalt: m Afrika (Chemn.), |eanarische Insel Lanzarote (W. u. B.), auf der Sierra de San Cristoval zwi- ıschen Puerto de Santa Maria und Jerez (Willkomm.) So lange Pfeiffer (monogr. II. p. 137) die Helix planata, wie sie Webb und Ber- thelot auffassen, für eine Varietät von H. Taf. LXVI. pisana, dagegen meine H. arietina muth- masslich für eine Varietät von H. planata erklärt, halte ich die Zweifel über die echte H. planata Chemn. noch nicht für gelös't. Mir scheint es aber beinahe ausser Zweifel, dass beide zu planata gehören. Die man- gelhafte Abbildung in der 1. Aufl. von Chemnitz entscheidet nichts. H. planata steht in nächster Nähe bei H. pisana Müll., ja ist zuletzt vielleicht nichts weiter als eine Form derselben, welche den Kiel, den be- kanntlich die Stammform in der Jugend sehr stark ausgeprägt zeigt, bis zur Vollendung des Gehäusebaues beibehält. Fig. 825 ist meine ehemalige H. arietina vom Will- kommschen Fundorte, die ich bereitwilligst zurücknehme, Fig. 826 ist ein Exemplar von Webb und Berthelot. Jede einiger- massen reiche und wissenschaftlich gepflegte Sammlung, der es nicht blos darum zu thun ist, die Arten durch ein Stück vertreten zu haben, enthält die Belege für die grosse Wandelbarkeit der H. pisana, bei welcher namentlich der Kiel und die Zeichnung eine so grosse Rolle spielt. Immerhin mag aber H. planata als ein Ruhepunkt in diesem Formenchaos stehen bleiben. 827. Helix occidentalis Recluz, testa parva, perforata, globosa, subdepressa, te- nera, striata, olivacea, saepe dilute fusco- bifasciata, pilosa; anfractu ultimo ventri- coso; sutura profunda; apertura obliqua, lunato - rotundata ; peristomate reflexo- exnansiusculo, tenero, albolabiato. alt. late asssanı\ A: H. ponentina Morel. moll. d. Port. p.65. 1.6. f.A. Fig. 827 u. 828. 23 H. occidentalis Recl. in Revue zool. 1845. 3 Chemn. II. Hel. no. 697. t. 111. f. 20—22. Pfeiff. Mon. I. p. 131. f. 343. lisbonensis Pfeiff. Symb. III. p. 68. Phil. Icon. II. 11. p. 86. Hel. t. 7. f. 10. Pp- Gehäuse klein, durchbohrt, kugelig, etwas niedergedrückt, dünn, gestreift, oli- venfarbig, oft mit zwei zarten hellen roth- braunen Bändern, mit ziemlich langen, weit- läufig und ziemlich regelmässig vertheilten steifen Härchen bedeckt; Umgänge durch eine ziemlich tiefe Naht verbunden, unter welcher die Streifen zu feinen Runzelfält- chen werden; der letzte Umgang bauchig am Ende nur wenig herabgekrümmet, neben den übrigen sehr vorwaltend; Mündung schief, breit mondförmig-gerundet; Mund- saum stark zurückgebogen, so dass hinter demselben eine ringförmige Einschnürung ist. Innen ist der ganze Mundsaum mit einer zarten weissen Lippe belegt. Thier? Es findet sich eine Beschrei- bung desselben in Morelets Werke, was mir jetzt nicht zur Hand ist. Aufenthalt: in ganz Portugal, be- sonders häufig um Cintra, eine grössere kugeligere durchscheinende Varietät lebt in Algarbien (Morel.), bei Perpignan (?) nach Parryss. Der Name von Morelet ist nach dem portugiesischen ponente, Abend, gemacht und deshalb von Pfeiffer und Reeluz mit Recht verworfen. Sicher kommt .die Art auch auf spanischem Gebiet vor. Tafel LXVI.*) 528. Helix turriplana Morelet, testa aperte umbilicata, lenticularis, compresse carinata, cornea, subtilissime granulata, opaca; anfractibus exsertis, supra cari- nam canaliformi-concavis, sub carina sul- ciferis; apice planato; apertura depressa trisinuata, perobliqua; peristomate reflexo, flexuoso, ad carinam in uncinum replicato, albo-labiato; margine columellari biden- tato, dente interiore parvo acutiusculo, al- tero majore intrante, exinde cervice duo- bus impressionibus instructa. alt. 2°)‘; lat. 61/4; anfr. 6. H. turriplana, Mor. moll. du Port. p. 59. t. 6. 13: — Pfeiff. Monogr. I. p. 210. no. 551. et II. 237. no. 1382. — Chemn. ed. II. Hel. no. 702. t. 112. f. 9—11. Gehäuse offen und weit genabelt ‚linsenförmig niedergedrückt, zusammenge- drückt gekielt, hornfarbig, fein gekörnelt, glanzlos; die Umgänge, mit Ausnahme der *) Die mit aa bezeichneten Figuren sind Vergrösserungen. 24 Taf. LXVI. oberen, welche einen ganz flachen Wirbel bilden, greifen mit dem Kiele übereinander über und bilden oberhalb des Kieles eine flache Rinne; unterhalb desselben läuft eine stark bezeichnete Furche, von welcher an der letzte Umgang ziemlich stark gewölbt ist. Mündung sehr schief, niedergedrückt in drei Buchten getheilt, deren äusserste, entsprechend dem Kiele, in eine tiefe Rinne ausläuft; Mundsaum breit zurückgeschlagen, bogig und am Ende des Kieles hakenförmig zurückgebogen; inwendig mit einer weissen Lippe belegt, welche auf dem Spindelrande zu einer ansehnlichen Wulst wird. Auf die- ser steht, nahe an der Spindel, ein kleiner spitzer und weiter nach aussen ein grösserer stumpfer sich nach einwärts verlängernder Zahn (s. Fig. aa), welchen auswendig am Nacken 2 linienförmige Vertiefungen ent- sprechen. Thier —? Aufenthalt: in der portugiesischen Provinz Algarbien, bei Loule, Faro, Tavira. 829. Helix Setubalensis Pfeiffer. testa aperte umbilicata, lenticularis, albida, infra interdum fasciata, serrulato-carinata, con- fertim costulata; anfractibus sensim accres- centibus, in carına contiguis, penultimo ali- quantum exserto, ultimo demum deflexo; apertura perobligua, late lunato- securi- formis; peristomate recto, ad umbilicum paullum reflewo, albo-labiato; marginibus conniventibus. alt. 2'/3‘; lat. 42/, ; anfr. 5U2. Helix serrula Morelet, moll. d. Port. p. 61, t. 7. f. 2. (non Benson.) — Setubalensis Pfeiff. in Zeitschr. f. Mal. 1850. p. 88. — Chemn. ed. II. Hel. no. 853. t. 132. f. 17.18. — Pfeiff. Mon. III. p. 136. no. 705. Gehäuse ziemlich weit und bis zur Spitze offen genabelt, linsenförmig, mit nur wenig und ganz flach kegelförmig sich er- hebendem Gewinde, gelblich oder graulich weiss, meist einfach, doch auch auf der Un- terseite mit feinen braunen Bändern und auf der Oberseite mit kleinen Fleckenzeichnun- gen; mit einem stark zusammengedrückten fein sägezähnigen, fast einem angelegten Faden gleichenden, Kiele; fein und dicht- stehend gerippt; Umgänge langsam zuneh- mend, auf dem Kiele aneinanderstossend, Fig. 829. 830— 832. nur der vorletzte etwas übergreifend; der letzte Umgang ist ganz zuletzt etwas her- abgekrümmt; Mündung sehr schief, breit mondförmig - beilförmig, aussen mit einer dem Kiele entsprechenden Ecke; Mundsaum gerade, mit einer deutlichen weissen Lippe belest; Mundränder etwas gegen einander geneigt; die das Nabelloch umschlingende Seite der Umgänge an der gebänderten Form dunkelgrau gefärbt. Thier: hell weissgrau, an den Seiten über der Sohle mit gelblichen Pünktchen bestreut; Fühler und Rücken hell aschgrau, Mantelrand weisslich, Sohle gleichfarbig. Kiefer sehr zart, ein ziemlich breiter Bogen mit sehr schwach angedeuteten Leisten. Zunge °/,‘ lang und 4,‘ breit mit etwa 100 Querreihen und 45 Längsreihen, also etwa 4500 Häkchen. Diese sind, der Ab- theilung Xerophila gemäss, denen von H. Terverii, Arigonis und Stiparum sehr ähn- lich, jedoch dadurch verschieden, dass der Hauptzahn der Häkchen der etwa 12. bis 18. Längsreihe beiderseits (von der Mittel- reihe aus gezählt) gespalten ist (siehe den Holzschnitt auf Seite 19, wo das mit No. 30 bezeichnete Häkchen diesem entspricht). Varietäten. Die in der Beschreibung und Diagnose mit inbegriffene gebänderte Form, die bisher noch unbekannt gewesen zu sein scheint, glaube ich nicht als Varie- tät, sondern nur als individuelle Abände- rung betrachten zu müssen, da sie sonst von den einfarbigen Exemplaren, mit denen sie gemischt vorkommt, in nichts abweicht. Aufenthalt: unter Steinen auf trock- nen sterilen Hügeln bei Setubal in Por- tugal; ich fand sie auf dem Castellberg von Alicante. 830 —83?2. Helix caperata Montagu. Testa mediocriter umbilicata, depresso-subglobosa, spira convexa, subtilissime costulata; lu- teola fascüs et maculis fuscis diversimode pieta; anfractibus lente accrescentibus, ul- timo saepe subangulato; aperlura late Iu- nala; peristomate reclo, acuto, candido- labiato, labio remotiusculo, insertionem marginis columellaris non attin- gente. alt. 21-3"; lat. 3%; —4%/,""; anfr. 5.—6. H. caperata Montagu, Test. Brit. p. 430. t. AI. I. At. Taf. LXVI. H. caperata Fleming hist. of Brit. anim. p. 262. no. 71." Gehäuse ziemlich weit genabelt, aber wenig mehr als den vorhergehenden Um- gang zeigend, niedergedrückt, etwas kuge- lig, mit gewölbtem bis, selten, flach und abgestumpft kegelförmigem Gewinde, sehr fein und regelmässig gerippt, hell strohgelb, ein wenig ins Grünliche ziehend, auf sehr verschiedene Weise mit dunkelbraunen Bän- dern und Flecken- und Punktlinien, unten reichlicher als oben, umzogen; Umgänge sehr langsam zunehmend, so dass der letzte Umgang von oben ge- sehen ungewöhnlich schmal er- scheint; derselbe ist oft, an den engli- schen Exemplaren fast immer, mit einer stumpfen kielartigen Kante umzogen, die sich aber vor der Mündung immer fast ganz abstumpft; die Naht ist wenig vertieft. Mündung nicht sehr schräg, breit mond- förmig, ziemlich gleich hoch und breit; Mundsaum gerade, scharf und durchschei- nend, innen ziemlich weit zurücktre- tend mit einer glänzend weissen Lippe belegt, welche niemals bis zur Einfügung des Spindelrandes geht, sondern etwa eine halbe Linie unter demselben plötzlich endet; am Nacken entspricht ihr ein rothgelber Ring. Thier —? Varietäten. Die Zeichnung veran- lasst eine Menge Spielarten. Englische Exemplare (Fig. 831) zeichnen sich vor französischen (Fig. 830) und portugisischen (Fig. 832) durch besonders dunkle und scharf ausgeprägte Bänder, spanische durch bedeutendere Grösse aus. Aufenthalt: „an trocknen Orten“ (Fleming) in England, Kent (Hamil- ton); Frankreich: Agen (Terver); Oberitalien (Moquin-Tandon), Por- tugal (Hall); Spanien: Aranjuez (Willkomm). Bereits am 1. Jan. 1853 schrieb ich, un- ter Beifügung englischer Exemplare, an Dr. Pfeiffer: „H. caperata Mont. kann nim- mermehr mit H. striata Dr. Eins sein, von der ich 2 Exemplare aus Triest beilege. Fig. 830-832. Letztere habe ich nie aus England erhalten. Ich glaube also, dass beide Arten neben- einander bestehen müssen.“ In gleicher III. Bd. I. u. I. (XIH. u. XIV.) Heft. 25 Weise schrieb ich fast zu gleicher Zeit an Herrn John W. Hamilton in London, der mir eben aus Kent eine Anzahl schöner Exemplare (darunter das unter Fig. 831 ab- gebildete) geschickt hatte. A. Schmidt hat dieses letztere Urtheil nach einer brieflichen Mittheilung in den Malakozoologischen Blät- tern 1854. S. 16 abgedruckt. Mein Freund war zu derselben Meinung wie ich ge- kommen. H. striata Drap. ist nachgerade zu einem vagen Begriff geworden und er musste eigentlich schon seit langer Zeit H. striata autorum heissen. Selbst die echte H. striata Drap. umfasst ganz unzweifelhaft mehrere als Arten zu trennende Formen, unter denen sich zweifelsohne auch die echte H. caperata Mont. befindet. Ich habe so- gar die feste Ueberzeugung, dass diejenige Form, welche seit langer Zeit vorzugsweise als H. striata geht und welche A. Schmidt a. a. O. als H. profuga zur Ruhe gebracht hat, gar nicht in das weite Gebiet der H. striata Dr. gehört, denn diese hat eine rothbraune Lippe, deren die sehr ausführ- liche Beschreibung des Draparnaud mit keiner Andeutung erwähnt. Ich muss da- her eingestehen, dass ich bei meinem vor- stehend mitgetheilten, gegen Dr. Pfeiffer, Hamilton und A. Schmidt ausgespro- chenen, Urtheile unwissentlich die H. striata autorum und nicht H. striata Drap. im Sinne gehabt habe; denn letztere ist wahr- scheinlich zur einen Hälfte H. caperata Mont. und zur anderen — H. candidula Stud. Ueber die letztere Hälfte bin ich keinen Augenblick in Zweifel, und zwar be- stimmen mich Draparnauds Fig. 21 auf Taf. VI. und die Worte der Description: „le bourrelet se trouve quelquefois mar- que d’une petite dent, qui se remarque pres de l’insertion du bord lateral. Quel- quefois aussi, outre cette dent, il y en a une seconde placee sur le bord colu- mellaire.“ Ich bezog schon Icon. V. VI. p. 27 diese Worte auf H. candidula, wel- che die angezogene Figur Draparnauds ganz unverkennbar darstellt. H. candidula Stud., wie sie im Südwesten Deutschlands so verbreitet ist, hat an vollkommen ent- wickelten Exemplaren stets die zahnartigen Höckerchen, welcheDraparnaud erwähnt. Deshalb ist es nicht H. striata Drap., welche als H. profuga zur Ruhe gebracht ist, sondern H. striata autorum. H. 4 26 Taf. LXVII. striata Drap. fällt aber aus anderen Grün- den dennoch weg, einmal weil der Name H. striata Müll. (ganz unzweifelhaft der älteste Name für H. thymorum v. Alt. und H. costulata Ziegl., vergl. Malak. Bl. 1854. S. 17. 18.) als der ältere aufrecht erhalten werden muss und weil zweitens H. striata Drap. synonym mit H. caperata Mont. und H. candidula Stud. ist. Was ist es nun mit H. intersecta Poir.? Ist sie synonym mit H. caperata Mont.? Aus Poiret selbst und auch aus Lamarck geht gar nichts hervor, denn ersterer sagt blos; „ti. supra convexiuscula, umbilicata, fasciüs nigris interruptis. diam. 3—4 lin. in collibus apricis.“ Dies kann, muss aber nicht H. caperata Mont. sein, weil die Lippe unerwähnt bleibt, was auch bei Lamarck der Fall ist. Hier entscheidet vielleicht Brard, den ich in dem Briefe an Schmidt, wie ich sehe, ungenau ver- glichen habe. . Brard (p. 39: t. I. f. 7.) giebt der H. intersecta ein bourrelet rose und sagt, dass an lebenden Exemplaren der letzte eben erst angebauete Theil des letz- ten Umganges eine „sehr deutliche wein- rothe Färbung“ habe. Diese Worte schreibt Michaud irrthümlich dem Poiret zu und erwähnt selbst von der Lippe nichts. Bei- des stimmt nicht zu H. caperata Mont. Brards Figur, blos eine Abbildung von unten, passt zwar einigermassen zu dieser, aber offenbar zu einer in Frankreich und Oberitalien sehr verbreiteten Schnecke noch viel besser, welche auch die bezeichnete Färbung der Nackenparthie hat. Diese Form habe ich Icon. V. VI. t. 26. f. 354a. sehr sorgfältig abgebildet. Sie bildet unzweifel- haft ein Contingent zu der H. striata au- tor*). Demnach ist H. intersecta Poir. (sec. Brard) nicht synonym mit H. cape- rata Montagu. Ob die eben charakterisirte H. intersecta Poir. neben H. profuga A. Schm. (siehe unten die Note) bestehen könne, muss der Anatomie beider zur Entscheidung überlassen bleiben. Ich halte es aber für sehr wahrscheinlich. Hiermit ist aber die verworrene Sipp- schaft von H. striata autor. noch nicht nach allen Seiten hin aufgeklärt. Es fehlt noch die *) Ein anderes bildet meine Fig. 354b a. a. O., welche man am allgemeinsten mit dem Namen H. striata verbreitet findet, und die nun H. profuga A. Schmidt ist. Fig. 830—832. Abgrenzung gegen ein Formengebiet, wel- ches namentlich in Südfrankreich heimisch ist, und aus welchem ich nur die Namen H. Gigaziüi v. Chrp. und H. rugosiuscula Mich. nenne. Ueber beide erlaube ich mir keine Entscheidung, da ich zwar von beiden Exemplare, aber nicht aus der Hand der Autoren besitze. Nach Exemplaren von H. rugosiuscula aus Moquin-Tandons und Tervers, also allerdings sehr zuverlässi- gen, Händen, müsste ich eigentlich anneh- mend, dass Michauds Vergleichung der- selben mit H. conspurcata (Compl. p. 14) sehr unpassend und seine Figur sehr un- genau sei. Meine Exemplare weisen viel- mehr sehr nach H. candidula hin. Aehn- lich ist es mit H. Gigaxii v. Chrp., deren Aufstellung ursprünglich auf 2 aus Portugal von Herrn Gigax aus Bern mitgebrachten Exemplaren beruht (nach brieflichen Mit- theilungen des Autors), und welche später in einer Form aus Grasse, Arles, Va- lence u. a. OÖ. wiedererkannt worden ist (siehe Pfeiff. mon. III. p. 134) und woher ich sie auch durch Terver besitze. Diese allerdings höchst eigenthümliche Form hat mit H. caperata Mont. wenig zu schaffen, wohl aber könnte man versucht sein, sie mit H. candidula zusammenzustellen, da- fern nicht, was ich fast glaube, Unzusam- mengehöriges in ihr vereinigt wird, indem man die sehr gute Pfeiffersche Diagnose nicht genau genug nimmt, in welcher das „arcuato-rimata“ sehr zu beachten ist. Fassen wir nun diese Bemerkungen zu- sammen, so dürfte sich folgende Nomen- clatur ergeben: 1. Helix siriata Müll. — H. = morum v. Alt., H. costulata Zgl., Teon. V. I: ].,838: 2. H. caperata Mont. = H. striata Drap. ex parte, Icon. XIII. XIV. f. 830 —832. 3. H. candidula Stud. = H. striata Drap. ex parte, Icon. V. VI. f.350ab. 4. H. Gigazii v. Chrp., Chemn. ed. II. H.n. 812. t. 128. f. 23—28. 9. H. rugosiuscula Mich. compl. p. 14. t. 15. f. 11—14. 6. H.intersecta Poiret (sec. Brard.) — H. striata autor. ex parte, Icon. V. VI. f. 354 a. 7. H. profuga A. Schm.—H. striata autor. ex parte. Icon. V. VI. f.354b. Taf. LXVI. Ich bin fest überzeugt, abgesehen von den vielen Namen, die ich aus dieser Gruppe, namentlich über vorstehende No. 4. und 6., seiner Zeit von einer gewissen Seite zuge- sendet erhielt, dass aus ihr noch manche verkannte Art in den Sammlungen liegen mag, über welche hoffentlich bald die Ma- lakozoologie ihr Urtheil sprechen wird. Wie ich schon früher bei H/. Arigonis sagte, so besitze ich mindestens noch vier unbeschrie- bene Formen, über deren Artgültigkeit ich kaum noch in Zweifel bin. Man hat von der Malakozoologie das Heil der Artenver- minderung erwartet, und man wird das Heil vermehrter, aber gut begründeter Arten er- halten ! 533. Helix derogata Rossm. testa aperte umbtilicata, suborbiculari- depressa, subtilissime costulato-striata, alba, ple- rumque maculis et fascüs fuscis notata; anfractibus lente crescentibus, depressis, ultimo obtuse angulato, subtus planiusculo; cervice exactius costulata; apertura obli- qua, late lunata; peristomate recto, sub- tiliter albo-labiato; margine columellari strictiusculo ; umbilico demum dilatato. alt. 2—2/,'; lat. 4"; anfr. 5. H. derogata Rossm. in Zeitschr. f. Malak. 1853. p. 145. Gehäuse offen genabelt, das Nabelloch nimmt zuletzt schnell eine bedeutende Weite an (oft noch mehr als an den Figuren), nie- dergedrückt, fast scheibenförmig, sehr fein und bald mehr, bald weniger deutlich rip- penstreifig, mehr oder weniger rein weiss, auf der Wölbung des letzten Umganges fast immer mit einem schmalen dunkelbraunen Bande, welches an der Naht bis zu dem braunen Wirbel sich fortsetzt; 2 bis 3 ähn- liche Bänder, von denen die 2 untersten meist näher beisammenstehen und feiner sind, stehen auf der Unterseite; der letzte Umgang hat auf seiner Wölbung eine stumpfe Kante; die Umgänge nehmen sehr langsam an Breite zu und sind niedergedrückt, so dass der letzte, zuletzt etwas herabgekrümmt, auf der Unterseite merklich abgeplattet ist; Nacken besonders deutlich gerippt; Mün- dung ziemlich schief, breit mondförmig; Fig. 833. 834. 27 Mundsaum gerade, innen mit einer zarten, aber deutlichen weissen Lippe belegt; Mund- ränder einander etwas genähert. Thier: einfach hellgraulich mit etwas dunklerem Kopfe und Fühlern; Mantelrand weisslich. Kiefer mit 4—5 zarten "wenig ausgedrückten Leisten; Zunge der von H. Setubalensis fast ganz gleich, wenigstens keine speciellen Unterscheidungskennzeichen darbietend. Die Pfeile habe ich selbst nicht gesehen, da ich die wenigen ausgewachse- nen, die Reise überlebenden Exemplare _an A. Schmidt schickte, der mir darüber schreibt: „sie hat 2 im Verhältniss zu ihrer Grösse nicht unbeträchtliche Pfeile, viel grösser als H. striata Müll. (H. costulata Z.), doch kleiner als H. apicina.“ Sie tritt also als Art mit 2 einander coordinirten Pfeilen in die Nähe von H. ericetorum. Varietäten. Ausser den Abänderungen in der Färbung und Zeichnung muss eine Varietät von der Stammform (Fig. 833) un- terschieden werden: 334. H. derogata var. angulata, testae anfractu ultimo exacte angulato, costulis magis expressis, pagina supera fere sem- per maculose variegata. Man könnte leicht geneigt sein, beide für speeifisch verschieden zu halten. Aufenthalt: unter Steinen auf felsigem Boden, die Stammform in der Ebene, die Varietät auf Felsen, in der ganzen Provinz Murcia*) sehr verbreitet, doch fand ich sie auch bei San Felipe de Jativa in der Provinz Valencia. *) Ich muss hier mein Bedauern darüber aus- drücken, dass ohne meine Schuld mein Freund Guirao um die Freude gebracht worden ist, dieser schönen neuen Art den Namen seiner Provinz zu geben. Von Murcia aus schrieb ich an L. Pfeiffer, er möge meinen ihm mit, von Guirao früher erhaltenen, Exemplaren im Januar 1853 mitgetheilten Namen nicht publiei- ren, sondern Guirao die Priorität lassen. Dieser Brief ist aber leider verloren ge- gangen. Ich erwähne dies besonders des- halb, weil vielleicht Guirao in einer Ma- drider Zeitschrift seinen Namen publicirt hat, der nun leider dem meinigen nach- stehen muss. 4* 23 Taf. LXVII. Fig. 835840. 843. 844. Tafel LXVM. Melanopsis Fer. Animal pede late truncato-ovato; capite pro- boscidiformi, tentaculis selaceis, ad basin extus oculiferis; lingua longa taeniato- linearis, apice ulrimque membranaceo- ulata, dentium seriebus seplem, media et laterali prima fixis, ceteris versatilibus; dens medius transverse subquadratus, quin- que-uncinalus, uncino medio mazimo; dens lateralis primus retrorsum bipartitus, antice subsexuncinatus , . I maszimo; dentes laterales secundus et ter- tius subaequales antice subtriuncinati. Die im X. Heft gegebene Gattungs-. diagnose ergänze ich hier durch Hinzu- uncino secundo | fügung der Charakteristik der Zunge, wel- che bei den Deckelschnecken noch viel wichliget far die gruen Unterscheidung ' Mel. Dufourei Desh. Encycel. method. Vers. tom. II. Ich verweise ist als bei den Deckellosen., auf den Holzschnitt weiter unten. Die Zunge von Melania weicht sehr bedeutend von der Melanopsidenzunge ab, so dass eine Vereinigung beider Gattungen ganz unzu- lässig scheint. Wenn ich auch vor der Hand nur erst von Mel. Dufourei, cariosa und einer Form von buccinoidea die Zungen kennen lernen konnte, so zweifle ich doch nicht daran, dass die Abweichungen der Melania Holandri von jenen vollkommen genereller und nicht specieller Natur sind. Die Zungen von Cyelostomus elegans, sulcatus, ferrugineus und mammillaris*), doch gewiss über alle Zweifel erhabene gute Arten, halten den Gattungscharakter ganz fest und dies bestärkt mich in der Meinung, dass die Zunge ein unschätzbares Hülfs- mittel bei der Umgrenzung der Gattungen sei. So ist z. B. die sogenannte Paludina patula Brumati (expansilabris Mhlf.) nach der Zunge ein selbsständiges Genus; des- gleichen Helarapha glabrata ; und Litorina Basteroti ist keine Litorina. Hier ist noch viel Neues zu entdecken, wozu alte einge- trocknete Exemplare, wenn sie hinter dem Deckel nur noch den eingetrockneten Leich- nam des Thieres haben, vollkommen brauch- bar sind. *) Das Deckelgenus Leonia scheint ganz un- zulässig. Dagegen ist Tudora ein durch die Zunge gut begründetes Genus, nopsis Dufourei Fer. „Testa ovato-conica, solida, nitens, brunnea vel viride - lutescens vel grisea, maculis rufis aspersa; anfractibus octo, ultimo ventri- coso, costis transversalibus tribus notatis circumscripta. apertura ovato- elongata, latere exteriore elongato, adversus callum inflexa; callo albo, convexo, nitido; co- lumella crassa, alba, nitida;‘* (Fer.) oper- culo obligue obovato, wunispirato, nucleo basali laterali. alt. 9—17'; lat. 4), — 7"; anfr. 8—10. Melanopsis Dufourei Fer. monograph. du genre Melan. p.153. in Mem. d. Il. Soc. d’. Hist. nat. d. Paris. tom 1. Buccinum maroccanum Chemn. Conch. ed. I. XI. p. 285. £. 210. f. 2080. 2081. p. 438. no. 15. — Desh. exped. d. Moree, Zool. p. 153. no. 206. — Lam. anim. s. vert. ed. Il. tom. VIII. p. 493. no. 17. — Graells, catal. p. 17. f. 20—22. et. 16—19. Gehäuse eiförmig, ei-kegelförmig bis kegel-spindelförmig, fest, glänzend (dafern es nicht wie gewöhnlich mit einem Ueber- zug von Kalk oder sonstigen Unreinigkeiten bekleidet ist), von hell grüngelblich oder 'gelbgraulich bis zum dunklen Kastanien- ‘braun vielfach ändernd, seltner auch fast braune ganz milchweiss, die hellen Färbungen zei- gen meist, aber höchst unregelmässig, roth- quergestellte Linien und Zeich- nungen, von den 8 (selten bis 10) Um- gängen bilden dem letzten gegenüber die übrigen ein spitzzulaufendes Gewinde, wel- ches meist höher, doch auch zuweilen kür- zer (Fig. 843, 844) als der letzte Umgang ist. Dieser ist mehr oder weniger deutlich von 3 Kielen umzogen, von denen der mit- telste für die übrigen die Richtung der Naht vorschreibt, der obere sich auf die mittel- sten Umgänge fortsetzt, aber auf den ober- sten verschwindet. Zwischen den Kielen zeigt der letzte Umgang ausgehöhlte Ein- schnürungen; Mündung länglich eiförmig, oben in einen langen schmalen Kanal aus- gezogen, unten, an der Abstutzung der Spin- del, rückwärts rinnenförmig ausgeschnitten; die Wulst der Mündungswand ist meist sehr Taf. LXVII. stark entwickelt, porzellanartig weiss, und erstreckt sich meist bis an das abgestuzte Ende der Spindel, welche an vollkommen ausgebildeten alten Exemplaren davon meist ganz überzogen ist. Der Mundsaum ist an wohlerhaltenen alten Exemplaren stets ab- gestumpft. Die Färbung des Schlundes nebst dem Mundsam ist entweder braun- schwarz, stark glänzend, oder nur innen rothbraun und vorn milchweiss. Fast immer bleibt dann aber ein braunrother Fleck im Winkel des Aussenrandes an der Spindel- wulst. Deckel dunkel kastanienbraun, ver- kehrt schief eiförmig. Thier: schmutzig bräunlich aschgrau, auf der Oberseite ganz mit feinen schwärz- lichen Runzeln bedeckt, welche vorn quer stehen. Der rüsselförmige Kopf dick und plump, sehr hoch über den Vorderrand der Sohle gestellt, durch die auf ihm besonders dichtstehenden Runzeln fast schwarz; Sohle vorn etwas ausgerandet; Fühler borstenför- mig, unten ziemlich dick, dicht schwarz und | weiss geringelt; Augen schwarz, hell ein- gefasst; Sohle bläulich oder gelblich weiss- grau, mit gelblichen Atomen bestreut; 7’ lang, vorn 6‘ breit. Zunge meist nicht viel kürzer als das Gehäuse (Z), mit 200 Zahnquerreihen, deren eine der beigefügte Holzschnitt in etwa 180 maliger Vergrösse- rung darstellt; es wiederholt sich also die abgebildete Gruppe an einer Zunge 200 mal hintereinander, wobei die Querreihen fast ganz dicht an einander stossen. In der ab- gebildeten Richtung liegen die Zähne, wenn die Zunge geschlossen und in Ruhe ist; beim Fressen werden aber jederseits die beiden äusseren Zahnreihen aus- und ein- geklappt, da sie in der Haut beweglich ein- gefügt sind. Dasselbe ist der Fall bei fast allen Deckelschnecken. Ich erwähne dies besonders deshalb, damit Anfänger im Fig. 835-840. 843. 844. 29 Beobachten von Schneckenzungen meine Zeichnung nicht für falsch halten, wenn sie vielleicht beim Zubereiten der Zunge die äusseren Zahnreihen ausgeklappt haben und dann unter dem Mikroskop ein ganz anderes Bild sehen. Man muss sich hüten, mit dem Pinsel, den man zuweilen zur Reinigung anwendet, von der Spitze der Zunge nach hinten zu streichen, wodurch die versatilen Zahnreihen unausbleiblich ausgeklappt wer- den. Immer muss man die reinigenden Striche von hinten nach vorn führen. Die beiden äussersten Zahnreihen haben an der Spitze 4, zuweilen selbst noch ein ganz kleines fünftes Häkchen, wenn man sie im aufgeklappten Zustande von vorn sieht. An dem fest stehenden ersten Seitenzahn sind die Häkchen nicht selten durch Hin- zukommen weiterer sehr kleiner Häkchen am äusseren Ende bis auf 7 vermehrt. An den nach vorn liegenden Querreihen sind die Zahnhäkchen durch Abnutzung allmälig immer stumpfer, bis man an den vordersten die Zähne oft ganz und gar hakenlos findet. Von hinten anfangend sind gewöhnlich die ersten 20 Querreihen an Masse und Gestalt nach sehr unentwickelt, so dass die ersten nur erst eine rohe Andeutung derselben sind, und von ihnen aus bis zum zwanzigsten die Ausbildung immer mehr fortschreitet. Die nächstfolgenden 40— 50 Querreihen haben immer eine hellgoldgelbe Farbe und dann erst folgen die farblosen glashell durchsich- tigen Zähne. Gewöhnlich sind die in der gelben Zungenparthie liegenden Querreihen hinsichtlich der Form der Zähne die vollen- detsten und die Häkchen sogar meist etwas grösser als nachher und vorher, gleichsam als wenn sie der Farbstoff etwas ausdehnte. Die Grösse des grössern Häkchens an dem Mittel- und dem ersten Seitenzahn ist nicht ‚unbedeutenden Schwankungen unterworfen. 30 Taf. LXVIN. (Vergl. Loven in Ofversigt af Kongl. Ve- tenskaps- Akademiens Förhandl. 1847. p. 191. t.4., wo die Zunge von M. buccinoi- dea abgebildet ist.) Varietäten. Wenige Schnecken wer- den in der Veränderlichkeit des Gehäuses dieser Art gleichkommen, so dass es schwer ist, unter den zahllosen Formen eine typi- sche festzustellen. Nach der hier beibe- haltenen Diagnose von Ferussac, der ich nur den Charakter des Deckels beigefügt habe, glaubte ich die Fig. 835 abgebildete Form als die typische ansehen zu müssen, obgleich die oberste der 3 Kanten wenig entwickelt ist. Bei Fig. 836 fehlt dagegen die unterste, während zw. der 1. und 2. die Einschnürung sehr ausgeprägt ist. Fig. 837 ist eine der häufig vorkom- menden individuellen Abnormitäten, die man fast eben so gut zu irgend einer andern Art ziehen könnte, wenn sie in Gesellschaft ei- ner anderen Art vorkäme. Dergleichen Ab- irrungen vom Artcharakter scheinen der M. Dufourei ganz besonders eigen zu sein; ich habe sie jedoch in dieser Entschiedenheit nur in dem Albufera bei Valencia ge- troffen. Fig. 838 ist fast ganz Fig. 836, nur mit noch mehr abgestumpften Kanten und dunk- lerer Färbung. Noch mehr sind beide diese Kennzeichen bei Fig. 839 ausgeprägt, welche fast nur durch. das hohe Gewinde dagegen protestirt, mit M. buccinoidea L. vereinigt zu werden. Fig. 840 trägt wieder den Artcharakter besonders rein ausgeprägt, doch fehlt ihr die dritte Kante. Sie ist besonders typisch gefärbt, olivenfarbiggelblich mit rothbrau- nen Flecken und Stricheln. Die folgenden 3 Formen bilden das Ge- biet der M. Graellsii Villa, welche nur durch einen Machtspruch als Art aufrecht erhalten werden kann. Fig. 841 ist nach Exemplaren von dem Fundorte gezeichnet, wo die von Gra&@lls an Villa geschickten Exempläre gesammelt sind und wo keine ‘andere als diese Form vorkommt. Ich be- sitze auch von Villa selbst Original- exemplare von demselben Fundorte, so dass über die Identität kein Zweifel ist. Gra&@lls bemüht sich mit halben Widerstreben, ob- gleich er sie in seinem Catalog namentlich einreiht, gegen Morelet die nach ihm be- nannte Art aufrecht zu erhalten, ohne in Abrede zu stellen, dass zwischen ihr und Fig. 835-840. 843. 844. den übrigen Formen von M. Dufourei keine Grenze stattfindet. Er geht aber offenbar zu weit, wenn er — und darauf stützt sich wesentlich seine Beweisführung für M. Graöllsii — meint, dass wenn diese Form keine Art sei, M. cariosa, sevillensis, lae- vigata (buccinoidea L.) und Dufourei mit Graellsii zusammen nur Eine Art bilden. Allerdings ist M. sevellensis Gratel. nur eine Varietät von cariosa, aber diese und buccinoidea stehen denn doch selbststän- diger als M. Graellsii der M. Dufourei gegenüber. Auch darin kann ich Gra&lls nicht beistimmen, wenn er, die verschiede- nen Formen von Bastardirung herleitend, sagt, dass diese genannten Arten „in Frie- den und gutem Einvernehmen in denselben Gewässern und unter denselben Bedingungen beisammen leben“ (a. a. ©. p. 20); denn ich habe an dem klassischen, wie wir sehen werden sehr eigenthümlich beschaffenen, Fundorte von M. Graellsei unter tausenden von Exemplaren keins gefunden, was nicht reine Graellsii gewesen wäre. Nirgends habe ich die, auf den Guadalquivir be- schränkt scheinende, M. cariosa und nir- gends die M. buccinoidea getroffen, also auch nicht in Gesellschaft mit anderen For- men. Vielleicht kommen an ihren Fund- orten mit diesen auch andere Formen vor, wovon ich aber keine Andeutung in den reichen Vorräthen Guiraos fand. Eine einzige Beobachtung könnte die Meinung von Graöälls unterstützen, dass ich im Al- bufera neben den Formen Fig. 835 und 836 auch die Form Fig. 842 gefunden habe, welche letztere der echten M. Graällsii (Fig. 841) sehr nahe kommt. Von dieser Fig. 842 wird aber Jedermann zugeben, dass sie genau in der Mitte zwischen F. 835 und 841 (der echten M. Graällsi) stehe. Würde das Thier von M. Graöllsii nur ir- gend ein unterscheidendes Merkmal darbie- ten, so würde ich um so weniger anstehen, sie anzuerkennen, als die nur in ihrer Gesellschaft lebende Neritina valen- tina, wie wir sehen werden, an der Zunge ein brauchbares Unterscheidungskennzeichen trägt. Aber wenigstens die Zunge von M. Graöllsii ist genau übereinstimmend mit der von den anderen Formen der M. Dufourei. Bisher hat A. Schmidt an den mitgebrach- ten Weingeist-Exemplaren auch kein ander- weites besonderes Merkmal aufgefunden. Immerhin bleibt es unbequem, Formen wie Taf. LXVII. Fig. 841 und 839 als zu Einer Art gehörig | betrachten zu sollen. Allein schon Ferus- sac trug kein Bedenken, dies zu thun, denn die von ihm eitirten Fundorte bestärken mich in der Meinung, dass seine Var. Ö brevis, elatior, tricarinata die wahre M. Graellsii sei. M. Dufourei ist ein würdi- ges Seitenstück zu Melania Holandri, über deren Formen ich jetzt noch ebenso urthei- len muss, wie ich es im 10. Heft der Ico- nographie gethan habe. Es hilft das Ur- theil über diese immerhin so sehr charak- teristische Form erschweren, dass ihr an sich schon kürzeres Gewinde fast immer durch Cariosität abgefressen ist und sie da- durch eine gedrungene ovale Form erhält. Bei alledem verdient die Form als Va- rietät eine Bezeichnung als 841. M. Dufourei var. Graöllsii testae minusculae carinis tribus valde expressis obtusatis, interpositis duobus canalibus profunde excavatis. Die hervorgehobenen Worte schliessen die beiden folgenden Formen streng ge- nommen von dem Varietätgebiet aus. Fig. 844 ist eine selten vorkommende individuelle Abänderung, an welcher blos die obere Kante entwickelt ist. Aufenthalt. Mit Recht sagt Gra&lls, dass „Melanopsis das Genus sei, welches die spanische Fauna der Süsswasser-Mol- lusken charakterisirt.“ Leider aber ist das Melanopsiden- Gebiet noch nicht abge- grenzt, denn ich glaube nicht, dass sie weit in den Norden Spaniens hinaufreichen. We- nigstens scheinen sie in der Breite von Bar- celona schon nicht mehr vorzukommen. Dagegen ist ihr Vorkommen im Süden ein fast ganz allgemeines. Von Castellon de la Plana bis herunter nach Cartagena ist unsere Art ausserordentlich verbreitet. Es geschieht namentlich im Hinblick auf die hohe paläontologische Bedeutung des Genus Melanopsis für die Tertiärschichten, wenn ich hier etwas ausführlicher über die Art des Vorkommens von Melanopsis Du- fourei spreche, wobei ich mich auf meine eigenen Beobachtungen beschränken muss, da keines der mir in Leipzig zugänglichen Werke darüber etwas sagt. Vorzugsweise gern scheint die Schnecke in reinen, lebhaft fliessenden Gräben mit Fig. 841. 31 in solchen mit schlammigem Grunde und mit vielen Wasserpflanzen erfüllten, obgleich auch diese nicht immer leer davon sind. In den Bewässerungscanälen der Vega von Va- lencia, Aleira und Burriana fand ich sie vorzugsweise an den mit hydraulischem Kalk gemauerten kleinen Schleussen, durch wel- che das Wasser meist mit grosser Pressung und schnell hindurchfliesst. Hier sitzen die Thiere auffallend gern, am Steine sich fest- drückend, in dem lebhaftesten Strome des Wassers und können dabei keine andere Nahrung haben, als den schleimigen Algen- überzug der Steine, auf denen sie, wenn sie dabei nicht von den Sonnenstrahlen getroffen werden, gern über den Wasserspiegel hin- auskriechen. Der mächtige Landsee Albu- fera di Valencia, der nur durch eine kaum eine halbe Stunde breite Sanddüne, Dehesa genannt, von dem Meere getrennt ist, enthält namentlich an der Dünenseite in zahlreichen Exemplaren die grösste be- kannte Form (unsere Fig. 835, 836, 837, 842) in allen erdenkbaren Uebergängen von einem Formextrem zum anderen. Auf aus- gedehnten Strecken ist der See nicht über 3 Fuss tief und ganz und gar mit Chara hispida und einem niedlichen Potamogeton erfüllt, deren Spitzen oft weit und breit etwa 1 Zoll hoch über den Wasserspiegel hervorragen. Auf diesen zierlichen Dickich- ten kriecht das schöne Thier in Menge herum, ohne jedoch wie die Limnäaceen an dem Wasserspiegel selbst zu kriechen. Am Ufer hält sie sich in Menge unter dem vom Winde angetriebenen Röhrig auf dem kaum einige Zoll tief unter dem Wasser lie- genden sandigen Schlammboden auf, in Ge- sellschaft einer kleinen Form von Limnaeus auricularius und einer sehr charakteristi- schen Form von L. palustris, welche wahr- scheinlich der wahre L. fusus ©. Pf. ist. Die mehr nach dem Innern des See’s hin lebenden haben reiner ausgeprägte und wenig incrustirte Gehäuse, zu denen auch Fig. 842 gehört, während die am Rande lebenden oft mehr oder weniger missgestal- tet, wie Fig. 837, und mehr incerustirt sind. Der Ueberzug ist oft mehrere Linien dick und besteht meist aus Kalk, während die mit solchen stark überzogenen Exemplaren der M. Dufourei zusammen vorkommenden Limnäen ganz rein sind. Dies und der Um- stand, dass man immer eine grosse Menge steinigem Bett-und Ufer zu leben, weniger | von Alterstufen beisammen findet, von denen 32 die grössten ein sehr dickes Gehäuse haben, veranlasst mich zu der Vermuthung, dass die Melanopsiden ein sehr hohes Alter er- reichen und ihr Gehäuse sehr langsam bauen. In dem blind endenden, also stehenden, Canal von Silla, welcher sich etwa eine halbe Stunde lang vom See aus in das Ge- biet der Reisfelder erstreckt, aber nicht zur Bewässerung dient, kommt die Form des See’s in besonders grossen und stark über- rindeten Exemplaren vor, aber viel seltner. Bei Fortuna in der Provinz Mureia kommt die Art in einer Thermalquelle vor und zwar sehr gross (Fig. 838). Bei Malaga, dem westlichsten in mei- ner Sammlung vertretenen Fundorte, wo sie nach Willkomm in Bewässerungsgräben lebt, in denen ich sie aber vergeblich suchte, fehlen fast ganz die Kanten und Einschnü- rungen (Fig. 839). In den Bewässerungsgräben der genann- ten Vegas ist Fig. 840, mehr oder weniger, entschieden in dieser Ausprägung, die herr- schende Form. Dabei darf man aber nicht erwarten, dass alle beisammen lebenden Ex- emplare derselben vollkommen treu bleiben; man findet im Gegentheile immer ziemlich zahlreiche Abweichungen, die bald mehr zu der Form von M. buccinoidea, bald zu der von der var. Graöllsii hinneigen. Das ab- gebildete Exemplar ist aus einem breiten Bewässerungsgraben, dicht neben dem Bahn- hofe von Alecira. Das Vorkommen der oben genannten, Fig. 841, ist so eigenthümlich abweichen- der Natur, dass in ihm ohne Zweifel der Grund zu deren Bildung zu suchen ist, um so mehr, als an derselben Oertlichkeit die ähnlich charakterisirte Neritina valentina (Fig. 847) lebt. ° Der Fundort ist etwa eine und eine halbe Stunde westlich von San Felipe de Jativa (im Valencianischen), | dicht bei der Venta del Conde (auf der Dufour’schen Karte Venta de Alcudieta ge- nannt), in einem krystallklaren Flüsschen. Ueber das tiefe Thalbett desselben führt bei der Venta eine hohe Steinbrücke die von Alicante nach Valencia gehende Haupt- strasse. Unweit dieser ist ein Mühlgraben davon abgeleitet, der dicht neben ihm unter der Brücke weg geht. In beiden, jedoch im Graben häufiger als im Hauptarme, lebt die Schnecke in ungeheurer Menge und mit Taf. LXVII. | I schaft. Fig. 841. tina valentina, ohne eine weitere Gesell- Der Boden ist weit und breit um- her Kalk, der jedoch nur äusserst selten einen Ueberzug der Gehäuse veranlasst, die im Gegentheil besonders rein und glänzend sind. Unweit der Venta delConde durch- fliesst das Flüsschen ein steiniges Defile und hier hat die Varietät bereits etwas von ih- rem Charakter verloren und die N. valen- tina ist zu N. ‚Velascoi Graells (Fig. 848) geworden. Noch etwa 10 Minuten weiter fand ich einen anderen Mühlgraben abge- leitet, der aber durch sehr hohe gemauerte Ufer fast unzugänglich war; doch gelang es mir einige Exemplare zu erreichen, die be- reits den Charakter der Varietät fast ver- loren hatten. Leider verhinderte mich die Furcht vor einem heraufziehenden Gewitter, welches meinem in Schweiss gebadeten Kör- per sehr gefährlich werden konnte, dem Flüsschen weiter zu folgen und namentlich zu untersuchen, was in den weiter unten davon abgeleiteten Bewässerungsgräben aus beiden Schnecken werden würde. Nur im Fluge konnte ich hier und da in einigen Gräben nachsehen, von denen ich jedoch nicht weiss, ob sie auch wirklich mit dem Flüsschen zusammenhängen. Ich fand im- mer nur die reine Speciesform, wie sie Fig. 3840 darstellt, die Neritinen dagegen gar nicht mehr. Jetzt bereue ich es, auf die Lösung der interessanten Frage nicht ‚noch einen Tag verwendet zu haben und spreche hiermit öffentlich den Wunsch und die Mahnung aus, dass dies meine Freunde Vidal und Arigo thun möchten. Die wun- derschöne Umgebung von San Felipe de Jativa scheint ganz besonders reich an Melanopsiden zu sein. Fig. 843 findet sich in der Laguna del Rio Seco bei Burriana in der rei- zenden Vega, welche sich von Murviedro bis Castellon de la Plana als ein üp- piger Garten ausbreitet, westlich von einem majestätischen Berggürtel und östlich vom Meere umspannt. Die Laguna ist eine lange Lache in dem ausserdem trocknen Bett des genannten Flusses, weit und breit durch Alluvialland gehend, dessen Geschiebe meist dem bunten Sandstein der Trias, doch auch viele dem Kalk angehören. Sie wird an mehrern Stellen durch Quellen gespeis’t, welche mitten aus ihrem Bette und dessen Rändern entspringen. Ich verfolgte die ihr in nicht minder grosser Zahl die Neri- |Laguna und in ihr die Melanopsis bis an Taf. LXVII. das Meer, welches durch eine niedere Barre davon getrennt ist, die aber selbst bei un- bedeutenden Oststürmen von den salzigen Meereswogen übersprungen wird. Ganz zu- letzt, kaum 300 Schritt vor dem Ende, ver- schwand jedoch die Schnecke gänzlich. Fig. 844, nur eine individuelle Abände- rung, stammt aus der Acequia de la Pa- lafanga, welche bei Almazora aus dem Rio Mijares abgeleitet ist, in dessen Flussbett ich vergeblich nach Melanopsiden suchte. Ueberschaue ich meine mitgebrachten Melanopsidenformen und erinnere ich mich an die verschiedenartigen Verhältnisse ihres Vorkommens, so muss ich mich ganz ent- schieden zu der Ansicht getrieben fühlen, dass man in der Aufstellung von fossilen Arten dieser Gattung und in deren Be- nutzung.bei der Deutung der Molasseschich- ten die höchste Umsicht zu beobachten habe. S45. *Melanopsis lorcana Guirao. „testa ovata, spira brevissima, acuta, plerumque erosa, olivaceo-cornea, longitudinaliter striata; anfractibus primis planiusculis, angustlissimis, alteris conveziusculis, prope suturam anguliferis, ultimo magno, sub- inflato , aperlura ovato- acula; infra angulum constrictiusculo; callo columellari crasso in angulo superiori nodiformi. anfr. 6; long. 6“; lat. 3a.“ (Guirao.) Melanopsis Lorcana Guira in Malak. Bl. 1854. 2. 32. Gehäuse ziemlich klein, spitz eiför- mig, mit sehr kurzem spitzigen, meist ka- riösem Gewinde, olivengrünlich hornfarbig, sehr fein gestreift, glänzend, ziemlich stark; Umgänge des Gewindes. fast ganz flach; letzter Umgang ziemlich bauchig, unter der Naht mit einer stumpfen Kante, unterhalb welcher der Umgang etwas eingeschnürt ist; Mündung eirund, oben spitz und in eine schmale Furche auslaufend; Spindelwulst stark entwickelt, porzelanweiss, oben einen ansehnlichen Knoten bildend, unten noch über den sehr breiten Umschlag der Spin- del hinweg reichend. Thier: unbekannt. Aufenthalt: in den Flüsschen Ram- bla de Viznaga und Pantano de Puen- tes bei Lorca entdeckt und mitgetheilt von Fig. 845 u. 846. 33 bei Benalmadena in der Sierra de Mi- jas (Willkomm). Trotz der nahen Verwandtschaft mit M. buccinoidea scheint M. lorcana doch als Art gerechtfertigt. Leider waren alle meine von Guirao und Willkomm erhaltenen Exemplare von Käferlarven so vollständig ausgenagt, dass es mir nicht gelang, in ei- nem die Zunge oder wenigstens Ueberreste davon zu finden. 846. Melanopsis cariosa var. turrita testae spira elatiore, costis plerumque remotio- ribus. M. Sevillensis Gratel. in Graells’catal. p. 17. Diese von Grateloup ohne ausreichen- den Grund zur Art erhobene Varietät scheint im Gebiet des unteren Guadalquivir sehr verbreitet und immer mit der Stammform (Icon. X. t. 50. f. 680) zusammen vorzu- kommen. Sie ist blos durch die Höhe des Gewindes und die meist etwas weitläufiger stehenden Rippen von dieser verschieden. Mitgetheilt von Gra&@lls und Guirao. Neritina Lam. Schwimmschnecke. Animalis lingua dentium seriebus longitu- dinalibus novem cum serie extima declivi circa 60 uncinorum; dente mediae seriei minuto subquadrato; lateriali primo magno, subtrigono, scapulaeformi, margine anteriore strictiusculo, replicato; secundo et tertio minulis, priorem et quartum dentem articulatim conjungentibus; quar- tus mazimus, coloralus, irregulariter pi- leiformis, stipite deformi instructus intus condylifero, extus in fulerum transversale producto. Testae operculi apophysi una, oblique auriculi- formi-lanceolata. Die Neritinen-Zunge gehört zu der ver- wickeltsten hinsichtlich der Gestalt und An- ordnung der Zähne, ist aber auch von allen europäischen Süsswasserschnecken die ei- genthümlichste. Sie zeigt neun Längsreihen von Zähnen und jederseits am Rande der Zunge noch einen ganz schräg abwärts ge- richteten Kamm, welcher aus etwa 60 dicht an einander gefügten Häkchen besteht, de- Guirao; in hellen kleinen Gebirgsquellen |ren lange vorn übergebogene Spitze abge- III. Ba. I. «. II. (XIII. w. XIV.) Heft. h) 34 rundet endet. Beistehender Holzschnitt zeigt die linke Hälfte einer Querreihe, deren ge- wöhnlich 80 bis 85 sind, mit dem Mittel- zahne (m.). Dieser ist sehr klein, quadra- 392% i. m, tisch und dient eben so sehr dem ersten Sei- tenzahnpaare zur Artikulation als zum Fres- sen, er hat eine scharfe breit abgestutzte und von oben gesehen bis auf seine Mitte reichende Schneide. Der 1. Seitenzahn (1.) ist querverlängert, undeutlich dreieckig und gleicht einigermassen einem mensch- lichen Schulterblatt; seine vordere fast ganz grade Seite ist in eine Schneide umgebogen; der 2. und 3. Seitenzahn (2. 3.) sind beide sehr klein und (was die Gestalt derselben lehrt) dienen ebenfalls wesentlich zur Ge- lenkverbindung mit den beiden grossen Nach- barn. Der 4. Seitenzahn (4.) ist von allen der grösste, er gleicht einigermassen einem halben Hutpilze mit eingedrücktem Hute. Man unterscheidet daran den pilzhutförmigen Taf. LXVII. Fig. 846. vertieft (siehe die punktirte Bogenlinie) zur Aufnahme des Stammes des vor ihm stehen- den Zahnes derselben Rangordnung. Dieser 4. Seitenzahn ist im vorderen Theil der Zunge bei allen von mir untersuchten Arten stets dunkelbraun gefärbt. Die Verbindung dieses sonderbar gestalteten Zahnes mit dem schon beschriebenen Seitenkamm ist von dem Anfange des letzteren selbst verdeckt und schwer ganz sicher zu ermitteln. Nachdem der Stock geschnitten war, habe ich mich überzeugt, dass die Seitenstütze viel länger ist, als ich sie gezeichnet habe. Fast an allen diesen Theilen der Zunge finden sich specielle Unterscheidungsmerkmale. Dass gegen die Regel die breiten schulterblatt- ähnlichen ersten Seitenzähne beweglich sein, schliesse ich daraus, dass an der Spitze der Zunge die ersten Paare immer sehr nach vorn convergiren und auch die unverkenn- bare Gelenkkopfbildung an ihrem innern Ende — welche an der abgebildeten Zunge von N. valentina viel weniger als an N. flu- viatilis ausgebildet sind — sprechen dafür. Der Deckel des Gehäuses hat — ge- genüber der Gattung Nerita — nur eine Apophyse*), welche schief und gebogen ohr-lanzettförmig gestaltet ist und von ei- ner ähnlich gestalteten Wulst gestützt ist (Fig. 2’, welche den entsprechenden Theil des Deckels in einer schrägen Ansicht zeigt). Diese Apophyse wird vielleicht bei genauerer Vergleichung Unterscheidungsmerkmale dar- bieten, welche bei diesem veränderlichen Hauptkörper mit der rückwärts gerichteten Schneide und den querverbreiterten ziem- lich ungestalten Stamm; an letzterem be- findet sich nach innen ein kleines Gelenk- köpfehen zur Artikulation mit dem 3. Sei- tenzahn, und nach aussen ist er in eine breite stützende Lamelle verlängert. Oben ist der hutförmige Haupttheil des Zahnes Geschlechte doppelt werthvoll sein würden. Noch wage ich nicht davon Anwendung zu machen, ich gebe aber vorläufig einige ge- naue Abbildungen. Fig. 1 von einer grossen Form mit dunkelblau-violetten Zackenlinien *) Siehe meine „Notiz“ in Zeitschr. f. Malak. ISDN LT: Taf. LXVIII auf weissem Grunde, aus der Lachina bei Tschernembl in Krain; Fig. 2 von der echten N. fluviatilis aus dem Rheine bei Schierstein, unweit Mainz; Fig 3 von N. valentina. Fig. 4 zeigt zur Vergleichung den Deckel von Nerita Pupa (nicht Ne- ritina) mit zwei Apophysen. Fig. 2° und 4’ zeigen von Fig. 2 und 4 die Apophysen von der Seite gesehen. Auch die Hauteinfassung des Aussenran- des des Deckels scheint nach den Arten zu- weilen zu fehlen. Sie besteht ohne Zweifel aus Chitin, weil sie der stärksten Aetzkali- lauge widersteht. 847. testa turrito - ovala, fasciata; anfractu ultimo medio constricto; *Neritina valentina Graälls diversissime reticulata et spira obtuse conoidea; callo columellari valido, convexo; operculo concaviusculo. alt. 4-5‘; lat. 3—31/,‘; anfr. 4. Ner. valentina Graells, catal. p. 21. f. 31—34. ?Ner. Jordani Butler, Sow. conch. illustr. f. 49. — Lam. ed. II. tom. VIII. p. 592. no. 43. Gehäuse eiförmig gethürmt, sehr fein gestreift, ziemlich glanzlos, fest, sehr ver- schieden gefärbt und gezeichnet; eine pur- purbraune, violette, olivengrüne, gelbe oder, schmutzig purpurrothe Grundfarbe bildet entweder ein zierliches gleichmässiges Git- terwerk oder Zickzacklinien, oder zwei bis vier Bänder, oder es überzieht eine purpur- schwarze Farbe das ganze Gehäuse; zwi- schen jenen Zeichnungen bleiben punkt-, strich- oder tropfenförmige Fleckchen oder Zackenlinien von rein weisser oder gelb- licher oder olivengrünlicher Farbe; das Ge- winde steigt für die Gattung ungewöhnlich hoch empor, ist aber nur äusserst selten unverletzt; der letzte Umgang ist 1’ unter der Naht merklich eingeschnürt und zu bei- den Seiten der Einschnürung, namentlich unterhalb, aufgetrieben; Mündung ziemlich breit; Aussenrand eingedrückt bogig; Spin- delwand schmal dick und gewölbt wulstig, Wulst graulich weiss; Gaumen vorn gelb- lich, mehr nach innen bleigrau. Deckel sehr zart und dünn, aussen etwas concav, innen gewölbt, graulich weiss; die Apophyse sehr zart und schmal. Thier: sehr dunkel, blauschwarz. Zunge — sie ist vorstehend als Repräsen- tantin der Gattung in Holzschnitt darge- stellt — weicht darin von N, fluviatilis ab, Die | Fig. 847. 35 dass die Schneide der grossen pilzhutähn- lichen Zähne der 4. Seitenreihe, ganzran- dig, nicht wie bei der genannten Art fein gezähnelt ist. Ich muss selbst eingestehen, dass der Holzschnitt die Einzelheiten der Zunge nicht vollkommen richtig wiedergiebt, was bei einem blossen Umrisse, ohne Schat- tirung, auch kaum möglich ist. Die Haken des Seitenkammes sind bei den meisten Ar- ten mehr oder weniger deutlich, aber im- mer äusserst fein, auf der äusseren Seite gezähnelt. Aufenthalt: mit Melanopsis Dufourei var. Graöllsii bei der Venta del Conde und zwar bisher allein hier. Ich bedaure, dass ich die Dissertation von Roth nicht zur Hand habe, in welcher er die in Syrien gesammelten Binnen - Mol- lusken beschrieben hat. Es befindet sich, nach meiner Erinnerung, darunter eine Ne- ritina, welche sehr nahe verwandt, wenn nicht identisch mit dieser schönen spani- schen Art ist. Jene Roth’sche Art dürfte synonym mit der oben eitirten sein. Unter allen mir bekannten europäischen Neritinen entfernt sich diese Art am weitesten von dem Gattungstypus. Es muss Jedermann sofort auffallen, dass jenes kleine Flüss- chen, und zwar eben nur in der bei der ge- nannten Varietät von M. Dufourei angege- benen Begrenzung, bei dieser und bei N. valentina in gleicher Weise die Einschnü- rung der Umgänge bewirkt; wenn es er- laubt ist, diese Erscheinung eben den ört- lichen Einflüssen zuzuschreiben. Es würde Willkühr genannt werden können, dieses Produkt der örtlichen Einflüsse dort als eine Art Varietät, hier als eine neue Art zu be- trachten, wenn nicht eben der angegebene Charakter an der Zunge zu dem Schalen- kennzeichen der Neritina valentina hinzu- käme. N. valentina grenzt durch ihre Gestalt und die bedeutende Schwiele der Spindel- lamelle sehr nahe an die kleinen dünnscha- ligen See-Neriten (N. verginea, Meleagris, viridis etc.), welche Lamarck ihres Ha- bitus wegen zu den Neritinen stellte, während sie der Deckel ganz bestimmt zu Nerita verweist. So weit ich die Zungen in dieser Gruppe kenne, zweifle ich nicht, dass auch die von Nerita, die ich leider noch nicht gesehen habe, generisch von Neritina verschieden sein werde. 5* 36 Neritina valentina var. Velascoi 348. testa minus elata, constrictione ultimi anfractus parum perfecta. alt. 4; lat. 3'/a‘“. Neritina Velascoi Graälls, catal. p. 20. f.235—80. Gehäuse weniger thurmförmig erho- ben und mehr eirund; die Einschnürung des letzten Umganges findet sich nur noch an dessen letzter Hälfte schwach ausgedrückt; meist ist auch die Spindelwulst unbedeu- tender. In der Färbung findet dieselbe Manchfaltigkeit statt, obgleich die einfarbig schwarzrothen Exemplare häufiger sind, als bei der Stammform. Thier und auch dessen Zunge über- einstimmend. Aufenthalt: an dem bei Melan. Du- fourei var. Graellsii angegebenen zweiten Fundorte und wahrscheinlich noch an eini- gen anderen Punkten jener interessanten Oertlichkeit. Letzteres schliesse ich aus den von Gra&lls erhaltenen Exemplaren, wel- che die Spindelwulst in derselben Dicke tragen, wie die Stammform, während alle von mir gesammelten dieselbe nur sehr schwach besitzen. Taf. LXIX. Fig. 848. 849. Lange habe ich mich bemüht, diese Va- rietät als Art aufrecht zu erhalten, aber zu- letzt glaubte ich mich überzeugt halten zu müssen, dass sie eben nur Varietät sei. Mehr noch als hinsichtlich M. Dufourei var. Graellsii bedaure ich wegen N. valentina, dass es mir nicht vergönnt war, jene inter- essante Oertlichkeit gründlich untersuchen zu können, welche so auffallende und von den in der Nachbarschaft vorkommenden so sehr abweichende Formen erzeugt. Uebri- gens ist diese begrenzte Wirksamkeit der Oertlichkeit auf die Gestaltung gerade der Gattung Neritina nicht neu, sondern ein ganz gleicher Fall ist es mit Neritina ca- rinata Kokeil, welche auch nur in einem scharf begrenzten Gebiete der Save bei Gurkfeld in Krain vorkommt, während rings um dieses herum N. stragulata lebt. Neritina stragulata Z. und carinata Kok. scheinen sich aber beide zu einander ganz so wie N. valentina und Velascoi zu ver- halten, denn N. stragulata zeigt fast immer eine stumpfe Kante oben am letzten Um- gange, welche an N. carinata ganz scharf ausgeprägt ist. Beide stimmen in der Zunge vollkommen überein, nur dass sie an der doch an sich kleineren carinata viel grösser als an der anderen und viel länger als das Gehäuse hoch ist. Tafel 49. Unio litoralis var. um- bonatus, (Vergl. Icon. XII. p. 27. t. 56. f. 794.) Aufenthalt: in der Azarbe mayor, einem grossen mit dem Rio Segura zusam- menhängenden Ableitungscanale*) der Vega von Murcia (Guirao) und in dem Rio Se- gura selbst bei Orihuela (Derselbe); bei Cadiz (Elizalde). Meine frühere Abbildung dieser schönen Varietät konnte ich nur nach einem kleinen *), Acequia ist der das Wasser zuleitende und Azarbe der dasselbe ableitende Canal der spanischen Vegas oder Huertas (be- wässerten Fluren) LAIX. unausgewachsenen Exemplare machen, wes- halb ich hier nach einem vollkommen aus- gebildeten eine bessere gebe. Ob es wirk- lich blos eine Varietät von U. litoralis sei, oder nicht vielleicht eine eigene Art, das lässt sich ohne das Thier zu befragen nicht entscheiden. In Frankreich scheint die da- selbst bekanntlich sehr verbreitete Art diese ausserordentliche Grösse nie zu erreichen. Guirao hielt die Form deshalb für U. si- nuatus ; jedoch von diesen ist U. litoralis immer sicher durch den Mangel des über eine Linie breiten, nicht perlmutterglänzen- den olivengraulichen Saumes, welcher an U. sinuatus innen die Schale am Rande umgiebt, zu unterscheiden. Das Perlmutter dieser schönen Varietät ist immer rein und glänzend weiss oder fleischröthlich, nament- lich an der hinteren Hälfte, Taf. LXIX. Fig. 850—852. s50. Unio litoralis Lam. (Vergl. Icon. V. p. 21. t. 24. f. 340.) Eine kleine in allen Exemplaren sehr übereinstimmend ausgeprägte Form aus den Acequias der Vega von Burriana, nament- lich der Acequia de la Palafanga, einem etwa 10 Fuss breiten und 4 Fuss tiefen lebhaft fliessenden Canal des Rio Mijares mit sehr klarem hellen Wasser und feinem sandigen Grunde. Diese interessante Form hat eine grosse habituelle Aehnlichkeit mit manchen For- men des U. batavus und crassus, ist aber durch die grossen Wellenwurzeln der Wir- bel als U. litoralis leicht zu erkennen. 851. Unio cuneatus Jacg. concha transverse cuneato-ovala, crassa, ponde- rosa, fusca, antice inflata, umbonibus elatis, tumidis, spirato-conniventibus; postice la- teribus attenuata; marginibus supero et in- fero subparallelis, strictiusculis; subsemieirculari; postico declivi; dentibus cardinalibus subconicis, crassis, denticu- latis; lamellis validis, satis expressis; sinu ligamentali brevi, ovato. alt. 17‘; long. 21,“ diam. max. 12°", Unio cuneatus Jacqg. (sec. Moquin-Tandon in lit.). Muschel quer keil-eiförmig, dickscha- lig, namentlich die vordere Hälfte, von zahl- reichen dichtstehenden Wachsthumsringen rauh, braun, in der vorderen Hälfte stark aufgetrieben, namentlich unter den Wirbeln; Wirbel stark aufgetrieben, sehr hoch über den Oberrand emporsteigend, gewunden ge- geneinandergeneigt, so dass sie sich wie bei einem Cardium fast berühren (siehe die Vorderansicht Fig. 851b); die hintere Hälfte der Muschel ist seitlich stark zusammenge- drückt und läuft nach hinten sehr schmal) zusammen; Öberrand fast horizontal, ziem- lich gestreckt, ziemlich parallel mit dem ein wenig eingedrückten Unterrande; Vorder- rand beinahe einen halben Kreis bildend; Hinterrand schräg und ziemlich gestreckt ablaufend und unten sich in einem kleinen Bogen mit dem Unterrande verbindend; Schlosszähne ziemlich konisch, dick, zackig- gezähnt, der vordere der beiden Zähne der linken Schale kleiner als der hintere; Schloss- antico | 37 kurz, eirundlich; Perlmutter glänzend, rein grauweiss; vorderer Muskeleindruck klein, sehr vertieft; Schlossband stark, braungelb. Thier: unbekannt. Aufenthalt: bei Arles im Dep. Bou- ches du Rhone (mitgetheilt 1846 von Moquin-Tandon). Obgleich mit U. ktoralis verwandt, ist U. cuneatus doch sicher eine gut unter- schiedene Art, welche durch den sehr weit nach vorn unter den Wirbeln liegenden be- deutendsten Durchmesser und ihre schnelle Attenuation nach hinten sehr charakterisirt ist. Die Skulptur der Wirbel ist an meinem Exemplare nicht erhalten. Ob das auffal- lende Klaffen der Schalen am hinteren Rande Charakter der Art, oder blos individuelles Kennzeichen meines Exemplares sei, kann ich nicht entscheiden. 852. Unio valentinus Rossm. concha Iransverse oblongo-trapeziali, tumidula, fusculo-straminea; umbonibus mediocribus, conniventibus, apice leviter tuber culato-ru- gosis; marginibus supero et infero strictis, subparallelis; antico curvalo; postico stric- tiusculo declivi; dentibus cardinalibus com- pressis, humilibus, margine obtuse denti- culatis, in sinistra valva in unum sub- confluentibus; lamellis crassiusculis, an- gustis; sinuw ligamentali brevi, ovato; margelio lutescenti-carneo, nitido. alt. 19 — 20‘ ; long. 2g—3''; diam. 10—12‘. Muschel quer länglich - trapezförmig, von oben gesehen keilförmig-elliptisch, we- nig bauchig, ziemlich dickschalig, glänzend, bräunlich-strohgelb, um die Wirbel leber- farbig, Schild rostbraun, mit wenig hervor- tretenden Wachsthumsringen; Wirbel ziem- lich aufgetrieben, nur an den Spitzen schwach höckerig-runzelig; Ober- und Unterrand ge- streckt, ziemlich horizontal, fast parallel, ‚letzterer selten nur ein wenig eingedrückt; Vorderrand ein regelmässiger Bogen; Hin- terrand ziemlich gestreckt, schräg herab- steigend und sich ganz unten in einem klei- nen Bogen mit dem nur sehr wenig an sei- nem Ende aufsteigenden Unterrande ver- bindend; Schlosszähne zusammengedrückt, niedrig, am Rande stumpf gezähnelt, die ı der linken Schale fliessen meist beinahe in leisten stark entwickelt; Ligamentalbucht | Einen zusammen; Lamellen ziemlich dick, 38 Taf. LXX. schmal; Ligamentalbucht kurz, eiförmig; Perlmutter glänzend, gelblich-fleischfarbig, nur am Saume bläulich-weiss und am Hinter- ende lebhaft irisirend; Schlossband schmal, etwas zusammengedrückt, kielartig kantig. Thier: schmutzig hell ochergelb, Fuss am Mundende braungrau, ähnlich wie bei Unio pictorum, Kiemenlappen sehr dünn und zart, ocherbräunlich; Fühlerkranz dun- kelbraun, von einem leicht abzureibenden | Stoffe fast schwarz. einigermassen | Fig. 853. Aufenthalt: im See Albufera bei Valeneia in sandig schlammigem Grunde. Ich vermag diese Muschel bei keiner der bekannten Arten unterzubringen und sehe mich um so mehr veranlasst, sie als Art auf- zustellen, als ich sie an Hunderten von Ex- emplaren in jedem ihrem Typus ganz treu bleiben sahe. Die Schlosszähne stimmen fast ganz mit U. pictorum überein, während sie übrigens dem U, Requienit nähersteht. Tafel LXX. 353. Unio sinuatus Lam. concha magna Iransverse subreniformi- oblonga, crassa, ponderosa, subcompressa, fusco- atra; margine supero leviter curvalto, in- fero retuso; postico dechvi, in rostrum truncatum deflexo; umbonibus depressius- culis; dentibus cardinalibus crassis, apice muricato-suleulosis; lamellis crassissimis, humilibus; intus margine livido, opaco cincta. alt. ad 22/3‘; long. 5°/a“; diam. ad (Vergl. Icon. III. p. 22. ı. XII. f. 195.) Ich gebe hier nach meinen seitdem er- halteyen besseren Exemplaren eine verbes- serte Diagnose und nach dem grössten, von Abbe Dupuy erhaltenen, eine den Artcha- rakter besser darstellende Abbildung. Der olivenfärbig-grauliche Saum, welcher inwen- dig das reine glänzende Perlmutter vor dem Hautrände, namentlich an der hinteren Hälfte, umgiebt, unterscheidet die Art immer von den grösseren Formen des U, litoralis. Gra&lls giebt die Art im nördlichen Spanien an. Das abgebildete Exemplar ist aus dem Adour. Buceinum maroccanum Ch. Helix alcarazana Guirao. . alonensis F. S. 1. . alon. v. lorcana. . ariletina Rossm. 2 . Arigonis Rossm. S. 21. . baetica Rossm. S. 16. . bal. var. pulchella. . balearica v. violacea. . campesina Ezq. S. 5. . candidissima Dr. . candidula Stud. . caperata Mont. S. 24. = costunlatarz. 8226. . carthaginiensis Rossm. S. . derogata Rossm. S. 2 . der. var. angulata. S. 27. . Gigaxii v. Chrp. S. 26. . Graällsiana Pfeiff. S. 18. . Grateloupi Graälls. . Gualtierana L. S. 15. . Guiraoana Rossm. S. 11. . Guiraoana v. angustata. . hispanica. . intersecta Poir. S. 26. . lactea M. S. 12. . lactea v. murcica. S. 13. . lisbonensis Pf. S. 23. . loxana Rossn. S. 9. > Bun- -5--5--5--2--5--Bus----i ae) Ele --W- Wale -E--E- We We -u---- Register. 33 Kesrste:r. Synonyme und blos angeführte Arten sind mit gewöhnlicher Schrift gedruckt. S. 28. S. 10. Sa S. 22. 3.10. S. 10. S..17.18, S. 26. [ 0) - IR S. 18. Sl, S. 10. BKEZBiIHHBkEuHmnmme . occidentalis Recluz. S. 23. - planata Chemn. S. 22. . ponentina Mor. S. 23. . profuga A. Schm. S. 26. . rugosiuscula Mch. S. 26. serrula Mor, S, 24. Setubalensis Pfeiff. S. 24. Stiparum Rossm. S. 20. striata autor. S. 26. strlata Dr. ..83 26. - striata M: 8. 26. . Terverii Mich. S. 19. . tessellata Fer. S. 18. . thymorum v. Alt. S. 26. . turriplana Mor. S. 23. Melanopsis F. S. 28. Mel. cariosa var. S. 33. ' Mel. Dufourei Fer. S. 28. ‚N. val. var. Velascoi. ı Unio cuneatus Jacqg. S. 37. ‚ U. litoralis Lam. , U. litoralis v. umbonatus. Mel. Duf. var. Graällsii. S. 31. Mel. lorcana @uir. S. 33. Neritina. S. 35. Neritina valentina Graälls. S. 55. S. 36. 8. 37. S. 36. U. sinuatus Lam. S. 38. U. valentinus Rossm. S. 37. Druck von Ferber & Seydel in Leipzig. IUEONOGRAPHIE der Land- und Süsswasser-Mollusken Europa’s. IN. Band. 3. und 4. Heft. oder 15tes und 16tes Heft. (Neue Folge.) wu “ Ba 5 ur we; are BU N hu y ehe Bi ARM. BETT HR) ICONOGRAPHIE der Land- und Süsswasser-Mollusken EUROPA’S, mit vorzüglicher Berücksichtigung kritischer und noch nicht abgebildeter Arten E. A. ROSSMÄSSLER, Professor der Naturwissenschaft. = Mit eingedruckten Holzschnitten und 10 colorirten lithographirten Tafeln. III. Band. 3. und 4. Heft oder 15tes und 16tes Heft. (Neue Folge.) LEIPZIG, Hermann Costenoble. 1856. Ir ls w EB In 200 u, 2 sb SE N BEER Scale BE Eee Saar ER aa DEE RER 53 HET RE DR 2 5% e SR en ya 7 OS 1 9, Ze ERHERSSIE" 22 007.2 WR { " nn En x & BI AeN?: a4 ER. F ww ’ } he Fi < FMH er RT ae > NE rER un. En the ? ‚ an a rn A Ba eh RR rk dan, BR ER ar DER ER F =. n y f Kr In! 5 Pr - En < = n- it Fe l -_; en - y X - R u RE ’ . = Erin + 2 y ee 5 n - k x “, DER & u Tre air ar a] 5 %. .. 2 > 2... = hy x ] Pr * % « N nr ER i ter; RN Pr I Te BAG 5-5 5 at b Er: , R £ j “ " et i Be 33, 3°: ’ Be" KU nd „ e i Ei k h P = u r ne - J ’ D Herrn Dr. Ludwig Pfeiffer in Cassel, dem unermüdlichen Heliceen-Forscher in Frenmischaftlicher Ergebenheit der Verfasser. } KuP Sao Da Vorwort. Seit meinen letzten Beiträgen zur Kenntniss der Clausilien im 11. Hefte der Iconographie ist die Zahl dieser schönen Gattung durch neuere Entdeckungen sehr bedeutend vermehrt und die schärfere Unterscheidung derselben wesentlich gefördert worden. Durch beides musste ich mich veranlasst fühlen, meine bisherige, nicht mehr genügende Darstellungsmethode aufzugeben, wobei ich mich namentlich der Art anschliesse, in welcher mein Freund Herr Adolf Schmidt in Aschersleben in gleichem Verlage gleichzeitig mit diesem Doppelhefte die erste Abtheilung seiner „kritischen Gruppen der europäischen Clausilien“ dargestellt hat. Dadurch sind meine neuen Figuren nicht nur buchstäblich vielseitigere Mittel zum Bestimmen geworden, sondern ich glaube auch, dass trotz der langen Unterbrechung meiner Uebung im Zeichnen von Clausilien die neuen Figuren um vieles treuer und deutlicher sind, als die früheren. Wenn auch künstlerisch aufgefasst meine Lithographien noch manches zu wünschen übrig lassen, so wird man doch kaum bei einer der abgebildeten Arten bei der Bestimmung von den Figuren in Zweifel gelassen werden. Daher wird man hoffentlich nicht darüber unzufrieden sein, dass dieses Doppelheft an Zahl nicht so vollgestopft ist, wie es manche meiner früheren Hefte waren. Dass ich alle 10 Tafeln mit Clausilien gefüllt habe, wird den zahlreichen Freunden dieser immer mehr an Formenreichthum wachsenden Gattung nicht unwillkommen sein. Von jeder Art habe ich neben der Figur der ganzen Schnecke in natürlicher Grösse 2 bis 6 mal vergrössert vier Ansichten des letzten Umganges gezeichnet: a. die Mündungsansicht, b. die Rückenansicht, ce. die Nackenansicht und d. die Nabelansicht. Diese vier Ansichten bieten nahezu alle zur Unterscheidung nöthigen Merkmale dar, wenigstens sollte man sich nicht unnöthig auch noch zur Herbeiziehung anderer ver- steigen, und diese lieber blos in der Diagnose und Beschreibung vorbringen. Die neben der Mündungsansicht stehenden 2 bis 6 Punkte zeigen die Vergrösserung an. Da der Naturforscher immer mehr werden, welche ausser der beschreibenden Feder auch den darstellenden Stift zu handhaben wissen, so erlaube ich mir für diese, oder vielmehr für die, welche solche werden wollen, einige Fingerzeige für das Zeichnen der Clausilien zu geben. Es macht anfangs einige Schwierigkeiten, die namentlich auf dem letzten Umgange stark ausgeprägten Rippen, Falten, Runzeln, Kämme und Kiele richtig VI Vorwort. wiederzugeben, weil sie sich natürlich den verschiedentlich gewölbten oder ausgehöhlten Stellen des Umganges anschmiegen. Aber eben weil sie dies thun, so sind sie neben der Beschattung ein vortreffliches Mittel, um dieses Relief des Umganges darzustellen. Eine falsch wiedergegebene Schwingung der Bogenlinien bestraft sich daher immer durch eine unrichtige Darstellung des wichtigsten Theiles der Clausilien, des letzten Umganges. Und gerade hierin begegnet man selbst in neueren Werken nicht selten grossen Ungenauigkeiten. Nicht blos bei den Clausilien, sondern auch bei anderen Gat- tungen findet man sich nicht selten bei der Darstellung des Reliefs (durch die Schattirung) durch die farbigen Flecken und anderen Zeichnungen der Gehäuse gestört, indem die- selben den Umfang, die Vertheilung und das Verlaufen des Schattens für das Auge nicht deutlich hervortreten lassen. In solchen Fällen hat es mich sehr unterstützt, wenn ich das ganze Gehäuse mit Bleiweissfarbe bestrich, wodurch das Störende der bunten Zeichnungen verdeckt wird und Schatten und Licht zu ungestörter Geltung kommt. Es ist dies von demselben Vortheil wie das Studienzeichnen nach Gyps. Die weisse Farbe lässt sich nachher leicht wieder abwaschen. — Im strengen Wortsinn habe ich von den vier Ansichten des letzten Umganges nur a und c gezeichnet, indem ich b und d durch Umkehren der ersteren mittelst Pausepapier erziele, wobei man blos die geringen Perspetiv-Veränderungen hinzuzufügen hat, welche sich durch die Umkehr der Vorn und Hinten nöthig machen. — Will man die Beleuchtungsart des Innern der Mündung immer gleichmässig durchführen, so wird man bei der Darstellung der Gaumen- falten und Wulste zuweilen gehindert; darum habe ich mich dabei an keine Gleich- mässigkeit gebunden, und habe das zum Zeichnen vorliegende Exemplar bald frei über einem hellen Hintergrunde, bald auf einer dunklen Fläche liegend gezeichnet, je nach- dem es der Grad der Schärfe und die Farbe jener Erhabenheiten erheischte. | Dass die Diagnosen dieses Heftes bedeutend länger sind als in den früheren, wird Mancher tadeln, allein ich wollte mich lieber diesem Tadel unterwerfen, als einem anderen jedenfalls viel begründeterem, welcher unklare Diagnosen trifft. Das oben erwähnte Werk von Adolf Schmidt wird jedenfalls denselben Tadel auf sich ziehen, es ist ihm jedoch in der Einleitung dazu auf so genügende Weise begegnet, dass ich mich selbst hier dessen um so mehr enthalten darf, als jenes Buch bald in den Händen aller Besitzer meiner Iconographie sein wird. Was ich im dritten Hefte schwach begonnen habe: eine kritische Auffassung der Clausilien, das hat Herr Adolf Schmidt in seiner Arbeit mit Schärfe und Gründlichkeit durchgeführt. Als Schluss des dritten Bandes wird das 17. und 18. Heft dem gegenwärtigen Doppelhefte bald nachfolgen. Noch fühle ich mich ganz besonders gedrungen, allen Denjenigen meinen Dank auszusprechen, welchen ich zum Theil schon vor vielen Jahren, zum Theil in der neuesten Zeit die Exemplare der abgebildeten Arten verdanke. Ihre Namen sind an den betreffenden Orten genannt. Leipzig im August 1856. Der Verfasser. Tafel LXXI. 54. Clausilia almissana Küst. testa profunde rimata, fusiformis, subventricosa, apice attenuata, sordide violascenti-lactea, obsolete substriata ; cervix costulato-plicata, basi eristato-gibba ; apertura subrotundata, ampla, hepatico-carnea; peristoma conti- nuum, solutum, reflexum, sublabiatum ; lamellae validae, infera demum transversa, flexuosa, elata; plicae palatales tres, duo superae longae, tertia brevis crassa e lu- nella curvata dilatata exiens, demum tu- bereulum obtusum formans; plica colu- mellaris emersa; plica spiralis lamellam superam attingens. alt. 20—29 mill.; 1. 5—7.; anfr. 9-10 (10)*). 01. almissana Küst. Mon.**) p. 33. t. 3. f. 2491. Pfeiff. Mon. Hel. II. p. 432. no. 91. Gehäuse von mittel- bis ansehnlich gross, mit einem punktförmig beginnenden, ein tiefes Grübchen bildenden Nabelritz, spindelförmig, ziemlich bauchig, mit ziem- lich schlank verschmälerter stumpflicher Spitze, unregelmässig schwach und fein ge- streift, wenig glänzend, schmutzig milch- blau, bald reiner bald ins Leberbraune spie- lend, hier und da mit undeutlichen bräun- lichen und reiner weisslichen Streifen, welche *) Diese Ziffer nennt die Anzahl der Exem- plare, die mir vorlagen; waren deren viele, so zeigt dies der Buchstabe m an. Diese Angabe scheint mir nothwendig bei der Beurtheilung der Zuverlässigkeit meiner Beschreibungen. Mon. bedeutet die monographische Be- arbeitung der Clausilien in der 2. Aus- gabe des grossen Conchylienwerkes von Martini und Chemnitz. 22 Ba. II. u. IV. (AWeu. XVI) Heft. =) meist von Wachsthums-Pausen herrühren; Wirbel braungelb; Naht stark vertieft, oft als weisser Faden entwickelt; Um- gänge 9 bis 13, schwach gewölbt, sehr allmälig an Breite zunehmend; Nacken flach gewölbt, rippenfaltig, unten mit einer gerundeten wenig entwickelten kammarti- gen Erhöhung; Mündung weit, gerun- det, durch die obere Lamelle etwas birn- förmig, gelbbräunlich; Mundsaum breit und offen nach aussen gebogen, zusammen- hängend, lostretend, scharf, innen mit einer schwachen lippenartigen Wulst belegt; La- mellen stark entwickelt, die obere scharf zusammengedrückt, hoch, jedoch nicht sehr lang; untere Lamelle sehr zusammenge- drückt und namentlich bei ihrem Hervor- treten aus dem Schlunde als ansehnliche, etwas quadratische Wand entwickelt, deren untere Grenzlinie anfangs fast horizontal und dann in einem convexen Bogen schräg abwärts läuft, Spirallamelle stark ent- wickelt bis ziemlich vor an den Anfang der oberen Lamelle tretend, hinten am Anfange einfach (d. i. nicht gabelig gespalten, wie z. B. bei 0. dalmatina und verwandten); zwischen ihr und der Naht findet sich meist noch eine feinere, weniger entwickelte zweite Spirallamelle; Gaumenfalten drei: die oberste lang, dicht unter der Naht, nach vorn an Dicke zunehmend, die zweite dicht unter der ersten, meist gleich lang, nach hinten etwas divergirend, feiner; beide be- ginnen an der oberen Spitze der Mondfalte, setzen sich aber zuweilen, plötzlich zu fei- nen Linien werdend, noch ziemlich weit tiefer hinein fort; die dritte Gaumenfalte setzt sich als kurzer dicker und breiter Ast 6 42 EHEN aus der Mondfalte tief unten nach abwärts | gerichtet fort und ist meist nach der Spindel hin stärker von ihrer Unterlage lostretend, als auf der entgegengesetzten Seite; Mond- falte auf dem Nacken als weisser, nach unten breiter werdender, wenig gekrümmter Fleck bezeichnet; sie beginnt mit ihrem oberen Ende als scharf entwickelte schmale Falte, so dass es oft aussieht, als sei dieser Anfang der Mondfalte eine ursprünglich selbstständige, mit der (nach dieser Auf- fassung alsdann auf eine breite längliche Wulst beschränkten) Mondfalte zusammen- hängende vierte Gaumenfalte; zuweilen hängt dieser Anfang der Mondfalte mit der zweiten Gaumenfalte zusammen (s. Fig. b.). Thier: „kurz, gegen das Gehäuse fast klein, körnig, rauh, schwarz; obere Fühler durchscheinend bräunlich, kurz, am Ende kaum dicker; Sohle dunkel blaugrau.“ (Küster.) Varietäten. Abgesehen von der sehr verschiedenen Grösse, welche Verschieden- heit zu Abtrennung einer eigentlichen Va- rietät kaum Berechtigung giebt, kenne ich keine solche. Küster zählt als solche auf: A. var. dextrorsa (F. 28.), B. var. steno- stoma (F. 29. kann meine F. 631. nicht sein) und C. var. minor (Ul. almissana ß minor Pfeif.). Aufenthalt: bei Almissa in Dalma- tien rechts der Cettina an den Felswänden neben der Strasse nach Duare, die Var. C. hoch oben an den steilen Felswänden, oft über 1000° über dem Meere. (Küster.) Von Ül. macarana ist diese schöne, von mir lange Zeit verkannte Art durch die untere Lamelle und die unterste Gaumen- falte leicht zu unterscheiden, von den zu dalmatina gehörigen durch den erwähnten nicht gabeligen Anfang*) der Spirallamelle. 355. Clausilia Kutschigi Küster. testa profunde arcuato-rimata, fusiformis, ven- tricosa, coerulescenti-albida, leviter sub- striata, nitida; spira turrito-acuminata, acutiuscula; anfractus 9), convexiusculi, ultimi duo subplanulati; sutura parum exsculpta; cervix convexa, grosse paukci- plicata; apertura magna, subquadrato- die herabsteigende Spirallamelle begin- nende Ende derselben; unten ist deren Ende. Fig. 854. 855. rotundata, tota fusca; peristoma patulum, continuum, solutum, sublabiatum ; lamella supera remotiuscula, compressa, lam. infera parum elata, remota, e medio plerumque introrsum furcata; plicae pa- latales duo superae immersae, longae, pl. columellaris emergens; plica lunata distineta, valida; lamella spiralis initio furcata, lam. superam attingens. alt. 22—26 mill.; lat. 7 mill. (6). Cl. Kutschigüi Küst. Mon. 35. t. 3. f. 12-16. Pfeiff. Mon. Hel. II. p. 431. no. 89. — ceostieollis Parr. olim in schedis. Gehäuse gross, mit einem tiefen ge- bogenen Nabelritz, walzenförmig, sehr bau- chig, bläulich-weiss, gegen den schlank zu- gespitzten, fast gethürmten Wirbel hin hell weissgrau, selten am Wirbel hell bräunlich, glänzend, sehr unregelmässig weitläufig und sehr schief gestreift, hier und da mit weni- gen kleinen bleigrauen Pünktchen; Um- gänge 9\/,, wenig gewölbt, die beiden letzten meist ziemlich flach; Naht wenig vertieft; Nacken gewölbt, am Grunde neben dem Nabelritz nur selten mit einer schwachen Spur eines kammartigen Höckers, mit wenigen, bald mehr bald weniger ent- wickelten, nach hinten zu immer weitläu- figer stehenden gekrümmten scharfen Falten, welche von den feinen dazwischen stehenden Streifen meist durchschnitten und dadurch oft gewissermassen getheilt werden (s. Fig. b.); Mündung gross, gerundet, meist etwas quadratisch, so breit wie hoch, leb- haft gelbbraun, am äussersten Mundsaum zuletzt fast farblos; Mundsaum zusam- menhängend, lostretend, erweitert, aber nicht eigentlich zurückgebogen, deutlich in vier Abtheilungen zerfallend, an denen die beiden senkrechten, rechts und links, ziem- lich entschieden gestreckt und einander fast parallel und der obere am entschiedensten gestreckt ist (s. Fig. a.); der äusserste Saum ist scharf und dünn, und daher an den meisten Exemplaren etwas verletzt; die Lamellen stehen ziemlich tiefin der Mün- dung, die obere im Verhältniss zu der grossen Mündung klein, dünn zusammen- gedrückt; die untere sehr schräg herab- steigend, wenig zusammengedrückt und : daher nicht eben stark entwickelt, von der *) Der Anfang ist natürlich das innere, | Mitte aus nach rückwärts meist einen Ga- belast abschickend; Spindelfalte etwas sichtbar hervortretend; Gaumenfalten Taf. LXXI. zwei, oben ziemlich nahe beisammen dicht unter der Naht stehend, lang, ziemlich von gleicher Länge, nicht weit vortretend und hinten neben der oberen Spitze der ziemlich entwickelten dieken Mondfalte beginnend; Spirallamelle bis vor an die obere La- melle tretend, innen mit einer Gabelthei- lung beginnend, jedoch meist so, dass der Gabelast, der naeh der Columelle zu ge- richtet ist, nicht ganz mit dem Anfang der Spirallamelle zusammenhängt. Zwischen dieser und der Naht, dieser ganz nahe, findet sich noch eine zweite wenig ent- wickelte Spirallamelle. Varietäten: A. minor Pfeiff., apertura magis rotundata, pallidiore vel minus laete colorata, lamella spirali bre- vissime furcata. (Ul. contracta Parr. olim in schedis; Ol. dalmatina var. contracta Rossm. Icon. AI. p.4. f.694.; Ol. Kutsch. var. A. Küster, Mon. p. 34. t. 3. f. 28.) Aufenthalt: in Dalmatien bei Ma- carsca und Straveia, die Varietät auf der Insel Brazza. (Küst., Frauenfeld.) Nachdem die Tafel bereits gedruckt war, erhielt ich von Herrn Inspector Frauen- feld in Wien eine ziemliche Anzahl Exem- plare von einer Form, welche zwar wohl als Varietät zu U/. Kutschige zu ziehen ist, doch aber im ganzen Habitus sehr an (I. macarana erinnert. Von dieser ist sie je- doch durch die oben kurz gabelig gespal- tene Spirallamelle verschieden, welche ich bei Cl. macarana nie gefunden habe und wodurch sich unter anderen Merkmalen diese von Ol. dalmatina gut unterscheidet. Trotz dieses neuen sehr brauchbaren Kennzeichens halte ich dennoch die Artunterscheidung in der prächtigen Gruppe der Ül. macarana für schwieriger, als man gewöhnlich an- nimmt. Das Clausilium finde ich bei allen Formen meiner Sammlung in allen wesent- lichen Stücken ganz übereinstimmend, so sehr es auch bei anderen Gruppen zur Un- terscheidung beiträgt. 356. testa punctiformi-rimata, fusiformis, oblique sub- tiliter costulato-striata, livido-albida, spira attenuata; anfractus 9-10 convexiusculi, ultimus confertim rugoso-plicatus; aper- tura rotundato-pyriformis, tota_ pallide fuscula ; peristoma continuum, solutum, reflexum, sublabiatum ; lamellae postice *Clausilia aquila Parr. Fie. 856. 43 valde convergentes, supera mediocris pro- vexa, infera strietiuseula, parum elata ; plicae palatales quatuor, tres superae lon- gae, tertia (breviuscula) maxime expressa, margini approximata, quarta brevissima infera, e plica lumata tenui descendens; lamella spiralis lamellam superam vix at- tingens, initio furcata. alt. 16—22 mill.; lat. 4—5'/, mill. (6). Cl. aquila Parr., Pfeiff. in Symb. III. p. 92. Pfeiff. Mon. II. p. 433. no. 94. Gehäuse mit kurzem punktförmig be- ginnenden Nabelritz, spindelförmig, mit ziemlich schlank ausgezogenem, hornbrau- nem, stumpfspitzlichem Wirbel, bleigrau- weisslich, meist mit dunklen Pünktchen und Fleckchen und schmutzig violettgrauen Streifen, welche von Wachsthums-Unter- brechungen herrühren, ziemlich glanzlos, unregelmässig und sehr schief rippenstrei- fig, am 3. bis 5. Umgange deutlicher ge- rippt, der letzte, zuerst blos in der unteren Hälfte seiner Höhe runzelig gefaltet, am entschiedensten an dem mässig gewölbten Nacken, welcher zwischen den weissen Runzelfalten eine leberbräunliche Färbung zeigt, wodurch die Mond- und die Gau- menfalten sehr deutlich hervortreten; der Nacken zeigt unten nur eine Spur von einem kammartigen Höcker; Umgänge 9 bis 10, schwach gewölbt; Naht mittelmässig; Mündung verhältnissmässig gross, oflen und weit, gerundet birnförmig, selten etwas höher als breit, in allen ihren Theilen bis vor an den äussersten Mundsaum bald sehr blass, bald dunkler rauchbräunlich; Mund- saum zusammenhängend, gelöst, doch wenig vortretend, dünn und zerbrechlich (namentlich an der kleineren Form), ziem- lich breit zurückgebogen; Lamellen hin- ten einander sehr stark genähert, obere fast, ganz vor an den Mundsaum tretend, stark zusammengedrückt, ziemlich hoch, nicht sehr lang schlundeinwärts verlängert; un- tere Lamelle wenig erhaben und zusammen- gedrückt, ziemlich gestreckt, nur in der Mitte schwach eingebogen, sehr schief her- absteigend; Gaumenfalten vier, die oberste ganz dicht unter der Naht und zu- weilen mit ihr fast verfliessend, oder auch sonst wenig entwickelt, die zweite ihr gleich lang und parallel, die dritte vor der Spitze der schwachen aber deutlich entwickelten Mondfalte beginnend und sehr weit vor- 6 7 4 tretend, dick und in der Mündung daher sehr deutlich sichtbar; die vierte Falte ist sehr kurz und tritt von dem unteren Ende der Mondfalte herab; Spirallamelle die obere Lamelle nicht ganz erreichend, oben gabelförmig gespalten. Varietäten. Wie schon die Maass- angaben zeigen, kommt diese Art in sehr verschiedenen Grössen vor, wobei aber der Charakter in Nichts gestört wird. Aufenthalt: in Dalmatien auf der In- sel Corzzola und bei Lagosta. Herr F. Schmidt in Laibach schickte mir diese vielleicht nicht ganz zweifellose Art als 01. dalmatina var. lagostana Kutschig, eine Auffassung derselben, wel- che manches für sich hat. Am besten ist sie durch die auffallend starke Annäherung | beider Lamellen im Grunde der Mündung charakterisirt. L. Pfeiffer scheint, da er blos 2 Gaumenfalten angiebt, die oberste und die unterste übersehen zu haben. Die Figur ist nach meinem grössten Exemplar gezeichnet. 357. Clausilia lesinensis Kutschig. esta rimata, fusiformis, spira gracillime atte- nuata, oblique striatula, nitidula, livido- violascens ; anfractus 12 lentissime ac- crescentes, convexiusculi ; cervix tumidula, subtiliter costulata, basi obsoletissime cri- stato-gibba ; sutura albofilosa ; apertura ova- lis, pallide fuscula ; peristoma sejunetum, breviter reflexum, sublabiatum, marginibus subparallelis ; lamellae mediocres, infera candida, parum curvata; interlamellare politum; plicae palatales tres superae, prima brevior, secunda longa, tertia brevis in plicam lunatam latiusculam transiens; plica columellaris vix emergens; lamella spiralis lam. superiorem fere attingens. — alt. 23 mill., lat. 5 mill. (1). C1. Lesinensis Kutsch. in Küst. Mon. p. 37. t. 4. ER AWER — Pfeiff. Mon. II. p. 434. no. 96. Gehäuse mit einem ziemlich tiefen einwärts gebogenen Nabelritz, spindelför- mig, in ein langes sehr schlankes Gewinde ausgezogen, schief feinstreifig, fast seiden- glänzend, violett-bleigrau, an der Spitze braungelblich, auf den mittleren Umgängen dunkler fleckig und punktirt; Umgänge| 12, wenig gewölbt, auffallend langsam zu-| nehmend, der letzte nicht so hoch als die Taf. LXXI Fig. 857. Mündung; Naht wenig vertieft, durch ei- nen weisslichen Faden bezeichnet; Nacken seitlich etwas eingedrückt, nach unten hin aber ziemlich aufgetrieben, fein und dicht gerippt, am Grunde hinter dem Nabelritz mit einem gerundeten sanften Höcker; Mündung eiförmig, höher als breit, gelb- bräunlich; Mundsaum getrennt, doch durch lamellenartige Verbreiterung der Ein- fügung der beiden Ränder beinahe ver- bunden, als ein schmaler lippenähnlicher Saum zurückgebogen; obere Lamelle mit- telmässig, ganz vortretend, untere von ihr weit abstehend, wenig zusammengedrückt und daher auch wenig erhaben, schwach bogig, glänzend weiss; Interlamellar ausge- höhlt, glatt, wie polirt; Gaumenfalten drei, die oberste dicht unter der Naht, die zweite länger als diese, auch deutlicher aus- geprägt; die dritte ist nicht selbstständig entwickelt, sondern bildet ein rückwärts gerichtetes Anhängsel der breiten, geraden Mondfalte, welche unten nach vorn ein kurzes Aestchen und nach hinten eine kurze faltenähnliche Verlängerung (wie die dritte Gaumenfalte eine obere bildet) abschickt; Spindelfalte kaum ganz herabtretend; Spirallamelle die obere Lamelle nicht ganz erreichend. Aufenthalt: die dalmatische Insel Lesina (Küster), Budua (Parreyss). Das zierliche, schlanke Gewinde und ‚der getrennte Mundsaum unterscheiden diese schöne Art hinlänglich von meiner Fig. 631, Ol. macarana var. stenostoma, welche selbst doch wohl von UI. macarana zu trennen ist. Dass diese Form (F. 631.) nicht wohl U. Almissana var. stenostoma Küst. sein könne, wurde oben bei dieser schon bemerkt. An ihr verlängert sich nach vorwärts die dritte Gaumenfalte, welche ich in vorstehender Diagnose und Beschreibung ‚als in die Mondfalte übergehend und nicht selbstständig werdend bezeichnete, welche letztere Auffassung eben dadurch bestätigt wird, dass bei macarana var. stenostoma die Verlängerung nach vorwärts hinzu- kommt, welche ganz in der Richtung jener dritten, mit der Mondfalte verfliessenden Gaumenfalte verläuft. Dies veranschau- lichen die beistehenden Figuren, von denen F. 1. den Nacken von (!. lesinensis, F. 2. den von Ul. macarana var. stenostoma dar- stellt; an ersterer deutet die punktirte Linie diese Verlängerung der dritten Gaumenfalte Pat: LXXI. „Pig. 858. an, welche an F. 2. wirklich vorhanden ist. Ich halte es daher für unrichtig, wenn man die an beiden Figuren ganz genau darge- stellte gestreckte Verlängerung der oberen Spitze der Mondfalte nach innen zu zu dieser rechnet. Die Abweichungen in Pfeiffer's und meiner Beschreibung be- gründen keinen Zweifel über die Identität der Art, denn Pfeiffer hatte, wie sein Bei- satz zu der Diagnose sagt, Exemplare von mir und von Küster bei der Entwerfung seiner Diagnose zur Hand, und eine von Pfeiffer's Hand geschriebene Etikette, mit welcher er mir mein Exemplar zurück- Tafel S5%. Clausilia Zelebori Rossm. testa rimata, elavato-fusiformis, apice anguste attenuata, albida, longitudinaliter corneo- variegata, supra costulata, ceterum sub- liliter striata; anfractus 12}/,, subplanu- lati ; sutura levissima, subalbofilosa ; cervix dense costulato-striata, excavato-impressa, impressione pone marginem exteriorem, constrietione profunda, interposita crista margini parallela, terminata, duabus compressissimis flexuosis ornata ; apertura pyriformis, basi biecanaliculata ; peristoma continwum, solutum , pansum, candido-labiatum ; proximatae, infera mediocris, strictius- cula,; plica palatalis altera supera longa, altera brevis sub plica lunata profunde immersa, parva; plica columellaris vix emergens,; lamella spiralis lamellam su- lamellae ap- © 7 ziemlich deutlich weissfädlige Naht ver- superam non attingens. alt. 22—26 mill.; lat. 5 mil. (2). Gehäuse mit einem in einer tiefen Rinne hinter dem Spindelrande liegenden Nabelritz, keulen-spindelförmig , | Kämme, 45 schickte, Abbildung. Obgleich ich von Ül. carniolica F' Schmidt und Ül. istriana F. Schmidt Ori- ginalexemplare und auch noch einige andere Formen aus dieser, wie es scheint, auf das Küstengebiet des adriatischen Meeres be- schränkten Clausilien-Gruppe besitze, so wagte ich doch nicht, nach meinen Vor- räthen über dieselben zu entscheiden, und habe sie für ein späteres Heft zurückge- stellt. Die Spirallamelle, die man leider nicht ohne Verletzung der Schale unter- suchen kann, gewährt vielleicht auch noch bei anderen Formen dieser Gruppe Auf- schluss, wie sie mir es sehr erwünscht hin- sichtlich der Ol. macarana und dalmatına gethan hat. Um den Anfang derselben zu sehen, feile ich mit einer feinen englischen Feille am Ende des vorletzten Umganges unter der Naht ein Loch, wodurch das Exemplar wenigstens zu jeder anderen Un- tersuchung brauchbar bleibt. trägt das Citat von Küster’s LXXM. hornbraunen, senkrechten, meist die ganze Höhe der Umgänge einnehmenden, auf dem vorletzten Umgange in übereinanderstehende Flecke aufgelös’ten Zeichnungen, fein und ungleichmässig gestreift, die oberen Um- gänge mit Ausnahme des glatten Wirbels, fein gerippt, wenig glänzend; Umgänge 12V/, (an dem abgebildeten dere llirfen Ex- emplare vielleicht einer mehr), fast flach, durch eine sehr feine, fast nicht vertiefte, bunden; Nacken ausgehöhlt eingedrückt, N dicht rippenstreifig, der Eindruck nach vorn durch eine mit dem Aussenrand, so dass eine tiefe Einschnürung dazwischen bleibt, parallele gebogene kammartige Falte be- grenzt, so dass gleich der folgenden Art der Nacken der hängenden Hautblase nach einem Blasenpflaster einigermaassen gleicht; am Grunde zeigt der Nacken 2 gewun- dene, sehr stark zusammengedrückte lange welche zwischen sich eine tiefe Grube einschliessen; Mündung birnför- mig, Schlund mit zwei den Kielen entspre- mit sehr ‚chenden tiefen Rinnen und einer dritten, schlank ausgezogener Spitze, weisslich, mit welche der Falte des Nackens hinter dem 46 Aussenrande entspricht; Mundsaum zu- sammenhängend, gelös’t, breit aus- aber nur wenig zurückgebogen, mit einer starken, glänzend weissen Lippe belegt; Lamellen mittelmässig, die obere lang, daher weit vortretend und sich auch nach hinten weit verlängernd; die untere hinten der oberen sehr genähert, ziemlich gestreckt, schräg herabsteigend, weit vortretend; Gaumen- falten 2, eine obere sehr lange, und eine zweite kurze, tief unten unter der sehr weit hinten stehenden gestreckten schräg nach vorn gerichteten Mondfälte stehenden; Spin- delfalte kaum ganz herabtretend; Spiral- lamelle die obere Lamelle lange nicht erreichend. Aufenthalt: Syrien (Zelebor). Cl. Zelebori ist eine Verwandte der bisher allein stehenden Ü/. strangulata, mit der sie auch das Vaterland theilt, worin ein weiterer Beleg zu der gerade bei den Clausilien so oft zu machenden Wahrneh- mung liegt, dass in solchen Gebieten, wel- che für die Entwickelung der Schnecken besonders günstig sind, sehr oft eine Menge nach einem übereinstimmenden Typus ge- bildeter Arten vorkommt. Es ist kaum zu zweifeln, dass in Syrien noch wei- tere Varietäten des Thema’s strangulata werden aufgefunden werden. Zunächst die- ser Artengruppe steht diejenige, deren ty- pischer Ausdruck U/. galeata Parr. ist, und zu welcher auch die folgenden Figuren 865 bis 868 gehören. Ich benenne diese ausgezeichnete Art nach ihrem Entdecker, dem Präparator am k. k. Cabinett in Wien, Hrn. Joh. Zelebor, welcher unserer Wissenschaft durch seine Reisen nach dem mittelmeerischen Süd- Osten schon viele neue Entdeckungen ge- wonnen hat; und nachdem der Name mit der Tafel bereits gedruckt war, konnte ich mich auch durch die Reklamation des Herrn Parreyss, dass er die Art bereits seit 2 Jahren unter einem anderen Namen ver- schickt habe, nicht bestimmen lassen, ihn mit dem Parreyss’schen zu vertauschen, da dieser meines Wissens noch nirgends mit einer Diagnose publicirt ist. Herr Par- reyss wird mir auch erlauben, seinen Na- men zu verschweigen, um den Ballast der Synonymik nicht ohne Noth zu vergrössern. Die Besitzer Parreyss’scher Exemplare wer- den in diesen leicht die Ül. Zelebori er- kennen. Taf. LXXII. Fig. 859. 859. Clausilia strangulata (Coch- lodina) Fer. testa rimata, eylindraceo-fusiformis, apice atte- nuata, cornea, confertim albo-costata ; anfractus 12\/, planulati; cervix pone marginem profunde constricta, impresso- planata, impressione infra et antice carina acuta circumdata; apertura rotundato- pyriformis, fauce angustata; peristoma continuum, solutum, late espansum, sub- albolabiatum; lamellae parvae, approxi- matae ; plica palatalis altera longa, supera, altera brevissima punctiformis infima e pl. bunata stricta, lata exiens; pl. colu- mellaris immersa; lamellae spirales duo provectae, exterior antice breviter flexuosa. — alt. 15—18 mill., lat. 3/4 mill. (5). strangulata (Cochlodina) Fer. pr. 516. Pfeiff. Symb. I. p. 47. Pfeiff. Mon. II. p. 467. no. 174. Küst. Mon. p. 91. t. 10. f. 17—20. cl. — Gehäuse mit einem kleinen punktför- migen Nabelritz, walzig-spindelförmig, mit schlank ausgezogenem, stumpflichen Ge- winde, bald mehr, bald weniger lebhaft horn- braun, glanzlos, mit ziemlich dichtstehenden weissen, meist etwas bogigen Rippen be- deckt; Umgänge 121/,, fast flach, durch eine feine Naht vereinigt; Mündung ge- rundet birnförmig, braun, mit einer dem Nackenrelief entsprechenden halbkreisför- migen Rinne hinter dem Mundsaume, nach hinten zu sehr verengt; Nacken flach ge- drückt und gewissermaassen in eine scharfe kielartige Faltenach vorn gequetscht, welche nach unten in einen kurzen ebenso scharfen Kiel übergeht; zwischen diesem scharfen Faltenringe und dem Mundsaume liegt eine tiefe Einschnürung, welche zusammen mit der Quetschfalte der Art den Namen der strangulirten verschafft hat; Mundsaum breit auswärts, aber nur wenig zurückge- bogen, zusammenhängend, gelös't; die durch den Umschlag hervorgebrachte scheinbare weisse Lippe trägt zuweilen nach innen zu noch die braune Farbe des Schlundes; La- mellen klein, einander hinten sehr ge- nähert; die obere ganz vortretend, die untere ziemlich gestreckt, schräg herabsteigend, und zuletzt schnell sehr dick werdend;; oben unter der Naht eine feine lange Gaumen- falte und eine zweite sehr kleine punkt- förmige ganz unten aus der unteren Spitze der gestreckten ansehnlichen breiten Mond- Taf. LXXII. Fig. 860. falte austretend; Spindelfalte stark ent- wickelt aber nicht sichtbar herabtretend; stets 2 weit vortretende Spirallamellen, von denen die äussere, zuweilen wenig ent- wickelte, sich vorn in einer kurzen Krüm- mung gegen die innere wendet. Aufenthalt: Seyde und Beyrut in Syrien. S60. Clausilia Boissieri Charp. testa minutissime punctato-rimata, fusiformis, graeilis, apice colorato, attenuato, coeru- lescenti-albida, subtiliter striata ; anfractus 11, planulati, penultimus deorsum_ atte- nuatus, ultimus venose costulato-striatus, bieristatus, crista anteriore strictiuscula oblique descendente, inferiorem curvatam periomphalum latum cingentem demum attingente; cervix plana ; apertura amplifi- cata, rotundato-pyriformis; peristoma con- tinuum, solutum, protractum, late expan- sum; lamella supera longa porrecta, infera valida, compressissima, flexuosa, demum subhorizontalis; plica palatalıs una supera longa; plica lunata profunde immersa, strietiuscula; plica columellaris immersa; lamella spiralis remota. — alt. 18—21 mill., lat. 4 mill. (4). Cl. Boissieri Charp. in Malak. Zeitschr. 1847. p: 122. — Boissieri Pfeiff. Mon. II. p. 414. no. 46. Küst. Mon. p. 86. t. 9. f. 27-32. Gehäuse mit einem sehr feinen punkt- förmigen Nabelritz, spindelförmig, mit ziem- lich schlank ausgezogener, braun oder blau- schwarz gefärbter Spitze, bläulichweiss, un- regelmässig fein gestreift, an den oberen Umgängen jedoch (mit Ausnahme der bei allen Clausilien glatten Embryonal-Umgänge) regelmässig rippenstreifig, und am Nacken aderartig oft ziemlich stark rippenstreifig, auf den mittleren Umgängen nicht unbe- deutend glänzend; Umgänge 11, ziemlich flach, der vorletzte nach unten hin stark eingezogen, so dass der grösste Breiten- durchmesser höher als gewöhnlich, ziem- lich genau in der Mitte der Axe, zu liegen kommt, der letzte Umgang viel schmäch- tiger als der vorletzte und der drittletzte, von hinten gesehen förmlich zusammenge- drückt (b.); Naht sehr fein und wenig ver- tieft, zuweilen fädlich entwickelt; Nacken ziemlich eben, sehr bestimmt von zwei stark 'Mill. lang.“ 47 entwickelten Kämmen abgegrenzt, der vor- dere derselben steigt fast gestreckt, oder wenigstens nur sehr wenig vorwärts gebo- gen etwas schräg, fast senkrecht, abwärts und trifft zuletzt auf den zweiten Kamm, welcher als ein wulstiger Bogen die sehr breite Nabelgegend umschlingt; zwischen beiden Kämmen liegt eine anfangs ziemlich breite und flache, zuletzt spitz zulaufende und tiefe fein gefurchte Bucht; oberhalb des oberen Kammes zeigen sich die Nacken- falten am stärksten entwickelt und aus brei- ter Basis nach oben hin meist mehrfach fein verästelt; Mündung vorn sehr erweitert, nach hinten schnell fast trichterförmig ver- engert, gerundet birnförmig, weiss oder braungelblich; innen bezeichnen 2 tiefe vorn zusammenlaufende Rinnen den Verlauf der beiden Nackenkämme; Mundsaum zu- sammenhängend, sehr weit vorgezogen, so dass die Mundpartie meist halsartig stark hervortritt (ähnlich wie bei vielen Cy- lindrellen), stark auswärts, aber nur wenig rückwärts gebogen; die obere Lamelle tritt bis ganz vor an den Mundsaum, die untere ist namentlich in der mittleren Partie ihrer von aussen sichtbaren Erstreckung sehr hoch erhoben und stark zusammengedrückt, so dass sie bis zur gegenüberliegenden Gaumenwand nur noch wenig Raum übrig lässt; zuletzt wird sie wieder niedriger und endet fast horizontal; eine lange Gaumen- falte oben unter der Naht; Mondfalte sehr weit hinten stehend, deutlich ent- wickelt, sehr wenig gekrümmt; Spindel- falte nicht sichtbar herabtretend; Spiral- lamelle wenig entwickelt. Thier: „schlank, 10—12 Mill. lang, ziemlich durchsichtig, graubräunlich oder gelblich, Kopf und Rücken mehrentheils dunkler; Fuss bleich, oberflächlich gefurcht; die oberen Fühler eylindrisch, 3—3Y/, Mill. lang, kaum 4, Mill. diek; Auge punktför- mig; die unteren Fühler kegelförmig, a), (Charp.) Aufenthalt: an den Felsen der Schlucht des Nahr elKalb, eines Flusses bei Bey- rut in Syrien (Boissier, Petit). Der Autor vergleicht die Art mit (\. bieristata Friv. (Icon. F. 619.), mit der sie jedoch ausser einer habituellen Aehn- lichkeit keine eigentliche Verwandtschaft hat; dagegen zeigt sich zu der folgenden Art eine nahe Gruppenverwandtschaft. 48 Taf. LXXI. 861. Clausilia bigibbosa Charp. testa levissime punctato-rimata , clavato-fusifor- mis, cinerea, opaca, subtiliter costata, costisis eurvatis, alternis paullo breviori- bus; anfractus 9, parum comvexi; cer- vix latere planata, parallele suberistato- bigibbosa, sulco excavato interposito; su- tura satis exsculpta ; apertura late ovata; peristoma continuum , solutum, undique breviter expansum, reflexiusculum ; la- mella supera medioeris, marginem at- tingens, infera elata, compressa, demum horizontalis; plica palatalis una supera, longa, antice cum tuberculo albo suppo- sito; plica lunata distineta, eurvula, ad eonspieuum apicem elausilii tuberculum emittens; plica columellaris inconspieua; lamella spiralis lam. superam subattin- gens. — alt. 16—17 mill., lat. 4 mil. (2). Cl. bigibbosa Charp. Zeitschr. f. Malak. 1547. S. 143. — bigibbosa Pfeiff. Mon. II. p. 436. no. 101. Küst. Mon. 8. 77..t. 8. f. 19—21. Gehäuse mit einem sehr feinen und seichten Nabelritz, etwas bauchig spindel- förmig, weisslich aschgrau mit hornbrauner Spitze, sehr fein und unregelmässig rippen- streifig, Rippen deutlich gekrümmt, ziem- lich regelmässig eine um die andere die untere Naht nicht erreichend (a. d.), weil die dieselbe erreichenden Rippen als ein kleines Knötchen breiter endigen, als sie an der oberen Naht beginnen (also gerade umgekehrt wie gewöhnlich); Umgänge 9—10, sehr wenig gewölbt, der vorletzte von vorn gesehen erheblich höher als der drittletzte; Naht seicht; Nacken seitlich abgeflacht, mit zwei zuletzt unter sich ziem- lich parallelen, nach hinten etwas ausein- andertretenden kiel- oder kammartigen Höckern, von denen der obere hinten ziem- lich stumpf und plötzlich beginnt, der un- tere dagegen daselbst sich mehr allmälig bildet; auf dem ganzen Nacken ist die Skulptur zu scharfen, oft etwas bogigen, unterbrochenen oder verästelten Rippen- falten ausgeprägt, welche sich auf der Wöl- bung des oberen Nackenhöckers meist ab- | Fig. 861. flachen, den unteren dagegen sehr zierlich und scharf zähneln (d.); Mündung breit eirund, zuweilen etwas quadratisch, etwas höher als breit; in ihr entsprechen zwei Rinnen mit einer dazwischenliegenden Er- höhung den beiden Nackenhöckern; Mund- saum zusammenhängend, lostretend, zu einem ziemlich schmalen, ungelippten, nur wenig zurückgebogenen Unschlag erweitert, hinter welchem der Nacken eine deutliche, aber nur seichte ringförmige Einschnürung zeigt; obere Lamelle klein, niedrig und kurz; untere dagegen sehr entwickelt, als eine stark zusammengedrückte, sehr erho- bene Falte, zuletzt mit fast horizontaler ge- streckter Richtung endigend; eine lange Gaumenfalte, oben ziemlich dicht unter der Naht, vorn etwas mehr als nach hinten verdickt; unter ihrem vorderen Ende steht ein bald mehr, bald weniger entwickeltes weisses Höckerchen, welches sich zuweilen nur ein wenig nach innen in ein kurzes Fältchen verlängert (weniger als an Fig. a.); Mondfalte ziemlich deutlich entwickelt, etwas gebogen, unten ein sehr kurzes weisses Fältchen ausschickend; Spindel- falte von aussen nicht sichtbar; Spiral- lamelle mit ihrem Ende bis vor an die obere Lamelle reichend und sie fast be- rührend. Varietäten. Mit der beschriebenen Grundform erhielt ich von Herrn Shutt- leworth als var. minor und von Herrn Parreyss als brgebbosa var. eremita eine Schnecke, welche jener zwar sehr nahe steht, jedoch vielleicht als selbstständige Art betrachtet werden muss. Sie unter- scheidet sich durch folgende Kennzeichen: sie ist beträchtlich kleiner und schlanker (11—14 Mill. hoch und 3 Mill. breit), Skulptur etwas gröber und ohne die oben angegebene abwechselnde Länge der Rip- pen, Lamellen, namentlich die untere, we- niger entwickelt, Gaumenfalte weniger vor- tretend ohne das darunterstehende Höcker- chen der Hauptform, Spirallamelle nicht so weit vortretend. Aufenthalt: bei Karaman in Klein- asien, ges. von Boissier. Tafel LXXIIL Fig. 862. Tafel S62. Clausilia rubicunda Küster. testa punctato-rimata , fusiformi-cylindrica, sub- striata, vialescenti-cornea, nitidula; apice conica, concolor ; anfractus I—10, con- vexiuseuli, lati; sutura obsolete papilli- fera; cervix latere planiuscula, basi con- veXd, plicato-striata ; apertura magna, subrotundata; peristoma connexum, raro aliquantulum solutum vel sejunctum, ex- pansum, reflexiusculum; lamella supera parva, infera parum compressa, oblique descendens, retrorsum furcata; plicae pa- latales nullae; pl. lunata magna, crassa, strietiusceula, elongatione arcuata suturam attingens; plica columellaris valida, elata, emersa; lamella spiralis remotissima. — alt. 19—22., lat. 2a —5'/, mill. (4). rubicunda Küst., Mon. S. 51. t. 5. f. 24—26. Pfeiff., Mon. III. p. 609. no. 189. Roth in Bl. f. Malak. II. S. 44. fausta Parr. in litt. (coll. A. Schmidt.) dl. Gehäuse mit einem feinen punktför- mig beginnenden Nabelritz, spindel- wal- zenförmig, mit plötzlich kegelförmig abfal- lendem Wirbel, violett hornbraun, fein aber unregelmässig gestreift, nur selten stellen- weise, namentlich auf dem letzten Umgange regelmässiger rippenstreifig, mattglänzend, fast fettglänzend; Naht durch feine dicht- stehende Papillen eine ziemlich ununter- brochene weisse Linie bildend; Umgänge 9—10, wenig gewölbt, breit, sehr langsam zunehmend; Nacken faltenstreifig, oben an der Seite hinter dem Mundsaum etwas verflacht, nach unten hin stark gewölbt, ganz unten mit einem nur sehr schwach angedeuteten abgerundeten Höcker, ober- halb dessen eine eben so schwach ange- deutete Vertiefung steht; Mündung gross, fast gerundet, zuweilen fast etwas zu quadra- tisch, hellbräunlich; Mundsaum entweder durch eine feine Wulst verbunden (selten so bedeutend, dass er etwas lostritt), oder mit getrennten Mundrändern (s. d. Figuren), als etwas zurückgekrümmter Umschlag aus- gebogen, oben neben der feinen niedrigen oberen Lamelle an recht vollkommen ausgebildeten Exemplaren am Aussenrande zu einem lippenartigen Höcker verdickt, Aussen- und Spindelrad einander meist ziemlich parallel; untere Lamelle nicht UM Ba. II. %.- 17. (IR, u. AV) Heft. 863. 49 LXXM. sehr stark zusammengedrückt, schräg her- abtretend, rückwärts gabelig gespalten; keine Gaumenfalten; Mondfalte sehr stark entwickelt, breit, ziemlich gestreckt, oben mit einer bogenförmigen Verlängerung bis an die Naht reichend, welche Verlänge- rung offenbar auf Kosten der fehlenden Gaumenfalten entstanden ist; Spindelfalte sehr stark entwickelt, sehr erhaben, vor- tretend; Spirallamelle sehr tief zurück- stehend , von aussen meist gar nicht sichtbar. Varietäten. Ausser der Grösse (siehe die oben angegebenen Maasse) ändert diese schöne Art in der Farbe und in der Tren- nung oder Verbindung der beiden Mund- ränder ab. Aufenthalt: auf dem Berge Kascha ‚(dem alten Parnes) in Attika, gesam- melt und mitgetheilt von Herrn Roth. 363. Clausilia patula Charp. testa rimata, eylindrieo-fusiformis, rufo-cornea, capillaceo-costulata, sericina, apice obtuso ; anfractus 8, convezxiusculi, lati; sutura strigillato-papillifera; cervix latere ap- pressa, basi tumida, paullo distantius costu- lata ; apertura rotundata ; peristoma con- nexum, patulum, brevissime reflexiuscu- lum; lamella superior humilis, elongata, inferior parum elata, alteri postice approxi- mata, remota, antice subito subperpendieu- lariter declinata; plicae palatales nullae ; clausilium provectum, a plica lunata eurvata suturam attingente et a plica columellari (a columella longe recedente) einetum et in fauce aperte conspicuum ; lamella spira- lis remota. — alt. 15 mill., lat. 2/g mill. (1). Cl. patula Charp. mser. Küst. Mon. S. 49, t. 5. f. 14—17.? Pfeiff. Mon. III. p. 666. no. 161.7? Gehäuse mit feinem gebogenem Na- ‚belritz, walzig spindelförmig, in ein sehr stumpfes, kurzes, kegelförmiges Gewinde endend, rothbraun-hornfarbig, sehr dicht und haarfein gerippt, daher etwas seiden- glänzend; Umgänge 8, die oberen stark, ‚die mittleren und unteren sehr wenig ge- 'wölbt, breit; Naht mit ziemlich dicht ste- henden weissen, kurze Strichel darstellen- den Papillen bedeckt; Nacken oben seitlich - 4 50 etwas angedrückt, unten bauchig aufgetrie- ben, etwas stärker und weitläufiger gerippt; Mündung gerundet, gross; Mundsaum durch eine dünne Wulst verbunden, er- weitert, in einen sehr schmalen Saum leicht auswärts gekrümmt; obere Lamelle nie- drig, nach innen beträchtlich verlängert; untere Lamelle innen sehr dicht neben der andern stehend, wenig erhaben, anfänglich ziemlich horizontal, dann aber von der Mitte aus in einen Winkel plötzlich fast senkrecht herabsteigend und weit vortretend; Gau- menfalten fehlen; die breite, gekrümmte, bis an die Naht reichende Mondfalte und die weit von der Spindel abstehende, sehr stark entwickelte und sehr erhobene Spin- delfalte schliessen die Ränder der sehr weitin derMündung vortretenden Schliess- platte von beiden Seiten ein (s. Fig. a); Spirallamelle weit zurückstehend. Aufenthalt: Attika in der Gegend des alten Sparta (Küst.) Mitgetheilt von Herrn Dr. Roth in München. Obgleich Küster sagt, dass er seine Abbildungen und Beschreibung nach einem Originalexemplar genommen habe und Man- ches in letzterer mit meinem von Herrn Roth erhaltenen Exemplare nicht übereinstimmt, so dass ich mich fast genöthigt sehen möchte anzunehmen, dass uns beiden nicht dieselbe Schnecke vorgelegen habe, so glaube ich dennoch, meine Auffassung nach meinem Roth’schen Exemplare aufrecht erhalten zu müssen. Es bewegen mich dazu folgende Umstände. Erstens stellen Küster’s Fig. 15 und 16., abgesehen von einem oder zwei Umgängen an der Spitze mehr, meine (!. patula ganz vollkommen treu dar und wider- sprechen hinsichtlich der Sculptur ganz ent- schieden seiner Diagnose und Beschreibung. Zweitens könnte die Küster vorgelegene Schnecke, wenn sie mit der meinigen nicht identisch ist, nur (Ol. saxicola Parr. sein, so dass, wenn dies wäre, für sie dieser von Pfeiffer 1848 nach von mir stammenden Exemplaren publieirte Name die Priorität hätte. Endlich bewegt mich zu meiner An- sicht noch der von Charpentier gegebene Name, indem sich patula offenbar auf die so unerhört offen vor Augen liegende Platte des Schliessknöchelchens bezieht, ein Kenn- zeichen, welches Herr Küster ebenfalls sehr stark hervorhebt und welches bei der allerdings nahe verwandten UI. saxreola durchaus nicht in diesem Grade vorhanden Tafel LXXII. Fig. 864. ist. Zu alledem kommt noch, dass Herr Roth wohl in der Lage sein dürfte, die wahre Ol. patula Oharp. zu besitzen. Hätte Herr Küster zugleich die so nahe ver- wandte Ol. saxvcola Parr. abgebildet und beschrieben, so würde jetzt dieser Zweifel wahrscheinlich nicht vorliegen. Herr Par- reyss schreibt mir über meine Abbildung : „daran glaube ich meine petrosa zu erken- nen‘, eine Bemerkung, auf welche ich doch nicht so viel Gewicht legen zu dürfen glaubte, um danach in dieser wahrscheinlich vor- liegenden Irrung zu entscheiden. (I. ru- bieunda, patula und saxicola können nun nach meinen Abbildungen gut unter- schieden werden. Herr Boissier allein könnte ein Anderes lehren oder mich be- stätigen. Dies Andere wäre die Erhebung meiner von Herrn Roth erhaltenen Schnecke zu einer vierten neuen Art dieser kleinen so eng unter einander verbundenen Gruppe. 364. "Clausilia saxicola Parr. testa rimata, eylindrico - fusiformis, lilacino- cornea, substriata, apice obtuso ; anfractus 9 convexiusculi, lati; sutura alboflosa, minutissime papillata ; cervix striata, con- vexa ,basilevissime gibba ; apertura magna rotundata; peristoma connexum, patulum in limbum tenuem sublabiatum sub sutura gibbum reflexum ; lamella superior mar- ginem attingens, humilis, inferior elata, curvata, retrorsum furcata; plicae pala- tales nullae ; pl. lunata lata supra flewuosa, suturam attingens, cum plica columellari emersa, compressa clausilium provec- tiusculum eircumdans ; lamellae spirales duo imperfectae, exterior marginem fere attingens. — alt. 15—17 mill., lat. 4—5 mill.; (20). Cl. saxicola Parr. in litt. Pfeiff. Mon. II. p. 443 no. 119. Roth in Malak. Bl. II. S. 43. Gehäuse mit einem dicht hinter dem Spindelrande stehenden ziemlich vertieften Nabelritz, walzig spindelförmig, lila-horn- farbig, mehr oder weniger deutlich fein ge- streift und daher weniger glänzend, durch- scheinend; Umgänge 9, schwach gewölbt, breit, sehr langsam zunehmend ein stumpfes langsam kegelförmig verschmälertes Ge- winde bildend; Naht wenig vertieft, weiss- fädlich dicht mit äusserst kleinen weissen Tafel LXXII. Fig. 865. Papillen besetzt; Nacken schwach gewölbt, unten mit einem schwachen abgerundeten den Nabel umziehenden Höcker, der durch eine kaum angedeutete Vertiefung von der oberen Partie des Nackens geschieden ist; Mündunggross, weit, gerundet, gelbbräun- lich, selten ziemlich rein weiss; Mundsaum durch eine oft nur wenig entwickelte schmale Wulst verbunden, auswärts gebogen und dann in einen schmalen lippenartigen Saum zurückgebogen, der oben am Aussenrande einen deutlichen Höcker bildet; Aussen- rand meist sehr stark gekrümmt; Gau- menfalten fehlen; Mondfalte stark entwickelt, breit, in einer bogigen Krüm- mung, welche als ein dieser Gruppe eigen- thümliches Augment derselben angesehen werden kann, die Naht erreichend; die Mondfalte umgränzt zusammen mit der sehr stark zusammengedrückten sehr erhabenen vortretenden Spindelfalte die Platte des Schliessknöchelchens; 2 Spirallamellen, beide meist sehr wenig entwickelt, die äussere, der Naht ganz nahe gestellte, tritt ziemlich bis ganz vor an den Mundsaum, dieinnere sehr kurze endigt beidem Anfange der oberen Lamelle und beginnt unmittelbar über dem Schliessknöchelchen, beide Spi- rallamellen sind durch eine sehr entwickelte sehr schräg gestellte Leiste, gewissermassen eine dritte Spirallamelle, verbunden. *) Varietäten. Die Art ist hinsichtlich der Skulptur sehr veränderlich, indem diese zuweilen ganz entschieden haarfein rippen- | streifig wird, und im Habitus auch sonst sehr nahe an Ü/. patula herantritt; bei einigen solchen starkgestreiften Exemplaren tritt auch die Platte des Schliessknöchel- chens ungewöhnlich weit vor, so dass man geneigt sein könnte, sie als Varietäten zu patula zuziehen, wenn dem nicht die untere, Lamelle entgegen wäre. Aufenthalt: um Athen. (Roth.) Cl. rubieunda, patula, saxtcola, br- dens L., solida und einige andere, über deren Zugehörigkeit ich mich noch nicht mit Entschiedenheit überzeugen konnte (c2- nerea,. leucostigma, candidescens) bilden eine Arten-Gruppe, welche vornehmlich durch Mangel der Gaumenfalten und durch *) In Ermangelung von Exemplaren kann man dieses Verhältniss genau so bei (7. papillaris finden, wo jedoch die äussere Spirallamelle sehr wenig entwickelt ist. 51 die Verlängerung der Mondfalte bis zur Naht, ganz besonders aber auch durch die schräg quergestellte Leiste auf der Mündungswand über dem Clausilium charakterisirt ist. Dass Ol. bidens L., solida, cinerea, leucostigma und candidescens, unter sich unläugbar zusammengehörend, mit den drei zuletzt beschriebenen Arten wirklich in eine Gruppe zu verbinden seien, ist kaum zweifelhaft, obgleich bei denjenigen der letzgenannten Arten, welche ausschliessend dem südlichen Italien anzugehören scheinen, in der so eigenthümlichen Verlängerung der Mond- falte bis zur Naht sich meist ein Ueberrest der fehlenden Gaumenfalten einschiebt, wo- durch die Mondfalte bei ihnen oben ein kurzes schlundeinwärts gerichtetes Aestchen erhält. 365. testa minutissime rimata, attenuato-fusiformis, fusco-cornea, costulato-striata , anfractus 12, convexiusculi; cervix argutius costu- lata, basi leviter parallele bicarinata; apertura rotundato-pyriformis ; peristoma eontinuum, breviter solutum, cum tota fauce fusculum , reflexiusculum; lamella supera exigua, humilis, marginem attin- gens, infera remota, parum elata, curvata, subhorizontalis ; plicarum palatalium dua- rum rudimenta punctiformia duo; plica lınata imperfecta e plica columellari, fos- sula lata a columella vehementer rece- dente et sursum curvata, exiens; lamella spiralis inconspieua (nulla?). — alt. 15 — 19 mill.; lat. 2), m. ).: C1. Castalia Roth. Malak. Bl. 1856. S. 5. no. 5. *Clausilia Castalia Roth. Gehäuse mit einem sehr kurzen, sehr feinen Nabelritz, spindelförmig mit sehr schlank verschmächtigtem Gewinde, horn- braun, oft farblos (Blendling) fein und nicht | scharf rippenstreifig; Umgänge 12, sehr langsam und regelmässig zunehmend, unter der feinen fast fädligen Naht gewöhnlich "mit einer abgerundeten Kante, der letzte "Umgang ist entschieden breiter als der vor- ‚letzte; Mündung gerundet birnförmig, | kaum höher als breit; Mundsaum zusam- 'menhängend, gelöst, etwas erweitert und ‘in einen schmalen Saum zurückgebogen, wie der ganze Schlund hellbräunlich ; obere Lamelle sehr niedrig, ziemlich kurz, ganz ‚vor an den Saum des Peristoms tretend;; 7% ‘ # 52 untere Lamelle weit zurückstehend, gebo- gen, fast horizontal entwickelt oder wenig- stens nur wenig schräg herabsteigend; von zwei Gaumenfalten, einer oberen dicht unter der Naht und einer mittleren, finden sich blos 2 punktförmige Rudimente, welche in dem Verlaufe der fehlenden oberen Hälfte der Mondfalte liegen; die untere Hälfte der Mondfalte wird durch ‘das verdickte aufwärts gebogene Ende der Spindelfalte gebildet, welche sich in fast horizontaler Krümmung weit von der Spindel abbiegt (s. Fig. d), so dass eine breite und tiefe Furche zwischen dieser und der Spindel- falte bleibt. Innen am Gaumen findet sich da, wo wir bei den folgenden verwandten Arten einigen weissen Knötchen begegnen werden, an meinen drei Exemplaren eine sehr schwache, fast nur durch weissliche Farbe bezeichnete Andeutung einer Gau- menwulst. Varietäten. Herr Roth erwähnt a. a. O., dass sie häufig weiss vorkomme und auch unter den drei von ihm erhaltenen Exemplaren befindet sich ein farbloser Blendling. Aufenthalt auf dem Parnass, deckt von Guicciardi (Roth). Der Autor vergleicht (I. Castalia mit ent- Tafel 8366. *Clausilia Pikermiana Roth. teste minutissime rimata, fusiformis, corneo- fusca, costulato-striata, spira eleganter attenuata, acutiuscula; anfractus I1 pla- niusculi, ultimus deorsum attenuatus ; cervix medio concava basi parallele bi- eristata, cristis eleganter erenatis, supe- riore longiore; apertura rotundato-sub- quadrata, basi bicanaliculata ; peristoma continuum , solutum, late expansum, re- flexiusculum inter lamellas antice den- ticulatum ; lamella supera minuta, extre- mum marginem attingens , infera profunde remota, subhorizontalis; plica palatalis altera suprema punctiformis suturam attingens, altera supera mediocris; me- dium palatum tuberculo subgemino mu- nitum; plica columellaris late a columella recedens, demum inerassata et plicae lu- natae ceteroquin deficientis inferiorem Tafel LXXIV. Fig. 866. Ol. bieolor Pfeiff. (Mon. III. p. 619), welche mir bei der Lithographie meiner Tafeln noch unbekannt war, welche ich aber in einer kürzlich von Herrn Zelebor erhaltenen Schnecke von Syra erkennen zu müssen glaube, denn es trifft jedes Wort der Diagnose damit zusammen, selbst der Charakter, dass die „Zunella distineta“ mit der einen Gaumenfalte die Figur eines Kreuzes bilden soll, obgleich hier wie bei den folgenden Verwandten eine eigent- liche Mondfalte gar nicht vorhan- den ist, eben so wenig wie bei (Ol. Castala. Wenn Roth von dieser Art eine Zunella distineta angiebt, so beruht dies darauf, dass er die durchscheinende Kante der Platte des Schliessknöchelchens, welche die oben beschriebene Umbildung der Spindelfalte gewissermassen fortsetzt, dafür genommen hat. Um sich von dieser anscheinenden Anwesenheit der Mondfalfe zu überzeugen, braucht man nur hinter derselben mit einer Nadel ein Loch in die Wand zu brechen nnd dann mit derselben das Clausilium nach vorwärts in seinen Spindelfalz zu drücken, wo dann die vermeintliche Mondfalte so- gleich verschwindet. Vergleiche hierüber das unten bei (Il. tetragonostoma Ge- sagte. LXXIV. partem formans ; lamella spiralis incon- spicua, minutissime oblique transversa. — alt. 15—16 mill. ; lat. 3, mill. ; (8). Cl, Pikermiana Roth in Malak. Bl. IH. S. 46. t. 1. f. 18—20. Gehäuse mit einem sehr kleinen und seichten Nabelritz, spindelförmig mit sehr schlank ausgezogenem ziemlich spitzem Ge- winde, fast ganz regelmässig und dicht rippenstreifig, röthlich hornbrau, wenig glänzend; Umgänge 11, fastflach, letzter nach unten hin verschmächtigt; an seiner oberen und an der letzten Hälfte des vor- letzten Umganges erreichen die Rippen ziemlich regelmässig eine um die andere die untere Naht nicht; Nacken in der Mitte ausgehöhlt eingedrückt, unten von 2 ziemlich stark zusammengedrückten, einan- der parallelen, durch die Rippen elegant gekerbten Kämmen umzogen, von denen Tafel LXXIV. Fig. 867. der obere länger als der untere, eine breite Nabelgegend abgrenzende ist; Naht fein, oft ziemlich deutlich fädlig; Mündung ge- rundet, etwas quadratisch, sehr wenig vorn übergeneigt, unten mit zwei den Nacken- kämmen entsprechenden Rinnen, zwischen denen sich eine Erhöhung herabzieht, welche vorn am Mundsaume zuweilen als bestimm- ter Höcker endigt; Mundsaum zusammen- hängend, ziemlich weit lostretend, breit auswärts und am äussersten Saume ein wenig rückwärts gebogen, zwischen den Lamellen ganz vorn immer mit einigen zahnartigen Fältchen besetzt, welche sich jedoch kaum auf das eigentliche Interla- mellar verlängern; der Aussenrand ist zu- weilen mit einigen sehr kleinen Zähnchen versehen; obere Lamelle sehr klein und niedrig, ganz vor an den äussersten Saum des Peristoms tretend, schlundeinwärts wenig verlängert, untere Lamelle sehr tief zurücktretend, fast horizontal gebogen; ihr gerade gegenüber und wegen der Ein- biegung des Nackens nur durch einen schmalen Raum von ihr getrennt trägt der Gaumen in seiner Mitte ein kleines Knöt- chen, welches zuweilen als aus 2über einan- der stehenden zusammengeflossen erscheint; am Gaumen’ steht ganz oben dicht unter der Naht, diese berührend, eine fast punkt- förmige erste und weiter unten, aber immer noch als obere zu betrachten, eine mässig lange zweite Gaumenfalte, welche von dem fehlenden oberen Theil der Mondfalte gerade in zwei Hälften getheilt werden würde; der untere Theil der Mondfalte wird ganz wie bei voriger Art von dem verdickten Ende der aufwärts gebogenen eben so wie dort gerichteten Spindelfalte gebildet; das Schliessknöchelchen ist an seinem äusseren, der Gaumenwand anliegenden, Rande mit einem seichten Ein- schnitt versehen, um die Gaumenfäalte durch- zulassen (siehe Fig. 868. aa *. Spiral- lamelle von aussen nicht sichtbar, winzig klein, schräg quergestellt. Varietäten. Meine acht Exemplare, die ich der Güte des Autors verdanke, stim- men unter sich vollkommen überein und zeigen nur darin eine geringe Verschieden- heit, dass ich, gegen Roth’s ausdrückliche Verneinung, am Aussenrande dennoch einige kleine Zähnchen finde. Aufenthalt: bei dem Dorfe Pikermi in Attika. (I. Pikermiana bildet den 53 Uebergang von der vorigen zu der folgen- den Art, letzterer viel näher als ersterer stehend. 367. *Clausilia Kephissiae Roth. testa minutissime rimata, fusiformis, brunnea, nitidula, leviter costulato-striata, spira attenuata, acutiuscula; anfractus 11 con- vexiusculi, ultimus deorsum attenuatus ; cervix medio concava, basi parallele bi- eristata, cristis eleganter crenatis, supe- riore longiore; apertura rotundato-sub- quadrata, basi bicanaliculata ; peristoma continwum , solutum, late expansum , Te- flexiusceulum, sublabiatum, cum tota fauce fusculum, in margine exteriore et inter lamellas parce denticulatum ; lamella su- pera minuta extremum marginem_ attin- gens, infera profunde remota, subhorizon- talis ; plica palatalis altera suprema puncti- formis suturam attingens, altera supera medioeris ; medium palatum tuberculo pro- tenus subfurcato munitum ; plica columel- larıs late a columella recedens, demum subincrassata et plicae lunatae ceteroquin deficientis inferiorem partem formans ; lamella spiralis inconspieua, minuta , intus in callum parvum obliguum exiens. — alt. 15—16 mill. ; lat. 3), mill.; (8). Cl. Pikermiana Roth in Malak. Bl. II. S. 46. t. I. f. 15—20. Gehäuse im allgemeinen dem der vori- gen Art sehr ähnlich und am kürzesten durch folgende unterscheidende Vergleichung zu beschreiben: etwas bauchiger, weniger bestimmt rippenstreifig und daher glänzen- der, dunkler braun; Umgänge ein wenig mehr gewölbt; Naht meist ziemlich deutlich fädlich; Mundsaum breiter, etwas mehr nach aussen gebogen, stärker und daher fast gelippt, etwas deutlicher gezähnelt; der Gaumenhöcker an meinen drei Exemplaren nach vorwärts ziemlich deutlich gabelartig gespalten; Spirallamelle zwar immer noch winzig klein, jedoch etwas mehr entwickelt. Varietäten. Der Autor unterscheidet 2 Varietäten: var. a. peristomate incras- sato, sublabiato, und var. b. longior crasstor (20 und 4 mell.) minus laevigata; peristomate magts expanso, albido , mi- nus distinete denticulato; anfractuum ul- timorum costis canescentibus. Aufenthaltinder Nymphengrotte 54 bei dem Dorfe Kephissia bei der Quelle Kephissi und anderwärts in Attika, var. a. auf dem Hymettos, var. b. auf dem Berge Parneti. (Roth.) Wenn man die Diagnose dieser und der vorhergehenden vergleicht, so sieht man, dass Herr Roth Grund hatte zu sagen, dass er nur ungern diese Art aufstelle, welche der vorigen und (!. Bourguignati Charp. (welche mir unbekannt ist) sehr ähnlich sei. Alle diagnostischen Charaktere sind eigentlich blos gradueller Natur. 368. Clausilia tetragonostoma Pfeifl. testa rimata, elavato-fusiformis, intense violaceo-castanea, sericina, spira attenuata, apice subtili, acutiusculo; an- fraetus 11, aliquantulum comvezxiusculi, leviter striata, ultimus deorsum parum attenuatus, ca- pillaceo-costulatus; sutura subtilis, albo- flosa; cervix plano-concaviuscula, basi parallele bieristata, crista superiore lon- giore, compressa, grosse crenulata ; aper- tura angusta, subtetragona, bicanaliceulata, fusea; peristoma late expansum , conti- nuum, solutum, sublabiatum, acutum, fuseulum; lamella superior parva, mar- ginem extremum subattingens; lamella inferior profunde remota, valida , subho- rizontalis, antice levissime retrorsum fur- cata; plica palatalis suprema punctiformis, suturam attingens, altera supera medioeris; medium palatum tuberculo minimo, hu- mil munitum; plica columellaris late a columella recedens , demum incrassata in inferiorem partem plicae lunatae cetero- quin deficientis transiens; lamella spira- lis inconspieua, minuta, incrassata. alt. 16-18 Mill; lat. A müll.: (8). Cl. tetragonostoma Roth. Pfeiff. Monogr. III. p. 605. no. 150. — — Roth in Malak. Bl. II. 1850. S. 6. 1. I. f. 9-17. (Diese Tafel ist. mir | noch nicht zugekommen.) Gehäuse in der breiten, stark vertieften Nabelgegend ziemlich tief geritzt, keulen- spindelförmig, dunkel violett- a ziemlich regelmässig haarfein gestreift, da- her seidenglänzend, der obere Theil des Gewindes, jedoch nicht so auffallend, als bei den beiden vorhergehenden Arten ver- schmächtigt, in einen ziemlich spitzen Wir- bel endend; Naht sehr fein, auf der dun- Taf. LXXIV. Fig. 868. keln Farbe der Umgänge meist sehr deutlich als zarter weisser Faden hervorstechend; Umgänge 11 (nach Roth a. a..0. bis 12!/,), sehr wenig gewölbt, letzter nach unten viel weniger als bei den vorigen Arten verschmächtigt, dicht und fein rippenstreifig, indem die feinen Rippen auf der Grenze zwischen den beiden Umgängen Anfangs nur den unteren Theil derselben einnehmen ; Nacken seitlich sehr flach und etwas ein- gedrückt, unten mit 2 parallelen etwas weit von einander stehenden Kielen umzogen, von denen der obere längere sehr stark zu- sammengedrückt und noch deutlicher als der untere und weitläufiger gekerbt ist; Mündung hinten eng, fast quadratisch, je- doch im Ganzen mehr gerundet, innen durch- aus, mit Ausnahme der weissen Lamellen, gelbbraun gefärbt, unten mit2 den Nacken- kämmen entsprechenden Rinnen, zwischen denen sich eine vorn gewöhnlich mit einem Höckerchen endende Erhöhung herabzieht; Mundsaum zusammenhängend, gelöst, nicht unbedeutend vortretend, breit aus- wärts gebogen, etwas zurückgebogen, scharf, braun, oft schwach lippenartig verdickt, zwischen den Lamellen und am Aussenrande dann und wann mit einzelnen sehr kleinen Zähnchen besetzt; obere Lamelle sehr klein, niedrig, den äussersten Mundsaum meist nicht ganz erreichend; untere La- melle sehr weit schlundeinwärts steigend, ansehnlich, zusammengedrückt, fast hori- zontal; von ihrem vorderen Ende entsendet sie auf dem Interlamellar eine feine wenig erhabene Leiste schlundeinwärts, wodurch sie gabelförmig erscheint; ihr gegenüber steht wie bei den vorigen Arten ein kleiner Gaumenhöcker; die Gaumenfalten, die Spindelfalte und die Spirallamelle ganz wie bei den vorigen Arten (siehe (7. Pikermiana), jedoch ist die Betheiligung der Spindelfalte bei der Bildung der allein vorhandenen unteren Hälfte der Mondfalte weniger unmittelbar, indem dieses Rudi- ment der Mondfalte etwas selbstständiger auftritt; die ebenfalls ganz übereinstimmend entwickelte Spirallamelle bildet genau neben der kleinen punktförmigen obersten Gaumenfalte eine kleine weisse Schwiele, 'an der man jedoch die Lamelle selbst deut- lich unterscheidet. Das Clausilium geht (wie bei allen verwandten Arten) sehr un- vermittelt aus dem dünnen schmalen stark gebogenen Stielchen in die Platte über, Taf. LXXIV. Fig. 869. welche an ihrer äusseren Linie zum Durch- lassen der Gaumenfalte eine kleine seichte Einbuchtung hat (s. Fig. a a bei *) Aufenthalt auf der Insel Euböa (Spratt), auf dem Parnassos (Roth). Hier schliesst sich nun unmittelbar (I. oxystoma Bossm. (leon. X. Fig. 625.) an, und wir haben so von (/. Castalia bis zu dieser eine kleine innig verbundene und scharf abgegrenzte Artengruppe. Nach meinem auch bis jetzt es noch gebliebenen einzigen Exemplare der Ol. oxystoma hatte ich a. a. O. die Spindel- und die Mondfalte nicht richtig erkannt, indem ich die so abenteuerlich angebrachte Spindelfalte für eine untere Gaumenfäalte hielt; sie verhalten sich ganz genau so wie in der ganzen Gruppe. Wegen der grossen Verwandtschaft mit den vier zuletzt beschriebenen Arten wird es mir zweifelhaft, ob Ol. oa@ystoma auch wirklich aus Syrien stamme und nicht vielmehr ebenfalls eine Griechin sei. Dass auch Ol. beeolor Pf. und wahrscheinlich auch die mir unbekannte (. Bourguignati Charp. in diese Gruppe gehören, wurde von ersterer bereits oben bemerkt. 369. *Clausilia olympica Friv. testa punctato-rimata, turrito-fusiformis, cornea, minutissime capillaceo - costulata, costulis canescentibus, spira striete attenuata, anfractus LO—II, convexi, ultimus ven- tricosus, demum a penultimo solutus, des- cendens ; longitudinaliter gibba, basi cristata; apertura rotundato-pyrifor- mis, subrecta; peristoma continuum, Ü- berum, albidum, excpansum, labiatum , in margine exteriore supra subgibbum ; lamella supera minuta, cum margine su- pero sursum curvata, eius marginem attingens , retrorsum cum lamella spirali perfecta conjuncta; lamella infera demum evanescens, extus inconspieua; plica pa- latalis una supera longior ; plica lunata arcuata infra cum plica columellari elau- silium perspieue cingens. — alt. 9/,—11 mill.; lat. 2'/, mill. (10). Cl. olympica Friv. Pfeiff. Zeitschr. f. M. 1848. S. $. und Monogr. II. p. 473. no. 187. Küster, Mon. t. 19. f. 1I—14 (ohne cervix Text). Gehäuse mit einem kleinen tiefen Na- belritz, gethürmt spindelförmig, mit regel- mässig d. h. nicht conecavseitig, sondern 55 geradseitig verschmächtigtem spitzem Ge- winde, auf rothbraunem Grunde sehr dicht mit haarfeinen, weissgrauen Rippen bedeckt; glanzlos; Naht ziemlich vertieft; Um- gänge 10—11, gewölbt, der letzte bauchig, in seinem letzten Drittel von dem vorletzten Umgange als ein freier Hals schräg ab- wärts lostretend (ähnlich wie bei vielen Cylindrellen); Nacken oben unter der Naht zunächst in einer feinen Wulst aufge- trieben, darunter folgt eine derselben und der Naht gleichlaufende seichte Vertiefung, an welche eine gleichlaufende beträchtlichere Wulst stösst, zu unterst unter einer seichten rinnenartigen Vertiefung ein ziemlich be- deutend zusammengedrückter Kamm, der die wegen des freien Lostretens des letzten Umganges nicht scharf begrenzte Nabelge- gend umzieht; das lostretende Stück des letzten Umganges ist oben stark zusummen- gedrückt und bildet gewissermassen einen aufwärts gerichteten Kiel; Mündung birn- förmig, fast senkrecht stehend, in ihrem grössten Längs-Durchmesser jedoch etwas schräg von links nach rechts gerichtet; Mundsaum zufolge der Beschaffenheit des letzten Theils des letzten Umganges natür- lich zusammenhängend und lostretend, aus- wärts und etwas rückwärts gebogen, an ganz vollendeten Exemplaren innen immer mit einer zuletzt ziemlich dick werdenden Lippe belegt, an welcher oben neben der kleinen ganz vortretenden oberen Lamelle, die sich hinten mit der Spirallamelle verbindet, ein deutlicher zahnartiger abge- rundeter Höcker zu unterscheiden ist; untere Lamelle nur ganz tief in der Mündung noch etwas sichtbar, zuletzt ganz verschwindend; unter der Naht eine obere ziemlich lange Gaumenfalte; die nur in ihrer unteren Hälfte als ein feiner Bogen ausgebildete Mondfalte umgiebt mit der sich ihr anlegenden weit von der Spindel abtretenden Spindelfalte die breite eirunde Platte des ziemlich weit vortreten- den Clausiliums; Spirallamelle sehr stark entwickelt und lang. Aufenthalt auf dem Olymp in Grie- chenland (Frivaldsky, Roth). Die Aehnlichkeit mit (I. flograna Z. ist durchaus nur eine oberflächliche habi- tuelle, keine verwandtschaftliche, wie ich überhaupt diese Schnecke vor der Hand zu keiner andern in verwandtschaftliche Nähe zu stellen weiss. Tafel 870. *Clausilia dacica Frivaldsky. testa rimata, eylindraceo-fusiformis, substriata, nitida, corneo-fusca, pellucida, spira sen- sim attenuata; anfractus 11-12 subpla- nulati; sutura albofilosa, anfractuum mediorum subpapillosa,; cervix tumidula, extrema basi levissime gibba; apertura ovato-pyriformis,intus fuscula ; peristoma continuum affieum vel parum sohıtum, expansum, reflexum ; lamella supera com- pressa, infera, interlamellari lato ab altera distans, medio nodifera, strietiuscula obli- columellarem usque decurrens; plicae palatales tres, supera longa, secunda paullo inferior brevis, saepe evanescens, tertia ex angulo plicae lunatae angulatae oblique emergens; pliea colımellaris in fundo aegre conspicua ; clausilium profunde bilobum apice angulo plicae lunatae perspicue incumbens. — alt. 22—28 mill.; lat. 5 —6 mill. (m). Cl. dacica Friv. Pfeiff. in Zeitschr. f. M. 1548. 8.12. Pfeif]. Monogr. II. p. 442. no. 116. Küster, Mon. $. 103. t. 11. f. 24—28. que ad marginem Gehäuse mit einem kurzen ziemlich vertieften Nabelritz, walzig - spindelförmig mit allmälig verschmächtigter stumpflicher Spitze, hornbraun, etwas gestreift, glän- zend, durchsichtig; Umgänge 11— 12, fast ganz abgeflacht oder wenigstens nur sehr wenig gewölbt, sehr allmälig zuneh- mend, durch eine wenig vertiefte weissfäd- liche, auf den mittleren Umgängen deutlich papillöse Naht verbunden; Nacken ge- wölbt, stärker aber nicht regelmässig ge- streift, ganz unten mit der schwachen An- deutung eines abgerundeten Kielhöckers ; Mündung gross, eirund-birnförmig, höher als breit, innen durch die Lamellen und Gau- menfalten sehr beengt, durchaus einschliess- lich dieser hellbräunlich gefärbt; Mund- saum zusammenhängend, wenig lostretend, breit auswärts und zu äusserst in einen schmalen abgerundeten Saum zurückgebo- gen; Lamellen stark entwickelt, obere stark zusammengedrückt, schräg nach links gerichtet, schlundeinwärts sehr verlängert; untere von innen als stark zusammenge- drückte, hohe, schön geschwungene Wand hervor- und dann ziemlich gestreckt schräg bis ganz vor an den Mundsaum herabtre- Taf..LXXV. Fig. 870. LXXV. tend; ungefähr in der Mitte dieser ge- streckten Hälfte trägt sie ein mehr oder weniger deutliches Knötchen, welches na- mentlich von unten angesehen sehr deutlich hervortritt; Gaumenfalten drei: einevon ziemlich weit vorn bis ein wenig über die obere Spitze der Mondfalte verlaufende obere, eine kurze von jener nach vorn di- rigirende mittle (welche oft nur sehr schwach angedeudet ist oder auch ganz fehlt) und eine untere, welche von der Spitze der Mondfalte ausgeht und sich fast senkrecht in der Mündung bis an den Mund- saum herabzieht; die Mondfalte ist fast rechtwinklig gestaltet an dem oberen Schen- kel des Winkels schlundeinwärts gebogen ; ganz oben dicht unter der Naht bemerkt man zuweilen zwischen dieser in der oberen Gaumenfalte die Andeutung einer vierten; alle diese Gaumenfalten und die ungewöhn- lich gestaltete Mondfalte sind sehr stark und erhaben entwickelt, namentlich die untere, welche mit der Mondfalte zusammen die Gestalt eines y oder y bildet; in dem Winkel dieser Gestalt liegt, von aussen deutlich sichtbar, der äussere stumpfe Lap- pen des an seiner Spitze durch eine tiefe ausgerundete Bucht zweilappigen Clausi- liums auf; die Spindelfalte ist in der Ansicht unserer Fig. a. nicht sichtbar; tief in die Mündung hineinsehend entdeckt man ihr Ende neben dem spitzen hakenartig ge- bogenen inneren Lappen des Clausiliums ; Spirallamelle stark entwickelt; bis vor an den Anfang der oberen Lamelle tretend. Thier rauchbraun, ansehnlich gross, sonst äusserlich keine besonders unter- scheidenden Kennzeichen tragend. Aufenthalt: zuerst 1846 von Fri- valdsky in Serbien entdeckt, von dem ich im Januar 1847 die ersten Exemplare enthielt. Neuerdings ist sie namentlich von Herrn Zelebor in Menge gesammelt worden. Diese prachtvolle Clausilie ist schwer in verwandtschaftliche Nähe zu irgend einer Artengruppe zu bringen, denn ihr allge- meiner Habitus stellt sie miteben so wenig entscheidender Sicherheit zu der Gruppe von laevissima Z., als das ausgerandete Clausilium zu /amenata Mont. Küster bezeichnet die mir unbekannte Ol. Ziegler? Taf. LXXV. Küst. als ihre Verwandte und vergleicht | sie weiter, was mir unpassend scheint, mit | seiner (I. almissana (s. unsere Fig. 854). Aber darin deutet Herr Küster vielleicht richtiger als ich, dass er den unteren Schenkel der Mondfalte als die innere Hälfte der unteren Gaumenfalte betrachtet und im Einklang damit nun die Mondfalte strich- förmig nennt. Das eigenthümliche Knöt- chen auf der Kante der unteren Lamelle (unter welchem unsere Fig. a deutlich die, eine Spitze des Clausiliums, auf dem An- fang der unteren Gaumenfalte ruhend, sichtbar macht) ist ihr hervorstechendster Charakter. Siehe die folgende. 71. Clausilia dacia var. apertura pyriformi, plica palatali media magis | expressa, apicem plicae lunatae longe ex- cedente. | Diese interessante Varietät wurde von Herrn Zelebor bei Medvenik in Ser- bien entdeckt. Ihre sämmtlichen Gaumen- falten erscheinen am Nacken als feinere Linien, und die mittle Gaumenfalte, welche bei der Stammform oft fehlt und, wenn sie da ist, frei in dem Winkel steht, welchen | die obere Gaumenfalte mit der Mondfalte bildet, verlängert sich hier als eine scharf ausgeprägte ganz gerade Leiste, weit über, die obere Spitze der Mondfalte, und trifft hinten fast an die obere Gaumenfalte an, während sie selbst auf der Spitze der Mond- falte aufsitzt. Die Mondfalte bildet hier einen beinahe vollkommenen rechten Win- kel mit ganz gestreckten Schenkeln. Die Mündung ist entschieden birnförmig und die Spitze des Clausiliums tritt nicht so | weit vor, sondern kann nur bei einer Wen- dung des Gehäuses wahrgenommen werden. S72."Clausilia FrauenfeldiZelebor. testa punctato-rimata, turrito-fusiformis, stri- atula, nitida, coerulescenti-cerasina, spira obtusa; sutura alba, subpapillifera; an- fractus 10—11, subplanulati, lentissime accrescentes, humiles; cervix tumida, striata, basi rotundata; apertura ovato- pyriformis; peristoma callo lineari albo connexum, in limbum album tenuem ro- | tundatum reflexum; lamella supera hu- milis provecta, infera valida, flexuosa, II Da. El: u. IP IR. u VE) Beft. F12087,872. 57 compressa, arcu concavo alte descendens ; plicae palatales subquatuor, prima su- prema antica, suturam attingens, ple rumque imperfecta, secunda (cum tertia intus convergens) longissima antice callo tenui striaeformi suffulta, tertia brevior media, quarta declivis postice crassa, fur- cata; plica lunata nulla; pl. columellaris non emergens; lamella spiralis lamellam superam attingens, perfecta; clausilium apice profunde marginatum. — alt. 19 mill.; lat. 5 mill. — (12). Cl. Frauenfeldi Zelebor in litt. Gehäuse mit einem vertieften punkt- förmigen Nabelritz, gethürmt spindelförmig, mit sehr allmälig verschmächtigtem stumpf- wirbligem Gewinde, tief kirschbraun, meist mit einem blaulichen reifartigen Anflug, leicht gestreift, glänzend; Naht weiss, hier und da mit kleinen strichförmigen undeut- lichen Papillen; Umgänge 10—11, fast abgeflacht, sehr langsam zunehmend, nie- drig, der letzte kaum höher als der vor- letzte; Nacken aufgetrieben, an der Basis gerundet, ohne Andeutung eines Kammes oder Höckers, deutlicher gestreift; Mün- dung birnförmig, höher als breit, innen braun; Mundsaum durch eine schmale, weisse, gewölbte Wulst verbunden, durch- aus nicht lostretend, in einen schmalen weissen, abgerundeten, fast lippenähnlichen Saum zurückgekrümmt; obere Lamelle niedrig, ganz vortretend,, eine etwas höher gewölbte Bucht der Mündung (sinulus A. Schmidt o., gouttiere Moquin- Tandon) abtrennend; untere Lamelle stark ent- wickelt, bogig, zusammengedrückt, als eine concave Bogenlinie weit herab und ziemlich ganz vor an den Spindelrand tretend; Gaumenfalten unbestimmt 4, indem die oberste, kurze, dicht an der Naht stehende oft verschwindet, die zweite, längste tritt nach hinten, dieker werdend, tiefer herab und hat vorn unter sich eine undeutlich begrenzte flache strichförmige Wulst, die dritte kürzere Gaumenfalte steht, mit der Naht ziemlich parallel, nach vorn mehr ab- wärts gerichtet und beginnt hinten eben- falls dieker; die unterste vierte Gaumen- ‚falte läuft sehr schräg, fast senkrecht ab- wärts, beginnt hinten mit einer dicken Gabeltheilung, deren unterer Ast länger als der obere ist und bis an die Nabelfurche reicht; diese Falte erscheint in der Mün- fe) 58 dung stark zusammengedrückt und sehr emportretend; Mondfalte fehlt, wenn man nicht die Gabel der untersten Gaumen- falte dafür halten will, was jedoch gegen den Charakter ihrer Artengruppe ist; Spin- delfalte äusserlich nicht sichtbar herab- tretend; Spirallamelle stark entwickelt, die obere Lamelle erreichend. Varietäten. Als solehe ist zu be- trachten eine kleinere, schlankere, heller gefärbte, sonst aber ganz übereinstimmende Form. Aufenthalt: an Kalkfelsen bei Stoll, die Varietät im Staritzagebirge bei Mei- dambek in Serbien, gesammelt und mit- getheilt von Herrn Zelebor. Olausilia Frauenfeldi zeigt neben naher Verwandtschaft auch grosse habituelle | Aehnlichkeit mit Ol. plumbea Rossm., mit der sie in die grosse Artengruppe der U. laminata Mont. gehört. Hier ist sie an eine Grenze zu stellen, da sie die der Gruppe fremde Mondfalte in der oben an- gegebenen Weise einführt. “73. Clausilia Sandrii Küster. testa punetato-rimata, elavato-fusiformis , ven- tricosa, fusca, subtilissime striatula, spira | breviter attenuata, obtusa; anfractus 11 convexiusculi, demum celeriter accres- centes; cervix exactius costulata, latere | pressa, basi tumidula, iuxta rimam ob- tuse eristata,; apertura rotundato-pyrifor- | mis, ampla; peristoma callo tenuissimo | connexzum, expansum , reflexiusculum ; lamellae validae , supera compressissima, | infera valde elata, tortuosa, medio sur- sum flexa; plicae palatales quinque sub- tiles, prima subsuturalis imperfecta, se- cunda et quinta longissimae, tertia et quarta intermediae breves; plica colu- | mellaris subemersa, lamella spiralis lam. | superam vix attingens; elausilium apice late truncato-execiso, bicorni. — alt. 23 mall.; lat. 7 mill. (2). | cl. Sandrü Küst. Mon. $. 28. t. 2. f. 20—29. Pfeiff. Mon. II. p. 397. no. 3. — honorifica Parr. in litt. Gehäuse punktförmig geritzt, keulen- spindelförmig, bauchig mit kurz ver- schmächtigtem stumpfem Wirbel, rothbraun, ziemlich glänzend, leicht und unregelmässig fein gestreift; Naht wenig vertieft, eine | Taf. LXXV. Fig. 873. sehr feine Furche bildend; Umgänge 11, wenig gewölbt, vom achten an sehr schnell zunehmend; Nacken etwas bestimmter und regelmässiger gestreift, oben hinter dem Aussenrande etwas angedrückt, nach unten hin aufgetrieben und neben dem Na- belritz mit einem abgerundeten kurzen Kamm; Mündung weit, gerundet birn- förmig, fast senkrecht, etwas höher als breit; Mundsaum stark aber nur allmälig auswärts und zuletzt etwas zurückgebogen, 'Mundränder einander sehr genähert und zuletzt durch eine sehr dünne Wulst ver- bunden; Lamellen sehr stark ausgebildet, sehr weit von einander abstehend, daher das Interlamellar breit, ausgehöhlt, obere sehr zusammengedrückt, untere stark bo- gig, sehr erhaben, in der Mitte etwas em- porgedrückt; Gaumenfalten fünf, auffal- lend fein und scharf auf dem Nacken abge- zeichnet, die oberste vorn dicht unter der Naht sehr wenig entwickelt, die zweite und fünfte sehr lang, erstere mit der Naht etwas convergirend, letztere divergirend, aie dritte und vierte in der Mitte der Gau- ı menhöhe stehend, beide kurz, erstere weiter ‚hinten, die letztere kürzeste weiter vorn- stehend; zwischen diesen beiden kürzesten Gaumenfalten zeigt mein zweites (nicht das abgebildete) Exemplar noch ein sechstes Fältchen, hinter dem noch ein Knötchen steht; Spindelfalte ziemlich ganz aber von aussen nicht sichtbar herabtretend; Spirallamelle stark entwickelt, die obere Lamelle nicht ganz erreichend; Schliess- knöchel an der Spitze tief und breit ab- gestutzt, jederseits mit einem etwas ein- wärts gekrümmten Fortsatz, von denen der äussere etwas länger als der innere und wieder an der Spitze etwas eingedrückt ist. Aufenthalt: Dalmatien (ohne nä- here Bezeichnung des Fundortes von Herrn Parreyss erhalten.) Taf. LXXVI. Fig. 874. Ol. Sandri gehört zu den grössten be- kannten Arten und ähnelt einigermaassen recht grossen Exemplaren derjenigen Va- rietät der Ol. lamenata Mont., welche un- ter dem Namen Ül. grossa Zyl. bekannt ist (Icon. VD. t. 34. f. 463.). Obgleich die Gaumenwulst, welche die Verwandten der (01. laminata charakterisirt, bei unserer Art kaum angedeutet ist, und Dalmatien durchaus nicht das geeignete Land für diese Artengruppe zu sein scheint, so scheint dieselbe doch nothwendig dazu gestellt werden zu müssen. Das Clausilium spricht sich eben so wie die Gaumenfalten ent- Tafel 74. *Clausilia nobilis Pfeiff. testa rimata, fusiformis, solida, costulato-striata, albida, puncts et strigis liwvidis parce conspersa, spira lente attenuata, apice obtuso (saepe decollato); anfractus /a— 12, plani; sutura lineuris, distanter no- duloso-papillata ; cervix subtiliter rugoso- striata, planiuscula, basi cristata; aper- tura pyriformi-ovalis, subperpendicularis, intus canalifera,; peristoma continuwum, parum solutum, excpansum, reflexiuscu- tum, albo-callosum ; lamellae intus aproxi- matae mediocres, infera parum elata, strictiuscula ; plicae palatales tres, prima supera longa, secunda parallela brevior antice in tuberculum terminata, tertia infera brevissima e plica lunata distincta descendens; plica columellaris immersa ; lamella spiralis distincta apicem superae excedens. — alt. 24—30 mill.; lat. 5—6 mill. (6). Cl. nobilis Pfeiff. Mon. II. p. 434. no. 95. — sicula Benoit, sec. Parr. in litt. — lantrainei Desh., in Fer. hist. II. p. 9.9. .1. 106. f. 3. 239. Gehäuse geritzt, spindelförmig, sehr all- mälig geradlinig verschmächtigt, mit stum- pfem meist dekollirtem Wirbel, dicht und ziemlich fein und regelmässig rippenstreifig, weisslich, dann und wann *) mit zerstreuten *) Pfeiffer’s nach meinem ersten Exem- plar entworfene Diagnose betont diese, Zeichnung zu stark; ich habe später kein 59 schieden dafür aus. Die hintere Gabel- theilung der vierten Gaumenfalte, welche Küster und Pfeiffer erwähnen, zeigen meine beiden Exemplare nicht, wohl aber ist die vorstehend erwähnte sechste kleine Gaumenfalte des einen meiner Exemplare so zu der dritten gestellt, dass sie bei einiger Verlängerung nach hinten mit dieser zusammentreffen müsste. Auffallend ist an meinen beiden, leider aber nicht ganz frischen Exemplaren, dass die Gaumen- falten auf dem Nacken als weissliche bei- derseits scharf dunkelrothbraun eingefasste Linien erscheinen. LXXV. bleigrauen Pünktchen und Stricheln bezeich- net; Naht eine feine, unregelmässig mit knöt- chenartigen Papillen besetzte, wenig ver- tiefte Linie; Umgänge 91/,—12, mit Aus- nahme der nur sehr selten noch vorhandenen Embryonalumgänge verflacht, sehr lang- sam zunehmend, der letzte nach unten ver- schmächtigt, so dass im vorletzten der grösste Breitendurchmesser des ganzen Gehäuses liegt; Nacken fein und dieht runzelig gestreift, von oben nach unten erheblich eingezogen und daher hinter dem Mund- saum ziemlich flach, unten dicht hinter dem Nabelritz mit einem kurzen senkrecht herabsteigenden, anfangs gerundeten, zuletzt stark zusammengedrückten Kamm; Mün- dung birnförmig eirund, höher als breit, fast ganz senkrecht unten durch den Nacken- kamm meist mit einer Ecke und innen mit einer entsprechenden Rinne; Mundsaum zusammenhängend, gelöst, wenig vortre- tend, breit auswärts und etwas zurückge- bogen, mit einer meist stark entwickelten lippenartigen Wulst belegt; Lamellen mittelmässig entwickelt, oben einander sehr genähert, obere niedrig, meist stark zusam- mengedrückt, weit nach innen zu verlän- gert, untere wenig erhaben, ziemlich ge- streckt, in der Mitte jedoch etwas einge- drückt; Gaumenfalten drei, die oberste BEN ent mit so vielen derglei- chen Fleckchen gesehen. Das abgebil- dete Exemplar ist das Pfeiffer’sche Original. Ich habe später auch nur de- kollirte Exemplare zu Gesicht bekommen. g# 60 lang, weit vor und hinten nur sehr wenig | über die entwickelte gebogene Mondfalte| hinaus reichend, zweite Gaumenfalte dicht unter der ersten, kürzer, parallel, vorn mit einem Höckerchen endend, die unterste tritt tief unten senkrecht aus der Mondfalte herab; Spindelfalte nicht ganz herab- tretend; Spirallamelle sehr entwickelt, überschreitet den Anfang der oberen La- melle ziemlich weit. Varietäten. Diese noble Clausilie scheint schon nach den wenigen Exempla- ren, welche mir davon bis jetzt in die Hand gekommen sind, in der Zahl der Umgänge sehr abzuändern. Das abgebildete unver- letzte Exemplar würde nach der Dekollation, deren Demarkationslinie daran schon deut- lich zu erkennen ist, von den 91/, Umgän- gen nur noch 5 behalten haben, während das abgebildete andere bereits dekollirte Exemplar deren noch 6 besitzt und nach der Beschaffenheit des obersten zu urthei- len eben so viele bereits abgestossen haben muss. Nicht minder veränderlich ist die Grösse, wenn man an dekollirten Exem- plaren das Maass der abgeworfenen Spitze mit berücksichtigt. Aufenthalt: Ridicofano in Sicilien. Mit der Benennung dieser schönen Art bin ich in Verlegenheit gewesen, da hin- sichtlich der Priorität der drei angeführten Namen eine Entscheidung mir unmöglich war. Meines Wissens ist der Pfeiffer’sche Name älter als der von Deshayes, denn dass Ol. Cantrainei synonym mit Ül. no- bilis ist, konnte Herrn Pfeiffer, der Mon. Ill. p. 574 die Diagnose des Deshayes von jener abdruckt, wohl nur dadurch ent- gehen, dass er vielleicht die Dekollation noch nicht kannte, welche Deshayes mit Recht in seiner Diagnose aufgenommen hat. Dieses allerdings nur untergeordnete Kenn- zeichen abgerechnet ist übrigens die Pfeiffer’sche Diagnose entschieden besser als die des berühmten französischen Con- chyliologen. Für die Synonymie von Ü!. stcula Ben. habe ich nur die Autorität von Herrn Parreyss, der mich brieflich dar- auf aufmerksam machte, da ich die Arbeit von Benoit nicht kenne. 375. testa rimata, fusiformis , capillaceo-striata, se- Clausilia Calcarae Phil. ricino-nitidula, stramineo-cornea, apice Taf. LXXVI. Fig. 875. eleganter attenuata, obtusiuscula; sutura subtilissima, anfractuum superiorum mi- nutior strigillato-papillata; anfractus 11 — 12 planiusculi; cervix parum convexa, exactius subtiliter rugoso-striata, infra leviter cristato-gibba; apertura ovalis; peristoma continuum, parum solutum, expansum, reflexiusculum, album; la- mella supera extremum marginem non attingens, antice elata, lamella infera approximata , strietiuscula , medio subre- tusa, parum compressa,; plicae palatales quingue, trium superiorum antice callo tenui junctorum media longa, quarta e plica lunata strietiuscula descendens, quinta brevis sursum arcuata infima; plica colu- mellaris vie emersa; lamella spiralis su- perae initium excedens. — alt. 17-21 mill.; lat. 4°), mill. — (4). C1. Calcarae Phil. in Zeitschr. f. Mal. 1844. 8. 107. Pfeiff. Mon. II. p. 453. no. 159. — septemplicata Desh. in Fer. hist. p. 242. t. 166. f. 4. (see. Pfeijf.) Gehäuse mit einem feinen dicht hin- ter dem Spindelrande stehenden Nabelritz, spindelförmig mit fein ausgezogener stumpf- licher Spitze, haarfein gestreift, ein wenig seidenglänzend, strohgelblich hornfarbig; Naht eine sehr feine nur wenig vertiefte Linie, auf den oberen Umgängen mit sehr wenig emportretenden weissen, meist deut- lich strichförmigen Papillen; Umgänge 11—12, ziemlich flach; Nacken wenig gewölbt, deutlicher mit diehtstehenden fei- nen Runzelstreifen bedeckt, unten mit einem wenig entwickelten kammartigen Höcker; Mündung länglich eiförmig bis eiförmig gerundet; Mundsaum zusammenhängend, wenig lostretend, auswärts und etwas rück- wärts gebogen, weiss, zuweilen fast lippen- artig verdickt; obere Lamelle nicht ganz vor an den Saum tretend, vorn stark erhaben, nach hinten weit verlängert, un- tere Lamelle genähert, ziemlich ge- streckt, doch in der Mitte etwas eingedrückt, schräg abwärts und weit vortretend, vorn ganz bestimmt endend, nicht allmälig aus- laufend; Gaumenfalten fünf, von den drei oberen unter sich und mit der Naht parallelen vorn durch eine schwache Wulst leicht zusammenhängenden steht die oberste ‘dicht unter der Naht, ist die mittle die längste und die untere vorn die am meisten verdickte; die vierte Gaumenfalte entspringt viel tiefer und schräger nach unten gerich- Tafel LXXVI Fig. 877. tet aus dem Ende der ziemlich gestreckten und dieken Mondfalte, und die fünfte krümmt sich vom Nabelritz an als kleiner Bogen aufwärts gegen die Mondfalte; Spin- delfalte sehr zusammengedrückt und er- haben, endigt aber zuletzt als sehr feine, nicht ganz herabtretende Linie; Spiralla- melle überschreitet den Anfang der obe- ren Lamelle. Varietäten. Die oberste Gaumen- falte ist zuweilen nur sehr wenig entwickelt und das ganze Gehäuse manchmal in der Mitte auffallend bauchig. Die Figur ist nach meinem längsten und am meisten schlanken Exemplar gezeichnet. Aufenthalt: um Palermo in Sicilien. Ob Ü!. Calecarae Phil. wirklich Ol. as- similis sei, wie Pfeiffer (Mon. II. p. 608) angiebt, ist mir nicht zweifellos. In mei- nem 1833 in Wien von Ziegler's Samm- | lung angefertigten Verzeichnisse finde ich die Bemerkung: „ganz die vorige, nur un-| terscheidet sie Ziegler dadurch, dass ihr innen an der Aussenwand von den drei Leisten die unterste fehlt, die aber auch bei jener zuweilen fast verschwindet.“ Aus ‚877. 61 dung und des Nackens von letzterer her- vortreten. Die oberste Gaumenfalte fehlt der (l. septemplicata meist ganz oder ist sehr wenig entwickelt; dagegen kommt bei ihr immer (zu der dritten der 01. Cal- carae) eine neue hinzu, die mit der darü- berstehenden eine nach rückwärts gerichtete kurze Gabel bildet (s. Fig. 876 b); sie ist dann die vierte, wenn die oberste Gaumen- falte dicht unter der Naht ausgebildet ist. Die aus der Mondfalte herabtretende vierte Falte (beziehentlich fünfte, wenn die ober- ste entwickelt ist) ist immer stärker und endet (s. Fig. 876 a) oft ziemlich stumpf und dick; die Spindelfalte tritt meist etwas weiter herab. Der Hauptunterschied liegt aber in der viel stärker geschwungenen und erhabeneren unteren Lamelle, wodurch sie sich zu Öalcarae ähnlich verhält, wie Ol. almissana zu (l. macarana. Die Farbe finde ich auch stets dunkler, meist beinahe kirschbraun, die Mündung etwas breiter und den Spindelrand nicht so deut- lich eingedrückt wie bei 0. Calcarae (s. Fig. ‘875 a). *Clausilia somchetica Pfeiff. jener Zeit besitze ich zwei Exemplare als Ol. assimilis , auf welche die eben ange- | führten Worte genau passen, denn sie sind, eben nur durch die unentwickelte Gaumen- | falte von der „vorigen“ verschieden. Diese „vorige“ ist nun unsere folgende Ul. sep- templicata Phil., die Ziegler bis damals laevigata genannt hatte und in meinem, Beisein wegen einer andern /aevigata in sublaevis umtaufte (vielleicht die (. sub- laevis in Jay catal. 1839), und welche meine Ül. serieina ist. Diesen Namen nehme ich hiermit gegen den Philippi’- testa rimata, ventroso-fusiformis, olivaceo-cornea, obsolete costulato-striata, apice breviter attenuata, obtusata; anfractus 9 convexi- usculi; cervix exactius costulato-striata, tumidula, basi distinete ceristata , erista utrimque sulco exsculpta arcu periom- phalum latum subbisuleatum eingente ; apertura pyriformi - rotundata, magna ; peristoma continuum, solutum , reflexius- culum; lamella supera provecta, sub- flexuosa, infera remotissima, strietiuseula, e basi subcallosa sursum subfurcata; pli- schen zurück, weil die mir maassgebende Monographie Pfeiffer’s es mir so gebietet| und allerdings die Vorrede Philippi’s um 6 Monate früher datirt, wenn auch auf dem Titel beider Bücher, nämlich der Enume- ratio moll. dritten Heftes meiner Ikonographie, Jahr 1836 steht. Was nun den Unterschied zwischen (1. Calcarae und der allerdings nahe verwand- das | ten Ul. septemplieata betrifft (von denen also wohl mehr letztere als erstere synonym mit Ul. assımilis sein dürfte), so ist der-, selbe sehr erheblich, und es wird schon ohne Worte deutlich genug aus der unter Fig. 876 beigefügten Abbildung der Mün- | Sie. I. Philippi’s und des, cae palatales subquatuor,, duae superae suturae parallelae longae, tertia brevis in- terdum imperfecta, quarta infera cana- lem faueis eingens, dentieulus elongatus in medio palato; plica lunata subnulla ; plica columellaris inconspicua; lamella spiralis cum supera fere confluens. alt. 14 mill.; lat. 2), mill. — (2) |eı. somchetica Pfeif: Sym. III. p. 94. | Pfeiff. Mon. II. p. 458. no. 152. — Kolenati Siemaschko, Beitrag zur Kenntniss der Konchylien Russlands (in dem Bül- letin der naturf. Ges. zu Moskau Bd. 20, IS0.,5:3 24, 6. IE fol.Ha&hy 6: Gehäuse mit deutlichem feinem Nabel- ritz, sehr bauchig spindelförmig, dicht und 62 deutlich aber stumpf rippenstreifig, daher dennoch ziemlich glänzend, fest, oliven- grünlich homfarbig, Wirbel kurz ver- schmächtigt, stark abgestumpft; Naht ziemlich vertieft; Umgänge 9, wenig ge- wölbt, schnell an Breite zunehmend; Nacken etwas aufgetrieben, deutlicher ge- rippt, unten mit einem beiderseits durch eine feine scharfe Furche begrenzten kamm- artigen Kiele, welcher die breite, von einer deutlichen und einer inneren undeutliche- ren gekrümmten Furche durchzogene Na- belgegend umschlingt; Mündung gross gerundet birnförmig, etwas eckig; Mund- saum zusammenhängend, wenig lostretend, schmal auswärts und etwas zurückgebogen ; obere Lamelle ganz vortretend und vorn ineinem etwas nach links gebogenen sehr ent- wickelten länglichen Knötchen endend, in ih- rem Verlaufe auf der Mündungswand etwas | bogig; untere Lamelle sehr weit zurück und weit von der oberen abstehend, ziem- lich gestreckt, vorn in eine flache Wulst sich verlierend und von da auf dem breiten Interlamellar einen ziemlich deutlich ausge- prägten Ast abschickend; Gaumenfalten unbestimmt vier, oben unter der Naht zu- nächst eine lange, dicht unter ihr eine etwas kürzere zweite, beide der Naht pa- rallel, dicht darunter eine dritte noch kür- zere nicht immer deutlich entwickelte, die vierte unten dicht an der dem Nackenkiele entspsechenden Rinne; ausserdem ziemlich in der Mitte der Gaumenhöhe ein steht | ‚erhebliche Varietäten vorliegen. weisses längliches Knötchen und zwar eben so wie das verdickte Ende der zweiten | Gaumenfalte auf einer dünnen rothbraunen Wulst, weshalb sie auf dem Nacken nicht hindurch scheinen; die Spindelfalte ist nur bei geeigneter Wendung des Gehäuses sichtbar als feine bis fast ganz herab dicht an die innere Seite der erwähnten Rinne tretende Falte; die Mondfalte scheint ganz zu fehlen, wenigstens finde ich nur an dem einen meiner beiden ganz frischen Exemplare eine sehr schwache Andeu- tung, die nicht einmal nothwendig so zu deuten ist; die Spirallamelle stösst auf den Anfang der oberen Lamelle, mit dem sie fast zusammentfliesst. Aufenthalt: Somehetien, auch im armenischen Gebirge (nach Kolenati, Siemaschko ON Nachdem Pfeiffer in meinen beiden im Kaukasus und in Tafel LXXVI. Fig. 878. Originalexemplaren von Ol. Kolenat! aus Siemaschko’s Hand seine Ül. somchetica erkannt hat, kann eigentlich über die Iden- tität beider kein Zweifel sein. Dennoch kann ich noch nicht darüber ins Klare kom- men, wie Pfeiffer in seiner Diagnose eine hunella distineta erwähnen und doch in meinen beiden Exemplaren seine Ül. som- chetica unbedingt erkennen kann. Sie- maschko thut in seiner sonst nichts We- sentliches übersehenden Diagnose der Mond- falte auch keine Erwähnung, und zählt richtig fünf Gaumenfalten, indem er das ıvon mir beschriebene Knötchen als eine solche betrachtet. Indem Pfeiffer blos 4 Gaumenfalten zählt, und das ausseror- dentlich deutlich entwickelte Knötchen (s. ‚Fig. a.) gar nicht erwähnt, so möchte man fast vermuthen, dass hier dennoch zwei verschiedene Arten oder wenigstens sehr Unsere Art, ebenso wie die ihr unverkennbar ver- wandte folgende zeigen einige Analogie mit der Gruppe von Ol. plicatula, ohne jedoch zu ihr gezogen werden zu dürfen. Diese spricht sich in dem beinahe völligen Zu- sammenfliessen der oberen und der Spiral- lamelle mit der unteren Lamelle aus. 378. *Clausilia corpulenta Friv. testa minutissime rimata, ventrose - fusiformis confertim costulata, brunnea, sericina, apice breviter ceuspidato-attenuata , acuti- uscula; anfractus TO—11 convexiusculi, humiles; cervix tumida, pone marginem constrieta, basi exacte cristata, erista erenata, utrimque sulco exsculpta peri- omphalum latum eingente,; apertura py- riformi-rotundata,; peristoma continuum, solutum , callosum, expansum, breviter reflexiusculum, undique plieulatum; la- mellae superae limes incrassatus, curva- vatus, lamella infera remotissima , stric- tiuseula, e basi truncata sursum late furcata; plieae palatales quinque, prima longissima, secunda paullo brevior flexuosa, religuae, breves; plica lunata distincta, strieta ; plica columellaris arcuatim emersa, cum ultima palatali canalem eristae cer- vicai respondentem includens; lamella spiralis superam non attingens. — alt. 13 mill.; lat 21), mill. — (10). Cl. corpulenta Friv,, Pfeiff. Zeitschr. 1848. 8.7. Pfeiff. Monogr. II. p. 478. no. 195. Küst. Mon. t. 18. f. 10-12. Pit Tafel LXXVI. Fig. 878. Gehäuse mitsehr kleinem Nabelritz, sehr bauchig spindelförmig, fast keulenförmig, sehr fest, bald sehr fein und dicht, bald gröber und weitläufiger rippenstreifig oder gerippt, seidenglänzend, rothbraun; Wirbel plötz- lich fein verschmächtigt, ziemlich spitz; Naht ziemlich vertieft; Umgänge 10—11, wenig gewölbt, niedrig, der letzte beträcht- lich höher als der vorletzte; Nacken auf- getrieben, unmittelbar hinter dem Aussen- rande ringförmig eingeschnürt, stärker gerippt, unten mit einem kurzen beiderseits von einer feinen Furche begrenzten Kamm, welche die breite vertiefte Nabelgegend umzieht; Mündung birnförmig-gerundet, gross, fast senkrecht stehend; Mundsaum zusammenhängend, etwas lostretend, aus- wärts und in einen schmalen Saum zurück- gebogen, kallös, so wie die ganze Mün- dung hell braungelblich gefärbt, ringsum, namentlich vorn auf dem Interlamellar mit kurzen Fältchen mehr oder weniger reich besetzt; obere Lamelle sehr stark ent- wickelt, hinten nicht bis an die Spiralla- melle reichend,, von etwas bogigem Verlauf, vorn das Peristom in einen Winkel stark herabziehend und durch ihr etwas ge- krümmtes stark vortretendes dickes Ende *) eine sehr hoch emporragende Bucht **) ab- schneidend ; untere Lamelle sehr weit von der oberen ab- und tief zurückstehend, leicht gebogen, stark, weiss, vorn schräg *) Seitdem wir durch Herrn A. Schmidt auf die Wichtigkeit der Spirallamelle | und auf deren Verhältniss zur oberen Lamelle, die nun am besten Oberlamelle (die andere Unterlamelle) zu nennen sein möchte, aufmerksam gemacht wor- den sind, folgt nothweudig auch eine grössere Beachtung des ganzen Verlau- fes der Oberlamelle, von der man bisher so ziemlich unbewusst blos das vordere Ende im Auge gehabt hat. Letzteres (der Entstehung nach natürlich das Ende schlechthin, denn der Anfang liegt hin- ten) bietet oft sehr brauchbare Merk- male dar, und ich habe mir erlaubt, es in der Diagnose oben zum ersten Male als /imes zu unterscheiden und nenne es in der Beschreibung von nun an einfach das Ende der ÖOberlamelle. Warum sollen wir sinulus in der deut- schen Beschreibung brauchen, da es ge- genüber dem Meere der Mündung recht eigentlich eine Bucht ist. ** — I 63 abgestutzt endend und von ihrem vorder- sten Ende aus nach hinten zu einen gera- den feinen aber deutlichen Ast abschickend, wodurch sie weitgablig erscheint; Gau- menfalten fünf; oberste sehr lang, bis weit hinter die Mondfalte reichend, die zweite nicht viel kürzer, zuerst jener sehr nahe weicht sie, die Mondfalte meist be- rührend, sanft gebogen nach vorn hin von ihr nach unten ab, dritte und vierte vorn, kurz, fünfte wieder etwas länger, den dem Nackenkamm entsprechenden Kanal ein- fassend, was auf dessen andrer Seite die im Bogen ganz vortretende Spindelfalte thut; alle fünf Gaumenfalten enden gewöhn- lich vorn in gleicher Entfernung vom Mundsaum,, doch verlängert sich nicht sel- ten eine oder die andere, am häufigsten die unterste, bis an den äussersten Rand des Mundsaums; Mondfalte deutlich ent- wickelt gestreckt, etwas schräg gestellt und oben zuweilen mit der zweiten Gaumenfaälte, die sich dabei in zwei Hälften spaltet, ver- bunden; Spirallamelle stark entwickelt, die Oberlamelle nicht ganz erreichend. Varietäten. Neben der in der Be- schreibung angegebenen Veränderlichkeit in der Skulptur und den Gaumenfalten scheint die durch ihren Namen treffend bezeichnete Art ihren Artcharakter sehr streng zu be- | wahren. Aufenthalt: bei Brussa in Natolien, Wenn man (//. moesta Fer. (lcon. Fig. 634) neben U. corpulenta hat, kann bei aller Verwandtschaft beider von einer Ver- wechselung nicht die Rede sein. Letztere ist viel weniger bauchig und verschmäch- tigt, stets haarfein rippenstreifig, die dritte Gaumenfalte ist länger, die fünfte kürzer und hinter der vierten steht zuweilen noch eine ansehnliche weitere Gaumenfalte, welche Ol. eorp. nicht hat; alle enden vorn in ver- schiedenen Entfernungen vom Mundsaum; Nacken weniger bauchig und Kiel weniger entwickelt; neben der mit der Oberlamelle verbundenen Spirallamelle steht nach aussen noch eine zweite Spirallamelle (wenn jene Verbindung nicht blos anscheinend und nicht vielmehr blos die Oberlamelle allein ist, welche sich dann ungewöhnlich tief in den Umgang hinein erstrecken würde); Na- belgegend und Mündung viel weniger breit. 64 Tafel LXXVL. Tarcı 579. *Clausilia regalis Parreyss. testa rimata, fusiformis , apice attenuata , obtu- siuscula, corneo - lutescens, irregulariter striata, nitidula; sutura albofilosa, pa- pillifera, papillis albis irregularibus stri- gaeformibus; anfractus 9— 10, parum eonvexi; cervix alba, costulato - plicata, subtumida,; apertura pyriformi-ovalis; pe- ristoma continuum , breviter solutum, ex- pansiusculum, albolabiatum , reflexiuseu- lum; lamella supera brevis, compressa, marginem non attingens, infera flexuosa, satis elata; plicae palatales tres, prima supera longa, in callo palatali albo ter- minata, secunda remotior brevis, tertia infera punctiformis; plica columellaris emersa,; lamella spiralis lata, superam non attingens ; plica Tunata nulla, clau- silium apice bilobum. — alt. 17—20 mill.; lat. 5 mill.; (m). Cl. regalis Parr. in schedis. Gehäuse mit einem kleinen Nabelritz, spindelförmig mit lang und allmälig ver-| schmächtigter stumpflicher Spitze, horn- farbig gelblich, unregelmässig gestreift, ziemlich gänzend; Naht weissfädlig, unre- gelmässig mit weissen strichförmigen, stets in Falten übergehehden Papillen besetzt; Umgänge 9—10, wenig gewölbt, letzter höher als der vorletzte; Nacken stark ge- wölbt, faltig, am Grunde ohne Spur eines kamm- artigen Höckers; Mündung birnförmig- eirund, höher als breit; Mundsaum zu- sammenhängend, gelöst, wenig lostretend, ziemlich breit auswärts- und etwas rück- wärts gekrümmt, am Aussenrande mit einer deutlichen weissen Lippe belegt; Oberla- melle kurz, nicht ganz bis an den Mund- saum vortretend, zusammengedrückt; Un- terlamelle anfangs ziemlich erhaben, stark | zusammengedrückt, in einem geschwunge- nen Bogen nicht weit vortretend; Gau- menfalten drei, oberste ziemlich lang, ziemlich tief unter der Naht weit vortretend, vorn in einen schwachen weissen Gaumen- wulst endend, zweite Gaumenfalte sehr kurz, schräg unter dem Anfange der ersten, dritte sehr tiefstehend, punktförmig; Spin- Küster, Mon. 8. 107. t. 11. f.42—45.| hinter dem äusseren Mundsaum | weiss, mehr oder weniger scharf rippen-. Fig. 879. 880. LXXVIL delfalte ganz vortretend; Mondfalte fehlt; Spirallamelle breit, die Oberla- melle nicht erreichend; Schliessknöchel- chen an der Spitze tief, zweilappig. Varietäten. Ausser geringen Abän- derungen in der Grösse, Skulptur und der Ausprägung des punktförmigen Gaumen- fältchens hält diese schöne Art, welche in die Sippschaft der (/. laminata gehört, ihren Artcharakter sehr fest. Aufenthalt: bei Hermannstadt in Siebenbürgen von Bielz entdeckt und mitgetheilt. SS0. testa rimata, fusiformis , apice attenuata, obtu- siuscula, corneo-lutescens, exacte costu- lata; anfractus 10, convexiusculi, ultimus altior ; cervix alba, tumida; apertura ro- tundato-pyriformis ; peristoma continuum, solutum , reflexiusculum, sublabiatum ; la- mella supera brevis,, compressa, marginem non attingens, infera flexuosa, mediocri- ter elata; plicae palatales tres, prima longa supera, in callo palatali albo ter- minata,; secunda remotior brevis, tertia infera punctiformis; plica columellaris emersa; lamella spiralis lata, superam non attingens ; plica lunata nulla,; celau- silium apice bilobum. — alt. 165—17 mill.; lat. 2 mill. — (2). *Clausilia elegans Bielz. Gehäuse mit kleinem punktförmigem ı Nabelritz, spindelförmig mit ziemlich schlank ausgezogenem stumpflichem Gewinde, hell | hornfarbig, zuweilen fast fleischfarbig, glanz- los, mit bald dicht bald weitläufig stehen- den weissen scharf ausgeprägten Rippen; Naht leicht weissfädlich; Umgänge 10, wenig gewölbt, letzter wenig höher als der vorletzte; Nacken hinter dem Mundsaume weiss, aufgetrieben, namentlich hinter dem Aussenrande mit einer ziemlich deutlich ausgeprägten ringförmigen stärker geripp- ten Wulst, überhaupt ist der Nacken be- sonders stark gerippt, Rippen meist etwas wellenförmig; Mündung gerundet birn- förmig, wenig höher alsbreit; Mundsaum zusammenhängend, gelöst, schwach aus- 'wärts gebogen, mit einer wenig entwickel- ‘ten weissen Lippe belegt; Lamellar wie Tafel LXXVN. Fig. 881. bei der vorigen, untere jedoch etwas we- niger erhoben; Gaumenfalten, Spiral- lamelle, Spindelfalte und Schliess- knöchelchen ebenfalls wie bei der vorigen, nur dass das punktförmige Gaumenfältchen weniger entwickelt ist; die Mondfalte fehlt ihr, da sie ebenfalls zu der Gruppe von Ul. laminata gehört, wie die vorige Art. Aufenthalt dicht bei der siebenbürgi- schen Grenze (in der Nähe von Hermann- stadt?) von Bielz entdeckt und mitge- theilt. Ol. elegans ist zwar der vorigen Art sehr nahe verwandt, aber dennoch durch folgende Kennzeichen als Art von ihr zu unterscheiden: geringere Grösse, deutlich gerippte Sculptur ohne Spur von Papillen, mehr gerundete Mündung, ringförmige Wulst hinter dem äusseren Mundsaume und weni- ger entwickelte Lippe. ss1. testa rimata turrito-fusiformis, longe attenuata, obtusa, livido-violacea , striata; sutura alba ; anfraetus 12—13 humiles, lentissime accressentes , planiusculi , mediü subcostu- lati, ultimus paullo altior; cervix tumida, ‚plicato-striata, juxtarimam levissime gibba ; apertura ampla, late ovalis, fauce rufo; peristoma connexzum, patulo-reflexiuseu- lum; lamella supera parva, brevissima, provecta , infera distans, remota, parum compressa, strictiuscula ; subperpendicula- | riter descendens; plicae palatales supera wmediocris, infera minima fere\ punctiformis; plica columellaris incon- spieua ; lamella spiralis imperfecta,remota ; plica bunata nulla ; clausilium nullum (?). Cl. Gwieciardi Heldr. in litt. ad Roth. Roth Malak. Bl. 1856. $. 3. t. I. f. 12. 13. (Die Tafel ist mir noch nicht zugekommen.) *Clausilia Guicciardi Heldr. duo, — —_ in Gehäuse mit ziemlich vertieftem Na- belritz, verschmälert spindelförmig, nach unten ziemlich bauchig, leicht gestreift, auf den mittleren Umgängen wenigstens von der Naht aus bis auf die Hälfte der Höhe gerippt, glänzend, violet-bleigrau; Naht sehr wenig vertieft, weiss ohne einen sehr, scharf ausgeprägten Faden zu bilden; Um - gänge 12, sehr wenig gewölbt, auffallend niedrig und sehr langsam zunehmend, DIE Ba. II. 0 IR (XV. u XVl) Heft. 65 letzter dagegen verhältnissmässig höher und fast flach; Naeken nach unten hin etwas aufgetrieben, ziemlich stark, aber unregel- mässig rippenstreifig, hinter dem Nabelritz mit einem ziemlich hochstehenden abge- rundeten, nicht scharf abgegrenzten Höcker; Mündung ziemlich weit, breit eirund- birnförmig, ein wenig viereckig; Gaumen- wand lebhaft rothbraun; Mundsaum durch eine schwache Wulst verbunden, ziemlich breit nach aussen erweitert, ohne eigentlich umgebogen zu sein, weiss, jedoch ohne deutlich entwickelte Lippe; Lamellen weit vonz£inander stehend, die obere sehr kurz und wenig erhoben, die untere nur tief inwendig zusammengedrückt und em- porstehend, fast senkrecht herabsteigend, ziemlich. gestreckt; Gaumenfalten zwei, obere tief unter der Naht, mittelmässig lang, aber kräftig und stark erhoben, untere kurz und fast punktförmig, über dem Nacken- höcker stehend; Spirallamelle von aussen kaum sichtbar, also sehr tief stehend und nur sehr wenig entwickelt; Spindelfalte nicht vortretend, vielleicht gar nicht vor- handen; Schliessknöchelchen? Ich bin nicht ganz ausser Zweifel, ob (1. Gurecciardi nicht vielleicht gar eine Dalea sei, denn ich finde an meinem leider einzigen Exemplare, dessen Unverletztheit ich durch einen gewaltsamen Einbruch durch die Wand des letzten Umganges über der Mün- dung geopfert habe, kein Schliessknöchel- chen, sondern nur eine Andeutung seines Stieles, welche unentschieden lässt, ob hier das Schliessknöchelchen meines Exem- plares abgebrochen und herausgefallen sei, oder ob es bei dieser Art mit dieser An- deutung überhaupt sein Bewenden habe. Im letzteren Falle wäre unsere Schnecke keine Clausilia, sondern als eine Balea in ihrem Gattungsgebiete dahin zu stellen, wo die erst neuerdings bekannt gewordene Gruppe baleaartiger Clausilien an- grenzt. Obgleich ich durch die Güte der Herrn Bielz und Parreyss, wie ich glaube, im vollständigen Besitz dieser höchst inte- ressanten Artengruppe und der benachbar- ‚ten Baleaarten bin, so habe ich doch Be- denken getragen, beide in diesem Hefte aufzunehmen, weil mein Material zu einer maassgebenden Bearbeitung doch noch nicht reichhaltig genug ist. Leider erkannte ich lange nach dem Drucke der Tafeln erst bei der Niederschrift des Textes die zweifel- 9 66 hafte Natur dieser Schnecke, welche ich sonst hier weggelassen, und erst später mitihren Verwandten gebracht haben würde. Herr Roth hat an der .angeführten Stelle unglücklicherweise unterlassen, auf das Schliessknöchelchen zu achten. Dass ich diesem die Unverletztheit meines einzigen Exemplars zum Opfer brachte, geschah deshalb. weil mich das langsame Zunehmen der niedrigen Umgänge neben der charak- teristischen Färbungnachdrücklichan Balea mahnte. 382. Clausilia strumosa Friv. testa rimata, fusiformis, gracilis, apice longe attenuata, obtusiuscula, rufa, obsolete costulata,; anfractus 13 planiusculi, len- tissime accrescentes, humiles; cervix iuxta constrictionem margini parallelam perpendiculariter strumosa, ceterum pla- niuscula, basi cristata, crista arcuatim periomphalum excavatum cingente et aper- turae pyriformi angulum tribuente; pe- ristoma eontinuum solutum, reflexum ; lamella supera longa, flexuosa, limite sursum curvato marginem extremum aliguantulum excedente; lamella infera distans, alte immersa, e tuberculo basali plerumque retrorsum furcata; plicae pa- latales numerosae, 1—6, prima longa, duo vel tres sequentes brevissimae, quarta (vel quinta) medioeris, infima exigua ; plica lunata nulla; plica columellaris va- lida, antice non conspieua; lamella spi- ralis superam attingens ; clausilium apice breviter truncatum, subrepandum. — «lt. 13—-17 mill:, lat. 3-4 mill.; — (m). . strumosa Friv. in litt. Pfeiff., Zeitschr. 1848. 8. $. Monogr. II. p. 428. Küst. Mon. t. 19. f. 27—31. Text fehlt noch.) Gehäuse mitkleinem, wenig vertieftem Nabelritz, spindelförmig, schlank mit stark verschmächtigtem Gewinde und lang aus- gezogenem, dünnem, fein abgestumpftem | Wirbel, rothbraun ziemlich regelmässig und. bası vix angulata; long. 12, diam. medio dicht, aber nicht sehr vertieft, rippenstreifig, auf den mittleren Umgängen zuweilen, je- doch selten, wie Ol. beiplicata mit grauen kleinen Stricheln, glänzend, durchscheinend; Naht eine feine nicht sehr vertiefte Linie; 3 mill. No. 167. Umgänge 12 — 13 sehr langsam zuneh- Taf. LXXVI.- Fig. 882. mend, wenig gewölbt, niedrig, nur der letzte ist verhältnissmässig hoch; Nacken zunächst hinter dem Aussenrande ziemlich breit eingesehnürt, dann parallel damit mit einer starken schmalen senkrechten Wulst, welcher immer am Gaumen eine Vertiefung entspricht; hinter der Wulst ist der Nacken ziemlich flach und hat unten einen abgerunde- ten, oben stark zusammengedrückten kielar- tigen Kamm, welcher im Bogen die vertiefte Nabelgegend umschlingt und unten bis vor anden Mundsaum tritt, diesen hier zu einer Ecke und innerlich die Mündung zu einer tiefen Rinne veranlasst; Mündung schmal, eckig birnförmig, fast senkrecht; eine der Nackenwulst oder Schwiele entsprechende Vertiefung des Gaumens ist meist von Schalensubstanz ausgefüllt; Mundsaum zusammenhängend,, oben ziemlich stark los- tretend,, weit auswärts- und etwas zurück- gebogen; Oberlamelle lang, bogig, mit ihrem aufwärts gebogenen Ende sich mit dem äussersten Mundsaume verbindend, ja ihn sogar meist noch etwas überschreitend ; Unterlamelle weit abstehend, tief ein- wärts und sogar mit ihrem Ende weit vom Spindelrand zurücktretend, etwas bogig, wenig zusammengedrückt, von ihrem knoten- förmigen Endpunkte schräg über das Inter- lamellar einen Gabelast abschiekend; Gau - menfalten zahlreich, 5—6, die oberste und vierte (oder fünfte) lang, zwischen beiden zwei bis drei und unter der vierten noch ein sehr kurzes zum Theil punktför- miges Fältchen, welche sämmtlich in der Linie stehen, welche das fehlende Clau- silium bilden sollte; zwischen den beiden letzten Gaumenfalten erscheint an ganz ‚frischen Exemplaren eine anscheinende sie- bente Falte, welches aber die inwendig an- ‚liegende Spitze des Clausiliums ist; Spin- (Der | delfalte stark entwickelt, ihr Ende aber nur bei geeigneter Drehung des Gehäuses sichtbar; Spirallamelle die Oberlamelle erreichend; Schliessknöchelchen an der Spitze kurz abgestutzt und ein wenig eingedrückt. Varietäten. f Minor, luteo-cornea, anfr. 12 paulo convexioribus, apertura Pfeiffer Mon. II]. pag. 600. An dieser interessanten Varietät sind alle charakteristischen Kennzeichen ab- geschwächt, aber durchaus nicht verwischt, und ich glaube nicht, dass Herr Frivaldsky Taf. LXXVIIL Fig. 883. Recht hat, wenn er sie unter dem Namen Ol. rupestris als Art abtrennen will. Das 67 Ol. strumosa hat namentlich in der Mundpartie mit (0. Berger! eine grosse eine der beiden von Herrn Frivaldsky |habituelle Aehnlichkeit, darf jedoch wegen mir mitgetheilten Exemplare ist ein Blend- | des gänzlichen Mangels der Mondfalte, ling. x Aufenthalt. BeiBrussain Natolien, wo auch die Varietät vorzukommen scheint, da ich sie vom Herrn Entdecker ohne Be- zeichnung eines andern Fundortes erhielt. Pfeiffer giebt Harmonjik als Fundort der Varietät an. welche allerdings bei letzterer auch meist nur schwach angedeutet ist, mit dieser kaum in einer Gruppe vereinigt werden. Ueber- haupt bin ich über die nähere Verwandt- schaft unserer Art noch in Zweifel. Allein und zwar sehr nahe verwandt ist mit (7. strumosa die folgende Art. Tafel LXXVM. 83. *Clausilia subulata Pfeiffer. testa subrimata, subulato-fusiformis , subtilissime striata, fusco-cornea, spira gracilis, ob- tusiusceula; anfractus II—12, planiusculi, lentissime accrescentes, wultimus altior ; cervix Juxta constrictionem margini pa- rallelam perpendiculariter strumosa, basi breviter cristata; apertura pyriformis, basi subangulata, canalifera; peristoma continuum, solutum, reflexum , margine columellari retuso; lamella supera longa, limite sursum curvato marginem extre- mum aequante; lamella infera distans, alte immersa, e tuberculo basali retrorsum furcata ; plicae palatales qwinque, supera longa, infima brevis, reliquae punctifor- mes; plica lunata nulla ; plica columellaris immersa; lamella spiralis superam vix attingens ; clausilium apice acutiusculum. — alt. 12—13 mill., lat. 2°/, mill. (2). 01. subulata Pfei/f. in Zeitschr. f. Malak. 1848. Se Monogr. II. p. 442. no. 115. Gehäuse mit sehr kleinem seichtem Nabelritz; pfriemen - spindelförmig, mit schlank ausgezogener, stumpflicher Spitze, hornbraun, sehr fein und dicht gestreift, auf den oberen Umgängen und am Nacken fast regelmässig gerippt, glänzend; Naht fein, aber ziemlich vertieft; Umgänge 11— 12, ziemlich flach, sehr langsam zunehmend, niedrig, letzter jedoch verhältnissmässig höher; Nacken hinter dem Aussenrande zunächst mit einer seichten Einschnürung und einer darauf folgenden parallelen nicht sehr stark ausgeprägten kropfigen Wulst, am Grunde mit einem kurzen, stark zusam- mengedrückten, aber abgerundeten kielarti- gen Kamm, welchem im Schlunde eine gebogene Rinne und am Mundsaum eine Ecke entspricht, und welcher die vertiefte, halbmondförmige Nabelgegend begrenzt; Mündung schmal-birnförmig, unten etwas nach der rechten Seite erweitert und eckig; Mundsaum zusammenhängend, oben ziem- lich stark lostretend, weit auswärts und etwas zurückgebogen; Oberlamelle lang, mit ihrem aufwärts gebogenen Ende dem äussersten Mundsaume gleichkommend; Unterlamelle von jener sehr weit ab- stehend, tief einwärts zurücktretend und von ihrem knotenförmigen Endpunkte aus schräg über das Interlamellar einen Gabel- ast abschickend, fast gestreckt, kurz und wenig zusammengedrückt; Gaumenfalten 5, obere ziemlich lang, untere kurz, die 3 zwischen diesen stehenden punktförmig; Spindelfalte äusserlich nicht sichtbar; Spirallamelle die Oberlamelle kaum er- reichend; Schliessknöchelchen mit stumpflicher Spitze. Aufenthalt. Bei Brussa iin Nato- lien; entdeckt und mitgetheilt von Fri- valdsky. Wenn nicht die Pfeiffer’sche Diagnose nach meinen beiden Exemplaren entworfen wäre und ich dieselben nicht mit der Ori- ginaletikette Ol. subulata Pfeif. von Herrn Pfeiffer zurückerhalten hätte, und wenn er nicht die Aehnlichkeit mit Cl. strumosa ausdrücklich erwähnte, so würde ich kaum glauben, in meinen Exemplaren (/. subu- lata Pfeiff. vor mir zu haben; denn er erwähnt in seiner Diagnose blos eine Gau- menfalte und fügt in der Anmerkung hinzu, 9% 68 Tafel LXXVII. Fig. 884. dass seine neue Art von (I. strumosa|Nacken fein aber deutlich rippenfaltig, „eaeterum valde diversa“ sei. Dennoch sind an beiden Exemplaren die kleinen Gaumenfältehen sehr deutlich sichtbar, und von einer grossen Verschiedenheit dieser, und der vorhergehenden Art ist so wenig, die Rede (was auch meine Figuren deutlich nachweisen), dass nicht viel dagegen ein- zuwenden sein würde, wenn man (I. sub- ulata als eine kleine schlanke Varietät von (1. strumosa ansehen wollte. Den- noch glaube ich, dass man sie aufrecht er- | halten kann, namentlich deshalb, weil in den Gaumenfalten, in der Ausprägung des Kropfes am Nacken und in der Gestalt der Mündung nicht unerhebliche Verschieden- heiten bemerkbar sind. Beide Arten be-| stätigen auf’s Neue die so oft zu machende Beobachtung, dass eine bestimmte Oertlich- keit verwandte Arten enthält. 584. "Clausilia pulchella Pfeiffer. testa rimata, turrito - fusiformis, subtilissime hinter dem Aussenrande mit einer ziemlich deutlichen parallelen Wulst nach unten hin wie sackartig herabhängend (siehe Fig. d.); ‚Mündung bimförmig, schmal; Mund- saum durch eine nicht gelöste Wulst ver- bunden; Mundränder mit einer feinen lip- penartigen Schwiele belegt, welche auf dem Aussenrande neben der Oberlamelle ein undeutlich begrenztes s stumpfes Höcker- chen bildet; Oberlamelle kurz, den äussersten Mundsaum nicht ganz erreichend, Unterlamelle anfangs der oberen sehr genähert, in einem leicht geschwungenen Bogen schräg und ziemlich weit vor ab- wärts steigend; Gaumenfalten drei, zwei obere unter der Naht, von denen die obere ziemlich lang, die andere dicht darunter stehende kurz ist; eine dritte kurze steht tief unten dicht neben der Spindelfalte, welche nur auf der Oberfläche des Umgan- ges, dicht neben dem Nabelritz sichtbar ist; Mondfalte fehlt; Spirallamelle die Oberlamelle nicht erreichend; Clausilium striata , albescenti-cornen, spira attenuata, an der Spitze breit abgerundet. aceutiuseula; anfractus 10—11, planius- culi; cervix pone marginem substrumosa basi saccata, costuluto-plicata; apertura pyriformis ; peristoma connexum, subtiliter callosum , in margine exteriore subuni- dentatum ; lamellae approximatae, supera marginem non attingens, brevis, infera strietiuscula, oblique descendens ; plicae pa- latales tres, duo superae, quarum supe- rior longior, tertia infima brevis; plica eolumellaris immersa extus Juxta rimam | conspieua; plica lunata nulla; lamella spiralis superam non attingens ; clausilium apice obrotundatum. — alt. 10 mill., lat. 22/, mill- (2): Cl. pulchella Pfeiff. in Zeitschr. f. Mal. 1548. 8.9. — _ — Mon. II. p. 403. no. 16. Gehäuse mit einem ziemlich vertieften, feinen Nabelritz dicht hinter dem Spindel- rande, gethürmt spindelförmig, mit sehr re- gelmässig verschmächtigtem, ziemlich spitzi- gem Gewinde, hell hornfarbig, ziemlich glänzend, sehr fein unregelmässig gestreift, auf den oberen Umgängen und an der obe- ren Hälfte der mittleren fast regelmässig fein gerippt; Naht eine feineziemlich ver- tiefte Linie; Umgänge 10—11, sehr all- | mälig zunehmend, wenig gewölbt, fast! flach, der letzte höher als der vorletzte; Aufenthalt. Auf dem Velebitge- birge in Croatien, mitgetheilt von Fri- valdsky, F. Schmidt und Parreyss. (Unter dem Namen (!. salambonica Parr.) Auch bei dieser Art hat der Autor wie bei der vorigen die Gaumenfalten nicht genau genug untersucht, während ich mich darin getäuscht habe, dass ich auf meiner Figur b. eine Gaumenfalte zuviel gezeichnet habe; die oberste der drei feinen Linien an dieser Figur ist zu beseitigen, denn sie rüht an meinen Exemplaren nicht‘ von einer Gau- 'menfalte her, sondern von der durchschei- ınenden Spirallamelle, welche überhaupt häufig bei sehr durchscheinenden Gehäusen zu derselben Täuschung Veranlassung giebt. |Ich wundere mich, dass Herr Pfeiffer, wie er es sonst gewöhnlich thut, einer ver- wandtschaftlichen Beziehung nicht gedenkt, in welcher 07. pulchella zu Ol. suecineata steht, welche obendrein so gross ist, dass man sich leicht verleitet fühlen kann, (/. 'pulchella für eine kleine, schlanke Varietät von (I. succineata zu halten. Alle Unter- schiede zwischen beiden sind durchaus blos gradueller Art. Dagegen ist die habituelle Verschiedenheit sehr ins Auge fallend. Genau dasselbe Verwandtschaftsverhältniss besteht auch zu (/. capillacea Rossm. (Icon. f. 194.), ‘welches Herr Pfeiffer Pe EN Tafel LXXVIH. durch Beziehung von dieser auf unsere Art andeutet, wie er die Verwandtschaft der- selben zu swuccrineata wenigstens dadurch nahe legt, dass er sie unmittelbar nach dieser aufführt. Ül. pulchella steht als Verbindungsglied genau zwischen ihren beiden Verwandten in der Mitte und zwar derart, dass sie im Habitus näher an ca- pillacea tritt. Aber ausser der bestimmten haarfeinen Rippenstreifung ist capillacea auch durch den nicht blos durch eine dünne Wulst verbundenen Mundsaum, sondern auch durch ein ‚.peristoma continuum“ unterschieden, welches sogar vorn lostritt. Wollte man Cl. pulchella zu einer von beiden Arten als Varietät ziehen, so könnte dies, wegen der grossen habituellen Ver- schiedenheit der anderen, nur (7. capella- cea sein, wogegen aber die oben bezeich- neten Merkmale streiten. ı% [L} 585. testa brevissime rimata, fusiformis , confertim costulato - striata, sericina, virescenti- cornea, apice attenuata, obtusiuscula ; anfractus I1 convexiusculi; cervix tumi- dula; apertura pyriformi-rotundata ; pe- ristoma continuum, appressum, in limbum tenue reflexiusculum; lamella supera va- lida , compressa, longa , marginem aequans, infera subdistans, parum elata, antice extrorsum flexuose furcata; plicae pala- tales tres, superarum duarum altera me- diocris, altera et tertia infera minimae ; plica columellaris protracta ; plica lumata nulla,; lamella spiralis initium superae excdens; claeusilium apice bilobum. — alt. 15 mill., lat. 4 mill. (1). Cl. Porroi Pfeiff. Mon. II. p. 407. no. 28. — sarda Porro in litt. ad Rossm. non Dispos. syst. p. 57. Clausilia Porroi Pfeiffer, y Gehäuse dicht hinter dem zur oberen Hälfte angedrückten Spindelrande mit einem kurzen Nabelritz, spindelförmig, etwas bau- chig, fein aber scharf rippenstreifig, grün- lich-hornfarbig, seidenglänzend; Wirbel nicht sehr schlank verschmächtigt,, stumpf- lich; Umgänge 11, ziemlich stark gewölbt, sehr langsam zunehmend; Nacken etwas aufgetrieben, fein runzelfaltig; Mündung birnförmig-gerundet, wenig höher als breit; Mundsaum zusammenhängend, ange- drückt, in einen feinen lippenähnlichen Fig. 885. 886. 69 |Saum leicht zurückgekrümmt; Oberla- ımelle lang, ihr Ende stark zusammenge- ‚drückt, ganz vor an den äussersten Saum des Peristoms tretend; Unterlamelle ziemlich weit abstehend, wenig erhoben, vorn in eine etwas bogige Gabel gespalten, deren Spitzen bis an den äussersten Mund- saum vortreten; Gaumenfalten drei, zwei oben unter der Naht, von denen die obere mittelmässig, die untere und die dritte ganz unten stehende kurz ist; Spindelfalte ganz vor bis an den äussersten Saum tre- tend; Spirallamelle den Anfang der Oberlamelle überschreitend; Schliess- knöchelchen an der Spitze zweilappig. Aufenthalt: Sardinien, mitgetheilt von Porro. Es kann nur durch ein Versehen gesche- hen sein, dass mir der Autor als seine (7. sarda eine andere Schnecke schickte, denn Pfeiffer hat ganz recht, in dem ihm zur Benutzung mitgetheilten Exemplare die echte UI. sarda Porror nicht erkennen zu wollen, welche nach der Diagnose (a. a. O.), die leider der Gaumenfalten gar nicht ge- deckt, glatt sein soll. Obgleich ich die Aehnlichkeit mit UI. costata Z. nicht so gross finden kann wie Pfeiffer, so gehört sie doch unverkennbar mit dieser in die Gruppe von (Ü!. laminata und zwar in die nächste Nachbarschaft von (I. Küster! Kossm. SS6. *Clausilia Comensis Shutt- leworth. testa profunde minutim rimata, fusiformis, subven- tricosa, pellueida, substriata, luteo-cornea, apice attenuata, obtusiuscula ; anfractus 10 —I1, conveziusculi, ultimus deorsum sub- attenuatus; cervix tumidula, basi rotun- date gibba; apertura pyriformis ; peristo- ma callo tenuw connexum, in limbum tenue reflexiusculum , margine columelları primitus brevissimo, reclinato demum su- perstructione adaucta repando, margine exteriore subunidentato ; lamellae demum distantes , validae, compressissimae ‚infera valde elata, antice truncata ; plieae pala- tales quatuor , una superalonga , secunda supera postica, et duae inferae breves, prima et tertia in callo palatali flexuosa, alba terminatae; plica columellaris emer- sa; plica lunata nulla; lamella spriralis initium superae excedens; clausilium 70 Taf. LXXIX. Fig. 887. apice bilobum. — alt. 11 mill., lat. 3'/a | nicht ganz erreichend, ziemlich lang; Un- mill. — (10). ‚terlamelle sehr stark entwickelt, sehr Cl. comensis Shttiw. in litt. ad Pfeiff. zusammen- und aufwärts gedrückt, vorn u — Pfeiff. in Zeitschr. f. Mal. 1849. | abgestutzt, mit der oberen ein breites, aus- S. 108. gehöhltes Interlamellar bildend; Gaumen - — comensis Pfeiff. Monogr. III. p. 604.n0.150.\falten vier, oberste ziemlich lang, zweite — -- Küster Monogr. p. 72.1.7. f.31—-33.\ kurz, nach hinten stehend, die beiden an- deren kurz, unten stehend, die erste und Gehäuse mit einem ziemlich tiefen, | dritte endigen vorn in einer weissen, etwas kurzen, lochförmigen Nabelritz dicht hinter | bogigen Gaumenwulst; Spindelfaltemeist dem Spindelrande, spindelförmig, etwas | vortretend; Mondfalte fehlt; Spiralla- bauchig und mit stark verschmächtigtem, |melle den Anfang der Oberlamelle über- stumpflich endendem Wirbel, leicht und fein | schreitend; Schliessknöchelchen an der gestreift, glänzend, durchscheinend, horn- | Spitze tief zweilappig. gelblich; Umgänge 10—11 wenig gewölbt, Aufenthalt. Bei Como, mitgetheilt letzter beträchtlich höher als der vorletzte, !und entdeckt von Herrn Blauner in Bern. nach unten hin etwas verschmächtigt; Eine ziemlich gut charakterisirte Art, Nacken etwas aufgetrieben, unten bucke- | welche sich zunächst neben (l. commutata lig und ziemlich deutlich rippenstreifig; | Rossm. in die Sippschaft von Ol. laminata Mündung birnförmig, unten beträchtlich | Mont. stellt, was Pfeiffer 'entgangen zu erweitert; Mundsaum durch eine feine | sein scheint, welcher auch die unterste Wulst verbunden; Spindelrand ursprüng- | Gaumenfalte übersehen hat. Bei (l. com- lich sehr kurz und rückwärts gebogen, aber | mutata gestaltet sich aus der Mitte der durch spätere Auflagerung von Schalensub- Gaumenwulst eine Falte, welche sich bogig stanz verlängert und oben bogig einge- mit der zweiten Gaumenfalte verbindet. drückt in die = Verbindungswulst über- Das interessante Merkmal des Spindelran- gehend, Aussenrand etwas eingedrückt und des ist bei commutata zwar auch, aber oben mit einem zahnartigen stumpfen Höcker- | weit weniger hervorstechend vorhanden. chen; Oberlamelle stark zusammenge- | Auch fehlt letzterer Art das deutliche drückt, mit ihrem Ende den Mundaaum | 'Höckerchen des Aussenrandes. Tarel LXXIX: 5837. Cl. concilians A. Schmidt. mediocris ; elausilium apice acutiusculum. — alt. 13—14 mill., lat. 3'/, mill. (12). Cl. concilians A. Schmidt in litt. —_ _ Bielz in Beitrag zur Kenntniss d. siebenb. L. u. S. Moll. S. 10. no. 18. testa rimata, fusiformis, costulato-striata, brun- nea, raro strigillata; apice attenuata, ob- tusiuscula; anfractus I—I12, convexius- culi; cervix exactius plicato - costulata, latere aliguantulum pressa, basi carinato- Gehäuse mit einem sehr kleinen Na- eristata, carina eleganter cerenata, sulco| belritz, spindelförmig, mit ziemlich lang utrimque exsculpta; apertura pyriformis; | ausgezogener, verschmächtigter, stumpfli- peristoma continuum, solutum, expansum,| cher Spitze, dunkel rothbraun, hie und da in limbum subtilem reflexum; lamella|ähnlich wie Ul. biplicata und andere unter supera medioeris, marginem aequans,| der Naht mit Gruppen kleiner grauer Strichel infera remota, subhorizontalis; plicae pa- (str igillatus); dicht rippenstreifig (in der latales duae brevissimae superae, tertia) Ausprägung der Rippen der Ül. ventricosa punctiformis, infima in callum palatalem sehr nahe kommend), sehr fest und wenig margini parallelım plerumgue elongata;\ glänzend; Umgänge 11—12, sehr wenig plica lunata medioeris strieta, inter plicas | gewölbt; Nacken unmittelbar hinter dem palatales extensa; plica columellaris| Mundsaum etwas eingeschnürt und gelblich emersa ; lamella spiralis profunde immersa,| weiss, in der Mitte von der Seite etwas Tafel LXXIX. Fig. 888. 71 eingedrückt, nach unten hin wieder etwas aufgetrieben und an der Basis mit einem stark entwickelten, beiderseits durch eine Furche begrenzten, zierlich gekerbten, kiel- artigen Kamm; auf dem ganzen Nacken ist die Skulptur gröber, die Rippen tiefer, weitläufiger, abgerundet, stumpf, etwas bogig und zuweilen verästelt; Mündung birnförmig, unten eckig; Mundsaum zu- sammenhängend, lostretend, auswärts und in einen schmalen lippenartigen callösen Saum zurückgebogen; Oberlamelle dem Mundsaum gleichkommend, ziemlich lang, ihr Ende sehr gleichmässig zusammenge- drückt; Unterlamelle sehr tief einwärts stehend, gekrümmt, zuletzt fast horizontal und mit ihrem Ende sehr weit vom äusse- ren Mundsaum fernbleibend; oben unter der Naht unmittelbar über der geraden, schwachen Mondfalte zwei kurze Gaumen- fältehen, und eine dritte fast nur punkt- förmige untere neben der dem Nackenkamm entsprechenden Schlundrinne, welche sich meist bis in die starke dem Aussenrand parallel laufende, oben und unten in einem hervorragenden Knötchen endende Gau- menwulst verlängert; Spindelfalte ziemlich ganz vortretend am Anfang des Nackenkammes, an frischen Exemplaren als eine weisse, stark gebogene Linie durch- scheinend (siehe Fig. d.); Spirallamelle sehr weit zurückstehend und wenig ent- wickelt; Schliessknöchelchen stumpf- spitzig. Thier ‚‚gelbgrau oben braungrau‘ (Bielz. a. a. ©.) Aufenthalt. Auf der Burgruine bei Ssaszesor nächst Mühlbach in Sieben- bürgen, von Herrn Bielz entdeckt und mitgetheilt. Diese Art verbindet die Gruppe der (!. graeilis mit der von Ül. rugosa, eine grössere Verwandtschaft zu ersterer zeigend. Bei gehöriger Beachtung des Verhältnisses zwischen der Spirallamelle und der Ober- lamelle, welehe bei den Verwandten von rugosa mit einander verbunden sind, ist jedoch die Unterscheidung nicht. schwer. Ich unterlasse es, tiefer darauf einzugehen, | weil dies in dem eben erschienenen Werke meines Freundes A. Schmidt über diekri- ‚gen Saum rückwärts gebogen; Oberla- tischen Gruppen der Clausilien gethan wor- den ist. Die grösste habituelle Aehnlich- beit hat sie mit manchen grossen Formen der (I. dubra, von denen sie sich aber immer | durch das Verhältniss der Spirallamelle und den Mangel der grossen oberen Gaumen- falte leicht unterscheiden lässt. SS. Clausilia hetaera Frivaldsky. testa rimata, fusiformis,, subventricosa, fusco- cornea, capillaceo-costulata, spira atte- nuata, obtusa; anfractus 11—12 planius- euli, ultimus majusculus ; cervix tumida, exactius costulata, basi breviter cristata, erista utrimque sulco levi exsculpta, pe- riomphalum latiusculum cingente; aper- tura subquadrato-pyriformis,; peristoma continuum, solutum, excpansum, in lim- bum subtilem reflexum; lamella supera mediocris marginem aequans, limite cur- vulo; lamella infera remota, leviter cur- vata, obliqua, e basi retrorsum subfurcata ; plicae palatales duae superae , altera longa, altera brevissima, plicae lunatae strictae apiei oblique adhaerens ; callus palatalis margini parallelus infra plicam imper- fectam tertiam emittens ; plica columella- ris subemersa,; lamella spiralis initium superae superans; clausilium angustum, apice recursum, incrassatum. — alt. 14 mill., lat. 4 mill. (4). Cl. hetaera Frivaldsky in litt. Pfeiff. in Zeitschr. f. Mal. 1548. $. 10. Pfeijf. Monogr. II. p. 458. no. 153. Gehäuse mit sehr kleinem Nabelritz, spindelförmig, etwas bauchig, mit ziemlich schlank ausgezogenem, stumpfem Wirbel, hornbraun, haarfein rippenstreifig, am un- teren Umgange Rippenstreifen sehr ge- krümmt; Umgänge 11—12, fast flach, durch eine feine Naht verbunden, letzter merklich höher als der vorletzte; Nacken hinter dem Mundsaume ein wenig einge- sehnürt, ziemlich aufgetrieben, in der Mitte leicht eingedrückt, nach unten dagegen bauchiger und ganz unten mit einem kur- zen, zierlich gekerbten, kielartigen Kamm, welcher beiderseits durch eine seichte Fur- che abgegrenzt ist und die ziemlich breite Nabelgegend umschliesst; Mündung etwas viereckig-birnförmig, kaum höher als breit; Mundsaum zusammenhängend, lostretend, auswärts und in einen schmalen lippenarti- melle mittelmässig lang, mit ihrem etwas nach rechts gekrümmten Ende fast noch etwas über den äussersten Mundsaum reichend ; 12 Unterlamelle weit zurückstehend ge- krümmt, schräg herabsteigend, aber mit ihrem Ende noch weit vom äussersten Mund- saum entfernt bleibend, nach hinten auf das breite Interlamellar einen schwachen Gabelast abschickend;; unter der Naht eine lange Gaumenfalte und dicht unter ihr die Spur einer zweiten, welehe sich als Häkchen mit der Spitze der geraden, nach unten verdickten Mondfalte verbindet; mit einer weissen, schwachen, dem Mund- saum parallelen, ziemlich weit zurückste- henden Gaumenwulst, welche zuweilen oben zu einem kleinen Höckerchen anschwillt und unten die Andeutung einer dritten Gaumenfalte abschickt, der dem Nackenkamme entsprechenden Schlundrinne einfasst, was auf der anderen Seite, wenigstens anfangs, die nicht ganz herabtretende Spindelfalte thut, welche am Nackenkiel als wenig gebogene Linie hindurchscheint (siehe Fig. d.); Spiral- lamelle sehr entwickelt und etwas den Anfang der Oberlamelle überschreitend; Schliessknöchelchen schmal, mit zu- rückgekrümmter, verdickter, stumpflicher Spitze, welche dicht hinter der Basis der Mondfalte an der Wand anliegt und als weisser Fleck durchscheint, und so leicht Veranlassung giebt, diesen für ein Gau- menknötchen zu halten. Aufenthalt auf der griechischen Insel Prinkipos, von Frivaldsky entdeckt und mitgetheilt. Trotz der grossen habituellen Aehnlich- keit mit der vorigen Art ist Ü/. hetaera doch leicht davon zu unterscheiden, na- mentlich durch die grosse Gaumenfalte und durch die weit vortretende Spirallamelle. Ich glaube im Recht zu sein, wenn ich das gerade einwärts gerichtete Häkchen an der Spitze der Mondfalte als ein Gaumenfält- chen, welches aber mit der Mondfalte zu- welehe den Rand sammenhängt, und nicht als einen Theil dieser betrachte. SS39. *Clausilia circumdata Friv. minutim rimata, fusiformis, cornea, apice attenuata, obtusa; anfractus II convexiusculi, testa oblique eristata; apertura oblongo-pyri- formis, basi angulata; peristoma conti- nuum, solutum, patulum, in limbum sub- costulata, | ultimus majusculus ;, cervix antice planiusculo-attenuata, basi kaum erreichend; Tafel LXXIX. Fig. 889. tilem , album reflexiusculum; lamella su- pera mediocris, limite compresso, curvulo marginem aequans,; lam. infera remo- tissima, oblique curvata, intus valde elata, e basi retrorsum furcata,; plicae palatales duae superae, altera longa, altera bre- vissima, plicae lunatae rectae apice ad- haerens; callus palatalus tenuis remotus, margini parallelus, infra raro in plicam obsoletam retrorsum elongatus; plica co- lumellaris immersa; lamella spiralis su- peram vix attingens ; clausilium angustum, apice recurvum, acutiusculum, subin- crassatum. — alt. 13 — 14 mill., lat. 3 mill. — (4). Cl. circumdata Friv. in litt. Pfeiff. in Zeitschr. f. Mal. 1848. 8.9. Monogr. II. p. 475.no. 190. Gehäuse mit kleinem Nabelritz, spin- delförmig,; mit verschmächtigtem stumpfem Wirbel, dicht und regelmässig gerippt, hornbraun, wenig glänzend, fest; Um- gänge 11, wenig gewölbt, letzter beträcht- lich höher als der vorletzte; Nacken vorn etwas abgeflacht, nach unten hin etwas buckelig aufgetrieben und unten mit einem schräg herabsteigenden, gekerbten, kielarti- gen Kamm, welcher die mittelmässig breite Nabelgegend einschliesst; Mündung ver- längert birnförmig, unten mit einer Ecke; Mundsaum zusammenhängend, gelöst, erweitert und in einen schmalen, weissen Saum zurückgebogen; Oberlamelle mit- telmässig lang, mit ihrem etwas zusammen- gedrückten und nach rechts gekrümmten Ende den Mundsaum fast noch etwas über- schreitend; Unterlamelle sehr tief nach hintend stehend, schräg gekrümmt, inwen- dig zusammengedrückt und stark emportre- tend, von der Basis nach rückwärts gabelig; Gaumenfalten zwei obere, von denen die oberste lang und dicht unter dieser, die zweite sehr kurze als einwärts gerichtetes Häkchen mit der Spitze der geraden Mond- falte verbunden ist; eine ziemlich tief nach innen zurückstehende, dünne, weisse Gau- menwulst schickt nach innen an der Seite der Schlundrinne, welche dem Nackensaum entspricht, zuweilen eine schmale dritte Gaumenfalte aus; Spindelfalte einge- senkt; Spirallamelle die Oberlamelle Schliesknöchelchen schmal, an der stumpfspitzlichen etwas zu- rückgebogenen Ecke etwas verdickt. Taf. LXXIX. Fie. 890. Varietäten. Ich erhielt durch Herrn Frivaldsky zwei Exemplare mit sehr stark verschmächtigter, langausgezogener schlan- ker Spitze, wodurch das Gehäuse eine mehr keulenförmige Gestalt erhält. Aufenthalt: in Natolien bei Brussa von Herrn Frivaldsky entdeckt und mit- getheilt, woselbst auch die Abänderung vorkommt. Mit voriger Art nahe verwandt, ist sie doch leicht von ihr zu unterscheiden durch die schlankere Gestalt, die starken Rippen, die mehr zurückbleibende Spirallamelle, die schmale Mündung und die sehr tief stehende dünnere Gaumenwulst. 590. Clausilia Huebneri Rossm. testa minutim rimata, fusiformis, lamelloso- costata, cornea, spira attenuata, apiceu- lata, acuta; amfractus 11 comvezxius- euli, ulteriores planiusculi; sutura plica- rum radieibus papillato-crenulata; cervix tumida, basi eristata, erista demum ho- rizontali erenata, utrimque suleo exsculpta, periomphalum latum cingente ; apertura rotundato-pyriformis ; peristoma continuum solutum , expansum; lamella supera me- diocris, limite compresso, elato, curvulo, marginem attingente ; lam. infera perguam distans et remota, strietiuscula, e basi callosa retrorsum furcata; plicae palatales quatuor, duae superae longae, tertia media tuberculiformis, quarta infima medioeris, omnes callum palatalem tenuem obliquum attingentes; plica lunata recta ; plica columellaris vix emergens; lamella spiralis superam attingens. 01. Huebneri Rossm. in litt. ad Pfeiff. Pfeiff. Mon. 11. p. 473. no. 185. Gehäuse mit einem kleinen punktför- migen Nabelritz, spindelförmig, etwas bau- chig, mit sehr allmälig verschmälertem, plötzlich in einen sehr spitzigen Wirbel en- denden Gewinde, hornbraun, lamellös ge- - 6) rippt, seidenglänzend; Naht durch die etwas verbreiterten Anfangspunkte der Rip- pen undeutlich papillös-gekerbt; Umgänge 11, obere gewölbt, untere fast flach, der letzte bedeutend höher als der vorletzte; Nacken ziemlich stark aufgetrieben, unten plötzlich in eine tiefe Furche abfallend, welche einen stark bezeichneten, gekerbten, zuletzt fast horizontalen, kielartigen Kamm begrenzt, über welchen die Rippen sich noch weit nach dem Nabel hin fortsetzen (siehe Fig. d.); Mündung gerundet-birn- formig, ziemlich so breitals hoch; Mund- saum zusammenhängend, gelöst, auswärts gebogen; Oberlamelle mittelmässig lang, ihr Ende stark zusammengedrückt, erhoben, etwas gekrümmt, den äussersten Mundsaum berührend, Unterlamelle von jener sehr weit ab und tief schlundeinwärts zurück- stehend, ziemlich gestreckt und aus der etwas wulstigen Basis rückwärts gablig; Gaumenfalten vier, die oberste lang, die zweite dicht darunter etwas kürzer, die dritte etwas unter der Mitte der Gaumen- höhle stehende ist ein kurzes Höckerchen, die vierte ist ziemlich lang und tritt die Gaumenrinne entlang vom untern Ende der gestreckten Mondfalte hervor, wie alle übri- gen bis an die schr dünne, schräg stehende Gaumenwulst (an Figur a. sind die beiden untersten Gaumenfalten zu hoch gestellt, und die unterste an b. zu undeutlich dar- gestellt); Spindelfalte nicht ganz vortre- tend; Spirallamelle den Anfang der Oberlamelle erreichend. Aufenthalt bei Brussa in Natolien, von Herrn Naturalienhändler Straube in Dresden entdeckt und mitgetheilt. Ich habe diese durch den auffallend spitzen Wirbel fast allein schon gut cha- rakterisirte Art zu Ehren eines eifrigen Sammlers Herrn Zeichenlehrer Adolf Hüb- ner benannt, der sie zuerst als neue Art erkannte. In der Pfeiffer’schen Diag- nose, dienach meinem Exemplare entworfen ist, sind die zwei unteren Gaumenfalten übersehen. III. Bd. III. u. IV. (AV. u. AVI.) Heft. 10 - 4 Taf. LXXX. Fie. 891. 892. Tafel LÄXX. 891. *Clausilia isabellina Pfeiffer. testa subtilissime rimata , ceylindraceo-fusiformis, lutescenti - albida, capillaceo - costulata, spira sensim attenuata, obtusiuscula; an- fractus 9-11, superiores convexi, infe- riores planiusculi; cervix latere plana, postice distanter biangulata; apertura ovata,; peristoma continuum, expanso- patulum; lamellae approximatae, parvae, supera flexuosa , infera tenuissima per- obligqua; plicae palatales quatuor superae parallelae subaequales, plica lunata elon- gata , leviter curvata, basi cum plica co- lumellari confluens et clausilium ovatum provectum arcte includens ; lamella spira- lis remotissima, minuta. — alt.14—19'), mill.; lat. 4 mill. (8). Cl. isabellina Pfeiffer. Symb. II. p. 60. Pfeiffer Mon. II. p. 467. no. 173. 44. III. S. 6. intrusa Parreyss in sched. Gehäuse mit einem feinen, fast ganz geschlossenen punktförmigen Nabelritz, spin- delförmig, etwas walzig, mit kegelförmig verschmächtigtem, stumpflichem Gewinde, Roth in malak. Bl. II. S. weisslich, sehr fein und zierlich gerippt, | seidenglänzend; Umgänge 9—11, die obersten gewölbt, die unteren ziemlich flach, der letzte nach der Mündung hin ver- schmächtigt; Nacken hinter dem Aussen- rande flach gedrückt, nach unten hin zu- nächst mit einer deutlich bezeichneten, stumpfen Kante und mit einer weniger deut- lichen neben der Nabelgegend, zwischen diesen beiden Kanten oben nicht wie ge- wöhnlich mit einer vertieften Furche, son- | dern eben; Mündung eirund, zuweilen fast rund und wenig höher als breit; Mund- .. A I saum zusammenhängend, deutlich, aber wenig lostretend, mehr oder weniger breit auswärts und zuweilen am äussersten Saume etwas rückwärts gebogen, meist dünn und zart; Lamellen einander sehr nahe ste- hend und fein, Oberlamelle bogig, niedrig, ganz vortretend, Unterlamelle eine nur sehr wenig erhobne, feine, sehr schräg stehende Leiste; Gaumenfalten vier, welche oben dicht unter der Naht mit ihr und unter sich parallel, ziemlich gleich lang und gleich entwickelt sind, nur die unterste etwas stärker als die übrigen, vorn meist etwas abwärts gekrümmt und unter ihrem Ende noch ein Knötchen führend; Mondfalte sehr stark entwickelt als ein flach gekrümm- ter Bogen, unten mit der sehr stark ent- wickelten Spindelfalte sich verbindend und im Verein mit dieser die weit vorstehende, eirunde Platte des Schliessknöchelchens einschliessend; die Spindelfalte setzt sich zuletzt zuweilen noch bis ziemlich weit vor als feine, freie Falte fort (siehe Fig. b., man kann diese eigenthümliche Beschaffenheit des Schliessknöchelchens in der Mündung leicht sehen); Spiral- lamelle sehr tief und zwar hinter das Schliessknöchelehen zurücktretend, wenig entwickelt und kurz. Varietäten. Ausser der oben angegebe- Küster Mon. 8.20. t. 1.f.28—30 ‚nen sehr grossen Maassverschiedenheit zei- gen meine Exemplare in der Form der Mün- dung nicht unerhebliche Veränderlichkeit, während übrigens der sehrscharfausgeprägte 'Artcharakter vollkommen gleich bleibt. Aufenthalt anFelsen um Athen und Pyräus und auf dem Isthmus von Co- rinth (von Heldreich), nach dem Wiener Cabinet bei Cairo, was Herr Roth wahr- scheinlich mit Recht für einen Irrthum hält. (Mitgetheilt von Parreyss und Roth.) Der Pfeiffer'schen Diagnose scheint zufällig ein von dem Typus abweichendes Exemplar zum Grunde gelegen zu haben, da sie blos 3 Gaumenfalten erwähnt. In der Stellung des Schliessknöchelchens und in der Beschaffenheit der Spirallamelle und der Lamellen, sowie im ganzen Habitus zeigt diese schöne Art einige Verwandtschaft mit Ol. subicunda, patula und saxteola (siehe Fig. 862—64 dieses Heftes); und es ist daher um so auffallender, dass dieser Verwandtschaft gegenüber, zu welcher sich auch noch das gleiche Vaterland gesellt, das völlig andere Verhältniss der Gaumen- falten auftritt. 592. testa profundius rimata, cylindrico- fusiformis, apice breviter attenuata, acutiuscula, obli- que subtilissime costulato-striata , castaneo- cornea, cano- strigillata, sericina,; an- fractus 10 convexiusceuli; cervix atte- nuata subtiliter rugosa, basi obsolete gibba; *Clausilia conspersa Parr. Taf. LXXX. Fig. 893. apertura magna oblonga; peristoma con- nexum, late expansum, planilabrum, al- bum; lamellae validae, supera medio- eris, limite elongato marginem non aequans, infera compressissima, perquam_ elata, flexuosa, demum sursum pressa; plicae palatales duane superae, altera suturae proxima brevis, altera longa; plica lu- nata optime expressa perarcuata; plica columellaris conspieua,; lamella spiralis superam excedens. — «alt. 14 mill., lat. 4 mill. — (3). Cl. conspersa Parreyss in litt. | Pfeiffer Monogr. II. p. 456. 0.146. — Gehäuse etwas walzig - spindelförmig, | mit kurz verschmächtigtem, ziemlich spitzem Wirbel, ziemlich lebhaft kastanienbraun, sehr dicht und sehr schräg, fein rippen- streifig, unter der Naht mit Gruppen grauer | Strichel, die zuweilen selbst die Gestalt von Papillen annehmen, seidenglänzend; | Umgänge 10, sehr wenig gewölbt, der, letzte ziemlich flach und nach unten ver- schmächtigt; Nacken verschmächtigt, fein | runzlig gefaltet, unten sehr undeutlich | bucklig; Mündung sehr hoch, so dass der Längsdurchmesser viel bedeutender ist, | als die Linie von der obern Grenze des, Mundsaumes bis zur Naht, länglich eirund | durch die starken Lamellen buchtig beengt; | Mundsaum auf der Mündungswand durch | eine ganz dünne angedrückte, zuletzt nur, sehr wenig lostretende Wulst verbunden, breit auswärts gebogen, mit einer starken weissen, ziemlich flachen Lippe belegt, welche oben am Aussenrande einen ziem- lich deutlichen Höcker bildet; Lamellen tief im Schlunde einander sehr genähert, an ihren Enden aber sehr weit auseinander reichend, sehr stark entwickelt, Oberla- melle lang, etwas bogig, mit ihrem aufwärts steigenden, erhobenen Ende den äussersten Mundsaum nicht ganz erreichend (an Fig. a. ist sie aus Versehen mit dem Mundsaum verbunden gezeichnet), Unterlamelle sehr stark zusammengedrückt, sehr erhoben und bogig herabsteigend, in ihrer letzten Hälfte | aber stark aufwärts gedrückt; das In- terlamellar erscheint gewöhnlich we- gen der von der ausserordentlich dünnen Verbindungstwulst nicht verdeckten Skulptur des Umgangs wie gefältelt; Gaumenfal- ten zwei, unter sich und mit der Naht Ba rallel, die obere dicht unter der Naht, mit- | 75 telmässig, die andere dicht unter ihr, sehr lang, noch etwas über die Spitze der Mond- falte hinaus verlängert; die Mondfalte ist sehr deutlich entwickelt als ein sehr stark gekrümmter Bogen, dessen untere Hälfte bis an den Nabelritz verlängert ist; Spindelfalte sichtbar herabtretend; Spirallamelle den Anfang der Oberla- melle überschreitend. Aufenthalt bei Travnik in Bosnien, (Parreyss). 593. *Clausilia saxatilis Parr. testa subrimata, subulato-fusiformis , lamellato- eostata, luteola, spira longe attenuata, obtusiuscula; anfractus IN/, convexius- culi, ultimi planulati , ultimus angustatus ; cervix grosse et distanter plicata, basi cristato-gibba; apertura parvula, ovata, perobliqua ; peristoma continuum protrac- tum, tenerum, expanso-patulum ; lamella supera minima, remota, infera immersa medioeris, curvata, demum_ stricte des- cendens; plica palatalis una supera; plica lunata parva crassiuscula; plica eolumellaris immersa; lamella spiralis superam attingens. — alt. 16 mill., lat. 4 mill. (3). Cl. saxatilis Parreyss in litt. Pfeiffer Symbolae III. p. 94. Mon. II. p. 419. no. 58. Küster Mon. 8.. 89. t. 10. f. 1-4. Gehäuse undeutlich geritzt, pfriemlich- spindelförmig mit langausgezogenem stumpf- lichem Gewinde, rothgelblich, mit anfangs ziemlich dicht auf den unteren Umgängen immer weitläufiger stehenden, weissen, la- mellenartigen, nicht scharfen Rippen, dünn, durehscheinend; Umgänge 11!/,, obere ‚stark, mittlere weniger gewölbt, der un- terste fast flach und zuletzt nach unten sehr verschmächtigt; Nacken mit sehr erhobe- nen, stark zusammengedrückten, weitläufig stehenden Rippenfalten besetzt, welche sich unten auf einen kammartigen Höcker fast ‚ausgleichen; Mündung klein, spitz eiför- mig, sehr schräg, nach vorn übergeneigt; Mundsaum zusammenhängend, halsartig weit vortretend , erweitert auswärts gebo- gen, dünn und zerbrechlich; Oberlamelle sehr klein, weit zurückstehend und weit nach rechts hin gestellt, Unterlamelle tief eingesenkt, anfangs ziemlich erhoben, einen zusammengedrückten kleinen Bogen 10% 76 bildend, zuletzt ziemlich gestreckt schräg abwärts steigend; eine obere mittelmässig lange Gaumenfalte; Mondfalte klein, ziemlich dick; Spindelfalte nicht wahr- nehmbar; Spirallamelle stark entwickelt, weit vortretend. Aufenthalt auf der Insel Cypern. 594. testa suhrimata eylindrico-fusiformis , canescens, albo-costata, apice attenuata, obtusa ; an- fractus 10, planulati, ultimus basi sub- planulatus; cervix costis distantioribus, gibba, basi leviter eristata; apertura ro- tundato-ovata, parum obliqua; peristoma continuum, valde solutum, expanso-re- flexiusceulum ; lamella supera parva, mar- ginem non prorsus attingens, lamella infera remota, parva, demum subperpen- dieulariter descendens ; plica palatalis una supera longissima ; plica lunata remotis- sima, parva crassiuscula; plica_ columel- laris inconspicua; lamella spiralis superam *C]lausilia avia*) Parreyss. attingens. — alt. 14 mill., lat. 3 mäll. (3). Cl. avia Parreyss, Artenverzeichniss. Gehäuse mit undeutlichem Nabelritz, walzig-spindelförmig, nach oben regelmässig verschmächtigt, mit stumpfem Wirbel, hell- grau, mit ziemlich dicht stehenden, auch auf dem letzten Umgange nur wenig weit- läuftigeren, weissen Rippen; Umgänge | 10, sehr wenig gewölbt, die unteren ganz | eben, die untere Hälfte des letzten sogar | etwas eingedrückt und unten um die Nabel- gegend herum plötzlich eingezogen, so dass *) Ich erhielt meine Exemplare von dieser Schnecke unter dem Namen (7. avula Parreyss vom Autor selbst, den dieser auch nicht beanstandet hat, nachdem er meine 80. Tafel mit dem Namen avula zur Ansicht und Beurtheilung hatte; ich könnte also füglich den Namen (/. avula stehen lassen. Da aber avula gar kein Wort ist und andere Leute dieselbe Schnecke von Herrn Parreyss als via bekommen haben, was sie jedenfalls passend bezeichnet (möge er dabei an das Runzelgesicht ener Grossmutter oder an die Cypern’s gedacht haben), so ziehe ich unwegsamen Gebirge | für den Text den Namen avia um so mehr | vor, alserauchin Parreyss’s „Arten- verzeichniss der Gattung'Clausilia‘‘ gleich unter sawatilis adoptirt ist. werden also den Namen ändern müssen. auf der Tafel Meine Leser | ‚891 d. derselben Tafel), Taf. LXXX. Fig. 89. er eine fast ebene Basis erhält; Nacken gegen die Naht hin angedrückt, nach unten hin bauchig anschwellend und ganz unten mit einem kleinen gerundeten, kielartigen Kamme, der zierlich gekerbt ist; übrigens stehen die Rippenfalten des Nackens nicht in dem Grade weitläufig wie bei voriger Art; Mündung breit eiförmig, sehr wenig schräg stehend; Mundsaum zusammen- hängend, oben weit lostretend, breit aus- wärts und am äussersten Saume rückwärts gebogen, stark, fest, fast gelippt; Ober- lamelle kurz, nicht ganz vortretend; Un- terlamelle wenig zusammengedrückt, sehr wenig erhoben, als stark gekrümmter Bogen aus dem Schlunde hervor und zuletzt ziemlich senkrecht herabtretend; ziemlich dicht unter der Naht eine sehr lange Gau- menfalte (die obere Linie an Fig. d. be- ruht auf dem Irrthum, dass ich die durch- scheinende Spirallamelle für eine Gaumen- falte gehalten habe); Mondfalte unge- wöhnlich tief im letzten Umgange angebracht (man vergleiche z. B. mit Fig. d. die Fig. klein, ziemlich dick; Spindelfalte nicht sichtbar; Spi- rallamelle stark entwickelt, sehr weit vortretend. Aufenthalt auf der Insel Cypern. (Parreyss.) Die Selbstständigkeit dieser Art gegen- über der vorigen scheint von Manchem be- zweifelt zu werden, z.B. selbst von Pfeiffer, dem ich meine 3 Öriginalexemplare zur Benutzung für den zweiten Theil seiner Monographie schickte, der sie aber ganz mit Stillschweigen übergeht, während er sie wenigstens als Varietät von (I. saxatilis hätte erwähnen sollen. Sie ist aber ent- schieden mehr als dies; sie ist eine in jeder Beziehung gut unterschiedene selbstständige Art. Eine genaue Vergleichung meiner Diagnosen, Beschreibungen und Figuren wird das hinlänglich darthun. In Bezie- hung auf die beiden c-Figuren erwähne ich, dass sie des Mündungsprofiles wegen so gezeichnet sind, dass das weite halsartige Lostreten des Peristoms zu wenig hervor- tritt. Da es des Schliessknöchelchens nicht bedurfte, um beide Arten zu charakterisiren und von aussen selbst dessen Spitze nicht gesehen werden kann, so glaubte ich es unberücksichtigt und meine Exemplare un- verstümmelt lassen zu dürfen. Register. herister: Synonyme und blos angeführte Arten sind mit gewöhnlicher Schrift gedruckt. Glausilia almissana Küst. S. 41. Clausilia intrusa Parr. S. 74. Cl. aquila Parr. S. 43. Cl. isabellina Pfeiff. S. 74. Gl. avia Parr. S. 76. Cl. Kolenati Siem. 8. 61. Cl. biggibbosa Charp. S. 48. Cl. Kutschigi Küst. S. 42. Cl. Boissieri Charp. S. 47. Cl. leptostoma Parr. S. 51. Cl. Galcarae Phil. S. 60. Cl. lesinensis Kutsch. S. 44. Cl. Cantrainai Desh. S. 59. 'C1. nobilis Pfeiff. S. 59. Cl. circumdata Friv. S. 72. ‚Ci. Porroi Pfeiff. S. 69. Cl. Comensis Shuttl. S. 69. ‘Cl. pulchella Pfeiff. S. 68. Cl. concilians Schm. S. 70. ‚Cl. pumila Ziegl. S. 51. Cl. conspersa Parr. S. 74. Cl. pusilla Ziegl. S. 49. Cl. corpulenta Friv. S. 62. Gl. regalis Parr. S. 64. Cl. corynodes Held. S. 55. Cl. Sandrii Küst. S. 58. Cl. costicollis Parr. S. 42. |Cl. sarda Parro. S. 69. Cl. eruciata Stud. S. 49. 61. saxatalis Parr. S. 75. Cl. dacia var. S. 57. |Cl. septemplicata Desh. S. 60. Cl. elegans Bielz. S. 64. Cl. sicula Ben. S. 59. Cl. flammata Perr. 8. 51. Cl. somchetica Pfeiff. S. 61. Cl. Frauenfeldi Zeleb. S. 57. ‚Cl. strangulata (Gochl.) Fer. S. 46. Cl. fuscosa Parr. S. 51. 61. strumosa Friv. S. 66. Cl. gracilis Rossm. S. 55. Gl. styriaca m. S. 56. Cl. Grimmerii Parr. S. 53. Gl. subulata Pfeiff. S. 67. Cl. Guicciardi Heldr. S. 65. Cl. triplicata Hartm. $S. 49. Cl. hetaera Friv. S. 71. Cl. varians Sch. 8. 49. Cl. honorifica Parr. 8. 58. Gl. Zelebori Rossm. S. 45. 61. Huebneri Rossm. S. 73. I IrE Fr Y [2 f ’ Bi ' > 1 I “ u m I nm Ya WEL aa | WE a ET N I Pr My Are 1, DD er ! ee y A a Neu 5 Poker s Ka £ Ey “ n ER Kl je : 5 Sind zäh a4 A MR RE N hei M Ban Kara N; oh > ur w ep u 7% r » Kam Mic FR ze ih Be Pe a N id: EM Ar EN ] £‘ &\ Sue, kn za N 2: din TR, * ee N. ee er VER. 95 BL d RAN. Are 18.. bar « £: er BT Egg Aa 4 era Bash a Du Fa FR Mn Sau A Ranplım R| w ale ass % a et. “ar im EIOT TER ra Re heit Dr 20 Sei N; ee Er hf 4 ER er r} un Ber De FR? m Yes PEN & Us Re N Me Er) ger RD r RA a ER Mr ö i si, Br RR, nn! Ai P f n iu h f. KR ü - e X % i Mus o ud Mr gr 2 4 Er FrueN Bu’ ze um, 4 . Ir In 1 N ' in . - ; x j % a ARE | EEE: & N En an Br. N BR RT £ { i ‚ E2, fr r L - E ULLA s Pr BR f ) h4 je’ u . “rs “ Fi R ir; 2 ’ ) ’ Au Je ab Pore a 5 u A ır x y E h ZH die j f % a7 K i 2 ; Mm i f N ” 5 “ ie et a j) T ‚ 4 = L “ va 18 y 5 h j ur, E EZ ’ ‚ x WTEnER PER, raue. fi f REN Ar } i RE IR RR { MT WR Ai Free LEN ER R ! y2 De 5 \& vr 7 Tem? y er Dir 04 v x f Bei Hermann Costenoble in Leipzig sind ferner erschienen: Die Kritischen Aruppen der Europäischen Clausilien. Von Adolt Schmidt. I. Abtheilung. Mit 11 lithographirten Tafeln. Hochquart. 3 Thlr. 20 Negr. LEN) Die BIBLIOTHEKSTECHNIK Verbreitung er der 3. & Seizinger. europäischen Schmetterlinge Nebst 43 Formularen. in Gr.8. broch. 1Y, Thlr. anderen Welttheilen kuelkarı von Fach Me Hekltsor grsuere Biblickkekedt sprs von für Antiquare, Gabriel Koch. Nebst einer statistischen Tabelle, Gt#8.7. Tulr: 12 Ner. Zn Yu Darstellung des Sensualismus von Dr. med. HM. Czolbe. GE 8: # Thir.’72%.Ner: Diese bedeutende Erscheinung behandelt zum ersten Male vollständig und erschöpfend die wichtige Frage: Ob Geist, ob Materie, welche durch Vogt, Moleschott, Strauss, Feuer- bad), Bauer angeregt, jetzt die ganze gebildete Welt beschäftigt und aufregt. Dies Werk ist nicht allein für alle Naturforscher und denkenden Aerzte, sondern auch für Philosophen und Theo- logen, sowie für jeden Gebildeten, welchem die grosse Bewegung im Reiche der Naturwissenschaft nicht gleichgültig liess, vom höchsten Interesse. An Bedeutung gewinnt diese Erscheinung auch noch dadurch, dass der Verfasser darin unternimmt, Prof. Lotze’s medizinische Psychologie zu widerlegen. broch. Entstehung des Selbstbewusstseins. Eine Antwort an Herrn Professor Lotze von Dr. med. H. Czolbe. Gr. 8. broch. 10 Negr. DIE KÖNIGE. Entwickelungsgeschichte des Königthums von den üffesten Seifen Bis anf die Gegenwart von Dr. J. Fr. W. Hinrichs, ord. Prof. zu Halle. 2, Anl. 7Gr. 8, 27T 10, Ner. Keie-Erinmerungen aus Spanien E. A. Rossmässler. 2. Auflage. 2=Thlr. 25 Ner. Mikroskopische Blicke in den innern Dan und das Seben der Gewäd)se. Mit 15 lithographirten, grösstentheils eolorirten Tafeln und eingedruckten Holzschnitten von E. A. Rossmässler. Populaire Vorlesungen. 1. Band. 8. 27 .Ngr. 2 Bände. en gm! Die Versteinerungen, deren Beschaffenheit, Entstehungsweise und Bedeutung für die Entwickelungsgeschichte des Erdkörpers, mit Hervorhebung von Repräsentanten der geologischen Epochen, Mi lithographirten, zum Theil eolorirten Tafeln und eingedruckten Holzschnitten von E. A. Rossmässler. Vopulaire Vorlesungen. 2. Band. 8. 1%, Thlr. Slora im Winterkleide E. A. Rossmässler. Mit 150 Abbildungen in Holzschnitt und einem Titelbilde in Tondruck von C, Merkel. 2. Auflage. In eleg. Umschlag geb. 1, Thlr. Reise um die Erde nach Japan an RBord der Erpeditions-Escadre unter Commodore M. E. Perry in den Jahren 1853, 1854 und 1855, von Wilhelm Heine. Mit nad der Natur aufgenommenen Ansichten in Tondruk, ansgeführt in Yulzshnitt won Eduard Kretzschmar. Nebst sümmtlichen officiellen Documenten. Zwei Bände. Lex. 8. 6 Thlr. Die Japan-Expedition, für die Cultur und Verbindung der civilisirten Welt mit dem östlichen Asien von derselben Wichtigkeit, wie die Barth- und Vogel'schen Expeditionen in das Innnere von Afrika, hat nicht verfehlt, bereits das gleiche Interesse aller Gebildeten durch die bekannten Be- richte des Herrn Verfassers in der „Augsburger Allgem. Zeitung“ zu erregen, wie diese. Herrn Wilhelm Heine, einem deutschen Landsmann, wurde das seltene Glück, als Maler an der ganzen dreijährigen Weltumsegelung, wie an der eigentlichen Expedition in das Innere des so lange verschlossenen Japanischen Reiches im Auftrage der Regierung Theil zu nehmen. Mit scharfem und sicherem Blick hat der Herr Verfasser beobachtet und schildert den deutschen Lesern in lebendig und anziehender Form die reiche Ausbeute seiner Erlebnisse und Erfahrungen auf dieser Reise. Die Landschaften und Städte-Ansichten, von dem Verfasser nach der Natur aufgenommen, sind von der Meisterhand des Herrn Ed. Kretzschmar in Holz geschnitten und bilden eine wahre Zierde dieses Prachtwerkes. Das besondere Interesse. mit welchem der Verfasser von Herrn Alexander von Humboldt in seinen Bestrebungen beehrt wurde, gestattete ihm dies Werk demselben zu widmen und dessen Briefe dem Buche als Vorwort vorzudrucken. EEE Die ( x + > + .. j . .. in - Südslaven und ihre Länder WBanerbilder ns Crntral-Ameriko. Skizzen eines deutschen Silalers in Beziehung auf von Heschichte, Cultur und Verfassung. WilhelmrHeike: Von Dr. J. F. Neigebaur. Mit Dorwort von Gr.'8. 2'Thlr. 15 Ner. Stiedrich gerstäcker. Wichtig in Bezug auf die Donaufürstenthümer. 2. Auflage. 8. 1%, Thlr. —$- ER —— “+ Supplement Macaulay’s Geschichte von England in allen deutschen Ausgaben. Der englische Hof unter Karl dem Zweiten, geschildert von Anthony Graf Hamilton. Octav- Ausgabe 1 Thlr. 10 XNgr. Sedez- Ausgabe 1 Thlr. ICONOGRAPHIE der Land- und Süsswasser-Mollusken Europa’s. II. Band. 5. und 6. Heft. oder 17tes und 18tes Heft. (Neue Folge.) A IUONOGRAPHIE der Land- und Süsswasser-Mollusken EUROPA’S, mit vorzüglicher Berücksichtigung kritischer und noch nieht abgebildeter Arten von E. A. ROSSMASSLER. Mit eingedruckten Holzschnitten und 10 lithographirten colorirten Tafeln. Yır. Band. 5. und 6. Heft. oder 17tes und 18tes Heft. (Neue Folge.) LEIPZIG, Hermann Costenoble. 1859. Herrn Ferdinand J. Schmidt in Schischka bei Laibach, dem Nestor der Illyrischen Naturforscher in freundschaftlicher Ergebenheit der Verfasser. Vorwort. De Schlussheft des dritten Bandes meiner vor dreiundzwanzig Jahren be- gonnenen Iconographie kann ich nicht ohne den Ausdruck einiges Missbehagens ent- lassen über die bunte Manchfaltigkeit desselben, die mich verhindert hat, die Gat- tungen Üyclas und Planorbis, wie es meine Absicht war, darin monographisch zu behandeln. Es geschah aber auf den dringenden Wunsch meines Herrn Verlegers, der seinerseits wieder den mich sehr überraschenden Klagen einiger Abnehmer über die Clausilien - Ausschliesslichkeit des vorigen Doppelheftes Folge geben zu müssen glaubte, dass ich mein Vorhaben aufgab und der herrschenden Mode, welche den Heliceen huldigt, mich anschloss. Wie sehr diese die Situation beherrschen, um mich der Redeweise der Tages- geschichte zu bedienen, geht leider auch daraus hervor, dass meine öffentlich ausge- sprochene Bitte um Mittheilungen aus den in meinem Buche theils noch gar nicht an- gegriffenen, theils noch unerledigten Gattungen so wenige Folge gehabt hat. Ich wiederhole daher diese Bitte mit dem Bemerken, dass meine Iconographie wohl das geeignetste Organ sein dürfte, durch vereinte Kräfte die Confusion von Limnaeus, Physa, Valvata, Paludina und Consorten, Neritina, Cyclas und einiger anderer zu oetroyiren. Für die kleinen Paludinaceen liegt in der Arbeit von Frauenfeld eine tüchtige Vorarbeit, aber noch keinesweges Erledigung vor, und für die Cycladen in der vortreffllichen Arbeit von Malm in Götheborgs K. Vetenskaps och Vitterhets Samhälles Handlingar (1853 und 1854). Von den stets dankbar genannten thatsächlichen Mitarbeitern an vorliegendem Doppelhefte hebe ich ganz besonders die eifrigen Siebenbürger, namentlich Herrn Fi- nanzbezirks- Commissar E, A. Bielz in Hermannstadt, hervor, welche, ein äusserster Grenzposten europäischer Wissenschaftspflege, den begründetsten Anspruch auf be- wunderungsvolle Anerkennung unsrerseits,haben, die wir unseren bequemen Platz mit- ten im Schoosse des wissenschaftlichen Verkehrs haben. Mögen jene Genossen unseres Strebens es als einen Tribut meiner Dankbarkeit ansehen, dass ich einen bedeutenden Theil dieser Arbeit einer kritischen Behandlung ihres ausschliessenden Besitzes, der wunderbaren Baleo-Clausilien — wie es fast Mode geworden ist sie zu nennen — widmete. Man wird überhaupt finden, dass die meisten abgebildeten und beschriebenen Arten kritische Bedeutung haben, in deren Behandlung ich von der richtigen Auffas- sung nicht zu sehr fehlgeschossen zu haben wünsche. Noch benutze ich die Gelegenheit, auf die jetzt so beliebten Aquarien als auf ein sehr brauchbares Mittel zur Zucht von Süsswasser-Mollusken aufmerksam zu machen. VIH Vorwort. Es ist überhaupt bis jetzt noch zu wenig daran gedacht worden, die Beständigkeit cha- rakteristischer Thierformen durch die Vermehrung zu prüfen, wie es der Botaniker so häufig mit Erfolg thut, freilich aber auch mit viel leichterer Mühe thun kann. Aber gerade die Mollusken, die des Landes sowohl wie die des süssen Wassers, lassen sich meist leicht erziehen, und gerade bei ihnen, deren unsicheres Schwanken in der Form- ausprägung uns so sehr quält, ist eine derartige Prüfung so höchst erwünscht. Von Herrn Stenz erfuhr ich, dass Herr Professor Mühlenpfort in Hannover schon seit längerer Zeit viele südliche Heliceen mit ausgezeichnetem Erfolge züchtet, was sich durch von ihm gezogene Exemplare von 7. Heldreichrti Shttlw., die ich von Stenz erhielt, bewahrheitet, denn sie sind attischen Originalexemplaren vollkommen gleich. Die Zucht der Wasserschnecken ist noch viel leichter als die der Landschnecken, denn ich habe, ohne etwas Besonderes dafür zu thun, mir schon seit zwei Jahren in meinem Aquarium Lemnaeus auricularius und stagnalis, Planorbis carinatus und umbrlicatus, Physa fontinalis und Bithynia tentaculata in Menge bis zu gänzlicher Vollendung erzogen. Die Einrichtung und Unterhaltung eines Aquariums setze ich als bekannt vor- aus. Im andern Falle und wenn es für einen Naturforscher dazu einiger Anleitung bedürfen sollte, verweise ich auf mein kleines Buch: „Das Süsswasser-Aquarium. Eine Anleitung zur Herstellung und Pflege desselben. Leipzig bei H. Mendelssohn 1857.“ Man hat neben der Herstellung des chemisch -physiologischen Gleichgewichts durch Sumpf- und Wasserpflanzen blos das Einbringen von Fischen und Raubinsekten (Dytiscus) zu vermeiden. Die im Mittelpunkte des Glasgefässes, wozu ein halbirter Schwefelsäure-Ballon dienen kann, angebrachte Felsengruppe von Kalktuff versieht die Thiere reichlich mit Schalen-Baustoff. Obst, Brod, Ameisenpuppen fressen die Schnecken neben den Blättern der Wasserpflanzen sehr gierig. Leimnaeus stagnalis consumirt grosse Mengen von Meerlinsen (Lemna). Meine gezogenen Exemplare der genannten Arten sind, mit Ausnahme des etwas kleiner gebliebenen Zimnaeus stagnalis, den Eltern vollkommen gleich und zeichnen sich durch Glanz und Reinheit der Gehäuse aus. Selbst Unionen und Anodonten habe ich lange in meinem Aquarium lebendig gehabt und vielleicht gelingt es, in demselben die noch verborgenen frühesten Zustände derselben zu entdecken. Wenn man die angemessene Menge von Wasserpflanzen eingesetzt hat, unter denen vor allen Veratophyllum nicht fehlen darf, so hat man das Wasser niemals zu erneuern. In diesem Augenblicke steht mein Aquarium seit 16 Monaten ohne Erneue- rung des Wassers, ausser der Nachfüllung des durch die Verdunstung verlorenen. Während des Druckes erhalte ich von, meinem Freund Ad. Schmidt die Trauer- botschaft, dass Roth vor Kurzem im Orient, wohin ihn sein Eifer nochmals getrieben hatte, gestorben ist. Unsere Wissenschaft hat dadurch einen grossen Verlust erlitten. Es ist mir eine betrübende Pflicht, ihm in dem Vorwort dieses Doppelheftes, welches dem Verewigten so Vieles verdankt, ein dankbares Andenken zu weihen. Leipzig im October 1858. E. A. Rossmässler. Tafel Helix atrolabiata var. 595. Stauropolitana. Testa plicato-striata el parce reticulato -ru- gulosa, sordide lutea, fasciis luteo-venu- losis; peristoma et paries aperluralis castanei; margo columellis tantum al- bido-callosus. Alt.26, lat. 35 mill. (diam. maj. 35, min. 30, alt. 21 —25 mill. Ad. Schmidt.) (1.) Helix Stauropolitana Ad. Schm. ». 70. €. III. fig. 1—3. Mal. Bl. II. Gehäuse entnabelt*), niedergedrückt kugelig, mit flach-kegelförmigem Gewinde, ziemlich fest, wenig glänzend, unregel- mässig und sehr schräg faltenstreifig und dazwischen mit zerstreuten Runzeln, die stellenweise dem Gehäuse ein gehämmertes Ansehen geben, schmutzig braungelb, auf allen Erhabenheiten der Oberfläche heller und reiner, mit 3 schwarzbraunen Bändern, welche sämmtlich nicht scharf begrenzt, von gelben Aederchen und Querstrichen un- terbrochen und als 02345 aufzufassen sind, das unterste breiteste ist der Nabelgegend sehr genähert; Umgänge 5, bauchig, et- was niedergedrückt, der letzte vor der Mün- dung sehr stark, bis unter das zweite Band, herabgebogen; Mündung gerundet mond- förmig, so hoch wie breit, sehr schief; in- nen ist die Wand des Nackens weisslich und die Bänder dunkelbraun mit violettem Schimmer; Mundsaum und Mündungs- wand dunkelkastanienbraun; Aussenrand *) Siehe Icon. Heft 13. 14. S, 8 die An- merkung,. III. Bd. V. u. VI. (XV. u. XVIIL) Heft. LXXXI. erweitert auswärts gekrümmt, ganz wie an H. nemoralis gelippt und genau in der- selben Weise wie bei 7. Vindobonensis in den Spindelrand übergehend, d.h. er krümmt sich in einem freien Bogen gegen densel- ben, legt sich dann zurück auf den Umgang und verwächst mit demselben, und von hier an kann man eigentlich erst den An- fang des, also ganz aufgewachsenen, mit einer dunkelkastanienbraunen Lamelle das Nabelloch spurlos bedeckenden Spindel- randes rechnen, der innen mit einer schma- len, nach unten hin weisslichen Wulst be- legt ist. Aufenthalt: Stauropol im Kauka- sus (A. Schmidt), mein Exemplar stammt von Beschtau, mitgetheilt von Siemaschko als H. atrolabiata Kryn. Leider konnte ich die eben genannte Art mit der abgebildeten nicht vergleichen, um meine Vermuthung, dass beide blos in einem Varietäten-Verhältniss zu einander stehen, zu entscheiden. Mein Freund Ad, Schmidt schreibt mir darüber: ‚‚der Un- terschied von 7. Stauropolitana und atro- labiata dürfte nicht geringer sein, als der von H. nemoralis und Vindobonensis.“ In seiner Beschreibung in der Mal. Bl. sagt er hierüber blos, dass sich Stauro- politana vor der andern durch die „‚gleich- sam gehämmerte‘‘ Oberfläche auszeichne. Das wäre freilich wenig, denn dies unter- scheidet die beiden damit verglichenen Ar- ten nicht, bei welchen beiden dasselbe Kennzeichen ebenfalls nicht selten vorkommt. Nach der Stellung der Namen in Schmidt’s Antwort zu schliessen, scheint er Stauro- politang mit nemoralis, und atrolabiata 4 32 mit Vindobonensis zu parallelisiren. Dies würde ganz gegen das mir vorliegende Prachtexemplar von Stauropolitana sein, dessen Mundsaum genau dem von Vrndo- bonensis gleicht, wie überhaupt jene mich sofort an diese und durchaus nicht an arbustorum erinnerte, mit welcher sie Schmidt a. a. O. auch vergleicht. Vor der Hand muss ich es Andern überlassen, diesen Zweifel zu lösen. Nachtrag. Im Begriff, das Manuseript an die Buchdruckerei abzuliefern, erhalte ich gerade noch zur rechten Zeit von mei- nem Freund Pfeiffer 9 Exemplare von H. atrolabiata zur Vergleichung, die er theils vom Herrn Staatsrath Middendorf, theils von Herrn Parreys erhalten hat. Sie bestätigen meine Vermuthung vollstän- dig und ich habe die von A. Stauropoli- tana entworfene Art-Diagnose cassirt und oben einfach in die Charakteristik der var. Stauropolitana, verwandelt; habe jedoch die erweiterte deutsche Beschreibung und meine vorstehende Anmerkung unverändert gelassen. Nach den Pfeiffer'schen Exem- plaren, von denen blos eins noch nicht ganz ausgewachsen ist, bleibt mir nicht der lei- seste Zweifel darüber, dass 7. Stauropo- litana nur eine unbedeutende Abänderung, kaum eine benennenswerthe Varietät von H. atrolabiata ist. Sie steht zu letzterer ganz genau in demselben Verhältniss, wie die schöne dalmatische Form von H. Vin- dobonensts (Icon. Fig. 495. b, ec, d) zu der deutschen Stammform (Fig. 495 a), deren Charakter namentlich in der schwindenden Wulst des Spindelrandes liegt. Ausser dem gleichen Charakter bei Stauropolitana ist deren zweites, von Ad. Schmidt stark be- tontes, Kennzeichen die wie gehämmerte Oberfläche und die gelbe netzige Ueber- strickung der Bänder. Beides tritt nicht mit einemmale so ausgeprägt auf, wie an den Exemplaren, welche den Schmidt'’- schen und meinen Abbildungen vorgelegen haben, sondern unter den Exemplaren Pfeif- fer’s befinden sich zwei, bei denen beide, Merkmale, wenn schon in etwas minderem | Grade, auftreten, obgleich das eine davon entschieden ‚‚atrolabiat‘‘ ist und einen ent- schiedenen Höcker auf dem Spindelrande hat. Die bei manchen Arten (z. B. H. aspersa) zum diagnostischen Kennzeichen werdende Hammerschlächtigkeit tritt auch Taf. LXXXI Fig. 895. ausser atrolabrata bei vielen andern Arten als individuelles oder Spielarten-Merkmal auf, z. B. bei H. aperta, nemoralis (Icon. Fig. 298. a), arbustorum, pomatia ete. Uebrigens ist 77. atrolabiata auch nach anderen Richtungen sehr veränderlich. Die Zahl der Bänder ist nicht auf 3 fixirt, das mittlere fehlt bei zwei, und bei zwei an- deren Exemplaren von Pfeiffer fehlen alle drei Bänder bis auf einen schwachen Schim- mer; ein anderes, mit hellröthlichem Peri- stom, hat keine Andeutung der Bänder. Der Höcker des Spindelrandes ist bei den einen sehr bedeutend, bei den anderen nicht mehr als bei Stauropolitana hervortretend. Die Exemplare schwanken in der Intensi- tät der Farben sehr bedeutend und in den Maassen zwischen 23 und 27 Mill. Höhe und 29 und 35 Mill. Breite. Sie schwanken ferner in der Ausprägung der Skulptur und in den bald ziemlich gerundeten, bald stark gedrückten Umgängen. Worin sie aber nicht schwanken, das sind die übrigen Verhält- nisse des Mundsaumes, namentlich die Art, wie die Replikation des Spindelrandes sich erhebt und in einen freien Bogen in den Aussenrand — genau so wie an MA. Vindobonensis — übergeht. In allen die- sen Punkten ist sie das Analogon von MH. Vindobonensis und um H. atrolabiata vollends ganz als Aequivalent für diese Art erscheinen zu lassen, so hat eins von Pfeif- fer's Exemplaren, namentlich auf den mitt- lern Umgängen, schwache Andeutungen von einem vierten und fünften Bande, wodurch meine obige Deutung der gewöhnlichen drei Bänder widerlegt wird, diese also nicht als 02345, sondern 00345 aufzufassen sind. Zum Ueberfluss erwähne ich noch, in anerkennender Würdigung der Autorität, welcher ich widerspreche, dass von meinem, von Schmidt selbst als seine Stauropoli- tana bestimmten, Exemplar eins der Pfeif- fer'schen zu denen der typischen atrola- biata den vermittelnden Uebergang bildet. Indem ich wegen der Art-Diagnose auf Pfeiffer (mon. I. pag. 275, wo sie ganz passend neben Vendobonensis steht) ver- weise, schliesse ich diese etwas lange Aus- einandersetzung mit der Wiederholung, dass die Schmidt’sche Art nach meiner, ge- wiss in Vorstehendem hinlänglich begrün- deten Auffassung nicht aufrecht zu erhalten ist, und dass überhaupt die ganze aztrola- biata als handgreifliches Aequivalent für Taf. LXXXI. Fig. 896, 897. Vindobonensis einer jener interessanten zoologisch-geographischen Fälle ist, welche eine so interessante und lehrreiche Seite der naturwissenschaftlichen Systematik bilden. 396. 897. Helix Codringtoni var. Parnassia Roth. Nachfolgende Betrachtungen mögen es rechtfertigen, wenn ich es nicht versuche, eine Diagnose für diese Varietät, oder viel- leicht besser für diese zwei Varietäten zu geben. Der unermüdliche Erforscher des Orien- tes, Roth, dem wir mit so vielem Anderen auch die Bekanntschaft dieser Formen ver- danken, betrachtete sie zuerst (Mal. Bl. U. 1855, S. 32) als Varietät von A. sılva- fica, und da er nach den a. a. OÖ. angege- benen Maassen die kleinere der beiden Formen vor sich hatte (unsere Fig. 897.), so hatte diese Auffassung auch wirklich einiges für sich. Bald darauf berichtigte er seine Meinung dahin, dass er in den Formen den Typus der MH. Codrington? erkannte und dieselben HM. Codringtone var. Parnasstanannte (Mal. Bl.1856, S. 2); niemals aber ist es ihm eingefallen, eine H. Parnassia Roth daraus zu machen, unter welchem Namen ich meine Exemplare (Fig. 897. sogar als MH. Parnassia var. minor) von Herrn Parreyss erhielt und, uneingedenk jener Stellen, deshalb nahe | daran war, den gründlichen und gewissen- haften Roth über diese Creirung nach mei- ner Auffassung eines Anderen zu bedeuten *). Heli Vodrington® — man vergleiche meine beiden Figuren 369. a und b im VI. Heft, wo ich die Art leider noch mit H. spiriplana verwechselte — spielt im Südosten Europa’s genau die Rolle der H. alonenstis in Spanien, ja sie ist geradehin deren osteuropäische Stellvertreterin zu nennen. Beide sind nächste Systemver- wandte und, was besonders hervorzuheben ist, beide haben correspondirende Varietä- täten. Man vergleiche meine sehr treuen Figuren von beiden. Die Form von H. Co- dringtont, Fig. 369. a, entspricht der Form von H. alonensis, Fig. 785. 786.; vorlie- *) Ein solches Verfahren der Händler ist schon deshalb zu tadeln, weil es, wie dieser Fall zeigt, geeignet ist, den Scharfblick und das Urtheil anerkannter Naturforscher in ein schiefes Licht zu stellen. 898. 85 gende Fig. 897. entspricht der 4Y. alonen- sts, Fig. 782., und für die andern beiden Formen von Üodringtont, Fig. 369 b und 896., besitze ich zwei vollkommen con- gruente Formen von MH. alonensis aus der Sierra delas Canadas de San Pedro und von Villafranca de Navarra. Von beiden kommen viele Spielarten, denn Va- rietäten zu sagen ist vielleicht noch nicht an der Zeit, in ganz bänderlosen Exempla- ren vor, wie mir auch Herr Parreyss zu jedem der zwei abgebildeten ein bänder- loses Exemplar schickte. Beide sind eine gleich beliebte Kost für das Volk, denn Roth erzählt, dass zur österlichen Fasten- zeit ganze Massen von (odreington? auf den Markt von Athen gebracht werden sollen. Ob Jemand im Besitz aller oder wenig- tens der meisten Formen dieser vielgestal- tigen H. Vodringtonz ist, weiss ich nicht. Nur ein solcher wäre im Stande, die typische Form nachzuweisen und nach derselben mit Berücksichtigung der Wandelformen eine verbesserte Diagnose der Art zu geben. S98S. Helix Caesareana Parreyss. Testa exumbilicata, globoso-depressa, striata, in anfractu ultimo parce spiraliter lineata, albido-luteola , interrupte quinquefasciata, faseüs in anfractibus medüs, carinatis, planulatis et microscopice granulatis, ful- guratim albo-interruptis; anfr actus4'/g depressi, ultimus demum valde 'deflexus; apertura perobligua transverse lunato- ovalta; peristoma dilatatum, expansum, marginibus conniventibus, callo conjunctis; margo exterior sublabialus, interior stric- tiusculus, latus, lamella candida repli- cata, adnata umbilicum claudens. — Alt. 19—27, lat. 33—36. mill. (3.) Caesareana Parr., Roth Mal. Bl. II. S. 33. Helix — — Mousson, Coq. terr. et fluv. etc. p. 34. — caesarea Boissier mss. sec. Pfeiff. Mon. III. p. 200. guttata auctor. (non Oliv.) Ofr. Charp. in Zeitschr. f. Mal. 1847. S. 135. Gehäuse entnabelt, niedergedrückt - kuglig, unregelmässig und sehr schräg grö- ber und feiner gestreift, indem die Streifen in einem stark gekrümmten Bogen an der Nath beginnen und hier auch meist am stärk- ‚sten sind, ziemlich glanzlos oder fettglän- 4 84 Taf. LXXXII Fig. 899, zend, schmutzig-weissgelblich mit fünf schmalen, fleckig unterbrochenen und ver- waschenen Bändern, die auf den mittleren Umgängen von weisslichen Zickzackzeich- nungen unterbrochen sind; Umgänge 4, niedergedrückt-bauchig, die mittlern mi- kroskopisch gekörnelt, scharf gekielt und oben ganz flach, der Kiel über die Naht oft übergreifend, der letzte Umgang auf der oberen Hälfte bis zur Höhe der Wölbung, namentlich deutlich von der Naht an, mit feinen Spirallinien versehen, zuletzt sehr stark bis an oder unter das fünfte Band herabgekrümmt und in eine lange schmale Spitze vorgezogen; Mündung daher sehr schief, breiter als hoch, quer-eiförmig, etwas mondförmig ausgeschnitten; Mund- ränder einander genähert und durch eine nicht sehr dieke, schmale, einwärts allmä- lig verlaufende glänzendweisse Wulst ver- bunden, Aussenrand erweitert, leicht aus- wärts gekrümmt, innen glänzend weiss, ohne eigentliche aufgelegte Lippe, als ein schön geschwungener Bogen in den Spin- delrand übergehend, welcher gestreckt, wul- stig, innen ein wenig lippenartig empor- tretend und äusserlich als breite, weisse, zurückgeschlagene und aufgeheftete Lamelle das Nabelloch ganz verschliesst. Aufenthalt: antrocknen öden Stellen östlich und westlich von Jerusalem, aber in tieferer Lage als 7. spireplana, welche daselbst gegen 2000 Fuss über der Meeres- fläche lebt. Häufig als Speise auf den Markt gebracht. Gesammelt und mitge- theilt von Roth. Ausser drei Exemplaren der beschrie- Tafel s99. *Helix Carica Roth. Testa late et perspective umbilicata, convexo- orbiculata, circuitu leviter angulata, cor- neo-fulva, supra sericina, eleganter spi- raliter granulata et substriata, subtus glabra, nitidissima, pallida; anfractus4, embryonalis subconcavus, ultimus demum fere ecarinatus, ventricosus, pauci-luteo- radiatus; sutura impressior; apertura rotundato-lunata; peristoma rectum, benen und abgebildeten Form, welche ich für die typische halten muss, besitze ich noch ein abweichendes Exemplar von Rü p- pel, aber unbekannt wo, gesammelt und vom Senkenbergischen Museum mitgetheilt, welches, ohne Zweifel zu (aesareana ge- hörend, eine Varietät bildet, welche, nach der Auseinandersetzung von Mousson (a. a. O.), von H. Üaesareana nach der mir unbekannten 77. Bellardii Mouss. den Uebergang bildet. Von dieser, 7. guttata Oliv. und Diulfensis Dubors, sagt Mous- son nämlich, dass ihre mittleren Umgänge ohne Spur eines Kieles seien, und das er- wähnte, etwas grössere und viel kugligere Exemplar verliert schon auf dem vorletzten Umgange den, auch an sich weniger aus- gebildeten Kiel, während er bei der Stamm- form sich erst am Anfange des letzten ver- liert. Ohne diese Bemerkung von Mous- son würde ich mein, mit der Maassangabe ganz übereinstimmendes Exemplar vollkom- men in dessen Abbildungen seiner H. .Bel- lardit erkennen. So haben wir, durch meine Form ver- vollständigt, hier wieder eine Formenreihe von H. spıriplana an bis H. Diulfensis, bei der ein die geographische Seite beach- tender und nicht immer nur nach „gut un- terschiedenen“ Arten trachtender Forscher an die Reihe von alonens?s bis campesina und nun an die von (odringtond unwill- kürlich erinnert wird. Uebrigens ist 77. spr- riplana, von der mir jetzt 3 Formen in 23 schönen Exemplaren vorliegen, keines- wegs frei von den Spirallinien, wie Roth glaubt. LXXXU. acutum, remote tenuiter et late albola- biatum. — Alt. 13, lat. 23 mill. (1.) Helix Carica Roth. Molluscor. spec. p. 17. £. 1. fig. 6. 7. 21. Gehäuse weit und perspektivisch ge- nabelt, gewölbt scheibenförmig, dünn, durch- scheinend, am Umfange mit einer schwa- chen Kielkante, auf welcher die ungewöhn- lich vertiefte Naht verläuft und oberhalb welcher die Umgänge sehr fein und regel- un 2 ze Taf. LXXXI. Fig. 900. mässig gekörnelt sind durch sich schnei- dende Spiral- und Querlinien, seidenglän- zend, unterhalb der Kielkante sehr wenig streifig, glatt und stark glänzend; die obere Seite bis etwa 1 Linie unter die Kante dun- kel braungelb, «von da an gegen das Na- belloch hin heller gelbweisslich; Umgänge 4, sehr langsam zunehmend, der Embryo- nal-Umgang verhältnissmässig sehr breit, ganz flach oder vielmehr sogar etwas aus- gehöhlt, besonders stark glänzend und sehr fein skulpirt (Fig. e doppelte Grösse), der letzte Umgang hat einige (mein Exemplar zwei) breite weissgelbe Querstreifen, von früher hier angelegten Lippen verursacht, kurz vor der Mündung mit kaum noch an- gedeuteter Kielkante; Mündung gerundet mondförmig, so hoch wie breit; Mund- saum geradeaus, scharf, innen eine Linie weit rückwärts mit einer breiten, dünnen, glänzendweissen Lippe belegt; der Spin- delrand hat, ehe er sich rechts biegt, anfangs eine fast senkrechte Richtung. Aufenthalt: Cacamo an der Süd- spitze von Karamanien, Mitgetheilt von Erdl. So weit man in dieser interessanten, wohl noch nicht hinreichend sicher um- grenzten, Untergattung von guten Arten sprechen kann, dürfte dies eine sein. Sie - steht zunächst neben /7. albanica und ver- teeilhus, und unterscheidet sich von gleich- grossen Exemplaren der ersteren durch einen, und von solchen der zweiten Art durch zwei Umgänge weniger, was von einer anderen Regel der Zunahme der Spi- rale zeugt. Obgleich die Roth’sche Figur nach einem nicht grösseren Exemplare ge- zeichnet, als das meinige ist, so vermuthe ich doch, dass die Art noch grösser wird. Es ist bemerkenswerth, dass diese Un- tergattung in der Zunge und im Kiefer eine grosse Aehnlichkeit mit Zimax (im engern Sinne) hat, sich dagegen hierin von an- deren Untergattungen sehr weit entfernt. 900. Testa late et perspective umbilicata, convexo- orbiculata , “Helix Smyrnensis Roth. angutato-carinala, lutescens, supra subtilissime spiraliter gra- nulata, subtus substriata, an- corneo- nilidiuscula , nitida, circa umbilicum pallidior ; fractus 6 contabulati, depressi, supra sparsim late luteo-radiati, minus quam 85 subtus convexi, ultimi carina demum sub- evanida; sutura mediocris, leviter cre- nato-pliculata; apertura oblique securi- formi-lunata; peristoma rectum, acutum, intus late tenuiter labiatum. — Alt. 14, lat. 27 mill. (6). Helix Smyrnensis Roth., Molluscor. species. p. 16. ALTE chin) — Smyrnensis Pfeiff. Mon. I. p. 129. Chemn. ed. II. Helix no. 617. 296. ng 12 18: Gehäuse offen und perspektivisch, aber nicht sehr weit genabelt, gewölbt- scheibenförmig, hornbräunlich strohgelb, mit einem als bestimmte Kante ausgepräg- ten, aber nicht scharf zusammengedrückten Kiel, oberhalb desselben fein spiralig ge- körnelt bis hinauf zum Embryonalumgang, mattglänzend, von den durchscheinenden frü- heren Lippen gelb drei- bis vierstrahlig; unterhalb des Kieles etwas stärker als ober- halb gewölbt, beiderseits aber zunächst dem Kiel ein wenig eingezogen; Unterseite zart und unregelmässig gestreift, glänzend, um den Nabel herum nur wenig hellfarbiger, als zunächst unter dem Kiele und oben; Umgänge 6, den Kiel entlang an einan- der gefugt, an ausgewachsenen Exempla- ren der letzte vor der Mündung mit nur noch schwach angedeutetem Kiele; Naht mittelmässig, unbestimmt und unregelmässig gekerbt-faltig; Mündung schief keil-mond- förmig, breiter als hoch; Mundsaum ge- radeaus, scharf, innen etwas zurücktre- tend mit einer dünnen, breiten Lippenwulst belegt. Aufenthalt: bei Smyrna und auf der Insel Simmi (dem alten Syme) nach Roth; mitgetheilt und gesammelt an er- sterem Orte von Zelebor, und früher von Parreyss. Mit der mir unbekannten /7. chlorotica Pfeiff., deren Vaterland der Verfasser blos hypothetisch in den griechischen Archipel verlegt und sie selbst zwischen Carzca und | Smyrnensis stellt, besteht diese Gruppe nun aus 10 Arten (siehe die übrigen Icon. Heft III. Fig. 147— 153). Pfeiffer hat 'in seinem III. Bande der Monographie /7. Carica noch nicht gesehen, und da die von dieser abweichenden Merkmale seiner um 7 Mill. grösseren Art sich lediglich auf den letzten Umgang beziehen, nament- lich auf den Mundsaum, so ist eine Iden- 86 Taf. LXXXH. tität beider Arten um so mehr zu vermu- then, als ich ohnehin es für wahrscheinlich halte, dass die Exemplare, nach welchen die Beschreibungen und Abbildungen von Roth und von mir genommen sind, noch nicht ausgewachsen sind. Wenn diese Ver- muthung gegründet sein sollte, so hätte diese Gruppe zur Zeit blos 9 Arten, die denn nun in der Monographie vollständig abgehandelt wären. Der verwandtschaft- lichen Folge nach würde ich sie folgender- maassen ordnen: 1 Di algera 2%) 2. „ vertieillus Fer. 3. „ (arica Roth. 4.2 „ chlorotica Pfeif. 5. „ albanica Zgl. 6. „ Smyrnensis Roth. T. „ compressa Zgl. 8. ,„ croatica Zgl. 9. „ gemonensis Fer. 10. „ acies Partsch. Die Gruppe, die wahrscheinlich eine in sich abgeschlossene Untergattung, wenn nicht Gattung (Verticillus Mog. T.) bil- det, bedarf nach lebenden Exemplaren einer kritischen Revision. 901. "Helix Sudensis Pfeiff. **) Testa perspective umbilicata, convewo-orbicu- lata, corneo-lutescens, argute capillaceo- costulata; anfractus 6, sutura eccavala, demum non descendens; apertura late lunata, faux profunde coerulescenti-callosa; peristoma rectum, teretiusculi; flexuoso-repandum, simplex, margine colu- mellari subpatulo.. — Alt. 7’/, lat. 13 mill. (2). Helix Sudensis Pfeiff., Symbolae III. p. 67. Mon. I. p. 103. No. 259. Gehäuse offen und perspektivisch ge- nabelt, gewölbt-scheibenförmig, hornbräun- *) Ob H. oculus capri Müll., „aus Indien“, H. algira L, sei, wie Pfeiffer im III. Bande der Monogr. annimmt, ist selbst Moquin- Tandon unwahrscheinlich gewesen, der doch sonst mit dem Prioritätsrecht von der skrupu- | lösesten Gewissenshaftigkeitist. Beck in Ko- penhagen behauptet es freilich durch ein ,„,!‘“, | giebt aber dennoch dem Linneischen Namen | den Vorrang. ”) Bei dieser und den folgenden drei Ar- ten ist die letzte Figur in doppelter Grösse gezeichnet. Fig. 901. 902. lich gelb, sehr dicht und scharf haarfein- 'gerippt, die Rippen geschwungen, etwas seidenglänzend, ziemlich fest, auf der Un- terseite etwas heller gefärbt als oben; Um- \gänge 6, fast stielrund; Naht stark ver- tieft, etwas über der Wölbung der Um- 'gänge aufgesetzt, zuletzt nicht herabge- krümmt; Mündung breit-mondförmig, fast senkrecht, kaum breiter als hoch; Gau- men bläulich durch eine sich weit hinter erstreckende, dünne milchbläuliche Ver- dickung; Mundsaum geradeaus, einfach, stumpflich, von der Seite gesehen bogig ausgeschweift, der Spindelrand ein wenig erweitert. ' Aufenthalt: bei Suda, an der Nord- westspitze von Candia; mitgetheilt von Herrn v. Frivaldsky. H. Sudensis ist der H. flavida Zgl., die ausser in Sieilien auch in Brussa vor- kommt, sehr nahe verwandt, und zwar so nahe, dass sich Mancher geneigt fühlen könnte die eine für die Varietät der an- dern zu halten, obgleich sie Pfeiffer um mehr als 100 Nummern von einander trennt. Er thut dies auf Grund einer äusserst schwachen Andeutung einer Lippe bei /7. Havida, welche der 4. Sudensts nicht nur nicht fehlt, sondern bei ihr viel beträcht- licher ist, aber deshalb weniger in’s Auge fällt, weil sie, ohne sehr dick hervorzu- treten, beinahe ein Viertel des ganzen letz- ten Umgangs einnimmt und daher leichter äusserlich durch eine hellere Färbung der Nackenpartie wahrgenommen wird, als man in der dunklen Mündung ihr hinteres Ende erkennen kann. Dennoch sind beide Arten hinlänglich von einander verschieden. H. Javida hat, obgleich sie kleiner ist, einen halben Umgang mehr, daher nehmen die Umgänge in der oberen Spirale langsamer zu, und der letzte ist viel weniger vorwal- tend, als bei //. Sudensis; die Umgänge sind mehr niedergedrückt, daher die Mün- dung verhältnissmässig breiter und die Skulptur weniger scharf und regelmässig. 902. Helix De Natale Benoit. 'Testa aperte umbilicata, discoidea, apice pro- minulo, arctispira, tenuiuscula sublaevis, minulissime spiraliter lineata, subopaca, corneo-luteola;, anfractus 7 lentissime crescentes, ad suturam subcanalicula- tam turgiduli, ultimus desuper latissimus, Taf. LXXXIL Fig. %3. 904. usque ad angulum basalem rotundatum depressiusculus; apertura obliqua, sub- triangulari-lunata; peristoma simplex, rcelum, acutum, subrepandum. Alt. 6 mill., lat. 13 mill. (1). Helix De Natale Ben. Pfeiff., Mal. Bl. III: S. 183. Taf. II. Fig. 4—6. Gehäuse mit offenem, bis zur Spitze durchgehenden Nabel, scheibenförmig, mit flachem dichten Gewinde, aber etwas em- portretendem Wirbel, dünn, hornbräunlich gelblich, fast glatt, aber unter einer sehr scharfen Lupe mit ausserordentlich zarten, dichtstehenden Spirallinien bedeckt, wenig glänzend, auf der Unterseite, namentlich um den Nabel herum, weisslich und stär- ker gestreift; Umgänge 7, sehr langsam zunehmend, zunächst der als feine Rinne vertieften Naht etwas aufgetrieben; von dieser Auftreibung an ist aber der letzte sehr überwiegende Umgang seitlich etwas gedrückt, namentlich kurz vor der Mün- dung, und seine Wölbung liegt nicht auf der Mitte, sondern nahe der etwas ebenen Grundfläche, wo sie durch eine abgerun- dete Kante bezeichnet ist; Mündung schräg, fast dreieckig-mondförmig, von dem vorhergehenden Umgange tief eingebuchtet und daher sehr schmal; Mundsaum ge- radeaus, einfach, scharf, etwas bogig ge- schweift. Aufenthalt: in Sieilien, gesam- melt von Huet de Pavillon und mitge- theilt von Herrn Brot in Genf. Bei aufmerksamer Beachtung der unter- scheidenden Kennzeichen wird man diese Art mit keiner der ihr nahe stehenden ver- wechseln können, wenn man namentlich die sehr genau gezeichnete Figur e beach- tet, an welcher die der Basis nahe liegende grösste Breite des letzten Umganges, die weit oberhalb dieser verlaufende Naht und die deshalb weit in die Mündung einschnei- dende Wölbung des vorletzten Umganges, so wie der emporragende Wirbel ersichtlich ist. 903. 904. Helix Testae Philippi. Testa anguste umbilicala, convexo-orbieulata, arctispira, subtiliter striatula, corneo- lutescens, nitidula, subtus albida, pla- niuscula; spira convexa; anfractus ”T, 87 lentissime accrescentes, ultimus supra pa- rum latior, demum breviter decurvatulus; apertura lunata; peristoma rectum, simplez, repandum; palatum tenuiter in- crassatum. — Alt. 7, lat. 12, mill. (3). Helix Testae Phil. Zeitschr. f. Mal. 1844. p. 104. Icon. II. 9. p. 2. t. 6. fig. 5. Chemn. ed. II. Hel. no. 692. t. 111. fig. 6—9. Testae Pfeiff. Mon. I. p. 92. Philippi Testa, Arad. & Magg. cat. p. 9. Phil. Sieil. II. p. 219. Musignanü (cujusnam.?) Parreyss in schedis. Gehäuse mit einem engen (an der Fi- gur a etwas zu weit gezeichneten), aber bis zur Spitze offenen Nabelloch, gewölbt- scheibenförmig, dichtgewunden, hornfar- big-strohgelblich, unregelmässig fein ge- streift, namentlich dicht unter der fein aus- gehöhlten Naht, ziemlich glänzend, Ober- seite gewölbt, Unterseite ziemlich flach, heller gefärbt, fast weisslich; Umgänge 7, ausserordentlich langsam zunehmend, so dass der letzte, kurz vor der Mündung etwas abwärts gekrümmte, oben nur wenig breiter als der vorletzte ist; Mündung schräg- mondförmig, breiter als hoch; Gaumen mit einer ziemlich breiten, dünnen, weissen, äusserlich durchscheinenden Wulst belegt; Mundsaum geradeaus, einfach, geschweift; Spindelrand gestreckt, innen fein lip- penartig verdickt; an vollkommen ausge- wachsenen Exemplaren finde ich die Mund- ränder durch eine sehr dünne, aber deut- liche Wulst verbunden. Aufenthalt: bei Palermo in Sicilien, mitgetheilt von Herrn Parreyss. Die grösste Breite des Gehäuses liegt hier über der senkrechten Mitte des letz- ten Umganges, bei voriger Art lag sie be- deutend unter derselben. Fig. 904. ist eine etwas kleinere und beträchtlich weiter genabelte Varietät mit auch ein wenig schneller zunehmenden Windungen von dem- selben Fundorte. Zunächst verwandt ist unserer Art /T. Villae Mort. von dem Berge St. Catarina auf der Insel Favignana bei Sieilien. Sie ist viel weitläufiger gewunden und hat einen Umgang weniger und wurde von Herrm Huet de Pavillon irrthümlich als ZZ, Havida Zgl. verschickt. 88 Taf. LXXXIH. Fig. 905. 906. 907. Tafel LXXXM. 905. 906. *Bulimus Dardanus Frivaldsky. Testa subperforato-rimata, fusiformi- turrita, alba, quandoque superius fusculo-strigata, striatula,;, anfractus 3—I, convezius- culi, ultimus deorsum attenuatus; aper- tura acule ovata, intus dilute fuscula, Y/, Tongitudinis fere aequans; peristoma patulum, remotius labiatum, margo co- lumellaris late refleeus. — Alt. 26—30, lat. 9—11 mill.; varietatis minoris alt. 27, lat. 9 mill. Bulimus Dardanus Friv. in Sched. Pfeiff. Mon. I. p. 126. Phil., Icon. I. 7. p. 158, t. 2. _— — fig. 3. Küst. Chemn. ed. II. t. 17. fig. 9. 10. Gehäuse mit einem fast lochförmigen Nabelritz, spindelförmig gethürmt, fein und unregelmässig gestreift, weiss, selten ganz rein, meist, namentlich oben, mit grau- lichen oder hellbräunlichen senkrechten Strichen, neben denen an den unteren Um- gängen meist ein intensiv weisser Strich, eine durchscheinende früher angelegte Lippe zu stehen pflegt; Umgänge 8—9, schwach gewölbt, der letzte nach unten verschmäch- tigt, Gewinde in einen stumpfen, gleich- farbigen oder höchstens blaugrauen bis hell- bräunlichen Wirbel endend; Naht ziemlich vertieft; Nacken in der Mitte am höch- sten gewölbt; Mündung spitz-eiförmig, linksseitig von der Mündungswand seicht schräg ausgeschnitten, höher als breit, etwa ein Drittel der ganzen Höhe einneh- mend; Mundsaum am Aussenrande leicht auswärts gebogen, innen mit einer deut- lichen, aber dünnen, etwas zurückstehen- den weissen Lippe belegt, hinter welcher der Gaumen hellbräunlich ist; Spindel- rand breit zurückgebogen, Spindel als wenig geschwungene Linie gerade herab- tretend. Varietäten. Figur 906. stellt eine kleinere, in allem schlankere Form vor, bei der eine Hinneigung zur Färbung zu herr- schen scheint. Ausserdem kommt die Art, wie ihre Gattungsverwandten, bald etwas gedrungener, bald schlanker vor. Aufenthalt: bei Constantinopel, |Trapezunt und Gumishana (Phil.), bei ‚Brussa (Friv.), Krimm (Stenz); mit- getheilt von den Herren v. Frivaldsky, Parreyss und Stenz. Bei dem Messen des Höhenverhältnisses bediene ich mich meines Verhältnissmaass- stabes, der den Mal. Bl. 1857, als Fig. IIL., beigegeben ist. Man erhält dadurch über- einstimmend alle Verhältnisse in "ss aus- gedrückt. Derselbe liegt bei dem Beschrei- ben immer neben mir, und da auf dem Blatte auch ein Maassstab von 5 Centime- tern beigefügt ist, so braucht man für nicht zu grosse Gegenstände keinen andern Maassstab. Da es eine Sache der Willkür ist, an welcher Stelle man das Höhenmaass des letzten Umganges nimmt, so scheint es mir, wenigstens bei Dulimus, angemessener, nicht sein, sondern der Mündung Höhen- maass mit dem des ganzen Gehäuses zu vergleichen. Es sind obendrein beide ei- gentlich identisch, namentlich wenn die Naht am Ende nicht herabgekrümmt ist. Eigentlich wäre freilich der ganze letzte Umgang bis zur erst-unteren Naht zu rech- nen, wie es Pfeiffer allerdings nicht thut, sondern den Umgang in seiner hinteren An- sicht zu messen scheint. 90%. Testa vie rimata, fusiformi-turrita, gracilis, *Bulimus eburneus Pfeiff. candida, subsiriata, nitida, apice obtu- sato; anfractus 8—I, convezxi, lente accrescentes, ultimus deorsum attenuatus, demum turgidulus; apertura acute ob- longo-ovata, parum obliqua "/; longitudi- nis aequans, fauce dilute fuscula; pe- ristoma rectum, acutum, sublabiatum, margine columellari breviter reflexiusculo. — Alt. 2%6, lat. 8 mill. (10). Bulimus eburneus Pfeiff., Symb. II. p. 44. Phil., Icon. I. 3. p. 58. £. 1. fig. 16. — eburneus Pfeiff., Mon. II, p. 179. Gehäuse kaum geritzt, spindelförmig- gethürmt, schlank, mit fast geraden Seiten des Gewindes, fest, kreideweiss, glänzend, wenig gestreift; Umgänge 8—9, gewölbt, sehr langsam zunehmend, Gewinde sehr Taf. LXXXII. schlank, mit gleichgefärbtem oder höchstens hellbräunlichem Embryonal-Umgange, letz- ter Umgang ziemlich bauchig, nach unten verschmächtigt; Naht fein, aber ziemlich vertieft; Mündung spitz-eiförmig, linksei- tig schräg abgestutzt, ein Drittel der Höhe einnehmend, Gaumen hellbräunlich; | Mundsaum geradeaus, scharf; Aussen- rand sehr wenig gekrümmt, innen mit einer deutlichen Lippe belegt, die während des Gehäusebaues mehrmals angelegt wird, daher man gelippte Exemplare von allen Grössen findet; Spindelrand sehr schmal zurückgeschlagen, die Columelle tritt fast ganz gerade herab. Aufenthalt: bei Jerusalem (Pfeiff.); mit der allgemeinen Angabe „Syrien“ von Frauenfeld erhalten. Während B. Dardanus in die Sipp- schaft von B. detritus gehört, muss man B. eburneus, der allerdings in der Gestalt nahe an jenen herantritt, noch zu den kreideweissen taurischen Arten stellen. Bei dieser wie bei allen verwandten Arten ist zu vermuthen, dass sie an anderen Orten mit brauner Zeichnung vorkommen werde, die in der ganzen Gruppe eine so wichtige Rolle spielt. 908. Testa subperforata fusiformi-ceylindracea, te- nuis. subtilissime striatula, diaphana, ni- tidula, pallide cornea ; sensim attenuata, obtusa; sulura sub- marginata; anfractus 10—11 vix con- vewiusculi; columella plica transversa valida, *Bulimus bicallosus Friv. spira e medio dentiformi munita; apertura coarctata 8-formis "/, altitudinis paulo superans; peristoma expansum, albo- labiatum , marginibus disjunctis, dextro medio unidentato, ezxtus non scrobieu- lato. — Long. 20— 21, diam. 5 mill., ap. 5 mill. longa, c. perist. Alata. Pfeif- fer 1. ce. B. bicallosus Friv. in Schedıs. Pfeiff. in Zeitschr. f. Mal. p. 12. — bicallosus Monogr. II. p. 136. — Raymondi Bourg., Amen. p. 126. 1.8. fig. 14. 1847. Eine erweiterte Beschreibung kann ich‘ nicht hinzufügen, da ich die Art jetzt nicht vor mir habe, sondern 1847 nur eine ge- naue Zeichnung von den Exemplaren nahm, III. Bd. V. u. VI. (XVII. u. XVII.) Heft. Fig. 908. 909. 39 welche mir Herr v. Frivaldsky zur Be- nutzung, und die ich zu gleichem Zwecke an Pfeiffer schickte; daher auch Pfeif- fer's Angabe, (a. a. 0.) „Coll. Rossm.“, auf einer falschen Voraussetzung beruht. Ich entlehnte oben Pfeiffer's sehr gute Diagnose. Aufenthalt: bei Szlivno (Friv.). Es ist mir nicht zweifelhaft, dass B. Raymondi Bourg. synonym mit unsrer Art ist, welche ich unter den mir bekannten Arten keiner verwandtschaftlich nahe zu stellen weiss. Das „sejunetes“ in Pfeif- fer’s Diagnose soll wahrscheinlich dzstan- tibus marginibus heissen, denn die Rän- der sind durch eine feine Wulst leicht verbunden, deren auch Bourguignat ge- denkt, aber in ihrer Einfügung weit von einander abstehend. 909. *Bulimus orientalis Friv. Testa sinistrorsa, rimato-perforata, fusiformi- oblonga, striatula,, corneo-lutescens, apice obtusiuscula; anfractus 10 planiusculi; apertura oblonga sinuosa Y, altitudi- nis subaequans; peristoma expansius- culum rubello-labiatum, margo exterior bidentatus collo tenui, denticulifero, cum margine columellari torluoso brevissimo conjunctus; columella in plicam cras- sam tortuosam provectaum terminata. — Alt. 17 mill. lat. 5 mill. (3.) B. orientalis Friv. in Sched. Pfeiff. in Zeitschr. f. Mal. i848, p. 6. Mon. IH. p. 136. Gehäuse links gewunden mit einem kleinen deutlichen, lochförmigen Nabelritz, ‚länglich spindelförmig, ziemlich stumpf und sehr allmälig, nicht schlank, verschmäler- tem Gewinde, gelblich hornbraun, schwach glänzend, dünn, durchscheinend, mit schwa- chen unregelmässigen Streifen; Umgänge 10, fast flach, sehr langsam zunehmend, durch eine sehr feine Naht verbunden; die Spindel tritt als eine dieke, fast drei- eckige, gewundene Falte ganz hervor und geht in den Spindelrand über; Mündung länglich, gebuchtet, ein Drittel der Höhe etwas übersteigend; Mundsaum leicht auswärts gebogen, mit einer deutlichen, leicht leberbräunlich gefärbten Lippe be- legt, welche auf dem Aussenrande zwei Zähne trägt; Innenrand kaum halb so lang 12 90 wie der Aussenrand, mit dem er durch eine dünne gewundene Wulst zusammen- hängt, welche an ihrem Anfange ein zahn- artiges Höckerchen trägt. Aufenthalt: auf der griechischen In- sel Prinkipos (Frivaldsky). Mitgetheilt von Demselben. Die Sinistrorsität und die ungewöhn- liche Beschaffenheit der Spindel geben die- ser Art einen ganz eigenthümlichen Cha- rakter, der sie bis jetzt ganz unverwandt neben den Arten der Gattung Bulimus da- stehen lässt. Es ist aber wol zu vermu- then, dass man in dem weiten Gebiet ihres Vorkommens den ihr zum Grunde liegen- den Typus anderweit modifieirt auffinden werde. Der ebenfalls links gewundene B. Tournefortianus (Iconogr. Fig. 652.), hin- ter welchem Pfeiffer unserer Art ihre Stel- lung anweist, hat allerdings einige habituelle Aehnlichkeit mit ihr, aber schwerlich eine tiefer gehende systematische Verwandt- schaft, denn bei der genannten Art ist die Spindel einfach, mit einem tief unten ihr aufgesetzten Zahne, während bei .D. orven- talis die Spindel selbst als ein grosser zahn- förmiger, dreieckiger Höcker vortritt, in dessen Inneres das kleine Nabelloch ähn- lich eindringt, wie es bei manchen Formen des Limnaeus auricularius der Fall ist. 910. 911. Bulimus fasciolatus Olivier. Testa subrimata, ovali-oblonga, apice obtuso, solida, striatula, alba, concolor vel fusco- strigata; anfractus 7 planiusculi, ul- timus basi attenuatus; apertura acute subtriangularis, "z aequans; palato et pariete aperturali in- tense castaneis; peristoma album, margo exterior levissime patulus, ovata, altitudinis simplex, margo columellaris brevis, reflezus; co- lum ella sirictiuscula. — Alt. 15—20 mill. | lat. 6—7 mill. (m.) B. fasciolatus Olivier, voy. I. p. 416. Taf. 17. Fig. 5. — fasciolatus Oliv., Roth Moll. sp. p. 18. Pot. et Mich. Gal. de Moll. p. 140. Taf. 14. Fig. 15—16.? (teste Pfeiff.) — fasciolatus Küst. Monogr. Taf. 17. Fig. 11. «.12. | — fasciolatus Pfeiff. Monogr. II. p. 122. Helix fasciolata (Cochlogena) Fer., Pr. 391.,| | Hist. Taf. 142. Fig. 1. Pupa fasciolata Lam. Anim. ed, II. p. 173. Taf. LXXXIL Pis.:910, 911. Gehäuse mit einem bald nur äusserst wenig angedeuteten Nabelritz, bald mit einem ziemlich deutlich ausgebildeten Na- belloch, eirund-länglich bis länglich ge- thürmt, mit nicht schlankem, allmälig ver- schmächtigtem, mit stumpfem Wirbel enden- dem Gewinde, gestreift, wobei die Streifen zuweilen stellenweise eine regelmässige Skulptur bilden und ausserdem noch sehr häufig mit mehr oder weniger deutlichen, unterbrochenen Spirallinien, welche aber auch oft ganz fehlen; Grundfarbe rein krei- deweiss oder etwas gelblich, entweder ein- farbig oder mit lebhaft gelbbraunen, un- regelmässig gestellten Längsstreifen, stark, fest und an frischen Exemplaren lebhaft glänzend; Umgänge 7, zuweilen auch 8, sehr wenig gewölbt, fast flach, langsam zunehmend, der unterste ist nach unten meist stark verschmächtigt; Mündung spitz-eiförmig, ziemlich deutlich dreiseitig, gewöhnlich bedeutend höher als breit, ein Drittel der Höhe einnehmend, Gaumen und Mündungswand lebhaft kastanienbraun bis schwarzbraun; Mundsaum einfach, weiss, nur scheinbar gelippt, indem die Begren- zung der Gaumenfärbung dem Aussenrande innen den Anschein gewährt, als trage er eine weisse Lippe; Aussenrand kaum ein wenig nach aussen erweitert, Innenrand als schmaler Saum auf den Nabelritz zurück- gekrümmt, den er oft ganz verschliesst; Spindel ziemlich gestreckt herabsteigend, von der Färbung des ganzen Schlundes. Varietäten: Als 8 unccolor candı- dus bezeichnet Pfeiffer die Exemplare, welche der braunen Striche entbehren und allerdings, namentlich auf der Insel Rho- dus, stellenweise für sich allein vorzukom- men scheinen. Ausserdem zeigt die Art, wie bereits erwähnt, in der Beschaffenheit des Nabels und in der Grösse noch darin einige Abweichungen, dass der letzte Um- gang abwärts nur wenig verschmächtigt ist. Aufenthalt: auf Creta, Rhodus, in Syrien, Caramanien und, nach Kry- nicki, auch bei Sebastopol und Merd- wen in der Krim. Roth sagt a. a. O.: urbis Rhodi sepuleretum innumera multi- tudine occupat. Hierin gleicht er dem D. detritus, dessen sehr nahe verwandtes Aequi- valent B. fasciolatus in seinem Vaterlande ist, obgleich er jenen nicht überall im | Oriente verdrängt, denn ich besitze den echten D. detritus aus den Umgebungen Taf. LXXXIL Fig. 912, 913. 914. von Constantinopel und angeblich aus Jerusalem. Unsere Figur 911. zeigt die ungestreifte Spielart, die aber keineswegs immer klei- ner ist als die gestreifte. Bulimus Hohenackeri Krynicki, 912. 913. Testa rimato-perforata, oblongo-conica, alba, grosse et irregulariter striata, solida, alba, spira acutiuscula, convexo-attenuala; an- fractus 8, convezi, ultimus basi pa- rum attenuatus; apertura acule ovata, Y, altitudinis superans, fauce fusco-he- patica; peristoma rectum, fusculo-la- biatum, margine columellari in umbilicum late refleco; columella strictiuscula, subobligua. — Alt. 21—26, lat. I—12 mill. (6.) B. Hohenackeri Kryn. in Bullet. d. Mosc. 1837. II. no. 51. Hohenackeri Siemaschko, Beitrag 2. Kenntn. d. Konch. Russl. in Bullet. de Mosc. 20. Bd. 1847. Hohenackeri Kryn. Pfeiff. II. p. 223. Hohenackeri Küst., Chemn. ed. II. Bullet. n. 338. t. 63. fig. 13. 14. zanthosiomus Hohenack. olim. Helix dealbata Fer. Hist. t. 142. fig. 7.? (sec. Pfeiff.) Gehäuse mit in ein kleines Loch en- dendem Nabelritz, länglich oder eirund- kegelförmig, weiss, fest, ziemlich dick- schalig, so zu sagen roh und unregelmässig gestreift oder sogar gefaltet mit ziemlich spitzwirbeligem, gewölbt- verschmälertem Gewinde; Umgänge 8, gewölbt, schnell an Höhe zunehmend, der letzte von vorn gesehen sehr überwiegend und mehr als die halbe Höhe einnehmend; Naht ver- tieft; Mündung spitz-eiförmig, ein Drittel der ganzen Höhe betragend, innen leber- braun; Mundsaum geradeaus oder nur äusserst wenig nach auswärts erweitert, in- nen mit einer starken, deutlichen bräun- lichen Lippe belegt, die sich an drei von meinen sechs Exemplaren mehr oder weni- ger weit zurück wiederholt, Fig. 913., (wie es z. B. auch bei Helix Terveri und Adol- phi oft vorkommt); Spindelrand als breite Lamelle auf den Nabelritz zurückge- schlagen; Spindel ziemlich gestreckt, et- was schräg herabtretend. 91 Varietäten. In Höhe und Bauchig- keit der Gehäuse scheint die Art sehr zu variiren und tritt zuweilen dem .B. detritus sehr nahe. Aufenthalt: Ordubat und Kara- bagh in Schirwan (Parreyss), Georgien (Pfeiffer), Kaukasus (Kolenati). Eine sogenannte gute Art ist B. Hohen- ackert nicht, denn am Ende ist sie nichts als eine Lokalabänderung von B. detritus, obschon er niemals mit braunen Streifen vorzukommen scheint. Von voriger Art un- terscheidet er sich gut durch die stark ent- wickelte Lippe. 914. Testa perforato-rimata, attenuato-cylindracea, albido-coerulescens, oblique substriata, ni- tida, apice conico, obtuso, colorato; su- tura parum exsculpta; anfractus 8—9 planulati in directione suturae subangu- lati, ultimus basi turgidus, supra demum subadscendens; aperturalata, truncato- ovalis Y, altitudinis non prorsus aequans, fauce fuscula; peristoma plano-re- flecum, albo-sublabiatum; mar gines sub- aequales, subparalleli, conniventes,;, co- lumella remota, strictiuscula, obliqua, *Bulimus syriacus Pfeiff. plicaeformis. — Alt. 16—20, lat. 6—7 mill. (3.) B. syriacus Pfeiff., Symb. III. p. 88. _ _ — Mon. II. p. 66. — — Chemn. ed. II, Bul. no. 285. i. 57. fig. 12. 13. Gehäuse durchbohrt-geritzt, ver- schmächtigt walzenförmig, bläulich-weiss, oft mit bräunlichen oder blaugraulichen, den Wachsthumsstreifen folgenden, wolki- gen Flecken, sehr schräg gestreift, glän- zend, mit abgestumpfter, konischer, heller oder dunkler braun gefärbter Spitze; Naht nur sehr wenig vertieft; Umgänge 8—9, abgeflacht, nur die obersten gewölbt, in der Richtung der Naht mit einer stumpfen Kante versehen, der letzte von dieser Kante an abwärts fast stets dunkler gefärbt und verschmächtigt, kurz vor dem Mundsaum aber an der Basis aufgetrieben;, Mündung fast so breit als hoch, oben abgestutzt ei- rund, innen düster-bräunlich, nicht ganz ein Drittel der Höhe einnehmend; Mund- saum breit und fast in einem rechten Win- kel flach auswärts gebogen, auf der Um- 12* 92 Taf. LXXXII. biegungskante lippenartig verdickt; Mund- ränder gegen einander geneigt, beinahe gleich lang und ziemlich parallel, beide, namentlich der äussere, haben an ihrem Einfügungswinkel an ganz vollkommen aus- gebildeten Exemplaren einen schwachen Höcker; Spindel tief zurück- und als eine schräge, ziemlich gestreckte Falte her- abtretend. Vaterland: Syrien. Mitgetheilt von Herrn v. Frivaldsky und Ad. Schmidt. Diese durch ihre plötzlich konisch-ver- schmächtigte Spitze, abgeplatteten Umgänge und die scharfe Umbiegung des Mundsau- me® gut charakterisirte Art hat mit man- chen anderen, z. B. mit Bul. decollatus, das eigenthümliche Kennzeichen gemein, dass eine Kante an den Umgängen den Ver- lauf der Naht vorschreibt, und dass von dieser Kante an abwärts die Umgänge an- ders gefärbt, durchscheinender und meist auch dünner als oberhalb derselben sind. (Vergl. die folgende Art.) 915. Bulimus Sidoniensis Charp. Testa rimata, attenuato-cylindracea , cinereo- carnea, oblique substriata, apice conico, obtuso, corneo; sutur.a« leviter ewsculpta; anfractus 8—9, conveziusculi, ultimus a latere adspectus basi swccalo-turgidus, supra demum subadscendens; apertur«a truncato-ovalis, "/; altitudinis non pror- fauce lutescente; stoma late reflewxum, albo-labiatum, mar- gines subaequales conniventes, subparal- sus aequans, peri- leli; columella remota, obliqua, stric- tiuscula, plicaeformis. — Alt. 16, lat. 5Y, mill. (1.) B. Sidoniensis Charp. Zeitschr. f. M. 1847, p. 141. Pupa bulimoides Pfeiff., Symb. II. p. 53. B. Sidoniensis Küster, Chemn. ed. 11. p. 84.-.t. 12. fig. 8. 9. — Sidoniensis, Mousson, Cogq. p. 45. Roth in Mal. Bi. II. S. 38. Pupa Gehäuse mit sehr wenig vertieftem Na- belritz, verschmächtigt-walzenförmig, grau- lich-fleischröthlich, sehr schräg und fein gestreift, wenig glänzend, mit stumpfli- | cher, ziemlich schlank-konischer bräunlicher. Spitze; Naht mittelmässig vertieft; Um-| gänge 8—9, oben stark, unten sehr wenig Fig. 915. 916. gewölbt, der letzte von der Seite gesehen abwärts fast sackartig aufgetrieben, zuletzt etwas aufsteigend; Mündung oben abge- stutzt-eirund, etwas höher als breit, innen gelbbräunlich, ein Drittel der Gehäusehöhe nicht erreichend; Mundsaum flach und breit nach aussen gebogen, deutlich gelippt; Mundränder einander beinahe an Länge gleich und einigermassen parallel, gegen einander geneigt und durch kleine Wülste an ihrer Einfügungsstelle fest mit einander verbunden (was nach Roth a. a. O. zu- weilen vollständig geschieht); Spindel tief‘ zurück und als eine ziemlich gestreckte schräge Falte herabtretend. Aufenthalt: in der Umgegend von Beyrut am Fusse der Felsen (Charp.), am Libanon. Mitgetheilt von Roth, der ihn an verschiedenen Orten von Judäa mit D. septemdentatus gesammelt hat. Ich habe die Beschreibung dieser und der vorhergehenden Art möglichst compa- rativ gehalten, weil sie beide so verwandt sind, dass ich fast geneigt wäre, sie für zwei Formen Einer Art anzusehen. Jedoch erlaube ich mir nach dem blos einen mir vorliegenden Exemplare keine Entscheidung. Die Figuren beider Arten sind mit möglich- ster Genauigkeit gezeichnet. Von Herrn v. Frivaldsky erhielt ich unter typischen Exemplaren von syriacus (als B. Zeleborr Friv.) ein Exemplar, welches den Ueber- gang von einer zur andern Art bildet und kaum mit Ueberzeugung zu der einen oder zu der anderen gestellt werden kann. Mous- son sagt, dass die dem .B. Sidoniensis zunächst stehenden Formen B. syriacus — „qui en est pour ainsi dire une forme gigantesque, &% test coerule et a bord developpe‘‘ — und eine kleine Art seien, welche Parreyss DB. Zurbatus nenne und die Ufer des Schwarzen Meeres von Ime- retien bis Sebastopol bewohne. Sollte die- ser Zurbatus jetzt vielleicht die folgende ı Art sein? | 916. *Bulimus niveus Parreyss. Testa perforato-rimata, attenuato-cylindracea, alba, striatula, apice conico, oblusato; anfractus 8 conveziusculi, ultimus de- mum adscendens, bası compressiusculus; apertura trun- cato - subrotunda aequans; aliquantum striatus, Y, altitudinis nondum peristoma patulum, margo Taf. LXXXINI. Fig. 917. exterior labiato-incrassatus, supra obso- lete tuberculiferus, margo columellaris re- flezus; columella remota, cula. — Alt. 23, lat. 5 mill. (i.) B. niveus Parr. in Sched. Gehäuse durchbohrt- geritzt, schmächtigt walzenförmig, weiss, fein ge- streift, durchscheinend, schwach glänzend, mit kegelförmiger, stark abgestumpfter Spitze; Umgänge's$, die unteren schwach, die oberen stark gewölbt, durch eine feine, mässig vertiefte Naht verbunden, der letzte steigt in seiner letzten Hälfte etwas empor und ist um den Nabelritz herum ein wenig zusammengedrückt; Mündung abgestutzt gerundet, so breit wie hoch, noch nicht einem Drittel der Höhe gleichkommend; Mundsaum schwach auswärts gebogen; Aussenrand stark lippenartig verdickt, oben nahe dem Einfügungswinkel mit einer schwa- chen Andeutung von Höckerbildung auf der Lippenwulst (siehe Fig. b), Spindelrand nicht viel kürzer und weniger gekrümmt als der Aussenrand, gegen den Nabelritz zurückgebogen; Spindel sehr weit zurück- stehend, ziemlich gestreckt, Aufenthalt: Georgien. von Herrn Parreyss. Diese im Januar vorigen Jahres von Herrn Parreyss erhaltene Art war für Pfeiffer neu, dem ich meine Tafeln zur speciellen Kritik zuschickte. Habitus und auch der natürlichen Ver- wandtschaft nach dem vorigen nahe, ist jedoch, namentlich durch den nur etwas erweiterten, nicht flach auswärts geboge- nen Mundsaum, hinlänglich davon ver- schieden. Ob die an der Figur b hervor- Mitgetheilt gehobene Andeutung der Höckerbildung | mehr als eine individuelle Eigenthümlich- keit meines leider nur einen Exemplares sei, vermag ich nicht zu entscheiden. Im Ha- bitus und in der Farbe ähnelt die Art auch einigermassen dem Bul. subdiaphanus (P.) King, ohne jedoch damit verwechselt wer- den zu können. 917. Bulimus subdetritus Bourguignat. Testa rimato-perforata, conoideo-ovata, ven- tricosa, griseo- albida, fractus 7, conveziusculi; apertura strietius- ver-| Sie steht im |bei Constantinopel (Boureg.). obsolete obscure, strigata, striata, apice subfusculo; an- 35 lata, acute truncalo-ovata, '/, altitudinis superans; peristoma callo tenui tuber- culifero connexum, margo ezterior bre- vissime reflezus, albolabiatus, supra le- viter repandus; margo columellaris latus, reflexziusculus; columella strictiuscula, callosa. — Alt. 15, lat. 7 mill. (2.) Bul. subdetritus Bourg., Amen. p. 123. t. 12. fig: 9—8. Gehäuse durchbohrt-geritzt, kurz konisch-eiförmig, mit stumpfer Spitze, grau- weiss mit einigen düstern Längsstrichen, neben (vor) denen die weisse Farbe reiner hervortritt (von durchscheinenden früher ge- bildeten Lippen herrührend), ziemlich stark gestreift, fest, wenig glänzend; Umgänge 8, etwas gewölbt, der letzte sehr überwie- gend, bauchig; Naht ziemlich stark be- zeichnet, von ihr aus verbreiten sich un- regelmässig dichter stehende kurze Fält- chen über die Umgänge; Mündung abgestutzt spitzeiförmig, kaum höher als breit, innen sehr hellbräunlich gefärbt; Mundsaum durch eine schmale, am obe- ren Winkel ein Höckerchen tragende, Wulst- leiste verbunden; Aussenrand oben etwas rückwärts eingebogen, ganz vorn mit einer feinen, aber deutlich bezeichneten Lippe belegt, von der sich einwärts ein ziemlich breiter weisser Saum ausbreitet, sehr schmal auswärts gebogen; Spindelrand breit, leicht auswärts gebogen; Spindel sehr tief zu- rückstehend, ziemlich gestreckt, wulstig. Aufenthalt: an den Küsten des Schwarzen Meeres, bei Varna, Eidos und Zur Be- schreibung und Abbildung mitgetheilt von Pfeiffer: Der Name spricht nicht nur die grosse Aehnlichkeit dieser niedlichen Art mit 2. detritus, sondern unfreiwillig gewisser- massen auch eine Kritik aus, denn sie ist allerdings ‚‚fast‘‘ detritus. Doch glaube ich, dass sie sich hinlänglich rechtfertigen lässt durch die gewölbteren oberen Umgänge, durch das kürzere, wenig verschmächtigte Gewinde, durch die entschiedenere Lippe des deutlich, wenn auch nur sehr schmal zurückgebogenen Mundsaumes und durch den entschiedenen zahnförmigen Höcker oben im Winkel des Aussenrandes. Wenn die mir vorliegenden zwei Exemplare der Pfeiffer’'schen Sammlung richtig bestimmt sind, woran ich nicht zweifle, so sind Bour- 94 Taf. LXXXIIL. Fig. 918. guignat's Figuren ziemlich verfehlt. Seine| dung schief halb-eiförmig, innen buchtig Beschreibung passt auf die Exemplare voll- kommen, weniger die zu spitz gezeichneten Figuren. Die in der Diagnose von mir auf- genommene rückwärts gerichtete obere Bie- gung des Aussenrandes ist bei detritus oft auch, aber nur sehr schwach angedeutet, vorhanden, eben so, aber noch undeutli- cher, die Verbindungswulst auf der Mün- dungswand. Vielleicht gehört als Abänderung eine, Form hieher, von welcher mir ein Exem- plar aus der Schmidt’schen Sammlung vor- scheiden, in welcher man es mit so wan- delbaren und so weniges Charakteristische an sich tragenden Formen zu thun hat.: 918. Bulimus Saulcyi Bourg. Testa sinistrorsa, arcuato-rimata, ovalo-co- noidea, corneo-lutescens, striata, breviter acuminata; anfractus 6Y,, pla- nulati, ultimus basi attenuatus, compres- spira intus coarctato-sinuosa, "/, longitudinis peristoma reflexiusculo- dentibus fere aequuns; patulum, duobus in pariete aperturali (alter te- remote sexdentatum , nuis, basi bituberculata cum angulo mar- ginis exterioris cohaerens, introrsum tortuosus), duobus in margi- nis exterioris labio subimmerso (inter se distantiores, inferus paulo longior, in- trans), dwobus stricta (superus validior introrsum tor- tuosus). — Alt. 10'/;,, lat. 5 mill. (1.) B. Sauleyi Bourg. in Petit Journ. IV. 1853. p. 73. t. 3. fig. 6. — septemdentatus y Pfeiff. Mon. III. p. 358. — Sauleyi Roth in Mal. Bl. III. S. 37. in columella remota, Gehäuse links gewunden, mit seich- | tem, stark gekrümmtem Nabelritz, eirund- kegelförmig mit kurz zugespitztem Wirbel, hellhornbräunlich, unregelmässig gestreift; verengt; Mundsaum etwas auswärts ge- bogen-erweitert, mit sechs zum Theil fal- tenförmigen Zähnen, welche sämmtlich ziem- lich weit in der Mündung zurück- und zu je zwei an der Mündungswand, an dem 'Aussenrande und an der Spindel stehen; der obere der Mündungswand trifft mit sei- ner breiten zweihöckerigen Basis dicht an den Anheftungspunkt des Aussenrandes ‚an, und zieht sich dann als niedrige feine |Falte fast senkrecht herab, bis ziemlich Nash neben den zweiten, welcher von allen liegt, mit der Etikette: 2. glandarius Friv. | der grösste ist und als ansehnliche, dicke, Es lässt sich jedoch nach einem einzigen gekrümmt etwas schlundeinwärts gedrehte, Exemplare in dieser Gruppe schwer ent- seitlich gekrümmte Leiste abwärts hängt; die auf einer deutlichen, tief innen am Aussenrande sitzenden Lippe stehenden zwei ziemlich gleichen Zähne sind stark emportretende, kurze, mit der Naht gleich- laufende Falten, die ziemlich weit von ein- ‚ander abstehen und den grossen, ihnen ge- genüberliegenden Zahn der Mündungswand Ni ‚ten Spindel ist der obere, siusculus; apertura oblique semiovata, steht eigentlich mehr auf dem Punkte, die beiden Mundränder in einander über- ‚gehen; ausser diesen, sämmtlich sehr ent- wiekelten Zähnen zeigt das mir vorliegende ‚zwischen sich treten lassen; von den zwei Zähnen der tief zurückstehenden, gestreck- horizontal zu- der untere wo sammengedrückte der grössere, ı Exemplar auf der unteren Biegung der Lippe alter validus noch 3 ganz kleine Zähnchen, und die ' Lippe beginnt oben unter der Naht ebenfalls | mit einem Zähnchen, von: welchem aus bis 'zu dem oberen Zahn des Aussenrandes die ‚Lippe einen sehr gekrümmten Bogen be- schreibt. Aufenthalt: in Syrien, um Taba- rieh (dem alten Tiberias) gesammelt von Roth, welcher dabei bemerkt, dass er an demselben Orte den B. septemdentatus nicht gefunden habe. Pfeiffer fasst in seiner Monographie den B. Saulcyi als eine links gewundene Varietät von B. septemdentatus Roth auf, | . . ı was unter der Voraussetzung etwas für sıch hat, Umgänge 6", verflacht, nur die obersten, gewölbt, der letzte nach unten verschmäch- | tigt, an der Basis merklich zusammenge- versus (M.) L. scheinen allerdings für diese drückt; Naht wenig vertieft, unter der- | Auffassung zu sprechen, dass die Richtung der Spirale keine specifische Bedeutung habe. Die bald rechts bald links ed nen Formen von .D. per- und wir werden selben erstrecken sich zunächst ziemlich | nachher ein weiteres Beispiel in dieser deutlich ausgeprägte gekrümmte Fältchen Richtung zu besprechen haben. Es ist nicht über den oberen Theil der Umgänge; Mün- zu leugnen, dass die übrigen Unterschiede Taf. LXXXII. Fig. 919. der fraglichen beiden Arten fast nur gra- dueller Natur sind. Da ich aber den zahl- reichen, sehr verschiedentlich ausgeprägten Formen von B. septemdentatus nur ein Exemplar von BD. Saulcye, welches der Pfeiffer’'schen Sammlung angehört, gegen- überlegen kann, so darf ich mir kein ent- scheidendes Urtheil erlauben. Dies kann nur Derjenige abgeben, welcher an einer langen Reihe von Exemplaren die indivi- duellen Variationen des Typus von Sauleye dabei berücksichtigen kann. (Vergleiche Figur 922.) Bulimus lamelliferus Rossmaessler. 919. Testa rimato-perforata, oblongo-ovata, ucu- tiuscula, albida, striatula, solidiuscula; anfractus 6, conveziusculi, ultimus de- mum adscendens, basi scrobiculato-sub- compressus, apertura semiovalo-rotun- data, dimidium altitudinis subaequans, perpendicularis, intus coarctato-sinuosa ; peristoma brevissime reflexiusculum, marginibus aequalibus, remote sexdenta- tum: dentibus duobus in pariete aper- turali (alter punctiformis ad insertionem marginis exterioris, alter, omnium mazi- lamelliformis , elongatus), tribus in marginis exterioris Mus , tortuose introrsum labio remotiusculo (medius mazximus, in- ferus ad columellae basin plicaeformis) uno horizontali, plicaeformi, elato in co- lumella remotissima. — Alt. 6"/,, lat. 4 mill. (1.) Gehäuse mit tiefem Nabelritz, wel- cher in ein deutliches sehr enges Nabelloch endigt, länglich-eiförmig mit sehr schnell zugespitztem, ziemlich spitzem Wirbel, weisslich, schwach gestreift, ziemlich stark; Umgänge 6, schwach gewölbt, letzter fast flach, oberwärts verschmächtigt, zuletzt bedeutend ansteigend, unten um den Na- belritz schwach zusammengedrückt und mit einem kleinen Grübchen, welches dem mit- telsten der drei auf dem Aussenrande ste- henden Zähne entspricht; Mündung halb- eiförmig-gerundet, so breit wie hoch, fast - die halbe Höhe einnehmend, innen buchtig- verengt, senkrecht; Mundsaum nur zu- letzt in einen ganz schmalen Saum etwas zurückgebogen, die einander fast ganz glei- chen Mundränder bilden einen Halbkreis, 95 ziemlich tief eingesenkt sechszähnig: ein kleiner punktförmiger, sich abwärts nicht verlängernder Höcker am Einfügungspunkte des Aussenrandes, eine grosse tief schlund- einwärts verlängerte und gekrümmte La- melle auf der Mündungswand, deren vor- deres Ende den nach links gekrümmten ziemlich langherabhängenden grössten Zahn des Peristoms darstellt; auf der oben unter der Naht mit zwei kleinen Höckerchen be- ginnenden weit zurückreichenden lippenar- tigen Verdickung des Aussenrandes stehen drei Zähne, von denen der mittle der grösste und der untere, eine kurze Falte bildende, am Grunde der Spindel steht; der sechste Zahn wird von einer horizon- tal an der sehr tief zurückstehenden Spin- del verlaufenden, sehr emportretenden Falte gebildet. Aufenthalt: Syrien. Ich erhielt das Exemplar schon vor vielen Jahren ohne nähere Angabe des Fundorts. „Malgre ma repugnance a ereer un nouveau nom dans un groupe qui en abonde deja, Jai bien dü m'y decider, puisg aucun autre ne pouwvait convenir & cette espece,“ so ruft Mousson in seiner mehrmals angeführten trefflichen Arbeit in Beziehung auf seinen Bulimus limboden- tatus aus, und ich muss es ihm jetzt gleich- thun. Lange habe ich Anstand genommen, für diese Art, von der mir obendrein nur ein einziges Exemplar vorliegt, einen Na- men zu machen. Aber da ich weder ir- gendwo eine auf mein Exemplar nur ent- fernt anwendbare Beschreibung einer mir noch unbekannten Art auffinden, noch das- selbe zu einer der verwandten Arten stellen konnte, so musste ich mich wohl oder übel dazu entschliessen, da zumal die Tafel be- reits lithographirt vorlag und ich bei dem Lithographiren gemeint hatte, die Art werde sich als Varietät mit der folgenden verbinden lassen. Dies ist aber eben so unzulässig, als eine Verbindung mit BD. septemdentatus. Meine ausführliche Be- schreibung der Zähne wird die Art von den verwandten leicht unterscheiden lassen. Am bestimmtesten ist sie bezeichnet durch die grosse, hohe, gebogene, tiefin den Schlund reichende Lamelle der Mündungswand und das sich durchaus nicht abwärts verlän- gernde Höckerchen oben im Winkel des Aussenrandes. Durch erstere stimmt die Art vollkommen mit B. Sauleye überein, 96 als dessen zwerghafte rechts gewundene Varietät man sie allenfalls betrachten könnte, wenn dem nicht gerade einige andere Ab- weichungen in der Zahnbildung entgegen- ständen. Figur 919. a ist etwas zu wenig bauchig gezeichnet, da das Gehäuse nach oben hin weniger abfällt und nur die obersten klei- nen Umgänge sich plötzlich in einen ganz kurz-kegelförmigen, spitzlichen Wirbel ver- schmächtigen. 920. Bulimus ovularis Olivier. Testa anguste perforata, ovata, apice brevis- sime attenuata, pallide cornea, subtilis- nitidula; anfractus 6, conveziusculi, ultimus demum adscendens, sime striata, deorsum attenuatus, basi compressiuscu- .lus, leviter scrobiculatus; apertura se- miovata, dimidium altitudinis non aequans, perpendicularis , intus sinuoso-coarctala; peristoma brevissime reflexiusculum, in- crassato-labiatum immerse sexdentatum: dentibus subtribus in pariete aperturali (primus anticus insertioni marginis an- nezus infra in unum subconfluens cum dente altero minore dentium duorum magis immersorum), tribus in palati callo sub sutura denticulifero (medius major, in- ferus juxzta basin columellae), uno in co- lumella remota. — Alt. 4;—5, lat. 3—3'/, mill. (4.) B. ovularis Oliv., voyage dans UEmp. Othom. t. II. p. 14. t. 17. fig. 12. ab. — ovularis! Küster, Chemn. ed. II. Pupa p. 104. t. 14. fig. 21—24. — ovularis Pfeiff. Mon. III. p. 551. Mousson, Coquill. p. 46. Gehäuse mit einem engen, aber deut- lichen Nabelloch, welches jedoch kaum einen Millimeter tief eindringt, eiförmig mit kurz zugespitztem Wirbel, hell gelblich-horn- braun, sehr fein gestreift, ziemlich glän- zend; Naht ziemlich eingezogen; Um- gänge 6, ziemlich gewölbt, namentlich die oberen, der letzte kurz vor der Mün- dung etwas emporsteigend, an der Basis etwas zusammengedrückt und an dem breit weiss eingefassten, etwas stärker gestreif- ten Nacken mit einem oder zuweilen mit zwei seichten, den inneren Zähnen entspre- chenden Grübchen; Mündung halbeiför- mig, senkrecht, die Hälfte der Höhe nicht Taf. LXXXIH. Fig. 920. erreichend, innen buchtig verengt; Mund- saum am äussersten Rande ein wenig und sehr schmal zurückgebogen, bis weit ein- wärts, aber auch bis an den äussersten Rand lippenartig verdickt, Mundränder an Länge von einander nicht sehr verschieden, mit sechs, den ersten ausgenommen, tief zurückstehenden Zähnen: zwei oder ei- gentlich drei, aufder Mündungswand, und zwar zunächst ein kleiner, mit dem Ein- fügungspunkte des Aussenrandes zusam- menhängender Höcker, der sich abwärts auf der Mündungswand etwas verlängert und entweder vollständig oder nur annä- hernd mit dem äusseren kleineren von den zwei Zähnchen in eine kurze Falte verfliesst, welche tief einwärts auf der Mündungswand stehen; die Gaumenwulst beginnt dicht un- ter der Naht mit einem kleinen, nicht im- mer deutlich ausgeprägten Höckerchen, und trägt dann in ihrem Verlaufe drei .deut- liche Zähne, von denen der mittle der stärkste und der unterste am Grunde der Spindel auf der Vereinigungsstelle der bei- den Mundränder steht; noch ein Zahn steht auf der weit zurücktretenden Spindel. Varietäten. Während sich an mei- nen vier schönen Exemplaren die Mund- partie vollkommen gleich bleibt, zeigen sie in der etwas bauchigeren oder ein wenig mehr walzigen Gestalt und in einer leicht gelblichen Färbung der Lippe und Zähne einige geringe Abweichungen. Aufenthalt: bei Brussa in Nato- lien gesammelt und mitgetheilt von Herrn Straube, ausserdem eben daher mitge- theilt von Herrn v. Frivaldsky. Olivier fand die Art bei Ghemlek. Wenn das aus Ferussac's Hand stam- mende Exemplar, nach welchem Küster's Figur und Beschreibung genommen sind, ein Originalexemplar ist, so ist durch Kü- ster die lange zweifelhaft gewesene Art ausser Zweifel gestellt, denn Beides, Figur und Beschreibung, sind so treffend, dass ich in ihnen meine Exemplare ohne die ge- ringste Ungewissheit erkenne. Die Abbil- dung und die Beschreibung von Olivier entsprechen dem heutigen Stande der Art- unterscheidung in so kritischen Gruppen natürlich so wenig, dass nach ihnen nicht, mit vollkommener Gewissheit zu ermitteln ist, was B. ovuları.s Oliv. sei, und Mous- son legt (a. a. ©.) offenbar ein viel zu ent- scheidendes Gewicht auf dieselben. Die Taf. LXXXIU. Figuren sind ganz undiagnostisch, während die Beschreibung etwas befriedigender ist, da sie des Nabellochs ausdrücklich gedenkt. Ausserdem aber bleibt hier noch die Frage, zulässig, ob der von Küster wieder her- gestellte echte 5. ovularis Olvv. nicht am Ende doch nur eine zwerghafte Lokalvarie- tät von D. septemdentatus Roth, oder viel- mehr, nach dem Rechte der Priorität, letz-. ter eine riesenhafte Form von ersterem sei. Der Wirbel von B. septemdentatus ist ein wenig mehr verschmächtigt, ihm fehlt das entschiedene Nabelloch, das am. tiefsten stehende Zähnchen steht viel näher nach dem der Spindel hin und die lippenartige Verdickung lässt meist den äussersten, also | dünnen, Mundsaum fast ganz frei. Die Ver- hältnisse der Zähne sind in der Hauptsache ganz die gleichen, nur sind dieselben bei B: septemdentatus, , was als bei der kräf- tiger entwickelten Form auffallen muss, im- mer so zu sagen schwächlicher; der Mund- saum ist entschieden auswärts gebogen und kaum mit, den Zähnen entsprechenden, Grübchen versehen. Denkt man bei diesen geringen Verschiedenheiten an das grosse Fig. 921. 922. 97 Pupa nucifraga Parr. in Sched. fragus Pfeiff. Mon. II. p. 135. \ Bulimus nuci Gehäuse fast lochförmig geritzt, el- liptisch-eiförmig mit konischem, ziemlich spitzem Gewinde, hellgelblich hornfarben, ziemlich glänzend, dünn, durchscheinend, leicht gestreift; Naht fen; Umgänge 6, ‚schwach gewölbt, letzter ziemlich aufge- trieben, abwärts verschmächtigt und un- mittelhar vor dem Mundsaum ein wenig aufsteigend; Mündung vertikal, halb-ei- förmig, innen buchtig verengt, ein Drittel der Länge weit übersteigend; Mundsaum ınach auswärts erweitert, innen mit einer ı wenig zurückstehenden deutlichen weissen Lippe, welche, wie in dieser Gruppe ge- wöhnlich, unter der Naht mit einem Höcker- chen beginnt, sechszähnig: ein kleiner Höcker vorn, ganz oben im Winkel der Mündung, weiter unten auf der Mündungs- wand eine kurze Lamelle, welche, von vorn gesehen, als ziemlich schmaler Zahn erscheint; drei Zähne auf der Lippe des Aussenrandes, von denen der oberste der stärkste ist, der mittelste, jenem genäherte Formengebiet von B. tridens M., so ist es schwer, auf der Trennung der in Rede ste- henden beiden Arten zu beharren. Einer erschöpfenden und vergleichenden Zusam- menstellung der ganzen Gruppe muss es vorbehalten bleiben, diese Frage zu ent- scheiden. Vor der Hand wird es genügen, | den echten D. ovularıs in einer möglichst treuen Abbildung und genauen Schilderung seiner Zahnverhältnisse in Uebereinstim- mung mit Küster gegeben zu haben. 3 ” 921. Testa rimato-subperforata, elliptico-ovata, cor- neo-lutescens , Bulimus nucifragus Parr. striatula, spira conica, acutiuscula; anfractus 6 conveziusculi, 1} ultimus turgidulus, deorsum attenuatus; apertura verticalis, semiovala, sinuoso- coarctata, "/; altitudinis superans; pe- ristoma patulum, albolabiatum, sexden- tatum: dentibus duwobus in pariete aper- | turali (alter anticus in angulo aperturae, minimus, alter inferus immersus), tri-| bus in margine exteriore (primus mazi- | mus secundo mediocri appropinquatus, ter- tius inferus parvulus ad columellae basin), uno in columella strieta verticali, — Alt. kleiner und der unterste, an der Basis der Spindel stehende der kleinste ist, ein ‚Zahn auf der senkrecht und gestreckt her- ‚abtretenden Spindel. Aufenthalt: Insel Cypern. Mitge- theilt von Herrn Parreyss. Der sehr sub- tile Charakter dieser Art liegt in der el- liptischen Gestalt und darin, dass von den drei Zähnen des Aussenrandes der oberste sehr entschieden der grösste und dickste ist. An einem meiner zwei Exemplare ist er mit seinem Nachbar auf einer gemein- ‚samen, etwas erhöheten Basis angebracht. 922. *Bulimus septemdentatus Roth. Testa rimata, oblongo-ovala, spira conica, ob- tusiuscula, corneo-lutescens , striata, so- lidula; anfractus 7, superiores con- veriusculi, ultimus supra subplanus, tur- gidulus , basi vix compressiusculus, cervice subconstrictus, vie scrobiculatus, plicato- striatus; apertura late truncalo-semi- ovaltad , intus sinuoso - Co- arctata, \/; altitudinis superans; peristo- ma reflecum, labiatum , septemdentatum : dentibus tribus in pariete aperturali subverticalis , 7/g, lat. 4 mill. (2.) III. Bd, V. u. VI. (XVII. u. XVIII.) Heft. (primus anticus insertioni marginis an- 13 98 nezus, interdum confluens cum minore dentium duorum magis immersorum), tri- bus in labio marginis exterioris (duo su- peri subaequales mediocres, tertius inferus parvus ad finem columellae) uno valido horizontali in columella strieta. Alt. s—11, lat. —5 mill. (12.) Pupa septemdentata Roth, t. 2. fig. 2. Desh. in Fer. Hist. II. p. 219. no. 21. & 162. fig. 14—16. Bulimus septemdentatus Pfeiff., Mon. III. p. 358. (Vergl. Mousson, Coquill. p. 46. 47. und Roth in Mal. Bl. 11. S. 37.) Moll. Spec. p. 19. Gehäuse geritzt, länglich-eiförmig mit kurz-kegelförmigem und plötzlich ver- schmächtigtem stumpfen Wirbel, hell-horn- bräunlich, ziemlich stark gestreift, nament- lich unter der Naht kurz und gekrümmt gefältelt, wenig glänzend, ziemlich fest, undurchscheinend; Naht wenig vertieft, oft eine weisse feine Linie bildend; Umgänge 7, obere ziemlich stark gewölbt, letzter oben fast flach, zuletzt etwas aufgetrieben und um den Nabelritz kaum ein wenig zu- sammengedrückt, hinter dem Mundsaum etwas eingeschnürt, aber kaum mit (den Zähnen entsprechenden) Grübchen; Mün- dung breit und abgestutzt halbeiförmig, fast senkrecht, innen buchtig verengt, so breit als hoch; Mundsaum deutlich aus- wärts gebogen und zwar von der erwähn- ten Einschnürung an, welcher innen eine deutliche Lippe entspricht, plötzlich in ei- nen Winkel geradlinig (nicht gekrümmt) auswärts tretend; die Mundränder sind in der Länge einander ziemlich gleich und das Stück, um welches der äussere länger ist, bildet eine stärker gekrümmte Biegung nach der Einfügung hin; hier steht, mit dem Einfügungspunkte verbunden, der erste der sieben Zähne, ein kleines, ganz vorn | stehendes Höckerchen, welches zuweilen mit dem etwas tiefer und etwas mehr schlund- einwärts auf der Mündungswand stehen- den, oft nur wenig ausgebildeten zweiten | Zahne zusammenfliesst; dicht neben diesem steht auf der Mitte der Mündungswand und noch etwas mehr rückwärts der dritte Zahn; drei Zähne stehen auf der von dem äussersten Rande merklich zurücktretenden Lippe, welche oben im Mündungswinkel mit einem fast immer deutlich ausgespro- chenen Höckerchen beginnt; die zwei obe- Bulimus triticeus Rossmaessler. ren davon sind einander ziemlich gleich, zuweilen jedoch der eine ein wenig stärker als derandere, der dritte, sehr kleine, steht von dem zweiten weit ab, links am Ende der Spindel; diese ist gestreckt und trägt in ihrer Mitte den siebenten horizontal gerichteten Zahn. Varietäten. Pfeiffer giebt die Höhe bis 12 Millimeter an, mein kleinstes Exem- plar ist 8 Mill. hoch, ausserdem schwanken meine Exemplare in dem (von der letzten Naht an gerechnet) bald Mehr bald Weni- ger von’ der Höhe einnehmenden Gewinde (von “/aa—'"/s4), wodurch die Exemplare bald mehr bald weniger schlank erscheinen. . Aufenthalt: Syrien, namentlich um Damascus und Jerusalem, gesammelt und mitgetheilt vom Autor, ausserdem vom Professor Kurr in Stuttgart und von Herrn v. Frivaldsky; Bellardi sammelte die Art an Felsen des Libanon und bei Saida (Mouss.), Boissier bei Bairut (Mouss.). B. septemdentatus scheint mehr den südli- cheren Gegenden des Mittelmeerischen Osten anzugehören, während die beiden vorigen höher nach Norden gehen, (Vergleiche DB. Sauleyi und ovularıs S. 94 und 96.) Hier schalte ich, um diese Gruppe mög- lichst vollständig zu erledigen, eine neue Art ein, welche ich bei der Zusammenstel- lung der Tafeln leider aus dem Gedächt- niss verloren hatte, da ich sie ein Jahr vor- her von Stenz erhalten und unter anderen neueren Acquisitionen verstellt hatte. Bulimus triticeus Rossmaessler. T esta subperforato-rimata, ovali-subeylindrica, laeviuscula, cinerascenli-cornea, nitida, spira conoideo-rotundata, obtusa; sutura vix impressa, subalbofilosa; anfractus 6. summi convezi, reliqui planulati, ul- timus deorsum attenuatus, basi compres- sus: apertura truncato-semiovala, sub- verticalis, intus sinuoso-coarctata, Yz al- titudinis aequans; peristoma reflezius- culo-patulum, subsexdentatum: dente un o in pariete aperturali, (adjectis interdum duobus minimis allero adlatus externum primi altero ad insertionem marginis), tribus in callo palatali remotiusculo (medio paulo magis immerso, infero mi- Taf. LXXXIIL. Fig. 923. nimo ad columellae basin), uno in co- lumella stricta. — Alt. 9—10, lat. 4, mill. (9 ) Gehäuse mit einem ziemlich tiefen Nabelritz, welcher in einem kleinen un- deutlichen Nabelloch endigt, eirund- wal- zenförmig, mit eiförmig-konischem stumpfen Gewinde, graulich hornbraun, fast glatt, |. nur ganz fein und sehr schräg gestreift, glänzend; Naht sehr fein und kaum ver- tieft, zuweilen als zarter weisser Faden be- zeichnet; Umgänge 6, die obersten ge- wölbt, die übrigen verflacht, der letzte nach unten hin plötzlich stark verschmächtigt und an der Basis merklich zusammenge- drückt; Nacken gelblichweiss, sehr zart gestreift; Mündung abgestutzt halbeiför- mig, höher als breit, innen buchtig verengt, fast vertikal, einem Drittel der Höhe etwas mehr als gleichkommend; Mundsaum et- was auswärts erweitert, unbestimmt sechs- zähnig: ein ziemlich hoher lamellenartiger Zahn, ziemlich tief einwärts, auf der Mitte der Mündungswand, neben welchem ganz dicht rechts und ein wenig weiter vorwärts ein zweiter ganz kleiner steht, der aber zuweilen ganz fehlt oder nur angedeutet ist, eben so unbestimmt ist ein kleines drittes Zähnchen oben im Mündungswinkel, von welchem an sehr gut ausgebildeten Exem- plaren eine dünne Verbindungslamelle hin- über nach dem Spindelrande führt, welcher sich derselben etwas entgegenkrümmt; drei Zähne stehen auf einer etwas zurücktre- tenden Gaumenwulst, welche unter der Naht mit einem Knötchen beginnt; der mit- telste dieser drei Zähne steht etwas mehr einwärts als die anderen, und der unterste kleinste steht dicht am Ende der gestreck- ten Spindel, welche den letzten horizontal gerichteten Zahn trägt. Aufenthalt: bei Jerusalem (nach Stenz). Die nebenstehende Fi- gur wird darthun, dass diese Art schon durch ihren walzigen Habitus sich sehr kenntlich macht. Meine fünf nur in den angedeuteten Punkten variirenden Fx- emplare sind ganz frisch und offenbar lebend ge- sammelt. Es ist namentlich auch die Glätte, 99 der Glanz und der hinter die senkrechte Reihe zurücktretende mittelste Zahn des Gaumens, was diese zierliche Art aus- zeichnet, deren Aehnlichkeit mit einem recht vollen Weizenkorn mich zu der Be nennung veranlasste. 923. Testa perforata, globoso-conica, tenuis, subti- lissime striata, pellucida, nitida, lu- tescenti-albida, spira acutiuscula; an- fractus *Bulimus stylus Parreyss. 9 convexi, ultimus turgidus, demum adscendens; apertura oblique lu- nata, intus sinuoso-coarctata, Y, altitu- dinis subaequans; peristoma reflexum, margine columellari brevissimo, sexden- tatum: dentibus duobus approximatis in pariete aperturali, dwobus- contiguis, sursum et deorsum in callum palati tenue decurrentibus, uno minimo ad basin, uno denique majusculo in medio columellae. B. stylus Parr. in Sched. Pfeiff., Mon. Il. p. 135. ?Pupa Gaudryi Bourg., Amen. p. 55. t. 2. fig. I—9. Gehäuse mit einem engen, aber be- stimmt ausgeprägten Nabelloch, kuglig- kegelförmig mit spitzlichem Gewinde, dünn, durchscheinend, hornfarbig-gelblich, glän- zend, sehr fein gestreift; Naht ziemlich stark eingezogen; Umgänge 5, gewölbt, der letzte im Allgemeinen aufgetrieben, aber von vorn gesehen dennoch nach unten et- was verschmächtigt, hinter dem Mundsaum mit einem weisslichen Reifen, leicht zu- sammengeschnürt und unten mit einem schwach bezeichneten Grübchen; Mündung schräg-mondförmig, innen buchtig verengt, von der halben Höhe des Gehäuses; Mund- saum leicht zurückgebogen, der Spindel- rand ist viel kürzer als der Aussenrand; ziemlich tief im Schlunde stehen sechs Zähne: zwei auf der Mitte der Mündungs- wand, einander sehr genähert, der äussere sehr klein, zwei auf einer schmalen Gau- menwulst, einander sehr genähert und auf- wärts und abwärts jeder allmälig in diese herablaufend, so dass sie zusammen als die Hälften einer, durch einen tiefen Einschnitt getheilten, auf- und abwärts sich verdün- nenden Gaumenwulst erscheinen; ein sehr kleiner Zahn am Ende der gestreckten Spin- del und ein grösserer auf der Mitte der- selben. 13* 100 Aufenthalt: auf der Insel Cypern (Parreyss). Es ist mir kaum zweifelhaft, dass Pupa Gaudryi Bourg., die von demselben Fund- orte stammt, unsere Art sei. Das auch von Bourguignat nicht erwähnte Höcker- | chen oben im Winkel der Mündung, was in dieser Gruppe der Gattung herrschend ist, scheint auch bei unserer Art nicht ganz zu fehlen, denn es ist an meinen übrigens tadellosen Exemplaren schwach angedeutet. 924. 925. *Bulimus Parreyssi Pfeiffer. Testa rimata, ovato-oblonga, apice conico ob- tuso, albida, corneo-variegata, striata; sutura subfillesa; anfractus 6\/, pla- niusculi, ultimus demum adscendens, al- bocinctus, basi compressiusculus; aper-| tura oblique truncato-semiovata, verti- calis, Y; altitudinis aequans; peristoma patulum, incrassato-labiatum, labio ob- solete gibbosulo, tuberculo punctiformi ad inserlionem marginis exterioris et den- ticulo alte immerso in pariete aperturali; columella remotissima, stricta, callosa basi truncato-angulata. — Alt. 10, lat. 44, mill. (4.) B. Parreyssi Pfr., Symb. III. p. 86. Pfeiff., Mon. II. p. 134. *Pupa cerassilabris Parr. in Sched. Gehäuse geritzt, eiförmig-länglich mit kegelförmigem stumpfen Wirbel, weisslich, hellhornbraun gestrichelt und punktirt, fein gestreift, dünn, schwach glänzend; Naht fein, fast fädlich; Umgänge 6's, die obe- ren ziemlich gewölbt, die unteren fast ganz flach, der letzte am Ende etwas aufwärts gebogen, am Grunde ein wenig zusammen- gedrückt, mit einem scharf begrenzten weissen Saum; Mündung schräg-abgestutzt halbeiförmig, etwas dreiseitig, höher als breit, etwa ein Drittel der Höhe einneh- mend; Mundsaum etwas nach auswärts erweitert, mit einer ganz vortretenden, dicken, weissen, oben etwas wellig-höcke- rigen scharfen Lippe belegt; ein kleines Knötchen oben dicht neben der Einfügung des Aussenrandes und ein zweites, eben- falls sehr kleines, tief innen auf der Wöl-| bung der Mündungswand. Die sehr weit zurücktretende Spindel tritt als eine ge- | Phil., Icon. II. 13. p. 124. t.5. fg. >.| Taf. LXXXII. Fig. 924. 925. 926. ‚streckte, schräge, unten mit einer Ecke en- dende Falte herab. Varietäten. Figur 925. ist eine klei- nere bauchigere Varietät, an welcher der Charakter der Spindel besonders stark aus- geprägt ist. Sie ist auch stärker gefärbt, ‚und namentlich das abgebildete Exemplar zeigt das bei D. syriacus (S. 91) geschil- derte Merkmal des letzten Umganges sehr ‘deutlich. Von Herrn Parreyssi erhielt ich neben der Stammform diese Varietät als Pupa ovularis Parr. Aufenthalt: Insel Cypern (Parr.). 926. *Bulimus alumnus Parreyss. Testa vix rimata, ovato-oblonga, apice conico obtuso, corneo-lutescens, nitidula, sub- striata; suturaimpressa, albofilosa; an- fractus 7, convezi, ultimus demum subadscendens; apertura triangulari- semiovata, verticalis, \, altitudinis ae- quans; peristoma leviter patulum, extus albido - cingulatum, labio crasso plano aperturam coarctante obductum, den- intus ticulis singulis minutis ad insertionem marginis externi et profunde in pariete aperturali; margo columellaris brevissi- mus, replicatus, rimam prorsus obtegens; columella simple. — Alt. 17, lat. 4, mill. (1.) ıB. alumnus Parr. in Sched. Pfeiff., Mon. Il. p. 133. Gehäuse kaum geritzt, eiförmig-läng- ‚lich, mit kegelförmiger stumpfer Spitze, horngelblich, mit weisslichen Fleckchen, un- regelmässig fein gestreift, schwach glän- zend, ziemlich fest und undurchscheinend; Naht ziemlich stark eingezogen, weiss- fädlich; Umgänge7, mässig gewölbt, un- terster zuletzt etwas ansteigend, vor dem Mundsaum weiss eingefasst; Mündung dreiseitig-halbeiförmig, vertikal, höher als breit, etwa ein Viertel der Höhe einneh- mend; Mundsaum nur wenig nach aus- wärts erweitert”), ganz vorn mit einer *) Es beruht jedenfalls auf einem Versehen, dass in Pfeiffer’s Diagnose, die nach mei- nem Exemplar genommen ist, der Mundsaum angulatim expansum genannt wird. Ich er- wähne dies hier blos deshalb, damit man bei einer Vergleichung unserer Diagnosen nicht zu der Meinung verleitet werde, es haben uns zwei verschiedene Schnecken vorgelegen. An- Taf. LXXXIl. dicken, scharfen, flachen, die Mündung we- sentlich verengenden Lippe belegt; je ein kleines zahnförmiges Höckerchen dicht neben der Einfügung des Aussenrandes und tief, innen auf der Wölbung der Mündungswand; Spindelrand sehr kurz, zurückgeschlagen und den Nabelritz ganz verdeckend; die Mundränder sind durch eine feine, kaum erhöhte weisse Linie verbunden; einfach. | Aufenthalt: Insel Cypern (Parr.).| 927. *Bulimus tetrodon Mortillet. Testa perforato-rimata, _cylindraceo- ovata, apice conico obtuso, lutescens, substriata, nitida; anfractus 7—8, convexiusculi, ultimus demum vix adscendens, basi ro- tundatus; apertura truncato-semiovata, subobligua, "/, altitudinis paulo superans; peristoma albolabiatum, margo exterior reclus medio unidentalus, mellaris reflewus; paries aperturalis dente, uno valido remoto; columella obliqua, remota, serrato-bidentata; tubereulo parvo ad insertionem marginis exterioris. — Alt. 14—16, lat. 6 mill. (4.) B. tetrodon Mort., Mem. de UInst. nat. II. (1854.) t. 1. fig. 3. Geneve. Gehäuse mit tiefem, meist als ein kleines Loch endendem Nabelritz, cylin- Spindel margo colu- Fig. 927. 928. 101 brieflich) gesammelt von Huet du Pa- villon, dem Pflanzensammler des Herrn Boissier; Fluss Terek bei Tiflis (als Alluvion?) gesammelt von Hellmann (Ad. Schmidt). Im Habitus ist BD. tetrodon den grösse- ‚ren Formen von .B. tridens sehr ähnlich, aber gut unterschieden durch folgende Kenn- zeichen: es fehlt das Knötchen, womit bei ‚letzterem stets die Lippe unter der Naht beginnt, der Nabelritz ist entschiedener lochförmig und die beiden Spindelzähne sind einander mehr gleich, zwei Zähnen einer Säge gleichend. Bei B. quenguedentatus ı Mhlf. ist der Zahn der Mündungswand viel- mehr eine ansehnliche dicke Lamelle, und der Zahn des Aussenrandes ist viel grösser und stets schräg gestellt. Mortillet sagt: „Man findet oft Exemplare, welche hin- ‚sichtlich des Mundsaums ganz vollständig ‚ausgebildet und hinsichtlich der Zähne es noch nicht sind; die des Spindel- und des Aussenrandes sind entweder nicht da, oder nur durch leichte Wülste angedeutet.“ Unter zwei von ihm erhaltenen Exempla- ren ist eins in diesem Falle. An zwei aus Ad. Schmidt’s Sammlung mir vorliegen- den Exemplaren ist der letzte Umgang nie- ‚driger als an meinen Öriginalexemplaren, ‚und die Zähne sind etwas stärker entwickelt. ‚Ein ferneres Exemplar der Schmidt’schen | Sammlung ‚ mit typischen Exemplaren von drisch-eiförmig mit kegelförmiger stumpfer | Zetrodon le B. tridens vulgaris, von Spitze, horngelblich, unregelmässig feinge- Hellmann an demselben Orte gesammelt, streift, glänzend, fest; Naht mittelmässig; ist recht eigentlich der Gestalt nach ein Umgänge 7—8, schwach gewölbt, der ‚B. Brnadon, dem Peristom nach aber D. letzte am Ende wenig en unten £ridens var. eximius (B. elatus Krym.). um den Nabelritz gerundet; Mündung, In der That ist diese kleine Gruppe, schräg abgestutzt-halbeiförmig, A deren Kernpunkt 5. tridens bildet, nicht gleich Bor und breit, etwas schief, etwas weniger kritisch, als die von DB. septem- mehr als ein Drittel der Höhe einnehmend; De Mundsaum mit einer deutlichen Me Lippe belegt; Aussenrand geradeaus, in der Mitte einen ansehnlichen Zahn tragend, | höher als der auswärts gebogene Spindel- rand; Spindel sehr zurücktretend, schräg Testa major, magis cylindrica. von hinten nach vorn gerichtet, sägeartig B. Loewii Phil., Zeitschr. f. Mal. 1844. p. 106. zweizähnig; ein kleiner sunder Höckerneben. Nach zwei in Attica von Roth gesam- der Einfügung des Aussenrandes. | Aufenthalt: Ispir in Armenien zwi- melten und mir mitgetheilten Exemplaren schen den Rasenstöcken (Mortillet a. a. | kann ich dieser Form kaum das Recht eines O.), zwischen Ispir und Tortum (Mort. Varietät-Namens, geschweige einer eigenen A... Art zuerkennen. In gleichem Falle scheint Mousson zu sein, wenn ihm a.a.0.S.39, wo er von B. quadridens „type parfait“ 928. Bulimus quadridens var. Loewii. gulatim expansum wäre das Peristom von B. syriacus. ı 102 spricht, die gegenwärtige Form vorgelegen hat, was Roth S. 37 des zweiten Bds. der Mal. Bl. annimmt. Ich kann durchaus nichts Trennendes in Pfeiffer’s Diagnosen finden, und kann in meinem leider incompleten Exemplare des Jahrganges 1844 der Zeit- schrift f. Mal. die Original-Diagnose nicht nachsehen. Dass Pfeiffer bei B. quadri- dens sagt, die Spindel trage zwei Zähne, und bei Loewei, der eine stehe auf der Spindel, der andere auf dem Spindelrande, kommt zwar nicht Zhes?, aber hier in prazxz auf Eins hinaus, denn, vorausgesetzt dass meine Exemplare aus Roth’s Hand wirk- lich B. Loewii sind, ich kann in der Stel- lung dieser zwei Zähne nicht den mindesten Unterschied finden. Ich muss eingestehen, dass ich bei der Zusammenstellung und Li- thographie der Tafel zu sehr in gutem Glau- | ben an die Autorschaft gehandelt habe, sonst hätte ich den Platz auf der Tafel anders benutzt. Meine beiden Exemplare stehen übrigens weit unter den von Pfeiffer an- gegebenen Maassen (16 Mill. lang). Von dieser Länge habe ich die Art und auch gnose der wahre 5. Loewi! — in Spa- nien aber nur sehr selten gefunden. Ver- gessen wir ja nicht, dass in dieser Gruppe der Spielraum der Abänderungen ausser- ordentlich gross ist, und ich muss hier nochmals an Bulimus tridens erinnern, von dem ich schon vor einundzwanzig Jahren (Icon. V. VI. S. 9) sagte, dass er durch seine, um mit Ad. Schmidt zu reden, über- bildeten Extremformen (a. a. O. Fig. 305*) so nahe an B. qwinquedendatus Mhlf. her- antrete, dass es schwer werde, sie diagno- stisch zu unterscheiden. 929. *Bulimus cinereus Mortillet. Testa perforata-rimata, fusiformi- turrita, acuta, irregulariter cinereo et fusculo- strigata, subtilissime striata,;, sutura profunda; anfractus 6 presso-converi, ultimus circa foramen compressiusculus, subinfundibuliformis, demum adscendens ; zehn Sammlungen abgegeben habe. ungewöhnlich schlank — also nach der Dia- Taf. LXXXII. Fig. 929. Gehäuse mit einem sehr vertieften, fast lochförmigen Nabelritz, spindelförmig- gethürmt, spitz, sehr fein und dicht ge- streift, unregelmässig hellaschgrau und bräunlich längsstreifig, mit einfarbig gelb- bräunlicher Spitze; Naht sehr vertieft; Umgänge 6, gewölbt, aber seitlich etwas gedrückt, namentlich der untere, welcher um den Nabel herum ein wenig zusam- men- und dann einigermassen trichterför- mig nach dem Nabel hin eingedrückt ist und zuletzt etwas ansteigt; Mündung oval, senkrecht, nicht ganz ein Drittel der Höhe betragend; Mundsaum geradeaus, einfach, scharf, mit einigermassen paralle- len, oben sehr zusammengeneigten Mund- rändern, von denen der innere wenig kür- zer als der äussere ist. Aufenthalt: an Kalkfelsen bei Nizza. Im März vorigen Jahres erhielt ich durch die Güte des Entdeckers eins von seinen drei ihm verbliebenen Exemplaren, wobei er brieflich bemerkt, dass sie noch nicht abgebildet sei, obgleich er sie an acht bis In ei- nem der früheren Jahrgänge des Journal de Öonch. erinnere ich mich gelesen zu haben, dass Mortillet über die grosse Seltenheit der niedlichen Art und über ihre grosse Aehnlichkeit mit P. guenguedentata Born. klagt, so dass man sie leicht ver- wechsle, wenn sie mit der charakteristi- schen Mündung gegen die Felsen gekehrt beisammen vorkommen. Allerdings ist die habituelle Aehnlichkeit, aber auch blos diese, mit der genannten Pupa und noch mehr mit P. pallida sehr gross, nament- lich da erstere oft eben so gefärbt vorkommt. Man könnte verleitet werden, .B. cinereus, besonders wegen der fast gleichlangen Mund- ränder, zu Pupa zu stellen. Mindestens dient er als Verbindungsring zwischen bei- den Gattungen. Die Anatomie muss ent- scheiden. Ich kann die Gelegenheit nicht vorbei- gehen lassen, ohne auf eine leider noch 'unvollendete Arbeit Mortillet's aufmerk- sam zu machen, welche noch wenig bekannt zu sein scheint und auch von Pfeiffer und apertura ovalis, verticalis, ‘/, longitu- Menke noch nicht angezeigt ist. Es ist: dinis subaequans; peristoma rectum, | Histoire de Mollusques terrestres et aculum, simplex, marginibus conniventi- d’eau douce vivants et fossiles de la Sa- bus. — Alt. 7/,, lat. 3Yg mill. (1.) vote et du Basin du Leman, par Fran- B. cinereus Mort., Bullet. de la societe d’hist. GoLS Dumont et Gabriel Mortillet. nat. de Savoie (ohne Abbildung). Paris et Geneve 1852—1854. 270 pag. Taf. LXXXIL. Dem beschreibenden Theile des Textes, wel- cher erst die Gattungen Arvon, Limax, Vitrina und die (ellaria- Gruppe von /e- li umfasst, geht eine sehr detaillirte hyp- sometrische Beschreibung des Gebietes vor- an, welche auf 93 Seiten in tabellarischer Form über 2000 Höhenmessungen enthält, was der Arbeit auch in weiteren Kreisen einen grossen Werth verleiht. Leider ist Mortillet, nach einer brieflichen Mitthei- lung des Professor Vogt in Genf, durch Betheiligung an einem technischen Unter- nehmen vielleicht auf längere Zeit seinen eonchyliologischen Forschungen entzogen. 930.—-934. *Bulimus reversalis Bieiz. Testa rimata, cylindraceo-oblonga, oblique striata, luteo-fuscula, nitidula, apice al- tenuato, obluso; sutura impressa; an- fractus 7-8, priores valde, ulteriores ı/, altitudinis numquam altingens; apertura truncalo- minus convexi, ultimus*) semiovata, obliqua, "/, altitudinis paulo superans; peristoma reflexo - patulum, albolabiatum, marginibus subparallelis, strictiusculis, callo tenwi supra tubercu- lifero subconneis; subcallosa. Alt. mill. (m.) B. reversalis Bielz in Verhandl. d. Sieb. f. Nat.-W. IV. Jahrg. 1853. reversalis Pfeiff. in Mart. $ Chemn. ed. II. But: no. 139.1. 36. fig, 18. 19. reversalis Pfeiff., Mon. III. p. 354. venerabilis Parr., Pfeiff. Mon. III. p. 352. Pfeiff. in Mart. $ Chemn. ed. II. Bul. no. 156. t. 36. fig. 12. 13. conjunctus Parr. in sched.! columella obliqua, I9—20, Tat. 44 Ver. Gehäuse mehr oder weniger tief ge- ritzt, walzenförmig-länglich, mehr oder we- niger bauchig, gelblichbraun, stark aber fein und dicht unregelmässig gestreift, da- her nur wenig, und zwar an ganz frischen. Fig. 930.— 934. 103 reicht niemals die halbe Höhe des Gehäuses, bleibt sogar meist sehr unter derselben zu- rück; Mündung schief abgestutzt halb- mondförmig,‘ etwas höher als breit, ein Drittel der Höhe meist etwas übersteigend, schief; Mundsaum zurückgebogen-erwei- tert, mit einer oft ziemlich dicken deutli- chen weissen Lippe belegt; Mundränder an Länge nicht sehr verschieden, ziemlich gestreckt und daher etwas parallel, durch eine feine Wulstlinie meist etwas zusam- menhängend, welche am oberen Winkel ein meist ziemlich deutlich entwickeltes Höckerchen trägt; die Spindel tritt als ziemlich gestreckte Lamelle schräg herab und ist etwas wulstig verdickt. Thier röthlichgrau, fein gekörnt; Kopf, Rücken und Fühlerbräunlich, Augen schwarz. Vaterland: auf den Kalkgebirgen Sie- benbürgens. Durch die Güte des Autors liegt jetzt eine sehr beträchtliche Anzahl von Exem- plaren dieser räthselhaften Art vor mir, welche theils meiner eigenen, theils Ad. Schmidt’s Sammlung angehören. Noch während des Lithographirens und nachher, als ich die Unterschriften angeben musste, kämpfte ich mit dem Für und Wider, wel- ches mich von allem Anfang an, als ich 1851 die drei Hauptformen als drei Arten von Herrn Parreyss erhielt, peinigte. Nur schwer entschliesst man sich, über eines Anderen Arten den Stab zu brechen. Allein ich entschloss mich zuletzt um so entschie- dener, als der erste Entdecker, der sie an sehr vielen Fundorten in grossen Mengen gesammelt und beobachtet hat, jetzt eben- falls nicht zweifelhaft ist, alle diese bald links bald rechts gewundenen Formen als Eine Art zu betrachten. Bekanntlich steht diese Doppelwendigkeit bei Duldmus nicht vereinzelt da, da sie auch bei D. perversus L. vorkommt; und die weiter unten zu be- sprechenden Clausilien (Fig. 946.—957.) beweisen fernerweit, dass in Siebenbürgen Exemplaren deutlich fettglänzend, ziemlich manche Schnecken wirklich vergessen zu stark und fest; das Gewinde sehr allmälig verschmächtigt zu einem selten schlanken ‚ist. haben scheinen, was Rechts und was Links Von den Achatinellen ist bei vier oder stumpfen gleichgefärbten Wirbel; Naht fünf Arten dieselbe Erscheinung bekannt. stark vertieft, oft etwas fädlich; Um- gänge 7—8, obere stark, die mittlen und | unteren schwach gewölbt, der letzte *) er- *) Ich nehme hier, wie cs allein richtig ist, den letzten Umgang von der letzten Nalıt an abwärts in der vordern Ansicht. Zudem gehört BD. reversalis in eine Arten- Gruppe, in welcher es ohnehin sehr schwer ist, zu entscheiden, was als Art gelten solle oder gelten könne, was nicht, und es ist gewiss bemerkenswerth, dass auch der hie- her gehörige Dulimus montanus, der doch 104 Taf. LXXXIH. sonst seinen Typus streng bewahrt, in Sie- benbürgen in so abenteuerlichen Abarten vorkommt, dass man geneigt sein könnte, manche davon für etwas ganz Besonderes zu halten. Grosse und kleine, links und rechts ge- wundene Formen scheinen dort wirklich bei- sammen zu leben, denn der in seinen Fund- ortsbezeichnungen sehr gewissenhafte Bielz hat mir von mehreren Fundorten beiderlei untereinander geschickt. Wie wir bei den er- wähnten Clausilien auch darauf zu sprechen kommen werden, so muss ich auch hier hervorheben, dass man sich vor einer Täu- schung bewahren muss, nämlich die Spirale der links gewundenen Exemplare nicht für etwas anders und zwar für mehr ansteigend gewunden zu halten, als die der rechts ge- wundenen. Die Täuschung ist wirklich sehr gross, und um sie los zu werden, muss man den Spiegel zu Hülfe nehmen, worin man dann die linken Exemplare den rech- ten völlig gleich gewunden finden wird, und umgekehrt. Wenn man von der Richtung der Win- dung absieht, so kann man eigentlich nur von zwei Formen sprechen, von der grossen bauchigen Form, Figur 930. (B. venera- belis Parr.), und von einem Chaos klei- ner Formen, unter welchen (links gewun- den) B. conjunctus Parr. steckt. Aller- dings scheint das rechts gewundene Aequi- valent für die grosse bauchige Form (Fig. 930.) entweder überhaupt zu fehlen, oder noch nicht gefunden zu sein, denn es ist mir in den reichen Sendungen von Freund Bielz an mich und an Ad. Schmidt noch kein Exemplar davon zu Gesicht gekom- men, während von allen übrigen Formen | und Grössen rechts und links gewundene Beispiele vorliegen; und in der That, man | könnte hierdurch veranlasst werden, den dickbäuchigen Ehrwürden den wohlverdien- ten Namen venerabelis als Art zuzuerken- nen. Allein was soll dann mit den schmäch- tigeren und kleinen Linksgewundenen, den ganz ebenbürtigen Rechtsgewundenen ge- genüber, werden? Zwischen der Form Fig. 930. und 933. (der kleinsten links gewun- denen) ist kein Ruhepunkt und zwischen | den genannten Formen, Figur 930. und 933., und den äquivalenten rechtsgewun- denen existirt ausser der Windung absolut kein Unterschied, als allenfalls der, dass Fig. 930.— 934. die letzteren durchschnittlich etwas schlan- ker sind. In der That, die Verlegenheit ist gross und ist es auch für andere Leute gewesen. Bei der ersten Publikation (1851 a. a. O.) übergeht Bielz die rechtsgewundenen For- men mit Stillschweigen, indem er seinen B. reversalis in der Diagnose linksgewun- den nennt und unter den fünf aufgeführten Varietäten auch 2. venerabrlis Parr. mit begreift. In seinem neuesten „Verzeich- niss der Land- und Süssw.-Mollusken Sie- benbürgens“ (dritte Auflage vom Juni d. Jahres) sagt er blos D. reversalis „et var.“, nimmt also zwar das „linksgewunden“ von 1853 nicht zurück, bringt aber einestheils die rechtsgewundenen Formen in seinem Verzeichniss nicht anderweitig unter und andernseits verschickt er bis in die neueste Zeit seinen D. reversalis in links- und rechtsgewundenen Formen und zwar mehr- fach beiderlei von Einem Fundorte. Pfeiffer und Ad. Schmidt, denen ich meine 10 Tafeln zur Kritik einschickte, las- sen mich im Stich; Letzterer, indem er fast nur über diese ominösen Figuren 930.— 934. einfach schweigt, Ersterer, indem er aus Mangel an hinreichendem Material die Entscheidung ablehnt und sie Andern über- lässt, „welche mit Vorliebe sich damit be- schäftigen.“ Bielz unterscheidet (1853) folgende fünf Varietäten: a) Var. major, im öden Wege bei Rosenau und bei dem Tömöscher Pass; meine Figur 930., von dem erstgenannten Fundorte. b) Var.minor, beim Kastellposten Po- Jana nyamczului auf dem Terkö bei St. Domokos und in dem Thale der Dumbro- viesoara bei Törzburg; meine Figur 931., so ziemlich DB. conjunctus Parr. c) Var. elongata, noch kleiner als beide; aus der kleinen Wallachei. d) Var. alpina, sehr klein, mit dün- nem Lippensaum; auf dem Königstein bei Hermannstadt. e) Var. erasstlabris, ebenfalls sehr klein, aber dick gelippt; aus der kleinen Wallachei bei Projen und Kalimanest am rechten Ufer des Altflusses mit var. c; meine Figur 933. Diese nimmt Herr Parreyss ‚für B. reversalis im engsten Sinne. | Figur 932. aus dem Gebirge Bucsecs, | Fig. 934. von der Nordseite des Königsteins, Taf. LXXXIV. Diese Varietäten sind aber zu wenig oder zu viel und ich muss es vorläufig un- terlassen, anderweite Ruhepunkte in diesem Formenwust aufzustellen. Hoffen wir, dass die eifrigen Siebenbürger die Zweifel voll- ends lösen, denn nur sie können es, na- mentlich auch unter genauer Vergleichung der Thiere. Hier schliesst sich, den Uebergang zu Tafel 935. Pupa lusitanica Rossm. Testa subperforato-rimata, cylindraceo-conica, peroblique irregulariter costulata, brun- nea, spira attenuata, oblusa; anfractus 8, convexi, ultimus demum adscendens; cervix argute costulala, luteola, basi ob- tuse compressiuscula, albo-quadrilineata; apertura subovalis hepatica, octoplicata, plicis duabus approximatis longiusculis in pariete aperturali, altera provecla cum marginis exterioris insertione cohaerente, altera magis immersa, duabus medio- eribus in columella, quatuor in palato, in cervice fulvida albo pellucentibus, prima remota minuscula, secunda curvata mar- ginem attingente, tertia et quarta, bre- viore, paullo remotioribus; peristoma patulum, subincrassatum, margine exte- riore supra angulato-curvato. — Alt. 7, lat. 3 mill. (4.) P. lusitanica Rossm., Pfeiff., Mon. II. p. 347. Gehäuse mit fast lochförmigem, ziem- lich vertieften Nabelritz, eylindrisch-kegel- förmig, sehr schief unregelmässig und ziem- lich dicht gerippt, violettbraun, schwach glänzend, vom drittletzten Umgang an auf- wärts zu einem ziemlich schlanken stumpf- spitzigen Kegel verschmächtigt; Umgänge 8, die oberen stark, die unteren weniger gewölbt, durch eine ziemlich vertiefte, feine, meist weissliche Naht vereinigt; der letzte Umgang am Ende etwas emporsteigend und am Grunde etwas stumpf zusammenge- drückt, hinter dem Mundsaum stärker gerippt und ziemlich breit rothgelb ge- 111. Ba. V. u. VI. (XVII. u. XVII.) Heft. Fig. 935. 936. 105 B. Pupa bildend, .B. carneolus Ziegl. (non Grateloup ) nach zwei schönen Exem- plaren aus Constantinopel von Herrn Par- reyss an, der in allen Stücken der var. e des reversalis sehr nahe kommt, aber des- sen Mündung fast senkrecht ist und dessen letzter Umgang genau oder etwas mehr als die halbe Höhe ist. Er muss einen neuen Namen bekommen, wenn er nicht bereits einen erhalten hat. LXXXIV. säumt, mit den weissen Strichen der durch- scheinenden vier Gaumenfalten; Mündung ziemlich eirund, innen leberbräunlich ge- färbt, fast senkrecht, meist etwas schief ge- zogen, von acht Falten verengt; zwei der- selben stehen, dicht aneinander gestellt, auf der Mündungswand, die rechte ganz vorn mit dem Insertionspunkte des Aussen- randes zusammenhängend, die linke tief eingesenkt; zwei aufder Spindel, die obere ziemlich gross, die untere klein, zahnför- mig; vielr auf dem Gaumen, die oberste tief eingesenkt, sehr klein, die zweite, grösste und dickste, ist etwas aufwärts ge- krümmt und reicht bis an den schwach lip- penartig verdickten, etwas auswärts ge- krümmten Mundsaum; der Aussenrand ist oben in einem Bogen plötzlich gegen die oberste Falte gekrümmt. Vaterland: auf der Serra de Ar- zabida in Portugal; mitgetheilt von Herrn Parreyss. Die Art ist nächste Verwandte von P. avenacea, abernamentlich durch die scharfe Skulptur gut unterschieden. 936. Pupa Arigonis Rossmaessler. Testa perforato-rimata, ovato-turrita, spira acute altenuata, violaceo-brunnea, sub- striata, anfractus 7—B8, converxi, ulti- mus demum :adscendens; cervıxz tumi- dula, basi rotundate compressiuscula, lu- breviter ulbo-bilineata; sutura apertura rotundato - teola , valde impressa; semiovalta, sexplicata, pliecis duabus in pariete aperturali, altera antica obliqua 14 106 Taf. LXXXIV. ad insertionem marginis, altera elata im- mersa, duabus in columella, duabus re- motiusculis mediocribus in palato subcal- loso; peristoma subpatulum, ewacte albo- vel fusculo-labiatum. — Alt. 6\/a—8, lat. 3%, mill. (m.) Gehäuse mit lochförmigem Nabelritz, eiförmig-gethürmt mit spitzverschmächtig- tem Wirbel, gesättigt violettbraun; schwach gestreift, wenig glänzend; Umgänge 7—8, gewölbt, durch eine stark vertiefte Naht vereinigt, der letzte steigt am Ende etwas empor; Nacken etwas aufgetrieben, braun- gelblich, unten mit zwei kurzen, den Gau- menfalten entsprechenden, weissen Linien (Fig. b), am Grunde gar nicht oder nur äus- serst wenig zusammengedrückt, gerundet; Mündung gerundet halbeiförmig, ziemlich schräg, mit sechs Falten: eine ganz vorn, oben neben der Einfügung des Aussenran- des, fast immer sehr schräg; die zweite tief einwärts auf der Mündungswand ziemlich erhaben; die dritte und vierte beide sehr vollkommen entwickelt und tief zurückste- hend auf der Spindel; zwei auf dem etwas wulstigen, aber dabei selten weisslichen Gaumen, ziemlich kurz, jedoch die obere etwas länger und etwas weiter vortretend als die untere; Mundsaum sehr wenig er- weitert, mit einer sehr vollkommen ent- wickelten, weissen oder leberbräunlichen Lippe belegt; Aussenrand plötzlich in einen kurzen Bogen gegen die oberste Falte gekrümmt, von welchem an abwärts die Lippe etwas dicker wird. Aufenthalt: Pego in der Provinz Va- leneia in Spanien; entdeckt und mitgetheilt von Professor Jose Arigo in Valencia. In der so sehr veränderlichen und for- menreichen Gruppe der P. avenacea ist P. Arigonis allerdings zwar auch nicht viel mehr als ein adoptirter Ruhepunkt, allein dennoch als Art so gut unterschieden, wie es in der Gruppe der Fall zu sein pflegt. Durch die Gestalt und die sehr entwickelte Lippe stellt sie sich zunächst neben die kleineren Formen der P. megacherlos, ist aber von dieser Art zu unterscheiden durch die nicht zusammengedrückte Basis des Nackens und durch die stets und bestimmt nur zwei Gaumenfalten, sowie auch noch dadurch, dass das oberste vordere Fältchen sich niemals schlundeinwärts bis zum hin- teren Ende der Mündungswand-Falte ver- Fig. 957. 938. längert, sondern stets bei deren vorderem Ende endigt. 937. 938. Pupa megacheilos Jan. et varietas. Im Jahre 1843 schickte mir Moquin- Tandon zwei Formen einer neuen Art, welche er P. dbadia nannte und ausdrück- lich von P. megacheilos Jan. unterschied. Er unterschied davon drei Formen: eine typische, eine auffallend verlängerte und eine riesenhafte. Die zweite davon scheint mit den andern beiden nicht unter densel- ben Art-Gesichtspunkt gebracht werden zu können und ich bin geneigt, sie für eine neue noch nicht beschriebene Form zu hal- ten. In seiner Alistorre naturelle des mol- lusques terrestres et fluviatiles de France (1855) vereinigt er diese Formen ebenso wie die unter unserer folgenden Figur ab- gebildete als Varietäten mit P. megachei- los Jan., und zwar seine typische Form von badia als y tenwmarginata, die verlän- gerte Form übergeht er mit Stillschweigen, wahrscheinlich in Anerkennung ihrer Ver- schiedenheit, während er der riesenmässi- gen nicht weiter gedenkt als durch das enorme Maass von 15 Millimetern. Unsere Figur 937. ist nun diese Form, welche Mo- quin-Tandon in dem erwähnten Briefe P. badıa var. gigantea nannte, und welche Partiot an der spanischen Grenze am Cir- cus von Gavarnie, jenseit des Pont de neige, gesammelt und ihm mitgetheilt hatte. Ich hielt es für wünschenswerth, diese interessante Form (Figur 937.) neben der megacherlos (Figur 938.) beide in mög- lichst treuen Abbildungen zu veröffentlichen und auf die Unterschiede aufmerksam zu machen, welche zwischen beiden bestehen. Ihre Farbe ist hellhornbraun, sie ist, wenn auch sehr fein, doch viel entschiedener ge- streift als P. megacheilos Jan., das bei dieser stets sehr deutlich ausgebildete enge Nabelloch ist bei ihr nur schwach ange- deutet, die Basis des Nackens weniger stark zusammengedrückt und in Folge dessen der Mundsaum unten weniger eckig, besonders aber ist sie dadurch ausgezeichnet, dass die zwei grossen mittlen Gaumenfalten sich wie gewöhnlichschlundeinwärts verschmäch- tigen, während sie bei P. megacherlos Jan. hier stets mit einem Knötchen beginnen. Noch ist zu erwähnen, dass die Lippe des Taf. LXXXIV. Fie. 939. weniger auswärts gebogenen Mundsaumes schwächer ist und nicht so breit und flach vortritt wie bei der andern Art. Die un- terscheidenden Kennzeichen der Mündungs- verhältnisse habe ich an den vergrösserten Figuren aa mit möglichster Treue auszu- drücken gesucht. Nach dem blos einen mir vorliegenden Exemplare dieser interessanten Form wage ich nicht zu entscheiden, ob dieselbe, der veränderten Ansicht des Autors entgegen, als Art aufrecht zu erhalten, oder ob sie wirklich nur eine Lokalvarietät von P. me- gacherlos Jan. sei. Wir kommen auf die Frage bei der folgenden Art nochmals zurück. 939. *Pupa goniostoma Küster. „Testa oblique profunde rimata, eylindrico-sub- fusiformis, subtilissime striata, nitida, diaphana, rufo-cornea; spira elongata, attenuata, acutiuscula; anfractus7—8, conveziusculi, ullimus basi compressus; apertura magna, rotundato-trigona, basi angulata, intus S-plicata: plica 1 angulari longa, parietali 1 brevi, colu- mellaribus 2 subelongatis, marginem non attingentibus, palatalibus 4, suprema mi- nuta; peristoma aculum, intus tenui- ter labiatum, margine dextro expansius- culo, columellari reflexo, patente.‘* Es ist eben bei der Beschreibung der beiden letzten Figuren gesagt worden, dass Moquin-Tandon auch diese Form mit P. megacherilos Jan. verbindet. Meine Exem- plare stammen eben so, wie die der Kü- ster'schen Sammlung, nach welchen die oben wiedergegebene Pfeiffer'sche Dia- gnose genommen ist, aus Moquin-Tan- don’s Hand, und ich kann nicht zweifeln, dass mir jetzt die echte P. goniostoma Küst. vorliegt. Ich füge der Diagnose, mit Hin- blick auf Figur 937. (P. badia v. gigan- tea Moguin-Tandon olim) und Figur 938. (P. megacheilos typica), einige verglei- chende Bemerkungen hinzu. Ihr wesentlicher Charakter beruht in dem zum äussersten entwickelten Nacken- kiel, der so scharf ausgeprägt ist, dass er zuletzt vor dem Mundsaum beiderseits durch eine Furche, wie bei vielen Clausilien und bei Planorbis umbilicatus, sich als ein er- habener Kielfaden absetzt, wodurch an der. entsprechenden Stelle die Mündung und der 107 Mundsaum eine förmliche Rinne bekommt, ganz so wie an Olauselia biplicata. Dabei ist jedoch der Nacken weniger flach ge- drückt und an diesem der Kiel mehr unvermit- telt aufgesetzt. Die zweite Gaumenfalte tritt fast immer in einem aufwärts steigenden Bogen in die Lippe des Aussenrandes ein; sie und die zweite Gaumenfalte beginnen zwar nicht mit einem Knötchen, wie an P. megacheilos, aber sie haben nicht weit von ihrem Anfang eine erhebliche Anschwel- lung. Ausser den gewöhnlich allein er- wähnten vier Gaumenfalten steht an den meisten meiner 14 Exemplare oben dicht unter der Naht noch eine ganz kleine-fünfte, die jedoch auch den beiden andern meist zukommt und bisher blos übersehen wor- den ist (Moquin-Tandon erwähnt bei megachetlos gar nur drei Gaumenfalten). Die Farbe von P. gonvostoma ist heller, meist gelblich-hornbraun, selten mehr roth- bräunlich, sie ist stets glänzender und frische Exemplare sind beinahe durchsichtig. P. goniostoma besitze ich von dem Ba- deorte la Preste in den Ostpyrenäen und von Caldas in Catalonier, etwa 6 Meilen nördlich von Barcelona (Sanchez Comen- dador). Moquin-Tandon hebt (a. a. OÖ. Tom. II. p. 357) selbst die Unterschiede der ty- pischen Form von P. megacheilos, als welche er ebenfalls die Lombardische an- erkennt, von seinen französischen Formen hervor, übersieht aber dabei die dunkle chocolatbraune undurchsichtige Färbung der ersten und die bauchigere Gestalt, an der der letzte Umgang sich stark geltend macht. Ebenso verdient es noch hervor- gehoben zu werden, dass bei der lombar- dischen P. megacheilos der Umschlag des Spindelrandes gewissermassen einen weiten trichterförmigen Zugang zu dem ganz offe- nen Nabelloch bildet, an dem man die bei- den Falten der Spindel auffallend deutlich durchschimmern sieht. Dies ist bei P, go- niostoma weniger vollkommen ausgebildet und noch weniger an unserer Figur 937. Nichts desto weniger muss man einge- stehen, dass die pyrenäischen Formen von der lombardischen Grundform, wenn auch himmelweit im Habitus, so doch in den specifischen Charakteren nur graduell ver- schieden sind, und dass es sehr schwierig ist, sie durch scharfe Diagnosen zu trennen. Aber noch weiter als die besprochenen . 14* 108 Formen entfernt sich eine andere von dem | lombardischen Typus, nämlich P. Moquenc- ana Küst. (Pfeiffer, Mon. II. p. 347), welche Moquin-Tandon als une varzvete fort peu tranchee voisine seiner var. e pustlla der P. megacheilos bezeichnet und von ihr weiter hinzufügt: formant le passage de cette derniere au P. avenacea. Sie ist jedoch von dieser var. & pusella (die ich von Herrn Parreyss 1845 mit dem Namen P. consobrina aus den Pyrenäen erhielt) bedeutend verschieden, obgleich sie noch den Basalkamm des Nackens zeigt. Im Habitus steht sie der P, avenacea viel näher, und ist von manchen Formen dieser fast nur durch den zusammengedrückten Nacken und die starke Ausprägung der Fal- ‘ ten zu unterscheiden, zu denen noch ein fünftes im unteren Winkel der Mündung stehendes Gaumenzähnchen kommt, welches Pfeiffer auch in der Diagnose von P. Mo- quiniana urgirt. Hier ist noch einer Form zu gedenken, welche neben den typischen P. megacher- los und avenacea in dem Gebiete der südli- chen Alpenabdachung vorkommt, und welche ich durch Zelebor von Roveredo und (etwas schmächtiger) als avenacea var. von Riva durch Ad. Schmidt erhielt. Sie bil- det zwischen den beiden genannten Arten eine innige Vermittlung und ganz besonders zwischen der typischen P. megacheilos der Lombardei und den französischen Formen dieser Art, wenn man diese mit Moguin - Tandon mit der genannten Art verbinden will. Ob aber nun eben dieses geschehen dürfe, das ist die Frage, über welche ich trotz meines ziemlich bedeutenden Vorra- thes der verschiedensten Vorkommnisse mir eine Entscheidung nicht erlaube. Nach brieflichen Mittheilungen tritt Ad. Schmidt wenigstens für Pupa goniostoma in die Schranken. Mir lag vor der Hand blos daran, diese und die vielleicht mit Unrecht wieder preisgegebene P. badia Mog.-Tan- don (Figur 937.) in treuen Abbildungen mehr, als es bisher der Fall zu sein scheint, bekannt werden zu lassen. 940. Pupa Rhodia Roth. Testa minutissime perforata, fusiformi-turrita, apice gracili, obtuso, olivaceo-cornea, sub- tilissime costulata; anfractus 6, ven- tricosi, ultimus subglobosus, basi rotunda- Taf. LXXXIV. Fig. 940. tus; sutura profunda; apertura trun- cato-ovalta, quinque-plicata: plica una in pariete aperturali, duabus in palato, altera longa altera brevi, duabus denti- formibus in columella, supera valida in- fera minima; peristoma simplex, tene- rum, reflexiusculum; margo exterior supra incurvus, repandus; margo columellaris strietiusculus. — Alt. 4\/,, lat. 1°/, mill. (9.) P. Rhodia Roth, Moll. spec. p. 19. t. II. fig. 4. Küster, Chemn. ed. II. p. 31. t. 4. fig. 11. — Rhodia Pfeiff., Mon. II. p. 350. — acultula Parr. 1843. in Sched. acuta Kutschig (sec. F. Schmidt). Gehäuse sehr klein und eng durch- bohrt, spindelförmig gethürmt, mit schlan- ker, aber abgesumpfter*) Spitze, oliven- grünlich-hornbraun, sehr fein aber regel- mässig gerippt, dünn, seidenglänzend; Um - gänge 6, bauchig und daher Naht sehr vertieft, letzter Umgang sehr vorwaltend, kugelig, mit gerundeter Basis; Mündung abgestutzt-eiförmig, höher als breit, fünf- faltig: eine meist ziemlich stark entwickelte Falte auf der Mündungswand, zwei ziem- lich tief innnen am Gaumen, von denen die obere eine bedeutende Länge hat und bis weit vor an den Mundsaum reicht, die untere aber viel kürzer und ziemlich dem mittlen Drittel der oberen an Länge und Stellung entspricht; zwei stehen an der Spindel, von denen die obere sehr -stark ausgebildet ist; Mundsaum dünn, ein- fach, schwach auswärts gebogen, Spindel- rand ziemlich gestreckt, Aussenrand oben einwärts gekrümmt, wodurch sich die Mund- ränder etwas nähern, und unten etwas ein- gedrückt. Vaterland: an feuchten Felsen auf Rhodus (Roth), in Dalmatien (Parr.) Diese zierliche Art ist der P. Phelippit Cantraine (P. Caprearum Phil.) sehr ähn- lich, jedoch durch viel bauchigere Umgänge, entschiedenere Skulptur, deutlicheres Na- 'belloch, das jener meist vollständig man- gelnde untere Spindelfältchen und beson- ders durch den Mangel der oben am Ein- *) Pfeiffer nennt das Gewinde acuta, aber der erste Umgang ist für ein so kleines Gehäuse gross, und daher ist die Spitze sicher- lich eher stumpf als spitz zn nennen. An Fi- gur 940. ist sie noch etwas zu fein gezeichnet, Taf. LXXXIV. fügungspunkte des Aussenrandes bei PA. Phlippii stehenden Falte bestimmt unter- schieden. 941. Pupa squalina Rossmaessler. Testa subperforata, cylindraceo-turrita, apice obtuso, fuscula, subtilissime striata; an- fraectus 7'/, convexi; apertura semi- ovald , dentibus duobus in pariete aperturali, aller an- coarctata, sexdentata: ticus superus punctiformis, alter inferus immersus validus curvatus lamelliformis, duobus in palato incrassato (alter in- ferior paullo majusculus) duobus in co- lumella (alter inferior minor) ;peristoma subpatulum, labiato-incrassatum. — Alt. 61/,, lat. 2, mill. (6.) P. squalina Rossm. in Zeitschr. f. Mal. 1848. 8.7. Pfeiff., Mon. II. p. 357. Küst., Chemn. ed. II. Pupa p. 131. 08 1a. Vacfrg.len2s Gehäuse mit einem kleinen, undeut- lich ausgebildeten Nabelloch, walzenförmig gethürmt, mit stumpfspitzigem, nicht schlank verschmächtigtem Gewinde, gelbbräunlich, sehr fein und dicht gestreift und daher an frischen Exemplaren seidenglänzend, ziem- lich fest; Umgänge 7'., gewölbt, durch eine ziemlich vertiefte Naht vereinigt; Mün- dung halbeiförmig, buchtig verengt, sechs- zähnig: zwei Zähne auf der Mündungs- wand, von denen der eine vorn an der Ein- fügung des Aussenrandes steht, unbestimmt punktförmig entwickelt ist und eine mehr oder weniger entwickelte dünne Verbin- dungsleiste nach dem Spindelrande ent- sendet, der andere steht tief einwärts, ist von allen der stärkste, und bildet eine gekrümmte dicke Lamelle; zwei weitere Zähne auf dem etwas verdickten Gaumen, der untere grösser als der obere, oberhalb welches zuweilen, im Winkel des Aussen- randes, noch ein kleines drittes Zähnchen angedeutet ist; die zwei letzten Zähne auf der gestreckten senkrechten Spindel, der untere ziemlich klein und genau im Winkel zwischen den beiden Mundrändern; Mund- saum nur ein wenig erweitert und zuwei- len als ein sehr feiner Rand zurückgebo- gen, aussen breit weiss eingefasst, wobei die beiden Gaumenzähne noch weisser hin- durchleuchten, innen stark lippenartig ver- dickt, Fig. 941. 942. 109 Vaterland: Brussa in Natolien (Fri- valdsky). Vielleicht wäre die Art richti- ger zu Dulimus zu stellen. 942. Pupa Bielzi Rossmaessler. Testa rimato-perforata, cylindracea, apice ob- rotundato, corneo-lutescens, subtilissime striato-costulata, nitidula; anfractus 9, lentissime accrescentes, conveziusculi, ul- timus paullo latior, basi compressiuscu- lus; apertura oblongo-semiovalta, sub- verticalis, quinquedentata: dente uno valido lamelliformi in pariete aperturali, tribus in palato (medius plicaeformis elongatus), uno in columella; stoma reflewum tenellum, marginibus sub- peri- parallelis, strictiusculis, exteriore supra incurvo. — Alt. 5\/,, lat. 2 mill. (2.) Gehäuse geritzt-durchbohrt, fast voll- kommen walzenförmig mit stumpf zugerun- deter Spitze, hornfarbig-gelb, sehr fein rippenstreifig, ziemlich glänzend, durch- sichtig, dünn; Umgänge 9, sehr langsam zunehmend, etwas gewölbt, durch eine feine etwas vertiefte Naht vereinigt, der letzte nur wenig breiter als die vorhergehenden, unten um den Nabelritz herum ein wenig zusammengedrückt, zuletzt kaum etwas em- porsteigend; am Nacken schimmern die Gaumenfalten deutlich hindurch; Mün- dung länglich-halbeiförmig, fast vertikal, fünfzähnig: ein stark entwickelter, lamel- lenförmiger auf der Mitte der Mündungs- wand, drei am Gaumen, von denen der mittle vielmehr eine längliche Falte ist, ein ziemlich stark ausgeprägter Zahn an der gestreckten Spindel; Mundsaum aus- wärts gekrümmt, dünn, sehr schwach lip- penartig verdickt und leberbräunlich gefärbt, Mundränder ziemlich parallel, gestreckt, der obere oben einwärts gekrümmt und dann etwas eingedrückt. Vaterland: bei dem Dorfe Nagy Falu unweit Bethlen im südlichen Sieben- bürgen. Ich benenne diese schöne Art nach ih- rem Entdecker, der mir sie 1853 als ?. Truncatella schickte, mit der sie nur eine oberflächliche habituelle Aehnlichkeit hat. Später ist sie von Anverwandten des Herrn Paget in Menge gesammelt und Ad, Schmidt mitgetheilt worden. 110 943. *Pupa Jumillensis Guirao. T esta minutissime perforata, ovato-turrita, brun- nea, oblique striata, apice obtusiusculo; anfractus 6, converi, ultimus basi vix | compressiusculus, demum paullo adscen- dens; apertura semiovato - subrotunda, bipliculata: plicula una tenuissima per- obliqua juxta insertionem marginis ex- terioris, una in columella stricla, re- motissima; perisloma viw expansiuscu- lum, tenerum, simplex, margine exteriore valde curvato, columella strietiuscula. — Alt. 5, lat. 21/, mill. (m.) P. Jumillensis Guirao in Schedis. Pfeiff., Mon. III. p. 541.(?) — Bourgeaui Shttlw. mss. (teste Pfeiff. 1. ce.) Gehäuse sehr eng durchbohrt, eiför- mig-gethürmt, kirschbraun mit meist hel- lerer etwas abgestumpfter Spitze, sehr schräg undeutlich gestreift, schwach glän- zend; Umgänge 6, stark gewölbt, aber, auf der Höhe der Wölbung etwas nieder- gedrückt, der letzte ziemlich vorwaltend, an der Basis kaum etwas zusammengedrückt | und zuletzt etwas emportretend; Naht tief; Mündung halbeiförmig-gerundet, mit zwei Fältchen, von denen das eine sehr feine, schräg neben der Einfügung des Aussen- randes, das andere an der gestreckten tief, eingesenkten Spindel steht, unter welchem man zuweilen noch die leichte Andeutung eines zweiten bemerkt; Mundsaum sehr, wenig auswärts gebogen, dünn, einfach; | Aussenrand sehr gekrümmt, oben plötzlich in einen Bogen nach links gebogen, Spin- delrand ziemlich gestreckt. Varietäten. In Barcelona erhielt ich | von Herrn Professor Sanchez Comenda-| dor eine Varietät unserer Art von Sitchez in Catalonien, welcher das Fältchen im obern Winkel der Mündung meist bis auf, eine ganz schwache Andeutung oder auch völlig fehlt, und welche überaus zierlich und regelmässig konisch-gethürmt ist. Ihre Umgänge sind noch bauchiger als an der Stammform und der letzte bildet eine noch mehr überwiegende kugelige Basis. Vaterland: an Felsen des Monte San Miguel bei Orihuela und des Monte de Santa Ana bei Jumilla in Spanien; entdeckt und mitgetheilt vom Herrn Pro- fessor Angel Guirao in Mureia. Taf. LXXXIV. Fig. 943. Mit dieser Art muss irgend ein mir unerklärlicher Irrthum vorgegangen sein. Pfeiffer, dem ich Originalexemplare, welche ich 1852 von Herrn Guirao erhalten hatte, zuschickte, schreibt der Art in seiner Dia- gnose eine Länge von 8 Millimetern und. zwei Spindelfalten zu. Ich weiss bestimmt, dass später durch meine Schuld keine Ver- wechslung veranlasst worden sein kann, denn ich habe seitdem keine zweite Sendung von Herrn Guirao undauch bei meinem Aufent- ‚halte in Murcia keine ähnliche Pupa von ‚ihm erhalten, überhaupt hat er seit jener ' Zeit meines Wissens für die so sehr ver- ‚nachlässigten spanischen Land- und Süss- wassermollusken wenigstens in der Oeffent- ‚lichkeit nichts weiter gethan. Dass meine "Abbildungen und meine Beschreibungen die Art richtig wiedergeben, ist mir nicht zwei- ‚felhaft, um so weniger, als damit Guirao's vorläufige Diagnose in einem Briefe vom 18. September 1852 vollkommen überein- stimmt. Allerdings war in jener erwähn- ten ersten und einzigen Sendung die Art mit einer andern viel grösseren Form ver- mengt, welche zwei Spindelfältchen, aber auch zwei Gaumenfalten hat, und welche ziemlich nahe an P, avenacea angrenzt, ja von welcher P. Jumillensi’s vielleicht blos eine Abschwächung sein könnte, wenn die- ser die beiden Gaumenfalten nicht zu spur- los fehlten. Es fragt sich, ob beide For- men beisammen vorkommen, oder ob die eine von dem einen, die andere von dem andern der oben genannten beiden Fund- orte stamme und nachher von Herrn Gui- rao zusammengeworfen worden sind, ohne genau verglichen worden zu sein. Zunächstist P, Jumillensis mit P. Fa- rinesii Desmoul. verwandt, ja wenn man auf sie die bei P. goniostoma besprochene Anschauung geltend machen will, so kann sie nur eine Varietät letzterer sein. Das obere Fältchen ist bei P. Fartinesii zuwei- len ebenfalls angedeutet, und an der Spin- del findet sich manchmal ein bemerklicher Höcker, der um so mehr zu einer Vereini- gung verleiten kann, als auch bei P. Ju- millensis hier das Fältchen so tief hinten steht, dass man es leicht übersieht und in der Ansicht unserer Figur a kaum sehen kann. Taf. LXXXIV. 944. Pupa pallida Phil. var. tridentata. Testa major, denticulis duobus in pariete aper- turali et tertio in columella. — Alt. 10—13, lat. 3'%—4 mill. (14.) P. amicta Parr. in Sched. (Vergl. Icon. XI. $. 11. t. 53. fig. 732.) Gehäuse grösser und meist in der Mitte etwas walziger, obgleich unter mei- nen 14 Exemplaren einige an Grösse und, Gestalt der Stammform ganz gleich sind. Auf der Mündungswand, dicht neben der Einfügung des Aussenrandes, steht ein klei- nes längliches zusammengedrücktes Zähn- chen und ein kurzes Fältchen ziemlich tief zurück auf der Wölbung der Mündungs- wand; ein drittes oft kaum angedeutetes Fältchen steht auf der Spindel. Vaterland: an dürren Felsenwänden der Ribera bei Nervi im Genuesischen; gesammelt von Herrn Zittel und mitge- theilt von Herrn Lommel in Heidelberg. Wenn auch diese mir zuerst 1849 im Senkenbergischen Museum in Frankfurt am Main bekannt gewordene interessante Form durch die Zahnbildung sich von der Stamm- form nach P. quinquedentata Born (cine- rea Drap.) hinwendet, so wird sie des- wegen doch noch nicht zu einer Varietät der letzteren, obgleich man, wenn man nur dieses Merkmal im Auge behält, mehr ge- neigt sein könnte, die Form für eine der zwei Gaumenfalten entbehrende und auch in den übrigen Fältehen etwas verkümmerte Varietät von gquenguedentata zu halten. Dies darf man aber nicht, wenn man die stets mehr spindelförmige Gestalt und die nie ganz fehlende fleckige Zeichnung letz-. terer berücksichtigt. P. quinguedentata hat an dem mehr verschmächtigten Nacken im- mer auf oft ziemlich dunkel-rauchbraunem Grunde die zwei spitzauslaufenden weissen Bänder, welche den Gaumenfalten entspre- chen, ihre Spitze ist stets viel schlanker ausgezogen; auch finde ich an sehr zahl- reichen Exemplaren die Mündung mehr läng- lich und die Mundränder etwas mehr zu- sammenneigend als an P. pallida var. Fig. 944. 945. 111 Die in Rede stehende Varietät von P. 'pallida zeigt niemals die bräunlichen wol- ‚ligen Flecken und am allerwenigsten die ‚Nackenzeichnung von quinquedentata (Fi- ‚gur 945. b), sondern auf dem rein milch- bläulichen Grunde nur einzelne bräunliche Pünktchen, ähnlich wie sie (l. dalmatına hat. Uebrigens finde ich auch an einem Ori- ginalexemplare von P. pallida eine schwache Andeutung des kleinen obersten Höcker- chens, wodurch die abgebildete Varietät als solche bestätigt wird. Zu besserer Vergleichung habe ich | 945. noch einmal recht sorgfältig abgebildet. Diese Art steht mit pallida den übri- gen europäischen Arten der Gattung Pupa so fremdartig gegenüber, dass man die Ver- muthung nicht unterdrücken kann, dass auch in den Verhältnissen des Thieres eine gleiche Trennung ausgesprochen sein werde. Leider habe ich mein Exemplar von Ad. Schmidt’s Stylommatophoren im Augen- blicke nicht zur Hand, um nachsehen zu können, ob dieser hierüber etwas sagt. Mo- quin-Tandon giebt in seinem grossen Werke zwar anatomische Notizen, aber er unterlässt es, das Unterscheidende im ana- tomischen Bau hervorzuheben und seine subgenera begründet er nur theilweise dar- auf, wobei er zu meiner Verwunderung die Beschaffenheit der Zunge gar nicht berück- sichtigt. Arten-Gruppen wie P. Kokerl'und Lossmaessleri, wie dolvum, dolrolum und gularıs, — avenacea, Arigonis und me- gacherlos fühlt man sich gedrungen, nach ‚ihrer anatomischen Berechtigung zu fragen, ‚ehe man sie in ein und dasselbe Genus zu- lassen möchte. | Es sind zwar auf dem Gebiete der Zer- ‚fällung der grossen Gattungen Helix, Bu- limus und Pupa vielfache Versuche ge- macht worden; aber keiner hat bisher grosse Anerkennung gefunden, weil keiner auf einer tieferen Fassung der Abtheilungsgrundsätze beruht. Die meisten sind fast lediglich auf testaceologischen Momenten und auf einem subjectiven Bedünken ihrer Urheber be- gründet. Pupa quinquedentata Born 112 Taf. LXXXV. Tafel 946. “Clausilia Bielzi Parreyss. Testa dexirorsa, arcuato-rimata, fusiformis, tenera, cinerascenti-cornea, irregulariter grosse plicata, plicis papilla alba e su- tura oriundis, interstitiis leviter stria- tis; spira allenuata, obtusiuscula; an- fractus 10, vexi; cerviz compressiuscula, argulius costata, basi vix gibba; apertura pyri- formi-ovata; peristoma connexum, re- curvo-expansum, sublabiatum, fusculum ; ulteriores parum con- lamella supera remota, brevis, a la- mella spirali remota sejuncta; lamella infera valida, tortuosa; plicae pala- tales qualuor, prima et secunda longio- res inlrorsum conniventes, terlia puncli- formis, quarta incrassata, secundam ae- quans;, plica lunata nulla; plica co- lumellaris subemersa ; clausilium pro- funde bilobum. — Alt. 15—17, lat. 4"), mill. (m.) C1. Bielzi Parr., Pfeiff. Zeitschr. f. Mal. 1848.p.121. | — Bielzi Küster, Chemn. ed. II. Claus. t. 11. fig. 29—32. — Bielzi Pfeiff., Mon. III. S. 588. Gehäuse rechts gewunden, mit einem | seichten bogenförmigen Nabelritz, spindel- | förmig, ziemlich dünn, nicht sehr bauchig, aschgraulich-hornbraun, schwach glänzend, oft ganz glanzlos, mit unregelmässig und weitläufig stehenden, mit einem ‚weissen, papillenartigen Knötchen beginnenden, sel- ten die untere Naht erreichenden gestreck-. ten Rippenfalten, zwischen denen das Ge- häuse leicht und mit ihnen parallel gestreift ist; Gewinde nach der stumpflichen Spitze hin stark abfallend verschmächtigt; Um- gänge 10, die oberen gewölbt, die un- teren ziemlich abgeflacht, nur nach der Naht oben schnell eingekrümmt; Nacken etwas eingedrückt, gewöhnlich dichter und. stärker rippenstreifig, aber meist ohne jene grossen Rippenfalten, unten mit nur sehr schwach angedeutetem Kammhöcker; Mün- dung in ihrem äussersten Umfange spitz birn-eiförmig, etwas schräg, höher als breit; Schlund hellbräunlih; Mundsaum zu- sammenhängend, wenig lostretend, zuwei- len blos verbunden, ziemlich breit zurück- | Fig. 946. 947. LXXXV. gekrümmt, bis auf die weisse Verbindungs- ı wulst und den weissen oberen rechten Winkel bräunlich, scheinbar gelippt; Oberla- melle weit von dem vordersten Rande des Mundsaums zurückstehend, erhaben, aber ziemlich kurz, hinten die tief eingesenkte ‚Spirallamelle nicht erreichend, weit nach links gestellt und daher mit der Ein- 'fügung des Aussenrandes eine mehr als ge- ıwöhnlich breite Bucht (Ad. Schmidt’s s- | nulus) bildend; Unterlamelle sehr stark entwickelt, in einen schönen Bogen gewun- den als sehr erhabene, fast horizontal be- 'grenzte, ziemlich tief zurückstehende Platte 'herabsteigend; vier Gaumenfalten, die zwei ersten die längsten, mittelmässig lang, nach innen zusammenneigend und hinten ‚am dicksten, die dritte sehr kurz, meist blos punktförmig, die vierte der dritten an Länge ‚und schräger Richtung gleich, dick, meist stark gekrümmt; Mondfalte fehlt; Spin- ‚delfalte wenig vortretend und meist nur bei einer seitlichen Wendung sichtbar; ‚Schliessknöchelchen an der Spitze tief zweilappig, der innere Lappen viel länger und seitlich vor der Spitze etwas eingedrückt. Varietäten. Die Ausprägung der Rippenfalten ist ziemlich veränderlich und hierdurch, so wie durch den Mangel des dritten höckerförmigen Gaumenfältchens ‚tritt die Art in einigen Formen nahe zu den beiden folgenden Arten, welche daher zu vergleichen sind. Aufenthalt: auf dem Schlossberge von Vajda-Hunyad, Kecskekö und Torozko im westlichen Siebenbürgen. Ent- deckt von M. Bielz d. Aelteren*) in Her- mannstadt. 947. *Clausilia clathrata Friv. Testa dextrorsa, punctato-rimata, turrito-fu- siformis, nitidula, cornea, varicosa, vari- *) Da derselbe nur wenig neue Arten be- nannt hat, wenn es überhaupt geschehen ist, als sein Sohn, Herr E. A. Bielz, und er lei- der seit einigen Jahren durch Erblindung für die Wissenschaft verloren ist, so werde ich unter dem Namen Bielz, ohne Bezeichnung der Vornamen, immer den jüngern verstehen, und bei Erwähnung des Vaters den Anfangs- buchstaben seines Vornamens, M., vorsetzen. Taf. LXXXV. Fig. 948, cibus in anfractibus ulterioribus oblique curvatis, substriata, spira apice cras- obtusa; anfractus 8, verziusculi; sutura excavata, subalbofi- losa; cervix rugoso-varicosa, basti leviter gibba; apertura ovalto-pyriformis; pe- ristoma continuum, breviter solutum, al- siuscula, con- bolabiatum, expansum; lamella supera brevis, remotiuscula, alamella spirali immersa sejuncta; lamella infera va- lida, tortuwosa; plicae palatales tres subaequales, prima cum secunda intror- sum parum connivens; plica lunata nulla; plica columellaris subemersa; clausilium profunde bilobum. — Alt. 13Y,, lat. 3Y, mill. (24.) Cl. clathrata Friv. in litt. Rossm. in Mal. Bl. IV. S. 40. Gehäuse rechts gewunden, punktför- mig geritzt, gethürmt, spindelförmig, etwas fettglänzend, hornbraun, nach dem Wirbel hin zuletzt meist dunkelbraun, auf den un- teren vier Umgängen mit starken, gekrümm- ten, von den übrigen unregelmässigen fei- nen Streifen schräg durchschnittenen weiss beginnenden (siehe Figur b), stärker glän- zenden Wulstfalten, welche auf dem letzten Umgange, besonders auf dem Nacken, am schrägsten stehen; Gewinde verhältniss- mässig dick und plump, mit stumpfer Spitze; Nacken am Grunde mit einem schwachen Kammhöcker; Umgänge 8, die oberen stark, die unteren schwach gewölbt; Naht vertieft, meist schwach weissfädlich; Mündung ei-birnförmig, kaum höher als breit; Mundsaum zusammenhängend, we- nig lostretend, ziemlich dick weisslippig, breit auswärts gekrümmt; Oberlamelle etwas vom Mundsaum zurückstehend, er- haben, aber kurz, und die tief zurückste- hende Spirallamelle nicht ganz errei- chend, ziemlich weit nach links gestellt und daher mit der Einfügung des Aussenrandes eine breite Bucht bildend; Unterlamelle stark entwickelt, in einem Bogen gewun- den als sehr erhabene, fast horizontal be- grenzte, ziemlich tief zurückstehende Platte herabkommend und nach vorn sich als schräge Kante der Spindel verlierend; Gau- menfalten 3, mittelmässig, einander fast gleich und wenigstens die unteren zwei fast parallel, nur die obere neigt sich hinten etwas gegen die zweite; alle drei, wenig- stens die zwei oberen, zuweilen auch blos 22Ba. V. u. VIE (AV. uw. XVII.) Heft. 113 die oberste, enden vorn in eine kleine weisse Gaumenwulst, die unterste Gaumenfalte ist die dickste; Mondfalte fehlt; Spindel- falte ein wenig vortretend; Schliess- knöchelchen tief zweilappig, dem der vorigen Art gleich. Aufenthalt: „an den nördlichen Kar- pathen“ im Jahre 1856 entdeckt und mit- getheilt von Frivaldsky, welche vage Angabe nach Bielz (in Mal. Notizen aus Siebenb., Hermannstadt 1856) sagen soll: bei Szadelö im Tornaer Comitate Ungarns. Meine Angabe des Fundorts in den Mal. Bl. beruht auf einem Versehen. Vergleiche die vorhergehende und die folgende Art. 948. Testa deztrorsa, clavato- fusiformis , cornea, nitidiuscula, striata; *C]lausilia Madensis Bielz. punctato-rimata , spira gracilis acutiuscula; anfractus 9—10, conveziusculi; sutura subtihter albofilosa, in anfractibus medüs parce papillosa; cervix sub suturam et infra tumidula, pauci-plicata, basi leviter gibba; apertura pyriformi-ovata; peristoma conlinuum, breviter solutum, recurvo-ex- pansum, sublabiatum, fusculum; lamella supera remolta, elatior, brevis, lamel- lam spiralem provectiorem a latere si- subattingens; lamella infera valıda, tortuosa; plicae palatales 3 vel 4, prima ad suturam variabılis, se- nistro cunda et tertia longiores introrsum con- niventes, quarlta brevior, crassior, tertiam aequans; plica lunata nulla; plica columellaris parum emersa; clausi- lium profunde bilobum. — Alt. 14—17, lat. 4 mill. (5.) Cl. Madensis Bielz in ht. Gehäuse rechts gewunden, mit punkt- förmigem, vertieften Nabelritz, keulen- spindelförmig, hornbraun, nach oben nicht oder nur wenig dunkler, fein und unregel- mässig gestreift, auf den mittleren Umgän- gen hier und da stärker hervortretende Rip- penstreifen, schwach fettglänzend, frische Exemplare stark durchscheinend; Gewinde nach oben in einen schlanken spitzlichen Wirbel verschmächtigt; Umgänge 9—10, ziemlich, namentlich die oberen, gewölbt; Naht wenig vertieft, einen sehr zarten nicht immer deutlichen weissen Faden bildend, 15 114 Taf. LXXXV. Fig. 98. auf den mittleren Umgängen mit sparsamen blikation einer Diagnose derselben nicht weissen, kleinen Papillen; Nacken zu- vorgreife, will ich jetzt blos einige cha- nächst unter der Naht etwas aufgetrieben, | rakteristische Merkmale derselben den an- dann eingedrückt und dann wieder aufge- deren gegenüber hervorheben. Sie ist von trieben, an der Basis mit schwachem Kiel- allen die grösste, denn sie wird bis 22 Mill. höcker, unregelmässig mit einigen feinen lang und 5 Mill.dick; Farbe, Glanz, Skulp- Rippenfalten besetzt; Mündung birn-ei- tur und Gestalt stellen sie zunächst neben förmig, höher als breit; ee Cl. Madensis, doch hat sie nicht das Re- sammenhängend, wenig lostretend, breit ‚lief des Nackens derselben; Nabelritz und auswärts und ein wenigrückwärts gekrümmt, | |Gaumenfalten hat sie von (1. bielzi, nur schwach lippenartig verdickt, bräunlich, |herrscht unter denselben mehr Parallelis- am oberen Winkel weisslich; Oberla- mus, und die dritte, welche bei jener stets melle vom Rande des Mundsaums zurück- | nur en kleines Fiöekerehen ist, ist bei ihr tretend, kurz, aber sehr hoch und zusam- | stets ein entschiedenes kurzes Fältchen, oder mengedrückt, die ziemlich weit vortretende | es stehen sogar deren zwei zwischen der Spirallamelle an der linken Seite er- zweiten und vierten Falte, welche letztere reichend oder sogar noch etwas überschrei- weit weniger abwärts gekrümmt ist als an tend, daher man von der Spirallamelle in (7. Bielzi. Cl. Meschendorferi steht also der gewöhnlichen Haltung das vordere Ende zwischen Madensis und Bielzi in der als weisses Pünktchen sehen kann (siehe Mitte und ist von allen dreien noch be- Figur a); Unterlamelle ganz wie bei sonders unterschieden durch die stark ent- den beiden vorigen Arten; Gaumenfalten | wickelte, nach vorn auch durch die Farbe 4 oder nur 3, die oberste dicht unter der deutlich abgesetzte Lippe, wodurch sie, Naht nicht immer entwickelt, die zweite | wie durch die allgemeine Gestalt und durch und dritte mittelmässig lang, hinten sehr den einfach ad regelmässig gewölbten convergirend, die zweite vorn in einen Nacken sich einigermassen an (1. margi- weissen Gaumenhöcker endigend, die un-| ınata anschliesst, nur dass diese links ge- terste der dritten gleich lang oder etwas wunden und in den Lamellen und der stark kürzer, am dicksten und stark abwärts ge- | vortretenden Spindelfalte verschieden ist. neigt; Mondfalte fehlt; Spindelfalte Es ist also kein Zweifel, dass Ol. Meschen- und Schliessknöchelchen wie bei den dorfer« als selbstständige Art anzuerken- zwei vorigen Arten. nen ist. Aufenthalt: beiMada und der Thor- Ül. Madensis zu einer von den beiden daer Spalte in Siebenbürgen; entdeckt | ersten Arten zu ziehen (Ad. Schmidt ist von Bielz. Mitgetheilt von Ad. Schmidt, nicht abgeneigt, sie als rippenlose Varietät Stenz und dem Autor. mit 02. Bielzi zu verbinden, und Bielz thut es bereits), scheint mir nicht statthaft, besonders wegen des gänzlichen Mangels Cl. Bielzi, clathrata und Madensis | des kleinen Gaumenhöckerchens, welches sind drei sehr nahe verwandte Arten, denen bei Bielzd und Meschendorfer?! zwischen sich die ganz neuerdings entdeckte (/. Me-| der zweiten und untersten Gaumenfalte nie- schendorferi Bielz innig anschliesst, so | mals fehlt. Das weitere Hervortreten und dass man sich versucht fühlen könnte, die |sogar Sichtbarwerden der Spirallamelle an ersteren drei zu einer Art zu verbinden oder | Madens?'s spricht ferner eben so gegen eine wenigstens Ü/. Madensis zu einer der an- | Verbindung derselben mit Bielzi, als die dern beiden zu ziehen, welche dann höch- stets beträchtliche Krümmung der Oberla- stens c/athrata sein könnte. Allein neuere melle bei Bielzi', die bei der andern fast Untersuchungen von Ad. Schmidt und von | ganz gestreckt ist. Die starken Varices von mir scheinen die Nothwendigkeit zu erge- (l. clathrata und die niemals vorhandene, ben, dass man in der interessanten Gruppe, bei Madensis so oft dicht unter der Naht die ich in den Malakologischen Blättern | stehende, oberste Gaumenfalte sprechen wol a.a.O. schon einmal besprochen habe, einen hinlänglich gegen eine Verbindung beider. etwas andern Maassstab anlegen muss, als Ganz eh erhielt ich allerdings bei andern Gruppen. Indem ich dem Ent- | durch Ad. Schmidt eine Form von Csib, lecker der U/. Meschendorfer:?' mit der Pu- welche in ärgerlicher Weise zwischen Ma. Taf. LXXXV. Fie. 949. densis und Bielzi schwankt. In der Ge- stalt steht sie der letzteren viel näher als der ersteren und zeigt. auch auf den mitt- leren Umgängen, nicht aber auf den zwei letzten, eine Hinneigung zur Rippenbil- dung, während sie in den Verhältnissen des Nackens und der Gaumenfalten der Ol. Ma- densis näher kommt. Die scharfsichtigen siebenbürger Forscher werden durch wei- teres Sammeln die Zweifel lösen, die ich hier vor der Hand noch unerledigt lassen muss; denn es steht zu erwarten, dass man auch in dieser Abtheilung der räthselvollen Gruppe, an welche sich die andere, blaue, Abtheilung durch Cl. Lischkeana an- schliesst, auch noch zahlreichere Formen finden werden, durch welche eben die blauen Arten bereits sich als eine so zu sagen all- seitig durchgearbeitete Formenreihe erwie- sen haben. 949. *Clausilia Bogatensis Bielz. Testa*) rimata, subeylindrico-fusiformis, lu- tescenti-cornea, subdistanter costata, ni- tidiuscula; spira sensim attenuata, apice acutiuscula; anfractus 9I—10, planius- culi; sutura subtilis in anfractibus me- dis subtiliter albofilosa; cervix argutius plicato-costata, basi leviter gibba; aper- tura ovato-subtetragona; peristoma continuum, parum solutum, labiatum, re- fleeum; lamella supera marginem non attingens, elata, brevis, lamellam spi- ralem non attingens; lamella infera valida, tortuosa; plicae palatales qua- tuor, prima mediocris, secunda cum prima introrsum subconnivens, quartae aequalis, breves, tertia punctiformis; plica lu- natanulla; plica columellarisemer- sa; clausilium profunde bilobum. — Alt. 13—18, lat. 4 mill. (10.) Cl. Bogatensis Bielz in hit. Gehäuse schwach geritzt, etwas cy- lindrisch-spindelförmig, mit sehr allmälig verschmächtigtem, spitzlichen Wirbel, gelb- lich-hornbraun, wenig glänzend, mit deut- lich ausgeprägten, nicht ganz regelmässig und ziemlich weitläufig stehenden Rippen, *) Da Sinistrorsität die Regel der Clausilien | ist, so nehme ich eine Bezeichnung derselben bei der links gewundenen (I. Bogatensis nicht auf, sondern führe blos die Dextrorsität an. 115 welche mit einem weissen Knötchen be- ginnen und kurz vor der nächst unteren Naht sich verlieren; Umgänge 9—10, die obe- ren ziemlich stark gewölbt, die untersten fast abgeflacht; Naht wenig vertieft, als ein sehr feiner, wenig bemerkbarer, weisser Faden ausgeprägt; Nacken schwach ge- wölbt, mit stärkeren, meist welligen und oft in Stücke zerfällten Rippenfalten be- setzt, an der Basis neben dem Nabelritz mit einem stumpfen Kielhöcker; Mündung et- was viereckig eiförmig; Mundsaum zu- sammenhängend, wenig lostretend, zurück- gebogen, Spindelrand bogig in einer meist deutlichen abgerundeten Ecke in den deut- lich gelippten Aussenrand übergehend; Oberlamelle den Mundsaum nicht errei- chend, kurz, erhaben, ziemlich weit von der Spirallamelle getrennt; Unterla- melle sehr stark, als eine breite zuletzt fast horizontal begrenzte, mit ihrem Ende weit vortretende Platte entwickelt; Gau- menfalten vier, die oberste mittelmässig lang, der Naht ziemlich parallel, die zweite, mit der ersten hinten etwas convergirend, mit der vierten parallel, beide kürzer als die erste, die dritte punktförmig; dicht un- ter der Naht steht bei sehr grossen Exem- plaren noch eine fünfte schwach entwickelte Gaumenfalte; Mondfalte fehlt; Spindel- falte in einem Bogen vortretend; Schliess- knöchelchen.an der Spitze tiefzweilappig. Varietäten sind zur Zeit noch nicht bekannt, ausser den Schwankungen inner- halb der angegebenen Maasse, der fünften Gaumenfalte und dem zuweilen angedrück- ten Mundsaum. Aufenthalt: in der Bogater Schlucht des Geisterwaldes im östli- chen Siebenbürgen. Bei der Zusammenstellung der Tafeln liess ich mich vom Habitus verleiten, (0. Bogatensis hierher zu stellen, wo sie nun die verwandtschaftliche Nachbarschaft zwi- schen den folgenden und den vorhergehen- den stört, während sie selbst vielmehr an das Ende der Gruppe gehört, wo sie den Uebergang zu der engeren Gruppe von (\. laminata durch ihre grosse habituelle Aehn- lichkeit mit Ol. costata Ziegler vermittelt, ohne dass man jedoch daran denken kann, sie für eine Varietät von dieser zu halten, da ihr die charakteristische Gaumenwulst der /amenata-Gruppe fehlt. In einer streng durchgeführten verwandtschaftlichen Zu- 15* 116 sammenstellung muss man vielleicht nach Ol. Bogatensis Cl. marginata und nach dieser Ül. costata stellen. 950. *Clausilia Lischkeana Parr. Testa dextrorsa, minutim rimata, fusiformis, cornea aut violascenti-rufa, nitidiuscula, irregulariter semicostata; anfractus 9—10, converiusculi; suturae color ul- bus in costatas transiens; cervix tumi- dula, fortiter costato-plicata, pallida; apertura ovato-pyriformis; peristoma continuum, parum solutum, labiatum, re- flexo-patulum; lamella supera remota, subelata, longiuscula, lamellam spi- ralem non attingens; lamella infera mediocris, flewuosa; plicae palatales subquatuor, prima mediocris in callum pa- latalem intrans, secunda et quarta bre- vissimae, terlia punctiformis; plica lu- nata nulla; plica columellaris sub- emersa; clausilium apice bilobum. — Alt. 15—18, lat. 4 mill. (m.) Lischkeanu Parr., Charp. in Journ. de conch. III. 1852. p. 361. pl. 11. fig. 2. Lischkeana Rossm. in Malak. Bl. IIl. 202. — livens Bielz olim, Verhandl. d. Siebenb. Ver. f. Naturw. IV. Jahrg. 1853. livens Rossm., Mal. Bl. a. a. 0. S. 202. Cl. Gehäuse rechts gewunden mit einem schwachen Nabelritz, schlank spindelförmig mit stumpflicher Spitze, hornbraun bis dun- kel violettbraun oder selbst deutlich violett, wenig glänzend, von der weissen fädlichen Naht aus meist blos halb, selten über den ganzen Umgang hinweg bis zur folgenden Naht unregelmässig gerippt, wobei die weisse Farbe der Naht an dem Anfange der meisten Rippen eine weisse strichförmige Papille bildet; Umgänge 9—10, wenig gewölbt; Nacken schwach aufgetrieben, hellfarbig oder zuletzt selbst ganz weiss mit starken welligen, zuletzt sehr dicht stehen- den Rippenfalten, am Grunde fast ohne Kielhöcker; Mündung ei-birnförmig, we- nig höher als breit, bald in allen Theilen glänzend weiss, bald mehr oder weniger bräunlich gefärbt; Mundsaum zusammen- hängend, wenig lostretend oder fest ange- drückt, stark erweitert, aber wenig zurück- gebogen, mit einer deutlichen, glänzend weissen oder bräunlichen Lippe belegt; Oberlamelle denMundsaum nicht berüh- Taf. LXXXV. Fig. %0. rend, ziemlich lang, aber die sehr weit zu- rückstehende nicht sehr hohe Spiralla- melle lange nicht erreichend; Unterla- melle mittelmässig, aber viel weniger als bei den vorigen entwickelt und eine zu- ‚letzt, fast horizontal begrenzte, nicht sehr erhabene Platte bildend; Gaumenfalten vier, die oberste mittelmässig lang und sehr fein, die zweite und vierte sehr kurz, dicker, die dritte punktförmig, die oberste Gaumenfalte tritt in eine weisse Gaumen- wulst ein; Mondfalte fehlt; die Spindel- falte ist von aussen wenig sichtbar; das Schliessknöchelchen an der Spitze zweilappig. Varietäten. Inder Färbung, Skulp- tur und Ausprägung der Gaumenfalten ist diese Art sehr veränderlich, und dies ver- leitete mich in meiner Arbeit über diese Clausilien-Gruppe in den Malakologischen Blättern zu einer Aufrechthaltung der (1. livens Bielz. Zwischen der hornbraunen Varietät und den entschieden braunviolet- ten Vorkommnissen, zwischen den stark ge- rippten und fast glatten Exemplaren trifft man auf alle nur möglichen Uebergangs- stufen, so dass man kaum von Varietäten, sondern nur von zahlreichen Schattirungen des Arttypus reden kann. Man kann allen- falls drei Ruhepunkte in diesen Wandlun- gen annehmen: erstens die typische braun- violette, stark gerippte Form, mit reichli- chen Papillen und zuletzt weissem, stark rippenfaltigen Nacken (Figur 950.); zwei- tens die licht-hornbraune weniger stark ge- rippte Form und drittens diejenige, welche ich a. a. O. als Ol. livens Bielz unterschei- den zu müssen glaubte, weil sie fast ganz glatt und auch übrigens von der abgebil- deten Stammform etwas verschieden ist. Die drei unteren Gaumenfältchen sind oft sehr verkümmert und die dritte, sich nie über das Maass eines kleinen Knötchens erhebend, fehlt oft ganz oder ist mit einer ihrer beiden Nachbarschaften verschmolzen. Aufenthalt: an vielen Orten in Sie- benbürgen, z.B. auf der Nordseite des Kö- nigsteins bei Kronstadt (hornbraune Varietät), Stina Vleduschki am Fusse des Königsteins (daher ist die abgebil- dete Form), bei der Höhle la Pestere nächst Törzburg an Kalkfelsen. Cl. Lischkeana hat ihre eigene kleine Leidensgeschichte. Ihr Entdecker verwech- selte sie zunächst mit Balea vida und Taf. LXXXV. Fig. 91. Herr Parreyss versendete sie 1851 zuerst als Dalea costata. Nachweisung ihres wahren Gattungscharak- ters taufte er sie auf ihren jetzigen Namen um, was Bielz a. a. OÖ. zu der Klage ver- anlasst hat, dass seine Entdeckung „unter dem unbekannten, zu seiner siebenbürger Schnecke in gar keiner Beziehung stehen- den Namen als Ül. Lischkeana von Par- reyss versandt sei“. Hierauf wurde 1852 die Art ven Charpentier a. a. O. be- schrieben und leider vollkommen unkennt- lich ahgebildet und dabei obendrein durch eine Zifferverwechselung die eben so man- gelhafte Figur von Ül. straminzcollis auf unsere Art bezogen. Darauf beging ich 1856 selbst den Fehler, freilich nicht ohne Verschulden des Entdeckers, die Art falsch atfzufassen und mit vieler Mühe (. Zivens Bielz, die ich für etwas Anderes als (!. Lischkeana hielt, von dieser zu unterschei- den, da seine Diagnose von seiner Üivens mit seinen Exemplaren in Widerspruch stand. Vor dem grössten Leiden ist sie jedoch be- wahrt geblieben, nämlich vor der Anzweif- lung. Dies ist wahrscheinlich deshalb un- terblieben, weil sie zuerst in der starkge- rippten violetten Form gefunden wurde, welche habituell sehr weit von den vorigen Arten absteht. In der That ist aber ihre Verwandtschaft mit diesen sehr gross und ihre Unterscheidungskennzeichen mehr gra- dueller als wesentlicher Natur. Die Schwäche der Unterlamelle und die kümmerlichen Gaumenfalten sind das Hauptsächlichste da- bei. Vergleiche folgende Art. 951. *Clausilia Fussiana Bielz. Testa dextrorsa, minutimrimata, fusiformis apice parum attenuata, obtusiuscula, sub epi- dermide coerulescenti-grisea violaceo-rufa, costulato-striata, solida; anfractus 9, converziusculi; sutura albo-filosa, sub- papillifera; cervix tumida, alba, costis albidis plicata; apertura rotundato-pyriformis, faux dilute fuscula; subarcualtis peristoma continuum, parum solutum, patulum, plus minusve labiatum; lamella supera remota mediocris alamella spi- he ö | rali imperfecta longe distans; lamella infera mediocris flexuosa; plicae pa- latales 3, parum perfectae, supera brevis, secunda brevior, defexa, tertiu maculae- formis; palatum supra leviter callosum; Auf meine briefliche 117 plica lunatanulla, plica columella- ris immersa; clausilium apice leviter bilobum. — Alt. 13—15, lat. 4 mill. (9.) Cl. Fussiana Bielz, Verhandl: und Mittheil. des Siebenb. Ver. für Naturw. Febr. 1852. No.11. — Fussiana Bielz, Rossm. in Mal. Bl. III. $. 201. — pruinosa Parr., Charp. in Petit journ. de conch. 1852. p. 361, ohne Diagnose. Gehäuse rechts gewunden mit schwa- chem Nabelritz, spindelförmig, nach unten der Walzenform nahe kommend, nach oben in eine wenig verschmälerte, kurze Spitze auslaufend, violett-rothbraun, meist mit einer blaugrauen reifähnlichen Epidermis, rippenartig gestreift, zuweilen ziemlich deut- lich gerippt, schwach glänzend, fest; Um- gänge 9, sehr wenig und gleichmässig ge- wölbt; Naht an frischen Exemplaren einen sehr scharf bezeichneten weissen Faden bil- dend, von welchem aus an den stärker gerippten Exemplaren auf den mittleren Umgängen kleine weisse Papillen sich er- strecken; Nacken ziemlich stark aufge- trieben, hinter dem Mundsaume weiss mit etwas bogigen, weisslichen Rippenfalten ver- sehen; Mündung gerundet-birnförmig, sel- ten wesentlich höher als breit, der ganze Schlund hellleberbraun gefärbt; Mund- saum zusammenhängend auswärts, aber nur sehr wenig rückwärts gebogen, auf dem Aussenrande mit einer schwachen bräunli- chen Lippe; Oberlamelle weit vom äus- sersten Rande des Mundsaums entfernt, mit- telmässig entwickelt und weit von der tief eingesenkten, wenig entwickelten Spiral- lamelle getrennt; Unterlamelle mittel- mässig entwickelt (ziemlich in demselben Grade wie bei Zischkeana), gewunden, we- nig erhaben; Gaumenfalten drei, die oberste längste doch immer noch sehr kurz, die zweite hinten mit jener convergirende und sehr abwärts gerichtete noch viel kür- zer, die dritte tief unten stehende erscheint äusserlich am Nacken sehr deutlich als ein ‚kleiner heller, ovaler Fleck; Mondfalte fehlt; Spindelfalte nicht vortretend und ‚auch durch eine Wendung des Gehäuses nur schwer sichtbar; Schliessknöchel- ‚chen an der Spitze leicht zweilappig. Varietäten: in der Skulptur, Farbe und der bald etwas schlankeren, bald bau- chigeren Gestalt kommen unbedeutende Ab- ändernngen vor. Aufenthalt: auf der Spitze des Kö- 118 nigsteins bei Kronstadt in Siebenbür- | gen, 7001 Fuss hoch, auf Jurakalk. Allen nachfolgenden kritischen Erörte- rungen voran stelle ich hier die Bemerkung, dass diese Art eigentlich nur graduell und habituell von voriger unterschieden wer- den kann. Sie sieht aus wie eine misslun- gene Lischkeana. Wenn ich daher (\. Fusstana nicht mit letzterer als Varietät verbunden habe, so geschah es wesentlich aus dem Grunde, weil es an diesem Orte mehr meine Absicht war, das Allen be- kannte Bestehende kritisch zu beleuchten, als nach einer strengen Kritik umzugestal- ten, wozu wir erst dann berechtigt sein werden, wenn das Verbreitungsgebiet die- ser interessanten Gruppe noch vollständiger ausgebeutet sein wird. Ol. Fussiana ist in ihrer allgemeinen Gestalt der in der Verwandtschaftsreihe nun folgenden Olauselia (ehemals Balea) livida sehr ähnlich und ebenso ähnlich der links- gewundenen (l. canescens Parr. (Figur 955.), welche Bielz ursprünglich auch mit Fussiana vereinigte, indem er annahm, dass diese Art ebenso gut links wie rechts gewunden vorkomme. Diese Frage ist über- haupt der Angelpunkt, um welchen sich das Verständniss dieser Gruppe dreht, eine Frage, welche auf TafelLXXXIV.uns bei Bul. reversalis schon einmal beschäftigte. Der scharfsichtige Entdecker und emsige Durch- forscher seines schönen Vaterlandes, Herr E. A. Bielz in Hermannstadt, hat sich voll- kommen frei gehalten von dem Verführeri- schen, was in dem wandelvollen Formen- reichthum dieser schönen Gruppe liegt, denn er hat sich nicht hinreissen lassen, über den Sachverhalt hinweg auf die Zifferreihe seines — Tauschkatalogs und — seines mihi- Ruhmes zu sehen. Es widerfährt Einem mit ihm das Umgekehrte von dem, was Ei- nem sonst im Verkehr leider nicht selten begegnet: man erhält von Herrn Bielz zu-| weilen interessante neue Formen unter alten Namen, nicht alte lokal gefärbte Formen unter neuen Namen, auf welche die Erfin- der dann obendrein oft eifersüchtig verses- sen zu sein pflegen. Bei Erörterung’ der Frage über Rechts und Links, denn eine Entscheidung maasse ich mir nicht an, erlaube ich mir vor einer optischen Täuschung zu warnen, welcher zufolge man ein linksgewundenes Exemplar einer der Regel nach .rechtsgewundenen Taf. LXXXV. Fig. 91. Schnecke nicht für das Spiegelbild eines rechtsgewundenen zu halten pflegt, ja ich möchte sagen zu halten nicht vermag; son- dern den Gedanken nicht abwehren kann, dass das linke Exemplar nach einem ande- ren Winkel des Ansteigens der Umgänge gewunden sei, als ein rechtes. Da ist es unerlässlich, mit einem solchen linken ein möglichst gleiches rechtes im Spiegel zu vergleichen und umgekehrt das linke durch den Spiegel sich in ein rechtes zu verkeh- ren. Da findet man bald, dass, die ent- gegengesetzte Drehung abgerechnet, beide ganz übereinstimmen, und man könnte dies noch zweifelloser finden, wenn nicht jedes Exemplar doch immer seine feinen indivi- duellen Nüancen der Form hätte, wenn es leicht oder überhaupt möglich wäre, zu jedem Exemplare ein vollkommen gleiches Gegenstück zu finden. Eine andere hier einschlagende Frage ist die, ob sich linksgewundene Exemplare, natürlich nach einer Paarung mit gleichen, in gleicher Weise vermehren und ob sie überhaupt fortpflanzungsfähig sind. Meines Wissens ist es bisher noch Niemand gelun- gen, diese Frage durch Versuche zu ent- scheiden. Selbst nicht mit A. pomatia, von der doch in Wien mit Leichtigkeit links- gewundene Exemplare in Mehrzahl zu be- kommen sind. Bei anderen Arten wäre es ein seltner Glücksfall, wenigstens zwei le- bende linksgewundene Exemplare zugleich zu haben. Mit Recht macht Ad. Schmidt in einem neuerlichen Briefe auf das so seltne Vorkommen abnorm gewundener Exemplare aufmerksam. Er sagt, dass unter 300,000 Exemplaren von Clausilien, „gering ange- schlagen“, ihm erst drei abnorm gewun- dene vorgekommen seien; mir selbst erst zwei, und zwar von Ül. biplicata, die ich im Stuttgarter Schlossgarten mit hundert gewöhnlichen Exemplaren gesammelt hatte, aber erst in Leipzig darunter entdeckte. Aber diese grosse Seltenheit der abnor-. men Windung würde die Abkunft abnorm gewundener Varietäten (um bei Bielz's frü- herer Auffassung der Ül. Fusstiana stehen zu bleiben) von solchen Einzelfällen nicht ausschliessen, wenn schon nicht zu leugnen ist, dass, da doch höchst wahrscheinlich alle Exemplare einer Brut übereinstimmend gewunden sein werden, dann abnorm ge- wundene Exemplare viel häufiger sein müss- ten, als sie es sind, wenn dieselben Taf. LXXXV. Fig. 982. überhaupt fruchtbar sind. Man müsste also hier weiter schliessen dürfen, dass letz- teres nicht der Fall sei, eben weil sie so selten sind. Es würden dann alle abnor- | men Exemplare primitive, spurlos vorüber- gehende Erscheinungen sein. Das ee iene Aequiyalent für die rechtsgewundenen Exemplare von Ol. Fus- siana, in Bielz’s ehemaliger Auffassung, war nach von ihm erhaltenen amılligen Ol. canescens Parr. (Figur 955.); ist nicht zu leugnen, dass beide die fast vollständigen Spiegelbilder von einander sind, nur dass die linksgewundenen (Ül. canescens) ein wenig entschiedener gerippt sind. Allein wie wenig dies sagen will, haben wir schon bei den vorigen Arten er- fahren und ist ja auch von vielen anderen | Arten zur Genüge bekannt. Was sollen wir nun von einer anderer! linksgewundenen Form sagen, die ich von Bielz als Ol. Fussiana var. glabrata er- hielt, und die Ad. Schmidt in seiner Ab- handlung in Giebel’s Zeitschrift für die gesammten a an (1856 Bd. | VIII) als „—? glorifica e, minor, ni- gricanti- Lee — ÖÜlaustlia“ bezeich- nete? Sie kommt 4000 Fuss hoch auf der Piatra Mare bei dem Tömöscher Passe vor, könnte also recht gut Lokalabänderung. von der sie sich von (Ül. canescens sein, nach acht mir vorliegenden Exemplaren nur durch etwas schwächere Skulptur und durch etwas weniger ausgebildete Gaumenfalten | unterscheidet, was grösser ist und frischer aussieht, was recht gut von der geringeren Seehöhe ab- hängen kann. Allerdings hatte Freund Schmidt recht, die Form von Ol. glori- ‚fa zu trennen; allein darin kann ich ihm und es während sie im Ganzen et- 119 selben Fundorte mit Cl. canescens Parr. (01. Fussiana sinistrorsa Bielz 0 ldm,) be- sitze, nämlich vom Königstein; und Bielz sagt bei der ersten Publikation seiner U. Fusstana, dass Herr Professor C. Fuss sie rechts und links gewunden im Verhält- niss von 3: 1 auf dem Königstein 6500 Fuss hoch (wie er dort angiebt) gefunden habe. Dies spricht nach Ad. Schmidt’s bekann- ter Theorie eigentlich mehr gegen als für die Art-Einheit beider. Allein hier ist der Fall ein anderer; hier scheint das Beisam- menleben eher für als gegen die Art-Ein- heitzu sprechen. Denn wenn (Ol. canescens Parr. (linksgewunden) nur Varietät von ‚der (rechtsgewundenen) Ül. Fussiana sein sollte, so könnte doch nur eine die abnorm gewundene Descendenz der anderen sein, ‚sie müssen also beide beisammen vorkom- men. Dieser Fall liegt auch bei Bul. re- versals vor, welchen ich, mit Ausnahme der grössten Form von Bielz rechts und links gemischt von mehreren Fundorten ' erhielt. Noch habe ich es zu rechtfertigen, dass ich den Bielz’schen Namen dem von Par- reyss vorzog. DerBielz’sche Name wurde mit einer guten Beschreibung im Februar '1852 veröffentlicht, der Parreyss’sche ohne eine solche, blos mit einigen kritischen Bemerkungen in demselben Jahre durch ‚Charpentier, aber jedenfalls etwas später, denn es geschah a. a.O. erst auf Seite 362. Demnach gab ich um so mehr dem Namen Ol. Fussiana den Vorzug, als er den Ent- ‚decker ehrt und von dem ersten Beschrei- ber herrührt. | 952. Clausilia livida var, maxima Ad. Schmidt. nicht beistimmen, dass er ihr als Art einen, eigenen Namen giebt, ich ihm überlasse. Ol. Madensis mit Ül. Bielzi als Varietät, wogegen ich mich vor der Hand oben noch aussprechen zu dürfen glaubte, denn beide stehen offenbar viel weiter auseinander, als Cl. Fussiana von der Spitze des König- steins und die fragliche, 3000 Fuss niedri- ger lebende Form von der Piatra Mare, mit welcher letzteren übrigens 0. canescens auch zusammen vorkommt, ebenso wie ich Cl. Fussiana Bielz im engern Sinne (Ül. Fussiana dextrorsa Bielz olim,) von dem- dessen Publikation | Ich halte dies für un-| zulässig gegenüber seiner Verbindung von Nachdem Ad. Schmidt a. a. O. aus hinreichenden Gründen diese Schnecke und ‚ihre nächsten Verwandten von der nun auf ' Balea fragilis und Sarsı beschränkt blei- benden Gattung Dalea getrennt und zu Olausilia herübergenommen hat, so tritt der ursprüngliche Menke’sche Name Ülau- silia livida wieder in sein volles Recht. Ich wüsste auch meiner (Heft IX. X. S. 23.) vor neunzehn Jahren gegebenen Diagnose vor der Hand nichts hinzuzufügen, auf welche ich daher hinverweise. Dabei betrachte ich aber die Akten über diese räthselvolle Schnecke, wie sie sich 120 seit einigen Jahren gestaltet haben, noch nicht geschlossen und habe vor der Hand unter Figur 951. nur die eine der Wandel- formen dieser haltlos schwankenden Art ab- gebildet. Es ist die unter Figur 950. ab- gebildete die in den Mal. Bl. a. a. OÖ. von mir erwähnte Form, und noch nicht einmal das Extrem nach Ülauselia hin; dies ist eine noch weitergehende, noch etwas grös- sere Form, welche man mit Bielz (sonst) als eine rechtsgewundene (/. straminicol- lis (Figur 957.) bezeichnen könnte. Ol. livida, ich verstehe sie immer so, wie man sie zur Zeit auffassen muss, ohne behaupten zu wollen, dass sie auf Grund noch zahlreicherer Vorkommnisse später nicht vielleicht anders zu verstehen sein werde, (/. livida steht für meine in der Zoologie und Botanik doch wenigstens eini- germassen umfassende Artkenntniss einzig da, denn von der einfachen Balea livida bis zur mit allen Einzelheiten des Schliess- apparates ausgerüsteten (0. straminieollis dextrorsa finden sich alle erdenklichen Uebergangsstufen, und zwar selbstverständ- lich an vollkommen ausgebildeten Exem- plaren. Die alte Form (Icon. IX. X. Figur 635.) hat weder Spirallamelle, noch Spin- delfalte, noch Gaumenfalten, das andere Extrem hat alles dies und man würde voll- kommen berechtigt sein, beide zu trennen, wenn nicht eben alle Uebergangsnüancen dazwischen lägen. Indem wir dabei das allmälige Auftreten des- Clausilien - Charak- ters verfolgen, führe ich die drei durch Ge- stalt, Grösse und Farbe charakterisirten Schmidt’schen Formen auf, dessen Rei- henfolge umkehrend: a. Claustilia livida lactea Ad. Schmidt. Diese zerfällt &) in eine kleine, durchschnittlich 13 Millimeter, und ß) in | eine grössere 15 Millimeter lange Form, beide hellgraublau, die kleinere noch hel- ler als die grössere, und mit meist nur durch eine unvollständige Leiste verbundenem Pe- ristom. Die beiden Lamellen sind schwach entwickelt und von Gaumen- und Spindel- falte so wie von Spirallamelle keine Spur. Die Naht ist schon wegen der hellen Farbe des ganzen Gehäuses, aber auch an sich wenig oder nicht als weisser Faden bezeich- net. Bielz unterschied diese Form ehe- mals als Balea lactea. Dagegen identifieirt erin der dritten eben erhaltenen Ausgabe sei- nes „Verzeichniss der Land- und Süsswas- Taf. LXXXV. Fig. 952. ser-Mollusken Siebenbürgens“ Balea lactea mit .D. gloröfca, wovon nachher bei Fi- gur 953. b. Olausilia livida typica Ad. Schmidt. Dunkel gefärbt, mit meist deut- lich weissfädlicher, sogar zuweilen etwas papillöser Naht, meist 17 Millimeter hoch und mit vollkommen zusammenhängendem Mundsaume; Lamellen ebenfalls sehr klein und am Gaumen tritt dann und wann ein Knötchen oder deren zwei auf, indem, wenn eins allein da ist, es das untere ist, wel- ches auch stets etwas grösser als das obere ist. Spirallamelle und Spindelfalte fehlen noch gänzlich. Dies ist Figur 635. Beide Formen kommen zusammen vor im Gebirge Bucsecs auf den Höhen von Vurfu Csobotja und Greutisch, und Bielz bemerkt zu der ersteren, dass sie immer auf den höchsten Spitzen vorkomme, was man namentlich von der kleineren Form anzusehen geneigt ist. c. Olausilia livida maxzima Ad. Schmidt. Vorige geht in diese Form all- mälig über. Schmidt unterscheidet in ihr eine Unterform 8) mit Baleen- und eine zweite &) mit Clausilien-Charakter. Unsere Figur 952. stellt die erstere dar. Erstere hat noch keine Spirallamelle und kein Schliessknöchelchen, obwohl schon an der Spindel die Andeutungeines Stielchens dazu in Form einer feinen Leiste, dagegen zwei etwas verlängerte Gaumenhöckerchen (siehe Figur b) und den Beginn einer Spin- delfalte. Eigentliche Gaumenfalten hat sie nicht. Sie wird bis 23 Millimeter lang und hat dann 17 Umgänge, eine sehr leb- hafte tief-chocolatbraune Farbe und glän- zend weisse, etwas papillöse Fadennaht und stark entwickelte Lippe. Die andere Un- terform «&) mit Clausilien-Charakter ist (nach zwei mir vorliegenden Exemplaren der Schmidt’schen Sammlung) im Habitus je- ner ganz gleich, nur dass sie ein ziemlich entwickeltes Clausilium und drei Gaumen- falten hat, von denen die obere eine eigent- liche Falte zu nennen ist, wie an s/ramı- nvcollis; die noch nicht vortretende Spin- delfalte und die Spirallamelle sind jedoch noch sehr wenig entwickelt. Ich selbst be- sitze diese Form noch nicht. Soweit hat Ad. Schmidt a. a. O. zufolge seiner mir jetzt vorliegenden Exemplare die wandelreiche Ol. liveda gekannt. Meine ‚durch andere Mittheilungen von Bielz sehr Taf, LXXXV. Fig. 958. vervollständigte Reihe geht hier noch um eine Form weiter, welche ich ganz kurz mit Bielz als O7. straminicollis dextrorsa bezeichnen kann, mit der sie auch ver- mischt auf dem Gebirge Bucsecs vorkommt. Sie ist von der genannten Art das vollkom- menste Spiegelbild, weshalb ich anstatt | einer Beschreibung auf die Beschreibung jener verweise. (Figur 957.). Diese Form ist von der Form c, a) nur ein kleiner Schritt, und keineswegs ein Sprung, denn alles zwischen beiden Unterscheidende ist gradueller Natur. Dennoch kann ich mich nicht zu der ganz natürlich und nothwendig scheinenden Consequenz verstehen, diese extreme Form vielleicht als ce, y) noch zu Ol. Wvrda zu ziehen, und ein sehr geübtes Auge würde mit mir darin nicht sowohl eine Balea &- vida (Balea hier im alten Sinne) mit voll- endetem Clausilien-Charakter, sondern ein- fach eine rechtsgewundene U. stramini- collis sehen. Dies ist keineswegs eine Wort- klauberei, sondern es hat diesin den Augen Derer, welche diese so höchst interessante Gruppe gründlich kennen, einen ganz be- stimmten Sinn. Tritt auch bei der vorigen Form (1. kvida e, ß) (mit Clausilien-Cha- rakter) die Spirallamelle, das Clausilium, die oberste echte Gaumenfalte, die wenigstens beginnende Spindelfalte und der ausgepräg- tere Charakter der Unterlamelle auf, so er- scheint dies Alles zusammen nur wie eine Copie, welche das Original nicht vollkom- men erreicht. An der in Rede stehenden äussersten Form dagegen, die ich eben vor- läufig als einfaches Spiegelbild einer (Ol. stramintcollis bezeichnete, sind alle diese Mündungscharaktere schärfer, ich möchte sagen sicherer und ursprünglicher ausge- prägt. Die Spirallamelle tritt weiter vor und ist stärker entwickelt, die Spindelfalte desgleichen und vor allen Dingen tragen die beiden Lamellen den entschiedeneren Cha- rakter der Clausilien. Diese, namentlich die Unterlamelle, sind bei BD. ldveda stets etwas anders ausgeprägt; die Unterlamelle macht in der genau gehaltenen Vorderansicht mehr den Eindruck eines Zahnes als einer gewun- den an der Spindel herabtretenden Lamelle. (Man vergleiche die Figuren a von 950. und 952., um dies zu verstehen.) Kurz diese extreme Form ist von Ol. straminkcollis le- diglich durch die entgegengesetzte Windung verschieden, und ich halte es für vollkom- II. Bd. V. u. VI. (XVII. u. XVII.) Heft. 121 men unzulässig, diese Form noch zu Cl. livida zu ziehen, so nahe sie auch der Form c, «&) steht. Ich bin an diesem Orte vielleicht Man- chem zu lange bei dieser Formenreihe ste- hen geblieben. Es geschah jedoch gewiss nicht ohne Berechtigung, denn diese Form ist in der ganzen Gruppe von Figur 946. bis zu Ol. laminata ‚der wichtigste Punkt. Sie lehrt uns nämlich zweierlei: erstens dass eine rechtsgewundene clausiltenähn- liche Form dieser Gruppe dadurch doch noch nicht zu einer Balea wird, ‚selbst wenn von dieser auch noch so verwandte Verbindungs- formen ihr entgegenkommen, sondern eine rechtsgewundene Clausilie bleibt; undzwei- tens zeigt sie uns den Fall, dass an glei- chem Fundorte wirklich eine rechtsgewun- dene Varietät (wenn diese Bezeichnung hier nicht vielleicht zu stark ist) mit dem links- gewundenen Typus zugleich vorkommt, denn so und nicht anders, um es noch einmal zu betonen, muss diese Form aufgefasst werden. Noch erwähne ich, dass Siemaschko in einer Arbeit über die russischen Conchy- lien im Bülletin der Moskauer naturforschen- den Gesellschaft (Jahrgang 1847) auch (1. livida, mit einer keinen Zweifel zulassen- den Diagnose versehen, als am Caspischen See vorkommend anführt, „aus der Samm- lung des Herrn Karpinsky.“ Aus dieser Quelle stammen vielleicht die ersten be- kannt gewordenen Exemplare. Doch wir gehen nun zu einer anderen Form über, die uns nicht weniger zu rathen aufgeben wird. 953. *Clausilia glorifica (Bal.) Parreyss. Testa profunde rimata, fusiformis, sub epidermi- de coerulescenti-violacea rufa, substriata ; anfractus8—10, conveziusculi; sutura subalbofilosa; cervix tumida, plicato- striata, alba; apertura pyriformi-ro- tundata, fauce fuscula; peristoma con- nexum vel breviter solutum, reflexiusculum, sublabiatum; lamella supera remotius- cula, brevis; lamella infera humllıs, strictiuscula, oblique descendens; plicae palatales, plica columellaris, pli- ca lunata,lamella spiralis et clau- silium deficiunt. — Alt. 13—19, lat. 4; mill. (20.) Cl. glorifica (Bal.) Parr., Rossm. Mal. Bl. III. S. 198. 16 122 Balea lactea Bielz, Mal. Notiz. in d. Verhandl. u. Mitth. des Siebenb. Ver. f. N.- W. 1856. N. 12. CI. canescens Charp. in Petit Journ. (non Parreyss). Gehäuse links gewunden, mit tiefem Nabelritz, spindelförmig, in der kleinen Form auffallend bauchig, mit kurzem wenig ver- schmächtigten, stumpflichen Wirbel, unter einer reifähnlichen, hellgraublauen Epider- mis violettbraun; Wirbel heller oder dunk- lerbraun; Umgänge 8—10, ziemlich stark gewölbt, namentlich an der kürzeren bau- chigen Form; Naht ziemlich vertieft, einen sehr feinen weissen, nicht immer deutlichen Faden bildend; Nacken aufgetrieben, um den Nabelritz unten mit einem sehr undeut- lichen Kielhöcker, weiss, mit mehr oder weniger zahlreichen weissen Rippenfalten; Mündung birnförmig gerundet, so breit wie hoch, innen leberbräunlich oder weiss- lieh; Mundsaum verbunden oder zusam- menhängend und ein wenig lostretend, deut- lich erweitert, aber wenig zurückgebogen, auf dem Aussenrande mit einer mehr oder weni- ger deutlichen Lippe belegt; Oberlamelle von dem Mundsaum etwas zurücktretend, ziemlich kurz und niedrig; Unterlamelle als eine gestreckte oder’ nur wenig gebo- gene, wenig zusammengedrückte, schräg herabsteigende Kante entwickelt; Spiral- lamelle, Gaumenfalten, Spindelfalte und Schliessknöchelchen fehlen. Aufenthalt: das genauere Vorkommen auf den Höhen (wahrscheinlich um Her- mannstadt und Kronstadt) ist mir nicht be- kannt, wenigstens nicht von der kleineren Stammform; eine grössere Varietät kommt bei Teszla im südöstlichen Siebenbürgen vor. Auf einer „Karte von der Verbreitung der Salzquellen und des Steinsalzes in Sie- benbürgen, von E. A. Bielz,“ auf welcher der Autor das Vorkommen dieser Clausilien- Gruppe eingetragen hat, finde ich die Art in der Nähe des Gebirges Bucsecs und bei Csukäs aufgeführt. Man könnte diese Art, namentlich die kleine Stammform derselben, leicht für ein linksgewundenes Aequivalent der kleinen Ol. vida, lactea &) Ad. Schmidt halten, wenn sie nicht durch die eigenthümliche ge- streckte Unterlamelle charakterisirt wäre. Taf. LXXXV. Fig. 953. Herr Parreyss schickte zuerst im Jahre 1852 blos die kleine abgebildete Form, wie gewöhnlich ohne nähere Bezeichnung des Fundorts, und ich habe diese deshalb jetzt als Stammform bezeichnet. Physiologisch aufgefast verdient sie jedoch diesen Namen wahrscheinlich nicht, denn sie ist ohne Zwei- fel mehr eine verkümmerte Form grosser Berghöhen, während die grösseren ansehn- licher entwickelten Formen, aus tiefer gele- genen Fundorten stammend, vielleicht rich- tiger als die typische Form zu bezeichnen sein würden; wenn man gegen diese Auf- fassung nicht vielleicht das geltend machen muss, dass unter diesen entwickelteren For- men sich eine befindet, an welcher die Un- terlamelle die beschriebene Gestalt ziemlich aufgegeben hat und dadurch eine frühere Auffassung von Bielz gerechtfertigt wird, nach welcher er dieselbe für eine linksge- wundene (2. Z!/veda hielt, während er sie jetzt (a. a. 0.) Balea lactea nennt und mit livida und glauca als Balea von der Gat- tung Ölauselia trennen zu müssen glaubt. Da ich die Art unter dem Parreyss’schen Namen zuerst mit einer Diagnose publi- eirt habe, so glaubte ich diesen Namen dem von Bielz gegebenen vorziehen zu müssen. Wenn unsere Bekanntschaft mit den For- men der ganzen Gruppe es auch noch nicht erlaubt, überall entscheidende Aussprüche zu thun, so kann doch auch nicht geleug- net werden, dass zwischen U. lvveda und Ol. glorifca und den Wandelformen beider einerseits, und andererseits zwischen (7. glorüfica und U]. glauca (Bal.) Bielz so innige Beziehungen bestehen, dass die Vor- aussicht gerechtfertigt scheint, es werden hier durch umfassendere Ausbeutung der Vorkommnisse Zusammenziehungen eintre- ten müssen, wo man jetzt an getrennte Ar- ten glaubt. Zwischen ©. vida und glo- rifica besteht auch noch das interessante Verhältniss, dass jede für sich der Aus- gangspunkt für eine rechtsgewundene und für eine linksgewundene Formenreihe dieser Gruppe bildet. Bei dem bewährten Eifer der Siebenbürger Conchyliologen lässt sich also vermuthen, dass in dieser jetzt noch ziemlich räthselhaften Gruppe in kurzer Zeit ein durchgeführter Parallelismus zwischen Rechts und Links nachgewiesen sein wird. Taf. LXXXVI. Tate] 954. *Clausilia glauca (Bal.) Bielz. Testa profunde rimata, fusiformis, saturate violascenti-brunnea, striata; anfractus 8—9, convexiusculi; sutura albofilosa; cerviz tumidula, pallida, costis albis sub- regulariter plicata; apertura pyriformi- | ovalis, fauce dilute fuscula; peristoma continuum, breviter solutum, reflexum, la- biatum ;lamella super a remota, humilis, brevis; lamella infera immersa, stric- tiuscula, humilis, parum perfecta; lamella spiralis, plicae palatales, plica columellaris et clausilium deficiunt. — Alt. 1417, lat. 4 mill. (12.) Cl. glauca (Bal.) Bielz, Verhandl. u. Mitth. des Siebenb. Ver. IV. 1853. Balea glauca Rossm., Mal. Bl. III. S. 199. Cl. latens Friv., Zeitschr. f. Mal. 1852. S. 149. Balea glauca Bielz. Wenn man die Diagnose mit der der vo- rigen Art vergleicht, so findet man, dass die Unterschiede zwischen beiden nur in einigen wenigen Kennzeichen bestehen, weshalb ich jetzt die Beschreibung des Gehäuses der Kürze und schärferer Unterscheidung we- gen auf Hervorhebung dieser Merkmale be- schränke. (/l. glauca scheint nicht so klein vorzukommen, aber auch nicht so gross wie jene. Ihr Wirbel ist an gleichgrossen Ex- emplaren etwas schlanker, aber dennoch die ersten beiden Umgänge etwas plumper und grösser, es fehlt ihr die hellgraublaue Ober- haut, die Streifung ist entschiedener und steigert sich in einer Form (diese ist Öl. la- tens Friv.) bis zu entschiedenen feinen, bläu- lichweissen Rippen; der Nacken ist weni- ger aufgetrieben; der Mundsaum mehr zurückgebogen und immer sehr stark ge- lippt; die Mündung mehr eiförmig; die Unterlamelle mehr zurücktretend, jedoch an ihrem Anfange sich etwas mehr erhe- bend und die sich wenig über die Fläche erhebende Oberlamelle zeigt mir an 12 ausgebildeten Exemplaren (darunter ein schö- ner ganz entfärbter Blendling) ganz über- einstimmend das eigenthümliche Merkmal, dass sie in ihrem Längsverlauf ungefähr in der Mitte etwas eingedrückt und abge- Fig. 954. 955. LXXXV. f \ schwächt ist, so dass sie fast aus zwei Stücken samengesetz, erscheint, wobei sich aus ' dem inneren Ende eine schwache geschwun- |gene Leiste nach der Unterlamelle hinzieht. | Das Thier.ist, nach der Angabe von Bielz a. a. O., oben schwarzgrau, dicht länglich gekörnt, die Körner auf dem Nacken in fünf Längslinien zusammenlaufend, die Sohle blaugrau. Varietäten. Als var. striolata un- terscheidet Bielz die vorhin bezeichnete Form. Sie ist etwas bauchiger, entschie dener gerippt, sonst aber von der Stamm- form nicht unterschieden. Eins meiner Ex- emplare dieser Varietät hat oben am Nacken eine ziemlich entschiedene, mit der Naht vollkommen parallel laufende Falte. Vorkommen: bei Teszla, Csukäs und auf dem Kalkgebirge Eces&mtetei bei Balänbänya nächst St. Damokos im öst- lichen Siebenbürgen. Dera. a. 0. von Fri- valdsky genannte Fundort, Bukarest, be- ruht nach Bielz’s brieflicher Mittheilung auf einem Irrthume, da jenem die von ei- nem Maler gesammelten Exemplare, von welchem auch Bielz die ersten Exemplare erhielt, „in Bukarest“ hlos mitgetheilt wor- den waren. Fast nur durch einige Gaumenfältchen und das Clausilium gelangen wir zu der folgenden Art. 955. Clausilia canescens Parr. Testa profunde rimata, fusiformis, violascenti- brunnea, striato- costulata, e sutura albo-filosa sparsim papillifera; anfrac- tus 8S—9 conveziusculi; cervizx tumida, albida, ewactius plicato-costulata; aper- tura pyriformi-rotundata, fuscula; pe- ristoma continuum, breviter solutum vel connexum, refleeum, labiatum; lamella supera marginem non atlingens, medio- cris; lamella infera remota, humilıs, arcu levi descendens; lamella spiralis remola, brevis; plicae palatales par- vulae 3, prima et secunda breviores striae- formes, terlia infima punctiformis; plica lunata nulla; plica columellaris sub- 16* 124 emersa; clausilium emarginato-subbi- lobum. — Alt. 14—17, lat. 4 mill. (20.) Cl. canescens Parr., Rossm. Mal. Bl. III. S. 200. *) Gehäuse mit ziemlich tiefem Nabel- ritz, spindelförmig, die untern drei Umgänge fast walzenförmig, schnell in einen ziemlich schlanken Wirbel verschmächtigt, violett- braun, oft mit einer reifartigen bläulichen Epidermis bedeckt, mit ziemlich regelmässi- gen Rippenstreifen, auf welche sich aus der feinen weissfädlichen Naht hie und da kleine weisse strichförmige Papillen fortsetzen; Umgänge 8—9, wenig gewölbt; Nacken ziemlich stark aufgetrieben, namentlich hin- ter einerschwachen, zunächst dem Aussen- rande liegenden Einschnürung, hellfarbig, mit ziemlich dicht stehenden, weissen Rip- penfalten bedeckt; Mündung gerundet- birnförmig, kaum breiter als hoch; Mund- saum zusammenhängend, wenig lostretend oder blos verbunden, zurückgebogen, deut- lich gelippt; Oberlamelle den Mundsaum nicht erreichend, mittelmässig lang, ziem- lich stark erhoben; Unterlamelle weit zurückstehend, nicht sehr stark ausgeprägt, zuletzt in einem leichtgekrümmten Bogen herabtretend; Spirallamelle tief einge- senkt kurz, sich wenig erhebend; Gaumen- falten drei, sehr klein, die oberste höch- stens 2 Millimeter lang, die zweite am hintern Ende der ersten, ein kurzes Strichel- chen, die dritte sehr weit unten, ein punkt- förmiges Höckerchen; Spindelfalte meist etwas vortretend; Schliessknöchel- chen seitlich an der Spitze ausgerandet und seicht-zweilappig. Varietäten. Durch den verschiede- nen Grad der Skulptur, durch die grössere oder geringere Ausprägung der Gaumen- fältchen und durch den bald etwas lostre- tenden, bald blos zusammenhängenden Mundsaum entstehen unbedeutende indivi- duelle Abweichungen. Neben diesen ist aber eine Varietät hervorzuheben, welche Ad. Schmidt neuerlich in einem Briefe zu einer Art erhoben hat, was ich bereits bei (I. Fusstana andeutete, während sie Bielz, so lange er noch an das Rechts und Links der Cl. Fussiana glaubte, als var. glabrata *) In Petit journ. hat Charpentier die Cl. canescens und Cl. glorifica mit einander ver- wechselt, Zuerst versendete Parreyss un- sere Art als Bul. elausilioides. Taf. LXXXVI. Fig. 956. dieser Art ansah und verschickte. Ich glaube sie als var. glabriuscula zu Ol. canescens ziehen zu müssen, von der sie sich blos durch etwas bedeutendere Grösse, etwas schlankere Gestalt und geringere Skulptur unterscheidet; allerdings kommt sie mit der Stammart an demselben Fundorte vor, was bekanntlich Ad. Schmidt für einen Beweis von Artselbstständigkeit hält, allein da der Fundort ein hoher Berg ist, so kann die Differenz zwischen der Stammform und der Varietät recht gut durch die Differenz der Seehöhe bedingt sein. Aufenthalt: auf dem Gebirge Pia- tra Mare südlich von Kronstadt und auf dem Königstein. Wir haben schon bei Ol. Fussiana er- fahren, dass früher für Bielz O7. canescens das linksgewundene Aequivalent für jene war. Zur weiteren Unterscheidung beider führe ich hier noch an, dass UI. canescens doch in der Regel etwas bauchiger ist und die Spindelfalte ein wenig mehr hervortritt. Uebrigens bitte ich, das über beider Ver- hältniss bei Cl. Fusstana Gesagte zu ver- gleichen. 956. Clausilia elegans var. inter- cedens Ad. Schmidt. Testa leviter costulato-striata, saturate vio- lascenti-rufa. — Alt. 17—18, lat. 4 mill. (8.) Cl. elegans var. intercedens Ad. Schmidt. in lit. Cl. intercedens Ad. Schmidt I. c. olim. Es ist sehr verzeihlich, dass sich Ad. Schmidt anfänglich von dieser stattlichen Varietät täuschen liess und sie in der Gie- bel’'schen Zeitschrift zu einer eigenen Art erhob, in seinem letzten Briefe aber aus- drücklich zurücknimmt. Ihr Verhältniss zur Stammform ist genau dasselbe wie das der Varietät von Ol. canescens zu ihrer Stamm- form (siehe bei dieser), welche Ad. Schmidt ganz neuerdings zu einer eigenen Art zu er- heben geneigt ist, ja die Varietät von ele- gans entfernt sich sogar noch weiter von ihrer Stammform, weil sie die zarte braun- röthliche Färbung mit einem intensiven Vio- lettbraun vertauscht, während die Varietät von canescens die Farbe der Stammform beibehält. Zwischen dieser Varietät und der Stammform liegt noch eine etwas heller ge- ı färbte Zwischenform, welche Ad. Schmidt Taf. LXXXVI. Fig. 987. in seiner Sammlung als Varietät mit dem Namen cerasina bezeichnet hat. Aufenthalt: auf der Dumbrowitzo- ara (wahrscheinlich der Quellberg des Dum- bowitzaflusses) an der Grenze von Sieben- bürgen, südwestlich von Kronstadt. Dort kommen übrigens die Varietäten mit der Stammform zusammen vor, und es waltet hier vielleicht dasselbe Oertlichkeitsverhält- niss ob, was ich oben von der Varietät der Ol. canescens vermuthungsweise angenom- men habe. Indem Ad. Schmidt diese sehr frappante Varietät als Art wieder aufgiebt (man vergleiche mit unserer Figur die Fi- gur 880. im vorigen Hefte), zeigt er selbst einiges Misstrauen gegen seine Theorie von dem Verhältniss des Zusammenvorkommens zweier verwandten Formen, welche er da- gegen bei obiger Varietät von Ül. canes- cens geltend macht. *Clausilia straminicollis Parreyss. 957. Testa rimata, fusiformis, ventricosa, apice at- tenuata, acutiuscula, violaceo-rufa, nitida, substriata; anfractus I—10, convewius- culi; sutura albofllosa; cervix stra- mineo-cincta, costato-plicata; apertura late ovato-pyriformis; peristoma con- tinuum, breviter solutum, labiatum, re- fleeum; Tamella supera marginem non attingens, mediocris, satis elata, a la- mella spirali immersa longe distans; lamellain fer .amediocriter elata, fleeuo- sa; plicae palatales tres, prima lon- giuscula, subtilis, secunda et tertia bre- vissimae, crassiusculae, inter se distan- ses et retrorsum convergentes; plica lu- natanulla;, plica columellaris vix emersa; clausilium latere emarginatum vel subbilobum. — Alt. 18—24, lat. A—5 mill. (m.) Cl. straminicollis Parr. in schedis. Charp. in Petit Journ. d. Conch. III. p. 364. t. 11. fig. 1. (Durch einen Irrthum Figur 2.) — straminicollis Rossm. in Mal. Bl. III. S. 204. Gehäuse ziemlich dicht hinter dem Spindelrande mit einem punktförmig enden- den Nabelritz, spindelförmig, ziemlich bau- chig, mit schlank ausgezogenem ziemlich spitzen Wirbel, dunkelviolettbraun, glän- zend, leicht gestreift; Umgänge 9 bis 10, 125 mittelmässig gewölbt; Naht eine auf dem dunkeln Grunde der Gesammtfarbe sehr scharf hervortretende glänzend weisse, hier und da fein gekörnelte Fadenlinie, die an der ursprünglichen Stammform auf den mitt- leren Umgängen selbst einige kleine Papil- len hat; Nacken nicht ungewöhnlich ge- wölbt, hinter dem Aussenrande mit einem bald hellen bald etwas intensiver strohgelb- lichen Ringe, der sich zuweilen weiter rück- wärts verbreitet, bald mehr bald weniger scharf und dicht rippenstreifig; ein Kiel- höcker am Grunde, neben dem Nabelritz, ist nur wenig ausgeprägt; Mündung breit ei- birnförmig, etwas höherals breit; Schlund weiss oder hellleberbräunlich; Mundsaum zusammenhängend, wenig lostretend, stark auswärts und etwas zurückgebogen, deut- lich gelippt; Oberlamelle den Mundsaum nicht erreichend, mittelmässig lang, ziem- lich erhoben, von der tief eingesenkten Spirallamelle weit abstehend; Unter- lamelle ziemlich erhoben, gebogen, in fast horizontaler Richtung vortretend; Gau- menfalten drei, von denen die oberste ı mittelmässig lang und sehr fein, die tiefer stehenden beiden anderen, die sich einwärts gegen einander neigen, sehr kurz und ziem- lich dick; zwischen diesen beiden steht an grossen Formen noch ein oder selbst zwei kleine Knötchen; die längeren Gaumenfalten endigen in einer meist ziemlich deutlichen un- bestimmt begrenzten Gaumenwulst; Mond- falte fehlt; Spindelfalte nur sehr wenig vortretend; Schliessknöchelchen entwe- der nicht vorhanden, oder ziemlich schwach oder vollständig entwickelt, in letzterem 'Falle nicht so entschieden zweilappig wie bei der zunächststehenden Ol. plumbea, sondern mehr seitlich tief ausgerandet. | Varietäten. Siehe hierüber nachher ‚die kritische Anmerkung. | Aufenthalt: in Siebenbürgen im Ge- birge Bucsees auf den Höhen Vurfu Cso- botjü und Greutisch, zugleich mit Ol. plumbea. Seit meiner Diagnose in den Malakolo- gischen Blättern hat sich meine Kenntniss dieser Art wesentlich vervollständigt, aber auch mein Urtheil über sie erheblich geän- dert. Damals lagen mir nur drei von Herrn Parreyss erhaltene Exemplare vor; jetzt habe ich unter diesem Namen von mehre- ren Seiten, namentlich auch von Bielz, ansehnliche Reihen und zur Benutzung auch 126 die Exemplare der Schmidt’schen Samm- lung erhalten. Aus diesen geht mir die überraschende Lehre hervor, dass der Autor ursprünglich etwas Anderes unter seiner Ol. straminieollis verstanden hat, als Bielz und Ad. Schmidt, ohne jedoch damit sa- gen zu wollen, dass dieses Andere eine un- terschiedene Art sei. Es liegt hier nämlich genau derselbe Fall vor, wie bei den grossen Formen von Ol. livida; nämlich die ur- sprüngliche Parreyss’sche Form ist, hin- sichtlich der Form und Grösse und des Schliessapparates, das linksgewundene Ae- quivalent der grossen Form von livrda e «), von der Ad. Schmidt sagte, dass sie nicht einfach eine abnorm gewundene Olausilia | sei, sondern eine Dalea (im alten Sinne), die blos den Clausiliencharakter nachahme, und sich eben zu einer wahren Clausilie ver- halte wie eine Copie zu ihrem Originale. Dasselbe ist nun auch hier der Fall, meine, drei Parreyss’schen Exemplare von sira- minkecollis sind, trotz der Sinistrorsität, doch, noch nichts weiter, als um einen Grad treuere Copien einer wahren Clausilie, näm- lich um den Grad der Sinistrorsität und der Unterlamelle, welche schon bestimmter den bekannten Charakter der /aminata-Gruppe an sich trägt. Mehr noch wie dort werden hier manche meiner Leser diesen Ausspruch als sinnloses Geschwätz verdammen. Die- jenigen werden es freilich nicht thun, welche solche verwickelte Gruppen, wie vorliegende nicht sowohl um ist, gründlich studiren, ein einige „n. sp.“ aufzustöbern, als viel- mehr um das Gesetzliche in diesen For- men-Anarchien herauszufinden. Von den drei Originalexemplaren hatte eins, obgleich vollkommen ausgebildet, kein Clausilium, sondern hoch oben an der Spin- | del nur ein feines längliches glattes Höcker- chen, welches als der erste Versuch zu ei- nem solchen anzusehen ist, welches aber unter dem Mikroskop keine Bruchfläche zeigte und somit die Vermuthung ausschloss, dass vor der Untersuchung das Schliess- | knöchelchen abgebrochen und verloren ge- gangen sei; kommenes, sicher aber nicht als halbfertiges zu betrachtendes, kümmerliches Clausilium mit schmaler lanzettlicher Platte. Das dritte mag ich auch heute noch nicht zerbrechen, da die Auskunft der anderen zwei vor der Hand wol genügt. Nach diesen drei Ori- ginalexemplaren kommen in meiner Reihe Taf. LXXXVI das zweite enthielt ein unvoll-. Fig. 957. drei von Stenz erhaltene, von denen ich eins als Figur 957. genau gezeichnet habe. Die anderen beiden sind den Parreyss’schen gleich, nur dass diese an den mittleren Um- gängen eine ziemlich deutliche papillöse Naht haben. Auch sie haben von einem Schliessknöchelehen nur die Andeutung des Stielchens, und dass es auch bei ihnen wie bei jenen nicht hat weiter kommen sollen, geht aus der für ein vollständiges Schliess- knöchelchen viel zu schmal angelegten Spin- delniesche hervor, in welche beim Vorkrie- chen des Thieres das Clausilium sich ein- legt wie die Messerklinge in ihre Scheide. Das abgebildete Exemplar, von allen drei das grösste, hatte ein Schliessknöchelchen, wie oben beschrieben. Nun folgt eine Form, von welcher ich durch die freigebige Güte meines Freundes Bielz eine grosse Anzahl prächtiger Exem- plare besitze. Sie ist die vollendetste Clausilie, aber von Ül. plumbea nur ver- schieden durch das weniger entschieden zweilappige Schliessknöchelchen, durch die etwas weiter zurückstehende Spirallamelle, durch die weniger entwickelten Gaumenfal- ten, von denen die dritte (in der ganzen Gruppe ohnehin sehr wandelbare) kleine meist, aber nichtimmer, fehlt und die zweite meist kürzerist, und durch den meist, aber Inicht immer, stärker rippenstreifigen Nacken. Wie nahe diese Form’der Ol. plum- bea stehe, geht daraus hervor, dass mir Ad. Schmidt vor Kurzem eine kleine bau- ı chige Form derselben vom Schuler bei Kron- stadt schickte, über die er in seinem Briefe sagt: „dass diese von ihm ganz sicher rich- tig bestimmt sei, da er den Fall mit Hülfe seines sehr reichen Materials recht sorgfäl- tig erwogen habe,“ und gleichwohl in dem In folgenden Briefe bemerkt: „die Ol. str en vom Schuler ist wahr- ‚scheinlich dochplumbea. Ichkönnte freilich meine erste Ansicht so ein- leuchtend vertheidigen, als die jetzi- ge.“ Wahrlich ein sprechender Beweis von ‚dem hohen Grade von Unsicherheit in der typischen Ausprägung in dieser Gruppe. Diese Form (ich meine jetzt nicht aus- schliessend die vom Schuler) scheint gegen- wärtig von Siebenbürgen aus als Typus der Ol. str Tamımscollis mens: zu werden, und die Parreyss’sche Grundform, die ich na- türlich auch nur mit dem Beisatz Transsil- vanıa erhielt, allmälig verdrängt zu haben, Taf. LXXXVL Fassen wir nun diese jedenfalls auch am häufigsten vorkommende Form von (1. straminkcollis in ihren Abänderungen ins Auge, so beziehen sich diese auf den Grad der Rippenstreifung des Nackens, die mehr oder minder vollzähligen und bald schwä- cher bald stärker ausgebildeten Gaumen- falten, das bald angedrückte, bald etwas lostretende Peristom und die um 6 Millime- terschwankende Länge. Alles Dinge, welche nur unbedeutende Abänderungen, keine Va- | ‚erwähnten Parallelismus zwischen Rechts rietäten bedingen. Wir müssen aber auch die Merkmale er- wägen, wodurch sie sich von Ül. plumbea | unterscheidet, und die wir oben bereits auf- Wahrscheinlichkeitanzunehmen, dass es un- dass bisher von (7. straminieollis noch keine hellen gelblich-hornbraunen Exem- ‚gelhaftigkeiten der Zusammenstellung voll- zählten. Ich trage denselben hier noch nach, plare gefunden worden zu sein scheinen, welche mehrere Fundorte von Ol. plumbea liefern. Dass alle diese unterscheidenden Merkmale nur gradueller Natur sind und nicht einmal durchgängig von der Erheblich- keit wie die der wieder zu Ol. elegans zu- rückgezögenen ehemaligen (7. intercedens und der Ül. Madensis, welche Ad. Schmidt und Bielz mit Ol. Bielzi verbinden wol- len, liegt auf der Hand. Ich würde daher jetzt kein Bedenken tragen, Ol. straminccollis für eine Varietät von plumbea zu erklären, wenn ich nicht der Meinung sein müsste, dass in dieser Gruppe, inder Allesin Flussist, wassonstfest eins. Ol. glorifhca minor intermedia major glauca glauca striolata (Ol. latens Fr.) straminieollis typica sequenti proxıma plumbea typica cornea canescens canescens glabriuscula elegans intercedens cerasina typica marginata major (Icon. fig. 626.) typica — regalis Bogatensis I | | Fig. 957. 127 und zuverlässig ist, erst noch weiteres Material herbeigeschafft werden muss, be- vor definitive Entscheidungen zulässig sind. Am Ende der Beschreibung dieser so überaus interessanten Gruppe, zu welcher bekanntlich noch UI. regalis und elegans aus dem vorigen Hefte gehören, und welche nach einer neuerlichen Mittheilung von Bielz lediglich auf Jurakalk lebt, versuche ich noch eine verwandtschaftliche Zusam- menstellung derselben, wobei ich den oben uud Links durchführe, so weit es bis jetzt möglich ist. Der Versuch ist weder in allen Punkten zutreffend, noch auch ist mit grosser seren Siebenbürgischen Wissenschaftsgenos- sen glücken werde, die Lücken und Man- ständig zu ergänzen. Der Hauptzweck des Versuchs ist der, den Sammeleifer dersel- ben auf bestimmte Punkte zu lenken. Eine der interessantesten Seiten der schönen Gruppe ist auch ihre geographische Verwandtschaft, womit sie einen wieder- holten Beleg liefert für die von mir schon vor vielen Jahren im zweiten und dritten Hefte der Iconographie in Beziehung auf die Clausilien hervorgehobene Thatsache, dass oft ganze Verwandtschaftsgruppen nahe beisammen vorkommen. An die links zu- letzt stehende Ol. Bogatensis schliesst sich Ol. costata Zgl. an. Rechts. Ol. hvida lactea. typiea. mazxima, Balea. mazxima, Olausilia. Fusstana. Lischkeana livens. cornea. typica. Meschendorfert. Madensis. inter hanc et sequent. Intermedia. Dielzi. clathrata. 128 958. Clausilia Lopedusae Calcara. Testa subrimata, clavato-fusiformis, solida, ru- bella, costis filiformibus albis, rectis, con- fertissimis obsita, spira parum attenuata, obtusa; sutura linearis, crenulata; an- fractus I9—10, plani; cerviz planato- attenuata, subperpendiculariter obtuse bi- eristata, fossula interposita; apertura pyriformi-semiovata, coarctata; peristo- ma continuum, breviter solutum, expan- sum, reflexiusculum crasso-labiatum; la- mellae parvae approximatae, supera basi incrassata, inferaimmersa, retror- sum subfurcata; lamella spiralis se- jJuncta; plica palatalis una supera longa; plica lunata parva, stricta, apice relrorsum uncinata; plica colu- mellaris immersa; clausilium sim- plex. — Alt. 15—20, lat. 4 mill. (10.) Cl. Lopedusae Pfeiff. (autore Friv.), Zeitschr. f. Mal. 1848. S. 11. — Lopedusae Pfeiff., Mon. II. p. 417. no. 52. — Lampedosae Calc. ‚Charp, in Petit Journal I. p. 401. — Lampedusana Calcara, Huet de Pavillon in schedis. Gehäuse mit feinem Nabelritz, keu- len-spindelförmig, nach unten fast vollkom- men walzig mit nur wenig und sehr allmä- lig verschmächtigter stumpfer Spitze, grau- röthlich oder violettgrau mit haarfeinen, sehr dicht stehenden geraden weissen Rip- pen bedeckt, so dass die Grundfarbe sehr verdeckt wird, fest, diekschalig; Umgänge 9—10, ganz flach, nur die obersten etwas gewölbt; Naht eine sehr feine, nicht ver- tiefte, zart gekörnelte Linie; Nacken hin- ter dem Aussenrande ganz flach, nach hin- ten mit zwei fast senkrecht herablaufenden stumpfen Kielen, mit einer dazwischen lie- genden ausgehöhlten Rinne; Mündung birnförmig-halbeirund, verengt, schräg, d. h. unterwärts zurücktretend, mit braun- röthlichem Schlunde; Mundsaum zusam- menhängend,: ein wenig lostretend, breit er- weitert und ein wenig rückwärts gebogen, ringsum mit einer dicken breiten, glänzend weissen Lippenwulst belegt, welche oben neben der kleinen, schön gerundeten Win- kelbucht einen deutlichen Höcker bildet; Lamellen klein, einander sehr genähert, obere an ihrer Basis mit der Lippenwulst breit verschmelzend; untere weit einwärts Taf. LXXXVI. Fig. 958. 959. stehend, fast horizontal vortretend und erst zuletzt in einen Bogen abwärts gekrümmt, meist rückwärts gabelig, an frischen Exem- plaren, wie das Interlamellar, rothbraun ge- färbt; Spirallamelle getrennt, ziemlich weit zurückstehend; eine obere mit der Naht fast parallele lange Gaumenfalte; Mond- falte dicht unter derselben beginnend, fast ganz gerade gestreckt, oben nach hinten in einen kurzen Haken gekrümmt; Spindel- falte nicht vortretend, aber seitlich leicht hinter der Lippenwulst versteckt sichtbar; Schliessknöchelchen gewöhnlich, mit ziemlich schmaler, fast parallelseitiger, spitz- licher Platte. Aufenthalt: auf der Insel Lampe- dusa bei Sicilien. Die grosse Aehnlichkeit dieser Art mit Ol. birugata Charp. (Icon. Fig. 861. b), namentlich in den Verhältnissen des Nackens, ist nicht blos eine habituelle, sondern eine tiefer gehende verwandtschaftliche, so dass beide in einer systematischen Anordnung unmittelbar neben einander stehen müssen. Die verbreitetste Variante des Namens, welche durch eine Eikette des Herrn v. Fri valdsky durch meine in Pfeiffer’s Hände ging, ist jedenfalls die am wenigsten rich- tige. Welche von den verschiedenen oben aufgezählten Schreibarten Calcara ur- sprünglich gebraucht habe, vermochte ich nicht zu ermitteln. 959. “Clausilia Rothi Zelebor. Testa vix rimata, fusiformis, griseo-cinnamo- mea, capillaceo-costulata, spira gracili- ter attenuata, acutiuscula; anfractus 10, conveziusculi, ultimus deorsum atte- nuatus; cerviz concaviuscula, basi ar- gutius costulata, subhorizontaliter bicri- stata; apertura pyriformi-rotundata, basi obsolete bicanalhiculata; peristoma continuum valde solutum, in limbum sub- tilem reflecum; lamellae introrsum con- niventes, supera provecta, humilis, in- trorsum filiformi- elongata, infera re- elata, subhorizontalis ; lamella spiralis in punctulum pone clausilium situm destituta; plica pa- latulis una supera longa, antice tuber- culos duos punctiformes subterpositos atlingens; plica lunata imperfecta; plica columellaris a columella versus mota valida, Taf. LXXXVL Fig. 960. plicam lunatam surgens; clausilium subtilissime petiolatum , lamina lata, sub- quadrata, latere externo leviter margi- nata. — Alt. 12—14, lat. 3 mill. (8.) Cl. Rothi Zelebor in sched., Pfeiff. Mal. Bl. III. Ss. 172. ?Cl. Bourguignati Charp. var. 8 in Petit, Journ. III. p. 401. Gehäuse mit feinem, kaum vertieftem Nabelritz, spindelförmig mit sehr schlank ausgezogenem spitzen Wirbel, hellgrau- lichzimmtbraun, haarfein und sehr dicht ge- rippt, fast glanzlos, durchscheinend, dünn- schalig; Naht sehr fein, mit mikroskopisch kleinen Kerbzähnchen, von den Anfängen der Rippen gebildet; Umgänge 10, et- was gewölbt, der unterste abwärts sehr verschmächtigt, etwas stärker gerippt; Nacken heller gefärbt, hinter dem Aussen- rande ausgehöhlt, unten mit zwei fast ho- rizontal gekrümmten Kämmen, von denen der innere längere durch die Rippen zier- lich gekerbt, der äussere oft nur wenig ent- wickelt ist; die dazwischen liegende Rinne ist ziemlich breit und nur sehr wenig aus- gehöhlt; Mündung birnförmig-gerundet, durch abgerundete undeutliche Ecken ent- fernt vierseitig, unten wegen der Nacken- kämme mit zwei sehr seicht ausgebildeten Rinnen, welche den Mundsaum kaum be- rühren; Mundsaum zusammenhängend, stark lostretend, in einen feinen Saum aus- und rückwärts gebogen; die ganze Mund- partie bräunlich-weiss; Oberlamelle sehr fein, nach innen zu in einen zarten, sehr gegen die Unterlamelle geneigten Fa- den verlängert; Unterlamelle stark em- portretend, in einem grossen fast horizon- talen Bogen vortretend; Spirallamelle zu einem kleinen strichtförmigen Knötchen hinter dem Schliessknöchelchen verküm- mert; eine lange obere, mit der Naht fast parallel laufende Gaumenfalte, die vorn kurz vor zwei kleinen weissen, wenig tie- fer stehenden Gaumenknötchen endet; dicht an der Naht steht in der Richtung der Mondfalte noch ein kleines weisses punkt- förmiges Fältchen; Mondfalte stark ge- bogen, aber nur in ihrer unteren Hälfte etwas entwickelt und hier an die weit von der Spindel abgelenkte Spindelfalte sich an- schliessend: Schliessknöchelchen mit sehr stark gebogenem, sehr dünnen Stiel- chen, welches plötzlich in die breite, stark II. Ba. V. u. VI. (XVII. u. XV1l.) Heft. 129 gebogene, gerundet-vierseitige Platte über- geht; diese scheint äusserlich als scheinbare Mondfalte durch und zeigt an dieser Seite eine feine Einkerbung um die Gaumenfalte durchzulassen. Aufenthalt: aufder Insel Syma; ge- sammelt und mitgetheilt von Zelebor. Man sieht leicht, dass diese zierliche Art zu der Sippschaft gehört, von welcher ich im vorigen Hefte, Figur 865. — 868. und Heft X. Figur 625., die mir bekann- ten Glieder abbildete und beschrieb. (I. becolor Pfeiff. ist mir auch heute noch unbekannt, aber nicht zu vermuthen, dass mit ihr die gegenwärtige Art synonym sein könne, da Pfeiffer dieselbe am angeführ- ten Orte diagnosirt und beider Verschie- denheit behauptet. Dagegen vermuthe ich, wenigstens mit der kleinen Varietät von Ol. Bourguignati nach Charpentier’s sehr guter Diagnose, eine sehr nahe Ver- wandtschaft, vielleicht Uebereinstimmung. Leider sind die Abbildungen zu der Char- pentier’'schen Disposition der Clausilien ganz unbrauchbar und entscheiden nichts. Sehr nahe steht unserer Art auch Ol. Pi- kermiana, und eigentlich sind die unter- scheidenden Merkmale zwischen beiden nur graduelle, denn die Zähnchen des Interla- mellars letzterer fehlen bei (7. Rotki viel- leicht blos deshalb, weil sie überhaupt ganz und gar nur wie eine kleine abge- schwächte Varietät derselben aussieht. Da- her vermuthe ich, dass diese Gruppe einen Artnamen zu viel hat. 960. Clausilia Ehrenbergi Roth. Testa punctato-rimata, fusiformis, spira gra- cili-attenuata, obtusiuscula, brunnea, sub- tiliter costulato- striata, sub sutura, albofilosa et parce papillifera, sub- tiliter albo-unifasciata; anfractus 11— 12, planiusculi, ultimus deorsum atte- basi bi- rima ad sericind , nuatus; cerviz concaviuscula , crista inferiore a suluram usque arcu, margine exteriore pa- eristata , rallelo surgente, altera superiore oblique descendente arcum alterius subattingente; apertura pyriformi-ovata; peristoma continuum, solutum, refleeum; lamella supera subtilissima, marginem non at- 17 130 tingens; lamella infera mediocriter elata, retrorsum subfurcata, strietiuscula ; lamella spiralis remota; plica pa- latalis altera supera longa, altera in- fera e plica lunata remotissima leviter curvata oriunda inter cristas posita; plica columellaris clausilium lanceolatum in petiolum attenuatum, acu- tiusculum. — Alt. 17—20, lat. 4 mill. (4.) Cl. Ehrenbergi Roth, Mal. Bl. II. S. 44. Taf. 1. Fig. 12. 13. 14. — fauciata Parr., teste Ad. Schmidt. Rossm., Mal. Bl. IV. S. 39. immersa; Gehäuse mit kleinem punktförmigen Nabelritz, spindelförmig, mit sehr schlank ausgezogenem stumpflichen Wirbel, leb- haft rothbraun, unter der Naht mit ei- nem feinen, deutlich begrenzten weissen Bande auf allen Umgängen, sehr fein und regelmässig schief rippenstreifig, schwach seidenglänzend; Umgänge 11—12, sehr wenig gewölbt, letzter abwärts stark ver- schmächtigt; Naht sehr fein weissfädlich, fast nicht vertieft, sparsam mit sehr feinen Papillen besetzt; Nacken dicht hinter dem Mnndsaume stark eingeschnürt; wei- ter von einer scharfen ringförmigen Wulst umgeben, hinter dieser ist der Nacken eben oder sogar etwas eingedrückt, unten mit zwei stark bezeichneten, ziemlich grob und unregelmässig gerunzelten Kämmen, von denen der untere sich unten umbiegt und sich in die erwähnte ringförmige Nacken- wulst fortsetzt, wo der obere Kamm mit seinem Ende auftrifft; Mündung birn- eiförmig, höher als breit; Schlund mit den dem Relief des Nackens entsprechen- den Vertiefungen; Mundsaum zusam- menhängend, gelöst, zurückgebogen, einen gerundeten weisslichen Lippensaum bil- dend; Oberlamelle sehr fein, den Mund- saum nicht berührend, einwärts als ein feiner, sich stark gegen die Unterlamelle neigender Faden verlängernd; Unterla- melle innen sehr nahe bei der oberen, ziemlich emportretend, etwas gestreckt, rückwärts gegabelt, vorn deutlich begrenzt; Spirallamelle tief eingesenkt; eine obere lange, mit der Naht ziemlich parallele Gaumenfalte, noch etwas über die sehr weit hinten in der Region des Nabelritzes stehende Mondfalte hinausreichend; Mond- falte stark entwickelt, schräg, ziemlich gestreckt, unten eine zweite kurze, auf der Taf. LXXXVL Fig. 961. % Erhöhung zwischen den beiden Kammrinnen verlaufende Gaumenfalte ausschickend; Spindelfalte eingesenkt; Schliessknö- chelchen lanzettlich, stark gebogen, in das Stielchen verschmächtigt, ziemlich spitz. Aufenthalt: in Syrien. Mitgetheilt von Herrn v. Frivaldsky. Mit Cl. Zelebori Rossm. nahe ver- wandt, doch in keiner Weise mit ihr zu verwechseln; ebenso wenig mit der folgen- den, der sie im Habitus sehr ähnlich ist. Man vergleiche von beiden die Figuren b. Es ist mir kaum zweifelhaft und leider mir eben erst kurz vor dem Druck dieser Seiten aufgefallen, dass Ol. Ehrenbergt Roth mit Ol. fauciata Parr. identisch ist. Alle Worte Roth’s stimmen ganz gut mit meinen Exemplaren überein, nur ist ihm das feine weisse Band unter der Naht ent- gangen, was, weil bei den Clausilien eine so grosse Seltenheit, allerdings auffallend ist. Der von Herrn Parreyss gegebene Name muss nun, als der später mit einer Diagnose publieirte, dem Roth’schen wei- chen und die Schuld ist mein, vor Publi- kation desselben an die Roth’sche Be- schreibung und Abbildung (die der Mündung ist allerdings ganz verfehlt) nicht gedacht zu haben. *Clausilia vesicalis Frivaldsky. 961. Testa perforato-rimata, fusiformis, apice longe attenuata, obtusa, sublaevis, gracilis, nitida, brunnea, ad suluram subtilis- sime albofilosam albido - unifasciata; an- fractus 12 planulati, ultimus deorsum altenuatus; cerviw pone marginem pro- funde constricta, ante constrictionem crista acuta perpendiculari in carinam basalem oblusatam transeunte cincta; apertura pyriformis elongata; peristoma conti- nuum, breviter solutum, lorluosum, albo- sublabiatum; lamella supera parva marginem non altingens; lamella in- fera valida, alteram ad latus sinistrum excedens, strictiuscule descendens,;, la- mella spiralis subtilis lamellam supe- ram attingens; plicae palatales duae, altera supera longa plicam lunatam crassam strictiusculam ezcedens, altera Taf. LXXXVII. Fig. 962. infera ab hac oriunda brevior; plica columellaris immersa. — Alt. 19, lat. 4 mill. (1.) Clausilia vesicalis Friv. in sched. Rossm. in Pfeiff. Mal. Bl. IV. S. 38. Gehäuse mit einem in ein kleines Loch endenden Nabelritz, spindelförmig, schlank, in ein langes schmales, stumpf- wirbeliges Gewinde ausgezogen, fast glatt, glänzend, rothbraun, unter der feinen weiss- fädlichen Naht mit einem feinen weissli- chen Bande auf allen Umgängen, vom drit- ten an aufwärts ein gleiches über der Naht, so dass auf diesen Umgängen die braune Grundfarbe ein breites, beiderseits hell eingefasstes Band blidet; Umgänge 12, ziemlich flach, der letzte abwärts sehr ver- schmächtigt; hinter dem Aussenrande hat der im Ganzen flache feinrippenstreifige Nacken zunächst eine tiefe Einschnürung, welcher ein scharfer, senkrechter, stark emportretender Kamm folgt, welcher un- ten in den kurzen, stumpfen, - ziemlich dicken, abwärts durch eine feine Furche begrenzten, Nackenkiel übergeht; Mün- dung birnförmig, viel höher als breit, oberwärts verengt; Mundsaum zusam- menhängend etwas lostretend, undeutlich weisslippig, zurückgebogen, bogig ge- 151 krümmt; Oberlamelle klein, einwärts in eine ziemlich lange feine Falte verlän- gert, mit dem Ende sehr gegen die, sie nach links überragende, ziemlich starke, etwas gestreckte und vorn bestimmt en- dende Unterlamelle geneigt; Spiralla- melle fein, bis vor neben das Ende der Oberlamelletretend; Gaumenfalten zwei, eine obere lange, der Naht fast ganz pa- rallele, weit über die Mondfalte hinausrei- chende, und eine zweite kurze, aber stär- kere untere, welche sich aus der dicken, oben mit einem Häkchen die obere Gau- menfalte berührende, dann aber gestreck- teren Mondfalte bis an die Vertiefung der Nackenwulst erstreckt; Spindelfalte nicht vortretend. Das Schliessknöchelchen an meinem Exemplare nicht sichtbar. Aufenthalt: Syrien; mitgetheilt von Herrn v. Frivaldsky in Pesth. Mit Ol. strangulata und der vorigen verwandt, aber durch die Nackenverhält- nisse gut unterschieden. Der Name soll die Aehnlichkeit des Nackens mit der hän- genden Blase ausdrücken, welche ein Zug- pflaster hervorruft. Mir ist ausser dieser und der vorigen Art kein dritter Fall einer über alle Umgänge durchgeführten band- artigen Färbung bekannt. Andeutungen kommen in der Gruppe der mit (I. bvrda verwandten Arten vor. Tafel LXXXVI 962. Planorbis Rossmaessleri Auerswald, Ad. Schmidt. subtus umbilicato-concava, corneo-lutescens, sub- Testa depressa, supra concaviuscula, tilissime striata, nitidula; anfractus 4 celeriter accrescentes, leretes, non cari- nati,;, apertura subrotunda, parum ob- liqua; peristoma albolabiatum, subti- liter nigrolimbatum, lamella tenui conti- nuum. — Alt. 1'/,, lat. 5 mill. (m.) Rossmaessleri Auersw., Schmidt, Zeitschr. f. Mal. 1851, p. 179. Plan. Gehäuse niedergedrückt, oben etwas vertieft, unten weit ausgehöhlt-genabelt, braungelblich, äusserst fein gestreift und daher (gereinigt) schwach seidenglänzend; Umgänge 4, ziemlich vollkommen stiel- rund, ohne Kiel oder Kante, sehr schnell an Breite zunehmend, so dass das letzte an dem Gehäuse sehr vorwaltet und es bei- nahe zu einem Miniaturbild von Plan. corneus macht; Mündung durch die Mündungswand nur wenig mondförmig aus- geschnitten, wenig von der senkrechten Richtung abweichend, ziemlich gerundet, jedoch stets ein wenig gedrückt und an dem Punkte, wo der Aussen- in den In- nenrand übergeht, mit einer bald mehr bald weniger deutlichen Andeutung einer abgerundeten Ecke; Mundsaum innen mit 12° 132 einer deutlichen milchweissen verhältniss- mässig dicken Lippe belegt und in einen feinen schwarzen Saum endend, welches beides bei früheren Wachsthumspausen ein- oder zweimal, selten keinmal, bleibend und daher äusserlich sichtbar von dem Thiere gebildet wird. Aufenthalt: bisher wohl nur bei Leipzig in Wiesengräben der Nonne, ei- nes von Wiesen unterbrochenen Gehölzes, einzeln auch auf den Parthe-Wiesen ge- funden. An allen Orten sind die Exem- plare mit einem dünnen rostbraunen Ueber- zug bedeckt (siehe Figur b der colorirten Ausgabe). Ueber die systematische Bedeutung die- ser Form verweise ich auf Schmidt's Auseinandersetzung (a. a. O.), welcher ich nichts Wesentliches hinzuzufügen weiss. Duncker, der gründlichste Kenner der Planorben, ist von ihrer Artselbstständigkeit überzeugt, wie er dies mir mündlich mit- theilte, und in der That könnte man daran allenfalls nur dann zweifelhaft werden, wenn man sie mit manchen Formen von Plan. leucostoma und sperorbis vergleicht. Betrachtet man sie dagegen ohne Neben- gedanken, so zweifelt man nicht, in ihr eine sehr „gute Art“ vor sich zu haben. Sieht man sich in den neueren systemati- schen Arbeiten und auf den Etiketten des Verkehrs um, so muss man die Ansicht gewinnen, dass in der Abtheilung der klei- nen Planorben noch sehr wenig Kritik geübt wird, oder dass wenigstens noch wenig feststehende Gesichtspunkte gewon- nen sind. Mit Plan. albus kann Plan. Ross- maessler!, trotz einiger allgemeiner Aehn- lichkeit und trotz der ihm zuweilen eige- nen ausserordentlich feinen Spirallinien, doch kaum verglichen, viel weniger als Varietät verbunden werden. Er ist stets, im Verhältniss zur Breite, höher, der letzte Umgang ist in seinem letzten Drittel nie so stark erweitert, er ist stets dunkler gefärbt und glänzender, und besonders ist seine Mündung viel weniger schräg als bei albus, abgesehen von der bei diesem nie- mals auch nur angedeuteten Lippe, daher auch sein Mundsaum so sehr zerbrechlich ist. Die starke Einsenkung des Centrums der Unterseite und das Ueberwiegen des letzten Umganges unterscheidet Plan. Ross- Taf. LXXXVI. Fig. 962. maessleri! sehr bestimmt von allen For- men des Plan. leucostoma und sptrorbis. Allerdings ist das Formengebiet von leu- costoma ausserordentlich gross, wenn man namentlich mit Moquin-Tandon (Host. nat. II. 435.) Plan. septemgyratus noch mit hineinzieht. Es ist freilich eine Leich- tigkeit, die Kluft zwischen diesem und je- nem so vollständig mit zahllosen Mittelfor- men zu überbrücken, dass man ganz be- quem hinüber gelangt. Vor diesem Alles an sich reissenden Strudel schützt den Plan. spirorbis nur der gänzliche Mangel einer Kielkante, denn das etwas bedeutendere Vor- walten des letzten Umganges vermöchte es ebenso wenig, als die (hellgelbliche) Farbe, die ich an siebenbürgischen Formen von leucostoma ziemlich gleich finde, wäh- rend, wiewohl selten, auch dieser hell- strohgelblich vorkommt. Nichts desto we- niger würde ich mich nicht wundern, wenn man den doch so ausserordentlich weit verbreiteten und daher dem aufmerksamen Müller schwerlich entgangenen Plan. leu- costoma zuletzt als Plan. spirorbis Müll. interpretiren würde, und zwar mit der Konjektur, dass Müller zufällig blos kan- tenlose Formen erhalten und hierauf ein um so grösseres Gewicht gelegt habe, als es ihm darauf ankam, die Art in seinem Buche dem scharf gekielten vortex ge- genüber zu stellen, „für dessen Varietät er ihn lange gehalten hatte.“ Man vergisst immer, was ich jedoch schon im 1. Hefte betont habe, dass Müller seinem Plan. spirorbis auch einen Lippensaum zu- schreibt. Vielleicht nur deshalb sagen so viele Leute, dass sie den echten Plan. spirorbis Müll. nicht kennen, weil dieser in dem Wust von Plan. leucostoma steckt und sie ihn ausserhalb desselben suchen. Vielleicht hilft uns hier eine alte Erfah- rung, die Mancher an sich selbst gemacht haben wird, aus dem Dilemma. Wenn man zwei Arten Andere unterscheiden lehren will, von denen die eine von der anderen einen recht schlagenden scharf ausgepräg- ten Charakter voraus hat, wie Plan. vor- tex den Kiel, so verschweigt man gem, wenn auch die andere Art von diesem Cha- rakter eine unerhebliche Andeutung hat, aus Furcht, man möchte dies misverstehen und Zweifel in das Trennende jenes Cha- rakters setzen. In diesem Falle befand sich Müller, denn die Kante des Plan. Taf. LXXXVNJ. Fig. 965. 964. leucostoma ist, gegenüber dem Kiel des vortex, wirklich fast für nichts zu achten; und da er obendrein sagt, dass die Um- gänge auf der oberen Seite stärker ge-| wölbt seien, als auf der unteren, so setzt dies mit Nothwendigkeit das Vorhanden- sein einer, wenn auch noch so schwachen, Kante voraus, denn ohne dieses ist jenes nicht möglich. | Aber selbst wenn Plan. spirorbis und leucostoma sammt septemgyratus in Eins verschmelzen sollten, was ich in Vorste- hendem mehr in -Anderer als meinem ei- genen Sinne vertheidigt habe, so würde | Plan. Rossmaesslerd davon doch nicht | betroffen, was ich oben schon auseinander- gesetzt habe. Seine Beziehung zu den fol- genden beiden Arten, namentlich zu Plan. laevis, wollen wir bei diesen besprechen. Jedoch ist hier noch einer Form aus Tirol zu gedenken, welche ich als Plan. Gred- lerd Bielz vom Autor erhalten habe, und zu welcher er auf der Etikette selbst be- merkt: an Plan. Rossmaessler‘ var. ma- jor? Die Form ist gewissermassen ein Mittelding zwischen albus und kossmaess- ler‘, letzterem jedoch näher stehend und davon unterschieden durch etwas schie- fere Mündung, nur an einem (von fünf) Exemplaren schwach angedeutete Lippe, die auch bei früheren Wachsthumspausen. nicht angelegt worden ist, und durch etwas langsamer zunehmende Umgänge. Ausser- dem ist sie selbst in der Farbe und dem roströthlichen Ueberzug jenem gleich. 963. Planorbis cornu Ehrenberg. Testa depressa, utrimque (subtus magis) cen- luteolo- albida, subtilissime striatula, nitida, tenera; anfractus 4 troconcava, depresso-teretes, celeriter accrescentes, ultimus demum subangulaltus, membrana debili carinali cinctus; apertura salis obliqua, transverse ovali-rotundata; pe- ristoma intus albo-labiatum. — Alt.1'/,, lat. 4 mill. (2.) cornu Ehrenb., Symb. phys. Moll. pl. e (teste Roth). Plan. Gehäuse niedergedrückt, beiderseits (unten etwas beträchtlicher als oben) mit‘ vertieftem Centrum, gelblichweiss, dünn und zerbrechlich, sehr fein gestreift, ziem- 133 lich stark glänzend, durchscheinend; Um- gänge 4, durch eine tiefe Naht vereinigt, gedrückt-stielrund, ungekantet, nur der letzte, an Breite schnell zunehmende hat in seiner letzten Hälfte, am stärksten am Mundsaum ausgedrückt, eine schwache Kielkante, auf welcher eine sehr zarte, sehr vergängliche Hautleiste sitzt; Mün- dung ziemlich schief, quereiförmig-ge- rundet, kaum etwas mondförmig ausge- schnitten; Mundsaum innen mit einer etwas zurückstehenden zarten, aber be- stimmt ausgeprägten glänzend weissen Lippe belegt. Vaterland: im Nil gesammelt und mitgetheilt von Roth. Da ich die Sym- bolae physicae Ehrenberg’s nicht ver- gleichen kann, so muss ich die Richtigkeit der Bestimmung auf Roth’s Autorität hinnehmen, welcher jedoch auch Ad. Schmidt beitritt. Die allerdings sehr leicht zerstörbare zarte Hautleiste charakterisirt die Art sehr gut. (Vergleiche die folgende Art.) 964. Planorbis laevis Alder. Testa depressa, utrimque centro concava, sor- dide luteola, subtilissime striata, tenera, nitida; anfractus 4 depresso-teretes, celeriter accrescentes, non angulati; aper- tura satis obliqua, transverse ovali- ro- tundata; peristoma acutum, simplex, lamella tenuwi continuum, — Alt. 1, lat. 4 mill. (m.) Plan. laevis Alder, Cat. supp. Moll. Newcastl., in Trans. Newc. II. 1833. p. 337. (teste Moquin-Tandon). Moquini Regq., Cog. Cors. 1848. p. 50. (teste Moquin-Tandon.) cupaecola Gallenst. Kärnt. L. $ S. W. Conchyl. 1848. S. 16. laevis, Moquin-Tandon hist. nat. II. p. 442, 1. 31. fig. 20—23. Gehäuse niedergedrückt, beiderseits im Centrum vertieft, dünn, durchschei- nend, schmutzig hellgrüngelblich, sehr fein gestreift, glänzend; Umgänge 4, ge- drückt-stielrund, ohne Kante, ziemlich schnell zunehmend; Mündung sehr schief, quer eiförmig-gerundet, kaum etwas mond- förmig ausgeschnitten; Mundsaum durch eine dünne aufgedrückte Lamelle zusam- menhängend, dünn, einfach. 134 Vaterland: Ich besitze die Art aus Dalmatien (Parreyss), Sieilien (Fri- valdsky als Plan. planensis Testa), aus Soto de Pangia bei Madrid (Elizalde), aus Klagenfurt (Gallenstein) und von Hesslach bei Stuttgart (Grafv. Secken- dorf); Moquin-Tandon giebt sein Vor- kommen auf der Insel Chaussey bei Granville und auf Corsica an, Diese Art, welche ich schon seit lan- ger Zeit besitze, habe ich erst seit dem Erscheinen von Moquin-Tandon’s Werk richtig erkannt, denn ich zweifle nicht, dass die Bestimmung meiner Exemplare nach seinen Worten und Figuren zuverlässig ist. Für eine kleine Varietät von Plan. albus kann man die Art, wegen der gänzlich mangelnden Skulptur, wegen des weniger erweiterten letzten Umganges und wegen des weniger vorgezogenen Aussenrandes, nicht halten, während der Mangel der Lippe, die geringere Grösse, die Zartheit, und helle Farbe sie hinlänglich von Plan. Rossmaessleri, und der Mangel der Haut- leiste an den durchaus kantenlosen letzten Umgängen von Plan. cornu unterscheidet. Herr Professor Meinrad v. Gallenstein entdeckte ihn in einem Wasserbottige in einem Garten bei Klagenfurt, und nannte ihn als neu Plan. cupaecola, da ihm die versteckte Quelle des Alder’schen Namens unbekannt und unzugänglich war. Klagenfurt mag sich Plan. laevis wohl auch an anderen Orten finden, da er in jenen Wasserbottigen doch nicht ursprüng- lich einheimisch sein kann. Mir selbst ist er noch nirgends vorgekommen und viel- leicht gehört er mehr dem Süden an. 965. *Planorbis discus Parreyss. Testa discoidea, supra convezxiuscula, subtus concava, lutescenti-albida, glabra, niti- dula, tenera; anfractus 5, lente ac- crescentes, ultimus basi carinato-angula- tus; sutura utrimque profunda; aper-| tura oblique subcordata, deflexa, obli- qua; peristoma rectum, lamella tenuis- sima »continuum, simplex, tenerum. Alt. 1, lat. 5 mill. (3.) Plan. discus Parr. in schedis. 1843. Gehäuse scheibenförmig, oben schwach gewölbt, unten etwas ausgehöhlt oder eben, gelblichweiss, ziemlich glatt, glänzend, zart; Taf. LXXXVI. Um: Fig. 965. 966. Umgänge 5, langsam zunehmend, der letzte an der Grundfläche mit einer kielar- tigen, aber zart abgestumpften Kante, ober- halb welcher er wie alle übrigen stärker gewölbt als unterhalb ist und oben gegen die vertiefte Obernaht stark einfällt; auch die untere Naht ist stark vertieft; Mün- dung undeutlich schief herzförmig, ab- wärts gebogen, schräg; Mundsaum ge- radeaus, durch eine sehr dünne Lamelle zusammenhängend, einfach, dünn. Vaterland: Dalmatien (Parreyss und F. Schmidt). Lange habe ich diese gut charakteri- sirte Art für eine Varietät von Plan. vor- 'tex gehalten, von dem sie aber durch fol- gende Kennzeichen gut unterschieden ist: stets kleiner, fast ganz glatt, letzter Um- gang gegen die übrigen auf der Oberseite weniger überwiegend, sein Kiel ist weniger zusammengedrückt und er ist nicht beider- seits desselben in eine flache Rinne einge- ‚drückt, sondern wölbt sich beiderseits, oben viel höher als unten, regelmässig; Unterseite gleichmässig, wenn auch im Mit- telpunkte etwas stärker, concav, Unter- naht vertieft. Bei Plan. vortex ist dage- gen, namentlich die Unterseite, durch die sehr wenig vertiefte, oft blos als eine Spi- ‚rallinie bezeichnete Naht und durch ihre Ebenheit ausgezeichnet, ja nicht selten ist sie sogar etwas gewölbt, als wenn sich das dünne scheibenförmige Gehäuse, nach dem technischen Ausdrucke, geworfen hätte. Plan. vortex hat auf beiden Seiten, na- ımentlich auf der unteren, sehr dichtste- ‚hende und regelmässige geschwungene, ı wenn auch nicht stark hervortretende, feine 'Rippenstreifen; auch ist sein Mundsaum ‚an alten ganz fertigen Exemplaren stets et- was auswärts erweitert, so dass man daran die Vollendung des Gehäuses deutlich er- kennt, denn es wäre ein Weiterbau anders als in grösserer Weite der Umgänge nicht ı möglich. ' 966. Planorbis acies Mühlfeld. 'Testa discoidea, carinata, utrimque planius- | cula, lutescenti- albida, tenerrima, mi- croscopice striatula, pellucida; anfrac- tus 5, lente accrescentes, depressi, ul- paullo latior, medio utrimque fere pariter con= sutura utraque excavalaz timus penultimo carinatus , veziusculus; Taf. LXXXVI. apertura subcordata, subdeflexa, obli- qua; peristoma lamella tenuissima con- linuum, simplex, aculum, rectum, tener- rimum. — Alı. 1, lat. 6 mill. (20.) Plan. acien Mhlf. sec. Parr. in schedis. Gehäuse scheibenförmig, gekielt, bei- derseits fast ganz eben, punkte nach Maassgabe der niedrigeren Um- gänge etwas concav, gelblichweiss, mikro- skopisch fein gestreift, dünn, durchsichtig, ziemlich glänzend; Umgänge 5, beider- seits durch eine gleichvertiefte Naht ver- einigt, langsam zunehmend, niedergedrückt, auf beiden Seiten fast gleich, und zwar nur wenig, gewölbt, letzter wenig breiter als in seiner Mitte mit einer der vorletzte, deutlichen, aber nicht scharfen Kielkante; Mündung herzförmig, schief, etwas ab-, wärts gebogen; Mundsaum durch eine papierdünne Lamelle verbunden, gerade- aus, einfach, scharf, sehr zart. Vaterland: Mailand; mitgetheilt von den Herren Parreyss und Villa. Von Plan. vortex, dem diese Art zu- nächst steht, ist sie jedoch leicht zu unter- scheiden durch den auf der Mitte des letz- ten Umgangs hinlaufenden weniger scharf zusammengedrückten Kiel, zu dessen bei- den Seiten jener nicht eingedrückt ist, durch den Mangel der deutlichen feinen Streifen und durch die oben weniger ge- wölbten Umgänge, von denen der letzte weniger überwiegt. Plan. actes ist ausser- dem viel heller und dünner, und hat noch den eigenthümlichen Charakter, dass seine Ober- und Unterseite einander fast voll- ständig gleichen, während bei dem andern die Unterseite sich von der oberen wesent- lich unterscheidet. Es kann nur durch eine Unbekanntschaft mit dem hier ganz passend angewendeten lateinischen Worte acies geschehen sein, dass es in das Unwort acien korrumpirt | worden ist, 967. *Planorbis Dufourei Graälls. Testa depressa, celerrime evoluta, supra pro- Funde infundibuliformi-umbilicata, subtus planiuscula, albida, ienera, subtilissime striata et spiraliter lineata, subpellucida ; anfractus 4'/, teretes, ultimus rapide accrescens, demum ampliatus; apertura‘ Villa in dispos. syst. Conchyl. p. 34. nur im Mittel- | Fig. 966. 967. 135 ampla, verticalis, rotundata; peristoma subpatulum lamella continuum, concolor, simplex, acutum. — Alt. 8, lat. 16 mill. (20.) Plan. Dufourei Graells, Catalogo de los moluscos terr. y de agua dulce observ. en Espana (4846), pay. EUEIT Br Ze: legatorum Rossm., Zeitschr. f. Mal. 1846, Ss: 179. Gehäuse niedergedrückt, oben tief | triehterförmig genabelt, unten ziemlich eben, Spirale sehr schnell entwickelt, dünn, zer- 'brechlich, weisslich, am Ende des letzten Umganges zuweilen mit rothbraunen Ring- streifen, sehr fein gestreift und, nament- lich auf den mittleren Umgängen, mit dicht- stehenden erhabenen Spirallinien bedeckt, auf denen an jüngeren Exemplaren, wie an ı Plan. corneus, Hautläppchen stehen; Um- gänge 4"s, sehr schnell zunehmend, der ‚letzte, namentlich auf der Oberseite, fast 'allein überwiegend (indem sich die frühe- ren in das Nabelloch versenken), zuletzt an Weite mächtig zunehmend und am Ende über doppelt so hoch als an seinem Anfange; Naht beiderseits stark vertieft; Mündung sehr weit, senkrecht, zuweilen sogar oben etwas zurückgelehnt, gerundet, sehr wenig durch die Mündungswand ausgeschnitten; Mundsaum durch eine dünne Lamelle zu- sammenhängend, etwas erweitert, doch niemals eigentlich zurückgebogen, dünn, einfach, scharf. Vaterland: Spanien, in den centra- len Provinzen (Gra&lls), von Madrid mit- getheilt von Gra@lls und Elizalde, aus ‚dem Bassin der Alhambra in Granada von Willkomm, aus einem Bach bei der Venta de Cardenas in der Sierra Mo- rena von Guirao, aus der Umgebung von Barcelona von Sanchez Comendador. Ich selbst habe ihn in Spanien nirgends angetroffen. So sehr auch die Gestalt des Plan. Du- fourei durch die übertriebene Entwickelung des letzten Umganges in’s Auge fällt, so ist doch seine Verwandtschaft mit Plan. corneus nicht minder augenfällig, und da | dieser nach dem Catalogo von Graells in ganz Spanien nicht vorzukommen scheint, so liegt der Gedanke nahe, jenen für eine südlichere Lokal-Form von diesem zu hal- ten. Graells giebt diesem Gedanken auch Raum, ist aber bemüht, durch eine sehr scharfsichtige und erschöpfende Nachwei- 136 sung der unterscheidenden Kennzeichen seine Art aufrecht zu erhalten. In vorste- hender Beschreibung habe ich auch alle diese Kennzeichen aufgeführt, und man wird danach leicht beurtheilen können, ob die Trennung beider Arten gerechtfertigt sei. Neben dem Umstande, dass der durch seine Grösse auffallende Plan. corneus in Spa- nien noch nirgends lebend beobachtet wor- den ist, ist es bemerkenswerth, dass er bei Barcelona als diluviales Fossil vorkommt. Herr Professor SanchezComendador da- selbst schickte mir solche fossile Exemplare, welche ihm unbekannt vorgekommen waren und von unserem lebenden Plan. corneus nur dadurch einigermassen abweichen, dass an der Mehrzahl der Exemplare die Unter- seite etwas tiefer genabelt ist und hier die sichtbare Partie der mittlen Umgänge be- Taf. LXXXVIN. Fig. 970. Taf. LXXXIX. Fig. 971. eifriger Käfersammler ist, würde den Plan. corneus nicht übersehen haben, wenn er auf seiner Jagd nach Wasserkäfern auf ihn gestossen wäre. Die Ausfüllung jener di- luvialen Planorben ist ein dem rheinischen Löss anscheinend ganz gleicher sandiger Kalkthon. Sollte sich Plan. corneus nicht noch als in Spanien lebend nachweisen las- sen, so läge hier der interessante Fall eines Verschwindens einer sonst so allgemein ver- breiteten Schnecke in der Diluvialzeit und ein seitdem datirendes Auftreten einer neuen stellvertretenden Form vor. Da mein oben angegebener Name wahr- scheinlich sogar einige Monate jünger ist, so lasse ich ihn jetzt gegen den des ver- dienten ersten Entdeckers gern fallen, da letzterer obendrein das Andenken eines um die Wissenschaft hochverdienten Mannes merklich gekantet sind. Mein Freund, der | ehrt. Tafel LXXXVM. 90. und Tafel LXXXIX. 971. Anodonta cygnea var. cordata. Concha elongata, tumida , sulcosa, crassa, dia- metro transverso cordato. — Alt. usque 9'/,, longit. 20, latit. 8 centim. (m.) Muschel mehr verlängert, bauchiger, meist stärker gefurcht, dicker als die Stamm- form, von herzförmigem Querdurchmesser. Aufenthalt: in einer kleinen, aber tiefen Lache in aufgeschwemmtem Boden, in dem Dorfe Platschütz bei Altenburg. Unweit davon kommt die Form in einer gleichbeschaffenen Lache bei dem Dorfe Kleintauschwitz etwas weniger bauchig, von eiförmigem Querdurchmesser, vor. Ich habe die Form in der Zeitschrift f. Malak. 1853, S.14. 15, unterdem Namen An. cellensis var. inflata besprochen. Neuere Vergleichungen mit zahlreichen Vorkomm- nissen unzweifelhafter An. cellensis und eygnea zwingen mir aber die Ueberzeugung auf, dass die Form nicht zu cellens?s ge- bracht werden kann, sondern bei eygnea stehen muss. Neben den Abbildungen der typischen Form (Iconogr. Fig. 67. und 342.) hielt ich die vorliegende um so mehr einer Abbildung werth, als mir dadurch Veran- lassung wird, den Unterschied zwischen An. cygnea und cellensis noch bestimmter zu begründen, als ich es früher gethan habe, was freilich mehr ein Versuch bleiben als ein befriedigendes Ergebniss bieten wird. Der Umriss der Schalen, in dem unsere Figur 970. gezeichnet ist, und welche ich mit Figur 342. zu vergleichen bitte, giebt keinen sichern Anhalt, und in dieser Rück- sicht kann man Moquin-Tandon nicht widerlegen, wenn er cellensis mit cygnea verbindet. Vorliegende Form ist dem äus- seren Umrisse nach unbezweifelt die her- kömmliche An. cellensis. Soll man sich nun mit Moquin-Tandon hierbei beruhi- gen, und die Arten einfach und ohne irgend welches kritische Examen zusammenwer- fen? Das würde unter einer Voraussetzung Taf. LXXXVI Fig. 970. gerechtfertigt sein, nämlich unter der Vor- aussetzung, dass man an dem herkömmli- chen An. eygnea, als deren Typusich meine Figur 342. betrachte, dieselben Kennzeichen nachweisen könne, wodurch ich die typi- sche An. cellensis, als welche ich Figur 280. bezeichne, ohne Rücksicht auf die Gestalt un- terscheiden zukönnen glaube. Diesistaber ganz entschieden nicht derFall. Ge- rade diese Kennzeichen lässt Moquin-Tan- don unberücksichtigt. Er sagt von der Farbe des Thieres seiner An. cygnea: „gris, gris jaunätre ou gris roussätre“, und von. der Farbe des Perlmutters: „d'un blanc & peine azure, tantöt legerement violacee ou couleur de chair, tantöt un peu ver- dätre.“ In diesen Worten liegt die Vermen- gung der beiden Arten. Drouät, der fleis- sige, nur etwas zu sehr der Zerfällung huldigende Bearbeiter der französischen Na- jaden, berücksichtigt, indem er beide Arten trennt, terscheidenden Kennzeichen, welche grossentheils in der Farbe des Thieres und des Perlmutters finde. Auf Grund seiner sehr guten Beschreibung und einer reichen Sendung der von ihm unterschiedenen For- men kann ich sicher sein, dass er die uns jetzt beschäftigende Form scharf auffasst, und zwar als An. ventricosa Ü. Pfeiff. Er stellt sie in der Reihenfolge der Beschrei- bungen sehr richtig zwischen An. eygnea und cellensis, übergeht sie aber auf eine mir unerklärliche Weise in einer angehäng- ten Tabula diagnostica und einer Tabula synonymica mit Stillschweigen. Diese Auffassung unserer Form als An. ventricosa Ü. Pfeiff. ist ganz im Einklang mit einem mir vorliegenden Originalexem- plare dieser Art, obgleich dieses um vieles kleiner als meine Exemplare ist. Es fragt sich nur, ob diese alte Pfeiffer’sche Art anerkannt werden müsse. Wenn dies ge- schehen könnte, so wäre es allerdings ein sehr erwünschtes Expediens, eine Menge zwischen cygnea und cellensis vagabundi- rende Formen unterzubringen. Allein ich gläube nicht, dass man aus einem solchen Grunde Arten machen dürfe. Die Gründe, welche mich veranlassen, die in Rede stehende Muschel als Varietät zu An. cygnea zu stellen, beruhen in Fol- gendem: Zunächst stimmt die Farbe des Thieres vollständig überein. Dasselbe ist in der Hauptsache blassgelblich, namentlich III. Bd. V. u. VI. (XVII. u. XVIII.) Heft. wenigstens einigermassen die un-| ich | Taf. LXXXIX. Fig. 971. 137 die Mantelhäute und der innere Theil des Bauches; der Fuss dagegen und die dicken Mantelränder sind lebhaft mennig-rothgelb. Das ganze Thier ist sehr strotzend und flei- schig. Ferner stimmt innere und äussere ‚Färbung der Schalen mit der typischen cygnea überein. Das Perlmutter ist von allen mir bekannten Formen am glänzend- ‚sten gefärbt, entweder milchweiss, häufiger aber mit einem rothgelblichen Schein und in der obersten Wölbung unter den Wirbeln und in den Muskelbahnen ist das Perlmut- ter fast stets mehr oder weniger fleischfar- ben oder rosenroth gefärbt, während es am Hinterende meist lebhaft irisirt. Auswendig herrscht neben Gelb die grüne Farbe be- 'merkenswerther, namentlich an den halb- ' wüchsigen Exemplaren. Ueberhaupt ist An. cygnea in der weitesten Auffassung aussen und innen am schönsten gefärbt, worin nur \piscinalis und complanata mit ihr wett- eifern können. ‚An. cellensis dagegen ist mir bisher äusserlich meist nur mit un- scheinbaren Farben, am seltensten mit ent- schieden grünen Zeichnungen vorgekommen; auch junge noch weniger als halbwüchsige Exemplare sind selten so rein grün, als An. cygnea. Ebenso entschieden ist das Perl- mutter, und zwar durchschnittlich düster milchbläulich mit grünlichgrauem oder schie- 'ferbläulichem Schimmer. Dabei ist aber das Perlmutter meist stark glänzend und blau- irisirend. Die gewöhnlich sehr dichtstehen- den zahlreichen Wachsthumsringe treten vorzüglich auf der innern Seite der fast im- mer sehr dünn bleibenden Schalen deutlich hervor. Um nun über die abgebildete Varietät noch Einiges hinzuzufügen, so ist dieselbe durch die oben angeführte weniger aufge- triebene Form von Kleintauschwitz — welche .der An. ventricosa Ü. Pfeifj. noch näher kommt als die andere — mit der typischen An. eygnea innig verbunden, und nur die beträchtliche Längsausdehnung bleibt bei- den dieser gegenüber noch übrig. Beide For- men sind sehr zur Perlenbildung geneigt, und selten findet man ein grosses Exemplar, welches nicht auf dem Rücken in der Man- telhaut einige mohn- bis hirsekorngrosse Perlen birgt oder dergleichen auf den Schalen aufgewächsen zeigt (siehe d. Fig.). Ich kann nicht verschweigen, dass ich in der typi- schen Form von A. cygnea noch niemals Perlen gefunden habe. | 18 138 Wer aus Angst oder aus Bequemlichkeit den Knoten durchhauen und aus dem For- menchaos in einem Topfe zuletzt Eine Art, etwa An. polymorpha oder chamaeleontica kochen wollte, dürfte aber dabei wenigstens nicht geltend machen wollen, alle diese un- zähligen Formen seien blos die Erzeugnisse der Fundorts-Verschiedenheiten. Dagegen streitet in auffallendster Weise eine mit der weniger bauchigen Form unserer Varietät in derselben Lache, und zwar in gleicher, Häufigkeit lebende Form, welche mit jener, gar nichts zu schaffen hat, sondern in das Gebiet einer andern Art gehört. Namentlich ist es neben anderer Gestalt und stets viel geringerer Grösse die durchaus verschiedene äussere und innere Färbung, was ganz un-. zweifelhaft erhärtet, dass wir hier in einer nurwenige Ruthen Flächenraum einnehmen- | den Lache zwei ganz verschiedene Anodon-; ten-Arten beisammen haben. BeiPlatschütz dagegen fehlt die fremde Begleiterin. Dass, namentlich die Farbe nicht von der Beschaf-. fenheit des Wohnorts abhängt, beweist eben diese Begleiterin, denn ihre düstere, einfach braungraue, sich stets gleichblei- bende Epidermis zeigt keine Spur von Grün | und das Perlmutter ist einfach milchweiss und ohne Glanz. Sollte man hier an eine sexuelle Zusammengehörigkeit denken wol- len, so bemerke ich dagegen, dass ich in der Lache beide Arten mit Embryonen ge- füllt gefunden habe. Bisher kenne ich die abgebildete Va- rietät sammt ihrer nicht bis zur Herzform aufgetriebenen Parallelform nur aus den an- geführten Lokalitäten und hielt sie eben deswegen einer Abbildung für werth. Aber im Hinblick auf Moquin-Tandon’s Pro- krustesverfahren, neben Drouät's Arbeit, darf ich wohl auch heute noch sagen, dass wir über unsere Anodonten wenig mehr als nichts wissen. 969. Unio tumidus var. saccatus. Concha postice dilatata, inferius saccala. — Alt. usque 36, long. 75, lat. 25 mill. (m.) Muschel im ausgewachsenen Zustande mehr oder weniger bedeutend am hinteren Ende verbreitert und am hinteren Theile Taf. LXXXIX. Fig. 969. des Unterrandes sackartig abwärts gebogen. Sonst in jeder Hinsicht mit der typischen Form übereinstimmend, namentlich an jün- geren Exemplaren. Vaterland: Schweden. Ich besitze die Form durch die Herren Loven, Kin- berg und Hanssen aus folgenden zwölf verschiedenen Oertlichkeiten: Kisa-sjön, Föllingarne, Asunden, Köflefors-an, Hargsjön, Ämmern, Swartau, sämmt- lich in Ostgothland, Wersjön, Boda- sjön, Äm-an und Hulingen im Kalmar- Län, Köpinge-a in Schonen. Von diesen zwölf Fundorten besitze ich eine grosse Reihe von Exemplaren in allen Altersstufen, welche mir die Ueberzeu- gung gewähren, dass wir es hier nicht mit einer der zufälligen Form-Capricen zu thun haben, in denen die Unionen so oft individuell auftreten, sondern mit einer tiefer begründeten Varietät. Die Begrün- dung suche ich aber nicht in einer innern Anlage, sondern in den äusseren Ent- wicklungsbedingungen. Es liegt in dem Falle ein Seitenstück zu den im XII. Hefte Seite S besprochenen Verlarvungen des Unio pietorum vor. Wie dort die aben- teuerlieh modificirten alten Exemplare der genannteu Art (Figur 763. 764.) nur eine ganz normal gebildete Jugend um sich hatten, so ist es mit gegenwärtiger Form von tumidus derselbe Fall. Erst.an den Exemplaren, welche eine Länge von etwa 55 Milimeter erreicht haben, beginnt die allmälige Umgestaltung der hintern Hälfte, und an ausgewachsenen Exemplaren ist diese selten in geringerem Grade ausge- prägt als an dem abgebildeten Exemplare. Uebrigens habe ich dazu nicht das am meisten sackartige gewählt, um mich nicht einer Uebereilung schuldig zu machen. Wäre miresaufeinen frappirenden Eindruck bei meinen Lesern angekommen, so hätte ich noch zwei oder drei andere Exemplare zur Abbildung wählen können, wo der Va- rietät-Charakter eine wahre Bizarrerie ist. Leider kann ich über die physische und chemische Beschaffenheit jener Gewässer nichts mittheilen, um darauf eine Vermu- thung über das die Erscheinung Bedingende zu gründen. DE —e Anodonta cellensis Schroet. 137. Clausilia clathrata Friv. 112. Anodonta cygnea var. cordata. 136, Cl. Gomensis Shuttl. 69. An. ventricosa C, Pfeiff. 137. Cl. concilians Schm. 70. Balea glauca Bielz. 123. Cl. conspersa Parr. 74. Bal. lactea Bielz. 122. Cl. corpulenta Friv. 62. Buccinum maroccanum Ch. 28, Cl. costicollis Parr. 42. Bulimus alumnus Parr. 100. Cl. dacia var. 57. B. bicallosus Friv. 89 Cl. Ehrenbergi Roth. 129. B. carneolus Zgl. 105. Cl. elegans Bielz 64. B. cinereus Mort. 102. Cl. elegans var. intercedens Ad. Schm. 124. B. conjunctus Parr. 103. Cl. fauciata Parr. 130, B. Dardanus Friv. 88. Cl. Frauenfeldi Zeleb. 57. B. eburneus Pfeiff. 88. Cl. Fussiana Bielz. 117. B. fasciolatus Oliv. 90. Cl. glauca (Bal.) Bielz. 123. B. fasc. var. unicolor. 90. Cl. glorifica (Balea) Parr. 121. B. Hohenackeri Kryn. 91. Cl. Guicciardi Heldr. 65. B. lamelliferus Rossm. 95. Cl. hetaera Friv. 71. B. Loewii Phil. 101. Cl. honorifica Parr. 58. B. niveus Parr. 92. Cl. Huebneri Rossm. 73. B. nucifragus Parr. 97. Cl. intercedens Ad. Schm. 124. B. orientalis Friv. 9. Cl. intrusa Parr. 74. B. ovularis Oliv. 96. Cl. isabellina Pfeiff. 74. B. Parreyssi Pfeiff. 100. Cl. Kolenati Siem. 61. B. quadridens var. Loewii. 101. Cl. Kutschigi Küst. 42. B. Raymondi Bourg, 89. Cl. Lampedosae. 128. B. reversalis Bielz. 103. Cl. Lampedusana. 128, B Saulcyi Bourg. 94. Cl. latens Friv. 123. B. septemdentatus Roth. 97. Cl. leptostoma Parr. 51. B. septemdentatus var. 94. Cl. lesinensis Kutsch. 44. B. Sidoniensis Charp. 92. Cl. Lischkeana Parr. 116. B. stylus Parr. 99. Cl. livens Bielz. 116. B. subdetritus Bourg. 93. Cl. livida var. maxima. 119. B. syriacus Pfeiff. 91. Cl. Lopedusae Galc. 128. B. tetrodon Mort. 101. Cl. Madensis Bielz. 113. B. triticeus Rossm. 98. Cl. Meschendorferi Bielz. 114. B. venerabilis Parr. 104. Ci. nobilis Pfeiff. 59. B. xanthostomus Hoh. 91. Cl. Porroi Pfeiff. 69. Clausilia almissana Küst. 41. Cl. pruinosa Parr. 117. Cl. aquila Parr. 43. Cl. pulchella Pfeiff. 68. Cl. avia Parr. 76. Cl. regalis Parr. 64. Cl. Bielzi Parr. 112. Cl. Rothi Zeleb. 128. Cl. biggibbosa Charp. 48. Cl. Sandrii Küst. 58. Cl. Bogatensis Bielz. 115. Cl. sarda Parro. 69. Cl. Boissieri Charp. 47. Cl. saxatalis Parr. 75. Cl. Bourguignati Charp. 129. Cl. septemplicata Desh. 60. Cl. Calcarae Phil. 60. Cl. sicula Ben. 59. Cl. canescens Parr. 123. Cl. somchetica Pfeiff. 61. Cl. canescens Charp. 118. Cl. straminicollis Parr. 125. Cl. Cantraini Desh. 59. Cl. strangulata (Cochl.) Fer. 46. Cl. circumdata Friv. 72. Cl. strumosa Friv. 66. INDEX zum dritten Bande. Die blos angeführten Arten und die Synonyme sind mit gewöhnlicher Schrift gedruckt. 140 Clausilia subulata Pfeiff. 67. Cl. vesicalis Friv. 130. Gl. Zelebori Rossm. 45. Helix alcarazana Guirao. H. alonensis F. 1. H. alon. var. lorcana. 5. . arietina Rossm. 22. . Arigonis Rossm. 21. 10. baetica Rossm. 16. . bal. var. pulchella. 10. balearica var. violacea. . caesarea Boiss. 83. . Gaesareana Parr. 33. . campesina Ezq. 5. H. candidissima Dr. . candidula Stud. 26. caperata Mont. 24. Carica Roth. S4. carthaginiensis Rossm. 8. 10. 17.718: . costulata Z. 26. . dealbata Fer. 91. de Natale Ben. S6. derogata Rossm. 27. derog. var. angulata. 27. . fasciolata Fer. 90. Gigaxii var. Charp. 26. . Graällsiana Pfeiff. 18. . Grateloupi Graälls. 18. . Gualtierana L. 15. . Guiraoana Rossm. 11. . Guiraoana var. angustata. 11. . guttata auctor. 83. . hispanica. 10. . intersecta Poir. lactea M. 12. lactea var. murcica. . lisbonensis Pfeiff. 23. loxana Rossm. 9. Musignanii. 87. . oceidentalis Recluz. . Philippii Testa. 87. . planata Chemn. 22. . ponentina Mor. 23. . profuga Ad. Schm. . rugosiuscula Mch. . serrula Mor. 24. . Setubalensis Pfeiff. 24. . Smyrnensis Roth. S5. . Stauropolitana Ad. Schm. 81. . Stiparum Rossm. 20. striata Dr. 26, . striata autor. 26. ,‚ striata M. 26. . Sudensis Pfeiff. . Terverii Mich. 26. 13. 23. 26. 26. S6. 19, I FE HE 5 Eat a a a a a aa a m . atrolabiata var. Stauropolitana. Godringtoni var. Parnassia. 33. INDEX, 81. ‚ Helix tessellata Fer. , Mel. Duf. var. Graellsii. Mel. lorcana Auir. Neritina valentina Graßälls. ı Pupa acuta Kutschig. 18. H. Testae Phil. 87. H. thymorum var. Alt. H. turriplana Mor. 23. H. Villae Mort. 87. Melanopsis F. 28. Mel. cariosa var. Mel. Dufourei Fer. 26. 33. 28. Sir 33: Neritina. 35. 35. Ner. val. var. Velascoi. 36. Planorbis acien. 134. Plan. acies Mhlf. 134. Plan. cornu Ehrbg. 133. Plan. cupaecola Gall. 133. Plan. discus Parr. 134. Plan. Dufourei Graells. 135. Plan. Gredleri Bielz. 133. Plan. laevis Alder. 133. Plan. legatorum Rossm. 135. Plan. leucostoma Mill. 132. Plan. Mogquini Req. 133. Plan. Rossmaessleri Auersw. Plan. spirorbis Müll. 132. Plan. vortex 134. 131. 108. 108. 111. 105. (olim) 106. . acutula Parr. . amieta Parr. . Arigonis Rossm. badia Moq.-Tand. Bielzi Rossm. 10 . Bourgeaui Shttlw. . consobrina Parr. . erassilabris Parr. . fasciolata Lam. . Gaudryi Bourg. goniostoma Küst. Jumillensis Guirao. 110. . lusitanica Rossm. 105. megacheilos Jan. 106. Moquiniana Küst. 108. „nucifraga Parr. 9. pallida var. 111. . Philippii Cantr. 108. Rhodia Roth. 108. quinquedentata Born. . semptemdentata Roth. squalina Rossm. 109. nio cuneatus Jacg. 37. litoralis Lam. 37. litoralis var. umbonatus. sinuatus Lam. 38. tumidus var. saccatus. valentinus Rossm. 37. 110. 108. 100. 0. I% 107. ALR 98. 36, 138. sasasamy nm mm nm yy my mTITemd dd Druck von Ferber & Seydel in Leipzig. zn 781-784 183 WR. N.d.Nat hthv.vert Helix alonens 1q ID Fer Drucer J.&.Bach, Lepzig D RR (se) = we, La ee 62 N. ANat.Ithv Verf. 785-788, Helix alonenlis Fer— rss, Helix alonenfis var— ro Sur - Ba Druck.v. J,G.Bach, Leipzig campesina ag. A: 191-799 D5 R ER Dr nr : 5 le rose = 2 ER | Hemer 93, 794,1. Xana Alsm.— 795 H x u IL PAR Cinrao— rss. vor. H.hispanica Partsch vaır—r98, 199, H. (uiravana Rlsm YT 1 u u xl. 809 — 815. 65 N.d N.kthv. Verf‘ Druckv. J.&. Bach, Lepziß 809-811, Helix Gualtierana L— 12,813, H. baetica Rism— s1a, H. candidilfima Dr. 815, H Graellsü Pfeiff. XV 816— 827 bb N.dN.lithv Verf. Üruck v.J. Wr. Bach Lupug 816-819, Helix Terveru Mich —- 820-822, H. Stiparum Rlsm — 823, 824, H. Arıgonis Rism. — 825, 826,H. planata Chm— 827, H. occidentalis Recl. . Bu - L Kl N. nr his ni W, " A en r em a ’ u N Wi 1 h ü I I [A 1. } N, f: A a a db Aue N 4 ji m = en A) Aa i N N j er 5 se, KNUT) ı AAEEE, RT) j j } Wh Ye; A Tr ’ | Da j Ä fi h f 7 N 7 N \ . N ; ‚ } . ö Ar r j h RE h, Br een v | yL ' ä i n u We ’ \ b N < XV. 828 — 834. b7 828. a2. b. (8 er 829 aa. b c o 830. b. C 831. N.d.Nat.lith.y.Verf Druckv.J.G-Bach, Leipzig 828,1. turriplana Mor— 829, H Setubalensis PE— 830,831; H. caperata Mont. 832,1]. caperata var — 33, H. derogata Rism. — 83a, H.derogata var. XV 835848. 68 dNat.lith v.Verf ® Druckv. J.6.Bach.Leipzig ‚35-844, Melanopsis Dufourei Fer. cum variett— 845, M. lorcana Our — sas, M. cariosa var gar, Neritina valentina Graslls — s48,N. val. var NaNat.iehvVert BT &3,Unio itoralis var umbonatus maior— s5o, U. htoralis— 851, U. cımeatus Jacı— 852. Uvalenti- nus Rlsm A ir REN u a A EL 9 cal Kl AL In A B \ BLM ruhe N j 1 Kr au DH N RN I RR Bu N n I he Den ) a BANN a A N ei re N IN I h ml a Ki h pr, INN Mi B ar A Ri ! \ \ Fu La Ba | { i ER AUH N.d. Nat. lith.v. Verf Druck v. J. 6. Eritzsche, Leipzig. 854. Olausilia almissana.— 855. Cl. Kutschigi. — 856. Cl. aquila— 857. Cl. lesinensis. ten 2 on Ir ann ri A 2m AN. Be 861. N.4. Nat. lith.v. Verf. 358. Cl. Zelebori. — 859. Ü. stransulata. — van 880. 79 IA. Druck v.J.G. Frische, Leipäig. Cl. Boissieri .— 881. (1. bisibbosa. \ BMG) MU EN., MN Pu id N EMS DAN BR ALEN In B Er fi u h Kor an vure IR ae i i 1 urn Tin a, 862 — 865 73 863. a b c d 864. a b © d 865. a b c da N. 0. Nat.lith.v. Verf. Nruck v.J.G.Fritzscche, Leipzig: 862. Clausilia rubicunda.— 863. C]. patula.— 864 Cl. saxicola. — 865. C]. Castaliae. XV. 866. 867. 868. 869. a N.d. Nat. lith. v. Verf. 866. Cl. Pikermiana — 866 — 869. 74. d log [p] Druck v.J.G.Fritzsche, Leipzig 867. (1. Kephissiae.— 868. Ül. tetragonostoma.— 869. C]. Olympica. KEN Ih h ” Aus | n N Fe nt \R 5 Ay FL Jh) ve " Ju N.d.Nex.Iich.v. Vert. 279. CL Nacisa — a7. (Dacia - 872. Cl. Krauenfeldi. 573, U. m. vr IND Sandrii. a AU 8,8. N.d Nat. Kia v.\erf * N a el N “m. rucknd.b.Erllzschz,Leip: 76. wid 8374. (l.nobilis. — 375. Cl. Calcanae.— 375 Cl. septemplicata —877. Cl. Samchetica . — 878. Cl. corpulenta. N DL BB 3 a a ET N. d.Nat.lith.v.Verf Druck v. J.G.Fritzsche, Leipzig 579. Ü.regalis.— 880. (l.elegans — 881 Cl. Guieciardi —se2 U. strumosa. . nd ziTT de er X J 009 OOD. | X ) Or . 88 VD. ; - d N.d.Nat.lith.v.Ver?. Druck v.J.G.Fritzsche, Leipzig 533. U]. subulata.— 884 Ul.pulchella — 885 U. Porroi.—586.Ül. comensis. Ei 8%. a » C da N.a.N. lith.v. Verf. Druck v.J.GFritzsche, Leipzig. 837. Cl.concilians. — 888. C1. hetaera — ss9. Cl. circumdata. — 890. Cl. Huebneri. > — =! 891 — 894. 80. 894. N.d.Nat..lith.v. Verf. Druck. v.J.G.Fritzsche, Leipzig 391. Cl. isabellina. — 892. C conspersa. — 893. Cl.saxatilis. — 894 Cl. avula. u N M' kai a “ aus M N N m Hi A f NN j INuhe, ni Mau. y Au A Mi R j j N i N Na au AU Ver a Me ORee er lır RAR LE: U EI w 3 ee a Lana NIUBENAL| ER) T tb Br a ut ji h NDR) MN we I el \r RN IM h ar Ä “N HN A A {r N A Mair A il Mi [N g IND \ AT Dee ai N Kin HN, R| Hi A h Ina ” " y In iM N ! Due en ü MH Ve Buy MN " > i h j ir Dar i | 4 IE “ N j Ha) u ale j m ( IN) Ta ne 2 A " 12) AT RN! Wr Aue Kan: Te, ar 7 2 H % Be, ° j Eracy BR \e ur Bi ' Li 1 14 k 1 [i A L, N N ) n j N ‘ r TER. a ii A p f Mil Z N N Y j {N lz j EN N | ik s | In} { h fi H D N un I 1 Fi 3 w j ' Bar gu l N sun u u f N Bu Au! {) Mu { “ ve fer ö L Di „'ı Na En An | e L h y UM i 1 FERN n j a Nur f N h AO Y TRERN vers Br BT Br wir a Hl Au | BL vi - [U we v' | j Hal 1 N If R N. N, u - ana, ! N \) Mr um l res u } s j } ü A): - ä N I 1) A\laaınn i a IR NO BE! er IH N nr v ii I IN ö ur Tu DE Fr EHE THELH AN, In IN N h M n % u A J i 1 ü un 1 h N Wi j ! ’ j Z RM) Pat u ML N NEN vlg ı, A \ N d ! del! j ubı Mm T { Set, 4 y 4 [= I ; i a" ' Le RER N IT DER My RL Al ANaae IHREN ' \ N f ul! Ah er URN f ! N! rn, { le j r AFFE ie 8; - . RN) FRA ij Be; ri BRNAT v4 IM # un ER „ i er SR h v ' N ni j i r Aa Ex x N N & 4 W | A I F ' IM ’ 1 I { j a zu MH Iy n j IN Ar Ku v y nA ie v 7 a0, ) A { IN AN Me Yı j | 7 ne A Je BT P j N f h tin, a oh f [E27 , \ [\ } i N uf n . u ‚NOIR ; u jr 1 f T a a ’ * f J Fe) N jo “ Dr [r ’ f / | [ Ä 1 N ' 4 N N ij f 1 Uhr, ir v | [ . ef \ | N } h ii f j ) L rg \ er v Han i 1 r { 1 ' j | r N \ N N j Dura A AN A A A { N } v j 1 Uf / Vi Ni { N N B f l } | I ARM, s HER j Ki Dr f j\ In l E OD INGE Pk DATEN ZN, ı H.Codrinstonı var Hi art ( Arnassla Din Me u l | N in h Ah at hile i I" f - N ER 1% in { N DH IR ai HR, j ’ u Bi ler: Bi KO KT h N A) dan KNBUR! i IN 5 Rh in Het ö a Mu f I RU T LRR NEAR ROM nn vor W TE A UN as lien 2 ERINL De Ba | | N j #) j BR IHR , Tu 1 rn f ve LU. L Vheh y an Hu ua an \ Du Nut, f Der ’ u NL ARTE U en u) Pr A! MN Ai . Ina u Um MAN, \ N RN Tal | m u NT es m ENT HRS ir: VEN aA Baal ü NR N (A a „\ In FAR ULG N u INN KV Mi Al m BA ö u R i j 2 ER 2 " D far Era LEN i EN] { j “rar Ran ya 1 Ai er, i En B N h we hir an aM 1 at An ' 3 Di 4 [ id u Ar, b j ü Ur Y j T j u; N Ma N on \ BLU AN UGEBTR VL j j a un) 3 AMTES, am u Dun na I ! ) N a ! | f i u ‚ An Mr ee Al) ri N ) . LulAE an Im in { i h Ku N DEN A B j Bi j N Ba: (Nam Ver) j EN LI "NE el u \ vi: Fo: i - Br, RN { f „ ' 2 N ) BR DR oT \ 1 j ) - j j \ N, ru b ‚ s u [ h u, {} (04 L ) A ö Hi { AN j N [2 1itı i | i A Nr y . ui f 7 j N } 4 Au fi N N \ ul A h 13 Y h) | SENT Bi { Hal Ä 4 a 2 f \ f ie Co n N N & Y Ar \ 0 { Ü men f j 0 ‚ f Kin Den Ä IR \ [ ’ YUV 1 \ \ | Ara j n Kan j I ) u Mi ar MR 2 R j Mrs ir f N Ye R an n fh Fl IK un Dr N RUEN 1 uumR: La A RA { Bel Or 21 j Ni Ma m { R i Ir Fi 1 N [" | ! ER a 1 } r re UA Ma DHL HIER j Du Ä I r BR ii iR in ı | N r ’ \ Po u Ä Bei i ’ j h y \ \ j un j Fa 1 N {r R j Ä f r h n N ne ER Ki I EA Ne An N f| r f ' Ä { R \ Ef; HAN ! bi A \ hi L } Ben 7 an . alle 4 I { im j u T I f "" ) f ' D N PU j ey nl, u } { j} « + n UNE Y I ’ pe 899 04% Jb ER E — N.d.Nat üth.v Verf 899. Helix CarıcaRoth 900. H.Suuyruensis Roth 91. HB. Sucdensis Pf. Druck v. Frıtzsche ‚Leipzig 002. H.DeNatale Ben 903. H. Testae Phil ONA H. Testae var. vl + ) DLATUS Al —_ a Ser= £ Te en = u NEE P7VW-) 2 Ss = .S3 + = >= Se = = =E, = -— Dz) = er > Pr N.d. Nat. ithv.Vert = Clausılıa Bielau. Parı IAR. va lathrata Friv 948, ( ’ Ma densis Bielz 949 a ‚Bogatensis Bielz 950.01. laschkeana Parı 951.C1. Fussiana Bielz 952.61. Imıda vaı 953.C1. lorifica Parr \erans Val stramınıcolis S Pat 2 - D; # & | = ) 0) 963 PerT ? ir N s Si ö Ya A \ b ——— | [ \ | \ | } =—N / —u } } b 1 d U; AR \ b N.d.Nat.lith v. Verf i Iruckwintzsche,Leimwzit AI DNS Be) LEE A Be ; J64.Flanorbıs Rossmässleri Arsw. 909. Pl. discus Parr. Rn cornu Ehrbg. 966. Pl.acies Mhlf I. en Ms 2 904. Pl. laerıs Alder 967. Pl. Dufourei Erlls en \ Id, NE Kl Eh ir Dos v Bit i (A A N A RR ERER BR = BE z £ " fi EN HE a { ER > er & Sry z EEE DEE FR ns 32 A () Ol] 3 9088 01274 09 \ i i 3 i | H N | ZT ne] ze En as | ®| Al x | © |