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Sinpfpiel in einem Aua. Sir diefe dali neu bearbeitet

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Jos eh. Aloıs

Sofepb Alois Si.

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Die Mufit if von Herrn Ferdinalt uni | Muſik⸗ be

*

‚Sir das F. k. priv, Theater in der Leoppldſiadt. 72

W 1 e n 18 o 7. „„ Auf goſten und im Verlag bey Johann Bari ene, |

{ 5 8 5 fan e eines panifhen Schiſſes. Inkle, ein Kaufmann. SER) Pedrillo ſein Diener. 15 .

S Steley, ein Sklavenhaͤndler. 15 . 1

Molayo, 05 Vorfieher der Iafulanes, Oroko, )

8 u N Orokos Soͤhne. Azamar, Mariko) Malinka,) Dahira, 5 b Bari, I a

Marano, ) . 1

we Wilde, Remiro,) A

Ele I, des Stel Zweyter) atroſe e teley,

„Nakroſen. Juſulaner. Re

\

7

Mulas zacter

/

rſter Au ktrit 5

Das Theater ſtellt eine fürchterliche Felſengegend

vor. Die Klippen ſind nur hie und da mit wenigem Gefträuche bedeckt. Im Hintergrunde ſieht man zwiſchen den Felſen das Meer. Im Vorgrunde links iſt eine Höhle, und rechts ein

mäßiger Hügel. Die Ouverture drückt einen See⸗

e aus. Man hoͤrt den Donner rollen, dann die Nothſchuͤſſe und das Scheitern eines Schiffes. Bey Eröffnung der Bühne wuͤthet das Ungewitter zwar noch, doch nicht mehr ſo heſtig. Es 1 dann allmählig wieder heiter. |

Pedrillo ſteht auf dem Hier rechts, und blicke

nach dem Meere hin. In kle ſteht mit gerunge⸗

nen Händen vor der Höhle,

| Antrobn e a t g \ . 8 er

Inkle.

8 du ice vom Hügel oben? Pedrillo.

Nichts als wüthen, ſtuͤrmen, toben. Inkle.

Sheng fa der Donner noch⸗

A 2

0 Jukte and Yarito, N Pedrilt ö. 5 Und die See ent himmelhoch.

5 Beyde. Weh den Armen, die das Wetter Auf dem Meere uͤberſiel. Wird das S cbickſal nicht ihr Retter, So bleibt nur der Tod ihr Ziel.

Pe d. Das war wieder eine Nacht! OR lies ben Himmel ſey Dank, daß fie wieder vorüber iſt. Es war ja ein Wetter, als ob die ganze Welt zu Grunde gehen ſollte. Die ganze Nacht hab ich kein Aug zum andern gebracht. Wie viele Schiffe werden wohl wieder an dieſer Inſel geſcheitert ſeyn? |

Inkle. Ich weiß nicht Pedrillo, 6 ich nicht die Leute glücklich nennen foll, die heute die See verſchlungen hat, fie haben wenigſtens kein grauſames Schickſal mehr zu befuͤrchten. Ped. Nu, der Meinung koͤnnt ich eben nicht ſeyn. Ich ſag immer, ich will auf der Welt mit allem vorlieb nehmen, nur mit dem Sterben

nicht. Wir wären aber richtig ſchon lange bey die andern, wenn uns nicht, wie uns das Meer hier ausgeworfen hat, gleich die gute Hariko ge⸗ funden, hier in Sicherheit gebracht, und taͤg⸗ lich mit Speiſe und Trank verſehen hätte, Dre Vierteljahre fuͤttert fie uns hier, wie ein paar Gaͤnſe, und wenn uns einmahl die Wilden fin⸗ den, ſo werden ſie gewiß eine rechte Freude f daruͤber haben „daß wir fo ſchoͤn Jen und gut ge ſchorpt IR

Ein E iu gfpiel. 8

Jakle. Ach wenn ſich nur einmal dieſe Big änderte.

Ped Das müßt ihr doch ſagen, Herr, daß das Maͤdel ein recht gutes Kind iſt. 152

Inkle. Ja es iſt nur So, daß fie eine Wilde iſt. g Ped. Eine Wilde ? Nun zum Henker, wenn das Wilde ftad, fo möcht ich einmal die zahmen Maͤdchen ſehen. Ich glaube, ihr ſcherzet 7 Nein, hinter dem Maͤdel ſteckt gewiß nichts Wildes. Herr, wenn das Mädel nicht Ver⸗ ſtand hat wie ein Engel, ſo will ich das dummſte Thier von der Welt ſeyn. Wenn ihr nicht mein Herr wäret, meiner Seele, ich müßte fie euch wegſchnappen.

Inkle. (bey Seite) So? dieſer Verluſt ni bald erfetzt feyn. (laut) Ja ja, e a Gluͤck bey Frauenzimmern. |

Ped. Das verſteht ſich. Seht mich nur einmal an, ich bin gewiß kein uͤbler Kerl, und in einer Juſel wo nur zwey oder drey euro⸗

paͤiſche Manusbilder find, bin ich gewiß einer

von den Schoͤnſten Ich bitt euch um alles in der Welt, haltet das Mädel nicht zum Nar⸗ ven, oder meiner Seele, ich mache einen ſolchen Laͤrmen, daß alle Wilde zuſammen laufen, und euch lebendig freſſen.

Inkle. Stille, ich hoͤre ein Geräuſch. 5 Bed, Was? ein Geraͤuſch? Itzt gehn wir beſchwinde i in unſere Hoͤhle, denn ich habe mei⸗ ner Treue noch keinen Guſto, lebendig arjatten 5 oder gebraten zu werben, 8 |

5

5 951175 und Yarito,

Inkle. Komm, wir wollen auf 955 andern 1

5 Seite das Meer überſehen, vielleicht entdecken wir da mehr. Vielleicht die Spuren eines Scliffes, das der Sturm hieher verſchlug 0

Schickſal, ſende mir Rettung! Gebt in die doh⸗

le ab.) ö Ped. O Schickſal, erbarme Bi über meine Unſchuld Kerr 1

Zweyter RN |

| Sonf alvo klimmt von kuͤckwaͤrts über die Fel⸗ fen herauf, und kömmt dann 1 0

Necitatib.

At Götter! ach wo bin ich? Nur Felſen ſeh ich um mich her. | Ach! meine Freunde! all meine Hoffnung

Verſchlang mit Tygerwuth das Meer.

Was ſoll ich hier für Schickſal finden? Werd ich von Wilden hier bedroht? Erwartet in den Felfenfchlünden 5 Mich qualenvoll der Hungertod?

Arie. Ferne von Lebensfreuden War nur Gram mein Loos. Stets gab nur den Rebe, Mein Schieffal mich blos. Doch die Laſt zu tragen,

ein Singet! 1 7

Ruft mir Hoffnung zu, | Denn nach duͤſtern Tagen, Herrſcht im Srabı Ruh.

Hartes Schickſal, wohin wirſt du mich noch

leiten? Von Kindheit an unglücklich, wollte ich mein Heil unter fremben Himmelsſtrichen ſuchen, aber auch die Elemente haben ſich gegen mich verſchworen „und alle meine Hoffnungen ſanken in die Tiefe des Meeres. Was werde ich bier zu erwarten haben? Himmel, dort ſehe ich Wilde kommen, wo ſoll ich mich hin verbergen, um ihrer Much zu entgehen? (er irrt ängstlich umher, und verhirgt ſich hinter einen Felſen und N * j 70

Dritter Auftritt

SGonſalbo. Maraud. Remiro. Einige Wilde Falle mit Bogen und Pfeil Aan

Ma ran o. Das Wetter hat nachgelaffen, nun wollen wir unſre Jagd weiter fortſetzen.

Remiro. Wage dich nicht zu weit Marano, dort unten haufen die Tyger, und wir koͤnnten leicht ein Opfer ihrer Wuth werden. 5

Mar. Unſere Leute ſind eingsum vertheilt, es bedarf ja nur eines Winkes, und fie eilen zu uuſrer Huͤlfe herbey. Kommt, vertheilt euch dort an den Felſen hinab, wir muͤſſen reichliche Jagdbeute bekommen. Noch eins Brüder, der Sturm, der heute Nacht wüͤthete, kann leicht

1

| 2 5 Inkle und Verike.

*

ein Schiff der Europäer an dieſe Küͤſte geichlen⸗ dert haben. Seyd vorſichtig, und wenn ihr einen dieſes verhaßten Volkes erbliekt, ſo er⸗ 15 greift ihn ſogleich, um ihn den Göttern zum Opfer zu bringen. Rem. Weh dem, der ſich in dieſe friedliche Hr Gegend wagt. Nur der Tod ſoll ſein es . (gehen ab) Gonſ. (tritt berbor) Nun if auch mein

Schickſal entſchieden dort haufen wuͤthende Tyger, da Menſchen, die eben ſo grauſam nach Blut lechzen O daß ich mit meinen Gefaͤhr⸗ ten in den Wellen verſunken wäre! Wo ſoll ich Huͤlfe, wo Rettung finden? Geh ich recht, ein Mädchen naht ſich? Ihr Geſicht ſcheint ſo ſanft und gut, mir bleibt nichts uͤbria, als bey ihr Huͤlfe zu ſuchen. Verſchließt auch ſie mir ihr Herz, nun denn, ſo gieb o Schickſal, daß wenigſtens meine letzte Stunde nicht grau⸗

fom ſ ez f

Vierter Au ktrit . G onfalvp. | Dar ik o. | Ya vi fo. (einen Korb mit Früchten im Arme,

und eine kleine indianiſche Trommel in der Hande Lommt fröhlich Wen herein.)

Arie, |

Nach des Sturmes Wuͤthen Freut ſich die Natur,

Er

ri

Ein Singfpiel 3 Die Gewaͤchſe biethen Wohlgeruch uns nur. Sturm und Wetter eben Allem neues Leben, Um bey Sonnenſchein Wieder fh zu freun.

Fort mit Sorg Re Kummet,

Der uns nur betruͤbt, > Und ſtatt ſanften Schlummer, Duͤſtre Stunden giebt.

Stets will ich vom neuen

Froh ſeyn und mich freuen Luſt und Freude nur, | Schafft uns die Natur.

80 nf. Welch ein liebenswüͤrdiges Mädchen. En

Dar. lerſchrickt) Ey, wie du mich erſchreckt

haſt. (bey Seite) Doch, das iſt ja nicht mein

Inkle? (laut) Du biſt ein Fremder? Wer bil du denn? i

Gonſ. Ich bin ein Kaufmann, Kon das un⸗ | gluͤck hatte, an dieſer Kuͤſte Schiffbruch zu leiden. BR Yar. Ein Kaufmann? Dein Anzug iſt ja ganz anders, ich habe auch ſchon Kaufleute ge⸗ ſehen, aber

Gonſ. Unſere back iſt nach den Orten verfeieden. Mar. Das muß fon 3 Aber was auf du denn a chies 5 f

10 N kle und Ma riko. f

Go 16 Gutes Kind, ich muß den Lob an dieſen Felſen erwarten.

Mar. Des beißt, du willſt sterben, und warum denn? 8 Gon Ich habe keine Nahrung, keinen Ort,

der mich vor wilden Thieren ſchützt.

Mar. Wenns auf das ankommt, ſo kann ich dir ſchon helfen, da nimm indeß einige Fruͤchte, alle kann ich dir nicht geben, denn denn fie { find ſchon beſtellt. (ſtellt den Korb vor die Hohle) aber du ſollſt nicht erhungern, ich werde dir ſchon noch mehr bringen, auch einen ſichern Felſen will ich dir zeugen, wo weder unſre Leute noch die Tyger hinkommen.

Gonſ. Wenn mich alſo die Stufen fangen, was wuͤrde ich wohl zu erwarten haben? ar. Sie würden dich umbringen.

Gon ſ. Seyd ihr fo boͤſe? ? 4

Dar. Nein, böfe And wir Mit, aber wir muͤſſen es thun. RN x

Gonſ. Und warum?

Mar. Unſer Cazike hat dem Toger ei ein ne luͤbde gemacht, alle Fremden zu opfern, ausge⸗ nommen, es waͤren wichtige e vor⸗ | handen. .

Gonſ. Das iſt ſehr ia

Mar. O es giebt noch grauſamere Geſch pft als unfere Tyger find. Sie ſehen fo aus wie du, in der Hand tragen ſie lange Rohre, aus denen es blitzt und donnert. Ach ſie haben alle unſere Nachbarn umgebracht; wenn ſie nur nicht auch zu uns kommen. e Tyger iſt

Ein Siefert f e

1 weiten uicht ſo grauſam, der feife t nur gie nen oder zwey, um ſich den Hunger in füllen, dieſe aber bringen nach Tauſenden um.

Go nf. Leider, leider. ſprichſt du wahr.

Mar. Macht dich dieß traurig? Du mußt

ein gutes Herz haben; giebt es in deinem Lan⸗ de noch mehrere ſo gute Menſchen? Gon ſ. Gewiß. 11 Yar. Da moͤchte ich auch ſeyn 6 ſo durften wir hernach keine Fremden mehr opfern. Iſt euer Land in allem wohl fo 1 har es auch Früchte! BER .Gonf. Im Uiberfluße ; 958 Re tauſend 05 andere Bequemlichkeiten. . Par. Wie? ihr habt alſo zu effen, und feßt - euch noch der Gefahr aus, auf die See zu gehn? Was ſucht ihr denn in andern ne Gonſ. Gold. Par. Iſt das Gold gut zu ed, weil ihr | fo weit darum veifet? Gonſ. Liebes Mädchen, es iſt ja nur Metall. | Mar. Kaunſt du mir keines ſehen ke ? Gonſ. Hier iſt eines. f Pa r. Wie das glänzt, aber wozu bare 682 | Gonſ. Zu taufend Sachen. Haͤltſt du denn dieſes Stuck in keinen Werth ? f 5 Mar. Es gefällt mir wohl, aber das Le⸗ ben hat doch auch feinen Werth, und um fo ein Stuͤck moͤcht 0 es a der Gefahr aus- ſetzen : 11 Gonf. Wenn es dich ie bein Leben durch 1 glücklich machen koͤnnte? wenn du dadurch in

*

Juke und Yarifo.

den Stand geſetzt wirſt a dir alles Naher 5 wendige leicht auzuſchaffen.

Par. Zu dieſem habe ich ſo eiu Stuͤck er

vonnothen, die Bäume geben uns Fruͤchte, die

Quelle Waſſer, eine ſchattige Höhle den Auf⸗

euthalt, und dieſe ſchoͤne Gegend das Vergnuͤ .

den, hier habe ich alles, ohne das nöthig zu 1 was ihr Gold nennt. |

Gonſ. Unſchuldiges Mädchen, du redeſt wohl wahr. O daß ich in eurer Mitte le⸗

ben koͤnnte!

Yar. Du fiehft aber ſo aͤngſtlich umher? Gonſ. Ich fuͤrchte, von euern Leuten ent⸗

deckt zu werden.

Mar. Bleib nur ruhig hier, ich werde dort den Felſen hinaufſteigen, und wenn ich alles ruhig ſehe, dir winken, dann werde ich dich in eine ſichere Höhle führen, (bey Seite) Ich koͤnn⸗

te ihn freylich zu Jukle bringen, aber nein,

nein, ich traue ihm noch nicht recht, und wenn ich zu Inkle komme, ſo iſt es ſchon gar nicht nothmendig, daß ein dritter dabey iſt, und hoͤrt, was wir uns zu ſagen haben. (buͤpft fort) Gonſ. Welch ein unſchuldiges Geſchoͤpf! An

deiner Seite, auf dieſer ruhigen Inſel wuͤrde ich leicht alle Schaͤtze Europens vergeſſen. Und

gegen ſolch ein Volk konnten wir mit gewaff⸗

neter Hand ziehen, und Stroͤme von Blut vera gießen? Heißt das ihr Gluͤck wollen? Führt

man Sitten mit dem Schwerte ein, und bringt man durch Blut und Weed un Begriffe

den? 1 W

Ein Singſpiel. 13 5 ie e a Kann es der Gottheit Blick ertragen, u Wenn Menſchenmord die Erde ſchreckt? Wenn Bruͤder ſich mit Bruͤdern ſchlagen Und Blut die weiten Felder deckt? Nein, Brudermord iſt bicht ihr Wille Sie ſchuf nur zärtliche Gefuͤhle , Sie, die in jedem groß und gut, N 5 Ihr 4 man eh Menſchenblut. f | 1 Pariks)

günfter Auftritt. Pedrillo, daun Jukle.

Pedr. (koͤmmt aus der Höhle) Der Henker mag noch länger in dem Felſenloche bleiben, ich muß ins Freye, denn da drinnen iſts gerade, als ob man eingeſperrt waͤre, und ich habe Zeit meines Lebens die größte Paſſiou gegen das Einſperren gehabt. (er erblickt den Korb) Aber was iſt das, das iſt ja unſer Korb? Element, das iſt ein gluͤcklicher Fund, denn mein Magen war ſchon ſo ausgedorrt und trocken, dafı man einen Tobacksbeutel hätte daraus machen koͤnnen. Wo mag aber Pariko ſeyn? Iſt mir doch voͤllig kurios, wenn ich das Mädchen ei⸗ ne Weile nicht ſehe. Verliebt bin ich nicht in ſie, aber recht herzlich gut bin ich ihr, und wenn ich jemanden gut bin, will das ſchon

viel fagen; a "uf iht ae Jung; ?

.

*

14 | Jukle And Nariko. x |

fer Noriko, wollen wir den Beocen ba ver⸗

U

Pe dr. Der Pedrillo hat jetzt keine Zeit. Ju kle. Sind Wilde in der Nahe? Pedr⸗ Ein ganzer Korb voll. ö Inkle. (lift fort) B eder. Der Menſch hat Ba, ib glaub

immer, es iſt auch mit ſeinem Gewiſſen nicht recht richtig, aber wenn ich einmahl eine Spitz⸗ .

buͤberey gegen die gute Dariko bemerke, (mit Pathoß) ſo ſoll fie in mir ihren Raͤcher gefun⸗

f Jukle. (e der Hoͤhle) Pedrillo! Pedrillo! 7

den haben. Ich muß ihm doch etwas Nah⸗

rung bringen, vielleicht koͤmmt ſeine Furcht⸗ a

famkeit vom leeren Magen her. (nimmt einen

Theil der Früchte, und kräͤgt fie in die Höhle)

S echs ter Au ftritt.

Debies, Malinka, Barili, dann ne

drill.

8 Das, Folgt nur mir, liebe Schweſtern,

wir ſind noch weit genug von dem dee te der Tiger entfernt.

Mal. Alſo in dieſe ebend sche unfere Schweſter Pariko immer?

Da h. Taͤglich. Wir werden schon noch hin⸗ ter ihr kleines Gebeimniß kommen.

Bar. Wenu eg aber wirklich ein Geheimniß Rn ift , liebe Schweſtern 9 N wollen wir

eu ER 1

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Ein S | 15

er 2 bewahre, wir wollen ja nur un⸗ ſere Neugierde befriedigen. Sie entfernt ſich jetzt täglich einige Stunden von uns, was doch ſonſt nie ihre Gewohnheit war. 8 5 Mal. Auch nimmt ſie immer einen Korb Fruͤchte mit ſich. Was das wohl bedeuten mag? Bar. Liebe Sckweſtern, ich hoͤre ein Ge⸗ raͤuſch in der Hoͤhle, wir wollen uns zuvüc- ziehen. (fie ziehen fi N zurhck, und belauern Pe⸗ drillen) Er Pedrillo. (temmt aus der Höhle zurück) Meinetwegen mag er drinnen bleiben, ich will einmahl mein Mittagmahl in Frieden halten. (er trägt den Korb: näher hervor, und ſetzt ſich da⸗ zu) Das iſt wahr, komod haben wirs auf der Inſel, wir werden von niemanden genirt, auch koͤnnen wir eſſen und trinken, was wir wollen, und werden von keinem Menſchen ausgerich⸗ tet, weil uns niemand ſieht. (ißt und trinkt) Ach, das ſchmeckt, der Spenditeur ſoll leben. Ich waͤre mit meiner Lage ſo ziemlich zufrie⸗ den, nur die Hauptſache fehlt mir, ein Ma⸗ del, ich muß mir immer die Zeit ſelbſt ver⸗ treiben, und das faͤllt verdammt langweilig aus. 5 Ey was, Eſſen und Trinken war doch immer meine Hauptunterhaltung, und das iſt wahr, das hat mir es noch überall BERN gut er ſchmeckt. N

Ari a.

Bey den Wilden, bey den Mohren Auf den Juſeln, 5 dem 9 Meer,

16 Inkle und Yarifo Wie im Land, wo ich gebohren, | Wird mir ſtets der Magen leer.. Speiß und T rank giebt Muth und Stärke | Und ſo viel ich itzt bemerke, |

Auf dem Meer, in Wald und Thal Schmeckt mirs Eſſen überall.

Nein, mit einem guten Magen

Soll man ſicher nie verzagen; See immer luſtig ſeyn.

Und ſtuͤrmt gleich auf meine Seele

Erden, Himmel und die Hoͤlle

Hagel, Wetter Finſterniſſe,

Wind und Sturm, Kanonenſchuͤſſe Staub und Schloſſen, Wind und 1 0 5 So will ich ſtets luſlig ſeyn.

Denn bey mir iſt ſtets der Fall,

'S Eſſen ſchmeckt mir überall.

Da h. Das iſt gewiß ein guter M ut, wir wollen ihn anreden. N Mal. Wenn ich mich nur getraute. 10 huſlet) Pe d. (ſieht ih um, erſchrickt und retirirt ſich ſitzend und voll Aungſt gegen die Hehle) | Da h. Fuͤrchte dich nicht, guter Maler wir thun dir nichts zu Leide.

Pe d. Hat ſich Yarifo verdreyfacht, oder wachſen hier die Mädchen über Nacht wie die Schwammen? und was das für artige Geſicht⸗ chen ſind, das waͤr ſo ein Akzidenz für einen Schiffbruͤchigen. 5

Mal. Ich bitte euch, liebe Schweſtern, laßt nus fliehen, wer weitz was das für ein Unge⸗

AN heues iſt.

I

Ein Gingfpieh‘ 17

Pe d. Nicht uͤbel. 15

Bar. Vielleicht iſt er gar von jener dla, wo die großen Pavians ſeyn follen.

Pe d. Bravo, es kommt immer beſſer.

Dah. Oder wohl gar ein Europäer, komt |

laßt uns fliehen. Bed, Die Mädchen fürchten ſich, ist. hab ich Kourage. (Halt fie zurück) nur da, 8 geſchieht euch nichts. ö

Da h. Ja? ſo ſage uns nur, wer bit 980 biſt: 2

Pe d. Ich bin, ja wenn ichs mich nur zu ſa⸗ gen getr aute, ich, ich bin ein Mannsbild, aber was fuͤr ein Mannsbild 2 Die Krone von allen Männern , fanft wie eine Taube, geduldig wie ein Schaf. Ihr habt Recht, daß ihr die Eu⸗ ropaͤer fuͤrchtet, aber nur nicht alle. Seht zum

Pr

DBeyfptel mich an, ich bin fo gut, daß ich mich |

um den Finger wickeln laſſe.

Dah. Du biſt alſo ein Europier? uuf

a * uns denn nicht umbringen ? EB Bed. Wie koͤnnt ihr das von mir enten:

von mir, der ich ein ſpezialguter Freund von allen huͤbſchen Mädchen bin? Ich laſſe mir von

ihnen alles gefallen, und es iſt mir ſchon manch⸗

mahl auch auf ein Paar Ohrfeigen nicht angekom⸗

men; verſteht ſich, muͤſſen die Maͤdchen aber

auch das thun, was ich von ihnen verlange.

Mal. Ey, und was verlanzſt du denn? Ped. Nicht mehr und au SEEN als

einen Kuß.

Der und bon nz

. 9 |

1s a u; Darito-

Pe d. Iſt euch das zu wenig ? Nun, 7 wie ‚werden uns ſchon noch näher kennen lernen.

Bar. Weißt du aber auch; daß man bey

uns nur das Mädchen füßt, in das man ver⸗ liebt iſt.

Fall.

Mal. Da biſt alſo i in uns verliebt? Und

in alle drey zugleich? 855

Bed Ich machte mir nichts draus, wenn

noch ein Dußend da waren.

Pe d. Iſt das gewiß ſo in Europ det

Gebrauch? 1

Ped. Berſteht ſich, da iebt mau itzt ganz | ungenit , es iſt gar nichts feltües 5 daß ein Mani drey bis vier Geliebte hat, und man⸗ che find fo tolerant, daß eine von der andern weiß. Das Ding koͤmmt mir gerode ſo vor wie ein Hahn, der eine Schaar Hühner um ſich hat.

Dah. 0 did artet Weiber, die find ges

wiß recht zu bedauern. |

Pe d. Ach gar nicht, mauche ſcheint ihrem Manne recht getreu zu ſeyn, aber wenn er ſortgeht, fo iſt es nicht anders, wie bey ei⸗ nem Doktor, der Sitzung haͤlt, es giebt einer

dem andern die Thur in die Hand.

Mal. Das muß luſtig ſeyn, erzähle ung doch weitet.

Hab Ped. 190 wenn iS den 95555 nen

e.

Ped. Nun, das iſt ja eben bey mir der

5

Gin Sinsfpieh 5 29

Dah. Warum denn nicht? Schweſtern | wir koͤnnen es ja probiven , wie ein Europäer kuͤßt.

Ped. Von der Inſel bringt mich kein Te fel mehr weg.

Ba r. (die in der Gtgenb berumſpöhte) Um des Himmels willen, Schweſtern, flieht. Oro⸗ ko mit ſeinen Gefaͤhrten kommt gerade auf

uns zu.

Pe d. Das iſt erzdumm, das beißt einem das Bratel vom Munde weggenommen.

Dah. Geſchwind verlitg dich ſonſt biſt en verloren.

Pet. Wenn ſie fort find, fo ruft mich, ich habe euch noch eine Menge von en

a Eigenſchaften zu erzaͤhlen.

Mal.; Schon gut, deh nur / fi ſie tamımen den.

1 Ped. Wenn nur dießmabl die Kerls alle das Heimweh kriegten. (er läuft in die Hohle, die Mädchen ſuchen . Verwirrung zu .

Siebenter Auftritt.

Berian, Orokb, Herim, Kanan 8 Wilde bewaffnet.)

0 v ofo. Folgt nur mir Rach, Ye Tanga | Be iſt mir dieſe Gegend verdächtig. 235 Herim. Was macht ihr hier Mäbche 2 e ſprecht. 5 Mal. Wir? wir giengen fpadieten. c 2 2 d

e Jule and Darite

Heri m. In dieſer Gegend? was wolff N br mit dieſem Koͤrbchen? Bar. Mit dem Korbe? e mir woll⸗ ten Fruͤchte ſammelnn. Her im. Sprecht, ein Europäer ift bier e e Mal. Haſt denn BR: fue etwas ole, liabe Schweſter? Dah. Nein, ich Habe fein. Wort verra⸗ then, daß er in der Höhle iſt. Oroko. In der Hoͤhle? Auf Freunde folgt mir, der Tod ſey fein Los. Herim. (zu den Wilden) Und ihr vertheilt euch in die ganze Gegend, „und durchſucht alle Winkel, ob nicht noch mehrere Verraͤther hier find. (fie ſtuͤezen in die kg ame, die übrigen age ſich) N | Mal. Ach, nun wird er gew ei peach. Var. Wenn die boͤſen Männer nur we⸗ ea gewartet hätten, ei wir den 1 er kemmen haben. Dah. Das iſt es en was mich am mei⸗ ſten krankt, aber ihr habt durch eure Angſt al⸗ les verrathen, wo werden wir itzt auf unſerer Inſel wieder einen Mann finden, der in dreye zugleich verliebt ſeyn kann.

Mal. Ja ja, ſo gluͤcklich werden wir nicht

bald wieder ſeyn, und wir haͤtten es gewiß gemacht wie die Europa aͤerinen, und haͤtten uns ke ine uber die andere aufgehalten; ach du lieber

e föleppen ihn ſchon . *

r f * 33

Car

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Ein Singſpiel, r

Dah. (ſietzt in die Hoͤhle) Es ſind ihrer zwey, ach, die hatten gewiß in ein halb n Mie, or verliebt fen Auen, e

Achter Auftritt, 5

| Vorige, Inkle, Pedrillo, Werbe bun ; den 1 berausgeſchleppt. x

Die Männer. e NEAR), wiki kommet nur heraus,

. Pedrillo. 0 16 05 0 weh, mit uns iſts aus. .

2 denkt doch menſchlich, ſchont mich nenen, 1 Die Männen ° u g Nein nein, bey uns iſt kein d ar * „Die Mäßschen EM dort nfer Nahe, und laßt ie een. 15

dan, wein, nein, nee 3 ges b Inkle und Pe world ee

1 Hr pp Götter ſteht uns ben!

1 Die Manner. Da waer ſie dem Tode weihn: |

ae Alle zugleich.

| Es Ar vergebens Flehn und 3 i u Es kanu ung seid) bahn mehr Rettung f bringen,

ER nur wird und (euch) gebracht

Wir ficken he in des En Bh,

a

N 1 Inkle und Pariko. N | Di Pebeillo. e Sie werden mich ſpießen Un dann gleich trauſchieren,

(lein ſallend) Bald ſteden, bald braten Und auch feifafieren, EN, | Kardenatel , 1 Lungenbratel a 1 is Mit Sallatel, Das alles wird aus mir u; Itzt heißts Pedrillo gute Nacht. um 0

Ne un te * A uft ritt.

Hariko (tammt nach einer Pauſe ang a a) Ich e Tumult hier. Ihr Götter, wenn meinem Inkle Gefahr drohte? Nein, nein, in dieſe Gegend wagt ſich ſo leicht nie⸗ mand, es was nur der Wiederhall von dem Jauchzen der Jager. Wie, der Korb dort auch noch hier? Warum nimmt er die Früͤch⸗ te nicht? Warum laͤßt er ſich nicht ſehen ? Inkle! ein die Höhle ruſend) Mein Inkle! Kei⸗ ne Antwort? Himmel, was feb ich? die Fuße ſtapfen mehrerer Männer am Boden, o mein Inkle! (ſie eilt auf den Felſen) Goͤtter! dort iſt er, fie ſchleppen ihn zum Tode. (eilt herab, und ſinkt auf ihre Kniee) O ihr Goͤtter! rettet meinen Inkle, ach, es iſt vergebens. Schmerz bringt mich zur Verzweiflung, meine Kniee bre⸗ chen, o mein Inkle, laß mich mit dir ſterben ? (fie ſinkt betäubt en den Selfen hin)

Ein Singf pie 33 h 23 Zehnter Auftritt. Pa riko. Gonſalba.

i Gonſ. (kommt eilig berein Die ganze Ge⸗ gend iſt mit Wilden erfuͤllt, ſie durchſuchen alle Winkel, nirgends werde ich Sicherheit finden.

Himmel, was ſeh ich? Mariko! Welch ein Une glück mag ſich ereignet haben. Gute Pariko!

Sie erhohlt ſich. 0 Da, SIE er ſchon todt? ſo laßt mich Ak

ſterben. Gonſ. Welch zaͤrtliche Beſorgniß, wem mog ſie gelten? Ach, daß ich von dir, gutes Mädchen, geliebt wuͤrde, ich wuͤrde mir kein groͤßeres Stck mehr wuͤnſchen.

Mar. Du biſt hier? O flieh, daß ſie nicht auch dich in ihre Gewalt bekommen. N

Gonſ. Welch ein Ungluͤck iſt dir begegnet? Par. Ach, fie ſchleppen ihn fort, ihn, mei⸗ nen Jule. Ich war ihm fo gut, fo gut, ja ja, ich war gewiß verliebt in ihn, denn ſonſt hätte mir nicht immer fo ſonderbar ſeyn koͤn⸗ nen, wenn ich bey ihm war, ach, und wenn er nun todt iſt, werde ich ſchwerlich mehr ver liebt werden Finnen, |

Go nſ. Warum muß er aber ſterben?

Dar. Weil er ein Fremder iſt, und eure vente ſo viele von uns umgebracht haben. Nein nein, mein Jukle hat gewiß noch keinen umge⸗ benche, ſonſt haͤtte er mir ja nicht fo aufrichtig f ins ge KM koͤnnen. 5

8

ei Zutleiund Yarifo,

Gonſ. Sollte denn wel en. Mittel ſeyn, ihn zu retten? 5 5

Mar. Ach, nun ſchon gar nicht, da wir ſchon lange keinen Feind a au zum 9 ad gebt acht haben. Sonſ. Wenn ihr Ger ein Modi Opfer a erhieltet; ſo würde dieß vielleiht 5 Leben 1755 friſen? 1

Par. Ich glaube hit he ich Kr ſchwerlich einen Menſchen finden, der fuͤr ihn ai fierben wollen. Ja ja, ich ſelbſt will

„ich will den Vater bitten, mich fuͤr In⸗ fe 10 upfern, freylich kann ich dann nicht mehr bey ihm ſeyn, aber er wied doch zuweilen auf mich denken.

Sonf, Treffliche Seele, nein, nicht du, ich will das Opfer ſeyn, an mir hat die Welt nichts mehr zu verlieren. Komm gute Dari⸗ to, fuͤhre mich zu deinem Vater.

Mar. Er iſt nicht au Hauſe, er if 9 der Jagd. 4

Sonf. Wir wollen ihn erwarten. |

"Mar. Was willſt du bey ihm? 1

Gonſ. Es wird mir gewiß gelingen ö dei⸗ nen 17 8 zu befreyen. 1 n

Mar. O wenn du das könnteſt !!

Gon ſ. Ich hoffe es, wenn anders dein Vater nicht unerbittlich ißt, gewiß, wir wer⸗ den ihn retten.

Mar. Du machſt mich wieder adi gu⸗ ter Menſch, wenn ich dirs nur vergelten koͤnnte. Gonſ. Deine e dein Dan wird |

we Ein Singſpiel.“ 25

mein ſchoͤnſter Lohn ſeyn. Ja, gute Mariko, 2 gelingt es mir, den Haß eures Vol⸗ kes gegen uns zu unldern. O dann nehmt mich

in Ae Mitte auf, und laßt mich, wie bey Bruͤdern unter euch leben.

,

RER ard 0 N Gold kann keine Ruhe geben Dieſe herrſcht nur hier bey ch Heaier in ſtiller Eintracht leben ! Macht mich mehr als Schaͤtze B | “Basta Gute Goͤtter, hört men Flehen Laßt uns froh und glücklich ſeyn, Inkle wieder frey zu GWV Kann allein dem Gluͤck mich weihnn. ws | Gonſalvo. e a Eine eine ſtille NER, Daß eee be een , und babes Genigſamelt, Au n SGonſaloo. a Froh in trauter Freude Mitte Mariko. Dieß alen ſchaft Seligkeit. Beide Nr Gold berſchaſſt nicht Seelenfrieden b lch, nicht eitler Glanz und Macht, N Dem Zufriedenheit beſchieden _ in iſt t nur ie „(Sepde a)

.

5 ts,

: 26. Infleund Yarite, Eilfter Auftritt. f Sas Theater ſtellt dat Innere von Malayas Sl

te vor. Malayos mit Bogen und ee |

bewaffnet, tritt ein, er haͤngt in der W feir ne Woſen an die Wand.

Auch die Jagd lerſtreut mich nicht ET Wie kann man Vergnuͤgen finden, wenn das Herz ſtets von Kummer gequält wird. Ach, olle meine Freuden liegen im Grabe. Ich war ein glücklicher Vater. Vier Toͤchter und ſecht Soͤhne waren der Stolz und Troſt meines Al⸗ ters. Noch leben zwar meine Toͤchter, aber ach, alle meine Soͤhne fielen unter der mir deriſchen Hand der Europäer. Kein Sohn iſt mehr um mich, der die Freuden der Jagd mit mir theilt, der den alten Vater gegen ſei⸗ ne Feinde ſchuͤtzt. . daß ich an ihrer Seite hätte fallen konnen! Ha, wer 95 Ra wels ein Tumult?

31 .

Malavo, £ Oroko, Herim, Aza mar. In ihrer Mitte Inkle und Pedville. Einige Wilde. |

ieh Sieh Malayo , dieſen Verworſenen fanden wir in einer Höhle verborgen. |

Mal. Europäer? Ha, iwie bey ihrem Ana blicke mein Blut wallt, und dieſes Herz nach . lechzet.

Ein Gingfpieh 27

Herim. Wir würden fie ſogleich getzdtet | haben, aber wir wollten fie dir, dem ar en unſers Volkes erſt vorfuͤhen. f ik 1. =. ung. vorſichtig N wer

1 5 ko. Wom dieſer Umſtände r Wir wol⸗ len ſie aufſuchen, und alle vernichten. Mal. (su Oroko) Beruhige dich. Beant⸗

mortet meine Fragen, und es kann euch viel⸗ leicht noch Erbarmen werden. Was ſuchtet ihr auf dieſer Inſel?

Pe d. Wir haben gar nichts da gefucht, wie haben uns gar nicht her verlangt. |

Inkle. Ein Sturm ſchleuderte unſer Schiff an die Klippen, wir waren die einzigen, die ſich

vom Tode retteten. Schon ſechs Monden leb⸗ ten wir in jener Hoͤhle verborgen.

Mal. Sechs Monden? Wovon lebtet ihr ? | b Inkle. Eine wohlthaͤtige 5 Pe d. Ums Himmelswillen Herr, ihr muͤßt nicht fagen , daß uns das wilde Mädchen zu Eſſen brachte es kante ihr vielleicht auch den

Kopf koſten,

Herim. Wozu das Gemurmel? ſprich!

Pe d. Ihro Gnaden, guädiger Herr, den Augenblick. Ich habe meinem Herrn nur dar⸗ auf helfen wollen, daß wir bald Hungers ges ſtorben waͤren, wenn nicht eine wohlthätige, —wohlthaͤtige, ein wohlthäͤtiges Krokodil.

0

28 Jukle ud Darito ur

Heri m. Was ſchwätz der Norr 1 7 einem Krokodil 1 | Inkle. Nein, eine Wilde, br

Bed Ja, das iſt es eben, was ich 12 wollte, ein wildes Krokodill wars, dem wir taͤg⸗ lich die Eyer ausnahmen. Ich bin ihm ein⸗ mahl nachgeſchlichen „und da hat es ein G gezoͤttet, das haben wir gegeſſen; das Kroko⸗ dill muß uns zugeſchaut, und eine Freude uͤber uuſern Apetitt gehabt haben, denn es iſt her⸗ nach richtig alle Tage vor unſre Hoͤhle gekom⸗ men, und hat uns was zu eſſen hingethan. (beg Seite) Ich weiß zwar nicht einmahl, ob die Krokodillen Eyer legen, aber das iſt itzt alles de für uns muͤſſen fie halt eine gelegt haben.

He rim. Elender Beſewict. „du r und taͤuſchen? rer, e

Oroko. Sioßt fie. Maren n 4

Inkle. O habt Mitletdenz nie dba 10 euch etwas zu Leide. we

Mal. So flehten au 7 meine e Söhne, und fanden kein Erbarmen, noch ſchwebt 1 - Schreckensſzene vor mir, wie ihr einſt unſere Hütten in Brand ſtecktet, alles niedermachtet, was der verzehrenden Flamme entgehen wollte, wie meine Söhne, wehrlos, um Schonung ih⸗ res Lebens flehten, und ihr ſie hohnlachend durchbohrtet. bed Saen Und dennoch Asked 0 ſie mich.

Oro O. fo folten auch fe ie ihren che ee 5 pfangen, und durch meine Fauſt ſterben. (er zieht ſeinen Dolch, und ſtürzt ng: Inkle) N

1

1

Ein Eirarpiint * her

Dreyzehnter Auftritt.

8 derte Daviko. Mafenks. bebte .

De Um der Öbrtenuihen he ein. 15 entreißt Orokon den Dolch, den fie e ee ' und ſtürzt in Inkles Arme) O mein r 11 A ke. Was ſoll da? | Mal. Meine Tochter! welch ein Aab ke Mar. Ihr wollt ihn toͤdten? Nein, nein, das kann Hariko nicht angehen laſſen. Lieber guter Vater! (ſchmeichelnd) Du biſt mir ſo gut,

recht oft ſagteſt du zu mir, du wünſchteſt mie

einmal eine recht große Freude machen zu Föne nen, nun kannſt du es N wenn du n a das Leben ſchenkeſt. n Mal. Wie? Du kaufst es wagen 10 einen | Feind unferg Landes, für einen 8 unter Goͤtter zu bitten?

Par. Das iſt er ia. Er iſt ein Ware Menſch, und du fagteft ja ſelbſt oft, daß die Goͤtter die Freunde guter Menſchen fin’, Wuͤß⸗ teſt du nur ſo wie ich, wie gut er iſt, du wuͤr⸗ deſt ihn gewiß recht lieb haben, aber nein, nein, ſo lieb wie, gar kann ihn cr fein Be 55 f

Mal. Gott Meiner Pitet! je pe Ähein | Kind 2 ſo ſpricht meine Mariko? auf dieſe Art lohnt mir mein Kind, deſſen Daſeyn das Leben meines Weibes raubte, die ich auf meinen Armen trug, als n uns umringten, und in ihrer Ver⸗

30 Inkle und Pariko. theidigung zwey ſchmerzhafte tödtliche Wunden erhielt? O Vater, Väter, freut euch eurer

Kinder nicht, entweder Undank oder Ber geſſung ö ihrer Pflichten iſt ſehr oft der Lohn eurer Liebe.

Mar. Ach wenn du wuͤßteſt, wie ſehr mich deine Reden ſchmerzen. Nein, nein, ich werde nicht undankbar ſeyn. Ewig, ewig will n | lieben, mein Vater!

Mal. (etgreiſt ihre Hand) Ich werde mein gutes Kind wieder gefunden haben, wenn dq dieſem dort entſagſt.

Mär. Wenn ich es unt koͤnute. (card in Inklet Arme) O mein Jukle! Ja ja, ich muß dich wohl verlaſſen, der Vater will es, aber an dich denken, o das werde ich immer, und Mariko wird ſtets traurig ſeyn, wenn ſie dich nicht mehr bey ſich ſieht, aber den Vater kann ich nicht ungehorſam ſeyn. Nicht wahr, lie⸗ ber Vaker, nun wirſt du mir wohl meine Bitte nicht abſchlagen, und ihm das Leben ſcheuken. (bey Seike) Wenn ich nur Gohfaloo nicht der⸗ lohren hätte, daß er mir helfen koͤnnte den | Vater bitten, |

Oroko. Malayo 1 du ſcheinſt gerührt zu fern? denk an deine Pflichten. Mal. Ich kann ſie nicht verlegen, ich muß ihr Todesurtheil ſprechen. h

Mar. Götter! und fo kann mein Vater handeln? weißt du denn auch, daß, wenn Inkle ſtirbt, auch deine Dariko ihn nicht überleben | wird?

Oro kd. (in Malabe) Heiße bie Nafende aus

Ein Singſpiel. 31

deinem Herzen, denn ſie iſt ihres Volfes unwerth geworden.

Dar. (raſſt den Dolch auf) & ſchleppt ihn fort, vergießt fein Blut, o Dario iſt ſtark genug, auch mit ihm zu ſterben, fie fuͤrchtet den Tod nicht, wenn er fie mit ihren Jule vereinigt. aumſchingt ihn Lu |

Vierzeh nter Auft ritt.

Vo rige. Mar du d. Go nſalv b. ii ere Wilde beyderley Geſcheichts.

lie (set Gonſalbd berrit) Dieſer Frem⸗ * gerieth unfern von hier in unſre Haͤnde.

Azamar und Heri m. Goͤner! wen ch ich? | Dro ko. Ha, nun wird unſer Racheope

vollkommen. Schleppt alle drey fort! Het im. Haltet ein, Vater! Fremdling, da haſt ſchon gegen uns geſtritten? Warſt du nicht in jener fuͤrchterlichen Schlacht, die in den Thälern von Kanſey an den Ufern . Miſſuri geliefert wurde?

Gonſ. Ich wars, doch nur geiwunzen. Mein Herz blutete bey dem Anblicke des Schreckens, den unſte Waffen ringsum ver⸗ dreitete 2

Her im. Schonteſt du nicht damals zweyer Wilden, als der Befehl kam » fie alle wurm reiben? 557 Gonſ. Ich erinnere mich daran⸗

32 7 Jule und Dab iko. 2

III Was gaben fie: dir damals u Danke? 8 Gon ſ. Das Vergnügen, 2 de been su

»fehen.; er

Herim. Nun ſollen 0 85 Beben 1 0 ten, und auch dirs mit deinem Leben vergelten. Sieh! in uns di 5 Juͤnglinge, die du retteleſt. (ſnkt

mit Herim zu feinen Füßen.) ML |

Mal. Edler, großmuͤthiger Mann! 1

Gonſ. O ſteht auf, was ich that, war Pflicht, die ich als Menſch euch ſchuldig war. Dech ja, ich fordere unn euern Dank, aber nicht fuͤr mich. Ich ſelbſt gab mich ja in eure Gewalt, weil ich den Tod wünſche. Ihr wollt ein Opfer? wohlan, an mir hat die Welt nichts zu verlieren. Vergießt mein Blut, aber verſchont dieſen da. (auf . 5 Dieß ſey Be Lohn fuͤr euer Lebe.

Ma r. O du lieber ate Mann, für dieſe That wird dich Pariko ſtets lieben; aber auch du darfſt nicht ſterben. Vater, wuͤrde es uns denn nicht Schande machen, wenn wir ſolche gute Menſchen umbringen wollten. N Mal. Nein, das ſoll nicht geſchehen. Ku,

ner unter euch iſt, der durch das Schwerdt der Europaer fo viel verlohr wie ich, aber Mitleid und Gefühl fuͤr dieſe Großmuth unter⸗ druckt mein Rachegefuͤhl. Ich als Aelteſter des en ſtimme für ihr Kbit & /

Oroko. Ich habe gleichen Rang wii, ut un beſchließe ihren Tod. N |

He rim Vater! 1 f *

Ein Singfpiel, 33 Par. O du wilder, grauſamer Menſch! Oroko. Meine Leute nahmen dieſe (auf Inkle und Pedrillo) gefaugen, hier habe ich zu befehlen. Schleppt ſie hinaus ins Freye, dort bindet ſie ‚au Bäume, damit ſie uns nicht ent⸗ gehn. Ich werde dann ihr weiteres Uetheil

‚fallen. 0 Ya Mar. Um der Götterwillen, Vater, er⸗ barme dich) 5

Mal Beruhige dich Kind, ich kann Orokon nicht widerſprechen, aber ich ſelbſt buͤrge dir dafür, daß fie gerettet werden. Jetzt laſſe aber ungebindert den Befehl vollziehen.

Orvok o. Fort mik ihnen?:

Dar. Ich folge dir, Inkle. Troͤſte 806 man wird gewiß deiner ſchonen, wenn man nie will; „daß auch Mariko ſterben ſoll.

M ar. (führt Jukle und 1 fort, . Darito folgt.) f Na. Oroko, eine eigenen Soͤhne wurden von dieſem Europaͤer erhalten, fühlt denn dein Herz gar kein Mitleiden? laffe dich bewegen.

Oroko. Nein, gegen meine Feinde bleibe ich ode ei

4 77 5 Ja die Feinde muͤſſen fallen, Denn ſie brachten Tod und Qualen, Nur in unſer Land herein. 5 * F A0 er urtheilt . und gut,

7

+

N 34 Jukle und Variko.

Drum vergießet schnell ihr Blut. Tod ſoll nur ihr Loos nun feyn, Herm, Azamar. (welche ihre Waffen.

| ſchwingen. )

Nun wohlan, ſo laßt es wagen, Der, der mir mein Leben gab,

ER Für den will ich auch mich ſchlagen,

Und beſteig mit ihm das Grab. :

4 Herim, Malayo, Malin

ka, Barili und ein Theil der Indianer auf ; einer Seite. Oroko und das Volk auf der an⸗

e dern Seite. 0 |

Auf zum Kampf, laßt uns beginnen,

Mit Gewalt treibt ſie von hinnen.

Gute Goͤtter, ſteht uns bey,

Daß nicht Frechheit Sieger fey.

(Sie wollen wüthend auf Bee losgehen. )

Mal. Haltet ein! wollt fer das Blut eurer Bruͤder vergießen? Der Cazike entfcheide, ob ſie frey in unſerer Mitte leben konnen, ohne je

mehr in ihr Vaterland zuruͤck zu ſchren; oder ob der Tod ihr Loos ſey. f

O roko. Ich weiß, daß der Cofike mit mir gleich denken wird, und gehe deinen Vorſchlag ein, 8 ſey, wir wollen a befengen,

Ein Singſpiel. f. Die Obigen. Be Ihr Götter. hoͤret unſer Flehen, Und ruͤhret des Caziken Herz. = Laßt ſie (uns). befveyt uns (fie) michele, be (Ach) Tod waͤr graͤnzenloſer Schmerz. | Oroko und das Volk. 5

2. Die Goͤtter hoͤren nicht dieß Flehen, i 5 endet, . des Caliken b

*

Ihr od ſey kangfatı und er N | N g se - (ale ab) 7

Fan ehe Auftritt, | (Vorige Gegend an der ge.)

Jutle und Pedrillo, jeder an einen Baum | RB, werden von Remiro bewacht. N

Jnkle. Verwünſchter Schwätzer! du biſt Urſache an meinem Ungluͤcke. Ich wollte, daß du an deinem Krokodile erſtickt waͤrſt. N Bed. Das habe ich mir ja gleich gedacht, daß ich wieder die Schuld tragen werde. Ihr waͤ⸗ ret erſt brav geweſen. Ihr ſorget nur fuͤr euern Kopf, um das arme Mädchen, daß uns

ſo lange zu eſſen gab, haͤttet ihr euch weiter

nicht viel bekuͤmmert. Es haͤtte ihr freylich nicht mehr als das Leben koſten koͤnnen, die Wilden wuͤrden ihr ihre c ausge⸗ trieben haben,

128

.

36 Ink le und Yarifo.

Inkle. Was wärs hernach geweſen? hir hätten fie ja nicht mehr noͤthig gehabt. Ped. Ah pfuy Teufel, das iſt doch abſcheulich gedacht, wenn man einem ſo lange Gutes thut. Bey meiner Treu, ich bin ein ſchlechter Kerl, 1 5 aber ſo koͤnnte ich doch nicht denken. Jukle. 1 mit er Bemerkungen, i 955

Pe d. Was denn ? Möchtet hr! nicht über mich herfallen? Nu marum denn nicht? nur her da, wenn ihr Kourage habt. Warum kommt ihr denn nicht! ? Ihr waret doch ſonſt nicht ſo langſam, wenn es auf ein baar Ohrſei⸗ gen ankam.

Inkle. O O daß iche ' nicht fo ſeſt gebunden ware.

Yes. Ja das iſt nahe, „die Lerfluchten | Kerls haben auch nich zuſammengeſchnuͤrt, daß ich mich nicht rühren kann. He du Wächter, geh, laß mich ein wenig aus. Ich glaub gar, der Kerl iſt taub? 1

„Inkle. Schweig doch!

Per Ach! vielleicht gab ich ihm den rech⸗ ten Karafter nicht. Iſt mir ſchon einmal ſo gegangen. Ich habe einen Freund gehabt, der Selvo hieß, ab Korporal war, wenn ich rufte: Selvo! keine Antwort. Herr Selvo! keine Antwort. Herr Korporal! da hat er mich ver⸗ fanden vielleicht gehts da auch fo. He * Herr Korporal! Herr Feldwebel! zum Teu⸗ fel, hoͤher kann er ja doch nicht avanzirt fen, weil er 55 Wache ſteht.

*

Ein Sins piek

tie Kannſt du denn keinen . fill ſeyn? 2

Pe d. Wie man lebt, ſo ſtirbt man. Ich f 105 mich itzt unterhalten, damit ich an den Tod nicht denke. Ah ja, ich wuͤßte ſchon ein Mittel, wie uns die Wilden ichs oe könnten. a

Jnkle. Geſchwinde sprich! !

Ber Ich glaube halt, das. bie wäre, wenn wir nicht da waͤren. g

Inkle. Narr! |

Pe d. Nur das bin ich ON as fie. fur eine Speiſe aus uns machen werden. Ihr ſeyd ganz kleber, ihr werder hoͤchſtens zu einem Nas gout verwendet werden, aber mich, ah! mich werden ſie ſchon zu einem Braten verwenden, und hernach moͤchte ich doch wiſſen, ob denn die Jungfer Mariko auch was von mir ſchnabliren wird. So viel iſt aber gewiß, daß kein guter Brocken an mir iſt. Ich bin zaͤh, mager, hart und der mich verzehrt „dem werde ich gewiß verdammt lange im Magen hegen

Se ech szehnter Auftritt.

Vo rige. Heri m. Dann Dariko.

1

5 Fremdlinge, ih komme auf Ma⸗ | layos Befehl, euch zu. befragen, 955 ihr wirklich von Yarifo gepflegt worden ſeyd? A 1

Bed. Ach Herr Rapitain oder Major, ſo il das Madel au ſchon derruchen Ich bitte

=>

38 Jolle und Varia.

euch, laßt nur dem guten Kinde nichts entgel.

ten. Lieber wollte ich Hungers geſtorben ſeyn. Herim. Wohlthaten, die man Ungluͤckli⸗ chen erzeugt, werden bey uns nie beſtraft. Ihr

beſtaͤttigt alſo Marifos Erzählung, und daß ihr keine Spanier ſeyd, die gegen uns geſtrit⸗

wen haben? Inkle. So iſt es.

Herim. Nun, ſo koͤnnt ii Hoffnung he⸗ 155 gen, daß der Cazike euch verzeihen wird. Auf

Malayos Befehl will ich indeß eure Bande loͤ⸗ fer, (macht fie los) Ein Verſuch zu entkommen iſt ohnedieß unmoͤglich. Harret ! in dieſer Ge⸗

gend der Entſcheidung eures Werheile (mit Res

miro ab.) Pe d. Wenn das keine e Leute ſind, ſo habe ich in meinem Leben keine geſehen. Mar. (eilt herein) Biſt du ſchon frey, Inkle e

erheitere dich, der Cazike wird dir gewiß gegen

dem berzeihen, daß du kuͤnftig in unſerer Mit⸗ te lebſt. Du bleibſt doch gerne bey mir, li: ber guter Inkle?

Inkle. (duͤſter) O ja.

Pet. Weil nur ihr wieder da ſeyd, Jung⸗

fer Pariko, die Zeit wurde uns um euch ſchon

ſo lange, daß wir ſie hätten mit der Elle aus⸗

meſſen konnen. 5

Yar. Geht es mir deun anders? iſt mir doch jeder Augenblick nnertraͤglich, den ich nicht bey Inkle zubringe.

Ped. Das kommt daher, weft der Gott Eu⸗ 5

en Ibne von Herzen 1 Mane Di,

N

2 Be Ein Sing fpiel. 352 Par. Jule! was will er fagen? N | Inkle. Er ſagt, daß du in mich ber⸗ liebt biſt. Par. Ja was heißt das? Ich wil dir wohl ſagen, wie mir iſt, wenn ich bey dir bin, aber ich weiß nicht, ob man dieß Liebe nenut. Wenn ich bey dir bin, fo bin ich fo verguuͤgt, bin ich ferne von dir, fo iſt mir immer, als wenn du vor mir waͤrſt. Ich muß ſeufzen, und weiß doch nicht warum, mein Herz ſchlaͤgt mir dann, 5 und reckt heftig ſchlaͤgt es mir, dann weine ich, weill ich glaube, es koͤnnte dir in der Zeit, da ich nicht bey dir war, was recht Boͤſes geſchehen ſeyn. Zu Nachts ſehe ich wilde Thiere, die dich zerreißen wollen, und dann ſchieße ich ſie mit meinen Pfeilen todt, das freut dich hernach, du drückſt mich au deine Wut, und daun bin ich erſt recht vergnuͤgt. | Ber. Sapperment, Junger Yarifo, ihr habt ſchon das rechte Gift, wir brauchen cis weiter mehr. Ma r. Nur eins kränkt mich, daß ich nicht weiß, ob du auch fo empfindeſt wie ich, Wenn ich bey dir bin, ſo zweifle ich zwar nicht daran, aber kaum bin ich eine Weile fort, ſo fuͤrchte ich ſchon, du wirſt nicht mehr an mich denken. Arme Dariko, ſage ich oft zu mir, wenn In⸗ kle in die Stadt zuruͤckkehren wird, von der er mir erzählte, io wird er dich nun ber⸗ geſſen. 8 Alter Wilſt du denn U mit ine ee

7

7

4 Jykle un d Hartko. i

wenn angel ahr ein Schiff zu unferer Rettung Bier ankommen follte?

Dar. Freylich wohl, aber Jukle, nicht um der ſchoͤnen Sachen willen, die du mir vorſag⸗

teſt, wuͤrde ich dieſe Juſel e wenn es

wie um dich waͤre. hen Inkle. Um mich allein wollteſt du fort? IR nk eh

Mar Du fragſt doch ſeltſan. Wenn du auch liebteſt, wuͤrdeſt du nicht fo fragen??!

Bed. Ihr muͤſſet es ihm ſchon zu Guten hal⸗ ten, liebe Nariko, die Todesangst macht ihn völlts verwivrt.

Par. Ey die ſoll ſich bald Be Ich wer⸗ de an den Felſengang dort eilen, von da kann man von weiten ſehen, wenn unſre Leute vom Coaziken zurückkommen, und dieſer wird dir ge⸗ wiß verzeihen. Haͤtte nur ich dabey ſeyn koͤu⸗ nen, aber der boͤſe Oroko ließ es nicht angehen. Das ſchadet nichts, der Cazike iſt ein guter Mann, ſo gut wie mein Vater. 2

Pe d. Ja ja, der alte Herr Papa feine

ein recht gutes Herz zu haben.

Pa r. O gewiß, du wirſt ihn dann näher kennen lernen, Inkle, er wird wie feinen Sohn dich lieben; glaube mir, es giebt keinen beſſern oe auf der et als meinen Vater.

8 Arie. u Wie zaͤrtlich iſt mein Vater nicht, Wenn er in feinem Silberhaare

90 Ein Siggſpiel. 5 a

Von Guͤtigkeit 40K Liebe ſpricht, ER Gebeugt ſchon durch die Laſt der Jahre. ' Der einz'ge Weg zum Meunſchenglüͤcke

Iſt Eintracht und Zufriedenheit, % 2 mahlt ſich auch in feinem Blicke, Durch frohe ſtille Heiterkeit. (ab)

Siebenzehnter Auftritt. ud Pedrillo.

Ped. Sapperment, das iſt ein Mädel, 98 ſich Henker Inkle. Nach deinem Geſchmacke eech

Den. Und nuch dem eurigen nicht? arme Mariko!

Bie Sthweig l s

Pe d. Herr, wenn ihr das Maͤdel nicht we⸗ nigſtens aus Dankbarkeit lieben koͤnntet, ſo habt ihr ein Herz, das härter iſt, als ein Schiffs⸗ zwieback; und warum n fügt ihrs dem armen Maͤ⸗ del nicht? er Inkle. Weil ich fie noch brauche. 11

Pe d. So? das iſt ein nobler Grundſatz, | wenn ihr gegen alle ſo denket, ſo kann vielleicht l Pedrillo auch einmal marſchiren, wenn ihr ihn nicht mehr brauchet? Meiner Seele, ihr den⸗ ket gut mit den Menſchen.

Inkle. Bin ich mir nicht ſelbſt am näch⸗ ſten? Pe d. Ich möchte gar che ſtreiten darüber. Bari“ 9 Ich bin ein e wenn der niche

4

42 Jukle und > Nartte

feinen beßten Freund aufhängen lebe, wenn er Vortheil davon hat. 1 75

Inkle. Was murmelſt du da? Ped. Ich uͤberdachte m was wir itzt ans fangen follen.

Inkle. Ein Be: in der Gegend herum gehen. 5

Ped. Wir dürfen uns ja nicht weit bunu wagen.

Inkle. Komm nur, dort aufiwäu iſt eine ſwöe Gegend. 5

Pe d. Ihr habt mir aich eine ſchoͤne Aus⸗ | ſicht in die Zukunft gegeben, doch laſſen wir das Zut ſeyn. (bey Seite) Wenn ich einmal wieder nach Europa komme, fo will ich auch fo denken, | Rund mein Herr ſoll der erſte ſeyn, bey dem ich zu 1 EN, ab) .

x

Achtzehuter Auftritt.

(ng e einer kurzen Nau läßt fi ch folgender Geſang hoͤren, anfangs in der Ferne.)

Stele N) und einige Matroſen kommen in einem Kahne mit Säfern, 5

Gbor.

Es iſt kein Woſſer mehr vorhanden, Daun laßt an dieſer Jiſel landen.

Ein Sing fiel 43

Füllt hurtig eure Tonnen an, Eh uns ein Wilder ſehen kanu. „Sie landen. Steley, eine Bouteille in der Hand, ſteigt aus, die übrigen folgen.) Steley Fuͤllt Waſſer in die Tonnen ein, | Doch ich, ich halte mich an Wein. Matroſen. g Das Waſſer machet friſche Augen, Es ‚hätt den Geiſt ſtets unbeſiegt. | Stele y. Doch fuͤr den Magen kanus nicht taugen, Auch macht ein Naͤuſchchen nur vergnuͤgt. Matroſen. . Wahr iſts, ein Räuſchchen macht vergnügt. | Steley. Ja du goldner Saft der Reben, 8 Kannſt allein mir Freude geben. a Wuͤrde ich getrennt von dir, Waͤr zur Laſt das Leben mir. Macht und Glanz und Ehrentitel, Maͤdchen⸗Gunſt und reiche Mittel, Kutſchen, glänzende Gewaͤuder, Ketten und geſtickte Baͤnder. Macht dieß gluͤcklich? nein nein nein, Fröhlich macht uns nur der Wein. Matroſe. um Fergnügt und froh zu ſeyn. Halte man ſich nur an Wein.

Steley. Nun, ihr verdammten Waſſer⸗ iger fuͤlt iet hurt eure Tonnen, 9 80 wir

44 Jukle und Yariko,

wieder zu unſern Schiffe kommen, die Inſel kommt mir verdammt verdächtig vor. Alles

das hatten wir nicht noͤthig gehabt, wenn ihr 99

beſſer Acht gehabt hattet. iſter Mat. Das konnte niemand voraus ſehn, daß uns von fuͤuf Tonnen die Bande abſpringen wurden | Steley. Ener Glück, daß kein Wein Fi ‚nen war, das hatte mir noch gefehlt. Ich habe ohnehin itzt eine ſehr ſchlechte Zeit. Erſt zwanzig Perſonen habe ich durch Liſt in meine Gewalt gebracht, um ſie als Sklaven zu ver⸗ kaufen. Was will das fuͤr einen Mann ſagen, der im Sklavenverkaufen ein Großhändler it?

Erſt zwanzig um ihre Freyheit betrogen? Hm!

es iſt doch ordentlich, als ob mir heuer das gute liebe Schickſal feinen Veyſtand verſagte; fort, fort, „daß wir bald wieder an einen Ort kom⸗

men, wo es was zu fangen giebt. (die Mate oſen

entfernen ſich) Erſt zwanzig? das iſt doch meiner Seele zu wenig fuͤr einen n Menſchen. wie ich | bin. a 2 90 18

2 Neungehiker Auſteit. 5 | Steley. Jukle. ö

einkle kommt gedankenvoll und in ſich the 15 verein J 8

St eley. Hier kommt 1 080 x gewiß ein ee, den ein Sturm Veh trieb, wer

5 Ein Sing ſpiel. e weiß ob ſich da nichts machen laßt, denn fuͤr Menſchen meines gleichen, die ihr Geld tuͤchtig zu verzinſen wiſſen, läßt ſich gerade am meiſten proſitiren, wenn die Leute recht ut 1 bud. Ir

Inkle. Soll denn mein Schickſal beſchloſſen haben, entweder hier grauſam zu enden, oder alle meine Lebenstage hier zuzubringen? Un⸗ gluͤcklicher Inkle! ſollſt du dein Vaterland nicht mehr ſehen, und das ganze Gluck deiner Liebe einer Wilden opfern? O verdammte Lage, in der ich ſchwebe. Jeder Zufall wuͤrde mir wills kommen ſeyn, der mich befreyte, mir wieder

Mittel an die Hand gabe, meinen Wohlſtand zu gruͤnden.

Steley. Wer biſt du, armer Mom ' 1

will dich retten?

Inkle. Mich retten? 1 ein 1 wohlthaͤti⸗ |

ger Schutzgeiſt führt dich hieher? O was fuͤhle ich in dieſem Augenblicke! goͤttlicher Mann, laß dich umarmen. Wer biſt du? wie kommt du hieher? 75

Steley. Durch Zufall. Bir hatten friſches Waſſer noͤthig. Wenn ich mich aber nicht be⸗ träge, mein Freund, ſo iſt es nicht das erſte⸗ mal, daß ich dich ſehe. Kannteſt du Mt eis ven. gewiſſen Stelen?

Inkle. Steley? du biſt Steley? Dh habe dich lange ſchon fuͤr todt e Wie 3 ig es dir denn? 5

Stele y. 5 Ich werde Sie, die, zu ter ge⸗ kanten Zeit eräblen. De sc nur ſo⸗ vie, N

RR: e 4

1 46 Inkle uud Davits ur | ich 100 einen anägrbreiteken Sande, und de ER

de mich recht wohl dabeg. Jukle. Mit welcher Waare? Ste len, Mit iehenbiaer. , a | Steley. Ein Zufall führte mich nach Da

9

| 1 ich fand, daß man dort mit dem Skla⸗

venhandel gkuͤcklich war, ich bekam Luſt dazu,

und befinde mich dabey ſehr gut. Meine Waa⸗ ren kommen mich nicht zu hart an, und ich Fi verhandle ſie faſt alle Zeit um guten Preis.

Neulich hatte ich drey Maͤdchen zu verhandeln,

ſie waren ſchoͤn, und ihr Verkauf hatı meine

Boͤrſe ziemlich fette gemacht.

Zwanzigſter Auftritt. 5 Vorige. Pedrillo. en Ped. Ey zum Henker, Herr, warum laſſet

ihr denn die ſchoͤne Yarifo fo allein dort am Felfengange ? ( erblickt den Steley) Potz m

was ift das fuͤr ein neuer Gaſt?

Inkle. Freue dich, Pedrillo, „ein Schiff iſt angelangt, bald werden wir von unſerm Elende befreyt ſeyn.

Pede Ein Schiff! Hm, ich che nicht, ob

ich mich darüber freuen ſoll. Mir geſtel es hier

in der Mitte der guten Leute weit beſſer, als mich noch einmahl auf ein Schiff zu ſetzen und vielleicht wieder an eine Inſel geworfen zu werden, wo es uns weiß weit ae ge⸗ ben kann. f

Ein Singfpiel, | 1

Sisley. Wie ich. ſehe, ſo ſind euer meh⸗ rere auf dieſer Inſel ? Ju kle. Ja, dieſer mein Bedienter; Bub

noch ein Spanier, der erſt geſtern Nachts

Schiffbruch gelitten hat.

Stele. (bey Seite) Vortrefflich, dieſe Kere will ich ſchon benutzen. (zu Inkle) Lieber Freund Inkle, ich ett mit dir allein uw ſerzeren, 1

Inkle. (zu pedrilo) Geh zu Pariko, er melde ihr, daß ich ſogleich kommen werde.

P e d. (bemerkt, daß ihn Steley genau anſieht,

er ſieht ihm gleichfalls ſcharf ins Auge, und wie die⸗

1

ſer ſich zuruͤckzieht, entſernt er ſich kopſſchüttelnd) Stele y. Hör du, der Purſche gefällt mir. Er ait gut gewachſen. Liegt dir viel an ihm? Inkle. Nicht mehr, als an jedem andern, den man fo lange benuͤtzt, als man ihn brauchen

kann.

Stel h. Ich gebe dir dreyßig Thaſer für

855 ihne wenn du mir ihn zum Sklaven überläßt.

Jukle. Nimm ihn hin, er iſt thener ge⸗

5 nug bezahlt. Aber für mich iſts noch immer zu

wenig, um irgend eine Spekulazion anfangen zu koͤnnen. Steley. Wer iſt denn die Here, von

| N 10 cher der Kerl ſprach?

J. ukle. (der vorher nachdenkend wor, und nun

aufmerkſam wird) Ein Zufall machte mir die Be⸗

kanntſchaft mit ihr. Sie iſt eine Wilde, die

| ung | die Zeit hindurch ziemlich gute Dienſte chat.

eee eg EU

| 48 Suite und d Darike. 5 ne

JInkle. Sie bat ihren Werth, fe bonn 5 befallen. | u Steley Ich möchte ſie wohl lehr der. Ju kle. (raſch) if, du ſie mir abkaufen?

St ele y. Abkaufen? Ich handle zwar al⸗ 5

les ein, aber du wirſt gewiß kein Mädchen vers

handeln „das dir ſo gute Dienſte erwies. Inkle. Davon kann nun nicht mehr die

Rede ſeyn, deun ich brauche Geld, und den

beßten Dienſt erweiſt ſie e wenn ſie dir an⸗

| ſtaͤndig iſt. 9 955 Steley. Sie müßte ei ſchlcht gebaut ;

fein; wenn ich fie nicht um etliche Pfund Ster⸗

linge anbringen wollte, und dotauf laßt ſich im⸗

mer was handeln. | Jukle. Ganz gewiß, boume, ich will it dir

| zeigen. 2, 3

Steley. Ich Habe mich immer fuͤr einen großer gehalten, aber mein Freund Jukle ö iſt 1 ein groͤßerer. 9 | 5

Eundzwanzigfer aufnitt. Pebdrillo, daun Minka

Ped. (hereinguckend) Sind ſie schon fort I Das weiß der Henker, wie der Menſch daher kam; ich kenne ihn zwar nicht, aber ſein Ge⸗ ſicht ſagt mir ſchon, daß ihm nicht viel; Gutes zuzutrauen ſey. Und wie mich der Kerl be⸗ trachtete, nicht anders, als wie ein Fleiſch⸗ hacker; Rex einen Ochſen kaufen will. Wale

\

Bis Singſoiel | 49

wir unter den guten Leuten da bleiben duͤrfen, fo wollt ich ſchon, daß der Henker ihn ſammt feinem Schiffe gehohlt hätte. Wegen. meiner, mein Herr ſoll mit ihm gehen, denn aufrichtig

5 geſprochen, mich freut es fo nicht mehr recht

bey ihm; und ich, ich ſuch mir ein Madel von da aus, und heurathe fie. Lauter Wilde woh⸗

nen ohnehin da, ſo kann ich doch hernach der Stammvater von einer ſchoͤnen Familie auch werden. Potz Weiter wer laͤuft denn da ſo ſchnell her?

Mal. Wo iſt Dariko? 2 Wo iſt Inkle ?

Ped. Was giebts denn mein Schatzerl, was giebts denn? Das Madel wär juſt nicht übel,

Mal. Ich bin vor unſern Leuten voraus⸗ e Ihr ſeyd frey, aber ihr müßt bey

uns bleiben.

Ped. Braviſſimo, itz iſt mein gel erreicht, itzt geht mir nur noch ein Weiberl ab, und ich bin gluͤcklich. Ich nimm gleich die nädhfte die beſte. Es muß einer jeden auf der Inſel eine Gnade ſeyn, die ein Europäer nimmt. Weißt

du was Madel, ich will dich gluͤcklich machen

und dich zu meinem Weibe Nehme Mal. Ha ha ha! | Pe d. Die Freuden, die fie hat. | Mal. Giebts noch mehr ſolche Leute, wie du ‚in Europa? Pe d. Verſteht ſich, eine ganze Menge. Mal. Da muß es ein naͤrriſches Land ſeyn⸗ ih d. ‚Set weiß ich nicht, iſt das ein Kom⸗

I mE 37

48

S Jie und in,

Mal. Ha ha ha! Sa e Pe d. Wenn ich bitten darf, aber was

denn die wilde Mamſell

Mal. Uiber dich, du naͤrriſcher Meaſch, - denn du haſt ja von allen Thieren en Lau⸗

des etwas an dir.

Pe d. Pos Blitz, da muß ich ſauber ausſe⸗ ben. Ey fe laß doch hoͤren. f

.

Duett o.

Malin ka. Die Naſe iſt vom Papagay , Der Kopf vom Kakadu dabeyꝛ . | 5 Pedrillo. Ich dauk; wie ſichs gebuͤhrt. Malinka. Der Ruͤcken wie vom Elephaut, Vom Kroko dill ſind Fuß und a Pedrillo. 8 Ich bin dir obligirt. ER | Mafinka. und ſieht man recht genau dich an, So gleichſt du einem Pavian. or Ha ha ha ha! | Pedrillo. Cnacpotten®) Ha ba ha ha! » j & Das Mädel ift meiner Seel feiern . Weils alles f wos plamp und abſcheulich iſt, nr FFF Malinka. Weil wir nicht eure Sitten kennen, Su wir 55 fein, und nicht rt

Ein Sinaſpiel. gr

u a Pedrillo. | In unſerm Lande find die Schönen, Ba beſſer, fanfter, und galant.

Malinka. |

ö Was thun ſie, wenn ein Mann ſich nahe? 2 Pedrillo. ET.

kuͤßt die Hand recht zärtlich ihr. 1

Malin ka. Es, das gefält mir in der That.

f Pedrillo. diebzugelt ſo, wie ich mit dir. He Malinka. 4 Sa 8 Und was geſchieht daun? > Pedrillo. Man lacht, man ſcherzt. . N Malinka. Was weiter dann? Pedrillo. Man kuͤßt, man herzt. 5 Malin ka. Wenn man recht froh, was thut man dann? | Pedrillo. e Dann ſtimmet man ein Taͤnzchen an. Maliuka. g

(Ey Freund, das laß ich mir gefallen, 8

Ein Tanz erfreuet mich vor allen.

[Komm „ich. verſöͤhne mich mit dir, J zeig geſchwind ein Taͤnzchen mir.

Pedro,

Aha, das laͤßt ſie ſich gefallen, (Ein Tanz gefällt den Mädchen allen. [Komm Liebe, reich dein Händchen mir, Ich tanze ſpauiſch nun une dir, (beyde ab)

& l

i 32 ae und Yarifo, Zweyundzwanzigſter Auftritt.

Ein ſchmaler Selſengang.)

Pariko, dann Inkie und Steeb. a Par. Kaum kann ich die Angſt laͤnger er⸗ tragen, die mich nun peinigt. Jukle laßt ſich nicht ſehen, und auch mein Vater si nicht vom Caziken zuruͤck. O ihr guten Goͤtter, went ihr jemahl Hariko lieb hattet, weil ſie gut und fromm war, o ſo erbarmt euch ii auch über fie, und rettet ihren Inkle. Es koͤmm jemand, er iſts! (will Inkle entgegen eilen, 8 aber bey Steleys Anblick betroffen zuruͤck)

Inkle. Warum erſchrickſt du Pariko?

Mar. Wer iſt denn dieſer fremde Menſch hier?

Inkle. Ein ee von mir, den 15 wre Zufe U fand. a

Steley. Du haſt bon mir nichts zu förch⸗ | ten ‚liebes Mädchen, 5

Par. (ſchuͤttelt den Kopf)

Steley. Du glaubſt mir nicht? und war⸗ um denn nicht? N 8

Var Du gefaͤllſt mir gar 1 |

Steley. Was mißfaͤllt dir denn an mir?

Par. Alles, du ſiehſt recht abſcheulich aus.

Stely. (für ſich) Wart, verdammte Kroͤ⸗ te du! N | |

Dar. Ich bitte dich, lieber Inkle, ſag dem Menſchen, er ſoll mich nicht ſo ſtarr anſehn, ich ſah noch zeitlebens keinen ſo fuͤrchterlichen Blick. Wahrhaftig, ich fuͤrchte mich vor ihm.

Inkle. Du thuſt ihm Unrecht, er iſt mein

Ein Singſpiel. 53

Freund, mein Retter. Er landete mit ern Schiffe, und Steley. (leiſe) Suche fie auf einige au. 7 genblicke zu entfernen. Inkle. Du fahſt wohl noch nie ein entor 1 3 7 Schiff, liebe Pariko?

Par. Nein.

Jukle. Willſt du nicht dort um die Ecke hinuͤbergehen? dort hat außer der Bucht eines vor Anker geworfen. Es wird dir gewiß ge⸗ fallen. Komm aber bald wieder zurück. Par. Du weißt ja ohnhin, daß ich nicht lange ohne dich ſeyn kann. (leiſe) Nimm dich vor dem Menſchen in Acht, er will mir durch⸗ aus nicht gefallen, (huͤpft ab) 5 N

Steley. Was ſagte ſie zu dir?

Inkle. Sie warnte mich vor dir.

Stele y. Der kleine Satan. Fer geſchwin⸗ de Inkle, ich kaufe fie wie deinen Bedienten fuͤr dreyßig Thaler.

Inkle. Biſt du klug? Jede Eigenschaft des Maͤdcheus iſt mehr werth.

Steley. (bey Seite) Ich laſſe fie gewiß nicht mehr aus, und tee es aus bloßer Ra⸗ che geſchehen.

Inkle. Ich will ihre Eigenschaften jede ein⸗ zeln verſteigern, und nur das fordern, was ſie werth iſt. Ihre Perſon, ihre Neige, will ich für 40 Thaler anſchlagen.

Steley. Es gilt.

Inkle. Sie iſt geſchickt im Jagen, N fen, und beſitzt einen ſtets fröhlichen Humor. Du legſt alfo noch 10 o Thaler, bey, fi nd se. 18

1

x *

5 5 1 Jnkle und Pariko. 0

Stele. Ich bins zufrieden. Inkle. Sie kann auch viel arbeiten, wie fie ift gefund und ſtark, noch 10 Thaler. Steley. Nun IE genung A Inkle. Ihre ſanfte Empfindung, 5 er. 5 Stely. Viel zu viel, die Weiber, die gar zu viele Empfindung . taugen nicht

ſie werden durch jede Kleinigkeit gekraͤnkt, oder

ihre zu große Empfindſamkeit wird zuletzt ſogar fuͤr Ehr e und Tugend unempfindlich. Ein Ex⸗ trem folgt gern dem andern. Alſo fuͤr die Em⸗

pfindſamkeit hoͤchſtens 5 Gulden. 3 Ink le. Und für ihren Verſtand? 5

Steleh. Nicht einen Groſchen. Ein Weib, { das viel Verſtand hat, verſchwiſtert ſelben ent⸗ weder mit Herrſchſucht oder mit Eitelkeit, und

bey beyden geht der Zweck ihres Daſeyns verloren.

Kurz, alſo 63 Thaler und keinen Heller mehr,

denn ich muß ja auch auf ihre Verkoͤſtung rechnen, bis ich fie cn Mann bringe. Und 0 wollte ich alle die Grobheiten abrechnen, die

ich von ihr zu erwarten habe, fo wurdeſt Kai

du mir auf ihre Perſon noch drauf zahlen muͤſſen.

Jnkle. Nun, es ſey. Eingeſchlagen, ſo nimm ſie hin, ſie iſt dein. ö Steley. (bey Seite) Und auch du, ſobald du auf dem Schiffe biſt. (laut) Itzt laſſe uns keinen Augenblick Zeit verlieren, meine Matro⸗ fen find in der Nahe, folgt fie nicht gutwillig, ſo wird ſie mit Gewalt fostsefäfepgt. (giebt 1 5 Ru 1 Sail Gale b thun!

| 4 Ein Sinafpier. 35

Dreyundzwanzigſter Aufteit Fi Vorige, Marifo, daun. Matroſe eu. Mar. Das Schiff gefällt mir, 7 Jakle, 1 du a vo bon ue 5

auch fen? z Mar. O ja, aber nur an deiner Seite ei

ich fuͤrchte mich vor den fremden Menſchen, die

darauf find. Ach Inkle, mie iſt fo bange, geht dieſer da auch auf das Schiff? In kle. Ja, es gehört ſein. Dar. Um keine Welt 5 du mich hin, mein Inkle, nein, ich gehe durchaus nicht. Ink le. Auch nicht, wenn ich dich bitte? Par. Jukle, o bitte mich nicht, ich kann dir nichts abſchlagen, ach, und mir ſagt mein Herz, daß du nichts Gutes von mir verlangſt. 8 Steley. Genug des Zoͤgerns, leicht köͤnn⸗

te uns Gefahr drohen. er faßt Dariko an) Allo |

hurtig fort! ki Var. (reißt ſich los) Wos will der as von mir? \ Stely. Du biſt mein, Inkle hat Sc mir verkauft. Var. Verkauft? Was it das? 1 Stely. Ich habe dich von 05 eingehandelt. Var. Wofuͤr? Stely. Für dieſes Geld. Par. Nein nein, ſo elend kann Inkle nicht + ken: „daß er dieß mehr als die Meuſchen lie⸗ be; du ſchweigſt Inkle? Nicht wahr, du koun⸗ teſt nicht fo grauſam an deiner Marito' handeln? Inkle. Du wirft es gut bey ihm haben,

36 Sui un Yarito.

folge Autieilig Pariko, leicht . er fonft Gewalt gebrauchen. Dar. Gerechte Götter! was hör ich? o ſteht mir urn . 8 S. eley (iht in die Szene, die Matroſen bene Fort, dich in dein Loos zu fuͤgen Da die Zeit ſo koſtbar iſt, 3 Darifo = So kann Inkle mich betruͤgen Daß er M enſch denken vergißt? „„ J nkle. 7 1 Gold allein kann mich vergnuͤgen, Weils der Grund zum Gluͤcke iſt. Steley und Inkle. | Greift ſie an, und ſchleppt ſie fort, Mariko. Ach ihr Goͤtter, ſteht mir bey! Stely und Jnkle. Hurtig, bringet ſie an Bord, 77 Mariko. 1 Hilfe, Huͤlfe, macht mich frey. 1 * Steley und In fle. of Leicht kann fie Gefahr uns bringen Wenn ſie laut um Huͤlfe ſchreyt, Nein, vergebens ſey ihr Ringen ee mit ihr, 's iſt hoͤchſte Zeit. f Variko. i Ach a iſt all mein Mühen | Fern iſt hier Barmherzigkeit, Goͤtter, laßt mir Huͤlfe bringen e iſt hier, der mich ehre e ( Doriko. wird fortgeführt)

Ein Stusrpien Bi | 57 Vierundzwanztaſter Auftritt.

(Nach den Nitornelle ſluͤtzt Gonſalbo herein Hier horte ich um Hülfe rufen. Es war eine Weib

liche Stimme. Goͤtter, was ſeh ich? Bewaff⸗ 10

nete Männer ſchleppen Yarifo fort? fie eilen N dem Ufer zu? Inkle folgt gelaſſen, und zählt Geld? Taͤuſcht mich mein Auge nicht? Es iſt Steley der Sklavenhändler! D wiedeuträchtige Bosheit! Ich bin ohne Waffen. Götter, wie ſoll ich die Uaglückliche retten? 5

Fuͤnfundzwanzigſter Auftritt.

Gonſal vo. Pedrillo. Malaho. Seim zamar. Dröfe Wilde. N

Pe d. Freude, Freude, wir find fre. Mal. In euer Vaterland duͤrſt ihr nicht meht zuruͤckkehren, aber ihe koͤnnt hier in une ſerer Mitte leben. | Gouſ. Verzweifle, Vater Jule bat dein Kind verkauft. Mal. Mein Kind? (blick in die Szene) Goͤt⸗ f ter, ſie wird in das Schiff geſchleppt, o rettet ‚fie, Fluch den Bar bare! Pe d. Ich will meinen ofihlehten 3 ſelbſt 5 enſbönsen. Er Gon ſ. Mariko mein, oder ich feat ‚für fe kommt! f Mal. Mein Segen 1 55 dich, mein 9 Goſalv „wenn du be Weaſke N |

1 E

@ 0 BE RE 1 N 88 Jutie und Pa vik o.

Oroko. Wir wollen ihnen durch den etz u, ven Weg abſchneiden. d N au le. Auf, auf, zu Parikos Beftevungf we ſtürzen ab) 5

Sechsundzwanzigſter Auftritt. gas Theater ſtellt eine freye Gegend vor. Im f Hintergrunde iſt die See. Links in einer Bucht liegt eine große Fregatte, neben dieſer ſteigt ein hoher Felſen empor, deſſen Gipfel ſich über Die Fregatte hereinbiegt, 95

Steley, Inkle und die HN ven mit Pariko in einem Kahne der Fre⸗ gatte zu.

F i n 9 1. a ariko. Hoͤrt mein Flehen, maͤchtge Gitter! S Sendet mir doch einen Retter. Steley. Ha, uthlopft, du biſt nun mein, Inkle und die Mat ro ſen. Ja, die Beute iſt nun ſein. (ſie beſteigen die Fregatte, man ſieht Nate haͤn⸗ deringend auf dem Verdecke, der Kahn verliert ſich) Gonſalvo, Pedrillo, Malayo, He rim, Azamar, Dahira, Malinka, Barili und In ſulaner eilen rechts herein. Oroko und In ſulaner mit Feuerbränden erſchei⸗ nen auf dem Gipfel des Felſens. Malay o. (mit den Singen) . Auf, laßt Yarifo uns reten! an, La ſſet nicht den Tod uns ſcheun.

5 =.

\

x 2 wi f Ein Gingfpiel. 89 Orok o. (mit den Seinigen) | Laßt die Feinde ſchnell und toͤdten, RNache ſoll die Looſung ſeyn. Mariko. (erſcheint auf dem Verdeche) Ja, ich ſelbſt will mich befreyn. Ag e Münze ſich ins Meer, alle ſchreyen laut auf | Gonfalv o. a 328 ich will ihr Retter ſeyn, $ Oder mich dem Tode weihn. (er fürtt fort) Stele y. Feuert die Kanonen los, Grauſer Tod ſey nun ihr Loos.

(Kriegeriſche Muſik und Tumult. Malapyo mit

den Seinen ſtuͤrzt gegen die Fregatte. Aus diefer wird gefeuert. Die Wilden fliehen zuruck. Orok o

und die Seinigen werfen Feuerbraͤnde in das Schiff.

Gonſalvo traͤgt Pariko heraus. Mala yo ſchließt fie in feine Arme, Gonf aloe nie | neben ihr bin.) 1 n

Vario iſt frey. % Steley und Inkle. (auf dem Soi)

Feuer, Feuer, ſteht uns brnrn?r 7 (plotzlich zerſpringt die Pulverkammmer, und das Schiff fliegt mit lautem Gepraſſel in die Luft. Alle

u ſioßen einen lauten Schrey aus, und ſinken dann

in einer ſchoͤnen Gruppe auf bie Kniee) Ach! dank euch Götter, wir find frey. (Die Szene ſchließt mit einem paſſenden Freuden⸗ tanze, der mit einer allgemeinen Gruppe endet.)

S ESTER 72

Ferner iſt ere

>

Die Bebienten in Aen. eie Gemättse aus der

wirklichen Welt, in drey. Aufzügen, von Jo⸗ 5

| ſeyh Alois Gleich. 20 kr. Ida. Ein Schauſpiel in vier Anfügen, von den von Holbein. 24 kr. So giebt es denn in der Welt gar keine Bube 9 der verſchriebene Bräutigam koͤmmt oft zu ſpaͤt, ein Originalluſtſpiel in zwey N von at Koch. 14 kl. ma‘, Saręino, ossia Pallievo dell amore. bla. ma eroicomito per musica in due atti. 17 kr. J Balbda. Ein Trauerſriel in un, Aigen : von Collin. 24 Er Der Lügner. Ein Luſtſpiel in fünf Anzügen n Goldoni, neu bearbeitet von Ehrimfeld. 20 kr.

Das Hauptquartier. Ein militäriſches Schauſpiel in

4 Akten, bon Joſeph Caſché. 20 kr.

Aufzügen, von Aug. von Kotzebue 20 kr. Julie, oder: der Blumentopf. Ein Singſpiel in eis

nem Aufzuge. Nach dem dranzsſſchen, von

Treitſchke. 12 kr. 5 | Adelheid von Werdingen. Ein Schauspiel der Sfr

zeit, in vier Aufzuͤgen. erh Krater, von w. imfeld. 17 kr. | Heinrich der Stolze, Het von Sochſen Ein Original⸗ Schauſpiel mit Geſang in drey Aufßü⸗ gen, von Joſeph Alois Sleich. 1 kr.

1 5 Konrad von Rieſenburg, ein Schauspiel mit Ges

ſang in vier Aufzügen, ven Joſeph Anton Schuster 17 ke.

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Be Der Ruſſe in Deutſchland. Ein Luſtſpiel in vier

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