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Der Preis von 12 Heften ift 8 Thlr. fächf. oder 14 fl. 24 Xr. rheiniſch, und die Zahlung iſt ungetheilt zur Leipziger Gſtermeſſe des laufenden Jahres zu leiſten. Man wendet ſich an die Buchhandlung Brockhaus zu Leipzig, wohin auch die Beytraͤge zu cee fint. Unfrankierte Bücher mit der Poſt werden zuruͤckgewieſen. Einruͤckgebuͤhren in den Text oder Umſchlag die Zeile ſechs Pfennige. Von Anticritiken (gegen Iſis-Recenſionen) wird eine Quartſeite unentgeltlich . Verzeichniß abgebbarer Voͤgelbaͤlge in ſchoͤn conſervierten Exemplaren von Dr. Waltl in Paſſau. Falco Fl. Kr. pygargus 8 — palumbarius 2 — Glareola Fl. Kr. torqu ata 3 — * UDT 10 Merops subbuteo . 1730, apiaster ne 12 Striq Picus Drachyotusı. ,, 86 Lanius Motacilla meridionalis . » . 1 30 citrinella . — 20 collurio . » « — 48 er, ® Ardea Bombyeilla : 1 1 Minne 0 garrula Sar get s Saricola erreilant in 000 % a 0 ralloides 0 denne n eis,, rubelra io 1 30 purpurea 3 30 Fringilla Ciconia montifringilla . » ir RD 8 paradisea . . 4 30 phalerata . 3 — Platalea Corvus leucorodia . 5 — ue A 1 30 Colymbus Cinclus Arcticuhus 3 — Agustieus 40 en Anas Cuculus cauorus var. moldavicus 1 12 — querguedulla . . .» 10 elypeata.ı 2... 1 — * P . Rallus Fl. Kr. Fl. Kr. porzana . . 1 10 onocrotalus . . 11 — Cygnus Quatrupeden S er eg ARCLOMyE eitillus 3 — Cavia aguti . . 4 — Pelecanus Faliscatus ferus 4 — Berichtigung oder Bemerkung zu der Broſchuͤre von Giſtl, betitelt: Ueber eine neue Familie, Sippe und Gattung aus der Ordnung der Käfer. Muͤnchen 1836. b. J. A. Finſter⸗ lin. Ein halber Bogen mit einem fchwarzen Kupfer. Preis 24 Kr. Der hier bekannt gemachte Käfer, den Gift! Mesoclastus paradoxus nennt, iſt ſchon fruher von Desmareſt in Guerins Magazin de Zoologie, 2me année bekannt gemacht und Hypo- cephalus armatus genannt worden. Er ſtellt ſelben in die Nähe von Negrophorus, möchte aber fo leicht nicht einzureihen ſeyn. Er koͤmmt im Innern von Braſilien vor; ich ſah ihn bey Dr. Perty. Sömmeringifher Preis. Als die Senkenbergiſche naturforſchende Geſellſchaft eine allgemeine Aufforderung zur wuͤrdigen Feier des am 7. April 1828 eingetretenen Doctorjubileums Samuel Thomas v. Soͤm⸗ merrings ergehen ließ, fand ihr Vorhaben fo eifrige Theil⸗ nahme unter den Aerzten und Naturforſchern Deutſchlands, daß nach Beſtreitung der Ausgaben fuͤr die Widmung einer eigenen Medaille, Druckkoſten ꝛc. noch eine Summe zur Stiftung eines es vorhanden war, welcher nunmehr nach Hinzufuͤgung der Zins en von einigen Jahren auf einem unter Verwaltung der Gefell- ſchaft ſtehenden veſten Kapital von 2000 fl. des 24 fl. Fußes be⸗ ruht. Den getroffenen Beſtimmungen gemäß fol alle 4 Jahre am 7. April aus den Zinſen dieſes Kapitals der Soͤmmerrin⸗ giſche Preis im Betrage von 300 fl. des 24 fl. Fußes demje⸗ nigen Deutſchen zuerkannt werden, welcher die Phyſiologie im weiteſten Sinne des Wortes als die vom verewigten Soͤmmer⸗ ring vorzugsweiſe gepflegte Wiſſenſchaft am bedeutendſten geför⸗ dert hat, wobey die Arbeiten der letzten vier Jahre beſonders be⸗ ruͤckſichtigt werden ſollen. Die Zuerkennung geſchieht jedes Mal durch einen auf moͤglichſt umſichtiger Erwaͤgung aller zu ihrer Kenntniß gelangten Arbeiten gegruͤndeten Beſchluß der Sencken— bergiſchen naturforſchenden Geſellſchaft. je anfangs in Ausſicht genommenen Soͤmmerringiſchen Preis Zur erſtenmaligen Zuerkennung dieſes Preiſes war die Ge⸗ ſellſchaft am 7. April 1837 verſammelt, und indem ſie die in vo⸗ riger Sitzung bereits gepflogenen Verhandlungen hieruͤber wieder aufnahm, wurde beſchloſſen, daß, ſo Vorzuͤgliches auch von andern Deutfchen während der letzten vier Jahre in der Phyſiologie im weiteſten Sinne des Wortes geleiſtet worden, dennoch die fuͤr die Wiſſenſchaft neueſten, wichtigſten und ſchwierigſten Beobachtun— gen dem Herrn Profeſſor Dr. Ehrenberg in Berlin verdankt wuͤrden, demſelben daher der Soͤmmerringiſche Preis zuzuerkennen ſey, welchem zugleich eine bey Soͤmmerrings Jubiläum geprägte Medaille in Silber, auf deren Rand die Worte ‚„„Praemium Soem- merringianum die VII Aprilis MDCCCXXXVII Ehrenbergio Berolinensi societas Senckenbergiana“ eingeprägt waren, nebſt den auf die Stiftung des Preiſes bezuͤglichen Druckſchriften bey gefuͤgt wurden. In der naͤmlichen Sitzung ernannte auch die Ge— ſellſchaft den Herrn Profeſſor Dr. Ehrenberg zu ihrem correſpon— dierenden Mitgliede. 2 Direction der Senckenbergiſchen naturforſchenden Geſell⸗ ſchaft in Frankfurt a. M. a 5 N Ae en Nen ge. Um die Verbreitung ſeltener foſſiler Pflanzen zu befoͤr⸗ dern, habe ich den academiſchen Zeichner, Herrn Weitz, veran⸗ laßt, Gypsabguͤſſe von denſelben anzufertigen, in fo weit es ih⸗ re Beſchaffenheit geſtattet. Da die Ausfuͤhrung ganz meinen Wuͤnſchen entſpricht, zoͤgere ich nicht, dieß zu veröffentlichen, wo— bey ich jedoch bemerke, daß nur auf an mich direct adreffierte Bes ſtellungen dergleichen beſorgt, und immer die moͤglichſt billigen Preiſe geſtellt werden, da ich dabey keinen perfönlichen Vor⸗ theil ſuche, noch weniger etwa gar einen Handelsartikel daraus zu machen beabſichtige. Von folgenden, in dieſem Werke beſchriebenen und abge— bildeten, oder doch erwähnten Petrefacten, koͤnnen Gypsabguſſe angefertiget werden: N Caulopteris punctata G. Caulopteris Singeri G. Gleichenites neuropteroides G. (Von diefer Art kann man auch nach vorliegenden Origi⸗ nalen Exemplare von 2 Fuß Lange und 1 Fuß Breite er halten.) Karstenia omphalostigma G. Karstenia mamillaris G. Lepidodendron aculeatum Sternb. Lepidodendron Charpentieri G. Lepidodendron crenatum St. Lepidodendron obovatum — Lepidodendron Ottonis G. Lepidodendron Mielecki G. Lepidodendrou Steinbeckii G. Lepidodendron undulatum St. Lepidodendron Veltheimianum St. Lepidodendron Volkmannianum St. Lepidofloios laricinus St. Sternbergia transversa Artis. Stigmaria ficoides Brong. Der Preis jedes einzelnen Stückes richtet ſich freylich nach der Groͤße und der zum naturgemaͤßen Colorieren erforderlichen Arbeit, doch wird er bey den kleineren, mit Ausnahme der Glei- chenites neuropteroides G., nicht mehr als zwey Drittel bis 1 Thaler betragen. Breslau, den 29. Juli 1836. H. R. Göppert. Unter der Preſſe ift: Insecta Lapponica descripta a Joanne Wilhelmo Zetterstedt, ein Band von ohngeführ 70 Bogen in groß Fol., in geſpaltenen Columnen aus compreſſer Petit⸗ und Nompareil⸗ Schrift. Ich bin bereits im Beſitze des vollſtäͤndigen Manuſeripts und der Druck ſoll moͤglichſt beſchleunigt werden; auch werde ich zur Be⸗ quemlichkeit der Käufer das Werk in Lieferungen von 12 Bogen (à 5 ggl.) erſcheinen laſſen. Leipzig, im Juny 1837. Leopold Voß. S. In nhalt. A. Allgemeines. 1 Buquoy, Planmaͤßigkeit im Weltganze n. B. Zoologie. 4 Schwediſche Abhandlungen 1835, 5 Dahlbom, über die Motte der Traubenkirſchen. 9 Sundevall ornithologiſches Syſtem; Ypsolophus 20. 15 Nilsſon, Plesiosaurus in Schweden. 22 Zoological Transactions II. — Sykes, über die Wachteln und Hemipodien Indiens. 28 Templeton, wirbelloſe Thiere von Moritz: Xenia, Anisomelus, Piratesa. 31 Bennett, Pteropus whitei. 33 Th. Bell, Cruſtaceen von Suͤdamerika. 37 Yarrell, über Tenthredo centifolio in Rüben. 39 Rüppell, Histiophorus immaculatus. 40 Vol. XVI. Knox, Zerlegung des Rorquals. Tafel I. Quetelet, Gewicht der Menſchen. Don, Cascarillarinde. 46 Traill, Milch der Wale. 47 Harlan, verſteinerte Knochen in America. 48 Agaſſiz über die Lachſe. — Dalzell, Fortpflanzung ſchottiſcher Zoophyten. Taf. 1. 54 Jardine, Salmoniden in Southerlandfhire. 61 Thompſon, über Leviathen und Behemoth. 64 Wilſon, Käfer in Southerland. — J. Davy, Temperatur der Thunnfiſche. 65 Patterſon, über eine Bero& an der Nordküſte von Irland. Tafel 1. 2 45 Actinia, The Edinburgh new Philosophical Journal. Coldſtream, Bau und Lebensart von Limnoria terebrans. S. 67 Arthur, über die Thraͤnen der Hirſche und Antilopen. — 68 Selby, Säugthiere und Vögel in Southerland, — 73 Thompſon, über Peniacrinus et Comatula. Tafel I. C. Anatomie. — 75 Webers Gehwerkzeuge. 77 Cuviers vergl. Anatomie. D. Medicin — British Annales of Medicin, — 78 Meirners Hippocrates. — — Trättenbachers Verdauungsproceß. 79 Röſchs Heilwiſſenſchaft. — Rieckes Arzneimittel. — 80 Mauthners Heilkraͤfte des Waſſers⸗ aii f ch g s 8. Verzeichniß abgebbarer Voͤgelbaͤlge. 4 Berichtigung oder Bemerkung zu der Broſchure von Giſtl; „ueber eine neue Familie, Sippe und Gattung aus der Ord⸗ nung der Kaͤfer.“ Sömmerringiſcher Preis. Anzeige, foſſiler Pflanzen betr. Insecta Lapponica. Ankuͤnd, von Leopold Voß in Leipzig. af eff enthält: Limnoria terebrans ... S. 40. Sertularia dichotoma .. — 52. Hydra tuba. a — 53. CCC Pentacrinus et Comatula — 73. [4 Critiſche Bemerkungen hinſichtlich der Behauptung von einer am Weltganzen beſtehen ſollenden Planmaͤßigkeit. Vom Grafen Georg von DJuquoy. Wann ich Planmaͤßigkeit in der Natur wahrzunehmen glau⸗ be, ſo fraͤgt es ſich immer noch, ob ſolche Planmaͤßigkeit in der Natur ſelbſt liege, oder ob nicht ich — jene ver⸗ meyntliche Planmaͤßigkeit, nach den imperativen Formen meiner Anſchauung, in das von mir conſtruierte Natur⸗ bild lege. Sehr oft wird meine beym erſten Anblick entſtan⸗ dene Vermuthung fuͤr die an einer Erſcheinung beſtehende Plan— maͤßigkeit verſchwinden, wenn ich die Erſcheinung tiefer verfol— ge. Betrachte ich z. B. an der Bluͤthe die Bewegung der Staubfaͤden, wodurch die Antheren dem Griffel ſich nähern und wodurch dann gewoͤhnlich eine Befruchtung erfolgt; ſo waͤre ich geneigt, hier einen planmaͤßigen Befruchtungsact zu ahnen und eben aus ſolcher geahneter Planmaͤßigkeit vorhinein zu vermus then, daß oben erwaͤhnte Bewegung in jenem Falle wohl nicht mehr ſtatt finden moͤchte, wo die Antheren und Griffel von der Bluͤthe abgeloͤſt wuͤrden. Das Experiment uͤberzeugt mich aber vom Gegentheil, indem, nach Wegnahme der Antheren und Griffel, die Bewegung der ruͤckgebliebenen Staubfaͤden noch ganz ſo erfolgt wie zuvor. Zu aͤhnlichen Betrachtungen fuͤhrt die Erfahrung, daß haͤufig noch Geſchlechtstrieb nach Ausrottung der Hoden fort⸗ beſteht, z. B. bey Ochſen, Schoͤpſen uſw. Auch beym Maul: eſel ſind vollkommen gebildete Genitalien vorhanden, und findet zugleich reger Begattungstrieb ſtatt, bey doch beynahe gaͤnzlich erloſchener Zeugungsfaͤhigkeit. Treibt endlich nicht manche Pflan: ze haͤufige Bluͤthen, die einer Befruchtung durchaus unfaͤhig ſind, wie z. B. ſo manche Zwiebelgewaͤchſe? uſw. Die Teleologen deuten die Beobachtung, daß in jenen Pffanz⸗ und Thiergattungen verhaͤltnißmaͤßig mehr zu Grunde Iſis 1838. Heft 1. gehe, wo eine groͤßere Fruchtbarkeit beſteht, gewoͤhnlich dahin, als ſorge ein uͤber der Natur waltendes Weſen dafur, daß die Gattungen unter einander ſich ſtets in einem gewiſſen Normal: Stande erhalten moͤchten. Allein es bedarf hier, zu einer ver— nunftgemaͤßen Deutung des Phaͤnomens ganz und gar nicht der Hypotheſe von einem Zuͤgellenker am Geſpanne des Welt⸗ wagens. Die unbefangene Beobachtung der Natur, ihrem Le— ben und Walten nach, führt uns ungezwungen zu der Ueber: zeugung von einem allgemein herrſchenden Umwandlungs- triebe, welcher ſich allemal zugleich als Bildungstrieb und als Zerſtörungstrieb kund gibt; es iſt daher ſehr na- tuͤrlich, daß in allen jenen Fällen, wo der Umwandlungs- trieb kraͤftiger hervortritt, daß, ſage ich, nicht bloß der Bil- dungsact, ſoͤndern in eben dem Verhaͤltniſſe auch de Zerfiörungsact zugleich — entſchiedener ſich ausſpreche. Der in der geſammten Natur waltende Umwandlungs trieb iſt, wenn wir rein der Erfahrung gemaͤß ſprechen ſollen nicht ſo eigentlich unmittelbar auf das Umwandeln ſelbſt, nehmlich auf das Zerſtoren oder Bilden ſelbſt, hin gerichtet, als vielmehr auf ſolche Activitaͤts-Aeuße⸗ rungen, wodurch entweder ein Zerſtören oder ein Bilden vor ſich gehen möchte, wenn alle jenes Zerſtoͤren oder Bil⸗ den begünftigenden Umſtaͤnde vorhanden wären. Die Richtigkeit dieſer Behauptung erhellet wohl nirgend fo deut: lich als aus der aͤcht naturhiſtoriſchen Wuͤrdigung des Ge: ſchlechtstriebes, der ja am Ende weiter nichts iſt, als eine be— ſtimmte Modification des allgemein herrſchenden Bildungtriebes bezogen auf die Gattung. Der Drang nach dem Begattungs— acte zielt nehmlich unmittelbar nur auf jenen Act felbft . 1 3 hin, als Actio actionis causa, d. h. es faßt die jedesmalige die Einbildungskraft wolluͤſtig beſchaͤftigende Vorſtellung nicht im geringſten den Begriff eines aus jenem Acte entſtehen ſol— lenden neuen Individuums in ſich, ſondern ganz und gar die Erwartung einer hoͤchſt wonniglichen Aufreizung der Sinn— lichkeit. Bedenkt man die ungeheuere Menge des Bluͤthenpollens, die, von Wind und Inſecten vertragen, nicht zu der jenem Pol— len entſprechenden Narbe gelangt, oder die von dieſer durch Re— gen wieder abgewaſchen wird, oder die, ſelbſt bey ſtatt finden- der Befruchtung unkeimfaͤhige Pflanzeyer (faͤlſchlich Saamen ges nannt) gibt; bedenkt man weiters die Unzahl fpermatöfer Er: gießungen, die nicht befruchten, ſondern den Thier-Individuen bloßen Sinnenreiz gewaͤhren, als z. B. im Begattungsacte, wo die Befruchtung mißlingt, oder wo bereits ſchon eine Schwaͤn— gerung vorangegangen iſt, oder wo das Alter zu einer befruch— tenden Zeugung unfaͤhig macht; ferner die Saamenergießungen durch Traumpollutionen, Onanie, Paͤderaſtie, Sodomie uſw.; bedenkt man uͤberdieß die Menge von Fruͤhgeburten und durch monſtruoͤſe Größe der Frucht oder Enge des Beckens vereitelten Geburten uſw.; ſo erſcheint der Emanationsact von Pollen und Sperma als Actio actionis causal, als autonomes Ergoͤ— eungs-Moment am Judividuum, und es laͤßt ſich hinſichtlich der Fortpflanzung eigentlich nur ſoviel ſagen, daß der in der Na— tur durchgehends waltende, um die Individuen wenig bekuͤmmer— te, bloß die Species beruͤckſichtigende Bildungstrieb hie und da ein Pollenftäubchen oder Spermatroͤpfchen aus der Menge des in muthwilliger Austobensluſt Vergeudeten, zur Erhaltung der Species verwendet. Wenn wir uns von dem Fehlſchluſſe: post hoc ergo propter hoc frey halten, und wenn wir die Natur au deren unbefangenen Anſchauung deuten, ſo erſcheint uns jede einzeln für ſich betrachtete Thaͤtigkeit als actio actionis causa, jedoch ſo, daß aus der Concurrenz mehrerer ſolcher autonomer Actio— nen beſtimmte Reſultate, aber immer nur hie und da, ſich ergeben; daher dieſe Reſultate nicht etwa, nach der fal— ſchen Anſicht der Teleologen, als Zweck und jene Actionen als Mittel betrachtet werden duͤrfen. So z. B. ergießt ſich der Regen Über Sandwuͤſten, kahle Felſen, Landſeen, uͤber das Weltmeer, aber hie und da auch uͤber Pflanzgefilde, und hier nur bewirkt der Regen erhoͤhte Vegetation. So umwehet armoſphaͤriſche Luft den ganzen Erdball, aber hie und da ge⸗ langt fie auch zur Wechſelwirkung mit den thieriſchen Tracheen oder Kiemen, oder Lungen, und hier nur bewirkt die atmoſphaͤ⸗ tiſche Luft Saft⸗Oxydation oder Arteriſation des venoͤſen Blu⸗ tes. So ſendet das Sonnenſphaͤroid ringsum nach dem leeren Raum hia ſeine Strahlen, die aber hie und da auch auf pla⸗ netariſche und fatellitifche Oberflaͤchen ſtoßen, und hier nur ent⸗ ſteht ein Leuchten und Erwaͤrmen. So entſtroͤmet den maͤnn⸗ lichen Blüthen eine Menge Pollen und erfolgen an der Thier⸗ welt (den Menſchen mit eingerechnet) unzaͤhlige Acte der Ge— ſchlechtsluſt: aber nur hie und da gelangt der Pollen zu der ihm entſprechenden Narbe, nur hier und da wird am Thier— weibchen die innere Flaͤche des Ovariums befruchtend afficiert, und nur in ſolchen einzelnen Faͤllen erfolgt Fortpflanzung an der Species.“ — Manche Blüthen find ſogar aller Befruchtung unfähig, z. 4 So durchkreuzen tauſenderley Ideen ſich vor der Selbſt⸗ bewußtſeynsſphaͤre des Menſchen; aber nur hie und da geflaltet ſolcher Konflikt ſich zu einem geſchloſſenen Syſteme uſw. a Was die Harmonie betrifft zwiſchen der Organen » Ent: wickelung am ſich entfaltenden Foͤtus und ber kuͤnftigen Le⸗ bensweiſe am vollendeten Pflanz- oder Thier-Organismus, * fo deutet dieß nicht fo eigentlich auf ein planmaͤßiges Regiert⸗ werden des Weltganzen durch ein demſelben vorſtehendes ver nuͤnftiges Weſen leine unerweisliche Hypotheſe), als vielmehr (ganz hypotheſenfrey) dahin, daß es ewig nothwendige Norm am Bildungstriebe ſey, gerade ſo — zu bilden, daß Harmonie — beſtehe zwiſchen dem urſprünglich plas ſtiſchen Setzen — und dem nachfolgenden dynamiz ſchen ſelbſtbewußthaft ſpontanen Verhalten — des Geſetzten, zwiſchen dem Erſcheinen von potentia und qua actio. Es muͤſſen ja, an jeglichem Organismus, deſſen Wer— den — und deſſen als Gewordenes ſich Fortbehaupten — einem und demſelben Sinne des Lebens, einer und derſelben Lebensnorm entſprechen. Jedem Gebilde dient eine und dieſelbe Natur als Geburts-, Gedeihens⸗ und Sterbe-Staͤtte; jedes Gebilde muß alſo in jenem dreyfachen Erſcheinen Homogenitaͤt aͤußern. Der menſchliche Foͤtus entwickelt ſich nach menſchlichem Typus; der vollendete Menſch lebt nach menſchlichem Typus; der ſterbende Menſch ſtirbt nach menſchlichem Typus. Kongl. Vetenskaps-Academiens Handlingar tor ar 1835. Stockholm. 1836. 8. Dieſer Band enthaͤlt 13 Abhandlungen: 1) S. 1 - 29. Evadne nordmanni, ein bisher un⸗ bekanntes Entomoſtracon, beſchrieben von S. 2. Love'n. Taf. I. II. Das hier geuau beſchriebene und abgebildete Thierchen wur⸗ de vom Verf. im Meerwaſſer des Sundes entdeckt, und wird fol— gendermaaßen characteriſiert: Tribus. Cladocera Latr. B. bey vielen Zwiebelgewächſen, und erſcheinen teleologiſch gewürdigt als unnützes Beywerk; allein unbefangen ges wuͤrdigt gehören fie zur Architektonik des Weltganzen. Eben ſo dienen dem Strauß die Fluͤgel nicht zum Flie⸗ gen, ſondern completieren bloß die Architectur des Bo⸗ gelkörpers. „So z. B. am Specht. Hier entwickelt ſich der Schna⸗ bel zu einem Spitzhammer, die Zunge zu einer hervorzu⸗ ſchnellenden Harpune, der Schwanz zu an Bäumen anleg⸗ baren Strebefedern, der Fuß zum Kletterfuße uſw., wo⸗ durch das Aufſuchen der in Baumrinde befindlichen In⸗ ſecten möglich wird; zugleich befteht aber auch die Fähigkeit und der Trieb am Spechte, ſich eben von folchen In ſecten zu ernähren. 5 A. Epimera maxima, in formam valvae utrinque effu- sa; tergo angustissimo, pedibus 10, occultis. Gen. Daphnia, Lynceus etc. B. Epimera angusta; tergo lato, domato, pedibus 4 liberis. Gen. 1. Polyphemus. Gen. 2. Evadne Loven: Thorax capiti contiguus, palpi mandibulares (Antennae Latr. Remi Straufs.) bifidi, ramo antico 3—, postico 4 — articulato. Species: Ex. nordmanni Lo v. Ev. thorace in gibbum maximum efflato. Magu. & 0,38 — 0,44 Millim. 2 0,45 — 0,52 — Folgt eine umſtaͤndliche Beſchreibung auch mit vergleis chend⸗zoologiſchen Bemerkungen. 2) S. 30 — 42. Bemerkungen Über Tinea padella Linn. von A. G. Dahlbom. Taf. III. Sie lebt, wie bekannt, in allen ihren Stadien in einer Art von Staat auf dem Mehlbeer- und dem Traubenkirſchen— baum, dem Schlehdorn uſw.; ich erinnere mich aber nicht, ſie je in einer fo großen Menge geſehen zu haben, wie im Som⸗ mer 1833 und 1834 in den Gaͤrten von Wadſtena (in Oſt— gothland), wo ihre Larven dem Laube der Apfelbaͤume bedeuten⸗ den Schaden zufuͤgten. Die erſten Larven wurden im May 1833. beobachtet, als das Apfellaub am meiſten ausſchlug. Sie waren von 2 —4½“ lang und ungefähr ½““ breit. Der Körper war ent⸗ weder aſchfarbig, oder graugelb mit 2 Reihen ſchwarzer Flecken auf dem Ruͤcken; der Kopf und der erſte Koͤrperring nebſt den Bruſtfuͤßen ſchwarz. Fuͤße in allem 16, 3 Paar unter der Bruſt, 4 Paar unter dem Bauch und 1 Paar unter dem Schwanze. Die Larven machten ihre Neſter zwiſchen den Blaͤt— tern, welche ſie theils zuſammenklebten, theils mit einem feinen Seidengeſpinnſte, gleichend einem Spinngewebe, umgaben. Dieſe Neſter waren von der Groͤße eines Tauben-, Huͤhner- und Gaͤnſeeyes, je nachdem die in denſelben eingeſchloſſene Geſell— ſchaft zahlreich war. Solche Geſellſchaften konnten nehmlich aus 5, 10, 15, 20, 30, 40, 50, ja 100 und mehr Indivi— duen beſtehen. „Da der Umfang des Neſtes fo unbedeutend und doch hin⸗ reichend groß iſt, um eine bedeutende Zahl von Larven zu faſſen; ſo muß natuͤrlich die innere Conſtruction deſſelben ſo beſchaffen ſeyn, daß ein Individuum das andere in feinen Ver— richtungen nicht hindert. Jede Larve ſpinnt ſich deßwegen, nach der Dicke ihres Koͤrpers, einen cylindriſchen Canal, welcher an beyden Enden offen iſt und mit der Blattflaͤche horizontal geht; an dieſen Canal heftet eine zweyte Larve ihre Seidenfaͤden, um ihre kleine Celle zu ſpinnen; eine dritte beveſtigt ſich wieder an den der zweyten, eine vierte an den der dritten uſw., bis die ganze Einrichtung fertig iſt. Zwiſchen den runden Canaͤlen entſtehen Gaͤnge, welche von denjenigen Larven benutzt werden, die an keiner anderen Stelle Platz bekommen koͤnnen. Alle Canale find faſt parallel mit der Vlattflaͤche und demnach auch unter einander. 6 Wenn die Larve freſſen will, kriecht ſie nicht unmittelbar, wie andere Larven, auf das Blatt, ſondern ſtreckt bloß den Kopf Über den Seidencanal hinaus, in welchem der übrige ganze Koͤrper ruht, und waidet mit den Kinnladen das obere Blattfleiſch ab, laͤßt aber alle Faſern unberuͤhrt; wenn ſie aber jenes nicht mehr erlangen kann, fo verlaͤngert ſie ihren Canal durch das Seidengeſpinnſt ſo weit, daß ſie mit den Kinnladen die unberührte Stelle des Parenchyms erreichen kann uſw. Ih— re Excremente find koͤrnig, ſchwarzgruͤn und ſetzen ſich an das Seidengewebe. Haben die Larven alles Fleiſch der Blätter ver: zehrt, welche ihr Neſt umgeben, fo verlaſſen fie dieſes und wan— dern weiter, um 3 — 4 Zoll von dem alten ein neues, meiſtens mehr nach oben, zu bauen. Auf ſolche Weiſe kann eine Larvengeſellſchaft, um beftäns dig friſches Futter zu haben, 4, 5, 6 Neſter (eines uͤber das andere und jedes um einige Zoll vom andern entfernt) bauen, ehe ſie ſich verpuppt. Die alten, verlaſſenen Neſter entdeckt man leicht dadurch, daß alle Blaͤtter welk und gelbbraun ſind und wie ein Sieb oder wie Flor ausſehen, indem alles Fleiſch weggenommen iſt. Das weiße Seidengewebe iſt ſchwarz- oder braungeduͤpfelt von der Menge der Excremente, welche in den Fäden ſitzen; das Neſt aber, welches die eigentliche Larvengeſell— ſchaft enthält, iſt ſchwer ausfindig zu machen, weil die Larpen ſich mit vieler Geſchicklichkeit zwiſchen den noch friſchen und gruͤnen Blaͤttern zu verbergen ſuchen. Werden die Larven beunruhigt, ſo ſpringen ſie eben ſo ſchnell ruͤck- als vorwaͤrts in den Canaͤlen; und werden ſie ver— folgt, ſo laſſen ſie ſich an einem Seidenfaden herab, welchen ſie an dem Blatte beveſtigt haben und an dem ſie haͤngen bleiben, bis ſie die Gefahr fuͤr uͤberſtanden halten; dann wickeln ſie den Faden im Munde wieder auf und ziehen ſich wie ein Matroſe, welcher mit einer Leine entert, mittelſt einer hin und her dre— henden Koͤrperbewegung, zu dem Blatte wieder hinauf. Ich vermuthe, daß ſie die Haut wenigſtens ein Mal in jedem Neſte wechſeln, weil ſich in allen alten Neſtern eine Men⸗ ge trockener Larvenhaͤute vorfand. 5 Am Schluſſe des May und waͤhrend des ganzen Jury erlitten ſie ihre Verwandlung und verpuppten ſich. Sie ſpan⸗ nen zu dieſem e ein ſchraͤg horizontales Seidengewebe zwi⸗ ſchen je zwey .aMMeimander laufenden Zweigen des Baumes oder auch in einem Loche des Stammes; an die untere Seite dieſes Gewebes, welches nun mit einem Dache zu vergleichen iſt, hängt ſich eine Larve und ſpinnt um ihren Körper eine loth⸗ rechte und ſpindelfoͤrmige Seidenhuͤlle, welche mit ihrem obern (offnen) Ende an dem großen Gewebe oder dem Dache veſt hängt; eine andere Larve beveſtigt ihre Hülle neben der erſteren, eine dritte neben der zweyten uſw., bis eine ganze Schicht fol: cher kleiner Seidenſpindeln die ganze Innenſeite des Daches be⸗ deckt; darauf faͤngt von neuem ein Haufen Larven an, auch eine Schicht zu ſpinnen; iſt dieſe fertig, ſo folgt ihr eine dritte uſw., bis die ganze Höhle oder der ganze Zwiſchenranm zwi⸗ ſchen den Zweigen voll iſt; da aber die Seidenhuͤllen ſpindel⸗ foͤrmig find, d. h. in der Mitte dick und ſchmal an beyden Enden, ſo entſtehen auch leere Raͤume zwiſchen den Enden; in dieſen Räumen werden die Enden der Seidenhuͤllen der folgen⸗ den Schicht beveſtigt, gleichſam in fie eingekeilt ufw. Das Ganze gleicht faſt einem großen, weißlichen, ſeidenen Beutel 7 oder einem Vogelneſte. Ein ſolches Neſt wurde in 1, 2, 3 Tagen fertig; das größte, welches ich ſah, enthielt 1500 Sei⸗ denhuͤllen. Die einzelne Hülle iſt 3 — 4“ lang und beſteht aus ei- nem weißen und duͤnnen Seidenſtoffe, welcher ſo veſt iſt, daß man jene nicht, ohne ziemliche Gewalt anzuwenden, quer durch— reißen kann. Larve aus der Haut zum letzten Male, und verwandelte ſich zu gleicher Zeit in die Puppe. Die Puppe ruht unbeweglich in ihrer Huͤlle, hat eine braungelbe Koͤrperfarbe, wie die Larve, und iſt mit einer ziem⸗ lich harten Schale bedeckt, auf welcher die Augen, die Zunge und die Fuͤße, welche an die Bruſt gedruͤckt liegen, ferner die Fluͤgel, welche zwiſchen den Fuͤßen in ihren Scheiden eingewi— ckelt ſind, gleichſam in erhabener Arbeit vorſpringen. Nach 1½ — 2 Wochen, d. h. gegen das Ende des Ju— ny und waͤhrend des ganzen July ſchluͤpften aus dieſen Pup⸗ pen die gefluͤgelten vollkommenen Inſecten aus. Sie draͤng⸗ ten ſich durch die kleinen Zwiſchenraͤume hervor, welche zwiſchen den Huͤllen noch uͤbrig ſeyn mochten, und kamen auf ſolche Weiſe endlich in's Freye; aber ein großer Theil von ihnen, be— ſonders aus den unteren Schichten, konnte ſich nicht heraufar— beiten, weßhalb ſie dann oft todt zwiſchen den Huͤllen ange— troffen wurden. Dieſes kleine Inſect iſt es, welches bey uns vom gemei— nen Manne Häggmal, von den Deutſchen Kirſchenmotte, He— ckenſchabe (Roöfel), von den Franzoſen Le petit Deuil (Re⸗ aumur) und von Linne (in ſeiner Fauna suecica) Phalae- na Tinea padella genannt wird. Er iſt ein kleiner, weißer, ſilberglaͤnzender Schmetterling, mit ſchwarzpunctiertem Ruͤcken und Oberfluͤgeln und ſchwarzen Augen. Die unteren Fluͤgel ſind uͤberall, und die oberen nur an der Innenſeite aſchgrau. Der Körper iſt ſelten mehr als 2 ¼“'“lang, die Flügel aber oft 2%, Er gleicht der Spin⸗ delbaummotte (Phalaena Tinea evonymella Linn.) nicht al: lein in der Lebensweiſe und der Verwandlung, ſondern auch in der Geſtalt und Farbe; aber die letztere wird als Larve nie auf eigentlich ſo zu nennenden Fruchtbaͤumen angetroffen, und als vollkommenes Snfect ift fie allezeit größer, mit gröberen und weit zahlreicheren ſchwarzen Puncten den Oberfluͤgeln verſehen. Beym Auf- und Untergange der Sonne ſchwaͤrmten dieſe kleinen Inſecten, wie Muͤcken, zu Tauſenden um die Spi⸗ tzen der Aeſte und Zweige der Apfelbaͤume; aber waͤhrend der waͤrmeren oder waͤrmſten Tageszeit verhielten ſie ſich ruhig. Sie waren ſo ſcheu und zugleich ſo leicht, daß ſie bey dem ge— ringſten Lufthauche ins Gras herabfielen. Wollten ſie an dem Grashalme wieder heraufkriechen, ſo hielten ſie die Fluͤgel per— pendiculaͤr und flatternd; aber im ruhenden Zuſtande legten ſie die Fluͤgel uͤber den Ruͤcken gegen einander, ſo daß ſie dann gleichſam einen Kiel oder einen Dachgiebel bildeten. Ihre Paa⸗ rung weicht, wie die der meiſten andern Motten, von der der großen Schmetterlinge (Papiliones) darinn ab, daß das eine Geſchlecht nicht auf dem andern ſitzt, ſondern beyde in derſel— ben Ebene ſitzend ſich einander den Hintern zuwenden, und bloß durch die an einander gebrachten Schwanztheile ſich vereinigen. Das Weibchen legte feine Eyer ohne Ordnung in ſchmalen Hau: fen auf die zarteren Zweige in der Naͤhe der Blattwinkel. Die Waͤhrend des Verlaufes einiger Tage kroch die 8 Eyer waren etwas laͤnglich, blaß, im Anfange weich und halb en auch felten fo groß als der vierte Theil eines Senf: orns. Waͤhrend einiger Tage ſchluͤpften die Larven aus. Die eben ausgeſchluͤpfte Larve iſt jedoch viel laͤnger als das Ey, welches beweiſt, daß ſie als Embryo etwas gekruͤmmt in der Eyſchale gelegen hat. Sie war anfaͤnglich ſehr blaß, wurde aber bald dunkler und erhielt nach der erſten Haͤutung die Zeichnung, welche ich oben beſchrieben habe. Ein Theil der Larven verwandelte ſich zum vollkommenen Inſect im Nach⸗ herbſte; aber die meiſten quartierten ſich zum Winter in die Seidencanaͤle, welche ſie ſich zu dem Zweck in den Spalten, Zweigtheilungen uſw. des Baumes angelegt hatten. Nach dem Ausſchlagen der Blaͤtter im Mai 1884. kamen dieſe Larven von neuem in einer ſo ungeheuern Menge hervor, daß ſie bin⸗ nen kurzer Zeit alle Blaͤtter und Knoſpen der Apfelbaͤume for wohl in der Stadt (Wadſtena), als auch auf den nächfigelege: nen Dorfſchaften verzehrten. Sie legten auch in dieſem Jahre ein, wie ich wohl ſagen darf, bey einem ſo kleinen Thiere bis⸗ her unbekanntes Vermoͤgen, Seide zu ſpinnen, dar; ſie ſpan⸗ nen nehmlich — nicht, wie im vorigen Jahre, bloß ein Netz uͤber die Stellen, an welchen ſie ihre Neſter hatten, ſondern — um die Stämme und die einzelnen Zweige des Baumes hrrs um, von der Wurzel an bis zu den Spitzen, ein feines, ſpinn⸗ webenartiges Seidengewebe von der Feſtigkeit, daß man es aufs wickeln konnte. Die mit dieſem Seidenuͤberzuge bekleideten Staͤmme und Zweige ſahen aus, als ob ſie entweder weiß uͤbertuͤncht waͤren, oder als ob man ihnen die Rinde abgeſchaͤlt haͤtte, ſo daß das bloße Holz zum Vorſcheine gekommen waͤre. An der Innen⸗ ſeite dieſes Seidengewebes fpazierten die Larven, wie unter ei— nem Dache, auf und nieder, vor- und ruͤckwaͤrts. Jenes Ges ſpinnſt, mit welchem vor der Verpuppungszeit begonnen war, ward in einigen Tagen vollendet. Das Geſpinnſt wird folgen⸗ dermaaßen verfertigt: Die Larve beveſtigt erſtlich das Ende des Seidenfadens vor ſich an einem Puncte, zieht von dieſem aus einen Faden nach links um ſich vor der Mitte der Koͤrperlaͤn⸗ ge und beveſtigt ihn dann an einem andern Puncte; von dem Puncte links wird ein Faden wieder nach vorn gezogen und in einiger Entfernung von dem erſten Puncte beveſtigt; von hier— aus wird ein Faden rechts hinab gezogen und dem andern oder linken Puncte gerade gegenuͤber beveſtigt; vom Puncte rechts wird ferner ein Faden bis zur Naͤhe des erſten Punctes gezogen. Darauf wendet die Larve ſich um und zieht von dieſem Puncte einen Faden gerade nach dem entgegengeſetzten Ende hin, beve— ſtigt den Faden hier und ſpinnt darauf von dieſem Endpuncte aus wie von dem erſteren. Darauf zieht ſie Faͤden von rechts nach links, nach der Quere und Laͤnge, und umgekehrt, wie es ihr einfällt, und gewinnt zuletzt durch dieſe anhaltende Arbeit ein völlig dichtes Seidengewebe. An dieſer Arbeit nahmen alle oder doch die meiſten zugleich Antheil, woraus ſich die ſo ſchnelle Vollendung erklaͤren laͤßt. — Die Bewegungsgründe zum Verfertigen dieſes Ge: ſpinnſtes ſcheinen mir folgende zu ſeyn: 1) waren die Larven im letztern Jahre um Vieles zahlreicher als im vorhergegangenen; 2) wuͤrden ſie, ihrer großen Anzahl zufolge, allzuwenig Spielraum gehabt haben, ſich ihres uͤberfluͤſſigen Seiden⸗ ſtoffes entledigen zu koͤnnen, wenn ſie nicht eine ſolche Arbeit vorgenommen haͤtten; 3) konnten ſie unter dieſem Gewebe ſich mit mehrerer Si— cherheit auf die bevorſtehende Verwandlung in Puppen vorbereiten. Uebrigens bemerkte ich im letzten Jahre keine andern Ab— weichung bey ihnen von ihrer Lebensart im Jahre vorher. Der Verfaſſer gibt nun noch Vertilgungsmittel für dieſes ſchaͤdliche Inſect an, bemerkt, daß auch die Natur ſelbſt durch Ichneumoniden ıc. reichlich für denſelben Zweck Sorge tra: ge, und rechnet eine Menge paraſitiſcher Inſecten auf, deren Larven er ſelbſt in den Neſtern der Kirſchenmotte angetroffen hat. Zum Schluſſe heißt es noch: „ich erachte es fuͤr uͤber— fluͤſſig, eine ſyſtematiſche Beſchreibung dieſes fo allgemein be⸗ kannten Inſects hier beyzufügen, und will bloß noch erwaͤh— nen, daß 1) Röfel (Inſ. Beluſt. Th. 1e Claſſe 4. Nr. VII. die graue, geſellige Heckenſchabe ie. S. 17 — 19, Taf. 7. Fig. 1 — 5.) dieſe Inſecten beobachtet haben möge, wenn ſie eben angefangen haben, ſich zu verpuppen; denn ſonſt koͤnnte er unmoͤglich ſagen: „dieſe Gehaͤuſe haͤngen zer— ſtreut, die anderen Raupen aber pflegen ſolche auf einen Haufen zuſammen zu ſetzen;ö“ da es doch, gewiß iſt, daß, nachdem alle ſich verpuppt haben, die Puppen mit einander in einem einzigen Klumpen zuſammenhaͤngen. Daß die eine oder andere Puppe wohl fuͤr ſich anzutref— fen iſt, habe ich auch geſehen; aber das iſt nur eine Aus: nahme, wie ſie allenthalben vorkommt, und kann nicht als Characterzug gelten. 5 2) Linne hat in der Fauna suecica, N. 1363, Phal. Tinea evonymella, Réaum. Mm. 2. t. 12. f. 1— 9. citiert. Dieſes Citat beruht auf einem Irrthum, wel— cher wahrſcheinlich durch einen Druckfehler entſtanden iſt; denn jeder, welcher Reaumür's Memoires Tom. 2. p. 250 — 266 Pl. 12. fig. 1 — 9. mit den von mir oben gemachten Bemerkungen vergleichen will, wird kei⸗ nesweges bezweifeln, daß Reaumuͤr's Petit Deuil mit Linne's Tinea padella identiſch ſey.“ Die Figuren erklaͤrt ſchon der Text. 3) S. 43 — 130. Ornithologiſches Syſtem, Sundevall. Eine treffliche Arbeit, welche wir ſchon mitgetheilt haben von E. J. Folgendes ſagt er uͤber die Idee ſeines Syſtems: a „Ich bin von dem Geſichtspunct ausgegangen, daß die Singvögel am hoͤchſten ſtehen, oder daß fie die Idee der Vogelnatur am reinſten oder in hoͤchſter Ausbildung darſtellen, und dann, daß die Schwimmvogel als die niederſten be⸗ trachtet werden muͤſſen. Da fuͤr andere Anſichten ſehr wichtige Gründe angeführt worden find, fo will ich die Gründe für mei⸗ ne Anſicht etwas ausfuͤhrlicher darlegen.“ „Die Voͤgel ſtehen nicht fo unter den Saͤugthieren, daß man den vollkommenſten Vogel betrachten muͤßte, als ob er Iſis 1898. Heft 1. 10 dem niedrigſten Saͤugthiere nahe kaͤme; ſondern es ſcheint, daß die meiſten Voͤgel auf einer weit hoͤhern Stufe thieriſcher Ent— wickelung ſtehen, als die niederſten Saͤugthiere; die Vollkom⸗ menheit der einen aber kann ſchwerlich mit der der andern ver— glichen werden, da ſie von einander ganz entgegengeſetzter Be— ſchaffenheit ſind. Bey den Saͤugthieren beſteht ſie in der Aus⸗ bildung aller Sinnesorgane und einer Annaͤherung an menſch— liches Selbſtbewußtſeyn; bey den Voͤgeln in einer höheren Aus⸗ bildung der Muſkelthaͤtigkeit und des Bewegungsvermoͤgens; fo daß der Vogel, welcher dieſe in geringem Grade beſitzt, kei— nen andern Vorzug hat, welcher den Mangel erſetzen koͤnnte; er ſteht vielmehr auf einer niedern Stelle, aͤhnlich dem Saͤug⸗ thiere, welchem es an Ausbildung der Sinnesorgane gebricht (Als Beyſpiele kann man ſich denken: Picus, Alca, Apteno- dytes, Talpa, Sorex, Vespertilio, Phoca und die Cetaceen). Dieſe beyden Claſſen koͤnnen alſo nur mit einander verglichen werden, wenn es ſich um ihre niederen Formen handelt, waͤh— rend die höheren, als nach verſchiedener Richtung hin ausgebil- det, außer Vergleichung mit einander treten. Weil aber die Ausbildung der Saͤugthiere zur Vervollkommung eines hoͤhern Orqganenſyſtems hinſtrebt, fo muͤſſen fie im Allgemeinen als den Vogeln uͤberlegen angeſehen werden. Da nun angenommen wird, daß die Bildung der Voͤgel nach einer einzigen Richtung hingeht; fo muß man auch annehmen, daß die Vögel die hoͤch— ſten ſeyen, bey denen jene Richtung die uͤberwiegendſte iſt; und daß dieß bey den Singvoͤgeln der Fall ſey, ſcheint keinem Zwei⸗ fel zu unterliegen. Sie haben nicht allein eine ausgezeichnete Fertigkeit im Gebrauche der Flügel und Füße, ſondern ihre Ber wegungen find von weit manchfaltigerer Art, als die der übri- gen. Die meiſten von ihnen huͤpfen mit gleichen Fuͤßen auf der Erde, welche Bewegung eine weit größere Mufkelthaͤtigkeit vorauszuſetzen ſcheint, als das Springen oder Gehen, und bey keiner andern Vogelordnung wiedergefunden wird; und was noch von größerer Wichtigkeit iſt, ihre Mufkelthätigkeit äußert ſich außerdem durch das Singvermoͤgen, welches in gleich ho— hem Grade allen uͤbrigen verſagt iſt. Es iſt die Bluͤthe alles rein thieriſchen Bewegungsvermoͤgens und mangelt der ganzen Saͤugthierſchaar, bey welcher nur Laute vorkommen, welche Ausdruͤcke von Leidenſchaften ſind. Die Voͤgel dagegen ſingen oder zwitſchern nur dann, wenn ſie, fuͤr den Augenblick, frey von Leidenſchaften ſind; bey ſolcher Gelegenheit aber laſſen die Singvoͤgel fa fhoͤrlich ihre Stimme erſchallen; ſie iſt bey ihnen nur der ruck eines ſteten Beduͤrfniſſes, ihre Muſkel⸗ thaͤtigkeit zu uͤben. Es iſt dieſelbe Erſcheinung, welche ſich bey den Kindern aͤußert, die immer herumrauſchen und ſich hoͤrbar machen, wenn ſie recht wohlauf ſind, ohne daß ein beſonderes Bewußtſeyn ihre Geſchaͤftigkeit begleitet. Eine Art von Geſang findet man zwar auch bey der Wachtel, dem Hahne, den Meer⸗ enten n. m. a.; aber dieſe koͤnnen deßwegen mit jenen nicht um den Vorrang wetteifern, weil ihr Geſang theils hoͤchſt unterge⸗ ordnet iſt ruͤckſichtlich der Manchfaltigkeit der Toͤne, theils nicht ſo allgemein bey den Arten der Ordnungen, zu welchen ſie ge— hoͤren, und vorzuͤglich deßwegen, weil dieſe Vögel nichts befi- tzen, was eigentlich dem Zwitſchern oder dem beſtaͤndigen Ueben der Stimme bey den Singvögeln entſpraͤche. Aber das Wie— dervorkommen des Geſanges bey den meiſten Vogelordnungen iſt ein fernerer Beweis des geringen Unterſchiedes, welcher zwiſchen den Graden der Vollkommenheit dey den Voͤgeln herrſcht.“ 1 * 11 „Hierzu kommt noch, daß die Singvoͤgel (Passeres, Os- eines Sunde v.), obgleich ſie an Zahl, ſowohl der Arten, als auch der generiſchen Formen, ſtaͤrker find als alle uͤbrigen, eine beſtimmtere Bildungseinheit zeigen als irgend eine der uͤbrigen Vögelabtheilungen deſſelben Ranges; welches auf einen faſt aͤhn⸗ lichen Vorzug zu deuten ſcheint, wie der iſt, durch welchen ſich die Saͤugthiere vor den drey eyerlegenden Wirbelthierclaſſen aus— zeichnen (Vergl. Cuvier, Regne animal, zunaͤchſt vor den Saͤugthieren). Die Füße find faſt gleich gebildet, auch voll: ſtaͤndig und regelmäßig bey allen, während dieſe Theile bey je⸗ der der übrigen Abtheilungen ſehr variieren und oft eine Zehe weniger haben. Die Schwungfedern ſind vollig ausgebildet, vorzugsweiſe vor den Deckfedern, welches bey den uͤbrigen Voͤ⸗ geln nicht der Fall iſt, bey denen die Federn der zweyten Ord⸗ nung die Deckfedern wenig übertreffen. Der eigenthuͤmliche Sing⸗Apparat findet ſich im Larynx, auch bey denen, welche keinen eigentlichen Geſang hoͤren laſſen, z. B. den Kraͤhen uſw. Naͤchſt den Gewaͤchſen find die Singvögel diejenigen Na⸗ turweſen, welche am meiſten die Aufmerkſamkeit auf ſich ziehen, weßhalb ihre verſchiedenartige Beſchaffenheit und ihr verſchiede⸗ nes Vorkommen in ſehr bedeutendem Maaße, und weit mehr, als jene der uͤbrigen Thiere, dazu beytragen, den verſchiedenen Laͤndern der Erde ein eigenes Anſehen zu geben. Sie ſind zahlreicher als andere Voͤgel in allen Laͤndern, außer unter der Pole ewiger Eismaſſen und vielleicht (2) im Sandmeere der heißen Wuͤſten, uͤberall aber da, wo die Erde fruchtbar genug iſt, eine reichere, uͤber das Waſſer emporragende, organiſche Natur zu unterhalten. Mit einem Worte: die Singvögel ſcheinen mir in alle Wege die eigentlichſten Voͤgel zu ſeyn, und deßhalb werden ſie hier als Typus fuͤr die Vogelform aufgeſtellt.“ „Die Schwimmvoögel werden als die niederſten be⸗ trachtet, hauptſaͤchlich deßwegen, weil nur unter ihnen ſich ſo unausgebildete Formen finden, wie die Pinguine, und mit ſo ges ringer Vogelnatur begabte Weſen, wie die dummen und ſtum⸗ men oceaniſchen Vögel (die Procellariden), welche, obgleich ſie ausgezeichnet gut fliegen, kaum gehen oder ſich auf dem Lande helfen koͤnnen, und nur des Ernaͤhrungsproceſſes wegen da zu ſeyn ſcheinen. Sie bewahrheiten die allgemeine Regel im Thier⸗ reiche, daß in jeder Gruppe die Waſſerthier tiefſten ſtehen, um in der Claſſe der Vögel daffelbe vorſte was unter den Wirbelthieren uͤberhaupt die Fiſche ſind.“ „Im Allgemeinen duͤrften, zufolge der Analogie im ganz zen Thierreiche, diejenigen Voͤgel als hoͤher ausgebildet anzuſe⸗ hen ſeyn, deren Junge unvermoͤgend ſind, ſich ſelbſt zu helfen, und deßwegen von den Eltern mit vieler Sorgfalt in kuͤnſtli⸗ chen, zu dieſem Zwecke erbauten Neſtern ernaͤhrt werden muͤſſen. Die Fiſche und Amphibien tragen im Allgemeinen keine Sorge für ihre Brut; die niederen Vögel brüten ihre Eyer aus und ſchuͤtzen ihre Jungen; die höheren ſpeiſen fie noch uͤber dieß. Das letzte Glied in dieſer Kette bilden die Saͤugthiere, welche aus ihrem eigenen Koͤrper die Jungen ernaͤhren. Je mehr ein Thier ausgebildet iſt, einer deſto groͤßern Fuͤrſorge bedarf es waͤhrend ſeiner Entwickelungsperiode. Daß ein aͤhnliches Phaͤ⸗ nomen unter den Bienen, Ameiſen uſw. vorkommt, darf unſer Urtheil nicht wankend machen, indem gerade dieſe, als die hoͤch⸗ ſten unter den Einſchnittsthieren, die einzigen find, deren thie— 12 riſche Fähigkeiten einigermaaßen als ſich zu denen der Wirbel⸗ Bu en angeſehen werden koͤnnen; obgleich in einer ſo verſchiedenen Richtung, daß irgend eine ſpecielle Verglei kaum Statt finden kann.“ 1 1 „Außer den Sing- und den Schwimmvoͤgeln finden ſich noch 2 Hauptgruppen von demſelben Range, nehmlich die Grup⸗ pen derjenigen Voͤgel, welche in der obigen Ueberſicht die Na— men Gressores und Cursores führen. Die erſteren zeichnen ſich beſonders durch bie größere Sinnenthaͤtigkeit aus, welche ſich bey einigen dieſer Formen erkennen zu geben ſcheint. Dieſe Thaͤtigkeit aͤußert ſich am deutlichſten in dem außerordentlichen Sehvermoͤgen der Tagraubvoͤgel, der launenvollen Gemuͤthsart und Augenreizbarkeit der Papageien, wie auch dieſer und der Eulen Fertigkeit ſich der Fuͤße wie Haͤnde zu bedienen. Die nach vorn gerichteten Augen der Eulen, die rundum gefchloffene Augenhoͤhle der Papageien und der deutliche Anfang eines aͤhn— lichen Ringes bey den Falken zeigen eine nicht ſo ganz geringe Analogie zwiſchen dieſen Voͤgeln und den Affen oder Katzen und die Ausbildung der aͤußeren Ohren bey den Eulen iſt u was dieſen Eigenes. Bey allen dieſen Vögeln aͤußert ſich eine größere allgemeine Kraft, welche einen hoͤhern Grad der Thaͤ— tigkeit des Nervenſyſtems andeutet, welche ſie wiederum berech— tigt, als den Saͤugthieren analog betrachtet zu werden. Aber dieſe Nerventhaͤtigkeit gibt den mit ihr begabten Gattungen ei— nen nur geringen Vorzug, welcher mir diejenigen Vorzuͤge nicht aufzuwiegen ſcheint, die ſich allgemein bey den Singvoͤgeln fins den. Die Gressores gleichen ohnedieß in der Form weniger den Singvoͤgeln, als den uͤbrigen Vögeln; ihre ganze Bildung ſcheint eine Annaͤherung an die Singvoͤgel zu zeigen, obne daß fie fie erreichte. Von den Sinnesfunctjonen iſt es beſonders das Geſicht, welches ſich ausgebildet bey den Voͤgeln findet, und dieſes iſt ſogar im allgemeinen bey ihnen ſtaͤrker als bey den Saͤugthieren. Das Gehoͤr kommt als ausgezeichnet nur bey den Raubvoͤgeln vor (oder vielleicht nur bey den Eulen), und der Geruchsſinn iſt bey allen ganz unentwickelt.“ “ „Das am meiſten Ausgezeichnete bey der nun noch uͤbri— gen Hauptabtheilung, der der Cursores, iſt das Vermoͤgen bie- fer Vögel, auf der Erde zu ſpringen, ihre phlegmatiſche Ge— muͤthsart, ſtarke Verdauungskraft und ihre langgeſtreckten For— men, durch welche ſie der Claſſe der Amphibien analog zu ſeyn ſcheinen. Dieſe Analogie gibt ſich weniger durch die amphibi— ſche Lebensart der Sumpfvoͤgel zu erkennen, welche ganz und gar eine Nebenſache iſt. Der Strauß gehört zu dieſer Abthei— lung, ob zwar er der einzige Vogel iſt, welcher Aehnlichkeit mit den Saͤugthieren haben ſoll. Aber dieſe Aehnlichkeit aͤußert ſich gar nicht in den Sinnesfunctionen und den Kopftheilen, wor durch ſich die Saͤugthiere vorzuͤglich auszeichnen; ſondern im „„Man glaubt gemeiniglich, daß die Raubvoͤgel einen ſehr feinen Geruch beſitzen; aber daß dieß nicht der Fall iſt, und daß ſie ſich faſt bloß nach dem Geſichtsſinne richten, kann jeder durch directe Verſuche leicht ausmitteln. Ein 1515 leſenswerther Artikel uͤber dieſen Gegenſtand findet ich in Audubon's Abhandlung von den nordamericani⸗ ſchen Voͤgeln bey Gelegenheit der Geyer⸗Gattung. (Sie iſt in einem Anhange zu Jameſon's Ausgabe von Wil⸗ ſon's und Bonaparte American Ornithology ab: gedruckt.)“ 13 : ——— 14 Becken und iden Unterleibsorganen Das Bruſtbein und die Vorderextremitaͤten haben dadurch einige Aehnlichkeit mit den⸗ ſelben Theilen bey den Saͤugthieren, daß ſie wegen des Man⸗ gels der Schwungfedern und des Flugvermögens weniger als bey anderen Voͤgeln von der allgemeinen Geſtalt der Extremi⸗ täten bey den Wirbelthieren abweichen; aber fie find dennoch voͤllig nach dem Vogeltypus gebildet. Die Aehnlichkeit des Straußes mit den Saͤugthieren ſcheint ſonach auf feiner gerin— geren Ausbildung, als Vogel betrachtet, zu beruhen, wodurch er ſich eben ſo ſehr den Amphibien nähert, mit welchen er uͤbri— gens auch eben ſo viele Aehnlichkeiten anfweiſen kann; aber weil er ein Vogel iſt, muß er auch hoͤher ausgebildet ſeyn, als die Amphibien.“ „Daß der Strauß wegen ſeiner Aehnlichkeit mit den Saͤugthieren als der vollkommenſte Vogel angeſehen und dar⸗ um zunaͤchſt an die Saͤugthiere rangiert worden iſt, ruͤhrt von der Idee einer einfachen Reihenordnung her, welche nach ſtu— fenweiſer Vollkommenheit durch alle Erzeugniſſe der Natur herr: ſchen ſoll. Aber, daß eine ſolche einfache Reihenfolge nicht Statt finde, erhellet ſogleich aus dem Uebergange des Thier— reichs in das Pflanzenreich, welcher ſich nur bey den allernie— drigſten Formen Beyder findet. Die hoͤheren ſind mehr und mehr ausgebildet, bey jedem ſeiner eigenen Richtung nach, ſo daß keine Vergleichung dort moͤglich wird. Jeder ſieht, daß eine Lilie und ein Schmetterling zwey ſehr hoch vervollkomm— nete Organismen ſind; aber die Frage, welcher von beyden der vollkommenſte ſey, kann nicht beantwortet werden. Dieſelbe Divergenz nach verſchiedenen Seiten kommt allenthalben wieder vor und vereitelt jeden Verſuch, eine einfache Reihenfolge in der Natur darzuſtellen.“ „Indeſſen beſteht doch die organiſche Natur in zwey Reis henfolgen, dem Thierreiche nehmlich und dem Pflanzenreiche, de= ren jedes für ſich allmählich in feiner Ausbildung zunimmt; die Einheiten aber in dieſen Reihenfolgen find nicht die ver— ſchiedenen Arten, Mondern die größeren Abtheilungen jedes Rei— ches, z. B. die, welche wir Llaffen nennen, fo daß die Claſ— fen der Wirbelthiere, nehmlich die der Fiſche, Amphibien, Voͤgel und Saͤugthiere einen Theil der Thier-Reihenfolge ausmacht, ſobald jede Claſſe als etwas Ganzes für ſich betrachtet wird; “ will man aber jede Art, oder auch nur jede Gattung als Ein— heit anſehen, ſo verſchwindet jeder Begriff einer Reihenfolge, und die zerſtreuten Glieder der Kette liegen, wie in der Werk: ſtatt eines Meiſters, in einer Unordnung, welche niemand uͤber— ſehen kann, der nicht ihre Nummer kennt. In jeder der großen Einheiten (wir haben als Beyſpiel die Claſſen genannt) muß wieder ein neues Ordnen eintreten, unabhaͤngig von dem erſte— Schon nach dieſer einfachen Anſicht des Naturſyſtemes muß man es ſonderbar finden, daß einige neuere Naturforſcher aus der einen oder andern Uebergangsform eigene Claſſen bilden wollen, z. B. aus dem Ornithorhynchus. Mag dieß Thier Eyer legen, oder ſeine Jungen ſaͤugen, oder auch beydes thun; ſo hat es dennoch dieſelbe Total⸗ bildung wie die Saͤugthiere, und ſteht ſehr wohl unter ih⸗ nen als ein Uebergang zu den Amphibien, oder, wenn man will, zu den Waſſervoͤgeln. Aber wie eine aus ihm, auch mit den Wallthieren zuſammen, gebildete Claſſe einrangiert werden ſollte, iſt ſchwer einzuſehen. ren. Jedes Glied in der großen Kette iſt aus Theilen zufams mengeſetzt, welche zu einem Ganzen aneinander gefuͤgt werden muͤſſen, bevor das Glied benutzt werden kann. Aber auch hier find es die größeren Abtheilungen (z. B. die Ordnungen), wel— che die Einheiten ausmachen, in welchen von neuem wieder ein eigenes Rangieren Statt finden muß, und ſo weiter bis zu den Arten hinab.“ „Wenn man ſich erinnert, daß alle Verſchiedenheit zwi— ſchen den Thierformen von verſchiedener Ausbildung oder dem verſchiedenen Uebergewicht irgend eines Organenſyſtems abhaͤngt, und daß ſonach, nach Gens Lehre, fo viele Hauptclaſſen bey den Thieren entſtehen muͤſſen, als ſie Organenſyſteme beſitzen, ferner, daß ganz eben ſo beſchaffene Verſchiedenheiten, obgleich in geringerem Grade, unter den kleineren Abtheilungen jeder Hauptclaſſe uſw., ſoweit die Theilung geht, wiederkehren müfs ſen; ſo findet man, daß es immer moͤglich bleibt, auch wenn die erſten Verſuche mißgluͤcken ſollten, die Thtere auf die Weiſe zu ordnen, daß jede kleinere Abtheilung einer Section mit einer der Hauptclaſſen analog werde, und daß dieſelbe analoge Thei— lung fuͤr jede neue Theilung, bis zu den allerkleinſten hinab, zuruͤckkehren kann. Gewoͤnne man auch nicht mehr durch eine ſolche Anordnung, ſo gewaͤhrt ſie doch ein beſtimmtes Princip, dem man folgen kann, und das aus ihr folgende Zahlenver— haͤltniß muß dem ganzen Syſtem eine Klarheit und Ordnung verleihen, durch welche es leicht wird, es zu uͤberſehen und im. Gedaͤchtniſſe veſtzuhalten. Aber man hat uͤberdieß den großen Vortheil, die Aehnlichkeiten der Naturerzeugniße nach vielen Richtungen hin ausdruͤcken zu koͤnnen, nehmlich theils die Ver— wandtſchaften zwiſchen denen, welche in derſelben Abtheilung zu— ſammen ſtehn, theils die uͤbrigen Aehnlichkeiten (Analogie) zwi— ſchen denen, welche an analoge Plaͤtze im Syſtem geſtellt wer— den; und es wird eine Moͤglichkeit mehr, den Reichthum der Aehnlichkeiten und Verſchiedenheiten in der Natur, welcher jeden ihrer Betrachter in Verwunderung ſetzt, anſchaulich dar— zuſtellen.“ 15 „Auf dieſe Weiſe habe ich die Voͤgel zu ordnen ge- ucht uw. Der Verfaſſer ſpricht nun noch Verſchiedenes über Eins zelnes hinſichtlich ſeines Syſtems, ehe er dieſes ſelbſt darlegt, auch von geographiſchen Verſchiedenheiten der Voͤgel, und ſchließt mit der Bemerkung, daß ſein Syſtem das Reſultat ſey von Beobachtungen an ungefaͤhr 2000 Voͤgelarten, im Reichsmu— ſeum zu Stockholm, in der Sammlung des Hofmarſchalls, Ba⸗ rons v. Gyllenkrook auf Bjoͤrnstorp in Schonen, im natur⸗ geſchichtlchen Muſeum zu Lund und in der Sammlung des Herrn Amſing zu Hamburg; die Sammlung des B. v. Gyllenkrook, fügt er hinzu, enthalte eine Menge bengaliſcher » Jeder ſieht, daß das Princip hier vollig daſſelbe iſt, wel⸗ ches Fries in der Botanik eingefuͤhrt hat, und daß es nahe übereinftimmt mit Nilsſons ſowohl als Mac⸗ Leays Anſichten in der Zoologie. Oken, welcher zuerſt in ſeiner Naturphiloſophie ein ſolches Princip fuͤr das na⸗ turgeſchichtliche Syſtem einfuͤhrte, hat verſucht, es auf ei⸗ ne fuͤr die Darſtellung ſchwierigere Weiſe auszuarbeiten, nehmlich daß jede Thierform ein gewiſſes einzelnes Or⸗ gan des ganzen thieriſchen Organismus darſtellen ſollte. 15 Arten, welche er durch die Güte des Beſitzers Gelegenheit ge⸗ habt habe zu ſammeln und im lebenden Zuſtande zu ſtudieren. 4) S. 131 — 141. Foſſile Amphibien, gefunden in Scho⸗ nen und beſchrieben von Sv. Yrilsfon. Mit Abbild. auf Taf. VI. und V, „Während des vergangenen Sommers hatte ich Gelegen— heit, verſchiedene, im Gruͤnſandkalk in Schonen gefundene foſſile Knochen zu bekommen, von denen ich mich, zuerſt der koͤnigl. Academie Nachricht mitzutheilen, fuͤr verpflichtet halte.“ „Bey der Beſchreibung dieſer Knochen will ich mit den⸗ jenigen den Anfang machen, welche auf den erſten Blick am wenigſten deutlich erſcheinen und deßhalb als die am ſchwierig— ſten mit voller Sicherheit zu beſtimmenden betrachtet werden koͤnnen. Dieſe ſind auf Taf. IV. abgezeichnet. Sie liegen in einem ziemlich "großen Steine der Gegend von Vopinge Molla, wo dieſe Steinbildung, welche dem Gruͤnſandkalke an⸗ gehoͤrt, in Schichten unter dem Namen Pil-Sten vorkommt. Die Schnecken, Muſcheln und Gewaͤchſe, welche in dieſem aͤlte⸗ ſten Gliede der Kreidebildung, oder, wenn man will, in der Gebirgsart, welche zunaͤchſt unter der Kreide liegt, vorkommen, habe ich theils in den Verhandlungen der koͤnigl. Academie und theils in den Petrificata suecana beſchrieben. Ich uͤbergehe deßwegen hier die Erwaͤhnung der Steinſchicht und halte mich bloß an das Petrificat. Schon der erſte Anblick zeigt, daß es aus ſogenannten flachen Knochen gebildet wird, deren nach außen gewendete Platte, welche indeſſen die Lamina interna gewe⸗ fen, fort iſt, fo daß die Diplos mit ihrer ſchwammicht fa⸗ ſerigen Textur zu Tage liegt. Dieſe Knochen ſind entweder beym Spalten des Steins ſelbſt geſpalten oder ihre Oberflaͤche iſt durch die Einwirkung der Luft waͤhrend der vermuthlich lan⸗ gen Zeit beſchaͤdigt worden, da der Stein in einem Steinzaune geſeſſen hat, aus welchem er im vorigen Sommer hervorgezo— gen wurde. Wenn man die Eindruͤcke in dem Steine betrach— tet, aus welchen bie Knochenſcherben herausgefallen find, fo zei— gen ſie eine ganz ebene Oberflaͤche, welches andeutet, daß die Knochen auf dieſer Seite eben waren und ſonach mit ihrer Außenſeite an dem Stein angelegen haben. Daß verſchiedene flache Knochen auf dieſer Steinſcheibe lagen, ſehen wir deutlich auch aus den verſchiedenen Richtungen der Faſern.“ „Der groͤßte dieſer Knochen iſt der, welcher in der Figur bezeichnet iſt mit aa aa. Dieß ift offenbar ein Os parietale eines Amphibiums, welches zu derſelben Unterordnung gehoͤrt, wie der aͤgyptiſche Monitor und der americaniſche Leguan — ſonach einer Eidechſe. Um ſich davon zu uͤberzeugen, braucht man es nur mit dem Os parietale der genannten Amphibien, wie es von Cuvier in deſſen Recherches sur les Ossemens fossiles V. 2., Tab. XVI. Fig. 1—3, oder 10, oder 23, litt. n., abgebildet iſt, zu vergleichen. Fuͤr den, der keinen Zu⸗ gang zu dieſem Werke hat, habe ich, der Vergleichung wegen, aus demſelben den Schaͤdel des Monitor niloticus (Tab. V. Fig. 7.) copieren laſſen.“ „Das in Rede ſtehende Os parietale iſt ſonach, wie bey der zuletzt genannten Eidechſe, ein Os polyedricum, etwas ver⸗ breitert nach vorn, an beyden Seiten für die Fossae tempora- les ſtark eingeſchnitten und nach hinten in zwey lange, aus einander tretende Schenkel auslaufend, um denjenigen Knochen, 16 uͤber welche wir uns weiterhin aͤußern werden, entgegenzutreten. An dem Originale konnten wir Spuren einer Quernath am vordern Rande des Scheitelbeines erkennen, obzwar ſie in der Zeichnung nicht auszudruͤcken waren. Wir ſehen auch deutlich, daß dieſer Knochen durchbohrt geweſen iſt; da aber bloß der hintere, abgerundete Rand des Loches ganz iſt, ſo wiſſen wir nicht, ob dieß Foramen parietale rund oder oval geweſen ſey. Es ſcheint mir allein dem Scheitelbeine angehoͤrt zu haben, wie bey den meiſten Eidechſen, und nicht in der Nath zwiſchen die— ſem Knochen und dem Stirnbeine, wie beym Leguan, gelegen zu haben. Hat man ſich erſt Gewißheit uͤber die Bedeutung des in Rede ſtehenden Knochens verſchafft, ſo kann man mit Sicherheit weiter gehen. Der vor dem Scheitelbeine liegende Knochen iſt ſonach das Os frontis principale. Dieß iſt offen⸗ bar ein Os polyedricum geweſen mit nur einem Oſſiſications⸗ puncte, von welchem die Knochenſtrahlen divergierend auslaufen. Demnach hat das fragliche Thier zu der Abtheilung der Eis dechſen gehört, welche nur ein Os frontalis prineipale haben, wie der Leguan und viele andere.“ „An der Vereinigungsſtelle des Os parietale und des Os frontis principale liegt auswendig an jeder Seite ein ei⸗ gener Knochen, welcher durch eine Nath mit beyden vereinigt iſt. Dieſer Knochen iſt ſonach offenbar derſelbe, wie der mit lit. ii in der angefuͤhrten Cuvier'ſchen Fig. Taf. V. F. 7.) bezeichnete, deſſen Geſtalt er auch zum groͤßern Theile gehabt zu haben ſcheint, alſo nach Cuviers Terminologie das Os frontale posterius. Seine Contouren koͤnnen nicht genau ges zeichnet werden; indeſſen hat es ſich offenbar nach vorn und innen ausgebreitet, um dort, wie vorher erwaͤhnt worden, an die Seitenkanten des Os parietale ſowohl, als des Os fron- tale zu ſtoßen. Ob es einen Processus orbitalis gehabt has be, kann nicht ausgemittelt werden; ein nach hinten laufender Processus zy gomaticus aber erſcheint deutlich. Dieſer legt ſich an die Seite eines langen Knochens, welcher hauptſaͤchlich dazu beytrͤgt, den Arcus zy gomaticus zu bilden, und fo iſt es derſelbe Knochen, wie Cuviers Os temporale (T. V. F. 7. J.). Zwiſchen dem hintern Theile dieſes Knochens und dem Schenkel des Scheitelbeines fehlt das Os mastoideum (Cu: vier m), ſofern ſich nicht eine Spur davon in der Grube fin⸗ det; die Ossa oceipitalia, welche zwiſchen den Schenkeln des Os parietale gelegen haben, fehlen ganz und gar. Von den Eindruͤcken, welche vor dem Stirnbeine liegen, ſcheinen einige Spuren der Ossa frontis anteriora, und der Ossa nasi da zu ſeyn.“ „In der linken Schlafgrube liegt das Fragment eines Knochens, welcher zum größern Theile weggefallen iſt. Wo dieß geſchehen iſt, ſieht man eine erhabene quere Gelenkflaͤche, gebildet ven dem unterl egenden Stein und einer von demſelben ausgehenden Steinkante. Sonach hat in dem Knochen, wel⸗ cher daruͤber gelegen hat und zum Theile noch dort liegt, eine eingedruͤckte transverſelle Gelenkflaͤche der Art, welche man ei⸗ nen Ginglymus nennt, eriftiert, und von ihr iſt eine Rinne laͤngs der obern Flaͤche des Knochens ausgegangen. Diefer Ginglymus hat dem Gelenktheile des Unterkiefers angehört, von welchem jener Knochen alſo ein Fragment iſt, und binter dieſer Articulation iſt eine Rinne zur Inſertion des Musculus diga- stricus geweſen. Dieſe Rinne ſehen wir an demſelben Knochen ebenfalls beym Leguan.“ 17 „Ueber den Stein läuft ein grober, gekruͤmmter Strich von dort iſt der erſtere in 2 Stuͤcke zerſchlagen. Auf der Kants fläche des kleinern Fragmentes liegt ein Stuͤck vom Zahntheile derfelben Kinnlade mit einem in ihm veſtſitzenden Zahne (Taf. V. Fig. 1. in natürlicher Groͤße abgezeichnet). Dieſer Zahn, welcher hier zum Theile geſpalten iſt, iſt laͤnglich kegelfoͤrmig, etwas gebogen, an der Syitze abgerundet, an der Oberflaͤche nach unten gegen die Wurzel zu fein und regelmaͤßig geriefelt, nach oben zur Spitze aber glatt, geweſen, ferner hohl, wie die Zähne des Krokodills; hier iſt der Steinkern, welcher die Hoͤh— lung ausfuͤllt. Ein ähnlicher, aber größerer Steinkern, welcher auch den untern Theil eines hohlen Zahnes gefuͤllt hat, liegt an einer andern Stelle im Steine; aber die Knochenſubſtanz, welche ihn umgeben hat, iſt weggefallen.“ „Wir haben dieſem zufolge vor uns ſehr deutliche Frag— mente eines Kopfes, welcher dem einer Eidechſe, obgleich einer, als ſolcher, von rieſenhafter Groͤße glich. Wenn wir uns nun nach den Gattungen der Unterordnung der Eidechſen umſehen, welche früher in den älteren Schichten der Floͤtzformation ges funden worden ſind, ſo finden wir eigentlich nicht mehr als 2, Ichthyosaurus und Plesiosaurus, mit denen wir unſern Fund naͤher vergleichen koͤnnen (daß er keinem Krokodille angehoͤrt ha— ben koͤnne, beweiſt ein einziger Blick auf einen Krokodil: ſchaͤdel).“ „Was die erſtere Gattung betrifft, ſo finde ich wenig Aehnlichkeit zwiſchen den Koͤpfen derſelben, welche Cuvier ab— gebildet hat (Oss. foss. V. 2. Tab. XXIX.) und den hier be⸗ ſchriebenen Fragmenten. Das Scheitelbein zeigt keine Aehnlich— keit, eben fo wenig der Jochbogen uſw. Dagegen zeigt der kleine, welchen wir ſchon vom Kopfe des Plesiosaurus kennen, die größte Aehnlichkeit mit unferen Fragmenten. Man verglei— che ihn mit Cuviers Taf. XXXI. F. 3, wo man bey a in der Hauptſache dieſelbe Form am Scheitelbeine ſieht wie an dem unſerigen. Die kleine Verſchiedenheit, welche ſich verraͤth, dürfte meiſtens daher entſtehen, daß fie beyde nicht von einer und derſelben Seite angeſehen werden. Auch der lange, gera— de, nach vorn breite Knochen, welcher die Schlafgrube außen begraͤnzt, zeigt in der Hauptſache dieſelbe Form, wie an unſerer Figur. Auch der Zahn beweiſt, daß er der Gattung Plesio— saurus angehoͤrt habe.“ „Dieſe Gattung hatte einen kleinen Kopf, aber einen un⸗ geheuer langen Hals, wenigſtens bey der bisher bekannteſten Art, dem Ples. dolichodeirus Conyb. Das faſt vollſtaͤn⸗ dige Exemplar dieſer Art, welches man bey Lyme-Regis in England gefunden hat, iſt 97 6“ engl. M. oder ungefähr 9“ 9“ ſchwed. M. lang, und von dieſer Laͤnge nimmt der Kopf nur ungefähr ½3 ein. Der bey Koͤpinge gefundene Kopf iſt etwa 1½“ lang geweſen, welches, wenn die Verhaͤltniſſe dieſel— den waren, wie bey der engliſchen Art, ſchließen laͤßt, daß das ganze Thier ungefähr 19½ — 20“ lang geweſen ſey. Wir wer: den weiterhin die Beſchreibung anderer Pleſioſaurusknochen ge- ben, welche ein ungefaͤhr eben ſo großes Thier andeuten.“ „Taf. V. F. 2. 3. 4. ſtellen ein Wirbelbein vor, wel⸗ ches mir nebſt ein Paar anderen, mehr oder minder beſchaͤdig⸗ ten, zu Haͤnden gekommen iſt. Daß ſie einem Plesiosaurus angehört haben, zeigt ſogleich eine Vergleichung zwiſchen ihnen Iſis 1838. Heft 1 18 und Cuviers Beſchreibung a. a. O. S. 477 ff. u. S. 485. Sie wurden in derſelben Formation, wie der oben beſchriebene Kopf, gefunden, nehmlich im Gruͤnſandkalke, obgleich in einer an— dern Gegend von Schonen, im Dorfe Ifoͤtofta beym See Ifoͤſſo. Man fand beym Vrunnengraben in einer Tiefe von 11 Ellen einen ganzen Ruͤckgrath, und wahrſcheinlich lag dort ein ganzes Skelet. Nur 3 Wirbelbeine wurden herausgebracht und die waren alle von den Arbeitern mehr oder minder zer— brochen; die uͤbrigen Knochen wurden zerſtoͤrt oder zu den Stei— nen hinabgeworfen, die man zum Ausſetzen des 18 Ellen tiefen Brunnens gebrauchte. Nach einem Jahre war ich ſo gluͤcklich, die zu Tage gefoͤrderten Fragmente zu erhalten; ich begab mich darauf gleich zur Stelle, aber der Brunnen war ſchon ausge— ſetzt, und niemand erinnerte ſich mit voͤlliger Sicherheit, an wel— cher Stelle das Skelet gelegen hatte. Ich ließ zwar nachgra— ben, fand aber nichts. Indeſſen hoffe ich, daß ein neuer Verſuch beſſern Erfolg haben werde — und die Gelegenheit ift zu anlockend, als ſie ohne neuen Verſuch entſchluͤpfen zu laſſen. Vorlaͤufig will ich nun das, was ich bekommen habe, beſchrei— ben, und um zu zeigen, in welcher Formation die Knochen la— gen, darf ich nicht unterlaſſen, zu erwaͤhnen, daß in derſelben Erdſchicht mit ihren Terebratula defrancii, Belemnites mu— eronatus und eine Anzahl anderer Schnecken vorkamen, welche ſaͤmmtlich in unſeren aͤlteſten Kreide- oder Gruͤnſandſchichten angetroffen werden.“ „Bey der am wenigſten beſchaͤdigten der genannten Ver- tebrae iſt der Körper (Corpus) beynahe 4“ breit, 3 ¼“ hoch und 2½“ lang. Seine beyden Enden find etwas, obgleich nicht bedeutend ausgehoͤhlt, und in der Mitte ſind ſie ſogar wiederum faſt etwas convex. Hierdurch unterſcheiden fie ſich auf den er— ſten Blick von den Wirbelbeinen des Ichthyoſaurus, wel— che, wie die der Fiſche, mit einer kegelfoͤrmigen Cavitaͤt verſe— hen ſind. Ihre Breite iſt groͤßer als ihre Laͤnge, doch nicht um fo viel, wie beym Ichthyoſaurus, deſſen Wirbelbeine den Steinen eines Bretſpiels gleichen. Daß die Pars annula— ris ſich durch eine Nath mit dem Koͤrper vereinige, findet ſich wohl nur bey juͤngeren Individuen; bey den vor mir liegenden zeigt ſich keine Spur einer Naht. Sie haben vermuthlich einen ziemlich langen Processus spinosus gehabt; aber dieſer iſt ab: gebrochen, wie auch die Processus articulares (ce) hier ge: brochen ſind.“ „Zu beyden Seiten des Börpers liegt eine von erhoͤh— ten Raͤndern umgebene verticale Grube (F. 3. aa), in welcher ſich zwey drehrunde Vertiefungen finden, eine untere, etwas groͤßere, und eine obere ſehr kleine. Auf der untern Seite des Koͤrpers ſtehen 2 kleine, ovale Loͤcher, und dieſe finden ſich an allen 3 Wirbelbeinen. Dieſe Loͤcher ſind, Cuvier zufolge, cha⸗ racteriſtiſch fuͤr die Gattung Pleſioſaurus, und finden ſich an allen deſſen Wirbelbeinen, des Halſes ſowohl a's des Ruͤ⸗ ckens und Schwanzes. Es iſt demnach keinem Zweifel unter⸗ worfen, daß die von mir beſchriebenen Wirbelbeine einem Ple— fiofaurus angehört haben.“ „Die Ruͤckenwirbel des ſchon erwähnten Eremplares von Lyme⸗Regis hielten, nach Cuvier, im Querdurchſchnitte 0,5, oder ungefaͤhr 2“ ſchwed. M., und dieſe gehoͤrten einem Thiere von 9,09“ ſchwed. M. an. Die Wirbelbeine bey dem in Rede ſtehenden ſchwediſchen Exemplare halten im Querdurchſchnitte 2 19 beynahe 4“, welches ſonach ein Thier von 19“ 5“, oder unge: faͤhr von 20’, andeutet. Dieſem zufolge ſcheinen der oben be— ſchriebene Kopf und die fraglichen Wirbelbeine ausgewachſenen Thieren einer und derſelben Art zugehoͤrt zu haben. — Vor mehrern Jahren fand man in der perpendiculaͤren aus unter einander verſchmolzenen Schneckenſchalen beſtehenden Kalkſchicht an der Weſtkuͤſte von Ifo einige grobe Knochenfragmente, wel— che aber wegen ihrer Verwitterung unbeſtimmbar waren. Jetzt erkenne ich in ihnen deutlich die Gelenkflaͤche eines Wirbelbeines des fraglichen Pleſioſaurus.“ „So hatte alſo auch unſer ſcandinaviſcher Norden eins mal dieſe rieſenhaften Amphibien in ſeinen Meeren. Auch an der noͤrdlichen Graͤnze des vorweltlichen Oceans, wo ſpaͤter die Kreide abgeſetzt wurde, und ſelbſt in den Buchten und Schee— ren zwiſchen den urweltlichen Geſteinen lebten dieſe Meerunge— heuer unter den Thieren der Belemniten und der ungeheuren Ammoniten. Die ganze Schoͤpfung, die ausgeſtorbene, wie die lebende, kann kaum ein wunderbarer zuſammengeſetztes Weſen aufweiſen als der Pleſioſaurus war. Ein klei— ner, abgeplatteter Eidechſenkopf, ſitzend auf einem Halſe, welcher einer ungeheuern Schlange gleicht, und ſich an den Koͤrper ei— nes Krokodilles mit vier Beinen heftet, welche doch am meiſten den Floſſen eines Walfiſches glichen; und alles dieſes ſich endi— gend mit einem kurzen Schwanze, wie er ſich ſonſt unter den Sauriern nirgends findet. Ein ſolches war das urweltliche Thier, von welchem ich hier einige Fragmente, gefunden in ſchwediſcher Erde, vorlege.“ „Sowohl in England, als auch in Frankreich, hat man Ichthyoſaurus-Knochen mit Knochen vom Pleſioſaurus gefunden. Dieſe beyden Thiergattungen, welche ſich hauptſaͤch⸗ lich dadurch unterſcheiden, daß beym Ichthyoſaurus die Schnauze der des Delphins, und die Wirbelbeine denen der Fi— ſche gleichen, haben ſonach dort zu gleicher Zeit gelebt. Auch in Schonen ſcheint mir daſſelbe Verhalten Statt gefunden zu haben. Ich habe ein Paar Zähne aus der hieſigen Gruͤnſand— formation erhalten, welche ohne Zweifel der Gattung Ichthyo— ſaurus angehoͤrt haben. Dieſe hat kegelfoͤrmige, mehr oder minder ſpitzige, mehr oder minder dick aufgetriebene, mehr oder minder zuſammengedruͤckte Zaͤhne; ihre Krone iſt mit Schmelz verſehen und nach der Laͤnge geſtreift (Cuv. Ie. p. 454). Bey Pleſioſaurus find die Zähne dünn, etwas gebogen und nach der Laͤnge geriefelt (Cuv. I. c. p. 484).“ „Der größere dieſer Zähne, welcher, wie ich glaube, einem Ichthyoſaurus angehoͤrt hat und in natuͤrlicher Groͤße auf Taf. V. F. 5. gezeichnet worden, iſt bey Oppmanna ganz in derfelben Grünſandſchicht gefunden worden, in welcher das Ske⸗ let des Pleſioſaurus bey Ifoͤtofta gefunden ward. Er iſt vers ſtuͤmmelt, ſo daß die ganze Wurzel und auch die Spitze fort find; das uͤbrig gebliebene Stuͤck zeigt, daß er kegelförmig, et⸗ was gebogen, an der Baſis aufgetrieben (wodurch er faſt birn— foͤrmig erſcheint) mit glänzendem, braunem Schmelze verſehen, nach der Laͤnge geſtreift war, ferner zwey etwas hervorragende Kanten hatte, welche ihn in zwey ſehr ungleiche Theile theil— en. Die Streifen, welche am deutlichſten an der eingektuͤmm— 20 ten Seite des Zahnes find, find nicht regelmäßig oder gleich groß, und der Zahn iſt auf jener Seite, obgleich undeutlich, gegen die aufgetriebene Baſis hinab vieleckig. Wie die Wurzel auswendig beſchaffen war, iſt nicht anzugeben; daß ſie aber hohl war, ſieht man ſehr gut. Die Hoͤhle geht aber nicht weit in die Krone hinauf. Wie ſich die Spitze verhalten habe, laͤßt ſich auch nicht beſtimmen.“ „Der kleinere Zahn, welcher in natuͤrlicher Groͤße auf T. V. Fig. 6. ſteht, gehoͤrt wahrſcheinlich derſelben Gattung an, wie der vorige, aber beſtimmt einer ganz andern Art; er iſt mehr zuſammengedruͤckt, gerader, ſeine Seitenkanten ſtehen mehr hervor und theilen den Zahn in zwey gleiche Haͤlften. Er iſt an der Baſis gar nicht aufgetrieben, aber dort an beyden Sei— ten vieleckig, auch, wie der vorige, mit bräunlichem, glaͤnzendem Schmelze verſehen. Man fand ihn an der Weſtſeite von Ifo.“ „Das Reſultat von all dieſem iſt, daß auch derjenige Theil der Erdkugel, welcher jetzt das ſuͤdliche Schweden ge— nannt wird, einmal Meer geweſen iſt, und daß auch dieſes gie gantiſche Amphibien genaͤhrt hat, welche jetzt nirgends, wenn nicht in den heißeſten Gegenden zwiſchen den Wendekreiſen, wuͤrden leben koͤnnen. Und an den Straͤndern dieſes Meeres wuchſen Cycadeen, baumartige Farrenkraͤuter, gigantiſche Rohr— gewaͤchſe und andere Baumformen der heißeſten Zone, groͤßer und kraͤftiger als ſie jetzt irgendwo auf der Erde gefunden wer— den. Eine unermeßliche Kluft liegt zwiſchen jener alten Ord— nung der Dinge und der gegenwaͤrtigen. Zwiſchen dem Tage, an welchem der letzte Pleſioſaurus ftarb, und dem, an welchem der erſte Menſch zum Leben erwachte, liegt eine ganze Welt, ausgeſtorben in der Tertiaͤrbildung, da. Kann dieſer Zeitraum nach Jahrtauſenden oder Jahrmillionen ermeſſen werden 2! Und doch betraͤgt er ein Unbedeutendes gegen den Strom der Zeit, welcher dahin rauſchte, ſeit die Trilobiten und die Ortho— ceratiten lebten.“ 5) S. 142 — 169. Ueber die Deſtillationsproducte der Traubenſaͤure, Acidum paratatartaricum, von Jak. Berzelius. 6) S. 170 — 204. Unterſuchung uͤber die Polhoͤhe des Stockholmer Obſervatoriums, von M. H. Selander. 7) S. 205 — 208. Eine neue Art der Lepidopterengat⸗ tung Ypsolophus, * beſchrieben von A. G. Dahlbom. Das vollkommene Inſect wurde ſchon 1802. in Malmö von Fallen entdeckt; Dahlbom fand 1834. die Larven auf den Blaͤttern der Hesperis matronalis, und beobachtete ihre Entwickelung, beſchreibt auch genau (in lat. Spr.) das Inſect in allen feinen Zuſtaͤnden. Er nennt es, Fallen zu Ehren, Ypsolophus falleniellus, und characteriſiert es folgendere maaßen: 7 Der Name muß, richtig gefchrieben, ele 1 e f. 21 Yps. fall.: subargenteus, capite cum thorace linea laterali recta, alisque superis linea media repanda latiori, nigro-et testaceo-fuscis; his lateribus nigro - punctatis apiceque alternatim nigro- et albo - fimbriatis; oculis viri- dibus disco aterrimis; pedibus anticis supra infuscatis. Longitudo naturalis totius corporis a palpis ad N anum 2¼ % mens. suec. alarum 2½ — 2½ “. antennarum 1½““. Mas abdomine angustiore, ano furcato. Femina — crassiore, ano truncato mutico. Habitat in graminosis hortorum Lundensium et Mal- mogiensium, praesertim mensibus Maio et Junio frequens, quo (tempore deponit ova J. in axillis I. in gemmulis Hesperidis matronalis. Metamorphosis obtecta. Larva semicylindrica glauca, utrinque linea laterali ob- soleta viridi-fusca, capite testaceo. Long. nat. 1%, 3 4 8) S. 209 — 221. Beytrag zur naͤhern Kenntniß der Yttererde und ihrer Verbindungen, von Berlin. 9) S. 222 — 259. Skandinaviſche Pteromalinen, beſchrie⸗ ben von C. H. Boheman. Dieß iſt eine Fortſetzung der in den Verhandlungen der Acad. fuͤr d. J. 1833. (S. Iſis 1835. S. 412) abgebroche⸗ nen Abhandlung. Der Verfaſſer bemerkt zuerſt, daß ihm durch Hr. L. Dalman vor einiger Zeit die aͤußerſt werthvollen Anzeichnuns gen uͤber die genannte Inſectenfamilie, welche der Bruder des genannten, der Prof. J. W. Dalman, hinterlaſſen, mitge⸗ theilt worden ſeyen, und zugleich, daß, wenn er in der Folge Dalmaniſche Beſchreibungen vollſtaͤndig und unverändert geben werde, ſtets der Name, Dalman, unter dieſelben geſetzt wer— den ſolle. Für dieß Mal characterifiert und beſchreibt der Verf. weitlaͤufig auf die fruͤhere Weiſe: Die Gattung Eurytoma III ig. und ihre Arten: ©. concinna Dal m., xanthomelas, biguttata, cynipsea Da I m., nodularis Dal m., appendigaster, tibialis Zetterst., brachycera D., minor D., rufipes D., flavimana D., fla- vipes D., nigrita D., truncata D., aethiops D., Morio D., afra, maura D., gibba D,, brevicornis D., pilicornis, pu- bicornis D., obscura, longula D., Guttula, verticillata, pu- silla D.; ferner die Gattung Spalangia Spinola und deren Art Sp. nigra. Caratomus und ihre Art C. megacephalus. 10) S. 260 — 281. Beytrag zur Kenntniß der Gattun⸗ gen Campanularia und Syncoryna, von S. 8. So: ven. Mit 3 Steindrucktafeln (Taf. VI. VII. VIII.) Eine treffliche Abhandlung. 11) S. 282 — 293. Unterſuchung der Katechu-Saͤure 22 und einiger Stoffe, welche ſich durch ihre Anwendung bilden, von K. F. Swanberg. 12) S. 294 — 301. Beytrag zur Erläuterung der Frage, in wie fern aufrecht ſtehende, nicht eiſenhaltige Körper Magnetismus verrathen, von G. G. Saͤllſtröm. 13) S. 302 — 308. Erläuterungen auf Veranlaſſung der vorigen Abhandlung, mitgetheilt von C. Hanſteen. Trans actions of the Zoological Society of London. Vol. II. part. 1. 1836. 4. 86. 17 tab. ill. (Preis 1 Pfd. 12 Schill.) J. Gberſtlieutenant W. 5. Sykes: über die Wachteln und Hemipodien von Indien, T. 1 — 4. Die ſippiſchen Charactere ſind noch vielem Zweifel unterwor— fen: man nahm ſie von der Geſtalt des Schnabels uſw., die der Gattungen vom Gefieder. Jene reicht aber nicht immer hin, beſon— ders bey den Tetraoniden. Sie paßt wohl auf die typiſche Gattung und auf einige andere; es gibt aber darunter, welche in der Geſtalt des Schnabels, der Fluͤgel uſw. ſo abweichen, daß man ſie in beſondere Sippen ſtellen kann, waͤhrend jedoch die Lebensart ganz gleich iſt. So findet es ſich bey den Wachteln. Welche Charactere verlangen demnach die Vereinigung verſchiedener Thiere zu Sippen? Sieht man bloß auf den Schnabel, ſo kommen manche Gattungen von Francolinus, Perdix et Coturnix zuſammen, andere dagegen weit weg. Coturnix argoondah et pentah gehoͤrten dann zu einer andern Sippe als Coturnix dactyliso- nans et textilis; Cot. erythrorhyncha müßte ganz allein ſtehen. Pterocles wäre von den Tetraoniden zu trennen und zwiſchen dieſelben und die Columbiden zu ſtellen. Entſcheidet die Geſtalt, Zahl und Groͤße der Zehen und Nägel, fo hätten Hemipodius et Cryptonyx die Hauptcha- tactere der Tetraoniden. Aber jene Eönnte man auch zu den Struthioniden in die Sippe Otis ſtellen; die Aehnlichkeit der Zunge, der Blinddaͤrme und der Lebensart der Hemipodien und Trappen konnte dazu berechtigen. Aber die An- oder Abweſen— heit einer Hinterzehe hat fo wenig Einfluß auf Geſtalt, Lebens— art, Bau und Verwandtſchaft, daß ich durchaus Charadrius bilobus et Vanellus goensis in die Sippe Vanellus ſtellen muß, obſchon der erſtere 4, der letztere nur 3 Zehen hat. Auch findet ſich keine Verwanbtſchaft zwiſchen den Trappen und ei— nigen kleinen Regenpfeifern, beſonders dem Charadrius philip- pensis, alle mit 3 Zehen; dagegen eine enge Verwandtſchaft zwiſchen dem letztern und dem Sandpieper (Totanus), einem vierzehigen Vogel. Briſſon verbindet Schnabel und Fuͤße, und bekommt da— durch 26 ziemlich natuͤrliche Ordnungen. Dennoch ſtehen man— che widerſtrebende Sippen neben einander, wie Jacana et Ral- lus; Ciconia et Tringa; Otis et Himantopus; Parus et Alauda; Picus et Psittacus; Bucco et Cuculus ſtehen in 23 — 24 befondern Abtheilungen neben einander. Dagegen iſt getrennt: Vanellus von den Regenpfeifern. Nach ſeinem Syſtem muͤßte Hemipodius neben Ostralega kommen. Temminck betrachtet die Geſtalt der Flügel als hinteis chend, um die Wachteln von den Repphuͤhnern zu trennen; bey jenen iſt die erſte oder aͤußere Schwungfeder die laͤngſte; bey dieſen die vierte und fuͤnfte; die 3 erſten ſind die kuͤrzeſten. So auch Vieillot: aber bey der Familie Gallinacei haben alle kurze und abgerundete Fluͤgel mit Ausnahme der Ganga und des Heteroclites. Temminck ſagt noch: die Wachtlen has ben glatte Laͤufe, keine Sporen und keine Spur von ſchwieli⸗ gem Hoͤcker. Die Männchen aber von meiner Cot. argoon- dah et pentah haben dieſe Hocker; und die Varietaͤten der beyden Gattungen, eine vom Himalaya und eine von Madras haben ſie ebenfalls. Durch dieſe Charactere wuͤrden 3 Gat— tungen Cot. von der Sippe getrennt werden. Zwo davon haben abgerundete Flügel und Hoͤcker wie Perdix, aber einen viel hoͤ⸗ hern Schnabel: die dritte unterſcheidet ſich von Coturnix nur durch die abgerundeten Fluͤgel. Kein Jaͤger aber wuͤrde dieſe Voͤgel von den Wachteln trennen. Auch die Lebensart und das Betragen gibt nicht immer ſichere Charactere. Temminck ſagt: die Francoline, Coline und Wachteln unterſcheiden ſich von den aͤchten Tetraones da— durch, daß ſie wandern. Die Wachteln leben die meiſte Zeit einſam; die Jungen trennen ſich bald: dennoch vereinigen ſie ſich zur Zugzeit in Schaaren. — Dieſes gilt nur von der gemeinen Wachtel und ſelbſt hier nur mit Beſchraͤnkung. Die Wachtel von Europa gleicht der von China, Indien und vom Cap. Der einzige Unterſchied beſteht in dem mehr oder weniger deutlichen Querflecken an der Kehle, den mehr oder weniger zahlreichen kleinen Flecken an der Bruſt, und bey der chineſiſchen ſind die Farben des Ruͤckens glänzen: der als bey den andern. Die europaͤiſche Gattung aber wan⸗ dert und beſucht in zahlloſen Schaaren die Kuͤſten von Frank— reich und Italien; am Cap aber iſt ſie nach Temminck ein Standvogel, und ich kann nach einem 22jährigen Aufenthalt in Indien bezeugen, daß ſie das ganze Jahr ſich in Dukhun und Goojrat findet; wahrſcheinlich auch in China. Ob die andern Gattungen wandern, wiſſen wir nicht. Sonnerat fagt zwar: Cot. perlata ziehe von Madagascar an die Oſtkuͤ— ſte von Africa. Von dieſem Vogel kennt man aber nur das Weibchen. Nach meiner Erfahrung wandert keine der folgen— den indiſchen Gattungen. Hinſichtlich der andern Lebensart der Wachteln ſagt Temminck: fie wären gern allein, ſeyen ungeſellig; der Hahn verlaſſe die Henne nach der Paarung. Auch dieſes gilt nur von der gemeinen, nicht aber von Coturnix textilis, argoon- dah, pentah et erythrorhyncha, die 3 letztern leben ſicherlich in Schaaren beyſammen und polpgamiſch. Wenn der Jaͤger in Indien eine gemeine Wachtel antrifft, ſo iſt auch eine an⸗ dere nur wenig Schritte davon, und von Cot. textilis wur: den in einem Felde von Phaseolus max 30 Paare in 17% Stunden geſchoſſen, woraus folgt, daß fie wohl auch gejel- lig lebt. Nach Temminck leben die achten Repphuͤhner nicht in den Wäldern und hocken nicht anf Zweigen, wohl aber die Francoline, und die Haͤhne hätten einen oder zween Sporen. In Indien hat der Hahn vom ſogenannten Francolinus pon- dicerianus Sporen und fie hocken bisweilen untertags auf Baͤu— men, haͤufig, vielleicht immer bey Nacht; bewohnen aber nicht die Waͤlder, ſondern Gaͤrten und Felder, und haben die Geſtalt, das Ausſehen und die uͤbrige Lebensart des gemeinen Repp— huhns in England, Perdix cinerea. Jeder Jaͤger in Indien nennt ſie auch Repphuhn. Das Gefieder iſt ein Hauptcharacter fuͤr die Gattung, dennoch veranlaßt das oft falſche Trennung. Der dolchfoͤrmige Streifen am Schafte der Ruͤckenfedern der gemeinen Wachtel findet ſich auch bey Coturnix textilis et Novae Seelandiae; bey Cot, excalfactoria iſt er nur 1 Lin. und findet ſich auch bey den americaniſchen Gattungen Colin. Bey beyden Gat— tungen der caſpiſchen Repphuͤhner iſt er breit und ſie haben am Schafte der Bruſtfedern einen breiten weißen Laͤngsſtreifen, ganz ſo, wie die indiſche Jungle Hen; die Haͤhne haben Spo— ren wie die Francoline, aber nicht ihr Ausſehen. Characteriſti⸗ ſches Familiengefieder ſieht man bey den Spechten, obſchon ſie in entfernten Gegenden leben; ebenfo bey den Tucanen. Zu dieſen Betrachtungen bin ich durch die Schwierigkei⸗ ten gekommen, welche mir bey der Anordnung der Tetraoniden aufſtießen. Temminck hat Coturnix et Perdix zu Sippen erhoben. Ich weiß aber keinen, allen Wachtelgattungen zukommenden Cha: racter, der ſie von Perdix unterſchiede: dennoch thut es das Auge. Die Francoline dagegen ſind nicht als Sippen getrennt und doch unterſcheiden fie ſich, mit Ausnahme von Francoli- nus pondicerianus, der eine ächtePerdix iſt, durch ihre ſchlan⸗ kere Geſtalt, die laͤngern Füße und Schwänze, und beſonders durch die Lebensart beſſer als Coturnix und Perdix. Lago- pus wurde von Tetrao getrennt durch Ray, Vieillot und Leach, aber nicht durch Temminck. Pterocles iſt eine giltige Sippe, gehört aber nach Ge⸗ ſtalt Lebensart, und zum Theil nach ihrem Bau zwiſchen La- gopus und die Tauben. Der Heteroclite iſt meines Erach⸗ tens ein Pterocles mit rauhen Fuͤßen und Zehen, was vom Clima herkommt. Temminck ſondert die Coline der neuen Welt von den Repphuͤhnern nur als Gruppe ab; Stephens hat fie aber mit Recht als Sippe, Ortyx aufgeſtellt; jedoch iſt Ortyx temminckii (Perdix cristata) eine Wachtel. Cryptonyx Tinamu et Hemipodius werden mit Recht von Tetrao ges trennt; der letztere aber moͤchte nach Geſtalt und Lebensart zu Otis gehoͤren oder wenigſtens daneben. Temminck nennt ſie Zwerge unter den Huͤhnern: abrr H. nigrifrons, pugnax, nigricollis, thoracicus, tachydromus et lunatus ſind ſo groß als Cot. textilis, und 2“ größer als die chineſiſche Wachtel, Cot. excalfactoria. Eben fo groß iſt mein neuer Hem. tai- goor, und der kleinſte, nehmlich H. maculosus, iſt noch größer als die chineſiſche Wachtel. Von ihrer Lebensart ſagt Temminck: ſie ſeyen polyga⸗ miſch, lebten auf unfruchtbarem Boden im Gras an der Traufe der Wuͤſten, liefen lieber als fie flögen und verbaͤrgen ſich lieber in Grasbuͤſchen als daß fie entflohen, fraͤßen vorzüglich Inſecten, berührten ſelten kleine Samen und nie Körner. Bey den von mir beobachteten Gattungen, Hemipodius 25 pugnax, taigoor et qussumieri iſt das nicht ganz richtig: die 2 erſten bewohnen angebaute Felder wie Cot. textilis; die letztere Wuͤſten mit dickem Gras, wie Otis fulva, auch Felder. Hinſichtlich der Polygamie trifft man die 2 erſtern einzeln oder paarweiſe, die letztern immer einzeln. Im Magen der 2 er⸗ ſtern findet man ſchwarze Ameiſen, kleine Käfer und Grasſa— men. Im Magen des letztern Maden, kleine Inſecten und Sa: men von Panicum italicum. Dieſe verſteckt ſich auch lieber als daß ſie entfloͤhe; die beyden erſtern aber fliegen davon, ob— ſchon nicht ſehr bald. Da mir aͤußere Charactere nicht aushalfen, ſo ſuchte ich innere, und zwar im Magen, in den Blinddaͤrmen, ihrer verhaͤltnißmaͤßigen Laͤnge zum Darm, der Laͤnge des Darms zum Leibe, in der Zunge und der Faͤrbung der Iris. Ich un⸗ terſuchte deßhalb 198 Gattungen. Am wichtigſten fand ich die Zunge und die Blinddaͤrme. Ciconia leucocephala ſteht bey Ardea, aber die kurze Zunge trennt ſie davon; eben ſo die doppelten und kurzen Blinddaͤrme ſtatt eines einzigen und die beſondere Faͤrbung der Iris. Es folgt nun eine Tafel mit Abbildungen der Zungen, Blinddaͤrme, Schnaͤbel, Irisfarben und Angabe der Laͤnge des Darms und der Blinddaͤrme von Cot. dactylisonans, texti. lis, argoondah, pentah, erythrorhyncha; Hemipodius pug- nax, taigoor, dussumieri; Perdix pieta; Francolinus pon- dieerianus, spadiceus; Columba humilis, tigrina, oenas ; Pterocles exustus. Die Wachteln, Repphuͤhner und Franco- linus pondicerianus weichen darinn faſt gar nicht ab. Bey den dreyzehigen Hemipodien finden wir bey aͤhnlicher Zunge und Blinddaͤrmen einen laͤngern Schnabel und andere Iris: Zunge und Blinddaͤrme deuten auf ähnliche Lebensart bey Wach: teln und Repphuͤhner; die Farbe der Iris aber, die Geſtalt des Schnabels und die 3 Zehen auf ſippiſche Unterſchiede (bey Coturnix et Hemipodius hat die Zunge hinten nur 3 Spi⸗ tzen; bey Cot. dactylisonans 4; bey Perdix, Francolinus 5; ebenſo bey Columba et Pterocles, welcher auch das Aus— ſehen und den Flug der Tauben hat und keine Gallenblaſe); die Blinddaͤrme dagegen und die Farbe der Iris wie bey Per- dix, jedoch ſind die Blinddaͤrme laͤnger, ſteht mithin zwiſchen Tetraonidae. Columba oenas hat ſehr kurze Blinddaͤrme, die andern gar keine, obſchon Zunge und Schnabel gleich ſind; vielleicht iſt dieſes ein allgemeiner Unterſchied zwiſchen Pigeons et Doves. 5 Ich muß bemerken, daß ich keine hinreichenden Unterſchie⸗ de zwiſchen Wachteln und Repphuͤhnern gefunden habe. Jene ſind, wie Theophraſtus ſagt, Zwergrepphuͤhner. Rasores (Gallinae). Fam. Tetraonidae. Gen. Coturnix: rostrum forte, capite brevius; mandibula superiore arcuata. . Nares laterales, basales, membrana arcuata semiclausae, antice implumes. Pedes tetradactyli; digitis anticis membrana usque ad articulum primum connexis. Cauda brevis, rotundata, recumbens. Obs. Magnitudine ut plurimum Perdicis einereae dimidium paullo superantes. 1 A. Mandibula superiore parum arcuata; alis acumi natis; tarsis muticis. Iſis 1833, Heft 1. 26 1) Coturnix dactylisonans Meyer. Lohah et Lowah der Maratten. Der indiſche Vogel ausführlich beſchrieben. Länge 7Y,", wovon der Schwanz 2, Darm 16, Blinddaͤrme 2/5. Im Magen Grasſamen, Inſecten, viele Pflanzenfaſern von den haarigen Kelchen des Dolichos biflorus und Samen von Pha- seolus aconitifolius. Während der Moonsons leben fie paar— weiſe; im October gibt es Junge, bruͤten mithin in der Regen— zeit vom Juny zum Ende Octobers, ſchaaren ſich nie zuſam⸗ men und ziehen nicht fort. Das Geſchrey iſt wie bey der engliſchen. In hiſtoriſcher Hinſicht iſt dieſer Vogel ſehr wich— tig, da er hoͤchſt wahrſcheinlich Tetrao israelitarum iſt, den der Himmel den hungerigen Sfraeliten in der Wuͤſte geſchickt hat. Rudbeck (Ichthyologia biblica) hielt ihn fuͤr einen fliegenden Fiſch, Ludolf (Hist. aethiop. p, 108) fuͤr eine Heuſchrecke, aber Vers 26 — 29 des Pfalm 78. ſagen, es ſey ein Vogel: „Er erregte einen Oſtwind und durch ſeine Macht kam ein Suͤdwind. Es regnete Fleiſch uͤber ſie wie Staub und befiederte Voͤgel wie Sand am Meer; und er ließ ſie fal⸗ len mitten in ihr Lager, rings um ihre Wohnungen. So aßen ſie und wurden geſaͤttiget.“ Nach Bochart und Harris (Natural history of the Bibel 317) iſt das hebraͤiſche Wort Selaw, arabiſch Selwee oder Selvai (Wachtel), welches die Septuaginta mit Ortygo- metra, eine große Art Wachteln uͤberſetzt. Ariſtoteles verſteht unter Ortygometra die Vögel Rallus et Crex, aber das Wort bedeutet wohl nur die Groͤße von Ortyx, und Josephus nimmt beyde fuͤr gleich bedeutend, und ſagt, daß die Wachteln haͤufig im Buſen des rothen Meers ſeyen (Lib. III. Cap. 1). Ber kanntlich find fie häufig in Aegypten, der Barbaren, Kleinaſien und zu dieſen Zeiten in Europa. Dafuͤr ſpricht auch, daß die gemeine Wachtel die einzige Gattung iſt, welche zieht. Zu Kaͤmpfen wird dieſer Vogel nicht gebraucht. 2) Coturnix textilis Temm., etwas kleiner, 6%," lang, wovon der Schwanz gegen 1½. Das Fleiſch ift braun, das der gemeinen weiß. Darm 11“ lang; Blinddaͤrme 1¼ Im Magen Grasſamen, Pflanzenfaſern und Kelche von Huͤl⸗ ſenfruͤchten. Sie find über ganz Indien verbreitet. Während der Moonsons brüten fie und leben paarweiſe, fonft in Menge beyſammen; im April 1829. wurden in Dukhun 570 Paar geſchoſſen mit 4 Flinten in einem Tage. B. Mandibula superiore parum areuata; tis; tarsis muticis. alis rotunda- 3) Cot. erythrorhyncha: supra saturate brun- nea, infra dilute castaneo, nigro (praeter ventrem me- dium) undequaque guttata maculataque, scapularium macu- lis maximis, pectoris guttis minimis; scapularium tegmi- numque alarum superiorum albo fasciatarum rhachibus al- bis, crucem efformantibus; remigum pogoniis externis ru- fescenti fasciatis maculatisque; fronte nigro; striga fron- tali utrinque supra oculum producta gulaqne albis. F œ m. Fronte, striga inde ad utrumque latus ducta, gulaque dilute castaneis. Irides obscure flavo-ochraceae; rostrum rubrum. Long. corp. 5 unc, caudae 1%O10 Dieſen niedlichen Vogel fand ich nirgends als im Thale 3 2 * 27 Karle in den Gauths mit Perdix picta. Länge 6½ “, wovon der Schwanz 1½, Darm 13, Blinddaͤrme 1½. Im Magen Grasſamen mit einigen Wicken (Ervum lens). C. Mandibula superiore valde arcuata; alis rotunda- tis; tarsis tuberculatis. 4) Cot. argoondah: supra rufescenti brunnea, fasciis angustis dilute ferrugineis notata; infra sordide alba, fasciis aequidistantibus nigris; fronte mentoque fer- rugineis; striga supereiliari rufescenti-albida. Foem. Infra dilute ferruginea; fasciae nullae. Irides fusco-rubrae; rostrum nigrum. Long. corporis 5 unc. caudae 1°%,. Der Schnabel ift höher als breit und verhaͤltnißmaͤßig kuͤrzer als bey der gemeinen und dem Repphuhn; die Fluͤgel rundlich wie Perdix, aber ein kleiner Sporn wie Francolin: baͤumt aber nie auf. Länge 6 ¼ “, wovon der Schwanz 1¼; im Magen nichts als Grasſamen. Lebt nicht in angebauten Feldern, ſondern in ganz Dunkhun im ebenen Land zwiſchen Felſen und Hecken: fie fliegen in Kudden auf von 10 — 20 unter den Fuͤßen des Jaͤgers ſehr ſchnell und laut. Man ſieht ſie immer geſchaart, alſo wahrſcheinlich polygamiſch. Fleiſch weiß. Dieſe Gattung wird von den Eingebornen zu Wach— telgefechten gebraucht, nicht die gemeine und die Coturnix textilis. 5) Cot. pentah: supra saturate brunnea ; infra rufescente-albida nigro fasciata; ventre crissoque albido- ferrugineis; interscapulio scapularibusque nigro maculatis, plumarum rhachibus dilute flavis; remigibus brnnneis pal- lide ferrugineo maculatis; striga superciliari sordide al- ba; mento rufescente. Foem. Infra rufescens, haud fasciata; plumarum rhachibus albis. Irides ochraceo-brunneae; rostrum rufescenti-brun- neum; pedes flavescentes. Long. corp. 6°/,, unc. caudae 1 / lo- Der Hahn hat Hoͤcker am Laufe. Länge 6%”, wovon der Schwanz 12. Finden ſich nur im Gebirge, erheben ſich in Kudden aus Schilf und hohem Gras mit Geſchrey wie C. argoondah. Meine Exemplare wurden 4000“ uͤber dem Meere geſchoſſen. Sie finden ſich auf dem Himalaya, bey Madras auf dem Tafelland von Myſore; das Gefieder etwas verſchie— den, ſo wie auch bey denen aus China und vom Cap. Temmincks Perdix cambayensis (Pl. col. 447. fig. 1. 2.) iſt wahrſcheinlich derſelbe Vogel, jedoch kaum 6“ lang und aus Bengalen. Wegen des zufaͤlligen Verluſtes eines Nagels an der Hinterzehe hielt man ihn für einen Cryptonyx. Hemipodius Reinwardt. 1) H. pugnax Temm. (Pl. col. 60. f. 2.) iſt gut be ſchrieben, nur vergeſſen die gelblich weißen Raͤnder am Ende jeder Ruͤckenfeder, und daß die braunrothe Farbe an der Mitte des Bauches durch eine ſcharfe Linie von den ſchwarzen und gelblich weißen Streifen der Bruſt getrennt iſt. Das reiche 2 Obergefieder beſteht aus einer Menge braunen, ſchwarzen und gelben Streifen. Maͤnnchen und Weibchen gleich; die 4 erſten Schwungfedern gleich lang. Leben paarweiſe und meiſt einzeln, nicht in Kudden, lieben Felder, beſonders von Capsicum annuum (Chillee fields) und mit Cot. textilis. Sie fliegen kurz und nicht gern. Länge 5¾“, wovon der Schwanz 1½, der Darm 11. Duͤnndaͤrme 1%. Das Fleiſch lagenweiſe braun und weiß. Im Magen ſchwarze Ameiſen, kleine Kaͤfer und Grasſamen. Unterſchieden von Otis durch den Muſkelmagen und den langen Darm; dle Gewohnheit zu laufen aber und die Geſtalt des Schnabels entfernt ihn von den Tetraoniden und naͤhert ihn den Struthioniden hinter Otis. . Seine Kampfluſt iſt in Dukhun und Java unbekannt. Findet ſich auch bey Madras, alſo weit verbreitet. 2) I. taigoor: supra castaneus; plumis stramineo marginatis nigroque undulatim fasciatis; tegminibus ala- rum stramineis nigro fasciatis; remigibus fuseis; mento gulaque albis; pectore nigro alboque fasciato; ventre eris- soque dilute ferrugineis. Irides pallide flavae; rostrum nigrescens. Long. corp. 4% unc. caudae 1 %/ o- Unterſcheidet ſich von dem vorigen nur durch den dünnes ren Schnabel, das weiße Kinn und Kehle, den ſchwachrothen Bauch ſtatt braunroth, und durch das weniger glänzende Gefieder. 5) H. dussumieri Temm. Pl. col. 454. fig. 2. — Button Quail. Zunge wie bey Wachteln, Iris gelb, Füße weißlich, Geſchlechter gleich; lieben dickes, kurzes Gras und Fels der von Dolichos biflorus, Phaseolus max, Ervum lens; nur einſam, iſt ſchwer zu ſchießen; erhebt ſich unter den Fuͤßen und fliegt ſo eckig und kurz, daß er wieder liegt, ehe die Flinte in Ordnung iſt; Laͤnge 5¾ “ wovon der Schwanz 1½, Darm 8", Blinddaͤrme 1. Abgebildet find Cot. erythrorhyncha, argoondah, pen- tah. Hemipodius taigoor. Alle ſehr ſchoͤn. II. 25. Robert Templeton. Beſchreibung einiger wirbelloſer Thiere von der Inſel Moritz, Tafel 5. 1) Actinia sanguineo punctata, f. 1. 2.: fla- vescenti rufescens, guttulis punctisque sanguineis “confer- tis per series longitudinales numerosas dispositis ornata ; ore guttis caeruleis quinque circumdato; tentaculis viri- descentibus, hyalinis. Wird nicht über 1“ groß, Inſel. 2) Xenia desjardiniana, fig. 3—8.: pallide livido-caerulea; polypis 8- rarius 9-radiatis [et pin- natis]. Scheibe blaßblau mit einem kleinen verſchrumpften Maul und einer ſchwachen Erhoͤhung auf der Mitte: die 8 oder 9 Strahlen find dick, fleiſchig und die feheibenformige Oberflaͤche mit vielen kleinen Koͤrperchen beſetzt, welche den Saugnaͤpfen der Sepien gleichen. Der Stiel dick, in Ringel verſchrumpft, wenn er nicht ausgeſtreckt iſt, blaͤulich, wird allmaͤhlich fleiſchig, auf Felſen um die ganze 0 29 ſowie er fich der weichen Corticaltextur nähert, von welcher alle Stiele entſpringen. Nicht ſelten an Steinen. Die Maſſe, woraus die Stiele entſpringen, iſt über die Steine ausgebreitet, oft mehr als 1‘, faſt 1“ dick; eingeſchnitten befteht fie aus unregelmaͤßigen ver— ſchlungenen Roͤhren verſchiedener Größe; dazwiſchen eine Menge weißlicher Koͤrner wie Eyer; aber hin u. wieder zeigen ſich kleine Knöpfe, offenbar junge Stiele, welche keinen Zweifel Über die Fortpflanzungsart laſſen. 8 oder 9 ſolcher Roͤhren (nach der Zahl der Strahlen), verwachſen, bekommen eine gemeinſchaftliche Dicke und bilden den Stamm, in deſſen Mitte der Nahrungscanal liegt, eine beſonbere Roͤhre, deren innere Membran runzelig und walzig iſt. Die Roͤhren laſſen ſich trennen, weil ſie nur durch Zellgewebe verbunden ſind. Ihre innere Flaͤche gleicht dem centralen Nahrungscanal, hat aber keine Falten. Sie lau— fen mit einander fort bis zur Mundſcheibe, trennen und verlaͤn— gern ſich jede in einen Strahl und ſchicken zuletzt einen Zweig in jeden kleinen Saugnapf; er aͤndert aber hier in einen Blind— ſack und öffnet ſich nicht auf die aͤußere Flaͤche. Der Mund bildet einen fleiſchigen Ring oder einen Schlitz, oder auch 8 oder 4 Falten. Die Scheibe iſt in beſtaͤndiger Bewegung, bildet Wellen von einer Seite zur andern, als wenn ſie etwas ſuchte; ſobald etwas einen Strahl beruͤhrt, ſo ſchlagen ſich die Sauger oder Cilia dicht daruͤber; der Strahl biegt ſich wie ein Finger und und fuͤhrt die Beute ins Maul. Iſt das Ding zu groß, ſo helfen zween oder 3 Strahlen; kann es nicht verſchluckt werden, ſo wird es losgelaſſen. [Nach der Abbildung hängen 34 Stiele mit ihren Ster⸗ nen an einem gemeinſchaftlichen Grunde zuſammen. Jeder Stiel 1 — 1½“ lang, 1½ Lin. dick, die Scheibe die Strah— len 3; die Saugnaͤpfe ſtehen in 2 Reihen, oben auf jedem Rande der dicken Strahlen in der aͤußern Reihe 8, in der in— nern 5 mit einem Endnapf.] Anisomelus. Os tentaculis simplicibus octo, per paria dispositis, filiformibus, prehensilibus instructum. Branchiae simpli- ces, tentaculiformes, pedibus haud multo longiores, iu segmentis corporis quatuor anterioribus sitae. Testa cylindrica, calcarea, erecta, ad basin in saxis immersa. Obs. Numero et symmetria tentaculorum, necnon branchiarum simplieitate? a Terebella caeterisque generi- bus affinibus distinguitur. Mund einfach, mit vielen Länglichen Fuͤhlfaͤden umgeben. Die obern Ringe des Leibes haben auf der Bauchſeite 6 — 10 kleine Tentacula sive Cilia, welche wahrſcheinlich die Kiemen ſind; jeder andere Ring hat einen ſpatelfoͤrmigen Fuß mit vier Dornen, die etwas eingezogen werden koͤnnen. Der Leib ſteckt in einer aufrechten Kalkröhre, welche zum Theil in den Corallenfelſen eingeſenkt iſt. 3) A. Iut eus, fig. 9 — 14.; Totus pallide luteus. Gelb, Fuͤhlfaͤden 8; ein Paar ſehr kurz, ein anderes 30 lang und einer dazwiſchen an jeder Seite maͤßig lang mit Querfalten; unter der Scheibe und den Wurzeln der Fuͤhlfaͤ— den ein doppelter Kreis kleiner ſchwarzer Fuͤhlfaͤden und ein ver— laͤngerter Halstheil, welcher in das erſte Ringel eiugezogen wer— den kann. Die Leibesringel zeigen ſich nur im unausgeſtreckten Zuſtande des Thiers: von den 3 oder 4 obern entſpringen kleine Arme, welche wie Fuͤhlfaͤden ausſehen [in der Abbildung an jedem Ringel etwa 2]; die untern Ringel haben jederſeits einen fpatelförmigen Fuß, vor deſſen Spitze 4 Stacheln ſtehen, welche etwas zuruͤckgezogen werden koͤnnen. Sie finden ſich auf Corallenfelſen in der Nähe des Blad- rivers auf der Inſel Moritz. Die kleine Gattung macht ſich eine duͤnne Kalkroͤhre, welche auf dem Felſen ſteht, aber nicht ſo lang iſt, daß der ganze Leib ſich hineinziehen koͤnnte. Die Roͤhre iſt daher in der Subſtanz des Coralls verlaͤngert, was man bemerkt, wenn man das Thier wegnehmen will, indem die geringſte Beruͤhrung die aͤußere Roͤhre ſcharf abbricht. Bey der geringſten Stoͤrung zieht ſich das Thier in ſeine Zelle und oft legen ſich auch die langen Fuͤhlfaͤden laͤngs den Seiten des Leibes; meiſtens blei— ben fie jedoch im Waſſer floͤtzen. Streckt es ſich aus der Roͤh— re, ſo geht es nicht weiter als bis zum vierten oder fuͤnften Fuß; dann ſchwingt es ſich von einer Seite zur andern und bewegt die Fuͤhlfaͤden herum: wird Futter entdeckt, ſo ergreifen es die Fuͤhlfaͤden, wie die Sapajus mit ihrem Wickelſchwanz, führen es zum Mund, von dem es verſchluckt oder zuruͤckge— ſtoßen wird, je nachdem es paßt oder nicht. Die Fuͤhlfaͤden be— ſtehen aus einer Menge Ringel, ſind hohl und enthalten ovale Kuͤgelchen, welche ſich hin und her bewegen, ſo wie einige Rin— gel in Bewegung kommen. Nach der Abbildung iſt die vor: ragende Schale kaum 3“ lang und ½ dick; der Leib ragt nur 2“ hervor und iſt nur fadensdick; die Fuͤhlfaͤden wie das duͤnnſte Haar; die Fuͤße ſo klein, daß man ſie nur durch Ver⸗ größerung ſieht. Das Thier mahnt an eine verfümmerte Te- rebella. Piratesa. Os tentaculis seu branchiis numerosis, longe eiliatis, subulatis, simplici serie dispositis cinetum. Testa cylindrica, calcarea, erecta, e saxo parum prominente. Obs. Genus propter tentaculorum branchiferorum dispositionem a Sabella Cuv. sejungendum. Mund einfach, am Gipfel einer ſchwachen Erhöhung: Mundſcheibe mit vielen gewimperten Fühlfüden umgeben. Hals wenig verengert, kann ſich in das erſten Leibesringel einziehen. Der Leib ſcharf geringelt, an jedem Ringel ein flacher Stiel oder Fuß mit Dornen; der vom zweyten Ringel am größten: das letzte oder Schwanzringel ſehr klein, mit 3 Stielen oder Füßen, 2 zur Seite und einer auf dem Ruͤcken. Das Thier bildet eine Kalkroͤhre, welche etwas uͤber den Corallenfelſen hervorragt. 4) P. nigro- annulata, fig. 15 — 18.: brunnea, nn pallidioribus, nigro confertim interrupte an- nulatis. 31 In Corallenfelſen zwiſchen den Riffen in der Nähe des Black river an der Inſel Moritz. ’ Da ich keine Sippe finden kann, worein dieſes kleine Thier paßte, ſo habe ich eine neue aufgeſtellt; jedoch mit ſehr viel Zweifel. Der Mund iſt eine einfache Oeffnung in der Mitte der Scheibe, der Rand etwas erhoͤht und mit einer flo= ckigen und gefalteten Membran umgeben; fie fest ſich nach un— ten in das Thier fort. Die aͤußere Flaͤche des Leibes ſieht aus wie die des Regenwurms, hat aber viele Runzeln auf den Flaͤ⸗ chen der Ringel. Die Fuͤhlfaͤden haben eine doppelte Reihe von Wimpern, welche ſeitwaͤrts von der obern Flaͤche entſprin— gen und alles, was ſie antreffen, veſt umſchlingen. Im Ruhe⸗ ftande find fie in ein Knaͤuel gerollt und werden nur ausgeſtreckt, wenn das Thier nach Futter ſucht. In dieſem Fall ſtreckt es ſich aus der Rohre, dreht die Scheibe nach unten auf den naͤch⸗ ſten Theil des Steines mit ſehr überlegter Bewegung, unters ſucht denfelben ganz genau und bie Fuͤhlfaͤden tappen herum, ſo daß ſie auch den kleinſten Gegenſtand erwiſchen, welcher ſich daſelbſt finden mag. [Nach der Abbildung gleicht dieſes Thierlein dem vorigen und iſt nicht viel größer: die Roͤhre kaum 4“ lang und 1 dick; der vorragende Leib 3“, die Fuͤhlfaͤden 4 oder Sſtrahlig ausgebreitet; die Wimpern einſeitig und gerollt, der Leib kaum 2, dick. Die Fuͤße mit ihren 6 Borſten ohne Vergrößerung nicht ſichtbar. Mahnt ebenfalls an eine verkuͤmmerte Je- rebella. III. S. 31. E. T. Bennett, uͤber eine merkwuͤrdige Gattung von Pteropus. Beym erſten Blick faͤllt ein ſonderbarer weißer Flecken von langen weißen Haaren an jeder Seite des Halſes gerad vor den Schultern auf, welcher ausſieht, wie eine Maſſe weißer Fe⸗ dern. Sie ſind dem uͤbrigen Pelze ſo ungleich und fo verſchie⸗ den von Allem, was man bey den Fledermaͤuſen ſieht, daß man es fuͤr einen Betrug halten kann: genaue Unterſuchung aber hat mir bewieſen, daß dieſes wunderliche Anhaͤngſel natuͤrlich iſt. Jedes Buͤſchel mißt von vorn nach hinten im Durchſchnitt 1“: es beſteht aus geraden linden Haaren, welche nach allen Richtun⸗ gen aus einem gemeinſchaftlichen Centrum ausſtrahlen; die mittlern am laͤngſten. Sie ſind auch buͤndelweiſe in die Haut geheftet und laſſen zwiſchen ſich nackte Raͤume; in jedem Bündel 50 — 60 Haare; es ſieht aus, wie wenn von einem Federkiel eine Menge Baͤrte ausgiengen; auch bie kuͤrzern Pelz: haare um den weißen Fleck ſind noch buͤndelfoͤrmig geſtellt; unten weiß, an der Spitze blaßbraun wie der übrige Pelz. Etwas Aehnliches findet ſich jedoch auch bey Pt. maero— cephalus aus demſelden Lande (Zoolog. Proceedings III. p. 101), aber ſo wenig in die Augen fallend, daß man es erſt bemerkt, wenn man es ſucht. Die an den Seiten des Halſes ſtehenden Haare ſind etwas laͤnger als die andern, fahl und gehen allmaͤhlich in die blaſſern an der Bauchſeite uͤber; auch find fie buͤndelweiſe eingefügt und etwas ſtrahlig. Bey Pt. ti- thaecheilos hat Temminck etwas Aehnliches bemerkt (Mo- nogr. I. pag. 198). Das Maͤnnchen hat an jeder Seite des Halſes von einem Centro ausſtrahlende Haare, weiß beym Jungen, glaͤnzendroth oder hochgelb beym Alten; er glaubt auch, daß es ſich ebenſo bey Pt. amplexicaudatus verhalte. 32 Er iſt der Meynung, daß unter dieſen Haarbuͤſcheln Druͤſen liegen, worinn die riechende Subſtanz abgeſondert wird. Ana— log iſt die Hoͤhle an der Stirn bey Rhinolophus speoris; die Oeffnung an der Bruſt bey Phyllostoma hastatum; die kleine Hoͤhle unter der Kehle bey Dysopes velox und der große Sack unter dem Kinn bey Taphozous saccolæmus. Die Riechſtoffe dienen wahrſcheinlich nur zum Aufſuchen waͤh— rend der Paarungszeit; vielleicht hindern ſie auch die Reibung dieſer vorragenden Theile waͤhrend des Flugs, beſonders da dieſe Abſonderungsorgane uͤberall vorwaͤrts liegen. Die großen Schul— terbuͤſchel in der vorliegenden Gattung ſtehen vielleicht auch in Beziehung mit einer beſondern Einrichtung der Fittiche, welche hier ſoweit hinten ſtehen, daß ſie hinter dem Centrum der Schwere zu liegen ſcheinen: die Buͤſchel geben dem Leibe eine bauſchende Geftalt und tragen vielleicht das Gewicht des Kopfes und Halſes; indeſſen koͤnnte das Thier beym Ausſtopfen etwas verzerrt worden ſeyn. Wäre aber dieſe Lage natürlich, fo koͤnnte das Thier vielleicht eine eigene Sippe bilden unter dem Namen Epomophorus, und dazu koͤnnte auch Pt. macrocephalus gehoͤren, welcher die Fittige auch weiter nach hinten hat, jedoch nicht ſo viel. Er ſtimmt auch im Gebiß uͤberein; ebenſo Pt. gambianus aus demſelben Lande. Ogilby ſagt; beyde zeigen einige Abaͤnderung im Ge: biß, welche eine Unterſippe andeutet, die die gewoͤhnlichen aſiati⸗ ſchen Formen an der Weſtkuͤſte von Africa vertritt. Ihre Schneid- und Eckzaͤhne find wie bey den andern; aber fie ha= ben oben nur 3, unten 4 Backenzaͤhne. Die Schneidzaͤhne ſind klein und regelmäßig, Eckzaͤhne mäßig: der erſte unaͤchte Bas ckenzahn im Unterkiefer iſt klein und von der normalen Geſtalt; der zweyte aber in dieſem Kiefer und der erſte im obern haben die Geſtalt der Eckzaͤhne und ſind nur um ein weniges kleiner, ſo daß es bey offenem Maul ausſieht, als wenn in jedem Kie⸗ fer 4 Eckzaͤhne waͤren. Dann folgt in jedem Kiefer ein Zahn mit einem großen Lappen am aͤußern Rand und mit einem klei⸗ nen am innern; er hat eine Mittelform zwiſchen den aͤchten und unaͤchten Backenzaͤhnen. Dann folgen 2 normale Baden: zaͤhne im untern und einer im obern Kiefer. Alle ſind durch eine Luͤcke von einander getrennt: dieſe Luͤcke ift beſonders groß im Oberkiefer zwiſchen dem aͤchten und dem un chten Eckzahn oder erſten unaͤchten Backenzahn; im Unterkiefer enthaͤlt ſie den erwaͤhnten kleinen unaͤchten Ba⸗ ckenzahn. Dieſe Beſchreibung paßt genau auf das Gebiß von mei⸗ ner neuen Gattung: nur findet ſich eine ſchwache Abweichung in den Schneidzaͤhnen, welche wohl nur zufällig iſt; im Ober⸗ kiefer ſtehen nehmlich auf der linken Seite ihrer 3. Die obern Schneid zaͤhne find klein, kegelfoͤrmig und ſpitzig; die untern breit am Ende und etwas gelappt. Bey den Pteropiden iſt die normale Zahl der Zaͤhne 34, 16 oben, 18 unten; oben 4 Schneidzaͤhne, 2 Eckzaͤhne, 2 un⸗ achte, 6 aͤchte Backenzaͤhne und 2 kleine dahinter; unten 4, 2. 2. 8. 2. Diefe Zahl wechſelt aber: bey Macroglossus feh- len die unaͤchten Backenzaͤhne in beyden Kiefern; Bey Cynopte- rus ſind ſie da, aber es fehlt der hintere kleine Backenzahn; bey Cephalotes wie Macroglossus, aber es fehlen zwey Schneid zaͤhne in jedem Kiefer; bey Harpyia fehlen unten alle Schneidzaͤhne; oben find nur zwey; bey Epomophorus 33 mm 34 fehlt der kleine hintere Backenzahn überall , oben. der unaͤchte Hier iſt der Kopf laͤnger als bey den andern, ſowie bey Pt. macrocephalus, auch fehlt der Schwanz. Der Pelz iſt dicht und lind und maͤßig lang; die Haut zwiſchen den Hin— terfuͤßen iſt behaart. Das Haar iſt hier wie bey andern Fle— dermaͤuſen ſaͤgefoͤrmig, faſt wie bey den Federn; die Zaͤhne ſe— hen aber nicht aus wie Baͤrte, ſondern gleichen freven Endi— gungen von Scheiden um den Stamm des Haars wie bey den Monocotyledonen, ſo daß ſie gegliedert erſcheinen wie bey manchen Sertularien, natuͤrlich nur bey Vergrößerung. Es kommen auch bey andern Thieren dergleichen Haare vor. Pt. whitei: pallide brunneus, postice pallidior ; ven- tre albido; scopa humerali alba magna. Long. tot. 6°, poll.; capitis 2'/,; expansio alarum 12. Habitat in regione Gambiensi, D. Rendall. Obs. Färbung blaßbraun, etwas ins Roͤthliche, unten heller, in der Mitte des Bauches weißlich, Schulterbuͤſchel weiß; an der Wurzel der nackten Ohren vorn und hinten kurze und weiße Haare. T. 6. ſtellt das Thier vor. T. 7. die vergrößerten ſonderbaren Haare wie aus lauter kurzen Scheiden beſtehend. IV. S. 39. Thomas Bell. Cruſtaceen von den Kuͤſten Suͤdamericas, welche Cuming und Miller mitgebracht haben, T. 8 — 12. Es find 150 Gattungen, worunter viel neue. Die Cha— ractere ſind gegeben und eine umſtaͤndlichere Beſchreibung, wel— che wir aber unmoͤglich mittheilen koͤnnen. Scopa humeralis forsan maribus propria. Brachyura, Ozxyrhynchi , Leptopodiadae. 1) Leptopodia sagittaria, Valparaiso. 2) Eurypodius Latreillii ibid. Majadae. Microrhynchus. Testa subtriangularis, postice rotundata, antice ro- stro brevissimo terminata. Oculi pedunculo elongato multo crassiores, retracti- les. Orbita supra unifissa, extrorsum unidentata. An- tennae exteriores ad latera rostri insertae, articulo basi- lari rostro paullo breviore. Antennae interiores in fos- eula integra, antice aperta, et ad apicem rostri fere atti- nente, locatae. Pedipalpi externi caulis interni articulo secundo cor- diformi, antice emarginato. Pedes antici maris corpo- re vix longiores, reliquis multo crassiores, Idigitis arcua- tis; foeminae minimi: pedes octo posteriores subconsi- miles, corpore fere duplo longiores, unguibus leviter cur- vis. Abdomen maris 7-foeminae Sarticulatum (hujus ar- tieulis tribus ultimis conjunctis). Affinis Camposciae, in- ter Composciam et Inachum. 3) Mierorhynchus gibbosus, t. 8. fig. 1.: testa Iſis 1838. Heft 1. gihbosa, rostro biſido; ad Gallapagos. Lat. 5. Color luteo-albus. 4) Mir. depressus fig. 2.: lata, rostro minuto , lat. 6 lin. Long. 6 lin. testa depressa granu- triangulari integro. Long. et Col. albidus. 5) Libinia rostrata, fig. 3.: rostro producto vali- do, bidentato, dentibus compressis, acutis, divergen- tibus; long. 2“, 8 lin.; lat. 2, 3 lin. Col. fuscus. Affinis Herbstiae. Rhodia. Testa pyriformis, in rostrum parvum, antice producta. bidentatum Oculi retractiles, globosi, pedunculo crassiores. Or- bita fissura magna, superne aperta. Antennae interiorea in foveolis profundis, lunatis, antice separatis receptae. Antennae exteriores, rostro duplo longiores, articulo ba- silari bidentato, reliquis cylindricis, ad rostri latera in- sertae. Pedum par anticum maris (immaturi) reliquis bre- vius; digitis minutissime serratis: paria quatuor posterio- ra testa longiora, a secundo ad quintum sensim paullo breviora. Abdomen maris 7-articulatum. Foeminae ? 6) Rhodia pyriformis, t. 9. fig. 1., ad Gallapa- gos. Long. 8.; lat. 6. lin. Col, rufus. Pelia. Testa pyriformis, rotundata, antice rostro elongato, apice biſido, terminata, Orbita supra fornicata, externe unifissa, infra emarginata. Oculi retractiles, globosi, pe- dunculo crassiores. Antennae interiores in basin rostri insertae. Antennae exteriores rostro haud multo longio- res, articulo basilari longissimo, ad medium rostri atti- nente, extus unidenticulato; articulis secundo et tertio cylindrieis; reliquis setaceis gracilibus. Pedipalpi externi caule externo semifusiformi; caulis interni articulo primo elongato-rhomboideo, secundo tra- pezoideo, margine integro. Pedum par anticum reliquis paullo crassius, secundo brevius ; digitis apicem versus serrulatis, digito immobili ad medium excavato, tubercu- lum unicum digiti mobilis recipiente: paria quatuor po- steriora gracilia, compressa pilosa. Abdomen maris 7- ar- ticulatum. Inter Herbstiam et Pisam. 7) Pelia pulchella, fig. 2., ad Gallapagos; Long. 4. lat. 2½ lin. 8) Herbstia edwardsii, fig. 3. Pedum pare anti- co inermi. Long. 7., Lat. 6 ½ lin. Col. griseo fuscus. Thoe. Testa subtriangularis , depressa, horizontalis, rostro minimo, apice leviter fisso terminata. Orbita edentata, fissuris tribus inconspicuis. Oculi subretractiles, globosi, pedunculo brevi. Antennae interiores in fossula antice tantum divisa insertae.. Antennae exteriores ad latera ro- stri insertae, rostro triplo longiores, extrorsum pilosae, 3 35 articulo basilari latissimo, antice et postice producto. Pedipalpi externi introrsum eiliati, caulis interni artieulo primo subrhomboideo, secundo rotundato margine inte- gro. Pedes antici maris reliquis longiores, brachiis su- pra et externe serie cellularum erosis; manibus laevibus, digitis arcuatis, ad apicem tantum contingentibus: poste- riores depressi, lateribus pilosis. Abdomen in utroque sexu 7-articulatum. Affinis Herbstiae. 9) Tho& erosa, fig. 4. ad Gallapagos. Lat. 5.lin. Col. luteo fuscus. 10) Hyas edwardsii, fig. 5.: testa antice angusta- ta, post orbitas haud coaretata, pilosa; orbitarum dente interno mediocri; abdominis (maris) articulo penultimo utrinque unidenticulato. Hab. apud Val- paraiso et ad Gallapagos. Long. 9. Lat. 7 lin. Col. rufus. 11) Pisa spinipes, fig. 6.: testa ovata; dente ar- ticuli basilaris antennae exterioris dente supraorbi- tali longiore; margine antico laterali et pedibus omnibus spinosis. Hab. ad Gallapagos et apud St. Elenam. Long. 8. Lat. 5. lin. 12) Pisa aculeata, fig. 7.: testa triangulari, dente articuli basilaris antennae exterioris dente supraor- bitali breviore; margine antico-laterali inermi, re- gione branchiali spinis quatuor armata ; pedibus su- pra spinosis. Hab. ad Gallapagos. Long. 8. Lat. 7 lin. Col. fuscus. 13) Mithrax rostratus, tab. 10. fig. 1.: testa spinosa, rostro elongato, bidentato, dentibus divari- catis, ad apicem incurvis, terminata; pedibus spino- sis; manibus laevibus. Hab. ad Gallapagos. Long. 2 poll. 2 lin. Lat. 2 poll. Col. fuscus. Long. 6. 14) Mithrax ursus, fig. 2. 3.: testa granulata, ver- rucoso-tuberculata, rostri dentibus obtusis, granulo- sis; tuberculis octo pone rostrum, et sex circum orbitas; manibus laevibus. Junier Cancer ursus Herbst. I. pag. 217 t. 14. f. 86. Hab. ad Insulas Gallapagos. Long. 2 poll. Lat. 2 poll. Col. pur- pureus. 15) M. nodosus, t. 11. f. 1.: testa trigono-rotunda- ta; margine tuberculis tribus fortibus, rotundatis, et dente unico; rostro brevi; pedipalpis artieulo secundo caulis externi irregulariter lunulato; mani- bus laevibus, supra carinatis; brachiis et carpis tu- berculatis; pedibus posterioribus supra spinosissimis et pilosis. Hab. ad Gallapagos. Long. 1 poll. Lat. 1 poll. 3 lin. Col. fuscus. 16) M. denticulatus, fig. 2.: testa profunde scul- pta; margine laterali dentibus quatuor obtusiuscu- lis; pedipalpis articulo secundo caulis interni corda- to; manibus laevibus; pedibus posterioribus pilosis, spinosissimis. Hab. ad. Gallapagos. Long. 5. Lat. 6 lin. Col. plumbeus. 17) M. pygmaeus, fig, 3.: testa depressa, rotunda- ta laevi; fronte obtusissimo lato, obsolete bilobato; pedibus anticis corpore duplo fere longioribus; ma- nibus laevibus. Hab. ad Panama, Americae centra- lis. Long. 3. Lat. 3 lin. Col. fuscus. Othonia. Testa late ovata, rostro parvo, brevi, bifido, haud deflexo, terminata. Oculi pedunculo elongato, cylindrico, subcurvo haud crassiores. Antennae interiores minutissi- mae. Antennae exteriores breviusculae, articulo basilari lamelloso, extus dente triangulari armato; secundo com- presso cordato, antice emarginato et tertio multo majo- re; reliquis parvis cylindricis. Pedipalpi externi caulis interni articulo secundo triangulari, extrorsum subpro- ducto. Pedes mediocres. Par anticum maris. . .. 2 foemi- nae reliquis minus, digitis minute serrulatis, digito mobili longiore: paria quatuor posteriora ordine 2. 3. 4. 5. gra- datim breviora: digitis subtus minutissime denticulatis. Abdomen maris .. . . 2 foeminae 7-articulatum. Iſt verwandt der Sippe Micippe. 18) Othonia 6dentata, t. 12. f. 1.: testae margine laterali dentibus sex triangularibus acutis. 36 Pitho | 6dentata, Bell in Proc. Zool. Soc. Part. III. pag. 172. Hab. ad Gallapagos. Long. 9. Lat. 8 lin. Color. 19) 0. 5dentata, fig. 2.: testae margine laterali den- tibus quinque triangularibus acutis armato. Pitho quinquedentata. Bell in Proc. Zool. Soc. Part. III. | | pag. 172. Hab. ad Gallapagos. Long. 6 lin. Co- lor fuscus. Tyche. Festa oblonga, depressa, angulata, antice declivis, fronte lata, rostro bidentato piloso terminata; rostri den- tes compressi, obtusi, apicem versus interne emarginati. Orbita supra latissima, in dente prominenti complanato antice producta, infra carens. Oeculi !peduneulo elongato minores. Antennae interiores insertae. Antennae exteriores rostro longiores, articulo basilari latiusculo, antice angustiore; articulo tertio secun- do abrupte minore; omnibus externe pilosis. externi rugosi, caule exteriore subulato, caulis interioris articulo primo canalieulato, extus profunde emarginato, secundo securiformi, tridentato. Pedes antiei graciles, simplices, pari secundo breviores, digitis inermibus; po- steriores eylindriei, unguibus acutis, curvis, complana- tis terminati. Abdomen maris 7-articulatum. Foemi- 2 nae Affinis Criocareino. 20) T. lamellifrons, f. 3. Hab. ad Panama. Long. 7 lin. Lat. 4. Col. fuscus. 21) Pericera villosa, fig. 4.: testa depressa villo- sa, regionibus elevatis, suleis separatis, spina obtu- sa laterali utrinque; rostri cornibus validis, subla- melliformibus, divergentibus; dente articuli basila- in fossula ad basin rostri Pedipalpi 37 ris antennae externae dente supraorbitali multo lon- giore ; antennis exterioribus sub rostro insertis. Hab. in sinu Quayaquil. Long. 1 poll. 7 lin. Lat. ead. Col. rufus. 22) P. ovata, fig. 5.: testa elongato-ovata, spinis vi- ginti ad viginti quatuor armata; dente supraorbitali dente artieuli basilari antennae externae longiore. Hab. ad Gallapagos. Long. 1 poll. Lat. 6 lin. Co- lor rufus. 23) P. heptacantha, fig. 6.: testa pyriformi, dorso quinque-spinoso, ordine 1— 3 — 1 lateribus utrinque unispinosis; rostri cornibus parvis, acutis. Hab. ad Americae centralis oras (Puerto Portrero). Long. 1 poll. 5 lin. Lat. 1 poll. Col. fuscus. 24) Acanthonyx petiverii ad Gallapagos. 25) Epialtus dentatus ad Valparaiso, 26) E. marginatus, t. 11. fig. 4. tab. 13.: rostro bifido; dente minimo utrinque ante orbitam; margi- ne laterali marginato, dentibus duobus antice et tu- berculis duobus ad latera, quorum posterius obso- letum. Hab. ad Gallapagos. D. Cuming. et ad oras Brasiliae. D. Miller. Long. 4 poll. Lat. 3 poll. 3 lin. Col. fuscus. Die Abbildungen ſind ſehr ſchoͤn illuminiert und meiſtens mit Zerlegung der Freßwerkzeuge, Fuͤße und Schwaͤnze. V. 67. W. Narrell, einige Beobachtungen uͤber die Lebensart eines den Ruͤben (Turnips) ſchaͤdlichen Kerfs. Taf. 14. Obſchon das Kerfſammeln Manchen wie ein kindiſches Spiel erſcheint, fo gibt es doch Fälle, wo fein Nutzen aner⸗ kannt werden muß, beſonders dem Ackerbauer. Bekanntlich hat kuͤzlich auf der Inſel Granada ein kleines Kerf / des Er⸗ trags vom Zuckerrohr zerſtoͤrt und feine Verwuͤſtungen auf 5 der Inſel ausgedehnt; im Sommer 1831. find auf ähnliche Art in England die Rüben zerftört worden; ein Theil von den Larven der Haltica nemorum et concinna, wie man es in dem Report of the Comittee of the Doncaster agricultural Association 1834. leſen kann. Der Verwuͤſter eines großen Theils derſelben auf Kreidenboden im letzten trockenen Sommer iſt ein anderes Kerf, welches zum Gluͤck nur in regenloſen Jah— ren in Menge erſcheint. Die erſte Nachricht davon gab W. Marſhall in den Phi- losoph. Transact. 1783. Man mußte im Jahr 1782. meh: rere Tauſend Acker Ruͤben umackern. Vor den Raupen ſah man eine Menge gelbe Fliegen herumſchwaͤrmen, beſonders in der Nachbarſchaft der Kuͤſte von Norfolk, und man glaubte, ſie kaͤmen uͤber das Meer her, weil die Klippen zuerſt damit be— deckt waren; nachher kamen fie wie Bienenſchwaͤrme 3 — 4 eng⸗ liſche Meilen ins Land hinein. Auch im vorigen Jahr wurden die Suͤd- und Oſtkuͤſten am meiſten heimgeſucht; ſie zeigten ſich aber auch zu gleicher Zeit im Innern und ſind mithin jetzt einheimiſch. — un — 38 Im July 1835 ſah man fie wieder häufig auf den jun: gen Ruͤben, und man erinnerte ſich, daß dieſelbe gelbe Fliege ſchon 1818 in Menge da geweſen und auf ſie die ſchwarze Raupe gefolgt iſt. Das Weibchen macht mit feiner Legſaͤge eine kleine Oeff— nung an der untern Seite des Blattes und legt ein Ey hin— ein; ſo nach und nach an verſchiedenen Stellen 20 Eyer, woraus in 8 — 10 Tagen eine dunkle Raupe kommt, welche gierig die weichen Theile verzehrt und die Faſern laͤßt. Sie haͤutet ſich nach einigen Tagen und wird graulich. In kurzer Zeit ſehen alle Blaͤtter aus wie Beſenreis, waͤhrend die Ruͤben ſchon ziemlich groß geworden ſind. Dann graͤbt ſich die Rau— pe in die Erde und bildet ſich mit ausgeſchwitzter Materie eine ſtarke ovale Huͤlſe. Die fruͤhern Bruten verwandeln ſich ſehr bald in Flie— gen, die voll Eyer ſind. Es iſt eine Saͤgfliege, Tenthredo sive Athalia centifolie Panz., welche Stephens ſo beſchreibt (Illustrations of british Entomology p. 42): Kopf und Fuͤhl⸗ hoͤrner ſchwarz, Maul gelblich, Bruſt gelb mit einem ſchwarzen dreyeckigen Flecken jederſeits, der ſich bis zur Mittelbruſt er— ſtreckt; Bauch blaßgelb, Wurzel des erſten Ringels ſchwarz, ebenſo die Spitze der Legroͤhre; Fuͤße blaßgelb. Spitze des Schienbeins und eines jeden Zehengliedes ſchwarz; Fluͤgel an der Wurzel blaßbraun, uͤbrigens farblos, Adern dunkelbraun; Costa et Stigma ſchwaͤrzlich. Lange des Leibes 8 — 4 Linien, Flugweite 7 — 8. * Die Raupe iſt ½ — % lang, fo did wie eine Rabenfeder. Kopf und obere Seite faſt ſchwarz, an den Seiten ein hellgrauer Streifen, 6 gegliederte Fuͤße und 8 Paar Hautfuͤße. Am 16. Nov. hatte ſich die Raupe in dem Geſpinnſte noch nicht veraͤndert; das letztere war innwendig glatt und ſilberweiß. In den Grafſchaften Kent, Eſſer, Suſſex, einem Theil von Buckinghamſhire, Hampfhire und Wiltſhire hatten die Ruͤ— ben ganz fehlgeſchlagen und die verſchiedenen Bruten zerſtörten auch die zweyte und ſelbſt dritte Saat; das Uebel hoͤrte erſt bey dem Regenwetter im Sept. nach dem trockenen Sommer auf. Einige Paͤchter ſaͤeten nach dem erſten Regen noch ein— mal und bekamen noch etwas. Solche Ruͤben, deren Blaͤtter gelitten hatten, aber doch nicht ſoviel, daß die Pflanze ſtarb, wurden pelzig und faſt unbrauchbar. Der Ertrag war an der Kuͤſte ſo gering, daß man ganze Schiffsladungen vom veſten Lande holen mußte. f In Kent trieb man anfangs Hunderte von Enten in die Felder und ein Knabe ſchlug mit einer Stange die Raupen von den Blättern; fie wurden gierig von den Enten aufgefreſ— ſen. An andern Orten zog man des Abends, wo die Raupen » Kirby fest hinzu: Fabricius halt A. centifoliae für Hy- lotoma spinarum, und bemerkt von der letztern: Larva tota nigra victitat in Brassica rapa, quam destruit. Sind beyde verſchieden, wie Stephens meynt, ſo wuͤrden ihrer 2 die Ruͤben zerſtören; beyde kommen bey uns vor. Sie ſind aber einander ganz aͤhnlich und nur durch die Farbe der Fühlhörner unterſchieden, was aber ſehr wech⸗ ſelt, und daher hält fie Kirby für einerley. Bey meinem Exemplare ſind die Fuͤhlhoͤrner des abgebildeten Maͤnn⸗ chens unten ſchmutzig gelb. 39 fraßen, eine ſchwere Walze über die Felder. Das wirkſamſte aber war das Aufſtreuen von gebranntem Kalk, das man er— neuerte, wann ihn der Wind weggeweht hatte. Dadurch ſoll ein Feld bey Dover gerettet worden ſeyn, obſchon es ringsum von Feldern umgeben war, welche zu Grunde giengen. Abgebildet iſt ein angefreſſenes Blatt mit Raupen, die Puppe, Huͤlſe und Fliege. Die Larve einer Mucke (Musci- deae) lebt als Schmarotzer in dieſen Raupen. VI. S. 71. E. Ruͤppell, uͤber eine neue Gattung Histiophorus aus dem rothen Meer. T. 15. Cuvier und Valenciennes haben VIII. p. 293 beſchrieben Hist. indicus, americanus et pulchellus; der meinige von Djedda an Arabien naͤhert ſich dem zweyten; er wurde in ei— nem Netze gefangen, iſt aber ſelten. Der Hist. indicus unter: ſcheidet ſich durch lange und ſtarke Bruſtfloſſen, deren erſter Strahl ſehr groß und ſchneidend iſt, ½ der Leibeslaͤnge; H. pulchellus durch einen Stachel am untern Winkel des Vorder— deckels; beyde und H. americanus haben die erſte Ruͤckenfloſſe gefleckt; der meinige ganz ſchwarz und halbkreisfoͤrmig ausge— ſchnitten, daher nenne ich ihn H. immaculatus. Der Leib langwalzig, ſenkrecht niedergedruͤckt, Schwanzfloſſe ſtark mond— förmig. Erſte Ruͤckenfloſſe, welche gleich hinter dem Kiemen— deckel entſpringt, beſteht ganz aus einfachen Strahlen, der 18te der laͤngſte, Smal fo lang als der Leib hoch; dann nehmen fie ab bis zum letzten, 47ſten, welcher an die zweyte ſehr kleine Floſſe ſtoͤßt; dieſe iſt ſehr niedrig und beſteht aus 7 verzweigten Strah— len. Darunter ſteht die zweyte Steißfloſſe, jener ganz gleich; davor die erſte aus 10 einfachen Strahlen. Die Bauͤchfloſſen unter den Bruſtfloſſen beſtehen aus 3 ungegliederten Strahlen; der erſte ſehr kurz, der zweyte ſehr lang, reicht bis zum After; der dritte ſo kurz als der erſte. Bruſtfloſſen klein. Haut mit kleinen abfaͤlligen Schuppen bedeckt. P. 1 4 19. v. 3 4 0. D. 47 + 0, 0 4 7. A. 100, 0 47. C. 5 7 17 7 5. M. B. 7. Kopf und Ruͤcken dunkel violettblau, Bauch ſilberglaͤnzend, Iris hellbraun, um das Sehloch ein gelber Ring, Bruſt- und Steißfloſſen grau, die andern blaͤulich ſchwarz; an der untern Spitze der erſten Steißfloſſe ein ſchwarzer Flecken. Am Rande der Kiefer ein Band feiner Koͤrner, die man Sammetzaͤhne nennen koͤnnte; hinten im Gaumen jederſeits ein kleines Band feiner Koͤrner; Zunge und Kiemenboͤgen glatt. Von meiner erſten Reiſe ans rothe Meer habe ich faſt an 100 neue Fiſche beſchrieben und abgebildet; bey meiner ten an demſelben Meer faſt ebenſoviel entdeckt, und doch bekam ich keine aus der Tiefe, weil die Fiſcher nicht darauf eingerich⸗ tet ſind. Die Abbildung ſtellt den ganzen Fiſch vor, in der Laͤnge gegen 1“, die Höhe über 3“. Die Größe iſt nicht angegeben, kann aber nicht bedeutend ſeyn, da der Fiſch in Branntwein iſt. (Die Fortſetzung folgt.) The Edinburgh new Philosophical Journal by R. Jameson. vol. XVI XX. (Fortſetzung von der Iſis 1834 S. 998.) Band XVI. Nr. 31. 32. October 1833 — April 1834. S. 38 R. E. Grant, foſſiler Zahn im rothen Sand: ſtein in Berwickſhire; wie der Eckzahn eines Wolfes. 67 Kienz, Bemerkungen über die Zigeuner (Gypsies), ſeyen Paria aus Oſtindien. 137 W. Nicol, uͤber den Bau der lebenden und ver⸗ ſteinerten Coniferen. S. 369. 5 175 Graham, feltene Pflanzen. 40 181 Knox, Zerlegung eines Rorquals. "Länge 80, Kopf 23, Umfang 34, Schwanzbreite 20, Gaumenbreite 117 enthielt uͤber 1000 Fiſchbeintafeln; uͤber 650. Das Skelett wiegt 32 Tonnen, das Hirn 50 Pfd. Kehlkopf ganz einfach und verſchieden von dem des Delphins; die Nasloͤcher mit 2 ungeheuern Knorpelmaſſen ausgefüllt, wels che durch Muſkeln in der Mitte des Oberkiefers in Bewegung geſetzt und beym Athmen auf die Seite gezogen werden. 192 Sibbert, verſteinerter Zahn wie vom Gavial. Fig. 316 J. Coldſtream zu Leith, uͤber den Bau und die Lebensart von Limnoria terebrans, eine kleine Krabbe. Tafel 6. (Iſis Tafel I.) Dieſes kleine krabbenartige Thier lebt im Meer an der Kuͤſte und graͤbt ſich uͤber 2“ tiefe Hoͤhlen in Holz, worinn es ſehr viel Schaden anrichtet, weil es ſehr zahlreich iſt. Da es nach allen Seiten bohrt, ſo ſpielt das Waſſer Lage nach Lage ab, bis das Holz ganz zerſtoͤrt iſt. Seine Verwuͤſtung wurde zuerſt vom Ingenieur Stevenſon bey der Errichtung des Leuchtthurms von Belt-Rocke bemerkt; ganze Holzſtaͤmme, die man zu Vorarbeiten brauchte, wurden in ſehr kurzer Zeit durch ſein Bohren gaͤnzlich zerſtoͤrt. Er ſchickte Exemplare 1811 an Dr. Leach, welcher fie unter dem Namen Limnoria zu den Aſelliden ſtellte (Linnean Transact. XI. 370.), ſpaͤter zu den Iſopoden mit ſtielloſen Aus gen, Palpen an den Oberkiefern, ohne Anhaͤngſel an den Fuͤßen neben Eurydice et Cymothoa. Latreille und Lamarck ſtellen fie unter die letzte Sippe, allein dieſe beſteht aus Thie⸗ ren, welche als Schmarotzer auf den Walen und Fiſchen leben, Blut ſaugen und ſich ſonſt noch unterſcheiden, obſchon ſie in der Geſtalt der Limnoria gleichen. Seitdem hat man ſie auch an vielen andern Kuͤſten von England gefunden, wo ſie ebenfalls an verſchiedenen Plaͤtzen den Pfaͤhlen ſehr ſchaͤdlich find: dennoch haben die Naturforſcher ſich noch nicht viel um ſie bekuͤmmert. Länge 1½“, Breite Yo oder faſt ½; es gibt aber auch zwey Linien lang und verhaͤltnißmaͤßig breit. Das Weib⸗ chen iſt ½ größer. Färbung oben blaß graulich braun, einige am Kopf dunkel geſtreift. Bauch und Fuͤße faſt weiß. Leib ziemlich durchſcheinend. Die Geſtalt, Fig. 1., iſt halbwalzig, oben gewoͤldt, unten etwas hohl, vorn und hinten abgerundet. Das ganze Thier beſteht aus 14 Gelenken, wovon eines ber an einer Seite ſieht man 41 Kopf, die 7 naͤchſten tragen die Fuͤße, die Übrigen 6 machen den Schwanz. Kopf ſchmaͤler als die andern, das fuͤnfte am breiteſten, das zweyte, dritte, vierte und fuͤnfte faſt gleich lang; die folgenden 6 [fo] viel kuͤrzer; die 2 letzten Abtheilungen des Schwanzes find unter allen die laͤngſten. Der Kopf iſt faſt kugelfoͤrmig und trägt 4 Fuͤhlhoͤrner, 2 Augen und die Organe des Mundes. Von den 7 fußtragenden Ringeln haben 4 auf der Bauchflaͤche Schuppen, welche eine Art Sack bilden, worinn die Jungen einige Zeit nach dem Ausſchliefen aus dem Ey ge— tragen werden. Die Schwanzringel haben auch an der Bauch— ſeite 6 Paar ſchuppenartige Anhaͤngſel in 3 Reihen und 2 Paar Griffel, welche jederſeits unter dem letzten Ringel hervorragen. Der Ruͤcken mit ſteifen, gefiederten Haaren bedeckt, laͤnger als die andern kleinen Cruſtaceen. Unter dieſen Haaren ſind zahl⸗ reiche kleine Schmarotzer faſt wie Echinorhynchi und Acari. Sie ſitzen auch an den Kiemen. Anatomie. Die Cruſte der Ringel iſt ziemlich weich, aber kalkartig, haͤrter und ſproͤd am Kopf, braußt etwas in Saͤure. Die Anhaͤngſel unter dem Schwanz dienen zum Schwimmen, muͤſſen aber als Athemorgane betrachtet werden. Die 7 Fußpaare haͤngen unter dem Rande der Ruͤckeneruſte und ſind faſt ganz unter den Bauch geſchlagen. Sie beſtehen aus 4 — 6 Gliedern. Das fünfte und ſechſte Paar find am laͤngſten. Das erſte Paar iſt ½ Linie lang und hat 4 Glie— der, wovon das erſte das laͤngſte, das zweyte hat an der un: ren Seite eine Reihe Hoͤcker; die Klaue iſt ſtark und ſcharf. Das zweyte Paar iſt kuͤrzer und dicker und hat nicht ſo ſtarke Höcker. Das Zte und 4te ebenſo; das Ste ſchlanker aus 6 Gliedern, wovon die 2 erften länger, Das te und Tte Paar ebenſo, aber etwas kleiner. An allen iſt nur eine Klaue die etwas hakenfoͤrmig. Alle ſind ferner ſchwach behaart. Die 4 Fuͤhlhoͤrner liegen vorn am Kopf, die obern nahe an einander faſt in der Mitte, die untern mehr nach außen; jene viergliederig mit langen Endborſten; dieſe fuͤnfgliederig, etwas laͤnger als die andern aber mit kurzen Borſten. Augen an den Seiten ſchwarz, zuſammengeſetzt aus 8 Kuͤgelchen, wovon eines in der Mitte; wenig vorragend. Die Griffel haͤngen unten am letzten Ringel, jederſeits 2 auf einem gemeinſchaftlichen Stiel; der aͤußere kurz, 3 oder 4gliederig, der andere 2gliederig mit langen Borſten. a Zwey Paar Unterkiefer (Jaws), ein Paar ſtarke Mandi- beln, 4 roͤhrenfoͤrmige Organe mit der Speiſeroͤhre in Verbin⸗ dung, ein Magen und ein Darm. Die Unterkiefer ſind mit ihrem hintern Rand an das Corcelet articuliert; die aͤußern Zgliederig, wovon das eine Glied ſeitwaͤrts liegt und nichts zur Bildung des Mundes beytraͤgt. Das andere iſt am Grunde ſchmal, wird breiter nach vorn; ſein innerer Rand gerad und eingeſchlagen, ſo daß die Flaͤche, welche den Mundſpalt begraͤnzt, breit iſt. Alle Kiefertheile find behaart. Die innern Unterkie— fer find einfach und haben eine lang viereckige Geſtalt mit klei— nen Borſten am Ende. Die Mandibeln liegen ſchief und ſo, daß ihre ſcharfen Spitzen uͤber den Kopf hervorragen, wenn ſie ſeitwaͤrts bewegt werden: jeder hat zwey ſcharfe und harte braune Spitzen, wo⸗ von die eine innwendig ſteht und an die entſprechende des an⸗ dern Kiefers ftößt, die andere auswendig und gerad nach vorn Iſis 1838. Heft 1. 42 gerichtet. Sie find ½ Lin. lang, ihre Spitzen ganz glatt und tragen in der Mitte eine dreygliederige Palpe. Dieſe Mandi beln ſind ohne Zweifel das bohrende Organ, und man kann leicht begreifen, wie kraͤftig ſie, ungeachtet ihrer Kleinheit, wir— ken muͤſſen. Sie haben uͤbrigens weniger Eigenthuͤmlichkeiten in der Geſtalt und dem Bau, als man bey einem Thier er— warten möchte, deſſen Lebensart von der der andern Cruſtaceen ſo verſchieden iſt. Hier iſt durch eine geringe Veraͤnderung im Bau das Organ zu einem ganz abweichenden Zweck taug: lich geworden. Nicht durch Bildung neuer Organe wird eine neue Verrichtung erreicht, ſondern oft bloß durch eine ſchwache Aenderung der Geftalt eines ſchon vorhandenen Organs. Innerhalb der Mandibeln glaubte ich einigem l etwas zu ſehen, was mir wie trichterfoͤrmige Lippen vorkam, welche zum Saugen dienen koͤnnten; im Kopf hängen an der Speiferöhre 4 Röhren, welche bis zum vierten oder fünften Ringel ſich er⸗ ſtreckten, 2 länger als die andern, angefuͤllt mit einer zaͤhen, durchſichtigen Subſtanz, untermiſcht mit kleinen Theilchen; bis⸗ weilen zeigen fie ſich geringer. Aehnliche findet man bey Onis- cus asellus (Slater), wo ſie aber nicht gerad, ſondern wellig find. Sie ſcheinen den Speichel = oder Gallengefaͤßen in den Kaͤfern zu entſprechen. Der Magen liegt im erſten Leibestin⸗ gel ½ ſoweit als die Breite des Leibes und mit gelblich weißer Materie angefuͤllt; er ſteigt bts zum ſechſten Ringel herunter, ſchlaͤgt ſich um, wird duͤnn oder zum Darm, der ſich wieder am fuͤnften Ringel erweitert. Der Darm laͤuft ſodann gerad ins letzte Ringel; er iſt ebenfalls mit gelblichem Brey aus⸗ gefuͤllt. Gefaͤße konnte ich keine bemerken, auch nicht mit der be⸗ ſten Vergroͤßerung einen Blutlauf ſehen. Die Athemorgane beſtehen aus 6 Paar ſchuppenartigen Koͤrpern, welche von den vordern Schwanzringeln herabhaͤngen, 3 Paar nebeneinander; die aͤußern oval, die innern laͤnglich viereckig, beyde mit bewimperten Borſten am Rande. Die ova⸗ len haben ſtrahlige Linien von ihrer Mitte aus, und dazwiſchen ſieht man zahlreiche Körner. Die 3 Paare dieſer Kiemen de- cken ſich wie Ziegel und jedes iſt an einen gemeinſchaftlichen Stiel eingelenkt. In der Schwanzhoͤhle hinter den Kiemen liegen 2 ovale Bläschen an einem gemeinſchaftlichen Stiel voll rundlicher Koͤr⸗ ner bey Maͤnnchen und Weibchen. Die Eyer ſchwimmen zu einer gewiſſen Zeit in einer Fluͤſſigkeit in der allgemeinen Leibeshoͤhle (vielleicht in duͤnnen Saͤcken laͤngs den Seiten). Das Weibchen traͤgt die Jungen in einem Beutel von Schuppen, welche vom dritten, vier« ten und ſechſten Ringel herunterhaͤngen. Oeffnet man das Thier, ſo dringt Fluͤſſigkeit heraus, und darinn unzaͤhlige Ku⸗ geln / — Yaooo Zoll, gerade ſo wie bey vielen Meerwuͤr⸗ mern. Eyergaͤnge habe ich keine gefunden, aber oft im Herbſt und Fruͤhjahr junge im Bauchbeutel, der aus 8 oder 10 ovalen Schuppen beſteht, deren Raͤnder zuſammenhaͤngen, vielleicht durch eine innere Membran, welche den Sack uͤberzieht. Ich habe darinn 5, 6, 7 und 9 Junge gefunden, ſchon weit ent⸗ wickelt, aber ohne Lebenszeichen; Kopf und 5 vordere Ringel groͤ⸗ ßer als beym alten, Fuͤhlhoͤrner und Augen deutlich, Kiefer, Kiemen und Fuͤße haͤngen los herunter und ſehen ziemlich alle wie Füße aus. 3 * 43 Verrichtungen und Lebensart. Beruͤhrt man ſie, ſo kugeln ſie ſich faſt ganz zuſammen wie Armadillo vulgaris, Sphaeroma serrata, Typhis ovoi- des. Beym Kriechen bewegen fie die untern Fuͤhlhoͤrner nach allen Richtungen; die obern aber find über den Kopf ge: ſchlagen. Sie kriechen ſehr langſam vor- und ruͤckwaͤrts, ſchwim⸗ men aber ſchnell, indem ſie mit den Schwanzblaͤttern rudern; bisweilen ſchießen ſie auch 1 oder 2“ vorwaͤrts durch einen Ruck mit dem Schwanz. Oft ſchwimmen ſie in Kreiſen, den Kopf nach unten, und bisweilen ſind die Kreiſe ſo eng, daß ſie ſich wie ein Wirrtel zu drehen ſcheinen. Die Nahrung beſteht ohne Zweifel in dem abgenagten Holz. Denn man ſieht nie Saͤgmehl aus der Hoͤhle kommen, waͤhrend das Thier bohrt; ich ſah es nie andere Subſtanzen angreifen; der Innhalt des Magens ſieht wie Saͤgmehl aus. Das Thier macht mithin eine Ausnahme von den andern Gru: ſtaceen, welche alle Fleiſch freſſen ſollen. Sie greifen verſchiedene Holzarten an, Black birch und anderes. Fichten, Eichen, Man hat ihnen Teekholz vorgelegt; das war das einzi— ge, das ſie nicht durchbohrten. Man hat nie bemerkt, daß ſie floͤtzendes Holz anruͤhren, ſondern nur veſtſtehendes an der Kü- ſte und zwar oft ſo hoch, daß ſie bey der Ebbe ins Trockene kommen. 5 Zuerſt greifen ſie die weichen Holzſtreifen zwiſchen den haͤrtern Jahrringen an, bohren ſo tief hinein als ihr Leib iſt, dann aufwärts unter einem Winkel von 459, immer in der weichern Lage. Dabey ſcheinen die Mandibeln das Hauptwerk— zeug zu ſeyn. Stellt man ein Stuͤck mit dieſen Thieren ange— fuͤlltes Holz in ein Glas mit Seewaſſer und ſchneidet mit Vor— ſicht ſoviel ab, daß man das Thier ſehen kann; ſo bemerkt man, daß es den Mund an das Holz legt und mit Hilfe der Fuͤße den Leib dreht. Die Gaͤnge gehen zwar meiſtens nach oben, oft aber auch ſoͤhlig und bisweilen ſenkrecht auf- oder abwaͤrts. In der Regel ſind jedoch die Gaͤnge hin- und her— geſchlungen. Sie find walzig, ½0 — ½¼s Zoll weit und fo durchaus, was anzuzeigen ſcheint, daß die Thiere, ſowie ſie groͤ— ßer werden, ihre alten Werke verlaſſen und neue anfangen. Ihre Waͤnde ſind ganz glatt und endigen ſelten mehr als 2“ von der Oberflaͤche des Holzes. Man bemerkt nirgends eine beſondere Art von Lebensmittel. Die harten Holzringe und Zweige bleiben ſtehen. Obſchon die Gaͤnge oft ſehr nahe bey— ſammen ſind, ſo oͤffnen ſie ſich doch ſelten in einander. Im Waſſer bewegen ſich die Kiemen beſtaͤndig und langſam 20 — 30mal in der Minute von und zu der Bauchflaͤche, wodurch ein Strom entſteht, fo lang als der Leib. Hindert ein Stuͤck— chen Staub die Kiemen, ſo ſchaffen es die Hinterfuͤße weg. Beym Schwimmen bewegen ſich die Kiemen viel ſchneller, und die Stroͤme ſind viel laͤnger, eben ſo in ſuͤßem Waſſer, worinn ſie mehrere Stunden leben. Werden die Bewegungen der Kiemen ſchlaff, ſo dauern nur die der innern Reihe fort. Außer dem Waſſer bewegen ſie ſich ſehr langſam, leben aber mehrere Stunden. Die Kiemenblaͤttchen ruͤhren ſich nicht. Geſchichte der Verwuͤſtung. Der vorläufige Leuchtthurm bey Bellrock ſtand auf 12 44 großen Fichtenſtaͤmmen in Löchern, die man für fie in Felſen gehauen hatte: ſie waren an den Seiten verkohlt und verpicht; ihre Sohle aber hat man bloß gelaſſen, weil ſie dicht am Fel⸗ ſen anlag. Im zweyten Sommer der Arbeit, nehmlich 1808 fand man die Ränder dieſer Pfoſten verdorben, und Stevenſon entdeckte die Thierchen in ihren Loͤchern. Nachher fand man auch die Fichtenſchwellen der vorlaͤufigen Eiſenbahn ſehr beſchaͤ— digt. 1807, wo man ſie legte, waren ſie 10“ ſtark, 1811 nur noch 7, mithin wurden ſie jaͤhrlich um 1 Zoll duͤnner. Bald nachher fand Stevenſon auch die hölzerne Brucke von Montroſe durchbohrt, daß Einſturz drohte. Man beſchlug da— her die neuen Pfeiler mit Kupfer; daſſelbe fand er an den Schleußenthoren am Crinan-Canal; fie ließen in einer Nacht“ tief Waſſer durch. Der letzte, mir ſelbſt bekannte Fall von Verwuͤſtung iſt bey dem Trinity Zimmerplatz in der Nachbarſchaft, wo die Pfeiler dieſes nüglichen Bauwerks im J. 1825, 4 Jahre nach ihrer Einrammung, fo zerſtoͤrt waren, daß man fie mit großen Koſten wegnehmen und mit neuen erſetzen mußte. Sie waren urſpruͤnglich 12“ ſtark oder 48 im Umfang, und in dieſer kurzen Zeit wurden fie fo zerſtoͤrt, daß der Umfang nur noch 6“ betrug und die geringfte Gewalt ſie zerbrechen konnte. 7 Von diefer Zeit an zogen dieſe Thiere die allgemeine Aufs merkſamkeit auf ſich, und es wurden viele Vorſchlaͤge dagegen gemacht. Nach 2 — jährigen Verſuchen fand man das Beſte, die Pfaͤhle unter Waſſer mit Naͤgeln mit ſehr breiten Koͤpfen dicht zu beſchlagen. 4 Jahre nachher wollte man den Zimmere platz von Leith auf Pfeilern erweitern; jeder Pfahl koſtete 1000 Pfd.; alle 30,000. Bis jetzt, nach 4 Jahren, hat das Thier keinen dieſer vernagelten Pfaͤhle angegriffen, waͤhrend anderes daran haͤngendes Holzwerk fuͤr Schubkarren und dergleichen ſchon faſt gaͤnzlich zerftört iſt. Dasjenige, welches nur 2” ſtark war, iſt faſt ganz abgefreſſen. Das war der Fall ſelbſt ganz nahe an Nägeln und Rin- gen; die Gänge waren manchmal nur einige Linien davon ent— fernt; die vernagelten Pfeiler blieben jedoch unverſehrt. Der Grund liegt nicht in der entſtehenden Rinde von Roſt: es blieben einige Pfeiler ohne dieſelbe, und dennoch wurden ſie nicht angegriffen. Vielleicht ſchmeckt den Thieren der Roſt nicht, der ſich bald um die Naͤgel bildet; indeſſen ſcheint er nicht toͤdtlich auf fie zu wirken. Ein Pfahl, der nur auf 3 Seiten verna⸗ gelt war, war ganz zerfreſſen und es blieben nur die 3 verna= gelten Wände ſtehen, ſoweit nehmlich die Nägel und der Noft reichten. Dieſe Fälle beweiſen, daß das ſchaͤdliche Thier ſehr zahle reich an den ſchottiſchen Kuͤſten iſt. Es findet ſich aber auch an den engliſchen, an Frankreich und den Niederlanden. Fig. 1. Rüden der Limnoria 10 mal vergrößert. — 2. Bauch. . Querfchnitt des zweyten Ringels mit dem erſten Fuſßpaar; drittes; Ffuͤnftes; obere Fuͤhlhoͤrner; . untere; | AO Dr 22 8 46 45 — — Fig. 8. Kopf von der Seite; S. 177. Traill, uͤber einige Dinge bey den Ce⸗ — 9. beyde Kieferpaare; taceen. — 10. inneres; ? Bekanntlich entſtand in der Pariſer Academie Streit — 11. Mandibeln; 0 0 uͤber ihre Euter. — 13. ein Schwanzringel mit 2 Paar Kiemenblaͤttern. — 18. Foͤtus von der Seite. Nachtrag in Band XVII. S. 340. Ich ſagte daß die Verwuͤſtungen zuerſt 1809 wären bes merkt worden; nun finde ich aber in Band 22. 1783. des Journal de Physique, daß Dicquemare ſchon einen Bericht uͤber die Zerſtoͤrungen eines Cruſtaceenartigen Thiers bey Havre de Grace gegeben hat, woraus hervorgeht, daß es Limnoria terebrans war. Er fagt: Ich habe die ſteinzerſtoͤrenden Meerthiere, welche uns zwingen, die Schleußen zu erneuern, bereits beſchrieben. Es gibt aber auch welche, die alle Arten von Holz faſt auf dieſel— be Weiſe zerbohren. Man hielt in einem Becken Fichtenſtaͤmme, woraus man Maſten machen wollte. Vor einigen Jahren be— merkte man, daß die weichern Theile 1½“ tief von Meer-In⸗ ſecten durchbohrt waren, fo daß der Durchmeſſer um 3“ ver: mindert wurde. Spaͤter hat man das Holz in die Veſtungs— graͤben gebracht. Nachher fand ich an alten Fiſcherplaͤtzen Staͤmme von Aeſchen, Ruͤſtern und ſelbſt Eichen angegriffen, und ich ſah die Thierchen bey Hinwegnahme der Oberflaͤche des Holzes. Ich nahm einige aus ihren Loͤchern und ſetzte ſie an friſches Holz in Meerwaſſer, in welches ſie ſich binnen 12 Stunden einbohrten. Dann wird das Thierchen beſchrieben. Die Eyer und Jungen kaͤmen aus einer dreyeckigen Oeffnung in der Mitte des Bauchs. Band XVI. 334. Quetelet, über das Gewicht der Menſchen. Bruͤſ⸗ ſel 1833. 4. 43. Vollſtaͤndige Tabelle nebſt Alter und Größe. Neugeborene Kinder waͤgen 7 Pfd., einjährige 21; Jjaͤh— rige 27; 6jährige 39; 10jaͤhr. 54; 15j. 88; 16. 109; 20j. 132; 30 bis 50j. 140; 60j. 136; 70j. 131; 80 — 90j. 127. Das maͤnnliche Geſchlecht wiegt immer etwas mehr als das weibliche. Um die Laſt auf einer Bruͤcke zu berechnen, muß man den Mann auf 98, die Frau auf 93 Pfund an— ſchlagen. 367. David Don, Pflanzen, welche die Cascarillarinde liefern. Mehrere Arten von Croton, aber ſonderbarer Weiſe nicht Cr. cascarilla L., ſondern Cr. eluteria. Sloane Ja- maica II. T. 174. F. 2. Man bekommt aber die Rinde nicht aus Jamaica, ſon— dern von der ſpaniſchen Terra firma in der Provinz Vera Cruz und Merico, wo fie Copalche oder Quina blanca heißt und von Schiede und Deppe entdeckt worden iſt. Der Baum iſt aber etwas verſchieden von Cx. eluteria, 25 - 30“ hoch und hat herzfoͤrmige, 5rippige Blätter. Ich moͤchte fie Cr. casca- rilla nennen und der linneiſchen Cacarilla Jacquins Namen Cr. linearis laſſen. Bd. XVII. Nr. 33.34, April — Octob. 1834. 150. D. Don, neue Anordnung der Ericaceen. Eri- ceae, Rhodoraceae, Vaccinieae, Pyroleae, Monotropeae, Epacrideae. Ariſtoteles ſagt: die jungen Delphine werden von ihren Muͤttern mit Milch ernaͤhrt und ſchwimmen mit ihnen herum. Plinius ſagt: nutriunt uteribus sicut balaenae. Quin et adultos diu comitantur; magna erga parvum charitate. Daß ſie Euter haben iſt unſern Groͤnlandsfahrern ſo wohl bekannt, daß ich nie einen Zweifel daruͤber gehoͤrt habe; ſie ſa— gen: die Milch fließt aus dem Euter, ſobald man es druͤckt. Scoresby fagt von Balaena mysticetus: die Euter beym Weibchen liefern die Mittel zum Aufbringen des Jungen. Sie liegen am Bauche an jeder Seite der Geſchlechtsoͤffnung und ſind zween Schuh von einander; ſcheinen nicht über 2 weit hervorgetrieben werden zu Eönnen; beym todten Thier ſte⸗ hen ſie immer hervor. Die Milch ſieht aus wie die der vier— füßigen Thiere; fie ſoll fett und ſchmackhaft ſeyn. Arctic regions I. Ich habe verſchiedene Delphine unterſucht und kann ver⸗ ſichern, daß die Weibchen Euter haben mit Warzen, welche Milch abſondern. 1809. beſchrieb ich nach J. Watſons von Orkney Zeichnungen und Noten einen neuen Delphin, unter dem Namen Delphinus melas (Nicholſons Journal XXII.), ſpaͤter un⸗ ter dem Namen Delphinus deductor, weil fie ſich zuſammen⸗ ſchaaren und einem Fuͤhrer folgen (Scoresby's aretie Regions); daß das Junge faugt, iſt bemerkt, aber kurz, weil damals nie⸗ mand daran zweifelte. In Watſons Papieren, die ich beſi⸗ te, iſt es mehr beſtaͤtigt. Er hat eine Heerde von 92 Stüd, die an ben Orkney-Inſeln ſtrandeten, beobachtet. | In einem Brief von 1807 ſchrieb er: am 1Sten Dec. wurden 92 Delphine getödtet; fie waren von verſchiedener Größe, 5 — 200“ lang, und die kleinen hatten keine Zaͤhne und ſogen an ihren Muͤttern. Eine andere Perſon, welche dabey war, erzaͤhlt mir in dieſem Augenblicke folgendes: „als die Wale in der Scheppybay an den Strand getrieben waren, ſchwaͤrmten die Jungen um ihre Muͤtter herum, bis die Ebbe ſie ebenfalls auf dem Trocke⸗ nen ließ; waͤhrend dieſer Zeit fah ich einige davon an den ir gen ihrer Mütter hängen. Wurden fie weggenommen, fo floß die Milch in großer Menge aus den Zitzen. Sie war weiß und während des Fließens von der Dicke dünner Kuhmilch; beym Stehen ſchien ſich Rahm oben auf zu ſetzen. Beym Herumgehen zwiſchen den Thieren ſah ich hin und wieder Lachen von Milch. Das Winſeln der Mütter erregte Mitleiden, beſonders als ihnen das Junge genommen wurde. Dieſes veranlaßte einen meiner Bedienten, ein kleines aufzuhe⸗ ben und es an die Zitze zu legen, die es ſogleich anfaßte. Ich erinnere mich nicht, daß ich es wirklich ſaugen ſah, aber es er⸗ griff die Zitze mit ſeinem zahnloſen Maul, und ich hielt dafür, daß es ſauge. Dieſes ſahen Hunderte von Menſchen, unter denen ich keinen fand, welcher uͤber das Milchgeben dieſer Delphiue eine andere Meynung gehabt haͤtte.“ In Watſons Papieren finde ich noch Folgendes. „Das Auge, 2½“ lang und 5 breit, ſſteht 18“ hinter der Schnauze, zwiſchen den Augen iſt das Spritzloch mondfoͤr— mig, 4 ½“ lang, 2 breit. Länge des Thiers 20“, Umfang 11½; Bruſtfinnen 5½ lang, 15“ breit; Schwanz 5%,‘ breit, 2 tief. Zähne kegelfoͤrmig 1½“ lang, in jedem Kiefer 24.“ Es ſcheint mir, daß der kuͤrzlich von den Franzoſen be⸗ ſchriebene Delphinus globiceps mein Delph. deductor ſey. In meiner Abhandlung ſteht: die Bruſtfinnen find 6 — 8“ lang; ſoll heißen 4 — 6. Ein anderer in Scoresbys Werk maß 19%,'; die Bruſtfinnen nur 3 ½ lang, 1½ breit. Die Hörner des Spritzloches vorwärts. Scoresby hat Balaena rostrata beſchrieben mit Maaßen von Watſon nach einem geſtrandeten. Scoresby gibt den Um— fang auf 20“ an; in Watſons Papieren finde ich nur 10. Ihre Barten ſind weißlich, bey andern Gattungen dunkelbraun. etwas einwaͤrts gebogen, 189. Graham, ſeltene Pflanzen. 260. Walker-Arnott, neue Pflanzenſippen. 342. R. Sarlan, critiſche Bemerkungen Über die vers ſteinerten Knochen in Nordamerica (aus Trans. geol. soc. of Philadelphia 1834:), Mastodon giganteum 8. maximum. Tetracaulodon ſey nichts anders als ein junger Masto- don. Elephas primogenius, Tapirus mastodontoides. Equus caballus, Rhinoeeros alleghaniensis. Megatherium cuvieri. Megalonyx jeffersonii, laqueatus, Cervus ameri- canus. Bos bombifrons, latifrons, pallasii, Trichecus ros- marus. Manatus. Cetacea. Aves; Scolopax. Chelonia. Fortſetzung XVIII. p. 28. Croce dilus macrorhynchus ; Plesiosaurus; Basilo- saurus; Ichthyosaurus missurensis; Mosasaurus; Geosau- rus; Saurocephalus lanciformis, leanus; Saurocopros. Ichthyolitha. Carcharias; Esox; Sphyrena; Palaeotlırissum. Band XVII. 363. Traill, Milchdruͤſen der Wale. Geoffroy St. H. glaubt, man koͤnne unter dem Waſſer nicht ſaugen, weil beym Schlucken Luft durch die Naſe in den Mund kommen muͤſſe. uͤber den Bau und die Verrichtung der Ich verſuchte ſogleich mit zugehaltener Naſe zu ſaugen und zu ſchlucken, was ohne alle Schwierigkeit gieng; auch wenn man das Geſicht mit der Naſe unter Waſſer ſteckt. Um aber die Sache ſo aͤhnlich als moͤglich dem Saugen der Wale unter Waſſer zu machen, nahm ich eine Blatter mit 48 einer halben Pinte Milch mit einer Glasroͤhre, uͤber welche die Zitze einer Kuh gezogen war Damit ſetzte ich mich in ein Bad, tauchte den Apparat und meinen ganzen Leib unter, und fand, daß ich ſaugen und ſchlucken konnte ſogut wie in der Luft. Die Schwierigkeit war ſo gering, daß ich die Zitze abzog und alle Milch waͤhrend 4 Untertauchungen ohne alle Anſtrengung ausſog und verſchluckte. Wenn das der Fall bey einem Men— ſchen iſt, der nicht laͤnger als eine halbe Minute unter Waſſer aushalten kann, wie ſollen wir zweifeln, daß Wale, welche 15 bis 20 Minuten aushalten, ſaugen und ſchlucken wiederholt aus— führen koͤnnen? Damit man nicht etwa ſage, es wäre ein Feh⸗ ler vorgegangen, ſo will ich bemerken, daß Dr. Cumming von Cheſter dabey gegenwaͤrtig war. Sept. 1834. f 380. Agaſſiz, uͤber die Lachſe. Die Clupeae ſind mit den Salmones zu vereinigen, weil der einzige Unterſchied in der Fettflaſſe liegt, ein zu unbedeutendes Organ, das ohnehin bey mehrern Siluriden fehlt, auch manche Lachſe, z. B. Serrasalmo, Myletes, Strahlen in der Fettfloſſe haben. Bey den Lachſen iſt der Rand des Oberkiefers gebildet durch das innere und obere Kieferbein, und bildet einen einfachen fortlaufenden Bogen, wie bey den hoͤhern Thierclaſſen, was man nur noch bey den Clupeen findet. Die Faͤrbung der Lachſe aͤndert ſich mit dem Alter und auch nach den Jahrszeiten. Alle Gattungen von Salmo laſſen ſich auf 6 zuruͤckfuͤhren. Salmo umbla Linn, ift der Char in England, Ombre chevalier des Genferſees, Roͤtheli der deutſchen Schweiz, Schwarzreiterl von Berchtesgaden, Salmo salvelinus, salmari- nus, alpinus Linn. non Bloch. 2. Salmo fario, Trout of brooks, Common tront, Gillaroo-trout, Par, Salmo sylvaticus Schrank, alpinus Bloch, punctatus et marmoratus Cuvier, erythrinus Linn, 3. Salmo trutta, Sea trout, Salmon trout, Salmo le- manus Cuv., albus Rondelet. 4. S. lacustris, S. schiffermuelleri Bl., S. illanca. 5. S. salar, The True Salmon. der alte, S. goedenii Bl. jung. 6. S. hucho nur in der Donau. S. hamatus Cuv. iſt 411. Graham Dalzell, über die Fortpflanzung ſchot⸗ tiſcher Zoophyten. (Iſis Taf. I.) j Eine Actinia equina, die ich hielt, brachte in 6 Jahren über 276 Junge hervor. Die Embryonen zeigen ſich zuerſt in den Spitzen der Fuͤhlfaͤden, von wo fie koͤnnen eingezogen und zuletzt aus dem Mund getrieben werden waͤhrend ſtarker Com⸗ preſſion der Mutter; als eine Spitze mit ihrem Embryo abges ſchnitten wurde, begann derſelbe nach 14 Monaten Junge her⸗ vorzubringen, und lebte 5 Jahre. Sie haben nicht bloß eine Oeffnung, ſondern man ſieht Waſſerſtrahlen aus den Fuͤhlfaͤden der Actinia crassicornis ſtroͤmen, und jeder der 13 oder 14 Hoͤcker der Actinia equina öffnet ſich und entleert purpurfarbe⸗ ne Flocken, nachdem das Thier gefreſſen hat. 2. Hydra tuba, neue und größte Gattung 2“ lang, ſchwebt mit ſeinen langen, weißen Fuͤhlfaͤden, wie ein ſeidener Pinſel im Waſſer; pflanzt ſich fort durch Knoſpen an den 49 Seiten. In 13 Monden hatte ein einziges Stuͤck 83 Nach— kommen und dann ſehen ſie ſehr ſonderbar und verzerrt aus, ſo lange ſich nehmlich die Knoſpen noch nicht abgeloͤßt haben. Die Beobachtungen dauerten 5 Jahre an denſelben Thieren. 3. Tubularia indivisa haͤngt an Felſen und Schalen mit einem ſchuhlangen Fuß, am Ende ein ſcharlachrother Kopf wie eine ſchoͤne Blume mit zahlreichen aͤußern und innern Fuͤhlfaͤden. Es kommen prächtige Gruppen vor von 50 uud ſelbſt 100 Stuͤck. Der Eyerſtock beſteht in mehreren Trauben um den Kopf, woraus das Ey oder der Embryo auf den Boden fuͤlt. Bald zeigen ſich Erhoͤhungen fuͤr die Fuͤhlfaͤden, worauf das Thier, wenn ſie laͤnger werden, ſich ſtellt, alſo verkehrt, und herumſpaziert. Dann ſcheint es eine Ruheſtelle zu ſuchen, kehrt ſich um, daß die Fuͤhlfaͤden nach oben kommen, wurzelt veſt und dann verlaͤngert ſich allmaͤhlich der Stiel. 4. Die ſchoͤnſten Sertularien ſehen aus wie uͤppige Straͤucher in Miniatur mit Stengeln, Zweigen, Tauſend Zellen und Polypen. Eine Gattung Sertularia aber erhebt ſich 3“ hoch. Manche tragen Blaͤschen, viermal groͤßer als die Zellen, mit rothen, weißen, braunen, grünen oder gelblichen rundlichen Koͤrperchen, welche man. für Ener gehalten, was aber meine jahrelangen Beobachtungen nicht beſtaͤtigen. Das Blaͤschen ‚enthält je nach den Gattungen 1 — 30 Körperchen, welche ſpaͤter laͤnglich werden und als ein vollkommenes Thier aus der Oeff— nung des Blaͤschens hervorgehn und dann ganz in Geſtalt und Bewegung wie Planarien ausſehen. Keines laͤnger als eine Linie. Dieſes Thier ſoll Planula heißen; es kommt von 8—10 Sertularien und nie iſt etwas anderes aus einem ſolchen Blaͤs— chen gekommen. Anfangs kriecht dieſes Thier ſehr hurtig; nach einigen Tagen wird es matt, bleibt liegen, verſchrumpft und ſtirbt, zerſetzt ſich aber nicht ſo ſchnell wie die Planarien. Sind viele weiße oder gelbe Planulae in einem Gefaͤß geweſen, ſo bemerkt man bald eine Menge weiße oder gelbe runde Flecken, deren Gipfel ſich in einen Stachel erhebt, zu einer Zelle anſchwillt und ſehr bald einen muntern Polypen ausbreitet. Der Stengel waͤchſt und bringt andere Zellen rechts und links hervor; der urſpruͤngliche Flecken bricht ſich in Wuͤrzelchen und verſchwindet wirklich. Auf dieſe Art kann man Hunderte von Sertularien— Pflanzungen anlegen. g 5. Flustra carbasea ſieht aus wie ein gelbes lappiges Blatt voll Zellen auf einer Flaͤche; in jeder Zelle ein lebhafter Polyp; in einigen große, gelbe, rundliche und gewimperte Thier— chen, welche ſie verlaſſen und traͤg unten herumſchwimmen, nach einigen Tagen bewegungslos werden und ſterben, ohne ſich zu zerſetzen. Bald entſteht darunter ein gelber Kern mit einem hellern Saum; wird becherförmig, endlich eine Zelle mit einem Polypen. Die alte Flustra ſteht ſenkrecht, die neue Zelle wagrecht, dann erhebt ſich ein Ende der Zelle ſenkrecht und darinn bildet ſich eine zweyte Zelle mit einem Polypen, welcher uͤber den erſten haͤngt. Dieſer ſtirbt, ehe der zweyte ganz reif iſt; ſo entſteht eine dritte Zelle uſw. „6. Cristatella mirabilis im füßen Waſſer ift fehr merk⸗ würdig und ſollte vielleicht eine eigene Sippe bilden. Sie gleichen einem durchſchnittenen Ellipſoid 6 — 24 L. lang und 2—3 breit; die ganze Unterflaͤche und die Mitte der obern Iſis 1838. Heft 1. 50 glatt; dieſe von 100, 2 — 300 Polypen umgeben in 3 Reihen. Das Ganze iſt gruͤn und von weicher fleiſchiger Subſtanz. Jeder Polyp iſt ein beſonderes Thier, beſteht aus einem fleiſchigen Stamm, der aus der Maſſe kommt mit einem Kopf wie Huf von 100 Fuͤhlfaͤden umgeben. Floͤtzende Theilchen werden ver— ſchluckt und kommen in den Magen und in den Darm, den man im Leibe ſieht. Die gemeinſchaftliche Maſſe kann ſich langſam bewegen, vor- und ruͤckwaͤrts. Schneidet man die Maſſe entzwey, ſo zieht ſich jeder zuruck, als wenn alle Poly— pen einerley Willen haͤtten. . In dem Fleiſche ſtecken 20 — 30 linſenfoͤrmige Koͤrperchen, welche am Ende des Herbſtes, wann die Maſſe zerfällt, frey werden und herumſchwimmen. Es ſind Eyer mit einer harten Schale und gelblichem Innhalt; am Rand umgeben mit einer Reihe doppelter Häkchen. Nach 5 oder 6 Monaten klafft eine Seite wie eine Auſterſchale und laͤßt einen Polypen heraus, welcher den Kopf nach unten wendet, um ſeine Nahrung zu holen. Endlich verlaͤßt er das Ey, ſetzt ſich veſt, ein zweyter Polyp erſcheint an ſeiner Seite, dann ein dritter uff. Vielleicht beſteht ſchon in der erſten Bildung eine Reihe Polypen um das fleiſchige Centrum. Wie die Maſſe ſich verlaͤngert, vermindern ſich die jungen Polypen. Der uͤppigſte Zoophyt demnach, der aus 1000 Thierchen beſtehen kann, entſpringt aus einem einzi— gen Polypen; und ſein erſter Urſprung iſt ein runder Flecken. Bey Sertularia polyzonias iſt der erſte Zuſtand eine Er weiterung des Gipfels des Stengels, umgeben mit einer zarten Membran, welche, ſtatt einen einzigen Kopf einzuſchließen, auch 2 Knoſpen bedeckt. Wie der erſte rewaͤchſt, gabeln ſich die lez— tern davon ab. Das Wachsthum der Tubularia geſchieht nur, waͤhrend der Kopf bleibt; er faͤllt aber bald ab, nachdem er aus dem Meer genommen worden. Er erzeugt ſich aber von 10 zu 10 Tagen einige Wochen lang; jedoch vermindern ſich immer die aͤußern Organe, obſchon der Stengel ſich immer verlaͤngert. Er ſcheint ſich in dem roͤhrigen Stengel zu erheben und von der in demſelben enthaltenen zaͤhen Materie abzuhaͤngen. Schnei— det man den Stengel über der Wurzel ab, fo entftebt ein neuer Kopf aus demſelben, und ſo kann man durch Abſchneiden eine Menge Koͤpfe hervorbringen, mehr wie es ſcheint, als die Natur hervorgebracht hätte. In 550 Tagen habe ich 22 Köpfe von 3 Schnitten erhalten. Bey manchen Thieren iſt die Repro— duction ſehr groß. Es waͤre zu unterſuchen, ob bey manchen Wuͤrmern nicht alle Elemente zu einem ganzen Thier in jedem Ringe enthalten ſind. Stuͤcke vom untern Ende von Amphitrite ventilabrum und von andern Gattungen dieſer Sippe haben den ſchoͤnen Federbuſch wieder hervorgebracht, vorn die Kiemen, hinten die Abſonderungsdruͤſen, fuͤr die man ſie halten muß, da ſie die kleberige Materie zur Verfertigung der Roͤhre liefern. Alle dieſe Vorgaͤnge ſind gezeichnet. Fortſetzung in Bd. XXI. 1836. S. 88. Die meiſten niedern Thiere pflanzen ſich durch ein Ey fort welches die Elemente zum Keim nebſt der Nahrung enthaͤlt. Es ift unbeweglich, auch bey den Bewegungen des Fötus, wie es ſich bey Planarien und Sepien zeigt. Die Entwickelung des Foͤtus geſchieht bisweilen in der Mutter. Davon giebt es doch Ausnahmen. 1. Eine geſunde Actinia heftet ſich gewoͤhnlich wagrecht 4 51 an die Seite des Glaſes, damit fie ihre Organe gehörig brau— chen koͤnne. Dann ſind die ausgedehnten Fuͤhlfaͤden der untern Haͤlfte voll Junge von verſchiedenem Alter, und in andern Fuͤhlfaͤden dazwiſchen ſieht man unendlich kleine Koͤrperchen un— regelmaͤßig in der Fluͤſſigkeit herumlaufen. Beym Abſchneiden der Faͤden fallen einige heraus: alle ſind undurchſichtig, derb, roth, ſchwer und ſehen aus wie Infuſorien. Unter der Ver— groͤßerung haben ſie allerley Geſtalten, wie flache Erbschen, laͤnglich, hoͤckerig, manche wie aus 2 oder 3 Kugeln zuſammen— geſetzt. Der Rand iſt bey allen mit Wimpern umgeben; mei— ſtens zur Bewegung, welche bald grad ausgeht, bald im Kreiſe, bald um eine Achſe drehend, wenn der Leib aus mehrern Kugeln beſteht. Schafft man ſie kuͤnſtlich heraus, ſo gehen ſie in eini— gen Tagen zu Grunde; da aber die Actinia gebaͤrend iſt und die reifen Jungen durch den Mund ausſtoͤßt, fo kommen dis— weilen von den genannten Koͤrperchen mit heraus. Auf dieſe Art brachte eine Actinia equina sive mesembryanthemum 14 dergleichen, nachdem fie während 7 oder 8 Monaten viele vollkommene Junge geliefert hatte. Sechs davon waren Junge mit Fuͤhlfaͤden und 8 ſolche Koͤrperchen, welche leztere ich in ein beſonderes Gefaͤß that. Sie waren ziemlich lebhaft, bald ruhig, bald in Bewegung, kurz und lang, ſchnell und langſam, aber immer etwas ſchwerfaͤllig, als muͤßten ſie ihre ſpecifiſche Schwere uͤberwinden. So gieng es 8 Tage, und dann veraͤn— derten ſie etwas ihre Geſtalt. Eines wurde vorn abgeſtutzt, hinten aufgeblaͤht, wie ein Zuckerhut: dann erſchlaffte ihre Be— wegung. Die Wimpern verſchwanden und endlich lagen fie ftill. Eilf Tage nach ihrer Geburt zeigte eines Spuren von Fuͤhlfaͤ— den, nach 19 Tagen ein anderes 8 oder 9 ſolcher Faͤden und dieſes ſetzte ſich nun wie eine junge Actinia auf feinen Fuß. Andere ſetzten ſich auch, wurden walzig, aber die Fuͤhlfaͤden we— niger deutlich. Die Actinien haben alſo in der erſten Zeit eine andere Geſtalt, koͤnnen ſich bewegen, haben aͤußere Organe, welche verſchwinden, ſobald ſie ſich veſtſetzen und ſich andere Organe entwickeln. 2. Die Alcyonien beſtehen aus einer derben gallertartigen oder fleiſchigen Maſſe mit Zellen und lebhaften Hydren. Im ſchottiſchen Meer gibt es verſchiedene, beſonders A. gelatinosum, und eine duͤnne, gruͤne, flache, handfoͤrmige Art, noch unbekannt. Aus dem fleiſchen Theil dieſer Producte kommt ein weißes ovales, früher unfichtbares Koͤrperchen, beſonders wenn ein Reiz, wie z. B. Licht darauf faͤllt. Als ich ein kleines Exemplar, das bereits viele geliefert hatte, aus einem dunkeln Ort in ein maͤßiges Licht gebracht hatte, verließen in einer Stunde wenig— ſtens 150 ihre Schlupfwinkel. Sie ſind viel lebhafter als die Koͤrperchen der Actinien, ſchwimmen nach allen Richtungen, gerad und krumm; nach und nach aͤndert ſich ihre Geſtalt, die Wimpern um den Leib gehen bald geſchwinder, bald langſamer; endlich ſetzen ſie ſich veſt, es ergießt ſich ein Rand um den Leib, die Mitte wird durchſichtig und zeigt eine unreife Hydra, welche in 9 — 10 Tagen aus ihrer Zelle ſich ausbreitet. Die innere Flaͤche eines jeden Fuͤhlfadens iſt nun mit einer doppelten Reihe ſtarkbewegter Wimpern bekleidet, abwechſelnd, die auf einer Seite aufwaͤrts, die auf der andern abwaͤrts ſchlagend. Der anhaͤngende Grund ergießt ſich weiter und bildet Zellen fuͤr andere Hydren. Die Fortpflanzung der Flustra carbacea, foliacea et truncata geſchieht auf aͤhnliche Art. Ein gewimpertes Körperchen von verſchiedener Geſtalt verlaͤßt das Laub, ſchwimmt herum, ſetzt 52 ſich veſt und es entſteht eine junge Flustra auf der Stelle. Von einer maͤßigen Flustra foliacea kamen uͤber 10 Tauſend ſolcher Koͤrperchen, fo daß der Boden von ihrer Menge ganz gelb wurde und das Waſſer verdarb, als fie faulten. 3. Viele Sertularien pflanzen ſich durch kleine, flache, glatte Weſen fort mit einer regelmaͤßigen ſchleichenden Bewe— gung; ſie kommen aus den Blaͤschen und ich habe ſie ſchon fruͤher Planula genannt. f Etwas Sonderbares aber kommt bey Sertularia dichotoma vor, ein zierliches und zartes Straͤuchlein, das manchmal mit 1500 — 2000. lebendigen Hydren geziert iſt. Die Bläschen find ſelten, etwa eines auf 30 Hydren und angefuͤllt mit 2I—30 graus lichen Koͤrperchen, die anfangs alle unreif und ruhig ſind, aber endlich anfangen, ſich zu bewegen; ſie werden deutlicher; aus der Oeffnung des Blaͤschens werden mehrere dünne Arme hers vorgetrieben, welche in heftiger Bewegung ſind, und nach vielem Zappeln entſchluͤpft endlich ein thieriſches Weſen. Es hat aber keine Aehnlichkeit weder mit der Planula der Sertularien, noch mit den Koͤrperchen der Fluſtren, Alcyonien oder Actinien; eher koͤnnte man es zu den Quallen ſtellen. Es ſieht aus wie eine Handglocke und ich habe es daher anfangs Animalculum tin- tinabulum genannt. Es iſt weißlich, etwas durchſichtig, eine halbe Linie dick, geſtaltet wie ein Uhrglas, oben darauf in der Mitte ein Kamm und unten haͤngt eine Franze aus etwa 23 Fuͤhlfaͤden an der Lippe. Dieſe Faͤden ſind rauh und mit der Lippe durch einen Knollen verbunden, der noch einmal ſo dick als fie ſelbſt iſt. Der Gipfel des Kamms entfaltet ſich manchmal in 4 Blaͤtter und an ſeiner Baſis giengen 4 von der Convexitaͤt des Leibes vorragende Organe. Es ſchwimmt ruckweiſe oder huͤpfend und ſinkt langſam abwaͤrts; das Licht veranlaßt es zur Bewegung; es lebte wenigſtens 8 Tage und dann habe ich es aus den Augen verloren. Aus den Blaͤschen der Sertularia dichotoma iſt nie ein anderes Product zum Vorſchein gekommen. Fig. 1. Thierchen aus dem Bläschen der Sertularia dichotoma. a. Kamm mit den Fortſaͤtzen an feinem Grunde. b. Fuͤhlfaͤden vergrößert. Dieſes Thierchen iſt offenbar nichts anderes als Slab⸗ bers See-Neſſelchen (Phyſic. Beluſt. T. 9. F. 5 — 8), Obelia sphaerulina meines Lehrb. d. Nat. G. III, 1. 1815. S. 115. T. 5. F. 2.— O.] 4. Die einzige, ſicher beobachtete Fortpflanzungsart von Hydra tuba geſchieht durch Ausſproſſen eines Jungen vom Leibe des alten; und das iſt eine Sproſſung im eigentlichen Sinne des Wortes. Ich hielt 6 Jahre lang eine Colonie die— ſer Thiere und ihrer Nachkommen; eine Menge wurde reif; ſie fraßen ſehr raͤuberiſch; ſie wuchſen und brachten Junge hervor in allen Jahrszeiten. Im Hornung aber und Maͤrz wird die Flaͤche oder Scheibe einiger Hydren mit einer. hängenden bieg⸗ ſamen Verlaͤngerung von umgekehrter Kegelform beſetzt, welche die Fuͤhlfaͤden gänzlich verſchwinden macht. Die Spitze hängt an der Scheibe und dieſe haͤngende Maſſe dehnt ſich nach und nach 2 oder 3 Linien lang aus und entwickelt ſich in 20 oder 30 Schichten, die auswärts breiter werden. Bey größerer Reife zeigt das heftige Schlagen der ſich am Ende ausdehnen⸗ etwas durchſichtig. 53 den Arme, daß jede Schicht ein thieriſches Weſen iſt, welches nach ungeheuerem Zappeln frey wird und herumſchwimmt. Man kann es mithin zu den Quallen ſtellen. Es iſt viel groͤ— ßer als das vorige, 2 Linien im Durchmeſſer, weißlich und Der Leib gleicht einem ſchwachen Uhrglas; der Rand dehnt ſich in 5 — 12 wagrechte breite Lappen aus, jeder halb geſpalten, mit einem ſchwarzen druͤſenartigen Flecken in der Mitte der Gabel. Von der convexen Seite des Leibes erhebt ſich eine viereckige Säule und bisweilen bemerkt man an ihrem Grunde noch 4 Organe. Die Bewegung geſchieht ruck— weiſe faſt wie bey den Quallen durch Schlagen der Lappen auf das Waſſer, der Kamm nach unten. Ob die haͤngende Maſſe oder die individuellen Theile in einer gemeinſchaftlichen Huͤlle enthalten find, oder in vielen beſondern Hüllen, iſt zweifelhaft: aber jedes der Thiere, woraus ſie beſteht, kommt nach und nach zur Reife und loͤßt ſich ab. Wenn die haͤngende Hervorragung verſchwindet, ſo bekommt die Hydra wieder ihre vorige Kraft und die Fuͤhlfaͤden, nun befreyt von ihrer Laſt, wodurch ſie zeitlich verſchwanden, nehmen wieder ihre natuͤrliche Geſtalt und Verrichtung an. Waͤhrend dieſes Proceſſes vergehen Wochen. Fig. 2. Das Thier, welches von der Scheibe der Hydra tuba ſich erhebt. a. Der Kamm. b. Die Arme. Fig. 3. Daſſelbe in Ruhe. Dieſes Thierchen iſt meines Erachtens Baſters Medusa minutissima, Opusc. subsec. II. 1. T. 7. F. V., Med. hyoscella, Orythyia minima meines Lehrb. d. N. G. III. 1. 14. T. V. — O.] 5. In Bezug auf Tubularia indivisa muß ich noch be⸗ merken, daß ſowohl hier, als bey T. polyceps ein zuſammen— geſetzter Uterus, aus vielen Blaſen beſtehend, an der Flaͤche der Hydra erzeugt wird. Jede enthaͤlt an jedem Ende das Junge, welches als eine weiße, derbe Kugel ausgeſtoßen wird, woran ſich bald die aͤußern Organe entfalten. Wird es aber zufaͤllig zuruͤckgehalten, fo geht die Entwickelung in der Blaſe vor ſich und die Fuͤhlfaͤden treten aus der Oeffnung hervor. Wahr— ſcheinlich wird daher das Junge als ein Foͤtus ausgetrieben, von einem Amnion umgeben, welches die rundliche Geſtalt ver— urſacht. Bon den allmählich hervorſproſſenden Fuͤhlfaͤden getra— gen, kann er ſich umherbewegen, bis er endlich ſich umkehrt und Wurzel faßt, was bisweilen in 2 Tagen geſchieht. 6. Die verſchiedenen Gattungen ſchottiſcher Criſtatellen pflanzen ſich auf eine den hoͤhern Thieren aͤhnlichere Art fort, durch ein Ey mit einer haͤrtern Schale und fluͤſſigem Innhalt. Es entfchlüpft erſt bey der Faͤulniß der Cristatella mirabilis und braucht 200 — 230 Tage bis zur Reife des Jungen, bey Cristatella lacustris 167 Tage: dann ſpaltet ſich das Ey wagrecht von einander und laͤßt das Junge heraus. Die erwachſenen Sertularien und Fluſtren vergroͤßern ſich durch Sproſſen im eigentlichen Sinn. An den Enden entſtehen Knoſpen; jede enthaͤlt eine Hydra, welche die Huͤlle zerſprengt und ihre Organe aus der Zelle breitet. Auf dieſelbe Weiſe ent— halten neue Zellen, gebildet durch die Erweiterung des Laubes 54 der Flustra, ſich entwickelnde Hydren, welche bey der Reife ihre Theile ausbreiten. Aus dieſen Beobachtungen iſt es ſehr ſchwer, zu ſagen, ob man dem gewimperten Corpusculo oder der Planula den Namen Ovulum oder Gemmula beylegen kann; vielleicht ſind beide eher als ein Thier zu betrachten, weiter vorgeruͤckt als Gemmula aut Ovum etwa in dem Verhaͤltniß wie die Raupe zum Ey. Dieſen Wechſel von Bewegung und Ruhe bey dieſem Weſen kann ich nur von Belebung herleiten. Sie ruhen auch aus beym Uebergang aus einem Zuſtand in den andern wie die Larven, obſchon etwas undeutlicher: ſo bey den Actinien und noch mehr bey den Sertularien, Fluſtren und Alcyonien; dieſe Ruhe endigt in ein ſcheinbares Abſterben und iſt doch der Vor— bereitungszuſtand zur Entwickelung der Hydra. Guͤnſtige Um⸗ ſtaͤnde moͤgen andere Naturforſcher in Stand ſetzen, die Geſchichte der 2 den Quallen verwandten Weſen zu verfolgen, um zu er⸗ forſchen, ob eine Aehnlichkeit vorhanden iſt, zwiſchen der Fort— pflanzung aus der Blaſe an der Fläche der Hydra, der Tubu- laria indivisa und der Fortpflanzung von dem haͤngenden Nidus an der Flaͤche der Hydra tuba. Manche Infuſorien moͤgen wohl nichts anderes als Junge von Zoophyten ſeyn in einem Zwiſchenzuſtand. — Band XVIII. Nro. 35. 36. October 1834 — April 1835. S. 46. W. Jardine, uͤber die Salmoniden in Suther— landſhire im Weſten von Schottland; im Juny 1834. Sie finden ſich daſelbſt ſehr haufig in Teichen und Fluͤſſen. a. Zug Salmen. Daher gehören: Salmo salar, trutta, eriox et albus; ob die drei letzten ächte Gattungen find, laß ich dahin geftellt ſeyn. 1. Salmo salar sive Common salmon. Er ſteht an der Spitze wegen feines Kaufpreiſes, wegen der Größe und wegen der Achtung, in der er beym Fiſcher ſteht. Die Salmenfiſcherey war in Schottland von ſehr großem Werth; aber ſeit 12 — 15 Jahren hat ſie ſo ſchnell abgenommen, daß ſie an manchen Orten kaum %, beträgt. Die Grafſchaft Sutherland dehnt ſich weit an der Kuͤſte hin, hat viele Buchten und Thaͤler mit Seen und Fluͤſſen und iſt mithin ein paſſender Aufenthalt fuͤr die Lachſe. Die Fiſcherey wurde verpachtet und daher Alles ausgefiſcht. Deßhalb zog ſie der Herzog wieder an ſich und hat ſeit 2 Jahren nicht fiſchen laſſen; daher mehren ſich jetzt die Fiſche auch wieder bedeutend. Man hat daruͤber geſtritten, ob die aus dem Laich ge kommenen Fiſche, welche ſich ins Meer begeben haben, wieder in derſelben Jahrszeit unter dem Namen Grilse in die Fluͤſſe zuruͤckkehren. Ich hab es ſeit mehrern Jahren geglaubt, konnte es aber nicht beweiſen. Im Tweed habe ich ſehr fruͤh im Jahr Grilſe gefangen, nicht ſchwerer als 2 Pfund, und geſehen, daß ſie an Groͤße zunahmen mit dem Fortruͤcken der Jahrszeit: aber eine Mittelgroͤße zwiſchen den ausgeſchloffenen Fiſchen und den 2pfündigen Grilſen habe ich nicht bemerkt. Während der 2 Jahre, wo die Fiſchereyen im Beſitze des Herzogs ſelbſt wa— ren, wurden von ſeinen Aufſehern Verſuche angeſtellt, welche allen Zweifel heben. Im lezten Fruͤhjahr wurden mehrere Tauſend ausgeſchloffene Junge in verſchiedenen Fluͤſſen gezeich— 59 net, namentlich im Larford und Dinard. Dort kehrten die ers ſten Grilſe, die als ganz jung im April gezeichnet wurden, am 25ten Juny zuruͤck und wogen 3½ Pfd. Viele erreichten in dieſer Zeit 6 Pfd.; durch die Zeichnung erfuhr man, daß ſie wieder ebenfo häufig und beſtaͤndig an ihren Geburtsort zuruͤck⸗ kehrten wie die hoͤhern Thiere. Dieſe Groͤße und dieſes Gewicht ſtimmt genau mit dem der Grilſe bey ihrem erſten Zug an andern Orten uͤberein; und meines Erachtens kehren ſehr wenig in die Fluͤſſe zuruck, ehe fie 3 Pfd. erreicht haben. Es gibt ſogenannte frühe und ſpaͤte Fluͤſſe, d. h. in eis nigen ſteigen die Salmen ſchon im Fruͤhjahr herauf und laichen ſchon in dieſer Zeit. Die Urſache kennt man nicht. Uebrigens find die noͤrdlichen Flüffe mit wenig Ausnahme die fruͤheſten, was man auf den Londoner Maͤrkten ſehr wohl weiß; weiter noͤrdlich ſcheint ſich die Laichzeit nach der geographiſchen Breite zu richten. Artedi ſagt: in Schweden laichen die Salmen in der Mitte des Sommers. Man hat angenommen, daß dieſe Verſchiedenheit in der Jahrszeit von der Waͤrme des Waſſers abhaͤnge und daß die aus ſtarken Quellen kommenden Fluͤſſe waͤrmer ſeyen, mithin der Laich ſich fruͤher entwickle. In Su⸗ therlandfhire gibt es 2 Fluͤſſe, welche dieſe Verſchiedenheit zei⸗ gen. Der Oikel entſpringt aus einem kleinen Alpenſee, etwa ½ engl. Meile breit. Der Shin fließt in den vorigen 5 Mei⸗ len von ſeiner Muͤndung, entſpringt aber aus einem tiefen und großen Duͤmpfel, der mit andern zuſammenhaͤngt. Im Fruͤh⸗ jahr gehen alle Salmen durch die gemeinſchaftliche Mündung; die meiften gehen ſodann in den Shin oder den waͤrmern Fluß, während ſehr wenige im Oikel aufſteigen und zwar in einer ſpaͤtern Zeit. Man haͤlt unrichtig dafuͤr, daß die Laichzeit nur zwiſchen dem October und Hornung ſey. In vielen Fluͤſſen faͤngt ſie ſchon Ende Auguſts an, und in denjenigen, welche man 2 Jahre lang ungeſtoͤrt gelaſſen hat, ruͤckte fie um 4 —6 Wochen vor. Nach den Fiſchern findet ſich nie Nahrung im Magen der im Meere gefangenen Salmen. Es iſt aber jetzt ausge⸗ macht, daß ſie bloß kleine Entomoſtraken und den Laich der Meerſterne freſſen. An Sutherland faͤngt man viele, wenn man Sand = Yale als Köder braucht. An den Flußmuͤndungen ſchnappen ſie nach den kuͤnſtlichen Fliegen und dem Regenwurm. 2. Salmo trutta sive Sea Trout iſt der naͤchſte Fiſch in Beziehung auf ſeine Wichtigkeit: man ſcheint aber zweyerley Fiſche darunter zu verſtehen und unterſcheidet ſie nur nach der Größe und der verſchiedenen Zeit ihres Zugs. Der frühere wurde als der aͤchte Salmo trutta betrachtet: der Zug beginnt in der erſten Woche des Juny, iſt am ſtaͤrkſten in der Mitte und dann nimmt die Zahl ab; dann folgen die des ſpaͤtern Zugs. Bey ihrer Annaͤherung an den Muͤndungen, wo ſie gleichſam unter uchen, welchen Fluß ſie vorziehen wollen, ſieht man ganze Baͤnke von dieſen Fiſchen in den Bayen huͤpfen und ſpielen, 1— 3 oder 4 Pfd. ſchwer; in den kleinern Bayen ziehen dieſe Bänke im Kreiſe herum und ſcheinen der Nahrung nachzugehen. Man fängt fie dann mit Netzen und angelt fie mit Fliegen wie in den ſuͤdlichen Fluͤſſen die Grilſe; ſie ſchnap⸗ pen ſo gierig darnach, daß man 34 an einer Schnur fieng binnen 1½ Stunden. Sie gehen in zahllofer Menge in jeden Fluß und Bach und ſind, wenn man gerad Salmen fangen will, hinderlich. Wie hoch ihre Zahl ſteigt, weiß man nicht, da die 56 Pächter es verheimlichen: man fängt aber oft in einem Zug 200 und mehr. Sie freſſen allerley im Meer: man findet manchmal kleine Fiſche, manchmal Fliegen, Kaͤfer und andere Kerfe, welche der Wind ins Meer treibt, wovon der Brachkaͤfer in manchen Gegenden einen großen Theil ausmacht: das allge⸗ meine Futter ſcheint jedoch Talitrus locusta zu ſeyn, womit oft der Magen ganz ausgeſtopft iſt. 3. Salmo albus sive Herling, beym Fiſcher kleinere Meerforelle; ihr Zug beginnt Mitte July im Larford; ſie ſind einerley mit dem Herling aus dem Solway- Frith, welchen Dr. Fleming Salmo albus nennt. Das iſt bey weitem die haͤufigſte Gattung in den nördlichen Fluͤſſen und es komme ihrer 10 auf einen von denen, welche zuerſt ziehen. i 4. Salmo eriox sive Grey. Ich führe nur dieſen noch als Zugſalmen auf, jedoch habe ich bey den genannten Orten keinen angetroffen. Uebrigens faͤngt man bisweilen an der Nordkuͤſte einen großen Fiſch, der unter dem Namen Norway⸗ Trout bekannt iſt. Das mag entweder der große Bull⸗Trout mit dem viereckigen Schwanze ſeyn vom Tweet, oder eine nord⸗ europaͤiſche Gattung, welche man aber in Schottland noch nicht angetroffen hat. h. Wicht wandernde. 5. Salmo fario sive Common Trout. In Nord-Europa find auch die meiſten Seen und Fluͤſſe von dieſer Forelle be— wohnt. Das nördliche Sutherland iſt ihr mit feinen großen Fluͤſſen, reißenden Bergwaͤſſern und hochgelegenen Seen befon: ders guͤnſtig und fie iſt auch faſt der einzige, aber zahlreiche Bewohner. An dieſe Baͤche iſt noch niemand außer dem Fiſcher und Schaͤfer gekommen, in der Abſicht, die Producte dieſer Gegenden zu unterſuchen. Am meiſten fällt in all dieſen Waſ— ſern die Unaͤhnlichkeit auf, welche unter den Fiſchen herrſcht. Die Fuͤhrer der Fremden prahlen mit den verſchiedenen Fiſchen, welche ſie in ihren Duͤmpfeln haben. Man faͤngt auch wirklich in kleinen Bayen, welche nur durch ein ſchmales Vorgebirg getrennt ſind, dem Anſchein nach ganz verſchiedene Forellen. Die Urſache von dieſem Wechſel in unſern Seen und Fluͤſſen wurde noch nicht aufgeſucht; vielleicht ſind es beſondere Gattungen: denn ſie ſind wirklich gar zu ſehr in Geſtalt und Faͤrbung verſchieden. Indeſſen kann der verſchiedene Boden und das Futter Vieles ändern; zur Zeit des Laichens werden die Kiefer länger und die Schuppen glaͤnzender wie beym Hochzeitkleid der Voͤgel; am Ende der Laichzeit tritt ein anderer Wechſel ein, der mit dem mit den duͤnnen und durchſichtigen neuen Schuppen zu⸗ ſammenfaͤllt. Waͤhrend meines Ausflugs traf ich ſehr verſchieden gezeich⸗ nete Varietaͤten von Forellen, die ſich immer von einander un: terſcheiden ließen; auch der Magen war etwas anders geſtaltet; die Schuppen anders, ſelbſt das Betragen, die Art des Schwim⸗ mens, wie man verwandte Vögel im Flug unterſcheidet. Die erſte Varietaͤt iſt von Loch Craigie am Suͤdrande von Sutherland, wo der Granit vorherrſcht und kein Moos zeigt; das Waſſer ganz hell. Die Forellen wogen 1 Pfd.; 1 oder 2 wurden gefangen von 5 — 6 Pfd. und eine einzige zu 2%. Die Geſtalt iſt ſymmetriſch, Kopf aber beſonders klein, Ruͤcken gebogen, daher die ſenkrechte Hoͤhe groß, die Farben hoͤchſt glaͤnzend, oben ſchoͤn braun, untere Haͤlfte und Bauch 57 tief goldgelb, die Flecken zahlreich aber nicht ſtreng begraͤnzt und oft kreuzfoͤrmig. Die Fiſche waren nun Anfangs Juny in ihrer hoͤchſten Vollkommenheit und das Fleiſch hochgefaͤrbt; wenn ſie an einer Angel hiengen, ſo waren ſie beſonders lebhaft und kraͤftig. Unmittelbar daneben waren 3 oder 4 andere Teiche mit Forellen; die Ufer mooſig, der Boden voll Pflanzen und das Waſſer dunkel. Die Fiſche gleichen in Geſtalt und Flecken den vorigen, entbehren aber gaͤnzlich der glänzenden Farben und der Guͤte; ſcheinen indeſſen zu derſelben Varietaͤt zu gehoͤren, nur durch den Aufenthalt veraͤndert. So iſt es aber nicht mit der zweyten Varietaͤt im Loch oder Teiche Shin, der ſehr groß und tief iſt, nur 8 — 4 Mei— len von dem andern, liegt aber viel niederer: der Boden ſandig und felſig, die Ufer mooſig, das Waſſer braun. Dieſe Forellen ſchienen alle ſich wohl zu befinden, fielen aber auf durch ihre verlängerte und zierliche Geſtalt, nicht bloß des Leibes, ſondern auch des Kopfes und der Floſſen, welche beyde faſt zugeſpitzt waren; die Ruͤckenfloſſe ſehr hoch; die Steißfloſſe mit dem erſten Strahl doppelt ſo lang als bey voriger; der Schwanz tief ge— theilt und die aͤußern Spitzen einwaͤrts gekehrt. Die Neben: floſſe der Bauchfloſſe ſehr verlaͤngert und ſpitzig, auch die Schuppen laͤnger und ſchmaͤler. Die Farben nicht ſo glaͤnzend wie bey den erſten, aber rein und huͤbſch aus Olivenbraun und Graulichgelb, die Flecken groß und rund in einem blaffen Feld nicht zahlreich; Gewicht / —1 Pfd., auch einige von 2. Die dritte Varietaͤt iſt aus einem kleinen kalten Teich auf den Ben-Moore Bergen bedeutend hoch; die Gegend moo— ſig, aber der Boden ſandig, das Waſſer hell, die Felſen Kalk— ſtein. Die Geſtalt ganz anders: Kopf rund, Naſe ſtumpf; ihre Entfernung bis zum Ende des Kiemendeckels groß; Leib ſehr dick, tief und rund; Floſſen dick und muſculoͤs, die untern rundlich, der Schwanz viereckig. Grundfarbe dunkel, purpur— olivengruͤn mit Schein aus dem Grauen ins Goldgelbe; das Ganze ſammt den Finnen mit einem blaſſen Purpurſchein glas ſiert; die obern Theile und die Kiemendeckel voll runder brauner Flecken, einige in blaſſem Feld; unter der Seitenlinie mehr zerſtreut, gehen aber faſt bis zur Bauchfloſſe. Dieſe Forelle iſt ſehr gut, das Fleiſch roth und derb; an der Angel ſehr ſtark, aber nicht ſo lebhaft wie die am Teiche Craigie. Im Magen nichts anders als Waſſerfloͤhe; dennoch fraßen ſie Fliegen und geſalzene Minows, welche ſie wahrſcheinlich ſelbſt nicht im friſchen Zuſtande gekoſtet hatten. Die vierte Varietaͤt im Teich Aſſynt mit viel fließendem Waſſer iſt viel kleiner; der Boden moorig und mooſig und das ganze Thal voll kleiner Teiche, an Zahl uͤber 200 bis gegen die Kuͤſte. Die Forellen waren hier in unzaͤhliger Menge und ſchnappten nach jedem Koͤder; keine wog uͤber ein halbes Pfd.; die meiſten nur 5 — 6“ lang; ziemlich dick, Floſſen maͤßig, die untern ſpitzig, die Schwanzfloſſe gabelig, Farben ſchoͤn glaͤnzend, oben ſchoͤn olivenbraun mit gelbem Schiller; die 2 obern Drittel des Leibes, Kiemendeckel und Ruͤckenfloſſe dick, mit großen, runden, ſchwarzen Flecken bedeckt in einem blaſſen Kreis, auf dem Ruͤckgrath dieſe Flecken oft verfloſſen. Dieſe Varietaͤt nimmt alſo einen großen Diſtrict ein. Die fuͤnfte Varietaͤt ſindet ſich in einer Reihe von Teichen zwiſchen Richkonich und Laxford, und in dem Fluß Laxford, welcher aus dem Teich Stach kommt. Sie iſt kurz, aber ſehr hoch, die Floſſen Iſis 1838. Heft 1 58 ſehr kurz, rundlich und muſculös; die Geſtalt ſchleihenartig; der Kopf dagegen ſehr lang. Sie ſcheinen groß zu werden; einer wurde gefangen von 4 Pfd., mehrere von 2 — 2 ½. Das Fleiſch weiß und weich, die Farben nicht glaͤnzend und die Flecken groß, aber weit von einander. Die Fiſcher nennen ſie Loch-Trout im Gegenſatz zu den gewohnlich gezeichneten Bach» forellen. Die Kopfknochen der großen Exemplare ſcheinen ſehr von der gemeinen Varietaͤt der Bäche abzuweichen. Das Kieferbein iſt ſehr ſtark und ſchmal und laͤnger als bey einem Salmen von 18 Pfd. Ich glanbe nicht, daß alle dieſe Varietäten zur Gattung S. fario gehören. 6. Salmo ferox, welcher in dieſen wilden Waſſern vor: kommt, iſt nicht bloß verſchieden von allen brittiſchen Fiſchen, ſondern nach dem Ausſpruche eines tuͤchtigen Ichthyologen von allen des Continents. Es iſt die große, graue oder Loch-Trout (S. ferox) von Jardine und Selby. Dieſer Fiſch ſcheint zuerſt in den ſchottiſchen Teichen vor 45 Jahren bemerkt worden zu ſeyn; Spaͤtere haben eine große Forelle in den Teichen von Schottland und Irland bemerkt, ſie aber nur für eine große gemeine Forelle gehalten. In Schott: land ſind ſie allgemein verbreitet, in allen tiefern Teichen, Loch Awe, Laggan, oben im Loch Shin, im Loch Loyal und Assynt, wo fie durch einander rauben und faft bloß von kleinen Fiſchen leben. Man bekommt ſie bloß mit Setzangeln waͤhrend der Nacht, ſelten mit der kuͤnſtlichen Fliege, wohl aber mit ſtarken Stricken, woran kleine Forellen. Sie ſind außerordentlich gefraͤßig und haben fie einmal einen Köder er- griffen, ſo ziehen ſie denſelben 40 — 50 Schritt weit; verlieren ſie ihn, ſo ſchnappen ſie gleich wieder darnach. Er ſcheint ganz auf die Teiche beſchraͤnkt zu ſeyn, geht ſelten in die Fluͤſſe und wandert nie ins Meer. Zur Laichzeit ſteigen fie ein wenig in die Flüffe herauf, aber nie herunter; im Loch-Awe jedoch laichen ſie an einer Sandbank in der Naͤhe des Ausfluſſes am Ende des Septembers und daſelbſt ſchnappen ſie auch gierig nach Fliegen. Der groͤßte, der gefangen wurde, hatte 28 Pfd.; ge⸗ woͤhnlich ſtehen ſie zwiſchen 10 und 20. Es iſt eine ſehr kraͤftige Forelle, hat aber nicht die Hurtigkeit eines Salmen von demſelben Gewicht. Die Hauptunterſchiede liegen in ihrer Größe, dem vier: eckigen Schwanz, der Geſtalt der Kiemendeckel und der Zaͤhne, der relativen Lage der Floſſen, der Geſtalt der Schuppen, be— fonders in der Seitenlinie und in der zartern Haut, unter der man die durchſichtigen Schuppen hervorziehen kann. Ruͤcken⸗ floſſe 2,11 — 4,11; Bruſtfloſſe 14; Bauchfloſſe 1,10; Steißfloſſe 1,11; Kiemenſtrahlen 12. Der größte Wechſel findet ſich in der Ruͤckenfloſſe. Im Loch Awe haben die meiſten 15 Strahlen. Im Loch loyal fanden wir eine ſonderbare Varietät. Zwey Stuͤck von 5 Pfund hatten eine purpurbraune Grund: farbe ins Schwaͤrzlichgraue; die oberen Theile des Leibes Se— pienbraun gefleckt; die untern Theile hatten kleinere Flecken. Bei der gewoͤhnlichen Gattung ſind die untern Theile graulich elb. 9 4* 59 7. Salmo salmulus sive Parr. Dieſer kleine Fiſch fin> det ſich ſparſam in einigen Baͤchen und wird ſeltener gegen Norden. Man ſteht im Zweifel, ob er der Junge von andern iſt. Folgendes ergibt ſich aus Exemplaren aus dem Tweet: Es gibt keinen brittiſchen Salm, deſſen Lebensart fo re gelmaͤßig und deſſen Farben und Zeichnungen ſo beſtaͤndig ſind, wie bey dieſem. Er findet ſich in den klarſten Fluͤſſen mit Kiesboden, beſonders an den ſeichtern Stellen in ganzen Schaa— ren und in beſtaͤndiger Thaͤtigkeit wie es ſcheint, Tag und Nacht. Er geht an allen Koͤder und zu jeder Zeit ohne Scheu und man kann 100 fangen, waͤhrend keine andere Forelle, groß oder klein, ſteigt, obſchon fie haufig darunter find. Ueber ihr Laichen iſt man noch ungewiß. Man findet Milchner ſo weit vorgeruͤckt, daß der Milch ausfließt, wenn man ſie anfaßt; zu derſelben Zeit aber iſt der Roogen der Weibchen noch ganz zuruͤck, und man hat ſie nie laichen ſehen, weder in den ſeich— ten Fluͤſſen, noch in den Baͤchen, wie die andern Forellen. Die Zeichnungen ſind ſo deutlich, daß man ſie auf der Stelle von den andern unterſcheidet. Die Reihe von blauen Zeichen, die man auch bei der jungen Forelle und bei den Jun— gen von verſchiedenen andern Salmen findet, iſt im Parr ſchmaͤler und laͤnger. Die uͤbrigen Flecken erſtrecken ſich ſelten bis unter die Seitenlinie und zwei dunkle Farben an den Kie— mendeckeln ſind ein ſehr beſtaͤndiges Zeichen. Bey genauerer Vergleichung einer jungen Forelle mit einem Parr gleicher Große findet man folgende Unterſchiede: Der Parr iſt zarter geſtaltet, die Naſe ſtumpfer, der Schwanz mehr gegabelt; der Haupt— unterſchied aber liegt in der viel groͤßern Stärke der Bruſt⸗ floſſen. Sie ſind groͤßer, viel musculoͤſer und faſt ein Drittel breiter, und daher kann auch dieſer kleine Fiſch ſich faſt beſtaͤn— dig im ſchnellſten Strome ſchwebend erhalten. Schuppen aus der Seitenlinie, unter der Ruͤckenfloſſe, ſind groͤßer, faſt ein Drittel laͤnger, die Furchen zarter und die Geſtalt des Kanals nicht ſo deutlich gegen das Wurzel-Ende der Schuppe. Die Kopfknochen uͤberzeugen noch mehr vom Unterſchiede; ſie ſind viel zarter. Der Hinterdeckel iſt runder als in der Forelle, faſt wie beim Salm; bei der Forelle iſt der untere Winkel eckig. Der Zwiſchendeckel beim Parr iſt laͤnger und ſchmaͤler; das Kieferbein am hintern Winkel breiter und viel kürzer; das Schar— bein ſchwaͤcher, die Kiemenſtrahlen laͤnger und viel ſchmaͤler als bei der Forelle; die Zaͤhne ſchwaͤcher, das Zungenbein laͤnger, ſchwaͤcher und ſchmaͤler, der Unterkiefer viel ſchwaͤcher und der Abſtand ſeiner Aeſte ein Drittel kleiner. Ich betrachte daher den Parr nicht bloß als verſchieden, ſondern als eine der beſten und unveränverlich gezeichneten Gattung. Die leichteſten Kenn⸗ zeichen find die Groͤße der Ruͤckenfloſſen, die Kürze der Kiefer: beine und mithin das kleinere Maul, verglichen mit einer gleich großen Forelle, und die Entfernung der Unterkiefer-Aeſte. 8. S. alpinus sive Char fanden wir ebenfalls bei dieſem Ausfluge, bekamen aber nur wenig, weil uns die rechten Netze fehlten. Es gibt viele in den noͤrdlichen Teichen, werden aber nur gefangen, wann ſie zur Laichzeit an die Muͤndungen der Baͤche kommen. Sie werden ziemlich groß und ſcheinen ihre Nahrung mehr bei Nacht zu ſuchen, als irgend eine der ge— nannten Forellen; auch freſſen ſie nahe am Boden. Im Ma⸗ gen fanden wir Waſſer-Inſecten. S. 59. Marcel de Serres, Unterſuchung, ob irgend 60 ein Landthier ſeit der Erſchaffung des Menſchen aufgehoͤrt hat zu eriffiren und ob der Menſch ſchon gelebt hat zur Zeit der gegenwaͤrtig verlorenen Thiere. Eine ſehr gelehrte antiquariſche Abhandlung. S. 81. Alphons Decandolle, Geſchichte der verſtei— nerten Pflanzen. a 121. W. Thompſon, Ueber Teredo navalis et Lim- noria terebrans. N Die letzte Schrift über Teredo navalis ift von Osler Phil. Trans. 1826. Er behauptet, ſie ſey in England faſt ganz verſchwunden. Bei Falmouth und Plymouth, wo ſie vor einigen Jahren ſo haͤufig waren, keine mehr; auf den Werften von Devon Port fand man als eine Seltenheit nur 2 Stuͤck; in den vielen Tauſend Kuͤſtenſchiffen keine, obſchon ſie nicht be⸗ ſchlagen ſind. Ich habe ſie an vielen Orteu gefunden. Sie haben vor 5 Jahren die Pfaͤhle zu Portpatrik an der Kuͤſte von Ayrſhire ſehr beſchaͤdigt und einige ganz durchbohrt; und ſeit der Zeit hat ſich das Uebel weiter verbreitet. Es gab Thiere darunter, welche 2“ lang waren, alfo wie in Oſtindien; eine Klappe 4“ lang und ebenſo breit; die Roͤhre 8“ dick, am Ende 3 — 13 unten iſt ſie geſchloſſen bey denjenigen, welche etwas uͤber 2“ lang ſind, alſo bey den groͤßten; bey andern offen. Bey einer 20“ langen war unten 33“ lang keine Schale. Alles Holz war Nadelholz; in Calcutta aber iſt es nach der muͤndlichen Mittheilung des Capitains Fayrer Tekholz und anderes hartes Holz, wovon Schiffe gebaut werden; manchmal wird eines in 4 — 5 Monaten zerfreſſen. Bei Port Patrik finden fie ſich von der mittlern Fluth an bis 30° tief. Die Bohrmuſcheln haben ſich daſelbſt ſeit 10 Jahren eingeniſtet und ſich ſeit dieſer Zeit nicht veraͤndert. In dieſem kleinen Haven kommen nie fremde Schiffe an. Was dieſer Wurm innwendig zerſtoͤrt, das vollendet noch Limnoria terebrans von außen, welche im Trock⸗ nen 8 — 14 Tage lebendig bleibt, nehmlich in dem aus dem Waſſer genommenen Holz. Holz, welches 1828 im Haven Donaghadee ins Waſſer kam, hatte im Jahr 1832 ſchon einige Löcher von Teredo und war von außen ſchon faſt ganz von Limnoria zerfreſſen. 131. Von Audubons Birds of America iſt der zweyte Band erſchienen in Fol. mit prächtigen Abbildungen. Deß⸗ gleichen ſeine Ornithological Biography II. 8. den Beſchrei⸗ bungen, welche ſehr weitlaͤufig find und in einem blühenden Styl. 154. Trevelyan uͤber die Vegetation der Faroͤer. 164. w. Gregory und R. Walker, Zerlegung der Coprolithen. Ss 197. Knox, Zerlegung einer Balaena rostrata; lang 10 Schuh, bis zum Ohr 475, Umfang 3. Am Ende der Schnauze 8 deutliche Borſten in ſenkrechten Reihen in jedem Kiefer; Bartentafeln 614, lang 27, Zoll. Band XIX. Nro. 37. 38. April — October 1835. 56. J. Macnab, ſeltene Pflanzen in Canada. 61 208. Jameſon, einige Vögel vom Himalaya. 209. Parnell, neue Fiſche von England: Solea; Pla- tessa; Pleuronectes limandanus. 211. Jameſon, neue Voͤgel: Aquila nigra aus Suͤd⸗ america; Lophophorus nigelli aus Perſien; Ibis spinicollis aus Neuholland; Tanagra nigricephala aus Weſtindien; Ru- picola litteri vom Himalaya. 244. Marcel de Serres, Unterſchied des Hundes, Wolfes und Fuchſes im Knochengeruͤſt (aus Bibliothèque uni- verselle 1835). 263. Ueber Leviathan und Behemot der heil. Schrift. Th. Thompſon zu Hull haͤlt den Leviathan fuͤr den Megalosaurus, eine Raub-Eidechſe, 60 — 70“ lang, deren Knochen man findet in den Schichten unter der Kreide; den Behemot für Iguanodon, eine Pflanzen -freſſende Eidechſe über 60“ lang, ebendaſelbſt. Man verſteht unter Than oder Thanin das Crocodill und deßhalb koͤnne Leviathan nicht das Crocodill ſeyn, weil beide Thiere als verſchieden in der Schrift vorkommen. Es iſt kein Zweifel, daß Than bisweilen in der Schrift das Nilcrocodill bedeutet, z. B. Ezechiel 29, 3. „Sieh, ich will an dich, Pharao du Koͤnig in Aegypten, du großer Drache (Hathanin), der du in deinem Waſſer liegeſt“ und in einigen andern Stellen. Allein die Hebraͤer verſtanden unter dem Worte auch andere Thiere. Wir finden es angewendet auf giftige Schlangen und auf Eidechſen und Schlangen in trockenen Ge— genden, wo kein Crocodill leben kann, ſo heißt es Deut. 32. 33.: Ihr Wein iſt das Gift von Thaninim und das grau— ſame Gift von Petanim. Jeremias IX. 11: Ich will Je⸗ ruſalem zum Steinhaufen und zur Drachenwohnung (Thanim) machen. Jeremias X. 22. daß die Staͤdte Juda verwuͤſtet und zur Drachenwohnung (Thanim) werden ſollen. Wir finden zu Jeruſalem eine Quelle, welche ihren Namen von Thanim hat; mithin muß dieſes Thier daſelbſt gelebt haben. Nehemia II. 13.: und ich ritt zum Thalthor aus bey der Nacht vor dem Drachenbrunnen (Din Hathanim) und an das Miſt-Thor: und thaͤt mir weh, daß die Mauern Jeruſalems zerriſſen waren und die Thore mit Feuer verzehrt. Maleachi I. 3. wird der Than beſchrieben als wohnend in den trockenſten Gegenden ohne Baͤche, wo ſich kleine Eidechſen und Schlangen aufhalten „und ich haſſe Eſau, und habe ſein Gebirge oͤde gemacht und ſein Erbe den Drachen (Thanot) zur Wuͤſte.“ Das Wort Than oder Thanin wurde alſo gebraucht als ein Ordnungsname fuͤr Schlangen und Eidechſen, und daher auch manchmal fuͤr das Nilcrocodill. An einer einzigen Stelle bedeutet es etwas Anderes. In Lam. IV, 3. gibt der Than ſeinen Jungen zu ſaufen. Auch das Buch iſt ganz poetiſch, wir konnen es für eine poetiſche Licenz halten. Than bedeutet mithin einen Lurch und Leviathan einen, welcher ſehr groß und den Menſchen gefaͤhrlich war. Das be— weiſt Jeſaias XXVII. 1.: Zu der Zeit wird der Herr heim⸗ 62 ſuchen mit feinem harten, großen und ſtarken Schwerd, beide den Leviathan, der eine ſchlechte Schlange; und den Leviathan, der eine krumme Schlange iſt: und wird die Drachen (Thanin) im Meer erwuͤrgen. Da das Capitel am Ende ausdruͤcklich Aegypten nennt, ſo iſt offenbar Leviathan und Thanim als Bewohnet des Nils betrachtet. Kann man aber annehmen, daß Megalosaurus zur Zeit des Jeſaias, nur 300 Jahr vor Herodot daſelbſt gelebt hat? Das hat Thompſon auch gefuͤhlt, und daher ſagt er bey Hiobs Leviathan, daß Hiob vielleicht vor Moſes gelebt habe, vielleicht vor der Suͤndfluth. Man darf annehmen, daß Leviathan und Thanim bey Jeſaias einerley Thier bezeichnet. Leviathan bedeutet durch⸗ bohrende und krumme Schlange in der genannten Stelle. Die Hebraͤer hatten auch verſchiedene Worte für Lowe. Auch Pfalm 74, 13. 14. bedeutet Thanim und Leviathan einerley und zwar in Aegypten. Repetitionen, die einerley bedeuten mit verſchiedenen Worten, kommen oft vor, z. B.: Du brichſt die Köpfe der Thaninim in den Waͤſſern; und wieder: Du brichſt die Koͤpfe der Leviathan in Stüde. Than bedeutet alſo bei Ezechiel Nilcrocodill; Leviathan bey Jeſaias und Pfalm 74 iſt einerley mit Than und zwar iſt dabey Aegypten gemeynt. Auch hat man unter Than andere Eidechſen oder Schlangen verſtanden; unter Leviathan aber kein anderes Thier als das Nilcrocodill. Die einzigen Stellen, wo das Wort noch vorkommt, iſt Pſalm 104, 26 und Hiob 41. Beym erſten iſt Leviathan ein Waſſerbewohner; bey Hiob ein Bewohner der Waſſer und bisweilen kieſiger Buchten, was offenbar auf das Crocodill paßt. Die Schuppen des Leviathan bilden einen dichten und undurch⸗ dringlichen Panzer; ſeine Zaͤhne ſind fuͤrchterlich, die Augen bligend, Dampf geht aus den Nasloͤchern, der Hals iſt ſtark, feine Bewegungen bringen im Waſſer Getos hervor; feine Ges genwart iſt furchtbar; das Alles paßt auf das Crocodill. Hiob ſagt zwar, man koͤnne den Leviathan nicht fangen; Ezechiel ſagt aber, man koͤnne die Thanin mit einem Haken fangen; daſſelbe ſagen Herodot und Plinius vom Nilcrocodill. Hiob hat auch vor Ezechiel und Herodot geſchrieben, wo man es noch nicht gewagt hat, das Crocodill zu fangen. Hiobs Buch iſt offenbar nach der Suͤndfluth geſchrieben XVI. 15. 20. und vor Moſes; denn es wird offenbar von Spaͤtern nachgeahmt, von David und Salomon wie Homer von Griechen; ſelbſt Moſes hat ihn nachgeahmt. Hiob IV. 9. Exod. 15. 7. 8. Hiob 8, 8—10. Deut. 32, 7. Hiob 29. 6. Deut. 32. 13. 4. Hiob 14, 17. Deut. 32, 34. Ueberall ſind dieſelben Bilder. Hiob iſt alſo 1000 Jahr Alter als Ezechiel und 1200 als He— rodot; er konnte alſo die Art, das Crocodill zu fangen, nicht kennen. ; Es gibt noch andere Wörter, worin Than nur als ein Theil ſteckt, z. B. Deut. 32. 38. Pethan und anderswo; dieſem wird oft eine giftige Eigenſchaft zugeſchrieben, man kann es überfegen: Mund-Than, was andeutet, daß das Gift durch den Biß mitgetheilt wurde: Leviathan heißt: zuſammengefuͤgter Than, was auf den Panzer anſpielt. Hiob 41, 15 — 17. Der Megalofaurus hatte keinen ſolchen Panzer. 63 Behemoth iſt ſchwerer aus Hiob zu beſtimmen, aber ſicherlich iſt es keine Eidechſe, ſondern ein großes pflanzenfreſſendes Saͤugthier. Levit. 27. 9. wird ein Behemoth geopfert. Die Hebraͤer opferten aber nur Thiere mit geſpaltenem Huf, welche wiederkaͤuten. Geneſis 34, 23: Ihr Vieh (Behemetham) wird unſer ſeyn. Hiob hat die alten Sagen, welche ſpaͤter in der Geneſis vorkommen, auch ſchon gewußt und daher ſtimmen eine Menge Stellen in beiden überein [werden zahlreich angeführt]. Am ſechſten Schöpfungstage wurden bie Saͤugthiere mit dem Menſchen hervorgebracht; ſo auch der Behemot mit dem Menſchen, Hiob 40, 10; kriechende Thiere, wie Inſecten und Lurche am 5. Tage; Levit 11, 42. Er kann daher nicht Iguanodon ſeyn. Die Woͤrter Hathaninin hagadolim Gene= ſis I. 21. duͤrfen nicht mit große Wale uͤberſetzt werden, ſon— dern große Lurche; ſie wurden am 5. Tage erſchaffen. Die Lurche kommen auch in altern Gebirgsformationen vor. Behemoth war alſo ein pflanzenfreſſendes Saͤugthier, aber keines von denen, wofuͤr es gehalten wurde. Hiob ſagt 40, 10. ſieh, der Behemoth, den ich mit dir gemacht habe, frißt Gras wie ein Ochſe; V. 11. / Sieh, feine Kraft ift in feinen Lenden und fein Zeugungsvermoͤgen im Na⸗ bel ſeines Bauches; 12. ſein Schwanz bewegt ſich wie eine Ceder; die Muskeln ſeiner Furchtbarkeit ſind gewunden; feine Knochen find fo veſt wie Erz; fein Knochengeruͤſt gleicht Eiſen— ſtangen; er iſt das Haupt auf den Wegen Gottes; der, der ihn gemacht hat, kann ihn angreifen mit ſeinem Schwerd. Die Gebirge bringen ihm Futter und alle ſtarken Raubthiere käm⸗ pfen daſelbſt. Er liegt unter den ſchattigen Baͤumen im Rohr und Schlamme verborgen. Die ſchattigen Baͤume bedecken ihn und das Gebuͤſch der Flußufer umgibt ihn. Sieh die Fluth ſchlaͤgt über ihn; er flieht nicht vor Furcht; er ift ficher, ob⸗ ſchon der Jordan gegen ſein Maul ſtromt. Will man ihn offen, oder wann er es ſieht, fangen und ſeine Naſe mit einem Faliſtrick durchbohren? Mir ſcheint es, daß alle dieſe Stellen auf eine große Gattung Rinder paſſen. Dergleichen ſind die Buͤffel von In⸗ dien und Afrika. Ihre Lenden ſind ſtark und die Geſchlechts— theile treten am deutlichſten beym Nabel hervor; der Schwanz kann mit ſeinem Buſch einer Ceder verglichen werden; im Kampf ſtellen ſie ſich gewunden. Sie bewohnen Gebirge und Ebenen. In Indien lieben gewiſſe wilde Büffel Moräaͤſte und Fluͤſſe, andere nur trockene Gegenden. Selbſt die zahmen Buͤf⸗ fel in Indien ſtoßen im Zorn auf den Tiger und tödten den⸗ ſelben; man haͤlt ſogar Wettkaͤmpfe mit dieſen beiden Thieren; die Hirten reiten auf den Buͤffeln und bleiben bis Nachts in den Waͤldern, ohne Furcht vor wilden Thieren. Die Büffel waiden auf den Bergen, liegen im Schatten der Baͤume, waͤlzen ſich im Schlamm und vergraben ſich ſelbſt hinein bis an die Augen. Sie gehen ins Waſſer oft zum Zeitvertreib und ſchwim⸗ men ſehr gut, beſonders der Arni in Indien, wo ſie ſogar untertauchen, mit den Hoͤrnern Waſſerpflanzen heraufziehen ſollen. (Hamilton Smith in Griffiths Kingdom IV. 386. ete ) 64 Im Oſten hält man die zahmen Ochſen und Büffel an einem durch die Naſe gezogenen Ring, was auch bei uns mit den Stieren geſchieht. Dieſe Stelle in Hiob deutet, daß man zu ſeiner Zeit den zahmen Ochſen auf aͤhnliche Art gebaͤndigt hat; daß es aber mit dem Behemoth nicht gieng und daß dieſer mithin ein aͤhnliches Thier war. Vom Leviathan ſagt die Stelle in Hiob, man koͤnne ihn nicht mit einem Haken fangen, was fuͤr Fiſcher paßt. Alles ſpricht mithin den Behemoth als ein Rind an; und es fraͤgt ſich nur, ob es eine ſo große, wilde und unzaͤhmbare Gattung gibt. Allerdings. Den afrikaniſchen beſchreibt Bruce, Thunberg und Andere mit fuͤrchterlichen Farben: Er iſt noch nicht gebaͤndigt durch die Coloniſten am Cap, obſchon ſie Alles verſucht haben, um ſeine große Staͤrke und Schnelligkeit zu ihrem Nutzen zu verwenden. H. Smith erwähnt eines gigan— tiſchen Arni am Fuße des Himalaya, welches die Bumas als dis gefaͤhrlichſte Thier nach dem Tiger betrachten. Einer rannte einem Elephanten die Hoͤrner unter den Bauch und hob ihn auf. Er war über 6“ hoch, Hörner 53“ lang. Der Behemoth bewohnte das Thal des Jordans. Kann nicht der Büffel eher in einem ſo beſchraͤnkten Diſtrict gelebt haben oder das Nilpferd? Beide lieben ſuͤdlichere Gegenden. Der Urochs iſt auch ſeit Caͤſars Zeiten in Deutſchland aus— gerottet worden. Vielleicht iſt derſelbe der Behemoth. 292. wilſon, uͤber die Vertheilung der Kaͤfer in Se— therland und Schottland. Ein Verzeichniß derſelben. Beſonders hervorgehoben ſind: entweder als ſehr gemein oder ſehr ſelten: Cieindela campestris. Carabus catenulatus, violaceus, hortensis, glabratus, clathratus. Helobia gyllenhali (nivalis). Cestus rufescens; Lamprias chlorocephalus; Tarus bassalis; Abar striola; Blemus paludosus; Plethissa multi- punctata; Elaphrus cupreus. - Silpha; Byrrhus aeneus unter Steinen ſelten. Geotrupes vernalis, laevis, ster corarius; Phylloperda horticola; Trichius fasciatus. Ctenicerus tessellatus; Campilus linearis; Otio- rhyncluas lagotus. Rhagium bifaseiatum, Helops caraboides; Cocei- nella 13 punctata; fonft keine. 300 Conelle, Beſtandtheile der verſteinerten Schuppen von Fiſchen. 325. J. Davy, Temperatue einiger Thunnfiſche. Be⸗ trägt ungefähr 99° Fahrenheit, während das Waſſer 80,4 iſt. Die Fiſcher behaupten, der Thunfiſch habe warmes Blut. 353. Verſammlung der Naturforſcher zu Dublin. Mei⸗ ſtens Phyſikaliſches und Phyſiologiſches, wenig Zoologiſches und Botaniſches. 65 — —— —— g Band XX. Nro. 39. 40. October 1835 — April 1836. S. 26. R. Patterſon zu Belfaſt, uͤber eine Beroe an der Nordoſtkuͤſte von Irland. Iſis Taf. 1. Fleming trennte die Beroen mit langen gewimperten Fuͤhlfaͤden von denen, welchen ſie fehlen und nannte ſie Pleu— robrachia; dazu Bero& pileus. Im letzten Fruͤhjahr und Sommer bekam ich in kleinen Netzen eine Menge auch mit Fuͤhlfaͤden, aber verſchieden von B. pileus. Ich that ſie in Glaͤſer und gab ihnen taͤglich zwey— mal friſch Waſſer, wo ſie 5 Tage lebten und dann that ich ſie wieder ins Meer. Länge 2 —7 L., Dicke ½ weniger, Geſtalt oval, einige rundlich wie Pomeranze; farblos, durchſichtig, eine rothbraune Linie gegen die Mitte des Magens, welche ſich auf— waͤrts gabelt. Iſt von 8 Bändern umgeben, welche ſich auf / ers ſtrecken vom Mund gegen den After, dem letztern uäher. Dieſe Baͤnder ſind mit Wimpern beſetzt und in der Mitte breiter. Grant gibt 40 Wimpern in jedem Band an und ſagt, ſie beſtehen aus Faͤden durch Haut verbunden wie Floſ— fen (Zool. Trans. I.). Bey den meinigen iſt die Zahl der Wimpern viel geringer, nur 15 — 27, und die neben einander liegenden Faͤden jeder Querreihe von Wimpern ſind durch keine Membran verbunden, ſondern ganz getrennt nnd ſehr ge⸗ wohnlich. Auf jedem Band Läuft eine Leiſte, welche es in 2 theilt und mithin auch die Faͤden in 2 Laͤngsreihen, wovon jede ſich beſonders bewegt; jedoch nicht immer alle Wimpern zu gleicher Zeit. Die Wimpern ſiud ſo lang als der Raum zwiſchen den Querreihen. Der Magen beſteht aus 2 haͤutigen Klappen an ihren Rändern verbunden; er kann aber auch töhrenförmig werden. Der Oberrand jeder Membran theilt ſich in 2 runde Lappen, welche ſich vergroͤßern und verkleinern koͤnnen. Sind ſie ver⸗ laͤngert, ſo bekommt das Thier die Geſtalt einer Flaſche mit einem kurzen Hals, der gewoͤhnlich zu oberſt iſt. Mund und Speiſeroͤhre ſind nach Grant weit und der Magen erſtreckt ſich bis zum Centrum des Leibes. Dieſe Theile ſcheinen ſie ſehr ausdehnen zu koͤnnen. Ich fieng des Abends mit denſelben eine Menge gruͤne Cyclopen, 121 Lin. lang, und ſetzte ſie zu jenen in ein Glas. Als ich nach einer Stunde mit dem Lichte zuſah, fand ich mehrere Beroen mit einem ſolchen Thierchen im Magen; 2 Beroen hatten ſo⸗ gar zween Cyeclopen verſchluckt, obſchon dieſe Y, fo lang wa⸗ ren als fie ſelbſt. Waͤhrend fie indeſſen kleine Cruſtaceen freſſen, werden ſie wieder das Futler der Meduſen. Am 12. May ſetzte ich eine kleine Callirrho&, noch unbeſchrieben, mit einer Beroe in ein Glas. Während die letzte mit ihren lieblichen und zierlichen Bewegungen im Glas herumſchwamm, ſtieß ſie an die Fühlfäden an den Armen ihres Cameraden. Die Arme ſchloſſen ſich augenblicklich und die Beroe war gefangen. Ich ſuchte ſie zu befreyen und bewegte ſie mit einem Cameelhaar— Pinſel hin und her, aber vergebens. Als ich nach einer halben Stunde wieder nachſah, waren fie von einander; die Beroe ſchwamm herum und ihre Wimpern zitterten wie gewoͤhnlich. Sie kam jedoch nicht unverletzt davon. Die Callirrhoë hat ihr aus dem Leibe einen halben Mond genommen. Das Stuͤck erſtreckte ſich quer über 3 Bänder und laͤngs / ihrer Iſis 1838. Heft 1. 66 Laͤnge: allein nichtsdeſtoweniger war ſie munter und ſchwamm 4 Tag herum, als wenn ihr nichts geſchehen waͤre. Bey dieſer Unempfindlichkeit gegen Schmerzen dringt doch das Le— bensprincip durch alle Theile. Bey 2 nach einem Sturm ge⸗ fangenen Beroen waren einige Wimpern abgerieben und ſelbſt Theile vom Leibe; dennoch waren die Wimpern in Bewegung. Die am meiſten beſchaͤdigte wurde in verſchiedene Stuͤcke ger ſchnitten und dennoch blieb die Bewegung der Wimpern. Ein Stuͤck wurde wieder in ſo kleine Theile zerſchnitten, daß ſie nur noch eine oder 2 Wimpern hatten; und dennoch gieng das Zittern fort, 33 Stunden lang; bey einem Stuͤck mit 2 Wimpern 42. Einmal ſtarb eine Beroe im Glas. Ich machte dann in ihren Leib einen Laͤngsſchnitt und legte ihn in ein concaves Glas, wo er bald in eine waͤſſerige Maſſe zerfiel. Nach und nach verdunſtete aber das Waſſer, die Maſſe wurde veſter und zeigte die zween Fuͤhlfaͤden und einige Baͤnder mit den Wimpern. Die letztern blieben am Glas haͤngen und ſahen noch ſo friſch aus, als wenn ſie lebendig waͤren. Ihre veſte Maſſe iſt demnach außerordentlich wenig, und dennoch ſind ſie ziemlich derb. Sie ſind mir oft auf den Boden gefallen; ich habe ſie aufgehoben und in Gras gethan, ohne daß es ihnen etwas ſchadete. Druͤckt man ſie gleich nach dem Tode, ſo zer⸗ reißen ſie nicht, ſondern gleiten aus der Hand. Eyweiß gehoͤrt zu ihren Beſtandtheilen: denn in Weingeiſt oder heißem War ſer werden ſie undurchſichtig und gerinnen ein wenig. Bey Licht ſah man unter der Linſe mehr als beym Sonnenſchein viele dunkle, unregelmaͤßige und faſt parallele Linien laͤngs jedem Bande. Beym Fang zeigen ſie in der Sonne die prächtigften Regenbogenfarben durch das Zittern ihrer Wimpern und dabey Tanken und ſtiegen ſie und waͤlzten ſich, daß es eine Luſt anzuſehen war. Bisweilen erhoben ſie ſich langſam bis an die Flaͤche wie ein Ballon und dann ließen ſie ſich ebenſo nieder. Ein andermal ſtiegen ſie ſchneller, kehrten das Maul nach unten und ſanken ebenſo ſchnell. Ein andermal waͤlzten ſie ſich um die Querachſe, dann um die Laͤngsachſe, den Leib ſenkrecht, und ſo tummelten ſie ſich rund im Glas herum. Wie manchfaltig muͤſſen alſo die Bewegungen der Wimpern ſeyn, durch welche der Leib fortgetrieben wird. Sie ruhen nie mehr als 1 oder 2 Secunden aus; und ſelbſt dann haben ſie nur eine ſchwaͤchere und abwechſelnde Bewegung. Nur die Wimpern an einem oder 2 nachbarlichen Baͤndern bleiben ſtehen und die andern zittern fort: dann hoͤren dieſe auf und jene kommen wieder in Gang. Das Alles ohne regelmaͤßige Folge. Sie find daher ſowohl Athmungs⸗ als Bewegungs⸗ organe. f Nach den Wimpern ziehen die Fühlfäden am meiſten die Aufmerkſamkeit auf ſich. Sie ſind oft eingezogen. Unter den erſten 35 gefangenen hatten fie nur 2 heraushängen. Sie fehlten aber keinem. Sie ſtreckten ſie ſelten heraus gleich nach dem Fang, oder wenn ſie viel im Glaſe waren. Befanden ſich aber nur 5 oder 6 darinn, fo ſchoben fie ſich heraus und wur: den 5—6mal länger als der Leib. Bey Grants Beroe pileus waren ſie Amal laͤnger. Die Roͤhren, worinn ſie ſteckten, waren krumm; bey den meinigen nicht, und die Oeffnung iſt nicht in der Naͤhe 5 67 des Mundes, ſondern des Afters. Die Wimpern davon waren 3 lang und ſchoͤn rothbraun und an der Zahl gegen 50 an jedem Fuͤhlfaden; ſie ſahen aus wie eine Perlenſchnur, andere ganz glatt, was von der verſchiedenen Lage herkommt. Die Fuͤhlfaͤden nehmen alle moͤglichen Geſtalten und Lagen an. Sie ſind ſehr empfindlich und ziehen ſich manchmal ploͤtzlich zuruͤck bey der geringſten Beruͤhrung; ein andermal gar nicht. Sie ſcheinen ihnen gar nicht als Ruder oder Schwebſtangen zu die— nen. Einmal aber waren ſie am Boden wie angeſogen und das Thier ſtieg und fiel nach Belieben. Das Maul nach oben wie gewoͤhnlich. 3 5 In Grants Exemplar bildeten die Eyerſtoͤcke 2 rothe Haufen von Blaͤschen. Dieſe fehlten in den meinigen bey mehr als 200 Stuͤcken. Grant hatte die ſeinigen im September, ich im May. Ich bekam aber auch am 3. Juny, am 14., 22. und 24. July, am 20. Auguſt und am 14. September; alle waren denen im Fruͤhjahr gleich. Macartneys Beroe fulgens (Phil. Trans. 1810. 264.) leuchtete; die meinigen nicht im geringſten. Es iſt offenbar eine neue Gattung, vielleicht beſchrieben in dem Werke von Eſchſcholtz, das mir fehlt [von den neuen bey Eſchſcholz iſt es keine: ſondern wahrſcheinlich B. infundi- bulum. — O.]. Am meiſten findet man bey ſchoͤnem Wetter; bey Sturm ſinken ſie unter, werden aber dennoch oft verletzt, herausgezogen oder an den Strand geworfen. Iſis T. I. Figur 11 vordere Anſicht der Magenlappen der Beroe und Seitenanſicht der Scheiden der Fuͤhlfaͤden. Fig. 13. Die Wimpern ſehr vergroͤßert. Sie ſind etwas kuͤrzer vorgeſtellt, als ſie wirklich ſind, um die Verwirrungen zu vermeiden, welche durch das ziegelartige Ueberſchlagen entſteht. S. 74. J. Arthur, uͤber die Thraͤnen der Hirſche und Antilopen. Sie beſtehen aus 2 ovalen Eindruͤcken, 14 lang, 4 breit, 4 tief, und liegen im Geſicht unter dem innern Au⸗ genwinkel. Der Boden dieſer Vertiefung iſt meiſtens kahl, bisweilen behaart, und iſt mithin nichts anders als die einge— ſackte Haut, welche in einer entſprechenden Vertiefung der Ge— ſichtsknochen liegt. Bey vielen Thieren läuft eine durch Fal—⸗ tung der Haut gebildete Rinne ſo unmittelbar vom Auge, daß man glauben ſollte, die Thraͤnen muͤßten durchlaufen; bey an— dern aber ift dieſe Verbindung fo unvollkommen, daß man Ur⸗ ſache hat, daran zu zweifeln, um ſo mehr, da dieſe ſogenannten Thraͤnen nur bey Hirſchen und Antilopen vorkommen und ſelbſt da nicht bey allen; auch fehlen ſie bey Thieren, welche keinen Thraͤnengang haben ſollen, wie beym Elephant und Nilpferd; endlich beſtehen die harten Concretionen, welche ſich darin bilden, nicht aus Stoffen, die aus den Thraͤnen kommen. Sie muͤſſen daher unter die Abſonderungs- oder Riechdruͤſen gerechnet wer— den, welche ſich in die Haut oͤffnen wie die Druͤſen an den Seiten des Kopfes zwiſchen Augen und Ohren beym Elephant; die zwiſchen den Augen und der Naſe bey manchen Fleder— maͤuſen, welche ein ſtinkendes Fett abſondern; ebenſo unter den Augen beym Murmelthier und dem zweizehigen Ameiſenbaͤren; an den Seiten der Bruſt bey der Spitzmaus, in den Weichen beym Hafen. Noch merkwuͤrdiger ſind die Riechſaͤcke bey dem 68 Biſamthier, Biber und der Zibethkatze, welche man auch bey der Fiſchotter, der maͤnnlichen Hyaͤne, dem Ichneumon, Dachs findet; endlich die Ruͤckendruͤſe des Pecari. Bey dem Hirſch iſt der Innhalt der Thraͤnengrube wie Ohrenſchmalz und ver⸗ haͤrtet bey alten Hirſchen zu einer Art Bezoar, 11 L. l., 7 breit, 6 dick, wie es Daubenton fand. Camper fand gelbliche Theile beym weiblichen Hirſch; H. Grimm in einer Antilope eine gelbliche, fette und klebrige Fluͤſſigkeit, welche roch wie Biſam und Campher. Nach Vos⸗ maer erhaͤrtet fie, wird ſchwarz und das Thier reibt fie an ſei⸗ nem Gitter ab. Pallas ſtimmt damit uͤberein in ſeiner Be— ſchreibung der Antilope grimmia. Die Thraͤnengruben haben jedoch keinen druͤſigen Bau, wie beym Elephanten und dem Peccari; aber auch bey den Fledermaͤuſen, dem Biſamthier und dem Biber ſind es nur Saͤcke. G. White ſagt in feiner Natural History of Sel- bourne und Hamilton Smith beftätigt es, wenn der Hirſch ſaufe, ſo werde Luft aus dieſen Gruben getrieben, daß die vor⸗ gehaltene Hand oder Licht das Ausſtroͤmen wahrnehme. Das kann aber nicht ſeyn, denn dieſe Gruben ſind gegen die Nas— hoͤhle ganz verſchloſſen und die Luft kann nur durch die weiten Thraͤnengaͤnge herausdringen, deren 2 Oeffnungen ſo weit ſind, daß man eine Rabenfeder einſchieben kann. Schwache Spuren von dieſer Grube findet man auch bey Geißen, Schafen und vielleicht bei allen Wiederkaͤuern. Beym Wapiti (Cervus canadensis) bekam ich eine große, verhaͤrtete Maſſe, zwiſchen deren Schichten Haare unb Hautſchuppen ſteckten. Dr. Geoghegan hat ſie zerlegt. Sie iſt von einer feinen durchſichtigen Haut umgeben, faft wie Gold— ſchaum; darunter 4 oder 5 concentriſche Blaͤtter wie Leder; ſie ſcheinen von der dunkelbraunen Materie durchdrungen zu ſeyn, welche die Hauptmaſſe bildet. Die Dicke jeder Schicht betraͤgt 12 L. Die darinn enthaltene Materie iſt roͤthlich braun, gleicht verhaͤrtetem Ohrſchmalz und iſt mit feinen Haaren durchknetet. In einem Stuͤck war ſie klebrig und zaͤh wie Terpentin, in einem andern zerreiblich Beide hatten einen Geruch von Seife aus Thran; das zerreibliche Stuͤck faſt wie Creoſot. Das Ges wicht 1,081. Der Geſchmack bitterlich, nicht aufloͤslich im Mund, macht auf Papier einen Fettflecken; ſchwillt in der Hitze auf, ſchmilzt zum Theile verbrennt und hinterlaͤßt eine grauliche Aſche. Die Hauptbeftandtheile find ein braunes Fett, fluͤchtiger Riechſtoff, Extractivſtoff, milchſaure Sode mit Kalk, etwas phosphorſaurer Kalk und viel Kochſalz. 79. J. E. Gray, über die Schwierigkeit, die Schal⸗ thiere bloß aus ihrer Schale zu erkennen [aus Phil. Trans. 1835. 156. Selby, über die vierfüßigen Thiere und Voͤgel in der Grafſchaft Southerland in Schottland im Sommer 1834. 1. Sorex arareus, gemein. 2. S. fodiens, gemein an Ufern. 3. Talpa europaea. 4. Meles taxus, zerſtreut im Mittelgebirge. 5. Vulpes vulgaris, eine große Abart mit ſchwarzer 69 Schwanzſpitze; ſehr gemein und ſchaͤdlich, beſonders den Laͤm— mern; es wird daher fuͤr einen maͤnnlichen bezahlt 15 Schil— ling, für ein Junges 7 Schilling 6 Pf., für ein Weibchen 2 Pfund 2 Schill. Untertags ziehen ſie ſich in die Berge zuruͤck und verſtecken ſich in. Höhlen und zwiſchen Steine. Es gibt eigene Fuchsjaͤger, deren Geſchaͤft ſehr muͤhſam iſt. Sie müffen des Nachts bey Wind und Wetter mit verſchiede— nen Hunden und Fallen in's Gebirg gehen; nebenbey fangen ſie auch wilde Katzen und Marder. Die Graͤfinn von Souther— land hat einen in jeder Pfarrey, gibt ihm 20 Pfund des Jah— res, ein Haus mit einem Erdaͤpfel-Garten und Habermehl fuͤr 10 Hunde; und außerdem die Bezahlung fuͤr jedes Stuͤck, ſo daß ein Jaͤger auf 40 Pfund kommt. Vom März 1831 — 1834 wurden gefangen 71 Weibchen, 95 Junge, 73 Maͤnnchen, 901 wilde Katzen, Marder und Iltiſſe, 418 Wieſel, 263 Fiſchottern, 191 Adler, 53 Junge, 936 Raben, 1055 Habichte, 1739 Kraͤhen (Corvus cornix) und Aelſtern, 528 Kingsfiſcher, ſo heißt daſelbſt der Dipper (Cinelus aquaticus). Alcedo ispida iſt ſelten. Im Ganzen 6323 Stuͤck; dafuͤr wurde bezahlt 879 Pfd. 6. Mustela vulgaris. Must. herminea häufiger. M. putoria, Fumart, gemein an Ufern. M. fagorum aut abietum häufig im Gebirge, beſonders in Birkenwaͤldern, ſchaͤdlich den Laͤmmern und in Huͤhnerſtaͤllen. Lutra vulgaris haͤufig wegen der vielen Seen, ſchaden den Lachsfiſchereyen, bezahlen aber mit ihrem guten Fell. 11. Felis sylvestris, wilde Katzen, ſehr zahlreich und ſchaͤdlich den Laͤmmern, verſtecken ſich in den Kalkſtein⸗Hoͤhlen; ſpecifiſch verſchieden von der Hauskatze in der Geſtalt des Schwanzes; es gibt keine Baſtarde. Phoca vitulina häufig in den Teichen mit Salzwaſſer, raubt vorzuͤglich Salmen. Phoca barbata an den Fern⸗Inſeln, kommt hier nicht vor. 13. Mus musculus, sylvaticus, decumanus. . 16. Lepus timidus gemein in den Ebenen. Lepus variabilis fehr häufig im Gebirge. 18. Arvicola aquatica, Water-Rat, gemein an lang: ſamen Stroͤmen, darunter auch die ſchwarze Abart 19. Arvicola agrestis, cort-tailed field mouse, gemein. 20. Capra hircus, einige verwildert im Gebirge. 21. C. elaphus in großen Rudeln. 22. C. capreolus nicht zahlreich. Vögel. 1. Aquila chrysaetos, Golden Eagle, ziemlich haͤufig im Gebirge, obſchon ein hoher Preis darauf ſteht; ſchadet den Laͤmmern. 2. Haliaetus albicillus, Sea Eagle, auf den nördlichen Felſen, ziemlich häufig, brütet auf den hoͤchſten Klippen. 70 3. Pandion haliaktos, Osprey, am haͤufigſten an der Weſtkuͤſte, an den Salzteichen, wo er Salmen faͤngt, beſon— ders Salmo trutta, aber keine Laͤmmer. 4. Falco islandicus, Jer Falcon, kommt nur auf Beſuch. 5. F. peregrinus haͤufig, frißt Waſſer- und Feldhuͤhner und Alpenhaſen. 6. Falc. tinnunculus gemein. 7. Buteo vulgaris, Common Buzzard, an verſchiede— nen Orten. 8. Circus eyaneus, Hen Harrier, ſelten. Otus brachyotus ſoll vorkommen, ſonſt keine Eule. 9. Hirundo rustica, Chimney Swallow, gemein. 10. Hirundo urbica, Martlet, vollauf, bruͤtet in Menge an den Marmorfelſen. 11. H. riparia, Martin, nicht viel. 12. Cypselus murarius, Swift,, nicht häufig. 13. Muscicapa grisola. 14. Merula musica überall, beſonders in den Birken⸗ und Haſelwaͤldern, auch auf Felſen; wandern nicht. 15 Merula yiscivora ſelten. 16. M. vulgaris, Black Bird, nicht haͤufig. 17. M. torquata bruͤtet des Sommers haͤufig im Gebirge. 18. Cinelus aquaticus, Dipper, in Menge wegen des vielen Waſſers, wird ſehr vorfolgt unnoͤthiger Weiſe: denn dem Laiche der Salmen kann er kaum beykommen, da er auf dem Boden liegt; er frißt wohl nur den tauben ſchwimmenden Laich. 19. Saxicola oenanthe, Wheat Ear, haͤufig. 20. Sylvia rubetra (Whin-chat) nicht haͤufig. 21. Saxicola rubicola, Stone chat, ſelten. 22. Erithaca rubecula, Red breast, an verſchiedenen Orten. 23. Salicaria phragmitis, Sedge-Warbler, ziemlich allgemein verbreitet, der einzige Warbler. 24. Curruca einerea, White-Throat, ſelten. 25. Sylvia trochilus, Willow-Wren, zahlreich in Birkenwaͤldern, die einzige Sylvia. 26. Parus caeruleus in Fichtenwaͤldern. 27. P. ater ebenda. 28. Accentor modularis faft überall, 29. Motacilla alba zerſtreut. 30. Motacilla boarula, Grey Wagtail, an den mei⸗ ſten Ufern. 31. Anthus pratensis auf den hoͤchſten Huͤgeln. 71 32. Alauda arvensis ſehr häufig. 33. Emberiza miliaria, Common Bunting, ſehr gemein in Ebenen. 34, E. citrinella, Yellow Bunting. 35. E. schoeniclus, Reed Bunting, gemein in Sümpfen. 36. Passer domestieus in allen Dörfern. 37. F. caelebs hin und wieder. 38. Linaria cannabina ſelten, ſingt ſehr ſchoͤn. 39. L. montium, Twite, haͤufig, ſingt artig. 40. L. minor, Lesser Redpole, in Birkenwaͤldern. 41. Sturnus vulgaris bruͤtet in Kalkſteinloͤchern. 42. Corvus corax, Raven, auch haͤufig, greift Laͤmmer an. 43. Corvus cornix, Hooded Crow, iſt die gemeine Kraͤhe der Gegend, zerſtoͤrt die Eyer und die Jungen der Feldhuͤhner und Haſen, niſtet am Grunde der Birken auf Felſen, in Buch⸗ waͤldern. Corvus corone, Carrion- Crow, iſt unbekannt. 44. Corv. frugilegus, Rook, nicht häufig, aber im Späts jahr in großer Menge in der ganzen Gegend, gehen auch auf Berge und freſſen die Larven der Schnaken, Beeren u. dergl. 45. Troglodytes europaeus, Wren, ſelten. 46. Cuculus eanorus überall, legt die Eyer gewoͤhnlich in die Neſter von Anthus, lebt von den Raupen der Tagfalter Lasiocampa, Odonestis, Saturnia. 47. Columba palumbus wenig, in Birkenwaͤldern. 48. C. livia, Rock- pigeon, verwildert an der Nord⸗ kuͤſte in Felſenhoͤhlen häufig; Faͤrbung dunkelblau, Buͤrzel weiß, 2 Qiuerbaͤnder auf den Flügeln ſchwarz. 49, Tetrao tetrix, Black- Grous, uͤberall häufig. 50. Lagopus scotieus, Red-Grous sive Red-Ptarmigan, in der Mitte der Grafihaft häufig. 51. L. mutus, Common Ptarmigan, häufig auf allen Gebirgeu; Richardson hielt ein geſchoſſenes für Lagopus rupestris ſeiner Fauna bor. americ. 52. Perdix einerea nicht häufig. 53. Ardea cinerea. 54. Numenius arquatus ſehr häufig auf Suͤmpfen. 55. N. phaeopus, Whimbrel, ſelten. 56. Totanus calidris, Red- Shank, britet daſelbſt; am Neſte geſtoͤrt ſind ſie ſehr laut, fliegen um einen herum und ſtuͤrzen nach dem Kopfe wie der Kibitz. 57. Totanus hypoleücos, Sandpiper, fehr häufig. 58. Totanus glottis, Greeushank, fein Neſt wurde noch nicht in Britanien gefunden; wir entdeckten es in verſchie— denen Suͤmpfen. Er iſt ſehr wild und vorſichtig, außer wenn er Junge hat, wo er ſehr nahe kommt und auf einen ſchießt, wie Tot. calidris. Fehlt man ihn, ſo kommt er nicht wieder nahe; er macht viel Geſchrey. 72 59. Scolopax gallinago, Common Snipe, fehr häufig. 60. Sc. gallinula, Jack Snipe, brütet daſelbſt jedes Jahr; des Winters häufig an Quellen. 2 f 61. Tringa variabilis, Dunlin, Purre, haͤufig das Neſt in Grasbüſchen. na 62. Crex pratensis, Meadow Crake sive Corn Crake, ſehr häufig im Getraide. 63. Fulica atra nicht haͤufig. 64. Haematopus ostralegus gemein an den Salzſeen, wo er bruͤtet. 65. Vanellus eristatus ſehr haͤufig. 66. Charadrius pluvialis uberall haͤufig, bruͤtet in Menge. 67. Ch. hiaticula ſehr zahlreich. f 68. Anser ferus (segetum), Bean- Goose, brütet jaͤhr⸗ lich an verſchiedenen Seen, auf manchen Inſeln 30 — 40 Paar; wir ſahen alte und junge. Sie werden zahm, miſchen ſich aber nicht mit den andern. 69. Anas boschas faſt uͤberall. 70. Mareca penelope, Wigeon, wurde noch nicht brü- tend in Britanien gefunden, aber hier entdeckten wir ein Neſt im Schilf aus Schilf und Federn; die Eyer kleiner als der wilden Ente und rahmfarben. 71. Fuligula marila einzeln, aber mit Jungen; ſonſt wurde noch kein Neſt in Britanien gefunden. 72. Mergus merganser einzeln. 73. Merg. serrator überall häufig, bruͤtet. 74. Podiceps minor, Dobchick, hin und wieder. 75. Colymbus glacialis einzeln, bruͤtet wahrſcheinlich. 76. C. areticus, Black throated Diver.; dieſe ſchoͤne Gattung, deren Bruͤtplatz nicht bekannt war, fanden wir auf den meiſten inneren Teichen und 2 Eyer auf dem nackten Boden einer kleinen Inſel 12“ vom Waſſer; das Weibchen ſaß darauf wagrecht; ſein Gefieder gleicht dem des Maͤnnchens. Als man nach ihm ſchoß, tauchte es unter, oft 2 Minuten lang und kam weit entfernt wieder herauf; es ſuchte nie zu fliegen. Auf dem Boden rutſcht es fort und ftößt ſich mit den Beinen. Spaͤter fand man Junge. Endlich ſchoß man auch Maͤnnchen und Weibchen. 77. Colymbus septentrionalis, Red throated Diver, brütet auch an vielen Teichen. 78. Uria troile gemein an den Kuͤſten, bruͤtet in Menge auf den Abgruͤnden. 79. Uria grylle auch haͤufig. 80. Alea torda auch gemein. 81. Fratereula aretiea, Pufſin, gemein au der Käſte und an ſalzigen Einlaͤſſen. 82, Phalacrocorax carbo zahlteich in allen Buchten. 73 83. P. cristatus auch häufig, bruͤtet auf Abgruͤnden. 84. Jula bassana viele am Meer. 85. Sterna boysii wurde geſehen an Buchten. 86. — arctica häufig an allen Buchten, brütet an flachen Küften, 87. Larus ridibundus haͤufig, bruͤtet im Schilf. 88. Larus canus bruͤtet faſt in allen Teichen. 89. L. rissa gemein auf Felſenkuͤſten. 90. Larus argentatus, Herring Gul, an den meiſten Salzteichen. 91. Larus marinus wenig. 92, Larus fuscus, viele Colonien au Teichen. 93. Cartaractes richardsonii einzeln. 94. Phoenicurus ruticilla einzeln. 95. Carduelis vulgaris einzeln. 96. Caprimulgus europaeus einzeln in einem Birkenwald. 295. J. D. Thompſon, Pentacrinus europaeus, iſt das Junge von Comatula Taf. II. (Iſis Taf. I.) Ich habe in meiner Abhandlung uͤber die Cirripeden ge— zeigt, daß dieſe Thiere zuerſt herumſchwimmen und dann erſt ſich veſtſetzen; neu iſt es aber, daß ein Thier zuerſt veſt ſitzt und dann vom Stiel abfaͤllt und ſich frey bewegt. Als ich in meinem „Memoir on Pentacrinus europaeus. Cork, 1827.“ dieſes Thier zuerſt beſchrieb, fiel es mir nicht ein, daß es ein— mal herumkriechen und ſogar ſchwimmen wuͤrde. Die Comatula bewegt die Arme ſtoßweiſe und ſteigt, geht vor- und ruͤckwaͤrts, ziemlich wie die Quallen. Daß es das Junge iſt von Comatula, zeigt die Vergleichung von Fig. 3 u. 4 mit Fig. 5 u. 6; jene ſind ein vorgeruͤckter Pentacrinus, der gerade ſeine Fiedern treibt; dieſe die juͤngſte Comatula, welche man aus dem Meere bekommen kann. Bey Pentacrinus beginnen ſich die Fiedern ſoeben zu bilden; ſie haben die ſchwefelgelbe Farbe und dunkeln Randflecken wie bey andern, was beweiſt, daß die obern Fiedern zuerſt gebildet wer— den. Bey Fig. 5 und 6 haben wir ungefaͤhr drey Paar Fieder mit zwey dazwiſchen liegenden Articulationen des Arms zwiſchen ihnen; dann drey Articuli (von der Spitze an nach unten ge— rechnet) und noch ein Paar Fieder im Beginn hervorzuſproſſen. Von dieſen bis zur Baſis des Arms ſind noch fuͤnf Articuli, bis jetzt ohne Fieder; die Baſis eines jeden Arms an jeder Seite hat ein langes Fieder, welches im Dienſte des Mundes ſteht. Wendet man das Thier nach oben, ſo ſieht man, daß die Cirren des Ruͤckens ſich vermehrt haben von fuͤnf auf neun, wovon mehrere zeigen, daß ſie kuͤrz— lich gebildet worden find. Etwas aͤltere Individuen find ver— haͤltnißmaͤßig gemein; bey ihnen ſind die Fieder vollſtaͤndig und von dieſer Periode an ſcheinen ſie ſich regelmaͤßig an der Spitze des Arms zu bilden, ſowie ſich dieſer verlängert, Dieſe kleinen Comatulae behalten ihre urfprüngliche ſchwefelgelbe Farbe gegen die Spitzen der Arme; die untern Theile aber und der Leib nimmt das characteriſtiſche Roth der alten Comatula an. Nach wiederholten Beobachtungen halte ich es fuͤr wahrſcheinlich, daß die Comatulae ihr volles Wachsthum in einem Jahre erreichen, Iſis 1838, Heft 1. 74 daß ſie im Stande ſind, im naͤchſten Sommer ſich fortzupflan— zen. Zu dieſer Zeit, nehmlich im May und Juny, haben dieſe ausgewachſeuen Individuen die haͤutige Ausbreitung an der in— nern Seite eines jeden Fieders bedeutend vergroͤßert, wenigſtens bis zum 15. oder 20. Paar; dieſe ſind die Matrices oder Conceptacula, und zeigen ſich endlich ſtrotzend voll von Eyern, welche im July und ſelbſt fruͤher aus einer runden Oeffnung an der Vorderſeite eines jeden Conceptaeulum treten, haͤngen jedoch in einem rundlichen Klumpen von etwa 100 zuſammen und zwar vermittelſt ihrer verlaͤngerten Nabelſchnur. Auf welche Art dieſe Eyer ſich zerſtreuen und an die Stengel und Zweige der Corallinen haͤngen, bleibt noch zu entdecken; es iſt aber ſehr wahrſcheinlich, daß das Thier das Vermoͤgen hat, ſich ſelbſt an die paſſende Stelle zu bringen, ſonſt wuͤrden wir ſie auch an Tangen, Schalen, Steinen uſw. finden, was nicht der Fall zu ſeyn ſcheint. Wie dem auch ſey, ſo ſehen wir zuerſt die zerſtreuten und anhaͤngenden Eyer in der Geſtalt einer ovalen Scheibe, welche an dem gewaͤhlten Fleck beveſtigt bleibt; daraus kommt ein undeutlich gegliederter Stengel, welcher in einen keulenfoͤrmigen Kopf endigt, wie Fig. 2 e. zeigt; hier iſt das Thier ſo weit entwickelt, daß es die beginnende Bildung der Arme und des Mundes mit ſeinen Fuͤhlfaͤden ſehen läft, und damit bekommt es das zu ſeinem Wachsthum noͤthige Futter. Bey d. derſelben Figur iſt ein anderes, etwas weiter vorgerüͤck— tes, in welchem man die Ossicula der Arme bis zur Gabelung wahrnimmt. Bey a. b. und c. ſieht man den ausgewachſenen Pentacrinus, wie ich fruͤher glaubte; a. zeigt den klappigen Mund, x. die Afteröffnung, b. zeigt deutlich die Cirri oder Ranken am Gipfel des Stengels, und e., daß das Lebens— princip durch den ganzen Koͤrper ſich erſtreckt, indem der Stiel verſchiedene Bewegungen zeigt. In einer ſpaͤtern Zeit bemerkte ich Individuen mit einem hoͤhern Grad der Entwickelung Fig. 4; die Arme gabeln ſich wieder zweymal am Ende und haben ſchwe— felgelbe Farbe bekommen mit einer Zone von dunkelen Flecken laͤngs jedem Rande. Ein anderer Beweis, daß dieſes das Junge von Coma- tula iſt ergibt ſich daraus, daß man dieſe Pentacrini zuerſt ſieht zur Zeit der Zerſtreuung der Eyer der Comatulae und daß ſie im September gaͤnzlich verſchwinden, in der einzigen Jahrszeit, wo man junge Comatulae bekommt, folche wie fie Fig. 5 und 6 abgebildet ſind. Von dieſen habe ich die Puncte, worinn fie den vorgeruͤckten Pentacrini ähnlich find, ſchon be: ruͤhrt und es iſt augenſcheinlich, daß, ſeitdem fie ſich los gelößt haben, Fieder hinzugekommen ſeyn muͤſſen und zwar in beiden Richtungen aufwaͤrts gegen die Spitze und abwaͤrts gegen die Baſis der Arme. Solche Exemplare, welche weiter fortgeſchrit— ten ſind, ſind ſehr zahlreich und haben alle Fieder vollſtaͤndig bis zur Gabelung mit einigen Spangen oder Ranken, die auf dem Ruͤcken hinzugekommen ſind. Figur 7 ſtellt eine mittelgroße, zehnarmige Comatula vor, wie ſie im Juny mit Eyern erfuͤllt erſcheint; Fig. 8 iſt ein Stuͤck von einem Arm vergroͤßert, mit den Eyern, welche aus den Conceptaculis treten und zwar allmaͤhlich von der Baſis nach oben. Miller hat in ſeinem vortrefflichen Werk uͤber die Crinoideae unfere Comatula in dieſem Zuſtande als eine neue Gattung abgebildet unter dem Namen C. fimbriata, Dieſe Thiere zeichnen ſich noch ferner dadurch aus, daß fie zwey Oeffnungen des Darmcanals haben, und dadurch unter; ſcheiden ſie ſich von den andern Aftseion, 5 75 Die große Menge Comatulae an ihren MWohnplägen ift nicht zu bewundern, wenn man ihre außerordentliche Fruchtbar— keit bemerkt: jeder Arm kann 30 Conceptacula tragen, jedes mit 100 Eyern, macht, da es 10 Arme ſind, 30,000. Zur Naturgeſchichte der Comatula gehoͤrt noch ein un— beſchriebener Schmarotzer, welcher die Zoologen außer Faſſung bringen kann: weder aus ſeiner Geſtalt, noch aus ſeinem Bau kann man die Claſſe beſtimmen, wohin er gehoͤrt. Fig. 9 und 10 ſtellt dieſes Thierchen ſehr vergroͤßert vor; ſeine Groͤße uͤber— trifft nicht die Breite der Ossicula an den Armen der Coma- tula; es gleicht einer flachen Schuppe, laͤuft ziemlich hurtig an den Armen des Thiers herum und ſtoͤßt bisweilen einen biegſa— men roͤhrigen Ruͤſſel hervor, der in einen warzigen Rand en— diget. Die Scheibe oder der Leib iſt von 18 oder 20 retractilen und beweglichen Fuͤhlfaͤden umgeben und unten iſt er mit fuͤnf Paar kurzen Wimpern verſehen, jedes mit einer krummen Klaue am Ende. Iſt es ein vollkommenes Thier oder eine Larve und gehoͤrt es zu den Cruſtaceen, Anneliden oder? Tafel I. Fig. 1 Pentacrinus europaeus, ein Gruppe in natuͤrlicher Groͤße. Fig. 2 daſſelbe vergrößert; k. Baſis, e. und d. zwei In⸗ dividuen im fruͤhern Zuſtande des Wachsthums, a. b. c. voll— kommen entwickelte Individuen, b. x. iſt der After und dar— unter der klappige Mund ( dieſes iſt dieſelbe Figur, welche ſich in des Verfaſſers Memoir befindet, copiert in Heuſingers Zeit— ſchrift für organiſche Phyſik II. T. 5.]. Fig. 3 und 4 ein Individuum in natuͤrlicher Groͤße und vergroͤßert, weiter entwickelt; die Fieder fangen an ſich zu bil— den, gegen die Enden der Arme bey a. und b.; hier ſind die Eirren oder Ranken am Ruͤcken des Thiers deutlich zu ſehen. [Auch dieſe Figuren find aus dem genannten Memoir.) Fig. 5 und 6 eine ſehr junge Comatula; a. der Mund in der Mitte, x. der After, bb. zwei Eirri oder Ranken am Ruͤcken. Fig. 7 ausgewachſene Comatula decacnemus; c. die Ruͤckenranken; Fig. 8 Theil eines Arms von der untern oder vordern Seite; a. Eyer, aus dem Conceptaculo getreten; b. gerade hervortretende Eyer; e. ein Conceptaculum noch mit Eyern angefuͤllt; d. vergroͤßerte Eyer. Fig. 9 der Schmarotzer, vergroͤßert, zeigt die Ruͤckenſeite; m. das Maul. Fig. 10 derſelbe liegt auf dem Rüden; m. Mund, l. Füße, o. Eyer, a. natuͤrliche Größe. Mechanik der menſchlichen Gehwerkzeuge von Eduard und Wilhelm Weber. Göttingen, bei Dieterich. 1836. 4. 17 Taf. In dem anatomiſchen Theile dieſes Werkes macht er be— Tonders auf folgende Unterſuchungen aufmerkſam. Erſtens auf eine neue Unterſuchung uͤber die Nei des Beckens. Zur Beſtimmung dieſer Neigung mißt er 7 den ſenkrechten Abſtand der Spitze des Schwanzbeins uͤber den Scheitel des Schambogens nach der von Nägele angege⸗ benen Methode. Darauf mißt er auch den horizontalen Abſtand derſelben Puncte von einander, indem er von beiden Puncten zugleich zwei Senkel herablaͤßt und ihre Entfernung von einander beſtimmt. Die beiden gemeſſenen Linien ſind die Seiten eines rechtwinkligen Dreiecks, deſſen einer Winkel der Neigungswinkel des unteren geraden Durchmeſſers iſt. Da in dieſem Dreieck zwei Seiten und der eingeſchloſſene rechte Winkel bekannt ſind, ſo koͤnnen daraus die uͤbrigen Winkel alſo auch jener Neigungswinkel berechnet werden. Auf dieſe Weiſe hat er den Neigungswinkel des unteren geraden Durchmeſſers bei 15 wohlgewachſenen Maͤnnern gemeſſen und ihn im Mittel zu 16,5 gefunden. Verſchafft man ſich durch zahlreiche Meſſungen an Leichnamen den mittleren Werth des Winkels, den der untere gerade Durchmeſſer des Beckens mit dem oberen macht, und addirt denſelben zu dem Neigungswinkel des unteren geraden Durchmeſſers; ſo erhaͤlt man einen genaͤherten Werth fuͤr den Neigungswinkel der oberen Apertur. Dr. W. fand im Mittel von mehreren Becken den Winkel des oberen und unteren gera⸗ den Durchmeſſers — 499 und folglich den mittleren Neigungss winkel des oberen geraden Durchmeſſers — 65,5. Aus der Vergleichung dieſer Meſſungen des maͤnnlichen Beckens mit de— nen von Naͤgele am weiblichen Becken eigab ſich, daß ruͤck— ſichtlich der Beckenneigung zwiſchen beiden Geſchlechtern kein Unterſchied Statt finde. Zweytens macht Dr. W. auf eine neue Unterſuchung über die Lage und Beſtimmung der ligamenta teretia auf: merkſam. Er fand nehmlich, daß, wenn man einem friſchen Becken, an welchem ſich noch die Knochen der Fuͤſe befinden, die durch obige Meſſungen ermittelte Stellung ertheilt und durch die Mittelpuncte beider Schenkelkoͤpfe ſenkrecht von oben nach unten durchſaͤgt, die beiden ligamenta teretia ihrer Laͤnge nach gefpalten werden. Die ligamenta teretia liegen daher bei auf⸗ rechter Stellung ſenkrecht und die ineisura acetabuli zu unterft am Pfannenrande. Hierdurch erhaͤlt man ein Mittel, jedem Becken die richtige aufrechte Stellung zu geben, wenn man nehmlich das Becken in eine ſolche Lage bringt, daß die inei— sura acetabuli zu unterſt am Pfannenrande liegt. Dr. W. hat bei einer Anzahl ſo aufgeſtellter Becken ebenfalls den Nei— gungswinkel gemeſſen und gefunden, daß dieſe Meſſungen mit der von Naͤgele und ihm an aufrechtſtehenden Menſchen ge— machten Meſſungen uͤbereinſtimmen. Drittens macht Dr. W. auf eine neue Unterſuchung des Kniegelenks und deſſen Mechanismus aufmerkſam, welcher ſich weſentlich von dem aller anderen Gelenke unterſcheidet: 1) Die Condylen des Oberſchenkelbeines haben von vorn nach hinten eine ſpiralfoͤrmig gekruͤmmte Gelenkflaͤche, deren hin— teres Stuͤck mit einer Cylinderflaͤche zuſammenfaͤllt. 2) Die ſpiralfoͤrmigen Condylen ſtehen auf der faſt ebenen Flaͤche der tibia und beruͤhren ſie nur in wenigen Puncten. 3) Die Seitenbaͤnder find in den Endpuncten der Axe des Cylinders beveſtigt, mit welcher das hintere Stuͤck der ſpiral— foͤrmigen Condylen zuſammenfaͤllt. 4) Die Kreuzbaͤnder ſind excentriſch von dieſer Axe beveſtigt, 76 z 77 das vordere in einer ſenkrechten Linie, das hintere in einer ho— rizontalen. Aus dieſen Verhaͤltniſſen erklären ſich folgende Erſchei— nungen: 1) Die Seitenbaͤnder erſchlaffen in der Beugung und geſtat⸗ ten alsdann eine Rotation des Unterſchenkels von 56“, fpannen ſich in der Streckung und verhindern dann die Rotation des Unterſchenkels und die Streckung des Gelenkes uͤber die gerade Linie hinaus, weil die von den Axenpuncten, in welchen ſich die Seitenbaͤnder beveſtigen, nach verſchiedenen Puncten des Randes gezogenen Linien von hinten nach vorn ſtetig zunehmen. Dr. W. macht auf die Aehnlichkeit aufmerkſam, welche dieſer Mechanismus mit der von Herrn Hofmann in Leipzig er— fundenen Walzenpreſſe hat, welche darauf beruht, duß eine mit einer excentriſchen Axe verſehene Walze bald ihre kuͤrzeren, bald ihre längeren Radien gegen eine Platte preßt. Das Beifpiel der Walzenpreſſe dient zur Erlaͤuterung der großen Spannung der Baͤnder, welche bei der Streckung des Knies von ſelber ein— tritt und das Knie in eine ſteife Stuͤtze verwandelt. 2) Die einzelnen Buͤndel der Kreuzbaͤnder werden bei der Beugung und Streckung nicht gleichzeitig geſpannt, weil, wegen ihrer ercentrifchen Beveſtigung, der eine Punct ihrer oberen In— ſertionslinie herabſteigt, waͤhrend ein anderer heraufſteigt; wegen dieſer Einrichtung geſchieht es, daß die Kniegelenkflaͤchen durch die Kreuzbaͤnder in allen Lagen zuſammengehalten werden, auch wenn die Seitenbaͤnder erſchlafft ſind. Vorleſungen uͤber vergleichende Anatomie von G. Cuvier. 2. Auflage von F. Cuvier, L. Duvernoy und Laurillard, uͤberſetzt von Dr. G. Duvernoy in Stuttgard. Stuttgard, bei Hoffmann. 1837. 8. I. 1. 296. Cauviers Werke bedürfen keiner Empfehlung. Dieſe Aus— gabe iſt ſchon von ihm ſelbſt vorbereitet worden und hat daher Vermehrungen erhalten; noch groͤßere ſind dazu gekommen von den drey Herausgebern, deren große Kenntniſſe und fleißige Ar— beiten ebenfalls hinlaͤnglich bekannt ſind. Sie haben auch ganz im Sinne von Cuvier gearbeitet, ſich rein an die Thatſachen gehalten, wie es ſich fuͤr ein ſolches Werk allein ſchickt. Es waͤre daher beſſer geweſen, ſie haͤtten von den neuern Beſtre— bungen in dieſem Felde gar keine Notiz genommen. Wir zwei— ſeln nicht, daß dieſe Ausgabe in Deutſchland ihr Gluͤck machen werde. Der Preis des Ganzen wird etwa 16 fl. betragen. British Annals of Medicine, Pharmacy, vital Statistics and general science. London, Sherwood. 1837. No. 1. 8. 32. Dieſe neue woͤchentlich erſcheinende Zeitſchrift hat vorzuͤg⸗ ich die Abſicht, die auswaͤrtigen Entdeckungen und Ideen fo ſchnell als moͤglich zu verbreiten und beſonders dem Schlendrian 78 im Medicinalweſen Englands entgegen zu arbeiten. Sie ſcheint auch mit Ernſt und Sachkenntniß redigiert zu werden und wird daher ohne Zweifel ihren Platz ausfuͤllen. Das erſte Heft ent— haͤlt: uͤber einige Puncte der Pathologie der Knochen, von Hodgkinz über den Urin, von Thomas Thomſon, S. 5; über den krampfhaften Tic, von M. Hall, S. 8, mit zwey Eindrucken; Ausſchneidung der Schilddruͤſe, von R. Liſter, S. 11; Punctierung des Waſſerbruchs, von T. King, S. 13; uͤber die Anweſenheit von Bley im Pomeranzenbluͤthen— Waſſer, von P. Squire, S. 15. Dann folgen Anzeigen von Schriften, S. 16: Pharmacopœa collegii medicorum; Maunds Botanist, S. 20; über den Zuſtand der Medicin in England, Miſcellen uſw. Neue Pruͤfung der Aechtheit und Reihenfolge fammtlicher Schriften Hippocrates des Großen von Dr. Fr. S. Meixner. Münden, bey Fleiſch⸗ mann. 1836. 1. 1. 8. 36. Der Verfaſſer greift dieſen Gegenſtand mit einem großen Eifer und einem gruͤndlichen Studium der Schriften des großen Meiſters an und nimmt uͤberdieß alle Stellen zu Hilfe, welche bey den Alten Auskunft geben koͤnnen; und nach Allem, was in dieſen wenigen Bogen geleiſtet iſt, ſcheint es dem Verfaſſer zu gelingen, Licht in dieſes Dunkel zu bringen, wofuͤr ihm ge— wiß die gelehrte Welt dankbar ſeyn wird. Es iſt ein ſchwieri— ges Unternehmen, welches viele Kenntniſſe und viele Zeit koſtet, wie denn auch der Verfaſſer bereits ſchon 10 Jahre auf dieſes Studium verwendet hat. Der Verdauungsproceß in Beziehung auf das Weſen der einzelen Vorgänge, dargeſtellt von Dr. M. Trättenbacher. 1836. 8. 79, Dieß iſt eine ſehr ſinnreiche Entwickelung des Verdauungs⸗ proceſſes, von welchem man bisher meiſtens nichts anderes als die mechaniſchen und chemiſchen Vorgaͤnge beſchrieb. Der Ver— faſſer hat ſie aber mit phyſiologiſchem und philoſophiſchem Geiſte aufgefaßt und dieſelben in einen nothwendigen Zuſammenhang gebracht, ſowie mit den andern Proceſſen des Organismus. Er betrachtet das Weſen und das gegenſeitige Verhaͤltniß dieſer Vorgaͤnge, die ſtufenweiſe Verwandlung der Nahrungsmittel in organiſchen Bildungsſtoff, in der Mundhoͤhle, im Magen und im Blinddarm; die Theilung der bildungsfaͤhigen Maſſe in noͤthige und uͤberfluͤſſige; die Abſonderungsſaͤfte des Pancreas und der Leber; die Förderung dieſer Wirkungen durch den Eins fluß der Milz und endlich die Ausſtoßung der veſten Stoffe durch den Dickdarm. Wir zweifeln nicht, daß bey Aerzten und Phyſiologen die hier niedergelegten Ideen Beyfall und Eingang finden werden; ſie ſind nicht bloß ein ſchoͤner Beweis von dem wiſſenſchaftlichen und thaͤtigen Streben des Verfaſſers, ſondern auch fuͤr ſich wuͤrdig, mit Beachtung gepruͤft zu werden. 79 Unterfuhungen. aus dem Gebiete der Heilwiſſenſchaft von Dr. C. Röfd. Stuttgard, bey Brodhag. 1837. I. 837. 8. 273. Dieſe Schrift iſt mit viel Ernſt und Sachkenntniß ge⸗ ſchrieben und iſt ſowohl in phyſiologiſcher als in pathologiſcher Hinſicht von Wichtigkeit. Dieſer Band beſteht aus 2 großen Capiteln, in deren erſtem der Verfaſſer die ſeit alten Zeiten be— wegte Frage: gibt es primaͤre Krankheiten des Bluts? nach allen Seiten unterſucht, pruͤft und erwaͤgt. Erinnerungen aus der Phyſiologie uͤber die organiſchen Saͤfte: Verſchiedenheit derſelben und des Bluts nach individuellen Verhaͤltniſſen des Organismus, nach der Stärke und Art der Einwirkung der zum Leben noth— wendigen und der nicht nothwendigen Dinge, welche Krankheit oder Heilung hervorbringen; Entwickelung des Begriffs von pri— maͤrer Krankheit des Bluts und uͤber die in ihm begruͤndeten Krankheitsproceſſe. Der Verfaſſer zieht Alles in ſein Bereich, was ſchon von Andern uͤber dieſen Gegenſtand gedacht worden iſt und was in der Natur der Sache liegt: angeborene Anlage, Temperament, geiſtige Thaͤtigkeit, Einwirkung der Inpondera⸗ bilien, des Bodens und Climas der Jahrszeiten, der Luft, der Getraͤnke und der Nahrung; Genius epidemieus, Anſteckung; Vollbluͤtigkeit, Entzuͤndung, Blutmangel, Abſonderung uſw. Dieß iſt Alles boſonders in phyſiologiſcher Hinſicht von Wich— tigkeit; der andere Aufſatz, S. 201, von den freywilligen Blu— tungen, mehr in pathologiſcher. Die neuern Arzneimittel, ihre phyſiſchen und chemiſchen Eigenſchaften, Bereitungsweiſe, Wir— kung auf den geſunden und kranken Organismus und therapeutiſche Benutzung von Dr. V. A. Riecke. Stuttgard, bey Hoffmann. 1837. 8. 477. Dieſe, ſowohl fuͤr Aerzte als fuͤr Apotheker wichtige Schrift, iſt mit ungemeinem Fleiße bearbeitet, und wird daher ihren Zweck, den praktiſchen Aerzten eine compendioͤſe Ueberſicht der in der neuern Zeit in Aufnahme gekommenen wichtigen Arznei— mittel in die Hand zu geben nicht verfehlen, und den Phar— maceuten als Rathgeber dienen zur Bereitung der vielen neu entdeckten chemiſchen Praͤparate. Der Verfaſſer fuͤhrt bei jedem 80 Mittel alle Verhaͤltniſſe auf, gibt die phyſiſchen und chemiſchen Eigenſchaften an, Bereitung, die Wirkungen, die Art in der Anwendung bey den verſchiedenen Keankheiten, und theilt auch, wo es noͤthig iſt, die Arzneyformeln mit. Die Anordnung iſt nach dem Alphabet, was uns eine ſehr gute Wahl duͤnkt, bey einem Werk, welches keine Claſſification erlaubt. Bey wichti⸗ gern Mitteln haͤlt ſich der Verfaſſer laͤnger auf, zum Beyſpiel bey Goldpraͤparaten, Creoſot, Eiſen, Guaco, Jod uſw., und fuͤhrt die Aerzte, ſowie die Faͤlle namentlich auf, welche damit in Verbindung ſtehen. Wir zweifeln nicht, daß das medicinifche Publicum aus dieſer Schrift vielen Nutzen ziehen wird, und glauben, dieſelbe mit Vertrauen empfehlen zu dürfen. Die Heilkräfte des kalten Waſſerſtrahls. Mit einem Ruͤckblick auf die Geſchichte und mit beſonderer Ruͤckſicht auf das Staubregenbad und die kalten Baͤder von Dr. L. W. Mauthner. Wien, bey Strauß. 1837. 8. 421. 4 Tafeln. Es iſt in der neuern Zeit das Baden und Brunnentrin⸗ ken faſt ebenſo wieder in Schwung gekommen wie bey den Alten, nur nicht mit ſo viel Geſchmack und Lebensweisheit, ſondern mit all dem kleinen Wuſt, welcher das neuere Leben bezeichnet. Auch die Waſſercuren wurden bis zum Himmel geprieſen und in regelmaͤßige Anſtalten verwandelt. Das vorliegende Werk beſchaͤftigt ſich mit den eigentlichen Baͤdern und gibt vorzuͤglich eine ganz umſtaͤndliche Geſchichte derſelben von ihrem Zuſtande bey den Alten und durch das ganze Mittelalter bis auf die neueſte Zeit, nachdem die verſchiedene Art der Baͤder uͤberhaupt geſchildert worden, ſowohl die gemeinen Baͤder, als die Fall— und Regenbaͤder in ihren Arten und Wirkungen. Es iſt in einem fließenden Styl geſchrieben und ſehr reichlich ausgeſtattet mit der Kenntniß von Allem, was bisher darüber geſchehen iſt. Nuͤtzlich nicht bloß dem Arzt, dem Badgaſt und dem Badwirth, ſondern auch dem Geſchichtsforſcher, ſowohl dem des Alterthums als der neuern Zeit. Das Werk verdient daher eine der erſten Stellen in dieſer Art von Literatur. Es wird gewiß auch den Geſchmack in Erbauung der Baͤder befoͤrdern und beſonders die Nachahmung der roͤmiſchen, welche offenbar viel verſtaͤndiger eingerichtet waren, als die unſerigen, die nichts mehr als Pfuhle oder waſſervolle Saͤrge ſind. > 1 er 3 1 5 — „ bj ws N 2 | N 4. } 8 8 8 1 „ » „ 1 Fa i n 5 6 A Bart 08 Encyclopädiſche Zeitſchritt, f vorzuͤglich fuͤr Naturgeſchichte, vergleichende Anatomie und Phyſiologie, von r 2 zur Leipziger Gſtermeſſe des laufenden Jahres zu leiſten. r Man wendet ſich an die Buchhandlung Brockhaus zu Leipzig, wohin auch die Beytraͤge zu ſchicken fünt, Es wied ge⸗ beten, dieſelben auf Poſtpapier zu ſchreiben. 1 Br Unfrankierte Bücher mit der Poſt werden zuruͤckgewieſen. f Einruͤckgebuͤhren in den Text oder Umſchlag die Zeile ſechs Pfennige. Von Anticritiken (gegen Iſis-Recenſionen) wird eine Quartſeite unentgeltlich aufgenommen. Der Preis von 12 Heften iſt 8 Thlr. ſaͤchſ. oder 14 fl. 24 Xr. rheiniſch, und die 1 iſt ungetheil Leipzig, bey Brockhaus. er Statuten des entomologiſchen Zaufd) = Vereins. 1. Der Zweck des Vereins iſt Foͤrderung des Studiums der durch Vereinigung einer moͤglichſt großen Anzahl von Naturfor⸗ ſchern und Sammlern, ſowohl zu gegenſeitigem Austauſche von Doubletten, als auch zu genauerer Beſtimmung von zweifelhaf⸗ ten oder unbekannten Arten. 2 d. 2. Es ſtellt demnach jedes Mitglied jährliche Verzeichniſſe der Doubletten auf, die es zum Austauſche beſtimmt hat, und zwar von Kaͤfern oder Schmetterlingen, oder von beyden, jedoch im- mer getrennt, und bemerkt darinn a) den vollſtaͤndigen Namen, Fundort und Autor, p) die Anzahl der Exemplare von jeder Art, welche zum * Tauſch eboten wird. 7 ® ne: Dieſe Verzeichniſſe werden dem Geſchaͤftsfuͤhrer vor dem letzten Dec. jed ahres zugeſandt, und derſelbe trägt Namen und Anzahl, e ſie von den Theilnehmern gegeben werden, in ein Generalverzeichniß, welches fo gedruckt und jedem Mit⸗ i taefchickt wird, damit diefi fpäteftens bis Ende Fe⸗ ende oder Wuͤnſchenswerthe daraus ſelbſt wählen und beſtimmen lkoͤnnen. Die Generalverzeichniſſe der Käfer oder Schmetterlinge werden auch getrennt und den Theilnehmern, je nachdem fie Käfer oder Schmetterlinge, oder beydes zugleich ſammeln, zeitig mitgetheilt. 8 4 Bis Ende Februar hat jeder Theilnehmer die Namen der von ihm gewuͤnſchten Käfer oder Schmetterlinge dem Geſchaͤfts⸗ führer anzuzeigen. Diejenigen Inſecten, für welche ſich ein Theil⸗ Entomologie, namentlich der deutſchen Käfer und Schmetterlinge nehmer beſonders intereſſiert, koͤnnen bezeichnet, und ſollen dann bey der Vertheilung moͤglichſt beruͤckſichtigt werden. Eben fo ift die Anzahl der Exemplare bey den Deſideraten anzugeben, wenn ein Theilnehmer mehrere Exemplare von einer Art zu haben wuͤnſcht. §. 5. Der Geſchaͤftsfuͤhrer zeigt bis zum letzten März jedem Mitgliede die Namen und Anzahl der von ihm zu liefernden In⸗ ſecten an, und ſind dieſelben bis zum 1. Mai an ihn einzuſenden und zwar g a) müſſen die Exemplare gut gehalten und moͤglichſt voll⸗ ſtaͤndig ſeyn. Käfer oder Schmetterlinge, denen ein weſentlicher Theil fehlt, koͤnnen nur dann zum Tauſche angenommen werden, wenn dieß auf den eingeſandten Doublettenverzeichniſſen bereits angegeben war. b) Jedem Exemplare der zu liefernden Inſecten iſt ein Zettel beyzulegen, der den Namen deſſelben, den Fund⸗ ort, den Autor und den Namen des Einſenders ange⸗ geben enthaͤlt. ; %. 6. Der Geſchaͤftsfuͤhrer ſendet jedem Mitgliede die von ihm gewuͤnſchten Käfer oder Schmetterlinge fpäteftens bis Ende Mai durch die Poſt oder ſonſtige ſichere Gelegenheit zu, und zwar mit dem von dem Einſender beygegebenen Zettel, ohne daß er fuͤr die richtige Veſtimmung garantiert. §. 7. Sollten die erhaltenen Kaͤfer oder Schmetterlinge Stoff zu Berichtigungen oder ſonſtigen bemerkenswerthen Mittheilungen darbieten, ſo werden die Theilnehmer aufgefordert, dieſelben dem Geſchäftsfuͤhrer anzuzeigen, um ſie nebſt andern Beobachtungen dem Jahresberichte beyzufuͤgen. 6 9. 8. Verzeichniſſe oder Inſectenſendungen, welche der Gejchäfts- führer nach Ablauf der feſtgeſetzten Zeit erhält, koͤnnen nicht be⸗ ruͤckſichtigt werden. 9. 9. Alle Mittheilungen und Sendungen an den Geſchaͤftsfüh⸗ der konnen nur frankirt angenommen werden. Zur Deckung der uckkoſten der Generalverzeichniſſe und Jahresberichte hat jeder eilnehmer jährlich zu entrichten: 3 für Kaͤferaustauſch 12 ggr. oder 15 Sgr. für Schmetterlingstauſch 6 =» = 7, = für beydes zufammen 18 = 5 227 welcher Betrag der in §. 5. bemerkten Sendung beyzulegen iſt. er Verwaltung dieſer Beytraͤge hat der Geſchaͤftsfuͤhrer im hresberichte, der jedem Theilnehmer mitgetheilt wird, genaue nung abzulegen. 4 $. 10. 3 Wer Theilnehmer des entomologifchen Tauſchvereins zu werden wuͤnſcht, hat dieß entweder dem Geſchaͤftsfuͤhrer oder ei⸗ ihm zunachſt wohnenden Mitgliede anzuzeigen,, worauf ihm Exemplar der Statuten eingehaͤndigt wird. Durch zeitge⸗ ße Einſendung eines Doublettenverzeichniſſes (8. 2.) bezeugt er wirklichen Beytritt und unterwirft ſich den in den Statu⸗ en enthaltenen Beſtimmungen. 0 5 11. Verändert ein Theilnehmer ſeinen Wohnort in der Zeit n der Einſendung des Doublettenverzeichniſſes an bis zur Em: angnahme der Inſecten, ſo iſt der Geſchaͤftsfuͤhrer davon in tniß zu jegen. 1 d. 12. Der Austritt aus dem Vereine iſt dem naͤchſtwohnenden |? liede und durch dieſes dam Geſchaͤftsfuͤhrer, jedoch zeitig, ſchriftlich anzuzeigen. §. 13. Die unterzeichneten Mitglieder betrachten ſich als die Stif⸗ ter des Vereins, und hat jedes vom 1. Januar 1838. neu hin⸗ zukommende Mitglied als Eintrittsgeld 1 Thlr. Preuß. zu entrichten. Auch dürfte es bey einer groͤßeren Ausbreitung des Vereins vortheilhaft ſeyn, Vorſteher zu ernennen, welche, wie beym botaniſchen Tauſchvereine, die Verzeichniſſe und Sendungen der ihnen zunaͤchſt wohnenden Mitglieder ſammeln und an den Geſchäftsfuͤhrer gelangen laſſen. §. 14. Nach Ablauf eines Jahres wird eine Reviſton der Statu- ten Statt finden. „ * 0 Dr. C. A. Buhle, Inſp. d. zoolog. Kab. z. Halle; Ph. Hoffmeiſter, Pfarrer z. Kleinſchmalkalden und Ge⸗ ſchäftsfuͤhrer d. Vereins; E. G. Hornung, Apoth. zu Aſchersleben; Kellner, Forſter zu Cella; Dr. Palliardy, Brunnenarzt zu Franzensbad; E. Hering, Apoth. zu Aſch in Böhmen; Hoͤltzer, Foͤrſter zu Kleinſchmalkalden; / C. Ilgen, Pfarrer zu Naurod im Naſſauiſchen; Luͤben, Rector zu Aſchersleben; W. Roſenhauer, cand. med. zu Erlangen; e e 5 »koͤnigl. Buchhalter zu Berlin, Zimmerſtraße 1297. Erklärung. In einer, uͤbrigens in jeder Hinſicht ſehr dankenswerthen e des von mir aus dem Schwediſchen uͤberſetzten Werks von Ekſtröm uͤber die Fiſche in den Scheeren von Moͤrkooͤ vom Herrn Profeſſor Bronn in den Heidelberger Jahrbuͤchern der Literatur, Jahrgang 29. Heft 11., iſt mir, ruͤck⸗ ſichtlich der Bearbeitung, ein Verdienſt beygelegt worden, wel⸗ ches ich mir nicht zurechnen kann. Hr Pr. Bronn äußert näm⸗ lich, daß die beſſeren Abbildungen, ſtatt der den Ekſtröm'ſchen Beobachtungen früher beygegebenen, von mir herrühren, welches ein Irrthum iſt, zu welchem ich die Veranlaſſung zu meinem Be⸗ dauern ſelbſt gegeben, indem ich in meinem Vorworte S. XV nicht ausdruͤcklich geſagt habe, daß jene vom Hrn. Efftrom beſorgt worden ſeyen. Dieß iſt aber der Fall; die verbeſſerten Zeichnungen ſind mir von demſelben zugeſchickt worden, und ich habe nur für die gute Ausführung des Stiches Sorge getragen. In der Iſis 1837. S. 70 wird geſagt, daß ich die Ef: ſtröm'ſchen Beobachtungen aus den „ſchwediſchen Verhandlun⸗ gen“ geſammelt habe; aber ſie waren aus dieſen ſchon fruͤher in Schweden ſelbſt geſammelt und fuͤr ſich herausgegeben worden, welches ich auch in dem Vorworte, S. XIV, gemeldet habe. Ferner findet ſich hier in der Angabe der in dem Werke beſchrie⸗ benen Fiſcharten der Cyprinus microlepidotus Ek str. und deſ⸗ ſen illuminierte Abbildung ausgelaſſen, und es wird eine Abbil⸗ dung des Cyprinus rutilus angeführt, welche das Werk nicht hat. Creplin. In un halt. A. Naturgeſchichte. S. 81 Auszüge aus dem philoſopiſchen Magazin. V — XI. — Babbage, Serapitztempel bey Pozzuoli. ö — 83 Weſtwood, neue Mucken. 87 Brayley, Daumennagel des Orang-Utangs. — 88 Jones, Netzhaut der Dintenfchnede. — — Bu land und Agaſſiz, verſteinerte Zähne der Chi- mara. — 90 Huſſey, Aerntewanze. — — Falconer und Cautley, über Sivatherium. T. II. 104. — 100 Schomburgk, Wooraly⸗Gift. — — Kernbeißer, Guinoa, Cynomorium, Palmenzucker, Spin: nen, Immen, Robben. 102 Bader und Durand, Taf. II. Anatifa, Waͤrme der Kerfe. 103 e Toxodon platensis. 105 Harz: Verein von 1837.; Germar, Verſteinerungen; Hornung, Hydroporus "thermalis ; ; Rimrod, Maͤuſe, Dog el. 111 er fein und Tantſcher, Schall bey Nacht. 113 Seyffer, Keimfaͤhigkeit unreifer Samen. 117 Zoological Transactions II. 1. — Bennett, Octodon, Ctenomys. 120 Sa n. phil. Journal von Jameſon. 21 — 23. — Shaw, der Fiſch Parr. 126 Thompſo n, Metamorphoſe der Krebſe. 127 Sam efon, Thiere der Inſel Gerigo. | verfteinerter Affe. E 130 D je bach, Arzneymittel des Alterthums; Cap. I. Milch. Gan p. „Fett, T Talg, Mark uſw. Wim ch 1 8 9 Statuten des entomologiſchen Tauſchvereins. Ereplins Erklärung. De ak VB h Eingegangen. An Büchern. Die Jugendfeſte, Freundesgabe auf das Jahr 1838. für die Ju⸗ gend, ihre Eltern, Lehrer und Freunde, von J. J. Sprüngli. Zürich bey Schultheß. 204. 12 Tafeln. Mittheilungen der zuͤrcheriſchen Geſellſchaft fuͤr vaterländihe Alterthuͤmer. II. 1838. 4. 16. 4 Taf. (Neujahrsſtuͤck). Schoͤnherr, Synonyma Insectorum. Genera et Species Cur- eulionidum. Parisiis apud Roret et Lipsiae apud Friedr. N) Fleischer. IV. 1. 1837. 8. 600. IV. 2. 1838. 601 — 1124, 1 Eitenbenz, roͤmiſche Niederlaſſung bey Meßkirch. Conſtanz 1836. S. 53. 5 Tafeln. Reiſe des Prinzen Maxmilian von Wied in das innere Horte America in den Jahren 1832 — 34. Coblenz b. Hoͤlſcher. 4. H. 1. S. 96. T. 8. Fol. N Zetterſtedt insecta lapponica. Lipsiae apud L. Voss. 1838. 4. 194 — 383. a Dahlbom, skandinayiska Insecternas skada och nytta 1 Hushallningen. Lund, Berling. 1837. 8. 341 — 350 t. 1. 2. 4 Das Nichtentſtandene und „pas Entftandene, von einem Ungelehr⸗ ten. 1838. 8. S. — 1 Bujack, Naturgeſchichte 855 hoͤheren Thiere mit beſonderer Be⸗ rückſichtigung der Fauna prussica. Königsberg, Gräfe und Unger. 1837. 8. 2 Caf. Dr. E. e neue Wirbelthiere zur Fauna von Abyſſinien. Liefer. ae Frankfurt bey Schmerber. 1837. Fol. Taf. 11 Graf von Berchtold, W. B. Seidl und Opitz, oͤconomiſch ne Flora Boͤhmens. Prag J. 1. 2. S. 515. J. Sturm, Deutſchlands Fauna. Inſecten XII. 1837. S. Taf. 244 — 258, nee Deutſchlands Flora, Pilze XVI. 1837. Fr. Tiedemann, das Hirn des Negers mit dem des Europzers 1 und Orang-Utangs verglichen. Heidelberg bey Winter. 1837. Fol. 84. 6 8. 1 Fr. Arnold, Annotationes academicae de velamentis cerebri et medullae spinalis. Turici apud Orell. 1838. fol. 25. t. 1. M. Herſchel, de Staphylomate scleroticae. Heidelberg. Oss- wald. 1838. 4. 47. t. 1. f M. J. Thuet, Disquisitiones anat., psittacorum P. Turici Orell. 1838. 5 36. t. 2. DP Er THE LONDON AND EDINBURGH philosophical Magazine and Journal of Science by Brewster, R. Taylor, R. Phillips. V. July — Decemb. 1834. 8. (Fortſetzung von der Iſis 1835. S. 606.) Sr 50. J. Blackwall beſchreibt Drassus cupreus; Theridion riparium; Neriene nigra, pygmaea, Liniphia pusilla. 5 70. D. Don, Mißbildung in Telopea pretiosissima (Proteaceae), R. Brown, über die Frucht der Rafflesia. Bildet mit Hydnora et Cytinus eine Familie, verwandt mit Asarinae, gehoͤren nicht zu Balanophoreae. Beyde Familien enthalten uͤbrigens Spiralgefaͤße. 102. J. Hogg, Einfluß des Climas in Neapel auf die Perioden der Vegetation. 112. P. Veith, Pflanzenbau, auch 181. 205. Derſelbe, uͤber das Abſteigen des Samenmürzele chens uſw. 213. Ch. Babbage, uͤber den Serapistempel bey Poz⸗ zuoli. Es ſtehen noch 3 Marmorfäulen, welche bey der Höhe von 11 — 19 an allen Seiten durchbohrt find von Modiola lithophaga; die Schalen ſtecken noch darinn. Er behauptet Folgendes: 1) Der Tempel ſtand urſpruͤnglich an der Oberflaͤche des Meers zum Gebrauch der Baͤder und zugleich einer war— men Quelle, welche noch gegenwaͤrtig auf der Landſeite des Tempels iſt. 2) In der Folge ſank der Grund allmaͤhlich, das Salzwaſ— ſer drang ein, miſchte ſich mit dem warmen Quellwaſſer Iſis 1838. Heft 2. und bildete einen Teich. Der Tempel wurde incruſtiert und daran ſitzen Serpulen. Der Tempel wurde nun 7“ hoch mit vulcaniſcher Aſche oder Sand gefuͤllt, ſo daß das Meerwaſſer nicht mehr eindrin— gen konnte. Das warme Waſſer ſetzt kohlenſauren Kalk an Waͤnden und Saͤulen an. 4) Der Tempel ſank immer und wurde vom Meer über: ſchwemmt; es entſtand ein neuer Boden, welcher das vo— rige bedeckte. 5) Das Land ſank immer und dieſer Boden kam auch unter Waſſer; dann fiengen die Modiolae an zu bohren. Der Tempelboden war jetzt 19“ unter dem Meer. 6) So blieb es eine Zeit lang, dann hob ſich der Boden. Suͤßwaſſer-Abſatz, Tuff und Sand hinein. Gegenwaͤrtig iſt der Tempelboden ſo hoch als das Meer. Aehnliche Erſcheinungen zeigen ſich in der Nachbarſchaft. Beym Monte nuovo ſtehen aufrecht Saͤulen von einem Neptunstempel im Meer; an der Bruͤcke des Caligula ſieht man gegenwärtig Muſchelloͤcher 4“ Über dem Meer. Am 6ten Pfeiler, 10“ daruͤber, am 12ten 32“ daruͤber an einem Felſen gegenuͤber der Inſel Niſida. Wenn unter dem Tempel Sand— ſtein 5 engl. Meilen tief auf 100° F. erhitzt wurde, fo muß: te er durch die bloße Ausdehnung des Sandſteins 25“ hoch ſteigen. S. 244. Carter, uͤber Bekes Meynung wegen des Go⸗ 6 x 83 pherholzes an der Arche Noaͤ und die Ausdehnung des perſi— ſchen Meerbuſens 284. 284. P. Beith, Pflanzenbau. 355. J. Thomſon, uͤber die Beſtandtheile der aͤgypti⸗ ſchen Mumien⸗Windeln. Sie beſtehen ſaͤmmtlich nach der Un⸗ terſuchung mit dem Mikroſcop aus Flachs, nicht aus Baumwolle. Vol. VI. Jaͤnner — Juny 1835. S. 4. P. Reith, über den Bau der Thiere. 241. Brapley, uͤber die Geſetze, welche in den Thier⸗ gruppen das Vermoͤgen, Wärme und Licht hervorzubringen, tes gulieren. 280. Westwood, Dipterorum novorum exoticorum descriptiones. U) Gynoplistia, Westw. (Anoplistes, Westw. in Zool. Journ. No. 20. ined.) Ctenophorae afſinis. Antennae in utroque sexu pe- etinatae, g 18, 2 17 articulatae. Alarum nervi ut in Cte- noph. flaveolata dispositi. Sect. 1. Antennae & articulis 3— 7 unipectinatis. Spec. 1. Gyn. vilis. Ctenoph. vilis Walk. Ent. Mag. 2. 469. Anoplistes nervosa, Westw. Zool. Journal. No. 20. ined. Spec. 2. Gyn. cyanea Westw. Nigra; abdomine cha- lybeo purpureoque nitenti; femoribus tibiisque ad basin minus obscuris; alis obscure nervosis, costa maculisque duabus subeostalibus fuseis: 2 antennis mutilatis. Long. corp. Jin. 6. Habitat in Nova Hollandia. Obs. A Tipulidis omnibus colore metallico di- serepat. Sect. 2. Antennae & artieulis 3— 14 unipectinatis. Spec. 3. Gyn. bella. Ctenoph. bella. Walk. Ent. Mag. 2. 470 Anoplistes variegata. Westw. Zoolog. Journ. No. 20. ined. Hab. in Nova Hollandia. Spec. 4. Gyn. annulata Westw. 2. Nigra; thorace coxisque laete fulvis; alis fuseis; abdomine serieie subau- rea obtecto, tibiit nulo centrali albo tarsisque basi ful- vescentibus; antennis & 17articulatis, articulis 3 — 7 ra- mum brevem obtusum emittentibus, 10mo interne acute producto, reliquis simplieibus. Long. corp. lin. 5. Exp. alar. Lin. 9% 2) Ptilogyna Westw. Tipulae affinis. Antennae in utroque sexu peeti- natae; 4 13articulatae, ramulis 7 internis, 15 externis longis; 2 4&articulatae, ramulis 7 internis, S externis bre- vibus. Alae cellula discoidali subapicali Tangulata, fere ut in Limnobia trisulcata Schumm. Spec, 1. Ptilog. ramicornis. Tipula ramicornis. Walk. 84 Ent. Mag. 2. 469. Ptilog. marginalis Westw. Zool. Journ. No. 20. ined. - Hab. in Nova Hollandia. 3) Ozodicera, Macq. Dipt. p. 92 (Hemicteina Westw. in Zool. Journ. No. 20. ined.) ( ; ! Spec. 1. Ozod. pectinata Wied. (Ozod. ochracea Macq. loc. cit.) | Spec. 2. Ozod. gracilis Westw. Fusco-ochracea; rostro subfulvo, antennis fuseis, basi ochraceis ; thorace subvittato; alis subfumosis , nervis stigmateque ochraceis. Long. corp. lin. 10. . Hab. in Brasilia. 4) Cerozodia Westw. (Ozocera Westw. Zoolog. Journ. No. 20. ined. — nec Ozodicera, Macq.) Limnobiae affinis. Antennae thorace paulo longio- res articulis 32; 3 — 31 ramulum longum emittente, Pal- pi perbreves. Alarum nervi ut in Gy noplistia vili dispositi. Spec. 1. Cer. interrupta, Westw. Ochracea; ramu- lis antennarum subfuseis; alis maculis 4 parvis discoida- libus longitudinaliter collocatis, cinereis. — Long. lin. 10. Hab. in Australia apud Swan River. 5) Bittacomorpha Westw. Genus anomalum. Tipulariis terricolis. Latr. evi- denter pertinens. Caput et Thorax parva. Abdomen valde elongatum et depressum. Pedes longitudine medio- eres; femoribus tibiis gracilibus; tarsis basi dilatatis den- se ciliatis. Alae nervis perpaucis, fere ut in genere Sci- ophila dispositis. Antennae graciles, filiformes. Palpi ca- pitis longitudine, articulis 4 aequalibus. Lobi labiales magni. Ocelli 0.2 Spec. 1. Tipula clavipes. Fab. Sp. Ins. 2. 404. Pty- choptera clavipes, Fab. Syst. Rhyng. Wied. Ausl. Zweifl. Ins. I. 59. Long. corp. lin. 8. Exp. alar. lin. 8%. Hab. in America boreali. In Insula Newfoundland. 6) Midas maculiventris Westw. Obseure niger; ab- domine testaceo - fuscanti, segmentis apice pallidis et (ni- si segmentis duobus basalibus) macula triangulari obscura in medio notatis; hae maculae versus apicem abdominis magnitudine erescunt: segmento anali fusco; abdomine toto subtus concolori; alis flavido fuscantibus, regione nervorum internorum colore obscuriori tincta. Long, corp. lin. 11. Exp. alar. lin. 19. Habitat ? M. auripennis Westw. Niger; capite cum anten- nis, pedibus (nisi basi femorum), abdomine (nisi segmen- to basali marginibusque terminalibus segmentorum 2 et 3) laete luteis; alis auricoloribus, macula versus apicem co- stae nigra, margineque interno pallido, mesosterni lateri- bus unispinosis. Alarum nervorum directio Midasibus ve- ris paulo discrepat. Long. corp. lin 11. Exp. alar. lin. 19. Habitat in Nova Hollandia. 85 M. viduatus Westw. Niger; faciei thoracisque la- teribus, et macula triangulari utrinque ad basin segmen- torum 38 et 4 abdominalium sericie argentea obtectis; alis pallidis in medio fuscantibus, nervis fuscis. Long. Corp. lin. 10. Exp. alar. lin. 16. Hab. in Nova Hollandia. 7) Philopota Wied. maculicollis Westw. Nigra; tho- race antice maculis 2 minutissimis, alterisque 2 parvis ad basin alarum fulvis; abdominis marginibus tenuiter flavo natatis, segmentis terminalibus sericie subaurea tectis; antennis nigris; facie albida; femoribus nigris, apice ru- ſis, pedum geniculis pallidis; alis infumatis. — Long. corp. lin. 4'/,. Exp, alar. lin. 11 ½. Hab. in Brasilia. 8) Lepidophora Westw. (Fam. Bombyliidae) Autennae capite triplo longiores, squamulis obtectae, articulo imo”? brevi, 2do longo graeili, 3tio breviori la- tiori, stylo apicali. Proboscis antennarum dimidio bre- vior, Thorax valde gibbosus. Abdomen elongatum , pa- rallelum, cauda squamulosa ornatum. Alae farinosae, ner- vis ut in Cyllenia dispositis. Pedes longi, graciles. Obs. Kirby et Spence hoc genus commemorant li- bro „Introd. to Ent.“ vol. III. p. 646 pl. 12. f. 23., ubi Culicem cum Anthrace etc. conjungere credunt. Spec. 1. Lep. aegeriiformis Westw. MSS. Ploas aegeriiformis, G. R. Gray, in Griff. An. K. pl. 128. Niger; thoracis lateribus flavo pubescentibus; ab- domine maculis 6 lateralibus flavis; alis infuscatis. — Long. corp. lin. 5½ —6'/,. Exp. alar. lin. 11 — 14. Hab. in Georgia Americae. Obs. detur. Toxophora lepidocera Wied. congenerica vi- „ 9) Nemestrind Latr. Rhynchocephalus Fisch. Falle- nia Meig. t. 2. ” Subgen. 1. Fallenia Macquart. Palpi elongati, at- tennati; antennarum stylo cylindrico; alarum cellula Stia submarginali minuta, clausa. — Cytherea faseia- ta Fab. Soubgen. 2. Nemestrina proprie sic dieta. Palpimi- nuti; articulis rotundatis; antennarum stylo setiformi 3ar- ticulato; alarum regione apicali valde transverse reticu- lata; oculis laevibus. — N. reticulata Latr.; longiro- stris Wied. / Subgen. 3. Trichophthalma Westw. Palpi magni- tudine intermedii; articulis plus minusve oyalibus; anten- nis ut in Subgen. 2. alarum regione apicali longitudina- liter nervosa, nervis ut in Fall, caucasica (Meig. vol. H. t 16. f. 14.) dispositis, nervo fere recto, e medio nervi subcostalis, apicem versus marginis postici oblique curren- ti; nervo secundo apicali furcato; oculis pubescentibus. 86 Hie pertinere videnfur Rhynch. Tauscheri, Fisch., Meig. v. 6. pl. 66. f. 67. et Rhyn. caucasicus Fisch. Meig. I. c. etiam. / Trieh. bivittata Westw. Thorace einereo; capite magno; oculis fulyescenti-pubescentibus; proboseide capi- te longiori; abdomine nigro, vittis duabus longitudinali- bus latis albis; antennis pedibusque rufescentibus; alis hyalinis; nervis costalibus et basalibus fusco rufis. reli- quis nigris. — Long. corp. (probosc. excl.) lin. 7. Exp. alar. lin. 15. Hab. in Nova Hollandia, / Teich. costalis Westw. Thorace fusco; capitis fa- cie alba; oculis piceo pubescentibus; abdomine rufescen- ti-fusco; basin 'et apicem versus corporeque toto subtus pubescentia albo-einerascenti indutis; pedibus rufescenti- bus; antennarum articulis terminalibus nigris; alis elon- gatis; costa late fuscanti; proboscide nigro; capite pau- lo longiori. — Long. corp. (probosc. excl.) lin, 7. Exp. alar. lin. 17. Hab. in Nova Hollandia. Trich. obscura Westw. Obscure einerea; pedibus rufescentibus; facie alba; proboscide capite fere duplo longiori; alis ad costam tenuiter fuscantibus; ocello anti- co aliis remoto, — Long. corp. (probosc. excl.) lin, 5 ½. Exp. alar. lin. 14. Hab. in Africa, / Trich. subaurata Westw. Fusea; pubescentia sub- aurata tecta; thorace lateribus et in medio longitudinali- ter pallide bivittato; abdomine magis fulvescenti, vitta obscuriori centrali longitudinali; pedibus et antennis ru- fescentibus, harum seta nigra, alis brevioribus; costa la- te fuscanti; proboseide capite plus quam duplo longiore. — Long. corp. (probose, excl.) 5 ½. Exp. alar, lin. 13'/,. Hab, in America meridionali (Valparaiso). Obs. Sectio 3tia supra descripta affinitatem gene- ris Nemestrinae cum Hermoneura facile demonstrat, inde in ordine naturali genus Nemestrina locum intermedium tenet inter Cyrtum, Lasiam etc. familiae Vesiculosarum et Hermoneuram familiae Anthracidarum. Obs. Genus Midas, neuratione alarım similiter in- solita, gaudens ramulo laterali systematis, generis supra praedietis conjungi videtur. An genug osculans ad Asi- lidas etc. adducens ? a 10) Apioeera Westw, Genus quoad habitum Midasi- bus, Corsomyzis et Nemestrinis approximare videtur, Ca- put transversum. Antennae capite breviores; artieulo pri- mo crasso, 2do parvo, his articulis cum setis rigidis ar- matis; 3tio parvo pyriformi; seta minuta terminali. Pro- boseis exserta, capitis longitudine. Palpi exserti, spatu- liformes. Abdomen thorace fere duplo longius, obconi- cum, Femora postiea haud incrassata. Tarsi bipulvilla- ti. Alarum nervi fere ut in Midase dispositi; nervo ter- tio longitudinali, ante apicem fuscate, rectoz nervo quar- to longitudinali, supp lementali, apiee ecllule prime dis- 87 coidali exeunti, inde cellule 4 posteriores marginales efformantur. Spec. 1. Apiocera asilica Westw. Nigra; vertice, tho- racis lateribus piceis; palpis albidis; alarum nervis nigris. — Long. corp. lin. 9,. Exp. alar, lin, 17. Hab. in Nova Hollandia. Spec. 2. Ap. fuscicollis West. Obscure fusca; tho- race cinereo subvittato; palpis albidis; alarum nervis in- ternis pallidis; corpore subtus albido villoso. An varie- tas praecedentis? — Exp. alar. lin. 17. Hab. in Nova Holl. 11. Pangonia Latr. Macrogloſſa Westw. Pallide fuseo pubescens; facie alba (ocellis O.), thorace vittis duabus longitudinalibus in medio, lateribus, et macula utrinque basin versus alarum albis; abdomine piceo, segmento pri- mo fulvo-marginato, 2do et quarto albo marginato, tertio rufo-marginato, reliquis fusco marginatis; alis basi et ad costam late infumatis; pedibus testaceis. — Long. corp, lin. 8%,., long. probosc. lin. 15. Exp. alar. lin. 16. Hab, in Georgia Americae. Pangonia maculiventris Westw. Nigra; thorace haud vittato, abdomine rufescenti-fusco, serie dorsali ma- cularum rotundarum nigrarum; alarum nervis (presertim transversis) fusco tinctis; pedibus fuscis; corpore subtus pallide pubescenti; 3. — Long. corp. lin. 6½ ocellis 3. (proboscide mutila), Exp. alar. lin. 14. Hab. in Nova Hollandia. S. 424. Ueber die Ankunft von 26 Zugvoͤgeln bey Car: lisle im Fruͤhjahr 1834. Vol. VII. July — December 1835. S. 72. Brapley, Über den oͤftern Mangel des Nagel— glieds am hintern Daumen des Orang-Utangs. Owen ſagt, daß Camper bey acht Drang » Utangen den Mangel des Nagelglieds des Daumens bemerkt habe; kurzlich aber habe man bey 2 Exemplaren 2 Glieder in dieſem Daumen mit einem ſchwarzen, jedoch kleinen Nagel gefunden (Lond. and Edinb. phil. Mag. VI. 466). Ich habe ſchon 1828. mich uͤberzeugt, daß der Mangel oder das Daſeyn des Nagels nicht zur Unterſcheidung von Gattungen bey dieſen Af⸗ fen dienen koͤnne. Raffles fagt (Linn. Transact. XIII. p. 241). Bey einem lebenden Orang-Utang von Borneo fehlte der Nagel am Hinterdaumen. Tamper (Phil. Trans. 69. 145) und Finne hielten dieſen Mangel für einen Character des Orang⸗uUtangs, was jedoch Cuvier laͤugnete. J. Grant ſagt im Edinburgiſchen Journal July 1828.: der Hinterdaumen von Abels Orang Utang auf Sumatra hat einen Nagel ganz wie die anderen Zehen. Wurmbs Pongo von Borneo hat— te am Hinterdaumen einen viel kleinern und kuͤrzern Nagel als die andern; einem Orang-Utang von Borneo fehlte derſelbe, und hatte dagegen einen harten Hoͤcker an der Stelle (Linn. Trans. 88 XV. 472). Montgomerie ſagt: an 12 Orang⸗Utangen von Borneo fehlte der Nagel; nur an einem habe er ihn geſehen; die Thiere ſeyen aber uͤbrigens einander ganz gleich geweſen. Ich habe unter 28 Exemplaren 20 ohne Nagel gefun⸗ den. Sie waren von Borneo, wo es alſo vielleicht 2 Varie⸗ taͤten gibt. Es bleibt noch zu unterſuchen, ob die von Suma⸗ tra verſchieden ſind. S. 357. H. Johnſon: Urſache der Bewegung in Pflanzen. Vol. VIII. Jaͤnner — Juny 1886. S. 1. J. W. Jones, über die Retina und das Pig⸗ ment bey Sepia loligo. T. 1. Die Netzhaut ſoll hinter einer dicken Lage im Pigment liegen, wodurch die Lichtſtrahlen unterbrochen wuͤrden. Das ift nicht der Fall. Was man bisher als Pigment angeſehen, iſt nur eine nervige Ausbreitung von beſonderem Bau mit einem roͤthlichen Braun gefärbt. Der Sehnerve weicht von dem der andern Thiere ſehr ab. An jeder Seite ſteht mit dem Hirnknoten ein großer Ner⸗ venknoten in Verbindung, von welchen Faͤden auf eine beſon⸗ dere Art zum Augapfel gehen. Jederſeits des Sehknotens ent— ſpringen die Faͤden und kreuzen ſich ſogleich, ſo daß die von der einen Seite zum Auge auf der entgegengeſetzten gehen: die Faͤ— den am vordern Ende des Knotens kreuzen ſich jedoch nicht. Die Faͤden ſind in ſehr großer Zahl, bedecken in großer Aus— dehnung die hintere Fläche des Auges und jeder durchbohrt eins zeln die dünne knorpelige Lamina, welche der Selerotica ent⸗ ſpricht; ſodann breiten ſie ſich in eine roͤthlich braune Lage aus, welche ich die erſte Lage der Retina nennen will. Die zweyte Lage iſt die roͤthlich braune Membran, welche man fuͤr das Pigment anſieht. Sie liegt innerhalb der erſten und zwiſchen beyden eine ziemlich dicke und undurchſichtige Schicht vom Pig⸗ ment, durch deren Loͤcher die Nervenſubſtanz in der erſten Lage zur zweyten geht. Unter dem Microſcop erſcheint die zweyte Lage zuſammengeſetzt aus kurzen Faſern ſenkrecht auf ihre Flaͤ— che; ſie endeten gegen die innere Seite in eine zarte, breyartige Nervenſubſtanz auch roͤthlich braun gefaͤrbt, beſonbers an ihrer innwendigen Flaͤche, wo ſie ein warziges Anſehen hat. Bey Octopus findet ſich derſelbe Bau. S. 4. Buckland, verſteinerte Chimaera. Vor 6 Jahren bekam Ph. Gr. Egerton aus Kimme⸗ ridge-Thon bey Oxford 5 ſonderbare Körper, die wie Schnaͤbel von Dintenſchnecken und Schildkroͤten ausſahen. 1832 entdeckte Towuſend in Portlandſtein ebendaſelbſt ähnliche, aber viel größere Knochen von einer andern Gattung. Mantell verglich ſie mit aͤhnlichen aus ſeiner Sammlung aus dem Kreidenmergel von Hamſey und aus der Kreide von Le— wes. Es waren dieſelben Theile von 2 andern Gattungen. Nir⸗ gends konnte ich Aufſchluß daruͤber finden. Carus ſagte mir bey der Verſammlung der Naturforſcher zu Bonn, ich ſollte ſie mit dem Schnabel von Tetrodon vergleichen. Zu Leyden fand ich neben Tetrodon das Skelet der ſeltenen Chimaera mon- 89 strosa, und erkannte auf der Stelle im Ober- und Unterkiefer die Gegenſtaͤnde meines langen Suchens. Die zween Zwiſchen— kieferknochen entſprechen dem Paar zahnartiger Knochen aus dem Kimmeridge-Thon; die Oberkiefer einem andern Paar ebendaher; der Unterkiefer dem aus dem Portlandſtone Kimme— ridge-Thon, Kreiden-Mergel und der Kreide. Die Gattung aus dem Portlandſton nenne ich Chimera townsendi, die aus dem Kimmeridge-Thon Ch, egertonii, aus dem Kreidenmergel Ch. agassizii, aus der Kreide Ch. mantellii, f Die einzige Gattung der lebendigen Chimera iſt weit verbreitet, verfolgt Haͤringe und findet ſich vorzuͤglich in noͤrdli— chen Meeren und auch im Mittelmeer, iſt 2— 3“ lang und den Hayen nah verwandt. Wegen der knorpeligen Natur ih— rer Knochen findet man nichts als ihre Kiefer. Ihre harten Hornplatten aber, welche dieſe Kiefer bedecken, fanden ſich nicht bey den Verſteinerungen. Die 2Intermapillarſtuͤcke von Ch. egertonii find fo hart wie Schmelz und ſcheinen keinen hornigen Ueberzug gehabt zu haben; wohl aber die Ober- und Unterkie— fer derſelben Gattung, weil fie rauhe Oberflächen haben; eben fo die Unterkiefer von Chimera agassizii et mantellii. Ihr Vorkommen in ſo fruͤhen Perioden wie die Roogenſtein- und Kreidenformation, iſt ſehr merkwuͤrdig. Einige darunter ſind viel groͤßer als die lebende Gattung. Zuſatz von Agaſſiz. Die Ch, townsendii iſt die größte: Unterkiefer ſehr groß, kurz und dick; Naht weniger tief, Hoͤhlung des Zahnrandes breiter als bey andern; aͤußere Fläche conver und laͤngsgefurcht mit ſeichten Runzeln. Zwiſchenkiefer ſehr gebogen. Unterkiefer von Ch. egertonii kurz und flach, Schnauze abgeſtumpft und ſehr breit; Hoͤhle des Zahnrandes ſehr weit und die Naht ſehr tief; Zwiſchenkiefer ſtark gebogen, Zahnrand abgeſtutzt und viereckig; Oberkiefer unregelmaͤßig dreyeckig, ſehr verlaͤngert, wird gegen das Ende des Zahnſtuͤcks ſchmaͤler und iſt daſelbſt geſpalten. Unterkiefer von Ch. agassizü hat die regelmaͤßigſte Ges ftalt von allen; faſt viereckig, der Zahnrand ſchwach geoͤffnet; Raht flacher als bey andern. Unterkiefer von Ch, mantellii gerader und dünner; dus ßere Flaͤche ganz glatt und flach; Schnauze ſehr verlaͤngert und zugeſpitzt; Hoͤhle des Zahnrandes weiter. Seitdem habe ich in Sreenoughs Sammlung eine Ste Gattung gefunden, welche von allen abweicht durch den kurzen Unterkiefer, der nicht ſo lang iſt als hoch; Naht flach; Zahn— rand abgeſtutzt, hinten grubig; aͤußere Flaͤche glatt, die innere in der Mitte concav; Zwiſchenkiefer flacher als bey Ch. eger- tonii, endigt in eine gerade Spitze; Oberkiefer kuͤrzer als bey derſelben Gattung. Soll Ch. greenovü heißen. [Es waͤre gut geweſen, wenn die Maaße waͤren angege— ben worden.] S. 366. Ph. M. N. Gr. Egerton, Verzeichniß ſei— ner verſteinerten Fiſche; eine große Menge. Iſis 1838. Heft 2. 90 S. 481. J. Blackwall, Charactere neuer Spinnen, Walkenaeria fuscipes, depressa, obtusa; Theridion angu- latum, ſilipes; Neriene rubripes, tibialis, livida, furva; Li- nyphia nigella, tardipes; Thomisus luctuosus; Lycosa exigua, Vol. IX. July — December 1836. S. 15. Th. J. Huſſey, über die Aerntewanze, Acarus autumnalis. Von dieſer plageriſchen Milbe gibt es noch keine gute Ab— bildung; die von Shaw it ſchlecht [die hier gegebene eben— falls], was daher kommt, weil ſie faſt unſichtbar iſt. Sie hat 6 Fuͤße, iſt glaͤnzend ſcharlachroth, laͤuft ſehr ſchnell; um ſie daher gehoͤrig betrachten zu koͤnnen, muß man ſie in einen Tro— pfen Waſſer thun, wo ſie gut ſchwimmt, ſelbſt noch 7 Stun— den. Leib oval mit ſteifen Haaren geſprenkelt, hinten 16 ſehr ſtarke; Fuͤße hornig wie bey einem Kaͤfer, mit 2, bisweilen 3 Klauen, womit fie fo raſch arbeitet nach Art der Mullwuͤrfe, daß ſie in wenig Secunden unter der Haut iſt, worauf ſie et— was anſchwillt und unertraͤglich juckt, im Schlaf ſtoͤrt und die Leute mit dem Nagel ſo kratzen, daß der Schmerz ſehr heftig wird. Shaw, Latreille und White von Selborne be— haupten, ſie lebe auf Korn, Bohnen u. dgl., wo ſie wohl nur dem Volksglanben nachſprechen und weil ſich darauf oft Ocy- pete findet. Nach meiner Erfahrung lebt ſie auf dem Bo— den, beſonders gern auf Kreideboden. Geht man auf dem Kies herum, weit von allen Pflanzen, ſo ſind die Struͤmpfe bald von ihnen bedeckt; ſie laufen ſchnell aufwaͤrts und dringen durch, wo die Struͤmpfe am genaueſten anliegen. Die Pferde leiden viel von ihnen; ihre Lippen und Naſen ſind oft davon bedeckt; ſie kommen waͤhrend des Waidens daran, koͤnnen aber wahr— ſcheinlich die Haut nicht durchbohren. Dieſe Plage zeigt ſich jedoch nur in der Sonnenhitze. 32. Ruͤppell, über die verfleinerten Pſeudammoniten und Ichthyoſiagoniten (Tellinites). Sie haben wahrſcheinlich dem Thier als eine Art Deckel gedient oder als Kau-Organ; die an— dere Gattung betrachte ich als eine innere Schale in einer gro— ßen elliptiſchen Muſkelmaſſe. 193. Hugh Salconer und P. T. Cautley, uber das Sivatherium giganteum (aus Asiatic Researches III. tab. 2.). Iſis Taf. II. Iſt größer als das Nashorn; ein Wiederkaͤuer, welcher die Verbindung mit den Dickhaͤutern vermittelt. Der Name iſt nach dem indiſchen Gott Siva geformt. Die Vorhuͤgel des Himalaya heißen Sivalik. Die Verſteinerung wurde darinn gefunden. Das Gefundene beſteht in einem vollſtaͤndigen Kopf und ſteckt in einem harten Stein, gegen welchen lange Zeit Waſſer ſtroͤmte. Ein Zahn guckte heraus, und man hatte viele Muͤhe, die harte eryſtalliniſche Steindecke wegzubringen. Dann zeigte ſich aber der ungeheure Kopf mit 2 Hoͤrnern zwiſchen den Au— gen, nur an ihren Spitzen etwas abgebrochen; die Naſen— benbeine ragten als ein freyer Bogen hoch uͤber die Geſichtsfir— ſte hervor. 6 * 91 Alle Backenzaͤhne ſind vorhanden und vollkommen. Die einzige Verletzung findet ſich am Wirbel, wo die Flaͤche des Hinterhauptsbeins ſich mit der der Stirn verbindet; auch iſt die Schnauze vor dem erſten Backenzahn ein wenig abgeſtutzt. Die einzigen noch im Steine verborgenen Theile ſind ein Stuͤck des Hinterhauptbeins, die Schlaͤfengruben an beyden Seiten und der Schaͤdelgrund am Keilbein. Die Geſtalt des Kopfes iſt ſo ſonderbar und wunderlich, daß man beym erſten Anblick uͤberraſcht wird. Das Auffallend: ſte iſt f 1) die Groͤße, faſt wie bey einem Elephanten; 2) die ungeheuere Entwickelung und Breite der Hirnſchale hinter den Augenhoͤhlen; 3) die 2 divergierenden Enöchernen Hornzapfen, welche von der Stirn zwiſchen den Augen hervorſtehen; 4) die Geſtalt und Richtung der Naſenbeine, welche weit uͤber die Geſichtsfirſte hervorragen und uͤber die Nasloͤ— loͤcher wie ein Spitzbogen hängen; 5) die Plumpheit, Breite und Kuͤrze des Geſichts vor den Augen; 6) der große Winkel, unter welchem die Kauflaͤche der Backenzaͤhne aufwaͤrts abweicht von der des Schaͤdel— grundes. Von der Seite geſehen gibt die Geſtalt und Richtung der Hoͤrner, die Erhoͤhung und Senkung der Naſenbeine dem Kopf einen von allen andern Thieren ganz abweichenden Cha— racter. Die Naſe gleicht einigermaaßen der des Nashorns; aber die Aehnlichkeit taͤuſcht, denn ſie beruht bloß auf der ab— geſtutzten Schnauze. Von vorn geſehen iſt der Kopf etwas keilfoͤrmig, am breiteſten auf dem Wirbel; nimmt dann allmaͤh— lich ab gegen die Schnauze und iſt nur eingezogen hinter den Augen nach den Backenzaͤhnen. Die Jochbögen find größe tentheils verborgen und nicht vorſtehend; die Stirn breit, flach, ſchwillt ſeitlich in 2 Convexitaͤten an; die Augenhoͤhlen find weit von einander und nach vorn geſchoben von der ſtarken Er— hebung des Stirnbeins. Es finden ſich weder Kaͤmme noch Leiſten; die Oberflaͤche des Schaͤdels iſt glatt, die Linien ſind Curven ohne Winkel. Vom Wirbel zur Naſenwurzel geht die Stirn⸗Ebene in gerader Linie mit einer ſchwachen Erhebung zwi— ſchen den Hoͤrnern. Zähne. (Die Abbildung des Gaumens iſt in einem et— was groͤßern Maaßſtab.) Im Oberkiefer find jederſeits 6 Backenzaͤhne.. Der Ste oder letzte Milchbackenzahn hat dem entſprechenden bleibenden Zahn Platz gemacht; die Abkauung des letztern und der hintere Backenzahn iſt weit vorgeruͤckt, und beweiſt, daß das Thier mehr als ausgewachſen war. Die Zaͤhne ſind in jeder Hinſicht die eines Wiederkaͤuers mit einigen geringen Eigenthuͤmlichkeiten. * Die Abbildung Nr. 4. iſt getreu nachgemacht; ohne Zweifel iſt fie richtiger in Asiatic Researches. O. 92 Die 3 hintern oder doppelten Backenzaͤhne beſtehen aus 2 Stuͤcken oder Halbwalzen, wovon jede zum Theil abgekaut iſt und einen doppelten Halbmond vom Schmelz einſchließt, die Convexitaͤt nach innen. Der letzte Backenzahn hat nach der Regel bey den Wiederkaͤuern keinen Anſatz, wie es bey dem entſprechenden im Unterkiefer der Fall iſt. Die Kauflaͤche neigt ſich vom aͤußern Rand nach innen. Die Geſtalt iſt im ver- groͤßerten Maaßſtab genau wie beym Rind oder Cameel. Die Schmelzleiſten ſind ungleich erhaben und die Hoͤhlen dazwiſchen ungleich vertieft. Jede Halbwalze hat im waarechten Schnitt an der aͤußern Flaͤche drey vorſpringende Leiſten mit zwey Einſchnitten dazwiſchen; an der innern Fläche iſt ein einfa— cher Bogen. Es ſind indeſſen einige Eigenthuͤmlichkeiten vorhanden, durch welche dieſe Zaͤhne von denen anderer Wieder- kaͤuer abweichen. Gemäß der Kürze des Kiefers iſt die Breite der Zähne viel groͤßer im Verhaͤltniß zur Laͤnge, als es in dieſer Zunft gewoͤhnlich iſt. Die Breite des dritten und Eten Backenzahns verhält ſich zur Laͤnge wie 2,24 und 2,2 zu 1,55 und 1,68 Zoll; die Mittelbreite der ganzen Reihe zur Laͤnge wie 2,13 zu 1,76 Zoll. Ihre Geſtalt iſt weniger prismatiſch, indem der Grund ihres Schafts in ein Halsband anſchwillt, von welchem die innere Flaͤche ſchief nach außen laͤuft, und etwas in die Hoͤhe ſteigt. Auf dieſe Weiſe wird das Kronſtuͤck etwas einge— zogen. Im dritten Backenzahn verhaͤlt ſich die Breite des Kronſtuͤcks wie 1,93 zum Halsband des Schaftes wie 2,24. Die Leiſten und Vertiefungen an der aͤußern Flaͤche ſteigen we— niger auf den Schaft herunter und verſchwinden am Hals— band. An der Verbindungsfurche der innern Seite finden ſich keine Zuſatzpfeiler. Die mondfoͤrmigen Schmelzplatten haben einen Character, wodurch ſie ſich von allen bekannten Wieder— kaͤuern unterſcheiden: der innere Mond laͤuft, ſtatt eine einfache Furche zu bilden, zickzackfoͤrmig in großen ausgeſchweiften Bie— gungen, einigermaaßen wie bey Elasmotherium. Die 3 doppelten Backenzaͤhne unterſcheiden ſich von ein— ander nur durch den Zuſtand ihrer Abkauung. Der vorvor: letzte iſt am meiſten abgekaut und hat weniger gekruͤmmte, naͤ⸗ herſtehende und weniger deutliche Mondplatten; der vorletzte und letzte ſind weniger abgekaut und haben deutlichere Zeichnungen. Die 3 vordern oder einfachen Backenzaͤhne haben die ge— woͤhnliche Form wie bey andern Wiederkaͤuern, eine einfache Halbwalze nur mit einem Paar von Monden. Der erſte iſt ſtark abgekaut und zum Theil verſtuͤmmelt; der zweyte iſt we— niger verſehrt, weil er nicht ſo lang gebraucht wurde, und zeigt die geſchweiften Curven deutlicher am Schmelz des innern Mon⸗ des; der letzte hat die einfache Geſtalt des bleibenden Zahns, welcher den letzten Milchzahn erſetzt; er zeigt auch die wellige Geſtalt des Schmelzes. Ruͤckſichtlich der Stellung der Zaͤhne im Kiefer laufen die 4 hintern, nehmlich die 3 bleibenden und der letzte Erſatzzahn in einer geraden Linie und ſind denen der andern Seite parallel und gleich weit von ihnen entfernt; die 2 vordern ſind ploͤtzlich einwaͤrts gerückt und denen der andern Seite um vieles genaͤhert. Waͤren die 2 erſten Backenzaͤhne nicht ſo eingeruͤckt, ſo wuͤrden die zwey Zahnreihen genau zwey Seiten eines Vierecks bilden: die Laͤnge der Zahnreihen und der Raum zwifchen den äußern Flaͤchen der 4 letzten Backenzaͤhne find faſt gleich, nehmlich 9,8 und 9,9 Zoll. 93 Die Abkauungsflaͤche der ganzen Reihe iſt nicht wagrecht, ſondern bildet eine ſchwache Curve und laͤuft aufwaͤrts unter einem betraͤchtlichen Winkel mit dem Schaͤdelgrund, ſo daß, wenn der Kopf auf den Gelenkkoͤpfen des Hinterhaupts liegt und den letzten Backenzaͤhnen, eine Ebene durch dieſe Puncte durchſchnitten wird von einer Sehne laͤngs der Abkauungscurve der ganzen Zahnreihe unter einem Winkel von ungefähr 45°, Dieſes iſt einer der ausgezeichnetſten Charactere des Kopfes. Zahnmaaße. c Laͤnge, Zoll. Breite, Zoll. Letzter Backenzahn reches — 2,35 r 0) 2,38 P 58 2,20 rr 2 0 er 21 2,24 0 1,95 F . 1,90 Aeußere Flaͤchen. Innere Flaͤchen. Raum zwiſchen den Flaͤchen des hin— tern Backenzahnns . . 9, 9 Sy 9,8 5,5 r 8 4,5 e 5 6,4 3 Raum, welcher durch die Linie der Badenzähne eingenommen wird 9,8 Zoll. Kopf⸗ und Geſichtsknochen. Die Näthe ſind wegen des Alters des Thiers ganz verwachſen und nicht mehr zu erkennen. Das Stirnbein ift breit und flach und an der obern Hälfte ein wenig concav; es dehnt ſich ſeitwaͤrts in 2 betraͤcht— liche Anſchwellungen am Wirbel aus und faͤllt in einer weiten Kruͤmmung zu den Schlaͤfenbeinen ab ohne Ecken; wird vor— waͤrts hinter den Augen ſchmaͤler, dehnt ſich wieder aus und ſchickt einen Fortſatz zum Backenbein, wodurch der hintere Um⸗ fang der Augenhoͤhle vervollſtaͤndigt wird. Breite des Beins, wo es am ſchmaͤlſten iſt, hinter den Augen, iſt noch ſehr groß, nehmlich 16,2 Zoll. Theils zwiſchen und theils hinter den Augen erheben ſich mit einem breiten Grunde, der unmerklich in das Stirnbein verlaͤuft, 2 kurze, dicke, kegelfoͤrmige Fortſaͤtze. Sie verjuͤngen ſich ſchnell bey einer Spitze, wovon jedoch ein kleines Stuͤck ab— gebrochen. Sie ragen ſo gerad von der Stirn empor, daß ih— re Achſe ſenkrecht auf ihrem Boden ſteht; ſie divergieren aber unter einem betraͤchtlichen Winkel. Sie ſind vom Grunde bis nach oben frey von allen Rauhigkeiten und haben eine ganz glatte und ebene Oberflaͤche. Sie find offenbar die Zapfen von 2 intraorbitalen Hoͤrnern. Wegen ihrer Lage und Größe be— kommt der Kopf vorzuͤglich ſein merkwuͤrdiges Ausſehen. Die Verbindungen des Stirnbeins ſind nirgends zu erkennen, weil keine Spur von Nath geblieben iſt. Am obern Ende des Beins iſt der Schaͤdel gebrochen und der Knochenbau bloßgelegt. Die aͤußere und innere Platte ſtehen weit von einander und der Zwi— ſchenraum hat große Blaͤtter von Ausbreitungen der Diploe wie beym Elephanten. Der Zwiſchenraum im Hinterhauptsbein bee trägt 2½ Zoll. An der linken Seite des Stirnbeins hat die Anſchwellung am Wirbel die obere Platte verloren, und die Zellen zeigen mandelfoͤrmige Oberflaͤchen oder Erhoͤhungen mit glatten Hoͤhlen dazwiſchen. — — — 94 Das Schlaͤfenbein liegt großentheils in der Steinmaſſe verſteckt, ohne Spur von Schuppennath mit dem Stirnbein. Die untern Fortfäge beym aͤußern Gehörgang find zerſtoͤrt oder im Stein verdeckt. Jochfortſatz lang, läuft vorwärts zum Fort: ſatz des Jochbeines mit wenig Erhöhung oder Gonverität. Eine Linie laͤngs demſelben nach vorn würde durch die Tuberoſitäͤten der Kiefer gehen und ruͤckwaͤrts laͤngs dem obern Rand der Ge— lenkköpfe des Hinterhauptbeins. Der Fortſatz iſt ſtark und dia; Die Schlaͤfengrube ſehr lang und ziemlich ſeicht; ſie ſteigt nicht hoch an der Seite des Schaͤdels hinauf und iſt uͤberſpannt von den walzenfoͤrmigen Seiten des Stirnbeins. Die Lage und Geſtalt der Gelenkflaͤche mit dem Unterkiefer iſt vom Stein verdeckt. Geſtalt und Graͤnze der Scheitelbeine koͤnnen wir nicht beſtimmen, da der Schaͤdel an dieſer Stelle beſchaͤdigt iſt; ſchei— nen aber dieſelbe Geſtalt gehabt zu haben wie beym Rind. Geſtalt und Character des Hinterhauptsbeins find deuts lich. Es nimmt einen großen Raum ein, hat eine betraͤchtliche Hoͤhe und eine zum Stirnbein verhaͤltnißmaͤßige Breite. Seit— waͤrts dehnt es ſich in zween Fluͤgel aus, welche am obern Rande des Foramen magnum anfangen und auswaͤrts lau— fen. Sie ſind glatt und ausgehoͤhlt, unten und auswaͤrts faſt von den Gelenkkoͤpfen an bis zur Gegend des Warzenbeins. Ihre innern Raͤnder gehen fort als eine Leiſte vom Rande des Hinterhauptslochs, laufen auseinander faſt unter einem rechten Winkel, und umſchließen eine große dreyeckige Grube, in welche fie ſich ploͤtzlich ſenken. Sie iſt meiſt ausgefüllt von Stein, ſcheint aber nicht ſeicht zu ſeyn und eine Modification deſſelben Baues beym Elephanten. Keine Spur von Hinterhauptskamm oder Hoͤcker. Seitwaͤrts an der Verbindung mit den Schläfen: beinen iſt das Bein beſchaͤdigt. An dieſen und den obern Bruͤ— chen zeigt ſich der Bau, große Zellen mit der in Platten aus: gedehnten Diploe und das aͤußere und innere Blatt weit von einander; ſo beſonders deutlich am obern Rand, wo die Zellen an die des Stirnbeins zu ſtoßen ſcheinen. Die Gelenkfortſaͤtze find ſehr groß und vollkommen er⸗ halten; laͤngs der Durchmeſſer 4,4 Zoll, Abſtand uͤber das große Loch von ihren aͤußeren Ecken 7,4 Zoll; Maaße, welche die des Elephanten uͤbertreffen. Geſtalt ganz wie bey den Wieder⸗ kaͤuern, nehmlich die äußere Fläche aus 2 Converitaͤten gebil- det, welche an ihrer abgerundeten Kante zuſammenſtoßen; eine in der Linie der langen Achſe erſtreckt ſich ſchief ruͤckwaͤrts zum vordern Rande des großen Lochs; die andere vor- und auf— waͤrts vom hintern Rand, und die Linie ihrer Commiſſur liegt im Querdurchmeſſer des Lochs. Auch dieſes iſt groß. Der Laͤngsdurchmeſſer 2,3 Zoll, der quere 2,6. Die großen Maaße des Lochs und der Gelenkkoͤpfe muͤſſen auf die Entwickelung der Wirbel Einfluß haben und die Geſtalt des Halſes und der Vorderfuͤße modificieren. Das Keilbein und der ganze Grund der Hirnſchale bis zum Gaumen fehlt oder iſt verdeckt. Der Theil der Stirn, wo die Naſenbeine anfangen, iſt nicht zu unterſcheiden: die Nath mit dem Stirnbein iſt ver: wachſen. Zwiſchen den Hoͤrnern iſt eine Erhoͤhung in der Stirn, welche ſich ein wenig nach vorn ſenkt; in der Verbindungslinie zwiſchen den vordern Augenwinkeln iſt eine kurze Erhoͤhung in der Stirn. Von dieſer Stelle, welche als der Urſprung der Naſen⸗ 95 beine betrachtet werden kann, ſteigen fie von der Stirnebene unter einem betraͤchtlichen Winkel in die Höhe. An ihrem Grunde find ſie breit und ſtark gewoͤlbt, gehen vorwärts mit einem convexen Umriß, werden plotzlich ſchmaͤler und endigen in eine nach unten gekruͤmmte Spitze, welche uͤber die aͤußern Nasloͤcher haͤngt. Sie ſind einen großen Theil ihrer Laͤnge mit den Oberkiefern verbunden; vorwaͤrts aber von dem Punct an, wo ſie ſchmaͤler zu werden beginnen, iſt ihr unterer Rand frey und vom Kiefer durch einen weiten Ausſchnitt getrennt, ſo daß ſie von der Seite ausſehen wie der Oberſchnabel eines Habichts, vom un— tern abgeſondert. Die Vorderraͤnder der Oberkiefer ſind beſchaͤ⸗ diget, ſo daß man die genaue Laͤnge der Naſenbeine, ſoweit ſie nicht mit denſelben zuſammenhiengen, nicht beſtimmen kann. In der Verſteinerung find 4 Zoll vom untern Rande der Naſenbei⸗ ne laͤngs der Kruͤmmung gemeſſen, frey. Dieſelbe Beſchaͤdi⸗ gung verhindert zu ſehen, wie nah die Zwiſchenkiefer an den Naſenbeinen ſtanden, an welche ſie nicht zu ſtoßen ſcheinen, Dieſer Punct iſt von großer Wichtigkeit, weil man daraus auf die weichen Theile um die Naſe ſchließen kann. Die Höhe und Geſtalt der Naſenbeine gehoͤren zu den merkwüͤrdigſten Abwei⸗ chungen des Kopfes: von oben geſehen verjuͤngen ſie ſich ploͤtz⸗ lich von einem breiten Grunde zu einer ſcharfen Spitze, und die ſenkrechte Höhe ihres convereften Theils uͤber der Stirn an ihrem Grunde betraͤgt 372". Die Geſtalt der Oberkiefer iſt ausgezeichnet durch ihre Kuͤrze im Vergleich mit ihrer großen Breite und Tiefe; ferner durch die Richtung nach oben der Li— nie der Alveoli vom letzten Backenzahn an nach vorn, wodurch das Anſehen entſteht, als waͤre das Geſicht nach oben geſcho⸗ ben, damit es der Erhebung der Naſenbeine entſpreche. Dieſe Kürze des Kiefers zeigt ſich auch in den Maaßen der Zaͤhne, indem dieſelben zuſammengedruͤckt ſind und ihre Breite die Laͤn⸗ ge weit uͤbertrifft, was bey den Wiederkaͤuern nicht gewoͤhnlich iſt. Der Raum zwiſchen den aͤußern Flächen der Alveoli iſt ſo groß als die Laͤnge der Zahnlinie. Die Backenhoͤcker ſind ſehr groß und vorragend. Der Durchmeſſer am Grunde 2“ und die Breite des Kiefers uͤber denſelben 12,2“, zwiſchen den Alveoli nur 9,8. Sie liegen Über dem dritten und vierten Backenzahn, ges hen aufwaͤrts von demſelben gegen das Backenbein, und daſelbſt iſt eine undeutliche Leiſte am Bein. Das Infraorbitalloch iſt groß, ſenkrecht, 1,2 3. weit und liegt uͤber dem erſten Backenzahn wie bey Rind und Hirſch. Das Schnauzenſtuͤck des Beins iſt abgebrochen, 2,8“ vor dem erſten Backenzahn; von deſſen Alveolarrand dis zur Flaͤche der Lucke oder der Lade (Diastema) iſt eine plößlihe Senkung von 1,7 3. Die Schnauze ift hier verſchmaͤlert auf 5,8“ und vor⸗ warts am abgeſtutzten Theil auf 4,1 3. Der Gaumenbogen iſt conver von hinten nach vorn und concav nach der Quere. Keine Spur von Gaumenloͤchern oder Nebenloͤchern. Die Keilgaumenfortfäge und alles bis zum gro: ßen Loch fehlen oder ſtecken im Stein, mit Ausnahme eines Stuͤcks vom Keilbeinfortſatz des Hinterhauptsbeins, welches dem der Wiederkaͤuer gleicht. Das vorn abgebrochene Stuͤck laͤßt die Verbindung der Zwiſchenkiefer mit den Oberkiefern nicht fee hen; ſie ſcheinen aber nicht bis zur Verbindung derſelben mit den Naſenbeinen gereicht zu haben. Das Jochbein iſt dick, maſſiv und ziemlich vorſtehend; 96 der untere Rand ſteigt herunter zum Oberkiefer, der obere bil— det einen großen Theil der Augenhoͤhle. Der hintere Augens fortſatz verbindet ſich mit einem Fortſatz des Stirnbeins und vervollſtaͤndigt hinten den Umfang der Augenhoͤhle. Der Joch⸗ anſatz iſt ſtark, dick und ziemlich flach. Kein Theil des Bo- gens, weder im Schlaͤfen- noch im Jochſtuͤck, ragt hervor; der Raum zwiſchen den vorſpringenden Puncten iſt viel kleiner als der hintere Theil der Hirnſchale, und etwas kleiner als die Entfernung zwiſchen den Koͤrpern der Jochbeine. Groͤße und Geſtalt der Thraͤnenbeine nicht zu beſtimmen; ihre Flaͤche geht glatt in die anliegenden Beine uͤber. Im un⸗ tern und vordern Rande der Augenhoͤhle find keine Thraͤnenloͤ⸗ cher, und keine Grube darunter deutet auf einen Sinus laery- malis. Auch keine Spur von einem Superciliarloch am Stirnbein. ö Die Augenhoͤhlen liegen vorwaͤrts wegen der großen Ent— wickelung der Hirnſchale nach oben und wegen des kurzen Ge— ſichts; auch liegen ſie niedrig, ihr Centrum iſt 3,6 Zoll unter der Stirnebene. Wegen einiger Verletzung beym Ausmeifeln entſpricht ſich die Kreisgeſtalt beyder Augenhoͤhlen nicht ganz. Auf der linken Seite, welches die beſſere iſt, macht die lange Achſe einen kleinen Winkel mit der der Stirnebene; der Durch— meſſer von vorn nach hinten beträgt 3,3 Z., der ſenkrechte 2,7. Im Rand der Augenhoͤhlen iſt keine Vorragung oder Ungleich- heit wie bey den Wiederkaͤuern, die Ebene des Randes iſt ſehr ſchief: der Raum zwiſchen den obern oder Stirnraͤndern beyder Augenhoͤhlen iſt 12,2 Zoll, der der untern oder Zahnraͤnder 16,2 Zoll. Die Maaße: engl. Zoll. Meter. Vom vordern Rand des großen Lochs bis zum Alveolus des erſten Backenzahns . . 18,85 0,478 Von da zum abgebrochenen Ende d. Schnauze. 20,6 0,5268 Von da zum hintern Rand des letzten Ba— cenzahn nd 98 0,262 Von der Spitze der Naſenbeine zum obern abgebrochenen Rande der Hirnſchale . 18,0 0,568 Von da bis ebendahin nach d. Krümmung . 19,0 0,4822 Von da bis dahin laͤngs der Kruͤmmung, bey welcher der Naſenbogen ſich von der — Sti erhebtt! . 8 0,198 Vom letzten Punct bis zum abgebrochenen * Rand der Hirnſchale 11,2 0,284 Von der Naſenſpitze bis zu einer Sehne von * einer Hornſpitze zun andern 85 0,216 Vom vordern Winkel der rechten Augenhöhl zum erſten Backenzahn n 9,9 0,251 Vom hintern Winkel bis zum abgebrochenen Rand der Hirnſchale . . 12,1 0,3075 Breite der Wirbelſchale am Wirbel . . . 223,0 0,559 Breite zwiſchen d. obern Rändern d. Augenhoͤhlen 12,2 0,3095 Zwiſchen den untern 16,2 0,4108 Hinter den Augenhoͤhlen bey der Verſchmaͤle⸗ rung des Stirnbein ?. . 146 0,3705 Zwiſchen der Mitte der Jochboͤgen .. 16,4 0,4168 Zwiſchen den Körpern der Backenbeine .. 16,62 0,422 Breite des Schaͤdelgrundes hinter den War- zenfortfägen beyderſeits abgebrochen .. 19,5 0,496 97 engl. Zoll. Meter. Breite zwiſchen den W der Ober: kiefer 1 12,2 053,095 Schnauzenſtuͤck der Sberkiefer vor dem aste Bäckenzn n. 4 lee 6,8 0,149 Am abgebrochenen ide . 0,104 Zwiſchen den aͤußern Flaͤchen der Hörner an ihrem Grunde. Su 12,5 0,312 Zwiſchen ihren abgebrochenen Spitzen er. 3090,34 Senkrechte Höhe an einer Sehne zwiſchen ih— ren Spitzen auf die Stirn. 4,2 0,165 Von der Convexitaͤt der Gelenkkoͤpfe des Hinz terhaupts auf die Mitte des Stirnbeins hinter den Hoͤrnern 8 11,9 0,302 Vom Körper des Keilbeins zum Stirnbein zwiſchen den Hörner . R 9,94 0,252 Von der Mitte des Gaumens zwiſchen dem dritten und vierten Backenzahn zum Stirn— bein am Grunde der Naſenbeine » 7,52 0,192 Von der hintern Flaͤche des letzten Backen— zahns zum Ende der Naſenbeine . . 13,0 0,331 Von der Kauflaͤche des vorletzten Backenzahns zur Wurzel der Naſenbeine . 10,3 0,262 Von der Convexitaͤt an der Spitze der Na⸗ ſenbeine zur Gaumenflaͤche vor dem wi 0 Backenzahn 8 5,38 0,14 Von der Mitte der Hinterhauptsflugel zur Anſchwellung auf dem Wirbel desStirn— ee e 9888 0,228 Vom untern Rande der Augenhoͤhle zur Kau⸗ fläche des fünften Backenzahns . 78 0,186 Von der Kauflaͤche des erſten Backenzahns zum Gaumenrand vor demſelben . 2,6 0,066 Raum vom vordern Augenwinkel zur Naſen— ſpitze 10,2 0,2595 Durchmeſſer der linken Augenhshle von vorn hinten 333 0,084 Senkrechter . 2 900885 Großes Loch von vorn nach hinten 2,3 0,058 Nach der Quere 2,6 0,066 Langer Durchmeſſer des Geienttopfs des Hin⸗ tethauptsbeins - 8 .. ER 0,112 Kurzer oder querer .. 2,4 0,0603 e ihren aͤußern Winkeln üßer das gro: pee 74 0,188 Unter den vielen in der Nachbarſchaft gefundenen Kno— chen iſt das Stuͤck eines Unterkiefers von einem ſehr großen Wiederkaͤuer, ohne Zweifel von demſelben Thier. Es iſt das Hinterſtuͤck des rechten Kiefers, abgebrochen am vordern Drittel des letzten Backenzahns. Kron- und Gelenkfortſatz und der Winkel fehlen. Vom letzten Backenzahn ſind nur die 2 hintern Drittel vorhanden; die Kauflaͤche verletzt, zeigt dennoch die Schmelzmonde des Wiederkaͤuers. Der Umriß im Vertical— ſchnitt iſt eine zuſammengedruͤckte Ellipſe, die aͤußere Seite mehr conver als die innere. Der Knochen verdünnt ſich auf der in: nern Seite gegen den Winkel in eine breite und deutliche Mufkelgrube; und von da laͤuft anf den Aſt gegen das Arterien— loch eine deutliche Furche wie bey den Wiederkaͤuern. Die Oberflaͤche des Zahns iſt mit ſehr kleinen en und Iſis 1835. Heft 2. 98 Streifen beſetzt wie die im Oberkiefer. Er beſtand aus 3 Halb⸗ walzen nach der Regel dieſer Zunft, und die ſtarke Abkauung beweiſt, daß das Thier mehr als erwachſen war. Sivatherium. Büffel, Cameel. Tiefe des Kiefers vom Alveolus des etz⸗ ten Backenzahns . 4,95“ 2,65 2,70 Groͤßte Dicke deſſelben .. 2,3 1,05 1,4 Breite der Mitte des Backenzahns 1,35 0,64 0,76 Länge der hintern 2 Drittel deſſelben 2,15 0,95 1,15 Kein bekannter Wiederkaͤuer hat einen fo großen Unter: kiefer; die gegebenen Maaße betragen uͤber das doppelte von denen des Vuͤffels, deſſen Kopflaͤnge 19,2“ (0,489 Meter); ſie uͤbertreffen ſelbſt die des W Es gehoͤrt daher unbe— denklich zum Sivatherium. Sonſt haben wir nichts vom Kopfe gefunden. Später aber hat Cautley in Journal as. soc. IV. Folgendes ange— zeigt: während meiner Reiſe in den Bergen Sivalik am Pin⸗ jor⸗Thal wurde ein Skelet ausgegraben. Es ſteckt noch im Felſen und ſcheint zu beſtehen aus dem Schenkel, Schienbein, der Fußwurzel, dem Mittelfuß und den Zehengliedern. Ich konnte aber keine Maaße nehmen. Es iſt zu bedauern, daß man nichts uͤber die Schneid— und Eckzaͤhne ſagen kann, und auch nicht, ob noch außerdem 2 Hoͤrner dageweſen ſind. Wahrſcheinlich fehlten aber die erſten, wie allen Wiederkaͤuern, mit anſtoßenden Backenzaͤhnen; bey den Cameelen ſind die vordern unſymmetriſch und von den andern abgeſondert. Weder bey den Rindern noch bey den Cameelen erheben ſich die Naſenbeine uͤber die Stirnebene; alſo ganz verſchieden von unſerem Thiere, wo ſie ſich in einem rundlichen Winkel unter 130° erheben, alſo mehr als bey Nashorn, Tapir und Palaͤotherium. Wahrſcheinlich waren fie vorn frey und nicht mit den Zwiſchenkiefern verbunden. Was die weichen Theile der Schnauze betrifft, ſo muͤſſen ſie denen des Tapirs am aͤhn— lichften geweſen ſeyn, d. h. es muß einen Nüffel gehabt haben; dafuͤr ſpricht auch das große Infraorbitalloch, mithin der dicke Nerve zur Oberlippe; die weite Trennung der Tafeln der Kopf: knochen mit Zellen wie beym Elephanten; die breiten Hinter— hauptsfluͤgel, welche auf große Halsmuffeln deuten, wie fie bey Thieren mit einem Ruͤſſel vorhanden ſind; die großen Gelenk— koͤpfe, ſelbſt groͤßer als beym Elephanten. Der Hals konnte daher nicht ſehr beweglich ſeyn. Da es ein grasfreſſendes Thier iſt, ſo mußten die Halswirbel ſehr lang ſeyn, wenn es keinen Ruͤſſel hatte; aber dann wäre es nicht denkbar, wie die Muſkeln den Hals ſammt dem Kopf haͤtten tragen koͤnnen. Er muß alſo kurz geweſen ſeyn wie beym Elephanten. Endlich iſt das Geſicht kurz, breit und maſſiv wie beym Elephanten und wie bey keinem Wiederkaͤuer. Kein Wiederkaͤuer hat die Hoͤrner ſo ſtehen wie hier. Sie muͤſſen dick, gerad, aber nicht lang geweſen ſeyn. Nur bey Antilope quadricornis (Chicara) in Hindoſtan ſtehen 2 Hörner vor den andern. Bey den Rindern erhebt ſich das Stirnbein jederſeits ge- gen die Hornzapfen; nicht ſo bey den hornloſen Wiederkaͤuern, aber bey Sivatherium, hat alfo vielleicht noch zwey Hörner T 99 weiter hinten gehabt: wenn nicht, fo iſt der Bau noch ſon⸗ derbarer. Bey den meiſten Wiederkaͤuern mit anſchließender Zahn: reihe iſt der Raum vom erſten Backenzahn bis zum Vorder— rande des Zwiſchenkiefers faſt ſo lang als die Zahnreihe; bey den Cameelen aber, wo die Zahnreihe unterbrochen iſt, verhaͤlt es ſich nicht ſo; die Entfernung vom erſten Backenzahn bis zum Rande des Zwiſchenkiefers iſt kleiner. Bey Sivatherium ſind die Backenzaͤhne angeſchloſſen; und ſo darf man ſchließen, daß die Schnauze vom erſten Backenzahn an faſt 10“ geweſen und der ganze Kopf 28, 85. Die Lage und Groͤße des Auges unterſcheidet die Wie⸗ derkaͤuer von den Dickhaͤutern; bey jenen groß und voll, bey dieſen klein und eingeſenkt: bey Sivatherium iſt die Augen⸗ hoͤhle viel kleiner als bey irgend einem Wiederkaͤuer, iſt auch mehr vorwaͤrts gerichtet und ſteht tiefer unter der Stirn; der Rand ſpringt nicht vor wie bey den Wiederkaͤuern und ſeine Ebene iſt ſchief, da der Raum zwiſchen beyden Augenhoͤhlen am oberen Rand 12,2“ beträgt, am untern 16,2; der Laͤngs⸗ Durchmeſſer zum ſenkrechten wie 5 zu 4; die lange Achſe faſt in einer Linie vom Sinus naso-maxillaris zum hintern Rand des Jochbogens; das Auge war alſo kleiner und ſtand weniger vor als bey den andern Wiederkaͤuern, der Blick ſchwerer und uns edler, jedoch weniger als bey den Dickhaͤutern; der Blick ziem— lich vorwaͤrts und ſeitwaͤrts, aber nicht nach hinten. Die innere Centralplatte des Schmelzes auf der Kauflaͤche iſt ausgeſchweift faſt wie bey Elasmotherium, wodurch das Kauvermoͤgen verſtaͤrkt wird und man ſchließen muß, daß das Sivatherium mehr von Blaͤttern und Zweigen lebte als von Gras, oder daß wie beym Pferde das Futter mehr gekaut wur— de, die Verdauungsorgane daher zuſammengeſetzt waren, der Leib weniger dick und das Beduͤrfniß des Wiederkaͤuens nicht ſo groß wie bey den jetzt lebenden. Vergleichung: Elephas. Sivath. Rhinoceros Vom Rand des großen Lochs unicornis ind. zum erſten Backenzahn . 23,10“ 18,85 24,9 Breite der Hirnſchale .. 26,0 22,0 12,05 Breite des Geſichts zwiſchen den Backenbeinen » 0 16,62 9,20 Groͤßte Tiefe des Schaͤdels 17,80 11,9 11,05 Langer Durchmeſſer des gro: Ben Komet et 2 2,6 2,6 eee eee eee 2,3 1,5 Mittel 15,06 12,38 10,22 Dieſes merkwuͤrdige Thier füllt alfo den Raum aus zwi⸗ ſchen den Wiederkaͤuern und den Dickhaͤutern; Zähne und Hör: ner wie bey den erſtern; Oberlippe, Geſichtsknochen, Groͤße und Stand der Augenhöhlen wie bey den letztern. Ruͤſſel bey einem Wiederkaͤuer fällt am meiften auf; aber beym Cameel iſt auch eine Neigung dazu; die Oberlippe geſpalten und jede Hälfte für ſich beweglich. Die Verſteinerung fand ſich am Markandafluß in einem kleinen Thal, welches zwiſchen dem Kyarda-Dun und dem Thale von Pinjor ſtreicht, in dem Siwalik oder dem ſubhima⸗ layiſchen Guͤrtel von Huͤgeln nebſt Knochen von Elephas, Mastodon, Rhinoceros, Hippopotamus etc. Es war nicht a — 100 zahlreich und verglichen mit Mastodon et Hippopotamus si- valensis n. mit 6 Schneidzaͤhnen in jedem Kiefer, ſeht ſelten. Northern-Doab am 15ten Sept. 1835. S. 201. Biſhop, Unterſuchungen über die menſchliche Stimme. x 411. F. O. Ward, phyſiologiſche Bemerkungen uͤb den großen Bruſtmuſkel t. 4. u ae Vol. X. Nr. 58—63. Jaͤnner — Juny 1837. { ©. 1. Charlesworth,, über den Crag und die Irr⸗ thuͤmer in der Claſſification der tertiaͤren Ablagerungen. 37. P. Reith, über die Claſſification der Pflanzen. 51. Hall, uͤber J. Muͤllers reflectierende Function des Ruͤckenmarks. 72. N. H. Schomburgk: das Wooraly oder Ourary: Gift bereiten die Indianer Makoosies von Pirarira und die Warpeshanas von den Eonocon-Gebirgen am Oronocco aus einer neuen Strychnos, toxifera: Foliis ovato lanceolatis, acuminatis, 3 — 5 nervis utrinque ramulisque ferrugineo tomentosis, bacca polysperma. 0 Pithecia leucocephala (Saki et yarke). Maͤnnchen iſt glaͤnzend ſchwarz, das Geſicht aber und das Weibchen braun; lebt im Innern von Britiſh Guyana, zwey Tagreiſen von den Ufern des Rupununy, in betraͤchtlicher Menge. Nicholſon, Coccothraustes europaea brütet auch in England. U B. Lambert, es gibt zwey Arten der peruviani⸗ ſchen Samen von Guinoa, wovon der dunklere eine eigene Gattung bildet. Chenopodium altissimum wird 12“ hoch. Wird auf Hochebenen 13000 hoch gebaut; ehemals faſt nichts anderes; der Anbau hat aber jetzt in Peru und Chili ſehr nach⸗ gelaſſen ſeit der Einfuͤhrung des europaͤiſchen Korns. Ward; Cynomorium coceineum, wird am Berg Sir nai gegeſſen; findet ſich auch in Malta, Sicilien und der Bar⸗ x 4 barey: aber ſehr oͤrtlich. N 77. Gberſtlieutenant Colebrooke. Auf Ceylon ge⸗ winnt man cryſtallliſierten Zucker vom Toddy, dem Safte der Cocospalme. Man fammelt den Saft in reine Gefaͤße, in welche man ein wenig vom Al- oder Banyan-baum thut, um die Gaͤhrung aufzuhalten. Ehe dieſe beginnt, ſeihet man ihn durch Leinwand, kocht ihn in einer metallenen Pfanne und ſchaͤumt ihn ab. Sobald er ſein waͤſſeriges Ausſehen verliert und etwas roͤthlich wird, kommt er in eine andere Pfanne, wo er ſtark gekocht und wieder abgeſchaͤumt wird. Dann wird das Feuer allmaͤhlich vermindert, bis oben weißer Schaum ent⸗ ſteht. Dann wird der Saft kleberig und kommt vom Feuer. Zur Prüfung läßt man ihn etwas erkalten und waͤlzt es zwi⸗ ſchen den Fingern zu einem Draht. Wird dieſer einen Zoll lang, ohne zu brechen, ſo nimmt man den Syrup vom Feuer, gießt ihn in ein anderes Gefäß und laͤßt ihn erkalten, bis er nur lauwarm iſt. Dann miſcht man etwas eryſtallliſierten 101 Ingri oder Zuckerkandel damit, thut ihn in ein anderes Gefäß, welches unten einen Stöpfel hat, welcher den uneryſtalliſierten Theil ausſickern läßt. In einer Woche iſt die Cryſtalliſation zu Ende; man nimmt den Stöpfel heraus und läßt alle Fluͤſ— ſigkeit ablaufen; nach der zweyten Woche thut man den cry: ſtallliſierten Zucker in einen Sad neben ein Feuer. Die Ger winnungskoſten betragen 1½ Penny aufs Pfund, mit Aus: nahme der Koſten der Geſchirre. S. 100. J. Blackwall, Charactere einer neuen Sippe von Spinnen. Inaequitelae. Deletrix; 6 Augen ꝛc. D. exilis, nur 1 Linie lang, unter Steinen, dem Scytodes verwandt. Theridium formosum 1 ½ Linie lang. . Orbitelae, Epeira nubila, ½ Linie lang. Laterigradae, Philodromus variatus, 3 Linien lang. Ph. mistus, 3 Linien lang. Citigradae: Lycosa leucophaea, ½ Zoll lang. in England gefunden und ausführlich beſchrieben. Alle 108. Reith, über Claſſification der Pflanzen. 137. Williamſon, Vertheilung der Verſteinerungen im Roogenſtein. 223. Babington, Beſchreibung der Gattungen Poly- gonum aus Indien. 440. weſtwood, Beſchreibung von neuen brittiſchen Immen. Die Charactere werden gegeben von Eneyrtus dalmanni, zetterstedtii „ albipes, sulphureus, schoenherri, dahlbomii, bohemanni, hederaceus. Choreius ineptus (Sphenolepis). Agonioneurus albidus, subflavescens. 464. Seit kurzer Zeit ſind geſtorben: Edward Turner Bennett, Verfaſſer der Zoological Gardens ꝛc.; H. Th. Colebrooke; A. Collie; E. Dono— van; Joh. Latham; W. E. Leach; J. Oliveira; J. Sabine; A. Afzelius; A. L. de Juſſieu; Chriſt. H. Perſoon; H. A. Schrader. 487. R. Ball; uͤber die Robben an Irland. Die gemeinſte iſt Phoca gryphus, welche ſich nach Nilsſon in der Oſt- und Nordſee findet. Die Lebensart der iriſchen iſt aber ganz verſchieden; daher vielleicht eine beſondere Gattung. Die Faͤrbung aͤndert ſo ſehr nach Geſchlecht, Alter und Jahrszeit, daß ſie nicht den geringſten ſpecifiſchen Werth hat. Die Zaͤhne naͤhern ſich denen des Delphins und daher hat man mit Recht daraus die Sippe Halichoerus gebildet. Das Profil iſt gerad, das Ausſehen wild, die Laͤnge verhält: nißmaͤßig größer, Donovans Phoca barbata (und Par⸗ ſons lange Robbe) im brittiſchen Museo iſt ein ſchlecht aus⸗ geſtopftes Exemplar von Halichoerus gryphus. 0 Phoca vitulina (variegata Nils f.) iſt einerley mit 102 Homes Robbe in Philos. Transact. 1822. von den Orkney⸗ Inſeln; welcher man aber, wie es ſcheint, einige Zaͤhne von der Phoca groenlandica in den Oberkiefer geſteckt hat. Der ſchiefe Rand der Backenzaͤhne bey Phoca vitulina ſindet ſich nur bey den juͤngern und auch etwas bey Halichoerus, iſt da⸗ her kein Gattungscharacter. Die in dem Severn gefangene Robbe, welche Nilsſon für Phoca annellata hielt, iſt Phoca groenlandica, ungeach⸗ tet ihrer Kleinheit. Die Geſtalt des Zwiſchenkiefers iſt anders als bey Homes Robbe. Er glaubt auch, Phoca barbata an der Suͤdkuͤſte von Irland geſehen zu haben. Vol. XI. Nr. 64 — 70. July — Dec. 1837. S. 13. J. B. Neade, über den Bau der Aſche in den Pflanzen und ihre Analogie mit dem Knochenſyſtem der Thiere T. 1. 33. W. E. Backer und H. M. Durand, foſſiler Kiefer eines rieſenartigen Affen, verwandt mit den Sippen Sem- nopithecus et Cynocephalus. Aus Journal of the asiatic Society of Bengal. V. p. 739 (Iſis Taf. II.). Bekanntlich kommen Thiere, welche auf Baͤumen leben, wie Voͤgel und Affen, ſelten verſteinert vor; von den letztern hat man noch gar keine gefunden. Den vorliegenden Kiefer fand man in den Huͤgeln bey Sutlej am Himalaya. Das Bruchſtuͤck iſt die rechte Hälfte des Oberkiefers mit allen Backenzaͤhnen, wo⸗ von aber der vordere etwas vom Schmelz verloren hat, und eben ſo der fuͤnfte. Der zweyte und dritte iſt ziemlich abge⸗ kaut und der Zuſtand des vierten und fuͤnften zeigt an, daß das Thier ausgewachſen war. Der Eckzahn iſt klein und ſehr verſtuͤmmelt; nur ſeine Einfuͤgung in den Kiefer und ſein Durch⸗ ſchnitt iſt zu erkennen. Die Geſtalt der Backenzaͤhne zeigt entſchieden, zu wel⸗ chem Thier ſie gehoͤren; es iſt aber auch noch genug von der Augenhoͤhle übrig, um dieſes zu beftätigen: der untere Theil der Augenhoͤhle und ein Stuͤck des Jochbogens find fo deutlich, daß aller Zweifel verſchwindet, da die Augenhoͤhlen der Affen ſo eigenthuͤmlich ſind, daß man ſie mit denen anderer Thiere nicht verwechſeln kann. Nach Fr. Cuviers Abbildungen des Gebiſſes hat dieſe Verſteinerung viel Aehnlichkeit mit Semnopithecus; der Durch⸗ ſchnitt des Eckzahns und die Geſtalt und Groͤße der unaͤchten Backenzaͤhne ſind denen von Semnopithecus maurus aus Ja- va ſehr aͤhnlich; noch mehr denen des Semn. entellus aus In- dien. Der dritte Backenzahn iſt zu ſehr abgekaut, als daß er ſich vergleichen ließe; der vierte gleicht dem von S. maurus; der fuͤnfte aber gleicht keinem von den durch Cuvier abgebilde⸗ ten Gattungen: denn er hat eine kleine interftitiale Spitze von Schmelz an der innern Seite, welche ſich bey den andern nicht findet. Die Schneidzaͤhne fehlen, aber der Zwiſchenkiefer iſt erkennbar. Außer der Groͤße des Eckzahns und fuͤnften Backenzahns hat das Exemplar einige Aehnlichkeit mi:Macacus oder Cyno- cephalus, aber der kleine Eckzahn und die großen Backenzaͤhne 103 nähern es mehr dem Semnopithecus; indeſſen ift der Unter: ſchied zwiſchen beyden groß; denn Semnopithecus entellus ſoll 3%, Schuh hoch werden, waͤhrend die Höhe des vers ſteinerten Thiers gleich der von Pithecus satyrus geweſen ſeyn muß: denn der Raum der Backenzaͤhne betraͤgt 2,5". Diefes rieſenhafte Thier war alfo gleichzeitig mit den Dickhaͤutern am untern Himalaya. In Fig. 2. iſt a. der Boden der Augenhoͤhle; b. der aufſteigende Theil deſſelben. 48. E. F. Bromhead, Bemerkungen uͤber den gegen⸗ wärtigen Stand der botaniſchen Claſſification. 89. Verhandlungen der Eöniglichen geologiſchen, zoolo— giſchen und iriſchen Geſellſchaft. Das Wichtige theilen wir ein ander mal mit. 135. Portlock zahlt die Anatifen auf, welche um Ir land vorkommen. Anatifa vitrea (fascicularis, dilatata), ſonſt ſehr ſel⸗ ten, welche Lamarck von Noire-Moutier bekommen hat. Auch an der Nordkuͤſte von Antoine, an der Kuͤſte von Poughal, von Clare, iſt alſo weit verdreitet; auch an der Weſtkuͤſte von England im St. Georgs Canal und an Hitland. Dabey iſt gewoͤhnlich A. laevis (Lepas anatifera). Es findet ſich noch an Irland: A. sulcata bey Kenmare; A. striata bey Dublin; Poly- eipes scalpellum ebenda; Cineras vittata (Lepas membra- nacea); Otion Cuvieri (Lepas aurita), an Balanen. 189. G. Newport, über die Temperatur der Kerfe. Iſt niedriger bey den Larven als bey den Fliegen; bey den Raupen 0,9 bis 1,5, bey den Faltern 5 — 10. Bey der Larve der Immen 2 — 4, bey der Fliege 4 — 15 und ſelbſt 20, was von der Lebhaftigkeit des Thieres ab— haͤngt. Den Winterſchlaf leitet er von Anhaͤufuug der Fett⸗ maſſe ab; iſt ſie zur Ernaͤhrung erſchoͤpft, ſo wacht das Thier auf. Fliegende Kerfe ſind waͤrmer, und unter dieſen wieder diejenigen, welche bey Tag fliegen. Die geſellſchaftlichen Kerfe, wie Hummeln und Bienen, koͤnnen willkuͤrlich durch Vermehrung des Athmens die Waͤrme erhoͤhen. Die Stockbienen erhalten waͤhrend des Winters kei— ne höhere Temperatur, wofern ſie nicht beunruhigt werden; ſie treten dann in den Zuſtand der Ueberwinterung; werden fie aber geftört, fo erhöhen fie ihre Temperatur ſelbſt im Winter; fie iſt am niedrigſten im Jaͤnner, waͤchſt bis zur Zeit des Schwaͤrmens im May oder Juny und nimmt dann ab. Sie iſt im July und Auguſt 10 — 15 Grad. Waͤhrend des Ver⸗ dauens nimmt die Waͤrme zu wegen der vermehrten Athmung. Das Nervenſyſtem traͤgt nichts dazu bey. 205. Owen, Beſchreibung des Schaͤdels von Toxo- don platensis, einem foſſilen und rieſenhaften Nagthier mit Verwandtſchaften zu den Dickhaͤutern und grasfreſſenden Walen, gefunden in weißlicher Thonerde am Fluſſe Sarandis, welcher in den Rio negro fällt, 120 engliſche Meilen nordweſtlich von Montevideo. -104 Der Schaͤdel ift fo groß wie der des Nilpferds, 3 Schuh, 4 Zoll lang, 1 Schuh 4 Zoll breit; laͤnglich, niedergedruͤckt, mit ſehr großen Jochboͤgen und einem ſenkrechten Hinterhauptsloch. Kiefertheil von den Seiten zuſammengedruͤckt, ſchmal mit gro⸗ ßen, am Ende etwas breiteren Zwiſchenkieferbeinen, Backen⸗ und Schneidzaͤhne; der letztern vier im Oberkiefer, die zwey mittleren ſehr klein, die zwey aͤußern ſehr groß, gebogen und ihre Höhle erſtreckt ſich ruͤckwaͤrts durch die Zwiſchenkieferbeine bis zum Oberkieferbein und endigt ohne Verkleinerung unmit⸗ telbar vor den Backenzaͤhnen. In Geſtalt und verhaͤltniß⸗ mäßiger Größe muͤſſen fie Nagzähnen geglichen haben. Die Backenzaͤhne zeigen nicht weniger eine große Annde herung in Geſtalt und Bau zu den Backenzaͤhnen der gras— freſſenden Nagthiere. Ihre Zahl iſt jederſeits 7 im Oberkiefer, und aus ihren Hoͤhlen zu ſchließen, waren ſie einander im Bau gleich. Aus dem Übrigen Ban ſchließt der Verfaſſer, daß es ein Waſſerthier geweſen. Es koͤnnte zum Dugong gehoͤren, wie das Dinotherium: aber die Luftzellen oder Sinus in den obern Minden der Hirnſchale zeigen, daß man dabey nicht auf ein walartiges Thier ſchließen darf. Von den Nagthieren weicht es ab durch die uͤberzaͤhligen Schneidzaͤhne, ſowie durch die Zahl und die Richtung der Krümmung der Vackenzaͤhne, durch die quere Richtung der Gelenkhoͤhlen fuͤr den Unterkiefer und durch die Lage des Jochbogens; es weicht von beyden ab durch die ſenkrechte Lage des Hinterhauptslochs und der hintern Flaͤ— che des Schaͤdels; in der Geſtalt und Lage der Gelenkkoͤpfe des Hinterhauptbeins; in der Lage der Nasloͤcher, in der Dicke und dem Gewebe der Schaͤdelwaͤnde, und zeigt darinn eine Verwandtſchaft zum Dinotherium und den Walen. Die Entwicklung der Nashoͤhle und die Anweſenheit von Stirnhoͤhlen machen es jedoch hoͤchſt unwahrſcheinlich, daß das Thier ausſchließlich im Waſſer gelebt und keine Hinterfuͤße ger habt habe; es gehoͤrte daher nicht zu den Walen, ſondern deutet nur einen Uebergang an, von den Nagthieren durch die Dickhaͤuter zu den Walen, worauf ſchon das Capybara hin⸗ weiſt, welches in denſelben Gegenden wohnt. Ch. Darwin beſchreibt ſodann das geognoſtiſche Vor— kommen dieſes Thiers. In Schlamm und Geroͤll bey Basis blanca einige Hundert Meilen ſuͤdlich vom Plata findet ſich Mesatherium Cuvieri und eine kleinere Gattung; ferner ein Thier wie das Armadill, aber faſt fo groß wie ein Pferd; eis nige kleinere Nagthiere und andere. Einige hundert Meilen weiter nach Suͤden fand er Kno— chen von einem Thier, welches nach Owen mit dem La— ma oder Guanaco verwandt iſt, aber von rieſenhafter Größe. Dabey waren, wie auch bey dem vorigen, Schneckenſchalen gleich denen, welche noch im benachbarten atlantiſchen Meer vorkommen. 247. Bromhead, über die Verwandtſchaften der bo⸗ taniſchen Familien. 344. Bake, über die Complexion der alten Aegyptier. S. 394. Capitaͤn Cautley ſchreibt von Saharunpore im November 1836., daß der Major Colvin wieder in den Sewalikhuͤgeln am Himalaya einen Kopf vom Sivatherium 105 entdeckt habe, woraus fich ergab, daß das Thier 4 Hörner ha⸗ be, zwey vorn auf der Stirn und zwey große drengabelige das hinter. Er betrachtet das Thier als verwandt der Antilopen⸗ Gruppe Dicranocerine von Hamilton Smith. Auch wurden Verſteinerungen von Mastodon angusti- dens nebſt zwo andern Gattungen; Anaplotherium sivalense, Cämelus sivalensis, Antilope, Hippopotamus sivalensis, dissimilis, Elephant, Nashorn, Schwein, Pferd, Biſamthier, kaum größer als ein Haſe, Felis eristata, Canis, Hyzna, Ursus sivalensis, Ratel; Vogelknochen größer als die von C conia argäla; von Lurchen außer dem Gavial und Magar (Leptorhynchus gangeticus), L. crallidens; Emys et Trionyx. S. 409. Lindley, über die botaniſchen Verwandtſchaf⸗ ten von Orobanche, Sollen fo ſtehen: Pyrolaceae (inclusis Monotropaceis), Orobanchacex , Gentianaceæ. 413. Reade, Aſche der Pflanzen. 452. Solly, uͤber den Kuhbaum (Palo de vaca). uͤber den Bau der veſten Theile in der Der naturwiſſenſchaftliche Verein des Harzes hatte am 26. July 1837. ſeine 7te (jaͤhrliche) Verſammlung zu Alexisbad. Der z. Vorſitzende des Vereins, Herr Ober: bergrath Zincken aus Maͤgdeſprung, eröffnete die durch An— zahl und Character der Theilnehmer glaͤnzende Sitzung mit ei— ner Relation uͤber die bisherige, bereits erſprießliche Reſultate gewaͤhrende Wirkſamkeit des Vereins und uͤber die demſelben jetzt zunaͤchſt vorliegenden Aufgaben. Herr Prof. Germar aus Halle ſprach über die Petre— facten des Harzes, vertheilte das hier beygelegte Doppelverzeichs niß, und zeigte viele inſtructive Exemplare vor. Er forderte die Harzer Naturforſcher auf, die Verſteinerungen des Harzes forgfältig zu ſammlen und fie einer Unterſuchung zu unterwer- fen. Zwar habe Kruͤger in Quedlinburg die Verſteinerungen ſeiner Umgebung ſehr ſorgfaͤltig geſammlet, auch aus dem Lias bey Ocker waͤre viel bereits zuſammen getragen, die organiſchen Ueberreſte im Kupferſchiefer waͤren faſt alle bekannt und eben ſo auch aus den Steinkohlenlagern von Wettin bereits ſehr viele; aber der hohe Harz mit ſeinen Schiefern und Kalkſteinen ſey faſt noch eine terra incognita. Er glaubte deßhalb, daß es von einigem Intereſſe ſeyn dürfte, die ihm bekannt geworde⸗ nen Verſteinerungen der alten Formationen aufzuzaͤhlen, die ihm Gelegenheit zu einigen Bemerkungen geben wuͤrden. Die Grauwacke und der aͤltere Kalkſtein nehmen einen großen Theil des Harzes ein, find aber nur an wenigen Pun— cten durch deutliche Verſteinerungen ausgezeichnet, jedoch auch ſehr wenig unterſucht. Aus der ſonſt in dieſem Geſteine ſo verbreiteten Familie der Trilobiten wurde Ref. nur ein einzi⸗ ges, aber ziemlich vollſtaͤndiges Exemplar einer Calymene Blu- menbachii in der Grauwacke vom Kloſter Michelſtein bekannt. Sfis 1838. Heft 2. 106 Von den vielen Arten von Orthoceratiten ſind nur Bruchſtuͤcke von Orthoceratites communis vom Buͤchenberge bey Elbinge— rode, aber nichts von Goniatites und Planulites vorgekommen; doch erwaͤhne Schlotheim eines Goniatites (primordialis) von Grund. Von Scneden überhaupt ſah er noch nichts als ei— nige undeutliche Steinkerne, die wahrſcheinlich von einem Tur— bo abſtammen, aus der quarzigen Grauwacke von Schalke. Die Claſſe der eigentlichen Muſcheln (Acephala) wuͤrde ohne Repraͤſentanten ſeyn, wenn er nicht ein Exemplar von Nucula antiqua von Schalke und einen Steinkern von einer Cyclas oder Tellina aus Harzer Grauwacke ohne naͤhere Angabe des Fundortes erhalten hätte. Von Brachiopoden kommen Orthis pecten und Del- thyris macroptera und laevicosta am Rammelsberg und auch bey Schalke nicht felten vor. Merkwuͤrdig iſt ihm ein Abdruck eines Deckels von Calceola sandalina, ebenfalls aus har: zer Graumade und wahrſcheinlich am Rammelsberge gefunden. In großer Menge trifft man Trochiten und Entrochiten des Cyathocrinites pinnatus, wo die Steinkerne der Entrochiten von Ruͤbeland unter dem Namen Schraubenſteine oder Exito— niten laͤngſt bekannt ſind. Am Rammelsberge, bey Schalke, ſelbſt in dem Kalkſteine des Buͤchenberges ſind die einzelnen Trochiten eine haͤufige Erſcheinung. Ein Abdruck eines Stiels mit Hilfsarmen und den erſten Kelchgliedern in Grauwacke wurde Ref. auch, als vom Harze ſtammend, mitgetheilt. Co— rallinen werden ſich gewiß in der Folge zahlreich finden; bis jetzt ſind ihm nur Calamopora gothlandica vom Rammels⸗ berge, C. spongites in Geſellſchaft von Exitoniten des Ruͤbe— landes vorgekommen, fo wie Cyathophyllum cæspitosum und ceratites von Grund und vom Buͤchenberge. Pflanzen find ihm vom eigentlichen Harze auch unbekannt, während der Grau⸗ wackenzug bey Magdeburg reich an intereſſanten Staͤmmen iſt. Der Kohlenbergbau am Pappenberge und Meisdorf hat aufgehoͤrt, ohne daß die dabey im Schieferthon vorkommenden Pflanzenabdruͤcke genauer beruͤckſichtigt worden waͤren. Deſto mehr Ausbeute haben die Kohlenlager von Wettin und Löbejün gewaͤhrt, wo Ref. [die Entdeckung machte, daß Sternbergs Volkmannia gracilis nur die Aehre des Sphenophyllites schlotheimii ſey. Es wuͤrde zu weit führen, hier ein Ver— zeichniß der dort vorkommenden Pflanzen zu geben, und oyne⸗ dieß erhaͤlt Prof. Goͤppert alle Entdeckungen, und wird ſie ſei⸗ ner Zeit bekannt machen; nur des Diplacites emarginatus, der ſich durch die weit von einander abſtehenden Fiedern der Blaͤt⸗ ter, fo wie des Cälamites varians, deſſen jaͤhrlicher Trieb ſich durch allmaͤhliche Abnahme der Laͤnge der Glieder und runde Narben am Ende des letzten Jahresgliedes auszeichnen, ſey hier gedacht, fo wie der Blaͤtter derſelben, die an den Gelen⸗ ken ſitzen und der Pflanze Verwandtſchaft mit der Hippu- ris geben. Der Zechſtein des Mansfeldiſchen iſt ſehr arm an Ver— ſteinerungen; nur als Seltenheiten und undeutlich kommt die Leptæena pelargonata mag schloth. und ein Anthophyl- lum, dem Anthophyllum cæspitosum ſehr nahe verwandt, bey Eisleben vor. Ob die fiſchaͤhnlichen Concretionen eben daher ſwirklich Fiſche oder Concretionen find, laͤßt Ref. un⸗ entſchieden. 7 * 107 Reſch iſt der bituminoͤſe Mergelſchiefer und die Fiſche hat Agaſſiz abgebildet. Der Trilobites bituminosus iſt nichts als die noch zuſammenhaͤngenden Gaumenzaͤhne eines Placodus. Zweifelhaft find noch die fo genannten Aalraupen, der ſee— ſchlangenaͤhnliche Fiſch Schlotheims und der Acrolepis asper. Als neue Entdeckungen find vorhanden ein Pälaeoniscus Freis- lebeni mit deutlicher Wirbelſaͤule, ein Pygopterus Humboldti mit chagrinartiger Haut und ein Alethopteris, der Aleth. Bronnii Goepp. aus Frankenberg nahe verwandt. Caulerpi- tes Iycopodioides und selaginoides möchten nur Abaͤnde— rungen einer Art ſeyn. Merkwuͤrdig ift, daß die Verſteinerun⸗ gen des bituminoͤſen Mergelſchiefers bey Ilmenau und Gluͤcks— brunn, obgleich aͤhnlich, doch alle der Art nach verſchieden find, fo daß Nefer. faſt zweifelt, ob der Monitor antiquus, von dem ein einziges Mal ein Exemplar bey Rothenburg ge— funden wurde, hieher gehoͤrt und nicht vielleicht von einer ver— wandten Art ſtammte. 0 Der Stifter und Ehrenpraͤſident des Vereins, Hr. Apo— theker Hornung aus Aſchersleben, ſprach uͤber einige, theils uͤberhaupt, theils doch fuͤr das Harzgebiet neue Kaͤfer, und ver— ſprach, ſein von ihm, mit Unterſtuͤtzung der Herren Ahrens in Hettſtedt, Saxeſen in Clausthal, Director Dr. Suffrian in Siegen, und Rector Luͤben in Aſchersleben entworfenes Ver— zeichniß der Käfer des Harzes naͤchſtens zum Druck zu brin— gen und ſpaͤter ein allgemeines entomologiſches Verzeichniß zu liefern. Von den neuen Kaͤfern verdient der Hydroporus tlier- malis Horn. beſonderer Erwaͤhnung. Er lebt in den 40 — 50° R. heißen Quellen der Bäder von Abano in den Euganeen, aus denen er von Hr. Dr. Küs tzing mit Conferven herausgenommen wurde. Er mißt kaum / Linien und iſt unter unſern einheimiſchen Arten dem II. geminus noch am naͤchſten verwandt, doch weſentlich verſchie— den; er iſt folgendermaaßen zu characteriſieren. II. thermalis Horn. laͤnglich eyfoͤrmig flach, der Kopf, der beyderſeits am Hinterrande mit einer eingedruͤckten Linie verſehene Halsſchild, die Fuͤhler und Fuͤße roͤthlich gelb, die Fluͤgeldecken gelb, die Baſis derſelben, die Nath und ein großer zweylappiger Fleck (welcher an die Figur des doppelten Reichs— adlers erinnert) rothbraun oder ſchwarzbraun, neben der Nath beyderſeits eine feine eingedruͤckte Linie. Die Unterſeite roth— braun oder ſchwarzbraun. — Bey manchen Exemplaren überwiegt die gelbe Grundfar⸗ be, bey andern die der braunen Abzeichnungen, doch ohne we— ſentliche Verſchiedenheit in dem Umriſſe dieſer Abzeichnung. Eine Abbildung deſſelben wird Herr Prof. Germar in dem naͤchſtens erſcheinenden 20ten Hefte ſeiner Fauna europ. liefern. Herr Apotheker Hampe aus Blankenburg lieferte zu ſei⸗ nem, in der Linnaea, Bd. 11. H. 1., abgedruckten Prodro- mus florae hereyniae, welcher 1271 Phanerogame und (ohne Algen und Pilze) 596 Cryptogame aufzaͤhlt und in beſonderen Abdruͤcken an die Vereins-Mitglieder vertheilt wurde, Nachtraͤ— ge (Phanerogame 5, Cryptogame 13 Species) und Synony⸗ men⸗ Eroͤrterungen, welche ebenfalls werden gedruckt werden. 108 Herr Apotheker Dr. Bley aus Bernburg ſprach uͤber die Praxis der Bereitung von Zucker aus Runkelruͤben. Herr Dr. Kuͤtzing aus Nordhauſen demonſtrierte ſeine Entdeckungen uͤber Hefe und Eſſigmutter, welche naͤchſtens werden gedruckt werden, terungen über Organismus uͤberhaupt, organiſche Chemie u. mi. a. Herr Dr. Phoͤbus aus Berlin (d. 3. zu Ilfeld) demons ſtrierte einen Theil feiner Entdeckungen über die Fortpflanzungs⸗ organe der Hutpilze, welche in den Acten der Kaiſ. Leop. Carol. Academie werden gedruckt werden. Herr Oberbergr. Zincken ſprach uͤber die Gruͤnſteine der Heinrichsburg bey Maͤgdeſprung und demonſtrierte Zeichnungen. Die Reſultate der Unterſuchung waren, daß 1) dieſer Gruͤn— ſtein dem Hyperſthenfels angehoͤre; — 2) die anliegenden Schie— fer auf kurze Erſtreckung (1 — 2 Lachter) theilweiſe Veraͤnde⸗ rungen erlitten haben, welche zu theilen ſeyn moͤchten: a) in Band- und Fleckſchiefer (Bandjaſpisarten; Desmoſit und Spi⸗ loſit), b) in kieſelſchieferartige dichte Feldſpathmaſſen; — 3) der Gruͤnſtein ſich gangfoͤrmig beweiſe und ſehr in dem Schie— fer verzweige, die anliegenden Schiefer aufgerichtet ſtehen. — Die ganze Abhandlung wird in die groͤßere Arbeit „uͤber die maſſiven Geſteine und Gaͤnge des oͤſtlichen Harzes,“ welche wir von dem Hrn. Verf. zu erwarten haben, aufgenommen werden. 5 5 Herr Eiſenhuͤtteneleve Zeuner ſprach uͤber die Geognofie des Selkethales, und legte ebenfalls Zeichnungen vor. Herr Oberbergr. Zincken las uͤber das Vorkommen ver— ſchiedener, theils fuͤr den Harz, theils uͤberhaupt, neuen Mine— ralien: 1) des Doppelſpaths bey Ruͤbeland in einem den dorti— gen Kalkſtein durchſetzenden dolomitiſchen Conglomerate; 2) des Dolomits im Muͤhlenthale bey Elbingerode, als Veraͤnderung des an den granitartigen Porphyr unmittelbar angelagerten Kalkſteins; 8) des Polybaſits von Andreasberg (Grube Berg: mannstroſt), in einem alten Stuͤcke; 4) der Breithauptiſchen Feuerblende, zu Andreasberg in verſchiedenen Gruben, ſchon ſeit langer Zeit vorgekommen, aber wohl ſtets verkannt; 5) des Arſenikkupfers von Copiapo in Chili, welches dem Condurrit aͤhnlich zu ſeyn ſcheint (dieß letzte bereits in Poggend. Ann. 1837. H. 8. abgedruckt). Hr. Prediger Rimrod aus Quenftedt überreichte ein Ver: zeichniß der Saͤugthiere, Vögel und Amphibien der Grafſchaft Mansfeld und des oberen Herzogthums Bernburg, woraus wir folgendes entnehmen: Mus decumanus iſt erſt ſeit 1785., wo auf einmal eine ſtarke Colonie derſelben ſich vor hieſigem Orte unter einer Weidenanpflanzung zeigte, in hieſiger Gegend ein— heimiſch, und hat feit etwa 30 Jahren die Hausratte vertrie— ben und deren Stelle eingenommen. — Mus musculus war ſeit einigen Jahren hier ganz verſchwunden und ihre Stelle durch eine andere, noch nicht beſchriebene Maͤuſeart eingenom— men. Dieſe letztere iſt groͤßer, dunkler, ihr Haar ſtruppig und länger, die Augen kleiner als bey M. musculus. Anfangs leb⸗ te ſie nur in den Scheunen und Staͤllen, nachher vertrieb ſie M. musculus auch aus den Wohngebaͤuden; indeß zeigt ſich dieſe letztere wieder mehr, und jene ſcheint ſelten zu werden (Darf man hiebey nicht an eine Spielart denken 2). — Falco buteo. Frißt außer Maͤuſen und Maulwuͤrfen auch Raupen, und reihete daran allgemeine Eroͤr⸗ 109 Froͤſche und Schlangen: ich fand die Haut einer glatten Nat⸗ ter und Froͤſche nebſt Raupen im Kropfe. Horſtet auf hohen Eichen und Buchen, doch habe ich auch in einem Sahlweiden— buſche auf einer Wieſe einen Horſt mit 2 Eyern an der Erde gefunden, obgleich nur einige Hundert Schritte entfernt hohe Eichen ſtanden. — Corvus corone iſt keine Spielart oder climatiſche Abart von C. cornix, ſondern eine eigene Art, wie ſchon der freyere und leichtere Gang und der ganze Anſtand zeigt. Auch lebt C. cornix während des Sommers in den Niederungen der Saale und Elbe, kommt nur gegen den Herbſt in hieſiger Gegend an, bleibt den Winter uͤber und zieht im Fruͤhling wieder ihren Bruͤtorten zu; der Kolkrabe bleibt aber das ganze Jahr hindurch in hieſiger Gegend. — Corvus glan- darius. Wahrend die Weibchen brüten, ſtreifen die Maͤnnchen in Geſellſchaften von 8 und mehreren Stuͤcken in den mehrere Stunden von den Hoͤlzern entfernten Anpflanzungen der Dorf— ſchaften herum. — Picus medius. Ich beſitze eine ganz hell— gelbe Spielart mit rothem Scheitel und After. — Alauda ar- vensis. In hieſigen Feldern iſt die mit fleiſchfarb- gelblichen Beinen einheimiſch. Die mit dunkeln, ſchwarzbraunen Beinen (wahrſcheinlich nur climatiſche Vaxietaͤt) kommt erſt ſpaͤt im Herbſte, wenn jene ſchon weggezogen, in unſeren Feldern an, und bleibt einzeln oder in kleinen Geſellſchaften, ſelbſt bey ſtrenger Kälte, im Winter hier, wo ich fie bey 17° Kälte ge: ſchoſſen habe; im Fruͤhling iſt ſie auch die erſte und kommt meiſt ſchon in den erſten Tagen des Februars, oft ſelbſt in gro— ßen Schaaren, wieder zuruͤck, wahrſcheinlich um dem hohen Norden zuzuziehen. — Ardea. Das ganze Reihergeſchlecht hat auf der Bruſt, als auf der uͤber dem Schluͤſſelbeine liegenden Stelle, und auch unter den Schenkeln, wo dieſelben im Fluge nach dem Schwanze zu geſtreckt und angelegt werden, ſchwam— mige oder filzige Hautflaͤchen, welche aͤußerlich mit einer eige— nen Art Flaum bewachſen ſind. Sollte dieſe Einrichtung wohl den Zweck haben, daſelbſt Aeſung aufzubewahren und ſolche ſo— wohl zum Horſte als auch auf der Reiſe mitzunehmen. Zwey wahrgenommene Fälle ſprechen wenigſtens für dieſe Vermuthung. — Grus einerea. Nur Zugvogel. Der Zug der Kraniche iſt oft ſehr regelmaͤßig, ſo daß ſie vor einigen Jahren auf dem Herbſtzuge in großer Anzahl mehrere Tage nach einander je— desmal faſt halb 2 Uhr Nachmittags über meinem Orte ein— trafen. Ganz daſſelbe beobachtete auch ein Freund, welcher 7 Stunden von mir, fo daß die Linie zwiſchen unſern Wohnor— ten die Richtung des Kranichzugs ungefähr ſenkrecht durchs ſchneidet, wohnt. Man konnte auf dieſe Weiſe nach Ermitte— lung ihrer naͤchtlichen Ruheſtaͤtten die Weite ihrer Tagereiſen erforſchen. Auf dem Fruͤhjahrszuge kommen ſie gewoͤhnlich Abends gegen 6 Uhr hieſelbſt an. Hr. Oberbergr. Zincken erbot fich für die Anfertigung ei⸗ nes oryeto- und geognoſtiſchen Verzeichniſſes der Foſſilien des Harzes noch eine längere Friſt. Es wurden dann noch verfchies dene, die Organiſation des Vereins betreffende Angelegenheiten verhandelt, namentlich der ſchon fruͤher gemachte Vorſchlag, durch Diplome ordentliche, correſpondierende und Ehren-Mitglie⸗ der zu ernennen, angenommen, zum Orte der naͤchſtjährigen Verſammlung Goslar erwaͤhlt, und die von dort anweſenden Herrn Bergamts-Aſſeſſor Hagemann und Bergmeiſter Ahrend gebeten, die nöthigen Anordnungen deßhalb zu treffen. Nach⸗ dem die Sitzung, mit einer kurzen Unterbrechung, faſt 7 Stun⸗ den gedauert hatte, wurde die Verſammlung von Sr. Durch⸗ 110 laucht dem Herzoge von Anhalt-Bernburg, in deſſen Namen Herr Oberbergrath Zincken und Hr. Hofrath und Leibarzt Dr. Curtze aus Ballenſtedt die Functionen des Wirthes verſahen, mit einem Diner bewirthet, welches noch durch die Gegenwart der Gattinnen und Toͤchter einiger Mitglieder des Vereins vers ſchoͤnert wurde. Verſteinerungen aus der Srauwacke, dem Grau: wackenſandſteine und dem Bergkalke des Harzes. Calymene macrophthalma Brong. Grw. Kloſtergrund Mi— chaelſtein. Orthoceratites communis Wahlb. Kkſt. Buͤchenberg bey Elbingerode. *Ammonites (Goniatites) primordialis Buch. Schloth. Kkſt. Grund, Goslar? *Ammonites (Goniatites) simplex Buch. Grw. Goslar. *Bellerophon nodulosus Goldf. Grw. Goslar. Turbo ? Steinkern, GSdſt. Schalke. *Cardium alaeforme Sow. (Bucardites hystericus Schloth.) Kkſt. Grund, Lerbach. Nucula antiqua Goldf. GSdſt. Schalke. Cytherea? — Steinkern. GSdſt. Schalke. *Pterinea lamellosa Goldf. GSdſt. Schalke. *Pecten Oceani Goldf. Grw. Goslar. Calceola sandalina Lam. Grw. Goslar. *Terebratula elongata Schloth. Kkſt. Grund. Delthyris macroptera Goldf. (Terebratul. paradoxus Schloth.) Grw. Goslar. 4 . Delthyris laevicosta Goldf. (Terebr. hysterisus Schloth.) Grw. Goslar. Orthis pecten Dalm. GSdſt. Schalke. Cyathocrinites pinnatus Goldf. (Enerinites epithonius Schl.) Grw. Goslar; GSdſt. Schalke, Ruͤbeland; Kkſt. Buͤchenberg. Calamopora spongites Goldf. GSdſt. Ruͤbeland. Calamopora polymorpha Goldf. Gtw. Goslar. Cyathophyllum caespitosum Goldf. Kalkſt. Grund, Buͤ⸗ chenberg. Cyathophyllum ceratites Goldf. Kkſt. Grund. *Phytolithi? Verſteinerungen aus dem Mansfelder Rupfer: ſchiefer und Zechſteine. Monitor antiquus Holl. (Protorosaurus Speneri Meyer) Kſchf. Rothenburg. Palaeoniscus Freieslebeni Agas. Kſchf. Palaeoniscus magnus Agas. Kſchf. Pygopterus Humboldti— — 111 #Acrolepis asper Agas. Kſchf. Platysomus gibbosus — — Platysom. Rhombus — — *Ichthyolithus serpentinus Schloth. Kſchf. Ichthyolithus? fusiformis. Kſchf. Ichthyolithus? Zchſt. Eisleben. Placodus bituminosus Germ. Gaumenzaͤhne. (Trilobites bitum. Schl.) Kſchf. Eisleben. Leptaena pelargonata major Schl. Zchſt. Eisleben. Anthophyllum caespitosum Goldt. — — Alethopteris nov. spec. Kſchſ. Eisleben. Caulerpites Iycopodioides Sternb. Kſchf. Caulerpites selaginoides — — Die mit * bezeichneten fehlen in der academiſchen Mi⸗ neralien-Sammlung zu Halle. Ueber die größere Intenſität des Schalls während der Nacht, von A. Keferſtein zu Erfurt. In der Verſammlung der deutſchen Naturforſcher zu Bonn waͤhrend des Jahres 1835 hat Herr Prof. Berthold aus Goͤttingen uͤber den angegebenen Gegenſtand einen intereſſanten Vortrag gehalten und darinn ausgefuͤhrt, wie die Urſache, daß der Schall waͤhrend der Nacht bey weiten deutlicher and wei— ter als am Tage gehört werde, theils objectiv ſey, theils aber auch wol ein fubjectiver Grund darinn vorwalte, daß die Merz venthaͤtigkeit in der Nacht mehr als am Tage geſteigert ſey und dann das Ohr in einen hoͤheren Grad von Empfindlichkeit gerathe (Iſis 1836. Heft 9. und 10. S. 677). Meiner Anſicht zufolge duͤrfte die Urſache ſich dadurch am beſten eroͤrtern laſſen, wenn paſſende Verſuche an ſolchen Orten angeſtellt wuͤrden, die am Tage wie waͤhrend der Nacht gleiche Verhaͤltniſſe darbieten, und wo zu beyden Tageszeiten eine gleiche Ruhe herrſcht. 5 Hierzu qualificieren ſich wohl am beſten unterirdiſche Raͤu— me, in welche die auf der Oberwelt herrſchende Bewegung des Lebens am Tage nicht dringt. Ich erſuchte zu dem Ende Hrn. Markſcheider Tantſcher zu Camsdorf bey Saalfeld, einen tuͤchtigen Naturforſcher und ſorgkaͤltigen Beobachter, einige die— ſen Gegenſtand betreffende Verſuche anzuſtellen, welcher mir daruͤber folgendes woͤrtlich mittheilte: „der zweyte Gegenſtand, woruͤber ich Ihnen Auskunft zu geben verſprach, betrifft die Fortpflanzung des Schalles in Bergwerken bey Tag und bey Nacht, und die Beantwortung der Frage: ob ſich der naͤmli⸗ che Unterſchied zwiſchen der Fortpflanzung des Schalles bey Tag und Nacht in Bergwerken wie auf der Oberflaͤche der Er— de ergebe, um eventuell daraus eine gruͤndliche Erklärung über das bekannte Phaͤnomen, daß der Schall ſich bey Nacht weiter verbreitet, herleiten zu koͤnnen. Die Gruben, welche ich waͤhlte, 112 um den bezuͤglichen Verſuch zu machen, waren Himmelfahrt und bergmaͤnniſche Hoffnung; ihre Tiefe beträgt ce. 120 Fuß, und ihre Entfernung 420 Fuß. Zwiſchen ihnen befindet ſich ein ausgedehnter Eiſenſteinbergbau, und es find noch zufammen= haͤngende große offene Raͤume vorhanden. Die Beobachtungs⸗ zeit war am 16ten Auguſt d. J. Mittags 12 und Mitter⸗ nachts 12 Uhr. Der Schall ward ſowohl durch Rufen als durch Schlagen mit einem Hammer auf einem Brett hervor— gebracht. An genanntem Tage ſtand Mittags 12 Uhr das Barometer — 27“ 2,4 Linien, das Thermometer uͤber Tage im Schatten 0 bey Himmelfahrt 19½ Reaum. — bergm. Hoffn. 20“ — das Thermometer unter Tage bey Himmelfahrt 7½ R. — bergm. Hoffn. 74,0 — und in der Eiſenſteinweitung 89, es wehete ſcharfer Nordoſt— wind und der Himmel war ganz wolkenfrey, Mitternacht 12 Uhr ſtand das Barometer S 27“ 2,4 Linien das Thermometer uͤber Tage bey Himmelfahrt S 12 R. — bergm. Hoff. = — — das Thermometer unter Tage bey Himmelfahrt = 7° R. \ — bergm. Hoffn. — — — es wehete ein ſchwacher Suͤdoſtwind und der Himmel war ganz wolkenfrey und heiter. Der Thermometerſtand uͤber Tage hatte ſich alſo zwiſchen Mittag und Mitternacht 7 — 89 R. geaͤndert, waͤhrend die Veränderung in der Grube nur resp. ½ und ½“ betrug; der Barometerſtand war ganz gleich geblieben. Beſondere Wit— terungserſcheinungen waren nicht vorhergegangen und auch nicht an dem Tage der Beobachtung vorhanden. Als Reſultat ergab ſich, daß man in der Gru— be den Schall ſowohl zu Mittag als Mitternacht gleich weit horte und daß auch nicht der geringſte Grund zu der Vermuthung vorhanden war, daß er zu Mitternacht ſtaͤrker gehört worden waͤre. Außer mir haben ſich davon noch zwey zuverlaͤſſige Per— ſonen uͤberzeugt. Bey obigem Verſuch hoͤrte man in der Nacht ein kleines Geraͤuſch beynahe halbe Stunden weit, und uͤber Tage konnte man ſich in einer Entfernung von 500 Fuß gut verſtehen. In der Grube waren die Erſcheinungen dieſelben bey Tag und bey Nacht, und nur erſt bey 360 Fuß hörte man vernehmlich rufen, bey 420 Fuß, der wahren Entfernung beyder Schaͤchte, gar nicht.“ — So weit Hr. Tantſcher. Ich uͤberlaſſe es den Phyſikern, was fuͤr ein Reſultat aus der gegebenen Beobachtung zu erzielen iſt, und erlaube mir nur die Schlußbemerkung, ob wir nicht am einfachſten mit Ariſtoteles in der Sonne oder dem Lichte als Princip des Le— bens und der Bewegung die Loͤſung dieſes Problems finden werden, 113 Ueber die Keimfaͤhigkeit unreifer Samen. Bey der Verſammlung deutſcher Naturforſcher und Aerzte in Stuttgard im Sept. 1884. konnte ich aus Mangel an Zeit den Sitzungen der botaniſchen Section leider nicht beywohnen, und erſt, nachdem die Verſammlung auseinander war, erfuhr ich, daß Hr. Profeſſor Dr. Kurr aus Stuttgard ſeine Erfah— rungen uͤber die Keimfaͤhigkeit unreifer Samen in der erſten Sitzung der botaniſchen Section am 19ten Sept. vorgetra— gen hatte. Vielleicht duͤrfte es von einigem Intereſſe für die Pflan— zen⸗Phyſiologie ſeyn, wenn ich einige Beobachtungen uͤber den gleichen Gegenſtand zur naͤhern Wuͤrdigung hiemit vorlege, Be— obachtungen, die vielleicht zu weitern Verſuchen und intereſſan— teren Reſultaten fuͤhren koͤnnten. Zu nachſtehenden Verſuchen, die ich einige Jahre hinter einander wiederholt habe, veranlaßte mich die kuͤnſtliche Berei— tung eines ſehr ſchmackhaften Wintergemuͤſes aus dem Pisum sativum und der weitere Umſtand, daß manche Pflanzen aus der Familie der Papilionaceen wenigſtens in Wuͤrtemberg im freyen Lande, namentlich von Baͤumen die Sophora japonica keine reifen Samen liefern und ſomit deren Fortpflanzung nur durch Verſchreibung des Samens anderswoher moͤglich wird. Bekanntlich wurde zuerſt in England aus dem Pisum sa- tivum ein ſehr ſchmackhaftes Wintergemuͤſe auf folgende Art bereitet und kann in jedem geheizten Zimmer bereitet werden. Man legt nehmlich die Samen von Pisum sativum dicht ne— beneinander in ein Kiſtchen, welches mit humussxeicher, etwas feuchter Erde zur Haͤlfte ſo angefuͤllt iſt, daß uͤber dieſer Erde bis zum Rand des Kiſtchens noch ein leerer Raum von 6 bis 8 Zollen uͤbrig bleibt, bedeckt das Ganze mit einem Deckel ſo, daß in den leeren Raum des Kiſtchens kein Licht eindringen kann, ſtellt es in die Naͤhe eines geheizten Ofens, Loder in ei— nem Treibhauſe auf einen nicht zu heißen Waͤrmecanal mit unterlegten Ziegeln, ſo daß die Luft auch von unten das Kiſt— chen beſtreichen kann. Nach einigen Tagen, wenn man die Erde ſtets etwas feucht erhaͤlt, fangen die Erbſen zu keimen an, und wenn die Keime 4 bis 6 Zoll hoch ſind, werden ſie abgeſchnitten und als Gemuͤſe benutzt. Bey dieſer Manipulation fand ich, daß, wenn man dieſe erſten Keime 1 bis 2 Zoll uͤber der Erde abſchneidet, dieſe Keimreſte an ihren Knoten abermals Sproſſen treiben, eine Art Reproductionskraft, die mir um ſo auffallender erſchien, weil die Pflanzen aus Mangel an Licht und durch das ſchnelle Trei— ben in einem quasi krankhaften Zuſtand ſich befanden, die in der Erde befindlichen Samenlappen bis auf die Haͤute keinen Nahrungsſtoff mehr hatten und das Wuͤrzelchen ziemlich klein und duͤnn mit wenig Wurzelfaſern war. Dieſe im Verhaͤlt— niß des Wuͤrzelchens noch ſehr bedeutende Reproductionskraft leitete mich zu verſchiedenen Verſuchen uͤber die Keimfaͤhigkeit der Samen von den Papilionaceen uͤberhaupt und insbeſondere in ihren verſchiedenen Entwicklungs-Stuffen. Die erſten Verſuche ſtellte ich mit noch ganz gruͤnen und unreifen Samen von Pisum sativum, Phaseolus vulgaris, Vicia faba, Ervum lens und Cytisus laburnum an. Hie⸗ Iſis 1838. Heft 2. 114 bey konnte ich von den genannten Pflanzen keinen unreifen Samen zum Keimen bringen, ſolange nicht die Cotyledonen ei— ne etwas veſte Subſtanz in ſich bekamen und ſo lange nicht vermoͤge einer gewöhnlichen Lupe das Rostellum und die Plumula als ausgebildet erkannt werden konnten; ſobald aber beydes der Fall und der Samen noch ganz gruͤn und nicht viel uͤber die Haͤlfte der Groͤße ſeines reifen Zuſtandes erreicht hatte, gluͤckten mir die Verſuche durch folgende Manipulativn beynahe immer. Ich ſchnitt nehmlich ganze Staͤngel von den genannten Pflanzen mit ihren Blaͤttern und Samenhuͤlſen ab, ließ dieſelben mit allem an einem luftigen aber ſchattigen Orte aufhaͤngen und ſolange in dieſem Zuſtande, bis die Blaͤtter beynahe duͤrr ge— worden und die Huͤlſen mit den Samen etwas abgewelkt wa— ren. Zu dieſem Abwelken veranlaßte mich der Umſtand, weil ich vermuthete, daß ohne daſſelbe die Samen zu faftig bleiben und in die Erde gebracht zu ſchnell in Gaͤhrung und ſomit in Faͤulniß uͤbergehen wuͤrden. Nachdem nun auf dieſe Art die Huͤlſen mit ihren Samen abgewelkt waren, loͤſte ich letztere aus erſtern mit einem ſcharfen Meſſer ſo ſorgfaͤltig ab, daß das Hilum auf keine Art verletzt wurde und an demſelben noch von der Huͤlſe etwas haͤngen blieb. Von Pisum sativum legte ich 20 auf dieſe Art behan— delte grüne Samen in einige mit humussreicher und etwas feuchter Erde angefuͤllten Toͤpfe einen halben Zoll tief ein und brachte fie in eine Temperatur von 18 bis 202 Reaum. Am gten Tage zeigten ſich 13 keimende Samen. Von Phaseolus vulgaris keimten von 20 Samen 11, auf die gleiche Art behandelt, am 17ten Tage; von Vicia faba am 19ten Tage 9; von Ervum lens am 12ten Tage 7, und von Cytisus laburnum am 18ten Tage 14 Samen. Nachdem ſich aus den ſo gekeimten Samen die Pflanzen auf einige Zoll Höhe entwickelt hatten, ſtuͤrzte ich die Toͤpfe ſorg— faͤltig und ſetzte davon je in einen Scherben nur eine, woraus ſich dann ganz vollkommene Pflanzen bildeten, die im naͤmli— chen Sommer noch reife Samen lieferten, natuͤrlich mit Aus— nahme von Cytisus laburnum, wovon jedoch noch 7 Erems plare in den koͤnigl. Parkanlagen ſtehen, die zu großen und ganz geſunden Buͤſchen herangewachſen ſind. a Bey den ſeit dem Jahr 1821 hieruͤber fortgeſetzten Ver— ſuchen mit den genannten und noch andern unreifen Samen von Papilionaceen, namentlich auch mit mehrern Dolichos-Ar⸗ ten zeigten ſich beynahe immer die gleichen Reſultate, ein auf fallendes aber von der Sophora japonica. In dem hieſigen botaniſchen Garten befindet ſich nehm lich ein großes Exemplar davon; jedes Jahr faͤngt daſſelbe, je nachdem der Sommer warm oder kuͤhl iſt, in der Mitte des Monats Auguſt, oͤfters erſt Anfangs Sept. und noch ſpaͤter zu bluͤhen an, und wenn die Naͤchte waͤhrend der Bluͤthe kuͤhl werden, fallen gewoͤhnlich die Bluͤthen, ſobald ſie ausgebildet find, ohne Befruchtung ab, fo daß ſich ſelten Samen ans etzen. g Im Jahr 1822. zeigte ſich dieſes Abfallen wenig und es entwickelten ſich ganze Buͤſchel mit Samen. Da jedoch dieſe Pflanze hier wenigſtens niemalen reife Samen lieferte und in der Mitte Sept. die Huͤlſen mit ihren Samen kaum die Haͤlfte ihrer Groͤße im reifen Zuſtande erreicht hatten, ſomit keine 8 115 Hoffnung vorhanden war, reife Samen zu erhalten, fo wur— den viele Aeſte mit den Samenbuͤſcheln abgeſchnitten, ſobald ſich die Samen auf die obengenannte Art ausgebildet zeigten, auf die oben beſchriebene Weiſe behandelt und in ein kaltes Miſtbeet gebracht und hiedurch gegen 500 junge Pflanzen er— zielt, wovon jetzt viele und ſchoͤne Exemplare in dem Park Roſenſtein uͤppig herangewachſen ſind, der Reſt aber noch in der exotiſchen Baumſchule zu Hohenheim zu ſehen iſt. Dieſe wenigſtens mir fruͤher noch nicht bekannten Er— ſcheinungen uͤber das Keimen der Samen von Papilionaceen duͤrften vielleicht weitere Verſuche mit andern Pflanzenfamilien veranlaſſen, wozu ich mich mit vielem Vergnuͤgen anſchließen wuͤrde. Eine weitere Erſcheinnng glaube ich ſchließlich noch an— ſuͤhren zu duͤrfen, die uͤber eine Species und wahrſcheinlich ei— ne Varietaͤt davon Aufſchluß gibt, der noch bey manchen an— dern Pflanzen naͤher zu verfolgen und zu beachten ſeyn duͤrfte und wodurch vielleicht manche Unzahl von Species bey man⸗ chen Generibus nach und nach reduciert werden koͤnnte. Im Jahr 1827. ließ ich nehmlich von einem im hieſi⸗ gen botaniſchen Garten befindlichen Exemplar des Sorbus oder Crataegus hybrida die reifen Samen abnehmen, einige Wochen in Flußſand aufbewahren und in der Mitte Octobers in der exotiſchen Baumſchule zu Hohenheim in ein Beet von ziemlich magerem Boden reihenweiſe 2 Zoll tief einlegen. Der groͤßte Theil dieſer Samen keimte im Fruͤhjahr 1828., die jungen Pflanzen aber zeigten Blaͤtter, die von Sorbus aria bis zu Sorbus hybrida eine ganze Reihenfolge von allen Nuanten von Blattform zwiſchen dieſen beyden angezeigten Arten zeigten, jedoch naͤherte ſich der groͤßere Theil der jungen Pflanzen in feiner Blattform mehr dem Sorbus aria als dem Sorbus hy- brida, jedoch meiſtens mit mehr laͤnglichen Blaͤttern, als der Sorbus aria hat. Dieſe Erſcheinung war mir um ſo auffallender, weil ich beym Abnehmen und Einlegen der Samen gegenwaͤrtig war, keine Samen von Sorbus aria in dieſem Jahre für die Baum— ſchule eingeſammelt wurden, mithin auf keine Art eine Ver⸗ wechslung Statt finden konnte, uͤberdieß auch keine Befruch— tung von den Bluͤthen des Sorbus aria auf die von S. hy- brida Statt finden konnte, weil nur ein Exemplar von erſte— rem in der Naͤhe vorhanden war, das jedoch im gedachten Jahre keine Bluͤthen hatte. Da ich uͤbrigens vor dieſer Erſcheinung noch keine Sa— menpflanzen von Sorbus hybrida im erſten Jahre geſehen hat— te, ſo taͤuſchte ich mich mit der Vermuthung, daß vielleicht die Blaͤtter der jaͤhrigen Pflanzen oder vielmehr im erſten Som— mer von ihrem Keimen an, erſt im folgenden Sommer ihre eigenthuͤmliche Blattform zeigen werden; allein auch in dem Aten und den folgenden Jahren blieben ſich die Blaͤtter an den einzelnen Individuen bis jetzt gleich. Aus dieſer Erſcheinung und da ich uͤberdieß in den Bluͤthen und Fruͤchten des Sorbus aria und S. hybrida keinen ſolchen Unterſchied finden konnte, daß beyde als beſondere Species angenommen werden koͤnnen, indem mir hauptſaͤchlich die verſchiedene Blattform bey Sorbus aria folia subrotundo ovata inciso-dentata, bey S. hybrida aber folia semipinnata sinuata, die Trennung in 2 Species veranlaßt zu haben ſcheint, den Schluß ziehen zu duͤrfen, daß 116 S hybrida nur eine Varietaͤt von Sorbus aria iſt, die durch befondere Local-Verhaͤltniſſe entſtanden zu ſeyn ſcheint, wie ſol— ches noch bey manchen andern Pflanzen der Fall ſeyn kann, die fuͤr beſondere Species ausgegeben werden, und woruͤber ich einen weitern Beleg mir anzufuͤhren erlaube, aus dem ebenfalls geſchloſſen werden koͤnnte, daß Pyrus baecata eine bloße Va⸗— rietaͤt von Pyrus malus ſey, wie jede andere Aepfelſorte. Von einem Exemplar, das ſich durchaus in ſeinem gan— zen habitus durch ſeine duͤnnen Zweige und Blaͤtter, ſo wie durch ſeine beynahe runden und ſchoͤn roth gefaͤrbten Fruͤchte mit langen Stielen ſo auszeichnet, daß man dieſe Fruͤchte in der Ferne fuͤr ſogenannte Herzkirſchen halten koͤnnte, wurden im Jahr 1823. die Samen genommen und eingeſaͤet. (NB. Die⸗ ſes Exemplar ſteht in der exotiſchen Baumſchule ganz iſoliert von andern Aepfelbaͤumen). Die hievon gewonnenen Samen: pflanzen zeigten ſich zum Theil in ihrem ganzen habitus, und in den Blättern im erſten und den folgenden Jahren von eins ander verſchieden, wurden im Aten Jahre in Beete auseinander geſetzt und ein großer Theil davon wurde im Jahr 1829. fuͤr den Park Roſenſtein verwendet. Im Jahr 1832 und 1834. zeigten dieſelben eine Menge Varietaͤten von Fruͤchten; das eine Individuum hatte wahre Spitzaͤpfel, welche die Frucht vom Mutterſtamm, Pyrus bac- cata, in der Größe um das Ifache uͤbertrafen, gruͤn blie— ben, ganz kurze Stiele hatten und im Saft bey weitem nicht ſo adſtringierend waren. Von dieſem Individuum zeigten ſich die Übrigen immer mehr abweichend in habitus, Blättern und Fruͤchten abwaͤrts vom gewoͤhnlichen Spitzapfel bis zum achten Pyrus baccata, und es ſcheint hieraus hervorzugehen, daß, wie alle verſchiedene Sorten von Aepfeln aus Samen entſtanden ſind, auch Pyrus baccata aus dem gewoͤhnlichen Pyrus malus entſtanden iſt, von dem ja durch Localverhaͤlt⸗ niſſe, Kultur uſw. fo vielerley Exemplare eriftieren, die von dem gewohnlichen wilden Apfel Pyrus malus in ihrem Habi- tus, Blättern, Bluͤthen und Früchten bey weitem mehr abs weichen, als Pyrus baccata. Seyffer, mit dem Wunſche, daß ſich die Herrn Botaniker Deutſchlands vereinigen möchten, auch Über dieſen Zweig des Pflanzenlebens weitere Verſuche anzuſtellen, woran ich mit Vergnuͤgen Theil nehmen und die beſte Gelegenheit vermoͤge meiner amtlichen Stellung hiezu haben wuͤrde, indem die koͤnigl. Parke und der botaniſche Garten unter meiner unmittelbaren Aufſicht ſtehen. 117 Transactions of the zoological Society of London. Vol. II. part. 1. 1836. 4. 86. 17 tab. ill. (Preis 1 Pfd. 12 Schill.) (Fortſetzung von Heft 1. 1838. S. 40.) VII. S. 75. C. T. Bennett, über die Sippe Octodon und eine neue Ctenomys. In den Zoological Proceedings of the comittee II. pag. 46 nannte ich das von Cuming aus Suͤdamerika ge⸗ brachte Nagthier Oct. cumingii. Nach Friedrich Cuvier find Octodon, Ctenomys (Blainville Bullet. philos. 1826. pag. 62) und Poephagomys mit einander verwandt. Annal des sc. nat. 1834. I. 321. Nach ihm find die Badenzähne von Ctenomys ohne Wurzeln. z Oct. ſteht zwiſchen beyden. Die Zahnfiguren der pflanzenfreſſenden Nagthiere aͤndern ſich durch das Abkauen am wenigſten, weil die Backenzaͤhne wie die wurzelloſen Schneidzaͤhne immer nachwachſen; ſie koͤn⸗ nen nur klein zerriebene Speiſen verſchlucken. Bey Oct. find die Zahnkronen in beyden Kiefern auffal⸗ lend verſchieden, die obern wie bey Ctenomys, die untern wie bey Poephagomys. Die obern Backenzaͤhne von Octodon haben an der in- nern Seite eine ſchwache Schmelzfalte, als wenn der Zahn in 2 Walzen zerfiele; an der aͤußern Seite iſt eine tiefere Falte und der Hintertheil der Krone nicht ſo breit als der vordere; die vordere Walze iſt ganz, die hintere hat gleichſam ihre aͤu— ßere Haͤlfte verloren. Die Zahl dieſer Zaͤhne iſt jederſeits 4, der hintere am kleinſten. So find die Zähne in beyden Kiefern bey Ctenomys, nur ſind die Kronen ſchlanker und ſchiefer geſtellt, der hintere Zahn ſehr klein. Ich habe ein Exemplar, welches der Capitaͤn P. P. Ving von der Magellanſtraße mitgebracht hat. > Die untern Backenzaͤhne bey Oct. beſtehen aus 2 Wal⸗ zen, jederſeits mit einer Falte, wovon die innere die tiefſte, ſehen aus wie die Ziffer 8. Bey Poeph. ſind alle Zaͤhne ſo. Nach der Abbildung von F. Cuvier. Ich habe kein Exemplar. Das Ausſehen dieſer Thiere gleicht dem der Waſſerratte, Leib gedrungen, Kopf kurz und rund, Fuͤße maͤßig, Schwanz kurz behaart, kuͤrzer als der Leib, bey Octodon mehr als die Hälfte des Leibes, ben Ctenomys mehr als ½; bey Poeph. ½%. Bey Octodon et Poeph. die Ohrmuſchel maͤßig, fo lang als der Abſtand zwiſchen ihr und dem Auge; bey Ctenomys unter dem Pelz verborgen. Ein anderer Unterſchied iſt wichti⸗ ger: bey Oct. et Poeph. find die Klauen ziemlich lang, maͤ⸗ ßig gekruͤmmt und ſcharf, was auf Klettern deutet; bey Cte- nomys lang, faſt gerad, dick und ſtumpf, faſt wie bey gra⸗ benden Thieren. Bey allen 5 an jedem Fuß. Bey Octodon et Poeph. iſt die innere Klaue am Vorderfuß flach wie ein Nagel; bey Ctenomys wie die andern Klauen, aber kuͤrzer und kruͤmmer. Bey beyden vor mir liegenden Thieren findet ſich der auf den inneren Klauen der Hinterfuͤße liegende Bor⸗ 118 ſtenkamm; daher wird er auch wohl beym andern ſeyn. Bey Ctenomys iſt der Schädel länger und die Anhaͤngſel der Ge: hoͤrtheile größer als bey Oetodon. Die Ausdehnung der Kno: chenzellen ſteht im umgekehrten Verhaͤltniß zur Ohrmuſchel, und der Mangel der letztern bey Gtenomys wird ausgeglichen durch die Vergrößerung der Gehörzellen, daher iſt der Schaͤdel hinten ſehr breit und viereckig; bey Octodon am breiteſten beym aͤu— ßern Gehoͤrgang. Der Umriß des Schaͤdels von oben oval, bey Cten. wie ein laͤnglicher Triangel. Bey beyden iſt das lo- ramen infraorbitale einfach und ſehr weit. Der Oberkiefer klein. Schaͤdellaͤnge bey Oetod. 1,6., bey Cten. 1,75. Breite beym aͤußern Gehoͤrgang 0,75 — 0,95. Beym Jochbogen 0,9 — 1,0. Zwiſchen den Augenhoͤhlen 0,45 — 0,4. Bey Poeph. iſt der Blinddarm ſehr groß, groͤßer als der Magen; ebenfo bey Octod.; Dünndarm 2½“; Dickdarm 1½, 7mal ſoviel als der Leib, alſo wie bey andern pflanzen⸗ freſſenden Nagthieren. Octodon; Fam. Arvicolidae? Dentes primores 2, acutati, antice laeves: molares utrinque utrinsecus , complicati, subaequales ; superio- res subtransversi, fascia antica lata, postica (ob ineisuram externam profundam) duplo angustiore, interna in medio uniplicata, plicis a primo ad postremum sensim minori- bus; inferiores obliqui, singulo plica externa internaque suboppositis coronidem in areas duas oblique,transversa- les, figuram 8 vel elepsydram quodammodo simulantes, subdispartientibus, plica externa in postremo vix conspi- cua. Artus subaequales, omnes pentadactyli, digitis li- beris; unguibus faleularibus, subeurvis, acutis; ungue pollicari lamnari. Cauda mediocris, subannulata, pilosa, ad apicem floccosa. Americae australis incolae, terrestres vel arborei, subsalientes. 1) Oct. cumingii: supra fusco-flavescenti - griseus nigrescente intermixtus, infra et ad pedes pallidior; cau- da supra et ad apicem floccosum nigra. Oct. cum. Benn., in Proc. Comm. Sor. Zool. II. pag. 46. Dendrobius degus Meyen, in Nov. Act. acad. Caes. Nat. Cur. XVI. p. 600. t. 144. Hab. in Chili prope Valparaiso. Gleicht in Größe und Geſtalt der Waſſerratte, zu der es auch im Syſtem gehoͤrt; Augen klein, Ohren maͤßig, rund, lich, duͤnn behaart; Schnurren laͤnger als Kopf, Pelz gerad⸗ % — 1“ lang, kuͤrzer an Schwanz und Fuͤßen, Hinterfuͤße et⸗ was länger, Überall 5 Zehen, innere ſehr kurz und zuruͤck, an der vordern ein kurzer flacher Nagel, der Schwanz geringelt. Faͤrbung braͤunlich grau mit unbeſtimmten ſchwaͤrzlichen Flecken. Schwanz faſt ſchwarz, Bauch dunkelgrau. Die Länge des Leibes 6,56“, Schwanz 4, Kopf 1,66, Schnurren 2; Ohren 0,75. Breite 0,7. Das Thier iſt ſehr häufig und findet ſich zu Tauſenden 9 bey Valparaiſo, gräbt nach Cuming unter Buͤſchen; auf der Straße zwiſchen St. Jago und Valparaiſo ſieht man oft uͤber 100 nach Futter gehen, bisweilen auf den untern Zweigen der Zäune, Sie fliehen beym geringſten Geraͤuſch und tra- gen dabey ihre Schwaͤnze bogenfoͤrmig. Sie werden von einer Horneule gefreſſen. Cuming brachte 1831. 2 lebendig aus Chili in den zoologiſchen Garten, wo eines entfloh, eines aber bis jetzt mun⸗ ter fortlebte. Es iſt ſcheu und nicht luſtig, huͤpft hurtig und leicht vom Boden des Kaͤfigs auf eine Stange 1“ hoch, wo es ſitzen bleibt. Frißt nichts als Pflanzen. 1833. wurde es von Meyen beſchrieben in der leopoldini— ſchen Academie unter dem Namen Dendrobius degus, weil er es für Molinas Degus hielt; er ſtellt dazu Myoxus getuli- nus von Poppig und Tamias degus von andern. Die Ber ſchreibung von Molina paßt aber nicht darauf. Es ſteht auch mit Unrecht bey den Eichhoͤrnchen. Ctenomys : Dentes primores 2, acutati, antice laeves; molares utrinque utrinsecus $, postremo subobsoleto, caeteris si- milibus, simpliciusculis, veluti e lamina simpliei subar- cuata constantibus, in maxilla superiore externe et posti- ce, in inferiore interne et antice, late exsculpta. Artus subaequales, omnes pentadactyli, digitis liberis, ungui⸗ bus falcularibus, unguliformibus, subelongatis. Cauda breviuscula, subannulata, pilosa. Americae australis in- colae, fodientes. 1) Ct. brasiliensis: supra nitide rufus, subtus rufescenti-albidus; cauda nigrescenti-brunnea (fide Blainy.). Oryeteromys sive Ctenomys brasiliensis ; Blainv. in Bull. Soc. Philom. Avr. 1826. p. 62. — Icon. ibid. Hab. in Brasilia, in Provincia Minas Geraes. 2) Cten. magellanicus: flavescenti - fusco - griseus, subtus pallidior, pedibus caudaque albentibus. Habitat ad Fretum magellanicum prope Cap. Gregory. Gleicht in Geſtalt dem vorigen, der ſchwach behaarte Schwanz aber kuͤrzer und die Ohren unſichtbar, faſt nackend; Haare “ lang, lind; alle Klauen ſtark, lang und faſt gerad. Färbung braͤunlich grau ins Gelbliche, mit wenig ſchwarz, un⸗ ten heller. Laͤnge 7,5“, Schwanz 2,75; 2,25; Ohren 0,13 Breite 0,25. Nach King findet ſich dieſes Thierchen auf dem Boden zerſtreut; die Nagzaͤhne roth. Es iſt ſehr furchtſam, frißt Gras und wird von den Patagoniern gegeſſen, graͤbt Hoͤhlen und ſcheint häufig zu ſeyn, weil es viele ſolche Höhlen gibt. Es bewohnt den öftlihen Eingang der Magellanſtraße am Cap Gregory. Abgebildet iſt Octodon ill. Schädel von drey Seiten Tafel 16. Ctenomys magellanicus ill., Schaͤdel deßgl. T. 17. Kopf 1,9; Schnurren 120 The Edinburgh new Philosophical Journal by R. Jameson. vol. XXI - XXII. (Fortſetzung von der Iſis 1838 S. 75.) Vol. XXI. n. 41, 42. April — October 1836. S. 88. Gr. Dalpell, Schon gegeben. 99. John Shaw, Beweis, daß der Parr das Junge des Salmen iſt. Ich habe folgende Verſuche mehrere Jahre hindurch ans geſtellt und habe faſt mein ganzes Leben an Fluͤſſen zugebracht, wo der Salm laicht und daher der Parr haͤufig iſt; es fehlte mir daher nicht an Gelegenheit zu beobachten. Am 11. July 1833. fieng ich 7 Parr und ſetzte ſie in einen Teich mit zufließendem Waſſer. Sie gediehen darinn ausnehmend wohl, fiengen Fliegen und ſpielten an der Ober⸗ flaͤche bey ſchoͤnem Wetter. Im April 1834. bekamen ſie ein anderes Anſehen, was man ſchon bemerkte, wenn fie im Waſſer ſchwammen; ich fieng einen im Netz am 17ten May und überzeugte alle meine ge: genwaͤrtigen Freunde, daß er jetzt vollig das Ausſehen des Fi: ſches angenommen habe, den man Salmon-fry (Salmenlaich) nennt. Auf dem Ruͤcken waren ſie nun ſchoͤn blau, mit einem zarten Silberſchein an den Seiten, und zugleich blieben die Silberſchuppen bey der Beruͤhrung ſehr leicht an der Hand haͤngen; der Bauch war weiß; die Laͤnge 6“; 60 Wirbel. Ich muß eines Umſtands erwaͤhnen, obſchon ich nicht viel Gewicht darauf lege. In der erſten Woche des May, nachdem ſie ſich ſchon ſo veraͤndert hatten, bemerkte ich, daß ihrer weniger waren; ſie hatten ſich auf das Ufer geſchnellt und waren todt. Ob das geſchah aus Begierde, Fliegen am Ufer zu erhaſchen, oder in der Hoffnung, ins Meer zu kom⸗ men (weil jetzt ihre Zugzeit war), weiß ich nicht. Fortpflanzung der Zoophyten. Im Maͤrz 1835. nahm ich wieder 12 Parr aus dem Fluß, welche deutlich die characteriſtiſchen Streifen Pars) hat⸗ ten; Laͤnge 6“. Ich that ſie auch in einen paſſenden Teich und Ende Aprils nahmen ſie ebenfalls das vollkommene Ausſe— hen der Salmon-fry an; die Streifen wurden bedeckt mit den neuen Silberſchuppen, womit die Zjaͤhrigen Parr jedesmal be: kleidet werden, ehe ſie ins Meer ziehen. Nach dieſen Verſuchen bleibt wohl kein Zweifel, daß die großen Parr des Winters und des folgenden Fruͤhjahrs im Fluſſe (d. h. zu einer Zeit, ehe die Salmon ry ziehen), wirk⸗ lich die Salmon -fry ſelbſt find, und daß die kleinen oder Sommer-Parr (heißen in Dumfriesſhire May-Parr), welche noch im Fluſſe bleiben, die einjaͤhrigen ſind, und daß ſie noch ein Jahr lang warten muͤſſen, ehe ſie den Character der Sal- mon- fry erhalten. Man hat bisher irrig angenommen, daß der Salmon- fry 6 oder 8“ wachſe in ſoviel Wochen und ins Meer gehe nach Verlauf dieſer kurzen Periode. Zu dieſem Irthum hat die Schnelligkeit verleitet, womit der zweyjaͤhrige Parr das Ausſe⸗ hen des Salmon-fry annimmt. Er zieht zu derſelben Zeit ſein 121 neues Kleid an, wo ber junge Salm ſo ſchnell wachſen foll, ehe er fortzieht. Da der ununterbrochene zweyjaͤhrige Aufenthalt des Parrs, ſowie die Thatſache, daß zu gleicher Zeit in dem Fluſſe zwo Generationen vorhanden ſind, nicht allgemein geglaubt wird; fo halte ich es für nöthig, das Umſtaͤndlichere anzuführen, wo— durch dieſe Sache bewieſen wird. Daß dieſer Fiſch ſich nicht früher im Fluſſe befinden ſollte, als der May- oder Sommer-Parr, iſt mir lang ſonderbar vorgekommen. Ich ſtellte daher eine genaue Unterſuchung des Fluſſes an, worinn der alte Salm den Winter vorher gelaicht bat, und ich fand einen ſehr kleinen, aber lebhaften Ficch in ungeheurer Menge; ich hielt ihn fuͤr den jungen Parr oder den Samlet dieſer Jahrszeit. Um das zu beweiſen, nahm ich ei— nen Raif, uͤberſpannte ihn mit Gaze, da die Fiſche zu klein ſind, um in einem andern Netze gefangen zu werden, und fieng am 10ten May 1834. 2 bis 3 Dutzend. Sie maßen 1"; der Kopf war groß im Verhaͤltniß zum Leibe, welcher ſich nach hinten wie ein Keil oder eine kleine Nadel zuſpitzte; die kleinen Querſtreifen, welche dem Parr eigenthuͤmlich ſind, wa— ten deutlich zu bemerken. Ich ſetzte fie ſodann in 2 verſchie— dene Teiche mit laufendem Waſſer, worinn ſie ſehr gut ge— diehen. Im May 1835., nachdem ich ſie alſo 12 Monate ge— habt hatte, zog ich einige heraus. Sie waren nun 3½“ lang und glichen in jeder Hinſicht dem Parr von demſelben Alter im Fluſſe, zeigten aber noch keine Spur von dem Ausſehen des Salmon-fry. Ich behielt fie daher im Teiche, und in der 2ten Woche des May 1836. hatten ſie, wie bey den fruͤhern Ver— ſuchen, genau das Ausſehen des Salmon fry. Sie maßen 6 der Rüden ſchoͤn blau, die Seiten ſilberglaͤnzend, Nüdenz, Bruſt- und Schwanzfloſſe ſchwarz geduͤpfelt, der Bauch, die Bauch⸗ und Steißfloſſe weiß. Bey der genaueſten Vergleichung mit denen, welche nun den Fluß hinunter zogen, war auch nicht der geringſte Unterſchied zu bemerken. Der Parr bleibt mithin 2 Jahre, ehe er das Anſehen des jungen Salmen oder des Smolt bekommt. J Dieſer kleine lebhafte Fiſch, welcher, wie ich gezeigt habe, der einige Wochen alte Parr iſt, findet ſich nirgends als in den Fluͤſſen, worinn der alte Salm im Winter vorher den Laich abgeſetzt hat, oder wenigſtens nur in der unmittelbaren Nachbarſchaft dieſer Fluͤſſe. Schon im Anfang des Aprils 1835. fand ich ſie in dem oben genannten Fluß, aber, weil ſie ſo eben aus dem Ey geſchluͤpft waren, fo jung und ſchwach, daß fie ſich nicht gegen den Strom halten konnten, wo er ein mes nig ſtark war. Sie hielten ſich daher in irgend einem kleinen Widerſtrom, gewoͤhnlich da, wo ein durchgehendes Pferd eine Vertiefung im Kies gelaſſen hatte. Darin blieben ſie und ſpiel— ten beſtaͤndig mit ihrem Schwanz, bis fie meine Annäherung bemerkten und ſodann ſich unter den Steinen verbargen. Bey ihrem erſten Erſcheinen findet man ſie nur unter dem loſen Kies 2 oder 3“ tief im Waſſer, dicht am Rande des Stroms oder in den kleinen Baͤchlein, welche im Kies ſchief herumlau— fen und die Hauptſtroͤmungen verbinden; dieſe Waſſerrillen find beſonders dem Laichen guͤnſtig, und daher gehen ihnen die Sal— men zur Laichzeit ſehr nach. In ſolchen Plaͤtzen nun findet man dieſe Fiſchlein waͤhrend des Aprils und May, und ſelbſt im Juny; fo wie fie aber größer und ſtaͤrker werden, ‚fo zer— Iſis 1838. Heft 2. 122 ſtreuen ſie ſich in alle ſeichten Theile des Fluſſes, beſonders wo der Boden aus feinem Gries beſteht. Die einjaͤhrigen oder Sommer Part findet man nun in jedem Stroͤmlein, beſonders wo das helle und rieſelnde Waſſer in einen Duͤmpfel endigt, wo man ſie waͤhrend des ganzen Sommers, beſonders aber im Auguſt und Sept. mit einer kleinen Fliege in ungeheurer Mens ge angelt. Da ich nun die Fortſchritte des kleinen einzolligen Fiſches durch alle Zuſtaͤnde des Parrs bis zur Zeit feiner Wanderung verfolgt habe; ſo will ich auch meine Verſuche mit dem Laich mittheilen, um zu beweiſen, daß dieſer Fiſch wirklich von den im vorhergehenden Winter vom Salm gelegten Eyern herkommt. Am 10ten Jaͤnner bemerkte ich ein großes Weibchen et: wa von 16 Pfd., und 2 Maͤnnchen, wenigſtens von 25 Pfd., im Laichen begriffen. Die Stelle war etwas entfernt von ei— nigen andern Salmen, welche daſſelbe thaten, und naͤher am Ufer, aber noch in ziemlich tiefem Waſſer. Beyde Maͤnnchen hatten den ganzen Tag mit einander Streit um das Weibchen und trieben einander oft faſt ans Ufer, zeigten oft ihre Ruͤcken— floſſe und ſchlugen mit dem Schwanz aufs Waſſer. Ueber— zeugt, daß es aͤchte Salmen ſind, indem wenigſtens 10 Paar dieſer Fiſche im Laichen begriffen waren, ſo benutzte ich die Ge— legenheit und verſchaffte mir ſoviel von dem Laich als moͤglich. Das that ich 3 Tage, nachdem er gelegt war, und die Maͤnn⸗ chen u. Weibchen beſuchten noch bisweilen das Lager. Ich ließ einen Canevaßſack an einem Drahtrahmen unter den Laich ſetzen und et: ne andere Perſon mit einer Schaufel den Gries aufgraben, ſo daß der Strom die Eyer in den Sack fuͤhrte, waͤhrend der Gries unterwegs liegen blieb. Dann legte ich den Laich wie— der in den Gries unter Waſſer an einem zum Beobachten beque- men Ort. Am 26. Hornung, d. h. 48 Tage, nachdem er gelegt war, fand ich eine Spur von Belebung; einen kleinen Streifen Blut im Ey, welcher von 2 kleinen, ſchwarzen Fle⸗ cken wie Nadelknopf abgeht, den Augen. Am Sten April, alſo 90 Tage, ſeit er im Gries lag, fand ich die Jungen ausgeſchloffen, was einen Tag vorher nicht war. Die Temperatur des Waſſers war 43, im Fluß 45, in der Luft 39. Beym Anfang des Ausſchliefens hatten ſie ein ſonderbares Ausſehen, der Kopf groß, der Leib ſehr klein, 8“ lang, blaßgrau. Das ſonderbarſte war aber ein Sack, welcher am Hals oder am obern Theil des Bauches hieng; kegelförmig, die Baſis am Fiſch, die Laͤnge ¼“, ſchoͤn durchſichtig roth, faſt wie eine Johannisbeere und daher ſicht— bar auf dem Boden des Waſſers, waͤhrend man den Fiſch ſelbſt nicht bemerkt. Er hat noch eine Sonderbarkeit, nehmlich eine Finne oder Franze, wie der Schwanz einer Kaulquappe, laufend von der Ruͤcken- und Steißfloſſe zum Ende des Schwan zes und ſchwach eingeſchnitten. Es ſcheint nicht, daß dieſes Fiſchlein den Gries gleich verlaͤßt, ſondern es bleibt noch an 50 Tage unter demſelben mit ſeinem Sack, aus dem es waͤh— rend der Zeit ſeine Nahrung zieht, wie andere Embryonen. Am Ende des 50ten Tags oder am 30ten May war der Sack ver: ſchwunden oder vielmehr zuſammengezogen und bildete den Leib; auch die Franze verſchwand und theilte ſich in die Ruͤ— cken⸗, Fett⸗ und Steißfloſſe. Die kleinen Querſtreifen, welche 2 Jahre lang den Fiſch als den Parr characteriſieren, find auch erſchienen. Es vergiengen mithin vom 10ten Jannar bis En⸗ gr 123 de May 140 Tage bis zur Vollendung des Fiſches, lund nun maß er nicht viel uͤber 1 Zoll und glich in jeder Hinſicht dem Fiſchlein, an welchem ich meine fruͤhern Verſuche angeſtellt, und ebenſo denjenigen, die ſich in der Nachbarſchaft fanden des Fluſſes, aus welchem ich die Eyer genommen und wo ſie gegenwaͤrtig ſich in großer Menge finden. Ich habe meine Beobachtungen nur an 3 Fiſchlein ge⸗ macht, [welche ich an dem Tage ausgegraben, an welchem fie ausgeſchloffen waren; die andern blieben ungeſtoͤrt unter dem Gries, den ich jetzt erſt wegſchob, und dann ſchoſſen ſie fort. Bepde find einander ganz gleich. Es ift bekannt, daß die Salmen im Herbſt anfangen zu laichen und in vielen Fluͤſſen fortfahren bis zur Mitte des Hor— nungs; auch iſt es bekannt, daß der Salmon-fry in den meis ſten Fluͤſſen im May nach dem Meere zieht. Dem mag ſeyn wie ihm wolle, ſo kann ich wenigſtens in Ruͤckſicht auf den Fuß Nith mit Gewißheit ſprechen. Der Umſtand, daß Sal⸗ men erſt in der Mitte Hornungs laichen und die Eyer 140 Tage im Gries liegen bleiben, beweiſt, daß nicht alle im May wandern koͤnnen; hier muß es erſt in der Mitte Juny geſche— hen; diejenigen, welche fruͤher gelegt worden, zeigen ſich daher auch früher bey Tauſenden. Alle dieſe Fiſchlein bleiben im er⸗ ſten Sommer und werden nicht bemerkt. Selten gehen ſie an die Fliege des Anglers, und wenn es auch geſchieht, ſo werden ſie weggeworfen, weil ſie nicht groͤßer ſind als ein (Min- noco). Sind fie 12 oder 13 Monat alt, fo find die größten Parr als Salmon fry verſchwunden. Dieſer Umſtand macht, daß der Angler ihn mehr kennen lernt, und daher kommt auch der Name May- oder Sommer-Parr. Es iſt ſonderbar, daß ſich die Angler nicht fragen, was aus der aͤltern Generation der Parr geworden iſt, welche ſie ſo häufig anfangs Aprils gefangen haben, während man Ende May keinen Parr findet, der größer wäre als 8 ½“, und ſelbſt dieſe noch ziemlich ſelten. Ich habe noch einen andern Verſuch mit dem Salmen⸗ laich gemacht. Am Sten Jaͤnner 1836. fieng ich einen alten Milchner und Roogner 16 — 20 Pfund ſchwer während des Laichens. Dann machte ich eine Furche in den Kies und ließ ein Stroͤm⸗ chen Waſſer durchlaufen 2“ tief. Ich hielt ſodann beyde Fiſche Seite an Seite in die Furche und druͤckte den Laich und den Milch mit der Hand aus; fie miſchten ſich im Waſſer. Ei— nige Minuten nachher that ich den Laich in Waſſer, wohin kein anderer Fiſch kommen konnte, und am 11ten April, 94 Tage nach der kuͤnſtlichen Befruchtung, ſchloffen die Jungen aus den Eyern, und ſie ſahen ganz aus wie die im vorigen Verſuch und waren nur etwas heller. Da ich fuͤrchtete, ſie in dieſem offenen Strom zu verlieren, that ich ſie in einen Teich, wo ich ihre weitere Entwickelung hoffte beobachten zu koͤnnen. Dieſe kuͤnſtlich befruchteten Eyer brauchten alſo 4 Tage mehr zur Entwicklung, allein dieſer unbedeutende Unterſchied kann von der Temperatur, vielleicht auch von unvollkommener Be: fruchtung herruͤhren. Daß der weibliche Parr nicht laicht, iſt eine unlaͤugbare Thatſache; und obſchon der maͤnnliche 18 Monate alte Parr in dem Fluß ſo mit Milch angefuͤllt gefunden wird, daß der⸗ — —— — 124 ſelbe überfließt und zwar den ganzen Winter bis Ende Hor⸗ nungs; ſo iſt mir doch nie der Fall vorgekommen, daß der Roogen ben einem Weibchen von demſelben Alter oder uͤber⸗ haupt von irgend einem Alter ebenſo reif geweſen waͤre. Die weiblichen Parr findet man im Fluß im Herbſt ziemlich in gleicher Zahl mit den maͤnnlichen, aber der Roogen hat nicht das entfernteſte Ausſehen von Reife. Ich habe auch manchmal waͤhrend des ganzen Winters gefangen, wenn das Wetter mild war, und dennoch war der Roogen nicht weiter vorgeruͤckt; und ſelbſt zur Zeit ihrer Wanderung findet man den Roogen in ebenſo unreifem Zuſtand. Da der maͤnnliche Parr ſich ſeines Milchs entlediget hat und daher keinen deutlichen Geſchlechts⸗ unterſchied zeigt; ſo ſind manche zu dem Irrthum verleitet worden, anzunehmen, daß alle Parr Baſtarde ſeyen. Bey ge⸗ nauer Unterſuchung bemerkt man jedoch zwey ſehr kleine röthlie che Gefaͤße jederſeits neben der Schwimmblaſe vom Halſe bis zum After, welche den Milch enthalten hatten, aber entleert ſehr klein wurden und ſchwer zu erkennen ſind. Man hat behauptet, daß man bisweilen den weiblichen Parr laichen geſehen hat; ich bin aber uͤberzeugt, daß man die gemeine Forelle für den Parr angeſehen hat. Beyde ſehen ein⸗ ander ſo gleich, indem beyde die Querſtreifen haben, daß der Irrthum ſehr leicht vorfallen kann. Wenn der Parr uͤberhaupt im Fluſſe laicht, oder in ſeinen Nebenbaͤchen, wohin die klei⸗ nen Fiſche ſich zu dieſem Zwecke begeben, und wenn wir be— denken, daß 78e von den kleinen Fiſchen in dieſem Theil des Fluſſes Nith Parr find; fo muͤſſen ſie ſich in betraͤchtlichet Menge in dieſen Baͤchen verfammeln, was nicht unbemerkt ge— ſchehen koͤnnte. Die augenſcheinliche Reife der männlichen Zeu⸗ gungsorgane und die entſchiedene Unreifheit der Weibchen in demſelben Alter ſind Thatſachen, uͤber welche ich jetzt keine Meynung wage. Ich beſitze indeſſen gegenwaͤrtig dreyjaͤhrige Parr, d. h. ein Jahr älter als fie das Kleid des Salmon-fry angenommen haben, und kann beweiſen, daß ſie keine reifen Fiſche ſind, indem fie in eben dem Maaße wachſen als vor dem Abſetzen ihres Milchs, d. h. um 3 Zoll in 12 Monaten: denn jetzt find fie 9½“ lang. Da dieſe Fiſche bis jetzt in ihrem freyen Zuftande 12 Monate im Meere zugebracht hätten; fo kann man nicht erwarten, daß fie in ihrer kuͤnſtlichen Lage eben ſo⸗ viel wie dort gewachſen find. Das Verhaͤltniß ihres Wachs⸗ thums ſtimmt uͤbrigens mit dem von ſolchen, welche im Fluß beobachtet wurden, uͤberein. Angenommen, daß die Laͤnge des jungen Parrs, wann er unter dem Gries hervorkommt, einen Zoll betraͤgt; ſo mißt er zu derſelben Zeit des folgenden Jahrs 3 ½¼ “'; im Aten Jahr 6“ und iſt dann der Salmon-fry. Ich habe den maͤnnlichen Parr des Winters, waͤhrend der alte Salm laicht, gefunden und im letzten Jaͤnner uͤber 3 Dutzend gefangen. Es waren lauter Maͤnnchen, und da ſie um das Lager, welches der Salm gemacht hatte, verſammelt waren, ſo kann man nicht zweifeln, daß ſie es thaten, um den Laich zu freſſen und die Waſſerkerfe, welche der weibliche Lachs ansgrub; ich fand beydes in ihrem Magen. Daß aber keine Weibchen darunter waren, kann ich mir nicht erklaͤren, beſonders, da ſie in andern Theilen des Fluſſes waͤhrend dieſer ganzen Zeit eben ſo zahlreich ſind, wie die Maͤnnchen. a ? Ich habe in 3 verſchiedenen Fällen Gelegenheit gehabt, die Ruͤckkehr oder vielmehr die erſte Wanderung des Salmon- 125 fry nach dem Meer in kleinen Schaaren zu beobachten. Das erſtemal in der erſten Woche des May 1831. und ſah dabey deutlich die Querſtreifen des Parrs, ſowohl im Waſſer als wenn ich ſie in der Hand hatte, beſonders wenn ich ſie unter einem gewiſſen Winkel anſah; ſah ich aber die breite Seite des Fiſches gerade an, ſo bemerkte ich die Streifen nicht. Zieht man die Seitenſchuppen ab, ſo zeigen ſich die Streifen deut— lich darunter in der Haut; und dann beobachtete ich wieder den Zug des Salmon-fry nach dem Meer am 3. May 1838. Es ſah alles ebenſo aus wie vorher; ſie zogen in kleinen Schaa— ren von 40 — 60 Stuͤck und machten 2 Meilen in der Stun: de. Die Vorſicht, welche ſie bey der Ankunft an einer ſtarken Stroͤmung beobachteten, war luſtig anzuſehen; ſie kehrten ſich plotzlich gegen den Strom und ließen ſich allmaͤhlich bis an den Rand des Falles treiben, kehrten aber oft zuruͤck, bis endlich einige kuͤhnere ſich fallen ließen, was dann auch die andern nach und nach thaten. Hatten ſie wieder ruhigeres Waſſer erreicht, ſo drehten ſie den Kopf um und ſetzten ihre Reiſe fort. Endlich traf ich fie auf der Wanderung im May 1836,, wo ich einige, welche das Silberkleid des Salmon-fry ange: nommen hatten, mit denjenigen, welche ich 2 Jahr lang hatte und die noch den Parrcharacter zeigten, verglichen habe, wie oben bemerkt. Da der Fluß in dieſem Monate ſehr niedrig. ſtand, ſo konnte ich genauer die Zeit bemerken, welche ſie zu ihrer Wanderung brauchten; ſie dauerte den ganzen Monat; in der zweyten Woche aber waren die Schaaren großer und zahl: reicher. Sie ſahen alle aus wie die fruͤhern und waren 6 — 7“ lang. ö Meine Beobachtungen uͤber dieſe Fiſche, welche ich fuͤr die jungen Salmen halte, befchränften ſich zwar nur auf eis nen Fluß: da man aber den Parr in allen Fluͤſſen für einer ley halt und allgemein angenommen wird, daß er nur in den⸗ jenigen vorkommt, in welche der Salm dringen kann; ſo kann man dagegen, daß meine Beobachtungen nur an einem Fluſſe angeſtellt wurden, nichts einwenden. Daß der kleine 1“ lan⸗ ger Parr im April in loſem Kies am Rande der Stroͤme, wo der Salm den Winter vorher gelaicht hat, das Junge deſſel— ben iſt, kann meines Erachtens keinem Zweifel unterliegen. Der Parr hat eben ſoviel Wirbel als der alte Salm, und er kann in feinem neuen Kleid nicht vom Salmon-fry unterſchie— den werden. Daß der Parr nicht das Junge der gemeinen Fo— relle iſt (Common Trout), wird aus dem Umſtande klar, daß er in einer beſtimmten Jahrszeit ſein Anſehen aͤndert und dann ins Meer geht, was die Forelle nie thut. Die Verſchieden— heit der Gattungen wird auch dadurch beſtaͤtiget, daß die Fo— relle nie in dem Fluſſe laicht, in welchem ich meine Beobach— tungen gemacht habe. Iſt die Forelle nicht zu groß, was im Nith nicht der Fall iſt, fo zieht fie immer die Nebenquellen zum Laichen vor. Auch iſt mir kein Fall bekannt, daß die Seeforelle oder der Herling in dieſem Fluſſe laiche; dieſe Fiſche ziehen ſchon fruͤh im Herbſt entweder zu ſeiner Quelle oder in Nebenbaͤche. S. 150. Ring, Beobachtungen Über die Temperatur der Saͤugthiere, Voͤgel, Fiſche, Pflanzen und der Erden im arctiſchen America waͤhrend Backs Expedition. Eine Tabelle, welche zeigt, daß die Waͤrme der Baͤume bald groͤßer, bald geringer iſt als die der Luft, jedoch meiſt groͤßer; die Voͤgel Prawn, 126 meift 109; die Saͤugthiere 102; die Fiſche 36, Luftwaͤrme von 12 — 50. bey einer S. 160. R. Parnelle. Im Frith of Forth zeigte ſich der White-bait (Clupea alba) in Menge. Clupea sprat- tus heißt Sprat und Garvey-Herriug. 221. W. V. Thompſon, Metamorphoſe der lang⸗ ſchwaͤnzigen Krebſe. In meinen Zool. Researches thabe ich die Metamor⸗ phoſen der Brachyuren dargeſtellt und jetzt habe ich dieſelbe beym Prawn (Palaemon serratus) und auch beym Shrimp verfolgt. Bey allen iſt die Larve eine Schizopoda (verſchie⸗ den von der der Kurzſchwaͤnze), ſehr abweichend vom alten Thier, anfangs nur mit wenigen geſpaltenen Gliedern 2 oder 3 Paar, ganz wie bey Zoe. Sie werden in ſpaͤtern Zuftän- den nicht Megalopae, wie die der Kurzſchwaͤnze, ſondern ſchei⸗ nen einer allmaͤhlichen Entwicklung zu unterliegen, welche wahr⸗ ſcheinlich mehrere Zuſtaͤnde umfaßt. In mehreren Jahren vor 28 fand ich im Haven Cove wiederholt Thiere, welche Slabbers metamorphoſierter Zoe (mei⸗ ne Zool. Res. Tab. 1. f. 1. b) fo ahnlich waren, daß ich wuͤnſchte, die Sache durch Beobachtung irgend einer Zoe ins Reine bringen zu konnen. Im Sommer 1828. fand ich dazu Gelegenheit: es entwickelten ſich bey mir eine Menge Eyer des wobey ich entdeckte, daß ſie der erſte Zuſtand dieſes Thieres ſind. Fig. 1. Die Langſchwaͤnze metamorphoſieren ſich alſo auch; die Larve aber gleicht der Zoe nur in den Fuͤßen, welche ebenſo geſpalten find; das aͤußere Stuͤck zum Schwim⸗ men gebildet. Slabber hat ohne Zweifel einen Mißgriff gemacht (wie ich Zool. Res. p. 8 andeutete): denn wahrſcheinlich ſind beyde Thiere einerley und ſtammen von Palaemon serratus her. Ich habe vergeblich verſucht, ſie lebendig zu erhalten. In derſelben Zeit des vorigen Jahrs fieng ich ein Thier Fig. 2., welches wahrſcheinlich ein mehr vorgeruͤckter Zuſtand deſſelben Thieres iſt; es hat ein Paar Fuͤße mehr bekommen und ein Paar Schuppen an jeder Seite des Schwanzes, wie das Thier in Zool. Res. t. 1. f. b. a. aus den Aequatorial⸗ Gegenden des atlantifchen Meers. Am Löten July 1824. fieng ich ein anderes Thier Fig. 3. 4. 5., welches nichts anderes als ein noch weiter vorge— ruͤckter Prawn ſeyn kann; es hat ſchon alle Charactere des vollkommenen Thiers, beſitzt jedoch noch das zum Schwimmen gebidete Stuͤck der Fuͤße, welche ſich nun auf 6 Paar vermehrt haben; die Subabdominalfloſſen zeigen ſich zwar, aber noch un⸗ vollkommen, und die Stirnſpitze oder das Roſtrum hat nur Zaͤhne, die weit hinten ſtehen, auf dem Ruͤcken des Schildes; es iſt vorwaͤrts ſo ſtark verlaͤngert, daß es faſt ſo lang iſt als die Fuͤhlhoͤrner. Wir haben alſo hier 3 Zuſtaͤnde, in deren jedem das Thier verſchieden iſt; und da der zweyte und dritte ſo ungleich ſind, ſo ſteht wahrſcheinlich noch einer dazwiſchen, worinn das Rostrum kuͤrzer iſt, mit weniger Zaͤhnen, und wo auch die Fußzahl geringer iſt. Gibt man darauf nicht Acht, ſo macht man eine Menge neuer Gattungen von Schizopoden. 127 Um Beobachtungen anzuſtellen, iſt es gut zu wiſſen, daß die Weibchen, welche viel zahlreicher find als die Maͤnnchen, die Eyer in Gruppen am innern Zweig der Subabdominal⸗ floſſen tragen. Dieſe Eyer ſind zuerſt oval, gelblich braun und klein, werden bey der Vergroͤßerung mehr rund, dunkelbraun, dann roͤthlich braun, endlich mehr durchſichtig und blaß fleiſch— farben mit ſchwarzen Augen. Man muß den Weibchen oft fri— ſches Meerwaſſer geben. S. 247. Alph. Decandolle, über Marcel de Ser: res Unterſuchungen, ob die Pflanzen in den Steinkohlen den jetzigen unter dem Aequator gleichen. 263. R. Jameſon, Naturgeſchichte der Inſel Cerigo. Es wird gebaut: vorzuͤglich Welſchkorn, Huͤlſenfruͤchte, Oliven, aber ſchlecht; Wein, Baumwolle und Flachs, Taback wenig, Indigo auch; Erdaͤpfel wenig. Band XXII. n. 43. 44. October 1836. — April 1837. Thiere der Inſel Cerigo. S. 62. Rothe und weiſſe Corallen werden bisweilen auf folgende Art geholt: Ein Taucher beveſtiget ein ſtarkes Netz, faſt wie ein Auſternnetz auf eine Corallen-Bank; Leute auf dem Waſſer ziehen es und brechen die Aeſte ab. Ein Taucher kann 2 Minuten unter Waſſer bleiben. Auch Schwaͤmme wer⸗ den auf ahnliche Art heraufgezogen. Janthina fragilis wird viel durch den Suͤdwind angetrieben; daher ſoll die Inſel ih— ren alten Namen Porphyra gehabt haben. Lurche: Testudo graeca, europaea, earetta; Lacer- ta agilis, ocellata, viridis; Ascalabotes; Coluber natrix, vipera, berus, ammodytes; Rana esculenta, arborea; Bu- fo communis. Vögel: wenig bleibende: Turdus cyaneus; Pyrgita vulgaris; Corvus corax; Monedula? Perdix rufus. Sehr viele Zugvoͤgel: Die Wachtelfluͤge, welche im Früh- und Spaͤtjahr er: ſcheinen, find jetzt wegen der haͤufigen Verfolgung nicht mehr groß. Ein Hund, ziemlich wie der Dachshund (Lurcher) ſucht ſie auf und dann werden ſie mit Handnetzen an einem Raif gefangen. Daran iſt eine Stange 10 — 14 lang. Damit gehen ihrer zween oder drey auf die Jagd und bekommen des Tags 20 — 30 Paar. Wann der Hund ſteht, fo gehen fie von verſchiedenen Seiten darauf zu. Liegen die Wachteln in Buͤſchen wie gewoͤhnlich, ſo treiben ſie den Hund hinein und ſchlagen beym Aufſteigen die Netze auf die Wachteln. Gleich nach ihrer Ankunft ſind die Wachteln ſo ermattet, daß man ſie mit der Hand oder dem einfachen Netze fangen kann. Im Fruͤhjahr ſind ſie ſo mager, daß man ſich nicht darum bekuͤm⸗ mert, im Spaͤtjahr aber ſehr fett und werden als Leckerbiſſen geſchätzt. Eine Menge wird aufbewahrt und fett gemacht; oh⸗ ne gute Beſorgung ſterben ſie bald. Viele Privatleute haben im Herbſte mehrere Hundert behalten, aber ſie ſtarben alle, ehe die kalte Witterung eintraf. pereg Im Fruͤhling zeigen ſich: Vultur fulvus; Falco tinnunculoides, rinus, subbuteo, rufipes, aesalon. Nisus vulgaris. Buteo communis. Circus cyaneus, rufus. Otus communis. Bubo vulgaris. Scops vulgaris. Lanius exeubitor, minor, collurio. Muscicapa grisola, albicollis. Turdus merula, musicus, saxatilis. Oriolus galbula. Saxicola rubetra, rubicolla, oenanthe, stapazina. Sylria rubecula, phoenicurus, tithys. Curruca turdoides, atricapilla, vulgaris, cinerea. Budytes flava. Cypselus apus, melba. Hirundo rustica, riparia, rupestris. Alauda cristata. Parus caeruleus. Emberiza melanocephala, miliaria. Fringilla coelebs. Carduelis vulgaris. Linaria cannabina, spinus. Coccothraustes chloris. Pica vulgaris. Garrulus glandarius. Coracias garrula. Upupa epops. Merops apiaster. Alcedo ispida. Picus medius. Cuculus canorus. Coturnix vulgaris. Columba turtur, livia. Charadrius morinellus. Ardea minuta, garzetta, nyctieorax, ralloides. Ibis falcinellus. Numenius arquata, Scolopax gallinago, rusticola, major, gallinula, Rallus crex, porzana. i Glareola torquata. Podiceps auratus, minor. Larus ridibundus, melanocephalus. Pelecanus onocrotalus. 128 N | tinnunculus, 129 Anser ferus. Anas ruſus. Rhynchaspis elypeita. Tadorna boschas, spousa, penelope, vulgaris; Sar- cella crecca, querquedula. Mergus albellus. Im Sommer: Pastor roseus. Oriolus galbula; Saxicola rubecula, rubetra. Sylvia palustris, melanocephala, galactotes. Hirundo rustica, rupestris. Caprimulgus europaeus. Parus major, caeruleus. Emberiza melanocephala. wi Pica vulgaris; Garrulus glandarius; Coracias garrula. Upupa epops; Merops apiaster; Alcedo ispida; Yunx torquilla. Pterocles alchata. Ardea cinerea, nycticorax, purpurea. Grus cinerea; Ciconia alba; Ibis falcinellus; Nume- nius arquata; Totanus glareola ; Himantopus melanopterus. Larus marinus, canus; Stolida vulgaris. Im Serbſt: * Vultur fulvus. 0 0 Falco tinnunculoides, tinnunculus, i aesalon, ruſipes, peregrinus. Nisus vulgaris. Bubo communis. Circus cyaneus, rufus; Scops vulgaris. Turdus saxatilis; Oriolus galbula; Saxicola rubecu- la, rubetra; Sylvia rubecola, phoenicurus, tithys; Mota- eilla alba, einerea; Budytes flava. g Cypselus apus, melba; Hirundo rustica, riparia, ru- pestris; Caprimulgus europaeus. Garrulus glandarius; Coracias garrula. Upupa epops; Merops apiaster; Yunx torquilla; Cuculus canorus. Coturnix vulgaris. Columba turtur, livia. Charadrius morinellus; Totanus glareola; Oedicne- mus crepitans; Vanellus eristatus. Ardea cinerea, minuta, garzetta, nycticorax, ral- loides. Ciconia alba. Numenius arquata; Senlopax rusticola, gallinago; Gallinula major; Rallus crex, porzana. Podiceps minor, auratus; Larus canus, marinus. Winter. Einige der oben genannten Raubvögel.: Turdns merula, musicus, pilaris; ; Saxicolae, Curu- ene et Reguli wie im Fruͤhjahr. i Iſis 1838. Heft 2. Alcedo ispida; 130 Budytes flava; Alauda eristata; Parus major, cae- ruleus; Emberiza miliaria; Fringilla caelebs; Carduelis vulgaris, Linaria cannabina, spinus; Coccothraustes chlo- ris; Picus medius. > Ardea nycticorax; Scolopaces wie im Herbſt. Larus ridibundus, melanocephalus; Pelecanus ono- erotalus; Lamellirostres wie im Fruͤhling. Saͤugthiere wenige. Canis aureus. Vespertilio murinus; Rhinolophus ferrum equinum. Mustela foina. Lepus timidus, cunieulus; Mus musculus, rattus. Schafe find die meiſten, 17000; kaum 1 Dutzend Pfer— de, Mauleſel und Eſel 870; Rinder 3000; Ziegen 5500. Die Ochſen kurz und ſtark, dunkelbraun. Schweine faſt in jedem Bauernhaus; ihre Haͤute und die der Ziegen zu Weinſchlaͤuchen, um denſelben auf die Maͤrkte zu ſchaffen. Eſel und Mauleſel ſind die einzigen Laſtthiere. Zweyerley Hunde, der Schaͤferhund zum een und 3 Grayhound aus Candia. S. 116. M. Barry, uͤber die Einheit des Baues im Thierreich, T. 1. Entwickelung des Embryo. Fortſetzung S. 345. Hermaphroditen. 8 S. 281. A. Connell, Zerlegung verfteinerter Schuppen, u. e ben ſ äche der gebrandlichften Arzneimittel des Alterthums mit beſonderer Ruͤckſicht auf die Werke des Dioscorides und Plinius. 3 Ein phermakologiſcher. Verſuch von Dr. een Dierbad, Erſter Abſchnitt. Nährende Mittel aus dem Thierreiche. 5 Erſtes Capitel. Milch und andere Stoffe aus der Claſſe der Saͤugethiere. Zu allen Zeiten iſt die Milch nicht nur als ein liebliches Getraͤnk, als ein vorzuͤgliches Nahrungsmittel, ſondern auch in vielen Krankheiten als ein hoͤchſt ſchaͤtzbares Arzneimittel betrachtet 1 Ich benutzte vorzugsweiſe die von Kuͤhn beſorgte Ausgabe der Werke des Dioscorides mit den Commentarlen von Sprengel, vorzüglich aber auch die geſchaͤtzte Edition des Sarracenus und einige andere. Die hier vorkommenden Ci⸗ tationen des Plinius beziehen ſich, ſo oft nichts naͤheres be⸗ merkt iſt, ſämmtlich auf die ſehr. ſchöne Ausgabe, welche Sigismund Gelgnius in Lyon beſorgte, Lugduni, 1582. tolio. 9 131 worden, und eine vergleichende Ueberſicht von dem, was bie Aerzte und Naturforſcher der Vorzeit in dieſer Hinſicht hinter— ließen, verglichen mit den Erfahrungen und Beobachtungen der neueren Zeit, duͤrfte geeignet ſeyn zu zeigen, wie lange oft laͤngſt bekannte nuͤtzliche Wahrheiten uͤberſehen oder vergeſſen werden konnten, und wie auf der anderen Seite zumal die fo weit vor— geruͤckten naturhiſtoriſchen Kenatniſſe unſeres Jahrhunderts geeignet ſind, die Vorſchriften und Heilmethoden der griechiſchen und roͤmiſchen Aerzte richtiger und wuͤrdiger und auf geeignetere Art zu benutzen. Die Frauenmilch (Lae muliebre) iſt, wie Dio⸗ ſcorides ſagt, unter allen die ſuͤßeſte und ungemein naͤhrend, und als Arzneimittel zumal dann nuͤtzlich, wenn ſie unmittelbar aus den Bruͤſten geſogen werden kann. — Sonſt iſt fie ziem⸗ lich duͤnn, blaͤulichweiß von Farbe, die darinn enthaltene Butter iſt weich und gelblichweiß. Nach Berzelius beſteht dieſe an Stickſtoff ſo reiche Druͤſenfluͤſſigkeit aus Sahne und eigentlich ſogenannter Milch. Letztere enthaͤlt Waſſer, Kaͤſe mit einer Spur von Zucker, Milchzucker, ſalzſaures und phosphorſaures Kali, Milchſaͤure, eſſigſaures Kali, milchſaures Eiſen und phos— phorſauren Kalk. Frauenmilch iſt am wenigſten zum Gerinnen geneigt, und deſto weniger, je ſtrenger animaliſch die Diaͤt der Saͤugenden iſt; als ein Merkmal ihrer Guͤte ſieht man es an, wenn ſie nach 24 Stunden ſich noch nicht ſcheidet. Bergius beobach— tete, daß Milch von Frauen, die eine animaliſche Diaͤt führten, ſich in der Waͤrme mehrere Wochen lang hielt ohne zu gerinnen; ſie wurde vielmehr dicker und blieb immer ſuͤß und mild. Aber Milch von ſolchen Perſonen, die eine mehr vegetabiliſche Diaͤt führten, war leichter zum Gerinnen zu bringen.“ Meggen— hofen beobachtete, daß die Frauenmilch in gewöhnlicher Tem⸗ peratur ſich meiſtens nicht coaguliert, auch nicht unter Zuſatz von Saͤuren oder Metallſalzen; dagegen die gleich nach der Niederkunft abgeſonderte allerdings gerinnt und zugleich weniger reich an Kaͤſeſtoff iſt. Von beſonderer Wichtigkeit iſt der Ein⸗ fluß moraliſcher Urſachen und Leidenſchaften auf die Beſchaffen— heit und Wirkungsart der Muttermilch, und das uralte deutſche Sprichwort: „Der oder Die hat ſchlimme Milch ge— trunken,“ iſt wohl nicht ohne gruͤndliche Bedeutung. Zum medieiniſchen Gebrauche benutzt man vorzugsweiſe oder einzig die Milch kraͤuterfreſſender Thiere. Dahin gehoͤrt: Die Kuhmilch (Lac vaceinum); fie iſt wenigſtens heutzutage und bei uns die beliebteſte, ſowie die gewoͤhnlichſte; ſie iſt etwas dickfluͤſſig und weiß, undurchſichtig, von angenehm ſuͤßem Geſchmacke, gerinnt ſich ſelbſt uͤberlaſſen bald, auch auf Zuſatz vieler Saͤuren, Alaun, ſchwerer Metallſalze, Weingeiſt, Gerbeſtoff u. ſ. w. Wird die erwaͤrmte Kuhmilch mit Zucker oder Gummi geſaͤttigt, ſo gerinnt ſie ebenfalls, wogegen meh— rere Neutralſalze dies nicht bewirken; auch mit Alkali und Am⸗ moniak gerinnt die Milch nicht, es loͤſt vielmehr den Kaͤſe wieder aaf, wenn er bereits getrennt ſeyn ſollte. 2 Voigtel Arzneimittellehre, herausgeg. von Kühn Bd. 2 S. 140. Man vergleiche auch M 7 ndie Grundriß der Phy⸗ ſiologie, aus dem Franz. von Huſinger Bd. 2 S. 449. Die Sahne enthaͤlt Butter, Kaͤſe und Molke. 132 Die Ziegenmilch (Lac caprinum) 'ift etwas dicker von Conſiſtenz als die Kuhmilch, und haucht einen eigenthuͤm⸗ lichen, aber nicht lieblichen bockartigen Geruch aus. Sie iſt reich an Rahm, der eine weiße Butter liefert, die ebenfalls einen ſtarken Geruch hat; uͤberdem enthaͤlt ſie eine betraͤchtliche Menge von weichem Käfeftoff und eine beſondere Säure (Hir⸗ cinſaͤure), von der der beruͤhrte Geruch abzuleiten iſt. Die Schafmilch (Lae ovillum) iſt ſpecifiſch ſchwerer als Kuhmilch, enthält weniger waͤſſerige Theile und mehr Butter, die blaßgelb, mehr weich und leichter zerfließlich iſt; auch der Kaͤſeſtoff der Schafmilch iſt fetter und klebriger, als bei der Kuhmilch und Ziegenmilch. N Eſelinnen-Milch (Lae asininum). Kommt in ih⸗ ren Eigenſchaften der Frauenmilch am naͤchſten, enthaͤlt aber weniger Rahm und etwas mehr Kaͤſeſtoff; auch iſt ſie leichter gerinnbar; ihre Butter iſt weich, weiß, geſchmacklos, ſie iſt erſt nach langem Schuͤtteln zu erhalten und wird leich ranzig. Die Molken der Eſelinnenmilch enthalten viel Milchzucker und haben einen angenehmen ſuͤßen Geſchmack. f Stutenmilch (Lac equinum). Sie haͤlt der Conſi⸗ ſtenz nach ungefaͤhr das Mittel zwiſchen Frauenmilch und Kuh⸗ milch; ſie enthaͤlt wenig Rahm und dieſer liefert keine oder nur eine ſehr geringe Menge von fluͤſſiger unangenehm ſchmeckender Butter. Säuren praͤcipitiren den nur ſparſam darinn enthalte⸗ nen Kaͤſeſtoff in kleinen Flocken. Dagegen iſt die Stutenmilch vorzüglich reich an Milchzucker. * Kameelmilch (Lac camelinum). Nach Plinius gibt ſie ein ſehr angenehmes Getraͤnk ab, wenn man ein Maas derſelben mit drei Maas Waſſer vermiſcht. Auch Schinz ſagt: die Kameelmilch iſt ſehr fett, nahrhaft und wohlſchmeckend, aber fuͤr ſich allein zu ſtark, daher wird ſie immer mit wenig— ſtens einem Drittheil Waſſer vermiſcht.“ Galenus und Gri— baſius verſichern dagegen, die Kameelmilch ſey ſehr duͤnn, ſie enthalte wenig Fett und viele Molke, aͤußerſt wenig Kaͤſe; ſie ſey wenig naͤhrend, ſondern eher eroͤffnend. ö 5 Aus den bemerkten Thatſachen laͤßt ſich entnehmen, daß Ziegen- und Schafmilch am reichſten an Butter- und Kaͤſeſtoff, deßhalb am nahrhafteſten, aber auch zugleich ſchwerer verdaulich ſind. — Eſelinnen- und Stutenmilch dagegen haben bey weitem weniger fette Theile, aber um ſo mehr Milchzucker, ſie ſind weniger nahrhaft, werden aber auch viel leichter verdaut und vers tragen. In der Mitte aller dieſer Milcharten ſteht die Kuhmilch. Betraͤchtlich iſt der Einfluß des Clima, ſo wie der Jahres- und ſelbſt Tageszeiten auf die Beſchaffenheit der Milch. Nach Sômberg bekommen europaͤiſche Frauen, die nach Java reiſen, eine ſo ſalzig ſchmeckende Milch, daß ſie nicht mehr ihre Kinder ſaͤugen koͤnnen, und nach Bernardin de Saint Pierre iſt die Kuhmilch in der ruſſiſchen Tartarei fo mager, daß man keine Butter davon erhält, und eben deß⸗ wegen die Stutenmilch benutzt. Nach Dioſcorides iſt die 3 Naturgeſchichte und Abbildungen der Saugethiere, 2. Aufl. S. 273, 2 133 Milch im Fruͤhjahre waͤſſeriger als im Sommer, und wenn bie Thiere auf der Weide gefuͤttert werden, wirkt die Milch mehr auf den Stuhlgang. Hermbſtaͤdt fand, daß die Morgens ge⸗ molkene Milch deutlich Lakmuspapier roͤthet, nicht aber die Mit⸗ tags oder Abends erhaltene. Nach Schuͤbler iſt die Morgen— milch reicher an Rahm als zu anderen Tageszeiten. In den Winter⸗ Monaten gibt fie bedeutend weniger; auch mit dem Alter der Kuͤhe nimmt die Abſonderung der Milch ab, und ſie enthält weniger Rahm und Kaͤſe.“ 5 Laſſaigne hat die Milch einer Kuh in verſchiedenen Epochen vor und nach dem Kalben einer chemiſchen Unterſuchung unterworfen, und dabey bemerkenswerthe Aenderungen in ihren Beſtandtheilen beobachtet. Die Milch, welche der Gegenſtand der Verſuche war, wurde von einer jungen Schweizerkuh ges nommen, welche die beiden letzten Monate ihres Traͤchtigſeyns und einen Monat lang nach dem Wurf des Kalbes auf dieſelbe Weiſe gefuͤttert ward, damit die Reſultate in Bezug auf die erhaltene Nahrung vergleichbar blieben, auch geſchah das Melken immer moͤglichſt zu derſelben Tageszeit. Folgendes iſt das We— ſentlichſte des Reſultates: 1) Ein und vierzig Tage vor dem Kalben iſt die Milch von der gewoͤhnlichen ganz verſchieden, ſie iſt dichter, aͤußert eine alkaliſche Reaction auf Lakmus, beſitzt einen Gehalt an Eiweiß; es fehlen aber darinn: Milchzucker, freie Milchſaͤure und Kaͤſeſtoff. 2) Die Zuſammenſetzung dieſer Fluͤſſigkeit bleibt fo, wie fie eben beſchrieben worden iſt, bis ungefaͤhr 10 Tage vor der Geburt des Kalbes, wo ſie ſchwach ſuͤß wird, ſaure Reaction annimmt und alle Beſtandtheile der gewoͤhnlichen Milch, außerdem aber noch eine gewiſſe Quantitaͤt Eyweiß enthaͤlt. 3) Vier bis fuͤnf Tage nach der Geburt gleicht die Milch in allen Stuͤcken der gewöhnlichen. ® Apotheker Hollandt in Guͤſtrow und Domaͤnenrath Donner zu Mierendorff beſchaͤftigten ſich mit aͤhnlichen Ver— ſuchen und erhielten Reſultate, die denen, welche Laſſaigne bekannt macht, ſehr nahe kommen; die erſten bemerkten noch, daß die Milch altmilchender Kuͤhe weniger Butter und Kaͤſe ent— hielt, als die von friſchmilchenden, die erſte roͤthete das Lakmus— papier weniger als die letzte, welche mehr Milchſaͤure enthielt. Die erſtere gerann zu einer veſteren und dickeren Milch und hatte eine weit ſtaͤrkere Rahmſchicht als letztere, welche auch weniger Butter und Käfe lieferte.“ Daß Krankheiten auf die Milch der Thiere oft einen nachtheiligen Einfluß haben, kann wohl nicht bezweifelt werden; auch hat ſchon Mathiolus auf dieſen Umſtand aufmerkſam gemacht, und der Gegenſtand hat oͤfters die Aufmerkſamkeit der Geſundheitspolizey auf ſich gezogen, fo daß bey epidemiſchen Krankheiten des Rindviehes aller Milchverkauf verboten wurde, in einer deßhalb ergangenen Braunſchweigiſchen Verordnung wird geſagt: die Milch des inficierten Viehes pflege etwas gelbroͤthlich zu ſeyn, oder habe doch gelbroͤthliche Striche. Timaͤus von Suͤldenklee berichtet den Fall einer von einem tollen Hunde gebiſſenen Kuh. Der Bauer, dem ſolche gehoͤrte, deſſelben Weib und fünf Kinder, die Magd und eine Nachbarinn mit 4 Tiedemann, Phyſiologie des Menſchen, Bd. 3 S. 271. 5 Journal de Chim. med. 1832 Mars p. 143. Pharm. Gen: tralbl. 3. Jahrgang S. 238. . 6 Allgem. landwirthſchaftl. Zeitung 1834 S. 283, iſt blau. 134 vier Kindern, hatten taͤglich von dieſer Kuh die Milch genoſſen. Alle bekamen nach und nach die Wuth. Der Bauer und ſein juͤngſtes Kind wurden am Leben erhalten, die uͤbrigen alle muß⸗ ten elend ſterben.? Labillardiere wies nach, daß die Milch einer Kuh, die an einer Art knotiger Lungenſchwindſucht (pommelicre) litt, ſiebenmal mehr phosphorſauren Kalk enthielt, als die gewoͤhn— liche Milch, was um fo mehr zu beachten iſt, da dieſe Krank— heit in Städten, wo man die Kühe in eingeſchloſſenen Staͤllen naͤhrt, häufig genug vorkommt. Pereira meint deßhalb, dieß ſollte die Aerzte beſtimmen, jeder an einer Spur von Phthisis tuberculosa leidenden Frau das Stillen zu verbieten. Nicht als wenn einige Gran phosphorſauren Kalkes mehr oder weniger die Milch fo verderblich machen koͤnnten, ſondern weil der Vere dacht rege werden muͤſſe, daß ſich noch andere dem Kinde ſchaͤd— liche Subſtanzen in ſolcher Milch befinden moͤgen, die bisher noch nicht erkannt ſind. Nicht die Phthisis allein, ſetzt er hinzu, ſondern noch manche andere Krankheiten aͤußern auf die Milch einen ſchaͤdlichen Einfluß. Ganz beſonders ſollte, nach der Anſicht der Herren Mirat und Leur jenen Frauen das Selbſtſtillen unterſagt werden, die an Scropheln oder an— dern erblichen Krankheiten leiden. Die Herren Parmentier und Deyeux wieſen nach, daß die Milch einer an einer Ner— venkrankheit leidenden Frau, ſo oft ſie ihre Anfaͤlle bekam, durchſichtig und klebrig wurde, und erſt nach Verlauf einiger Stunden ihre natuͤrliche Beſchaffenheit annahm. Indeſſen ſcheint doch nicht jede Krankheit einen weſentlichen Einfluß auf die Milch zu haben, denn der beruͤhmte Peter Frank ver— ſichert ausdruͤcklich: man wiſſe viele Beyſpiele ſehr kranker Muͤt⸗ ter, welche ihre Kinder ohne Nachtheil fortgeſaͤugt hätten. Nicht ſelten beobachtete man, daß die Milch verſchie- den gefaͤrbt vorkommt, und bereits Plinius redete (lib. 2. cap. 103) von einer ſchwarzen Stutenmilch, die als Nahrungs— mittel diente und allem Anſehen nach von beſondern Kraͤutern herruͤhrte, welche die Thiere auf der Weide gefreſſen hatten. Mit beſonderm Fleiße hat Hermbſtaͤdt dieſen Gegenſtand behan— delt, und insbeſondere die blaue Milch naͤher unterſucht. Wenn das Blauwerden der Milch eintritt, ſo wird in dem Zuſtande, wie ſie aus dem Euter der Kuͤhe kommt, nichts Wi⸗ dernatuͤrliches daran wahrgenommen, weder an der Farbe noch an dem Geſchmack oder Geruch; kommt ſie aber in die Rahm— gefaͤße: fo bilden ſſich erſt ganz kleine blaue Puncte, die ſich nach und nach weiter verbreiten und die ganze Oberflaͤche des Rahms wird mit dem ſchoͤnſten indigofarbenen Blau bedeckt. Auch die Milch der Schafe iſt dem Blauwerden unterworfen, und erzeugt ſich befonders, wenn die Thiere auf der Stoppel weiden. — Wird ein ſolcher blauer Rahm gebuttert, ſo erſcheint die daraus erhaltene Butter rein an Geſchmack und ganz einer aus farbloſem Rahm gewonnenen gleich, aber die Buttermilch Nach wenigen Tagen ſcheidet ſich die blaue Butter— milch in zwei Theile: einen dickern, der ſich ablagert und farb— los iſt, und einen fluͤſſigern, der das blaue Pigment enthaͤlt. Kaͤſe, der aus ſolcher blauen Milch gewonnen wird, iſt gleich⸗ 7 Frank, Syſtem der medic. Polizei, Bd. 3 S. 148. Nord: amerikaniſche Aerzte beſchreiben eine eigene Milchkrank⸗ heit, erzeugt durch den Genuß der Milch kranker Thiere. Man ſehe Ruſt Magaz. Bd. 18 S. 176. 135 falls farklos, und von keinem andern zu unterſcheiden. Was die Pf anzen anlangt, deren Genuß ſich das Erſcheinen der blauen Milch wegen Gehalts an einem indigaͤhnlichen Farbſtoffe mit Wahrſcheinlichkeit beimeſſen laßt, fo erwaͤhnt Sermbſtaͤdt die Esparſette (Hedysarum onobrychis), die gemeine Ochſen— zunge (Anchusa officinalis), den Ackerſchachtelhaim (Equi- setum arvense), Bingelkraut (Mercurialis annua), Vogel⸗ knoͤterich (Polygonum aviculare) und Buchweizen (Polygonum fagopyrum). Herr Vallot, der über dieſelbe Sache ſchrieb, geſteht, daß er die Urſache der blauen Milch, die man zumal im Departement der untern Seine und von Calvados beobach⸗ tete, nicht kenne, erinnert aber, daß Einige ſie von dem Ge— nuſſe des Hyacinthus comosus, Andere von Butomus um- bellatus ableiten. — Noch muß man aber auf zwey andere Pflanzen aufmerkſam machen, die häufig auf den Aeckern vor⸗ kommen und wohl mit den groͤſten Antheil an der Erzeugung der blauen Milch haben dürften, nehmlich: Melampyrum ar- vense und Rhinanthus alectorolophus.? C. YIodat be⸗ merkt in einer kurzen Notiz, daß, wenn man den Kaͤſeſtoff blauer Milch calcinirt, die Aſche in einer gewiffen Epoche der Calcina⸗ tion blau durch Gehalt von phosphorſaurem Eiſen wird. Auch rothe Milch hat man oͤfters beobachtet, und Hermbſtaͤdt gibt zwar zu, daß dieſe Erſcheinung von dem Genuſſe mehrerer Gewaͤchſe aus der Gruppe der Stellaten herz eühren könne, wie von Rubia tinetorum, Galium rubioides, G. verum, G. boreale uſw.; allein da, wo die aus rother Milch erzeugte Butter farblos erſcheine, koͤnne die rothe Milch nicht vom Genuſſe einer der genannten Gewaͤchſe abhaͤngen; es ſey vielmehr anzunehmen, daß die blutenden Euter der Kuͤhe (von Inſectenſtichen) die wahre Urſache ſeyen.“ Noch redet Dallot von gelber und grüner Milch, aber ohne etwas Näheres daruber mitzutheilen. ; Der Einfluß der Nahrung der Thiere auf die Menge und Beſchaffenheit der Milch iſt ohne Zweifel ſehr bedeutend, und von den alten Aerzten gar wohl bekannt, wie denn Plinius eine ganze Reihe von Pflanzen nennt, welche die Eigenſchaft haben ſollen, die Secretion der Milch zu befoͤrdern, und andere, die deren Abfonderung unterdruͤcken oder mindern; in erſterer Hinſicht nennt er befonders Claucion, Hippomarathrum, Eri- geron, Polygala, Tragion uſw., aber auch, auffallend genug, den Rosmarin; denn alle Beobachtungen der neueren Zeiten bes rechtigen zu dem Schluſſe, daß aromatiſche Dolden aus⸗ gezeichnet die Milch-Secretion vermehren,?“ aromatiſche Labiaten (zumal Mentha) ſie eben ſo ausgezeichnet vermin⸗ dern. Einen gleichen Einfluß haben narkotiſche Gewaͤchſe, unter denen ſchon Plinius den Schierling auffuͤhrt, deſſen Wirkſam⸗ keit in dieſer Hinſicht auch von neueren Aerzten beſtaͤtigt wor⸗ den iſt. IT 8 Man vergleiche deshalb meine uUeberſicht einiger Gewächſe, welche einen blauen Farbſtoff liefern: matie, Bd. 3 S. 45 ff. 9 Erdmann's Journal XVII. S. 1 19. 10 Schon in den Hippokratiſchen Buͤchern werden Smyrnium Olus atrum und Anethum Foeniculum Säugenden zur Ver— mehrung der Milch angerathen und letztere Pflanze dient dazu noch bis auf den heutigen Tag, was auch von Carum x Carvi gilt. 11 Murray, Apparat. Medicam. I. p. 217. Annalen der Phar⸗ 136 Sehr reichliche Milch liefern die Thiere, zumal die Kuͤhe, wenn ſie mit Gramineen und Leguminoſen gefuͤttert wer⸗ den, insbeſondere wenn die erſteren reich an Zuckerſtoff ſind, wie dies die Verſuche von Parmentier, Deyeuf, Hermb⸗ ſtaͤdt und Schuͤbler mit Maisſtengeln lehren. Trifolium alpinum liefert nach Vallot eiue beſonders füge Milch, vielen Rahm enthaͤlt ſie nach Schuͤbler bey der Fuͤtterung mit dem Luzernerklee (Medicago sativa L.). Nach Percival iſt die Milch von Kuͤhen, die auf ſehr feuchten Wieſen weiden, duͤnn⸗ fluͤſſig, fade, liefert eine weiche Butter und wenig Kaͤſe, am ſchmackhaſteſten iſt ſie dagegen auf Bergen, wo viele Legumi⸗ noſen, aromatiſche Umbelliferen uſw. wachſen. Die beiten Fut⸗ terkraͤuter auf den Schweizer Alpen find: Phellandrium mu- tellina, Alchemilla vulgaris et alpina, Plantago alpina, Pimpinella alpina, Aretia helvetica et alpina, Trifolium alpinum, Astragalus alpinus uſw. "? Der Geruch und Geſchmack mancher Pflanzen iſt deutlich in der Milch wahrzunehmen; dieß gilt von den Cruciferen und anderen, zumal ſolchen, die einen knoblauchartigen Geruch haben, wie Allium ursinum, Thlaspi alliaceum, Esysimum alliaria. Bittre Milch hat man oͤfters wahrgenommen, und zwar wenn die Thiere, wie Vallot ſagt, Wermuth, Hollunder, Kartoffeln oder auch den Sonchus alpinus gefreſſen haben. Bittrer Rahm entſteht nach Hermbſtäͤdt, wenn die Kühe im Winter, bey Mangel an beſſerem Futter, mit Gerſtenſtroh gefuͤttert wer⸗ den, was mit der ſchon von Einhof bekannt gemachten und ſpaͤter beſtaͤtigten Erfahrung zuſammenhaͤngt, daß in jedem Pfunde von reifem Gerſtenſtrohe Uber fünf Loth bitterer Extrac— tivſtoff enthalten iſt. Die aus ſolchem Rahm gewonnene Butter ift gleichfalls bitter.“? 7 ar Eine ſcharfe ſchaͤdliche Eigenſchaft bekommt die Milch, wenn die Thiere (zumal Schafe und Ziegen) Wolfsmilch- Arten freſſen. Lorry, Tozzetti, Gmelin und andere Schriftſteller bezeugen dieſes und nennen beſonders Euphorbia cyparissias, E. esula und E. helioscopia, die auch bey uns, zumal die erſte, am verbreitetſten ſind. Die Milch der im Freyen weiden⸗ den Ziegen erfordert uͤberhaupt beſondere Vorſicht, da ſie manche Pflanzen freſſen, die ihnen gar nicht ſchaͤdlich find, wohl aber den Menſchen. Dr. Bonorden erzaͤhlt den Fall einer Ver⸗ giftung von 5 Kindern, 2 — 15 Jahr alt, durch Ziegen-But⸗ termilch, bey der die Unterſuchung der Milch durchaus keine anomaliſchen Beymiſchungen zeigte, und man ihre nachtheiligen Folgen nur davon abzuleiten wußte, daß die Ziegen narkotiſche Kräuter, namentlich Aethusa eynapium L. gefreſſen hatten. 1“ Schon Dioſcorides wußte, daß die Ziegenmilch pur⸗ girend wirkt, wenn die Thiere die jungen Blaͤtter von weißer Nieswurz gefreſſen haben; uͤberhaupt ſagt er, wenn die Thiere an Orten weiden, wo fie Scammonia, Helleborus, Mercu- rialis und Clematis unter dem Futter bekommen, nimmt die Milch eine Brechen und Durchfall erregende Eigenſchaft an, wie er dieß ſelbſt auf den weſtindiſchen Bergen wahrgenommen habe. * 12 Erſch und Gruber, Encyelopädie, Bd. 3 S. 208, 13 Berchtold und Opiz, oͤkon. techniſche Flora Böhmens, Bd. 1 S. 310. 14 Ruſt, Magazin, Bd. 27 S. 195. 137 Wenn die Kühe das Gottesgnadenkraut ( Gratiola offieinalis L.) freſſen, wird ihre Milch bitter und purgirend. Die Milch einer ſaͤugenden Frau wirkt purgirend auf den Saͤugling, wenn fie (nach Wedekind) Aloe oder Rhabarber eingenommen hat, aber, auffallend genug, keineswegs nach dem Gebrauche der Jalappe. Der gewandte Chemiker M. E. Peligot ſtellte vielfache Verſuche mit Eſelinnen-Milch an, um auszumitteln, welchen Einfluß die verſchiedene Nahrung die— ſer Thiere auf die Milch habe: er bemerkte unter andern, daß bey der Fuͤtterung mit gelben Ruͤben die farbige Subſtanz der— ſelben in die Milch uͤberging; ferner, daß Kochſalz ſich in der Milch deutlich nachweiſen ließ, waͤhrend loͤsliche ſchwefelſaure Verbindungen nie darinn gefunden werden konnten. Wenn die Eſelinnen ein Jodid oder uͤberhaupt ein Jod-Praͤparat erhielten, ſo koͤnnten in der Milch durch Analyſe deutlich die Spuren des Jods dargethan werden; bey Queckſilber-Praͤparaten war dieß keineswegs der Fall, wie denn auch ſchon früher Herr Che— vallier vergebens Mercur in der Milch der Ammen des Ho— spital des Veneriens zu Paris geſucht hatte. Wenn einer Eſelinn Chlornatrium zu 10 Gran in einem Tag gegeben wurde, ſo war das Mittel ſchon durch den Geſchmack in der Milch erkennbar; bey einer Ziege, die 12 Gran erhielt, war dieß nicht der Fall. Man ließ eine Eſelinn innerhalb 6 Tagen 30 Grammen doppelt kohlenſaures Natron nehmen; die Milch, obgleich unmittelbar nach dem Melken ſauer reagirend, zeigte ſich doch kurze Zeit nachher ſtark alkaliſch. 1s Dieſe Thatſachen verdienen wohl die volle Aufmerkſamkeit der Aerzte und duͤrften wohl bey der Behandlung der Scropheln, der Lungenſchwindſucht und anderer Krankheiten zumal bey Kindern eine rationelle Anwendung finden. Profeſſer Herr in Freyburg ſtellte eine ganze Reihe Arz— neyſubſtanzen zuſammen, die nach innerer oder aͤußerer Anwen— dung in der Milch wieder gefunden werden konnten, unter andern Herba jacex, Lichen islandieus, Knoblauch und Zwie— bel, Levisticum, Meutha silvestris, Wermuth, Zimmet, In: dig, Scammonium, Fliegenſchwamm, Opium, blauſaures Ei— ſenkali uſw. "6 > Den Unterfchied der Nahrung der Thiere und die davon abhaͤngende verſchiedene Wirkſamkeit in Krankheiten bes achtete ſchon Dioſcorides; er erinnert, die Ziegenmilch wirke weniger auf den Stuhlgang, weil dieſe Thiere viele adſtringirende Pflanzen freſſen, wie die Blätter der Eiche, des Maſtix und Terpenthinbaums, der Olive uſw., deßhalb bekomme auch die Ziegenmilch dem Magen beſſer. Auf dieſe Umſtaͤnde geſtuͤtzt, glaubten die Aerzte, ſich eine beſonders heilkraͤftige Milch ver— ſchaffen zu koͤnnen, wenn ſie die Thiere mit ſolchen Kraͤutern fuͤttern ließen, die zur Heilung beſtimmter Krankheiten dienlich find; 57 fo fol man fie bey der Lungenſucht Fichtenfproffen, 15 Annales de Chim. et de Physique. Aout, 1836. p. 432 bis 438. Annalen der Pharm. Bd. 15 S. 164. 16 Theorie der Arzneiwirkungen. Freyburg, 1836. S. 41. — Man ſehe auch deſſen Schrift: Ueber den Einfluß der Säfte auf die Entſtehung der Krankheiten. Freyb., 1834. S. 33 ff. 17 Reuß, Neue praktiſche Verſuche über die mit beſondern Arzneikraͤften geſchwängerte Geismilch. Leipzig, 1783. Iſis 1838. Heft 2. 138 überhaupt balfamifche Kräuter oder Huflattig freſſen laſſen; bey Kraͤmpfen Schafgarbe oder Chamillen, beym Scorbut Brunnen— kreſſe und Beceabunga. 1s Dieſe Sache verdient gewiß alle Aufmerkſamkeit, wenn gleich Cullen und Andere Eiuwendun— gen dagegen gemacht haben. Indeſſen bey der Ausfuͤhrung finden ſich denn doch manche Schwierigkeiten, indem es nicht bloß darauf ankommt, daß man wolle, das Thier ſoll dieſe oder jene Pflanze freſſen, ſondern auch, daß gerade dieſe Pflanze dem Thiere behage, von ihm gern gefreſſen werde und ihm zu— traͤglich fen; fo daß alſo für dieſe oder jene Curart, bald eine Ziege, bald eine Eſelinn, bald eine Kuh vorziehbar ſeyn duͤrfte. Vielleicht ließen ſich manche Umſtaͤnde dabey verſtaͤndig benutzen, z. B. daß die Eſel ſehr gerne Pflanzen aus der Familie der Centaureen und Carduaceen freſſen, daß die Pferde ſehr begierig nach Rhus toxieodendron find, ebenſo die Ziegen nach den Blaͤttern des Aesculus hippocastanum, daß fie Aconitum und Conium“ maculatum ohne Schaden freſſen uſw. Videre licet pinguescere saepe Cicuta barbigeros pecudes, homini quæ est acre venenum. Lucret. V. 897. Berühmt war im Alterthume Tabie, ein Berg in ber Naͤhe des Veſuvs, wohin Viele reiſeten, um da die Milchcur zu gebrauchen; 1? denn ſeit den aͤlteſten Zeiten benutzte man die Milch als Heilmittel bey verſchiedenen Krankheiten, ?° und gleich— ſam als Praͤſervativmittel tranken ſie, nach der Verſicherung des Plinius, die Arcadier im Fruͤhjahre. Ungemein haͤufig wird ſie im Alterthume bey phthiſi— ſchen Leiden, bey Verſchwaͤrungen innerer Organe und hektiſchen Fiebern empfohlen; nach Dioſcorides ließ man die Milch abkochen und ſuchte die waͤſſerigen Theile noch dadurch zu mindern, daß man gluͤhende Kieſelſteine hin— einwarf; bey Verſchwaͤrung des Kehlkopfs, der Lunge, der Ge— daͤrme, Nieren und Harnblaſe ruͤhmt ſie Dioſcorides, auch empfiehlt er da Frauenmilch, umittelbar aus den Bruͤſten geſo— gen; eine Verordnung, die man oͤfters in den Schriften der aͤlteren griechiſchen Aerzte wiederholt findet. Galen gedenkt hier als einer Curart des Guryphon, Serodotus und Pro— dicus und ſetzt die Bemerkung hinzu, daß wenn die Milch unmittelbar aus den Bruͤſten getrunken werde, fie am wirkſam— ſten ſey, indem ſo keine ihrer guten Eigenſchaften verloren gehen koͤnne; noch hält er auch die Eſelinnen-Milch für Schwind: füchtige zutraͤglich. ? Alexander Trallianus empfiehlt bey eiternder Lungenſucht zuvoͤrderſt Eſelinnen-Milch, ſodann Stu— tenmilch, auch Aſthmatiſche ſollen ſich bey der Milchdiaͤt wohl befinden. Damit die Milch den Magen nicht verderbe, rieth er an, ſie auf Kohlen einzukochen; nicht minder empfiehlt er Milch mit Similago, Reiß, Alica, Eygelb uſw. ?? Man ſieht, 18 Richter, Arzneimittellehre, Bd. 1 S. 207. 19 Galen, Method. medend. Lib. V. cap. XII. p. 123. Tom. X- Edit. Chartarii. - 20 Man vergl. Arzneimittel des Hippokrates. Heidelberg, 1824, S. 6 ff. Celsus lib. 3 cap. 22 pag. 170. Edit. Anton. van der Linden. Lugduni, 1657. 21 Galen, Method. medend. Lib. VII. cap. 6. p. 160. Tom - X. Edit. Chartarii; ſodann De probis pravisque alimen- torum succis, D. 426; ferner De Maceore cap. 9. p. 190. 22 Alexzandri Tralliani Medici libri duodecim grace el latine, Joaune Guinterio Andernaco interprete. Basil, 9 * 139 daß dieß die Vorläufer des noch heutzutage für Schwindſuͤchtige ſo oft geruͤhmten praͤparierten Gerſtenmehles ſind, wozu Thi⸗ lenius die Vorſchrift gab, und das ſelbſt in der neueſten Aus— gabe der Pharmacopwa borussica eine Stelle fand. Bey Geſchwuͤren im Halſe gibt Cornelius Celſus die Milch als das beſte Nahrungsmittel (lib. 4. cap. 4. p. 200). Bey Vereiterung der Nieren gibt er die Milch mit Mandeln und etwas Safran (lib. 4. cap. 10). — In dieſem letzteren Falle, fo wie bey Vereiterung der Harnblaſe ſchätzt Alexander Tralz lianus befonders die Eſelinnen-Milch (lüb. 9. cap. 5). Bey Marasmus überhaupt wird von Aretaͤus die Milch als Heil: mittel geruͤhmt. 2s Auch Celſus erinnert (lib. 3 cap. 22. p. 170), obgleich die Milch in acuten Fiebern, und bey dem davon abhaͤngenden Durſte, Kopfweh uſw. auch bey galligen Krankheiien ſchaͤdlich fen und vermieden werden müffe, fo nuͤtze fie doch bey einem phthiſiſchen Zuſtande, ſowie bey allen chro⸗ niſchen Zehrfiebern. a Bey Dyspnob läßt Celſus (lib. 4. cap. 4) morgens nuͤchtern warme Ziegenmilch trinken, und Caͤlius Aure⸗ lianus ruͤhmt (Chron. 3, 1. p. 207) gegen Engbruͤſtig⸗ keit die Eſelinnen-Milch. Bey Blutſpeien laͤßt Alexander Trallianus Kuh- oder Ziegenmilch trinken, und ſetzt hinzu, es gebe weder ein Medikament, noch eine Speiſe, oder ſonſt irgend etwas, was ſolchen Kranken ſo nuͤtzlich und zutraͤglich ſey, als eben die Milch.“ Nicht ohne guten Grund ſchaͤtzten die alten Aerzte die Milch als ein Hüͤlfs mittel bey Vergiftungen, und zwar bedienten ſie ſich ihrer ziemlich allgemein bey Vergiftungen durch mineraliſche Stoffe, ſcharfe Inſecten und Giftpflanzen; ſo gab man die Milch bey Vergiftung durch Bleyweiß, wo man ſie meiſtens mit Honig vermiſcht nehmen ließ; gegen die uͤblen Fol⸗ gen des genommenen Queckſilbers ruͤhmt fie ſchon Plinius (XVIII. 9.). Bey Vergiftung mit Canthariden und der Bu- prestis wird nicht nur der innerliche Gebrauch der Milch, ſon— dern auch Clyſtiere von Schafmilch empfohlen. Perſonen, die mit Cicuta, Ephemeron, Doryenium, Hyoseyamus uſw. vergiftet worden waren, ließ man ebenfalls reichlich Milch trinken. 2° . Bey Krankheiten des Unterleibes, zumal gegen Durd)= fälle und Ruhr wurde die Milch ſehr oft benutzt. So em⸗ pfiehlt Celſus (lib. 4. cap. 15) Milchclyſtiere in der Dyſen⸗ terie, und Caͤlius Aurelianus bey Durchfaͤllen, wo er noch ganz zweckmaͤßig Staͤrkemehl mit der Milch vermiſchen laͤßt (Chron. IV. 3. p. 308). Bey Stuhlzwang (Tenesmus) läßt Alexander Trallianus (lib. 8. cap. 6) Milch mit 1556. Lib. 7. cap. 2. Man vergleiche noch beſonders Schola * Salernitana, sive de conservanda valetudine præcepta medica. Ratisbonæ, 1711. p. 209. 23 De Curatione morborum acutorum. Lib. 1. cap. 3. p. 81. Lib. 7. cap. 1 in fine. 24 Bey Caleulus empfiehlt Alexander Trall. (Lib 9. cap. 7) Eſelinnen⸗ oder Ziegenmilch als Speiſe und Trank. Ueber den Gebrauch in Lungenkrankheiten ſehe man noch Areteus de Cur. morb. diut. Lib. 1. cap. 8. p. 127. 25 Nicander Alexipharm. 90. 140. 205. 263. 358. 385. 423. Scribonius Largus 179. 181. 184. 189. 191. Celsus Lib. 5. 27. p. 313. de 140 Honig gemiſcht in Clyſtieren beybringen, und bey der Ruhr laͤft er auf gleiche Weiſe Kuhmilch mit Mark und Oehl ges miſcht appliciren (lib. VIII. cap. 8), und ruͤhmt überhaupt bey entzuͤndlichem Zuſtande des Maſtdarms als milderndes und ſchmerzſtillendes Mittel, Clyſtiere von Milch, mit Gerſtenſchleim und aͤhnlichen Decocten der Getreidearten. Auch bey Blut⸗ fluͤſſen verſchiedener Art benutzte Calius Aurelianus eine Verbindung von Milch mit Staͤrkemehl, oder Lac. amylatum (Chron. II. 13. p 182). Bey Geſchwuͤren im Darmcgnale und damit verbundenem blutigen Durchfall empfiehlt derſelbe eine unter Zuſatz von Ealcinierten Schnecken- oder Auſterſchalen eingekochte Milch (Diacocleen, Koydnxss); erwähnt von die⸗ ſem Mittel, daß es den Bauchfluß durch Verdickung der Fluͤſ⸗ ſigkeiten hebe, die Geſchwuͤre reinige, die Schaͤrfe der Saͤfte mildere und dabey ohne Beſchwerde den Koͤrper naͤhre; aber er verlangt auch, daß die Thiere, von denen man die Milch nimmt, nicht in den Staͤllen der Staͤdte, ſondern auf dem Lande ge⸗ halten wuͤrden, und nach mit adſtringirenden Kraͤutern, mit den Blaͤttern der Brombeere, Eichen, Weiden, Epheu, Myrten uſw. gefuͤttert wuͤrden. (Chron. IV. 3. p. 308 ff.) Praxagoras ließ bey der Ruhr reichlich Milch mit Honig⸗ waſſer gemiſcht trinken ?° und einen Brey aus Milch und Mehl zur Speiſe genießen. Alexander Trallianus haͤlt (lib. 8. cap. 7) die Milch bis zu einem Drittel eingekocht und mit Honig gemiſcht getrunken fuͤr das beſte aller Mittel, das ſich bey galligen Bauchfluͤſſen auffinden laſſen koͤnne. Iſt der Abs gang in Durchfaͤllen ſcharfer Art, fo haͤlt er die Butter» milch fuͤr ein ſehr heilſames Mittel, zumal wenn man ein gluͤhendes Eiſen in derſelben loͤſche (lib. 8. cap. 9). Bey Anſchwellungen der Milz empfiehlt Scribonius Largus die Milch einer bloß mit Epheu genaͤhrten Ziege (Composition. medicam. 132) und auch Plinius gibt den⸗ felben Rath (XXVIII. 9.), allein Celſus haͤlt (IV. 9.) in ſolchen Fällen Milch und auch Käfe nicht für paffend., f Zur Heilung der Gicht hat man in alten und neuen Zeiten oft genug eine Milhdiät angeratben, und Celſus vers ſichert (IV. 24.) uns wirklich, daß Einige, die ſich lediglich mit Eſelinnenmilch genaͤhrt hätten, vollkommen und fuͤr immer von dieſer Krankheit befreit worden waͤren, und auch Plinius verſichert, daß man Podagra und Chiragra bloß durch Eſelinnenmilch geheilt habe (XXVIII. 9). Calius Aurelianus ließ epileptiſche Kinder Ziegenmilch trinken (Chron. I. 4. p. 40). Die Milch iſt, wie Celfus wohl mit Recht erinnert (V. 11 und 13.), innerlich und aͤußerlich angewendet ein mil⸗ derndes und ſchmeidigendes Mittel, das bey Entzündungen aller Art nuͤtzlich wird; ſo empfiehlt er (VI. 6. p. 385) bey Augen⸗ entzuͤndungen den Gebrauch der Frauenmilch. 27 Zumal bey ſehr heftigen Formen dieſes Augenleidens empfiehlt ſie Demo⸗ ſthenes. ? Plinius ruͤhmt bey Augentriefen die aͤußerliche 26 Cel. Aurel. Chron. IV. 6. p. 325 et 326. 27 Die Kennzeichen einer guten Frauenmilch geben mehrere alte Aerzte genau an, z. B. Moschion, cap. 74; Alex. Trall. Lib. 1. cap. 15. p. 55. <8 Oribasius Synops. Lib. 8. cap. 40. p. 181 b. Heilquellen berühmten Orten. 141 Anwendung einer Miſchung von Milch und Eyweis (XXVIII. 7). Zur Heilung der Ohrengeſchwuͤre ſoll man ebenfalls Frauen— milch benutzen (lib. 20, cap. 5). Zu erweichenden Gurgelwaͤſſern benutzte Celſus vielfach die Milch (V. 22.) und nicht minder zu Baͤhungen bey ge ſchwollenen Tonſillen (VI. 10. p. 385). Die Eſelinnenmilch galt im Alterthume als ein Schoͤn— heitsmittel, zumal zur Erlangung einer feinen weichen weißen Haut, und allbekannt iſt in dieſer Hinſicht das Verfahren der Poppsa, Gemahlin des Kaiſers Wero, wovon Plinius ſpecielle Nachricht gibt (lib. 11. cap. 41). Zu den Beſtandtheilen der Milch gehoͤrt die Molke, welche man erhaͤlt, wenn die Milch ſo lange ſtehen bleibt, bis ie von ſelbſt gerinnt oder indem man durch geeignete Zuſaͤtze ie Scheidung beſchleunigt: erſtere nannten die Alten Serum lactis, die letztere wurde mit dem Namen Lac schiston bezeich- net; ausfuͤhrlich beſchreibt Dioſcorides deren Bereitungsart, wovon das Weſentlichſte darinn liegt, daß der kochenden Milch, unter beſtaͤndigem Umruͤhren mit einem friſchen Zweige von einem Feigenbaume, ein Gemiſche aus Eſſig und Honig zuge— ſetzt wurde. Man ließ die Molken als ein gelinde eroͤffnendes Mittel | trinken, zumal dann, wenn ſchaͤrfere Purgiermittel ſchaͤdlich ges worden waͤren; nach Dioſcorides ließ man beſonders Melan⸗ choliſche und Fallſuͤchtige Molken trinken, nicht minder bey chroniſchen Hautausſchlaͤgen, zumal bey den verſchiedenen Arten des Ausſatzes eh und Elephantiasis). Die Kranken muͤſſen bey dieſer Curart ſich fleißig Bewegung machen. — Nach Celfus (lib. 2. cap. 12. p. 84) laͤßt man Kuhmilch oder auch Eſelinnen- oder Ziegenmilch unter Zuſatz von Salz kochen, und gibt dann die fo entſtandene Molke nach Entfer— nung der Kaͤſetheile als Abfuͤhrungsmittel. Gegen Elephan- tiasis ruͤhmt Cälius Aurelianus (Chron. IV. 1. p. 286) vorzugsweiſe Molken aus Eſelinnenmilch. Man ſehe auch Alex. Trail ian. lib. 8. cap. 8. Die Molken find wohl hauptſaͤchlich durch ihren Gehalt an Milchzucker wirkſam und werden auch in neueren Zeiten wieder vielfaͤltig, zumal zu Heilung mehrerer chroniſcher Krank— heiten benutzt — ſo zwar, daß in groͤßeren Staͤdten, wie z. B. in Wien, eigene Molkenanſtalten vorhanden ſind; dergleichen findet man auch zu Doberan, Salzbrunn und andern durch ihre In der Schweiz exiſtiren deren mehrere, wie zu Unterlachen, Meiringen, auf dem Rigi im Canton Appenzell, auf dem Weißenſtein bey Solothurn uſw. Sonſt iſt noch anzufuͤhren die Molkenanſtalt in dem Franzis⸗ kanerkloſter auf den Kreuzberge, dem hoͤchſten des Rhoͤngebirges in Franken. Noch ganz neuerlich iſt eine ſolche Anſtalt im ehemaligen Kloſter Beuron im Fuͤrſtenthum Hohenzollern⸗ Sigmaringen errichtet worden.?“ Es ſollen auch öfters kuͤnſtliche, d. h. ohne friſche Milch bereitete Molken vorkommen; fie unterſcheiden ſich von den wah— ren dadurch, daß ſie beym Schuͤtteln nicht ſchaͤumen und bey 29 Vorlaͤufige Nachricht davon theilte Heyfelder mit in dem Wuͤrtemb. medicin. Correſpondenzblatt Bd. 7 S. 152. — 142 Zuſatz von Schwefelſaͤure nicht den eigenthuͤmlichen Kuhgeruch entwickeln. Auch hat man die Vorſchrift bekannt gemacht, wie ſolche kuͤnſtliche Molke zu bereiten iſt, wobey jedoch der Zuſatz von Salpeter und Weinſtein eben nicht empfehlungswerth iſt. 3° Man vergleiche uͤbrigens folgende Schriften: J. H. Heim, über den mediciniſchen Gebrauch der Molken. St. Gallen, 1824. 0 Zeller, die Molkencur in Verbindung mit der Mineral: brunnen-Cur. Wuͤrzburg, 1826. 74 Seiten und eine Abbildung. 5 v. Kronsfels, Gais-, Weißbad und die Molkencuren im Canton Appenzell. Conſtanz, 1826. Krottmann, der Weißenſtein, die Milch und Molkenkuren, auch Molkenbaͤder auf dem Jura bey Solothurn. Solo⸗ thurn, 1829. Zu den Producten, welche die Milch liefert, gehoͤren auch noch Butter und Kaͤſe, welche hier ebenfalls nicht uͤbergan⸗ gen werden duͤrfen. Die Butter, deren Bereitungsart Jeder— man kennt, iſt eine fettartige Subſtanz von mildem Geſchmack, die, ſo lange ſie friſch iſt, noch Kaͤſe und Waſſer (Butter⸗ milch, Lac ebutyratum) enthält, was durch Auslaſſen ent fernt wird. Dieſe ausgelaſſene Butter beſteht nach Chevreul aus Stearin, Elain und Butyrin in veraͤnderlichen Verhaͤlt⸗ niſſen, wozu noch gelber Farbeſtoff bey der Kuhbutter und ein eigener aromatiſch riechender Stoff kommt. Das Butyrin, als der Hauptbeſtandtheil der Butter, liefert bey der Saponification Butterſaͤure, auch wird es ſelbſt ſehr leicht ſauer. Ausgelaſſene Butter haͤlt ſich lange unveraͤndert, waͤhrend die friſche bald ranzig wird und einen eigenen uͤbelen Geruch und Geſchmack annimmt. Ranzige Butter kann, nach der Angabe eines Fran— zoſen, durch Behandlung mit kochendem Waſſer wieder gut und brauchbar gemacht werden, ?? was auch der Pharmaceute Ludwig Peters in Bonn beſtaͤtigt und das dabey nöthige Verfahren beſchreibt.s? Um friſche Butter haltbar zu machen ſalzt man ſie auch ein, oder aber was beſſer iſt, man legt ſie in Zuckerſyrup, der ſie gut conſerviert. Schon 1795 gab An⸗ derſon an, die Butter erhalte ſich ſehr gut durch Zuſatz einer Miſchung von einem Theile Zucker und zwey Theilen Salpeter, wovon eine Unze für ein Pfund Butter genommen wird. Kuhbutter iſt weiß oder nur wenig gelblich, aber ſie wird zum Verkauf gar oft mit gelben Ruͤben und ſelbſt mit Orlean gefaͤrbt. Ziegenbutter iſt ſehr veſt und ganz weiß; auch die Schafbutter iſt weiß, dabey viel weicher und ſchneller der Verderbniß unterworfen, als Kuhbutter. Stutenbutter iſt fluͤſſig und ſonſt die ſchlechteſte von allen. Eſelinnen⸗ butter iſt ſehr weich, mattweiß und in der Buttermilch auf⸗ löslich. Man ſehe Journal des connaissances usuelles Sept. 1835 p. 132. Pharm. Centralbl. 6. Jahrg. S. 909. Annales de la Societe Linneenne. Mai 1827. Magazir fuͤr Pharm. Bd. 22 S. 68. Magazin fuͤr Pharm. Bd. 29 S. 191. 30 3¹ 32 143 Die Butterbereitung erlernten die Griechen von den Scy: then und zwar war es die Pferdebutter, die ihnen zuerſt bekannt wurde, wie dieß aus den Schriften der Hippokratiker und auch des Serodot erhellt; allein die Griechen mochten die Nachricht von dieſer Sache laͤngſt kennen, ohne darum eine Anwendung davon zu machen, deßhalb kann die Angabe des Gppianus wohl gegruͤndet ſeyn, wenn er ſagt, daß Ariſtaͤus Procon— neſius, der ſich lange bey den Iſſedonen und anderen hy⸗ perboraͤiſchen Völkern aufgehalten hatte, die Butterbereitung in Griechenland eingefuͤhrt habe, wie denn mehrere fruͤhere Schrift— ſteller, namentlich Ariſtoteles, kaum dieſe Sache genau kannten. Aus der fetteſten Milch wird nach Dioſcorides die beſte Butter bereitet, namentlich aus Schafmilch, oder auch aus Ziegenmilch, ſie iſt, wie er ſagt, eine erweichende Fettigkeit; daher ſie reichlich genommen eroͤffnend wirke und gegen toͤdtliche Gifte anſtatt des Oeles angewendet werde, wenn dieſes mangle; Butter mit Honig gemiſcht und damit das Zahnfleiſch eingerie— ben, erleichtere den Kindern den Ausbruch der Zaͤhne, auch diene es als ein Mittel gegen die Schwaͤmmchen im Munde. In die Haut eingeriebene Butter ſchuͤtze den Körper vor Unge⸗ ziefer. Friſche unverdorbene Butter, faͤhrt er fort, iſt nuͤtzlich bey Entzuͤndung und Verhaͤrtung des Uterus, nicht minder bey Diarrhoͤen und Verſchwaͤrungen iſt fie dienlich in Clyſtieren. Paſſend ſetze man Butter jenen Mitteln zu, welche die Eiterung befördern ſollen, namentlich bey Verwundungen der Nerven, der Hirnhaͤute und des Blaſenhalſes. Endlich fügt er noch hinzu, friſche Butter koͤnne man verſchiedenen Speiſen ſtatt Oel und dem Kuchen ſtatt Fett beymiſchen. Auch Strabo erwaͤhnt, die portugieſiſchen Bergbewohner bedienten ſich der Butter ſtatt des Oeles. Uebrigens ſcheint bey den Griechen und Roͤmern Butter als Speiſezuſatz keineswegs gebraͤuchlich und gewoͤhnlich geweſen zu ſeyn, wie denn namentlich Apicius in ſeinem Werke von der Kochkunſt nirgends die Butter er⸗ waͤhnt; um ſo gebraͤuchlicher war, wie Plinius ſagt, die Butter bey den barbariſchen Voͤlkern. Cornelius Celſus zaͤhlt (V. 15) die Butter unter die erweichenden Mittel, er bediente ſich ihrer aͤußerlich mit Ro— ſenpulver vermiſcht bey Stuhlzwang (IV. 18); bey Ruhren läßt er Cliſtiere aus geſchmolzenem Fett, aus Hirſchmark oder auch aus Butter mit Roſe aromatiſiert beybringen (IV. 15). Scribonius Largus braucht ſie auch als Zuſatz zu Pflaſtern. Claudius Galenus wundert ſich, daß Dioſcorides von Schafbutter und Ziegenbutter redet, er ſelbſt ſah ſie nur aus Kuhmilch bereiten, und ſpricht beſonders von ihrer Anwen— dung in Bädern zu Salben ſtatt Oel uſw. 3? Alex. Tral⸗ lianus empfiehlt bey Colik Clyſtiere mit Butter nebſt aroma— üſchen oder narkotiſchen Mitteln (lib. 10. cap. 1). Noch haben wir von dem Kaͤſe zu reden, der in diaͤte— tiſcher Hinſicht zumal wohl beachtet zu werden verdient; er be— ſteht aus einer eigenen azothaltigen organiſchen Subſtanz, die man Käfeftoff nennt, verbunden mit Säuren, zumal mit Eſſigſaͤure. Wird die Milch ſich ſelbſt uͤberlaſſen, ſo wird ſie 33 Ausführlich hat Beckmann dieſen Gegenſtand behandelt in feinen Beyträgen zur Geſchichte der Erfindungen, Bd. 3 S. 270 — 295, wo alle darauf bezüglichen Stellen der Alten geſammelt ſind. 144 ſauer: es bilden ſich Kohlenſaͤure und Eſſigſaͤure, durch welche letztere die Faͤllung der kaͤſigen Beſtandtheile bedingt iſt. Im reinen Zuſtande iſt der Käfejtoff im Waſſer löslich, feine Ge⸗ rinnung in der Milch liegt daher darinn, daß die Eſſigſaͤure mit dem Kaͤſeſtoffe eine unloͤsliche Verbindung bildet, wodurch dieſer als unloͤslicher eſſigſaurer Kaͤſeſtoff abgeſchieden wird. Laͤßt man den Kaͤſeſtoff in Gaͤhrung und Faͤulniß uͤbergehen, ſo bilden ſich eigene Verbindungen, die auf die Eigenſchaften dieſes Nahrungsmittels ſehr großen Einfluß haben: es entſteht nehmlich nach Prouſt Kaͤſefaͤure, “ die aber nach Braconz not keine beſondere Saͤure bildet, ſondern ein Gemiſche iſt von Eſſigſaͤure mit einer durch Gallapfeltinctur faͤllbaren thieriſchen Materie, etwas Aposepidin, etwas eſſig- und ſalzſaures Am—⸗ moniak, phosphorſaures Ammoniak, Natron und Spuren eines ſcharfen gelben Oels. Von dem mit den genannten Saͤuren verbundenen Ammoniak ruͤhrt der eigenthuͤmliche Geruch und pikante Geſchmack des alten Kaͤſes her. Ein fernerer Beſtand— theil des alten Kaͤſes ift das Käfeoryd, Casein oder auch Aposepidin genannt; es iſt im reinen Zuſtande eine weiße, geſchmackloſe, leichte, ſchwammige Materie. Es gibt ſehr viele Kaͤſeſorten, die zuvoͤrderſt in zwey Haupt⸗ abtheilungen gebracht werden koͤnnen, nehmlich: / 1) Sauermilch-Kaͤſe, der aus der von felbft durch laͤngeres Stehen ſauer gewordenen Milch erhalten wird; im friſchen Zuſtande iſt dieſe Subſtanz als weißer Kaͤſe bekannt genug und bedarf keiner Beſchreibung. Dieſen friſchen weißen Kaͤſe führe Dioſcorides (lib. 2. cap. 79) unter den Arznei- mitteln an, und ſagt davon, der friſche ungeſalzene Kaͤſe ſey als Speiſe benutzt ein gutes dem Magen dienliches Nachrungs⸗ mittel, das leicht verdaut werde und den Stuhlgang mäßig unterhalte, doch ſey er verſchieden und mehr oder weniger zu- traͤglich, je nach der Milch, aus der er bereitet worden. Werde er gekocht, ausgepreßt und dann gebraten, ſo nehme er eine den Stuhlgang verſtopfende Eigenſchaft an; er nuͤtze in Form von Cataplasmen gebraucht bey Augenentzuͤndungen und Sugil⸗ lationen. — Auch Apicius gedenkt in ſeinem Kochbuche des weißen Kaͤſes, den er weißen oder auch ſuͤßen Kaͤſe nennt. Caseus mollis, C. duleis. ; In den Neckar- und Rheingegenden weiß jede Hausfrau, wie man aus weißem Kaͤſe die ſogenannten Handkaͤſe be— reitet, die man auch in Weſtphalen kennt, und deren Berei— tungsart Brandes genau beſchrieben hat °°; fie werden ges wöhnli mit Kümmel gewürzt, und es gehören dahin auch die fo berühmten Holländer, zumal Leidner Kuͤmmelkaͤſe, auch Komyne-Kaͤſe genannt, denen außer Kümmel auch noch Ge- wuͤrznelken zugeſetzt find. Sie mußten hier erwähnt werden, da ganz Ähnliche Bereitungen ſchon den Griechen und Römern bekannt waren; namentlich gehoͤrt dahin die Kaͤſeart, deren Plinius unter dem Namen Oxygala erwaͤhnt, auch Galen gedenkt ihrer (De alimentorum facultatibus III. 17) und bemerkt, daß fie friſch am beſten ſeyen, namentlich die zu Per: gamus und in Myſien bereitet wuͤrden. Sonſt iſt Galen eben kein Lobredner des Kaͤſes, indem er ausfuͤhrlich genug den 31 Annales de Chim. et de Physique Oct. 1827 p. 159. — Magazin für Pharm. Bd. 22 S. 59. 35 Archiv für Pharmacie Bd. 28 S. 129 ff. 1 . | 145 Nachtheil deſſelben für die Gefundheit auseinander fest. (Lo: lumella gibt umſtaͤndlich die Bereitungsart der Oxygala an, 36 es fell dazu Schafmilch genommen werden, während Plinius von Ziegenmilch redet; man wuͤrzte dieſe Kaͤſe mit Coriander, Origanum, Mentha, mit Thymian, Saturey und aͤhnlichen aromatiſchen Kraͤutern oder Samen. 2) Suͤßmilchkaͤſe. Sie unterſcheiden ſich von den vorigen dadurch, daß man die Kaͤstheile der Milch durch ein kuͤnſtliches Gerinnungsmittel, unter Beyhuͤlfe der Waͤrme, abſondert; ge— woͤhnlich dient dazu der Labmagen der Kaͤlber. Ein Theil dies fer Subſtanz iſt zureichend 1800 Theile Milch bey 40 R. zum Gerinnen zu bringen. Die neueſte Vorſchrift zur Bereitung eines einfachen und guten Lab iſt die nachſtehende: — Man nimmt die Labmaͤgen junger Kälber, die noch keine andere Nah— rung, als die Muttermilch genoſſen, waͤſcht ſie ſorgfaͤltig in reinem Waſſer aus und bewahrt ſie gut eingeſalzen zwey Mo— nate lang auf. Nach dieſer Zeit haͤngt man ſie, mit Salz umgeben, in einem Sacke aus grober Leinwand, nicht zu nahe am Feuer in den Schornſtein, um ſie 10 Monate lang daſelbſt zu laſſen. Im Fruͤhlinge ſammelt man ſich dann Schluͤſſel— blumen, deren Blumenkronen man aus ihren Kelchen zupft und welche man eine Viertelſtunde lang unter Zuſatz von 1 Pfund Kochſalz und 1 Unze Alaun auf 12 Pinten Waſſer mit einer hinlaͤnglichen Menge Waſſer kocht. Wenn der Abſud über Nacht geſtanden hat, ſo ſeiht man ihn von den Blumen ab, und gibt dafuͤr in 2 Pinten deſſelben 2 Labmagen, die man 4 Tage lang damit abſtehen läßt. Die Fluͤſſigkeit wird, nach dem man ihr 2 — 3 Gewuͤrznelken und eben fo viel von irgend einem andern Gewuͤrz fuͤr jede Flaſche zugeſetzt hat, in Bou— teillen gefuͤllt und gut verkorkt, wo ſie dann ein Jahr lang und ſelbſt daruͤber aufbewahrt werden kann. Zwey ſtarke Loͤffel dieſer Fluͤſſigkeit reichen hin, um ein Faß Milch zum Gerinnen zu bringen. Die Labmaͤgen koͤnnen, nachdem ſie getrocknet worden, und dann abermals 14 Tage lang eingeſalzen geweſen ſind, noch einmal auf dieſelbe Weiſe benutzt werden. Waͤre dieſes Lab nicht ſtark genug, ſo braucht man ihm nur einen halben oder den vierten Theil eines jungen Schweinsmagens, der nach Art der Kaͤlbermagen zubereitet worden iſt, zuzuſetzen.“? Man ſchreibt auch einigen Pflanzen die Eigenſchaft zu, den Kaͤſeſtoff der Milch abzuſondern, obgleich eine freye Saͤure in ihnen kaum nachgewieſen worden iſt, namentlich den Lab— kraͤutern, insbeſondere dem Galium verum I., deſſen Bluͤthen, wie man ſagt, bey der Bereitung des ſo beruͤhmten Cheſter— kaͤſes verwendet worden; s andere ſchreiben die gelbe Farbe die: ſes Kaͤſes einem Zuſatze von Safran oder Orlean zu. Nach dem Berichte des Mathiolus ſcheidet man in Toskana die Milch zur Kaͤſebereitung mit den Blumen der Artiſchocke (Cy— nara scolymus), und etwas aͤhnliches beobachtete Herr Prof. Link in Portugall, wo man Blumen der Cynara silvestris Lamarek dazu verwendet, 39? Die Blumen des Saflors (Car— 36 De re rustica XII. 8. 37 Dingler, polytechniſches Journal, Bd. 64 Heft 1 S. 80. 38 Koſteletzky, medicin. Flora, Bd. 2 S. 542. 39 Bemerkungen auf einer Reiſe durch Frankreich, Spanien und vorzuͤglich Portugall, Bd. 2 Ifts 1838. Heft 2. S. 220. 146 thamus tinetorius L.) beſitzen dieſelbe Eigenſchaft, und ſie findet ſich wahrſcheinlich noch in mehreren andern Gewaͤchſen aus der Gruppe der Cynarocephalen. Kuhmilchkaͤſe find im Ganzen die beliebteſten und vers breitetſten, in unſern Tagen wie im Alterthume; ſie ſind großen⸗ theils ſehr naͤhrend, aber nicht immer gleich leicht verdaulich; ſchwerer zu vertragen ſind die fetteſten Sorten, welche man aus friſcher Milch bereitet und ihnen noch ſuͤßen Rahm zuſetzt, wie der Rahmkaͤſe, Muͤnſterkaͤſe, der Goyenſer vom Canton Frey⸗ burg in der Schweiz, und andere. Weniger fett ſind ſie, wenn jener Rahmzuſatz unterbleibt, wie bey dem Schweizer Emmen— thaler, dem Cheſterkaͤſe, den holſteiniſchen und hollaͤndiſchen Kaͤſen, insbeſondere der Edamer, wovon es roth- und weißkru— ſtige gibt, die vorzuͤglichſte Sorte iſt der ſogenannte Praͤſentkaͤſe. Am leichteſten verdaulich ſind die mageren Kaͤſe, welche man aus abgerahmter Milch bereitet, wie der Kaͤſe von Gryere und der aus der Milch der Buͤffelkuͤhe verfertigte Marzalino. Zu den fetten Sorten gehoͤrt der Parmeſankaͤſe, der zum Theil auch aus Buͤffelmilch bereitet wird.“ Die bithyniſchen oder ſalonitiſchen Kaͤſe waren im Alter— thume ſehr beruͤhmt. Apicius und Plinius rühmen insbe— ſondere den veſtiniſchen Kaͤſe. Letzterer ſcheint ein großer Freund der Kaͤſearten geweſen zu ſeyn, indem er deren mehrere anfuͤhrt, und bemerkt, daß Joroaſter zwanzig Jahre lang von Kaͤſe gelebt und ſich dabey wohl befunden habe. Weit weniger guͤn— ſtig urtheilt Celſus von ihm, zumal von altem Käfe, welcher ſchwer verdaulich, Blaͤhungen erregend und zumal Milzkranken nachtheilig ſey. Nach Tiedemann iſt der alte oder fermentierte Käfe, in geringer Menge genoſſen, als eine Würze zu betrach— ten, welche die Speicheldruͤſen und den Magen zu reichlicher Abſonderung reizt. In großer Menge verzehrt bewirkt er Men— ſchen mit ſchwachen Verdauungs-Organen und ſolchen, die eine ſitzende Lebensart fuͤhren, Stoͤrungen in der Verdauung, Ma— gendruͤcken, Uebelkeit, ſaures Aufſtoßen und Gas-Entwickelung. + Nach Herrn Bobinet iſt der Gebrauch des Kaͤſes, d. h. desjenigen, welcher entſchieden alkaliſche Eigenſchaften beſitzt, ganz oder beynahe dem Gebrauche der Taͤfelchen von kohlen— ſaurem Natron gleich zu ſetzen, wenn es darauf ankommt, durch Saͤttigung der Saͤure im Magen die Verdauung zu er— leichtern“? Solche alkaliſche Kaͤſe dürften vorzugsweiſe zum Nachtiſche zu empfehlen ſeyn. Geht der Kaͤſe in Verderbniß uͤber, was bey den Sorten aus Sauermilch, leichter als bey den Suͤßmilchkaͤſen zu geſchehen ſcheint, ſo veranlaſſen ſie oͤfters Symptome von Vergiftung und gefährliche Zufälfe verſchiedener Art; wie dieß auch in neuern Zeiten oͤfters beobachtet worden ift. +? Welcher Stoff aber in den giftig 40 Virey, histoire naturelle des medicamens, alimens etc. p. 112. 41 Phyſiologie des Menſchen Bd. 3 S. 123, 42 Von dem Kaͤſe und den Paſtillen aus kohlenſaurem Natron von Robinet, mitgetheilt von Oppert. Hufeland's Journal Juni 1827 S, 127 — 129. 43 Man vergleiche Peter Frank Syſtem einer vollſtändigen medicin. Polizei Bd. 3 S. 136 ff. — Verſuche und Beo⸗ 10 147 wirkenden Kaͤſen fich gebildet habe, und dem die gefaͤhrlichen Eigenſchaften zugeſchrieben werden koͤnne, darüber iſt man noch völlig im Dunkeln, denn Brandes fand bey genauer chemiſcher Unterſuchung ganz guter und unſchaͤdlicher Handkaͤſe keine we— ſentliche chemiſche Verſchiedenheit von ſolchen, die giftartig wirk— ten, und dieſe Sache erheiſcht darum noch eine fernere und ſorg— fältige Prüfung. ** Schafkaͤſe find zwar im Allgemeinen leichter verdaulich als Kuhkaͤſe, aber zugleich auch weniger nahrhaft. * Schon Plinius erwaͤhnt die Schafkaͤſe, die damals beſonders aus Ligurien nach Rom kamen; jetzt ſind die ſardiniſchen am ge— ſchaͤtzteſten, wie die von Saſſari, Igleſias uſw., fie werden zum Theil im Rauche getrocknet, und auch dieſen Umſtand merkt Plinius ſchon an. Die geſchaͤtzteſten Schafkaͤſe Frank: reichs ſind die von Rochefort und Prie; in Deutſchland iſt der Limburger Kaͤſe der bekannteſte der Art und auch zugleich am weiteſten verbreitet, von ſeiner Form wird er auch da und dort Backſteinkaͤſe genannt. Ziegenkaͤſe erwaͤhnt gleichfalls ſchon Plinius, und zwar ſchaͤtzte er die in Rom ſelbſt bereiteten und geraͤucherten am meiſten; die franzoͤſiſchen ſchmeckten zu ſtark und arzney— mäßig; ſonſt ruͤhmt er noch jenen aus Bithynien. Tourne— fort fand den Ziegenkaͤſe der Inſel Milo beſonders wohl— ſchmeckend. “s Der in Frankreich fo beliebte fromage du mont d'or iſt Ziegenkaͤſe; in Deutſchland iſt der, welchen die Tyroler bereiten, am befannteften. Seines eignen und dabey ſehr ſchar— fen Geſchmackes wegen behagt er nicht Jedermann. Pferdekaͤſe darf hier nicht uͤbergangen werden, da Dioſcorides ihn (II. 80) unter dem Namen Hippace an⸗ fuͤhrt; er ſoll unangenehm riechen, aber ſehr gut naͤhren und fonft mit dem Kuhkaͤſe uͤbereinſtimmen. Zieger- oder Schottenkaͤſe werden im Canton Gla— rus und Graubuͤndten aus Molken bereitet, die auch Siete oder Schotte heißen und nach der Ausſcheidung des Kaͤſes uͤbrig bleiben, und zwar durch Zuſatz von Molken-Eſſig. Man kennt dieſe Käfeforte unter dem Namen Schabzieger- oder Kraͤuterkaͤſe, ſie hat einen eignen Geruch und Geſchmack, der von dem Zu— ſatze des Pulvers des blauen Steinklees abhängt. Peter Frank iſt dieſem Producte nicht hold, er ſagt: dieſe Kraͤuterkaͤſe ver— dienten, da ſie wegen der vielerlei hitzigen Kraͤuter mehr einem Apothekerproducte als einem Nahrungsmittel glichen, gaͤnzlich verbannt zu werden. Den arabiſchen Aerzten, namentlich dem Avicenna, war der aus Molken bereitete Kaͤſe gar wohl bekannt (lib. 2. Canon. tract. c. 127), nur ſetzte man damals keine Kraͤuter zu, wie heutzutage. Die Italiener nennen den Zieger Ricotta, und bachtungen über die Kleefäure, das Wurſt- und das Käfegift. Aus dem Engliſchen von Dr. Carl Kühn und Otto Kühn. Leipzig, 1824. S. 153 ff. 44 Archiv fuͤr Pharm. Bd. 29 S. 85. 45 Wildberg Bromatologie und Pomatologie für Kranke. Berlin, 1834. S. 27. 46 Reiſe in die Levante Bd. 1. S. 242. 148 Mathiolus hat in ſeinen bekannten Commentarien einiges daruͤber mitgetheilt. Die Loͤſung des unreinen Kaͤſeſtoffs in Kali, welche ſich trocken lange unverändert erhält, ſchlaͤgt Braconnot zu meh— reren techniſchen und oͤconomiſchen Anwendungen vor, namentlich als vorzuͤgliches Nahrungsmittel auf Reiſen zur See, mit Zucker und Citronenſchalen verſetzt, beſonders fuͤr Geneſende, zur Dar— ſtellung kuͤnſtlicher Milch, welche man durch Zuſatz von Butter und Zuckerwaſſer erhaͤlt; auch theilt derſelbe ein Verfahren mit, die Milch auf ein kleines Volumen zu bringen und fie halt⸗ barer und angenehmer zu machen. Man verſetzt etwa 5 Pfd. bis auf 389 R. erwaͤrmte Milch unter beſtaͤndigem Umruͤhren mit verduͤnnter Salzſaͤure, ſondert die Molken ab, vermiſcht das Coagulum mit ungefaͤhr 5 Grammen eryſtalliſiertem ge⸗ pulverten kohlenſauren Natron und loͤſt es in gelinder Waͤrme auf, was ſehr raſch geſchieht. Dieſe Fluͤſſigkeit beſitzt faſt den naͤmlichen Geſchmack wie friſche Milch, und gibt etwa ein Pfund von einer Art Sahne, oder der vielmehr vortrefflichen Franchi- pane, die zu einer Menge koͤſtlicher, verſchiedenartiger Speiſen benutzt werden kann. Vermiſcht man ſie mit eben ſo viel Waſſer, als Molken davon getrennt worden ſind, und ſetzt etwas Zucker zu, ſo bekommt man eine der Milch im Anſehen ganz gleiche Fluͤſſigkeit, die noch weit angenehmer ſchmeckt; verſetzt man dieſe mit eben ſo viel Zucker, ſo erhaͤlt man einen vortrefflichen Milch⸗ ſyrup, der ſich ſehr gut haͤlt; mit Waſſer verduͤnnt, gibt es eine weiße Fluͤſſigkeit wie gezuckerte Milch, aber von weit angeneh- mehrem Geſchmacke. Braconnot ſchlaͤgt dieſe Milchconſerve anſtatt des Milchpulvers Kranken und Geneſenden vor; durch vorſichtiges Verdampfen, zuletzt an der Luft in duͤnnen Scheiben, erhaͤlt man eine trockene zerreibliche Maſſe, welche ſich ein Jahr lang unverändert erhält, +7 | Zweytes Capitel. Fett, Talg, Mark, Ragenſaft, Blut und einige andere von Säugethieren entnommene Stoffe. Braconnot und Chevreul haben gezeigt, daß jeder fette Körper weſentlich aus Oel und Talg zuſammengeſetzt iſt, fo zwar, daß, je mehr Talg (Stearin) in einem fetten Koͤrper enthalten, deſto veſter und wachsartiger ſeine Conſiſtenz bey gewoͤhnlicher Temperatur iſt: gerade das Gegentheil wird Statt finden, je groͤßer der Gehalt an reinem Oele (Elain) zu dem Talge ſich vorfindet. Ueberdem enthalten die fetten Koͤrper noch einige Nebenbeſtandtheile, von welchen gewoͤhnlich ihre Farbe, Geruch und Geſchmack abhängt. Die alten Aerzte glaubten, daß das Fett eines jeden Thieres ſeine eigenthuͤmliche Heilkraft beſitze, weßhalb ſie denn auch in der Auswahl dieſer Stoffe genau und ſorgfaͤltig waren. Es erhielt ſich dieſe Anſicht bis auf die letzten Jahrhunderte 47 Annales de Chimie et de Physique Tom. 43. p. 337. — Magaz. für Pharm. Bd. 32 S. 384. — Man vergleiche über dieſen Gegenſtand Heidelberger kliniſche Annalen Bd. 9 S. 286. — Neue Entdeckungen in der Materia medica 2. Aufl. S. 343. 149 herab, und die Zahl der von den roͤmiſchen und griechifchen Aerzten benutzten Fettarten wurden, zumal im Mittelalter, noch bedeutend vermehrt. In den juͤngſten Zeiten iſt dagegen die Anſicht ziemlich allgemein verbreitet, es ſey ziemlich gleichguͤltig, von welchem Thiere man das Fett zum mediciniſchen, zumal zum aͤußern Gebrauche verwende, weßhalb man denn auch jetzt in den Offieinen nur das Fett der Hausthiere, zumal das Schweinefett antrifft, offenbar aus keinem andern Grunde, als weil es eben am leichteſten zu haben iſt. Allein es iſt denn doch zu bedenken, daß die Fette nicht nur in Hinſicht des Ver— haͤltniſſes an Stearin und Elain abändern, worauf beſonders ihre Conſiſtenz beruht; ſondern das Daſeyn jener oben beruͤhrten Nebenbeſtandtheile dürfte ſelbſt in therapeutiſcher Hinſicht nichts weniger als gleichguͤltig ſeyn. Schon das Fett junger Thiere weicht von dem der aͤlteren bedeutend ab, bey jenen iſt es reich— licher vorhanden und von weißerer Farbe, bey dieſen dagegen kommt es ſparſamer vor und iſt mehr oder weniger gelblich. Bey wiederkaͤuenden und nagenden Thieren iſt das Fett veſt, geruchlos, von mehr oder weniger ſuͤßem Geſchmack; bey Fleiſch— freſſenden dagegen iſt es weich und von ſtarkem widerlichen Geruche; das Fett des Crocodills riecht bieſamartig; das der Fiſche und Cetaceen iſt fluͤſſig uſw.“s Mit dieſen Bemerkun— gen iſt jedoch keineswegs der Wunſch verknuͤpft, daß man die Sitte vergangener Jahrhunderte wieder einfuͤhren und in den Officinen eine ganze Reihe von Fetten verſchiedener Thiere vor: raͤthig halten moͤge; denn wenn ſchon die baldige Verderbniß dieſer Stoffe davon auf das beſtimmteſte abrathen muß, ſo ſteht zugleich zu erwarten, daß die Apotheker ihre wohl bekannte Sitte wieder einführen, und ſaͤmmtliche Fettarten aus einem und ebendemſelben Topfe dispenſiren würden. Die vorzuͤglichſten Fettarten von Saͤugethieren, deren ſich die alten Aerzte bedienten, moͤchten die nachſtehenden ſeyn, welche man in drey Sectionen theilen kann, nehmlich: a) Von Hausthieren: wie das Schwein, der Ochs, die Ziege, das Schaf, der Eſel, die Katze. b) Von wilden europaͤiſchen Thieren: wie der Haſe, Fuchs, Baͤr, Hirſch, Wolf. e) Von exotiſchen Thieren: wie der Löwe, Panther, Elephant. Das Fett des Schweines “? (Sus Serofa) ift heutzutage zu Salben und dergleichen das gewoͤhnlichſte, und ſcheint auch von den alten Aerzten oft genug nicht bloß aͤußer— lich, ſondern auch innerlich benutzt worden zu ſeyn; man be— nutzte es theils friſch und rein, theils eingeſalzen, und es iſt auffallend, daß man ihm um ſo mehr Heilkräfte zutraute, je aͤlter es geworden war. Bey chroniſchem Huſten empfiehlt Plinius, es mit Wein zu kochen und mit Honig gemiſcht zu nehmen. In der Schwindſucht empfiehlt er altes ungeſalzene Schweinefett in Pillen; er fuͤhrt dieſe Sache mehrmals an und 48 Man vergleiche €. H. E. Allmer Disquisitio anatomica de pinguedine animali. Jenae, 1823. 4. 49 Adeps suilla iſt wohl ſprachrichtiger, als das gewöhnliche Axungia porei, was doch eigentlich — Wagenſchmiere bes deutet. — Antiqui maxime axibus vehiculorum perungen- dis, ad faciliorem eircumactum rotarum utebantur, unde nomen, jagt Plinius. 150 ſcheint darum einiges Gewicht darauf zu legen. — Dieſer Fett— gebrauch in der Schwindſucht kommt uͤbrigens auch in ſpaͤteren Zeiten wieder oͤfter vor, ſo ruͤhmte Lentilius das Fett von Hunden, Lange das von Pferden. Nach Vaſſe laſſen die weſtphaͤliſch- raven sbergiſchen Bauern die Schwindfüchtigen einige Zeit hindurch bleß mit Roggenbrey, zu dem das Fett eines be— ſonders dazu gemaͤſteten Hundes geſetzt worden iſt, ſich ernähren, und bewirken damit auffallende Heilungen. 5° In den juͤngſten Zeiten hat die Methode des Doctor Edgar Aſſe Spilsbury, Lungenſuͤchtige mit Fetteinreibun— gen zu behandeln, vieles Aufſehen gemacht; woran ſich die Me— thode des Dr. Walters ſchließt, der Pomade einreiben laͤßt, was ja auch Schweinefett iſt.?! Dieſer aͤußere Gebrauch dürfte um fo eher vorziehbar ſeyn, da gewiß viele Schwindfüchtige reines Fett innerlich genommen nicht vertragen werden; hoͤchſt intereſſant iſt übrigens eine Aeußerung des Plinius, die bisher wenig beachtet worden zu ſeyn ſcheint. Er ſagt nehmlich, das Schweinefett habe eine ſo große Kraft, daß wenn man es in die Kniekehle einreibe, ſo fuͤhle man den Geſchmack dermaßen im Munde, daß man Fett auszuſpeien glaube (redeat in os sapor, eamque [adipem] expuere videantur). Gar haͤufig wurde das Schweinefett aͤußerlich angewendet, und beſonders iſt Plinius ſehr reich an Vorſchriften und Zu⸗ bereitungen zum Gebrauche deſſelben. Dioſcorides ruͤhmt es beſonders bey Verbrennungen. Mit Wein gewaſchen ſoll es in der Pleuritis dienlich ſeyn. Bey Geſchwuͤren der weiblichen Geſchlechtstheile braucht es Celſus, vieler andern Angaben nicht zu gedenken. Sehr ausfuͤhrlich geben Dioſcorides (II. 77) und Plinius die Art und Weiſe an, wie das Schweinefett gereinigt und zum mediciniſchen Gebrauche aufbewahrt werden ſoll; auch wußte der letztere vollkommen gut, wie ranzig gewordenes Fett von ſeinem uͤbeln Geſchmacke und Geruch befreit und wieder brauchbar gemacht werden kann. Als im May 1827 ein Fran⸗ zoſe bekannt machte, daß ranziges Fett durch Behandlung mit heißem Waſſer wieder hergeſtellt und brauchbar gemacht werden koͤnne, bemerkte der verſtorbene Profeſſor Geiger in ſeinem Magazine für Pharmacie: „Es wäre auch für den Pharmaceu— ten von Wichtigkeit, wenn ſich dieſes einfache und unſchuldige Mittel bewaͤhrte, und ſetzte hinzu: es wuͤrde ihm angenehm ſeyn, daruͤber mehrere Erfahrungen fuͤr ſeine Zeitſchrift mitgetheilt zu erhalten“, und doch iſt dieſe Sache uralt: Plinius laͤßt das Fett zuerſt ſchmelzen, dann mit kaltem Waſſer oͤfters auswaſchen, dazu dann guten Wein ſetzen, und es endlich ſo oft und ſo lange kochen, bis es ganz rein geworden iſt. ?? 50 Archiv für med. Erfahr. Berlin, 1824. Juli und Auguſt. VIII. 1. — Man ſehe auch Herhold über die Lungen- ſchwindſucht. 1813. 51 Neue Entdeckungen in der Mater. medica. 2. Aufl. S. 621. 52 Si vero vetus revocetur ad curam, liquefieri prius jubent, mox frigida aqua layari saepius, dein liquefacere affuso vino quam odoratissimo. Eodemque modo iterum ac saepius coquunt, donec vinum evauescat. Daß hier der Wein gefpart werden kann und nur das Auskochen mit Waſſer die Hauptſache iſt, braucht kaum erinnert zu werden. Der Anſicht des Galen zufolge find Fette eher als Gewuͤrze und Zuſaͤtze zu Speiſen, denn als Nahrungsmittel anzuführen; dadurch daß ſie den Magen erſchlaffen, ſchwaͤchen ſie uͤberhaupt, machen Ekel und verderben den Appetit (De alimentorum facult. cap. 27). Ueberhaupt glaubte man im Alterthum, das Fett vermehre die Gallenabſonderung und muß darum beſonders von choleriſchen Perſonen gemieden werden. — Alle thieriſche Fette, ſagt Tiedemann, machen, den Speiſen in großer Menge zugeſetzt, dieſe ſchwer verdaulich, verurſachen Magendruͤcken, Uebelkeit, ſaures Aufſtoſen und Gas-Entwicke⸗ lung. Sind fie ranzig, fo koͤnnen fie Erbrechen und Durch— fälle und ſelbſt Erſcheinungen von Vergiftung bewirken. Bey Vergiftungen mit Canthariden und andern ſcharfen Subſtanzen ließen die alten Aerzte ſo lange eine fette Brühe nehmen, bis Erbrechen folgte.? Gegen Starrkrampf empfiehlt Celſus (lib. IV. cap. 3) Einreibungen von ganz altem Fett. Fett und Talg des Ochſen (Bos taurus). Nach Diofcorides wird zum medicinifchen Gebrauche vorzugsweiſe Nierenfett gewaͤhlt; auch unterſcheidet er genau zwiſchen dem Fett oder Talg des Rindes (sevum bubulum) und des Stieres (sevum taurinum), letzteres wird mit Flußwaſſer abgewaſchen, die haͤutigen Theile entfernt und in einem neuen Topfe mit etwas zugeſetztem Salze geſchmolzen, worauf man das fluͤſſige Fett in reines Waſſer abſeiht. Wenn es anfaͤngt zu geſtehen, ſoll man es ſtark mit den Haͤnden kneten, und immer und ſo lang das unreine Waſſer abgießen und ftiſches zuſetzen, bis es ganz vollkommen rein iſt. Dann kocht man es in einem Topfe mit dem gleichen Gewichte guten Weines (vinum odoratum ); nachdem es mehrmals aufgewallt hat, nimmt man das Geſchirr vom Feuer und laͤßt den Talg uͤber Nacht ſtehen. Sollte am andern Tage noch etwas uͤbelriechendes bemerkt werden, ſo wird das naͤmliche Verfahren in einem neuen Topfe wiederholt, und zwar ſo lange, bis es ganz geruchlos iſt. Zu manchen Zwecken wird es auch ohne Salz geſchmolzen; aber das auf ſolche Art zubereitete wird nicht iſo weiß. Auf gleiche Weiſe kann auch das Fett des Panthers, des Löwen, des Ebers, des Kameels, des Pferdes und anderer Thiere praͤparirt werden. Rindertalg wird auf nachſtehende Weiſe zubereitet, man entfernt die haͤutigen Theile und waͤſcht es mit reinem ‚Meer: waſſer aus und knetet es fleißig in einem Moͤrſer unter oͤfterem Zuſatz von Seewaſſer. Iſt dieſes gehoͤrig geſchehen, ſo kocht man es in einem neuen Topfe mit Seewaſſer, das wenigſtens ſpannenhoch uͤber dem Talg ſtehen muß, ſo lange, bis es den eignen Geruch verloren hat, ſodann ſetzt man jeder attiſchen Mina des Talges vier Drachmen hetruriſches Wachs zu. Man ſeiht es nun durch, läßt den auf den Boden ſitzenden unreinen Theil weg und bringt es in eine neue Schüffel, in der man den Talg taͤglich der Sonne ausſetzt, bis aller uͤbler Geruch entfernt und es ſchoͤn weiß geworden iſt. Die Compoſition und Bereitungsart einer Majoran⸗ ſalbe, zu der vorzugsweiſe Rinderfett genommen wurde, bes ſchreibt Dioſcorides ausführlich und zwar, wie es ſcheint, nur in der Abſicht, um zu zeigen, wie der liebliche Geruch des Majerang dem Fette mitgetheilt werden koͤnne. 53 Nicander Alexipharmac. 135. Scribonius Largus 189. 190. 152 Noch bedienten ſich die alten Aerzte öfters des Kaͤlbertalgs, den auch Celſus erwaͤhnt, und des Ochſenmarkes; dieſem ſchreiben ſie, wie allen Markarten, eine erweichende Kraft zu, waͤhrend ſie von den genannten Talgarten glaubten, daß ſie ben verdichtende Eigenſchaft befäßen und den Stuhlgang ver: opften. Das Fett und der Talg des Hammels (Ovis aries) wird ebenfalls von den Aerzten oft angefuͤhrt, und auf gleiche Weiſe wie der Hirſchtalg zubereitet. Haͤufig diente auch die von den Ausduͤnſtungen des Thieres beſchmutzte und fettige Wolle, “ Lana suceida genannt; man nahm ſie von weiblichen Thieren und ſchnitt ſie am Halſe ab. Dieſe Wolle in Eſſig, Oel oder Wein eingetaucht, diente häufig zum Belegen friſcher Wunden, bey Contuſionen, Frac⸗ turen und andern aͤußern Verletzungen. Auch bey Nevralgien verſchiedener Koͤrpertheile pflegte man dergleichen befeuchtete Wolle als ein ſchmerzlinderndes Mittel aufzulegen. In Frankreich iſt noch heutzutage dieſe Lana suecida ein beliebtes Mittel, um an kranken Theilen die Transpiration zu unterhalten und Ver⸗ haͤrtungen zu zertheilen; namentlich belegt man damit ſerophu⸗ löfe Geſchwuͤlſte, geſchwollene Weiberbruͤſte uſw. Faſt in allen dieſen Faͤllen iſt bey uns die Baumwolle an die Stelle jener beſchmutzten Schafwolle der alten Aerzte getreten, wovon manche Beyſpiele aus der juͤngſten Zeit angeführt werden Eönnten, 5% Plinius hat der mediciniſchen Anwendung der Lana suceida einen eigenen Abſchnitt gewidmet (lib. 29. cap. 2), der hier ſeiner Laͤnge wegen nicht mitgetheilt werden kann. Bey Lendenweh laͤßt er die Wolle in ein Gemiſche von Natron, Schwefel, Oel, Eſſig und Pech eintauchen und ſo warm als es ertragen werden kann, zweymal des Tages auflegen. Man zog die Lana succida aus Attica, Meleſia uſw. vor, wie die Franzoſen die aus der Normandie. Die aus jener Wolle ſorgfaͤltig ausgezogene Fettigkeit hieß Oesypum, und Dioſcorides gibt ſehr umſtaͤndlich das ver— ſchiedene Verfahren an, wie man daben zu Werke gehen muß. Die ſpaniſche Pharmakopoe hat dieſes Mittel noch beybehalten, nach ihrer Angabe wird es folgendermaſen dargeſtellt: Man kocht die unreine Wolle in einer zureichenden Menge Waſſer fo lange, bis die Fluͤſſigkeit ſich verdickt und faſt breyartig wird; man ſeiht ſie nun durch ein Haarſieb und raucht ſie unter be— ſtaͤndigem Umruͤhren mit einem hoͤlzernen Spatel bis zur Con— ſiſtenz eines weichen Extractes ab, das man zum Gebrauche aufbewahrt. Dieſe Materie war ein im Alterthum aͤußerſt be— liebtes Mittel zur Heilung der Geſchwuͤre, insbeſondere am After und den Geſchlechtstheilen, wo man es noch mit Melilote und Butter zu vermiſchen pflegte, oder auch etwas Gaͤnſefett zu— feste. Nicht minder benutzte man es bey verſchiedenen Krank⸗ heiten der Augenlieder uſw. 54 Man vergleiche C. P. Schmidt Dissertatio de panui asperi lanei usu medico et chirurgico, praeside Delio. Erlan- gae, 1786. 4. 55 Man vergleiche auch !den intereſſanten Aufſatz in Ruſt's Magazin Bd. 23. Heft 2. S. 351. In den Hippokratiſchen Schriften iſt davon oft die Rede, wie ich anderwärs gezeigt habe. 153 Noch diente, nach dem Berichte des Herodot, die Lana suceida als Brenn-Mittel gleich der Moxa; wenn, ſagt er, die Kinder der Libyer vier Jahre alt geworden ſind, ſo brennen ſie die Adern des Scheitels mit fetter Schafwolle, andere brennen auf gleiche Weiſe die Venen der Schlaͤfe, und zwar in der Abſicht, um auf ſolche Art allen rheumatiſchen und catarrha— liſchen Beſchwerden fuͤr immer vorzubeugen, und ſich ſo eine langdauernde Geſundheit zu fichern. °° Es ift nach dem Ges ſagten die gewoͤhnliche Annahme, daß den Griechen die Moxa unbekannt geweſen ſey, und die Europaͤer ſie erſt durch die Ja— paner kennen gelernt haͤtten, kaum als richtig zu betrachten. Der Talg des Bockes und der Ziege (Capra Hireus) iſt veſter und weißer als das der Schafe, hat aber einen unangenehmen Beygeruch. Dioſcorides ſchreibt auch dieſem Talge eine ſtopfende Eigenſchaft zu, und er verordnete ihn daher innerlich bey Durchfaͤllen mit Palenta, mit Kaͤſe und ſelbſt mit Sumach, bisweilen auch in Verbindung mit Gerſten— ſchleim oder Ptiſane. Die fette Ziegentalg-Bruͤhe ließ man Schwindſuͤchtige trinken, und verordnete ſolche als ein Gegen— mittel bey Vergiftung mit Canthariden. Bockstalg aͤußerlich angewendet hielt man fuͤr ein kraͤftig zertheilendes Mittel und wendete ihn daher als Umſchlag mit Safran und andern Din— gen verbunden bey podagriſchen Leiden an. Sonſt wurde auch bisweilen das Mark der Ziegen wie der Schafe von den Aerzten in Gebrauch gezogen. Das Fett des Eſels (Equus Asinus) ruͤhmt Dio— ſcorides als ein Mittel, um, aͤußerlich angewendet, die durch ihre Farbe ausgezeichneten Narbenſtellen mit der uͤbrigen Haut gleichfarbig zu machen. Das Fett der Hauskatze (Felis catus domesticus) kommt in den Schriften des Dioſcorides nicht vor, wohl aber erwähnt es Celſus, ohne ihm beſondere Eigenſchaften zu— zuſchreiben. Auch das Fett des Hundes haben die alten Aerzte kaum angewendet, obgleich junge Hunde nach dem Zeugniffe des Plinius als ein Leckerbiſſen geſpeiſt wurden. Von wilden europaͤiſchen Thieren benutzte man vorzugs⸗ weiſe: °7 Den Talg des Hirſches (Cervus Elaphus), der im Alterthume ſehr beliebt war, und noch bis auf dieſen Tag wenigſtens vom Volke als Heilmittel geſchaͤtzt iſt. Sorgfaͤltig gibt Dioſcorides an (II. 88), wie der Hirſchtalg und die ihm an Conſiſtenz aͤhnlichen des Schafes und Bockes zubereitet und gereinigt werden ſollen. Auch das Mark wurde benutzt, und von allen Mark— arten fuͤr das beſte gehalten; es folgen dann der Reihe nach das des Kalbes, des Stieres, der Ziege und des Schafes. Alle Markſorten ſollen nur im Spaͤtſommer eingeſammelt wer: den, ſie wurden beſonders zur Heilung der Geſchwuͤre verwendet. 56 Herodot IV. 187. p. 284. 57 Das in fpäteren Zeiten fo oft angewendete Fett des Dachſes und des Haſen benutzten die älteſten Aerzte kaum. Iſis 1838. Heft 2. 154 Verſchiedene Talgarten, vorzugsweiſe aber das des Hir— ſches, ſowie deſſen Mark pflegten die Alten zu aromatiſchen Salben zu verwenden; wozu verſchiedene wohlriechende Sub— ſtanzen dienten, wie Schenus arabieus, Cassia; Calamus, Aspalathus, Xylobalsamum, Cinnamomum, Cardamomum, Nardus und manche andere gewuͤrzhafte Kraͤuter und Droguen. Das Fett des Bären (Ursus arctos) wurde von den griechiſchen und roͤmiſchen Aerzten beſonders geſchaͤtzt; man hielt es fuͤr ein Mittel gegen das Ausfallen der Haare und benutzte es auch bey Froſtbeulen. Auch in neueren Zeiten hat das Baͤrenfett ſeine Lobredner gefunden. Nach Herrn Blain— ville (Cours de Physiologie generale I. 73) iſt das Fett dieſes Thieres, ſowie der Winterſchlaͤfer überhaupt, von beſon— derer Feinheit und merklicher Fluͤchtigkeit (ensiblement volatile); es enthaͤlt reichlich, und bey weitem mehr als bey andern Thie— ren, ein ſtark riechendes Princip; ſeiner Feinheit wegen wird es ſehr leicht abſorbiert; auch liefert das Baͤrenfett, wie das des Dachſes, viel beſſere Linimente als das dazu gewoͤhnlich benutzte Schweinefett. Auch Ritter bemuͤhte ſich, die Vorzuͤge des Baͤrenfettes auseinander zu ſetzen. s? G. W. Jahn ruͤhmt unter den Fetten, um das Wachsthum der Haare zu befoͤrdern, fie geſchmeidig und glänzend zu machen, beſonders das Baͤrenfett. 59 Das Fett des Wolfes (Canis lupus) wird von Dio— ſcorides nicht aufgefuͤhrt; allein Maſſurius ſoll es nach dem Zeugniſſe des Plinius von allen Fettarten zum mediciniſchen Gebrauche fuͤr das beſte erklaͤrt haben; auch benutzte man es zu Augenſalben, bey Krankheiten der weiblichen Genitalien uſw. Das Fett des Fuchſes (Canis vulpes) ruͤhmt Dio— ſcorides beſonders gegen Ohrenſchmerz; kommt auch in den Schriften des Aetuarius vor. Nach dem Zeugniffe des Galen (de aliment. facult. lib. III. cap. 2) aßen die grie⸗ chiſchen Jaͤger im Herbſte gern die Fuͤchſe, zu welcher Jahres— zeit dieſe Thiere ſich mit Trauben maͤſten. Von den Fetten auslaͤndiſcher Saͤugethiere iſt nicht viel zu ſagen, fie mochten wohl zu allen Zeiten, auch in Griechen: land und Rom ſelten und koſtbar geweſen ſeyn. Uebrigens er— waͤhnt Dioſcorides das Fett des Elephanten (Elaphus maxi- mus), des Loͤwen (Felis Leo) und des Panthers (Felis Panthera). In den Schriften des Aretaͤus und Celſus kommen die beyden letzteren ebenfalls vor. Magenſaft der Säugetbiere. (Coagulum. Succus gastricus.) Dieſe albuminoͤſe Fluͤſſigkeit wurde vielfach im Alterthume angewendet, und lauch in neuern Zeiten mehrfach theils zum innern, theils zum aͤußern Gebrauche verordnet, wie von Ju—⸗ rine, Carminati, Schäfer, Brera, Bnebel und An— dern; indeſſen ſcheint das Mittel keineswegs den von ihm ge— hegten Erwartungen entſprochen zu haben, und ſo iſt es nun faft wieder in Vergeſſenheit gerathen. 38 Gräfe und v. Walther Journal Bd. 4. St. 1. S. 115. 59 Der Haararzt Bd. 1. Cap. 7. 10 * Dioſcorides ruͤhmt (lib. II. cap. 2) vor allem den Magenſaft des Hafen, den man zu 3 Oboli ſchwer mit Wein gegen die Folgen des Biſſes giftiger Thiere, bey der Ruhr und dem luxus cœliacus, ſowie bey dem weißen Fluſſe reichen ſoll; nicht minder bey Bluthuſten. In aͤhnlichen Faͤllen empfehlen ihn noch viele andere alte Aerzte, ſo namentlich Aretaͤus beym Blutſpeien, doch mit dem auffallenden Zuſatze, der Arzt moͤge ſich huͤten, ja nicht zu viel zu reichen, indem dieß ſchon tödt- liche Folgen gehabt habe (lib. 2. cap. 2. p. 55). — Mo⸗ ſchion ruͤhmt (cap. 137) den Magenſaft verſchiedener Thiere als ein Mittel gegen den weißen Fluß. Als ein Antidotum bey dem Biſſe giftiger Thiere galt der Magenſaft des Haſens allgemein im Alterthume (Nicander Theriac. 577). Endlich ſchrieb man ihm ſo ſeltene Eigenſchaften noch zu, daß man heutzutage Anſtand nehmen muß, davon zu reden. Der Magenſaft des Pferdes, auch Hippace ger nannt, wurde vorzugsweiſe bey der Ruhr und andern Bauch- fluͤſſen benutzt. Dem Magenſafte junger Boͤcke, der Laͤmmer, des Hirſch— kalbes, der Ziege, des Hirſches und verſchiedener Antilopen ſchrieb man ganz gleichfoͤrmige Wirkungen zu, und brauchte ihn vor— zugsweiſe bey Vergiftung mit Aconitum, bey Vergiftung mit Ochſenblut und in ähnlichen Faͤllen.““ Der Magenfaft des Seehundes fol, wie Dio— ſcorides ſagt, in Hinſicht der Wirkung mit dem Castoreum uͤbereinſtimmen, man gab ihn darum in der Fallſucht und bey hyſteriſchen Beſchwerden. Das Mittel wurde nicht ſelten ver— faͤlſcht, weshalb Dioſcorides die Kennzeichen der Aechtheit und Guͤte genau angibt. Blut der Säugetbiere. Man dampfte es bis zur Trockenheit ab und bewahrte es zum Gebrauche in Pulverform auf, und dergleichen iſt bis auf den heutigen Tag in den Apotheken noch da und dort anzu— treffen; denn wenn gleich die Aerzte es laͤngſt nicht mehr ver— ordnen, ſo hat doch das Volk den Glauben an die Wirkſamkeit des Mittels noch nicht aufgegeben. Dioſcorides ruͤhmt das Blut des Bockes, der Ziege, des Hirſches und der Haſen innerlich gereicht als ein Mittel gegen die Ruhr und andere Bauchfluͤſſe. In Wein genommen foll es gegen Gifte dienlich ſeyn. Mit dem noch warmen Blute des Haſens beſtrich man das Geſicht gegen Sommerflecken und ähnliche Verunreinigungen der Haut. Hundsblut gab man als ein Mittel zur Verhuͤtung der Waſſerſcheu vom Biſſe eines tollen Hundes. Stierblut mit Palenta gemiſcht diente aͤu— ßerlich zur Zertheilung verhaͤrteter Geſchwuͤlſte. Das Blut der Hengſte gehoͤrte zu den antiſeptiſchen Mitteln. Auch das Blut noch mancher andrer Thiere fuͤhren Plinius und Dioſcorides auf und ſelbſt von den Heilkraͤften des Menſtrualblutes der Frauen redet der letztere. 60 Nicander Alex. 67 u. 323. Scribonius Largus 188. 156 Das Blut des Eſels mit Eſſig verduͤnnt führt Pli⸗ nius (lib. 28. cap. 16) unter den Mitteln gegen die Fall— ſucht an, und Oſtander berichtet von einem Berliner Volks⸗ mittel gegen die Epilepſie, das darinn beſtand, daß man den Kranken von dem Blute einer traͤchtigen Eſelinn trinken ließ, oder man traͤnkte Leinwand damit, trocknete dieſe, goß weißen Franzwein darauf und gab dieſen als Anti-Epileptieum. Selbſt das Blut der Gladiatoren wandten die Roͤmer (Plinius lib. 28. cap. 2) gegen dieſe ſchauerliche Krankheit an, und Aretaͤus berichtet als Augenzeuge, wie mehrere Fallfüchtige von einem eben Ermordeten das Blut als Heilmittel tranken (Diuturn. morb. cur. lib. I. cap. 4). In neueren Zeiten hat wieder Dr. Rittmeiſter in Paulowsk auf den Nutzen des warmen Thierblutes gegen die Fallſucht aufmerkſam gemacht. St Bemerkenswerth iſt, daß in den Schriften der alten Aerzte oͤfters das Thierblut als Gift vorkommt; ſo ſagt Dioſcorides (Alexipharmaca Edit. Sarraceni cap. 25). Wenn Jemand das Blut eines friſch geſchlachteten Ochſens getrunken hat, ſo entſteht beſchwerliches Athmen und Gefuͤhl von Erſtickung, unter heftigen Convulſionen werden die Wege des Schlingens ver— ſchloſſen. Die Zunge wird hochroth, die Zaͤhne werden ange— griffen und in ihren Zwiſchenraͤumen zeigen ſich ſchon Spuren des geronnenen Blutes. Plinius berichtet, es habe der Volks— tribun Druſus Ziegenblut getrunken, damit er ein blaſſes An: ſehen erhalte, und ſo ſeinem Feinde Quintus Cepio nach— reden koͤnne, als habe er ihn vergiften wollen. Selbſt zu Hin— richtungen der Verbrecher wurde das Blut verwendet, wie Cteſias, einer der bekannteſten knidiſchen Aerzte, der zu den Zeiten des Sokrates lebte, von dem Tamofarces berichtet, welcher auf Befehl des Tambyſes durch Ochſenblut getoͤdtet wurde. Mehrere in der Geſchichte ſehr beruͤhmte Maͤnner fan— den durch eben daſſelbe Gift, das ſie freiwillig nahmen, ihren Tod, wie Midas, Themiſtocles und Andere, ja ſelbſt Hannibal ſtarb auf dieſe Weiſe. 6? Mehrfach und nicht ohne Grund iſt jedoch dieſer gefaͤhr— lichen Wirkungsart des Rindsblutes widerſprochen worden, ja einige ſpaniſche Aerzte ſollen das friſch getrunkene Blut eines auf dem Kampfplatze erlegten, wuͤthenden Stieres für ein herr— liches Mittel in verſchiedenen Krankheiten, beſonders bey Ob— ſtructionen anſehen, daher finden ſich in dem Augenblicke, da das Thier ſtirbt, Leute mit Glaͤſern ein, die dieſe Panacee mit der größten Begierde verſchlucken.“? S örner, Klauen, Zähne uſw. (Cornua, Ungule, Dentes.) Die Knochen und Hörner der Saͤugethiere find ſehr reich an naͤhrender Gallerte, weshalb ſie hier am ſchicklichſten ihre Stelle finden, obgleich die alten Aerzte ſie kaum um ihres Ge— 61 Meine Entdeckungen in der Materia medica. 1828. p. 250. 62 Man vergleiche meine fruͤhern Notizen über dieſen Gegen- ſtand in Brandes Archiv Bd. 16 S. 155 ff. Ferner Krügelftein im Novemberheft 1828 der Altenburger mis diciniſchen Annalen. 63 Driander Volksarzneymittel S. 100. 157 haltes an Gelatina zu verordnen pflegten. In den Schriften des Dioſcorides finden ſich nachſtehende Droguen. Das Hirſchhorn, Cornu Cervi; das man im ge: raſpelten Zuſtande noch immer in den Officinen aufzubewahren pflegt, deſſen Stelle freilich oft andere Thierknochen vertreten muͤſſen. Plinius redet noch von dem Arzneigebrauche der Ochſenhorner und anderer. Die Eſelsklauen, Ungule asinorum. Mit Del zubereitet, ſollen ſie als Mittel gegen Kroͤpfe nuͤtzlich ſeyn, und in Form von Cataplasma aufgelegt gegen Froſtbeulen benutzt werden. Im gebrannten Zuſtande ließ man ſie geraume Zeit hindurch, und in ziemlich ſtarker Doſis gegen epileptiſche An— faͤlle nehmen. In ſpaͤteren Zeiten ſcheinen die Klauen des Elen— thieres (Ungulæ Aleis) an ihre Stelle getreten zu ſeyn. . Pferdeſpath, Lichenes equorum. Sind verhaͤrtete calloͤſe Stellen an den Knieen und Hufen der Pferde. Sie wurden zerrieben und mit Eſſig gemiſcht innerlich gegen die Fallſucht gegeben. Das Elfenbein, Ebur, wurde fuͤr ein adſtringirendes Mittel gehalten, und in Umſchlaͤgen gegen den Wurm am Fin— ger benutzt. Die Hoͤrner der Thiere dienten angezuͤndet, ſchon in den Hippokratiſchen Zeiten als ein krampfwidriges Mittel: auch bey Lethargus zuͤndete man Hirſchhorn als Erweckungsmittel an (Celsus III. 20). Dieſem Hirſchhornrauche ſchrieb man noch die Eigenſchaft zu, alle ſchaͤdliche Thiere, zumal giftige Schlan— gen, zu vertreiben (Nicander Theriae. 21 ff.). Eine Infuſion von Hirſchhorn wurde als Collutorium bey Zahnkrankheiten benutzt. Merkwuͤrdig iſt der Gebrauch der Hirſchhornfeile, die mit einer Holzfeile (lima lignaria) dargeſtellt werden ſoll, gegen Wuͤrmer. ““ Nach Caͤlius Aurelianus ſoll man dieſes Mittel, das er Serrago cornu cervini nennt, und das bey den Griechen Rinema heißt, gegen Spulwuͤrmer mit Eſſig und Honig neh— men. 5 Alexander Trallianus empfiehlt ss geraſpeltes El— fenbein als ein Mittel gegen Ascariden und uͤberhaupt gegen Wuͤrmer ohne Unterſchied. In neueren Zeiten hat man ſtatt Hornfeile vielmehr Zinnfeile (Limatura stanni), zumal gegen den Bandwurm gegeben, und beyde duͤrften auf einerlei Weiſe, d. h. durch mechaniſche Reizung der Wuͤrmer, dieſe abtreiben und toͤdten; auch das Stizolobium, oder die ſteifen Haare an den Huͤlſen der Mucuna urens und pruriens, die man als Anthelminthicum reichte, dürfte auf ähnliche Art feine Wirkſam⸗ keit aͤußern. Gar häufig gebrauchten die alten Aerzte gebranntes Hirſch— horn, und zwar gegen Blutſpeien, Ruhr und andere Bauch— fluͤſſe, gegen Gelbſucht, Steinbeſchwerden uſw., oft in Verbin: 64 Scribonius Largus 141. 65 Chron. IV. 8. p. 341. 66 De lumbricls epistola 322. 158 dung mit Traganth; auch gegen weißen Fluß ruͤhmte man daſ— ſelbe. Weißgebranntes Hirſchhorn, das aus Knochenaſche, baſiſch phosphorſaurem Kalk mit kohlenſaurem Kalk beſteht, ruͤhmt Scribonius Largus, der die Bereitungsart umſtaͤndlich beſchreibt, gegen Kolik. Hauptſaͤchlich diente aber dieſes weiß gebrannte Hirſchhorn bey Augenkrankheiten und zum Reinigen der Zähne; in welcher Hinſicht das Zahnpulver des Democra: tes berühmt geworden iſt.?? Hierher gehört auch das Zahn— pulver der Meſſalina, der beruͤchtigten Gemahlin des Kaiſers Claudius; es enthaͤlt außer dem Hirſchhorn noch Maſtix aus Chios und Salmiak. 6% . Noch iſt hier der Leim (Gluten) zu erwähnen, der auch Holzleim (Xylocolla) oder Stierleim ( Taurocolla) ge nannt wurde. Den beſten erhielt man nach Dioſcorides (III. 90) aus Rhodos, wo er aus Ochſenfellen bereitet wurde. Man zog mit Recht den hellen durchſcheinenden dem unreinen ſchwarzen vor. In Eſſig aufgeloͤſt wendete man ihn gegen hartnaͤckige Krankheiten, zumal den Ausſatz, an. Bey Ver: brennungen beſtrich man die ergriffenen Theile mit in warmen Waſſer aufgeloͤſten Leime. Endlich wurde derſelbe mit Honig und Eſſig verduͤnnt zur Heilung der Wunden angewendet. In neueren Zeiten hat man den Tiſchlerleim gegen er: frorne Glieder mit gluͤcklichem Erfolge angewendet, die Froſt— beulen wurden mit Leim beſtrichen und noch in Leim getraͤnktes Zuckerpapier daruͤber gelegt.s? Seraclides von Tarent benutzte den Leim aͤußerlich gegen Flechten, und Crito heilte ebenfalls herpetiſche Ausſchlaͤge durch Beſtreichen mit Leim. ?? Bey Blut: flüffen wendete Diocles den Leim innerlich an, zugleich mit einem Decoctum rubi mit Mehl. * Bey ruhrartigen Durchfaͤllen empfiehlt Alexand. Tral: lianus eine Gallerte aus Kalbsfuͤßen mit etwas Eſſig geſaͤuert; erinnert aber, daß nur Perſonen mit guten Verdau— ungskraͤften ſie vertragen, denn bey ſchmachen Magen werde der Durchfall dadurch nur vermehrt. 7? Hier iſt wohl die ſchicklichſte Stelle, einer Reihe von thie— riſchen Theilen zu gedenken, die, ehedem als Heilmittel benutzt, den Anſichten der meiſten heutigen Aerzte zufolge keine Stelle unter den Arzneymitteln einnehmen koͤnnen, und die man wohl auch die partie honteuse der Materia mediea der Alten nennen moͤchte. So legte man zerſtuͤckte Hausmaͤuſe auf die Bißwunden der Scorpionen (Dioscorides II. 74). Zerſtuͤckte Spitzmaͤuſe legte man auf die von ihnen ſelbſt herruͤhrenden 67 Galen de comp. medicem. sec. locos. lib. 5 p. 486. Eine fpecielle Erläuterung dieſes Mittels gab Herr Prof. Harleß in feinem Programm: Servilii Democratis quae supersunt carmina medicinalia. Bonnae, 1833. p. 32. 68 Seribon. Largus 60. Messalina dei nostri Caesaris, jagt diefer alte Arzt! 69 Ruſt Magazin Bd. 26 Heft 2 S. 389. 70 Galen de Comp. Medicam. sec. locos. Iib. 5 p. 467. Ihid, lib. 1 p. 353. 71 Cadel. Aurel. Chron, 2. 13. p. 188. 72 Lib. 8 cap. 8. 159 Bißwunden. Gegen mancherley Uebel benutzte man das Gehirn der Hafen, man beſtrich zahnenden Kindern das Zahnfleiſch da⸗ mit uſw. Mit der Lunge eines Schweines, Schafes oder Bir ren beſtrich man die Füße, um das Wundſeyn derſelben zu verhuͤten. Die Lunge des Fuchſes diente bey aſthmatiſchen Be— ſchwerden und iſt deßhalb in den Pharmacopoͤen des vorigen Jahrhunderts noch anzutreffen. Gebratene Eſelsleber ließ man Morgens nuͤchtern als ein Mittel gegen die Fallſucht eſſen. Ziegenleber diente bey Augenleiden, man ließ ſie eſſen und das Geſicht dem Dampfe der kochenden Leber ausſetzen. Die Leber des wilden Schweines ſoll gegen den Biß giftiger Schlangen nuͤtzlich ſeyn. Die Leber eines wuͤthenden Hundes ſoll von dem durch ihn Gebiſſenen zur Verhuͤtung der Waſſerſcheu gegeſſen werden. Die Hoden des Flußpferdes gab man mit Wein gegen Schlangenbiß, die Ruthe des Hirſches mit Wein gegen Vipern— biß. Der Urin des Menſchen und mehrerer Thiere wurde in nerlich und aͤußerlich gegen mancherley Krankheiten verordnet, ja man ſcheute ſich nicht ſelbſt den Darmkoth des Menſchen und vieler Thiere als Arzneymittel theils innerlich nehmen zu laſſen, theils aͤußerlich zu appliciren, oder auch in Raͤucherun— gen anzuwenden. Bemerkenswerth iſt beſonders die ſogenannte Ustio ara- hica, welche mit Ziegenkoth gegen Huͤftweh und zwar auf eben ſo ſchmerzhafte als wenig geeignete Weiſe verrichtet wurde. Man legte nehmlich in Oel getauchte Wolle in die kleine Hoͤhle der Hand, die zwiſchen dem unterſten Gelenke des Daumens und des Zeigefingers ſich findet. Auf dieſe mit Oel getraͤnkte Wolle brachte man nun gluͤhende Kuͤgelchen von Ziegenkoth, und legte deren immer fo lange neue hinzu, bis der Schmerz von dem Brande durch den Arm hindurch bis zur Huͤfte ſich ausbreitete und dort den Gichtſchmerz linderte. Dieſe Ustio arabica, de⸗ 160 ren erſte Erwaͤhnung bey Dioſcorides vorkommt, erlernten, wie Sprengel ſagt, die Roͤmer von den Arabern, woraus der Name zu erlaͤutern iſt, indem die arabiſchen Aerzte von den aͤlteſten Zeiten her ſich der Brennmittel bedienten, und zwar ſo haͤufig, daß ſie den Gebrauch derſelben fuͤr eine nothwendige Bedingung der Geſundheit und des Lebens anſahen. Nach Rom ſoll dieſe Methode zu den Zeiten des Auguſtus gekommen ſeyn, waͤhrend deſſen Regierung Aelius Gallus Arabien mit Krieg uͤberzog. Doch führt Albucaſis, der beruͤhmteſte Wundarzt der Araber, dieſe Heilmethode nur ſo an, wie ſie Dioſcorides beſchrieben hat, aus deſſen Werken er offenbar ſeine Angaben ſchoͤpfte. Archigenes von Apamaͤa benutzte dieſes Mittel und bezeugte deſſen Wirkſamkeit. Antyllus aber, der gleichzeitig mit Archigenes lebte, vollbrachte die Operation auf ſehr grau— ſame und nicht nachzuahmende Weiſe, indem er die Muskel: ſubſtanz der großen Zehe bis auf den Knochen durchbrannte, und dann, um den Schmerz zu entfernen und die Wunde in Eiterung zu unterhalten, verſchiedene Cataplasmata auflegte. Nach Plinius legte man auf die Seite der ſchmerzenden Huͤfte heißen Rinderkoth; auch erwaͤhnt er den Gebrauch des Ziegen— koths, deſſen Anwendung er jedoch ganz abweichend von der Angabe des Dioſcorides beſchreibt. Aretaͤus hat eine ganz eigene Curart des Huͤftwehes, er laͤßt eine Ziege mit Iriskraut füttern, fie dann ſchlachten, ihre Bauchhoͤhle mit Ziegenkoth anfuͤllen, in den dann der Patient feine Füße ſtecken muß. 7° 73 Capram oportet herbam iridem ad satietatem depasei: deinde interposito tempore, quantum ad pabulum in ven- triculo conficiendum satis sit, capram immolare: atque intra ejus ventrem in fimo pedis aegrotantis occulere, Man vergleiche Sprengel in den Commentarien zum Dioſcorides S. 448. (Fortſetung folgt.) 5 H u + Encyclopädiſche Beitfhrift, vorzüglich für Naturgeſchichte, vergleichende Anatomie und Phyſiologie, von 29223 18 38. t Der Preis von 12 Heften iſt 8 Thlr. ſaͤchſ. oder 14 fl. 24 Kr. rheiniſch, und die Zahlung iſt ungetheilt zur Leipziger Oſtermeſſe des laufenden Jahres zu leiſten. Man wendet ſich an die Buchhandlung Brockhaus zu Leipzig, wohin auch die Beytraͤge zu ſchicken ſind. Es wird ge⸗ beten, dieſelben auf Poſtpapier zu ſchreiben. Unftankierte Bücher mit der Poſt werden zuruͤckgewieſen. Einruͤckgebuͤhren in den Text oder Umſchlag die Zeile ſechs Pfennige. Von Antictitiken (gegen Iſis⸗Recenſionen) wird eine Quartſeite unentgeltlich aufgenonnuen. — e ¶ ¶CrTcT ::: —2— 2 Leipzig, bey Brockhaus. Einladung zur Subfeription. Ausführliche Naturgeſchichte aller Vögel Europa's, in Ab⸗ bildungen und Beſchreibungen nach der Natur von Eugen Fer⸗ dinand von Homeyer in Verdin bey Anclam in Vorpommern, Chriſtian Ludwig Landbeck in Moͤſſingen bey Tübingen und Carl Freiherr von Schortel⸗Burtenbach in Kirchheim unter Teck, im Königreich Wuͤrtemberg, mehrer gelehrten Geſellſchaften Mitglie⸗ der. Der Proſpectus, welcher alles Nähere beſagt, iſt in Tuͤ⸗ bingen durch die Cottaiſche Buchhandlung in Leipzig durch C. F. Koͤhler, in Greifswald durch C. A. Koch, in Anclam durch W. Dietze und durch die Verfaſſer zu beziehen. Beſtellungen N entweder directe oder durch obige Buchhandlungen er⸗ eten. Kirchheim, Moͤſſingen, Verdin im April 1838. Die Verfaſſer. Verzeichni ß von tuͤrkiſchen Coleoptern, die bey Unterzeichnetem zu haben ſind. 8 (Preis in Conv. Muͤnze oder 20 fl. Fuß.) Cicindela dilacerata - = — — l. 15 Kr. Carabus graecus — - — — 12. Ditomus tenebricosus Kg. - - — — eremita — — — — 18 — — nitidulus — — — — — Pristonychus conspicuus Kg. - — — Procrustes vicinus Friv. ! - - — — 24 — Cephalostenus elegans Dj. - - t 0 Dendarus cribratus Kg. - 5 - N Dendarus stygius Helf. Guathosia caraboides Dj. Tentyria grossa - Helops obesus WI. - — coelestinus Kg. — mucoreus — - Cetonia adspersa Friv. — atrocoerulea — Onitis bubalus Latr. - Amphicoma cyanipennis Friv. Pimelia verrucifera Solier — granulosa - Scarabaeus laevigatus - Melolontha carbonaria Dj. Onitis irroratus - - — moeris - - Buprestis porosa Klg — == tenebricosa - Trichodes crabroniformis Amphicoma mustela Friv. — bicolor — — — Lasserei Parr — psilotrichius - — purpuricollis Friv. Lytta phalerata Friv. - Mylabris conspicua Helf. — 14 punctata — — 4punctata = — fasciato punctata — Dejeanii — 10 punctata Apalus bipunctatus Lydus algiricus Phylan punctulatus Larinus hirtus Helf. Lithophilus ruficollis Apate himaculata Friv. Tagenia puncticollis Dhl. Mylabris maculata — Dorcadion Kindermanni Friv. Der ae rt IE UNE N EI TE Dear een ELF ET TE EV e FERRARI EEEREF LET EIER SE) aa RER TERN BREITEN Bas l = 5 5 5 | wu — SSS Fr 21 Dorcadion catenatum Friv. — orun Schh. - Lytta chalybea - - Melolontha torulosa Friv. Onthophagus pallipes - Clerus trausversallis — Cerocoma Kunzei Friv. Oenas crassicornis - Opatrum geminatum - Clythra valerianae Menet. — rufa - - — binotata Kg. Cerambyx rosarum - Dorcadion laqueatum Kg. — graecum - Cephalotes nobilis - Mylabris militaris Kg. - Saperda humeralis Menet. Galleruca rustica - Brachycerus Besseri Clythra limbata - Lytta erythrocephala — collaris - u — fl. 40 kr. Onitis Menalcas - — - — fl. 20 kr. - — — 30 — Malachius coccineus Kg. - - — - 10 — - — — 12 — Sisyphas albiventris — — - - Big - — — 20 — Amphicoma vulpes - - - — 12 — - — — 15 — Onthophagus lucidus - - - — - — — 15 — Cetonia cinctella - - - — ie — — — — 20 — 3 - — — 18 — - — — 1 — Orthoptera et Neuroptera. - — — 12 — Gryllus regina — - 122 — — — 12 — Coa lusitanica — — — - —̃ —ê - 1— —— Ascalaphus pallescens WI. — — — — 15 — 5 — — 30 — — laetus WI. - - - — — 15 — - — — 20 — 8 — — 30 — Beſtellungsbriefe koͤnnen wie die mit Anweiſungen oder — — — 15 — Geld beſchwerten Schreiben unfrankirt einlaufen. Fuͤr Embal⸗ - — — 20 — lage wird nichts gerechnet. Mir unbekannte Abnehmer werden - — — 10 — erſucht, den Betrag der Beſtellung beyzufuͤgen. Auch find gröͤ⸗ = — — 12 — ßere Verzeichniſſe von vorraͤthigen Inſecten vorhanden. 2 EEE RE Paſſau. 5 5 Waltl, Dr. med. Fee. EEE 1 r Inn d 161 L. Freyheit des Menſchen. 167 Berchtolds oͤconomiſche Flora. — Sturms Flora. — Hoppe und Furnrohrs botaniſche Zeitung. 168 Auszuͤge aus Zool. Proceedings 1836. — Brut von Crux, Phalangista, Antilope montana. — Gould, Beſtimmung neuer Voͤgel 174. 193. 195 197. 199. 206. 223. e — Hodgſon, Schnepfen. 170 Thi baut fängt Giraffen. 172 Garner, Claſſiſication der Muſcheln. 176 Owen, über Dintenſchnecken, Cranchia, Argonauta. 179 Ogilby, über den Daumen der Affen. 181 Martin, Zerlegung des Sariama, Coxythaix. — Bennett, indiſche Antilope. 182 Owen, Drüfenbälge der Antilopen. 185 Macropus penicillatus, Chimpansee, Rostellaria, le dermäuſe aus Nepal, Cervus elaphoides. Owen, Zerlegung des Wombats. 186 Harvey, Tubularia gracilis. Martin, Cynictis melanurus. 187 Ogilby, Chironectes Yapock. 188 Martin, Knochen der Meerotter. Gray, Biſamthiere; Fußquaſten der Hirſche. 191 Waterhouſe, Myrmecobins fasciatus 219. 192 Martin, Zerlegung des Octodon. 191 Williamfon, Voͤgel in England. 195 Vigors, Tinamotis. 196 Martin, Cercoleptes. 197 Fuller, Huͤhnerbaſtarde. 198 Gray, Sohlen- und Zehentreter. 200 Owen, Schaͤdel des Orangutang. 203 Strickland, Voͤgel bey Smyrna. 205 Ogilby, Antilope koba et kob; Canis himalaicus; Ixalus 213. 207 Martin, Felis marmorata; Koala. 209 Bennett, Glaucus. 214 Gray, Thier von Argonauta. 215 Owen, Eingeweidwurm, Gnathostoma. 217 Bennett, Caschelbt. 218 Reid, Perameles lagotis. 219 Ogilby, Charactere der Wiederkaͤuer. 227 Bucher von Ruͤppell, Schönherr, Dahlbom, Zetterſtedt, Guerin, Biſchoff, Tiedemann, Arnold, Thuet, Schmid. 232 Dierbach, Arzneyen der Alten, drittes Capitel: Eyer. 238 Pommers ſchweizeriſche Zeitſchrift. 5 Philipps Diagnoſtik der Lungen⸗ und Herzkrankheiten. S. 239 Hasler, de neuromate. Dontobel, de Fungo wedullari ae haematodi — 240 Biſchoff, die haͤutige Bräune und die Gehirnentzuͤndung. Herschel, de staphylomate scleroticae. Um ſchlag. Homeyers Vögel; Waltls türkifche Käfer. — eee Eingegangen: An Buͤchern. Leopoldin. Verhandlungen. Bonn bey Weber. 1836. XVIII. t. 4. 543. ©. Zetterstedt, Insectä lapponica. III. Lips. Voss. 1838. 4. 386 — 575. Fiſcher von Roͤslerſtamm, Abbildungen der Schmetterlinge. Leipzig bey Hinrichs Heft IX. 4. 103 — 120. T. 41 — 45, R. Biſchoffs haͤutige Bräune und Gehirnentzuͤundung. Wien bey Strauß. 1837. S. 162, Deſſelben Grundzuͤge der allgemeinen Naturlehre des Menſchen, ebd. 1838 8, 352. J. G. Sommers Lehrbuch der Erd- und Staatenkunde. Prag bey Calve. 1837. II. 2. 8. 189 — 432. Deſſelben geographiſches Taſchenbuch fuͤr 1838. 311. 6 T. P. J. Philipps Diagnoſtik der Lungen- und Herzkranheiten. Berlin bey Hirſchwald. 1836. 8. 358. T. 1 J. Baumanns Naturgeſchichte fuͤr Volksſchulen Luzern bey Mayer. 1838. 8. 162 mit 120 Eindruͤcken. C. G. 92 ur Syſtem der Phyſiologie. Leipzig bey G. Fleifcher. An Zeitſchriften. Annalen der Phyſik 1837. Nr. 9 — 12. 1838. Nr. 1. Archiv der Pharmacie 1838. 1—5. Pharmaceutiſche Zeitung 1837. 21 — 26. 1838. 1—5. Blätter für literär. Unterhaltung 1837. Heft 12. 1838. H. 1 — 3. Halliſche Jahrbücher für deutſche Wiſſenſchaft. Leipzig b. Wigand. 1838. 4. Jaͤnner 47. Guérin, Revue zoologique par la société cuvierienne. Paris vue de Seine-St. Germain. 1838. 8. N. 1—3. p. 48. Bulletin de la soc. imper. des Naturalistes de Moscou. Moscou chez Semen 1837. No. IV. 8. p. 64. 2 tab. Nochmals verſuchte Beantwortung der wichtigen Frage, ob der Menſch frey iſt? Es gibt eine Graͤnze zwiſchen einem Reiche, was aus der Nothwendigkeit entſteht, und jenem Hoͤheren, was der freye Geiſt anbaut: in die Nothwendigkeit find wir geboren; wir finden uns zuerſt in ihr; aber zu jenem freyen werden wir erhoben. Dir, unſre, durch des Grafen von Buquoy „Widerles gung der, hinſichtlich einer beſtehenſollenden mora— liſchen Freyheit herrſchenden Irrlehre“ (Iſis 1. Heft 1837.] von neuem veranlaßte Einwendung gegen feine Anſicht möge um fo mehr nur durch das Vergnügen entſchuldigt wer— den, womit wir jede Gelegenheit ergreifen, mit einem ſo tief— denkenden Gelehrten zu verkehren, als wir deſſen noch nicht ers ſchienenes Syſtem nur aus den bisher in der Iſis mitgetheil⸗ ten Excerpten kennen; und es daher kommen koͤnnte, daß durch deſſen Kenntniß ſich ſpaͤter manche einſtweilige Mißverſtaͤndniſſe in Einverſtaͤndniſſe verwandelten: doch nun gleich zur Sache. Vor's erſte iſt zu bemerken, daß das ſtete Hindeuten auf ein Weltfatum dem Leſer der erwahnten Widerlegung leicht die irrige Meynung beybringen koͤnne, der Herr Verfaſſer negiere alle und jede Freyheit, erklärte er nicht ausdruͤcklich, daß nur deren voller Grund im Menſchen, als einem Bedingten, nicht liege; womit dem Unbedingten alſo jener zugeſtanden, dem Bedingten aber ein Theil derſelben, nebſt dem Streben zur unbedingten Frepheit nicht abgeſagt iſt. Die unbedingte Freyheit kann aber nur in einem Han⸗ deln nach ſich ſelbſt gegebenen Geſetzen, oder in einem Bewegen innerhalb ſich ſelbſt von Ewigkeit her gezogener Graͤnzen und Formen beſtehen: die bedingte menſchliche aber, nur in ber Iſis 1833 Heft 3 Briefwechſel eines Kindes mit Göthe, Erkenntniß der dem Menſchen von der Naturkraft beſtimmten Schranken, und in einem dieſer Erkenntniß gemaͤßen, beſchraͤnk⸗ ten Wollen und Handeln: denn es iſt ja klar, daß, wer nicht mehr begehrt als er darf, und dem gemäß handelt, frey ſey.“ Geſteht aber der Herr Verfaſſer, wie er, unſeres Erach⸗ tens, nicht anders kann, dieſes zu; dann ſtehn ſogleich mehrere ſeiner Beobachtungen, und beſonders mehrere von ihm zum Nachweiſe des bloß durch die Naturgeſetze bedingten menſchlichen Willensgebrauchte Analogien in großem Widerſpruche mit ſeinem Zugeſtaͤndniſſe; denn es iſt dann klar, daß z. B. der anſchießende Salzeryſtall und das von der Leidenſchaft getriebene, dem Zwan⸗ ge nur nach und nach durch Gewohnheit ſich fuͤgende Thier, im Vergleiche zum Menſchen, hoͤchſt unfrey erſcheinen muͤſſe; und daß deren Unfreyheit auf ihn, ſelbſt vergleichungs⸗ weiſe, übertragen, nichts anderes heiße, als alle und jede Frey⸗ heit zweifelhaft machen. Mit andern Worten daſſelbe gefagt, hieße es, der Menſch hat vor dem Thiere die Freyheit des Un⸗ terdrüͤckens oder Hervorrufens des Wollens oder Nichtwollens, der Will⸗kuͤr voraus, wodurch feine Selbſterziehung bedingt iſt, die dem allerdings dagegen oft wahrer und ſtaͤrker als Das Nicht⸗erkennen deſſen iſt das Uebel unfrer Zeit. 0 11 163 er empfindenden und feiner Empfindung gemäß handelnden Thiere fehlt. Zum Beyſpiel: ein Menſch fuͤhlte einen Drang in ſich, einen Stein zu werfen, ſo wuͤrde er erſt durch den Entſchluß, ihn zu faſſen und fortzuſchleudern, frey werden; muͤßte er aber beydes aus Gründen oder aus Schwaͤche unterlaſſen, dann wuͤr— de ein vernuͤnftiges Unterdruͤcken des Entſchluſſes ihn vom Dran— ge der Begier befreyen, und dieſe Freyheit reicht aus, um ihn weder als Automat der Natur, noch als ein von der Leiden— ſchaft beherrſchtes Thier erſcheinen zu laſſen; denn die ihn al⸗ lerdings dennoch oft quaͤlende, ja oft den Ausſchlag bey ſeiner Willkuͤr gebende Begier gilt bey ihm nur als Ausnahme, beym Thiere iſt ſie Naturgeſetz. Jene obenerwaͤhnte Selbſterziehung iſt aber ſicher theil— weis der Grund deſſen, was der Herr Verfaſſer wuͤrdigere Geartung nennt, und nimmermehr iſt letztere aus einer Na⸗ turnothwendigkeit allein hervorgehend anzunehmen, wenn man ſich nicht in große Widerſpruͤche verwickeln und die Diſcuſſion darüber in einen fnie zu endenden unnuͤtzen Wortſtreit verwan— deln wille Gegen dieſe Annahme ſpricht nehmlich: 1) der vom Herrn Verfaſſer ſelbſt dem Menſchen zugeſtandne Theil von Freyheit: 2) jedes Menſchen unwiderſprechliche Empfindung Seiner ſelbſt, die er unmoͤglich für eine moraliſche Tauſchung, gleich mancher phyſiſchen, halten kann: 3) die auf Selbſt⸗ beobachtung ſich gruͤndende Erfahrung, daß der Menſch durch oͤfteres Hervorrufen oder Unterdruͤcken der Willkür ſich hin— ſichtlich feiner Selbſtbeherrſchung ſtaͤrkt, wie der Magnet durch oͤftres Anziehn des Eiſens geſtaͤrkt wird. Es mag ſonach immerhin Naturgeſetz ſeyn, daß in der Menſchheit eine wuͤrdigere Geartung hervorgerufen werde; wie und wo dieſes aber geſchehn, oder ob ſelbſt das Gegentheil, nehmlich das Herabſinken zum Unwuͤrdigen Statt finden ſoll, das bleibt ſicherlich, wenigſtens theilweis, dem freyen Wollen und Streben der einzelnen Individuen anheim geſtellt; denn allerdings wirkt guͤnſtige Naturanlage in Verbindung mit guͤn⸗ ſtigen Zu- und Gegenſtaͤnden hiebey mit; allein ſelbſt jenes Streben des Einzelnen zum Wuͤrdigen ſowohl wie zum Uns würdigen, als unnütze Anſtrengung oder verhängnifvollen Trieb darzuſtellen — als beydes koͤnnte es nie bewieſen werden — heißt wohl nichts andres, als alle Selbſtempfindung für Taͤu⸗ ſchung erklären und dabey Gefahr laufen, ſich eines Grundſa— tzes halber ſelbſt zu taͤuſchen. “ Wie oft aber unumſtoͤßlich ſcheinende, beſonders auf phi— loſophiſche Gegenftände angewendete Grundſaͤtze täufchen koͤn⸗ nen, davon kann man ſich durch deren genaue Pruͤfung uͤber⸗ zeugen. Als Beyſpiel eines ſolchen diene ein, in den fruͤhern Heften der Iſis vom Herrn Verfaſſer ſelbſt einſt angefuͤhrtes » Die einem ſolchen Grundſatze entgegengeſtellte Ueberzeugung widerſpricht zwar der vom Herrn Verfaſſer aus jenem vor⸗ laͤuſig gezognen ſchlimmen Folgerung, daß unterlaſſenes Hervorrufen des Würdigen, oder vielmehr directes Wollen des Unwürdigen [Boͤſen] als unfreywillige Bosheit zu beſtrafen ſey; aber leider umgekehrt fuͤhrt ſie zu der faſt eben ſo ſchlimmen Erfahrung, daß wahre, freywil⸗ lige Bosheit auf Erden oft deßhalb ungeſtraft bleibt, weil ſie mit Verſtand und Selbſtbeherrſchung gepaart iſt. 164 Problem, welches, als Stuͤtze des atomiſtiſchen Materialismus zulaͤſſig angenommen, aller und jeder Freyheit ein blindes Fa- tum ſubſtituieren würde: es iſt jenes, daß 3 Körper a, b, c ſich gegenſeitig beſtimmen koͤnnen ſollen, ohne eier aͤußeren Beſtimmung zu bedürfen Wir halten dieß fo lange für un⸗ möglich, bis uns die Möglichkeit dargethan wird. Wären nehm⸗ lich z. B. a, b, c 3 Steine eines Gewoͤlbes, fo läge ihre wechſelſeitige Beſtimmung in der ihnen von dem Baumeiſter gegebenen Lage, vermoͤge welcher ſie ſich zwar gegenſeitig hal— ten, aber auch zugleich von einer aͤußeren Urſache, d. h. von dem Schwerpuncte der Erde, dem fie alle 3 zuftreben, zuſammen gehalten werden: waͤren die 8 Koͤrper aber chemiſch auf einander einwirkende, fo wäre wiederum die allgemeine An— ziehungskraft die Urſache ihres wechſelſeitigen Sichdurchdringens: oder ſpannten ſich die Koͤrper, ſo wuͤrde eine ihrer Subſtanz fremde, ihr erſt zukommende Beharrlichkeit, d. h. die ihr Stre— ben nach außen hin bedingende [durch Haͤrtung entftandne] Federkraft ſie veranlaſſen, auch gegen einander zu ſtreben. Nun reducieren ſich aber wiederum ſelbſt dieſe, der Erſcheinung nach getrennte Kraͤfte zuletzt auf eine, ihnen allgemeine Urſache; denn die Schwerkraft iſt z. B. eine Abart der allgemeinen An⸗ ziehung, welche in hoͤherer Potenz Liebe heißt uſw.: ſonach faͤllt das wechſelſeitige Sichbeſtimmen der Körper a, b, e bey ge— nauer Prüfung des Satzes gaͤnzlich weg, und der Materialis- mus hätte an ihm eine ſo ſchlechte Stuͤtze, als an des Epicurs Princip, der Summa infinita, die eine contradictio in ad- jecto iſt. Noch weniger haltbare Axiome liefern die Zeitſchriften faſt täglich wiederholt. So erinnern wir uns, um nur noch ein Beyſpiel anzufuͤhren, im Morgenblatte einſt ziemlich barſch fol gendes, gegen Jean Paul gerichtetes critiſches geleſen zu haben „Fortdauer“ [im Bezuge auf den Menſchen] „ohne Erinnerung iſt ein Ungedanke“ — Ein Satz, den die gemeinſte Erfahrung widerlegt; da niemand ſich aller feiner Zuſtaͤnde, z. B. gleich deſſen vor feiner Geburt, oder ſelbſt nach dieſer, bewußt zu ſeyn behaupten, und doch dabey laͤugnen duͤrfte, daß ſeine Fort⸗ dauer ſeit jenem Zuſtande unterbrochen worden ſey. Leider führt das ſtete Sichwiederholen ſolcher hingeworf— ner Saͤtze zuletzt auf die traurige Bemerkung, daß bis dato in unſrer aufgeklaͤrten Zeit tauſend und tauſende der von uns taͤg⸗ lich mechaniſch ausgeſprochnen Worte ihrer Begriffe entbehren; ja, daß in der That nur das Mathematiſche nebſt dem ihm gleichgeftellten Logiſchen uns wahrhaft begreiflich ſey [hine il- lae lacrymae !!]. f Kommen wir nun von dieſer Ausſchweifung auf einen vom Herrn Verfaſſer wirklich gegen die menſchliche Freyheit gebrauchten, uns nicht haltbar ſcheinenden Satz: es iſt fol: gender: „Der Menſch iſt durch und durch dem Ird-impulſe hin⸗ gegeben.“ — Haͤtte er ihn dem Geſammtimpulſe der Außen⸗ welt preisgegeben dargeſtellt, ſo wuͤrden wir weniger dawider eingewendet haben; mit jener Annahme ſind wir nur zur Haͤlf⸗ te einverſtanden, da wir, wahrſcheinlich in Uebereinſtimmung mit ihm, kein eigentliches Individuum annehmen, als nur das dem Einen Zugekehrte, das Uni-verſum, alles andre Einzelne aber mit dieſem aufs Unendlichſte verbunden finden, z. B. eben den 165 zwifchen Geweſenſeyn, Senn und Werden ſchwebenden, mit ber ganzen Außenwelt in ewigem Wechſelverkehr [der uns als Dauer erſcheint! begriffenen Menſchen; ja nicht weniger als dieſen, ſelbſt feinen Wohnplatz, die Erde. Wie koͤnnte er aber def: halb, weil er auf ihr wandekn muß, nur ihrem Impulſe dahin gegeben ſeyn? Iſt er denn nur ſchwer und cohaͤrent? ſcheint er nicht ſelbſt ſchon durch ſeine aufrechte Stellung dem Lichte und noch einem Immaterielleren als dieſem, vermittelſt einem, feine Exiſtenz begruͤndenden Raum- und Zeitloſen zugekehrt zu ſeyn? — Aber wie, wenn ihn, was befonders ehemals oft behaups tet wurde, kein ſolches Unbeſtimmbares, Freyes durchdraͤnge? — Auf dieſen, mit der menſchlichen Freyheit freylich in eng— ſter Verbindung ſtehenden Gegenſtand naͤher einzugehn, tragen wir Bedenken, indem eine lange Erfahrung uns belehrte, daß manche, ein [individuelles] Seelenleben völlig ablaͤugnende Phi— loſophen [z. B. Göthe], ohne es vielleicht ſelbſt zu wiſſen, da— von ſehr innig uͤberzeugt und nur uͤber den Begriff des Wor— tes Seele in Zweifel waren. Alle Beweiſe dawider ſtuͤtzen ſich entweder auf Erfah— vung, z. B. auf die, daß nach Unterbindung eines Nerven die geiſtige Function aufhoͤre, wonach der Geiſt ſelbſt ſich als ein Materiales, z. B. als Nervenfluidum oder gar als Hirn— hoͤhlendunſt nach Herrn Blumenroͤders Anficht] darſtellt: oder auf Analogien, z. B. auf die Vernichtung der Lichterſcheinung, beym Verloͤſchen der dem Geiſte ähnlichen Flamme: oder fie ſuchen ſich durch Raͤſonnement zur Wahrſcheinlichkeit zu erhe— ben, indem ſie z. B. die Verbindung eines Immateriellen mit einem Materiellen als unmoͤglich zeigen. Jedem von dieſen Beweisverſuchen ſteht aber einer des Entgegengeſetzten zur Seite, und allen zuſammen der Zweifel, weßhalb wenig von ihnen zu ſprechen iſt. Wer ſieht z. B. nicht ein, daß der unterbundene Nerv ſo wenig gegen das Daſeyn des Geiſtes beweiſe, als der zer— brochne Leitungsdraht gegen das der Electricitaͤt? oder wer wird die Vernichtung der Lichtkraft deßhalb annehmen, weil ſeine Sinne zu ſchwach ſind, ihr aufs Minimum reduciertes Fort— wirken gewahr zu werden, nachdem ſie aufhoͤrte, concentriert als Flamme oder im Brennpuncte zu wirken? oder warum ſoll die Verbindung eines Materiellen mit dem Immateriellen un— begreiflich ſeyn, da jede Uhr, deren letzter Bewegungsgrund, er ſey Schwer- oder Federkraft Zuſammen- oder Auseinanderſtre— ben] ſtets immateriell iſt, das Gegentheil beweiſt? — Mag alſo immerhin z. B. Lord Byron und mit ihm je: der, der, nur mit der Außenwelt verkehrend, auf die Kenntniß Seinerſelbſt verzichtete, den Geiſt etwas nennen, dem alles wi— derſpricht [NB. alles Sinnliche!: das hindert ja feine Exiſtenz nicht, ſondern beweiſt ſie! Die von der Sinnlichkeit abgeleitete, durch ſonach und alſo unterftügte Beweiſe find oft ſehr truͤ— geriſch, und bekanntlich war das Wandeln der Erde um die Sonne lange Zeit ein Allem-widerſprechendes und von Allen Widerſprochnes. 8 Wir haben uͤbrigens durchaus keinen klaren Begriff we— der vom Geiſte noch von der Materie, noch von den Graͤn— zen beyder feſtgeſtellt: eben fo wenig vom Vernichtetwer⸗ 166 den * und von der Fortdauer. Wir kennen noch viel weniger die materiellen und geiſtigen Ueber- und Untergänge ** [in- ter-itus] in der Empfindungswelt!: nur die Verwandlung des Inſectes zeigt Etwas dem analoges. Dennoch reden wir fort und fort von all dieſem als einem Erſcheinenden. Der Er— ſcheinung nach ſtellt ſich uns aber der Menſch bloß als ſtarr, weich, fluͤſſig, luftig und lichtig dar. Wie er in dieſen Eigen: ſchaften durch eine centrale Spannkraft concentriert wird, dieß iſt kein Gegenſtand unſres Begriffsvermoͤgens, wohl aber einer der Empfindung und Erkenntniß unſrer ſelbſt. Soviel iſt ge⸗ wiß, daß, wenn jene entfloh, ihr Gegenſtand, der Koͤrper ſich als unwirkſam und abgeſpannt erweiſt, analog dem Eiſen, wenn die aus dem Zinke in ſeine Structur, ohne ſie zu aͤndern, als Electrochemismus uͤbergegangene, in ihm als Magnetismus er: wachte Seele entwich. Wir verlaſſen dieſen unfruchtbaren Gegenſtand, um noch zum Schluſſe eine Einwendung gegen das zu richten, was der Herr Verfaſſer eine Illuſion nennt, vermoͤge welcher ſich die ſogenannt Edelhandelnden zu ihrem Handeln und zur Verzich— tung auf die Sinnesluſt beſtimmen laſſen ſollen. Wir laͤugnen keineswegs, daß Edelſinn, Tugend uſw. ebenfalls unbeſtimmte, eines deutlichen Begriffs ermangelnde Worte ſeyen, die in der That nur Gefühl für Harmonie und Schönheit und ein die— ſem gemaͤßes Wirken und Schaffen bedeuten koͤnnen. Letztres aber fuͤr eine Illuſion ausgeben, hieße nichts andres, als die Harmonie ſelbſt für eine Taͤuſchung halten. Dieſe aber exi⸗ ſtiert, z. V. gleich in der Bewegung der Weltkoͤrper, wirklich, ewig und ungezwungen. Auf uns Erdbewohner und auf unſer Thun und Treiben bezogen, ſcheint ſie allerdings ein vielen Ge— genſaͤtzen abgezwungner, aber eben darum hoͤchſt verdienſtlicher Zuſtand zu ſeyn. Dieſen, durch ein edles Streben in einen freyen zu verwandeln, ſich aus einer rohen, wahren Natur, durch den Trug und Schein hindurch, zu einer ebenfalls wahr— haften, gebildeten zu erheben, ſcheint uns und andern [ſieh das Motto, womit der Herr Verfaſſer ſicher einverſtanden ift] die Beſtimmung des einzelnen Menſchen, ſo wie der ganzen Menſchheit zu ſeyn. Ls. » Nichts ſcheint uns das, was nie war, nicht iſt, und nie ſeyn wird, anzeigen zu ſollen. * Explodieren, Gähren lein fortgeſetztes Erplodieren], Ver⸗ brennen und Verweſen, alles dieß iſt als eine Verſchie⸗ denheit der Uebergangsformen des unfreyen Geiſtigen an⸗ zuſehn. Der Materialiſt geſteht dieſem nur die letztre zu: er erlaubt dem Lichte, im Augenblicke Weltraͤume zu durcheilen, aber ſein Aggregat, Geiſt, muß die Ge⸗ därme durchkriechen! Verweſung duͤngt das Gras, wel⸗ ches die Kuh naͤhrt, deren Milch wir trinken uſw. 167 Oeconomiſch techniſche Flora Böhmens von F. Grafen von Berchtold Seidl und Opis. Prag 1836. 8. I. 516. Dieſes Werk iſt nach einem ausgedehnteren Plane bear— beitet und enthält nebſt der ſyſtematiſchen Beſchreibung der wil⸗ den und angebauten Gewaͤchſe auch die genauere Angabe ihres Nutzens und Schadens, ſowie ihre Behandlung und Anwen— dung in Kuͤnſten, Gewerben, Land-, Forſt- und Hauswirth— ſchaft. Es wird bekanntlich in Boͤhmen ſehr viel fuͤr die Na— turgeſchichte gethan, und auch in der Botanik iſt ſchon vieles vorgearbeitet; was den Verfaſſern zum Vortheil war. Die Anordnung iſt nach dem Linneiſchen Syſtem, was man bey einem ſolchen Werk nicht anders als billigen kann. Es ſind gewoͤhnlich auch die Abarten aufgefuͤhrt; dabey iſt alles angegeben, was im practiſchen Leben wichtig iſt, die chemiſchen Beſtand— theile, die phyſiſchen Eigenſchaften, die Anwendung derſelben unter allen moͤglichen Verhaͤltniſſen; auch der Nutzen, welchen ſie dem Wild und den Voͤgeln gewaͤhren. Das Buch ſcheint mehr Gattungen zu enthalten, als fuͤr den Zweck noͤthig waͤ— re; indeſſen iſt die Graͤnze hier ſehr ſchwer anzugeben. Vor jeder Ordnung iſt eine Ueberſicht der Sippen mit ihren Cha— racteren in deutſcher Sprache; bey den Gattungen die Anfuͤh— rung der beſſeren Schriftſteller und Abbildungen; die Chara— ctere find kurz, fo wie die beſondere Beſchreibung. Bey den Getraidearten find alle Sorten volftändig aufgeführt nebſt Be— merkung ihres Werths. Das Werk iſt mit ungemeinem Fleiße bearbeitet und wird gewiß den Beyfall, beſonders der Oeconomen einaͤrnten. Deutſchlands Flora von Sturm. Pilze. Heft 16. Nuͤrnberg. 1837. Dieſes Heft enthaͤlt: Polyporus intermedius, confluens, helvolus, ruti- lans, crispus, adustus, dichrous, borealis, suaveolens, fu- mosus, marginatus, hirsutus, versicolor, stereoides, castaneus, radiatus. F l oer a oder allgemeine botaniſche Zeitung, herausgegeben von Hoppe und Füͤrnrohr, Regensburg 1837. 8. 768. Benblätter 72. 128. Intelligenzblatt 44. 28. Literatur⸗Blaͤtter 184. T. 5. Man ſieht ſchon aus den Seitenzahlen, um wie vieles dieſe nuͤtzliche Zeitſchrift ſich vermehrt hat; ein Beweis, daß ſie Beyfall findet und ſich weit verbreitet. Sie enthaͤlt auch jetzt ſehr viele wiſſenſchaftliche Abhandlungen, ohne den eigentli⸗ chen Pflanzenverkehr und das Leben und Weben der Botaniker zu vernachläffigen. In dieſen Jahrgang haben mehrere Du⸗ gend’ von Botanikern gearbeitet und Wichtiges mitgetheilt fo- 168 wohl über den Bau der Pflanzen und ihre Phyſiologie als für das Syſtem und die Floren, wobey die Schweiz dießmal ber ſonders reichlich bedacht worden iſt. Man muß den Herausge⸗ bern allen Dank wiſſen bey dem großen Fleiß, welchen ſie auf die Befoͤrderung und Bearbeitung dieſer Zeitſchrift verwenden. Aus zunge aus Proceedings of the Zoological society of London IV. 1836. Jaͤn ner 183 6. S. 1. R. Heron: Bruͤten von Crax rubra im letzten Sommer. Der Hahn war ganz ſchwarz, das Weibchen roͤth⸗ lich braun und gefleckt Er bekam 6 Junge in 3 Bruten von je 2 Eyern, welche Hennen und Truthennen untergelegt wur⸗ den. Fünf hatten die rothe Farbe der Mutter; 2 davon wur— den nach 3 Wochen von einer Ratte gefreſſen, 2 andere wur⸗ den verſandt; eines gieng verloren; das ſechſte iſt faſt ausge— wachſen. Die Hauptnahrung der Alten iſt Welſchkorn und Gruͤnes, das ſie gemeinſchaftlich freſſen. Gibt man ihnen aber, was geſchieht, wann Beſuch kommt, Zuckerbrod, ſo bricht es der Hahn, haͤlt es im Schnabel und wartet lang, bis es ihm die Henne daraus nimmt, was ſie ohne alle Freundlichkeit thut, obſchon beyde gut mit einander ſtehen. Heysham: Im Sommer 1835. bruͤteten auf Skiddow mehrere Charadrius morinellus. Man fieng zum drittenmal ein einjaͤhriges Junges der graue Schnepfe (Macroramphus griseus) in England und zwar bey Carlisle. Martin: Zerlegung von Phalangista vulpina foem. Leib 1° 7%"; Schwanz 11“; kein Beutel, nur 2 Zitzen, J“ von einander, ſehr klein, ſpitzig und in die Haut gezogen. Der Leib war mit Fett uͤberladen, auf den Bauchmuſ keln ½“ dick. Magen groß und einfach. Dünndarm 6 10“, Dickdarm 4“ 10% Unrath knollig; Blinddarm 1“ 4%“; um den After 4 große Drüfenbälge, Zunge glatt, 2½“ lang, ¼ breit. Ruͤppell fand bey Antilope montana in Abyſſinien Eckzaͤhne, aber nur beym jungen Bock im Oberkiefer und fehr klein. Die Weibchen haben keine Hoͤrner. Dieſe Gattung wird faſt um die Haͤlfte groͤßer als Antilope saltiana, und heißt Madoqua. Bekanntlich haben die Cameele, das Biſam⸗ thier und der Muntjack auch Eckzaͤhne in beyden Geſchlechtern; Hirſch und Rennthier nur im männlichen. Martin fand einmal im Oberkiefer eines weiblichen Hir⸗ ſches einen kleinen Eckzahn unter dem Zahnfleiſch. * , S. 5. Gould: Vögel aus der Sammlung 1. Edolius grandis: ater viridi metallice splendens; capite cristato; rectricum duarum externarum scapis lon- gissimis, vexillis ad apicem late spatulatis. Long. tot. (reetrieibus externis exclusis) 14. und.; rostri 1 ; alae 6 ¾ ; eaudae 7; tarsi 17,. Rostrum pedesque nigri. Ha- bitat in Nepalia et (verosimiliter) in Sumatra, 169 Unterſcheidet fich von E. malabariens durch mehr Größe; auch iſt der Kamm länger und voller; die ruͤckgebogenen Federn oben auf dem Kopf 1½ Zoll lang. ater viridi splendens; reetri— vexillis late spatula- Long. tot. 2. E. rangoonensis: tum externarum scapis longissim's, tis ad apieis marginem exterivrem praeditis. (reetrieibus externis exclusis) 12 unc; rostri 1½; alae 6; caudae 57%; tarsi 1. Rostrum pedesque nigri. Hab, apud Rangoon. Unterſchieden von E. malabaricus durch den kuͤrzern Schnabel, die etwas kuͤrzern Fluͤgel und den Mangel der ge— kraͤuſelten Stirnfedern. 3. E. crishna: velutino-ater viridi metallice (prae- sertim ad alas) splendens; gutturis plumis sublanceolatis, viridibus; capite pilis longissimis pluribus ornato; rectri- cum externarum vexillis spiraliter intortis. Long. tot. (reetrieibus externis exclusis) 12 unc; rostri 1%,; alae 7; caudae 6; tarsi 1. Crishna Crow, Lath. Hist, Hab. in Nepalia. Schnabel iſt hier mehr meſſerfoͤrmig und länger als ges woͤhnlich; die aͤußern Schwanzfedern ſpiralfoͤrmig einwaͤrts ge— ſchlagen und nicht fo lang als bey E. malab.; die haarigen ſchwarzen Faͤden am Kopfe 4 Zoll. 4. E. viridescens: intense splendens, chalybeo vi- ridis, supra magis saturatus. Long. tot. 11 une; rostri 4½; alae 5%,; caudae 5; tarsi 1. Rostrum pedesque nigri. Hab. apud Manillam. 5. Orpheus modulator: saturate brunneus, alis allidioribus albo bifasciatis; corpore subtus, gutture, ge- Pe \ e e * nis, strigaque superciliari einerascenti-albidis; reetrieum 5 & U a ; raeter intermediarum quatuor) apicibus late albis. Long. pP nl es tot. 10 une; rostri 6; alae 4%, ; caudae 5; tarsi °,. Rostrum pedesque saturate brunnei. Hab. in Fretu magellanico. > Die größte Gattung; gleich O. polyglottus et minor und iſt wahrſcheinlich Turdus orpheus Spi x. und die graue Aelſter von Edwards aus Braſilien. Die Fluͤgelbaͤnder kommen von den weißen Spitzen der ſecundaͤren Federn. 6. Ixos leucotis: supra einereo brunneus, subtus pallidior; vertice, gutture, pectoreque nigris; auribns ge- nisque albis; teetrieibus caudae inferioribus ochraceis; cauda ad basin einerea in nigrescenti - brunneum apicem versus transeunte, rectricum omnium apieibus albis. Long. tot. 6% une; rostri /; alae 3½; caudae 3; tarsi ¼. Rostrum pedesque saturate brunnei. Hab. in India orientali. 7. Collurieinela füsca: supra saturate brunnea, plumis omnibus pallidiore marginatis; subtus einereo-albi- da, plumis in medio lunula brunnea notatis; uropygii plu- marum rectricumque apicibus albis. Long. tot. 11. unc; rostri 5 alae 5½; caudae 5; tarsi %. Rostrum pe- desque pallide brunnei. Habit. vel in Nova-Zeelandia, vel in Nova-Cambria Australi. Iſis 1838. Heft 3. 170 Ein Drittel groͤßer als C. einerea. 8. Trichophorus flaveolus: eristatus, supra oliva- ceo-Navescens, subtus flavus; alis caudaque olivaceo-brun- neis; genis guttureque sordide albis. Long. tot. 8 une; rostri 1; alae 4; caudae 3½; tarsi % Rostrum pedes- que corneo brunnei. Hab. in montibus Himalayensibus, in Nepalia etc. Der Kamm beſteht aus verlängerten Federn mit Borſten untermiſcht wie bey allen. 9. Geoeichla rubecula: dorso, alis, caudaque satu- rate caeruleo-cinereis, alis albo late fasciatis; capite, col- lo, corporeque subtus nitide ferrugineis; crisso caudae- que tectrieibus inferioribus albis. Long. tot. 8. une, ro- stri 1; alae 4½; caudae 2½; tarsi 1½. Rostrum ni- grum; tarsi brunnei. Hab. in Java. Sieht aus wie Erithacus rubecula. Er ſtellt Turdus macrourus als folgende neue Sip— pe auf. Genus Kittaeincla. Rostrum caput longitudine aequans, ad apicem emar- ginatum, rectiusculum, compressiusculum. Nares basales, plumis brevibus ut plurimum tectae. Alae mediocres, ro- tundatae: remige 1a brevissima, 4ta, ötaque subaequali- bus longioribus, Cauda elongata, gradata. Tarsi digiti- que longiusculi, tenues. Obs. Maribus color supra ut plurimum niger; subtus brunneus vel albus. Hodgſon: über einige Scolopaciden aus Nipal. Sco- lopax rusticola wandert auch daſelbſt zu der naͤmlichen Zeit wie in England. Gallinago media Ray kaum verſchieden von der europaͤiſchen; dieſe hat aber nur 14 oder 16 Schwanzfe⸗ dern, jene 22 — 28, und davon find die 6 — 10, Auferen ſchmaͤler, haͤrter und zugeſpitzt; ſoll Gallinago heterura heißen. Gallinago solitaria hat ſehr lange Flügel und iſt oben fein weiß gefleckt und geſtrichelt mit Braun gemengt, Bauch weiß, an den Seiten grau geſtreift. Gall. nemoricola iſt dunkel gefärbt, Flügel kurz, Bauch dicht quer und braun geſtrichelt auf weißlichem Grunde 16 — 20 Schwanzfedern. Hornung 1836. S. 9. Thibaut ſchreibt am 8ten Jaͤnner 1836. von Malta uͤber die Schwierigkeiten, Giraffen zu bekommen. Er war fhon 12 Jahr in Africa gereiſt und ſtand gut mit den Arabern. Am 156ten April 1834. ſchiffte er den Nil- hinauf bis zum zweyten Fall, nahm dann Cameele bis Dongolah und gieng am 14. July nach der Wuͤſte von Kordofan, wo er den Arabern Belohnung verſprach, wenn ſie mit ihm auf die Jagd giengen. Dieſe jagten dieſelben bis jetzt bloß wegen des Fleiſches und der Haut, woraus ſie Schilder und Sandalen machen. Sie brachen ſogleich nach Suͤdweſten von Kordofan auf und fahen zuerſt am 15. Auguſt 2 Giraffen. Eine ſchnelle 17 nen. 171 Jagd auf Pferden, an die Beſchwerlichkeiten der Wuͤſte ge: woͤhnt, brachte uns nach 3 Stunden in Beſitz des groͤßten Stuͤcks; es war die Mutter von einem der Jungen, welches ich nun pflege. Da ſie nicht lebendig zu bekommen war, ſo tödteten fie die Araber mit Saͤbelhieben, zerſchnitten fie in Stuͤ— cke und ſchafften das Fleiſch in unſer Hauptquartier, das wir in einem Walde aufgeſchlagen hatten, damit die Cameele Wai— de fanden. Die Araber ſind ſehr luͤſtern nach dem Fleiſch und ich aß mit. Die Gluthen waren bald mit Streifen von Fleiſch bedeckt, welche vortrefflich ſchmeckten. Am andern Tag, den 16ten Auguſt, giengen die Araber des Morgens fruͤh, um das Junge aufzuſuchen, welches ſie leicht zu bekommen hofften. In dem Sandboden fanden wir bald die Spur und folgten derſelben ſchnell und ſtill, um es nicht ſchon in der Entfernung zu vertreiben, Erfriſcht durch den Schlaf folgte ich den Arabern und um 9 Uhr war ich im Beſitz der Giraffe. Der Jaͤger, welcher zuerſt mit ſeinem Pfer— de das Thier erreichte, bekam eine Belohnung, die er wohl ver— diente, da die ſchwierige Jagd mitten durch Geſtraͤuch und dor— nige Baͤume gieng. Wir mußten nun 4 Tage warten, um das Thier einigermaaßen zahm zu machen: waͤhrend dieſer Zeit hielt es ein Araber beſtaͤndig am Ende eines langen Seils. Allmaͤhlich gewoͤhnte es ſich an die Gegenwart des Mannes und nahm ein wenig Nahrung, nehmlich Milch, wozu ich weibs liche Cameele genommen hatte. Es gab ſich allmaͤhlich zufrie— den und folgte willig auf den kurzen Tagreiſen, welche unſere Caravane machte. Dieſe 4 Tagreiſen von Kordofan gefangene Giraffe, de— ren Wachsthum ich bis jetzt beobachtet habe, laͤßt mich unge— faͤhr ihr Alter beſtimmen. Anfangs mußte man ihr einen Fin— ger ins Maul ſtecken, damit ſie glaubte, den Strich des Eu— ters zu haben; und dann ſog ſie ganz ordentlich. Nach der Meynung der Araber und nach der Zeit, waͤhrend welcher ich ſie hatte, kann ſie hoͤchſtens 19 Monat alt ſeyn. Sie vergroͤ— ßerte ſich um das Doppelte. Anfangs laufen die Giraffen außerordentlich geſchwind, ſo daß das hurtigſte, aber an die Wuͤſte nicht gewoͤhnte Pferd nur mit der groͤßten Schwierigkeit nachkommen kann. Die Araber gewoͤhnen ihre Renner an Strapazen. Milch iſt ihre gewoͤhnliche Nahrung und gibt ihnen Kraft, ſehr lange zu lau— fen. Die Giraffen rennen ſehr hurtig die Berge hinauf; ihre Fuͤße ſind wie die der Ziegen, und daher haben ſie auch die Geſchicklichkeit derſelben. Sie ſpringen uͤber die Waſſerriſſe mit unglaublicher Kraft, und da koͤnnen es die Pferde nicht mit ihnen aufnehmen. Sie lieben waldige Gegenden: Baumblaͤtter find ihr Hauptfutter, welche ſie gemaͤß ihrer Geſtalt leicht erreichen koͤn— Die zuerſt getoͤdtete war 21 Pariſer Shuh hoch von den Ohren bis zu den Hufen. Auch Gras iſt ihnen ſehr ange— nehm: aber ihr Bau erlaubt ihnen nicht, es auf dieſelbe Art abzuwaiden, wie Ochſen und Pferde. Sie muͤſſen die Vorder— beine weit aus einander ſpreitzen und den Hals bogenfoͤrmig biegen. Beym geringſten Geraͤuſch raffen ſie ſich auf und entfliehen. Sie freſſen ſehr artig, nehmen Blatt fuͤr Blatt und zwar mit ihrer langen Zunge, und laſſen die Dornen ſtehen, wodurch 172 ſie ſich von den Cameelen unterſcheiden. Da das Gras, was ſie nun bey mir freſſen, gemaͤht iſt, ſo nehmen ſie nur den obern Theil deſſelben und kauen ihn, bis ſie fuͤhlen, daß der Halm fuͤr ſie zu hart iſt. Ihre Erhaltung fordert große Sor— gen und beſonders viel Reinlichkeit. Sie lieben ſehr die Geſellſchaft. Ich habe eine Thraͤnen vergießen ſehen, als ſie ihre Cameraden nicht mehr bemerkte, oder die Perſonen, welche ſie warteten. Ich war ſo gluͤcklich, 5 Stuͤcke in Kordofan zu bekom⸗ men; aber das kalte Wetter im December 1884 tödtete 4 von ihnen in der Wuͤſte auf dem Wege nach Dongolah, von wo ich nach Bebbah reiſ'te. Nur das Junge iſt mir geblieben. Nach einem 22taͤgigen Aufenthalt in der Wuͤſte erreichte ich Dongolah am 6. Jaͤnner 1835. Da ich nicht gern nach Kairo zuruͤckkehrte, ohne der zoo— logiſchen Geſellſchaft mehr ſchicken zu koͤnnen, und ich einmal in Dongolah war, fo entſchloß ich mich noch einmal zur Gi: raffenjagd. Ich blieb 3 Monate in der Wuͤſte und durchkreuzte ſie in allen Richtungen mit Arabern, auf die ich mich verlaſſen konnte. Die Wuͤſte war von allem entbloͤßt, und die Araber von Darfour, wo ich die erſten Berge ſah, zu fuͤrchten. Un⸗ ſere Jagd war gluͤcklich. Wir bekamen drey Giraffen, kleiner als die, welche ich ſchon hatte. Die Erfahrung hatte mich in⸗ deſſen belehrt, wie ſie zu erhalten waͤren. Nun kam die Schwierigkeit, die Thiere zu Schiff von Wadi Halfa nach Kairo, Alexandria und Malta zu ſchaffen. Es wurden aber alle Schwierigkeiten uͤberwunden. Am mei⸗ ſten litten fie auf dem Meer bey einer Z4tägigen Ueberfahrt und ſtuͤrmiſchem Wetter. Ich erreichte Malta am 21. November, wo wir 25 Ta⸗ ge Quarantaine halten mußten, und dann kamen die Thiere an einen paſſenden Ort, wo ihnen nichts fehlte. Um ſie zur Temperatur ihres kuͤnftigen Wohnortes vorzubereiten, iſt es mir nicht eingefallen, ihnen Kleider machen zu laſſen. In der letzten Woche hatten ſie groͤßere Kaͤlte zu ertra— gen als bisher: indeſſen geht es gut. Es ſind 3 Maͤnnchen und ein Weibchen und ſehr ſchoͤn: fie koͤnnen des Tags ſochs Stunden machen ohne die geringſte Ermuͤdung. Vielleicht ges lingt es, Junge von ihnen zu bekommen, wenigſtens haben ſie einander gern. Gould bekam von Natterer Trogon resplendens et pavoninus und zeigt, daß ſie verſchieden ſind; beym erſtern ſind die hintern Federn des Ruͤckens 3“ lang und haͤngen zier— lich weit uͤber den Schwanz herunter; beym letztern ſind die Ruͤckenfedern kaum ſo lang als der Schwanz: Natterer ſah ſie nur bey einem ¼“ länger. R. Garner. Anatomie der Muſcheln mit Blattkiemen. Er betrachtet Anomia als Glied zwiſchen dieſen Mu- ſcheln und den Brachiopoden, unterſcheidet ſie genau. Er gibt folgende Claſſification: J. Nur ein Schließmuſkel. — Monomyaria. A. Fuͤhllappen ſehr lang, nicht von den Kiemen unter- 173 ſchieden; außer den gewoͤhnlichen Muskeln noch ande: re. — Anomia. B. Fuͤhllappen kurz, getrennt von den Kiemen: a. kein Fuß — Ostrea. b. ein Fuß. 1. Kiemen laͤngs der Mitte getrennt: Fuß lang, walzig, Augen am Mantelrand — Pecten. Fuß kurz, dick, mit einer Scheibe, aus deren Mitte ein geſtielter, ovaler Koͤrper haͤngt; Augenflecken — Spondylus. Fuß zuſammen gedruͤckt, keine Augenflecken — Lima. 2. Kiemen laͤngs der Mitte verbunden —- Vulsella. II. Zwey Schließmuſkeln — Dimyaria. A. Mantel ohne getrennte Loͤcher. Fuß dünn, mit Bart; Fühllappen fixiert — Avicula. Fuß dick, rund, mit einer Schwiele — Arca. Fuß zuſammengedruͤckt, beilförmig — Pectunculus. Fuß unten oval mit Fuͤhlfaͤden am Rande; Fuͤhllappen gewunden — Nucula. Fuß groß, vorwärts geſpitzt, in einen Winkel gebo— gen — Trigonia. B. Mantel mit einer beſonderen Afteroͤffnung: a. Fuß klein mit Bart, 1. Vorderer Muffel klein; Ruͤckziehmuſkeln des Fußes zahlreich, Bart groß. a Bart zum Grunde getheilt — Mytilus. Bart mit einem gemeinſchaftlichen hornigen Centro — ’ Modiola. Der Anus mit einer langen, zungenfoͤrmigen Klappe ver- ſehen — Pinna. 2. Muſkeln gleich; Ruͤckziehmuſkeln des Fußes nur zwey Paar, Bart kuͤmmerlich — Lithodomus. b. Fuß groß, ohne Bart — Unio. C. Mantel mit einem obern und untern Loch, Roͤhren verlaͤngert. Mantel weit geoͤffnet — Cardium. Mantel um den Fuß oder Bart gefchloffen. Fuß kurz und ſcheibenfoͤrmig mit Bart; vorderer Mufſkel nicht in klein — Tridacna. Fuß klein, walzig, winkelfoͤrmig gebogen; Lippen blaͤtter⸗ artig — Chama. Fuß klein, ſcharf, Lippen einfach — Isocardia. D. Mantel mit 2 verlaͤngerten Roͤhren. a. Kiemen nicht verlaͤngert in die untere Roͤhre. 1. Mantel um den Fuß geſchloſſen — Loripes. 2. Mantel offen. Roͤhren getrennt; Fuß lancetfoͤrmig. Fuß groß, ziemlich ſichelfoͤrmig; außere Kiemen verkürzt; 174 Mantel und Fuͤhlfaͤden; — Donax, Fuß klein; äußere Kiemen verkürzt, Mantelrand einfach; Fuͤhllappen klein — Psammobia. Fuß maͤßig; aͤußere Kiemen ſo lang als die innern; Fuͤhl— lappen groß; Mantelrand ganz — Tellina. Fuß klein; Kiemen gleich; Mantel mit Fuͤhlfaͤden — Amphidesma. Möhren mehr oder weniger verbunden; Fuß verſchieden. Kiemen laͤngs der Mitte verbunden. Roͤhren klein, theilweiſe getrennt; ſpitzig — Mactra. Roͤhren groß, Fuß kurz und hinten hervorſtehend — Ve— nerupis. Fuͤhllappen der Lippen groß Fuß ſehr lang und Kiemen laͤngs der Mitte getrennt. Fuß lanzetfoͤrmig, hinten hervorragend; Roͤhren klein, ver- bunden — Cytherea. Fuß beilfoͤrmig; Röhren größer und mehr oder weniger getrennt — Venus, b. Kiemen verlängert in die untere Roͤhre oder daran haͤn— gend, Roͤhren immer verwachſen. 1. Mantel nur unten geoͤffnet zum Hervorſtrecken des Fußes. Roͤhren klein; Lippen lang. Fuß klein; Kiemen jederſeits in eine einzige verwachſen — Pandora. Fuß größer; Kiemen getrennt — Corbula. Roͤhren lang; Lippen klein. Fuß ohne Bart; Rohren groß und lederig — Mya. Fuß mit Bart; Roͤhren maͤßig — HIatella. 2. Mantel vorn geoͤffnet. Fuß lang, keulenfoͤrmig; Roͤhren kurz — Solen. Fuß ſehr kurz, rundlich. Zwey getrennte Schließmuſkeln, der vordere liegt unter ei⸗ nem zuruͤckgeſchlagenen Stuͤck des Mantels, welcher ſtatt des Bandes die Schnaͤbel verbindet; Fuͤhllap⸗ pen groß — Pholas. Leib ſehr verlaͤngert; Schließmuſkeln vereinigt; am Ende des Mantels 2 kalkige Stuͤcke; kein Knorpelband oder zuruͤckgeſchlagenes Mantelſtuͤck — Teredo. S. 17. Gould legt Voͤgel vor aus der Sammlung, darunter ein ſonderbarer Hocker, der ſich unter keine Zunft brin⸗ gen laͤßt; ſoll daher eine eigene bilden. Paradoæornis: Rostrum altitudine longitudinem superans ad basin vibrissis instructum: mandibula superiore valde compres- sa; culmine acuto, valde arcuato; tomio edentulo, api- cem versus valde incurvo ad basin producto: mandibula inferiore ad basin lata, robusta; tomio emarginato. 175 = Nares parvae, rotundatae, pone rostrum sitae. Alae breves rotundatae: remigibus 4ta, Sta et Gta longioribus. Cauda mediocris, gradata. Tarsi robusti, laeves. Pedes magni, subtus lati: digitis maguis; halluce ungue postico maximis. Ptilosis ampla, laxa. Die Breite der untern Flaͤche der Fuͤße iſt ſo groß, daß fie mit viel Kraft müffen umfaſſen konnen. 1. Par. flavirostris: arenaceo brunneus, subtus pallidior ; capite nuchaque rufo-brunneis; auribus partim aterrimis; facie guttureque albis nigro variis; pectore nigro. Long. tot. 8 unc; alae 3½; caudae 4½; tarsi 1¼; hallueis (areuati) 7. 8 Rostrum splendide aurantiaco flavxum; pedes caeru- lescentes. Hab. (verosimiliter) in Nepalia. Folgender Vogel bildet einen neuen Typus unter den Droſſeln. Actinodura: Rostrum subcompressum, subarcuatum, ad apicem subemarginatum. Nares basales, lineares, operculo magno tectae. Alae molles, breviusculae, concavae: remige prima brevissima, Ata, 5taque longioribus. Cauda mollis, elon- gata gradata. Tarsi elongati. Pedes majusculi; halluce ungueque postico longiusculis. Ptilosis mollis, laxa. Fluͤgel und Schwanz ſind quergeſtreift. 2. Act. egertoni: eristata; supra nitide rufo-brun- nea olivaceo tincta, subtus pallide rufo-brunnea; crista, oceipite, genisque brunnescenti-einereis; remigibus ad ba- sin rufis, pogoniis nigro flavoque fasciatis; rectricibus sordide rufo-brunneis, lineis saturatioribus trausversim notatis, alboque apieulatis. Long. tot. 4%½ unc; alae 38; caudae 4% tarsi 1Y,; rostri 1. Rostrum pedes- que brunnei. Hab. in Nepalia. Folgende Gattungen werden fo beſtimmt: 3. Corvus pectoralis: niger caeruleo -iridescens ; macnla nuchali lata Saseiaque lunata pectorali albis. Long. tot. 17 unc.; rostri 2¼ ; aläe 11½; caudae 7',; tarsis 2¼ . Rostrum pedesque nigri. Hab. in China. Statura Corvus Corone. 4. Corvus curvirostris: niger chalybeo caeruleo pur- pureoque iridescens; macula dorsali fasciaque lata ven- trali albis. Long. tot. 17 unc; rostri 2½; alae 2°/;; caudae 7°), ; tarsi 2”/,. Rostrum pedesque nigri. Hab, in Africa oceidentali. Nahe verwandt dem Corvus scapulatus aus Süͤd— africa, aber kleiner, der Schnabel ſchwächer und ziemlich ger bogen. — —ñ—ñ —— — 176 5. Prionites caeruliceps: iridescenti olivaceo - viri- dis, pteromatibus seeundariisque magis viridibus; cauda ad basin viridi, dein caerulea, ad apicem nigra; capite caeruleo, fascia frontali flavescenti-viridi, lineaque nigra a nare per oculum auremque utrinque ducta et finem ver- sus caeruleo submarginata, notato. Long. tot. 18 une.; rostri 1¾; alae 5; caudae 11 ½; tarsi 1'/,. Rostrum nigrum; pedes brunnei. Hab. in regione Taumalipas. Die 2 mittleren Schwanzfedern haben gegen das Ende nackte Schaͤfte, wie in der ganzen Sippe, 2 Zoll weit; an der Kehle die gewoͤhnlichen Buͤſche ſchwarzer Federn. 6. Plyctolophus produetus: rostro elongato; brun- neus, capite nuchaque pallide brunnescenti-eriseis, harum dorsique plumis saturatiore marginatis; uropygio, ventre, erissoque saturate rubris; gutture pectoreque flavis, illo ad gulam rubro tincto; alarum flexura subtus flava oli- vaceo-rufo tincta; reetrieibus ad basin aurantiaco flavo brunneoque faseiatus; remigum pogoniis internis ad ba- sin subtusque sordide rufo brunneoque fasciatis. Long. tot. 15 une,; alae 10; caudae 6; tarsi 1'/, ; rostri 2½. Rostrum pallidum; pedes saturate brunnei. a Habit. Der Schnabel iſt fehr verlängert, der obere ragt um die Haͤlfte ſeiner Laͤnge uͤber den untern hervor. Der Vogel gehoͤrt zu derjenigen Gruppe, den Namen Nestor gegeben hat. welcher Kuhl S. 19. Gwen: Beſchreibung einiger ſeltener Cephalo— poden, welche Georg Bennett mitgebracht hat. Er ſieng Cranchia scabra mit einem Schleppnetz unter 12 Grad 15 Min. S. Br. 10 Grad 15 Min. W. L., und ſah fie anfangs für eine Qualle an. Dieſe Sippe unterfcheis det ſich von Loligo et Onychoteuthis durch den Zuſammen⸗ hang des Mantels mit den Ruͤckenwaͤnden des Kopfs; von Sepioteuthis, Sepiola et Rossia durch die Verhaͤltniſſe und die Lage der Floſſen. Die Geſtalt der letzteren reicht nicht al⸗ lein hin zur Unterſcheidung der Sippen, da ſie bey den Gat⸗ tungen von Onychoteuthis ſehr wechſelt, auch bey Loligo beſon⸗ ders L. brevis find fie fo rund wie bey Cranchia scabra, ſtehen auch am Ende, fo daß beyde ohne die Mantel-Anheftung ſip⸗ piſch nicht getrennt werden koͤnnten. Da bey Feruſſacs Cran- chia cardioptera s. minima der vordere Mantelrand auf dem Nücken frey iſt, wie bey den aͤchten Loligines, fo iſt ihr Stand bey Cranchia ſehr zweifelhaft; und daſſelbe gilt von Cranchia bonelliana. Dieſe Mantel-Anheftung iſt der weſentliche Cha: racter von Cranchia. Dieſe Cranchia scabra iſt kleiner als die von Leach und mißt nur 1” 8 ſammt den ausgeſtreckten Fuͤhlfaͤden. Der Leib iſt ſehr ſchlaff wegen der wenigen Eingeweide, wel⸗ che vorn liegen, bey Loligopsis hinten im Sack; dagegen fehlt beyden die trichterfoͤrmige Klappe, welche ſich bey allen andern zehnfuͤßigen Cephalopoden findet; ferner die Articulation der Wurzel des Sipho durch eine doppelte Kugel und Grube mit der innern Fläche der ſeitlichen Bauchtheile des Mantels, wel⸗ — 177 ches Gelenk ebenfalls bey allen andern vorkommt, aus Knor: pelmaſſe beſteht, mit einer feinen Synovial-Membran bedeckt iſt, die Kugeln am Trichter. Bey Sepia hat der vorſpringen— de Knorpel eine ovale Geſtalt, bey Loligo iſt er eine verläns gerte Leiſte; bey Onychoteushis ebenſo, faͤngt aber ſchon am vorderen Rande des Mantels an und erſtreckt ſich ein Drittel herunter am Sack, bildend zwo duͤnne ſeitliche Knorpellaminaͤ, welche ziemlich gegen die Bauchſeite des Mantels liegen: auf der entgegengeſetzten Seite des Trichters ſpielt eine verlaͤngerte Grube auf jeder dieſer Leiſten. Bey Loligopsis hängen die Seiten des Trichters an den entſprechenden Knorpellaminen, welche von den Seitenknorpeln der andern zehnfuͤßigen Cepha— lopoden ſich nur durch die größere Laͤnge und die hoͤckerige Ges ſtalt unterſcheiden. Bey Cranchia fehlen dieſe Knorpel gaͤnzlich wie bey den Octopoden: aber die Bauchwaͤnde der Wurzel des Sipho were den breiter, dünn und durchſichtig, hängen an den entſprechen— den Theilen des Mantels und werden eine Fortſetzung derſelben. Loligo laticeps n.: 4 Stuͤck, wovon das größte ſammt den ausgeſtreckten Fuͤhlfaͤden nur 1½“ mißt, gefunden unter Sargaſſo 29 Grad N. B. 47 W. L. Lebendig ſind ſie ſchoͤn purpurroth mit dunkelrothen Flecken; jetzt faſt farblos; nur ei— nige Flecken am untern Theil des Kopfes und Mantels; an der innern Flaͤche des erſten, Aten und Zten Paars der Arme bildet das dunkle Pigment breite Querbaͤnder, welche zwiſchen jedem Paar Saugnaͤpfchen durchgehen. Der Kopf iſt vergleichungsweiſe breit und die Arme ſind laͤnger als bey den andern Loligines; das zweyte und dritte Paar faſt ſo lang als der Rumpf, welcher ziemlich walzig iſt und kegelfoͤrmig abnimmt bis zum hintern Ende der Finnen. Dieſe ſtehen hinten und auf dem Ruͤcken, ſind vorn eine halbe Linie von einander, an der hintern Spitze des Rumpfes aber verbunden; ihr oberer Umriß bildet einen ſtumpfen Winkel, ihr unterer Rand iſt rund. . Bey Cranchia cardioptera, welche mit der vorigen Aehnlichkeit hat, iſt der Umriß der gleichfalls am Ende ſtehen— den Finnen halbrund, und ſie ſind vorn weit getrennt, reichen auch uͤber das Ende des Rumpfes hinaus, was bey der vori— gen Gattung nicht der Fall iſt. Der Rumpf iſt breiter im Verhaͤltniß zum Kopfe und nicht kegelfoͤrmig, ſondern hinten abgerundet. Cranchia minima unterſcheidet ſich von Loligo laticeps dadurch, daß der Rumpf uͤber die kleinen runden Finnen hin⸗ ausragt, wodurch das hintere Ende des Leibes dreylappig er— ſcheint. Im innern Bau ſtimmt Loligo laticeps mit den an⸗ dern Loligines überein. 3 Stuͤcke von einem zehnfuͤßigen Ges phalopoden von Port Jakſon ſcheinen zu einem Loligo oder einer Sepioteuthis zu gehoͤren. Da bey einigen Gattungen beyder Sippen die aͤußere Lippe 8 kurze Fortſaͤtze hat, an deren inneren Flaͤche und zwar an ihrem Ende 3 oder 4 kleine und geſtielte Saugnaͤpfe ſtehen, welche genau denſelben Bau haben, wie die an den 8 größeren aͤußern Armen; fo zeigt ſich in dies ſer Wiederholung des Baues der aͤußern Reihe der Kopffortſaͤ⸗ tze eine Analogie zu den verſchiedenen Reihen der Lippenfortſaͤ⸗ tze des Nautilus. Bey einigen Gattungen, z. B. Loligo pea- li find die Saugnapf tragenden Lippenfortfäge mehr entwickelt Iſis 1828. Heft 3. Sargaſſo, 178 als bey dem von Bennett mitgebrachten Exemplare. Bey Lo- ligo cordiflora hat Bojanus fie verglichen mit der inneren Fürs zeren Reihe Fuͤhlfaͤden bey den Quallen, welches eine andere, wenn gleich entfernte, Analogie zwiſchen den Cephalopoden und den Radiaten anzeigt. 5 Da die zweyſeitigen Fortſaͤtze am Ende des Maſtdarmes hier eine Klappe zur Schließung des Afters bilden, ſo hat Owen dieſen Bau auch bey andern Gattungen unterſucht und gefun⸗ den, daß aͤhnliche, aber in Geſtalt und Lage wechſelnde, An— haͤngſel daſſelbe bey andern Decapoden thun. Da bey Ony- choteuthis et Loligopsis dieſe Afterfertſaͤtze zu duͤnn ſind, um den After zu ſchließen, ſo dienen ſie vielleicht als Empfin⸗ dungsorgane und reizen die muffulöfen Theile um den After zur Schließung. Bey den Octopoden iſt nichts dergleichen um den After, und es ſcheint, daß die Klappenbildung nur unter denjenigen Cephalopoden entwickelt iſt, welche im Waſſer vor— waͤrts ſchießen koͤnnen. Hinſichtlich der Geſchlechtstheile findet ſich ein kleiner, runder, fleiſchiger Koͤrper an der vorderen Oeffnung der zwey Geſchlechtsdruͤſen ohne Ausfuͤhrungsgang und von gelber Far: be. Solch ein zweylappiges, gelbes oder rothes Organ hat ſchon Swammerdam bey Sepia entdeckt. Bey Sepiola iſt dieſer Koͤrper einzeln und roſenroth. Bey einem kleinen, von Capitaͤn Roß an der Kuͤſte Boothia entdeckten Cephalopoden, welchen Owen kuͤrzlich unter dem Namen Rossia palpebro- sa beſchrieben hat, finden ſich zwey dergleichen Koͤrper. Er be— trachtet ſie als entſprechend den Nebennieren, welche man bis jetzt nur in den Wirbelthieren gefunden hat. : 0 4. Bennett fand mit dem Loligo laticeps unter dem der mitten im Ocean bekanntlich eine große Bank bildet, auch einen kleinen Octopus, welcher aber noch jung war, und nur 1½“ lang ſammt den Armen. Das Rüden: paar iſt das laͤngſte wie bey vielen andern; das zweyte eben ſolang; das dritte (welches bey den Decapoden gewöhnlich das laͤngſte iſt) iſt hier kaum halb fo lang als das erſte; das Ate faſt 2 Drittel ſolang als das erſte. Die Spannhaut, welche gewohnlich zwiſchen der Wurzel aller Arme der Octopoden liegt, findet ſich hier nur zwiſchen den 4 Ruͤckenarmen; ſoll deßhalb Octopus semipalmatus heißen. Der innere Bau ſtimmt über: ein mit Octopus vulgaris. 5. Argonauta hians: Schale und Thier, gefunden un: ter 4 Grad S. B. 17 W. L. Es war lebendig, fiel aber den andern Morgen aus der Schale als es ſich bewegte. Dann zeigte ſich eine Maſſe Eyer in dem eingerollten Theil der Scha— le, welche ſich im Weingeiſt ſo vergroͤßerte, daß jetzt nur noch 7 vom Leibe des Thiers hineingeht. Da alle bisher in den Schalen gefundenen Thiere gat⸗ tungsartig verſchieden waren, wenn es ihre Schalen geweſen, was nicht bioß von A. argo, tuberculata et hians gilt; fon- dern auch von dem neuen A. rufus, welchen Capitaͤn P. Ring aus dem indiſchen Meer mitgebracht hat; ſo glaubt Owen, daß die Schalen wirklich zum Thiere gehoͤren. Er laͤßt daher dieſer Gattung den Namen A. hians ſtatt Ocytho& cranchü, welche ihr Leach beygelegt hat. Die innern Organe find wie bey Octopus; das Thier entfernt ſich aber wie A. argo von den nackenden Octopoden 12 179 und nähert ſich den Decapoden im Bau der Kiemenherzen, welche ein fleiſchiges Anhaͤngſel haben; zin der Geſtalt der Ans haͤngſel der Vena cava, welche kürzer und dicker find; in der verhaͤltnißmaͤßigen Lage des rautenfoͤrmigen Dintenbeutels, der nicht in der Subſtanz der Leber liegt, ſondern in ihrer vorderen Aushoͤhlung: die untern Speicheldruͤſen ſind auch kleiner. Mit Octopus verglichen zeigen ſich folgende Unterſchiede: Der blaͤtterige pancreatiſche Beutel iſt dreyeckig und nicht jpiral- foͤrmig gewunden; die zween Eyergaͤnge haben nicht die zirkel⸗ foͤrmigen und blätterigen Drüfen, welche um die Mitte derſel⸗ ben bey Octopus liegen; fie bilden 4 oder 5 Windungen hin ter den Wurzeln der Kiemen und endigen weiter vom Grun—⸗ de des Trichters. s Die Seitenmuſkeln, welche bey Nautilus fo groß ſind und an der Schale haͤngen, ſind hier außerordentlich klein. In den Eyern war noch nichts als Dotter. Mar; 183 6. S. 25. OGgilby: Bemerkungen über den Daumen ge: wiſſer Saͤugthiere als zoologiſchen Character. Er bemerkte im Sommer 1829. bey zwey Mycetes se- niculus, daß ſie die Gegenſtaͤnde nicht, wie ſonſt die Affen, mit dem Vorderdaumen und den Fingern hielten, und fand bey ge— nauerer Unterſuchung, daß der Daumen nicht entgegenſetzbar iſt, ſondern in einer Linie mit den Fingern entſpringt. Durch fort⸗ geſetzte Beobachtung entdeckte er, daß es ſich eben ſo verhalte bey allen Sippen der ſuͤdamericaniſchen Affen, von denen allen er lebendige geſehen hat. Keiner hat vorn einen aͤchten Dau⸗ men, und ſie gehoͤren daher eigentlich nicht zu den quadruma- na. Nur Azara hat dieſes ſchon bemerkt, aber man hat ſich nicht darum bekuͤmmert. 1 Unter den 8 americaniſchen Sippen hat allein Ateles keinen Daumen, oder nur als Spur unter der Haut. Bey 5 andern: Mycetes, Lagothrix, Aotus, Pithecia et Hapale ſteht der Vorderdaumen in derſelben Linie mit den andern Fingern, hat dieſelbe Geſtalt, wirkt in derſelben Richtung und kann ſich nicht entgegenſetzen. Bey Cebus et Callithrix gleichen die Vor: derglieder mehr den Haͤnden des Menſchen und den Affen der alten Welt; der innere Finger ſteht weiter hinten als die ans deren, und ſo ſieht es aus, als wenn er denſelben entgegen ſtaͤnde: er iſt aber, wie es ſchon Azara bey Cebus capuci- nus bemerkt hat, weniger abgeſondert als beym Menſchen; iſt außerdem eben ſo duͤnn wie die anderen, ſchwaͤcher, ohne Kraft, ſich entgegenzuſetzen, und wirkt auch mit ihnen in derſelben Richtung; die Vorderglieder find mithin nicht als Hände zu betrachten; ja der Daumen wirkt nicht einmal zu gleicher Zeit mit den andern Fingern, ſondern haͤngt bloß an der Seite, wie es auch Ggilby bey Opossum, Phalanger und andern klet⸗ ternden Saͤugthieren geſehen hat: wird er jedoch in Thaͤtigkeit geſetzt, ſo nimmt er immer dieſelbe Richtung wie die anderen Finger. Dieſes iſt ein wichtigerer Unterſchied zwiſchen den Af⸗ fen der alten und neuen Welt, als die Dicke der Naſenſcheid⸗ wand oder der Mangel der Backentaſchen und der Gefäß: ſchwielen. Die Americaner koͤnnen mithin nicht mehr als qua- z 180 drumana, ſondern muͤſſen als pedimana betrachtet werden, pa⸗ rallel den Affen der alten Welt. Dieſe beſtehen aus zwo Gruppen: Simia et Lemuri- dae. Es fraͤgt ſich nun, ob auch den letztern eine Gruppe un: ter den Pedimana analog iſt, und er findet eine ſolche in Di- delphys, Chironectes, Phalangista, Petaurus et Phascol- aretos (nebſt einer neuen Sippe Pseudochirus, welche er von Phalangista trennt); dieſe Gruppe nennt er Didelphidae. In Bezug auf das verſchiedene Gebiß und die daraus folgende Ex: naͤhrungsart hat er durch die Beobachtungen von vielen Gat⸗ tungen im zoologiſchen Garten gefunden, daß wenig oder gar kein Unterſchied in letzterer Hinſicht Statt findet zwiſchen Opos- sum und Phalanger, und daß fie ſaͤmmtlich alles freſſend find; auch findet er keinen ſo weſentlichen Unterſchied im Gebiß; auch ſey der Uebergang ununterbrochen von den Opossum mit einem nackten Wickelſchwanz durch die gleichfalls mit einem nackten Schwanze verſehenen Cuscus, Balantia der indiſchen Inſeln zu den aͤchten Phalangern, und von dieſen einerſeits zu Petauri- sta, anderſeits durch Pseudochirus zu Koala. Einen Wickelſchwanz haben die meiſten Pedimanen und faſt allein: nur 3 andere Sippen haben noch einen ſolchen, Synetherus Myrmecophaga et Cercoleptes. Dieſes wichti: ge Organ erſetzt einigermaaßen den Mangel des entgegenfegbas ren Vorderdaumens. Bey allen Pedimanen und anden Grup⸗ pen, welche einen Wickelſchwanz haben, bemerkt man Langſam⸗ keit und Vorſicht in der Bewegung; aber bey keinen Quadru- mana, mit Ausnahme von Nyeticebus. Bey keinen der aͤchten Quadrumana findet ſich ein Wickelſchwanz. Auch die geographiſche Verbreitung unterſcheidet die Pe- dimana et Quadrumana; die letztern bloß in der alten Welt, jene faſt ausſchließlich in der neuen, wozu auch Auſtralien mehr gehört als zu Aſien. Die wenigen ſcheinbaren Ausnahmen fin⸗ den ſich bloß in dem Vorkommen der Phalanger auf der lan⸗ gen Inſelreihe zwiſchen der Suͤdoſtkuͤſte von Aſien, und der Nordoſtkuͤſte von Auſtralien, welche man theils dahin, theils dorthin rechnen kann; deßhalb nehmen auch ihre Geſchoͤpfe Theil am Character von beyden. Den Aye-aye (Chiromys) von Madagascar hat er nie ſelbſt untetſuchen koͤnnen, haͤlt ihn aber für eine dritte Abthei⸗ lung unter Pedimana, und ſtellt ihn zwiſchen die Affen der neuen Welt und die Didelphiden: er wuͤrde ihn zu den letz⸗ tern ſtellen, wenn ihm der Beutel nicht fehlte. a Bey einigen Didelphiden wie den Phalangern und Pe— tauriſten fangen die Vorderzaͤhne an, die Geſtalt von Nagzaͤh⸗ 7 nen zu bekommen, wie ſie Chiromys hat. ' Der Menſch bildet eine eigene Gruppe. i Er nennt alle Thiere mit Händen Chiropoda und orde net fie wie folgt: 5 * Saͤugthiere mit gegenſetzbaren Daumen: A. nur an den Vordergliedern — Bimana. B. an den vordern und hintern — Quadrumana. a. mit Zähnen wie beym Menſchen — Affen der alten Welt, b. mit abweichenden Zaͤhnen — Lemuriden, _ 3. lang. Im Magen war unverdautes Fleiſch, 181 C. nur an den hintern — Pedimana. * 8. mit Zähnen wie beym Menſchen — Affen der neuen Welt. 8 b. mit Nagzaͤhnen — Chiromys. c. mit abweichenden Zähnen — Didelphiden. . S. 29. Martin, Zerlegung des Sariama (Dicholo- phus eristatus). Die Lufröhre geht gerad in die Bruſt; die Speiferöhre hat davor einen kleinen Kropf, Magen groß, duͤnn, aber muſculoͤs, jederſeits mit einer ſehnigen Stelle, ſo groß wie eine halbe Krone; Vormagen. Am Zwolffingerdarm kein An— haͤngſel wie beym Adjutant; Gallenblaſe wie ein Wallnuß. Duͤnndaͤrme 2 Sch. 10 Z., Dickdarm 5; 2 Blinddaͤrme 7¼ Federn und Steinchen. Die Eingeweide ziemlich wie beym Kranich; bey Anthropoides paradiseus iſt jedoch der Magen muſculoͤſer, der Darm 5“ 3". N Der kurze Hals, die ſtarken Rippen und die kurzen Fluͤ— gel ſtechen ab gegen die langen Beine, beſonders das Schien— und Ferſenbein; die Zehen ſind kurz, die hintern hoch oben, tritt nicht auf; der Schaͤdel auch ziemlich wie beym Kranich; Nasloͤcher groß, weit, oval und offen. Die Wirbel kurz und ſtark mehr wie bey Huͤhnern, unterſcheiden ſich wenig von de— nen des Opisthocomus cristatus; 13 Hals-, 7 Ruͤcken-, 12 Kreuz⸗, 8 Schwanzwirbel. Bruſtbein weicht ſehr von dem des genannten Kranichs ab: die Furche fuͤr die Luftroͤhre fehlt, der Kiel iſt nicht groß, ſtoͤßt vorn nicht an das Gabelbein (wie beym Kranich); der hintere Rand ſchmal und lang wie bey den Huͤhnern; beym Kranich breit und viereckig. Laͤnge des Bruſtbeins 4½““, Breite des Kiels 1½; Gabelbein ſehr duͤnn, reicht nicht bis ans Bruſtbein. Dieſer Vogel kann wenig fliegen, worinn ſehr verſchieden vom Kranich. Schenkel kurz wie beym Kranich, 3%, 3. lang, Schienbein 8%, ; Wadenbein nur wie ein Griffel; 3 3., Fer⸗ ſenbein 6 /. 0 Im Knochenſyſtem iſt daher wenig Aehnlichkeit mit den Raubvoͤgeln; um die Augen aber auch ein ſtarker Knochenring, welcher bey den Sumpfvoͤgeln kaum verknoͤchert iſt. Derſelbe. Zerlegung von Corythaix Buffonii fem. Länge 8 ½ 3. ohne die Federn. Zungenſpitze hornig, aber oh⸗ ne Borſten, wie ſie ſich bey C. porphyreolopha ſinden, und den Ramphastos. Kein Kropf, aber ein Vormagen. Muſkel⸗ haut des Magens duͤnn. Dünndarm 11 3., Dickdarm 5, Blinddarm nur ein runder Beutel; Luftroͤhre gerad; Augen wie bey den Papageyen, mit einem Knochenring; Bruſtbein ſehr kurz, der Kiel nur 1½ 3. lang. a Bennett. Ueber die indifche Antilope cervicapra; 4 Stuͤck im Garten, ein alter Bock von Bombay durch Sykes vor 5 Jahren gebracht, ein junger doch ausgewachſener, der vor 2 Jahren ankam; ein unreifer kuͤrzlich angekommen; ein verſchnittener ausgewachſen. N Beym aͤlteſten iſt die Färbung fo ſatt, daß fie faft ſchwarz iſt; die Hörner ſtark und ganz entwickelt; fehlen den Geißen. 0 182 ‚Det zweyte ziemlich fo; beym dritten, dem jüngften, find die Hoͤrner klein, kaum geringelt am Grunde; die erſte Win⸗ dung faͤngt erſt an; Faͤrbung wie bey der Geiße; mattfahl mit einem blaſſen Streifen längs der Seiten; der verſchnittene iſt aber groͤßer als der aͤlteſte Bock; hat die matte fahle Farbe be— halten; die Hoͤrner ſind ſchwach, ohne Ringel und Windung, etwas nach hinten gerichtet, faſt wie beym africaniſchen Schaf. Das Thier iſt ſehr zahm. f Die Thraͤnendruͤſen enthalten viel wachsartige Materie, welche harnartig riecht, oder wie die Geſchlechtstheile. Auch glaubt er, daß fie mit der Geſchlechtsverrichtung zuſammenhaͤn—⸗ gen. Dieſer Thraͤnenbalg ſteht bey dem aͤlteſten Bock weit vor und iſt immer zum Theil umgeſtuͤlpt, und wenn das Thier gereizt wird, ſo ſtuͤlpt er ſich ganz um; das Thier druͤckt ihn gern an Gegenſtaͤnde an. Beym zweyten auch ausgewachſenen iſt die Umſtuͤlpung gering; beym juͤngſten gar nicht vorhanden: die Oeffnung bildet nur einen Schlitz. Beym verſchnittenen nicht groͤßer, obſchon ganz ausgewachſen; erweitert ſich auch nicht, wie bey den andern, wenn er gereizt wird; er iſt übers haupt gleichgiltig. Owen hat, um zu erfahren, ob durch den Geruch der an Gegenſtaͤnde geriebenen Materie die Thiere ſich zuſammenfin— den, die Anweſenheit der Thraͤnenbaͤlge, der Druͤſen am Kie— fer, hinter den Ohren und in den Weichen, tabellariſch zuſam— mengeſtellt, und gefunden, daß ſie in keiner Beziehung, ſtehen mit der geſelligen Lebensart dieſer Thiere, denen ſie oft fehlen, waͤhrend ſie bey einſamen auf Felſen lebenden vorkommen. Hier iſt ſeine Tabelle. A. Weichenporen. Thraͤnenbaͤlge und Kieferdruͤſen. a. Thraͤnenbaͤlge groß. Antilope sumatrensis lebt in Waͤldern; Ziegen. 1 A. cervicapra; geſellig in freyen Ebenen Indiens. A. quadriscopa; Senegal. A. melampus; ihrer 6 oder 8 beyſammen in den Ebenen der Kafferei. Thraͤnenbalg zweifelhaft. A. forfex; Africa, auch zweifelhaft. — adenota; Africa, deßgleichen. quadricornis; auch zweifelhaft. picta; in dichten Waͤldern Indiens. scoparia; in kleinen Heerden; Ebenen von Suͤd⸗ Lebensart der Africa. — tragulus; paarweiſe; ſteinige Ebenen und Thaͤler von Suͤd⸗Africa. 5 — melanotis; paarweiſe in Ebenen; verſteckt ſich im Un⸗ terholz. — dorcas; in Heerden am Rande der Wuͤſte. — kevella; heerdenweiſe. Steinige Ebenen am Senegal. — subgutturosa; heerdenweiſe. Ebenen in Central-Aſien. — Bennetti; nicht heerdenweiſe; Felſenhuͤgel von Deccan. — arabica; Felſenhuͤgel von Arabien. 183 Ant. Soemmerringü, nicht heerdenweiſe. Hügel in Abyſ⸗ ſinien. A — euchore, heerdenweiſe, trockene Ebenen von Suͤd⸗ Africa. — pygarga, heerdenweiſe; Ebenen von Suͤd-Africg, — mhorr, Wuͤſten von Marocco. — dama. 2 — ruficollis, heerdenweiſe. Wuͤſten von Nubien. b. Thränenbälge klein bey R — colus, heerdenweiſe, wandert; in der Naͤhe der Seen. — gutturosa, periodiſch in Heerden; duͤrre Wuͤſten Aſiens. B. Keine Weichenporen. a. Thränenbälge, — saltiana, paarweiſe. Gebirge von Abyſſinien. — oreotragus, lebt wie die Gemſe auf den Gebirgen am Cap. — thar, nicht heerdenweiſe, Hügel in Nepaul. — gazella, Senegal. b. Thraͤnendruͤſen. — bubalis, heerdenweiſe; Tripolis. — caama, heerdenweiſe; Ebenen von Suͤd⸗Africa. — lunata; Suͤd⸗Africa. Weichendruͤſen zweifelhaft. — gnu, heerdenweiſe in der Karroo von Suͤd-Africa. — taurina s. gorgon; heerdenweiſe. Suͤd-Africa. Gebirge und Wuͤſten von C. Weichenporen. a. Kieferbaͤlge. — sylvieultrix, Africa in Dickicht und Unterholz. — mergens, paarweiſe; Waͤlder und Unterholz von Suͤd⸗Africa. N . — grimmia, Guineg. — burchelli. — platous. { 2. perpusilla , paarweiſe. Gebuͤſch in Süuͤd⸗Africa. — maxwellii. — pygmaea. b. Keine Kiefer: und Thraͤnenbaͤlge. — strepsiceros , in kleinen Heerden. der Kafferei. . — eylvatica; paarweiſe. Wälder der Kafferei. — scripta. — koba, Senegal. Waͤlder und Ufer — eleotragus, des Caps. — redunca. Goree. — capreolus, in kleinen Heerden; Unterholz, Suͤd⸗Africa. in kleinen Heerden an ſchilfigen Ufern 184 o. Baͤlge hinter den Ohren. 5 — rupicapra, in kleinen Heerden. Gebirge von Europa. D. Keine Weichenporen. Keine Thraͤnen- und Kieferbaͤlge. a. A. addax, paarweiſe. Wuͤſten von Nord-Afrien. — leucoryx, heerdenweiſe. Acacienwaͤlder von Nord⸗Africa. — oryx, in kleinen Heerden. Wilder und Ebenen von Suͤd⸗Africa. — leucophaea, in kleinen Heerden. Freye Ebenen von Suͤd⸗Africa. a barbata, paarweiſe. Freye Ebenen von Suͤd⸗ Africa. equina, paarweiſe. Ebenen v. Suͤd⸗Africa. — ellipsiprymnus, Suͤdaftica. — oreas, heerdenweiſe. Freye Ebenen v. Suͤd⸗Africa. — canna, heerdenweiſe. Wuͤſten am Cap. — goral, heerdenweiſe. Hochebenen am Himalaya. s Ogilby bemerkte: er habe bey einer Geiße der indiſchen Antilope (Antilope cervicapra) die Thraͤnenbaͤlge in einem ganz ruhigen Zuftande geſehen; einen Monat ſpaͤter, wo fie wahrſcheinlich mehr zugenommen hatte, in einem ebenſo reizba⸗ ren, als beym alten Bock. In der Regel ſeyen die Baͤlge bey den Gattungen zwiſchen den Wendekreiſen groͤßer als bey noͤrd⸗ licheren Gattungen und bey ſolchen, die nur in Gebirgen les ben. Bey einer todten Gazelle fand er, daß die Druͤſe 6 Aus: fuͤhrungsgaͤnge im Kreiſe hatte, und einen in der Mitte; man konnte Faͤden einer dicken wachsartigen Materie ausdruͤcken. Bennett hat einen Brief von Hodgſon in Nepal er⸗ halten, worinn bemerkt iſt, daß bey A. thar die Thraͤnenbaͤlge viel thaͤtiger ſind zur Brunftzeit. ö f Bey A. chiru ſind die Weichenſaͤcke ungemein groß und hängen an einem langen, engen Hals von den Weichen her: unter. * Die Kieferdruͤſen vom Cambin Otan bezweifelt er, und glaubt, die Thraͤnenbaͤlge ſeyen wie bey A. thar, wo fie ganz anders ſind, als bey irgend einer Antilope oder Hirſch. Sie haben eine ungeheure Druͤſe, welche ſie ganz ausfuͤllt, ſo wie die Vertiefung im Schaͤdel, während dieſe Druͤſe bey den mei⸗ ſten andern ein duͤnnes und ſelbſt zweifelhaftes Ding iſt. Un⸗ ter dem Balg iſt nie ein Loch im Knochen, ſo wenig als im Balg ſelbſt. Cervus Aristotelis hat auch dieſen Balg. Bey einem getoͤdteten Maͤnnchen ſteckte ich eine Roͤhre in die Naſe und ſuchte den Balg aufzublaſen, aber vergebens. Das Thier kann den Balg umſtuͤlpen mittelſt kreuzweis liegender Muſkeln um den Rand. Die Duruͤſe iſt ſehr klein, wie auch beym Muntjac. Bey A. thar dagegen iſt ſie ſo groß wie ein Dotter, und im Fruͤhjahr laͤuft unaufhoͤrlich klebrige Ma⸗ terie heraus wie bey keinem Hirſch; er glaubt, daß dieſe Drüfe mit den Geſchlechtstheilen in Verbindung ſtehe, und haͤlt die reichliche Secretion fuͤr ein Erleichterungsmittel des Thiers von dem großen Reiz zur Brunftzeit, beſonders wenn es keinen Gat⸗ ten findet. Dieſer Reiz dauert 6 Wochen, ſowohl oͤrtlich als allgemein, und iſt fuͤrchterlich ſtark. 185 Die Lippenſäcke oder Intermarillarbeutel bey A. chiru haͤngen mehr mit dem Athmen zuſammen und ſind gleichſam acceſſoriſche Naslöcher, mit denen fie ſich erweitern und veren— gern. Dieſe Gattung hat bloß 5 Backenzaͤhne jeden Orts. April 1856. S. 41. Bennett, überMacropus penicillatus (Brush- tailed Kangaroo). Es ſpringt außerordentlich leicht vom Boden auf irgend ein ſchwaches Geſimſe, bleibt darauf ſtehen und haͤlt ſich mit dem ausgeſtreckten Schwanz, welcher beym Gehen ihm nicht hilft. Owen, über die krankhaften Theile bey dem geſtorbe— nen Chimpanſee. Die Darmdruͤſen waren vereitert; keine Ein— geweidwuͤrmer. Der Bau ſtimmt überein wie ihn Tyſon an: gegeben hat und Traill. Werner Trans. II. Broderip beſchreibt folgende Schnecken: Spondylus albidus, Voluta beckii, concinna; Conus adamsonii; Purpura gravesü; Bulinus erichtoni, infla- tus, pusio. S. 46. J. B. Harvey ſchickt eine Reihe Rostellaria pes pelicani ein, woraus hervorgeht, daß die aͤußere Lippe dis cker iſt vor der Vollendung der Schale, und daß dann ein Theil davon abſorbiert wird; iſt das Thier ausgewachſen und hat je— der Fortſatz der Schale eine Furche, ſo iſt ſie ſehr duͤnn. Sodgſon; Fledermaͤuſe aus der Mittelgegend von Mes pal: Rhinolophus armiger, tragatus; Pteropus leucoce- phalus, pyrivorus; Vespertilio formosus, fuliginosus, la- biatus. Ein neuer Hirſch, Bahraixa; bildet ein Mittelglied zwi⸗ ſchen dem Hirſch von Ruſan und der Elaphingruppe, mit welch letzterer er durch die zahlreichen Zinken am Ende des Ge— weihes uͤbereinſtimmt, aber mit dem erſten in der Abweſenheit eines Zinkens in der Mitte des Geweihes und in den einzel: nen Augenſproſſen. In der Groͤße ſteht er zwiſchen Cervus hippelaphus et elaphus; er nennt ihn Cervus elaphoides. Varrell empfiehlt den Landreiſenden, von den Fiſchen nur eine Haͤlfte zu trocknen, weil ſie dann leichter mitzunehmen ſind. Er zeigt dann eine Reihe Trout und Charr von ver— ſchiedenen Orten und Farben je nach Lage, Jahrszeit und Nah— rung; ſo dann die brittiſchen Rochen; die Haut der Roogner iſt immer glatter, die Zaͤhne kuͤrzer und weniger ſpitzig. May 18 3 6. S. 49. Ein Haliaetus albicilla 16 Jahre eingeſperrt, legte ein Ey weiß und faſt fo groß wie ein Gansey; eine Hen⸗ ne bekam Hahnengefieder vor drey Jahren. Gwen: Zerlegung von Phascolomys wombat. Er lebte 5 Jahre im Garten. Ein Weibchen wog 59%, Pfund; Home's 20, war 2“ 2“ lang und ein Männchen (Philos. Trans. 1808,). Iſis 1838. Heft 3. 186 Unter den Bauchdecken viel Fett faſt wie Speck; Zitzen⸗ beutel und Knochen wie bey andern; Daͤrme wie bey Pflan— zenfreſſenden Nagthieren; am Eingang des Magens Druͤſen wie bey Biber und Siebenſchlaͤfer; der Zwoͤlffingerdarm beginnt mit einer Erweiterung wie bey Paca und Capybara, Duͤnn⸗ darm 11“ 3”, Blinddarm kurz und weit, Wurmfortſatz 2 Zoll lang, Dickdarm 9“ noch einmal ſoweit als der duͤnne; hinter dem Magen am Zwoͤlfffingerdarm einen Fortſatz wie Blinddarm. S. 54. J. B. Harvey, verſchiedene Meerthiere von Devonfhire: Capros aper. Eine Tubularia wie indivisa, aber etwas verſchieden; er nennt fie gracilis. Die Nöhre ift durchaus hohl und einfach; die kopfartige Erhoͤhung hat um den Mund eine Reihe langer Fuͤhler, darunter eine Reihe noch laͤngerer und zwiſchen je 2 ein kurzer rother; außerdem 2 oder 3 Reihen weiße und rothe Warzen, welche dem Thier das Anſehen einer Blume geben. Er hatte ſie 10 Tage lebendig. Bey der geringſten Beruͤh— rung zogen ſich alle Fühler zuruck, ganz fo wie bey Caryo- phyllia, welche er ſeit 2 Jahren lebendig hat und in derſelden Schuͤſſel mit Tubularia. Wenn die letztern jenen nahe ka— men, wurden ſie aufgefreſſen. Sie ſtehen an der Kette, welche uͤber den Dartfluß geſpannt iſt, auch an der zu Devonport. Ich hatte mehrere Buͤſche in der Schuͤſſel; nach 2 Za- gen ließen die Thiere den Kopf haͤngen und am dritten ganz abfallen. Die zuruͤckgebliebenen Roͤhren hatten nach 5 Tagen wieder Koͤpfe, denen aber noch die rothen Warzen fehlten. Martin, über eine neue Gattung Cynietis, wovon Strachan einen Balg von Sierra Leone mitgebracht hat. Bildet ein neues Glied unter den Viverriden, Cynietis steed- manni, iſt abgebildet in Zool. Trans. I. Steht zwiſchen Her- pestes et Ryzaena in der Geſtalt, in der Zahl der Zehen und der Zähne; das Thier iſt jedoch noch jung und die Zahn: ſpitzen noch ſpitzig; während fie bey C. steedmanni, einem al⸗ ten Thier, ſehr abgekaut waren. Die neue Gattung unterſchei⸗ det ſich von der vorigen nur noch durch einen kleinen innern Hoͤcker am obern aͤußern Schneidzahn, welcher der fruͤhern fehlt; der innere Rand des obern Reißzahns iſt ſcharf und kegelfoͤr— mig ſtatt ſtumpf; die Zaͤhne dahinter fehlen in beyden Kiefern in dieſem Balg. Die Klauen find kuͤrzer; unter der Fußwur— zel laͤuft eine nackte Linie vom Ballen bis zur Ferſe; bey der fruͤhern Gattung iſt alles behaart. C. melanurus: saturate rufus nigro punctulatus, ad latera pallidior; gula sordide flavescenti-brunnea; artubus interne abdomineque sordide flavescenti-rufis; cauda api- cem versus late nigra, ad apicem fioccosa. Long. corpo- ris cum capite, 12 unc; caudae pilis inclusis 11, capitis 2 unc. 1 lin. Der Pelz iſt glatter, Eürzer und glaͤnzender, der Schwanz weniger buſchig; Kopf, Ruͤcken und Glieder dunkler, Kehle ſchwaͤrzlich braun, Schwanzſpitze ſchwarz, bey C. steedman- ni weiß. Ogilby meynt, dieſe Gattung koͤnnte Bosmans Koke- boe ſeyn. 12 * 187 Ogilby, über Chironectes Yapock, welchen er von Natterer aus Braſilien bekommen hat; Maͤnnchen mit Ge— ſchlechtstheilen wie bey andern Beutelthieren; nach Natterer haben die Weibchen einen vollkommenen Beutel. Findet ſich in allen kleinen Fluͤſſen von Braſilien und ſcheint verbreitet von den ſuͤdlichen Graͤnzen dieſes Reichs bis an die Honduras Bay. Buffons Stuͤck kam von Cayenne, und kuͤrzlich bekam Brown Scott einen Balg unter dem Namen Demerara Otter. Beyde ſtimmen mit Buffons Abbildung und Beſchrei— bung uͤberein, find aber größer und haben ein graues Quer⸗ band auf der Stirn ſtatt eines bloßen Fleckens uͤber jedem Au— ge. Bey dem braſiliſchen ift nur /½“ der Schwanzſpitze weiß, bey dem vom Demarara 4“. Schwanz ſo lang als Leib, bey: de 10“ beym erſten, 12 beym letzten. Natterer hat aber 14 — 15“ lange. Die Zaͤhne verſchieden von den andern Didelphen und von denen, welche Friedrich Cuvier vom Papock S. 73 ab⸗ gebildet hat; vielleicht hat er einen unrechten Schaͤdel dafuͤr an— geſehen. Mein Schaͤdel ſteckte noch im Balg. Schneid- und Eckzaͤhne in Geſtalt und Zahl wie bey den aͤchten Didelphen; die zwey mittleren Schneidzaͤhne oben etwas laͤnger als die ſeit— lichen; die untern breiter und etwas getrennt. Backenzaͤhne je— den Orts 5, 2 unaͤchte und 3 Achte. Der erſte unaͤchte ziem⸗ lich klein und dicht am Eckzahn; der zweyte um die Haͤlfte größer, beyde dreyeckig mit zwo Wurzeln. Die aͤchten ganz wie die der andern Didelphen; der erſte oben länger als breit, mit 4 ſcharfen Höckern und einem niedern Abſatz nach hinten; der zweyte ebenſo geſtaltet, aber groͤßer und breiter, der dritte klein wie der Hoͤckerzahn der reißenden Thiere. Im Unterkiefer ſind alle 3 gleich groß, ſchmaͤler als die obern, ihre Hoͤcker in einer einzigen Laͤngsreihe, ein großer in der Mitte und ein klei— ner an jeder Seite. Das Thier hat ſehr große Badentafchen, welche weit hinten in den Mund reichen und deren Oeffnung ſehr augen— fällig iſt. Dieſer Umſtand wirft viel Licht auf die Lebensart dieſes ſeltenen Thiers, welches darnach zu ſchließen Suͤßwaſſer— Cruſtaceen, Kerflarven, Fiſchlaich ꝛc. zu freſſen ſcheint, wie das Schnabelthier; es bewahrt ſie wahrſcheinlich in den weiten Ba— ckentaſchen auf. 2“ von der Schwanzwurzel ſind mit demſel— ben feinen Pelz bedeckt wie der Leib; von da an bis zur Spitze mit kleinen Schuppen in regelmaͤßigen Spiralreihen, unterſtreut mit Borſtenhaaren, beſonders an der untern Fläche, Ein Bes weis, daß es kein Wirbelſchwanz iſt, wie man gemeynt hat. Dieſer Schwanz gleicht vollkommen ſelbſt mit der weißen Spi— tze dem von Hydromys chrysogaster. Ein Wickelſchwanz würde auch einem Waſſerthier nichts nuͤtzen. Auch die Füße beweiſen, daß es nicht klettern kann: die hintern ſind breit wie beym Biber; die Zehen ſammt dem Daumen durch eine Haut verbunden und mit kleinen krummen Klauen; keine am Daus men, wie bey den andern Didelphen. Die vordern Finger ge— trennt, ſehr lang und duͤnn und das letzte Glied breiter und flach wie bey Gecko; Mittel- und Ringfinger am laͤngſten, Daumen hinter den andern, ſieht aus, als wenn er gegenſetzbar waͤre; gleicht ganz dem der americaniſchen Affen. Die Klauen ſehr klein und ſchwach, reichen nicht uͤber die Finger hinaus und ſind weder zum Klettern noch Graben brauchbar. Weit hinter den andern an der aͤußern Seite der Handwurzel iſt ein laͤnglicher Hoͤcker wie ein 6ter Finger, aber viel kuͤrzer als die — — 188 andern und ohne Knochen. Was er zu thun hat, iſt ſchwer zu ſagen, aber die langen und duͤnnen Finger ergreifen wahr⸗ ſcheinlich das Futter und ſtecken es in die Backentaſchen. Jun 18 3 6. S. 59. Vögel aus Nord-Africa von Th. Reade. Dar⸗ unter Anas marmorata, welche nach Gould in der Schna— belform ſich Anas acuta naͤhert, hat aber keine verlaͤngerten Schwanzfedern. Anas eristata, strepera, querquedula, Trin- ga pugnax, Limosa melanura, Oriolus galbula. Die vier Giraffen, welche Thibaut angekuͤndigt hat, ſind im Garten angekommen. Martin, Knochenſyſtem der Meerotter (Enhydra ma- rina), eingeſchickt von D. Douglas. Gebiß richtig abgebildet von Home in Phil. Trans. 1796. Schneidzaͤhne 2; der aͤuße⸗ re größer, hat im Oberkiefer faſt die Geſtalt des Eckzahns; die— fer ſtark, Backenzaͤhne 3, wovon oben 2 unaͤchte, unten 3, werden allmaͤhlich groͤßer nach hinten; die aͤchten Backenzaͤhne groß, breit, mit flachen Kronen, etwas vertieft in der Mitte; oben iſt der hinterſte viel größer als der andere, unten dage— gen kleiner. Das ganze Skelet 3“ 2“ lang, wovon auf den Schaͤdel 5“, auf den Schwanz 10 kommen. Der Schaͤdel ziemlich wie bey der gemeinen Fiſchotter, aber breiter, an den Seiten mehr conver faſt wie bey den Robben. Rippen 13 (nicht 14, wie Home angibt); die 5 letz⸗ tern halb; Lendenwirbel 6, Vorderfuͤße kurz, Elle und Speiche getrennt, Zehen kurz, nur 2¼“ lang, bey der gemeinen Fifd)s otter 3. Hinterfuͤße ſtaͤrker, länger als Schwanz, Sohle 7½¼“ lang; Ruthenknochen 3“ lang. Und das iſt ein Hauptun⸗ terſchied von der gemeinen Fiſchotter; ſteht im Knochenbau naͤ⸗ her den Robben. Ein neuer Seincus von der Abtheilung Tiliqus. T. fernandi: auribus profundis, latis, margine anti- co simplici; squamis dorsalibus valde tricarinatis: supra pallide brunnea strigis saturatioribns ornata infra albes- cens; lateribus brunneo variisalboque maculatis; gula brun- neo lineata. Long. corporis capitisque ‚6 unc.; capitis collique 2 ¼ ; caudae? Hab. apud Fernando Po. In den Kiefern eine einfache Reihe ſtumpfer Zaͤhne. S. 68. Gray, uͤber die Biſamthiere nebſt zwey neuen Gattungen. 8 5 Der einzige Unterſchied vom Hirſch liegt im Mangel ber Hörner: denn die meiſten indiſchen Hirſche haben ebenfalls lan⸗ ge Eckzaͤhne, beſonders der Muntjac. Das Fell aber, die Ber haarung oder Nacktheit des Mittelfußes, die An- oder Abwe— ſenheit des Biſambeutels beym Maͤnnchen geben gute Charactes re zur Unterſcheidung dieſer Thiere in 3 Unterſippen. Die erſte enthält bloß Moschus moschiferus. Die hine tere und aͤußere Seite des Mittelfußes iſt dicht mit Haaren 189 bedeckt wie bey den Hirſchen und Antilopen; der Pelz iſt ſproͤd wie bey den Hirſchen; die Kehle ganz behaart; Biſambeutel; die Jungen gefleckt wie bey den meiſten Hirſchen. Die zweyte Unterſippe Meminna enthält auch nur eine Gattung, Moschus meminna. Der hintere Rand des Mittel— fußes iſt mit Haaren bedeckt; an der aͤußern Seite aber etwas unter der Ferſe iſt eine ziemlich große, nackte, fleiſchrothe Her— vorragung; der Pelz ziemlich lind, weiß, gefleckt und geſpren— kelt, was ſich im Alter vermindert, aber nicht ganz verliert, Kehle behaart, die Afterhufe vorhanden, obſchon gelaͤugnet von Linne und Buffon, aber kein Biſambeutel. Die dritte Unterſippe Tragulus hat den hintern Rand des Mittelfußes faſt ganz nackt und etwas ſchwielig, wodurch ſie ſich von andern Wiederkaͤuern unterſcheiden; Pelz lind und anliegend wie bey Meminna, aber nicht gefleckt, ſelbſt in der Jugend; an der Kehle eine ziemlich nackte vertiefte, etwas druͤ— ſige, ſchwielige Scheibe zwiſchen den Aeſten des Unterkiefers, von der ein Band zum Kinn laͤuft; kein Biſambeutel, aber Afterhufe, wie alle Gattungen. Die meiſten haben an den Rändern des Unterkiefers 3 weiße, zur Bruſt laufende Bänder; auch der Bauch iſt mehr oder weniger weiß. Die Jungen ſind nicht gefleckt und gleichen in dieſer Hinſicht den alten. Zu dieſer Unterſippe gehoͤren vier Gattungen, wovon zwey neu. Es ſind folgende: 1. Moschus javanicus: ferrugineus, nigro variegatus: collo saturate brunneo griseo nebulato; menti margine, strigis pectoralibus tribus postice latioribus, pectore, ab- domine, femoribus interne, caudaque subtus, albis; pedi- bus, capitis laterihus, prymnaque nitide fulvis; occipite nigrescenti. Long. corp. capitisque simul poll. 24.; me- tatarsi 4½ poll. Moschus javanicus, Gmel. syst. nat. I. p. 147 ex Pallasio. Raffles in Linn. Trans. XIII. p. 2612 Benn. Zool. Gard. p. 41. Tragulus javanicus, Pallas spic. zool. XII. pag. 18. in nota. Moschus indicus, Gmel. syst. nat. I. p. 172. Cervus javanicus, Osbeck, Iter, p. 273. Moschus napu, F. Cuv. Mamm. t. Chota Beta, Rou de Ramon, Cab. Madr. t. 9. Hab. in Insulis Java et Sumatra. 2. Moschus kanchil: fulvus;, nigrescenti variegatus; nucha striga lata nigra longitudinali, gula, colli corporis- que lateribus palide flavescentibus, pilis nigro apiculatis; antipedibus nitide fulvis; menti marginibus, strigis tribus pectoralibus, pectore, abdomine, femoribus postice cau- daque in illo saturatiore, in hoc pallidiore. Long. capi- tis corporisque simul poll. 20; metatarsi 3”/, poll. Moschus kanchil, Raffles in Linn. Transact. XIII. p. 262. Le Chevrotain adulte, Buffon Hist. nat. tom. XII. pag. 344. dom dazu gehoͤrt. 190 Le Chevrotain de Java Buff. Hist. suppl. t. VI. p. 219 t. 20. Javan Musk, Shaw Zool. t. 178. ex tab. Buffon. Hab, in Java. 3. Moschus fulviventer: fulvus, nigrescenti variega- tus; nucha striga longitudinali lata nigra; gula, colli late- ribus antipedibusque rufescenti-fulvis; lateribus subtus- que rufescenti-fulvis; menti marginibus, strigis tribus pectoralibus, striga lata utrinque in pectore abdomineque, femoribus interne anticeque, caudaque subtus, albis. Le jeune Chevrotain, Buffon Hist. nat. XII. p. 342 t. 42. 45. Habit. in Insulis Malaicis et in Penninsula Indiae orient. . 4. Moschus stanleyanus: rufescenti-fulsus, pilis nigro apiculatis, subtus minus nitidus; collo pectoreque nitide fulvis; menti marginibus, strigis tribus pectorali- bus, pectore, femorihus interne anticeque, cauda subtus, albis; syneipite], pedibusque a genubus inde saturatiori- bus; rhinario, striga utrinque oculos ambiente, auriculis- que extus et äd margines, nigris. . Var. menti marginibus minus albis; strigis pecto- ralibus interruptis minus conspicuis; gulaque paulo satu- ratiore. Hab. Unterſcheidet ſich von allen andern durch die glänzende Farbe und den Mangel des Nackenſtreifens, ſo wie der weißen Farbe am Bauche. 0 Es ſind gegenwaͤrtig 4 Lebende beym Earle of Derby zu Knowsley und zwey im zoologiſchen Garten. Woher weiß man nicht. Die Synonyme kann er nicht ins Reine bringen, weiß auch nicht, ob der von Marsden abgebildete Pelandoc oder das Pygmy Musk von Sumatra in Griffith's Animal King- Linne 's Moschus pygmaeus iſt eine An⸗ tilope mit ganz behaartem Hintertheil der Fußwurzel und ſehr kleinen, verkuͤmmerten Afterhufen. M. americanus ſcheint we⸗ gen ſeines gefleckten Kleides ein Hirſchkalb zu ſeyn; eben ſo M. delicatulus oder Shaws Leverian Musk. Shaw citiert da— zu Seba's Abbildung, worauf allein Moschus americanus gegründet iſt, und ſtellt doch M. americanus wieder als eigene Gattung auf. Er ſpricht ferner uͤber die Saarbuͤſchel an den hins tern Fuͤßen der Hirſche, wodurch man dieſe in natuͤrliche Ab— theilungen bringen kann. Sie ſtehen bald aus- bald innwendig, bald an beyden Seiten bey allen Hirſchen, mit Ausnahme des Muntjae, wel⸗ cher Mangel jedoch vom Einſperren dieſer Thiere herkommen kann. Sie find überhaupt bey Thieren im Freyen größer als bey denen in Kaͤfigen. Sie finden ſich in jedem Alter und Geſchlecht, und ſind daher ſehr ſchaͤtzenswerth bey der Beſtim— mung der geweihloſen Weibchen, ſo wie zur Unterſcheidung von den weiblichen Antilopen, wo fie fehlen, oder an den Vor— derbeinen ſtehen. — 191 Sie wurden ſonſt nur zufällig bey dieſer oder jener Gat⸗ tung erwaͤhnt, von Buffon beym americaniſchen Hirſch, von Tuvier beym Wapiti; Hamilton Smith ſagt, daß ſie bey dem letztern um eine Fettdruͤſe ſtehen, was ſehr wahrſchein— lich iſt. Sie ſind blaͤſſer als die andern Haare und manchmal ganz weiß, wie bey Ceryus virginianus, Da ſie dem Munt- jae zu fehlen ſcheinen und er auch feine Geweihe nicht abwirft, ſo koͤnnte er eine eigene Sippe bilden. Eine andere Gattung kann man nach ihrem Stande und ihrer Zahl in 3 Abthei— lungen bringen, beſſer als nach den Geweihen, die abfallen. 1) Nur ein Haarbuͤſchel an der aͤußern Seite des hin: tern Mittelfußes, ein Drittel vom Ferſenbein gegen die Hufe. C. elaphus, canadensis, axis, poreinus, hippelaphus, dama, niger, tunjue, welchen er jedoch für eine Gattung aus Hamil— ton Smiths Rufan-Gruppe mit mißgeſtalteten Geweihen haͤlt. Bey C. canadensis und vielleicht bey einigen andern iſt ein Buͤndel aufrechter Haare am hintern Rande des Mittelfußes. 2) Bey andern gibt es zwey Haarbuͤſchel, eines an der Außern Seite des hintern Theils des Mittelfußes, etwa 5 vom Ferſenbein gegen den Huf; das andere an der innern Seite der Ferſe. Cervus virginianus et varietas mexicanus und eine verwandte Gattung, wovon das Weibchen im Mu— ſeum ſteht. Bey C. virginianus iſt das innere Buͤſchel ſehr deutlich; auch das aͤußere, weil es weiß iſt. J. Derby's Wildmeiſter verſicherte ihn, daß im Park von Knowsley zwo Abarten find, wovon man bey der einen die Haarbuͤſchel deut— licher ſieht als bey der andern. 3) Andere haben ein ſehr deutliches Buͤſchel an der ins nern Seite der Ferſe, aber keines an der aͤußern des Mittel— fußes. So bey zwey lebenden Stuͤcken, beym Lord Derby von Demerara, welche am beſten mit C. rufus übereinftime men; bey einer andern Gattung aus Suͤdamerica der vorigen verwandt, welche Egerton 1828. der zoologiſchen Geſellſchaft geſchenkt hat; ferner bey einem ſehr jungen gefleckten Kalb in Branntwein. Vermuthlich haben auch die Spießer (Brockets) aus Suͤdamerica denſelben Character; auch meynt er, die in— nern Buͤſchel an den Rennthieren im Muſeum zu ſehen, aber keine Spur von den aͤußern; der ganze Hinterrand des Mittels fußes iſt gleichfoͤrmig dicht mit Haaren bekleidet. Ein Elenn im brittiſchen Muſeum hat deutliche Buͤſchel an der innern Seite der Ferſe und auch an der aͤußern des Mittelfußes / von der Ferſe, wie in der erſten Abtheilung; von der beſtaͤndigen Anweſenheit der letzten Buͤſchel hat er je— doch keine Gewißkeit. Vielleicht bildet dieſe Gattung eine vierte Abtheilung. Dee S. 69. Waterhouſe, über eine neue Saͤugthierſippe zus Neuholland, wahrſcheinlich ein Beutelthier. Lieutenant Dale hat den Balg vom Schwanenfluß, 90 engliſche Meilen Suͤdoſt von ſeiner Muͤndung mitgebracht. Er ſah zwey Stuͤcke; beyde flohen in einen hohlen Baum, worinn eines zu todt gebrannt wurde, als man es durch Rauch ver— treiben wollte. Die Gegend iſt voll von faulem Holz und von Ameiſenhaufen; und W. glaubt aus dieſem Umſtande und eie 192 nigen Eigenthuͤmlichkeiten im Bau des Thiers, daß es groͤßten⸗ theils, wenn nicht ganz, von Ameiſen lebt, daher nennt er es: 2 SAL, 8 ..0—0 Myrmecobius: Dentes incisores r canini i Pseu- 3 — 3 domolares 4-4 molares „—, — 48. Pedes antici 5- dactyli, digitis tribus intermediis longioribus, postici 4-dactyli, digitis duobus intermediis internum superanti- bus; externo brevissimo ; unguibus longis acutis subfal- eularibus. Scelides antipedibus longiores. Caput elonga- tum; rhinario produeto; auriculis mediocribus acutis. Cor- pus gracile. Cauda mediocris. Als das Thier getoͤdtet war, ſtreckte es die Zunge 2 Zoll weit uͤber die Naſenſpitze heraus; ſie war drey Sechszehntel ei— nes Zolles breit; dieſer Umſtand ſowie die Geſtalt der Zaͤhne beſtaͤrkten ihn in dem Glauben, daß es von Ameiſen lebe. Ueber ſeine unmittelbaren Verwandtſchaften weiß er nichts zu ſagen. Beym Abziehen des Balgs wurde der Theil, wo der Beutel liegen ſollte, fo verſtuͤmmelt, daß man nichts Sicheres daruber ſagen kann: doch ſcheint es ein Weibchen geweſen zu ſeyn mit zwo Zitzen und Ueberbleiſeln eines Beutels. W. denkt, es werde Phascogale verwandt ſeyn; auch erinnern manche Puncte an Tupaia und das Grundeichhoͤrn⸗ chen (Tamias). M. fasciatus. Länge 10“ Schwanz 6 /, Kopf bis zu den Ohren 178. Oben roͤthlich ochergelb, unterſtreut mit weißen Haaren; die hintere Haͤlfte des Leibes geziert mit abwechſelnden ſchwarzen und weißen Querbaͤndern, ziemlich wie bey Thylaci- einus’ eynocephalus; unten gelblich weiß; Vorderfuͤße innwen⸗ dig ebenfo, auswendig blaßrothbraun (Buff.): Hinterfuͤße auch blaßrothbraun; das Schienbein aber vorn weißlich, wie die Soh— le ganz nackt. Die Haare am Schwanz ſind ſchwarz, weiß und roͤthlich gelb gemiſcht; jede dieſer Farben irgendwo vor— herrſchend. Das Roͤthliche an den vordern Theilen des Leibes geht allmaͤhlich ins Schwarze uͤber, welches auf der hintern Haͤlf— te vorherrſcht und daſelbſt mit 9 weißen Bändern geziert iſt; das erſte undeutliche Band liegt noch etwas vor der Mitte des Leibes und iſt, ſo wie das zweyte, auf dem Ruͤcken von der Grundfarbe unterbrochen; das dritte, vierte und letzte gehen ununterbrochen von einer Seite zur andern; das fuͤnfte, ſechste, ſiebente und achte gehen uͤber den Ruͤcken, ohne an einander zu ſtoßen, und bilden mit denen der anderen Seite eine Art Schwalbenſchwanz (nehmlich in der Mitte ſchmal, an den En: den breit]. Das Haar am Kopf iſt ſehr kurz und oben brauns lich (beſtehend aus einem Gemiſch von Schwarz und Roͤthlich— braun mit einigen weißen Haaren); unten weißlich. Naſe und Lippen ſchwaͤrzlich; unter den Augen und an den Seiten der Schnauze entſpringen einige lange, ſchwarze Haare. Der Leid iſt mit zweyerley Haaren bedeckt: das aͤußere maͤßig lang, ziemlich rauh und dicht auf dem Ruͤcken und den vordern Thei- len des Leibes; auf den Hüften aber und an der untern Geis te, wo bey den Beutelthieren der Beutel liegt, iſt es lang. Die Grundwolle iſt kurz, fein und nicht dicht. Der Schwanz übers all mit langen Haaren bedeckt. Martin, Zerlegung der chiliſchen Buſchratte (Oetodon cuming ii). 193 Männchen 7“ lang; der Schwanz war nicht vollftäns dig. Dünndarm 2%,', Blinddarm 8“, Dickdarm 1½, Rus thenknochen in der Eichel. S. 73. Gould, uͤber eine neue Vogelſippe von den Freundſchaftsinſeln und Neuholland. Stehe zwiſchen Lanius, Turdus et Lamprotornis, gehoͤre jedoch mehr zu den Droſſeln. Aplonis: Rostrum capite paulo brevius, robustum, subcompressum; mandibula arcuata, ad apicem emargi- nata. Nares basales, ovales, patulae. Alae breves; re- migibus 2do et 3tio longissimis, 1mo et 4to aequalibus. Cauda brevis, lata, quadrata vel subbifurca. Tarsi ro- busti; digitis magnis, unguibus magnis curvatis, hallucis praecipue valido. Die Federn am Kopfe find bey beyden lanzetfoͤrmig und das Gefieder hat oben einigen Glanz, beſonders am Kopf, Hals und Ruͤcken. A. marginata: pileo metallice brunneo; notaeo sa- turate brunneo, remigibus secundariis margine externo al- bescentibus ; humeris fere nigris; remigibus caudaque sa- turate brunneis; rostro tarsisque nigrescenti-brunneis, ga- straeo pallide brunneo, rachibus plumarum fere albis. Long. tot. 7½ poll.; rostri a rictu ad apicem 1; alae 3%; caudae 27/,; tarsi 1½. Hab. in Insulis Amicorum. A. fusca: splendentibus; notaeo pallide brunneo; gastraeo pallidio- re; remigibus caudaque brunneis ; rostro tarsisque nigris. Long. tot. 6%, poll.; rostri a rictu ad apicem vix 7; alae 3°, ; caudae 2½; tarsi vix 1. Hab. ad ripas fluvii Murrumbidgee in Nova Hollan- dia australi. Dieſe Gattung brachte Capitain Sturt mit. Aug u ſt 183 6. S. 75. Gould: neue Voͤgel. 1. Ortyx ocellatus: nigro brunneus, dorso punctis rufo brunneis adsperso, lateribus ocellis albi-flavidis no- tatis, femoribus nigris. Long. corp. 6'/, unc; alae 4"), ; tarsi 1¼. Haec Species ad Ort. Montezumae in affini- tate proxima. Folgende zwey hat Capitain Sturt aus Neuſuͤdwallis mitgebracht. Sie gehoͤren zu der neuen Sippe Zosterops un⸗ ter den Sylviaden, von der man anfaͤnglich nur 2 Gattungen kannte; Gould bringt nun 6 neue hinzu. Z. albogularis: Corpore superne, alis, caudaque, olivaceis; dorso, tectricibus alarum caudaeque castaneo brunneis; oculo plumulis albis circumdato; genis macula nigra notatis, auricularibus griseis; gula, ventre, crisso- que albis; lateribus castaneis, rostro pedibusque purpu- rascenti griseis. Long. corp. 5½ unc.; rostri /,; alae 3; caudae 2½; tarsi 1. Hab. in Australia, apud flumen Murrumbidgee dietum. Iſis 1838. Heft 3. pileo et regione parotica obscure nigro 194 Z. tenuirostris Gould: Vertice capitis, nucha, gula, thoraceque viridiflavis; oculo plumulis albis circumdato; dorso, scapulis, olivaceo-griseis; primariis reetrieibusque viridi late marginatis; ventre, erissoque brunneo flavis; rostro pedibusque brunneis. Long. corp. 5% unc.; ro- stri / alae 2%, ; caudae 2½; tarsi 77. Hab. in Australia apud flumen Murrumbidgee dietum. Es find die zwo größten Gattungen der Sippe. C. Williamſon, ſeltene Voͤgel bey Scarborough, wel— ches eine Art Halbinſel bildet und mit Wald bedeckt iſt. Siskin (Fringilla spinus) erſcheint im April auf dem Wege nach Norden. Einige Wiedehopfe. Eine Racke, Roller, Coracias Ueberbleibſel von Ruͤſſelkaͤfkrern. Die Waſſeramſel (Cinclus aquaticus, Dipper) ſoll an einem Ufer untertauchen und lieber unter einem Steg zum an— dern Ufer wandern, als daruͤber fliegen. Das Neſt ſteht oft unter einem Waſſerfall. Die Rothdroſſel, Redwing (Turdus iliacus), zeigt ſich Ende May und verraͤth ſich durch ein eigenes Geſchrey. Die Kraͤhe (Corvus cornix, Hooded Crow) hat dreymal hier gebruͤtet und zwar hat ſich einmal ein Weibchen mit der Rabenkraͤhe (Corvus corone, Carrion crow) gepaart und auf einem großen Baum Junge ausgebruͤtet. Die Rabenkraͤhe wurde geſchoſſen, aber im folgenden Jahre brachte die Kraͤhe einen anderen Gatten von derſelben Art zu ihrem alten Neſt; das geſchah noch einmal; dann wurde ſie aber ſelbſt geſchoſſen. Die Jungen waren verſchieden; einige glichen jener, andere dieſer im Gefieder. Oedienemus bruͤtet auf Brachfeldern, und erſchrickt oft mit ſeinem Schrillen und ominoͤſen Pfeifen die Reiſenden bey Nacht: denn es klingt mehr wie die Stimme eines Menſchen als wie die eines Vogels. garrula, hatte im Magen Der rauche Bus-⸗Aar (Buteo lagopus) brütet manchmal an Abſtuͤrzen. Ein gezeichnetes Weibchen kam im folgenden Jahr mit einem neuen Gatten zuruͤck. Bey ſtarkem Nordoſtwind bekommt man 3 Gattungen von Lestris, Larus glaucus, minutus, Colymbus glacialis, Mergulus alle et Anas glacialis. Tringa temminckii et Gallinula pusilla wurden ge ſchoſſen. Der Sanderling (Calidris arenaria) zeigt ſich im May und September. Im Maͤrz werden viele Scolopax rusticula geſchoſſen, wenn ſie durch irgend einen Umſtand verhindert werden, ſchnell nach Norden zu ziehen. E. T. Bennett ſtirbt. September 1836. S. 79. J. B. Harvey fieng in der Bucht von Teign⸗ mouth nach einem Suͤdwind vier Stuck Velella limbosa. 13 195 Vigors, über einen neuen Vogel zwiſchen Tinamu und Trappen, mitgebracht von Pentland von den hohen Anden. Tinamotis: Rostrum forte, subrecetum, otidis rostro persimile; culmine plano. Alae mediocres, jrotundatae; remigibus prima et septima fere aequalibus, brevissimis, tertia et quarta longissimis. Pedes tridactyli; tarsis sub- longis fortibus; acrotarsiis reticulatis squamis inferioribus grandibus; digitis longitudine medioeribus, medio caete- ris, quae sunt fere aequales, longiore, omnibus membra- na utrinque marginatis; acropodiis scutellatis, squamis maximis; unguibus grandibus, planis, dispansis. Cauda brevis, subrotundata. T. pentlandii : corpore einereo-brunneo sordidoque fulvo fasciato, capite colloque similiter striatis, crisso femoribusque rufis; mento albescente. — Plumulae capi- tis colli ventrisque magis albido, dorsi caudaeque magis fulvo notatae; narum notis maculis simulantibus. Lon- gitudo corporis 15; alae a carpo ad apicem remigis Stiae 10; rostri ad frontem 1¼, ad rietum 1%, ; tarsi 2; digi- torum, unguibus inelusis, medii 1¾ , externorum 1’/,- Psittacus augustus: viridis, capite, collo corporeque subtus splendide purpureis, syneipite viridi tincto, torque nuchali saturatiore; humeris reetrieibusque coccineo no- tatis, his ad apices purpurascenti-fusco tinetis. Plumu- lae nuchae corporisque infra nigro ad apices marginatae; interscapulii tectricumque femoris azureo leviter ad api- ces tinctae. Magnitudo Platycerei Vasae. Lebt im zool. Garten und zeichnet ſich durch ſeine praͤch⸗ tige Purpurfarbe auf Kopf, Nacken und Bruſt aus; Suͤd⸗ America. Ps. guildingii: capitis fronte albescente, syneipite genisque flavis, oceipite mentoque azureis, nucha viridi; alis viridibus in medio fascia aurantiaco flavo notatis, ad apices nigris; cunda ad basin aurantiaca, deinde fascia viridi in medio lazulina notata, ad apicem flava. — Plumulae oceipitis ad basinflavescentes, deinde azureae, fascia gracili "nigro-brunnea ; nuchae virides fascia latiore notatae. Remigis primaria ad basin flavae, secundaria aurantiacae; ad apices nigrae; interiorum plumis exter- nis lazulino tinctis, rhachibus nigris. Rectricis supra ad basin flavae, deinde aurantiaco viridi marginato notatae, postea externe lazulinae, externe nigrae, ad apices au- rantiaco-flavae, rhachibus nigris; subtus ad basin auran- tiacae, in medio virides, ad apices flavae. Rostrum al- bum. Long. corp. 17 ½ une. ; alae a carpo ad apicem re- migis 4te 12; tarsi 7/,, caudae 8; mandibulae superioris 1½ inferioris 1¼. Gould. Zwey Baͤlge aus Guildings Sammlung von der Inſel St. Vincent; wo ſie aber lebten, weiß man nicht. Tamatia bicincta: gula et corpore inferne subtus ochraceo fulvis; pectore duabus fasciis nigris transver- sim striato; lateribus flavido albis nigro maculatis; plu- mis auricularibus griseis, marginalibus subtus brunnea fusea tinetis; fascia nuchali grisea, corpore summo cau- daque superne brunneis; tectricibus alarum secundariis ad apicem ochraceo-albis, hee colore dorso guttato; re- ctricibusque externis marginalibus. — Long. tot. 8 unc.; rostri 1'/,; alae 3 ¼; caudae 3; tarsi ½. Habitat Cayenne? Hievon kannte Linne nur 5“, i dem kamen 11 dazu. Sie leben im waͤrmern America und bilden jetzt eine kleine Sippſchaft. Tamatia (Capito) 9 Species; Lypornix 3 Sp.; Monasa 3 Sp.; Chelidoptera n. 1 Sp. (Lypornix tene- brosa) unterſcheidet ſich duch ſehr verlängerte Flügel. Er ſetzt ſich nach Natterer auf die hoͤchſten Zweige und fliegt dann über den Wald nach Kerfen, während alle andern ſich im Di⸗ ckicht halten in der Naͤhe des Bodens. In der Lebensart ha⸗ ben fie große Aehnlichkeit mit den Wuͤrgern und Fliegenſchnaͤp⸗ pern, ſind aber ſtumpf und ſitzen bewegungslos Stunden lang auf einem duͤrren Zweig beyſammen, bis ein Kerf vorbeyzieht, nach dem fie fliegen und dann wieder auf denſelben Zweig zu⸗ ruͤckkehren, welchen ſie monatlang zu ihrem Aufenthalt behalten. Er zeigte 6 Gattungen Cursorius aus dem duͤrren Afri⸗ ca und Indien. Darunter neu a C. rufus: fronte castaneo rufo; oceipite griseo, fascia alba cincto, hac supra et infra linea angusta nigra marginata; nucha rufescente; corpore summo rufescente brunneo; gula albida; pectore pallido fulvo, hoc colore in faciam ventralem nigram mergente ; abdomine posteriore, crissoque falbis; remigibus primariis nigris; secundariis albis; prymno? rectricibusque caudae ad basin brunneo griseis, harum duabus intermediis nota nigra apicali, ex- ternis fere albis, reliquis plus minusve ad apicem albis nec non nigra macula griseum colorem fingente; rostro nigro; digitis nigrescentibus, tarsis? albido flavis. Long. tot. 9 unc.; rostri 1¼ 3 alae 5 ¼ ; caudae 2; tarsi 3. Hab. in insulis Oceani Indici. Iſt kleiner als C. asiaticus, oben ganz roͤthlich braun, ohne weißes Querband auf dem Buͤrzel. Nahe verwandt dem vorigen und C. temminckii. Martin legt 2 Stuͤck vom Potto oder Kinkajou aus dem Muſeum vor. Es ſcheinen 2 verſchiedene Gattungen zu ſeyn; die Baͤlge ſind aber ſo ſelten, daß man nicht weiß, ob fie die Farbe wechſeln wie der Coati. Außer der Verſchieden⸗ heit der Färbung find aber bey dem braunrothen Stuͤck die Oh: ren laͤnger als beym andern, welches viele Jahre im Garten gelebt hat. Es iſt Schade, daß man nicht weiß, woher jedes ſtammt. Der Name Caudivolvulus paßt auf beyde, iſt eigentlich ſippiſch und daher zu unterdruͤcken. 5 Eine Gattung ſoll heißen Cercoleptes megalotus; Oh⸗ ren lang, ſchmal, gerundet an der Spitze und etwas ſchlaff; Länge 1“ 3“, Br. 7“, auswendig mit gelblich weißen Haa⸗ ren ganz bedeckt, innwendig nur ſparſam. Pelz dicht, kurz und ſteif. Die andere Gattung ſoll heißen C. brachyotus. Pelz voll, lind und maͤßig lang, Ohren breit, kurz, abgerundet, 1“ lang und breit: 1. C. megalotus: laete rufus, striga saturatiore, per 198 197 totam longitudinem capitis, dorsi medii, caudaeque supra exeurrente; lateribus pallidioribus; abdomine gulaque rufis, striga castanea abdominali; auriculis longis, angustis, rotundatis subpendentibus et externe pilis pallide flavis, indutis, cauda gracili; vellere denso brevi, atque rigido. 2. C. brachyotus: vellere denso, molli et longiuscu- lo, griseo flavescenti, at brunneo, undato, hoc colore in capite, summoque dorso, saturatiore? abdomine et gula stramineis auriculis latis, mediocribus et erectis, pilis ra- rioribus fuscis externe indutis. S. 84. E. Fuller ſchickt zwey lebendige Baſtarde ein von einem Faſan und einer Scheuerhenne (Barn door Hen), welche ſelbſt ein Baſtard von einer Henne und einem Faſan iſt. Ausſehen und Betragen haben ſie von beyden Aeltern; ſie ſeyen Dreyviertels-Faſanen. Im Garten der Geſellſchaft hatte man einige Jahr lang einen Baſtard vom Faſan und der gemeinen Henne (Common Fowl), einen vom Faſan und Sil⸗ berfaſan und einen vom Faſan und Goldfaſan. Der Drey— viertels⸗-Faſan iſt merkwuͤrdig, weil man geglaubt hat, daß Bas ſtarde von 2 verſchiedenen Gattungen unfruchtbar ſeyen. Narrell ſagt: man kenne noch andere Ausnahmen und eine ſolche ſtehe in den Proceedings 1831. S. 158 von Fi- ennes, welcher Baſtarde von der gemeinen Ente und der Spitz⸗ ente gezogen habe, die im naͤchſten Jahr auch Junge hervor— brachten. Varrell habe bey ſolchen Baſtarden ſowohl von Huͤh— nern als Enten gefunden, daß die Geſchlechtsorgane der Maͤnn⸗ chen groß, die der Weibchen dagegen klein und etwas unvoll— kommen ſeyen; die Kreuzungen mit Canarienvoͤgeln ſeyen be: kannt; am beſten werde die Fortpflanzung gelingen, wenn man maͤnnliche Baſtarde mit Weibchen der aͤchten Gattung paare. Vigors ſagt: das ſey der erſte Fall, wo ein Baſtard⸗ weibchen fruchtbar geweſen ſey. Lieutenant Breton und Capitaͤn Brete ſchicken Vögel vom Schwanenfluß, worunter Gould zwey neue fand. * Gallinula ventralis: gula pectore et inferioribus cor- poris partibus fusco-cinereis, lateribus albo guttatis, re- migibus caudae crissoque nigris; toto corpore superne olivaceo brunneo; alis castaneo tinctis; mandibula supe- riore olivacea, inferiore ad basin rubra, ad apicem oliva- cea; pedibus olivaceis. Long. tot. 15 ad 17 unc.; rostri 1¼; alae 9; caudae 3'/,; tarsi 2 ½. R Hab. in Australia apud flumen Cygnorum. Oxyura australis m.: Capite toto colloque nigris; pectore, dorso lateribusque nitide castaneis; remigibus teetricibusque eaudae nigrescentibus, uropygio nigricante brunneo inornato; abdomine crissoque brunneo einereis bruımeo transversaliter obseure striatis, rostro pedibus- que plumbeis. Differt toto corpore nigricante, lineis guttisque castaneis notato; partibus inferioribus corporis pallidioribus. Long. tot. 15 unc.; rostri 2; alae 6; caudae 3; tarsi 17%. Hab. Australia. Haec species typum generis constat, alis brevibus atque concavis rectricibusque caudae rigidis plumisque corpore nitidis. x — obscuris 108 Gehört zu der Sippe Oxyura L. Bonaparte (Undina Gould.). Bisher hatte man noch kein Stuͤck aus Auſtralien von dier ſer kleinen Gruppe. Das Weibchen hat in der Faͤrbung und Zeichnung ſehr viel Aehnlichkeit mit Temmincks Hydrobates; nur durch den Schnabel unterſchieden. October 1836. S. 87. Gray: über die Unterſcheidung der Sohlen⸗ und Zehentretenden Fleiſchfreſſer. Er haͤlt die Nacktheit der Sohle fuͤr kein gutes Kennzei⸗ chen, die Sippen in groͤßere oder kleinere Gruppen zu theilen, wohl aber in Gattungen, Abtheilungen und oft auch um Sip— pen zu characteriſieren. So koͤnne man die Gattungen der Sippen Herpestes, Mephitis et Lutra ſehr gut dadurch kennen. Die Größe der nackten Stellen bienge von der Waͤrme der Gegend ab. Manche, welche in Schneelaͤndern leben und mit der ganzen Sohle auftreten, haben dieſelbe dennoch ganz e wie die Wolverene, der Panda, die Robben und der is baͤr. a Das iſt aber doch nicht immer der Fall: denn der Ben— turing, welcher lebt, wo der Panda, hat nackte und warzige Soh— len. Die Nacktheit derſelben iſt auch nicht bleibend bey derſel— ben Gattung, wie bey den Eichhoͤrnchen und andern Nagthie— ren: denn bey den grauen Eichhoͤrnchen aus dem Norden der vereinigten Staaten iſt die Sohle behaart, bey denen aus dem Suͤden ganz nackt; auch weichen die Gattungen von Spermo— philus in der Größe der nackten Stelle ſehr von einander ab. Dann macht er Bemerkungen uͤber die Aenderungen in der Lage und Geſtalt der Reißzaͤhne, je nachdem es Milch- oder bleibende Zaͤhne ſind. Der Milch-Reißzahn der Katze, des Hundes, Biſons, Skunks, der Viverren und aller Sippen, die er hat unterſu— chen koͤnnen, hat einen kleinen, innern Centrallappen, waͤhrend der bleibende einen großen vordern Lappen hat. Der Kornzahn der Muſtelen wechſelt oft in der Große bey derſelben Gattung, und die Groͤße kann daher nicht als Gattungscharacter dienen, beſonders da ſie ſich nach dem Al— ter aͤndert. a N Er legte nun Thiere aus der Sammlung vor. Darunter zwey aus der Sammlung von Raffles, und daher wahr: ſcheinlich von Sumatra. Eines iſt ein neuer Paradoxurus, leucomystax wegen des großen weißen Schnurrbarts. Das andere eine neue Sippe Cynogale zwiſchen Para- doxurus et Ictides, von beyden unterfchieden durch das lange Geſicht, die zuſammengedruͤckten Luͤckenzaͤhne und den kleinen dreyeckigen Reißzahn. Cynogale bennetti. 4 Aus der Sammlung Kings von Suͤdamerica zween Fuͤch⸗ ſe, Canis magellanicus et griseus. Sciurus douglasii; Lepus longicaudatus; californicus et douglasü von Douglas aus Nordamerica. Drey fliegende Eichhoͤrnchen aus Indien, dem veſten 199 Land: Pteromys melanotis, albiventer, leachi; das letzte von Melliſh geſchenkt, iſt gefärbt wie Seiuroptera in Ame⸗ rica, aber unterſchieden durch den langen und walzigen Schwanz. Uerpestes brachyurus von den Molucken, ſchwarz wie Herpestes vom Cap, aber der Schwanz durch die Kürze und Faͤrbung unterſchieden. Die Skunke laſſen ſich nach der Geſtalt der hintern Soh⸗ len in drey Unterſippen bringen, was er an vier Gattun⸗ gen zeigt. Gould: über verschiedene Zaunkoͤnige (Wren). Troglodytes magellanicus: Corpore infra griseo ful- vo, vinaceo tincto; crisso rufo, supra brunneo ; dorso sca- pulisque striis nigrescentibus obscure ornatis ; alis cau- daque rufis, nigro striatis; mandibula superiore nigra, in- feriore, nec non pedibus pallide brunneis, Long. tot. 4½ unc.; rostri /; alae 2; caudae 2; tarsi / Hab. in Fretu magellauico. Differt a specie Trog aequinoetialis Swains. mag- nitudine majore corporis; rostro minore. T. leucogastra: Corporis parte superiore remigi- busque caudae brunneo - rufescentibus olivaceo tiuctis; caudae et remigibus secundariis lineis brunneis transver- saliter striatis; striga superciliosa, gutture, pectore, ab- domineque albis, lateribus, femoribus , erissoque pallide brunneis; mandibula superiore fusca, inferiore subalbida ; pedibus brunneis. Long. tot. 2%, unc.; rostri /; alae 2; eaudae 1%; tarsi ,. Hab. in Mexico, in loco Taumalipas dicto. Thryothorus guttatus: Capite supra brunneo-rubro ; striga superciliosa alba lineis quam minimis nigris inter- rupta; dorso brunneo, plumis longitudinaliter albo stria- tis; alis albo et brunneo alternative striatis; remigibus caudae duabus propinquis nigrescentibus; marginibus ex- ternis guttis pallide brunneis adspersis, rectricibus dua- bus externis albo atque brunneo striatis; harum externa ad apicem albo notata; gula et pectore griseo-albis ma- eulis nigris guttatis; abdomine lateribusque albis guttis nigris parvis adspersis; pedibus brunneis; mandibula su- periore grisescente, inferiore fusco. Long. tot. 6°/, unc.; rostri 1; alae 3; caudae 3; tarsi 1. Hab. Mexico. Derſelbe Über eine neue Sippe in der Gruppe der Zaun⸗ koͤnige. Scytalopus: Rostrum capite brevius, compressum, obtusum leviter recurvum. Nares basales, membrana tectae. Alae concavae, breves, rotundatae, remige prima abbreviata, tertia quarta, quinta et sexta aequalibus. Cau- da brevis rotundata (pennis externis brevissimis) laxa. Tarsi elongati atque robusti, antrorsum scutellis tecti; posterius fasciis angustis eincti, squamis serpentum ab- dominalibus haud dissimilibus; halluce elongato et ro- busto; ungue elongato; digitum anteriorum medio elon- gato et gracili. ! 200 Se. fuseus: Corpore toto fuliginoso nigro; capitis plumis nonnunquam argentato-griseis; rostro nigro; pedi- bus brunneis. Long. tot, 2°/, une.; rostri ½; alae 17/3; caudae 1'/, ; tarsi /,. Hab. in Fretu Magellanico, Chili etc. Hoc genus ad illud in quo Troglodytes verae am- plectuntur maximam affinitatem demonstrat. Sc. albogularis: Capite caeruleo-nigro ; corpore su- periore ferrugineo brunneo, linea transversali nigra; cau- da pallide rufo-brunnea; gula, pectore, abdomineque in- termedio albis, lateribus et crisso pallido ferrugineis li- nea transversali nigra; mandibula superiore nigra brun- nea; pedibus brunneis. Long. tot. 3%, une.; rostri ; alae 1%; caudae 1'/, tarsi . Hab. in Brasilia, S. 91. Gwen: über zween Schädel vom Orang-Utang von Borneo und einen Balg mit dem Schädel eines jungen Drang-Utangs von Sumatra, eingeſchickt von Dr. Montgomerie aus Singapore. f Der letztere ſtarb, nachdem er einige Backenzaͤhne bekom⸗ men hatte. Die braunrothe Farbe, der Bau, die Vertheilung und Richtung der Haare ſtimmt mit dem alten Weibchen von Sur matra uͤberein und hat auch keinen Nagel an dem hintern Daus men. Die hintern Backenzaͤhne in jedem Kiefer entſprechen den erſten bleibenden Backenzaͤhnen des alten; die uͤbrigen ſind nichts als Milchzaͤhne, nehmlich 8 Bicuspides, 4 kleine Eckzaͤhne und 8 Schneidzaͤhne. Dieſer Zuftand des Gebiſſes gleicht alſo dem eines Kindes im 7ten Jahr, woraus man übrigens nicht auf gleiches Alter beym Orang ſchließen darf: denn beym Menſchen dauert der unreife Zuſtand kaͤnger, und daher werden auch oh: ne Zweifel die Zaͤhne ſpaͤter ausgeſchoben. Von den zwey Schaͤdeln von Borneo weicht einer in Groͤße und Leiſten ab. Der groͤßere gleicht dem des Pongo oder alten Orangs von Borneo im Muſeum der Chirurgen, und unterſcheidet ſich in denſelben Theilen wie der letztere von dem Schädel des Pongo (der von Sumatra ſeyn ſoll) abgebils det in Zool. Trans. I. 380. t. 58., woraus O. vermuthet, daß dieſer Schädel einem Orang angehört, als Gattung ver⸗ ſchieden von der großen Gattung von Borneo (Simia wurmbü). Der Schädel des großen Orangs von Borneo iſt char racteriſiert durch die ſchiefere Ebene der Augenhoͤhlen und mit⸗ hin die Geradheit des Schaͤdels zwiſchen der Stirn und den Schneidzaͤhnen; die aͤußern Graͤnzen der Augenhoͤhlen ſind breit und rauh, wahrſcheinlich wegen der ſtarken Entwickelung der ſchwieligen Erhoͤhungen, wellche bie Seiten des Geſichts bey den alten Maͤnnchen dieſer Gattung characteriſieren. Die Sym⸗ phyſis des Unterkiefers iſt tiefer als bey dem Pongo von Sur matra, deſſen Schädel wahrſcheinlich von einem Maͤnnchen here ruͤhrt, nach der Groͤße und der Entwickelung der Leiſten an der Hirnſchale zu ſchließen. Die Geſchlechtsunterſchiede zeigen ſich am Schaͤdel bey⸗ der Affen in der verſchiedenen Größe; der des Weibchens iſt / 201 kleiner; in dem kleinern Reiften und in ber kürzeren Symphyſis menti beym Weibchen. Owen betrachtet den kleineren Schaͤdel von Borneo als eine Gattung ebenfalls verſchieden vom großen Pongo (Simia Wurmbii) und von dem Orang von Sumatra (S. abelii.) Der Unterſchied des kleinern Orangs, der wenigſtens um ½ kleiner ſeyn muß als die zwey vorigen Orange, beruht zwar nur auf der Vergleichung des Schaͤdels, der jedoch eine voll— ſtaͤndige Zahnreihe hat. Er ſchlaͤgt daher vor, den kleinern Drang von Borneo Simia morio zu nennen, und beſchreibt ſodann den Schaͤdel folgendermaaßen: er ſieht aus in Groͤße und Geſtalt als ſtaͤnde er zwiſchen dem jungen und alten Pon— go (S. satyrus); dem widerſpricht aber die Vergleichung der Zaͤhne mit den bleibenden im ausgewachſenen Pongo und mit den ausfaͤlligen in dem jungen (S. satyrus), wie auch mit den Keimen der bleibenden Zaͤhne bey dem letztern. Die Zaͤhne von S. morio find viel größer als die ausfaͤlligen des jungen S. satyrus, und haben zugleich gegen einander ein anderes Groͤ— ßenverhaͤltniß als das iſt, welches man bey den permanenten Zaͤhnen des ausgewachſenen findet. So ſind die Molares et Bicuspides bey S. morio kleiner, die Eckzaͤhne viel kleiner, während die obern Schneidzähne ziemlich und die untern völlig die Groͤße von denen des großen Pongo haben. 8 Man erkennt, daß die Zaͤhne in dem Schaͤdel eines Af— fen zu den bleibenden gehören, durch den Mangel der Forami- na, welche bey einem unreifen Schädel hinter den ausfaͤlligen Zaͤhnen liegen und zu den Hoͤhlen fuͤhren, welche die Kronen der bleibenden Zaͤhne enthalten. Das ſieht man ſehr deutlich bey der Vergleichung von S. morio mit dem jungen S. saty- rus, wo ſich die ausfaͤllige Reihe findet nebſt den erſten blei— benden Molares. Die Milchzaͤhne des jungen Orangs ſind außer ihrer geringern Groͤße mehr aus ihren Hoͤhlen getrieben, und von einander entfernt durch das Hervordringen ihrer gro— ßen Nachfolger, während die bey Simia morio veſt ſtecken und dicht aneinander mit Ausnahme des beſtaͤndigen Raums zwi— ſchen den Eck- und Schneidzaͤhnen. Ich habe verſchiedene Schaͤdel von unreifen Orangen aufs neue unterſucht, um herauszubringen, ob vielleicht einer davon das Junge von S. morio ſeyn koͤnnte; aber bey allen waren die Kronen der bleibenden Molares viel zu groß — ſo groß, daß man deutlich ſah, der große Pongo von Wurmb oder Abel fen das alte davon.“ Dieſe unreifen Schädel zeigen auch ſchon durch die Groͤße ihrer Augenhoͤhlen, welche die von S. morio uͤbertreffen, was aus ihnen werden ſoll: denn die Augen haben wie das Hirn bereits im jungen Pongo ihre volle Groͤße erreicht. «Die bleibenden Zähne bey dem Pongo von Borneo und Sumatra ſtimmen in Größe und Geſtalt ſo uͤberein, daß ich nicht im Stand bin, zu ſagen, zu welchem von beyden die unreifen Orange gehoͤren. Rede ich von unausgewach⸗ ſenen Stuͤcken des großen Pongo, fo nenne ich fie S. sa- tyrus; vergleiche ich S. 'morio mit dem ausgewachſenen Pongo, ſo meyne ich den von Borneo mit Rauhigkeiten an den Backen (S. wurmbii). Sind Wurmbii et Abelli verſchieden, ſo iſt S. satyrus ein Synonym fuͤr beyde. Iſis 1838, Heft 3. | 202 4 Daß der Schädel von S. morio ausgewachſen iſt, be⸗ weiſt der kleine Raum zwiſchen den Temporal-Leiſten des Schei⸗ tels, welcher von der großen Fläche, den der Musculus crota- phytes einnimmt, verurſacht wird; ferner die Verwachſung der Zwiſchenkiefer-Naͤhte: auch find die Zähne ſchon ſtark abge⸗ kaut und die Pfeil- und Lambdanaht verwachſen, obſchon dit Interparietal- und Lambdoidal- Kämme fehlen. Die Hirnſchale bey S. morio iſt ſo groß wie beym Pon⸗ go, und zeigt mithin ein Hirn an, eben fo völlig entwickelt wie bey dem letztern, während die Kiefer verhaͤltnißmaͤßig kleiner find, fo daß in S. morio der Schädel viel menſchlicher ausſieht, weil er ſich über den Augenhoͤhlen erhebt, und gleich dem des Pongo's einen gewoͤlbteren Scheitel hat als der Chimpanſee, und ihm auch die vorſpringenden Augenbrauenleiſten fehlen, wel— che den africaniſchen Orang characteriſieren. Uebrigens ſind dieſes bey S. morio die Anhaͤnge der Leiſten, welche den Schädel des ausgewachſenen Pongo fo auszeichnen. Diejenigen, welche am aͤußern Winkel des Stirnbeins an— fangen, gehen ruͤckwaͤrts, aufwaͤrts und etwas gegen einander, ohne ſich jedoch zu vereinigen; ſie werden allmaͤhlich ſchmaͤler und ſind jenſeits der Graͤnznaht nicht mehr hoͤher als die Schaͤ— delflaͤche; man erkennet ſie dann nur noch an einer rauhen Li— nie, welche parallel zur Pfeilnaht geht, ſich allmaͤhlich aus— waͤrts biegt, wieder höher wird und in die Lambdoidal-Lei— ſten uͤbergeht: auf dieſe Weiſe umſchreiben ſie den Urſprung der Temporal-Muſkeln. Die Lambdoidal- und Maſtoidalleiſten ſind breiter und ſtaͤrker als beym Chimpanſee, aber ſchwaͤcher als beym Pongo. Das Hinterhaupt iſt faſt glatt und gewoͤlbt, ohne die Mittelleiſte und die Muſkeleindruͤcke des Pongo, bey welchem das große Gewicht des Geſichts, ſtarke Muſkeln am Hinterhaupt nöthig find, Die Schlaͤfenbeine ſtoßen bey S. morio an's Stirnbein wie bey Troglodytes niger; das findet ſich aber auch manch⸗ mal bey S. satyrus, und zwar bald rechts, bald links. Das Additamentum suturae lambdoidalis findet ſich bey S. morio an beyden Seiten, und man erkennt deutlich die Lambdanaht; das uͤbrige iſt verwachſen. Bey S. morio iſt das Hinterhauptsloch nicht fo weit hinten als beym Pongo, aber weiter als beym Chimpanſee. Die Ebene deſſelben iſt auch nicht ſo ſchief wie beym Pongo. Die Gelenkkoͤpfe daſelbſt ſind vorn ſoweit von einander als beym Chimpanſee. Die Foramina condyloidea anteriora find jederſeits doppelt wie beym Pongo; die Foramina carotidea et jugularia öffnen ſich in derſelben Vertiefung; ſtehen aber weiter auseinander als beym Chimpanſee: das Felſenbein iſt wie beym Pongo kleiner als beym Chimpanſee, und die Gelenkflaͤche fuͤr den Unterkiefer größer. Die andern Charactere am Schädel: grund wie beym Pongo; der enge Gehoͤrgang bey beyden deu— tet auf eine kleinere Muſchel als beym Chimpanſee. Die Zwiſchenkiefer find bey S. morio größer als bey dem letztern. Das Naſenbein iſt ein einzelner ſchmaler, drey— eckiger Knochen; beym Chimpanſee ſind es zwey. Die ſtarke Abreibung der meiſten Zaͤhne, beſonders der Schneidzaͤhne bey S. morio, deutet auf harte Na wahrſcheinlich zerrt er 13 203 damit die faferige Leifel der Cocosnuß ab; vielleicht nagt er gar die Schale durch. Laͤnge des Schaͤdels von den Schneidzaͤhnen bis zum Hinterhauptsloch von S. morio 7“ 10; bey S. wurmbii 10“ 6%; Höhe bis zu den Gelenkkoͤpfen des Hinterhaupts 3“ 7¼ und 4" 6", Qiüerdurchmeſſer 4“ 8“ und 5“ 4% ic, S. 97. Strickland, Voͤgel, die er in Kleinaſien im Winter 1835. u. Fruͤhjahr 1836. gefunden hat. Um Weihnachten brachten Schneeſtuͤrme große Fluͤge aus dem Norden in die Bay von Smyrna, und dann folgte 8 Wochen lang Froſt, was ſelten iſt unter 38 ½ Gr. N. Br. Der April dagegen war ſehr ſchoͤn und brachte viele Sommervoͤgel, und er bedauert nur, daß er nicht den ganzen Sommer dort bleiben konnte. Zwey oder drey Gattungen Geyer und Adler, hat er bloß geſehen. f Falco aesalon, ſelten. F. tinnunculus, ſelten. F. tinnunculoides, häufig, niſtet unter Daͤchern in Dörfern. Accipiter fringillaria. Buteo vulgaris. Circus cyaneus, rufus. Otus brachyotus. Ulula: stridula. Bubo maximus. Noctua nudipes, gemein. Lanius minor, rufus, collurio, alle im April. Turdus merula, solitarius, auf Felſen. T. viscivorus, musicus, illiacus, alle im Winter. Cinclus aquaticus oder pallasii. Oriolus galbula, April. Saxicola rubicola, Winters; aurita, im April, ſehr ſcheu; oenanthe, April; rubetra, gemein im Winter. Phoenicura suecica April; tithys, gemein, auf Felſen im Winter. * Philomela luscinia, Anfangs April. Salicaria phragmitis, im December. Curruca cinerea, April; Gebuͤſch des Winters. Sylvia rufa, November. Sylvia brevirostris n.: corpore supra olivaceo-brun- neo, subtus albido ; pedibus nigris, November. 4¼ “ Accentor modularis, felten, Winter. Regulus ignicapillus, Olivenwaͤlder. Troglodytes europaeus. Motacilla alba, boarula. Anthus pratensis, gemein; aquaticus, ſelten. Hirundo rustica. Alauda arvensis, um Weihnachten in Menge. A. cristata, ſehr gemein. A. arborea, gemein. A. calandra, im Winter. Parus major, caeruleus, lugubris. Emberiza miliaria, gemein. E. cia, auf Felſen. E. cirlus, an Fluͤſſen. E. palustris, caesia, April; hortulana, April. E. einerea n.: Capite viridi- flavescente; corpore melanocephala, einſam, im 204 de einerascenti, subtus albo, 6. p., in collibus, mense prili. 40 Pyrgita domestica, iſt hier auch der gemeine Haus» ſperling. P. hispaniolensis, ſelten, April. Linaria cannabina, gemein. Carduelis elegans, gemein. Fringilla coelebs, ſehr gemein. F. montifringilla, Winters. F. serinus, Winters in großen Fluͤgen. Coccothraustes chloris, gemein. Sturnus vulgaris. Corvus corax, cornix, gemein; monedula, gemein. (C. frugilegus ſcheint nicht vorzukommen.) Pica caudata, gemein. ’ Garrulus melanocephalus, gemein, Sitta syriaca, an Felſen. S. europaea, an Olivenbaͤumen. Upupa epops, ſelten. Alcedo ispida, gemein. Alcedo rudis, am Salzwaſſer, hoch, und ſtuͤrzt hinein. Picus martius, ſelten; major, gemein. e canorus, April. nasianus colchicus, gemein, am Bosphorus. Francolinus vulgaris, in Suͤmpfen. Perdix saxatilis, haͤufig. f Coturpix daetylisonans , bleibt im Winter. Columba palumbus, oenas, turtur, April. Columba cambayensis, auf den Begraͤbnißplaͤtzen in Eys preſſenwaͤldern; wird geſchont. Otis tarda, heißt bey den Europaͤern Wild Turkey. O. tetrax, haͤufig des Winters auf dem Markt. Oedienemus erepitans, zweifelhaft. Vanellus eristatus, im Spaͤtjahr in großen Fluͤgen. Grus einerea, Ende April. Ardea egretta, in Meerſuͤmpfen. Botaurus stellaris. Ciconia alba, häufig in allen Dörfern, wird ſehr geſchaͤtzt, habe Griechenland verlaffen, ſeit man die Mahomedaner ver⸗ trieben. Numenius arquatus. Scolopax rusticola, im Winter ſo haͤufig, daß man ſie in Gärten mitten in der Stadt toͤdtet. Sc. gallinago, gallinula, beyde haͤufig. Tringa variabilis, gemein; temminckii, Winters. Totanus glottis, ſelten, Winters. T. calidris, gemein; ochropus, ſelten. Recurvirostra avocetta, ſelten. Rallus aquaticus. Crex pratensis, porzana, beyde im Winter. Gallinula chloropus, im Winter. Fulica atra, im Winter. Glareola torquata, ſelten, April. Podiceps cristatus, häufig bey Conſtantinopel; wie alle Waſſervoͤgel. Puffinus anglorum, in Fluͤgen am Bosphorus. Larus ridibundus, argentatus, beyde bey Conftantino- pel, ganz zahm. \ Pelicanus onocrotalus, bleibt im Winter. ſchwebt oft daruͤber, 10° 205 Phalacrocorax carbo, häufig bey Conſtantinopel, ſetzt ſich auf Dächer. Ph. pygmaeus, ſelten, im Winter. Cygnus olor, im Winter. Clangula vulgaris, im Winter. Fuligula ferina, cristata, beyde im Winter. Rhynchaspis clypeata, Winters. Tadorna vulpanser, Winters; rutila, haͤufig auf dem Markt. Querquedula acuta, erecca, beyde im 8 Anas boschas, Winters. Mareca penelope, Winters. Mergus albellus, im Winter. Canis vulpes. Er hat auch einen Lepus hybridus Pallas aus Suͤd⸗ tußland bekommen. Eine lebendige Argonauta auf Cephalonien; ſtarb nach einigen Stunden und fiel aus der Schale. 102. OGgilby, über 2 lebende Antilopen im Garten, Koba et Kop unvollſtandig von Buffon und Daubenton beſchrieben. Pennants Koba (A. senegalensis) ift Antilope caa- ma, Denhams Korrigum aus Bornu ift ganz vom Koba verſchieden; auch das Weibchen hat Hoͤrner und Thraͤnenbaͤlge, welche dem Koba fehlen; heiße A. corrigum. H. Smiths Antilope adenota et forfex find auch nicht Kob und bie Antilope vom Gambia; denn diefe haben Thraͤnenbaͤlge. Er hat in Royle’s Flora himalaica einen Fuchs unter dem Namen Canis himalaicus beſchrieben nach zween Som: merbaͤlgen im Muſeum und einem Winterbalg, welchen Royle zu Muſſooree bekommen hat; ſelten in Nepal, aber ziemlich ge: mein in Doon, Kumaon und in dem weſtlicheren Theil des Ge— birgs, wo ihn die Englaͤnder Hill For nennen und wegen ſei— ner ſchoͤnen Geftalt, der glänzenden und manchfaltigen Färbung ſehr bewundern; 3 ½¼“ lang, Schwanz 1½, Ohren 4", Höhe 1° 5“. Gleicht dem europaͤiſchen und americaniſchen Fuchs (Canis vulpes et fulvus) in den ſchwarzen Zeichen hinter den Ohren und vorn an allen Fuͤßen. Pelz lang, dick, ſehr fein, prächtig glänzend. Grundwolle ſehr fein, Stachelhaare defglei- chen wie beym Zobel. Die Grundwolle iſt auch blau oder braun auf dem Ruͤcken; eben fo die untere Hälfte der Stachel⸗ haare, welche ſodann etwas harſcher werden, einen breiten, meiß: lichgelben Ring haben, an der Spitze braun; daher ſcheint die ganze Oberſeite glaͤnzendroth; Seiten des Halſes, Kehle, Rip— pen, Weichen rein weiß, ins Blaͤuliche ſpielend; Huͤften und Schenkel grau geduͤpfelt wie bereift. An der Seite des Leibes ganz rauchbraun; Ohren auswendig ſchwarz, und fold ein Streifen läuft vorn auf den Füßen herunter; Sohlen mit gelblich braunen Haaren bedeckt, die Ballen nackt; Schwanz wie der Leib, Spitze weiß. 104. Gray: uͤber das Betragen eines Guckgucks. Das Weibchen nimmt ſich bisweilen ſeines von andern Voͤgeln aus⸗ gebruͤteten Jungen an, fuͤttert es und lehrt es fliegen. 206 Gould legt neue Voͤgel vor aus Neu⸗Suͤdwallis. Petroica phoenicea m.: Corpore superne fuliginoso griseo, fronte, naribus, marginibusque anterioribus remi- gum tertialium albo notatis; remigibus primariis rectriei- busque griseo-nigris, harum externis plumis penitus albis, gula fuliginosa; corpore subtus coceineo; crisso albo; rostro pedibusque nigris. Foem. Corpore toto brunneo, tectricibus alae rufo griseo emarginatis; reetrieibus externis albis, corpore subtus rufescenti-griseis; rostro pedibusque nigris. Long. tot. 5 ¼ unc.; rostri ½; alae 5"/, ; caudae 2; tarsi /. Hab. Nova Hollandia, Amadina castanotis: corpore superne cinereo-fusco; uropygio albo, tectricibus caudae nigris, albo guttatis; genis castaneo-rufis linea alba ad basin rostri; pectore griseo lineis nigris transversim striato; nota nigra in me- dio pectoris, abdomine albo, crisso ochraceo, lateribus castaneis albo guttatis; rostro aurantiaco; pedibus sub- flavis. Long. tot. 4½ unc.; alae 2½; caudae 1%; tarsi ½. Hab. Nova Hollandia. A. modesta: Fronte sanguinolenta; corpore supe- riore fusco; alis albo guttatis; uropygio erissoque alter- natim striatis lineis aldi atque fuseis; rectrieibus nigris, duabus lateralibus externis ad apicem albo notatis, Lula nigra; corporis inferiore parte cinereo-albido lineis trans- versis fuscis striato, abdomine intermedio erissoque al- bis; rostro nigro, pedibus nigrescentibus. Long. tot. 4¼ unc.; alae 2¼ ; caudae 2; tarsi /. Hab. in Nova Hollandia. A. eincta: capite toto argentato cinereo; gula nigra; corpore toto pallide castaneo, fascia nigra corporis infe- riorem partem cingente; tectricibus caudae superioribus et inferioribus albis; cauda nigra, rostro nigro; pedibus brunneis. Long. tot. 4½ unc.; alae 2°%,; caudae 2'/,; tarsi . Hab. in Nova Hollandia. A. ruficauda m.: fronte genisque coceineis his albo striatis; corpore superne ‚olivaceo-fusco; tectricibus cau- dae candaque fusco coccineis, illis guttis pallido rubris ornatis; gula corporeque inferne olivaceis, griseis, albo transversim notatis, abdomine intermedio crissoque flavi- di albis; rostro eoceineo, pedibus pallidi brunneis. Foem., vel mas junior. Corpore toto cinerea fusco, abdomine intermedio albo; canda rufescente- brunnea. Long. tot. 4½ unc.; alae 2¼; caudae 1%, tarsi %- Hab. in Nova Hollandia. Calodera maculata: Capite supra auricularibus et gula nitide brunneis, scapula pluma einereo-argentato cin- eta; fascia nuchali rosacea; corpore superne caudaque intense brunneis; apicibus plumarum in dorso, uropygio, scapulisque fulvo large guttatis; remigibus albidis; re- etricibus flavido- albis, ad apicem notatis; corpore subtus 207 cinereo; lateribus transversaliter brunneo striatis; rostro pedibus fusco brunneis. Long. tot. 11 ¼ unc.; rostri /.; alae 6; caudae 4%; tarsi 1%. 4 Hab. in Nova Hollandia. Differt a Ptilonorhyncho nuchale Jard., magnitudi- ne inferiore, nec non maculis superne sparsis. Cracticus hypoleucus: nucha, dorso, tectricibus cau- dae, crisso, rectricibusque caudae ad basin, albis, reli- quis partibus nigris, rostro ad basin plumbeo in nigrum transeunte. Long. tot. 14%½ unc.; rostri 2; alae 9%, ; caudae 5%; tarsi 2. Hab. Van Diemens-Land. Differt a specie Cracticus Tibicen appellata, rostro et tarsi brevioribus, aeque as dorsi albo colore. Hab. in Terra Van Diemen dicta, C. fuliginosus: Corpore toto fuliginoso; remigiis, rectricibusque caudae ad apicem albis, rostro pedibusque nigris. Long. tot. 18 une.; rostri 2’/,; alae 10; caudae 75 tarsi 2. Hab. in Terra Van Diemen dicta. Calyptorhynchus Naso, mas.: capitiserista, et to- to corpore nitide nigris, rectricibus caudae duabus inter- mediis exceptis; fascia late coccinea cinctis; rostro prae- grandi ad basin pallide plumbeo; pedibus caeruleo nigris. Foem. Differt erista genis corpore superne guttis flavis adspersis; corpore inferiore transversis lineis coc- cineis atque flavis ornato; fascia caudali coceinea, lineis nigris interrupta, rostro albo. Long. tot. 22. une.; men- sura rostri verticalis, 2°/, unc.; alae 14; caudae 10°), ; tarsi / Hab, in Nova Hollandia ad flumen Cygnorum. C. Naso differt a reliquis generis speciebus rostri magnitudine, sed corporis magnitudine praeter unam om- nibus inferiore. November 183 6. S. 107. E. Mackay, Vice Conſul zu Maracaibo uͤber die Lebensart des Vultur papa. ! Sie ſammeln ſich oft zu 300, uud fliegen fo hoch, daß man ſie aus dem Geſicht verliert; erkennen aber doch noch ih— ren Raub. Ihr Aufentbalt liſt in den warmen und trockenen Savannen, und fie gehen nicht über 5 oder 6 Leuken von ih: tem Brutplatz weg. Die Ever legen fie in kleine Höhlen auf den Bergen. Entfernt von Wohnungen und Straßen ſind ſie in Menge beyſammen, ſonſt aber ſammelt der fogenannte Koͤ⸗ nig, welcher ſich im Gefieder etwas unterſcheiden ſoll, ſeine Va⸗ ſallen nicht. Martin: Neue Katze, Felis marmorata, mitgebracht von Gould aus Java und Sumatra. Sie iſt ſehr ſchoͤn und zuerſt erwaͤhnt von Jardine in Naturalists Library mit zwo Abbildungen nach Exemplaren in 208 Edinburg, aber verwechſelt mit Felis diardi (Cu v. off. foff, IV. 437), womit fie fo. wie mit Felis bengalensis große Verwandtſchaft hat in Färbung und Zeichnung. Vielleicht ift F. diardi einerley mit F. macroscelis. F. marmorata iſt lang 1° 11%, Schwanz 1 3¼ “,. Höhe 10¼%, Kopf 5 ¼ l. 4 re Iſt ausgewachſen. Färbung roſtig grau, das Braunro— the vorherrſchend auf Kopf, Backen, Ruͤcken, Bruſt, Schultern und Schenkeln. Auf dem Scheitel zwey ſchwarze Laͤngszeichen, die ſchwarze Ringe einſchließen, und auswendig daran entſtehen über den Augen zwo ſchwarze Linien, welche auf dem Nacken breiter werden und dann zur Schulter gehen. Von den Zeis chen auf dem Kopfe laͤuft eine unterbrochene Linie nach dem Ruͤckgrath, vergroͤßert ſich zwiſchen den Schultern in laͤngliche offene Flecken, welche dann als ein Streifen zur Schwanzwur⸗ zel gehen, der ſich auf den Huͤften in zween parallele Strei— fen theilt. Ohren kurz, abgerundet, grau, ſchwarz an Grund und Spitze. Seiten des Halſes, Schultern, Fuͤße voll ſchwarzer Flecken; die Seiten marmoriert mit ſchiefen, grauen Laͤngszeichen, welche ſchwarz geſaͤumt. Bauch ſchmutzig weiß mit ſchwarzen Flecken in Querreihen, Schwanz oben grau, unten gelblich grau, marmoriert, mit undeutlichen ſchwarzen Ringen, Spitze ſchwarz. Kleiner als Felis macroscelis, größer als F. bengalensis, ſteht zwiſchen beyden. g S. 109. Harvey ſchickt einen Zitterrochen von Teign⸗ mouth. Die Fiſcher faſſen ihn am Schwanz und bekommen dann keinen Schlag. E. Jeſſe ſchickt einen Karpfen, 30“ lang, Umfang 24, Gewicht 22 Pfund. Solch ein großes Stuͤck iſt in England noch nie geſehen worden. Martin: Anatomie des Koala (Phascolaretos fuscus). Junges Maͤnnchen, geſchenkt vom Capitaͤn Mallard. Unterſcheidet ſich vom Wombat durch das Gebiß, ches ganz dem der Kaͤnguruh gleicht; dem Wombat. Hat einen Zitzenbeutel und Knochen, zu wel— chen der Musculus pyramidalis geht. Panniculus carnosus ſehr ſtark; Gallenblaſe; Magen durch eine Einſchnuͤrung in 2 Stuͤcke getheilt; Haͤute duͤnn; unten an der Speiſeroͤhre eine dicke Druͤſe mit vielen Gaͤngen. Blinddarm ungeheuer groß, 4' 2% lang, Dickdarm uͤber 6“ 4“; Duͤnndarm nicht angeges ben. Ovales Loch geſchloſſen; Ruthe etwas geſpalten, Samen⸗ blaͤschen, Schilddruͤſen; Speicheldruͤſen groß; Zunge hinten dick, ſchmal, vorn abgerundet, 2“ lang, ½ breit. E. Burton: eine Pipra vom Himalaya, Gattung aus dieſer Gegend. P. squalida: capite et cervice supra brunneis; in- terscapulio, dorso alis et cauda viridescenti-brunneis; hac ad regionem subapicalem brunnea saturatiori, sed apice externo albo graciliter fimbriäta; alarum caudaeque po- gonis externis olivaceo leviter tinetis; corpore intra ubi- que albido. Mandibula superior fusca, inferior albida apice fusco. Pedes nigri. Long. 3 ½ poll. Alae caudam aequantes. Hab. apud Montes IIimalayenses. Chatham. wel⸗ die Eingeweide dagegen die erſte In Museo Mili- tari, 209 113. G. Bennett: über Glaucus hexapterygius. Am 20. April 1835. wurden mehrere vollkommene und beſchaͤdigte Stuͤck unter 4½ Grad N. B. und 19½ W. L. bey ſtillem Wetter Nachmittags um 8 Uhr in einem Schlepp— netz gefangen. In einem Glas mit Seewaſſer wurden ſie bald wieder munter, ſchwammen herum und erregten durch den Glanz ihrer Farbe und die Seltſamkeit ihrer Geſtalt die Bewunde— rung der Beſchauer. * Der Nüden,* die obere Seite der Floſſen- und fingerfoͤr— migen Fortſaͤtze, der obere Theil des Kopfes und Schwanzes waren lebhaft purpurroth, glaͤnzender, wenn das Thier ſich be— wegte, matter, wenn es ruhig auf der Oberflaͤche floͤtzte. Der Bauch und die untere Seite der Floſſen ſind ſchoͤn perlweiß wie mit Schmelz uͤberzogen. Die gewöhnliche Laͤnge 1¼“, bisweilen zwo Linien mehr oder weniger. Der Leib iſt faſt walzig und endigt allmaͤhlich in einen duͤnnen Schwanz mit ſehr zarter Spitze. Kopf kurz mit zwey Paar ſehr kleinen, kegelfoͤrmigen Fühlfäden, zween oben und zween unten; jederſeits 3 Kiemenfloſſen, gegenüber Anfangs breit und am Ende fingerfoͤrmig getheilt (bey Glaucus octopterygius 4); die Zahl der fingerformigen Fortſaͤtze wech: felt und in der Mitte find die laͤngſten; die erſte Floſſe, wel- che dem Kopf am naͤchſten ſteht, iſt breiter und derber als die andern. Der Mund iſt mit knoͤchernen Kiefern bewaffnet; der Leib gallertartig mit einer duͤnnen und aͤußerſt empfindlichen Haut bedeckt. Dieſe Thierchen ſind in ihrem Bau ſehr zaͤrtlich und ge— brechlich, und obſchon viele, ich kann ſagen, eine Menge gefan— gen wurden, ſo waren doch ſehr wenige in einem vollkomme— nen Zuſtand; den einen fehlte eine, zwo oder mehr Floſſen, und andere waren ganz zerquetſcht. Kein einziges von den jetzt und ſpaͤter gefangenen hatte den Silberſtreifen auf dem Ruͤ— cken vom Kopfe zum Schwanzende, welcher auch zu den Floſ— ſen und laͤngs der Mitte der Finger ſich verzweigen ſoll. Man fieng in demſelben Netz einige Porpiten, welche jenen zur Nah— rung dienen. Es machte mir viel Verdruß zu ſehen, welche Aenderung der Tod in der Schoͤnheit dieſer artigen Thierchen hervorbrach— te, und daß alle Mittel, ſie zu erhalten, vergebens waren. In Weingeiſt zogen ſich die Zweige der Kiemenfloſſen ſogleich zu— ruͤck. Die ſchoͤne Purpurfarbe verbleichte, und das zarte Perl— weiß an der untern Seite des Leibes und der Floſſen wurde matt und verſchwand. So gieng dieſe ſchoͤne Schnecke in weniger als einer Stunde zu Grunde. Manche andere Weich— thiere verlieren auch bald ihre Farbe, behalten aber ihre Geſtalt: dieſe aber aͤndern beydes ſehr ſchnell. Nimmt man ſie in die Hand, ſo geht das ſchoͤne Perl— weiß an der Unterſeite bald ab, und zugleich erſcheint es wie eine kleine durſichtige Blatter, worinn eine Menge Luftblaſen ſammt den Eingeweiden. Beym Aufſchneiden des Bauchs geht eine große Menge Luftblaſen heraus; vielleicht helfen ſie dem Thier oben auf dem Waſſer floͤtzen. Cuviers Abbildung in feinen Mollusken iſt ziemlich gut, aber kein Grabſtichel kann dem Beſchauer die unbeſchreibliche Zartheit und Schoͤnheit dieſer Schnecke wiedergeben; die fin— gerfoͤrmigen Fortſaͤtze ſind uͤbrigens an der Wurzel zuviel ge— Iſis 1838. Heft 3. 210 trennt; auch iſt der After an der rechten Seite gezeichnet, waͤh— rend er in meinen Stuͤcken zur Linken lag, etwas unter der ers ſten Stoffe. Ich halte ihn auch zugleich für das Geſchlechts— loch, weil ich in einigen von meinen Stuͤcken einen ziemlichen Strang von Dupfen, ausſehend wie Eyer, herauskommen ſah. Eines gab auch aus dieſer Oeffnung eine große Menge hell— brauner Fluͤſſigkeit von ſich, ohne Zweifel Koth. Nach dem 20ſten wurden nur wenig gefangen; am 24ften aber unter 2½ Grad N. B. 20 W. L. bey faſt ruhiger Luft ſchwamm eine große Menge um's Schiff, und ich konnte mit dem Zug⸗ netz ſoviel fangen, als ich nur wollte; denn ſie ſchwammen ſehr oberflaͤchlich auf dem Waſſer. Sie waren alle von derſelben Gattung. In ein Glas geſetzt waren ſie ſehr lebhaft, beweg— ten ſich manchmal herum, jedoch nicht hurtig; und dann ließen fie ſich auf dem Waſſer flögen, indem fie nur ganz ſachte die Floſſen bewegten. Dabey zeigten die Seiten des Kopfs, des Ruͤckens, Schwanzes und die Finnen ein hellſilberiges Blau, welches wunderſchoͤn abſtach gegen das tiefere Blau der oberen Seite und einen ungemein reichen und zierlichen Anblick ge— waͤhrte, indem es mit dem Perl- oder Silberweiß der untern Seite zuſammenfiel. In der Ruhe laͤßt das Thier oft eine und die andere Floſſe fallen; beruͤhrte man fie aber, fo richte— ten ſie ſich ſogleich auf, kehrten ſich nach dem Ruͤcken, als wenn ſie den Gegenſtand wegſtoßen wollten, womit eine allge— meine Bewegung des ganzen Leibes verbunden war. Beruͤhrte man es auf dem Ruͤcken, ſo ſchien es daſelbſt mehr Empfind— lichkeit zu zeigen als an irgend einer andern Stelle. Als ich es mitten auf dem Ruͤcken ſchwach und ſchnell mit einer Feder beruͤhrte, ſo ſank es, als wenn es hinunter gedruͤckt wuͤrde, und warf zugleich Kopf, Schwanz und alle Finnen nach oben, worauf eine allgemeine Renkung des ganzen Leibes erfolgte, als wenn ihm die ſachte Beruͤhrung ungeheuern Schmerz verurſacht haͤtte. Ich fand immer jeden Theil von der obern Flaͤche des Leibes bey der Beruͤhrung ſehr empfindlich; es entſtand jedes— mal eine Bewegung von Unbehagen am ganzen Leibe. Sie ha⸗ ben eine eigene Manier, den Kopf gegen den Schwanz zu ſchlagen und dieſen gegen den Kopf, wenn fie irgend einen uns angenehmen Gegenſtand entfernen wollen. In dieſem Falle ſcheinen ſie von ihrer Starrſucht ploͤtzlich aufzuwachen und die größte Thaͤtigkeit in ihren Bewegungen zu zeigen. Werden fie viel geneckt, ſo werfen ſie den Leib gewaltig herum, rollen den Kopf, Schwanz und die Floſſen faſt rund zuſammen, und wird der plagende Gegenſtand nicht entfernt; ſo ſtrecken fie plöglich den Leib, rollen ſich wieder auf und bleiben eine kurze Zeit wie erſchoͤpft liegen. Hoͤrt die Reizung auf, ſo nimmt es wieder ganz ruhig ſeine gewoͤhnliche Lage an, und laͤßt etwa nur eine oder zwey von den ermuͤdeten Floſſen fallen, je nachdem es ſich mehr oder weniger wohl befindet. Wird es nicht beunruhigt, fo floͤtzt es ruhig auf dem Waſſer faſt ohne alle Bewegung außer derjenigen, welche von den wellenfoͤrmigen, bisweilen dre— henden Bewegungen der Floſſenzweige herkommt. Eine ſchoͤne Kreisbewegung einer Flüuͤſſigkeit auf der Ruͤ⸗ ckenſeite durch das, Vergroͤßerungsglas zog mich ſehr an. Man ſieht nehmlich durch die halb durchſichtige Membran des Ruͤ— ckens dicht unter der Oberflaͤche ſehr deutlich eine Fluͤſſigkeit nach zwey Richtungen ſtroͤmen, eine nach unten und eine nach oben [foll wohl bedeuten eine nach hinten und eine nach vorn]; zwey beſondere Gefaͤße aber konnte ich nicht entdecken. 14 211 Sie ſcheinen in ihren Bewegungen ſehr träg zu fern, obs ſchon fie manchmal floͤtzend auf dem Waſſer ſehr eifrig ihre Floſſen umher bewegen. Das dauert aber nicht lang; bald laffen fie die Floſſen nachlaͤſſig herunterhaͤngen, als wären ſie von der kurzen Anſtrengung, wodurch fie nicht einen Zoll "weit gekommen waren, ermuͤdet, und ſelbſt wenn dieſe gleichguͤltigen Geſchoͤpfe ſich die Mühe gaben; ſich von einer Seite des Gla⸗ ſes zur andern zu bewegen; ſo geſchah es auf eine ſehr lahme Art, indem ſie zuerſt mit einer einzigen Finne ſteuerten, und dann mit den andern je nach den Umſtaͤnden. Ich that einige kleine Exemplare von Porpiten in das Glas, um zu ſehen, ob die Glauken ſie angreifen wuͤrden: denn vor einiger Zeit war eine dieſer Schnecken dicht an einer Por: pite und wurde von deren Fuͤhlfaͤden auf dem Ruͤcken beruͤhrt und belaͤſtigt; ſie ertrug es zwar mit ihrer gewoͤhnlichen Unge— duld, jedoch ohne einen Angriff auf die Porpite zu machen. Endlich faßte ſie dieſelbe doch zwiſchen ihre Kiefer, und ich konn— te gluͤcklicher Weiſe durch eine Linſe zuſehen, wie fie fraß, aus genſcheinlich mit einer ſaugenden Bewegung; und dabey floͤtzten alle Floſſen herum ganz wie im Zuſtande der Ruhe. Nie ſah ich, daß ſie dem Thier zum geringſten Nutzen dienten, weder zum Fangen noch Halten des Raubes, waͤhrend er aufgefreſſen wurde. Es ſcheint ſich beym Fangen bloß des Mundes zu be— dienen; wenigſtens ſah ich jetzt und noch andere Mal, daß es ſogleich mit dem Munde den Raub faßte und denſelben mit ihm allein veſthielt, waͤhrend er durch eine Art von ſaugender Bewegung verſchluckt wurde. Die Floſſenzweige helfen daher wohl bloß bey der Richtung der Bewegung, wobey fig ſich wen⸗ den und ſchlingen, wie es bemerkt worden iſt. Als die Schnecke die Fuͤhlfaͤden und faſt alles Weiche auf der untern Seite ihres Raubes verzehrt hatte, ließ ſie den hornigen Theil fahren und blieb nun nach ihrem Mahl ruhig auf dem Waſſer liegen, wobey man keine Bewegung ſah als das Spiel der Floſſenzweige. Die verſtuͤmmelten Ueberbleibſel der Porpita ſanken auf den Boden. Bald nachher fieng eine andere Schnecke an, eine andere Porpite anzubeißen; ſie fraß aber nur ein wenig, erneuerte aber den Angriff in kurzen Zwiſchenraͤumen. Bey Unterſuchung der Porpite fand ich die Scheibe von den Fuͤhlfaͤden und andern weichen Theilen entbloͤßt; nur ein kleines Stuͤck der weichen Theile hieng noch daran. Die Scheibe war nur an derjeni— gen Stelle etwas beſchaͤdiget, wo die Schnecke ſie zuerſt ange— packt hatte. Kam eines dieſer Thiere mit einem andern in Beruͤh— rung, ſo zeigte es kein Mißbehagen, rollte ſich nicht und zeigte gar keine boͤſe Neigung gegen das andere; oft ſchwammen ſie neben einander her ohne Zeichen von Unzufriedenheit, obſchon die Floſſenzweige an einander ſtießen; ſelbſt wenn man fie ans einander brachte, blieben ſie ganz ruhig und friedlich. Beſah man den Ruͤcken des Thiers bey ſtarkem Licht, ſo bemerkte man an jedem Rand eine ſchwarze Linie, welche ſich mitten auf jede Kieme verzweigte; und bisweilen ſah man oben auf einer Floſſe zwo ſchwarze Linien, obſchon die gegen⸗ uͤberſtehende nur eine zeigte. Der Rand zwiſchen der Purpurfarbe des Ruͤckens und 212 der ſilberweißen des Bauchs zeigte oft ein ſchoͤnes Goldgrün. Dieſe Farbenaͤnderungen kamen aber wahrſcheinlich vom einfal- lenden Fichte ber. % Dieſe Thierchen gehen bald zu Grunde: ich konnte kei⸗ nes lang erhalten, obſchon das Waſſer oft erneuert wurde. Beym Tode ſchrumpften die Floſſenzweige ein und die Zerſe⸗ ung gieng fo ſchnell vor ſich, daß der ganze Leib eine geſtalt⸗ loſe Maſſe wurde, einige Zeit blaͤulich und dann ſchwaͤrzlich oder braͤunlich ſchwarz. Ich habe ſelten ein gallertartiges Thier ge⸗ ſehen, das ſo derb im Waſſer war und ſich doch ſo ſchnell zerſetzte, wenn es daraus entfernt wurde. Selbſt die ſchoͤne Purpurfarbe des Ruͤckens, die ſilberige des Bauchs und das fils berige Blau der Seiten verſchwanden bald, ja augenblicklich beym Tod, als wenn ſie waͤren weggewaſchen worden; die aus⸗ geſtreckten zarten und ſchoͤnen Floſſen mit ihren Zweigen ſieht man nicht mehr; ſie ſchrumpfen auf nichts zuſammen. Nimmt man eines lebendig aus dem Waſſer und legt es auf die Hand, ſo iſt es wegen ſeiner außerordentlichen Zartheit faſt in demſelben Augenblicke zerſtoͤrt. Die Floſſenzweige fallen ab, und mit der letzten Bewegung verſchwindet die Schoͤnheit des Thiers; es verliert gleich die ſchoͤnen Farben und wird eine afte Maſſe. Aus dem Netz durften ſie nicht mit den Fingern genom⸗ W ſondern die Maſchen, woran ſie hiengen, mußten ins Waſſer getaucht werden, worauf die Thierchen von ſelbſt davon ſchwammen. Ungeachtet ihrer Gebrechlichkeit ſchießen ſie doch Pi Ver⸗ letzung im Waſſer herum; traͤgt man aber das Glas von ei— nem Ort zum andern, wobey das Waſſer in Bewegung kommt, ſo werden ſie augenſcheinlich unruhig und laſſen die Floſſen haͤngen. Was wird alſo mit ihnen bey ſtuͤrmiſchen Wetter? Leben ſie vielleicht wie die Eintagsfliege nur kurze Zeit und ge— hen dann bey Myriaden zu Grunde? Wir ſahen bloß vom Schiff eine zahlloſe Menge; viele Myriaden muß es alſo weiter hinaus geben! Man hat den Schwanz dieſes Thiers mit dem der Ei⸗ dechſe verglichen: die Vergleichung iſt ganz gut, nicht bloß ruͤckſichtlich der Geſtalt, ſondern auch der Bewegung, wenn man jenem etwas mehr Biegſamkeit zumißt; manchmal ſchlaͤgt das Thierchen den Schwanz auf den Ruͤcken, als wenn es etwas abwiſchen wollte; und ein andermal drehte es den Kopf auf die Seite, auch als wenn es dort einen plagenden Gegenſtand verſcheuchen wollte. Die Bewegung beym Freſſen ſieht aus wie bey einer Raupe. Wir ſahen keine mehr bis zum 15. May Nachts 10 Uhr unter 24"), Grad B. A 31 W. L. bey einem mäßigen Wind und ſchoͤnem Wetter. Man ſieng viele dieſer Schnecken nebſt Velellen u. Porpiten, wovon einige der letztern zum Theil angefreſſen waren u. von einigen nur die hornige Scheibe übrig war. Daß dieſes die Glauci gethan hatten, war nach den fruͤheren en nicht zu bezweifeln; uͤberdieß hatten wir früher ſchon Beweiſe, daß fie auch bey Nacht herumſchwaͤrm⸗ ten. Später ſahen wir keine mehr. In einigen Faͤllen ſah ich auch, daß ſelbſt die hornige wie 213 Scheibe der Porpiten in kleine Stuͤcke zerbiſſen war. Das letzte Mal fanden ſich auch entblößte Scheiben von Velellen. Außer den Glauken frißt ſicher auch Janthina fragilis, welche ähnliche Kiefer hat, Porpiten und Velellenz wir haben ſie an der letztern haͤngend gefangen. n B S. 119, Ggilby: uͤber Gemſen in der Sammlung. 1. Ixalus probaton. 0 Ein einziges Fell dieſes abweichenden Thiers von Dr. Richardſon; es wurde für das Weibchen von Antilope Furci- fer gehalten, was nicht ſeyn kann. Es iſt ein Maͤnnchen von der Groͤße eines Damhirſches; Laͤnge 4 4½ “/; Schwanz 5 ½; Kopf 9¼); Ohren 3 ¼. Obſchon das Fell von einem aus— gewachſenen Thier iſt, wie es die bleibenden und ſtark abge⸗ kauten Schneidzaͤhne beweiſen; ſo hat der Kopf doch keine Hoͤr— ner, ſondern an ihrer Stelle nur 2 kleine nackende flache Schup⸗ pen, unter welchen ſich die Hirnſchalknochen noch befinden. Faͤrbung oben gleichfoͤrmig blaß roͤthlich braun; eben ſo aus— wendig an den Gliedern; Bruſt, Bauch am After und inn— wendig an den Schenkeln graulich weiß; ebenſo der untere Theil der Backen, die Lippen, das Kinn; die Kehle aber und die untere Seite des Halſes blaß roͤthlich braun wie der Ruͤ— cken und die Seiten, oben auf dem Schwanz kurze roͤthliche Haare wie auf dem Leibe, unten nackt in Geſtalt und Laͤnge wie bey einigen Hirſchen; Naſe behaart wie bey den Geißen. Das Thier hat große Thraͤnenbaͤlge mit einem runden Loch, Weichen-Poren und zwey Zitzen wie die gemeine Antilope (A, cervicapra); große Afterklauen und keine Spur von Kniebüs ſcheln (Scopae) vorn und hinten; paßt daher zu keiner be— kannten Gruppe von Wiederkaͤuern. Daß es kein Hirſch iſt mit abgeworfenen Geweihen, beweiſt der Mangel des Roſen— ſtocks, die Behaarung der Lippen, die zwey Zitzen und die Weis chen⸗-Poren. Es kann auch kein Schaf und keine Geiß ſeyn, wie es die Thraͤnenbaͤlge, die Weichen-Poren und die Länge und Geſtalt des Schwanzes beweiſen, welcher bey den uͤbrigen Gat— tungen dieſer Sippen faſt nur ein Hoͤcker iſt. Es kann auch nicht das Weibchen von A. furcifer ſeyn, weil dieſes Stück ein Maͤnnchen iſt und uͤberdieß große Afterhufe hat. Man koͤnnte es nur fuͤr eine aͤchte Antilope halten, welche die Hoͤr— ner durch einen Zufall verloren hat, was wohl moͤglich iſt. Die anderen Charactere ſtimmen mit denen der gemeinen indiſchen Antilope überein, und wenn es wirklich dahin gehört, fo kann man es A. ixalus nennen, nach dem Namen eines Wieder⸗ kaͤuers in der Iliade. 2. A. euryceros. * Von dieſer praͤchtigen, noch unbeſchriebenen Gattung ha⸗ ben wir ein Paar Hörner am Fell und ein Paar am Schaͤdel ſeit langer Zeit, ohne daß man wußte woher; ich glaube aber mit Grund, daß ſie aus dem weſtlichen Africa kommen. Gera⸗ de Laͤnge 2° 1¼“, krumme 2 7½ “, Umfang am Grunde 10“, Abſtand 1, an den Spitzen 11. In der Geſtalt haben ſie einige Aehnlichkeit mit denen von A. strepsiceros, ebenſo gerunzelt, mit einem Grath an der hintern Flaͤche; fie machen aber nur eine Spiralwindung ſtatt 2, und ihre Richtung liegt durchaus in der Ebene des Vorderkopfes, waͤhrend ſie beym Kudu mit demſelben einen Winkel von 100 Graden machen. Auch der Schaͤdel gleicht dem des Kudus, iſt aber breiter und 214 groͤßer. Die Enden der Hoͤrner haben die Farbe des Elfen⸗ beins. Schnauze groß; keine Thraͤnenbaͤlge; ein weißes Quer⸗ band im Geſicht unter den Augen und zween weiße Flecken, auf jedem Backen. Alle dieſe Charactere unterſcheiden die na— tücliche Gruppe, wozu der Kudu gehört, die gegenwaͤrtige Gate tung, der Buſchbock, die Guib und die ſchoͤne von Bennett er— waͤhnte Gattung (Proceedings 1833. S. 1 Mhoer), welches eine aͤchte Antilope iſt. Ich habe Felle davon bekommen von der Weſtkuͤſte von Africa und werde ſie bald beſchreiben unter dem Namen von A. doria. 3. A. philantomba. Zwey Weibchen dieſer kleinen Gat⸗ tung lebten eine Zeitlang im Garten, kamen von Sierra Leone und wurden von Mac Cormick geſchenkt. Rendall ver⸗ ſicherte mich, daß ſie bey den Negern Philantomba heiße. Das größere und ältere Stuͤck hat kleine Hörner 1½“ lang, ſchwach vorwaͤrts gebogen, unten mit 5 oder 6 kleinen Ringen; unter⸗ ſcheidet ſich von der Zwergantilope des Caps durch laͤngeren Schwanz und Ohren, die letzteren innwendig mit weißen Haa⸗ ren. Leib dunkel mausfarben, die Fuͤße ebenſo, waͤhrend ſie bey der capiſchen Gattung ſandroth ſind. Da aber auch das Weib— chen Hörner hat, fo wäre ich ſehr geneigt, es für A. maxwel- li zu halten. 4. A. sumatrensis (Cambing Outan) wird mit A. char verglichen, um ein Verſehen von Friedrich Cuvier zu berichti⸗ gen. Sie fol Thraͤnenbaͤlge und Kieferdruͤſen haben, wie A. mergens und einige andere: ſie hat zwar jene, aber keim Spur von den letztern. Das Weibchen ſoll ferner keine Hör: ner und nur 2 Zitzen haben: das vorgelegte Exemplar iſt ein junges Weibchen; hat ziemlich große Hoͤrner und 4 Zitzen, alſo ganz wie das alte Weibchen von A. thar. f 5. A. palmata. Oberſt Smith hat ein Paar unvoll⸗ kommene Hoͤrner beſchrieben, blieb aber unentſchieden, ob es nicht eine Art des Prongbock's (A. fureifer) iſt. Das vorlie⸗ gende vollkommene Paar Hoͤrner mit Haut und Schaͤdel be— weiſt einen Gattungs-Unterſchied, aber die Heimath iſt ganz verſchieden von derjenigen, welche Smith dem Thier anweiſt. Es kam von Mexico, wo es nach Doctor Coulter ziemlich gemein iſt. Die Hörner find 2 oder Smal groͤßer als die, von A. fureifer, und ſtatt wie hier, faſt parallel zu ſeyn, gehen ſie weit auseinander und haben hakenfoͤrmige Enden Das Geſicht iſt auch ſehr dunkelbraun‘, während es bey A, fureifer ebenſo hellfahl iſt, wie die oberen Theile des Leibes. S. 121. Gray zeigt eine Argonauta mit einer Oey- thoe vom Vorgebirg der guten Hoffnung, und ſagt, daß er bey Vergleichung mit andern Weichthieren dieſes Thier fuͤr einen Schmarotzer halte. N 1. Das Thier hat in ſeiner Organiſation nichts zur Bil⸗ dung der Schale und auch keine Haftmuſkeln, wie alle andern Schalthiere, und gleicht in jeder Hinſicht den nackten Ce⸗ phalopoden. 2. Die Schale ſtimmt gar nicht mit der Geſtalt des Leibes uͤberein, ſondern gleicht der von Carinaria. 3. Der Leib kann keine kalkige Materie abſetzen: Ban es macht keine Scheidwaͤnde, um die Höhle dem Leibe anzupaſ⸗ 215 fen, wenn er ſich vergrößert; auch uͤberzieht es Sand, den man oft unter den Eyern findet, und der die Haut reizen muß, nicht mit Kalk, wie andere Schalthiere. 5 4. Die junge Schale des ſoeben ausgeſchloffenen Thiers, welche waͤhrend des Wachsthums die Spitze der Schale bleibt, iſt 10mal ‚größer als die Eper in der oberen Höhle der Ar- gonauta. 5. Er glaubt, daß Poli ſich geirrt habe, als er meynte, das Thier im Ey einer Ocytho& mit dem Rudiment einer Schale bedeckt gefunden zu haben: denn alle Weichthiere (Ce— phalopoden) wie andere ſind mit einer gut entwickelten Schale bedeckt, ſelbſt vor der Entwickelung der anderen Organe; und die Figur, welche Poli von dem Rudimente gibt, ſtimmt nicht mit dem Nucleus in der Spitze der Argonauta uͤberein. 6. Die verſchiedenen Gattungen von Argonauta ſollen auch von verſchiedenen Gattungen Ocytho& bewohnt werden: das zugegeben, ſo beweiſt es nur, daß jede dieſer Sippen oͤrtli⸗ che Gattungen haben. Daſſelbe koͤnnte man auch bey den Einſiedler-Krebſen finden, ohne daß es bewieſe, daß ſie die Scha⸗ len verfertigen. 7. Obſchon einige Exemplare von Ocytho&, ſteckend in ihren Schalen, Querfurchen haben, welche denen der Schale entſprechen, ſo ſind dieſe Furchen doch bloß durch den Druck des todten Thiers gegen die Schale entſtanden: denn die außer— halb der Schalen gefundenen oder die noch lebendig herausge— nommenen haben dieſe Furchen nicht, und auch nicht die zu— ſammengedruͤckte Geftalt von der Aushoͤhlung der Schale. Ei— nige Exemplare vom Vorgebirg der guten Hoffnung, wovon er eines vorlegte, welche waͤhrend der Reiſe auf der Seite in der Schale lagen, hatten die obere Seite glatt und rundlich, die untere flach und gebogen wie die Schale, auf die ſie durch ihr eigenes Gewicht druͤckten: ein anderes Stuͤck dagegen aus dem Mittelmeer war aufrecht mit dem Maul nach oben gepackt, ſo daß es auf jeder Seite der Schale gleich druͤckte; daher war es auch an jeder Seite flach und gebogen, wie das Exemplar von Feruſſac. . Er bemerkte noch, daß die Gattungen der Schalen ſchwer zu unterſcheiden ſeyen, die An- oder Abweſenheit der Stacheln oder Ohren auf dem Ruͤcken der Windungen nicht wichtig ſeyen, da es von allen ſogenannten Gattungen Exemplare gebe, welche ſie nur auf einer Seite haben. 8 S. 123. Gwen: über zween Eingeweidwuͤrmer im Magen des Tigers. Der Magen eines jungen Tigers, welcher an einer Vers ſtung der Aorta geſtorben war, zeigte innwendig 5 — 6 ſcro⸗ pbulöfe Geſchwuͤlſte ½ — 2“ groß. Beym Wegnehmen des dicken Schleims ſah er auf den groͤßern 2 — 8 Löcher, auf den kleinern nur eines; fie führten zu Höhlen, worinn zwey Arten Spulwuͤrmer ſteckten, einige 1“ lang und 1“ dick, andere nur 5“, lang und ½““ dick; von jenen nur zwey, von den kleinern eine zahlloſe Menge. u i Von den großen find die Maͤnnchen ½ kuͤrzer. In bey: den Geſchlechtern die Enden etwas verduͤnnt; das Mundende ſtumpf und abgeſtutzt; bey den Maͤnnchen das Schwanzende mehr gebogen und ſtumpf— 1 216 Die Oberflache des Leibes fein quer geſtreift; geſchaͤckt wegen der durchſcheinenden weißen Geſchlechtsroͤhren und des gelben Darms. Unter der Lupe die zwey vordern Drittel mit Ringsreihen kleiner ruͤckwaͤrts gerichteter Stacheln bedeckt, wel— che in 3 Spitzen endigen. Der Mund von einer angeſchwollenen Kreislippe umge⸗ 2215 bewaffnet mit 6 oder 7 Ringsreihen Stacheln, wie am elbe. * Die Mundoͤffnung ſelbſt iſt ein ſenkrechter elliptiſcher Spalt, jederſeits von einer kieferartigen haͤutigen Falte begraͤnzt, deren Vorderrand in drey Hornſpitzen verlaͤngert iſt und uͤber die Lippe hinaus geſchoben werden kann. Die Oeffnung des Eyergangs liegt / vom hintern En⸗ de; der After beym Weibchen iſt ein Querſpalt am hintern En⸗ de und an der concaven Seite der Biegung. Der After des Maͤnnchens, von deſſen vorderem Theil ein einfaches, ſchwach gekruͤmmtes, intromittentes Spiculum hervor⸗ geſchoben iſt, iſt umgeben von 8 Papillen, 3 jederſeits in einer ſenkrechten Reihe und zwey an der untern Graͤnze des Afters und der maͤnnlichen Eichel. Dieſer Wurm hat Aehnlichkeit mit Strongylus trigono- cephalus, mit einer Bursa maris subglobosa, biloba, mul- tiradiata, ziemlich ſo, wie die aͤußern maͤnnlichen Organe bey der neuen Gattung ſind, nehmlich ihre Oeffnung umgeben von 8 Hoͤckern, faſt wie Strahlen. Aber damit hört die Aehnlich⸗ keit auf: es gibt hier keine kugelichte, zweylappige Scheide fuͤr das intromittente Organ; der Mund iſt mit einer kreisrunden Lippe umgeben, ſtatt einer dreyeckigen; bey Str. trig. iſt er nackt, hier aber auf eine ſo merkwuͤrdige Weiſe bewaffnet, daß ich das Thier als zeine eigene Sippe betrachten muß, Gna— thostoma. Gnathostoma: Corpus teres, elasticum, utrinque at- tenuatum. Caput unilabiatum, labio eirculari tumido in- tegro; os emissile , processibus corneis maxilliformibus duobus lateralibus denticulatis“ Genitale masculum spi- culum simplex, ad basin papillis circumdatum. f Gn. spinigerum: capite truncato, corpore seriebus plurimis spinulorum armato. Der fippifche Unterſchied wird durch die Anatomie beſtaͤ— tigt: es finden ſich Organe, welche man bey den Eingeweids wuͤrmern noch nicht entdeckt hatte; ich meyne vorzuͤglich einen Speichelapparat, wie er bey den Holothurien und andern Echi— nodermen vorkommt. Dieſer Apparat beſteht aus vier verlaͤn⸗ gerten geraden blinden Roͤhren, jede 2” lang in gleichen Abs ſtaͤnden um den Anfang des Nahrungscanals; ihr vorderes Ende um den Mund geoͤffnet, am Grunde der drepzähnigen ſeitlichen Fortſaͤtze; ihr verſchloſſenes Ende nach hinten gerichtet. Die Winde dieſer Speichelroͤhren zeigen ſchiefe oder ſpiralfoͤr— mig ſich kreuzende Faſern; ihr Innhalt iſt halb durchſcheinend beym friſchen Wurm, und durchſichtig bey dem in Weingeiſt. Das Vorkommen dieſer Speicheldruͤſen mit einem Mund⸗ apparat, der beſſer zum Kauen eingerichtet iſt, als ein bis jetzt entdeckter bey den Eingeweidwuͤrmern, ſtimmt mit den Geſetzen uͤberein, welche man hinſichtlich des Speichelapparats bey den hoͤhern Thieren findet; und iſt daher ſehr wichtig. . 217 Cloquet betrachtet die verdickten druͤſigen Wände der Speiſeroͤhre beym Spuhlwurm als eine analoge Abſonderung. Das erſte Stuͤck des Nahrungscanals oder der Magen iſt 3““ lang, enthält eine milchweiße Subſtanz und hat hinten eine Einſchnuͤrung, worauf der Darm folgt, der mit gelblichem Brey angefuͤllt iſt, gerad und frey zum After laͤuft. Die Sei— tenlinien des Leibes beſtehen deutlich aus zwey Gefaͤßen, im Leibe hervorragend, vorn frey und ſehr weit. Die Ruͤcken— und Bauchnervenſtraͤnge find deutlich ſſichtbar in dem Raume zwiſchen den Seitengefaͤßen. Die Mufkelhäute des Leibes find gut entwickelt und beſtehen auswendig u. inwendig aus Laͤngs— faſern, welche letztere mit einer Lage breyigflockiger Subſtanz gefuͤttert ſind. Die maͤnnlichen Organe beſtehen aus dem genannten Spi- culo, vorragend aus dem Schwanzende. Die Baſis Spiculi ſteht in Verbindung mit einem weiten Receptaculum 2““ lang, weiß und durch eine ſchwache Einſchnuͤrung vom Uebrigen der Samenroͤhre getrennt, welche wie gewoͤhnlich einfach iſt, halb durchſichtig, duͤnner werdend gegen das blinde Ende, welches in der Mitte des Leibes an die Bauchſeite deſſelben durch Zell— gewehe geheftet iſt. Ihre Laͤnge iſt 10mal die des Leibes. Die weiblichen Organe behehen aus Vulva, Vagina, Ute- rus bicornis, Oviduetus et Tubi ovarii. Von der Vulva läuft die Vagina fort, zuerſt weit, dann ſchmaͤler, zuletzt wieder weit beym Eingang in den Uterus und iſt über 1“ lang; die zwey Cornua uteri 5“ lang, ½ dick, werden duͤnner und gehen ohne Schnuͤrung in die ovariſchen Roͤhren uͤber, welche ungeheuer lang ſind, dreyßigmal ſolang als der Leib; ihre verduͤnnten Enden hängen nicht an den Reis beswaͤnden. Ihre Windungen ſcheinen ganz verwirrt um den Darm zu liegen, aber fie bedecken denſelben nur als aneinan— der geſchobene Falten, und man kann ſie leicht ohne alle Zer— reißung trennen. December 1836. S. 127. F. Debell Bennett: erocephalus, beſonders ſein Gebiß. Zwiſchen den Geſchlechtern iſt das Mißverhaͤltniß größer als bey andern Walen: das größte Männchen in der Suͤdſee iſt 60“; das ausgewachſene Weibchen nur 28 und hoͤchſt felten 35. über Physeter ma- Wenn der junge maͤnnliche Cachelot 34“ erreicht hat, ſo ſind die Zaͤhne vollkommen gebildet, obſchon nicht eher ſichtbar, als bis er 28 überfchritten hat. Der gewoͤhnlich als zahnlos be— ſchriebene Oberkiefer hat jederſeits eine kurze Reihe von Zaͤhnen, bisweilen im Boden der Höhlen, worein die Zähne des Unter— kiefers greifen, gewoͤhnlich jedoch in den Raͤumen zwiſchen den Höhlen [hen durch Otto Fabricius bekannt!. Die Laͤnge dieſer Zaͤhne iſt 3“; ſie ſind ſchwach nach hinten gebogen und erheben ſich ½“ uͤber die weichen Theile, worinn ſie tief ſtecken, indem ſie nur ſchwach an den Knochen angeheftet ſind. Die Zahl iſt nicht leicht zu beſtimmen, weil die ganze Reihe nicht immer ſichtbar iſt; in zwey Faͤllen ſah ich jedoch acht auf jeder Seite. Sie finden ſich bey erwach⸗ ſenen Walen bender Geſchlechter, und obſchon man ſie bey Jis 1838. Heft 3. — — — ͤ ñœ — 218 jungen Cacheloten äußerlich nicht fieht, fo kann man fie doch wahrnehmen, wenn man die weichen Theile vom Kiefer entfernt. Das Auge iſt klein, weit hinten am Kopf, uber und zwiſchen der Bruſtfinne und dem Winkel des Unterkiefers. Die Oeffnung iſt 2“ lang und 1 hoch; die Augenlieder haben keine Wimpern und Knorpel und find 2” breit, Die Conjunctiva iſt voll Blutgefäße und mit Oeffnun⸗ gen von Schleimgaͤngen bedeckt; am innern Winkel eine Falte oder Spur des dritten Augenlieds wie beym Pferde. Der Augapfel iſt nicht größer als bey einem Ochſen 2½“ groß, die Hornhaut 1“, der Sehnerv nur fo dick wie eine Rabenfeder, aber von einer Faſerſcheide umgeben 4“ im Umfang, und wieder von den Augenmuſkeln umgeben; gleich hinter der Hornhaut iſt die Conjunctiva ſchwarz, und ſo fin⸗ det man es auch nicht ſelten bey den Negern. Die Linſe nicht groͤßer als beym Menſchen, faſt kugelrund; das Tapetum hin— ter der Netzhaut gelblich grün; kein Thraͤnenapparat. Ge: ſchlechtstheile, Walrathhoͤhle hat Hunter richtig beſchrieben. Ein Foͤtus, dem Anſehen nach reif aus dem Leibe ge- nommen, war lang 14“, im Umfang 6; er lag im Uterus wie ein geſpannter Bogen. S. 129. Reid zeigt einen neuen Perameles von Die» mensland, wo er gemein ſeyn ſoll; findet ſich auch im weſtli— chen Auſtralien, wo er bey den Eingebornen Dalgheit heißt, bey den Coloniſten Rabbit, unter welchem Namen Cunning— ham ſeiner erwaͤhnt in ſeinem Werk uͤber Neu-Suͤdwallis; auch Widdowſon in ſeinem Bericht uͤber Diemensland; wird aber von keinem beſchrieben. Perameles lagotis: griseus, capite, nucha et dor- so castaneo lavatis; buceis, lateribus colli, scapulis, la- teribus, femoribus extus, caudaque ad basin, pallide ca- staneis; mento, gula, pectore, abdomine, extremitatibus intus anticeque, antibrachiis postice, pedibusque supra albidis; antibrachiis externe pallide griseis, femoribus ex- tus posticeque saturate plumbeis; cauda pilis longis al- bescentibus ad partem basalem indueta, dein pilis nigris tecta, parte apicali alba, pilis longis supra ornata. Velle- re longo molli. Cauda pilis rudis vestita; pilis ad pedes brevissimis, Labio superiore, buccisque, mystacibus lon- gis sparsis. Auriculis longis, ovatis, intus nudis, extus pilis brevissimis brunneis , ad marginem albescentibus in- dutis, pilis ad bases eos plumbeis, apieibus albis aut ca- staneis, illis in abdomine omnino albis. Marsupio ven- trali magno, mammis novem, in faciem posticam; qua- rum una centralis est, reliquis circumdata, intervallis aequalibus, gyrumque facientibus, trausversim unciam cum quadrante reddentem, Longit, capitis 5poll, 3 lin,; corporis 13 poll. cau- dae 10 p.; auriculae 5 p. 10 J.; antibrachii 4; pedis antici 1 p. 8 l.; tibiae 3 poll. 9 lin.; pedis postici 4 p. 6 lin.; ab auriculae basi usque ad oculum 2; ab ocu- lo usque ad nasum 2 poll. 8 lin.; Latitudo auriculae 1 poll. 9 lin. - 14° 219 Habitat in Australia Occidentali et in Terra Van Diemen. Der Schaͤdel iſt vollkommen, aber die Haut ließ ſich nicht abloͤſen. Schneidzaͤhne —— „ Eckzaͤhne 14 Luͤckenzaͤh⸗ ’ = 3 2 2 7 4 ne I Backenzaͤhne — — 48; Backenzaͤhne viereckig, abgekaut, mit einem Schmelzband quer durch die Mitte. Im weſtlichen Auſtralien finden ſie ſich jenſeits der Gebirge des Schwanenfluſſes im Diſtrict York, freſſen große Kerflarven und Baumwurzeln und ſchaden durch ihr Graben ſehr dem Welſchkorn und den Potato. Ein gefangenes wurde in weni— gen Tagen ſehr zahm, war aber reizbar und fühlte die gering⸗ ſte Mißhandlung, fraß Brod und hielt es mit den Vorderpfo— ten. Es war ein Junges, welches aber, nachdem es von der Mutter einige Tage im Beutel getragen worden, leider abhan= den kam. a Sollte man noch mehrere aͤhnliche Gattungen finden, ſo wären die Unterſchiede hinlaͤnglich zu einer Unterſippe, Macrotis. S. 131. Waterhouſe zeigt ein zweytes Exemplar von Myrmecobius. Unterſcheidet ſich von M. fasciatus durch weniger ent⸗ ſchiedene ſchwarze und gelbrothe Faͤrbung des Ruͤckens, weil mehr weiße Haare unterſtreut ſind. Die Baͤnder ſind nicht weiß, ſondern gelblich rahmfarben; weichen auch in Zahl und Lage ab. Vom Schwanz anzufangen find die drey erſten deut: lich und unterbrochen wit ſchwarzen, halbzollbreiten Zwiſchen— raͤumen, unterſtreut mit weißen Haaren und einigen ochergelben. Das vierte iſt auch deutlich, laͤuft aber nicht ununterbrochen quer Über den Rüden, ſondern ſtoͤßt an zwey Baͤnder der ans dern Seite. Das fuͤnfte und ſechſte iſt ununterbrochen, aber weniger deutlich als die vorigen. Weiter ſind die Baͤnder faſt verſchoſſen und zeigen ſich nur ſchwach an den Seiten des Leibes. 5 Der Hauptunterſchied liegt aber in den Zähnen, vier Ba⸗ ckenzaͤhne mehr als bey M. fasciatus. Alle Zähne 52; in jedem Kiefer 26 und die fuͤnf hintern Backenzaͤhne dicht an einander, alſo auch in dieſer Hinſicht verſchieden von dem vorigen. Es kam von Diemensland; man hat andere an Baum— wurzeln ſcharren und Kerfe freſſen ſehen, welche an ſolchen Or— ten häufig find. Am liebſten ſollen fie ſich an Orten aufhal⸗ ten, wo die Weide von Port-Jakſon in Menge waͤchſt. Er will es noch nicht benennen. Ogilby: über die wichtigſten Charactere der Wie derkaͤuer. Pallas hat richtig bemerkt, daß alle Wiederkaͤuer, mit Ausnahme der Cameele, nur eine Sippe bilden muͤßten, wenn man bloß auf die Zähne ſaͤhe. Man nahm daher zu der un⸗ wichtigen Geſtalt der Hoͤrner ſeine Zuflucht, und erſt Illiger fuͤhrte auch die Schnauze und die Thraͤnenbaͤlge ein. Die Sippe der Gemſen (Antilope) wurde endlich ein Rumpelka⸗ ſten flv alle Gattungen, welche nicht unter Bos, Oris et Ca- pra paßten, und enthaͤlt daher viermal mehr Gattungen als alle Wiederkaͤuer, ungeachtet der verſchiedenſten Formen, ſo daß 220 kein einziger Character auf alle paßt. Lichtenſtein, Blain⸗ ville, Desmareſt und Hamilton Smith ſuchten abzu— helfen, was aber nicht ganz gelang. Die Anz oder Abweſenheit der Hörner, ihre Subſtanz und Bau, ob hohl oder voll, bleibend oder abfaͤllig; die Ges ſtalt der Oberlippe, ob duͤnn, wie bey der Geis, oder breit und nackend wie beym Ochſen; die Thraͤnenbaͤlge und Poren zwis ſchen den Zehen ſind Charactere, welche Einfluß auf Betragen und Lebensart haben und von denen daher die ſippiſchen Unter ſchiede vorzuͤglich abhaͤngen. Nimmt man manchmal einige weniger wichtige Charactere dazu, wie die Druͤſen uͤber den Augen und an den Kiefern, die Zahl der Zitzen, die Weichen— Poren, ſo kann man die Sippen ſtreng beſtimmen. Von der An, oder Abweſenheit der Hörner bey den Weibchen hängt großentheils der Verkehr der Geſchlechter ab; von der Geſtalt der Lippen und der Schnauze, den einzigen Taſt- und Greifor⸗ ganen der Wiederkaͤuer hängt die Natur des Futters und des Aufenthalts ab, indem ſie dadurch Graſer oder Rupfer werden (Grazer or Browser); die Druͤſen zwiſchen den Zehen, welche die Hufe ſchluͤpfrig zu erhalten ſcheinen, haben Einfluß auf die geographiſche Verbreitung, indem ſie die Gattungen auf reiche Savannen und feuchte Wälder beſchraͤnken, oder ihnen geftate ten, auf trockenen Bergen herumzuſtreichen, auf den duͤrren Karroo und den brennenden Wuͤſten. Fam. 1. Camelidae. Pedes subbisulei, subtus callosi, digitis apice solo distinetis, ungulae succenturiatae nullae; cornua nulla; dentes primores supra duo, infra sex. 2 Genera. 1. Camelus, cujus characteres sunt: Digiti con- juncti, immobiles. Rostrum chilomate instruetum, labro fisso. Sinus lachrymales nulli. Fossae interdigitales nul- lae. Folliculi inguinales null. Mammae quatuor. 2. Auchenia: Digiti disjuncti, mobiles. Rostrum chilomate instructum, labro fisso. Sinus lachrymales nulli. Fossae interdigitales nullae. Folliculi inguinales null. Mammae duae. Sind eine aberrante Gruppe, welche von den andern in den Organen der Ortsbewegung und des Kauens abweicht. Die Thraͤnen-Weichen- und Zehenbaͤlge fehlen. Fam. II. Cervidae. Pedes bisulei; cornua solida, plerumque decidua, in mare solo, aut in utroque sexu; dentes primores su- pra nulli, infra octo. 6. Genera. 1. Camelopardalis: Cornna in utroque sexu, perennia, simplicia, cute obducta. Rhinaria nulla. Sinus lachrymales nulli. Fossae interdigitales parvae. Follicu- li inguinales nulli. Mammae quatuor. Duo species sunt C. aethiopicus et C. capensis. 2. Taran dus: Cornua in utroque sexu, subpal- 221 mata, decidua. Rhinaria nulla. Sinus lachrymales exi- gui. Fossae interdigitales parvae. Folliculi inguinales nulli. Mammae quatuor. Typus est Tarandus rangifer (Cervus Tarandus). 3. Alces: Cornua in mare solo, palmata, decidua. Rhinaria nulla. Sinus lachrymales exigui. Fossae inter- digitales magnae. Folliculi inguinales nulli. Mamulae qua- tuor. Typus est Alces Machlis (Cervus Alces). 4. Cervus: Cornua in mare solo, ramosa, decidua. Rhinaria magna. Sinus lachrymales distincti, mobiles. Fossae interdigitales magnae. Folliculi inguinales nulli. Mammae quatuor. Typi sunt C. Elaphus et C. Saumer aut Hippelaphus Cuv. 5. Caprea: Cornua in mare solo, subramosa, de- cidua. Rhinaria distincta. Sinus lachrymales nulli. Fos- sae interdigitales magnae. Folliculi inguinales nulli. Mam- mae quatuor. Typus est C. capreolus. 6. Prox: Cornea in mare solo, subramosa, deeci- dua. Rhinaria magna. Sinus lachrymales maximi, mobi- les. Sinus duo suborbitales ad basin cornuum, magni, mobiles. Fossae interdigitales magnae. Folliculi ingui- nales nulli. Mammae quatuor. Typus est Prox moscha- tus (Cervus Muntjac). Fa m. III. Pedes bisulci; pra nulli, infra octo. Moschidae. cornua nulla; dentes primores su- 2 Genera. 1. Moschus. Rhinaria magna. Sinus lachrymales nulli. Fossae interdigitales nullae. Folliculi inguinales null. Mammae quatuor. Typus est Moschus moschi- ferus. 2. Ixalus? Rhinaria nulla. Sinus lachrymales exi- gui, distincti. Fossae interdigitales nullae. Folliculi in- guinales exigui. Mammae duae. Typus est Ixalus Pro- baton, Proc. Zool. Soc., Part. IV. p. 119. Ixalus gründet ſich erſt auf ein einziges Exemplar, und kann vielleicht zu einer andern Familie gehoͤren; unterſcheidet ſich wenig von den aͤchten Antilopen. Wenn es aber auch richtig bey den Moſchiden ſteht, fo iſt doch eine Luͤcke dazwi⸗ ſchen. Vielleicht gehören dahin zwo Sippen, wovon eine wahr: ſcheinlich in den tropiſchen Wäldern des indiſchen Archipelags und die andere auf dem Hochland von Mexico oder Suͤdameri— ca lebt. Sie moͤgen indeſſen folgendermaaßen characteriſiert werden. h * 1. Hinnulus: Rhinaria magna. Sinus lachry ma- les distincti. Fossae interdigitales nullae. Folliculi in- guinales nulli. Mammae quatuor. f 2. Capreolus. Rhinaria nulla. Sinus lachryma- les nulli. Fossae interdigitales parvae ? Folliculi ingui- nales? Mammae duae. Es mag gewagt ſcheinen, auf dieſe Weiſe die Entdeckung von Gattungen vorherzuſagen und die Sippencharactere anzu⸗ 222 geben, da wir von ihrem Daſeyn noch keine poſitiven Kennt— niſſe haben, aber die Analogieen der Ratur ſprechen dafuͤr. Von der Sippe Ixalus, wenn ſie ſich als eine ſolche beweiſet, habe ich auch die Charactere vorher aufgeſtellt. Fam. IV. Capridae. Pedes bisulei; cornua cava; persistentia; rhinaria nulla; dentes primores supra nulli, infra octo. 7 Genera. 1. Mazama. Cornua in mare solo. Sinus lachry- males nulli. Fossae interdigitales distinctae. Folliculi in- guinales nulli. Mammae quatuor. Typus est M. furci- fer (Antilope furcifer). 2. Madogua. Cornua in mare solo. Sinne lachry- males distincti. Fossae interdigitales distinetae. Follicu- li inguinales null. Mammae quatuor. Typus est M. Sal- tiana (Ant. Saltiana et Hemprichii). Cornua in mare solo. Sinus lachry- Fossae interdigitales maximae. Mammae duae. Typus est 3. Antilope. males distincti, mobiles. Folliculi inguinales maximi. A. cervicapra. 4. Gazella, chrymales distincti, mobiles. mac. Folliculi inguinales maximi. pus est Gazella Dorcas (A. Dorcas). 5. Ovis. Cornua in utroque sexu. Sinus lachry- males exigui, immobiles.. Fossae interdigitales parvae Folliculi inguinales null. Mammae duse. Typus est Ovis Aries. / Cornua in utroque sexu, Sinus la- Fossae interdigitales maxi- Mammae duae. Ty- 6. Capra. Cornua in utroque sexu. Sinus lachry- males nulli. Fossae interdigitales parvae. Folliculi in. guinales nulli. Mamae dnae. Typus est Capra Hircus Ad hoc genus pertinent Ovis Tragelaphus et Antilope lanigera aut americana. Auct. 7. Ovibos. Cornua in utroque sexu. Sinus la- chrymales nulli. Fossae interdigitales? Folliculi ingui- nales nulli. Mammae quatuor. Typus Ovibos moschatus Fam. V. Bovidae. Pedes bisulci; cornua cava, persistentia; rhinaria distinota, nuda; dentes primores supra nulli, infra octo. 9 Genera. 1. Tragulus. Cornua in utroque sexu. Glandu- lae maxillares oblongae Fossae interdigitales nullse. Fol- liculi inguinales nulli. Mammae quatuor. Typus est T. pygmaeus (Ant. pygmaea). Cornua in mare solo. Glandulae Fossae interdigitales parvae. Fol- Mammae quatuor. Typus 8. 2. Sylvicapra. maxillares oblongae. liculi inguinales distineti. mergens (Ant. mergens). 223 8. Tragelaphus. Cornua in mare solo. Sinus lachrymales magni. Fossae interdigitales distinctae. Fol- lieuli inguinales nulli. Mammae quatuor. Typus est T. Hippelaphus (Ant. Picta). Das Neel⸗Ghae und nicht das Saumer-Deer von Sn: dien iſt, wie ich anderswo zeigen will, das von Ariſtoteles un— ter dem Namen Hippelaphus beſchriebene Thier. 4 Calliope. Cornua in mare solo. Sinus lachry- males nulli. Fossae interdigitales nullae. Folliculi ingui- nales distincti. Mammae quatuor. Typus est Calliope Strepsiceros (Ant. Strepsiceros). 5. Kemas. Cornua in utroque sexu, Sinus lachry- males nulli. Fossae interdigitales magnae. Follieuli in- guinales null. Mammae quatuor. Typus est Kemas Gho- ral (Ant. Goral). 6. Capricornis. Cornua in utroque sexu. Sinus lachrymales magni. Fossae interdigitales distinetae. Fol- liculi inguinales null. Mammae quatuor. Typus est C. Thar (Ant. Thar Hodg.). 7. Bubalus. Cornua in utroque sexu. Sinus la- chrymales exigui, distineti. Fossae interdigitales magnae Folliculi ingninales null. Mammae duae. Typus est Bu- balus mauritanicus (A. Bubalus). 8_Oryx. Cornua in utroque sexu. Sinus lachry- males nulli. Fossae interdigitales magnae. Folliculi in- guinales null. Mammae quatuor. Species sunt O. ca- pensis (A. Oryx), Leucoryx, Leucophaea etc. 9. Bos. Cornua in utroque sexu. Sinus lachry- males nulli. Fossae interdigitales nullae. Folliculi in- guinales nulli. Mammae gnatuor. Typus est Bos taurus. Ueber die Gattungen ſpaͤter. Mit Huͤlfe meines Arti⸗ kels uͤber Antilope in der Penny Cyelopaedia und Smiths Aufſatz ber die Wiederkaͤuer in Griffiths Animal Kingdom wird man leicht die Gattungen zu den Sippen ſtellen koͤnnen. S. 139. Gould zeigt viele Stuͤcke von der Sippe Strix, wie ſie jetzt beſchraͤnkt iſt, aus verſchiedenen Theilen der Welt vor; darunter drey neue. 1. Strix castanops: disco fasciali castaneo, ad marginem saturatiore et nigro eircumdato; corpore supra ulis caudaque laete rufo-brunneis, plumis singulis fasciis latis saturate brunneis, dispariter ornatis; capite humeris- que maculis sparsis minutis albis; corpore infra flave- scenti-brunneo; lateribus colli corporisque guttis nigris sparse ornatis; femoribus tibiisque flavo-brunneis pedi- bus flavescentibus; rostro flavo fusco. Long. tot. 18 unc.; rostri 2¼; alae 15; caudae 7; tarsi 3%. Hab. in Terra Van Diemen. Iſt die größte bekannte Gattung diefer Sippe, die Barn Owl [Strix flammea] der Typus iſt. wovon 2. Strix cyclops: disco fasciali albo, venuste ännulo gaturate brunneo, circumdato; corpore supra albo; dorso humerisque pallide stramineis, maculis brunneis et albis lentiginosis; primariis, fasciis alternis stramineis brun- 224 neis rectis, frequentibus et retortis; cauda alba fasciis brunneis; interstitiis albis brunneo erebre guttatis, cor- pore infra albo, maculis brunneis; femoribus tarsisque albis; pedibus flavofuscis; rostro livido. Long. tot. 15 unc.; rostri 1°/,; alae 11½; caudae 5½; tarsi 23. Hab. in nova Cambria australi. Dieſes iſt eine der ſchoͤnſten Gattungen der Sippe. 3. Strix delicatulus: disco fasciali albo, mar- gine straminea circumdato; corpore supra pallide cano fusco, flavo tincto, notis nigricantibus et albidis inter- mixtis delicatulis frequentibusque ornato; alis pallide ful- vis, fasciis lineisque rectis retortis, pallide brunneis; pri- mariis ad apicem gutta alba notatis; caudae rectricibus quoad colorem remiges fingentibus at gutta apicali ob- scuriore; corpore infra albo; pectore lateribusque macu- lis brunnescentibus sparse notatis; femoribus tibiisque albis; pedibus flavescentibus rostro livido. Long. tot. 14 unc.; rostri 13; alae 11; caudae 4; tarsi 2½. Hab. in Nova Cambria australi. Dieſe Gattung gleicht in mancher Hinſicht der gemeinen Eule (Strix flammea) in England, iſt aber viel kleiner und hat einen laͤngeren Schnabel. 0 S. 141. Fr. Cuvier: über Gerboises et Gerbilles (ſchon gegeben außer der neuen Gattung), Alactaga arundinis aus der Barbaren. Länge 5 Zoll, Schwanz 57¼; Ohren 1, faſt nackt; Fußwurzel 22“. Oben ſchoͤn graulich gelb, Seiten und Schwanz gelblich, der letztere mit einem ſchwarzen Buſch, deſſen Spitze weiß, Bauch und Backen weiß, große Schnurrbaͤrte braun, Schneidzaͤhne weiß und ganz. Gould zeigt alle Gattungen, welche bis jetzt fuͤr ſein Merk über die Vögel Auſtraliens gemalt find. Darunter fol: gende neu: 1. Oceypterus superciliosus: facie, gula, pectoreque nigrescenti-griseis; linea supereiliari alba ad basin rostri excurrente, summo capite, corpore superiore alisque fuliginosis; abdomine crissoque castaneis; rectri- cibus griseo-fuliginosis, ad apicem albescentibus, inter- mediis duabus exceptis; rostro plumbeo, ad apicem nigro, pedibus plumbeis. Long. tot. 7 unc.; rostri 1; alae 42; caudae 3; tarsi ¼. Hab. in Nova Cambria australi. 8 2. Vanga cinerea mas.: capite et nucha nigris loro albo; dorso, humeris et uropygio griseis; tectrici- bus caudae albis, rectrieibus caudae nigris, interne ad apicem albis, duabus intermediis exceptis, secundariis in medio, tectricibus majoribus, gula et corpore subtus, al- bis; rostro ad basin plumbeo, ad apicem nigro, pedibus nigris. Long. tot. 12½ une.; rostri 1¼ ; alae 6; caudae 5%; tarsi 1¼½. Hab. in Terra Van Diemen „ 225 $. V. nigrogularis mas.: capite, collo et pecto- re nigris, torque nuchali, ptilis, pteromatum striga lon- gitudinali, dorso imo, uropygio, abdomine, crisso, rectri- cumque lateralium apicibus albis; rectrieibus duabus in- termediis omnino nigris; rostro ad basin plumbeo in ni- grüm transeunte; pedibus nigris. Foem. vel. mas jun. ? Partibus quae in mare nigris in hoc cinerascenti-brunneis, vitta oceipitali fere obsole- ta; gula pectoreque fulvo brunneis; partibus reliquis ut in mare adulto, Long. tot. 13 ¼ unc.; rostri 1°/,; alae 7; caudae 6; tarsi 1½. Hab. in Nova Cambria Australi. Struthidea. ’ - Rostrum validum, robustum, tumidum, supra arcua- tum, altitudine latitudinem excellente; gonyde angulato ; naribus rotundatis opertis; mandibula inferiore ad basin incrassata et in genas pereunte; alae mediocres, rotunda- tae; remige primo brevi, quarto et quinto longissimis, remigibus secundariis elongatis et latis; tarsi mediocri longitudine et robusti, antice scutellati, postice plani; digitis subvalidis; pollice medio digito breviore et va- lidiore. 4. Str. cinerea: capite, collo, partibusque cor- poris inferioribus griseis; singulis plumis ad marginem pallidioribus, alis brunneis, rectricibus caudae nigris, me- tallice viridi nitentibus; rostro pedibusque nigris. Long. tot. 11 unc.; rostri 2; alae 5}; caudae 6; tarsi 13. 5. Tropidorhynchus citreogularis: sum- mo capite,, dorso, uropygio, alis, caudaque brunneis, his pallidioribus; pogoniis externis remigum secundariorum olivaceo marginatis; cauda ad apicem grisea; nucha ac lateribus colli albescenti-griseis; mandibula inferiori ad basin notaque nuda pone oculos caeruleis; gula et lateri- bus pectoris citreis; abdomine pallide griseo; rostro nigro; pedibus plumbeis. Long. tot. 104 unc.; rostri 11; alae 51; caudae 423 tarsi 1}. Hab. in Nova Cambria Australi. 6. Meliphaga penicillata: facie plumisque auricularibus flavidis; pone has penicilla sericea alba ori- ente; corpore superiore flavescenti-griseo; pogoniis remi- gum externis latioribus; corpore subtus pallide brunne- scenti-cinereo; rostro pedibusque brunneis. Long. tot. 64 unc. ; alae 3; caudae 3; tarsi 4. Hab. in Nova Cambria Australi, rostri 3; 7. M. sericea: summo capite, gula, et regione circa oculos nigris; striga frontali alba supra oculos ten- dente; penicilla pilosa alba, genas auresque tegente; dor- so brunnescenti-cinereo, longitudinaliter nigro striato; Iſis 1838. Heft 3 226 corpore subtus albo singulis plumis in medio longitudi- naliter nigris; alis brunnescenti-nigris, pogoniis remigum externis, laete flavidis; rectricibus caudae brunneis, po- gonlis ad marginem flavescentibus; rostro pedibusque nigris. Ran Bong: tot. 64 une.; rostri Z; alae 23; caudae 25; arsi 3. Hab. in Nova Cambria Australi. Haematops. Rostrum capite brevius, leviter arcuatum, acutum, sine denticulo ad apicem; compressiusculum: naribus lon- gitudinalibus et operculo tectis, setis nullis ad rietum: alae mediocres, remige primo brevi, tertio et quarto fe- re aequalibus et longissimis: cauda mediocri, aequali vel leviter forficata: tarsi mediocres, subvalidi halluce et ungue, digitum medium et unguem aequantibus; digitis Se longitudine-paribus; naevi sanguinolenti supra oculos. ; 8. I. validirostris: summo capite splendide nigro, vitta occipitali alba, pone oculos oriente; plumis auricularibus, mento et nucha nigris; summo corpore olivaceo, griseo lavato; uropygio rectricumque pogoniis externis laetioribus; alis brunneis, olivaceo leviter tinetis; gula alba, corpore subtus brunnescenti-griseo; rostro nigro et ad apicem depressiusculo; pedibus carnosis. Long. tot. 63 unc.; rostri 2; alae 33; caudae 3; tarsi 2. Hab. in Terra Van Diemen. 9. H. gularis: summo capite nigro, vitta occipi- tali alba pone oculos oriente; plumis auricularibus et nu- cha nigris; dorso et uropygio aurato-olivaceis; alis cau- daque brunneis; gula cinerascenti alba, striga per me- diam partem tendente; corpore subtus cinerascenti-brun- neo; rostro nigro; pedibus pallide brunneis. 3 Long. tot. 6. unc.; rostri 3; tarsi 7. Hab. in Nova Cambria Australi. alae 32; caudae 23; Neomorpha. Rostrum longitudine caput excellens ad latera com- pressum, arcuatum, solidum, acutum ad apicem denticu- lo; nares opertae, in sulco basali, carina mandibulae su- perioris in pontem tendente; lingua dura, gracilis, ad api- cem setosa; anguli oris carunculis carneis pendentibus conferti; alae — ; pedes — ;- cauda corpus longitudine aequans. ö 10. N. acutirostris: rostro gracili, elongato, arcuato, colore eorneo, in plumbeum ad basin transeun- te, carunculis laete aurantiacis; corpore toto nigro; cau- da large ad apicem alba. Long. tot. 164 unc.; 7, tarsi. 0 rostri 31; alae — caudae 15 227 11, N. erassirostris: rostro subareuato, valido, acuto, corneo colore, in plumbeum ad basin transeunte ; corpore nigro; eauda large ad apicem alba. Long. tot. 17% unc.; rostri 2}; alae — ; caudae 74; tarsi — 12. Podiceps gularis: summo capite et nucha intense nigrescenti-brunneis, olivaceo lavatis; gutture ge- nisque nigris; striga castanea pone oculos oriente et per latera colli excurrente; corpore supra nigrescenti brun- neo; tectrieibus alae secundariis albo marginatis, hoc co- lore vittam transversam faciente; eollo imo, pectore et corpore subtus argenteo griseis, hoc colore in brunneum ad latera transeunte; rostro et pedibus nigris. a Long, tot. 10 unc.; rostro 14, alae 41; tarsi 13. Hab. in Nova Cambria Australi. 13. P. nestor: capite plumis elongatis sericeis al- bis induto; gutture et oceipite nigris; corpore supra in- tense brunneo, subtus argenteo griseo, ad latera brun- neo lavato; rostro nigro ad apicem pallidiore; tarsis oli- vaceo nigris. Long. tot. 9 unc.; rostri 1; alae 41; tarsi 13. Habit. in terra Van Diemen et in Nova Cambria Australi. Calo dera. Rostrnm validum, areuatum, capite brevius, naribus basalibus rotundatis, fere apertis, mandibula superiore ad apicem leviter indentata marginibus sulcatis; margine mandibulae inferioris in sulcum superioris recepto; alae mediocres, remige primo brevissimo; tarsi validi, antror- sim scutellati, pollice cum digito interno eonjuneto, hoc ejusque ungue, validis, at medio digito ungueque, brevio- ribus; ungues incurvati et acuti; cauda mediocris, penitus, aequalis. Die hieher gehörige Gattung, C. maculata, iſt oben be: ſchrieben S. 106. [Es iſt Hrn. Gould ſehr zu rathen, die Charactere von jemand anderem machen zu laſſen.] Ende von 1836. Neue Wirbelthiere zu der Fauna von Abyſſimen gehörig, entdeckt und beſchrieben von Dr. E. Rüppell. Frankfurt, bey Schmerber. 1837. Liefer. XI. Fol. 53 — 56. Taf. 15 — 21. Dieſes Heft enthaͤlt wieder lauter Fiſche und zwar nicht weniger als 23, alle neu, wie es ſich von ſelbſt verſteht, manch— faltig, intereſſant, genau beſchrieben, ohne Zweifel richtig abge⸗ bildet und fleißig illuminiert. Wir haben geglaubt, Herr Ruͤp⸗ pell waͤre ſchon lange mit ſeinen Thieren am Ende, da er wirklich unerwartet viel geliefert hat; aber er langt immer noch aus feiner Jagdtaſche Neues hervor und erfreut die Naturforſcher mit ſeinen Gaben. Schon früher hat der Verf. 7 Gattungen von Balistes beſchrieben, hier folgen mehrere neue: B. niger aus dem rothen 228 75 5 B. albicaudatus, flavimarginatus et rivulatus eben- aher. Monacanthus pardalis. Tetraodon semistriatus, lunaris, sordidus. Ueberhaupt hat er im rothen Meer geſammelt und meiſtens abgebildet: Balistes assasi (aculeatus), lineatus, virides- cens, stellatus, eœrulescens, flavimarginatus, albicauda- tus, rivulatus, niger; M. pardalis, pusillus. Diodon punctatus; Tetraodon honkenii, perspieillaris, semistriatus, calamara, diadematus, lunaris, sordidus; Ostracion eubicus, argus, eyanurus, turritus. Von Hanen werden bier geliefert: Seyllium heptagonum; Nebrius concolor; Carcharias melanopterus, albimarginatus, obesus, acutidens, acutus; Zyg&na mokarran; Pristis pectinatus. Torpedo panthera; Pastinachus uarnak; Myliobatis eeltenkee. Im Ganzen hat er Hayen und Rochen beobachtet 17 Gattungen. Belone choram, platura; Hemiramphus gamberur, ſar. Bagrus thalassinus; Plotosus anguillaris. Clupea sirm, punctata, quadrimaculata, kowal; En- graulis, heteroloba; Butyrinus glossodontus. Der Text iſt noch nicht vollendet, und es find alfo noch mehr Fiſche zu erwarten. Genera et species Curculionidum cum Synonymia hujus familie, a C. J. Schenherr. Lipsie, apud Fr. Fleischer. 1837. 8. IV. 1. 600. Von diefem ungewöhnlich reichhaltigen und in Hinſicht auf die Zahl der Sippen wirklich ungeheuern Werk koͤnnen wir ſchon wieder einen Band anzeigen. Die Verfaſſer muͤſſen un⸗ gemein fleißig vorgearbeitet haben, ſonſt waͤre eine ſolche Schnel⸗ ligkeit bey der gründlichen Characteriſtik, genauen Synonymie und vollſtaͤndigen Beſchreibung der Gattungen nicht denkbar; obs ſchon ihrer drey daran arbeiten. Die neuen Gattungen nehm⸗ lich werden von Gyllenhal und Boheman beſchrieben. Dieſer Band beginnt mit Genus 300. Cratosomus und geht bis 352. Meeysmoderes. Es iſt unmoͤglich und unnöthig, den genauern Innhalt anzugeben, weil es doch unferen Leſern nichts nuͤtzen würde. Der Verfaſſer wird aus allen Welltheilen aufs kraͤftigſte unterſtuͤtzt, und bekommt überall her Exemplare zuge⸗ ſchickt. So iſt noch nie eine Kerfzunft bearbeitet worden. Freylich muß man vor der ungeheuern Zahl von Sippen erſchrecken: indeſſen iſt eine ſolche durchgeführte Scheidung für denjenigen, der ſich mit der Zunft genauer beſchaͤftigen will, immerhin ſehr nuͤtzlich; andere werden ſchon zuſammenzuziehen wiſſen. 229 Kort Underrättelse om Skandinaviska Insekters allmännare Skada och Nytta i Hushallningen, af G. Dahlbom. Lund, Berling. 1837. 8. 352. Diefe Schrift, Uber den Schaden und Nutzen der Kerfe in der Haushaltung, iſt den Landwirthen und Naturforſchern be— ſtimmt und mit guter Auswahl und Fleiß bearbeitet. Sie ent⸗ hält 235 Gattungen, ausführlich beſchrieben mit Angabe der Entwickelung, des Nutzens und des Schadens in einzelnen Faͤllen, voran die Käfer, dann die Schricken, Wanzen, Falter, Flor— fliegen, Immen, Mucken und Fluͤgelloſe. Wir haben zwar in Deutſchland ſchon mehrere Werke dieſes Innhalts: dennoch waͤre es vielleicht verdienſtlich, wenn jemand das vorliegende uͤberſetzte. 0 Insecta lapponica, descripta a J. W. Zetterstedt. Lipsie, L. Vofs. 1838. Fasc. II. 4. p. 194— 383. Von dieſer ungemein gruͤndlichen Arbeit haben wir ſchon das erſte Heft nach Verdienſt angezeigt. Die Kaͤfer laufen hier fort von Sippe 120. Apate — 154. Endomychus. Dann folgen Seite 241 die Schricken in 5 Sippen; S. 253 die Wanzen in 36 Sippen; S. 317 die Immen in 60 Sippen, wovon aber in dieſem Hefte nur 14 abgehandelt werden. Aus dieſer Angabe ſieht man ſchon, daß das Werk nicht weitlaͤufig wird; auch iſt durch den kleinen, aber ſehr deutlichen und verſchiedenen Druck ſowohl dafuͤr geſorgt, als fuͤr das leichte Auffinden. Die Schrift enthaͤlt uͤberdieß vor jeder Zunft eine Ueberſicht, ſowohl der Sippen, als auch der Gebirgs— hoͤhen. Sogar ſind diejenigen Sippen angegeben, welche in Lappland fehlen. Es iſt uͤberhaupt nichts Wuͤnſchenwerthes in dieſem Buche vergeſſen und alles beruͤckſichtigt, was lange Uebung, vielſeitige Beobachtung und gluͤckliches Studium einem Meiſter in der Wiſſenſchaft an die Hand gibt. Charactere, Synonyme, Abbildungen, Wohnort, Zeit der Erſcheinung, alles iſt genau angegeben. Revue zoologique par la société cuvierienne publiee par Gu&rin- M&neville. Paris, rue de Seine St. Germain, M, 13. 1838. 8. M1—3. 48. In Paris bildet ſich oder hat fich vielleicht ſchon gebildet eine Geſellſchaft mit dem Namen Cuvier wie eine linneiſche und werneriſche. Sie gibt ſeit dem Jaͤnner monatlich dieſe Revue heraus unter der Leitung von Guerin, der zugleich das Magazin de Zoologie redigiert. Es iſt zu erwarten, daß dieſe Geſellſchaft und ihre Zeitſchrift Beſtand gewinnt, und dann kann man nach den vorliegenden Heften etwas Vorzuͤgliches erwarten. Sie ger ben die einfchlägigen Verhandlungen der gelehrten Geſellſchaften nebſt eigenen Aufſaͤtzen; bis jetzt Beſchreibungen von Mergus merganser, Acanthodon et Cryptostemma; zwei Spinnen; Phyllocerus, Lissomus, Helices, Paussus, Trochoideus, 230 mehrere Käfer aus Guyana. Jedem Hefte find noch Bücher anzeigen beygegeben, wodurch man den Innhalt der wichtigern, beſonders engliſchen Werke erfaͤhrt. > Der. Herausgeber bearbeitet noch ein Dictionnaire pitto- resque dhistoire naturelle in 8 Baͤnden, wovon bereits 6 erſchienen ſind, bey jedem Bogen eine Abbildung. Es werden auf jeden Band 80 kommen. 40 Bogen mit ſo viel illuminier⸗ ten Abbildungen koſten 143 Franken; ſchwarz 74. Grundzüge der allgemeinen Naturlehre des Menſchen von J. R. Biſchoff, Profeſſor. Wien, bey Gerold I, 1838, 8. 352. Wir muͤſſen bedauern, nicht im Stande zu ſeyn, einen Bericht uͤber dieſes Werk zu geben, ſo wie es denſelben verdient. Die Phyſiologie iſt hier nicht nur auf eine eigenthuͤmliche Art geordnet, ſondern es wird auch vorzuͤglich auf die practiſche Medicin Ruͤckſicht genommen, und zwar auf eine Art, wie man es von einem ſo geuͤbten Arzte nicht anders erwarten kann. Dieſer Band enthaͤlt die allgemeinen Verhaͤltniſſe, das Noͤthige aus der Naturlehre, Chemie, Naturgeſchichte und Ana— tomie; ſodann die Literatur. Darauf werden die allgemeinen Eigenſchaften der Körper betrachtet, der Begriff des Lebens, die organiſchen Stoffe und Gewebe, die Syſteme des Organismus und die Organe mit Ruͤckſicht auf Geſundheit und Krankheit. Endlich folgt die eigentliche allgemeine Phyſiologie S. 101, und zwar der Unterſchied von Pflanzen und Thieren und dieſer wieder vom Menſchen, welcher ſodann in ſeinen ſomatiſchen und pſychiſchen Verhaͤltniſſen betrachtet wird, ſowohl nach den Altern und Geſchlechtern, als nach dem Temperament, der Conſtitution, der Gewohnheit, dem Clima und den verſchiedenen Staͤmmen. S. 216 folgt die Anthropotomie nach den einzelnen Ge- weben und Syſtemen; ebenſo die Anthropo-Chemie S. 241 nach den einfachen Stoffen, den erntfernten und naͤchſten Ber ſtandtheilen, wo beſonders der Schleim, das Blut unter allen feinen Verhaͤltniſſen, die Lymphe, das Fett uſw. geſchildert wer— den. Den Schluß des Werkes macht die Anthropo-Bionomie S. 315: Lebensproceß, Reize, Irritabilitaͤt, Senſibilitaͤt und Urſprung des Lebens nach verſchiedenen Meynungen. Wir zwei⸗ feln nicht, daß dieſe Schrift vorzuͤglich geeignet iſt, um den academiſchen Vorleſungen zum Grunde gelegt zu werden. Das Hirn des Negers mit dem des Europäers und Orang-Outangs verglichen, von Dr. Fr. Tiedemann, Prof. nn bey Winter. 1837. 4 8 * * Ein ſehr ſchoͤnes Werk mit ſehr genauen und zahlreichen Unterſuchungen, Zerlegungen, Meſſungen und Abwaͤgungen, wodurch neue Reſultate entſtanden, verſchieden von denen, welche 231 man bisher gehabt hat, beſonders über die Groͤße und Schwere der verſchiedenen Hirne, Über die Dicke der Nerven, die Seelen⸗ fähigkeiten der Neger nebſt Beiſpielen von ausgezeichneten Ta: lenten unter denſelben. Es gibt kaum eine Wiſſenſchaft und kaum ein Geſchaͤft im öffentlichen Leben, worinn ſich nicht einige hervorgethan haͤtten, was bey den Schwierigkeiten, welche ihrer Ausbildung entgegenſtehen, ein gutes Zeugniß gibt, daß die Neger nicht hinter den Weißen zuruͤckſtehen. Der Verfaſſer hat mehrere Hundert Schaͤdel der verſchiedenſten Menſchenſtaͤmme verglichen und beſonders den Raum der Hirnſchale ausgemeſſen, und gefunden, daß er bey allen ſehr abweicht. Es iſt alles mit Zahlen angegeben, welche dem Verfaſſer ungemein viel Zeit muͤſſen weggenommen haben. Man wird ihm daher gewiß Dank fuͤr dieſe Muͤhe wiſſen, durch welche ein ſo lang beſtrittener und fuͤr die gerechte Emancipation der Neger ſo wichtiger Gegenſtand einmal, wie es ſcheint, zur Entſcheidung gekommen iſt. Wenn aber auch das nicht waͤre, ſo iſt doch kein Grund vorhanden und noch weniger ein Recht, die Schwarzen wie Thiere zu behandeln. Zu Verminderung dieſer Rohheiten wird gewiß dieſes Werk das Seinige beytragen. Abgebildet ſind das Hirn des Negers von oben, der Seite und von unten; ein ſenkrechter Durchſchnitt deſſelben; das Hirn der Frau eines Bosjesmans, des Orang-Outangs und des Schimpanſees, beyde von oben und unten. Die Windungen zeigen Unterſchiede. Annotationes anatomicæ de velamentis cerebri et medulle spinalis. Programma, quo festum Academiæ turicensis indicit Fr. Arnold, Prof. Turici, Orell. 1838. 4. 25. T. 1. Ebenfalls eine ſchoͤne und genaue Arbeit, wie ſie von die⸗ ſem geſchickten Anatomen nicht anders erwartet werden kann. Er betrachtet zuerſt die aͤußere oder fibroͤſe Haut, ſodann die mittlere oder ſeroͤſe, die innere oder Gefaͤßhaut und ſtellt die Theile nach den ſchoͤnen Zeichnungen von F. Wagner ſehr getreu dar; das ganze Hirn, ein ſenkrechter Durchſchnitt, das verlängerte Mark in der Spinnwebenhaut nebſt 2 Durchſchnitten des Ruͤckenmarks. Dieſe Schrift war eine wuͤrdige Begleitung der Einweihung der neuen Aula, nachdem die Univerſitaͤt ihr erſtes Luſtrum zuruͤckgelegt hatte. Disquisitiones anatomicæ Psittacorum, diss, inaug. auct. M. J. Thuet. Turiei, apud Orell. 1838. 4. 3 2. } 6.0 Eine ſehr fleißige Abhandlung, welche ein gutes Zeugniß gibt von den Studien, dem wiſſenſchaftlichen Eifer und der Geſchicklichkeit des Verfaſſers in anatomiſchen Unterſuchungen. Zuerſt beſchreibt er das Knochenſyſtem des Papageys ganz aus—⸗ führlih und mit Berüͤckſichtigung aller daruͤber bekannten Ar beiten; ſodann die Muskeln und die Nerven. Abgebildet find: das Hirn, das Auge, die 3 letzten Kopfnerven nebſt ihrem Ver⸗ lauf und ihr Verhaͤltniß zu den Muskeln, endlich das Armge⸗ flecht nebſt dem ganzen Arm mit ſeinen Muskeln. 232 Dey eo pi a Diss. Inaug. auct. Joh. Schmid. Turici, Orell. 1838. 4. 18. T. 2. AN Dieſe Schrift enthält ſehr ſchoͤne Abbildungen diefer merk: würdigen Mißbildung eines Kindes nebſt der Anatomie der Theile; eine genaue Beſchreibung mit einer Erklaͤrung von der Entſtehung dieſes Uebels, wobey andere vorgekommene Faͤlle gehoͤrig beruͤck⸗ ſichtigt werden. Die Schrift iſt intereſſant fuͤr die Phyſiologie. Ueberſicht der gebräuchlichſten Arzneimittel des Alterthums mit beſonderer Ruͤckſicht auf die Werke des Dioscorides und Plinius. Ein pharmacologiſcher Verſuch von Dr. J. Heinrich Dierbach. (Fortſetzung von Heft II. p. 160.) Drittes Capitel. Eyer und andere Stoffe aus der Claſſe der Dögel. Jederman kennt die Eyer und ihren Gebrauch zur Nah⸗ rung und zur Arzney. In Krankheiten gibt es, wie Plinius ſagt, keine andere Speiſe die ſo gut naͤhre, keine die ſo leicht ertragen werde und die Stelle von Speiſe und Trank fo ver« treten koͤnne, als die Eyer. Zum medicinifchen Gebrauche Dies nen nach Galen vorzugsweiſe die Eyer der Huͤhner und der Faſanen, weniger gut ſeien die der Gaͤnſe und der Strauße. Celſus erwaͤhnt auch noch die Taubeneyer als Arzneymittel. Das Eyweiß, welches den Dotter umgibt, iſt klar, zaͤh und klebrig, faſt geſchmack- und geruchlos, in kaltem Waſſer loͤslich; in der Hitze gerinnt es und verliert feine Löslichkeit. Seine vorherrſchenden Beſtandtheile ſind Eyweißſtoff (Albumin), eine eigenthuͤmliche organiſche Materie und Waſſer. Sonſt iſt das Eyweiß dem Blutwaſſer ſehr ähnlich und enthält nebſt eini⸗ gen Salzen auch eine Spur von Schwefel. Das Engelb ift angenehm von Geſchmack und bildet mit Waſſer gemiſcht eine milchartige Fluͤſſigkeit; es enthält fettes Oel, vielen Eyweißſtoff und ein faͤrbendes Princip; außerdem findet ſich darinn noch eine braune in Weingeiſt losliche Subſtanz, von der Fourcroy glaubt, daß ſie Eiſen enthalte, einen gallertartigen Stoff und etwas freie Phosphorſaͤure.““ In diaͤtetiſcher Hinſicht unterſcheidet Galen “s haupt ſaͤchlich drey Zubereitungsarten der Eyer: fie werden nehmlich entweder bloß erwaͤrmt und bleiben alſo noch ganz fluͤſſig (ova sorbilia), oder man kocht fie nur fo lange, bis fie eine zitternde 74 Sehr ausführlich hat Jon. Pereira die Bildung und die Beſtandtheile der Eyer abgehandelt in ſeinen Vorleſungen uͤber Materia medica. Leipzig, 1837. S. 161 ff. 75 De alimentor. facult. Lib. III. cap. 22. 233 Conſiſtenz annehmen (ova tremula), oder endlich man ſetzt fie fo lange der Hitze des ſiedenden Waſſers aus, bis ſie vollſtaͤn— dig erhaͤrtet find (ova cocta). Die Form von zitternder Con— ſiſtenz haͤlt er fuͤr die zutraͤglichſte und beſte von allen, weniger paſſend ſeyen die ganz weichen Eyer, die weniger nahrhaft ſeyen, während die hartgekochten nur ſchwer verdaut werden konnten. Gebackene Eyer haͤlt er fuͤr die ſchlechteſten aller Zubereitungen. Wenn man die Eyer kocht, nehmen ſie, wie Galen hinzuſetzt, einen uͤblen Geruch an, und man weiß jetzt recht gut, daß, waͤhrend das Eyweiß in der Hitze gerinnt, Hydrothionſaͤure ent— weicht, die ſich durch den Geruch und das Schwaͤrzen des Silbers zu erkennen gibt. Vielfaͤltig wurden die Eyer in Krankheiten theils innerlich, theils aͤußerlich angewendet. Gegen Schlangenbiß ruͤhmt Dio— ſcorides den Genuß des rohen Eyweißes. Bey Heiſerkeit, Catarrhen, Blutſpeien und andern entzuͤndlichen Leiden der Luft— wege empfiehlt er ebenfalls Eyweiß, doch etwas erwaͤrmt zu nehmen. Celſus ruͤhmt bey heftigem Huſten weiche Eyer mit Schwefel (IV. 4). Caͤlius Aurelianus gab bey Catarrhen Eygelb mit geroͤſtetem Seſam (Chron. II. 7. p. 143). Bey Stimmloſigkeit ließ er eine Latwerge aus Eygelb, Honig, Pi— ſtacien uſw. gebrauchen (Cbron. II. 6. p. 140). Bey ſtocken⸗ dem Auswurf in der Pleuritis empfiehlt er ebenfalls ein Ge— miſche von Eygelb und Honig (Morb. acut. II. 18. p. 138). Bey Vergiftung mit Coriander laͤßt Wicander (Alexipharm. 165) weiche Huͤhnereyer zur Speiſe geben, Scrib. Largus dagegen (185) weiche Gaͤnſeeyer. Gegen Diarrhoͤen ſoll man nach Doſcorides Eygelb ſo fuͤr ſich gebrauchen, oder auch in Verbindung mit Sumachſamen und Gallaͤpfeln zuſam— men geroͤſtet. CTelſus empfiehlt bey Diarrhoͤen rohe Eyer in Granataͤpfel (IV. 19). Bey der Ruhr gebraucht er Clyſtiere von Eyweiß oder auch von Eygelb, verduͤnnt mit einem Decocte von Blumenblaͤttern der Roſe (IV, 15). Auch Scribonius Largus empfiehlt Eygelb in der Ruhr (115) und gegen die— ſelbe Krankheit läßt Alex. Trallianus Eyweiß mit Butter und Roſenoͤl in Clyſtieren beybringen (lib. VIII. cap. 8). Er: waͤrmtes Eyweiß empfiehlt Dioſcorides bey gereiztem Zuſtande der Nieren und Harnblaſe, ebenſo Alex. Trallianus (lib. IX. cap. 5). f Bey Samenfluß (gonorrhœa) ſoll man, nach Celſus, den Genuß der Eyer meiden, ſo wie Staͤrkemehl und die das— ſelbe reichlich enthaltenden Getreidearten (IV. 21). Ungemein haͤufig dienten die Eyer in Augenkrankheiten. Dioſcorides empfiehlt geroͤſtetes Eygelb mit Roſenoͤl und Safran bey Augenſchmerzen; auch ließ er bey Entzuͤndungen Wolle in ein Gemiſche von Eyweiß, Roſenoͤl, Wein und Honig tauchen und damit die Augen auswaſchen. Gegen Ophthalmieen brauchte Archigenes gar haͤufig Eyweiß mit verſchiedenen Zu— ſaͤtzen (Galen de Comp. med. sec. locos. Lib. IV. p. 454. u. a. m. O.), ebenfo Scrib. Largus (24 u. 26). Zumal bey Chemosis bediente ſich deffelben der Arzt Demoſthenes (Oribas. Synops. Lib. 8. cap. 40. p. 181. 6). Celſus brauchte Eyweiß und Eygelb mit Honigwaſſer aͤußerlich bey Au— genkrankheiten (VI. 6. p. 350). Bey Verbrennungen gebrauchte Dioſcorides das Eyweiß und Scrib. Largus miſchte ge backnes Eygelb zu ſeinen Brandpflaſtern (221). Um ſich vor Sommerflecken zu fhüsen, ſoll man das Geſicht mit Eyweiß Iſis 1838. Heft 3. 234 beſtreichen. Zum Verkleben kleiner Wunden benutzte es Celſus (V. 2). Bey Schrunden am After laͤßt er mit gekochten warmen Taubeneyern Baͤhungen machen (VI. 18. p. 399); auch bey Haͤmorrhoidalbeſchwerden empfiehlt er dergleichen Bär hungen aus Eygelb, Roſenblaͤttern und Traubenſaft (VI. 18. P. 402). Auch Diofcorides empfiehlt bey Entzuͤndung am After und Condylomen den Gebrauch des Eygelbes mit Stein— Elee. Bey Geſchwuͤren der weiblichen Genitalien ruͤhmt Celſus die Anwendung einer Salbe aus friſchem Schweinefett und Ey— weiß, oder auch des Eyweißes mit Roſenpulver gemiſcht (IV. 20). Noch iſt Plinius ungemein reich an Angaben von dem mediciniſchen Gebrauche der Eyer (lib. XXIX. cap. 3). Man kann die dem Alterthum, in mediciniſcher und diaͤ— tetiſcher Hinſicht wichtigſten Voͤgel in drey Gruppen theilen, nehmlich: a) gezaͤhmte Hausvoͤgel; b) europaͤiſche im freien Zu— ſtande lebende; e) africaniſche und aſiatiſche Vögel. In die erſte Gruppe gehoͤren Der Haushahn und die Henne (Phasianus Gal- lus). Die Stammrage dieſer allbekannten Thiere ſoll in Oft: indien einheimiſch ſeyn. Außer den bereits angefuͤhrten Eyern wurden noch andere Theile der Huͤhner von den Aerzten benutzt; auf die Bißwunden giftiger Schlangen ſoll man nach Dioſco— rides ganz friſches, noch warmes Huͤhnerfleiſch legen und dieſes oͤfters wechſeln, nicht minder gab man Huͤhnerchen als ein An- tidotum nach dem Biſſe giftiger Thiere. Die Bruͤhe von jun— gen und alten Huͤhnern diente vielfaͤltig in Krankheiten, bey chroniſchen Fiebern, Engbruͤſtigkeit, Gicht und langwierigen Blaͤhungsbeſchwerden. Den getrockneten und eingeſalzenen Huͤhner— magen hielt man fuͤr ein vorzuͤgliches Mittel zur Stillung uͤber— maͤßiger Durchfaͤlle nach genommenen Purgiermitteln. g Das Fett der Huͤhner wie das der Gaͤnſe diente oͤfters zu wohlriechenden Salben, die mit Xylobalsamum, Calamus und anderen gewuͤrzhaften Droguen aromatiſiert wurden. Die Kunſt, den Haushahn zu caſtrieren, oder zum Ka— paunen zu machen, war den Griechen und Roͤmern wohl be— kannt; auch liebten ſie deſſen Hoden zur Speiſe als eine Deli— cateſſe, und jene Kapaunen, die nach der Vorſchrift des Ari— ſtoteles caſtriert wurden, lieferten die groͤßten und ſchmackhaf— teſten Hoden, die uͤberdem fuͤr ein Mittel gegen Epilepſie galten. Raͤthſelhaft iſt die Methode, die Haͤhne durch Brennen der Sporne zu entmannen, wie dieß Columella angibt. 76 Der Faſan (Phasianus colchieus) hat feinen Namen von dem Fluſſe Phasis in Mingrelien, von woher die Argo— nauten fie zuerſt nach Europa gebracht haben ſollen. Die Fa: ſaneneyer haben eine rothe Schale und ſind unter allen die ſchmackhafteſten und wuͤrden wohl von den Aerzten fleißiger bee nutzt werden, wenn ſie nicht ſo koſtbar waͤren. Auch das Fleiſch des Faſans wird fuͤr eines der geſundeſten und zutraͤglichſten gehalten. Der Pfau (Pavo eristatus) ſtammt aus dem ſuͤd— lichen Aſien. Alexander der Große ſah ihn zuerſt in Indien, 76 Man vergleiche deshalb Oſiander in Beckmanns Beyträgen zur Geſchichte der Erfindungen. Bi. 5. S. 485 ff. 15 235 und der ſchoͤne Vogel gefiel ihm fo wohl, daß er bey ſtrenger Strafe verbot einen ſolchen zu toͤdten. — Hortenſius ſoll den erſten Pfauen zur Speiſe geſchlachtet haben, die uͤbrigens ſpaͤter als eine Lieblingsſpeiſe reicher Roͤmer bekannt genug wurde. (Plin. X. 20.) M. Aufidius ſoll ſich zuerſt mit dem Maͤſten der Pfauen beſchaͤftigt und dadurch ungeheure Summen gewonnen haben. Nach Galen und Paulus von Aegina iſt das Pfauen— fleiſch hart, faſerig und ſchwer zu verdauen. Die Gans (Anas Auser) iſt bekannt genug; ihre Eyer ſind oben ſchon beruͤhrt worden; das Fett wurde von den alten Aerzten vielfaͤltig gebraucht, und Dioſcorides gibt ſehr genau an, wie es zubereitet und gereinigt werden muͤſſe; nicht minder gibt er einige Vorſichtsmasregeln an (II. 93) wie man deſſen Verderbniß verhuͤten koͤnne. Intereſſant iſt die hier vor— kommende Angabe, daß man Fette im Honig vor der Faͤulniß. bewahren koͤnne. Gaͤnſe- und Huͤhnerfett braucht man beſon— ders zur Heilung aufgeſprungener Lippen, als ein Mittel um die Haut des Geſichtes ſchoͤn weiß und geſchmeidig zu machen. Bey Ohrenſchmerz ließ man etwas erwaͤrmtes Gaͤnſefett in das Ohr laufen. (Serib. Largus 39.) Paulus von Aegina hält das Gaͤnſefleiſch für ſchwer verdaulich, und auch Galen lobt daſſelbe nicht. Die Roͤmer kannten die Kunſt ſchon, die Gaͤnſe ſo zu fuͤttern, daß ſie eine recht große Leber bekommen, welche damals ſchon, wie noch jetzt, zu den Leckerbiſſen gezaͤhlt wurde. Die Ente (Anas Boschas) kommt in ihren Eigen: ſchaften viel mit der Gans uͤberein, ſcheint aber von den alten Aerzten weniger beachtet worden zu ſeyn. Was Plinius von dem Gebrauche des Blutes, der Galle der Ente uſw. ſagt, erregt heutzutage kein beſonderes Intereſſe mehr. Die Haustaube (Columba Oenas) iſt wegen ihres eben ſo wohlſchmeckenden als leicht verdaulichen Fleiſches auch von den alten Aerzten beſonders geſchaͤtzt worden. Sonderbar iſt, daß Djoſcorides dem Taubenblute eine beſondere Kraft bey Haͤmorrhagien zuſchreibt. Der Papagei (Psittacus Alexandri) iſt in Oſtindien einheimiſch, gehoͤrte aber in alten Zeiten ſchon zu den Stuben— voͤgeln, indem bereits Plinius wußte, daß man ihn griechiſche und lateiniſche Worte nachzuſprechen lehren kann. Die Roͤmer ſpeiſten die Papageien, und Apicius gibt (VI. 7.) genau an, wie dieſer ſchoͤne Vogel zubereitet werden ſoll. In fpäteren Zeiten hat man Papageienfleiſch als ein Mittel gegen die Schwind— ſucht empfohlen. Von den europaͤiſchen im wilden Zuſtande lebenden Voͤ⸗ geln ſind beſonders die folgenden zu nennen: Der Fiſchadler oder Beinbrecher (Falco ossi- fragus). Dioſcorides ruͤhmt den Magen dieſes Vogels als ein Mittel, um Blaſenſteine durch den Harn auszufuͤhren. (Lib. II. cap. 58.) Der Guckguck (Cuculus canorus) wird von Plinius zu den ſchmackhafteſten Voͤgeln gezaͤhlt, und auch Neuere wollen die Richtigkeit dieſer Angabe beſtaͤtigt gefunden haben; indeſſen ——ů — N 236 * rechnet man bey uns dieſen allbekannten Vogel kaum zu den eßbaren, und ſelbſt Apicius redete nicht von ihm. Die Feldlerche (Alauda arvensis) liefert eine eben fo wohlſchmeckende, als auch für Geſunde ſehr zuträgliche Speiſe. Das gebratene Fleiſch der Haubenlerche (Alauda cristata) ruͤhmt Dioſcorides als ein Mittel gegen die Milchruhr. Droſſeln (Turdi). Man muß hier auf 4 verſchiedene Arten aufmerkſam machen, nehmlich die Zipdroſſel oder Rothdroſſel (Turdus iliacus), die kleinſte von allen; die Sangdroſſel, auch Weindroffel genannt, weil ſie ſehr gern Weintrauben frißt (T. musicus); der Krammetsvogel (T. pilaris), groͤßer als die beiden vorigen, und die Schnarre oder Miſteldroſſel (T. viseivorus); von dieſen hat wohl der Krammetsvogel das ſchmackhafteſte Fleiſch. — Zu den Zei⸗ ten des Cornelius Mepos zogen die Roͤmer fo viele Droſ— ſeln in beſondern Vogelbehaͤltern, daß man mit ihrem Kothe die Aecker duͤngen konnte. Martialis ruͤhmt fie als die ſchmack⸗ hafteſten von allen Voͤgeln, und auch Soratius meinte, es gebe nichts beſſeres als eine fette Droſſel. Auch die Amſel oder Schwarzdroſſel (J. merula) wurde von den Roͤmern in Menge gezogen und fie hat auch gleich dem Krammetsvogel ein ſehr ſchmackhaftes Fleiſch. Die Beccafige (Motacilla ſicedula); im milden und waͤrmeren Europa, zumal auf Cyprus in Menge lebend, von wo ſie wegen ihres ſchmackhaften Fleiſches weit verfuͤhrt wird. Sie lebt beſonders von Feigen, verſchmaͤht aber auch die Wein— traube nicht. Dioſcorides ruͤhmt das Fleiſch dieſes kleinen Vogels als ein Mittel zur Staͤrkung der Augen. Schwalben (Hirundines). So oft in mediciniſchen Schriften Schwalben vorkommen, ſind wohl meiſtens Rauch— oder Feuerſchwalben (H. domestica s. rustica) darunter zu verſtehen, obwohl auch andere Arten gemein ſind, wie die Hausſchwalbe (Hirundo urbica s. agrestis), die Ufer⸗ ſchwalbe (H. riparia) und die Mauerſchwalbe (H. apus). Dioſcorides ſchreibt auch den Schwalben die Eigenſchaft zu, den Augen beſonders zutraͤglich zu ſeyn, auch redet er von ſtei— nigen Concrementen, die man in dem Magen junger Schwalben finde, und welche eine beſondere Heilkraft gegen die Fallſucht beſitzen ſollen. Als ein Mittel gegen die Braͤune hat man ebenfalls die Schwalbe benutzt, und zwar ſoll gegen dieſes Uebel die Uferſchwalbe kraͤftiger ſeyn als die uͤbrigen Arten. Auch verbrannte Schwalben wandte man vielfaͤltig im Alterthume an, anderer Gebrauchsarten nicht zu gedenken. ’ Die Ringtaube oder große Holztaube (Colum- ba Palumbus) wurde auch von den Roͤmern in eignen Vogel- behaͤltern gezogen und gemaͤſtet, wovon auch Apicius redet (Palumbus altilis), dieſe Taube iſt eben ſo ſchmackhaft als die Columba livia Briss., von der, wie man fagt, die bereits oben erwaͤhnte Haustaube abſtammt. Das Fleiſch dieſer Tau⸗ benarten iſt nicht nur eine allbeliebte Speiſe, ſondern die roͤmi⸗ ſchen Aerzte glaubten noch, daß es in verſchiedenen Krankheiten ſpecielle Heilkraͤfte beſaͤße. Auch die Turteltaube (Columba turtur) iſt zu erwaͤhnen, von der aber Galen glaubte, daß ſie ein ſchwer verdauliches Fleiſch habe. 237 Die Wachtel (Tetrao Coturnix) hat zwar ein eßbares und von Vielen geſchaͤtztes Fleiſch, allein Galen warnt vor dem Genuſſe deſſelben, weil dieſe Voͤgel Nieswurzelſamen freſſen, deſſen Wirkung in das Fleiſch uͤbergehe, fo daß viele Perſonen in Athen, Boͤotien, Theſſalien uſw. von dem Genuſſe der Wachteln erkrankt ſeyen. Das Repphuhn oder Feldhuhn (Tetrao Perdix) gehoͤrt ebenfalls zu den bekannteren eßbaren Voͤgeln, und bey den Griechen war nicht minder das rothe Repphuhn (Tetrao rufus) bekannt, welches im ſuͤdlichen Europa und im Orient ſich vorfindet, auch auf den Inſeln des Archipelagus als Meyer⸗ gefluͤgel gehalten wird. Noch iſt das Haſelhuhn (Tetrao Bo- nasia) zu nennen, Attagus oder Attagen von den Alten ges nannt, deſſen Fleiſch Galen bey Krankheiten des Magens und der Nieren zur Speiſe anrieth; es iſt uͤbrigens faſt eben ſo ſchmackhaft als das des gemeinen grauen Repphuhns. Der Auerhahn (Tetrao Uragallus) hat nach Plinius ein gutes aber hartes Fleiſch. Der Kranich (Ardea Grus) gehoͤrte zu den Lieblings— gerichten der Romer, deſſen auch Apicius gedenkt, man maͤſtete fie in eigenen Behältern, wie Plutarch erwähnt, und fie waren eine Zeit lang gleichſam die Modeſpeiſe der Roͤmer. Die jungen Kraniche (Vipiones), zumal der baleariſchen Inſeln, zierten beſonders die Tiſche der Reichen; die meiſten kamen aus Aegypten, wo der Vogel am Nil ſich in Menge aufhaͤlt. Nach Celſus iſt ſein Fleiſch ſtark naͤhrend, macht aber leicht Ver— ſtopfung. Der Storch (Ardea Ciconia) galt zu den Zeiten des Auguſtus fuͤr eine gute Speiſe und wurde ſelbſt den Kranichen vorgezogen, allein dieſe Sitte verlor ſich bald wieder, ſo daß in den Schriften des Apicius davon nichts mehr vorkommt, und in der That das Fleiſch dieſes Vogels iſt hart, zaͤhe, von uͤblem Geſchmacke und ſchwer verdaulich. In ſpaͤteren Zeiten war der Storch ein wichtiger Artikel für die Materia medica. Der Taucher oder das Waſſerhuhn (Mergus Merganser) wird von Dioſcorides aufgefuͤhrt, und zwar ſoll die Leber dieſes den Fiſchteichen gefaͤhrlichen Vogels, wenn ſie mit Waſſer und Honig zu einigen Loͤffeln voll genommen wird, die Eigenſchaft haben, die ſtockende Nachgeburt auszu— fuͤhren. (Diosc. II. 50.) Von auslaͤndiſchen Voͤgeln ſind nur folgende zu nennen: Das Perlhuhn (Numida meleagris L.) oder Huhn aus Guinea, ein ungemein ſchoͤner afrikaniſcher Vogel, der zu den Leckerbiſſen der Roͤmer gehoͤrte, wovon insbeſondere Clitus Mileſius, ein Schuͤler des Ariſtoteles, in den Schriften des Athenaͤus naͤhere Nachricht gab. Das Fleiſch und die Eyer des Perlhuhns ſind ſehr ſchmackhaft. Die Flamingo oder Korkorre (Pheœnicopterus ruber); ein großer ſchoͤner Sumpfvogel heißer Gegenden, deſſen Zunge nach der Angabe des Apicius der delicateſte und be— liebteſte Theil war. Die Federn des Flamingo dienten den reichen roͤmiſchen Schwelgern als Brechmittel, indem fie ſich damit den Schlund kitzelten. 238 Der Strauß (Struthio camelus L.) gehörte ebenfalls nach Apicius in die roͤmiſche Küche, und beſonders waren es nach der Angabe deſſelben die Bruſt und Fluͤgel, welche man vorzog; auch auf den Tafeln der perſiſchen Koͤnige erſcheint öfters das Straußenſleiſch; nicht minder pflegte man die großen Eyer zur Speiſe zuzurichten, wie dieſes Auſonius berichtete. (Beſchluß folgt.) " Schweizeriſche Zeitfchrift. für Naturs und Heilkunde, von Dr. Chr. Fr. von Pommer, Prof. Heilbronn, bey Drechsler. 1838. 8. III. Heft 1. 163. 1 Taf. Dieſe Zeitſchrift geht ihren raſchen Gang fort, was be— weiſt, daß ſie den Beyfall findet, welchen ſie verdient. Sie enthaͤlt immer gediegene und lehrreiche Abhandlungen, meiſtens von ſchweizer Aerzten, für welche fie ein erwuͤnſchter Vereini— gungspunct iſt und dadurch ſowohl einem Beduͤrfniß der Schweiz abhilft, als auch dem Ausland Beobachtungen mitzutheilen im Stande iſt, welche ſonſt vielleicht noch lang im Pulte geruht haͤtten. Es kommt der Iſis nicht zu, uͤber ſolche Schriften umſtaͤndlich zu berichten, oder gar ein Urtheil zu faͤllen: aber die Gegenſtaͤnde ſelbſt, welche hier verhandelt werden, ſcheinen mir in jeder Hinſicht der Aufmerkſamkeit werth. Dieſes Heft enthält die Verhandlungen der medieiniſch— chirurgiſchen Geſellſchaft des Cantons Zürich vom Jahr 1836; darinn Bruchſtuͤcke aus der Geſchichte des Medicinal-Weſens des Cantons Zuͤrich, von Meyer-Ahrens S. 6; Zweyter Jahresbericht der mediciniſchen und pharmaceutiſchen Geſellſchaft von Andelfingen, ſo. Sigg S. 17; Erſter Jahresbericht der mediciniſchen Geſellſchaft von Uſter, von Soolenbach 1834; Beytrag zur Diagnoſtik der Bruſtkrankheiten von Schmid, Berger und Bezirksarzt Heß S. 47; Beobachtungen uͤber Strychnin von Staub; Neuralgia cœliaca, von Ha ab; Zerreißung des Uterus, v. Hafner; Asthma thymieum, v. Staub; Umftülpung der Harnblaſe von Blattmann; Che: lera im ſuͤdlichen Frankreich und in Italien, von Rahn-Eſcher und Meyer-Hofmeiſter; Ruhrepidemie in Graubuͤndten von Thormann; Zerreißung der Aorta, von E. F. Emmert; Medicin im Orient, von T. Tobler Zur Diagnoſtik der Lungen und Herzkrankheiten mittels phyſikaliſcher Zeichen, mit beſonderer Beruͤckſichtigung der Auſcultation und Percuſſion, von Dr. P. J. Philipp. Berlin, bey Hirſchwald. 1836. 8. 358, 1 T. Dieſes ſcheint uns ein wichtiges, wenigſtens vollſtaͤndiges Werk zu ſeyn über dieſe gewiſſermaßen noch neue Art von Diag⸗ noſtik. Nach einer Einleitung über die phyſikaliſchen Zeichen behandelt der Verfaſſer die Percuſſion ausführlich im Allgemeinen und im Beſondern die der Bruſt; ſodann die Auſcultation der Athemorgane, des Herzens, der Arterien und der Schwangern; die Beſichtigung der Bruſt, die Succuſſion, Palpitation des Thorax, Meſſung deſſelben. 239 In der zweyten Abtheilung S. 199 werden die Krank: heiten der Athemorgane betrachtet, wie Pleuritis, Catarrh, Pneu⸗ monie, Phthiſis; Krankheiten des Herzens, wie Peri » Carditis, Hypertrophie, Dilatation und Klappen» Krankheiten. Das Buch iſt wohl geordnet, und die Schilderungen find ausfuhrlich und leicht verſtaͤndlich. De neuromate, diss. inaug. auct. Gottfr. Hasler. Turici, Orell. 1835. 4. 30. 3 tab. Dieſe kleine Schrift enthält fehr ſchoͤne Abbildungen des Hirns, des Ruͤckenmarks und des ſympathiſchen Nerven mit Neu⸗ romen, nebſt den einſchlaͤgigen Krankengeſchichten und einer hiſto⸗ riſchen, ſehr fleißigen Zuſammenſtellung ahnlicher Faͤlle. Iſt offenbar ein nuͤtzlicher Beytrag für die Mediein. De Fungo medullari ac hamatodi, diss. in. auct. J. Dontobel. Turici, Orell. 1837. 4. 10. t. 1., erzählt einen Fall von einem vierjährigen Mädchen, welches gluͤcklich durch Exſtirpation geheilt worden iſt. Das ausge: ſchnittene Auge wird anatomiert und abgebildet, ſowie der Kopf vor und nach der Operation. 240 Die haͤutige Braͤune und die Gehirnentzuͤndung, beſonders der Kinder, durch Erfahrungen am Krankenbette erläutert von Dr. J. R. Biſchoff, 8 Wien, bey Gerold. 1837. Die vielſeitigen phyſiologiſchen und mediciniſchen Kennt⸗ niſſe des Verſaſſers, ſowie deſſen practiſche Wirkſamkeit ſind hinlaͤnglich bekannt und uͤberheben dieſe Schrift jeder Empfeh: lung. Sie iſt ein beſonderer Abdruck aus feinen Grundſaͤtzen der practiſchen Heilkunde und entwickelt die genannten Krank⸗ heiten in wohlgeordneten Abſchnitten; das Bild derſelben, den Unterſchied von aͤhnlichen, die Urſachen, Ausgaͤnge, die Vorher— ſage und Behandlung. Dann folgen ſehr characteriſtiſche Kran⸗ kengeſchichten der verſchiedenſten Art, rein und mit Verwickelung. Die Pathologen und die practiſchen Aerzte werden dieſes Werk zu ſchaͤtzen wiſſen. > De staphylomate sclerotic®,- diss. inaug. auct. M. Herschel. Heidelberg, 1838. 4. 1 tab. 47. In dieſer gehaltreichen Schrift wird alles zuſammengeſtellt, was ſeit den aͤlteſten Zeiten uͤber den Gegenſtand beobachtet worden iſt; ſodann der vorliegende Fall beſchrieben, und das Phyſiologiſche, ſowie das Pathologiſche deſſelben unterſucht. Sie verdient daher Beruͤckſichtigung in litterariſcher, wie pathologiſcher Ruͤckſicht. I + Encyclopädiſche Zeitſchritt, vorzuͤglich fuͤr Naturgeſchichte, vergleichende Anatomie und Phyſiologie, 8 38 Hie ft (Tafel III.) Der Preis von 12 Heften iſt 8 Thlr. ſaͤchſ. oder 14 fl. 24 Kr. rheiniſch, und die Zahlung iſt ungetheilt zur Leipziger Oſtermeſſe des laufenden Jahres zu leiſten. Man wendet ſich an die Buchhandlung Brockhaus zu Leipzig, wohin auch die Beytraͤge zu ſchicken fint. beten, dieſelben auf Poſtpapier zu ſchreiben. Unfrankierte Buͤcher mit der Poſt werden zuruͤckgewieſen. Einruͤckgebuͤhren in den Text oder Umſchlag die Zeile ſechs Pfennige. Von Anticritiken (gegen Iſis-Recenſionen) wird eine Quartſeite unentgeltlich aufgenommen. Es wir ge⸗ Leipzig, bey Brockhaus. a RR A An Freunde der Naturkunde. Die Unterzeichneten ' haben, von dem Wunſche befeelt, nach ihren Kräften zur Verbreitung naturhiſtoriſcher Kenntniſſe, be— ſonders in Italien mitzuwirken, ein Project entworfen, welches ſie bereits Allerhoͤchſter Behörde unterlegten. Dieſes enthält den Vorſchlag eines in Mailand zu bildenden, das Studium der Na⸗ turgeſchichte begünftigenden Vereines. Hiezu würde, ihrer Mey⸗ nung nach, vorzuͤglich ein von demſelben zu errichtendes Muſeum der Naturgeſchichte, ſammt partieller dazu gehoͤriger Bibliothek beytragen. Zu dieſem Endzwecke bieten ſie, im Fall dieſer na⸗ turgeſchichtliche Verein mit Allerhoͤchſter Bewilligung ins Leben trete, demſelben unentgeldlich zum Unterrichtsgebrguche ihre eis genthümlichen naturhiftorifhen Sammlungen, ſo wie alle natur⸗ wiſſenſchaftlichen Buͤcher, worunter ſehr viele koſtſpielige Werke begriffen ſind, an. Jene beſtehen: * 1) aus einer Sammlung von 10,000 Stuͤck Mineralien und Gebirgsarten, welche außerdem, daß fie eine der vollftändigften iſt, in Ruͤckſicht der Statiſtik Italiens auch noch verſchiedene to⸗ pographiſche Sammlungen, nach deſſen verſchiedenen Provinzen geordnet, enthaͤlt. 2) Eine betraͤchtliche Sammlung von Cruſtaceen und In⸗ ſecten, worunter 7000 Käferarten. 3) Sammlungen von lebenden und foſſilen Conchylien, welche ſich auf 4000 Arten belaufen. 4) Ein Herbarium von 17,000 Pflanzenarten. Die Sammlungen des einen der Unterzeichneten ſind in Mailand aufgeſtellt, mit ſelben werden nun die des andern ver⸗ einigt, welcher, obwohl Profeffor an der Univerſität von Parma, durch Bewilligung feiner Regentin ermächtigt iſt, feinen Aufent⸗ alt in jedem Orte zu wählen, wo er zweckmäßige Mittel findet, dem Studium der Naturgeſchichte mit Erfolg zu widmen. In Erwartung Allerhoͤchſter Entſcheidung ruͤckſichtlich des vorerwähnten Projectes wollen die Gefertigten nichts verſaumen, um ſoviel als von ihnen insbeſondere abhängt, zur Verbreitung der naturhiſt. Kenntniſſe in Italien beyzutragen. Gleiche Neigung und wiſſenſchaftliche Richtung hat die Un⸗ terzeichneten ſchon lange in enge Verbindung gebracht, und nun, da ſie in verſchiedenen Epochen das ganze Italſen und beſon⸗ ders deſſen noͤrdliche Provinzen im naturhiſtoriſchen Bezuge durch⸗ * Georg Jan, Prof., und Joſeph de Chriſtophori. . ſuchten, haben ſie ſich entſchloſſen, ſich freundſchaftlich zu verei⸗ nen, um es gemeinſchaftlich zu verſuchen, eine Fauna und Flora von Oberitalien und deſſen oryctognoſtiſch-geognoſtiſche Beſchrei⸗ bung zu entwerfen. Wenn dieſe Arbeit aus Unzulänglichkeit der Gefertigten das Gepraͤge der Unvollkommenheit trägt, welches man an allen Werken dieſer Art mehr oder minder wahrnimmt, ſo wird man doch darinn nicht ihren guten Willen verkennen, und ihr gemein⸗ ſames Streben von unermuͤdetem Eifer begleitet, die naturwiſſen⸗ ſchaftlichen Kenntniſſe allgemeiner in Italien zu verbreiten, und zu gleicher Zeit die Naturproducte diefes ſchoͤnen Landes, welches, durch ſeine Lage mehr als andere Laͤnder Europens beguͤnſtigt, hievon einen reichern Erbtheil erhielt, genauer zu erforſchen. Dieſes Ziel ihres Strebens allein verfolgend, vereinigen die Unterzeichneten ihre Naturalienſammlungen, und ſind uͤbereinge⸗ kommen, die rationellen Cataloge derſelben durch den Druck be⸗ kannt zu machen, und dieſe werden vorlaͤufig den Prodromus, eines Theils der Fauna und der Flora Oberitaliens, ſo wie deſ⸗ fen orvetognoſtiſch-geognoſtiſche Beſchreibung enthalten. Dieſe Cataloge umfaſſen 4 Sectionen, namlich: 1) Botanik. 2) Conchyliologie. 3) Entomologie. 4) Mi⸗ neralogie. Der Catalog jeder Section zerfällt in 2 Theile, den ſyſte⸗ matiſchen und den beſchreibenden. Der Catalog der erſten Section erſter Theil, welcher die Aufzählung der disponiblen getrockneten Pflanzen enthält, deren Zahl ſich auf 12,000 Arten beläuft, iſt bereits im Drucke erſchie⸗ nen, ſo wie das erſte Heft der zweyten Section erſter Theil, ent⸗ haltend die methodiſche Anfzaͤhlung der Land- und Flußſchnecken, wovon bey 300 Arten zur Abgabe vorraͤthig (der erſte Theil die⸗ ſer Section enthaͤlt 3 Hefte), das zweyte Heft wird die ſyſtema⸗ tiſche Eintheilung der foſſilen Conchylien umfaſſen, und als Er⸗ gaͤnzung der Conchyliologia subapennia von Brocchi dienen, das | Abtheilungen. dritte Heft endlich die lebenden Meer-Conchylien, geordnet nach Cuvier regne animal, Paris 1830. Der erſte Theil der dritten Section zerfällt ebenfalls in Unter der Preſſe befindet ſich die erſte Abthei⸗ lung, welche die erſte Ordnung der Inſecten, die Käfer, ſyſtema⸗ tiſch geordnet (nach Latreilles neueſter Methode in vorbemerktem Werke) aufzaͤhlt. Mehr als 3000 Arten find in Doubletten vor⸗ raͤthig. Die Abtheilungen, welche die andern Jufectenordnungen enthalten, erſcheinen in der Folge. . Der ſyſtematiſche Theil der vierten Section iſt ebenfalls ſchon zum Drucke bereitet, und zerfällt in 2 Abtheikungen. Die erſte enthält die Aufzahlung der Mineralien, die zweyte die ſy⸗ ſtematiſche Eintheilung der beſondern topographiſchen nach Ita⸗ liens Provinzen geordneten Sammlungen. Preiſe der Cataloge. 1) Der erſte Theil der erſten Section 4 Frks. 50 Cent. (1 fl. 43 kr. Conv. M.). 2) Das erſte Heft des erſten Theils der zweyten Section 50 Gent. 12 kr.), der Preis der übrigen Hefte wird im Verhaͤlt⸗ niſſe veſtgeſetzt werden. 3) Die erſte Abtheilung des erſten Theils der Zten Section 4 Frks. (1 fl. 32 kr.), der Preis der 4ten Section erfte Abthei⸗ lung iſt 4 Fr. 50 Cent. (1 fl. 43 kr.) Es dient zur Richtſchnur, daß bey allen 4 Sectionen der Preis des zweyten Theils jedes Catalogs, namlich des beſchrei— benden und der lithographiſchen Tafeln nie hoͤher angeſchlagen werden wird, als der Preis des erſten Theils deſſelben. Die Cataloge werden alle in gleichem Formate, klein 4., edruckt, mit Ausnahme des Pflanzen-Catalogs, welcher in Folio. ie lithographierten Tafeln werden in demſelben Formate er⸗ ſcheinen, in welchem die Cataloge der Section, zu der ſie gehoͤ— ren, gedruckt ſind. Alle jene Perſonen, welche enkweder alle Sectionen, oder auch nur den erſten ſammt zweyten Theil irgend einer Section zu erhalten wuͤnſchen, find erſucht, die beygefügten Praͤnumera⸗ tionsſcheine zu unterſchreiben, um hiernach die Anzahl der Ab— druͤcke des zweyten Theils jeder Section beſtimmen zu koͤnnen, da deren Zahl im genauen Verhaͤltniſſe mit den hierauf erhalte⸗ nen Praͤnumerationen ſtehen wird. Das Namen⸗Verzeichniß der Praͤnumeranten wird dem 2ten Theil jeder Section vorgedruckt werden. Jene Abonnenten, welche anf alle 4 Sectionen der Catalo⸗ ge pränumerieren, erhalten 25 Procent Rabatt, welcher ihnen, ſobald fie den zweyten Theil jeder Section erhalten, berech— net wird. - Die unterzeichneten Pränumerationsfcheine koͤnnen an die Herausgeber, oder auch an nachbemerkte Buchhandlungen einge— ſandt werden, welche gefällig auf beſonderes Erſuchen den Her— ausgebern vor dem Erſcheinen des zweyten Theils jeder Section die „anzeige der durch fie erhobenen Pränumeration ni.theilen werden. . Den Verkauf der Cataloge haben nachfolgende Buchhand⸗ lungen in Commiſſion genommen: land: (L. Dumolard & Sohn. Mailand: Joh. Meiners & ln Modena: | Parma: | Gem. Vincenzi & Comp. . Joh. Ricordi & Comp. Florenz: | Veroli & Comp. 2 Padua: Aambeccari. Turin: Sof. Bocca. Frankfurt a. M.: Jäger'ſche Buchhandlung. Leipzig: Wilhelm Haͤrtel. London: Joh. B. Bailliere, Lyon: 18 & Blanc. 18. [ F. G. Levprault. Paris: (Treuttel & Wuͤrtz. ried. Volke. 8 Die Unterzeichneten wuͤrden es nicht wagen, fuͤr ſich allein einem ſo ſchwierigen und umfaſſenden Unternehmen, als die Her⸗ ausgabe einer Fauna, Flora und der oryktognoſtiſch⸗ geognoſti— ſchen Beſchreibung Oberitaliens iſt, ſich zu unterziehen, welches, ungeachtet der vielen Materialen, die ſie hiezu ſchon geſammelt und fortwährend ſammeln, einen hoͤchſt ungewiſſen Erfolg hätte. — Sie würden es nicht wagen, in einer ihre Kräfte überſteigen⸗ den Laufbahn ſich zu verſuchen, wenn ſie nicht zuverfichtlich auf die Theilnahme und Mitwirkung aller Naturfreunde zählen wuͤr⸗ den, und wenn dieſes ihr veſtes Vertrauen gerechtfertigt und ih⸗ re wohlgegruͤndeten Hoffnungen ſich bethätigen, fo würden fie ſo⸗ gar ſich ſchmeicheln, ihre naturhiſtoriſchen Forſchungen auch auf die ſüdlichen Provinzen Italiens und audere wenig durchſuchte Laͤnder Europens ausdehnen zu koͤnnen. Vorzuͤglich von der guͤnſtigen Aufnahme nachfolgender Anz zeige, und der Theilnahme, welche ſie bey den Naturfreunden findet, hängt für die Gefertigten ihre Befähigung ab, das bes gonnene Unternehmen gluͤcklich zu Ende zu fuͤhren, und die den Naturforſchern unzulaͤnglich bekannten Provinzen Italiens und anderer Staaten geuauer unterfuchen zu laſſen. In der Erfuͤl⸗ lung ihrer Wuͤnſche, und in dem davon abhängenden erhebenden Bewußtſeyn, auf dieſe Art mittelbar zur Verbreitung genauerer Kenntniß von Italiens Naturproducten beytragen zu Eönnen, würden fie für jede ihrer Bemühungen reichlichen Lohn finden. Dieſes iſt das Ziel, das die Unterzeichneten ſich vorſetzten und zu erreichen ſtreben, und dieſes der Beweggrund, daß ſie auf die unten bemerkte Art ihren großen Doubletten-Vor⸗ rath von Naturgegenſtänden, welcher noch ungemein durch die freundſchaftliche Vereinigung ihrer Sammlungen vermehrt wur⸗ de, den Naturfreunden unter den gewiß fuͤr dieſe vortheilhafte⸗ ſten Bedingungen und weit entfernt vom Eigennutze, anbieten; fie hoffen daher zuverſichtlich, daß nachfolgende Anzeige ſich als gemeiner Theilnahme erfreuen darf und von allen Naturfreunden guͤnſtig aufgenommen wird. (Fortſetzung ſolgt.) Wien: | = Schaumburg & Comp. 0 nd: bia bee. A. Allgemeines. S. 314 Menetries, Catalog der Thiere vom Caueaſus. — 320 Zetterſtedts lapplaͤndiſche Käfer. 241 Prinz Mar v. Wieds Reife nach Nordamerica. 1 5 © Drin Man f 0 — — Pommers Zeitſchrift für Natur- und Heilkunde. — 243 Eitenberg, roͤmiſche Niederlaſſung bey Meßkirch. — 244 Zuͤricher Alterthuͤmer. — 245 Spruͤngli's Jugendfeſte. — 146 Schreibers Glareanus. nm ſch lag. — — Bobriks Logik. . — 247 Sommers Erdkunde und Taſchenbuch. An Freunde der Naturkunde. — — Eifelein’s Spruͤchwoͤrter. — — Halliſche Jahrbuͤcher. t r R B. Naturgeſchichte. — — Leopoldiniſche Verhandlungen. : : 3 R e g a > — 250 Waltl, Unterdonaukreis: Mineralien, Pflanzen, Käfer. iuge gangen — 273 Germar, Bemerkungen uͤber Calamiten. Taf. III. Bücher. 8 — 277 A. Speyer, Lepidopterologiſche Beyträge; Fühlhörner, 6. Loewig, Chemie der organiſchen Verbindungen. zürich bey Tagfalter, Abendfalter, Nachtfalter, Nebenaugen. Schultheß. 1838. 8. Liefer. 1. 304. —̃ßů— —— . K ———— — u . Reiſe in das innere Nordamerica in den Jahren 1832, 33 und 34., vom Prinzen Maximilian von Wied. Coblenz bey Hölfcher g 1838. 4. Heft 1. 2. 96. T. Aus den Schlachten in Frankreich zuruͤckgekehrt reiſte der Prinz im Jahr 1815. bekanntlich nach Braſilien, um die dor⸗ tigen Schaͤtze der Natur zu ſtudieren und zu ſammeln. Sein ſchoͤnes Reiſewerk, ſeine lehrreiche Naturgeſchichte nebſt den vielen neuen Abbildungen ſind der Welt bekannt. Kaum hatte er dieſe Herausgabe vollendet, ſo bereitete er ſich auf eine neue Reiſe vor, um auch das Gegenſtuͤck der Welt mitzutheilen, nehmlich Nordamerica. Wie er von den Ureinwohnern und den Thieren des ſuͤdlichen Americas ein großes Gemaͤlde entworfen hat, ſo beginnt er nun auch daſſelbe von den Wilden des noͤrd— lichen. Wenn gleich ſchon vieles uͤber dieſe Voͤlkerſtaͤmme ge— ſchrieben worden, ſo kennt man doch noch nicht alle, und von keinem ſind vollſtaͤndige Schilderungen, noch weniger treue, ſchoͤne und großartig ausgefuͤhrte Abbildungen vorhanden. Das alles wird gegenwaͤrtiges Werk liefern, und hat es zum Theil ſchon ge— liefert auf eine ſo treue und prachtvolle Art, wie noch nichts ähnliches vorhanden iſt. Der Verfaſſer ſchildert in lebhaften Farben das Leben und Weben der zahmen und wilden Menſchen von Nordame— rica, die Gegenden und Orte, den Handel und Wandel, den Anbau des Landes; die Gewerbe, die Bauart der Haͤuſer und Staͤdte, den Verkehr auf den Stroͤmen, Straßen und in den Waͤldern, die Phyſiognomie des Thier- und Pflanzenreichs. Man wird das Werk mit Vergnuͤgen und Belehrung leſen und ſich freuen, daß ein Fuͤrſt, dem die Wege beſſer gebahnt ſind als jedem andern, dem man von allen Seiten entgegen kommt, um ſich ihm zu empfehlen, dem man die Archive oͤff— net und Schutz gewaͤhrt wo er bedarf, einer ſolchen Aufgabe ſich unterzogen hat. Unter den Wilden iſt er freylich ſeinem eigenen Schutz uͤberlaſſen, aber auch da wird es ihm leichter, Iſis 1838. Heft 4. die Gaſthoͤfe, Charlestown, Cambridge, das Muſeum, die F ſeinen Zweck zu verfolgen. Muͤhſeeligkeiten und Gefahren hat er jedoch ebenſo zu beſtehen wie jeder andere; dafuͤr iſt aber fein Verdienſt und fein Ruhm größer, die Wirkung weiter ver: breitet und länger dauernd. Der Prinz hat durch feine Ta⸗ lente, ſeine Kenntniſſe und ſeine Aufopferungen der Voͤlker- und Naturgeſchichte unendlich genuͤtzt, und durch ſein Beyſpiel gewiß vieles zu der Achtung beygetragen, in welcher ſie gegenwaͤrtig bey den Großen ſtehen. Auszuͤge aus dem reichhaltigen Werke koͤnnen wir keine mittheilen, iſt auch nicht noͤthig, da es doch wohl von jedem Freunde der Geſchichte der Voͤlkerkunde, der Naturſchoͤnheiten und der Naturgeſchichte wird geleſen werden. Das erſte Capitel befchreibt die Seereiſe im May 1832. nach Boſton, den Aufenthalt daſelbſt, das Unabhaͤngigkeitsfeſt, ahrt nach Neu-York und die ſchoͤne Anſicht dieſer Stadt; das te, S. 28, den Aufenthalt daſelbſt, Philadelphia, Bordentown, den Park des Königs Joſephs, Wald-Excurſionen; das Ste, ©. 43, den Aufenthalt zu Freyburg, die Anſicht des Landes, die deutſche Bevoͤlkerung, die Colonie der maͤhriſchen Bruͤder zu Bethlehem, und Jagd-Excurſionen; das Ate, S. 65, die Reife nach dem Berg Pokono und die blauen Berge nach Mauch— Chunk im Polen-Diſtriet, wo viele Schilderungen der Orte und Gegenden unterwegs vorkommen, nebſt Excurſionen in na⸗ turhiſtoriſcher Hinſicht, wobey ſowohl die Pflanzen als die Thiere beruͤckſichtigt werden. Die Kupfertafeln ſind wirklich über alle Beſchreibung ſchoͤn und characteriſtiſch, alle gezeichnet von Ch. Bodmer aus Zürich, der die Reiſe mitgemacht hat, geſtochen von Mar⸗ 16 243 tens, Ch. Vogel, Simely, P. Legrand und Suͤrli⸗ mann. Sie theilen ſich in Quart- und Folioblaͤtter; von dieſen 6. Sie enthalten den Leuchtthurm von Boſton, eine Ausſicht auf den Dalaware; Biſonheerden und Elkhirſche am obern Miſſuri; Mündung des Forfluſſes; eine Anſicht der Ro⸗ ckygebirge; überall mit herrlichem Baumſchlag; einen Moͤnni⸗ tarri⸗Indianer in feiner ſonderbaren Kleidung vom Kopf bis zu den Fuͤßen; einen andern Wilden nackt, aber geſchmuͤckt mit den Zeichen feiner Kriegsthaten, Opfer der Mandan-Indianer, uͤberall mit ſprechenden Geſichtszuͤgen. Es ſind Kupferſtiche, welche unter Glas und Rahmen gebracht zu werden verdienen. Noch nirgends gibt es ſolche treue Abbildungen der Voͤlkerſtaͤmme, noch nirgends mit ſol— chem Kunſtgeſchick und ſolcher Schoͤnheit dargeſtellt. Dem Werk wird der Beyfall der gebildeten Welt reichlich zu Theil werden. Römiſche Niederlaſſung bey Meßkirch, entdeckt und beſchrieben vom Pfarrer Eitenbenz zu Bietingen. Conſtanz. 1836. 8. 53. 5 Taf. Eine ſehr intereſſante Schrift, nicht bloß wegen der vie⸗ len roͤmiſchen Entdeckungen, 1 — 2 Stunden weſtlich von Meß⸗ kirch, ſondern auch vorzuͤglich deßhalb, weil in der Gegend die auf der peutingeriſchen Charte an der Straße von Windiſch nach Regensburg verzeichnete Stadt Samulocenis gelegen ha— ben muß. Auch gibt es daſelbſt noch Simmel- und Saum⸗ wieſen und Zeil⸗ oder Zeinaͤcker. Der Verfaſſer hat nun entdeckt und zum Theil ausge⸗ graben auf der Stelle mit Namen Altſtadt, eine Stunde weft: lich von Meßkirch in einem Walde, dicht an der Straße, nach ſeiner Anſicht eine roͤmiſche Veſtung mit einem Prätorium, Quaͤſtorium; Wohnungen für die Cohorte, ein Krankenhaus, die Thore eines Winterlagers. Auf dem Platze fanden ſich ei— nige Muͤnzen, große Backſteine, Heizungen mit Kohlen und Aſche, Gefaͤße aber nicht von ſamiſcher Erde, Ziegel, Roͤhren, wahrſcheinlich zur Leitung warmer Luft, Hohlziegel, Ziegel mit Raͤndern. Er deutet die verſchiedenen Linien auf den Ziegeln ſehr ſinnreich als Cohorten- Zeichen, was ſpaͤtern Unterſuchungen zu bewaͤhren aufbehalten bleibt. > Nicht weit davon liegt das Dorf Altheim, welches wahr ſcheinlich mit der Altſtadt einen einzigen Ort ausmachte. In der Gegend hat auch der Verfaſſer Sommerlager entdeckt, mehrere Straßenzuͤge und eine Menge Grabhuͤgel, worinn man Ringe, Fibulae, Teller von Erz, Urnen und Vaſen gefunden hat. Die meiſten dieſer Dinge ſind abge⸗ bildet, nebſt einem Plan der Altſtadt und einem Chaͤrtchen der Gegend. Muͤh und Koſten verurſacht haben, 244 Mittheilungen der zuͤrcheriſchen Geſellſchaft für vaterlaͤndiſche Alterthuͤmer II. 1838. 4. 16. 4 Taf. * Neben mehrern gelehrten Geſellſchaften, welche in Zuͤrich beſtehen, namentlich der naturforſchenden und mediciniſchen hat ſich auch vor einigen Jahren eine antiquariſche gebildet oder archaͤologiſche, welche mit großem Eifer die vielen im Canton und der Nachbarſchaft vorhandenen celtifhen und roͤmiſchen Al— terthuͤmer ſammelt, Ausgrabungen veranſtaltet, Ausſtellungen haͤlt und das Wichtigere bekannt macht. Das vorliegende Heſt iſt beſonders reich und ſchoͤn aus— geſtattet. Es enthaͤlt die Beſchreibung und Abbildungen von mehrern roͤmiſchen Gebaͤuden, welche kuͤrzlich bey Kloten, das vielleicht Claudia geheißen hat, 2 Stunden noͤrdlich von Zuͤrich, vermuthlich an der Straße von Vindoniſſa nach Arbor felix gelegen, aufgedeckt worden ſind. Dieſe Aufgrabung wurde mit der groͤßten Sorgſalt geleitet, um ſowohl die Bauart der Mauern, die Einrichtung der Zimmerheizung, der Abzugsgraͤben, die Be— ſtimmung der Zimmer und die Verzierung der Fußböden zu er⸗ forſchen und abzubilden. Die Beſchreibung iſt wohlgeordnet mit Sachkenntniß und Genauigkeit verfertigt. Man fand leider außer Ziegeln der 11. und 21. Legion keinen Namen. Die Entſtehung der Gebäude wird ins 2te Jahrhundert geſetzt; der Untergang mit Wahrſcheinlichkeit ins Jahr 351. Dann folgt die Beſchreibung der Gebaͤude nebſt einem Plan und einer Seitenanſicht mit Angabe der Maaße und einer beſonders genauen Schilderung aller Einrichtungen, die ſich auf das Heizen bezogen haben. Es iſt wirklich auf— fallend, daß die neuern Baumeiſter den roͤmiſchen Bau der Mauern, und beſonders den noch merkwuͤrdigern der Waͤnde gar nicht ſtudieren und noch niemand verſucht hat, in ſeinem Hauſe eine roͤmiſche Heizung anzulegen. Man pfuſcht immer ohne alle Beruͤckſichtigung der phyſiſchen Geſetze fort, während bey den Roͤmern alles auf das genaueſte ausgedacht und auf das ſinnreichſte ausgeführt iſt. Auch die Moſaikboͤden, deren hier zween recht artige gefunden worden, und wovon ſchoͤne illu⸗ minierte Abbildungen gegeben ſind, koͤnnen unmoͤglich ſoviel daß man ſie gegenwaͤrtig nicht ſollte nachahmen können. Was die Beſtimmung der Ge— baͤude betrifft, ſo glaubt der Verfaſſer nach Beurtheilung aller Umſtaͤnde, daß fie eine Mansio, mithin öffentliche Gebäude ge- weſen ſeyen zur Beherbergung reiſender Magiſtrate und auch wohl der Imperatoren. Dann folgt ein Verzeichniß von vielen Gegenſtaͤnden, bes ſonders von Münzen, welche zum Theil ſchon vor 100 Jahren daſelbſt ausgegraben worden ſind. Abgebildet ſind verſchiedene Gegenſtaͤnde: ein Silen aus Bronze, Becken, Löffel, Haarnadel, Ringe, Schluͤſſel, Ziegel, Heizroͤhren udgl. Den Alterthumsforſchern, den Kunſtfreunden, den Baus meiſtern und uͤberhaupt den Bewohnern des Landes muß dieſe Schrift ein angenehmes Geſchenk ſeyn. 245 Die Jugendfeſte. Freundesgabe auf das Jahr 1838. für die Jugend, ihre Eltern, Lehrer und Freunde, von J. J. Spruͤngli, Pfarrer in Thalweil. Zuͤrich bey Schultheß. 204. 12 Taf. Mit dieſem Buch wird ein neues Feld des Lebens eroͤff— net, ein neuer Zweig der Erziehung zum Gruͤnen gebracht, ein neuer Genuß der Jugend geboten. Ob und wie Jugendfeſte bey den Alten begangen wurden, kann uns hier gleichguͤltig ſeyn, ſo wie ihre Wirkung. Sie wurden vergeſſen und waren nicht mehr in unſerem Volk. Der ſinnige Verfaſſer hat ſie nicht wieder hervorgerufen, ſondern wirklich erfunden fuͤr unſere neue Welt, eingerichtet nach unſern Gefuͤhlen und Gewohnheiten und wirklich eingefuͤhrt ins Leben, nicht bloß auf dem Papier vor— geſchlagen. Nachdem der Verfaſſer Jahre lang uͤber die Ein— richtung ſolcher Feſte gedacht und in ſeiner Nachbarſchaft dafuͤr gewirkt hatte, verſammelte er im Sommer 1837. die geſammte Jugend von Doͤrfern bis in das 17te Jahr auf einer Anhoͤhe mit paffendem Boden. Es waren ihrer nicht weniger als 1340, welche Zahl zu ordnen und zu beſchaͤftigen gewiß nichts gerin— ges geweſen. Sie wurden daher in 5 Abtheilungen gebracht und durch Farben unterſchieden. Jede Farbe bekam 10 Spiel— kreiſe, fo daß 50 ſolcher Kreiſe entſtanden, jeder von 26 — 27 Kindern, und fo gewählt), dvß ſich aus jedem Dorfe darunter befanden. 100 Erwachſene aus 40 Maͤnnern und 60 Jung— frauen waren als die Leiter der Spiele an die Kreiſe vertheilt. Ein Spiel dauerte eine halbe Stunde, wurde zehnmal wieder— holt, aber immer mit andern Kindern, ſo daß dieſelben den Spielmeiſtern immer neu waren. Von den andern Einrichtungen und der manchfaltigen, aber doch einfachen Organiſation, wodurch die ſchoͤnſte Ordnung in dem bunten Gewuͤhl erhalten wurde, hier zu berichten waͤ⸗ re unnoͤthig. Der Erfinder dieſes Feſtes ordnete 6 Hauptbeſchaͤftigun⸗ gen an: Geſang, Geſellſchaftsſpiel, Turnſpiel, Waffenſpiel, Rei— genſpiel und Schauſpiel. Alles war beſchaͤftigt den ganzen Tag, jedoch mit Unterbrechung durch Ruhzeiten und Mahlzeiten. Zu— ſchauer von Tauſenden ſtanden um das Spielfeld, wie man wohl denken kann, wenn man nur die Eltern und Geſchwiſter in Betracht zieht. Schoͤnes Wetter beguͤnſtigte den Tag; und Wochen lang ſprach man in der ganzen Gegend von dieſen froͤhlichen und bildenden Spielen, worunter waren: je 4 Ball: ſpiele, Plumpſackſpiele, Lauf-, Blind-, Ziel- und Sprechſpiele. Außerdem warden 20 Lieder und Maͤrſche geſungen oder muſiciert. Alles dieſes wird in dieſem Buͤchlein auf eine anmuthige Art beſchrieben; Muſiknoten find beygefuͤgt', Scenen abgebildet, ſo wie die Schemate zur Vertheilung und Aufſtellung der Par— theien. Dieſes Feſt wird gewiß Anklang finden, ſich weit verbreiten und den Erfinder fo wie Ausfuͤhrer mit allgemei⸗ nem Gelingen belohnen, ſowie mit dem Bewußtſeyn, der Ju⸗ gend und dem Volk ein neues Mittel zur Freude und Bildung gegeben zu haben. u —— — | 246 Heinrich Loriti Glareanus, ekroͤnter Dichter, Philolog und Mathematiker aus dem 16ten Jahrhundert, biographiſche Mittheilungen von Dr. H. Schrei⸗ ber, Profeſſor. Freyburg bey Groos. 1837. 4. 135. Eine ſehr ausfuͤhrliche und gruͤndliche Schilderung des ſehr bewegten Lebens Glareans und ſeiner Zeit, worinn man nicht bloß mit einer ausgebreiteten Literatur, ſondern auch mit dem damals ſehr thaͤtigen wiſſenſchaftlichen Verkehr im füdlie chen Deutſchland und Frankreich bekannt gemacht wird. Gla— rean, geb. 1488. zu Mollis im Canton Glarus, fiel in die Zeit der Reformation, ſtudierte zu Bern und Rottweil, wurde zu Coͤln Magiſter, ſtand mit Zwingli im Briefwechſel, erhielt vom Kaiſer Maximilian den Dichterkranz, ſchildert Reuchlins Gegner und Freunde zu Coͤln, errichtet an der Univerſitaͤt Ba— ſel, wo er mit Erasmus in vertrauter Bekanntſchaft war, ein philologiſches Penſionat, ſpaͤter ein ſolches in Paris, vorzuͤglich fuͤr Schweizer, beſchaͤftigt ſich viel mit der Reformation, kehrt wieder nach Baſel zuruͤck, wird ſpaͤter Profeſſor zu Freyburg, wo er ebenfalls ein Penſionat errichtet; ſtarb 1536. Nach Erzaͤhlung dieſer Lebensverhaͤltniſſe, wobey ſein Ver— kehr mit vielen Gelehrten, beſonders Theologen damaliger Zeit, klar vor Augen gelegt wird, folgt eine Wuͤrdigung ſeiner Hand— lungsweiſe, ſeiner literariſchen Leiſtungen und ein genaues, mit Beurtheilungen verbundenes Verzeichniß ſeiner zahlreichen Schriften. Einen gelehrteren, fleißigern und unpartheyiſchern Bio— graphen haͤtte der beruͤhmte Glarean nicht finden koͤnnen. Je⸗ der Gelehrte würde ſich freuen, wenn ihm ſolch ein Monu— ment geſetzt wuͤrde. Neues practiſches Syſtem der Logik, von Prof. Dr E. Bobrik. au bey Ziegler. 1838. 47. . I. 1. Dieſe Schrift ſchlaͤgt offenbar einen eigenen Weg fuͤr dieſe ſo vielen Schickſalen unterworfene Wiſſenſchaft ein, und darum glauben wir, unſere Leſer darauf aufmerkſam machen zu muͤſſen, obſchon die Iſis keinen umſtaͤndlichen Bericht daruͤber geben kann, da ſie eine andere Beſtimmung hat. Der Verfaſſer gibt in der Einleitung die Erklaͤrung der Logik, ihre Eintheilung und ihr Verhaͤltniß zur Übrigen Philos ſophie; dann wird im erſten Abſchnitt die urſpruͤngliche Ideen⸗ lehre abgehandelt, und zwar in 5 Capiteln, die Ideen der Aper— ception, der Begriffs-Sphaͤre, der Begruͤndung, des Urtheils und der Widerſpruchsloͤſung, welchen Capiteln eine Menge Ge— genſtaͤnde untergeordnet find, die hier erwogen werden. Gele⸗ gentlich kommen alle Syſteme zur Darſtellung und Beurthei⸗ lung, ſo daß man in dieſer Schrift alles finden wird, was über dieſen wichtigen Gegenſtand ſeit fo vielen Menſchenal⸗ tern die ſcharfſinnigſten Köpfe gedacht und bekannt gemacht haben. 247 Lehrbuch der Erd- und Staatenkunde, von J. G. Sommer. Prag bey Calve II. 2. 1837. 8. 189 — 432. Wir haben die Einrichtung dieſes fleißigen Werks ſchon fruͤher angezeigt und brauchen daher hier nur zu bemerken, daß dieſer Band enthält die Länder: Bayern, Sachſen S. 249; Hannover S. 264; Wuͤrtemberg S. 282; Baden S. 307; Churheſſen S. 325; Großherzogthum Heſſen S. 8384; Weis mar S. 344; [Meiningen S. 350; Coburg 355; Altenburg 360; Mecklenburg 3683; Oldenburg 375; Naſſau 381; Braunſchweig 389; Anhalt 397; Schwarzburg 403; Reuß 408; Lippe 412; Waldeck 416; Hohenzollern 418; Liechten⸗ ſtein 422; Homburg 422; Frankfurt, Luͤbeck, Hamburg und Bremen 424. Taſchen buch zur Verbreitung geognoſtiſcher Kenntniſſe für 1838. von dem⸗ ſelben, ebd. 131. 311. 6 Tafeln. Dieſes beliebte Taſchenbuch gibt jaͤhrlich eine gedraͤngte Ueberſicht der merkwuͤrdigſten Reiſen, welche man nicht anders als mit Intereſſe leſen kann; ſodann vollſtaͤndige Auszuͤge aus einzelnen Reiſewerken; hier aus Laborde's Reiſe zu den Ruinen von Petra in Arabien; Nate's Reife nach Neu-See— land; Wilkinſons und Lane's Skizzen aus Aegypten; Ros— coes Streifzuͤge durch Biscaya und Caſtilien. Die Stahl: und Kupferſtiche ſind wirklich ſehr ſchoͤn: Anſicht von Petra; der Berg Sinai; die Miſſions-Station Waimate auf Neus Seeland; die Graͤber der aͤgyptiſchen Mameluken Koͤnige; der Paß von Pancorbo in Spanien; das Eſcurial. Dieſem Ta: ſchenbuch darf man nicht Gluͤck wuͤnſchen: es wird hoffent— lich daſſelbe ſchon haben. Die Spruͤchwoͤrter und Sinnreden des deut— ſchen Volks in alter und neuer Zeit; zum erſten Mal aus den Quellen ge⸗ ſchoͤpft, erläutert und mit Einleitung verſehen von J. Eiſelein. Donauoͤſchingen im literariſchen Verlag. 1838. Heft 1. und 2. 8. 268. Wir machen auf dieſe reichhaltige Schrift aufmerkſam, weil fie alles Hergehoͤrige wohlgeordnet enthält, nebſt einſchlaͤ— gigen Stellen aus dem Lateiniſchen und Griechiſchen. Der Verfaſſer hat mit ungemeinem Fleiße die altdeutſchen Werke ausgezogen in Reim und Proſa, die Hauptwoͤrter alphabetiſch geordnet, ſo daß man uͤber jeden Gegenſtand, der einem ein⸗ faͤllt, ſogleich ein Spruͤch- oder Sinnwort finden kann. Der Autor ſteht uͤberall dabey; wo es noͤthig iſt, ſind Erklaͤrungen beygefuͤgt. Die Schrift iſt eine Unterhaltung fuͤr das Volk und eine Schatzkammer fuͤr den Gelehrten. 248 0 Da der Verfaſſer ſie alphabetiſch geordnet hat, ſo muß die Handſchrift wohl fertig ſeyn, und man darf daher der bal⸗ digen Vollendung entgegen ſehen. Halliſche Jahrbuͤcher für deutſche Wiſſenſchaft und Kunſt, von den Doctoren A. Ruge und Th. Echtermeyer. Leipzig bey Wigand. 1838. klein Folio. Dieſe Zeitſchrift oder vielmehr Literatur-Zeitung, welche ſeit dem Jaͤnner dieſes Jahres erſcheint, laͤßt ſich gut an. Es iſt den Herausgebern Ernſt um die Sache, und ſie ſcheinen bes reits tuͤchtige Mitarbeiter gefunden zu haben. Der Hauptinn⸗ halt beſteht in Kritiken, Characteriſtiken, Correſpondenzen und Ueberſichten. In den vor uns liegenden Blaͤttern beginnt eine Art Geſchichte der Univerſitaͤt Halle von Echtermeyer, eine Characteriſtik von Juſtinus Kerner durch Dr. Strauß; von Dahlmann durch Fr. Buͤlau; Critiken von des Chalybaͤus Entwickelung der ſpeculativen Philoſophie. Ueber Bayers Idee der Freyheit, Intelligenz-Blaͤtter liegen bey. Verhandlungen der kalſerlich Leopoldinifch = carolinifchen Academie der Naturfor- ſcher. Bonn bey Weber. XVIII 1. 1836. 4. 542 und 83. 40 Tafeln. Wieder ein Band von vortrefflichen Abhandlungen und Abbildungen, welche Deutſchland Ehre machen und die Wiſſen— ſchaft bereichern. Wir bedauern jedesmal, daß das Werk kein auslaͤndiſches iſt, um unſern Leſern Auszuͤge daraus mittheilen zu koͤnnen. Wenn auch ſolche Werke nicht leicht von Einzelnen angeſchafft werden, fo kommen fie doch hoffentlich in alle Biblio- theken und in die der gelehrten Geſellſchaften, wo ſie benutzt werden koͤnnen. Dieſer Band enthält 13 meiſtens große Abhandlungen, faſt jede mit mehrern Tafeln. 1) C. M. Dieſing, Monographie der Gattung Tri- stoma, 5 mit ſehr ſchoͤnen, vergroͤßerten Abbildungen Tafel 1. von ei⸗ ner neuen Art, T. tubiporum, auf den Kiemen von Trigla hirundo. Das Thier hat einen verzweigten Darm wie Fascio- la, einen aͤhnlichen Eyerſtock und maͤnnliche Geſchlechtstheile, zwitterhaft. Man kennt jetzt 4 Arten: Tristoma maculatum (diodontis), coceineum (molae) et elongatum (hippoglos- si), welche hier ebenfalls characterifiert werden. 2) B. C. Trinius, über das Weſen und die Bedeu⸗ tung der menſchlichen Haare und Zähne S. 17; ein phyſiologiſcher Aufſatz, der aber etwas zu umſtäͤnblich zu ſeyn ſcheint. 249 3) G. Valentin, über den Verlauf und die letzten Enden der Nerven, S. 51 mit 8 Tafeln. Ein ſehr großer Aufſatz mit feinen Beobachtungen und vielſeitigen Betrachtungen, welcher viele neue Aufſchluͤſſe über den Bau und die Bedeutung der Nerven enthaͤlt. Die micro: ſcopiſchen Abbildungen ſind ſo zahlreich, daß wir nicht im Stan⸗ de ſind, den Innhalt derſelben anzuzeigen. Sie erreichen die Zahl von 86 und find vom Verfaſſer ſelbſt gezeichnet. 4) J. F. Brandt, uͤber den Bau der ſogenannten Moſchusdruͤſen des Sorex moschatus, S. 241, mit einer Taf. Man kannte zwar ſchon dieſe Drüfen durch die Unterſu⸗ chungen von Pallas, welche jedoch nicht fo ins Einzelne gien⸗ gen und uͤberhaupt nicht ihre Bedeutung gehoͤrig entwickelten, auch von keinen ſo einzelnen Abbildungen begleitet waren wie hier. Der Verfaſſer ſtellt fie in die Bedeutung der Afterdruͤ⸗ ſen, obſchon ſie hinter dem After im Schwanze liegen. Er bil⸗ det die einzelnen Baͤlge und ihre Oeffnungen ab. 5) H. von Meyer, Beytraͤge zu Eryon „ einem Ge: ſchlechte foſſiler langſchwaͤnziger Krebſe, S. 261, mit zwey Tafeln. Abgebildet find E. hartmanni, ſehr vollſtaͤndig, et schu- berti; beyde umſtaͤndlich beſchrieben. E. cuvieri, schlotheimii. 6) H. von Meyer, Abweichungen von der Fuͤnfzahl bey Echinideen, inachgewieſen durch einen vierzaͤhligen Cidariten und 6zaͤhligen Galeriten, S. 285, mit einer Tafel; ein intereſſanter Auffag über die von Agaſſiz angeregte Symmetrie dieſer Thiere. 1 7) A. J. Corda, Anatome Hydrae fuscae pag. 297 cum tabulis tribus. Der Verfaſſer bildet das Thier und ſeine einzelnen Theile in ungeheurer Groͤße ab, und hat auch Dinge daran und darinn gefunden, denen man bisher vergebens nachgegangen iſt; zuerſt einen After, uͤber den man ſich ſeit laͤngerer Zeit geſtritten hat. Der Leib ſchwillt an gewiſſen Stellen in Warzen an, welche fpiralformig liegen und zum Taſten dienen; innwendig je 4 gelbliche Muſkelfaſern nach der Laͤnge, welche die Extensores tentaculi zu ſeyn ſcheinen; auch Adductores tentaculi ſind vorhanden. Die Fuͤhlfaͤden ſind hohl, ſtehen aber nicht mit der Leibeshoͤhle in Verbindung; in ihrer eyweißartigen Maſſe liegen braune Koͤrner zerſtreut. Die Warzen auf den Extensores tentaculi find merkwuͤrdig gebaut. Sie ſtecken in einem Saͤck⸗ chen und endigen in eine Wimper. Dabey ſind noch andere Organe, welche der Verfaſſer Hasta et Sagitta nennt und de⸗ ren Verhaͤltniß ſich ohne Abbildung nicht begreiflich machen laͤßt. Sie dienen zum Anfaſſen und ſcheinen ein Gift zu enthalten: denn die gefangenen Thierchen ſterben ſogleich. Zwiſchen je 2 Fuͤhlfaͤden ſteht eine Lippe. Der Leib beſteht aus 2 zelligen Hautſchichten; in der innern hat er Germina gefunden; in der Darmhaut Zotten mit Oeffnungen. Sie verdauen außerordent- lich ſchnell, eine Kerflarve in 4 Minuten; Körner von Vauche- ria globata gehen unverdaut fort. Die Abbildungen ſind ſehr ſchoͤn. 8) Dieſing, helminthologiſche Beytraͤge, S. 305, mit einer Tafel. Iſis 1838. Heft 4. 250 Eine neue Axine, welches Wort der Verfaſſer in He- teracanthus verwandelt. Es fand ſich auf den Kiemen von Esox belone. Er ſtellt das Thier zu den Trematoden, und nennt es Heteracanthus sagittatus, die frühere Axine aber II. pedatus. Er hat gefunden einen Darm, weibliche Theile, Eyerſtock, maͤnnliche Theile zwitterhaft; Haͤkchen und Stacheln am Schwanzende. Ferner wird beſchrieben Tristoma papillosum und ab: gebildet. 9) Walker⸗Arnott, Pugillus plantarum Indiae ori- entalis p. 319 t. 1. enthält Charactere von 126 Gattungen, und zwar dicoty⸗ ledoniſcher 30 Familien. Neue Sippen find: Rissoa (Limo- nia); Moonia (similis Bidenti); Sykesia (Psychotria vagi- nans etc.) 357 Zuſatz von Wees de Solano wightü fig. 10) Lindenberg, Monographie der Riccieen 361 mit 19 ill. Tafeln. Ein ganzes Buch mit einer großen Einleitung uͤber den Bau dieſer merkwuͤrdigen Pflanzen, ſowie über ihr Wachsthum und ihre Fortpflanzung, reich an eigenen Beobachtungen. Die Familie enthält folgende Sippen: Riccia, Corsinia, Oxymi- tra, Sphaerocarpus. Von den Riccien werden 21 Gattungen beſchrieben und abgebildet; von Corſinien 1; von Oxymitren 1; von Sphaͤrocarpen 1. * 11) Meyen, Beytraͤge zur Kenntniß der Azollen, S. 505, mit 1 Taf. Ebenfalls eine ſehr genaue und microſcopiſche Unterſu⸗ chung dieſer merkwuͤrdigen Pflanzen, mit deutlichen Abbildun⸗ gen der ſo vielfach beſtrittenen Fruchttheile. 12) A. Henry, Beytrag zur Kenntniß der Laubknoſpen, S. 525, mit 2 Taf. Sehr genaue Zeichnungen der Blaͤtterlage von Knoſpen unſers Laubholzes. Dem Band iſt angehaͤngt das meteorologiſche Jahrbu der Sternwarte zu Jena von Prof. Schrön. > Sehr zahlreiche, muͤhſeelige, Beobachtungen. genaue und muſterhafte Waltl, Beytraͤge zur nähern naturhiſtoriſchen Kenntniß des Unterdonaukreiſes in Bayern. (Erſte Fortſetzung von 1837. S. 860.) Wir naͤhern uns nun auf dem Wege nach Kirchdorf, ei⸗ nem Dorfe, welches 2½ Stunden vom Regen und 15 von Paſſau entfernt iſt, einer der erſten mineralogiſchen Merkwuͤr⸗ digkeiten, dem ſogenannten Pfahl. Dieſes maͤchtige Quarzla⸗ ger erſtreckt ſich von Oſten gegen Nordweſten, von Kirchdorf uͤber acht Stunden weit, nach der Behauptung anderer kann 16 251 man den Pfahl 20 Stunden weit verfolgen⸗ Seine größte Hoͤhe von 120 Fuß iſt bey Viechtach. Er zeigt ſich auf dem hoͤchſten Rüden der mittlern Granitberge als eine nackte Fel⸗ ſenwand, auch am Weißenſtein, einem Berg mit Schloßruinen, unweit dem Markte Regen erſcheint er von anſehnlicher Höhe. Sein groͤßter Durchmeſſer betraͤgt nie uͤber drey bis vierthalb Lachter. Wahrſcheinlich war er vor Zeiten von der Gebirgs— maſſe ganz eingeſchloſſen, da aber der Granit durch Verwitte⸗ rung zerfiel, fo erſchienen die nackten Wände des Pfahkes. Er ſetzt bey March durch den Fluß Regen. Der Quarz, woraus der Pfahl beſteht, iſt nicht immer von gleicher Beſchaffenheit; die coloſſaliſchen Maſſen am Weißenſtein find faſt hellweiß, und man braucht dieſen Quarz zur Glasfabrication, bey Bracken— ſtein iſt er ziegelroth, an den meiſten Orten grau und nähert ſich dem Hornſtein, bey Viechtach enthaͤlt er ſogar viel Thon. Cryſtalliſierte Parthieen find ſelten und die Cryſtalle ſtets klein. Zur Bereitung des Glaſes wurde er von den Glashuͤtten in der Naͤhe oͤfters verſucht, er liefert ein ſproͤdes Glas und gibt viel Vodenſatz; nur der Kiesbruch am Weißenſtein liefert ein reines und gutes Material und wird von den nahen Glas— huͤtten geholt. Der Pfahl iſt nach unſerer Anſicht nichts anderes als der hoͤchſte Bergruͤcken oder Kamm eines ſich in die Tiefe er ſtreckenden Quarzgebirges oder eigentlichen und wahren Urge⸗ birges. Unſere Granitgebirge beehrt man ganz unverdienter Weiſe mit dem Namen Urgebirge, ſie ſind ja offenbar durch Waſſer gebildet, aus Beſtandtheilen, die mit Gewalt vorher zertruͤmmert wurden. Die wahren Urgebirge verloren in ſpaͤte⸗ ren Revolutionen vorzuͤglich durch Waſſerkraͤfte viel von ihrer Höhe und Maͤchtigkeit, da fie die Maſſe zu den jetzt ſogenann⸗ ten Ur- und zu andern Gebirgen lieferten, ſie wurden von die⸗ ſen juͤngeren Gebilden faſt ganz uͤberdeckt und nur hie und da ſind noch Spuren der wahren Urgebirge vorhanden, die aus Quarz, Feldſpath, Hornbleude, Urkalk, Schwefel, Metallen und anderen einfachen Mineralien beſtanden. Eben wegen dieſer angedeuteten groͤßern Höhe und Maͤch— tigkeit der fruͤhern Urgebirge waren auch die Fluͤſſe bey weitem breiter und tiefer, wie die Betrachtung der fruͤhern Rinnſale ſo deutlich zeigt, und das in allen Welttheilen. So lange dieſe Anſicht nicht allgemeine Annahme findet, wird man keine kla⸗ ren Begriffe uͤber die Entſtehung der Pſeudo-Urgebirge und uͤber die fruͤhere Geſtaltung der Erdoberflaͤche erlangen. Moͤchten doch die Geologen ſich in unſerem Bezirke Ueberzeugung uͤber eine ſo hoͤchſt wichtige Thatſache erholen. — Ehe wir von der Beſichtigung des Pfahles nach dem merkwuͤrdigen Bergwerke Bodenmais reiſen, wollen wir das ganze Gebirge in Hinſicht auf ſeine Bildung betrachten. Der Kern des Waldgebirges beſteht aus Gneis, welcher die hoͤchſten Gipfel und die tiefſten Thaler bildet, im nördlichen Theile des Waldes ſich ſehr ausbreitet und dort in Glimmer⸗ ſchiefer uͤbergeht. Der Gneis, der nach unſerer Anſicht nur eis ne durch mehr ruhige Ablagerung aus Waſſer entſtandene Gra⸗ nitvarietaͤt iſt, unterlaͤuft fichtbar an vielen Stellen den Gra— nit, ein Zeichen, daß dieſes Gebirg nicht auf einmal fertig wur⸗ de. Der Granit kommt in großen Maſſen vor, beſteht gewoͤhn— lich aus ſogenanntem porphyrartigen, enthaͤlt oft ſtatt des Glim⸗ — 252 mers Hornblende und geht häufig, wie ſchon erwähnt worden iſt, in Syenit uͤber, z. B. bey Schoͤnberg. Im Gneis befin⸗ den ſich häufig Gänge oder Stöde von Quarz, z. B. bey Zwiſel und Rabenſtein, gemiſcht mit Roſenquarz, Albit, Schoͤrl, Tantalit, Beryll und anderen Mineralien. Die ferneren Be— ſtandtheile dieſes Gebirgszuges ſind Diorit und Dioritſchiefer, Hornblendegeſtein, Urdolomit und Granulit. — Bodenmais iſt ein unregelmaͤßig gebautes Dorf mit 550 Einwohnern, mit einem Vitriolwerk und Bergbau auf Mag» netkies. Granit iſt die Hauptmaſſe des Gebirgs herum, eine ſonderbare Sorte, iſt aus lauchgruͤnem Quarz, olivengruͤnem Feldſpath, etwas Glimmer und Pyropen gebildet; uͤberhaupt fine det man den Pyrop hier und um Zwiſel gar haͤufig in Granit und im ſogenannten dunkeln Waldgneis eingemengt. Das Berg: werk befindet ſich am ſogenannten Silberberg. Dieſer Name kann nur von dem Wahne kommen, als faͤnde ſich wirklich dieſes edle Metall da, was nie der Fall war und noch nicht iſt. Der Silberberg iſt auf Granit aufgelagert, daher man in tieferen Stellen keine Spuren von Erzen mehr findet und noth⸗ wendig in der Höhe bleiben muß. Der Silberberg beſteht aus einer eigenthuͤmlichen Maſſe, die ein Kenner in jedem Minera⸗ liencabinete als bodenmaiſer Mineral ſogleich erkennt. Es iſt hier Quarz, Feldſpath, Glimmer und Kieſe auf ſonderbare Art zuſammen gekittet, beſonders iſt der blaͤttrige Magnetkies haus fig. Das ganze Aeußere des Silberberges iſt roth von Eiſen— oryd, auch findet ſich eine Art ſchlechten Eiſenerzes, nehmlich mit Eiſenorxydhydrat durchdrungener Quarz, welches man in fruͤherer Zeit auf Eiſen verſchmolz. Aus dem gewonnenen Mag: netkies wird durch Roͤſten auf bekannte Art Eiſenvitriol erzeugt. Außer den ſchon genannten findet man um Bodenmais noch folgende Mineralien: cryſtalliſierten, derben und zelligen Schwer felkies, jedoch bey weitem nicht in der Menge, wie den Mag— netkies, welcher letztere an der Oberfläche haufig braun anlaͤuft und ſich nach und nach beſonders in feuchter Luft in Braun⸗ eiſenſtein verwandeln zu koͤnnen ſcheint. Sehr ſchoͤn iſt der blau angelaufene Magnetkies. Ferners findet man Amethyſt, Siderit, Amazonenſtein, Andaluſit, derben Apatit, Arſenikkies, Asbeſt, ſchwarze blaͤtterige Zinkblende, oft blau angelaufen, X Glimmer, dichten Feldſpath, augitartige Hornblende, x Piz nit, x Schoͤrl, Schriftgranit, Vivianit, x gemeinen Beryll in zolldicken Säulen, Brauneiſen in Aftercryſtallen, Kupfer⸗ kies, Kupfergruͤn und Magneteiſen, beyde ſehr ſelten, gemei— nen Granat, x und derben Dichroit, Traulith, Triplit, blaͤttriz gen Anthophyllit, Faſerquarz, X Gyps in Hoͤhlungen des Mag⸗ netkieſes, Hornſtein, Spuren von Gold und Silber in den Kie— ſen, Chalcedon als Ueberzug, Cordierit, Markaſit, Epidot, Chlo⸗ eit und viele andere weniger merkwuͤrdige Mineralien, wovon wir in unſerer Mineralienkammer ſtets Vorrath zur Mitthei⸗ lung bereit halten. Die meiſten dieſer und viele andere Mine⸗ ralien findet man auch zu Paſſau in der Sammlung des Ly⸗ ceums, des techniſchen Gymnaſiums und bey dem um Mines ralogie und Geognoſie ſehr verdienten Forſtmeiſter Minneber⸗ ger. Die geognoſtiſchen Mineralien des Kreiſes findet man von ebendemſelben geſammelt im Gebäude der koͤniglichen Kreisre⸗ gierung in einem Saale aufgeſtellt. In Vodenmais ſindet man die Mineralien der Umge⸗ gegend in der Sammlung des dortigen Bergmeiſters und bey mehreren beym Berg- und Huͤttenwerk Angeſtellteu. Wir koͤn⸗ 253 nen den Silberberg nicht genug betrachten, um über feine Bil: dung Aufſchluß zu erhalten. Wenn wir Stüde gebrochenen Er: zes genau betrachten, ſo finden wir Cryſtalle von Quarz einge ſprengt, bey denen die Cryſtallform ſehr deutlich, aber alle Kan- ten abgeſtumpſt find, alſo offenbar durch Gewalt von feſtern Koͤrpern abgeſtoßen, was die neptuniſche Bildung dieſes Berges außer Zweifel ſetzt. — Bodenmais zu verlaſſen, ohne den ganz nahen 4500 Fuß hohen Arder, einen der drey Culminationspuncte des bayeri— ſchen Waldes beſucht zu haben, waͤre unverzeihlich. Nachdem wir uns an der ſchoͤnen Ausſicht gelabt haben, folgen wir un— ſerem Fuͤhrer nach Zwiſel, einem anſehnlichen, huͤbſchen und regelmaͤßig gebauten Marktflecken mit 930 Einwohnern. Es iſt uns nicht ſo faſt darum zu thun, die vielen Glashuͤtten in der Naͤhe zu beſuchen, weil wir dieſe Fabrication ſchon kennen, ſon— dern vorzuͤglich die merkwuͤrdigen Mineralien in der Umgegend kennen zu lernen. In der Naͤhe des Marktes ſelbſt und am rabenſteiner Quarzbruch findet man den ſchoͤnen Roſenquarz, ſtets derb; mit der Zeit wird er, dem Lichte ausgeſetzt, in den Sammlungen blaſſer; man benutzt ihn als gutes Material zu Glas; ferner Ralihquarz, derb in großen Cryſtallen. Am ra: benſteiner Quarzbruch kann man deutlich Rieſen von Feldſpath— cryſtallen, von ein Paar Schuhen in der Laͤnge jedoch ganz verwittert, finden, auch findet man hier ſehr deutlich x gemei— nen Granat, x Glimmer, x Schoͤrl, x Beryll, Triphylin, erdiges, ſehr ſchoͤnes Eiſenblau in Aftereryſtallen, Triplit, der— ben Apatit, gemeinen Quarz und Milchquarz, derben Felbſpath in Tafeln, Siberit, Graumanganerz und anderes. Fruͤher fan— den ſich in einem nun verſchuͤtteten Quarzbruch des Pfarrers hart an Zwiſel ſchoͤne eryſtalliſierte Tantalite. An der neuen Straße findet man den eigenthuͤmlichen mit Pyropen verſehenen Waldgneis, der ſehr dunkel iſt. Viele Verdienſte in mineralo— giſcher Hinſicht um dieſe Gegend erwarb ſich der nunmehrige Beneficiat F. N. Rechenmacher in Paſſau. Nicht weit von Zwiſel kann man noch Urwaͤlder ſehen, die noch nie von einer Art berührt wurden; man muß ſich aber beeilen, ſie zu ſehen, da die Glashuͤttenbeſitzer hier die Waͤlder nicht mehr lange im Urzuſtande zu laſſen gedenken. Staͤmme, die als hoͤchſte Vollendung des Tannen- und Fichtenbaumes anzuſehen find, verfaulen hier zu Tauſenden, und hoͤchſtens be— nutzt man ſie auf Pottaſche. Die Fabrication des Glaſes wird im bayeriſchen Walde von 18 Huͤtten, davon viele nicht gar weit von Zwiſel entfernt ſind, in großartigem Style betrieben. Beſonders merkwuͤrdig iſt die Glashuͤtte zu Ludwigsthal bey Zwiſel, wo man Spiegelglaͤſer von 100 Zoll Höhe und 43 Zoll Breite durch Blaſen erzeugt, was man an anderen Orten nur durch den viel theureren Guß zu erreichen im Stande iſt. Die Hütte in Rabenſtein iſt berühmt durch ihr ſchoͤnes Fabricat in Cryſtallwaaren und die neu erbaute Glashütte bey Zwiſel vom Steigerwald ſoll ſchon gute Erzeugniſſe von ge: preßtem Cryſtallglaſe liefern. Wieviel Holz jaͤhrlich in den Glashuͤtten vernichtet, d. h. verbrannt wird, davon kann man ſich eine Idee machen, wenn man bedenkt, daß jede der groͤßeren Huͤtten jaͤhrlich 3000 Klafter und mehr braucht. Wahrlich von einem ſolchen Holzverbrauch in einem ſo klei— nen Bezirk hat man an keinem andern Orte der Welt ein Beyſpiel. ” N 254 Ehe wir von Zwiſel abreiſen, wollen wir noch den nur eine halbe Stunde entfernten ſogenannten rothen Koth beſuchen, wo ſchon 1580 von einem Grafen von Tegernberg ein Alaun— und Vitriolwerk errichtet wurde. Es ſind in der Naͤhe große Lager von Eiſenkies, die aber trotz der Wohlfeilheit des Bau— materials unbenutzt ſtehen, da der Abſatz des Vitriols taͤglich geringer wird und man nicht einmal das jaͤhrliche Erzeugniß von Bodenmais zu verwerthen im Stande iſt. An die Fabri⸗ cation der rauchenden Schwefelſaͤure denkt niemand, und dieſes Fabricat muß ſtets von Böhmen eingeführt werden. Wuͤrde man dieſen Zweig der Induſtrie pflegen, ſo wuͤrde ſich das Bergwerk in Bodenmais aus ſeinem Abzehrungsſchlummer er— holen, und man konnte auch hier an die Benutzung dieſer tei chen Kieslager denken. Es waͤre gewiß unverzeihlich, wenn wir auf der profa— nen Poſtſtraße, we ein Naturforſcher nur im Nothfalle reifen ſoll, nach Paſſau zuruͤckkehren wollten, ohne zuvor den Rachel und Luſen, welche mit dem Arber die drey Coryphaͤen unferes Gebirges ſind, beſucht zu haben. Der Rachel iſt 4964 Schuh über die Meeresfläche erhaben, und verdient genaue Unterſuchung. in Hinſicht auf Erzlager. Der Luſen iſt zwar um Vieles nie— driger als der Rachel, jedoch durch einige Umſtaͤnde merkwuͤrdi— ger. Die Kuppe dieſes Berges erſcheint von weitem als kahle Wand und beſteht wenigſtens eine Stunde im Umkreis aus Granitblöden, die einen Steinhaufen von ungeheurem Umfan- ge vorſtellen. Ohne Zweifel iſt der Luſen einſt viel hoͤher und mit hohen ſteilen Felſen gekroͤnt geweſen. Durch Verwitterung ftelen dieſe Gipfel nach und nach zuſammen und bildeten fo dieſes Steinmeer. Im Granit dieſer Steinblöce findet man Quarz und Schoͤrl. Die Ausſicht nach den Gegenden der Donau und des Inns iſt entzuͤckend und ſchon dieſerwegen wird dieſer Berg von Freunden der Naturſchoͤnheiten öfters be⸗ ſtiegen. Frohen Muthes und zufrieden mit dem, was wir ge— ſehen, kehren wir uͤber Grafenau und Schoͤnberg zuruͤck nach Paſſau. Haben wir nun bisher uns mit der Betrachtung des ſogenannten Urgebirges beſchaͤftigt, ſo koͤnnte uns wohl die Luſt kommen, eine jüngere Gebirgsformation, die des Fooͤtzkalkes, welche fo nahe bey Paſſau beginnt, zu unterſuchen. Zu die ſem Zwecke gehen wir nach dem 3 Stunden entfernten Dorfe und Kloſter Fuͤrſtenzell, wohin die ſchoͤnſte Poſtſtraße fuͤhrt. Nicht weit von hier hart an der Straße, die nach Vilshofen führt, findet man einen Kalkbruch; im Kalke iſt Hornſtein in Kugeln und in Stuͤcken, die in Kalk uͤbergehen. Man ſieht bey genauer Betrachtung ganz deutlich, daß die Hornſteinmaſſe ganz fluͤſſig geweſen und ſich mit dem Kalk dort, wo ſie in Beruͤhrung mit einander kamen, innig verbunden habe. Noch deutlicher kann man die einſtige Fluͤſſigkeit dieſer grauen Kieſelmaſſe an Blocken ſehen, welche auf der Oberfläche eine Menge ſcharfkantiger Löcher zeigen, die ſich nur fo in ei» ner fluͤſſigen Maſſe bilden konnten. Die Ausdehnung des bier anſtehenden Kalklagers kennt man nicht; fie iſt aber ſehr betraͤcht— lich, da in der ganzen weiten Umgegend herum viele Kalkbruͤ— che darinn vorhanden ſind. Hier findet man in Baͤchen und uͤberhaupt nicht gar tief unter der Dammerde Muſcheln von auſterartigen Thieren, die einige Pfunde ſchwer ſind. Von Fuͤrſtenzell begeben wir uns nach dem 2 Stunden entfernten Markte Ortenburg. Unweit dem Markte an der 255 Straße nach Vilshofen find die großen Kalkbruͤche, die viele Arbeiter beſchaͤftigen. Hier iſt das Grab vieler Tauſende von Ammoniten, die mehreren Arten angehören, Einige find unge⸗ heuer groß, zerbrechen aber faſt allemal, wenn man ſie aus dem Geſteine herauszuſchlagen ſucht. Außer Ammoniten kom⸗ men wenig andere Arten von Muſcheln in dieſem Kalke vor. Das Kalklager wird von einem feinen Sande bedeckt, worinn eine unermeßliche Menge von Pectiniten vorkommt. Bey dem Weiler Kemating iſt ein langer Huͤgel mit Wald bewachſen, ebenfalls aus ſolchem Sande gebildet, worinn Pectiniten, jedoch ſehr ſelten von der Groͤße eines großen Tel⸗ lers vorkommen, kleinere ſind in Maſſe vorhanden. Da die Naͤuder nicht abgeſtoßen, auch häufig die 2 zuſammengehoͤrigen Haͤlften beyſammen ſind, fo ſieht man klar, daß keine gewalt— ſame Waſſerrevolution dieſe Thiere weither ſchwemmte, ſondern daß ſie hier einſt lebten und daß hier Meeresgrund war. Die Bildung dieſer Decke iſt ohne Zweifel viel juͤnger als die des Floͤtzkalkes. Auch findet man Haifiſchzaͤhne, eine Menge ande— ter verſteinerter Muſcheln, die man in der Sammlung des Ly⸗ ceums und des Forſtmeiſters Winneberger in Paſſau beyſam— men findet. Darunter ſind viele noch nicht beſchriebene und abgebildete. Das Schwert eines Saͤgefiſches wurde vor ein Paar Jahren von Hr. Nolde in Paſſau im Bette des Inns bey niedrigem Waſſerſtand gefunden; es war auf der Oberflaͤ⸗ che ganz zerfreſſen und iſt wahrſcheinlich aus dem urſpruͤngli⸗ chen Lager in den Inn gekommen. — Braunkohlen findet man bey Wildshut unweſt dem Städt: chen Laufen, und man fuͤhrt davon jaͤhrlich mehrere Ladungen nach Wien; ferner im Leonberg, der Ruinen eines Schloſſes trägt. Er iſt eine Stunde von ſdem Dorfe Zeilern und 4½ Stunden von dem Markte Eggenfelden entfernt. Schatzgraͤber fanden ſtatt der vermeintlichen Schaͤtze treffliche Braunkohlen, die ſich der Kannelkohle ſehr nähern und genaue Unterſuchung auf Maͤchtigkeit des Lagers verdienen. Es waͤre von großer Wichtigkeit, wenn man ein bauwuͤrdiges Floͤtz fände. Auf der Rückreiſe nach Paſſau koͤnnen wir unmoͤglich un⸗ terlaſſen, das Schwefelbad von Hoͤhenſtaͤdt, nur eine halbe Stunde von Fuͤrſtenzell gelegen, zu beſuchen und dort einige Tage zu verweilen. Das Waſſer iſt kalt und enthaͤlt Schwe⸗ felwaſſerſtoff, ſchwefelſaure Kalk- und Talkerde, kohlenſaures Natrum und eine Spur von Eiſen. Beym Graben von Brun— nen bekommt man in der ganzen Umgegend öfters Schwefel⸗ waſſer. In dem nahen Bad von Pilz weg, das nur 4 Stun⸗ de von Höbenjtädt entfernt iſt und in einem nicht tiefen Tha⸗ le liegt, quillt das Waſſer mit Gewalt an vielen Orten heraus und ſteigt in Roͤhren einige Fuß hoch. Ohne Zweifel iſt hier ein Lager von Schwefelkies, denn beym Graben von Brunnen und im Schlamm findet man nicht ſelten Stuͤcke davon. Ueber⸗ haupt waͤre es von Intereſſe, dieſe ganze Gegend in Hinſicht auf geognoſtiſche Merkwuͤrdigkeiten genauer zu unterſuchen. Aufzaͤhlung der merkwürdigen Pflanzen des Kreiſes. 1. Classis. Chara vulgaris in klaten Waͤſſern um Deggendorf. II. Classis. Circaea alpina im Gebirge. Veronica longifolia bey Deggendorf, seutellata bey Deggendorf, Cham an ſumpfigen Orten, montana bey Frauenau Ldg. Regen, ur- ticaefolia auf Bergen bey Paſſau, acinifolia auf magern Aeckern bey Paſſau. 3 Gratiola off. auf feuchten Wieſen bey Burgkirchen und b. Landau. Utricularia vulgar. in Suͤmpfen bey Burghauſen und Deggendorf. Salvia austriaca auf Wieſen und Huͤgeln b. Deggendorf. III. Classis. Iris germanica b. Deggendorf und im bayr. Wald, si birica an der Ilz, 14 Stunde b. Paſſau hinter dem Durch— bruch am rechten Ufer des Fluſſes, spuria auf feuchten Wieſen b. Deggendorf. Valeriana montana im bayr. Wald. Schoenus albus an ſumpfigen Orten bey Armbruck, Bo- denmais, Cham und Zwiſel. { Scirpus cespitosus auf ſumpfigen Wieſen bey Gere, acicularis auf den Donauinſeln, setaceus an uͤberſchwemmten Orten b. Cham. Eriophorum alpinum an ſumpfigen Orten auf der Ru⸗ ſel, bey Zwiſel, Bodenmais, vaginatum im bayeriſchen Wald. Nardus strieta auf trocknen Hügeln bey Paſſau häufig. Ca- lamagrostis minima auf den Donauinſeln. Agrostis inter- rupta auf trocknen Plaͤtzen bey Paſſau. Arundo epigejos an dem Donauufer b. Deg., calamagrostis b. D. und Paſſau. Syntherisma vulgare auf Huͤgeln um Deg., Paſſau u. a. O. Panicum dactylon allenthalben um Paſſau. Aira fle- xuosa auf trocknen Grasplägen bey De, Zwiſel und Paſſau, montana b. D., Zwiſel. Holcus lanatus b. D., als Futter⸗ gras angeruͤhmt, jedoch nur ſo lang es jung iſt dem Vieh an⸗ genehm. Poa aquatica an Baͤchen und Weihern b. D., bul- bosa an Wegen b. Burghauſen, nemoralis in Waldungen um Paſſau. a Festuca rubra um Burghauſen auf magern Grasplaͤ— tzen, decumbens in Waldungen um D. Bromus arvensis auf Getraidfeldern um Eggenfelden und Pfarrkirchen, angusti- folius Schrk. auf Wieſen um D., multiflorus st. an We: gen und Zaͤunen bey Burghauſen und Gere, asper in Wal⸗ dungen um Burghauſen, sterilis an Feldwegen um D., pin- natus auf trocknen Wiesplaͤtzen b. Paſſau, D., Burghauſen, silvaticus, in Waldungen und Gebuͤſchen um Paſſau. Avena fatua um Paſſau auf Getraidfeldern. Hordeum arvense auf Aeckern um Burghauſen. Loljum perenne macht an vielen Orten ganz allein den Raſen, der ſich durch fein ſchoͤ— nes dunkles Grün empfiehlt. Als Futtergras heißt dieſer Lolch engliſches Raygras, iſt aber keiner Empfehlung werth. Triticum repens hier wie allenthalben in Gaͤrten und auf Aeckern ein ſehr boͤſes Unkraut. Holosteum umbellatum auf Aeckern b. Burghauſen, Cham, D. IV. Classis. Globularia vulgaris an den Donauhügeln. Dipsacus pilosus an Gräben bey Paſſau. Scabioss ochro- 257 leuca auf trocknen Wieſen und Bergen bey Cham und Deg⸗ gendorf. Plantago coronopifolia auf ſandigen Grasplaͤtzen b. Deggendorf. Galium montanum im bayr. Wald, glaucum b. D. u. Paſſau, silvaticum in Waldungen um Cham, Deg. und Paſ— fau, spurium unter Geſtraͤuchen an benannten Orten, boreale auf Waldwieſen b. Paſſau und Deg., rotundifolium in Wal⸗ dungen bey Cham, Deg., auf der Ruſel. Riecht nur in gros ßen Buͤſcheln beyſammen. Trapa natans in ſtehenden Waſſern b. Niederalteich, Fal⸗— kenfels u. a. O. Cornus mascula b. Cham, Oberzell und P. Sagina erecta auf ſandigem Boden bey Burghauſen. Potamogeton pectinatum b. Deg., densum bey See— bach und Irlbach, lucens ebenſo, pusillum b. Weichſelburg. Lycopsis arvensis b. Cham, Irlbach. V. Classis. Cynoglossum off. allenthalben, auch um Paſſau. Anchusa angustifolia auf Aeckern um P. Myoso- tis lappula um P. Soldanella montana um Paſſau in Waͤl⸗ dern, z. B. unweit dem Wirthshaus zu Gattern. Primula farinosa b. Irlbach, Seebach, Haiming, auri- cula b. Zeitlarn und Margarethenberg. Menyanthes trifo- liata allenthalben auf feuchten Wieſen um P. Physalis alkekengi b. Gottsdorf und Irlbach. Phy- teuma orbiculare b. D., P. u. a. O., nigrum auf Berg: wieſen b. P. Datura stramonium auf Schutthaufen b. Burg— hauſen und Landau. Hyoscyamus scopolia am Oberhausberg b. P. Ver- bascum thapsoides auf den Hügeln des linken Donauufers b. der Ilzſtadt b. P., Iychnitis ebenſo. Chironia centaureum an Huͤgeln um P. Campanula persieifolia in Waldungen und Vorhoͤlzern bey Burghauſen, Cham, D. u. P., barbata auf den Inſeln des Inns. Lonicera nigra im bayr. Wald b. Cham und Unterkreuzberg, coerulea im bayr. Wald ſelten. Nhamnus catharticus bey Paſſau unweit Aepfelkoch, auch um Cham, Gern u. a. O. Viola montana b. Cham, D. u. Irlbach, mirabilis ebenſo Thesium linophyllum auf Anhoͤhen bey Cham und Irlbach. Gentiana cruciata auf trocknen Anhoͤhen b. D., Kan: dau u. P., ciliata auf den Inſeln des Inns, lutea auf dem Rachel und b. Zwiſel, utriculosa auf trocknen Wieſen um Cham, germanica auf Wieſen um Vilshofen u. a. O. Chenopodium rubrum an Waffergräben bey Irlbach u. D., murale ebenfo, botrys an Gräben um D. und Hengers— berg, vulvaria an Schutthaufen um P. Herniaria glabra auf den Inn⸗ und Donauinſeln. Eryngium campestre bey D. Sanicula europaea b. Zwiſel u. a. O. Peucedanum off. auf Wieſen b. Straubing, Irlbach u. D., alsaticum auf Wieſen b. D., silaus auf Wieſen b. Cham, Gern u. P. Iſis 1838. Heft a. 258 Sium angustifolium in Gräben um Irlbach und D., repens ebenſo, falcaria auf Angern und Aeckern b. Irlbach, Seebach u. D. Scandix bulbosa an Zaͤunen und Waldraͤn⸗ dern bey J., D., Cham u. P., hirsuta in Bergwaldungen b. Cham. Myrrhis odorata um St. Oswald unweit Zwiſel. Atha- manta oreoselinum auf trocknen Wieſen und Hügeln um D., P. u. Zwiſel, cervaria um P. Meum anethifolium auf den Bergwieſen des Arbers und des Rachels. Imperatoria ostruthium auf Bergwieſen im Waldgebir— ge. Selinum silvestre auf Bergwieſen um D., austriacum am linken hohen Donauufer b. P., carvifolium auf feuchten. Bergwieſen bey D., auf dem Rachel u. a. O., chabraei am Rande der Waldungen b. D. u. J. Angelica archangelica bey Cham und im bayr. Wald uͤberhaupt einzeln. Laserpitium latifolium auf Wieſen b. P.; prutheni- cum in Waldungen b. D., silex auf Bergwieſen b. P. Conium maculatum einzeln, faſt allenthalben. Phel- landrium aquaticum in ſtehenden Waͤſſern b. Irlbach, D., P. Cicuta virosa b. Burghauſen, Cham, Fuͤrth, Waldkirchen u. D., latifolia ebenſo. Seseli annuum b. B. Oenanthe fistulosa in Waſſergraͤben b. J. u. D. Bu- pleurum rotundifolium auf Wieſen b. D. Caucalis grandi- flora auf Aeckern b. J., D. u. a. O., leptophylla auf Aeckern b. Cham. . Viburnum lantana allenthalben, die Beeren find eßbar. Sambucus racemosa auf Huͤgeln um P., beſonders neben Waldungen. Staphylaea pinnata am rechten Donauufer b. D., Gottsdorf u. Falkenfels. Tamarix germanica auf den Inſeln der Iſar; die Aſche ſoll Glauberſalz enthalten. Linum austriacum auf Wieſen an der Donau und den Inſeln derſelben. Myosurus minimus auf feuchten Aeckern um Cham u. D. VI. Classis. Peplis portula auf naſſen Stellen bey Cham, D. u. 3. Levcojum vernum auf Wieſen und in Obſtgaͤrten um B. und P. Verdient als Zierpflanze einge: fuͤhrt zu werden. Galanthus nivalis um B. u. P. an einzel⸗ nen Orten. Verdient in Gärten gezogen zu werden. Narcis— sus pseudonarcissus um P. in huͤgligen Obſtgaͤrten, verdient eine Gartenblume zu ſeyn, heißt bey uns Maͤrzenbecher. Allium arenarium am ſandigen Boden b. J. u. D., carinatum auf Bergwieſen b. P. und im bayr. Wald, vinea- le auf Aeckern bey Straßkirchen unweit Straubing, olerace- um auf feuchten Wieſen am linken Donauufer b. D. u. Win⸗ zer, senescens auf Felſen des rechten Donauufers b. P., an- gulosum auf Wieſen des rechten Donauufers b. D. u. Winzer, schoenoprasum auf Bergwieſen um P. i Convallaria multiflora im bayr. Wald. Hyacinthus comosus auf Feldern b. D. u. Gern, botryoides auf graſi⸗ gen Hügen um D. u. G. 17 259 . Anthericum ramosum am linken Donauufer bey P., liliago b. Deg. Ornithogalum luteum allenthalben in Dbftz gaͤrten neben Hecken, minimum auf Aeckern um D. u. P., umbellatum ebenſo, in Grasgaͤrten. Scilla bifolia b. D. u. P. in Obſtgaͤrten ſehr gemein, die Zwiebel ſehr tief. Verdient als Zierblume Verbreitung. Uyularia amplexifolia am Arber u. a. O. Lilium mar- tagon bey Hals unweit P., verdient eine Zierpflanze zu ſeyn. Juncus glaueus im bayr. Wald, filiformis ebenſo, ca- pitatus im Oettingerforſte b. B., trifidus am Arber u. a. O. Luzula spadicea im banr. Wald. Triglochin palu- stre auf naſſen Ufern b. J., D. und Cham. Rumex patientia auf feuchten Wieſen, heißt auch engli— ſcher Spinat und kann als ſolcher genoſſen werden, alpinus bey Zwiſel. VII: Cassis. Trientalis europaea, um Zwiſel u. a. O. des bayr. Waldes. VIII. Classis. Acer pseudoplatanus im bayr. Wald, platanoides ſeltner. Erica tetralix an ſumpfigen Orten im bayr. Wald. Vaccinium uliginosum b. Zwiſel u. a. O., oxy- cocos ebenfo. Epilobium montanum b. Ch. u. D. in Waldungen, palustre an ſumpfigen Orten b. D. und im bayr. Wald. Polygonum amphibium b. Winzer, hydropiper in Suͤmpfen b. Ch. u. D. IX. Classis. Butomus umbellatus in Gräben einzeln. X. Classis. Monotropa hypopythis in Waldungen b. B. und im bayr. Wald. Ledum palustre im bayr. Wald. Andromeda polifolia am Arberfilz und in Scheuereck. Py- rola secunda im bayr. Wald, umbellata in Waldungen b. Cham, uniflora b. D., Ch. u. Scheuereck. g Gypsophila saxifraga auf Bergen b. D., Seebach u. im bayr. Wald. Saponaria off. ſchon um P., nicht felten, Dianthus superbus am rechten Donauufer v. D. bis Hofkir— chen, plumarius b. B. u. Gern auf Wieſen. Scleranthus annuus um Z. an Wegen. Chrysosplenium oppositifolium an ſchattigen Orten im bayr. Wald, Cham. Cucubalus baceiferus auf Wieſen um D. am rechten Donauufer. Silene cerastoides auf bergigen Aeckern um P. Stellaria uliginosa um Falkenfels, Cham an Quellen und Graͤben. Arenaria rubra an Zaͤunen u. Holzſchlaͤgen b. B., J., D. u. Ch. Sedum villosum b. Paſſau und im bayr. Wald. Spergula pentandra b. St. Oswald, nodosa b. J. u. D. subulata auf Bergwieſen b. Cham. „XI. Cassis. Euphorbia falcata allenthalben um P., dulcis auf ſteinigem Boden bey B. u. P., verrucosa auf Waideplaͤtzen um J., D. u. N, platyphyllos ebenſo, pilo- 260 sum um B. ſelten, palustris auf dem Mooſe bey Plattling 4 — 5 Fuß, auch um P. a XII. Classis. Crataegus torminalis im Böhmerwald, die Früchte eßbar, auch doͤrrt man fie. Sorbus aueuparia im bayr. Wald. Mespilus cliamaemespilus um Falkenfels und Cham. Pyrus amelanchier ebenſo. Spiraea salicifolia ir Vorhoͤlzern um Cham, aruncus allenthalben, filipendula et ulmaria. Rosa einnamsmea in Hecken b. J. u. D., arvensis ebenſo, gallica um Birnbach u. Pfarrkirchen, pumila um D. u. im bayr. Wald, rubiginosa b. J. u. D., villosa ebenſo, auch um Gern. Rubus saxatilis b. D. und im ganzen bayr. Wald. Potentilla supina an feuchten Orten b. J. u. D., pi- losa b. J., D. u. P., opaca an ſonnigen, ſandigen Plaͤtzen. Comarum palustre am Arber, b. Zwiſel, bey J., D. und B. XIII. Cassis. Papaver argemone auf Aeckern b. J. u. D., dubium ebenſo. Aconitum napellus b. P. außerhalb d. Durchbruch, im bayr. Wald allenthalben, commarum bey Iſarmuͤnd in einem Waͤldchen. f Nigella arvensis auf Aeckern b. Straubing, J. u. D. Thalietrum angustifolium auf Wieſen um Gern, J. u. D., aquilegifolium bey Cham u. P., auch Zwiſel. Ilelleborus viridis auf Wieſen um Varnbach bey P. Anemone ranunculoides b. B., J., D. u. P. Pulsatilla vulgaris auf trocknen Wieſen b. Landau. Trollius europ. uͤberall. Ranunculus auricomus auf Wieſen um J., D., Cham u. P., aconitifolius um Zwiſel haufig, platanikolius im bayr. Wold. Adonis aestivalis in Getraidefeldern um D. u. Lan⸗ dau, autumnalis auf Aeckern um J. und D. 0 XIV. Classis. Teuerium botrys um J. u. D., sco- rodonia ebenſo und auch um P., scordium b. J. u. D., chamaedrys bey B. u. I. Stachys annua b. J., D. u. P. Mentha gentilis auf den Inſeln des Inns, D., Iſar u. der Donau. Melittis melissophyllum im Neuburgerwald b. P., b. D., B. u. J. Melampyrum nemorosum b. J., D. und Cham. Limosella aquatica auf uͤberſchwemmten Stellen b. D. Digitalis purpurea auf Bergen um D., lutea allenthalben an Hügeln, ebenſo ambigua. Pedicularis sceptrum im bayrifch, Wald. Antirhinum spurium auf Aeckern um J., D. u. P. Linaria alpina auf den Inſeln der Iſar. XV. Cassis. Lunaria rediviva um Cham. Iberis ama- ra auf Aeckern b. D., dient auch als Zierpflanze. Thlaspi montanum auf Aeckern b. P., perfoljatum auf Wieſen um J. Cochlearia off. um B. u. Vilshofen, coronopus um J. Erysimum cheiranthoides auf Aeckern um J. Turritis hir- suta auf Felſen allenthalben. Dentaria enneaphylla an ſchattigen Orten b. Cham, Zwiſel, in den Donauleiten b. P., bulbifera b. Cham und 261 Zwiſel. Sisymbrium silvestre an feuchten Orten um Gern, J. u. D., amphibium an Baͤchen und uͤberſchwemmtem Bo— den an denſelben Orten, arenosum auf Felſen und Mauern um Falkenfels, D. u. P. Cardamine impatiens auf Wie: ſen um P. XVI. Cassis. dissectum um J., D. u. Cham, alcea an Zaͤunen und in Vorhoͤlzern. Geranium bohemieum im bayr. Wald, pusillum ebenſo. Malva XVII. Classis. Polygala chamaebuxus in Id. Gegend v. Straubing. Spartium scoparium um Ortenburg u. Sims bach. Genista tinctoria allenthalben gemein, auf ihr lebt die merkwürdige Psylla coleoptrata Klg., anglica in Waldun⸗ gen um Cham u. Kötzting. Ononis hireina an Wegen, yn: fruchtbaren Wieſen an v. O. Orobus vernus in Gebuͤſchen, allenthalben, tuberosus auf Waldwieſen um P., niger b. D. Lathyrus silvestris an Waldhecken b. J., D. u. Cham, palustris an feuchten Orten um J. u. D. Vicia dumetorum auf Vergen und in Waldungen um B. u. P., angustifolia an Waldraͤndern um J., D. u. Cham. Cytisus nigrieans allenthalben, capitatus im ganzen Donauthal, supinus um B. u. P. Galega off. an feuchten Orten b. Seebach u. D. Astragalus eicer b. D., glyciphyllus unter dem Be: traid und an den Raͤndern d. Felder an v. O. Trifolium rubens im ganzen bayr. Wald, medium in Waldungen u. Gebuͤſchen b. J., D., P. u. Cham, alpestre b. J. u. D. in Waldungen ſelten, fragiferum allenthalben auf Aeckern, spadiceum um D., Cham u. a. O. des bayr. Waldes. Hip- pocrepis comosa auf duͤrren Hügeln b. J. u. D. Orui- thopus perpusillus um Burghauſen. Medicago minima auf Bergen um P. XVIII. Cassis. Hypericum humiferum auf Wiefen, Waiden u. Waldungen b. Gern, J., D., Cham u. P., du- bium in Waldungen u. Gern, D. u. P. XIX. Classis. Lapsana pusilla auf Feldern um Are: bruck u. Cham. Hieracium dubium allenthalben, praemor- sum auf Hügeln b. Irlbach, chondrilloides b. P., Cham u. a. O. auf Felſen, paludosum auf ſumpfigen Wieſen b. J., D., P. u. Ch. Sonchus alpinus im bayr. Wald. Prenanthes pur- purea im bayr. Wald. Apargia incana b. D., taraxaci b. Burgkirchen an der Alz in Gebuͤſchen, autumnalis auf Wieſen im bayr. Wald. Pieris hieracioides auf Wieſen und in Obſtgaͤrten b. D. Scorzonera humilis um P. ſehr gemein, fo daß an man— chen Orten andere Pflanzen davon verdrängt werden. Hypo- chaeris maculata einzeln b. D. und Reisbach, radicata an Wegen b. D., Gern u. P. Arctium bardana b. J., D. u. Ch. Carduus acan- thoides allenthalben, personata b. Straubing, defloratus bey Eggenfelden, auch im bayr. Wald. Conyza squarrosa auf den Inſeln des Inns, auch b. J., D. u. a. O. Gnaphalium margaritaceum b. Zwiſel. 262 | Artemisia campestris um P. fehr gemein. Doroni- cum pardalianches, im bayr. Wald, bellidiflorum um Strau— bing u. Mitterfels. Cineraria alpina im bayr. Wald, vor⸗ zuͤglich b. Unterkreuzberg. Senecio erucaefolius um Gern, aquatieus um J. u. D;, paludosus an ſumpfigen Orten und Baͤchen um J. u. D., nemorensis auf Holzſchlaͤgen b. B., D. u. Cham, sar- racenicus in Waldungen allenthalben, doria im noͤrdlichen Theil des Kreiſes faſt uͤberall, alpinus am Rachel u. andern Bergen. k h Tussilago alpina im bayr. Wald, alba auf Bergwieſen b. Cham, spuria bey Eggenfelden, Oetting und Raiſach. Ar- nica montana um P. ſehr haͤufig, bellidiastrum um Burg⸗ haufen, austriaca an feuchten ſchattigen Orten um Zwiſel. Aster salignus am Ufer der Donau v. D. bis P. Inu— la oculus’ christi auf den Inſeln und den Ufern des Inns u. d. Donau b. P., britanica ebenſo, pulicarius an Gräben um D. u. P., saljeina auf trocknen Wieſen u. in Gebuͤſchen b. D. u. P. Achillea ptarmica allenthalben um P., J. u. Cham. Anthemis tinctoria auf Aeckern um Cham, J. u. P. Centaurea phrygia auf Wieſen und Maiden im bayr. Wald, montana b. B., paniculata am linken Innufer b. P. ſehr gemein, scabiosa Donauleiten b. Oberzell. Echinops sphaerocephalus auf Schutthaufen des Schloſſes von Wel⸗ chenberg. XX. Classis. Orchis morio auf waldigen Bergwieſen, ustulata auf Wieſen um Cham, D. u. P., pyramidalis auf Bergwieſen um Gern, D. u. P., militaris ebenſo, sambucina um D., P. u. im bayr. Wald, viridis am Rachel u. a. Ber: gen, albida auf trocknen Bergwieſen um P. Ophrys monorchis auf ſumpfigen Bergwieſen b. P. u. im bayr. Wald. Neottia spiralis um Gern, B. u. Pieſing. Epipactis ensifolia b. Irlbach, D. u. Cham ſelten. Nidus avis ebenſo u. im bayr. Wald. Cypripedium calceolus in Gebuͤſchen um Landau nnd Höhenftadt. XX. Classis. Zannichellia palustris an Gräben und Teichen b. Straubing u. P. Carex davalliana um B., P. u. D., pulicaris ebenſo, Schreberi allenthalben, leporina um Cham u. Frauenau, vulpina allenthalben, brizoides in Wal⸗ dungen um Gern, D. u. P., elongata b. Ch., D. u. P., curta bey P., paradoxa b. J. u. D., teretiuscula um B. und Koͤtzting, panjculata an Ufern b. B. u. D., alba an wal⸗ digen, bergigen Orten um P., digitata ebenſo um B., D. u. P., flava bey Frauenau u. P., Micheli auf Waldwieſen b. P., panicea um D., silvatica um Gern, Hliformis um B., ampullacea b. Cham u. D. | Amaranthus viridis in Gärten um Gern. Myriophyl- lum spicatum in ſtehenden Waͤſſern b. Landau, Straubing, D. u. P., verticillatum ebenſo. Arum maculatum b. B. Ceratophyllum demersum in Gräben und Teichen b. Landau, D. u. Straubing. Sagittaria sagittifolia in ſtehenden Waͤſſern b. J., Nie: deralteich, D., Cham u. Stallwang. Betula nana im Ge⸗ birg. Pinus pumilio ebenſo. Typha latifolia bey Landau, 263 St., Ch. D. u. P. Xanthium strumarium an Zaͤunen bey J. Bryonia alba ebenſo. XXII. Classis. Salix hoppeana an den Ufern d. Salz: ach u. a. Fluſſe, amaniana im bayr. Wald, purpurea an naſſen Orten b. J., D. u. P., corruscans am Hochgebirg im bayr. Wald, arenaria im bayr. Wald, bicolor auf Bergen um P., repens um B., D. u. P., incubacea in Waſſer⸗ gräben um D., rosmarinifolia um B., D. u. P., aurita ebenſo, aquatica in Gebuͤſchen auf feuchtem Boden um B., D. u. P. IIippophaé rhamnoides auf d. Inſeln des Inns u. d. Iſar, Mercurialis perennis im bayr. Wald an ſchattigen Plaͤ⸗ gen. Hydrochaeris morsus ranae um St., J. u. D. Ta- xus baccata im bayr. Wald, jetzt ſchon ſelten, da man dieſen Baum wegen ſeiner Anwendung zu Fournieren zu ſehr aushieb. Verzeichniß der um Paſſau vorkommenden ſeltnern e Cicindela sinuata, transversalis Zgl. (von riparia St. ganz verſchieden). Dromius quadrillum, Aptinus mutilatus. Carabus Scheidleri, Linnaei (nur im bayr. Wald), au- ronitens, silvestris im Gebirg, morbillosus. Calosoma sycophanta. Nebria Gyllenhali. Lieinus cassideus, Chlaenius Schrankii, Oodes helopioides, Ama- ra equestris Dft., tibialis Gyl. Patrobus rufipes, Platynus serobieulatus, Agonum impressum, Poecilus dimidiatus (bey Zwiſel), Pterostichus fasciato punctatus, transversalis Dft., Zabrus gibbus. Harpalus rubripes, luteicornis Gyl., honestus, spur- caticornis Zgl., semiviolaceus Bg., limbatus St., anxius, satyrus. Trechus secalis, palpalis Dft. Blemus areolatus. Tachys 4 signatus. Notaphus major Gyl., laticollis Meg Bembidium paludosum, striatum. Peryphus fascio- latus Mg. rufipes III., lunatus, obsoletus Dj., modestus, decorus. Leja doris, Sturmi. Elaphrus cupreus Mg., aliginosus, Wegen Mangel an Weihern und Pfuͤtzen finden ſich nur ſehr wenige Waſſerkaͤfer. * Die mit Echs. bemerkten Käfer find von Hrn. Dr. Erich: fon als neu erkannt und werden von demſelben bey Ge⸗ legenheit beſchrieben, weßhalb ich deren Beſchreibung hier unterlaſſe. Uebrigens gibt es noch mehrere neue Arten, die gegenwärtig in den Händen des Hrn. Prof. Graven- horſt und Dr. Erichſon find und fpäter in der Iſis be⸗ ſchrieben werden. Man ſieht daraus, wie reich unſere deutſche Coleopternfauna iſt und daß noch gar viele Arten, wenigſtens der 10te Theil der ganzen Fauna noch nicht bekannt ſeyn moͤgen. Moͤchten daher 'die Entomologen recht fleißig dieſe Schaͤtze der Natur ſammeln. Die hier beſchriebenen neuen Arten ſind vom Prof. Germar, Dr. Erichſon u. andern als unbeſchrieben erklärt worden; daher nicht leicht dadurch die ohnehin verwirrte Synony⸗ mik vermehrt wird. 264 Staphylinus stercorarius, impressus, variabilis Gyl., boops, atratus, bimaculatus, cephalotes, bipustulatus, ver- nalis, ventralis, discoideus, quisquiliarius, parvicornis, te- nuis, corruscus, aterrimus. Xantholinus lentus, lon- giceps. Paederus orbieulatus, subtilis Dhl., angustatus, lae- vigatus, bicolor, filum Witl., scabricollis Gyl. Oxypo- rus rufus, maxillosus. Stenus juno, binotatus, oculatus, proboseideus, nig- ritulus Gyl., carbonarius Gyl. Oxytelus fracticornis, erassicollis Dft., pallipes, sculpturatus, cornutus Gr., asphaltinus Witl., corticinus. Coprophilus rugosus. Evaesthetus scaber. 1 Anthophagus villosus Wltl., testaceus, riparius, Dej. Omalium atrocephahun Gyl., ovatum Gr., triviale Schüp., planum,deplanatum Gyl., sorbi, striatum, orale, oxy- acanthae, pallidum Gr., pusillum Gyl. Tachinus atricapillus, melanocephalus, pronus Kn., atratulus Eichs., analis, cer- nuus Gr. Tachyporus suturalis, analis, humeralis, pusil- lus, nitidulus, fimetarius, abdominalis, globulus Dhl. Hy- pocyptus granulum. Lomechusa emarginata. Aleochara obscura, rufi- collis Witl., lugens Gr., rufipemis Dj., brevipennis, livida Dj., nitida, morio, opaca, moesta, funesta, reptans, teres, bilineata Gyl., longicornis, togata Erichs., inguinu- la, obfuscata, pulla Gyl., riparia Erichs. tachyporoi- des WItl., Jinearis, exilis Ku,, acthiops Gr., longula, minuta, elongatula, angustula Gyl., incana Ech., excava- ta Gyl., atra, rostrata Ech., intermedia Ech., cortieina Ech., humillima Ech., fungi, lunulata Pk., socialis Pk., velata Ech., suppressa Ech, aterrima, nana, complicans Kby., pilicornis Gyl. Buprestis affinis, laeta, viridis, angustula. minuta. Aphanisticus pusillus. Trachys Elater linearis, assimilis Gyl., subaeneus Df., ripa- rius, bructeri, parvulus, minutus, asphaltinus Kn., ebeni- nus Germ. aterrimus, ruficollis, fasciatus, 4pustulatue, quercus Ol., var. dimidiatus St., fugax, nigerrimus Kn., Weberi Wltl., striatus, sputator Lin., lapidicola, minu- tissimus Peir., vilis St., nigrinus Pk. Cyphon deflexi- collis Müll., melanurus. Eubria palustris. Lyeus affinis Pk. Cantharis di- scoidea Ch. var. notata Wltl., pilosa Pk., pallida, fusei- cornis, bicolor, liturata, nigriceps Wltl., testacea, al- pina, albomarginata St., thoracica Ol., fulvicollis Shlg., elongata Fal. Malthinus carbonarius WItl., laetus Witl., fuseus WI., brevicollis Pk., maurus Zgl., flaveolus, biguttatus, fasciatus Ol. Malachius pulicarius, concolor, faseiatus, angustatus Dhl., praeustus Fal, Dasytes palli- pes, nigricornis. Hylecoetus dermestoides. Xyletinus pectinatus. Dor- catoma dresdense. Anobium abietis, pusillum Gyl., ca- staneum Hbst. Ptinus 6punctatus Pz., elegans, crenatus. Scydmaenus elongatus KZ., hirticollis, scutellaris Kz., tarsatus. Notoxus mollis. N Necrophorus vestigator Gyl. Silpha littoralis, reti- 263 eulata, tristis, opaca, dispar Gyl. Peltis ferruginea. Ips 4pustulata, 4guttata, abbreviata, ferruginea, 4punctata. Strongylus luteus, 4punctatus. Nitidula bipustulata, pygmaea Gyl., subtilis]Wtl., subrugosa Gyl., discolor Wtl,, dulcamarae III., obso- leta, fusca Rossi. Cercus urticae, pedicularius, sambueci Mkl. Micropeplus suleatus. Engis humeralis. Anthero- phagus nigricornis. Cryptophagus cellaris, fumatus, rubescens Ill., fus- cus, ferrugineus Schpl., rufus Wltl., abietis Pk., pa- rallelipipedus Wlil., excisus Wil, globosus Wil. Elachistus atomus Gyl., globulus Pk. Ptilium fascicula- re, pusillum Gyl., thoracicum Wtl., flavicor- ne Wit. Sphaerius acaroides nov. Genus mihi. Sca- phidium 4 maculatum. Leptinus testacens Müll. insectum rarissimum, inopia oculorum memorabile. Catops fuscus, elongatus, truncatus. Dermestes tessellatus. Byrrhus gi- gas, ornatus, concolor St., setosus Witl. Limnichus sericeus, versico lor Wltl. Elmis Volkmari. Parnus auriculatus. Heterocerus pusillus Wtl. Hydrophilus piceus, seminulum, globu- lus, minutissimus. Sphaeridium minutum, pygmaeum III. Sisyphus Schaef- feri. Copris lunaris. Oniticellus pallipes. Onthophagus coenobita, Aphodius fasciatus bey Zwiſel, merdarius, scy- balarius, scrofa, tristis Gyl., piceus Gyl., rufescens, bi- maculatus. Trox arenosus Gyl. Odontaeus mobilicornis. lontha solstitialis, ruficornis. Anisoplia agricola. argentea F. Trichius hemipterus. Cetonia marmorata. Tenebrio curvipes. Hypophloeus castaneus. Eustrophus bifossulatus Wil. Boletophagus erenatus. Anisoto- wa signatum Wtl., orbieulare Hbst. Melo- Hoplia Agathidium orbiculatum Gyl., atrum Pk., lum Gyl., punctatum Wil., staphylaeum Gyl. sia fasciata Ill. Melandrya serrata. Ditylus laevis um Zwiſel. punctu- Orche- Cistela sulphurea. Anthieus rufipes Pk., monoceros. Rhipiphorus pa- radoxus um Zwiſel. Mordella aculeata, pusilla, axillaris Gyl. Anaspis frontalis, rufilabris St. Cantharis vesicatoria b. dem Schloſſe Schoͤnburg jährlich in Unzahl. Melo& scabrosa. Necydalis la- teralis, adustaPz., collaris Pz., viridissima, scutellaris Wil., lurida, ustulata. Anthribus undulatus Schh. Bruchus pisi, granarius, ambo valde noxii. Rhynchites Bacchus, cupreus, nanus, minutus, de- quatus, metallicus Dj., pauxillum, megacephalus Germ., nigrocyaneus Wtl. Apion viciae, pisi, loti, marchi- cum, onopordii, pavidum, pallipes Gyl., brevirostre Hbst. Orchestes decoratus Germ., viminalis, lonicerae, bifascia- tus, calcar, populi, ilicis. Iſis 1838, Heft 4. 266 Cionus blattariae, scrophulariae, verbaset. Cleopus beccabungae, antirrhini. Sibinia einerascens“ potentillae, enucleator Pz., 5 punctata. Ocobitis Iytlıri. Faleiger quercus, chrysanthenf, hirtulus Germ., atomarius St., depressicollis Gyl., coch- leariae, assimilis, contractus Msh., floralis, litura, erysi- mi, rugulosus, amblyrhynchus, castor, 4cornis Gyl., sub- fasciatus Gyl., bruchoides Hbst. Anoplus plantaris, Balaninus salieivorus et var. pyrrhoceras Mesh. Dorytomus vorax, tortrix, tremulae, salicinus, taeniatus, afſinis Pk. Rhynchaenus acridulus, equiseti. Anthonomus druparum, ulmi, pomorum, avarus. Ellescus scanicus, bipunetatus. Tanysphyrus lemnae, Pis- sodes pini. IIypera meles, murina, vieiae, pollux. Ba- gous lutosus Gyl., echinatus Wtl., subcarinatus Schh. Merionus obseurus. Loborhynchus lavandus Germ., ater Ilbst., geniculatus Germ., rugifrons Gyl., hirticor- nis Hbst. (Simo), pertusus Zgl., porcatus, mollicomus Ahr. Chlorima viridis, graminicola Meg. Polydrusus fulvipes, flavipes, herbeus Schh., unda- tus, viridipes Ulr., spartii Kch., viridicollis, viriduus Schh., prasinus Ol., micans. Sitona tibialis, maculata Wil. Thylacites pilosellus. Cleonis trisulcatus IIbst., einerea, marmorata. Rhi- nodes aterrimus, duplicatus Germ., violaceus. Meeinus haemorrhoidalis. Baris atriplicis. Cossonus ferrugineus Ol., linearis.“ Rhyncolus sculpturatus Wtl., ferrugineus Wil. staceus. chloropus Gyl., Hylurgus angustatus, elongatus, te- Hylesinus fraxini. Scolytus intricatus Kch. Bo- strichus villosus, chalcographus, bispinus Ma., limbatus, abietis Zgl., pityophagus Erch., fuscus Msh., dryo- phagus Erich., carinatus Wtl., asperatus Gyl., Sa- xesenii Rtzb. Platypus cylindrus. Cis hispidus Pk., fronticornis Schh., glabriculus Gyl., nitidus, micans, festivus Bi, punctiger WI., fagi WI., ater F. Latridius fusculus Gyl., serratus Pk., acuminatus Pk., sculptilis Schpl., angusti- collis Schpl., aethiops, nigriceps Wtl., elongatus Schpl. Triphyllus bifasciatus, fumatus. Monotoma longicolle Gyl., pieipes Pk. Rhizopha- gus coeruleus Wtl., bipustulatus, depressus, dispar, po- litus Gyl., ferrugineus, parallelicollis Gyl. Lyctus canaliculatus. Silvanus unidentatus. jus testaceus, crassicornis Wtl., duplicatus Wil. Cucu⸗ Spondylis buprestoides. Prionus coriarius. Mono- chamus sartor. Acanthocinus aedilis, atomarius. Pogo- nocherus hispidus. Saperda ephippium, praeusta et var. nigra, virescens. Callidiumrusticum, fennicum, sanguineum, variabile, baju- lus, undatum, violaceum, luridum. Obrium brunneum. Clytus arcuatus, gazella F. Molorchus dimidiatus. 17 * 267 Rhagium mordax. Pachyta 4maculata, 6maculata Lin., collaris, virginea. Leptura atra, 7punctata, crucia- ta Ol., rubrotestacea, nigripes Pk., in montibus vicinis, livida, maculicornis. 2 . 2 * . . 112 Donacia rustica Ah., linearis, nigra, pallipes St., Orsodaene cerasi. Auchenia subspinosa. Lema melano- ah pa, eyanella. Hispa atra. Cassida ferruginea Marh., rubiginosa, thoracica, sanguinolenta, viridula, haemisphaerica Hbst., nobilis, vibex. Galleruca alni valde perniciosa, nigricor- nis, capreae, nymphaeae, tenella. Luperus flavipes. Haltica testacea, exoleta, transversa Msh., praten- sis PZ pallidicornis Wtl., lurida, nitidula, femorata Gyl., muscorum, obscurella Ill,, hyoseyami, obesa Wtl., salicarine, paryula, impressa Wil. Timarcha coriaria, tenebricosa. Chrysomela sabu- licola, cacaliae Schk. in montibus vicinis, aenea, cuprea, nobilis Wtl., cochleariae, armoraciae. Eumolpus obscurus. Clythra bucephala, cyanea, longimana, 4maculata, Apunctata. Cryptocephalus seri- ceus, violaceus, coryli, marginatus, hieroglyphicus. Triplax nigripennis, aenea. Phalacrus punctato- striatus WI., ovatus III. Coccinella 6pustulata et var. 4 plagiata Wtl., va- riabilis, impunctata, 13 punctata, Scymnus frontalis, bi- punctatus, ater, dorsalis Wil. Pselaphus Heisei. Arcopagus laevis Ulr. Claviger foveolatus. Um paſſau vorkommende neue Arten von Vaͤfern. 1. Paederus filum WI. Fuscus, valde attenuatus, antennis pedibusque ru- fis, abdomine pone elytra coarctato. Longitud. 1½ — 2%. Palpen von der Farbe der Antennen, die Kolbe dunkel— braun, Freßzangen von der Farbe der Antennen, der Kopf faſt wie ein Quadrat, maͤchtig conver, fein punctiert, der Bruſt— ſchild eyfoͤrmig, glänzend, gegen den Hinterleib zu eine Spur von einer Furche, ſehr fein punctiert; Fluͤgeldecken ziemlich rauh und punctiert, die Segmente der Hinterleibsglieder oben hell, alle Theile, außer den erwaͤhnten heller gefaͤrbten, ſind dun— kelbraun. Dieſes Thierchen kann mit keiner andern Art ver⸗ wechſelt werden. 2. Oæytelus asphaltinus WI. Totus aterrimus, nitens, thorace et elytris fos- sulatis. Long, 1 Die Fühler ganz ſchwarz, auch an der Baſis, die Freß⸗ zangen ſehr groß, deutlich an der Spitze halbmondfoͤrmig und 268 mit zwey Haken verſehen, hellbraun, nur an der Baſis dunk— ler. Der Kopf ziemlich flach, glaͤnzend, grob punctiert, die Puncte nicht glänzend, der Bruſtſchild gerandet,, vorn breit, nach hinten allmaͤhlich aber wenig verlaufend, ſo daß er breiter bleibt als lang; in der Mitte eine ſtarke Furche, die durchaus geht, ſonſt uͤberall mit tiefen Gruͤbchen verſehen, die hie und da zuſammenlaufen und eine abgebrochene Furche darſtellen. Die Flügeldecken an der Baſis und rund herum fein gerandet, mit Gruͤbchen ziemlich haͤufig verſehen; der Hinterleib ſo lang, wie die vordern Theile zuſammen. Die ganze Oberflaͤche des Kaͤfers ſchoͤn glaͤnzend. Er iſt wie der vorige ſehr ſelten und kann nicht leicht verwechſelt werden. 3. Anthophagus villosus WI. Totus testaceus, elytris fossulatis, abdominis apice nonnihil obfuscato. Long. 17," Dem Anth. obscurus Gr. ganz gleich, nur anders ges färbt‘, groͤber punctiert und kleiner. Von der Baſis der Fuͤh⸗ ler geht ein Wulſt nach oben und zugleich nach der Mitte zu. Augen ganz ſchwarz. Die Fluͤgeldecken mit einzeln ſtehenden, ziemlich langen Haaren verſehen. Ebenfalls ſehr ſelten. Koͤnn— te nur mit dem testaceus, aber nicht leicht verwechſelt wer⸗ den, da die Fühler kuͤrzer, der Bruſtſchild anders gebaut, die ganze Bu des Körpers gewoͤlbter und nicht ſo glaͤn— zend iſt. 4. Aleochara (Falagria) rufcollis M. Capite fere piceo, thorace rufescente, elytris fuscis, pedibus testaceis. Long. 1—1Y,". Der Kopf dunkelbraun, glänzend, kaum punctiert, die Fuͤhler ſehr dick, etwas laͤnger als der Kopf mit bem Bruſt⸗ ſchild, an der Baſis heller, allmaͤhlich ſehr dick und dunkler werdend. Der Bruſtſchild rothbraun, laͤnger als breit, nach hinten ſtark auf einmal ſich verduͤnnend, in der Mitte eine tiefe Furche, die weder die Baſis noch die Spitze beruͤhrt, ſonſt ſtark punctiert, etwas rauh erſcheinend, doch noch glaͤnzend. Die Fluͤgeldecken mitſammen maͤßig gewoͤlbt, dunkelbraun, ſehr haͤu— fig und fein punctiert, maͤßig glaͤnzend, der Hinterleib ziemlich ſchmal, gegen die Spitze zu dunkler als vorn. Mit keiner andern Art leicht zu verwechſeln und fehr ſelten. Aumerk. Die Al. ruficollis Dhl. gehört zum Subgenus Bolitochara Mannerh, weßwegen der gewählte Namen um fo mehr bleiben kann, weil Namen unbefchriebener Arten keinen Werth haben. * 5. Aleochara tachyporoides WI. Totus fuscus, antennis, palpis pedibusque rufis. Long. 1'/,"". 3 Der Kopf flach ohne Erhabenheiten, ungemein fein pun⸗ ctiert, die Fuͤhler kaum ſo lang als der Kopf mit dem Bruſt⸗ 269 ſchild. Die einzelnen Fühlerglieder kugelig. Der Bruſtſchild viel breiter als lang, matt, kaum bemerkbar punctiert, mit fahlen Sammethaͤrchen beſetzt, gewoͤlbt. Die Fluͤgeldecken kurz, mit: ſammen gewoͤlbt, einzeln wie ſchief eingeſtochen, fein punctiert, an der Spitze etwas heller; der Hinterleib ſehr lang, gerandet, gewoͤlbt, fein punctiert, die Segmente hinten hellbraun. Von dem Habitus eines ſchmalen Tachyporus. Selten. 6. Elater Weberi Nl. Totus niger, flavo-sericeus, elytris punctatostriatis, interstitiis latis glabris. Long. 4 — 4"), '". Dieſer Elater ſieht dem E. equestris F. außerordentlich gleich, ſeine glaͤnzendere Oberflaͤche, fahlere Sammetbehaarung, die am Bruſtſchild wellenartig erſcheint, unterſcheiden ihn jedoch ſehr gut. Zu Ehren des ſeel. Sam. Webers, des trefflichen Kuͤnſtlers in der Inſectenabbildung benannt, von dem wir ein Exemplar fruͤher aus Berlin erhielten. Dieſe Art iſt ſehr ſelten. 7. Cantharis discoida Ah. var. notata M. Unterfcheidet ſich von der bekannten Art nur dadurch, daß der ſchwarze Fleck am Bruſtſchild in der Mitte geſpalten iſt, ſo daß 2 ſchwarze Striche erſcheinen. 8. Cantharis nigriceps WI. Tota testacea, capite, thorace et abdomine subtus antennisque nigris. Long. 4 — 4," Der Kopf ift mäßig groß, matt, nicht ſichtbar punctiert, die Baſis der Fuͤhler in einem gemeinſchaftlichen tiefen Eindruck der Stirn, in der Mitte oberhalb der Fuͤhlerbaſis gerade zwi— ſchen den Augen eine rundliche, ſchuͤſſelfoͤrmig vertiefte, ziemlich flache Erhoͤhung. Nur die erſten 2 Glieder der Fuͤhler braun. Der Bruſtſchild breit, hinten breiter als vorn, der Nand vorn und hinten abgeſtuͤlpt, vorn mit drey flachen, ſehr breiten ſchuͤſ— ſelfoͤrmigen Eindruͤcken, nicht ſo blaß als die Fluͤgeldecken, das Schildchen ziemlich dunkel. Die Fluͤgeldecken hinten breiter als vorn, ſtark und dicht punctiert mit Spuren zweyer linienfoͤrmi— ger Erhoͤhungen auf jeder Fluͤgeldecke. Nur die hintern zwey Abſchnitte des Hinterleibes blaßgelb, die andern ſchwarz, am Rande aber hell. Fuͤße blaß. Sehr ſelten. Kann nicht leicht mit einer andern Art verwechſelt werden. 9. Malthinus carbonarius WIE. Totus fuscus, thorax multo latior quam longus, valde ad latera depressus, nitens, antennis longis. I 17 Long. 2¼ — 2½“. Der Kopf glänzend ſchwarz, mit feinen fahlen Haͤrchen beſetzt, Fühler ganz ſchwarz, nur die Spitze des Gliedes gelb. Der Thorax ganz glaͤnzend, mit gelbem Rand eingefaßt, in der Mitte rechts und links eine Erhabenheit in die Quere, die Fluͤ— 270 mit weißen Haͤrchen. Nur dem geldecken lang, fein runzlig, durch Fuͤhler und M. longipennis K z. etwas wenig ähnlich, Bruſtſchild aber ſehr leicht zu unterſcheiden. Ziemlich ſelten. 10. Malthinus laetus M. Totus fuscus, antennarum basi, elytrorum apice et pedum tibiis tarsisque rufis, Long. 2'%'". Der Kopf ſtark punctiert mit ſchwarzen Haaren, in der Mitte eine leiſe, breite Laͤngenfurche. Der Bruſtſchild glänzend, gerandet, ziemlich conver, ein Quadrat vorſtellend mit deutli— chen Ecken. Das Schildchen breit, die Fluͤgeldecken glaͤnzend, grob aber nicht tief punctiert und fein runzlig. Die Spitze lebhaft gelb. Selten, dem M. biguttatus F. aͤhnlich, durch die Fuͤh⸗ lerbaſis leicht zu unterſcheiden. 11. Malthinus fuscus M. Totus fuscus, solummodo apice elytrorum laete ru- fo, pedibus testaceis. Long. 1½ — 2%. Der Kopf breit, gewoͤlbt, punctiert, Fuͤhler dunkelbraun, faſt ſchwarz, der Bruſtſchild glaͤnzend, ungemein fein punctiert, breiter als lang, an den Seiten weit hinuntergebogen, die Ecken noch kennbar, der Rand durchaus heller. Die Fluͤgeldecken blaß, kothfarbig, runzlig, die Spitze lebhaft gelb. Iſt nicht leicht mit einer andern Art zu verwechſeln. 12. Nitidula subtilis M. Tota viridi-aenea, thorace ad latera marginato, ely- tris subtiliter punctatis. Dieſe Art ift von den meiften Entomologen und auch von Gyllenhal mit der wahren Aenea F., die viel gröber puns ctiert, ſonſt aber in den Umriſſen ganz aͤhnlich iſt, zufammene geworfen und verwechſelt worden. Dieſer Käfer iſt in Ver— gleich mit N. aenea ſehr ſelten, ſehr fein und ſehr gedrängt 1 Wir halten ihn mit gutem Rechte fuͤr eine eige⸗ ne Art. 13. Mitidula discolor WI. Transversalis, convexa, thorace fusco, elytris rufis, setis testaceis ornata. Magnitud. Nitid. aenene. Der Kopf breit, ſchmutzig ſchwarz, Fühler braun, der Bruſtſchild viel breiter als lang, runzlig oder mit ſehr vielen, nicht tiefen breiten Gruͤbchen, die in einander fließen, bedeckt, daruͤber glaͤnzende, braune, anliegende Borſtenhaare, an den Seiten deutlich gerandet, auf den hintern Ecken abgerundet. Die Fluͤgeldecken grob aber nicht eng punctiert, mit anliegenden Bor⸗ ſtenhaaren. Unterſcheidet ſich von allen anderen Arten durch die Gewoͤlbtheit, verſchiedene Farbe des Bruſtſchildes von der der Fluͤgeldecken uſw. ſehr leicht; ziemlich ſelten. 271 14. Cryptophagus rufus WI. Transversalis, convexus, totus rufus, thorace con- fertim punctato, elytris setis brevissimis ornatis. Long. 1%. Der Kopf breit, matt, einzeln punctiert, die Fühler hart, neben den Augen am untern Winkel, das erſte Glied in keiner Grube, ſondern freyſtehend, eingelenkt, die Mundtheile nach hin⸗ ten, und ſchmal zuſammengedraͤngt. Der Bruſtſchild breit, con⸗ ver, in der Mitte am breiteſten, nach hinten maͤßig ſich ver⸗ ſchmaͤlernd, ziemlich grob aber nicht haͤufig punctiert, der Hin⸗ terleib breiter als der Bruſtſchild, die Fluͤgeldecken ein wenig feiner punctiert, matt glänzend, mit ſehr feinen blaſſen Haͤr⸗ chen, alle Theile des Körpers braun. Dieſes Thierchen hat viele Aehnlichkeit mit einem nicht vollkommen entwickelten C. fuscus Kn. ater Pz. Hbst. unterſcheidet ſich aber durch den breitern, weniger glaͤnzenden und dichter punctierten Halsſchild, und durch geringere Woͤlbung des Körpers, ſtaͤrkere Behaarung der Fluͤgeldecken und haͤufigere Punctur derſelben. Er iſt ſehr ſelten. 15. Cryptophagus parallel ipipedus WI. Thorace fusco, latitudine abdominis, elytris elon- gatis, fusco-rufis. Long. 12 Daum, Die ungemein dicken, braunen Fühler ziemlich von dem inneren Augenwinkel entfernt ſehr nahe an einander frey eins gelenkt, der kaſtanjenbraune Kopf glaͤnzend, fein punctiert, der Bruſtſchild länger als breit, ganz parallelipipediſch, wie der Hinterleib, an dieſem eng anliegend, glaͤnzend, grob punctiert, ebenſo die Fluͤgeldecken, beyde mit anliegenden Haͤrchen nicht dicht bedeckt; Fuͤße braun. Kann mit keiner andern Art vers wechſelt werden. Sehr ſelten. 16. Cryytophagus eæcisus WI. Parrus, dilatatus, rufus, thorace ad latera exciso, elytris pilis longioribus ornatis, Long. 60 2 Fe Die Fühler hart am innern unteren Augenwinkel weit von einander eingelenkt, dick und braun. Der Kopf breit, mäßig grob punctiert. Der Bruſtſchild viel breiter als lang, mäßig gewölbt, an der vorderen Hälfte ausgerandet, fo daß 2 Zacken erſcheinen, nach hinten maͤßig verlaufend, grob punctiert, die Fluͤgeldecken eben fo grob punctiert, langhaarig. Dieſe Art unterſcheidet ſich von allen andern, mit ausgerandetem Bruſt⸗ ſchild verſehenen durch Kleinheit, große Gedrungenheit des Koͤr— pers und feinere Punctierung. Iſt ſehr ſelten. 17. Crptophagus globosus IV. Ovatus, aterrimus, staneis: Long. %. Der Kopf glänzend, ſehr fein punctiert, die Füͤhlerbaſen nitens, antennis pedibusque ca- 272 von einander entfernt, die erſten drey Glieder größer als die folgenden, die letzten drey Glieder dunkel. Der Bruſtſchild breit, vorn viel enger als hinten, ſtark gewoͤlbt, ſehr glaͤnzend und ſehr fein einzeln punctiert. Der Hinterleib breiter als der Bruſtſchild ſehr gewölbt, die Fluͤgeldecken ſehr glängend, fehr einzeln punctiert. i Dieſe Art unterſcheidet ſich ſehr leicht von den bekannten, und iſt nicht leicht zu verwechſeln. Sehr ſelten. 18. Ptil um thoracicum: WI. Totum nigrum, convexum, latum, thorace nitente, magnitudine fere abdominis. g Magnit. totalis unius puneti. Der Kopf glaͤnzend, nicht ſichtbar punctiert, die Fuͤhler mit einzelnen langen Haaren befiedert, der Bruſtſchild ausge— zeichnet entwickelt, faſt ſo lang wie der Hinterleib, breiter als dieſer, ſtaͤrker punctiert, glänzend, die Fluͤgeldecken matt, grob punctiert, hinten breiter als der Hinterleib, Fuͤße braun. Die ganze Oberfläche der Fluͤgeldecke ſammetartig, mit Haͤrchen übers zogen und dadurch wie durch glaͤnzenderen Bruſtſchild, von dem grobhaarigen Pt. fasciculare, dem es fonft ſehr aͤhnlich iſt, leicht zu unterſcheiden. 19. Plilium flavicorne WI. Totum nigrum, antennarum base pedibusque te- staceis. Praecedente dimidio majus. Der Kopf glänzend, kaum fihtbar punctiert. Die Fuͤh⸗ ler nur an der Spitze dunkel. Der Bruſtſchild maͤßig groß, glaͤnzend, ſehr fein punctiert, die Fluͤgeldecken rauh, ſammet— artig behaart, hinten an dem Körper faſt aufliegend und ans ſchließend. e Mebft dem vorhergehenden felten. 20. Sphaerius Mtl., acaroides WI. Ephistemus.? Westwood Dieſes Thierchen ift von der Groͤße eines Schriftpunctes, und daher koͤnnen die Gattungscharactere nicht detailliert be. ſchrieben werden. Die Fuͤhler ſind ungemein duͤnn und enden in eine dicke Kolbe, die mit drey ſehr langen Borſtenhaaren be— ſetzt iſt. Die Palpen ſind ebenſo gebaut, nur viel kuͤrzer. Der Geſammthabitus erinnert an ein Agathidium, der Bau des Bruſtſchildes entfernt es aber wieder gaͤnzlich. Der Bau der Palpen mit dem kugligen Knopf oder letztem Gliede characteri— ſiert dieſes neue Geſchlecht hinlaͤnglich. Artbeſchreibung. Ovatus, quam thorax. Der Kopf klein, glänzend, der Bruſtſchild nach vorn fehr ſtark geneigt, ſehr breit, verhaͤltnißmaͤßig gegen den Hinterleib nicht groß, gegen die Baſis zu ſich erweiternd, ohne ſichtbare nigerrimus, nitens, abdomine convexiore D 273 Punctierung. Der Hinterleib ſehr gewoͤlbt, kuglig, vorn von der Breite des Bruſtſchildes gegen die Mitte zu am dickſten, ſehr glaͤnzend, nicht ſichtbar punctiert. Lebt auf naſſem Boden neben ganz kleinen laufenden Quellen zwiſchen dem Gras und iſt nicht ſelten, jedoch ſchwer zu finden. Auch in der Gegend von Wolfrathshauſen bey Muͤnchen. 21. Byrrhus setosus M. Globosus, totus niger, thorace punctato, elytris for- te punctato striatis. * Long. 1½“. „ Der Kopf ſehr dicht punctiert, der Bruſtſchild dicht pun⸗ ctiert, ſehr breit, nach hinten ſich allmaͤhlich erweiternd, der Hinterleib faſt kugelig, doch nach hinten zu ſpitzig verlaufend, ſehr hoch, punctiert-geſtreift, die einzelnen Puncte wie kleine Los cher, die Zwiſchenraͤume glatt, mit einzeln ſtehenden Borſten, die ſich leicht abreiben. Dieſer Kaͤfer lebt hier und an andern Orten Deutſch— lands, jedoch ſehr ſelten. Dem Habitus nach dem setiger III. ganz aͤhnlich und mit abgeriebenen Exemplaren dieſer Art leicht zu verwechſeln, wenn man die Punctſtreifen uͤberſieht. 22. Limnichus versicolor WI. Niger, pilis albis flavisque in plagas ordinatis or- natus. N ; Dieſe ausgezeichnet ſchoͤne Art iſt noch einmal fo groß, als L. sericeus Dft., ſonſt in der Geſtalt aͤhnlich. Bruſtſchild ſehr breit, gegen das Schildchen zu an beyden Sei— ten ausgeſchnitten, ſo daß hart am Schildchen eine Art von Sattel erſcheint. Die ganze Oberflaͤche des Kaͤfers iſt mit hart aufliegenden Borſtenhaaren bedeckt. Eine Parthie weißer, ei— nen Fleck bildend, iſt auf jeder Schulter; in der Mitte der Fluͤ— geldecken ſind uͤberall zwey ſolche, an unterbrochene Binden er— innernd, und an der Spitze iſt noch einer. Die andern Haa— re find ſahlgelb. Sie reiben ſich ſehr leicht ab. Der Käfer iſt an einer naſſen Stelle bey Paſſau ſehr gemein geweſen, vers liert ſich aber immer mehr, weil eben darauf ein Fahrweg iſt, der jetzt mehr als ſonſt benutzt wird. Einige Bemerkungen uͤber Calamiten vom Prof. Germar in Halle, vorgetragen in der Verſammlung der deutſchen Naturforſcher zu Prag 1837. Taf. III. Die Calamiten werden ziemlich allgemein fuͤr eine Gat⸗ ‚tung der Equifetaceen angeſehen, ja Söppert zweifelt ſogar, ob fie weſentlich von den Equiſetiten zu trennen wären (S. Germars Lehrb. d. geſ. Mineral. 2. Ausgabe S. 433). Cs ſcheint aber, daß man unter die Gattung Calamites mehrere Arten ſtellt, die gar nicht dahin gehören, und daß unſere ganze Kenntniß dieſer Pflanzen noch ſehr unvollſtaͤndig iſt. Cotta fand feine Vermuthung, daß die innere Structur ſeiner Cala- mitea die Structur von Calamites ſey, durch mehrere Exemplare Iſis 1838. Heft 4. — Der. 274 beftätigt, an welchen außer der innern auch ſehr deutlich Spuren der aͤußern Structur vorhanden waren, und OGoppert erkannte die aͤhnliche innere Structur bey den Piperaceen. Bevor in⸗ deſſen nicht die aͤußern Formen der von ihm beobachteten Ca— lamitea genauer die Idenditaͤt mit Calamiten darthun, moͤchte daraus nur zu folgern ſeyn, daß es calamitenaͤhnliche Pflanzen gibt, welche die Structur von Piper beſitzen. Vergleicht man die Merkmale der Calamiten der Grauwacke mit denen des Steinkohlengebirges, und ſelbſt jede derſelben wieder unter ſich; ſo ſtoͤßt man auf ſo manchfaltige Abweichungen, daß man nicht mehr weiß, was man als eigentliche Calamiten betrachten und wie man die Gattungsmerkmale feſtſetzen ſoll; und auf der an⸗ dern Seite wird die Unterſcheidung mancher Arten wieder ſo unſicher, es erſcheinen ſo viele Uebergaͤnge, daß man uͤber den Werth und die Unveraͤnderlichkeit einzelner Merkmale ſehr uns gewiß wird. ES dürfte daher für jetzt am zweckmaͤßigſten ſeyn, die einzelnen Arten genau ins Auge zu faſſen und ſie an ihren Fundorten in moͤglichſt großen und zahlreichen Exemplaren zu unterſuchen, und in dieſer Anſicht moͤchten nachſtehende Bemer— kungen einiges Intereſſe gewaͤhren. In dem Schieferthone der Steinkohlenlager von Wettin und Loͤbejuͤn ſind nur zwey Arten von Calamiten in einiger Menge vorhanden, von denen ich den einen für Calamites li- stii Brongn., den andern für C. alternans Sternb. halte. Von dem letztern, der von C. dubius Brongn. Hist. d. veg. foss. p. 130 tab. 18, f. 1 — 3. vielleicht nicht verſchieden iſt, kommen mitunter ausgezeichnete Exemplare vor. Dieſer Cala— mit zeichnet ſich durch alternierende duͤnne Streifen, mit einem Knoͤtchen oder Gruͤbchen an der Wurzel und ungleich weit von einander abftehende Gelenke aus. Das Alternieren der Strei— fen iſt jedoch nicht uͤberall ſichtbar, ſondern gar oft ſcheint ein Streifen unmittelbar aus einem Gelenke in das andere uͤberzu— fegen. Beſonders intereſſant iſt das gegen 2 Fuß lange, gegen 3 Zoll breite Exemplar, von dem das untere abgebrochene Drit— tel auf Tafel 3. Fig. 1. abgebildet iſt. Es enthält 30 Glie— der, die ſich je neun, als zu einer beſondern Abtheilung gehoͤ⸗ rig vertheilen laſſen. . Von diefen neun Gliedern iſt das erſte das laͤngſte, die folgenden verkuͤrzen ſich allmaͤhlich und das neunte iſt das kuͤr— zeſte. Auf der Naht des neunten Gliedes, theilweiſe auch et— was unter derſelben ſtehen Narben, durchſchnittlich vier auf je der Seite, alſo acht oder neun auf dem ganzen Gelenke, und in gleicher horizontaler Entfernung von einander. Dieſe Nar— benſtellung und Verkuͤrzung der Glieder kehrt in dem vorliegen— den Cremplare viermal wieder und wurde bey allen bis jetzt beobachteten Exemplaren erkannt. Bey einem großen Exemplar von ohngefaͤhr anderthalb Fuß Laͤnge und neun Zoll Breite war nur einmal die Narbenſtellung, wohl aber zweymal die progreſſive Abnahme der Groͤße der Glieder ſichtbar. Nach oben hin verſchmaͤlert ſich die ganze Pflanze etwas, aber doch wenig. Es kann kaum einem Zweifel unterworfen ſeyn, daß dieſe neungliedrige Abtheilung und Narbenſtellung mit dem periodi⸗ ſchen Leben der Pflanze in Verbindung ſteht und durch ſie be— dingt wird, und kaum kann man anders muthmaßen, als daß fie das Product des jaͤhrlichen Wachsthums der Pflanze ift.- Ja man moͤchte faſt noch weiter gehen und jedes Glied fuͤr ein 18 275 ein Monatsproduct halten, wo dann ein dreymonatlicher Win⸗ ter keine Anſetzung von Gliedern geſtattet haͤtte. Die Narben koͤnnte man für die zuruͤckgelaſſenen Eindruͤcke von abgehenden Aeſten, oder fuͤr die Fructifications-Narben halten. Gegen die erſte Meynung ſcheint mir aber ihre geringe Groͤße, ihre regel= maͤßige Stellung, ihr Erſcheinen als Schlußacte des jährlichen Wachsthums und auch das centrale Zuſammenlaufen der ein— zelnen Streifen der Glieder an ihnen zu ſprechen. Sie aͤhneln im letztern den Narben des C. eruciatus Brongn., den ich als C. alternans (Act. nov. Acad. Caes. Leop. XV. Pars II. p. 225) beſchrieb, und ſchon damals auf die weſentliche Ab weichung von den andern Calamiten aufmerkſam machte. Aber ihre ganz andere Stellung bey dem C. eruciatus, wo ſie im Quincunx ſtehen und auf jeder Gelenknaht ſichtbar werden, zeigen auf eine ſehr weſentliche Verſchiedenheit beyder Pflanzen hin. Bey dem C. ramosus erſcheinen die Narben ungleich groͤßer, ſehr einzeln, kaum ſymmetriſch vertheilt, und möchten hier von abgehenden Aeſten herruͤhren; aber wir haben es hier wahrſcheinlich ebenfalls mit einer ganz andern Pflanze zu thun. Mir iſt es hoͤchſt wahrſcheinlich, daß dieſe Narben zu— rückgelaſſene Eindruͤcke von anſitzenden Fructificationen waren, welche am Schluſſe des jährlichen Wachsthums zum Vorſchein kamen; daß die Spitze des Calamiten ſtumpf gerundet war und im naͤchſten Jahr der aus dem Gipfel ſich entwickelnde neue Trieb dieſe Narben auf die Seite drängte. Dadurch er gaͤbe ſich, wenigſtens in Betreff des Wachsthums und der Bluͤ— thenſtellung einige Aehnlichkeit mit manchen Arten von Cactus. Daher mag es auch kommen, daß wir von den Endſpitzen der meiſten Calamiten keine Exemplare finden. Holzig kann aber der Stamm nicht geweſen ſeyn, denn man bemerkt oft wellen⸗ förmige Biegungen einzelner Streifen, ja ſogar in Bogen ges kruͤmmte Staͤmme, wo die Streifen nicht zerriſſen ſind, die an einem holzigen Stamm nicht vorkommen koͤnnten, und auch die oft mangelnde Alternierung der Streifen mag in Verſchie— bungen ihren Grund haben. Ueberdieß fuͤhrt faſt jeder platt gedruͤckte Calamit entweder auf einer oder auch auf der entge— gengeſetzten Seite einen unregelmäßigen, nicht geſtreiften Laͤngs⸗ wulſt, den man kaum fuͤr etwas anders als fuͤr eine durch das Zerdruͤcken herausgepreßte Markſubſtanz anſprechen mag. In dem abgebildeten Exemplare, das dieſen Laͤngswulſt auf beyden Seiten hat, verlaͤuft ſich dieſer Laͤngswulſt nach oben in mehrere ſchmaͤlere, oft unterbrochene Laͤngsfalten. Dieß Verhalten läßt ſich aus der von B. Cotta beobachteten in— nern Structur erklaͤren, wornach der Stamm innwendig hohl (oder mit Markſubſtanz ausgefüllt) war, und die innere Hoͤh⸗ lung ähnliche Falten oder Streifen hatte, wie die aͤußere Flaͤche. Fuͤr eine junge Sproſſe eines Calamiten halte ich das auf Taf. III. Fig. 2. abgebildete Exemplar, ohne jedoch die Beſtimmung der Art näher angeben zu koͤnnen. Es find eis nige Exemplare davon gefunden, die keine Abweichungen von einander zeigen. Das Ganze erſcheint als eine eyfoͤrmige Maſſe, an der Spitze mit langen, linienfoͤrmigen, nach oben convergie— renden Blaͤttern beſetzt. Man bemerkt an dem untern Theile die Anlage zu einer Gliederung und mehrere Laͤngsfalten, nir⸗ gends aber die Spur eines fortſetzenden Stieles. Dieſe Maſſe iſt gleichfalls platt gedruckt und fo veſt auf der Unterſeite mit dem Geſtein verwachſen, daß fie ſich nicht auslöfen laͤßt, doch 276 fand ſich ein anderes ausloͤsbares Exemplar, wo jedoch die eins zelnen Theile veſter mit einander verwachſen waren und keine fo ſcharfen Umriſſe darboten. Unter allen bey Wettin und Lo⸗ bejuͤn vorkommenden Pflanzen kenne ich keine, von welcher dieſe knoſpenfoͤrmigen Koͤrper herruͤhren koͤnnten, als von den Calamiten. Auch die Blaͤtter der Calamiten glaube ich gefunden zu haben, und bilde die zwey inſtructivſten Stuͤcke Taf. III. Fig. 3. 4. ab. Sie ſind nicht, wie bey Equisetum und bey dem C. arenaceus durch eine gemeinſchaftliche Scheide verbunden, ſondern ſehr ſchmal, faſt linienfoͤrmig, einnervig, an der Wur— zel mit einem Knoͤtchen verſehen, haben ziemlich die Laͤnge der Glieder, und entſpringen jedes einzeln aus den laͤngſt bekann— ten Knoͤtchen, welche die Gelenke ringfoͤrmig umgeben, wenn nicht dieſe Knoͤtchen, die man überhaupt bey den Calamiten fel- tener als ihre Eindruͤcke findet, die Wurzelknoͤtchen der Blaͤtter ſelbſt ſind. Sie ſitzen wahrſcheinlich an der Wurzel der Laͤngs⸗ ſtreifen, und jeder Laͤngsſtreif trug an ſeiner Wurzel ein Blatt. Daß man dieſelben ſo ſehr ſelten findet, liegt in der Art, wie wir die Calamiten verſteinert finden. Bey weitem bey den meiften Calamiten haben wir es mit Steinkernen zu thun; ihs re Haut iſt in Kohle verwandelt und mußte die Blaͤtter mit in die Kohlenmaſſe aufnehmen, oder die ganz duͤnnen Blaͤtter legten ſich an die Laͤngsfalten an und bleiben bey dem platt gedruckten Stamme nicht mehr unterſcheidbar. Faſt nur da, wo der Calamit einen ſo ſtarken Druck erlitt, daß ſein Stamm faſt gar keinen koͤrperlichen Durchmeſſer mehr darbietet, wo mithin die Laͤngsfalten ganz ausgeglaͤttet ſind, oder wo ſeine Subſtanz ganz in der umgebenden Steinmaſſe verſchwand, blie— ben die Blaͤtter, die keiner weitern Ausdehnung faͤhig waren und nicht in den vollſtaͤndigen Verweſungsproceß mit eingiens gen, als Abdruͤcke noch ſichtbar. Es konnten mithin nur bes fonders guͤnſtige Zufaͤlle die Erhaltung dieſer Blätter vermite teln. Auch ſcheinen die Blaͤtter mit dem Stamme nicht ſehr veſt verwachſen und leicht dem Abfallen unterworfen geweſen zu ſeyn, vielleicht, daß der Stamm nur an ſeinen obern Trieben, vielleicht, daß er nur im Sommer Blätter führte, Auf dem in Fig. 3. abgebildeten Exemplare iſt jede Spur des Stammes verſchwunden, aber die Blaͤtter ſind ſehr deutlich vorhanden, auf dem Exemplare, das Fig. 4. gibt, iſt noch der Stamm, jedoch ganz platt, ohne deutlich erkennbare Laͤngsfal— ten, mithin ganz platt gedruͤckt wahrnehmbar. Das kleine Stuͤckchen linker Hand mit vier ſchief ſtehenden Blaͤttern ge— hoͤrt der Oberſeite, alles uͤbrige der entgegengeſetzten Seite an, und die ganze Dicke des Stammes betraͤgt in dieſem Exempla⸗ re kaum mehr als die Dicke einer Pergamenttafel. Nach oben hin ſieht man, wie die Stammſubſtanz ohne ſcharfe Abgraͤn⸗ zung ſich in die Steinmaſſe verläuft. Es iſt kaum zu verkennen, daß die Stellung und Form der Blätter ſehr lebhaft an die Aſterophylliten erinnert, und Göppert aͤußerte gegen mich die Anſicht, daß dieſe Stuͤcke nicht von Calamiten, ſondern von großen Aſterophylliten ſtamm⸗ ten, ja daß wahrſcheinlich der C. listii Auet. kein Calamit, ſondern ein Aſterophyllit ſeyF. Ohne bis jetzt nachweiſen zu koͤnnen, von welcher Art die hier abgebildeten Blaͤtter ſtammen, ſcheinen mir doch die deutlichen Wurzelknoͤtchen, ihre ganze 277 Stellung, ihre Entfernung an der Wurzel von einander und ihre Aehnlichkeit mit den Blättern in Fig. 2. Gründe fuͤr ih— re Unterſcheidung von den Blaͤttern der Aſterophylliten und fuͤr ihre Vereinigung mit den Calamiten zu geben. Lepidopterologiſche Beytraͤge von Dr. Adolf Speyer in Arolſen. Zur Nenutuiß der Fuͤhler (Antennae). Kein Zweig der Zoologie hat durch die Unterſuchungen und Entdeckungen der 'neueſten Zeit einen fo ungeheuern Um: fang erhalten als die Entomologie. Aller Orten entſtehen Sammler und Sammlungen, aus den Sammlern werden Be— obachter und Entdecker, — nirgends iſt es leichter zu entdecken als hier. Der Reichthum an Arten ſcheint unermeßlich; man kann wohl ohne Uebertreibung gegen 80000 * bereits in den verſchiedenen Muſeen Europas vorhandene annehmen, und doch zeigt die Maſſe neu aufgefundener Species in den am beſten durchforſchten Laͤndern in jedem Jahre, wieviel noch zu entde— cken uͤbrig iſt. Dabey iſt durch die zahlreichen Varietaͤten, die als eigene Arten betrachtet wurden, durch die große Aehnlich— keit wirklich verſchiedener Arten, die man vereinigte, durch die Schwierigkeit fruͤhere, oft unzulaͤngliche und dunkle Beſchreibun— gen richtig zu deuten, hauptſaͤchlich aber durch den unverzeihli— chen Leichtſinn ſchon bekannte und benannte Arten willkuͤrlich mit neuen Namen zu verſehn, eine ſo graͤnzenloſe Verwirrung der Synonymie entſtanden, daß zur Auftlaͤrung derſelben allein baͤndereiche Werke geſchrieben werden koͤnnten. Als nothwendi— ge Folge dieſer Verhaͤltniſſe muß es betrachtet werden, wenn jetzt das Hauptſtreben der beſten entomologiſchen Schriftſteller darauf gerichtet iſt, durch genaue Beſchreibungen und ſorgfaͤlti— ge Abbildungen die Rechte der einzelnen Arten zu begruͤnden und veſt zu ſtellen, Varietaͤt und Art ſtreng zu trennen, aͤlteren, ſchon unter mehrern Namen beſchriebenen Arten den des Ent— deckers zuruͤckzugeben, nur wirklich Neues neu zu benennen, die Synonymen genau zu ordnen. Es muß dieß der erſte Schritt ſeyn, da nur ſo ein ſicherer Grund gewonnen und allgemeine Verſtaͤndigung herbeigeführt werden kann. Auch iſt die Erfuͤl⸗ lung dieſer Forderung, und wenn nur bey einer einzelnen Ord— nung etwas einigermaßen Vollſtaͤndiges geleiſtet werden ſoll, ſchon eine fo muͤhſame und langwierige, daß man es dem en— tomologiſchen Schriftſteller kaum verargen kann, wenn ſein Werk in anderer Hinſicht manches zu wuͤnſchen uͤbrig laͤßt. Dieß gilt vorzügli im Fache der Lepidopterologie. Die Verdienſte der neuern lepidopterologiſchen Schrift— ſteller, eines Huͤbner, Freyer, Boisduval u. a., beſte⸗ hen hauptſaͤchlich in Veſtſtellung alter und Bekanntmachung » Nach Burmeiſters Schägung (Handb. der Entomologie 1. Bd. S. 642). Dagegen nehmen Latreille und Mac⸗ Leay 100,000 an, eine Anzahl, die jetzt, nachdem 5 Jahre ſeit Burmeiſters Berechnung verſtrichen ſind, viel⸗ leicht die richtigere ſeyn mag. 0 278 neu entdeckter Arten und ihrer erſten Staͤnde, ſowie im Ordnen ihrer Synonyme. In der neuſten Zeit hat ein in dieſer Beziehung claſſi— ſches Werk ſeine Vollendung erreicht: die Schmetterlinge von Europa, von Ochſenheimer und Treitſchke. Durch dieß Werk iſt die europaͤiſche Schmetterlingskunde ein geordne⸗ tes Ganzes geworden; durch feine ſorgfaͤltige und reiche Syno— nymie iſt in dieſem Bereiche die fruͤhere Verwirrung groͤßten— theils beſeitigt worden. Aber gerade an dieſem Werke treten auch die Maͤngel unſerer lepidopterologiſchen Kenntniſſe recht deutlich hervor. ; Das in demſelben aufgeſtellte Syſtem iſt jetzt faſt alls gemein angenommen worden, wenigſtens unter den vorhandenen und bekannt gemachten als das vorzuuͤglichſte anerkannt. Daß es unvollkommen und luͤckenhaft ſeyn und bleiben muß, da es nur europaͤiſche Schmetterlinge umfaßt und felbſt von dieſen nur einen großen Theil, von dem wieder ein bedeutender Theil ſeiner Entwicklungsgeſchichte nach unbekannt iſt — das bedarf keiner Entſchuldigung, es iſt eine unvermeidliche, in der Natur der Sache ſelbſt begruͤndete Unvollkommenheit. Aber ein zweyter Hauptgrund derſelben iſt nicht hierin zu ſuchen, er liegt in der Vernachlaͤſſigung der accuratern Uns terſuchung der kleinern Theile des Schmetterlings— körpers. Man bildete die Gattungen (Genera) nach einer ziemlich oberflächlichen Betrachtung des Habitus des vollkom⸗ menen Inſects, der aͤußern Geſtalt ſeiner Raupe, ihrer Lebens— art und Verwandlung. So wurden allerdings meiſt natuͤrliche Zuſammenſtellungen erreicht, wenigſtens da, wo auffallendere Verſchiedenheit der Gruppen Statt fand. Aber um zu erken⸗ nen, wie ſich ſelbſt dann noch die Vernachlaͤſſigung der feinern Theile raͤchte, braucht man nur die aufgeſtellten Gattungs⸗ kennzeichen zu betrachten. Hier muͤſſen ſehr haͤuſig Fluͤgel— geſtalt, auch wohl nur Farbe und Zeichnung, faſt allein zur Characteriſierung des Genus dienen, und da dieſe ſo oft bey wirklich natuͤrlichen Gruppen nicht uͤbereinſtimmend und ſcharf begraͤnzt genug ſind, um darnach mit Sicherheit trennen zu koͤnnen; fo wird der Character der Gattung vage und unbee ſtimmt, und ein Hauptvortheil alles Syſtematiſierens überhaupt, Erleichterung der Ueberſicht und des Auffindens unbekannter Arten, geht faſt ganz verloren. Gewiß iſt es, daß die Aufſtellung in der Natur begruͤn⸗ deter Gattungen und die ſcharfe Characteriſierung derſelben, auch durch das Zuhuͤlfenehmen der genaueſten Unterſuchung un— terſtuͤtzt, ihre großen Schwierigkeiten behält und immer viel zu wuͤnſchen uͤbrig kaſſen wird. Aber es wuͤrde ungleich lichter in der Schmetterlingskunde ausſehen, wenn man die Ruͤckſicht hierauf weniger vernachlaͤſſigte. Die meiſten übrigen Ordnun⸗ gen der Inſecten ſind in dieſer Hinſicht der Lepidopterologie voraus. — 7 Die Nachtheile, welche fuͤr das Syſtem aus dieſem Umſtande hervorgiengen, ſind aber nicht die einzigen, ja nicht einmal die hauptſaͤchlichſten. Zur Begruͤndung eines genuͤgen⸗ den Syſtems der Schmetterlinge, ſelbſt nur der europaͤiſchen, iſt es wegen der großen Luͤcke in der Kenntniß der Arten und ihrer Verwandlungsgeſchichte, die bey der taͤglich wachſenden Zahl neuer Entdeckungen fortwaͤhrende Aenderungen noͤthig mas 2 .. 280 279 —— chen wurden, wohl noch nicht an ber Zeit. Aber dringender nöthig macht eine Abhülfe dieſer Uebelſtande ſchon jetzt die be⸗ denkliche Verwirrung, die aus den oberflaͤchlichen Angaben uͤber die Beſchaffenheit der kleinern Theile des Schmetterlingskörpers in der Terminologie derſelben entſtanden iſt. Dieß gilt bes ſonders in Betreff der Fühler (Antennae). Kein anderer einzelner Theil iſt durch ſeine vielfach wechſelnde Geſtaltung ſo befähigt als Anhaltpunct zur Unterſcheidung der Gattung, des Geſchlechtes (sexus) , ja zuweilen der Art ſelbſt zu dienen, als diefer. Die Verſchiedenheit der Fühler kann in einzelnen Faͤllen noch als Merkmal zur Unterſcheidung von uͤbrigens hoͤchſt ähnlichen Arten dienen (In den unter folgenden ſpeciellen An⸗ gaben wird man hierzu mehrere Belege finden. Bey Cidaria suffumata und picata, von denen Treitſchke (Schmetterl. v. Eur. 6. Bd. 2. Abth. S. 194) es unentſchieden laͤßt, ob ſie nicht vielleicht als Varietaͤten derſelben Art vereinigt werden muͤßten, ſind die Fuͤhler gaͤnzlich verſchieden geformt. Das gleiche findet ſich bey andern nahe verwandten Arten, z. B. Hadena adusta und thalassina, idaea, incanata, biseta- ta und seutulata u. a.). Eben ſo laſſen ſich oft allein durch die Fühler die verſchiedenen Geſchlechter mit Sicherheit tren⸗ nen, beſonders bey den Nachtſchmetterlingen. Schlaͤgt man aber in lepidopterologiſchen Schriften nach; ſo findet man, daß die eine einer Art gekaͤmmte Fuͤhler beylegt, waͤhrend eine an⸗ dere ſie gezaͤhnt, eine dritte gekerbt nennt. Bey den Tag⸗ ſchmetterlingen werden die Ausdrücke tellerfoͤrmige, kolbige, Enopfförmige uſw. Fühler nicht ſelten promiſcue gebraucht. In einem und demſelben Werke heißt bey dieſem Schmet⸗ terlinge ein Fühler gekaͤmmt, deſſen ganz gleiche Beſchaffenheit, bey einem andern gezaͤhnt oder gekerbt, bey einem dritten fein behaart oder gefiedert genannt wird. Auf eine genauere Anga⸗ be der Beſchaffenheit, bis auf dieſe epitheta, die leider oft we⸗ der necessaria noch ornantia ſind, laͤßt man ſich ſelten ein. Ich halte mich hier wie im Folgenden an das Ochſenheimer— Treitſchkiſche Werk, da es am vollſtaͤndigſten den Vorrath uns ſeres jetzigen Wiſſens in der europaͤiſchen Schmetterlingskunde enthält, allgemein bekannt und verbreitet iſt und ich meine Un⸗ terſuchungen faſt lediglich auf europaͤiſche Schmetterlinge be⸗ ſchraͤnken mußte. um zu dem Geſagten Belege zu finden vergleiche man z. B. die Angaben über die generiſche Beſchaffenheit der Fuͤh⸗ ler bey den Gattungen Melitaea und Argynnis (Bd. 4. S. 13 und 14). Hier heißt es von Melitaea: „die Fuͤhler ha⸗ ben eine eyfoͤrmige, flachgedruͤckte, ſtumpfe Keule,“ von Argyn- nis, „die Fühler find geknopft, die Kolbe ift zuſammengedruͤckt, ſcheibenfoͤrmig.“ Man ſollte hiernach eine Verſchiedenheit der Fühler beyder Gattungen vermuthen, ſie find aber in der That bey beyden ganz gleich, nur durch ein Spitzchen auf dem Ende der Kolbe bey Argyunis, welches den NMelitaea-Arten abgeht, verſchieden. 0 Ferner — Bd. 5. 2. S. 348 — werden die Fuͤhler des Mannes von Xanthia rufina — S. 350 die von ferru- ginea, „fein gekaͤmmt“ genannt; ebenſo die von Citrago, S. 369, dagegen die von Orthosia macilenta, S. 215, „ſchwach gekaͤmmt,“ die von Xanth. aurago, S. 364, und die der fol⸗ genden Arten, Cerago ete. „fein gezaͤhnt“ — in der That ſind aber alle von weſentlich gleicher Beſchaffenheit. Um nicht unnoͤthig Raum zu verſchwenden, begnuͤge ich mich mit dieſen Beyſpielen, zu denen ſich eine Menge ähnliche hinzufügen lies ßen, und erwaͤhne nur noch der Verwirrung, die hierinn bey den Spannern (Geometrae Linn.) herrſcht. Seit Linne iſt man gewohnt, die Namen derjenigen Spanner, die im männs lichen Geſchlechte gekaͤmmte Fühler beſitzen, auf aria, die uͤbri⸗ gen auf ata endigen zu laſſen, und hat ſogar verſchiedene Ar— ten mit demſelben, nur durch dieſe Endigungen verſchiedenen Namen belegt, z. B. Prunaria und Prunata. Haͤtte man von Anfang an auf die Beſchaffenheit der Fuͤhler genauer geachtet und ſich daruͤber verſtaͤndigt, was gekaͤmmter und unge: kaͤmmter Fuͤhler genannt werden muͤſſe, fo wäre hier aus kein beſonderer Nachtheil entſtanden; obgleich es imme! mißlich war, da die Gruͤnde zwiſchen gekaͤmmten und gezaͤhn— ten Fuͤhlern bey den unmerklichen Uebergaͤngen der einen Form in die andere nicht in allen Fällen ſtreng zu ziehen iſt. Dien, iſt aber fo wenig hier als bey den übrigen Abtheilungen ge ſchehn, und damit der Namenconfuſion Thuͤr und Thor auf: geſchloſſen. m Am aͤrgſten iſt dieß bey Hübner, der z. B. bie allbe⸗ kannte Crataegata in Crataegaria umtauſcht, obgleich auch nicht eine Spur von Kammzaͤhnen bey dieſer Art zu bemerken ift. * Aber auch bey Treitſchke herrſcht hier Verwirrung und Inconſequenz. Von vielen nur einige auffallende Bey: ſpiele. In feinem erſten Genus, Ennomos, ändert er nach Huͤbners Vorgange die aͤltern Namen Notata, Liturata, Emar- ginata und einige andere in aria, Notataria etc., und nennt ihre Fühler ſchwach gekaͤmmt, obgleich ſich bey allen nur ſchwa⸗ che Zaͤhnchen oder gar nur feine Haͤrchen vorfinden. Im Gen. Fidonia geſchieht Gleiches mit Hepararia, Conspicuaria, Im- moraria, — dagegen die ähnlichen Fühler von Cabera sylve- strata u. a., wie der Name zeigt, nicht als gekaͤmmt ange: ſehn werden. Der Larentia badiata im männlichen Geſchlecht eis genthuͤmlich geſtaltete Fuͤhler werden fadenfoͤrmig genannt uſw. Am meiſten ift es die Behaarung der Suͤhler, die mit der wirklich gekaͤmmten Form verwechſelt wird; bey einigen Zuͤnslern werden nur behaarte Fuͤhler ſogar „breit gefiedert“ genannt, z. B. Hercyna strigulalis, palliolalis. Ich bemerke nochmals ausdruͤcklich, daß ich weit entfernt bin, durch Aufzählung dieſer Mängel den Verdienſten eines Werks, das ſich den vollſten Anſpruch auf den Dank des entomologiſchen Publicums erworben hat, nahe treten zu wollen; ich wollte nur gerade an einem ausgezeichneten Werke zeigen, was der Lepi⸗ dopterologie jetzt vor Allem Noth thut: die feinere Unterſuchung der Theile des Schmetterlingskoͤrpers mehr zu beachten, die Lou⸗ pe haͤufiger zur Hand zu nehmen. n Ich habe von dieſer Anſicht ausgehend im Folgenden die Reſultate von Unterſuchungen uͤber die Beſchaffenheit der Fuͤh⸗ ler, und uͤber das Vorkommen der Nebenaugen bey einer nicht unbetraͤchtlichen Anzahl europaͤiſcher Schmetterlinge niedergelegt. Es ſcheint mir zweckdienlich, die einzelnen wichtigern Theile „ Freylich nach Linne's Beyſpiel bey Sambucaria, deren Fuͤhler in beyden Geſchlechtern denen von Crataegata durchaus aͤhnlich ſind. 281 des Schmetterlingskörpers, jeden für ſich, durch alle die vers ſchiedenen Formen feines Vorkommens zu verfolgen, um auf dieſe Art ein moͤglichſt vollſtaͤndiges Bild deſſelben erhalten, ein Schema entwerfen zu koͤnnen, welches, von dem Ein fachſten ausgehend, die manchfach wechſelnden, mehr entwickelten und zuſammengeſetzten Formen, der Natur moͤglichſt gleichlaufend, nach ihrer Analogie zuſammengeſtellt umfaßte. Hieraus wuͤr⸗ de ſich eine entſprechende Terminologie von ſelbſt ergeben. Zur Realiſierung eines umfaſſenden, auf alle bekannten Arten ſich ausdehnenden Planes ſolcher Art gehoͤren indeß Mittel, die nur wenigen zu Gebote ſtehen. Ich mußte mich darauf beſchraͤn— ken, einen Beytrag dazu zu geben, da mir nur wenig über 700 europaͤiſche Schmetterlingsarten zu einer genauern Untere ſuchung bis jetzt zu Gebote ſtanden. Wenn ich daher die Er— gebniſſe derſelben zuerſt im Allgemeinen zuſammenſtellte und auf eine naturgemaͤße Art den Grund zu einer accuraten Termino—⸗ logie zu legen ſuchte, — ſo ſoll und kann dieß nicht geſchehen, um ein vollſtaͤndiges und für die Zukunft ausreichendes Sche— ma zu liefern, ſondern nur um die Ueberſicht zu erleichtern und im Einzelnen hernach kuͤrzer ſeyn zu koͤnnen. Daß ich mich nirgends auf fremde Angaben verlaſſen, ſondern jeden angefuͤhrten Schmetterling ſelbſt unter der Loupe gehabt habe, verſteht ſich von ſelbſt. Noch bemerke ich, daß ih ein 4 bis 6mal (im Durchmeſſer) vergroͤßerndes Glas faſt uͤberall fuͤr meinen Zweck zureichend fand und mich nur eines ſolchen bediente. Die großen Luͤcken, die ich der Unvollſtaͤndigkeit meiner Sammlung wegen laſſen mußte, hoffe ich einigermaßen in nicht allzulanger Zeit ausfüllen zu koͤnnen. N * 1. Der Fühler im Allgemeinen. Faſt bey keinem Schmetterlinge fehlen die Fuͤhler. Die einzige mir bekannte Ausnahme hievon machen die uͤberhaupt aller articulierten Gliedmaßen entbehrenden * madenfoͤrmigen Weiber mehrerer Arten der Gattung Psyche Schrank, welche Ochſenheimer als Fam. B. derſelben zuſammengeſtellt hat. Sonſt ſind ſie uͤberall deutlich und verhaͤltnißmaͤßig groß. Sie entſpringen ganz allgemein auf derſelben Stelle, auf der Stirn, mit geringen Unterſchieden mehr dicht uͤber, oder mehr zwiſchen, oder etwas vor den Augen. Dieſe nicht erheb— lichen Verſchiedenheiten hängen von dem Verhaͤltniß der einzel nen Theile des Kopfs, vorzuͤglich der Augen, zu einander ab. Sie geben hin und wieder Anhaltpuncte zur Beſtimmung der Verwandtſchaft der Abtheilungen. Die Laͤnge des Fuͤhlers im Verhaͤltniß zu der des ganzen Koͤrpers iſt hoͤchſt verſchieden. Bey einigen Spinnern (Gen. Hepiolus) erreichen ſie kaum den ſechsten bis achten Theil derſelben; bey mehrern Schaben (Tinea Linn.; Gen. Adela Latr.) findet das umgekehrte Verhaͤltniß Statt. Im Durchſchnitt kann man die halbe Körperlänge als gewöhnliche Laͤnge der Fuͤhler annehmen. Sie beſitzen dennoch, wie mich die Unterſuchung lebender Thiere lehrt, Spuren der Fuͤße, die ſie gerne bewegen, aber nicht zum Fortbewegen brauchen koͤnnen. Iſis 1838. Heft 4. 282 Nicht immer in geradem Verhaͤltniß zur Laͤnge des gan⸗ zen Fuͤhlers ſteht die Anzahl ſeiner Glieder. Als Mini- mum derſelben fand ich 17 bis 20 bey Psyche und Hepio- lus- Arten, als Maximum weit über 100 bey der Gattung Adela. Ich hoffte Anfangs durch Beachtung der Gliederzahl erſprießliche Vortheile für die ſyſtematiſche Anordnung zu erhal— ten, fand aber ſehr bald, daß in dieſer Beziehung wenig davon zu erwarten waͤre, indem nichts einem ſo willkuͤrlichen Wechſel unterworfen iſt als dieß Verhaͤltniß. Ganz nahe verwandte Arten zeigen darinn bedeutende Unterſchiede, und wieder ſehr entfernte eine ganz gleiche Zahl. Man braucht nur einige der unten aufgefuͤhrten Gattungen nach ihren einzelnen Arten zu vergleichen, um hievon augenblicklich uͤberzeugt zu werden; z. B. das G. Argynnis, wo Latonia mit 30, Niobe mit 44 gliederigen Fühlern vorkommen uſwv. Mehr Gewinn verſpricht die Zaͤhlung der Glieder fuͤr die Unterſcheidung nahe verwand— ter Arten zu liefern (So zähle ich bey Acronycta Psi einige Glieder mehr als bey Acr. tridens; bey Larentia cassiata mas beträchtlich mehr, als bey L. plagiata fem.; doch möchte ich wegen der gleich anzugebenden Umſtaͤnde hierauf kein zu großes Gewicht legen). In der Regel ſtimmen freylich die naͤchſt verwandten Ars ten auch in der Anzahl ihrer Fuͤhlerglieder uͤberein, und im Gegentheile iſt dieß nicht durchaus bey den beyden Geſchlech— tern derſelben Art der Fall. Letzteres findet jedoch nur Aug» nahmsweiſe Statt, z. B. bey Hep. humuli. Außerdem iſt die Zaͤhlung der von Schuppen uſw. verdeckten Glieder, beſonders bey kleinen Arten, oder großer Menge der Glieder, ein mißliches Geſchaͤft und leicht Irrthum dabey moͤglich. Ich habe mich deßhalb in der Regel, wo weniger auf eine ganz genaue Bes ſtimmung ankam, auf eine ohngefaͤhre Angabe derſelben bes ſchraͤnkt, und kann deſſen ungeachtet auch, wo ich eine beſtimm⸗ te Zahl gegeben habe, nicht durchaus dafuͤr einſtehen, ob ſich nicht hin und wieder im Irrthum um ein oder ein Paar Glie⸗ der eingeſchlichen hat. Bedeutendere Irrungen wird man ine deſſen nicht leicht finden. In der Regel iſt der Fuͤhler mit Schuͤppchen be⸗ kleidet, die eine aͤhnliche Beſchaffenheit wie an den uͤbrigen Koͤrpertheilen beſitzen. Am dichteſten ſtehen fie am Wurzel gliede, welches ſie von allen Seiten umgeben, dann auf der obern und aͤußern Flaͤche (Ruͤckſeite) des Schafts. Dagegen iſt die untere und innere Flaͤche (Bauchſeite) deſſelben ge⸗ woͤhnlich theilweiſe oder ganz von ihnen entbloͤßt. Manche Schmetterlings Fuͤhler entbehren die Beſchuppung ganz, z. B. die von Papilio machaon, Saturnia carpini u. a.; andere, wie die vieler Schaben, ſind durchaus damit bedeckt. Bey ei⸗ nigen Spannern und Mikrolepidopteren ſtehen die Schuͤppchen am Urſprunge der einzelnen Glieder, beſonders gegen die Fuͤh⸗ lerſpitze, etwas vom Schafte ab, wodurch der Fuͤhler das An⸗ ſehn eines gezaͤhnten erhaͤlt. Meiſtens iſt nur der Schaft, nicht aber feine Seitenverlaͤngerungen, wo ſolche vorhanden find, mit Schuppen bedeckt; Ausnahmen ſind jedoch nicht ſelten. So find die Kammzaͤhne von Eupr. russula, Enn. dolabra- ria u. a. auf der Ruͤckſeite beſchuppt. Außer den Schuͤppchen beſteht die Bekleidung des Fuͤh⸗ lers in Saͤrchen und feinen Borſten. Sie kommen den meiſten Schmetterlingsfuͤhlern zu, nur den Tagſchmetterlingen 5 18 \ 283 fehlen fie ganz, oder find nur mikroſcopiſch ſichtbar, wie bey Lyc. Betulae. In den beyden andern Familien fehlen ſie nur ausnahmsweiſe, ſind beym Manne ſtets betraͤchtlicher entwickelt als beym weibe, und werden dadurch als Merkmal zur Unterſcheidung des Geſchlechts wichtig. Aeußerſt kurze, feine, dichtſtehende, auch durch die Lupe nur wie ein feiner Flaum erſcheinende Haͤrchen bedecken, dem bloßen Auge unſichtbar, bey den meiſten Schmetterlingen die von Schuͤppchen entblößten Stellen des Fuͤhlers. Dieſen microſcopiſchen Flaum habe ich, da er faſt überall vorhanden iſt, in den unten folgenden ſpeciellen Anga⸗ ben meiſtens nicht erwaͤhnt. Bey manchen Fühlen macht er faſt die einzige Behaarung aus, z. B. bey den Cucullia- Arten, bey Kymatophora flavicornis u. a. Aber nicht ſelten verlängern ſich dieſe Haͤrchen in ſtaͤr⸗ kerem oder geringerem Maaße, werden dann auch oft dem blos ßen Auge ſichtbar. Der Fühler iſt dann behaart (Ant. pi- losa, subpilosa). Die Behaarung kommt immer nur an den von Schuppen entbloͤßten Stellen vor, alſo an der Bauchſeite des Schaftes. Ueberhaupt ſchließen ſich Beſchuppung und Be⸗ haarung gegenſeitig aus, daher die Ruͤckſeite nie mit Haaren beſetzt iſt. Bey den einfach borſten- oder fadenfoͤrmigen Fuͤhlern, wenn ſie nicht ringsum von Schuppen bedeckt ſind, traͤgt in der Regel (beſonders beym Gen. Lithosia, den Eulen uſw.) jedes Glied des Schaftes beyderſeits ein ſtaͤrkeres, abſtehendes, einzelnes Börſtchen. Dieß Boͤrſtchen, dem bloßen Auge meiſtens ſichtbar, entſpringt von der Seite, auch wohl mehr von der untern Flaͤche jedes Gliedes, da wo die Beſchuppung der Ruͤckſeite aufhoͤrt. Die Boͤrſtchen werden gewoͤhnlich gegen die Spitze des Fuͤhlers deutlicher, fehlen auch wohl den unter» ſten Gliedern ganz. In der ganz regelmaͤßigen Stellung, wo immer von jedem Glied ein Paar abgeht, beſitzt fie mei: ſtens nur das maͤnnliche Geſchlecht. Beym weiblichen dagegen, wo ſie noch viel häufiger vorkommen und oft bis auf den microſcopiſchen Flaum die einzige Behaarung ausmachen, beſitzt in der Regel entweder jede Seite eines Gliedes, oder auch nur die aͤußere deren 2, wovon gewöhnlich eines kleiner iſt als das andere. Beym maͤnnlichen Geſchlechte iſt oft ein behaar— ter Kühler zugleich mit einzelnen Boͤrſtchen beſetzt, die ſich dann durch ihre groͤßere Staͤrke und Stellung auszeichnen. Ueberall da, wo ſich Verlaͤngerungen, Auswuͤchſe an eis nem Fuͤhlergliede finden, draͤngen ſich die Haͤrchen um den Vor: ſprung zuſammen und beſchraͤnken ſich oft allein auf ihn. So find beym maͤnnlichen Fuͤhler die Kammzaͤhne ſtets mit feinen Haaren bekleidet, ebenſo die Zaͤhne, meiſtens auch die Blaͤttchen des geblätterten Fuͤhlers, — waͤhrend der Schaft ſelbſt haͤufig unbehaart bleibt. An der Spitze der Zähne männlicher Fuͤhler bilden verlängerte Haare zuweilen Buͤſchel oder Pinſel (Tasci- culi, penicilli), insbeſondere bey Spannern und Zuͤnslern, z. B. Fidonia immoraria, defoliaria; Idaea scutulata, re- mutata, Herminia barbalis. Beym Weibe find die Zähne und Kammzaͤhne faſt immer unbehaart bis auf ein gerades Boͤrſtchen an der Spitze. Ein ſolches Endbörſtchen findet ſich haufig auch beym Manne. 284 Geht die cylindriſche Form des Fuͤhlers nur inſowelt ver⸗ loren, daß jedes Glied ein wenig angeſchwollen, in der Mitte oder oben dicker als am Urſprung erſcheint; ſo treten auch hier die Haͤrchen gegen den erhabenen Theil mehr zuſammen. In vielen Faͤllen zeigen ſie dann eine ganz eigenthuͤmliche regel maͤ⸗ ßige Anordnung, welche ſich noch deutlicher an den prismatis ſchen Fuͤhlern der Schwaͤrmer entwickelt. Jedes Glied iſt nehme lich hier auf jeder Seite mit 2 Querreihen von Haͤrchen bes ſetzt, [welche nach der Bauchſeite des Schaftes divergieren, ge— gen die Ruͤckſeite in einem ſpitzen Winkel zuſammenſtoßen, in deſſen Scheitel das oben erwähnte einzelne Boͤrſtchen ſteht, wel⸗ ches aber nur ausnahmsweiſe durch groͤßere Laͤnge bemerklich wird. Gegen die Fuͤhlerſpitze wird dieſe Art von Behaarung kuͤrzer oder hört ganz auf, und dann treten die einzelnen Börfts chen, wo ſie vorhanden ſind, deutlich hervor. Betrachtet man den Fuͤhler von der Ruͤckſeite oder Bauchſeite aus, ſo ſcheint jedes Glied deſſelben mit einem oder zwey ſeitwaͤrts abftehens den, pinſelfoͤrmigen Haarbuͤſcheln beſetzt, und nur bey der Ber trachtung von der Seite unter Vergroͤßerung erkennt man die wahre Anordnung. Sie kommt einzig dem maͤnnlichen Seſchlechte zu, und findet ſich außer beym prismatiſchen Fuͤhler, bey dem gezaͤhnten und unterwaͤrts gekerbten mehrerer Spinner und Eulen, am haͤufigſten aber unter letzterer Horde da, wo ſich der Fuͤhler zugleich der gezaͤhnten und prismati— Form annaͤhert. Ich werde ſo behaarte Fuͤhler gebartet (ant. barbatae) * nennen. Als Beyſpiele ſehr deutlich gebarteter Fühler Eönnen dienen die Smerinthus-Arten, Pygæra bucephala, Had. adusta, Xanth. rufina, Xylina exoleta. Uebergaͤnge von dieſer regelmäßigen Stellung der Furchen zu der unregelmäßis gen des gewöhnlichen behaarten Fuͤhlers find ebenfalls nicht felten. — Das Wurzelglied iſt bey vielen Schmetterlingen mit eis nem Kranze mehr oder weniger langer, abftehender, ſteifer Haͤr— chen umgeben, die von ſeinem unterſten Ende entſpringen, an der äußern Seite länger und ſtaͤrker, zuweilen hier allein vors handen ſind, und in manchen Faͤllen ein abſtehendes Pinſelchen bilden, wie bey der Gattung Hesperia, bey Crocallis Pennaria und andere. An der aͤußerſten Spitze des Fuͤhlers führen viele Daͤm⸗ merungsſchmetterlinge, am deutlichſten die meiſten Seſien ein pinſelfoͤrmiges Buͤſchel feiner Boͤrſtchen, welches auf dem klei⸗ nen, ſpitzen Endgliede aufſitzt. Bey Ach. atropos endet der Fuͤhler in eine ziemlich lange, beyderſeits federartig behaar⸗ te Borſte. Als Grundform der dem manchfachſten Wechſel unter⸗ worfenen Geſtaltung des Fuͤhlers im Ganzen, wie jedes einzelnen Gliedes fuͤr ſich, tritt bey den Schmetterlingen, wie bey den Inſecten uͤberhaupt, die einfach cylindriſche hervor. — Beym fadenförmigen Fühler (ant. filiformis), wo fie am reinſten vorkommt, weicht nur das Wurzelglied, wenigſtens durch größere Dicke, ab. Durchaus fadenfoͤrmige Fühler find indeſſen bey den Schmetterlingen nicht haͤufig; in den meiſten Faͤllen verduͤnnt ſich der Schaft doch ein wenig gegen die Spitze, und „Man könnte fie auch, vielleicht bezeichnender, gewimpert oder doppelt gewimpert (ant. duplicato — ciliatae) nennen. 285 geht fo in den borftenförmigen (ant. setacen) über, wel⸗ cher eigentlich das deutlichere, allmähliche und gleichmäßige Duͤn— nerwerden eines cylindriſchen Fuͤhlers von der Wurzel bis zur Spitze bezeichnen ſoll. Ein borſtenfoͤrmiger Fuͤhler bildet daher einen ſehr duͤnnen, langen Kegel. Ein ſtrenger Unterſchied zwi— ſchen faden- und borſtenfoͤrmigem Fuͤhler iſt in der Natur nicht vorhanden. Beyde Formen kommen faſt allein bey den Nacht: ſchmetterlingen vor. Bey den beyden uͤbrigen Familien verdickt ſich der Schaft gegen die Spitze, ſo daß das Wurzelglied nicht den ſtaͤrkſten Theil des Fuͤhlers ausmacht. Entweder verdickt ſich der Fuͤh— ler von der Wurzel an gleichförmig bis zur Spitze und ſtellt das Umgekehrte des borſtenfoͤrmigen, einen verkehrten Kegel vor; oder er erreicht ſchon vor der Spitze ſeine groͤßte Staͤrke und nimmt zuletzt wieder an Dicke ab, ſo daß das letzte Drit— tel oder Viertel eine ſpindelſoͤrmige Geſtalt gewinnt; oder er laͤuft allmaͤhlich in eine abgerundete Kolbe aus; oder endlich nur die letzten Glieder bilden eine dicke Kolbe, waͤhrend der übrige Schaft fadenfoͤrmig bleibt. Bey allen dieſen, vielfach in einander uͤbergehenden Arten von Anſchwellungen iſt es eigen— thuͤmlich, daß die Verdickung nie ploͤtzlich, mit einem beſtimm— ten Gliede beginnt, ſondern ſtets ſo, daß der duͤnnere Theil ſanft und ohne ſcharfe Graͤnze in den dickern uͤbergeht; dieß macht die Angabe uͤber die Anzahl von Gliedern, welche zu der Anſchwellung, z. B. bey den Kolben der Tagſchmetterlingsfuͤh— ler, beytragen, mißlich. Bey allen dieſen Verdickungen kann man als Regel annehmen, daß die Fuͤhlerglieder, welche ſie conſtituiern, das an Länge verlieren, was fie an Breite gewins nen, fo daß die Glieder an den Kolben weit enger zufammenges draͤngt ſtehen, als am uͤbrigen Theile des Schafts. Eine kaum merkliche Abweichung von der Cylinderform zeigen viele Fuͤhler darinn, daß ſie von beyden Seiten etwas abgeflacht, zuſammengedruͤckt ſind, ſo daß der quere Durchmeſ— ſer des Gliedes dem ſenkrechten an Laͤnge nachſteht. Seltener wird dieſe Eigenheit auffallend, und verdient dann die Bezeich⸗ nung: zufammengedrückter Fuͤhler (ant. compressa), z. B. bey Kymat. floricornis, Kym. Xanthoceros u. a. Der Fuͤhler erſcheint hier von der Seite angeſehen breit, von oben oder unten ſchmal. Die Breite waͤchſt bis gegen die Mitte des Fuͤhlers, mo fie oft die des (cylindriſch bleibenden) Wurs zelgliedes uͤbertrifft und nimmt gegen die Spitze wieder ab. Die einzelnen Glieder des zuſammengedruͤckten Fuͤhlers ſind viel breiter als lang. Der prismatiſche Fuͤhler enſpricht ſo ziemlich einem dreyſeitigen Prisma. Die Ruͤckſeite bleibt gewoͤlbt, die beyden Seiten ſind flach und vereinigen ſich unten in einer ſcharfen Kante. Schneidet man den Fuͤhler der Quere nach durch, ſo zeigt die Durchſchnittsflaͤche den Sector eines Kreiſes, deſſen Bogen die Ruͤckſeite bildet. Prismatiſche Fühler kommen bey vielen Schwaͤrmern (Sphinx Linn.), weniger deutlich bey vielen Eulen (Noctua Linn.) vor. Bey den Daͤmmerungs- und noch mehr bey den Nacht— ſchmetterlingen entſtehen die haͤufigſten und ſtaͤrkſten Abweichun⸗ gen von der einfach cylindriſchen Form durch Ausdehnung, Ver⸗ laͤngerung der einzelnen Fuͤhlerglieder, entweder und am gewoͤhn⸗ 286 lichſten nach beyden Seiten, oder nur nach unten; aufwaͤrts ſteigende Verlaͤngerungen kommen nicht vor. Die ſeitlichen Verlaͤngerungen der Fuͤhlerglie— der beginnen mit unmerklich ſtaͤrkerm Anſchwellen jedes Glie— des gegen ſein Ende, oder in der Mitte, ohne eine beſtimmte Spitze zu bilden. Sie find ſehr häufig, z. B. bey vielen Eus len maͤnnlichen Geſchlechts, Had. dentina, Phlog. meticulosa ete. Die Abweichung von der einfachen Borſtenform iſt fo gering, daß ſie kaum eine eigene Bezeichnung verdient, obgleich man dieſe Fuͤhler oft gekerbt, ſchwach gezaͤhnt uſw. genannt findet. Durch merkliche Seitenverlaͤngerungen, die ſich zuſpi— gen, geht dieſe Form in die des gezaͤhnten Fühlers (ant. dentata, subdentata) uͤber. Der gezaͤhnte Fuͤhler iſt durch keine beſtimmte Graͤnze von dem gekaͤmmten, bey welchem die Seitenverlaͤngerungen nur länger find, geſchieden. Doch kann man allenfalls folgende Unterſchiede veſtſetzen. Beym gezaͤhnten Fühler uͤbertreffen die ſeitlichen Fortſaͤtze (Zähne) an Länge nicht die Dicke des Schaftes, ſitzen mit breiter Baſis auf und ſpitzen ſich raſch nach oben zu, z. B. bey Not. ziezac fem., Eupr. caja fem., Orth. instabilis, Orth. gothica fem. Beym gefämmten Fuͤhler (ant. pectinata) * dage⸗ gen haben die Seitenfortſaͤtze (Nammzaͤhne) eine cylindriſche Form, und uͤbertreffen an Laͤnge den Durchmeſſer des Schaf— tes. Sowohl beym gezaͤhnten als gekaͤmmten Fuͤhler entſtehen die Fortſaͤtze faſt immer unterhalb der Mittellinie der aͤußern und innern Seite des Schaftes, alſo mehr von der Bauchſeite. Von der Ruͤckſeite entſpringen ſie einzig bey den Gattungen Saturnia und Aglia Ochsenh. Von jeder Seite eines Gliee des geht in der Regel nur ein Fortſatz aus; Ausnahmen hie— von machen wiederum die oben genannten Gattungen, wenige Spanner und Zuͤnsler. Hoͤchſt ſelten führt nur die eine Seite des Schaftes Verlaͤngerungen, wie bey Adela masculella mas. Eigentlich ſollte man nur dieſe Form gekaͤmmt, die gewohnliche doppelt gekaͤmmt nennen. Nur ihr beſchraͤnktes Vorkommen entſchuldigt die gewoͤhnliche Bezeichnung. Sehr gewoͤhnlich ſind aber die Fortſaͤtze an der innern Seite des Fuͤhlers laͤnger als an der aͤußern, beſonders gegen die Wurzel des Fuͤhlers. Die Kammzaͤhne ſind zwar beym lebenden Thiere eini⸗ ger Bewegung faͤhig, indem ſie bey vielen Schmetterlingen mehr oder weniger zuſammengeneigt und ausgebreitet werden koͤnnen, doch ſind ſie nicht durch ein Gelenk mit dem Schafte verbunden. Sie ſind faſt überall aus einem Stuͤcke beftehen: de Fortſaͤtze des Schaftes, nur bey Herminia barbalis ſcheinen ſie aus 2 bis 3 durch Gelenke verbundenen Theilen zu beſte— hen. Die Kammzaͤhne gehen unter einem, mehr oder weniger einem rechten ſich naͤhernden, ſpitzen Winkel vom Schafte ab. Die Abweichung wird um fo größer, je mehr fie ſich vorwaͤrts richten, was haͤufig im Tode geſchieht; eine Richtung nach ruͤck— waͤrts findet nicht Statt. Zugleich neigen ſich die beyden Kammreihen nach unten mehr oder weniger gegen einander, ſelten gehen fie ganz horizontal auseinander; noch ſeltner bie— »Er wird auch oft gefiedert (plumosa) genannt, beſon⸗ ders wo die Seitenfortſätze ſehr lang ſind. Eine ſolche Verſchiedenheit bloß hinſichtlich der Größe rechtfertigt aber keine beſondere Bezeichnung. 287 gen fie ſich nach oben, und nur wo fie mehr von der Ruͤckſeite des Schaftes entſpringen. Die einzelnen Kammzaͤhne laufen einander parallel. An Laͤnge nehmen ſie gegen die Spitze des Fühlers ab, oder hören auf, !ehe fie dieſe erreichen; gegen die Mitte des Fuͤhlers, ſeltner ſchon gegen die Wurzel ſind ſie am laͤngſten. Das Wurzelglied ſelbſt bleibt ohne Auswuͤchſe. Die Fortſaͤtze der Glieder an der Bauchſeite des Schaftes bilden, im Gegenſatze zu den ſeitlichen, eine ein— fache Reihe von ſenkrecht abwaͤrts gerichteten Vorſpruͤngen. Auch ſie fangen von faſt unmerklichen Graden an. Das Glied verlaͤngert ſich faſt in ſeiner ganzen Dicke ein wenig nach ab— waͤrts, ſo daß der Schaft oberflaͤchlich betrachtet nur zuſammen⸗ gedruͤckt zu ſeyn ſcheint. Genauer von der Seite angeſehen er⸗ kennt man die feinen Einſchnitte zwiſchen den Gliedern, welche die Fortſaͤtze trennen, und wodurch ſich dieſe Form von dem bloß zuſammengedruͤckten Fuͤhler, bey dem die Glieder in ihrer ganzen Breite zuſammenſtoßen, unterſcheidet. Bey deutlicherer Ausbildung dieſer Form erkennt man den Bau ſogleich. Ich will dieſe Form durch unterwaͤrts gekerbt (ant. subtus erenata, suberenata) bezeichnen. Die Größe der Fortſaͤtze und der Zwiſchenraͤume, die fie trennen, wechſeln vielfach. Unterwaͤrts gekerbt ſind unter anderen die maͤnnlichen Fuͤhler von Notodonta Camelina, Pyg. bucephala, Mam. Pisi, Xanth. Citrago, Gnoph. punctulata, Acid. brumata, candidata, die weiblichen von Mis. oxyacanthae, Aspilates vespertaria. Die Fortſaͤtze ſind theils unregelmaͤßig behaart, theils ge— bartet. Sehr ſelten finden ſie ſich an einem zugleich gekaͤmmten Fuͤhler, wie bey Had. leucophaea mas. Aus dem unterwaͤrts gekerbten geht durch ſtaͤrkere Ent: wickelung der geblätterte Fühler (ant. lamellata) hervor, wo ſich jedes Glied abwärts in einen breiten, quer geſtellten abgerundeten Fortſatz verlängert, welcher meiſt am Ende breiter iſt als an ſeiner Wurzel. So bey Sesia apiformis mas, Coss. ligniperda, Mis. oxyacanthae mas (während beym Weibe dieſer Art die Fuͤh⸗ ler nur unterwaͤrts gekerbt find). Die Blaͤttchen find meiſt fein behaart; uͤber der Mitte des Schaftes erreichen ſie ihre größte Länge. 8 Außer dieſen allgemeinern, häufig wiederkehrenden Abaͤn⸗ derungen der Fuͤhlerform zeigen ſich noch einzeln beſondere, we— niger unter eine allgemeine Regel zu bringende, hauptfächlich bey Nachtſchmetterlingen. Dahin gehoͤren die knotenartigen Ver⸗ dickungen der Fühler beym Genus Herminia, die eigenthuͤmli⸗ che Fuͤhlerbeſchaffenheit bey einigen Tortrix-Arten, beym Gen. Phyeis u. a. Das Verhaͤltniß der einzelnen Fühlerglieder zu einander hinſichtlich ihrer Größe iſt ein verſchiedenes. In der Regel iſt das Wurzelglied laͤnger und dicker als die zunächſt folgenden, die dann gegen die Mitte allmaͤhlich etwas an Länge zunehmen, gegen die Spitze wieder ſich verkuͤrzen. Wo keine auffallende Verſchiedenheit in der Dicke an einzelnen Theilen des Schaftes vorhanden iſt, da pflegt auch die Laͤnge der Glieder mehr gleichfoͤrmig zu ſeyn. An verdickten Stellen verkürzen ſich, wie oben angegeben, die Glieder. Beym zuſam⸗ mengedruͤckten und prismatiſchen Fuͤhler ſind ſie viel breiter als 288 lang, ſonſt meiſt länger als breit oder ziemlich von gleiche Breite und Laͤnge. ziemlich gleicher Ich gehe nun zur fpeciellen Aufführung der unterſuchten Arten uͤber, indem ich der von Treitſchke am Schluſſe der „Schmetterlinge von Europa“ aufgeſtellten Ordnung und ſei⸗ nen Benennungen folge. Nur da, wo eine hinreichend ſchei⸗ nende Anzahl von Arten einer Gattung unterſucht wurde und ſich bey deren Fuͤhlern Uebereinſtimmung genug fand, wurden ihre Eigenthuͤmlichkeiten generiſch zuſammengefaßt. Wo dieß nicht der Fall war, wie beſonders bey den meiſten auf die Spinner folgenden Gattungen, wurden die einzelnen Arten ges ſondert aufgefuͤhrt. Wo mir nur das eine Geſchlecht einer Art zu Gebote ſtand, iſt dieß angegeben. . Ohne Zweifel wird dadurch, daß, wie es geſchah, die Bes ſchaffenheit der Fuͤhler einer jeden von mir unterſuchten Schmet⸗ terlingsart genau angegeben iſt, vieles Bekannte wiederholt und manches geſagt, was bey einer auch nur oberflaͤchlichern Be⸗ trachtung leicht in die Augen faͤllt. Vielleicht haͤtte ich nur das herausheben ſollen, was neu iſt, oder woruͤber wenigſtens in den lepidopterologiſchen Schriften ſich keine oder unrichtige Angaben finden. Aber die Auswahl wurde ſchwer bey der Uns genauigkeit und Nachlaͤſſigkeit, mit welcher von den meiſten Au⸗ toren die Fuͤhler uͤberhaupt abgehandelt ſind. Dagegen wurde durch die ſyſtematiſche Aufzaͤhlung der Vortheil erreicht, daß die nachfolgenden Blaͤtter als ein fortlaufender Commentar, als eine Reihe von Zuſaͤtzen und Berichtigungen hinſichtlich der Fuͤhlerbeſchaffenheit zu einem Werke dienen koͤnnen, das in fo vieler Haͤnde iſt, zu den erwaͤhnten „Schmetterlingen von Europa.“ J. Tagſchmetterlinge. Die etwas ſteifen Fuͤhler verdicken ſich gegen die Spitze. Gewoͤhnlich bildet das Ende des Fuͤhlers allein eine ſtaͤrkere oder ſchwaͤchere Kolbe, waͤhrend der uͤbrige und groͤßte Theil des Schaftes fadenfoͤrmig bleibt; ſeltner verdickt ſich der Fuͤh—⸗ ler ſchon von der Mitte an allmählich, und die aͤußerſten Glie— der werden dann meiſt wieder duͤnner, ſo daß eine faſt ſpindel⸗ foͤrmige Kolbe entſteht. Am ſeltenſten nimmt der Fuͤhler von der Wurzel bis zur Spitze allmaͤhlich und gleichmaͤßig an Staͤrke zu, und bildet fo einen ſehr dünnen, langen verkehrten Kegel. Die einzelnen Glieder ſind einfach cylindriſch, ohne Seitenver⸗ laͤngerungen; bey wenigen Arten wird jedes Gelenk durch eine geringe Anſchwellung bezeichnet, wie beym G. Papilio. Das Wurzelglied iſt von den übrigen kaum verſchieden. Die Glie⸗ der wachſen an Laͤnge bis zur Mitte des Schafts, an der ver: dickten Spitze ſind ſie am kuͤrzeſten. Bis auf die verdickte Stelle find fie überall laͤnger als dick. Ihre Anzahl ſchwebt zwiſchen 26 und 50. Zum groͤßten Theile ſind ſie mit Schuppen be⸗ deckt, nur die Bauchſeite ganz oder ſtellenweiſe entblößt. Aus⸗ nahmen machen wieder Pap. machaon und Podalirius mit nackten Fuͤhlern. Behaarung fehlt, doch finden ſich bey Lys. betulae mikroſcopiſche Boͤrſtchen. Im Mittel betraͤgt die Laͤn⸗ ge des Fuͤhlers zwey Drittel von der des ganzen Koͤrpers. Ih⸗ re Wurzel befindet ſich theils zwiſchen dem obern Rande der Augen, theils dicht darüber. — Die Fuͤhler find bey den beyden Geſchlechtern gleich. Anmerkung. Die hauptſaͤchlichſten, beſonders generiſchen 289 = Unterfchiebe der Tagſchmetterlingsfuͤhler liefert die Be⸗ ſchaffenheit ihrer Kolben. Ich habe daher deren Groͤßen⸗ verhaͤltniſſe, Bau, Anzahl der ſie bildenden Glieder uſw. uͤberall beruͤckſichtigt. Die Angabe uͤber letztern Punct wird erſchwert durch den oben erwaͤhnten Umſtand, daß die Anſchwellung nicht plöglich, mit einem beſtimmten Gliede anfängt, weßhalb man oft nicht recht weiß, ob ein Glied ſchon zur Kolbe gehoͤrt oder nicht. Ich habe im⸗ mer erſt pon da an gezählt, wo die Glieder ſich auffal⸗ lender zu verdicken beginnen. Genus Melitaea. ; 1 Die Fuͤhler von mittler Laͤnge, fadenfoͤrmig, mit verkehrt enförmiger, von den 9 bis 12 Endgliedern zu ammengeſetzter Kolbe, deren Breite mehr als die Haͤlfte ihrer Laͤnge betraͤgt.“ Die Kolbe macht ohngefaͤhr ein Fuͤnftel der ganzen Fuͤhlerlaͤnge aus. Der Fuͤhler beſteht aus einigen und dreyßig Gliedern. Unterſuchte Arten: Cinxia, Trivia, Athalia. Gen. Argynnis. Von Melitaea nur dadurch verſchieden, daß das Endglied der Kolbe ein kleines, kegelfoͤrmiges Spitzchen bildet. Die Kol: be nimmt hoͤchſtens ein Sechstel der Fuͤhlerlaͤnge ein. Selene und Euphrosyne: 33 Glieder; die Fuͤhler faſt von der Laͤnge des Koͤrpers. — Latonia: 30 Glieder. — Ni- obe, Adippe, Aglaja: 44 Glieder. — Paphia: 40 Glieder. Gen. Euploea. 3 Die Fuͤhler bilden allmaͤhlich eine duͤnne, den untern Theil an Dicke um wenig mehr als das Doppelte uͤbertreffende, faſt cylindriſche Kolbe. Sie bleiben etwas unter mittler Laͤnge. Chrysippus: 40 Glieder. Gen. Vanessa. Die Fühler etwas über mittellang, fadenfoͤrmig mit laͤng⸗ lichrunder Kolbe, deren Laͤnge das Doppelte bis Dreyfache ih⸗ rer Dicke beträgt. Die Anzahl der Glieder zwiſchen 30 und 40; davon kommen ohngefaͤhr 11 auf die ein Sechstel der Fuͤhlerlaͤnge einnehmende Kolbe. Bey (Cardui ſitzt das Endglied als ein kegelfoͤrmiges Spitzchen auf der dicken Kolbe auf; die Fuͤhler ſind bey dieſer Art wie bey Atalanta, Jo, Antiopa, Urticae, 38 gliederig; bey Polychloros und C. album 36, bey Prorsa (und Leva- na) 30gliederig. 5 Gen. Apatura. Fuͤhler lang, ſtark, ohngefaͤhr 4Ogliederig, mit 13 bis 14 » D. h. im getrockneten Zuſtande. Durch das Trocknen ver: ändern die Kolben der Fuͤhler von Melitaca, Argynnis u. a. ihre urſprüngliche Form inſoweit, daß ſie flacher und breiter erſcheinen als im Leben des Schmetterlings. Da man indeſſen genöthigt iſt, die meiſten Unterſuchungen an getrockneten Exemplaren anzuſtellen, ſo habe ich mich auch hier, um keine Ungleichfoͤrmigkeit eintreten zu laſſen, nur an dieſe gehalten. j Iſis 1838. Heft 4. 290 gliederiger Kolbe, die 4 bis 5mal fo lang als dick iſt und faſt ein Fuͤnftel der Fühlerlänge einnimmt. N Iris. Gen, Hipparchia. Die Fühler geben bey dieſer Gattung wenig uͤbereinſtim⸗ mende Merkmale. Meiſt find fie duͤnn und von mittler Laͤn⸗ ge oder darunter. Sie verdicken ſich theils wenig und allmaͤh⸗ lich, theils plotzlich und ſtark, doch iſt die Kolbe höchſtens halb ſo dick als lang. Proserpina: F. 36gliederig, mit laͤnglichrunder, 11glied⸗ riger, ein Sechstel der Fuͤhlerlaͤnge einnehmender Kolbe. — Semele: Fühler 44gliederig, Kolbe kurz, ſtark, eyrund, 14 gliederig. — e Maera, Megaera, Hiera: F. 36 bis 38gliedrig, Kolbe kurz, verkehrt eyfoͤrmig, 11gliederig. — Galatea: F. ſtark, 46gliederig, von der Mitte an all⸗ maͤhlich und wenig ſich verdickend, zuletzt zugeſpitzt. — Bey den uͤbrigen Arten läuft der Fühler ziemlich all: maͤhlich in eine duͤnne Keule aus, deren Dicke hoͤchſtens ein Viertel ihrer Länge beträgt. Dahin gehören: Hyperanthus, Janira, Egeria, Tithonus, Oedipus mit 38 bis 40 Glie⸗ dern; Pamphilus, Davus, Hero, Arcania, Medusa mit 28 bis 31 Gliedern; Ligea und Medea mit 44 Gliedern. Gen. Lycaena. Fühler dünn, fadenförmig, Kolbe faſt cylindriſch, ſtumpf, 14 bis 16gliederig, ein Drittel bis ein Viertel der Fühlerlänge - einnehmend (Ausnahmen von dieſer Beſchaffenheit machen Lu- cina, Betulae und Quercus). Sie find von mittlerer Länge oder darunter, entſpringen dicht uͤber den Augen, weniger zwi⸗ ſchen denſelben, als bey den uͤbrigen Gattungen. Arion, Acis, Cyllarus, Damon, Corydon, Argiolus, Alexis, Aegon, Amyntas, Hylas, Virgaureae, Phlaeas, Chryseis, Rubi (29 Glieder), Lieis mit 30 bis 36 Glie⸗ dern. — g Lucina: Kolbe dick, fat halb fo breit als lang, 12glie⸗ Fuͤhler, J gliederig. Quercus: die Fühler 34gliederig, verdicken ſich, ohnge— faͤhr von der Mitte an, allmaͤhlich nach oben. derig. Betulae: F. 43gliederig, von der Wurzel bis zur Spitze gleichmaͤßig ſich verdickend und ſtumpf endigend. 42 Gen. Papillio. Fuͤhler kaum mehr als halb fo lang als der Körper, mit einigen und dreyßig, ein wenig zuſammengedruͤckten und in den Gelenken angeſchwollenen Gliedern, endigen in eine verkehrt ey: foͤrmige Kolbe, die uͤber Zmal ſo lang als dick iſt. Sie ſind ganz von Schuppen entbloͤßt. Machaon, Podalirius. Gen. Doritis. 5 Fühler unter halber Körperlänge; das letzte Drittel bildet 19 291 eine ſtarke, ſtumpfe Kolbe, deren Endglied ein feines, kurzes Spitzchen bildet. Apollo 30 Glieder. Gen. Pont ia. uͤhler duͤnn, fadenfoͤrmig (bis auf Crataegi), 28 bis 36 gliederih, endigen in eine 8 bis 11gliederige Kolbe. Sie find von mittler Laͤnge oder darunter. Bey Brassicae (36 Glieder), Rapae (28 Glieder), Na- pi, iſt die Kolbe dünn, ſtumpf, 8 bis Ygliederig. Bey Daplidice (31 Glieder), Cardamines (28 Glieder) und Sinapis (28 Glieder), dicker, eyfoͤrmig, 10 bis 11gliede⸗ rig; bey Sinapis die 2te Hälfte kegelförmig. Crataegi hat von der Wurzel an ſich verdickende, in ei⸗“ ne duͤnne Kolbe auslaufende Fuͤhler, deren Glieder in den Ge— lenken ein wenig angeſchwollen ſind; 31 Glieder. Gen. Colias. N Die beyden Familien, welche nach Ochſenheimer dieſe Gat— tung bilden, moͤchten wohl als beſondere Genera zu trennen ſeyn, da ihr ganzer Bau, die Fluͤgelgeſtalt und der Kopf ins— beſondere, characteriſtiſche Verſchiedenheiten zeigt. Dieß beſtäͤ⸗ tigt ſich bey den Fuͤhlern. Ich konnte nur Hyale und Rham- ni unterſuchen; ohne Zweifel ſtimmt aber die ganze Fam. A. mit Hyale überein. Hyale. Fühler fadenfoͤrmig, 28gliederig, kaum halb fo lang als der Körper, mit laͤnglicher, faſt cylindriſcher, Ogliederis ger Kolbe, die wie abgeſchnitten endigt, indem das letzte Glied von vorn eingedruͤckt iſt. Eben fo führt jedes Kolbenglied an der innern Seite ein rundliches Gruͤbchen. Rhamni. Die Fuͤhler, unter halber Körperlänge, verdi⸗ cken ſich von der Wurzel an und bilden eine verkehrt kegelfoͤr— mige, abwärts gebogene Keule. Eindruͤcke find nicht zu bemerken. Gen. Hesperia. Fühler halb fo lang als der Körper, 27 bis 37gliederig, fadenfoͤrmig, mit ſpindelfoͤrmiger, am Ende mehr oder weniger nach außen gebogener, 14 bis 19gliederiger Kolbe, die ohnge— faͤhr ein Drittel des Fuͤhlers einnimmt. An der aͤußern Seite der Fuͤhlerwurzel ein langes, abſtehendes Borſtenbuͤſchel. Malvarum 35 Glieder. Kolbe 18gliederig. — Tages 37 Gl. Kolbe 19gliederig. — Alveolus 31 Gl. Kolbe 15gl. — Paniscus 27 Gl. Kolbe 149. — Linea 31 Gl. Kolbe 17gl. — Lineola, ebenſo. — Actaeon 29 Gl., Kolbe 15gl. — Sylvanus hat eine 18gliedrige, ſtarke Kolbe, deren End: glieder ein ſpitzges, zuruͤckgebogenes Haͤkchen bilden. Edenſo Comma mit 15gliederiger Kolbe. b II. Daͤmmerungsſchmetterlinge. Die Fuͤhler ſind ſtark, verdicken ſich von der Wurzel an allmaͤhlich, erreichen uͤber der Mitte meiſtens ihre groͤßte Staͤr— ke und laufen von da mehr oder weniger ſpitz zu; ſeltner en— digen fie ſtumpf. Zuweilen find fie faſt fadenfoͤrmig. Die 292 Ruͤckſeite iſt mit Schuppen bedeckt, die Bauchſeite nackt. Das Wurzelglied iſt kurz und unter den Kopfſchuppen verſteckt. Die einzelnen Glieder ſind breiter, oder wenigſtens eben ſo breit als lang. Ihre Anzahl betraͤgt 35 bis 60. Die Fuͤhler ſind bey den beyden Geſchlechtern, die Gattung Zygaena ausgenommen, immer deutlich verſchieden. Gen. Atychia. ” Die Fühler ohngefaͤhr um ein Drittel kürzer als der Koͤr— per, ihre Glieder gleichlang und breit; ſie entſpringen uͤber den Augen, verdicken ſich nach oben und endigen keulenfoͤrmig. Beym Manne führen fie an der Bauchſeite 2 Reihen nach uns ten gerichteter, kurzer, am Ende etwas verdickter, ſonſt, wie ger woͤhnlich, fadenfoͤrmiger und fein behaarter Kammzaͤhne, die in ein borſtenfoͤrmiges Spitzchen endigen. An dem aus den 9 letzten Gliedern beſtehenden kolbigen Ende des Fuͤhlers fehlen ſie. Der weibliche Fuͤhler entbehrt ſie ganz, und iſt nur an der Kol⸗ be unterwaͤrts ſchwach gezaͤhnt. f Statices, 35 Glieder. Gen. Zygaena. Urſprung und Ränge der- Fühler wie bey Atychia. Sie ſind ſtark, verdicken ſich allmählich in eine am Ende ſtumpfe oder zugeſpitzte, etwas nach außen gebogene Kolbe. Beym Manne ſind fie nur ein wenig ſtaͤrker als beym Weibe. Die Glieder etwas breiter als lang. Minos, 36 Gl. — Meliloti, 35 Gl. — Filipendu- lae, 42 Glieder. Gen. Sesia. Die Fühler entfpringen zwiſchen dem obern Theile der Augen, und erreichen nicht zwey Drittel der Koͤrperlaͤnge. Sie verdicken ſich allmaͤhlich und ſpitzen ſich am Ende wieder ſcharf zu. Das letzte, etwas abſtehende, kleine, kegelfoͤrmige Glied trägt meiſtens ein Buͤſchel feiner Börſtchen. Die männlis chen Fuͤhler ſind entweder geblaͤttert, die Blaͤtter breit, fein behaart (apiformis); oder nur ganz ſchwach unterwaͤrts gekerbt, und fein behaart (eigentlich) undeutlich gebartet), wie bey tipuliformis, oder gekämmt, wie bey hylaeiformis. Bey dieſer Art find die Kammzaͤhne kurz, wie gewöhnlich fein bes haart und fadenfoͤrmig, zuſammengeneigt, verlieren ſich gegen die Spitze des Fuͤhlers, welche eine aus den letzten 6 bis 7 Gliedern beſtehende, zugeſpitzte, fein behaarte Kolbe bildet, de— ren Endglied kein Borſtenbuͤſchel traͤgt. Auch dem Weibe fehlt es. Die weiblichen Fühler ohne Vorſpruͤnge und Behaarung. Apiformis, 57 Glieder. — Tipuliformis, 44 Glieder. — Hylaeiformis. — 5 F Bey den nun folgenden Gattungen entſpringen die Fühs ler, durch die breite Stirn getrennt, uͤber den Augen. Bey den Maͤnnern ſind ſie prismatiſch, die flachen Seiten deutlich ge— bartet und unten durch eine ſcharfe Kante getrennt. Die aͤußer⸗ ſten Glieder des Fuͤhlers find dünn, zugeſpitzt und zuruͤckgebo⸗ gen, das letzte nadelfoͤrmig, mit einigen feinen Haͤrchen (außer bey Smerinthus). Die weiblichen Fühler unterſcheiden ſich durch den Mangel der Behaarung, auch ſind ſie weniger deutlich, oder gar nicht prismatiſch. A‘ 293 ana Seren mn . 2094 Gen. Macroglossa. - Körperlänge. Sie find nackt, Zreihig gekuͤmmt. Die Kamm» zaͤhne entſpringen von der Ruͤckſeite des Schaftes, 4 von je— Die Fuͤhler ſtark, e feinem, ſtark zuruͤckgebogenem Endhaͤkchen, das ten Gliedern beſteht. Bombyliformis, 48 Glieder. — Stellatarum, 48 Gl. bilden eine dicke Keule, mit kurzem, dus den 6 letz Gen. Deilephila und Sphinæ. Die Fuͤhler erreichen kaum uͤber ein Drittel der Koͤrper— laͤnge oder bleiben darunter, verdicken ſich weniger auffallend nach oben, bleiben zuweilen faſt fadenfoͤrmig, wie bey Sph. li- gustri fem. Das Endhaͤkchen bildet ſich weniger auffallend bey Dell. porcellus, Elpenor, Sphinx pinastri, ligustri, 55 bis 60 Glieder. . di Deil. Elpenor, 60 Glieder. — Porcellus, 56 Gl. — Galii und Euphorbiae, 55 Glieder, Sph. pinastri und ligustri, 56 Gl. — Convolvuli, 60 Gl. Bey Pinastri endigen die Fühler in eine dünne, mit Haaren oder duͤnnen Schuppen beſetzte Borſte. Gen. Acherontia. Fuͤhler bey beyden Geſchlechtern prismatiſch, nur an der Wurzel dünner, ſonſt gleichſtark, erreichen noch nicht den vier- ten Theil der Koͤrperlaͤnge. Die hakenfoͤrmige Spitze endigt in eine lange, beyderſeits federartig behaarte Borſte. Atropos, 42 Glieder. Gen. Smerinthus. Die Fühler nach oben kaum verdickt, am Ende etwas zu— geſpitzt und zuruͤckgebogen, doch ohne einen deutlichen Haken zu bilden und ohne Haarbuͤſchel an der Spitze. Die Glieder ſind ziemlich gleich lang und breit, beym Manne ſtark gebar— tet, bey ocellata ſtumpf gezaͤhnt. 40 bis 50 Glieder. III. Nachtſchmetterlinge. Die Form der Fühler iſt, abgeſehn von den häufig vor— kommenden Seitenverlaͤngerungen der Glieder, die borſten- oder fadenfoͤrmige, mit wenigen Ausnahmen. Dieſe find die zuſam⸗ mengedruͤckten Fühler im Gen. Kymatophora und mehrerer Spanner, dann die maͤnnlichen Fuͤhler im G. Brephos. Sonſt iſt uͤberall das Wurzelglied (oder auch die beyden erſten Glie— der) das dickſte von allen und etwas (gewoͤhnlich um das Dops pelte) laͤnger als die folgenden. Es entſpringt faſt immer uͤber den Augen. Die beyden Geſchlechter ſind, wo nicht an der Geſtalt des Schaftes, ſo doch an ſeiner Be— haarung zu unterſcheiden. 1. Spinner. * . Die Fühler kuͤrzer als der halbe Körper, beym Manne gekaͤmmt, geblättert, gezaͤhnt oder einfach. Ausnahmen in bey⸗ der Hinſicht machen das Gen. Lithosia, einige Arten der G. Euprepia und Psyche. Die Anzahl der Glieder uͤberſteigt nicht 60. . Gen. Saturnia. 5 Die Lange der Fuͤhler uͤberſteigt nicht ein Drittel der dem Gliede, das eine Paar etwas hoͤher, das andere etwas tie fer. Beym Manne ſind ſie ſehr lang, zu beyden Seiten aus— gebreitet und etwas aufwaͤrts gebogen, beym Weibe ſehr kurz, nackt, zum Theil bloße Zaͤhne. Spini, 26 Glieder. Der weibliche Fuͤhrer an der innern Seite mit kuͤrzern Kammzaͤhnen als an der aͤußern; von den beyden Paaren jedes Gliedes uͤberhaupt das hoͤher entſpringende viel kuͤrzer als das tiefere. Carpini, 25 Glieder. Die untern Kammzaͤhne beym Manne etwas laͤnger als die hoͤher entſpringenden, mit einem ſchiefen Haarbuͤſchel an der Spitze. Die Kammzaͤhne des weiblichen Fuͤhlers noch kürzer als bey Spini, die hoͤher ent: ſpringenden bloße Zaͤhne. 2 Gen. Aglia. Mie Saturnia. Das Meib an jedem Gliede nur mit einem ſcharfen Zahne, mit einem Boͤrſtchen am Ende. Beym Manne ſind die Fuͤhler faſt halb ſo lang als der Koͤrper. Von den beyden Paaren der Kammzaͤhne jedes Gliedes iſt das obere, vom Ende des einen Gliedes entſpringende, viel kuͤrzer und duͤn— ner, als das ganz dicht darunter, aber ſchon vom Anfange des folgenden Gliedes, entſpringende, tiefere. Letzteres iſt kolbig, mit 2 gabelfoͤrmig geſtellten Endboͤrſtchen. Tau, 41 Glieder. Gen. Harpyia. Die Fuͤhler von einem Drittel der Koͤrperlaͤnge, mit 2 Reihen (wie gewoͤhnlich von der Bauchſeite entſpringender), ſtark zufammengeneigter; beym Manne langer, beym Weibe kurzer und zugeſpitzter Kammzaͤhne. Bey Fagi mas die 16 Endglie⸗ der ungekaͤmmt, beym Weibe der ganze Fuͤhler. Vinula, 50 Glieder. — Biſida, Furcula, 44 Glieder. — Fagi, 50 Glieder. Gen, Notodonta. * Fuͤhler beym Manne gekaͤmmt (außer Camelina), die Kammreihen mehr oder weniger, doch nie ſtark, zuſammenge— neigt, werden gegen die Spitzen viel Fürzer oder hören auf, oh— ne fie zu erreichen. Die weiblichen Fühler ſchwaͤcher gekaͤmmt, gezaͤhnt oder einfach; im letztern Fall mit einzelnen, ſehr klei⸗ nen Boͤrſtchen und Haͤrchen. Bey Ziezac, Dromedarius, Tritophus, Tremula find die männlichen Fühler kurz gekaͤmmt, die Kaͤmme gegen die Wurzel laͤnger, gegen die Spitze allmaͤhlich abnehmend und dieſe nicht erreichend; die weiblichen Fühler von Ziezac (45 Glieder) gezaͤhnt, von Dromedarius (52 Gl.) und Tremula (gegen 60 Gl.) einfach, fadenfoͤrmig. . Bey Dietaea und Dictaeoides (45 Gl.) find die Kamm⸗ reihen mittellang, mehr zuſammengeneigt und laufen bis zur Spitze; beym Weibe kurz, nackt, zugeſpitzt. Bey Dodonaea und Chaonia (53 Gl.) ſind die maͤnn⸗ 295 . lichen Fühler wie bey Dietaea; die weiblichen wie bey Tre- mula. Palpina: Fühler ziemlich lang, bis zur Spitze gekaͤmmt; Kammzaͤhne zuſammengeneigt, mit dünnen, unbehaarten, mit eis nem geraden Borſtchen verſehenen Enden. Weibliche Fuͤhler ebenfo, nur die Kammzaͤhne viel kürzer und unbehaart. 41 Glieder. Camelina. Die männlichen Fühler unterwaͤrts ſtark ges kerbt, die Vorſpruͤnge gekerbt; die weiblichen ſehr ſchwach ge⸗ kerbt mit mikroſcopiſchen Furchen. 40 Glieder. Gen. Cossus. Ligniperda. Fühler über Zmal kurzer als der Körper, geblättert; die Lamellen nackt, beym Manne breit, abgerundet, beym Weibe kuͤrzer und ſchmaͤler. 60 Gl. Aesculi. Mann: Fühler ſehr kurz, bis zur Haͤlfte ge⸗ kaͤmmt, Kammzaͤhne wenig geneigt, lang, etwas kolbig, und wie der Schaft, unterwaͤrts mit feinem Wollenhaar bekleidet; die aͤußere Hälfte ungekämmt, die Glieder derſelben unregelmaͤßig rundlich, abgeplattet, wie beym Weibe. Die Fühler des Weis bes kaum von einem Fünftel der Körperlänge, in der Wurzel: hälfte mit dichter Wolle bekleidet, die Spitze faſt ſchnurfoͤrmig. Gegen 40 Glieder. Gen. Hepiolus. Fühler kaum länger als der Kopf, entſpringen zwiſchen den Augen; bey beyden Geſchlechtern gleichgeformt. Humuli. Fühler nackt, faden- oder faſt ſchnurfoͤrmig, nur mit einzelnen, kurzen Haͤrchen beſetzt; die beyden erſten Glieder verdickt; beym Weibe 20gliederig, beym Manne 18 gliederig. Sylvinus. Fühler oberwaͤrts beſchuppt, geblaͤttert; die Blattchen ſchmal, ſehr fein und kurz behaart. 21 Gl. Gen. Lithosia. — Fühler um ein Drittel kuͤrzer als der Körper, ihre Glie⸗ der laͤnger als breit. Die Behaarung beſteht aus deutlichen einzelnen Boͤrſtchen und mehr oder weniger deutlichen, feinen, ziemlich dichtſtehenden Haͤrchen auf der Bauchſeite des Schaf tes. Letztere ind beym Weibe kürzer, oder fehlen faſt gang; von den Boͤrſtchen ftehen nicht, wie beym Manne, nur 2 an jedem Gliede, ſondern 3 bis 4; auch find ſie ſchwaͤcher. Quadra, 54 Glieder. — Griseola, Complana, Luride- ola, Eborina, Depressa, Aureola, Helveola, 40 bis 50 Gl. Der Mann von Helveola hat zahnfoͤrmige Vorſpruͤnge der Glieder, welche lange, vorwaͤrts gekruͤmmte Vorſten und einzel⸗ ne behaarte, kegelförmige Spischen tragen. ” Bey Rosen (37 Glieder) und Irrorea (33 Gl.) find die Glieder oben deutlicher angeſchwollen, Boͤrſtchen und Bes haarung ſtark. Beydes ſehr ſchwach bey KRubricollis (39 Glieder). Gen. Psyche. e Pulla. Mann: Fuͤhler etwas länger als der halbe Kör- 296 per, ihre einzelnen Glieder viel laͤnger als dick, gekaͤmmt; Kammzaͤhne etwas geneigt, fadenfoͤrmig, fein behaart. 19 Glieder. * Plumella: wie Pulla. Nitidella? Mann: wie Pulla Weib mit aͤußerſt kurzen, nackten, faſt ſchnurfoͤrmigen Fuͤhlern. Hirsutella? Mann: wie Pulla; das Wurzelglied lang behaart, dick; Kammzaͤhne lang, geneigt, am Ende ſpitz, gegen 30gliederig. Weib fuͤhlerlos. 5 4 ſpitz, geg 1 Pseudobombyeilla. Mann: Fühler faſt fo lang als der Koͤrper, ſchwach unterwaͤrts gekerbt; abſtehend, etwas buͤſchelig behaart, uͤber 30gliederig. Die Glieder nicht viel laͤnger als dick, die beyden erſten verdickt. = Weib: Fühler Über Zmal kuͤrzer als der Körper, die Wurzelglieder ebenfalls verdickt, ſonſt fadenfoͤrmig, nackt. Gen. Liparis und Orgyia. Die Fühler bey beyden Geſchlechtern mit 2 Reihen ſtark zuſammengeneigter Kammzaͤhne, welche nur an der aͤußerſten Spitze des Schaftes aufhören (außer bey Lip. auriflua), Die Kammzaͤhne beym Manne ſehr lang, am Ende einerſeits mit einem Spitzchen, anderſeits mit einem oder zwey ziemlich lan⸗ gen, ſcharfen, ruͤckwaͤrts gerichteten Börſtchen. Die Kammzaͤh⸗ ne des Weibes ſehr kurz, unbehaart, am Ende mit einem oder zwey geraden Boͤrſtchen. Org. gonostigma hat nur ſcharf ges zaͤhnte, auf der Ruͤckſeite lang behaarte Fuͤhler. Eine Endborſte: Monacha, Salicis, 45 Gl. Gabelförmig geſtellte Endboͤrſtchen: Auriflua, 37 Gl., Org. pudibunda, Fascelina, 45 Gl., Antiqua, 29 Glieder. 8 Org. coryli. Dieſe Art wird wohl ſchwerlich ihren je— tzigen Platz behalten können, da ſie ſich durch zu weſentliche Eigenheiten von den uͤbrigen Arten des G. Orgyia trennt. Ih⸗ re Fühler find von halber Körperlänge, 50gliederig; beym Man— ne mit 2 Reihen zuſammengeneigter, mittellanger, etwas kol⸗ biger, mit einem geraden Endboͤrſtchen verſehener Kammzaͤhne. Die weiblichen Fuͤhler einfach fadenfoͤrmig, mit einzelnen, kur⸗ zen Boͤrſtchen. . 5 ‚ Gen. Pygaera. | \ Die Fühler hoͤchſtens von einem Drittel der Körperlänge, bis zur Spitze gekͤmmt, die Kammreihen ſtark zuſammenge⸗ neigt, beym Manne in der Wurzelhaͤlfte größer, ziemlich lang, beym Weibe kurz, nackt. Reclusa, 36 Gl. — Curtula, 43 Gl. Bucephiala (die, wie auch Ochſenheimer zugibt, vom G. Pygaera getrennt werden mußte) hat im männlichen Geſchlech— te ſtark unterwaͤrts gekerbte Fuͤhler, deren Vorſpruͤnge ſehr ſtark gebartet ſind, faſt wie bey Smer. ocellata mas; ihre Spitze bleibt einfach borſtenfoͤrmig. Die weiblichen Fuͤhler einfach fa» denfoͤrmig. 45 Gl. a Gen. Gastropacha. Fühler über dem vordern Theile der Augen eingelenkt, 297 bey beyden Geſchlechtern mit 2 ſtark zuſammengeneigten, bis zur Spitze hinaufgehenden Kammreihen, die beym Weibe fürs zer ſind. 8 Betulifolia, 34 Glieder. Kaͤmme beym Manne mittel⸗ lang, beym Weibe ſehr kurz, nackt. — Quexeifolia, 45 Kaͤm⸗ me bey beyden Geſchlechtern mittellang. — Potatoria, 60 Gl., Kammzähne des Mannes ſehr lang, beym Weibe kurz, bey beyden oben kolbig, mit einer vorwaͤrts gerichteten Endborſte. Rubi, @ercus, 57 — 58 Gl., Kaͤmme des Mannes wie bey Potat., etwas langer, des Weibes ſehr kurz, ſtark, fadenför— mig. — Populi, Kämme des Mannes fadenfoͤrmig, des Weis bes ſehr kurz, 52 Gl.; aͤhnlich bey Lanestris (52 Gl.) — Crataegi (ohngefaͤhr 40 Gl.), Neustria (ohngefaͤhr 35 Gl. Bey Neustria mas ſind die Kammzaͤhne kolbig. Bey Processionea find die Fühler mehr über dem hin⸗ tern Rande der Augen eingelenkt, faſt halb ſo lang als der Koͤrper, beym Manne mit 2 Reihen maͤßig zuſammengeneigter, fadenfoͤrmiger Kaͤmme, die ſich gegen die ſcharfe Fuͤhlerſpitze mehr, als dey den uͤbrigen Arten verkuͤrzen. Gen. Euprepia. Die Fühler entweder einfach borſten- oder fadenför- mig, bey beyden Geſchlechtern und mit einzelnen ſchwachen Börfihen (bey Fuliginosa mas außerdem mit feinen Haͤrchen) beſetzt — fo bey Jacobaeae (41 Gl.), Hera, Dominula (50 — 52 Gl.), Fuliginosa (37 Gl.) — oder, beym Manne, mit 2 zufammengeneigten Reihen kaum mittellanger, mit einem geraden Endboͤrſtchen verſehener Kammzaͤhne; beym Weibe ge— zaͤhnt, die Zähne mit abwärts gerichteten Endboͤrſtchen, — bey Caja (57 Gl.), Plantaginis und Russula (44 Gl.), Men- thastri, Lubricipeda, Mendica (44 Gl.). Die Kaͤmme von Russula m. ſind auf der Ruͤckſeite beſchuppt. 2. Eulen. Die Fuͤhler ſtets uͤber den Augen eingelenkt, laͤnger als der dritte Theil des Koͤrpers, im Mittel etwas mehr als halb ſo lang als dieſer. Die Dicke der einzelnen Glieder uͤbertrifft faſt immer deren Laͤnge, oder iſt ihr gleich. Die Anzahl der Glieder ‚beträgt nicht unter 50 (die Gen. Anartä und Antho- phila ausgenommen). Die männlichen Fühler find borſten— formig, zuſammengedruͤckt, unterwaͤrts gekerbt, gezaͤhnt oder ge: kaͤmmt, ſehr ſelten geblaͤttert; haͤufig zeigen ſie durch eine auf der Mitte der Bauchſeite herablaufende, erhabene Laͤngslinie ei— ne Annaͤherung zur prismatiſchen Form. Die einfach borften- foͤrmigen Fuͤhler ſind entweder nur mit einzelnen Boͤrſtchen ver— ſehen oder fein behaart. Die gezaͤhnten, unterwaͤrts gekerbten und die etwas prismatiſchen Fühler, — wenn fie durch gerins ge Verdickungen der Glieder an ihrem obern Ende den gezaͤhn⸗ ten ſich naͤhern, — ſind meiſtens gebartet. Sehr ſelten ſind gekaͤmmte Fuͤhler, außerdem noch unterwaͤrts gekerbt, wie bey Had. leucophaea. Die weiblichen Fuͤhler ſind meiſtens einfach borſtenfoͤrmig; gezaͤhnt bey gekaͤmmten Fuͤhlern des Mannes, ſelten gekaͤmmt, zuſammengedruͤckt oder unterwaͤrts gekerbt. Ihre Behaarung beſteht faſt immer nur aus einzel: nen Boͤrſtchen. Anmerkung. Die Zaͤhlung der Glieder iſt bey den Fuͤh⸗ Ifis 1838. Heft 4 298 lern der Eulen fo ſchwer, daß Irrthum um einige Glie— der kaum zu vermeiden iſt. Man darf daher die ange⸗ gebenen Zahlen bey den einzelnen Arten nur als die ohns gefaͤhre Menge derſelben anſehen. Ein Gleiches gilt fuͤr die folgenden Horden. 6 Gen. Acronycta. ; Fuͤhler unter mittler Laͤnge, bey beyden Geſchlechtern ein: fach borſtenfoͤrmig, mit kaum ſichtbaren einzelnen Boͤrſtchen, beſonders gegen die Spitze. Leporina, 55 Glieder, — Aceris, 60 Glieder, — Megacephala, 64 Gl., — Alni, 65 Gl., — Ligustri, 64 ie Tridens, 55 Gl., — Psi, 60 Gl., — Rumicis, 56 Gl. — Gen. Diphthera. Orion. "Fühler unter mittler Laͤnge, beym Manne ganz kurz und fein behaart. Die Boͤrſtchen fehlen beyden Geſchlech— tern faſt ganz. Ohngefaͤhr 50 Gl. Gen. Kymatophora. Die Fühler nur an der Wurzel cylindriſch, dann zuſam⸗ mengedruͤckt, fo daß fie im mtttlern Theile am breiteſten erſchei⸗ nen. Gegen die Spitze werden ſie ſchmaͤler, ohne die zuſam— mengedruͤckte Form ganz zu verlieren. Die ſchmale Ruͤckſeite und der cylindriſche Wurzeltheil find beſchuppt, der größere übrige Theil nackt, nur mit dem mikroſcopiſchen Flaume bes deckt. Die weiblichen Fuͤhler ſind weniger ſtark zuſammenge⸗ gedruͤckt als die maͤnnlichen, naͤhern ſich der Cylinderform mehr an. Flavicornis, 60 Gl. — Xanthoceros, 70 Gl. =; Or, 60 Glieder. Beß Pluctuosa mas find die Fühler unter mittler Laͤnge, der Schaft etwas zuſammengedruͤckt, doch weniger ſtark als bey den vorigen Arten, in der Mitte duͤnner als an der Wurzel, gegen die Spitze ziemlich cylindriſch; oben mit Schuppen be⸗ deckt, unten kurz und fein behaart. 55 Gl. Beym Weibe ſind ſie faſt einfach borſtenfoͤrmig, mit kaum ſichtbaren Boͤrſtchen gegen die Spitze. Ebenſo bey Bipuncta. Gen, Episema. Caeruleocephala. Fühler mittellang, beym Manne mit 2 Reihen zuſammengeneigter, mittellanger Kammzaͤhne; beym Weibe nur gezaͤhnt. 53 Gl. . Gen. Agrotis. Fühler über mittellang, wenigſtens 70 gliederig; beym“ Manne bis zur Häifte oder bis zum letzten Drittel kurz ges kaͤmmt oder ſtark gezaͤhnt; die Zaͤhne gebartet. Das letzte Drittel nur mit einzelnen Boͤrſtchen, wie der weibliche Fuͤhler. Fuͤhler gekaͤmmt: Suffusa, Segetum (70 Gl.). 8 Fühler gezaͤhnt: Obelisca (72 Gl.), Exclamationis 78 Glieder). Tenebresa mas hat bis faſt zur Spitze gekaͤmmte Fuͤh⸗ ee 299 ler von mittler Ränge, 57 Glieder. Die Kammzaͤhne mittel⸗ lang, zuſammengeneigt. Gen. Amphipyra. Fühler mittellang, bey beyden Geſchlechtern nur mit ein— zelnen ſchwachen Boͤrſtchen. Tragopogonis, 70 Gl. — Pyramidea, 68 Gl. Typica fem. hat einfache Fuͤhler, faſt ohne Boͤrſtchen und Haͤrchen. Gen. Noctua. Kühler mittellang, beym Manne mit kurzer und feiner Behaarung, die gegen die Spitze abnimmt, an welcher ſchwache Boͤrſtchen ſichtbar werden. Der weibliche Fuͤhler nur mit ein— zelnen Boͤrſtchen. C. nigrum, Plecta, 50 bis 60 Glieder. — Bey Augur mas ſind die Fuͤhler mit kuͤrzern Haaren, und deutlichen Boͤrſtchen dazwiſchen, verſehen. Gen. Triphaena. Fühler mittellang, einfach borſtenfoͤrmig, mit ſchwachen Boͤrſtchen; ohngefaͤhr 70gliederig. Comes, Pronuba, Fimbria. Ca Hadena. Fühler mittellang oder ein wenig darüber, beym Manne (bis auf die Arten mit gekaͤmmten Fuͤhlern) ), etwas prismatiſch und deutlich gekerbt, oder mehr unregelmaͤßig behaart, bis ge— gegen die nur mit einzelnen Boͤrſtchen beſetzte Spitze. Zu— gleich ſind die einzelnen Fuͤhlerglieder in der Mitte ein wenig verdickt, und naͤhern ſich dadurch der ſtumpf gezaͤhnten Form; bey Adusta ſind ſie wirklich gezaͤhnt und zugleich unterwaͤrts gekerbt. Bey dieſer Art, ſowie bey Protea ſind die Fuͤhler deutlich gebartet, bey den uͤbrigen iſt die der Bartform eigen— thuͤmliche Stellung der Haͤrchen weniger bemerklich. Der weibli— che Fühler iſt wie gemöhn! ich nur mit einzelnen Boͤrſtchen beſetzt. Dentina, 60 Glieder. — Glauca, ohngefaͤhr 65 Gl. — Adusta, 72 Gl. — Thalassinà, gegen 70 Gl. — Protea, 60 [Gl. — Genistae. — Couvergens, 58 Gl. — Atripli- cis, fem., 66 Gl. Popularis. Fuͤhler des Mannes bis zur Spitze gekaͤmmt; Kammzaͤhne mittellang, zuſammengeneigt, mit einem kleinen, ges raden Endboͤrſtchen. 58 Gl. Leucophaea. Fühler des Mannes, wie bey Popularis, gekaͤmmt, Kammzaͤhne kuͤrzer, reichen nicht ganz bis zur Spitze. Dabey iſt der Schaft ſtark unterwaͤrts gekerbt. Fuͤhler ſchwach gezaͤhnt. 62 Gl. Gen. Phlogophvra. Metieulosa. Fuͤhler wie bey den Hadena-Arten, Den- tina etc., geformt und gebartet. Einige und 60 Gl. Lucipara fem. Gewoͤhnliche Fühler. Die weiblichen 300 Gen. Miselia. Oxyacanthae. Fühler des Mannes geblaͤttert; die Blätt: chen ſtark, abgerundet, kurz, behaart. Die Fühler des Weibes nur unterwaͤrts gekerbt. Gegen 70 Gl. Aprilina. Fuͤhler wie bey Had. dentina ete. Gegen 70 Glieder. Gen. Polia. R . Dysodea. Fuͤhler des Weibes mit ſchwachen, einzelnen Boͤrſtchen. Einige und 50 Gl. Flavicincta. Fuͤhler des Mannes ſtumpf We und 60 bis 70 Gl. Saliceti. Fuͤhler des Mannes gekaͤmmt, bis auf das letzte, nur mit einzelnen Boͤrſtchen beſetzte Drittel. Die Kamm⸗ zaͤhne kurz, wenig zuſammengeneigt. Einige und 50 Gl. Tincta. Fuͤhler des Weibes mit einzelnen Boͤrſtchen. Gegen 70 Gl. 5 Nebulosa. Fuͤhler des Mannes unterwaͤrts gekerbt, mit ſehr kurzen, nicht deutlich bartfoͤrmig geſtellten Haͤrchen, aber ſtarken, einzelnen Boͤrſtchen zwiſchen denſelben. Weib gewoͤhnlich. ſtart gebartet. Gen. Apamea. Nictitans. Fühler des Weibes mit einzelnen Boͤrſtchen; 50 und einige Gl. — Didyma. Mann: Fühler ſehr ſchwach unterwaͤrts ges kerbt, mit einzelnen Boͤrſtchen und kuͤrzern Haaren dazwiſchen. Weib: wie Nictitans fem. a Die maͤnnlichen Fuͤhler unterwaͤrts deutlich 50 Gl. — Strigilis, wie Latr., Latruncula. gekerbt und fein behaart; weniger deutlich gekerbt. 60 Basilinea. Fuͤhler wie bey Had. Dentina etc.; Fuͤhler nur mit einzelnen und einige Gl. — Infesta. Weib: Boͤrſtchen. Gen. Mamestra. Pisi. Fuͤhler des Mannes unterwaͤrts gekerbt und ge⸗ bartet, des Weibes mit deutlichen einzelnen Boͤrſtchen. 50 und einige Glieder. Brassicae. einige Glieder. Fuͤhler wie bey Had. Dentina etc.; 50 u. Gen. Mythimna. Texta. Fuͤhler des Weibes mit kee einzelnen Boͤrſtchen. Gegen 70 Gl. Gen. Calpe. Libatrix. Fühler unter mittler Länge, gekaͤmmt. Die Kammzähne beginnen etwas von der Wurzel entfernt und vers kuͤrzen ſich gegen die Spitze zu bloßen Zähnen. „Beym Manne ſind ſie kurz, faſt borſtenfoͤrmig, mit einer vorwaͤrts gerichteten Endborſte, beym Weibe aͤußerſt kurz, nackt, mit ſtarken Ends borſten. 50 Gl. 301 Gen. Orthosia. * Instabilis. Fühler des Mannes ſtark gezaͤhnt, die Zaͤh⸗ ne behaart, oder eigentlich gebartet; des Weibes ſchwaͤcher ge— zaͤhnt, mit deutlichen Boͤrſtchen. 50 und einige Gl. Opima, wie Instabilis. — Rubricosa fem.; wie In- stabilis fem.; gegen 60 Gl. Munda. Fuͤhler des Mannes kurz gekaͤmmt, gegen die Spitze nur gezaͤhnt; die Behaarung der kaum geneigten Kamm— zaͤhne bildet am Ende ein Buͤſchel. 70 Glieder. Stabilis. Fuͤhler des Mannes gekaͤmmt; Kammzaͤhne kaum geneigt, mit Endboͤrſtchen, reichen nicht ganz bis zur Fuͤhlerſpitze. Fuͤhler des Weibes ſcharf gezaͤhnt, mit deutlichen Boͤrſtchen und kurzen, feinen Haͤrchen. Gothica fem., wie Stabilis f. 65 Gl. — Cruda wie Stabilis; weibliche Fühler ſtumpfer gezaͤhnt. — Miniosa wie Stabilis, Kammzaͤhne ohne Endboͤrſtchen. ” Ypsilon. Mann: Fühler mit einzelnen ſchwachen Boͤrſt— chen und kuͤrzern Haͤrchen dazwiſchen. Weib nur mit erſtern. Litura f. Fuͤhler mit deutlichen einzelnen Boͤrſtchen. — Macilenta. Fuͤhler des Mannes unterwaͤrts gekerbt, mit ganz kurzen, kaum bemerklichen Zaͤhnen, lang gebartet; des Weibes nur mit einzelnen, deutlichen Boͤrſtchen. 57 Gl. Lota. Mann: Fuͤhler unterwaͤrts gekerbt und ſtark ge— bartet; Weib: nur mit ſtarken, einzelnen Boͤrſtchen. Ohnge⸗ faͤhr 60 Gl. * Gen. Caradrina. Cubieularis. Fühler des Mannes ganz kurz und fein behaart, mit ſchwachen Boͤrſtchen; des Weibes nur mit letztern. „Gegen 60 Gl. Trilinea. Fuͤhler des Mannes ſehr kurz gekaͤmmt, die Spitze ungekaͤmmt; die Kammzaͤhne nicht geneigt, fein und kurz behaart. Fuͤhler des Weibes gewoͤhnlich. 69 Gl. Gen. Leucania. Pallens, ‚Fühler des Mannes mit ſtarken einzelnen Börfts chen und deutlicher Behaarung dazwiſchen. Beydes gegen die Spitze abnehmend: des Weibes nur mit einzelnen Boͤrſtchen. 60 und einige Glieder. — Impura fem. und Comma fem. wie Pallens fem. Gen. Xanthia, Ochroleuca. Fühler des Mannes wie bey Car. Trili- ned, die Kammzaͤhne etwas ſtaͤrker behaart. Fühler des Wei: bes unterwaͤrts ſchwach gekerbt, mit einzelnen Boͤrſtchen und mikroſc. Behaarung. 65 Gl. Bey den folgenden Arten dieſer Gattung ſind die Fuͤhler über mittellang, mit kaum merklichen kleinen Zaͤhnchen, unters waͤrts gekerbt und gebartet; ſie gleichen denen von Orth. ma- eilenta. Die Fühler der Weiber führen, wie gewoͤhnlich, nur einzelne Boͤrſtchen. Ruſina. Bühler ſehr deutlich und lang gebartet. 76 Gl. 302 — Ferruginea. — Aurago, 60 Gl. — Citrago, 70 Gl. Cerago, 70 Gl. Gen. Cosmia. Trapezina. Fühler des Mannes unterwaͤrts ſchwach ge— kerbt, mit deutlichen einzelnen Boͤrſtchen und ganz kurzer, fei⸗ ner Behaarung dazwiſchen. Fuͤhler des Weibes mit einzelnen Boͤrſtchen, 62 Gl. — Retusa fem. wie Trap. fem.; die Börftchen lang; 53 Gl. Subtusa fem. Fühler einfach borſtenfoͤrmig, mit einzel— nen Boͤrſtchen und ſehr kurzer, feiner Behaarung. G. Cerastis. Fuͤhler des Männes mit einzelnen Boͤrſtchen letztere fehlt dem Weibe. Vaceinii. und kuͤrzerer Behaarung dazwiſchen; 61 Glieder. Rubiginea, wie Vaceinii; die einzelnen Glieder ein we⸗ nig angeſchwollen, die Behaarung mehr bartfoͤrmig. — Satel- litia, wie Vaccinii fem.; gegen 70 Gl. Gen. Aylina. Exoleta, Vetusta, Conformis, Rhizolitha, Petrifica- ta, Oculata: Fühler des Mannes ſtark, deutlich gebartet, im letzten Drittel faſt nur mit einzelnen Boͤrſtchen. Fuͤhler des Weibes nur mit letztern. Gegen 70 Gl. Putris. Schaft und Behaarung ſchwaͤcher, ſonſt wie bey den vorigen. Gegen 60 Gl. Rurea. Fühler des Mannes mit einzelnen, ſchwachen Boͤrſtchen, und ſehr kurzer, feiner Behaarung; letztere fehlt dem Weibe. 61 Gl. Polyodon, wie Rurea. Die Behaarung deutlicher; 72 Gl. — Lateritia, wie Polyodon. G. Cleophana. Pinastri fem. chen. 60 Glieder. Linariae. Fuͤhler des Mannes gezaͤhnt; die Zaͤhne ſprin⸗ gen ſowohl nach beyden Seiten, als nach unten vor, wo ſie ſich in der Mittellinie zu einer ſcharfen Kante vereinigen. Sie ſind ſtark gebartet. 55 Gl. f Fühler mit ſchwachen, einzelnen Börft: Gen. Asteroscopus. Fühler des Mannes gekaͤmmt, bis zur Spi⸗ Fuͤhler des Weibes Cassinia. tze) Kammzaͤhne kurz, zuſammengeneigt. kurz gezaͤhnt. 58 Gl. Gen. Cucull ia. Fuͤhler ſtark, faſt einfach borſtenfoͤrmig, nur mit dem mi⸗ kroſcopiſchen Flaume bedeckt, und mit einzelnen, ganz ſchwa⸗ chen Boͤrſtchen gegen die Spitze; bey beyden Geſchlechtern gleich. ö . Umbratica, Chamomillae, Scrophulariae; 82 Gl. — Lactucae. 303 Gen. Plusia. n Fuͤhler ſchwach, mit kleinen Boͤrſtchen, und, beym Man⸗ ne, ganz kurzer, feiner Behaarung. Chrysitis, 62 Gl. — Jota — Gamma. Gen. Anarta. Myrtilli, Fuͤhler des Mannes unterwaͤrts gekerbt, fein und kurz behaart, mit einzelnen kleinen Boͤrſtchen. Fuͤhler des Weibes allein mit letztern. 557 Gl. Heliaca. Fuͤhler fadenfoͤrmig, beym Manne aͤußerſt kurz und fein behaart, beym Weibe faft ganz mit Schuppen beklei— det, nur gegen die Spitze an der Bauchſeite nackt. 38 Gl. Gen. Heliothis. Marginata fem. Fuͤhler ſchwach, mit den gewoͤhnlichen einzelnen Boͤrſtchen. Ohngefaͤhr 70 Gl. Gen, Anthophila. Aenea. Fühler faft fadenfoͤrmig, bey beyden Geſchlech— tern fein behaart, beym Weibe ſchwaͤcher. Die Glieder laͤnger als dick. 37 Gl. * Gen. Mania. Maura. Fühler des Weibes mit den gewoͤhnlichen Boͤrſt⸗ 73 Gl. Gen. Catocala. Fuͤhler beym Manne ſtark gebartet, gegen die Spitze nur mit einzelnen Boͤrſtchen; letztere allein beym Weibe. 80 bis 85 Glieder. Fraxini. — Nupta. — Promissa. chen. Gen. Brephos. Fuͤhler des Mannes ſtark, an der Wurzel (das dicke Wurzelglied ſelbſt ausgenommen) etwas duͤnner. Jedes Glied iſt im Gelenke duͤnner, im uͤbrigen Theile dicker, und hier mit dichten, kurzen abgeſtutzten Haaren, faſt borftenförmig bedeckt, welche, nach beyden Seiten vorſpringend, dem Fuͤhler das taͤu— ſchende Anſehn geben, als ob er gezaͤhnt wäre. Fühler des Weibes einfach fadenfoͤrmig, ſchwach, in der Wurzelhälfte rings beſchuppt, gegen die Spitze mit einigen ganz kurzen Haͤrchen am Ende jedes Gliedes. 50 Gl. Parthenias. Gen. Euclidie. Glyphica. Füͤhlerglieder länger als dick; beym Manne ſehr ſchwach unterwaͤrts gekerbt, fein behaart; beym Weibe faſt einfach fadenfoͤrmig, in der Wurzelhaͤlfte rings beſchuppt, gegen die Spitze mit aͤußerſt kurzen Boͤrſtchen. 56 Gl. My. Wie Glyphica. Die Fuͤhler beym Manne etwas deutlicher gekerbt und behaart. Gen. Platypterqæ. Dieſe merkwürdige Sippe, die ſich als vollkommenes Ins ſect den Spannern, als Raupe den Spinnern anſchließt, ent⸗ laͤnger, ihre Glieder nicht ſo dick als lang, 304 fernt ſich in jeder Hinſicht, und fo auch in der Beſchaffenheit der Fuͤhler zu ſehr von den Eulen, um nicht eine gaͤnzliche Sonderung von ihnen zu verlangen. Die Fuͤhler ſind denen der Spanner durchaus analog, halb ſolang als der Koͤrper oder auf der Ruͤckſeite beſchuppt, auf der Bauchſeite nackt; beym Manne gekaͤmmt, die „Kammreihen gegen einander geneigt; beym Weibe kuͤrzer, gekaͤmmt, unterwaͤrts gekerbt, oder faſt einfach fadenfoͤrmig, 5 Spinula. Fühler des Mannes bis zur Spitze ſehr kurz gekaͤmmt; des Weibes: ſchwach, unterwaͤrts gekerbt. 40 Gl. Falcula. Fühler des Mannes mittellang, des Weibes kurz, gekaͤmmt, die aͤußerſte Spitze ohne Kammzaͤhne. 40 Gl. Unguicula. Kammzähne des Mannes mittellang, laſſen das letzte Viertel des Schaftes frey; der weibliche Fuͤhler faſt einfach fadenfoͤrmig. 40 Gl. - Lacertula. Kammzaͤhne des Mannes kurz, oberwaͤrts beſchuppt, reichen bis zur Spitze; die des Weibes nur kuͤrzer, nackt, zugeſpitzt. 35 Gl. 1 3. Spanner. Fühler von halber Körperlänge oder darüber, 30 bis 70 gliederig; die einzelnen Glieder meiſtens laͤnger als breit, oder gleich lang und breit. > Die männlichen Fühler gekaͤmmt, gezaͤhnt, unterwaͤrts gekerbt, zuſammengedruͤckt oder einfach fadenförmig, im letztern Falle doch durch groͤßere Staͤrke und die Behaarung von den weiblichen unterſchieden. Gebartete Fuͤhler kommen nicht vor. Die weiblichen Fuͤhler ſind meiſtens einfach fadenfoͤrmig, oder gezaͤhnt, ſelten gekaͤmmt, mit wenig oder keiner Behaa⸗ rung, dagegen in größerem Umfange, als bey den Eulen, von Schuppen bedeckt. Wo einzelne Boͤrſtchen vorkommen, find fig, ſchwaͤcher und kuͤrzer als bey jenen, entſpringen näher beyfams men, an der Bauchſeite des Schaftes, und ſind nach unten gerichtet. Gen. Ennomos. Flexularia fem. Fühler mit einzelnen ganz kurzer Behaarung. 49 Gl. ? Adspersaria fem. Aeußerſt kurze, einzelne Boͤrſtchen. 40 Glieder. Notataria, Signaria, Lituraria. Fuͤhler beym Manne ſchwach gezähnt, die Zähne behaart. Fühler des Weibes nur mit kaum ſichtbaren Boͤrſtchen. 47 — 50 Gl. Emarginaria. Fühler werden gegen die Spitze ſehr duͤnn, ſind beym Manne fein behaart; beym Weibe ohne Haͤr⸗ chen. 40 Glieder. Advenaria. Fühler des Mannes bis faſt zur Spitze ge⸗ kaͤmmt; Kammzaͤhne zuſammengeneigt, mittellang,, mit einem vorwaͤrts gerichteten Endboͤrſtchen. Die weiblichen Fuͤhler nur mit einem Paar Boͤrſtchen und einigen kuͤrzern Haͤrchen an je⸗ dem Gliede. 38 Gl. * Parallelaria. Wie Advenaria, nut die Kammzaͤhne ohne Endbborſten; die Haͤrchen der weiblichen Fuͤhler ſchwaͤcher. Boͤrſtchen und 305 Dolabraria. Die männlichen Fühler gekaͤmmt, die Kamm: zaͤhne mittellang, zuſammengeneigt, etwas kolbig, oberwaͤrts be— ſchuppt, erreichen nicht die Fuͤhlerſpitze. Die weiblichen Fuͤhler ganz ſchwach gezaͤhnt. 52 Gl. Crataegata. Fühler zuſammengedruͤckt, beym Manne bedeutender, beym Weibe weniger; die ſchmale Ruͤckſeite be— ſchuppt, der uͤbrige Theil nur mit mikroſcopiſchem Flaume be— deckt. 62 Gl. Prunaria. Fuͤhler des Mannes gekaͤmmt, Kammzaͤhne mittellang, zuſammengeneigt, mit ſchwachen Endboͤrſtchen, errei— chen nicht ganz die Spitze. Fuͤhler des Weibes nur mit kur— zen einzelnen Boͤrſtchen. Syringaria. Fuͤhler bey beyden Geſchlechtern bis zur Spitze gekaͤmmt; Kammzaͤhne beym Manne ziemlich lang, zu: ſammengeneigt, mit 1 bis 2 vorwärts gerichteten Endborftchen ; beym Weibe kurz, nackt mit gabelfoͤrmig geſtellten Endborſten. 42 Glieder. Lunaria, Illunaria, IIlustraria. Fuͤhler des Mannes bis zur Spitze gekaͤmmt, Kammzaͤhne zuſammengeneigt, kaum mittellang, mit einem vorwaͤrts gerichteten Endboͤrſtchen; die der innern Reihe ſchwach beſchuppt. Fuͤhler des Weibes ge— zaͤhnt, Zaͤhne ſpitz, vorwaͤrts gerichtet, mit Endboͤrſtchen. Angularia, Erosaria, Tiliaria, Alniaria. Fühler des Mannes gekaͤmmt bis zur Spitze, Kammzaͤhne mittellang, ſtark zuſammengeneigt⸗ oberwaͤrts beſchuppt, mit kurzen Endborſten; ihre Laͤnge nimmt gegen die Fuͤhlerſpitze nur wenig ab. Die weiblichen Fühler ſtark gezaͤhnt, die Zähne vorwärts gereihet, ſpitz wie kurze Kammzaͤhne. Dentaria fem. Fühler unten ſehr kurz gezähnt. Gegen 70 Glieder. Gen. Acaena. Sambucaria. Fuͤhler bey beyden Geſchlechtern faſt ohne Behaarung, nur mit ganz ſchwachen Boͤrſichen gegen die Spi— tze; beym Weibe einfach borftenförmig, beym Manne ein wenig ſtäͤrker, etwas zuſammengedruͤckt. Gen. Ellopia. Margaritaria. Fuͤhler des Mannes gekaͤmmt, Kamm⸗ zaͤhne unten mittellang, maͤßig geneigt, mit ganz kurzen End— börſtchen, reichen nicht ganz dis zur Spitze. Fühler des Mei: bes nur mit kurzen, einzelnen Boͤrſtchen. Gegen 50 Gl. Fasciaria. Fühler des Mannes bis zur Spitze gekaͤmmt, Kammzaͤhne uͤber mittellang, mäßig geneigt, mit vorwärts ge— richteten, an der aͤußern Kammreihe gabelfoͤrmigen Endborſten. Fühler des Weibes nur mit einzelnen kurzen Boͤrſtchen. Gegen 50 Glieder. a Gen. Geometra. Papilionaria fem. Fuͤhler nur mit ſehr kleinen, einzel: nen Boͤrſtchen. Gegen 60 Gl. Putataria, Aeruginaria. Fuͤhler des Mannes mit etwas laͤngerm Wurzelgliede als gewoͤhnlich, bis etwas uͤber die Haͤlfte Iſis 1838, Heft 4. 306 gekaͤmmt, Kammzaͤhne lang, kolbig; die te Hälfte, beym Wei⸗ be der ganze Fühler, einfach fadenfoͤrmig. Aestivaria. Fühler des Mannes ſtark gezaͤhnt (oder ganz kurz gekaͤmmt), Zaͤhne nach unten gerichtet, behaart, verlieren ſich gegen die Spitze. Fuͤhler des Weibes nur mit ſehr kleinen einzelnen Börftchen, Gegen 60 Gl. Cytisaria. Mann: Fuͤhler gekaͤmmt, Kammzaͤhne kurz, kolbig, verlieren ſich gegen die Spitze. Weib: Fuͤhler ſehr kurz gezaͤhnt. 61 Gl. Bajularia fem. Fühler fadenförmig, mit kaum ſichtba— ren, einzelnen Boͤrſtchen und mikroſcopiſcher Behaarung. Gen. Aspilates. Purpuraria. Mann: Fühler gekaͤmmt; Kammzaͤhne zus fammengeneigt, ziemlich lang, reichen nicht bis zur Spitze. Wurzelglied etwas laͤnger als gewoͤhnlich. Weib: Fuͤhler fein behaart. 27 Gl. Gilvaria. Mann: Fühler bis zur Spitze gekaͤmmt; Kammzaͤhne ſtark geneigt, beſchuppt. 48 Gl. Vespertaria. Weib: Fuͤhler unterwaͤrts gekerbt, kurz und fein behaart. Palumbaria. Mann: Fühler nicht ganz bis zur Spitze gekaͤmmt; Kammzaͤhne kurz, geneigt, mit geraden End boͤrſtchen. Weib: Fuͤhler mit einzelnen, kurzen Boͤrſtchen und ſehr kurzer, feiner Behaarung. Lineolata. Weib: Fuͤhler ganz kurz und fein behaart, mit kaum ſichtbaren einzelnen Boͤrſtchen. 41 Gl. Crocallis. Elinguaria. Weib: Fuͤhler ſchwach gezaͤhnt. 62 Gl. Pennaria. Mann: Fühler gekaͤmmt, Kammzaͤhne wenig geneigt, ſehr lang, fein, am Ende etwas duͤnner und nackt, mit einem kleinen Boͤrſtchen. Sie nehmen bis zur Fuͤhlerſpitze nur wenig an Laͤnge ab. Weib: Fuͤhler gekaͤmmt, Kammz. ſehr kurz, auch etwas behaart, an der Wurzel und Spitze des Fuͤh— lers kaum merklich. Ein abſtehendes Haarpinſelchen an der Fuͤhlerwurzel bey beyden Geſchlechtern. 52 Gl. Gen. Gen. Gnophos. Obscurata. Mann: Fühler unterwaͤrts ſtark gekerbt, nur mit mikroſcopiſcher Behaarung. Weib: Fühler faſt einfach fadenfoͤrmig. Punctulata. Mann: Fuͤhler unterwaͤrts ſchwach gekerbt, mit ziemlich langen ſeit- und abwaͤrts gerichteten Haaren bis zur Spitze. Weib: Fuͤhler nur mit ganz kurzen, einzelnen Boͤrſtchen. 42 Gl. Gen. Boarmia. Cinctaria. Mann: Fühler gekaͤmmt, das letzte Dritte ausgenommen; Kammzaͤhne mittellang, beſchuppt, wenig geneigt. Von jedem Gliede entſpringt dicht unter dem eigentlichen Kammzahn noch ein viel kuͤrzerer, nackter, borſtenfoͤrmiger, alſo im Ganzen 4 von jedem Gliede. Weib: Fühler nur mit Eur: zen, einzelnen Boͤrſtchen. 50 2 307 Crepuscularia. Mann: Fühler unterwaͤrts gekerbt und jedes Glied jederſeits mit 2 kurzen Spitzchen, welche ziemlich lange, abſtehende Haarpinſel tragen. Weib: Fuͤhler mit ganz kurzen einzelnen Boͤrſtchen. 52 Gl. Consortaria. Mann: Fuͤhler gekaͤmmt bis auf ein Fuͤnf— tel vom Ende; Kammzaͤhne geneigt, lang, zugeſpitzt, beſchuppt. Gegen 50 Gl. Abietaria. 53 Gl. Repandaria. Mann: Fuͤhler gekaͤmmt bis auf 6 vom Ende; Kammz. maͤßig geneigt, kurz, mit kleinen Endboͤrſtchen. 52 Glieder. Rhomboidaria. Mann: gekaͤmmt, Kammz. wenig ges neigt, mittellangs das letzte Sechstel des Schaftes ungekaͤmmt. Schaft breit beſchuppt. Weib: wie Cinetaria f. 56 Gl. Mann: wie Repandaria m., Kammz. aber ohne Endboͤrſtchen, laſſen ein Siebentel des Weib: wie Cinctaria fem. Sociaria, etwas befchuppt, Schaftes frey. Secundaria. Mann: Fühler gekaͤmmt, nur die aͤußerſte Spitze frey. Kammz. lang, faſt borſtenfoͤrmig, wenig geneigt, mit 2 kleinen, gabelfoͤrmig geſtellten Endboͤrſtchen, Schaft breit beſchuppt. Weib: wie Cinctaria f. ete. 50 Gl. Lichenaria. Mann: Fuͤhler gekaͤmmt, bis zur Spitze; Kammz. beſchuppt, mittellang, geneigt, ihre Enden nackt und ſpitz, vorwaͤrts gerichtet. Die weiblichen Fuͤhler ebenfalls mit diefen nackten Spitzen, die hier nur auf kurzen Zähnen ſitzen. 37 Glieder. 5 Viduaria. Mann: Fuͤhler gekaͤmmt, das letzte Sechſtel frey; Kammz. mittellang, wenig geneigt, oben etwas beſchuppt. Weib wie Cinctaria ete. 40 Gl. Glabraria. Mann: F. gekaͤmmt, das letzte Viertel frey; Kammz. etwas geneigt, kurz. Weib: wie Cinctaria ete. 44 Glieder. Gen. Amphidasis. Betularia. Mann: Kühler bis auf das letzte Viertel des Schaftes gekaͤmmt; Kammz. mittellang, kaum geneigt. Weib: Fuͤhler an der Bauchſeite kaum merklich gezaͤhnt. 57 Gl. Prodromaria. Mann: Fuͤhler bis zur Spitze gekaͤmmt; Kammz. ziemlich lang, kaum geneigt. Weib: Fuͤhler kurz, aber ſcharf, gezaͤhnt. 53 Gl. Hirtäria. Mann: Fühler gekaͤmmt, mit freyer Spitze; Kammz . geneigt, lang, zugeſpitzt. 41 Gl. Pilosaria. Mann: Kühler bis zur Spitze gekaͤmmt; Kammz. etwas geneigt, mittellang, dünn. Weib: Fühler faſt einfach fadenfoͤrmig, wie gewoͤhnlich. Ohngefaͤhr 40 Gl. Gen. Fidonia. Hepararia. Fühler des Mannes ſchwach unterwaͤrts ges kerbt, fein und kurz behaart. Einige und 30 Gl. Weib: Fuͤhler ſcharf, kurz gezaͤhnt. 42 Conspicuaria. Glieder. 308 Pinetaria. Mann: Fühler gekaͤmmt, mit freyer Wurzel und Spitze; Kammzaͤhne ſehr kurz. Weib: Fühler ſcharf, kurz, gezaͤhnt (und mit den gewoͤhnlichen mikroſcopiſchen Boͤrſtchen und Haͤrchen). Piniaria. Mann: Fuͤhler bis zur Spitze gekaͤmmt; Kammzaͤhne lang, duͤnn, maͤßig geneigt. Weib: Fuͤhler wie bey Atomaria fem. Atomaria. Mann: Fühler gekaͤmmt, nur die aͤußerſte Spitze frey; Kammzaͤhne lang, etwas geneigt, duͤnn, rings be— ſchuppt. Weib: Fühler gewöhnlich (d. h. fadenfoͤrmig, mit mikroſcopiſchen, kaum ſichtbaren einzelnen Boͤrſtchen und Haͤr⸗ chen). 30 Gl. Clathrata. Wie Hepararia. Gegen 50 Gl. "OR: Immoraria. Mann: Fühler unterwärts geerbt, mit ziemlich langen, abſtehenden, pinſelfoͤrmigen Haaren. Weib ges woͤhnlich. Gegen 50 Gl. Wavaria wie Pinetaria. 50 Gl. Pulveraria. Weib: Fuͤhler kurz, aber ſcharf gezaͤhnt, mit feinen Boͤrſtchen. 43 Gl. Bey den nun folgenden Arten dieſer Gattung (die durch die Fluͤgelloſigkeit ihrer Weiber, Bau, Verwandlungsgeſchichte und Erſcheinungszeit unter ſich enge verbunden und von den uͤbrigen geſchieden, ein eigenes Genus zu bilden verdienten), ſind die maͤnnlichen Fuͤhler gezaͤhnt oder kurz gekaͤmmt, die Zähne oder Kammz. mit Haarpinſeln an der Spitze, die um fo laͤnger ſind, je kuͤrzer der Vorſprung, auf dem ſie ſitzen, und umgekehrt. Die Haarpinſel ſtehen ſeitwaͤrts vom Schafte ab, und laſſen dieſen ſtark gekaͤmmt erſcheinen. Die Fuͤhler der Weiber ſind einfach fadenfoͤrmig, oder ein wenig gezaͤhnt. Defoliaria. Mann: F. ſehr kurz gekaͤmmt, mit langen Haarpinſeln. Weib: F. fadenfoͤrmig, faſt ganz beſchuppt. Ueber 50 Glieder. Aurantiaria. Mann: F. mit laͤngern Kammz. und kuͤr⸗ zern Haarpinſeln als Defoliaria. F. des Weibes ſchwach ge— zaͤhnt. 40 Gl. u Progemmaria. Wie Aurant.; Haarpinſel kurz. Rupicapraria wie Progemmaria. Leucophaearia wie Aurantiaria; Kammz. etwas kuͤrzer. 45 Glieder. Aescularia. Mann: F. kurz gezaͤhnt, die Haarpinſel ſehr lang. Ohngefaͤhr 50 Gl. ® Gen, Chesias. Spartiata. Mann: F. zuſammengedruͤckt und unterwaͤrts gekerbt, fein und kurz behaart. Weib: F. faſt fadenfoͤrmig, kaum merklich unterwaͤrts gekerbt. Gegen 50 Gl. Obliquata fem. wie Spartiata fem. a Variata. Mann: F. ziemlich ſtark (ein wenig zuſam⸗ mengedruͤckt), ſehr fein und kurz behaart. Weib: F. gewoͤhn⸗ lich geformt. 50 Gl. Juniperata wie Variata. 54 Gl. | 309 - Gen. Cabera. Ä Pusaria, Exanthemaria. Mann: F. gekaͤmmt bis auf das letzte Viertel; Kammzaͤhne mittellang, geneigt, mit vor— waͤrts gerichteten Enbboͤrſtchen. Weid: nur mit ziemlich lan— gen, einzelnen Boͤrſtchen. 40 Gl. Sylvestrata. Mann: F. unterwaͤrts gekerbt, ziemlich lang, etwas buͤſchelig, behaart. Weib gewoͤhnlich. Ohngefaͤhr 50 Gl. Pendularia, Punctaria, Trilinearia. Mann: F. bis etz was Über die Hälfte gekaͤmmt, die te Hälfte fadenfoͤrmig; Kammz. kurz, geneigt. Weib: gewoͤhnlich. Pendul. 42 Gl., Punct. u. Trilin. 50 Gl. Gen. Acidalia. Ochrearia. Mann: F. bis zur Spitze gekaͤmmt (ſtark gezaͤhnt); Kammz. ſehr kurz, ſpitz, an jedem Gliede zwey Paar, ein laͤngeres und ein kuͤrzeres; alle mit einem langen, duͤnnen, wie eine einfache Borſte ausſehenden Haarbuͤſchel an der Spitze. Weib: F. gewoͤnlich, duͤnn. Ueber 40 Gl. i Decolorata. Mann: F. ſehr kurz und fein behaart. 47 Glieder. Luteata. Mann: F. kurz und fein behaart. 38 Gl. Candidata. Mann: F. bis zur Spitze unterwaͤrts ſtark gekerbt und ziemlich lang behaart. Weib: F. unterwaͤrts ſchwach gekerbt, mit ſehr kurzer Behaarung. Brumata. Mann: F. unterwaͤrts deutlich gekerbt, mit ziemlich langer, abſtehender, pinſelfoͤrmiger Behaarung. Weib: gewoͤhnlich. 39 Gl. Dilutata. Mann: wie Brumata, nur etwas ſchwaͤcher gekerbt und behaart. Weib: gewoͤhnlich. 42 Gl. Bilineata. Mann: F. kurz und fein behaart. Weib: F. gewoͤhnlich. Hexapterata. Mann: F. etwas zuſammengedruͤckt, nur mit miftofe. Flaume bederkt. Weib: gewöhnlich. 50 Gl. Dubitata. Weib: gewoͤhnlich. Certata. W.: gewoͤhnlich. 70 Gl. Scabraria. Mann: F. bis zur Sp. gekaͤmmt; Kammz. kurz, fadenfoͤrmig, geneigt. Weib: F. gewoͤhnlich. Elatata. Mann: F. ſtark, ein wenig zuſammengedruͤckt, nur mit mikroſcop. Flaume. Weib: F. unterwaͤrts kaum merk: lich gekerbt. Blandiata. Undulata. Mann: F. fein behaart. Mann: F. nur mikroſcp. behaart. Gen, Larentia. Mensuraria, Bipunctaria (58 Gl.). Mann: F. ges kaͤmmt; Kammz. geneigt, kurz, mit geraden Endboͤrſtchen, errei— chen die Spitze nicht. Weib: F. nur mit ziemlich deutlichen, einzelnen Boͤrſtchen. Badiata. Mann: F. unterwaͤrts deutlich gekerbt, fein be— Weib: gewoͤhnlich. 56 Gl. Plagiata (64 Gl.), Cassiata (78 Gl.). F. ziemlich ſtark, borſtenfoͤrmig, kaum merklich behaart; beym Manne etwas deutlicher. haart. 310 Psittacata. ſchlechtern. 57 Gl. Die folgenden nahe verwandten Arten dieſer Gattung has ben im männl. Geſchlechte etwas ſtaͤrkere, fein behaarte, im weibl. duͤnnere, kaum merklich behaarte Fuͤhler. F. faſt einfach fadenfoͤrmig bey beyden Ge— Rectangulata 37 Gl., Cydoniata, Subumbrata, Inno- tata, Hospitata 36 Gl., Exiguata, Debiliata. Gen. Cidaria. 4 Ferrugaria. Mann: F. bis auf das letzte Viertel ge⸗ kaͤmmt, Kammz. kurz, geneigt. Weib: gewoͤhnlich. Ocellata. Mann: F. zuſammengedruͤckt, kurz und fein behaart. 48 Gl. Galiata f. F. gewöhnlich. Einige u. 50 Gl. Olivaria. Mann: F. gekaͤmmt, an der Spitze nur ges zaͤhnt; Kammz. ſehr kurz, geneigt. Weib: gewoͤhnlich. 40 Gl. Miaria wie Oliv., die Kammz. etwas länger. Populata. Mann: F. etwas zuſammengedruͤckt, ſehr kurz, fein behaart. Weib: F. gewoͤhnlich. Chenopodiata. Mann: F. unterwaͤrts ganz ſchwach ge— kerbt mit mikroſcop. Behaarung und kaum merklichen einzelnen Boͤrſtchen gegen die Spitze. Pyraliata. Mann: F. ein wenig zuſammengedruͤckt. Behaarung wie bey Chenopodiata. Achatinata. Mann: F. gezaͤhnt und unterwaͤrts gekerbt, kurz und fein behaart. Weib: gewoͤhnlich. Ohngefaͤhr 50 Gl. Moeniaria wie Lar. Mensuraria. 49 Gl. Fulvata. Weib: F. gewöhnlich. 50 Gl. Russata. Mann: F. ganz kurz und fein behaart. Weib: gewoͤhnlich. 47 Gl. Derirata. Mann: F. etwas zuſammengedruͤckt, mit mi⸗ kroſcop. Flaume. Weib: gewoͤhnlich. Suffumata. Mann: F. ſtark unterwaͤrts gekerbt, mit abſtehender, pinſelfoͤrmiger Behaarung. 54 Gl. Picata. Mann: F. wie bey Chenopodiata (alfo von Suffumata ganz verſchieden). Prunata. Mann: F. etwas breitgedruͤckt, mit mikroſco⸗ piſchem Flaume. Weib: gewoͤhnlich. 58 Gl. Ruptata. Weib: gewohnlich. Montanaria, Mann: F. gekaͤmmt und unterwaͤrts ge⸗ kerbt; Kammz. kurz, geneigt, reichen nicht bis zur Spitze. Weib: gewoͤhnlich. 43 Gl. Alchemillata (44 Gl.), Hastata (uͤber 50 Gl.), Tri- stata (einige und 40 Gl.), F. des Mannes etwas ſtaͤrker, mi⸗ kroſcop. behaart; des Weibes gewöhnlich. Gen. Zerene. Fluctuaria. Mann: Fühler gekaͤmmt; Kammz . kurz, 311 geneigt, 4 an jedem Gliede, das eine Paar ſehr klein, borften- foͤrmig, mehr an der Bauchſeite des Schaftes ſtehend. Weib: gewoͤhnlich. 40 Gl. Adustata. Mann: F. ziemlich ſtark, mit kurzer, feiner Behaarung. 45 Gl. Marginata, Mann: fein behaart. 41 Gl. Maculata. gewoͤhnliche F. Grossulariata. Mann: F. unterwaͤrts gekerbt, kurz u. etwas huͤſchelig behaart. Weib: F. mit ziemlich deutlichen eins zelnen Boͤrſtchen. 57 Gl. F. ſchwach unterwaͤrts gekerbt, Weib: gewöhnliche F. Mann: F. wie bey Chenopodiata. Weib: Gen, Idaea. Vibicaria. Mann: F. gekaͤmmt, Kammz. mittellang, maͤßig geneigt, fadenfoͤrmig, duͤnn. Weib: gewoͤhnliche F. Remutata. F. des Mannes ſchwach unterwaͤrts gekerbt, mit abſtehender, pinſelfoͤrmiger Behaarung. Weib: gewoͤhnlich. Ohngefaͤhr 50 Gl. Aversata. Mann: F. kaum merklich unterwaͤrts ge— kerbt, kurz behaart. Weib: gewoͤhnlich. 47 Gl. Incanata. Mann: F. fein gezaͤhnt, mit pinfelformiger Behaarung. Weib: F. ganz ſchwach gezaͤhnt. 42 Gl. Ornata. Mann: F. ſtark unterwaͤrts gekerbt, pin= ſelfoͤrmig, lang behaart. Weib: Fühler kurz behaart. 48 Glieder. Bisetata. Wie Aversata. Scutulata. Mann: F. ſehr duͤnn, ſtark gezaͤhnt, jeder Zahn mit einem langen, duͤnnen Haarpinſel an der Spitze (von Incanata und noch mehr von Bisetata verſchieden). Weib: gewoͤhnliche Fuͤhler. — Den Schluß dieſer Abhandlung, die Unterſuchung der Zuͤnsler, Wickler, Schaben und Geiſtchen enthaltend, muß ich noch zuruͤckhalten, da ich jetzt im Stande bin, die erſte Abfaſ— ſung deſſelben durch zahlreiche Nachtraͤge zu vervollſtaͤndigen. Ueber das Vorkommen der Webenaugen (Ocelli). Auch auf das Vorhandenſeyn oder den Mangel der Ne— benaugen (Ocelli, Stemmata) haben bisher die ſyſtematiſchen Schriften uͤber Lepidopterologie weniger als billig Ruͤckſicht ge— nommen, und es ſcheint faſt unbekannt zu ſeyn, daß ſie auch außer den Zygaͤnen, Seſien und verwandten Gattungen noch ſehr vielen Schmetterlingen zukommen. Dennoch geben Da— ſeyn oder Mangel und Beſchaffenheit derſelben haͤuſig ſehr be— achtenswerthe Winke uͤber die Verwandtſchaft der Arten und Gattungen. Ich habe ſaͤmmtliche oben bey Betrachtung der Fuͤhler aufgefuͤhrte Arten zugleich in Hinſicht ihrer Nebenaugen unterſucht, und theile das Ergebniß als einen Beytrag zur Kennts niß derſelben bey den Schmetterlingen mit. Was die Unterſuchung der Nebenaugen bey den Schmet- 312 terlingen beſonders erſchwert, iſt ihre verſteckte Lage hinter der Fuͤhlerwurzel, wo fie von Kopfihuppen und Haaren rings um: geben find. Wenn man bey manchen Schmetterlingen die Kopfſchuppen entfernt, ſo entdeckt man nicht ſelten, auf der Stelle, wo die Nebenaugen ſtehen muͤßten, eine kleine, rundliche Erhabenheit, wie es ſcheint, ein unausgebildetes Nebenauge (z. B. bey Lithosia quadra); ſo daß vielleicht bey vielen oder allen nicht mit deutlichen, von Schuppen entbloͤßten Ocellen ver— ſehenen Arten, wenigſtens Spuren derſelben vorhanden ſind, die natuͤrlich zum Sehen nicht dienen koͤnnen. Die vollkommenen Nebenaugen, deren bey den Schmet⸗ terlingen ſtets nur zwey vorkommen, liegen hinter der Fuͤhler⸗ wurzel und uͤber dem oberſten Rande der großen Augen, mei⸗ ſtens naͤher an letztern, dicht uͤder der Stelle, wo der Rand derſelben eine Art vorſpringenden Winkel macht, welcher jedoch nicht bey allen Schmetterlingen vorhanden iſt. Nur die kleine Stelle, die fie ſelbſt einnehmen, iſt gewöhnlich von Schuppen und Haaren entbloͤßt und wo ſie ſehr klein und die Behaarung des Kopfs ſtark iſt, wie bey Euprepia caja u. a., koſtet es einige Mühe, die Nebenaugen aufzufinden, ohne die fie vers deckende Haare zu entfernen. Doch iſt dieß jedesmal möglich, wenn man den Fuͤhler etwas aufwaͤrts und vorwaͤrts zieht und die Loupe zu Huͤlfe nimmt. Bey guͤnſtigern Verhaͤltniſſen ſieht man die Nebenaugen ohne Vergroͤßerung ganz deutlich, wie bey den Seſien, bey Euprepia Jacobaea, Russula u. a. Sie erſcheinen als halbkugelige, vollkommen durchſichtige, meis ſtens hellweiße oder weingelbe Körper, die wie glaͤnzende Troͤpf— chen auf einer mehr oder weniger vortretenden, haͤufig tief ſchwarz gefärbten Erhabenheit ſitzen. Dieſe geringen Unterſchiede in der Faͤrbung abgerechnet, macht ſich faſt nur in der Groͤße der Nebenaugen eine Verſchiedenheit bemerklich. Im Allgemei⸗ nen, doch nicht ohne Ausnahmen, ſind die einfachen Augen groͤßer, wo die zuſammengeſetzten klein, kleiner oder ganz fehlend, wo dieſe groß ſind. Den Tagſchmetterlingen fehlen die Nebenaugen ganz, ebenſo den Gattungen Macroglossa, Deilephila, Sphinx, Acherontia und Smerinthus unter den Daͤmmerungs⸗ ſchmetterlingen. Bey Atychia und Zygaena ſind ſie ziemlich deutlich, noch mehr bey Sesia, wo fie ohne Vergroͤße— rung ſichtbar ſind. Bey den Spinnern (Gen. Saturnia bis Euprepia Och- senh.) kann man im Allgemeinen den Mangel, bey den Eulen (G. Acronycta bis Platypteryx) das Vorhandenſeyn der Ne— benaugen als characteriſtiſch anſehn. Von erſteren beſitzen nur Nebenaugen: Orgyia Coryli, die auch außerdem viel den Eus len Analoges hat, fruͤher von Ochſenheimer ihnen zugeſellt war, und jedenfalls nicht natuͤrlich mit den uͤbrigen, enge verbunde— nen Arten der Gattung Orgyia vereinigt iſt; — dann mehre— re Arten des G. Psyche, wie Pseudobombyeilla und Trique- trella; endlich das ganze G. Euprepia. Was die Sacktraͤger betrifft, fo erſcheint ihre Verſetzung unter die Spinner nur ges zwungen und unnatuͤrlich, während fie nach Geſtalt und Le— bensart der Raupen wie der Schmetterlinge ſich ſo nahe an die Schaben, beſonders die Gattung Adela Treitschke, an: ſchließen, daß faſt lediglich durch die Fluͤgelloſigkeit der Weiber ein Unterſchied von dieſen begruͤndet wird. Beym G. Eupre- pia iſt es auffallend, daß alle von mir unterſuchten (oben bey 313 Angabe der Fühlerbefhaffenheit aufgefuͤhrten) Arten derſelben mit Nebenaugen verſehen ſind, waͤhrend ſie eben ſo ſtandhaft dem G. Lithosia, welches dem G. Euprepia, zwar nicht in Ochſenheimer's Syſtem, aber gewiß in der Natur, am naͤchſten ſteht, fehlen. Gerade die duͤnnleibigen, am Tage fliegenden Euprepien: Jacobæa, Russula, Plantaginis, Hera, Domi- nula, beſitzen außerordentlich deutliche Nebenaugen, welche denen der Seſien an Größe nichts nachgeben, wogegen die unter den Lithoſien ihnen am meiſten gleichenden, breitfluͤgeligen Arten, wie Eborina, Irrorea, keine Spur davon zeigen. Die dicklei⸗ bigen, naͤchtlichen Euprepia- Arten, Caja, Fuliginosa, Men- dica und die verwandten, haben ſehr kleine, unter der dichten und langen Kopfbehaarung faſt verborgene Nebenaugen, welche ohne Entfernung jener nur bei guͤnſtiger Beleuchtung ſichtbar ſind. Die Ocellen der Gulen ſind meiſtens klein, doch ziemlich leicht mit der Loupe zu finden. Sie ſitzen, bei getrockneten Exemplaren, als hellweiße Troͤpfchen auf einer ſchwarzen Erha— benheit. Von anſehnlicherer Groͤße finden ſie ſich bei den Gat⸗ tungen Anarta, Anthiophila und Euclidia. Gaͤnzlich fehlen ſie der Gattung Platypteryx, die nicht hierher gehoͤrt, und bei Brephos Parthenias. Episema cœruleocephala, ein Mit: telding von Spinner und Eule, ſcheint keine Nebenaugen zu bes ſitzen, und bei den naͤchſtverwandten Arten des G. Kymato- phora, Flavicornis, Xanthoceros, Or, Fluctuosa kommen fie nur undeutlich, nach Entfernung der fie verdeckenden Haare, zum Vorſchein. Mit Ausnahme dieſer wenigen Faͤlle kommen allen Eulen Nebenaugen zu. Saͤmmtliche Spanner (G. Ennomos bis Idæa Tr.) find gleich dem G. Platypteryx ohne Nebenaugen. Die ein⸗ zige, merkwuͤrdige Ausnahme macht Ennomos Flezularia, mit ganz deutlichen, wie bei den Eulen beſchaffenen Nebenaugen. Bei den nun folgenden Horden, Zuͤnslern, Wicklern, Schaben und Geiſtchen ſcheint Daſeyn oder Mangel der Neben— augen mit groͤßerer Willkuͤrlichkeit zu wechſeln. Doch habe ich bis jetzt eine zu geringe Anzahl dieſer Mikrolepidopteren untere ſucht, um mehr als einzele Bemerkungen daruͤber geben zu koͤnnen. Unter den Zünslern finden ſich Nebenaugen im G. Her- minia (Tarsicrinalis, Barbalis), Hypena (Proboscidalis, Obesalis, Rostralis), Scopula (Prunalis, Sticticalis, Oli- valis), Botys (Forſicalis, Hyalinalis, Verticalis), und be— ſonders groß und deutlich bei Ennychia (Octomaculalis, An- guinalis). Sie fehlen bei Pyralis Pinguinalis, Hereyna Palliolalis und Strigulalis, ſind undeutlich bei Pyrausta, Purpuralis und Cespitalis. Im G. Nymphula ſcheinen ſie zum Theil zu fehlen (Lemnalis), theils find fie vorhanden (Potamogalis). Den Wicklern fehlen ſie nur ausnahmsweiſe, wie dem G. Heterogenea. Bey Vielen ſind ſie aber ſehr klein und undeutlich, wie bey Teras Ferrugana, Asperana, Literana. Groß find fie bei Penthina Variegana, Roborana und den Naͤchſtverwandten; ferner bei Tortr. Lecheana. Im G. Halias fehlen fie bey Quercaua, während die fonft fo ähnliche Prasi- nana fie befißt. Den Schaben ſcheinen die Nebenaugen großentheils zu mangeln. Wo fie vorkommen, z. B. bei Tinea Pellionella, Chilo Aquilellus, Phyeis Achinella und Carnella, Rhino- Iſis 18388. Heft 4. 314 sia Fissella, Adela Anderschella und vielen Andern, ſind ſie ſtets klein, meiſtens ſchwer aufzufinden. Der Gattung Alueita fehlen fie, find aber bei Or neo des Hexadactylus, obgleich klein, vorhanden. Catalogue raisonnèe des objets de Zoologie recueillies dans un voyage au Caucase et jusquaux frontières actuelles de la Perse, entrepri par Ordre de S. M. l' Empereur; par E. MENKETRIES, conservateur du Musée Zz0oO logique. Petersbourg, 1832. 4. 271 u. 29. Der Verfaſſer machte im Jahr 1829 mit einer wiſſen— ſchaftlichen Commiſſion ſeine Reiſe nach Petigorſk (Baͤder am Caucaſus), um mit dem Heer unter General Emmanuel über den Caucaſus nach dem Elbruz zu gehen. Nach einem Monat war aber das Heer wieder zuruͤck, nehmlich am 21. July. Die Reiſenden hatten daher ſehr wenig Zeit, und durften ſich uͤber— dieß ſehr wenig vom Heer entfernen wegen der feindlichen Cir⸗ caſſier. Am 15. Auguſt verließen ſie mit dem General Engel⸗ hardt Petigorſk und giengen durch die Kabarda nach Grosnaia am Fuße des Caucaſus. Am Terek ſchoß er viele Waſſervoͤgel, meiſt gleich denen im ſuͤdlichen Frankreich. Am Ende Octobers verließen ſie Grosnaia mit einer Begleitung von Soldaten und giengen laͤngs dem Caucaſus nach Caſiurt und von da nach einiger Zeit ans caſpiſche Meer, wobey es aber ſehr langſam gieng, theils wegen der ſchlechten Wege, theils wegen der Schwierigkeit Pferde zu bekommen. Sie hatten zwar keine Lebensgefahr mehr vor den Einwohnern, wurden jedoch von den Tataren ſchlecht aufgenommen. Von Kuby bis Baku, wo ſie am 9. December ankamen, mußten ſie auf jeder Station einige Stunden auf Pferde warten. Von Kaſiurt bis Baku haben ſie kein Fenſter, keinen Ofen, keinen Stuhl und keinen Tiſch mehr geſehen. Die Provinz Dagheſtan iſt begraͤnzt noͤrdlich vom Fluſſe Sulak, oͤſtlich vom caſpiſchen Meere und weſtlich von einer Huͤgelreihe, wodurch ein Thal gebildet wird bis Derbent. Das Land beſteht aus Anſchwemmungen, iſt ſehr duͤrr und enthält fait nur Brad- waſſer. Es finden fich daſelbſt viele Antilopen, Pterocles, Cursorius, Otis tetrax, Heuſchrecken uſw. Waͤhrend des Winters kommen eine Menge Waſſervoͤgel ans caſpiſche Meer, aber nur in wenig Gattungen. Am 27. April verließen ſie Baku und reiſten laͤngs dem caſpiſchen Meer nach Salian am Kur (Cyrus), wo der Boden beſſer wurde und beſonders viele Kerfe lieferte; auch fand man daſelbſt viele Stoͤrarten. Sie kamen am 1. May an und am 17. in Lenkoran durch reiche Gegenden voll Weinberge, Baͤume, Nachtigallen und Schakale. Lenkoran, am Meer, iſt von Reißfeldern umgeben. Es gibt daſelbſt viele Emys caspica. Am 30. reiſten fie nach dem Gebirge Talyche, an den Graͤnzen von Perſien, es beſteht unten aus Porphyr und dann 3000“ hoch aus Sandſtein, und iſt faſt ganz mit Waͤldern bedeckt. Am 26. Juny waren ſie wie⸗ der in Lenkoran, wo ſie aber wegen der Cholera nicht bleiben konnten. Am 7. July giengen ſie zu Schiff nach Baku, das ſie am 10. erreichten und am 19. verließen. Unterwegs brachen ſie eine Achſe und mußten 60 Werſt weit ſchicken, um eine andere zu bekommen. Am 26. waren ſie in Kuby, von wo ſie das Gebirg Schadach beſuchten und daſelbſt viele Kerſe gleich denen auf dem Elbruz fanden; von da wieder über Kuby zuruͤck 20 N 315 nach Derbent, wo fie 14 Tage blieben; von da nach Petigorſk, welches ſie am 8. October verließen und erſt am 19. December in Petersburg ankamen, weil fie durch die vielen Cholera-Qua— rantainen aufgehalten wurden. Bey dieſer Reiſe voll Beſchwerden, Gefahren und Aufent— halt muß man ſich uͤber den großen Reichthum wundern, welchen der Verfaſſer an Thieren zuſammen gebracht habe. Er theilt ſie in die des Caucaſus, des caſpiſchen Meeres und in die der Steppen vom Kur bis Lenkoran und endlich in die des Gebirges Talyche. Der Fundort wird überall genau angegeben, was ſehr verdienſtlich iſt; beſonders, da die früheren Naturforſcher haͤufig den Wohnort nur nach der Ausſage der Kaufleute beſtimmt haben. Dann werden die Verhaͤltniſſe des Caucaſus und der anderen Gegenden kurz angegeben. Der Verfaſſer har überall, wo es noͤthig war, die Gattungen characteriſiert und beſchrieben, auch ihre Verhaͤltniſſe in Bezug auf Lebensart, Menge und dergl. angegeben. Am reichſten iſt natuͤrlicher Weiſe die Claſſe der Kerfe. Bey einer ſolchen Reiſe kann man unmoͤglich viele Saͤug⸗ thiere bekommen; uͤbrigens gibt es auch nicht viele. Drey Fledermaͤuſe. Erinaceus europæus, auritus; Talpa europxa; Ursus arctos; Meles vulgaris. Mustela vulgaris, foina; Lutra vulgaris. Canis aureus, ſehr gemein bey Lenkoran, kommt des Nachts aus den Waͤldern, haͤlt ſich in den Steppen am Meer, kommt nah an die Wohnungen, um auf Gefluͤgel zu lauern, fuͤrchtet den Hund, ſchreyt wie ein weinender Knabe und laͤßt ſich leicht in Schlingen fangen. Im Caucaſus ſcheint er zu fehlen; Heerden von 4 — 500 gibt es keine mehr. Canis vulpes, melanotus, eine Menge Pelze auf den Maͤrk⸗ ten von Kislar, ſollen vom Gebirge Kuby kommen; heißen Ka: rakan. Auch kauft man daſelbſt Pelze von Canis corsac. Canis lupus, der Pelz 5 — 8 Rubel. Hyzna vulgaris, auf dem Gebirg Talyche. Felis tigris, bey Lenkoran, ein Weibchen geſchoſſen 5“ 2“ lang, Widerriſt 2“ 2“, unterſcheidet ſich nicht vom bengaliſchen. Jaͤhrlich wird etwa einer geſchoſſen. Im Caucaſus ſcheinen keine vorzukommen, aber in Georgien. Die meiſten Felle der Art kommen von den Maͤrkten von Derbent, Kislar und Nijni Novgorod, auch von Felis leopardus, die aber aus Sibirien geſchickt werden. Felis catus, cervaria, Pelze zu Baku, ſollen vom Cauca⸗ ſus kommen. Phoca vitulina s. canina, die einzige im caſpiſchen Meer, aber in Menge. Seiurus vulgaris ſelten. Spermophilus musicus n.: Cinereo-canescens, vertice dorsoque subfusco - undulatis, subtus dilute flavicans, re- . gione oculos et os ambiente, gula, latere exterioreque pedum albis; cauda abbreviata, deplanata, subtus fulva, pilis longis subrigidis. Etwas kleiner als das Ziefel, Schwanz viel kürzer. Auf dem hoͤchſten Caucaſus in Erdhoͤhlen, zahlreich. Dipus jaculus, nur bey Baku, nicht haͤufig, auch bey den Baͤdern des Caucaſus. Cricetus nigricans, faſt wie der gemeine, auf dem Caucafus. Mus sylvaticus, gemein auf dem Talyche. Mus messcrius, häufig in den Steppen am Caucaſus. 316 Myoxus dryas, bey Grosnaia. „Arvicola socialis, ſehr gemein auf dem Talyche in Erd⸗ gaͤngen, macht ein Neſt aus Gras, mit 8 — 10 Jungen. Lepus timidus, gemein im Caucaſus, weiß am ewigen Schnee. Keine andere Gattung. Cervus elaphus, auf dem Caucaſus. Cervus capreolus. Der fogenannte Capreolus pygargus auf dem Talyche hat nur unten etwas rauhere Geweihe, der Pelz dunkler. Antilope subgutturosa, perſiſch Diiran, ſehr gemein, be— ſonders des Winters in den weiten Steppen des caſpiſchen Meeres von Baku bis an den Kur in kleinen Rudeln. 150 Schritt vom Jaͤger bleiben ſie ſtehen. Das Fleiſch ſehr gut; zu Baku das Stuͤck 3 Rubel, die Hoͤrner eben ſo viel. Leicht zu zaͤh⸗ men, Weibchen ohne Hoͤrner. Capra ægagrus, nicht ſelten auf den Alpen des Caucaſus; des Winters ſteigt fie nicht tiefer als 1000“. Der Urochs findet ſich nicht mehr im Caucaſus, war aber vor 80 Jahren noch ziemlich gemein. [Der General Ro⸗ ſen hat ihn bekanntlich ſeitdem daſelbſt entdeckt.] Dagegen haͤlt man zu Lenkoran eine Art des gemeinen Ochſen, welchen man mit 100 Rubel bezahlt, waͤhrend der letztere nur 830 — 40 gilt. Er iſt kleiner, meiſt braun, aber geſchaͤckt, Hoͤrner groͤßer, auf dem Widerriſt ein Fettbuckel. Er iſt unermuͤdbar und man ſoll ihn noch wild finden im Gebirge bey Retſch in Perſien, 80 Werſt von Lenkoran. Man braucht auch Buͤffel bey Kuby und Lenkoran in der Naͤhe der Suͤmpfe. Auf dem Talyche und Caucaſus ungeheure Heerden von Schafen mit Fettſchwaͤnzen; Fleiſch gut, Wolle ſchlecht. Man haͤlt Cameele und Dromedare in den Steppen am caſpiſchen Meer. Pferde am Caucaſus haͤßlich, aber ſehr brauchbar; in Perſien ſehr ſchoͤn; werden aber auch ſehr gepflegt und ſelbſt auf der Waide bedeckt; der perſiſche Herr ſtriegelt und beſorgt fie ſelbſt, obſchon er eine Menge Diener hat. Die Eſel klein. Die Voͤgel ſind viel zahlreicher und gehen von Nr. 30 bis 205. Turdus roseus, im May am Kur und am caſpiſchen Meer in großen Flügen auf Hecken, wo man fie leicht töbten kann. Die Weibchen ſehen aus wie ein weiblicher Staar, freſſen Heus ſchrecken und Käfer, ſchlafen in Felſenloͤchern. Neu find: Saxicola saltator; Sylvia familiaris, icterops; Anthus rupestris; Alauda bimaculata; Emberiza grana- tivora, caspia. Phasianus colchieus, gemein am Terek und Sulak, ſelbſt auf dem Gebirg Bechtau bey Petigorſk; im Herbſt geht er in die Steppen, wird mit Pferden gehetzt und dann mit der Peitſche erſchlagen. Pterocles caspius; Charadrius intermedius; Anas an- gustirostris. Unter den ausgezeichneten hat der Verfaſſer gefunden: Ca- thartes perenopterus; Pyrrhula erythrina; Pyrrhocoraz 317 graculus; Caprimulgus europzus; Merops apiaster, super- ciliosus; Cuculus canorus; Columba livia, turtur; Otis tarda, tetrax; Ardea virgo, cinerea, purpurea, egretta, nycticorax. Phenicopterus ruber, ſehr gemein bey Baku und Lenkoran an Salzſfuͤmpfen, frißt kleine Fiſche, entfernt ſich vom Jaͤger 100 Schritt und bleibt dann ohne Furcht; fliegt ungern auf. Gezaͤhmt ſoll er tanzen und auf einem Beine huͤpfen lernen. Platalea leucorhodia; Ciconia nigra, alba; Ibis falei- nellus; Glareola torquata; Hæmatopus ostralegus; Curso- rius isabellinus; Oedienemus erepitans; Himantopus mela- nopterus; Podiceps caspicus; Pelecanus onoerotalus; Carbo cormoranus; Sterna easpia. hirundo, nigra; Larus canus, tridaetylus, iehthyabtus; Cyguus ferus; Anser al- bifrons, ruficollis. Uebrigens ſind die Voͤgel mit den unſerigen uͤbereinſtimmend. S. 59. Lurche. Am meiſten neue wurden an den jetzigen perſiſchen Graͤnzen gefunden. Sie laufen von Nr. 206 bis 245. . Testudo ibera, gemein in den Obſtgaͤrten von Baku, naͤhrt ſich nur von Pflanzen. Emys caspia gleicht ſehr der Emys europæa, wird aber über 1’ lang; E. europa im Caucaſus 2 — 3000“ hoch. Lacerta agilis, viridis, quinquevittata n., stirpium, lau- rentii; Podarcis velox, variabilis, irritans n. Ophisops n.: nares in apice canni rostralis; palpebra inferior nulla; superioris tantummodo rudimenta; palatum nullum; squam® supra carinate, subtus imbricatæ, collare nullum; pori sub femoribus; cauda verticillata. O. elegans, vielleicht Gymnodactylus caspius, Eichwald Zool. III. 181, je 11 Schenkelporen; 6“ lang; gruͤnlich-grau mit einem helleren Seitenſtreifen und vielen ſchwarzen Quer— ſtrichen, nebſt rothen Dupfen; gehört zu den Scincoiden und iſt ziemlich gemein auf dem Boden bey Baku. Scincus bivittatus n.; Stellio vulgaris; Uromastix fa- sciata h.; Pseudopus pallasii, fischeri n.; Anguis fragilis; Cyelops vermicularis. Trigonophis iberus; Coluber natrix, persa, collaris n., dione? alpestris? caucasicus, scutatus, ponticus, hydrus, ravergieri n., ocellatus, reticulatus n., vermiculatus n., nebulosus n. Pelias chersea (berus); Trigonocephalus halys. Rana variabilis? vespertina; Bufo caucasicus; Hyla arborea. S. 74. Fiſche. Die Thiere des caſpiſchen Meeres gleichen denen des ſchwarzen; es gibt aber darinn keine nackten Schnecken und nur eine einzige Coralline. Es hat uͤberhaupt keine eigenthuͤmlichen Thiere. Merkwuͤrdig iſt es, daß alle Fiſche, mit Ausnahme einiger Gobius, auch im ſuͤßen Waſſer vorkommen und ſelbſt die Waſſerkaͤfer; vielleicht weil fein Waſſer nicht fo ſalzig iſt, wie bey andern Meeren. Fiſchgattungen gibt es ſehr wenige und faſt nur aus den Sippen Acipenser, Perca, Salmo, Cyprinus, Silurus et Gobius, die auch meiſtens in der Wolga, Newa, dem baltiſchen Meer und dem Ladoga-See vorkommen. In den Baͤchen 8000“ hoch findet man die kleine Forelle (Salmo alpinus ?), dieſelbe wie in den Pyrenaͤen; 6000“ hoch Cyprinus barbus, hoͤchſtens 1‘ lang, und Silurus glanis 12. 318 Die Störarten ſteigen hoͤchſtens 4— 500“ hoch, ſelbſt in den großen Fluͤſſen Kur und Terek; im Winter gehen ſie ins Meer und kommen im Fruͤhjahr zuruͤck, um zu laichen, wo ſie in großer Menge an den Muͤndungen gefangen werden. Caviar allein bekommt man jaͤhrlich mehrere 1000 Tonnen. Die Stoͤre und der Wels vermindern mit den Waſſervoͤgeln die Zahl der Fiſche. Jene find gleichſam der Hay des caſpiſchen Meers. Zu Saliane am Kur, 40 Werſt vom Meer, iſt eine Fiſcherey an einen heidniſchen Indianer verpachtet, jährlich für 260,000 Rubel und dabey ſoll er uͤber eine halbe Million gewinnen. Vor 15 Jahren habe man daſelbſt an einem Tag 20,000 Störe gefangen; jetzt felten 4000; außer Acipenser stellatus et ruthenus werden alle über 4“ lang; A. güldenstædtii 7°. Von den Storen, welche man im Fruͤhjahr faͤngt, find 3 Weibchen mit 50 — 60 Pfd. Roogen; es gibt mit 80. Die Zahl der Fiſche geht von Nr. 246 — 283. Es ſind Acipencer güldenstædtii, huso, stellatus, ruthenus, schypa. Salmo salar, hucho?, alpinus (erythræus), fario; Esox lucius. Barbus communis, chalybeatus; Tinca vulgaris; Gobius Nluviatilis; Abramis brama, laskyr; Leuciscus lacustris, erythrophthalmus, vulgaris; Cyprinus carpio, dobula, or- fus, rutilus, cephalus, nasus, aspius, grislagine, albur- nus, cultratus, chalcoides (clupeoides). Silurus glanis; Gadus lota; Gobius macrocephalus, batrachocephalus; Acerina cernua, tanaicensis; Perca flu- viatilis; Lucioperca sandra. S. 90. Käfer; ſehr zahlreich; laufen von Nr. 284 bis 1154. Neu darunter: Cicindela caspia, monticola, sturmii; Cymindis andrea; Brachinus quadrinotatus; Ditomus angustus; Proerustes talychensis; Carabus sobrinus, sculpturatus, gemmellatus, castaneipennis, prasinus, tamsii, riedelii, biebersteinii, stevenii; Nebria caucasica, faldermanni; Chlenius pubes- cens, flavipes; Dinodes viridis; Badister anchora; Tri- stonychus caspius; Anchomenus collaris; Agonum chalco- notum; Feronia umbrata, caucasica, crassipes, caspia, anachoreta, deplanata, variabilis, nivicola, montivaga. Pelor rugosus; Zabrus gibbosus, rufomarginatus, morio, elongatus; Amara morio, cordicollis, propinqua; Acinopus levigatus; Harpalus eceruleipennis, convexicollis, leviceps, ruficrus, elegantulus, ſuscicornis, faber; Stenolophus di- midiatus, morio; Bembidium pallidulum, apicale, bisig- natum, depressum, fraxator, combustum, dimidiatum, per- sicum; lividipenne, testaceipenne. Dytiscus lineolatus; Colymbetes ruficeps; Gyrinus ca- Splus. Staphylinus sericeicollis, quadraticeps, chalybeipennis, protensus, nigritarsis, vieinus, ochripennis, rotundicollis, pieimanus; Aleochara flavomaculata, apicalis; Emus rufi- cornis. Buprestis fritillum, repanda, glabrata, vetusta, gibbu- losa, subfasciata, cuprescens; Elater saginatus, pasticus, alpestris, caucasicus, crenicollis, monticola, sobrinus, circumduetus, anachoreta; Drapetes caucasicus. Cantharis rufimana, foetida, pygmæa, vitticollis; Mala- chius vittatus, angustatus, terminatus; Dasytes chalybeus. 319 Ptinus quadrisignatus, Ptilinus grandicollis, aspericollis ; Anobium variegatum; Trichodes corallinus. Silpka costata, striola, intrieata; Catops pallidus. Hister velox, incrassatus, parallelus, subvirescens; Hololepta castanea; Parnus caspius. Onthophagus urus, quadridentatus, viridis, subviola- ceus, eruciatus, subæneus, atramentarius , histeroides; Aphodius caspius, elongatus; Geotrupes inermis; Ano- mala splendida; Amphicoma ochraceipennis; Trichius sub- costatus; Cetonia hieroglyphica, seniculus. Pimelia cursor; Tentyria striatopunctata; Tagenia pi- cea; Hedyphanes quadraticollis; Blaps teniolata, ominosa, deplanata, scahriuscula, subalpina, luetuosa, confusa; Heliophilus iners, erenulatus; Opatrum saginatum; Dia- peris pieta; Cistela subalpina; Rhipiphorus sulcatus; My. labris caspia, aulica, alpina; Zonitis rubida; Apalus? sexmaculatus; Oedemera axillaris. Curculioniden eine Menge, meiſt von Schönherr beſtimmt. Cis caucasicus; Nemazoma caucasicum; Parandra ca- spia; Saperda maculosa, argentata, compacta; Callidium femorale, timidum; Clytus lugubris; Pachyta alpina; Lep- tura imberbis, bisignata, attenuata? Clythra valeriana; Cryptocephalus rubi. Coccinella maritima. Es find noch mehrere neue aufgeführt, aber von Man⸗ nerheim, Hummel, G. Siſcher und Faldermann be— ſtimmt. S. 241. Darunter neu: Colias thisoa; Pieris menestho; Argynnis alexandra; Satyrus hylata, teneates; Zygæna bitorquata, fraxini, sco- viczii; Chelonia caucasica, rivularis; Lithosia aurata; Urapteryx persica. Falter. Laufen von Nr. 1155 bis 1292. S. 264. Schalthiere. Laufen von Nr. 1293 bis 1307 und ſind: Helix pomatia, hortensis, fruticum, alpina n.; Paludina vivipara, Cyclostoma elegans; Nerita fluviatilis; Bulimus radiatus? Limnæus palustris. Anodonta cygnea; Unio rostrata; Mytilus polymorphus; Cardium rusticum; Glycimeris leviuscula; Hypanis plicata. Das caſpiſche Meer iſt ſehr arm daran und ſcheint kaum mehr als die genannten zu enthalten. 320 Dann folgt die geographiſche Vertheilung der genannten Thiere in Tabellen von S. 1 bis 33. Ein Regiſter erleichtert das Aufſuchen. : Aus diefer Anzeige wird man ſehen, daß durch diefe Reife die Zoologie ſehr bereichert worden iſt, und der Verfaſſer übers haupt ſeine kurz zugemeſſene Zeit auf einem ſo weiten Raum gut angewendet hat. Insecta lapponica, descripta a J. W. Zetterstedt. Lipsiæ, L. Vols. 1838. Fasc. III. 4. p. 386 — 576. Von dieſem ſehr wichtigen, reichhaltigen und gruͤndlich bearbeiteten Werke haben wir ſchon mehrmals zu ſprechen Ge— legenheit gehabt, woruͤber wir uns nicht wenig freuten: denn es iſt ein Muſter vom Fleiß im Sammeln, von der Gewandtheit im Beſtimmen, von dem Talent im Ordnen der Sippen und Gattungen und von der zweckmaͤßigen Einrichtung des Buchs. Dieſes Heft geht von 15) Banchus bis zu 60) Bombus, das Ende der Immen. Dann folgen die Mucken bis zur Sippe 33) Sargus, ſo daß alſo das Werk ſehr ſchnell ſeiner Vollendung entgegen eilt. Schweizeriſche Zeitſchrift für Natur- und Heilkunde, von Dr. Chr. Fr. von Pommer, Prof. Heilbronn, bey Drechsler. 1838. 8. III. Heft 2. 163. 1 Taf. Die fruͤheren Hefte dieſer Zeitſchrift haben wir nach Ver⸗ dienſt angezeigt. Das gegenwaͤrtige ſcheint nicht weniger inter⸗ eſſant zu ſeyn. Es enthält die Verhandlungen der mebdicinifch- chirurgiſchen Geſellſchaft des Cantons Zuͤrich im May 1837 und fodann Abhandlungen über die Zweckmaͤßigkeit der res tonneauiſchen Impfroͤhren von Schmid und Meyer-Soff— meiſter; ein neues Inſtrument zur Veſthaltung des Augapfels von Brunner in Winterthur; Geſchichte des Zuͤricher Heb— ammen-Weſens von Meyer-Ahrens; aͤrztlicher Jahresbericht der Geſellſchaft in Meilen von Billeter; Berichte aus dem Krankenhaus zu Neuenburg von Caſtella; uͤber die Influenza in Zürich von Zundel; Uterin-Polyp von Caſtella; Waſſer⸗ ſucht des Eyerſtocks von Toggenburg; kuͤnſtliche Fruͤhgeburt von Spöndli; kranke Arme von Locher-Balber; Mine- ralwaſſer von Gonten, von K. Stein. Isis 1838. Heft IV ne > Encyclopädiſche Zeitſchrikt, + vorzüglich für Naturgeſchichte, vergleichende Anatomie und Phyſiologie, von rr — —— — 0 SD > 83 8. ft . (Tafel IV.) Der Preis von 12 Heften iſt 8 Thlr. ſaͤchſ. oder 14 fl. 24 Kr. rheiniſch, und die Zahlung iſt ungetheilt zur Leipziger Gſtermeſſe des laufenden Jahres zu leiſten. ? Man wendet ſich an die Buchhandlung Brockhaus zu Leipzig, wohin auch die Beytraͤge zu ſchicken ſind. Es wir ge⸗ beten, dieſelben auf Poſtpapier zu ſchreiben. Unftankierte Bücher mit der Poſt werden zuruͤckgewieſen. Einruͤckgebuͤhren in den Text oder Umſchlag die Zeile ſechs Pfennige. Von Anticritiken (gegen Iſis⸗Recenſionen) wird eine Quartſeite unentgeltlich aufgenommen. nn ] — Leipzig, bey Brockhaus. | An Freunde der Naturkunde. (Fortſetzung.) Naturhiſtoriſcher Actien-Verein auf Naturalien ohne Vorausbezahlung Jede Actie im Betrag von 100 Francs (38 fl. 20 kr. C. M.) zu bezahlen, nach Erhaltung der e bten Gegenſtaͤnde im Werthe der etie. Der einzige Zweck dieſes Vereins von Naturfreunden, zu welchem die Directoren der Naturaliencabinete, Naturforſcher und alle der Naturgeſchichte Befliſſenen eingeladen werden, bey— zutreten, iſt mit allgemeinerer Verbreitung des Studiums der Naturgeſchichte in Italien und damit verbundener genauerer Un⸗ terſuchung dieſes und anderer wenig naturhiſtoriſch-durchforſchter Länder Europens; auch beſondere Vortheile fuͤr jeden, der Na⸗ turalienſammlungen beſitzt oder anzulegen wuͤnſcht, zu ver— einigen. 1) Jede Actie betragt jährlich 100 Francs (38 fl. 20 kr. ), und der Actionär iſt verpflichtet, einen gleichen Betrag durch drey nach einander folgende Jahre zu erlegen. 2) Die Actionaͤre find aber zu keiner Vorausbezahlung ver⸗ pflichtet; nur dann, wenn ſie die von ihnen ſelbſt gewählten Ge⸗ genſtaͤnde aus den Catalogen der Unterzeichneten erhalten haben, leiſten fie die Bezahlung des Vetrages, zu deſſen Erlegung fie ſich durch Unterſchreibung des Actienſcheins verbindlich gemacht (Die Art der Gelduͤberſendung wird ſelben ſtets bey Ablieferung der Gegenftände bekannt gemacht werden.). Den Actionären wird daher der ganze Betrag der genomme⸗ nen Actien in Naturgegenſtänden vergütet. In den ſyſtemati⸗ ſchen Catalogen iſt der Werth der bereits vorräthigen bemerkt: ſie haben daraus freye Wahl; von dieſem Werthe, obwohl er * ſchon geringer angeſetzt iſt, als in den Verzeichniſſen der Natura lienhaͤndler uͤblichl, wird man dennoch zu Gunſten der Actionaärs den dritten Theil dieſes veſtgeſetzten Werthes nachlaſſen. 3) Jene Perſonen, welche eine geringere Anzahl von Gegen— ſtaͤnden zu erhalten wuͤnſchen, koͤnnen eine halbe Actie nehmen, im Betrage von 50 Fres. (19 fl. 10 kr.) mit gleicher Verpflich⸗ tung, dieſen Betrag durch drey nach einander folgende Jahre ohne Vorausbezahlung jedoch zu erlegen. — Sie leiſten die Zah⸗ lung nach Erhaltung der gewahlten Gegenſtaͤnde, und zu ihren Gunſten wird der vierte Theil von dem in den Catalogen veſtge⸗ festen Werthe nachgelaſſen. 1 4) Die Gegenſtaͤnde, welche den Actionären angeboten werden, ſind: Mineralien, Felsarten, lebende und foſſile Meer-, Land⸗ und Flußconchylien, Käfer, getrocknete Pflanzen und Samen. — Die Cataloge der Unterzeichneten enthalten in den oberwähnten 5 Sectionen derſelben die Aufzählung der abgebbaren Gegen— ande, Die Actionaͤrs koͤnnen fich die Cataloge durch obbemerkte Buchhandlungen verſchaffen, welchen die Unterzeichneten den Ver⸗ kauf derſelben uͤberlaſſen; ſie haben ſich jedoch die Vertheilung der am Ende jedes Jahrs zu erſcheinenden Supplemente vorbe⸗ halten. Dieſe Supplemente enthalten die Anzeige der disponi⸗ blen, während dem laufenden Jahre acquirierten Gegenſtaͤnde, und werden feiner Zeit den Actionaren unentgeltlich zur Auswahl der Gegenſtaͤnde mitgetheilt werden. 5 Wer zwey Actien nimmt, kann um den Betrag des vier⸗ ten Theils, und wer drey Actien beſitzt, fuͤr den Betrag des dritten Theils derſelben im Tauſche Naturgegenſtaͤnde geben. Um dieſen Tauſch zu bewerkſtelligen, iſt nöthig, daß den Unter, zeichneten die Tauſchverzeichniſſe eingeſandt werden, welche die Anzeige der Namen, die Zahl jeder Art und deren Werth ent⸗ halten, um hiernach die Auswahl zu treffen. 6) Jeder Theilnehmer am Vereine hat das Recht, aus obbe⸗ merkten Catalogen die Gegenftände auszuwählen, welche er wuͤnſcht, und die nach den in denſelben beſtimmten Preiſen dem Vetrage feiner genommenen Aetien gleichkommen; und zu feinem Vortheile hat die obbemerkte Verminderung des Werthes der ge⸗ wählten Gegenftände ſtatt. Es verſteht ſich jedoch, daß in den Deſideratenverzeichniſſen, außer der Beyfuͤgung einer groͤßern Ans zahl von Gegenftänden für den verminderten Werth, man außer dem noch eine Anzahl von Gegenftänden, welche das Doppelte des Werthes ſeiner Actien betragen, bemerken muͤſſe, damit im Falle vieler Nachfragen irgend eine Art nicht mehr vorräthig, durch eine andere, vom Actionaͤr ſelbſt angezeigte, erſetzt wer: den koͤnne. 7) Obwohl die Actionars in den Catalogen der Uns terzeichneten, die nun bekannt gemacht werden, eine hin⸗ laͤngliche Auswahl zu treffen finden werden, ſo koͤnnen dieſelben doch noch beſſer in den folgenden Jahren befriedigt werden, da man die durch die Actien eingegangenen Beytraͤge zum Behufe naturhiſtoriſcher Reiſen verwenden wird, um die den Actionaͤren erwuͤnſchten Gegenftände ſammeln zu laſſen. Dieſe Reifen wer- den, außer dem Hauptzwecke, die zu Italien gehoͤrigen, und die demſelben naͤchſtliegenden Landſtriche und Inſeln genau in natur— 1 90 55 Hinſicht zu durchforſchen, auch außerdem nach dem erlangen der Actionärs eingeleitet werden; daher denſelben im— mer vorlaͤufig bekannt gemacht werden wird, in welchen Gegen: den man Naturgegenſtaͤnde ſammeln laͤßt. 8) Man bemerkt für jene Perſonen, welche Actien auf ſolche Sectionen der Naturgeſchichte wuͤnſchen, von welchen gegenwaͤr⸗ tig keine Vorraͤthe vorhanden, daß die Unterzeichneten alle Sorge Georg Jan, Prof. (Contr. S. Romano Nro. 520.) haben werden, durch Reifen und ihre ausgebreiteten Verbindun⸗ gen, deren Wünfche in der Folge zu befriedigen, wenu fie nur vorlaͤufig davon unterrichtet werden. 9) Endlich bittet man alle Naturfreunde, welche dieſen Uctienverein begünftigen und beytreten wollen, ſich ſobald als moglich hinſichtlich ihres eigenen Vortheils für die Actien zu uns terzeichnen, da man bey der erſten Vertheilung der Gegenſtaͤnde den Vorzug jenen Theilnehmern geben muß, welche fruͤher die Actien nehmen. Dieſer naturhiſtoriſche Actienverein, welcher, außer obbemerk- tem Zwecke, vorzuͤglich allen jenen Naturfreunden, welche Samm⸗ lungen beſitzen, die Vervollſtändigung derſelben durch felbft ge- wählte und wohl beſtimmte Gegenſtaͤnde erleichtert, und denen, welche ſolche anlegen wollen, hiezu die Mittel an die Hand gibt, iſt an und fuͤr ſich einzig in ſeiner Art. Die Unterzeichneten hoffen daher mit Zuverſicht, daß ihr Unternehmen ſich allgemeis ner Theilnahme der Naturfreunde erfreuen wird, und daß man es nicht in die Kategorie jener Unternehmungen verweiſen wird, wo, wenn auch vorauszahlend, die Ungewißheit bleibt, wann und welche Gegenftände man als Erſatz erhält. Die beygefuͤg⸗ ten Actienſcheine, mit der Unterſchrift der Theilnehmer und der Bemerkung der verlangten Abtheilungen verſehen, koͤnnen ohne Unterſchied an den einen oder den andern der Unterzeichneten nach Mailand addreſſiert werden. Joſeph de Chriſtofori. Contrada del Durino Nro. 428. m December 1837. ift leider der thaͤtige und ohne alles Privat⸗Intereſſe wirkende Crriſtofori nach feiner Reiſe durch J Deutſchland und Rußland geſtorben; ſoviel wir aber hoͤren, 4 Nachdem die im verfloſſenen Jahre in Prag verſammelten deutſchen Naturforſcher und Aerzte zu®ihrem naͤchſten Verſamm⸗ lungsorte die Univerſitätsſtadt Freiburg gewählt und darauf Se. Koͤnigl. Hoheit unſer Durchlauchtigſter Großherzog die allerhoͤch— ſte Genehmigung in den gnädigften Ausdrücken ertheilt haben, daß die Verſammlung jin dieſem Jahre dahier ſtattfinden kann; beehrt ſich hiemit nun die dießjaͤhrige Geſchäfsfuͤhrung, ſowohl Deutſchlands Naturforſcher und Aerzte, wie auch die des Aus— landes pflichtſchuldigſt und freundlichſt einzuladen. Die Sitzungen werden ſtatutenmaͤßig am 18. September d. J. beginnen. Es koͤnnen nach §. 6. der Statuten nur dieje⸗ nigen daran Theil nehmen, welche ſich wiſſenſchaftlich mit Natur = und Heilkunde beſchaͤftigen, und nach §. 3. und 7. nur die als ſtimmfähige Mitglieder betrachtet werden, welche Schriftſteller im naturwiſſenſchaftlichen und aͤrztlichen Fache find. Die Geſchaͤftsfuͤhrung bemerkt hiebey noch, daß folgende Sectionen gebildet werden ſollen: 1) Fuͤr Phyſik, Aſtronomie und Geographie. — Proviſoriſcher Vorſtand: Herr Geh. Hofrath und Prof. Dr. Wucherer. 2) Fuͤr Chemie und Pharmacie. — Proviſoriſcher Vorſtand: g Hr Prof. D. Fromherz. 3) Fuͤr Mineralogie und Geognoſie. — Proviſor. Vorſtand: Hr. Bergrath Dr. Walchner in Karlsruhe. wird Jan das Geſchaͤft fortſetzen. Einladung. 4) Sn n — Proviſor. Vorſtand: Hr. Profeſſor Dr. Perleb. 5) Fuͤr Zoologie, Anatomie und Phyſiologie. — Proviſ. Vor⸗ ſtand: Hr. Prof. Dr. Leuckart. 6) Fir Medicin. — Proviſ. Vorſtand: Hr. Hofr. und Prof. Dr. Baumgärtner. 7) Für Landwirthſchaft. — Proviſ. Vorſtand: Hr. Geh. Rath v. Falkenſtein. Die verehrten Herren, welche an der Verſammlung Theil zu nehmen geſonnen ſind, werden erſucht, davon den unterzeichneten Geſchaͤftsfuͤhrer baldmoͤglichſt in Kenntniß zu ſetzen und demſelben ihre Wuͤnfche in Bezug auf etwa zu haltende Vortraͤge, und zwar in den allgemeinen, wie in den Sections-Sitzungen, zu de⸗ nen ſie ſich beſtimmen wollen, eben ſo auch in Hinſicht auf Lo⸗ gies, in portofreyen Briefen mitzutheilen. Freyburg den 18ten Jun. 1838. Im Namen der Geſchaͤftsfuͤhrung: Profeſſor Dr. Leuckart. Zweyter Geſchaͤftsfuͤhrer der 16ten Verſammlung der deutſchen Naturforſcher und Aerte. nn h a tt. A. Allgemeines. S. 321. Buͤcher von Trentowski, Groos. — 332 Auszüge aus Asiatic. Transact. 1 — III. Moorcroft, Purik-Schaf. — Caſchemir⸗Ziege, Pferd Kiang; Ficus indica. N — 333 Johnſton, Handel von Ceylon; Voluta gravis, Perl⸗ baͤnke. — 334 Low, weiße Elephanten. a > — 336 Hardwicke, Schaf⸗Freſſer. B. Naturgeſchichte. — Sykes, wilder Hund Colſun. 338 Steuat, Perlfiſcherey. 342 Sykes, Bombyx paphia. a 345 Wiener Annalen. II. 1. Lepidosiren. g 347 Bücher von Perty, Glocker, Fromherz, Nuͤrnberger. 351 Hammerſchmidt, helminthologiſche Beyträge; Sper⸗ matozoeen. Taf. IV. E C. Zoologie. — 360 Büttner, zoologiſche Bemerkungen. n — 371 Bücher von Schönherr, J. Fiſcher, Kröyer, Bulletin de Moscou, Freyer. 5 ö — 375 Auszüge aus Brewſters phil. Magazine XII. Kennedy, Lebensart verfchiedener Immen. — 378 Falconer, verſteinerter Affe. — 379 Ogilby, Conilurus et Dipus aus Neuholland. Neely, über Otus brachyotus. — 380 Auszüge aus Jameſons philoſ. Journal XXIII — XXV. Wight, über den Gummiguttibaum. — 381 J. Shaw, Entwickelung des Laichs der Salmen. — 384 Waltl, uͤber Entſtehung der Perlen. D. Medicim — 388 Frey's Markſchwamm. 389 Bierbach, Arzneymittel des Alterthums, Lurche. — 400 Pommers Zeitſchrift für Natur- u. Heilkunde. III. 3. ner een Criſtofori und Jans Naturalien⸗Tauſch. Verſammlung der Naturforſcher zu Freyburg. Taf. IV. S. 351 Eingeweidwuͤrmer und Spermatozoen Biere k e h. . Eingegangen: An Buͤchern. Eversmann Lacertae imperii rossici. 4. 30. 4 tab, color. (e no. Mém. III.). l Idem addenda ad Pallasii Zoographiam. 1835. 8. 32. Idem Libelluiinae inter Wolgam et Montes uralenses, 8. 16. 2 tab. ill, (e Bulletin mosc. IX.). O. Heer, die Käfer der Schweiz. Neuſchatel. 1837. T. 1. 4.96, C. Loewig, Chemie der organiſchen Verbindungen. Zuͤrich bey Schultheß. 1838. I. 8. 304. Berghaus, allgemeine Länder- und Voͤlkerkunde. Stuttgart bey Hoffmann. III. 1838. 8, 586. 1 Tafel. A. Lewald, Handbuch fuͤr Reiſende am Rhein. Ebenda. 8. 164 1 Charte. a Winkelmanns Reiſecharte von Tyrol. Ebenda. Hofman- hang. De usu confervarım in oeconomia natu- rae. Hafniae. 1838. 8. 27. 1 tab. color. Heyfelder, Studien im Gebiete der Heilwiſſenſchaft. Stutt⸗ gart bey Hallberger. Bd. 1. 1838. 8. 310. 1 Taf. Bronn, Lethaea geognostica. Stuttgart bey Schweizerbart. Lief. 9. 1838. Bg. 49 — 60. 3 H. Kroͤyer, e Oſterbanker, Kjoͤbenhayn. Trier. 1837. 8. 168. 2 T. Derſelbe, Danmarks Fiſke, Kjoͤbenhavn, Trier. 1838. 8. 1. Heft. 288, mit Holzſchnitten. Derſelbe, Groͤnlands Amfipoder, Kjoͤbenhavn. 1838. 4. 98. 4 T. Freyer's neuere Beytraͤge zur Schmetterlingskunde. Heft 41 — 44. Taf. 241 — 264. ill. Augsburg. 1837. Graf Caſpar Sternberg und Profeſſ. v. Krombholz, Bericht uͤber die Verſa ng deutſcher Naturforſcher und Aerzte in Prag im. 1837. Prag bey Haaſe. 1838. 4. 235 u. 26. 1 ; 2 Was verlangen die. Bürgerlichen > Zürich. Vereinsverlag 1838. 27 5 8 " Gee des zuͤrcheriſchen Medicinalwe⸗ 98. r Do ens. Zürich. 8. ; M. B. Leſſing, Nelnbuch der Geſchichte der Medicin. Berlin bey Hirſchwald. I. 1833. 8. 567. En — G. Combe, das Weſen des Menſchen und fein Verhaͤltniß zur Au⸗ ßenwelt, uͤberſ. v. Hirſchkeld. Bremen b. Heyſe. 1838. 8. 422. Brandt, Beſchreibung der Schirmquallen von Mertens. Leipzig bey L. Voß 1838. 4. 175. 31 Taf. ill. Sturm's Fauna. 13. Käfer, 1838. 128. Taf. 259 — 271. Deſſen Flora I. Heft 72 — 74. III. Heft 17. Pilze. Dubois, ornitholog. Gallerie. Aachen bey Mayer. H. 9 — 15. 1836 — 1838. T. 49 — 84. ill. ; Geognoſtiſche Charte von Sachſen. Sectio 10. Dresden. 5 J. Held, Diss. de metrophlebitide puerperali. Vindobonae. 1838. S. 823. ‘ | Grundlage der univerfellen Philoſophie von Bronislaus Serd. Trentowski, Dr. philos., ehemaliger Cehrer am Bymnafium zu Sczuczyn in Polen. Carlsruhe und Freyburg, bey Serder. Paris, chez A. Jelowicki, Rue des Marais. 1837. 8. Dir intereſſante Schrift beginnt mit einer Einleitung, deren erſter Theil eine hiſtoriſche Ueberſicht, deren anderer Theil eine pſychologiſche Grundvorausſetzung enthaͤlt. Die hiſtoriſche Ueberſicht umfaßt die neuere Philo— ſophie von Leibnitz an, um die Nothwendigkeit des vorliegenden eigenthuͤmlichen Verſuches darzuthun. — Sinnlichkeit und Ver— nunft ſind die beiden unmittelbar gewiſſen Erkenntnißquellen. Die Sinnlichkeit erzeugt die Empirie und damit den Realis⸗ mus; die Vernunft erzeugt die Metaphyſik und damit den Idealismus. Jedes ernſte Erkennen geht aber von einem einzigen Princip aus, daher die Scheidung der alterthuͤmlichen, wie der neuern philoſophiſchen Syſteme in realiſtiſche (ma⸗ terialiſtiſche, phyſiſche) und idealiſtiſche (ſpiritualiſtiſche, me⸗ taphyſiſche). Leibnitz bildete ein idealiſtiſches Syſtem, Locke ein realiſtiſches. Die Wiſſenſchaft blieb entzweit. Rant verſuchte die Vereinigung, aber ſein Syſtem war nur eine Erfahrungs— philoſophie, ein Realismus. Fichte ſtellte ihm feinen Idealismus entgegen. Hiemit war der erſte Kreislauf vol— lendet, mit dem Gewinne der Syſtematik. Aber die Kluft zwiſchen Realismus und Idealismus war nur enger, nicht ausgefuͤllt worden. Dieſe Ausfuͤllung uͤbernahm Schelling. Er iſt daher der erſte wahre Philoſoph Deutſchlands. Schellings Anſchauung iſt zwar eine totale, aber nur formelle Erkenntnißquelle, erreicht das Subject-Object nur auf formelle Weiſe. Es regte ſich alſo das Streben, auch das weſentliche Subject-Objective zu entdecken. Damit nahm die Philoſophie die heutige Richtung; fie wurde zur Naturphiloſophie (Schelling's, Steffen's, Wagner's, Eſchenmeyer's, Baader's, Schubert's, Oken's). Iſis 1838, Heft 5. xvı. 339. Dieſen ſtellte ſich Hegel entgegen „der letzte große Phi- loſoph der heutigen Zeit.“ Er faßte das Weſentliche des Subject-Objectiven von der fpirituellen Seite auf, waͤhrend es die Naturphiloſophen von der materiellen Seite aufgefaßt hatten. Hiemit iſt der zweite Kreislauf vollendet, aber mit dem Gewinne, daß die Totalitaͤt uͤberhaupt, das Subject-Objective, das Abſolute geſucht wird. Aber die Philoſophie iſt doch noch zerriſſen. Dieſe Entzweiung for⸗ dert neue Vereinigung. J. Fr. v. Meyer in Frankfurt und Tropler in Bern haben die Vereinigung vergeblich verſucht. Der Verfaſſer fühlt alſo den Beruf, ſich folgende Auf— gabe zu ſtellen (pag. 36): „Man muß die Subjert-Objectivität der Nature „philoſophen mit der Subject-Objectivitat „Hegels vereinigen, und ſo den Realismus und „den Idealismus, ſo wie ſie heute erſcheinen, „nochmals in Eins verſchmelzen.“ Dieſe Verſchmelzung nennt er „Univerſelle Philoſophie,“ deren Grundlegung die vorliegende Schrift enthalten ſoll. Nach Veſtſtellung dieſes Zweckes enthaͤlt der zweite Theil der Einleitung die kurze Angabe der pſychologiſchen Huͤlfs⸗ mittel. Das Weſen, welches zum Menſchen wird, und in ihm zum Selbſtbewußtſeyn kommt, vermag alles zu erkennen; denn es iſt das Goͤttliche, die Wahrheit ſelbſt, das univerſelle ALL. Eine und Ganze, Gott. Alle Wiſſenſchaften ſind daher nur Eine, die Philoſophie, die Erkenntniß der einen Wahrheit ſelbſt. Alle Wiſſenſchaften haben nur inſofern Guͤltigkeit, inſofern ſie als einzelne Momente in einem philoſo— phiſchen Syſteme aufgeſtellt werden. } 5 21 323 Zur Erkenntniß der Wahrheit ift ung die Receptivitaͤt (Sinnlichkeit) und Spontaneitaͤt (Vernunft) unentbehrlich. Aber Erkenntniß der Wahrheit ſelbſt erlangt nur der, welcher ſich zur Vereinigung jener beiden Kräfte, d. h. zur Selbſt⸗ ſtaͤndigkeit durcharbeitet. Die Wahrheit exiſtirt nur als der unendlich und ewig gegenwaͤrtige, und in vollkommener Har— monie mit ſich ſelbſt immer wirkende Gott, nur in ihrer unbe— dingten Ganzheit, d. h. nur im Syſteme. Man muß ſie alfo zu dieſem Syſteme machen. Die bisherigen Syſteme ſind nur Producte der receptiven oder der ſpontanen Erkenntniß, nicht aber der ſelbſtſtaͤndigen. Dieſe ſoll jetzt ihren An— fang nehmen. Man muß aber die Einſeitigkeit der receptiven und ſpontanen Erkenntniß kennen lernen, oder ſich fuͤr beide ein Kriterium aufſtellen. — Hiermit iſt die Einleitung geſchloſſen. Es folgen die drey Abſchnitte: 1) Kriterium der Erfahrung, 2) Kriterium der Vernunft, 3) Wahrnehmung. Damit dem Leſer Material und Form obiger Zweck— ausfuͤhrung leichter vor Augen ſtehe, ſetzt Referent das von dem Verfaſſer ſelbſt gelieferte „Orientirungsblatt“ hin. Wahrheit — Erkenntniß. I. (+) II. —) III. Empirie. Metaphyſik. Philoſophie. Montag 1 a Subſtanz Kaufalität Congruenz 2 Dienftag — a ! Objettivität Subjectioität | Coniectivität + 55 Mittwoch + a Realität Idealität Wirklichkeit ! Fi ee ee Nothwendigkeit J Apodikticität Freyheit 2 = Freitag — b Poſitivität Negativität Limitation 8 Samſtag + b | Simplicität Duplicität Trialität 8 „„ — Sonntag + | a b An ſich Bey ſich Juͤr ſich. | 2 - f & „Die drey Säulen ſtellen drey Geſtalten der ewigen Wahr⸗ „heit und der ewigen Erkenntniß dar. Die Wochentage rufen „die Tage der Schöpfung immer ftiſch hervor. Der letzte „Tag iſt der Tag der Ruhe. Es ſind drey beharrende „Wochen Gottes und ſieben Tage ſeiner unaufhoͤrlichen „dreieinigen Offenbarung. Die Zahlen Drey und Sieben „ſind nicht umſonſt heilig und geheimnißvoll.“ Das Material beſteht aus den drey fubjectiven Kategorien, der Empirie, der Metaphyſik und der Philoſo— phie (nach den drey pfychologiſchen Vermoͤgen der Sinnlichkeit, Vernunft und „Selbſtſtaͤndigkeit“ gebildet), und aus den drey objectiven, der Quantitaͤt, Qualitaͤt und Relation. Die letztere iſt die Vereinigung der beiden erſteren. Von dieſen hat aber jede drey Momente, das erſte iſt das Weſentliche, das zweite das Formelle (oder Logiſche), das dritte das Weſentlich-Formelle. univerſellen Philofophie. 324 So bilden ſich die ſieben perpendiculaͤren Gates gorie-Abtheilungen, und nach den drey ſubjectiven Gate: gorien geordnet, die einundzwanzig Grundbegriffe der Die horizontalen Gate gorienlinien bilden den Zuſammenhang, daß die philoſophi— ſche Categorie ſtets die Einheit der empiriſchen und metaphyſiſchen Categorie auf derſelben Linie darſtellt. Z. B. die „Conjectivitat“ die Einheit der Objectivitaͤt und Sub: jectivitaͤt. Die einfach -ſchoͤne und ſichere Zeichnung der aͤußeren Syſtems-Form entſpricht vollig dem Zwecke einer „Grund- lage.“ Die drey Abſchnitte enthalten nun demgemaͤß folgende Hauptgedanken: 1) Das Kriterium der Erfahrung ergibt das Reſultat, daß ihr zwar alle die Categorien der erſten Columne zus kommen, aber dafuͤr diejenigen der zweiten voͤllig abgehen. Sie erkennt nur den Koͤrper der Wahrheit, nicht deren Seele. Sie erkennt das univerſelle All, aber nicht als univerſelles Eine, alſo auch nicht als univerſelles Ganze. Sie faßt die Wahrheit als Unendlichkeit, nicht als Ewigkeit, alſo auch nicht als Allgegen= wart auf, alſo ſie erkennt nicht Gott. Sie gibt uns alſo nur Kenntniſſe, nicht Begriffe. 2) Das Kriterium der Vernunft ergibt, daß ihr zwar alle Categorien der zweiten Columne zukommen, aber dafuͤr diejenigen der erſten voͤllig abgehn. Sie erkennt nur die Seele der Schoͤpfung, nicht den Koͤrper. Sie erkennt das univerſelle Eine, nicht das univerſelle All, alſo auch nicht das univerſelle Ganze. Sie faßt die Wahr⸗ heit als Ewigkeit, nicht als Unendlichkeit, alſo auch nicht als Allgegenwart auf, alſo ſie erkennt nicht Gott. Sie gibt uns alſo nur Begriffe, nicht Kenntniſſe. 3) Die Wahrnehmung iſt die dritte vollkommene Er⸗ kenntnißquelle, dem Erkenntnißvermoͤgen der Selbſtſtaͤndig⸗ keit angemeſſen. Sie enthaͤlt die vollſtaͤndige und ſich ge— genſeitig ergänzende Vereinigung der Erfahrungs- und Vers nunftergebniſſe. Sie erkennt das univerſelle Ganze, die Allgegenwart, die Gottheit, und gibt Er— kenntniſſe. g Das ganze Syſtem enthaͤlt drey Theile: 1) die weſent⸗ liche, 2) die formelle, 8) die weſentlich-formelle Phi— loſophie. 1) Die weſentliche enthaͤlt: a) die Philoſophie der Na⸗ tur (An ſich der Wahrheit); b) des Geiſtes (Bey ſich); e) der Erſcheinung (Fuͤr ſich). 2) Die formelle enthält: a) die Philoſophie des Wortes (univerſelle Grammatik); b) des Gedankens (Logik); e) des Wortes und Gedankens anf einmal, oder in der wirklichen Form, d. h. die Matheſis und Aeſthetik. 3) Die weſentlich-formelle, die Phaͤnomenologie der Wahrheit, enthält: a) Kritik der Erfahrung (Philoſophie des Empiriſchen); b) Kritik der Ver⸗ nunft (Philoſophie des Metaphyſiſchen); e) Gottes- 325 wort der Wahrnehmung (Philofophie des Philoſo— phiſchen). Die weſentliche formelle Philoſophie iſt die Begruͤndung des philoſophiſchen Syſtems, daher iſt ſie zugleich Schluß und Anfang der Philoſophie. + „Dieſes Syſtem eint alfo in ſich nicht nur die Subject: „Objectivitaͤt der Naturphiloſophen mit der „Subject-⸗Objectivitaͤt Hegels, fondern auch die ganze „Empirie mit der ganzen Metaphyſik, und erreicht ſo „die Conjectivitaͤt als ſolche. Es faßt alſo die lebendige „Wahrheit nicht nur in ihrer Bluͤthe, ſondern auch in ihrer „Wurzel auf, leiſtet folglich vielmehr, als es in ſeiner Ein— „leitung verſprach, ja mehr noch, als daß es auf der ewigen „Milchſtraße der Erkenntniß bloß einen Schritt weiter fort— „ ſchreite.“ (pag. 333.) 8 Referent hielt ſich durch die männlich entſchloſſene Eigen— thuͤmlichkeit der Schrift verpflichtet, dem Leſer Zweck, Materie und Form dieſes Verſuchs in ausfuͤhrlicher Treue vorzulegen. Weniger getreu laͤßt ſich die innere Kraft, die Energie der Dar— ſtellung, in einem kurzen Abriſſe darſtellen. Das, was man logiſche Beweisart nennt, findet ſich natuͤrlich nicht darinn, das widerſtreitet der ganzen Anſicht des Verfaſſers. Er ſagt daruͤber ſelbſt (p. 314): „Die wahre Philoſophie hat für alle ihre einzelnen Momente, welche fie aufſtellt, keine einzel: nen Beweiſe, ſondern für alle zuſammen blos einen ein⸗ zigen Beweis, und dieſer iſt die Erkenntniß des Gan— zen.“ (p. 315) „Das Einzelne laͤßt ſich nur formell, nie aber weſentlich beweiſen.“ — Dem gemaͤß findet man nur die Grundbegriffe in kurzen Explicationen aufgeſtellt, an bilderreichen Beiſpielen der Wiſſenſchaft und des Lebens an— ſchaulich gemacht, und dann die Categorien der beiden erſten Abtheilungen durch einfache Combination zur jedesmaligen dritten Kategorie umgewandelt. Fuͤr die „Grundlage“ mochte das auch immerhin genuͤgen. Dagegen in einer ſyſtematiſchen Aus— fuͤhrung wuͤrde der Verf. doch ſeine eigene Methode (pag. 317: „weder bloß analytiſch, noch bloß ſynthetiſch, ſondern beides zugleich, oder genetiſch“) in Anwendung zu bringen haben. Die bloße Combination iſt, um es anſchaulich auszu— druͤcken, zu mechaniſch, um das Gefuͤhl einer genetiſch gebildeten Ueberzeugung zu ſchaffen. Es muͤßte ſich gleichſam eine chemiſch-organiſche Wirkſamkeit der beiden jedesmaligen Begriffe auf einander darſtellen, um die Entſtehung der jedesmaligen dritten Kategorie mit klarer Einſicht auffaſſen zu machen. Doch, wie geſagt, die Sproͤdigkeit der bloßen Combination iſt fuͤr die „Grundlage“ um ſo zulaͤſſiger, als einerſeits eine ſo klare Cryſtallform der Grundzeichnung daraus hervorgeht, und anderſeits der Verfaſſer die ſproͤden Gedankenformen mit den Blumengewinden einer erhabenen Dichterſprache zu umkleiden gewußt hat. Ref. wuͤrde den Ausdruck wählen: es find He— gelſche Begriffe in Jean Pauliſcher Sprache. Fuͤr Jean Paul hegt auch der Verfaſſer eine beſondere Vorliebe und citirt öfters Stellen aus ihm. Daher ſagt er auch ſelbſt (p. 321): „Der Styl der wahren Philoſophie iſt die lebendige Gottes: ſprache, eint daher in ſich alle Style der Sprache der Menſch— heit. Er iſt das All, das Eine, und das Ganze aller mög: lichen Style. Dichteriſch und metaphyſiſch, trocken und empiriſch 326 iſt ihm eins, wie die Sache fordert.” Um dem Leſer eine Probe der bluͤhenden Sprache zu geben, waͤhlt Ref. die Apodicti⸗ cität, d. h. die Vernunft, indem fie gebietet: „Es muß ſo ſeyn, und es iſt ſo.“ — (pag. 166) „Die Schoͤpfung tritt hier auf als die geoffenbarte Vernuͤnftigkeit, die ſich ſelbſt ent⸗ rollende und veſtſetzende Apodicticitaͤt, der aus der Unendlichkeit von Schluͤſſen beſtehende und die Ewigkeit hindurch in immer neuen Schlüffen fortlaufende Schluß, als der allmaͤchtige, er- habene und impoſante göttliche Sorites. Sie rollt ohne An- fang und Ende immer fort. Ihre Vergangenheit iſt ein aufge⸗ thuͤrmter Berg von ſchweigenden Prämiffen und ihre Gegenwart ein ſprechender Schluß, der aber augenblicklich verſtummt, ſich in den letzten Unterſatz verwandelt, und ſo die Zukunft gebaͤrt. Die Willkür athmet überall in ihr, gehorcht jedoch dem unſicht— baren Finger des Seynmuͤſſens. Es iſt die thronende Geiſtes⸗ conſequenz, die weiſe Vorſehung, iſt ein unermeßliches, netzartig⸗ labyrinthiſches, wunderbares Geflecht, worinn nur die rothen Faͤden der Gottesregierung deutlich hervorſtechen und lesbar ſind. Alle Dinge ſind die flimmernden Schluͤſſe, und der Menſch iſt der ſelbſtbewußte Sorites, auf dem Gipfel ſeiner Allmacht. Er habe nur vor der Thaͤtigkeit keine Scheu, und er wird die Weisheit aus ſich ſelbſt ergießen.“ — Dieſe Sprache ſchreibt aber ein Pole, der vor fuͤnf Jahren faſt noch gar nicht Deutſch verſtand. Danach meſſe man die Geiſteskraft neben dem innern Gehalte der tiefen Gemuͤthlichkeit. Die hoffnungsloſe Sehnſucht nach dem geliebten Vaterlande klingt an ſo vielen Stellen durch; dennoch vermag ſie nicht das wiſſenſchaftlich hohe Ziel zu verduͤſtern und nicht den wogenden Strom der fremden Sprache von den bluͤhenden Ufern der Dich— tergabe abzulenken. Man muß das Leben in jenen nordiſchen Ebenen kennen, man muß es als Eingeborner kennen, um ſeine Gemuͤthlichkeit zu verſtehen und die Macht der Vaterlandsgefuͤhle zu meſſen, die daraus hervorgeht. Die rauhe ſchmuckloſe Natur bringt die Menſchen naͤher aneinander und oͤffnet das Gemuͤth an unzaͤhligen Stellen fuͤr die Eindruͤcke der wahren Geſelligkeit, wie es die reichgeſchmuͤckte ſuͤdliche Natur nicht kann. Dieſe Grundlage des polniſchen Geiſteslebens bildet einen fruchtbaren Boden fuͤr die Philoſophie. Er kann einſt eine allgemeinhiſtoriſche Bedeutung fuͤr ihre Fortbildung erhalten. Die morgenlaͤndiſche und die abendlaͤndiſche Weltanſchauung koͤnnen ſich dort vielleicht zu einer Harmonie vereinigen, wie fie in einer andern Nationa⸗ lität nicht erfchienen iſt. Gluͤcklich für Polen, wenn es dieſes geiſtige Gut zum welthiſtoriſchen Erſatze ſeiner andern Guͤter erhielte. Auch Athens Philoſophie bluͤhte nach dem peloponne— ſiſchen Kriege, neben Philipp und Alexander von Macedonien. Wenn aber eine reine Saat das Gedeihen und den Werth der Erndte bedingt, ſo iſt es unſtreitig der Verf. des vorliegen⸗ den Werkes, der ſie ſeinem Vaterlande gewaͤhren kann. Schon aus dieſem Grunde waͤre die Schrift eine hoͤchſt intereſſante Erſcheinung. Aber ſie nimmt auch jedenfalls eine ehrenvolle Stelle unter den Producten deutſcher Philoſophie ein, der ſie den Urſprung, das hiſtoriſche Bewußtſeyn und die rag ver⸗ dankt. L. B. 327 Der unverwesliche Leib als das Organ des Geiſtes und der Sitz der Seelen⸗ Störungen. Eine anthropologiſche Rhapſodie von Fr. Groos. Heidelberg, bey Karl Groos. 1837. 8. 80 S. Der Verf. dieſer kleinen, aber beachtungswerthen Schrift, dirigirender Arzt der Irrenanſtalt zu Heidelberg, gewohnt von Zeit zu Zeit dem Publicum Rechenſchaft von ſeinen Anſichten und Beobachtungen im Gebiete der Pſychik und Pſychiatrik abzulegen, thut dieß ſchon ſeit mehreren Jahren in einer fort⸗ laufenden Reihe kleiner, einzelne Abtheilungen dieſer Wiſſenſchaf— ten behandelnder Schriften. Der Faden einer pfochologifchen Haupt⸗ und leitenden Grund-Idee zieht ſich unverkennbar durch fie ſaͤmmtlich hindurch. Dem befonnenen Schachſpieler gleich verfolgt der Verf. zwar ſeinen veſten und eigenthuͤmlichen Plan, Zug für Zug, ohne jedoch den Plan und die Züge des Gegners dabey jemals aus den Augen zu verlieren. Die ſpaͤteren knuͤpfen ſich faft immer an den Innhalt der früheren Schriften an, vervollſtaͤndigen und berichtigen denſelben oder ſuchen ihn, wo es noͤthig und thunlich iſt, gegen etwanige gemachte Einwen⸗ dungen moͤglichſt zu rechtfertigen. In dieſer ſeiner neueſten Schrift aber finden ſich einige der gewichtigſten Frag- und Raͤthſelpuncte der Pſychologie fo bündig erörtert und auf eine ſo ſcharfe und entſcheidende Spitze von demſelben geſtellt, daß eine beſtimmtere Ausgleichung der annoch entgegen geſetzten An— ſichten nicht mehr ſchwierig und ſehr fern zu ſeyn ſcheint. Wir wuͤnſchten allerdings, daß der Verf. einen den Inn— halt richtiger bezeichnenden Titel fuͤr dieſe Schrift gewaͤhlt haben moͤchte, weil wir befuͤrchten, daß der Ausdruck des „unver— weslichen Menſchen-Leibs ꝛc.“ leicht Mißverſtaͤndniß er— zeugen und Erwartungen bey vielen Leſern anregen duͤrfte, welche ſich dennoch beym Leſen des Buͤchleins ſelbſt nicht ganz befrie— diget finden werden und vielleicht nie voͤllig befriedigt werden koͤnnen. Der Verf. tritt zuvoͤrderſt einer nur kuͤrzlich ansgeſproche— nen, allerdings auffallenden und merkwuͤrdigen Behauptung Blumröders: „der Glaube an perſonliche Unſterb— lichkeit gefaͤhrde den Adel der Seele und ſtehe mit demſelben ſogar in feindlichem Widerfprud “; aus welcher die Immoralitaͤt des Glaubens an Unſterblichkeit folgen wuͤrde, beſtimmt und mit triftigen Gruͤnden entgegen. Dieſe Gruͤnde aber werden ohnfehlbar in dem Gemuͤthe eines Jeden, der ſich ſelbſt einigermaßen klar geworden iſt, vollen Anklang finden. Wenn er ſodann — hauptſaͤchlich gegen Dr. Möller — die Priorität feiner Darſtellung der (relativen) Verſchiedenheit von Leib, Seele und Geiſt, als drey eigentlichen Urfactoren und Haupt⸗ Beſtandtheilen des menſchlichen Weſens, als fruͤher erkannt und nachgewieſen, fuͤr ſich in Anſpruch nimmt; ſo duͤnkt uns dennoch, daß die philoſophiſche Unterſcheidung und Trennung dieſer Begriffe, — ſo oft auch, ſelbſt noch bis auf die neuere Zeit, der ſehr weſentliche Unterſchied von Seele und Geiſt, noch immer verkannt oder mißverſtanden werden mag, — doch im Grunde nichts weniger als neu, ſondern ſchon uralt fey. Das ſinnlich-animaliſche Princip im Menſchen, das ſich zu dem hoͤheren Geiſt, wie das niedere Thier zu dem hoͤheren Menſchen ſelbſt verhaͤlt und dem Verf., wie auch uns, als das Organ erſcheint, welches das geiſtige Menſchen-Leben mit dem 328 ſomatiſchen zur lebendigen Einheit verknuͤpft und beides innig mit einander verbindet, — dieſe — Subſtanz oder Potenz? — die er hier mit dem, wie uns ſcheint, nicht gluͤcklich gewaͤhlttn Ausdruck: „des unverweslichen Menſchen-Leibes““ belegt und dann wieder: den Urtypus, die Urform, den elementariſchen Urkeim des menſchlichen Individu— ums“ nennt, iſt wohl ſchwerlich, dem Weſen nach, von dem Begriffe der Platoniſchen Tux bedeutend verſchieden; fo wenig als ſich der hoͤhere Menſchengeiſt oder das uͤberſinnliche, in der geſammten Menſchheit uͤberhaupt waltende und lebende Vernunft⸗ Princip, — dieſer eigentliche Gott in dem Menſchen — von dem vodg der griechiſchen Sprache und Philoſophie unterſcheidet. Der Sinn des griechiſchen zrvedwe hingegen, welches zur ‚ges woͤhnlichen Bezeichnung des Geiſtes und der Geiſteslehre (Pneumatologie) dient, enthaͤlt den Nebenbegriff des Athmens und Hauches (spiritus), ſonach auch den der materiellen Be⸗ wegung und des phyſiſchen Lebens, aber nicht den des reinen Denkens an ſich; obſchon auch der geiſtige Act des Denkens als intenſive Bewegung betrachtet werden muß und namentlich von der Hegelſchen Schule ſo genommen wird. Iſt aber die genauere Unterſcheidung von Seele und Seiſt nichts weniger als neu oder dem Verf. eigenthuͤmlich; ſo tragen doch ſeine fruͤheren und hier wieder von neuem aus dieſem Unterſchiede abgeleiteten Folgerungen und die praktiſche Anwendung, welche er davon auf die hoͤchſten Angelegenheiten des denkenden Menſchen und auf die Pſychiatrik insbeſondere macht, unverkennbar den Stempel der Originalitaͤt und Wahrheit und erhalten durch ihre Conſequenz fuͤr jeden gebildeten Denker ein bedutendes In⸗ tereſſe. Ob aber Gegenſtaͤnde, wie die nachſtehenden: Beſchaf— fenheit des eigentlichen Bandes (copula) zwiſchen Materie und Geiſt und der zuſammenhang oder die innere Einheit derſelben; — urſpruͤngliche oder fucz ceffiv gewordene Freiheit und Selbſtſtaͤndigkeit des Denk- und Willens-Acts im Menſchen; — abſolut oder relativ Boſes im Menſchen; — Sitz und Grund⸗ Urſache der Seelen- und Geiſtes-Storungen; — die Theorie des pofitiven und willkürlichen Straf Rechts und der Criminal-Juſtiz, vom philoſophi— ſchen Stand- und Geſichtspunct aus; — und vor allem endlich: poſitive Gewißheit perfönlicher Unſterb—⸗ lichkeit und einer vergeltenden Fortdauer in einem anderen Leben nach dem Erdentod, — ob biefe der Metaphyſik und philoſophiſchen Speculation angehoͤrenden Ges genſtaͤnde, welche in der neueren Zeit von Seiten der Wiſſen⸗ ſchaft in Beziehung auf das Leben mehr als jemals unterſucht * In einem gleichzeitig erſchienenen, trefflichen Werke: — der hiſtoriſchen Entwickelung der ſpeculativen Philoſophie von Kant bis Hegel von C. M. Chalybäus. Dresden, 1837. 8. — findet ſich nachfolgende bemerkenswerthe Stelle, welche den Urkeim des Bildungs- Triebes, welchen der Verf. hier bloß auf das Weſen des Menſchen bezieht, auf das Univer⸗ ſum und die ganze Schöpfung überträgt: „wie in jedem „einzelnen Keime, ſo wirkt die Natur auch im großen Gan⸗ „zen. — Wie dort im Keime des Eyes eine blindwirkende „Kraft, ein Trieb angenommen wurde, der, gleich als ob „er ſeine Beſtimmung kennte, ſich zur Wirklichkeit organi⸗ „ſirte; ſo iſt auch hier im Ganzen eine Natur vor der Na⸗ „tur, d. i. ein Trieb vor der Geſtaltung, ein Geſetz vor „der Ausführung, eine Möglichkeit vor der Wirklichkeit, „alſo eine natura naturans vor der natura naturata.“ 329 und beſprochen worden find, von irgend einem Denker und For⸗ ſcher jemals mit mathematiſcher Beſtimmtheit und apodictiſcher Evidenz ausgemeſſen, philoſophiſch ergruͤndet und dadurch zur Potenz des reinen und abſoluten Wiſſens in uns erhoben wer⸗ den duͤrften, möchten wir ſchier bezweifeln. Zu aller Zeit wer⸗ den jedoch wiederholt fortgeſetzte Unterſuchungen dieſer Gegen⸗ ſtaͤnde nothwendig bleiben, das Intereſſe gebildeter Menſchen fuͤr ſich in Anſpruch nehmen, dem Ziel reinerer Wahrheit und höhe rer Gewißheit immer naͤher fuͤhren und dadurch nicht bloß den ſittlich⸗intellectuellen Fortſchritt der Menſchheit überhaupt fördern und dieſe höher veredeln, fondern auch die äußere und materielle Wohlfahrt des Menſchenlebens verhaͤltnißmaͤßig hoͤher ſteigern. — Seitdem der Eön. preuß. Miniſter von Aneillon in eis nem bereits vor mehreren Jahren erſchienenen, anerkannt claſſi— ſchem Werke: zur Vermittelung der Extreme, dieſe als das hoͤhere Princip aller wiſſenſchaftlichen Forſchung aufgeſtellt und es der ſeinigen auf eine muſterhafte Weiſe nach mehreren Richtungen hin zum Grunde gelegt hat; iſt es immer mehr als der univerſellſte Standpunct und als die umfaſſendſte Auf: gabe für Wiſſenſchaft und Leben anerkannt und von denkenden Maͤnnern mehrſeitig in Anwendung gebracht worden. Die Wich⸗ tigkeit und Wohlthaͤtigkeit dieſes in der Körpers und Geiſtes⸗ Welt gleiche Anerkennung gebietenden Geſetzes der Vermitte— lung leuchtet dem geſunden Menſchenverſtand zwar ſchon von ſelbſt ein. Auch laͤßt ſich gar nicht verkennen, daß daſſelbe ohnſtreitig als das Grundprincip der poſitiven chriſtlichen Lehre angeſehn werden muͤſſe, wenn anders der Ausſpruch der heiligen Schrift: „es iſt ein Mittler zwiſchen Gott und den Menſchen“, d. i. zwiſchen der hoͤchſten Vernunft des abſo⸗ luten Geiſtes und der ſinnlichen Anſchauung und der endlichen Vernunft im Menſchen, Wahrheit und zwar eine unbedingte und allgemeine Wahrheit iſt. Die practiſche Anwendung dieſes Princips im wirklichen und äußeren Menſchenleben findet jedoch nicht ſelten bedeutende Schwierigkeiten, die ſich im Laufe der Zeiten mit dem fortſchrei— tenden Gange der Dinge zwar ohnſtreitig vermindern, vielleicht aber niemals ganz und vollkommen aufheben laſſen werden. — Wir wiſſen nicht, ob der Vfr. und Dr. Möller zuerſt oder allein dieſes Princip zur Veſtſtellung und Berichtigung der Theorie der Pſychiatrik, als z. B. der Beſtimmung des eis gentlichen Sitzes und der Urſache der Geiſtesſtoͤrungen zu benu— zen verſucht und in Anwendung gebracht haben. Daß es von ihnen aber nicht ohne reellen Gewinn fuͤr eine nach Theorie und Praxis zu den ausgezeichnetſten Wohlthaten der neueren Aera gehoͤrenden Wiſſenſchaft geſchehen ſey, liegt unverkennbar am Tage. Die im Denken und Handeln der Menfchen vor— waltende und uͤberwiegende Einſeitigkeit ſehen beyde als den Krebsſchaden unſerer Zeit in aller und jeder Beziehung, in wifs ſenſchaftlicher, ſittlicher und politiſcher Beziehung an. Dieſe Ein: ſeitigkeit wollen ſie vor allen Dingen moͤglichſt entfernt nnd ver⸗ bannt ſehen, wenn es in der That und Wahrheit immer heller und beſſer in der Welt und mit den Menſchen werden ſoll. Wer konnte und wollte die Wahrheit dieſer Behauptung im All— gemeinen leugnen? — Wer das Beſtreben nach harmoniſcher Einheit in Sinn und That uͤberhaupt mißbilligen? — Dennoch aber will uns beduͤnken, daß ein Verlangen, jede Einſeitigkeit zu entfernen, gewiſſermaaßen ſelbſt als ein einſeitiges angeſehen Iſis 1838. Heft 5. 330 werden koͤnne oder vielmehr müffe; einſeitig um deßwillen, weil ja jedes menſchliche Beſtreben, — ſey es ideell oder reell, — ſtets ſeine beſtimmte Grenze und Schranke in einem mit Noth— wendigkeit gegebenen Gegenſatze neben ſich oder in einem Hös heren uͤber ſich findet, und vermoͤge dieſer Beſchraͤnkung neben oder uͤber ſich den nothwendigen Character der Einſeitigkeit durch⸗ aus nicht verleugnen oder ganz aufgeben kann. — Bekanntlich ruft jeder poſitive Satz im denkenden Geiſte mit Nothwendigkeit feinen Gegenſatz hervor. Wir find und führ len uns gezwungen, von zwey direct ſich entgegenſtehenden Be— hauptungen nur die eine als ganz wahr anzuerkennen, und muͤſ⸗ ſen die andere mit Nothwendigkeit als Irrthum anſehen und fuͤr unwahr halten. Dieß iſt das dualiſtiſche Geſetz des Wider— ſpruchs, das ſich im Gebiete der Intelligenz und des Verſtan⸗ des ohne Ausnahme von uns allgemeine Anerkennung erzwingt; — ein Geſetz, das in der Sinnen- und materiellen Welt in einer untergeordneten Potenz als Polaritaͤtsgeſetz austritt, im Reiche der Organismen insbeſondere in einer hoͤheren Potenz als Geſchlechts-Differenz nach einer manchfach modificierten Stuf⸗ fenfolge wiederholt, die ſich in der Zeugung, Ehe und Begat⸗ tung zur urſpruͤnglichen Einheit und Indifferenz ſchoͤpferiſch auge gleicht. Wahrheit aber, die ausſchließend dem Gebiete des Gei— ſtes angehört, wohnt für uns in keinem Extrem ganz (abfos lut); wohl aber findet ſich auf jeder Seite immer etwas (rela— tiv) Wahres. Nur durch Vergleichung und Ausgleichung bey⸗ der Seiten, wenn ſie von einem hoͤheren Standpunct aus un⸗ ternonnmen wird oder durch gegenſeitige Durchdringung und Wechſelwirkung derſelben, erzeugt ſich derjenige Grad von Re— alitaͤt menſchlicher Erkenntniß, welcher ſich der abſoluten Gewiß⸗ heit moͤglichſt naͤhert. Voͤllig erreichen wird er dieſelbe aber nie. Dieß iſt um deßwillen unmoͤglich, weil der menſchliche Geiſt ſich keine Wahrheit zu denken vermag, welche deren Ges genſatz fo vollkommen einſchloͤſſe, daß fie ihn gaͤnzlich abſorbierte oder vernichtete. . Der Menſch vermag dieß eben fo wenig, als er den Be: griff des reinen oder abſoluten Geiſtes ohne irgend eine aͤußere Kraft⸗Aeußerung oder ohne materielles Subſtrat veſtzuhalten und zu erfaſſen vermag. Abſolute Wahrheit aber iſt reiner Geiſt. Daſſelbe muß aller und jeder Schranken, auch der ideellen Be⸗ ſchraͤnkung ſelbſt durch ihren Gegenſatz entbehren; oder ſie darf gar nicht ſagen wollen, daß ſie wahrhaft abſolut ſey. Hieraus aber folgt unwiderſprechlich, daß das Loos und die Beſtimmung des Menſchen ewig nur Wahrſcheinlichkeit, — nur rela- tive Wahrheit, nie abſolute ſey oder werden Eönne, Reine Wahrheit iſt nur in Gott, iſt vielmehr die Gotts heit, die Alles im Allen bleibt (Zy xdı dv) ſelbſt. Einſei⸗ tigkeit, Abhängigkeit und Subjectivitaͤt menſchlichen Strebens, Denkens und Thuns iſt ein allgemeines Geſetz der Menfchens Natur. Vergeblich bleibt Verlangen und Erwartung, der Menſch ſolle und werde ſich jemals dieſer Schranke von Sub⸗ jectivitaͤt und Einſeitigkeit vollig entſchlagen. In dieſer Welt gegenfeitiger Anregung und fortwährenden Kampfes würde ohne einen gewiſſen Grad von Einſeitigkeit nicht nur keine Selbſt⸗ ftändigkeit und Freyheit des individuellen Menſchen mehr denk⸗ bar ſeyn; ſondern auch phyſiſche und moraliſche Exiſtenz und die Moͤglichkeit des Lebens ſelbſt problematiſch werden. Und nur aus dieſem Grunde erlaubte 10 mir die obige Anforde⸗ 2 331 rung, ſich jeder Einſeitigkeit möglichft zu entſchlagen, ſelbſt ein einſeitiges und unmoͤgliches zu nennen; was jedoch dem ſcharf— ſichtigen Verfaſſer ſelbſt in dieſem Umfang gewiß nicht in den Sinn gekommen iſt. Nur dann, wenn Gedanke und That, Streben und Forſchen des Menſchen die von Veruunft und Pflicht deutlich genug bezeichnete Grenze auch nur um ein Haar uͤberſchreitet, wird dieſe Ueberſchreitung ſtets und ohne Ausnah— me den allgemeineren Fortſchritt hemmen und demſelben nach— theilig und zerſtoͤrend werden. Einſeitigkeit iſt und bleibt zwar das Loos des Menſchen; aber Einſeitigkeit iſt nicht die Beſtim—⸗ mung der Menſchheit. Der Menſch foll vielmehr dieſelbe un: unterbrochen in und außer ſich bekaͤmpfen. Dieſer Kampf iſt im Grunde aber nichts anderes als das ununterbrochene Be— ſtreben der Vermittelung der Extreme und Gegenſaͤtze zur Ein— heit, — ununterbrochene Ausgleichnng des Ungleichen. In be— ſonderer Beziehung auf das aͤußere und geſellige Leben und die geſetzgebende und vollziehende Gewalt im Staate heißt dieſe Ver⸗ mittelung der Gegenſaͤtze Gerechtigkeit. In einer Zeit, wo Parteygeiſt, Egoismus und Einſeitig— keit ſich in der Wiſſenſchaft wie im Leben offenkundig zu ſchroff auspraͤgen, ſo daß am Ende die Menſchheit in zwey feindliche Hälften zu zerfallen droht, deren jeder die moͤglichſt unbe: ſchraͤnkte Herrſchaft, die Fülle aͤußerer Güter und des Beſitzes, die an den Reichthum geknuͤpften und durch denſelben vermit⸗ telten Genuͤſſe und die Mittel und Kuͤnſte des Gewinns und Erwerbs vielleicht noch hoͤher ſtehn und mehr gelten, als die ewige Wahrheit ſelbſt, die freylich nicht immer im Sinne des Menſchen nicht allen und nicht überall nuͤtzt; — wo man entweder zu viel oder zu wenig, — alles oder nichts glaubt, — alles wiſſen will und erklaͤren und begreifen zu koͤnnen waͤhnt, oder mit allzugroßer Genuͤgſamkeit die Realitaͤt des Wiſſens nur auf dasjenige, was zu des Leibes Nahrung und Nothdurft gehört, beſchraͤnkt, — hier alles Selbſtdenken und ſelbſtſtaͤndiges Pruͤfen und Forſchen lieber ganz perhorreſcieren moͤchte, dort die Thatſachen der Geſchichte ſelbſt zur leeren Mythe und ſub— jectiven Idee ohne objectiven Gehalt ſublimiert; wo man folg— lich den Extremen offenbar mehr huldigt als gut, recht und vernünftig iſt, und wo nun dieſe, ſehr begreiflicher Weiſe, ſtatt naͤher zuſammenzuruͤcken und ſich endlich in der Indifferenz zu verſoͤhnen und aufzuloͤſen, immer mehr auseinander weichen, ſo daß der verduͤnntere Faden am Ende reißen muß, — in ei⸗ nem ſolchen Zeitraum wird das beſonnene Beſtreben denkender Menſchen ungemein wohlthuend, welche mit Ernſt an den Werth und das Wohlthaͤtige eines verſoͤhnenden Prinzips im Leben wie im Wiſſen mahnen und mit unabweisbaren, aus den Tie— fen der Speculation, wie aus der Quelle geſunden Menſchen⸗ Verſtandes, und den belehrenden Warnungen und dem Gericht der Menſchen⸗Geſchichte ſelbſt erholten Gründen, die Zeitgenoſſen davon zu uͤberzeugen ſuchen, daß nie in hartnaͤckiger Verfolgung einſeitiger Intereſſen oder im ſtarren Veſthalten vorgefaßter Meynungen, welche uͤber lang oder kurz jedem Theil verderblich werden muͤſſen; ſondern nur in dem friedlichen Einheitspunct ſtreitender Gegenſaͤtze und in Erhaltung und Befoͤrderung des Gleichgewichts, — als des bezeichnendſten Symbols hoͤheren Rechts, — daß mit einem Wort in der goldenen Mitte, — man möge fie nie mit Mittelmaͤßigkeit verwechfen — Wahr⸗ helt und Leben, Friede und Recht verhaͤltnißmaͤßig am ſicherſten zu finden ſey, und daß dieſer nach den beyden Hauptrichtungen alles Seyns und Daſeyns, — nach innen und außen, — all⸗ | 332 maͤhlich fortſchreitende Zuſtand durch menſchliche Beſtrebungen wohl gefördert, wie verzoͤgert, nie aber im Ganzen verhindert werden koͤnne. Dieſes wiſſenſchaftliche und aͤcht conſtitutionelle Stre— ben nach der rechten und gerechten Mitte, — denn der Wiſ⸗ ſenſchaft nuͤtzt ein conſtitutionelles Princip nicht minder als der Politik, — glaubt Ref. in den ſaͤmmtlichen Schriften des Verf. und dieſer pſychologiſchen Rhapſodie insbeſondere deutlich erkannt zu haben und ſie deßhalb jedem Freund der Wiſſen⸗ ſchaft, Wahrheit und Humanitaͤt gewiſſenhaft anempfehlen zu koͤnnen. Die Förderung der Humanitaͤt aber in ihrem ganzen Umfang und nach allen ihren ſo verſchiedenen Richtungen und Beziehungen iſt oder ſollte wenigſtens immer Hauptzweck und das letzte Ziel alles menſchlichen Forſchens, Wiſſens und Be⸗ ſtrebens ſeyn und bleiben. A. M. Tauſcher. Transactions of the royal asiatic society of Great Britain and Ireland. London Parbury. 4. Dieſes Werk enthält eine große Menge Abhandlungen uͤber ganz Oſtindien und China aus allen Faͤchern: Geſchichte, Geographie, Landesbeſchaffenheit, Sitten, Handel, Krankheiten, Kunſtgegenſtaͤnde, Philoſophie, Sprachen, Innſchriften, Beob⸗ achtungen des Barometers in ſehr verſchiedenen Gegenden, me— teorologiſche Regiſter und hin und wieder etwas Naturhi⸗ ſtoriſches. N Band I. 1827. 640. 11. Tafeln meiſt mit orientaliſchen, beſonders chineſiſchen Schriften. S. 49. W. Moorcroft, Latakh. Es wird nicht groͤßer als ein ſtarkes Lamm von fuͤnf oder ſechs Monaten, ſteht aber in Menge und Feiuheit der Wolle und in Schmackhaftigkeit des Fleiſches keinem andern nach. Des Nachts kommt es unter Dach, des Tags naͤhrt es ſich von kaͤrglichen Kraͤutern der Granitfelſen. Angebaut wird Weizen, Gerſte und Lucerne, welche aber nur 2 Monate ſtehen und dann die Stoppeln von Kuͤhen, Ziegen und Eſeln ſo abgefreſſen werden, daß man bald keine Spur mehr ſieht. Das Schaf wird ſo zahm wie ein Hund, ſteckt den Kopf in die Häfen, ſucht die Broſamen auf, leckt den Thee aus den Taſ⸗ ſen und nimmt Brod oder Mehl aus den Haͤnden. Die Ueber⸗ bleibſel des ſchwarzen Thees, der hier ſehr viel gebraucht wird, werden ihm zur Beute. Des Winters fuͤttert man ſie mit Heu von Lucerne und ſammelt den Dung ſorgfaͤltig. Es wirft des Jahrs zwey Laͤmmer und wird zwey Mal geſchoren; Wolle 3 Pfd., gibt gute Shawl. Man koͤnnte es vortheilhaft in Eu⸗ ropa einführen, weil es mit dem ſchlechteſten Futter fürlieb nimmt. Aus Caſchemir kommen braͤunliche Shawle mit hirſchar⸗ tigen Haaren, welche eine von den zahlloſen Abarten der wil⸗ den Ziegen liefert, die auf den Bergen wohnen, beſonders der über das Purik-Schaf von 333 Provinz Changthang und Khoten. Der Preis iſt ſehr hoch, weil die Ziege nicht gezaͤhmt iſt, obſchon es leicht geſchehen koͤnnte. Sie traͤgt jedoch wenig Wolle. In den oͤſtlichen Theilen des Himalayas an der chineſi— ſchen Graͤnze gibt es ein wildes Pferd, Equus kiang, näher dem Eſel verwandt als dem Pferde, aber verſchieden vom Gurkhar von Sind, welcher viel ſchoͤner und lebhafter iſt, als der gemeine Eſel. S. 119. G. H. Möhden, über den Banyanbaum (Fi- cus indica), wovon die Griechen und Roͤmer reden und der den Begleitern Alexanders ſo wunderbar aufgefallen iſt. Theo— phraſt erwähnt feiner zuerſt unter dem Namen der indiſchen Feige, Lib. I. cap. 12., Lib. IV. cap. 5., und befchreibt ſchon ſeine wunderbaren Wurzeln. Sein Schatten bedecke 2 Stadien, was ganz richtig iſt; denn ein Stadium beträgt 600“, Plinius hat aus Theophraſt geſchoͤpft. Q. Curtius, Strabo, Arrian ſprechen auch davon; Diodorus Sicu— lus ſcheint aber unter dem großen indiſchen Baum die Fecher— Palme zu verſtehen. S. 282. W. Ainslie, Indien. Si. 343. Gerard, über das Thal des Setleyfluſſes im Himalaya; Höhen udgl. S. 543. St. Johnſton, uͤber den Handel von Ceylon. Chank iſt Voluta gravis. Die Hauptbank gehoͤrt der engliſchen Regierung und liegt an der Nordweſtkuͤſte von Cey— lon, etwas noͤrdlich von der Inſel Manar. Die Taucher holen fie gewoͤhnlich 3¼ Faden tief. Ihre Menge iſt fo groß, daß die Regierung die Fiſcherey waͤhrend eines Jahres fuͤr 60,000 ceyloniſche Dollar verpachtet. Eine Menge dieſer Scha— len werden nach allen Theilen Indiens, vorzuͤglich nach Benga— len verfuͤhrt, wo ſie in Ringe von verſchiedener Groͤße geſaͤgt und von den indiſchen Weibern als Zierrath an Armen, Fuͤßen, Zehen und Fingern getragen werden. Sie ſtehen auch bey den Hindus in religioͤſem Anſehn, und werden daher in ihren Tem⸗ peln und bey ihren Feyerlichkeiten gebraucht. uͤber die Elephantiasis in * Links⸗Schalen werden ſogar mit Gold aufgewogen. Da ſie nicht ſo tief liegen wie die Perlmuſcheln, ſo gewinnen die Taucher mehr dabey. Die vorzuͤglichſte Perlbank, welche der engliſchen Regie⸗ gehoͤrt, liegt laͤngſt der Weſtkuͤſte von Ceylon, etwas ſuͤdlich von der Inſel Manar. Die oſtind. Compagnie hat eine Chank⸗ Fiſcherey zu Killekarre und eine Perlfiſcherey zu Tuticoreen, beyde an der Suͤdkuͤſte von Indien, Ceylon gegenüber. Als die Mahomedaner dieſelben betrieben, ſtanden ſie unter einer Auf— ſicht, was ſehr vortheilhaft war. Sie wurden ſeit den aͤlteſten Zeiten betrieben, und ich halte Killekarre fuͤr das Colchis am Periplus des erithraͤiſchen Meeres, wo auch die Perlfiſcherey ers waͤhnt wird. — Er ſpricht noch von dem Anbau des Reißes, des Indigos, von der Chaya-Wurzel (Oldenlandia und Bella- ta) zum Rothfaͤrben, der Palmyra (Borassus flabelliformis), der Kokosnuß, Areca⸗Nuß, dem Sappan, Zimmet und dem Elephanten. 334 Band II. 1830. S. 579 und 127 mit vielen Tafeln, meiſt Goͤtzen vorſtellend, ausgeſchnitten in Tempeln. S. 52. W. Ainslie, uͤber die Pocken, ihre Einimpfung und die der Kuhpocken in Indien. 77. J. Hodgſon, Landwirthſchaft in Garnatic der in⸗ diſchen Halbinſel. 371. B. Dorn, Beſchreibung eines alten arabiſchen Himmelsglobus. Das Uebrige beſteht in Beſchreibungen und Abbildungen von Bildern im Tempel von Ellora und in vielen Unterſuchun⸗ gen uͤber Sprachen, Ruinen, Sitten, Geographie uſw. Darun⸗ ter auch eine Abhandl. von W. Humboldt uͤber die Verwandt⸗ ſchaft der orientaliſchen Sprachen. Bd. III. 1836. S. 588 und 98 mit vielen Abbildungen. S. 185. J. Low, uͤber die weißen Elephanten. Manche haben die Wirklichkeit der weißen Elephanten be⸗ zweifelt und geglaubt, die Koͤnige von Siam ließen ſie faͤrben, um den Fremden etwas Sonderbares zu zeigen. Die Sache iſt aber ganz richtig; in den Staͤllen des Koͤnigs von Siam ſind wirklich ſolche Elephanten, welche man wohl weiß nennen kann, obſchon fie eben nicht rein weiß find, Crawford fagt: er habe 6 dergleichen in den Staͤllen des Koͤnigs geſehen, mehr als man je vorher beyſammen hatte: ſie fallen zwar etwas ins Fleiſchfarbene, aber doch naͤhern fie ſich mehr der weißen Far— be als ich erwartet habe. Uebrigens waren ſie ſo groß wie die andern, ſtark und geſund. Ihre Seltenheit iſt Urſache ihres hohen Werths. Man hat daſelbſt auch einen weißen Affen, Mission to Siam p. 96. In Hindoſtan habe ich nie einen weißen Elephanten bemerkt. Ob ſie eine eigene Gattung ausmachen, bleibt unentſchie⸗ den. Im indiſchen Archipelag findet ſich der weiße Büffel, ein ſehr kraͤftiges Thier und eine vom ſchwarzen Büffel verſchiede⸗ ne Gattung. Die Malayen halten fein Fleiſch für ungeſund. Benndall ſagt in feiner Geſchichte des wilden Schafs, daß bey allen Thieren manchmal weiße Stuͤcke vorkommen, ſo bey Ochſen, Hirſchen, Raben, Spatzen, und ſelbſt bey den Negern. Beym weißen Büffel iſt es aber wohl kein kraͤnklicher Zuſtand. Nach dem eigenen Geſtaͤndniß der Siameſen gibt es kei⸗ ne ganze Heerden von weißen Elephanten, ſondern es werden dergleichen nach langen Zeitraͤumen einzelne unter den gemeinen oder ſchwarzen gefangen, in den Provinzen Cambaya und Laos, und daher Koͤnige der Heerde genannt. f Unter den weißen Elephanten, welche 1823. in des Koͤ⸗ nigs Stall ſtunden, war einer ein Weibchen. Die Neu- und Geldgier der Siameſen haͤtte ſie gewiß angetrieben, dieſe Art zu vermehren, wenn ſie nicht fuͤr heilig gehalten wuͤrde, und man daher fuͤrchterliches Ungluͤck uͤber das Land zu bringen glaubte, wenn man fie unter einander befprin: gen ließe. Der Quidoh Stand in der Nachbarſchaft der Prinz Wallis⸗Inſel zieht ſich ſeine Elephanten ſelbſt. 335 Die Verehrung gegen die weißen Elephanten ergibt ſich am beſten aus der Art, wie man ſie behandelt. Demjenigen, welcher von Cambapa gebracht wurde, ſchickte der Koͤnig von Siam Hofleute entgegen, um ihm bey ſeinem Eintritt in ſeiner Majeftät Land Gluͤck zu wuͤnſchen. Dann wurde er begruͤßt von einer Deputation der Vornehmen der Stadt Dan Houla⸗ man. Die naͤchſte Station war Sala Khru, dann Phihang⸗ Ding, wo der Gouverneur feinen Gluͤckwunſchs-Beſuch machte; dann kam wieder eine Stadt, dann Baphong, wo der Gouver— neur daſſelbe that. Nun machte er noch 3 Tagreiſen, und dann kam der König dem heiligen Thier ſelbſt entgegen. Er haͤlt ſich daher ſelbſt für niederer als den Elephanten. Von da wurde er in die Hauptſtadt Bangkek gefuͤhrt und ſodann ein prächtiges Feſt im Freyen vor dem Palaſt gegeben. Alle drey Monat widerfaͤhrt ihm an einem beſtimmten Tag die Verehrung der Frommen. Die hoͤhern Prieſter leiten die Cerimonien und ſprechens eigens dazu eingerichtete Gebete aus den Balibuͤchern. Sie beſtehen vorzuͤglich in Wuͤnſchen für ein langes Leben dieſes Elephantenkoͤnigs, und waͤhrend der Zeit ſprengen die Prieſter Weihwaſſer auf ſeinen Leib. Der neu angekommene Elephant wird von den Prieſtern geweiht und kommt dann in den Elephanten-Stall, wo er von eigens fuͤr ihn erhobenen Steuern ernaͤhrt wird, und nur her⸗ auskommt zur nothwendigen Bewegung oder zu Proceſſionen. Der gluͤckliche Jaͤger darf eine gewiſſe Menge Geld neh⸗ men von einem Haufen Gold und einem Haufen Silber. Man ſagt, der Koͤnig reite nie auf einem weißen Ele⸗ phanten, weil der Rang von beyden gleich ſey. Ich beſitze aber ein chineſiſches Gemaͤlde, in welchem ein Goͤtze auf einem reitet. W. Jones beſchreibt die 8 Goͤtzen, welche die 8 Viertel der Welt bewachen, als geboren auf Elephanten. Unter den ſieben Koſtbarkeiten, welche dem Barommachak gehören, befand ſich der berühmte Diamant-Elephant. Dem Koͤnig Phra⸗Sowat traͤumte, es falle ihm eine Lo⸗ tusblume in die Hand. Sein Wahrſager ſagte ihm, er ſoll in den Wald gehen, um eine Prinzeſſinn zu ſuchen. Er fand und heirathete ſie; er wurde aber am andern Tage von einem Jaͤ⸗ ger getoͤdtet und von ſeinem Schwiegervater mit heiligem Oel wieder lebendig gemacht. Nun ſuchte er auch, mit ſolchem Oele verſehen, ſeine Frau, fand aber einen weißen Elephanten, wel— cher ſo leben von einem Schwarzen getoͤdtet worden war. Er machte ihn durch das Oel wieder lebendig, gewann einen Sieg und ritt dann darauf zu einem Tempel. Nach Maurice bezeichnen Maͤnner auf Elephanten die Fortſchritte Criſhnas durch die Thebaide und Aethiopien. Nach Wilford ſtroͤmte der Nil aus den Tempeln eines großen weißen Elephanten, welchen Criſhna nach einem Kampf von 6 Tagen erſchlug; aus dem Kopf ſprang eine ſchoͤne Pakſha. Viswa, der Sohn von Kamadeva, ſah im Himala einen großen, weißen Elephanten mit 4 Hauzaͤhnen; er erſchlug ihn, und dann ſprang aus dem Leibe eine ſchoͤne Jungfrau, nach⸗ dem ſie vorher das Anſehen einer rieſenhaften Rakſcha ange⸗ nommen hatte. Seſonchoris, Hauptmann der Elephanten, eroberte die 336 Welt. Nach Manethon beſtand die 5. Dynaſtie von Aegypten aus Koͤnigs⸗Elephanten. 8 \ Es gibt unter den Menſchen in diefen Ländern Albino, in Siam, Pegu und Patani; ich ſah einen ſolchen Malayen auf der Inſel Pinang oder Prinz von Wallis-Inſel. Er war keineswegs ſchwaͤchlich, weder an Leib noch an Geiſt, 40 Jahre alt, 5 lang. Seine Haut glich der eines rothhaarigen Eu— ropaͤers; er hatte blaͤuliche Augen, ſilberweißes Haar und ein kurzes Geſicht; war Schulmeiſter, hatte Kinder gleich den Ma— layen, aber zwey ebenfalls weiße Schweſtern. h Man hält dieſen Zuſtand auch hier für einen Mangel in der Organiſation. * S. 379. General-Major Hardwicke, uͤber die Schafe freſſer in Hindoſtan, mit einer Tafel in Folio. Es gibt wenige, welche es aus Charlatanerie thun. Es find kleine Schafe von Doab, wovon das Viertel nur 8 — 9 Pfund wiegt. Zuerſt faßt er die Haut des Ruͤckens mit den Zaͤhnen und wirft das Schaf hinter ſich; dann kniet er nieder, reißt ihm mit den Zaͤhnen den Bauch auf, ſchafft die Daͤrme heraus, ſaͤuft das Blut und ſieht ſich dann um, ob ihm Bey⸗ fall geklatſcht werde. Dann ſchaͤlt er mit den Zaͤhnen das Fell ab, frißt alles Fleiſch auf, und fraͤgt ſodann, ob er noch aue EN ſoll. Gewoͤhnlich verſchlingt er zwey hinter einander. S. 405. Oberſtlieutenant Sykes, Beſchreibung des wilden Hundes der weſtlichen Ghats. 1 lll. T. Die einzige Beſchreibung eines wilden Hundes von Cey⸗ lon hat Dosmaer gegeben. Die gegenwärtige iſt groͤßer und hat einen buſchigen Schwanz. 5 Der Dhole von Sſtindien und Suͤdafrica gleicht dem halb gezaͤhmten Dingo von Neuholland, hat aber keinen bufcyi gen Schwanz, aber eine hellrothe Farbe wie der der Ghats. Der Dingo hat einen langen Kopf wie ein Fuchs und gleicht ſonſt dem Schaͤferhund, welchen man fuͤr denjenigen haͤlt, der dem wilden am naͤchſten ſteht. Der Dingo iſt 2 ½ lang, 2“ hoch, hat Stachel- und Wollhaare und iſt dunkel gelblichbraun, unten heller. Der meinige heißt Colfun (Canis deccanensis) und eis ner wurde an der Quelle des Bhima in den weſtlichen Ghats im Mai 1828. erſchlagen, weil er ſich an einem Hirſch ganz voll gefreſſen hatte und daher nicht fliehen konnte. Der Kopf iſt lang und ſchmal, ebenſo der Leib; die Glieder dagegen ſehr ſtark, nebſt den Zehen, Hals lang. Der Ausdruck des Geſichts glich einem verdrießlichen Pariah-Hund; Iris braun, Sehloch rund, Ohren groß, aufrecht, oben breit, mit etwas abgerunde⸗ ten Spitzen, innwendig weißlich behaart; der hintere Rand iſt doppelt, wie beym Haushund. Vorn 5 Zehen und hinter dem Handgelenk ein horniger Fortſatz wie beym Schakal und bey man⸗ chen Hunden; Klauen kurz, ſtark und ſchwarz. Färbung glaͤn⸗ zend roth, unten etwas heller, Schwanzſpitze ſchwarz; der Pelz beſteht aus Stachel: und Wollhaaren, die letztern ſehr kurz und nicht kraus. Kopf bis zwiſchen die Ohren 7%," lang, 3 ½ breit; von den Ohren bis zur Schwanzwurzel 25“, wovon der Hals 8, 337 Schienbein 10¼, Zehen 2, Schwanz 11; ganze Länge ſammt dem Schwanz 3' 8 ¼“, Höhe 17“. Sie ſind ſehr ſelten. Die Einwohner kennen wohl dieſen Hund in ihrem Buſch— werk, wiſſen aber wenig von ſeiner Lebensart; er jage in gro— ßen Rudeln den Tiger, laſſe den Harn auf den Schwanz und ſpritze ihn dem Tiger in die Augen, wodurch dieſer geblendet und endlich uͤberwunden würde, Daß fie in Nudeln von etwa 10 Stüd gehen und ja: gen, haben auch zween meiner Jaͤger geſehen. Er findet ſich auch in dem Gebuͤſch auf den Huͤgeln bey Cittur im ſuͤdlichen Lande der Mahratten. Bey Aſirgarh hat man guch ein Rudel hinter einem wilden Buͤffel her geſehen. Auch findet er ſich in den Gebirgen Nilagiris. Der Hauptmann Oakes hatte einen lange Zeit, konnte ihn aber nicht zaͤhmen. Th. Baber ſetzt hinzu: Williamſon hat ihn beſchrie— ben in ſeinen Oriental Field sports; er iſt auch haͤufig an der Weſtkuͤſte von Indien und im Diſtrict vonBalaghat im— mer in Rudeln von 30 — 60 Stuͤck, und oft wurden ung Ueberbleibſel von Schweinen und Hirſchen gebracht, welche von ihm getoͤdtet worden. Die Eingebornen halten es fuͤr eine Thatſache, daß ſie Tiger und Chitas toͤdten. Sie finden ſich wirklich in den Nilagiris, aber nur in den weſtlichen Theilen. Mir ſelbſt folgten fie einmal zwiſchen dem Fluß Paitira und Nad— dibatt, 9 engliſche Meilen weit, und haͤtte ich nicht mehrmals meine Piſtolen abgeſchoſſen, ſo haͤtten ſie mir gewiß einige Hun— de geraubt. Ich bekam einige mal Junge, konnte ſie aber nur 3— 4 Wochen erhalten, weil fie zu wild und ſcheu waren. Sie fraßen nur bey Nacht und dann ſehr viel Ihre Klauen ſind nicht wie beym Wolf und Schakal gebildet, ſondern mehr wie bey den Katzen; daher greifen ſie die Augen an und reißen ſie aus. H. Bowler fuͤgt bey: Der Colſun iſt auch gemein in dem Diſtrict von Hyder— abad und in den meiſten Theilen von Deccan, auch laͤngs der waldigen Gegend von Ellur und Rajamahendri, in Ganjam und an der oͤſtlichen oder Coromandel-Kuͤſte. In Hindoſtan heißt er Jangali Cutta, in Telugu Adavi Cucca; beydes bedeu— tet wilder Hund. Sie jagen in Rudeln und ſind ziemlich ſchnell. Auf einer Reiſe in Ganjam ſah ich eine Antilope durch das Geſtraͤuch huͤpfen, dicht verfolgt von einem Dutzend dieſer wil⸗ den Hunde; ſie ſprang endlich in Waſſer und die Hunde wur— den durch Schießen vertrieben. f Der Major Pew ſchoß zwey im Diſtrict Rajamahendri und gab mir davon folgende Beſchreibung Färbung roͤthlich braun; Haar etwas länger als beym Pariah⸗Hund; Schwanz buſchig mehr wie bey Schakal als Hund; Ohren mehr rund als bey den Hunden, ziemlich wie bey den Katzen; Fuͤße auffallend rund. Dieſe Thiere ſind kaum ſo hoch als ein Schakal, aber in allen Theilen ſtaͤrker und ſchwerer. S. 437. 9. Burney, über die lackierten und japa⸗ nierten Waaren von Ava. Iſis 1838. Heft 5. ausgeſetzt; die bey Arippo am wenigſten. 338 Es iſt kein Lack dabey, ſondern die ſchoͤn rothe Farbe wird durch die Burmeſen aus Zinnober gemacht, welchen die chineſiſchen Carawanen von Yun nan einfuͤhren. Das Haupt: material dabey iſt der burmeſiſche Firniß Theet tſee, woͤrtlich Holzoͤl. Es muß ſehr viel in der Gegend geben, weil das Pfd. nur 5 Pence koſtet. Es gibt ganz reines, das ſchwarz faͤrbt, und gemeines, das mit Zinnober roth faͤrbt; es ſey ein Viertel Wachs darunter; unter dem Schlechteſten die Haͤlfte. Das Verfahren wird umſtaͤndlich beſchrieben, aber von welchem Baum der Saft kommt, erfaͤhrt man nicht. 452. Hauptmann J. Steuart zu Colombo, Bericht uͤber die Perlfiſcherey an der Nordweſt-Kuͤſte von Ceylon mit einer Charte. Die Einwohner glauben, die Auſtern regneten aus den Wolken, vielleicht, weil in den öftlichen Gegenden der Laich von gewiſſen Fiſchen durch die Ausduͤnſtung in die Höhe ges nommen wird und mit dem Regen wieder herunterfaͤllt, theils, weil man ſolch eine Wirkung den Waſſerhoſen zuſchreibt. Laſ— ſen wir dieſe zum Theil laͤcherlichen Meynungen: ich will nur die erſte Erſcheinung der Perlmuſcheln beruͤhren, wenn man ſie in ungeheuern Klumpen im Meer herumſchwimmen ſieht. Die einzelnen ſo klein, daß ſie jeder fuͤr nichts anders als Fiſchlaich anſehen wuͤrde. In dieſem Zuſtand ſind ſie das Spiel der Winde und der Stroͤmungen um die Kuͤſten von Ceylon, bis ſie groͤßer werden und ſinken: dann haͤngen ſie ſich mit einem Bart gleich dem der Miesmuſcheln an Felſen, welche meiſtens Corallfelſen ſind, oder klumpenweiſe an einander. Als man ein Stuͤck Holz, welches vor 6 Wochen an einen Anker gebunden wurde, heraufzog, ſo war es ſchon mit Perlmuſcheln bedeckt, faft fo groß wie ein Schilling. Die feinſten Perlen ſollen von einer Bank bey Chilaw kommen; aber dieſe Muſcheln erlangen felten ihre Vollkommen— heit an andern Baͤnken als an denen zu Arippo. Die Corallenbaͤnke liegen 6 — 8 engliſche Meilen von der Kuͤſte und ſind den ſtrengen Muſſonwinden und Stroͤmungen * Die 3 letzten Fiſcherreyen an den Arippobaͤnken waren in einer Tiefe von 5¼ bis 7 Faden, weſtlich und ſuͤdweſtlich bes ſchuͤtzt durch einen Sand- und Coralltuͤcken von der nördlichen Spitze einer Inſel mit Namen Caredivan zwiſchen Grad 8 und 9 N. B. unter 80 O. L. Greenwich, welcher ſeewaͤrts nur 2 oder 3 Faden tief iſt, gegen die Muſchelbaͤnke aber ploͤtz— lich 7 Faden tief wird, wodurch dieſe gegen die Wuth der ſuͤd⸗ weſtlichen Muſſon geſchuͤtzt werden. Die Corallenbaͤnke nörde lich den Muſcheln ſind an vielen Stellen faſt ſo hoch als das Waſſer, und ſchuͤtzen daher ſehr gegen die Stroͤmungen waͤhrend der Nordoſtmuſſon, welche wehen vom November bis zum Nor: nung. Die ſuͤdweſtlichen wehen vom April bis zum September. So liegen die Perlmuſcheln ſicher in tiefem Waſſer, haͤn⸗ gend an den Corallen, bis ihre Bartfaſern ſchwach werden und abreißen; dann findet man ſie ausgewachſen auf dem ſandigen Boden in der Nähe der Corallenlager. ½ der bey der letzten Fi⸗ ſcherey aufgehobenen Muſcheln kamen von einer ſolchen Lagerſtaͤtte. Einer der verſtaͤndigſten Taucher gab mir das Alter der Muſchel, wenn fie vom Felſen abfaͤllt, auf 6 Jahr an. Er 22 339 glaubt nicht, daß fie ſich nach Belieben abloͤſen koͤnnen; einmal abgeriſſen aber kann ſie ſich auf dem Sande bewegen, das Schloß voran. Die beſten Perlen findet man in dem fleiſchreichſten Theile der Muſchel nah am Schloß; ſie finden ſich aber auch in allen Theilen und haͤngen an der Schale. Ich habe 67 Perlen von verſchiedener Größe in einer Muſchel geſehen. Nicht jede ent- haͤlt Perlen und ſie ſind uͤberhaupt ſelten in denjenigen, welche man als die ſchoͤnſten zum Eſſen auswaͤhlt, was fuͤr die Mey— nung ſtimmt, daß die Perlen durch Krankheit hervorgebracht werden. Daher ißt man auch ſelten ſolche Muſcheln, weil man ſie fuͤr ungeſund haͤlt. Zerſchneidet man eine Perle, ſo ſieht man, daß ſie aus Schalen beſteht wie eine Zwiebel, und aus der naͤmlichen Materie wie die Schale. Wer gewohnt iſt, die Perlmuſcheln als einen Schatz zu betrachten, wird erſtaunen, wenn er hoͤrt, daß man zu Arippo einen Korb voll wohlfeiler 15 15 kann, als ebenſoviel Auſtern zu Feversham oder Colcheſter. Was muͤſſen daher die fuͤr eine Vorſtellung von der Sache gehabt haben, welche die Compag— nie der Perlfiſcherey veranlaßten, Taucherglocken aus England hieher zu ſenden? Ehe der Bart reißt, ſind die Muſcheln in ungeheuern Klumpen beyſammen: ein Taucher, welcher anzeigen wollte, wie dick ſie auf der Bank liegen, legte ſeine Hand an das Kinn; ein verſtaͤndiger Taucher aber ſchaͤtzte die Muſchelbaͤnke nicht hoͤher als 18“ und ſagte, man ſehe oft große mit Muſcheln bedeckte Felsbloͤcke auf dem Meeresboden für Muſchelhaufen an. Man glaubt, fie erreichen in 7 Jahren ihre Vollkommen— heit und ſterben ſodann bald. Man hat ſolche Muſcheln, wie es in Europa mit den Auſtern geſchieht, auf beſſern und ge— ſchaͤtztern Boden gebracht, aber ohne Vortheil. Ich nahm ein⸗ mal einige von Arippo nach Colombo mit, aber obſchon ich das Waſſer oft wechſelte, waren ſie doch am andern Tag todt. Die Boote der Perlfiſcher halten 8 — 15 Tonnen und haben kein Verdeck; die Schnaͤbel ſind ſehr lang; ein Boot 40“ lang, hat auf dem Boden nicht mehr als 28. Sie haben einen Kiel, aber einen Maſt und ein ſchlechtes Seegel. Sie verlaſſen den Strand mit dem Landwind um Mitternacht und haben bis zur Bank 9 — 12 Meilen. Daſelbſt liegt ein Gard— ſchiff von der Regierung vor Anker auf dem Muſchelgrund, neben das ſie ſich auch vor Anker legen bis halb 7 Uhr wo ſodann der Inſpector das Signal zum Tauchen gibt. Bey guͤnſtigem Wetter hoͤrt der Landwind mit Sonnenaufgang auf, und das Waſſer iſt um 9 oder 10 Uhr ganz ruhig. Um 12 Uhr gibt das Regierungsſchiff durch einen Kano— nenſchuß das Zeichen zum Aufhoͤren; und dann erhebt ſich ein angenehmer Seewind, mit welchem die Boote nach dem Lan— de laufen. Wird der Wind unterbrochen, ſo bedient man ſich der Ruder; manchmal muß deßhalb das Fiſchen aufgegeben werden. Die Mannſchaft beſteht aus einem Tindal oder Meiſter, aus 10 Tauchern und 13 andern Maͤnnern, welche das Boot regieren und die Taucher waͤhrend des Fiſchens bedienen. Man hat nur 5 Taucherſteine, weil die Taucher ſich abloͤſen. Solch ein Stein wiegt 15 — 20 Pfund nach der Groͤße des Tauchers. a 340 Starke Männer, hängen noch 4 — 8 Pfd. Steine an ben Gürtel, um ſich auf dem Boden zu halten, bis ſie ihr Netz voll haben. Der Taucherſtein hat die Geſtalt eines Tannzapfens (Pine) und hängt an einem doppelten Seile. Das Netz iſt aus Cocosnuß⸗ Garn gemacht, 18“ tief, beveſtigt an einen Reif, 18“ weit, an einem einzigen Seil. Der Taucher zieht ſich ganz aus bis auf eine kleine Umhuͤllung, verrichtet fein Gebet, fpringt dann ins Waſſer und ſchwimmt zu ſeinem Stein, welchen ſeine Begleiter uͤber die Seite des Boots herunter gelaſſen haben. Dann ſteckt er ſeinen rechten Fuß oder die Zehen zwiſchen das doppelte Seil des Steines, welches uͤber eine von der Seite des Boots vor— ſpringenden Stange laͤuft. Er haͤlt ſich uͤber dem Waſſer an dem Seil, langt daran auf und ab, wodurch er den Stein heben oder 10 kann, bis er ihm paßt. Dann ſtellt er den linken Fuß auf den Reif des Netzes und druͤckt ihn gegen den Stein, waͤhrend er das Seil in der Hand behaͤlt. Seine Be— gleiter tragen Sorge, daß die Seile ohne Verwickelung aus dem Boote laufen. N 2 Dann ſtreckt er ſich, ſchoͤpft Luft, druͤckt die Nasloͤcher mit Daumen und Fingern zuſammen, laͤßt ſodann das uͤber die Stange geworfene Seil durch die Hand glitſchen und faͤhrt fo ſchnell hinunter als der Stein ſinkt. Auf dem Boden an: gekommen, laͤßt er den Stein los. Dieſer wird ſogleich von den Dienern heraufgezogen und zu einem wiederholten Tauchen bereit gemacht. Er faͤngt ſogleich an, ſein Netz zu fuͤllen, wo— bey er bisweilen über einen Raum von 8 — 10 Faden kriechen und eine Minute unter Waſſer bleiben muß. Will er herauf, ſo zuckt er an dem Seile des Netzes, was ſeine Gehuͤlfen ſo— gleich fühlen und es fo ſchnell als möglich heraufziehen. Der Taucher bleibt an dem Netze ſo lange, bis es ſo weit vom Bo— den frey iſt, daß es nicht mehr umſtuͤrzen kann: dann haſpelt er ſich ſelbſt am Seile herauf, während es feine Gehuͤlfen eben- falls an ſich ziehen. Hat dadurch ſein Leib einen Trieb nach Oben bekommen, ſo verlaͤßt er das Seil, legt die Haͤnde an die Schenkel, taucht plotzlich herauf, ſchwimmt zu feinem Stein, und waͤhrend das Netz in das Boot gelenkt wird, iſt er ſchon wieder fertig unterzutauchen. Ein einzelner Taucher kann des Tags 1— 4000 Muſcheln heraufſchaffen. Sie blieben ſelten uͤber eine Minute unter Waſſer: die gewoͤhnlichſte Dauer iſt von 58 — 57 Secunden. Fordert man ſie auf, ſo lange als möglich zu bleiben, fo kann man 84 — 87 Secunden zaͤhlen. Sie werden zum Auftauchen gewarnt durch ein ſingendes Geraͤuſch in den Ohren und d durch eine Empfindung, aͤhnlich dem Schluckſen. Viele Taucher wagen ſich nicht eher unter Waſſer, als bis der Hayfiſchbeſchwoͤrer am Strande iſt und das Maul die⸗ fer Fiſche gebannt hat;, andere haben von ihren Prieſtern ges ſchriebene Schutzzettel, welche ſie in geoͤlte Leinwand wickeln und damit tauchen. Es gibt auch darunter Katholiken, welche aber zufrieden ſind, wenn ihre Prieſter fuͤr ſie beten. Der Taucher wird von der Regierung bezahlt und darf taͤglich von jedem Boot 10 Muſcheln fuͤr ſich unterſuchen. Ein Hayfiſchbeſchwoͤrer ſagte mir, er habe das Geheimniß von ſeinem Vater bekommen und niemand habe es außer ſeiner Familie; wenn er es jemanden mittheilte, ſo wuͤrde er die Kraft ſelbſt verlieren. Als ein Hayfiſch ſich am Schiffe zeigte, 341 fagte ich ihm, er ſoll ihm das Maul bannen: das koͤnnte er wohl, antwortete er, aber das wire nicht recht; fein Geſchaͤft ſey bloß, ihn fortzuſchicken. Nach einigen Tagen zeigte ſich ein Hayfiſch auf dem Muſchelboden und verurſachte Angſt: ich ließ ſogleich den Beſchwoͤrer kommen und ſtellte ihn zu Rede, daß er denſelben zu einer ſolch ungelegenen Zeit haͤtte herbeyſchwim— men laſſen. Er antwortete, daß ich ihn oft aufgefordert hätte, er moͤchte einen kommen laſſen: das haͤtte er nun nach meinem Wunſche gethan. Einmal ſah ich einen von einem Hay gebiſſenen Mann. Man ſchnitt einem Walfiſch den Speck ab und hißte denſelben ins Schiff. Dabey iſt es noͤthig, daß jemand ins Meer gelaſ— ſen wird, welcher einen Haken in den Speck ſteckt. Der Mann ſtand mit einem Fuß in der Seite des Wals und ſtreckte den andern ins Meer. Ein Gehilfe im Schiff ſah einen Hay kom— men und nach dem Fuße ſchnappen. Er warf ſogleich ſeinen Spaten, womit der Speck zerſchnitten wird, dem Ungeheuer auf den Hals und trennte faſt den Kopf ab. Ein Kiefer hatte den Fuß ſehr verwundet, von den Zaͤhnen des andern aber waren nur ſchwache Eindruͤcke in der Haut. Das thun uͤbrigens die Hayen nur, wenn ſie Hunger haben, ſonſt ſind ſie furchtſam, und ſchon der Laͤrm auf den Schiffen macht, daß ſie ſich ſel— ten an einen Taucher wagen. » Die Muſchelbaͤnke werden unterſucht im November, wenn der ſuͤdweſtliche Muſſon aufhoͤrt und der nordweſtliche beginnt. Man braucht dazu ein Schiff von der Regierung, zwey Seegel— boote und 8 Fiſcherboote, 1 Tauchſtein und 2 Taucher, welche Muſter von den Muſcheln heraufholen. Werden fie für gut gehalten, ſo erfolgt das Sammeln im naͤchſten Maͤrz, wann der Nordoſtmuſſon in den Suͤdweſtmuſſon umſchlaͤgt. Seit dem Jahre 1814 hat man keinen einzigen betraͤcht— lichen Fang gemacht. Einige ſchoben den Grund auf heftige Winde und Strömungen, andere auf falſche Berichte der Unter— ſuchungstaucher, waͤhrend Boote von der gegenuͤber liegenden Kuͤſte Muſchelbaͤnke pluͤnderten; noch andere ſchoben es auf die zu ausgedehnte Fiſcherey in fruͤhern Zeiten; die Eingebornen auf gefraͤßige Fiſche und auf den Mangel des Regens zur ges hoͤrigen Zeit, welchen ſie fuͤr das Gedeihen der Muſcheln fuͤr noͤthig halten. Um das Pluͤndern zu verhuͤten, haͤlt die Regierung ein Schiff über den Baͤnken zur Sammelzeit, und um ſichere Be: richte zu erhalten, ließ ſie Taucherglocken kommen, damit Euro⸗ paͤer unterſuchen koͤnnten. Ich glaube nicht, daß die Winde und Stroͤmungen Ur⸗ ſache ſind, ſondern die Unwiſſenheit der Fiſcher, welche nicht ein— mal ihre Boote regieren koͤnnen. Wenn auch die Unterſucher eine gute Bank gefunden haben, fo Eönnen fie fie doch ſehr leicht verfehlen und auf eine ſchlechte kommen, wenn ſie im Maͤrz wieder dahin wollen: wenigſtens zieht man oft junge Auſtern herauf, während man ½ Jahr vorher alte bekommen hatte. Mit Compaß und Sonden richtet man nichts aus und ſelbſt nicht mit aſtronomiſchen Beobachtungen, da die Perlbaͤn— ke weit vom Lande liegen und dieſes ſehr niedrig iſt, ohne her— vorragende Gegenſtaͤnde; fo kann nur Talent, Eifer und Ge: ſchicklichkeit mit der Zeit eine Verbeſſerung in der Perlfiſche⸗ rey hervorbringen. can, welcher zwiſchen dem Bima und Mota-Mola liegt, kuͤmmerte. 342 S. 541. W. H. Sykes, über den Koliſurra-Seiden⸗ wurm von Deccan. Bey meinen letzten Unterſuchungen des Theiles von Dec: 0 welch fand ich die Geſpinnſte des Seidenwurms, welchen die Maratten Koliſurra nennen. Dieſes Kerf iſt wegen feines ſtarken Sei⸗ denfadens wichtig für die Manufacturiſten. Dr. Rorburgh hat die Seidenwuͤrmer Tuſſeh (Bhugi von Birbhum) und Arrindi von Bengalen beſchrieben (Linn. Trans. VII.). Aber ich kann leider nicht beſtimmen, ob der meinige einerley iſt mit dem Tuſſeh, weil Norburgh die Raupe beſchreibt, die ich nicht geſehen, doch die Puppe, die er nicht geſehen. Die Motten aber Bhugi und Koliſurra ſind ſich in manchen Puncten ſehr aͤhnlich. zeigen jedoch auch Unterſchiede, die viel- leicht Gattungswerth haben, woran jedoch nicht viel liegt. Das Wichtigſte iſt, daß man ein ſo ſchaͤtzbares Kerf an der Weſt⸗ kuͤſte von Indien fand. Die Eyer find ſchmutzig weiß, oval, etwas zuſammengedruͤckt, derb und mit zwey braunen, paralle⸗ len Linien nach der Laͤnge gezeichnet. Die Motten koͤnnen die Eyer gleich nach dem Ausſchlie— fen aus ihrem Geſpinnſte von ſich geben ohne alle Paarung. Sie entwickeln ſich aber nicht, find ½“ lang und bilden ein zuſammengedruͤcktes Oval; ſie wechſeln in der Zahl von 1 — 200 und werden binnen 4 — 6 Tagen gelegt. Eine legte 130, eine andere 196 und hatte noch 16 im Unterleibe. Das erſte Ey wird von den Tarſen, welche mit ſtarken, krummen Krallen bewaffnet ſind, ergriffen; das zweyte hat une ten etwas roͤthliche, kleberige Materie, wodurch es mittelſt einer beſondern Bewegung des Hinterleibes an das vordere gehaͤngt wird und ſo 15 So wie ſich der Eyerklumpen vergroͤßert, wird er mittelſt der Tarſen und Klauen gegen das Sternum geſchoben, wobey der Hinterleib und die Hinterfuͤße mithelfen. Dann ſtirbt das Thier und bleibt als Decke uͤber den Eyern liegen. Von dieſem Vorgange war ich Zeuge; aber eine andere Motte ſah ich viele Eyer legen, ohne daß ſie ſich darum be— Liegen die Eyer an einem duͤnnen Zweig, ſo kann ihnen die Decke wenig nuͤtzen, weil ſie leicht durch den Wind abgefchüttelt wird. Iſt Inſtinet dabey im Spiele, fo geſchieht es vielleicht, um die Eyer vor Raͤubern zu verbergen. Nach einigen Tagen wird der Eindruck an ihren Seiten größer, ſinkt ein, ſo daß das Ey die Geſtalt einer biconcaven Linſe erhaͤlt, der Umfang noch immer durch die zwey parallelen Linien bes zeichnet. Ich hatte Hunderte von Eyern in verſchiedenen Jah⸗ ren Monate lang, woraus aber nie eine Raupe kam. Nach Baber ſchliefen ſie in 10 — 15. Tagen aus, je nach der Waͤr— me der Luft, werden in einem Monate reif und 2½ — 34 l.; die vorherrſchende Farbe blaß oder meergruͤn. Die Puppe iſt 1 Zoll lang, oval, das eine Ende ſtumpf, das andere etwas zugeſpitzt; der Hinterleib dunkelbraun, glatt, lederig, beſteht aus 9 Ringeln, jedes mit 2 Luftloͤchern [nehm lich eines jeder Seits]. Die Ringel ſchieben ſich in einander, wie ein Fernrohr. Der Vorderleib iſt mit einer ſtarken, lede⸗ rigen Huͤlle aus verſchiedenen Stuͤcken bedeckt, welche auf dem Ruͤcken bis an das Ste Ringel, auf dem Banche nur bis ans erſte reicht. Man ſieht die Augen und die Fluͤgel durch. Be man die Puppe, ſo ſchlaͤgt fie mit dem Bauche hin und her. ! 343 Das Seſpinnſt iſt laͤnglich, 1— 1¼“ lang und fieht aus wie eine ſehr zaͤhe, gegerbte Haut und haͤngt durch eine lange Schnur ſehr veſt an einem Zweige. Das Geſpinnſt der Maͤnnchen iſt kleiner als das der Weibchen. Das Thier ſoll eine unbeſtimmte Zeit im Puppenſtande bleiben, von 3 Mona- ten bis zu 2 Jahren. Es entwickelt ſich im Geſpinnſte ſelbſt, gibt aus dem Munde einen Saft von ſich, welcher den Theil des Geſpinnſtes an der Schnur auflöft, wodurch ein Loch ent⸗ ſteht, das die Motte herauslaͤßt. Die Aufloͤſungskraft dieſes Saftes iſt auffallend; das Geſpinnſt, fo hart wie ein Stud Holz, wird weich uad loͤcherig wie naſſes Fließ- Papier. Bis⸗ weilen wird jedoch das Loch nicht groß genug. Die Fliege iſt ſehr ſchoͤn, ſelbſt praͤchtig. Sie ſtarben mir binnen 7 Tagen, und im wilden Zuftande wohl auch nach dem Legen der Eyer, was binnen einer Woche geſchieht; ſie fraßen nichts. Roxburghs Bhugi-Motte hatte kein Maul und ich konnte ſelbſt mit dem Vergroͤßerungsglaſe keine Saugorgane— entdecken; es fand ſich aber ein Durchgang zum Magen, in welchen ich eine feine Nadel ſtecken konnte. Ohne Zweifel kommt daraus der Saft zum Aufweichen des Geſpinnſtes. Die Motte nimmt daher wohl uͤberhaupt nie Nahrung zu ſich, und hat nichts anderes zu thun, als Eyer zu legen. Ropf: rundlich, kaum vorſpringend uͤber den vordern Rand des erſten Fluͤgel-Paares. Augen: groß und dunkelbraun. Fuͤhlhoͤrner: zweykaͤmmig, lanzetförmig, bey dem Maͤnn⸗ chen ſehr breit, bey dem Weibchen ſehr duͤnn. Palpen: vier, die untern aufſteigend, dicht mit Haar bedeckt; die obern vorſpringend, krumm und haarlos. Maul: ohne Saugorgane. Sals oder Bruſt: oval, ganz mit feinen, langen, pomeranzenbraunen Haaren bedeckt. Bauch: laͤnglich oval, beſteht aus 9 Ringeln (Roxburgh gibt nur 7 an), einſchließlich die hintere Spitze; alles dicht mit feinen, langen pomeranzenbraunen Haaren bedeckt. Bey dem Weibchen reicht der Bauch etwas uͤber den Rand der hintern Flügel hinaus; bey dem Maͤnnchen iſt er viel kuͤrzer. Fuͤße: die zwey vordern Paare etwas laͤnger als die hintern. Die Hüften (coxa) des erſten Paares “ lang, etwas zuſammengedruͤckt; bewegen ſich dicht an den Palpen; die Hüften der hintern Füße liegen am Leibe und find unbe. weglich. Schenkel ½10“ lang, zuſammengedruͤckt. Schienbein ebenſolang, aber rund. Tarſus ½0“, Sgliederig; die Glieder an den Enden laͤnger als die mittleren. Die zwey Klauen krumm und ſpitzig, womit ſie ſich ſelbſt an den Seiten eines Glaſes veſthalten koͤnnen; vielleicht kommt dieſes auch von eis ner kleberigen Materie am Fuße her. Alle Fuͤße dicht bedeckt mit ſteifen roͤthlichbraunen Haaren. Flügel: wagrecht, mit ſchoͤnen weißlichen Streifen, nach der Richtung der Nerven. Die vordern rahmfarben oder pomerans zenbraun, dunkler an den aͤußern Raͤndern als am Bauchrand; der vordere Rand etwas convex, mit einem blaͤulichgrauen Strei— fen begraͤnzt, welcher quer über den Thorax geht; der hintere Rand etwas concav, geziert mit einem breiten Saum, deſſen 344 aͤußerer Rand graulich iſt, mattgruͤn oder gelblichbraun; die Mitte weißlich, der innere Rand tief carminroth; der innere Rand des Fluͤgels gerad. In der Mitte eines jeden Flügels iſt ein ſehr herporſte— chendes Auge; die Pupille, wie durchſichtiger Glimmer, umge— ben mit einer Iris, von der Farbe des hintern Fluͤgelrandes und einem ſchmalen, ſchwarzen Ringe; das aͤußere Segment aber der Iris hat verſchiedene Farben, gemiſcht mit Braͤunlich⸗ gelb, mit Ausnahme des Schwarzen am aͤußeren Ring, das wei— ter hervorragt als an der innern Seite. Die hintern Fluͤgel gleichen ganz den vordern in Faͤrbung und Verzierung; ihr hinterer Rand aber iſt convex. Fluͤgel und Leib ſind dicht mit ſteifen, feinen Haaren bedeckt. Die Faͤr⸗ bung bey dem Weibchen wechſelt in Nofenfarben und Dunkel⸗ braun; bey dem Maͤnnchen faſt braunroth, oder hell caſtanien⸗ braun Ein Vortheil bey der Zucht des Koliſurra beſteht darinn, daß er verſchiedenes frißtl, Sagwan (Teetona grandis), Bor (Zizyphus jujuba), Aſana (Terminalia alata glabra) und Tut (Morus indica). Man benutzt indeſſen im weſtlichen Indien dieſe Seide nicht, obſchon das Kerf allgemein bekannt iſt und die Maratten ein Sprichwort haben, daß ein Menſch, der ſich ſelbſt in Schwierigkeiten verwickelt, einem Koliſurra gleich ſey, verfchlofs fon in feiner Zelle. Man ſchneidet aus dem Geſpinnſte Streis fen oder Riemen zum Anbinden, welche dauerhafter ſind als die von Leder. Ein einziger Faden dieſer Seide traͤgt 198 Gran. Der Leib des Maͤnnchens iſt ½ kuͤrzer als des Weib— chens; Fuͤße kuͤrzer, Fuͤhlhoͤrner oval oder breit⸗lanzetfoͤrmig; Flügel nicht fo groß, die Grundfarbe viel dunkler; die Flug⸗ weite des Weibchens 7“, des Maͤnnchens 5½“. Ein Maͤnn⸗ chen lebte 6 Tage, ohne zu freſſen; es gab taͤglich ziemlich viel braͤunlich-weiße Fluͤſſigkeit von ſich, welche unangenehm roch. 0 Daß der Koliſurra nicht Roxburgs Arrindi iſt, beweiſt Atkinſons Beobachtung: das Geſpinnſt des letztern iſt lind und weiß, und der Faden ſo zart, daß man ihn nicht abwin— den kann. Cramers Bombyx paphia (Papilions exotiques tab. A. 148) gleicht ſehr dem weiblichen Koliſurra; er verweiſet auch auf Seba IV. tab. 23. f. 5. 6. und auf Drury II. 402 t. 5. f. 1. Bombyx myletta. ; Folgende Beſchreibung von F. W. Hope: Bombyx paphia. B. alis patentibus falcatis concoloribus flavis: stri- gis rufis ocelloque fenestrato. Habitat in Asia in India Orientali. Alae omnes flavae, anticae falcatae strigis duabus violaceo-rubris anteriore undata. Ocellus (antice) annulo exteriori nigro, secundo roseo, tertio albido, quarto fla- vo caenoso, quinto aurantio, maculaque fenestrata, linea fusca obliqua per medium disei currente, postice paullo differt, annulo exteriori nigerrimo, secundo aurantio, ter- tio caenoso, quartoque flavo. 345. Die braune Linie an den Vorderfluͤgeln theilt die Ma- eula fenestrata ſchieflaufend faſt in gleiche Theile. In den Hinterfluͤgeln läuft die braune Linie ſchief uͤber den vordern Rand der Scheibe. Abgebildet ſind die Eyer, das Geſpinnſt, die Puppe und der weibliche Falter. 8 Annalen des Wiener Muſeums der Naturgeſchichte, herausgegeben von der Direction deſſelben. Wien . 1837. II. 1. 4. 187. 11 Tafeln. Dieſes Heft enthält wieder ſehr gediegene Aufſaͤtze, mel che ein ſchoͤnes Beyſpiel geben von der ungemeinen Regſamkeit der Wiener Naturforſcher, ſo wie von dem Reichthum ſeltener und wichtiger Gegenſtaͤnde des kaiſerlichen Naturalien-Cabinets. Dieſe Schriften ſtellen ſich mit Ehren an die erſten Geſell— ſchaftsſchriften von Europa, und gehören zu denjenigen, welche am meiſten die Naturgeſchichte befoͤrdern und zwar nach allen Richtungen hin. F. Unger, welcher früher in Tyrol ganz verlaffen ſtand, iſt nun nach Wien berufen, Anregung und Huͤlfsmittel aller Art findet. Er liefert hier ei— ne Abhandlung über die Cryſtallbildungen in den Pflanzenzel- len mit einer Tafel, und Beytraͤge zur Kenntniß der paraſiti— ſchen Pflanzen mit nicht weniger als 6 Tafeln, lauter micro— ſcopiſche und anatomiſche Darſtellungen mit großer Muͤh ent worfen, klar und deutlich gezeichnet und muſterhaft lithogra— phiert. Die abgebildeten Pflanzen find: Balanophora, Pilo- styles, Rafflesia, Hydnora, Monotropa, Orobanche, Cuscu- ta, Viscum, Scybalium, Langsdorffia, Brugmansia, Cyno morium, Hedera, Helosis. f G. Bentham, de leguminosarum generibus com- mentationes p. 61. . Ein ſehr großer und reichhalkiger Auffag mit einer Men⸗ ge Pflanzen, die ſowohl ſippiſch als der Gattung nach characte— riſiert und beſchrieben ſind; darunter ſehr viel Neues. Seit Decandolles Prodromus iſt die Zahl dieſer Familie auf das Doppelte geſtiegen, und davon ſtand dem Verfaſſer der groͤßte Theil der neuen Entdeckungen zu Gebote. Die neuen Sippen find: Spadostyles (Pultenaea), Leptosema, Diplotropis, Cyelolobium, Corytholobium, Centrolobium (Nissolia) , Callisemaea, Discolobium, Phel- locarpus (Pterocarpus), Commilobium, Vexillaria, Platy- sema, Hardenbergia, Bionia, Cleobulia, Cratylia. Vor jeder Tribus oder Subtribus iſt eine Claſſiſication der Sippen: . Eupodalvrieae, Pulteneae, Mirbelieae, Sophoreae, Dalbergieae, Phaseoleae, Genisteae. „S. 142. J. Heckel, ichthyologiſche Beytraͤge zu den Familien der Cottoiden, Scorpaͤnoiden, Gobioiden und Cypri⸗ noiden. T. 8. 9. Iſis 1838. Heft 5. wo er für feinen Forſchungsgeiſt 346 Lauter neue Gattungen, characteriſiert und genauer be: ſchrieben: Cottus poeeilopus, microstomus, gracilis; Gobius quagga, semilunaris; Abramis melanops; Carassius humi- lis, bucephalus; Scorpaenopsis u., nesogallica, neglecta ; Trachydermus n. fasciatus, richardsonii: Abgebildet find: Cottus poecilopus, mierostomus; Gobius seminularis; Trachydermus fasciatus; Abramis melanops; Carassius humilis; Gobius quagga. S. 165. J. Natterer: Lepidosiren paradoxa, ei⸗ ne neue Gattung aus der Familie der fiſchaͤhnlichen Repti⸗ lien Taf. 10. Dieſes höchft merkwuͤrdige, von Natterer in Braſilien entdeckte und von Fitzinger bey der Verſammlung der Natur⸗ forſcher zu Jena (Iſis 1837. 379) bereits etwaͤhnte Thier wird hier abgebildet und ausfuͤhrlicher beſchrieben. Der Verfaſſer er— hielt 2 getoͤdtete Exemplare, eines aus einem Waſſergraben in der Naͤhe von Borba am Madeirafluſſe, das andere aus einem Sumpfe am linken Ufer des Amazonenſtroms, oberhalb Villa— nova in einer Gegend mit Namen Cararaugu. Das eine maß 3° 9%, das andere 1“ 10”, Die Einwohner nennen es Ca- Tamuru, Das Thier gleicht in der Geſtalt auffallend einem Aal, auch der Schwanz von einer haͤutigen Floſſe geſaͤumt; der ganze Leib aber ziegelartig mit weichen rundlichen Schuppen bedeckt, viel vollkommner als bey Caecilia [nach der Abbildung nicht geringelt]. Der Kopf dick, ziemlich ſtumpf, geht unmittelbar in den Leib uͤber; das Maul maͤßig, die Lippen ſehr dick und die Nas⸗ loͤcher als Querſpalten unter der Oberlippe, uͤber den Zähnen. Von dieſen im Zwiſchenkiefer zwey kleine, kegelfoͤrmige; dahin⸗ ter zwey ſehr breite, wie bey den Saͤugthieren, mit dem Kie⸗ ferrande verwachſen, und mit zwey Laͤngsfurchen, fo daß jeder wie 3 Schneidzaͤhne ausſieht. Dieſe zwey großen Zaͤhne finden ſich eben ſo vorn im Unterkiefer. Keine Gaumenzaͤhne; Zun⸗ ge kurz, oval, unten ſtark angewachſen; Augen ſehr klein, an den Seiten im vordern Drittel des Kopfes, mit der Haut bedeckt. Hinter dem Kopf jederſeits ein ſenkrechter Kiemenſpalt und dicht dahinter ein bandfoͤrmiger, zugeſpitzter, ſchuppenloſer Faden 2“ lang als Vorderfuß. Schwanz zufammengedrüdt, ¼ der Leibeslaͤnge; auch die lange Floſſenhaut nach der Abbil⸗ dung geſchuppt. After rund, ſonderbarer Weiſe mehr auf der linken Seite; etwas davor und nahe beyſammen die Hinterfuͤße ganz gleich den vordern. Eine bisher bey keinem Lurch bemerkte Eigenthuͤmlichkeit iſt hier das Auftreten von Schleimcanaͤlen in der Haut, welche der Seitenlinie entſprechen und aͤhnliche Muͤndungeng haben. Sie beginnen vorn an der Schnauze, bilden jederſeits zwey wel⸗ Ienförmige Linien über und unter dem Auge; ſenden einige Zweige ab, vereinigen ſich gegen das Hinterhaupt und laufen dann als Seitenlinie fort [fieht aus wie bey Chimaera]. Die Grundfarbe iſt braungrau. Es ſcheinen kurze Rip: pen, ein Schultergerüft und ein Becken vorhanden zu ſeyn je⸗ derſeits vier gezaͤhnte Kiemenboͤgen; Kehlkopf haͤutig, Luftroͤhre 22 347 ſehr kurz mit zwey langen, blaſenfoͤrmigen Lungen bis zum Af— ter, Herz weit vorn, Darm gleichdick, mit einer Spiralklappe wie bey den Hayen; Everſtoͤcke groß und laͤnglich [Sind es Roogenſaͤcke oder freye Eyerſtöcke wie bey den Froͤſchen 2J. Harn⸗ blaſe laͤnglich oval. Keine Ueberbleibſel von Nahrung. Das Thier iſt ſehr ſelten und kaum bey den Einwohnern bekannt. Es ſoll einen Laut von ſich geben wie eine Katze, und Pflanzen freſſen, namentlich Abfälle der Mandioca-Wurzel. Corpus anguillaeforme, totum squamatum; Pedes quatuor, valde distantes, adactyli. Es ſchließt ſich zunaͤchſt an Amphiuma. Abgebildet iſt das ganze Thier / der Größe; Kopf von vorn mit Gebiß und Nasloͤchern; After mit Hinterfuͤßen; eine Schuppe einfach und vergrößert. Länge 5“, Breite 4 Das Thier hat durch die Beſchuppung und beſonders die Geſtalt der Schuppen auffallende Aehnlichkeit mit den Fiſchen, durch die Geſtalt und Lage der Nasloͤcher unter der Schnauze mit den Hayen, durch die Schleimcanaͤle aber und vor allem durch die plattenartigen, mittels Laͤngsfurchen ſcheinbar in meh— rere getrennten Zaͤhne dermaaßen mit Chimaera, daß man in die größte Verlegenheit uͤber den Platz dieſes Thiers kommt und der Wunſch zu einer baldigen Zerlegung lebhaft erregt wird. Der Verlauf der Naſengaͤnge muß nach unſerer Definition der Lurche die Sache entſcheiden, und wir bitten daher den Prof. Th. Biſchoff zu Heidelberg, welcher die Zerlegung anſtellen wird, darauf vorzuͤglich zu achten. O. S. 171. Gitzinger, über Palaeosaurus, eine neue Gat: tung vorweltlicher Reptilien, und die Stellung dieſer Thiere im Syſtem uͤberhaupt, Taf. 11. Eine ſehr genaue Beſchreibung dieſer verſteinerten Knochen und eine ſehr gründliche critiſche und philoſophiſche Entwickelung der Claſſifications-Principien im Thierreich und insbeſondere bey den Lurchen, welche gewiß vie— les zu deren wichtigen Stellung beytragen werden. Aus dieſer Ueberſicht wird man hinlaͤnglich die Wichtig— keit dieſes neuen Heftes erkennen, ſowie die gruͤndlichen und wiſſenſchaftlichen Forſchungen der Wiener Naturforſcher. * Allgemeine Naturgeſchichte als philoſophiſche und Humanitäts⸗Wiſſenſchaft fuͤr Naturfor⸗ ſcher, Philoſophen und das hoͤher gebildete Publicum, bearbeitet von M. Perty, Pag 0 bey Fiſcher. Liefer. 3. Die zwey e Lieferungen, welche das Allgemeine und Philoſophiſche enthalten, haben wir ſchon nach Verdienſt ange: zeigt. Gegenwaͤrtig faͤngt das Beſondere an, und zwar die Mineralogie, welcher wieder das Allgemeine vorangeht. Dann werden die einzelnen Mineralien nach ihren Familien aufgeführt und characteriſiert, vollſtaͤndiger und gedraͤngter, wie es uns ſcheint, als noͤthig waͤre. Es wird in dieſer Lieferung die ganze Mineralogie voll⸗ 348 endet und noch das Organiſche angefangen, dem wieder allge— meine Betrachtungen vorausgeſchickt ſind, uͤber das Leben, den Begriff des Organismus, die Entſtehung deſſelben, generatio aequivoca, Unterſchiede der organiſchen Reiche, Begriff von Sippe und Gattung, Zahl, Parallelismus. S. 213 beginnt das Pflanzenreich mit der Anatomie deſſelben. Daß alles mit philoſophiſchem und phyſiologiſchem Sinn aufgefaßt und mit vollſtaͤndiger Beruͤckſichtigung der Li⸗ teratur bearbeitet iſt, wurde ſchon fruͤher bemerkt und bedarf daher hier keiner Wiederholung. Mineralogiſche Jahreshefte von E. F. Glo e 5. it. bey Schrag. 18 Dieſe Hefte find eine wahre Wohlthat für den Mineras logen, indem der Verf. alle moͤglichen Entdeckungen, welche in einem Jahre gemacht worden, mit der groͤßten Sorgſalt auf— fuͤhrt und vollſtaͤndig ſchildert; daher denn auch dieſe Hefte von Jahr zu Jahr dicker, vollſtaͤndiger und lehrreicher werden. Das vorliegende enthält alle Mineralien, welche im Jahr 1835. ent⸗ deckt wurden, wohl geordnet und mit ihrer ganzen Geſchichte; jede neue Gebirgsart, jede Berichtigung, Aufklaͤrung uſw. Dieſe große Maſſe iſt in eine ſyſtematiſche, zuſammenhaͤngende Dats ſtellung vereinigt und critiſch beleuchtet, ohne Vorurtheil und Anmaaßung, auch ohne Haͤrte, obſchon dieſe Zuruͤckhaltung dem Verfaſſer oft ſchwer fallen muß bey den vielen abgeſchmackten Folgerungen, welche man uͤberall aus dem ungeordneten Hau⸗ fen von oberflaͤchlichen Beobachtungen, oft auch nur aus einer einzigen ziehen ſieht. Es gibt gegenwärtig keine ſtreitvollere und laͤrmendere Wiſſenſchaft als die Geologie, weil man in keiner auf ſo vereinzelte und ſo ſehr auf der Oberflaͤche lie— gende Beobachtungen allgemeine Schluͤſſe zieht, welche das ungeheure Ganze über einen Leiſten ſchlagen ſollen. Zur Schlich— tung dieſes Wirrwars tragen dieſe Hefte offenbar vieles bey, und es iſt daher nicht zu zweifeln, daß ſie beym Publicum Beyfall finden werden. Die Schrift in 8 Capitel getheilt. Voran die neueſte Geſchichte uͤberhaupt, mit Angabe der Werke und ſelbſt der Sei— tenzahlen bey den meiſten, was beweiſt, daß der Verfaſſer ſie wirklich ſelbſt in Haͤnden gehabt und mit Einſicht benutzt hat. S. 32 folgen kurze necrologiſche Notizen. S. 35 folgt ein Verzeichniß der neueſten Literatur, nach Rubriken geordnet, mit vollſtaͤndigen Titeln und meiſtens einer kurzen Andeutung des Inhalts., S. 57. Die Entdeckungen in der Cryſtallographie; Gonio⸗ meter, kuͤnſtliche Cryſtallbildung uſw. S. 69. Phyſiſche Mineralogie; Haͤrte, Licht und Waͤr⸗ me⸗Eigenſchaften uſw. S. 92. Chemiſche Mineralogie; phismus uſw. S. 115. Beſondere Oryctognoſie; Auffuͤhrung aller neuen Beſtandtheile, Iſomor⸗ 349 Mineralien und aller neuen Beobachtungen über bekannte, nach den Familien geordnet. S. 222. Geognoſie; voran die Geologie, Veraͤnderungen der Erdoberflaͤche, Vulcane, Erdbeben, Erhebungen uſw.; Zus nahme der Waͤrme, Electricitaͤt, Schichtung, Umwandlung, Gaͤnge uſw. In der beſondern Geognoſie S. 261 werden bie einzels nen Gebirgsarten wieder nach ihren Familien geordnet und betrachtet. Dieſes iſt ein beſonders reichhaltiger und ungeachtet ſeiner Gedraͤngtheit weitlaͤufiger Abſchnitt. Den Schluß machen die Verſteinerungen, S. 387. Moͤge dem Verfaſſer Zeit, Geduld und Kraft bleiben, ſich dieſer jaͤhrlich wiederkehrenden ungeheuren Arbeit zu unter— ziehen. Es iſt ein Opfer, welches er der Wiſſenſchaft bringt, wenn auch das Publicum es nicht gehoͤrig ſchaͤtzen und daher nicht verdienen ſollte. Es wird gewiß von vielen mit Dank aufgenommen, beſonders von ſolchen, welche mit der Wiſſen— ſchaft fortſchreiten wollen, was wegen der gar zu großen Maffe: faſt nur durch ein ſolches Buch moͤglich iſt. Einen großen unverzeihlichen Fehler hat das Buch, nehm— lich das Fehlen des Regiſters. Wie kann man ein Sammel: werk ohne einen Wegweiſer in die Welt ſchicken? Es ſollte we— nigſtens ein Regiſter der Autoren und der Mineralnamen ha— ben. Man kann zwar ſagen, ein ſolches werde nach mehrern Heften folgen; allein ſoll man denn mehrere Jahre die Hefte liegen laſſen, bis das Regiſter kommt? Solche Werke werden am meiſten bey ihrer Erſcheinung geleſen und dann auf das Brett geſtellt, bis man ſie gelegentlich braucht. Geognoſtiſche Beſchreibung des Schoͤnbergs bey Freyburg im Breisgau, von C. Fromm⸗ herz, Profeſſor. Freyburg bey Groos. 1837. 4. 36. , 1 Zafel illum. Der Schoͤnberg iſt allerdings wegen ſeiner Geſtalt, ſeiner Abſonderung vom Schwarzwald und daher wegen der faſt graͤn— zenloſen Ausſicht auf demſelben ins Breisgau, die Ortenau und das Elſaß, einer der ſchoͤnſten im Lande; er war auch ſeit einer langen Reihe von Jahren als ein wilder botaniſcher Garten be— ruͤhmt, indem ſich darauf die ſeltenſten Pflanzen und ſelbſt Holz— arten finden, die kaum ſonſt in der Gegend vorkommen. In mineralogiſcher Hinſicht wurde er aber nicht ſo geſchaͤtzt, wie er es verdiente: denn man glaubte in ihm nichts weiter zu fin— den, als einen großen Kegel von Sandſtein und Muſchelkalk. Es blieb dem Verfaſſer vorbehalten, ihn auch in dieſer Hinſicht zu Ehren zu bringen, indem er eine Menge Schaͤtze aus demſelben zu graben verſtand. Er enthält nicht bloß die meiſten fecundä- ren Gebirgsarten, ſondern ſogar vulcaniſche Maſſen, obſchon ihr eigentlicher Stock der 3 Stunden davon entlegene, ganz ein— zeln aus der Rheinebene ſich auf 500“ erhebende Kaiſerſtuhl iſt. Der Verfaſſer fand alſo daran das Triasgebilde von Alberti, den bunten Sandſtein, den Muſchelkalk mit der Anhydrit-Grup⸗ pe, den eigentlichen Muſchelkalk und den Dolomit mit verſchie⸗ 350 denen Verſteinerungen, namentlich auch Eneriniten und Plagio— ſtomen, vorzuͤglich aber Myophorien; den Keuper-Sandſtein mit dem bunten Mergel und Gyps; ferner die Jura-Formationen oder Oolith-Gebilde, den Lias mit vielen Verſteinerungen, worunter auch Pentacriniten und Belemniten; den Eiſen-Roo⸗ genſtein auch voll Verſteinerungen, dann den Haupt-Roogen— ſtein, deßgleichen voll Verſteinerungen, welche überall aufgeführt werden; den Oxfordthon und der Corallenkalk. Die tertiaͤre Ablagerung, beſonders das Kalk-Conglome— rat iſt ſehr maͤchtig und bildet den Kopf des Bergs auf dem Haupt⸗Roogenſtein. Endlich zeigen ſich vulcaniſche Conglo— merate an der Suͤdſeite des Bergs, vorzuͤglich Dolerittruͤmmer mit Augiten. Den Schluß machen allgemeine Betrachtungen uber die Bildung dieſes nun doppelt merkwuͤrdig gewordenen Berges. Die Tafel ſtellt einen gefaͤrbten Durchſchnitt des Berges vor. Natur» und gewerbswiſſenſchaftliche Berichte oder Darſtellung der neueſten Phyſik und Technologie in aphori⸗ ſtiſcher Form von Hofrath Dr. J. E. Nürnberger. Kempten bey Dannheimer. 1837. 418. Taſchenformat. Dieſe Berichte ſind nach und nach im Morgenblatt er— ſchienen und mit allgemeiner Theilnahme aufgenommen worden. Sie haben die Abſicht, von allen neuen Entdeckungen in der Aſtronomie, Phyſik und Technologie eine Ueberſicht zu geben, und zwar in einer jederman verſtaͤndlichen Sprache. Dieſe Schrift wird daher viel dazu beytragen, die genannten Kennt— niſſe zu verbreiten und viele Menſchen in Stand ſetzen, ihnen bisher verborgene Wirkungen zu begreifen, dieſelben im taͤgli— chen Leben zu benutzen oder ſich wenigſtens vor Schaden zu huͤten. Die Gegenſtaͤnde, woruͤber der Verfaſſer ſich verbreitet, ſind ſehr manchfaltig und daher geeignet, einem großen Publi— cum zuzuſagen, beſonders da der Vortrag nicht cathedermaͤßig iſt, ſondern die Form der Unterhaltung hat. Einen großen Fehler duͤrfen wir jedoch nicht verhehlen, und um ſo weniger, da es nur eine Vergeßlichkeit des Verfaſſers iſt. Es fehlt nehmlich der Schrift jede Art von Wegweiſer, Regiſter und Ueberſicht, ſo daß man weder weiß, was das Buch enthaͤlt, noch wo es ſteht, und man daher gezwungen iſt, ſo oft man etwas wiſſen moͤchte, das ganze Buch mit Zeitverluſt zu durch— blaͤttern und den Innhalt der Capitel durchzuleſen. Man hat übrigens ſchon fo oft gegen dieſe Nachlaͤſſigkeit vieler Schrift— ſteller zu eifern Gelegenheit gehabt, daß man anfangen muß, gegen den Einzelnen nachſichtig zu ſeyn und ſich in Geduld zu fuͤgen. f Der erſte Bericht behandelt die Magnete, arteſiſchen Brun— nen, Selbſtentzuͤndung des Kohlenpulvers, Kerzendochte, Gum- mi elasticum, aplanatiſche Fernglaͤſer, gefaͤrbten Schnee, und ſpricht uͤber den Kreislauf der Natur. Der zweyte, S. 17, uͤber die aplanatiſchen Fernrohre und die Luftſteine; der dritte uͤber Magnete, Dampfwaͤgen und Dampfſchiffe; der Ate, Seite 46, über Eiſenbahnen, Sprengung 351 von Felſen unter Waſſer, Erdgloben, Microſcope, Feuer mit Haͤckſel zu loͤſchen. Der fuͤnfte, S. 61, uͤber Dampfmaſchinen, Stahlberei⸗ tung uſw.; und auf dieſe Weiſe werden in 22 Berichten noch eine Menge Gegenſtaͤnde behandelt, welche wir unmoͤglich an⸗ geben koͤnnen. 1. Helminthologiſche Beytraͤge von Dr. Ham merſchmidt zu Wien. Tafel IV. Vorwort. Mein verehrter Freund, Herr Dr. Jam: merſchmidt in Wien, uͤberſandte mir die beyden nachfolgenden Abhandlungen, um ſie bey der Verſammlung der deutſchen Nas turforſcher und Aerzte in Bonn im Sept. 1835. der zoologiſch— phyſiologiſchen Section vorzulegen. Dieß geſchah, wie die Bez richte jener Verſammlung darthun. — Ich hatte ſchon früher mit meinem theuern, umvergeflis chen Freunde Mehlis den Plan gemacht, gemeinſchaftlich und mit Unterftügung anderer Helminthologen heftweiſe „Helmin— thologiſche Unterſuchungen“ erſcheinen zu laſſen. Meh⸗ lis ſtarb, und wenn ich auch nach deſſen zu fruͤhem Tode zu der Herausgabe ſolcher Hefte noch Luſt hatte, ſo wurde doch dieſelbe vereitelt. Auch die Unterſuchungen meines Freundes Kammer? ſchmidt ſollten darinn ihren Platz finden. Sie wurden deß⸗ halb nicht gleich veröffentlicht. Später, ich muß es geſtehen, dachte ich, mit ganz anderen Unterſuchungen beſchaͤftigt, nicht mehr daran, und ſo blieben, da mich Freund Hammer- ſchmidt ſelbſt nicht mehr daran erinnerte, dieſe intereſſanten Beobachtungen ſo lange bey mir liegen. Sie ſind es aber auch jetzt noch werth, daß ſie bekannt werden, und deßhalb theile ich ſie hier, mit einigen wenigen Bemerkungen von mir verſehen, den Naturforſchern mit, uͤberzeugt, daß der Hr. Dr. Sammer⸗ ſchmidt nichts dagegen haben wird. — Zum Schluſſe bemerke ich noch, daß in neuerer Zeit na⸗ mentlich Hr. v. Siebold viele Unterſuchungen uͤber die Sa⸗ menthierchen von wirbelloſen Thieren, auch von Inſecten in Muͤllers Archiv für Anatomie ꝛc. mitgetheilt hat. Leuckart, Dr. Ohngeachtet der vielen Entdeckungen, die im Gebiete der Helminthologie ſeit Jahren gemacht wurden, gelang es mir doch noch ein neues, kisher unbeachtetes Feld der Naturforſchung für dieſen Zweig der Naturgeſchichte aufzudecken. Meine ſeit Jahren betriebenen anatomiſchen Unterſuchun⸗ gen der Inſecten, vorzugsweiſe der erſten Staͤnde derſelben, und mehrere Verſuche, die ich voriges Jahr uͤber die Chylification in dem Darmcanal der Inſecten anſtellte, fuͤhrten mich auf die Entdeckung verſchiedener Eingeweidwuͤrmer. Nachdem ich nun im Verlaufe dieſes Jahres folgende Genera von Inſecten unterſuchte, als: Melolontha, Cetonia, Aesalus, Lucanus, Dytiscus, Hydrophilus, Amara, Cara- 352 bus, Procrustes, Agonum, Harpalus, Elater, Buprestis Cautharis, Silpha, Dermestes, Alleenla, Aphodius, 3 baeus, Trichius, Tenebrio, Diaperis, Hister, Opatrum, Meloe, Cleonis. Bostrychus, Saperda, Cerambyx, Cassida, Chrysomela, Coceinella, Blatta, Forficula, Mantis, Ache- ta, Grylius, Locusta, Libellula, Ranatra, Tipula, Musea, Cimex, Papilio, Noctua, Tinea, Bombyx: habe ich darinn folgende neue Helminthen entdeckt: a. Oxyuris. 10 neue Species, hievon find 4 Species ab⸗ gebildet in der vorkommenden Taf. . Filaria. 3 neue Species. c, t 2 dergleichen, wovon Filarina vitrea abgebil⸗ et iſt. d. Trichosoma. 1 Species. e. Anguillina. 3 neue Species, wovon Ang. monilis ab: gebildet iſt. f. Distoma. 1 Species. g. Clepsidrina. 11 neue Species; hiervon find 4 Species abgebildet. h. Rhizinia. i. Pyxinia. gebildet. k. Bullulina. J. Gregarina. 8 neue Species, hievon 2 Species abgebildet. 3 neue Species, hievon Pyx. rubecula ab: 3 neue Species. Abbildung. 9 neue Species. m. . n. 8 neue noch zweifelhafte Genera mit 8 neuen Species. 0. 5 Es ſind demnach 14 Genera mit 62 neuen Specien be⸗ reits von mir aufgefunden, und ich hoffe dieſe Ausbeute binnen Kurzem noch bedeutender zu vermehren. Ich werde mich beei— len, die Abbildungen aller dieſer neuen Species anfertigen zu laſſen, um dieſe Bereicherung der Helminthologie bald eheſtens veröffentlichen zu koͤnnen. Ueber die Genauigkeit meiner Unter⸗ ſuchungen glaube ich, mich auf meinen Freund Dr. Dieſing berufen zu koͤnnen, der die meiſten dieſer neuen Species lebend bey mir unterſuchte. — 1. Ozxyuris. Ich war fo gluͤcklich, im Verlaufe des Jahres 1834 — 1835. die Gattung Oxyuris in verſchiedenen Inſecten aufzu⸗ finden, und mir ſchien dieſe Entdeckung fuͤr die Naturgeſchichte um ſo intereſſanter, als bisher die Gattung Oxyuris nur in den Eingeweiden der Saͤugthiere gefunden wurde. — Nun ha⸗ be ich heuer bey meinen anatomiſchen Unterſuchungen der Inſecten zehn neue Arten von Oxyuris entdeckt, wovon ich hiemit vorlaͤufig die Abbildungen von vier Haupt = Species mitzutheilen ſo frey bin. — Es waͤre auffallend, wenn dieſe Gattung von Eingeweidwuͤrmern bloß in Saͤugthieren und mit Ueberſpringung aller andern hoͤhern Thierklaſſen nur wieder in den Inſecten vorkommen ſollte — es iſt eben ſo intereſſant, 353 daß einer der hoͤchſt organiſierten Eingeweidwuͤrmer ſich auch in einer ſo niedrig organiſierten Thierclaſſe, wie die Inſecten ſind, aufhaͤlt, und endlich, daß dieſe Gattung der Eingeweid— wuͤrmer nicht ſowohl in vollkommenen Inſecten als vielmehr im Larvenzuſtande der Inſecten in denſelben gefunden werden. — Ich hoffe, daß dieſe Mittheilungen der hochanſehnlichen Geſell— ſchaft nicht unwillkommen ſeyn werden, und glaube, mir erlau— ben zu duͤrfen, zwey dieſer neuen auf der Tafel abgebildeten Oxyuris⸗Arten meinen lieben Freunden Dr. Leuckart und Dr. Dieſing zu Ehren zu benennen. — Oxyuris Leuckarti. *® Tab. IV. fig. a. b. Ich habe dieſen durch feine Größe ausgezeichneten Einge⸗ weidwurm am 10. Mai 1835, in der Larve der Melolontha apriliana gefunden. Laͤnge 2 bis 3 Linien. Farbe weiß. Ein⸗ geweid durchſcheinend. Schwanzſpitze ſehr kurz, etwas nach ein— warts gekruͤmmt. Fig. a. ſtellt den Wurm in feiner natuͤrli— chen Groͤße, b. vergroͤßert dar. Fig. b. zeigt in 1. den Schlund, 2. Magen, 3 bis 4 Darm, welcher bey 5. eine Anſchwellung bat und ſich in die Cloacke 6. endet. Zu beyden Seiten des Schlundes treten 2 Faͤden (Muskeln? Nerven 2) bis gegen den Magengrund herab. In der Mitte des Koͤrpers tritt bey 8 die Vulva heraus. Der zweyhoͤrnige Uterus windet ſich mit Eyern erfüllt nach auf- und abwärts beynahe die ganze Laͤnge des Körpers einnehmend (9 — 9). Die Eyerſtoͤcke ſieht man bey 10 und 11, wo ſie ſich unterm Darm herumwinden. An der obern Seite des Koͤrpers zeigen ſich bey 12 einige gelblich gefärbte Koͤrperchen, die entweder Druͤſen oder Muſkeln zu ſeyn ſcheinen. Durch die Kürze der Schwanzſpitze 13 unterſcheidet ſich dieſe Species weſentlich von den von mir bereits entdeckten Oxyuris-Arten, insbeſondere von der ſpaͤter aufgeführten Oxyu- ris Diesingi Fig. a. b. o. — Oxyuris Leuckarti habe ich vorzuͤglich im Blinddarm der Melolontha apriliana gefunden; oft 10 bis 12 Stuͤck bey— ſammen, während ich Oxyuris Diesingi groͤßtentheils nur ein— zeln, hoͤchſtens zu 4 Stuͤck im Darm der Blatta angetroffen habe. Die Maͤnnchen find auch bey den in den Inſecten vor⸗ kommenden Oxpuris-Arten aͤußerſt ſelten. Obwohl ich mehrere Hundert Exemplare dieſer beyden Species unterſuchte, ſo habe ich doch von Oxyuris Leuckarti noch kein Maͤnnchen auffin— den koͤnnen, von Oxyuris Diesingi erſt zwey. . Ozyuris gracilis. Fig. c. d. e. f. Dieſe Oxyuris unterſcheidet ſich von der vorhergehenden * » So ſehr ich den guten Willen und die Freundſchaft des Herrn Dr. Hammerſchmidt zu ſchätzen weiß; fo muß ich doch die mir hier erzeigte Ehre ablehnen, da ich von dem auch an anderen Orten öffentlich ausgeſprochenen Grundſatze ausgehe, daß man keinen Schmarotzerthie⸗ ren den Namen von Gelehrten anhängen fol, indem dieß durchaus nicht delicat iſt, und mancher auch denken könnte, daß mir z. B. dieſe Oxyuris einmal abgegangen ſey. — (Man vergl. z. B. das, was ich in den Heidelberg. Jahr⸗ buͤchern 1830. Nr. 38. S. 597 und 598 uͤber Namengebung bemerkt habe). — Leuckart. Iſis 1838. Heft 5. 354 Art nicht nur durch den bedeutenden Groͤßen-⸗Unterſchied (/ Li⸗ nien) ſondern auch durch den verhaͤltnißmaßig viel längeren Schlund, geſtreckten Koͤrperbau und die doppelt gekruͤmmte Schwanzſpitze. Fig. 1. bis 2. zeigt uns den Schlund, 3. den Magen, 4. 5. den Darm, 6. die Anſchwellung von der Cloake. 7. Uterus. 8. Eyerſtoͤcke. 9. 10, die Schwanzſpitze. — Ich fand dieſe Species nur in einzelnen Exemplaren ſelten 2, 3 in dem Blinddarm von Melolontha fullo⸗Larven. Ozxyuris depressa. Fig. d. e. In der Larve der Cetonia marmorata entdeckte ich die⸗ ſes kleine Thierchen, und zwar ebenfalls in dem Blinddarm, konnte jedoch nur einiger weniger Exemplare habhaft werden. Es ſcheint zwar, daß dieſes Thier noch nicht vollſtaͤndig ausgebil⸗ det iſt, da bey ihm, abgeſehen von feiner Kleinheit (es hat kaum die Größe von ½ Wiener Linie), die Eyerſtoͤcke noch gar nicht ſichtbar waren; indeſſen weicht es ſo ſehr von dem Baue an— derer Oxyuris⸗Arten ab, daß es wohl füglich als eine ſelbſt— ſtaͤndige Species aufgeführt werden kann. Es iſt verhaͤltniß— maͤßig doppelt ſo breit wie die vorige Species, waͤhrend es um die Hälfte kleiner iſt; der Schlund geht viel laͤnger herab; der Magen nimmt die ganze Breite des Körpers ein und die Schwanzſpitze iſt doppelt ſo lang, wie bey der vorigen, betraͤgt beynahe das Drittel der eigenen Körperlänge, und iſt ſanft nach auswärts gebogen. An der ganzen Oberflaͤche des Körpers find ſanfte Einſchnuͤrungen bemerkbar, welche wahrſcheinlich durch Ringmuſkeln entſtehen; das Thierchen iſt ziemlich munter. Fig. e. naturliche Größe. Fig. d. vergrößert, 1 — 2. Schlund. 3. Magen. 4 — 6. Darm. 7. Schwanzſpitze. 8 — 9. die Ein⸗ ſchnuͤrungen dem ganzen ‚Körper entlang. — Ich fand auch noch kleinere Exemplare zu ½stel Wiener Linie. Ozyuris Diesingi. Fig. a. b. C. So wie ſich die vorigen Species ſchon bey einer ober⸗ flaͤchlichen Unterſuchung auffallend unterſcheiden, fo ift dieß auch der Fall bey den gegenwärtigen. Die Größe des Thleres bes trägt vom Kopfe bis zur Schwanzſpitze / bis 1 Wiener Li⸗ nie. Die bey einem Thiere vorgenommene Meſſung zeigte von der Kopfſpitze 1 bis zum After 6 eine Laͤnge von S Vom After 6 bis zur Schwanzſpitze 11 8% alſo die ganze Laͤnge 200“ oder 2 Wiener Linie. Die größte Breite zeigte bey 7 bis 8 280 — bey ganz mit Eyern erfuͤllten Thieren zotel Wiener Linie. Der äußern Koͤrperbildung nach naͤhert ſich dieſe OxJuris-Art der vorigen. Die Schwanzſpitze iſt je⸗ doch um vieles Länger (fie beträgt beynahe die Hälfte der ei- gentlichen Körperlänge) und iſt wie bey Oxyuris gracilis dop⸗ pelt gekruͤmmt. Die Bildung des Schlundes und Magens iſt der von Oxyuris Leuckarti ahnlich. Die Hauteinkerbungen ſind nur bis in die Naͤhe des Magens deutlich. Ich entdeckte dieſes Thier zuerſt im Octob. 1834. im Dünndarm von Blat- ta orientalis — wo ich zwey, hoͤchſtens 4 Stuͤck in einem Darm auffand. — Die Bewegung des Thieres iſt ſehr mun⸗ ter, vorzugsweiſe kruͤmmt es die Schwanzſpitze nach einwaͤrts und ſchnellt ſich dann wieder aus. — Es legte ſehr haͤufig im Waſſer Eyer, größtentheils aber erfolgte nach einiger Zeit, wenn 23 * 355 esnim Waſſer lag, ein Prolapsus, wo dann der Uterus her⸗ austrat und die gliederartigen Einſchnuͤrungen der Oberhaut fihtbar wurden. Die ausgezeitigten Eyer laſſen einen dotter— artigen, graugelblichen, runden Koͤrper durchſchimmern. — Der Dotter beſteht aus aͤußerſt zarten Blaͤschen. Fig. c. ſtellt einen Theil des Uterus vor mit den dar— inn befindlichen Eyern, 2 worinn der dotterartige Koͤrper 3 ſichtbar iſt. — Die ganze Laͤnge des ovalen Eyes be— trägt 280“, die Breite 2889“. — Bey einigen Exemplaren war der dotteraͤhnliche Koͤrper ganz rund und hatte im Durch— meſſer 299“, bey einigen war er etwas in die Länge gezogen, und maß in der Laͤnge 290“, in der Breite 289“ — In einigen Eyern fand ich im dotterartigen Koͤrper noch ein einzel— nes großes Bläschen. — Fig. a. zeigt den Wurm in natuͤrli— cher Größe. Fig. b. vergrößert, — Dem Maͤnnchen fehlt die Schwanzſpitze ganz, der Koͤr— per endigt einwaͤrts gekruͤmmt faſt wie bey Cucullanus ele- gans, auch die maͤnnlichen Geſchlechtstheile haben mit Cuc. elegans große Aehnlichkeit. Clepsidrina polymorpha. Fig. a. — w. Dieſer Eingeweidwurm findet ſich im Darm der Tene- brio molitor-Larve in großer Quantität. Ich habe oft viele Hundert Exemplare in einem und demſelben Darm gefunden. Die natürliche Größe variiert von 2“ zu 1“; Farbe weiß. Die das Genus Clepsidrina characterifierenden 3 Haupteinſchnuͤrun— gen, und respective die hiedurch entſtehenden Abſchnitte des Koͤrpers verhalten ſich folgendermaaßen gegen einander: Fig. a. u. d.: der Kopftheil von 1 bis zur Einſchnuͤ— rung mißt 205“. Der Vorderkoͤrper von 2 bis 3 mißt in der Länge 200“. — Der Mittelkoͤrper 3 bis 4 mißt 288“ Der Hinterkoͤrper 4 bis 5 mm, fo daß die ganze Körper: länge im natuͤrlichen Zuftande ungefähr I oder 5“ mißt. — Aber nicht nur dieſe Groͤße, ſondern auch die Geſtalt dieſes Thierchens überhaupt unterliegt den manchfaltigſten Abaͤnderun⸗ gen. — Ich habe lange Zeit das Thierchen nicht lebendig hab— haft werden koͤnnen, immer war es bereits todt, ſobald ich es unter das Mikroſcop brachte — wo es mir dann blaſenartig aufgetrieben in der Geſtalt von Fig. a. b. c. d. erſchien. — Die aus einer koͤrnigen Maſſe beſtehenden inneren Theile waren gewoͤhnlich an einer Seite des Koͤrpers angeklebt und die Haut blaſenartig aufgetrieben; ich bemerkte, daß, ſo— bald die Thierchen aus dem eigentlichen Chylus des fie ernaͤh⸗ renden Darmes herausgenommen und ins Waſſer gebracht wur— den, J faſt augenblicklich ſterben und eine geſtreckte Geſtalt ans nehmen. — Endlich gelang es mir, einen ganzen Darm aus dem Tenebrio molitor heraus zu praͤparieren — ich legte ihn zwiſchen 2 Glasplatten und konnte nun meine neuen Cinges weidwuͤrmchen recht deutlich im lebenden Zuſtande beobachten. — Sie nahmen in ihren Bewegungen die verſchiedenſten Ge— ſtalten an, wie die Fig. e bis s zeigen — ſind ziemlich ſchnell, obſchon ihre Bewegung ſchleichend erſcheint. — Die innere Bil⸗ dung zeigt wenig Organiſation und ſcheint bloß aus einem 356 Darm zu beſtehen, der 2 bis 3 eine bedeutende Einſchnuͤrung hat, in welchem ſich aͤußerſt feine Moleculen der Bewegung des Thieres folgend auf- und abwaͤrts bewegen. — Eine Circulation oder ein Ueberſtroͤmen dieſer Moleculen aus dem Oberkoͤrper in den Hinterkoͤrper konnte ich noch nicht wahrnehmen, haͤchſtens duͤrfte dieſes Ueberſtroͤmen ſich nur auf einzelne Moleculen beſchraͤnken. Die Beſtimmung der in dem Vorder- und Hinterkoͤrper ſichtbaren Flecken 6 und 7 iſt mir noch nicht klar. — Sie ſcheinen der innern Organiſation an zugehoͤren, bewegen ſich mit dem Koͤrper auf- und abwaͤrts, und find beſonders bey einem auf das Thier ausgeuͤbten Deus cke als leichte, runde Flecke ſichtbar. — Die durch die Fig. t. u. v. w. abgebildeten Formen ſcheinen noch unausgebildeten Thieren anzugehoͤren. — Clepsidrina conoidea. Fig. a. — e. Ich traf dieſes Thierchen in dem Darme von Forficula auricularia — Kopftheil und Mittelkoͤrper find bey dieſem Eins geweidwurm um die Haͤlfte kleiner als bey der vorigen Art, — die Einſchnuͤrung des Mittelkoͤrpers iſt nur an der obern Seite bey 3 ſehr deutlich, bey 4 jedoch nur ſehr ſchwach ausgeſpro⸗ chen, die Form des Oberkoͤrpers faſt kegelfoͤrmig. — Fig. d. e. f. fand ich in der Larve von Forficula auricularia. — Fig. a. b. c. im vollkommenen Inſect. — Ich kann nicht glau⸗ ben, daß das Thier a. b. c. die Gregarina des Herrn Leon Dufour ſeyn ſollte — es ſcheint mir, daß die Gregarina for- ficulae entweder ein unausgebildetes Thier iſt, oder einer ans deren Art angehoͤre. Clepsidrina ovata. Fig. a. b. Dieſer Eingeweidwurm findet ſich im Dünndarm der Amara cuprea einer Carabicinen-Art; ganze Länge 4 Wiener Linie. Kopftheil 235. Fig. b. 1. 2., Vorderkoͤrper 2. 3. mißt 20“, Mittelkoͤrper 289“ 4 —5, Hinterkoͤrper 5— 7 mißt 200“, alſo zuſammen 2800 oder 35". Die größte Breite bey 3 — 3 und 6 — 6 beträgt 2000“ oder tel W. Linie. Clepsidrina tenuis. Fig. a. b. c. Ich entdeckte dieſen beynahe runden, fadenartigen Einge⸗ weidwurm in der Larve von Allecula morio. — Die ganze Länge eirca 1½¼. — Kopftheil von 1 — 2 Fig. b. = 367". Vorderkoͤrper 2 — 4 2090“; Mittelkoͤrper 4— 5 mißt 288“; Hinterkörper 5 — 7 maß % zuſammen 290 oder 4“. Breite faſt durchaus gleich 280 oder zu. Rhizinia curvata. Fig. a. b. In der Larve von Cetonia aurata fand ich nebſt einer Species von Clepsidrina auch dieſen Eingeweidwurm. — Die 357 Größe wechſelte von 2h auf 489, alfo von 3“ bis zu au Der Kopftheil mißt 1, die eigentliche Körperlänge von 2 bis 3 — rn, Die Breite an dem obern Theil des Körpers beträgt eu, der Körper läuft gegen abwärts fpigig zu, und kruͤmmt ſich nach einwaͤrts. In der Geſellſchaft dieſes Thier— chens fand ich noch eine Gregarina Fig. c. — Ob letzteres Thier nicht vielleicht eine primäre Form ſey, werden weitere Beobachtungen zeigen. — Rhizinia oblongata. Fig. a. Im Duͤnndarm von Opatrum sabulosum — ich fand es nicht in großer Anzahl beyſammen, oft nur einzelne Exem— plare. Der Kopftheil 1 — 2 mißt in der Länge 280“ von 2 — 4 die Körperlänge 299 — 428%, ſomit betraͤgt die ganze Laͤnge des Thieres —— oder 2 — 3“. — Die Breite des Kopftheils beträgt 288“, die des Koͤrpers bey 5, ze, 3 bey 3 20,“ — Die wurzelfoͤrmige Geſtalt dieſes Eingeweid— wurmes beſtimmte mich, das Genus Rllizinia aufzuſtellen, wos von dieſe Species als der Hauptrepraͤſentant erſcheint, und wo— von ich nun bereits 8 Species entdeckte. Pyzxinia rubecula. Fig. a — g. Im Darm von Dermestes vulpinus kommt diefer Ein: geweidwurm vor, der eine höhere Organiſation zeigt als die Gattung Clepsidrina und Rhizinia; ich fand deren zus — 10 Stuͤck in ein und demſelben Darm. Die ganze Laͤnge betraͤgt 1 — “ vom Kopfe bis zum Anfang des Hinterkoͤrpers I nehmlich von 1 bis 4, von 4 bis zum Körperende 8 = . — Die Breite des Körpers bey 5 beträgt 280, alſo 25 — Die Bildung der Saugmuͤndung erinnert an die Ca: ryophylleen. Das Thier iſt braunroͤthlich gefaͤrbt. — Der Kopftheil kann beynahe ganz in den Vorderkoͤrper eingezogen werden. — Der Einſchnitt zwiſchen dem Vorder- und Hinterkoͤrper ſehr deutlich — der Hinterkoͤrper iſt um das dreyfache laͤnger als der Vorderkoͤrper, während bey Clepsidrina die Laͤnge des Vor: der- und Hinterkoͤrpers beynahe gleich iſt, und bey Rhizinia dagegen der Körper ohne alle Einſchnuͤrung das 8 — 10fache des Kopftheiles betraͤgt. Bullulina tipulae. Fig. a. b. c. Dieſer blaſenartige, im Durchmeſſer 1“ große Eingeweid⸗ wurm haͤlt ſich in den Larven der Tipula pectinicornis auf, * »Die Genera Clepsidrina, Rhizinia, Pyxinia u. Bullulina ſchei⸗ nen der Claſſe der Trematoden anzugehoͤren, und theils den Diſtomen, ige den Monoſtomen verwandt zu feyn, viel⸗ leicht ſelb dieſen Geſchlechtern ei i könne ‘ f eſchlechtern einverleibt werden zu Leuckart. 358 und zwar nicht in den Eingeweiden, ſondern außen in der Koͤr⸗ perhoͤhle an den in den Magen einmuͤndenden Speicheldruͤſen. — Ich fand dieſes blaſenartige Thier in der Tipula-Larve zu 2— 5 Stuͤck, doch ganz bewegungslos. — Auch bey einigen Dytiscus-Atten fand ich einen ganz ähnlichen Eingeweidwurm, jedoch außen im Fettkoͤrper.“ Fil arina vitrea. Fig. a. b. Dieſe unter die Nematoideen gehoͤrige Gattung von Ein⸗ geweidwuͤrmern, deſſen Laͤnge 7, oder circa ““ und deſſen Breite 225 Wiener Linie beträgt, findet ſich in dem Duͤnndar⸗ me von Trichius hemipterus. Ich fand in einem traͤchtigen Weibchen eines Trichius hemipterus nur 3 Stuͤck. — Leider habe ich meine Unterſuchungen uͤber dieſes Thier, ſo wie die beyden folgenden noch nicht vervollſtaͤndigen koͤnnen, um die in⸗ nere Organiſation kennen zu lernen; jedenfalls bildet das Thier eine ſelbſtſtaͤndige Gattung; wovon ich bisher zwey Species entdeckte. 3 Anguillina monilis. ** Fig. a. Ich fand dieſes 3 bis 1“ lange Eingeweidwuͤrmchen in dem Duͤnndarm von Aphodius conspurcatus. Ausgezeichnet ſind die 2 Reihen Puncte, die ſich perlſchnurartig der Laͤnge des ganzen Thieres entlang herabziehen; ich fand in einem Aphodius bloß 2 Exemplare. — 2. Ueber die Spermatozoen der Inſecten. Von demſelben. . Tafel IV. Die bisher beobachteten und beſchriebenen Spermatozoen ſind ſo klein, daß ſie im eigentlichſten Sinne des Wortes den Beobachtungen der Naturforſcher entfchmwinden. *** Ich habe mich ſchon oft überzeugt, daß die größten und ſchaͤrfſten Vergroͤßerungen des Microſcops kaum hinreichen, um bey den Sp. der Saͤugthiere und Fiſche nur die dunkeln Um⸗ riſſe eines ſich bewegenden Weſens zu erkennen. — Dagegen ®: » Wodurch möchte wohl das hier abgebildete Genus Bullulina von der Fig. c. Gregarina generifch verſchieden ſeyn? . Leuckart. » Gut wäre es geweſen, wenn der Verfaſſer wenigſtens eine Characteriſtik der von ihm aufgefuͤhrten Genera gegeben haͤtte. Leuckart. * So arg iſt's doch nicht. Ich habe z. B. durch ein gutes Ploͤſſelſches Mikroſcop bey meinem Freunde Czermack im Herbſte 1834. die Samenthierchen von einem Salaman⸗ der nicht allein ſehr deutlich ſehen, ſondern auch an dem Körper derſelben ſchon damals Haͤrchen oder Wimperchen entdecken koͤnnen. Leuckart. 359 ſcheint die Ordnung ber Inſecten berufen zu ſeyn, uns über das Weſen der Spermatozoen nähere Auffchlüffe zu geben, denn gerade bey den Inſecten habe ich bisher die groͤßten Sper⸗ matozoen gefunden. Vorzugsweiſe in den Samengefaͤßen der Schmetterlinge habe ich Spermatozoen gefunden von 4, 1, 3“, ja fogar von 3“ Wiener Linie; von einigen betrug die Breite ſchon 129“, und ich konnte z. B. bey den im Ductus spermat. der Noctua puella gefundenen Spermatozoen Fig. i. k. m. am ſtumpfen Körperende ſchon deutlich die innere Drganifation eines Dar mes erkennen. — Da die Spermatozoen der Inſecten um vieles größer find als bey andern Thieren, ſo wird hiedurch ſchon die Beobach— tung derſelben um vieles erleichtert, und ich glaube, die Herrn Naturforſcher auf dieſen Umſtand um fo mehr aufmerkſam mas chen zu muͤſſen, als wir hiedurch vielleicht zu einigen befriedi⸗ genderen Reſultaten uͤber eine Thierclaſſe gelangen koͤnnen, die noch ſo ſehr im Dunkel ruht. — Eigentliche Cephaluroideen habe ich bey den Inſecten noch nicht auffinden koͤnnen, ſondern durchgehends nur Uroideen. Ei— nige derſelben haben die Form eines in die Runde gelegten Fa⸗ dens wie bey Fig. a.; oft liegt aber das eine Ende des Koͤr— pers frey wie bey Fig. b. e. f. g., waͤhrend der andere Theil des Körpers zwey-, dreyfach in die Runde gewunden ift, fo daß es die Form einer Schlinge hat. So lange das Thier in der Lage bleibt, wie bey Fig. i. oder F. 2., hat es faſt ganz die Geſtalt der Cephaluroideen, und man koͤnnte beynahe verleitet werden, es dafuͤr anzuſehen, da man das andere Ende des Koͤr⸗ pers gar nicht ſieht, ſo lange es in die Runde gewunden bleibt — erſt wenn ſich die ganze Rundung aufrollt, und dann plößs lich ausſchnellt, wie bey Fig. e. h., was befonders dann ges ſchieht, wenn die Samenmaſſe mit Waſſer ſehr verdünnt wird, fieht man, daß der ſcheinbare (die Schlinge bildende) Kopftheil, nichts anderes als der in mehreren Windungen zuſammengeroll— te Koͤrper lſt. Bisher habe ich unter den Spermatozoen der Inſecten 3 Haupt⸗Genera gefunden: a. Solche, die im natürlichen Zuſtande eine ſchlingenartige Form haben und ſich dann im todten Zuſtande aufrollen oder plotzlich ausſchnellen: Pagiura. b. Solche, die eine ſpiralfoͤrmige Form haben und wovon das eine Koͤrperende ſtumpf, das andere aber zugeſpitzt iſt: Spirulura. e. Solche, die lockenartig zu 8 u. 4. Mn andere gewunden, zu beyden Enden fpig auslaufen: Cincinnura. * Dieſe ſämmtlichen Hauptformen gehoͤren zu den Uroideen. „ Ob dieſe drey Genera beſtehen bleiben können, frägt ſich ſehr. Das Gen. Pagiura ſcheint in ſeiner Form mit dem Gen. Cincinnura ſehr übereinzuftimmen. Die verſchiedene Art der Verſchlingung bey beyden kann gewiß zu keiner ſolchen Trennung in zwey Geſchlechter einen genuͤgenden Grund geben. Leuckart. 360 a. Pagiura Fig. a. b. c. d. e. aus ben Samengefäßen von Ranatra linearis bey 305facher Vergroͤßerung. Natuͤrliche Länge P bis J Wiener Linie. — Breite 29008 bis N * 1500 Im lebenden Zuſtande wie bey a., ſobald es abſtirbt, ſchnellt es ſich plößlid der ganzen Länge nach aus — und fährt mit großer Schnelligkeit auseinander, wo es dann in ei— ner geſtreckten und unbeweglichen Lage, wie bey d. u. e. bleibt. — Es ſtirbt faſt augenblicklich, wie es ins Waſſer kommt. b. Pagiura Fig. 1. 2. g. h., aus den Samengefaͤßen von Cleonis glauca. Ganze Laͤnge des geſtreckten Thieres 7/16“. — Sobald das Thier ins Waſſer kommt, ſchnellt es ſich plöglich auf die 3fache Laͤnge auf. Es ſtirbt beys nahe augenblicklich im Waſſer. So lange es die Form von Fig. 1. hat, gleicht es faſt den Cephaluroideen beym Menſchen und Kaninchen. 0 c. Spirulura Fig. i. k. I. m. aus dem Vas deferens von Noctua puella. Die natuͤrliche Länge / bis . Breite in der Mitte des Körpers I, bis 130“. — am ſtumpfen Ende bey m. 120“ — Das ſtumpfe Ende m. läßt einen dunkleren Korper faſt wie einen Darm durchſcheinen. Das Thier bewegt ſich ſchlan— genartig, windet ſich ſpiralfoͤrmig und lebte durch einige Stun— den im Waſſer. ; d. Spirulura Fig. n. aus den Samengefaͤßen von Tinea pellionella. Natuͤrliche L. 3“ Breite 149“. Auch fanden ſich darunter viel kleinere Exempl. zu 12“ e. Spirulura im Ductus spermaticus von Papilio rhamni. Natuͤrliche L. 4 bis 2% Fig. o. p. g. f. Cineinnura Fig. r. 8. aus Duct. sperm. von Omasius leucophthalmus. Länge 2—3““. Breite 139“. Die Windungen betra⸗ gen im Durchmeſſer 28“. 5 Dr. Sammerſchmidt. 1 Zoologiſche Bemerkungen von J. G. Büttner, Paſtor zu Schleck in Curland. Maͤrz 1837. Da Ihre Naturgeſchichte ſich nicht, wie es gewoͤhnlich der Fall iſt, auf trockene Beſchreibung der Form beſchraͤnkt, ſondern auch die Geſchichte, das Leben und Weben der Thiere liefert, ſoweit Beobachtungen daruͤber vorhanden ſind; ſo halte ich jeden fuͤr verpflichtet, Ihnen an die Hand zu gehen und Materialien zu liefern, ſoviel er vermag Ich will Ihnen da⸗ her von meinen Beobachtungen diejenigen in moͤglichſter Kuͤrze mittheilen, wovon ich glaube, daß fie für Ihre Naturgeſchichte von Intereſſe ſeyn koͤnnen. 361 1) Astacus fluviatilis erlangt bey uns nicht felten eine Laͤnge von 5 — 6 Zoll und eine Breite von 1; die Schee⸗ ren 3 ½ lang, 1½ breit. 2) Hippobosea. Reitet, geht, führt man durch einen Wald, wo Elende ſtehen, fo iſt einem der Nacken in kurzer Zeit voll Hipp. (von den Jaͤgern Elendsfliege genannt), welche in die Haare unter den Hut kriechen und einen unangenehmen Kitzel erregen. Sie ſind kleiner als Hipp. equina und groͤßer als Hipp. hirundinis, aber viel mehr behaart und braun. Die Elende kommen oft aus dem Walde heraus, ſtuͤrzen ſich ins Waſſer und ſchwimmen ins Weite hinein in die Oſtſee, daß ſie von nacheilenden Fiſcherbauern geholt und erſchlagen werden, was dann Proceſſe mit den Foͤrſtern veranlaßt. Wahrſcheinlich ſuchen ſie dieſer Fliegen los zu werden. 3) Oestrus. Im Elendsſtande fand ich einen Oestrus 8 Linien lang, 4 breit, ſchwarz, mit gelb grauen Haaren be— deckt, beſonders an den Rändern des Kopfes, der Bruſt nnd der Bauchringe. Wahrſcheinlich auf das Eleud angewieſen. 4) Cecidomyia destructor. Folgende Feinde des Ges treides habe ich hier beobachtet: a. Dilophus femoratus Meig., vernichtet in manchen Jahren allen zu früh geſaͤeten Roggen: die 4 Lin. lange Made frißt das Mark aus der Staude, ehe ſich das dritte Blatt ent— wickelt hat; die Staude wird roth und fällt um, was die Lands wirthe auf die heiße Sonne ſchieben. Die Made verwandelt ſich im Halme zur Puppe. In der Stube erſchien die Fliege im October. b. Um dieſelbe Zeit und auf dieſelbe Art greift noch eine kleine Fliegenmade den Roggen an, aber es gelang mir nicht, ſie zur Verwandlung zu bringen. Sie war dicker und hatte tiefere Einſchnitte als die des Dilophus. c. Im Fruͤhlinge wurden wieder eine Menge Roggenhal— me von Fliegenmaden getoͤdtet. Ich erwartete eine zweyte Ge— neration von Dilophus, erhielt aber eine Oscinis, der O. line- ata ſehr aͤhnlich. d. Noctua segetum iſt ein gefaͤhrlicher Feind, der ſelbſt in dieſem jetzt vergangenen Herbſte viele Tauſend Morgen gaͤnz— lich weggefreſſen hat. Gluͤcklicherweiſe erſcheint er nur etwa alle 10 Jahre und wird durch ſcharfes Eggen mit eiſernen Eggen wahrſcheinlich getoͤdtet. Von 50 Maden, welche ich nach dem Eggen aufleſen ließ, blieb nicht eine am Leben; alle bekamen einen ſchwarzen Fleck, der ſich ausbreitete und den Tod brachte, wahrſcheinlich war das der Fleck, an welchem die Zinken der Egge die Made gefaßt hatten. e. Elater segetis verheert zwar nicht ſo ſichtbar, aber noch viel nachtheiliger als jene die Saat; erſtens weil er viel öfter in Menge erſcheint, 2tens mehrere Jahre dauert, Ztens faſt jede Frucht verderbt, die in den Acker geſaͤet wird. Im Herbſt frißt er die jungen Stauden undicht, im Fruͤhlinge beißt er eine Menge Stauden und ſpaͤter Halme an der Erde weg, ebenſo im naͤchſten Jahre Gerſtenhalme, und endlich frißt er die zarten Kartoffelkeime weg. Wahrſcheinlich iſt es nicht bloß die Made des E. segetis, ſondern die mehrerer in der Erde lebender Elater-Arten, als E. obscurus, testaceus ete. Iſis 1838, Heft 5. i 362 NB. Wir hoffen jetzt auf ein Mittel gekommen zu feyn, wodurch wir die Zahl dieſer Feinde verringern werden. Nehm— lich jemand, der ungegerbte Thierhaͤute mit der Fleiſchſeite auf die Erde gelegt hatte, fand eine Unzahlf Elater an den Haͤuten nagend. f. Eine Schmetterlingsmade fraß in einem Jahr die Kör- ner aus den Roggenaͤhren. 5) Gerſtenfeinde. a. Eine Haltica vernichtet bisweilen die erſten Blaͤtter der keimenden Pflanzen. b. Oseinis lineata vernichtet ſehr oft große Felder und thut faſt jahrlich großen Schaden. NB. Ihr Feind iſt ein Ichneumon, der bisweilen Y, der Maden toͤdtet. f c. Eine Elatermade ſteigt bisweilen in die Halme und frißt die Koͤrner aus den Aehren. d. Elater segetis? biß 1835. / der Gerſtenhalme an der Erde weg. e. Eine Fliegenmade von der Groͤße eines Flohes frißt die Koͤrner in den Aehren hohl. 6) Saferfeinde. ö a. Die Haferfruͤbſaat wird ſehr oft von einer ganz Elei- nen, 1 Lin. langen Fliegenmade gaͤnzlich vernichtet. So wie der Haferkeim aus der Erde kommt, legt die Fliege ihr Ey, und ehe das dritte Blatt ſich entfaltet, hat die Made das Mark ausgefreſſen. Die Fliege kommt im May aus der Puppe und iſt ſo groß wie ein Floh, ſchwarz. b. Von einer Schmetterlingsmade werden die Körner in der Aehre gefreſſen. 7) In unſern Speichern gibt es keine Inſecten, welche das Korn angreifen, weil wir es doͤrren; 6 — 10“ hoch ſchuͤt— ten wir das Getreide und laſſen es ohne Gefahr Jahre lang liegen. 8) Es ſcheint mir, daß es ein Hauptgeſchaͤft der Inſecten iſt, alles Kranke und Todte ſchnell zur Verweſung zu bringen, damit neues Leben Raum und Nahrung erhalte: denn an die geſunden und ſtarken Gewaͤchſe macht ſich nicht leicht ein In— ſect; aber an die kranken gleich: das gilt beſonders fuͤr die In⸗ ſecten, welche im Stamme und in der Rinde der Bäume les ben. Wenn hier, was in allen duͤrren Jahren geſchieht, ein Strich Waldes abbrennt, ſo erſcheinen in den beſchaͤdigten ab: ſterbenden Baͤumen 1) Rindenſchaͤler (Bostrychus, Hylesinus), unterhöhlen die Rinde, daß ſie locker wird, ſo daß, wenn die Spechte dieſe an mehreren Stellen durchhacken, fie abfällt; 2) dann kommen die Holzboͤcke, Linne's Cerambyx; le⸗ ben erſt vom weichen Rindenſplint und dringen dann in den Holzſplint. Iſt die Rinde gelöft, fo machen die Bohrkaͤfer, Apate und Lymexylon, von außen bis zur Mitte des Kerns runde Löcher. 23 * 363 3) Iſt der Baum mehr im Abſterben, dann finden ſich Buprestis, und endlich 4) wenn er ganz weich iſt, Elater und Lucanus. Dies ſer Gang gilt beſonders fuͤr die Nadelhoͤlzer. In Laubbaͤumen erſcheinen ſie mehr gleichzeitig. Es leben in: Pinus sylvestris: Bostrychus typographus, Hylesinus pi- niperda, Cucujus caeruleus, Apate? Lamia aedilis, sutor (der größere). Spondyl. buprestoides, Callidium rusticum, fasciatum, bajulus, striatum, undatum, Calopus serraticor- nis; Dircaca laevigata, Buprestis mariana, rustica, Sgut- tata, tarda ; Elater sanguineus. In Pinus abies: Bostrychus 8 dactylus (Hyles. lig- niperda), Apate, vielleicht diefelbe des Pinus sylvestris, La- mia sutor, die kleinere; Leptura marginata, Buprestis chry- sostigma, morio, quadripunctata; Dendrophagus crenatus; Prionus depsarius. Quercus pedunculata. In der dicken Rinde ſelbſt: Bu- prestis biguttata, affınis; Bostrychus pygmaeus; Apate? Anobium rufipes, tessellatum; Pyrochroa coceinea; Mo- lorchus abbreviatus, Clytus detritus, arcuatus; Callidium fennicum; Rhagium mordax; Leptura attenuata; Buprestis affınis, Trichius eremita, Spunctata. Betula alba. Bostrychus scolytus; Apate limbata; Lymexylon dermestoides; Lamia varia; Mordella fas- ciata; Clytus havniensis; Dircaea 4 maculata; Upis ce- ramboides. Populus tremula. Bostrychus monographus, Mela- sis spondyloides; Cucujus depressus; Leptura thoracica, varicornis; Rhipiphorus fennicus; Buprestis aenea, con- spersa.. Fraxinus excelsior; Bostrychus crenatus. In Tilia, Acer, Juniperus, Taxus, Pyrus, Crataegus, Sorbus, Evonymus, Cornus, Lonicera habe ich keine Rins den⸗ und Holzfreſſer gefunden. Wuͤnſchen Sie hierüber Auskunft, fo ſtehe ich zu Dien⸗ ſten. Meine Kenntniß erſtreckt ſich beſonders auf Wald— Inſecten. In unſern großen, an manchen Stellen undurchdringli— Waͤldern geht das Lagerholz nicht aus, und mit dem Lager- holze gehen auch viele Inſectenarten nicht aus; aber ſehr oft haben die letzteren doch nicht genug abſterbende oder umgefalle— ne Baͤume. Deſſen ungeachtet habe ich immer und alle Jahre ganz vergebens in den geſunden Stämmen nach Rinden- und Holzbewohnern geſucht. Selbſt die Staͤmme, die ganz an der Graͤnze des Ausbrandes ſtehen, bleiben ganz verſchont, ja, wenn die eine Seite des Baumes verbrannt iſt und dieſe voller Ma- den ſteckt, ſo ſind ſie wohl bis zur geſunden Haͤlfte, aber nie in dieſe hineingegangen. Es iſt alſo die Erſcheinung des Bo- strychus, Hylesinus etc. nicht die Urſache des Abſterbens der Bäume, ſondern nur eine Folge deſſelben. Doch eine Ausnah⸗ me machen die Markfreſſer Saperda und Sesia. Dieſe habe ich oft dem Anſchein nach in ganz geſunden Baͤumen gefunden, 2. B. Saperda carcharias in jungen Eſpen (Populus tremu- la), ganze Waldſtriche verderbend, indem das Ausfreſſen des Markes die Kernfaͤule verurſacht, welche alle großen Stämme zum Gebrauche untauglich macht. 364 ‚ Meber folgenden Grundſatz habe ich ſtarken Streit mit vielen Entomologen. Nehmlich ich halte dafuͤr, daß bey dem Beſtimmen der Species nicht bloß die Form, ſondern auch die Lebensart entſcheiden muͤſſe. Mehrere ganz ähnlich gebildete Käfer führen eine völlig verſchiedene Lebensart, z. B. Chryso- mela armoraciae. 1) Eine lebt auf Cochlearia armoracia, erſcheint alle 4—5 Jahre in meinem Garten, ſitzt ganz zerſtreut auf den Blaͤttern. 5 2) Eine zweyte lebt auf Brassica, erſchien in 30 Jahren bier auf dem Lande nur einmal, dagegen iſt fie in der Stadt Windau jaͤhrlich, zieht 2-3 Mann hoch in völlig geſchloſſenen Glie⸗ dern von 12 — 20, fo daß das zweyte Glied in dem Zwiſchen⸗ raum geht, den das erſte Glied gelaſſen hat, das Blatt abe ſchaͤlend. 3) Eine dritte lebt auf Veronica beccabunga alljährlich in großer Menge, aber nur auf dieſer Pflanze. 4) Eine vierte lebt auf Sumpfpflanzen, alljaͤhrlich in großer Menge, iſt kleiner als Nr. 3. Aus dem Genus Haltica Geoffroy, Linne's Chrys. sal- tatoriae find eine Menge blaugruͤne ohne Auszeichnung, die auf ganz verſchiedenen Gewaͤchſen zu finden ſind. 1) Auf Birken zu Tauſenden 2 Lin. lang, blau, ſtark, nach vorn verjüngt. l 2) Dicht dabey, auf Haſeln zu Tauſenden, etwas kleiner, graulicher, gleich breit. 3) Auf Weiden zu Tauſenden wie Nr. 1., kleiner. 4) Auf Pinus sylvestris halb ſo groß als Nr. 3. 5) Auf Kohl Chr. oleracea. 6) Auf Epilobium angustiſolium; blau, etwas größer als Nr. 4. Alle dieſe bleiben ſich in Farbe, Groͤße, Aufenthalt und Form gleich. Dieſen Grundſatz, daß ſolche Abweichungen bey der Bee ſtimmung der Arten entſcheiden muͤſſen, verwerfen viele Entomo— logen ganz, und behaupten, alle dieſe Kaͤfer muͤſſen fuͤr eine Species gehalten werden, weil man keine Abweichung in den beſtaͤndigen Merkmalen finde. Ich, der Sammler, kann mich nicht zu ihnen ſchlagen. Sie nehmen an, daß wohl ein Tabanus die Kuͤhe zum wilden Rennen bringe. Das habe ich nicht gefunden. Meine Kuͤhe kommen ſehr oft bedeckt von Tabanus bevinus, taran- dinus etc. aus dem Walde: das bringt jüngere Kühe wohl zum Trott aber nie zum Galopieren, und die alten Kühe trei- ben den Tabanus mit dem Kopf und Schweife weg. Er⸗ ſcheint aber ein Oestrus, ſo nehmen ſie erſt die Stellung des Horchens an und dann heben ſie den Schweif in die Hoͤhe, ohne mit demſelben um ſich zu ſchlagen, und ſetzen ſich dann in wilden Galopp. Ich habe die laufenden Thiere oft beobs achtet, aber durchaus nichts auf dem Ruͤcken ſitzen ſehen. Wahr⸗ ſcheinlich laͤßt der Oestrus feine Eyer auf den Rüden der Thiere fallen, und das Summen iſt den Rindern ſo ſchreckhaft. aber viel 365 Amphibien. Mehrere Jaͤger, Bauern ꝛc. behaupten, Schlangen von 3 — 4 Klafter Länge und 4 — 5“ im Durchmeſſer dick geſehen zu haben. Alle Nachrichten ſtimmen darinn uͤberein. 1) Sie ſind in der Naͤhe der Suͤmpfe, Seen und Fluͤſſe, 2) blaugrau, 3) greifen nie den Menſchen an, fo daß alle Ans zeigen dafür ſprechen, daß es Waſſerſchlangen (Coluber natrix) find. Obſchon man von ſehr vielen Seiten und Oertern die beſtimmten Anzeigen erhaͤlt, ſo iſt doch noch keine von einem Naturforſcher beobachtet oder gefangen worden. Die groͤßte Na— trix, die ich geſehen habe, moͤchte etwa 5“ lang geweſen ſeyn und uͤber 2“ dick. Die groͤßte Coluber berus hielt zwey ri⸗ giſche Ellen. Coluber berus et prester habe ich in einander uͤbergehend gefunden, nehmlich was die Farbe betrifft. Berus erſcheint am haͤufigſten hell ſtahlblau und auch braunroth mit ſchwarzer Zeichnung, geht uͤber aus hell- in dunkelſtahlblau; ſchwaͤrzlich, mit Abzeichen; ſchwarz ohne Abzeichen; ſchwarz mit kreidewei— ßen Flecken in den Winkeln. Ihr Biß bringt bey uns ſtarke Geſchwulſt und 4 — 6 woͤchentliche Unfähigkeit zum Arbeiten hervor: allein 1836. ſtarb ein Mädchen, das in den Fuß gebifs fen war, nach 2 Stunden. Die Fuͤße find ihm nicht geſchwol⸗ len, wohl aber der Kopf und die Bruſt. Die Nachrichten der Waldbewohner über eine kreiden⸗ weiße Schlange find ſehr uͤbereinſtimmend; 6 — 7 Zoll lang und Federkiels dick. So wie uͤber eine hoͤchſt giftige, kleine dunkelrothe, glaͤnzende Schlange, deren Biß das Vieh augen— blicklich toͤdtet. Dieſe beyden, nehmlich die weiße und dieſe kleine giftige find noch nicht von Naturforſchern gefangen wor— den. Das faͤllt aber dem nicht auf, der weiß, wie dieſe Thiere den Nachſtellungen des Menſchen entgehen. Ich habe ſie in meiner Gegend mit großem Eifer geſucht und verfolgt, habe aber nur Coluber berus, chersea prester, Natrix und Anguis fragilis gefangen, und dennoch wurde mir ein Paar Coluber austriacus gebracht, welche in meinem Jagdrevier im Winter aus der Erde gegraben wurden. In mehr als 40 Jahren war ſie nicht nur mir, ſondern auch allen Bewoh⸗ nern dieſer Gegend entgangen; kein Bauer und kein Jaͤger kannte ſie. Rana esculenta. In landwirthſchaftlichen Schriften wird daruͤber geſtritten, ob er den Fiſchteichen ſchaͤdlich iſt. In allen, die ich ſecierte, fand ich junge Fiſche, in einem ſogar 12 junge Karpfen. Vögel. Aquila. Er legt zwey Eyer und hat doch nur ein Jun⸗ ges. Hoͤchſtwahrſcheinlich frißt das groͤßere Junge das kleinere auf: denn gefreſſen findet man es. Er bringt ſeinen Jun⸗ gen vom Charadrius apricarius an bis zum Auerhahn alle Landvöogel. ö Lanius minor erſcheint 10 Sommer gar nicht; dann iſt er mehrere Sommer hinter einander auf allen Dornbuͤſchen zu finden. Corvus cornix iſt fortwährend der Bewohner Kurlands: dennoch zieht eine zahlloſe Menge im Herbſt über die curiſche 366 Nehrung nach Preußen. 1802 fuhr ich 2%, Tag auf der Nehrung, und von der Morgendaͤmmerung bis zur Abenddaͤm— merung ſah ich ununterbrochen dieſe Kraͤhen fo ziehen, daß im: mer mehrere Hundert am Horizont waren. In unſerer Ge- genwart fiengen ſie die Bauern mit Netzen. Corvus frugilegus ſondert ſich beym Bruͤten ganz von jener ab und nimmt in großen Schwaͤrmen Beſitz von Hai⸗ nen, in welchen ſie jaͤhrlich ihr Wochenbette aufſchlagen. Drey ſolcher Plaͤtze kenne ich hier in Kurland, von denen ſie Beſitz genommen haben. An dieſen Plaͤtzen ſollen ſie beſtimmt am 3. Maͤrz erſcheinen. Außer dieſen Plaͤtzen ſieht man ſie im Sommer gar nicht, im Herbſt und Fruͤhlinge bisweilen, aber nur wenige, und im Winter ſieht man keine. NB. Corvus cornix et monedula ſind große Feinde der Feldfruͤchte, was im Winter ſichtbar wird: denn ſie zerſtoͤren oft ganze Getreidehaufen, Feimen, und tragen die Aehren aus⸗ einander. Picus major lebt in der Regel einzeln, aber im Jahre 1808. ſah ich im July am Oſtſeeſtrande etwa 100 beyſam⸗ men, von denen kleine Züge von 5 — 6 nach Süden flogen. Ein Freund von mir hatte im Maͤrz eine aͤhnliche Menge an einigen beyſammen ſtehenden alten Eichen geſehen. Tetrao coturnix kommt viele Jahre hinter einander gar nicht, dann wieder mehrere Jahre regelmäßig. Alauda cristata bleibt Winters und Sommers hier, aber nur an bebauten Orten. 5 Alauda arvensis erſcheint in den erſten Tagen des Maͤrzes. Fringilla spinus frißt Blattlaͤuſe, ſonſt keine Inſecten. Hirundo. Nicht nur Fiſcher und unzuverlaͤſſige Men: ſchen haben geſehen, Schwalben beym Fiſchen unter dem Eiſe hervorziehenz fondern der Sohn eines Arztes hat von einer Fi⸗ ſcherey im Winter eine Schwalbe nach Hauſe, einem kleinen Staͤdtchen gebracht, wo eine Menge gebildeter Menſchen Zeugen geweſen ſind vom Aufleben der Schwalbe. Leider wußte kei⸗ ner die Species anzugeben. Loxia enrvirosira bruͤtet bey uns nicht im Winter, ſon⸗ dern im May. Zugvoͤgel. Wenn Loxia enucleator, Ampelis garrulus, Fringil- la linaria vom Norden zu uns kommen, ſo iſt in der Regel der Winter mild. Was treibt ſie her? 1) Höchft merkwürdig iſt, daß viele Zugvoͤgel an be⸗ ſtimmten Tagen erſcheinen, Corvus frugilegus am Sten März, die Nachtigall am 4. Mai, ſo daß ſie uͤberhaupt ſich nicht nach der Witterung, ſondern dem Calender richten und die Wit⸗ terung wenig Einfluß hat. Wir moͤgen Winter haben oder nicht, vor Anfang des Maͤrzes (a. St.) erſcheinen die Zugvoͤ⸗ gel hoͤchſt ſelten, nehmlich die zuerſt erſcheinenden, als die Ler⸗ che, der Staar, Kibitz, Brachvogel. Die ſpaͤter ankommenden erſcheinen viel regelmaͤßiger. Sie ganz und immer zu bemer⸗ en, wann fie angekommen find, gehören Angaben von vielen 367 I Seiten denn es gibt geſchuͤtzte Stellen, wo fie 8 und mehr Tage fruͤher ſich einfinden, wenn die Witterung zu rauh iſt. 2) Die Duͤna ſoll die Graͤnze machen, welche von den Stoͤrchen nicht uͤberſchritten wird. Bey uns herrſcht der graue Haſe, dort der weiße vor. Viele Jahre hat es gedauert, ehe die Rehe uͤber die Duͤna giengen. Jetzt ſollen ſie ſich dort auch finden. Saͤugthiere. 0 Der Biber iſt bey uns gaͤnzlich ausgerottet, und meine Vorſtellungen, dieſes nuͤtzliche Thier zu zaͤhmen und dadurch groͤßern Nutzen von ihm zu ziehen, werden nur verlacht und verſpottet. Groͤßtentheils hat er hier nur in Gruben gelebt, doch auch Haͤuſer gebaut von Bäumen oder von Strauch. Mei⸗ nes Kuͤſters Großvater iſt auf ſolche Strauchhuͤtte hinaufgeſtie⸗ gen, um den Biber herauszutreiben, was ihm aber beynahe theuer zu ſtehen gekommen iſt: denn als der Fuß durch das Strauchwerk durchbricht, haut der Biber ihm die Hoſen, Stie⸗ und den Strumpf durch, und nur durch ſchnelles Ausziehen hat er den Fuß gerettet. Sie haben hier nicht bloß an Fluͤſ⸗ fen, ſondern auch in Suͤmpfen gelebt und ſich von Weiden⸗ ſtrauch genaͤhrt. Lepus variabilis unterſcheidet ſich vom grauen dadurch, 1) daß er ſich nicht leicht mit demſelben begattet, ſo daß man ſelten Blendlinge findet, obſchon fie in den Wäldern ver- mengt leben; 2) daß er die Felder nie beſucht und nicht vom Roggen, ſondern nur von Weiden- und Eſpenſtrauch lebt; 3) daß, wenn er gejagt wird, er nicht gerad und weit fortzieht, ſondern durch Zickzacklauf den Hunden zu entgehen ſucht, zum wenigſten mehr als der graue. Das Elend hat ſich ſeit 1796. wieder bey uns einge⸗ funden (Fruͤher war es durch Woͤlfe und eine Seuche ausge: cottet). Dieſes harmloſe Thier kommt nie auf die Felder und Schlaͤge, waidet aber in den Waͤldern ſehr oft mit dem zah⸗ men Vieh zuſammen und laͤßt ſich dann von den Hirtenmaͤd⸗ chen weit forttreiben. Seine Hauptnahrung ſind Eſpen und Weiden. Da es uͤber Suͤmpfe weggeht, in welchen Pfer— de und Rinder ſtecken bleiben, ſo wuͤrde es ſich ſehr zum Hausthiere eignen; allein auch dieſer mein Vorſchlag wird verlacht. Den Tten April. Es iſt bey uns tiefer Winter, die Erde mit hohem Schnee bedeckt, die Fluͤſſe mit einer veſten Eisdecke uͤberzogen: dennoch langten die Staare, Tauben, Ler⸗ chen den 12. März an und die Bachſtelzen den 30. Maͤrz, die Stoͤrche den 2. April; alſo keineswegs die Witterung, ſon⸗ der Stand der Sonne hat fie foetgetrieben. Am 18. April iſt bey uns noch tieſer Winter und alles mit 2“ tiefen Schnee bedeckt. Die Zugvögel find wieder völlig verſchwuuden. Erfindungstrieb der Kohlmeiſen. Ich haͤngte im Winter Licht⸗Enden und Wallnußſchalen mit Hanfſamen gefuͤllt an Fuß lange Fäden vor mein Fenſter außerhalb auf. Anfänglich haͤng⸗ ten die Meiſen ſich an die Licht-Enden und Wallnußſchalen an und ließen ſich mit ſchwingen; das wurde ihnen aber bald zu aͤſtig, und nun zogen fie beyde Speiſen an der Schnur in die 368 Hoͤhe, wie der abgerichtete Zeiſig in der Stube, hielten mit dem Fuße die Speiſen veſt und fraßen mit aller Gemaͤchlich- keit. Ein altes Männchen that noch etwas Auffallenderes; es nahm nehmlich die Speiſen, wenn es ſolche aufgezogen hatte, in den Schnabel und drehte ſich auf dem Hoͤlzchen, woran die Speiſen gebunden waren, um, ſo daß, wenn es ſatt war, es die Lichtenden ꝛc. fallen ließ und die Schnur aufgewunden und alſo immer kuͤrzer wurde, fo daß fie zuletzt ganz an das Hoͤlz— chen herankam und die Meiſe nicht mehr zu ziehen, ſondern nur die Speiſe aufzuheben hatte: das machte dieſe Meife fo oft, als ich den Faden zuruͤckgewunden und verlaͤngert hatte. Nie hab' ich geſehen, daß ſie die Speiſe, ſich zum Nachtheil, auf die andere Seite zuruͤckgehoben haͤtte. Beweis von Ueberlegung eines Hundes. Der hieſige Foͤrſter wohnt im Edelhofe Schleck 2 Trep⸗ pen hoch. Von deſſen Wohnung bis zum Hundezwinger ſind 200 Schritt. An einem Wintermorgen wird an des Foͤrſters Thiere gekratzt, der Foͤrſter oͤffnet: da tritt ein Jagdhund her⸗ ein und legt ein eben geborenes, noch lebendes Junges (Hünds chen) vor ſeine Fuͤße, kehrt ſich um und geht zur Thuͤre hinaus. Der Foͤrſter, der ſich nicht erklaͤren kann, was den Hund zu ſolcher Handlung bewogen, geht nach dem Zwinger und fin⸗ det, daß die Huͤndinn geworfen hat, aber mit allen Jungen ge— ſtorben iſt, mit Ausnahme des einzigen, welches der Hund zu ihm gebracht hat. Bey dieſem Hunde iſt alſo das Mitleiden groͤßer geweſen als der Widerwille, den ſonſt maͤnnliche Hunde vor eben Geworfenen haben. . Am 2oten Jaͤnner 1838. 1) Gasterosteus aculeatus: klettert, wenn auch nicht auf Baͤume wie der Kletterfiſch, fo doch an ſteilen Raſenwaͤnden in die Höhe, wie ich es öfters ſelbſt erfahren habe. 3. B. an dem Rande eines kleinen Ba⸗ ches ließ ich Lehm graben und den obern ſandigen Raſen nach dem Bache hin aufeinander legen, wodurch ein faſt ſenkrechter Wall nach der Bachſeite hin entſtand. Nach einem ſtarken Re: gen, der die Lehmkuhle mit Waſſer gefüllt hatte, ſo daß dieſes über den Wall wegfloß, war die Lehmkuhle voller Gast. acul. Um zu verſuchen, wie lange dieſer arge Feind der Karpfenbrut in freyer Luft lebt, warf ich etwa 100 auf einen Acker. Nach 24 Stunden lebten alle und waren ganz munter. NB. Es war im September, wohl bey ſonnigem Wetter, aber doch feuchter Luft. 2) Salmo salar laicht bey uns im Novbr. 3) In meinen Teichen erfriert der Karpfen- und Karau⸗ ſchen⸗Laich, auch wenn das Waſſer nicht mit Eis uͤberzogen und das Thermometer nicht auf O herabgeſunken iſt. Dieſ⸗ Empfindlichkeit des Laiches ſcheint nur in folgenden Umſtaͤnder zu liegen. Dieſe Fiſche legen ihren Laich an ganz ſeichter Stellen auf Graͤſer, die fie beym Laichen niederdruͤcken, fo, daß wenn die Graͤſer ſich aufheben, der groͤßeſte Theil des Laichet die Luft berührt, oder doch ganz dicht an der Oberfläche dei Waſſers zu liegen kommt. Nur dieſer entwickelt ſich, wenn bi Witterung guͤnſtig iſt; der tiefer hinabgeſunkene entwickelt ſich nicht; jene erreicht aber der Froſt ganz leicht, und darum er⸗ ſcheint keine Brut. 369 4) Rana temporaria iſt ein arger Feind der Fiſchbrut. Er ſetzt ſeinen Laich da ab, wo fpäter die Karpfen und Karau— ſchen den ihrigen abſetzen, und die fruͤher auskommenden jungen Froͤſche bleiben da, bis die Fiſche laichen, und fallen danm gleich uͤber den Fiſchlaich her, den ſie von den Grashalmen wegneh⸗ men, dieſe von unten nach oben durchſuchend. Sind ſie mit dem Laich fertig, ſo fallen ſie uͤber die jungen Karauſchen von 1 bis 2 Zoll Laͤnge her und ſaugen ihnen das Fleiſch von de Graͤten. Ich bemerkte in meinem Teich Skelete von 2 Zol langen Karauſchen. Als ich mich nach der Uxſache forſchend umſah, bemerkte ich, daß auf einem Klumpen von ſolchen klei⸗ nen Froͤſchen ein gelber Fleck hervorſchimmerte. Ich trieb die Froͤſche weg und fand eine kleine Karauſche, von der die Froͤ⸗ ſche das Fleiſch von den Rippen weggefreſſen hatten. Die Ka⸗ rauſche lebte wohl noch, war aber zu matt, um ſich aufrichten zu koͤnnen. Als ich weiter ſuchte, fand ich noch an ein Paar Stellen ebendaſſelbe. Unbegreiflich iſt es mir, wie die ſcheinbar waffenloſen Thiere ſich eines ſo viel groͤßern und ſtaͤrkeren Thie⸗ res ſollten bemaͤchtigen koͤnnen. Es iſt alfo moͤglich, daß uns ter den Karauſchen eine Seuche geherrſcht hat, welche fie matt - machte. Aber auch alsdann bleibt es raͤthſelhaft „wie die klei⸗ nen Froͤſche mit ihren weichen Freßwerkzeugen durch die Schup⸗ pe und die Haut der Karauſchen durchkoͤnnen. NB. Dieſe Feinde ſchaffe ich leicht aus den Teichen da— durch, daß ich, wenn die Fröfche laichen, den Teich hoch auf⸗ ſtecke und, wenn ſie abgelaicht haben, den Teich ſo weit ab⸗ laufen laſſe, daß der Froſchlaich im Trocknen bleibt und vertrocknet. 5) In meinem vorigen Briefe beſchrieb ich Ihnen unſe⸗ re Kornfeinde. Dieſes Fruͤhjahr (1837.) hat ſich ein neuer dazu geſellt, der dieſes Jahr wahrſcheinlich bey unſern Bauern Hungersnoth verurſachen wird. Im April fieng der Roggen an von meinem Felde zu ſchwinden. Als ich ihn unterſuchte, fand ich ganz kleine Flie⸗ genmaden in den jungen Sproſſen. Aus dieſen entwickelte ſich im Mai eine kleine braune Fliege, die mir bisher nie vorge⸗ kommen iſt. Meine Augen ſind zu ſchwach, um eine ſtrenge Unterſuchung anſtellen zu koͤnnen. So viel ich aber ſehen kann, ſcheint es mir eine Oseinis zu ſeyn. 6) Perca fluviatilis erlangt bey uns eine Größe von 5 ja 10 Pfd., doch nie in Strömen ſondern nur in Seen. 7) Silurus glanis wurde in einem See 180 Pfund, und noch einige Pfd. druͤber, gefangen; doch die von 120 Pfd., gehoͤren ſchon zu den ſeltnen. 5 Woher ſo ſehr viel Abweichung in der Lebensart der Thiere, frage ich mich ſelbſt' oft. Sit es climatiſcher Unter- ſchied? Oder find es andere Thiere, von benen die deutſchen Schriftſteller ſprechen? Ich bin geneigt, das Letztere fuͤr richtig zu halten. Hier meine Beobachtung, indem ich Ihre Natur: geſchichte anſehe. “ NB. In meiner Sammlung find nur kurlaͤndiſche Inſecten. 8) Ich habe 11 Arten Orchestes. Ihre Koͤrperform und der Käfer Lebensart iſt fo uͤbereinſtimmend, daß ich durch⸗ aus glauben muß: alle dieſe Kaͤfer fuͤhren auch als Maden die Lebensart, welche Sie gleich vorn anführen, nehmlich zwiſchen Iſis 1838 Heft 5. 370 den Blatthaͤuten, wo ich 3 Arten gefunden: viminalis in Ei⸗ chenblaͤttern, populi in Salix pentandra-Blättern und nur in— dieſer Weide; verderbt in meinem Garten jährlich die Blaͤtter dieſer Weide, ohne die andern anzugehen. 9) Der Pfeifer hat eine zu abweichende Lebensart, als daß er ein wirklicher Orchestes wäre. Er iſt bey uns nicht. 10) Rhynchaenus druparum ift hier in großer Menge, lebt aber nur auf Prunus padus und kommt nie auf Obſt⸗ Baͤume. 11) Rhynchites betuleti iſt hier in großer Menge, lebt beſonders auf Birken, rollt aber auch Birnblaͤtter ſehr häufig, doch auf Wein geht er nie. 5 12) Rhynchites cupreus lebt hier in großer Menge, aber ausſchließend auf Sorbus aucuparia, nie auf Zwetſchken. 15) Rhynchites alliariae iſt die Obſtbaͤume unberuͤhrt. 14) Apion frumentarium iſt in Menge in der Nähe unſerer Speicher, dringt aber nie in ſie hinein; wahrſcheinlich, weil unſer Korn gedoͤrrt iſt. ® 15) Anthribus latirostris habe ich gezogen aus einer weichen, weißen Made, die im abgeſtorbenen Eſpenholz lebte. Im Holze lebt auch wohl die des A. albinus. 16) Bruchus pisi kam ein Mal in meine Wirthſchaft durch auslaͤndiſche Saat von Vieja faba, allein die Kaͤfer hats ten wieder in dieſelbe Bohne ihre Eyer gelegt, und ich fand ſo Gelegenheit, fie alle zu tödten. Allein von derſelben Saat hatte ein rigaiſcher Gärtner nach vielen Orten geſchickt, und doch hoͤre ich gar keine Klage uͤber den Bruchus. Es muß denn doch das Clima ihm zu kalt ſeyn. 1 17) Ein anderer Feind, dem Anſcheine nach eine Cur- culio⸗Made, greift unſere Erbſen in den Schoten ſehr an; es iſt mir aber nicht gelungen, das Inſect zu erziehen. 18) Daß die Halticae ihre Eyer auf die Blaͤtter der Gewaͤchſe legen, habe ich nie gefunden, obſchon fie in meiner Wirthſchaft großen Schaden thun. 19) Ptinus fur iſt der einzige Käfer, der bisweilen un: auch in Menge, laͤßt aber ſere Speicher und Saͤmereyen angreift. Wahrſcheinlich leben ihre Maden in der Erde. 20) Molörchus abbreviatus. Die Made lebt im tod— ten Eichen- und Eſpenholze ziemlich häufig, und ich habe ge⸗ gen 50 erzogen. 21) Rhagium inquisitor lebt als Made und Käfer un- ter der lockern Rinde aller abgeſtorbenen Baumarten, Nadel wie Laubholz. Das macht mich glauben, daß er mehr vom Raube als Holze lebt. Eben ſo R. indagator. Dagegen lebt R. mordax nur im Eichenholze. Wir haben einen fuͤr die lebende Welt vernichtenden Winter. Die Erde iſt nur mit etwa 2 Zoll hohem Schnee be- 24 371 deckt, und es friert feit dem 21. Decbr. faſt ununterbrochen 15 bis 200. Die Eisdecke der Gewaͤſſer iſt mehr als zwey Fuß dick. Alle Stromſchnellen, die Waldſtroͤme, ſind veſt gefroren; die Erde iſt geborſten und ſteht von den Wurzeln und Staͤm— men großer Baͤume einige Zoll ab; eine mir fremde Erſchei— nung. Wie der Einfluß ſolchen Froſtes ſeyn wird, muß ſich im Fruͤhling zeigen. * * Genera et species Curculionidum cum Synonymia hujus familie, a C. J. Schœnherr. Lipsiæ, . apud Fr. Fleischer. 1838. 8. IV. 2. 601. Schon wieder ein Band von 1 4 trefflichen Werk, welches ein langes, der Wiſſenſchaft gewidmetes Leben kroͤnt und worauf der Verfaſſer mit Freude zuruͤckblicken kann, da er uͤberall die Anerkennung wahrnehmen muß, welche ſeiner Ar— beit entgegen kommt. Auch hier haben Gyllenhal und Bo— heman die neuen Gattungen beſchrieben. Die Sippen lau— fen von 353. Zygops bis 404. Tryophthorus, und der Band ſchließt mit einem Regiſter der Sippen und Gattungen beyder Abtheilungen. Es waͤre ſehr zu wuͤnſchen, daß am Ende des Werks ein einziges Regiſter folgte mit den Sippen allein und Gattungen allein, weil es ſonſt unmoͤglich iſt, die letztern zu finden: denn wer kann wiſſen, unter welche Sippe diefe oder jene Gattung geſtellt iſt. Bis jetzt haben die Verfaſſer nicht weniger als 4089 Gattungen Ruͤſſelkaͤfer beſchrieben. Gewiß eine Arbeit, welche viele Jahre Zeit fordert, raſtloſe Ausdauer und ein ungemeines Gedaͤchtniß in der Vergleichung der Cha— ractere. Wir wuͤnſchen den Verfaſſern Geſundheit, damit ſie dieſes Werk zu einem gedeihlichen Ende fuͤhren koͤnnen. * Abbildungen zur Berichtigung und Ergaͤnzung der Schmetterlingskunde, be⸗ ſonders der Microlepidopterologie von J. Fiſcher, Edler von Roͤslerſtamm. Leipzig bey Hinrichs. 1838. 4. Heft 9. 5 Tafeln ill. * Das Heft enthaͤlt wieder ſehr ſchoͤne Abbildungen, und darunter die ganze Entwickelung der Psyche graminella mit der vergroͤßerten Raupe, Puppe, Fliege und der Blaͤtterhuͤlſe; die einzelnen Theile vergrößert von verſchiedenen Seiten. Das Weibchen gleicht völlig einer Made und hat nicht einmal Bruſt— fuͤße. Ueber die Art der Paarung iſt man noch immer nicht im Reinen, weil das Weibchen immer den Kopf an der Muͤn— dung der Huͤlſe hat und ſich darinn nicht umkehren kann. Von folgenden ſind bloß die Fliegen abgebildet, aber von verſchiedenen Seiten und mit critiſchen Bemerkungen begleitet, ſowie mit genauen Beſchreibungen: Lithosia complana, lurideola (plumbeola), kulılwei- nii; Tortrix piceana (oporana fem.), americana (conge- nerana et pyrastrana), decretana, xylosteana. 372 Dann folgen Beobachtungen von Tiſcher über den Rau: penzuftand von Ornix anseripenella (Hemerobiella). Der Verfaſſer wohnt nun in Wien, Vorſtadt Hunds— thurm, Johannagaſſe Nr. 154., wo er bey den reichen Samm: lungen und bey den vielen Freunden der Naturgeſchichte noch mehr zu leiſten im Stande ſeyn wird. 8 “ Groenlands Amfipoder beskrevne af H. Kroeyer. Kjobenhavn. 1838. 4. 98. 4. T. Solche Werke follten wirklich nicht in daͤniſcher Sprache geſchrieben werden, wo ſie doch ein gar zu kleines Publicum haben. Es iſt um den Patriotismus eine ſchoͤne Sache: allein wo er vergeblich angewendet wird, verdient er offenbar kein Lob. Will man in keiner andern lebenden Sprache e ſo muß man ſich zur lateiniſchen bequemen. Dieſes Buch enthaͤlt ſo viele vortreffliche Web und fo deutliche Abbildungen mit allen einzelnen Theilen be⸗ ſonders zerlegt, daß man recht herzlich bedauern muß, daß ſie fuͤr die Wiſſenſchaft ſogut wie zu Grunde gehen. Man kann nun einmal den andern Voͤlkern nicht zumuthen, Sprachen zu lernen, worinn ſo wenig erſcheint: hat ja doch jetzt jeder Ge— lehrte wenigſtens 6 — 7 Sprachen zu verſtehen. Sollte er noch Daͤniſch lernen, ſo muͤßte er ſich ebenſowohl auch an das Schwediſche, Polniſche und Ruſſiſche wenden,, was doch den Leuten zuviel zugemuthet iſt. Wenigſtens ſollten ſolche Schrift: ſteller ſelbſt Auszuͤge ihrer Arbeiten fuͤr auswaͤrtige Zeitſchriften machen: denn es iſt unmoͤglich, Ueberſetzer zu finden, welche ſich einem ſolchen Geſchaͤft unterziehen konnten. Es gibt doch wohl keinen nordiſchen Schriftſteller, der nicht deutſch und fran— zoͤſiſch verſtaͤnde. Die Iſis zahlt gern das beſtimmte Honorar fuͤr den Bogen. ‘ Der Verfaſſer beſchreibt hier: Lysianassa vahlii, lagena fig., appendiculosa fig. Gammarus sabini fig., loricatus fig., pinguis fig., locusta. : Amphitho& carinata fig., hystrix fig., serra fig, pau- opla fig., bieuspis fig., inermis fig., erenulata fig., lae- viuscula fig. i Ischyrocerus anguipes fig. Metoecus medusarum fig. Themisto arctica fig., erassicornis fig. Lestrigonus exulans fig. Hyperia oblivia fig. Praniza reinhardti fig. Jaera nivalis fig. Bopyrus hippolytes fig. Olanus hyperboreus fig. Dann folgt eine Ueberſicht der groͤnlaͤndiſchen Krebſe. 373 . N De danske Oesters banker et Bidrag til Kundskab om Danmarks Fiskerier, af H. Kroeyer. Kjoebenhavn. 1837. 8. 168. 2 Tab. Mit dieſem Werke ift es etwas anderes. Obſchon es l ſenſchaftlich behandelt iſt, ſo hat es doch mehr ein practiſches Streben, und dient vorzüglich dazu, die Auſterbaͤnke zu pfle⸗ gen, zu vermehren, zu ſchuͤtzen, die Auſtern zu ſammeln u. ſ. w. Dieſen Zweck wuͤrde es nicht erreichen, wenn es nicht in daͤni— ſcher Sprache geſchrieben wäre, Zuerſt behandelt der Verfaſſer die Naturgeſchichte der Au: ſtern, und beſonders die guͤnſtigen Umſtaͤnde fuͤr ihr Gedeihen. Dann werden die Baͤnke ſelbſt, der Fang und der Handel ge— ſchildert, die flachliegenden an den Kuͤſten von Skagen, und vorzuͤglich die an Schleswig. Den Beſchluß machen hiſtoriſche Nachrichten uͤber den Fang der Auſtern. Abgebildet ſind verſchiedene Inſtrumente, und dabey iſt noch eine Charte von Juͤtland, Schleswig und Holſtein mit der Angabe der Lage der Baͤnke. Gewiß eine nuͤtzliche Schrift, welche zur Aufnahme der a) vieles beytragen wird. . Bulletin de la société imperiale des Naturalistes de Moscou. Annèe 1837. N. IV. 8. 64. 2 Tab. Die Geſellſchaft zu Moscau zeichnet ſich immer durch ihre Thaͤtigkeit aus und bereichert jahrlich die Wiſſenſchaft mit neuen Entdeckungen. Dieſes Heft enthaͤlt eine Claſſification der Melanoſomen von G. Fiſcher von Waldheim, nebſt Be⸗ ſchreibung neuer Gattungen. S. 19. Notiz uͤber die ſaure en des Bluts von R. Hermann. S. 23. Ueber (die neue Saure im Holzeſſig, Schlippe. 5 S. 27. Ein ruſſiſcher Aufſab. . S. 33. Reflections sur l’alimentation des sources par P. Einbrodt. S. 62. Extrait des Protocols des séances de la société. Die Tafeln enthalten Sternodes Karelini; Tenebrio caspicus; Akis otoes; Pimelia intermedia; Acapha Wied- manni; Brachyscelis muricatus. Sie ſind ſchwarz. von K. 374 Neuere Beytraͤge zur Schmetterlingskunde mit Abbildungen nach der Natur. Her⸗ ausgegeben von Freyer. Augsburg, 1837. re 41 — 44. Taf. 211 — 246, ill. Dieſe Abbildungen werden von Heft zu Heft huͤbſcher und die Raupen nehmen ſich vorzuͤglich gut aus auf den treu gemalten Pflanzen. Wir erlauben uns nur eine Bemerkung. Der Verfaſſer ſtellt die Schmetterlinge meiſtens in ſchiefe Richtung, bald rechts, bald links, ohne Zweifel, um die Tafeln zierlicher und maleriſcher zu machen. Den letztern Zweck bey naturhiſtoriſchen Gegenſtaͤnden zu verfolgen, ſcheint uns nicht rathſam, theils, weil das Maleriſche eine gewiſſe- Entfernung des Auges fordert, um in ſeiner Wahrheit zu erſcheinen, waͤh— rend das Naturhiſtoriſche in groͤßter Naͤhe alle Theile zeigen muß; theils, weil bey verſchiedener Stellung der Figuren nicht dieſelben Theile erſcheinen und mithin die Vergleichung erſchwert oder gar unmoͤglich wird. Naturhiſtoriſche Figuren muͤſſen, wo moͤglich, in gleicher Richtung neben einander ſtehen und immer dieſelben Theile zeigen. Solche Gleichfoͤrmigkeit iſt freylich nicht ſchoͤn; allein dazu hat man die Figuren nicht und haͤngt ſie auch nicht an die Wand. Der Verfaſſer faͤngt nun auch an, die untere Flaͤche der Fluͤgel einerſeits darzuſtellen, was ſehr vortheilhaft iſt. Damit man aber beym erſten Blick die Ober⸗ ſeite von der untern unterſcheiden koͤnne, waͤre zu wuͤnſchen, daß dieſe abgeſchnittenen Fluͤgel etwas vom Leibe abgeruͤckt wuͤr⸗ den, wie es Eſper gemacht hat. Der Verfaſſer hat überall, wo es moͤglich war, Raupe, Puppe und Geſpinnſt abgebildet nebſt Maͤnnchen und Weibchen, kurz die ganze Entwickelung, und oft die Raupen in verſchiedener Stellung. Gut waͤre es, wenn bisweilen einzelne Theile vergroͤßert wuͤrden, z. B. der Kopf. Dieſe Hefte enthalten: Papilio aglaia; Bombyx argentina; cincta, satura, ramosa, crepuscularia. Noctua nigro- P. cynthia; Bombyx taraxaci; Noct. lino-grisea, xan- tographa, macilenta; Geometra repandaria. P. apollinus; B. verbasei; N. simplex, scriptura, acuta, hilaris, serrata, daubii, insueta, incarnata, texta; Geometra cremiaria, leucophaearia; var. P. cerisyi; B. luctuosa, polymita, janthina, lunata, dentinosä, dos; Geometra abietaria. * Man darf ſich freuen, daß ein ſo genaues und ſchoͤnes Werk ſo raſch erſcheint und mithin beweiſt, daß ſich der Verf. demſelben mit Leib und Seele widmet. 375 | The London and Edinburgh hilosophical Magazine and Journal of science by. D. Brew- 1 ges R. Taylor, R. Phillips. Band XII. Nr. 71 - 76., Jaͤnner — May 1888. Nr. 71. Jaͤnner 1831. S. 14. A. Rennedy, Beobachtungen über die Deco: nomie verſchiedener Immen im Garten zu Clapton. Ich habe im verfloſſenen Fruͤhjahr und Sommer folgen⸗ de Immen beobachtet, welche theils in den Pfoſten, theils im Strohdach eines Sommerhauſes niſteten. Fam. Diplolepidae.“ J) Cratomus megacephalus. A Fam. Sapygidae. 2) Sapyga quadriguttata F. . Fam. Crabronidae. 8) Trypoxylon figulus Lat. 4) — clavicerum St. F. 5) Crabro spinipectus Shuck. 6) Stigmus troglodytes Van L. 7) Diodontus insignis — 8) — gracilis. 9) — corniger Shuck. 10) Pemphredon lugubris F. 11) — morio Van L. 12) — unicolor Lat. 13) Psen atratum Pz. Fam. Vespidae 14) Odynerus quadratus Don. 15) — bidens L. Fam. Andrenidae. 16) Hylaeus signatus Pz. Fam. Apidae. 17) Chelostoma florisomnis L. 18) Osmia bicornis L. 9 spinulosa K. 20) Heriades campanularum K. 1) Cratomus megacephalus, Ich habe 4 oder 5 davon an den Pfoſten geſehen, aber kein Geſchaͤft bemerkt. 2) Sapyga quadriguttata. Haushalt unbekannt; 2 aber flogen um die Pfoſten; Männchen viel feltener als Weibchen. 376 3) Trypozylon figulus. Traͤgt Spinnen für feine Jungen ein, ſowohl in Hoͤh⸗ len der Pfoſten, als in das Stroh des Daches. eym Auf- ſchlitzen des letztern fand ich mehrere Stellen mit Spinnen an. gefüllt, durch Scheidwaͤnde aus Thon von einander getrennt. Zwiſchen je 2 Zellen war ein Raum von Ye", fo daß jede 2 Scheidwaͤnde hatte; in jeder ein Ey, klebend am Bauch einer Spinne auf dem Boden der Zelle. Die Imme traͤgt biswei⸗ len ſo dicke Spinnen ein, daß ſie dieſelben kaum in das Loch zwaͤngen kann. Wenn das Weibchen abweſend war, kam oft das Maͤnnchen, kroch ein und ſteckte die Fuͤhlhoͤrner aus, als wenn es Schmarotzkerfe abhalten wollte. Einmal verdeckte ich die Hoͤhle mit der Hand, daß das Weibchen nicht hinein konn⸗ te; es flog mehreremal weg und kam endlich mit dem Maͤnn⸗ chen zuruͤck, als wenn es ſeine Meynung uͤber die Verſtopfung des Neſtes vernehmen wollte. Die Zahl der Spinnen in eis ner Zelle wechſelte nach der Groͤße; von kleinen oft 12 und mehr, von ſehr großen nur 2. Die Imme beſchraͤnkt ſich nicht auf einerley Gattung. Das Weibchen macht ein ſchnurrendes Geraͤuſch, wann es die Scheidwaͤnde von Thon verfertiget. Ich glaube, der Haushalt dieſes Kerfs iſt fruͤher noch nicht gehörig beobachtet worden. g 3) Trypozylon elavicerum. * Verhaͤlt ſich wie die vorige, vergräbt aber nur ſehr kleine Spinnen und laͤßt keinen Raum zwiſchen den Zellen. 5) Crabro spinipectus. Das Maͤnnchen war gemein um die Pfoſten, ich konnte aber das Weibchen nicht bemerken. 6) Stig mus troglodites 5 ; Ich habe 4 oder 5 Weibchen gefangen und nur ein Maͤnnchen. . Am 22ten July ſah ich ein Weibchen ins Stroh gehen mit dem Raube im Maul, und fand beym Aufſchlitzen des Halms eine Menge kleiner Kerfel, welche die Larven von einem Thrips zu ſeyn ſchienen. Es waren wenigſtens ihrer 50 in einer Zelle. Ich fand 2 Zellen, von einander durch Scheid waͤnde getrennt aus Schabſeln von der innern Seite des Stro— hes aneinander gekittet. Ich bemerkte auch ein Weibchen, wel⸗ ches in ein Loch eines Pfoſtens gieng. Der Haushalt dieſes Kerfs war noch nicht bekannt. 9 f 7) Diodontus insignis. Die Maͤnnchen gemein um das Sommerhaus während des ganzen July, aber kein Weibchen. a 8. Diodontus gracilis. Curtis Brit. Entomol. Taf. 496. Das Weibchen fuͤtterte ſeine Jungen mit Blattlaͤuſen, welche es von den Blaͤttern der Eibe holte. Es machte die Zellen in Stroh und Scheidwaͤnde von demſelben Stoff wie das folgende. Ich ſah kein Maͤnnchen 9) Diodontus corniger. Ich fing das erſte Maͤnnchen am Sten July, das Weib⸗ 377 chen am Sten. Die letztern find ziemlich gemein gegen das Ende des Monats; Maͤnnchen aber habe ich nur 6 — 7 ge— fangen. Das Weibchen verſorgt die Jungen mit Blattlaͤuſen, und ſcheint dieſelben aus den Loͤchern von andern Kerfen zu holen. Ich habe es oft in Loͤcher der Pfoſten gehen und mit Blattlaͤuſen herauskommen ſehen zu ſeiner eignen Hoͤhle. Es traͤgt eine nach der andern im Maul; ſonderbarer Weiſe aber lief es aus feiner Hohle gerade am Pfoſten hin; kommt es aber mit einer Blattlaus zuruͤck, fo fliegt es, obſchon feine Hoͤhle ½ Schuh entfernt iſt, ein Stuͤck fort und dann erſt hinein. Das Loch, wo es die Blattlaͤuſe holte, war von kei— nem Kerf bewohnt. Die Scheidewaͤnde beſtanden aus einer kle— derigen, durchſichtigen Subſtanz, überlegt mit kleinen Holzfa— ſern. Das Weibchen verſchloß die Oeffnung der Hoͤhle mit demſelben Stoff. Darauf gieng es in eine andere Hoͤhle und kehrte zuruͤck mit kleinen Holzfaſern, welche es darüber ſtrich; und dieſes wurde beym Trocknen hart und veſt. 10) Pemphredon lugubris. Bohrt in Holz und wirft das Saͤgmehl heraus. Es zieht muͤrbes Holz vor und trägt Blattlaͤuſe in die Zellen. 11) Pemphredon morio. Ich meyne, ich hätte dieſes Kerf am Sommerhauſe ge: fangen, bin aber nicht ganz ſicher. 2) Pemphredon unicolor. Curtis Brit. Entomol. Taf. 632. Sein Haushalt ſcheint bekannt. ſe ein. Es traͤgt Blattlaͤu⸗ 13) Psen atratum. War in dieſem Jahr ſehr häufig, traͤgt Blattlaͤuſe ins Stroh; ich habe in einer Zelle an 100 gezaͤhlt; die Scheid— waͤnde beſtehen aus Schabſel von der inneren Seite des Halms zuſammengekittet. Das Ey iſt weiß, halb durchſichtig und haͤngt am Bauche einer Blattlaus am Boden der Zelle. Die Maͤnnchen erſchienen erſt Anfangs July und flogen zu Tau— ſenden um das Strohdach und die Straͤucher; ſie verſchwanden am Ende des Monats. Die Weibchen wurden erſt zahlreich gegen den 10ten. 14) Odıymerus quadratus. Traͤgt kleine, dünne Raupen ein mit 16 Füßen; 6 an der Bruſt, 8 am Bauch und 2 am After. Beym Aufſchnei⸗ den eines Loches in den Pfoſten, worein das Weibchen Raub getragen hatte, fand ich eine 4“ lange Roͤhre, parallel mit den Seiten des Pfoſtens, getrennt in 3 oder 4 Zellen durch Schei— dewaͤnde von Thon. In jeder Zelle ungefaͤhr 10 Raupen, dicht aufeinander gepackt, nebſt einem langen, weißen Ey, Ele bend an der Seite der Zelle, nahe am Boden. Das Kerf zeigte ſich zuerſt Anfangs Juny und war haͤufig durch den ganzen Monat. 15) Odımerus bidens. Anfangs July bohrte ein Weibchen in einen Pfoften, und nach 2 Tagen fieng ich es mit einem Raube, welcher die Larve einer Chrysomela zu ſeyn ſchien. Beym Oeffnen am Ende July fand ich eine 2“ tiefe Roͤhre, in 3 Zellen getheilt Iſis 1838. Heft 5. 378 durch Thon. In der erſten war eine Puppe, in den 2 untern eine Larve. In jeder Zelle waren Ueberbleibſel von Larven und in einer eine kleine Mucke, ganz unverletzt. 16) Hylaeus signatus. Ich ſah ein Weibchen ins Stroh gehen, und fand beym Aufſchlitzen auf dem Boden ziemlich viel füße Subſtanz, die ich fuͤr Honig halte. Er roch gerade wie die Blaͤtter von Ver— bena triphylla; merkwuͤrdig, daß ich auch viele Kerfe gefan— gen habe, welche eben ſo rochen, beſonders beym Zerquetſchen. Sie koͤnnen aber dieſen Geruch nicht wohl von dieſer Pflanze bekommen haben, weil keine im Garten war. 17) Am Sten Juny bohrte eines in einen Pfoſten und warf das Saͤgmehl mit den Hinterbeinen heraus. Am 6ten war es fertig, und fieng an, Bluͤthenſtaub und Honig zu ſammeln, um ſeine Eyer darein zu legen. Ich ſah es auch, kleine Thon— ballen im Maul herbeybringen zu den Scheidwaͤnden. Es ſind gewoͤhnlich 8 — 10 Zellen in einem Gange faſt ganz mit Bluͤ— thenſtaub ꝛc. angefuͤllt; das lange, weiße und halb durchſichtige 9 liegt oben darauf. Die Maͤnnchen flogen um die Pfoſten erum. Chelostoma florisomnis. 18) Osmia bicornis. Scheint dieſelbe Oeconomie zu haben, zeigt ſich zu dere ſelben Zeit. Die Maͤnnchen aber etwas fruͤher als die Weibchen. 19) Osmia spinulosa. Macht einen Teig von Bluͤthenſtaub ꝛc.; wie Osmia bicornis, aber die Scheidwaͤnde ſind gruͤn und ſcheinen aus Thon und dem Gewebe von Blättern zu beſtehen, unter ein⸗ ander geknetet. 20. Heriades campanularum. Habe ich gefangen, während es ſich auf die Pfoſten ſetzte, aber nichts von ſeinen Geſchaͤften beobachtet. S. 34. Salconer und Cautley. Noch eine foſſile Gattung von Affen aus den Sewalik-Huͤgeln Taf. 1. 2. Aus Journal of the Asiatic Society of Bengal VI. 354. In Bd. 5. ©. 735 der genannten Zeitſchrift haben Baker und Durand die Entdeckung eines foſſilen Affen be— kannt gemacht und abgebildet. Es war die rechte Haͤlfte des Oberkiefers von einem großen Thier. Nach der letzten Regen⸗ zeit fanden wir ein Sprungbein ganz wie bey Semnopithecus entellus oder Langoor, mithin von einem andern Affen als der von Baker und Durand. Später bekamen wir auch Unter- kiefer von 2 Gattungen, ebenfalls kleiner als Bakers; mit Backenzaͤhnen, 2 mittleren Schneidzaͤhnen und einem Eckzahn; ſteckten in Sandſtein und waren von alten Thieren; Zaͤhne abgekaut. Uebrigens größer als bey Semnopithecus entellus et Pithecus rhesus, aber dem erſteren ähnlich. Unterkiefer bey einem 5“ 3“ lang, beym andern 4; ſcheinen ausgeſtorbene Gattungen zu ſeyn. 1 Man kennt jetzt über 150 lebende Affen und diefe drer verſteinerten, welche ſſich fanden mit Knochen von Cameelen, Antilope, Anoplotherium posterogenium n.; die 2 erſteren * 379 noch lebend. In den Sewalik finden ſich auch verſteinert Cro- codilus biporeatus et Leptorhynchus gangeticus, welche jetzt noch Überall häufig in den Fluͤſſen Indiens leben; dabey aber auch Megalochelys sivalensis n., eine Schildkroͤte von ungeheurer Groͤße, welche ſich zu den anderen verhält wie Igua- nodon et Megalosaurus zu den Eidechſen. Wir haben von dieſer ungeheuern Schildkroͤte Knochen und Schalenſtuͤcke groͤßer als die Knochen vom Nashorn. Hier ſind alſo bey einander Knochen von allen Altern in derſelben Formation bis zur Kreide, alle gleichzeitig mit Affen. Sie fanden noch einen Eckzahn von einem Affen, der größer iſt als bey dem Orang-Utang auf Sumatra des Doctor Clarke Abels, welcher 7¼! hoch war. Asiat. Res. XV. 498. (Phil. Mag. and Annals n. s. I. 219). * Nr. 72. S. 95. Ggilby, über ein neues Nagthier aus Auſtra⸗ lien. Neu-Holland hat bekanntlich außer dem Hund, der wahr⸗ scheinlich eingeführt worden, 2—3 Gattungen von Maͤuſen und Hydromys, faſt nichts als Beutelthiere, die ſich uͤberdieß anderwaͤrts nicht finden. Nagthiere. Conilurus hat Aehnlichkeit mit einem kleinen Ka⸗ ninchen, aber einen langen Schwanz; es traͤgt bey Sidney den Namen Native Rabbit, ſcheint ſich aber jetzt nicht mehr in en bewohnten Gegenden von Neu-Suͤdwallis zu finden, dage— gen häufig am Ufer des Darlings. Major Micchell hat daſelbſt oft große Haufen von kleinen Zweigen gefunden, welche 2— 3 Karren voll gegeben haͤtten und ſo kuͤnſtlich und veſt durcheinander gewoben waren, daß man kein Stuͤck ausziehen konnte, ohne das ganze Gebaͤu⸗ de zu verruͤcken. Anfangs glaubte man, die Eingebornen haͤt⸗ ten dieſe Haufen geſammelt zu Feuerzeichen; aber ihre Regel⸗ maͤßigkeit und Veſtigkeit reisten zu genauerer Unterſuchung, und ſo fand es ſich beym Aufbrechen derſelben, dieſes Thierleins waren, deſſen Inſtinct es veranlaßt, eine Ver— ſchanzung gegen die Angriffe des dortigen Hundes zu errichten. Auch beſchrieb er eine Achte Springmaus (Dipus) aus den Mittelebenen von Neu-Holland bey der Vereinigung des Fluſſes Murray und Murrumbidgee. Unterſcheidet ſich von den aſtatiſchen und afticaniſchen durch nur 4 Zehen an den Hin⸗ terfüßen, 3 längeren und einen kleinen Daumen hoch oben. S. 104. Yeely, über Otus brachyotos in Irland. Iſt viel ſeltener als Otus vulgaris, hat ſehr kurze Ohrfebern, fliegt bey Tag und wandert, und hat noch andere Eigenthuͤm⸗ lichkeiten. Sie bewohnt die Kaninchen-Hoͤhlen am Strande, erſcheint regelmaͤßig im Herbſt, ſitzt an den Ausgaͤngen und läͤukt bey Gefahr hinein, alfo ziemlich wie Strix cunicularia in America. Nr. 73. Hornung 1838. Nichts für uns. Nr. 74. Maͤrz 1838. ebenfalls. Nr. 75. April 1838. ebenf. Nr. 76. May 1838. ebenf. Ne. 77. Juny 1838. ebenf. — Jaͤnner 1838. Er beſchreibt zwo Gattungen neue daß ſie das Werk 380 The Edinburgh new phil. Journal, by Prof. Jameson. 8. Band XXIII. Nr. 46. April bis October 1837. S. 252. Connell. Zerlegung der Schuppen des foſſi— len Gavials von Caen in der Normandie. en Sonſt nichts für unſern Zweck. Band XXIV. Nr. 47. Octob. 1837. — Jaͤnner 1838. S. 106. R. Wight, kaͤufliche GummisGutt liefert. Prof. Graham zu Edinburgh haͤlt den Baum nicht, wie Walker Arnott und ich, für Xanthochymus -ovalifo- lius; ſondern für Gareinia morella. Arnott hält ihn nun fuͤr G. zeylonica, was nicht ſeyn kann. Freylich iſt G. m. keine aͤchte Gareinia. Murray hält ihn für Stalagmitis cambogioides, was auch nicht mit meiner Pflanze uͤberein— ſtimmt. Ich halte ihn fuͤr eine eigene Sippe, zu welcher auch G. elliptica gehoͤrt. N uͤber den Baum, welcher das Es gibt aber zweyerley Gummigutt; eines kommt aus Siam, Cambogia und China, das andere und ſchlechtere von Ceylon. Meine Subſtanz iſt die beſſere, mit einer ſchoͤnen, hellen Farbe und glaſigem Bruch; die von Ceylon iſt dunkler und hat braune Flecken, und der Baum, welcher ſie liefert, iſt ſelten; nur an einer einzigen Stelle in einem alten hollaͤndi— ſchen Garten nicht weit von Negombo. Es iſt nicht moͤglich, daß ein fo ſeltener Baum all das Gummigutt liefern kann, welches dieſe Inſel hervorbringt. Die Holländer brachten zuerſt im 17ten Jahrhundert Gummigutt aus China; nachher vertrieben ſie die Portugieſen von Ceylon und ſchafften wahrſcheinlich den Baum dorthin, wo er erſt vor zwey Jahren von Walker bemerkt wurde und zwar in einem hollaͤndiſchen Garten, ein Beweis, daß er ein— gefuͤhrt wurde. 5 Graham ſagt, es ſey weder ein Xanthochymus, noch eine Gareinia, noch eine Stalagmitis; ſondern eine neue Sip— pe, weil die Staubfaͤden in eine einzige 4edige Säule vereini⸗ get find; die Staubbeutel einfaͤcherig, öffnen ſich an der Spitze mit einer Calyptra, waͤhrend ſie bey allen andern Guttiferen zweyfaͤcherig ſind und ſich der Laͤnge nach ſpalten. Es mag Saͤrtners Mangostana (Garcinia) morella ſeyn, denn ich kenne dieſe Pflanze nicht; allein dann iſt ſie nicht einheimiſch auf Ceylon. Ihr Saft mag auch fuͤr Gummigutt gehalten werden, wie der von Gareinia pictoria. Eine andere Gattung dieſer neuen Sippe waͤchſt auf Malabar. Vor allem muß der Baum der Alten: Arbor indica gummiguttam fundens, ges nau beſtimmt werden. Dazu ſetzt Graham: er habe indeſſen die Sache genauer unterſucht und im Companion to the Botanical Magazine II. 193. mitgetheilt. Ich bekam mein Pflan⸗ zen⸗Cremplar von der Frau Walker aus Ceylon. Ich hal⸗ te auch nicht dafuͤr, daß ſie allein Gummigutt hervorbringt; das, was ich aber davon habe, iſt vortrefflich. Soviel iſt 381 gewiß: außer Nanthochymus ovalifolius gibt es auf Ceylon noch eine andere Pflanze, welche Gummigutt hervorbringt. Auch weiß ich jetzt, daß der Saft von Xanth. ovalifol. kein gutes Gummigutt iſt. Meine Pflanze gleicht vollkommen der von Gaͤrtner abgebildeten Frucht von Mangostana morella; ob ſie einheimiſch iſt auf Ceylon, weiß ich nicht. Borneo, Singapoor und Rangoon liefern Gummigutt ſo gut wie Siam. Mur⸗ ray's Stalagmitis cambogioides war ein zuſammengeflicktes Exemplar. Spaͤter S. 229. tragt Graham nach: Ich habe in⸗ deſſen von Walker einen Brief bekommen, worinn er ſchreibt: Wir fanden auf Ceylon den Gummigutt-Baum in verſchiede— nen Waͤldern, weit von allen Wohnungen, was beweiſt, daß er dort einheimiſch iſt; er iſt jedoch nicht haͤufig. Ich hatte nur die maͤnnliche Blume und die Frucht, keine weibliche Blu— me. Die Frau Walker verſichert mich nun, daß der Baum dioeciſch ſey, die weibliche Blume wie die maͤnnliche weiß und etwas größer. Es iſt Hebradendron cambogioides. S. 165. Verſuche uͤber die Entwickelung des Laichs der Salmen, von J. Shaw zu Drumlanrig in Dumfriesſhire. Bey meiner fruͤhern Abhandlung wurde eingewendet, daß der Laich, welchen ich aus dem Nith genommen habe, nicht ſi— cher vom Salmen geweſen ſey, weil noch andere Fiſche dort waren. Ich ſtellte daher aufs neue Verſuche an und bewahrte auch die Salmen auf, welche den Roogen gelegt hatten; eben fo von Zeit zu Zeit Exemplare von den Jungen; auch um zu beweiſen, daß die Jungen Salmen im erſten Jahre nicht ziehen, ſondern 2 Jahre lang im Fluſſe bleiben. Auch bin ich noch der Meynung, daß der Parr ein junger Salm iſt. Ich legte mein Waſſerbecken aufs Trockne, theils um alle jungen Salme zu entfernen, theils auch, um es ſo einzu— richten, daß keine Ueberſchwemmung eindringen konnte. Ich hat— te 3 Waſſerbecken oder Duͤmpfel, 2“ tief, voll Kies. Sie be— kamen einen kleinen Zufluß von Quellwaſſer, worinn viele Waſ— ſerlarven waren. Ein Duͤmpfel 25“ lang, 188 breit; ein ande⸗ rer 22 lang, 18 breit; der dritte 50“ lang, 30 breit; alle von einander getrennt, nur durch Roͤhren verbunden mit einem Drathgitter verſchloſſen, die Löcher /“ weit. Sie waren von einem Wall umgeben gegen Ueberſchwemmung des 11“ tiefer liegenden Niths. Es konnte kein Fiſch aus einem Duͤmpfel in den andern kommen. Ich fieng ſodann am Aten Jaͤnner 1837. mit einem großen Netz ein Maͤnnchen und Weibchen vom Salm gerade im Laichen, und zwar beyde auf einmal. Vorher hatte ich eine kleine Rinne neben dem Fluß gemacht 2“ tief. Darein legte ich nun das Weibchen und druͤckte eine Menge Laich aus; dann das Maͤnnchen, und druͤckte den Milch aus, welcher mit dem duͤnnen Stroͤmchen uͤber die Eyer lief. Dann trug ich den Laich in einen Duͤmpfel und legte ihn dahin, wo das Waſſer einſtroͤmte. Seine Temperatur war 35“, die des Fluſſes 33“, die der Atmoſphaͤre 836. Die alten Salmen hob ich auf. Am 23. Hornung, 50 Tage nach der Befruchtung, zeig— te ſich der Embryo und bewegte ſich etwas im Ey; Tempera— tur des Waſſers 36, der Luft 38. - Am 28ten April, 114 Tage nach der Befruchtung, wa⸗ ren die Jungen aus dem Ey, aber noch nicht den Tag vorher; ſchloffen die Jungen in 36 Stunden aus, 382 Temperatur des Waſſers 44. Länge ,“, Färbung blaßblau, oder wie Pfirſichbluͤthen, Kopf ſehr groß; Beutel am obern Theile des Leibes kegelfoͤrmig, 24 lang, roͤthlich und durchſich⸗ tig, wie Johannisbeeren. Ich konnte früher die Eyer oft in die Hand nehmen ohne Schaden, aber der Embryo bewegte ſich ſtaͤrker darinn, wahrſcheinlich wegen der Waͤrme der Hand. Am 24. May, 27 Tage nach dem Ausſchliefen, hatten ſie den Dotter verbraucht; aber nach einigen Tagen waren, bis auf ein einziges, alle todt, was mir mehrmals begegnete, wahr— ſcheinlich vom Abſatze des Schlammes, wenn im Duͤmpfel nicht Kies genug war. Am 20ten April, 106 Tage nach der Befruchtung, bey 41° Temperatur des Waſſers that ich 4 Eyer in einen Kuͤbel, hieng ihn in das Fenſter meines Schlafzimmers und leitete rei— nes Quellwaſſer hinein. Die Temperatur der Luft war 47, das Waſſer im Kübel 45; bey Nacht aber höher, und daher die im Duͤmpfel aber erſt am 28ten April. Zu dieſer Zeit waren die Fiſchlein ganz durchſichtig, die Bruſtfloſſen in ſchneller Bewegung, wenn auch die Thierchen an derſelben Stelle blieben. 5 Am 24ten May, 39 Tage nach der Geburt, war der Dotter bey denen im Kuͤbel verſchwunden und die characteri⸗ ſchen Querſtreifen des Parrs wurden ſichtbar. Laͤnge 1“, voll- kommen munter; da ich ſie aber nicht zu ernaͤhren wußte, ſo that ich fie in den Duͤmpfel, wo fie mit den andern zu Grun— de giengen. Ein anderer Verſuch fiel gluͤcklicher aus. Die alten Fi⸗ ſche waren eben ſo gefangen worden und aufbewahrt. Das Maͤnnchen 16 Pfd., das Weibchen 8. Die Eyer kamen in den Duͤmpfel am 27ten Jänner 1837., Temperatur des Waſ⸗ ſers 40, des Fluſſes 36. Am Atten Maͤrz, 54 Tage nach der Befruchtung, war der Embryo ſichtbar. 4 Am 7ten May, 101 Tag nach der Befruchtung, waren die Jungen aus dem Ey. Temperatur des Waſſers 43, der Luft 45. Am 16ten May, 10 Tage alt, Laͤnge 10”, noch mit Dotter; am 24ten Juny, 48 Tage alt, Länge 12%, ohne Dotter, Geſtalt regelmäßig; am 7ten July, 2 Monat alt, 15“, hat die Geſtalt des reifen Fiſches und zeigt ſchon Spu⸗ ren von Querſtreifen [8 in der Abbildung). Am 7ten September, 4 Monat alt, 2½“ lang, die Querſtreifen deutlich [14 in der Abbildung], und die Geſtal: ganz wie beym alten. Am 7ten November, 6 Monat alt, 3¼“, ſchon ziem⸗ lich Eräftig und die Querſtreifen ſehr deutlich 11 in der Ab: bildung], Kiemendeckel ganz wie beym ausgewachſenen Salm. Mit dem gleich alten Parr aus dem Fluſſe verglichen, zeigte ſich kein Unterſchied. Sie befanden ſich alle wohl, fraßen klei⸗ ne Wuͤrmer und Maden, welche ich waͤhrend des Sommers ihnen verſchafft habe. Ganz ſo verhielt es ſich mit denen im dritten Duͤmpfel, die Fiſchlein waren aber groͤßer, bey einem Alter von 6 Monaten, um 1”. Beyde Familjen zuſammen betragen ungefähr 100 Stuͤck. 5 . 383 Die Parr zu derſelben Zeit aus dem Fluſſe waren dunk⸗ ler, wahrſcheinlich wegen des unreinen Waſſers; deßhalb iſt auch ihre Färbung aus verſchiedenen Fluͤſſen verſchieden. Das Waſſer in den Duͤmpfeln war im Winter ſelten unter 40, im Sommer über 60, im Fluß mehr veraͤnderlich. Die Farbenaͤnderung dieſer Fiſche unter gewiſſen Umſtaͤn⸗ den iſt merkwürdig. Bey den öfteren Beſuchen der Fiſchlein in den Duͤmpfeln, wo ſie meiſtens an einer beſondern Stelle blieben, fand ich, daß ſie immer eine Faͤrbung, entſprechend der des Bodens, hatten. Giengen fie an eine andere Stelle; fo nahmen ſie nach wenigen Minuten allmaͤhlich die Farbe der⸗ ſelben an. Daher ſetzte ich einen Fiſch in eine große irdene, weiße Schüſſel und einen in eine ſchwarze. Nach 4 Minuten nahm jeder eine Farbe an faſt wie die der Schuͤſſeln; dann vertauſchte ich die Fiſche und dann wurde der weißliche ſchwaͤrz⸗ lich und umgekehrt. Dann ſetzte ich beyde in eine Schuͤſſel, worinn ſie gegen einander ſehr abſtachen, aber nur kurze Zeit. So ließ ich fie im weißen Becken, bis fie hell waren, bedeck⸗ te es mit einer dicken Matte, und ſchon nach einigen Minu⸗ ten waren ſie dunkel; nach dem Aufdecken wurden ſie gleich wieder hell. Das geſchieht bey bedecktem wie dey hellem Himmel. Ich glaube nun hinlaͤnglich bewieſen zu haben, daß der junge Salm nicht in demſelben Jahre ins Meer geht, in wel⸗ chem er ausſchlieft. Obſchon ich noch nicht alle Naturforſcher überzeugt ha⸗ ben mag, daß fie einerley find mit dem Parr; ſo haben meine Unterſuchungen doch den Nutzen, daß ich den Irrthum über das Wachsthum des letztern berichtiget habe, welchen ſowohl der Naturforſcher als der Geſetzgeber hegte. Die Meynung, daß der Salm ſchon im erſten Jahre ins Meer gehe, (hat ein Schlachten unter dieſem Fiſch hervorgebracht in einem Alter, worinn der Geſetzgeder ihn ſchuͤtzen ſollte. Kein Fiſch ſchnappt ſo leicht nach der Fliege wie dieſer, und jeder Knabe kann des Tages 8 — 10 Dutzend toͤdten. Laͤuft daher ein Fluß durch einen volkreichen Landſtrich, fo iſt die Verheerung der Jungen über alle Maaßen unberechenbar. Die Geſetzgebung ſchuͤtzt zwar den jungen Salm einen Monat lang, nehmlich fuͤr die kurze Zeit, wo er noch bleibt, nachdem er ſein Zugkleid angezogen; für die zwey erſten Jahre ſeiner Exiſtenz aber iſt er ganz vo⸗ gelfrey. N Noch habe ich etwas zu bemerken Über die frühere Reife der mannlichen Organe des Parrs, worüber es ſchwer iſt, Ne: chenſchaft zu geben. Im Bienenſtock ſehen wir ein großes Uebergewicht der Maͤnnchen. Die Königin iſt uͤber alle Maaßen productiv und paart ſich mit allen Maͤnnchen, um die Geſell⸗ ſchaft zu vermehren. Der Roogen des weiblichen Salms iſt ſehr reichlich, und wenn auch viel Milch vor der Zeit des Laichens fortfließt, fo kann man annehmen, daß der Reogen von mehreren Milchnern Vortheil ziehe. Man kann wohl ſa⸗ gen, die maͤnnlichen Parr bleiben nur deßhalb im Strom, um die fortſchwimmenden Ever zu verſchlingen, was fie aller⸗ dings thun; allein daneben koͤnnen jedoch viele befruchtet wer: den. Mir iſt es vor der Hand genug, daß ich Gelegenheit hatte, die Thatſachen veſtzuſtellen. S. 185. Doctor Wilſon und Smyttan. Beſuch 384 der Waſſerfaͤlle des Shirawati in Canara in Oſtindien, im Hor⸗ nung 1837. 3 Das Ufer ift ſehr ſchoͤn von Pflanzen, außer wo die Bambusa arundinacea votherrſcht. 8 Die Thierwaͤrter, Wegweiſer und Soldaten erzaͤhlten uns, daß es eine Menge wilder Thiere gebe, und aus amtli⸗ chen Berichten erfuhren wir, daß im vorigen Jahre im Diſtricte Nagar, oberhalb der Ghat, 92 Menſchen und 901 Stuͤck Vieh zerriſſen wurden; Belohnungen wurden gegeben für 106 Tiger⸗ felle, 136 Chita, 4 Wölfe, 26 Bären. In manchen Waͤl⸗ dern gibt es viel wilde Ochſen und Sambar. Wir ſtießen auf den letztern. Nach feiner Größe und dunklen Farbe halte ich ihn für Cervus Aristotelis von Bengalen, und nicht für Cer- vus equinus, der nach Sykes haͤufig iſt in Dakhan. Seine Geweihe, welche wir zu Honawar (verdorben Onnore) in Haͤn⸗ den halten, ſind ſehr groß und ſchwer. In den Waͤldern ſa⸗ 175 wir viele Truppen von Affen (S. entellus) mit einander pielen. g Die Gebirgsart iſt meiſtens Glimmerſchiefer und Horn⸗ blende. Im Gebuͤſch der glänzende, ſchwarze und ſcharlachro— the Phoenicornis princeps; in den Gärten Betelnußbaͤume und Pfeffer darüber geſchlungen. Einer von den Waſſerfaͤllen iſt wenigſtens 1000 Schuh hoch. Wir hoͤrten ſehr weit einen Buceros ſchreyen und ſahen ihn endlich; ſein großes Horn dient als Stimmboden. Syn Band XXV. Nr. 48. Hornung — April 1838. Enthaͤlt nichts fuͤr uns. ueber Perlen, ihre Entſtehungsweiſe und kuͤnſtliche Erzeugun von Dr. med. Waltl in Paffau: en Es gibt wirklich wenig Materien im Gebiete der Zoologie, uͤber welche ein ſolches Dunkel gehuͤllt iſt, als die Natur der Perle. Man hat über ihre Entſtehungsart die ungereimteſten Meynungen oder Hypotheſen aufgetiſcht, z. B. daß die Perle dann erzeugt wird, wenn ein Bohrwurm die Schale des Mus ſchelthieres ganz durchbohrt hat, fo daß das Thier gezwungen wird, dem weiteren Eindringen des Feindes Schranken zu ſetzen und das Loch mit der Perlenmaterie zu ſchließen. Dr. Eberhard, in ſeiner Abhandlung von dem Urſprung der Perle, Halle 1751, glaubt, die Perlen wären verhaͤrtete Eyer, die im Thier durch irgend eine Störung des normalen Proceſſes zuruͤckgeblieben waͤ⸗ ren. Es waͤre verlorne Muͤhe, alle ungereimten und falſchen Hypotheſen hier anfuͤhren zu wollen, und gehe ſogleich zur rich⸗ tigen Erklaͤrungsart uͤber, die ſchon Reaumur in den Memoiren der koͤn. franz. Academie der Wiſſenſchaften vom Jahre 1717 gab. Da dieſer große Naturforſcher die Natur ſelbſt fragte und beobachtete, ſo war es fuͤr ihn nicht ſchwer, ſie zu belau⸗ ſchen und die Wahrheit zu erfahren. Er fand durch Unterſu⸗ chung, daß ſowohl die Schale des unterſuchten Schalthieres (Pinna marina) als die von demſelben erzeugten Perlen aus 385 lauter übereinander” liegenden Blättern beftehen, und daß dieſe dadurch entſtehen, daß Gefäße zu ihnen führen, welche den dazu nöthigen Saft enthalten. Wird ein ſolches Gefäß von der gar zu großen Menge des Saftes, oder durch Erſchuͤtterung zerriſ— ſen, ſo tritt der Saft aus, verhaͤrtet und gibt den erſten Kern zu der Perle, bie durch Abſatz des Perlenſaftes ſich immer ver— groͤßert. Da in der Ilz, welche bey Paſſau ſich in die Donau er⸗ gießt, und in vielen andern kleinen Baͤchen Perlenmuſcheln ſich finden, die von jeher gehegt wurden und deren Perlen ſeit meh— reren Jahrhunderten beruͤhmt ſind; ſo unterließ ich nicht, Be— obachtungen uͤber die Perlenerzeugung zu machen. Die Perlen ſind von zweyerley Art, a) braun und ohne Schimmer und Durchſcheinheit, rund, platt, laͤnglich uſw.: dieſe heißen beym gemeinen Volk unreife (obwohl ſie niemals anders werden), weil die Leute glauben, es entſtuͤnden daraus die brauchbaren weißen Perlen. Dieſe braunen Perlen ſind bey weitem nicht ſo ſelten als die weißen, und es treffen auf eine ſolche im Durch— ſchnitte wohl 20 braune. Jede Perle beſteht aus concentriſchen Schalen, und zeigt im Innern einen runden Kern, gewoͤhnlich von der Größe des Rettig- oder Kohlſamens, der ſich leicht von dem Ueberzug trennen laͤßt. b) die einzig brauchbaren ſind die weißen mit dem bekannten Perlmutterglanz. Dieſe kann man wieder eintheilen in runde und in nicht runde. Erſtere haben Werth, letztere nur ſehr wenig. Die Materie, welche den Perl— mutterglanz hervorbringt, iſt noch nicht chemiſch ausgeſchieden worden. Einige Naturforſcher erklaͤren den Perlmutterglanz durch die eigne Lagerung der Schichten des kohlenſ. Kalkes und thieriſchen Leimes, woraus die Perle beſteht; die Lamellen der Perle ſollen nehmlich aus parallelen Faſern von Leim und koh— lenſ. Kalk beſtehen und letzterer. den Schimmer verurfachen, Dieſe Anſicht iſt grundfalſch, denn die Haͤutchen der Perlen, die man nach der Behandlung mit Salpeterſaͤure leicht unter dem Microſcop unterſuchen kann, zeigen keine Faſern, ſondern ein marmoriertes Gefuͤge, nehmlich lichte Stellen mit dunklern gekruͤmmten Linien dicht beſaͤet. Daß die angeführte Erklaͤrungs⸗ weiſe nicht ausreicht, beweiſet auch der Umſtand, daß eine Perle in verduͤnntem Scheidwaſſer an dem Orte oder der Seite, wo ſie Glanz hat, faſt gar nicht, dort aber, wo ſie ganz braun und glanslos iſt, ſo angegriffen wird, daß man den Leim wie eine dicke Haut abziehen kann; dieß waͤre nicht moͤglich, wenn der Glanz vom Kalk herruͤhren wuͤrde. Eine braune Perle verhaͤlt ſich zu einer edlen, wie der leicht verbrennbare Kohlenſtoff der Holzkohle zum ſchwer verbrennbaren des Diamantes, Die runden Perlen entſtehen und ſinden ſich ſtets, wie ich beobachtete, in dem Mantel, und, da ſie eine kugelige Erhaben— heit durch die Ausdehnung des Mantels machen, ſo iſt es keine Kunſt, durch Aufzwaͤngung der Muſchelſchalen beym lebenden Thiere mittelſt einer eigenen Zange das Vorhandenſeyn einer Perle zu erkennen. Iſt die Erhabenheit klein, ſo ſchließt man auf eine kleine Perle, und, da es Schade waͤre, dieſe in ihrem Wachsthume zu ſtoͤren, ſo ſammelt man eigens dieſe fruchtbaren Muſcheln und hegt fie in ſeparaten Orten. Leider iſt aber der Perlen diebſtahl über. alle Graͤnzen geſtiegen, fo daß die vom Staate angeſtellten Perlenfiſcher auf wenig Bezirke beſchraͤnkt find, und beſonders haben die franzoͤſiſchen Soldaten die Ilz von Perlenmuſcheln ſo ſehr entvoͤlkert, daß die regelmaͤßige Fi⸗ ſcherey in ihr gar nicht mehr betrieben wird. Alle Behauptuns gen, daß die Perlen frey im Thier liegen, ſind grundfalſch. Die Iſis 1838. Heft 5 386 meiſten irrigen Anſichten ruͤhren von den Perlenfiſchern her, die im Durchſchnitt Leute ohne alle Bildung und naturhiſtoriſche Kenntniſſe, nehmlich Bauern), oder Fiſcher, oder Tagloͤhner ſind und die Perlenfiſcherey als Nebenſache betreiben, da ſie zu we— nig eintraͤgt, als daß man davon leben koͤnnte. Dieſen Leuten iſt es darum zu thun, das Monopol zu bewahren, und ſo ſtreuen ſie den neugierigen Fragern abſichtlich Sand in die Augen. Man kann aus keinem, wie ich aus Erfahrung weiß, ein wahres Wort herausbringen. Die zweyte Sorte der weißen Perlen ſind die nicht run⸗ den, welche ſowohl im Mantel als an der Schale ent— ſtehen. Letztere hangen durch einen Stiel an der Schale und ſitzen meiſtens in einer ordentlichen Hoͤhlung. Die Urſache ihrer Entſtehung iſt meiſtens ein Druck durch Steine oder andere Koͤrper auf die Schale wirkend, oder ein Sprung der Schale. Es iſt eine Thatſache, daß man ſolche Perlenmuſcheln an irgend einer Einbuchtung, einem Hoͤcker oder unregelmaͤßigen Bau erkennt. Diejenigen Muſcheln, die Perlen im Manrel haben, haben kein ſolches Zeichen, oder es iſt nur zufaͤllig. Die Vergroͤßerung der an der Schale ſitzenden Perlen moͤchte ſehr ſchwer zu erklaͤ⸗ ren ſeyn. Der Unterſchied der europaͤiſchen Perlen, die von Unio margaritifer faſt ausſchließlich herſtammen, von den orientali- ſchen beſteht in der geringern oder ganz fehlenden Durchſich⸗ tigkeit, und eben deßwegen ſind ſie auch billiger. Dennoch koſtet eine Perle von Erbſengroͤße im Durchſchnitt einen Dukaten; ei- ne von der Größe zweyer Erbſen zwey Karolins uſw. Die Baͤche und Fluͤßchen, in denen bey uns die Perlen⸗ muſchel lebt, haben ein braunes Waſſer, deſſen Natur noch nicht aufgeklaͤrt iſt, und finden ſich nur im Ur- und Uebergangsge— birg. Es iſt merkwuͤrdig, daß das Thier doch ſoviel kohlenſ. Kalk in dieſem kalkarmen Waſſer findet als es braucht. Es waͤre ſehr intereſſant, zu erfahren, ob auch die Perlenmuſcheln anderer Laͤnder einen ſolchen Wohnort haben. Ueber kuͤnſtliche Perlenerzeugung vermittelſt der Muſcheln iſt ſchon viel gedacht, verſucht, und einiges auch geſchrieben wor- den. Hat man ſo lange geſucht, Gold zu machen, warum ſollte man nicht auch Perlen zu erzeugen verſucht haben. So findet ſich in Dinglers polytechniſchem Journal 16. Bd. Jahr 1825. S. 360 ein ſehr merkwuͤrdiger Aufſatz von J. Ed. Gray aus den Annal. of Philos. January 1825. p. 27, uͤberſetzt von Dr. J. B. Fiſcher aus Muͤnchen, der leider zu fruͤh fuͤr die Wiſſenſchaften in Bruͤſſel ſtarb. Gray ſagt hier: Als ich vor einiger Zeit die Muſcheln im brittiſchen Muſeum unterſuchte beobachtete ich ein Exemplar von Barbula (Appius Leache, Mytilus L.) plicata mit mehreren ſehr reinen, regelmaͤßig ge⸗ bildeten, halbkreisfoͤrmigen Perlen von ungemein ſchoͤnem Waſ⸗ ſer, und fand auch mehrere Bruchſtuͤcke der naͤmlichen Muſchel mit aͤhnlichen Perlen; und bey aufmerkſamer Unterſuchung ei— ner derſelben, die in die Quere zerbrochen war, bemerkte ich, daß ſie aus einem dicken Ueberzug von mehreren concentriſchen Plat⸗ ten uͤber ein Stuͤck Perlenmutter gebildet war, das in eine flach gewoͤlbte Form roh zugeſchliffen war. Bey Unterſuchung der anderen Perlen zeigte es ſich, daß ſie alle nach dem nämlichen Plane gebildet waren. Aus einer oder 2 Stellen, wo die Perle zerſtoͤrt oder ausgeſchnitten worden war, fand ſich auf der In⸗ nenſeite der Muſchel eine zirkelfoͤrmige Hoͤhlung mit flachem 25 — 387 Grunde, was deutlich beweiſet, daß dieſe Perlenmutterſtuͤcke ein⸗ gebracht ſeyn mußten, als die Muſcheln jünger und duͤnnerſwa⸗ ren. Gray verſuchte nun ſelbſt, Perlmutterſtuͤcke in Form einer Perle gedreht, in Muſchelthiere einzubringen. Wir wollen ihn ſelbſt hoͤren: Seit dieſen Beobachtungen machte ich den Ber: ſuch, einige ähnliche Perlmutterſtuͤcke (aus der Schale der Meer— perlenmuſchel verfertigt) in die Muſchel von Anodon cygneus und Unio pictorum zu bringen, die ich wieder in ihre natuͤr— liche Lage verſetzte, und ich habe Hoffnung, daß einige Perſonen, die mehr Gelegenheit haben, dieſe Verſuche mit Unio marga- ritifer wiederholen werden. Ich fand die Einbringung der Grund⸗ lage der Perle mit ſehr wenig Schwierigkeit verbunden; denn es iſt bloß nothwendig, daß die Schalen der Muſchel ſich in maͤßiger Weite zu oͤffnen gezwungen werden, und daß die Grund— lage zwiſchen den Mantel und die Muſchel eingebracht werde, indem man den Mantel an einer Stelle luͤftet. Von 30 — 40 Grundlagen waren nur eine oder 2 wieder ausgeſtoßen, bey al— len aber die Grundlage in den hintern Abhang der Mufchel gebracht worden. Natuͤrlich muß das Thier getoͤdtet werden; wenn man ſehen will, wie es mit dem Perle ſtehe. — Ein Unbekannter gibt in der Encyel. britannica folgen- des Verfahren der kuͤnſtlichen Perlenerzeugung an: die Muſchel wird mit großer Vorſicht geöffnet, um Verletzung zu vermeiden, ein kleiner Theil der aͤußern Oberflaͤche der Muſchel abgekratzt und hier ein kugeliges Stuͤck Perlmutter von der Groͤße eines Schrotkornes angebracht. Dieß dienet als Kern, um den ſich die Perle bildet. Dieſe Methode iſt nicht ausfuͤhrbar, da man die Grundlage nicht beveſtigen kann. — In Kruͤnitz Encyclopaͤdie Band 108 S. 552 wird er⸗ waͤhnt, daß die Chineſen Schnuͤre von kuͤnſtlichen Perlmutter⸗ perlen in die geoͤffneten Schalen der Perlmuſcheln legen, wo— durch ſie mit Perlmutterglanz uͤberzogen und als aͤchte verkauft werden. — Ferners hat Herr Gray im Novemberhefte der Annals of Philosophy 1826. S. 389 bekannt gemacht, daß er in der Sammlung des Collegiums der Wundaͤrzte einige Perlen in der Barbula plicata aus China gefunden habe, die mittelſt eines Stuͤckes Silberdrath, der zwiſchen dem Mantel und der Muſchel eingebracht und unter rechten Winkeln gebogen w gebildet wurden; die Perlen waren ſchoͤn. Da die Preiſe unſerer Flußperlen ſo bedeutend ſind, daß ein Stuͤck von der Groͤße einer Erbſe mit 5 Gulden bezahlt wird, und da hier bey Paſſau die ſchoͤnſte Gelegenheit ſich dars bietet, Verſuche zu machen; ſo ſuchte ich bey der koͤnigl. Re⸗ gierung von Niederbayern um die Erlaubniß nach, Verſuche zur kuͤnſtlichen Perlenerzeugung in der Ilz machen zu duͤrfen, was auch ohne Anſtand bewilligt wurde. Da die Muſcheln vor Diebſtahl nicht ſicher find, Naͤhe eines Aufſehers waͤhlen, und nachdem ich eine paſſende gefunden, ließ ich ſie mit bedeutenden Unkoſten von den gro⸗ ßen Steinen, die am Grunde lagen, reinigen, Sand hineinbrin⸗ gen und einen Steindamm vormachen, damit die Muſcheln nicht das Weite ſuchen koͤnnen; denn ſie bewegen ſich im Sande mit Hilfe ihres großen weit ausſtreckbaren Muſkels, den man Fuß nennt, ſehr leicht, und aͤndern ihren Ort, wenn er ihnen nicht zuſagt; w wobey ſie Furchen im Sande hinterlaſſen. Ich nahm nun im Sommer 1837 Hundert Stuͤck Muſcheln, bohr⸗ * 1 untauglich ſey. ſo mußte ich eine Stelle in der EN 388 te jede auf der meiſt erhabenen Stelle der Schale mittelft eis nes Trepans, der eigens dazu gefertigt wurde, wodurch eine erbſengroße Oeffnung entſtand, brachte braune Perlen, und in andere aus Perlmutter gedrehte Perlen hinein, ſchloß die Oeffnung mit einem aus Perlmutter gemachten Deckel und ver— ſahen die verwundete Stelle mit einem Kitt, der ſehr haltbar und hart iſt, fo daß kein Waſſer eindringen konnte. Im heu⸗ rigen Sommer, alſo 1838, ſah ich nach und bemerkte, nachdem ich einige Muscheln mittelſt heißen Waſſers getoͤdtet hatte, bald, daß alle unſere Hoffnung zu Waſſer geworden ſey und daß des Menſchen Unternehmungen meiſt eitel ſind. Die Muſchel hatte ſich gegen den Druck des fremden Koͤrpers zu ſchuͤtzen geſucht, und es war entweder eine breite Haut von Kalk uͤber die Stelle, wo die Perle lag, oder die Perle war von einer ſolchen braunen, garſtigen Kalkhaut umgeben und theilweiſe mit ihr auch verwachſen. Von einem perlmutterarti⸗ gen Ueberzug war keine Spur zu bemerken und unter dieſen Umſtaͤnden auch nicht zu erwarten. Ich hatte gehofft, daß der zwiſchen dem Mantel und der Schale befindliche Schleim und Saft die eingebrachte Perle mit Perlmuttermaterie und Glanz uͤberziehen wuͤrde, erſah aber, daß er dazu durchaus Wenn alſo auch in der Barbula plicata die Perlenerzeugung auf die von Gray angegebene Art in China ſo leicht vorſich geht, was wir zu bezweifeln Urſache haben, da doch irgend eine Taͤuſchung moͤglich iſt; ſo bin ich uͤberzeugt, daß der Verſuch auf die angegebene Art, in Unio margaratifer Perlen zu erzeugen, nie gelingen werde. Eine Vergroͤßerung eingebrachter Kunſtperlen iſt nur in dem einzigen Falle moͤglich, wenn ſie mit den Organen in Beruͤhrung kommen, welche den zur Vergrößerung der Schale noͤthigen Saft führen, alſo z. B., wenn man ſie zwiſchen die Lamellen des Mantels bringen koͤnn⸗ te, was jedoch unmoͤglich iſt. Eine andere Art waͤre die, ſie mit der noch im Wachs⸗ thume begriffenen Schale beſonders in der Naͤhe der Inſertion des Mantels in Verbindung zu bringen, was bey einer gewil: ſen Conſtruction der Kunſtperlen leicht ausfuͤhrbar iſt, und worüber ich noch mehrere Verſuche anſtellen werde, deren Re— ſultat ſpaͤter in der Iſis angezeigt werden wird. De Fungo medullari oculi. f N * Dis. inaug. auct. B. C. Frey. Turici. 1838. 4. 30. 2 Taf. Es wird hier ein intereſſanter Fall erzaͤhlt, anatomiert und ſehr ſchoͤn abgebildet. Der fleißige Verfaſſer ſchickt zu⸗ gleich die Literatur voraus, nebſt einer Darſtellung der Symp⸗ tome, der Urſachen, der Behandlung, und ſchildert endlich den anatomiſchen Befund, worinn er viele Geſchicklichkeie an den Tag legt. Dieſe Schrift iſt ein intereſſanter Beytrag fuͤr die⸗ ſes ſchreckliche Uebel, und wird gewiß mit Beyfall aufgenom⸗ men werden. he 389 2 ueberſicht der gebräuchlichſten Arzneimittel des Alterthums mit beſonderer Ruͤckſicht auf die Werke des Dioscorides und Plinius. Ein pharmacologiſcher Verſuch von Dr. J. Heinrich Dierb ach. (Beſchluß von Heft III. p. 238.) Viertes Capitel. Arznei- und Nahrungsmittel aus der Claſſe der Reptilien, Amphibien oder Lurche. Es ſiud hier zuerſt die Schildkroͤten oder Chelonii zu erwaͤhnen, von denen Dioſcorides nur ganz kurz, Plinius aber etwas ausfuͤhrlicher redet. Man ordnet dieſe Thiere ge— wohnlich in drey Gruppen, nehmlich in ſolche, die ſich auf dem trocknen Lande aufhalten (Tertudo Brongn.) und ſolche, die im ſuͤßen Waſſer leben (Emys Brongn.) und endlich in ſolche, die an und im Meere vorkommen (Chelonia Brongn.). Es ſind folgende Arten zu erwaͤhnen: Die griechiſche Schildkroͤte (Testudo græca L.), die T. terrestris der Officinen, iſt die gemeinſte Art in den Ländern, welche das mittellaͤndiſche Meer beſpielt. Dr. Schlä—⸗ pfer in Trogen 77 nennt fie die moſaiſche Schildkroͤte, er fand fie haͤufig im mittleren und unteren Italien an den Mündun- gen der in das Meer fließenden Fluͤſſe; in Rom ſah er Haufen derſelben zum Verkaufe an den Gaſſen aufgeſchichtet, um ſie als Speiſe zu benutzen. Tiedemann vergleicht das Fleiſch mit dem der Huͤhner, dem Geſchmacke nach. Die Sumpfſchildkroͤte (Testudo lutaria L. oder T. palustris der Officinen), fie findet ſich gemein in Sardi⸗ nien und an einigen Orten im ſuͤdlichen Frankreich, wo man ſie ſelbſt als ein Hausthier in den Gaͤrten zieht, um durch ſie die Inſecten vertilgen zu laſſen. Ihr faſt ſchwarzes Fleiſch wird in der Provence gegeſſen. Die gemeine Flußſchildkroͤte (Testudo orbicu- laris L. oder T. europæa Schneid.), im ſuͤdlichen und oͤſt— lichen Europa einheimiſch und in Suͤmpfen oder Moraͤſten le bend. Schläpfer ſah ſie in Ober-Italien und bemerkt, daß ſie in Venedig gegeſſen werde. Von ihrem Fleiſche bereitete man beſonders die viel beſprochenen Schildkroͤtenbruͤhen und Suppen, als ein Mittel gegen Lungenſchwindſucht, Auszehrung und hek— tiſche Fieber, wovon bereits Amatus Luſitanus redet in ſeinen Commentarien zu den Werken des Dioſcorides, jedoch nur beilaͤufig in dem Abſchnitte von den Krebſen. Plinius ruͤhmt Schildkroͤtenbruͤhen gegen Lähmung und Gicht. 4 Die gruͤue oder Rieſen-Schildkroͤte (Testudo mydas oder T. viridis Schneid., die T. marina der Officinen; ſie lebt blos von Seetang und aͤhnlichen Vegetabilien, daher ihr ausnehmend ſchmackhaftes, gar nicht thranichtes Fleiſch. Schlaͤ— pfer nennt ſie dle große Meerſchildkroͤte und ſagt, ſie werde zuweilen, jedoch ſelten, in Italien durch Harpunen und Netze * 77 Naturhiſtoriſche Abhandlungen. St. Gallen, 1833. S. 216. — — — 390 gefangen, fo erhielt er eine 116 Pfund ſchwere von Trieſt, die ungefähr 30 Pfd. thranartiges gelbes Fett gab. Testudo co- riacea hingegen, welche kleiner iſt, wird häufig in Neapel ges fangen, und ziert, wie die vorige, mit ihrem ſchmackhaften Fleiſche die Tafel der Vornehmen. 2 Es iſt auffallend, daß von dem Genuſſe des Schildkroͤten⸗ fleiſches bey den alten Aerzten uͤberall nichts vorkommt, und auch Apicius erwaͤhnt es nicht. — Dioſcorides ruͤhmt den innern Gebrauch des Blutes der Landſchildkroͤte gegen Epilepſie und das der Seeſchildkroͤte mit Wein uſw. als Antidotum ges gen den Biß giftiger Thiere. Aus der Gruppe der Froͤſche oder Batrachier ſind nur wenige Arten anzufuͤhren, und zwar: Der gemeine Waſſerfroſch (Rana esculenta). Die Alten hielten die Froͤſche fuͤr ein Antidotum gegen den Biß giftiger Schlangen, und ließen deßhalb Froſchbruͤhe, mit Salz und Oel zubereitet, innerlich nehmen; auch bey chronifchen * Vereiterungen ruͤhmten ſie dieſes Mittel, wie man denn auch in ſpaͤtern Zeiten ſehr haͤufig gegen auszehrende Krankheiten Froſchſchenkel eſſen oder die Brühe derſelben trinken ließ. Uebri— gens iſt das Fleiſch der Froͤſche weiß, waͤſſerig, reich an Gallert, enthaͤlt aber wenig Faſerſtoff, und wie es ſcheint kein Osmazom, dabey aber leicht verdaulich. Der Laubfroſch (Rana arborea oder Hyla viridis Laurenti) iſt, wie ſchon Valerius Cordus ganz richtig be— merkt hat, der gruͤne Froſch des Dioſcorides und Galens. Ein Decoct dieſes Froſches mit Waſſer und Eſſig gemiſcht, brauchte man als Mundwaſſer gegen Zahnweh; und dem Blute ſchrieb man die Eigenſchaft zu, das Wachsthum ausgeriſſener Haare verhindern zu koͤnnen, wenn man die betreffende Stelle damit beſtreiche. * “ Der Molch oder Salamander (Salamandra ter- restris Laurenti oder Lacerta salamandra L.). Der Sa⸗ lamander, ſagt Dioſcorides, iſt eine traͤge Eidechſenart mit bunter Haut, von der man mit Unrecht glaubte, daß ſie im Feuer nicht verbrenne. Sie hat eine beizende ſcharfe Eigen: ſchaft, und man ſetzt ſie deßhalb Arzneymitteln zur Entfer nung des Ausſatzes zu, ebenſo wie die Canthariden. Zu dieſem Ge— brauche bewahrt man den Salamander in Honig auf, nachdem man vorher die Eingeweide herausgenommen, ſowie die Fuͤße und den Kopf abgeſchnitten hat. Aus den Gruppen der Eidechſen oder Saurier ſind die nachſtehenden zu nennen. . Die dreyzehige Schlangen-Eidechſe (Seps tri- dactylus Daud. oder Zygnis tridactyla Spreng.). In Afrika und im ſuͤdlichen Europa einheimiſch, der Leib iſt ſchlangen— artig, mit dachziegelfoͤrmigen Schuppen und bronzefarbig geſtreift. Kopf mit Platten. Die 4 Fuͤße ſehr kurz, duͤnn, klein, und mit drey Zehen verſehen. Dieß iſt nach Sprengel Seps Dioscoridis, ein Reptil, das man innerlich mit Wein als Antidotum gegen ſeinen eigenen Biß gebraucht. — Sprengel ſagt, es ſey kein Zweifel, daß der Biß dieſes Thieres giftig ſey, zumal in Sardinien, wo es Cieigna heiße und nicht ſelten das Rindvieh verletze; dagegen behaupten Andere, Seps tridactylu, 391 ſey ganz unſchuldig, wogegen der Biß von Seps pentadactylus Daud: oder Anguis quadrupes L. für ſehr gefährlich gehalten werde. Der Meerſtinz (Seineus officinalis Daud. oder La- certa scincus L.), auch öfters Land- Crocodil (Crocodilus terrestris) genannt; im. fteinigen, Arabien, Aegypten uſw. ein⸗ heimiſch. Dioſcorides ſcheint von mehreren Arten von Meer⸗ ſtinzen Nachricht gehabt zu haben, denn er ſagt, man finde dieſes Thier in Aegypten, einen andern Seineus in Indien und noch einen andern am rothen Meere. Dieſen ſetzt er noch einen vierten hinzu, der in dem mauritaniſchen Libyen gefunden werde, und den Sprengel als Seineus algiriensis bezeichnet. Ueber— dem hat man die Anſicht geaͤußert, der von Dioſcorides be ſchriebene Seineus ſey nicht der von Plinius bezeichnete, letz terer ſey vielmehr eine große Art von Monitor. Die Meer⸗ ſtinzen, welche man noch bis auf den heutigen Tag in den Apo⸗ theken finden kann, wurden eingeſalzen und in Kreſſe oder andere aromatiſche Kraͤuter eingewickelt verſchickt. — Meißner hat -eine chemiſche Analyſe des Meerſtinz geliefert; er fand als vor— herrſchende Beſtandtheile Gallert, Mucus, Eyweißſtoff, phos— phorſaure Salze, und was man nicht uͤberſehen darf, auch Osmazom, das alſo keineswegs allen Amphibien mangelt, wie Tiedemann anzunehmen geneigt iſt. S Dioſcorides ruͤhmt den zunaͤchſt um die Nieren geles genen Theil des Thieres zu einer Drachme mit Wein getrunken, als ein Mittel den Geſchlechtstrieb aufzuregen, welcher jedoch durch den Gebrauch cines Decoctes von Linſen oder auch von Salatſamen wieder unterdruͤckt werden koͤnne. Sonſt machte der Seincus einen Beſtandtheil mehrerer im Alterthum beruͤhm⸗ ter Compoſitionen aus; ſo kam er zu dem ntidotum des An- dromachus, zu dem Antidotum Mithridatis uſw. 78 Plinius hielt den Kopf und die Füße für die wirkſame⸗ ren Theile des Thieres. 2 Die Dorneidechſe (Lacerta stellio L.), in der Levante einheimiſch, darf nicht ganz uͤbergangen werden, da die alten Pharmakographen, wie Herr Cloquet fagt, von dieſem Reptil jene Daogue ableiten, die man Cordylea nannte, als Cosmeticum in den Officinen aufbewahrt wurde und nichts anderes iſt, als der Koth einer orientaliſchen Eidechſe. Herren Mirat und Lenz meinen, dieſes ſeltſame Medicament komme von Lacerta monitor. Sprengel iſt geneigt es von Lacerta mellio abzuleiten, die ſich in der Naͤhe der Agpptifchen Pyramiden findet, wo fie zwiſchen Felſen und in Hoͤhlen lebt; der Koth derſelben ſoll, nach Galens Zeugniß, von den Frauen⸗ zimmern als ein koſtbares Mittel benutzt werden, dem Geſichte eine feine und glaͤnzende Haut zu verſchaffen. 0 Sprengel auf Lacarta nilotica und einige verwandte kleine Arten aufmerkſam, welche die Jonier, nach dem Zeugniſſe des Gaſtronomen Archestratus, zumal gebraten gern gegeſſen haͤtten. Auch Dioſcorides redet von dem Gebrauche des Kothes eines 78 Galen de Antidotis 2. 897 u. 911. 79 ueber den Sincus officinalis, feine meditiniſche Anwendung und die verſchiedenen früher gebrauchten Stinzen überhaupt, ſehe man die ſchöne Abhandlung des Hrn. Dr. Brandt in dem Archiv für Pharmacie Bd. 30. S. 257 ff., dann Gei⸗ ger's Magazin für Pharmacie Bd. 30. S. 253. Die Noch macht 392 Land⸗Crocodils als eines Cosmeticum fuͤr Frauen, er ſetzt noch hinzu, der beſte ſey der ganz weiße, zerreibliche, wie Staͤr— kemehl leichte, der im Waſſer leicht zergehe ufm. Man ſoll dieſe Drogue oͤfters mit Staarenkoth, dem man noch Reiß zu⸗ miſchte, und noch auf andere Weiſe verfaͤlſcht haben. Das Chamaͤleon (Lacerta chamaeleon L. oder Chamaeleo vulgaris Br.) wird ebenfalls von Dioſcorides beruͤhrt; er ſchreibt dem Blute dieſes africaniſchen Reptils die Eigenſchaft zu, das Wachsthum der Haare zu hindern, wenn man die Haut damit beſtreicht. Gemeine Eidechſen (TLacertae vulgares). Von dieſen bekannten Amphibien ſind viele Arten durch ganz Europa verbreitet, die, wenigſtens von den aͤlteren Zoologen und Aerzten, nicht genau unterſchieden worden ſind, obgleich ſie, wie Joh. Godofred. Schneider 8° recht fchön gezeichnet hat, in ihren phyſiſchen ſowohl als medieiniſchen Eigenſchaften weſentlich von einander abweichen. Selbſt Plinius machte ſchon auf dieſen Umſtand aufmerkſam, und haͤlt die ganz gruͤnen Eidechſen zum mediciniſchen Gebrauche für die beſten, worunter wahrſcheinlich die in Italien gewöhnliche Lacerta smaragdina Meissnu, zu verſtehen iſt; ſonſt ſind da gemein L. tiliguerta Merrem., L. variegata und bistriata Schinz uſw. Dieſſeits der Alpen hat man meiſtens Lacerta agilis L. angewendet; aber auch dieſe umſchließt drei Arten, nehmlich Lacerta ocellata, L. stirpium und L. agilis Daud. ’ Caͤlius Aurelianus berichtet, daß in Africa die Eidech⸗ ſen zur Speiſe dienen, und auch anderwaͤrts findet man ange⸗ merkt, daß dieſe Amphibien wie Fiſche oder auch auf andere Art zubereitet, insbeſondere aber mit Gewuͤrzen zum Nachtiſche gegeſſen würden ; 8" wie denn auch Plinius als Mittel gegen Lendenweh gruͤne Eidechſen, denen man Kopf und Fuͤße abge⸗ ſchnitten hat, zur Speiſe empfiehlt; gegen daſſelbe Uebel em⸗ pfiehlt er noch ein verwandtes Reptil, den Stellio transmarinus: dem Thiere ſollen die Eingeweide ausgenommen, der Kopf ab- geſchnitten und das uͤbrige dann in Wein gekocht werden, welche Bruͤhe der Kranke trinken muß (lib. 30. cap. 60). Dioſcorides redet nur von dem aͤußern Gebranche der Eidechſen: auf Stichwunden vom Scorpion ſoll man friſches Eidechſenfleiſch legen; auch Warzen, Huͤhneraugen und dergl. ſoll man damit entfernen koͤnnen. Etwas von der Leber in den hohlen Zahn gelegt, ſtille das Zahnweh uſw. Plinius weiß noch viel mehr von den Heilkraͤften dieſer Amphibien zu ſagen. In neuern Zeiten hat man fie gegen Syphilis, Auſſatz, Krebs, boͤsartige Kraͤtze, Pellagra, Scropheln uſw. empfohlen. Carminati wendete beſonders die gruͤnen Eidechſen an, die er, nachdem der Kopf und die Fuͤße abgeſchnitten und das Einge⸗ weide herausgenommen war, Morgens roh eſſen ließ und gluͤck— liche Curen damit verrichtete. Otto fand Eidechſen mit Zucker eingemacht noch gegenwärtig in Italien gegen Hantkrankheiten im Gebrauch. Segur berichtet, daß in America die Eidechſen Zu —— 80 Amphibiorum virtutis medicatae defensio inchoata. Dis- * sertatio, praeside Hermann Argentorati. 1787. 81 Man ſehe P. Carminati therapeutiſche Abhandlungen Bd. 1. Wien, 1789, S 108 ff. 393 als ſpecifiſch gegen die Elephantiasis betrachtet werden, und klagt Über die Aerzte feines Vaterlandes, welche feiner Mitthei— lung nicht die mindeſte Aufmerkſamkeit geſchenkt haben.“? „ Die Familie der Schlangen oder Ophidii iſt ein wich⸗ tiger Artikel in der Materia medica der alten Aerzte; doch kommt nur die Gruppe der Vipern vorzugsweiſe in Betracht, die man ihrerſeits in zwey Seetionen bringen kann, in die gif: tigen, d. h. deren Biß gefaͤhrliche Folgen nach ſich zu ziehen pflegt, oder die eigentlichen Vipern (Vipera), und in die un⸗ ſchaͤdlichen, deren Biß ſolche Nachtheile nicht bringt, oder die Nattern (Coluber), Es ſind deßhalb anzufuͤhren: Die aͤgyptiſche Viper ss (Vipera haje Daudin., Coluber haje L., Vipera aegyptiaca Lacepede, Aspis des Dioſcorides), deren Vaterland ſchon durch ihren Namen angedeutet iſt. Cuvier ſagt, daß die Alten fie an ihren Tem—⸗ peln als Beſchuͤtzerinn der Felder abzubilden pflegten. Sie hat das Anſehn unſerer gemeinen Viper (V. berus), aber ihr Gift ſoll viel gefaͤhrlicher ſeyn, obgleich ihr Stich ſo fein iſt, daß man ihn kaum ſehen kann, ein Umſtand, den auch Dio— ſcorides anfuͤhrt; dabey fließt aus der winzigen Wunde nur wenig, aber ſchwarzes Blut; der Verwundete erblaßt und zuckt, und bald erfolgt ein faſt ſchmerzloſer Tod. Zu den Zeiten des Galens ſoll man dieſe Schlange zur Hinrichtung der Verbrecher benutzt haben; ſie iſt, wie man ſagt, die Schlange, womit die aͤgyptiſche Herrſcherinn Kleopatra ſich toͤdtete, um der Schmach zu entgehn, die ihr Octavian zugedacht hatte. Ein treuer Diener brachte ihr, unter Blumen verſteckt, die giftige Viper, durch deren Biß ſie nach wenigen Minuten ohne Schmerz ver— ſchied. Nach Saſſelquiſt iſt es dieſe Viper, die man zu den Zeiten des Nero zur Bereitung des Theriacs verwendete, und die ſpaͤter noch getrocknet in Menge durch die Venetianer in den Handel gebracht wurde. Noch bis auf den heutigen Tag findet man in allen Apotheken den Theriac, der, obgleich ſehr ver— ſchieden von dem, den die alten Aerzte benutzten, doch noch immer, wie ein beruͤhmter Schriftſteller ſich ausdruͤckt, eine pharmaceutiſche Mißgeburt iſt. Die primitive Abſicht bey dem Gebrauche dieſer Miſchung war, ſie als ein Mittel gegen den Biß giftiger Thiere zu benutzen, deſſen ſchlimmen Folgen er vorbeugen ſollte: ſein Hauptbeſtandtheil waren die Vipern, und beſonders ſollte er ſich gegen den Vipernbiß wirkſam erweiſen, woraus man ſieht, daß homoͤopatiſche Grundſaͤtze ſchon ſehr alt ſind. Galen berichtet, daß man Thiere abſichtlich von Vipern beißen ließ, und ihnen dann Theriae gab, um fo ſich von der Guͤte des Mittels beſtimmt zu uͤberzeugen. Einer der fruͤheſten griechiſchen Schriftſteller, die von dem Gebrauche der Vipern als Mittel gegen den Vipernbiß reden, ift Wicander, der fie jedoch nicht innerlich gab, ſondern aus gekochtem Vipernfleiſch eine Salbe bereiten ließ, die noch Hirſchmark, Roſenoͤl, Olivenoͤl 82 Richter, Arzneimittellehre. Supplement S. 19. — Das Geſchichtliche dieſes Mittels und feinen Gebrauch gegen Sy- philis und Krebs erörterte Hinze. Man ſehe Caſpers Repertorium Bd. 24. S. 137. 83 Coluber vipera L. gehört wohl hierher, da er in ſeiner Materia medica Aegypten als Vaterland angibt. Iſis 1838. Heft 5. 394 uſw. enthielt, und womit die Gebiſſenen ſich den ganzen Koͤrper einreiben mußten. * Uebrigens ſoll dieß Verfahren nicht bloß vor den Folgen des Vipernbiſſes ſchuͤtzen, ſondern überhaupt gegen alle animaliſchen Gifte nuͤtzlich ſeyn, wie denn der Name Theriaca ſelbſt von dieſem Umſtande abzuleiten iſt. Am beruͤhmteſten iſt der Theriac des Andromachus aus Kreta geworden. Dieſer war Leibarzt des Kaiſers Nero und beſchrieb die Bereitungsart des Wundermittels, das man bald faſt gegen alle Krankheiten benutzte, in elegiſchem Vers— maaße, und Galen hat ſie ſeinem Buche von Gegengiften ganz einverleibt. Bei den römifchen Kaiſern war dieſer Theriac fo beruͤhmt, daß Antonin ihn taͤglich gebrauchte, und in ſeinem Palaſt jaͤhrlich verfertigen ließ. Auch in der Composition des Andromachus waren die Vipern die Hauptſache, was ſehr lange unverruͤckt fo blieb, ss bis man ſpaͤter die Vipern ganz weg ließ; und heutzutage legt man nur auf den Opiumgehalt dieſer Lattwerge einigen Werth. Da man nicht immer friſche Vipern haben konnte, ſo bereitete man aus dem Fleiſche dieſer Reptilien unter mancherlei Zuſaͤtzen eine Maſſe oder Teig, der ſich aufbewahren ließ, und mittelſt deſſen zu jeder Zeit Theriac bereitet werden konnte. Dieß find die Trochisei theriaci oder Pastilli theriacales, wie fie ſich bis noch vor wenigen Jahr— hunderten in den Pharmakopoͤen erhielten. Nach Plinius werden ſie folgendermaßen bereitet: Man ſchneidet von dem Koͤr— per der Vipern 4 Finger breit unten und oben ab, nimmt die Eingeweide heraus und kocht den uͤbrigen Koͤrper in einem Topfe unter Zuſatz von etwas Dill vollkommen weich, nimmt dann die Graͤthen (spinae) heraus und miſcht die gehoͤrige Menge feines Weizenmehl (similago) hinzu, worauf man die Maſſe zu Paſtillen formt und dieſe im Schatten trocknet.ss Da man in ſpaͤtern Zeiten auch europaͤiſche Vipern zum Theriac nahm, ſo findet man bei den alten Aerzten ſehr genaue Vorſchriften, wann, wo und wie dieſe Reptilien gefangen, aufbewahrt und zubereitet werden ſollen, deſſen ſpecielle Eroͤrterung zu viel Raum einnehmen wuͤrde. Man gefiel ſich in jenen Zeiten, Compoſi— tionen aufzuſtellen, die eine recht große Menge von Droguen enthielten, allein ſchon Plinius tadelte mit Recht dieſe Sitte, namentlich in Hinſicht des Theriacs als verſchwenderiſch und unpaſſend.?? Merkwuͤrdig iſt die Theriaca antiochi, deren Compoſition auf die Schwelle eines Tempels des Aeſculap in gebundener Rede eingegraben war, ſie enthaͤlt verhaͤltnißmaͤßig nur wenige Droguen, und unter dieſen weder Vipern noch Opium. s 5 84 Nicandri Theriaca p. 98 114, 85 Solae viperae magnae hujus antidoti ( Theriacae) basis sunt, heißt es noch in Horstii pharmacopoea catholica p. 339 86 Plin. lib. 29. cap. 4. Man ſehe auch Pauli Aeginetae opera p. 437. Nicolai Alexandrini medici liber de com- positione medicamentorum. Venetiis, 1543. Cap. 901. Nach Deutſchland wurden diefe Vipern-Paſtillen aus Italien eingeführt. Man ſehe Pharmacop. Argentoratensis anni 1725. pag. 204. f 0 87 Theriaca vocatur excogitata compositio luxuriae. Fit ex rebus cxternis, cum tot remedia dederit natura quae singula sufficerent. Lib. 29. cap. 1. 83 Plin. lib. 20. cap. 24. 282 395 Im Abendlande wurde, wie man ſagt, durch die Kreuze zuͤge der Theriae des Andromachus eingefuͤhrt, und zugleich mit ihm die Sitte, dieſes für die damalige Zeit fo aͤußerſt wich— tige Medikament nur unter der ſpeciellen Aufſicht der Obrigkeit bereiten zu laſſen. Dieſe Gewohnheit erhielt ſich ſehr lange namentlich in Belgien und in Frankreich; in Paris wurde noch im Jahre 1787 der Theriac mit ſeltſamen pomphaften Ceremo— nien öffentlich bereitet.s? Noch im Jahre 1816 ſahen die Herren Hoppe und Sornſchuch in Venedig die Verfertigung des Theriaes in großer Quantität und auf öffentlicher Straße. In einer ziemlich ſchmalen Gaſſe waren an jeder Seite 16 große Moͤrſer aufgeſtellt und jeder mit einem Stoͤßer verſehen, der eine eigene Art bunter Uniform trug, die ſo ziemlich jener der Harlequins gleich kam. Das Stoßen geſchah nach dem Tacte, mit einem Geſange begleitet, dann erfolgte ebenſo das Durchſieben uſw.?s Hofrath Dr. Ruppius in Gotha ſagt, in den italieniſchen Apotheken ſtehe auf dem Gemaͤuer der Of— ficineinfaſſung ein eignes im antiken Styl geformtes Geſchirr, gewoͤhnlich von Holz und plump geformt, mit der Aufſchrift Theriaco, bisweilen finde man zwei ſolche Gefäße, dann ſtehe auf dem einen Mithridato oder auch Andromacho. In Unter⸗ italien iſt die Bereitung des Theriacs ein Privilegium der Cor— rectionsanſtalt in Neapel, und jeder Apotheker der Städte iſt verpflichtet jährlih 2 Pfund, ein Apotheker auf dem Lande aber ein Pfund aus dieſer Anſtalt zu nehmen. 9 Nach Schläpfer befteht das Aushaͤngeſchild vieler Apotheken in Italien aus aus— geſtopften Vipern und einem großen Gefäß mit der Ueberſchrift: „Theriaca Andromachi“; Vipern und Theriac (ſetzt er hinzu) ſpielen dort noch eine Hauptrolle. Gegen den knolligen Ausſatz (Elephantiasis) galt im Alterthum Vipernfleiſch als ein Hauptmittel; die Kranken muß— ten dieſe Reptilien gekocht eſſen, wie ein anderes Fleiſchgericht, oder ſie bedienten ſich auch der ſchon oben angefuͤhrten und im— mer vorräthig zu habenden Vipern-Paſtillen.? Auch Archi— genes von Apamaca, der zu Traſans Zeiten in Rom lebte, empfiehlt gegen den Ausſatz vorzugsweiſe das Vipernfleiſch, und Muſa, der zu den Zeiten des Kaiſers Auguſt lebte, empfiehlt es gegen ſchlimme Geſchwuͤre, wahrſcheinlich herpetiſcher oder leproͤſer Art. Die orientaliſche oder gehoͤrnte Viper (Vipera cerastes Daud. oder Coluber cerastes L.) zeichnet ſich, wor— auf ſchon der Name hindeutet, durch zwei über den Augen ſtehende Hörnchen aus; fie bewohnt die brennenden Sandwuͤſten von Aegypten, Arabien und Syrien, und findet ſich uͤberhaupt, nach Bruce, durch den ganzen Orient. Sie wird nur 13 bis 14 Zoll lang und iſt, wie Blumenbach ſagt, allerdings giftig. Nach Dioſcorides verurſacht der Biß dieſer Schlange 89 Baldinger medic. Journal. Bd. 18. S. 42. 90 Tagebuch einer Reiſe nach den Kuͤſten des adriatiſchen Meeres. Regensburg, 1818. S. 138. 91 Allgem. med. Zeitung 1831. S. 404. Die urſpruͤngliche Formeln fuͤr die Theriaca Andromachi senioris Galeni dieta findet man bei Galen de Antidotis 1. p. 875; die des jüngern Andromachus Ib. 877. Die Theriaca Mithri- datis Ibid. 2. 912. 92 Aretaeus de Curatione morb. diuturn. Lib. 2. cap. 13. p. 135. Coel. Aurelian. Chron. 4. 1. p. 286. 396 Geſchwulſt, Haͤrte und das Erſcheinen von Puſteln an der ver⸗ wundeten Stelle; es erſcheint da eine bald ſchwarze, bald gelb⸗ liche Jauche und der ganze Koͤrper nimmt eine dunkelgelbe Farbe an, und die Verwundeten ſterben unter Ohnmachten und Con⸗ vulſionen. Nach Sprengel ?3 gehört auch die Haemorrhois des Dioſcorides zu diefer Schlange, obgleich die nach Ver— wundungen durch dieſelben entſtehenden Symptome ganz ver⸗ ſchieden angegeben ſind. Dieß iſt um ſo mehr zu beachten, als an einem andern Orte die Haemorrbois des Nicander fuͤr die Kupferſchlange (Coluber lebetinus) gehalten wird. (Ges ſchichte der Med. 3. Aufl. Bd. 1. S. 606.) Sprengel haͤlt ferner (a. a. O. S. 207) die gehoͤrnte Viper fuͤr eine der dem Aeſculap geheiligten Schlangen, und ſetzt hinzu, daß ihr Biß unſchaͤdlich ſey, was, wie man leicht bemerkt, mit den bereits gegebenen Nachrichten nicht gut uͤbereinſtimmt. Gemeine europaͤiſche Viper (Vipera berus Dau- din. oder Coluber berus L.). Sie heißt auch Kreuzotter und Kupferſchlange und kommt vorzuͤglich im ſuͤdlichen Europa, zus mal in Italien und dem ſuͤdlichen Frankreich vor, aber auch, wiewohl ſeltener, in Deutſchland. Was oͤfters dafuͤr ausgegeben wurde, ſcheint zu einer andern Species zu gehoͤren. Nach der Annahme einiger Zoologen iſt die Vipera berus Daud. ſyno⸗ nym mit Vipera chersea Cub. und mit Coluber berus Lau- renti, aber nicht mit Coluber berus L. Fontana, der ſehr zahlreiche Verſuche mit der Viper zur Ermittelung der Folgen ihres Biſſes angeſtellt hat, beſchreibt die Symptome, welche durch die Verwundung von dieſer Schlange zu folgen pflegen, auf nachſtehende Weiſe: Es entſteht Schmerz in dem verletzten Theile, welcher wenige Minuten nach dem Biſſe beginnt, durch Druck vermehrt wird und ſich uͤber das ganze Glied ausbreitet. Es entſteht eine Geſchwulſt, welche im Anfange eine blaſſe, dann eine rothe Farbe zeigt, zuletzt aber livid wird und ein brandartiges Anſehen annimmt. Die Haͤrte wird bedeutend, es treten Ohnmachten ein, der Puls wird haͤufig, klein und unregelmaͤſig, die Reſpiration ſchwierig; kalte Schweiſe, Erbrechen mit großer Schmerzhaftigkeit des Magens erfolgen und die Haut nimmt eine gelbe Farbe an. Das Sehvermoͤgen wird geſtoͤrt, Convulſionen und Delirien treten auf. Aus der Wunde ergießt ſich ſchwarzes, dann mit Eiter vermiſchtes Blut; ſie ſelbſt wird zuletzt, wenn der Tod droht, brandig. — Die Symptome, welche Dioſcorides von dem Vipern— biſſe aufzaͤhlt, ſtimmen im Ganzen mit den eben angegebenen gut uͤberein. Auch die Behandlungsart des Vipernbiſſes im Alterthum iſt von der jetzt uͤblichen Methode kaum weſentlich verſchieden. Nach den neueſten Angaben von Pereira beſteht die lokale Behandlung hauptſaͤchlich in der Anbringung eines Druckes um das Glied, welches man entweder mit einer veſten Binde umſchnuͤrt, oder auf welches man einen Schroͤpfkopf applicirt. Wo ein Druck nicht anzubringen iſt, koͤnne man fi) der Kauterien zur Zerftörung des Giftes bedienen, und bei großer Geſchwulſt des verletzten Theiles koͤnne man zu Scari⸗ ficationen feine Zuflucht nehmen.?“ Celſus fagt von der Ber handlung des Biſſes giftiger Schlangen: Imprimis super vul- 93 Commentarien zum Dioſcorides Bd. 2. S. 634. 94 Vorleſungen uͤber Materia medica S. 171. 397. nus in membrum deligandum est; non tamen nimium ve- hementer, ne torpeat: dein venenum extrahendum est. Id eueurbitula optime facit, neque alienum est, ante scal- pello circa vulnus incidere etc. (Lib. V. cap. 27. 3.) In neuern Zeiten will man beobachtet haben, daß das ſchwefelſaure Chinin ſpecifiſch die Folgen des Vipernbiſſes entferne, was je— doch noch der Beſtaͤtigung bedarf. Obgleich die Vipern durch ihren Biß ſchaͤdlich werden, ſo dienten ſie doch in alten, wie in neuen Zeiten als Speiſe. Plinius berichtet dieß von mehreren Völkerſchaften und insbe⸗ ſondere von den Bewohnern des Berges Atha (lib. 7. cap. 2). Schlaͤpfer ſagt, in Italien werden unter den Schlangen die Vipern und noch einige unſchaͤdliche Natternarten, z. B. Co- luber viridiflavus, 4lineatus, zuweilen genoſſen, meiſtens aber in die Apotheken verwieſen und dort noch ſehr haͤufig zu Kraftbruͤhen und Viperngallchen benutzt. Dioſcorides ſagt (lib. 2. cap. 18): Gekochtes Vipernfleiſch als Speiſe genom⸗ men, ſey den Augen zutraͤglich, nuͤtze in nervoͤſen Leiden und vertreibe die Kröpfe, ja dieſes Mittel fol überhaupt der Geſund— heit zutraͤglich ſeyn und ein langes Leben ſichern. Kein Wun⸗ der alſo, daß die Aerzte große Dinge von den Vipernbruͤhen erwarteten, und deren Gebrauch dauert in Italien und Frank— reich noch fort bis auf den heutigen Tag. In Italien benutzt man uͤbrigens nicht blos Vipera berus, ſondern auch V. redi, die uͤbrigens nur eine Varietaͤt der gemeinen Art ſeyn ſoll; fer— ner Vipera aspis und V. chersea. In chroniſchen Krank heiten iſt die Vipernbruͤhe von den heutigen Aerzten Rom's noch ſehr geſchaͤtzt. Man laßt etwa 2 — 23 Unzen des friſchen Vi— pernfleiſches (vom getrockneten mehr) auf 6 — 8 Unzen Waſſer— ruͤckſtand kochen und allein oder mit Kraͤuterzuſaͤtzen vermiſcht täglich gebrauchen. Dieſes Decoct leiſtet, nach der Verſicherung des Dr. Morichini, bey Lähmungen und chroniſchen Haut: uͤbeln ſehr gute Dienfte. ?° Die franzoͤſiſchen Droguiſten be— ziehen ihre Vipern aus Poitou, Lyonnais und Languedoc; fie erhalten ſie lebendig in Glaͤſern, Schachteln oder kleinen durch— loͤcherten Tonnen, und mit Kleie belegt. So erhalten fie ſich Jahre lang ohne alle Nahrung, werden aber dabey ſchwach und kaum mehr gefaͤhrlich. Uebrigens bezieht Frankreich, nach der Verſicherung des Dr. Moreau de Jonnes, jährlic) noch für 50,000 Franken an Vipern aus Italien. Man be: nutzt die Vipernbruͤhen jetzt als ein Reſtaurans in Conſumptions— krankheiten, bey Marasmus senilis, der Lungenſchwindſucht uſw. In Frankreich hat man auch eine Vipern-Gallerte (gelde de vipere), die ungefähr fo gebraucht wird, wie in Deutſchland die Gelatina helicis und ähnliche Bereitungen. Dioſcorides ruͤhmt das Vipernfett in Verbindung mit attiſchem Honig, Oel uſw. gegen verſchiedene Augenkrankheiten. Auch in den deutſchen Pharmakopoͤen fand die Axungia vipe- rarum eine Stelle, namentlich noch in der Pharmacop. Wir— tembergica vom Jahre 1760. Mit Uebergehung einer großen Zahl, zumal aͤlterer Schrif⸗ ten über den mediciniſchen Gebrauch, mögen hier nur folgende eine Stelle finden: f Theophil. Conrad. Christian. Storr, Stuttgardianus 95 Carus, Analekten für Naturwiſſenſchaft und Heilkunde. Dresden 8 1829. S. 104, 108, N R 2 398 Dissert. de euris Viperinis, praeside Oetinger. Tu- bingae, 1768. Giuseppe Profferio, Cenno medico sull’ uso della Vi- pera, e sopra un suo straordinario effetto. Torino, 1822. Der Verf, empfiehlt ſehr den Gebrauch der Vipernbruͤhen gegen mehrere Krankheiten, jenes ungewöhnliche Symptom, von dem der Titel der Schrift meldet, iſt ein eigenthuͤmlicher Durſt. Man ſehe Allgemeine mediciniſche Annalen 1823. S. 813. Joannes Fluk de Raggamb, Hungarus Zoliensis de Vipera bero. Pest, 1827, 18 ©, 8. Die illyriſche Viper oder der Sandkriecher (Vipera ammodytes Daud., Coluber ammodytes L., C. aspis Gmelin, Vipera illyrica Aldrovandi). Sie ift vor— zugsweiſe im ſuͤdlichen Europa zu Hauſe und dient in Spanien als officinelle Art.“s In Steyermark iſt fie, nach der Angabe des Hofmedicus Gubernialrath v. Veſt, die haͤufigſte in den Kalkklippen; ihr Biß verurſacht heftige Entzuͤndung, ſie iſt faſt ſo gezeichnet wie die gemeine Viper und auf der Naſe mit einer Warze verſehen. Man haͤlt ſie fuͤr den Kenchros des Dio— ſcorides und anderer griechiſcher Schriftſteller, die den Biß dieſer Schlange als ſehr gefährlich darſtellen. Schwediſche oder rothe Viper (Vipera chersea Daud.) ift mehr dieſſeits der Alpen und im nördlichen Europa einheimiſch; ſie wird auch Kreuzotter oder Feuerotter genannt und iſt den griechiſchen und roͤmiſchen Aerzten kaum bekannt. In Deutſchland iſt fie häufiger als die gemeine Viper und auf fie dürften daher groͤßtentheils die Ungluͤcksfaͤlle zu beziehen ſeyn, die man bey uns als Folgen des Schlangenbiſſes wahrnahm. Nach Herrn Dr. Lenz ſind dieſe Vipern haͤufig 2 Fuß lang, die Grundfarbe der Oberſeite des Koͤrpers iſt weiß, mit ſchwar⸗ zer Kopfzeichnung und ſchwarzem Zickzackſtreif uͤber den Ruͤcken hin, oder graubraun mit ſchwarzer Zeichnung. Mitten auf dem Kopfe ſteht ein großer Wirbelſchild und dahinter zwey ge— woͤhnlich kleinere Hinterhauptsſchilder. Intereſſant iſt die Be⸗ obachtung des Hrn. Dr. E., daß der Buſſard (Falco buteo) als der natuͤrliche Feind und Vertilger der Vipern gelten darf. Die ſchwarze oder engliſche Viper (Vipera pre- ster) kommt ebenfalls in Deutſchland vor, namentlich fand man ſie im Wuͤrtembergiſchen und in Steyermark. Sie iſt, wie Herr v. Deft ſagt, ſanfter Natur, greift den Menſchen nie ungereizt an, und ihr Gift iſt das gelindeſte. Sprengel dagegen nennt ſie eine gefaͤhrliche Schlange und haͤlt ſie fuͤr den Dipsas des Dioſcorides, welcher Name von dem unloͤſch— baren Durſte herruͤhrt, den die von dieſer Schlange Verwun⸗ deten empfinden ſollen. Von den Nattern ſind nur wenige zu nennen, und zwar: Die Ringelnatter oder die Waſſerſchlange, Hecknatter, Steinotter uſw. (Coluber natrix L.), eine ſehr verbreitete Schlange, die ſehr verſchieden gezeichnet vorkommt. Dr. Schlaͤpfer, der dieſe Sache ſehr ausführlich eroͤrterte, nimmt drey Varietäten der Natrix an, die ſich durch verſchiedene 96 Loeffling iter in Hispaniam pag. 68 et 98. der deutſchen Ueberſetzung. 399 Merkmale, zumal durch die Beſchaffenheit des Halsbandes, un⸗ terſcheiden. Die gemeine (Natrix vulgaris) hat ein im Nacken zuſammengehendes Halsband, und hinter dieſem einen halbmondfoͤrmigen ſchwarzen Flecken. Die gewuͤrfelte (Na- trix tessellatus) hat ein nicht zuſammengehendes Halsband, mit einem dreyeckigen Flecken hinter dieſem. Die ſchwarze (Natrix niger) hat ein oben nicht zuſammengehendes Halsband und hinter ihm einen halbmondfoͤrmigen ſchwarzen Flecken. Verwandt iſt die rothe Natter (Coluber austriacus Gmelin oder C. laevis Lacepede); fie ift etwas kleiner als die gemeine, flinker, gelbbraun, zuweilen mehr roͤthlich. Ange— griffen beißt ſie, daß es blutet, aber ohne alle nachtheiligen Folgen. Die Ringelnatter ſelbſt in ein unſchaͤdliches Thier, das man ganz unbeſorgt in die Haͤnde nehmen kann, demun— geachtet fuͤhrt ſie Dioſcorides unter den Giſtſchlangen auf, und ſpricht von den ſchlimmen Folgen ihres Biſſes. Die alten Aerzte ſcheinen uͤberhaupt alle Schlangen ohne Unterſchied fuͤr giftig gehalten zu haben, wie denn ſelbſt die friedliche harmloſe Blindſchleiche (Anguis fragilis L.) unter den Namen Skytale und Amphisbaena in einer Reihe mit den giftigen Vipern ſteht. Von den Nattern ſammelte man beſonders die im Fruͤh— jahre abgeſtreiften Haͤute (Auguium senecta); man brauchte ſie mit Wein gekocht bey Ohrenſchmerzen zum Eingießen in das leidende Ohr; bey Zahnſchmerz ließ man mit dieſer Abkochung den Mund ausſpuͤlen. Auch bey Augenuͤbeln benutzte man noch die Vipernhaͤute. Plinius weiß noch ſehr Vieles von den mediciniſchen Tugenden der Schlangenhaͤute zu berichten. Die Schlange des Aeſculapius oder die Baden: ſchlange von Epidaurns (Coluber aeseulapii Sh., non Linn.). Sie fpielt eine wichtige Rolle in der Geſchichte der älteften griechiſchen Medicin, eine Sache, die allem Anſehen nach von den Aegyptern auf die Griechen uͤberging.?? Der hei— ligen Schlangen (Drakontes), welche die Griechen in den Tem: pein des Aeſculaps hielten und verehrten, waren mehrere, aber alle waren unſchaͤdlich, nicht giftig, und dabey kuͤnſtlich gezaͤhmt. Die Schlangen waren vorzugsweiſe dem Aeſculap geweiht, und alle Gemmen, Muͤnzen und andere Denkmale des Alter— thums, die auf dieſe mediciniſche Gottheit Bezug haben, ſind gewöhnlich mit dieſem Zeichen geziert. Die Frage, welche Deus tung dieſem Symbole zu geben ſey, wurde im Alterthume, wie noch heutzutage, vrrſchieden beantwortet. Feſtus Pompejus glaubte, die Schlangen ſtuͤnden darum unter der Obhut des Aeſculaps, weil ſie ſehr wachſame Thiere ſeyen, und Wachſam— keit bey der Beſorgung der Kranken ganz beſonders erfordert werde. 's Plinius meinte, die Schlangen gehörten dem Aeſcu— 97 Coluber Idolum wird noch heutzutage auf der Weſtkuͤſte von Africa göttlich verehrt, fie iſt ſehr zahm und frißt gif— tige Schlangen. 38 In Aesculapii tutela est Draco (anguis) quod vigilau- tissimum sit animal, quae res ad tuendam valetudinem 400 lap an, weil fie ſelbſt mehrere vortreffliche Heilmittel lieferten. In neueren Zeiten erklärte Fritſch?“ den mit einer Schlange umwundenen Stab des Aeſculaps fuͤr ein Symbol der Klugheit uſw. — Solcher Deutungen exiſtiren noch manche, und ſie ſcheinen hauptſaͤchlich von dem Umſtande abzuhaͤngen, welche Idee man ſich von dem Aeſculap ſelbſt machte, in welcher Er— oͤrterung ſich ſehr ſcharfſinnige Koͤpfe verſucht haben. Nur ſuchten fie außerordentlich fern, was ungemein nahe lag. Das Al: terthum verehrte in dem Aeſculap nichts anderes, als — die Heilkraft der Natur, und wenn der kranke Grieche in dieſem Sinne fein Gebet in dem Tempel des Aeſeu— laps verrichtete, ſo wendete er ſich an den wahren Ort, von dem nur allein Heil und Geſundheit zu erwarten iſt. Nach dieſer Grund-Idee erklaͤren ſich alle Symbole des Aeſculaps deutlich und leicht. Die Schlangen ſind ein Zeichen der Ver⸗ juͤngung, eines neuen froheren Lebens, indem ſie im Fruͤhjahr ihre alten Haͤute abſtreifen und neu geſchmuͤckt wieder erſcheinen. Dieſe Anſicht hatten die Aegyptier ſchon im hoͤchſten Alterthum, und ſpaͤter hat Macrobius ſſe wieder geaͤußert, und ſie duͤrfte wohl die allein richtige und wahre ſein. Nach uͤberſtandenen heftigen, zumal fieberhaften Krankheiten ſieht man nicht ſelten die Geneſenden gleichſam ſich verjuͤngen, froher und kraͤftiger werden, als fie es vorher geweſen find. Die Krankheit ſelbſt wird ein Mittel zur Geſundheit! res Schweizeriſche Zeitſchrift für Natur⸗ und Heilkunde, von Dr. Chr. Fr. von Pommer, Prof. Heilbronn, bey Drechsler. 1838. III. Heft 3. Dieſes neu erſchienene Heft dieſer gehaltreichen und nuͤtz⸗ lichen Zeitſchrift enthaͤlt die Verhandlungen der medieiniſchen Geſellſchaft des Cantons Zuͤrich im October 1837. Ueber die Influenza von Zweifel; uͤber die Kali-Seife gegen die Kraͤtze von Schraͤmli; die indiſche Cholera von Meyer⸗Soffmeiſter und Muralt; Menſchenblattern von Lenz; Creosot von Laharpe; Verletzungen des Auges von Diebold; Sterblichkeit in Cairo von Tit. Tobler. Das Heft hat ein vollſtoͤndiges Regiſter über den ganzen Band. aegroti maxima est. Man fehe Neentii Chartarii Ima- gines Deorum qui ab fantiquis colebantur, una cum eorum declaratione etc. Moguntiae, 1637. p. 38. 99 Berſuch einer allegorifchen Erklärung der bekannteſten grie⸗ chiſchen und roͤmiſchen Götter, Altenburg, 1801. S. 118, Beſonders iſt nachzuſehen Sickler: Die Hieroglyphen in dem Mythus des Aesculap. Meiningen, 1819. Dieſen Gegenſtand habe ich ſchon früher berührt in der Flora mythologica p. 170 ff., er verdient aber bis in alle Ein⸗ zelnheiten näher verfolgt und beleuchtet zu werden. 100 — 3 MB lese e tie + Encyclopädiſche Zeitſchrikt, vorzuͤglich fuͤr Naturgeſchichte, vergleichende Anatomie und Phyſiologie, von ke, n. 92 18 3 8. j Ger fit Der Preis von 12 Heften iſt 8 Thlr. ſaͤchſ. oder 14 fl. 24 Kr. rheiniſch, und die Zahlung iſt ungetheilt zur Leipziger Gſtermeſſe des laufenden Jahres zu leiſten. . Man wendet ſich an die Buchhandlung Brockhaus zu Leipzig, wohin auch die Beytraͤge zu ſchicken ſind. Es wit ge⸗ beten, dieſelben auf Poſtpapier zu ſchreiben. Unfrankierte Buͤcher mit der Poſt werden zuruͤckgewieſen. Einruͤckgebuͤhren in den Text oder Umſchlag die Zeile ſechs Pfennige. Von Anticritiken (gegen Iſis⸗Recenſionen) wird eine Quartſeite unentgeltlich aufgenommen. — — —— — Leipzig, bey Brockhaus. Inſecten⸗Verzeichniß des Dr. med. Joſ. Waltl zu Paſſau in Bayern. Remarque. Les prix sont fixés en Creutzers, dont 24 font un franc, et 60 un florin (argent de convention). La marque de fl. qui se trouve A cöt6 du nombre, signifie florins. Les Entomologistes d’Angleterre, de Suédeſete sont priés, de faire venir les lettres adressees a moi par Mons. Schlingemann negociant a Hamburg. A un debit qui surmonte la somme de 50 fl. il est accorde un rabais de dix pour cent. Je prie d’affranchir les lettres si löin qu’il est permis par les postes. Pour l’emballage rien west mis sur compte. L’echange n'a pas lieu du tout. Les Messieurs qui n’ont pas encore eu des relations avec moi, auront la bonte d’ajouter un mandat. Les especes marquees par 0 se trouvent aussi dans le Sud de l'Europe. Toutes les especes marquees ici sont parfaitement bien conservees. Ceus aui se contentent d’exemplaires defectueux, les auront pour la moitié du prix. Je me declare aussi pret à acheter de plus grandes parties d'inséctes exotiques bien conservés. Coleoptera aeyyptiaca. kr. kr. Melyris bicolor F. 36 kr. Gymnopleurus eleg. Klg. 18 kr. Cicindela aegyptiaca Klug. 15 Dytiscus Menetriesiü Wtl. 36 0 Trichodes crabroniformis F. 150Oniticellus pallipes 8 Cymindis ornata Klug. 15 — lateralis F. 20 - antiquus K. 15 |Onthephagus Nemaeus Ol, 12 - sutural. Dj. 15 0 - griseus F. 12 0 Xyletinus bucephalus III. 6] - marginellus Zgl. 12 Melaenus elegans Dj. 36 - Leander Rs. 15 0 Corynetes rufipes 10| - 6striatus Wil. 12 0 Zuphium olens F. 24 17 8 minutus 6 |Nitidula maculata Wil. 10 - gracilipes W. 12 O Dromius interrogationis Helf 9| var. major Wil. 0 Dermestes vulpinus F. 2| - testaceus Klg. 12 Anchomenus cymindoidesDj. 15 Hydropor. interruptus Wtl. 9) — tränsversalis III. 15 Aphodius angustatus Klg. 10 Brachin. oblongus Dj. 10 - exoletus Erichs. Attagenus elegans v.Heyd. 15) - politus Klg. 10 Graphipterus variegat. F. 1} fl. - fuscipennis W. - vestitus W. 120 - lugens Cr. 4 Anthia 12 guttata Bon 21. - confusus Klg. € 0 Hister scutellaris Dhl. 120 — granarius III. 1 0 Siagona europ. F. 40 Hyphidrus Fischeri Wil. 1800 - _ speculifer Pk. 10 - vitellinus Klg. 10 0 - rufipes F. 1 fl. 0 Gyrinus natator L. 1 - Erichsonü W. 15 - plebejus W. 10 Cephalotes punctatus Klg. 21 - subspinosus Klg. 150 - affinis Pk. 10 - contract. K. 10 0 Scarites planus Bon 1210 Staphylinus maxillosus F. 2% - nitidulus 2 - plieicollis K. 10 - heros Lat. 1 fl. Platyprosopus nubicus Klg. 30 Hister aethiops Wil. 10/0 - anachoreta F. - procerus Dj. 0 Lathrobium depressum Gr. 12 - ornatus Erichs. 10 Trox suberosus F. 0 Ditomus calydonius F. 18 |Buprestis mimosae Ol. 24 Elophor, deplanatus Wil. 12 - squalidus Ol, 30 Calosoma imbricatum Klg. 36| - squamosa Klg. 1 fl. Hydrophil. excisus Klg. 1 fl. 0 Hybosorus arator F. 24 O Epomis, cinctus Rossi 21 — aeraria Dj. 15 - fruſipes F. 12 Scarabaeus lineatus KIg. 20 Chlaenius tenellus Klg. 15| - trispinosa Klg. — ſobskäian. Dj- - Lias Dj. 30 Argutor metallicus Wil. 9] -; infata Dj. 18| - spinosulus W. 120 - punctatus 12 Melanius aegyptiacus Klg. 18) - hilaris Klg. 24] - fuscolineatus W. 10|Anisopiia binotata Ol, 15 Poecilus conformis Dj. 10 | Elater senegalensis Dj. 24 |0 Sphaerid. marginatum 1| - sabulicola K. 15 Harpalus piceus Wil. 15| — apriearius 12 |0 Ochthebius marinus Pk. 9 Cetonia hirta 2 Acupalp. aeneus Dj. 9 - inconstans 9/0 Ateuchus sacer 16 0 — ignicollis Gory 30 Notaphus tesselätus Kohlar. 9 Dasytes hilaris 8|Onitis Aygulus 15 — bipartita Klg. 24 - niloticus Dj. 9 Zygia oblonga F. 481 - carbonarius WII. 20 0 Erodius gibbus Hbst. 15 kr, 12 15 20 20 12 18 15 18 O Erodius punctatus K. costatus K. Zophosis plana convexa W. 4lineata Ol. - deplanata W. Melancrus pygmaeus W. - hegetericus W. Pimelia coronata Ol. 13 fl. - aculeata K. 24 - granosa Wel. 24 - comala Dj. 24 0 - hispida 12 0 - crinita Klg. 24 — ‚derasa Klg. 24 - speciosa W. 24 - ‚eanescens K. 24 0 — grandis Klg. 24 Eurychora opatroides Dj. 15 Akis hispida I. Adesmia lacunosa Klg. cancellata Klg. 1 dilatata 14. 0 Comphosida angustata F. 15 0 Tentyria euprepes Koll. 15 Reichii Bess. Tentyria semipunctata Klg. 24 elongata W. Helopinus costatus W. 1 fl. O Polyscopns costatus: Wil. 24 Scaurus aegyptiacus Sieb. 20 0 - ahbbrev. K. 20 Sepidium tuberculatum Klg. 20 Blaps sulcata F., 15 - costulata W. 20 Notocorax corvinus Wil. Scelesodis castanea v. Heyd. 36 Opatrum strigosum Dj. 10 fuscum Dj. 9 — sericeum W. 12 — orientale F. 12 — contract. W. 10 - costatum Wil, 12 0 - pulchellum K. 9 - elongatum W. 10 Crypticus pictus Klg. 15 10 9 6 12 24 0 Phylan punctatus Dj. OUloma ovata H. 0 - ferruginea F. Upis villosa Dj. OCalcar elongatus Hhst, Phaleria bimaculata W. 0 Cossyphus Hofmannseg. H. 20 Cistela tenella K. 12 Anthicus sabuleti Wil, 12 superhus W. 12 Cerocoma HemprichiKlg. 24 Mylabris Dejeanii Schh. 15 taeniata W. 15 - alternans W, 15 - favipes W. 15 - apicalis W. 15 menthae K. 15 - flavicornis W. 15 - pectinata W. 15 - angustata K. 15 - 20punctata K. 15 - sisymbrü Klg. 15 24 15 Dices fasciata W. |Zonitis adusta W. Lyttinia Menetriesii Wil. Melo&@ carbonaria W. rugulosa Mlım, OFaleciger echii 0 Sitona viridiventris Dhl. 0 Hypera fasciculata. Hbst. 0 = plautaginis 0 — variabilis H. 0 - tamarisci Sipina vestita W. Bagous inconspegtus W. Cleonis nieroglyphica Ol. - retusa F. - | quadricollis Schh. eylindrica Klg. candida OL. Lixus dorsalis Dj. tenuicollis W. 0- filiformis F. - pielus W. 0 - anguineus F. Calandra exigua Wil, 0 Silvanus.6 dentatus |Polyarthron aegypt. Dj. 21. Clytus lunatus W. Leptura bicolor Klg. - pharaon. K. 0 Callidium bajulus 0. - Strepens Cassida rufescens Wil. Galleruca hivittata. Dj. Galleruea abdominalis F. Clythra parallelipipeda W. venustula W. Cryptocephala maculic. W. 0 Coceinella chrysomelina 0 punctata melanoptera v. Heyd. ‚Acmaeodera polita Klg. elevata Klg. Adesmia variolaris F. Amphistoros encaustus DJ. Anthaxia troglodytes Dj. Anaemerus stigmalicus — Authia sulcata F. 1 fl. nimrod F. 1 fl. Apate monacha F. Brachmus equestris Dj. Ceroplesis aestuans Ol. Chrysochroa dives Dj. Cetonia interrupta F. roscida Schh. Colaspis senegalensis Dj, Diplognatha gagates F. Elater striato-punctatus Dj. Epicauta Dusaultii Duf. xanthopus Dj. Episcapha interrupta Schh. Eumolpus senegalensis Dj. ıGalleruca foveicollis — Gnathocera africana — Gymnopleurus fulgidus Ol, micans Dj. 4 Coleoptera senegalensia, kr. 24 |Heterophaga ovata Dj. ONemognatha chrysomelina 18 |Heteronychus ascanius — 18 Hister fossor Dj. 20 20 15 - gagatinus — semipunctatus F. - striolatus D). 2 Jalodis cyanitarsis Dj. bnd modestus v. Hd. 10 Oryctes Boas F. 6 Pezodontus speciosus Dj. 0 |Schizonycha cervina — 6 6 12 15 12 9 15 incerta — senegalensis — Selenophorus ochropus — - exaratus — Sphenoptera diversa — neglecta Sternocera interrupta F. 1fl. 1 fl. — castanea F. Tetromus tagenioides Dj. Thalpophila lineata — polita — 6 Trigonostoma gilvipes — 8 15 15 15 2 30 12 12 12 15 15 12 9 9 10 18 18 36 36 21 18 40 24 35 48 18 20 27 cinerarium — Coleoptera cayennensia. Acrocinus longimanus F. 31. Anomala scutellaris Dj. Brentus anchorago F. Calaudra hemiptera F. palmarum — atrata Dj. Callichroma equestre F. Camptocerus aeneipennis Dj. Cleogonus rubetra Chlorida festiva F. Chalcolepidius striatus F. Coelostern, ochratus Lac. - asperatus Dj. Conotrachelus notatus Dj. - sanguinolentus Bug. Cratonychus guyanensis Dj. ‚Erotilus giganteus F. Euchroma gigantea — Goniadera anzustata Dj. Iphthinus gigas F. Mallodon spinibarbe F. Macraspis chrysis Latr. Megaderus stigma F. Microdonta litigiosa F. Odontota perplexa Dj. - sanguinicollis Oncoceph. sanguinicollis Dj. Onychocerus scorpio F. Oxymerus lineatus III. Passalus grandis Dj. cephalotes — - Leachii M. L. - sobrinus Dj. 12 |Phytotribus unicolor Bug. 18 |Piazorus compactus Dj. 20 |Platyomus elegans Ol. 18 |Ptychoderes affinis Dj. 18 Pyrophorus phosphoreus F. 12 |Rhina barbirostris F. 30 |Rutela lineola — 18 Taeniotes cayennensis Dj. 18 |Trachyderes cayennensisDj. 14 Epitragus aeneus F. (Fortſetzung folgt) —acm— 15 30 12 12 32 kr. Trochalus laevigatus F. 15 Trogosita aenea F. 18 ‚Uroplata mucronata Ol. 21 ‚Zophobas tridentatus D. 21 Coleoptera brasiliand, Acanthocinus caliginosus D. 20 - depressus F. 21 Acroeinus accentifer Ol. 30 Alurnus limbatus Latr. 36 Ameris Dufresni Kirb. 18 - Ynca Schh. 14 Areoda Leachii Macl.] 12 Attelabus auratus Wtl. 8 Brentus bidentatus F. 15 — mandibularis D. 15 Camaria distorta — 20 Calandra sulcipennis 28 Cassida chalconota Perty 9 -. cornigera F. 9 - gipbba F. 9 - thalassina St. 9 — gibbosa St. 9 - inaecqualis F. 9 — auromaculata St. 9 — nodosa D. 9 - 6pustulata F. 9 - normalis Germ. 9 — suturalis D. - basalis Germ. 9 - terminata St. 9 - tenella Kl. 9 - circumeincta St. 9 Ceraspis dorsalis Klg. 9 Chaeridium nigrum D. 18 Chalcolepidius porcatus 14 Chasmodia emarginata F. 21 Chrysesthes angularis Schh. 21 Coceinella sanguinea F. 4 Chrysomela crucifera D. 0 - dissecta Germ. 8 Chrysoprasus ventralis Germ. 15 Coelosternus cylindricornis D. 8 Colaspis testacea F. - tibialis Germ. 8 - laeta St. 8 Colobothea poecila D. 20 - varia — 24 Conotrachelus litigiosus — 18 Coprobius smaragdulusF. 12 Cyphus cultricollis Germ. 18 — histricosus Germ. 15 - perlepidus Schh. 18 - gihber F. 10 Dasytes lineatus F. 9 Dionychus parallelogram F. 35 Diorymerus anceps Sche. 18 Doryphora prasina D. 12 - Dejeanii G. Elater porcatus F. 16 - plagiat. Germ. 12 - geminatus G. 18 Endyus albicinctus D. 15 — ephippium — 15 Enteles triangularis Schu. 15 Entimus imperialis F. 30 - nobilis F. 14 18 e 9 „ L3e 401 Bücher von Berghaus und Lewald. 403 Innhalt der Linnean Transactions XVII. 404 Parrell: Stimmorgan von Cygnus buceinator. Drey neue Leuciscus. 405 Guilding: Natieina et Dentalium. 407 Weſtwood: Diopsis. 411 Haliday und Walker: Immen und Mucken aus Suͤdamerica. 412 Stutchbury:; Chamaeleo cristatus, 413 Weſtwood: Charactere der Embia. 414 Garner: Nervenſyſtem der Schalthiere. — Nees: oſtindiſche Solaneen. 415 Royle: über Lycium dioscoridis. — Alph. de Candolle: Myrſineen. — Hamilton: Commentar über Hortus malabaricus Iv. 449 Walt!’ Käfer der Türken. . Joſ. Waltls Inſecten-Verzeichniß, Die rate h ngen: An Buͤchern. H. Schreiber, Freyburg und ſeine Umgebungen. Freyburg bey Herder. 1838. 8. S. 444, 9 Stahlſtiche. 1 Charte und Plan der Stadt. Derſelbe, Taſchenbuch für Geſchichte und Alterthum in Süd: deutſchland. Freyburg bey Emmerling. 1838. 392. Perleb, Clavis familiarum regni vegetabilis, ‚Friburgi apud Emmerlirfg. 1838. 4. 94. re! „ghbinte des Freyburger Noturglien⸗ Cabinets. 1838. Prof. Werd er, die Heilquellen von Petersthal am Fuße des Kniebis im Großherzogthum Baden. Freyburg bey Em⸗ merling. 1833. 8. 226. 1 Taf. Schwoͤrer, Bericht über die ch öppthalmol, Klinik. Freyburg bey Herder. 1838. 4. Frommherz, die Juraformationen des Breisgaus. Carlsruh bey Groos. 1838. 4. 51. 2 Charten. Biecheler, Freyburgs Genius an 87 Naturforſcher. Eine Feſt⸗Idille. Bey Groos. 1838. 8. 16 A. a di, die Blaſenwuͤrmer. Freyburg bey Wagner. 1837. . 76. 2 Tafeln. eg t/Qnatomiſche Unterſuchung über die Cideporealls. ößenhagen. 1838. 4, 18. 4 Taf. (Hub rin, Revue zoologique. Paris. 1838. No, 8. 8. 161 — 192. C. Schultze, ſyſtematiſches Lehrbuch der W Ana⸗ tomie. Berlin bey Reimer. 1838. 8. H. F. Jager, anat. Unterſ. des Pr eter ech ai Stutt⸗ gard bey Ehrhard. 1837. 4. 22. 1 Taf. M. M. Jacobovics: Morbus tsömör. Pesthini. 1837. 8. 56. Roſ ere Berzeicmiß der in Wuͤrtemberg vorkommenden Käfer. nt Allgemeine Länder- und Völkerkunde, nebſt einem Abriß der phyficalifchen Erdbeſchreibung. Ein Lehr⸗ und Sausbuch für alle Stände von Dr. 5. Berghaus, Prof. in Berlin. Ven dieſem reichhaltigen und ungemein fleißig bearbeiteten Werke haben wir ſchon mehrmals geſprochen und auf ſeinen Werth aufmerkſam gemacht. Wir brauchen daher hier nur den Innhalt anzugeben und dabey anzuzeigen, daß die phyſicaliſche Erdbeſchreibung hiemit geſchloſſen iſt. Dieſer Band enthaͤlt nun die Verhaͤltniſſe der organiſchen Weſen zur Erde, und zwar in einer Vollſtaͤndigkeit, wie ſie vielleicht fuͤr ſolch ein Werk nicht noͤthig waͤre; jedoch wird man mit der Art der Bearbeitung, der Anordnung und der Auswahl gewiß zufrieden ſeyn. Voran geht die Pflanzengeographie in großer Ausfuͤhr— lichkeit ſowohl nach ihrer Geſchichte als nach ihren Veraͤnde— rungen in Bezug auf die Hoͤhen, die Zonen uſw.; dann wer— den die wichtigen Culturpflanzen herausgehoben und wirklich mit einer erfreulichen Vollſtaͤndigkeit dargeſtellt. Auf gleiche Weiſe wird die Verbreitung der Thiere von Seite 289 an behandelt und zwar nach den einzelnen Claſſen mit beſonderer Beruͤckſichtigung der Saͤugthiere. Dann werden die wichtigen Handelsgegenſtaͤnde herausgehoben, wie Corallen, Perlen, Auſtern, Fiſche uſw.; Pelzhandel, Walfiſchfang, Haus— thiere udgl. S. 517 folgt das Mineralreich, Geſchichte der Berg— werke und zunaͤchſt der Metalle nebſt ihrer Verbreitung, Edel— ſteine udgl. Wir glauben nicht, daß man hier etwas vermiſſen wird, woruͤber man Aufſchluß zu haben wuͤnſcht; uͤberdieß ſind die Gegenſtaͤnde gehoͤrig geſchieden und laſſen ſich daher leicht auffinden. Die fonderbare Neuerung, das u der Doppellaute in I zu verwandeln, kommt zwar in manchen neuern Schriften vor, iſt uns aber nie ſo aufgefallen wie in dieſem Werke, weil es Iſis 1838. Heft 6. Stuttgard bey C. Soffmann III. 1838, 8, 586. wirklich dadurch verunſtaltet wird. Was kann abſcheulicher aug: ſehen als: Euͤropa, neuͤ, befeuͤchtet, Deuͤtſchland uſw.? ja wir finden ſogar Rauͤme, Fauͤlniß, Sauͤgthiere, nicht etwa als Druckfehler, weil dieſe Schreibart überall vorkommt. Was fol man dazu ſagen! Das iſt faſt eben ſo arg als Stuttgart zu ſchreiben. Hand buch fuͤr Reiſende am Rhein, im Taunus, in dem Nahe- und Moſelthal von A. Lewald. Ebend. 1838. S. 164. Eine kleine Schrift, nebſt einer Charte von E. Win— kelmann, die man leicht einſtecken kann. Es ſcheint Alles bemerkt zu ſeyn, was geſehen zu werden verdient, zuerſt nach der Reihe vom Urſprung des Rheins an bis nach Coͤln; dann folgt S. 65 eine kurze Beſchreibung der Orte nach dem Al: phabet mit beſonderer Angabe der Merkwuͤrdigkeiten, Gaſthoͤfe uſw. Die Charte iſt reinlich geſtochen und ſcheint alles Wich⸗ tigere zu enthalten. Ebendaſelbſt iſt auch eine recht huͤbſche und brauchbare Reiſecharte fuͤr Tyrol erſchienen, welches jetzt mit Recht fleißi⸗ ger beſucht wird als früher, 403 In nhalt von the Transactions of the Linnean Society of London. Vol. XVII. 1—4. 1835 — 1837. 4. tab. 29. ) W. Varrell, Stimmorgan eines neuen wilden Schwa— nes (Cygnus buceinator). S. 1. 2) Derſelbe, drey brittiſche Gattungen von Leueiscus. Seite 5. 3) David Don, S. 11. 4) W. Buckland, Uebereinſtimmung des Baues des Faulthiers mit ſeiner Lebensart. S. 17. 5) L. Guilding, uͤber Naticina et Dentalium. S. 29. 6) Ch. Gottfried Wees von Eſenbeck, Monogra— phie der indiſchen Solaneen. S. 37. 7) J. F. Rople, über das Lyeium des Dioscorides. S. 83. 8) A. von neen. S. 95. 9) D. Don, über die Verſchiedenheit der Aeſtivation über Tropaeolum pentaphyllum Decandolle, Durchmuſterung der Myrſi— bey chinaartigen Pflanzen. S. 139. 10) Derſelbe, Zuſaͤtze zu Tropaeolum pentaphyl- lum. S. 145. 11) F. Hamilton, Commentar über den Hortus ma- labaricus IV. S. 147. 12) Ch. Daubeny, Auswahl der Nahrungsſtoffe durch die Pflanzen. S. 258. 13) G. Bentham, S. 267. 14) Weſtwood, Gattungen von Diopsis. S. 288. 15) P. P. Ring, Inſetten von der Magellansſtraße. S. 315. 16) S. Stutchbury, neues Chamaͤleon. S. 861. 17) G. Bentham, uͤber Hosackia und die america⸗ niſchen Loti. S. 368. 18) Weſtwood, uͤber Embia, verwandt den Termi⸗ Muſterung der Hydrophylleen. ten. S. 369. 19) Th. Taylor / de Marchantieis. S. 375. \ 20) F. W. Hope, neue Spinnenfippe (Donichosde- lis) S. 397. 21) G. Bentham, uͤber die Eriogoneen. S. 401. 229) J. Woods, über die Gattungen von Fedia. S. 421. ö 23) D. Don, uͤber die brittiſchen Farren. S. 435. S. 439. Gallaͤpfel an einer Eiche vom 24) Derſelbe, fuͤnf neue Pinus. 25) A. B. Lambert, zodten Meer. S. 445. 404 Bemerkungen über die Senfpflanze der heiligen Schrift. 1 8 5 3 gen Schrif 26) 81 Baͤbington, neue briteſche und europaͤiſche Pflanzen. 451. ie e 27) W. Dalentine, Entwickelung der Theca und die Geſchlechter der Mooſe. S. 465. 28) R. Sarner, Nervenſyſtem der Schalthiere. S. 485. 29) D. Don, indiſche Gentianeen. S. 503. 30) E. Forſter, über Esula major germanica. ©. 533 31) J. Sabine, neue brittiſche Roſe. S. 539. 32) Weſtwood, neue Diopſis. S. 543, 33) R. Schomburgk, über Schmarotzer-Orchiden. S. 551. 34) Protocoll. S. 553. 8 > Verzeichniß von Geſchenken und dergleichen. S. 571. Linn. Transactions XVII. I. 1834. 145. S. T. Auszuͤge aus den zoologiſchen Abhandlungen. S. 1. W. Narrell, Beſchreibung des Stimmorgans eines neuen Schwans, Cygnus buceinator Richardson, Es iſt der gemeinſte Schwan in den Pelzlaͤndern von Nordamerica, heißt daſelbſt Trompeter und liefert die meiſten Schwanenbaͤlge der Hudſonsbay-Ge ellſchaft. Er braucht ſechs Jahre, bis er ausgewachſen iſt, und dann iſt er groͤßer als der wilde Schwan; Schnabel größer und ganz ſchwarz ohne alles Gelb; dritte Schwungfeder die laͤngſte, Schwanzfedern 24, Füße ſchwarz. Die Luftroͤhre läuft auch durch das Bruſtbein, aber anders als beym wilden und bey Bewicks Schwan. Die Tafel ſtellt die Luftroͤhre vor. 5. Derſelbe, oO waſſerfiſchen T. 2. Beſchreibung von 3 brittiſchen Süß Leueiscus lancastriensis; Grayning: elongatus, pinna dorsali supra pinnas ventrales posita, caudali pro- funde biloba, eapitis lateribus supra subparallelis; ore pärvo; dorso lateribusque superne subrufescenti- isabelli- nis, inferne ventreque argenteis. Der Grayning hat viel Aehnlichkeit mit dem Dace (Leu- eiseus vulgaris), iſt aber ſchlanker, Länge zur Höhe wie 5:1, beym Dace wie 4:1. Die obern Theile des erſteren find dunkelbraun mit blaͤulichrothem Schein und ſtreng von dem untern hellern Theil getrennt. Iris gelblich weiß, ſo wie die Floſſen; der Dace oben gelblich grün mit blauem Schein. Grayning D 9. P 17. V 10. A 11. C 19. Dace 12. 15. 9. 12. 19. Findet ſich in den Fluͤſſen Merſey, Alt, nebſt dem Dace; 405 Lebensart wie bey der Forelle, werden nicht leicht über / Pfd. ſchwer, find aber ſchmackhafter als der Dace. Der größte 9 Zoll lang. Ein anderer aus den Baͤchen von Knowsley, welche in den Alt fließen, iſt ebenfalls neu und faſt ganz blau; gehoͤrt in die Abtheilung des Red-eye, Bleak et Minnow. Leueiseus caeruleus; Azurine: ovato lanceolatus, pinna dorsali pone pinnas ventrales posita; dorso plum- beo, ventre argenteo, pinnis albis. B. 3. D. 10. P. 16. V. 9. A. 12. C. 19. Länge zur Höhe wie 7: 2 wie bey dem Red-eye, unters ſcheidet ſich aber durch den ſilberweißen Bauch, der beym Red— ey glänzend goldgelb iſt; dort find die Floſſen weiß, hier roth. Lebensart wie beym Karpfen; die groͤßten nur 1 Pfd. In der Themſe fieng ich ein einziges Mal Cyprinus dobula, ſonſt nicht in England; gehört auch in die Abtheilung von Leuciseus lancastriensis. War ein junger Milchner, nur 6 ½ 3. lang, oben dunkelblau, unten filberweiß, untere Floſ— fen blaß gelbroth, obere braun. Er hat Aehnlichkeit mit dem Roach, iſt aber nicht fo hoch und dunkler. D. 9. P. 16. V. 9. A. 10. C. 20. Abgebildet find: Leueiseus_ lancastriensis et caeru- leus, aber nicht illuminiert, S. 17. W. Bucland. Ueber den zweckmaͤßigen Bau des Faulthiers in Bezug auf ſeine Lebensart. Sein Bau wurde oft fuͤr unvollkommen gehalten, was aber nicht der Fall iſt, wenn man ihn mit ſeiner Lebensart vergleicht. Seine langen Vorderarme paſſen ganz gut zum Klettern und zum Erlangen der letzten Knoſpen uſw. Mehre— rere Beyſpiele werden angefuͤhrt von ihrer Geſchicklichkeit und Staͤrke. S. 29. L. Building. Bemerkung über Natieina et Dentalium. i Die Natieinen unterſcheiden ſich von den Neriten. Sie find blind, ihr Deckel hat keine Anhaͤngſel, ihre unbrauchbaren Fuͤhlfaͤden ſind ſchwach und ruͤckwaͤrts gerichtet, und der Kopf hat einen breiten Schleyer, deſſen Spitze zum Fuͤhlen dient; ſie gleichen eher den Bullen, welche aber Augen haben auf einer Scheibe des Kopfs. Die Neriten haben vorragende Augen, vorſpringende Fuͤhlfaͤden und der Deckel hat Anhaͤngſel zur beſ— ſeren Beveſtigung an den Fuß. 1) Natica: Character der Schale. Typus: N. canrena. 2) Natieina: Animal coecum; cucullatum. Caput absconditum. parvulum, papilliforme. Os subtus, cartila- gineum, proboseidiforme, intra caput retractile. Mandibu- lae binae, aequales, eorneae, marginibus denticulatis. Ten- tacula spuria, longa, debilia, subdepressa, retractilia, api- eibus recurvis; basi tecta, et membrana supra caput con- nexa. Cucullus latus, corpus testamque antice tegens, margineque antico pedi connexus: dum paseit animal, de- trahendus Pallium tenue, continuum, latera testae pro- tegens. Opereulum corneum, simplex, spira antica inter- na, cicatrice parvula. Musculus opercularis lateralis, 406 contractus. Musculus adhaesionis ventralis latus, carti- lagineus, candidus. Pes valde contractilis et mutabilis, latus, maguns, subdiaphanus, antice cueullum recipiens, Solea simplex, marginibus tennibus. Anus pallio abscon- ditus, sinister ? Branchiae subdorsales. a) Umbilico clauso: N. mammilla. % Umb. aperto: N. lactea. India occidentalis. Dentalium wurde erſt durch die Unterſuchungen von Deshayes an ſeinen rechten Ort geſtellt; er hatte aber nur Exemplare in Branntwein. Ich bekam ein lebendiges, aber nur ½“ lang. Was Deshayes fuͤr Leber haͤlt, halte ich für Kiemen. Dieſe Organe ſind tief eingeſchnitten wie ein Kamm; die vielen ver— laͤngerten, koldenfoörmigen und vorwaͤrtsliegenden Organe möchte ich Fuͤhlfaͤden nennen; an ihren Enden ſcheinen ſie Saugnaͤpfe zu haben. Ob die convere Seite, wirklich der Ruͤcken iſt, kann ich nicht beſtimmen; meine Exemplare rutſchten auf der Seite fort. Sie bewegen ſich geſchwind genug durch plotzlich unter— brochene Schritte; geſtoͤrt ziehen ſie ſich ſchnell in die Schale zuruͤck. Nach einiger Zeit wird die Cloake vorgeſchoben, die Fuͤhlfaͤden in Bewegung geſetzt und der wurmförmige, ſehr ge- ſchaͤftige Fuß ausgeſtreckt, um den Weg zu unterſuchen. Will das Thier einen Schritt machen, fo wird der mit feinen Fluͤ— geln umgebene Fuß in ſeiner ganzen Laͤnge herausgeſtoßen, die anliegenden Flügel ploͤtzlich ausgebreitet, die Baſis des Fußes ſtark zuſammengezogen, wodurch die Schale vorwaͤrts kommt, während die flügelartigen Ausbreitungen offen im Sande liegen und machen, daß die Spitze des Fußes von ihrem vorgeſchobenen Haltpuncte nichts verliert. Bey friſchen Exemplaren bekommt man die hintere Spi— tze oft ganz erhalten und ſehr fein mit der Spaltoͤffnung, wel— che meiſtens abgerieben oder abgebrochen wird, beſonders bey den todten. Der Spalt iſt nicht immer auf der Ruͤckenſeite; bey mei— nen Exemplaren ſeitlich, oder an der Bauchſeite. In der Aper- tura analis aͤhnelt die Schale der Fissurella, und die Fissu- ra apicalis mahnt an die Rima marginalis posterior der. Emarginula. Sowerby fig. 9. (Gen. of Shells) gehört nicht zu Den- talium; die gefchloffene Mündung und die hornigen Verbin: dungsbaͤnder find ſehr ſonderbar. Ich habe unter Meerpflan— zen viele Exemplare eines Thieres (Oikodomieus Guilding) heraufgezogen, welche den Dentalien ähnlicher find. Die Roͤh⸗ re iſt glasartig, durchſichtig und etwas gebogen, nicht hart kalk— artig. Das Thier iſt nicht daran angewachſen, ſondern der Nereis verwandt und ſehr beweglich. Dentalium: Animal arenicolum, valde elongatum, testae figuram exhibens, dorso arcuato. Corpus antice truncatum, postice mollius, subdiaphanum, museulis late- ralibus elongatis. Caput anticum, absconditum, Tenta⸗ eula eervicalia, numerosa, elongata, subcapitata, apieibus suetoriis? Pallium tumidum, plicatum, pedis basin ein- Sens. Branchiae duae, pectiniformes, abdominales? Pes terminalis, magnus, extensus, subeylindrieus, subattenua- tus, vermiformis, eontraetilis, subcanaliculatus: lobis pc” 407 taliformibus, medio caulem amplectentibus, et (dum ser- pit animal inter arenulas) inter utrumque passum subito et fortiter deflexis. Anus terininalis, nonnunquam appen- dieulis ut (prime observante D. Sowerby) in D. fissura instruetus. Festa symmetrica, ‚testacea, tubo -spinifor- mis, leviter arcuata, versus apicem sensim attenuata, Ta- ro tumida, antice truncata; concavilate ventrali utrinque aperta: foramine antico magno, circulari, saepius simpli- ei: foramine postico minori, saepissime in recentibus fissurato. Rima contracta. Operculum nullum. Genus sie dividendum: forsitan hae divisiones mox in subgenerä plarima erigendae, at (ineolis invisis) monente Ovidio: „Eximia est virtus praestare silentio rebus.‘* I. Testa apice simplici. a) Testa longitudinaliter striata vel costata. Dent. elephantinum Linn., Desh. b) Testa laevigata. Dent, entalis Lin n., Desh. c) Testa apice tubifera. Dent. Sowerbyi Guild. II. Testa apice ſissurata. a) Testa longitudinaliter striata vel costata. Dent. striatum Born, Desh. Dent. semistriolatum Guild. b) Testa laevigata. Dent, eburneum Linn. Desh. c) Testa transverse plicatula. Dent. eircinatum So w. Gen. f. 5. III. Apertura contracta, apice bifissurata. Dent. coar- ctatum Lam. Des h. IV. Testa margine inerassata, apice simpliei. Dent. strangulatum Des h.“ 1) D. semistriolatum Guild. D. lacteum, abdomine diaphauo pallido, branchiis? lividis. Testa niveo-vitrea, apice acuta fusca, antice laevigata, postice longitudinali- ter creberrimeque striolata. Longit. testae 1%/,, unc. Diam. "/ı.- Var. 6. fig. 6. testa candido pulchre undulato eincta. Habitat in arenosis Oceani Caribaei. 2) D. Sowerbyi. Animal ignotum. Testa parvula sublaevigata, transversim indistincte subplicatula, apice tubifera. Habitat semel cum praecedente. Long. testae 13/,, unc. Testa quasi postice tubo duplicato, nec mon- atrosa. Abgebildet iſt von D. semistriolatum nichts anderes, als das Thier in der Schale mit ausgeſtreckten, keulenfoͤrmigen Fuͤhlfaͤden (16 ſichtbar), und der Fuß mit ſeinen 2 Fluͤgeln, gleich Blumenbläͤttern geſtellt, beſonders. Fuͤr die Kenntniß des Thieres ſelbſt iſt weiter nichts gewonnen. S. 283. J. O. Weſtwood, uͤber die Muckenſippe Di- opsis (Linn, Trans. XVII. 2. 1835. 283) T. 9. u. 28. ill. Der unſterbliche Linne endigte ſeine zoologiſche Laufbahn mit der Diſſertation uͤber Paussus et Diopsis 1775. Von der erſten Sippe habe ich im Band 16 geſprochen; von der 408 letzteren nun hier. Gar ſonderbar iſt die ſeitliche Verlängerung des Kopfes, die Horner, manchmal fo lang als der ganze Leib,“ an deren Ende die Augen ſtehen und kurz davor die Fuhlhoͤr⸗ ner. Dieſe Hoͤrner ſind auch gegliedert und unbeweglich. Zu Linne's Zeiten kannte man kein Kerf mit ſolchem Bau; ſeitdem hat aber Fabricius eine aͤhnliche Sippe unter dem Na: men Achias aufgeſtellt, abgebildet in Guerins Magazin der Entomoiogie, wo aber die Fuͤhlhoͤrner im Geſichte fteben, fo wie bey Wiedemanns Plagiocephalus et Zygotricha aus Bra: filien, denen auch Trigonosoma verwandt iſt. Auch Xenos, Stylops et Halictophagus haben die Augen auf kurzen Stie— len; nicht fo Eleuchus Curtis, obſchon zu derſelben Ord— nung der Strepſipteren gehörig. Einige männliche Hafte ha— ben auch 2 kurgzgeſtielte uͤberzaͤhlige Augen zwiſchen den Sei: tenaugen. Degeer bildet 3 Wanzengattungen ab mit Augenſtielen (II. t. 54. f. 17. 24. 25.) alle aus Surinam. Fig. 17. 18. iſt Cimex lineola L., humilis Drury, Largus punctatus Hahn, Euryophthalmus puncticollis Laporte; eben fo Astemma cornuta Serville (Eneyclop. 10. 323) von Cayenne. N Unter den Gruftaceen hat Leach den Krebſen mit geſtiel— ten Augen den Namen Podophthalma gegeben. Dieſe Au— genſtiele ſind aber beweglich, mit Ausnahme von Achaeus et Leptopodia, welchen Latreillia nahe verwandt iſt (Roux eru- stacés t. 22.). Dazu kommen noch Gonoplax, Gelasimus et Macrophthalmus. Unter den Stomapoda, wohin Squilla gehoͤrt, haben be— ſonders Lucifer et Podopsis ſehr lange Stiele (Thompson Zool. Ref.) und Stylophthalma. Unter den Entomostraca haben nur die 3 Sippen der Branchiopoden geſtielte Augen. Unter den Spinnen Phoroneidia aculeata mit 8 Aus gen, aus Malabar (Zool. Journ. Nr. 20.), nahe verwandt der Acrosoma Perty und Epeira curvicauda Vauthier. Selbſt unter den Wirbelthieren bey Squalus zygaena. Bey Diopsis finden ſich noch uͤberdieß 4 — 6 Stacheln an den Seiten der Bruſt und dem Ende des Schildchens, wie bey Stratiomys und bey einem Sargus aus Java. Nun wird der Sippencharacter ausführlich gegeben. Fühl- hoͤrner Sgliederig mit langer Borſte; Ruͤſſel groß, haͤutig, ges knickt; Vorderfuͤße zum Rauben, Zehen Sgliederig, mit großen Ballen. Sie finden ſich bloß zwiſchen den Tropen, in Africa, Oſtin— dien und Nordamerica, welche letztere vielleicht zu einer anderen Sippe gehoͤrt. Sie haben Aehnlichkeit mit Ameiſen und Schlupfweſpen; Verwandtſchaften zweifelhaft, zu Sepedon, Calobata, aber der Bau der Freßwerkzeuge abweichend. Folgen nun die Gattungen mit ausführlicher Beſchrei— bung, wovon wir nur die Charactere mittheilen. Sectio I. Alis fascia abbreviata paullo ante apicem. Species 1. Diopsis ichneumonea Linn. 409 Capite rufescenti, cornubus oculiferis ferrugineis, nigro, spinis flavis, alis ante apicem macula nigra, abdo- mine segmentis duobus (tribus ?) ultimis nigris. Longit. corp. e figuris Linnaeanis lin. 4 vel 5. Habitat in Africa aequinoctiali ? 2) D. wiedemanni m.: Capite medioque abdominis rufescentibus, thorace nigro, spinis 2 scutellaribus et 4 thoracicis flavidis, alis fuscescentibus in medio obscurio- ribus, macula ante apicem sublunari. Long. corp. lin. 4. Habitat in Guinea Africae. 3. D. erythrocephala Klug. Mss.: Capite laete och- raceo, peduneulis oculiferis obseurioribus, thorace nigro, pedibus anticis pallide luteis, tibiis tarsisque- fuseis, alis pallide fuscescentibus, macula ante apicem transversa. Long. corp. lin. 3 ½. Expans. alar. lin. 5½. Habit. ad Promontorium bonae Spei. D. Lichtenstein. 4. D. collaris m.: Rufo-testacea, thorace (nisi col- lari rufo) nigro, alis macula transversa ante apicem po- sita, femoribus 4 postieis inermibus. Long. corporis lin. 3%. Expansio alarum lin. 6. Habitat in Senegallia Africae. 5. D. arabica m.: Capite pallide fulvo, peduncu- lis oculiferis obscurioribus, thorace nigro, collari luteo- fulvescentibus antieis postieisque fuscescentibus. Long. eorp. lin. 3. Hab. in Arabia deserta. D. Ehrenberg. 6. D. pallida m. L. 3 ½ /. 7. D. nigra Illiger: Nigra, cem lineari fusca. Long. corp. lin. 3. Leona. alis fascia ante api- Habit. in Sierra Sectio II. 8. D. apicalis Dalm: Rubra, abdomine concolori immaculato, thorace nigro nitido, alis in summo apice puncto fusco. Long. corp. lin. 3½ Wied.; 3 ¾ , sec. fig. Dalm, Habit. in Sierra Leona. Alis macula terminali. 9. D. tenuipes m.: Long. lin. 3. Expans. alar. lin. 5½. Hab. in Senegallia. D. Bucquet. 10. D. indica m. Ferruginea, oculis, thorace toto abdomine postice alarum macula apicali spinisque scutel- laribus nigris. Long. corp. e fig. Donov. lin, 4. Expans. alar. lin. 6. Hab. in Bengalia. D. Fichtel. 11. D. assimilis m. Rufescenti-ochracea, abdomi- nis apice saturate fusco, thorace nigro, collari piceo, alis macula apicali nigra, femoribus spinisque scutellari- bus ochraceis. Long. corp. lin. 3 ¼ Expans. alar. lin. 6. Habit. — 12. D. abdominalis m., wie vorige, aber 4% l. 13. D. fumipennis m. Capite thorace toto abdomi- neque postice nigris, hoc antice saturate ferrugineo, femo- ribus antieis gracilioribus, alis infumatis macula magna terminali nigra. Long. corp. lin. 8. Expans. alar. lin. 5 ½. Hab. in Senegallia ? Iſis 1838. Heft 6. 410 Sp. 14. D. trentepohlii Westerm. Capite thorace spinisque scutellaribus nigris, peduneulis oculiferis fuseis ; abdomine obscure ferrugineo, nitido, basi nigricante; pe- dibus rufescentibus, tibiis antieis et postieis fuseis 2. lin. 3½. Exp. alar. lin. 6. Hab. in Guinea. 15. D. punetiger m. Long. corp. lin. 37/,. Exp. alar. lin. 6. Hab. in Africa oceidentali. Sectio III. Alae immaculatae (facies subtus et apex femorum 4 posticorum plerumque inermia). Sp. 16. D. signata Dalm: pallide testacea, race fusco einereo opaco, abdomine ferrugineo, ma- eulis lateralibus (vel potius faseiis) lacteis, tibiis posti- eis infuscatis, annulo pallido; collari rufo-testaceo, seu- tello testaceo. Long. variat. Hab. in Sierra Leona. Afzelius. 17. D. fasciata G. R. Gray. Capite pedibusque lu- teo-fulvis, tibiis postieis albo-annulatis, abdomine ferrugi- neo fasciis albis, collari scutelloque cum thorace conco- loribus nigro-einereis. Long. corp. 62 lin. 26% fere lin. 3. Exp. alar. ? lin. 3¾ , 2% lin, 5. Hab. 2 18. D. concolor m.: thorace abdomineque conco- loribus sericie pallide luteo-fuscescenti indutis, hoc opa- co cinereo tenue trifasciato, pedibus ochraceis tibiis posti- eis in medio pallido-annulatis. Long. corp. lin. 37/,. Expans. alar. lin. 6. Hab. in Africa oceidentali. tho- 19. D. macrophthalma Dalm.: testacea, thorace atroopaco, abdomine sordide-testaceo, cornubus oculife- ris dimidio corpore longioribus. Long. (e. fig. Dalm.) lin. 3%. Hab. in Sierra Leona. Afzelius. 20. D. thoracica m.: testacea, thorace atro nitido, scutello testaceo, cornubus oculiferis sordidis valde elon- gatis, femoribus postieis apice spinigeris, facie utrinque spinosa, alis immaculatis. Long. corp. lin. 3 /. Expans. alar. lin. 7½. Long. sing. oculi pedunc. lin. 3. Hab. in Africa occidentali. 21. D. atricapillus Guerin. Capite thoraceque ni- gris, peduneulis oeuliferis thorace longioribus, fuseis; ab- domine elongato vix clavato, fulvo; pedibus fulvis, femo- ribus anticis haud dilatatis; alis hyalinis immaculatis, api- ce vix vel tenuissime infumato; femoribus 4 postieis ad apicem inermibus. Long. corp. fere 3. lin. Hab. — 2 22. D. longicornis Macquart. D’un fauve rougea- tre. Face à ligne transversale brune. Dilatations du front longues de 2½ lignes. Yeux noirs. Thorax noir, écus- son et pointes sous les ailes fauves. Premier segment de labdomen noirätre. Cuisses anterieures non renflees, Ailes un peu brunätres, G. Long. corp. 3 ½. Hab. in Guinea et Senegallia. 23. D. obscura m.: nigra, abdomine postice pe- dibus fusco rufescentibus, tibiis posticis fuseis in medio annulo pallido. Long. corp. lin. 2 /. Exp. alar. lin. 3%,. Hab. in Sierra Leona. Afzelius. Sp. 24. D. confusa Wied. Sectio IV. Alae fasciis integris. 26* 411 Sp. 25. scatis limpido fasciatis. Java. Wied. 26. D. meigenii. Nigra, peduneulis oculiferis, spi- nisque scutellaribus fuseis; abdomine ad basin faseiis dua- bus (postica interrupta) argenteis; alis macula parya cen- trali fasciaque angusta fuscescentibus. ‚Long. corp. Iin. 23%, — 3½. Exp. alar. lin. 4½ — 5. Hab. in Guinea Africae. 27. D. neesi. Capite rufescenti; thorace obscure nigricanti; scutello pallidiori; abdominis basi rufo, apice- que; alis 3-faseiatis. Long. corp. lin. 2%. Exp. alar. lin. 4½8. Hab. — 2 Japonia ? 28. D. ornata. Atra, capite abdomine pedibusque pieeo-nigricantibus, oeulis ferrugineis peduneulis oeuliferis capite paullo longioribus, femoribus antieis dilatatis, posti- eis quatuor ad apicem spiniferis; abdomine dilatato ela- vato; alis 4-faseiatis, faseia prima angusta et ad partem Zam longitudinis alarum sita, 2da latissima medium ala- rum occupanti; Stia angusta et 4ta apicali. Long. corp. 3 lin. Hab. — 2 29. D. eireularis. Noir; dilatations du front bru- nes. Genoux et tarses anterieures et intermédiaires fau- ves. Alles à grande tache diseoidale brune arrondie, en- tourde d'un cerele hyalin. Long. corp. 3% lin. Hab. in India orientali. Macquart. Dipt. Nr. 486. 30. D. sykesii Gray. Nigra abdomine in medio pe- dunculisque oculiferis piceis, pedibus fulvescentibus, alis fuseis hyalino-fasciatis. Long. eorp. lin. 3 ½ — 3%. Exp. alar. lin. 6. Hab. in India Orientali. 31. D. brevicornis Say. Nigra obscura, antennis pe- dibusque ferrugineo-Navidis, alis fascia apiceque fuscescen- tibus, pedunculis oculiferis brevissimis. L. corp. I. 2½. 2 Wied.. „o. Say, American Entomology III. t. 52. Hab. in Pensylvania. D. dalmanni Wied. Ferruginosa, alis fu- Long. corp. lin. 3. Habitat in Heft III. 1836. S. 315. Saliday und Fr. Walker Beſchreibung son Kerfen, welche Capitaͤn P. King von der Kuͤſte St. Paul in Braſilien an bis Valparaiſo mitgebracht hat. Die Gattungen haben ihren Character und eine ausführ⸗ lichere Beſchreibung. Die Immen von Saliday. Gen. Ichneumon xanthorrhoeus, plebejus, patricius. Oryptus praelatus, imperialis, bellicosus. Pimpla sponsa. Oyhion fugitivus, luteus. Erania laevigata. vhrysis coerulans. Xylocopa morio. Megachile susurrans, squalens. Coelio@ys praetextata. Amcylosceles ursinus. Melipo- na favosa, ruſicrus. Trigona amalthea. Bombus cay- ennensis, nigripes. Halictus rubellus, metallicus. Andre- na cyaneseens. Colletes oeeidentalis. Polistes eyanea, ignobilis, multipictus, biguttatus, apicalis, actaeon. Odynerus vespiformis, labiatus, hu- meralis. Eumenes merula. Sphex latreillii. Pompilus gravesii, bilunatus, ferruginipennis, heros, kingii. Scolia quadrimaculata, argente Myrmecodes scoliaeformis. 412 Labidus latreillü, Myrmica —?. Ponera tar- Formica strenua, castauea, maculata. Myrmosa dimidiata. Mutilla derasa. Atta hystrix, quadriglumis. sata. Die Mucken von Fr. Walker. le molestus. Chironomus antaretieus , lateralis. Gonomyia antaretica, variegata. Tipula gracilipes, pieti- pennis. Sciophila antaretiea.. Leia nubilipennis. Pla- iyura insolita. Plecia collaris, maura. Bibio antareti- ca. Tabanus latus. Pangonia cornuta. Tabanus vari- pes, albohirtus, tritus. Nylophagus vittatus. Midas notospilus. Anthrax erythrocephala. Asihıs vetustus, macrotelus, mueidus. aretica, fulva. Oyphomyia costalis. Baecha inornata. Empis ant- Paragus scutellaris. Pipiza costalis, longicornis, sericea. Syrphus S-maculatus. Helophilus chilensis. Syr- phus unicolor, basalis, iridipennis, tarsalis, tibicen. Ornidia obesa. Eristalis lateralis. tata. Medeterus antareticus. Psilopus equestris. Sto- mois humeralis. Tachina inornata, nervosa, pyrrhopy- ga, piceiventris, trifasciata, albifrons, chrysocephala, ba- salis, maura. Sarcophaga lateralis, plinthopyga, chloro- gaster, vittata, varia, nigrocyanea, lambens. Chiromyza vit- Musea chilensis, purpurascens, ochricornis, tibialis. Anthomyia chalybea, anthracina, cyanea, immaculata. Lonchoea obscura. Tephritis 5-fasciata, mellea, unicolor. Sciomyza bicolor, fulvipennis. Tetanocerà costalis. @ym- nopa nitida. ©. 361. F. Stutchbury, Chamaeleons. Taf. 10. Ch. eristatus: Superciliari oceipitalique carina ele- vata et erenulata, caudae anteriori parte dorsique apo- physibus elongatis eristam dorsalem constituentibus: squa- mis fere rotundis subaequalibus. Beſchreibung eines neuen Faͤrbung aſchgrau, mit einem dunkleren Flecken auf dem vordern und oberen Theile des Leibes, welcher nach unten 2 oder 8 Baͤnder abgibt; Hintertheil des Leibes mit hochgelben und dunkeln Strichen, netzartig gezeichnet; Rand des Ruͤ⸗ ckenkamms und Schwanz dunkel gefleckt. Länge 9“ 3% Höhe vom vordern Stachelfortſatz des Ruͤckens bis zum Bruſtbein 2“, Kopf 1“ 9, Rumpf 3, Schwanz 4“ 2, der Ruͤcken⸗ kamm läuft darauf 1“ 5 weit, Stachelfortſaͤtze 8“. Zahl derſelben auf dem Ruͤcken 16, auf dem Schwanz 8. Die Ei⸗ genthuͤmlichkeit dieſes Chamaͤleons beſteht darinn, daß es einen Ruͤckenkamm hat mit Stachelfortſaͤtzen wie die Baſilisken. Es kam vom Fluſſe Gaboon an der Weſtkuͤſte des heißen Africas nebſt Chamaeleon dilepas und dem folgenden Thier. Caeeilia squalostoma: Lange 16“, Umfang 3”; wal⸗ zig, dunkel olivengrün, voll gelblicher faſt verfließender Dupfen; Leibesringel 140 — 144, wovon ungefaͤhr 12 gegen den Schwanz den Leib nicht umgeben: Schnauze vorragend mit ei⸗ 413 ner ſchwachen Erhöhung, etwa 1“ unter und hinter den Nass loͤchern; Augen nicht deutlich. Im Falle es von Caecilia tentaculata verſchieden if, habe ich ihm den obigen Namen gegeben. S. 369. Weſtwood, Charactere der Embia, verwandt den weißen Ameiſen (Termes) Taf. 11. Dieſe 3 hier aufgefuͤhrten Gattungen ſind ſelten, jede aus einem andern Welttheile; alle haben die vorderen Fußwur⸗ zeln ſonderbar gebaut und weiße Striche auf den Fluͤgeln. In dem großen Werke uͤber Aegypten hat Savigny 2 ſchoͤne Figuren von einem Thiere gegeben, wie Termes, aber leider ohne Beſchreibung. Latreille nannte es Embia in Cu⸗ viers Régne animal. 256, und ſagt, es finde ſich in Africa und dem ſuͤdlichen Europa; worauf ſich das letztere gruͤndet, weiß ich nicht, und auch nicht, daß es flügellofe gebe. Embia: Corpus elongatum; Thorax elongatus; Alae abdomine haud longiores; Femora antica et postica dilatata; Tarsorum anticorum artieulus primus dilatatus. Sect. I. Palpi maxillares 5-articulati; Antennae tho- race breviores, articulis subtus 20. Subgenus 1. Embia: Antennae 15-artieulatae: Alae nervo tertio interno cum quarto nervis transversis con- nexo, hoc trifido. - 1) E. Savignyi: fig. 1. a—h. Long. 4½ lin. Exp. alar. 8 ¼ lin. Descript, de IEgypte: Neuroptera t. 2. f. 9. Subgen. 2. Oligotoma; Antennae 11 —articulatae, articulo ultimo apice submammillato; Alae nervo tertio interno cum quarto nervis transversis haud connexo, hoc bifido. 2) O. Saundersii: Lutescenti fuscescens, ineisuris abdominalibus dilutioribas, alis pallide fuscescentibus, vit- tis 5 angustissimis albis longitudinalibus inter nervoson- gitudinales positis. Long. 3 ¼ lin. Exp. alar. 5 %. Ben- galia fig. 2. a — f. Sect, II. Subgen. 3. Olyntha Gray. Palpi maxilla- res 4—-artieulati; Antennae corporis fere longitudine, articulis 32; Alae nervo quarto interno trifido. 3. O. brasiliensis. Piceo-niger, prothorace supra femoribusque 4 antieis ochreis, antennarum articulis 10 ultimis albis, alis piceis, vittis albis inter nervos longitu- dinales, nervisque transversis tenuiter albo -marginatis. Long. 7¼ lin. Exp. alar. 11”/,. Brasilia. fig. 3. 2 -g. Gray in Griffiths animal Kingdom. t. 72. f. 2. 897. F. W. Hope, neues Kerf zwiſchen Gonyleptes et Phalangium. Tab. 16. Dolichoscelis: Mandibulae chelatae; Palpi unguicu- lati, spinosi; pedes inaequales, postiei longissimi, praece- dentibus haud remoti, gehört in die Abtheilung von Pha- langium. D. hawörthii: flava; capite, cornu utrinque oculi- 414 gero erecto, !pedibus posticis longissimis. L. corp. 3 ¼ lin. Lat. 2½. Brasilia. ig. 1— 5. Die Hinterfuͤße find nach der Abbildung uͤber 7" lang, die vorderen 1½, die 2 mittleren 8. Heft IV. S. 485. R. Garner: Mollusken. Taf. 24 — 27. Eine umſtaͤndliche Abhandlung, welche bis S. 501 läuft, aber ohne die Abbildungen nicht ausgezogen werden kann. Das Nervenſyſtem iſt abgebildet von Phallusia intesti- nalis; Ostrea edulis, Mactra stultorum, Modiola vulga- ris, Pecten maximus, Pholas dactylus, Mya truncata. 1837. uͤber das Nervenſyſtem der Chiton fascicularis, marmoratus, Patella vulgaris, Scyllaea pelagica, Eolidia papillosa, Paludina vivipara, Janthina fragilis, Turbo littoreus, Bullaea aperta, Neritina canalis, Carocola albi-glabris, Bulimus haemastomus, Buc- einum undatum, Oliva, Natica glaucina, Planorbis, Purpu- ra patula, Columbella mercatina, Mitra, Sepia officinalis. Ende aller zoologiſchen Abhandlungen. Linn. Transactions XVII. 1834 — 1837. Heft I. 1834. 4. 145. 8 Tafeln. Auszuͤge der botaniſchen Abhandlungen. S. 11. D. Don, Bemerkungen über Tropaeolum pen- taphyllum. Waͤchſt am Plata-Strom und bluͤhte zu Edinburgh. Der Verf. macht eine neue Sippe daraus, Chymocarpus, und ſetzt dazu Tr. quinatum. S. 37. Chr. G. Nees v. Eſenbeck, Monographie der oſtindiſchen Solaneen. Ein großer Aufſatz mit den Characteren der Sippen und Gattungen in lateiniſcher Sprache, der bis S. 82 Läuft. Solanum fistulosum, incertum, rubrum, spirale, mem- branaceum, laeve, denticulatum, bigeminatum, neesianum, erassipetalum, decemfidum, macrodon, Iysimachioides, ver- bascifolium, aurieulatum, giganteum, vagum, melongena, heteracanthum, wightii, barbisetum, ferox, torsum, indi- cum, jaequini, procumbens, sarmentosum, trilobatum, pu- bescens, tuberosum, calycinum. 2) Lycopersicum esculentum, humboldtii. 3) Capsicum grossum, frutescens, fastigiatum, cha- maecerasus. 4) Physalis somnifera, peruriana, pubescens, mini- ma, angulata, indica. 5) Anisodus luridus. 6) Datura alba, fastuosa, trapezia, ferox, stramoni- um, tatula, 7) Nieotiana tabacum. 8) Hyoseyamus niger. 415 Verbascinae. 1) Verbascum thapsus, indicum. 2) Celsia coromandelina, viscosa. 3) Isanthera permollis. S. 83. J. F. Royle, über Lycium Dioscoridis. Diejenige Art, welche in Kleinaſien und Griechenland waͤchſt, ſcheint Rhamnus infectorius zu ſeyn; die indiſche da— gegen Berberis aristata, vielleicht auch B. Iycium. S. 95. Alph. de Candolle, Mufterung der Myrſineen. Taf. 4 — 8. Ebenfalls ein großer Aufſatz, der bis S. 138 laͤuft und ausfuͤhrliche Charactere der Sippen und der neuen Gattungen enthaͤlt. Tribus I. Aegicereae. 1) Aegiceras. Tr. II. Ardisieae. 2) Wallenia, Weigelia, Conomorpha, Cybianthus, Myrsine (43 Species), Badula, Oncostemum, Ardisia (91 Species), Embelia, Choripetalum. Tr. III. Maeseae. 12) Maesa. Abgebildet find mit dem Strauß: Maesa ovata, Badula sieberi, Ardisia odontophy lla, icara, neriifolia. 139. D. Don, über die Verſchiedenheiten der Aufbluͤ— hung (Aestivatio) in verſchiedenen Pflanzen, welche früher zu Cinchona gerechnet wurden. Cinchona, Cosmibuena, Lasionema, Exostema, Hyme- nodietyon, Luculia, Pinckneya. Heft II. 1835. S. 147. Fr. Hamilton (Buchanan): Ein Commen⸗ tar uͤber den Aten Theil von Rheedes Hortus malabaricus. Geleſen im Hornung und November 1826. Wir haben alle dieſe vortrefflichen Aufſaͤtze ſeiner Zeit in der Iſis mitgetheilt, und zwar ganz vollſtaͤndig. Daſſelbe ge— ſchieht auch hier. Sie ſind daher als eine wirkliche Ueberſe— tzung und als ein eignes Werk zu betrachten, welches in Deutſch⸗ land faſt gar nicht bekannt und benutzt worden iſt, obſchon man es als die wichtigſte und nuͤtzlichſte Arbeit in der Botanik betrachten muß. Die frühern Aufſaͤtze ſtehen in der Iſis XV. 1824. Litt. Anz. 297. (I.); XIX. 1826. Lit. Anz. 1.) (II.); XXI. 1828. 180. (III.). 1. Mao s. Mau p. 1. tab. 1 u. 2. Das Wort „Mange“ iſt der malayiſche Name dieſes Baumes und wurde eingeführt von Gareias ab Horto, Aco- sta u. a. Sie wendeten aber unrichtig den Namen Mangka oder Manga auf die Frucht an, und nannten den Baum Man- gifera, obſchon Rumph ihn richtig Tanga nannte. Auch iſt ſein Beyname domestica unnützer Weiſe in indica verwandelt worden, welcher Name auf alle Gattungen paßt. Der San⸗ ſerit Name Amra, verdorben im gangetiſchen Indien in Am, iſt die Quelle des Wortes Ambo der Brahmanen auf Malabar. Folgende Beſchreibung Rheedes iſt ein Verſehen. Folia bina, terna, aut quaterna simul ex eodem pe- diculo ramulis inhaerent. Das hieße in Linne's Sprache: Folia composita, was 416 unrichtig iſt. Ein anderer Fehler hinſichtlich der Staubfaͤden verleitete inne, den Baum in die Claſſe Pentandria zu ſetzen. Rheede ſagt: Flores — quinque intus albicantibus fi- bris, flavescentibus apicibus dotatis — praediti. Aber unter Hundert Blumen hat nur ein Staubfaden ei— nen Beutel, und ich habe nie eine geſehen, worinn alle 5 Staub— faͤden Beutel gehabt haͤtten. 2. Ada Maram p. 5 tab. 3 u. 4. Maram bedeutet Baum; daher iſt der malabariſche Na— me Ada oder Saros. Nach Rheede waͤchſt er in den Waͤl— dern von Malabar; nach meinen Beobachtungen aber wurde er überall aagepflanzt und mit Sorgfalt in der Nachbarſchaft der Doͤrfer oder in Gaͤrten gezogen; wahrſcheinlich eingefuͤhrt aus dem großen oceaniſchen Archipelag, wo er wild vorzukommen ſcheint: denn ich halte ihn fuͤr Rumphs Catappa sylvestris (ſieh meinen Commentar uͤber Herb. amb. I. 175. Iſis 1824). Ada uͤbrigens und Saros ſind wohl malabariſche Wor— te, woraus man folgern koͤnnte, daß der Baum dort einheimiſch fen: aber der Name Jibe welchen ihm die Brahmanen in Ma: labar geben, gehört auch dieſer Gegend an; auch ſcheint es kei— nen ſanſeritiſchen Namen dafür zu geben, woraus man ſchlie⸗ ßen muß, daß es ein auslaͤndiſcher, ſpaͤter eingefuͤhrter Baum iſt. weil der Baum Budam oder Mandelbaum heißt, weil ſeine Kerne wie Mandeln ausſehen: darum haben ihn Nieuhoff, Ray und Plukenet Amygdalus indica genannt (Alm. 28). Später hat der letztere wezen der eingebildeten Aehnlichkeit ſeiner Frucht mit der von feiner Prunifera fago similis arbor Gummi Elemi fundens, figura et magnitudine Olivae ex insula barbadensi (Alm. 306; Phyt. t. 217. fig. 4.) der Ada Ma- ram für nahe verwandt mit feiner Pflanze (Mantissa 156) angeſehen, welche ſicherlich nicht der Ada Maram iſt, und auch nicht Amyris elemifera der Neueren. Bringt er Gummi elemi hervor, ſo wird er auch zu derſelben natuͤrlichen Ordnung gehören: denn keine Pflanze von den Combretaceen bringt rie— chende Harze hervor. Wahrſcheinlich meynt der aͤltere Burmann dieſen Baum unter feiner Arbor indica, amara, nucleis amygdali facie, Katappas Lusitanis, Samandara Zeylonensibus, wie ich zei⸗ gen werde, wann ich von Hagam (Hort. mal. VI. 57.) handle. Rumpßh beſchreibt 2 verwandte Gattungen (Herb. amb, I. 175), die Catappa domest. et sylvestris, und in feinem Appendir (176) bemerkt er ihre große Verwandtſchaft mit Ada Maram; ich denke mit ſeiner Catappa sylvestris. Linne fuͤhr⸗ te ſie in ſeiner Mantissa unter dem uneigentlichen Namen Terminalia catappa auf (ſieh meinen Comment. uͤber Herb. amb. I. 175); eben fo die ſpaͤteren; aber der ſpetifiſche Cha- racter iſt nicht richtig. Der Rand der Blaͤrter von Ada Ma- ram und von Catappa domest. iſt ganz; bey jenem find fie aber pubescentia, bey dieſem glabra. 3. Panem Palka s. Panam Palca p. 9. Taf. 5. Nach Commelyn kannte Joh. Bauhin diefen Baum, fein Bruder aber ſoll ſeine Frucht fuͤr die einer Palme angeſehen haben. Plukenet nennt ihn Nux myristica, spuria (Alm. Auf jeden Fall verhaͤlt es ſich ſo im Norden von Indien, — 417 265); der Ältere Burmann, nach Hermann Nux myristica, oblonga, malabarica (Thes. zeyl. 172). Linne feste ihn un⸗ ter dem Namen Myristica fructu inodoro (Flor. zeyl. 588) unter ſeine Anhilatae, hat aber Rheedes Abbildung der weibli— chen Bluͤthe nicht recht gekannt; die mannlichen hat dieſer nicht beſchrieben. Thunberg nannte ihn Myristica tomentosa (1782,); Lamarck Myrist. malab. (Enc. Meth. IV. 388) und unter: ſchied ihn von Nux myrist. mas des Rumph, womit ihn Bur⸗ mann vermengt hatte (Herb. amb. II. 25), obſchon Rumph ſelbſt Unterſchiede genug angegeben hatte, und Burmann fuͤhrte uͤberdieß Rumphs Pflanze unter Hermanns Namen Nux zeyl., Moschatae rotundae similis, oblonga (Thes. zeyl. 172), welche wahrſcheinlich M. philippensis des Lamarck iſt. Ob Gärtner Lamarcks Pflanze in den Mem. de l’Aca- dem. 1788. geſehen hat, weiß ich nicht; er beſchrieb aber in demſelben Jahr, auch Thunbergs Angabe uͤberſehend, die Frucht von Panem Palea unter dem Namen M. dactyloides (De Seminibus I. 195 T. 41. f. 2.) Willdenow ſtellte Thunbergs Namen M. tomentosa her (Spec. plant. IV. 870), fiel aber in Burmanns Fehler, indem er Rumphs Nux myrist. mas für dieſelbe hielt. Welche von beyden er meynte, weiß ich nicht. That Thunberg daſſelbe, ſo muß man ſeinen Namen fahren laſſen. 4. Samstravadi s. Samstravari sen Caipa Tsjambu pag. 11 tab. 6. Der zweyte Name auf der Tafel iſt ein Irrthum; der dritte zeigt an, daß der Baum eine Eugenia iſt, wofuͤr ihn auch Commelyn nimmt: aber die Brahmanen nennen ihn Sa- da Pali, was nach Rheede bedeutet Frugifera arbor. Der gemeine malabarſſche Sippenname iſt nicht Vadi, wie Bur⸗ mann meynt (Flora ind. 115). Samstravadi iſt ein Wort, weil die folgende Pflanze den Gattungsnamen Tsjeria vor ſich hat. Juſſieu hatte daher unrecht, die Sippe Stravadium zu nennen, nur das halbe Wort. Plukenet (Mantissa 137) vermuthet, Samstravadi ſey feine Nueiprunifera arbor, foliis densioribus, subtus ar- genteis floribus in praelongam spicam dispositis, fructu tetragono. Obſchon beyde verwandt, ſo zeigt ſich doch ſchon in Rhee⸗ des Worten der Unterſchied: Folia superne colore atro-viri- di splendentia, inferne viridi dilutiore. Linne (Flor. zeyl. 191) folgte der Anordnung der Hin⸗ du und nannte Rheedes Pflanze Eugenia foliis crenatis, po- mis ovatis, racemo longissimo, welche in Spec. plant. ed. I., und in Burmanns Flora ind. 115 zur E. racemosa wur⸗ de; dazu kam aber Rumphs Butonica sylvestris alba (Herb. amb. III. 181 t. 116), wie ſie Burmann nennt, Rumph aber B. terrestris alba, welche ganz verſchieden iſt vom Samstra- vadi. Willdenow ließ die Synonyme, wie er ſie fand (II. 966). Lamarck nannte fie auch E. racemosa (Ene. meth. III. 197), bemerkt aber ihre Verwandtſchaft zu Barringtonia oder Butonica; obſchon er aber richtig B. terrestris alba weg⸗ ließ, fo fiel er doch in den andern Fehler, indem er fie B. syl- Iſis 1838. Heft 6. 418 vestris (terrestris) rubra Rumph. (Herb. amb. III. 181 t. 115) nannte, weil die europaͤiſchen Botaniker meynten, Rhee⸗ des zwey Samstravadi müßten Rumphs zwey Butonicae ſeyn, waͤhrend er doch Samstravadi gar nicht beſchrieben und keine Pflanze B. sylv. genannt hat, eben fo wenig Rheede die B. terrestris rubra anfuͤhrt. Lamarck ſah Exemplare von feiner Pflanze, und nach der Beſchreibung des Kelches war es offen— bar Rheedes Samstravadi. Ob aber Willdenow in ſeinen Exem⸗ plaren Samstravadi oder terr. alba hatte, laͤßt ſich nicht beurtheilen. Juſſieu hat zuerſt einige Aufklaͤrung in Samstravadi ge: bracht, indem er es von Eugenia getrennt und zu Butonica Rumph et Lamarck gebracht hat, Forſters und des juͤngern Linne's Barringtonia, Sonnerats Commersonia, welche Linne in die Sippe Mammea unter die Guttiferen geſtellt hat. Juſ⸗ ſieu haͤtte beſſer gethan, Rumphs Sippe beſtehen zu laſſen und nicht bloß feine drey Butonicae, ſondern auch Rheedes zwey Samstravadi hineinzuthun; allein er glaubte, Tsjeria Sam- stravadi und die But. terrestres bildeten eine von Bntoni- ca verſchiedene Sippe und nannte fie Stravadium (Genera plant. 361). Rorburgh (Hort. Bengal. 58) bringt in dieſelbe Sippe Rumphs Butonicae und Rheedes Samstravadis, und nennt die gegenwaͤrtige Pflanze Barringtonia racemosa, fuͤhrt aber Rhee⸗ de nicht an, vielleicht abgeſchreckt durch deſſen Worte: Arbor est vastae magnitudinis caudice crasso, da doch die Pflanze, welche Roxburgh und ich kennen, nur ein kleiger Baum iſt; aber deßhalb kann ich ihn nicht für eine verſchiedene Gat— tung halten. Bey meiner Ruͤckkehr aus Ava ſchickte ich nach England Exemplare und Zeichnungen vom Samstravadi, auch Exempla⸗ re aus dem eigentlichen Indien. Aus Ruͤckſicht auf Juſſieu ſtellte ich fie in deſſen zweyte Abtheilung der Morten: allein fie möchte wohl beffer ſtehen in der zweyten Abtheilung der Gusjacanae, wie folgende Beſchrei⸗ bung zeigt. In Ava heißt fie Kiin gri; das erſte Wort be: zeichnet die Sippe, das zweyte groß. a. Arbuscula pulchra. Folia sparsa, apices versus ramulorum congesta, basi obtusa obovata, acuta, ultra pedem longa, costata, venis reticulata, nuda, serrata, he- tiolata. „ Racemi longissimi, penduli. Flores ex albido ru- bicundi, magni, speeiosi, calycibus eoloratis, striatis. Calyx foliolis concavis obtusis 2 — sen 3. part'tus, persistens, intus disco integro mellifero ad basin vesti-, tus. Petala 4 seu 5 patentia, obtusa, concaya, obliqua Filamenta plurima filiformia, petalis longiora, basi coali- ta in annulum discum calyeis cingens. ; Antherae parvae. Germen inferum turbinatum. Sty- lus longitudine staminum filiformis. Stigma simplex. Bacca molliuscula, tetragono-ovata, calyce coronata, ob- solete quadrisulca, unilocularis. Semen unicum, oblon- gum, magnum. Perispermum forma seminis magnum. Embryo centralis, oralis, dum non germinaverit absque partium distinetione indivisus. g 27 } 419 5) Tsjeria s. Sjeria Samstravadi ſp. 15. T. 7. heißt bey den Brahmanen Gove-sada-pali, die zwey letzteren Woͤrter ſippiſch; ſollte mithin Gove Sada pali geſchrie— ben werden. Ungeachtet der groͤßten Verwandtſchaft dieſer Gattung mit der vorigen konnte doch Commelyn kaum eine Aehnlichkeit mit Eugenia finden, worinn er Recht hatte, Ray aber ſtellte ſie dazu. Plukenet, vorſichtiger, nannte ſie Nucipomifera ar- bor orientalis castaneae equinae foliis, fructu longo corti- coso erasso, tetragono, summo apice (Pomi in modum) umbilicato, nucleum nudum angulosum includente (Alm. 266), wobey er ganz uͤberſah, daß hier die Blätter einfach find und die der Roßcaſtanie zuſammengeſetzt. Obſchon weder Rumph noch ſein Herausgeber Burmann keine Gattung von But. terrestris fuͤr einerley hielten mit Tsjeria Samstravadi, und obſchon Linne in der Flora zeyl. 190 die letztere allein anfuͤhrte mit den Synonymen von Ray und Plukenet für feine Eugenia foliis coronatis, peduneulis terminantibus, pomis oblongis acutangulis; fo führte er doch in Spec. plantar. (copiert durch den juͤngern Burmann Flor. ind. 114) als Synonym mit Tsjeria Samstravadi die B. terr. rubra ein und ſetzte zu Eugenia den Gattungsna— men acutangula. So Willdenow (II. 996); Lamarck aber be⸗ merkte, wie ich glaube, daß die Frucht von B. terr. rubra, wie ſie Rumph abbildet (Herb amb. III. 115), keine große Aehnlichkeit mit der von Tsjeria Samstravadi habe, welche an den Enden zu ſehr verduͤnnt iſt, verwarf daher dieſes Citat und betrachtete die B. terr. alba (Herb. amb. III. Taf. 116) als Tsjeria Samstravadi, indem die Fruͤchte beyder Pflanzen bey Rheede und Rumph ſehr aͤhnlich abgebildet ſind. Indeſſen muß ich bemerken, daß Rheedes Tsjeria Samstravadi die Fl. pur- pureos hat und er fie in Trauben abbildet, waͤhrend Rumph von ſeiner B. terr. alba ſagt: Petiolis (pedunculis commu- nibus) insident capitula viridia sese in bina ternave crassa petala (calicis lacinias) aperientia, in quorum centro qua- tuor alia alba et extensa conspiciuntur petala, restans floris pars in medio repleta est albis staminibus ad basin rubescentibus, antheras fuscas gerentibus. Dann ftellt er die Blumen und Früchte nicht bloß in Aehren vor, ſondern ſagt auch: Pomula sessilia, quum pri- ora (id est fructus Butonicae terrestris rubrae) ex pedun- eulo (pedicello) dependeänt. Demnach iſt ſicherlich Tsjeria Samstr. von B. terr. alba verſchieden. Es ſcheint auch wirklich, daß Rheede weder eine B. terr. noch Rumph eine Samstravadi befchrieben ha= be, wie es ſich aus dem vorigen ergibt, und aus der Geſtalt der Blätter, Diefe Unbeſtimmtheit der Meynungen unter den Botani- kern hat ohne Zweifel Roxburgh abgehalten, Rumph und Rhee— de zu ſeiner Barringtonia acutangula zu citieren, obſchon ich fie fuͤr Tsjeria Samstravadi halte und ich Exemplare mit Rox⸗ burghs Namen nach England geſchickt habe aus Ava, wo ſie Kiin ngaeh (klein) heißt; ſeitdem habe ich Exemplare unter Juſſieus Namen, Stravadium acutangulum, an die Bibliothek des indiſchen Hauſes zu London geſchickt. Im gangetiſchen 420 Indien, wo es einer der gemeinften Bäume iſt, heißt er Ijjal oder Hijjal. a Arbor magnitudine medioeris. Rami petiolorum eicatricibus exasperati. Folia sparsa, ramulorum apices versus approximata, obovata, apice nune obtusa tune acu- ta, basi cuneata, nitida, nuda, costata, venis reticulata, utrinque viridia. Petiolus brevissimus, supra planus, gla- ber, non stipulaceus. Racemus terminalis , simplieissimus, pendulus, folüs longior, nudus, glaber. Flores sparsi, parvi, filamentis coceineis rubentes. Calyx superus, laciniis erectis obtusis aequalibus 4 — seu Öpartitus. Petala saepius quatuor revoluta, ob- longa, basi cohaerentia, ad staminum columnam adnata, Filamenta plurima, longissima, filiformia, basi coalita. Antherae parvae, subrotundae. Germen inferum, tetra- gonum. Stylus longitudine et figura staminum simplex. Stigma indivisum. Bacca sicca, oblonga, tetragona, calyce coronata. Semen unicum, maximum, oblongum, eireinatum. Ich habe den Bau des Samens nicht angeführt, ich Gaͤrtners Werk noch nicht geſehen hatte, ſchreibung in Ava machte. weil als ich die Be⸗ 6. Malla Katou Tsjambou, se- Catu Tsjambu, p- 17. tab. 8. Commelyn betrachtet fie als eine Eugenia, nahe verwandt der E. jambos malaccensis, waͤhrend die Brahmanen zu ir— ren ſcheinen, indem fie die Pflanze Mal Ambetti (montana Mangifera foemina) nennen. Zwar ſtellt die Figur die Pflan⸗ ze weniger aͤhnlich einer E. vor als ſie ſollte, weil die Blaͤtter ausſehen, als wenn ſie wechſelten, was jedoch die Beſchreibung widerlegt: Folia geminata brevibus petiolis decussato ra- mulis inhaerent. In Bezug auf die Blätter koͤnnte es mithin eine Euge- nia ſeyn, aber die Blume iſt in 5 oder 6 Theile geſpalten, welche letztere Zahl die richtige zu ſeyn ſcheint, weil der Griffel Stheilig iſt; uͤberdieß ſcheinen einige Individuen bloß weiblich zu ſeyn; wenigſtens erwaͤhnt Rheede der Staubfaͤden nicht. Beyde Umſtaͤnde vertragen ſich mithin nicht mit E. Plukenet war fo ungluͤcklich wie Commelyn, indem er feine Pflanze ver glich mit ſeiner Arbor indica Pyri densioribus et subro- tundis foliis, fructu Nucis Moschatae magnitudine summo vertice coronato, welche wahrſcheinlich eine Gardenia iſt und ganz verſchieden von Malla Katou Tsiambou. Der! ältere Burmann hält fie (Herb. amb. I. 128) für Jambosa sylv. alba, welche er wieder als eine Abart oder vielmehr als die weibliche Pflanze betrachtet von Maälacca Schambu, d. h. Eug. jambos. Wahrſcheinlich find beyde Meynungen unrichtig: denn Eug. jamb. hat keine maͤnnlichen, bloß weibliche Bluͤthen, noch ift Jambosa sylv. alba dieſelbe mit Malacca Schambou, wie ich ſchon gezeigt habe in Linn. Transact. (XIII. 18. p. 482. Isis 1824 p. 297). Es koͤnn⸗ te indeſſen Malla Katou Tsiambou, wie Burmann anderswo 421 meynt (Thes. zeyl. 125), feine Jamb. sylv. et mont. fruetu Cerasi magnitudine ſeyn, welche Maharatambola der Genlo- neſen iſt; es kann aber nicht Rumphs Jamb. sylv. parvifolia ſeyn (Herb. amb. I. 129, II. t. 40.), womit ſie Burmann verbindet, weil dieſes eine aͤchte Eugenia ift mit Zwitterbluͤ— then. Die Malla Katou Tsiambou oder die Maharatam- bola kann ich nicht zu derſelben Sippe ſtellen, weil ſie zwey— haͤuſige Blumen hat, Endriſpen und einen Zſpaltigen Griffel, ohngeachtet der Auctoritaͤt von Linne (Flora zeyl. 501). Sie ſcheint wirklich mehr Aehnlichkeit mit Forſters Scopolia zu ha— ben, wie fie in der Ene. meth. beſchrieben iſt (VII. 14. Illustr. generum t. 860.). 7. Katou Tsjeroe s. Cattu Tsjeru s. Cattu Cheri, p. 13 tab. 9. Katou und Rana, die fpecifiihen Namen beym Volk und bey den Gelehrten in Malabar, bedeuten etwas Wildes oder Uncultiviertes, weil eine Gattung, die um die Kornfelder ge— pflanzt und p. 20 beſchrieben iſt, als der Prototyp der Sippe Tsieroe oder Cheru, wie fie beym gemeinen Volk heißt und Bibo bey den Gelehrten, angeſehen wird. Es ſcheint, daß we— gen großer Verwandtſchaft zwiſchen dieſem Baum und dem Anacardium oceidentale die Eingebornen von Indien nach Cluſius (Enc. meth. suppl. I. 753) dem letztern den Namen Bybo gaben, offenbar einerley mit Bibo der Brahmanen. Commelyn wagte es nicht, dieſen Baum mit irgend einer ihm bekannten Pflanze zu vergleichen, und Plukenet citierte ihn nur zaudernd für feine Prunifera arbor seu nuciprunifera folio dodrantali longitudine, laevi mollitie praedito (Alm, 306; Phyt. t. 218 f. 1), eine weſtindiſche Pflanze, welche ich bey neueren Schriftſtellern nicht finden kann, wenn es nicht Achras sapota iſt, welche nach dem Hortus kewensis (II. 312) Bully-tree heißt; wenn es dieſelbe iſt, welche nach Plu— kenet auf Barbados Bully-bay heißt. Iſt dieſes der Fall, fo kann die weſtindiſche Pflanze keine Verwandtſchaft mit Tsje- roe haben. Lamarck hielt Tsjeroe fuͤr eine Mangifera und nannte fie M. racemosa (Ene. meth. suppl. III. 584), woran Poi⸗ ret zweifelt. Dieſes iſt meines Wiſſens die einzige Kunde, wel— che die neueren Botaniker von dieſem Baum genommen haben, bis ich 1797. Chatigang beſuchte und 1800. Myſore. Bey meiner Ruͤckkehr von dem erſtern Land gab ich dem Doctor Rorburgh junge Pflanzen, und von dem letztern zeigte ich ihm Exemplare, welche nachher an J. E. Smith kamen unter dem Namen Holigarna vernix; Rorburgh aber nannte fie II. lon- gifolia (Hort. beng. 22). Meine Pflanze ſcheint Rheedes Tsjeroe oder Bibo zu ſeyn ohne vorgehaͤngten Gattungsna— men, und ſie unterſcheidet ſich von Kattu Tsjeru oder Rana Bibo, wovon er eine Figur gab, durch kuͤrzere Trauben, nicht am Ende der Zweige, ſondern an den Seiten, und auch durch einen ſonderbaren kleinen, zahnartigen Fortſatz an jeder Seite des Petiolus. Rorburgh beſchreibt eine andere Gattung aus Silhet, wovon ich Exemplare dem indiſchen Haus gab. Dieſe Sippe, ausgezeichnet durch ihren aͤtzenden Saft, der als Firniß gebraucht wirb, kann ich zu keiner Familie von Juſſieu brin— gen. Sie ſteht dem Rhus näher als irgend einer linneiſchen Sippe, hat aber Germen inferum; und ſcheint deßhalb, fo 422 wie durch ihren cauſtiſchen Saft, nahe verwandt dem Rak von Japan (Kämpfer, Amoen. 793) und der Arbor vernicis Rumph. (Herb. amb. II. 259 t. 86.), welche Lamarck (Ene. meth. I. 350) Terminalia vernix nennt. Ich würde auch nicht zweifeln, daß fie zu derſelben Sippe gehört, wenn Rumph nicht fagte: Flores plurimis staminibus rubris referti, wos durch ſich, wenn richtig, ein weſentlicher Unterſchied zwiſchen ſeiner Pflanze und den beyden anderen, Bibo et Terminalia ergaͤbe. Die zwey letzteren haben wirklich keine Verwandtſchaft, weil die Zahl der Griffel und die Lage des Fruchtknotens den Bibo ganz deutlich von Magnifera unterſcheidet. Hier die, Be⸗ ſchreibung von der Pflanze aus Myſore. Hort. bengal. 22. Hort. malab. IV. 20. Holigarna longifolia. Tsjiero seu Bibo. Chern Taulavae. Biba Concanae. Buchanans Mysore III. 186. Holigarna carnatae. Habitat in Indiae sylvis montosis, humidis. Arbor vernieiflua, succo caustico, venenato, recen- te albo seu hyalino, exsiccato nigricante scatens. Rami cicatricibus obovatis exasperati. Folia alterna, apices versus ramulorum conferta, oblonga, cuneata, acuminata, margine revoluto integerrima, costata, venis reticulata, glabra, jnnioribus tamen subtus pubescentibus. Petiolus semiteres, brevissimus, denticulo subulato patente utrin- que apicem versus instructus, non stipulaceus. Racemi infrafoliacei, sparsi, simplicissimi, adscen- dentes, folio breviores, undique pilis ferrugineis teeti. Flores dioeei, pedicellati, parvi, sparsi, vel aliquando fasciculati, albi. Squamae in racemo et pedicellis vagae. Masculini floris calyx minimus, quinquelobus. Pe- tala quinque, ungue lato fere coalita, intus barbata, calyci inserta. Filamenta quinque petalis alterna et longiora patentia. Antherae cordatae. Foeminei floris calyx brevissimus , eyathiformis, fundo setosus, ore obsolete quinquangularis. Petala quin- que, linearia, intus villosa, ungue lato subcoalita, calyci inserta. Filamenta quinque, subulata, brevissima, peri- gyna, petalis alterna. Antherae simplices, nescio an fer- tiles? Germen magnum, inferum, compressum. Styli tres. erecti. Stigmata crassa. Drupa compressa, monosperma. 8. Tani p. 23 t. 10. Im Dialect Hindwi kann ich den Namen Gottinga nicht finden, welchen die Brahmanen von Malabar dieſem Baume geben ſollen. Nach Rheede rechnet das Volk von Malabar dieſe Pflanze zum Prototyp der Sippe Tani, was jedoch ſehr unnatuͤrlich iſt, da ſie keine Verwandtſchaft zu der folgenden hat, welche auch Täni heißt, mit einem Gattungsnamen davor. So wie ich die Malabaren verſtand, nennt man die Frucht Tani, denn der Baum heißt Tani Cai Maram (Tani fructu arbor), Buchanans Mysore II. 342. 423 Caſpar Bauhins Pflanze (Fructus in insula St Mariae, pyra majora referens intus muculentum), womit Commelyn denſelben vergleicht, kann damit kaum einerley ſeyn wegen der Größe der Frucht und ihres Schleims, und iſt eher ein Ma- bolo oder Diospyros als ein Myrobalanus, obſchon Plukenet fie für eine Syalita (Dillenia) hält, welch letztere er übrigens mit der Brodfrucht (Artocarpus) vermengt (Mantissa 124). In feinem Index erwähnt er Tani, aber ohne Seiten⸗ zahl; ich kann es nicht finden. Commelyn nannte nachher den Tani einen Prunus, ver⸗ führt durch Ray und Burmann (Thes. zeyl. 197): der legte: re hatte es noch ſchlimmer gemacht; denn er verwechſelt ihn mit Dematha der Ceyloneſen, welches Gmelina asiatica iſt, wie Linne (Flor. zeyl. 230) richtig bemerkt, indem er Bur⸗ mans Synonyme verwirft. Gärtner hielt Tani für feine My- robalanus bellirica (II. 90 t. 97. ubi errore Bellirina di- eitur), und gewiß find die Früchte beyder Pflanzen ſich ſehr ahnlich; aber die Form des Samens und das Fach find ver- ſchieden, in der bey Rheede rund., in der bey Gaͤrtner eckig. Ob der letztere mit Recht ſeine Pflanze fuͤr die Myro- balanus bellirica von Blackwell und Breynius hält, kann ich nicht ſagen, weil ich dieſe Schriftſteller nicht vergleichen kann: er erklärt aber Blackwells Figur für ſchlecht, oder mit andern Worten, daß ſie ſeiner Pflanze nicht ganz gleiche. Poiret (Eine. meth. VII. 576) weiß nicht, ob Gärtner Tani richtig ür feine Myrobalanus bellirica citiert, und im Supplement (III. 707) ſpricht er ſeinen Zweifel noch ſtaͤrker aus. Rorburgh führt Tani nicht für Terminalia bellirica an (Hort. beng. 33), welchen Namen Willdenow nicht hat; je— doch vermuthe ich, daß Roxburghs Pflanze Willdenows Ter- minalia cheb, fen, weil er ihr Folia obovato oblonga gibt, während Norburgbs Chebula leinerley mit der von Retzius) Folia ovata hat. Tani hat Folia obovata, und mag deß⸗ halb Willdenows.cheb. ſeyn. In dieſem Fall kann Tani we⸗ der M. cheb., noch M. bell. von Gärtner ſeyn; die erſtere nicht wegen des Unterſchiedes in der Geſtalt der Fruͤchte, die letztere nicht nach den angegebenen Gruͤnden. Außerdem haben die Blumen von T. bellirica Retzü, welche im Hindwi-Dia⸗ fsct Bahara heißt, einen abſcheulichen, Menſchenkoth aͤhnlichen Geruch, waͤhrend Rheede ſagt: Flores suaveolentes. In den Waͤldern von Suͤdindien (Buchanans Myſore 1. 183) fand ich einen Baum mit Namen Tari im Dialect von Sarnata, und Tani Cai Maram in dem von Malabar, fo daß ich wenig Zweifel habe, daß es Rheedes Tani fey, obſchon ich den Geruch der Blumen nicht aufgeſchrieben habe, wodurch er ſich vorzuͤglich von Term. bell. unterſcheidet. Exemplare da⸗ von bekam J. E. Smith unter dem Namen Terminalia sen Myrobalanus Taria. Hier die Beſchreibung. Arbor magna, ligno firmo, albido, non resinoso, durabili. Ramuli sulco e petiolo utrinque decurrente an- gulati, surculis novis pubescentibus nudi. Folia decidua, subopposita, apices versus ramulorum conferta, obovata, aliquando acuta, saepius cum acumine obsoleto obtusa, margine cartilagineo integerrima, costata, venosissima, co- riacea, eglandulosa; juniora pubescentia, adulta utrinque glabra. Petiolus compressiusculus, marginatus, glaber, 42⁴ supra medium glandula, aetate saepe evanida, utrinque instructus, brevis, non stipulaceus. Spicae infra folia- ceae vel axillares; petiolo longiores, pubescentes, laxae, nudae, solitariae. Flores sparsi: superiores masculini ; inferiores in eadem spica hermaphroditi. Drupa subcarnosa, angulis quinque obsoletis obova- to. Nux semine esculento monosperma, Unter den Exemplaren, welche ich dem indifchen Haufe gegeben habe, find mehrere Varietäten von Term. bell., tele che ich kaum von Tani anders unterſcheiden kann als durchiden Geruch der Blumen: denn es gibt große Unterſchiede in der Geſtalt der Blätter und ihrem Flaume, in der Geftalt der Nuß und des Samens, in der An- und Abweſenheit der Druͤ— ſen bey deujenigen Baͤumen, welche jederman zu Bahara rechnete, unter welchem Namen die Pflanze mit ſtinkenden Blu: men im Hindwi-⸗Dialect bekannt iſt. An einigen Orten unterſchied man die Bahara in zwey Arten, in die große und kleine, nach dem Unterſchiede in der Groͤße der Frucht. Die Blumen mit der kleinen Frucht ſtin⸗ ken nicht fo ſehr wie die mit der groͤßern Drupa, und nähern ſich mithin dem Tani; aber von dieſem iſt die Frucht ſo groß, wie die der großen Bahara oder Gaͤrtners Badamia, waͤhrend die Frucht der kleinen Bahara derjenigen gleicht, welche auf Gaͤrtners Taf. 97. durch einen Fehler des Kupferſtechers Belli- rina heißt. Ueberhaupt beduͤrfen dieſe Pflanzen noch fernerer Unterſuchung. Ich werde indeſſen die Frucht der großen und kleinen Bahara beſchreiben; die erſte aus Domdoho, die letzte aus Duriapur, beyde etwas verſchieden von Gaͤrtners Figur; ich glaube aber, daß dieſe Fruͤchte ſich bey demſelben Baume ſehr aͤndern. Bahara major. Drupa Juglandis integrae magnitudine obovata, ses- silis, umbilicata, junior pubescens, carnosa, obsolete pen- tagona, subaequilatera. Caro erassa, succo flavo scatens. Nux crassa, dura, eircinata, cavitate quoque cireinata. Se- men forma cavitatis. Integumentum crassum, membrana- ceum. Perispermum nullum. Cotyledones crassae, con- duplicatae, una alteram amplectante, ut in gemma obvo- luta, et minime eircumactae ut in Terminalium pluribus. Bahara minor. Drupa magnitudine nucis Moschatae obovata, obso- lete pentagona, subaequalis, carnosa, umbilicata. Caro erassa, succo aqueo seatens. Nux crassa, dura, eireina- ta, cavitate obsolete trigena, sed minime lobata ut in Gaertneri figura. Semen forma cavitatis. Perispermum nullum. Cotyledones crassae, conduplicatae; in uno fructu una alteram fovente; in altero, ut in Gaertneri fere figu- ra, se invicem intereipientibus. 9. Tsjem Tant, p. 25. tab. 11. Das Volk in Malabar ſtellt dieſen Baum in dieſelbe Sippe wie die vorige Terminalia, und die Brahmanen irren nicht weniger, indem fie denſelben Morij nennen, d. h. Pfeffer; 425 aus keinem andern Grunde, als weil er etwas aromatiſch ift. Commelyn claſſificiert ihn nicht, was auch Ray hätte thun ſol— len, ſtatt ihn Myxa pyriformis, ossiculo trispermo zu nen— nen, durch welchen Irrthum er den Plukenet verleitete, denſelben mit Prunus Sebestenae similis americana von Hermann zu vergleichen (Alm. 306), was wahrlich keine Verbeſſerung iſt. Linne betrachtete ihn mit Recht als eine eigene Sippe und nannte ihn Rumphia amboinensis. So Burmann (Flo- ra ind. 16) und Willdenow (J. 187). Juſſieu ſtellt ihn zau— dernd zu den Terebinthaceen, und zweifelt, ob er nicht eher zu den Sapinden gehoͤre. Poiret nimmt die erſtere Meynung an (Ene, suppl. VI. 352). Da ſich der Baum nicht auf Am⸗ boina findet, fo hat ihn Lamarck Rumphia tiliaefolia genannt (Tabl. 96. Illustr. gen. t. 25.); fo Poiret. 10. Mal Naregam s. Nara Maram, s. Catu Tsjeru Naregam , p. 27 t. 12. Naregam, ein ſippiſches Wort für ziemlich viel Pflanzen, ſcheint einerley mit Narenggi, welches man in den gangetifchen Dialecten fuͤr Pflanzen aus der Sippe Citrus braucht, obſchon Limbo, offenbar einerley mit Nimba der Brahmanen auf Ma— labar, gewöhnlicher it; übrigens gibt man dieſe Namen auch andern Pflanzen, welche wenig Verwandtſchaft mit Citrus ha— ben, wie es hier der Fall iſt. Der Gattungsname Mal bedeu— tet Berg, und Rana der Brahmanen bedeutet wild; daher uͤberſetzen es die Holländer richtig mit wilden Citronen. Ueber Nara und Nani weiß ich nichts zu ſagen, außer daß ſie eine ſippiſche Bedeutung zu haben ſcheinen: der Gattungsname oben auf der Platte beſteht aus 2 Woͤrtern, Catu (sylvestris) und Tsjeru,, alfo verwandt mit Tsjeru auf Platte 9. Dieſe Na— men auf der Platte ſcheinen aber durch Verſehen angewendet worden zu ſeyn, weil ſie nicht im Texte ſtehen, und wurden dagegen der Pflanze auf der Platte 14 gegeben, was zu aller— ley Mißgriffen gefuͤhrt hat. Von den obigen Vergleichungen iſt keine gluͤcklich: in— deſſen waren Hermann und Commelyn damit zufrieden, und nannten die Pflanze Malus Limonia pumila sylvestris zey- lanica. Plukenet verglich fie mit Coru und hielt fie für Co— ru Indorum Mali aureae foliis, floribus albis; Parenco- ruttee Malabarorum (Mantissa 57), und bemerkte richtig, daß fie mehr Verwandtſchaft mit Prunus habe als mit Malus, wozu man damals Citrus ſtellte. Der ältere Burmann ſetzt dieſe Pflanze zu ſeiner Limo- nia Malus sylvestris zeyl. fructu pumilo: da er aber auch Limonellus Rumph. (Herb. amb. II. 107 t. 29.) und Ma- lus aurantia, fructu Limonis pusillo acidissimo Sloane dabey anführt; fo meynt er ohne Zweifel diejenige Gattung von Citrus, welche die Englaͤnder Lime nennen und die keine Aehnlichkeit hat mit Mal Naregam. Dieſe letztere gleicht uͤbri— gens ſehr Hermanns Limones pumili zeylanici sylvestris, Dehighaha zeylonensis (Thes. zeyl. 143 t. 65. f. 1.), welche Linne unter feinen Plantae barbarae annihilatae ließ (Flora zeyl. 606). Der jüngere Burmann fuͤhrt die Catu Tsjeru Naregam und feines Vaters Limonia Malus s. z. fr. p. für feine Limonia acidissima an; aber dazu citiert er, da die von ihm gemeynte Pflanze gefiederte Blätter hat, Rhee— Iſis 1838. Heft 6. 426 des Taf. 14., welche Tsjeru Catu Naregam vorſtellt und nicht die geringſte Aehnlichkeit mit des aͤltern Burmanns Pflau— ze hat. Zu dieſem Fehler ſcheint ihn Linne verleitet zu haben, welcher für feinen Schinus foliis pinnatis, rachi membrana- ceo artieulato, spieis axillaribus solitarüs (Fl. zeyl. 175), nachher Limonia acidissima genannt, Rheedes Tsjeru Katou Naregam (IV. t. 12.) anfuͤhrt, ſtatt Tsjeru Catu Naregam t. 14., und dieſe zu Limonia Malus sylvestris zeylanica, fructu pumilo des aͤltern Burmanns ſtellt, welche Walhedi oder Jakuawa der Ceyloneſen iſt, waͤhrend Linnes Pflanze die Diwul oder Giwul dieſes Volkes ift (Thes. zeyl. 89), wel: chen Namen Linne unbegreiflicherweiſe vom ſchwediſchen Diae- wul (Teufel) ableitet, vielleicht weil Burmann ſagt: Diwulno- tat adstrietionem gutturis quae saepe causatur a fructi- bus immaturis. Hujus autem arboris fructus adstringunt, unde in dysenteria valde commendatur, Wegen dieſer Eigenſchaft wurde die Sippe Coru gegruͤn— det, von welcher Diwul wahrſcheinlich der Prototyp ift und wohl einerley mit Bolanga (Thes. zeyl. 31) oder Balanghas (Thes. zeyl. 84), das iſt Feronia elephantum, welche wirklich der Limonia acidissima ſehr nahe verwandt iſt: beyde aber ſehr verſchieden von Mal Naregam, wenigſtens im Laub und Ausſehen. Die Dehi-ghaha, welche Linne in der Flora zey- lonica unter den Plantae annihilatae ließ, nannte er nachher in der Mantissa Limonia monophylla (Willdenow II. 521), weil er Burmanns Limonia acid annahm und dafür Catu Tsjeru Naregam citierte, aber offenbar Tsjeru Catu Nare- gam meynte, weil er Taf. 14. citierte, und nicht Taf. 12. Catu Tsjeru Naregam blieb demnach unbeachtet, bis Lamarck (Enc. méth. III. 517) dieſelbe mit Burmanns Dehi— ghaha in der Limonia monophylla vereinigte. Ob fie aber mit Tsjeru Catu Naregam, welche der aͤchte Prototyp für Limonia ift, zu derſelben Sippe gehört: iſt ſehr zweifelhaft: denn abgeſehen vom verſchiedenen Habitus, ſcheint fie Ablaͤtteri⸗ ge Blumen zu haben, viele Staubfaͤden am Grunde verwachſen und eine Beere mit einem einzigen Samen. 11. Catu seu Katou Naregam, p. 29. t. 13. Commelyn betrachtet dieſe mit den Malabaren als ei— ne Gattung von Citrus oder Limonia, was ganz falſch iſt. Plukenet ſcheint es etwas verbeſſert zu haben, indem er ſie mit Hermanns Granata Malus zeyl. spinosa vergleicht, welche letztere er Malus punica zeylonensium spinosa nennt (Alm. 240) und Malus Granata zeylonensis aculeata (Phyt. t. 98. f. 6.). Ob Hermanns Pflanze einerley iſt mit Plukenets, weiß ich nicht; iſt das aber der Fall, ſo halte ich ſie nicht fuͤr Rheedes Pflanze, obſchon beyde zu den Rubiaceen gehoͤren. Plukenet citiert übrigens Catu Naregam mit Zweifel; ver dl: tere Burmann aber vereiniget ohne Weiteres nicht bloß Rhee⸗ des, Hermanns und Plukenets Pflanzen, ſondern ſtellt ſie auch zu Rumphs Malum Granatum Delima (Herb. amb. II. 94 t. 21. f. 1.), und zu Grimms Arbor granata, welche nichts weiter iſt, als der gemeine Pome granate, und auf dieſe Wei⸗ ſe ertheilt er der Catu Naregam alle ſeine Kraͤfte (Thes. zeylon. III.). Dieſe Boͤcke waren zu grob fuͤr die ſpaͤteren Botaniker, bey denen ich keine Spur von Catu Naregam finden kann. 27* 427 ——— Sie gehört ubrigens zu Gardenia, worunter viele Sippen ſte⸗ cken. In Bezug auf die Zahl der Staubfaͤden, ſehr unge— woͤhnlich in dieſer Familie, kommt Catu Naregam am naͤchſten der Gardenia thunbergia (Willdenow J. 226); unterſcheidet ſich aber durch Dornen, und, was wichtiger iſt, durch den Bau der Frucht, wofern fie nehmlich bey Gardenia thunbergia wirklich 4 Faͤcher hat. Vielleicht aber hat ſie nur zwey, jedes wieder getheilt durch einen Fortſatz der Scheidwand, wodurch die Samen in jeder Zelle, von 2 Maſſen von Mus umgeben, getrennt werden, fo daß man das Ganze wohl für 4 Faͤcher anſehen kann. Eine Frucht aber mit 2 Faͤchern und vielen Samen am Septo medio durch ein Receptaculum longitu- dinale angeheftet iſt der Character von Randia (Gärtner Taf. 26.), nicht gut unterſchieden von Genipa und Tocoyena Taf. 190. Verhaͤrtet die Membran, welche die aͤußeren Waͤnde der Frucht ausfuͤttert, zu einer holzigen Subſtanz; ſo iſt es die Frucht von Posoqueria Taf. 195., sive Ceriscus Taf. 140., ein wohl zu geringer Unterſchied von Randia. Die aͤchten Gar: denien aber Taf. 193. 194. ſind hinlaͤnglich unterſchieden durch den Mangel aller Scheidwaͤnde und durch bie Anheftung der Samen an den aͤußeren Waͤnden ſtatt am Septo medio. Ca- tu Naregam hat daher vielleicht einerley ſippiſche Charactere mit Gardenia thunbergia und ſollte nicht von Randia, wie ich ſie definiert habe, getrennt werden, wofern man nicht die Zahl der Staubfaͤden dazu für hinlänglich hält; denn Rangia hat nur halb ſoviel, was unter den Nubiaceen von großer Wich- tigkeit iſt. Iſt aber der Habitus fo ſehr aͤhnlich und die Zahl der Gattungen maͤßig; ſo verdient ſolch' ein Unterſchied wenig Beruͤckſichtigung. Ich habe einen Baum gefunden, welchen ich fuͤr einer⸗ ley mit Catu Naregam gehalten haͤtte, wenn ſeine Blumen Geruch gehabt hätten und dieſelbe Zahl von Staubfaͤden. Ich will ihn hier beſchreiben, theils um zu zeigen, daß bey dieſem Zahlenunterſchied keiner im Habitus iſt, welcher eine ſippiſche Trennung rechtfertigte, theils weil dieſes die Pflanze ſeyn kann, welche Plukenet und Burmann fuͤr Catu Naregam gehalten haben. Exemplare davon liegen im indiſchen Haufe, “ Randia virosa. Posoqueria drupacea. Gaertn. De Sem. III. 77. t. 195. ? Granata Malus zeylanica, Ceyl. III. 2 spinosa. Burm. Thes. Malus Punica zeylonensium spinosa. Pluk. Alm 240.2 Malus Granata zeylonensis aculeata. Pluk. Phyt. t. 98. f. 6.2 Laurifolia minor ex Java, Pluk. Mant. 113. ad Alm, p. 221. I. 3. referens, quae ultima tamen forte est Garcinia Mangostana, Horto malabarico perperam eitato. Bis (virosa) Moyen Bengalensium. Habitat in Indiae Gangeticae dumetis. Arbuscula Vangueriae facie. Rami rigidi, non pu- bescentes. Ramuli brevissimi, ex anni praeteriti foliorum axillis (folis deeiduis nudati), subquadriphylli. Rami nung inermes; tunc spinis oppositis supra ramulorum 428 axillas enatis, reetis, ramulos longitudine aequantibus ar- mati. Folia opposita, àpproximata, oblongo-oboyata vel enneala, acuta, integerrima, glabra, subcostata, venosa. Petiolus brevissimus, marginatus. Stipulae petioli longi- tudine interfoliaceze, ovatae, acutae, diaphanae, Peduneuli terminales 1 —3. longiores. Bracteae vix ullae. inodori. uniflori, petiolo vix Flores mediocres, lutei, Calyx glaber, basi longitudine tubicorallae eylindra- cea; limbo quinquepartito laciniis patentibus, linearibus, acutis, coralla vix brevioribus. Corallae hypocraterifor- mis tubus crassus, brevis, teres, ad medium intus pilis einetus; limbus glaber, aestivatione imbricata obliquus, quinque partitus laciniis obovatis , acutiusculis. Antherae quinque ad corollae ineisuras-adnatae, oblongae, acutae, basi emarginatae. Germen inferum , globosum. Stylus longitudine tubi teres. Stigma exsertum, ovatum, sulca- tum, bipartibile. - Pomum magnitudine fructus Juglandis subrotundum, calyce truncato umbilicatum, parietibus erassis intus in putamen tenue induratis biloculare. Receptacula e medio septi utrinque enata, membranacea, bifida. Semina plura horizontalia, bifariam in singulis pomi loculis nidulantia, pulpo carnoso tecta. Es iſt zu bemerken, daß Gardenia uliginosa (Hort. beng. 13. Hort. kew. I. 370. Willdenow J. 228.) ſich von der vorigen weſentlich nicht unterſcheidet, und daher Poiret ſie mit Recht Randia uliginosa nennt (Ene. Suppl. II. 829.); und ich habe unter dieſem Namen Exemplare dem indiſchen Hauſe uͤbergeben. Daß Genipa (Gaͤrtner T. 190.) eine eigene Sippe bilde iſt ſehr zweifelhaft. Ich habe die Stellung des Embryo's in Randia uliginosa nicht unterſucht, und weiß daher nicht, ob er ſich verhält wie bey Genipa; aber Gaͤrtners Figur der Frucht iſt ganz fo wie bey Randia uliginosa. Ich muß mich gegen fo kleinliche Unterſchiede, worauf ſich hier Gärtner ſteift, erklaͤ— ren; dadurch werden natuͤrliche Sippen auseinander gezerrt, was leider jetzt unter den Botanikern eine zu gemeine Pra— ctik iſt. ; 1 12. Tsjerou Katou Naregam seu Tsjeru Catu Na- rejam p. 31. Tab. 14. Bey Mal Naregam habe ich die Mißgriffe bemerkt, wel⸗ che entftanden find durch Vorſetzung des Wortes Tsjeru und Catu vor die Figur. Die Brahmanen auf Malabar ſtellen ſie zu Citrus. Mit der gewoͤhnlichen Sorgloſigkeit der Orthogra⸗ phie der indiſchen Worte ſchreibt Rheede nicht bloß auf der Xa= fel den gemeinen Namen anders als im Text, ſondern auch der brahmaniſche Name auf der Tafel iſt Naringi (Orange), waͤhrend der im Text iſt: Ct Ranae Nimba (alba fera Citrus). Uebrigens deuten alle dieſe Namen auf Citrus, was Commelyn abweiſet, Ray aber annimmt und dieſe Pflanze nennt: Malus Limonia indica fructu pusillo (Hist. plant. 1658.). ‚Das that auch zuerſt Plukenet und nannte ſie Malus Limonia Lentisei fo- liis zeylanica, fruetu minimo, uvarum magnitudine aemu- lo (Alm. 239); nachher bemerkte er aber den Fehler (Man- 429 tissa 125) und ſtellte fie zu Coru, wovon wahrſcheinlich Fe- ronica elephantum der Prototyp ift, wie ich bey Mal Nare- gam bemerkte, Eben da habe ich auch gezeigt, daß der ältere Burmann unrichtig dieſe Pflanze für Walhedi oder Jakuawa der Ceylo— neſen angeſehen hat, welche nach den Synonymen von Rumph und Sloane eher ein kleinfruͤchtiger Citrus iſt, welchen die Eng: laͤnder Lima nennen. Linne ſcheint das gemerkt zu haben und ſtellte deßhalb Tsjerou Katou Naregam zu Diwul oder Gi- wul, obſchon er Taf. 12, ftatt 14 citierte, vielleicht durch einen Druckfehler. Er ſtellte in der Flora zeyl. 175. Tsjerou Ka- tou Naregam oder Diwul zu Schinus, mithin unter die Te— rebinthaceen; aber davon muͤſſen die Synonyme Burmanns und Sloanes weg, weil ſie zu den kleinfruͤchtigen Citrus gehoͤren. Der jüngere Burmann fühlte, - daß Tsj. K. N. kein Schinus fen, weil deſſen Frucht eine Drupa iſt und bildete eis ne neue Sippe Limonia, und ſetzte dazu eine andere, welche ſeitdem Triphasia genannt worden; er kehrte mithin zur alten Meynung zuruͤck, indem er ſie unter die Aurantien ſtellte, was beweiſt, wie nahe dieſe den Terebinthaceen verwandt ſind. Tsjerou K. N. mag demnach als der eigentliche Prototyp von Limonia betrachtet werden, und iſt vielleicht die einzige Gat— tung, welche dazu gehoͤrt; wenigſtens haben die anderen dazu gekommenen ein ſehr verſchiedenes Anſehen und einen anderen Character. Burmann ſetzte freylich auch dazu Rumphs Anisi- folium oder Boa Balangan (Herb. amb. II. 133. Taf. 43.), von welcher aber der letztere nur ſagt, fie hätte dieſelbe Foli- tura; und der aͤltere Burmann gibt weſentliche Unterſchiede an in der Erklärung der Taf. 43. Linne citiert bloß Rheedes Figur, und da Burmanns Limonia acidissima Linne's Schi- nus if; fo kann fie nicht Anisifolium ſeyn, obſchon Willde— now immer noch beyde zuſammenſtellte (II. 572). Aus ſeiner Beſchreibung: Bacca trilocularis, Seminibus solitariis, geht aber hervor, daß er doch nur Katou Naregam meynte. Ges genwaͤrtig betrachtet lman Anisifolium als eine eigene Sippe, Feronia elephantum (Eneyel. Suppl. II. 630. Hort. beng. 33), obſchon beyde Pflanzen fich fo ahnlich find, daß ich zu Plukenet's Meynung zuruͤckkehre, indem mir einige Unterſchiede in der Frucht zur Trennung nicht hinlaͤnglich ſcheinen, wenig— ſtens nicht, um ſie aus den Familien der Aurantien und Te— rebinthaceen zu verweiſen; auch ſteht ihnen Murragu, mit Aus— nahme des Habitus, ſehr nahe, und läßt ſich wohl kaum durch hinlaͤngliche Charactere unterſcheiden. Von beyden habe ich Exemplare dem indiſchen Hauſe gegeben. König hielt Anisifolium für die achte L. acidissima, und daher bekam Tsjerou K. N. den Namen L. erenulata: denn er hatte die beyden Pflanzen fuͤr verſchieden gefunden. Dieſe Namen wurden beybehalten im Hort. Kew. III. 43, und ſelbſt im H. beng. 32, und in der Enc. III. 44; nach meiner Meynung kann man aber eine ſolche Neuerung nicht gelten laſſen. 13. Paenoe sen Paenu p. 33. Taf. 15. Die Brahmanen auf Malabar nennen dieſen Baum Doepe oder Dupa, von den Portugieſen richtig uͤberſetzt Ar- vore Ensenza, weil man wahrſcheinlich ſein weiches Harz als 430 Weihrauch braucht. Er iſt auch, wie Tommelyn bemerkt, dem Gummi Anime aus America ſehr aͤhnlich und wird oft als ſolches nach Europa geſchickt. Nach Commelyn bringen verſchiedene Baͤume ein aͤhnliches Harz hervor, welche uͤbrigens botaniſch wenig verwandt find. Das gilt auch von dem jetzt gewoͤhnlich als Weihrauch gebrauchtem Harz. Der Paenoe iſt einer der zierlichſten Bäume Indiens und ſteht in der Provinz Canara, wo ich ihn allein geſehen habe, gewoͤhnlich laͤngs der Straßen, wo er ſehr ſchoͤne Zugaͤn⸗ ge bildet (Buchanans Mysore III. 89). Ray, dem Plukenet folgte (Alm. 28), war gewoͤhnlich ſehr ungluͤcklich im Einreihen dieſes Baumes; er nannte ihn Amygdalae affinis indica, fruetu umbilicato, nueleo nudo, cortice pulvinato trifido tecto (Hist. plant. 1482), Linne machte richtiger daraus eine neue Sippe unter dem Namen Vateria (Flor. zeyl. 204) indica (Burmann, Flora indica 122) — Linne ſcheint übrigens den ſelben Baum unter einem andern Namen zu erwaͤhnen, Kaekuria ghaha (Flora 630), welcher iſt Arbor kaekuria ghaha odorata, ex qua fluit Gummi Elemi, des älteren Burmann (Thes. zeyl. 28), wo er richtig Paenu citiert (durch Druckfehler Paeru), aber unrichtig einen americanifchen Baum hinzubringt, welcher Gum- mi Elemi liefert und bey Plukenet abgebildet iſt (Phyt. Taf. 217. fig. 4.). Noch iſt zu bemerken, daß das Citat von Grimm hinſichtlich des G. Elemi wahrſcheinlich zu einer anderen Pflanze gehoͤrt, der Kaekuna der Ceyloneſen, welche Burmann nennt Myrobalanus zeylauica, ex qua Gummi Elemi, fructu odore et sapore praestans (Thes. zey- lan. 166). Nachdem Commelyn die Verwandtſchaft des Gummi— harzes des Paenoe zum Gummi Anime bemerkt hat, fest er hinzu: Similis arboris meminit Recchus nomine Copalli montana. Ad haec e Zeylan Insula simile adfertur Gum- mi, quapropter et haec arbor non male forsan eo re- ferri potest. Auf nicht veſterem Grunde beruht wahrſcheinlich die Meynung von Retzius, daß dieſer Baum Gummi Copal her⸗ vorbringe, weßhalb er ihn Hlaeocarpus copaliferus nennt, wobey es ſchwer zu entſcheiden iſt, ob er die Unterſuchung die⸗ ſer in den Kuͤnſten angewendeten Subſtanz oder die botaniſche Anordnung mehr vernachliffiget habe, indem Paenoe alle Cha: ractere entbehrt, welche Elaeocarpus hat. i Vahl und Willdenow (II. 1170) nehmen den Namen an, Poiret aber behält beſſer den Namen Vateria indica bey (Eine. VIII. 418), wie auch Roxburgh (Hort. beng. 42). Da Vahl ſagt, ſeine Pflanze habe alle ſippiſchen Kennzeichen von Elaeocarpus in Kelch, Blume, Beutel nnd Frucht; fo konnen wir fie ohne Bedenken für ganz verſchieden halten von Paenoe, beſonders wenn ſie einen untern Fruchtknoten hat, wie Retzius verſichern ſoll. Nach Roxburgh heißt das Harz der Paenoe oſtindiſcher Copal, und als ſolcher mag er auch in ein indiſches Kaufhaus gekommen ſeyn, wo nicht viel Kenntniß der Arznen⸗ waaren zu finden iſt. Turnbull aber von Mirzapur ſagte mir, er habe eine Probe davon nach England geſchickt, aber niemand habe es wollen für Copal kaufen, obſchon man es fur Anime gelten ließ. Der achte Copal übrigens, fo wie das Anime, ſind Erzeugniſſe von America. 431 1806 gab ich Exemplare und Zeichnungen dem J. E. Smith; hier eine Beſchreibung aus Canara, wo der Baum Dupada heißt; in Carnata Cunglyum, im Hindwidialect Gu- gulut. Arbor resinifera magnitudine Quercus. Rami teretes. Turiones farina quasi aspersi. Folia alterna, magna, ob- longa, utrinque obtusa, vel aliquando retusa, integerrima, glabra, costata , venosa. Petiolus teres, medio attenua- tus, rugosus, nudus, brevissimus. Stipulae geminae, la- terales, caducae, sessiles, oblongae, integerrimae, obtusae, farina aspersae, brevissimae. Paniculae axillares, folio longiores, ramosissimae, laxae; ramis alternis, teretibus, albidis, farinosis. Bra- cteae stipulaeformes, caducae, geminae ad singulas pani- culae divisiones, et ad singulorum pedicellorum basin. Flores alterni, pedicellati, albi, odorati, calyeibus extra farinosis. Calyx coloratus, persistens, patulus, laciniis oblon- gis obtusis ultra medium quinquefidus. Petala quinque, longitudine calyeis sessilia, disci hypogyni lateribus in- serta, calyce alterna, ovata, integerrima. Antherae plu- rimae, sessiles, disco insidentes, seta recurva termina- tae. Germen superum, ovatum, sulcatum, ovulis quin- que foetum. Stylus subulatus, staminibus longior. Stig- ma acutum. Die Beſchreibung der Frucht findet man bey Gärtner (III. 53 t. 189), zu der ich nichts zu ſetzen habe. Hieraus ergibt es ſich, daß Paenoe nicht einmal zu ei— nerley Familie mit Elaeocarpus gehoͤrt, ſondern nahe verwandt iſt mit Vatica, Shorea, Dipterocarpus , Hopea Roxburgh, Dryobalanus et Lophira, welche eine natürliche Ordnung bil— den zwiſchen den Guttiferen und Aurantien, waͤhrend Elaeo- carpus, ob chon von Juſſieu unter die letzteren geſetzt, nad) mei— ner Meynung mehr den Tiliaceen verwandt iſt. 14. Nyalel sive Nialel p. 57. t. 16. Nach Rheede heiße dieſer Baum bey den Brahmanen Lassa, welcher Name gewöhnlich einigen Gattungen von Cor- dia gegeben wird: auf ber Tafel aber ſoll der brahmaniſche Name Rana Bori ſeyn; da Rana wild heißt, fo iſt Bori der Sippenname, zu dem auch 2 andere Pflanzen tab. 40 und 41. gezogen werden, obſchon ſie wenig Verwandtſchaft damit haben. Commelyn vergleicht Nayalel mit Sambucus indica des Bontius, welchen ich nicht nachſchlagen konnte. Plukenet vergleicht beyde, weil er ſie wahrſcheinlich fuͤr einerley hielt, mit ſeiner Uvifera arbor americana per funiculose summis ra- mis ad terram usque demissis prolifera (Alm. 394; Phyt. t. 237. f. 5.); aber ich ſehe keinen. Grund dafuͤr; denn die Blaͤtter ſeines Baumes ſind einfach, die des Nayalels gefie⸗ dert; auch ſagt Rheede nicht, daß von ſeinen Zweigen Wurzeln herabfallen, wie bey Ficus, zu welcher Sippe vielleicht die ame— ricaniſche Pflanze gehoͤrt. Juſſieu (Genera plant. 297) und Poiret (Ene. Suppl. 8 432 IV. 93) meynten, Nialel koͤnnte zu Vitis gehoͤren, aber der Habitus iſt zu verſchieden; er hat mehr Verwandtſchaft zu ei— nigen Aurantien, wie Cookia und Murraya, beſonders aber zu Lansium, wie ich in meinem Commentar uͤber Rumph (Herb. amb. I. 151 t. 54.) bemerkt habe. N Auf der Inſel Ternate heißt das Lansium Lassa, mit- hin wie der Nayalel auf Malabar. * 15. Angolam seu Alangi p. 39 t. 17. Commelyn wagt keine Vermuthung uͤber dieſen Baum; Plukenet (Alm. 31) fuͤhrt Ray's Namen an: Arbor indica baccifera fructu umbilicato rotundo Cerasi magnitudine dicocco, und bringt dadurch die Sache nicht weiter. Lamarck fuͤhrt zuerſt die Angolam ein und nennt ſie Alangium decapetalum (Ene. I. 174); ſtellt fie zu den Myr— ten neben Decumaria; Juſſieu aber glaubt, fie gehöre eher in die 4te Abtheilung feiner Onagrae, worinn ich ihm gaͤnzlich beyſtimme. f \ Willdenow (II. 1174) und Poiret (Ene. Suppl. I. 366) fuͤhren an, wahrſcheinlich nach Vahl, daß der juͤngere Linne die Angolam unter dem Namen Grewia salvifolia beſchrieben ha— be; aber er citiert nicht den Hort. malab. und feine Beſchrei— bung ſtimmt nicht mit Rheedes und Vahls Angolam uͤberein. Vermuthiich war durch ein Verſehen ein Exemplar von Ango- lam mit Grewia salvifolia bezeichnet. 16. Idou Moulli seu Idu Mulli p. 48 t. 18. Mulli bedeutet Dorn und iſt eher der Name einer ganzen Abtheilung als einer Sippe; das Wort Idu muß demnach ſip— piſch ſeyn, oder die 2 Worte ſind eine Zuſammenſetzung wie Bocksdorn, Hagedorn, Schwarzdorn udgl., welche verſchiedene Sippen bedeuten. Das Wort Elati-canto der Brahmanen auf Malabar iſt aͤhnlicher Natur. Canto bedeutet Dorn im Hindwidialect. Commelyn claſſificiert dieſe Pflanze nicht. Plukenet glaubte eine der Wadouka S. 97 dieſes Bandes aͤhnliche zu beſitzen, und vermuthete, es koͤnnte Idu Mulli ſeyn; daher nannte er fie: Wadoukae Malabaricae haud multum dispar, frutex acu- leatus e Maderaspatan (Alm. 395; Phyt. tab. 69. f. 7.); aber die Figur, welche er gibt, hat weder Aehnlichkeit mit Idu Mulli, noch mit Wadouka. Spaͤter (Mantissa 133) bekam er eine beſſere Vermuthung: Myrobalano Bellericae, ut no- bis videtur Idu Mulli congener est et nominari potest Myrobalanus indica, arbor spinis horrida. angustiore fo- lio longo, fructu racemoso. Obſchon nun dieſe Pflanze nach der Zahl der Staubfür den und dem Habitus keine Myrobalanus oder Terminalia ſeyn kann, ſo glaube ich doch, daß ſie zu derſelben Familie ge— hört. Einmal hielt ich fie für eine Pyrularia Michaux (En- cyel. V. 745), welche Willdenow in Hamiltonia verwandelt hat (IV. 1114); das Ausſehen der Pflanzen iſt aber ſo ver⸗ ſchieden, daß ich jetzt glaube, fie gehören zu verſchiedenen Sippen. ve 433 17. Poerinsii seu Purinsii s. Vercoepoelongi p. 48. t. 19. Sabao dos Canarins Lus., Seep-nooten Belgis. Der portugiefi che und hollaͤndiſche Name kommt von der ſeifenartigen Eigenſchaft der Frucht; was die indiſchen Namen bedeuten, weiß ich nicht: denn alle ihre Namen der Seife kom— men von den Portugieſen her, welche wahrſcheinlich dieſe Sub— ſtanz eingefuͤhrt haben; auch wird ſie nur von den Dienſtboten der Europaͤer gebraucht. Commelyn bemerkt, daß die Indier ſtatt Seife verſchiede— ne Fruͤchte anwenden, Poerinsii aber den Botanikern ganz un— bekannt fer. Als Ray Rheedes Pflanzen ordnete, warf er we: nig Licht darauf, indem er ſie Pruniferae fruetu racemoso parvo, nucleo saponaceo nannte, obſchon J. Bauhin den Namen Saponaria einigen damit verwandten americaniſchen Pflanzen gegeben hatte. Aber Plukenets Nux portoricensis amplissi- mis foliis venosis et laete virentibus, womit er fie vergleicht (Alm. 265 und Phys. t. 208. f. 2.), hat einfache Blätter und mithin keine Verwandtſchaft mit Poerinsii, auch nicht mit Sphaerulae saponariae von J. Bauhin. Der aͤltere Burmann vereiniget, nach Commelyns Flora malab. die Poerinsii mit Saponaria Arbor zeylanica tri- folia, semine lupini von Hermann; wenn aber Hermanns ſpecifiſcher Character nicht ſehr ſchlecht iſt, fo muß fie verſchie— den ſeyn; denn die eine hat Folia ternata, die andere pinna- ta. Wir koͤnnen aber kaum annehmen, daß Commelyn ſo ge— irrt habe, und einige Blätter auf Rheedes Tafel find entſchie— den ternata. Wird dieſer Umſtand zugegeben und Hermanns ſpecifiſcher Character verbeſſert, ſo mag Conghas der Ceyloneſen Poerinsii ſeyn. Darauf werde ich ſpaͤter zuruͤckkommen. Bukmann citiert zweifelhaft Arbor prunifera, sphaeru- las saponarias ferens, tetraphylla, ex India orientali (Alm. 47; Phyt. t. 14. f. 6.), welche gefiederte Blätter hat wie Poerinsii; aber ſo verſchieden in Geſtalt, daß ich ſie nicht fuͤr einerley halten kann; ich werde nachher eine Pflanze beſchrei— ben, welche vielleicht Plukenets iſt und ganz verſchieden von Poerinsii. In der Flora zeyl. 603 läßt Linne Conghas un⸗ ter den Barbarae annihilatae, weil er ſie nicht unterbringen konnte; eitiert auch nicht dazu Poerinsü, wahrſcheinlich, weil er die gefiederten Blätter bemerkte. In der Spec. plant. vers einigte er jedoch Conghas, d. h. Hermanns Saponaria arbor indica trifolia und des aͤltern Burmanns Saponaria arbor trifoliata semine lupini mit Poerinsii, und da der Name Saponaria ſchon an ein Kraut vergeben war, fo bekam Sa- pon. arbor den Namen Sapindus, und Poerinsi wurde Sa- pindus trifoliata foliis ternatis (Burmanns Flor. ind. 91), obſchon deſſen Blaͤtter im vollkommenen Zuſtande gefiedert ſind: Folia bina et bina sibi invicem opposita tenerioribus sur- culis (petiolis) provenjunt. Zu gleicher Zeit ſtellten Linne und Burmann (Flor. ind. 91) eine andere Gattung von Sapindus auf: Saponaria fo- liis impari pinnatis, caule inermi, fuͤr welche die einzige Auctorität Rumphs Saponaria iſt (Herb. amb. II. 134); denn alle anderen Citate von Browne, Sloane, Commelyn und Plu⸗ kenet beziehen ſich auf eine americaniſche Pflanze, verſchieden von der indiſchen, wie Plukenets Figur zeigt (Phyt. t. 217. f. 7.). Rumph ſagt von feiner Saponaria: Similis Saponaria arbor deseripta quoque occurrit in Horto malabarico IV. f. 19. nomine Poerinsii, hält fie mithin nicht für dieſelbe. Iſis 1838. Heft 6. 434 In den Beſchreibungen der zwey anderen kann ich keinen weſentlichen Unterſchied finden: denn obſchon in Rheedes Fi— gur einige Blaͤtter ternata und ſelbſt binata ſind, ſo ſind doch andere auch pinnata, und obſchon er ſagt, daß die Piunae op- positae ſeyen, ſo ſind doch auch einige alternae abgebildet. Es iſt zu bemerken, daß Rheedes Maler, um alle Theile dar— zuſtellen, das Ende eines Zweiges mit Blumen, jungen Fruͤch— ten und Blaͤttern gewaͤhlt hat, beſonders wenn ſie gefiedert ſind; weil dann das Blatt noch nicht ausgewachſen iſt und ſpaͤter verlaͤngert wird durch das Ende des gemeinſchaftlichen Blattſtiels, welcher neue Pinnae treibt. Rumph hat leider keine Abbildung gegeben; aber ich halte ſeine Saponaria fuͤr Poerinsii und Linne's und Burmanns Sapindus trifoliata, obſchon dieſe großen Botaniker vielleicht wirklich Exemplare von einem Sapindus mit Foliis ternatis hatten und ihre Anſichten nicht bloß aus Rheedes Figur ſchoͤpften. In letzterem Falle iſt der Name S. trifoliata verkehrt für eine Pflanze mit gefieder⸗ ten Blättern. Wahl und Willdenow haben fie daher beſſer S. laurifolius (II. 469) genannt, und S. saponaria Burmanni als indiſche Pflanze verworfen, weil ſie einerley ift mit Sap. laurifolius; davon gab ich dem indiſchen Haufe Exemplare. Ich muß noch bemerken, daß Willdenow und Poiret (Ene. VI. 664) wahrſcheinlich nach Wahl für S. trifol. die Flora zeyl. 603 citieren. Dieſer unrichtige Name war fuͤr die Species plantar. aufbehalten und konnte nicht in der Flora zeylanica ſtehen, da fie noch keine Gattungsnamen hatte. Conghas iſt an dieſer Stelle erwaͤhnt; hat ſie wirklich Folia ternata, ſo iſt fie weder Rheedes Poerinsii noch Rumphs Saponaria. Das laͤßt ſich nur durch die Einſicht von Hermanns Herbarium ent— ſcheiden. Indeſſen beſchreibt Roxburgh die Schleichera triju- ga als den Kunghas der Ceyloneſen (Hort. beng. 29), wel⸗ ches mithin ſehr wahrſcheinlich die Pflanze Nr. 603 der Flo- ra zeyl. iſt. Weiter iſt zu bemerken, daß Poiret (Ene. suppl. IV. 447) die Poerinsii zu Sapindus spinosus L. ſtellt, eine Pflan— ze aus Jamaica: Caule spinosissimo (Willd. II. 469). Wie dieſer große Bock in ein ſo vortreffliches Werk kommt, begreife ich nicht: Rheede weiß nichts von Dornen. Hier folgt eine vollftändige Beſchreibung des oben ange— führten Sapindus als die wahrſcheinliche Pflanze von Plukenet (Phyt. t. 14. fig. 6.). Sie wird zugleich den aͤchten Bau der Frucht angeben, welcher den Unterſchied zeigt mit Eupho- ria, Scytalia, Molinaea, Schleichera und anderen verwandten Pflanzen. Sapindus emarginatus. Willd. Sp. Pl. II. 469; Hort. beng. 29; Ene. meth. VI. 664. Arbor prunifera sphaerulas saponarias ferens tetra- phylla, ex India orientali. Pluk. Alm. 47. Ritha hindice. Habitat ad Magadhae pagos. Arbor mediocris, ramulis teretibus, pubescentibus. Folia alterna, abrupte pinnata, bi-seu tri-juga, Foliola opposita, oblonga, utrinque obtusa, apice subretusa, inte- gerrima, costata, venis minute reticulata, supra pilis bre- vissimis raris, subtus densis longis pubescentia, inferio- ra breviora. Rachis teres. Petiolus communis brevissi- 28 435 mus, pubescens, basi incrassato teres: partiales brevissi- mi, rachi crassiores. Stipulae nullae. Panicula terminalis, ereeta, foliis brevior, conferta, ovata, constans e racemis pluribus multifloris, sparsis. Pedicelli sparsi, uniflori, ad medium squamula una vel al- tera bracteati. Flores albidi, parvi, Calyx pubescens, ultra medium quinquefidus laei- niis obtusis, concavis, inaequalibus, fundo teetus disco hypogyno, quinque crenato, plano. Petala quinque, obo- vata, cerenis disci inserta, calyce breviora, simplicia, utrinque pilis intus longioribus crinita. Filamenta octo, pilosa, petalis breviora. Germen trilobum, tomentosum. Stigma acutum. simplex. Drupæ carnosæ, tres (una vel altera nonnunquam abortiva), obovatæ, tomentos®, absque receptaculo sibi parietibus intus membranaceis coadunat®, supra mnerone communi brevi instructæ lutex. Caro crassus, spongio- sus, saponaceus, € putamine facile secedens. Putamen nigrum „ politum, subrotundum, eompressum, ad latus in- ferius derasum, erassum, corneum, uniloculare. Recepta- culum vel commune vel proprium nullum. Semen puta- taminis Jateri deraso adhxrens, forma loculi solitarium. Integumentum simplex, membranaceum. Embryo spiralis. Cotyledones crasse, earnose, involute. Radicula infera. Varietatem in Cicata legi pedicellis multifloris, pa- niculis folio majoribus. — Exemplare von beyden Varietaͤten habe ich dem indiſchen Hauſe gegeben. Aus dem Vorigen zeigt es ſich, daß Gaͤrtners Sapindus (I. 341 t. 70. f. 3.) ſich ſehr im Bau der Nuß unterſcheidet, welche Tfaͤcherig ſeyn ſoll. Ich vermuthe aber, daß Gärtner einen Fortſatz, der zwiſchen die Falten des Embryos läuft, für eine Scheidwand angeſehen habe, wie es mir auch einmal mit Cussambium gegangen iſt. Die Nuß iſt in beyden Sippen ſehr aͤhnlich, wie auch bey Gaͤrtners Koon (Taf. 180), ſo daß es ſchwer ſeyn möchte zu ſagen, zu welcher von beyden Sip— pen die letztere gehoͤrt; indeſſen find Sapindus et Cussambium nicht beſonders nahe verwandt. 18. Adamboe seu Cadeli-poea seu Cadeli-pua p. 45 t. 20. 21. Es iſt zu bemerken, daß es noch eine andere Adamboe (Hort. mal. XI. T. 56.) gibt; welche aber gar keine Verwandt⸗ ſchaft mit der gegenwaͤrtigen hat, ſondern ein Convolvulus iſt. Es iſt Schade, daß die neueren Botaniker den ſchoͤnen Namen Banava von Camelli nicht beybehalten haben und ſie als eine neue Sippe betrachten. Commelyn ſtellte fie nebſt der folgenden zu Pariti oder Gossypium; Breynius, Ray und Plukenet zu Alcea, welche bey den beyden letzteren heißt: Al- cea indica arborea, pericarpio carnoso, in plura locula- menta partito (Alm. 16), eine eben fo ungenuͤgende Vermu⸗ thung, wie die von Commelyn. Hermann nannte ſie Althaea, und verbeſſerte damit nichts, eben ſowenig der aͤltere Burmann, 436 der fie nannte Ketmia indica, foliis laurinis, flore viola- ceo, spicato (Thes. zeyl. 137). Linne ſetzte ſie zu keiner Sippe, ſondern unter die Malvaceen mit dem ceyloniſchen Na⸗ men Mustu-ghas (Flora. zeyl. 533). In der Mantissa beſchrieb er einen Baum unter Münch- hausia speciosa; Lamarck (Enc. I. 39) hatte feine Kenntniß davon nur von Rheede, glaubte auch, ſie gehoͤre zu den Mal— vaceen und nannte fie Adambea glabra. Später (Ene. III. 357) erkannte er ſie fuͤr Münchhausia speciosa, welche aber zu Lagerstroemia gehoͤrt (G. plant. 367); daher nannte er fie L. münchhausia (Enc. III. 375), welche aber ſchon von Retzius als L. major beſchrieben war. Er ſtellte dieſe Sippe zu den Salicarien; ich aber glaube, ſie habe mehr Verwandt— ſchaft zu den Myrtaceen, beſonders zu Sonneratia. Willdenow II. 1179 vereinigt auch Münchhausia et Lagerstroemia, läßt aber Adamboe nicht für M. speciosa gelten, ſondern führt fie bey L. reginae Roxburgh an, oder Kumphs Flos reginae, Jarul der Bengaleſen, eine Pflanze, die mir vollkommen bekannt iſt, und zwar als ein großer Forſt⸗ baum, während Adamboe nur ein Buſch iſt: “Septem circi- ter pedes alta;“ auch citiert ihn Roxburgh nicht dazu. II. beng. 38. Ich glaube daher, daß man von Willdenows L. reginae die Synonyme Lamarcks, Rays und Rheede's wegnehmen und zu L. münchhausia ſtellen muͤſſe, wie Las marck gethan. Im oͤſtlichen Bengalen und in Ava, wo ich ſie allein wild gefunden habe, hat L. reginae haͤufig an Stamm und den dickern Aeſten einige ſtarke und gerade Dornen, 1 bis 3 lang. Sie ſcheinen vorzuͤglich bey alten Baͤumen zu entſtehen, die in gutem Boden wachſen. Solche Baͤume werden von den Eingebornen fuͤr beſſeres Zimmerholz gehalten als die ohne Dornen. Deßhalb ſetzen die Bengaleſen den Namen kanta (dornig) dazu; dieſe Dornen koͤnnen aber keine Gattung be— gruͤnden. Ich habe Exemplare davon dem indiſchen Hauſe gegeben. Deßgleichen von einem andern Baum aus derſelben Ge— gend, welchen Rorburgb L. grandiflora nennt (H. beng. 38), ich aber für eine eigene Sippe anſehe, das Verbindungs- glied zwiſchen den Lagerſtroͤmien und Sonneratien. Im Jahr 1798. ſchickte ich Exemplare an J. Banks unter dem Na- men Duabanga, welcher ich nun den Gattungsnamen sonne- ratioides beyfuͤge. In Tripura heißt er Duyabangga oder Banurhola; in Camrupa Chokrosal. Hier die Beſchreibung. Arbor magna. Rami verticillati, horizontales. Ra- muli laeves, glabri, tetragoni, petiolos communes men- tientes. Folia opposita, horizontalia, disticha, oblonga, basi cordata, integerrima, acuminata, supra nitida, subtus nuda, costis subtus carinatis lineata, venosa, plana, polli- ces undeeim longa, quatuor lata. Petiolus vix ullus. Sti- pulae nullae, Paniculae axillares et terminales, foliis breviores, ramis oppositis, angulatis, glabris, rigidis, apice pedun- euliferis pauciflorae. Pedunculi proprii teretes, flore bre- viores, ebracteati. Flores magni, albi. Calyx crassissimus , persistens, inferus, campanula- tus, laciniis incurvis ovatis acutis ultra medium sexfidus. 437 Petala sex, subrotunda, tenuissima, caduca, calyci ad in- cisuras inserta. #Prlämenta plura, subulata, perigyna. Antherae oblongae, incumbentes. Germen conicum, an- gulatum. Stylus compressus, erectus, calyce triplo lon- gior. Stigma peltatum, margine lobato convexum. Capsula subrotunda, calyei patenti insidens, magni- tudine fruetus juglandis, suboctovalvis, septis ad medium non pertingentibus, suboctolocularis, centro concava. Septa e medio valvularum enata, alternis longioribus membranacea, binis lamellis conflata; lamellae ad margi- nem interiorem loculos versus replicatae, et in recepta- eula carnosiuscula incrassatae. Receptacula unius septi cum iis adjacentium connata, loculos introrsum clauden- tia. Semina acerosa, pedicellata, plurima, confertarecep- tacula undique tegunt, 19. Katou adamboe seu Katou Cadeli Poea pag. 47 tab. 22. Commelyn haͤlt fie für ein Pariti oder Gossypium aus keinem guten Grund. Quippe utraeque sunt Species Malvae seu Althaeae arboreae; Ray nannte fie Alcaea in- dica arborea elatior, pericarpio carnoso, subaspera. Wor- auf er fein Pericarpium carnosum gründet, weiß ich nicht; vielleicht auf den Durchſchnitt der Frucht in Rheede's Figur, welche aber nur die unreife Frucht vorſtellt; die reife iſt eine trockene Capſel, wie man an der Figur ſieht, welche die Frucht klaffend zeigt. Ray hat Plukenet verfuͤhrt, welcher die Pflanze anfuͤhrt für feine Alcaeae indicae arboreae genus peculfare, foliis Beidel Ossaris, Alpini, fructu intus car- noso. Alm. XVI. Lamarck hielt ſie zuerſt fuͤr eine beſondere Gattung und nannte ſid Adambea hirsuta; ſo Willdenow, aber wiſ— ſend, daß Adambea eine Lagerstroemia iſt, nannte er fie L. hirsuta. Später ſah Lamarck die Katou adamboe bloß für eine Varietaͤt von L. münchhausia an (Ene. III. 376), ſetzte aber hinzu: Ich weiß es jedoch nicht gewiß, weil ich ſie nicht geſehen habe. Ich bin in demſelben Falle und wuͤrde ſei— nem Beyſpiele folgen, finde ſich nicht außer der Pubescenz ein großer von Rheede herausgehobener Unterſchied: Flores prae- cedentis adamboe (Lagerstroemiae münchhausiae) ut et Parett (Gossypii) floribus quoque similes; mediam tamen floris cavitatem et umbilicum quinque tantum stamina, surrecta, candida rubicundis apicibus ornata occupant. 20. Karin Kara pag. 49 tab. 28. Commelyn und andere fagen nichts daruͤber, mit Aus: nahme von Poiret, welcher ſehr paſſend den brahmaniſchen Namen Tamagali annimmt und fie für verwandt der Geof- froea hält, wenigſtens in Blumen und Frucht, obſchon der Habitus verſchieden ift (Ene. VII. 560). Ich kann nichts Beſſeres daruͤber ſagen, weil ich ſie nicht kenne. Der malabariſche Name deutet auf eine Ver⸗ wandtſchaft mit Perin Kara (Elaeocarpus); aber die Blu: men ſcheinen ſo verſchieden, daß man ſie nicht dazu ſtellen kann, obſchon das Volk und die Brahmanen beyde Pflanzen 438 nebſt der folgenden unter dem ſippiſchen- Namen Gale oder Gali auffuͤhren. 21. Perin Kara pag. 51 tab. 24. Auf der Tafel ſteht durch ein Verſehen der Gattungsna— me Perim. Commelyn bemerkt richtig, daß dieſe Kara eine andere Sippe bildet als die vorige, und keine Olive iſt, wie die Portugieſen und Holländer meynen. Im botaniſchen Sinn hat er recht: aber die Frucht iſt einer Olive fo aͤhnlich in Aus— ſehen und mehreren Eigenſchaften, daß fie jederman auffällt und deßhalb die Bengaleſen die Olive auch Jolpayi nennen, weil dieſes der Name von Perin Kara iſt. Commelyn (Flora malabarica) und Ray (History of Plants) nennen ſie Olea sylvestris malabarica fruetu dulei, nicht richtig, weil ſie in Indien eben ſo haͤufig angepflanzt wird, wie die Olive in Europa. Nay ſoll nachher (Dendrologia) die Mey: nung, daß es eine Olea ſey, verlaffen und fie Prunus genannt haben, was keine Verbeſſerung war. Plukenet ſtellt fie mit Zweifel (Mantissa 75) zu p. 355 lin. 26 des Almageſt's, welche iſt: Sorbi Alpinae (for: te) species Arbor americana durioribus serratis foliis ex Insula Jamaicae, welche, wie er fagt, abgebildet ift Taf. 318. F. 1. feiner Photographie: aber diefe Figur ſcheint eine Justi- cia vorzuftellen, und hier iſt ſicherlich ein Druckfehler. Die Taf. 318. F. 2. hat viel Aehnlichkeit in den Blaͤttern mit Perin Kara, und iſt wahrſcheinlich diejenige, welche Plukenet meynt. Iſt es aber ein Sorbus, ſo kann ſie keine Aehnlich— keit mit Perin Kara haben, und endlich auch deßhalb nicht, weil fie aus America ffammt. Burmann (Thes. zeyl. 93 t. 40.) betrachtet Perin Kara als einerley mit Veralu der Ceyloneſen, welche Her— mann fuͤr einen Laurus haͤlt; Burmann macht aber eigentlich daraus eine neue Sippe und nennt fie „Elaiocarpus folio Lauri serrato, floribus spicatis.“ Beyde gehoͤren ohne Zwei— fel zu derſelben Sippe, aber wohl nicht zu einer Gattung: denn er ſagt: Nucleum erispum; aber der von Perin Kara iſt glatt, und fie hat ſelten viertheilige Blumen, was in Bur— manns Pflanze die gewöhnliche Zahl zu ſeyn ſcheint. Linne nannte die Pflanze Elaeocarpus (Flor. zeyl. 206) und vers wirft mit Recht die Synonyme von Plukenet und Sloane, vereinigt aber Weralu mit Perin Kara. Er meynt eigentlich Hermanns Pflanze, weil er ihr auch Nucleum crispum gibt, was auf Perin Kara nicht paßt. In der Species plan- tarum ſetzt er den Namen serrata dazu, angenommen von Burmann (Fl. ind. 120) und Willdenow (II. 1169). Zu den Synonymen der Flor. zeylon. kam nun auch Rumphs Ganitrus (Herb. amboinense III. 160. t. 101.), ſicherlich ganz verſchieden von Perin Kara und wohl auch Wera lu. Ich glaube, Rumph habe die Perin Kara unter dem Namen Ca- tiulican (H. amb. III. 163) beſchrieben, von welcher er ſagt: Ossiculum oblongum non excavatum, vel rugosum uti ga- nitri, sed glabrum. Mit dieſen unvertraͤglichen Pflanzen hat Lamarck (Enc. II. 605) Dicera dentata Forster verei⸗ nigt, welche nach ſeiner Figur III. gen. Taf. 459. F. 1. hin⸗ laͤnglich verſchieden zu ſeyn ſcheint. Der Hortus Kewensis (III. 301) citiert bloß den Thes. zeylonicus: da aber die hier beſchriebene Pflanze von Perin Kara in der Sammlung des 439 oſtindiſchen Hauſes verſchieden ift; fo habe ich letztere Elaeo- carpus perincara genannt. Hier die Beſchreibung der Frucht, weil nur durch dieſen Theil die Gattungen von Elaeocarpus unterſchieden werden koͤnnen. Drupa acida Olivae majoris similis, supera, glabra, carnosa, subobovata, basi umbilicata. Putamen osseum, suturis tribus spuriis, laeve, oblongum, utrinque attenua- tum, paulo incurvum, abortu forte uniloculare, loculo ad unum latus propinquiori, angusto. Semen oblongum, utrinque acutum, non compressum. Perispermum album. Embryo centralis, erectus. 22. Manil seu Manyl Kara p. 53 t. 25. Dieſes iſt eine andere Gattung der unnatürlichen mala— bariſchen Sippe Kara oder Gale. Alle Namen in Malabar deuten darauf hin, daß ſie aus den Manillen oder China ein⸗ geführt: worden, wohin fie wahrſcheinlich von den Spaniern aus America kamen. In der Vorausſetzung, daß ſie aus China kam, vergleicht fie Commelyn unachtſam mit Pruno similis fructus chinensis des Caſpar Bauhins und mit der Le- chya der Chineſen. Rumph (II. amb. III. 20) verbeſſert Commelyns Fehler, vermengt aber Manil Kara mit ſeiner Metrosideros macassariensis, und Burmann iſt von der Uebereinſtim— mung ſo uͤberzeugt, daß er die Beſchreibung der Manil Kara hinzufegt, um zu ergänzen, was Rumph fehlt. Willdenow trennt richtig Rumpbs und Rheede's Pflanzen, nennt jene Mimusops kauki (II. 326), die letztere Achras disseeta (II. 223), welche Willdenow fuͤr A. balata Aublet haͤlt. Poiret nennt Manyl Kara (Enc. IV. 434) Imbrica- ria malabarica, bemerkt aber, daß Commerſon's Imbricaria kaum verſchieden iſt von Mimusops. Später (Ene. VI. 530) fand er Manil Kara nicht verſchieden von Achras dissecta W. und A. balata Aublet, zieht aber den letztern Namen vor. Im gangetiſchen Indien habe ich in der Nähe vou Staͤd— ten, und daher wahrſcheinlich auslaͤndiſch die Pflanze gefunden, welche ich fuͤr Manil Kara halte und Exemplare davon dem indiſchen Hauſe gegeben. Dieſer Baum heißt im bengaliſchen Dialect Kshirni, und Ropburgh fagt: der Kshirni ſey Mimusops kauki (H. beng. 25); aber er führt den Hortus malabaricus nicht an. Wofern hier kein Mißgriff iſt, ſo iſt Royburgs Mimusops kauki nicht Linne's, ſondern Achras dissecta, welche wirklich ein Mimusops iſt. Zwar betrachtet Robert Brown (Nova Hollandia 1. 531) Mimusops hex- andra Rox b. als kaum verſchieden von Achras dissecta: aber im Hortus beng. haben wir eine Mimusops Kauki et hexandra, und dieſes erregt die Vermuthung, daß in Bezug auf Kshirni ein Mißgriff obwaltet. Vielleicht iſt die mir ſo⸗ genannte Pflanze Rorxburghs Mimusops hexandra, und der Name Kshirni mag beyden Gattungen angehören, Auf jeden Fall kann Manil Kara nicht Linne's Mimusops Kauki ſeyn, wofern dieſe 8 Staubfaͤden hat, wie Robert Brown anzu⸗ nehmen ſcheint. Bey Mimusops herrſcht uͤbrigens eine große Verwirrung. Burmann (Thes. zeyl. 133) führt für den Kauken Indo- rum an: die Elenzi des Hortus malabaricus und Hermanns 440 Museum zeylanicum 33, und fagt: es ſey die Murumal der Ceyloneſen; Linne dagegen fagt: Flora zeylan. 137; beyde Gattungen von Mimusops hießen bey den Ceyloneſen Muna- mul oder Manghunamul, und führt S. 23 von Hermann für den Kaufen von Burmann an. - 23. Kara Angolam pag. 55 t. 26. Eine andere Angolam ſteht Taf. 17. Es ſcheint ſonder⸗ bar, daß die Brahmanen von Malabar dieſe Pflanzen nicht fuͤr ſippenverwandt halten, da ſie die eine Angolam, die an⸗ dere Namidou nennen: dabey vermuthe ich aber einen Fehler bey Rheede, welcher in ſolchen Dingen keineswegs genau war. Ray hellte die Sache dadurch nicht auf, daß er die Pflanze Prunifera indica nannte. Niemand hat mehr daran gedacht bis auf Lamarck, der fie Alangium hexapetalum nannte (Ene. I. 174). Poiret hält Loureiro's Diatoma nicht für verſchieden (Ene. suppl. II. 469, V 551). Allein Diatoma ſoll eine lappige Narbe haben, Kara Angolam aber eine ganze. Ich habe ſogar die Vermuthung, daß Diatoni: die Kare Kandel des Hortus malabaricus (V. tab. 13) ſeyn kann, worauf ich zuruͤckkommen werde. Plukenet's Arbor baccifera Maderaspatana, Mali eitriae foliis, nonnihil scabris, fructu coronato, gemello, ad sinum foliorum, pediculis eurtis insidente, welche La— marck zweifelhaft für fein Alangium hexapetalum anfuͤhrt, kann wohl nicht zu dieſer Sippe gehören, da die Tracht fo verſchieden iſt. Dahl und Willdenow (II. 1175) nehmen Lamarcks A. hexapet. an. Aorburgb bat im Hortus beng. auch ein Alangium hexapetalum, welches wild wachſen fol. Da er dabey den Hortus malabaricus nicht anfuͤhrt, ſo koͤnnte es Loureiro's Diatoma ſeyn: denn ich habe A. hexap. nie geſe⸗ hen: dagegen ift A. tomentosum (Enc. I. 174) in allen Waͤldern ſehr gemein ſuͤdlich vom Ganges; es heißt im Hind— wi⸗Dialect Dhela. Hier die Beſchreibung: Arbor magna. Ramuli teretes, pubescentes, brevio- ribus apice saepe spinescentibus. Folia alterna, ovato- oblonga, acuta, integerrima, costata, nervis subtus reti- culata, supra pilis brevissimis raris, subtus longioribus densioribus pubescentia. Petiolus brevissimus, teres, su- pra planiusculus, tomentosus. Flores ex anni praeteriti foliorum axillis saepius gemini, gemma foliosa interposita subsessiles, odorati, subalbidi. Bracteae squamaceae. Calyx superus, brevis- simus, subocto dentatus. Petala eireiter octo, linearia, revoluta, imo ealyei inserta. Filamenta plura, indefinita, extra germinis discum inserta, ad medium erecta, barba- ta. Antherae lineares. Germen turbinatum, disco mag- no concavo intra calycem coronatum, Stylus staminibus longior, inerassatus. Stigma magnum, simplex. Drupa nucis moschatae magnitudine ovalis, calyce eylindrico coronata, nigra, corticosa, Cortex mollis, eras- sus. Pulpa alba, mollis, nuei adhaerens, duleis, Nux ovata, acuminata. Funis umbilicalis e basi nucis ad se- minis apicem decurrens. Semen oyatun, acuminatum, 441 amarum. Integumenta gemina, tenuissima. Albumen for- ma seminis. album. Embryo inversus, rectus. Radicula teres Cotyledones foliaceae, planae, nervosae, magnae, tenues. In den Wäldern von Magadha fand ich einen Baum mit Namen Cphota Gandai im Hindwi-D alect, welcher un— geachtet des verſchiedenen Namens die auffallendſte Aehnlichkeit mit dem vorigen hat, nur ſind die Blaͤtter breiter, glatt und glaͤnzend auf der Oberſeite; ſah aber weder Bluͤthe noch Frucht. Ein Exemplar davon im indiſchen Haus. 24. Wir haben hier 4 Pflanzen der indiſchen Volksſippe Thekka, und Sailo der Brahmanen auf Malabar (auf der Tafel fehlerhaft Saiko): fie haben aber, wie ſchon Commelyn bemerkt, keine Aehnlichkeit mit einander und gehören nicht ein— mal zu einerley Familie. Der Prototyp dieſer Sippe liefert das beſte Zimmerholz zu Haus und Schiff, und hat deßhalb zuerſt die Aufmerkſamkeit auf ſich gezogen, und wurde ſchon von Bontius und Nieuhoff mit der Eiche verglichen, mit der ſie aber nur im Holz Aehnlichkeit hat. Plukenet erwaͤhnt nur die Namen von Rheede und Bontius, ſagt aber (Mantis- sa 178), fie wachſe auf der Inſel Johanna, welches andeuten wuͤrde, daß fie in Africa fo gut vorkaͤme wie in Aſien. In ſei— nem Almageſt nichts davon; noch weniger vergleicht er ſie mit Terebinthus, wie der aͤltere Burmann anfuͤhrt in ſeinen Bemerkungen zu Rumph. . Der letztere ſpricht auch zuerſt wieder davon nach Rhee— de, und nennt den Baum Jatus nach dem Malapifchen Jati, welches dauerhaft bedeute, nicht Eichel, wie ſich Commelyn einbildet, welcher Baum den Eingebornen ganz unbekannt iſt. Nach Rumph hat ſich um dieſen ſchaͤtzbaren Baum niemand mehr bekuͤmmert, bis ihn der juͤngere Linne in ſeinem Supplemente Tectona grandis nannte, nach einer gezwunge— nen Ableitung von Tecton (Faber). Indeſſen wurde der Na— me beybehalten, bis auf Poiret, welcher Theka vorzieht (Ene. VII. 592). Im Koͤnigreich Ava heißt er Kiun; es iſt aber daſelbſt eine andere Gattung, Talahat, viel gemeiner, jedoch faſt nicht benutzt, obſchon ſie ſehr zierlich iſt. Die Schreiner polie— ren mit dem Laub ihre Arbeiten. Ich ſchickte davon Exem— plare und Zeichnungen an Joſeph Banks. Juſſieu ſtellt den Theka zu den Vitices, ich aber glau— be, er ſey den Borragineen naͤher verwandt wegen der Zahl der Staubfaͤden und der regelmaͤßigen Blume. Hier die Be- ſchreibung. Theka ternifolia. Habitat in Avae collibus sterilis- simis. Arbor inter minores. Rami hexagoni, obtusan- guli; juniores trisulci, lanati. Folia terna, elliptica, in- tegerrima, acuta, costata, venis reticulata; supra papil- losa, hispida, ad nervos pilosa; subtus tomento albo, molli pubescentia. Petiolus brevissimus, semiteres, to- mentosus, non stipulaceus. Inter tomentum pili non- nulli stellati. Corymbi axillares, terni, folio longiores, patentes, Iſis 1838. Heft 6. Theka seu Thekka p. 57 t. 27. 442 ramosissimi, divisionibus inferioribus 3 seu 5 fidis, supe- rioribus dichotomis; flore in dichotomia sessili. Rami tomentosi, rigidi. Bracteae ad corymbi divisiones singu- las binae, lineares, pubescentes, Flores parvi, coeru- lei, erecti. Calyx monophyllus, persistens, superne ampliatus, laciniis reflexis, ovatis quinquefidus. Corolla monopeta- la, infundibuliformis ; !tubus longitudine calyeis supra di- latatus, ore patente, quinquangulari intus pilosus: limbus reflexus, laciniis ovatis, obtusis quinquepartitus. Fila- menta quinque, subulata, ereeta, longitudine pilorum api- ei tubi inserta. Antheræ cordatæ. Germen in fundo ca- Iyeis minutum. Stylus longitudine staminum teres. Stig- ma lobis acutis bifidum. Nux calyeis fundo aucto tecta, laciniis coronata, ob- longa, laevis, quadrilocularis, tetrasperma. 25. Kat Theka s. Catu Tekka p. 59 t. 28. Die Gattungsnamen Katou et Vana bedeuten beyde wild. Die Brahmanen von Malabar ſcheinen fuͤr dieſe Pflanze zween Sippennamen zu haben: Sailo und Papalou; der erſte— re ein roher Verſuch zur Glaffification, indem er auch die The— ka robusta einſchließt. Papalou verſteh ich nicht. Ich habe ſchon (Linn. Trans. XIII. 549) Burmanns Fehler geruͤgt. Poiret macht einige paſſende Bemerkungen (Ene. V. 1). Steht die Frucht uͤber dem Kelch, ſo, denkt er, muͤſſe ſie zu den Verbenaceen gehören: allein fie hat, wie Theka, 5 Staubs faͤden und eine regelmaͤßige Blume, und kommt mithin den Boragineen naͤher. Poiret geſteht indeſſen, daß die Frucht vom Kelche gekroͤnt zu ſeyn ſcheint, und dann muͤßte ſie zu den Rubiaceen gehoͤren neben Psychotria; nur ſcheint ſie ein— ſamig zu ſeyn; dieſe zweyſamig. Obſchon indeſſen die Figur nur einen Samen zeigt, ſo kann man wenig darauf bauen, weil viele Pflanzen einen Samen zu wenig bekommen, bey wel— chen in der Regel 2 und mehr ſind. Es iſt ſehr wahrſchein— lich, daß dieſe Pflanze die ſippiſchen Charactere der Webera hat, wie fie Willdenow (1224) gegeben, aber nicht die von Gärtner, welche von Rheede's Cupi genommen: find, wie ich in meinem Commentar uͤber Hortus malabaricus (II. 37 t. 23) bemerkt habe. Da Willdenow Exemplare ſeiner We— bera corymbosa hatte, ſo moͤgen ſeine Charactere richtig ſeyn, wenn er die Frucht unterſuchen konnte. In dieſem Fall iſt aber Rheede's Cupi unrichtig angegeben, und daher duͤrfen wir vermuthen, daß Katou tekka Willdenows Webera co- rymbosa iſt. 26. Tsjerou theka s. Tsjerou Tela p. 61 t. 29. Dieſes iſt eine andere ſehr unaͤhnliche Pflanze, welche von den Malabaren mit Theka robusta zu einerley Sippe gebracht wurde. Durch ein Verſehen ſtellt ſie Plukenet (Mantissa 26) zu feiner Arbuscula barbadensis amplexicau- lis triphyllos (Almagest 48, Phyt. T. 145. F. 4.). Bey ſpaͤtern Schriftſtellern wird ſie nicht mehr angefuͤhrt: es iſt aber augenſcheinlich ein Clerodendron, wie es Juſſieu (Ann. mus. 28 * 443 III) und Robert Brown (Nov. Holl. I. 316) aufgeſtellt hat. Ich fand in Myſore eine Pflanze, Zwelche ich für dieſelbe halte und zwar fuͤr Volkameria serrata (Willdenow III. 334), wie auch Rorburgh. Seitdem vie ich in Nepal und im noͤrdlichen Bengalen eine Varietaͤt davon gefunden, welche zwar im Ausſehen ſich ziemlich unterſcheidet, aber im ganzen Bau der erſtern doch ſo aͤhnlich iſt, daß ich ſie nicht als beſondere Gattung anſehen kann. Hier die Beſchreibung der Pflanze von My ore und die wenigen Abweichungen der aus Nepal. Clerodendrum serratum. Habitat ad sylvarım mar- gines in Carnata. Radix crassa, lignosa, amara. Caulis lignosus, duos pedes altus, erectus, sulco ex ima folii parte utringue decurrente angulatus, laevis, simplex. Ra- mi pauci, breves, axillares oppositi vel terni. Folia ali- quando opposita, saepius terna, subsessilia, oblonga vel elliptica vel cuneiformia, serrata saepius ovata, aliquando obtusa, glabra, costata, venosa, non stipulacea. Panicula terminalis, erecta, folio longior, obtusa, densa. Rami oppositi vel terni, triehotomi, tomentosi. Bracteae ovatae vel oblongae, acutae, integerrimae, pu- bescentes, persistentes, ad singulas paniculae divisiones oppositäe vel ternae. Flores magni, coerulescentes, laci- niarum intermedia saturatiore. Calyx turbinatus, quinque dentatus. Corollae tubus calyce duplo longior, crassus, teres: limbus_ patentissi- mus, quinquepartitus laciniis ovatooblongis, secundis, in- termedia longiore, concava; ad basin bisulca. Filamenta ex tubi apice didynama, subulata, parallelo approximata, basi pilis unita, |fissuram versus petali summam deelina- ta, dein incurva. Antherae oblongae. Germen superum, subrotundum. Stylus subulatus, staminibus longior. Stig- ma bifidum, acutum, lacinia superiore breviore. Bacca depresso-turbinata, quadriloba, e quatuor coa- litis composita, quadrilocularis, ealyce infra obteeta. Se- mina solitaria, globosa, nonnullis saepe abortientibus. Varietas c. Buya Taeldar Bengalensium. Huriya montanorum Hindice. Hab. in Bengala boreali et Nepala. Frutex sex pedes altus, subscandens, tragonis. ramis te- 27. Ben Theka seu Teka p. 63 t. 30. Wieder eine Gattung der unrichtigen Hindu-Sippe The- ka oder Sailo. Ben bedeutet weiß. Bey keinem Botaniker findet man Vermuthungen über dieſe Pflanze; 8 zu den Solanaceen zu gehoren. 28. Jripa pag. 65 tab. 31. Im Commentar uͤber das Herb. amb. I. 167 habe ich das Noͤthige geſagt; man hält die Pflanze für Cynometra ramiflora Linne. — — — 444 29. Kalesjam seu Calesani p. 67 t. 32. Der letztere Name auf der Tafel ſollte wohl Calesam heißen. Kalesjiam iſt ein in Indien gemeiner ſippiſcher Na⸗ me, der aber ſehr unregelmaͤßig angewendet wird, z. B. auf eine aus den Afelepiadeen und auf die zwey folgenden; welche ſich naͤher verwandt ſind. Mourmouratarum der Brahmanen iſt ein Wort, das ich nicht verſtehe: denn der Baum heißt im Sanscrit Jiyal, welches die Bengaleſen in Nyal verderben; im Hindwi⸗Dialect iſt der Name Kashmula oder Kusambhar. Lommelyn bemerkt richtig, daß Rheede's ſogenannte 2te Art von Frucht ein gallaͤpfelartiger Auswuchs ift, d. h. die Arbeit eines Kerfs. Ray gab, wie gewöhnlich, dieſer Pflanze einen neuen Namen, der ihm zu ſeiner Anordnung paßte; kein ſpaͤterer Botaniker hat fie claſſificiert; nur Lamarck hält fie für verwandt mit Brucea, Comocladia, Rhus und andere Sip— pen unter den Terebinthaceen (Encyel. t. 559). Das halte ich fuͤr richtig und glaube, daß fie nicht von Rhus getrennt werden kann. Roxburgh aber ſcheint mir dieſelbe unter dem Namen Odina woodier (Hort. beng. 29) beſchrieben zu ha⸗ ben, obſchon er den Hort. malab. nicht anfuͤhrt: ich kenne aber ſeine Pflanze, welche in Bengalen ſehr gemein iſt und ſich auch in Kankana findet und in den nahe liegenden Theilen von Katz nata, wo ſie Godela heißt. Unter dieſem Namen und unter dem von Norburgb, fowie unter dem von Rhus odina, welchen ich fuͤr den beſten halte, ſchickte ich Exemplare an J. E. Smith und das indiſche Haus. Hier die Beſchreibung nach den Be— merkungen, die ich in Myſore aufgezeichnet habe. Arbor magnitudine medioeris, _succo resinoso Sca- tens. Rami cicatricibus obcordatis exasperati. Folia de- cidua, alterna, cum impari pinnata, apices versus ramu- lorum congesta, non stipulacea. Pinnae oppositae, bi-vel trijugae, integerrimae, latere posteriore ad basin latiore obliquae. Paniculae utriusque sexus ante folia prodeuntes e gemma terminali, at post foliationem laterales, composi- tae, ramis sparsis, patentibus, pubescentibus. Bracteae iufra singulas paniculas, quasi petiolorum rudimenta, sub- ulatae. Flores faseiculati, parvi, intus lutei, extra rubi- eundi, dioeci; sed in planta foeminea flores nonnulli mas- culi saepe intermixti. Mase. Calyx quadrifidus, parvus. margine revoluto oblonga, concava, obtusa, ungui lato calyei inserta. Filamenta sex, septem vel octo subulata ; petalis breviora, alterna epipetala, alterna hypogyna. Ru- dimentum germinis superi minimum. Stylus brevis. .Stig- ma quadrilebum. Petala quatuor, Foem. Calyx et corolla maris. Stamina octo cir- eiter sterilia. Germen superum, oblongum. Styli quatuor remoti, brevissimi. Stigmata simplicia. j Drupa oblonga, compressa , punctis quatuor prope apicem notata. Nux folitaria, monosperma. 30. Katou Kalesjam seu Catu Calesjam p.69 t. 38. Commelyn hält dieſe für ahnlicher dem Sorbus als 448 f der vorigen Pflanze, mit welcher fie vom Volke in Malabar zu: ſammengeſtellt wird; allein fie geboͤrt zu den Terebinthaceen und iſt der Sippe Schinus ſehr nahe verwandt. Ray und Plukenet (Almagest 355) nennen fie Sorbus spuria ma- labarica, Katou Kalesjam dieta. Spätere Botaniker haben fie nicht erwähnt bis auf Roxburgh, der fie für Garuga pin- nata citiert (Hortus bengalensis 33), von der aber bis jetzt keine Beſchreibung gegeben iſt. Daher will ich ſie hier mit— theilen. 1801. ſchickte ich Exemplare aus Myſore an J. E. Smith unter dem Namen Ekeberga serrata, fpäter aus dem noͤrdlichen Indien ins indiſche Haus: denn es iſt einer der am allgemeinſten verbreiteten Baͤume in dieſer Gegend. Im Hindwi-Dialect von Kankana heißt er Mau, wovon das Moemoe der Brahmanen von Malabar eine Verdoppelung iſt. Rami succo albido scatentes, ei- catricibus obcordatis exasperati. Folia decidua, alterna, conferta, cum impari pinnata. Foliola novem_ cireiter utrinque, oblonga, latere posteriore ad basin angustiore longiore obliqua, opposita , serrata, acuminata, costata, venosa, lateralibus subsessilibus , impari petiolato ; insu- per petiolo communi utrinque insidunt foliola duo vel tria minuta, falcata, quorum duo infima stipulas men- tiuntur. Petiolus imam versus incrassatus, obsolete tri- gonus, foliolis longior, non stipulaceus. Arbor medioeris. Panienlae plures, patentes, congestæ, terminales, ante folia prodeuntes; ramis subangulatis, pubescentibus, pa- tentibus. Bracteae squamiformes, caducae, sparsae. Calyx deciduus, coloratus, ad basin intus disco hy- pogyno decem striato vestitus, quinquefidus laciniis ere- etis acutis. Petala quinque oblonga, calyce paulo lon- giora, apice revoluta, ad calyeis incisuras inserta. Fila- menta decem subulata alternis longioribus, pone disci crenas inserta. Antherae oblongae. Germen ovatum, quinquelocu- lare. Stylus teres longitudiue staminum et calycis. Stig- ma inerassatum, quinquelobum. Bacca magnitudine nueis moschatae subrotunda, loculo uno vel altero tantum ferti- li, sueculenta. Semina solitaria, integumento duro nuei- culosa. Perispermum nullum. Cotyledones foliaceae. plicatae, virides. In den Wäldern von Gorakhpur und Shahabad (Co- sula et Cieata) fand ich drey der obigen ſehr nahe verwandte Baͤume, da ich aber zwey davon nur im Laube fand, ſo weiß ich nicht, ob ſie zu derſelben Sippe gehoͤren. Sie gleichen je— doch ſo ſehr der Catu Calesjam, daß ich nicht weiß, ob ſie als beſondere Gattungen zu betrachten find. Hier die Beſchrei— bung von Ort und Stelle. Garuga? Pharhad Hindice. Habitat in Cicatae sylvis. Arbor mediocris. Ramuli erassi, teretes, cicatrici- bus reniformibus notati, juniores pilis ereetis mollibus hirti. Folia alterna, cum impari pinnata, 4 — 6 juga. Pinnae oppositae, oblongae, serraturis magnis obtusis in- cisae, acuminatae, costatæ, venis plurimis reticulatæ, 446 utrinque pilis plurimis longis erectis hirte, basi acutius- cula'; laterales costis anterioribus longioribus obliquæ. Petiolus non stipulaceus, foliolis imo longior, basi ineras- satus, subanceps, pilis plurimis longis hirtus. Rachis hir- tus, teretiuseulus. Petioli partiales hirti; laterales bre- vissimi, terminalis brevis. Habitat Garuga ? Kengkar Hindice, in Cosalae sylvis. Foliola quam in praecedente minus hirta „ molliora 9—12 juga. Folia nune fere glabra, tune hirsuta, nune foliolis falcatis instructa, tune destituta, unde dubito ana planta Roxburghii satis distineta. Garuga? Khamar Hindice. Habitat in Cosalæ sylvis. Folia deeidua, impari pinnata, 5 — 7 juga, cum fo- liolis nonnullis parvis falcatis saepe deeiduis, quorum duo ima stipulas mentiuntur. Foliola oblongo ovata, latere posteriore angustato obliqua, acuta, serrata, costata, ve- nis reticulata, subopposita; terminale pedicello elongato elevatum; novella pilosiuscula, sed ante maturitatem pili decidui. Panicule ante folia erumpentes, facie terminales, sed foliis prodeuntibus novis infra foliacee, ramosissi- mae. Rami sparsi, angulati; divaricati, nudiusculi. Bra- etex squamiformes, vage, parvae, caduc®. Flores odo- rati, e luteo rubescentes. Calyx campanulatus, coloratus, intus disco decem erenato vestitus, basi decem striatus, quinquefidus. Pe- tala quinque calyeis laciniis duplo longiora, oblonga, dis- ci apiei inserta. Filamenta decem, erenis disei inserta subulata, alternis longioribus calycem æquantibus. Ger- men superum, stipiti crasso insidens, subrotundum. Sty- Jus teres longitudine staminum. Stigma subrotundum quinquelobum. Bacca calyce minuto emarcido insidens, magnitudi- ne nucis Avellanse turbinata, submucronata, quinquelocu- laris, loculis nonnullis semper fere abortientibus, 31. Ben Kalesjam s. Calesam p. 71 t. 84. Der Name Ben heißt weiß; der Name Katou bey der vorigen heißt wild; beyde Namen paſſen auf beyde Pflanzen. Der brahmaniſche Name in Malabar iſt nach dem Texte Mour— moura; auf der Tafel Zelara, über welchen Unterſchied ich keine Auskunft geben kann. Commelyn bemerkt richtig, daß die Figur, welche die Frucht vorſtellen ſoll, nur ein Auswuchs iſt, verurſacht von ei— nem Kerf; fo Poiret (Eneyel. suppl. I. 613). Er iſt der einzige neuere Botaniker, welcher fie erwaͤhnt und zu den Sa— pindaceen ſtellt. Ich habe aber eine Gattung von Schinus mit der Frucht gefunden, welche der Ben Kalesjam ſehr gleicht, wofern ſie wirklich verſchieden iſt. Indeſſen muß man zuge⸗ ben, daß die Sapindaceen und Terebinthaceen, zu welchen Schinus gehoͤrt, ſich ſehr nahe verwandt ſind, und nur durch kleine Unterſchiede in der Frucht abweichen, aber nicht beſonders 447 durch das Ausſehen. Ich beſchreibe nur die erwaͤhnte Pflanze, welche vielleicht einerley mit Ben Kalesjam. Ben Kalesjam Hortus malab. 71 Hab. in Magadhæ sylvis. Schinus Saheria. t. 342 Saheri Hindice. Arbor magna, ramulis erassis tomentosis. Folia alterna, cum impari pinnata. Foliola 5 — 7 juga, oppo- sita, petiolata, oblonga, acuminata, integerrima, supra ni- si ad nervos nuda, subtus pilosa, costata, venis minute retieulata; lateralia costis posterioribus abbreviatis sub- semiovata; terminale basi acutum. Petiolus communis basi incrassatus, subangulatus, pubescens, mediocris, non stipulaceus. Rachis ad foliola nodosus, angulatus, pu- bescens. Petioli partiales, utrinque inerassati, canalicu- lati, pubescentes, brevissimi, terminali caeteris duplo- longiore. Panieule in ramulo novo infra foliaceæ, vel ex ax- illis foliorum inferiorum, folio breviores, angulatæ, pu- bescentes. Ramuli alterni, breves, subquinquefide id est bis bifidi, bilurcatione primaria florifera. Bractex vix ullae. Flores parvi, herbaceœ. Calyx minimus quinquefidus, concavus, disco decem erenato teetus; erenis alternis latioribus, dorso emargi- natis. Petala quinque ovata, pubescentia , patula, ungue lato perigyna, calyce alterna, erenis disci latioribus op- posita. Filamenta decem disei margini inserta, basi lato subulata, petalis breviora, quinque petalis opposita cae- teris paulo longiora. Antheræ cordatæ. Germen ovatum disco immer- Stylus nullus. Stigma obtusum, pilosum. Dieſer Baum war wahrſcheinlich maͤnnlich; ich ſah kei— nen weiblichen; die Frucht aber ſoll eine eßbare Beere ſeyn. Sie bluͤht im Fruͤhling; aber die Saheri, welche ich im No— vember ſah, hatte Foliola serraturis magnis remotis incisa. Ich glaube jedoch nicht, daß ſie deßhalb eine beſondere Gattung iſt, und dieſer Umſtand verbindet ſie noch beſſer mit Ben Ka- lesjam und den unter dem Namen Garuga beſchriebenen Pflan— zen. In Rheede's Figur ift kein Blatt mit einem Endblaͤtt— chen dargeſtellt: aber die 3 untern Blaͤtter ſind augenſcheinlich abgebrochen, um Raum fuͤr den Maler zu gewinnen, und ſelbſt das oberſte iſt unvollkommen. Um deßwillen habe ich die Fi⸗ gur nur zweifelhaft citiert. In den Wäldern des Diſtrictes Rungpur auf der Nord⸗ ſeite des Brahmaputra fand ich einen Baum, welchen ich in den Exemplaren für das indiſche Haus Schinus bengalensis nannte. Er iſt dem vorigen ſehr nahe verwandt, wie es die folgende Beſchreibung zeigt. Arbor magnitudine medioeris, odore terebinthaceo. Ramuli pilis brevissimis herbaceis pubescentes. Rami teretes, cieatrieibus parvis notati. Folia alterna, cum impari pinnata, 3 — 5 juga. Foliola subopposita, basi obliqua ovata, inaequilatera, acuminata, apicem versus serrata, omnia pedicellata, supra nuda, subtus pilis her- baceis raris pubescentia, venosa. Petiolus teres, pubes- cens. Rachis non alata. Paniceule axillares vel infrafoliaceae, sum. folio multo 448 breviores, ramis alternis, teretibus, pubescentibus, pauci- floris, divaricatis. Flores parvi, herbacei, omnes quos vidi pseudo-hermaphroditi, abortivi. Calyx minimus, quinquedentatus. Petala quinque ungue lato. Filamenta decem, perigyna, petalis breviora. Antheræ parvæ. Germen ovatum , superum, mini- mum, disco decem crenato eircumdatum. Stigmata tria obsoleta, crassa. In den Wäldern auf der andern Seite des Brahmapu— tra fand ich einige Monate ſpaͤter einen Baum in der Frucht, welchen die Eingebornen Niyar nennen und der dem vorigen auffallend gleicht, wenn er wirklich verſchieden iſt. Ich muß bemerken, daß der Hauptunterſchied ſowohl hier als im Saheri zwiſchen dem Baum mit ausgewachſenen Blaͤttern und dem Baum in der Bluͤthe darinn beſteht, daß die Blaͤtter des einen ganz ſind, des andern geſaͤgt. Hier meine an Ort und Stelle aufgenommenen Bemerkungen, Schinus Niara. Niyar Bengalensium. Habitat in Camrupæ orientalis monticulis. Arbor praecedenti si- millima, sed foliola angustiora saepius integerrima, N Bacca corticosa, supera, pulpo viscido cum Eupho- riae consistentia esculente farcta, 1— 4 locularis, semi- nibus varie abortientibus. Nueiculæ solitarise, angulate. Perispermum nullum, Cotyledones foliacex, complicatæ, virides. 32. Ponga seu Pongu p. 73 t. 35. Rheede fagt im Text mit feiner gewöhnlichen Nachlaͤſ— ſigkeit: die Brahmanen nannten dieſen Baum Ijelay, auf der Tafel Calo dumpu. An einer Stelle ſagt er: die Portugieſen nennen ihn Massao spinosa, und an einer andern Tsjaka do Mato; wegen dieſer Aehnlichkeit nennt ihn Commelyn Jaca minor sylvestris malabarica. Ich muß uͤbrigens be— kennen, daß die Figur der durchſchnittenen Frucht wenig Aehn— lichkeit hat mit einem Artocarpus und aus einer Menge einblaͤtteriger Kelche zu beſtehen ſcheint, wovon jeder in dornige Abtheilungen endigt; auch zeigen ſich weder Geſchlechtstheile noch Samen. t - Plukenet war nicht viel gluͤcklicher als Commelyn, indem er die Ponga (Mantissa 42) verglich mit feiner Cen- chramidea arbor pilulifera, fructu tuberculis inæquali, ex granulis coniformibus in orbem glomerato, non capsu- laris (Almagest 92, Phytogr. t. 156. f. 3), welche gefägte Blaͤtter hat, und ſowohl nach ihrem Namen Cenchramidea als nach ihrer Tracht ein Bubroma ſeyn muß. Der aͤltere Burmann irrte noch mehr, indem er die Ponga für Rumphs Cussambium (Herb. amb. I. 157) hielt, worauf Lamarck (Euc. II. 230) einiges Gewicht leg⸗ te, woruͤber man ſich wundern muß: denn obſchon er beyde Pflanzen für verſchieden erklaͤrt, fo nimmt er doch, verleitet durch Burmanns Meynung, die Blaͤttlein des Cussambi für ein Blatt; aber die Blaͤtter von Ponga ſind einfach, die von Cussambi gefiedert. 449 Be 450 Poiret (Ene. V. 563) war gluͤcklicher. Er hielt die keine Entomologen waren, denn die kleinen unanſehnlichen In— Ponga für eine Papyrius oder Broussonetia, was nach meiner Meynung wirklich der Fall iſt. Ich nehme daher an, daß die Figür des zerſchnittenen Capitulum die weibliche Bluͤthe vor— ſtellt, ehe das ſonderbare Receptaculum die Samen in die Hoͤhe gehoben hat. In den Waͤldern bey Gopal para an der Suͤdſeite des Brahmaputra habe ich eine Gattung dieſer Sippe mit reifer Frucht geſehen, welche in den Blaͤttern ſehr der Ponga gleicht: aber ihre Frucht iſt viel zu klein und ſteht auf einem zu lan— gen Stiel, als daß man ſie fuͤr einerley halten koͤnnte. Die Exemplare im indiſchen Haufe habe ich genannt Papyrius seu Broussonetia iutegrifolia, welcher Name übrigens auch auf Ponga paßt; um fie jedoch gehörig zu unterſcheiden, will ich die Pflanze beſchreiben, welche ich geſehen habe. Arbor medioeris, succo pellueido turgida. Ramu— li teretes, tomentosi. Folia alterna, oblonga, basi obtu- sa, acuminatissima, integerrima, costata, venis minutissi- me retieulata, supra nudiuscula, subtus pilosa. Petiolus brevissimus, teres, sulco supra exaratus, Stipulæ gem- mace», caducœ. Flores non vidi. Pedunculi fruetiferi axillares, sed folio deciduo plerumque nudati, saepius ex eodem axillo quatuor bis bifidi, petiolo paulo longiores. Bacca pisiformis, echinata, alba, composita e re- ceptaculis eireiter duodeeim, receptaculo communi insi- dentibus, pulposis, apice umbilicato semina totidem ge- rentibus. Semina ovata, dura. (Fortſetzung folgt.) Bent nge zur Kenntniß der Coleopteren der Türkey von Dr. med. Waltl zu Paſſau. Waͤhrend faſt alle Laͤnder des ſuͤdlichen Europas von En— tomologen bereiſet und die dort vorkommenden Inſecten fleißig geſammelt wurden, z. B. Andaluſien von uns ſelbſt und vom Dr. Rambur, jetzt zu Paris, Spanien uͤberhaupt von Bory de St. Vincent, Bedeau und Goudot, und fruͤher ſchon vom Gra— fen Dejean und L. Dufour; Portugal vom feel. Grafen von Hofmannsegg, Sicilien vom feel, Dahl und Dr. Helfer, der jetzt in Oſtindien lebt, Sardinien vom Dr. Kuͤſter, Griechen— land von der franzoͤſiſchen Expedition während der Occupgtivn Moreas durch die Franzoſen, Dalmatien vom Grafen Dejean, Parreyß und anderen, blieb die fruchtbare Tuͤrkey für die En— tomolgen eine terra incognita, und man zitterte ſchon bey dem Gedanken, in dieſes Land einzudringen. Endlich kam Dr. Fri⸗ valdski in Peſth auf den Gedanken, zwey geuͤbte Burſche zum Sammeln dahin zu ſenden, welche auch fleißig ſammelten und die erbeuteten Schaͤtze nach Peſth ſandten. Sie ſelbſt kamen nicht mehr zuruͤck, der Eine durch die toͤdtliche Kugel eines Fanatikers, der Andere durch die Peſt dahingerafft. An der Ausbeute ſieht man leider, daß ſie nur fleißige Sammler, aber Iſis 1838. Heft 6. ſecten wurden von ihnen nicht geſammelt. Im Jahre 1835. und 36. ſammelte Alb. Kindermann jun um Konſtantinopel, wohin er abſichtlich eine naturhiſtoriſche Reiſe gemacht hatte, was um fo leichter gieng, da der Curs der Dampfſchifffahrt bis nach Konſtantinopel ſchon geregelt war. Die Ausbeute war bedeutend an Coleopteren, gering an Lepidopteren. Da er aber leider die Sache nur als Sammler betrieb und ebenfalls die kleinen Arten nicht beruͤckſichtigte; ſo fehlt uns immer noch viel, die Coleopteren-Faune der Türken genau zu kennen, und es iſt noch eine Nachleſe zu machen, die bey einem laͤngeren Aufent— halte in dieſem von der Natur ſo geſegneten Lande, wo die Inſecten durch die vernichtende Thaͤtigkeit des Menſchen noch nicht vermindert oder theilweiſe vertilgt ſind, ſehr bedeutend aus— fallen wird. Wenn man bedenkt, daß die unfruchtbare Mark Brandenburg ſo reich an Coleopteren iſt, wie wir durch Dr. Erichſons Faune dieſer Provinz erfahren; fo leuchtet von ſelbſt in die Augen, daß die Tuͤrkey eine Unzahl uns noch unbekann— ter Kaͤfer beherberge. Da wir es kaum erleben werden, eine Faune der Tuͤrkey von einem Tuͤrken herausgegeben zu ſehen, obwohl dieſe Nation ſchnelle Fortſchritte in der Cultur macht; ſo entſchloſſen wir uns, einige Beytraͤge zur Kenntniß der tuͤr— kiſchen Coleoptern bekannt zu machen, und bedauern, daß wir nicht im Stande ſind, mehr zu leiſten. Wir werden nur die— jenigen Arten aufzaͤhlen, die wir erhalten konnten, und die be— ſchreiben, welche noch wenig oder gar nicht bekannt find, Wir haben ſtets den von Dr. Frivalsdki gegebenen Namen beybehal— ten. Derſelbe hat bereits die meiſten neuen Arten in ungatis ſcher Sprache befchrieben, was aber für uns Deutſche eben fo viel iſt, als wenn es chineſiſch abgefaßt wäre, In Hinſicht auf geographiſche Verbreitung der Inſecten ſtoßen wir bey genauer Betrachtung der aufsezaͤhlten Coleopteren auf merkwuͤrdige Thatſachen. Die Uleteromerdz die dem Suͤ⸗ den Europa's und dem nördlichen Theile Afrika's faſt ausſchließ— lich angehören, find oberhalb dem 439 n. B. noch ſehr ſelten, entwickeln ſich aber unter dem 42° ſchon, und nehmen an An— zahl zu bis zum aͤußerſten Punct des Südens, alſo bis zum 37. Grad. In Dalmatien ſtoͤßt man noch nicht auf Pime— lien, wohl ſchon um Konftantinopel, und um Cadix wimmelt alles von dieſen Thieren. Die bedeutende Anzahl der blaͤtter— fuͤhlerigen Kaͤfer laͤßt uns nicht zweifeln, daß die Vegetation üppig iſt, und die vielen Dorcadien beweiſen das Vorhanden— ſeyn großer Steppen, denn dieſe Thiere ſind wahre Steppenbe— wohner. Die Bupreſten ſagen uns, daß das Land noch nicht baumleer iſt, und daß die Vernichtungswuth des Tuͤrken, ob— wohl ſehr beruͤchtigt, doch nicht ſo groß iſt, als die der Spa— nier, die den Baͤumen ewige Feindſchaft geſchworen haben und in dieſem Puncte in der Cultur den Tuͤrken nachſtehen. Die geringe Anzahl der Laufkaͤfer laͤßt uns ohne Landkarte die ſuͤd— liche Lage des Landes erkennen und einen ſolchen Waͤrmegrad, der im Stande iſt, den Boden auf längere Zeit fo auszutrock— nen, daß das Fortkommen der Carabieina ſchon ſehr gehindert iſt. Wir gehen nun zur Aufzaͤhlung und Beſchreibung der Arten, und hoffen, letztere ſo genau gegeben zu haben, daß man darnach leicht Beſtimmungen wird vornehmen koͤnnen. 1) Cicindela dilacerata Dj. angulosa Ol. 2) Polystichus fasciolatus F. 29 451 3) Cymindis meridionalis Dj. 4) Cephalotes nobilis Dj. 5) Ditomus dama Rossi. 6) Ditomus atrocaeruleus WI. Subtus laete, supra obseure coeruleus, thorace la- to, rotundato, capite exserto. Long. S— 9“¾,, latitu- do 32 Der Kopf oben cylindriſch, nach den Augen zu maͤßig er— weitert, die Stirn flach, grob punctiert, von einer Fuͤhlerbaſis zur andern ein ſeichter Quereinſchnitt, der Bruſtſchild breit und ziemlich flach, nach hinten zu etwas enger werdend, oben ein ſeichter Laͤngeneinſchnitt, weder den vorderen noch hinteren Rand beruͤhrend, die ganze Oberflaͤche ſehr grob punctiert. Die Fluͤ⸗ geldecken geſtreift, die Streifen aus zuſammengefloſſenen Puncten entſtanden, die Zwiſchenraͤume der Streifen ſehr breit und ſehr grob punctiert; der Rand der Fluͤgeldecken heller gefaͤrbt, an der Spitze ſeicht ausgeſchnitten; die ganze Unterſeite des Leibes ſchoͤn ſtahlblau glaͤnzend, die Fuͤße dunkler, haarig und ſehr robuſt. : Anmerk. lung der Ditomi, Bruſtſchild ſteckt. 7) Ditomus tenebrioides Klg. Dieſe ſehr ſchoͤne Species gehoͤrt zu der Abthei— bey welchen der Kopf nicht tief im Lebt am Balkan. Piceus, elytris atris, antennis palpisque rufis, capite exserto. Long. 6 ¼“, lat. 2½““ Der Kopf mäßig groß, oben cylindriſch, die Augen we— nig hervorragend, die ganze Oberflaͤche mit ſehr groben Pun— eten (Gruͤbchen), die hie und da zuſammenfließen, bedeckt, die Oberkiefer ſehr ſtark, an der Seite ausgehoͤhlt, ſo daß oben eine ſcharfe Kante entſteht, die Oberlippe ſcharf getrennt und einzeln punctiert. Der Bruſtfchild flach, länger als breit, nach hinten etwas verſchmaͤlert, grob punctiert, in der Mitte ein vollkommener Laͤngeneinſchnitt. Die Fluͤgeldecken geſtreift, die Zwiſchenraͤume flach, grobpunctiert, jedoch ziemlich glatt, der aͤußerſte mit einzelnen Gruben, die Spitzen der Fluͤgeldecken an der Seite nur ſehr wenig ausgeſchnitten. Die Fuͤße pechbraun, mäßig dick. Um Konſtantinopel. Anmerk. Dieſe Art iſt durch den langen hinten verengten flachen Bruſtſchild von aͤhnlichen ſehr leicht zu unter— ſcheiden. 8) Ditomus nitidulus Stev. 9) Ditomus megacephalus WI. Totus ater, pedibus palpisque rufis, antennis fuscis, capite incrassato, exserto. Long. 4% lat. 1“ Der Kopf verhaͤltnißmaͤßig ſehr groß und dick, die Stirn in der Mitte mit breiter Vertiefung, dieſe mit groben Puncten verſehen, die Augen ſehr hervorragend, glänzend, die Ocelli nicht ſichtbar. Der Bruſtſchild maͤßig groß, herzfoͤrmig, mit einzeln ſtehenden groben Puncten, in der Mitte ein ſchwacher unvollkommener Laͤngeneinſchnitt, die Fluͤgeldecken punctiert ge— ſtreift, die Zwiſchenraͤume mit einzelnſtehenden Grübchen, die Spitze nicht merkbar ausgeſchnitten. Um Konſtantinopel. 452 10) Procerus tauricus Pall. Um Konſtantinopel herum. 11) Procrustes caraboides Friv. Totus ater, subtus politus, elytris coriaceis, lineis eminentibus interruptis subtribus. Long. 1“ 2, lat. 6, Der Kopf ziemlich groß, die Stirn grobrunzelig, an der Oberlippe in der Mitte eine Vertiefung, vierſeitig ausmuͤndend; der Bruſtſchild vorn ziemlich glatt, hinten groͤber runzelig, in der Mitte ein Laͤngeneinſchnitt, der die Bafis nicht beruͤhrt; die Fluͤgeldecken grob warzig, die Warzen in einander verfließend und glänzend, während der Grund matt iſt;e auf jeder Flügels decke 2 erhabene Laͤngslinien, die öfter unterbrochen find; von der Sten iſt nur eine Spur vorhanden. Die naͤchſte an der Nath naͤhert ſich gegen hinten zu derſelben, geht nahe an der Spitze nach auswärts und verbindet ſich mit der zweyten. Dies ſe Art iſt alſo leicht von andern zu unterſcheiden. Am Balkan geſammelt. Anmerk. Die Gattung Procrustes iſt von Carabus nicht weſentlich verſchieden. Will man ſie als verſchieden an— ſehen, ſo iſt das leichteſte Kennzeichen der mittlere Theil des Kinnes, der bey Procrustes breit und öfters in der Mitte ausgeſchnitten iſt, während er bey Carabus entwe⸗ der gar nicht erhaben iſt, z. B. C. hortensis, oder in eine Spitze ausgeht, z. B. C. violaceus. Man muͤßte auf dieſe Art auch das Genus Carabus trennen. 12) Procrustes Kindermanni WI. 3 Totus ater, capite fere glabro, elytris punetis in li- neas tres positis ornatis. Long. 1“ 1% lat. 6", Der Kopf ziemlich glatt, der Bruſtſchild wie beym vori— gen, die Fluͤgeldecken rauhwarzig, auf dem Grund glaͤnzend, auf jeder Seite 3 Reihen weit auseinander ſtehender, der Laͤn— ge nach geſtellter breiter Vertiefungen (Puncte). Dieſe 3 Reis hen beginnen nicht ganz an der Baſis der Fluͤgeldecken in eis ner Querlinie, alſo keine hoͤher hinaufreichend als die andere. Verwechſelt kann dieſer Kaͤfer nicht leicht werden; denn der P. Faudrasi hatte eine matte Oberflaͤche, und der P. rugosus Dj. iſt viel glaͤnzender, runzeliger, und hat ganz unregelmäßig geſtellte Puncte. — Er koͤmmt um Konſtantinopel vor, 13) Procrustes vicinus Friv. Niger, thorace rotundato, elytris glabris, punctis sin- gulis ornatis. Größe wie die des vorigen. Der Kopf mäßig rauh, matt, der Bruſtſchild ſchoͤn rund, an der Seite nach hinten zu aufgeſtuͤlpt, in der Mitte eine ſchwache Laͤngslinie, die Baſis nicht ganz erreichend, mit feinen Runzeln, die nach der Quere auslaufen; die Fluͤgeldecken von ſogenanntem Leder- oder Fettglanz, glatt, nicht warzig, mit ſehr wenig tiefen Puncten, dazwiſchen einzelne große Gruͤbchen, doch nicht fo regelmaͤßig, daß man fie in Laͤngslinien geftellt betrach⸗ ten kann. Am aͤhnlichſten iſt dieſe Art dem P. Faudrasi, die⸗ fer jedoch viel ſchmaͤler und die Puncte der Fluͤgeldecken deutli⸗ cher und in Linien geordnet zeigend. Am Balkan und um Konſtantinopel. 14) Carabus graecus Dj. 453 15) Leistus coeruleus Latr. . 16) Lieinus agricola Dj. 17) Sphodrus conspieuus Klg. Opacus, ere metallescens, thorace elongato, paral- lelipipedo, pedibus lanuginosis. Long. 11“ lat. 4½/ Der Kopf mit flachen Runzeln, Palpen und die kahle Baſis der Fühler dunkelbraun, dieſe mit fuchsrothen Haaren be— deckt; der Bruſtſchild laͤnger als breit, nach hinten wenig ver— ſchmaͤlert, mäßig aufgeſtuͤlpt, in der Mitte eine Laͤngenlinie, mit quer parallel laufenden Wellen, die Baſis grob punctiert, der Hinterleib viel breiter als der Bruſtſchild punctiert⸗geſtreift, die [Zwiſchenraͤume ganz flach, matt. Die Farbe hat einen Stich ins Metalliſche, iſt uͤbrigens faſt ſchwarz. Verwechſelt kann dieſer Kaͤfer nicht leicht werden, da er ſich durch den Bau des Bruſtſchildes fo ſehr auszeichnet. Der Sp. eimmerius Stev. hat den Bruſtſchild vorn breiter, im Ganzen viel kuͤrzer, iſt kleiner und glaͤnzender. — Um Konſtantinopel. 18) Spodrus eimmerius Ster. Um Konſtantinopel. 19) Sph. terricola Ol. Am Balkan, Anmerk. Die Trennung des Genus Spodrus durch De— jean iſt, wie die meiſten Trennungen, nicht nur unnoͤthig, ſondern auch unnatuͤrlich. Wenn man wegen jeder klei— nen Abweichung gleich neue Genera aufſtellt, ſo koͤmmt es ſoweit, daß Niemand mehr eine Wiſſenſchaft zu pfle— gen anfaͤngt, die er ſo ſehr der Mode unterworfen ſieht. Zur Aufſtellung guter Genera gehören mehr Kenntniffe, mehr Uebung und Ueberblick, als die meiſten Namenfa— brikanten beſitzen, die jetzt ſo viel Verwirrung anſtiften. Balkan. Konnten wir 20) Zabrus segnis Kig. Am nicht erhalten. 21) Gyrinus niloticus Koll. Nitidus, obscurus, inerassatus, pedibus palpisque ferrugineis. Long. 3 — 3½“, lat. 2", Der Kopf glatt, glaͤnzend, neben jedem Auge nach innen zu ein tiefes Gruͤbchen, vor den Augen ein Quereindruck, der Mund mit Wimpern verſehen, das letzte Palpenglied an der Spitze ſchwarz; der Bruſtſchild hart am Vorderrande und mit dieſem gleichlaufend mit einem tiefen Einſchnitt am Diſcus des Bruſtſchildes ſich verlierend, hinterhalb eine gleichlaufende, eben ſolche vertiefte Linie, an der Seite nicht bis an den Rand rei— chend, am Difeus viel ſchwaͤcher werdend und faſt verſchwin— dend, an der Seite gegen die Baſis des Bruſtſchildes eine Zte Linie, die oben nach der zweyten ſich hinneigt und gegen den Rand zu ſich verliert. Der Hinterleib dick, ſtark gewoͤlbt; oval, die Fluͤgeldecken fein punctiert geftreift,, Nath und Rand gleichfarbig, Farbe dunkel mit einem Stich ins Metallifche. Die Bruſt, der Rand der Fluͤgeldecken und der After braun, die anderen Theile dunkel. Am Balkan und in Egypten. Anmerk. Dieſe Art iſt bisher noch unbekannt geblieben, nach der gegebenen Beſchreibung jedoch von anderen Ar— ten leicht zu unterſcheiden. Uebrigens herrſcht eine heil— loſe Verwirrung bey der Gattung Gyrinus, die man nur | 454 dann aufhebt, wenn man die vielen Namen als Syno⸗ nyme behandelt und ordnet. 22) Buprestis cupressi Dej. Um Konſtantinopel. Anmerk. Wie ſchon bemerkt wurde, haben wir die neuen Genusnamen von Dejean, als für uns werthlos, nicht angefuͤhrt. 23) B. hirsutula Friv. erhalten. 24) B. tenebrionis F. Der folgenden ſehr aͤhneich. 25) B. tenebricosa F. 26) B. geminata III. Spanien. 27) B. variolaris F. Die Larve ſcheint im Innern von großen Diſtelgewaͤchſen zu leben. Am Balkan. Konnten wir nicht Auch in Dalmatien. Auch in Suͤd-Frankreich und 28) B. porosa Klg. Facie cariosæ. Lata, thorace punctato, opaco, ma- eulis 5 nitidis et fovea profunda pone basin, elytris stria- tisz = Lone UA TEE Der Kopf punctiert, im Innern der Gruͤbchen Gold: ſchimmer. Der Bruftihild der Form nach wie der dem B. carinosa; grob und dicht punctiert, im Innern der Gruͤbchen, beſonders vorn Goldſchimmer. Vor der Mitte 3 glänzende Flecken, der Quere nach ſtehend, und hinten an der Baſis in der Mitte ein tiefes Loch, daneben zwey groͤßere Glanzflecken. Die Fluͤgeldecken oben ſehr rauh gerunzelt, ſchwarz mit einem ſchwachen Goldſchimmer, der beym lebenden und nicht abgerie— benen Thiere die Oberfläche ganz zu bedecken ſcheint, gegen die Spitze zu deutliche punctierte Streifen, nach der Baſis der Fluͤ⸗ geldecken zu ſich verlierend. Unterſeite des Koͤrpers mit einem Goldſchimmer, befonders an den vertieften Stellen. Am Bal— kan und um Konſtantinopel. 29) B. stigmatica Friv. Plana, thorace rugoso, elytris maculis 4 flavis or- Long. 11“ lat. 4%. Die Stirn eingedruͤckt, grob punctiert, in der Vertiefung eine Laͤngenfurche, der ganze Kopf roth und goldglaͤnzend. Der Bruſtſchild grob und einzeln punctiert; an der Seite ein ecki— ger Vorſprung, von da nach hinten nur ein wenig ſich ver ſchmaͤlernd, in der Mitte am 2ten Drittel anfangend ein Laͤn— geneinſchnitt, der nicht ganz bis an die Baſis reicht. Die Fluͤ⸗ geldecken ſehr rauhrunzelig, mit 2 ſchwach erhabenen, ziemlich undeutlichen Linien, mit der Nath parallel laufend. Auf jeder Fluͤgeldecke zwey Vertiefungen mit gelben Borſten beſetzt, eine vor und die andere nach der Mitte ſtehend. Die Unterſeite des Leibes und die Fuͤße goldglaͤnzend, die Tarſen ſtahlblau. Am Balkan und um Konſtantinopel. natis. 30) Cantharis oculata Gebler. Thorace et abdominis margine rufo, ore, palpis pe- dibusque ferrugineis, capite elytrisque nigris. Lonit. G % % lat 2% 455 Der Kopf ſchwarz, grauhaarig, der Mund beaun, Fühler nur an der Spitze dunkel, Unterleib bis auf den Rand ſchwarz; der Bruſtſchild breiter als lang, am Dictus 2 ſchwarze Fle— cken; Fluͤgeldecken grau behaart. Am Balkan, ein Gebirgskaͤ— fer wie es uns ſcheint. Auch um Paſſau, jedoch ſehr ſelten, und in Sibirien. Die Larven der Gattung Cantharis konnen die ſtaͤrkſte Kälte ertragen, und erſcheinen nicht felten als ſammet— ſchwarze Wuͤrmer auf dem Schnee. 31) Malachius flabellatus Friv. Statura omnino M. bipustulati F. Ore et elytro- rum apice rubris, antennis flabellatis. Der Kopf voll von erhabenen Wellen oder Falten, nur der Mund roth, die Fuͤhler federartig, 7 Strahlen ſind lang, 4 viel kuͤrzer und dicker. Der Bruſtſchild voll von ſehr feinen erhabenen Querfalten, ſonſt wie bey M. bipustulatus. Die Fluͤgeldecken glatt, an der Spitze lebhaft roth, durchaus mit ſchwarzen Borſten beſetzt; der Hinterleib am aͤußerſten Rande lebhaft roth. Am Balkan. 32) Malachius coceineus Klg. Abdomine, thoraeis margine elytrisque laete rubens. Long. 2—2¼ “/, lat. 1'". Der Kopf ſtahlgruͤn, ſchwarz behaart, zwiſchen den Fuͤh— lern eine Erhabenheit mit einem Haarſchopf, die Fuͤhler ſchwarz, Mundtheile blaßgelb. Der Bauchſchild ſo breit als lang, an den Ecken abgeſtumpft, der Diſeus von der Baſis bis zur Spi— tze dunkel ſtahlgruͤn, das Schildchen und die naͤchſte Umgebung dunkel, die Fluͤgeldecken ſchoͤn zinnoberroth, ſchwarzborſtig; Bruſt und Fuͤße ſtahlgruͤn. Dieſe Art iſt aͤhnlich dem NI. rufus F., der jedoch nicht einmal fo groß und deſſen Bruſt— ſchildrand breiter roth iſt, und dem N. Sanguinolentus F., der jedoch keine Borſten an den Fluͤgeldecken hat. 33) Clerus transversalis Hellw. myrmecodes Hoffing. Auch um Cadiz in Andalufien von uns gefammelt, 34) Trichodes 4pustulatus Dj. Totus viridi -eyaneus vel viridis, antennis palpisque pallidis, elytrorum maculis marginalibus 4. Long. 4%, ee A Der Kopf grob punctiert mit langen blonden Haaren, das erſte Glied der Fuͤhler vorn mit einem gruͤnen Fleck. Die Fluͤgeldecken blaugruͤn mit ſehr tiefen Gruͤbchen, gedrängt und faſt in Reihen ſtehend, in der Mitte und etwas vor der Spi- be auf jedem Fluͤgeldeckenrand ein rother Fleck, letzterer ziemlich nahe an die Nath ſich erſtreckend. Dem T. bifaseiatus F. etwas aͤhnlich, doch nicht leicht mit ihm zu verwechſeln. Am Balkan. 35) Trichodes erabroniformis F. Koͤmmt auch auf der Inſel Spalato, dann in Korfu und Egypten vor. Von erſterer Inſel ſandte ihn Hr. Hauptmann Furthmoſer, von Korfu brachte ihn Parreyß mit und von Egy— pten Dr. Fiſcher. 36) Notoxus thoraeieus Friv. Konnten wir nicht erhalten. 37) Sisyphus Schaefferi F. Koͤmmt auch um Regens⸗ burg und Paſſau, in Trieſt und im füdlichen Europa uͤberhaupt vor. Der unter dem Namen S. albiventris von Kindermann 456 * verſandte Kaͤfer iſt ein aus Kreideboden ausgeſchloffener, am Vauch und an den Seiten beſchmutzter S. Schaefferi. Man kann die Erde leicht wegwaſchen. Dieſer Käfer bildet ſchoͤnere Pillen als mancher Apotheker, obwohl er keine Pillenmaſchine hat. Er bildet ſie mit den Fuͤßen und ſchiebt ſie mit den Hin— terfuͤßen fort, gerade wie der Ateuchus sacer u. a. 38) Onitis Menalcas F. Auch im ſuͤdl. Rußland. 39) O. irroratus Rossi. Auch in Italien. 40) ©. Damoetäs Stey. Auch im ſuͤdl. Rußland.“ 41) ©. bubalus Latr. Er unterſcheidet ſich von O. bison bloß durch kuͤrzere Hörner und durch die Eürzere, in der Mitte ausgeſchnittene Spitze an der Vorderſeite des Bruſtſchildes. 42) Oniticellus pallipes F. Koͤmmt auch in Andalu— ſien, Griechenland und Egypten vor. 43) Onthophagus lucidus F. Koͤmmt ſchon in Un⸗ garn vor. 44) Onthoph. marginalis Gebler. Armatus, thorace deplanato, in margine laterali pul- vinato, elytris pallidis nigro-maculatis. Von der Größe des O. fracticornis. Der Kopf des Maͤnnchens gehoͤrnt, der Bruſtſchild breit, an den Seiten faſt in der Mitte ſtumpfeckig, und uͤber dem Eck eine ziemlich große kiſſenartige Erhabenheit; die Oberflaͤche matt, glatt, einzeln grob punctiert, die Fluͤgeldecken mit einzelen ſchwarzen Flecken, ſehr ſchwach geſtreift, die der Nath naͤchſten Linien punctiert, die Zwiſchenraͤume mit einzelen ſehr flachen Puncten. Die Nath ſchwarz und punctiert. Dem O. anda- lusicus WI. am naͤchſten ſtehend, ſonſt von andern aͤhnlichen Arten durch die groͤßern ſchwarzen Flecken ſchon ſehr leicht un— terſcheidbar. 45) Aphodius furvus Klug. Konnten wir nicht bekommen. 46) Geotrupes laevigatus F. Auch im ſuͤdl. Frankreich. 47) G. fossor Friv. | Geſtalt wie G. typhoeus, nur ein wenig kleiner. Er unterſcheidet ſich vom G. typhoeus durch die kuͤrzeren Hörner, durch den am Diſcus und an den Seiten ſtaͤrker punctierten Bruſtſchild und durch die dunkelblauſchwarze Faͤrbung, die bey G. typhoeus rabenſchwarz iſt, ferner durch geringern Glanz. 48) Rhisotrogus tenebrioides Pall. Auch im ſuͤdlichen Rußland. 49) Rh. torulosus Friv. Pallidus, elytris rufis, apice adustis. des Riis, aestivus. b Der Kopfſchild ſtark aufgebogen, der aufgebogene Rand ſchwarz. Der Bruſtſchild einzeln punctiert, gerandet, an der Seite in der Mitte nahe am Rande ein ſchwarzer Fleck. Die Fluͤgeldecken mit erhabenen breiten Linien, auf jeder derſelben mit der an der Nath 4. Die ganze Oberfläche unregelmaͤßig. grob punctiert, die Nath und der Rand von der Mitte an bis hinten ſchwarz. Die Bruſt ſtark wollig, die Zaͤhne der Vor⸗ derfuͤße ſchwarz. Am Balkan. Von der Groͤße 7 457 50) Rhisotrogus costulatus Friv. Gracilis, niger, elytris rufis costatis, sutura nigra. Long. 5“, lat. 27, — 2%," Der Kopf und Bruſtſchild ſchwarz, gänzlich mit fahlen langen Haaren beſetzt, Fuͤhler kaſtanienbraun, Schildchen ſchwarz; die Fluͤgeldecken braun, grob punctiert, jede mit 4 wenig erha— benen Rippen der Laͤnge nach verſehen, vorzuͤglich auf dieſen Rippen mit Borſten beſetzt; der Unterleib wollig. Am Balkan. 51) Rh. transversus F. Auch in Dalmatien. 52) Leptopus gracilis WI. Castaneus, subtus pilosus, elytris coriaceis, lineatis. Long. 4½ “/, lat. 2¼ “,. Der Kopf ſehr ſtark mit fahlen Haaren beſetzt, der Kopf: ſchild laͤnglich, vorn ſchoͤn abgerundet und aufgeſtuͤlpt, grob punctiert. Die Fuͤhler ſehr merkwuͤrdig. Das erſte Glied ſehr dick, das 2te kleiner, das dritte ungemein lang mit einem ſehr langen Dorn nach vorn ſtehend, die Keule aus ſieben ſehr lan— gen und ſchmalen Blaͤttern beſtehend; die Palpen ſehr lang und duͤnn, auch das letzte Glied nicht verdickt. Der Bruſtſchild dunkelſchwarz, einzeln grob punctiert, glaͤnzend, an der Seite faſt in der Mitte ſehr erweitert; das Schildchen groß, flach, die Fluͤgeldecken dunkelbraun, neben der Nath auf jeder Seite eine Furche mit ihr parallel laufend; die Oberflaͤche grob pun— ctiert, mit 2 undeutlichen Laͤngslinien auf jeder Fluͤgeldecke. Die Unterſeite ſtark haarig, Fuͤße ſchwach. Am Balkan. Dieſes Thier iſt durch den Bau feiner Fühler und Palpen ſehr merk— wuͤrdig, von der Geſtalt einer Melolontha, nur mehr gedrungen. 53) Anisoplia lineolata Dj. Nigra, thorace viridi, nitente, elytris flavis, maculis oblongis nigris decoratis. Von der Groͤße und Geſtalt d. A. horticola F. Der Kopfſchild dunkel, rauhfaltig und mit langen frhlen Haaren bekleidet; der Bruſtſchild an den Seiten in der Mitte ſtumpfeckig, mit Ecken an der Baſis; die Oberflaͤche metalliſch— gruͤn, punctiert, fahl behaart; das Schildchen fingerhutartig punctiert; die Fluͤgeldecken mit wenig erhabenen zerſtreuten Waͤrzchen, oben an den Schultern und hinten neben der Nath ein ſchmaler ſchwarzer Fleck, die Nath und der Rand bis nicht ganz zur Baſis ſchwarz. Am Balkan. Dieſe Art hat Aehnlichkeit mit der folgenden, unterſcheidet ſich aber bey genauer Unterſuchung weſentlich. 54) Anisoplia rumeliaca Friv. Nigra, thorace obscuro lanato, elytris flavis nigro- costatis. Von Geſtalt und Größe der vorigen. Der Kopf- und Bruſtſchild feiner punctiert, dunkel, ohne Glanz, ſtaͤrker fahl behaart, das Schildchen feiner punctiert, die Fluͤgeldecken blaß braun, glaͤnzend, auf jeder 2 ſchwarze Rippen, die aͤußere abgekuͤrzt; die Nath, der Rand und Schul— tern ebenſo glaͤnzend ſchwarz, der an der Nath naͤchſte Zwi— ſchenraum grob punctiert, beym 2ten die Puncte in 2 Linien ſtehend, beym aͤußerſten in 3 Linien. Neben dem Rande laͤuft eine abgekuͤrzte ſchwarze Rippe, und daneben zwey Furchen. Am Balkan. 55) Omaloplia ferruginea Kl. Konnten wir nicht erhalten. Iſis 1838. Heft 6. 458 56) Amphicoma purpuricolle Friv rm — — Thorace seutelloqne violaceo rubente, abdomine ru- fo elytris fusco rufis. Long. 6“% lat. 2%," Der Kopf und Bruſtſchild fingerhutartig punctiert, fahlwollig, Fuͤhler braun, Fluͤgeldecken an der Nath faſt bis zur Spitze zu ammenſtoßend, grob punctiert, ſchwaͤrzlichbraun, mit einzelen fah ten und ſchwarzen Haaren, der Rand ſchwarz, mit einzelnen dicken ſchwarzen Borſten beſetzt; die Bruſt dun— kel; Hinterleib braun durchaus, beſonders neben dem Rande der Haie ſtark fuchsrothwollig. Um Konſtantinopel und am alkan. ſtark 57) Amphicoma strigatum Dj. (Von Kindermann und Frivalb ski als A. eyanipenne Friv. verſendet). Atra, thorace chalybeo-coerulescente, nigro piloso, elytris divaricatis. Long. 6 ½ %, lat. 3", Der Kopf nicht wie bey der ſo eben beſchriebenen Art ziemlich flach, ſondern ſtark ausgehoͤhlt, d. h. der Rand uͤberall ſtark ausgebogen, grob punctiert, glaͤnzend ſchwarz, die Stirn blaugruͤn, metalliſch glaͤnzend; Fuͤhler ſchwarz, Kolbe ſchwarz⸗ braun; der Bruſtſchild mit ſtahlgrauen glaͤnzenden Parthien, nehmlich in der Mitte bis zur Baſis, daneben ein Feld finger— hutartig rauh mit Borſten, ſchief nach vorn und außen laufend, dann wieder ein Glanzfeld bis zur Mitte des Bruſtſchildes nach vorn reichend, das Uebrige grob punctiert mit langen ſchwarzen Haaren. Das Schildchen ſchoͤn ſtahlblau, grob punctiert, die Fluͤgeldecken von, Natur klaffend, dunkelbraun, mit anliegenden braunen Borſten, gegen den Rand und die Nath zu nach der Laͤnge kahl, ſo daß nur der Rand, die Nath und in der Mitte der Fluͤgeldecke ein Streif borſtig iſt. Der Unterleib ſchwarz— wollig. Am Balkan. Anmerk. Bey dem Weibe ſind die Fluͤgeldecken ſtaͤrker be— borſtet, und die mittlere Borſtenlinie nicht ſo deutlich auch iſt der Bruſtſchild ſtahlgruͤn und nicht ſchwarz, ſon— dern fahl behaart, ebenſo der Unterleib. Die Amphico— men kann man in 2 Abtheilungen bringen, a) mit ans ſtoßenden, b) mit klaffenden Fluͤgeldecken. Ihr Vorkom— men ſcheint an beſondere Bedingniſſe gebunden; ſo fien— gen wir in Suͤdſpanien kein Stuͤck, und fanden auch in der großen Inſectenausbeute des Dr. Fiſcher aus Egypten keine Art, waͤhrend ſie in der Tuͤrkey und in Nubien zahlreich erſcheinen. Es ſcheint, daß eine gewiſſe Hoͤhe des Aufenthaltortes uͤber dem Meere zu ihrem Gedeihen weſentlich nothwendig ſey. 58) Amphicoma bicolor Friy. Ein wenig kleiner als Nr. 56. Thorace in uno sexu aureo-virescente, in altero atrato, elytris rufis, divaricatis, abdomine viridi-metallico. Der Kopfſchild ſtark ausgehoͤhlt, nach vorn ſchwarz, Stirn und Bruſtſchild beym Mann ſehr ſchoͤn gruͤn goldglaͤnzend ſchimmernd, grob punctiert, fahl behaart, beym Weibe faſt ſchwarz, Fluͤgeldecken klaffend, dicht gruͤbchenartig punctiert, we— nig behaart, Unterſeite, beſonders neben dem Rande der Fluͤgel— decken, ſtark fahlwollig, Fuͤße von der Farbe des Bruſtſchildes bey jedem Geſchlechte. Am Balkan. 29 * S 459 59) Amphicoma mustela Friv. ciliata Menet. Totus compressus, thorace pectore et pedibus vi- rescens, elytris apice infuscatis, piloso-striatis. Long. 0% e 2r Der Kopf ziemlich fein punctiert und glatt, in der Mitte der Laͤnge nach ein ſcharfer Kamm, Stirn metalliſch blaugruͤn glaͤnzend, ſchwarzborſtig, Fuͤhlerkolbe kaſtanienbraun; Bruſtſchild viel laͤnger als breit, gruͤn, matt, glatt, in der Mitte grob punctiert und ſchwarzborſtig, gegen den Rand zu einzeln borſtig, der Rand ſelbſt weißborſtig; Schildchen klein, ſchwarz, Fluͤgel— decken an der Spitze klaffend, rußigbraun mit 2 deutlichen Streifen von Borſten, gruͤbchenartig punctiert, der Rand mit einzelnen, ſehr dicken, blaſſen Borſten. Der ganze Unterleib ſehr ſtark zuſammengedruͤckt, Bruſt und Fuͤße blaugruͤn metal— liſch glaͤnzend, Hinterleib blaßbraun, dicht goldgelbborſtig, die letzten 2 Glieder dunkler und nicht beborſtet. Am Balkan. 60) Amph. apicale Friv. Thorace virescente, elytris fusco-rufis, ad suturam et apicem virescentibus. Von der Größe des Amph. bi- color. Der Kopfſchild rauh, metalliſchgruͤn, ſtark gerandet, Fuͤh— lerkolbe dunkelbraun; Bruſtſchild ſo breit als lang, fein wellen— artig rauh, ohne ſtarken Glanz, goldgruͤn und metalliſch, fahl behaart mit einzelnen ſchwarzen Haaren, Schildchen von der Sculptur und Farbe des Bruſtſchildes; Fluͤgeldecken nicht klaf— fend, rußigbraun, grob punctiert, einzeln fahl behaart, neben der Nath und die ganze Spitze ſchoͤn grün glänzend, beym Manne faſt die ganze Oberflaͤche der Fluͤgel gruͤn. Bruſt und Fuͤße dunkel metalliſch glänzend, die letzten 3 Abſchnitte des Hinter— leibes rothbraun. Am Balkan. 61) Amph. Lasserei Parr. Thorace pectoreque aeneo-virescente, abdomine au- reo, elytris rufo- fuseis, setoso-3lineatis. Von der Größe des A. bicolor. Der Kopfſchild vertieft, vorn ſchwarz, die Stirn und der Bruſtſchild gruͤn metalliſch mit Goldſchimmer, fingerhutartig punctiert, ſtark gewoͤlbt, an den Seiten gerundet, oben in der Mitte und an den Seiten nahe an der Baſis ſtark glänzende Stellen. Die Fluͤgeldecken an der Nath nicht geſchloſſen, rußig braun, neben der Nath, dem Rand und in der Mitte ein Streif aus fahlen Borſten, Bauch fahlhaarig. Lebt in der Tuͤrkey und auf Corfu. 62) Amph. psilotrichius Parr. distinetum Falderm. Thorace »neo-coerulescente, elytris rufis nitore coe- rulescente. Von der Gröfe des vorigen. Der Kopfſchild ſtark gerandet, ſchwarz, grob punctiert, in der Mitte ein nicht hoher Kamm. Der Bruſtſchild ſo breit als lang, an den Seiten ſchoͤn gerundet, die Oberflaͤche ſchoͤn blaugruͤn metalliſch, rauh, mit ſchwarzen Borſten und fahlen feinen Haaren ziemlich duͤnn bedeckt; Schildchen groß, blau, fingerhutartig punctiert; die Fluͤgeldecken nicht klaffend, ſchoͤn 460 blau, der übrige Raum wie blau angelaufen, mit wenig fah⸗ len Haaren; Unterleib dunkelblau glaͤnzend, fahl behaart. Fin⸗ det ſich auch in Corfu und im ſuͤdlichen Rußland. 63) Amph. vulpes F. Findet ſich auch im ſüdlichen Rußland. 64) Cetonia atrocoerulea Friv, Subtus @neo-, supra opaco virescens, elytris albo- maculatis. Long. 10% q lat. 6, Der Kopf einzeln grob punctiert, der Bruſtſchild dunkel grün, an den Seiten ſtark punctiert, das Schildchen ganz glatt; die Fluͤgeldecken dunkelſtahlgruͤn, ohne Glanz, lichter als der Bruſt child, beſonders nach außen dicht mit hufeiſenfoͤrmigen Eindruͤcken, am Rande in der Mitte der Fluͤgeldecken und an der Nath ſchneeweiße ſchmale Flecke, ganz kleine hie und da zerſtreut. Die Bruſt ſtark punctiert, der Hinterleib ſehr ſchoͤn glänzend und glatt. Am Balkan und um Konſtantinopel. 65) Cetonia adspersa Friv. Thorace elytrisque nigris, opacis albo maculatis, abdomine nitente. Long. 8½ “ lat. 5%. - Der Kopfſchild mit Gruͤbchen, ſchwarz, glänzend; der Bruſtſchild matt, ſchmaͤler als der Hinterleib, von der Baſis nach vorn nur ſehr wenig ſich erweiternd, dann plotzlich bis zum Kopf zu ſich verſchmaͤlernd, der Quere nach in der Mitte mit 4 weißen Flecken, vor dieſen 2 kleinere; Schildchen nur an der Baſis punctiert. Die Fluͤgeldecken ziemlich dicht weißfleckig. Der Unterleib glaͤnzend mit roͤthlichem Schimmer, neben dem Rand der Fluͤgeldecken 3 weiße Flecken, der letzte Abſchnitt an der verticalen Seite faſt ganz weiß. Dieſer Käfer iſt etwas aͤhnlich der C. squamosa Dj. doch nicht leicht damit zu verwechſeln. 66) C. cinetella Stey., albella Pall. Auch im ſuͤdli⸗ chen Rußland. 67) Pimelia granulosa Latr. Sub-oblonga, tota nigra, piloss, elytris verrueife- ris. Long. 10“, lat. 5%½“ Der ganze Kopf warzig, nicht glaͤnzend, mit ſchwarzen, ziemlich aufliegenden, nach hinten gerichteten Borſten, die Fuͤh⸗ ler kurz, der Bruſtſchild viel breiter als lang, mit Warzen und Borſten wie der Kopf und die Fluͤgeldecken; Schildchen nicht ſichtbar. Dieſe Art ſcheint den Uebergang von den rundlichen zu den laͤnglichen Pimelien zu machen; ſie iſt durch ihr tiefes Schwarz ohne allen Glanz, kurze Fuͤhler uſw. mit keiner an⸗ dern leicht zu verwechſeln. Sie koͤmmt auch in Griechenland und um Oran in der Barbarey vor. 68) P. verrucifera Solier. Globosa, valde convexa, thorace opaco glabro, ely- tris verruciferis. Long. sy lat. 4%¾ %.. Der Kopf matt ſchwarz, von der Fuͤhlerbaſis quer zur andern eine ſchwache Vertiefung, einzeln warzig; der Bruſt⸗ 461 ſchild im Verhaͤltniſſe zum Hinterleib ſehr klein, matt ſchwarz, an den Seiten warzig, in der Mitte ziemlich fein punctiert. Die Fluͤgeldecken durchaus mit fahlen, ſehr kurzen aufliegenden Borſten, meiſtens aber abgerieben, daruͤber ſtark hervorragende, ſehr große halbkugelige glaͤnzende Warzen, zwiſchen dieſen einzel— ne wenige, viel kleinere, der Grund aber dicht und gleichfoͤrmig mit ganz kleinen Waͤrzchen beſaͤet. Dieſe Art iſt der P. sub- globosa Pall. ſehr aͤhnlich, unterſcheidet ſich aber durch ihre Groͤße und Mangel aller Rippen. Anmerk. Die Pimelien gewähren den beſten Maaßſtab zur Beurtheilung des Climas eines Landes. So z. B. kommt in Dalmatien und Ungarn noch keine Art vor. 69) Akis deplanata WI. Thorace spinoso, elytris deplanatis punctatis. Long. 11% lat. sur Der Kopf.und Bruſtſchild grob einzeln punctiert, die hin— tern Ecken des Bruſtſchildes verlängert, ſpitzig, die Fluͤgeldecken maͤßig glänzend, oberflächlich punctiert. Dieſer Käfer ſieht der A. hispida Hbst. ähnlich, wenn man ſich bey dieſer die Fluͤ⸗ geldecken glaͤnzender und die Warzen ganz weg denkt. 70) Tentyria grossa Dj. Atra, thorace convexo, dilatato, abdomine oblongo- ovato. Long. 10“ lat. 4'/,", Der Kopf ziemlich lang, einzeln grob punctiert, neben den Augen nach innen eine Laͤngenfalte. Der Bruſtſchild breiter als lang, ſehr conver, vom Hinterleib ſehr ſtark abſtehend, an der Baſis ſchmaͤler als vorn, einzeln punctiert, die Fluͤgeldecken viel feiner einzeln punctiert, die ganze Oberflaͤche glaͤnzend. Durch Größe, ſtarke Woͤlbung des Hinterleibes und den großen Ausſchnitt zwiſchen dieſem und dem Bruſtſchilde iſt dieſe Art leicht von andern unterſcheidbar. Sie koͤmmt auch in Gries chenland u. a. Laͤndern vor. 71) Gnathosia caraboides Dj. (prius Hegeter). Atra, thorace fere parallelipipedo, abdomine oblen- go, elytris punctatis. Long. 6%“ lat, 2'/,'”, Der Kopf glatt, fein punctiert; von der Baſis des Ko: pfes bis zu der der Fuͤhler eine Laͤngenfalte, gerade vorwaͤrts laufend; die Augen in dem hintern Ausſchnitt der Fuͤhlergrube liegend, der Bruſtſchild mehr laͤnglich als viereckig, an der Baſis etwas verſchmaͤlert, durchaus gerandet, ſchwach glaͤnzend, einzeln ziemlich fein punctiert; der Hinterleib hart an dem Bruſtſchild anliegend, breiter als dieſer, in der Mitte etwas erweitert, maͤßig gewoͤlbt, glaͤnzend, nicht ſo dicht, wie der Bruſtſchild punctiert. Kommt auch in Griechenland vor, 72) Tagenia filiformis F. Lebt in ganz Suͤd⸗Europa. 73) Cephalostenus elegans Dj. Ater, opacus, thorace plicato, Long. 7% lat. 3”. Der Kopf ſehr lang und ſchmal und dadurch allein von Scaurus verſchieden. Die Stirn grobfaltig, eine ſattelfoͤrmige Erhabenheit von der Baſis des Kopfes bis zu der der Fuͤhler elytris verruciferis. 462 nach vorn laufend; der Bruſtſchid mäßig groß, die Ecken ganz abgerundet, faltig, kein Schildchen; den Hinterleib ziemlich lang: die Fluͤgeldecken warzig, undeutlich aber doch kennbar geſtreift. 74) Pedinus cylindrieus Parr. Elongatus, thorace latissimo, elytris punctato stria- tis, interstitiis erebro punctatis. Long. 5½ / lat. 2", Der Kopf dicht, ziemlich fein punctiert, der Bruſtſchild breiter als der Hinterleib, dicht und fein punctiert, der Hinter⸗ leib ſehr lang, ziemlich ſchmal, die Fluͤgeldecken punctiert ge— ſtreift, die einzelnen Puncte der Reihe groß und deutlich von einander getrennt; die Tarſen haarig. Dieſe Art kommt dem P. siculus Dj. am naͤchſten, iſt aber größer, der Hinterleib laͤnger und der Bruſtſchild breiter, mehr gewoͤlbt und glaͤnzen⸗ der. Findet ſich auch auf Corfu. 75) Pedinus byzantinicus Klg. Parvus, antennis pedibusque castaneis, elytris pun- etato striatis deuse punctatis; facie Cryptiei glabri. Der Kopf grob punctiert, der Bruſtſchild fo breit als der Hinterleib, gegen den Rand zu groͤber punctiert, der Rand an der Baſis nach hinten verlängert, fo daß die Baſis des Bruſt⸗ ſchildes ſattelfoͤrmig erſcheint. Der Hinterleib ziemlich ſtark ge⸗ wölbt, punctiert geſtreift, die Zwiſchenraͤume ſehr dicht, fein und oberflächlich punctiert. Dieſe Art ift unter 10 uns bekannten die kleinſte. Lebt um Konſtantinopel. 76) Dendarus dalmatinus Dj. Totus ater, elongatus, thorace punctatissimo, acu- minato, elytris punetato-striatis, interstitiis dense puncta- tis. Long. 6“ lat. 5. Der Kopf dicht punctiert, der Bruſtſchild etwas laͤnger als breit, ſchmaͤler als der Hinterleib, durchaus gerandet, an den Seiten wenig, beym Weibchen mehr erweitert, der Rand hinten in einen Spitz auslaufend; am Diſcus grob punctiert, gegen den Rand zu die Puncte verfließend und Falten bildend; der Hinterleib lang, die Fluͤgeldecken punctiert geſtreift, die ein⸗ zelnen Puncte von einander ſtark getrennt; die ganze Oberflaͤ⸗ che dicht punctiert. Auch in Dalmatien ſehr gemein. Er un: terſcheidet ſich von dem ähnlichen D. stygius Helf. durch den ſchmaͤlern Bruſtſchild und kleinern Koͤrperbau. Anmerk. Man erkennt die Dendari ſehr leicht durch die Breite und Größe des Aten und Zten Tarſengliedes der Vorderfuͤße des Maͤnnchens. 77) Dendarus stygius Helf. Long. 7½ /, lat. 3 /“. Dieſer Kaͤfer ſtimmt in allen Theilen mit dem ſo eben beſchriebenen überein, nur iſt er conſtant größer, der Bruſtſchild gegen den Kopf zu mehr erweitert und die Punetſtreifen der Fluͤgeldecken groͤber. Lebt auch in Sicilien. 78) D. eribratus Klg. 3 Totus ater, elongatus, thorace dilatato, elytris fo- veis in linea positis ornatis. Statura D. dalmatini. 463 Der Kopf grob punctiert, der, Bruſtſchild ſo breit als der Hinterleib, an den Seiten rundlich, gegen die Baſis zu ſtark ausge ſchnitten und mit dieſer eine ſpitzige Verlängerung bildend, die Punctur fein, ſehr dicht, neben dem Diſcus die Puncte hie und da faltenartig in einander verfließend. Die Fluͤgeldecken mit laͤnglichen, großen Gruben der Laͤnge nach in einer Reihe geziert; die ganze Grundflaͤche dicht fein punctiert. Iſt von allen andern Arten ſehr ausgezeichnet. 79) Phylan carbonarius WI. Totus ater, elytris punetato-striatis, interstitiis pun- ctatis. Long. 4% lat. 1%," Der Kopf flach, mattglaͤnzend, vorn ausgeſchnitten, pun— ctiert, Fuͤhler fein, Bruſtſchild ſehr breit, uͤberall fein gerandet, hinten mit Ecken, an den Seiten grob, am Diſcus fein pun— ctiert, das Schildchen fein punctiert, Hinterleib lang, nicht bau— chig, Fluͤgeldecken glatt. Auch in Sicilien und Egypten. 80) Opatrum geminatum Brulle. Nigrum, dilatatum, elytris nodis nitentibus in series positis ornatis. Long. 5“, lat. 2½ “. g Der Kopf rauh warzig mit einem Quereindrucke. Der Gruſtſchild fo breit als der Hinterleib, der Seitenrand flach, etwas aufgebogen, am Diſcus mit einzelnen Buckeln, die ganze Grundflaͤche mit gleichfoͤrmigen, flachen Warzen verſehen; der Hinterleib ſehr breit, ziemlich gewoͤlbt, die Fluͤgeldecken auf je— der Seite mit 8 Reihen glaͤnzender, einzeln ſtehender Hoͤcker verfehen, in einer Laͤngenreihe geſtellt, zwiſchen 2 Reihen eine erhabene Linie oder Rippe, die ganze Grundflaͤche einzeln fein warzig. Iſt nicht leicht mit anderen zu verwechſeln; lebt auch auf Morea. 81) O. obesum WI. Atrum, valde convexum, aureo setosum, elytris ver- rucoso-striatis. Long. 4“ lat. 2¼“ Der Kopfſchild in der Mitte ſtark ausgeſchnitten, vorn fingerhutartig punctiert; der Bruſtſchild viel breiter als lang, gewoͤlbt, in der Mitte eine Laͤngenrippe, gaͤnzlich mit Warzen und ſehr kurzen, goldfarbigen, anliegenden, einzelnſtehenden Bor— ſten beſetzt, das Schildchen rauh, die Fluͤgeldecken goldborſtig, fein rauhwarzig, mit Furchen, die einzelnſtehende größere War— zen zeigen. Am Balkan. 82) O. viennense Dfi. 85) Diaperis azurea Friv. Elongata, atra, thorace marginato, punctato, ely- tris eyaneis punctato-striatis. Long. 4 ¼½“, lat. 27/5", Der Kopf grob punctiert, Fühler und Palpen kaſtanien⸗ braun, der Vruftfchild ein wenig breiter als lang, gerandet, nach vorn verſchmaͤlert, der Hinterleib ſehr lang, an den Sei— ten nicht erweitert, die Fluͤgeldecken glaͤnzend kornblumenblau, punctiert geſtreift, die Zwiſchenraͤume ziemlich fein punctiert. Unterſcheidet ſich durch den längeren, nicht eyformigen Hinter- leib ſehr leicht von der D. violacea. Am Balkan und im Banat in Ungarn. mn — — 464 84) Trachyscelis zufus Latr. 85) Helops exaratus Germ. 86) H. coelestinus Klg. 18. Elongatus, totus nigrocyanens, thorace marginato punctato, elytris punctato striatis. Long. 7% lat. 34, Der Kopf ſehr grob punctiert, die Oberlippe ſtark braun gefranzt, Fühler und Taſter ſchwarz, der Bruſt child überall ges randet, an den Seiten ſchwach gerundet, quadratiſch, ſchwarz, wenig glaͤnzend, einzeln punctiert, ſo breit wie die Baſis des Hinterleibes; dieſer ſehr lang, hinter der Mitte ſich an den Seiten erweiternd, die Fluͤgeldecken maͤßig glaͤnzend, punctiert geſtreift, die einzelnen Puncte nicht zuſammenhaͤngend, die Zwi— ſchenraͤume ſtark punctiert. Iſt durch feine dunklere Farbe von II. Reichii Koll. aus Griechenland leicht zu unterſcheiden. 87) II. maurus Friv. : i 5 28 Totus niger, gibbosus, opacus, thorace lato puncta- tissimo, elytris marginatis, punctatosstriatis. Long. 4½% lat: 2 Der Kopf ſehr ſtark grob punctiert, der Bruſtſchild an den Seiten allein gerandet, der Hinterleib ſehr ſtark gewoͤlbt, wie bucklig, nicht lang, matt, punctiert geſtreift. Die Puncte tiefliegend, die Zwiſchenraͤume häufig, ziemlich fein aber tief punctiert. Am Balkan. Anmerk. Die Beſchreibungen ſind ſo viel als moͤglich ſtets nach dem Maͤnnchen entworfen. Die Weibchen ſind im Durchſchnitt etwas groͤßer und dicker. 88) H. mucoreus Klg. } Elongatus, fuseus, opacus, thorace elongato, parum marginato, elytris crenato costulatis punctulatissimis. L. 4, lat. 1 Der Kopf ſehr dicht grob punctiert, der Kopfſchild fehr groß, die Mundtheile uͤberdeckend, vorn breit aufgeſtuͤlpt, der Bruſtſchild ſchmaͤler als der Hinterleib, ſehr dicht punctiert, vor der Mitte etwas breiter, an der Baſis eckſpitzig, der Hinterleib ſehr lang, maͤß g gewoͤlbt, die Fluͤgeldecken mit ziemlich ſcharfen Rippen, durch zuſammenſtoßende Warzen gebildet, am Diſcus glatt, die ganze Grundflaͤche rauh punctiert. Am Balkan. Anmerk. Die meiſten dunkelfarbigen und ſchwarzen He— teromeren haben gleich nach der Entwickelung einen ſtaub— artigen Anflug, der aber ſehr leicht ſich abreibt und bey gefangenen Thieren ſelten mehr bemerkt wird, ſo auch bey dem erwähnten Käfer unſerer Sammlung. 89) II. obesus Friv. Aterrimus, elongatus, fornicatus, thorace punctatis- simo, elytris punctato striatis. Long. 7“, lat. 5", Das Weibchen um die Haͤlfte groͤßer. Die Oberlippe ſtark braun gewimpert, der Kopfſchild breit, maͤßig eingedruͤckt, der ganze Kopf dicht grob punctiert; der Bruſtſchild viereckig, vorn breiter als der Bruſtſchild; die Fluͤgeldecken punctiert ges ſtreift, die Zwiſchenraͤume glatt, maͤßig dicht punctiert, die an der Seite etwas runzelig. Der Unterleib ſammetartig grauhaarig. 465 90) Cerocoma Kunzei Friv. Chalybeo-viride, pubescens, thorace bifoveolato, ely- tris violaceis, antennis, palpis pedibusque Navis, Von der Größe des C. Schaefferi. Der Kopf ziemlich grob punctiert, kurz, weiß behaart, das erſte Fuͤhlerglied ſehr lang, cylindriſch, darüber ein blattfoͤrmi— ger Auswuchs, die naͤchſten 2 Glieder ſehr kurz, das folgende in der Mitte durch die Inſertion des naͤchſten Gliedes geſpal— ten, dieſes kurz, rund, das naͤchſte größer, von den Seiten ſtark zu ammengedruͤckt, das letzte ſehr groß, breit, plattenfoͤr— mig und von unregelmaͤßiger Geſtalt; das mittlere Palpenglied ungemein dick, bauchig; der Bruſtſchild ziemlich ſchmal, vorn an jeder Seite eine tiefe ſchiefe Grube, am Diſcus ein Laͤngen— eindruck; die Fluͤgeldecken dicht grob punctiert; die Fuͤße hell— braun, die Oberſchenkel der Hinterfuͤße nicht ganz bis zu den Schienbeinen ftablurin. — Beym Weibchen haben die Munde theile und Fühler eine regelmäßige Geſtalt, letztere find Sgliede— rig. Es waͤre ſehr intereſſant, die phyſiologiſche Bedeutung der ſo ſonderbar geſtalteten Fuͤhler und Mundtheile der Maͤnn— chen zu kennen. 91 Mylabris taeniata WI., militaris Klg. Atra, elytris pallide miniatis, bifasciatis, apice nigris. Long. 9 — 10“, lat. 3¼%. Der Kopf glaͤnzend ſchwarz, haarig, grob flach punctiert, die Stirn in der Mitte ſchwach der Laͤnge nach breit einge— druͤckt; der Bruſtſchild ſchmal, vorn dicker als hinten, hinter der Baſis eingedruͤckt, fo daß an den Seiten überall ein Hoͤcker er— ſcheint, in der Mitte am Diſcus eine Laͤngengrube in einer breiten Vertiefung, die ganze Oberflaͤche glaͤnzend ſchwarz, grob punctiert, ſchwarz behaart. Die Fluͤgeldecken blaß mennigfar— big, im lebenden Zuſtande wahrſcheinlich lebhafter roth; die er— fie Binde doppelt fo ſchmal als die 2te, den Rand nicht er— reichend, die zweyte den Rand erreichend, beyde an der Nath zuſammenfließend, die Binden nur an der hintern Seite gegen den Rand zu gezackt oder erweitert. Abaͤnderungen: die obere Binde die Nath nicht erreichend und mit der zweyten nicht zuſammenhaͤngend, die 2te Binde den Rand nicht ganz erreichend und hinten nicht zackig oder gegen den Rand breiter. Anmerk. Die Beſchreibung der Mylabris-Arten iſt unge: mein ſchwierig, da es viele Arten gibt, die einander ſehr aͤhnlich find. Viele Arten enthalten Cantharidin und koͤnnen ſtatt des Pflaſterkaͤfers angewendet werden. 92) NM. solonica Pall. iſt wahrſcheinlich nur eine Abaͤn— derung der M. floralis Pall. Sie unterſcheidet ſich nur durch die Unterbrechung der erſten Binde. 93) M. Dejeanii Schh. findet ſich auch in Egypten und iſt eine der kleinſten Arten. 94) M. bicolor WI., conspicua Helf. Atra, nigro-pilosa, elytris miniatis, bifasciatis, api- ce nigris. Long. 1% lat. 4%. 1 1 Der Kopf groß, grob punctiert, die Stirn mit einem Iſis 1838. Heft 6. * 466 ſchwachen Eindruck; der Bruſtſchild verhaͤltnißmaͤßig dick, an der Baſis nur ein wenig ſchmaͤler, mit mehreren breiten, unre⸗ gelmaͤßigen flachen Buckeln; die Fluͤgeldecken mit 4 deutlichen Adern oder erhabenen Laͤngslinien, eine nahe an der Nath, die andere nahe am Rande, parallellaufend, die anderen 2 in der Mitte; die obere Binde in der Mitte bis an das Schildchen verlaͤngert, der Vorderrand in der Mitte gebuchtet, am Rande ſchmaler werdend und ihn erreichend, die zweyte Binde noch einmal ſo breit, nahe an der Nath am oberen und unteren Rande gebuchtet; die Spitze breit ſchwarz, der Oberrand ges zackt. Findet ſich auch in Egypten. 95) Mylabris melanura Dj. findet ſich auch in An⸗ daluſien. N Die M. fasciato punetata Fisch. halten wir nur für eine Abart der M. melanura Dj. Ueberhaupt ändern die My⸗ labriden ſehr ab, und es herrſcht große Verwirrung in der Nomenclatur. Eine Monographie mit guten und illuminierten Abbildungen waͤre ſehr zu wuͤnſchen. Die von Billberg ge⸗ nuͤgt nicht mehr. 96) M. 10punctata F. findet ſich auch in Andaluſſen. 97) M. maculata Billb. 98) M. setigera WI. Attennata, atra, nigropilosa, elytris flavis Gmacula- tis, tarsis maris setigeris. Long. 6%, lat. 2 Der Kopf ſehr groß, quadratiſch, etwas breiter als der Bruſtſchild, dieſer verhaͤltnißmaͤßig grob punctiert, am Diſcus ein Gruͤbchen; das Schildchen von einem ſchwarzen, nach hin⸗ ten ſpitzig zulaufenden Fleck umgeben; die Fluͤgeldecken ohne Adern, an der Schulter neben dem Rand ein Hocker, dieſer mit einem ſchwarzen Laͤngsfleck; am Ende des erſten Dritthei⸗ les des Hinterleibes am Difeus ein runder, ziemlich kleiner Fleck; am Ende des 2ten Drittheiles 2 Flecken auf jeder Fluͤ⸗ geldecke, der eine groͤßer und der Baſis naͤher, der kleinere ein wenig hinterhalb und mehr gegen den Rand zuſtehend; am Anfang des letzten Drittheiles ein noch groͤßerer Fleck, faſt bis an den Rand reichend, und daneben an der Nath ein ganz kleiner, die Spitze ſehr ſchmal ſchwarz. Unterleib und Fuͤße ſehr langhaarig. 7 99) M. crocata Billb. 100) Lydus algiricus F. 101) Oenas crassicornis F. 102) Lytta collaris F. 103) L. chalybea Tausch. Tota coerulea, antennis tibiisque nigris. Long. 4% lat. 1% 5 5 Ä Anmerk. Die Größe ift ſehr verſchieden, find faſt noch einmal fo groß. Der Kopf ziemlich gewoͤlbt, grob punctiert, ſchwarzhaarig, der Bruſtſchild ſchmaͤler, weitlaͤufig grob punctiert, nur hin⸗ 30 einige Exemplare 467 ten gerandet, die Fluͤgeldecken dicht fein runzelig. Auch im ſuͤdlichen Rußland. 104) L. erythrocephala F. auch im füdlihen Rußland. 105) L. lutea Klg. Atra, ! thorace elytrisque luteis. Der Kopf ein wenig breiter als der Bruſtſchild, am Schei— tel ein Eindruck, einzeln punctiert, ſchwarz haarig; der Bruſt— ſchild etwas breiter als lang, hinten ſchmaͤler, glatt, glaͤnzend, ſparſam punctiert, hinten ſchwarz gerandet, am Diſcus 4 flache Eindruͤcke uͤbers Kreuz, das Schildchen ſchwarz, die Nath der Fluͤgeldecken nur bis zum letzten Drittheil ſchwarz. antennis maris in medio parum juerassatis, Long. 7“, lat. 4", 106) L. phalerata Friv. Viridis, lateribus aureo-limbatis, pedibus luteis, an- tennis nigris. Long. 8% lat. 3". Dieſes praͤchtige Inſect beſchaͤmt alle ſeines Gleichen. Die Grundfarbe iſt ein glaͤnzendes Gruͤn, auf den Fluͤgeldecken ins Goldgelbe ſpielend. Der Kopf ſehr grob einzeln punctiert, die Stirn flach, die Palpen blaßbraun, der Bruftfchild fo breit wie der Kopf, vorn dicker als hinten, am Diſcus 2 flache Bal— len, einzeln grob punctiert, der Rand wie der des Kopfes roth goldfarben glaͤnzend; die Fluͤgeldecken runzelig, punctiert, nicht weit vom Rande von der Baſis bis zur Spitze eine breite, ro— the Laͤngenbinde, gegen die Spitze zu allmaͤhlich breiter wer— dend. Die Schienen des Aten Fußpaares unten breit und aus— geſchnitten, die Oberſchenkel des letzten Fußpaares mit einem ſchwarzen gebogenen Haken an der Inſertion. 107) Meloe tuccia Meyer. Vide Meyeri Tentamen Monographie Gen. Meloés. Göttinge. 1795. p. 30. n. X. 108) Zonitis praeusta F. 109) Z. caucasica Pall. 110) Zonitis pubescens Friv. Abdomine, thorace pedibusque atris, elytris rubris. Long. baue, lat. an Der Kopf fo breit als der Bruſtſchild, dicht grob punctiert, mit fahler Wolle, auf der Stirn ein laͤnglicher Laͤngeneindruck, der Bruſtſchild dick, wenig ſchmaͤler als der Hinterleib, glaͤn— zend ſchwarz, ‚nur an der Baſis gerandet und mit ſtumpfen Ecken, dicht, maͤßig grob punctiert, in der Mitte eine Furche; das Schildchen ſehr groß, mit einem Quereindrucke, grob pun— ctiert, wenig glänzend, die Fluͤgeldecken ſehr dicht punctiert, dicht fuchshaarig, die Haare anliegend und kurz. Unterſcheidet ſich von der Z. caucasica durch ungefleckte Fluͤgeldecken und viel großeren und dickern Kopf und Bruſtſchild. 11t) Apalus bipunctatus Zgl, Durch ſeine fahlgelben Schienen an allen Fuͤßen und rothe Afterſpitze leicht erkennbar. Findet ſich auch in Ungarn. 112) Brachycerus Besseri Dj. Schoenherri Genera et spec. curculionidum, Tom. I. Pars II. p. 413. 468 113) Liparus intermedius Friv. Aterrimus, glaber, Zelytris punctato striatis; statura L. germani. f Der Kopf grob, nicht dicht punctiert, der Bruſtſchild, parallelipipediſch, hinten ſchmaͤler, als vorn, ſehr weitlaͤufig pun— ctiert; der Hinterleib an der Baſis breiter als der Bruſtſchild, lang, an den Seiten nicht rundlich erweitert, wie die meiſten anderen Arten, die Fluͤgeldecken mit Reihen von Puncten, dieſe weit von einander und oberflaͤchlich ſtehend, die Zwiſchenraͤume mit ſehr feinen einzeln ſtehenden Puͤnetchen. 114) Meleus nodosus Klg. 115) Loborhynchus viduus Rlg. 116) L. infaustus Kle. 117) Psalidium vestitum W. Nigrum, totum squamosum, statura Psal. maxillosi. Der Kopf ziemlich grob punctiert, der Bruſtſchild vorn ſehr ſchmal, gegen hinten ſich erweiternd, an der Baſis rund— lich, ſchmaͤler als der Hinterleib; die Fluͤgeldecken punctiert ge— ſtreift, die Zwi chenräume mit veſt anliegenden Schuppen; die Schienen der Fuͤße ſtark fahlwollig. 118) Larinus hirtus Helfer. Totus pilosus, marginibus thoracis et elytrorum li- neaque subsuturali albidis. Long. 3% lat. 11, Der Nüffel ſehr lang und dünn, gerade nach unten ge— kehrt, mit langen fahlen Haaren; der Bruſtſchild und Fluͤgel— decken ebenſo behaart, die Raͤnder weißhaarig; neben der Math, doch etwas davon entfernt, eine weiße Linie; die Fuͤße roſtbraun, lang behaart. Auch in Sicilien zu Hauſe. 119) Apate aurita Friv. Elongata, thoracis lateribus albidis, elytris rugosis aureo-pilosis. Long. 4˙⁰. lat. 1 97 Der Kopf ſchwarz, zwiſchen den Augen fahlhaarig, grob punctiert, mit vielen verticalen, ſcharfen, linienfoͤrmigen Erha— benheiten, die Fuͤhler braun, der Bruſtſchild faſt wie bey A. capucina, vorn mit großen ſcharfen Hoden, die nach hinten immer feiner werden, dazwiſchen vorn gelbe Borſten; der hin— tere Theil an der Seite dichtweiß behaart, in dem weißen Fel⸗ de 2 ſchwarze Flecken, die Fluͤgeldecken ſchwarz mit groben glän: zenden Wellen, tiefen einzelnen Puncten und tiefer liegenden Stellen, dieſe mit fuchsrothen Borſten beſetzt; Unterleib und Fuͤße mit blaſſen Haaren. 120) Purpuricenus Desfontainii F. 121) Dorcadion tauricum Friv. Atro-sericeum, elytrorum sutura nivea, margine li- neaque submarginali albidis, pedibus ferrugineis. Long. ia . Der Kopf flach mit einzelnen Gruͤbchen, weißgrau anlies gend behaart, dazwiſchen einzelne ſchwarze Borſten, in der 460 Mitte eine Laͤngenfurche, die Fuͤhler glaͤnzend ſchwarzbraun, das erſte Glied heller; der Bruſtſchild an der Seite mit einem Zahn, in der Mitte ein ſchneeweißer Strich, der ſich an den des Kopfes anſchließt, der Grund an der Seite grob gegruͤbt, am Diſcus einzeln grob punctiert, ſchwarzſammetartig; der Hinz terleib laͤnglich eyfoͤrmig, ſtark gewölbt, die Fluͤgeldecken ſchwarz— ſammetartig, der Rand und eine nebenlaufende, etwas davon abſtehende breite Linie weißlich; der Unterleib weißlichſammet— artig. Es unterſcheidet ſich durch die neben dem Rande lau— fende Laͤngenbinde von anderen Arten ſehr gut. Auch in der Krimm zu finden. 122) D. catenatum Friv. Griseum, elytris atro- sericeis, margine albido, li- neis 2, in medio interruptis, niveis. Long. 7°, lat. 25 NN Ä NB. Das Weibchen um die, Hälfte größer und dicker. Der Kopf mittelmaͤßig grob punctiert, mit weißen Haͤr— chen ſammetartig bekleidet, die Stirn zwiſchen den Fuͤhlern ein gedruͤckt und in der Mitte eine Scharfe feine Furche, Fühler groß, braun, Palpen dunkler; der Bruſtſchild fo breit als lang, am Diſcus ſchwarzſammetartig, in der Mitte eine weiße Laͤngen— linie, die Seiten grau mit einem Dorn verſehen; die Fluͤgel— decken tief ſchwarzſammetartig, die Nath ſchneeweiß, mehr ge— gen den Rand zu 2 weiße Linien der Laͤnge nach, die aͤußere mit dem Rande parallellaufend und die Spitze erreichend, die innere nur dis zum Anfang des letzten Viertheils reichend und an die andere anſtoßend, beyde in der Mitte breit unterbrochen. Beym Weibchen ſind dieſe Linien zweymal unterbrochen. Die Fuͤße heller braun als die Fuͤhler. 123) D. griseum WI. Totum griseum, antennis tenuibus maculis subhu- meralibus quatuor nigris; statura D. fuliginatoris. Die ganze Oberflaͤche mit ziemlich langen aber veſt an— liegenden grauen Haaren bekleidet: auf den Fluͤgeldecken drey Rippen, wovon eine die aͤußerſte Spitze erreicht; die Nath hel— ler, zwiſchen den inneren 2 Rippen ein langer ſchwarzer Fleck, und neben der Nath ganz an der Baſis zwey viel kleinere ſchwarze Flecken. An der Groͤßr wie D. fuliginator, nur bes deutend dicker. 124) D. Tlineatum Menetr. Griseum, elytris atro-sericeis margine, sutura lineis- que 2 niveis. Long. 6½ % lat. 3%, Der Kopf ſehr einzeln grob punctiert, grau behaart, auf der Stirn eine Furche, ganz oben eine weiße Linie, daneben ſchoͤn ſchwarzſammetartig, die Fuͤhler dunkelbraun, das erſte Glied heller; der Bruſtſchild etwas breiter als lang, ſchwarz— ſammetartig, in der Mitte eine weiße Linie, an den Seiten gedornt; der Hinterleib dick und ziemlich kurz; der Rand breit, grau, daneben eine weiße Laͤngenlinie bis an die Spitze rei⸗ chend und mehr gegen innen eine kuͤrzere nur bis zum letzten Viertel reichend, die Nath ſchneeweiß, die Fuͤße heller als die Fuͤhler. i 125) D. laqueatum Friv. 470 Griseum, elytris atro-sericeis, lineis 2 niveis orna- tis. Long. 7° lat. 3", - { Der Kopf ſchwarz einzeln punctiert, auf der Stirn eine Laͤngenfurche, die Fuͤhler ſchwarz, der Bruſtſchild ganz ſchwarz, einzeln grob punctiert, gedornt; das Schildchen groß und weiß behaart; die Fluͤgeldecken ſchoͤn ſchwarzſammetartig, der Rand graulich, mit demſelben parallellaufend eine ſchneeweiße Linie, nach innen zu eine andere, an der Baſis des Hinterleibes und am Ende des Zten Viertels mit der anderen zuſammenſtoßendz die Fuͤße dunkelbraun. Da die Nath nicht weiß iſt, ſo iſt dieſe Art ſehr leicht unterſcheidbar. 126) D. ferruginipes Menetr. Griseum, elytris atris margine suturaque niveis, pe- dibus ferrugineis. Long. 6%, lat. al, Der Kopf ſchwarz, einzeln grob punctiert, auf der Stirn eingedruͤckt, die Fuͤhler faſt ſchwarz, das erſte Glied braun, der Bruſtſchild ſchwarz, ſehr grob punctiert, in der Mitte eine weiße Laͤngenlinie, an den Seiten gedornt, die Fluͤgeldecken ſchwarz, an den Schultern warzenartige Hocker, Rand ſchmal, Nath ziemlich breit, ſchneeweiß, Füße braun. Dieſe Art naͤhert ſich am meiſten dem D. pedestre F., iſt jedoch durch die breitere weiße Nath und helleren Süße leicht zu unterſcheiden. 127) D. Kindermanni Friv. Griseum, elytris atro-sericeis, margine, sutura, li- neaque una niveis; statura D. pedestris, Der Kopf einzeln punctiert, grau behaart, von der Baſis bis zur Oberlippe ein Laͤngeneinſchnitt, Fühler ſchwarz; der Bruſtſchild etwas glaͤnzend, hinten viel ſchmaͤler als vorn, dor nig, ſehr grob punctiert, in der Mitte der Laͤnge nach breit, aber ſeicht eingedruͤckt; die Fluͤge decken ſchoͤn ſchwarzſammetar— tig, der Rand und die Nath ſehr duͤnn, ſchneeweiß, mit dem Rande parallellaufend und an den Schultern und der Spitze ſich mit ihm vereinigend eine breite ſchneeweiße Laͤngenlinie; Fuße ſchwarz, mit grauen Haͤrchen ſammetartig überzogen. Beym Weibchen iſt die breite weiße Linie beſonders gegen die Spitze zu viel breiter, als beym Maͤnnchen, 128) D. graecum Dj. Griseum, thorace unistriato, elytris atro-sericeis, sutura nivea, maculis 4 flavis. Long. 5% % lat, 2% Der Kopf ſchwarzſammetartig, die Augengegend grau, von der Baſis bis zur Oberlippe eine Furche, gegen die Vaſis zu weiß, ſo daß dieſe weiße Linie ſich an die des Bruſtſchildes an⸗ ſchließt; Fuͤhler dunkelbraun, an der Baſis heller, der Bruſt⸗ ſchild mehr lang als breit, gedorntz am Diſcus ſchwarzſammet— artig, in der Mitte eine weiße Linie, die Seiten ſehr grob pun— ctiert; die Fluͤgeldecken mit 4 iſabellgelben Flecken, einer auf je⸗ der Schulter, ein Dreyeck vorſtellend, 2 hinten, vom letzten Drittel anfangend und ſpitzig zulaufend gegen die Spitze zu; Fuͤße hellbraun. Beym Weibchen, welches eine graue Oberflaͤ— che hat, iſt ſtatt der 4 Flecken eine breite Laͤngenlinie, und da— neben nach innen eine te, in der Mitte breit unterbrochene; auch die aͤußere Linie iſt hier halb unterbrochen. Findet ſich auch in Griechenland. 471 129) Dorcadion Sturmii Friv. Elongatum, thorace lineis 4atro-sericeis ornato, ely- - tris fossulatis, pedibus rufis. «Long, 7% lat. 2½ %, Der Kopf fein punctiert, innen neben dem Auge und ganz oben an der Baſis des Kopfes auf jeder Seite ein ſchwarz— ſammetner Fleck, die Fühler braun, nach oben dunkler. Der Bruſtſchild hinten enger als vorn, hinten allein gerandet, die Seitenhöder ganz ſtumpf, am Diſcus auf jeder Seite eine breite ſchwarzſammetne Laͤngenbinde, der Raum dazwiſchen glaͤn— zend und weiß eingefaßt, die Gegend der Hocker ſchwarz, fo daß im ganzen 4 ſchwarze Felder erſcheinen. Der Hinterleib ſchmal, lang, die Fluͤgeldecken mit vielen ſtarken Gruͤbchen ziem- lich dicht bedeckt, der Rand und die Nath grau, dieſe ſchwarz— ſammetartig der Länge nach eingefaßt. Das Genus Dorcadion umfaßt eine Menge Arten und es werden jaͤhrlich noch einige entdeckt: ſo beſitzen wir in unſe— rer Sammlung 32 genau unterſchiedene Arten. Sie leben meiſtens in den waͤrmern Laͤndern der alten Welt auf trockenem Haideboden; die Larven ſcheinen von Graswurzeln ſich zu naͤh— ren; die beyden Geſchlechter find ſich öfters ziemlich unähnlich, und daher iſt bey Aufſtellung neuer Arten große Vorſicht nöthig. 130) Callidium strepens F. Egypten. a 131) Clytus trifasciatus F. auch in Andaluſien. 132) Stenopterus evaneus F. auch im Banat u. in Italien. 133) Certallum ruficolle F. auch in Andaluſien. 134) Saperda humeralis Menetr. Nigra fronte, thoracis disco humerisque flavis, ely- tris griseis. Long. 5’, lat. 1%". Der Kopf ſchwarz punctiert, der ganze unter der Fühler baſis gelegene Theil mit fuchsrothen Haaren beſetzt, innen, ne— ben den Augen uͤberall ein gelber Haarfleck; Fuͤhler ſchwarz; »Bruſtſchild ſchwarz, dicht grob punctiert, in der Mitte eine gelbe glatte, glaͤnzende Stelle weniger dicht, im Mittelpuncte gar nicht punctiert, das Schildchen weißhaarig, die Fluͤgeldecken glatt, grob punctiert, die Schultern gelb, Fuͤße grau, die Vorder— fuße bis zum halben Oberſchenkel hinauf gelb. Lebt auch in Rußland. im ganzen Suͤdeuropa und 135) Saperda modesta WI. Capite, thoracis medio scutelloque flavo piloso, ely- tris nigris. Long. 6“, lat. 1%,. Der Kopf ſchwarz, ‚mit fuchsrothen Haaren bekleidet, der Bruſtſchild tief unten an der Seite und in der Mitte ebenſo behaart, zwiſchen dem braunen Diſcus und der Seite ſchwarz, fingerhutartig punctiert, vor der Mitte am Diſcus hart dane— ben 2 glaͤnzende ſchwarze Stellen. Die Fluͤgeldecken ziemlich glatt, tief punctiert, die Oberſchenkel der Fuͤße zur Haͤlfte ſchwarz, dann gelbbraun, die Schienen und Tarſen ſchwarz, die Schienen der Vorderfuͤße gelbbraun, die Bruſt an der Seite fahlhaarig, die Hinterleibsringe ſchwarz, hinten gelb. 136) Leptura villosa Koyi. var. flavimana WI. Grisea, thorace flavo piloso, ano pedibusque 2 an- terioribus rufis. Long. 5%, lat. 1½ “/. Das Weibchen be: deutend breiter. | 472 Der Kopf ſehr fein behaart, die Fühler ſchwarz, der obere Theil der erſten 6 Glieder ſchmal, gelb geringelt; der Bruſtſchild ſtark conver, vorn enger als hinten, vorn gerandet, hinten an den Seiten eingebuchtet, am Diſcus Lhoͤckerig, in der Mitte eine Furche, die ganze Oberflaͤche grob punctiert und fahlhaarig; Schildchen glatt, ſchwarz, Fluͤgeldecken ſehr grob dicht punctiert, kurz fahlhaarig, die Schultern vorſtehend. Auch in Ungarn. 157) Clythra valeriana Fri. } Elongata, nigra, thorace rubescente bimaculato, ely- tris ruſis 4maculatis. Long. 5%, lat. 2%ö. Der Kopf ſchwarz, dicht punctiert, zwiſchen den Augen in der Mitte eine laͤngliche Grube, der Theil der Stirn von hier aus nach unten mit wollenartigen Laͤngenfalten; Fuͤhler— baſis und die erſten 3 Glieder hellbraun, die uͤbrigen ſchwarz, die Keule gefügt, achtgliederig; der Bruſtſchild ſehr breit, hinten an der Seite ſchmalrandig, durchaus ganz glatt und glaͤnzend ohne Puncte; am Diſcus 2 ſchwarze Flecken. Das Schild— chen emporſtehend, glatt, ſchwarz; an der Schulter jeder Fluͤ— geldecke, doch etwas vom Rande und der Baſis entfernt, ein ſchwarzer Fleck, und in der Mitte ein ſehr großer, mit ihm verfloſſen ein kleinerer nach außen; Fuͤße ſchwarz. 138) Cl. rufa Kle. Tota coerulescens, elytris rubescentibus, maculis humeralibus 2 nigris. Long. 4% lat. 1¾ %. d. Das Maͤnnchen. Der Kopf rauh, die Stirn ſtark eingedruͤckt, die Kiefer ſehr ſtark und groß, innwendig ſchuͤſſel— formig vertieft; Fühler ſchwarz, das erſte Glied nach unten hellbraun; die Keule mit dem Sten Gliede beginnend, die einzel— nen Glieder tief in einander eingelenkt; der Bruſtſchild ſehr breit, ſchmal, an der Seite gerandet, hinten ſtark Abuchtig, grob punctiert, durchaus aber nicht dicht feinwollig, wie mit Flaum uͤberzogen; das Schildchen ſtahlblau; Fluͤgeldecken ſehr grob punctiert; die 2 ſchwarzen Schulterflecken glatt; die Vor— derfuͤße ſehr lang, die Schienen gebogen. 6) Das Weib unterſcheidet ſich durch kleine Kiefer, ter nia eingedruͤckte Stirn und kurze Fuͤße. Aehnlichkeit hat dieſe Art mit Cl. tridentata F., mit Cl. scapularis Dj. und Cl. binotata Klg., iſt jedoch bey genauer Vergleichung leicht davon zu unterſcheiden. j 139) Cl. binotata Klg. Unterſcheidet ſich von der Cl. rufa durch etwas größe: ren Körperbau, platteren, viel feiner punctierten Bruſtſchild, ſtahlgruͤne Farbe des Leibes und hellere Fluͤgeldecken. 140) Cl. limbata Stev, Tota viridis, elytrorum margine late rufo. Long. 2% lat. 1". Das Weibchen viel größer, Der Kopf dicht, ziemlich grob punctiert, die Stirn ein⸗ gedruͤckt, die Fühler ſchwarz, das zweyte und dritte Glied braun; der Bruſtſchild ſehr ſchmal, glänzend, einzeln grob punctiert, an den Seiten und hinten ſchwach gerandet, das Schildchen emporſtehend, punctiert; die Fluͤgeldecken ſehr grob grubenartig; der Diſcus ſattelfoͤrmig, ſchoͤn lebhaft grün, der breite Rand hell— braun; ein ſehr niedliches Thierchen, kommt auch in Rußland vor. — —-—— — — ä —ͤ 8 a Encyclopädiſche Jeitſchritt, vorzuͤglich 4 fuͤr Naturgeſchichte, vergleichende Anatomie und Phyſiologie, von 3223 18 3 8. Heft VII. u. VIII. Tafel V. u. VI. Der Preis von 12 Heften iſt 8 Thlr. ſaͤchſ. oder 14 fl. 24 Kr. rheiniſch, und die Zahlung iſt ungetheilt zur Leipziger Oſtermeſſe des laufenden Jahres zu leiſten. Man wendet ſich an die Buchhandlung Brockhaus zu Leipzig, wohin auch die Beytraͤge zu ſchicken fint, beten, dieſelben auf Poſtpapier zu ſchreiben. Unfrankierte Buͤcher mit der Poſt werden zuruͤckgewieſen. Einruͤckgebuͤhren in den Tert oder Umſchlag die Zeile ſechs Pfennige. Von Anticritifen (gegen Iſis⸗Recenſionen) wird eine Quartſeite unentgeltlich aufgenommen. Es wir ge⸗ — .... — œm ̃˙˖»—— Ben nn nn Leipzig, bey Brockhaus. Erotylus immaculatus St. — gibbosus F. Eumolpus biguttatus Germ. Eumorphus crueciatüs St. Eurylobus cingulatus F. Inſecten⸗Verzeichniß des Dr. med. Joſ. Waltl zu Paſſau in Bayern. Fortſetzung von Heft VI. Falciger sanguinicollis Germ. 9 Orobitis anceps Germ, Galleruca assimilis St. — 15 punctata Germ. Gymnetis sordida F. Haltica 8 guttata Schh. — famelica F. — divisa Ger. Heilipus spathulatus Germ. — rufitarsis F. Heomus roreus F. Helops suturalis Germ. Hispanigrofasciata St. Hister angulatus Pk. Homalinotus deplanat. Sahlb. Hypsonotus clericus F. — clavulus Germ. Leucothyreus pulverosus — abdominalis — aurochalceus Lissonotus purpuratus Germ. Lixus impressus Witl. Lordops navicularis F. — Gyllenhali Schh. Lytta fucata Dj. — suturalis Klg. Macraspis letradactyla F. — nitida F. — fucata F. — clavata — Macromerus crinitarsis Schh. 8 — transversalis — 8 Pelidnota semiaurata Klg. 10 — testacea Dj. 18 Phanaeus splendidnlus F. 12 — corydon 14 — maculicollis 15 Platyomus piscatorius F. 9 — nodipennis F. 18 — variegatus F. 15 — macnlatus F. 12 Poecilesihus fasciatus F. 15 — histrio — 21 Pogonocherus violaceus W. 21 Probatins albonotatus Dj. 30 Promecops nubifer — 6,Piychoderes elongatus F. 14 Psiloptera attenuata F. 15 Rhigus tribuloides Hbst. 15 Rutela pustulata F, 15 — rubiginosa — 20 — ephippium — 20 Soerangodes cicatricosus Dj. 18 Stenochia cylindrica F. 48 — splendida G. 12 — limbata F. 20 Calosoma calidum 20 Canthon volvens F. 20 Chrysomela pulchra — 18 Clytus ſlexuosus — 18 Colaspis ovata K. 18 Copris carolina F. 20 Coccinella 10maculata — 18 Elater myops — 18 Gyrinus vittatus Germ. 20 Helops micans Dj. 15 Hister abhreviatus F. 15 Macrodactylus subspinos. F. 12 Macronota nitida — 18 Megacephala carolina — 15 Passalus cornutus — 12 Phanaeus carnifex — 42 Rhagium lineatum — 20 Scarabaeus relictus Say. 20 Tetraopes turnator F. 18 Upis saperdoides Dj. 18 Coleoptera capensia. 21 Ateuchus granulatus Ol. 20 Buprestis hirta F. 20 Cetonia haemorrhoidalie — 20 — carmelita — kr. kr. kr. hr. 18 Macronota strigosa Ol. 20 Steirastoma depressa F. 20 Trox luridus F. 9 24 Mallosoma elegaus F. 18 Saperda hemispila Germ. 21 — horridus — 9 9 Megalopus sellatus F. 20 — triangularis Germ. 21 Rhytirhinus inaequalis — 12 15 Monocrepidius alternans F. 18 Scarahaeus Pan F. fl. 3 — Mylahris Lavaterae — 19 18 Nyctophanes lineata F. 18 Trachyderes rufipes — 15 — capensis — 14 6 — suceinctus — 15 9 Passalus conyexus Dj. 21 Upis chrysops — 14 Anisoplia trochyl. St. Mexico. 9 9 — morio — 21 COLEOPTERA CAROLI- Dytiscus grandis Cuba 40 14 — crenulatus — 20 NENSIX. Geonemus alternans Schh. 15 8 — striolatus — 20 Americae borealis, Hydrophilus olivaceus 20 24 Chrysomela fulminans F. Sih. 15 10 Scarabaeus Orion D. Senegal. 18 6 Coccinella trilineata St. Cruz. 4 9 Euchlora viridis F. Ind. or. 18 6 Prionus damicornisF. Cuba fl. 1 — 24 Gematis varians WI. Mexico. 18 6 Hypolithus holosericeus D. 9 15 — sap. nar. 9 10 Ambates pictus Schh. Cayen. 10 12 Eumolpus asiaticus Krim. 24 9 10 COLEOPTERA JAVANICA. 12 Upis impressa Wa. 18 20 Opatrum crenatum F. 12 15 Uloma 4 corne 20 14 Hydrophilus resplendens Et. 24 9 Galleruea albicornis Wa. 18 15 Passalus laterisculptus Pty. 30 18 Gyrinus aeratus Wil. 20 12 Eumorphus corallifer St. 30 Mormolyce phyllodes fl. 10 — 10 Hylobius irroratus Hag. 15 20 Passalus 4dentatus Wil, 18 12 Erotylns 4 maculatus 18 15 Oxyrhynchus discors 20 Nemarque. Les 'col&opteres ci—joints forment le suite de la liste parue T’annde passé dont on donnera toujours des exemplaires en cas de demande. Les coleopteres y mentionnes sont encore pour la plupart presents. Dans un debit au des- sus de 30 florins on permettra un rabais de dix p. e. Les exemplaires sont perfaitement bien conservés. 0000000 d ——— mu 00. COLEOPTERA EUROPAEA. kr. Cicindela germanica 6 — gracilis Pall. 18 8 — riparia St. — dilacerata — silvatica Drypta eylindrica 12 Polystichus fasciolatus 24 Dromius faseiatus — 21 12 — linearis Ol. 9 — plagiatus Mg. 12 Cymindis meridionalis D. 18 Brachinus glabratus 8 Aptinus mutillat. 15 Ditomus dama Rossi 18 Cychrus semigranosus 36 Procerus tauricus Pall. fl. 4 — Procrustes carab. Friv. 1.1 — — vieinus — 1.1 — Colymbetes 4guttatus Dj. — bipunctatus F. — femoralis Pk. Lacophilus variegatus Kch. Noterus crassicornis Hydroporus halensis — ſusculus III. — pietus St. — rufifrons Dft. Haliplus bistriolatus — — elevatus Pz. Gyrinus orientalis F. Staphylinus fuliginosus Gr. — decorus — — coenosus — — bimaculatus — — quisquilius Gyl. Oxytelus unicornis Germ. Omalium pallidum Gr. Carabus graniger Dhl. 18 — castaneum — Wolfi 21 — atrocephalum Gyl. — campestris St. 24 Tachyporus pusillus Gr, — caelatus 24 — fimetarius G. — graecus 42 Aleoxys castanea Wil. Nebria castanea Bon, Leistus analis — coeruleus Licinus silphoides Badister peltatus Pz. 15 12 15 15 10 Aleochara elongatula Gr. — angustula Gyl. — excavata — — supressa Erchs Buprestis conspersa Gl. Chlaenius velutinus 10 — lugubris Amara spreta Zim. 9 — geminata III. Anchomeus oblongus 8 — morio Agonum fuliginosum Kch, 9 — candens — foveolatum Gyl. 15 — flavomaculata — elongatum Dj. 12 — onopordii 11. Sphodrus cimmerius F. 20 — maculicollis Dj, Calathus fulvipes 2 — taeniata Argutor striatocollis Nj. 12 — tenehrienis Omaseus cophosioides gl. 15 — stigmatica Fr. 1 fl. Abax Bekenhauptii 18 — porosa F. 1 ll Pterostichus fossulat. Schh, Zabrus blapoides Myas chalybeus Ophonus obsoletus Dj. — affınis Dhl. — punctatulus Dj. — columbinus Germ. Harpalus nitidus St. impiger Dit. flavicornis Dj. erassipes Dft. servus — anxius — griseus Pz. luteicornis Gyl. e Acupalpus discophorus F. — luridus Dj. — vespertinus Kg. Apotomus testaceus Ol, Trechus micros Hbst. bBembidium lepidum DJ. — confusum — bipunctatum 15 Elater rugipennis St. 15 — assimilis Gyl. 42 — minutus 12 — mus III. 12 — Iythrodes G. 12 — fasciatus F. 6 — atomarius 6 — ephippium 10 — striatus 8 — rufipes F. — nigrinus Pk. 10 — var. ustulus Schh, 9 Eucnemis elaticollis R. 6 — capueinus 9 Atopa cinerea 9 Eubria palustris Zgl. 10 Lycus sangninens 9 Lampyris illyrica Dj. 36 — italica 9 Cantharis lateralis Bon 9 — oculata Gebl. 4 Homalisus suturalis 8 Silis spinicollis Mg. kr. 10 Malachius rubricollis Fal. 8 Dasytes rubidus Koy. 9 — metallicus 12 — maurus Mg. 3 — tomentosus PE. 6 Rhysodes europhus Dj. 6 Dorcatoma dresdense Hhst. 6 Gihbium suleicolle St. 8 Scydmenus hirticollis GI. 8 Tillus ambulans 12 Clerus mutillarius 15 Trichodes 4pustulatus Brul, 6 Silva 4punctata 6 — granulata Ol. 9 Peltis dentata 9 Thymalus limbat. 10 Ips abbreviata PE. 10 Strongylus ferrugin. 2 — strigatus 8 Colobicus marginatus Lat. 9 Nitidula flexuosa 11 Micropeplus staphylinoid. Mh. 3 Cryptophagus Wolfi Wil. 18 Derinestes vulpin. 6 Attagenus 20guttat. 6 Troscus elavicornis Mg. 6 Hister granulum Erichs. 8 Byrrhus setosus Wil. 36. — gigas 20 — auratus 15 Georissus pygmaus 12 — pimelia Wil. 15 Elmis pygmaus Mül. 30 — canaliculatus Gyl. 30 Parnus substriat. Mül. 12 Heterocerus parallel. Chr. 15 Elophorus tubereulatus Gyl. 30 Ochthebius suleicollis Mül. 12 — exsculptus 12 Hydrzena pulchella Mül. 15 Hydrobius minutissim. M. 9 Sphieridium boletophag. Mh, 6 Onitis bison 8 Onthophagus hirtus III. 6 — marginalis Gebl. 8 Aphodius tessellatus Pk. 15 — scrutator 3 — tristis Gyl. 2 4 — rufescens 12 — c#sus 2 — terrestris 2 Scarahxus punctatus 18 Lethrus cephalotes 14 Armideus fossor Wil, 4 Melolontha pilosa 12 — fullo 4 — lutescens St. 12 — trausversa Ol. 12 — torrulosa F. 6 — tenebrioides Pal. 20 — costulata F. 12 — gracilis W. 18 Anomala auricollis Dhl. Fortſetzung folgt. —ͤ—ũ—— —— — kr. 6 Anisoplia austriaca Hbst. — lineolata Dj. 6 — rumeliaca F. 6 Amphicoma bicolor F. 6 — cyanipennis F. 30 — apicalis Brul. 6 — Lasserei 24 Cetonia fastuosa 6 — albella Pall. 15 — adspersa F. 9 Pimelia aspera D. 30 — granulosa Lat. 10 — glohosä Pall. 15 — subscabra Dj. 15 Hegeter caraboides — 24 Akis inflata K. 9 deplanata W. 6 Blaps spinimana Pall. 8 — angusticollis Fali. 18 Platyscelis gages 9 Heliophilus punctatus St. 24 Phylan crenatus Dj. 6 — aegyptiacus St. 2 Dendarus cribrosus Wtl. 8 Opatrum laticolle Dhl. 10 — obesum W. 12 — pictum 15 Crypticus gibbulus Schh. 15 Tenehrio eurvipes 10 Hypophloeus depressus 8 Uloma chrysomelina 15 — furca F. 9 Diaperis violacea 15 — cornigera Mg. 9 Pentaphyllus melanophthal- 6 mus Dj. 20 — testaceus 9 Corticus tuberculatus 10 Lithophilus connatus 12 Trachyscelis aphodioides Lat. 12 — rufa Fr. 10 Agathidium atrum Pk, 12 Dirca discolor 10 — 4guttata 18 Serropalpus barbatus 6 Pytho depressus 10 Allecula morio 9 Helops obesus F. 3 — maurus F. 8 — laticollis Dj. 10 — asphaltinus Dhl. 12 Cistela atra 18 — lugubris Dj. 40 Anthieus limbatus Erchs, 18 — bifasciatus 8 Rhipiphorus flabellatus 15 Cerocoma Kunzei Fris. 15 Mylabris variabilis Pall. 30 — decora F. 24 — fasciatopunetata 36 Zonitis caucasica Pall. 36 — prœusta 9 — 6maculata Ol. kr. 6 20 24 24 24 30 20 20 12 36 21 21 24 21 24 24 40 15 18 24 18 15 15 18 12 15 9 18 18 10 15 54 12 18 12 15 20 21 21 24 6 24 21 40 18 15 20 20 12 16 15 15 10 14 12 30 12 20 12 21 15 21 111118 — Aga — In nhalt. Verſammlung der Naturforſcher und Aerzte zu Prag 1837. 473. Vorbereitungen. 476. Mitglieder. > 478. Graf Caſpar Sternberg, Eroͤffnungsrede. 485. Biſchoff, uͤber die Abkuͤhlung der Erde. 494. Baron E. v. Huͤgels Reiſe. — Goͤppert, über die Bildung der Pflanzen = Verſtei⸗ nerungen. 501. Wahl des Verſammlungsortes. ! 502. Chaufepié, über den Einfluß des Branntweins. 506. Lenhoſſek, Preis auf die Hundswuth. 508. Zippe und Sternberg, Wall. 513. L. Reichenbach, uͤber die Entwickelung und den heu⸗ tigen Stand der Naturgeſchichte. 524. Krombholz und Noͤggeraths Abſchiedsreden. 530. Phyſicaliſche Verhandlungen. Ettingshauſen, über die Einrichtung und den Ge⸗ brauch der magneto-electriſchen Maſchine. Taf. V. 538. Chemiſche und pharmaceutiſche Verhand⸗ lungen. 539. Mineralogiſche Verhandlungen. 5 Reuß, über die geognoſtiſchen Verhältniſſe von Toͤplitz. 541 . Klipftein, über die Stellung des Dinotheriums. Noͤggerath, räthfelyafte Verſteinerungen. Plieninger, über Thierfaͤhrten bey Stuttgard. Prein inger, geognoſtiſche Charte von Prag. Naumann, geognoſtiſche Charte von Sachſen. Zippe, geognoſtiſche Charte von Boͤhmen. 544. Heller, neue Mineralien; Selen mit Spießglas. Zeuſchner, über den Diorit in Oberſchleſien. 546. Keferſtein, Geognoſie von Toͤplitz. Otto, ſchleſiſche Verſteinerungen. 547. Germar, Calamiten. Jaͤger, Keuper. 548. Ab ich, Erhebungs⸗-Crater. 551. Frankenheim, Cryſtalliſation. — Breithaupt, Verwachſung der Eryftalle— 552. Strantz, Exploſionen in der Erde. 553. Meier, geognoſtiſche Charte von Boͤhmen. 554. Bons dorff, Beſtandtheile des Labradorſteins. e ner, geognoſtiſche Charte der Karpathen, edler 555. Zawadsky, Mineralien aus der Bukowina. 556. Botaniſche Verhandlungen. Unger, Spermatozoen der Pflanzen; Rafflesia. 559. Bentham, Huͤlſenpflanzen; Pflanzenhandel. 561. Ramiſch, fruchtbare Samen ohne Beſtäubung. uͤber einen verſchlackten ©. 562. Biaſoletto, Metamorphoſe der Meer⸗Algen. — 564. Corda, Spiralfaſerzellen bey Pilzen; Syſtem der Pilze. — 565. Fenzl, Samentraͤger der Kuͤrbſen. Dr 621. „Kaiſerliches Gaſtmahl. 5 Gedichte von Swoboda, Mikan, A. Muͤller, Frank, Jaͤger, Blaͤtter des Tabacks. . Opiz, Pflanzentauſch. Welwitſch, unterirdiſche Pilze; Pflanzenboden. Mikan, Meerbälle. Reichenbach, über Richters Ausgabe der linneiſchen Schriften. Opiz, Vegetation; Verhaͤltniſſe Boͤhmens. Goͤppert, Pflanzenftelette. . Unatomifhe Verhandlungen. Czermak, Nierenknäuel. Purkinje, Bau der Magendruͤſen. Taf. VI. Wilbrand, Bruſtkaſten der Fiſche. . Münz: Herzpolypen; kopfloſe Mißgeburten. . Berres, Bau der weiblichen Schleimhaut; der Nerven; Darmflocken. Purkinje, Bau der Nerven. Taf. VI. . Heller, Rhodizonſaͤure im Blut, Dotter, Federn. Purkinje und Poppenheim, Verdauung. . Soologifhe Verhandlungen. Schlegel, der große Salamander aus Japan. Sars, Entwickelung der Tritonia ascauii. Tileſius, Orang⸗-Utan. Schulze, Macrobiotus. Kaup, Dinotherium. . Mediciniſche Verhandlungen. Kreyſig, uͤber den Kreislauf. Skoda, Theorie des Herzſtoßes. 3. Landwirthſchaftliche Verhandlungen. . Befuch von Fabriken, Anſtalten und Landguͤtern. Große Fichte. Schaͤdliche Larven. Seidenzucht. Ball des Handelſtandes. Ebert. geraths Ausflug nach Böhmen. Noͤg 0 C. Bonaparte’s Fauna italica. um ſchlag. . Sof. Waltls Inſecten⸗Verzeichniß. Fortſetzung. Kupfertafeln. Taf. V. zu Seite 530. Magnetoselectriſche Maſchine. t — VI. zu S. 573 Fig. 1— 8. Magendruͤſen; S. 581 Fig. 9 — 20. Bau der Nerven. — — Verſammlung der Naturkorſcher und Aerzte zu Prag im September 1837. rag iſt eine der aͤlteſten, größten und ſchoͤnſten Staͤdte unſeres Vaterlandes, war einſt die Hauptſtadt des deutſchen Reichs, war lang die zweyte Stadt deſſelben und iſt noch ge— genwaͤrtig die dritte des deutſchen Bundes. Sie hat uralte Er— innerungen in der Geſchichte der Slaven und Deutſchen, ſowohl im Kriege als im Frieden, ſowohl in der Cultur des Landes als in der Kunſt und Wiſſenſchaft. Ihre Univerſitaͤt, die aͤlteſte in Deutſchland und eine der aͤlteſten in Europa, war und iſt eine der beruͤhmteſten, zaͤhlte einſtens Tauſende von Studieren— den und kann ein langes Verzeichniß der groͤßten Gelehrten in allen Faͤchern der Wiſſenſchaft aufweiſen. Von jeher bluͤhten daſelbſt die Naturwiſſenſchaften und in der neueſten Zeit haben fie eine Höhe und Ausdehnung erreicht, wie nie zuvor, ſowohl hinſichtlich der reichen Sammlungen als der tuͤchtigen Maͤnner, welche an dieſem Muſenſitze lehren. Es war daher begreiflich, daß die Naturforſcher und Aerzte ſich nach der Verſammlung an einem ſolchen Orte ſehnten und die erſte Gelegenheit ergriffen, ihre Wanderung dahin anzuſtellen. Sie wurden daſelbſt auch mit ſo viel Liebe empfangen und ſo gaſtfreundlich behandelt, wie es von einer Bevoͤlkerung zu erwarten war, welche in den Na= turwiſſenſchaften, der Medicin, der Landwirthſchaft und den Gewerben eine der hoͤchſten Stufen erſtiegen hat. Es iſt nur eine Stimme uͤber die Zufriedenheit mit dem dortigen Aufenthalt und uͤber die Belehrung, welche man aus den Anſtalten und aus dem wiſſenſchaftlichen Betriebe ſo vieler Gewerbe und der hoͤhern Landwirthſchaft geſchoͤpft hat. Der Kaiſer wies eine namhafte Summe zur Beſtreitung der Ausgaben an, und die hoͤchſten Beamten, ſowohl zu Wien als zu Prag, ließen den Geſchaͤftsfuͤhrern, dem Grafen Caſpar v. Sternberg, dem Profeſſor v. Nrombholz und deſſen Erſatzmann, Prof. Boſteletzky, alle Unterſtuͤtzungen ange⸗ Iſis 1838. Heft 7. — deihen. Die Univerſitaͤt wies das Carolinum zu den Sitzungen an, wodurch der Vortheil erreicht wurde, daß jeder Anweſende bey jeder Witterung und ohne Zeitverluſt mehreren Fachverhand— lungen beywohnen konnten, was immer ſehr ſchwierig iſt, wenn die Sitzungen in verſchiedenen Gebäuden gehalten werden müffen, Nachdem die verſchiedenen Zimmer zum Empfang, zu den Verſammlungen, zum Eſſen und zur Converſation auserſehen und eingerichtet waren, erließen die Geſchaͤftsfuͤhrer eine Auf: forderung an die Einwohner, wegen Ablaſſung von Wohnungen: für die Fremden. Auch in Hinſicht der Policy und Mauth wurden von den oberſten Behoͤrden die liberalſten Befehle ertheilt, ſo daß die Fremden an den Graͤnzen nicht nur keinen Aufenthalt gefunden, ſondern aufs freundlichſte behandelt wurden, wie dieſes in Woggerath's Ausflug nach Böhmen aufs Ruͤhmlichſte er— waͤhnt iſt. Als Noͤggerath mit mehreren anderen Naturforſchern von Bayreuth her zu Muͤhlbach die oͤſterreichiſche Mauth zu paſſieren hatte, aͤngſtigte es ſie ſehr, daß man alle ihre Kaͤſtchen und Saͤckchen mit den auf der Reiſe geſammelten Mineralien aufpacken und durcheinander werfen wuͤrde. Nachdem ſie aber ihre Paͤſſe vorgewieſen und ſich als Naturforſcher erklaͤrt hatten, ſagte der Mauthbeamte: ihre Sachen wuͤrden nicht viſitiert und ſie ſollten nur erklaͤren, was ſie mit ſich fuͤhrten. Dieſe milde Behandlung war Folge ausdruͤcklicher Anordnung von Seiten der Regierung. — Als ihm am Thore von Prag der Officier den Empfangſchein fuͤr den Paß zuruͤckbrachte, ſagte er ihm ſo⸗ gleich den Namen ſeiner beſtellten Wohnung, ſo daß er nicht noͤthig hatte, vorher in einem Wirthshauſe abzuſteigen, in den Einſchreibſaal zu gehen, um ſeine Eintrittskarte und den Namen der Wohnung zu holen. Der Officier fügte hinzu: die Mauth⸗ beamten haben nicht das Recht, ſie zu viſitieren. Dieſe begnuͤgten ſich auch mit der Erklaͤrung, daß ſie Naturforſcher ſeyen. In 30 475 feinem Zimmer angekommen, fand er ſogleich die gedruckten Nachrichten fuͤr die Mitglieder der Verſammlung, wo ſie ſich nehmlich ſollten einſchreiben laſſen, wo die Sitzungsſaͤle uſw. ſeyen. Mit den Miethwaͤgen waren billige Preiſe veſtgeſetzt. Die Theilnehmer ſchrieben ſich mit chemiſcher Dinte ein und das Verzeichniß derſelben wurde abgedruckt in dem ſehr voll— ſtaͤndigen amtlichen Bericht (Prag, bey Haaſe. 1838. 4. 235.). Die beſonderen Sitzungen wurden in 7 Faͤcher getheilt: 1) Phyſik, Chemie, Aſtronomie und Mathematik. 2) Pharmacie. 3) Mineralogie, Geognoſie 4) Botanik. x 5) Anatomie, Phyſiologie und Zoologie. 6) Heilkunde. 7) Agronomie, Pomologie, Technologie und Mechanik. „Geologie und Geographie. Hiebey erlauben wir uns noch zu bemerken, daß es ſehr vortheilhaft iſt, wenn der Protocollfuͤhrer an dem Verſammlungs⸗ orte ſelbſt zu Hauſe iſt, weil man einem Fremden unmoͤglich zumuthen kann, daß er ſich taͤglich einfinde und den Abend da— mit verliere, daß er das Protocoll in Ordnung bringe. Auch iſt es ſehr unangenehm, wenn der Geſchaͤftsfuͤhrer vor dem Ab— druck der Protocolle vielleicht wiederholt an die weit entfernten Protocollfuͤhrer ſchreiben ſoll, um uͤber dieſes und jenes Auskunft zu erhalten. Sind alle Protocollfuͤhrer von demſelben Orte, fo können ſie ſich mit den Geſchaͤftsfuͤhrern zuſammenſetzen und die Verhandlungen in wenig Tagen ordnen, waͤhrend im anderen Falle mehrere Monate verſtreichen, ehe der Bericht gedruckt werden kann. Dagegen iſt die Stelle des Vorſtandes ſeines Fachs eine bloße Ehrenſtelle, womit keine weitern Geſchaͤfte ver— bunden ſind, und daher iſt es ſchicklich einen Fremden zu waͤhlen, beſonders ſolche, welche weit her ſind, wofern ſie nur deutſch ſprechen koͤnnen. Aus demſelben Grunde muß man täglich einem Anderen die Ehre erweiſen, ſowie auch deßhalb, damit ein- und derſelbe nicht gezwungen iſt, taͤglich der Sitzung ſeines Fachs beyzuwohnen, waͤhrend er vielleicht gern ein anderes Fach be— ſuchen moͤchte. Noch iſt es rathſam, ein maͤßiges Mittagsmahl zu vers anſtalten, welches ohne den Wein nicht uͤber einen Gulden, wenigſtens nicht uͤber eine halbe Krone koſten ſollte; ſonſt ver— bringen die Naturforſcher zu viel Zeit bey dem Eſſen und koͤnnen den kurzen Nachmittag nicht mehr zu Excurſionen benutzen. Vielen iſt auch die Ausgabe zu groß und ſie bleiben daher vom Mittagstiſche weg oder gar von der Verſammlung. In Prag finden ſich nicht weniger als 30 Anſtalten und Sammlungen, welche den Gelehrten taͤglich offen ſtanden: 1) die Univerſitaͤtsbibliothek; 2) die Bibliothek des Praͤmonſtratenſerſtiftes Strahof; 3) das vaterlaͤndiſche Mufeum; 4) die Gemaͤldeſammlung der patriotiſchen Wa 5) die des Grafen E. Noſtitz; 6) das anatomiſche Muſeum; 7) das zoologiſche Cabinet; 8) das mineralogiſche Cabinet; 9) der botaniſche Garten; 10) das chemiſche Laboratorium; 476 11) das phyſicaliſche Cabinet; 12) die Sternwarte; 13) die Sammlungen des polytechniſchen Inſtituts; 14) das Krankenhaus;, 15) die Irrenanſtalt; 16) die Entbindungsanſtalt; 17) das Siechenhaus; 18) das Spital der Eliſabetherinnen; 19) das Spital der barmherzigen Brüder; 20) das Taubſtummen-Inſtitut; 21) das Waiſenhaus; 22) das italieniſche Waiſenhaus; 23) das Armenhaus; 24) das Blinden-Inſtitut; 25) die Beſchaͤftigungsanſtalt fuͤr Blinde; die fünf Kleinkinder-Bewahranſtalten; 27) die Sammlung des Vereins zur Ermunterung des Ge⸗ werbsgeiſtes; 28) die Anſtalt zur Beförderung weiblicher Kunſtfertigkeit; 29) das Provinzial-Strafhaus, und . 30) das Correctionshaus. Ueber die naturhiſtoriſchen Sammlungen findet man ziem⸗ lich ausfuhrliche Nachrichten bey Woggerath. Auch das Theater hat auf die Anweſenheit der Natur⸗ forſcher Ruͤckſicht genommen. Nach Wöggeraths Beſchreibung ſtand in dem großen Promotionsſaale auf einer erhöhten Bühne der Tiſch der Ge— ſchaͤftsfuͤhrer und an den Seiten mehrere Reihen Seſſel fuͤr die Landesbehörden und die" Perſonen von hoͤherem Rang. Die Mitglieder ſetzten ſich nach Belieben. Im Hintergrunde waren die uͤbrigen Theilnehmer auf einer erhoͤhten Buͤhne; auf den Porbuͤhnen die Frauen. Die Zahl der Mitglieder betrug 392. Darunter 88 Phy⸗ ſiker und Chemiker, 11 Pharmaceuten, 73 Mineralogen, 55 Bo⸗ taniker, 64 Zoologen, 142 Aerzte und 62 Landwirthe. — Es wuͤrden viel mehr gekommen ſeyn, wenn nicht 14 Tage vorher in den Zeitungen waͤre ausgeſtreut worden, daß in Prag die Cholera wuͤthe. — Wir heben diejenigen aus, welche als Schriftſteller bekannt ſind oder Vortraͤge gehalten haben. Etwaige Verſehen wird man verzeihen. Abich aus Braunſchweig. Bamberger zu Prag. Baumgartner aus Wien. Elie de Beaumont aus Paris. Bentham aus London. Berres aus Wien. Ehrmann aus Olmuͤtz. Biaſoletto aus Trieſt. Eſtreicher aus Krakau. Biſchof v. Altenſtern aus Wien. Ettingshauſen aus Wien. Blafius aus Halle, Fenzl aus Wien. Corda zu Prag. Cotta aus Tharand. Tzermak aus Wien. Diefing aus Wien. Doppler zu Prag. Bonnsdorf aus Helſingfors. Brandes aus Salzuffeln. Breithaupt aus Freiberg. Buch aus Berlin. Buchner aus Muͤnchen. Bujanowies aus Habſan. Cerutti aus Leipzig. Chaufepié aus Hamburg. Frankenheim aus Breslau. Fürnrohr aus Regensburg. Germar aus Halle. Söppert aus Breslau. Gumprecht aus Berlin. Zaidinger aus Elbogen. Harleß aus Bonn. Seidler aus Marienbad. 477 Zeller zu Prag. Popp zu Prag. Serrig Schäffer aus Regensburg. Preininger zu Prag. Seßler zu Prag. Holger aus Wien. Hoppe aus Regensburg. Hügel aus Wien. Jäger aus Stuttgard. Jäger aus Wien. Jandera zu Prag. Jeitteles zu Prag. Joß aus Wien. Klipſtein aus Gießen. Bobell aus Münden, Roſteletzky zu Prag. Kreyſig aus Dresden. Krombholz zu Prag. Leithner aus Wien. Lenhoſſek aus Ofen. Leupold aus Erlangen. Lichtenſtein aus Berlin. Ciebich zu Prag. Loewig aus Zurich. Cumnitzer aus Brünn, Mädler aus Berlin. Mikan zu Prag. Mohr aus Coblenz. Mohs aus Wien, Morſtadt aus Prag. Münchmaper aus Lüneburg. Münz aus Wuͤrzburg. Munke aus Heidelberg. Nadherny zu Prag. Natterer aus Wien. Naumann aus Freyberg. N Nees von Eſenbeck aus Breslau. Neſtler aus Olmuͤtz. Neumann zu Prag. Nöggerath aus Bonn. Graf v. Loſtitz zu Prag. Nußhardt zu Prag. Omalius aus Halloy in Belgien. Opitz zu Prag. 4 Otto aus Breslau. d'Outrepont aus Würzburg, Partſch aus Wien. Pleiſchl zu Prag. Peieninger aus Stuttgard. Poggendorf aus Berlin. Pohl aus Breslau. K. Presl zu Prag. J. Presl zu Prag. Purkinje aus Breslau. Radius aus Leipzig. Remmelsberg aus Berlin. Reich aus Freyberg. Reichenbach aus Blansko. Reichenbach aus Dresden. Reum aus Tharand. Reuß aus Bilin. Riecke aus Stuttgard. Xitgen aus Gießen. Ritterid, aus Leipzig. Rohde aus Leipzig. J. Roſe aus Berlin. Rofer aus Stuttgard. Koßmäßler aus Tharand. Rour aus Paris. Kumpelt aus Dresden. Sars aus Bergen in Norwegen. Schimko aus Olmuͤtz. Schlieben aus Dresden. Schrötter aus Gräz. Schwägrichen aus Leipzig. Schweigger aus Halle. Schweitzer aus Tharand. Silber aus Munchen. Sommer zu Prag. Stelzig zu Prag. Graf v. Sternberg zu Prag. Strantz aus Breslau. Tauſch zu Prag. Teichmann aus Muckern. Textor aus Wuͤrzburg. Tileſtus aus Leipzig. Türkheim aus Wien. Unger aus Grätz. Voigt aus Jena. Waitz aus Altenburg. Weiße aus Krakau. Wendt aus Breslau. Wenke zu Prag. Wieſenfeld zu Prag. Wilbrand aus Gießen. Jenneck aus Tuͤbingen. Zeuſchner aus Krakau. Zippe zu Prag. „Das Mittagsmahl wurde auf der ſogenannten Faͤrber⸗ Inſel in der Moldau eingenommen, in einem prächtigen Ge⸗ baͤude des Herrn Nowotay. Der Saal iſt 95 Schuh lang 42 breit und 40 hoch, mit Saͤulengaͤngen, großen Spiegeln, Leuchtern, Arabesken und andern Wandgemaͤlden; umgeben von 7 großen Zimmern. Etwas davon entfernt ein großes Badhaus; die Inſel ſelbſt von Pappeln umgeben. Waͤhrend des Eſſens ſpielte die vortreffliche Muſik des Regiments Latour unter dem 478 Capellmeiſter Titl. Der Prager Kaufmannsſtand gab den ges ehrten Gaͤſten auf dieſer Inſel einen glaͤnzenden und geſchmack⸗ vollen Ball. ! Montag, den 18, September, um 11 Uhr eröffnete der erſte Geſchaͤftsfuͤhrer, Caſpar Graf v. Sternberg, der ruhmgekroͤnte Veteran in der Naturge: ſchichte und der eifrigſte Befoͤrderer der Verſammlung, die erſte allgemeine Sitzung mit folgendem Vortrag: 1) Die heute beginnende Verſammlung deutſcher Natur⸗ forſcher und Aerzte in dieſem ehrwuͤrdigen Muſen-Sitze leitet uns auf zwey, eben ſo merkwuͤrdige als erfreuliche Betrachtungen. Wir ſehen auf den Baͤnken der alten Carolina, die einſt den Schuͤlern der vier Nationen gewidmet waren, um die Anfangs⸗ gruͤnde der, ſelbſt kaum aus der Aſche wieder auflodernden Naturs und Arzneikunde zu erlernen, — die Meiſter aus Deutſchlands verſchiedenen Hochſchulen und Naturforſcher von entfernten Puncten Europas verſammelt, nicht um zu lernen oder zu lehren, ſon⸗ dern um das Erlernte und Erfahrene als ein Gemeingut mit uns zu theilen, ſich an dieſer Verbreitung des Wiſſens zu er⸗ freuen, und wie einſt Plato das Schoͤne zum Guten, hier das Gute zum Gemeinnuͤtzigen zu wenden. Sie ſeyen uns herzlich willkommen an der Wltawa Strand! Willkommen in der alten geſchichtlichen Praga! Willkommen in der nahe 500 jährigen Carolina! Derſelbe Gegenſatz, der ſich uns bei Vergleichung des Ehemals und Jetzt in dieſer Verſammlung dargeboten, wird uns eben ſo deutlich entgegen treten, wenn wir den Zuſtand der Natur- und Arznei-Wiſſenſchaften im Jahre der Gruͤndung der Univerfitat 1348 mit jenem des Jahres 1837 vergleichen. Dadurch werden jedoch die Verdienſte des erſten Stifters um das Vaterland und die Wiſſenſchaften nicht geſchmaͤlert. Was in ſeiner großartigen Denkweiſe gereift war und ausgefuͤhrt wurde, hat reichliche Fruͤchte getragen. Jede geiſtige Entwicke⸗ lung iſt durch Zeit und die vorwaltenden Umſtaͤnde in derſelben bedingt, wird oft auf indirectem Wege mehr gefoͤrdert als durch die getroffenen Vorkehrungen nnd Anſtalten. Kaiſer Karl IV., von dem gelehrten Abt Roger erzo— gen, war mit ſeinem Vater, Koͤnig Johann, in Paris. Das wiſſenſchaftliche Treiben an der hohen Schule, welches er dort gewahrte, ſcheinet in dem Gemuͤthe des jungen Koͤnigſohnes einen tiefen Eindruck zuruͤck gelaſſen zu haben, der ihn bis zu der ſpaͤteren Ausfuͤhrung ſeines Planes nie verließ. Er wurde von ſeinem Vater als Statthalter in Mailand gerade in der Zeit eingeſetzt, als die aus dem Orient nach Europa fluͤchtenden Wiſſenſchaften ſich zu entwickeln und zu verbreiten begannen; er kam hier in Beruͤhrung mit wichtigen Zeitgenoſſen, worunter auch Petrarca gezaͤhlt wird; die berühmten Aerzte, Matthäus Sylvaticus, der in Mailand lebte, Jacob von Dordis u. a. m. werden ihm nicht unbekannt geblieben ſeyn; die Werke von Petrus de Creſcentiis, der ſich mit dem Land- und Weinbau ſo viel beſchaͤftigte, haben wahrſcheinlich darauf ein⸗ gewirkt, daß er ſich in der Folge mit der Verbreitung des, ſchon lange beſtehenden Weinbaues in Boͤhmen ſo viel beſchaͤftigte. 479 Das viel bewegte Leben König Johanns ließ jedoch ſeinem Sohne wenig Zeit, ſich in dem zu ergehen, was ihn beſonders anſprach: er mußte ſeinen Vater bei ſeinen öfteren Ritterfahrten begleiten. Jene gegen die Heiden mit dem Hoch⸗ meiſter Werner von Orſeln, wo Markgraf Karl mit den ausgezeichneten Männern des deutſchen Ordens und den zu— gezogenen Fuͤrſten und Rittern Deutſchlands zuſammen traf, zu gleicher Zeit aber auch Voͤlkerſchaften kennen lernte, bei denen das Chriſtenthum die rauhe Schale der allein vorwaltenden phyſiſchen Kraft noch nicht abgeſtreift, eine wiſſenſchaftliche Bildung noch keine Civiliſation ermittelt hatte, mag ihm den Contraſt mit Frankreich und Italien nur noch ſchaͤrfer bezeichnet haben. — Koͤnig Johann, ſeinem Charakter treu, kam nach Frankreich, ſein Leben auf dem Schlachtfelde zu enden; er ließ ſich, obſchon alt und ganz erblindet, in der Schlacht von Crecy in das größte Getuͤmmel bringen, wo er ſammt den treuen boͤhmiſchen Edlen, die ihm aus perfönlicher Anhaͤnglichkeit und Kampfluſt in eine ihnen und ihrem Lande ganz fremde Fehde gefolgt waren, das gewuͤnſchte Ziel erreichte. Markgraf Karl kam verwundet zurück nach Böhmen, beſtieg den Thron, und wenn er gleich nach dem Geiſt jener Zeit das Schwert nicht ablegen konnte, fo beſchaͤftigte er ſich doch ganz beſonders mit den innern Einrichtungen des Landes; die Errichtung einer Univerſitaͤt in Prag blieb ſein vorherrſchen⸗ der Wunſch. Er ſcheint die geiſtvolle Idee ſchon in ſeiner Jugend aufgefaßt zu haben: es ſey das Verhaͤltniß religioͤſer und wiſſenſchaftlicher Intelligenz der moraliſche Nilmeſſer der Givilifation und der Hebel des Gedeihens der Staaten, die durch innere Ruhe, Kraft der Geſetze, und Liebe der Voͤlker bluͤhend erhalten werden koͤnnen. Ein güunſtiges Ereigniß beſchleunigte die Erfüllung feiner Wuͤnſche. Sein ehemaliger Lehrer, Abt Roger, hatte den paͤpſtlichen Stuhl unter dem Namen Clemens der VI. be⸗ ſtiegen. Der Koͤnig, glücklicher als ſein Vorfahr König Wen⸗ zel II., der ſchon auf Einfuͤhrung einer Hochſchule gedacht hatte, — nachdem er alle Hinderniſſe, die bei ſeinem Vorgänger im eigenen Lande erſchwerend eingewirkt hatten, gehoben, reiſte ſogleich nach Avignon; der lang gehegte Wunſch gieng in Er⸗ fuͤllung, die Bullen wurden ausgefertigt, die Univerſitaͤt errich— tet und dotiert, Handſchriften in Avignon angekauft, Profefferen angeftellt, und eine unerwartete Menge wißbegieriger Jugend draͤngte ſich heran, Belehrung zu erhalten. Kür das Studium der Theologie und der Rechtswiſſen⸗ ſchaft war es leichter, ſich mit Profeſſoren und Handſchriften zu verſehen; die Naturgeſchichte war aber damals nur ein Theil des mediciniſchen Studiums. Es hatten zwar Griechen und Roͤmer auch hierin wichtige Schriften hinterlaſſen; ſie waren aber weniger bekannt, die Manuſcripte nur mit Gold aufzu⸗ wiegen. Am fleißigſten wurde Ariſtoteles nachgeſchrieben. Dioſcorides, Hippokrates, Galenus waren ſeltener als die Araber, und wegen der kurzen Beſchreibungen der Na⸗ turkörper ſchwer zu verſtehen. Bei dieſer Duͤrftigkeit an Hilfs⸗ mitteln traten Compendien an die Stelle, die ſich als Auszuͤge und Eſſenzen von dem Beſten, was die Gelehrten der Vorzeit geliefert hatten, in pomphaften Titeln oder Einleitungen geltend machten. Thomas Cantapritanus und Bartholomäus Anglicus haben ſich ganze Jahrhunderte hindurch in dieſem Ruhme erhalten. Handſchriften ohne Zahl, ſelbſt als Pracht⸗ 480 werke mit den wunderbarſten illuminirten Abbildungen finden ſich in vielen Bibliotheken. 5 Kaiſer Karl hat alles gethan, was in feiner Zeit moͤglich war, die Wiſſenſchaften zu fördern, zu ihren Studien aufzu⸗ regen. Er war von wiſſenſchaftlichen Männern umgeben; fein Leibarzt, Magiſter Gallus, den fein Collega Ambrosius de Praga optimum physicum et astronomum aulicum, Doe— torem in Strahow elaustro_nennet, war ſelbſt Schriftftelfer, So lange dieſer König lebte, waren die Profeſſoren thaͤtig und der Raum der Schulen mußte erweitert werden. Das Gleichniß von dem Saͤemanne in dem Evangelium iſt für die Verbreitung der wiſſenſchaftlichen Lehre eben fo giltig, als fuͤr jene des Chriſtenthums: der ausgeſtreute Samen muß auf guten Boden fallen, nicht unterdrückt oder bedrängt werden, wenn er reiche Ernten bringen ſoll. Es zeigte ſich zwar Koͤnig Wenzel im Anfang ſeiner Regierung ebenfalls der Univerſitaͤt und den Wiſſenſchaften ges neigt. Seine beiden Leibaͤrzte, Albik, Lehrer an der Univer- ſitaͤt, Dr. der Rechte von der Univerſitaͤt in Padua, Arzt, ſpaͤter Erzbiſchof in Prag, und nachdem er dem Erzbisthum entſagt, Probſt auf dem Wiſſehrad, — und Chriſtann von Prachatic, Rector der Univerſitaͤt, Mathematiker, Theolog und Arzt, haben beide aͤrztliche und andere Schriften hinter⸗ laſſen. Den Hofapotheker, Sohn des Angelus de Flo— rentia, der dieſelbe Stelle bei Kaiſer Karl vertrat, hat er mit mehreren Diplomen begnadigt, damit er den Apotheker-Garten (die botaniſchen Gärten jener Zeit) hortus Angelicus genannt, unterhalte und mit wohlriechenden Gewaͤchſen bepflanze. Die ſo erfreuliche erſte Epoche der neuen Univerſitaͤt wurde aber bald durch Zwieſpalt über religioͤſe Meinungen getruͤbt. Heftige und hartnaͤckige Vertheidigung oder Bekaͤmpfung derſelben entzweiten ſtets die Gemuͤther und ſtoͤrten die zum Studium noͤthige Ruhe. Die fremden Studenten verließen ſcharenweiſe die beunruhigte Stadt; die einheimiſchen traten in Parteien ſchroff gegen einander; die nach Wiſſen ſtrebenden zerſtreuten ſich in ganz Deutſchland; der aufgeregte Geiſt ſuchte Befriedigung; aus den Bruchtheilen der Prager Univerſitaͤt entſtanden neue Hochſchulen; die Geiſtesbildung ſchritt mit der Zeit vorwaͤrts, konnte ſelbſt in Böhmen durch Feuer und Schwert nicht vere draͤngt werden! i 5 So gewiß es aber auch immer ſeyn mag, daß errungene Kenntniſſe und ein hoͤherer Grad von wiſſenſchaftlicher Bildung nicht leicht ganz zu vertilgen find; fo kann doch die fortſchrei⸗ tende Entwickelung zeitweilig gehemmt, gleichſam eingeſchlaͤfert werden; ſie bedarf alsdann eines neuen Anſtoßes, um wieder rege und thaͤtig zu werden, und ein ſolcher erſcheint oft uner- wartet durch einzelne Menſchen im Stillen vorbereitet, ohne des ungeheueren Effectes bewußt zu ſeyn, der aus ihren ſtillen Kam⸗ mern hervor gehen werde. ü Deutſche Männer waren es, ein Guttenberg, em Fauſt und Schaͤfer, die das Mittel erdachten, die Thaten wie die Gedanken der Menſchen veſtzuhalten, hundert- und tauſendfach zu vervielfaͤltigen, und Jedermann zur Kenntniß zu bringen. Dieß war der Wendepunct, der die Wiſſenſchaften für ewige Zeiten geſichert hat; kein Heroſtrat vermochte mehr, ihnen mit dem Feuerbrand entgegen zu treten: denn was in 481 einem Tage hundertmal vervielfältigt und verbreitet worden, ver⸗ mag die Zeit ſelbſt nicht leicht ganz zu vertilgen. Keine Erfin⸗ dung hat ſich je mit einer ſolchen elektriſchen Geſchwindigkeit verbreitet, wurde von allen Nationen ſo dankbar aufgenommen und unterſtuͤtzt, als dieſe. Allenthalben entſtanden Druckofficinen oder wanderten von Stadt zu Stadt beinahe ſo ſchnell als die gedruckten Werke ſelbſt. Auch in Boͤhmen war bereits im Jahr 1468 eine Buchdruckerei in Pilſen, ſpaͤter in Prag, be— wegliche in Winterberg, Kuttenberg, u. a. O. Die naturhiſtoriſchen Werke kamen im allgemeinen etwas ſpaͤter an die Reihe und wie man erwarten mußte, waren es die bekannten Compendien: das Buch der Natur (Canta— pritan) bei Baͤumler in Augsburg 1475, mit Holzſchnitten; der Herbarius von Cuba bei Fauſt und Schaͤfer in Mainz 1485, in Padua daſſelbe Jahr und 1488 bei Schönfperger in Augsburg. Man ſieht aus den ſchnell auf einander folgenden Auflagen, wie begierig dieſe Buͤcher geſucht wurden. Der groͤßte Gewinn fuͤr die Wiſſenſchaften ergab ſich aber dadurch, daß eine Menge Werke, welche als Manuſcripte unbekannt oder ſelten geblieben waren, nun vervielfaͤltiget in verſchiedene Sprachen uͤberſetzt wurden. In dieſer gluͤcklichen Erfindung ſchneller Darſtellung und Verbreitung aller neuen Entdeckungen und Beobachtungen lag auch ſchon der Keim eines neuen Impulſes, der ſich am Ende des 15. Jahrhunderts entwickelte, als Chriſtoph Columb, durch die Erfindung des See-Compaſſes ermuthigt, mit uner⸗ ſchuͤtterlichem Muthe und unzerſtoͤrbarer Beharrlichkeit die Bahn gebrochen, die laͤngſt geahnte neue Welt zu entdecken, zu er— obern, und eine Menge goldluſtiger Abenteuerer mit und nach ihm in die unbekannten Fluthen zu reißen. Denn ohne dieſes Mittel der Verbreitung der Wiſſenſchaften wuͤrden den Schiff— fahrern manche aſtronomiſche Hilfsmittel gemangelt haben und ihre Entdeckungen nur langſam und unvollſtaͤndig zur allgemei— nen Kunde gelangt ſeyn. Die geiſtige Aufregung, die ſich faſt allgemein im 16ten Jahrhunderte entwickelte, muß Staunen erregen. Mit einer faſt unbegreiflichen Haſt draͤngten ſich die Menſchen nach den unbekannten Laͤndern. Die Schifffahrer bevoͤlkerten die Meere mit neuen Inſeln und Continenten, die ein jeder Nach— ſeegelnde ſuchte und gefunden zu haben glaubte, wenn ſie auch nirgends vorhanden waren; die Geographen in ihrer Studier— ſtube trugen ſie auf ihre Charten, wo ſie oft von einer Stelle zur andern wandern mußten. Die Inſeln Antillia, jene des heiligen Brandans, und die zehn Staͤdte, Brazil oder Brazier, die Hand des Satans (Man de Satanasso) wurden lange in den Welten herumgetrieben, bevor ſie einen veſten Punct ge— wannen oder ganz aus den Charten verſchwanden. Aus dem Wunderlande Chitay, Katoge und Kadilla, welches Columb vergeblich ſuchte und gefunden zu haben glaubte, hatte Marco Polo und Pietro della Valle die auffal— lendſten Nachrichten uͤber die Naturerzeugniſſe und Menſchen in die Welt gebracht, die in dem 16. Jahrhunderte, wo das Wun— derbare mehr noch als das Wahre beliebt war und Glauben fand, ſich leicht geltend machen konnten. Dadurch machten die Erzaͤhlungen von Mandeville ſich beſonders beliebt. Die Frucht, die, wenn ſie in das Waſſer geworfen wird, ſich in einen Vogel verwandelt, die kuͤrbisartige Frucht, in deren Mitte, Iſis 1838, Heft 7. = 482 wenn man fie eröffnet, ein Laͤmmchen gefunden wird, woraus in der Folge die fabelhafte Lammpflanze Barometz (Beranec) entſtand, deren Namen Linne zum ewigen Andenken in dem Polypodium Barometz erhalten hat, waren ganz in dem Geiſte der Zeit hinein gedichtet. Dieſe Pflanze erinnert uns an unſere Knabenjahre, wo wir Bruͤder uns hoch erfreuten, wenn uns von den Eltern Hochbergs adeliges Land- und Feldleben zur Bilder⸗ ſchau gereicht wurde, wo dieſe Pflanze abgebildet und ganz im Ernſt als eine tartariſche Pflanze beſchrieben iſt. Wir bewun⸗ derten dieſes mit dem Nabel auf der Spitze des Staͤngels an⸗ gewachſene Thierchen, und verfehlten nie, wenn wir Schaͤfchen auf der Weide ſahen, uns nach den Pflanzen umzuſehen, auf denen ſie gewachſen waren. So wie ſich die aͤlteren Handſchriften durch den Druck verbreitet hatten, wurden ſie auch in das Boͤhmiſche uͤberſetzt: Petrus de Creſcentüs über die Landwirthſchaft, Marco Polo, Mandeville, Lerias Reiſe nach Braſilien. Der erſte boͤhmiſche Herbarius von Claudian und Czerny erſchien im Jahre 1517, wurde aber, der Holzſchnitte wegen, in Nuͤrnberg gedruckt. Den erfolgreichſten Impuls zur Verbreitung der Natur— wiſſenſchaften in Boͤhmen haben wir dem Erzherzog Fer— dinand, Sohn Kaiſer Ferdinand I. und fein Statthalter im Königreich Böhmen, zu verdanken. Er darf mit Recht unter die ausgezeichnetſten Maͤnner ſeiner Zeit gezaͤhlt werden. Er vereinigte mit der größten Gewandtheit in allen ritterlichen Uebun⸗ gen den Ueberblick eines geuͤbten Staatsmannes und eine große Vorliebe fuͤr die Naturwiſſenſchaften, beſonders Botanik und Bergbaukunde, welche die Mineralogie jener Zeit genannt werden kann; und dieſe ermunternde Vorliebe fuͤr die Natur— wiſſenſchaften hat ſich zu unſerer hoͤchſten Freude in unſerem Herrſcherſtamme bis in unſere Tage vererbt. Der berühmte Dr. Petrus Mathiolus, fein Leibarzt, ſtand mit den meiſten Naturforſchern und Aerzten ſeiner Zeit in Briefwechſel. Der Erzherzog unterhielt einen eigenen Maler bei der kaiſerlichen Geſandtſchaft in Conſtantinopel, um die orien- taliſchen Pflanzen fuͤr die Herausgabe der Prachtauflage der Commentare uͤber den Dioſcorides von Mathiol malen zu laſſen. Die Abbildungen des Hyacinthus orientalis, des Lilac und vieler anderen Pflanzen, die Mathiol zuerſt herausgab, ſind ihm von Conſtantinopel zugeſchickt worden. Der wohlriechende Elaeagnus angustifolia erhielt den Na⸗ men boͤhmiſcher Oelbaum (Olea bohemica), weil er ſchon da⸗ mals in vielen Gaͤrten Boͤhmens vorhanden war. Um ein boͤhmiſches Herbarium mit großen Holzſchnitten herauszugeben, welches der Arzt Thaddaͤus Hagek nach Mathiol bearbeitet hatte, verſchaffte der Erzherzog dem Dr. Ma— thiolus einen Beitrag von 250 Schock boͤhmiſcher Groſchen oder 500 Thaler, welche die boͤhmiſchen Staͤnde zu dieſem Zwecke auf dem Landtage 1558 bewilligten. Die großen Holzſchnitte wurden in Prag geſchnitten, und Mathiol benutzte ſie ſpaͤter zu feiner Prachtauflage von dem Jahre 1565 bei Valgries in Ver nedig, fruͤher aber wurden ſie fuͤr den deutſchen Herbarius von Handſch verwendet. Die beiden Auflagen des Herbarius, ſo wie die Briefe Mathiols ſind ſaͤmmtlich in Prag bei Melanttich 1552 lobenswerth abgedruckt. Will man ſich einen richtigen 31 483 Begriff von dem damaligen Drange nach Wiſſen und von der ſchnellen Verbreitung der Wiſſenſchaften durch den Druck machen, ſo darf man bloß das Beiſpiel von den Werken des Petrus de Crescentis und von Mathiols Commentaren anfuͤhren, die in verſchiedenen Sprachen 33 Auflagen zu 1000 Exemplaren erlebten. Die wiſſenſchaftliche Aufregung im 16. Jahrhunderte drang durch alle Staͤnde; die Souveraͤne zogen Gelehrte und Kuͤnſtler in ihre Umgebung; an die Stelle der Aſtrologen waren die Aſtronomen getreten, Tycho Brahe und Keppler hatten Obſervatorien in Prag aufgeſtellt. Die Sitte des Adels, fremde Länder zu bereiſen, jene der Profeſſoren, die italieniſchen Univer— ſitaͤten zu beſuchen, hatte ſich erhalten. Der Adel beguͤnſtigte die ſich entwickelnden Talente; Bohuſlaw Lobkowicz, der die auserleſene Bibliothek in Naudnic geſammelt, ſelbſt Schrift: ſteller, war als Maͤcen allgemein verehrt. Der Bergbau hatte ſich durch die Entdeckung der Berg— werke Budweis, Rudolphsſtadt und Joachimsthal wieder gehoben; die vorzuͤglichen Stufen, die ſich allenthalben hervorthaten, fuͤhr— ten auf den Gedanken, ſie zu ſammeln, und auch hier finden wir den Erzherzog Ferdinand als den erſten, der, nach der Terminologie jener Zeie, eine Sammlung von Hand— ſteinen (Mineralſammlung) aufſtellte, die ſpaͤter mit ihm nach Tyrol wanderte, und in dem Schloß Ambras aufbewahrt wurde. Mit Erlaubniß des Erzherzogs wurde eine aͤhnliche Sammlung von boͤhmiſchen Handſteinen von dem Bergmeiſter Hoͤlzel von Sternftein in Budweis errichtet: die reichſte und werthvollſte war jene Kaiſer Rudolphs im Prager Schloſſe, der Jahre lang zwei Edelſtein-Sammler unterhielt, und in allen Berg— werken die ſchoͤnſten Stufen erkaufte. Leider iſt nur wenig von dieſen drei Sammlungen der gegenwaͤrtigen Zeit gerettet worden. Die Docimaſie in den Bergwerken hatte zwar noch keine großen wiſſenſchaftliben Vorſchritte gemacht; dagegen culminirte in dieſem Jahrhundert die Alchimie. Gold und Silber durch die Anwendung der rothen oder weißen Tinctur verſprechend, wurde ſie allenthalben wohl aufgenommen; durch ſie wurden chemiſche Kenntniſſe erobert, verbreitet, und auf indirectem Wege das Gold und das Silber, welches die Adepten fuͤr die Tincturen den Einzelnen abgenommen, dem Allgemeinen wieder reichlich erſetzt. Ihr verdanken wir die einheimiſchen Erzeugung des Alauns und Vitriols in Kuttenberg, die ein aͤhnlicher Adept, Namens Eſſen von Kempten dert eingerichtet, und die ſich ſchnell im ganzen Lande verbreitete, ſo daß in wenig Jahren dieſes Material auf ſo geringe Preiſe herabfiel, daß Venedig, welches Jahrhunderte hindurch den Alleinhandel behauptet hatte, die Concurrenz nicht mehr aushalten konnte. Von mehreren alchimiſchen und chiromantiſchen Werken ſind auch boͤhmiſche Ueberſetzungen in Manuſcripten vorhanden. Die inlaͤndiſche In⸗ duſtrie wurde auch dadurch geſteigert, daß der Gebrauch der mineraliſchen Kohle, wenn auch anfangs nur ſparſam, eingefuͤhrt wurde. Die Landwirthſchaft trat ebenfalls in die Reihe rationeller Behandlung: Obrigkeiten ertheilten ausfuͤhrliche In⸗ ſtructionen an ihre Beamten; es erſchienen gedruckte Schriften uͤber den Feldbau, die Schafzucht, das Pfropfen der Obſtbaͤume in boͤhmiſcher Sprache. Die Aerzte und Naturforſcher der hie— ſigen Hochſchule, die ſich in jeder Zeit durch ihre Schriften her— vorthaten, gleich wie jene uͤberhaupt, welche die Kenntniſſe der 484 Vorzeit in den Bereich der Gegenwart zuruͤckführten, und mit dieſer in Verbindung brachten, brauche ich in dieſer Verſamm⸗ lung nicht namentlich anzufuͤhren. Y Es war die Periode vom Ende des 15. bis in den Ans fang des 17. Jahrhunderts das Zeitalter der Suchenden. Und wahrlich ſie haben gefunden, wenn auch nicht immer, was ſie geſucht, — auch nicht bloß Laͤnder und Inſeln, Sterne am Himmel, Thiere, Pflanzen und Steine auf der Erde: aber vieles, was man ihnen nicht zutraute, zum Theil nicht aner— kannte und nicht glaubte, weil ſchon eine große Summe des Wiſſens dazu gehoͤrt, um die Erzaͤhlungen der Thatſachen und die daraus gezogenen Schluͤſſe und darin verborgenen neuen Entdeckungen zu ſondern und aufzufaſſen. Alexander von Humboldt, der ſich mit dem Geiſte Chriſtoph Columbus gleichſam identificirt, hat aus ſeinen Berichten und Briefen weit mehr naturhiſtoriſche und phyſiſche Entdeckungen hervorgehoben, als jemals darinn geahnet wurden. Seine Apologie des 17ten Jahrhunderts macht alles uͤberfluͤſſig, was hier noch geſagt wer den koͤnnte. Marco Polo, gegen deſſen Reiſeberichte Miß— trauen herrſchte, iſt erſt in der neueſten Zeit wieder zu Ehren gekommen; Beſchreibungen von Naturkoͤrpern aus Ariſtoteles und Plinius wurden nun erſt verſtaͤndlich, als man dieſelben wieder gefunden hatte; eine kritiſche Unterſuchung von allem, was die von uns bezeichnete Epoche für die Naturwiſſenſchaften geleiſtet, in dem Geiſte der kritiſchen Unterſuchungen uͤber die geographiſchen Kenntniſſe jener Zeitepoche von Alexander von Humboldt, wuͤrde die Welt in Verwunderung ſetzen. Sind auch in der Folge Zeitperioden eingetreten, welche zeitweilig oder oͤrtlich zuruͤckhaltend oder ſtoͤrend eingewirkt haben: die Summe des Wiſſens iſt ungetruͤbt durch alle Begebniſſe immer ſich mehrend hindurch gegangen, der Drang nach neuen Entdeckungen und Erfahrungen in den Wiſſenſchaften hat ſich bei allen civiliſirten Voͤlkern erhalten, und jedes Jahrhundert hat hervorragende Gelehrte erzeugt, die maͤchtig darauf einwirk⸗ ten; mit dem 16ten Jahrhundert laͤßt ſich aber keine Epoche vergleichen als die gegenwaͤrtige, in welcher durch die neueren Erfindungen und Verbeſſerungen der Schnellfahrten zu Waſſer und zu Land, die Entfernungen gleichſam verſchwanden, das kaum moͤglich gedachte erreichbar wurde. Auch haben wir ſeit 25 Jahren von dem damals entdeckten neuen Welttheil mehr erfahren und erhalten, als in den vergangenen drei und einem halben Jahrhundert. Ein fuͤnfter Welttheil, der ſeitdem hinzu gekommen, hat die Sammlungen und die Wiſſenſchaften mit den feltenften Naturalien bereichert; wenigbeſuchte Laͤnder find durch die neueſten Reiſenden durchforſcht worden; ein deutſcher Marco Polo, der ſeine ſechsjaͤhrige Reiſe durch die entfernteſten, zum Theil noch wenig beſuchten Laͤnder gluͤcklich vollbracht, und mehr als 32000 Exemplare aus allen Reichen uud Zweigen der Na= turwiſſenſchaften und die ſeltenſten ethnographiſchen Gegenſtaͤnde nach Europa heruͤbergebracht hat, befindet ſich in unſerer Mitte. Der Fall, daß von einem naturhiſtoriſchen Werke in Folioformat 33000 Exemplare abgeſetzt werden, duͤrfte wohl ſchwerlich mehr eintreten: dafuͤr erſcheinen aber in einem jeden Jahre ſo viele Werke von dem groͤßten Folioformat bis zu dem kleinſten Duodez, daß nur noch wenige Bibliotheken hinreichend dotirt ſind, um ſie anzuſchaffen. Die Verbreitung der gedruckten Werke iſt auf die manchfaltigſte Weiſe erleichtert; der Austauſch 485 der Meinungen, die Mittheilung neuer Entdeckungen und Er⸗ fahrungen wird durch unſere Verſammlungen gefoͤrdert, — Vortheile, die dem 16ten Jahrhundert nicht zu Gebote ſtanden. Wenden wir nun noch einmal den Blick auf die fluͤchtig durchlaufenen Jahrhunderte zuruͤck; erwaͤgen wir, wie ſchwer es geworden, die wiſſenſchaftliche Bildung civiliſirter Voͤlker der Vorzeit auf andere Nationen in einer Zeit zu uͤbertragen, deren Geiſt, Geſetzgehung, Sitten, Gebraͤuche durch Weltbegebenheiten eine andere Richtung angenommen hatten; bleiben wir aufmerk— ſam, wie nur ſtufenweiſe ſich der Drang nach Wiſſen entwickelt, aber trotz allen retardirend einwirkenden aͤußeren Umſtaͤnden mit geringen Hilfsmitteln dennoch vorgeſchritten iſt; folgen wir der Geiſtesbildung uͤberhaupt, und dem Vorſchreiten der Naturkunde bei vermehrten Hilfsmitteln und angeregtem Geiſtestrieb durch alle Phaſen der Jahahunderte bis zu unſerer Zeit; vergleichen wir dieſe wechſelnden Perioden mit dem gegenwaͤrtigen Stand— punct der Naturwiſſenſchaften, und blicken nun auf den Kreis, der hier verſammelt iſt, um in ſeinem inneren Verkehr dieſen Standpunct naͤher zu bezeichnen, wie er es bereits durch 14 Jahre bethaͤtigt hat: ſo duͤrfen wir, ohne den Vorwurf einer Ueberſchaͤtzung zu beſorgen, auch die Verſammlungen der Natur— forſcher und Aerzte aller Nationen, die ſich an Deutſchlands Beyſpiel angeſchloſſen haben, als Zeugen eines unaufhaltſamen Vorſchreitens in den Wiſſenſchaften aufrufen. War es mir auch nicht moͤglich, in einer Verſammlung ſolcher Zuhoͤrer etwas vorzutragen, was ihnen, meine Herren! unbekannt geblieben waͤre; bin ich auch, wie es des Alters Brauch iſt, als ein laudator temporis acti aufgetreten; fo werden Sie mir doch darinn Gerechtigkeit widerfahren laſſen, daß ich bloß Thatſachen an einander reihend der Vergangenheit wie der Gegenwart gleiches Recht habe widerfahren laſſen. Ehre wem Ehre gebuͤhrt! Die XV. Verſammlung deutſcher Naturforſeher und Aerzte iſt eröffnet! Dann verlas der zweyte Geſchaͤftsfuͤhrer die Statuten. Nachher folgten die Vorträge. Da die meiſten in dem amt: lichen Bericht über die Verſammlung (Prag, bey Haaſe. 1838. 4.) abgedruckt ſind, ſo geben wir hier nur diejenigen vollſtaͤndig, welche mehr fuͤr die Iſis paſſen. 2) Es wurden Bemerkungen über die Abkuͤhlung un— ſerer Erde vorgeleſen, eingeſchickt von Profeſſor Biſchoff zu Bonn. Es duͤrfte wohl eine Frage von allgemeinem Intereſſe ſeyn, ob in hiſtoriſchen Zeiten eine merkliche Abnahme der Tem⸗ peratur auf der Oberflaͤche der Erde ſtatt gefunden habe. Dieſe Frage ſteht im genaueſten Zuſammenhange mit den Hypotheſen uͤber die Entſtehungsart unſerer Erde. War ſie in der Schoͤpfungsperiode eine Kugel, welche dieſelbe Temperatur hatte wie ihre Umgebung, d. h. der Weltraum, in dem ſie ſich bewegt: ſo mußte ſie ſehr kalt geweſen ſeyn. In dieſem Falle wuͤrde ſich die Temperatur der Oberflaͤche nach und nach durch die Wirkung der Sonne bis zum gegenwaͤrtigen Grade erwaͤrmt haben. Es laͤßt ſich aber leicht zeigen, daß dieſer Fall nicht ſtatt gefunden haben koͤnne; denn da die Erwärmung der — — * 486 Erde von Außen nach Innen haͤtte erfolgen muͤſſen: ſo müßte ſich von Außen nach Innen eine Temperatur-Abnahme zu er⸗ kennen geben; ſtatt deſſen zeigt ſich aber gerade das Gegen— theil. Alle bis jetzt in Bergwerken und in Bohrloͤchern ange— ſtellten Beobachtungen haben uͤbereinſtimmend dargethan, daß die Temperatur von der Oberflaͤche nach dem Innern zunehme. Eben ſo zeigen ſich die Quellen um ſo waͤrmer, je tiefer ſie aus dem Innern der Erde kommen. Ueberhaupt kann man die Waͤrme der Thermen, die Temperatur-Verhaͤltniſſe in dem Meere und in den Seen, das Abſchmelzen der Gletſcher an ihrer un— tern Flaͤche ſchwerlich auf andere Weiſe als aus der Tempera— tur-Zunahme nach dem Innern erklaͤren. Ebenfo erklären ſich die vulkaniſchen Erſcheinungen am Einfachſten aus einer bis zur Gluͤhehitze geſteigerten Temperatur-Zunahme nach dem Innern. Ich beziehe mich, was alle dieſe Erſcheinungen betrifft, auf das, was ich hieruͤber in meiner eben erſchienenen Waͤrmelehre des Inneren unſerer Erdkugel geſagt habe. Duͤrfen wir die Temperatur-Zunahme nach dem Inneren als ein vollkommen conſtatiertes Factum betrachten, ſo beſeitigt ſich alfo von ſelbſt die Annahme, daß die Erde in ihrer Ent⸗ ſtehungs-Periode eine kalte Kugel geweſen ſeyn koͤnne; vielmehr fuͤhrt uns dieſes Factum zur entgegengeſetzten Annahme, daß die Erde zur Zeit der Schoͤpfung eine heiße Kugel geweſen ſey, daß fie ſich nach und nach abgekühlt habe, daß dieſe Abkuͤh⸗ lung von der Oberflaͤche nach dem Inneren fortgeſchritten ſey, und daß ſie noch in ihrem Inneren diejenige hohe Temperatur bewahre, welche ihr in der Schoͤpfungsperiode in ihrem ganzen Maaße eigenthuͤmlich geweſen iſt. Phyſikaliſche Gründe führen uns alſo zu derſelben Anz ſicht von der Entſtehung unſerer Erde auf plutoniſchem Wege, welcher bey weiten die Meiſten und die Erſten unter den jetzt bekannten Gedlogen zugethan find. Und in der That, das Studium der foſſilen Pflanzen, ihr Vorkommen in den ver⸗ ſchiedenen Formationen, und die Vergleichung derſelben mit den noch jetzt lebenden führt unwiderleglich zur Annahme einer hoͤhe⸗ ren Temperatur in den fruͤheren Perioden unſerer Erde, wie Graf von Sternberg, Adolph Brongniart und Andere auf eine ſo uͤberzeugende Weiſe nachgewieſen haben. Nur darinn ſcheinen die Anſichten getheilt zu ſeyn, ob eine ſtete Abnahme der Waͤrme unſerer Erde von ihrer Schoͤ— pfungs-Periode bis auf die heutige Zeit nach irgend einem Ges ſetze ſtatt gefunden habe, oder ob, in irgend einer fruͤhern Zeit, eine plötzliche Erkaltung der Erde erfolgt ſey. Cuvier neigte ſich, um das Vorkommen der Elephanten und Rhinoceroſſe am Ausfluſſe der Lena und an den Ufern des Wilhui zu erklaͤ— ren, zu der Anſicht, das eine ploͤtzliche Erkaltung der Erde zu der Zeit eingetreten ſey, wo dieſe Pachydermen in den ange— führten Fundorten ihr Grab gefunden haben. Alex. v. Hu m⸗ boldt zeigt aber mit uͤberwiegenden Gruͤnden, daß die An⸗ nahme einer ploͤtzlichen Erkaltung der Erdkugel durchaus unnd⸗ thig ſey. Nach phyſikaliſchen Geſetzen kann auch nur eine all⸗ maͤhliche Abkühlung unſerer Erde, nach irgend einem beſtimm⸗ ten Geſetze, gedacht werden; es ſey denn, daß wir zu den mes nig wahrſcheinlichen Hypotheſen unſere Zuflucht nehmen: daß einſtens eine ploͤtzliche Veraͤnderung in der Neigung der Erd⸗ axe ſtatt gefunden habe, oder daß unſer ganzes Planetenſyſtem bey ſeiner Bewegung im Himmelsraume plotzlich in eine Ne 487 gion von ſehr niedriger Temperatur gekommen ſey: eine Hypo⸗ theſe, welche neuerdings von Poiſſon aufgeſtellt worden iſt. Hatte die Erde zur Zeit der Schöpfung eine hohe Tem: peratur, ſo iſt, wie ſchon Mitſcherlich gezeigt hat, damit fehr wohl vereinbar die Exiſtenz des Waſſers auf derſelben, in= dem zwar ein großer Theil deſſelben in luftfoͤrmigem Zuſtande die Erde umgeben mußte, gleichwohl aber unter dem ſtarken Drucke einer ſolchen Waſſerdampf-Atmoſphaͤre Waſſer im liqui⸗ den Zuſtande, wenn auch bis zum Gluͤhen erhitzt, vorhanden ſeyn konnte. Eine ſolche Waſſerdampf-Atmoſphaͤre konnte na⸗ tuͤllich nur in der Naͤhe der erhitzten Erdoberffaͤche beſtehen; entfernt von ihr in den hoͤheren Regionen des kalten Welten— raumes mußte dieſer Waſſerdampf eine beſtaͤndige Condenſation erleiden. Die Erde mußte alſo eingehuͤllt geweſen ſeyn in ei⸗ nen dicken Nebel, und unaufhörlich mußten waͤſſerige Nieder⸗ ſchlaͤge erfolgen, welche, kaum die Erd⸗Oberflaͤche erreichend, auf Koſten der hohen Temperatur derſelben wieder in den Gas⸗ zuſtand zuruͤckkehrten. In dieſer Nebel-Umhuͤllung verblieb die Erde, bis ihre Temperatur unter den Siedpunct des Waſſers, d. i. unter 80 R. herabgekommen war. Wahrend dieſer ge⸗ wiß ſehr langen Periode konnte ſich durch die fuͤr das Licht faſt undurchdringliche Umhuͤllung keine merkliche ſolare Wirkung aͤußern, und es eriftierte alſo gleichſam in dieſer Periode fuͤr die Erde keine Sonne. Wir haben alſo hinlaͤngliche Gruͤnde zur Annahme, daß von der Erſchaffung der Erde an bis dahin, wo ihre Oberfläche bis unter 80e herabgekommen war, die Ab⸗ nahme der Temperatur auf der ganzen Erdoberflache ganz gleich— foͤrmig erfolgte, und das ſomit in dieſer Periode, zu jeder Zeit, ein gleichfoͤrmige Temperatur unter dem Aequator wie unter den Polen ſtatt fand. Hatte in der Zeit, wo die Temperatur der Oberflaͤche unter den Siedepunct herabgekommen war, die Erdachſe ihre gegenwaͤrtige Neigung gegen die Erdbahn: ſo muß⸗ ten ſich allmaͤhlich die davon abhaͤngigen climatiſchen Verſchie⸗ denheiten herausſtellen; denn nun, wo ſich die undurchdring— lichſten Nebel zerſtreuten, trat die Wirkung der Sonne auf die Erdoberfläche ein, und unter dem Aequator, wo durch dieſe Wirkung mehr Waͤrme erzeugt wurde, wie unter den Polen, mußte die Abkuͤhlung der Oberfläche langſamer fortfchreiten als unter den letztern. Es iſt indeß leicht einzuſehen, daß die, von der Neigung der Erdachſe abhängigen climatifchen Verſchieden⸗ heiten erſt nach und nach den Umfang erreichen konnten, wie er in der gegenwaͤrtigen Zeit ſtatt findet. Es gab alſo eine Zeit in dieſer zweyten Periode, wo gewiſſermaßen ein gleichfor— miger Fruͤhling auf der ganzen Erdoberfläche herrſchte, die Tem⸗ peratur derſelben aber natürlich viel hoher war, als ſie derma⸗ len in den heißeſten Theilen unſerer Erde iſt. Indem die Erde in ihrer Erkaltung, nachdem ihre Temperatur unter 80° R. herabgekommen war, fortſchritt, mußte dieſe Erkaltung in den Polarlaͤndern ſchneller als unter den Tropen erfolgen als Folge der ſolaren Wirkung, wodurch jene Laͤnder in einer kaͤltern Umgebung ſich befanden, als der Aequator. In den hoͤheren Breiten mußte daher die Temperatur fruͤher bis zu dem Puncte herabſinken, wo das organiſche Leben beginnen konnte, als in niederen Breiten. So entfalteten ſich alſo zuerſt Organismen in jenen hoͤheren Breiten, in denen jetzt das organiſche Leben auf einer niederen Stuffe ſteht, oder, wie wahrſcheinlich unter den Polen ſſelbſt, ganz unterdruͤckt ft Von den Polargegen— den ſchritt nach und nach die Organiſation gegen den Aequator fort, wo ſie ſich am ſpaͤteſten entfaltete. 488 Mit dieſen Anſichten, oder vielmehr mit dieſen Schluͤſſen ſtimmt ſehr gut uͤberein das Vorkommen von foſſilen tropiſchen Pflanzen und Thieren in hoͤheren Breiten, die nur zu einer Pe— riode entftanden und untergegangen ſeyn konnten, wo in dieſen Gegenden ein Tropen- clima herrſchte. Vielleicht iſt man ge⸗ neigt, dagegen die Erinnerung zu machen, daß die Identitaͤt der Verſteinerungen in den ſecundaͤren Gebirgs-Formationen auf gleichzeitige Bildung und Zerftörung dieſer organiſchen Ueberre— ſte in den verſchiedenen Breiten ſchließen laſſe. Ja, der ver— ſtorbene Hoffmann behauptete geradezu, daß bis jetzt noch nirgend eine Thatſache bekannt ſey, welche uns noͤthigen koͤnn⸗ te, in allen fruͤheren Perioden der Erdbildung irgend einen gleich— zeitig beſtehenden Unterſchied in der organiſchen Schoͤpfung, ähnlich dem, ihrer gegenwaͤrtigen Vertheilung auf der Erdober— fläche, vorauszuſetzen. Eben fo iſt Boppert in feinem vor— trefflichen Werke über die foſſilen Farrenkraͤuter geneigt, aus dem Umftande, daß die Pflanzenabdruͤcke im älteren Steine kohlengebirge in beyden Hemiſphaͤren, wenn auch nicht immer der Art, doch dem Gattungs-Character nach durchaus dieſelben ſind, auf ein gleichfoͤrmiges, damals uͤber die Erde allgemein verbreitetes Clima zu ſchließen. Durch dieſe Mittheilungen, deren Quellen bey Göppert zu finden ſind, dürfte aber noch nicht der Beweis gefuͤhrt worden ſeyn, daß auch alle die von ihm angeführten Kohlenlager als gleichzeitig mit der Kohlen— und Grauwacken-Gruppe zu betrachten find. Indem ſich Göp—⸗ pert auf die allerdings ſehr gewichtige Autoritaͤt des Grafen von Sternberg ſtuͤtzt, muß erinnert werden, das dieſer aus— gezeichnete Forſcher keineswegs behaupten wollte, als habe uͤber— all auf dem Erdboden ein ganz gleicher Thermometerſtand ſtatt gefunden; ſondern bloß, daß allenthalben, woher uns bisher foſſile Pflanzen bekannt geworden, iſotherme Pflanzenpuncte vorhanden geweſen, auf welchen entweder ganz dieſelben, oder wenigſtens ſehr verwandte Pflanzen gedeihen konnten, und daß die Temperatur dieſer iſothermen Puncte wenigſtens jener aͤhn— lich oder noch hoͤher ſeyn mußte, als ſie gegenwaͤrtig in den Tropenlaͤndern herrſcht; weil die vorgefundenen Analogen der foſſilen Pflanzen der erſten Vegetation nur in den Tropenlaͤn— laͤndern anzutreffen find, mehrere Familien aber in keiner ſpaͤ⸗ teren Formation mehr vorkommen. Doch ſelbſt dann, wenn ſich eine gleichzeitige Bildung der Steinkohlen-Formation unter den Tropen und in hoͤheren Breiten, vom geognoſtiſchen Stand— puncte aus, nachweiſen ließe: ſo waͤre damit noch immer nicht der Beweis einer gleichzeitigen Gleichheit des Clima's in ſo ent— fernten Puncten gefuͤhrt. Denn es war gewiß ein ſehr großer Zeitraum erforderlich zur Anhaͤufung ſo betraͤchtlicher vegetabili— ſcher Ueberreſte, wie wir ſie ſelbſt in den minder maͤchtigen Kohlenfloͤtzen finden, und uͤberdieß wiederholte ſich die Zerſtoͤ— rung und Vertheilung von Pflanzenmaſſen in einigen ſehr oft. Alle Erſcheinungen in den Lagerungs- Verhaͤltniſſen der Stein⸗ kohlen-Floͤtze tragen Beweiſe, daß die Urſachen, welche fie her— vorbrachten, unregelmaͤßig wirkten und daß ihre Bildung aͤußerſt langſam erfolgte. Ganz beſonders ſprechen hiefuͤr die Unterſu— chungen des Bergwerksdirectors Graͤfer in Eſchweiler-Pumpe, welche ich der guͤtigen Mittheilung meines Freundes Wögge— rath verdanke und deren weitere Auseinanderſetzung in meinem vorhin angefuͤhrten Werke ſich findet. Wenn nun die Bildung jedes der verſchiedenen Über einander liegenden Kohlenfloͤtze (wos von z. B. die Eſchweiler-Steinkohlenmulde nur allein 44 baus wuͤrdige enthält, andere Kohlen-Reviere eine noch viel größere Zahl) einen ſehr langen Zeitraum umfaßt, wenn nach Ablage— 489 rung eines Kohlenfloͤtzes wieder eine neue Vegetation begann, welche erſt in einer viel ſpaͤtern Zeit abermals zerſtoͤrt wurde, und zur Bildung eines jüngeren Floͤtzes Veranlaſſung gab: ſo iſt leicht zu begreifen, daß waͤhrend einer langen Zwiſchenzeit eine bedeutende Veraͤnderung in dem Clima des Orts, als Fol⸗ ge der ſtets fortſchreitenden Abkühlung der Erdoberfläche, einz treten konnte. Ja es iſt denkbar, daß die Zerſtoͤrung einer gewiſſen, waͤhrend eines langen Zeitraumes ſich behaupteten Ve⸗ getation gerade durch die Verminderung der Temperatur oder Verſchlechterung des Clima's erfolgte. So konnen wir alſo ſelbſt in zwey auf einander folgenden Floͤtzen ſehr verſchiedene Pflanzenuͤberreſte finden, und die Vergleichung derſelben in ver⸗ ſchiedenen Breitengraden kann eine Aehnlichkeit oder Unähnlich⸗ keit zeigen, ohne daß man aus der Aehnlichkeit auf gleichzeiti⸗ ge Bildung zu ſchließen berechtigt waͤre. Ich uͤbergehe, um nicht zu ſehr in's Specielle einzugehen, noch andere Facta an⸗ zufuͤhren, welche keineswegs zu Gunſten eines gleichzeitig gleich- artigen Clima's auf unſerer ganzen Erde waͤhrend der langen Periode, wo ſich die ſecundaͤren und tertiaͤren Formationen bil⸗ deten, ſprechen. Ich bemerke nur noch, daß die ſchoͤnen Un⸗ terſuchungen des juͤngeren Brongniart ebenfalls zu dem Schluſſe gefuͤhrt haben, daß vom Beginn der Vegetation auf der Erde bis zur gegenwärtigen Zeit die Temperatur und die Größe der Meere fortwaͤhrend abgenommen haben, woraus von ſelbſt folgt, daß waͤhrend dieſer ganzen Periode niemals eine ganz gleichfoͤrmige Temperatur uͤber die Erde verbreitet geweſen ſeyn konnte, obgleich der Natur der Sache nach die Temperatur— Differenz zwiſchen dem Aequator und irgend einem Puncte in den hoͤheren Breiten um ſo geringer war, jemehr ſich die Temperatur der Erdoberflaͤche der Siedhitze naͤherte. Nach dieſen vorausgeſandten allgemeinen Betrachtungen komme ich zur Mittheilung der Reſultate einiger Verſuche, wel- che ich angeſtellt habe, um das Geſetz der Abkuͤhlung unſerer Erde von der Schoͤpfungsperiode bis auf unſere Zeit zu finden. Dem unſterblichen Mewton verdanken wir zwar ſchon das Geſetz der Abkuͤhlung erwaͤrmter Koͤrper, wornach dieſe Ab— kuͤhlungen nach einer geometriſchen Reihe erfolgen, wenn die Zeiten eine arithmetiſche bilden. Allein mehrere fruͤhere Natur— forſcher beſtritten die Richtigkeit dieſes Geſetzes, waͤhrend an— dere durch eigene Verſuche es bewährt gefunden hatten. Du: long und Petit folgerten aus ihren trefflichen Unterſuchungen uͤber die Geſetze der Abkuͤhlung, daß Wewtons Geſetz nur in den niederen Temperaturen Guͤltigkeit habe, daß es ſich aber um fo mehr von der Wahrheit entferne, je höher die Tempe— ratur erhitzter Koͤrper ſey. Meine eigenen Verſuche habe ich in einem moͤglichſt gro— ßen Maaßſtabe angeſtellt. Ich ließ auf der Sayner-Huͤtte eine Baſaltkugel von 2 Fuß Durchmeſſer in eine Form von Lehm gießen, uͤberließ ſie dann der freyen Abkuͤhlung und be— obachtete, nachdem die Temperatur der Oberflaͤche auf 2400 R. herabgeſunken war, ihre Abkühlung lin den erſten 74 Stun- den ſtuͤndlich, am vierten bis ſechſten Tage, wo erſt in größe: ren Zeit⸗Abſchnitten die Abkuͤhlungen merklich wurden, täglich einige Male. Die Zeit der Erkaltung dieſer 700 bis 800 Pfd. ſchweren Baſaltmaſſe vom Schmelzpuncte des Baſalts bis zu einem Temperatur⸗Ueberſchuß von e N. betrug 6 Tage 20 Stunden. Aus dieſen Beobachtungen ergab ſich nun mit völliger Evidenz, das Newtons Geſetz innerhalb der Tempe⸗ Iſis 1838. Heft 7. 490 raturen meiner Beobachtungen allgemeine Gültigkeit habe. Als Beweis hiefuͤr führe ich an, daß die groͤßte Differenz zwiſchen den aus dem Geſetze berechneten Abkuͤhlungen und den beob— achteten nur 1“ R. beträgt, was um fo weniger in Anſchlag kommt, da während der fechstägigen Dauer der Beobachtuns gen die Temperatur der die Kugel umgebenden Luft unmoͤglich conſtant erhalten werden konnte, vielmehr dieſelbe durch die gluͤhend heiße Kugel anfangs bedeutend erwaͤrmt lwurde, und mit der abkuͤhlenden Kugel ebenfalls nach und nach ſich etwas abkuͤhlte. Worinn liegt nun der Widerſpruch in den Behauptun⸗ gen Dulongs und Petits? Dieſe Phyſiker wandten zu ihs ren Unterſuchungen Koͤrper von ſo kleinen Dimenſionen an, daß fuͤr jeden Augenblick eine gleiche Temperatur in allen ihren Pun⸗ cten vorausgeſetzt werden konnte. Wewton erhitzte hingegen ein hinlaͤnglich ſtarkes Stuck Eiſen bis zum Gluͤhen, und be: obachtete die Abkuͤhlungen auf der Oberflaͤche. Hier, wo die Oberfläche beſtaͤndig Waͤrme aus dem Inneren empfieng, wa⸗ ren alſo die Umſtaͤnde weſentlich verſchieden von denen, unter welchen die franzoͤſiſchen Phyſiker ihre Verſuche angeſtellt hat— ten. Und merkwuͤrdiger Weiſe haben ſie ſelbſt auf dieſen we— ſentlichen Unterſchied aufmerkſam gemacht. Der ganze Wider: ſpruch liegt wohl darinn, daß ſie in dem falſchen Wahne wa⸗ ren, als hätte Newton das Geſetz a priori beſtimmt. Haͤt⸗ ten ſie Wewtons Abhandlung nicht bloß eitiert, ſondern auch geleſen, ſo wuͤrden ſie eines Beſſeren belehrt worden ſeyn. Bey dem Guſſe der erwaͤhnten Baſaltkugel wurde die Form ſo eingerichtet, daß drey Kanaͤle von der Oberflaͤche nach dem Inneren an verſchiedenen Stellen gebildet wurden, wovon der erſte 2 Zoll tief, der zweyte 7 Zoll und der dritte bis zum Mittelpuncte reichen ſollte. Dieſe Kanaͤle waren zur Aufnah⸗ me von Thermometern beſtimmt, um ebenfalls den Gang der Temperatur im Inneren der Kugel kennen zu lernen. Dieſer Zweck wurde aber nur unvollſtaͤndig erreicht. Indem jedoch die beym Guſſe dieſer Kugel gemachten Erfahrungen benutzt wur— den, gelang es bey dem Guſſe einer zweyten 27%. Zoll dicken Baſaltkugel, von der Oberflaͤche bis zum Mittelpuncte in glei⸗ chen Abſtaͤnden 6 Kandle zu bilden, in welche harmonierende Thermometer geſteckt wurden und ſo der Gang der Temperatur in dieſen verſchiedenen Tiefen waͤhrend der Abkuͤhlung der Ku— gel beſtimmt werden konnte. Gleichzeitig mit dieſer Kugel wurde noch eine zweyte Baſaltkugel von 9%, 3. Durchmeſſer gegoffen und die Abkuͤhlungen beyder Kugeln beobachtet. Als Reſultat die— ſer Unterſuchungen ergab ſich: 1) Die abermalige Beſtaͤtigung des Wewtoniſchen Gefetzes. - 2) Die Zunahme der Temperatur in den erkaltenden Kus geln von Außen nach Innen erfolgt nach einer geometriſchen Progreſſion, deren Exponent nur um ein unmerkliches groͤßer als Eins iſt, fo daß alſo dieſe geometriſche Progreſſion fehr nahe einer arithmetiſchen kommt. 3) Die Abkuͤhlungen der beyden Kugeln in gleichen Zei- ten und von gleicher Temperatur, von Ueberſchuͤſſen an gerech— net, verhalten ſich genau umgekehrt wie die Durchmeſſer. Dieſes letztere Geſetz ſetzt uns in den Stand, die Ab⸗ kuͤhlungszeit jeder Baſaltkugel von beliebigem Durchmeſſer von der Schmelzhitze dieſes Geſteines de zu irgend einem Tempe⸗ 31 491 ratur-Ueberſchuß zu berechnen. Nehmen wir nun an, unfere Erde habe in der Schoͤpfungsperiode die Schmelzhitze des Ba— ſalts gehabt und in ihrer Maſſe dieſelbe Waͤrme-Capacitaͤt wie der Baſalt, ſo laſſen ſich die Zeiten ihrer Erkaltung von ir— gend einem Temperatur-Ueberſchuß bis zu einem andern gerin— gern berechnen. Halten wir uns innerhalb der Temperaturen, in welchen die Abkuͤhlungen an unſern Baſaltkugeln wirklich beobachtet wur— den: ſo duͤrfen wir um ſo weniger befuͤrchten, bedeutende Fehl— ſchluͤſſe zu thun. In den hoͤheren Temperaturen, wo der all— maͤhliche Uebergang der geſchmolzenen Maſſe aus dem fluͤſſigen in den veſten Zuſtand erfolgt, erleidet nehmlich das Geſetz ganz beſtimmt eine Stoͤrung als Folge der durch das Veſtwerden der geſchmolzenen Maſſe frey werdenden Waͤrme. Meine Be— obachtungen an der zweyten großen Baſaltkugel zeigen dieſes auch. Sechs Stunden nach dem Guſſe war nehmlich die Er— Faltung auf der Oberfläche in einer Stunde 11°, in der 7ten Stunde 4°, und dieſe Erkaltung hielt 15 Stunden lang mit geringen Abweichungen an, ja, 22 Stunden nach dem Guſſe betrug fie ſogar noch 4½0. In der ten Stunde nach dem Guſſe war die Kugel 9 Zoll tief unter der Oberflaͤche oder 6 Zoll tief im Baſalt noch ganz fluͤſſig, und die Periode der Er— ſtarrung faͤllt alſo in die Periode der gleichbleibenden Abkuͤhlung auf der Oberflaͤche. Aehnliche Beobachtungen haben bekanntlich Rudberg und Marx bey der Erſtarrung des Blei's, Zinn's, Wismuths und Schwefels gemacht. Ich werde, ſobald es meine Geſundheit erlaubt, wo moͤglich das Geſetzmaͤßige in die— ſem Verhalten zu ermitteln ſuchen. Ich beabſichtige nehmlich, eine 2 Fuß dicke Kugel von Blei gießen zu laſſen und durch Einſenkung lvon verſchiedenen Thermometern bis zum Mittel— puncte die Temperatur in jeder dieſer Tiefen unmittelbar nach dem Guſſe bis zur Erkaltung zu beſtimmen. Nach la Place's Berechnung hat ſich ſeit Hipparchs Zeiten die Rotation der Erde noch nicht um "oo Sec. veraͤn— dert; es kann ſich daher die mittlere Waͤrme unſerer Erde ſeit dieſer Zeit noch lange nicht um / R. vermindert haben. Berechnen wir die Abkuͤhlung fuͤr dieſen Zeitraum von 1977 Jahren nach dem oben mitgetheilten Geſetze, ſo finden ſich ohngefahr „ooo“ R., d. h. ſeit 1977 Jahren hat ſich die mittlere Erdwaͤrme nur um eine ſo unbedeutende Groͤße ver— mindert. Iſt nach den heiligen Buͤchern das Alter des Men— ſchengeſchlechtes 5840 Jahre, ſo wuͤrde ſich ſeit Adam die mitt— lere Temperatur am Aequator erſt um "/,oo° vermindert ha— ben. Man ſieht hieraus, daß die oft wiederholten Behauptun— gen, als habe in der hiſtoriſchen Zeit die Waͤrme der Erde ab— genommen, das Clima ſich verſchlechtert, zu den Fabeln gehoͤren. Bekanntlich iſt dieſe Meynung namentlich in den Alpen verbreitet. In einer 1820. von der Schweizeriſchen gelehrten Ge: ſellſchaft gekroͤnten Preisſchrift iſt aber aus einer großen Men— ge von Thatſachen ſchon der Beweis geführt worden, daß die mittlere Temperatur in der Schweiz ſeit Jahrhunderten keines— wegs abgenommen habe. Bey griechiſchen und roͤmiſchen Au— toren finden ſich Stellen uͤber groͤßere oder geringere Strenge des Winters zu ihren Zeiten, über das Zufrieren der Fluͤſſe, der Seen und der Meere, woraus man ebenfalls ſchließen kann, daß ſeit jenen Zeiten das Clima ſich nicht verſchlechtert habe. ———— 492 Endlich hat Gays Zuffac durch Zuſammenſtellung neuerer Nach richten gezeigt, daß das Clima der Provence waͤhrend eines Zeitraums von 1400 Jahren ſich nicht merklich veraͤndert ha— be. Damit ſoll aber nicht behauptet werden, daß nicht hie und da durch locale Urſachen das Clima veraͤndert, hier rauher dort milder geworden iſt. Nur die allgemeine Verminderung der Temperatur auf der ganzen Oberfläche der Erde in hiſtoriſchen Zeiten muͤſſen wir gaͤnzlich in Abrede ſtellen.— Wir wollen es nicht verſuchen, das Alter unſerer Erde aus ihrer Abkuͤhlung zu berechnen; denn wir wuͤrden unſichere Zahlen erhalten, da wir die gewiß ungeheuern Zeiträume, in⸗ nerhalb welcher die Erdoberfläche eine faſt gleich bleibende Tem— peratur behauptete, nicht kennen. Ich beziehe mich nehmlich auf die ſchon gemachte Bemerkung, daß durch das im Inneren fort ſchreitende Veſtwerden der urſpruͤnglich geſchmolzenen Maſſen der Erde und die dadurch bewirkte Entpicklung gebundener Waͤrme die Erdoberflaͤche hinlaͤnglichen Erſatz fuͤr den Waͤrme— Verluſt durch Abkuͤhlung erhielt. Wir wollen aber den Zeitraum berechnen, der verfloß, als in unſerem Deutſchland die Temperatur von 22° auf 8° herabſank. Unter der Vorausſetzung nehmlich, daß die vegeta— biliſchen Ueberreſte in der Steinkohlenformation in einem Tro⸗ penelima gewachſen find, würde die damalige mittlere Tempe⸗ ratur von Deutſchland 22° R. geweſen ſeyn. Nehmen wir fuͤr die dermalige mittlere Temperatur von Deutſchland 89 an, fo findet ſich für unſere Steinkohlenforma— tion ein Alter von 19 Millionen Jahren. Berechnen wir end— lich die Abkuͤhlungszeit unſerer Erde von einem Temperaturuͤber⸗ ſchuß von 230 bis zu dem von oo“ Über die Temperatur des Weltenraumes, was für eine gaͤnzliche Erkaltung anzuneh⸗ men iſt, ſo erhalten wir 353 Millionen Jahre. Wenn man bey Berechnungen dieſer Art, die ihrer Na— tur nach nur approximative Werthe haben koͤnnen, auf ſo große Zahlen kommt, welche fruͤhere Schaͤtzungen von dem Umfange gewiſſer Erdperioden bey weitem uͤbertreffen, fo iſt es noͤ— thig, die zum Grunde gelegten Vorausſetzungen etwas naͤher zu beleuchten. Die erſte Vorausſetzung iſt, daß die Erde in ihrer gan— zen Maſſe, oder vielmehr im Mittel aller ihrer Beſtandtheile dieſelbe Waͤrme beſitze, wie die Baſaltkugeln, womit ich meine Verſuche anſtellte. Sollte die Erde, wie ihre mittlere Dich- tigkeit vermuthen laͤßt, aus einem metalliſchen Kern beſtehen, ſo wuͤrde ihr Leitungsvermoͤgen groͤßer ſeyn, ſals das unſerer Baſaltkugeln, und in dieſem Falle waͤren die obigen Abkuͤh— lungszeiten zu groß gefunden worden. f Zweytens mußte bey meinen Berechnungen eine Groͤſe fuͤr die Temperatur des Weltraumes, in welcher die Erde ſich bewegt, geſetzt werden. Ohne Zweifel kann dieſe Temperatur nicht hoͤher ſeyn, als die groͤßte Kaͤlte, welche in den Polargegenden beobachtet worden iſt. Die größte, bis jetzt und zwar unter 62 / n. Br. beobachtete Kaͤlte war aber nach Kapitaͤn Back 45 ½“ unter Null. Arago ſchließt hieraus, daß die Temperatur des Him— melsraumes unfehlbar unter 45 ½ liegen muͤſſe. So hoͤchſt wahrſcheinlich dieß iſt, ſo habe ich doch, um keine ganz will⸗ kuͤhrliche Zahl anzunehmen, nur dieſe Temperatur für die Tem⸗ 7 493 peratur des Himmelsraumes geſetzt. Faͤllt aber dieſe Zahl noch unter 454°, fo mußte in den angenommenen Perioden die Er⸗ kaltung ſchneller erfolgen, und in dieſem Falle waͤren die obigen Erkaltungszahlen ebenfalls zu groß gefunden worden. Drittens wurde bei dieſen Berechnungen vorausgeſetzt, daß die Oberfläche der Erde waͤhrend der angenommenen Perioden nur Waͤrme verliere, keine aber zuruͤckerhalte. In der ganzen großen Periode, welche die Erde in ihrer Erkaltung von 80° an durchlief und vielleicht noch durchlaͤuft, empfing ſie Waͤrme von der Sonne und von den Sternen, die natuͤrlich ihren Waͤrmeverluſt zum Theil compenſiren mußten. Die Abkuͤhkun⸗ gen erfolgten daher langſamer, als die Berechnung ſie ergeben hat. In dieſer Beziehung find daher die obigen Abkuͤhlungs— Zeiten zu klein gefunden worden. Endlich mußte der ſchon mehrmals erwaͤhnte Umſtand, das Freiwerden von Waͤrme in Folge des von Außen nach In— nen fortſchreitenden Veſtwerdens der urſpruͤnglich geſchmolzenen Maſſen der Erde die Erkaltung der Oberflaͤche ebenfalls retardiren. So haben wir alſo zwei Urſachen gefunden, welche, wenn man fie dem Caleul unterwerfen koͤnnte, die obigen Erkaltungs— zeiten wahrſcheinlich vermindern wuͤrden. Die beiden andern Urſachen aber würden, wenn man fie dem Caleul unterwerfen koͤnnte, nicht bloß mit Wahrſcheinlichkeit, ſondern mit Gewißheit jene Werthe erhoͤhen. Wir ſind nicht im Stande, beides gegen einander abzuwaͤgen, nur fo viel iſt zu bemerken, daß die Ur— ſachen, welche die gefundenen Werthe erhoͤhen, ſehr maͤchtig wirkende ſind, und daß wir daher nach Wahrſcheinlichkeitsgruͤn— den die gefundenen Abkuͤhlungszeiten eher fuͤr minima, als fuͤr maxima nehmen koͤnnen. Schon Fourier hat darauf aufmerkſam gemacht, daß unſere Erde nothwendig einmal in einen ſtationaͤrem Tempera- turzuſtand kommen muͤſſe, in welchem ihr Waͤrmeverluſt durch Abkühlung vollſtaͤndig compenſirt werde durch die ſolare Waͤrme— erzeugung auf ihrer aͤußerſten Kruſte. Er berechnet, daß die jetzige Temperatur der Oberfläche den Werth nicht um 30 R. uͤberſchreitet, welchen ſie zuletzt erreichen wird. Ich habe meh— rere Gruͤnde fuͤr die Vermuthung, daß unſere Erde jetzt ſchon in jenem ſtationaͤren Zuſtande ſich befinde. Es mag aber das Eine oder das Andere ſeyn; ſa viel iſt unumſtoͤßlich gewiß, daß nach Eintritt dieſes ſtationaͤren Zuſtandes von einer weitern Erkaltung keine Rede mehr ſeyn koͤnne. Und ſo kommen wir zu dem Reſultat, daß, ſo lange die Sonne am Himmel ſteht, das organiſche Leben auf Erden nicht untergehen wird. 8 Wirkungen ganz anderer Art muͤßten auftreten, wenn jemals das organifche Leben vernichtet werden ſollte. y Es iſt leicht einzuſehen, daß mit dem Eintritt des mehr erwaͤhnten ſtationaͤren Temperaturzuſtandes unſerer Erde das bis dahin von Außen nach Innen fortgeſchrittene Veſtwerden ſeine Graͤnze erreichen muͤſſe: denn wenn nach der Vorausſetzung die in ihrer Temperatur veraͤnderliche aͤußerſte Erdkruſte genau die ſelbe Waͤrme von der Sonne wieder zuruͤckempfaͤngt, welche fie an den Weltraum abgibt: fo bildet fie gleichſam eine undurch⸗ dringliche Huͤlle fuͤr die von Innen nach Außen zu entweichen ſtrebende Waͤrme. Koͤnnte man z. B. einem Hochofen die durch die Gicht, durch das aͤußere Gemaͤuer uſw. entweichende Waͤrme auf irgend eine Art von Außen wieder zufuͤhren: ſo iſt klar, 494 daß die im Innern enthaltenen geſchmolzenen Maſſen ſo lange im Fluſſe bleiben wuͤrden, als dieſe reciproke Wirkung dauerte. Gerade ſo iſt das Verhaͤltniß unſerer Erde in ihrem ſtationaͤren Zuſtande, und ſo groß als der innere fluͤſſige Erdkern beim Eintritte deſſelben war oder ſeyn wird, wird er bis in die ent— fernteſten Zeiten bleiben. f Schließlich iſt indeß noch zu bemerken, daß es mehrere Urſachen gibt, welche dem Innern der Erde Waͤrme entziehen, die nimmermehr dahin zuruͤckkehrt. Bis jetzt kennen wir fol— gende: 1) Das Aufſteigen warmer Quellen, oder der Thermen uͤber— haupt; 2) das Abſchmelzen derjenigen Gletſcher an ihrer untern Flaͤche, welche an Orten liegen, deren mittlere Bodentemperatur uͤber Null iſt; 3) die erwaͤrmten aufſteigenden Waſſerſtroͤme in Seen und im Meere, und die davon zum Theil abhaͤngige Verdunſtung des Waſſers auf der Oberflaͤche; 4) die vulkaniſchen Wirkungen, Ergießung von Lavaſtroͤmen, und endlich 5) die Gasentwickelungen aus dem Innern der Erde, vorzuͤg— lich die Kohlenſaͤuregas-Exhalationen. 3) Baron Carl von Hügel aus Wien, Abriß ſeiner Reiſe um die Welt von 1830 — 1836. Er reiſte am 2. May 1831 von Toulon nach Griechenland, Alexandrien, Cypern, Syrien, Balbeck, Libanon, Tripolis, Berut, Sidon, Jeru— ſalem, Java, Indien, Himelaya, Madras, Sincapur, Neu— holland, Neuſeeland, Manilen, Canton, Bengalen, Caſchmir, Lahor, Eli, Bombay, Vorgebirg der guten Hoffnung, St. He: lena, Portsmuth; er beobachtete vorzuͤglich die Voͤlkerſtaͤmme, ſammelte aber Thiere und Pflanzen. Er brachte mit: Saͤugthiere 120. Muͤnzen 1249. Voͤgel 1410. Idole 63. Lurche 205. Muſicaliſche Inſtrumente 40. Fiſche 279. Waffen 141. Kerfe 6438. Stoffe 49. Cruſtaceen 851. Schmuck 163. Conchylien am meiſten. Zeichnungen und Gemaͤlde. Pflanzen 20,000. Manuſcripte. Mineralien 1250. Tagbuͤcher 12,000 Blaͤtter. 4) Profeſſor Söppert aus Breslau, über die Bildung der Pflanzenverſteinerungen auf naſſem Wege. Im vorigen Jahre machte ich Verſuche bekannt, welche zeigten, wie man Vegetabilien, welche in verſchiedenen metalli— ſchen oder erdigen Loͤſungen geweſen ſind, durch Gluͤhen und Verbrennen des Organiſchen in Erden und Metalle mit Beibe⸗ haltung ihrer Struktur zu verwandeln vermoͤchte. Spaͤter fand ich, daß der anorganiſche bald aus Kieſel, Kali oder Kalk, bald aus einem Gemiſch von allen drei Stoffen beſtehende Ruͤckſtand, welchen jede einzelne Zelle und jedes ein— zelne Gefaͤß nach dem Verbrennen liefert, nebſt den in dieſelben aufgenommenen anorganiſchen Stoffen dieß vorzugsweiſe ver⸗ mittele. Je mehr alſo von den letztern Stoffen die Pflan— zen aufnehmen, um ſo beſſer wird ſich die Form erhalten. Man kann ſich davon ſehr leicht uͤberzeugen, wenn man mehrere 495 maͤßig duͤnne Vertikalſchnitte eines Holzes in concentirte Auflös fung von ſchwefelſaurem Eifenorydul bringt, und fie in verſchie— denen Zeiträumen, alſo das eine etwa 6, das andere 12 Stun: den oder längere Zeit darin liegen läßt, fie fpäter glüht, und dieſe Producte ebenfalls mit den durchs Gluͤhen erhaltenen Reſten eines nicht impraͤgnirten Stuͤckchen Holzes von gleicher Groͤße vergleicht. Von letzterem, welches nur in zarten Umriſſen der fruͤheren Geſtalt des Holzſtuͤckes entſpricht, kann man durch erſtere die ſtufenweiſe ſich verbeſſernde Erhaltung der aͤußern Geſtalt verfolgen; die dasjenige natuͤrlich am beſten bewahrt haben wird, welches man am laͤngſten in jener Aufloͤſung lie— gen ließ. Da nun alle Pflanzen, ja auch die zarteſten Theile der— ſelben, einen unverbrennlichen, der fruͤheren organiſchen Form mehr oder minder entſprechenden Ruͤckſtand, vielleicht deßwegen nicht mit Unrecht Skelet genannt, zuruͤcklaſſen; ſo ſind die von mir beſchriebenen Verſuche auch noch einer großen Ausdehnung faͤhig, werden aber, da jene Ruͤckſtaͤnde immer nur eine ſehr geringe Veſtigkeit beſitzen, ſelten ſehr haltbare Producte liefern, wenn man die Subſtanzen auf laͤngere Zeit, vielleicht Jahre lang, einweichte. Nur einige Pflanzen, wie Bluͤthen von Erica mediterranen und Clavaria coralloides Bull., welche ein Jahr lang in concentrirter Aufloͤſung des ſalpeterſauren Silbers ſich befunden hatten, waren nach dem Gluͤhen mit Erhaltung der Form in zuſammenhaͤngendes, reguliniſches biegſames Silber verwandelt *. Man kann ſie alſo wohl mit den wahren Verſteinerun— gen, d. h. mit den in Kalk, Kieſel oder Eiſen ſcheinbar ver— wandelten Vegetabilien vergleichen, indem auch hier die Geſtalt bei gaͤnzlich veraͤnderten Beſtandtheilen unveraͤndert blieb; doch duͤrfte ſich die Natur, wie ich ſchon im vorigen Jahre bemerkte, zur Bildung der durch ihre Veſtigkeit ſo ausgezeichneten Ver— ſteinerungen wohl kaum eines ſo gewaltſamen Weges, wie des Feuers, bedient haben. Indem ich nun weiter mich bemuͤhte, erhielt ich durch meinen geehrten Freund, Herrn Oberforſtrath Cotta in Tharand, und ſpaͤter durch Herrn Kaufmann Laſpe in Gera, Stüde von einer Eiche der Jetztwelt, die von dem letztern in einem Bache bey Gera gefunden war, und ſich theilweiſe in einem unbekannten Zeitraume in kohlenſauren Kalk verwandelt hatten, bedeutende Veſtigkeit zeigten, und ſelbſt Politur annahmen. Noch merkwuͤrdiger erſcheint mir ein ebenfalls vom Herrn Lotta mitgetheiltes Stuͤck Buchenholz aus einer alten, wahrſcheinlich roͤmiſchen Waſſerleitung im Buͤckeburgiſchen. Die Verſteinerung hat ſich auf einzelne der Laͤnge nach durch das Holz ſich er— ſtreckende cylinderfoͤrmige Stellen beſchraͤnkt, ſo daß man bei oberflaͤchlichen Unterſuchungen wohl meinen koͤnnte, es ſeien dort Riſſe oder durch Faͤulniß entſtandene Luͤcken geweſen, die von dem Kalke ausgefuͤllt worden waͤren. Von Faͤulniß iſt aber an dem dieſe Stelle umgebenden Holze keine Spur wahrzuneh— men, und bei mikroſkopiſcher Unterſuchung ſieht man auf den verkalkten Theilen dieſelbe Structur wie auf dem benachbarten * In der vereinigten geognoſtiſch-botaniſchen Section am 21. September zeigte ich ſowohl den Verſuch, als mehrere an— dere im weitern Verlauf dieſes Vortrages erwaͤhnte Experi— mente, oder legte die Reſultate derſelben vor. 496 Holze. Nach dem Auflöfen der verſteinerten Stelle in Saͤuren blieb noch ſaͤmmtliche organiſche, noch Gerbeſtoffe enthaltende Subſtanz zuruͤck, die aus Holz und punctieten Gefäßen beftand, welche keineswegs etwa verkohlt, ſondern noch mit der eigen⸗ thuͤmlichen Farbe und im Zuſammenhange untereinander erſchie⸗ nen. Ein gleiches Verhalten beobachtete ich nun auch bei den vorweltlichen in Kalk verwandelten Hoͤlzern, wie z. B. in dem, ſchwarzen Marmor aͤhnlichen Holze aus dem Uebergangsgebirge bey Hausdorf in der Grafſchaft Glatz, alſo der aͤlteſten, Verſteinerungen fuͤhrenden Formation, bey dem aus dem Lias bey Banz und Bamberg, ſo wie von Aidaniel aus der Krinna und dem berühmten Stamm von Craigleith in Schottland, welches erſtere mir Herr Dubois, letztere Herr L. C. Treviranus zur literaͤriſchen Benutzung mitgetheilt hatten. Aus einer ebenfalls im Uebergangsgebirge von Haus- dorf in Kalk verwandelten Stigmaria ficoides, über deren Structur man ſo lange zweiſelhaft war, ſchied ich auf dieſe Weiſe noch vollkommen erhaltene Treppengefaͤße. — Bey dem aus der Grafſchaft Glatz betrug die Menge der die Structur von Coniferen zeigenden, keinesweges verkohlten, ſondern nur ſchwach gebraͤunten, vollkommen biegſamen Faſern noch 5 bis 7 pC. Auch ſchied ſich hier noch Oel aus von brenzlichem, Kreoſot- aͤhnlichen Geruche, welches alſo eben ſo, wie oben im Eichenholze der Gerbeſtoff in die Verſteinerung mit uͤbergegangen war, oder wohl vielleicht richtiger ſich waͤhrend des Verſteine— rungsproceſſes aus dem aͤtheriſchen Oel der Coniferen entwickelt haben mochte. Am vollkommenſten erhaͤlt man die Faſern noch im Zuſammenhange, wenn man recht zarte Splitterchen mit ſehr verduͤnnter Salzſaͤure uͤbergießt; weil bey der concentrirten nicht nur die Saͤure ſelbſt, ſondern auch die durch die raſche Entwickelung der Kohlenſaͤure bewirkte Erſchuͤtterung auf den Zuſammenhang derſelben zerſtoͤrend einwirkt. Nachdem ich mich durch Verſuche uͤberzeugt hatte, daß maͤßig concentrirte Fluß⸗ ſaͤure auf die vegetabiliſche Faſer nicht zerſetzend einwirkte, be— diente ich mich derſelben, um die Kieſel- und Chalcedonhoͤlzer in Beziehung auf ihren Gehalt an organiſchen Faſern zu unters ſuchen, und fand, daß auch in der veſteſten, auf dem Stahle Funken gebenden Maſſe, z. B. in den Staͤmmen von Buchau in Schleſien, vom Kiffhaͤuſer, von Ilmenau, und in mehreren Geſchiebhoͤlzern noch wohlerhaltene Gefaͤße vorhanden find, die nach Entfernung der Kieſelerde zuruͤckbleiben, und in den meiſten noch vollkommen hinreichen, um auf die Gattung des Holzes ſchließen zu laſſen. Es werden ſich hierinn wohl noch manche Verſchiedenheiten hinſichtlich der Quantität der organiſchen Sub⸗ ſtanzen ergeben, worauf ich ſpaͤter noch zuruͤckkomme; da ich alle verſteinerte Hoͤlzer nicht nur nach ihrer Structur, ſon⸗ dern auch nach dem hier angefuͤhrten chemiſchen Verhalten un— terſuche. Doch koͤnnen Arbeiten dieſer Art nur langſam vor— ſchreiten; weil außer den geringen Vorarbeiten in dieſem Felde auch noch die Zubereitung der Hoͤlzer zur Beobachtung, wie das Schleifen, welches man am Beſten nur ſelbſt beſorgt, viel Zeit und Muͤhe erfordern. In den Hoͤlzern, welche nur ſehr wenig organiſche Subſtanz enthalten, iſt dieſelbe offenbar erſt nach der Verſteinerung theils durch Verweſung unter fortdauernder Einwirkung von Waͤrme und Feuchtigkeit, theils wohl auch durch Einfluß des Feuers vernichtet worden. Jedes Gefaͤß und jede Zelle war aber gewiſſermaßeu als ein Steinkorn zu betrach⸗ ten, daher alfo auch dieſe Hölzer, wie z. B. ſehr viele der weißen glasartigen ungariſchen Opalhoͤlzer, die offenbar theilweiſe der Einwirkung des Feuers ausgeſetzt geweſen ſind, ihre Structur 497 noch bewahrten. Um mich von der Richtigkeit dieſer Annahme zu überzeugen, ſetzte ich in einem kleinen Schmelztiegel feine, geſchliffene Quer- und Laͤngenſchnitte der verſteinerten Hoͤlzer von Buchau in Schleſien und Chemnitz drey Viertelſtunden lang der Weißgluͤhhitze eines Sefſtroͤm ſchen Ofens aus. Die verſchiedenartig holzaͤhnlich gefaͤrbten Foſſilien waren milchweiß geworden, zeigten noch ganz deutlich die fruͤhere, die Coniferen characteriſirende Structur. Ein Paar Stuͤcke, welche ſich un— mittelbar mit den Kohlen in Beruͤhrung befunden hatten, waren offenbar durch die Einwirkung des in denſelben enthaltenen Kalis an ihrer Oberflaͤche glasartig. Da ich nun bis jetzt noch niemals foſſile Hölzer mit ſolchem Ueberzug erhielt, wiewohl es ihnen, nicht an Gelegenheit fehlen konnte, mit Kali in Beruͤhrung zu gelangen; ſo duͤrfte auch dieſer Verſuch in geologiſcher Hinſicht vielleicht zeigen, wie ſelten das Feuer hiebey thaͤtig geweſen ſeyn mag. Nur unter den Opalhoͤlzern aus Ungarn beſitze ich meh— rere Stammſtuͤckchen, deren Aeußeres vollkommen muͤrbe und milchweiß erſcheint, waͤhrend der innere Theil noch ſehr viel organiſche, nach Entfernung der Kieſelerde durch Flußſaͤure dar— ſtellbare Faſern enthaͤlt. Durch Gluͤhen wird auch der innere Theil vollkommen entfaͤrbt und muͤrbe, woraus wohl hervorgeht, daß dieß der Einwirkung des Feuers, aber erſt nach der Ver— ſteinerung ausgeſetzt geweſen ſeyn mag. Bey einigen, wie z. B. bey manchen Hoͤlzern aus der alten Steinkohlenformation Loͤbe— guͤn bey Halle, Neurode in der Grafſchaft Glatz, Radnitz in Boͤhmen (aber auch aus der Braunkohle): Bilin, von Meißner, erhaͤlt man nach Entfernung der Kieſelerde reine, kohlige Maſſe, welche Foſſilien alſo entweder vor der Verkohlung oder nach derſelben von dem kieſelhaltigen Fluidum durchdrungen wurden. Die älteren Naturfoͤrſcher bezeichneten fie im Ganzen ſehr richtig als verſteinerte Holzkohle. Bey andern Hoͤl— zern ſieht man ganz deutlich an den deſtruirten Zellen, daß ſie im Zuſtande der Faͤulniß von der verſteinerten Fluͤſſigkeit erfuͤllt wurden. Auf gleiche Weiſe verhielten ſich nun auch die in ſilberhaltiges Kupferoxyd verwandelten Hölzer von Franken— berg in Heſſen, und die in, Thoneiſenſtein veraͤnderten, durch ihre Veſtigkeit ſo ausgezeichneten Staͤmme, wie z. B. die von Schlackenwerth oder Ellbogen, eigentlich die Schwefelkieshoͤlzer. Entfernt man nehmlich durch Gluͤhen den Schwefel, ſo bleibt das Eiſenoryd, und nimmt man durch Salpeterſaͤure das Eiſen hinweg, der Schwefel in Form der Pflanzengefaͤße, zuweilen auch noch unverwandelte organiſche Subſtanz zuruͤck. Abgeſehen davon, daß wir vermittelſt dieſer Methode in manchen Faͤllen das bisher der Unterſuchung der foſſilen Hoͤlzer ſo ſtoͤrend ent— gegenſtehende Schleifen entbehren koͤnnen, ſo ergeben ſich hieraus wohl nicht unwichtige Aufſchluͤſſe über die Beſchaffenheit und Bildung der Verſteinerung uͤberhaupt. Es ſcheint nun nicht mehr unerklaͤrlich, daß wir in den meiſten Faͤllen bey den ver— ſteinerten Hoͤlzern die einzelnen Abtheilungen derſelben, Rinde, Holz, Splint, Mark und die einzelnen Jahresringe nicht bloß wohlerhakten, ſondern oft noch mit den natuͤrlichen Farben oder wenigſtens doch ſcharf von einander getrennt erblicken. Die ver⸗ ſteinernden Fluͤſſigkeiten durchdrangen zuerſt die Wände der Holz⸗ zellen und Gefäße; fpäter wurden die Hoͤhlungen derſelben ſelbſt ausgefüllt. Je gleichfoͤrmiger und ruhiger dieß geſchah, um deſto wohlerhaltener erſcheint die Structur und der Durchmeſſer der Gefaͤße. Es geht auch hieraus hervor, wie richtig im All— gemeinen die aͤltern Naturforſcher von Agricola bis auf Walch, Schulze und Schröter den Vorgang der Verſteinerung nicht als einen Erſetzungs- oder Subſtitutions-, ſondern als einen Im⸗ Iſis 1838. Heft 7. 498 praͤgnationsproceß anſahen. Auch vermuthete ſchon Schulze (von den verſteinerten Hoͤlzern S. 5. Halle 177 und S. 24) gegen Bondaroy von den verſteinerten Hoͤlzern in den mineraliſchen Beluſtigungen Thl. 5. S. 438, und Tourette (Sch roͤ— ters lithol. Journal, Thl. II. S. 275), daß man bei Ver— ſuchen, wie fie Carl in ſeiner Docimasia ossium fossilium mit verſteinerten Theilen von Thieren angeſtellt, deutliche Merk— male ſowohl einer vegetabiliſchen Grunderde, als anderer mit ſelbigen innigſt verbundenen, und von einem natuͤrlichen Holze noch ruͤckſtaͤndigen Theilen beobachten koͤnnte. Nach Walle— rius (Ej. Systema mineral. Thl. II. Viennae 1778. p. 398) ſoll jedes wahre vegetabiliſche Petraͤfact durch Deſtillation oder Calcination ähnliche Beſtandtheile (acidum et phlegma) wie Pflanzen der Jetztwelt liefern. Auch laͤßt ſich auf dieſe Weiſe leicht erklaͤren, wie man halb verſteinerte Hölzer antrifft, wie man mehrere dergleichen theilweiſe verkieſelte, verkalkte und ver— gypſte beſitzt k. Was nun die verſteinernden Fluͤſſigkeiten ſelbſt betrifft, ſo war es offenbar die Kohlenſaͤure, die die Aufloͤſung des Eiſens, des Kupfers und des Kalkes, und das bloße Waſſer, welches die der Kieſelerde vermittelt, welches, wie bekannt, dieſe Erde, wiewohl nur in geringer Menge, aufloͤſt. Doch durften dieſe Aufloͤſungen auch nur von geringer Concentration ſeyn, weil ſich ſonſt Ueberzuͤge oder Incruſtate bildeten, und dann das Organiſche, völlig abgeſchloſſen, ſich wohl zu erhalten, aber nicht zu verſteinern vermochte. Man ſieht alfo hieraus, welcher lange Zeitraum zur Er— zeugung derſelben erforderlich war. Eiſenſtein, nehmlich Eiſen— oxydhydrat bildet ſich auch durch das oben genannte Aufloͤſungs— mittel aus vermoderten Pflanzen bekanntlich noch vor unſeren Augen, und vermag auch gegenwaͤrtig noch Vegetabilien zu ver— ſteinern, wenn ſich dazu guͤnſtige Gelegenheit darbietet. Ein ſolch merkwuͤrdiges Beyſpiel fand ich im Herbſte vorigen Jah— res auf der Bibliothek zu Gotha, deſſen Mittheilung ich dem leider fuͤr die Wiſſenſchaft viel zu fruͤh verſtorbenen Herrn von Hoff verdanke. Es iſt eine Faßdaube, welche in den Tiefen des Schloßbrunnens nachweislich 150 Jahre gelegen hat und nun theilweiſe, namentlich an den Stellen, wo die ganz oxy— dirten eiſernen Streifen ſich befanden, mit veſtem Eiſenoxyd imprägnirt und ſo veſt geworden iſt, daß es ſich an mehreren Stellen ſchleifen laͤßt. Daß ſich Kalkverſteinerungen noch zu unſeren Zeiten bilden koͤnnen, beweiſen die oben erwähnten Bey: ſpiele von der Eiche und Buche; es fehlt alſo gegenwaͤrtig nur noch eine Kiefelnerfteinerung, um den für die geſammte Geologie gewiß nicht unwichtigen Satz, daß Verſteinungen ſich noch heute, alſo noch fortdauernd, und nicht bloß zu gewiſſen Kataſtrophen bildeten, unbeſtreitbar nachzuweiſen. Die aͤlteren Naturforſcher führten. mehrere Beyſpiele dieſer Art an“. Und ich bin uͤber⸗ zeugt, daß, wenn wir aufhören werden, ihre Angaben als Taͤu⸗ * Von dieſem in Gyps verwandelten Holze, welches nebſt dem in Kalk verwandelten am ſeltenſten vorkommt, wurde vor zwey Jahren ein 4 Centner ſchwerer Stamm in den Gyps— gruben von Dirſchel in Oberſchleſien entdeckt, welches Holz ich der hieſigen Univerfität übergab, ** Sieh Walchs bekanntes Werk: Naturgeſchichte der Verſtei⸗ nerungen. Theil 3. S. 32, und daraus in Schröters vollſt. Einleitung in die Kenntniß der Geſchichte der Steine und Verſteinerungen Theil 3. S. 209, 11783 wo alle bis zu dies ſer Zeit bekannten Erfahrungen dieſer Art geſammelt ſind. 32 499 ſchungen und Irrthuͤmer zu betrachten, die von ihnen gemachten Beobachtungen nicht lange allein ſtehen werden. Jedoch nicht bloß auf analytiſche, ſondern auch auf ſynthetiſche Weiſe laͤßt ſich die Bildung dieſer Verſteinerungen auf naſſem Wege an— ſchaulich machen. Aufloͤſung des Eiſens in kohlenſaͤurehaltigem Waſſer wuͤrde nur ſehr langſam zum Ziele fuͤhren. Da ich nun durch Verſuche fand, daß man auch innerhalb des Pflan— zengewebes die Oxyde von metalliſchen Loͤſungen mittelſt geeig— neter Stoffe niederſchlagen kann, ſo benutzte ich das Verhalten, um eine möglichft große Quantität. Eiſenoryd (durch Impraͤg— nation mit ſchwefelſaurem Eiſenoxyd und Niederſchlagung mit— telſt kohlenſauren Natrums oder Ammoniums) in die Pflanzen zu bringen, ſo daß das Holz binnen wenigen Wochen ganz das Ausſehen des in Eiſen veraͤnderten Holzes erhielt: doch war es noch nicht ſehr veſt, weil, wie ſich bey naͤherer Betrach— tung ergab, erſt die Wandungen und noch nicht die Lumina der Gefaͤße ausgefuͤllt waren, wozu offenbar laͤngere Zeit erfor— derlich iſt. Daſſelbe kann man auch mit dem Kalk, und wie eine erſt in den letzten Tagen gemachte Erfahrung lehrt, ohne Zweifel auch mit der Kieſelerde erreichen. Gewoͤhnlich ſchlaͤgt ſich die Kieſelerde aus ihren Aufloͤſungen in Alkalien durch Saͤuren in Pulverform nieder. Als ich aber vor dreyviertel Jahren in ſehr engen Gefaͤßen eine ſehr concentrirte, durch or— ganiſche Stoffe etwas braungefaͤrbte Loͤſung von Kieſel in Kali mit concentrirten mineraliſchen Saͤuren vermiſchte, ſo hatte ſich im Laufe der Zeit auf dem Boden eine veſte Maſſe von muſch— ligem Bruche, bedeutender, das Glas ritzender Härte gebildet, die ſich ganz wie Feuerſtein verhielt“. Da die Niederſchlagung der Kieſelerde auch innerhalb der Pflanzengefaͤße Statt findet, ſo darf man hoffen, auch veſte kuͤnſtliche Kieſel-Verſteinerungen bereiten zu koͤnnen. Auf aͤhnliche Weiſe, wie die vegetabiliſchen Verſteinerungen, ging nun auch wohl die Bildung der thieriſchen, wie der Kno— chen, vor ſich. Ein Theil der Gallert ward durch Einwir— kung des Waſſers entfernt, deren Stelle nun und die da— durch entſtandenen Luͤcken in bem phosphorſauren Kalk, oder dem Geruͤſte der Knochen kohlenſaurer Kalk oder Eifenoryd aus— fuͤllten, die als ſpecifiſch ſchwerere und dichtete Maſſe den Knochen die größere Dichtigkeit und Schwere verliehen. Durch Im: praͤgnation mit metalliſchen Subſtanzen und nachheriges Gluͤhen werden die Knochen niemals ſchwerer, obwohl die metalliſchen oder erdigen Subſtanzen bis in die feinſten Kanaͤlchen verbreitet erſcheinen. Die weichen thieriſchen Theile konnten aber eben ſo wenig, wie die krautartigen ſaftigen Theile der Vegetabilien mit Ob das kuͤrzlich in der Seine mit einem Schiffsanker gefun— dene Holz, welches Herr Becquerel in der Sitzung der Akademie (den 6. Nov. d. J.) als verſteinert bezeichnete, hierher gehört, werden wohl fpätere Berichte näher entſcheiden. *Mit welcher der Säuren, ob mit der Schwefel -, Salz- oder Salpeterſäure, dieß am beſten gelingt, vermag ich in dieſem Augenblicke ſelbſt nicht anzugeben, da das Gewonnene durch Verſehen aus den drey verſchiedenen Fläfcheln zuſammenge— ſchuͤttet wurde. Anfangs waren die Stückchen noch ſehr ſproͤde und ſehr weich, daß fie beym Gluͤhen in Pulver zerfielen; als ich fie aber nach 4 Wochen wieder auf dieſe Weiſe prüfte, hielten ſie das Feuer ſehr gut aus. Es erinnert dieß an die, wenn ich nicht irre, in Frankreich gemachte Beobachtung, wo man noch weiche, kieslige Maſſe entdeckte, die erſt ſpaͤter an der Luft erhärtete. Ich habe jene Verſuche wiederholt, und hoffe zu beftätigen, was ich früher mehr zufallig als abſichtlich auffand. 8 500 in die Metamorphoſe gezogen werden; weil bey der geringen Concentration der verſteinernden Fluͤſſigkeiten und bey der leich— ten Zerſetzbarkeit ihrer Structur ſie weit fruͤher verfaulten, bevor ſie ſich mit einer hinreichenden Menge impraͤgniren oder nur verhaͤrten konnten. Krautartige Pflanzen vermochten ſich in der Regel nur in Form von Abdruͤcken oder auch in Subſtanz, abgeſchloſſen von Licht und Luft, unter Zutritt von Waſſer zu erhalten, wodurch fie vielleicht allmählich ſich in Braunkohlen, oder vielleicht ſelbſt in Steinkohlen aͤhnliche Subſtanzen ver— wandelten. Ob ſie immer nur auf naſſem Wege ohne Zuthun des Feuers entſtanden, will ich durchaus nicht behanpten, in⸗ dem ich nicht glaube, daß ſich jemals ein geologiſches Geſetz auf alle Verhaͤltniſſe anwenden laſſe, aber in ſehr vielen Faͤllen mag es wohl ſo geſchehen ſeyn. Daß ſich Bitumen auf dieſe Weiſe bilden koͤnne, habe ich oben bey Erwaͤgung des in Kalk ver— wandelten Holzes aus der Grafſchaft Glatz bemerkt, und noch mehr ſprechen dafür die in der Altern Kohlenformation zwiſchen dem Schieferthon gefundenen, noch völlig biegfamen, und nur ſchwach gebraͤunten Vegetabilien, die gewiß nicht ſo ſelten ſind, als man bisher anzunehmen geneigt war. So beſitze ich allein in meiner Sammlung aus der aͤlteren Kohlenformation folgende, auf die erwaͤhnte Weiſe erhaltene foſ— ſile Pflanzen oder deren Theile: von Waldenberg in Schle— ſien mehrere mir zunaͤchſt ihrer Abſtammung nach noch unbe— kannte Samen, aus Kreuzburg in Oberſchleſien ebenfalls Samen, das unter dem Namen Alethopteris Ottonis beſchrie⸗ bene und abgebildete Farrenkraut, ein Lyeopodites, aͤhnlich unſerem Lyeopodium undulatum (die Blätter laſſen ſich noch bey beyden in drey Schichten zerlegen, und gewähren natürlich vollkommene Einſicht ihrer Structur); aus Zwickau eine aͤhn⸗ lich erhaltene Neuropteris und ein Farrenkraut mit Sporan⸗ gien, an denen man noch den gegliederten Ring deutlich wahr— nimmt, als das erſte Beyſpiel dieſer Art in der aͤlteren Kohlen— formation beſonders intereſſant. Unſtreitig iſt bey der Verkoh— lung auf naſſem Wege auch die Wirkung des Druckes mit in Anſchlag zu bringen, wie der ganz einfache Verſuch des Zu— ſammenpreſſens friiher Blaͤtter und Pflanzen lehrt, die ſich ſehr bald unter Einfluß von Waͤrme und Feuchtigkeit braͤunen, was offenbar wohl nur als ein beginnender Verkohlungsproceß zu betrachten iſt, waͤhrend dieſelben Vegetabilien in bloßem Waſſer unter aͤhnlichen Verhaͤltniſſen mit Ausnahme der Einwirkung des Druckes viel laͤnger ſich erhalten. Unveraͤndert bleiben ſie faſt, wenn man ſie hermetiſch verſchließt, namentlich vom Schim— mel unberuͤhrt, der vorzugsweiſe, wenigſtens zum Unkenntlich— machen derſelben beytraͤgt. Auf dieſe letztere Weiſe bewahre ich mehrere Vegetabilien (die Bluͤthe einer Citrone, junge Erbfen- und Linſenpflanzen, Sedum rupestre) ſeit 14 Jahre in Glas— roͤhren hermetiſch verſchloſſen auf, ohne daß ſie eine merkliche Veraͤnderung, außer einer gelblich-gruͤnen Faͤrbung, die aber bald, in den erſten acht Tagen nach dem Einſchließen, eintrat, bis jetzt erlitten haͤtten“. Eine Anzahl anderer Vegetabilien, Blaͤtter von Acrostichum alcicorne, Tectaria coriacea Lam., * Am 1. Auguſt d. J. ſchloß ich einen Froſch und eine Kröte, jedes beſonders, in ein hinreichend weites Cylinderglas ſo vorſichtig ein, daß ſie von der zum Zuſchmelzen des Glaſes erforderlichen hohen Temperatur nicht beruͤhrt wurden. Wie vorauszuſehen war, traten bald heftige Reſpirationsbeſchwer⸗ den ein, die dem Leben dieſer Thiere ein Ende machten. * 501 Adiantum acthiopicum, Pteris arguta, Asplenium tricho- manes, Aspidium molle, Juncus squarrosus, Blätter von Thalictrum minus, Chaerophyllum hirsutum, Equisetum palustre, Pinus sylvestris legte ich am 12, Auguſt 1836 zwiſchen Thonplatten, und ſenkte fie in einer offen ſtehenden Glaskrauſe in das Beet des 6 Fuß hoch mit Waſſer angefuͤllten Grabens im hieſigen botanifchen Garten. Als ich fie am 20. Aus guſt d. J., alſo nach 124 Monate wieder herausnahm, fo fand ich ſie im Ganzen hinſichtlich der Form ſehr wohl erhalten, aber ſtark gebräunt, namentlich die Tectaria, Aspidium molle, Juneus squarrosus, die Kieferblätter faſt noch grün, Wenn dieſe Verſuche auch zunaͤchſt kein erhebliches Reſultat lieferten, ſo ſetze ich ſie doch fort, weil die von mir beobachtete Verfah— rungsart, wenn ich nicht irre, vielleicht dem Vorgange in der Urzeit, in welchem ſich Abdruͤcke jener Art bildeten, am meiſten aͤhneln duͤrfte. Ich habe daher die oben genannten Pflanzen wieder zwiſchen Thon gehuͤllt, auf Ähnliche Weiſe verſenkt, um ſie erſt in einigen Jahren an das Tageslicht zu ziehen. Welche Veraͤnderungen zuſammengehaͤufte Vegetabilien unter Zutritt der atmoſphaͤriſchen Luft erleiden, zeigen die ſehr intereſſanten Ver— ſuche des Herrn A. F. Wiegmann, durch die er nicht nur die Nachbildung von Torf, ſondern auch der Braunkohle be— wirkte“. (Ueber die Entſtehung, Bildung und Weſen des Torfes von Dr. A. F. Wiegmann, Profeſſor in Braunſchweig. 1837. S. 60 ff.) Ich ſchließe dieſen Vortrag mit der Bitte: daß man ihn an dem Orte, von welchem einſt die Geſtaltung der Flora der Vorwelt als Wiſſenſchaft ausging, freundlich aufnehmen moͤge, fuͤr deren Begruͤnder wir Alle, das Inland, wie das nahe und ferne Ausland, wuͤnſchen, daß er bis an das ſpaͤteſte Ziel des menſchlichen Alters der Wiſſenſchaft und ſeinen zahlreichen Ver— ehrern erhalten werden moͤge. Zweyte allgemeine Sitzung. Freytag, den 22. Sept. Wahl des naͤchſten Verſammlungsortes. Es waren ſchrift⸗ liche Einladungen eingegangen von den Univerſitaͤten Erlangen, Freyburg im B. und Roſtock. Der letztere Ort erhielt 9 Stim— men, Erlangen 85, Freyburg 125. Beck, Prof. der Chirurgie, Den Froſch bewahre ich noch auf. Seine äußere Geſtalt iſt jetzt, indem ich dieſe Abhandlung zum Druck uͤberſchicke, noch eben fo natürlich, wie jene der Pflanzen. » Während meiner Anweſenheit in Prag zeigte mir der Dr. jur, Herr Ritter Kalina von Jäthenſtein, der ſich viel mit der Unterſuchung der heidniſchen Opfer⸗ und Begräbnißplätze Böhmens beſchäftigt, und bereits auch ein intereſſantes Werk im vorigen Jahre daruͤber publicirte, Reſte der ausgehöhlten Baumſtaͤmme, in welchen die Urbewohner dieſes Landes ihre Todten zu begraben pflegten. Wiewohl die Knochenreſte der— ſelben, und alle andere Verhältniffe keine Spur von Einwir⸗ kung des Feuers zeigten, fand ich doch dieſes den Coniferen angehörige Holz in glänzend ſchwärzliche, die Holzſtructur noch deutlich zeigende Braunkohle verwandelt. Ich fuͤhre dieſes Beiſpiel nur an, um die Aufmerkſamkeit der Forſcher auch auf ahnliche Fälle zu leiten, in denen ſich oft die Ein- wirkung eines Momentes wird näher beſtimmen laſſen, den wir leider nur in geringem Maßſtabe anwenden konnen, ich meine die Zeit. 502 wurde erſter, Prof. Leuckart zweyter Geſchaͤftfsuͤhrer; Prof. Baumgaͤrtner Stellvertreter im Verhinderungsfall des Erſtern. 5) Dr. H. Chaufepie“ aus Hamburg; uͤber den Einfluß des Branntweins auf die Geſundheit, das Gluͤck und Moralitaͤt. Gern wuͤnſchte ich dieſe hochverehrte Verſammlung mit einem Gegenſtande zu unterhalten, der ein allgemeines, vielſei— tiges Intereſſe gewaͤhrt. Die Aufgabe iſt nicht ſo ganz leicht, einen ſolchen zu finden, und ich bitte um Nachſicht, wenn ich vielleicht einen unpaſſenden gewählt habe. Möchten die verehr— ten Zuhoͤrer nur nicht beſorgt werden bey der Benennung des Gegenſtandes; es ſoll nicht fo ſchlimm werden und nicht fo lange dauern. Mein Thema heißt, erſchrecken Sie nicht, der Brannt— wein — ein Gegenſtand, woruͤber ſich viel ſagen laͤßt; doch wird die geehrte Verſammlung erlauben, daß ich die Bereitung deſſelben, die verſchiedenen Materialien, die Einrichtungen der Brennereyen, die Vortheile, die der Staat davon zieht, kurz das Oeconomiſche und Techniſche mit Stillſchweigen uͤbergehe und ihn nur von der Seite betrachte, die fuͤr die Menſchheit ein pſychiſches und phyſiſches Intereſſe gewaͤhrt. Das Geſchichtliche der Erfindung iſt etwas dunkel, und ich habe wenig Data auffinden koͤnnen. Ganz ſo alt, wie die des Weines, iſt ſie nicht; aber ſie gibt vielleicht Aufſchluß uͤber den ſataniſchen Antheil der Erfindung, den der Teufel, zu Folge der Meynung alter Rabbiner, bey der des Weines gehabt hat. Es heißt nehmlich, daß, wie der Herr Zebaoth die Altvaͤter Noah und Loth den Bau und die Zubereitung des Weines ge— lehrt habe, Satan daruͤber entruͤſtet geweſen ſey, und um die— ſes Goͤttergeſchenk den Menſchen verderblich zu machen, gera— then habe, zur Beduͤngung Lamms-, Pferde- und Schweine: Blut zu nehmen. Dieß habe die Folge gehabt, daß der, wel— cher ein Glas Wein trinke, heiter und freundlich, wer zwey zu ſich nehme, muthig und wild, und wer drey und mehrere genieße, zum Schwein ſelbſt würde. Ganz ohne Satan's Ein: fluß mag demnach die Geburt des geiſtig-teufliſchen Getraͤnkes wohl nicht geweſen ſeyn. Wahrſcheinlich iſt die Erfindung des Branntweins als Spiritus vini doch ſchon ſehr alt; denn man hat Gefäße mit einer fpirituöfen Fluͤſſigkeit bey aͤgyptiſchen Mu: mien gefunden. Und es iſt mehr wie wahrſcheinlich, daß er, zwar in anderer Geſtalt, wie die nicht erreichte Kunſt, Gold zu machen, von den Arabern zu uns gekommen. Wahrſchein⸗ lich, daß er von dieſen aus Wein bereitet, zuerſt von arabis ſchen Aerzten als Arzney gebraucht wurde, und daß wir Eu— ropaͤer ihn aus arabiſchen Schriften kennen lernten; wenigſtens war ſeine Bereitung im 13. Jahrhunderte nur den Alchymiſten als eine geheime Kunſt bekannt. Alexander Taſſori erzählt, daß zu Ende des 15. Jahre hunderts die Nadenſes bey einem ſehr ergiebigen Weinjahre zuerſt Branntwein aus Wein gemacht und verhandelt haͤtten, und der ſtarke Verbrauch die Venetianer aufgefordert habe, dieſes Product nachzumachen. Zuerſt haͤtten ſich deutſche Bergleute an dieſes Getraͤnk gewoͤhnt, und der meiſte Abſatz ſey nach Deutſchland gegangen. Es gibt noch zwey alte deutſche Schriften, die eine von Michael Schrich v. J. 1483., und die andere von Mar Ayrer v. J. 1487., die aus 3 Blättern, ganz in Holz ges 503 itten, beſteht und ein Gedicht über den Branntwein enthaͤlt; cee 155 ſchon uͤber den Gebrauch und die Wirkungen des Branntweins etwas Beſtimmtes ſagt. So ſchreibt Mi⸗ chael Schrich z. B. „L. der geprannte Wein iſt gut für die Gicht damit geſtrichen. 2. Wer heyſer ſey, der beſtreiche ſich mit geprannten Wein umb den Hals und trinke ihn, Morgens nuͤchtern. 3. Wer alle Morgen trinkt in halben Löffel nuͤch⸗ tern,, der wird nimmer krank. 4. Wenn eins ſterben ſoll, ſo gießt man ihm ein wenig geprannten Weins in den Mund, fo wird er reden vor feinem Tod. 5. Wer auch geuffet des Weis nes in einen Todten, der faulet und erſtinkt nimmer auf der Erden noch darunter. Was Fleiſch man damit beſtreichet, es ſey roh oder geſotten, das faulet und erſtinket nit.“ — Und ſo empfiehlt er beſonders noch den Gebrauch gegen Blaſenſtein, Herzwurm, Huſten, Waſſerſucht, aͤußerlich bey kranken Augen, Schwerhoͤrigkeit und als Schoͤnheitsmittel. Schon im 1 ten Jahrhundert war der Gebrauch des Branntweins ziemlich all— gemein, und es wuͤrde zu weit fuhren, die ganze Geſchichte der Verbreitung dieſes Getraͤnkes über alle Welttheile durchzu— gehen; daher ich um die Erlaubniß bitte, nur noch einige all gemeine Bemerkungen und Etwas über den Nutzen und den Nachtheil deſſelben beyfuͤgen zu dürfen. — Alſo ins Dunkle der Kunſtgeſchichte verliert ſich die Entdeckung des Brannt⸗ weins, und ſtammt hoͤchſt wahrſcheinlich aus Arabien, von wo die Kunſt Gold zu machen, und ſo viele nuͤtzliche, und ſo manche ſelbſt verloren gegangene Erfindungen ausgegangen ſind. Merkwuͤrdig bleibt es, daß drey wichtige Entdeckungen ſo nahe zuſammen treffen, Entdeckungen, die fuͤr die Menſchheit und für die Weltgeſchichte ſo wichtig geworden ſind. Es ſind die⸗ ſes die Buchdrucker-Kunſt, das Schieß pulver und der Branntwein. Wie unähnlich find diefe drey göttlichen Gaben ihrer Na- tur und ihrer Anwendung nach! zu welchem erhabenen, göttliz chen Gebrauch haben wir die eine, — zu welchem ſchrecklichen, zerſtoͤrenden Gebrauch die beyden andern benutzt! Faſt muß man glauben, daß bis dahin eine guͤtige und weiſe Vorſicht das Menſchengeſchlecht nicht für teif genug gehalten habe, um es mit dieſen nuͤtzlichen, gefaͤhrlichen und ſchrecklichen Dingen be⸗ kannt zu macher. Groß, erhaben und begluͤckend iſt der Nu⸗ tzen, den uns die Buchdruckerkunſt ſchafft; unſerm Geiſt und Herzen gewaͤhrt ſie Nahrung, unſere Kenntniſſe vermehrt ſie, und ſichert uns ihren Beſſtz für die Zukunft. Mit dem Schieß⸗ pulver ahmen wir Gottes Blitz und Donner nach, zerjtoren wie dieſer, und oft noch fuͤrchterlicher als er, erſchuͤttern den Erdboden gleich einem Erdbeben. Mit dem Branntwein, die⸗ ſem Spiritus vitae, erhebt ſich der Muth, die Fröhlichkeit, die Geiſtesthaͤtigkeit und die Kraft; und mit dem nämlichen Mit⸗ tel ſinkt der Menſch zum Thiere herab und wird leblos. Ja ich kenne kein Mittel, das ſo merkwuͤrdigen Einfluß auf den pſychiſchen und phyſiſchen Menſchen hat wie dieſes, das ſo ſchnell den moraliſchen wie den koͤrperlichen Zuſtand zu veraͤn⸗ dern vermag. Laſſen Sie uns unter vielen nur Ein Beyſpiel waͤhlen! Nehmen Sie den muthloſen, traurigen, geſchwaͤchten, an allem Gluͤck verzweifelnden Menſchen, denken Sie ſich ihn ohne Nahrung, ohne nöthige Bekleidung und Wohnung, ent⸗ bloͤſt von Allem, was dem Leben Reitz und Annehmlichkeit verleiht, und geben Sie dieſem Unglüdlichen kleine Gaben diefes Lebensgeiſtes, und ſchon in einer Viertelſtunde aͤndert ſich ſein Zuſtand. Seine geſunkenen Kraͤfte heben ſich, andere Gefühle bemaͤchtigen ſich feiner, er wird muthig, heiter, vergißt ſeines 504 Ungluͤcks und feiner Lage, vermißt nichts, wird ein Fuͤrſt, ja ein Gott! Und dieſer naͤmliche Menſch nimmt zu viel von die— ſem Lebensgeifte, und Alles iſt verſchwunden; feine Kräfte neh: men ab, leb- und bewußtlos liegt er da, und von den hohen Vorzuͤgen, die den Menſchen weſentlich vom Thiere unterſchei— den, iſt keine Spur mehr vorhanden, Gewiß gehoͤrt die Erfindung des Branntweins zu den wichtigſten und erfolgreichſten, die der Menſch gemacht hat, und wohl darf man ſie ihres Einfluſſes wegen der der Buch— druckerkunſt, des Schießpulvers, der Magnetnadel, der Aeroſta— ten, Dampfmaſchinen und Eiſenbahnen zur Seite ſtellen. Zu weit wuͤrde es fuͤhren, wenn wir einzeln den Einfluß und die Einwirkung anführen wollten, den dieſe Erfindung auf fo man— nigfaltige Gewerbe und Kuͤnſte, auf die Lebensart, auf die Ge⸗ ſundheit und Gluͤckſeeligkeit der Menſchheit gehabt hat. Aber gedenken wollen wir doch, daß ſie viele neue Kuͤnſte, Fabriken und Gewerbe geſchaffen und manche gekannte verbeſſert hat; die Phyſik, die Chemie und Medicin kann fie nicht entbehren; denn ſie hat dem Chemiker neue Aufloͤſungs-, dem Naturfor— ſcher neue Unterſuchungs- und dem Arzte neue und ſchaͤtzbare Arzneymittel geliefert. Sie hat unter dem verfuͤhreriſchen Na— men von Lebenswaſſer uns angenehme Getraͤnke und Mittel verſchafft, wodurch auch der Aermſte eine Zeit lang ſeine Noth und Sorge vergißt. Sie hat den Fuͤrſten und Staaten große Einnahme verſchafft und mit dem Branntwein macht man Ar— meen mobil, fuͤhrt man ungeheure Bauten aus und errichtet Monumente, die der Ewigkeit trotzen, überwindet Schwierig— keiten, die die Alten nur durch Maſchinen und Menfchenzahl zu Stande bringen konnten, erobert neue Welttheile, und un— terwirft ſich die uncultivierte Men ſchheit, wie man das wilde Vieh baͤndigt. Groß iſt aber auch die Schattenſeite dieſer Erfindung. Welches namenloſe Elend hat ſie der Menſchheit gebracht, und wie zerſtoͤrend ſiad ihre Wirkungen für die Geſundheit und das Gluͤck ſo vieler Familien geworden! Wahrlich, der Brannt— wein hat manche Menſchen vernichtet und getoͤdtet, wie das Schießpulver! Unter eben dem verfuͤhreriſchen Namen von Le— benswaſſer hat ſie ein langſam wirkendes Gift bereitet, welches das Leben verkuͤrzt, die Geſundheit untergraͤbt und das Gluͤck der Menſchen zerſtoͤrt, und den, der ſich dem Genuſſe des Branntweins ergeben hat, bis zum Vieh herabwuͤrdigt. Sie iſt eine Quelle von Laſtern, Verbrechen und Scheußlichkeiten geworden, die die Menſchheit entehren und die ſich durch Ent— deckung und Aufklaͤrung uͤber alle Welttheile verbreitet hat. Sie hat den Europäern die Mittel gegeben, wodurch ſie gelernt ha— ben, jene rohen Voͤlker durch Anlockung, Bezaͤhmung und Ent— kraͤftung zu bekaͤmpfen, zu beſiegen und zu Sclaven zu ma— chen, die dadurch erſt recht ungluͤcklich geworden ſind. Sehr ſchnell hat ſich die Liebe zu dieſem Getraͤnke uͤber alle Welt— theile verbreitet, und ſelbſt die roheſten Voͤlker, welche weder leſen, ſchreiben noch zaͤhlen koͤnnen, haben nicht nur die Kunſt der Bereitung begriffen, ſondern auch Witz genug gehabt, ihn aus ihren einfachen Producten zu gewinnen. Auf die Morali⸗ taͤt und Mortalitaͤt hat nicht leicht eine Entdeckung groͤßern und tiefern Eindruck gemacht; das koͤnnen Aerzte, Seelſorger und Polizeybehoͤrden beſtaͤtigen. Wie oft trifft nicht hier das Schieß⸗ pulver mit dem Branntwein zuſammen, und wenn der vom Branntwein bis zum Vieh geſunkene Menſch nicht mehr weiter kann, ſo hilft ihm der ſchwarze Bruder uͤber die Barriere weg, die das Dieſſeits vom Jenſeits ſcheidet. 505 Um dieſe Erfindung noch nachtheiliger für die Geſund— heit zu machen, hat man in neuerer Zeit eines der nuͤtzlichſten und wohlthaͤtigſten Producte, die Kartoffeln, zu ſeiner Berei— tung angewandt. Nicht allein, daß man dadurch ſeine Quan— tität unendlich vermehrte, ſondern man hat auch dadurch feine Qualitat unendlich verſchlimmert. Kennten alle Fabriken die Mittel, das giftige Princip, das Solanin, was vorzuͤglich der Schale der Kartoffeln beywohnt, davon zu ſcheiden und es gaͤnz— lich unſchaͤdlich zu machen; wuͤrden ſie ſtets gute und geſunde Waare und nicht oft das Schlechte und den Ausſchuß dazu waͤhlen; ließen ſie ihr Product lagern und alt werden: ſo wuͤr— den manche Nachtheile fuͤr die Geſundheit wegfallen. Denn der junge Kartoffelbranntwein iſt eben ſo ungeſund wie der junge Rum, den man in den Colonien den Negermoͤrder nennt und deſſen Ausſchank bey hoher Strafe verboten iſt. Der milde, angenehme Geſchmack, der wohlfeile Preis iſt aber zu verfuͤh— reriſch, und der ſchnelle Debit iſt oft ſo groß, daß die belieb— ten Fabriken kaum ſo viel verarbeiten koͤnnen, als zum Ver— brauch und zum Verſchicken verlangt wird. Wahrſcheinlich iſt jener eigenthuͤmliche Wahnſinn, worein alte Trinker verfallen, das Delirium tremens, das in neuerer Zeit zu haͤufig vor— kommt, eine Folge des jungen und ſchlechten Kartoffelbrannt— weins. Wenigſtens erinnere ich mich im Anfange meiner uͤber 40 Jahre gefuͤhrten Praxis nicht, und ich berufe mich auf das Urtheil meiner aͤlteren Herren Collegen, daß dieſe Form des Wahnſinns fruͤher nicht ſo oft vorgekommen ſey wie jetzt. Freylich gibt es in Europa noch Laͤnder, wo der Ge— brauch des Branntweins und ſeine Nachtheile ſehr beſchraͤnkt ſind; ſelbſt die deutſchen Staaten kennen ihn wenig; bey ihnen heißt es: der Wein erfreut des Menſchen Herz. Sachſen ge— braucht ihn wenig; in Baiern trinkt man Bier; Italien, Frank— reich, Spanien und Portugal beduͤrfen ſeiner faſt nicht und ge— nießen ihre koͤſtlichen Weine; aber England verbraucht ſchon mehr, obgleich der Englaͤnder ſein koͤſtliches Bier auch zu ſchaͤ— gen weiß, und den Branntwein, mehr mit Waſſer verduͤnnt, als Grog zu trinken gewohnt iſt. Nur Rußland, Pohlen, Schweden, Dänemark, Holland und Nord-Deutſchland koͤnnen ihn nicht entbehren, und in dieſen Laͤndern hat man Gelegen— heit genug, das Ungluͤck und die Nachtheile kennen zu lernen, die dieſes Lieblingsgetraͤnk uͤber ihre Bewohner verbreitet. Frey— lich macht das Clima, die Lebensweiſe und in vielen Fällen die Armuth ſeinen Genuß nothwendiger, unſchaͤdlicher und auch wohl verzeihlicher. Denn bey ſo manchem Armen, der ſchlecht ge— naͤhrt und gekleidet iſt, deſſen Wohnung alles Noͤthigen er— mangelt und oft einem Viehſtalle gleicht, der halb erfroren und entkraͤftet zur Tagesarbeit gehen ſoll, um ſeinen taͤglichen Un— terhalt zu verdienen: bey dieſem muß der Schnaps alles erſe— gen und ihn zur Arbeit fähig machen, und er wiederholt die Gabe ſo oft ihm die Kraͤfte ausgehen. Sollte es wohl eine Suͤnde ſeyn, einem ſolchen Ungluͤcklichen einige Kreuzer ſelbſt zum Branntwein zu geben? Haben wir Deutſche doch eine Redensart, die faſt allen Sprachen fehlt, das Wort Trink— geld, das freylich nur in Folge ſeiner Bedeutung noch ge⸗ braucht wird. Aber ſollte es unmöglich ſeyn, dieſes ungluͤckbringende Ge: traͤnk unſchaͤdlicher zu machen, oder wohl gar zu vernichten? Ich glaube und hoffe, daß es moͤglich und ausfuͤhrbar ſeyn werde, da ſchon in manchen Laͤndern das Beyſpiel dazu gege- ben worden iſt, wie z. B. in Amerika, England, Schottland, Iſis 1838. Heft 7. 506 Holland und in einigen Gegenden Deutſchlands. In einigen Provinzen Amerika's, wo das Laſter der Trunkenheit den hoͤch— ſten Gipfel erreicht hatte, wird kein Branntwein mehr getrun— ken, und wir ſehen von dorther Schiffe in Hamburg ankom— men, wo lder Matroſe alle Gefahren der See ohne Murren ertraͤgt und die ſchwerſten Arbeiten folgſam leiſtet. Wenn es der ernſtliche Wille waͤre, die Branntweins— peſt auszurotten, ſo muͤßten die Regierungen, die Geſetzgeber, die Volks- und Schullehrer, die Fabrikherren, die Zunftmei— ſter, die Herrſchaften, welche Dienſtboten halten, und vorzuͤg— lich die Vorſteher der Armenanſtalten das Ihrige redlich dazu beytragen; fo müßte die Trunkenheit nicht die Strafe des Ver— brechens mildern; ſo muͤßten Maͤßigkeits-Vereine errichtet werden, die durch gute Einrichtungen und Beyſpiele dem Laſter der Trunkenheit Schranken ſetzen koͤnnten. Moͤge es den Edlen und Menſchenfreunden der verſchie— denen Staaten Europa's gelingen, dieſe Geiſel der Menſchheit, die das Gluͤck, den Frieden und die Geſundheit ſo vieler Ein— zelnen wie ganzer Familien vernichtet, unſchaͤdlich zu machen oder gar auszurotten; und moͤchten vielleicht von dieſer geehrten Verſammlung aus einige wohlthaͤtige Maaßregeln ergriffen wer— den, um dieſen großen Zweck zu erreichen: ſo wuͤrden dieſe wenigen, zu Ihnen geſprochenen Worte eines ſeegenvollen Er— folges ſich erfreuen. 6) Protomedicus von Lenhoſſek aus Ofen: uͤber die Wuthkrankheit. Unter allen Uebeln, die den Menſchen treffen koͤnnen, iſt wirklich keines ſo fuͤrchterlich, als die ſeit Jahrhunderten be— kannte, — aber leider noch nicht erkannte Wuthkrankheit. — Wer kennt das ſchauerliche Bild, die Entſetzen erregenden Erſcheinungen dieſer Krankheit nicht? und wo iſt der Arzt, den das Mißgeſchick traf, mit dieſem Uebel kaͤmpfenden Menſchen beyzuſtehn, der ſie aber unter martervollen Leiden, aller ange— wandten Mittel ungeachtet, dahin ſterben ſah, ohne in ſeinem Innerſten erſchuͤttert worden zu ſeyn? — Je groͤßer dieſes Uebel iſt, deſto ſchrecklicher muß es uns erſcheinen, wenn wir die trau— rige Ueberzeugung haben, daß wir bis zur Stunde noch keine Heilmethode, kein Mittel gefunden haben, das bereits tiefer in den menſchlichen Organismus eingedrungene Wuthgift zu be— ſchwichtigen, ſeine, das Blut- und Nervenleben zerſtoͤrende Kraft zu hemmen, dem ungluͤcklichen Kranken, der mit Be— wußtſeyn unter entſetzlichen Qualen ſeinem gewiſſen Tode ent— gegenſieht, Troſt und Huͤlfe zu leiſten! — Viele der Umſtaͤnde ſind mit dieſem Uebel, wie ich in meiner vor Kurzem erſchienenen Schrift „die Wuthkrank— heit nach bisherigen Beobachtungen und neuern Erfahrungen pathologiſch und therapeutiſch dar- geſtellt“ ausfuͤhrlich nachzuweiſen mich beſtrebte, die ſich der wahren Erkenntniß deſſelben bisher entgegenſtellten. — Bey den beſten Abſichten und Beſtrebungen der Aerzte uns mancher Regierungen, die namhafte Opfer brachten, wur— den Verirrungen herbeygefuͤhrt, die das erwuͤnſchte Ziel beynahe immer weiter ruͤckten; — man haſchte nach ſpecifiſchen Mits teln, die unſeelige Gewinnſucht von Quackſalbern eilte herbey, und früher oder ſpaͤter kam man erſt zur Erkenntniß, daß man unnuͤtze, wohl auch ſchaͤdliche SICH zu theuer bezahlt 32 507 habe. Wohl iſt es nicht zu verkennen, daß es dem erhellten Forſchungs⸗ und Beobachtungsgeiſte unſerer Zeit gelungen iſt, viele der bisherigen Irrthuͤmer zu zerſtreuen, und manche Mo: mente, die ſich auf erwaͤhnte Krankheit beziehen, zu beleuch⸗ ten; — allein weit ſind wir noch davon entfernt, eine genuͤ— gende Pathologie und rationelle Therapie der Wuthkrankheit aufzuſtellen. — Noch wiſſen wir nicht, wie wir die Quelle des Wuthcontagiums erſticken ſollen; da uns weder die Anlage, noch die einwirkenden Urſachen der Wuth bey dem Hundsge— ſchlecht bekannt find; — wir koͤnnen die ſcheinbare von der wirklichen Gefahr nicht unterſcheiden; indem die zuverlaͤſſigen Zeichen der Hundswuth noch nicht gehoͤrig hervorgehoben wur— den; — die Prophylaxis gegen dieſe Krankheit dürfte bey un— bekannter Natur des Wuthgiftes noch manche Berichtigungen erhalten; — ferner iſt uns die Pathogenie und die eigentliche Natur der Wuthkrankheit, ohne welche wir nie zu einer ratio— nellen Therapie gelangen koͤnnen, unbekannt. Ich glaube aber, der guͤnſtigſte Zeitpunct zur wahren Er⸗ forſchung dieſes Uebels ſey ſchon herbeygefuͤhrt; — indem wir wiſſen und erkennen, was wir beſtimmt wiſſen und nicht wiſſen. — Wir muͤſſen alſo dieſen ſo hochwichtigen Gegenſtand moͤglichſt zu verfolgen ſuchen; durch Aufmunterun⸗ gen zu fernern Beobachtungen, zu weitern Aufſchluͤſſen zu ge— langen, uns beſtreben. — Meiner Ueberzeugung nach duͤrften aber derley Aufmunterungen, wenn ſie von dieſer gelehrten Ver— ſammlung ausgehen, vom beſten Erfolge ſeyn. — Zu dieſem, die Vervollkommnung der Heilkunde und das Wohl der Menſch— heit beabſichtigenden Zweck will ich nun nach meinen geringen Kraͤften beytragen; — indem ich nachfolgende Preisfrage mit einem Praͤmium von 100 Stuͤck k. Dukaten zu honoriren mich verpflichte: „1) Welche find die vorzuͤglichſten Urſachen und die zu verlaͤſſigſten Zeichen der urſprünglichen Wuth bey dem Hunde— Geſchlecht? 2) Welche ſind die pathognomoniſchen Symptome der durch das mitgetheilte Wuthgift hervorgerufenen eigenthuͤmlichen Wuthkrankheit bey dem Menſchen? 3) Welche find die zuverlaͤſſigſten prophylactiſchen Mittel gegen die Wuthkrankheit? ſind nebſt der oͤrtlichen Behandlung verdaͤchtiger Wunden und durch den Wuthgeifer verunreinigter Hautſtellen, auch allgemeine, auf die Blutmaſſe, das Nerven⸗ und Lymphſyſtem wirkende Mittel erforderlich? welche ſind die— ſelben, und worauf gründet ſich ihre Indication? 4) Welches Heilverfahren und welche Mittel kann man bey bereits ausgebrochener und vollkommen entwickelter Wuth— krankheit des Menſchen mit wahrſcheinlichem Erfolg anwenden? welche ſind die begruͤndenden Anzeigen derſelben, und kann man uͤber alle Zweifel erhabene gluͤckliche Behandlungen dieſer Art nachweiſen? \ Das erwähnte Praͤmium von 100 Dukaten für eine durch⸗ aus genuͤgende, auf zuverlaͤſſige und wiederholte Erfahrung ge gruͤndete Beantwortung obiger Fragen werde ich bey der medi⸗ ciniſchen Facultaͤt zu Peſth hinterlegen; — dieſer uͤberlaſſe ich auch die erſte Beurtheilung der eingeſandten Beantwortungen. — Mein Wunſch iſt aber, daß jene Abhandlungen, welche vor der Hand fuͤr preiswuͤrdig gehalten werden, den naͤchſtfolgenden fünf Verſammlungen der Naturforſcher und Aerzte in der Zeit⸗ 508 folge ihrer Einſendung zur nähern Beurtheilung vorgelegt wer⸗ den, — daß daher die Zuerkennung des Preiſes von dieſer ge— lehrten Verſammlung ausgeſprochen werde. Die Preiswerber haben ihre, mit einem Motto bezeichneten, in deutſcher oder lateiniſcher Sprache verfaßten Abhandlungen an die mediciniſche Facultaͤt zu Peſth portofrey einzuſenden und ihren Namen, Character und Wohnort in einem verſiegelten, mit gleichem Motto bezeichneten Zettel anzudeuten. Die Concurrenz fuͤr dieſe Preisfrage bleibt durch fünf Jahre bis 1842. incl. offen. Theilweiſe Beantwortungen dieſer Fragen koͤnnen wohl belobt aber nicht honoriert werden; da keine Zerſtuͤckelung des Praͤmiums Statt findet. Die gekroͤnte Preisſchrift bleibt Eigenthum des Preisaus— ſtellers, und die nicht honorierten Abhandlungen werden den Verfaſſern auf Verlangen zuruͤckgeſtellt.“ (Wir erlauben uns hiebey zu bemerken, daß eine ſolche Beurtheilung von Seiten der Verſammlung unmoͤglich iſt. Eine ſolche Arbeit uͤberſchreitet weit die Zahl von 8 Tagen, auch wenn man ſie der Verſammlung wirklich aufbuͤrden koͤnnte. Die Verſammlung iſt ja keine ſtehende Geſellſchaft und kann ſich daher mit keiner Art von Geſchaͤften abgeben. Das Urtheil der Peſther Facultaͤt und die Bekanntmachung deſſelben in der Ber: ſammlung reicht vollkommen hin. O.) 7) Rammerrstb Schlieben aus Dresden, uͤher die unſeelige Zunahme des Selbſtmordes wie der unehelichen Ge— burten. — Dabey muͤſſen wir auf den amtlichen Bericht S. 64 verweiſen. 8) Prof. Schweigger aus Halle, über die Bedeutſam⸗ keit naturhiſtoriſcher Academien im Sinne eines Leibnitzes und uͤber die Wichtigkeit einer in Wien zu gruͤndenden Academie der Wiſſenſchaften fuͤr die Verbreitung der Naturwiſſenſchaften im Orient. — Sieh Buch S. 70. 9) Prof. Zippe zu Prag: Über die von Grafen Caſpar Sternberg unlaͤngſt in Boͤhmen gemachte Entdeckung eines aus verſchlacktem Geſteine beſtehenden Walles, Vor zwey Jahren wurden dem hochverehrten Herrn Praͤ⸗ fidenten unſerer Verſammlung, Herrn Grafen Caſpar Stern— berg, einige Stüde eines theils poroͤſen, theils blaſigen und ſchlackigen Geſteines gebracht, welches in der Gegend zwiſchen Pilſen und Plaß auf der Kuppe eines Berges vorkommen ſollte, und welches ſeinem Anſehen nach vorlaͤufig fuͤr blaſigen Baſalt oder eine lavaaͤhnliche Abaͤnderung dieſes Gebirgsgeſteines ge— halten wurde, wie ſolche Abaͤnderungen des Baſaltes am Wolfs— berge bey Czernoſchin, am Kammerbuͤhl bey Eger und an an- dern Baſaltbergen des weſtlichen Boͤhmens in großer Manche faltigkeit bekannt find. Der Fund wurde vorläufig in der Samm⸗ lung des vaterlaͤndiſchen Muſeums niedergelegt. Das friſche Anſehen des Geſteines, die mehr glasartige, faſt bimsſteinaͤhnliche Beſchaffenheit, die groͤßere Haͤrte und Sproͤdigkeit, das Abweichende der Farbe ließen nun wohl eine Verſchiedenheit deſſelben von eigentlicher Baſaltbildung vermu⸗ then; doch konnte daruͤber aus der bloßen Unterſuchung der gebrachten Handſtuͤcke, welche ſaͤmmtlich einander gleich waren, nicht mit Beſtimmtheit entſchieden werden. Dieſes ſo wie der 509 Umſtand, daß in der angegebenen Gegend die Felsarten des Uebergangsgebirges und die der Schwarzkohlenformation die allein herrſchenden Geſteine bilden, und dort durchaus nichts von einer baſaltartigen Gebirgsmaſſe weder als veſtanſtehendes Geſtein, noch als Geroͤlle bekannt iſt, ließ eine Unterſuchung dieſes Fun— des an dem Orte ſeines Vorkommens wuͤnſchen, da nicht wohl anzunehmen war, daß dieſe Steine von den viel weiter weſt— lich und noͤrdlich im pilsner Kreiſe hervortretenden Baſaltmaſſen abſtammen koͤnnen. Dieſe Unterſuchung konnte erſt vor Kurzem von unſerem hochverehrten Herrn Praͤſidenten vorgenommen werden, welchen ich dabey zu begleiten die Ehre hatte. Sie fuͤhrte zu dem merk— würdigen Reſultate, daß dieſe ruͤthſelhaften Geſteine nach den Verhaͤltniſſen ihres Vorkommens ſowohl, als ihrer Lagerung und Verbreitung, nicht fuͤr eine geologiſche, ſondern fuͤr eine hiſtoriſche Erſcheinung zu erklaͤren ſeyen. Zu dieſem Schluſſe fuͤhrte nun auch die Beſchaffenheit des an Ort und Stelle in roͤßerer Menge und Manchfaltigkeit aufgefundenen Geſteines. Der Ort des Vorkommens dieſes Gebildes iſt eine mit Wald bewachſene Bergkuppe am rechten Ufer der Mies, un— weit des Dorfes Bukowetz, eine Meile N. O. von Pilſen, der Schafberg genannt. Die Bergkuppe faͤllt N. W. und S. ziem— lich ſteil gegen das Flußthal der Mies, und in ein kleines, hier in daſſelbe einmuͤndendes Seitenthal ab. Zum Theile ſinb die Gehaͤnge beraſet, zum Theile felſig und mit loſen Steinbrocken bedeckt, von derſelben Beſchaffenheit, wie ſie der veſt anſtehende Fels des Berges zeigt. An der Oſtſeite verlaͤuft ſich die Kuppe in das Plateau, welches das Uebergangsgebirge in dieſer Ge— gend bildet; ſie erhebt ſich nur unmerklich von dieſer Seite. Die obere Platte der Kuppe iſt faſt eben, und ſomit der ganze Berg eigentlich nur Vorſprung der Hochebene gegen die Thal— gehaͤnge. Das veſte Geſtein der letztern, ſo wie die zahlreichen Geſteintruͤmmer, welche ſie ſtellenweiſe bedecken, zeigen eine von den vielen Abaͤnderungen der Schieferbildung, an welchen die ſchieferige Structur gaͤnzlich oder groͤßtentheils verſchwunden iſt; welche ſomit einen Uebergang aus dem Grauwackenſchiefer in ein dichtes, der Grundmaſſe eines Porphyrs aͤhnliches Ge— birgsgeſtein andeuten, und welche auch wohl mit den Benen— nungen Feldſtein und Aphanit bezeichnet werden; doch kommen auch deutlich, wiewohl nicht vollkommen ſchieferige Abaͤnderun— gen mit den dichten untermengt vor; es ſcheint, daß Feldſpath von verſchwindender Zuſammenſetzung in dem innigen Gemenge des Geſteines den vorwaltenden Beſtandtheil bilde. Die obere Platte der Kuppe iſt an ihrem Rande faſt ringsum mit einer Art von Wall eingeſaͤumt, gleichſam wie mit einem Kranze umgeben, welcher ſich bey der Unterſuchung als ein Werk, von Menſchenhand gemacht, ſehr bald kund gibt. Dieſe wallartige, 3 bis 4 Fuß hohe, und in der Baſis gegen 2 Klafter dicke Einfaſſung, bildet ein unregelmaͤßiges Polygon mit theils ge— raden, theils ſanft gekruͤmmten Seiten, zum Theile mit ſtum⸗ pfen, einſpringenden Winkeln. Dieſe unregelmaͤßige Figur iſt in der groͤßten Ausdehnung 90 Klafter lang und 50 Klafter breit; ſie richtet ſich ganz nach der Figur des Randes der Berg— platte, welchem ſie angepaßt iſt. In der Entfernung von 90 Klafter findet ſich an der N. O. Seite, da wo die Bergplatte in die Hochebene verlaͤuft, ein anderer wallartiger Aufwurf, welcher von einem Gehaͤnge des Berges bis zum andern reicht, und vor welchem eine grabenartige Vertiefung ſichtbar iſt. Beyde Walle, beſonders der äußere Abſchnitt, find ziemlich mit Raſen 510 und Dammerde bedeckt. Der innere Wall oder das Hauptwerk beſteht aus zuſammengetragenen loſen Geſteinen; keine Vereini— gung derſelben durch eine Art von Kitt oder Moͤrtel, nichts einer anderweitigen Maurerarbeit Aehnliches iſt daran wahrzu— nehmen. Dieſer Wall iſt es aber, in welchem dieſe lava = oder bimsſteinaͤhnlichen Bildungen vorkommen, ja, er beſteht faſt großtentheils daraus; nur an einigen Stellen bemerkt man Ge— ſteine, welche den am Gehaͤnge des Berges umherliegenden, und der veſten Grundmaſſe deſſelben gleich ſind. Eine genaue Unterſuchung und Vergleichung der Geſteine des Walles ſelbſt zeigt ferner, daß es eben dieſe zuſammengetragenen Geſleintruͤm— mer des Berges ſelbſt ſind, welche hier an Ort und Stelle durch Feuer verändert, zum Schmelzen gebracht und in die blaſige oder poröfe, ſchlackige Maſſe umgeaͤndert wurden: denn man findet alle Uebergaͤnge von der, einem glaſigen Bimsſteine ähnlichen Mineralſubſtanz bis zu dem friſchen unveraͤnderten Gebirgsgeſtein, ja, man findet die Andeutungen zu dieſen Ueber— gaͤngen oft an einem und dem naͤmlichen Geſteinklumpen. Au⸗ ßerhalb des Walles findet ſich nichts von ſolchem verſchlackten Geſteine, eben ſo wenig in dem Raume innerhalb des Walles; vielmehr führte eine auf Veranſtaltung Sr. Excellenz des Herrn Grafen Sternberg gemachte Nachgrabung im inneren Raume ſehr bald auf die unveraͤnderte Felsmaſſe des Berges, woraus zur Genuͤge hervorgeht, daß dieſe verſchlackten Geſteine nicht durch Wirkung eines unterirdiſchen Feuers gebildet worden ſind. Auch lehrt der Augenſchein an Ort und Stelle, daß dieſe Ge— ſteine des Walles nur loſe zuſammengetragene Felsbrocken von dem Gehaͤnge und der Platte des Berges ſeyen, und daß ſie mit dem veſten Untergrunde nicht weiter zuſammenhaͤngen. Eben fo fieht man bey der Unterſuchung ſehr bald, daß dieſe ſchla— ckigen Maſſen nicht als ſolche zuſammengetragen, ſondern daß ſie dort, wo ſie ſich gegenwaͤrtig befinden, gebildet wurden: denn ſie haͤngen oft unter einander zuſammen, greifen gleich— ſam in einander ein und bilden fo größere zuſammengebackene Klumpen und ſtellenweiſe ziemlich anſehnliche Maſſen, welches nicht der Fall ſeyn koͤnnte, wenn ſie als bereits fertige Schla= cken zuſammengetragen worden waͤren, da dieſe vielmehr, ver— möge ihrer Sproͤdigkeit, bey dieſer Arbeit ihren Zuſammenhalt verloren haben wuͤrden. Um über den Untergrund des Walles und Über den Zu— ſammenhang der Schlackengeſteine mit demſelben noch mehr in's Klare zu kommen, als es durch bloße Beſichtigung von Außen moͤglich iſt, wurde eine Durchgrabung des Walles an einigen Stellen veranſtaltet, und das Ergebniß derſelben war eine Be— ftätigung der Vermuthung, daß das Geſtein an Ort und Stelle dieſe Umaͤnderung in Schlackenbildung erlitten habe; denn zwi— ſchen dem Walle und dem Untergrunde fand ſich ganz uner- wartet eine 2 bis 3 Zoll ſtarke Lage von Holzkohlen, dem An— ſcheine nach Buchenkohle. Somit iſt denn dieſes merkwuͤrdige Gebilde auf eine Weiſe, welche jeden Zweifel beſeitigt, als ein Werk von Menſchenhand, als ein Kunſtproduct nachgewieſen. 5 Schwieriger moͤchte es ſeyn, uͤber den Zweck und die Zeit der Bildung dieſes verſchlackten Walles, wie wir ihn benennen wol⸗ len, etwas Beſtimmtes auszuſprechen, fo wie uͤber den Um- ſtand, ob dieſe Verſchlackung eine abſichtliche oder zufällige ge— weſen ſey. Obwohl nun die Beantwortung dieſer Fragen nicht mehr in das Gebiet des Naturforſchers, ſondern in das des Geſchichtsforſchers und Archäologen gehört; fo ſey es doch er— laubt „vor der hochanſehnlichen Verſammlung auch daruͤber, als uͤber einen Gegenſtand von allgemeinerem Intereſſe, einige Ver⸗ 511 muthungen äußern zu dürfen, um fo mehr, als ähnliche Un— terſuchungen ſchon mehrere Male von Geologen gemacht und zur Sprache gebracht worden ſind, und als in Boͤhmen, einem Lande, welches ſowohl dem Natur- als dem Geſchichtsforſcher fo manches Naͤthſelhafte, Unerwartete und fruͤher Unbekannte geliefert hat und noch liefern wird, vielleicht Erſcheinungen dieſer Art noch oͤfter vorkommen duͤrften, welche vielleicht auch auf dem uͤbrigen europaͤiſchen Continente nicht ganz fehlen werden, obwohl unſeres Wiſſens noch nirgends etwas daruͤber kund ge— worden iſt. In der Verſammlung deutſcher Naturforſcher und Aerzte zu Heidelberg, am 19. September 1829., las Herr Hofrath von Leonhard eine Abhandlung uͤber die in Schottland an mehreren Orten vorkommenden verſchlackten oder verglaſten Burg— mauern; zugleich wurden Belegſtuͤcke vorgezeigt, an welchen ſo— wohl Verſchlackung als Verglaſung deutlich erkennbar waren. Dieſe wallartigen Gebäude, welche mit Wahrſcheinlichkeit für Vertheidigungswerke gehalten werden, liegen Jenſeits der Ge— ſchichte und der Tradition; man weiß nicht, welchem vorge— ſchichtlichen Urvolke fie zuzuſchreiben find. Einwirkung des Feuers liegt am Tage; es bleibt aber raͤthſelhaft, ob dieſe Einwirkung bey ihrer Erbauung ſtatt fand, oder bey ihrer Zerſtoͤrung. Es ſind mehrere kleine Schriften in England daruͤber erſchienen, unter anderen eine ſehr ausfuͤhrliche Abhandlung von Macs Culloch, im 2ten Bande der Transactions of the geologi- cal Society. Mehrere Anſichten und Vermuthungen ſind dar— uͤber ausgeſprochen worden. Hofrath von Leonhard hat ſich daruͤber mit folgenden Worten geaͤußert: „Der Verglaſungs— und Verſchlackungsproceß unſerer Burgen duͤrfte, faßt man alles daruͤber Geſagte zuſammen, auf die Art bewirkt worden ſeyn, daß die Mauern in zweckdienlicher Weiſe mit einem Erd- oder Raſenwalle umgeben, der Zwiſchenraum mit Brennmaterial an— gefüllt, und [Füllung und Verbrennung fo oft wiederholt wur— den, bis die Abſicht erreicht war.“ Sollte die Verſchlackung oder Verglaſung eines ſolchen Burgwalles oder einer Mauer beabſichtigt worden ſeyn, ſo moͤchte eine ſolche Vorrichtung, wie ſie hier angenommen worden, aller— dings den Zweck erreicht haben; nur duͤrfte dann die Flamme an dem obern Rande, wo ſie mit der Atmoſphaͤre in Beruͤh— rung kam, ſtaͤrker auf das Geſtein gewirkt haben als unten, wo ſie durch die aͤußere Wand gedeckt war. Es iſt aber nir— gends durch Verſuche von Durchgrabung ſolcher Steinwälle bis auf ihren Untergrund nachgewieſen, ob die Verſchlackung oben und unten in gleichem Grade Statt gefunden habe. Auf Kohl— platzen werden Steine, welche ſich zufällig darauf befanden, nicht verſchlackt gefunden; wohl aber ſchmilzt eine Schiefer— platte in freyer Flamme, obwohl das kaum als Beweis für die mogliche Verglaſung einer Mauer angeführt werden duͤrfte; da eine Schieferplatte von etwa 8 Linien Dicke wohl leichter zu verſchlacken ſeyn mag, als ſtaͤrkere Geſteinſtuͤcke. Eine ahſichtliche Verſchlackung moͤchte bey unſerem Walle kaum anzunehmen ſeyn; denn aͤhnliche Bauwerke, wie das be⸗ ſchriebene, finden ſich mehrere in Böhmen, theils von großes rem, theils von geringerem Umfange. Um nur einige anzu⸗ führen, fo findet ſich ein ſolcher Wall ſeitwaͤrts von Aurino— wes, bey der Kirche St. Mathias, und ein anderer auf dem Berge Gradiſcht bey Brzezina, dem Wohnſitze unſeres verehr— ten Herrn Praͤſidenten auf ſeiner Herrſchaft Radnitz. Hier ſind 312 die Steine, aus welchen der Wall zuſammengehaͤuft wurde, Quarzfels, die Felsart des Berges ſelbſt, welche, ſo wie bey Bukowetz, in zahlreichen Truͤmmern an den Gehaͤngen umher— liegt. Bey St. Mathias aber ſind die Steine Plaͤnerkalkſtein, welcher dort nicht an Ort und Stelle vorkommt, ſondern aus größerer Entfernung herbeygeſchafft werden mußte. Nicht alle Geſteine ſind durch Feuer einer Verſchlackung oder Verglaſung fähig; der Plaͤnerkalkſtein würde aber eine folche ſehr leicht ein= gegangen ſeyn, wenn ſie von den Erbauern beabſichtigt worden waͤre. Der Quarzfels am Walle des Hradiſcht wuͤrde wenig— ſtens eine Frittung, welche noch wahrnehmbar ſeyn wuͤrde, er— litten haben, wenn Feuer auf ihn eingewirkt haͤtte. Der Wall am Schafberge bey Bukowetz iſt das erſte Beyſpiel der Ver— ſchlackung eines ſolchen Bauwerkes, welche nach den Geſchichts— forſchern Boͤhmens ſaͤmmtlich aus vorſlaviſcher Zeit herruͤhren ſollen. In Beziehung auf die Verſchlackung ſcheint er mit den ſchottiſchen verglaſten Burgen überein zu kommen; aus den im Grunde des Walles gefundenen Kohlen aber, und aus dem Um— ſtande, daß andere aͤhnliche in Boͤhmen, und wahrſcheinlich auch in anderen Laͤndern des Continents von Europa vorkom— mende vorgeſchichtliche Bauwerke nicht verſchlackt gefunden wer— den, ſcheint hervorzugehen, daß hier die Verſchlackung nicht be— abſichtigt, ſondern durch Zufall herbeygefuͤhrt wurde. Wahr— ſcheinlich waren dieſe Bauwerke groͤßtentheils von Holz errichtet und die Steine wurden nur zu ihrer größeren Feſtigkeit, gleich— ſam zur Beſchwerung, darinn aufgehaͤuft, und dieſe wurden dann [ey zufaͤlliger oder feindlicher Zerſtoͤrung des Bauwerkes durch Brand verſchlackt. Daß nicht alle ſolche Bauwerke durch Feuer zerſtoͤrt wurden, die meiſten vielmehr einem allmaͤhlichen Untergange durch den Zahn der Zeit im Verlaufe vieler Jahr— hunderte anheim fielen, mag das Vorkommen der nicht ver— ſchlackten Waͤlle erklaͤren, welche ihrer uͤbrigen Beſchaffenheit nach gewiß denſelben Urſprung haben und ihrer Entſtehung nach in dieſelbe Zeitperiode fallen. Darauf folgt im Namen Sr. Majeſtaͤt des Kaiſers eine Einladung des Sberſt Burggrafen, Carl Graf v. Chotek zu einem Gaſtmahl in der Burg, und die Anzeige von einer Münze, welche der Magiſtrat zum Andenken an die Verſamm⸗ lung hat praͤgen und an die wirklichen Mitglieder vertheilen laſſen. Sie ſtellt vor das Rathaus zu Prag; auf der Ruͤck⸗ ſeite ſteht: Concioni. XV. Natur. scrutat. et. Medicor. Germaniae. MDCCCXXXVI. Praga consortii memor. Außerdem bekam jedes Mitglied das topographiſche Ta⸗ ſchenbuch von Prag, zunaͤchſt fuͤr Naturforſcher und Aerzte bearbeitet von Prof. Krombholz. Es iſt mit einer ſchoͤnen An— ſicht der Kleinſeite der Stadt geſchmuͤckt und noch mit einer Charte der Umgegend verſehen. Dritte allgemeine Verſammlung Dienſtag, den 26. Sept. Die Fremden dankten durch eine Deputation den Landes. Behoͤrden und dem Magiſtrat fuͤr das der Verſammlung viel⸗ fach bethaͤtigte Wohlwollen. (Wir erlauben uns, hiebey zu bemerken, daß dieſe Art von Dankſagung ſtatutenwidrig iſt. Der 8. 14. ſagt: Beyde Be⸗ amte unterzeichnen allein im Namen der Geſellſchaft. Statten 513 — die Fremden die Dankſagung ab, ſo kann es kommen, daß ſie auch vor Fuͤrſten erſcheinen muͤſſen, wozu Reiſende nicht einge— richtet ſind. Die Sache hat aber ſelbſt ihre ſchlimmen Folgen und hat ſie ſchon gehabt. Gewoͤhnlich wird eine und die andere Behoͤrde vergeſſen und mithin Aerger erregt. Selbſt Vorſtaͤnde von Anſtalten oder Sammlungen haben ſchon eine ſolche De— putation erwartet. Endlich koͤnnen die Geſchaͤftsfuͤhrer, wenn ihnen allein die Dankſagung Übertragen wird, bey dieſer Gele— genheit vieles vor ihren Behoͤrden zur beſſern Begruͤndung oder Anlegung von Sammlungen und Anſtalten an ihrem Orte vorbringen, was bey der guͤnſtigen Stimmung der Gemuͤther für die Naturwiſſenſchaften vom beſten Erfolg iſt, waͤhrend die Deputationen der Fremden nur leere Ceremonien ſind. Man raubt auf dieſe Weiſe den Univerfitäten oder Städten die paf- ſendſte Gelegenheit, ihre Anſtalten zu verbeſſern.“ Dann wurden die Protocolle der Fachſitzungen verleſen. 10) Prof. L. Reichenbach aus Dresden: uͤber die Ent: wickelung und den heutigen Standpunct der Naturgeſchichte. Wenn im Laufe der Zeit ein fortgeſetzter Umgang mit der lebendigen Natur oft neue Seiten fuͤr deren Beſchauung ge— boten und neue Bahnen der Forſchung eroͤffnet, und wenn durch das Reſultat ſolchen Forſchens nach Innen, dann auch wieder nach Außen, der Naturgeſchichte eine Anerkennung geworden, wie nur wenige Zweige des menſchlichen Wiſſens in der Gegenwart wirklich gefunden; ſo mag es an der Zeit ſeyn, zu fragen: wo wir nun in der Gegenwart ſind, wenn es darauf ankommt, einen Blick auf die Reſultate zu werfen, welche die verſchiede⸗ nen Bahnen der Forſchung fuͤr das Ganze geboten, die Mög- lichkeit zu ahnen, einen allgemeinen Geſichtspunct, einen Zuſam⸗ menhang in der Naturanſchauung wieder zu finden. Einzelne große Ergebniſſe der Naturforſchung ſchweben als Entdeckungen der neueren Zeit unſerer Erinnerung vor, welche im Stande ſind, jenes Ineinandergreifen der Momente des Naturlebens klar vor unſerer geiſtigen Anſchauung zu entfalten. So war es erſt die lebende Generation, welcher es gelang, die Lehre von der Bildung unſeres Erdkoͤrpers tiefer zu begruͤnden: die frühere Ahnung einer Erhebung der aͤlteren Gebirgsmaſſen wuchs ſo aus der Wahrſcheinlichkeit faſt zur Ueberzeugung heran, und jener große Geiſt, in dem ſie geboren worden, wurde aſſi⸗ miliert von der ganzen forſchenden Welt, und ſo wurde durch ihn die Baſis des Naturlebens zum Object einer klaren Be⸗ ſchauung. Dieſelbe Zeit war es, welcher es gelang, das Be— ginnen und Fortbilden einer fruͤhern organiſchen Schoͤpfung nun wahrſcheinlicher nach ihren Erſcheinungsperioden zu ergruͤnden, jene zahlreichen und zum Theil in titaniſcher Urkraft coloſſal emporgewachſenen Formen einer Pflanzen- und Thierwelt der Vorzeit vor unſer lebendes Auge in die Idee lebendig wieder zu fuͤhren: denn es vermoͤglichte ſich dem unermuͤdeten Eifer hochgeachteter Forſcher die Löfung der Aufgabe, aus den ver⸗ ſteinerten Mumien jener Weſen jene Hieroglyphen zu entzif⸗ fern, welche ihnen die Elemente darboten, eine Flora und Fau⸗ na der Vorwelt zu entwickeln, welche in klarem Syſtem alle Claſſen und Ordnungen, ihre Familien, Gattungen und Arten ſehr wohl angereiht, ſich paralleliſiert mit dem Syſteme der noch lebendigen Schoͤpfung. Eine noch neuere Zeit war es dann, welche die Erforſchung jener vorweltlichen Organismen durch microſcopiſche Beſchauung noch tiefer ergruͤndet, welche Iſis 1837. Heft 7. 514 uns Gebirgsmaſſen ſelbſt, als Aggregate von zertrͤͤmmerten Molluskengehaͤuſen und von Panzern faſt unſichtbarer Infuſo⸗ rien kennen gelehrt, welche die Erzeugung des Eiſens zum Theil aus dem Thierreiche nachwies, welche im lebendigen Thie— re, wie in der lebendigen Pflanze einen reichen Heerd für Miz neralienbildung aufſchloß, und manchfaltige Eryſtalle aus den Zellen der Pflanzenbehaͤlter, wie aus dem Gehoͤrorgane der Kröte und aus dem Gehaͤuſe der Schnecken entwickelt und ſelbſt den Hautpanzer von Rhinoceroſſen, in verſteinerten Schildern bewahrt, wieder an's Licht zog, mit den Hautſchildern anderer Saͤugthiere ſie ſyſtematiſch vergleichend. Anderwaͤrts ergruͤndete fleißige Beobachtung der natuͤrlichen Vorgaͤnge den Proceß der Verſteinerung genauer, und vollfuͤhrte vor unſeren Augen die Entraͤthſelung dieſes großen Geheimniſſes des immer thaͤti— gen Naturlebens im Kleinen ihn nachahmend. Ein anderes Mo: ment unſerer vielfach thaͤtigen Zeit fuͤhrte uns weiter und tiefer hinein in das organiſche[ Werden und Wachſen, entdeckte Schma⸗ rotzerthiere in allen Theilen hoͤherer, lebender Koͤrper, ſogar im ſehenden Auge des Menſchen, zeigte uns das raͤthſelhafte Dop— pelleben der Polypenſchaar und ihres mineraliſchen, doch organiſch aus ihnen und mit ihnen fortwachfenden Corallenſtammes, wie er ſich zu Klippen und Inſeln erhebt; fuͤr Pflanzen, Thiere und Menſchen wieder Land und Haͤuſer und Veſtungen bietend. Es lenkte ferner die Zeit das ſchoͤne, Jahrtauſende lang ungeſehene Bild einer Umdrehung der Embryonen in den Eyern der Schne— cken und Muſcheln, und die Bewegung der Säfte in den Ge: waͤchſen vor das ſehende, ſehnende Auge. Wir ſind jetzt nahe daran, fein Kunth's lichtvoller Entdeckung der Embryonenlage in den Cruciferen vor der Reife des Samens, auch in den Ge⸗ waͤchſen die Umdrehung des Keimlings vor ſeiner Reife nach⸗ weiſen zu koͤnnen, und alle Forſchung leitet uns auf die Bahn, zu ahnen, wie das organiſche Leben aus einem erſten Urpuncte, im Bereich des Chemismus, vielleicht durch electro- magnetiſche Schwingungen erweckt wird, welche den Geſetzen des Macro⸗ cosmos folgend, eine Are für ihre Bewegung fixirt finden. So ſchwingt ſich aber im Character des activ in die Welt hinaus⸗ ſtrebenden Thieres, in raſtloſem Wirbel, der Keimling in den Eyern der Muſcheln und Schnecken, und ſo neigt ſich langſam im paſſiven, bewußtloſen Ahnungsleben der Pflanze, ihr ſich nach Licht ſehnender Keimling, bevor er zum Genuſſe des Lichtes gereift war: und ſo wie die ſchoͤnen Tage, welche wir in dieſem Vereine beyſammen verlebten, an Doͤbereiners großes Pla⸗ tinphaͤnomen und an Oerſtedt's Verſuche erinnern, durch welche Magnetismus und Electricitaͤt in ihrer innern, tiefern Beziehung erkannt wurden; ſo boten uns die juͤngſt verfloſſenen Tage die Fortbildung dieſer großen Entdeckung, waͤhrend ſich die tiefſten Raͤthſel des Eylebens loͤſten, und der wahre Grund des Lebendiggebaͤhrens, durch Coſtes geiſtvolle Beſchauung der Zoogeneſe, ſich aufklaͤrte. Fernbleibend von einem Eingehen in Einzelnes, mag nur erlaubt ſeyn zu glauben, daß kein Zeitalter ſo reich geweſen an Aufhaͤufung von ſpeciellen Objecten, wie an dergleichen Reſul⸗ taten ſeiner Forſchung uͤber das erſte Werden und Bilden, uͤber das Schaffen und Wachſen in der Natur, als das unſerige; und manche Fragen wurden wirklich gelöft über Geſtaltung und Bes lebung, welche ſeit lange als Problem unloͤslich geſchienen, wenn auch das wahre Weſen des Lebens, als rein goͤttliches Urmoment, der menſchlichen Zukunft fuͤr immer als Urproblem unloͤslich verbleibt. 33 515 Solcher Forſchung und ſolchen Reſultaten vertrauend, ſen— den wir aber jetzt ruhiger unſere Blicke hinaus in die Urwelt, verfolgen die Beobachtung der vor Jahrtauſenden verſteinerten Pflanzen, bis zum Bluͤthenſtaube ihrer Antheren, wie zum Fruchtſtaube der Farrenkraͤuter, die der damals thaͤtigen Thier— welt durch alle Claſſen hindurch, und ſehen auch unter ihnen den Aufſchluͤſſen der Geſchichte ihrer individuellen Entwickelung entgegen. Aber in Allem, was wir entdecken und finden, was wir beobachten und gruͤndlich erforſchen, erkennen wir zugleich wieder, wie in der noch lebenden Welt, jenen urgeſetzlichen Kampf der Antitheſen, welcher vom Anbeginn an gewaltet, und auf ſeiner Bahn immer zum Frieden dahin führte; denn die ſchoͤne Ten— denz in der Natur iſt der ruhige Abſchluß in Raum und Zeit, die gegenſeitige Selbſtbeſtimmung von Materie und Leben; ſie erſcheint uͤberall als das Ziel des immer thaͤtigen Waltens und goͤttlichen Schaffens, jener Entfaltung und Vollendung, welche unablaͤſſig vorwaͤrts ſchreitet zum Hoͤheren, und immer wieder vorbereitend fein Fortleben in der Zukunft begründet. Die Po- laritaͤt in der Natur bedingt die Momente aller Erſcheinung, ſie bedingt das Stillleben der Pflanzen und ihrer ahnenden Bluͤthe, wie das Leben des Thieres in ſeinen Inſtincten und Trieben, und das hoͤhere Geiſtesleben im Menſchen; ſie bedingt die Stufen ſeines Alters und die Stadien ſeiner Krankheit, wie ſie im lebendigen Organismus ihre Akme entfaltet und gluͤcklich beſiegt. Jenem paſſiven Pflanzenreiche entgegengeſetzt, ſteht das active Thierreich, losgeriſſen von feinen irdiſchen Feſſeln und ſreywandelnd auf der Erde wie im Waſſer, und jenes Reich der willenloſen, gefeſſelten Pflanzen vernichtend, endlich in ſich ſelbſt feine Gegenſaͤe wieder entwickelnd und gegenſeitig ſich ſelber vernichtend. So ſtanden bereits lin der Vorwelt zwey Gruppen von Thieren einander gegenuͤber, unter der Herrſchaft feindlicher Principien einander bekaͤmpfend. In der ganzen Or— ganifation jener Thiere ſprechen ſich im Aeußern und Innern Gegenſaͤtze aus, welche auffallend ſind im Bau und in der Weiſe des Lebens. Das pflanzenfreſſende Saͤugthier, vielleicht ſobald nach der Schoͤpfung der Pflanzenwelt auf den Schau— platz getreten, lebt in gefelliger Einigkeit, wenig bekuͤmmert um die uͤbrige Thierwelt, ſucht ſich ſeine Kraͤuter, und verdaut dieſe muͤhſam wiederkaͤuend, bis durch vielfache Zubereitung und Durchwirkung der Pflanzenſtoff fähig geworden iſt, in dem langen Darmcanale ſich zu zerſetzen und die fuͤr die Ernaͤhrung paſſen— den Stoffe zu ſondern. Die ſanften, gutmuͤthigen Thiere ſind, wie wir fie nun in unſerer Zeit kennen, ſcheu und flüchtig und zaͤhmbar, dann zutraulich gegen den Menſchen, und werden nur durch ungeheure Vermehrung ſchaͤdlich fuͤr das Gedeihen der Pflanzen. Das fleiſchfreſſende Raubthier dagegen uͤberraſcht aus dem ſicheren Hinterhalt im wuͤthenden Sprunge die Heerde jener ſorglos graſenden Thiere, reißt ſein Opfer nieder mit den 8 Klauen oder Faͤngen, ſaͤttigt ſich in ſeinem Blute, nd genießt gierig die edlen Theile, das Uebrige den ſeine Spur verfolgenden kleineren Raubthieren uͤbrig laſſend, und ſchnell, ohne Beſchwerde die ſeinem eigenen Koͤrper gleichartige Nahrung verdauend, bereitet es bald wieder zu neuem Raube ſich vor. Und der Menſch verfolgt dann in ſeiner Zeit wieder das Raub— thier, und deſſen Ausrottung ſetzt er ſich ganz ernſthaft zum Ziele. So bewegt ſich aber ewig der Cyclus des Lebens in der Natur, und raͤthſelhaft duͤnkt uns dabei, wenn wir in dieſen 516 Erſcheinungen fie auffaffen wollen, die Nothwendigkeit des Raub⸗ thieres im Kreiſe der Schoͤpfung, und wir muͤſſen auch hier, wollen wir einer Erklaͤrung uns naͤhern, zum Anfang der Er— ſcheinung zuruͤckkehren; denn das Ganze genetiſch verfolgend, tritt uns das Bild erſt deutlich vor den forſchenden Blick. Bevor der Menſch die Natur ſah, begann ſie formlos, urſpruͤnglich mit ſehr einfachen Weſen und nur im allgemeinen Mutterelemente des Waſſers bevoͤlkert, bis die Eilande vom Waſſer entbloͤßt wurden, und nach ſchwaͤcheren Vorbildern die gewaltigen Ichthyoſauren und der Saurier altes und reiches Geſchlecht uͤberhaupt, als Mittelweſen zwiſchen Fiſch und Cro— codil, aus den Suͤmpfen herauftauchten, fie als die erſten Raub— thiere der Scene, die Vermehrung der zahlreich gewordenen Waſſerthiere und Sumpfbewohner begraͤnzend. Es wurden dann, bei fortſchreitender Entwickelung der Erdſchichten, die Thiere des Veſtlandes geſchaffen, und auch unter ihnen war Friede, denn ſie genoſſen die nicht widerſtrebende Pflanze, wie ſie auf den ſchon mehr ausgedehnten Flächen gruͤnte und bluͤhte, und une geheure Heerden von Elephanten, Nashoͤrnern, Nilpferden und Tapiren wohnten um jene Gewaͤſſer, und Antilopen und rieſen⸗ artige Hirſche weideten ungeſtoͤrt auf den Steppen des Orients, wie auf den Bergen und Waldwieſen des deutſchen Vaterlandes, friedlich ſich mehrend: zund blieb ihr Treiben ungehemmt, fo mußte wohl die progreſſiv- ungeheure Vermehrung dieſer Kraͤuter und Blaͤtter freſſenden Thiere die Erde nach und nach ihres heiteren Schmuckes, ihres vegetabiliſchen Kleides berauben, vor— zuͤglich in den Niederungen, welche dieſe Rieſenheerden des Waſ— ſers wegen bewohnten. Die Schoͤpfung ſollte ſich aber mit ihnen nicht abſchließen, denn noch fehlte ihr Schlußſtein — der Menſch. Vorbereitende Glieder mußten deßhalb vorausgehen, den Boden fuͤr ihn zu ſaͤubern, die ungeheure Vermehrung jener pflanzenfreſſenden Thiere wieder zu zuͤgeln, und darum erſchienen wohl zuerſt jene Vielfraße, jene kraͤftigen Baͤren, jene tuͤckiſchen Hyaͤnen und gewaltigen Katzen, wie Löwen und Tieger, und unter Heerden von Fuͤchſen und Woͤlfen auch ein gigantiſcher Hund, der den epirotiſchen Moloſſus an Größe wohl noch uͤber⸗ troffen. Solcher Verein von Kraͤften war aber nothwendig, fuͤr den Menſchen das Terrain zu bereiten, ihm die bewachſenen, fruchtbaren Niederungen bewohnbar zu erhalten. Als aber end⸗ lich der Beherrſcher der Erde ſelbſt auftrat, fuͤhlte er ſich mit Vernunft begabt und mit Mitteln verſehen, von jenen Raͤubern, die unbewußt ihm gedient hatten, und von Zeit zu Zeit, fuͤr ihn aber immer zu oft, noch ferner ihren Tribut holten, ſich wieder befreien zu koͤnnen. Auf dieſe Stufe hat ſich der Menſch in allen von ihm cultivirten Laͤndern wirklich geſtellt, und er— kannte die Raubthiere als Geſchoͤpfe, welche bei ſeinem Erſcheinen ihre Rolle ausgeſpielt hatten, und er fuͤhlte ſich zum Vergelter ihrer Thaten beſtellt, zum Richter uͤber das Gleichgewicht in der lebendigen Schoͤpfung. Wie weit der Menſch in Ausfuͤh⸗ rung dieſes ſeines Auftrages gediehen, das duͤrfen wir nicht unbekannt nennen, wenn wir wiſſen, daß Britannien ſeine In⸗ ſellaͤnder von ihren Wolfsheerden gaͤnzlich befreit hat. Auch Deutſchland hat faſt feine Bären und Wölfe vertilgt, und mit ihnen ſind ſeine Elendthiere und Auerochſen zur aͤußerſten Graͤnze geflohen; ſeine wilden Schweine, und die im Schweizerlande ſchon unbekannten Hirſche erſcheinen im übrigen Deutſchland bereits als Zwergbilder ihrer rieſenartig kraͤftigen Voreltern, und Afrika, welches noch dem Julius Caͤſar vierhundert maͤnnliche Löwen ſendete, um fie zur Beluſtigung des roͤmiſchen Volkes >17 im Circus kämpfen zu laſſen, ſchafft jetzt vielleicht ſchwieriger ſo viele Loͤben, als die Menagerien Europas enthalten, und deren Anzahl, ſo wie die der Tieger Bengalens, wird noch jaͤhr— lich vermindert, da die Spur eines einzigen ſolchen Thieres Tauſende von Menſchen in Bewegung ſetzt, welche vor Ber⸗ langen brennen, den Triumph ſeiner Vertilgung zu feiern. Im⸗ mer uud überall weicht die kraͤftige Thierwelt dem fie feindlich verfolgenden Menſchen, und ſchon im Leben des Einzelnen lehrt oft die Erfahrung das Abnehmen der Arten und Indivi— duen iu Diſtricten, in denen der Menſch ſeine Huͤtten gebaut hat. So ſind die Daſyuren und Kaͤnguruh auf Neuholland ſchon nach der kurzen Anſiedlung der Englaͤnder dieſſeits der blauen Gebirge kaum mehr zu finden, da deren luſtige Jagden jene ſonderbar huͤpfenden Thiere vertilgten, und das Rieſenelend— thier lebte noch vor wenigen Jahrhunderten in Europa, iſt aber denſelben Weg gewandelt, den ſeit Menſchengedenken die Dronten der Maſcarenen, Nordafrika's Elephanten und die, Theſſalien bevoͤlkernden Löwen genommen; nur die Urkunden ihrer Eriftenz bewahrt noch hier und da caleinirt und verſteinert jener muͤtter⸗ liche Boden, welcher uns dadurch die Geſchichte ihres Erſchei— nens beſtatigt. In dieſer Weiſe erfuͤllte ſich aber auch hienieden im hi⸗ ſtoriſchen Erſcheinen der Organismen das Gegenwirken der Kraͤfte, das Geſetz ides polaren Verhaltens in der Natur, das große Urgeſetz, welches am tiefſten eingreift in alle Erſcheinung in Form oder in Zeit, die Antitheſe als Bedingung ſtellend für die Erhaltung und Fortbildung der Welten, und deſſen, was in ihnen iſt. So wie nun aber die pflanzen- und fleiſch⸗ freſſenden Thiere fortſchreiten in ihren natuͤrlichen Reihen zu ſolchen, welche, dann aus beyden Reichen der Natur ihre Nah— rung aufzunehmen befaͤhigt, auch in der Organiſation ihres Gebiſſes und ihrer Daͤrme die Eigenthuͤmlichkeiten jener Anti— theſen wieder friedlich vereinen: fo fuͤhrt auch die Natur in der Aufzaͤhlung ihrer Formen alle ihre Gegenſaͤtze zur Syntheſis hin, und erreicht immer den Ruhepunct in der Verſoͤhnung des Differenten, was Anfangs ſich feindlich bekaͤmpfte. Die groͤßte und auf die Bearbeitung der ganzen Natur— geſchichte unſerer Zeit einflußreichſte, von dieſem Geſichtspuncte ausgegangene Entdeckung, die Anſchauung der Metamor- phoſe der Pflanze, verdankt unſer Jahrhundert dem Ende des verfloſſenen, und in Goethe's an ſich unbedeutend ſchei— nender Metamorphoſe der Pflanze liegt eine klare Andeutung jener geſetzlichen Folge der Entwickelung aller Formen und alles Lebens, durch Antitheſen vermittelt, verborgen; in ihr jenes genetiſche Princip klarer erläutert, welches ſchon die For—⸗ ſchungen der Alten ſo gluͤcklich geleitet, in der Folgezeit bey dem Beſtreben, die Natur immer nur an ihrer vollendeten Seite faſſen und nur Entdeckungen ohne klaren Zuſammenhalt haͤufen zu wollen, wieder einſchlummernd, aus dem Geſichtskreiſe eini⸗ ger Forſcher verſchwand. Wunderbar ergoß ſich dagegen fuͤr das allgemeine Beſtreben, ſeit jenem Lichtpuncte einer Wieder belebung der Metamorphoſe in Deutſchland, durch Oken's ſchaffenden Geiſt für das Thierreich und durch Nees v. Eſen-⸗ beck's tief empfundene, klar beleuchtende Forſchung im Reiche der Pflanzen, über die Bahn der Naturgeſchichte der organiſchen Weſen wieder jener Segen, welcher ſie allein auf eine bewußte Weiſe zu ihrem Ziele dahinleitet. Denn nicht minder ſprang ihre Wirkſamkeit über aus ihrem zunaͤchſt ihre Wurzel feſſelnden Boden in das verwandte Reich der fren beweglichen Thiere, in 518 deren Wirbelbildung die erſte Analogie mit der ſich gliedernden Pflanze erwachte. Die Entdeckung der Bedeutung der Schaͤdel— knochen und die Anerkennung einer hoͤheren Potenzirung der Wirbelbildung in ihnen, gab das große Signal zur Umgeſtal⸗ tung der Zootomie, fuͤr welche von da alle ſelbſtdenkende Geiſter, wie mit einem Zauberſchlage durch das genetiſche Princip kraͤftig belebt wurden. Einer der erſten, in denen es klar wurde, fuͤr Anordnung der ganzen Natur jenes obwaltende Princip der Geneſis durch— fuͤhren zu muͤſſen, war unſer Oken, deſſen Rieſengeiſt mit ſtrenger Conſequenz ſeine Natur ſchuf, und darinn eben das fuͤr alle Zeiten unvergaͤngliche Verdienſt ſich erwarb, daß er ſich als Syſtematiker ſelbſt bewußt wurde, ein in der Natur ſelbſt liegendes, ihr Weſen klar abſpiegelndes Princip fuͤr Claſſification befolgen zu muͤſſen. Oken gab den erſten Anklang für die neue Richtung der Zeit, Seine Syſtematik wurde ein neuer Gegenſatz gegen jene, ihre Abtheilungen iſolirenden Gruppirungsſyſteme, indem in ſeiner Anſchauung die Idee des organiſchen Fortwachſens hindurchging; er beherrſchte wieder die Natur und zerfaͤllte das hoͤchſte Indivi⸗ duum, um dieſer Zerfaͤllung entſprechend, das Ganze aus dem Einzelnen ſich conſtruirend, heraufwachſen zu ſehen. Oken war es, welcher den beſſeren Weg einſchlug und durchfuͤhrte. Er verließ die eingewoͤhnte Sitte, von dem fubjectiven Selbſt aus« gehend, ſich herablaſſend, die Natur in ihre letzten Glieder zu verfolgen, wobey freylich der ermattete Geiſt dieſe letzten, ſchwaͤche— ren Productionen kaum noch zu beachten vermochte. Bey dieſen niederen, einfachen Gebilden begann er, mit friſchem Geiſte das geheime Daſeyn dieſer Urthiere im Tropfen des belebenden Ur— elementes zu erforſchen; von da aus vorwaͤrts und immer nur vorwaͤrts ſchreitend, gelangte er hoͤher hinauf, und immer mehr dem Bekannten ſich naͤhernd, bauten ſich die Organismen der Thierwelt aus ihren Organen zu ihrem hoͤchſten Vorbilde zu— ſammen; aus der ſtufenweiſe entfalteten, treulich und vielfach gelaͤuterten Metamorphoſe des Thieres, entſtieg endlich, als Schlußſtein der organiſchen Welt, der Menſch, und zeigte ſich wieder als leiblicher Inbegriff der lebendigen Thierwelt. Der weitere Schritt zur Syſtematik der Natur, die Mitbeachtung von Seele und Geiſt, iſt tief im Weſen dieſes Principes der Steigerung bedungen; alles Walten im irdiſchen Leben beginnt als Reſultat einer gleichzeitigen Zuſammenwirkung von Koͤrper und urſpruͤnglich bewußtloſer Seele; keines von beiden iſt fruͤher und keines folgt ſpaͤter, im Urmomente beide mit einander be— ginnend, und vom Einfachen beyde fortſchreitend zur weitern Entwicklung in Raum und in Zeit, bis die Seele, durch das Leben im Bereich der Antitheſe des Körpers, der Inſtinete und Triebe gelaͤutert, zum hoͤhern Leben einer Selbſtſtaͤndigkeit des Geiſtes gereift iſt. Und was in dieſer Sphaͤre der Syſtematik geloͤſt oder in ihr, als der göttlichen, vielmehr nur befcheiden andeutend zu loͤſen verſucht worden, das liegt gleichfalls vor in den zahlreichen Schriften geehrter Collegen. Ich wuͤrde unbeſcheiden die hohe Verſammlung ermuͤden, wollte ich davon einen Abriß geben, wie in der ganzen leben— digen Schoͤpfung formell und geiſtig jene Theſen ſich beginnend geſtalten; wie dann ihre Antitheſen beſchraͤnkend und hemmend hereintreten, und beide dann zur Syntheſe ſich freundlich, und Hoͤheres ſchaffend, verſoͤhnen. Ich wuͤrde nur Bekanntes wie derholen, wollte ich darauf hindeuten, wie jener ariadneiſcht 519 Faden durch die Natur der Organismen ſich hindurchſchlingt, von dem wir glauben duͤrfen, daß es jener fen, den der un⸗ ſterbliche Linne ſchon geahnet, waͤhrend er die wenig beduͤr⸗ fende, wenig verlangende Zeit einfuͤhrte in ein kuͤnſtlich ge⸗ ſchaffenes Gebäude, um erſt antithetiſch aus dem endlos ſchei⸗ nenden Chaos ſeiner Zeit eine vorbereitende Verkettung zu finden, welche ſich unablaͤſſig und unausgeſetzt an deren lebendiges Fort⸗ ſchreiten anknuͤpft, das er ſelbſt in tieferer Seele verfolgte. Sie wurde dann durch Juſſieu und Cuvier ſubjectiver beherrſcht, bis endlich die Metamorphoſe von Goethe eine klar objective Beſchauung leichter vermittelte. Ein Blick in die Pflanzenwelt erlaͤutert das Verketten der Momente auch hier. Es iſt uns bekannt, wie aus dem Staub- pilze, aus dem Urtypus des Gewachskeimes, und dem darum auch im Leben der Zeit immer und immer wieder als Moment neugeſchaffenen und fortgebildeten Urkeime, durch Vermehrung ſeiner Huͤllen ein inneres Gefuͤge ermoͤglicht wird, und endlich die Sphaͤrie und der Hutpilz hervortritt, alle aus den Segmenten der organiſchen Urkugel formell ſich entfaltend, geſeſſelt noch im Erdleben, auch hier das beginnende Moment der Exiſtenz der hoͤhern Pflanze, ihr Samenleben und Aufquellen noch vor der Bildung eines pflanzlichen Keimes, vordeutend ſtabiliſirend. Dieſer ſchlummernden Pilzwelt folgt dann der Flechten noch erdfarbig buntes Scheinblaͤtterweſen; und pilzaͤhnlich ſich ausbreitend oder emporhebend, tritt dieſe Stufe noch weiter her— aus aus der Beherrſchung der Urkugel, wuchernd und nur in feuchter Atmoſphaͤre belebt, in ihren Antitheſen ſich weiter ent= faltend. Denn in ihrem Innern iſt die Flechte der, die hoͤhere Pflanzennatur ſchon ſchlummernd ahnende Pilz: denn jener Gruͤmſtoff, welcher die höhere Pflanze belebt, entſteht in ihrem Innern, und ſo tritt die Flechte durch dieſen ihren Typus zwiſchen die Pilze, und mit dem in ihr verborgenen Gruͤn (als Cryptochlorophyt) wird fie zur Gruͤnpflanze das vermittelnde Glied. Gleichwie aber im Leben des Menſchen der Traum im Bereich der Ideenwelt oft eine wichtige Folge fuͤr Natur und Leben entwickelt: ſo mag auch dieſer unbedeutende Traum der Flechte, die Erſcheinung der Knoſpung aus ſich erwecken und durch die ganze Welt der Pflanzen hindurch ſich ausbreitend weiter entfalten. Dieſe innere Antitheſe gegen das einfache Pilzleben ver⸗ ſoͤhnt ſich jetzt mit dem Ganzen, und aus dieſer Verſoͤhnung erbluͤht uns das Höhere Reich der gruͤnenden Pflanze. Es iſt zuerſt die Alge, welche das, ſeines Gruͤns ſich bewußte Leben der Pflanze im Waſſer beginnt. Sie breitet ſich aus vor unſern Augen, wo wir in der Natur ſie oͤffnen wollen, zum Schauen deſſen, was uns umgibt. Wir gewahren eine große, herrliche Welt; wir ſtaunen uͤber die Mannigfaltigkeit in der Entwicklung eines Niederen zum Hoͤheren, wenn wir ſehen, wie dieſe anfaͤnglich zarten Waſſergewaͤchſe den idealen Punct in microſcopiſchen Kugeln realiſirend erſchließen, Pilzfaͤden nach⸗ bilden, Gallertmaſſen wiederholen, als Diatomeen die frei be⸗ wegliche Thierwelt beruͤhren, ja ſelbſt in dieſe hinuͤberſchreiten, ſich dann wieder wurzelartig zu zarten Gebilden entfalten, in der Vorahnung des Blattes ſich gefallen, endlich, in Rieſen— geſtaltung auseinanderſtrebend, die Meere beherrſchen. Denn bald laſſen ſich uͤberall, wo das Leben dieſer eigenthuͤmlichen Waſſergewaͤchſe beginnt, im gleichartig ſchimmerndem Grün jene microſcopiſchen Kugel- und Spindelgeſtalten, jene Fadengebilde 520 und Zweiglein kaum ahnen: bald bedecken fie hier mit ſchoͤn gruͤnem Filzteppich die Flaͤchen unſerer Waͤſſer, den Spiegel der Landſeen und Teiche; bald wandelt ſich das beſcheidene Gruͤn in das herrlichſte Roth, und mit Roſetten geziert, ſchmuͤckt in Vorahnung einer Bluͤthe Delesseria rhodantha die die Inſel Mauritius umgebende See; bald fluctuiren fie wieder dort in zwanzig und mehr Fuß Laͤnge von der vielarmigen Wurzel aus⸗ gehend und breiten Bändern gleich, als Laminarien umguͤrten ſie die Schollen und Eisinſeln; bald erſtreckt ſich im noͤrdlichen atlantiſchen Ocean Chorda filum zu einer Ausdehnung von 30 — 40 Fuß; bald vereint und verwirrt der Sargaſſo weſtlich von den canariſchen Inſeln, ſich ſelbſt zu ſchwimmenden Inſeln von 160 Seemeilen verwickelnd und ausbreitend, durch welche die durch eine Alge beſorgt gemachten Beſchiffer des ſtuͤr— menden Oceans mit dem Beile ſich Bahn hauen; bald endlich ſcheint im ſtillen Meere Macroeystis pyrifera, ſelbſt über die Macht des Elementes hinausgreifen zu wollen, in Tauſend Armen zur Laͤnge von fuͤnfhundert, ja fuͤnfzehnhundert Fuß von ihrem Urſprunge aus in die weite Umgebung dahinſtrahlend. Wer ſollte aber nach einem ſolchen, obwohl nur fluͤchtigen Blicke auf die lebendigen Algen in ſeinem Enthuſiasmus fuͤr die na⸗ tuͤrliche Beſchauung der Natur nicht uͤberzeugt werden, daß ſolch eine Welt, ſolch eine großartige Pflanzennatur nicht in der Syſtematik herabſteigen duͤrfe unter die noch traͤumende Flechte, tiefer als der noch im Erdgeiſte ſchlummernde Pilz? — In der That, es ſcheint nur wenig natuͤrliche Anſchauungsgabe dazu zu gehoͤren, in der Erſcheinung dieſer Algen, wie ſie aus dem Einfachen herauftauchen, wie ſie in ihrem Sauerſtoffleben endlich ſchon legal ſanctionirt, das heitere Gruͤn der hoͤheren Pflanzennatur bereits offenherzig darbieten und in die hoͤchſte Faͤrbung, die dieſem Gruͤn urgeſetzlich zu folgen vermag, wieder es umbilden; in dieſen lieblich friedlichen Algen, wie ſie in ihrem ungeheuren Elemente in Zonen ſich fortbildend, zu Licht und Luft immer hoͤher emporſteigen, endlich das Ganze belebend beherrſchen, oder wie fie in ihrer formellen Entfaltung überall ausſtreifen, uͤberall hinzielen, und wie ſie, Hoͤheres vorausdeu⸗ tend, endlich in ihrem geiſtigen Zurufe an uns, in ihrer wohl⸗ gefaͤlligen Schwaͤrmerey uns faſt zwingen, jene außerordentliche Ouverture zu hoͤren, welche den Traum der Flechte zum pflanz⸗ lich-bewußten Wachen erweckt hat, die große, göttliche Harmonie des ganzen Gewaͤchsreiches zum erſten Male dem, fuͤr ſolche Muſik empfaͤnglichen Erdkreiſe verkuͤndend. Waͤhrend ſo das gruͤne, hoͤhere Pflanzenreich aus dem Waſſer, als neue Theſis in der Alge erwachte, ſo ſetzt ſich als Antitheſe das Moos, zur Luftpflanze werdend, mit ſeinen Staubbeuteln zum erſten Male in der Pflanzenwelt ihr, der urweiblichen, knoſpenden Alge, maͤnnlich entgegen. Die reiche Entwickelung der Farrenkraͤuter nimmt die Keimung und Knoſpung der Algen wieder auf, entfaltet ſich in wunderbarer Wedelgeſtaltung als Luftalge, und von einem Wurzelblattleben ausgehend, concentrirt ſich das ganze Gebilde aus der Knoſpe und der ihr entgegengeſetzten Anthere, in immer ſeitlicher Ab⸗ ſchweifung bis wieder zur Gewinnung einer centriſchen Knoſpung und ſcheinbar ſchon doppelartigen Bluͤthe ſich ſynthetiſch ver⸗ ſoͤhnend. Von hieraus beginnt ein Bilden im Centrum der Pflanze, zuerſt ſich entfaltend aus der Urknoſpe der Spitzkeimer: Iſoktes. Aber der Knoten theilt ſich und wiederholt ſich, und Zwiſchen⸗ ſtuͤcke dehnen als Glieder ſich aus zum Scamme, und Scheiden 521 als Blaͤtterphantome entſteigen dem Knoten, und Maͤnnliches wieder gebiert ſich aus und für ſich; das Piſtill und die Schei⸗ den gewinnen ihr Ziel, und verkuͤnden, in einer Bluͤthe endlich, nach dem Schwanken in der Zweyzahl, die Norm dieſer Spitz— keimer, im Urgeſetze der Dreyzahl, die erſte Gliederung zur Syntheſis, aus den Antitheſen eines weiblichen und maͤnnlichen Principes verſoͤhnend geſchaffen. So geſtalten ſich im Sumpfe die Laichkraͤuter, und ſo erheben aus ihm die Alismen und Aroideen und die Nymphaͤen ihre Bluͤthen, bis die indiſche Nelumbo ihre Frucht zum Throne des Amydas bereitet. Auf dem Lande aber waͤchſt, unter dieſem Geſetze der Natur klarer geworden, das Gras, und ſchafft uns die nordiſchen Wieſen; und aus demſelben Geſetze der Dreyzahl entbluͤhen dem Suͤden ſeine Lilien und Schwertel, waͤhrend die Tropen unter ihren Palmen ergluͤhen. Auch ihr Nachbild, die Frucht, verfolgt treulich der Bluͤthe Geſetz, und der Samen bewahrt bereits um den Keimling wieder den Urknoten, das Eyweiß. So von dem, noch einmal ähnlich der Alge, im Waſſer ſchwimmenden See⸗ gras, bis zur edlen Gewuͤrzlilie und Palme hinauf, ſteigert ſich die Entfaltung der Organen⸗Elemente, welche die Claſſe der Spitzkeimer geboten, und dieſe Palme, an aͤußerer Wuͤrde ſo reich, wie an Dauer und innerem Gehalte uͤberlegen, ſtellt ſich als Fuͤhrerinn der großen ſpitzkeimenden Pflanzennatur Allem entgegen, was vor ihr geweſen und was nach ihr geworden; ſie wird ſo die allgemeinſte Antitheſe gegen die ganze Welt der Gewaͤchſe. Neues Schaffen und Geſtalten erwaͤchſt auf der neuen, größeren Bahn der blattkeimenden Pflanzennatur, nachdem das Blattgebilde in dieſen Blattkeimern durch abfallende vollendete Blaͤtter ſelbſt zum Organe geworden, in dieſer Weiſe ſich frey— gemacht und ſich ſelbſt einen Gegenſatz durch ſich, bey der Keimung, geſtellt hat. Und was fruͤher aus Knoten und un— mittelbar anhaͤngenden Scheiden geboren, das ſehen wir von jetzt an Alles nur aus der jährlich ſich neu erzeugenden Stamm: ſchicht entſpringen, welche ſich zuerſt die Cotyledonen bereitet; und die Knoſpen aus den Achſeln der Blaͤtter wirken wieder mit, die aͤußere Stammſchicht immer neu ſich zu ſchaffen, in dieſer Weiſe eine Sphaͤre in der andern, eine fuͤr die andere alljaͤhrlich einander gegenſeitig erweckend, belebend. Aus niederen Anklaͤngen an Algen und anderen da gewe— ſenen Formen bilden zuerſt die Synchlamideen, zweifel⸗ blumig noch, im einfachen Blattleben der Bluͤthe ſich fort aus den niedern Geſtalten der Hornblattgewaͤchſe und Baͤrlappe, Equiſeten, Cypreſſen und Nadelbaͤume, durch Kaͤtzchenbluͤthen und Neſſeln bis zum edlen Lorbeer- und Zimmetbaum. Die Blumenkrone tritt dann auf, Anfangs nur als ein: ſaches, inneres und zarteres Nachbild des Kelches, und aus den niederen Formen der Scabiofen und Syngeneſiſten begin⸗ nend, veredelt der Typus der Synpetalen ſich fort, bis in die vielgeſtaltigen Formen der Heidegewaͤchſe und Sapotaceen. Die Blumenkrone folgt aber dem Rufe der maͤnnlichen Sphaͤre, und mehrblaͤttrig ſich theilend, ſtrebt ſie hinaus uͤber die Tendenz des immer mehr mit der Frucht verſchmelzenden, fie ſelbſt noch feſſelnden Kelches. Dieſe kelchbluͤthigen Pflan⸗ zen, aus den Dolden und ſchmetterlingsbluͤthigen Gewaͤchſen geſchaffen, durchlaufen ihre Reihen durch Cactusgewaͤchſe und Roſen, und finden ihren endlichen Abſchluß als Amygdalaceen und Melaſtomeen abermals in der tropiſchen Welt. Iſis 1838. Heft 7. 522 Die Frucht iſt aber der Endzweck des pflanzlichen Lebens; ſie muß ſich befreien, und, frey von allen umgebenden Kreiſen, ſelbſtſtaͤndig ſich durchbilden: ſo will es die Idee der Pflanzen— natur, denn die Frucht iſt wieder die Verſchmelzung oder Syn: theſe, fuͤr die thetiſch weibliche und antithetiſch maͤnnliche Sphaͤre. Die in ſich am hoͤchſten vollendete, freye Frucht der Orange beſtimmt die hoͤchſte Gruppe der Pflanzen. Wie hier aber anatomiſch und morphologiſch die Momente in einander greifend ſich ſteigern, fo ſteigert ſich auch phyſiolo— giſch das Fortſchreiten der Dauer von einjährigen Kräutern und von Stauden zu Sträuchern und tauſendjaͤhrigen Baͤumen; fo ſteigert ſich dann der Gehalt an Stoffen, an Gummen und Harzen und aͤtheriſchen Oelen; fo ſteigert ſich endlich die Ver: breitung von der noͤrdlichen Erde bis hin unter den tropiſchen Himmel, Alles einem einzigen Canon folgend, den ich im verfloſſenen Jahre in unſerer Verſammlung in Jena zu ent: wickeln mir vorläufig erlaubt habe “. Aehnliche Beziehungen einer organiſchen Steigerung, nach beſtimmten Geſetzen materieller und geiſtiger Entwickelung, bieten wieder die Claſſen im Reiche der Thiere. So wie es ſcheint, daß in dieſem Reiche der Empfindung und Bewegung die in ſich ſelbſt und in der Thieridee noch am tiefſten ſchlummernden, in dem von ihnen bewohnten, ihnen wirthlichen Organismus geborenen, und ſo im aͤußern Weltbewußtſeyn gehemmten oder ſtabiliſirten Eingeweidewuͤrmer, eben darum, weil fie die tiefſten in der Natur der Thierſeele ſind, auch nur von den Spermatozoen und Hydatiden naturgemäß begin⸗ nen, da dieſe eben nur Nebenproducte des Reproductions-Sp— ſtems eines hoͤheren Organismus ſind, durch die ſich ausfchlies ßenden Reihen hindurch, ſich dann weiter als Entozoen höher entfalten: ſo tritt als zweytes Moment in der Bildung das Heer der Mollusken erſt wirklich heraus in die Welt, und im Urelemente des Waſſers, wie dort im Planzenreiche die Alge, wird hier das, Anfangs auf den Corallenſtamm vegetabiliſch firivte, blumenartig centriſch geſtaltete Thier mit feiner gehemmten Willkuͤr geboren; indem die uͤbrigen Strahlthiere, ein hoͤheres Thierleben traͤumend, von den Feſſeln ſich frey machten. In jenen Entozoen, welche der Menſch in ſich ſelbſt traͤgt, waltet nur das tiefere vegetabiliſche, in der Fortbildung der Organiſa⸗ tion als das tiefſte bedungene, feruelle Princip vor, theils ur⸗ weiblich ohne Befruchtung durch Ureyer und vegetabiliſche Theis lung ſich vermehrend, dann hermaphroditiſch, dann endlich mit ſexueller Antitheſe maͤnnlich und weiblich, fo ſchon hier anders als im Reiche der Pflanzen ſich anreihend, im Canon der anis maliſchen Sphaͤre gegliedert. Die Mollusken wiederholen dieſe Entfaltung des erſten, auf die Fortzeugung in der Zeit berechneten organiſchen Syſtems, und vollenden ein zweytes, bereits in ſeiner Einfachheit bey den Entozoen angedeutetes Syſtem der Verdauung, zum erſten Male durch die Antitheſe eines Magens, noch weiter. Hier und da deutet ſchon auf den Stufen der Mollusken eine Me⸗ tamorphoſe in der Entwickelung des Ganzen auf ein Streben nach höherer Geſtaltung, und in dieſer Metamorphose das * Handbuch des naturlichen Pflanzenſyſtems — enthaltend eine vollftändige Charakteriſtik und Ausführung der natuͤrlichen Verwandtſchaften der Pflanzen. Dresden u. Leipzig, bey Arnold. 1837. San 523 Niedere wiederholend, ja ſogar als Schalthiere in der Jugend erſcheinend, und manche Gattung der Gaſteropoden nach einem Verlaſſen der Schale zur freyen Molluſke werdend, wie Sars durch ſeine ſchoͤnen Beobachtungen, die er am Strande der Nordſee gemacht, uns uͤberraſchend belehrt hat. Die Gliederthiere beginnen, und auch in ihnen iſt die Metamorphoſe des Individuums beſtimmend fuͤr die Glie— derung des Syſtems; allgemeiner erkennt man jetzt die Anneli— den, Lernaͤen, Cruſtaceen und Arachniden innig an einander ſich anſchließen. Bey allen iſt das Hautſyſtem als klar gewor— dener Gegenſatz gegen den Darmkanal durchgebildet und faͤhig geworden, das Phaͤnomen der Haͤutung vermitteln zu koͤnnen. Die Athmung durch Stigmen iſt das hoͤchſte, was die Claſſe der Vielgelenkthiere in den Aſſeln und Arachniden erlangt. Daſſelbe wunderbare Ereigniß, meiſt mit Formveraͤnderung, begleitet uns durch die Claſſe der Inſecten, deren finnliche Wahrnehmung mit der freyeren Willkuͤr im Einklang, dieſe Luftgeſchoͤpfe auf die hoͤchſte Stufe der wirbelloſen Thiere erhebt. Wie bey den mit Wirbeln verſehenen Thieren jenes Sy— ſtem des ſexuellen Verhaͤltniſſes in den Fiſchen wieder vor— waltet und ein Zuruͤckdraͤngen der uͤbrigen Syſteme, das ganze Thier als Repraͤſentant einer Durchbildung der Serualität wie— der erſcheint; wie dann die Amphibien aus der Fiſchnatur im Vorwalten eines Verdauungsſtyſtemes ſich hinaufbilden, der Vogel als das hoͤchſte Reſpirationsthier alles Geſtalten und Leben auf die Function der Athmung bezieht, das Saͤu ge— thier endlich, in der hoͤchſten Harmonie ſinnlicher Wahrnehmung Leib und Seele vollendet, das liegt zu nahe, um hier weiter beruͤhrt werden zu koͤnnen. Wenn aber auch alle Ordnungen in den Claſſen jenen Hauptmomenten der Claſſen ſelbſt entſprechen muͤſſen, in dieſen wieder die Familien die Gliederung der Ordnungen andeuten ſollen, fo tritt zunaͤchſt die Frage ein: was die natürliche Familie ſey, oder was ſie ſeyn ſolle. Man hat ſich bey deren Beſtimmung vielleicht bisweilen zu ſehr an einzelne Momente gehalten. Fleißige Zootomen vers folgten z. B. die Aufſuchung des merkwuͤrdigen Singmuskel⸗ apparates in der Claſſe der Voͤgel, ihn als Character fuͤr die Singvoͤgel beſtimmend. Sie fanden denſelben Apparat bey den Schwalben, und Syſtematiker nahmen die Schwalben unter die Singvoͤgel auf. Die Singmuskeln fehlen aber den Mauer: und Nachtſchwalben, und dieſelben Syſtematiker ſahen ſich um des von ihnen umſchriebenen Characters willen genoͤthigt, dieſe von den uͤbrigen Schwalben als geſonderte Familie trennen zu muͤſſen. So zerreißt ſich aber hier, wie in Tauſenden von Bey: ſpielen, die innigſte, in der Natur unzertrennlichſte Verwandt ſchaft, wo man verkennt, daß die Natur ihr natuͤrlich Wer wandtes nur durch Entwickelung eines Typus verbindet, und daß jeder Character innerhalb der Graͤnzen ſeiner Stufen ſich erſt entfaltet, lund wie er oft ſchen im Niedern ſich andeutet, in hoͤheren Familien dann ſich wiederholt. Eine natürliche Fa— milie in beyden organiſchen Reichen, aus dieſem Principe ges wonnen, erſcheint uns dann als ein von der Natur ſelbſt ge— gebenes Object; fie iſt nicht mehr das ideale Product einer in— dividuellen Anſchauung, ſondern deſſen, was nothwendig in ihr und wirklich ſo iſt, nicht deſſen, was wir aus der Natur uns gemacht haben, wenn ſie, die natuͤrliche Familie, auftritt: f 524 als ein Aggregat von Gattungen, welches durch den Zuſammenhang in ſich einen Typus durchbil⸗ det, welcher durch den Zuſam menhang des Gan— zen als ein dem Entwickelungsgange dieſes Gan- zen entſprechendes Glied bedingt iſt. Schon aus der Vergangenheit leuchtet uns dieſe Wahrheit entgegen: aber die Wahrheit iſt's wieder, die wir in der Ge⸗ genwart ſuchen, und der wir ſelbſt uns, ſo lange unſer Tag währt, wieder widmen. Aber die Wege, auf denen wir ſie ſuchen, find verſchieden, und eben fo verſchieden die Reſultate, die wir finden und als Wahrheit erfaſſen. So wird auch fuͤr alle Zeiten, ſo wie die Wiſſenſchaft in ihrem Laufe ſich geſtaltet hat, 1) einfache, treue Beobachtung des Einzelnen, 2) kuͤnſt⸗ liche Claſſification nach unbeſchriebenen Characteren, den innern, tieferen Zuſammenhang der Natur aufloͤſend, 3) endlich: die Reflexion uͤber die in der Erſcheinungsweiſe des Ganzen bedun⸗ gene Gliederung und Gruppirung des Einzelnen, Hand in Hand parallel fortwandeln, und das alte Geſetz der Polaritaͤt, auch ſogar im Wirken der Naturforſcher fortherrſchen, ſo wie zu allen Zeiten ſich daſſelbe bewaͤhrt hat im Schaffen, im Geſtalten und Leben in der Natur ſelbſt. Von der Wichtigkeit ſolcher Anſchauung der Naturfor⸗ ſchung unferer Zeit und von der Wichtigkeit und Unentbehrlich⸗ keit der dritten reflectirenden Richtung fuͤr eine klarere Syſte— matik der Natur, insbeſondere fuͤr Erlaͤuterung mit faßlicher Lehre unſerer practiſchen Studien, von der Lehre insbeſondere, wie die Formen und Stoffe in rein natuͤrlich verwandten Pflan⸗ zen und Thieren ſich fortbilden, und wie nun die anatomiſchen, phyſiologiſchen und morphologiſchen Charactere zur Hervorrufung einer Methode ſich innig vereinen, uͤberzeugt, wagte ich es, dieſe Worte vor Ihnen zu ſprechen. Ich that dieß aber hier in Prag mit um ſo freudigerem Gemuͤthe, als dieſe Anſchau— ungsweiſe in dieſer ehrwuͤrdigen Stadt ſchon ſeit lange theil- nehmend geachtet, und bis in die formelle Expoſition der natür= lichen Verwandtſchaften in den Muſeen und in der lebendigen Natur im botaniſchen Garten der Univerſitaͤt ihren Anklang ges funden. Die großen botaniſchen Arbeiten eines Krombholz, Koſteletzty, Preſl, Corda und Tauſch folgen alle dem vom Schoͤpfer einer Flora der Vorwelt gegebenen Vorbilde, jener practiſch treffenden Anſchauungsweiſe aus dem Geſichtspuncte des genetiſchen Principes, wie es uns Goethe gelehrt hat; ſie alle geben die große Natur objectiv; fie folgen ebenſo wie die tief eindringenden zootomiſchen Vortraͤge, welche wir hoͤrten, dieſem genetiſchen practiſchen Wege zur Wahrheit. Folgt ein Verzeichniß von 79 eingegangenen Schriften. Darauf hielt der zweyte Geſchaͤftsfuͤhrer, Profeſſor von Krombholz folgende Abſchiedsrede: Sitte und Neigung fordern mich auf, am Schluſſe der gemeinſchaftlichen Verhandlungen das Wort zu ergreifen, um all den Verehrungswuͤrdigen, welche aus der Ferne unſerer Ein⸗ ladung freundlich entgegen gekommen, ſo im eigenen als im Namen meiner Collegen und Mitbuͤrger, den Tribut froher Erkenntlichkeit, aufrichtiger Hochachtung, und vertrauensvoller Freundſchaft darzubringen. Erwaͤgen wir, wie viel des Guten im Gebiete der nüßs lichſten Forſchung durch dieſe Ihre wohlwollende Annäherung; 525 durch Ihr belehrend Wort, durch Ihren bildenden Umgang fuͤr uns angeregt und gewonnen iſt, ſo daß Sie uͤberdieß die Muͤhe einer beſchwerlichen Reiſe, eines unbequemen Aufent— haltes nicht geſcheut haben, um ſich uns zu befreunden: fe wird es uns zur Pflicht, Ihnen, Hochſchaͤtzbarſte! den waͤrmſten Dank aus vollem Herzen auszuſprechen. Wenn wir uͤberdieß erwaͤgen, daß nur unbedeutend die Gegengabe wiſſenſchaftlicher Aufklaͤrungen ſey, welche Sie von uns für fo manches Opfer, das Sie dieſem Beſuche ges bracht, mitnehmen konnten — da mehrere unſerer wichtigſten Inſtitute, unſerer nuͤtzlichſten naturhiſtoriſchen und medicinifchen Sammlungen, theils erſt im Entſtehen, oder doch in ſehr ju— gendlichem Wachsthume begriffen ſind, theils einer gaͤnzlichen Umſtaltung und einem zweckmaͤßigen Umbau ihrer Localitaͤten entgegenreifen, — erwaͤgen wir, daß demnach die Anſtalten noch nicht viel des Intereſſanten (wenigſtens in ihrer gegen— waͤrtigen Verfaſſung) dem Kenner bieten mochten: ſo koͤnnen wir nicht umhin, Ihre ſchonende Güte, Ihre freundſchaft— liche Nachſicht dafuͤr anzuſuchen. Sollten Sie ſich alſo vorlaͤufig bewogen finden, uns das Zeugniß des guten Willens, des aufrichtigen Empor— ſtrebens zu dem Beſſern zu geben: dann werden wir alle zufrieden, die Geſchaftsleiter aber, welche Ihrer Nachſicht von Amtswegen doppelt bedurften, ſehr beruhigt ſeyn. Moͤchte es mir vergoͤnnt ſeyn, bey dieſer Gelegenheit der kraͤftigen Einwirkung Sr. Excellenz, des Herrn Grafen von Sternberg, welcher das Ganze gelenkt, dankbar zu gedenken, und Öffentlich zu erklaͤren, daß ohne feine Förderung, ohne die gefaͤllige Beyhuͤlfe meines Freundes, Profeſſor Koſteletzky, ohne die ausgezeichnete Gewandtheit, Einſicht und Sorgfalt der uns von Seiten der loͤblichen Behoͤrden beygegebenen Beamten, es mir unmoͤglich geweſen wäre, den vielfeitigen Ver— pflichtungen eines Geſchaͤftsleiters nur einigermaßen zu genuͤgen. So angenehm uns indeß die Erfüllung dieſer Dankes- pflicht vorkam, und ſo innig wir auch das Ehrenvolle des Be— ſuchs ſo ausgezeichneter Gelehrten zu ſchaͤtzen wiſſen, die wir zugleich als Freunde lieb gewonnen; ſo hoffen wir zugleich, daß Ihre Humanitaͤt uns jeden weitern Ausdruck, den die Tren— nung von ſo viel verehrten Gaͤſten in uns hervorruft, hier freundlich erlaſſen werde! Moͤgen Sie denn, verehrteſte Freunde! im Genuß unverkuͤmmerten Wohlſeyns Ihre heimathlichen Gauen erreichen, und noch lange zum Seegen der Menſchheit den fruchtreichen Samen Ihrer wiſſenſchaftlichen Forſchung ausſtreuen! Moͤgen Sie ſich auch ſpaͤterhin Ihrer hieſigen Verehrer und Freunde mit Zuneigung erinnern, denen Ihr Andenken unvergaͤnglich geworden! Moͤgen Sie endlich auch auf unſere Collegen, welche in der Folge etwa in Ihre Naͤhe gelangen duͤrften, durch freundlichen Rath, durch guͤtige Belehrung den erwaͤrmenden Strahl Ihres biedern Wohlwollens fortwirken laſſen, das ſo ganz unſere Neigung und Freundſchaft fuͤr immer gewonnen hat! Darauf ſprach Prof. Nöggerath aus Bonn den Dank aus: 526 Hochgeborner Herr Oberſtburggraf! Hochverehrte Autoritaͤten des Landes und der Stadt, wuͤrdigſte Vorſteher, unſere Mitgenoſſen und lieben Freunde! So nahet die Stunde, wo wir, Jeglicher feinem Berufe folgend, Prag verlaſſen, zur Heimath zuruͤckkehren ſollen, — und mir, als juͤngſtem anweſenden, vorletztem zweyten Vorſteher dieſer Geſellſchaft, liegt die angenehme Pflicht ob, die Gefuͤhle an dieſem Orte auszuſprechen, welche die Mitglieder beym Schei— den empfinden. Eine ſchoͤne ſuͤße Pflicht, deren Erfuͤllung die angenehmſte Wirkſamkeit meines hieſigen Aufenthaltes iſt, die aber zugleich eben ſo ſchwer mir wird; da ich nicht entfernt zu erreichen vermag, ihren großen Umfang im Sinne aller meiner Comittenten zu erfaſſen, weil mir die Gewandtheit der Rede mangelt, die zahlreichen Faͤden tiefer Empfindungen aus eines jeden Einzelnen Bruſt und Herz zum maͤchtig ſich ergießenden Strome zu ſammeln. Seine Majeſtaͤt der hochherzige Kaiſer Ferdinand vernahm, durch das Organ unſerer verehrten Herren Vorſteher, nicht allein willfaͤhrig unſern Wunſch, zum zweyten Male uns in Seinem Staate verſammeln zu duͤrfen; ſondern großmuͤthig als Schuͤtzer und Schirmer der Wiſſenſchaften, bewilligte Er die Mittel, welche das Unternehmen erleichtern, beguͤnſtigen, zur großartig⸗ ſten Ausfuͤhrung foͤrdern moͤchten. Der Landeschef Boͤhmens, Seine Excellenz der Herr Oberſtburggraf, Graf v. Chotek, den Prag und ganz Boͤhmen als den wirkſamſten, einſichtsvollen, humanen Befoͤrderer alles Guten, Schönen und Nuͤtzlichen mit fo großem Rechte rühmen, war in feiner umfaſſenden Sphäre erfolgvoll bemuͤht, die Erreichung unſerer Zwecke vorzubereiten, und nachhaltig dafuͤr thaͤtig zu ſeyn; Er nahm uns alleſammt in ſeinem Hauſe auf, wohnte ſelbſt als Kenner und Freund der Naturforſchung unſern allgemeinen und beſondern Verſamm⸗ lungen bey. Und die hohen Behoͤrden des Koͤnigreiches und der Stadt, alle folgten nicht bloß aus Pflichtgefuͤhl, ſondern aus innerem Impuls, aus Anhaͤnglichkeit für die Sache, dem ſchoͤ— nen Beyſpiele ihres Chefs. Die Vorſteher unſerer Geſellſchaft, der im Leben und in der Wiſſenſchaft hochgeſtellte Altmeiſter der Naturforſcher, Herr Graf von Sternberg, und der verdienſtvolle Prieſter Aeſkulaps, Herr Profeſſor von Kromb— holz, aus vieljaͤhriger eigener Erfahrung bekannt mit demjeni- gen, was eine Verſammlung wie die unſerige, an aͤußerer und oͤrtlicher wiſſenſchaftlicher Zuthat zur Erreichung tieferer Einſicht in die Natur bedarf, ließen waͤhrend des Laufes eines ganzen Jahres es nicht fehlen an Vorbereitungen und Bemuͤhungen einer jeden Art, um uns den Weg zu bahnen, das leiſten zu koͤnnen, was die Zeit und unſere intellectuellen Kraͤfte zu leiſten vermoͤgen. Letzterer unterzog ſich ſogar der Muͤhe, unter Bey— huͤlfe hochkundiger Maͤnner ein nuͤtzliches und anziehendes Werk auszuarbeiten, welches burch Guttenbergs wohlthaͤtige Erfindung vervielfaͤltigt, uns in Prag als Wegweiſer und Leitfaden bey unſerem hieſigen Aufenthalte diente. Die Stadt Prag ließ uns ein ſchoͤnes ehrnes Gedenkzeichen praͤgen, das uns immer, und unſern Enkeln noch eine freudige Erinnerung der Tage ſeyn wird, welche wir genußreich in der Wiſſenſchaft, wie im Leben, in ihren Mauern zubrachten. Und der allehrwuͤrdige Kaufmanns: ſtand der Czechenhauptſtadt gab uns ſeine Theilnahme an un— ſern Beſtrebungen zu erkennen durch einen ſplendiden Ball, der unſerm Auge das ſchoͤnſte der Natur, die Frauen und Jung⸗ frauen zeigte, die Frauen und Jungfrauen Prags, von laͤngſt 527 — her, unter allen Deutſchen geruͤhmt, durch edle Geſtalt und Anmuth, welche hier noch der anziehende deutſche Tanz erhöhte, Selbſt der Kaiſer erzeugte uns die hohe Gnade, durch Seinen hoͤchſt ſtehenden Wortfuͤhrer uns in fein Haus einzuladen, und Namens Seiner uns auf das Gaſtlichſte und Koſtbarſte bewir⸗ then zu laſſen. Und überall wurden wir von den Einwohnern Prags, uns perſoͤnlich oder wiſſenſchaftlich befreundet oder nicht, mit gleicher Zuvorkommenheit und Gaſtlichkeit empfangen, auf⸗ genommen, bewirthet. Der wiſſenſchaftliche Genuß, der uns in Prag, von Prag aus, eben ſo freundlich dargeboten wurde, war von keinem geringen Umfange. Die Univerfität, beruͤhmt durch ihr hohes Alter, durch großartige Leiſtungen in manch⸗ fachen Perioden ihres langen Daſeyns, durch die Univerſitaͤten Leipzig, Ingolſtadt und Roſtock, deren Mutter ſie war, durch die zahlreichen bedeutenden Namen, die hier lehrend wirkten, durch ihr erfolgreiches Streben der heutigen Zeit, ſtellte uns in Perſonen und Sachen, in ihren zahlreichen Inſtituten, Samm⸗ lungen und Bibliotheken, ſo viel Lehrreiches, Beſchauens- und Unterſuchungsterthes dar, daß leider die kurze uns zu Gebote geſtandene Zeit nicht entfernt hinreichen konnte, den Nutzen daraus zu ziehen, der bey der großen Lieberalitäaͤt, womit ein⸗ ladend die Zugaͤnglichkeit bereitet war, in größerer Muße davon zu ziehen ſtand. Das großartige ſchoͤne Inſtitut des vaterlaͤn⸗ diſchen Muſeums, deſſen Praͤſident auch unſer allverehrter Praͤ⸗ ſident iſt, welches im Laufe weniger Jahre, durch die Freyge— bigkeit, die Einſicht und umfangsreichen Kenntniſſe ſeines Vor⸗ ſitzenden und anderer Vaterlandsfreunde zu einer bewunderungs— werthen Vollſtaͤndigkeit herangewachſen iſt, lieferte unſern For⸗ ſchungen das reichſte, ein unerſchoͤpfliches Feld. Die zahlreichen, praktiſch nuͤtzlichen Anſtalten, der ausuͤbenden Heilkunde ganz oder theilweiſe angehoͤrig: das allgemeine Krankenhaus, das Gebaͤrhaus, die Strafanſtalt, das Irrenhaus, das Siechenhaus, die Taubſtummenanſtalt, und andere, die ich aus meinem ab⸗ geſonderten Standpuncte nicht alle zu nennen weiß, waren uns geöffnet, und boten unſern Mitgliedern das reichſte Feld der Beobachtung, der Unterſuchung, das Beyſpiel zur Vorbereitung in andern Theilen des weiten deutſchen Landes dar. Die reichen und praͤchtigen Gaͤrten, beguͤnſtigt von einem ganz vortrefflichen Clima, und von den Beſitzern uns freundlichſt aufgeſchloſſen, gewährten koͤſtlichen Genuß für Botanik und Geſchmack. Auch die Genuͤſſe der Kunſt wurden uns dargeboten in mehr als einer Form; Gemaͤldeſammlungen von großer Bedeu⸗ tung waren uns zugänglich, die Muſik, von jeher heimiſch auf boͤhmiſchen Boden, war unſere freundliche Geleiterin an allen Orten, welche dem Leben, und nicht bloß der Wiſſenſchaft be⸗ ſtimmt waren. Der unſterbliche Mozart weilte taͤglich wirkend in un⸗ ſerer Naͤhe; den weiß Prag zu ehren und zu wuͤrdigen, wie keine Stadt in der Welt. Aber auch Beethoven, egoiſtifch wage ich es auszuſprechen, mein naͤchſter Landsmann, finder hier eben fo ſehr und feiner wuͤrdig zahlreiche Prieſter und Ver⸗ ehrer. Es moͤge mir erlaſſen ſeyn, all das noch zu nennen, was uns hier noch dargeboten wurde in Liebe und Freundſchaft⸗ lichkeit. Es iſt zu viel, um es mit Einem Blicke, der hier nur vergnuͤgt ſeyn kann, zu uͤberſchauen. Das ergriffene, von dem greßen Eindrucke hingeriſſene Gemuͤth vermag es nicht, in ana⸗ tomiſche Zergliederung des zahlloſen Großen, Guten und Schönen einzugehen: dazu bedarf es der ruhigen Recapitulation in der beimathlichen Stube. Herzuzaͤhlen, was wir dagegen für. die 528 Wiſſenſchaft gethan und gewirkt haben im innern Kreiſe unſerer Thaͤtigkeit, duͤrfen wir nicht wagen. Moͤge die Verſicherung genuͤgen, daß jeder nach Kraft und Lage ſein Schaͤrflein beyge⸗ tragen hat zur näheren Kenntniß der Natur, ihrer Producte und Kraͤfte. Ob das Beſtreben erfolgvoll war, kann die Zeit nur lehren, und wenn die naͤchſte dieß auch nicht uͤberall in großen ſchlagenden Reſultaten zu erkennen gibt, ſo moͤge Groͤße des Geſammtbaues ins Auge gefaßt werden, den wir unternommen, an dem der Aufbau der einzelnen Steine nicht ſobald erkennbar ſeyn kann, und daß Vieles nur von uns empfangene Keime ſind, welche lange Zeitraͤume erfordern moͤgen, ehe ſie ſich der Welt, in ihrer Nutzbarkeit ausgebildet, darſtellen koͤnnen. So vermögen wir denn unfere Anerkennung des hier Geleiſteten nicht durch den Werth unſerer Leiſtungen zur Stelle zu bethaͤ⸗ tigen, und ſchwer wird es mir daher, den Ausdruck des Dankes zu finden fuͤr ſo Vieles und Alles, was uns in der alten Praga dargeboten wurde, was fuͤr und an uns geſchehen iſt. Eine viel beredtere Zunge wuͤnſchte ich dazu mit einer laut ſprechenden Stimme vereinigen zu koͤnnen. Zunaͤchſt Dank, den allerunter⸗ thaͤnigſten und aus des Herzens Fuͤlle dargebrachten, Sr. Ma⸗ jeftät dem hochherzigen Kaiſer und König Ferdinand für die vielſeitige Befoͤrderung unſers anſpruchloſen Wirkens! Möge der Allmaͤchtige Ihm und Seiner Allerhoͤchſten Familie dafuͤr Geſundheit und Wohlergehen auf lange, lange Jahre verleihen, — möge Sein vaͤterlicher Scepter noch viele Decennien das Land regieren, welches unter Ihm in vollem Maße ſich gluͤcklich fühlt, — möge Sein glorreiches Haus wachſen und gedeihen immerdar! Dank ferner, Dank den gehoͤrſamſten und innigſten, dem hochgeſtellten Herrn Oberſtburggrafen von Boͤhmen, fuͤr die großen Aufopferungen jeder Art, welche er der Geſellſchaft dargebracht hat; moͤge er ſich lange der fortwaͤhrenden, ihm ſo gerne vom In- und Auslande gezollten Anerkennung erfreuen, die fein raſtloſes, erfolgvolles, nuͤtzliches Streben ſchuf. Weitern Dank den hohen Behörden des Landes, die, wir— kend zum Zwecke, ſich an den hochverehrten Chef anſchließen; Dank der alten Praga und ſelbſt ihren Autoritäten mit der Ver⸗ ſicherung, daß in unſern Herzen noch tiefer das freundliche Andenken an die Stadt eingepraͤgt ſteht, als das Rathhaus auf der uns geweihten Medaille im ehrnen Relief ſich erhebt. Moͤge die Stadt, welche im Laufe der Zeiten die furchtbarſten Schick⸗ ſale zu beſtehen hatte, ſich fernerhin immerdar der genußreichſten Ruhe erfreuen. — Dank der Univerſitaͤt, Ihren Lehrern und Inſtitutsvorſtehern allen, für die zahlreichen Bemühungen, für die freundliche Begegnung und Aufnahme, welche uns durch ſie zu Theil ward. Moͤge die Hochſchule gruͤnen und bluͤhen noch Jahrhunderte lang, noch laͤnger lebendig friſch in der Ge⸗ ſchichte vorwaͤrts ſchauen, als ſie derſelben bereits angehoͤrt. Dank allen Vorſtehern und Beſitzern von Inſtituten, Samm⸗ lungen, Bibliotheken jeder Art, welche uns zugaͤnglich waren, deren Beſchauung und Benutzung wir uns zu erfreuen hatten. Immer vorwaͤrts! des alten Bluͤchers Wahlſpruch iſt es, den wir als Wunſch fuͤr euch ausſprechen wollen. Dank dem all⸗ ehrwürdigen Kaufmannsſtande Prags für die liebreich freundliche Bewirthung in Terpfichorens Tempel. Moͤchten unſere Beſtre⸗ bungen mit dahin fuͤhren, Erfindungen zu erzeugen, welche den Gewerbs⸗ und Handelsſtand befördern koͤnnen; möchte die Bluͤthe davon dem Kaufmannsſtande dieſer Stadt als Lohn ſeiner Gaſt⸗ lichkeit zu Theil werden. — Dank allen biedern Bewohnern der von Libuſſa gegruͤndeten Stadt, die uns freundlich aufnahm und beherbergte. — 529 . Den zarteſten Dank Euch, den edlen Frauen und Jung⸗ frauen Prags, fuͤr die freundlichen Blicke, mit denen Ihr die fremden Maͤnner begruͤßt habt, und deren Aufenthalt in hieſiger Stadt Ihr auf's Freundlichſte geſtalten halft. Euch ergehe es wohl im Kreiſe gluͤcklicher Familien; uns bleibt nur das Be— dauern, nicht laͤnger Zeuge der Anmuth ſeyn zu koͤnnen, womit Ihr Euere Umgebung zu begluͤcken gewohnt ſeyd. Und endlich bleibt mir hiemit auch uͤbrig, gegen zwey Maͤnner einen ganz beſonderen Dank auszuſprechen, ungeachtet fie ſelbſt zu den Unſrigen gehören, und uns in wiſſenſchaftlicher Beziehung enge verbunden ſind. Namen brauchte ich in der That nicht zu nennen, wenn es gilt, die Beiden zu bezeichnen, welche wahres Hochverdienſt um unſere Verſammlung in Prag ſich erworben haben. Dir, Graf Sternberg! Dir, Du Schoͤpfer der Flora subterranea; Du Eingeweihter erſten Ranges in die Fuͤlle der Myſterien der Natur, Dir, auf den wir eben ſo ſtolz ſind, als Boͤhmen mit vollgegruͤndetem Rechte Deinen hoͤheren Patriotismus hoch verehrt, Dir ſey der Wunſch geweiht, daß Dir noch viele Jahre das Gluͤck bluͤhen moͤge, der innig Vertraute der Natur zu ſeyn; denn Dir bekennt ſie Geheimniſſe, welche Jahrtauſenden der dichteſte Schleier verbirgt. Genehmige das perſoͤnlich Wohlwollende dieſes Wunſches und verzeihe den Egoismus in ihm, da die Verwirklichung uns und der ganzen Menſchheit den groͤßten Genuß bringt. Aber der Gedanke an Graf Sternberg Lift ſich von dem an tüchtige erfolgvolle Naturforſchung nicht trennen. Möge die nothwendige Combination Jahrhunderte lang noch im Gedaͤchtniſſe unſerer Nachkommen verbleiben! Dank Dir, Du verdienter Hochlehrer von Krombholz. Erfreue auch Du noch lange die Welt mit dem Worte deiner Lehre, geſchoͤpft aus gereifter Erfahrung; fahre eben ſo fort, der Menſchheit Leiden erfolgvoll zu heilen, erfreue Dich des Seegens deiner Familie. Doch die Worte verſtummen in der Tiefe der Empfindungen; erlaßt uns Ferneres, Ihr hochgeehrten Maͤnner; beyde erkennt des Gefuͤhles Macht in den Wogen unſerer Herzen. Aber ſchon zuckt der Stundenweiſer, um den Augenblick des Abſchiedes anzudeuten. So lebt denn wohl, Ihr Maͤnner, Ihr Frauen und Jungfrauen insgeſammt, die Ihr uns wohlwollet in Prag. Wehmuthsvoll werden unfere Blicke nach der Vielgethuͤrmten gerichtet bleiben, bis ſie ihnen entſchwindet, und dann bleibt noch das Andenken auch immer an Euch. Auch wir Wiſſenſchaftsgenoſſen und Freunde ver— theilen uns nach allen Divergenzen der Compaßroſe. Jedem von Jedem einen deutſchen Haͤndedruck beim Scheiden! Nach Jahresfriſt treten wir wiedrr zuſammen nahe dem Strande des Vaters Rhein, dort, wo ſich mein liebes Siebengebirge im ſtattlichen Kaiſerſtuhl wiederholt. Frey iſt die Burg, die wir beziehen wollen, frey fuͤr unſere Gewerbe — fuͤr Forſchungen und Ermittlungen der Wahrheit im ſchuldloſen Wirken der all- mächtigen Iſis. Möge dann kein theures Haupt fehlen, uns vom unerbittlichen Tod entriſſen. An das Schoͤne unſerer Ver⸗ ſammlungen vom Jahre 1887 knuͤpfe ſich der Anfang fuͤr 1888 wieder an. Aber Eins noch beym Schluſſe, liebe Freunde! laſſet mit mir leben hoch den hochherzigen Kaiſer, König Ferdinand, und zum zweyten Male hoch, und zum dritten Male hoch!!! ans 1888. Hr 7. 530 Sitzungen der Fachabtheilungen. I. Phyſikaliſche Abtheilung. Von 9— 11 uhr. Secretaͤr: Prof. Heßler zu Prag. Erſte Sigung am 19. September. 1) Dr. Schimko aus Otmuͤtz, über Aſtronomiſches. 2) Dr. Mädler aus Berlin, über die phyſiſche Beſchak⸗ fenheit des Mondes. j Zweyte Sitzung am 20. September. 3) Derſelbe, uͤber Lohrmanns und ſeine eigene Mondcharte. 4) Prof. v. Ettingshauſen aus Wien, uͤber die Ein— 0 und den Gebrauch der magneto= electrifhen Maſchine. Taf. V. Faraday's glaͤnzende Entdeckungen im Gebiete der Elec— tricitaͤtslehre, welche ſeit dem Jahre 1832 die Aufmerkſamkeit der Freunde der Phyſik im hohen Grade in Anſpruch nehmen, haben nicht bloß den Schatz der an das Tageslicht gefoͤrderten Thatſachen vermehrt, ſondern zugleich neue und unerwartete Huͤlfsmittel zur Erregung electriſcher Ströme eröffnet, Unter dieſen Huͤlfsmitteln behauptet, in Hinſicht auf die Bequemlichkeit und Sicherheit, mit welcher ſich electriſche Stroͤme hervorbringen laſſen, wie auch ruͤckſichtlich der Größe des Effectes, die Einwirkung eines Magnets auf einen geſchloſſenen Electri— eitaͤtsleiter unſtreitig den vorzuͤglichſten Rang. Die Form, unter welcher das fo eben genannte Huͤlfsmittel ins Werk geſetzt mers den kann, laͤßt ſich manchfaltig abaͤndern; wir wollen uns hier lediglich auf die Angabe derjenigen beſchraͤnken, welche der Ein— richtung der zu beſchreibenden magneto-eleetriſchen Ma— ſchine unmittelbar zum Grunde liegt. Wenn man ein Stuͤck weichen Eiſens von ſolchen Dimen— ſionen, daß es als Anker eines hufeiſenfoͤrmigen Stahlmagnets dienen kann, mit Kupferdraht, welcher mit Seide uͤberſponnen iſt, in gedraͤngten Lagen ſchraubenfoͤrmig umwickelt, und die Enden der ſo entſtandenen Drahtſpirale, deren Windungen unter einander und von dem weichen Eiſen durch den Seidenuͤberzug iſolirend getrennt ſind, mit den Zuleitungsdraͤhten eines ſo weit entfernten Galvanometers oder Multiplicators, daß der Hufeiſen⸗ magnet auf die Nadel desſelben nicht merklich einzuwirken ver⸗ mag, in leitende Verbindung bringt; ſo gibt ſich in dem Augen⸗ blicke, in welchem der Anker an den Magnet angelegt, wir auch in jenem, in welchem der Anker von dem Magnete ge⸗ trennt wird, jedesmal das Auftreten eines electriſchen Stromes zu erkennen. Dieſe Stroͤme ſind von ſehr kurzer Dauer, denn, läßt man den Anker an dem Magnete unverruͤckt liegen, fo findet man an der Galvanometernadel nach dem bey dem An— legen des Ankers erfolgten erſten Ausſchlage derſelben keine Ans deutung der Fortdauer des electriſchen Stromes, da dieſelbe nach Vollbringung der gewoͤhnlichen Anzahl Schwingungen in ihre urſpruͤngliche Gleichgewichtslage zurückkehrt. Ein Gleiches zeigt ſich auch nach der Trennung des Ankers von dem Magnete. Allein die Richtung des electriſchen Stromes, welcher bey der Annaherung des Ankers an den Magnet in der Drahtfpirale entltehr, it, wie man aus der Gegend ſieht, nach welcher die 531 Galvanometernadel abgelenkt wird, der Richtung des Stromes, welcher bey der Entfernung des Ankers vom Magnete ſich ein⸗ ſtellt, entgegengeſetzt. Der Beſchaffenheit nach find die electri⸗ ſchen Ströme denjenigen ahnlich, welche durch Voltaiſche Apparate erhalten werden. Sieht man nun als Richtung des electriſchen Stromes in einem gewöhnlichen geſchloſſenen Voltaiſchen Ele: mente, im Einklange mit dem herrſchenden Sprachgebrauche der Phyſiker, ıfelbft derjenigen, welche das gleichzeitige Vorhanden— ſeyn zweyer entgegengeſetzter Ströme in einem ſolchen Elemente ſich vorſtellen, diejenige an, welche im metalliſchen Contacte vom Kupfer zum Zink, mithin im flüffigen Leiter vom Zink zum Kupfer führt: fo laͤßt fi die Richtung des in der Drahtſpirale des Ankers eines Magnets bey dem ſo eben erwaͤhnten Verſuche entſtehenden electriſchen Stromes leicht angeben. Denkt man fi) nehmlich den Magnet über den Anker geſtellt, ferner letz— tern gleichfalls hufeiſenfoͤrmig gebogen, und das Drahtgewinde bis an die Enden der aufwaͤrtsgekehrten Schenkel deſſelben in einem Zuge fortgeſetzt, fo geht der electriſche Strom in der vordern, d. h. dem Beobachter zugewendeten Haͤlfte jeder Win— dung der Drahtſpirale auf dem Ankerſchenkel, welcher dem Nordpole des Magnets entſpricht, bey dem Anlegen des Ankers an den Magnet, von der Linken gegen die Rechte, — dagegen bey dem Trennen des Ankers vom Magnet, von der Rechten gegen die Linke. Zur Bildung der electriſchen Stroͤme in der Drahtſpirale wirken mehrere Umſtaͤnde zuſammen, deren jeder für ſich be— trachtet das Entſtehen ſolcher Ströme zu veranlaſſen vermag. Dieſe ſind: 1) Die unmittelbare Einwirkung des Magnets auf das den Anker umgebende Drahtgewinde; 2) die Einwirkung bes Magnetismus, welchen der Anker, weil er aus weichem Eiſen beſteht, bey der Annäherung an den Magnet erlangt, und bey dem Entfernen von ihm verliert, auf die Drahtſpirale; 3) die Einwirkung des in jeder einzelnen Windung entſtehenden Stromtheiles auf die übrigen Windungen. Der Leitungswider— ſtand, welchen das Material des Drahtes dem electeifchen Strome entgegenſetzt, und welcher ſich um ſo groͤßer zeigt, je länger und je dünner der Draht iſt, modificirt offenbar den aus den genannten Quellen enrſpringenden Totaleffect. Die Erzeugung eines electriſchen Stromes in einem Draht⸗ gewinde durch unmittelbare Einwirkung eines Magnets auf daſ— ſelbe bey dem Annaͤhern oder Entfernen des einen von dem andern, laͤßt ſich durch Faraday's leicht zu wiederholende Verſuche erweiſen. Man hat zu dieſem Ende bloß einen mit Seide uͤberſponnenen Kupferdraht um einen hohlen Cylinder von Holz zu wickeln, die Enden des Drahtes mit dem Galvano⸗ meter zu verbinden, und einen Magnetpol in die Höhlung des Cylinders raſch einzufuͤhren, oder den bereits eingeführten Pol taſch zu entfernen. Je nachdem ein Nord- oder ein Suͤdpol in die Spirale ein⸗ oder austritt, entſtehen in jeder dieſer Be⸗ ziehungen einander entgegengeſetzte Stroͤme, ſo daß alſo ein in die Spirale eintretender Nordpol dieſelbe Wirkung hervorbringt, wie ein aus der Spirale heraustretender Suͤdpol, und umgekehrt. Die Einwirkung der in den einzelnen Windungen einer Drahtſpirale vorhandenen Stromtheile, bey ihtem Entftehen oder Verſchwinden, auf die benachbarten Windungen laßt ſich gleich falls durch directe Verſuche rechtfertigen. Entladet man nehmlich ein Voltaiſches Element durch einen langen Schließungsdraht, ſo kann man bey Unterbrechung bes Stroines ſelbſt dann noch 532 einen Funken erhalten, wenn dieſes Element durch einen kurzen Draht von derſelben Dicke und materiellen Beſchaffenheit ent⸗ laden keinen Funken zu geben vermag; allein dieſe Wirkung eines laͤngeren Schließungsleiters erſcheint bedeutend verſtaͤrkt, wenn derſelbe mit Seide bekleidet und zu ‚einer Spirale mit dicht an einander liegenden Windungen umgebildet wird. Die Einführung von Stäben aus weichem Eiſen in dieſe Spirale ſteigert den Effect noch mehr. Unter den genannten Umſtaͤnden, welche die Entſtehung electriſcher Stroͤme in dem Drahtgewinde eines Ankers, bey ſeiner Annaͤherung an einen Magnet, oder bey deſſen Entfer⸗ nung vom Magnete, bedingen, hat die unmittelbare Einwirkung des Magnetes auf das Drahtgewinde augenſcheinlich den gering⸗ ſten Antheil. Sehr weſentlich dagegen iſt das ploͤtzliche Ent⸗ ſtehen und Verſchwinden des Magnetismus des Ankers ſelbſt, wie auch die wechſelſeitige Action der einzelnen Windungen der Drahtſpirale. Es iſt demnach zur Hervorbringung einer moͤg⸗ lichſt intenſiven Wirkung bey gegedener Kraft des Magnets (denn daß der Effect größer ausfällt, wenn der Magnet kraͤf⸗ tiger iſt, verſteht ſich von ſelbſt), auf die Weichheit des Eiſens des Ankers und auf zweckmaͤßige Wahl des Materiales und der damit zuſammenhaͤngenden Laͤnge und Dicke des zur Spirale zu verwendenden Drahtes zu ſehen. Wegen der Koſtſpieligkeit des Silberdrahtes iſt man bey derley Verſuchen lediglich auf den Gebrauch des Kupferdrahts beſchraͤnkt, mit welchem ſich, wenn gleich feine Leitungsfaͤhigkeit für bewegte Electricitaͤt bes deutend geringer iſt als jene des Silberdrahtes, dennoch völlig befriedigende Reſultate erhalten laſſen. Die magneto-electriſche Maſchine, zu deren naͤherer Betrachtung wir jetzt uͤbergehen, ſtellt ſich lediglich als ein Apparat dar, mittelſt deſſen der ſo eben beſprochene Verſuch zur ununterbrochenen Erzeugung kraͤftiger electriſcher Stroͤme auf eine bequeme Weiſe benutzt werden kann. Anſtatt nehmlich einen mit einer iſolirten Kupferdrahtſpirale umwickelten hufeiſen⸗ foͤrmigen Anker fortwaͤhrend an einen Stahlmagnet anzulegen und von demſelben wieder abzuziehen, wird dieſer Anker, welchen wir in der Form, die er an unſerer Maſchine an ſich traͤgt, den Inductor nennen wollen, in der Naͤhe eines hinreichend ſtarken Magnetes in drehende Bewegung verſetzt, ſo daß ſeine Schenkel an den Magnetpolen in ſtetem Wechſel voruͤbergehen. Die Figuren 1 und 2 zeigen die ganze Einrichtung der magneto-electriſchen Maſchine, inſofern bey derſelben die volle magnetiſche Kraft in Anwendung gebracht wird, mit welcher ſie von ihrem Verfertiger in Wien, dem Mechaniker Joh. Michael Ekling, ausgeftattet zu werden pflegt, und welche vollkommen hinreicht, electriſche Stroͤme von der Staͤrke zu erzeugen, wie ſelbe die Voltaiſchen Apparate darbieten, deren ſich Phyſiker und Aerzte gewöhnlich bedienen, fo daß die magneto ; electriſche Maſchine als ein bequemes und wirkſames Surrogat fuͤr Voltai⸗ ſche Apparate empfohlen werden darf. A B C (Fig. 1 und 2) iſt das aus zwey horizontalen Holzplatten, welche durch verticale Verbindungsſtuͤcke mit einan⸗ der zuſammenhaͤngen, gebildete Geſtelle, innerhalb deſſen das Rad D ſich befindet, welches durch eine an ſeiner Axe uͤber der obern Geſtellplatte angebrachte Kurbel E in rotirende Bewegung verſetzt werden kann, und mittelſt einer Schnur ohne Ende, welche um den Wirbel 1 der Spindel des Inductors herumgeht, dieſen in raſche Rotation bringt. Um dieſe Schnur anſpannen 533 und nachlaſſen zu koͤnnen, iſt die Axe des Rades D in einen Schlitten F Gl eingefügt, welcher in einem Falze zwiſchen den beyden Geſtellplatten läuft, und mit Hilfe der Schraube H vor- und ruͤckwaͤrts geſchoben werden kann. Die obere Platte des Geſtelles der Maſchine traͤgt ein auf fünf ſtarken Füßen ruhendes und dadurch mit ihr unver— Änderlich verbundenes Tiſchlein zur Aufnahme der magnetiſchen Batterie. Dieſe beſteht aus einer laͤngeren Hufeiſenlamelle L, welche auf dem Tiſchlein liegt, und aus ſechs kuͤrzeren Lamellen P, welche auf erſterer in der Gegend ihrer Pole ſtehen. Saͤmmt⸗ liche Magnete kehren einander die gleichnamigen Pole zu. Der bloße Anblick der Figuren 1 und 2 wird genuͤgen, erſichtlich zu machen, wie die vertikalen Lamellen P untereinander und auf der Grundlamelle L mitteiſt der Preſſe N veſtgehalten werden, deren horizontaler auf der Grundlamelle liegender Anſatz durch die Schrauben R und S auf die Tiſchplatte niedergedruͤckt wird. Um die gemeinſchaftlichen Pole der Magnetbatterie dem rotiren— den Inductor K ſo nahe als moͤglich zu bringen, ruht die Tiſchplatte, welche die Magnete traͤgt, nicht unmittelbar auf den Tiſchfuͤßen, ſondern auf vier Stellſchrauben X, welche durch eine von dieſen Fuͤßen getragene Platte gehen, wodurch die Stellung der obern Tiſchplatte, und mit ihr jene der Magnet⸗ batterie gegen die Schenkel des Inductors, nach Belieben regu— lirt werden kann“. Die Voltaiſchen Apparate, welche bey phyſicaliſchen Ver— ſuchen in Anwendung kommen, ſind entweder einzelne Zink— kupfer⸗Elemente von größerer Oberfläche oder vielplattige Saͤu— len. Großplattige Elemente liefern glaͤnzende Gluͤhphaͤnomene und kraͤftige magnetiſche Wirkungen des electriſchen Stromes; bey vielplattigen Saͤulen finden kraͤftige phyſiologiſche Wirkungen, 3. B. Erſchuͤtterungen des menſchlichen Koͤrpers Statt, auch ge— hen dabey chemiſche Zerſetzungen gut vor ſich. In den Wir— kungen großflaͤchiger Elemente waltet die Quantitaͤt, in jenen der Saͤulen die Intenſitaͤt des electriſchen Stromes vor. Beyde Arten von Wirkungen laſſen ſich nicht wohl mit einem rotiren— den Inductor erreichen. Die magneto⸗electriſche Maſchine iſt daher mit zwey Inductoren verſehen, welche leicht gegen einander ausgewechſelt werden koͤnnen, wenn man die das Rad D um: gebende Schnur nachlaͤßt, und die Fluͤgelſchrauben, welche die eine Haͤlfte des Lagers der Inductorſpindel an dem Vordertheile des Geſtelles halten, hinwegnimmt. Jeder dieſer Inductoren, deren Geſtalt durch die Fi⸗ guren 3 bis 6 erfichtlich gemacht wird, beſteht aus einer eiſer— nen Spindel ab, welche eine Platte e d von weichem Eifen traͤgt, worauf in gleichen Abſtaͤnden von dem Einfuͤgungspuncte b der Spindel in die Platte, zwey maſſive Cylinder e, k, gleiche falls von weichem Eifen ſitzen, welche zur Aufnahme der Draht— gewinde dienen. An der Spindel a ſteckt zunaͤchſt unter der Platte e d ein hohler Eiſencylinder g, welcher durch einen um: tergeſchobenen Holzeylinder von der Spindel iſolirend getrennt iſt. Unter diefen befindet ſich an der Spindel ein zweyter, der Hauptform nach cylindriſcher Eiſenkörper h. Er iſt mit der * Die Möglichkeit, jeden beliebigen Magnet in Anwendung bringen und die Pole deſſelben auf die vortheilhafteſte Weiſe benutzen zu koͤnnen, iſt eine Eigenthumlichkeit der hier be⸗ Aae Maſchine, welche keiner bisher bekannten ahnlichen 534 Spindel und daher auch mit der Platte ce d in leitender Ver⸗ bindung. An feinem untern Rande iſt ein Ausſchnitt ange⸗ bracht, welcher die Hälfte des Umfanges hinwegnimmt; an ſei⸗ nem obern Rande befinden ſich einander gegenuͤber zwey gruben— artige Vertiefungen, über deren Zweck das Folgende Aufſchluß geben wird. Der Bequemlichkeit der Rede wegen ſoll der Inductor, deſſen Wirkungen jenen eines einzelnen großflaͤchigen Voltaiſchen lementes entſprechen, der Quantitaͤts-Inductor, und der andere, welcher zur Hervorbringung der Wirkungen einer dielplattigen Volta'ſchen Säule dient, der Intenſitaͤts-In⸗ ductor heißen. Zwiſchen dieſen beyden Inductoren waltet folgender Un⸗ terſchied ob. Die zur Aufnahme der Drahtgewinde beſtimmten Eiſen⸗ cylinder e, f find am Quantitaͤts-Inductor kuͤrzer und dicker, als am Intenſitaͤts-Inductor; ferner find dieſelben an dem et⸗ ſteren mit dickerem Kupferdraht in wenig Lagen, hingegen an dem letzteren mit duͤnnerem Drahte in vielen Lagen umgeben; auch iſt der wohl mit Seide beſponnene Draht unmittelbar auf die Cylinder des Quantitaͤts-Inductors gewickelt, während er für den Intenſitaͤts-Inductor auf hölzerne Spulen aufgetragen iſt, welche über die Eylinder e, f geſteckt werden. Die Erfah: rung hat gelehrt, daß die Anwendung metallener Spulen zu dieſem Behufe der Energie der Wirkungen Eintrag thut. Die beyden Enden des Drahtgewindes ſind das eine Ende an der Platte € d, das andete an das iſolirte Stuͤck g geklemmt. Bey dem Quantitaͤts-Inductor beſteht aber jedes der die Cylinder umgebenden Drahtgewinde fuͤr ſich, d. h. es iſt ein Ende eines jeden an die Platte ed und das andere an das Eiſenſtuͤck g geheftet, waͤhrend bey dem Intenſitaͤts-Inductor nur das Ende des einen Drahtgewindes an die Platte ed und nur das Ende des anderen an den Eiſenkoͤrper g geht und die beyden übrigen Enden mit einander verbunden ſind, ſo daß hier die Spirale des einen Cylinders als die Fortſetzung der Spirale des anderen erſcheint. Es iſt jedoch dabey wohl zu beachten, daß bey dem Quantitaͤts⸗Inductor die in den zwey Drahtgewinden entſtehen⸗ den electriſchen Stroͤme an derſelben Stelle eintreten und an derſelben austreten, ferner die Ströme am Intenſitaͤts-Inductor beyde Drahtgewinde in demſelben Sinne durchlaufen, weil ſich ſonſt die Wirkungen beyder Drahtgewinde gegenſeitig tilgen. Bedenkt man, daß die in den Spiralen an beyden Schenkeln des Inductors ſich einſtellenden electriſchen Ströme nothwendig entgegengeſetzte Richtungen haben; ſo wird man leicht einſehen, daß bey dem Quantitaͤts-Inductor, wenn die Spirale des einen Schenkels rechts, die des anderen links gewunden iſt, die aͤuße— ren Enden der Spiralen an denſelben Punct, z. B. an g, und die inneren Enden wieder an denſelben Punct, z. B. an die Platte ed, zu klemmen find; hingegen, wenn beyde Spi⸗ ralen rechts oder beyde links aufgetragen wuͤrden, ſtets ein aͤußeres Ende der einen mit einem inneren Ende der anderen zugleich an dem naͤmlichen Puncte anzuheften wäre. Aus dem⸗ ſelben Grunde muͤſſen ſbey dem Intenſitaͤts-Inductor, wenn beyde Spiralen in demſelben Sinne gewickelt find, zwey gleich⸗ namige Enden derſelben miteinander verbunden, und die uͤbrigen Enden an die Platte ed und den Eiſenkoͤrper g geklemmt wer⸗ den; ſind aber die Spiralen auf beyden Cylindern in entgegen⸗ geſeztem Sinne gewunden, fo gehören ungleichnamige Drähte 535 enden (ein inneres und ein Auferes) zuſammen, und die uͤbri— gen an die Anheftungspuncte. Auf dieſe Weiſe wird bey dem Quantitaͤts⸗Inductor die möglichft größte Quantität, bey dem Intenſitaͤts-Inductor die moͤglichſt größte Intenſitaͤt für die Elektricitaͤt gewonnen, welche waͤhrend der Rotation des Induc⸗ tors unter dem Einfluſſe der Magnetbatterie in Bewegung tritt. Ein electriſcher Strom kann jedoch in dem Drahtgewinde nur in ſo fern zu Stande kommen, als die Enden desſelben in leitender Verbindung ſtehen. Wird dieſe durch irgend einen Zwiſchenkoͤrper bewerkſtelligt, fo iſt derſelbe der Einwirkung des electriſchen Stromes ausgeſetzt. Zur bequemen Schließung der Kette und Leitung des Stromes ſtehen zu beyden Seiten der Inductorſpindel Säulen aus Meſſing m und n, deren jede vier Löcher 1, 2, 3, 4 trägt, in welche Metallfedern, deren Beſtimmung iſt, an g und h zu greifen, geſteckt und mittelſt Klammſchrauben veſtgehalten werden koͤnnen. Stets muß eine Feder an g, eine zweyte an h greifen; bey gewiſſen Verſuchen greifen ſogar zwey Federn zugleich an h. Es iſt klar, daß zwey Federn, die an derſelben Saͤule ſtecken, mit einander in leitender Verbindung ſtehen. Jedes Loch an m und n entſpricht dem gegenuͤberliegenden Theile der Inductorſpindel. Eine Feder in das Loch 1 geſteckt, hat daher an das von der Spindel iſolirte Eiſenſtuͤck g zu greifen. Eine Feder in 2 ſoll das Stuck h an dem oberen Drittheile berühren, jedoch waͤhrend dieſelbe uͤber die Vertiefungen gleitet, waͤhrend jeder Undrehung zweymal, einen Augenblick lang daran gehindert werden. Eine Feder in 3 hat die Beſtimmung, an das Mit⸗ telſtuck von h zu greifen, daher h fortwährend zu berühren. Eine Feder in 4 ſteht mit h nur waͤhrend der einen Haͤlfte der Umdrehung des Inductors in Contact; waͤhrend der zweyten Haͤlfte der Umdrehung iſt die Verbindung unterbrochen. Zur Herftellung einer genuͤgenden Verbindung der genann⸗ ten Theile der Maſchine in Betreff der vollſtaͤndigen Leitung des electriſchen Stroms iſt ein leiſer Druck der Federn hin⸗ reichend; ja man kann, der Schließung der Kette unbeſchadet, zur Verminderung der Reibung an die Spitzen derſelben Oel dringen. Die Anwendung von Queckſilber, um einen guten Metallcontact herzuſtellen, iſt daher vollig uͤberfluͤſſig. Die Säulen m, n find von gleicher Geſtalt, was den Vortheil gewaͤhrt, den Inductor in einem oder dem andern Sinne ſich drehen zu laſſen. Hier wird jedoch ſtets vorausge- ſetzt, daß die Kurbel E (Fig. 1 und 2) links gedreht werde, mithin das Rad D, wie es der in Fig. 2 darauf bezeichnete Pfeil angibt, ſich bewege. Bey dieſer Anordnung ſind fuͤr alle Experimente an der Säule n drey Klemmſchrauben hinreichend, welche in die Löcher 1, 2 und 4 gehören, und ſtets daſelbſt bleiben, während an der Säule m eine Klemmſchraube im Loche 1, und eine zwepte bald im Loche 3, bald in 4 ſich zu beſin⸗ den hat. Wir gehen nun zur Andeutung einiger der vielen Verſuche über, welche ſich mit der magneto = electrifhen Maſchine, und zwar mit großer Leichtigkeit und Sicherheit ansfuͤhren laſſen. Verſuche mit dem Quantitaͤts-Inductor. J. Glänzende Funken. Hiezu ſteckt man eine Mef- fingfeber in m 1 und eine zweyte in n 2. Dieſe Stellung der 536 Feder zeigt Fig. 83. So oft die Feder in 2 über eine Verti 5 - 0 2 z erties fung des Eiſenſtuͤckes h hinweggleitet, erſcheint der ſtark ſpruͤhende Funke, an dem man die ungemein feinen brennenden Theilchen der Metalle von dem blauen Kerne leicht unterfcheidet, Eine andere Anwendung der Federn zur Darſtellung d 0 \ er Funken zeigt Fig. 4, wobey eine Feder in m 1, die 1 798 in n 2 ſteckt, und uͤberdieß die beyden Saͤulen durch einen in m 4 und n 4 eingeklemmten Draht in leitender Verbindung ſtehen. II. Glühen eines dünnen Platindrahtes. Hie⸗ bey werden die Federn in n 1 und m 3, — die Enden der mit Seide beſponnenen Draͤhte, zwiſchen welchen der Platin⸗ draht ſich befindet, in m 1 und n 2 eingeſetzt. Die Anord⸗ nung des Verſuches zeigen uͤbrigens Fig. 1 und 2. Der Pla⸗ tindraht iſt uv. Wird derſelbe dünn und kurz genommen, fo‘ geräth er in lebhaftes Weißgluͤhen, welches bis zum Schmelzen des Drahtes gehen kann. Duͤnner Eiſendraht an die Stelle des Platindrahtes gebracht, ſchmilzt augenblicklich, ſelbſt wenn die Leitungsdraͤhte fuͤr den electriſchen Strom eine bedeutende Länge haben. Es laßt ſich auf dieſen Verſuch eine einfache Methode gruͤnden, Schießpulver in großer Entfernung mit Schnelligkeit zu entzuͤnden, zum Behufe des Sprengens und dergleichen. IH. Electromagnetiſche Verſuche, als Magneti⸗ ſiren von Nadeln, Darſtellung eines magneto-electriſchen Elec tromagnets, die Rotation des Barlowiſchen Raͤdchens, des Faradayiſchen Pendels, eines in Queckſilber ſchwimmenden Magnets, um den Zuleiter des electriſchen Stromes oder um ſeine eigene Axe und dergl. werden leicht mit Huͤlfe der dazu dienlichen Apparate ausgeführt, indem die magneto = electriſche Maſchine die Stelle des dazu noͤthigen Voltaiſchen Elements vertritt. Da jedoch waͤhrend jedes Umlaufes des Inductors in ſeinem Drahtgewinde nach einander zwey Stroͤme von entgegen geſetzter Richtung ſtattfinden, genannte Erſcheinungen aber die Anweſenheit eines Stromes von unveraͤnderter Richtung erfor: dern, weil fonft der eben eintretende Effect gleich wieder aufs gehoben wurde; fo iſt es nöthig, nur jenen Strom zu Stande kommen zu laſſen, welcher einer Hälfte der Umdrehung des Inductors entſpricht, den entgegengeſetzten Strom aber auszu⸗ ſchließen. Dieß wird dadurch geleiſtet, daß man eine Feder in die Oeffnung 1 der Saͤule n, die andere Feder in die Oeffnung 4 der Saͤule m, die beyden Zuleitungsdraͤhte fuͤr den auszu⸗ führenden electromagnetiſchen Verſuch in die Oeffnungen m 1 und n 2 oder auch n 4 einſetzt, wie ſelbes Fig. 5 zeigt. Die in m 4 befindliche Feder verläßt während einer halben Umdrehung das Eiſenſtück h, wegen des an ſelbem angebrachten Ausſchnittes, wodurch nur die Hälfte der einer Umdrehung des Inductors entſprechenden electriſchen Stroͤmungen zu Stande kommen kann. Damit jedoch wirklich nur ein Strom von Einer Richtung ſtatt⸗ finde, iſt es weſentlich, daß die Unterbrechung des Contactes der Feder in m 4 mit der Spindel des Inductors gerade in dem Augenblicke erfolge, in welchem der Stromwechſel eintritt. Dieſer ereignet ſich erſt, nachdem die Schenkel des rotirenden Inductors die Magnetpole bereits verlaſſen haben; bey beträcht- licher Kraft der Magnetbatterie und ſchneller Rotation erſt, wann die Drahtgewinde am 45° von den Magnetpolen entfernt find. Hierauf iſt bey der Anwendung der Geſtalt der Feder in m 4 Ruͤckſicht zu nehmen. Es iſt leicht einzuſehen, daß, wenn dieſe Feder richtig geſtellt wurde, ihre Stellung ſich nur auf eine 537 beſtimmte Umdrehungsgeſchwindigkeit des Inductors und auf eine beſtimmte Richtung ſeiner Rotation bezieht, mithin der Rotation in entgegengeſetzter Richtung nicht mehr entſpricht. Verſuche mit dem Intenſitaͤts-Inductor. J. Einfache Erfhütterungen. Hiezu kommen die Federn in n 1 und m 3; die Zuleitungsdraͤhte, welche in dieſem Falle mit Handhaben verſehen werden, in m1 und n 4. Dieſe Erſchuͤtterungen find, wenn die Magnethatterie kraͤftig iſt, unb die Handhaben mit naſſen Haͤnden ergriffen werden, ſehr fuͤhlbar. II. Heftige Erſchuͤtterungen, ſelbſt bey Anwendung einer einzigen und ſchwaͤcheren Magnetlamelle und mit trockenen Haͤnden, verſpuͤrt man, wenn man bey der Anordnung des ſo eben beſchriebenen Verſuches die metallenen Handhaben einander bis zur Beruͤhrung naͤhert, und ſodann den Contact derſelben unterbricht. So oft dieſes geſchieht, erfolgt ein heftiger Stoß. Viel beſſer ift es aber, noch eine Feder in n2 einzuſetzen, wodurch man der Muͤhe, die Conductoren einander zu naͤhern, uͤberhoben wird. So oft nehmlich die Feder in n 2 über eine der am Eiſenkoͤrper h angebrachten Vertiefungen hinweggleitet, erfolgt eine Erſchuͤtterung deßjenigen, welcher die Handhaben der Leitungsdraͤhte haͤlt. Die Anordnung dieſes Experimentes iſt in Fig. 6 dargeſtellt. Durch Auflegen eines Ankers auf die angewendete Magnetlamelle und Verſchieben deſſelben kann man die Stoͤße innerhalb gewiſſer Graͤn— zen beliebig aͤndern. Sie fallen um ſo ſchwaͤcher aus, je naͤher der Anker an die Magnetpole gelegt wird, und koͤnnen, wenn die Magnet— lamelle nicht zu kraͤftig iſt, durch Anlegen des Ankers an dieſe Pole unmerklich gemacht werden. Ruͤckt man den Anker gegen die Bie— gung der Magnetlamelle hin, fo waͤchſt die Stärke der Erſchuͤtte— rungen allmaͤhlich, und erreicht, wenn der Anker gaͤnzlich entfernt wird, die groͤßte Intenſitaͤt, welche die gewaͤhlte Magnetlamelle darzubieten vermag. Dieſer Theil der Leiſtungen der magneto-electriſchen Maſchine duͤrfte Aerzten beſonders wichtig erſcheinen, welche dieſelbe bey Heil— verſuchen in Anwendung zu bringen Gelegenheit haben. III. Für Zerſetzungen des Waſſers, welches durch etwas Schwefelſaͤure oder Salpeterſaͤure leitender gemacht worden iſt, des Jodkaliums, effigfauren Bleyoryds u. dgl. dient die durch Fig. 5 dargeſtellte Difpofition des Apparats; denu hier iſt ebenfalls ein Strom von beſtimmter Richtung noͤthig. 5) Prof. Heßler aus Prag zeigte einen von ihm einge— richteten electro-magnetiſchen Apparat. 6) Morſtadt aus Prag zeigte einen neuen Thermographen. Dritte Sitzung am 21. September. 7) Prof. Reich aus Freyberg beſchrieb die Einrichtung eines Schwingungs-Apparats zur Beſtimmung der Dichtigkeit der Erde. Sie betraͤgt 5,44, nach Ca vendiſch 5,48. Vierte Sitzung am 22. September. 8) Rudberg in Upfala über die Ausdehnung der Gaſe durch Waͤrme. Wie 1000 : 1363. Fuͤnfte Sitzung am 23. September. 9) Morſtadt, uͤber ein Meteor. 10) Hofrath Brandes aus Salz- uffeln, über den ſtuͤndlichen Gang der Waͤrme. 11) Prof. Bonsdorff aus Helſingsfors, Beytraͤge zur Theorie des Thaues. Iſis 1838. Heft 7. 538 Sechſte Sitzung am 24. September. Bloß chemiſche Gegenſtaͤnde. Siebente Sitzung am 25. September. 12) Prof. Doppler zu Prag, uͤber die ſcheinbare Durch— ſichtigkeit des Cometenkerns; ſey nur Lichtbrechung. 13) Prof. Wieſenfeld aus Prag, uͤber das Stahlge— laͤute als Erſatz groͤßerer Glocken. 14) Prof. Schweigger aus Halle, über electro = mag— netiſche Erſcheinungen und die Urgeſchichte der Phyſik. 15) Wenke zu Prag, über Dampf-Luftſchiffe. 16) Mehrere Aſtronomen vereinigen ſich zur Beobachtung der Sternſchnuppen vom 11 — 14. November. 17) Prof. Weiße aus Krakau, uͤber ſein Sternverzeichniß. Achte Sitzung am 26. September. 18) Prof. Gſann zu Wuͤrzburg über die Natur des electriſchen Funkens. 19) Prof. Jawadsky zu Premyſl, merkwuͤrdiges Ge: witter und Sternſchnuppen. 20) Bonsdorff, uͤber Ausdehnung des Bleyes durch Waͤrme. Chemiſche Verhandlungen in denſelben Sitzungen. Secretaͤr: Prof. Pleiſchl. 21) Prof. H. Rofe aus Berlin, über kuͤnſtliche Bildung von Kalkſpath- und Arragonit-Cryſtallen. 22) Dr. Seller zu Prag, über Rhodizon-Saͤure. 23) Gouverneralrath Weumann zu Prag, über die Miſchungsverhaͤltniſſe organiſcher Pigmente. 24) Prof. Löwig aus Zurich, über die Einwirkung des Kaliums auf verſchiedene organiſche Stoffe. 25) Baron v. Leithner aus Wien und Prof. Pleiſchl zu Prag, Über eine cryſtalliſche Subſtanz an vergrabenem Fich— tenholz. 26) Prof. Schrötter aus Graͤtz, Uber Idrialin und ein Erdharz. 27) Prof. Zenneck aus Tübingen, uͤber das Reich der Gaſe. 28) Veumann, uͤber die mittleren Temperaturen der Atmoſphaͤre. 29) Prof. Frankenheim aus Breslau, uͤber Schwefel und Selen. 30) Brandes, uͤber Jod- Antimon. 31) Dr. Rammelsberg aus Berlin, über Cyan-Metalle. 32) Prof. Buchner aus Muͤnchen, uͤber eine neue ein— zuführende Nomenclatur in der organiſchen Chemie. 33) Bonsdorff, über Stannate; Bleyoxyd-Hydrat als Pauͤfungsmittel der Kohlenſaͤure; Verbindung des Eiſenvitriols mit Waſſer. 34) Pleiſchl zeigte ſchoͤne Praͤparate. 35) Boſe, über Kieſelerde und Eiſenoryd von foffilen und anderen Infuſorien. 36) Schrötter, über Vanadin in Eiſenſchlacken. 37) Simon in Berlin. neue Pflanzenbaſis; Gerwin. (Alles ausfuͤhrlich im amtlichen Bericht.) Man beſuchte in den Zwiſchenzeiten die Sammlungen und Fabriken von Broſche, Batka, Jeruſalem, Porges, dem Fuͤrſten Oettingen-Wallerſtein, Richter, in der Stadt und in der Umgegend. 34 * 539 II. Pharmacentiſche Sitzungen. Secretaͤr: Rud. Brandes. 1) Dr. Joß aus Wien, Salpeter in Chamille; Eiſen— oxyd in Orangenbluͤthenwaſſer. 2) Brandes, Wirkung des eſſigſauern Bleys auf Ter- pentinoͤl; des Chlors auf Chinin. 3) Prof. Buchner, Verfluͤchtigung des Farbeſtoffs der Berberitzenwurzel. 4) Apotheker Rhode aus Leipzig, uͤber Blutegel-Teiche. 5) Apotheker Berndt, Schwefel- Eryſtalle. 6) Dr. Buchner, Aufloͤslichkeit der Arſenikſaͤure. 7) Dr. Mohr aus Coblenz und Ehrmann aus Oll⸗ muͤtz, neuer Apparat zur Bereitung des Aethers. 8) Lang aus Neutra, Pendel-Tarierwage. 9) Ehrmann, Benzoe-Cryſtalle; Bibergeil; Einthei— lung der organiſchen Stoffe. 10) Biaſoletto, Sphaerococeus confervoides ſtatt Caragheen anzuwenden. 11) Rhode, Prüfung des Copaiv-Balſams. 12) Batka, uͤber verſchiedene Wurzeln, Sandelholz, Sarſaparilla. 13) Storch, Darſtellung des Antimonii diaphoretici, abluti. 14) Popp zu Prag, Darſtellung der Queckſilberpraͤparate. (Alles ausfuͤhrlich im amtlichen Bericht.) III. Mineralogie und Geographie. Secretaͤr: Prof. Zippe. 1) Sommer, uͤber die Ungewißheit der Hoͤhe von Prag und Dresden. 2) Reuß, uͤber die geognoſtiſchen Verhaͤltniſſe von Toͤplitz. Nach einer kurzen Andeutung deſſen, was ſeit v. Hum— boldt's, Freyesleben's und feines Vaters, des verſtorbe— nen Dr. Fr. A. Arbeiten und in neuerer Zeit durch Naumann, v. Leonhard, v. Klipſtein, Gumprecht u. A. uͤber dieſe intereſſante Gegend bekannt gemacht worden, folgt eine Schilderung der Gtgend und ihrer geognoſtiſchen Verhaͤltniſſe. Die Gegend von Töplitz läßt ſich ſchon durch den Anblick in drey, auch geognoſtiſch deutlich getrennte Partieen ſondern, nehm lich das Erzgebirge im Norden, das Mittelgebirge im Suͤden und Oſten, und das zwiſchen beyden verbreitete Thal. Das vorherrſchende Geſtein des Erzgebirges iſt Gneus. Sein Strei⸗ chen iſt O., mit Abweichungen nach N., das Fallen unter ziemlich ſcharfen Winkeln meiſt N., auch S.; es iſt nur in den Thaͤlern und an wenigen Puncten bemerkbar. Die Structur iſt verſchiedenartig, mit Uebergaͤngen in Glimmerſchiefer und auch in Granit, ſo im Telnitzthale. Porphyrartig durch einge— ſchloſſene Feldſpatheryſtalle erſcheint der Gneus bey Eiſenberg. 540 Fremde Gemengtheile ſind hie und da Turmalin, und bey Kulm Granat. Gänge von Quarz mit verſchiedenen Bley- und Sil— bererzen ſtreichen bey Niklasderg und Kloſtergrab. Bey Graupen enthaͤlt er ſchmale Lager, welche von Gaͤngen durchſetzt werden, auf welchen Zinnerz, Flußſpath uſw. vorkommen. Baſaltkuppen im Gneuſe erſcheinen bey Kulm, am Strobnitzberge und bey Straden. Phonolith bey Oberleutensdorf. Im Telnitzthal enthaͤlt er eine maͤchtige Maſſe von ſyenitartigem Granit, welche an zwey Stellen vom Baſalte durchſetzt wird; dieſer Baſalt enthalt unter andern Gemengtheilen auch Feldſpath und Granit— ſtuͤcke; er wird durch Conglomerate an einer Stelle deutlich vom Granite geſchieden. (Noch andere Granitmaſſen und ihre Ver— haͤltniſſe werden auf dem höheren Gebirgsruͤcken angeführt.) Große Porphyrmaſſen finden ſich im Schoͤnbachthale, bey Grau— pen, Nollendorf; die maͤchtigſte oberhalb Eichwald, wo der rothe Porphyr ein großes Stuͤck des Abhanges bis an den Kamm hinauf bildet, welches ſich von Kloſtergrab und Niklasberg bis hinter Juͤdendorf bey Graupen erſtreckt. Auch in dieſem Por— phyr finden ſich baſaltiſche Maſſen. Die Graͤnze zwiſchen Gneus und Porphyr iſt nur oberhalb Niklasberg wahrnehmbar, und hier zeigen ſich ebenfalls Conglomerate. Der Porphyr des Erzgebirges ſteht im Zuſammenhange mit dem bey Toͤplitz; die Trennung beyder iſt nur oberflaͤchlich, durch muldenfoͤrmig ein⸗ gelagerte Braunkohlengebilde. Der Porphyr ſtoͤßt in mehreren Kuppen zwiſchen Toͤplitz und dem Erzgebirge hervor. In den Umgebungen von Toͤplitz bildet er nackte klippige Huͤgel, welche von Plaͤnerkalk umlagert ſind. (Es werden nun die Varietaͤten dieſer Geſteine, die Petrefacten des Plaͤners und die Verhaͤltniſſe dieſer Felsarten zu einander ausfuͤhrlich eroͤrtert, und es wird dargethan, daß der Plaͤner von jüngerer Bildung ſey.) Der ſuͤdliche Fuß des Erzgebirges ift groͤſtentheils vom Braunkohlen— gebilde bedeckt; nur an drey Puncten findet man Quaderſand—⸗ ſtein auf Gneus aufgelagert; erſterer zieht ſich von der großen Maſſe ſeiner Formation im oͤſtlichen Theile des Erzgebirges laͤngs dem Fuße dieſes Gebirgszuges bis tief in den ſaazer Kreis fort, wird aber meiſt von der Braunkohlenformation bedeckt. Auch der Plaͤnermergel tritt in der Gegend von Toͤplitz an mehreren Stellen inſelartig hervor, bis er ſich ſuͤdlich am Mittelgebirge als zufammenhängendes ausgedehntes Floͤtzgebirge ins mittlere Böhmen verbreitet. Im Suͤdoſten von Toͤplitz beginnen die Kuppen des Mittelgebirges, welches bei Kulm mit dem Erdzge⸗ birge zuſammenſtoͤßt. Die zur Formation des Mittelgebirges gehoͤrenden Baſalt- und Phonolithkuppen finden ſich in der Ge: gend von Toͤplitz noch vereinzelt. (Dieſe Kuppen werden nun nach ihrem Geſteine und den vorkommenden Mineralien weiter characteriſirt; dabey wird dargethan, daß das als Keratitporphyr angeſprochene Geſtein des bekannten Huͤgels bey Wiſtherſchau zur Ponolithbildung gehoͤre.) — Das Thal zwiſchen dem Erz⸗ und Mittelgebirge wird durch die weitverbreitete Braunkohlen⸗ formation ausgefuͤllt, welche aber hier durch die hervortretenden Porphyre, die Plaͤnerkalkformation und die Baſalte ſehr einge engt iſt. Das Liegende derſelben iſt außer Zweifel die Quader⸗ ſandſtein- und Plaͤnerkalkſteinformation, wie ſolches unter andern im tiefen Stollen bey Kloſtergrap ſichtbar wird, welcher durch die Braunkohlenformation, den unterliegenden Quaderſandſtein bis in den Gneus des Erzgebirges getrieben iſt; ferner ben Hochpetſch unweit Bilin, wo Braunkohlenſandſtein deutlich auf Plaͤnarkalkſtein abgelagert iſt. (Es wurden nun die Glieder dieſer Formation in der Gegend von Toͤplitz genauer beſchrieben und ihre Verbreitung bezeichnet) Von den Producten der Erd, 541 braͤnde, welche fo haͤufig bey Toͤplitz vorkommen, wurde erwähnt, daß fie ſich hauptſaͤchlich an der Grenze des Braunkohlenterrains in der Nachbarſchaft des Baſaltes finden. Aus dieſem Um— ſtande und aus ihrer, im Vergleiche zu den heutigen Erdbraͤn— den ganz unverhaͤlenißmaͤßigen Ausdehnung ſey es nicht unwahr— ſcheinlich, daß die Emporhebung der Baſalte einen großen An— theil an der Entſtehung der Erdbraͤnde und ihrer Producte ge— nommen habe. Die ſo haͤufigen Sandſteinbloͤcke, treue Begleiter der Braunkohle, duͤrften allem Anſcheine nach die Ueberreſte einer zerſtoͤrten, der Braunkohlenformation angehoͤrigen Sandſteinabla— gerung ſeyn; ſie finden ſich nie anſtehend. Am Schluſſe werden noch die in der Gegend von Toͤplitz haͤufig vorkommenden Alluvial— und Diluvialgebilde erwähnt. Der Vortrag wurde durch eine ſehr ausfuͤhrliche geognoſtiſche Charte der Umgebungen von Toͤ— plitz belegt. 3) Dr. Stolz aus Toͤplitz, gediegen Gold von Eule. 4) Prof. v. Blipſtein theilt nachtraͤgliche Bemerkun— gen des Dr. Kaup zu ihrer gemeinſchaftlichen Abhandlung uͤber das Dinotherium giganteum mit. Die eigentliche ſyſtamatiſche Stellung dieſes vorweltlichen Rieſenthieres ſey noch nicht zu entſcheiden, da außer den Kopfknochen mit Zuverlaͤſſigkeit keine anderen Theile des Skelettes bekannt ſind; es koͤnne aber nach der Verwandtſchaft in der Bildung der Backenzaͤhne trotz der fonft ſehr ſtark abweichenden Bildung des Kopfes als die nie— drigſte Form der Familie der Tapire, parallel dem Hippopota— mus zu betrachten ſeyn. Kaup ſtimme der Meinung des Herrn von Blainville und Strauß v. Duͤrkheim bey, daß es nach den hoch gelegenen Condylis für den Atlas und dem ſtumpfen Winkel, welchen das Hinterhaupt mit der Stirne bildet, wahrſcheinlich immer im Waſſer lebte, glaube aber nicht, daß es ein Meerthier wie Dugong ohne hintere Extremitaͤten war, daß es vielmehr nur im ſuͤßen Waſſer lebte. 5) Möggerath zeigte einen raͤthſelhaften Einſchluß in einem geſchliffenen Chalcedon von Oberſtein und eine vergroͤ— ßerte Zeichnung deſſelben. — Graf Caſp. Sternberg bemerkt, daß aͤhnliche Dinge unter den Pflanzenverſteinerungen vorfom= men, und daß der Einſchluß große Aehnlichkeit mit einem Equi- setum habe; er gleiche nehmlich einem hohlen Stengel oder Schaft, an welchem jedoch die wirtelfoͤrmig geſtellten Blaͤttchen ſich zu einem runden, vom Schafte durchwachſenen Blatte ver— einigen. Mehrere Anweſende find jedoch der Meinung, daß dieſe ſich mehrmals in gleichen Zwiſchenraͤumen wiederholenden runden Blaͤttchen auch Riſſe im Chalcedone ſeyn koͤnnen. Etwas Bes ſtimmtes ſey nicht zu entſcheiden. Er legt einen idealen Durchſchnitt der Erdrinde vor. 6) Prof. Plieninger ſpricht über Thierfaͤhrten, welche er kuͤrzlich in der Keuperformation in den Umgebungen von Stutt⸗ gard aufgefunden hatte; er legt eine Zeichnung derſelben vor. Dieſe Thierfaͤhrten unterſcheiden ſich weſentlich von den bei Heß— berg im Hildburghauſiſchen im bunten Sandſtein aufgefunde⸗ nen, ſowohl durch ihre Figur und ihre gegenſeitige Stellung, als auch durch die gaͤnzliche Abweſenheit der bey letzteren vor— kommenden netzfoͤrmigen Bildungen. Sie ſtehen ſtets zu zweyen, die eine hinter der anderen alternirend in zwey parallelen Reihen fo, daß die in der rechten Reihe befindlichen bey gleichem Um— riſſe die entgegengeſetzte Stellung gegen die in der linken Reihe 542 zeigen. Solcher Parallelreihen zeigt die etwa 5“ lange und 21, breite Platte zwey, wovon die eine ſechs Paar Faͤhrten und noch zwey einzelne, die andere Reihe vier Paar und eine ein— zelne enthalten. Bey den einzeln ſtehenden fehlt die correſpon— dirende zweyte Faͤhrte entweder durch den Bruch der Steinplatte oder durch Verwitterung. Dabei zeigen die auf einander folgen- den Faͤhrten genau ihre gegenſeitigen Entfernungen von fuͤnf bis ſechs Zoll. Eben dieſe Entfernung haben auch die einander ge— genuͤberſtehenden, fo daß je vier der zunaͤchſt ſtehenden, d. h. zwey in der rechten und zwey in der linken Reihe durch gerade Linien mit einander verbunden, vollkommen einen Rhombus bil⸗ den, woraus zu ſchließen, daß, wenn dieſe Erhoͤhungen wirk— lich von Ausfuͤllungen von Thierfaͤhrten durch die Geſteinmaſſe herruͤhren, dieſe Faͤhrten einem Thiere angehören mochten, bei welchem der Abſtand der Vorderfuͤße von einander ſo wie der Hinderfuͤße von einander dem Abſtande je eines Vorderfußes von einem Hinterfuße gleich war. Dieſer Umſtand, ſo wie die Umriſſe der deutlichſten Spur eines Vorderfußes, bey welchem die ganz uͤber die Flaͤche der Platte hervortretenden Spuren von vier Zehen oder Klauen in einer beynahe geraden Reihe neben einander ſtehen, wuͤrden auf ein Schildkroͤtenaͤhnliches Thier ſchließen laſſen. Auch zeigen die Spuren der Hinterfuͤße eine ſolche Bildung, woraus zu vermuthen, daß ſie durch einen uͤber den Schlamm hingleitenden Schritt entſtanden waͤren, wie dieß von Buckland bei ähnlichen, nach feiner Anſicht von Schild: kroͤten herruͤhrenden Faͤhrten, welche in England gefunden wor— den waren, nachgewieſen worden iſt. Die Steinplatte, welche die fraglichen Faͤhrten enthaͤlt, gehoͤrt der Calamitenfuͤhrenden Schicht des Keupers an. Am Schluſſe dieſes Vortrages wur— den vom Hrn. Grafen C. Sternberg noch einige Zweifel über die angenommene Erklaͤrung der Thierfaͤhrten von Hefberg angeführt, welche bey dem Beſuche des Steinbruches nach der Verſammlung in Jena von einigen Geognoſten angeregt worden ſeyen; namentlich wurden die Umſtaͤnde bemerkt, daß man trotz aller Bemuͤhungen keiner Schichte habhaft werden koͤnne, in wel— cher ſich die Hohleindruͤcke dieſer Thierfaͤhrten finden, welche auf den Steinplatten ſtets erhaben erſcheinen, wie auch, daß die Klaue oder der Nagel an den Zehen, welcher als Abdruck auf der Steinplatte hervorragen muͤſſe, ſich nicht finde. Profeſſor Quenſtedt bemerkt, in Beziehung auf den letztern Umſtand, daß auf vielen Steinplatten an der Stelle, wo ſich der hervor— ragende Nagel zeigen muͤſſe, deutlich friſcher Bruch wahrnehm— bar ſey, und daß dieſe kleine Hervorragung beym Brechen der Steinplatten wahrſcheinlich abſpringen moͤge. 7) Dr. Stelzig, Bevoͤlkerungsverhaͤltniſſe von Boͤhmen vor und nach der Kuhpocken-Impfung. 8) C. Siber aus Muͤnchen, uͤber Meeresſtroͤmung. 9) And. Preininger zu Prag legt eine geognoſtiſche Charte der Umgebungen von Prag vor, und bemerkt, daß die noͤthige Erklaͤrung dazu in dem, den Mitgliedern der Verſamm— lung mitgetheilten topographiſchen Taſchenbuche von Prag, vom Prof. v. Krombholz (S. 44) enthalten ſey. Die in der Gegend von Prag bey Kuchelbad und anderwaͤrts (auch in grö- ßeren Entfernungen) vorkommenden Bloͤcke von feſtem eiſen⸗ ſchuͤſſigem Conglomerate glaube Pr für Ueberreſte der alten rothen Sandſteinformation erklaͤren zu koͤnnen. Prof. Zip pe wendet gegen dieſe Anſicht ein, daß die alte rothe Sandſtein⸗ 543 formation (Old red) in Böhmen nicht vorhanden fen, daß ihre Ausgeh-Enden zwiſchen der Steinkohlenformation und dem Ueber⸗ gangsgebirge nirgends anzutreffen ſeyen, wo ſie doch vor der Zerſtoͤrung durch ſpaͤtere Veränderungen der Erdoberflaͤche bey der Bildung der Thaͤler durch die aufgelagerte Steinkohlenfor— mation geſchuͤtzt, noch anzutreffen ſeyn müßte; er glaube daher dieſe loſen Conglomeratbloͤcke für Ueberreſte der haͤrtern Schich— ten der Quaderſandſteinformation beſtimmen zu duͤrfen; denn dieſe Formation enthalte ſolche haͤrtere Schichten, welche der Zerſtoͤrung hartnaͤckig widerſtehen, und welche ſich daher bey der Zertruͤmmerung der Formation waͤhrend der Bildung der Thaͤler erhalten haben konnten. 10) Prof. Waumann legt eine Section der geognoſti⸗ ſchen Charte von Sachſen, welche von der Bergakademie zu Freiberg herausgegeben wird, und zwar die Umgebungen von Dresden vor, und giebt einige Erläuterungen darüber, Dieſe treffliche, in ſehr großem Maßſtabe ausgefuͤhrte Arbeit, von welcher bereits einige Sectionen erſchienen ſind, uͤbertrifft nach dem Urtheile der Sachkenner in Beziehung auf Genauigkeit und Ausfuͤhrlichkeit Alles, was bisher in dieſem Fache geleiſtet wor— den, und erregte hier um ſo mehr Aufmerkſamkeit, als aus der Auseinanderſetzung des Planes hervorgieng, daß ſie nicht bloß Sachſen, ſondern auch einen betraͤchlichen Theil von Boͤhmen, nehmlich den Elbogner, Saazer und Leitmeritzer Kreis bis zur Eger umfaſſen werde. 11) Dr. Quenſtedt über Cryſtallographie. 12) Zippe legt die geognoftifche Charte von Böhmen vor. Er machte darauf aufmerkſam, welche Vermehrungen in der geognoftifchen Kenntniß des Landes ſich ſeit der Wiener Ver⸗ ſammlung der Naturforſcher im Jahr 1832 ergeben haben, und welche Luͤcken in der damals von ihm vorgelegten Charte bis jetzt ausgefüllt worden ſeyen. Durch feine Neifen im oͤſtlichen und im weſtlichen Boͤhmen ſey nunmehr die Ausdehnung der Flößformationen, ihre Begrenzungen unter einander und mit dem Granit= und Schiefergebirge vollſtaͤndig bekannt, fo wie auch die Zuſammenſetzung und die wechſelſeitigen Verhaͤltniſſe der letztern. Als merkwürdige Erſcheinung glaube er erwähnen zu duͤrfen, daß im chrudimer Kreiſe das Schiefergebirge (Gneus und Thonſchiefer) durch zwey große Granitparthien unterbrochen fep, und daß an dem Fuße des Gebirges der Plaͤnerkalkſtein, welcher das vorherrſchende Glied der Kreide- und Gruͤnſandfor— mation bildet, an die Schiefergeſteine unmerklich angelagert ſey, ſo daß bey der ſanften Verflaͤchung des Gebirges die Grenze zwiſchen den Formationen oft ſchwer aufzufinden ſey; von dem Granite aber ſey das Floͤtzgebirge durch ein laͤngs dem Fuße des erſtern verlaufendes Thal geſchieden, und dieſes erhebe ſich jenem gegenüber wallartig, mitunter mit ſteilen Wänden. Uebri⸗ gens ſey das Weſentliche der geognoſtiſchen Verhaͤltniſſe dieſer Gegenden in Sommer's Topographie von ihm bekannt ge⸗ macht worden, nehmlich in den Bänden, welche den koͤniggraͤ⸗ tzer und chrudimer Kreis enthalten. Im weſtlichen Boͤhmen ſey nunmehr auch die weſtliche Begrenzung der Steinkohlenformation mit dem Uebergangsgebirge beſtimmt, zugleich aber eine vorher noch unbekannte iſolirte Ablagerung der alten Floͤtzformation auf das Schiefergebirge aufgefunden worden; ſie finde ſich auf den Herrſchaften Manetin, Preitenſtein, Luditz und Weſeritz ver⸗ breitet, beſtehe blos aus grobkoͤrnigem, ſehr feſtem Conglomerate, 544 und führe keine Kohlen. Das Nähere daruͤber fo wie über die geognoſtiſchen Verhaͤltniſſe der anderen Formation werde in der Topographie des pilsner Kreiſes, welche bereits bearbeitet wird, bekannt gemacht werden. 13) Dr. Seller ſprach uͤber zwei neue von ihm entdeckte Mineralſpecies, die er vorzeigte. Das eine Mineral, deſſen Fundort Pribram in Boͤhmen iſt, iſt eine Verbindung von Selen, dann Schwefel, mit Antimon und Bley. (Nach Hellers Analyſe.) Dieſes Mineral hat ein doppeltes In⸗ tereſſe; erſtens, da es die erſte bisher bekannte Mineralſpecies iſt, in welcher das Selen in Berbindung mit Antimon vor: kommt; und zweitens, indem dieſes das erſte Vorkommen des Selens in Boͤhmen iſt, als in einer conſtanten Ver— bindung. Die Cryſtalle gehoͤren dem teſſeralen Syſtem an, und find theils Octaeder oder Kubooctaeder, theils Zwillingsgeſtalten. Es beſitzt ſchoͤnen Metallglanz und die Farbe des Antimons. — Das zweite Mineral kam bei Iglau in Maͤhren im Gneus vor. Es gehört zu den Edelſteinen, und befand ſich in ei- ner Kugel von der Groͤße eines Huͤhnereyes, welche im Gneus, von dieſem ringsum eingeſchloſſen, gefunden wurde. Dieſe kuge⸗ lige Hülle ließ ſich nach und nach abblaͤttern, und in der Mitte befand ſich das Mineral, als ein ſchoͤn runder Kern, von der Groͤße einer Flintenkugel. Seine Farbe iſt zeiſiggruͤn, es iſt durchſichtig und klar, feine Oberfläche iſt runzelig; innen, nahe der Oberflaͤche, iſt eine Blaſe ſichtbar, wie ſich ſolche oͤfter auch im Obſidian finden; es iſt härter als Quarz, und hat ein fpec, Gewicht von 2,135. 14) Dr. Zeuſchner ſprach uͤber den Diorit von Kattowice in Oberſchleſien. — Durch die vortreffliche Schilderung des Baues des oberſchleſiſchen Kohlengebirges von Oeynhauſen iſt es bekannt, daß ein Theil der Kohlenfloͤtze ſuͤdlich, der andere aber noͤrdlich faͤllt. Auf der ſeinem Werke beygefuͤgten Charte iſt die Linie angegeben, von welcher ſich die Floͤtze nach beiden Seiten neigen. Daß die Urſache, die ſolche Veraͤnderungen hervorgebracht, tief im Schooße der Erde liege, kann wohl nicht bezweifelt werden: denn Emporhebungen ganzer Landſtriche koͤn⸗ nen nicht von partiellen Wirkungen abhaͤngen, und find nur Folgen großartiger plutoniſcher Kraͤfte. Herr von Oeynhauſen glaubte, daß der inſelartig aus Jurakalk im krakauiſchen Ge⸗ biete hervorragende rothe Porphyr dieſe Emporhebung bewirkt habe; ſo iſt es aber nicht. Durch die Aufdeckung eines neuen Steinbruches in der Nähe der Hohenlohe-Huͤtte bey Kattomice, einem 2 Stunden von Myſtowice und 1½ von Koͤnigshuͤtte entfernten Dorfe, zeigt ſich Gruͤnſtein; dieſer hat das Oberſchle— ſiſche und polniſche Kohlengebirge gehoben. In folgendem ſind die Beweiſe dafuͤr. — Der Kohlenſandſtein von Oberſchleſien iſt im unveränderten Zuſtande von graulichweißer Farbe, feinkörnig, ſeltener grobkoͤrnig mit Quarzgeſchieben von Fauſtgroͤße. Das thonige Bindemittel ſondert ſich durch groͤßere Anhaͤufung aus, und der Sandſtein wird ſchiefrig, geht ſelbſt in Schieferthon uͤber. In der Regel iſt das Dach der Kohlenfloͤtze Schieferthon, welcher in der Maͤchtigkeit von 1 Fuß bis zu 6 Lachter ab- aͤndert. Selten iſt auch die Sohle thonig. In dem Stein⸗ bruche von Kattowice zeigen ſich dieſe Geſteine gänzlich verän- dert. Der Sandſtein iſt mehr oder weniger gefrittet, in dichten Quarzfels verwandelt, wird weiß, durch Eiſenoxyd ſtellenweiſe roth gefärbt, und dieſe Färbung findet ſich in parallelen Strei⸗ fen vertheilt. Es kommen auch Sandſteine von blaulichgrauer 545 Farbe vor, welche etwas ganz eigenthuͤmliches Schlackiges zeigen. Die Schieferthone find roth gebrannt, ſelten violett, in Por— zellanjaſpis verwandelt. Schiefrige Abaͤnderungen von Sand— ſtein find aufgeblaͤht in der Richtung der ſchiefrigen Structur und die abgefonderten Theile erhalten ein geſchmolzenes Anſehen, oder ſind in kleine Stuͤcke gebrochen, gebrannt, und mit einer ſchwaͤrzlichen, glaͤnzenden Rinde von Gruͤnſtein uͤberzogen; dieſe wird oͤfters dicker, blaſig, ja ſogar ſchlackig, und kittet die loſen Sandſteinſtuͤcke zuſammen. Für gewöhnlich bildet der Diorit 1 bis 5 Zoll maͤchtige Gaͤnge im Sandſteine, iſt von ſo fein— koͤrnigem Gefuͤge, daß man die Gemengtheile nicht beſtimmen kann, und folglich auch das Geſtein nicht nach den von G. Roſe angegebenen Sonderungen. Die Farbe des Diorites iſt dunkel— gruͤn, und geht ſtufenweiſe in's Schwaͤrzlichgraue uͤber. Die den Sandſtein durchſetzenden Gaͤnge ſteigen nicht nur in die Hoͤhe, ſie nehmen vielmehr alle moͤglichen Richtungen an, ſtellenweiſe anaſtomoſiren ſie vollkommen. Nicht nur die Gaͤnge ſind mit Diorit ausgefüllt, ſondern auch in die Schichtungsabſonderungen des Sandſteines dringt er hinein, mengt ſich mit dieſem, faͤrbt ihn ſchwarz, und verliert ſich bey groͤßerer Entfernung vom Gange. Daſſetbe Phänomen wiederholt ſich hier im Kleinen, das ſich im Großen in der blauen Kuppe bey Eſchwege beym Baſalt und bunten Sandſtein zeigt. Die ganze Maſſe des Sandſteines erleidet auch auf eine andere Art eine Umaͤnderung, ſie wird nehmlich gefrittet und von Diorit durchdrungen, und erhält fo eine lauchgruͤne Farbe. Wäre nicht die Urfache dieſer Veraͤnderung in der Naͤhe, ſo wuͤrde das Geſtein ſehr proble— matiſch erſcheinen. Von Ausſonderungen metalliſcher Subſtan— zen finden ſich hier keine Spuren, nur auf den Abſonderungs— flaͤchen des gefritteten Sandſteines zeigt ſich weißer Hyalith als rindenartiger Ueberzug. Die Stellung der Schichten im Bruche von Kattowice gibt ein Bild der Zerſtoͤrung; ſie neigen ſich in alle Weltgegenden, im Allgemeinen fallen ſie gegen Norden; der Winkel iſt auch verſchieden und ſchwankt zwiſchen 10 — 40°, Die zerriſſenen Stuͤcke des Sandſteines bindet Diorit zuſammen, und daher hat man noch jetzt das Bild, wie der durch unter— irdiſche Kraͤfte gehobene Sandſtein zerborſten und zerfallen war. Nicht nur bey Kattowice finden ſich Veränderungen im Sand- ſteine, ſondern noch an vielen anderen Puncten, namentlich ſind dicht an der neuen Straße, welche von Kattowice nach Königs: huͤtte fuhrt, zwey Puncte, wo der Schieferthon roth, zum Theile auch dunkelbraun gebrannt iſt. In der Hedwigsgrube, einer im Walde bey Koͤnigshuͤtte liegenden Kohlengrube, erlitt der Schieferthen die merkwuͤrdigſten Umaͤnderungen. Er ver: wandelte ſich theils in rothen Porcellainjaſpis, theils in ein homogenes Geſtein, welches ſich vom gruͤnen Bandjaſpis nicht unterſcheiden läßt. Im rothen Porcellainjaſpiſſe finden ſich prächtig erhaltene Sphenopteris-, Pecopteris- und Bechera- Abdruͤcke mit erhaltenen feinften Nerven. Es ift wohl glaub: lich, daß die verſchiedenen vorhiſtoriſchen Kohlenbraͤnde in Ober— ſchleſien, als in der Fannigrube bey Michalkowice, in der Louiſen⸗ grube bey Kabre, im Hranikfloͤtz Jaworno im Freyſtaat Kra— kau, von dieſem plutoniſchen Proceſſe herruͤhren. Aus dem Vorgetragenen folgt: 1) Daß der Gruͤnſtein, indem er zu Tage kam, feurig fluͤſſig war. 2) Daß der Sandſtein und Schiefer⸗ then von ihm gebrannt wurden. 3) Daß die Hebung des ober⸗ ſchleſiſch-polniſchen Kohlengebirges der Gruͤnſtein bewirkte. — ' Naumann bemerkte am Schluſſe dieſes Vortrages, daß man noch kein Beyſpiel kenne, daß Gruͤnſtein und Porphyr Ver⸗ nderungen in der Beſchaffenheit des durchbrochenen Sandſteines Iſis 1838. Heft 7. 546 wahrnehmbar machte. Zippe erwaͤhnte einer ſolchen Frittung der feinkoͤrnigen Grauwacke durch Porphyr, welche ſich in der Nachbarſchaft von Drahnoaugezd und Wegwanow im berauner Kreiſe wahrnehmen laͤßt. 15) Zippe lieſt eine vom Hofr. Keferſtein aus Halle eingeſchickte Abhandlung uͤber die geognoſtiſche Beſchaffenheit der Gegend von Toͤplitz mit beſonderer Hinſicht auf die Verhaͤlt— niſſe der Braunkohlen- und der Kreideformation. Nach dem Schluſſe der Abhandlung, welche hauptſaͤchlich zu beweiſen ſuchte, daß die Ablagerung der Braunkohlenformation aͤlter ſey als die der Kreideformation, widerſprachen v. Buch und Noͤggerath dieſer Anſicht, und fuͤhrten Beyſpiele an, wo aus der Lagerungs— folge das jüngere Alter der Braunkohlenformation dargethan wird. Dr. Reuß fuͤhrte ſolche Verhaͤltniſſe ſelbſt aus der Gegend von Töplitz an. 16) Dr. Söppert machte Verſuche über kuͤnſtliche Ver⸗ ſteinerungen. 17) Prof. Frieſe aus Innsbruck zeigte einen ſeltenen Pflanzenabdruck auf Stinkſchiefer von Haͤring in Tyrol. 18) Prof. Schmiedel, Statiſtik von Oeſterreich, zu⸗ naͤchſt von Tyrol. 19) Bonsdorff, gediegen Gold von Torneo. 20) Schrötter, Brand-Erz mit Idrialith. 21) Saidinger, Korund aus Böhmen in Cyanft. 22) Prof. Otto legte eine bedeutende Anzahl trefflicher Abbildungen von Verſteinerungen aus dem Quaderſandſtein der Grafſchaft Glatz, dem Muſchelkalke in Oberſchleſien, dem rothen Todtliegenden und dem Uebergangskalk in Schleſien vor, welche er geſammelt und demnaͤchſt zur Herausgabe beſtimmt habe. Mehrere darunter ſeyen wahrſcheinlich, einige auch zuverlaͤſſig neue Arten. Als vorzuͤglich merkwuͤrdig wurden hervorgehoben: Eine wahrſcheinlich neue Art von Ostrea aus dem Quader⸗ ſandſtein; eine neue Art von Leuciscus aus dem Mergel, welcher mit Gyps bey Katſchau vorkommt; Kiefern eines Rep⸗ tils aus dem Muſchelkalke von Kopitz; ein Zoophyt aus der Gattung Eschara, dann ein Fragment einer Ostrea aus demſelben Muſchelkalk; eine gute Abbildung von Palaeonis- cus Wratislawiensis, welchem der Beiname nunmehr mit groͤßerem Rechte zukomme, als ſeit der Beſtimmung und Benennung dieſes Fiſches bey der Verſammlung der Naturfor— ſcher zu Breslau derſelbe auch wirklich in Schleſien, und zwar bey Neudorf gefunden worden ſey. (Agaſſiz habe den Namen in Beziehung auf die Breslauer Verſammlung und in der Mei⸗ nung gegeben, daß die dort vorgezeigten Exemplare aus Schle⸗ ſien ſeyen; ſie waren aber von Ruppersdorf bey Braunau in Boͤhmen.) Otto zeigte eine Reihe von Abbildungen dieſes Fi⸗ ſches mit großen Verſchiedenheiten in dem Verhaͤltniſſe ih rer Dimenſionen, und machte darauf aufmerkſam, daß man leicht verleitet werden koͤnne, die Extreme dieſer Reihe fuͤr verſchiedene Species zu halten. Prof. Heinrich bemerkte, daß er dieſen Fiſch auch auf der Colonie Nepomuk bey Landskron gefunden habe. Eine Abbildung eines N Exemplares von Pa- 547 Jaeoniseus lepidurus von Ottendorf bei Braunau in Böhmen ; eine Art von Euomphalus, eine von Sigaretus, beide viel⸗ leicht neu, aus Uebergangskalk, dann eine Fucoide in rothem Marmor aus der Grafſchaft Glatz; viele Terebrateln, worunter 3 Arten vielleicht neu, 2 Ammoniten, von welchen Herr Leo— pold von Buch den einen als einen Gonyatiten mit ſehr brei⸗ tem Ruͤcken und ſcharfen Kanten auch in den aͤlteſten Schich— ten des Uebergangskalkes im Bayreuthiſchen vorkommend, den andern als planorbiformis beſtimmte. 23) Prof. Germar uͤber Calamiten. Die Biegungen, welche haͤufig in den Laͤngsſtreifen vorkommen, ſeyen nicht als Merkmale beſonderer Species zu betrachten; ſie finden ſich auch mit umgebogenen Streifungen zuſammen, ſo bey Calam. un- dulatus. Ein Abſatz finde ſich immer nach dem neunten Gliede. Er habe auch die Blaͤtter der Calamiten gefunden; aus dieſen gehe hervor, daß die im Keuperſandſteine vorkom— menden Equiſeten ſeyen, nicht aber die der Steinkohlenforma— tion. Die Knoͤtchen an den Calamiten ſeyen Ueberreſte der Blattwurzeln, und alle Calamiten ſeyen blos Steinkerne, daher die Blätter aͤußerſt ſelten. Goͤppert hält dafür, daß dieſe Knoͤtchen mehr den Aeſten der Calamiten als bloßen Blattan— fügen entſprechen dürften. Dr. Jäger aber aͤußert, daß dieſe Calamiten mit Knoͤtchen zu Pterophyllum gehören dürften, Prof. Germar ſchließt mit der Bemerkung, daß man unter den Calamiten wahrſcheinlich mehrere Gattungen werde unterſcheiden muͤſſen. 24) Prof. Jaͤger zeigt Gypsabguͤſſe von Zähnen von Mastodonsaurus Salamandroides, und macht Bemerkungen uͤber die vorher getrennten beyden Species, welche nunmehr unter dem angefuͤhrten Namen in eine einzige vereinigt werden. Ferner zeigt er Gypsabguͤſſe von Zaͤhnen aus der Molaſſe, welche nach Vergleichung mit den Zähnen der Lebenden wahr— ſcheinlich dem Wallroſſe angehoͤren. Dann theilte er Beobach tungen mit, welche er in Beziehung auf die merkwürdigen Ab⸗ ſonderungen in der Structur des Keuperſandſteines gemacht habe. Die Sandſteine brechen in Parallelepipeden, deren Ecken zuweilen abgeſtumpft ſeyen. Die merkwuͤrdigen Abſonderungen der Maſſen wiederholen ſich regelmäßiger, und ſeyen viel haͤu⸗ figer, als bey dem bunten Sandſteine, welcher ſonſt in meh⸗ reren Beziehungen mit dem Keuperſandſtein uͤbereinkomme. Hierauf zeigte Derſelbe Flugſand aus der lybiſchen Wuͤſte, wel— cher nebſt anderen Mineralien vom Cap, aus Neuholland und China durch Dr. Ludwig nach Stuttgard gebracht worden ſey. Dieſer Flugſand beſteht bloß aus Quarzkoͤrnern ohne andere Beimengungen, von graulich weißer Farbe, halbdurchſichtig, die Koͤrner faſt von der Groͤße eines Hirſekornes, und darin ziemlich gleich. (Bei der Verſammlung der Naturforſcher in Wien wurden Parthien von Sand aus der lybiſchen, nubiſchen und arabiſchen Wüfte vorgelegt, welche Ritter Prokeſch von Oſten mitgebracht hatte; ſie unterſcheiden ſich weſentlich durch Farbe und Größe der Koͤrner; der Sand der nubiſchen Wuͤſte iſt faſt ochergelb, und der arabiſche iſt viel groͤber. Unterſuchungen mit dem Microſcope zeigten damals an der etwas matten Oberflaͤche der Körner durchaus keine Spur von Bruchflaͤchen, auch ſchei⸗ nen ſie ihre rundliche Geſtalt nicht der Abreibung zu verdanken, fie ſcheint eine urſpruͤngliche. Es wurde damals die Bemerkung gemacht, daß der Wuͤſtenſand in geologiſcher Hinſicht vorzuͤglich auch deßhalb wichtig ſey, weil er die ausgedehnteſte Formation der Erdrinde bilde.) 548 25) Dr. Abich ſpricht uͤber Erhebungs-Kratere und das Band eines innern Zuſammenhanges, welches in der Richtung beſtimmter Linien raͤumlich oft weit von einander getrennte vulcaniſche Erſcheinungen und Gebilde zu ausgedehnten Zuͤgen unter einander vereinigt. Er legte topographiſch-geognoſtiſche Charten und erlaͤuternde Anſichten von der Linie vor, welche von der Inſel Ischia uͤber den Veſuv in nordoͤſtlicher Richtung uͤber die Appenninen bis zur See laͤuft. Er ſprach dann von der Natur des erloſchenen Vulcanes Vultur in der Provinz Baſilicata und nannte dieſen als eine beſondere Modification eines deutlichen Erhebungskraters. Einige Notizen des verewig- ten Brocchi waren die Veranlaſſung zur Reiſe in das vulca— niſche Gebiet des Vulturs, welcher in der oben angegebenen Linie liegt. Der Weg ging durch die Campagna uͤber Gifterna nach Monte Forte und Avellino. Auf dieſem etwa 20 bis 21 Mi⸗ glien weiten Wege erregt zuerſt das maͤchtige Auftreten eines Leuzitgeſteines bey Ciſterna Intereſſe; es iſt dem den Monte Somma znfammenfegenden ahnlich, die Entfernung vom Somma betraͤgt vier Miglien; es findet ſich hier unter Bedeckung von lockeren Schichten von Bimsſteintuff in bedeutenden Steinbruͤ⸗ chen. Da aͤhnliche Maſſen auch in der Campagna di Roma und am Vultur erſcheinen, ſo laſſen ſie auf einen gangartigen Durchbruch dieſer Maſſen ſchließen. In dem engen Thale, wel ches von Mugnano nach dem Monte Forte hinauf zieht, zeigen ſich Ablagerungen von Bimsſteintuff, welcher ſich in dieſer Rich—⸗ tung tief in die Appenninen hinein erſtreckt. Dieſelben Maſſen bedecken den Boden des Thales, in deſſen Mitte Avellino liegt und lehnen ſich an den Fuß der Kalkgebirge. Weißer Bims⸗ ſteintuff laͤßt ſich bis zum Gipfel des Monte Vergine (6012 par, Fuß uͤber dem Meere) verfolgen. Der Weg fuͤhrte weiter von Avellino uͤber Mirabella nach Frigento zu den berühmten Mo— fetten in Thal Anſante. Bei Mirabella zeigt ſich noch die Fortſetzung der vulcaniſchen Tuffe, welche ſonſt jenſeits der Waſſerſcheide der Appenninen nicht erſcheinen. Von der Hoͤhe von Frigento (3092 par. Fuß) uͤberſchaut man die oͤſtliche Seite des Gebirges, welches mit Ausnahme der Erhebung des Vulturs ſich als ausgedehntes Hochland geſtaltet, uͤber welches ſich der genannte Berg von hier aus geſehen in der Form eines flachen ſtark abgeſtumpften Kegels erhebt. Das Thal und der See von Anſante liegt drei Miglien von Frigento in ſuͤdlicher Rich⸗ tung, 2260 par. Fuß Meereshoͤhe. Noch heute entſpricht die Oertlichkeit der Schilderung, welche Virgil von dieſer Gegend macht, wo er die Furie Alecto zur Unterwelt hinabſteigen laͤßt. Es iſt ein Keſſelthal mit ſanften Abhaͤngen, welches gegen We— ſten in eine enge Schlucht auslaͤuft, Vade mortale genannt. Von den beiden Hainen, welche zu Virgils Zeiten den Eingang in dieſes Thal beſchatteten, iſt erſt zu Murats Zeiten der eine umgehauen worden. Der See im Grunde dieſes Thales hat ungefaͤhr 25 Meter im Durchmeſſer, das Waſſer iſt ſchmutzig⸗ grau und ſchlammig. Kohlenſaͤure und Schwefelwaſſerſtoffgas entbinden ſich fortwaͤhrend, und erhalten den See in einer Art von kochender heftiger Bewegung, ſo daß die aufſprudelnde Fluͤſſigkeit an mehreren Stellen zu einigen Fuß Hoͤhe getrieben wird. Auch dem Boden des Thales im Umkreiſe des See's entſtroͤmen dieſe Gasarten, ſo daß das ganze Thal mit einer Schicht von Kohlenſaͤure bedeckt iſt, und nur mit Vorſicht und bey bewegter Luft betreten werden kann. Merkwuͤrdig ſind die Veraͤnderungen und Umwandlungen, welche die Geſteine im Thale durch die Einwirkung dieſer Mofetten erlitten haben. Der blaͤuliche ſchiefrige Kalkſtein mit Zwiſchenlagern von Con⸗ 8 — + > 2 — 549 glomeraten ift in kalkigen und thonigen Mergel und Gyps um⸗ geaͤndert, welcher in zahlloſen groͤßern und kleinern Cryſtallen in den Halden zerſtreut iſt, welche der blaue Thon um die trockenen Mofetten bildet. Auch die Schwefelbildung fehlt hier nicht, beſonders in dem Thone auf dem Grunde des Thales. Die trockenen Gasquellen fand Abich um 8 Uhr früh 19,5 Cent. bey 18,500 Cent. Lufttemperatur. Die Differenz des Pſychro— meters war in ber Gasquelle 2 ¼, in der Luft aber 5. Die Temperatur am Boden des Thales war 245, die des See's 24 — 25° und die Pſychremeterdifferenz 2, außer dem Bereich der Gasemanationen blieb ſie 5, ein Beweis der Waſſerdampf— menge, die zugleich mit der Kohlenſaͤure aufſteigt. Auch eine ausgezeichnete Mineralqnelle findet ſich eine halbe Stunde von Lago Anſante am aͤußerſten Ausgange des Vade Mortale in der Nähe von Villa Maina. Dieſer Ort liegt auf einem maͤ— ßigen Huͤgel, und iſt ungeſund geworden, ſeitdem der ihn fruͤher vor den mephitiſchen Ausduͤnſtungen des Sees ſchuͤtzende Hain umgehauen worden. Die Quelle iſt ſchwefelartig, und ihre Temperatur 27,5 Cent. Mit der groͤßeren Annaͤherung an das Gebiet des Vulturs verliert ſich der Plateau-Character der Lands ſchaft immer mehr; die tief eingeſchnittenen Thaͤler des Clu— ſiento und Ofanto mit ihren nackten Gehaͤngen geben der Ge⸗ gend das Gepraͤge einer wahren Gebirgsnatur. Von der Hoͤhe von Monte Verde uͤberſieht man das Gebiet des Vulturs in feiner ganzen Ausdehnung. Majeſtaͤtiſch uͤberragt feine obere Maſſe die vorliegende Huͤgelreihe jenſeits des Aufiduo. Seine Geſtalt vertraͤgt ſich allerdings mit der Vorſtellung eines ab— geſtumpften Kegels, deſſen dem Beſchauer zugekehrte Seite ein— geſtuͤrtzt und fortgeführt zu ſeyn ſcheint, und in deſſen Innern man Spuren eines Eruptionskegels zu erkennen glaubt. Ver— fuͤhrt durch die Umriſſe dieſer Gebirgsmaſſe iſt man geneigt, ſie fuͤr ein zerſtörtes Analogon des Somma zu halten, und ſteigt in dieſer Vorausſetzung den ſteilen Abhang zum Flußbette des Ofanto hinab. Doch zeigt ſich keine Spur einer vulkani— ſchen Gebirgsart, nur abgerundete Geſchiebe der Appenninenfor— mation zeigen ſich hier, und in den beinahe undurchdringlichen Waldungen an feinen Abhaͤngen ſieht man nur Appenninen- Kalkſtein mit Feuerſteinnieren, uͤberall mit verworrenen und zugleich aufgerichteten Schichten. Erſt nachdem man 1½ Mi: glien vom Ofanto am ſanften Abhang hinangeſtiegen, treten plotzlich ſenkrecht anſtehende Maſſen eines Augitporphyrgeſteines entgegen; doch nur gering iſt ſeine Verbreitung, denn noch in bey weitem groͤßerer Hoͤhe laͤßt ſich der aufgerichtete Floͤtzkalk verfolgen. Endlich zum Innern des Berges gelangt, ſieht man ein conglomeratartiges Geſtein mit einer großen Menge von Augit= und Hornblende-Cryſtallen, welches hier herrſchend wird, durchaus ohne beſtimmte Lagerungsverhaͤltniſſe. Die ganze Baſis des Vulturs hat einen Umfang von 20 Miglien; er wird durch ein Aggregat mehrerer aneinander gereihter Berge gebildet, deren hoͤchſter Punct St. Michele 2468 par. Fuß über Melfi und 4156 Fuß uͤber dem Meere erhaben iſt. Die Abhaͤnge dieſer Berge fallen nach Innen zu unter verſchiedenen Winkeln ſteil ein, nach Außen ziehen große, ſanft gewoͤlbte Ruͤcken hinab, die Form des Berges wechſelt ſehr ſtark, je nachdem man ſich ihm von verſchiedenen Seiten naͤhert. Das erwaͤhnte Conglo— merat mit Augit und Hornblende bildet unter verſchiedenen Mo- dificationen die herrſchende Felsart. Im innern Raume des gekruͤmmten Bergwalles finden ſich regellos gruppirte Erhebun⸗ gen des als Grundgeſtein bezeichneten feſten Conglomerates. Weiter gegen Süden, wo das Aufhören dieſer Maſſen zugleich 550 eine große Abſtufung des Terrains bezeichnet, findet ſich auf der zweyten Stufe eine große kreisfoͤrmige Weitung, welche zwey mit einander in Verbindung ſtehende See'n umſchließt. Keine Tuffe, keine Auswuͤrflinge. Alles deutet auf einen Einſturz. Das feſte Conglomerat auf der einen Seite und auf der andern in nicht großer Entfernung die aufgerichteten Kalkſteinſchichten. Die See'n ſind 2093 par. Fuß uͤber dem Meer und 286 Fuß über denſelben findet ſich an einem ſteilen Abhange ein Capu⸗ zinerkloſter. Der größte dieſer See'n hat ungefaͤhr 2 Miglien, der kleinere, unmittelbar unterhalb des Kloſters gelegene aber nur eine Miglie im Umfange, die Tiefe beyder belaͤuft ſich auf ungefaͤhr 100 Palmi. An wenigen Stellen am Rande bemerkt man ſchwache Entwickelung von kohlenſaurem Gaſe; das Waſſer iſt uͤbrigens rein und klar und die See'n enthalten gute Fiſche. (In den Jahren 1810 und 1820 entftand in den Sommer: monaten nach lange anhaltenden Regenguͤſſen an mehreren Stel— len der angeſchwellten See'n eine fo ſtarke Bewegung im Waſſer durch die vermehrte Gasentwickelung, daß es an mehreren Pune ten in Sprungquellen ähnlichen Strudeln bis zu 14 und 16 Fuß empor getrieben wurde. Brochi hat eine Beſchreibung dieſer, 23 bis 24 Tage anhaltenden, von unterirdiſchem Droͤhnen be— gleiteten Erſcheinung der Academie in Neapel mitgetheilt.) Auf den Abhaͤngen des Gebirges, deſſen Kern aus den genannten Conglomeraten und Baſaltmaſſen beſteht, findet ſich eine Ab— lagerung baſaltiſcher Tuffe, deren Verbreitung jedoch nur oͤrtlich iſt. Eine trachytiſche Formation tritt oͤrtlich von Melfi am noͤrdlichen Fuße des Berges an den Ufern des Fluͤßchens auf; man ſieht deutlich ihr Forterſtrecken unter den Augit- und Leuzitgeſteinen nach dem Innern des Berges. Dieſer Trachyt iſt hauptſaͤchlich durch eingemengten ſchwarzen Hauͤyn (2) aus⸗ gezeichnet; auch gibt es hier Abaͤnderungen, welche durch die Groͤße der Feldſpatheryſtalle dem Trachyt des Drachenfels am Niederrhein gleichen. Auch der Kern des Berges, auf deſſen flachem Ruͤcken die Stadt Melfi liegt, beſteht aus einem Ge— ſtein, in welchem Hauͤyn einen vorwaltenden weſentlichen Ge— mengtheil bildet; außerdem aber auch Leuzit, ſowohl fein ein⸗ geſprengt, als auch in großen kugligen Maſſen ausgeſondert, ſtets von glaſiger Beſchaffenheit. So wie der Pyroxen den Augitporphyr, fo characteriſirt die ſchwarze Varietaͤt von Hauͤyn dieſe Felsart als eigenthuͤmliches Gebilde, welchem man den Namen Hauͤynporphyr beylegen könnte. Seine entſprechenden Conglemerate und Tuffe find beſonders mächtig im angrenzen⸗ den Tuffhuͤgel des Monte Taborre entwickelt, und vermengen ſich mit denen der vorhergehenden Formationen auf eine ſchwer zu unterſcheidende Weiſe. Am Fuße des ſuͤdoͤſtlichen Bergab⸗ hanges iſt bey dem Städtchen Aſella eine mächtige Ablagerung von Bimsſteintuff, aus welchem eine kraͤftige Mineralquelle ent⸗ ſpringt, merkwuͤrdig; auf dem Tuff findet ſich eine Suͤßwaſſer⸗ Kalkſteinbildung abgelagert. Aus den Lagerungsverhaͤltniſſen der hier beruͤhrten Formationen und ihren Beziehungen zu den mit ihnen in Beruͤhrung tretenden Gliedern der Appenninenformationen ergibt ſich, daß von der Bildung des Berges bis zu ſeiner je⸗ tzigen Geſtalt allgemeine, theils befondere, blos local wirkende Kraͤfte in mehreren Perioden thaͤtig waren, wovon der letzte Act die energiſche Wirkung einer gewaltigen Erhebungs-Urſache ge⸗ weſen ſeyn mag. Dieſelbe Kraft, welche unter dem gleichfoͤr⸗ migen Drucke des Meeres den vollkommenſten Typus eines Er⸗ hebungskraters hervorzubringen vermag, wird im Innern des Feſtlandes ſtets mehr und weniger Störungen in der regelmaͤßl⸗ gen Entwickelung ihrer Gebilde erfahren, und es iſt bemerkens⸗ 551 werth, wie bey dem Erhebungskrater des Vulturs eine großartige Spaltenbildung in der Längendimenſion feiner Hauptzuͤge deut⸗ lich ausgeprägt iſt, während ein regelmäßiges Aufrichten gleich⸗ geneigter Maſſen um ein gemeinſchaftliches Centrum nicht wahr⸗ zunehmen iſt. Eben deßhalb zeigt ſich aber der Vultur als ein hoͤchſt intereſſantes verbindendes Glied in der Reihe analoger, bereits bekannter und doch ruͤckſichtlich des inneren Baues ſo ſehr von ihm verſchiedener Gebilde; er duͤrfte dem Cantal und Mont d'Or an aͤhnlichen Beziehungen naͤher ſtehen, als alle uͤbrigen, bisher bekannt gewordenen Erhebungskratere. 26) Apotheker Oswald aus Oels in Schleſien zeigt ſchleſiſche Mineralien. 27) Hofrath Tileſius zeigt Abbildungen von ethnogra⸗ phiſchen Gegenſtaͤnden. ; 28) Prof. Frankenheim ſpricht über einige Beziehungen der Chemie zur Cryſtallologie, von Meſſungen der Eryſtalle mit dem Microſcop und von der Beſtimmung der Lage von Cry: ſtallen, welche durch Abdampfung aus einer Aufloͤſung auf einer cryſtalliniſchen Unterlage erhalten werden, in Beziehung auf dieſe Unterlage. Die eryſtalliſirenden Körper aͤußern ein Beſtreben nach paralleler Stellung gegen ihre eryſtalliniſche Unterlage; dies ſes gehe ſo weit, daß ſich bey einigen nicht nur ihre gewoͤhnliche Cryſtallform, fondern zuweilen auch das Cryſtallſyſtem andere. So erſcheine Jodkalium, deſſen gewoͤhnliche und ſo zu ſagen conſtante Cryſtallform das Hexaeder ſey, in der Geſtalt von Octaedern, wenn man es auf Glimmer eryſtalliſiren laſſe; eine Flaͤche des Octaeders ſey dann immer der vollkommenen Theis Tungsflähe des Glimmers parallel. Das Eryſtallſyſtem des Salpeters, bekanntlich ein prismatiſches, aͤndere ſich in ein rhomboedriſches, dem Kalkſpathe iſomorphes um, auf einer Un⸗ terlage aus einem Mineral dieſes Eryſtallſyſtemes. Laſſe man ſalpeterſaures Natron auf Kalkſpath eryſtalliſiren, fo haben bey— derley Cryſtalle entweder eine Seite, oder auch eine Seite und eine Diagonale gemeinſchaftlich. Die Temperatur, Concentra⸗ tion, fremde Beymengungen haben keinen Einfluß auf die Ery⸗ ſtallferm, wohl aber die Unterlage, auf welcher ſich die Cryſtalle bilden. Innerhald der Fluͤſſigkeit bilden ſich die Cryſtalle in der Kernform; Combinationen entſtehen durch andere Umſtaͤnde. 29) Prof. Breithaupt ſpricht über regelmaͤßige Ver⸗ wachſungen von Eryſtallen zweyer und dreyer verſchiedener Mi— neralſpecies. Er erwähnt einiger, bereits bekannter, hieher ge— hoͤriger Beyſpiele nur beylaͤufig, und zeigt ähnliche regelmäßige Verwachſungen am Quarz und Feldſpath; eine ſolche ſey der bekannte Schriftgranit. An ausgebildeten Cryſtallen dieſer Mi— neralien zeigte Hr. B. die Stellung der beyderley Eryſtalle: eine Flaͤche der Pyramide des Quarzes iſt nehmlich parallel einer Flaͤche des vertikalen Prismas des Feldſpathes; zugleich haben beyde Cryſtalle zwey beſtimmte Kanten ebenfalls parallel. Ein anſehnlicher Feldſpatheryſtall erſchien auf dieſe Art regel— mäßig mit Quarzeryſtallen beſetzt, welche bey ihrer Durchwach— ſung mit dem Feldſpathe Schriftgranit bilden. An Pſeudomor⸗ phoſen von Quarz nach Kalkſpath ſeyen die Flaͤchen des Quarz⸗ rhomboeders parallel den Flaͤchen des Rhomboeders von halber Axenlaͤnge des Kalkſpathes. Der hexaedriſche Eiſenkies ſitze mit den Hexaederflaͤchen auf den macrodiagonalen Flächen des pris— matiſchen Eiſenkieſes. Als ein Bepſpiel von regelmaͤßiger Ver⸗ 552 wachſung von drey verſchiedenen Mineralien zeigte Hr. B. den ſogenannten geſtrickten Asbeſt von Sterzing, welcher aus zarten Amphibolcryſtallen beſteht, die in einer ſolchen Stellung regel⸗ maͤßig mit Rautenſpath verwachſen ſind, daß ihre vertikalen Kanten den Polkanten der Rhomboeder des Rautenſpathes pa= rallel ſind. Zuweilen finden ſich noch Blaͤttchen von Chlorit fo mit dieſen beyden Mineralien verwachſen, daß die vollkom— mene Theilungsflaͤche der Chloriteryſtalle ſenkrecht auf der Axe des Rhomboeders des Rautenſpathes ſtehe, und in ihrer Lage ſolchergeſtalt der Flaͤche O R. (der Endflaͤche) entſpreche, dann ſeyen auch die Rhomboederflaͤchen der Chloriteryſtalle in paralleler Stellung mit den Rhomboedern des Rautenſpathes. 30) Freyh. v. Strantz, über die großen Wirkungen der erplodirenden Gaſe in Erdhoͤhlen und über Hoͤhlenverband, mit Beziehung auf die Erdbeben. In einer Zeit, wo man in der Geologie ſo bemuͤht iſt, alle vorkommenden Erſcheinungen moͤglichſt zu erklaͤren, muß uns daran liegen, keinen Gegenſtand der Forſchung aus dem Gebiete anderer Wiſſenſchaften unberuͤckſichtigt zu laſſen. Es duͤrfen mithin die Kriegswiſſenſchaften, inſofern ſie das Gebiet der Phyſik und Chemie beruͤhren, nicht davon ausgeſchloſſen werden, zu deren Vervollkommnung viele koſtſpieligen Verſuche im Großen Statt finden, welche die Mittel eines Privatmannes uͤberſteigen. Verſuchen wir daher die Theorie des unterirdiſchen oder Minenkrieges für unſere Studien zu benutzen. Das Schieß⸗ pulver aͤußert bey feiner Entzuͤndung in einem eingeſchloſſenen Erdraum eine Expanſivkraft, gleich den vulcaniſchen Ausbruͤchen, hier als Mine, und zwar vorzugsweiſe nach der mindeſten Wi⸗ derſtandslinie, darunter auch die Minentiefe verſtanden wird. Dieſe Widerſtandslinie findet bey einem wagrechten Boden zu Tage wirkend, ſenkrecht, bey einem Berge, nach Lage des Mi⸗ nenofens, bisweilen auch ſeitwaͤrts ausgehend Statt, gleich den Seitenausbruͤchen bey vulcaniſchen Kegelbergen, wodurch Erd— trichter entſtehen, auf die wir weiterhin zuruͤckkommen werden. Wir wiſſen ebenfalls, daß eine Reihe von Minenoͤfen, bey dop⸗ peltem Abſtande ihrer Widerſtandslinie neben einander gelegt, eine gemeinſchaftliche Zuͤndung zulaſſen, und daß mittelſt dieſem Lauffeuer auf großen Strecken ſucceſſive Wirkungen hervorge⸗ bracht werden, die mit den Erdbeben unſerer vulcaniſchen Zone zu vergleichen ſind, wo nach Verhaͤltniß des Widerſtandes der Erddecke Erſchuͤtterungen oder Exploſionen entſtehen, ſich end- lich neue Vulkane ergeben, oder alte, welche bisher geruht, von Neuem wieder in Thaͤtigkeit kommen. Was nun das Streichen der vulcaniſchen Zone betrifft, ſo faͤllt dieſes mit den Gebirgen der Continente ſowohl, als mit den untermeeriſchen Gebirgen zuſammen. Wir erkennen mithin hier Hebungen, mit Zuruͤck⸗ laſſung hohler Raͤume in großer Tiefe, meiſt verbunden durch Kanäle, nehmlich hier den Luftzug befoͤrdernde Spalten, der⸗ gleichen Höhlen auch mit einer Centralhoͤhle in Verbindung ſtehen dürften, aus welcher die vulcaniſchen Stoͤße ſich periodiſch ent⸗ wickeln. Es ſprechen mithin die Erdbeben fuͤr einen ſolchen Hoͤhlenverband, indem ſie unter den Gebirgen, oder laͤngs ihrem Fuße ſtreichen, der noch weiter unter die Tiefebenen, und ſelbſt unter dem Meere fortziehen kann. Ginge die Kraft vom Mit⸗ telpuncte der Erde aus, fo würde fie, der mindeſten Widerſtands⸗ linie folgend, vorzugsweiſe gegen die Tieflaͤnder, den Ocean insbeſondere fi äußern, ein Fall, der jedoch umgekehrt Statt findet. Wir wiſſen ferner, daß man ſich keine Verſenkungen chne Raum zur Aufnahme jener Maſſen denken kann, daß die 553 muldenartigen oder keſſelartigen Vertiefungen, fo wie die Seiten des ſtaͤrkſten Abfalles eines Gebirges, wenn Laͤngenthaͤler oder Meere ſeinen Fuß begrenzen, fuͤr Senkungen zeugen, wogegen alle Rund-⸗ oder Waſſergebirge unbedingt Hebung erkennen laſſen, indem hier die Aufrichtung der Schichten darauf hindeutet. Betrachten wir naher die expanſiven Wirkungen, inſofern fie einen Krater oder große Verſenkungen hervorbringen. Eine Pulvermaſſe auf eine gewiſſe Tiefe als Mine gelegt, bildet bey ihrer Exploſion, indem ſie die Erde durchbrechend zu Tage geht, einen Erdtrich— ter, kegelfoͤrmigen Auswurf, der durch das Zuruͤckfallen der Erde zum Theile wieder ausgefüllt wird und dabey nach Große der La— dung und Tiefe der Mine einen Durchmeſſer der doppelten bis ſechsfachen mindeſten Widerſtandlinie hervorbringt; außerdem noch eine Seitenpreſſung von gleichem Radius des Trichters, nehm— lich Erd-Erſchuͤtterung, Auflockerung und Quetſchung der Ne— bengallerien (oder damit zu vergleichenden Nebenhoͤhlen) bewirkt. Die Erfahrungen, in ſo weit wir davon Grundregeln ableiten, erſtrecken ſich indeß bei den Kriegs-Minen nur zu 24 Fuß Tiefe, und 500 Centner an Pulverladung. So z. B. erhielt man 1762 bey der Belagerung von Schweidnitz mit 500 berl. Centner (5500 berl. Pfund) Ladung und 15 rheinl. Fuß Mi⸗ nentiefe, einen Erdtrichter von 84 — 94 Fuß, dagegen bey gleicher Ladung aber 24 Fuß Tiefe nur von einigen 60 — 70 Fuß im Durchmeſſer. Ein Mehreres bedarf er fuͤr unſeren Zweck nicht. — Aehnliche Erdtrichter kommen bisweilen in der Natur vor, wo augenblickliche Exploſionen Statt gefunden haben, die von Manchen fuͤr eingegangene Vulcane angeſehen werden. Eben ſo denken wir uns auch das Entſtehen der vulcaniſchen Seen. Zur Erklaͤrung eines gleichzeitigen Einſturzes mehrerer Berge dienet ebenfalls die Theorie jener mindeſten Wiederſtands— linie, indem wir uns die Expanſivkraͤfte innerhalb eines Erd— gewoͤlbes denken, dem andere Höhlen zur Seite liegen, oder im Umkreiſe umgeben, wo alsdann die Zwiſchenwaͤnde, wenn ſie an Maͤchtigkeit der Erddecke nachſtehen, bey dieſer Exploſion einge— worfen werden, mithin einen gemeinſamen Einſturz veranlaſſen. Unter einem ſolchen Falle begreifen wir jenen, mit dem Erd— beben zu Liſſabon 1755 verbundenen Einſturz einer Felſenkette, von dort bis Mogador. Einzelne Bergeinſtuͤrze koͤnnen aber auch durch zu große Spannung ihres Gewoͤlbes, und eben ſo im Verlaufe der Zeit durch Verwitterung hervorgebracht werden. Endlich koͤnnen noch chemiſche Veranlaſſungen partielle Einſtuͤrze im Innern, auch große Erdbeben veranlaſſen. Ruͤckſenkungen koͤnnen gleich nach Erhebung einer Bergmaſſe durch Nachlaß jener mechaniſchen Kraͤfte, oder auch durch Uebergang der Koͤr— per aus dem flüffigen in concreten Zuſtand Statt finden, in letzterem Falle bey den aufgelagerten Schichten der Gebirgsmaſſen ſich Berſtungen ergeben, welche die Vertikalthaͤler bilden. — Was Herr von Carnall in neuerer Zeit Beachtungswerthes uͤber Hebungen und Senkungen geſagt, ſtimme ich in Allem bey, als dieſem mehrere meiner Betrachtungen ſich anſchließen. Schließ⸗ lich glaube ich noch von den Naturerſcheinungen, die ſich in unſern Tagen ereignen, bemerken zu muͤſſen: „daß haͤufig Sen⸗ kungen im Großen Statt finden, waͤhrend die Hebungen im Großen noch manchem Zweifel unterliegen, dieſe als erwieſen, inſulariſch zerſtreut nur im Kleinen vorkommen“; woran ſich manche Betrachtungen anknuͤpfen laſſen, welche aber hier zu weit fuͤhren duͤrften. N 31) Prof. Zippe legte die vom Hrn. Meier, k. k. Hoft. in Wien, eingeſchickte geognoſtiſche Charte eines Theiles Iſis 1838. Heft 8. 554 des ſuͤdlichen und mittleren Boͤhmens vor, und las die dazu ge— hoͤrigen Erlaͤuterungen und Bemerkungen. Dieſe Charte umfaßt das Uebergangsgebirg im Kaurzimer, Berauner, Rakonitzer, Pilsner und Klattauer Kreiſe, das Gra⸗ nit= und Gneusgebirge des ſuͤdlichen und ſuͤdweſtlichen Boͤhmens, und die auf die aͤltern Formationen aufgelagerten Floͤtzgebirge, nehmlich die Ablagerungen des aͤlteren Floͤtzgebirges von Bud⸗ weis, und zwiſchen Kaurzim und Boͤhmiſchbrod, und die in den Bereich der Charte fallenden Ablagerungen der juͤngeren Flögformation. Mehrere Durchſchnitte zur Verſinnlichung der Lagerungsverhaͤltniſſe waren der Charte beygefuͤgt. Der Wunſch, daß eine ſo umfaſſende Arbeit recht bald bekannt gemacht wer⸗ den möge, wurde von allen anweſenden Geognoſten laut aus— geſprochen. 32) v. Bonsdorff, über die chemiſche Zuſammenſe⸗ tzung des Labradors und die Urſache ſeines Farbenſpiels. Dieſe ſey in einem Ueberſchuß von 5—6 pC. Kieſelerde zu ſuchen, welche vielleicht ſehr fein und gleichfoͤrmig eingemeng⸗ ter Quarz ſey. Der nicht farbenſpielende Labrador enthalte 52,0 Kieſelerde, 30,0 Thonerde, 13,0 Kalk und 4,0 Natron, und gebe eine genaue chemiſche Formel, während die farbenſpie— lenden Varietaͤten 57,0 und daruͤber Kieſelerde enthalten, wel— cher Mehrbetrag nicht in die Formel gebracht, und ſomit als beygemengt betrachtet werden koͤnne. Breithaupt bemerkt zu dieſer Mittheilung, daß die farbenſpielende Varietaͤt ein anderes ſpez. Gew. beſitze, als die uͤbrigen, und Haidinger theilt die Beobachtung mit, daß die Farbenwandlung von Puncten aus= gehe, welche in gehoͤriger Richtung unter dem Microſcope be⸗ trachtet, eine regelmaͤßige Figur zeigen, welches eine Einmengung von fremdartiger Subſtanz in beſtimmten Richtungen wahrſchein— lich mache. v. Bonsdorff ſprach dann weiter über das Aus- treiben der Kohlenſaͤure aus kohlenſaurem Kalke durch Waſſer— dampf, und gruͤndet darauf eine Theorie uͤber den Urſprung der Kohlenſaͤure in Mineral-Waͤſſern, welche dem Zutritte von Waſſer zu dem im Innern der Erde im gluͤhendheißen Zuſtande vorhandenen kohlenſauren Kalke zuzuſchreiben ſey. Er findet eine Beſtaͤtigung dieſer Theorie in dem conſtanten Gehalte benach⸗ barter Mineral-Waͤſſer an kohlenſaurem Kalke bey ſonſt ver⸗ aͤnderlichen Verhaͤltniſſen der übrigen Beſtandtheile. 33) Zippe legt Pläne der in feinem Vortrage in der all⸗ gemeinen Sitzung erwaͤhnten vorhiſtoriſchen Waͤlle, und die ver⸗ ſchlackten Geſteine des Bukowetzer Walles vor. Dr. Cotta macht hiezu die Mittheilung, daß ſich in dem von Wenden bewohnten Theile der Lauſitz eine bedeutende Zahl ſolcher Waͤlle finde, daß man jedoch blos 3 gefunden habe, in welchen ſolche verſchlackte Geſteine vorkommen. 34) Batfka zeigte Cryſtallmodelle der Edelſteine von far⸗ bigem Glaſe (ſogenannter Compoſition, mit welcher in Boͤhmen bekanntlich alle farbigen Edelſteine auf das taͤuſchendſte nachge⸗ ahmt werden); ſie fanden ſowohl wegen ihrer Richtigkeit und Netligkeit des Schliffes, als auch wegen der Schoͤnheit der Farben den verdienten Beyfall. 35) Dr. Zeuſchner legt ein von ihm entworfenes Profil der Karpathen vor, welches ſich von dem von Puſch und Bous gegebenen weſentlich unterſcheidet. 555 Das Urgebirge zeigt nicht blos Gneusgranit, ſondern auch Glimmerſchiefer, dann Talkſchiefer mit Gaͤngen, auf welchen die Schmoͤlnitzer Bergwerke umgehen. Er ſprach dann uͤber die Floͤtzgebirge in den Karpathen, unter welchen bekanntlich die geognoſtiſche Stellung des Karpathenſandſteines noch unentſchie⸗ den iſt. Die Stellung des Tatriſchen Kalkſteines ſey noch uns ſicher. Die Verſteinerungen des Klippenkalkes, welcher in Kar⸗ pathenſandſtein eingelagert iſt, kommen im mittleren Jura und im Coral-Rag vor, auch zeigen ſich Kreidepetrefacte, welche je⸗ doch nach Beobachtungen von L. v. Buch ebenfalls in der Ju— raformation vorkommen. Einige Schichten fuͤhren die Petre— facten des unteren Ooliths, daher ſey der Karpathenſandſtein zur Juraformation gehörig. Im Sandſtein des Trentſchiner Comis tates komme Gryphaea Columba vor; die Ablagerung dieſes Sandſteines erſtrecke ſich von Preßburg bis in die Wallachey auf 100 Meilen Laͤnge bey 15 Meilen Breite; der Karpathen— ſandſtein dürfte demnach in die obere zur Kreide, und in die untere zum Oolith gehoͤrige Formation zu trennen ſeyn. Die Salzablagerungen an den Karpathen ſollen nach der allgemeinen Annahme tertiaͤr ſeyn. Nach ſeinen Beobachtungen ſind die Salzniederlagen in Thon mit Hornſtein uſw. bey Dohromil von Karpathenſandſtein bedeckt, die Salzablagerungen am nördlichen Abhange der Karpathen bilden daher das Liegende des Karpa= thenſandſteines. Nach den Verſteinerungen von Wieliczka ſey nichts zu beſtimmen fund über Ablagerungen am ſuͤdlichen Ab: hange der Karpathen wiſſe man nichts Gewiſſes. 36) Dr. Reuß über das Vorkommen des Pyrops, 37) Zippe legt einige vom Prof. Zawadsky in Przemysl eingeſchickte Mineralien und Petrefacte vor. Nr. 1) das neue Golderz, welches in Szara Dorna in der Bukowina im Jahr 1836 entdeckt wurde, welches 8 pC. reines Gold (im Schlich 2) liefern ſoll. Es wurde fuͤr ein dichtes Hornblendegeſtein- mit reichlich, aber fein eingeſprengtem Eiſenkies erkannt, welches daher wahrſcheinlich goldhaltig ſeyn mag. Von gediegenem Gold keine Spur. Nr. 2) Salmiak von Jablonow in oͤſterreichiſch Podolien, welcher in kugelfoͤr⸗ migen Maſſen, in einem tertiaͤren Sandſteine, der Tremblower Sandſtein genannt, vorkommt. Das uͤberſchickte Exemplar iſt ganz rein und frey von fremder Beymengung, derb, duͤnnſtaͤng— lig zuſammengeſetzt und ganz dem in Fabriken durch Sublima⸗ tion bereiteten Salmiak aͤhnlich. Es wurde jedoch die Bemer— kung gemacht, daß unter den Varietaͤten des natuͤrlichen Sal— miaks in vulzanifchen Gegenden ebenfalls mitunter ſolche reine Parthien vorkommen. Nr. 3) ein Petrefact, welches im Dnieſter in oͤſterreichiſch Podolien gefunden, und dort Diabli palee (Teufelsfinger) genannt wird. Es iſt ein Orthoceratit mit ſehr engen Concamerationen, welcher vermuthlich aus Ueber— gangskalkſtein ſtammt. Es iſt merkwuͤrdig, daß auch bey Uns der gemeine Mann die Orthoceratiten mit dem angefuͤhrten Namen belegt. Nr. 4) kommt auf der Oberflaͤche des Flug⸗ ſandes, welcher 6 Meilen von Przemysl große Strecken bedeckt, ſehr häufig vor. Iſt keine Verſteinerung, ſondern eine roͤhren⸗ foͤrmige Sandconcretion, wie fie in Sandablagerungen verſchie⸗ dener Gegenden oft vorkommt. 38) Hofe. v. Edlenbach zu Prag zeigt ein Stuͤck des in den Kohlengruben von Buſchtiehrad ſtehenden foſſilen Baum⸗ ——————ů—ů 556 ſtammes mit der Rinde, in welcher deutliche Kohlentheilchen ausgeſchieden erſcheinen. 39) Prof. Roßmaͤßler ſprach über Klippen im Bodenſee mit theilweiſe eingeſchloſſenen Paludinen. Es ſey zweifelhaft ob dieſe raͤthſelhafte Bildung als eine gegenwaͤrtige anzuſehen ſey. 40) Prof. Zeuſchner ſprach uͤber die Gruben des edlen Opales von Czerwenitza. Man finde gegenwaͤrtig den edlen Opal in blaͤulichgrauen Trachytporphyr eingeſchloſſen. Sehr merkwuͤrdig ſey das Vorkommen einer milchartigen Subſtanz, welche getrocknet kreideartig werde. Sie beſtehe aus Kieſelerde, vielleicht aus Infuſorienpanzern. 41) Hofapoth. Zellner zeigt eine intereſſante Reihe von Zinkerzen aus Oberſchleſien, ausgezeichnete Exemplare von pris matiſchem und von rhomboedriſchem Zinkbaryt, ſowohl eryſtalliſirt als derb und durch Beymengungen verunreinigt, nebſt einigen anderen Mineralien, von welchen er die Reſultate ſeiner chemi— ſchen Unterſuchungen mittheilte. 42) Zippe legte ein Bruchſtuͤck einer Platte von Guf- eiſen mit halberhabenen Figuren vor, welche im Dorfe Kalms— wieſe auf der Herrſchaft Tetſchen, nach dem deßhalb amtlich aufgenommenen Protocoll angeblich inmitten eines Bruchſteines von Sandſtein gefunden, und als ein Curioſum vom Herren Grafen Franz v. Thun-Hohenſtein an die geognoſtiſche Section uͤberſchickt worden war. Vom Sandſtein war ein Stuck bey: gelegt; bey dieſem, obwohl nicht ganz mit Gewißheit angegeben werden konnte, daß er von dem naͤmlichen Bruchſteine ſey, zeigte ſich das Bindemittel eiſenſchuͤſſig. Aus dem Protocolle war erſichtlich, daß die Bruchſteine vor ſehr langer Zeit moch— ten gebrochen worden ſeyn, da fie einem alten Steinhaufen ent: nommen wurden. Die Platte mochte durch ihre Verroſtung wahrſcheinlich ſelbſt das Cement gebildet haben, welches fie ver- moͤge ihrer zufaͤlligen Lage zwiſchen zwey Steinbloͤcken mit die— ſem zuſammenkittete. Die Geognoſten machten am 24. September eine Exeur⸗ ſion ins Moldauthal. IV. Botanik. * Secretaͤr: Opitz und Dr. Welwitſch. 1) Prof. Unger, uͤber die Samenthiere der Pflanzen. Die Lehre von der Befruchtung der Pflanzen, ſo wie von der Entwicklung des Pflanzeneyes als Folge jenes Vorganges hat in neuefter Zeit vor vielen andern ſchwierigen Gegenſtaͤnden der Pflanzenphyſiologie eine gluͤckliche Erweiterung gefunden. In dieſe fo geheimnißvolle Wirkſamkeit der Natur iſt durch mehr- ſeitige Bemuͤhungen ausgezeichneter Naturforſcher ſo viel Licht gekommen, daß man ſchon jetzt mehrere bisher ganz unverſtandene Erſcheinungen, welche mit dem Befruchtungsact in nothwen⸗ diger Verbindung ſtehen, mehr oder weniger umſtaͤndlich zu er⸗ klaͤren im Stande iſt. Unſtreitig ſpielt bey dieſem Vorgange des reproductiven Lebens der befruchtende Stoff eine der wich tigften Rollen. Ihm habe ich durch längere Zeit meine Auf merkſamkeit geſchenkt; ihm wuͤnſchte ich auch bey dieſer Gelegen— 557 heit, wo ſo viele ſcharf pruͤfende Kenner verſammelt ſind, das Wort zu ſprechen. Ich brauche nicht in das Gedaͤchtniß rufen zu muͤſſen, welche widerſtreitende Anſichten man, noch bis auf den heutigen Tag, uͤber die Natur jenes Stoffes ausgeſprochen hat, und vielleicht noch gegenwärtig hegt; war man auch über ſeine phyſicaliſchen und chemiſchen Eigenſchaften zum Theil im Einklange, ſo offenbarte ſich doch in Bezug auf ſeine vitalen Eigenſchaften eine deſto großere Meynungsverſchiedenheit, die man ſogar bis auf die Geſchlechtigkeit der Pflanzen ausdehnte, und dieſe einerſeits eben ſo zu vertheidigen, als ſie anderſeits abzuſtreiten ſuchte. Als ich vor mehreren Jahren in der Be— fruchtungs-Feuchtigkeit des Torfmooſes mit Huͤlfe ſehr ſtarker Vergroͤßerungen Weſen erkannte, welche mit einem Leibe und einem ſpiralig gedrehten Schwanze oder Ruͤſſel verſehen ſind, deren Bewegungen ſelbſtſtaͤndig erſchienen, und die nach allen Eigenſchaften eine nicht zu verkennende Analogie mit den Sa— menthieren der Thiere und des Menſchen zeigten: ſo glaubte ich zu dem Schluſſe berechtigt, die Feuchtigkeit, welche dieſe offenbar thieriſchen Weſen enthielt, und die in den ſogenannten Befruchtungsſchlaͤuchen enthalten war, in naͤchſte Beziehung mit der Samenfeuchtigkeit der Thiere zu ſtellen, und fo der wahren Bedeutung dieſes Stoffes am naͤchſten auf die Spur gekommen zu ſeyn. Die Analogie ließ keinem Zweifel Raum, auch in der fovilla des Pollens der vollkommeneren Pflanzen dieſelbe Natur des befruchtenden Stoffes anzuerkennen. Fort— geſetzte Beobachtungen haben die erſten Angaben nicht nur be— ſtaͤtiget, ſondern noch Manches uͤber die anatomiſche Structur der Moosantheridien und die Beſchaffenheit und Lebensbedin— gungen ihrer Samenthiere hinzugefuͤgt. In dieſen Beobachtun— gen, welche ich vor nicht langer Zeit der Akademie der Natur— forſcher mitzutheilen die Ehre hatte, ſprach ich mit Zuverſicht die Hoffnung aus, die genannten Samenthiere, die ich bisher nur in der Gattung Sphagnum mit Sicherheit zu erkennen im Stande war, ohne Zweifel auch noch in andern Gattungen der Mooſe, und ſelbſt der Lebermooſe aufzufinden. Mit Beginn des letzten Fruͤhlings, als die Bluͤthenzeit dieſer Gewaͤchſe her— anruͤckte, war ich bedacht, dieſen Gegenſtand weiter zu verfol— gen. Wirklich habe ich mich in meinen Erwartungen nicht ge— taͤucht: denn nicht nur in den mir bluͤhend vorgekommenen Mooſen, ſondern auch in den Lebermooſen wurde die Exiſtenz der Samenthiere in dem maͤnnlichen Befruchtungsorgane außer Zweifel geſetzt. Ich habe die Ehre, Ihnen hier die Reſultate dieſer letzteren Unterſuchung in moͤglichſter Kuͤrze vorzulegen. Fuͤr Polytriehum commune, einer der gemeinſten dieliniſchen Mossarten, ſchien mir die letztere Hälfte des Monats May der geeignetſte Zeitpunct zu ſeyn, um in Bezug auf obige Gegen— ſtaͤnde erfolgreiche Unterſuchungen anzuſtellen. Die laͤnglichen gelben Pollinarien dieſes Mooſes hatten bey den meiſten Bluͤthen ſich ihres Inhaltes wirklich noch nicht entledigt, waren nicht eingefallen, ſondern geſchloſſen und ſtrotzend. Vom Bluͤthen— boden geloͤſet und unter das Waſſer gebracht, barſten ſie an der Spitze, wahrſcheinlich nach der groͤßern oder geringern Reife, ſogleich oder weniger ſchnell, und ließen einen truͤben grumoͤſen Inhalt ſtoßweiſe herausfließen. Dieſer beſtand bey genauerer Betrachtung keineswegs aus einer dickfluͤſſigen Subſtanz, wie man glauben koͤnnte, ſondern aus ſehr kleinen ausſchließend hexaédriſchen Zellen mit abgerundeten Kanten, die durch eine homogene Schleimmaſſe mehr oder weniger innig mit einander verbunden, welch letztere beſonders dort deutlich wahrzunehmen war, wo die abgerundeten, meiſt auch etwas verſchobenen Kanten 558 der Zellen zuſammentrafen. In jeder einzelnen dieſer hexasdri⸗ ſchen Zellen, von ſehr zarter Membran gebaut, befand ſich außer einem klaren und fluͤſſigen Inhalt noch ein Koͤrper, an dem ein verdicktes Ende mit einem duͤnnen ſpiralfoͤrmig gewundenen Fortſatze deutlich unterſchieden werden konnte. Meiſtentheils erſchienen dieſe Koͤrperchen, wovon in jeder Zelle immer nur ein einziges vorhanden war, unbeweglich, indeß andere eine zit— ternde Bewegung mit dem vorderen Ende des duͤnnen Fortſatzes hervorbrachten, andere endlich abſatzweiſe ſich ſogar um ihre Achſe zu drehen anfiengen. Mit den Samenthierchen der Pol— lenſaͤcke des Torfmooſes hatten dieſe Thierchen die groͤßte Aehn— lichkeit. Der Koͤrper war, wie bey dieſen, etwas ins gruͤnliche ſpielend, nur war die Form mehr oval. Die Windungen des ruͤſſelfoͤrmmigen Fortſatzes mochten 14 bis 2 mal ineinander greifen. Bey Ruhenden konnte ich den Durchmeſſer der Spirale meſſen, er betrug 0,004“. Nur wenige ſah ich frey von ihrer Hülle, die beym Ausſtoßen zerriſſen wurde; aber ſie bewegten ſich nicht drehend, fondern man konnte nur eine zitternde oſcillierende Ber wegung des Ruͤſſels wahrnehmen. Daß hier, wie bey andern Pollinarien der Mooſe, eine beſondere homogene Membran als Epidermis die Zellenſchicht uͤberzieht, welche die Hoͤhlung der— ſelben enthält, laͤßt ſich beym Berſten deutlich erkennen, indem ſich hier mehrere Chlorophyllblaͤschen enthaltende Zellen trennen, und in der Fovilla einzeln fortgeſtoßen werden, waͤhrend die durchſichtige Epidermis rings um die Oeffnung im Zuſammen⸗ hange mit den uͤbrigen Zellen bleibt. Ganz dieſelbe Beſchaffenheit des Pollinariums und der Samenthiere fand ich auch im Polytrichum juniperinum, ur- nigerum und alpestre, die ich zu verſchiedenen Zeiten unter: ſuchte; ebenfo konnte ich auch in Funaria hygrometrica, Bryum cuspidatum und punctatum durchaus nichts entdecken, was auf eine Verſchiedenheit in der Form oder in den Lebensaͤuße— rungen dieſer thieriſchen Weſen hindeutet. Mit Ungeduld er: wartete ich die erſten reifen Antheridien der gemeinen Marchan- tia polymorpha. Auch hier fand ich das, was ich erwartete; die in denſelben eingeſchloſſenen Pollenſaͤcke verhielten ſich ganz fo wie die von Polytrichum und der übrigen Mooſe; die fo- villa beſtand auch hier aus einer zelligen Maſſe, wie ſie ſchon Mirbel in ſeiner trefflichen Abhandlung über die Marchantia polymorpha richtig darſtellte; doch enthielten die einzelnen cubi— ſchen Zellen nicht ein oder mehrere unregelmaͤßige Koͤrner, wie er in der oben genannten Abhandlung Fig. 55, 56, 57 angibt; ſondern ganz ſolche thieriſche Weſen, wie in den Mooſen. Bey vollkommener Reife der Pollinarien ſcheinen dieſe Zellen oder auch Eyhaͤute eben ſo abſorbirt zu werden, wie die Membran der Mutterzellen, welche die Pollenkoͤrner höherer Gewaͤchſe ein: ſchließt; wenigſtens findet man in dem milchigen Safte, der ſich durch Zuſammendruͤcken der Antheridien an den in denſelben eingeſenkten Pollinarien ergießt, keine Spur ſolcher Zellreſiduen. Beſonders gut gelang es mir bey Marchantia, die Form der Thiere, welche ſie beym Schwimmen im Waſſer annehmen, zu beobachten; auch konnte ich wahrnehmen, daß dabey der Ruͤſſel, welcher nun eine ſchwache Spirallage annimmt, und alſo mehr als der uͤbrige Theil des Koͤrpers ausgeſtreckt iſt, in einer aͤußerſt ſchnellen Bewegung begriffen iſt. Ruhend und in ſich gewun⸗ den, maß der Durchmeſſer der Spirale hier 0,003“. Auf Glas eingetrocknet nahmen ſie eine Form an, woraus her⸗ vorzugehen ſcheint, daß der hintere Theil der Spirale, welcher den Koͤrper und einen Theil des Fortſatzes enthält, ſtaͤrker 559 und ſteifer ſeyn muß, als der vordere ruͤſſelfoͤrmige Theil. Ein: mal eingetrocknet, kommen ſie durch Befeuchtung nicht mehr zum Leben. Außer der Marchantia polymorpha ſah ich gleiche Samenthiere noch in Grimaldia hemisphaerica, doch hat es mir bey den Jungermannien noch nicht glüden wollen, fie zu finden; die Aehnlichkeit indeſſen der Pollinarien dieſer Pflanzen mit jenen der Mooſe und vorzuͤglich der Sphagnaceen, ihre Groͤße, Structur und der Inhalt, ſo lange ſie ihre vollkommene Reife noch nicht erlangten, laͤßt keinem Zweifel Raum, daß ſie auch in dieſen noch werden aufgefunden werden. Cuſt. Corda aͤußerte hierauf feine Zweifel an der thieri⸗ ſchen Natur dieſer Koͤrper; indem bekanntlich jeder fein vertheilte Koͤrper in eine mehr oder minder regelmaͤßige Bewegung verſetzt werden koͤnne, der jedoch das characteriſtiſche Merkmal der thie— riſchen Bewegung, die Willkuͤrlichkeit, fehlt. Zugleich machte er aufmerkſam auf die Unterſchiede animaler und molecularer Bewegung. Derſelbe zeigte endlich durch Kreidenzeichnung die hexaedriſche Zelle, fo wie die Bildung der Spiralfaſern, und verglich ſie mit gleichen Spiralfaſerzellen in den fruchtbildenden Organen anderer Cryptogamen. Nees v. Eſenbeck glaubte, daß der Organismus des Thieres noch mehr, als die willensfaͤhige Bewegung, fuͤr das Daſeyn der Thierheit ſpreche. Hofr. Reichenbach bemerkte hierbey, daß auch fuͤr das ſyſtematiſch-genetiſche ein Urpunct angenommen werden muͤſſe. Die Beantwortung der Frage: wo die Graͤnze zwiſchen Thier und Pflanze anzunehmen ſey, erſcheine ſo ſchwierig, daß zu vermuthen ſtehe, die Graͤnze werde nie gefunden werden. 2) Bentham ſprach Über feine bereits im Drucke befind⸗ liche Schrift uͤber die Familie der Leguminoſen. Da de Candolle ſeit 12 Jahren den zweyten Theil ſeines Podromus vollendet habe und eine Menge, hauptſaͤchlich tropiſcher und antarktiſcher Leguminoſen zur Anzahl der Bekann⸗ ten hinzugefuͤgt worden ſey, daß die Summe der ſchon bekannten Gattungen verdoppelt worden iſt, und uͤberdieß die reichen Samm— lungen unbeſtimmter braſilianiſcher, auſtraliſcher und oſtindiſcher Arten hinzukommen, welche in den Herbarien aufbewahrt wer— den: ſo fand derſelbe eine neue Bearbeitung zur Aufhellung des Zweifelhaften nothwendig. Unter den vorzuͤglichſten Werken über dieſe große Pflanzenfamilie, welche ſeit de Candolle's er waͤhntem Werke erſchienen, wurde beſonders der „Prodomus florae Indiae orientalis von Wight und W. Arnott“, die „Enumeratio plantarım Africae australis von Ecklon und Zeyher« und die „Commentationes de plantis Africae au- stralis von Ernſt Meyer“, nebſt den in verſchiedenen Werken zerſtreuten Beſchreibungen neuer Arten und Gattungen von Guillemin, Desvaur, Hooker, Wallich, Lindley u. a. erwähnt. — Was Dr. Eiſengrein's Werk über Schmetterlingsbluͤthen betrifft, fo ſcheine ihm dieſes Werk zu viel aus bloß pbiloſophiſchen, nicht immer veſt begründeten Be⸗ obachtungen zu beſtehen. Derſelbe erwaͤhnte auch der Arbeiten Vogel's in Berlin, worauf eine kritiſche Ueberſicht der vorge— nannten Werke folgte, in welcher Bentham bemerkte, mit de Candolle nicht ganz uͤbereinſtimmen zu koͤnnen. — Er fuͤgte bey, er ſey bemuͤht geweſen, neue ſchwankende Arten zu bloßen Varietaͤten zu reducieren; indem er die Wandelbarkeit der Va— rietaͤten beſſer aufzufaſſen verſuchte. In Hinſicht der feinen 560 Gattungsverſchiedenheiten, welche de Candolle von der Lenkung oder Richtung des Wuͤrzelchens herleite, glaubte derſelbe nicht ſteten Gebrauch zu machen. Bentham bemerkte, daß die ganze Abtheilung der Papilionaceen eine große natuͤrliche Pflanzen- familie bilde; daß er geſucht habe, deren Gattungen in ſolche Gruppen zu vertheilen, deren Kennzeichen von einer Combination von Merkmalen verſchiedener Organe entlehnt ſind. Ein be— deutendes Material hierzu habe er in ſeinem eigenen Herbarium in London niedergelegt; ſeitdem habe er auch die reichen Samm⸗ lungen von Wien und München durch feine Freunde Dr. End: licher und Hofr. v. Martius benutzt (gegen 7000 Species). — Er entwickelte nun die Grundſaͤtze fuͤr die Unterabtheilung der Familien, woruͤber er ſich weitlaͤufig ausſprach. Dann folgte die Diagnoſe der Unterfamilien oder Tribus und fümmte licher Gattungen und Arten, worunter ſich eine bedeutende Zahl neuer befindet. Durch dieſen Vortrag nahm Hofr. Reichenbach Anlaß, uͤber die Bildung natuͤrlicher Familien im freyen Vortrage zu ſprechen; indem er ſich, wie auch ſchon Bentham bemerkte, vorzuͤglich dahin ausſprach, daß bey Aufſtellung natuͤrlicher Fa⸗ milien uͤberhaupt und ihrer Gliederung unter ſich, nicht irgend ein einzelnes Organ in Betracht gezogen, ſondern immer und uͤberall die ganze Organogeneſe wohl beruͤckſichtigt und erwogen werden muͤſſe. Bey Aufſtellung natürlicher Familien muͤſſe das Bewußtſeyn der Eigenheiten derſelben leitend erſcheinen. Dieſen Zweck zu erreichen, koͤnne man zwey Wege betreten; den fubs jectiven und den objectiven. De Candolle's Eintheilung erſcheine, wie Bentham bereits ausgeſprochen, willkuͤrlich; derſelbe wieder— holte das Schwankende der Merkmale, die von einem einzigen Organe hergenommen, und fuͤhrte als Beyſpiel die Beſtimmung der Caryophyllaceen nach einem Embryo curvatus (nach Lindley) an; da in dieſer Umſchreibung Dianthus feibft keine Caryo- phyllacea ſeyn dürfte, und bemerkte: Bentham habe bewieſen, daß die Radicula nicht zur natürlichen Abtheilung der Familien geeignet ſey. Das einfache Zuſammenkruͤmmen des Embryo ſey bloß die niedere Stufe der Entwickelung; ſubjectiv koͤnnten keine dergleichen Charactere vorgeſchrieben werden; die innere Gliede⸗ rung der Familien ſey eine der ſchwierigſten Aufgaben. Wir muͤßten mehr der Natur, ihrem Erſcheinen und Wirken folgen, und überall deren Urgeſetze zu er⸗ forſchen ſtreben. Jede Familie muͤſſe einen Urpunct zeigen, von dem aus die Bildung gehe; ſie muͤſſe zeigen, wie ſie ſich geſtalten wolle, und von welchem Organe aus ſie beginne. Die vegetative Vollkommenheit in der Organiſation ſchreite von Norden nach dem Aequator hin, ſich ausbildend, eben ſo geo—⸗ graphiſch zunehmend an Formen und ſich weiter ausbreitend, fort, wie ihre Organe ſich entfaltend geſtalten. — Die Papilio⸗ naceen anbelangend, liege der Urpunct im Trifolium. Aus den Gegenſaͤtzen der weiblichen und männlichen Organe des Gynaͤceums und Androceums — entwickele ſich die ganze Familie. Die Sippen der Papilionaceen begoͤnnen und ſeyen die Trifolieen, Geniſteen, Hedyſareen, — bey welchen das Fortſchreiten aus dem Utriculus zur Antitheſe des Utrieulus eircumseissus, Le- gumen, und endlich wieder aus der einfachen Frucht von Ono- brychis zum gegliederten Lomentum die hoͤchſte Vollkommenheit der Bildung zeige. Analog erſcheine die Entwickelung der Corolle bey Trifolium, nehmlich als eine Corolla tubulosa mit tiefſtet Andeutung eine Corolla papilionacea werden zu wollen, dann bey andern zum Theil ſich loͤſend, endlich vierblättevig, bey den 561 Caſſiaceen normaler fuͤnfolaͤtterig werdend, endlich bey den Mis moſaceen ganz regelmaͤßig und hoͤchſt vollendet. Analog er: ſcheine auch die geographiſche Verbreitung der Familien, welche im innigen Verhaͤltniſſe mit dem Morphologiſchen ſtehe. Die Trifolieen erſcheinen in nördlicher Richtung, ſuͤdlicher die Geni⸗ ſteen; tropiſch, am reichſten die Hedyſareen. Daſſelbe Verhaͤlt— niß wiederhole ſich in den Caſſiaceen ſich andeutend. Das maͤnn— liche ſey bey den Trifolieen am niedrigſten, welche als Diadel— phiſten erſcheinen, höher bey den Geniſteen, welche Monadel⸗ phiſten ſind, die Decandriſten andeutend. Hierauf gieng er wie⸗ der auf Benthams Satz von dem Nichtzureichen einzelner Cha— ractere uͤber, worinn er mit ihm gaͤnzlich uͤbereinſtimmte. Auch die Caſſiaceen ſchreiten vorwaͤrts wie die Papilionaceen; das Streben oder die Ausſtreckung des Embryo bey den Caſſiaceen und Mimoſeen ſey die hoͤchſte Vollendung. — Die wahre Be— deutung der Papilionaceen -Blumen ſcheine noch zur Zeit nicht gut erklaͤrt, obwohl ihre Entwicklung aus drey Stipular⸗ paaren (nicht aus einem Fiederblatte) augenfaͤllig ſey, und dieſe Zuſammenſtellung in der Geſtaltung, oft ſogar in der Beklei— dung ſich deutlich verrathe. 3) Superintendent Lumnitzer aus Brünn: Populari⸗ ſierung der Naturgeſchichte. 4) Prof. Lichtenſtein übergab eine Knoſpe der Raffle- sia patma zur Unterſuchung. * 5) Prof. Ramiſch zu Prag: Beobachtungen uͤber die Samenbildung ohne Befruchtung, die er an Mercurialis an- nua machte. Eine aͤhnliche Beobachtung machte zwar Prof. Rudolphi an Mercurialis ovata, fand jedoch, daß die Sa— men nicht keimten; Ramiſch behauptete dagegen, daß derley Samen von Mereurialis annua nicht nur reiften, ſondern auch keimten. Er bemerkte, daß Schkuhr zwar an Mercurialis Zwitterblumen beobachtet haben wolle: allein er ſelbſt habe dieß nicht finden koͤnnen, ſondern bloß, daß an den weiblichen Pflan— zen wohl maͤnnliche vorkommen, welche derſelbe jedoch ſogleich beſeitigte, die mithin keinen Einfluß auf die Befruchtung neh⸗ men konnten. Daß reife Samenkoͤrner ſich auch ohne Befruch— tung bilden koͤnnten, dieß habe ſchon Agardh geſagt. Von dieſen Samenkoͤrnern koͤnnen ſich nun, nach Ramiſch, Pflanzen durch mehrere Generationen vermehren, und gegenwärtig habe derſelbe ſchon Pflanzen der 5. Generation erzogen. Im Pflan— zenreiche waͤre nun das Analogon der Blattlaͤuſe aufgefunden, wo die Befruchtung durch mehrere Generationen fortwirkt. Der— ſelbe vertheilte ſodann ſeine hierauf bezuͤgliche Abhandlung „Beobachtungen uͤber die Samenbildung ohne Befruchtung am Bingelkraut“ an die Mitglieder der Section. 6) Baron von Zügel theilte mehrere Bemerkungen Über Nelumbium speeiosum mit, da fo eben in dem, an ſeltenen Gewaͤchſen reichen Garten Sr. Excellenz des Herrn Altgrafen von Salm⸗Reifferſcheid mehrere Früchte deſſelben zur Reife ges kommen waren und der Sectionsverſammlung vorgewieſen wur— den. Baron Huͤgel erwaͤhnte zuerſt, in Bezug auf das Vater— land der in Rede ſtehenden Pflanze, daß er dieſelbe am haͤufig— ſten in ſtehenden Waͤſſern Oſtindiens beobachtet habe; daß es allerdings wahrſcheinlich fen, daß ſich dieſe Pflanze einſt, wenn auch eben nicht häufig, in Egypten vorgefunden habe, daß fie aber gegenwaͤrtig dort nicht mehr gefunden werde. — Was die in mehreren Schriften vorgekommene Angabe uͤber den haͤufigen Iſis 1838. Heft 8. 562 Genuß der Samen von Nelumbium anbelangt: ſo erklärte Hügel jene Angabe groͤßtentheils für unrichtig und fabelhaft, mit dem Beyſatze, daß hierzu wahrſcheinlich die Verwechslung des Nelumbiums mit einer Nymphaea Veranlaſſung gegeben haben moͤge, von welcher aber nicht der Same, wohl aber die Wurzeln genoſſen werden. Uebrigens fand er bey ſeinem laͤn— gern Aufenthalt in Oſtindien mehrmals Gelegenheit zu der in— tereſſanten Beobachtung, daß das Nelumbium speciosum in der Mythologie der Indier eine aͤhnliche Rolle ſpiele, wie der Regenbogen in der Religion der Iſraeliten, indem die Pflanze vermoͤge der großen Ausdehnbarkeit der Blattſtiele bey niedri— gem und hohem Waſſerſtande ihre Blaͤtter immer auf der Ober— flache des Waſſers ſchwimmend erhalte. — Die vorgezeigte Rafflesia patma wurde Herrn Unger zum Aufweichen uͤberge— ben, um ſpaͤter Unterſuchungen über dieſen merkwürdigen Paz raſiten anſtellen zu koͤnnen. Nach Beendigung der Sitzung begab ſich der groͤßte Theil der Sectionsgeſellſchaft in den ausgezeichneten Garten Sr. Ex—⸗ cellenz des Herrn Altgrafen v. Salm-Reifferſcheid, wo fie mit zuvorkommender Freundlichkeit von dem edlen Herrn Beſitzer empfangen, ſich beſonders an der ausgezeichneten Sammlung der Cacteen, fo wie der Ericaceen erfreuten, welche der ſorgſa— men Pflege des ausgezeichneten Obergaͤrtners Birnbaum anver— traut ſind und ſich hier, gleich den uͤbrigen ſeltenen Gewaͤchſen, wegen der naturgemaͤßen Behandlung in einer lebenskraͤftigen Fuͤlle entfalten. 7) Dr. Biaſoletto, uͤber die Metamorphoſe der Algen. Er nahm die Reſte kleiner Algen, z. B. Sporochnus, Calothrix, Exillaria, beſonders die Exillaria truncata Grey. und Frustulia attenuata Kütz. aus dem Meere, that fie in weit geöffnetes Glas mit deſtilliertem Waſſer, und ließ fie ges gen 2 Monat an einem Orte ſtehen, wohin die Sonne oͤfters ſcheinen konnte, bey einer Temperatur von 15 bis 20° R. Das Glas war mit einem Porzellanteller bedeckt, welcher mit ſeinem Rande gut ſchloß. Auf jener Seite, wo die Sonnen— ſtrahlen durch das Glas auf das darinn enthaltene Fluidum dringen konnten, bildete ſich zuerſt eine Art Zone von grasgruͤ— ner Farbe, welche die Alge fruͤher nicht hatte; die gruͤne Far— be erſtreckte ſich nur ſo weit, als die Sonnenſtrahlen einge— drungen waren, und dieß in einem Halbkreiſe bis zur Haͤlfte des Glaſes. Wo das Sonnenlicht ſtaͤrker wirkte, wurde die Zone ſtaͤrker, breitete ſich allmählich bis auf den Boden, dann den Rand des Glaſes aus und endete an der entgegengeſetzten Schattenſeite auf der Fluͤſſigkeit, aber heller und ganz klar wer- dend. Auf der Oberflaͤche erſchien ſie nur durchſcheinend, von einer blauen, ins Violette ſpielenden oſcillierenden Farbe, welche derſelbe für identiſch mit dem von Nees von Eſenbeck in Bonn entdeckten neuen Princip Saprocyanin oder Saprochrom erkannte. Auf der Oberflaͤche der Fluͤſſigkeit fand derſelbe zwi— ſchen dieſer oſcillierenden Farbe einige kleine, olivengruͤne Flecken, wie eine ſehr feine Haut, welche derſelbe ſorgfaͤltig auf Glim— mer ausbreite. Mit Erſtaunen fand er nun in dieſer feinen Membran unter dem Microfcop eine Tetraspora, die von der T. lubrica ſich wegen ihrer olivengruͤnen Farbe und groͤßeren Dichtigkeit in ihrer Textur verſchieden zeigte, auch weniger zer— riſſen war. Derſelbe nannte ſie Tetraspora olivacea. Der grasgruͤne Theil war unter dem Microſcop nichts anderes als Palmella botryoides Ag. — Am Boden derſelben Fluͤſſigkeit 36 563 um das Glas fand er auch die Frustulia hyalina Ag. in großer Menge. Die Fruſtulen derſelben hatten eine ſchwache Bewegung, in dem Abſatze ſelbſt war aber die Frustulia ulna Kütz. (Bacillaria ulna Nitzsch.) — Ueberdieß ſeyen in der Fluͤſſigkeit verſchiedene Infuſorien geweſen. Bey gleichen Ver— ſuchen war er nicht mehr ſo gluͤcklich, das Suprocyanin oder Saprochrom zu erhalten. Er ſuchte noch weiters durch die Auflöfung der Meeralgen mit deſtilliertem Waſſer in einem Glaſe, welches gut ſchloß, mit Bryopsls plumosa Verſuche anzuſtellen. Auf dieſelbe Art wie fruͤher ſtellte er auch dieſes Glas an die Sonne. Nach einem Jahre zeigten ſich auf der der Sonne zugekehrten Seite hier und da grüne Flecken, die eis ne dunkel gelbliche Farbe hatten. Die grasgruͤne Alge war nichts als Palmella botryoides wie früher die dunkelgelbliche Frustulia hyalina. Die in das deſtillierte Waſſer gebrachte Bryopsis iſt ſo friſch geblieben, wie ſie es fruͤher war. — Derſelbe zeigte ſodann die Abbildung einer neuen Hygrocro- cis vor. Sie war aus einem Abguſſe von Sphaerococeus confervoides, welchen derſelbe friſch aus dem Meere genom— men hatte, entſtanden; den Nuͤckſtand dieſes Sphaerococcus that er am 15. Februar d. J. in eine kleine Flaſche von gruͤ⸗ nem Glaſe mit zwey Unzen deſtilliertem Waſſer und vier Tro— pfen Silberglaͤtteſſig. Auch dieſe Miſchung brachte er auf ei⸗ nen mehr oder weniger ſonnigen Ort, in eine Temperatur von 9 — 12° R. Nach einiger Zeit wurde das Fluidum truͤ⸗ be, ſpaͤter milchig, dann bildeten ſich nach und nach kleine Wolken, welche ſich zuvor im Fluidum zeigten, wo ſie auch etwas dichter waren. Anfangs May brachte er ſie unter das Microſcop und fand feine Hygrocrocis moniliformis. Gleichzeitig machte Biaſoletto eine andere Miſchung, nur nahm er ſtatt deſtillierten Waſſers gemeines Brunnenwaſſer. Das Brunnenwaſſer enthaͤlt gewoͤhnlich etwas kohlenſauren Kalk mit Spuren von Magneſia und Salzſaͤure, die letzte als Aus— duͤnſtung des Meeres. Dieſe Miſchung wurde früher trübe als die andere, hatte mehrere uͤber einander gelagerte Wolkenſchich— ten, ohne daß dieſe jedoch unter einander eine Verbindung ges habt haͤtten, die von oben nach unten ſtuffenweiſe immer duͤn⸗ ner und kleiner wurden. Die oberſte Schicht hatte eine Ma- teria matricalis, die etwas dichter als die andere und ſchwaͤrz— lich war. In der zweyten Flaſche war die Zerſetzung mehr vorgeruͤckt, die Fäden der Wolken an der Oberfläche waren weißlich und unter dem Microſcope konnte er ſie folgends di— agnofieren: Fili artieulati, articuli elongato-elliptiei, dia- metro ter quaterve majores, alii vero primis alternantes, rotundato-sphaerici, diametro aequales. Sie geben das Bild einer Kette mit zweyerley Ringen. — Die 2te Wolke, gleich unter der oberſten zeigte unter dem Microſcope Faͤden, welche aͤſtig, walzenfoͤrmig waren, mit deutlichen Sporen und Gliederungen, und die in den Fäden ſelbſt ſtecken ſollten; etli— che waren auch ungleich entfernt. — Die Ste Wolke zeigte fili ramosi, bald flexuosi und curvati, irregulares; fie waren dann und wann von Abtheilungen unterbrochen, als wenn fie Glieder von Confervoiden waren, meiſtens zwey neben einan- der, mit kleineren Gliedern als die andern; die Materia ma- tricalis war aus dem Fleiſchfarbigen in das Braune ſpielend. — Die vierte kleinere Wolke, nicht ſo dicht als die andern, hatte ihre Materia matricalis als eine ſehr feine Haut von roſenrother Farbe; die Faͤden waren unter dem Microſcope ſehr duͤnn, roͤhrig, einfach, an den Enden ſpitzig; hier und da hat⸗ ten ſie Spuren von runden Gliederungen, welche viel laͤnger 564 und ungleicher waren als an Hygrocrocis moniliformis. Die in der Naͤhe des Stoffes, von denen der Abguß gemacht wurde, befindliche Alge hatte keine Materia matricalis, war ganz gleich mit der beſchriebenen Hygrocrocis moniliformis, milchweiß, ins Fleiſchfarbige ſpielend. Der Sphaerococeus, von dem der Ab- guß gemacht ward, hatte beynahe nichts von feinem erſten An— ſehen verloren, nur daß die Faͤden etwas weicher geworden wa— ren. Zu gleicher Zeit machte derſelbe Verſuche mit den Auf gußruͤckſtänden von Sphaerococcus ohne Silberglaͤtteſſig. Nach zwey Jahren fand er in der dritten Miſchung eine kleine Wolke, welche ſich gegen den Boden zog und aus einer Calothrix, mit einer Frustulia Ag. gemiſcht, beſtand. Da ihm beyde Ar— ten neu ſchienen, ſo beſchrieb er ſie. Ob ſie jedoch Formen, Arten oder Varietäten find, überließ derſelbe der Beurtheilung. 3 RXotſchy. Die Reiſe zur Auffuchung nutzbarer Foſ⸗ Io nach Oberaͤgypten uſw. Er ſchickt Pflanzen zum Vers kaufe ein. 9) Prof. Hoppe legt ſeine ſchoͤnen Laubmooſe vor. 10) Unger übergab die geſtern zur Aufweichung erhalte— ne Rafilesia patma. Ein Querdurchſchnitt wäre gut geweſen, um die Anheftung auf Cissus zeigen zu koͤnnen. Derſelbe machte auf ſeine bereits gedruckte Abhandlung uͤber Paraſiten aufmerkſam; die Paraſitenwurzel bilde ſich im Mittelgebilde der Pflanze, auf welcher dieſelbe vorkommt; bey Aphyteja Hyd- nora ſey ſie einer Wurzel gleich. Hierauf wies er die von ihm herausgegebene Analyſe der Paraſiten vor. — Hofrath Voigt erwaͤhnte, er habe die Bemerkung gemacht, daß die Paraſiten aus dem Körper der Pflanzen ſelbſt entſtehen. Un—⸗ ſere Parafiten kommen nach Unger von Außen, ſelbſt die tro⸗ piſchen an aufgeritzter Rinde, wo eine Reaction entſtehet, wels che die Bildung hervorruft. Viscum mache voͤllige Wurzeln, — auch bey der Anwurzelung entſtehe eine Reaction. — Hofr. Reichenbach warf die Frage auf, wie der Same in die Wurzeln gelange? — Nees v. Eſenbeck war dagegen der Anſicht, das Keimen des Paraſitenſamens finde nur auf der Oberflache, nicht aber im Innern ſtatt. Kammerrath Waitz fügte hinzu: die Gattung Lathraea habe eine Art Attraction, ſie ſauge ſich gleichſam an. — Hierauf bemerkte Unger, daß es ihm noch nie gelungen ſey, Paraſiten durch die Ausſaat zu erziehen. f 11) Prof. Meneghini zu Padua laͤßt ſeine Abhand⸗ lung über die Befruchtung der Bryopsis vorlegen. 12) Corda legte feine Abhandlung über Spiralfaſerzel— len in dem Haargeflechte der Trichien vor. — In den Pilzen war bisher die Spiralfaſerzelle gänzlich unbekannt. Cord a entdeckte jedoch die Spiralfaſer als Haargeflechte oder Sporen⸗ träger der Haarſtaͤublinge (Trichia ), und ihre Analogie mit den Schleudern der Lebermooſe erkennend, fand er eine neue intereſſante Verknuͤpfung der Erſcheinungen in den Zellen hoͤherer Pflanzen mit denen einer ſo tief geſtellten Familie, wie die der Pilze, und namentlich der Mycogastres. Die Spiral⸗ faſerzelle der Haarſtaͤublinge bildet das Haargeflechte diefer Pie ze, und beſitzt mithin wohl dieſelbe Bedeutung wie die Schleu⸗ dern der Lebermooſe. Sie iſt, gleich jenen, zwiſchen den ges ballten Sporenmaſſen gelagert und von ſpindelfoͤrmiger Geſtalt, bald einfach aus einer, bald doppelt aus zwey parallel gewun⸗ denen Spiralfaſern gebildet. In den Jungermannien 565 und Marchantien iſt die, zwey parallele Faſern führende Schleudernform Überwiegend, während die Haarträger der Tri⸗ chien 5 — 11 parallel gewundene Faſern beſitzen. Die Haut der dieſe Fibern umſchließenden Zelle iſt einfach und undurch⸗ ſichtig; oft iſt fie an einer Seite mehr verdickt, glatt, gefaltet oder mit Waͤrzchen beſetzt, welche manchmal bey der Sporen⸗ reife verſchwinden. Die normal einfache Spiralfaſerzelle ver⸗ aͤſtelt ſich öfters und zeigt dann die gleichen Anomalien, die C. bereits früher bey Veraͤſtung der Schleudern von Blasia ger- maniea in Sturms deutſcher Flora dargeſtellt hat. 13) Prof. Rumy in Gran ſchickt das Verzeichniß von 24 Weidenarten aus den Karpathen ein. 140 Dr. Fenzl: über die Cucurbitaceen. Aus dieſen Unterſuchungen gieng hervor, daß die aͤußern Zellgewebs- und Gefauͤß-Schichten hoͤchſt wahrſcheinlich dem er— weiterten und ausgehoͤhlten Fruchtſtiele angehören , welcher zu⸗ naͤchſt jenen Gefaͤßdiscus umſchließt, der dem Quirl der Bluͤ⸗ thenorgane angehört, auf welchen ein dritter verticaler Gefaͤß⸗ kreis folgt, der mit den in der Zahl den Fruchtfaͤchern entſpre⸗ chenden Buͤndeln das Skelet des Carpellenkreiſes darſtellt. Er zeigte ferner, daß dieſe centralen Buͤndel an ihrer Baſis in den peripheriſchen Gefaͤßtheil der Carpellen uͤbergehen, oder beſſer, aus demſelben entſpringen, ſomit dem Carpophylle und keiner freyen Achſenverlaͤngerung des Fruchtſtieles angehoͤren, daher nur als Seitennerven der eingeſchlagenen Carpophylle zu be— trachten ſeyen, was ſich durch ihre Verbindung mit den Ge⸗ faͤßen der Carpelle und der Production der Placentargefaͤße er— weiſen laſſe. Die Placentargefaͤße zeigten keineswegs Verbin⸗ dung mit den Gefaͤßen des Carpellarruͤckens, mit Ausnahme von Cucurbita, bey welcher ſich einige der letztern an den beyden Endtheilen der Placenta einwaͤrts kruͤmmen und zu Eyerſtraͤn⸗ gen umbilden. Die Placenten ſelbſt würden durch höher ent= wickeltes Zellgewebe gebildet, das ſich zwiſchen die gegen den Carpellarruͤcken einwaͤrts gekruͤmmten Carpellarrandgefaͤße fort— ſetzt und als verticale Platten erſcheine, die zur Leitung der be— ſruchtenden Pollenfeuchtigkeit zu den Eyerchen dienen und ſchein— bar Zwiſchenwaͤnde bilden, die ſpaͤter vertrocknen. Die Placen- tation ſey daher keine wahre, ſondern nur eine ſcheinbare Wand— placentation, und ſey in ihren Grundzuͤgen ganz dieſelbe, wie man fie z. B. bey den Campanulaceen, Solaneen und andern haͤufig findet, wobey derſelbe nur bemerkt wiſſen will, daß deß— halb an eine natuͤrliche Verwandtſchaft mit gedachten Familien noch keineswegs zu denken ſey. Durch dieſen Vortrag veranlaßt, ſprach Hofr. Reichen⸗ bach im Allgemeinen über dieſen Gegenſtand, insbeſondere über die Placentatio parietalis. Die Familie der Cucurbitaceen ſey allerdings von hohem Intereſſe — beſonders ſey ſie fuͤr die Metamorphoſe von der hoͤchſten Wicht gkeit. In der letzten Claſſe der Fruchtpflanzen — Thalamanthae — werde die Frucht⸗ bildung klar. Bald faͤnden ſich in den Syſtemen jene Familien mit Placentatio parietalis getrennt von einander, bald mit einander vereinigt. Dieſer Weg ſey aber nicht jener, den die Natur gehe. — Die Cruciferen verfolgen die Zweyzahl. 1. Thesis (Thylachocarpicae). Die Siliqua fen das einfachſte Ergebniß aus der Einheit als Nucamentum. — Die zwey- klappige Siliqua ſey ein analoger Fortſchritt wie bey den Pa⸗ pilionaceen; denn auch hier muͤſſe fie die Gliederſchotte fchlie- ßen. Frucht ſey die Umhuͤllung des Samens — ſie muͤſſe ver: — — 566 gehen, damit der Same ſeine Vollkommenheit erreiche. Derſelbe ſetzte hierauf den Unterſchied zwiſchen Placentatio parietalis und centralis aus einander. Das Männliche ſey excentriſch, das Weibliche concentriſch. — 2. Als Antithesis (Rhizocar- picae) erſcheine die Zerfällung der Frucht bey den Nanuncula= ceen, Rutaceen, Euphorbiaceen, Sapindaceen, Malvaceen, Ge⸗ raniaceen, Oralideen. — Durch Vermittlung der Theaceen laſſe ſich die Fortbildung nachweiſnn. Die Tiliaceen ſeyen das Hoͤch— ſte der Ordnung Idiocarpicae oder (3.) der Syuthesis; wo das Maͤnnliche hervortrete, IIypericeae; das Hoͤchſte der Fruchtbildung in den Aurantiaceen. Dieſe Familie habe in ana- tomiſch-phyſiologiſch-morphologiſch-geographiſcher Hinſicht die hoͤchſte Vollendung. Die Aurantiaccen haben wie der Menſch die hoͤchſte Faͤhigkeit, ſich zu acclimatiſieren, das hoͤchſte chemi— ſche Product als aͤtheriſches Oel, fie haben die laͤngſte Dauer, das langſamſte Wachsthum, ſie ſeyen an faſt alle Climate ge⸗ wohnt, die Samen feyen mit mehreren Keimlingen verfehen, — wahrlich eine merkwürdige Syntheſe! — Die Cucurbita— ceen gehören unter die Sympetalae, eine tiefere Verwandtſchaft mit den Campanulaceen, als Gegenſatz zwiſchen Synantheren und den letztern. Gronovia gehöre unter die Loaſaceen, da die Cotyledonen einwaͤrts gebogen ſind. — Die Cucurbitaceen thei— len ſich in die Nhandirobeen, Cucurbiteen, Papayaceen. Im Fortſchreiten der Frucht erſcheine ein Germen superum, als Ge- genſatz von dem beginnenden Germen inferum, wie in den Saxifrageen. — Die Campanulaceen ſeyen eine Wiederholung der Lobeliaceen, Synanthereen, [Goodeniaceen mit Corollenbil— dung der Cucurbitaceen. — Unter den Campanulaceen ſeyen Michauxia und Canarina auffallende Beyſpiele der Ruͤckbil— dung uſw. Dieſe Wiederholung iſt dergeſtalt verkettet, daß ſich darinn die natürliche Verwandtſchaft begründet, Ferner ſprach er über Carica papaya, und bemerkt, daß er der Vermuthung des Dr. Fenzl,. daß das Äußere Zellgewe⸗ be und die Gefäßfchichten der Frucht hoͤchſt waheſcheinlich dem Fruchtſtiele angehoͤren, deytrete. Derſelbe hob mehrere Momen— te heraus, welche auf die Beſtaͤtigung deſſen hindeuteten, ſo wie derſelbe uͤber die anatomiſche Verwandtſchaft des Bluͤthenſtieles und der Frucht ſprach. Carica gehöre noch den Cucurdbitateen an; fie zeige den Fortſchritt der Bildung; denn ein Germen inferum werde zum Germen superum, mithin ſtelle ſie die Vollendung der Cucurbitaceen dar. Nur die Placentatio ſey verſchieden, die Syntheſis für den Typus der Cucurbitaceen; das dritte Glied der Cucurbitaceen ſeyen die Papapaceen. 15) Jager: rustica. Dieſe von ihm in den Garten geſetzte Pflanze habe die Blätter Abends immer über die Bluͤthenzweige hinuͤbergelegt, — welches Hinüberlegen aber ſtets minder auffallend war, je mehr ſich die Bluͤthe entwickelte. Sie ſcheinen daher zur Be- ſchuͤtung der oberſten Bluͤthen beſtimmt. — Bey Lupinus, den er fruͤh ins Land ſetzte, habe er ein Bleichſuͤchtigwerden nach Spaͤtfroͤſten bemerkt, bey jenen Zweigen, welche Bluͤthen trie⸗ ben, uͤberdieß eine wirkliche Verſchiedenheit der Blaͤtter beobach⸗ tet. Es ſcheine daher eine Ruͤckwirkung der Bluͤthe auf die Pflanze Statt zu finden. Dieſe allgemeinen Lebenserſcheinun⸗ gen der Pflanzen waͤren daher noch genauer zu beobachten. Bentham teilte hierauf Nachrichten von mehreren Pflanzenſammlungen mit, welche ſowohl im Verkaufswege als eine Beobachtung an der Nicotiana 567 im Tauſche zu erhalten find. Hunemann nehme Beitellun- gen auf Pflanzen an aus Nordamerica von Drumond; — Hooker habe noch Sammlungen von demſelben, die Centurie zu 20 fl. C. M.; — aus America von Santa Fe, die Cen⸗ turie zu 7 Dollar — durch Hooker zu beſtellen; aus Mexi— co: Hartweg, welcher für die Horticultural-Society ſam⸗ melte. Dieſe Pflanzen ſeyen durch Hunemann und die So⸗ cietät zu beziehen, die Centurie zu 20 fl. C. M. Zu Kentucky wuͤnſche Dr. Short zu tauſchen, aber nur Prachteremplare nach der Hoppeſchen Methode zu erhalten. — Schomburg ſey von der geographiſchen Geſellſchaft nach Guines geſchickt worden, und verkaufe eine Centurie zu 26 fl. C. M. Me⸗ chius Pflanzen aus Peru, eine Centurie zu 20 fl. C. M. Gad ner in Braſilien, eine Sammlung von den Orcaden und Rio⸗Janeiro. Thuidee, ein Gärtner in Buenos-Ayres, ver— kaufe Sammlungen von Pflanzen, die Centurie zu 10 fl. C. M. Cumming, eine Sammlung von Pflanzen und Samen aus Peru und Chili, eine Centurie zu 25 fl. C. M. Itzt ſey derſelbe nach den Philippinen gegangen. Gpiz trug feine Anſichten und den Zweck der von ihm begründeten und nun faſt 20 Jahre beſtehenden Pflanzentauſch— anſtalt vor, deutete auf die Zweckmaͤßigkeit dieſes Unterneh- mens, ſo wie auf die Ausdehnbarkeit deſſelben auf alle Bota— niker der Erde hin. Die Hauptidee iſt folgende: jede Pflanze iſt an einem Orte der Welt gemein und kann in Menge geſammelt werden. Viele Exemplare einer Art ſind ſchneller und leichter geſammelt als viele verſchiedene Arten. Selbſt Anfänger unter der auf richtigen Leitung weiter Ausgebildeter koͤnnen auf dieſe Art eine Maſſe von Pflanzen ſammeln, und ſich durch dieſe eine Samm— lung verſchiedener Gewaͤchſe mit geringem Geld- und Zeitverluſt verſchaffen; wenn für die ganze Welt nur eine Austauſch⸗ centrale gewaͤhlt und dieß Geſammelte in Vielzahl an dieſe nach Verlangen eingeſendet wird. Uebergibt ein jeder das al⸗ phabetiſch gereihte Verzeichniß ſeiner Sammlung und nimmt alles darinn nicht Aufgefuͤhrte, ſo ſind die Luͤcken ſeiner Samm⸗ lung, wenn alle Botaniker der ganzen Welt ſich in dieſem Aus: tauſch vereinen, fo ſchnell ausgefuͤllt, als es ſonſt nie moͤglich waͤre. Auch die Transportkoſten muͤſſen unbedeutend ausfallen, wenn ſich mehrere aus einer Gegend zu gemeinſchaftlicher Sen— dung vereinen. Corda ſprach hierauf über eine neue Gliederung des natürlichen Syſtems der Pilze. Das Reich der Pilze zeige die Entwicklung der freyen, ſelbſtſtaͤndigen Zelle. Derſelbe wies mit der Kreide in der Hand nach, wie die Natur von der ſphaͤri⸗ ſchen freyen Zelle durch Verlängerung, Abtheilung, Aneinander⸗ reihung, Zuſammenſetzung und ſtete Wiederholung der manch⸗ faltigſten Combinationen jene ungeheuere Formmaſſe bilde und dem Naturfor cher zur Beobachtung darbiete, welche die Pflan— zenwelt in ſich faßt, und wodurch es klar werde, daß die ge⸗ nauere Kenntnig der niederſten Organismen das größte Licht uͤber die Bildung der uͤbrigen Pflanzen zu verbreiten im Stan⸗ de ſey. Das Leben der Pilze beſtehe gleich dem Leben aller Organ'smen in Entſtehung, Ernährung und Fortpflanzung durch Keime oder Samen, Sporen genannt. Die tiefſtehende Pilz⸗ ſpore ſey eine hohle Zelle, die als felbftftändiges Pilzorgan durch keine Winde geſchieden ſey. Die Combination höheren Ran: ges entſtehe durch roſenkranzartiges Aneinanderketten dieſer er⸗ 568 ſten Form, und als Kettenglied erſcheine das Obere aͤlter als das Untere. Die Sporen bleiben bis zur Erreichung der Keim⸗ faͤhigkeit beyſammen. Hier entwickelte C. alle Glieder aus Fa⸗ milien mit einfachen Sporen, ſo ihm bekannt, und parallel die ihnen entſprechenden und opponenten Glieder der Familien, de⸗ ren einfache Sporen roſenkranzartig gereihet ſind, und gieng dann auf die Hauptformen der ihm bekannten Sporen’ über. Alle Pilzfamilien koͤnnen mit Hilfe des Sporenbaues nach ih— ren Gliedern eingetheilt werden. Er gieng hierauf alle Formen des Sporen- und Traͤgerbaues der Coniomyceten und Hypho⸗ myceten durch, und nachdem er durch Combination der Spore und des Traͤgers die Entwicklung der Gattungen, ihre Ver— wandtſchaft, ihre Oppoſition, ihre progreſſive und retrograde Entwicklung gezeigt, gieng er auf die andern Familien der Pilze uͤber, und verweilte vorzuͤglich bey den Gaſteromyceten, deren Gattungsgliederung er einerſeits aus Sporenbau und Geneſis, anderſeits, als den erſteren nothwendig entſprechend, aus dem Baue der ſuffultoriſchen Organe und dem Totalhabitus dar— ſtelite. — Dann gieng er zu den Reihen der Helvellaceen, Po- lyporideen, Agaricinen über. 17) Kumnitzer: Georginen. 18) Welwitſch, uͤber die geographiſche Verbreitung der Pflanzen. Derſelbe bemerkte, daß die aͤußern Einfluͤſſe ſehr viel auf die Metamorphoſe der Pflanzen einwirken. Das geographiſche Studium der Pflanzen ſey daher ſehr wichtig, und habe noch ein beſonderes Intereſſe, weil man ſehr viel ſehen muͤſſe; hier— durch werde die Phytogeneſe immer mehr erleuchtet. Hierauf gieng derſelbe zur Schilderung der unterirdiſchen cryptogami⸗ ſchen Vegetation der Adelsberger Grotte uͤber. Intereſſant ſey die Flora der Vorwelt, aber eden fo intereſſant die Flora der Un: terwelt, von der er mit lebhaften Farben die Beſchreibung und die Beweiſe durch die Vorzeigung ſehr ſchoͤner Schwammgebilde lieferte. — Die unterirdiſche Vegetation jeder Grotte koͤnne nur immer Pilze vorweiſen. Derſelbe gieng hierauf über zur pitto⸗ resken Beſchreibung der Grotte in Bezug auf die Schwamm: welt; er bemerkte, daß ſchon beym Eintritt in die Grotte ſich ein ſchwammartiger Geruch kund gebe, welcher von den in Faͤulniß uͤbergehenden Pilzen herruͤhre. Durch die weißen Ge— ſtalten, z. B. von Himantia, Xylostroma, werde man uͤber⸗ raſcht, allein nur mit Myeelien verſehen fen es ein Polyporus. — Er wies eine Reihe von Sphaeria Hypoxylon, und be⸗ merkte, die geringſte Formentwicklung habe die meiſten Fruͤchte; wo die Vegetation vorſchreite, werde die Frucht unterdruͤckt; ferner Thelephora hirsuta, in fingerföormiger Vertheilung, und auch in ſehr langen Stuͤcken; Himantia sulplurea, bloß als Mycelium eines Pilzes. In dem tieferen Grunde der Grotte faͤnden ſich die weißen Gebilde haͤufiger — hierunter eine Clavaria, die wohl eine Pſeudomorphoſe anderer Pilze ſey. Ferner eine Torula. Eine intereſſante Anamorphoſe der Ent⸗ wicklungsreihe aller Formen von Polyporus medulla, zuerſt als Himantia, — dann Himantia radicans mit Bildung von Polyporus, ferner Polyporus Vaillantii (Corda glaubte jedoch, es fen Polyporus medulla panis), ferner Xylostroma gigan- teum. — Goͤppert erinnerte bey dieſer Gelegenheit, daß auch in dem Bergwerke zu Wieliczka ſehr lange Polypori vorka⸗ men. — Die Metamorphoſe einer Chaetophora fribergensis uͤber die verſchiedenen Formen der 569 ſey der Uebergang in Daedalea abietina. Eine Mycena, wel: che wahrſcheinlich neu ſeyn duͤrfte. Rhizophora pinnata. Phacorrhiza, welche an der Decke der Grotte vorkomme, duͤrf— te ein neues Genus ſeyn (Corda erinnerte hiebey, daß Ento- phyta clavata in ihrer verſchiednen Entwicklung die Gattung Phacorrhiza vertauſchen dürfte). Die Bekleidung der ganzen Grotte werde durch Ozonium stiposum gebildet. 19) Waitz, uͤber das Zahlenverhaͤltniß in der Pflan— zenwelt. 20) Welwitſch, über Ungers geographiſche Verbrei⸗ tung der Pflanzen auf Kalk-, dann Granitgebirgszuͤgen. Es ſey ihm der Vorwurf gemacht worden, er habe Pflanzen als einem oder dem andern Gebirgszuge angehoͤrend angefuͤhrt, die auch auf beyden Gebirgszuͤgen vorkommen. Unger habe aber ſchon bey Graͤtz gefunden, daß ſich in den Hauptgebirgszuͤgen oft gewiſſe Einlagerungen von Kalk in Granit und umgekehrt faͤnden, welche dieſes ploͤtzliche Erſcheinen der Kalkflora veran— laßten; auch koͤnne ja die Aufloͤſung des Erdreichs von einer andern Gebirgsart hieran Antheil haben. Er fuͤhrte mehrere Gewaͤchſe an, die er der weitern Beobachtung zu unterziehen erſuchte, die nicht auf Kalk vorkommen: Prunella vulgaris, Cistus Helianthemum, Daphne Mezereum, Euphorbia Cyparissias, Orobus vernus, Fagus sylvatica, Pinus. — Die auf Kalk vorkommen: Aster amellus, Coronilla minima, Seseli glaucum, Serapias rubra, Cniens, Erysithales, Daphne Cneorum, Alyssum saxatile, Geranium sangui- neum. — Das Gedeihen der cultivierten Pflanzen in einer Erz de von nicht entfprechender Gebirgsart koͤnne nicht als Norm angenommen werden, weil hier die Pflege des Cultivateurs ih— ren noͤthigen Einfluß uͤbe, bey wildgewachſenen Pflanzen ſey es etwas anderes. Am beſtaͤndigſten ſeyen die Lichenen der ver— ſchiedenen Gebirgsarten. Zwiſchen Budweis und Gmuͤnden habe er Erica vulgaris und Ledum palustre in Torfmooren ge— funden, und zwar von der erſtern eine Varietas villosa. Die Urſache dieſer Behaarung leitete derſelbe davon ab, weil am Ufer der Boden ſandig und trocken war. Lang will ungariſche Pflanzen abgeben. 21) Tauſch ſtellt Draba stellata als Rhizohotrya alpina auf und theilt eine neue Gliederung der Gattung Erica mit. Er fand die bisherigen Eintheilungen dieſer Gattung, be— ſonders ihre Zerſplitterung in mehreren Gattungen durch Don und Klotſch nicht naturgemaͤß. So lange man noch keine vollſtaͤndige Kenntniß der Fruͤchte dieſer Gattung habe, werde man nicht nach carpologiſchen, ſondern anthologiſchen Grundſaͤ— tzen reihen muͤſſen, was er dann auch insbeſondere mit Benu— gung der Anheftung der Antheren zu feiner Eintheilung ges than hat. 22) Mikan zeigte Meerbaͤlle (Pilae marinae), die er an der Küfte des Golfs von Neapel geſammelt hatte, und er— klaͤrte ihre Entſtehung aus den Wurzeln, Stengeln und Blaͤt— tern der Zostera marina, welche, im Meere maceriert, durch das Rollen ſeiner Wellen nach und nach eine Kugelform erhal— ten, was auch durch das Vorzeigen der Uebergaͤnge erlaͤutert wurde. Er legte zugleich Kleins Abhandlung uͤber dieſen Gegenſtand vor, um zu zeigen, daß dieſer aufmerkſame Veobach— ter ſchon vor mehr als 100 Jahren die richtige Anſicht von Iſis 1838. Heft 8. 570 der Entſtehung dieſer Meerbälle aus Tostera marina hatte, Er bemerkte ſchließlich, der Grund, warum dieſe Meerbaͤlle nach irgend einer neuen Angabe von einer Art Caulinia herzuleiten ſeyen, mag wohl in der Veraͤnderung der generiſchen Namen von Zostera und Caulinia liegen, wobey jedoch immer dieſelbe Pflanze werſtanden wird. 23) L. Reichenbach: über die Wichtigkeit des von Richter herausgegebenen Codex linneanus und die Nothwendig⸗ keit, Linne's Arbeiten zu kennen. Zwey Drittheile, Fascikel 1 — 8, find bereits im Buch— handel, 3 Viertheile deſſelben ſchon beendet. Ein Index wuͤrde die Benutzung leicht und bequem machen und ſich ſowohl auf altere als neuere Synonymik, als auch auf Sachen (Realindex), beſonders über philoſophiſche botaniſche Anſichten Linne's bezie⸗ hen. Die Bedeutung Linne's in dieſer Ausgabe iſt folgende: Sie ſey die Vereinigung der geſammten ſyſtematiſchen Thaͤtig— keit Linne's. Seine ſaͤmmtlichen Werke und Ausgaben ſeyen hier in der Art vereinigt, wie er ſelbſt deren Benutzung uͤber— all vorausſetzt, indem immer eines das andere ergaͤnzt und er⸗ klaͤtt und Linne ſelbſt nie aus einzelnen derſelben beurtheilt wer— den wollte, wie er noch in ſeiner letzten Mantiſſe ausdruͤcklich (Cod. S. 14) in der Vorrede darauf hinweiſt und in derſelben die Methode dieſer Ausgabe kurz andeutet (f. deſſen Schluß der Vorrede aus der Mantiſſe 2). Er gieng zur Bedeutung der Linneiſchen Werke fuͤr die Jetztzeit. J. In diagnoſtiſcher Hinſicht. Kampf des phaͤnomenolo— giſchen und genetiſchen Princips in der Naturgeſchichte. Erſte— res der Vielfachheit der Erſcheinungen folgend; durch ſie werde man immer zu ſpeciellen Unterſcheidungen (in Genus und Spe- cies) geführt, Letzteres erſcheine ſtets einen höheren Sammel: punct ſuchend, dieſem entgegengeſetzt ſtrebend. Letzteres ſey ei⸗ gentlich Linne's Princip, je aͤlter ſeine Schriften, deſto mehr erachtete er die Verſchiedenheit der Form und fuchte die geneti⸗ ſche Einheit. Am hoͤchſten ſey dieß getrieben 1) practiſch im Hortus cliffortianus, und 2) practiſch in der Dissertatio de plantis hybridis, wo er die verſchiedenartigſten Genera zeu⸗ gend auftreten laßt, um einzelne Species hervorzubringen. — Linne's Diagnoſen ſeyen in dieſer Hinſicht als Verſuche, veſte Charactere fuͤr eine Minderzahl von Arten und Gattungen zu ſuchen, unter welche er die Mehrzahl der von ihm und ſeitdem minder von den neueren unterſchiedenen zu vereinigen ſuche — hauptſaͤchlich wichtig und in Hinſicht der europaͤiſchen Arten faͤnden ſich in wenig Werken ſo genaue und ſpecielle Genealo— gien, wie im Hortus cliffortianus. — Je älter Linne wird, deſto mehr gibt dem phaͤnomenologiſchen Princip nach und geht ſchon in Spec. II. und Mant. II. vollkommen den Weg, den die neuere Botanik gegangen iſt: mehr und mehr feine als ten Arten in neuere von geringerem Umfange aufloͤſend. Eben ſo, doch in geringerem Maaße mit den Gattungen. II. In ſynonymiſcher Hinſicht. A. Mit Linne wurde die ganze ältere Synonymik be: graben, und die neuere datiert ſich in Gattungen und Arten einzig und allein von ihm her. Wo tournefortiſche Gattungs⸗ namen mit Linneiſchen concurrieren, ſtehen jene allemal zurück, und leztere haben ſich allemal mit Unrecht an die Stelle erſte⸗ rer geſetzt, z. B. Stellaria, Alsine, Caryophyllus, Cicuta, Helenium, Alcea uſw. Bey der Ausführlichkeit, mit welcher 36 571 Linne die Ältere Synonymik behandelte, find feine Werke und hier der Codex Linneanus beſonders die reichſte Fundgrube und das eigentliche Repertorium für ältere Gattungs- und Ar⸗ tennamen, und in dieſer Hinſicht iſt dieſer Coder fo ausfuͤhr— lich und doch fo gedrängt als möglich bedacht worden. B. Fuͤr die neuere Synonymik iſt Linne der Ausgangs⸗ punct, und ſo lange nach ſeinem Princip mit lateiniſchen Gat—⸗ tungs- und Trivialnamen benannt wird, fo lange wird er auch der Codex bleiben, von dem die ſyſtematiſche Botanik begin— nen muß. III. In beſchreibender Hinſicht. Die gediegenſten Beſchreibungen auslaͤndiſcher und inn— laͤndiſcher Pflanzen finden ſich in einzelnen Linneiſchen Werken, nicht in den ſyſtematiſchen verſtreut, und waren ſchwer oder faſt ganz unzugaͤnglich. Auch waren nur wenige Betaniker gewohnt, ſich in die Art, wie Linne benutzt ſeyn wollte, hin⸗ einzudenken. In dieſer JHinſicht iſt im Codex alles vorbereitet und fo zugänglich als moͤglich, auch fehlt faſt nichts von Gat— tungs- und Artenbeſchreibungen. Dieſe Beſchreibungen ſind theils diagnoſtiſch wichtig, theils durch die Kuͤrze, Kraft und Genialitaͤt des Ausdruckes und der Auffaſſung claſſiſch. 23) Opitz, über die Vegetationsverhaͤltniſſe Voͤhmens. Der Aufſatz war mit 3 pyramidenfoͤrmigen Tabellen ver— ſehen, in welchen 1) die Vertheilung der Pflanzengattungen auf den verſchiedenen natuͤrlichen Standorten, 2) die Darſtellung der Verhaͤltniſſe der natürlichen Familien nach Herrn Hofrath Reichenbachs Syſtem, endlich 3) die Verhaͤltnißzahlen der Pflan— zen⸗Gattungen Boͤhmens hervorgehoben waren. Derſelbe be⸗ merkte: daß, wenn Boͤhmen auch keine Alpen aufzuweiſen ver⸗ moͤge: ſo erhebe ſich dennoch der hoͤchſte Gebirgszug des Rie⸗ ſengebirges zu einer Hoͤhe von 811 Klafter uͤber die Meeres⸗ flaͤche bey Hamburg. Die Boͤhmen umringenden Gebirge bilden ein großes Lan⸗ desthal, in welches mittelſt der Gebirgsthaͤler alle in Boͤhmen entſpringenden Gewaͤſſer nach dem Herz des Landes eilen, ſo viele einzelne Flußgebiete bilden, und an der Graͤnze Sachſens in einem Hauptfluſſe vereint (der Elbe) dem Lande enteilen. Böhmen habe in geologiſcher Hinſicht eine ſehr wichtige Bedeu⸗ tung, indem beynahe alle Gebirgsformationen hier vorkommen, ſelbſt die Vulcanitaͤt in mehreren Kreiſen Spuren ihres Wir⸗ kens zurüͤckgelaſſen habe. Aus eben dieſem Grunde biete dieß herrliche Land ſehr viele Abwechslung in ſeiner Vegetation bey ſeiner allgemeinen Hochlage dar, — man koͤnne aber demohn⸗ geachtet nicht ſagen, daß ſich der Geſammtvegetationsreichthum auf einem groͤßern oder kleinern Bezirk faͤnde, vielmehr ſey das Vorkommen der ſeltenen Species aͤußerſt zerſtreut und die voll⸗ ſtaͤndige Erforſchung der Vegetation Boͤhmens mit vielfachen Beſchwerniſſen verknuͤpft. Da Boͤhmen noch immer einen bedeutenderen Waldſtand als die Nachbarländer beſitzt, fo zähle die Waͤlderflora 111 phan. Pflanzengattungen, die Gewaͤſſer 83, die Huͤgel amd Berge 73, die Aecker 43, die Wieſen 59, das Hochgebirge 35 Gattungen. Die einzige, Böhmen eigenthuͤmliche Pflanzengat⸗ tung ſey Coleanthus Seidl; die in ſeinen Materialien zur Flora Boͤhmens aufgenommenen Pflanzen betragen 3645 Arten, hievon die Kryptogamen mit 1447, ſo ergebe ſich fuͤr die Pha⸗ — — 572 nerogamen die Summe von 2198. Ausgezeichnet find im Nies ſengebirge die nordiſchen Pflanzen, Kubus chamaemorus und Saxifraga nivalis. Die Kryptogamie erwarte noch täglich) durch die unermuͤdlichen Forſchungen des Herrn Prof. Edlen von Krombholz und Herrn Cuſt. Corda Bereicherung. Das Ver— hältniß der Phanerogamen zu deu Kryptogamen werde wohl aller Wahrſcheinlichkeit nach wie 1: 2 erſcheinen. Der größte Artenreichthum finde ſich in der Schwammwelt: Manns Li- chenologia bohemica zähle 362 Lichenen auf. Die Mooſe zählen 313 Arten. Compositae zählen 220 Arten, machen % der Geſammtvegetation, in ganz Deutſchland /. — Die Papilionaceen: 170 Arten, machen ¼12, in Schleſien bloß ½ Die Roſaceen: 146, mithin ½5: Die Labiaten: 138, mithin 7/16. Amentaceen und Personatae: 100 Arten, mithin ½ . Die Tetradynamae: 91 Spec., daher ½4, in Lappland auch ½% . Cyperoideae: 86 Arten ½ß5. in Frankreich Tr. Umbelliferae: 76 Arten ½, in Schleſien ½ 6. Orchideae: 61 Arten ½5, in Schleſien 3. Caryophyllaceae: 58 Ar⸗ ten Ya — ½3. Caprifoliaceae: 50 Arten ½4. Die Pha⸗ nerogamen Boͤhmens zeigen nach Reichenbachs Syſtem das fol— gende Verhaͤltniß: Acroblastae 46 Species, Caulo-acroblastae 271 Sp., Phylio-acroblastae 138 Sp,, Synpetalae 694 Sp., Phyllo- blastae 161 Sp., Calycanthae 492 Sp., Thalamanthae 396 Sp. Zuſammen obige 2198. Die Gattung Salix zaͤhlt 72, Mentha 50, Hieracium 44, Carex 37 Arten. Fieber legt 15 Formen von Echium vor. 24) Göppert, über Pflanzenſkelete. Struve habe eine Abhandlung „de silicia in plantis“ geliefert. Die Equiſeta⸗ ceen haͤtten einen großen Antheil Kieſelerde; nach dem Verbren— nen der Pflanze bleibe ein Skelet derſelben zurück. Durch Ab: bildungen werde dieſes nachgewieſen; dieſe Angaben ſeyen voll— kommen gegruͤndet, auch die Bluͤthentheile ließen ſich durch das Gluͤhen auf dieſelbe Art erhalten. Auf dieſe Art habe er auch andere Pflanzen, ſelbſt die zarteſten Theile derſelben, unterſucht. Selbſt die Schleudern haͤtten durch das Gluͤhen ihre aͤußere Form zum Skelet verwandelt gezeigt; das Skelet beſtehe aus Kali, Kalkerde, Kieſelerde. Dieß fuͤhre zur Entſcheidung der Frage: ob ſie dieſe Stoffe erzeugen oder aufnehmen? Um die anorganiſchen Theile in den organiſchen aufzufinden, unterſuchte er dieſelben, indem er ſie in einen Moͤrſer warf und zerſtieß. Die verſchiedenen Theile der Pflanzen enthalten auch verſchiede— ne Beſtandtheile in den verſchiedenen Lebensepochen. Jene Theile, welche ſich im Waſſer aufloͤſen, enthielten Kali; bleibe ein Ruͤck— ſtand, fo fen dieß Kalk oder Kieſelerde. Dieſen Ruͤckſtand prüfe man mit Salzſaͤure — Kalk werde aufgeloͤſt; — bleibe noch ein Ruͤckſtand, fo ſey dieß Kieſelerde. Selbſt Seeretions- und Aſſimilationsorgane koͤnnten gezeigt werden. Sykora bemerkte, dieſelben Beobachtungen auch an der Kohle von Pinus abies gemacht zu haben. Goͤppert fuͤgte bey, auf dieſem Wege ließen ſich die Mono-, dann Dicotyledonen am beſten unterſcheiden. Grabowsky meynte, wenn die Epidermis der Pflanzen bloß aus Kali beſtaͤnde, waͤre die Ausbeute an Kali ſehr gering. Man machte verſchiedene Excurſionen, beſonders in den Garten des Altgrafen v. Salms-Reifferſcheid, wo man auch die ſchoͤnen Pflanzengemaͤlde ſeiner Gemahlinn bewunderte. 573 V. Anatomie. Secretaͤr: Prof. Hyrtl zu Prag. 1) Prof. Tzermak aus Wien, über die Entwickelung und phyſiologiſche Bedeutung der Nierenknaͤuel. Er verfolgte die Anatomie dieſer Gebilde von ihrem er— ſten Auftreten in den Fiſchen bis zu ihrer hoͤchſten Vollendung im Menſchen. Er machte darauf aufmerkſam, daß dieſe Koͤr— per in den Nieren der Fiſche durch ihre Kleinheit und geringere Anzahl, in den Amphibien durch ihre Groͤße und einfachere Bauart ſich auszeichnen, und in den letzteren haͤufig auf ganz einfache Gefaͤßſchlingen reduciert werden. Er zeigte Abbildun— gen vor, die nach eigenen und Hyrtliſchen Praͤparaten verferti— get waren, und ſprach die Vermuthung aus, daß aͤhnliche Ge— faͤßconvolute auch in andern Druͤſen, namentlich in der Paro— tis vorkommen duͤrften. Abbildungen uͤber Entwicklung der Nieren beym Molch und deren Verhaͤltniß zum Schwinden der Jacobſoniſchen Körper; Bemerkungen uͤber Hermaphroditismus. Anſpruch auf die Prio— ritaͤt der Entdeckung der Membrana capsulo-pupillaris. Er hat fie ſchon 1830. abgebildet. 2) Prof. Berres aus Wien, uͤber die microſcopiſche Bauart der menſchlichen Nieren und Vertheidigung der Anaſto— moſen der kleinſten Harncanaͤlchen mit dem intermediaͤren Ge— füßneg gegen Pr. Müllers Behauptung. Er erbot ſich, die Nichtigkeit feiner Entdeckung jederman durch microſcopiſche Demonſtration evident zu machen, worauf von mehreren Mitgliedern die vorgelegten Praͤparate microſco— piſch unterſucht und bewaͤhrt gefunden wurden. uͤber den Bau der Tafel 3) Prof. Purkinje aus Breslau: Magendruͤſen und die Natur des Verdauungsproceſſes. VI. Fig. 1— 8. Eberle's hoͤchſt wichtige Entdeckungen in der Lehre von der Verdauung und den chemiſchen Kraͤften der Druͤſen und Schleimhaut⸗Subſtanzen gaben Veranlaſſung, die ſogenannte Schleimhaut des Magens microtomiſch genauer zu unterſuchen. Es fand ſich ſogleich, daß dieſe ganze Schleimhaut durchaus nichts anderes iſt als eine Schicht dicht an einander gedraͤng— ter einfacher Druͤſen, wovon jede mit einer rundlichen Muͤn— dung, von der innern Wand des Magens beginnend, ſich mit wenigen Kruͤmmungen gegen die Zellhaut erſtreckt, und hier et— was erweitert und mehrfach ausgezackt endet. Solche Druͤschen, wie Bienenzellen dicht an einander gedraͤngt und durch Zellge— webſcheiden von einander geſchieden, conſtituieren die ganze in— nere Schleimhautſchicht des Magens bey den Menſchen, den Fleiſchfreſſern, im Laabmagen der Wiederkaͤuer. Purkinjes Unterſuchungen zu Folge beſteht die Schleim⸗ haut des Magens bey Wiederkaͤuern (im Laabmagen), bey Fleiſchfreſſern und im Menſchen aus einer Schicht dicht an einander gedraͤngter einfacher Druͤschen. In jedem dieſer Druͤs— chen findet ſich nun ein eigener koͤrniger Innhalt (Enchym), deſſen Koͤrnchen an den Waͤnden concentriſch geordnet ſind und gegen die Ertremität der Druͤſe größer werden; zuletzt zeigt ſich nur eine aus homocentriſch geſtellten Faͤſerchen beſtehende Sub- — — 574 ſtanz. Gegen die Achſe des Druͤſenſchlauches hin laſſen dieſe Körner einen freyen Raum fuͤr den fluͤſſigen Theil des Inn⸗ haltes zuruͤck. Ob ſich auch hier noch ein Epithelium uͤber die Koͤrnchen erſtrecke, oder ob dieſe frey gegen den inneren Theil beweglich ſind, konnte nicht ermittelt werden. Jedes Koͤrnchen iſt durch— ſcheinend mit zugerundeten Ecken, und zeigt in ſeinem Inneren einen kleineren, von der umgebenden Subſtanz verſchiedenen Kern. Zwiſchen den einzelnen Koͤrnchen iſt noch eine eige— ne Punctmaſſe ergoſſen, deren Koͤrperchen (unmeßbar) Bewe⸗ gung zeigen, * Das aus dieſen Druͤschen hervordringende Secret befteht ſelbſt auch aus aͤhnlichen Koͤrnchen mit mehr oder weniger ſchleimiger Bindemaſſe verbunden. Dieſes Secret, im gehoͤri⸗ gen Verhaͤltniſſe mit waͤſſeriger Salzſaͤure gemiſcht, iſt der na— tuͤrliche Magenſaft. Nimmt man dagegen die ganzen Druͤs— chen ſammt ihrem Innhalte, und miſcht ſie auf gleiche Weiſe mit waͤſſeriger Salzſaͤure, ſo hat man den von Eberle zuerſt in Anwendung gebrachten kuͤnſtlichen Magenſaft. Hier iſt nun der Glanzpunct der Eberliſchen Entdeckung, daß die Maſſe der Druͤſe mehr oder weniger gleich ſey dem Secretionsproducte. Die— ſen Satz wendete er weiter auf andere Druͤſen an, und fand ihn mehr oder weniger phyſiologiſch und chemiſch beſtaͤtiget. — Das eigenthuͤmliche koͤrnige Enchym der einfachen Magendruͤs— chen fuͤhrte nun zur analogen Unterſuchung bey andern Druͤ— ſen, ob nicht auch hier in den Druͤſenſchlaͤuchen und Canaͤlen ein eigenthuͤmliches Enchym als Material des Secretionspro— ductes ſich finden laſſe? Die Analogie beſtaͤtigte ſich auf manch— faltige Weiſe in allen Druͤſen vollkommen. Die letzten Rei⸗ ſerchen der Leber beſtehen aus ziemlich großen, roͤthlichbraunen, ſtumpf⸗eckigen Koͤrnchen mit Centralkern; eben fo finden ſich Körner in den letzten Schlaͤuchen der Speicheldruͤſen, des Pan— kreas, der Schleimdruͤſen, der Ohrenſchmalzdruͤſen, Nieren, Hoden uſw. In den Nebenhoden zeigt ſich außerdem eine di— cke Schicht homocentriſch nach Innen geſtellter, aͤußerſt zierlich geordneter Cylinderchen, welche Schicht ganz analog der Schmelzmembran, welche die Faſern des Zahnſchmelzes ausſon— dert, organiſiert iſt, und wahrſcheinlich auch hier fuͤr irgend ei— nen plaſtiſchen Zweck (vielleicht zur Bildung der Cercarien— ſchwaͤnzchen) beſtimmt if. Wenn man nun bedenkt, daß die geſammte Epidermis und die Epithelien der Schleimhaͤute, ſo wie auch die Flimmermembranen des reſpiratoriſchen und Ute— rinalſyſtems aus diſcreten Koͤrperchen von verſchiedener Geſtalt * Fig. I iſt ein ſenkrechter Durchſchnitt der Druͤſenſchicht des Magens des Menſchen. — 2 iſt die Anſicht der Muͤndungen der Druͤschen an der inneren Magenwand des Schweins. — 3 und 4 ſind quere Durchſchnitte aus der Mitte und ge⸗ gen das äußere Ende der Druͤſenſchicht deſſelben. — 5 und 6 find quere Durchſchnitte einzelner Drüfenjchläus che mit den enthaltenen Enchymkoͤrnern. — 7 iſt die Längenanſicht eines ſolchen koͤrnigen Druͤſen⸗ ſchlauches. — 5 find einzelne Enchymkoͤrner. 575 röße zuſammengeſetzt find; ſo führt uns dieſes mit der Rain ae denden Weegi der Schleimmembranen und der Secretionscanaͤle auch nun zu der Erkenntniß einer Analogie zwicchen dem Enchym der Druͤſen und dem En chym der Mem⸗ branen, und ſo waͤre hiemit eine neue Beſtaͤtigung und Erweite⸗ rung jener aͤlteren Analogie mit allen ihren Conſequentien ge⸗ geben. Aber auch die nicht nach außen offenen Druͤſen, Milz, Thymus, Schilddruͤſe, Lymphdruͤſen, deſtehen groͤßtentheils aus einer Maſſe von Koͤrnchen eigenthuͤmlicher Beſchaffenheit und Groͤße, und dieſe ihre Enchyme ſcheinen in naͤchſter Beziehung zur Bildung des Blutes und der Lymphe zu ſtehn. Somit reduciert ſich der thieriſche Organismus faſt ganz in drey Ele⸗ mentar-Hauptformen: die flüffige, die koͤrnige und die faſerige. Die koͤrnige Grundform dringt wieder eine Analogie mit der Pflanze auf, welche bekanntlich beynahe ganz aus Koͤrnern oder Zellen zu ammengeſetzt iſt. Wie hier nun jedes Zellchen ſeine vita propria hat, und aus dem allgemeinen Safte ſich feinen ſpecifiſchen Innhalt bereitet und durch deſſen Vermittlung wie⸗ der in den eigenen Saftbehaͤltern eigenthuͤmliche Stoffe abge: ſetzt werden: fo koͤnnte man ſich auch den Enchymbildungs; und Entbildungsproceß vorſtellen. Ueberhaupt führe gegenwaͤr⸗ tige Auffaſſung uͤber das koͤrnige Enchym des thierischen Orga⸗ nismus wieder zu leinem ſtrengern Studium der Pflanzenphy⸗ ſiologie, ſo wie die dadurch gewonnene Möglichkeit der reinen Darſtellung ſpecifiſcher Enchyme der Thierchemie zu weitern ſchnellern Fortſchritten reichliches Material liefern wird. Nach⸗ träglich wird bemerkt, daß man es nicht als allgemeinen Satz betrachten muͤſſe, daß alle Enchyme aus Koͤrnchen zuſammenge⸗ ſetzt ſeyen. Schon unter den Druͤſen ſindet ſich bey den Nie⸗ ren nur in den Canaͤlchen der Rindenſubſtanz koͤrniges Enchym, in denen der Markſubſtanz ein gallertiges; eben ſo iſt ſchon fruͤher von den Enden der Magendruͤschen ein Aehnliches er— wähnt. Noch mehr gilt dieſes von den ganz abgeſchloſſenen Enchymen, dem Fett, der Cryftalllinfe, der Knorpels, Muſkel⸗ und Nervenſubſtanz, die bey einer fo allgemeinen Anſicht ſich nicht fuͤglich ausſchließen laſſen. Es iſt nun zu erwarten, daß die ſpecielle Betrachtung der koͤrnigen Enchyme, ſobald ſie nur weiter fortgeſchritten ſeyn wird, auch in der Entwicklungsge⸗ ſchichte des Embryo und in der Pathogenie der Entzündung, der Eiterung und der Pfeudoplasmen manchen Lichtblick gewaͤh⸗ ren werde. 4) Prof. Wilbrand aus Gießen: Haben die Fiſche eine Bruſt oder haben ſie keine, und was ft insbeſondere von den ſogenannten Zungenbein-Knochen der Fiſche, ſo wie von ihren Schulterknochen zu halten? Er zeigte, daß die zu dem Kiemen⸗Apparat gehörigen Knochen ſaͤmmtlich die wahren Bruſt⸗ knochen ſeyen, daß insbeſondere das ſeitliche Zungenbein Meckels das erſte Rippenpaar darſtelle, daß das mittlere innere Zungen⸗ bein Meckels das Bruſtbein, daß die Kiemenbögen die weitern wahren Rippen, und daß endlich die obern und untern Schlund⸗ kopfknochen als unaͤchte Rippen, die ſonſtigen am Bauche der Fiſche vorhandenen Rippen als Bauchrippen zu betrachten ſeyen. Er zeigte weiter, daß das mittlere aͤußere Zungenbein (nach Meckel) dem Gabelknochen der Voͤgel entſpreche und mit⸗ hin das wahre Schluͤſſelbein ſey, — daß aber die bisher als Schluͤſſelbeine betrachteten Knochen dem geraden ſeitlichen Schluͤſ⸗ ſelbeine der Voͤgel, und mithin dem jedesmaligen Processus coracoideus der Saͤugthlere entſprechen. Bey den Fiſchen liegt * 576 die Bruſt vor dem Guͤrtel der vordern Extremitaͤten, — bey allen uͤbrigen mit Knochen verſehenen Thieren dagegen hinter dieſem Guͤrtel, daher iſt dann der dem Gabelknochen (wahren Schluͤſſelbeine) der Voͤgel entſprechende Knochen (das ſogenannte äußere Zungenbein Models, oder der Zungenkiel Rathke's) als in ſeiner Stellung ruͤckwaͤrts gerichtet zu betrachten. 5) Prof. Otto aus Breslau: uͤber Conſervierung thie— riſcher Koͤrper nach Gannals Methode; rhachitiſche Becken. 6) Hofr. Muͤnz ſprach über Herzpolypen, den Unter⸗ ſchied zwiſchen ſogenannten wahren und falſchen, und zeigte ein Praͤparat hieruͤber vor. Obgleich die meiſten Schriftſteller uͤber Herzkrankheiten die Bildung von wahren Herzpolypen nicht anerkennen und vielmehr annehmen, daß die bisher dafuͤr gehaltenen Afterbil— dungen in den Herzhoͤhlen nur Coagula sanguinis oder geron⸗ nener Eyweiß- und Faſerſtoff aus dem Blute geweſen ſeyen! ſo haͤlt er doch dieſe Annahme fuͤr zu beſchraͤnkt, und zeigte, daß es in den Herzhoͤhlen auch wahre Polypen geben koͤnne, wenn man darunter ſolche Afterbildungen verſtehe, die als groͤ— ßere oder kleinere Geſchwuͤlſte in Herzhoͤhlen hervorragen, und mit duͤnnerem Stiele oder ſelbſt dickerer Baſis mit der inneren Haut, oder ſelbſt mit der Fleiſchſubſtanz des Herzens einen organiſchen Zuſammenhang haben und nicht bloß aus geronne— nem Blute, Eyweiß- oder Faſerſtoff beſtehen und an die inne⸗ re Haut des Herzens nur mehr oder weniger angeklebt ſind. So konnen ſchon Auswuͤchſe, hypertrophiſche Vergroͤßerungen an einzelnen Theilen von Herzklappen oder einzelner Papillar— muffeln die Form von Polypen annehmen, wie er einige beob⸗ achtete. Unverkennbar ſey jedoch die Entſtehung von haͤutigen Herzpolypen. In der neuern Zeit, bey Vervollkommnung der Lehre von den Herzkrankheiten, habe man doch kennen gelernt, daß es bey Entzuͤndung der inneren Haut des Herzens, dakles in der Endocarditis haͤufig zur Verdickung der inneren Haut, beſonders ihrer Klappen komme; daß dadurch oͤfters Verwach— ſung derſelben und Verengerung der Muͤndungen, die ſie um— geben, entſtehen, und daß es haufig Bildung von Pſeudomem— branen gebe, die ſich aber, nach Annahme mehrerer Schriftitel- ler, wieder abloͤſen und durch den Blutſtrom fortgefuͤhrt werden ſollen. Er ſehe nicht ein, warum ſolche Pſeudomembranen mit der innern Haut des Herzens nicht in Zuſammenhang kommen und ſich erhalten koͤnnten, — und er habe wirklich ſolche mit der innern Haut des Herzens zuſammenhaͤngende Pſeudomem— branen, welche die Form von Polypen annahmen, beobachtet. Mit Recht glaubt er daher, nebſt anderen Arten auch membra— noͤſe Herzpolypen annehmen zu koͤnnen. Zum Beweis dieſer Annahme zeigte er ein Herz, in welchem ſich ein haͤutiger, fad- foͤrmiger Polyp im Umfange eines Blutcoagulums gebildet hatte. Dieß in Weingeiſt aufbewahrte Herz iſt aus der Leiche eines dreyßigjaͤhrigen Mannes; im hinteren linken oder Lungenvenen⸗ Vorhofe an der Scheidewand der Vorhoͤfe am untern Rande der Fossa ovalis ſitzt ein polypoͤſer Auswuchs veſt, der eine ovale Geſtalt hat, mit einem Stiele an der angegebenen Gegend veſt— ſitzt und mit feinem abgerundeten Ende zwiſchen den Anfangs— theilen der beyden muͤtzenfoͤrmigen Klappen in das Ostium ve- nosum der unter dieſem Vorhofe befindlichen Aortenkammer frey hineinraget und den groͤßten Theil dieſer Oeffnung ausfuͤl— let; wodurch der Uebergang des arteriellen Blutes aus dem Lungenvenen-Borhofe in die Aortenkammer ſehr erſchweret war 577 und wodurch, bey laͤngerer Anweſenheit dieſes Polypen, der Lungenvenen-Vorhof ſehr ausgedehnt und ſeine Waͤnde etwas duͤnner wurden; der innere Raum der Aortenkammer dagegen verhaͤltnißmaͤßig enger iſt. Dieſer Polyp iſt ein haͤutiger, der an der angegebenen Stelle mit einem dicken ſoliden Stiel veſt— fist. Dieſer Stiel iſt 5 par. Linien lang und gegen 4 Linien dick. Er beſteht aus veſter fibroͤſer Subſtanz und bildet ein Continuum mit der Mittelſubſtanz des Herzens. Die aͤußere Haut dieſes Stieles, die eine Fortſetzung der inneren Herzhaut iſt, ſich aber von der inneren fibroͤſen Subſtanz nicht trennen läßt, dehnt ſich vom Ende des Stieles an in eine laͤngliche ovale Blaſe aus, die in ſich geſchloſſen iſt und mit ihrem zuge— ſpitzten ſtumpfen Ende frey in das Ostium venosum hinein— raget. Vom Stiel an iſt die Haut dieſer Blaſe am dickſten, etwas uͤber eine Linie dick; gegen das ſtumpf zugeſpitzte Ende hin verdünnt fie ſich allmaͤhlich und iſt da nur 1¼ Linie dick; denn in dem Anfangstheil der Blaſe fest ſich nach dem ganzen Umfange derſelben auch die innere fibroͤſe Subſtanz des Stie⸗ les fort, verliert ſich aber allmaͤhlich, daher die Blaſe am Ende ſehr duͤnnhaͤutig wird. Dieſe gleichfoͤrmig ovale, gegen ihr Ende ſtumpf zugeſpitzte Blaſe iſt 1 Zoll und 2 Linien lang, und hat gegen 1 Zoll in ihrem groͤßten Querdurchmeſſer. In der Hoͤhle dieſer Blaſe war ein veſtes Coagulum sanguinis enthalten, welches, aus der geoͤffneten Blaſe herausgenommen, gezeigt wurde. Dieſes Coagulum genau von der Form der Blaſe bes ſteht innerlich auf dem Durchſchnitte aus veſtem, dunkelrothem, koͤrnigem, geronnenem Blute, was den Kern des Coagulums bildet, und iſt in ſeinem aͤußern Umfange, wie von einer Schale, von einer veſten, geronnenen, eyweißartigen, weißlichen Subſtanz umgeben, die Schichten zeiget und dicker in dem vom Stiele entfernteſten Theil gegen das zugeſpitzte Ende hin iſt. Dieß Coagulum füllte die Blaſe genau aus, hatte mit der inneren Oberflaͤche derſelben keinen Zuſammenhang, und trennte ſich leicht davon. Er ſchloß dieſe Demonſtration mit der Bemer— kung, daß er glaube, durch Vorzeigung dieſes Praͤparates vor einer zahlreichen Verſammlung von Sachkennern einen kleinen Beweis fuͤr die Entſtehung wahrer Herzpolypen gegeben zu ha— ben, und erklaͤrte die Entſtehung dieſes Polypen auf eine aͤhn— liche, doch nicht gleiche Weiſe, wie die Adhaͤſion, Verwachſung und Organiſation des Blutpfropfes in unterbundenen Arterien geſchieht: da, wie der Blutpfropf in einer unterbundenen Arte rie eine Reaction der inneren Haut derſelben hervorrufe, die dadurch zur Verwachſung mit demſelben kommt, auch ein Co- agulum sanguinis an der inneren Haut des Herzens eine Re— action und Verwachſung mit demſelben hervorbringen koͤnne, was in vorgezeigtem Falle unverkennbar iſt; glaubt aber, daß auch ohne Bildung einer ſolchen Pſeudomembran ein Blutcoa— gulum ſelbſt durch Entwicklung von verbindenden Blutgefaͤßen mit der inneren Haut des Herzens in Form eines Polypen in organiſchen Zuſammenhang kommen koͤnne. So behauptet Boil— lard (in einem Memoire sur P'oblitération des Veines; Archive général de Médecine Tom. II.) ſelbſt Gefaͤßbildung in Blutconcrementen des Herzens beobachtet zu haben, und Riggacci (Bulletin des sciences médicales, Septembre 1828.) ſah rothes Blut führende Gefäße von Papillarmuſkeln des Her⸗ zens an polypoͤſe Maſſen in Herzhoͤhlen uͤbergehen. Der beſchriebene blaſenfoͤrmige Polyp iſt wohl von Hy: datiden des Herzens verſchieden. Dieſe beſtehen aus Baͤlgen von der Groͤße einer Erbſe bis zu der einer Haſelnuß oder ſelbſt Iſis 1838. Heft 8. 578 auch einer waͤlſchen Nuß; haben ihren Sitz zwiſchen der inne: ren Haut des Herzens und der Mufkelſubſtanz deſſelben, ſitzen bisweilen tiefer in der Muffelfubftanz, oder ragen der inneren Haut naͤher, und ſie erhebend, ſelbſt in eine oder die andere Herzhaͤlfte hervor. Sie enthalten ein duͤnnfluͤſſiges oder dicke— res, zaͤheres, gallertiges oder eyweißſtoffiges Secretionsproduct, und verhalten ſich daher wie andere krankhaft erzeugte, abſon⸗ dernde Cyſten. Er beobachtete ſolche, und zwar mehrere zu— gleich, wie ſie haͤufig, jedoch auch einzeln vorkommen, in der rechten Herzkammer eines an Hydrops perieardii verſtorbenen Mannes zwiſchen der inneren Haut und Muſkelſubſtanz dieſer Herzkammer, ſo wie er erſt einen ganzen Haufen von ſolchen Hydatiden gegen 40 von der Groͤße einer Erbſe bis zu der ei- ner waͤlſchen Nuß in der Subſtanz der Leber beobachtete und auch das Präparat davon aufbewahret. Einen zweyten Vortrag hielt er uͤber kopfloſe Mißgebur— ten, und unter mehreren, die er unterſucht hatte, fand er eigenthuͤmliche und hoͤchſt merkwuͤrdige Beſchaffenheiten an einer kopfloſen Schafsmißgeburt; theilte dieſe mit und machte ſeine Mittheilungen durch Vorlegung von Abbildungen anſchaulich, die er von dieſer Mißgeburt nach der Natur gezeichnet hatte. Dieſe Mißgeburt war bis auf ein Drittel der Zeit ausgetragen, wur— de lebend geboren, ſtarb aber bald nach der Geburt. Die Groͤße und aͤußere Form des Körpers zeigte die Abbildung. Es man⸗ gelten an dieſer Mißgeburt: der Kopf, die obern oder vordern Extremitaͤten und der Thorax. Nur die 3 untern Bruſtwirbel und 3 Rippenpaare find vorhanden, die aber nur die Bauch— hoͤhle mitbilden helfen, ſo daß das ganze Skelet nur noch aus dem der Bauchhoͤhle entſprechenden Theile der Wirbelſaͤule und den Knochen des Beckens und der untern oder hinteren Extre— mitaͤten beſteht. Merkwuͤrdig iſt, daß letztere geſtreckt ſind und eine gerade Linie mit der Axe des Koͤrpers bilden und im Huͤft— und Kniegelenke faſt ganz unbeugſam ſind. Die rechte hintere Extremitaͤt iſt betraͤchtlich laͤnger und ſtaͤrker als die linke. Die Klauen derſelben ſind ungeſtaltet. Der ganze Koͤrper iſt mit ziemlich langer weißer Wolle beſetzt, nur in der Bauchgegend iſt fie ſparſamer. — Die Haut, die ſonſt bey kopfloſen Miß— geburten unfoͤrmlich fett iſt, oder viel gallertige Subſtanz ent- haͤlt, zeigte an dieſer Mißgeburt eine beſondere Deformitaͤt; ſie bildete, nach der vorgelegten Abbildung, am ganzen Umfange des Rumpfes 9 bis 10 ungleichfoͤrmige, groͤßere und kleinere wulſtige oder ſackfoͤrmige Hervorragungen. Nach Durchſchnei⸗ dung eines größeren dieſer Saͤcke, floß eine dünne, feröfe Fluͤſ— ſigkeit aus, worauf allmaͤhlich die ſaͤmmtlichen wulſtigen Saͤcke zuſammenfielen. Dieſe Saͤcke beſtanden im Inneren aus einem faſerigen und ſeroͤſen Gewebe, welches viele groͤßere und kleinere unter ſich zuſammenhaͤngende, mit ſeroͤſen Membranen ausge— kleidete Zellen bildete. Wurde daher nach Ausfluß der ſeroͤſen Fluͤſſigkeit, die ſie enthielten, in einen dieſer Saͤcke Luft einge⸗ blaſen; ſo verbreitete ſich dieſe durch die Zellen aller Saͤcke, und fie nahmen ihre natürlihe Form und Ausdehnung wieder an. Die eingeblaſene Luft gieng ſelbſt in das Zellgewebe der Haut der hintern Extremitaͤten uͤber. Weder fuͤr Geſchlechtstheile, noch fuͤr Harnſyſtem, noch fuͤr den Darmcanal befindet ſich aͤußerlich am Körper eine Oeffnung. In der Mitte der Ober⸗ bauchgegend iſt die Nabelſchnur inſeriert. Obgleich an dieſer Mißgeburt die obere Koͤrperhaͤlfte fehlt und die vorhandenen 3 unteren Rippen und Bruſtwirbel nur zur Bildung der Bauch⸗ hoͤhle beytragen, zwiſchen Wa und der Bauchhoͤhle 3 f 579 auch keine Spur eines Zwerchfelles vorhanden iſt; ſo befindet ſich doch an der linken Seite des Rumpfes unterhalb des ober— ſten Hautwulſtes ein Kopfrudiment won eigenthuͤmlicher Form. Das Kopfrudiment befindet ſich an der linken Seite eines Haut— wulſtes, iſt wenig hervorragend, und hat nur gegen 1½ Zoll im Umfange. Es befinden ſich daran mehrere kleine ungleich— foͤrmige Erhabenheiten, und zwiſchen denſelben eine nur 2 Li— nien tiefe Grube, deren Grund geſchloſſen jift, und in keine in— nere Hoͤhle fuͤhret. Die aͤußere Haut hat von dieſen Erhaben— heiten an und in die angegebene Grube hinein eine ſchleimhaͤu— tige Natur angenommen. Eine dieſer Erhabenheiten am Um— fange der Grube iſt nur 5 Linien lang und 2 Linien breit, — und flach oval, hat die Geſtalt einer kleinen Zunge, war im friſchen Zuſtande wie eine ſolche roͤthlich. Die Oberflaͤche der— ſelben iſt mit vielen kleinen, dem Papillarkoͤrper der Zunge aͤhn— lichen Waͤrzchen beſetzt. Drey andere kleine Erhabenheiten an dem angegebenen zungenaͤhnlichen Theile haben eine druͤſenaͤhn— liche Beſchaffenheit und ſcheinen kleine Rudimente von Spei— cheldruͤſen zu ſeyn; eine fuͤnfte ſolche Erhabenheit iſt knorpelig. Dieſes Kopfrudiment hat daher viel Eigenthuͤmliches, was auch die vorgelegten Abbildungen genau anſchaulich machten. — Die Mufkeln an dieſer Mißgeburt find ſehr unvollkommen ausgebil— det; fie bilden eine unfoͤrmliche, chaotiſche, fibroͤſe Maſſe von mehr weißlicher Farbe und haͤngen mit der unfoͤrmigen aͤußeren Haut zu einem Ganzen zuſammen. Nur in der Naͤhe von Knochen der hintern Extremitaͤten hatte dieß unfoͤrmige fibroͤſe Gewebe eine etwas roͤthliche, muſkuloͤſe Beſchaffenheit, ohne je— doch in einzelne beſtimmbare Muſkelpartien abgegraͤnzt zu ſeyn. Die Bauchhoͤhle iſt klein und nimmt nur die hoͤchſte Gegend des Rumpfes ein, daher ſich auch die Nabelſchnur ſehr hoch an dieſelbe inſeriert. Sie iſt vom Bauchfelle ausgekleidet, von deſſen aͤußerem Umfange in verſchiedenen Gegenden Fortſaͤtze in die oben beſchriebenen Wuͤlſte und zelligen Saͤcke der Haut aus— giengen. Doch hatte die Bauchhoͤhle keine Communication mit den Zellen dieſer Saͤcke, enthielt auch keine ſeroͤſe Fluͤſſigkeit wie dieſe. Die Bauchhoͤhle enthaͤlt einen ſehr langen Darm— canal; er iſt laͤnger als in allen bisher beſchriebenen kopfloſen Mißgeburten. Das Bauchfell ſetzt ſich an die ganze Laͤnge deſſelben als Gekroͤſe fort. Er faͤngt im obern Theile der Bauchhoͤhle blind geſchloſſen als Duͤnndarm an, und macht als ſolcher 12 Windungen. Am Ende der 12. Windung befindet ſich ein ſehr langer wurmfoͤrmiger Blinddarm-Anhang. Der von dieſem Anhange an fortgeſetzte Dickdarm machte noch 15 Windungen, nahm erſt in ſeinen letzten 4 Windungen als Maſtdarm an Dicke zu, und ſein Ende hieng blind geſchloſſen durch eine kurze band⸗ artige Verlaͤngerung des Bauchfelles mit dem tiefſten Theile der Bauchhoͤhle zuſammen. An der Stelle von Nieren waren kleine druͤſenfoͤrmige Häufchen vorhanden. Es befand ſich in der tiefſten Gegend der Bauchhoͤhle eine aͤußerſt kleine, laͤngli⸗ che Harnblaſe, von welcher ein Urachus in den Nabelſtrang uͤbergieng. Rechts und links der Harnblaſe, in ziemlicher Ent: fernung von derſelben, hieng auf jeder Seite mit dem Bauchfell ein kleiner Hoden zuſammen. Der Kreislauf des Blutes geſchah bloß durch eine Nabelvene, die ſich nach ihrem Eintritt in die Bauchhoͤhle, einen Bogen bildend, wie eine Aorta an alle Theile des Körpers verzweigte, und ſich am Ende in die beyden Nabelarterien theilte. In die⸗ fe giengen kleine Blutgefäße, die von allen Theilen des Körpers kamen, über, und dieſe Nabelarterien, die das Blut vom Koͤr⸗ per zurückführten, vertraten ſomit das Venenſyſtem. Dieß Ver⸗ 580 haͤltniß der Nabelarterien und der Nabelvene zeigte ſich deutlich durch Einſpritzung derſelben mit Queckſilber. Das Nervenſy— ſtem beſteht aus einem unfoͤrmigen [Gangliengeflechte hoch im Hintergrunde der Bauchhoͤhle, und aus Nerven, die aus dem vorhandenen Lenden-, und unvollkommenen Kreuzbeintheile des Ruͤckenmarkes kommen; am deutlichſten zeigen ſich kleine Ner: ven fuͤr die unteren Extremitaͤten, welche aus einem Geflechte entſpringen, das dem Lenden- und Kreuzbeingeflechte entſpricht. 7) Lehnhoſſeck: Mißgeburt einer Kuh. 8) Berres: über die kleinen Muſkeln an den Gelen- ken zur Spannung der Synovialcapſeln; Canal im Glaskoͤrper fuͤr die Arterie und Vene. Ueber die Bildungsverhaͤltniſſe der Schleimhaut der weib- lichen Geſchlechtstheile. — Durch microſcopiſche Unterſuchungen wird dargethan, daß die Schamlefzen und zwar die kleinen an allen Puncten, die großen aber nur nach innen, der Kitzler, der Vorhof und die innere Flaͤche der Scheide, endlich der Ge— baͤrmuttermund mit einer ungemeinen Anzahl langer Taſtwar⸗ zen, welche das intermediaͤre Schlingennetz durchdringen, verfe- hen; der Hals der Gebaͤrmutter aus einem großen Paquet von Haufendruͤſen, welche ihre einzelnen Ausfuͤhrungsgaͤnge im Rau— me zwiſchen den Falten des Lebensbaumes ausmuͤnden, und die allenthalben an ihren Wandungen fein ſtarkes intermediaͤres Maſchennetz beſitzen, zuſammengeſetzt ſeyen; die Gebaͤrmutter⸗ hoͤhle aber ein der Schleimhaut des Dickdarms aͤhnliches pun- ctiertes Anſehen beſitze, welches vom Daſeyn ifoliert ſtehender einfacher Druͤſen und ihrer Ausmuͤndungen ergaͤnzt wird. Hier umwebt das intermediaͤre Maſchennetz ſowohl die in die Gebaͤr— mutterhoͤhle ragenden als auch die Flaͤche der Wandungen der einfachen Druͤschen. Dieſe Hautverlaͤngerungen der Gebaͤrmut⸗ ter ſind es, welche mit der Placenta vorherrſchend ſich verbin— den; hier wurzeln die vorzuͤglichſten Gefaͤße, und da ſcheint der lebhafteſte Verkehr zwiſchen der Mutter und der Frucht Statt zu haben. Die Wand des Tubencanals umgibt ein einfaches Maſchennetz; am Abdominalende der Trompete erblickt man je— doch Koͤrper, die als Zotten und Falten dem unbewaffneten Auge ſich darſtellen, in ihrem Innern aber bezuͤglich des Baues zwiſchen den Strahlenfortſaͤtzen des corp. ciliare und den Darmflocken in der Mitte ſtehen, daher ein ſtarkes venoͤſes Cen— tralgefaͤß (d. i. in jeder Flocke und kleinen Falte) in der Achſe und über ihren Scheiteln und Körpern das intermediaͤre Ge: faͤßnetz ausgebreitet darbieten. Die durch oben bezeichnete Merkmale und Bildungseigen⸗ heiten begraͤnzte Analogie mit Organtheilen, deren Function bes kannt iſt, laͤßt der Vermuthung Raum, daß die Lefzen, die Clitoris, die Scheide und der Gebaͤrmuttermund zur Hervor⸗ rufung des Gefuͤhles der Wolluſt beſtimmt und waͤhrend der Begattung thaͤtig find; der Gebaͤrmutterhals und die in die— ſem Bezirke liegenden Druͤſen um ſo mehr zur Abſonderung des Menſtrualblutes dienen als man bey Sectionen vorherrſchend hier die groͤßte Secretion des Blutes findet und der Gebaͤrmut— terhals bey Alten allmaͤhlich ſich verkuͤmmert und gleichſam ver— ſchwindet. Die Schleimhaut der Gebaͤrmutterhoͤhle ſcheint dem Geſchaͤfte der inneren Ernaͤhrungsdruͤſe (als Gegenſatz — Ge— genorgan der Bruſt- oder Milchdruͤſe) vorzuſtehen. Endlich fpre: chen die Theile des Teufelsabbiſſes durch ihre Bildung das Vers moͤgen, ſich zu erigieren und Stoffe aufzunehmen, deut⸗ lich aus. 581 Prof. Th. Biſchoff aus Heidelberg berichtigte feine fruͤ⸗ her ausgeſprochene Meinung über die tödtlichen Folgen der Trans: fuſion des Saͤugethierblutes in die Venen der Vögel dahin, daß dieſes nur für die Transfuſion des venöfen Blutes guͤltig ſey. 9) Purkinje, uͤber die ſcheinbar canaliculoͤſe Beſchaffenheit der elementaren Nervencylinder, T. VI. F. 9-20. Bekanntlich haben ſchon die aͤlteſten aͤrztlichen Phyſiologen, durch oberflaͤchliche Analogie mit den Blutgefaͤßen geleitet, die Nerven für hohle Kanäle ge: halten: doch waren dieß nichts als Placita, ihren Hypotheſen von Nervenfluidum und Lebensgeiſtern zu Gefallen erfunden. In neuerer Zeit gelang es Bogros, die Nerven bis weit in ihre aͤußerſten Veraͤſtlungen mit Queckſilber auszuſpritzen, aber dieß galt wahrſcheinlich nur von den Scheiden der Nervenbuͤndel, nicht von den elementaren Nervenfaͤden. In neueſter Zeit hat Ehrenberg auch letztere als hohle Kanaͤle erkannt, in denen das dickfluͤſſige Nervenmark in einer vom Centrum gegen die Pe: ripherie fortſchreitenden Bewegung begriffen ſeyn koͤnne. Es bleibt jedoch noch immer der Zweifel ungeloͤſt, ob man das Ner— venmark uͤberhaupt zu den feſten oder fluͤſſigen organiſchen Stoffen zaͤhlen ſolle, abgeſehen von der innern vegetativen Bewegung, welche den Stoffwechfel vermittelt. Wenn es nun ges laͤnge, ſelbſt innerhalb der Subſtanz des Marks oder elemen- taren Nervenfaſer einen Kanal zu finden, den eine fluͤſſigere Materie ausfuͤllte; fo wäre für jenes, wenigſtens relativ ge: nommen, der Charakter der Soliditaͤt gewonnen, und es bliebe der Hypotheſe frey, dieſem noch fluͤſſigern Inhalt einen Umlauf zu geben. Bey ſehr feinen durchſcheinenden Querdurchſchnitten durch die Nervenbuͤndel eines friſchen Nerven gelang es ihm, die Lumina der elementaren Nervenfaͤdchen zu Geſichte zu be— kommen. Es zeigte ſich an der aͤußerſten Peripherie eine kreis⸗ foͤrmige Doppellinie, entſprechend der umhuͤllenden Membran des Nervencylinders, welche gefaͤßartig das Nervenmark enthaͤlt; dann folgte nach innen zu ein dickerer Kreis, die Schicht des Nervenmarks, und im Centrum eine meiſtens mehreckige voll— kommen durchſichtige Stelle, die man als den innern Kanal des Nervenmarks anſehen konnte. Da jedoch ſolche gelungene Schnitte nur vom ſeltenen gluͤcklichen Zufalle abhiengen, nahm derſelbe gehaͤrtete Nerven zur Unterſuchung, wo die feinſten und durchſichtigſten Querdurchſchnitte jedesmal mit aller moͤglichen Sicherheit gelingen. Auch hier zeigten ſich im lumen jedes Ner⸗ venfadens gerade dieſelben Umriſſe (Fig. 9). Wenn man einen duͤnnen Laͤngenſchnitt des gehaͤrteten Nerven betrachtete, ſo zeigte ſich hier mitten im Nervenmarke ein duͤnner durchſichtigerer Streifen. Aehnliches ſah man an den, aus den Schlaͤuchen der Elementarfaͤden durch Quetſchung hervordringenden cylinderiſchen Markfaͤden (Fig. 10). Noch: mals wurde P. wieder zweifelhaft uͤber die Conſtanz dieſer Differenzen im Nervenmarke; indem er nach Burdachs Methode friſche Nerven unter lauem Waſſer unterſuchte, wo ſich die in⸗ nere Subſtanz des elementaren Nervenfadens ſehr limpid zeigte, und keine Spur von einem innern Canaͤlchen zu ſehen war. Demohngeachtet weiſen jene Beobachtungen auf eine organiſch angelegte Structur im Innern des Markes des elementaren Nerveneylinders hin, und es iſt kaum anzunehmen, daß dieſe Structurverhaͤltniſſe bloß durch die Wirkung der Verhaͤrtungs⸗ mittel herbeygeführt worden wären. Ferner ſprach P. über die Fortſetzung des Nervus sympathieus in die Cerebralarterien. Dieſe Nerven haben ſchon Laneiſi, Wrisberg, Soͤmme⸗ — — — —4᷑ᷣĩöͤ— 582 ring und andere bemerkt. Man kann ſie theils von den In⸗ tervertebralarterien, theils von der opthalmica an die großen Ars terien der Hirnbaſis, und mit Hilfe der Vergroͤßerung bis in die zweyten Ramificationen der Arterien der Fossa sylvii und des Corpus callosum verfolgen. Man muß ſich bey dieſer Unterſuchung jedoch ſehr huͤten, Faͤden der Arachnoidea, welche ſich allenthalben nach innen gegen die Gefaͤßhaut fortſetzen, und beſonders die groͤßern Arteriencylinder umſpinnen, mit jenen zar⸗ ten Nervengeflechten zu verwechſeln. Es macht nicht geringe Schwierigkeiten bey der Kleinheit und Zartheit dieſer Nerven— faͤdchen, ſich uͤber ihren Nervencharakter microſcopiſch zu ver— ſichern. Es liegen hier die Elementarcylinder faſt nackt zu Ta— ge, und entbehren des feſten Neurilems, welches die Buͤndel anderer Nerven umſpinnt. In Fig. 11 iſt ein ſolches Nerven- geflecht, welches die Arterien der Varolsbruͤcke etwas vergroͤßert umſpinnt, dargeſtellt; Fig. 12 ein Stuͤck eines Nervenzweigchens dieſes Geflechtes mit ſeinen Elementarcylindern und eigenen Blut— gefaͤßen. Es iſt merkwuͤrdig, daß ein in phyſiologiſcher und pa— thologiſcher Hinſicht gewiß hoͤchſt wichtiges Nervengeflecht wie dieſes bis jetzt in den anatomiſchen Compendien entweder ganz mit Stillſchweigen uͤbergangen, oder nur im Vorbeygehn er— waͤhnt wurde. Es iſt zu wuͤnſchen, daß das erhoͤhte Intereſſe unſerer Zeit fuͤr die Unterſuchung des Organismus auch der Er⸗ forſchung dieſer Gefaͤßnerven ſich zuwenden moͤchte. Ueber den koͤrnigen Ueberzug, welcher die Plexus ehoroi- deos aller Hirnhoͤhlen beym Menſchen und wohl bey allen Claſſen der Ruͤckgrathsthiere umgibt. Die Koͤrnchen deſſelben ſind halb durchſcheinend mit einem Koͤrnchen differenter Subſtanz an ihrer Oberflaͤche, haben ein rundliches, aus der Körnerfchicht nach außen frey hervorſtehendes und ein ſpitziges Ende, womit ſie an einer zarten, hoͤchſt expanſibeln Membran, welche die Gefaͤße des Plexus unmittelbar umgibt, nach innen zu befeſtigt ſind. Sieh Fig. 13 ein Stuͤckchen der Plexusmembran aus den Sei⸗ tenvertikeln des Menſchen; Fig. 14 ſolche Koͤrner iſolirt; Fig. 15 ein Zoͤttchen des Plexus aus dem vierten Ventrikel des Men⸗ ſchen. Dieſe Koͤrnchen ſcheinen epidermidaler Natur zu ſeyn; Flimmerhaͤrchen ſind durchaus nicht an ihren freyen Enden zu entdecken. Ihre limpide Beſchaffenheit Eönnte verleiten, fie für nervenartig zu halten; da fie jedoch mit wirklichen Nervenfaͤd⸗ chen weder in Beruͤhrung noch in irgend einem offenbaren Zu— ſammenhange zu ſtehen ſcheinen, ſo iſt dieß wohl fuͤr jetzt nicht anzunehmen. Vielleicht hat dieſe Membran die Function der Einſaugung in den Hirnventrikeln, wodurch das Uebermaaß der dort von den Wänden ſecernirten feröfen Fluͤſſigkeit jedesmal den zahlreichen Venen des Adergeflechtes uͤberliefert wuͤrde, und ſie haͤtte eine aͤhnliche Function wie die gleichfalls hervorragenden, mit reichen Gefaͤßgeflechten verſehenen und mit zarten Koͤrnchen umgebenen Zotten des Darmcanals. Er ſprach ferner über die ganglioͤſe Natur beſtimm⸗ ter Hirntheile. Man hat zwar, ſeitdem der Begriff der Ganglien klarer aufgefaßt wurde, nie unterlaſſen, auch im Ge hirn die grauen kugligen Maſſen als Ganglien aufzufaſſen. Dies that ſchon Gall, ſodann Reil und andere. Dieſe Ana⸗ logie war jedoch nur von der aͤußeren Geſtalt und Farbe herge⸗ nommen, es fehlte ihr noch die Beſtaͤtigung, welche nur die innere organiſche Structur gewaͤhren kann. Schon vor 6 Jah⸗ ren beobachtete er, daß die ſogenannte ſchwarze Subſtanz der Schenkel des großen Gehirns aus dunkelbraunen, ſchon mit dem 583 bloßen Auge unterſcheidbaren Flocken zuſammengeſetzt fen. Als durch Ehrenbergs Unterſuchungen zuerſt die den Nervenganglien eigenthuͤmlichen Ganglienkoͤrner bekannt wurden, fand P. bald die Analogie dieſer mit denen in der ſchwarzen Hirnſubſtanz ge— fundenen, und er unternahm es, die ganze Topographie dieſer ganglioͤſen Koͤrperchen, inſofern ſie im Gehirn gefunden werden, zu bearbeiten. Hier moͤgen vorlaͤufig die Hauptreſultate ſeiner Unterſuchung ihren Platz finden. a) Die weſentlichen Charactere eines ganglioͤſen Koͤrper⸗ chens ſowohl in den Nervenganglien als im Gehirn ſind: eine kornfoͤrmige, theils kuglige, theils rundlich eckige Geſtalt mit oder ohne Fortſaͤtze, die Subſtanz iſt haͤrtlich, durchſcheinend, beſteht aus freyer, wahrſcheinlich nervöfer Punctmaſſe, und wi⸗ derſteht dem Drucke und chemiſchen Reagentien länger, als ans dere Nervenſubſtanzen; das Ganglienkorn iſt im Vergleiche mit microſcopiſchen Gebilden groß zu nennen, von 8 — 30 einer 800 Wiener Linie; im Innern enthaͤlt es einen runden, in einer ſphaͤriſchen groͤßern Huͤlle eingeſchloſſenen, etwas durchſichtigeren Kern, deſſen Groͤße mit der Groͤße des ganzen Ganglienkorns im Verhaͤltniſſe ſteht; in den Nervenganglien haben dieſe Koͤr— ner eigene zellige oder gar faſrige Huͤllen, die ſie nur nach dem ſtaͤrkſten Drucke verlaſſen; ſolche Huͤllen zeigen ſich nicht an den ganglisſen Koͤrperchen des Gehirns. An vielen Ganglienkoͤrnern im Hirn- und Nervenſyſtem zeigen ſich Pigmentflecke von ver— ſchiedenen Nuancen des Braunen, und von verſchiedener Ver— breitung; meiſt laſſen ſie an der Seite oder ihrer Mitte eine durchſichtige Stelle frey, durch welche der Centralkern hindurch— ſcheint; das Pigment ſelbſt beſteht wie anderwaͤrts aus ſehr klei— nen Koͤrperchen mit Brown'ſcher Bewegung. b) Ueber den Zuſammenhang der ganglioͤſen Koͤrperchen mit den elementaren Nerven- und Hirnfaͤden konnte noch nichts Beſtimmtes ausgemittelt werden. In den Nervenganglien ſchei⸗ nen ſie in ihrer Capſel ganz iſolirt ſich zu befinden; die elemen— taren Nerfaͤdchen bilden nur vielfach Schlingen um dieſelben, ohne mit ihnen zuſammenzuwachſen. Die Fortſaͤtze der gang— lioͤſen Koͤrperchen im Gehirn und Ruͤckenmark ſcheinen manchmal mit den ſie reichlich umgebenden Blutgefaͤßen zuſammenzuhaͤngen: doch konnte dieß nie bis zur Evidenz erwieſen werden, noch we— niger konnte man hier das Verfallen der ſo aͤuſterſt zarten Hirn— faͤdchen ermitteln. Meiſtens zeigte ſich, daß die gangliofen Koͤr⸗ perchen hier in einer zaͤhen faferlofen Punctmaſſe eingebettet find. e) Die Topographie der gangliöfen Koͤrperchen im Gehirn und Ruͤckenmark iſt nun folgende: Am auffallendſten zeigen ſie ſich in der ſchwarzen Subſtanz der Großhirnſchenkel, in der roſtfaͤrbigen Subſtanz, in den vordern Winkeln der vierten Hirn- hoͤhle. Dort haben ſie vielfache Fortſaͤtze, welche die abentheuer— lichſten Geſtalten zeigen (ſieh Fig 16); ihr Pigment iſt dun- kelbraun, und bey manchen Individuen ſehr angehaͤuft, bey an⸗ dern, beſonders juͤngern, ziemlich ſparſam. In der vierten Hirnhoͤhle ſind die Koͤrperchen rundlich, zeigen ſelten deutliche Fortſaͤtze, ihr Pigment iſt heller und rothbraun. Ferner zeigen ſich ganglioͤſe Koͤrperchen an verſchiedenen Stellen, in der Sub— ſtanz und der Corpora geniculata. Hier ſind ſie meiſtens ſehr weich, rundlich, und die Koͤrner ihres Pigmentes heller braun, und verhaͤltnißmaßig groß (Fig. 17). Ferner zeigen ſich kleine, tetraedtiſche gangliöfe Koͤrperchen mit Fortfägen und ſchwachen 584 Pigmentflecken in einer eigenen grauen Schicht der gerollten Spi⸗ ralplatte des Ammonshorns. Im hintern Lappen des großen Gehirns in der Naͤhe der Subſtanz innerhalb der Markſubſtanz findet man gleichfalls ganglioͤſe, laͤngliche, feigenfoͤrmige Körpers chen mit Fortfügen an dem dünnen Ende. Aehnliche Koͤrper⸗ chen in großer Anzahl und reihenweis die gelbe Subſtanz um⸗ gebend, zeigen ſich allenthalben in den Blaͤttern des kleinen Ge⸗ hirns. Jedes dieſer Koͤrperchen iſt mit dem ſtumpfen, rund⸗ lichen Ende nach Innen gegen die gelbe Subſtanz gekehrt, und zeigt in ſeinem Kolben deutlich ſammt ſeinem Hofe den centra⸗ len Kern; das andere ſchwanzfoͤrmige Ende iſt nach Außen ges richtet, und verliert ſich mit meiſt zweien Fortſaͤtzen in der grauen Subſtanz bis nahe an die aͤußere Peripherie, wo dieſe mit der Gefaͤßhaut umſponnen ift. (Figur 18.) So zeigt ſich's allent⸗ halben in der ganzen Ausbreitung der blaͤtterigen Windungen des kleinen Gehirns, ſo daß dieſes dadurch vorzugsweiſe die Be⸗ deutung eines Ganglions erhaͤlt. Dieſe Bedeutung wird noch erhöht durch die Beſchaffenheit der rhomboiden Körper inner⸗ halb der Markſubſtanz des Kleinhirns, indem die den Kern des Corpus rhomboideum umgebende gelbgraue Schicht zii ſchen ſparſamen Hirnfaſern und grauer haͤrtlicher Punctmaſſe allenthalben eckige pigmentloſe ganglioͤſe Koͤrperchen enthält, Aehnlich beſchaffen iſt die graubraune Subſtanz, welche als Schaale den Olivenkoͤrper des verlängerten Markes umgibt. (Fig. 19.) Endlich hat auch der Hirnknoten oder die Varols⸗ bruͤcke die Bedeutung eines Ganglions durch die große Menge rundlicher, mit grauem Pigment bedeckter Ganglienkoͤrperchen, welche in den, mit faſerigen abwechſelnden Lagen von grauer Maſſe dieſes Knotens eingeſtreut ſind. — Aehnliche, theils rundliche, theils eckige, verhaͤltnißmaͤßig größte ganglioͤſe Koͤr⸗ perchen finden ſich in dem ganzen Tractus der grauen Subſtanz des Ruͤckenmarks. Es finden ſich noch an verſchiedenen Stellen der grauen aͤußeren Subſtanz des großen Gehirns, und der grauen Subſtanz der geſtreiften Koͤrper hin und her groͤßere Koͤrner, von denen es noch nicht ganz entſchieden iſt, ob ſie ganglioͤſe Koͤrperchen ſind, da der Centralkern mit ſeinem Hofe nicht deutlich zu ſehen war. d) Außer dieſen ganglioͤſen Koͤrperchen gibt es noch andere Gebilde im Hirn, welche keinen Centralkern enthalten, und zu ganz verſchiedenen Klaſſen gehoͤren. So allenthalben groͤßere, aus Punctmaſſe beſtehende graue, weiße Koͤrner, in der grauen Subſtanz der Windungen des großen Gehirns. Ferner eine eigene Gattung klar durchſichtiger runder oder rundlich eckiger, dem Anſehen nach den Amylonkoͤrnern aͤhnlicher Koͤrperchen von wachsartiger Conſiſtenz (Fig. 20), welche die lamina eribrosa vor dem chiasma nervorum opticorum und die Hornſtreifen zu beyden Seiten der thalami reichlich beſetzen. Eine andere Gattung kleiner ſehr gleichmaͤßiger Koͤrnchen conſtituirt nebſt elementaren Hirnfaſern die gelbe, mittlere Subſtanz des kleinen Gehirns. e) In Bezug auf die Bedeutung der gangliöſen Körpers chen waͤre zu bemerken, daß ſie wahrſcheinlich Centralgebilde ſind, wofuͤr ihre ganze, dreifach concentriſche Organiſation ſpricht, und die ſich zu den elementaren Hirn- und Nerverfaſern wie Kraftcentra zu Kraftleitungslinien, wie Ganglien zu Ganglien- nerven, wie die Hirnmaſſen zu Ruͤckenmark und Hirnnerven ſich verhalten moͤchten. Sie waͤren Sammler, Erzeuger und Vertheiler des Nervenorgans. — 585 10) Prof. Berres trug feine Anſicht Uber die Bildungs- verhaͤltniſſe der Nerven vor. Hier wurde erwähnt, daß zur Zeit der Entdeckung Ehrenbergs die Organiſation der Nerven dem Sprecher ebenfalls ſchon bekannt war, daß aber, da der Gegen— ſtand in ſeinem ganzen Umfange noch nicht im Klaren ſtand, die Veröffentlichung erſt ſpaͤter geſchah. Die 3 bekannten Ner— venformen wurden erklaͤrt. Bey der Darſtellung der Bildungs— verhaͤltniſſe der Nervenganglien, wurde der Zellbläschen, die vom Prof. Hyrtl bereits in den Jahrbuͤchern des oͤſterreichiſchen Staates zur Sprache gebracht wurden, erwaͤhnt, und die Mei— nung, daß dieſe fuͤr die Function der Nerven hoͤchſt wichtig, ja vielleicht das ſeyn moͤgen, was das Herz und die elaſtiſchen Haͤute den Gefaͤßen ſind — Erection, Irritation und Bewe— gungsorgane fuͤr dieſelben nehmlich naͤher beleuchtet. Derſelbe, uͤber die durch fortſchreitendes Alter des Men— ſchen bedingte Umwandlung der Formen der Darmflocken. Hier wurde gezeigt, daß dey den Neugeborenen eine Art kleiner Fal— ten, die ſich ſpaͤter in pyramidale Koͤrper, und in den Jahren der Dentition durch wiederholtes Einſchnuͤren und Spalten all— maͤhlich in walzenaͤhnliche Verlaͤngerungen und endlich in den Jah— ren der Reife in die an ihrem aͤußerſten Ende etwas kolbenaͤhn— liche Cylinderform ausbilden. Mit vorwaͤrts ſchreitendem Alter werden dieſe Falten immer laͤnger, im hohen Alter aber immer duͤnner, kuͤrzer und ſparſamer —, daher ſie aufgeſogen und ſo verloren zu gehen ſcheinen. Die innere Structur aller Formen nach den verſchiedenen Lebensepochen wurde nun genauer erklaͤrt, und durch illuminirte Tafeln ſowohl, als durch das größere anatomifche Werk des Vortragenden: „Anatomie der microſcopiſchen Gebilde des menſch— lichen Koͤrpers,“ von welchem ein Exemplar vorlag, und end— lich durch die Autopſie mittelſt des von demſelben mitgebrachten großen Ploͤßliſchen Microſcopes verſinnlicht. 11) Prof. Hyrtl, über Bedeutung der Nebenkiemen, Sinus der Aorta bey mehreren Karpfenarten, die Lungengefaͤße der Schlangen. 12) Dr. Seller zu Prag ſprach: a) über das Blut des Menſchen und der vothblütigen Thiere, und über die von ihm entdeckte Rhodizonſaͤure (eine ſauere Oxydationsſtufe des Koh: lenſtoffs) als Beſtandtheil des Blutes, und die einzige Urſache der rotben Farbe deſſelben, welche durch die Rhodizonſaͤure in Verbindung mit Faſerſtoff und Alkali, dann mit Eiſenoxyd be— wirkt werden ſoll, und welche Verbindungen den rothen Farb— ſtoff des Blutes ausmachen. — Dr. Heller machte zugleich dieſe Verbindungen auch oͤffentlich, und zeigte die Uebereinſtimmung der kuͤnſtlichen Verbindungen mit dem natuͤrlichen Farbſtoff des Blutes (Cruor). Er machte auf das bereits bekannte Verhalten des rothen Blutfarbſtoffes zu Reagentien aufmerkſam, und zeigte, daß die Reactionen ſolche find, wie fie der Rhodizonſaͤure zu— kommen. — Ferner fand er noch eine braune kohlenſtoffreiche Subſtanz im Blute, welche im venöfen in größerer Menge vor- handen zu ſeyn ſcheint als im arteriellen, und welche bey der Umwandlung des venoͤſen Blutes in arterioͤſes zum Theil zu Rhodizonſaͤure und Kohlenſaͤure hoͤher oxydirt wird. b) Sprach er uͤber die Natur des Athmungsproceſſes, und erklaͤrte die Bildung der Rhodizonſaͤure und Kohlenſaͤure waͤh⸗ rend des Athmens und des Kreislaufs, ſo wie die Ausſcheidung Iſis 1838. Heft 8. — — 586 des im Blute aufgelöft erhaltenen Stickgaſes durch das Aus: athmen. Ferner ſprach er Über die Umwandlung des venoͤſen Blutes in arterielles, und des letztern in erſteres, und die Art der Verſchiedenheit beyder. c) Machte er mehrere Bemerkungen uͤber verſchiedene Ver— aͤnderungen und Proceſſe im thieriſchen Organismus, womit das Fruͤhere nach ſeiner Anſicht im Zuſammenhang ſteht. Er er— waͤhnte der Veraͤnderungen des Blutes waͤhrend der Bleichſucht, der Menſtruation und des Winterſchlafes der Thiere, machte auf die Aehnlichkeit des Blutes waͤhrend dieſe Zuſtaͤnde auf— merkſam, und ſpricht die Vermuthung aus, ob nicht an der Rhodizonſaͤure ein Mittel gegen die Bleichſucht gefunden werden koͤnnte; denn das Blut der Bleichſuͤchtigen zeichnet ſich durch einen groͤßern Gehalt an Kohlenſtoff aus, und iſt ſo dem Blute waͤhrend des Winterſchlafes und dem Menſtrualblute aͤhnlich. Die Differenz zwiſchen venoͤſen und arteriellem Blut iſt ge— ringer, es wird weniger Kohlenſaͤure ausgeathmet und die Waͤrmeerzeugung iſt geringer. Beklemmungen und kurzes Ath— men finden ſo wie bey Bleichſuͤchtigen auch bey der Menſtru— ation, dem Winterſchlaf und dem Mauſern der Thiere, wobey den Voͤgeln die Federn blaͤſſer werden, Statt. — Es ſey alſo bey dieſen Zuſtaͤnden die Bildung der niedrigen (kohlenſtoffrei— chen) Oxydationsſtufe des Kohlenſtoffs uͤberwiegend, waͤhrend die bey dieſen Zuſtaͤnden herrſchende Beklemmung und durch das ſchwaͤchere Athmen die Oxydation des kohlenſtoffreichen Oxydes zu Rhodizonſaͤure und Kohlenſaͤure in den Lungen nnd waͤhrend des Kreislaufes nicht gehoͤrig vor ſich gehen kann, woher auch die geringere Waͤrmeerzeugung zu kommen ſcheint. d) Zeigte er, daß das Eygelb eine Verbindung von Rho— dizonſaͤure mit Eyweiß ſeyn duͤrfte. Er bereitete auch dieſe Ver— bindung ex tempore, welche von dem natuͤrlichen Eygelb ſchein— bar nicht zu unterſcheiden war. Man bemerkte in dieſer kuͤnſt— lichen Verbindung, wenn ſie eine Weile mit einem Ueberſchuß von Rhodizonſaͤure geſtanden iſt, hie und da blutrothe Streifen, ſo wie ſich die Gefaͤße in dem Dotter eines im Bebruͤtungs— proceſſe begriffenen Eyes darſtellen. Er bemerkte, daß fuͤr die Wahrſcheinlichkeit jener Zuſammenſetzung des Dotters, auch der Umſtand ſpricht, daß alle von ihm bisher dargeſtellten Verbin⸗ dungen der Rhodizonſaͤure mit thieriſchen Stoffen, (fo wie die mit den mineraliſchen und vegetabiliſchen Baſen) eine rothe Farbe (in verſchiedener Nuance) beſitzen, nur die Verbindung mit Eyweiß gelb iſt. Auch ſtellte er einige Anſichten uͤber die Verwandlung des Eyes waͤhrend des Bebruͤtens auf. e) Erwaͤhnte derſelbe, daß es ihm gelungen iſt, die Farb— ſtoffe der rothen und gelben Federn und Haare mancher Thiere vollkommen und unveraͤndert zu trennen; und es verhielt ſich der rothe Farbſtoff gegen Reagentien, wie rhodizonſaure und der gelbe wie Erofonfaure * Verbindungen. Er zeigte mehs rere rhodizonſaure und krokonſaure Salze vor, welche den ſchoͤn— ſten farbigen Metallglanz beſitzen; z. B. die rhodizonſaure Ba⸗ ryterde iſt ſchoͤn karminroth, und zeigt bey auffallendem Lichte (oder mit einem glatten Koͤrper geſtrichen z. B. Achat) einen ſchoͤn papageygruͤnen Metallglanz; das rhodizonſaure Kali oder Natron iſt blutroth, und beſitzt einen blaugruͤnen Metallglanz, * Die Krokonſaͤure iſt, wie Heller zuerſt zeigte, ein Product freywilliger Zerſetzung der EN 587 fo wie Pfauenfedern, uſw. baltoryd, Eiſenoryd iſt braun, t blau metalliſch glänzend u. a. m. Hieraus zieht er die wahre ſcheinlichen Folgerungen, daß auch die braunen, ſchwarzen, gelte nen und blauen Federn und die dunklen Haare, ferner die Fluͤ⸗ geldecken der Coleopteren und anderer Inſecten durch aͤhn⸗ liche, blsher noch unbekannte Oxydationsſtufen des Kohlenſtoffes, die ſo wie jene durch die Reſpiration gebildet werden konnten, und mit einem thieriſchen Stoffe z. B. Hornſubſtanz, Faſer⸗ ſtoff und anderen in Verbindung ihre Farbe erhalten haben koͤn⸗ nen. Ebenſo zog er aus andern hornartigen Koͤrpertheilen der Voͤgel und anderer Thiere den Farbſtoff z. B. aus der rothen Haut, die ſich bey den Auerhaͤhnen, den Faſanen, den Birk— huͤhnern u. a. neben den Augen findet, ferner aus der gelben Haut der Füße mancher Raubvogel u. a., endlich aus den Haͤuten mancher Reptilien. Das krokonſaure Kupferoryd, Kos bey auffallendem Lichte ſchoͤn 13) Lenhoſſek, Anwendung der neuern anatomiſchen und phyſiologiſchen Unterſuchungen auf den Unterricht. Die fubtil wiſſenſchaftliche Polemik ſey auszuſchließen. 14) Dr. Nohen, ein Kranker lebte 2 Wochen ohne Puls. Hyrtl fand die Arteria radialis mit einem abweichen⸗ den Verlauf und dieſes koͤnnte zu einer ſolchen Beobachtung Veranlaſſung gegeben haben. 15) Prof. Biſchoff aus Heidelberg ſagte in Bezug auf Hellers Vortrag, er habe bey neuern Verſuchen freye Koh— lenſaͤure im Blute gefunden, was auch Magnus beſtaͤtiget; dieſe habe Heller nicht in Betrachtung gezogen. 16) Prof. Rrombholz, über einen Anencephalus. 17) Dr. Bochdalek zu Prag, ſprach uͤber die von Schlemm entdeckten Nerven der Cornea, nahm ihre Exiſtenz gegen die von Arnold gemachten Einwuͤrfe in Schutz, und wies Zeichnungen uͤber den Verlauf dieſer Nerven im Ochſenauge vor. 18) Purkinje theilte die Hauptreſultate ſeiner in Ge⸗ meinſchaft mit Dr. Poppenheim unternommenen Verſuche uͤber kuͤnſtliche Verdauung mit. Veranlaßt durch die neueſten hoͤchſt wichtigen Beobachtungen und Entdeckungen Beaumonts und Eberles und die fernern Unterſuchungen Muͤllers und Schwanns uͤber den Verdauungsproceß, unternahmen die Genannten im Sommer 1836 und 37 eine Reihe Verſuche uͤber die kuͤnſtliche Verdauung. Die ganze Arbeit theilte ſich in vorbereitende, charakteriſirende und in Nebenverſuche. — Zu den vorbereitenden Verſuchen gehoͤrte: a) Gewinnung und nähere Beſtimmung des Verdauungs- ſtoffes, oder um einen ſpecifiſchen Namen zu haben, des Laabs. Das Laab iſt die in den Schlaͤuchen der Druͤſenſchicht des Magens, bey Wiederkaͤuern ausſchließlich des Laabmagens, ent⸗ haltene koͤrnige Subſtanz. Es wird gewonnen durch Abſtreifen der Druͤſenſchicht von der innern Flaͤche des Magens mit einem ſtumpfen Meſſer, wobey das zellige Gewebe groͤßtentheils zu— ruͤckbleibt. Das Abgeſtreifte wird kurz ausgewaſchen, bis es nicht mehr ſauer reagirt, dann auf dicken Glasplatten ausge— breitet, ſchnell getrocknet, gepulvert und zum fernern Gebrauche in Glaͤſern mit weiter Muͤndung verſchloſſen. Am ausgiebigſten 588 ſind die Maͤgen des Pferdes, Rindes und Schweines. Auch das Alter, die Lebenskraft und die Stellen innerhalb des Ma— gens zur Gewinnung des Laabs find nicht gleichgültig: ſo iſt das Laab des Pfoͤrtnertheils weniger wirkſam, als das der an— dern Stellen. Das Laab des Embryo verdaut faſt gar nicht. Zum Gebrauche wird dann die angemeſſene Quantitaͤt des Pul⸗ vers abgewogen und ferner verwendet. b) Als Gefaͤße dienen Glasnaͤpfchen von etwa 1½ Zoll Durchmeſſer, und 1 Zoll Hoͤhe, denen man als Deckel runde Glasſcheiben anpaßt, die am Rande mit Diachylon beſtrichen, die Gefaͤßchen luftdicht verſchließen. Uebrigens iſt die Geſtalt des Gefaͤßes gleichguͤltig. Das beſtimmte Moment iſt hier die Leichtigkeit, mit der man die Veränderungen des Eyweißes bee merken kann. c) Zur Erhaltung der gehoͤrigen Temperatur, welche die Bruͤtwaͤrme iſt, wähle man eine gut conſtruirte Bruͤtmaſchine. Sonſt findet noch bis zu bedeutend (auf 60 — 70° R) geſtei⸗ gerter Temperatur Verdauung Statt. d) In Bezug auf das normale Verhaͤltniß von Laab, Saͤure und Waſſer zur Bildung einer wirkſamen, kuͤnſtlichen Verdauunggsfluͤſſigkeit des hartgekochten Eyweißes ergab ſich, daß auf 2 Drachmen deſtillirten Waſſers 3 gr. Laab und 2—3 Tropfen concentrirter Salzſaͤure kommen muͤſſen. Dieſes Er⸗ gebniß findet ſich erſt aus mehrfachen Verſuchsreihen mit ſtei⸗ gender Laab- und Säuremenge bey conſtanter Quantität des Eyweißes und des Waſſers. So muß auch durch vergleichende Verſuche mit verſchiedenen Säuren die geeignetſte Säure aus⸗ gemittelt werden. Dieſe iſt nun die Salzſaͤure, wie auch die directe Analyſe des Magenſaftes lehrt. Weniger entſchieden laͤßt ſich die Quantitaͤt des Waſſers beſtimmen. e) Um reine und entſcheidende Reſultate zu erlangen, iſt das hart gekochte Eyweiß am geeignetſten. Man vermeide die Chalazen, welche jederzeit unverdaute Flocken zuruͤcklaſſen; am beſten dienen friſchgekochte Eyer; doch kann man auch Eyweiß— wuͤrfel, einige Zeit in wohl verſtopften Glaͤſern aufbewahrt, vor— raͤthig halten. Man nimmt bey oben angegebenen Verhaͤltniſſen der Verdauungsmiſchung 3 gr. Eyweiß, wo dann bey ſonſt nor⸗ malen Umſtaͤnden die Schnelligkeit der Verdauung bemeſſen were den kann, die in der Regel auf 3 Stunden ſich beläuft, — Characteriſirende Verſuche: Dieſe beziehen fich zu⸗ naͤchſt auf die Ermittlung der weſentlichen Eigenſchaften des Laabs oder des Verdauungsſtoffes, und auf den Proceß der Verdauung ſelbſt. Die Eigenſchaften des Laabs ſind entweder phyſiologiſch oder chemiſch; erſtere theils anatomiſch, theils functionell. Mit Uebergang der anatomiſchen iſt von den functionellen zu be— merken: a) Das Laab bringt bekanntlich die Milch zum Gerinnen, um dann den ausgeſchiedenen Kaͤſeſtoff durch eigentliche Ver— dauung weiter zu verwandeln. Dieſe Gerinnung iſt nichts Ab- normes, ſondern gehoͤrt weſentlich zum Proceſſe als erſtes Glied deſſelben. b) Das Laab fuͤr ſich mit Waſſer, ohne Beymiſchung von Saͤure unter maͤßig erhoͤhter Temperatur, kommt ſchnell in Faͤulniß, und verſetzt auch thieriſche Subſtanzen ſchnell in denſelben Proceß. Wahrſcheinlich iſt dieſe Eigenſchaft der Grund der ſo ſchnellen Faͤulniß im Dickdarme. Laab ohne Beymiſchung der Saͤure, wie dieß beym Mangel an Nahrung der Fall iſt, 589 mag nun den Faͤulungsproceß im Organismus praͤvalierend machen, wie dieß die Erſcheinungen der Hungerkrankheit zei— gen. Techniſch waͤre dieß zu anatomiſchen Macerationen zu gebrauchen. e) Die weſentlichſte Eigenſchaft des Laabs iſt die eigent⸗ liche Verdauungsloſung organiſcher, beſonders thieriſcher Sub— ſtanzen. Dieſe findet nur unter Beymiſchung einer Säure, zus meiſt der Salzſaͤure, Statt, und braucht hier, als am meiſten unterſucht, nur eine Erwaͤhnung. d) Schon Beaumont hat bey feinen Verſuchen die Ber merkung gemacht, daß der Speichel die Verdauung eher hindere als befoͤrdere, und daß derſelbe zunaͤchſt nur zur Bildung des Biſſens beſtimmt ſey. Die kuͤnſtliche Verdauung beſtaͤtigt gleich falls dieſen Satz. Wenn man ſtatt der Portion Waſſer Spei- chel in das Glaͤschen bringt, ſo wird das Eyweiß langſamer und meiſt unvollſtaͤndiger verdaut. Daß die Beſtimmung des Speichels nicht ſey, die Stelle des Waſſers, wie es ſcheinen koͤnnte, bey der Verdauung zu ſubſtituieren, geht auch ſchon daraus hervor, daß der Magenſaft waͤhrend der Verdauung ſchon fuͤr ſich fluͤſſig abgeſondert wird. e) Ein eigenes auffallendes Verhaͤltniß zeigt die Galle gegen den Magenſaft. Die Galle ſcheint unter andern die Be⸗ ſtimmung zu haben, den Auflöſungsprozeß der Verdauung, der nur auf die Magenhoͤhle beſchraͤnkt ſeyn ſollte, abſolut ſogleich zum Stillſtande zu bringen, ſobald der Speiſebrey in den Raum des Zwoͤlffingerdarms gelanget iſt, wo wieder andere Veraͤnde— rungen deſſelben vorgehen ſollen. Dieſe Siſtiernng des Ver— dauungsprozeſſes erfolgt ſchon zum Theil dadurch, daß die Ma— genfaftjaure durch das Alkali der Galle neutralifiert wird, theils aber wirkt das Gallenprincip direct hindernd ein. Wenn man mehrere Glaͤschen mit Verdauungsmiſchung zum Verſuche in die Bruͤtmaſchine hinſtellt, und von halber zu halber Stunde in ein Glaͤschen und andere einige Tropfen fri— ſcher Kalbsgalle hinzubringt; fo findet man, wenn man nach 3 —7 Stunden den Stand des Verdauungsfortſchrittes in allen Glaͤschen vergleicht, daß das Eyweiß jedesmal auf der Stufe der Auflöͤſung und Verwandlung durch die ganze Zeit geblieben iſt, auf welcher es in dem Augenblicke war, als die Galle hin—⸗ zukam. Uebrigens hat die Schleimhaut des Zwoͤlffingerdarms fuͤr ſich auch noch einen kleinen Antheil Verdauungskraft, wie directe Verſuche mit derſelben bewieſen haben. Wenn man den durch Niederſchlag mit Saͤure gewonnenen Gallenſtoff zum Ver— ſuche anwendet, ſo wird die Verdauung zwar nicht ganz gehin— dert, jedoch bedeutend verlangſamt, und das gruͤnlich gefärbte Eyweiß zeigt eine eigenthuͤmliche gallertartige Umwandlung. Ei⸗ ne aͤhnliche ungefaͤrbte gallertartige Umwandlung zeigt ſich, wenn die Verdauungsfluͤſſigkeit mit Eyweiß uͤberſaͤttiget wird, wo nach einem gewiſſen Maaße der Saͤttigung die folgenden Portionen nicht mehr aufgeloͤſt, ſondern bey unveraͤnderter Geſtalt bloß durchſcheinend und gallertaͤhnlich werden. 1) Merkwuͤrdig find anch die ſchon vor einem Jahre mits getheilten lkuͤnſtlichen Verdauungsverſuche mit Hilfe des galva— niſch⸗ electriſchen Einfluſſes, wobey letzterer am Sauerſtoffspol die Stelle der Saͤure vertritt, wenn man ihn in ein Glaͤschen mit gewöhnlicher Verdauungsmiſchung, wobey die Salzfäure ausgelaſſen worden, hineinleitet, und dieſes Glaͤschen mit einem andern am baſiſchen Pol mittelſt eines naſſen Baumwollfadens 590 in Verbindung ſetzt. Der electriſche Einfluß macht jedesmal aus dem Laab fo viel Saͤure frey als nöthig iſt, um die Auf⸗ loͤſung des Eyweißes zu Stande zu bringen. Es würde dar⸗ aus hervorgehn, daß auch im Magen eine Art electriſcher Eiu⸗ fluß mittelſt der Nerven zu jedesmaliger gelegenheitlicher Ent— wicklung der Saͤure thaͤtig ſey, was, wenn wir auch von den Verſuchen Philipps und anderer abſehen, auch darum nicht wie derſinnig erſcheint, da man nervös electriſche Verrichtungen auch anderwaͤrts (bey den electriſchen Fiſchen) bemerkt, und da fuͤr eine eigene Abſonderung der Saͤure durchaus kein Organ im Magen zu finden war, auch kaum zu finden ſeyn wird, da die Saͤureentwicklung hier wie auch anderwaͤrts, nur von einem erhoͤhten Nervenreize abhaͤngig zu ſeyn ſcheint. Es waͤre intereſſant und auch leicht durch electromag⸗ netiſche Verſuche ſich zu uͤberzeugen, ob waͤhrend der Ver— dauung an den Magenwaͤnden wirklich electriſches Agens ſich entwickelte; man koͤnnte das entweder unmittelbar an Thie— ren, oder durch Verſchlucken von leitenden Faͤden an ſich ſelbſt bewerkſtelligen. Die am baſiſchen Pol concentrierte alkaliſche Laabloͤſung zeigte mit Saͤure Verdauung. g) Zu den phyſiologiſch⸗chemiſchen Arbeiten Schwann's iſt hier die Bemerkung beyzufuͤgen, daß das Verdauungsprincip durch Alkohol durchaus nicht zerftörbar ſey, und daß ſein Haupt⸗ loͤſungsmittel das reine oder mäßig geſaͤuerte Waſſer ſey. Sein Hauptkriterium wird wohl noch lange, wenn nicht fuͤr immer, das bleiben, daß es in Verbindung mit Saͤure die Aufloͤſung des Eyweißes zu Stande bringt. Die Wirkſamkeit der Niederſchlaͤge aus der Laabſolution durch neut. eſſigſaures Bley, ſalpeterſaures Queckſilberorydul (auch durch Gallaͤpfelſaͤure) beftätigen ſich auch gegenwaͤrtigen Verſuchen, und geben die Ausſicht, daß das in Verdauungsprincip oder Pepſin in reinem Zuſtande ſich wird darſtellen laſſen. h) Eine beſondere Reihe von Verſuchen veranlaßt die Ermittelung der Veraͤnderungen, welche verſchiedene organiſche Subſtanzen durch den Verdauungsproceß eingehen. Hier nue Einiges. Auffallend ſchnell wird verdaut der reine Faſerſtoff des Blutes, die Crusta inflammatoria, wenn ſie nicht zu dicht iſt und in ſehr großer Menge verwendet wird. Dieß ſpricht abermals für die große Analogie, wenn nicht Gattungsgleichheit des Faſer- mit dem Eyweißſtoff. Bey der Verdauung von Fleiſch, Fett, Nerven, Druͤſen ꝛc. wird jedesmal das bindende Zellgewebe zuerſt und ſchnell aufgelöft, wodurch dann die mi⸗ crotomiſchen Elemente auseinander fallen, jedes in ſeiner Art ei— genthuͤmlich verändert, Es geht daraus hervor, daß dieſes Zell— gewebe mit dem Gewebe des fibroͤſen Syſtems, welches der ver— dauenden Auflöfung widerſteht, nicht identiſch ſeyn koͤnne, und ſich mehr dem Faſerſtoff anreihe. Bemerkenswerth ſind laͤng— liche, hirſekornfoͤrmige, microſcopiſche Koͤrperchen, welche an den Muſkelfaſern und andern Geweben neu zum Vorſchein kommen und wahrſcheinlich nichts anderes als partielle, durch den Ver— dauungsproceß herbeygefuͤhrte Umwandlungen find, welche das allgemeine Zerfallen der Subſtanzen einleiten. Die verdauende organiſche Zertruͤmmerung koͤnnte übrigens auch bey microto⸗ miſchen Unterſuchungen brauchbar werden, eben ſo bey Ma⸗ cerationen. i) Eine Reihe Verſuche gewährt die Ausmittinng der die Verdauung hindernden und befoͤrdernden Umſtaͤnde und Sub⸗ ſtanzen. Dahin gehoͤrt, daß der Zutritt oder die Ausſchließung 591 der Luft nicht weſentlich ſey, dahin die Beſtimmung, Erhoͤhung und Erniedrigung der Temperatur, die Ausmittelung der Wir kung der Saͤure, die Ausmittelung der Saͤuregrade fuͤr ver— ſchiedene Laabſorten, und zur Verdauung verſchiedener Subſtan⸗ zen, die Wirkung, die Verdauung hindernder und befoͤrdernder indifferenter Beymiſchungen, des Kochſalzes, des Weingeiſtes, des Terpentins, der Gewürze ıc. Es geht daraus hervor, daß die Magenaction eine gewiſſe Freyheit, in Wahl, Steigerung, Minderung ſeiner chemiſch organiſchen Mittel haben muͤſſe, um auch bey hindernden Umſtaͤnden die Verdauung zu Stande zu bringen, was wieder einen freyen Einfluß des Nervenſy— ſtems vorausſetzt. n K) Endlich wären hier noch die pharmacodynamiſchen Wirkungen zu erwaͤhnen, deren Unterſuchung wohl noch im weiten Felde ſteht. Dahin gehoͤrt die Brechen erregende Wir— kung des reinen Laabs, die direct Verdauung befoͤrdernde Ein— wirkung der ſaͤuerlichen Laabloͤſung, wozu man ungehindert Spirituoſa, Aether, aͤtheriſche Oele, Balſame, Gummiharze, als Corrigation hinzu bringen kann, ohne daß es die Verdau— ungsloͤſung ſtoͤrte. Auch bey Geſchwuͤren, Verhaͤrtungen, Ent— zuͤndungen, vielleicht auch bey Fleiſchgeſchwuͤlſten wird das Laab für ſich oder ſaͤuerlich vielfache nuͤtzliche Anwendungen finden, indem ſeine Tendenz, den Faſerſtoff des Blutes aufzuloͤſen, bey allen Coagulationsproceſſen von bedeutender Wirkſamkeit ſeyn muß. Ob dieſe loͤſende Kraft durch anhaltenden inneren Ge— brauch auch der Blutmaſſe mitgetheilt werden koͤnne, um da— durch weitere mittelbare Wirkungen im Organismus auszuuͤben, muͤſſen weitere Verſuche lehren, wozu hiemit unbefangene Phar— macodynamiker und Therapeuten aufgefordert ſeyn moͤgen. Als Nebenunterſuchungen koͤnnen hier angefuͤhrt werden: die naͤhere Eroͤrterung der Organiſation der Magendruͤschen; die Topik des wirkſamen Verdauungsſtoffes, wobey zu bemerken iſt, daß bey den Wiederkaͤuern nur der Laabmagen Verdauungsdruͤschen zeigt, indeß der Wanſt, der Netz- und Blaͤttermagen nur mit einem epidermidalen Gebilde innerlich überzogen find. Beym“ Pferdemagen iſt das obere Drittel epidermidal, auch beym Schwein ein Stuͤck in der Naͤhe der Cardia, eben ſo bedeu— tende Antheile im Magen der Nager. Alle uͤbrigen Schleimhaͤute des Koͤrpers, außer der Druͤ— ſenhaut des Laabmagens (etwa der Duͤnndarm zum Theil aus— genommen) verdauen nicht; ferner gehört nach Eberle zu den Neber= verſuchen die Verwendung des Laabs zur Faͤllung, zur Loͤſung organiſcher Subſtanzen fuͤr techniſchen Zweck. Endlich laͤßt ſich auch vermuthen, daß das einmal rein dargeftellte Pepſin oder Laab wohl fuͤr die geſammte organiſche Chemie, auch abgeſehen von der Verdauung, von großer Wichtigkeit ſeyn wird. Zoologiſche Verhandlungen. Presl. 1) Dr. Schlegel aus Leyden uͤberſendet eine Abbildung der Salamandra maxima in natürlicher Größe. Lichtenſtien, welcher dieß Thier lebend in Leyden geſehen hat, bemerkt, daß es ein ſehr ſtarkes Gebiß beſitze und bloß im Waſſer lebe. Hofrath Reichenbach fand auch eine Aehnlichkeit der Fuͤße mit den Fährten, welche im Sandſtein in Heſſen gefunden worden, wodurch die zuerſt ausgeſprochene Anſicht des Hrn. Hofr. Ca⸗ rus beſtaͤtiget wird. Secretaͤr: 592 2) Dr. Sars ſprach uͤber die Entwicklung der nackten Gaſtropoden, Acolidia, Tritonia ascanii, Doris von der Weſt⸗ Eüfte Norwegens; dann über die Fortpflanzung der Tritonia ascanii, welche er ſelbſt beobachtete. Er fand, daß der Laich aus einer ungeheuern Anzahl von Eyern beſteht, ſpiralfoͤrmig aufgewunden und mit einer Schleimhuͤlle umgeben iſt. Die einzelnen Eyer ſind oval, die Eyhaut oder Chorion umſchließt mehrere Dotter (8 — 11); die Dotter find kugelfoͤrmig und mit der Purkinjiſchen Blaſe verſehen, die aber ſchon am Aten Tage zu verſchwinden anfaͤngt. Im Anfange des Aten Tages theilt ſich der Vitellus in 2 Theile, am Ende deſſelben Tages ſchon viele in 4, am Zten Tage ſind alle in 4 getheilt, und viele ſchon in 8. So geht es nun mit den Theilungen fort, bis der Vitellus am 10. oder 11. Tage an ſeiner Oberflaͤche die feinſte Granulation zeigt. Am 12. oder 14. Tage zeigt ſich ein Einſchnitt in dem nun zum Embryo umgeſtalteten Vi- tellus, welcher theils von der Hervorwachſung der runden Lap— pen, theils von der Conchylie bewirkt wird. Dieſes wird aber erſt am 17. oder 18. Tage recht deutlich. Jetzt wachſen am Rande der 2 Lappen Cilien, mittelſt welcher einige Embryonen anfangen, ſich langſam im Kreiſe zu drehen. Am 25. oder 26. Tage werden dieſe Bewegungen recht lebhaft, wo die Em— bryonen aͤußerſt raſch in allerley Richtungen durch einander lau— fen. Die Schale, in welcher der Embryo enthalten, iſt An— fangs ſchuhfoͤrmig, ſpaͤter (am 23 — 26. Tage) nautilusartig. Der Embryo liegt noch uͤberdieß in einem ſackfoͤrmigen, durch— ſichtigen Mantel, — beſitzt einen voͤllig ausgebildeten Darm, einen von einer leberartigen, kugelfoͤrmigen, undurchſichtigen Maſſe umgebenen Magen. Er ſtreckt das Fußrudiment hervor, welches mit einem Deckel zum Schließen der Schale verſehen iſt, und die beyden mit vibrierenden Cilien beſetzten Lappen aus, und ſchwimmt fo in dem Eyweiß. Am 30 — 31. Tage ha⸗ ben die Embryonen im Ey keinen Platz mehr. Die Eyhaut platzt zuletzt; ſie treten hervor, und ſchwimmen raſch mittelſt ihrer Cilien herum. Das Herausſchluͤpfen geht aber ſehr lang— ſam fort; denn erſt am 38. Tage war die ganze Eyſchnur auf: geloͤſt. Nun wurde die vorhin weiche Schale hart, hornartig, glänzend, und einer Nautilusſchale aͤhnlich. Die Jungen blie⸗ ben noch eine Woche lebendig in dem taͤglich erneuerten See: waſſer, dann aber ſtarben ſie, ohne eine weitere Metamorphoſe gezeigt zu haben. Die weichen Theile loͤſten ſich auf und die Conchylien ſchwammen zu Tauſenden auf der Oberflaͤche des Waſſers. Lichtenſtein machte hiebey die Bemerkung, daß vielleicht viele von den veſten Panzern, welche Ehrenberg in der Kieſelguhr, in dem Polier- und Klebſchiefer gefunden hat, von aͤhnlichen Thieren herruͤhren koͤnnten. Sars beobachtete auch die Entwicklung der Aeolidia bodoensis und der Doris muri- cata, welche beyde eine ſehr aͤhnliche Entwicklung haben. 3) Staatsrath Tileſius gibt Nachricht von einem Theile der zoologiſchen Beobachtungen, die er während der Erdumſeege⸗ lung Kruſenſterns gemacht hatte. — Durch die Abbildung des alten Maͤnnchens von einem oſtindiſchen Orang-Utang, welchen Schlegel aus Leyden eingeſchickt hatte und welche zwar die rich⸗ tige Stellung der Daumen, keineswegs aber die Stellung und den Character in der Phyſiognomie des Thieres ausdruͤckte, ver— anlaßt, legt er auch feine Zeichnungen von dieſem merkwuͤrdi⸗ gen Thiere vor, das ſich von allen andern Affenarten durch ſeine Bewegungen, durch ſeinen comiſchen Ernſt und verkehrte Richtung ſeiner fuchsrothen Haare und durch ſeine intellectuellen 593 Fähigkeiten unterſcheidet. Er machte beſonders auf den Bau der Haͤnde, auf ein Sepien-Gemaͤlde von dem Inneren der Handflaͤche, und auf den Ruͤſſel aufmerkſam, den es auffallend verlängern kann. Tileſius hat einen Monat lang dieſes Thier im Garten des portugieſiſchen Gouverneurs von Macao beobach— tet, und mehrere Stellungen von ihm gezeichnet. Ueberdieß zeigte er eine Reihe intereſſanter Abbildungen von Fiſchen, die er auf ſeinen Reiſen naͤher kennen lernte. Unter andern waren folgende Abbildungen: Ein nach dem Leben gemalter Caiman Archipelagi Brasiliensis, Alligator; eine ſehr verkleinerte Abbildung der Rana cornuta, der gehoͤrnten von Rudolphi zergliederten braſilianiſchen Kroͤte. Von Fiſchen: Epinephelus guttatus vel petechizans; Pleuronectes stel- latus; Labrus fasciatus; Scarus niger et fasciatus; Mu- raena margaritifera; Helena ophis; Platystacus anguillaris; Dracaena atra; Chaetodon fasciatus, bicolor; Notacanthus vel Acanthonotus rostratus; Uranoscopus scaber; Athe- rina hespetus, argentea, micans; Fistularia Japonica, minima; Cichla Banjos; Epinephelus genoiu ( Krusenst. Atlas tab. 64); Platycephalus maximus, ſasciatus, ma- erophthalmus, scaberrimus; Medusa saltatrix, Japonica ; Aeyuorea coccinea, pallida; Pelagia noctiluca, seintillans; Aurellia rosea, canerisuga*; der farbenwechſelnde Meerengel des Ariſtoteles (Rhina), Squatina chromorpha Japon.; die chineſiſchen und japaniſchen Seeteufel, Lophius histrio, vesper- tilio, placenta L., faujas Lacepedii. Uebergang der Hay⸗ fiſche in die Rochen durch den Meerengel und Langrochen, der japaniſche Schwarzruͤſſel (Rhinobatus melanorrhynchus), die langgeſtreckten und kurzen Hayen (Squalus ineisus) im kam⸗ tſchatkiſchen Meere. Die Farbenpracht der japaniſchen Fiſche bey ihren ſonderbaren Phyſiognomien: Scorpaena volitans Ja- ponica, Cephalopholis chemosis, das Blutauge ( Krusenst, Atlas tab. 63. Aca Mebar der Japaner), der Perlmutteraal, der Congeraal in Japan mit feinen ſonderbaren noch unbekann— ten Eingeweidwuͤrmern. Die Abbildungen zur Monographie der Seenadeln in Japan, China und im ſchwarzen Meere. Abbil— dungen zur Monographie der Klippfiſche: Agonus blochii (Phalangistes Pallasii); der Spiegelfiſch oder Sonnenfiſch (Zeus faber L.); der Tannzapfenfiſch, Erieius cataphractus (Gaster- osteus japonicus Houttuyn, Monocentris carinata Bloch Syst.); Cepola rosea, rubens. 4) Freyherr v. Huͤgel und Jacob Seckel, Abbildungen von Fiſchen aus Kaſchmir. 5) Schreiben vom Profeſſor Schulze aus Greifswald, 1) über den Macrobiotus hufelandi und noch vier andere Spe= cies dieſer merkwuͤrdigen Kruſterfamilie. Zwey davon find mit Fuͤhlhoͤrnern, eine mit zwey, die andere mit vier, und mit Freßſpitzen verſehen, welche, ſowohl die Fuͤhlhoͤrner als die Freß⸗ ſpitzen, der Gattung Macrobiotus fehlen. Das mit zwey Fuͤhlhoͤrnern verſehene Thierchen duͤrfte das von Schrank be— ſchriebene Aretiscon tardigradum ſeyn; auch legt dieſes Thier ſeine Eyer (7 — 11) immer in die abgelegte Haut, was der Macrobiotus niemals thut. Hr. Hofr. Schulze hat ein kleines * Sie faugt die kleinen Krebschen aus, welche das nächtliche Licht des Meerwaſſers verurſachen, daher wird ſie auch ſelbſt leuchtend; ſo lange ſie lebt, leuchtet ſie hell. Ifis 1838. Heft 8. — — — 594 Paͤckchen Sand, welcher dieſe Thierchen enthaͤlt, eingeſendet, den er ſeit 6 Monaten trocken aufbewahrt hat, worinn gewiß einige Exemplare dieſes Aretiscon durch Benetzung mit friſchem Regenwaſſer oder deſtillirtem Waſſer werden ſich beleben Laffen. Außerdem ſind viele Furcularia rediviva und wahrſcheinlich auch ein Paar Macrobioti darinn. Das Wiederbeleben laßt ſich am beſten beobachten, wenn man von dem Sande ſo viel, als eine Erbſe oder ein Kirſchkern betraͤgt, auf einen großen Objecttraͤger thut, mit 5 — 6 Tropfen Waſſer benetzt, und den Brey dünn ausbreitet, ſo daß man ihn mit einer maͤßig ſtarken Vergroͤße⸗ rung, 50 — 70 mal im Durchmeſſer, beobachten kann; man entdeckt dann bald die ſich ausſtreckenden Thiere. — 2) Ueber die conſervirende Kraft des Kreoſotwaſſers, welches die ſehr flüchtigen Farben kleiner Fiſche, Inſecten uſw. beſſer aufbewahrt, als der Spiritus oder die Gannalſchen Fluͤſſigkeiten. 6) Purkinje macht die Mittheilung, daß man die Ent⸗ ſtehung des Macrobiotus und aͤhnlicher Thiere in feiner Gewalt habe. Man braucht nehmlich nur Sand mit Waſſer zu benetzen und ſtehen zu laſſen, wo dann nach einigen Tagen ſolche Thiere ſich zeigen. 7) Dr. Rablert zu Prag ſprach Über den boͤhmiſchen Biber, uͤber die Bibercolonien bey Krumau in Boͤhmen, und bewies, daß das boͤhmiſche Caſtoreum eben ſo wirkſam ſey, als das ruſſiſche. i 8) Roßmaͤßler, über die geographiſche Verbreitung der europaͤiſchen Land- und Suͤßwaſſerſchalthiere. Von den 150 Arten der Clausilia leben wenigſtens zwey Drittheile in den ſuͤdoͤſtlichen Laͤndern des oͤſterreichiſchen Kaiſer⸗ thums. Neritina hat 10 — 12 Arten in der oͤſtlichen Gegend von der Donau, waͤhrend in ganz Deutſchland nur eine Art lebt. Eine große Anzahl von Arten der Unio wird in Nord⸗ amerika gefunden. Der Einfluß des Bodens aͤußert ſich evident bey den Mollusken; ſie ſind ſtreng an eine Bodenart gebunden. Gneus und Granit geben eine arme Ausbeute. Die Kalkgebirge ſind dafuͤr außerordentlich reich. Der Einfluß des Bodens auf die Dicke der Schale iſt ſehr bedeutend. Die Mollusken leben auf beſondern Pflanzen, was mit Beiſpielen belegt wurde. 9) Brief von Kaup über das Dinotherium giganteum, In der Verſammlung der Naturforſcher zu Berlin 1828 ſtellte er nach dem kurz vorher aufgefundenen Unterkiefer des Tapirus giganteus, das Geſchlecht Dinotherium auf, welches er zwiſchen Tapirus und Hippopotamus einzureihen verſuchte. Später glaubte er in dem Nagelgliede, nach welchem Cu vier die Manis gigantea bildete, einen Theil des Dinotherium zu ſehen, und publicirte außer dieſem ein zweites Fingerglied, ein Schulterblatt, die er ſaͤmmtlich dieſen Thieren zuſchrieb. Hier⸗ nach hielt er das Dinotherium fuͤr ein grabendes Thier, und ſtellte es in die Claſſe der Edentaten. Später ſtellte Profeſſor Buckland in den Jahrbuͤchern von Leonhard und Bronn die ſcharfſinnige Bemerkung auf, daß das Dinotherium ein Waſſerthier ſey. Als Anfangs dieſes Jahres der bey Eppels⸗ heim aufgefundene Schaͤdel der Pariſer Academie produciert wurde, gab er zu lebhaften Discuſſionen Veranlaſſung und v. Blainville bemuͤhte ſich zu beweiſen, daß das Dinotherium 38 595 ein der Halicore verwandtes Thier ſey. Von feinem Fehler, daß die Krallenphalanx nicht dem Dinotherium gehöre, brachten ihn Blainville und Laurillatd zuruͤck; indem ſie ihm eine Ähnliche zeigten, welche in Geſellſchaft eines Backenzah⸗ nes gefunden wurde und die ſprechendſte Aehnlichkeit mit Orye- teropus hat. In dieſem Puncte, daß das Dinotherium kein grabendes Thier ſey, pflichtet er Blainville vollkommen bey. Was jedoch deſſen eifrig vertheidigte Meynung betrifft, als ſey Dinotherium ein Verwandter von Dugong; fo kann er nicht umhin zu bemerken, daß dieſer Gelehrte von einer vorgefaßten Meynung eingenommen ſey. Im Sinne der fruͤheren Meynung, daß das Dinotherium ein Pachyderm ſey, machte Kaup dem Blainville in einer ſpaͤtern Sitzung der Academie ſeine Einwuͤrfe, und ſuchte namentlich in der Textur der Knochen, der Zahn⸗ bildung uſw. dieſelben zu begruͤnden. Laurillard und Va⸗ lenciennes ſtimmten dieſen Gruͤnden bey. Was die Lebensart betrifft, die Buckland zuerſt angab, ſtimmt Kaup, von Blainville, Strauß Duͤrkheim vollkommen bey, nehmlich, daß das Dinotherium feiner hochgelegenen Condyli wegen — und dem ſtumpfen Winkel nach, welchen das Hinterhaupt mit der Stirn bildet, beſtaͤndig im Waſſer lebte; allein er kann nicht glauben, daß es ein Meerthier ohne hintere Extremitaͤten wie Dugong geweſen ſey. Ueberhaupt glaubt Hr. Kaup veſt uͤberzeugt zu ſeyn, daß es nur im ſuͤßen Waſſer lebte. Es koͤnnte demnach das Dinotherium fuͤr die niedrigſte Form der Familie der Tapire, parallel dem Hippopotamus, betrachtet werden, obgleich bis jetzt zur Begruͤndung dieſer Meynung außer der Verwandtſchaft in der Bildung der Backenzaͤhne, keine Ueber— gaͤnge aufzufinden ſeyen, die die enorm abweichende Bildung der ubrigen Kopfbildung auszugleichen im Stande wären. Derley Zweifel werden ſo lange dauern, bis andere Skelettheile von dieſem Thiere werden aufgefunden ſeyn. Es wurden Abbilduns gen von Tapirus priscus, Dinotherium giganteum von Ep⸗ pelsheim, und vom Schaͤdel eines Wiederkaͤuers, welcher eine Mittelgattung zwiſchen Moschus und Cervus bildet, vorgelegt. Dr. Dieſing zeigte Abbildungen neuer Gattungen bra— ſilianiſcher Binnenwürmer (Entozoen) vor, und erläuterte in Kürze ihren aͤußern und innern Bau. Vorgezeigt wurden die Gattun⸗ gen aus der Ordnung der Rundwuͤrmer, und zwar: Chira- canthus gracilis D. aus dem Darmcanal von Sudis gigas, und Chiracanthus robustus D. aus dem Magen von Felis concolor. — Ancyracanthus pectinatus D. aus dem Darm— canal der Podocnemys expansa, und Lobocephalus hete- rolobus D. aus dem Magen des Manatus australis. — Aus der Ordnung der Saugwuͤrmer: Aspidocotylus cochleari- formis D. aus dem Darmcanal von einem Cataphractus, und endlich noch nachträglich drey neue Arten von Amphistoma; nehmlich Amphistoma fabaceum D., aus dem Darmcanal des Manatus australis, Amphistoma pyriforme D. und Amphistoma asperum D. beyde aus dem Darmcaual des Ta- pirus americanus. 10) Lumnitzer, uͤber die Maaße des Rhinoceros uni- cornis. Er glaubt, daß das Horn zu gewiſſen Zeiten abgewor⸗ fen wird. 11) Lichtenſtein bemerkt, daß die von Sello aus Bra⸗ ſilien eingeſchickten und vom Prof. Weiß in den Verhandlun⸗ gen der Berliner Academie beſchriebenen Schilder einem Rhi⸗ noceros angehoͤren, und daß ſie mit der Haut des oſtindiſchen Rhinoceros uͤbereinſtimmen. 596 12) Natterer, Abbildungen von Fiſchen und Lurchen aus Braſilien. 13) Prof. Jaͤger ſagt, die Katze ſey in England und im noͤrdlichen Europa ſpaͤt eingefuͤhrt worden. In neuerer Zeit hat man auf der ſchwaͤbiſchen Alp mehrere Knochen von Baͤren gefunden. Kurz vorher hat man auch Knochen eines Bären ges funden, welcher mit dem jetzt lebenden europaͤiſchen uͤberein⸗ ſtimmt; auch vom Luchs. Sie ſind ebenſo incruſtirt, wie die Knochen des Ursus spelaeus. Er glaubt auch, daß es von Wichtigkeit waͤre, die Umſtaͤnde zu unterſuchen, unter welchen verſchiedene Thiere verſchwunden ſind, von welchen man Ueber— reſte gefunden hat, wie z. B. der Biber, die Maͤuſearten, die Ratten, welche in Stuttgard jetzt faſt ganz verſchwunden ſind. 14) Dr Ammerling zu Prag, Präparation und Auf: ſtellung der Hautſkelete. 15) Lichtenſtein, Abbildung des Vultur californianus. 16) Swat. Presl benutzt die Vertheilung der Fluͤgel⸗ adern bey den Faltern zur Unterſcheidung der Sippen. 17) Lichtenſtein, der capiſche Ameiſenbaͤr lebt von Termiten, nicht von Ameiſen. 18) Natterer beſchreibt Lepidosiren. Entomologie. Secretaͤr: Fieber zu Prag. #1) Preyßler beſtimmt die Sippen der Käfer nach den Fluͤgeladern. Er legt Zeichnungen vor. Abbildungen von Kaͤfern. Herrich-Schaͤffer wuͤnſcht, man ſoll Guerins Nomen⸗ clatur der Fluͤgeladern zum Grunde legen und nur die Unter— flügel beruͤckſichtigen. Er aber und Germar meynen, dieſe Adern haͤtten in obiger Beziehung keinen großen Werth, weil die Fluͤgel nicht ſelten fehlten. 2) Sieber, Eintheilung der Wanzen nach den Fluͤgel⸗ adern. 3) Sermar ſchlaͤgt eine Zeitſchrift für die Entomologie vor. 4) Fr. Nickerl zu Prag, Spielart von Papilio aglaia und Sphinx euphorbiae; Ueberſicht der Tagfalter Böhmens. 5) Dr. Herm. Schmidt, Abbildung des Seydmaenus motschoulskyi. 6) Eindeli, uͤber kuͤnſtlich eingeſchmolzene Kerfe in Bernſtein. 7) Fieber, Zeichnungen von Ruͤſſelkaͤfern, beſchrieben in Weitenwebers Beytraͤgen zur Natur- und Heilkunde. 8) Sermar, über vorweltliche Inſecten. 9) Graf Vuͤenburg aus Kuttenberg, drey Tarſen an einem Hinterfuß bey Calosoma sycophanta. 597 VI. Heilkunde. 8 Secretaͤr: Dr. Rilke zu Prag. Da dieſe Vortraͤge groͤßtentheils in dem amtlichen Berichte von S. 193 — 206 abgedruckt find, auch ohne Zweifel in die eigentlich medieiniſchen Zeitſchriften kommen werden; ſo theilen wir bier nur die Titel mit: 4) Dr. Muͤnchmeyer aus Lüneburg, uͤber die Hyper⸗ trophie des Gehirns. 2) Prof. Blaſius aus Halle, Laͤhmung des linken Fußes. 3) Prof. Schneider aus München, über die prophylacti— ſchen Maaßregeln der bayeriſchen Regierung gegen die Cholera. 4) Prof. Vorzeniewsky zu Prag, Abſaͤgung einer Knochengeſchwulſt. 5) Inſtrumentmacher Runde zu Dresden laͤßt eine Klump⸗ fußmaſchine vorlegen. 6) Prof. Roux aus Paris, über Durchſchneidung der Achilles -Sehne uſw. 7) Biſchof von Altenſtern, Begriff des Abdominal— Typhus. 8) Dr. Seine aus Petersburg, uͤber die Peſt. 9) Leibarzt Nreyſig aus Dresden feste feine Anſicht uͤber den Kreislauf des Blutes auseinander. Schon bey der Bearbeitung ſeines Werkes uͤber die Herz— krankheiten, kam er zu der Ueberzeugung, daß unſere gangbare Lehre vom Kreislaufe unvollkommen ſey, daß es eine ganz in— nige nicht erkannte Wechſelverbindung zwiſchen dem Blut- und Nervenſyſtem gebe; ſo daß die Krankheiten, die ihren wahren Heerd in dem einen haben, ſich eben ſo ſtark und noch weit ſtaͤrker in dem andern ausſprechen; ferner, daß ſich dieſes Wech— ſelverhaͤltniß in allen Krankheiten beſtaͤtige. Später erkannte er, daß ſich die erſte Entzweiung der Kraft des thieriſchen Lebens in dem Blute ſelbſt als ſolchem und dem Mark des Nervenſy— ſtems manifeſtire, und daß durch unmittelbare Wechſelwirkung dieſer beiden Agentien alle Functionen zu Stande kommen, ja, daß Bildung, Wachsthum, Ernaͤhrung eines Theils und Function des Organs andern Theils in einem und demſelben Act zuſam— menfallen, und daß erſt dann, wann veſte Organe durch Blut und Mark geſchaffen worden ſind, die Organe anfangen, als eine obſchon relativ untergeordnete Rolle in den Zuſtand kommen, die Functionen mit zu uͤbernehmen. Durch die Entdeckung dieſes Geſetzes der thieriſchen Haushaltung in Verbindung mit der Geſchichte der Bildung des Huhns aus der Eyfeuchtigkeit, glaubt K. ſeine Idee, daß der Kreislauf urſpruͤnglich auf Anziehung und Abſtoßung der beyden oberſten Factoren des Lebens, des Nervenmarkes und Blutes, beruhe, ganz beſtaͤtigt. Zur Be— gründung dieſer Anſicht ſuchte er den Antheil, den das Herz an dem Kreislauf hat, und die Bedeutung des Herzens in der thieriſchen Oeconomie uͤberhaupt, zu wuͤrdigen, gieng dann uͤber zur Betrachtung der Blutgefaͤße und des lebendigen Blutes und ſeiner Wechſelverbindung mit dem Markſyſteme. Das Reſultat ſeiner dießfaͤlligen Unterſuchungen war folgendes: Das Herz als Muskel bietet zuvoͤrderſt mechaniſche Seiten der Betrachtung — 598 dar, die aber dem Leben deſſelben weit untergeordnet ſind. Das Leben und die vitale Würde des Herzens ſteht weit höher als die aller anderen Muskeln; als erſter Hebel des Blutumlaufes darf es jedoch nicht angeſehen werden. Es iſt als Muskel wohl faͤhig, das Blut durch eigene Kraft durch die Arterien zu trei— ben; alleiniger Vorſteher des Kreislaufes kann es aber nicht ſeyn. Die Circulation beherrſcht eine hoͤhere Kraft; der Antheil des Herzens an derſelben beſteht darinn, daß durch ſeine Hoͤhlen die Wellen des Blutes, welche in einem Zeitabſchnitte durch daſſelbe ein- und ausſtroͤmen ſollen, dem Beduͤrfniß gemäß abs gemeſſen werden. Die Arterien wirken nicht wie die Muskeln durch Contraction und Expanſion, ſie ſind aber an ſich auch nicht wie todte Canaͤle zu betrachten; ihre Beſtimmung iſt nur, das Blut durch ſich zu leiten; uͤbrigens geſchehen keine Func— tionen in und aus dem Blute, ſo lange es in den Arterien fließt. Was den Blutumlauf durch die Haargefaͤße betrifft, ſo mag vielleicht die Kraft des Herzens noch einigen Antheil daran haben; es iſt jedoch nicht zu glauben, daß das Blut durch ſie mechaniſch durchgepeitſcht werde; es muß vielmehr hier einen Ruhepunct haben, um ſeiner Beſtimmung als lebendiges Ma— terial zu jeder Verrichtung dienen zu koͤnnen. In den Haar: gefaͤßen kommt das Blut in faſt unmittelbare Beruͤhrung mit den peripheriſchen Enden des Nervenſyſtems, um den Aet einer Erzeugung zu feiern. — Das Herz hat zwar keine ſo große Menge von Nerven, aber es vereinigen ſich Faͤden aus allen Provinzen dieſes Syſtems, um es mit dem ganzen Leben und Hirn zu vereinigen. Durch die Aeſte des pneumog. Nerven, welche zur Bildung des Symp. eingehen, hat das Herz einen mittelbaren Zuſammenhang mit den Nerven des Ruͤckenmarks und mit dem Hirn. Nach der Entdeckung neuerer Anatomen gehen Faͤden nicht nur von den hintern, ſondern auch von den vordern Spinalnerven zum Sympath. Der Nerv. vag. geht alſo auch in die Bildung der Herzgeflechte ein und vermittelt ſo ebenfalls die Verbindung mit dem Hirn. Nicht zu bezwei— feln iſt es, daß auch die unendlichen Straͤnge der die Arterien von ihrem peripheriſchen Anfange an begleitenden Nerven einen wichtigen Einfluß auf den Blutumlauf haben. Den naͤchſten Grund der Herzthaͤtigkeit tragen die eigenen Herznerven in ſich, nicht das Hirn und Ruͤckenmark: denn das Herz ſchlaͤgt fort, wenn Hirn und Ruͤckenmark zerſtoͤrt werden. Daß der Kreig- lauf außer dem Herzen auch noch durch andere Veranſtaltungen der Natur beſtimmt und modificiert werde, beweiſen die vom Herzen unabhaͤngigen heftigen Pulſationen großer und kleiner Arterien, die Erſcheinungen der Erectionen und des allgemeinen Turgors der Haut, Abſceſſe in der Leber oder im Gekroͤſe, wobey die Gedaͤrme nach geſchehener Entladung des Eiters durch die— ſelben augenblicklich wieder zu ihrer Function geſchickt waren uſw. Dieſe und aͤhnliche Vorgaͤnge werden offenbar von einer allge— meineren Kraft beherrſcht, als von der Thaͤtigkeit des Herzens, und es haben gewiß die Nerven einen weſentlichen Antheil daran. — Das Herz ſteht in Wechſelwirkung mit den Blutgefaͤßen und allen Organen, ſo mit den Geſchlechtstheilen: mit Leber, Milz und den Lungen iſt jedoch dieſe Wechſelverbindung eine naͤhere, als mit den andern. Eines Theils laͤßt ſich dieſe Verbindung durch die peripheriſchen Enden oder Anfaͤnge der Gefaͤße und Nerven erklären, andern Theils aber kommt bei den Störungen der Herzthaͤtigkeit auch die Qualitaͤt des Blutes in Betracht. Von der letztern iſt die Herzthaͤtigkeit ſehr abhaͤngig, wie es die beſchleunigten oder verlangſamten Bewegungen des Herzens in der Bleichſucht, im Scorbut, der Fleckenkrankheit, im Faul⸗ 599 fieber uſw. beweiſen. Dieſe abnormen Bewegungen werden dem Herzen mehr von hintenher durch den Kampf ſeiner eigenen Nerven mit dem kranken Blute mitgetheilt. Die großen Stuͤrme des Herzens bey eingetretener Verblutung und großen Erweite— rungen der Herzhoͤhlen in den letzten Zeitraͤumen, wenn ſchon die Agonie bevorſteht, glaubt K. dadurch zu erklären, daß beym Sinken des einen Factors, des Blutes nehmlich, der andere hoͤher ſich erhebt und nach dem dem Herzen eingeprägten Schema ſcheinbar verſtaͤrkte Thaͤtigkeit in ihm erweckt. Ganz befonders erhellt jedoch der innige Rapport zwiſchen dem Blut und dem Mark aus der Betrachtung der characteriſtiſchen Zufaͤlle der or⸗ ganiſchen Herzkrankheiten. Dieſe lehren nehmlich, daß die bey ihnen ſtattfindenden heftigen Leiden der Nerven nicht in einer tiefen Verletzung des Nervenlebens ſelbſt begruͤndet ſind; ſondern von einem Mißverhaͤltniß zwiſchen dem Blute und der Nerven⸗ thaͤtigkeit abhängen, zunaͤchſt aber von der Blutſeite ausgehen. Die Richtigkeit dieſer Erklaͤrung beſtaͤtigt die Beobachtung am Krankenbette, nach welcher ſtark aufregende Nervenmittel bey Nervenleiden der Herzkranken hoͤchſt ſchaͤdlich ſind. Der Arzt muß hier nur dahin zu wirken ſuchen, das Gleichgewicht zwi— ſchen Blut und Nerven einigermaßen wieder herzuſtellen, manch— mal durch Blutegel, ſelten durch Aderlaͤſſe, am meiſten durch große Ruhe, Zureden, ſanftes Streichen der Herzgegend und ganz milde beſaͤnftigende Arzneyen. — Nach dieſen Uuterſuchun— gen kam K. wieder auf den Blutumlauf zuruͤck, und bemerkte, daß man, da mechaniſche Grundſaͤtze nicht ausreichen, denſelben zu erklaͤren, ſich zu hoͤheren Kraͤften wenden muͤſſe. Er berief ſich zuerſt auf das im Ey wirkende Leben, wodurch die Schei⸗ dung ſeiner Maſſe in Blut und Ruͤckenmark gebildet wird. Die erſte Erſcheinung des thaͤtigen Lebens, welche darauf folgt, iſt, daß das an der Peripherie der Eyes gebildete Blut um ſich ſelbſt berumkreiſet, um dann bald nach dem Centrum hin zu ſtroͤmen, von wo es aber eben fo ſchnell wieder in allen Rich— tungen nach der Oberflaͤche hingetrieben wird. Dieß geſchieht, ehe man ein punetum saliens bemerken kann. Da nun die erſten Erſcheinungen Bildung von Blut auf der Oberflaͤche und Bildung eines Nervenſtranges im Centrum find: fo muß man nach Kreyſigs Anſicht dieſe urſpruͤngliche Scheidung der Eyfeuch— tigkeit als die Entzweiung der Einheit der letztern durch ein in— neres höheres Princip und die nachfolgenden Thaͤtigkeitsaͤuße— rungen als Strebungen nach ihrer Vereinigung anſehen, die ſo wenig gelingen, als die Vereinigung der beiden Pole des Mag⸗ nets. Da die ſpaͤtern Erfolge dieſer Strebungen Bildung von Organen ſind: ſo kann man die in ſich verſchlungenen Thaͤtigkeiten dieſer zwey Pole einer Kraft, als die Schoͤpfer der Organe anſehen. Die Bildung verſchiedener Gewebe und Dr: gane geſchieht auf eine geſetzmaͤßige Weiſe. So wird der voll— kommenſte Muskel, das Herz, zuerſt aus dem reinſten Blute und dem nun gebildeten Nervenmarke geboren; unvollkommener iſt der Bau der Arterien, noch mehr der der Venen; die Se— ctetionswerkzeuge der edlen Saͤfte erhalten reichliche Nerven und arterielles Blut, die der Auswurfsſtoffe geringes, ſelbſt venoͤſes Blut und wenig Nerven, die Muskeln reichliche Nerven und gutes Blut. Unter den Muskeln bildet ſich das Knochenſkelet; gleichſam der mehr rohe und erdartige Theil der Blutmaſſe und des Nervenſyſtems ſcheidet ſich nach eben dem Geſetze aus der Ey— feuchtigkeit aus, wie der erſte Nervenſtrang, und bildet mit letz⸗ terem einen peripheriſchen Gegenſatz, nach welchem das Blut ſich hinzieht, um wieder abgeſtoßen zu werden. Wenn es nun gewiß iſt, ſagt K., daß die Haargefaͤße alle Verrichtungen des 600 Stoffwechſels vermitteln und namentlich das rothe Blut in ve— noͤſes dunkles verwandeln; ſo iſt es wieder klar, daß dieſes weſentlicher Beſtandtheile beraubte Blut eines Theils einer Redintegration bedarf und gegen das arterielle einen Gegenſatz bilde, aber auch, daß die peripheriſchen Nervenenden, nachdem fie den ſchaffenden Proceß mit diefem Blut gefeiert haben, ans ſtatt es an ſich angezogen zu erhalten, vielmehr abgeſto⸗ ßen. Der Umſtand aber, daß die Arterien von einer Menge Nerven, die in kleiner Zahl auch in die Venenhaͤute eingehen, begleitet werden, macht es K. wahrſcheinlich, daß das Blut durch einen natuͤrlichen Zug ſich wieder nach dem Nervencentrum, wo das Herz ſich gebildet hat, hinbewegen muß, und zwar wie von einer Art Kette von Nerven geleitet, welche die mit ihnen parallel laufenden Nerven begleiten und umſchlingen. Uebrigens machte er darauf aufmerkſam, daß auch den Arterien- und Venenhaͤuten ein Antheil an der Fortbewegung des Blutes nicht abgeſprochen werden koͤnne, was er durch das Vorkommen von dem Herzen aͤhnlichen Nachbildungen mitten im Kreislauf bey niederen Thieren, bey Menſchen durch das in Krankheiten ohne Entzuͤndung der Arterien und des Herzens beobachtete heftige Pulſiren aller Arterien und durch die Erſcheinungen bey Ent⸗ zuͤndung der Venen zu begruͤnden ſuchte. In Bezug auf den kleinen Kreislauf bemerkte er, daß er eigentlich nur einen Theil des allgemeinen Kreislaufes ausmache, und daß man daher fuͤg— lich das Capillargefaͤßſyſtem der Lungen und aller Theile als die peripheriſche Quelle des Blutumlaufes anſehen könne, die das- ſelbe nach einem gemeinſchaftlichen Centrum, dem Herzen zu— fuͤhrt, das Herz aber umgekehrt als den centralen Theil der Bewegung, von wo aus es nach den Gefaͤßenden ſtroͤmt. Auf dieſe Art haben wir — ſo ſchloß er — wieder die Entzweiung, und doch dieſelbe wieder aufgehoben. 10) Prof. Wendt aus Breslau, Schilderung der Cho- lera-Epidemie. 11) Prof. Textor aus Wuͤrzburg, über Nachblutung der Wunden. 12) Prof. Bitgen aus Gießen, über Blutungen beym Kaiſerſchnitt. 13) Dr. Skoda aus Wien, Theorie des Herzſtoßes und der Herz- und Arterientoͤne. Der Herzſtoß beruht auf einem bekannten phyſikaliſchen Geſetze: Jede Fluͤſſigkeit uͤbt auf die Wandungen des Gefaͤßes, in dem ſie enthalten iſt, einen an allen Puncten gleichen Druck aus. Hat das Gefäß eine Oeffnung, durch welche die Flüffige keit abfließt; fo iſt an der Stelle der Oeffnung kein Druck, während er an der dieſer Oeffnung gegenüberftehenden Parthie der Gefaͤßwand vorhanden iſt. Dieſer einſeitige Druck iſt Ur⸗ ſache, daß ſich das Gefaͤß, falls es beweglich iſt, in einer der Ausfluköffnung entgegengeſetzten Richtung bewegt. Daraus er: klaͤrt ſich bekanntlich die Bewegung des Segner'ſchen Rades, das Stoßen der Schießgewehre ꝛc. und auch das Anſchlagen des Herzens gegen die Bruſtwand. Waͤhrend nehmlich das Herz ſeinen Inhalt austreibt, wird es in der den Ausflußoͤffnungen entgegengeſetzten Richtung geſtoßen. Nur nach dieſer Anſicht uͤber den Herzſtoß laſſen ſich alle Verſchiedenheiten, die im Herz⸗ ſtoße beobachtet wurden, erklaͤren, waͤhrend jede andere Anſicht durch Beobachtung widerlegt wird. So iſt es z. B. klar, daß derjenige, welcher die Kruͤmmung der Herzſpitze als die Urſache 601 des Herzſtoßes betrachtet, das Anſchlagen des Herzens in einer großen Ausdehnung — in mehreren Zwiſchenraͤumen der Rippen und in der Herzgrube nicht erklären kann. Zur Erklaͤrung der ſogenannten Herztoͤne wurden bisher gröftentheils Beobach⸗ tungen bey Viviſectionen benutzt; und es kann darum nicht auf— fallen, daß keine der uͤber dieſen Gegenſtand bekannt gewordenen Anſichten im Stande war, die Verſchiedenheiten zu erklaͤren, die dieſe Toͤne im normalen und kranken Zuſtande des Herzens und der Arterien zeigen. Wer ſich die Muͤhe nimmt, recht viel Geſunde und Kranke zu auscultiren; der wird ſich die Ueber— zeugung verſchaffen, daß die in Frage ſtehenden Toͤne nicht im Herzen allein entſpringen, und daß es auch richtig fey, wenn man den erſten bloß im Herzen, den zweyten bloß in den Ar— terien entſtehen laͤßt. Er wird vielmehr einſehen, daß ſowohl der erſte als zweyte Ton ebenſo im rechten und linken Herzen als in der Aorta und Pulmonalarterie erzeugt werden koͤnne. Er wird nehmlich Faͤlle finden, wo in der Gegend des Herzens gar keine Toͤne vernehmbar ſind, waͤhrend ſie doch uͤber dem Herzen der Lagerung der Pulmonalarterie oder der Aorta ent ſprechend recht deutlich ſich hoͤren laſſen. Ebenſo werden ihm Kranke vorkommen, bey welchen er in der Gegend der Aorta die beyden Toͤne vermiſſen wird, da ſie doch in der Gegend der Pulmonalarterie, in einem oder in beyden Ventrikeln ſich vor— finden. Das Vorkommen von Geraͤuſch: Blaſebalg-, Raſpel-, Saͤgegeraͤuſch ꝛc. an beſtimmten Gegenden des Thorax, z. B. in der Gegend der Aorta, der linken oder rechten Kammer, bey gleichzeitig vorhandenen beyden Toͤnen in der Pulmonalarterie und an den uͤbrigen Stellen, wo kein Geraͤuſch vorkommt, ſo wie die nicht ſeltene Erſcheinung, daß im linken Ventrikel die Töne anders find, als im rechten und in den Arterien, und endlich die Thatſache, daß bey einiger Energie des Herzens der Accent in den Arterien auf den zweyten Ton faͤllt, waͤhrend er im Herzen jedesmal auf dem erſten ruht, laſſen keinen Zweyfel uͤbrig, daß die Behauptung uͤber die Erzeugung beyder Toͤne in jedem Ventrikel, und in jeder großen Arterie begruͤndet ſey. Dies Reſultat iſt ein von den bisher durch Viviſectionen erlang— ten ganz verſchiedenes; denn man ließ den Beobachtungen bey Viviſectionen zu Folge die Toͤne entweder bloß im Herzen, oder wie Charles Williams den erſten Ton im Herzen, den zweyten aber in der Aorta und Pulmonalarterie entſtehen. Die Entſtehung des erſten Tones in der Aorta und Pulmonalarterie ſcheint kaum anders als durch die ploͤtzliche Spannung, in welche die Arterienhaͤute waͤhrend der Syſtole des Herzens verſetzt wer— den, erklaͤrbar. Der zweyte Ton wird durch das Anſchlagen der Blutſaͤule gegen die Semilunarklappen waͤhrend der Kam— merdiaſtole erzeugt. Sobald nehmlich die Triebkraft vom Herzen nachlaͤßt, bewegen ſich die Blutſaͤulen in der Aorta und Pul— monalarterie, von den elaſtiſchen Wandungen gepreßt, gegen das Herz und verurſachen einen Stoß gegen die Semilunarklappen, welcher dieſe ſowohl als die Arterienwaͤnde in Schwingungen ver— ſetzt. Als Beweis, daß der zweyte Ton in den Arterien auf die beſchriebene Art entſteht, dienen die Faͤlle, wo die Klappen der Aorta durch Krankheit fo veraͤndert find, daß fie den Ruͤck⸗ tritt des Blutes aus der Arterie in die linke Kammer nicht hem— men. In ſolchen Faͤllen laͤft ſich in der Gegend der Aorta ſtatt des zweyten Tones ein Blaſebalg- oder Saͤgegeraͤuſch ver— nehmen, während in der Pulmonalarterie, wo die Klappen nor— mal ſind, der zweyte Ton fortbeſteht. Um die Entſtehung der Toͤne im Herzen auffaſſen zu koͤnnen, muß man eine klare Vorſtellung uͤber die Structur und Function der zwey- und Iſis 1838. Heft 8. 602 dreyſpitzigen Klappe haben. Die fehnigen Faͤden, welche von den Papillarmuskeln entſpringen, inſeriren ſich theils in der Mitte der gegen die Kammer gekehrten Klappenflaͤche, theils aber naͤher gegen den Rand und ſelbſt bis am aͤußerſten Rande der Klappe. Wenn man durch Anziehen der Papillarmuskeln die Klappe ſpannt, ſo bemerkt man, daß ſich auf dieſe Weiſe nicht alle ſehnigen Faͤden auf einmal anſpannen laſſen, daß folg⸗ lich nicht die ganze Klappe geſpannt wird. Beym Anziehen der Papillarmuskeln werden nehmlich nur die Faͤden geſpannt, welche ſich in der Mitte der Klappenflaͤche inſeriren, waͤhrend alle Faͤ— den, die ſich naͤher gegen den Klappenrand und an dieſem ſelbſt inſeriren, auch bey dem ſtaͤrkſten Zuge erſchlafft bleiben. Aus dieſem Grunde wird durch das Anziehen der Papillarmuskeln der freye Rand der Klappe niemals geſpannt, und laͤßt ſich, wenn man dagegen blaͤſt, ringsherum wie ein Segel aufblaͤhen. Dieſe Conſtruction der zwey- und dreyſpitzigen Klappe macht es möglich, daß dieſe Klappen während der Kammerſyſtole den Ruͤck⸗ tritt des Blutes aus der Kammer in die Vorkammer verhuͤten. Es wird nehmlich durch das eindringende Blut der nicht ge— ſpannte Theil der Klappe wie ein Segel aufgeblaͤht und durch dieſes Aufblaͤhen die Communication zwiſchen Kammer und Vor— hof geſchloſſen. Man ſieht daraus, daß der Ruͤcktritt des Blutes aus den Kammern in die Vorkammern auf eine aͤhnliche Weiſe verhindert wird als der Ruͤcktritt des Blutes aus den Arterien in die Kammern. Der Bau der Vorhofsklappen iſt aber von jenem der Arterienklappen wegen Verſchiedenheit der Oeffnungen ein verſchiedener. Die ſehnigen Faͤden ſind an der zwey- und dreyſpitzigen Klappe offenbar aus dem Grunde vorhanden, um zu verhüten, daß dieſe Klappen während der Kammerſyſtole durch das Blut in die Vorkammern zuruͤckgedraͤngt werden. Es fraͤgt ſich noch, welchen Zweck die Papillarmuskeln haben. Zum Schließen und Oeffnen der Klappen waͤren ſie offenbar un— faͤhig und uͤberfluͤſſig; dieß geſchieht vielmehr durch das Blut ſelbſt. Der Zweck der Papillarmuskeln iſt, die Laͤnge der ſeh— nigen Faͤden der verſchiedenen Capacitaͤt der Kammer waͤhrend der Syſtole und Diaſtole anzupaſſen. Damit nehmlich die ſeh⸗ nigen Faͤden das Heraustreten der Klappe in den Vorhof waͤh— rend der Kammerſyſtole verhindern, koͤnnnen ſie nicht unbeſtimmt lang ſeyn; ſie muͤſſen eine gewiſſe Laͤnge haben, und es muß die Laͤnge dieſer Faͤden wenigſtens ſo groß ſeyn, daß dadurch die Ausdehnung des Herzens nicht gehemmt wird. Es iſt ſomit klar, daß dieſe Faden waͤhrend der Kammerſyſtole kurzer ſeyn muͤſſen als waͤhrend der Diaſtole, und dieß iſt nur dadurch er— reichbar, daß ſie mit Muskeln zuſammenhaͤngen, welche ſich waͤhrend der Syſtole verkuͤrzen, waͤhrend der Diaſtole verlaͤn— gern. Es wird nun zugleich klar, daß die ſehnigen Faͤden, welche ſich in der Mitte der Klappenflaͤche inſeriren, niemals erſchlaffen. Waͤhrend der Syſtole werden ſie durch den Druck des Blutes in Spannung erhalten, und durch die vom Klap⸗ penrande ſich an ihnen inſerirenden zartern ſehnigen Faͤden gegen das Centrum des ſehnigen Kegels gezerrt, folglich gekruͤmmt; waͤhrend der Diaſtole ſpringen ſie aus der gekruͤmmten in die gerade Richtung uͤber, indem ſie nicht ſo lang ſeyn koͤnnen, um zu erſchlaffen, weil eine ſolche Lange nicht bloß überflüffig, fon- dern dem Eindringen des Blutes aus dem Vorhofe in die Kam: mern ſelbſt hinderlich waͤre. So wie das Anſchlagen der Blut— faufe gegen die Semilunarklappen in den Arterien einen Ton — den zweyten — erzeugt, eben ſo muß das Anſchlagen des Blu— tes gegen die zwey- und dreyſpitzige Klappe waͤhrend der Kam⸗ merſyſtole einen Ton — den erſten Herzton — geben. Dieſer 38 603 wird aber nicht bloß von dem Schlag des Blutes gegen die dadurch in Spannung verſetzte Klappe, fo wie durch die gleich zeitig geſpannten ſehnigen Faͤden hervorgebracht; und indem elaſtiſche Faͤden forttoͤnen, ſo lange in der Spannung Veraͤn⸗ derungen ſtattfinden, ſo iſt es erklaͤrbar, daß der erſte Herzton waͤhrend der ganzen Dauer der Syſtole anhalten kann. Wenn die zweyſpitzige Klappe durch Krankheit ſo veraͤndert iſt, daß ſie den Ruͤcktritt des Blutes aus ber Kammer in die Vorkammer nicht zu hindern vermag; ſo hoͤrt man in der linken Kammer keinen erſten Ton, ſtatt deſſen aber ein Blaſebalg- oder Saͤge⸗ geraͤuſch, waͤhrend doch in der Gegend der rechten Kammer der erſte Ton fortbeſteht. Dieſe Erſcheinung iſt ein Beweis fuͤr die Richtigkeit der gegebenen Erklärung des erſten Herztones. Der zweyte Herzton wird durch den Uebergang der ſehnigen Faͤden aus der gekruͤmmten in die gerade Richtung erzeugt, und man hat Grund, dieſe Erklaͤrung des zweyten Herztones anzunehmen, weil jeder geſpannte Faden beym ploͤtzlichen Uebergange aus der gekruͤmmten in die gerade Richtung einen Ton gibt. 14) Prof. Fritz zu Prag, über Zuruͤckbringung einge⸗ klemmter Bruͤche. 15) Dr. Schreiber zu Prag, Anwendung des Cather ters bey Stricturen der Harnroͤhre. 16) Dr. Nevermann, Kopfjange und Wendungszange. 17) Dr. Ulrich aus Coblenz, Durchſchneidung der Achilles-Sehne beym Klumpfuß. Operation der Varicocele. 18) Prof. Sarleß aus Bonn, Begriff des Typhus. 19) Prof. Fiſcher zu Prag, zeigt ein Augenphantom und kuͤnſtliches Auge. 20) Dr. v. Türkheim aus Wien, zween Faͤlle von Herzpolypen. 21) Prof. Lumbe zu Prag, ſtellte ein 5¼ Jahr altes Maͤdchen mit einem unvollkommen ausgebildeten Foͤtus vor. 22) Dr. Seidler aus Marienbad, herrſchende Krankheiten im Volk. 23) Prof. Mianowsky aus Wilna, Phallus escu- lentus fen nur eßbar vor dem April, dann giftig. VII. Landwirthſchaft und Technologie. Secretaͤre: Prof. Weſtler aus Ollmuͤtz und Dr. Kalina von Jaäthenſtein zu Prag. 1) Comitats⸗Aſſeſſor E. v. Bujanowicz aus Hab: fan in Ungarn, uͤber die Wechſelwirkung der Naturwiſſenſchaften und der Landwirthſchaft; wenig Nutzen der Rebſchulen; Mars morfaͤſſer des Herrn v. Mayerffy zu Ofen, von 3000 und 4000 Eymern Wein. 2) Wowak, Gutsbeſitzer aus Suchomaſt, über Maul⸗ beerbaͤume; Grundſaͤtze des Pflanzenwachsthums. 3) Bergwerks-Inſpector Haſſe aus Schneeberg, Er⸗ ſparung von Brennmaterial beym Eiſenſchmelzen. 604 4) Hofrath Fuͤrbaß, über die Vortheile verpflanzter Reben in andere Gegenden. Weinproben aus den loboſitzer, lobkowitziſchen und ſchoͤnborniſchen Reben. A ft 5) Prof. Hayne aus Wien, über den Darmſtich bey der Windkolik bey Pferden; Behandlung der Loͤſer-Doͤrre. 6) Teichmann Gutsbeſitzer zu Muckern in Sachſen, uͤber die Vortheile der Lehmſchindeldaͤcher. 7) Prof. Diebl aus Brünn, Seidenbau in Mähren, 8) Kalina von Jaͤthenſtein zu Prag, ebenfalls. 9) Dr. E. Dietrich aus Dresden, uͤber den Weinbau und deſſen Alter in Sachſen und Boͤhmen: Begann dort 981, hier 993. Man machte einen Ausflug in die verſchiedenen techniſchen Anſtalten bey Koͤnigsſaal, Brezan und Ginna, in Baumſchulen, Maulbeerpflanzungen uſw. Prof. Meſtler berichtete darüber: 1) Ueber die großartige Zuckerraffinerie der Hrn. Kolb und Richter, deren Betriebsapparate zum Abdampfen und Aus— trocknen des waͤſſerigen oder fluͤſſigen Zuckers bereits für das Ein⸗ fuͤllen in die Formen arbeiten, und wovon zwey andere gerade in der Aufſtellung begriffen ſind. Sie iſt ſchon dermal auf die Verarbeitung von 30,000 Centner Rohzucker eingerichtet, zu deſſen Erzeugung in Kurzem nach dem Aufhoͤren der Zufuhren aus Weſtindien, die Wirthſchaften der Umgegend 600,000 Cent⸗ ner Runkelruͤben, oder etwa den daraus bereiteten Syrup mit Freuden liefern werden, wenn, wie nicht zu zweifeln iſt, die Beſitzer der Raffinerie Patriotismus genug beſitzen, den Land— wirthen an die Hand zu gehen, und annehmliche Preiſe fuͤr den Syrup oder fuͤr die Ruͤben zu beantragen. 2) Daß die Geſellſchaft bey der Beſichtigung des Choͤland Schroͤder'ſchen Filtrir-Apparates auf ein Gewebe au Hanf geſtoßen ſey, das, der Angabe nach, in dieſer Guͤte un Haltbarkeit vom Innlande nicht erzeugt werden koͤnne, und def” halb aus der Fremde bezogen werden muͤſſe. Nach der Mei⸗ nung des Referenten N. liegt der Grund davon in dem Man: gel des Schleißhanfes oder jener feſten ſpinnbaren Faſer, welche aus dem, von Ochſenbauer bey der Eingangsſitzung gezeig⸗ ten Rieſenhanfe, durch Abziehen der breiten bandartigen Faſer mit der Hand und einem ſtumpfen Meſſer von den geroͤſteten Stengeln gewonnen, und nach Bedarf weiter raffinirt wird. — Da dieſer ſinnreiche Filtrir-Apparat unverkennbare Vortheile gegen andere gewaͤhrt, und daher deſſen Bedarf an dem Ge⸗ webe mit der Zunahme der Runkelzuckerfabriken ſteigen muß; fo empfahl Referent jenen, welche kommendes Jahr ſo gluͤck⸗ lich ſeyn werden, Freiburg und dem Rheine, als Heimat des Rieſenhanfes, nahe zu kommen, ſie moͤchten ſich dort uͤber die Roͤſtung, Zugutmachung und Raffinirung des Schleißhanfes auf praktiſchem Wege Belehrung verſchaffen. 3) Auch referirte derſelbe uͤber die Verarbeitung der ſuͤßen Abgaͤnge aus der Raffinerie in einem Seitenfluͤgel des Gebaͤu⸗ des, und zwar in getrennten Gemaͤchern zur Erzeugung von Weingeiſt, und zur Erzeugung von Schnelleſſig von beſonderer Guͤte. S 605 Er ſchilderte hierauf die in den naͤchſt anſtoßenden Raͤu— men beobachtete Verwendungsart des gewonnenen Schnelleſſigs zur Erzeugung eines ſehr ſchoͤnen Bleyzuckers, und der neben— bey getroffenen, theils ruhenden, theils thaͤtigen Vorrichtungen zur Erzeugung von mancherley Salzen und anderen chemiſchen Producten, wie zur Gewinnung der engliſchen Schwefelſaͤure, des Creoſotes, des Paraffins aus dem Holztheer ꝛc. ꝛc. Ueberdieß beſprach er die vorgefundene Fabrikation von mehreren Sorten ſehr guter gemeiner Seife, einer Natron- und Oelſeife, ſo wie auch uͤber die vorgefundene Erzeugung ſehr voll— kommener ſogenannter engliſcher Bleyſchrote. Hiebey ward be— merkt, daß alle von Nr. 3. an bezeichneten induſtriellen Anſtalten Eigenthum der HH. Kolb und Richter ſind, wozu ein ſchon vor— handenes, ehemaliges Kloſter-Gebaͤude verwendet, und wobey daher der koſtſpielige Aufwand für ein neues Gebäude erſpart worden. 4) Er verbreitete ſich uͤber die Beſichtigung des ſehr reinlich gehaltenen Locales, und der noch ruhenden Apparate und Spin— delpreſſen fuͤr die angrenzende Fabrik von Runkelzucker aus ſelbſt erbauten Ruͤben, Sr. Durchlaucht dem Fuͤrſten von Oettin— gen-Wallerſtein gehörig, und unter der Leitung des Fa— brikdirektors Dr. Kodweis ſtehend. Zudem referirte er uͤber das ausnehmend große Intereſſe, welches die Geſellſchaft an dem Beſuche der von Sr. Durch— laucht dem Fuͤrſten Oettingen-Wallerſtein für die beſſere Aus⸗ bildung der Handwerksleute in Koͤnigſaal gegründeten und unter⸗ haltenen, an Sonn- und Feyertagen geoͤffneten Gewerbsſchule genommen hat, worin dermal 33 Handwerker, theils Meiſter, theils Geſellen und Lehrlinge von zwey beſoldeten Lehrern in dem, ihr Fach betreffenden Theile der Mathematik und Zeichnungskunde, und zwar mit einem (wie augenblicklich vorgenommene Pruͤfung und Einſicht in die zahlreichen Zeichnungen lehrte) ſehr lobens— werthen Erfolge in beyden Landesſprachen Unterricht erhalten und den ſchlagenden Beweis liefern helfen, daß Boͤhmen, wel— ches ſehr oft mit der Gruͤndung neuer Real- und Gewerbs— ſchulen in den verſchiedenen vielen Staͤdten des Landes auftritt, und welches, wie der Augenſchein lehrte, dieſelben ſogar ſchon auf Marktflecken von wenig mehr als hundert Haͤuſern aus— dehnt, in dem Beſitze und in der Vermehrung realer Bildungs— mittel keinem Theile Deutſchlands nachſtehen will. Derſelbe erſtattete auch uͤber die Beſichtigung der, in einem nahen, dem Fuͤrſten v. Oettingen-Wallerſtein gehoͤrigen Meyerhofe aufgeſtellten ſehr verſchiedenen, theils aͤlteren, theils neueren Ackerwerkzeuge Bericht, und ſprach feine alte Ueber: zeugung aus, daß es Boͤhmen (wie auch Mehlers Werk uͤber die Ackerwerkzeuge dieſes Landes darthut) nie an Studien der Ackergeraͤthe fehlen ließ, und hierin eine Abwechslung darbietet, wie ſie nicht leicht eine andere Provinz Deutſchlands zeigen kann. J. Bamberger zu Prag, zeigt eine Traubenſcheere. Prof. Lumbe, Acclimatiſation und Glaffification der Getreid-Arten. Forſtrath Liebich zu Prag, Einfuͤhrung des Seidenbaues in Deutſchland; Behandlung des Maulbeerbaumes. Wirthſchaftsrath M. Seidl zu Prag, machte die Mit⸗ glieder auf eine von dem Oberfoͤrſter Schonauer aus dem 606 Urgebirge des Boͤhmerwaldes eingeſchickte Fichtenſcheibe aufmerk— ſam, die in dem Locale der patriot. ökon. Geſellſchaft vorhan— den iſt. Auf dieſer Scheibe laͤßt ſich das Alter dieſer Fichte erweislich auf 535 Jahre ſchaͤtzen. Sie hatte die Laͤnge von 190 Fuß Wiener Maaß, und ihr Umfang am Boden betrug 200 ½ Zoll, daher nahe 5 ½ Fuß im Durchmeſſer. Die ſolide Holzmaß wurde auf 1358,85 Kubik-Fuß, oder 22,6 Klafter zu 60 Kubik-Fuß berechnet. Die auffallende Größe und Al tershoͤhe dieſer Fichte iſt es jedoch nicht, was fie vorzüglich aus⸗ zeichnet; weit merkwuͤrdiger ift der Umſtand, daß dieſelbe in den erſten 257 Jahren einen kaum 9 Zoll großen Durchmeſſer, und etwa eine Hoͤhe von 60 Fuß erreicht hatte. Die Jahresringe in dieſer Periode ſind ſo fein, daß ſie mit unbewaffnetem Auge kaum zu erkennen ſind. Sie muß daher in einer Verdaͤmmung geſtanden haben, wodurch ihr Wuchs fruͤherhin unterdruͤckt wor— den. Erſt nach dieſer Periode begann ſie ſtark zuzuſetzen, und wuchs binnen den letzten 278 Jahren zu dieſer ungewoͤhnlichen Groͤße an. Der Neſtor unter den heutigen Forſtmaͤnnern, der ruͤhmlichſt bekannte Oberforſtrath Cotta, der eben die Section mit ſeiner Gegenwart beehrte und dieſe Fichtenſcheibe in Geſell— ſchaft vieler anderer Mitglieder dieſer Section beſichtigte nahm an dem Gegenſtande großes Intereſſe. „Wirthſchaftsrath Waniek legte der Section zwey Arten von Inſectenlarven vor. Die eine, etwas uͤber 6 Linien lang, ½ Linie dick, mit einem glatten, haͤrtlichen, lichtgelb gefärbten, in zwoͤlf Glieder getheilten, mit 6 kleinen vorn angebrachten Fuͤß⸗ chen verſehenen Leibe, war einem mit Krapppflanzen oder Faͤr⸗ berroͤthe (Rubia tinetorum) beſetzten Verſuchsfelde von 9 Me: tzen Land ſo nachtheilig geworden, daß eine ganze Strecke von 3 Metzen vollkommen eingieng. Die andere iſt etwa 9 Linien lang, 1½ Linie dick, hat zwoͤlf Glieder oder Ringe an dem lichtfarbigen, mit 6 Fuͤßen vorn beſetzten Leibe, und hat auf jedem Ringe des Oberleibes einen dulkelbraunen Streifen. Sie war den Roggenſaaten im letzten Herbſt und Fruͤhjahr durch das Abfreſſen der Wurzelblaͤtter und jungen Triebe ſehr nach theilig geworden. Beyde Inſecten kamen auf der Graͤflich J. M. Thuniſchen Herrſchaft Schuſchitz vor, auf deren Feldern der Anbau der Faͤrberroͤthe zum erſten Mal verſucht worden. Plieninger übernahm die Inſecten, um ſich über deren naͤhere Beſtimmung mit mehreren Entomologen der zoologiſchen Ab: theilung zu beſprechen. Seidl, Berechnung des Holzertrags. Eine Fahrt von 25 Mitgliedern nach Brezan 2 Stunden von Prag, dem Ritter v. Rieſe gehoͤrig. Es wurden daſelbſt mehrere vorgelegte Proben von weißen und rothen Tiſchweinen vom Rie ſe iſchen Weingebirge, Pu ſt e y⸗ Berg bey Leitmeritz von den Jahren 1796, 1834, dann aus dem Weingebirge Liſſek bey Bohnitz ausgezeichnet gut befunden. Rieſe zeigte ferner Proben von ſehr gelungenem ſchaͤumendem Puſteyberger Wein, alſo von einem boͤhmiſchen Cham— pagner. Die Geſellſchaft machte einen weiten Gang in das Freye. v. Rieſe zeigte die gedrillten Raͤpsſaaten, und hob die, von mehreren Seiten beftätigte Bemerkung heraus, daß der Raͤps in der Umgegend von Prag faſt durchgaͤngig, ſelbſt von den Bauersleuten, gedrillt werde. Auf einem der Raͤpsfelder zeigte er die Bearbeitung des gedrillten Raͤpſes durch ein in Bewegung 607 geſetztes Zugwerkzeug. Dieß gab Veranlaſſung zur Beſprechung uͤber die oͤkonomiſchen Vorzuͤge des gedrillten Raͤpſes im Gegen— ſatze des ungedrillten, bey der ſich R. v. Rieſe nach feiner Er— fahrung, und mit ihm die Mehrzahl, zu Gunſten der Drillſaat ausſprach. R. v. Riefe führte feine Gaͤſte auf die ebenfalls durch— gaͤngig ſchon ſeit Jahren gedrillten Luzerne-Schlaͤge, auf deren zwey einſpaͤnnige Zuͤge die Bearbeitung des Bodens in den ſchmalen Zwiſchenraͤumen zeigten. Langjaͤhrige Erfahrung leitet ihn darauf, von der gedrillten Luzerne in der Folge zur breit wuͤrfigen Saat uͤberzugehen. Dann fuͤhrte er ſie auf den ſo eben in voller Beſtellung begriffenen Weizen-Schlag. Derſelbe iſt wohl ſeit Jahren der ſtaͤrkſte Drillwirth, den Deutſchland je gehabt hat, und vielleicht haben wird. Die ganze Winderſaat von 600 W. Metzen Weis zen wurde bisher immer und ganz mit den Fellenbergiſchen Saͤemaſchinen reihenweiſe gedrillt. H. v. Rieſe erklaͤrte mit der edelſten Offenheit, daß er nach ſo vielen, mit großer Beharr— lichkeit durchgefuͤhrten Erfahrungen in Zukunft von der Drillſaat des Weizens in gewoͤhnlichen Faͤllen zur breitwuͤrfigen Ausſaat zuruͤckkehren werde. Bey derſelben Weizenbeſtellung fand die Geſellſchaft die Kainziſche Saatharke mit neun kleinen, an einem ſchief geſtell— ten Rahmenbalken befeſtigten Scharen von der Form des erſt durch Kainz ſelbſt in dem groͤßten Theile von Boͤhmen, und um ſo mehr anderswo, bekannt gewordenen Pfluges Opotſchno (Ruchadlo), wodurch der Samen allerdings beſſer und ſchneller als durch Egge und Pflug bedeckt wird. Auf einem Sommerfelde war der ſogenannte Opotſchner Pflug, welchen Kainz mit Verbeſſerungen bekannt machte, je— doch mit der Abänderung einer eiſernen Pflugſohle und Pflug— ſaͤule im Gange. Der Pflug, der in der erſten daruͤber ge— druckten Nachricht (Oecon. Neuig. von Andre, 18338, Nr. 79. S. 631) in der Umgegend von Prag noch ein neuer heißt, und ohne Kainz, Loͤhner und Seidl noch lange unbekannt geblieben ware, iſt nun nicht nur in feinem Vaterlande, ſondern auch uͤber deſſen Graͤnze hinaus ein celebres Werkzeug geworden. Neſtler ſprach hier muͤndlich, wie ſchon anderswo ſchriftlich, fuͤr das ſeinem Vaterlande geſchenkte vortreffliche Werkzeug ei— nige Worte des Dankes an die anweſenden Boͤhmen. Auf dem Ruͤckwege zeigte v. Rieſe der Geſellſchaft einen anſehnlichen, vortrefflich gediehenen Eſparſett- Schlag, und lieferte damit den nicht gar haͤufigen Erfahrungsfall, daß unter guͤnſtigen Umſtaͤnden in einem kleinen Umkreiſe alle vier Haupt⸗ kleearten, Trifolium pratense und Medicago sativa und He- dysarum onobrychis dem Landwirthe zu Gebote ſtehen. Es ward der Geſellſchaſt eine Mutterheerde von Merinos entgegen getrieben, uͤber deren Wollwerth ſich dermal freylich kein haͤltiges Urtheil füllen ließ, die aber ſchon durch den ſchoͤ— nen Bau und die gute Haltung des ausgezeichneten großen Koͤr⸗ pers bewies, daß ſie den Eigenthuͤmer eine reichliche Schur feiner und beziehungsweiſe ausgeglichener Wolle erwarten laſſe. Der Rundgang ward mit der Beſichtigung eines ganzen landwirthſchaftlichen Artillerie-Parks von aufgeſtellten alten und neuen Ackerwerkzeugen und Saatmaſchinen beſchloſſen. Bey der auf allen fuͤnf herrſchaftlichen Meyerhoͤfen ſtark betriebenen, 608 ja, in Anſehung des Raͤpſes ſogar unter den Bauern heimi— ſchen Drillkultur wird es erklaͤrbar, warum die dazu noͤthigen Geraͤthe in ſo vielfacher Anzahl aufgeſtellt waren. Mitunter kam auch manches in dem induſtriellen Brezan ſelbſt geborne Werkzeug vor, wie z. B. die Saͤemaſchine fuͤr die ſchwierige Ausſaat der gelben Ruͤbe oder Moͤhre. — Einzelne Mitglieder blieben in Brezan, um die Fabrik-Anlage auf Runkelzucker noch zu beſehen, die uͤbrigen eilten Prag zu, um auf dem Ruͤck— wege durch das Carolinenthal in einigen dortigen Fabrik-Anſtalten Notizen einzufammeln oder Meynungen auszutaufchen, Die Geſellſchaft nahm die durch alle vier Stockwerke von einer Dampfmaſchine in Betrieb geſetzte Kunſtwerkſtaͤtte des Hrn. Eduard Thomas in Augenſchein, welcher den Bau von Dampfkeſſeln, Dampfmaſchinen, wie von allen Maſchinen und Beſtandtheilen fuͤr große Spinnereyen auf Baum- und Schafwolle, Kammgarn ꝛc. uͤbernimmt. Zuletzt fuhr die Geſellſchaft in die neu errichtete und be— reits in vollen Betrieb geſetzte, den H. H. Forchheimer gehoͤrige Spinnfabrik von Kammgarn aus Schafwolle. Seidl, uͤber landwirthſchaftliche Maſchinen, beſonders den Pflug. Rangheri ſprach über die Vortheile, welche ſich für Boͤhmen aus der Seidenzucht erwarten laſſen. Er haͤlt dieſelbe in den meiſten Gegenden des Landes ohne Beeintraͤchtigung des Wein- und Obſtbaues, beſonders fuͤr manche Stände, aus— fuͤhrbar. Er gab eine Ueberſicht der Schickſale der Seidenkultur in Boͤhmen von ihren erſten Anfaͤngen im Jahr 1749 bis auf unſere Zeit, woraus hervorging, wie ſein Vater, und mittelſt des letztern er ſelbſt durch Kaiſerliche Gnade das Recht erlangt hatten, die Reſte der alten Maulbeerbaͤume in den Prager Stadtgraͤben zur Seidenzucht zu benutzen und zu vermehren. Seine Angabe, daß im Jahr 1789 in Boͤhmen 40 Centner rein geſponnene Seide erzeugt worden ſey, erregte Aufmerkſam— keit. Nach feiner Berechnung ließe ſich die Seidenzucht fogar noch durch bezahlten Taglohn mit Vortheil treiben, und im Durchſchnitt der Baum mittleren Alters bey den unguͤnſtigſten Seidenpreiſen noch auf 1 fl. Conv. M. benutzen. Er legte der Geſellſchaft als Erzeugniß des Jahres 1837. 31½ Pfund vier: faͤdig gehaſpelte reine Seide vor, und erinnerte, daß er im Jahr 1836 ebenfalls 30 Pfunde Erzeugniß Sr. Majeſtaͤt bey der Gewerbsausſtellung unterlegt habe. Fahrt von 25 Mitgliedern auf das Gut von Martin Wagner zu Girna, um unter der Leitung des Hrn. Wein⸗ rich, Inſpector und Chemiker, die dortige bloß auf Erzeugung von Runkelzucker berechnete Fabrik in allen Theilen zu beſich— tigen. Ungeachtet es noch gar nicht an der Zeit war, in welcher die Campagne der Zuckerfabrikation aus Runkeln gewoͤhnlich be⸗ ginnt, hatte dennoch Hr. Wagner der Wißbegierde der Geſell— ſchaft das große Opfer gebracht, die, oͤkonomiſch betrachtet, noch nicht reifen Ruͤben fuͤr einen vollſtaͤndigen Verſuch im Großen aus dem Felde zu nehmen, und die Fabrik in allen ihren Theilen fo in Betrieb zu ſetzen, daß die Geſellſchaft durch alle Mani⸗ pulations-Zweige bey dem Vorwaͤrmen der ungewaſchenen Ruͤbe im warmen Waſſer, bey dem Schneiden in duͤnne Scheiben, bey der Maceration derſelben in kaltem Waſſer, bey der Arbeit in den Defecations- oder Laͤuterungskeſſeln, bey dem Abdampfen, Filtriren, Kochen, Fuͤllen und Ausnehmen der Formen gegen⸗ 609 wärtig ſeyn konnte. Als Techniker wollten die Anweſenden uͤber den Vorzug der Macerations-Methode vor dem Gewinnen des Saftes durch Reiben und Preſſen nicht rechten. Die Zeit wird vielleicht in der naͤchſten Zuckercampagne ſchon entſcheiden, ob die Macerationsbottiche oder die Reibmaſchinen das Feld raͤumen muͤſſen. Als Landwirthe dagegen hatten dieſelben gegen die Ma— cerationsmethode die Verſchlechterung der Ruͤbenſchnitte zu Vieh: futter, die Gefahr des baldigen Verderbens und daher die Un— moͤglichkeit laͤngerer Aufbewahrung einzuwenden. Das Abdam— pfen des gelaͤuterten Zuckers geſchieht hier durch den bekannten Gurtenapparat, das Filtriren durch das Dumontiſche Beu— telfilter. Fuͤr das letzte Kochen des Zuckers, und als Erſatz der in Koͤnigsſaal geſehenen Howardiſchen Apparate ift jetzt durch Hrn. Mathias, Civil-Ingenieur aus Paris, ein Degrandiſcher Apparat zum Abdampfen des ſchon mehr con— centrirten Zuckers aufgeſtellt. Beyde Apparate haben denſelben Zweck; ſie ſollen nehmlich durch das Kochen des fluͤſſigen Zuckers im luftduͤnnen Raum bey einer Temperatur, die nie 60 bis 65 R. uͤberſteigt, die Bildung der vielen Melaſſe durch Zer— ſetzung oder Umaͤnderung' des eryſtalliniſchen Zuckers verhuͤten. Der Kochapparat von Degrand hat den Vorzug von jenem Howards, daß er zur Erzeugung von der noͤthigen Luftduͤnne oder Luftleere der Luftpumpe ganz entbehrt, und dazu bloß zu— gefuͤhrter und durch Abkühlung wieder tropfbar gemachter Waſ— ſerdaͤmpfe bedarf; uͤberdieß, einmal luftleer gemacht, es den ganzen Tag uͤber bleibt, ſo daß die, an ſich ſehr ſchnellen Kochungen ununterbrochen auf einander folgen koͤnnen. Prof. Plieninger berichtete uͤber die, ihm in der Sitzung am 22. vom Wirthſchaftrr. Waniek uͤbergebenen zweyerley Inſectenlarven. Prof. Germar und Legat. Rath Roſe, als auch er ſelbſt hielten das, in der Wurzel der Faͤrberroͤthe vor— gekommene Inſect fuͤr die Larve des Springkaͤfers, das andere aber fuͤr eine Species der Gattung des Laufkaͤfers. Beſondere Mittel zu deren Bekaͤmpfung waͤren ihnen nicht bekannt; Ver— tilgung der Ackerraine und oftmaliges Beunruhigen im Boden durch fleißiges Umarbeiten deſſelben waͤren gegen alle Gaͤſte die— ſer Art anwendbar. Diebl, wohlfeilere Gewinnung des Flachſes. Fr. Bartels aus Breslau, Vortheile der Schafwaͤſche. Prof. Muͤhlwenzl zu Prag, uͤber die Torflager in Böhmen. Graf v. Bakowsky aus Dresden, Erziehung der Weiß— fichte in Eichwaͤldern. a Neſtler, Fütterung mit Lolch. Diebl, über die Hebung der landwirthſchaftl. Gewerbe. Wirthſchaftsrath Ochſenbauer zu Prag, Zucht des Rieſenhanfes. Balina von Jaͤthenſtein, Landwirthſchaft Boͤhmens in der vorhiſtoriſchen Zeit. Am 20. September gab der Oberſtburggraf von Chotek den Gaͤſten ein Concert in ſeiner Wohnung, unter Mitwirkung der Zöglinge des Prager Converſatoriums unter der Leitung von F. D. Weber. Iſis 1838. Heft 8. 610 Am 24. September um 2 Uhr ward im ſpaniſchen Saale der Hofburg ein feierliches Gaſtmahl abgehalten, wo— durch Se. k. k. Majeſtaͤt den deutſchen Naturforſchern und Aerzten das Allerhoͤchſte Wohlgefallen über ihren dieſer Haupt— ſtadt abgeſtatteten Beſuch zu bezeugen geruhten, und wozu von Sr. Excellenz dem Herrn Oberſtburggrafen die Einladung durch den erſten Geſchaͤftsleiter an ſaͤmmtliche wirkliche Mitglieder und deren Gemahlinnen und Toͤchter bey der zweyten Verſammlung ergangen war. Treppen und Gaͤnge waren mit rothem und weißem Tuche (den Wappenfarben des Landes) belegt, mit Orangenbaͤumen und bluͤhenden Gewaͤchſen die Seiten beſetzt, und laͤngs des großen Corridors paradirten in zwey Reihen die Grenadiere des Buͤrgercorps; die innern Raͤume der Saͤle waren geſchmackvoll ausgeziert, und die Fenſter mit exotiſchen Pflanzen beſetzt. Die Ankommenden wurden von Sr. Excellenz dem Herrn Oberſt— burggrafen und einer anſehnlichen Zahl von Perſonen hohen Ranges im deutſchen Saale empfangen. Als die Stunde des Mahles erſchienen, oͤffneten ſich die Pforten des anſtoßenden ſpaniſchen Saales, und die Gaͤſte traten in Begleitung jener Dignitaͤre in dieſe koloſſale, feſtlich pran— gende Halle, in der vier wohl ſervirte Tafeln parallel an eine fuͤnfte, queruͤber ſtehende, hinliefen, an welcher letztern Se. Excellenz der Herr Oberſtburggraf, als Stellvertreter des Mo— narchen, und der erſte Geſchaͤftsleiter in der Mitte Platz nah— men, waͤhrend ſich die anweſenden Perſonen aus dem Adel-, dem Geiſtlichen-, Civil: und Militär: Stande ihre Plaͤtze be— liebig unter den Gaͤſten waͤhlten, und nach dem Vorbilde Sr. Excellenz des Landes-Chefs wetteiferten, durch zuvorkommende Aufmerkſamkeit die treuen Organe der kaiſerlichen Huld zu ſeyn. Der erſte Toaſt, der aus uͤberſtroͤmenden Herzen von den anweſenden Gaͤſten ausgebracht wurde, galt Sr. Majeſtaͤt dem Kaiſer, und Ihren kaiſerlichen Hoheiten, den Erzherzogen Oeſter— reichs, worauf Se. Excellenz der Herr Oberſtburggraf ein wie— derholtes Lebehoch zu Ehren der fremden Herren Naturforſcher und Aerzte ausbrachte. Von Seiten dieſer erſchollen ſodann den geſammten Böhmen, ihrem humanen Landes = Chef die herz— lichſten Toaſte. Die heitere, wahrhaft herzliche Stimmung der Anweſen— den wurde durch die Muſik einer trefflichen Capelle erhoͤht und unterhalten, bis ſpaͤt Abends die Tafel aufgehoben wurde. An die Stelle einer Luſtfahrt in den ſogenannten Baum⸗ garten, welche der unguͤnſtigen Witterung wegen unterbleiben mußte, trat am Abende des 24. Septembers ein anſehnlicher Ball, den der hierortige Handelsſtand zu Ehren der Gaͤſte im Saale der Faͤrberinſel veranſtaltete. Zahlreicher Zuſpruch, gute Ordnung und prachtvolle Decorirung der Localitaͤt zeichnete ihn eben fo guͤnſtig aus, als die Gefaͤlligkeit der Herren Aus⸗ ſchußmaͤnner, von denen die Gaͤſte in der mit auserleſenen Pflanzen und Blumen geſchmuͤckten Vorhalle das Geſchenk ele— gant gedruckter Tanzordnungen und zierlicher Tanzealender em: pfingen. Die freundliche Ueberraſchung, welche der Eingang verurſacht hatte, ward nun durch den Eintritt in den glänzen: den, von einer gut gewaͤhlten Muſik belebten Saal uͤberboten Geſchmackvoll eingerichtete Toilettzimmer gewaͤhrten den Tanz: und Schauluſtigen anſtaͤndige Erholung, und die gaſtlichen Speiſeſaͤle jede Erfriſchung. 39 Auch das k. ſtaͤndiſche Theater bot den anweſenden Naturforſchern und Aerzten in feinem hellen und geräumigen Schauplatze durch die anziehendſten Vorſtellungen manchen ſchoͤ⸗ nen und genußreichen Abend dar. * * Zur Verherrlichung der Verſammlung erfchienen mehrere Gedichte, wovon wir folgende mittheilen: Alma Mater Carolina. Doctis naturae scrutatorum coetibus, Pragam 1837 visentibus. Optata regi quondam atavo dies Noudum Bohemis inradiaverat, Regisque caesä stirpe nox jam Altius hie residere visa est. At alma dudum regna per Itala, Et duriori prospera Galliae Lux jam refulsit, laude tellus Utraque personuit Camoenae. Rex, quem Bohemi — si memori viget Avita virtus peetore — laudibus Non desinent efferre, quemque Coneelebrant Patriae Parentem, Rex in Bohemas Castalidum choros Adlexit oras, qui docilem gregem Artes beatas edocerent, Diseuterentque procul tenehras- Regisque nutü sol nitidus statim Ubique sparsit vivificum jubar, Turbae frequentes undequäque Conveniunt liquidos anhei«e Haurire fontes. — Hine generosior Fervere ludo ludus Olympio, Austerus horror mitigari, Semina prospera pullulare: Perenne nil mortalibus exstitit Dextris creatum, mole ruunt sua Humana quaevis; sed ruinis Eece salus rediviva prodit. Sol, hisce qui tum splenduerat plagis, Labare eoepit dissidio gravi, Sinüque matris dissolutae En procul evolitare stellae. Quas nox premebat, coeligenä ut face Luxere terrae lumine tum novo, Novique soles exstitere Omnia luce novä beantes. Propulsa dudum matris ab uhere Nunquam est amoris solieiti immemor Proles, et horas laeta spectat, Tuta manü tenerae parentis Quando vigebat. Nee genetrix potest Suo profeetam progenien sinu, Et Colcha partum non amare Non potis est proprium genetrix. Hine alma mater, quae — Caroli genus — Omni Camoenas tempore foverat, Hine laeta vos coetüs virorum, Ceu reducem sobolem, salutat. Salvete, coeli lucida sidera Lustrare, rerumque abdita lumine Solerter acri perspicari, Et eupidis aperire docti! Natura quidquid, strenuus aut labor Hie sistit, aequis visite mentibus, Et matris in dexträ fideles Perpetuum sociate dextras. Prof. W. Swoboda. Prag an die deutſchen Naturforſcher und Aerzte. Im Jahre 1837. Willkommen hier zum ſchoͤnſten aller Feſte Cybele's und Hygiea's Prieſter-Schaar! Prag feiert beym Erſcheinen ſolcher Gaͤſte Ein lang erſehntes, freudenvolles Jahr. Es breiter Böhmen freudig feine Gaben Vor Euern tiefen Kennerblicken aus; Beſchaut, beurtheilt Alles, was wir haben, Und Mehmet davon ein freundlich Bild nach Haus. 613 1u,2 * + 8 So [4 Den Freund der Flora wird die Flur entzuͤcken, Wie ſie ſich zeigt in ſelt'ner Farbenpracht Auf der Sudeten wolkennahem Ruͤcken, Der rings die Berge rieſig uͤberwacht; Und wo in tiefen, wild verwachſ'nen Gruͤnden, Durch Felſentruͤmmer aus der Erde Schoos, Die Elb' und Iſer fluthenreich ſich winden, Da wuchern Pilze, Farrenkraut und Moos. Und weſſen Geiſt durch Wein ſich laͤßt befluͤgeln, Wem Frohſinn er fuͤr truͤbe Stunden ſchafft, Dem reift auf Czernoſek's, auf Melnik's Huͤgeln Der edlen Rebe labungsreicher Saft. Doch Form und Farbenſchmuck herrſcht auch im Dunkeln, Wo niemals hin die liebe Sonne blickt, Wo das Metallreich durch fein lockend Funkeln Den zu Verweg'nen in Gefahr verſtrickt. Von oben, wo die Bluͤthenwelt ihm lachte, Fuͤhrt zu den Gnomen ihn ſein muth'ger Sinn; Hier holt er aus dem tief getrieb'nen Schachte Sich Silber 1, Bley 2, dort Eiſen 3 und da Zinn“. Und ſeine Koͤnigskrone ſchmuͤcket Boͤhmen Mit Edelſteinen aus dem eignen Schoos; Dem Fels entriſſen von den wilden Stroͤmen, Bedarf es oft des emſ'gen Suchens bloß. Auch Gold errang ſich Böhmen einſt als Beute, Vom Berggeiſt, der — vergoͤnnend den Gewinn — Mit neu erwachten Hoffnungen noch heute Belebt des fleiß'gen Bergmann's kuͤhnen Sinn. Die Moldau, die vom Boͤhmerwald ſich ſenket, Wo noch der Baͤr aus ihren Quellen trinkt, Die leck're Gaumen mit dem Lachs beſchenket, Birgt Muſcheln auch, woraus die Perle winkt, Doch Schaͤtze von weit hoͤherm Werthe quellen Aus nie erforſchten Tiefen hier empor, Geneſung bringend ſprudeln ihre Wellen Da heiß s, dort kalt? an's Tageslicht hervor. In Kuttenberg, Joachimsthal, Prezibram zc. Zbirow, Horzowiz ꝛc. Zinnwald, Schlackenwald, Schlackenwerth, Graupen ꝛc. Bey Eule, ehemals ſehr ergiebig, jetzt neuerdings eifrig be— trieben. Karlsbad, Teplitz. Marienbad, Franzensbrunn, Liebwerda, das laue Johannes 10 Wie fühle ſich, ach, fo arm! der reichſte Kranke, Zeigt ſich als Schmerzenziel ihm nur das Grab, Ein Hoffnungsfuͤnkchen ſchon entflammt zum Danke — Zum muth'gen Greifen nach dem Wanderſtab. Aus weiter Ferne kommt er hergezogen, Vertrauend naht er ſich dem Seegens-Ort, Und ſieh, ſein Hoffen hat ihn nicht betrogen, Mit Dankgebet und Jubel zieht er fort. Nicht kuͤmmern ihn die Kraͤfte, deren Walten Geheimnißvoll'die Wunderquellen ſchuf, Wenn ihre Heilungsmacht ſie nur entfalten, Genuͤgt es ihm, zu kuͤnden ihren Ruf. Den Forſcher aber draͤngt es, abzuringen Der raͤthſelhaften Sphinx der Deutung Wort, Und kann er auch nicht in das Inn're dringen, So baut er doch auf kuͤhnen Schlüffen fort, Wo hier Neptun ſich und Vulkan bekaͤmpften, Bald zeugend, bald verderbend eine Welt, Wo Waſſerfluthen Feuermeere daͤmpften, Da ſind noch Kampfeszeugen aufgeſtellt. Die Haͤupter heben ſie, als Siegesmale, Vom Kammerbuͤhls bis zum Biliner Steine, Als Thermen laden ſie, im Egerthale Und dem der Biela, Euch zur Forſchung ein. Und Reſte von laͤngſt ausgeſtorb'nen Thieren, Wie nur die Vorwelt lebend ſie gekannt, — Von Pflanzen, die noch Blatt und Bluͤthe zieren (Nicht von Linne und Buffon noch benannt). Sie, die Jahrtauſende verborgen lagen, Hat hier, zum Theil entraͤthſelt ſchon als Art, Aus grauer Vorzeit bis zu unſern Tagen Dem Forſcher die Natur ſelbſt aufbewahrt 10. bad, die weithin verführten Bitterwaͤſſer von Püllna und Se ‚ der Biliner Sauerbrunn, vieler anderen nicht zu gedenken. Vorzuͤglich bekannt geworden durch Maͤnner, wie Leopold von Buch, von Goethe, Alex. von Humboldt, Graf Kaſp. von Sternberg, durch deſſen Eifer jetzt auch das Innere die- ſes Huͤgels der Forſchung zuganglich wird. Dieſen in geognoſtiſcher Hinſicht höchft merkwuͤrdigen Fels⸗ Koloß, der auch Borzen heißt, hat ſchon der gelehrte Reuß zum Gegenſtande gruͤndlicher Unterſuchung gemacht. Hier darf die „Flora der Vorwelt“ des Grafen Kaſper von Sternberg und die betreffende Sammlung im vaterländiſchen Muſcum nicht ungenannt bleiben. Was alle Welten ſchuf, die ringsum prangen, Und durch dieſelbe Schoͤpfungskraft erhaͤlt, Was zu erkennen ſehnlichſt wir verlangen, Iſt ew'ge Liebe, ſie beſeelt die Welt. Auch unſern Kreis ſoll Liebe veſt umſchlingen, Durch ſie gewinnt erſt Leben die Natur. Zur Freude leih uns Liebe jetzt die Schwingen, Und ſcheiden moͤget Ihr in Liebe nur! Dr. J. Mikan, emeritierter Profeſſor an der Prager Univerſitaͤt. Zum Willkomm der deutſchen Naturforſcher und Aerzte bei ihrer 15 ten Verſammlung zu Prag im September 1837. Der Wahrheit Perle, die der kuͤhne Denker Aus tiefem Dunkel holt zum gold'nen Licht, Er ſucht ſie nicht, das eig'ne Haupt zu ſchmuͤcken, Er ſchmelzt die reiche Stufe nicht fuͤr ſich, Die muͤhſam er bey ſeiner Lampe brach. Die Blume ſelbſt, die er im Hain des Wiſſens Luſtwandelnd pfluͤckte, legt er dankbar nieder Auf den Altar der Menſchheit, der ſie bluͤhte, Und preiſet Gott, der ihn vor Tauſenden Durch regen Trieb und Geiſteskraft erhob, Um Tauſenden die Schaͤtze ſeines Wiſſens Zu ihrem Heil und Frommen zu erſchließen. Euch fiel dieß ſchoͤne Loos! — Seyd uns willkommen In dieſen Raͤumen, wo das Licht der Weisheit Den Morgenſtrahl auf unſre Heimath goß, Und, was im Keime ſchlief, zur Fruͤhlingsblume, Zum Bluͤthenhain erweckte und zur Frucht. Zwar lagerte, kaum daß es aufgegangen, Sich eine Donnerwolke vor das Licht; Doch, der dem erſten Tag ſein „ Werde!“ rief, Er fuͤhrte ſie voruͤber; und, was ſonſt Die Geiſter ſchied, der gleiche Trieb und Zweck, Er hat Euch bruͤderlich vereint. — Seyd uns willkommen, Die Ihr, was Euer Geiſt erfand und prüfte, Den gleichgeſinnten Freunden freundlich bietet, Auf daß es ein Gemeingut Aller werde Zu Nath und Troſt und froͤhlichem Gedeihn. Prof. Anton Müller. — — — An die Naturforſcher und Aerzte zu Prag im September 1837. Der Grieche zog in laͤngſt verklung'nen Tagen, An Kampf und Sieg gewohnt, zum wilden Spiel: Der Roſſe Lauf, die kuͤhne Flucht der Wagen, Es ſuchte jede Kraft und traf ihr Ziel; Der Discus flog, von ſtarker Fauſt geſchlagen, Und Beyfall ſcholl es, wenn der Ringer fiel. Dann der Gemuͤther Aufruhr zu verſoͤhnen, Ließ Saͤngerhand die gold'ne Lyra tönen, Und unſre Dichter greifen in die Saiten Und ſingen uns von gold'ner Griechenzeit; Seht, es erneuern ſich die alten Zeiten, Es ſtroͤmt herbey aus allen Landen weit, Olympias Spiele wieder zu bereiten, Die Schranken ſtehn, die Ringer ſind bereit; Auch ſind ſie nicht genaht zum Koͤrperſpiele, Des Geiſtes Ernſt ringt hier nach anderm Ziele. Die Seele wird belauſcht in dem Atome, Der Vorwelt Wirken wird uns aufgethan; Die ewigen Pilger in des Himmels Dome, Sie wandeln die gemeſſ'ne Strahlenbahn, Und auf des Herzens rothbewegtem Strome, Wie maͤchtig wogt und ſchifft der Forſchung Kahn. Gelichtet muß die ſelt'nen Wunder kuͤnden Der Pflanzenurwelt in des Meeres Gruͤnden. Und leuchtend werden in des Schachtes Tiefe Die Adernetze des Metalls erhellt; Geleſen wird aus dem erbroch'nen Briefe, Den dunkel die Natur an uns beſtellt, Gezeichendeutet manche Hieroglyphe Am Rieſenobelisk der ſchoͤnen Welt. So ſeyd gegruͤßt ihr Ringer und ihr Meiſter, Ihr kranzerſehnend, und bekraͤnzte Geiſter. Schon einmal kamen freudig ſie gezogen — Wer zaͤhlt die Pilger all — zu Pragas Thor; Da ringsumher ihr kein Aſyl gewogen, Die Wiſſenſchaft im Sturme ſich verlor. Hier thaten auf ſich Hallen ihr und Bogen, Ihr erſter Tempel ragte hier empor; Noch rauſcht davon der Moldau ſtolze Welle, Wie Praga war des Lichtes gold'ne Schwelle. 616 617 Und ſpaͤter hielt die geiſt'ge Tafelrunde Ein König hier mit weiſer Maͤnner Schaar, Und forſchend hing ihr Blick am Sternenbunde Und deutete Geſchicke wunderbar; Der Alchymie geheimnißvolle Kunde Fand Prieſter hier und flammenden Altar; Indeß ringsum des Krieges Sturm erbrauſte, War Wiſſenſchaft in Praga die behauſte. Ob auch von Wahnes dunklem Rauch umfloſſen, Ward doch zu kuͤnft'gem Licht geſchuͤrt die Gluth, Ein Morgenroth hat leuchtend ſich ergoſſen, Ein gold'ner Tag ſtieg aus der Zeiten Fluth, Ein Habsburg hielt mit geiſtigen Genoſſen Der Weisheit Schaͤtze hier in ſich'rer Huth; Und wollt ihr in der Kunſt-Geſchichte blaͤttern, Es glaͤnzt der Rudolph drauf mit gold'nen Lettern. Ein Koͤnig wieder aus dem kraͤft'gen, alten, Umkraͤnzten Stamm vereint den heut'gen Bund. Ein großes Feſt der Wiſſenſchaft zu halten, Die Prieſter nahen mit geweihtem Mund. Wie wird es glaͤnzend ſich und hell entfalten, Wie wird es ſtrahlend durch die Fernen kund! So ſeyd gegruͤßt, und moͤg' es Gott gefallen: Gegruͤßt zum Heil in dieſen wuͤrd'gen Hallen. M. D. Cudw. Aug. Frankl. Nachruf. Wenn in des Sommers arbeitvollen Tagen Natur im kraͤft'gen Schoͤpfungswerk gegluͤht, Wenn reichen Seegen Feld und Flur getragen, Wenn Frucht geworden, was im Lenz gebluͤht, Wenn fuͤr die Menſchheit, ſtillend ihre Klagen, Die Pflegerinn alles Lebens ſich gemuͤht, Und wenn ſie, ſammelnd ihre tiefſten Kraͤfte, Zu ruhen ſcheint vom irdiſchen Geſchaͤfte: Dann tritt zuſammen in den deutſchen Gauen Der weiſen Prieſter auserwaͤhlte Schaar, Sie preiſen ihre Göttinn und erbauen Bald hier, bald dort ihr einen Hochaltar; Doch ſeltſam iſt der Prieſter Dienſt zu ſchauen, Sie bringen nicht Gebet, nicht Opfer dar, Sie loͤſen Raͤthſel an des Altars Stufen, Und wagen's, laut Geheimſtes auszurufen. Iſis 1838. Heft 8. Denn nicht mit Ehrfurcht will Natur erfuͤllen, Durch ein Gewand von Nebel, das ſie traͤgt, Nein Jedem iſt's gewaͤhrt ſie zu enthuͤllen, So viel ſie auch des Wundervollſten hegt, Und Jeder darf den Trieb des Wiſſens ſtillen, Ihr heil'ges Buch iſt offen hingelegt, Und wer vom Antlitz ihr den Schleier luͤftet, Hat Heil ſich ſelbſt und Heil der Welt geſtiſtet. Drum ſtehn die Prieſter auch im Heiligthume Von ihrer Gottheit Anblick nicht geſchreckt, Und Einer ruft: Zu deinem neuen Ruhme Hab' eine neue Kraft ich juͤngſt entdeckt, In einer kleinen, unſcheinbaren Blume Haſt du ein ſuͤßes, ſtarkes Gift verſteckt; Ich forſchte lang und hab' erkannt ſein Weſen, Geſunde toͤdtet's, Kranke macht's geneſen. Ein Zweiter ſpricht: Vom Laufe des Kometen, Vor dem die Bruſt des Aberglaͤub'ſchen bebt, Hab' ich zu Trotz den ſchwindelnden Propheten, In ſtillen Naͤchten Kunde mir erſtrebt; Der Erde Kreis wird nie der Stern betreten, Der himmelweit an uns voruͤberſchwebt, Schafft ruhig, Menſchen, ſchlummert ohne Sorgen, Noch lange folgt auf jede Nacht ein Morgen. Ein Dritter hat ein ſeltſam Thier gefunden, Ein Vierter will ergruͤnden Ebb' und Fluth, Ein Fuͤnfter hat die Stoff im Stein entbunden, Ein Sechſter eint Metall in raſcher Gluth, Der weiſſagt Mondverfinſtrung auf Secunden, Und Jener ſucht die Kraft, die nimmer ruht, Der Prieſter Geiſt durchforſcht, was nah und ferne, Den Staub der Erde und des Himmels Sterne. So nach der Dinge Gruͤnden forſcht der Weiſe, Der Irrthum weicht, es flieht der finſtre Wahn, Erkenntniß bricht, bald plotzlich, bald nur leiſe, Allmaͤchtig wirkend ſich die weite Bahn, Und in des Volkes, in der Menſchheit Kreiſe, Tritt Wahrheit, eine Glanzgeſtalt, heran, Und ſpendet rings mit leuchtendem Geſichte, Den Schatz des Nutzens, 0 Fruͤchte. 618 619 Willkommen drum, Ihr frommen Wohlthatsſpender, Gegruͤßt, wohin ſich Euer Fuß gewandt, Ihr giengt ſchon manches Jahr als Lichtverſender Im gluͤhenden Trieb durch manches deutſche Land, Und Euch erkannten, ehrten alle Laͤnder, Wo Euer Kreis ſich froh zuſammenfand; Zuletzt auch Boͤhmens ſeegensreichen Auen Ward es vergoͤnnt, die heil'ge Schaar zu ſchauen. Hier, wo Natur ſich freut, in Zeugungsfülle Zu uͤben ihre ſchoͤpferiſche Kraft; Hier, wo ſie aus der Fluren gruͤner Huͤlle Den Pflanzenreichthum treibt im vollen Saft, Wo tief im Erdgrund ſie geheim und ſtille An Tauſend Erzen immer rege ſchafft; Hier, wo ſie prangt im buntſten Farbenſcheine, In Blumen, Perlen und im Edelſteine. Und hier, wo gleich den Bergen in der Runde, Die unverwandt zur Sonne ſchauend ſtehn, Die Menſchen auch, nach reiner Wahrheit Kunde, Nach hoͤh'rem Wiſſen ſchmachtend aufwaͤrts ſehn, Wo raſtlos ſtrebend, doch mit ſtillerm Munde, Die beſten, nach den ſchoͤnſten Zielen gehn; Hier hob ſich jetzt, den Erdkreis zu belehren, Der Goͤttin Altar, die auch wir verehren. Ach, daß ſo ſchnell die ſchoͤnen Tag” entſchwanden, Die Freuden, die ein edler Sinn genoß; Als Weisheit vom Geweihteren verſtanden, Von Euren Lippen, hohe Männer, floß; Als Wahrheit, hergeſtroͤmt aus allen Landen, Im Herzen unſrer Heimath ſich ergoß; Die Geiſter mit den Geiſtern eifernd rangen, Und doch die Haͤnde friedlich ſich verſchlangen! Voruͤber iſt, verrollt gleich andern Tagen, Die ſchoͤne, frohe inhaltsvolle Zeit; Doch tiefe Wurzel hat in uns geſchlagen Erinn'rung, die Vergangnem Dauer leiht; Und fern, von allen Winden fortgetragen, Ward Euer Saatkorn in die Welt verſtreut, Und, wo es wachſend, wuchernd wird gefunden, Da iſt ein Denkmal jener ſchoͤnen Stunden. Karl Egon Ebert. 622 Ausflug nach Böhmen und die Verſammlung der deutſchen Naturforſcher und Aerzte in Prag im Jahre 1832. Aus dem Leben und der Wiſſenſchaft von Dr. J. Nöggerath. Bonn, bey Weber. 1838. Taſchenformat. 480. Mit Freuden begrüßen wir in dieſem, aus 23 Briefen beſte⸗ henden Werkchen den, in der Wiſſenſchaft wie im Leben vielfach bewanderten, durch ſeine ſchriftſtelleriſche, wie durch ſeine didak— tiſche Thaͤtigkeit um Mineralogie und Geognefie verdienten Praͤ⸗ ſidenten der mineralogiſchen Section der vorjährigen Verſamm⸗ lung der Naturforſcher. Und wahrlich, wir finden uns freund— lich wieder gegruͤßt, finden uns abermals angezogen und gefeſſelt durch das, was er in ſeinen Briefen zu erzaͤhlen hat, und durch die lebendige und joviale Weiſe, wie er zu erzählen verſteht. Das Buch zerfaͤllt ſeinem Innhalte nach eigentlich in drei Abſchnitte. Die erſten 8 Briefe geben eine Schilderung der Reiſe des Verfaſſers von Bonn uͤber Frankfurt, Wuͤrzburg, Baireuth, Eger, Franzensbad und Karlsbad nach Prag; die folgenden 9 Briefe verſetzen uns nach Prag und mitten in das Thun und Treiben der Löten Verſammlung der deutſchen Na— turforſcher und Aerzte; die letzten 6 Briefe endlich beſchreiben die, größtentheils in Geſellſchaft von Leopold von Buch und Elie de Beaumont gemachte Ruͤckreiſe des Verfaſſers uͤber Przibram, Brzezina, Bilin, Teplitz, Dresden und Frey— berg bis nach Eiſenach. Bey der bekannten Auffaſſungs- und Darſtellungsgabe Noͤggeraths war zu erwarten, daß jeder dieſer Abſchnitte intereſſante Beobachtungen und Mittheilungen enthal— ten werde; und ſo bietet uns denn dieſer Ausflug nach Boͤhmen Unterhaltung und Belehrung, moͤgen wir den Verf. auf ſeinem Hinfluge nach Prag, oder auf ſeinem Ruͤckzuge nach Eiſenach, oder auf ſeinen Gaͤngen durch die Hauptſtadt Boͤhmens begleiten. Beſonders in letzterer Hinſicht wird nicht leicht ein Mitglied der vorjaͤhrigen Verſammlung das Buch zur Hand nehmen, ohne ſich durch dieſe friſch hingeworfene Skizze eines Bildes erfreut zu finden, in welchem wohl Jeder nicht nur Erinnerungen an die eigenen damaligen Erlebniſſe ſchoͤpfen, ſondern ſich auch die Herrlichkeiten der alten Praga, die Freundlichkeit ſeiner Behoͤrden und Bewohner und die intereſſanteſten Momente aus dem acht⸗ taͤgigen Zuſammenleben ſo vieler Wiſſenſchaftsgenoſſen nochmals vor die Seele gefuͤhrt finden wird. Aber auch die Wiſſenſchaft erfreut ſich mancher Ausbeute, welche der Verf. theils in eigenen Beobachtungen, theils in Mittheilungen Anderer bietet. Dahin rechnen wir z. B. die intereſſante Notiz uͤber die, bey Ehrenbreitenſtein begonnenen Arbeiten zur Erbohrung heißer Quellen, S. 5; die Bemerkun— gen uͤber die Perlenfiſcherei bey Berneck, S. 46; die Mitthei⸗ lungen uͤber das Alexandersbad bey Wunſiedel, S. 54 über die Granite der Luiſenburg, S. 59; über die Kalkſteine zwiſchen Wunſiedel und Sinatengruͤn, S. 64 ſſ.; uͤber die zerbrochenen Feldſpatherpſtalle in den Granitblöden bey Goͤpfersgruͤn, S. 71 in“ über den Kammerbuͤhl bey Eger, S. 110 — 126, welchen der, im Gebiete erloſchener Vulcane einheimiſche Verfaſſer fofort fuͤr einen kleinen Vulcan erkannte; ferner die Notizen uͤber die Leſſauer Erdbrandproducte, S. 168; uͤber Przibram, S. 372 ff.; über das Radnitzer Kohlengebirge, S. 387 — 400, u. dgl. m. Als eine intereſſante Beilage iſt die S. 209 — 230 abgedruckte Abhandlung Biſchofs über die Abkühlung unſrer Erde zu betrachten. Und ſo ſcheiden wir denn vom Verfaſſer mit herzlichem Danke fur die, in dieſen Briefen uns gewordene Unterhaltung und Belehrung. . . . —ů“..äü Iconografia della Fauna italica di CARLO Lucıaxo BONAPARTE, principe di Musignano. Roma Salviucci. Vienna, Rohrmann et Schweigert. 1838. fasc. XXII. fol, 83. tab. 6. Die Abbildungen von dieſem Hefte ſind ſehr ſchoͤn gezeichnet und illuminiert, wenigſtens die Haarthiere, Lurche und Fiſche; bey den Voͤgeln koͤnnten die Federn beſſer ſeyn; ſie ſehen ziemlich Haaren gleich. Das Heft enthält wieder intereſſante und meh: rere neue Thiere, mit demſelben wollſtaͤndigen und lehrreichen Text und mit ungemein ſorgfaͤltiger Synonymie. 1) Mustela boccamela: castaneo- einerea, subtus lateri- busque abrupte alba: cauda dimidio corporis parum breviori, apice vix obscuriori. Als der Vrrfaſſer den Marder abhandelte, glaubte er, es gebe in Italien nur zwo Gattungen der Halbſippe Putorius, nehmlich Mustela vulgaris (Donnola) et M. putorius ( Puz- zola). Profeſſor Gene von Turin theilte ihm aber mit, daß dieſes zwar fuͤr das ſuͤdliche und mittlere Italien richtig ſey, in den ſardiniſchen Staaten aber finde ſich nicht ſelten auch das nordiſche Hermelin (M. erminea). Spaͤter iſt es ſeinen Nach⸗ forſchungen auch gelungen, die Boccamela auf Sardinien, wo ſie ſchon Cetti beſchrieben hat, zu bekommen und dem Prinzen zu ſchicken. Es iſt faſt ohne Zweifel des Ariſtoteles Ietis, welche 623 —— den Honig ſehr liebt, eine von Cetti betätigte Eigenſchaft. letis wurde für Mustela martes gehalten, M. furo und Vi- verra uͤberſetzt. Das Thier ſollte M. ictis heißen. Es ſteht zwiſchen M. vulgaris et erminea; oben caſtanienbraun; Grund der Haare grau; Bauch weiß. (Im Character ſollte es daher wohl heißen: Cinereo-castanea.] Länge 8“ 5", Schwanz 3“ 11". In dem Exemplar war ein Luͤckenzahn weniger im Unterkiefer als bey Mustela vulgaris. Cetti beſchreibt die Lebensart genau. Dieſe Beſchreibung wird hier mitgetheilt, weil deſſen Buch in Italien ſelten ſey. Die deutſche Ueberſetzung iſt gemein. Es findet ſich nicht ſelten in den Feldern auf Sardinien, iſt aber doch ſchwer zu bekommen wegen ſeiner Liſt und Hurtig— keit, und weil es ſich in dem Geſtraͤuch der indiſchen Feigen verſteckt, auch in Steinhaufen und Steinzaͤune um Felder, und in alte Burgen. Mustela et Putorius können als Sippen bes trachtet werden, und die kleinen mit kurzem Haar beyſammen bleiben, ſo wie die groͤßeren mit langem Haar, wie Iltiß und Marder, ungeachtet des verſchiedenen Gebiſſes. Es gibt alſo in Italien 3 Gattungen Mustela. 1) M. vulgaris: rufo-cinnamomea [einnamomeo -rufa |, subtus alba: cauda valde breviori tertio corporis, apice coneolori. 2) M. boccamela: castaneo-einerea [einereo - castanea], subtus lateribusqus abrupte alba: cauda dimidio corporis parum breviori, apice vix intensiori. 3) M. erminea: rufo-cinnamomea [ einnamomeo-rufa ] subtus flavo-albida (hyeme tota alba): cauda dimidio corporis valde longiori, apice late nigro. Dazu kann man ſetzen die americanifche M. vulgaris als eigene Gattung, welche mehr der M. erminea verwandt iſt: M. eiecognanü n.: rufo-cinnamomea, subtus flavo- albida: cauda corporis dimidio subbreviori, apice nigri- eante. Sitia europaea: plumbo-einerea, vitta transoeulari utrinque nigra; subtus rufescens; reetrieibus lateralibus nigris, quatuor extimis apice albis: rostro capite valde breviori. Mit einer vollſtaͤndigen Beſchreibung; gehört nach Den- drocolaptes. In America gibt es drey Gattungen, abgebildet von Wilſon; auf Java die Sitta velata; andere in Central— aſien. Sitta syriaca: plumbeo -einerea, vitta transoculari utrinque nigra; subtus alba, ventre rufescenti; rectrieibus unicoloribus; rostro capite sublongiori. Zuerſt von Ehrenberg entdeckt, findet fih auch in Dalmatien. Da man davon noch keine Abbildung hat, fo wird hier eine mitgetheilt; iſt größer als die gemeine, hängt ihr 624 flaſchenfoͤrmiges Neſt mit einem Seitenloch an Felſen und legt 5 Eyer. i Merops aegyptius: viridis pileo concolore, fronte albo, fascia oculari intra caeruleum nigra, gula flava, jugulo castaneo, alis subtus hypochondriisque einnamo- meis. Wurde bey Genua getoͤdtet, wo er mit ſeinem Weibchen flog; wurde zuerſt von Forſfkal beſchrieben, von Levaillant abgebildet unter dem Namen Guepier savigny. Iſt wahrſchein⸗ lich Merops persica Pallas. M. supereiliosus iſt davon verſchieden und darunter ſteckt noch ein anderer, den der Prinz M. vaillantii nennen will. Zum Unterſchied iſt der Vordertheil von M. apiaster daneben abgebildet. Taria dahli: einereo-virens, subtus pallidiuseula, immaeulata, colli lateribus atramentatis: squamis rhon- beis: capite grandiusculo, ovali; scutello verticali cam- paniformi: cauda fere trientali. Findet fih in Dalmatien und wurde zuerft von Hitzinger aufgeführt. Länge 3“ 5“. Hyla viridis. Es wird viel Beachtungswerthes uͤber die Claſſification der Lurche uͤberhaupt mitgetheilt. Rana esculenta. Der Verfaſſer vereinigt damit R. ma ritima et alpina. R. temporaria. Leuciscus fucini n.: Squalius einereo-argenteus: longitudine altitudinem quintuplo superante: capite acu- tiusculo altitudine corporis vix breviore: spatio interoculari oculo paullo majori: pinnis inferioribus rubellis: dorsali ventralibus opposita, capite vix humiliori, subtruncata. L. albus: Squalius albo-virens argenteus, longitu- dine altitudinem sextuplo superante: capite altitudine corporis multo longiori: spatio interoculari fere duplo oculo maximo: ore amplissimo: pinnis parvulis, subnigri- cantibus: dorsali ventralibus opposita, subtruncata. — Albus Piseis Salviani Hist. pise. 88. f. 20. Cyprin. Albo Italis dietus, Artedi Syn. 18. spec. 26. L. cavedanus: Squalius einereo argenteus, longitu- dine altitudinem quadruplo superante: capite multo bre- viori altitudine eorporis: spatio interoculari duplo magni- tudine oculi: pinnis parvulis, decoloribus: dorsali inter ventrales et analem opposita, subrotundata. — Caveda- nus, Aldrov. Pise. V. c. 17. p. 600. Bellon, Aquat. 1. 315. Cyprin. capito, Scopoli Delic. faun. 73. Der Verfaſſer fest die Unterſchiede dieſer drey Fiſche ſehr gut auseinander, und erweiſt dadurch den Ichthyologen einen großen Gefallen. Es waͤre zu umſtaͤndlich, einen Auszug davon zu geben, wohl auch unnoͤthig, da doch jeder Zoolog das Werk haben muß, und man ſich ohne die Abbildungen doch nicht ges hoͤrig zurecht finden kann. + Encyclopädiſche Zeitſchrikt, vorzüglich für Naturgeſchichte, vergleichende Anatomie und Phyſiologie, 223 183 8. Hie te Ru Der Preis von 12 Heften iſt 8 Thlr. ſaͤchſ. oder 14 fl. 24 Xr. rheiniſch, und die Zahlung iſt ungetheilt zur Leipziger Oſtermeſſe des laufenden Jahres zu leiſten. Man wendet ſich an die Buchhandlung Brockhaus zu Leipzig, wohin auch die Beytraͤge zu ſchicken ſind. Es wit ge⸗ beten, dieſelben auf Poſtpapier zu ſchreiben. Unfrankierte Buͤcher mit der Poſt werden zuruͤckgewieſen. Einruͤckgebuͤhren in den Text oder Umſchlag die Zeile ſechs Pfennige. Von Antictitiken (gegen Iſis⸗Recenſionen) wird eine Quartſeite unentgeltlich aufgenommen. r —... .. . . . bb————B—B . 2 Y —— Leipzig, bey Brockhaus. Apalus bipunctatus Lytia chalybea — phalerata F. Meloé turcica R. Necydalis collaris PZ. Mycterus umbellatarum Anthribus ephippium Dj. — albirostris Bruchus marginellus — granarius — pisi — flavimanus Mg. — cisti Cleopus labilis Hbst. Sibinia lineata St. — albolineata PZ. — Jungermaniae Rch, Falciger sellatus atomarius St. posthumus III. paroculus — quercicolu Schh. sulcicollis Pk. topiarius Ros. suturalis — analis Pz. Campylirh. velaris Schh. — tuberculatus — — Cryptorhynchus hypoerita Cr. 15 — picirostris Ulr. Dorytomus obliteratus Hbst, Anthonomus clavatus Zgl. Tanysphyrus lemnae Pissodes notatus Hypera meles Sufecten: Berzeichuif des Dr. med. Joſ. Waltl zu Pafau in Bayern. Fortſetzung von Heft VII. und VIII. kr. kr. 40 Hypera viciae Gyl. 45 Gastrodus gibbus Mg. 54 Liparus intermedius F. 18 Loborhynchus geniculat. Germ. 6 9 — mollicomus Ahr. 8 — setosus 15 Polydrusus pictus Parr. 15 — phaleratus Dhl. 9 — sparlii Kn. 1 Tanymecus squameus Cr. 1 Peritelus bisignatus Dhl. 6 Thylacites fritillum 6 Psallidium vestitum WIII. 8 Cleonis albida 6 — declivis 9 — costatus Mg. 12 Lixus eylindricus 8 — niveus Par. 8 Rhinodes aterrimus 8 Baris punctato-striata Par. 9 — timida 8 — Wolfi W. 12 Cossonus pallidipennis Parr. 8 Riyncolus chloropus Gyl. 8 Hylurgus angustatus Hbst. 6 — melanoceph. Jan. 6 — minimus F. 6 Hylesinus fraxini — crenatus 10 Psoa viennensis 9 Latridius elongatus Schpl. 9 — rufus Witl. 6 Synchita juglandis 3 Rhizophagus bipustulatus 6 Nemozoma fasciatum 8 Silvanus 6 dentatus 10 Trogosita coerulea 30 Cucujus depressus — monilis 3 — lestaceus 6 Latrinus glabratus’ Wltl. 9 nov. Genus. 15 Phylethus populi verus 6 Prionus scahrieornis 9 Hamaticherus heros Cerambyx ambrosiacus 1 fl. 12 Lamia nebulosa 20 Callichroma alpinum 9 Dorcadion eruciatum 8 — molıtor 9 — Striatum Schh. 15 — lineatum 21 — tauricum F. 9 — Sturmü F. 12 Saperda flavimana Cr, 9 — violacea 18 — virescens 15 — scutellata 8 — Seidlii 6 — humeralis Klg. 15 Certallum ruficolle 15 Callidium hnmerale Dj. 2 — strepens 15 — rufipes 27 Clytus gazella 6 — mysticus 9 — floralis 18 — trifasciatus 2 — semipunctatus 30 Molorchus abbreviatus kr. kr 8 Stenopterus eyaneus 20 30 Pachyta clathrata F. 15 — L var. reticulata F. 15 Leptura 4 maculata + 4 — flavimana W. 18 24 — 9maculata L. 3 — tomeutosa 6 24 — nigripes Pk. 10 48 — ciuncta 8 15 — rufipes 9 30 — pubescens 9 12 Lema 5punctata 9 24 Haltica malvae III. 6 24 — nitidula 6 21 Chrysomela rotundata Dj. 15 21 — analis a 15 — alternans 10 20 — lapponica 14 30 — Megerlei 10 15 Colaspis ulema Mg. 10 15 Clythra chloris Dhl. 9 9 — longimana 4 19 — ilicis Par. 10 21 — longipes - 4 24 — binotata K. 15 39 — limbata Men. 18 12 — valerianae Fr. 20 48 — atraphaxidis 20 18 Cryptocephalus punctifrons St. 3 6 — variabilis 4 8 — flavescens 6 20 — connexus 3 15 Tritoma piliferum Gl. 18 24 Clypeaster lividus Dj. 10 18 Coccinella mut Coceinella meridionalis Dj. 6kr. — pustulata St. 4 — plagiata W. 6 — salina St. 9 Scymnus dorsalis WII 6 Lycoperdina suceincta L. 12 — binotata Dhl. 12 Euplectus brevicornisRchb. 9 Bryaxis juncorum Leh. 9 — impressus R. 8 Arcopagus laevis Ulr. 10 Pselaphus dresdeusis Rchb. 8 Claviger foveolatus Ml. 15 Outre les coléoptères on de- bitera anssi des collections en- tieres aux prix les plus justes, je suis toujours à méme de li- vrer des collections de dipteres arrangees sy stemmatiquement de 400 à 800 especes (à 6kr.). Je puis de m&me donner en tout temps des collections de lépidoptères, de minéraux, d'oi- seaux, d'herbes; etc. Vögelbälge. Alauda calandra 1 fl. 30 kr. Anas querquedula 1 fl. 10 Kr. — clypeata 1 fl. Ardea minuta 1 fl. 30 kr. — ralloides 3 fi. 30 kr. — nyeticorax 3 — — purpurea 3 fl. 30 kr. Bombicilla garrula 1 fl. Ciconia nigra 5 fl. 30 kr. Cinclus aquaticus AB — Corvus nucifraga 1 fl. 30 — Cucul. canorus var. moldavicus 1 fl. 12 — Colymbus arcticus 3 fl. — Emberiza eitrinella 24 — — miliaria 48 — Fringilla montifringilla 1 fl. — — phalerata 3 fl. — Falco lagopus 3 fl. — — pysargus 3 fl. — — palumbarius 2 fl. — — tinnunculoides 6 fl. — — nisus 1 fl. 10 — — subbuteo 1 fl. 30 — — cineraceus 3 ll. — Glareola torquata 3 fl. — Lanius meridionalis 1 fl. 30 — — collurio x 48 — Merops apiaster 1 fl. 12 — Pelecanus onocrotalus 11 fl. — Picus viridis 36 — Rallus porzana 4 fl. 10 — Saxicola rubicola 30 — — oenanthe 24 — — rubetra 1 fl. 30 — Sitta caesia 1 fl. — Strix brachyotus 1 fl. 20 — Vultur fulvus 8 — — Arctomys eitillus 3— — Merula rosea 3 — — HYMENOPTERA GERMAN. Anm. Art für Art kostet 6 Kr., wenn alle genommen werden, einzelne 10 kr. Allantus. servus F. eqhippium — ovatus — morio — Alyson. maculatus — Ammophila. sabulosa — campestris Lat. arenaria F. holosericea — Andrend. elongata Inh. rosae Kb. fulvicrus — nitida — pilipes — Gwynana — nana — parvula — cineraria F. Anthidium. manicatum F. Banchus. falcator — pictus — Bassus. laetatorius — Campopleæ. majalis Gr. Cephus. satyrus Pz. pygmaeus F. tabidus — hortorum Kg. Cerceris. ornatus PZ. arenarius — laetus F. Ceropales. maculata — Chaleis. minuta — Cimber, sericea — Coeliorys: conica — Colletes. fodiens Kb. Crabro. 4 einctus F. lapidarius — vexillatus PE. vagus F. subterraneus — leucostoma — Cryptus. viduatorius — assertorius — perspicillator Gr. titillator F. peregrinator — C ni ys. rosae — Dichro«a Geofiroyella gibba Kb. Dolerus, eglanteriae F. niger — — — — — — l gonager F. Emphytes. einctus F. Ephialtes. carbonarius Chsn, Eucera. longicornis F. Eæetastes. fornicator — guttator Gr. Giypta. mensurator F. Gorytes. seinctus — mystaceus — Hemiteles. bicolorius Gr. Hylaeus. xanthopus Kbg. subauratus Ros. Hylotoma, enodis F. berberidis Schk.: coerulea Kg. ustulata F. rosarum Kb. Ichneumon. vaginatorius F. infractorius Gr. fasciatorius F. luctatorius — palliatorius Gr. sputator F. saturatorius — castigator — extensorius — eingulatorius Gr. Leucospis: dorsigera F. Lissonota. impressor Gr. verberans — bellator — Lyrops. tricolor F. Megachile, muraria — centuncularis — Megilla. furcata Kb. Wowarthana — Melect᷑a. notata III. armata PZ. Mellinus. fulvicornis F. Mutilla, sellata Pz. Myrmosa. aträ Lat. Nomoda. furva F. ruficornis — lava F. Goodeniana Kb; varia — Nysson» Spinosus, Ophion. luteus F. ventricosus F. Osmia. bicornis — fronticornis Ros. aurulenta F. fulviventris — aenea Latr. adunca Lat. Paniscus. testaceus F. Pemphedon. unicolor PZ. Pezomachus. agilis Gr. Philanthus. apivorus Latr. Pimpla. examinator F. instigator PZ. la vicaus T. Pompilus. fuscus F. viaticus — exaltatus — punctatus Jur. niger F. bipunctatus — 8 Prosopis. signata Lep. Psen. atra F. Sapyza. 5 punctata. Schizoceräa. furcata Dev. angelicae PZ. Scoli a. 4 punctata F. Sphex. flavipes F. Stelis. aterrima P. Stigmus. minutus Latr. Tenthredo. blanda F. neglecta Kg. haematopa PZ. punctum F. vespoides Lep. Iivida Kg. fagi Pz. albicornis F. Inteicornis — bicineta — scalaris Kg. nassata F. scutellata — dimidiata — atra — Thyreus. histrionicus — Tiphia. femorata — Tryphon: rutillator — Trypozylon. figulus — F Ii. | Dr. ul le Su u Ba ®E 625 Zeller, Beſtimmung von Reaumurs Schmetterlingen. 628 Band J. 665 Band II. 702 Band III. 724 Nachleſe. 720 Lateiniſches Regiſter. 731 Regiſter nach der Reihe der Abbildungen. 736 Preisaufgabe auf Reaumurs Kerfe, 737 Freyer, Beſtimmung von Regumurs Schmetterlingen. 746 Band II. 753 Bücher von A. Schreiber, Chezy, Wolfram, H. Schreiber, Combe, Nöggerath, Lenz, dem boͤhmiſchen Muſeo, der Berliner, Zuͤricher und Basler Geſellſchaft. 759 Denkſchriften der Petersburger Academie VI. 4. 1836. 760 Denkſchriften der Petersburger Academie von verfchiede- nen Gelehrten III. 1837. — Rathke, Fauna der Krim. 771 Gebler, Thiere des katuniſchen Gebirgs im Altai: Steinbock, Reh, Biſamthier, Steinhaſe, Zieſel, Bobak, Irbis, Alpenwolf, Zobel, Bär uſw. 778 Siebolds Fauna japonica, Lurche. Xima. 781 Bronus Verſteinerungen. Salamandra ma- erlag. Sof, Waltls Inſecten-⸗Verzeichniß. Schluß. H. E. Anton, Pine k e h k. Em a ed. nge . Bücher. Bent, gemeinnuͤtzige Naturgeſchichte. Gotha bey Becker IV. 38. . 710. 10 Tafeln. Pflanzenreich (1 Thl. 20 gr.). Gr. 99 Berchtold und O piz, doͤconomiſch N Flora Boͤhmens. Prag bey Kronberger II. 1. 38. 8. H. Zander, Naturgeſchichte der Vogel Sredlenburget Wismar bey Schmidt. 1837. 8. I. II. 160. Zetterstedt, Insecta lapponica. Lips. apud L. Voss. Fasc. IV. 1838. 4. 577 — 768. (Diptera). Fiſcher von Roͤslerſtamm, Abbild. zur Microlepidopterolo⸗ gie. Leipz. bey Hinrichs X. 1838. 4. 121 — 132. T. 46 — 50. ill. (1 Thl. 12 gr.) Verzeichniß der Conchylien ſeiner Sammlung. Halle bey Anton. 1839. 4. 110 (1 Thl. 18 gr.). Verhandl. der Geſellſchaft des vaterland. Muſeums in Böhmen. Prag. 1838. 8. 71. 6 Taf. Fr. Sertürner, Belehrungen fuͤr das gelehrte und gebildete Publicum uͤber die Heilkunde und die Naturwiſſenſchaft. Göttingen bey Vandenhoeck. 1838. 8, 56. Agassiz, Recherches sur les poissons fossiles. Neuchatel. 1838. 4. XI. 73 — 140. 20 Pl. in Fol. Lord Byrons ſaͤmmtl. Werke. Stuttgard bey Hoffmann. 1839, 1. Lyriſche Gedichte von Ortlepp 284. Dr. Zucker, Beſſarabien. Bemerkungen und Gedanken bey einem mehrjährigen Aufenthalt. Frankf. bey Wilman. 1834. 8. 86. Wydler, Formation de l’Ovule et de l’Embryon des Scero- phulaires. 1838. 8. 15. 1 tab. (Bibliotheque universelle). A. Mayer, die Elementar- ee des Seelenorgans. Bonn bey Weber. 1839. 4. Prinz Max von Wied, Reiſe i Nordamerica. Coblenz bey Hoͤlſcher. 1838. 4. H. III. und IV. Bogen 13 — 33. 4 T. kl. Fol., 4 T. groß Fol. S. Muͤller, neue Säugthiere aus Borneo. Leyden. 1838. 8. 17; und Beobachtungen uͤber die indiſchen Crocodille. 27. 1 T. (Beſondere Abdruͤcke). Rapp, die Cetaceen, zoologiſch und anatom. dargeſtellt. Stutt⸗ gard bey Cotta. 1837. 8. 182. 7 Tafeln. Herold, unterſuchungen über die Bildungsgeſchichte der wirbel- loſen Thiere im Ey. Frankfurt bey Sauerländer, 1838. 11. Fol, 6 Doppeltafeln ill. (auch lateiniſch). AL Kritiſche Beſtim mung der in Reaumur's Memoires pour servir à Thistoire des insectes vorkommenden Lepidopteren von P. C. Zeller, Oberlehrer an der evangel. Buͤrgerſchule in Groß-Glogau. “ Ri. aumurs Abſicht bey der Verfertigung ſeiner Abhandlungen iſt nicht geweſen, eine Menge Arten zu beſchreiben und abzu— bilden. Er ſagt dieß nicht nur bey mehreren Gelegenheiten ſelbſt, ſondern er erklaͤrt ſich auch tadelnd gegen diejenigen, de— nen darum zu thun iſt, recht viele Arten aus ihren Larven zu erziehen. Seine Memoiren haben eine ganz andere Beſtim— mung. Sie ſollen das wahre Wunderbare der Inſectenwelt kennen lehren und zur weitern Verfolgung deſſelben aufmun— tern. Von dem Verfahren, nach welchem er ſeinen Gegen— ſtand behandelt, hebe ich nur die Seite hervor, die meine ge— genwaͤrtige Abhandlung hauptſaͤchlich angeht. Wo Reaumur irgend kann, druͤckt er ſeine Beobachtungen allgemein aus, weß— halb ihm die aus vielen Faͤllen abftrahierten Beobachtungen eine beſondere Freude machen. Das Specielle dient ihm nur zur beſſern Verſinnlichung des Generellen, und wo er mit einem Beyſpiele auszureichen glaubt, da uͤbergeht er die uͤbrigen ihm bekannten Beyſpiele entweder ganz, oder erwähnt fie kaum mit wenigen Worten. Er waͤhlt aber am liebſten diejenigen Bey— ſpiele, die jederman mit leichter Muͤhe auffinden kann, oder die nicht eine einzelne Merkwuͤrdigkeit aufzuzeigen haben. Bey ihnen verweilt er gern, und daher haben wir im Allgemeinen von die— ſen die ausfuͤhrlichſten Beſchreibungen. Seine Eigenthuͤmlich— keit, das Allgemeine auf Koſten des Beſondern hervorzuheben, zeigt ſich auch darinn, daß er die Färbung der Thiere nachlaͤſ— ſig, faſt mit Widerwillen beſchreibt, mit ihrem Baue aber ſich mit ſichtbarem Wohlgefallen beſchaͤftigt. Bey den Schmetter— *Die Beſtimmung iſt nach der Ausgabe im Octav. Iſis 1838, Heft 9. lingen, möchte ich ſagen, hat die Natur die Farbe zur Bezeich— nung der Species, den Bau und die Geſtalt der Gliedmaßen zur Bezeichnung der Gattung gegeben. So zeigt R. unwill— kuͤrlich ſeinen Beruf und Trieb zum Ordnen des Manchfalti— gen, zum Syſtematiſieren; dagegen moͤchte man ihn zu einem Fauniſten, dem Aufzaͤhler und Beſchreiber des Speciellen, we: niger geeignet halten. Aus dem Geſagten wird ſich die Frage beantworten laſ— ſen, ob es moͤglich iſt, die bey ihm vorkommenden Schmetter— lingsſpecies alle genau zu beſtimmen. Da er die Species nur in Bezug auf das Genus achtete und beſchrieb, fo werden ſol— che Arten am beſten zu ermitteln ſeyn, die er nur als einzelne Belege kannte. Wo er mehrere Beyſpiele wußte und anfuͤhrte, iſt dieſes weit ſchwerer, weil ihm zu wenig daran lag, die Ar— ten von den Arten zu unterſcheiden, und er mithin die Farben— unterſchiede nicht ſorgfaͤltig genug angab. Auch ſolche Arten haben bey ihm ihre bedeutende Schwierigkeit, die er aus einer großen Menge von Beyſpielen zur Erlaͤuterung einer hoͤheren Gattung (Ordnung oder Familie) herausnahm, und die weiter nichts Merkwuͤrdiges an ſich haben, als gerade das Eine, weh: wegen fie an der Stelle erwähnt wurden. Um fie zu erfen- nen, muß man oft zu den Abbildungen ſeine Zuflucht nehmen. Leider thun dieſe nur geringe Dienſte, und entfernen bisweilen von der Wahrheit, ſtatt ihr näher zu führen. Man kann da⸗ her wohl mit Recht annehmen, daß, wenn auch nicht viele, doch einige Arten unbeſtimmbar bleiben werden. 5 Es iſt die Beantwortung der von der Iſis geſtellten Aufgabe, welche wegen der genauen, volftindigen und beurtheilenden Bearbeitung den erſten Preis erhalten hat. O. 40 627 Die beſtimmbaren Arten wird ein Einzelner gewiß nicht alle auf einmal beſtimmen koͤnnen, wenn er auch mit allen in unſerer Zeit eriftierenden Hilfsmitteln, mit den beſten lepidopterologi— ſchen Sammlungen und den vollſtaͤndigſten Bibliotheken ausgeruͤſtet ſeyn ſollte. Die lepidopterologiſchen Sammlungen find in den Mi- crolepidopteren, die R. verhaͤltnißmaͤßig am zahlreichſten beſchrieb, von denen er in Mehrzahl Arten aufführte, welche nur ſchwache Verſchiedenheiten zeigten, gerade am aͤrmſten und unvollkom— menſten. Natuͤrlich laͤßt ſich daher auch in Buͤchern wenig Rath daruͤber holen. Es hat, ſoviel ich weiß, bis jetzt nur wenig Maͤnner gegeben, die in R. Fußtapfen getreten ſind, de— nen mehr daran gelegen war, das Weſen eines einzelnen In— ſects als recht viele Speeies bekannt zu machen. Unbedingt ſind als ſolche Degeer und der vortreffliche, noch zu wenig als Muſter anerkannte Knoch zu nennen; mit wenigerem Rechte macht der, wenn auch vorurtheilsfieye, doch zu wenig wiſſen— ſchaftlich gebildete Roͤſel auf dieſes Lob Anſpruch. Bey den uͤbrigen lepidopterologiſchen Schriftſtellern mit wenigen Ausnah— men findet man nicht viel wahre Lepidopterologie; ihre Haupt— abſicht iſt Schilderung der Art, ihr Verfahren zur Erreichung dieſes Zweckes Beſchreibung der Faͤrbung und Zeichnung. Was an der Art generiſch iſt, die Merkmale der Gattung, die Anatomie, die Lebensweiſe des Thieres in ſeinen verſchiedenen Stadien, das fehlt alles bey ihnen, und folglich find ihre Arten bey aller Sorgfalt der Beſchreibung nicht ſicher geſtellt. Bey ihrer Unvollkommenheit koͤnnen ſie alſo keine ſonderliche Huͤlfs— quelle in Bezug auf Rs. Arten abgeben, und wir ſind darauf angewieſen, Rs. Beobachtungen in der Natur Schritt fuͤr Schritt und wo moͤglich an Ort und Stelle zu folgen, um zu wiſſen, was er vor ſich hatte, ein Verfahren, das eine Reihe von Jah— ren erfordert. Dadurch erſt wird eine Anzahl Fragzeichen weg— fallen, eine Anzahl Luͤcken in den Artnamen ausgefuͤllt werden. Bey andern Arten aber wird ſich erweiſen, daß ſie ſeit Rs. Zei— ten nicht wieder beobachtet worden find, und daß mancher, jetzt neu zu ſchaffende Name ſchon über Hundert Jahre alt ſeyn koͤnn— te, wenn R. den Einfall haͤtte haben koͤnnen, dergleichen zu bilden. Wer hat z. B. die in den Datteln lebende Motte oder die an den eßbaren Kaſtanien öfters Mißwachs verurſachende Phalaͤne nach ihm beſprochen? Der Plan meiner Arbeit iſt folgender. Indem ich genau dem Gange des Buches folge, verweile ich bey jeder neuen Art, die mir begegnet, ſuche und begruͤnde ihren Namen. Man wird alſo die Seitenzahlen, nicht aber die Kupfertafeln der Reihe nach verfolgen koͤnnen. Ich habe aber diejenigen Arten im er— ſten Theile wegzulaſſen für zweckmaͤßig erachtet, die im zwer— ten oder dritten Theile vollſtaͤndiger behandelt vorkommen, um ſie an den paſſenden Stellen vorzunehmen, z. B. Ache— rontia atropos, Liparis chrysorrhoea. Wenn ich dennoch etli— che Arten im erſten Theile vornahm, ſo wird ſich bey einiger Betrachtung ein genuͤgender Grund erkennen laſſen, z. B. Pontia erataegi, Ferner bleiben auch die Arten, die nur in den Abbildungen und den Erklaͤrungen derſelben vorkommen, einſtweilen weg; ſie werden ganz zuletzt vorgenommen werden, z. B. Smerinthus Tiliae. Daſſelbe widerfaͤhrt auch ſolchen Arten, von deren Naturgeſchichte im Texte nichts zu leſen iſt, und den vergrößerten Koͤrpertheilen, die ich keiner Art mit Beſtimmt⸗ heit zuweiſen kann. Eine zu große Weitlaͤuftigkeit in meinen Unterſuchungen glaube ich mir nicht vorwerfen zu duͤrfen; ich habe mich be— 628 muͤht, die rechte Mitte zu treffen. Dieſe ſchien mir auch darinn zu beſtehen, daß ich, wenn eine Art ohne Weiteres aus der Abbildung oder aus einem Namen erkennbar war, mich bloß auf die Abbildung, z. B. von Saturnia Pyri, oder auf jenen Namen bezoͤge, z. B. Acherontia atropos, papillon à tete de mort. Ueber die Bilder, die ich aus fruͤheren oder ſpaͤte— ren Stellen zu der Hauptſtelle zog, ſagte ich weiter nichts, wenn auf der dabey angefuͤhrten Seite des Werkes unverkennbar iſt, daß ſie dahin gehoͤren. Die Arten, die bey Linne, Fabricius und Latreille vor— kommen, ſind mit einem Sternchen bezeichnet; die bey Eſper, Borkhauſen, Knoch, Geoffroy, Degeer ꝛc. mit einem Kreuze; die erſt von mir beſtimmten haben kein Zeichen. . 1) * Thyatira Balis. Reaum. I. 1. p. 249 et 315 t. 7. f. 1. 2. Linn. Phal. — Syst. Nat. edit. XII. 1767. J. 2. p. 836. Treitschke Thyatira — Schm. v. Eu- ropa 5, 2. p. 162. Die mit Brombeerblaͤttern ernaͤhrte Raupe iſt nach R. „braun in verſchiedenen Nuancen, und hat vom 6ten bis zum 10ten Ringe pyramidale Hoͤcker auf dem Ruͤcken und einen ge— ſpaltenen auf dem Kopfe.“ Damit vereinigt ſich die Roͤſelſche Abbildung (IV. t. 26.) aufs Beſte. Der nach R. im May erſcheinende Schmetterling hat „braune Vorderfluͤgel mit 5 ſchoͤn roſenfarbenen Flecken.“ Dieſe Angabe iſt der Natur getreu; der Linneiſche Schmetterling iſt, wenn er auch 5 weißliche Flecken mit brauner Mitte — wie bey Roͤſel — hatte, dieſelbe Art. 2) * Vanessa Atalanta. R. I. 1. p. 341 et 358 t. 10. f. 8 — 13. p. 133 t. 2. f. 4. 5. I. 2. p. 108. 4 p. 314 t. 16. f. 6. Linn. Papilio — 779. Ochsenheimer Vanessa — Schm. v. Europa 1, 1. p. 104. Geoffroy Me- moires 2. p. 40. le Vulcain. Die Abbildung in der Hauptſtelle allein, die ſchon Linne citievt, macht die Art fo kenntlich, daß ein weiterer Beweis für die Richtigkeit der Beſtimmung uͤberfluͤſſig iſt. 3) * Hipparchia Janira. R. I. 1. p. 344 et 358 t. 11. f. 1. 2. Linn, Papilio Jurtina (Janira 2) 774. Ochsenh. Hipp. Janira 1, 1. p. 218. Geoffroy 2, p. 49. Corydon. Der nur in ſitzender Stellung abgebildete Schmetterling wird von Linne richtig citiert. Außerdem daß die Abbildung kenntlich iſt, ſtimmt auch die Beſchreibung: die Unterfeite fei- ner Hinterflügel iſt grau, mit verſchiedenen gelblichen Miſchun⸗ gen. Die Unterſeite der Vorderfluͤgel hat ein ziemlich ſchlechtes Fahlgelb; das Auffallendſte an denſelben iſt ein ſchwaͤrzlicher Augenfleck mit weißer Pupille. Die Oberſeite der vier Fluͤgel hat eine der Unterſeite ähnliche Faͤrbung. Dieſe letzten Worte laſſen zugleich erkennen, daß R. das Weibchen vor ſich hatte. 629 Denn an dem Maͤnnchen hätte er eine Aehnlichkeit der Ober— und Unterſeite nicht finden koͤnnen. Was wir von Schmetterlingen, die kleiner als Janira ſeyn ſollen, auf derſelben Seite weiter leſen, iſt ſo unbeſtimmt gefaßt, daß man ſich auf keine Unterſuchung einlaſſen kann. 4) * Papilio podalirius. RT. 1. p: 349 et,359.1.11,,.5 3. Linn. — 751. Ochsenh. — 1, 2. p. 11. Geoffr. 2, p. 56. Le flambé. Linne's Diagnofe findet auf die Abbildung und Beſchrei—⸗ bung bey R. die vollkommenſte Anwendung. Die langen Schwaͤn— ze und die ſchwarzen Baͤnder der Flügel find genuͤgende Merk: male fuͤr den nach R. um Paris im July ziemlich haͤufigen Schmetterling. 5) Hesperia malvarım. R. I. 1. p. 346 et 359. t. 11. f, 6 — 12. Linn. Papilio malvae 795. Ochsenh. 1, 2. p. 195. Rösel I. Diurn. 2. t. 10. (excl. f. 7.) Daß Linne's Papilio malvae ein Inbegriff der Hespe- ria malvarum und der ungezaͤhnten, weißfleckigen, in nördlichen Gegenden vorkommenden Arten iſt, geht aus der Vergleichung ſeiner Beſchreibung und Diagnoſe hervor. Erſtere paßt auf den beſtimmt in Schweden lebenden Alveolus — Degeers Papilio malvae II. 1. p. 133, noch kleiner als Pap. comma, bey: nahe ſchwarz, iſt Alveolus —, letztere nebſt der Angabe des Futters auf Hesp. malvarum. Die Worte der Diagnoſe Alis dentieulatis wären zur Beſeitigung aller Zweifel hinreichend, da in Schweden ſicher keine andere Art mit gezaͤhnelten Hin— terfluͤgeln vorkommt, wenn die Beſchreibung mit ihrem Margi- ne quasi dentato interjacentibus maculis albis nicht hin⸗ dernd dazwiſchen traͤte. Roͤſels Fig. 5. mag Linne'n zur Vers faſſung der Diagnoſe gedient haben, während er nach Alveolus in ſeiner Sammlung beſchrieb. — Zu der Roͤſelſchen Art ge— hoͤrt ſchon nach Linne's Citat, was Ochſenheimer zu erwaͤhnen vergeſſen hat, Rs. Schmetterling, deſſen Abbildung jedoch der Zaͤhne an den Hinterfluͤgeln ermangelt. Dafuͤr kommt aber ſeine Raupen- und Schmetterlingsbeſchreibung aufs Schoͤnſte mit Roͤſels Abbildungen überein. Die Raupe iſt nehmlich: „uͤberall von einem wahren Maͤuſegrau, außer ganz nahe beym Kopfe, wo ſie auf dem erſten Ringe drey ſchoͤn gelbe Flecken hat, die ein niedliches Halsband abgeben.“ Ebenſo richtig iſt der Auf— enthalt und die Lebensweiſe der Raupe angegeben. „Der Schmet— terling hat auf der Oberſeite der vier Fluͤgel eine Achatfarbe, worauf ſich wolkige, ſchwarze, braune und graue und auch faſt weiße Flecken finden.“ Von Geoffroy's Plein-chant II. S. 67, bey dem Rs. Stelle angezogen wird, laͤßt ſich ſoviel ſagen, daß er Hesp. malvarum nicht iſt. 6) * Macroglossa stellatarum. R. I. 1. p. 275 et 320. t. 8. f. 7. 8. p. 351 et 360. t. 12. f. 18. 1. 2. p. 45 t. 21. f. 9. 630 Linn. Sphinx — 805. Ochsenh. Macrogl. — 2. p. 193. Geoffr. 2. p. 83. Le moro-sphinx. Abbildungen und Beſchreibungen find kenntlich und ges nau; auf den erſtern iſt nur der Mittelraum der Vorderfluͤgel etwas zu hell gelaſſen. In der Beſchreibung heißen ſie „ruß⸗ farbig mit ſchwarzen Wellen und Flecken;“ den Hinterfluͤgeln gibt R. eine couleur de tabac, welche Linne durch fexrugi- neus ausdruͤckt. Die Baͤrte des Hinterleibes, die in der Lin— neiſchen Diagnoſe vorkommen, finden wir auch bey R. erwaͤhnt, wo ſie zu den Merkmalen der ſechſten Schmetterlingsclaſſe des Reaumurſchen Syſtemes gehoͤren. 7) Macroglossd bombylüiformis. R. I. 1. p. 352 et 361. t. 12. 1.09 — 12. Ochsenh. — 2, 189. Treitschke 10, 1. p. 125. Geoffroy 2, pag. 92. Le sphinx vert a ailes transparentes. Der in unſern Gegenden einheimiſche Fuciformis mit ſchmalem, beſchupptem Rande der Fluͤgel kann Rs Art nicht ſeyn, da dieſe (Fig. 10.) breite Raͤnder hat. Es bleibt nur zu entſcheiden, ob fie Bombyliiformis oder Milesiformis iſt. Die Farbe der Binden des Hinterleibes beſchreibt R. nicht; auch ſehen wir auf der Abbildung keine. Dagegen ſagt er: „der Hinterrand des Flügels hat eine ſchoͤne braune Farbe, die zwi: ſchen dem Zimmet- und Kaſtanienbraun die Mitte haͤlt.“ Die— ſes iſt alſo das Rothbraun der Ochſenheimerſchen Beſchreibung und nicht das „entſchiedene Kaffeebraun“ Treitſchke's. Ferner heißt es: „der groͤßte Theil der Oberſeite des Koͤrpers iſt mit gelblich olivenfarbenen Haaren (poils d'une olive un peujau- ne) bedeckt.“ Auch hiermit wird nur Bombpliiformis bezeich— net, da Milesiformis „gelb, faſt ohne gruͤne Beymiſchung“ iſt. Freylich ſagt R. von der Unterſeite des Leibes: „ihre Haare find gelblicher als die der Oberſeite, faſt citrongelb.“ Doch moͤchte dieſer Umſtand die Richtigkeit meiner Beſtimmung nicht umſtoßen. 8) * Zygaena filipendulde. R. I. 1. p. 275 et 320. t. 8. f. 9. 10. p. 354 et 361. t. 12. f 13 — 16. I. 2. p. 285. II. 1. p. 94 et 141. t. 2. f. f. 1. 3. Linn. Sphinx — 305. Ochsenh. Zygaena — 2. p. 51. Geoffroy 2. p. 88. Le Sphinx belier. Da R. an der erſten Stelle von 4—5 rothen Flecken, nicht etwa in Bezug auf ſeine ſiebente Claſſe, ſondern auf eine einzige Art, ce papillon, ſpricht ler ſieht nehmlich die zwey an der Wurzel für einen an), fo faßt er offenbar mehrere Arten zuſammen. In Taf. 12. Fig. 15. ſehen wir gegen den Hin⸗ terrand der Vorderfluͤgel zwey Flecken, und da der Schmetterling auf den Wieſen gemein iſt, fo kann er nichts anderes Lyn als Zyg. filipendulae, wofür ihn ſchon Linne erklärt, Die Be⸗ ſchreibung der Raupe in beyden Theilen der Memoiren ſpricht auch dafur, z. B. I. 1. S. 355: „kahl, blaßgelb mit mehrern Reihen ſchwarzer Flecken längs des Körpers." Ob aber Fig. 17. auf der 12ten Tafel dahin gehort, das IT eine andere Frage. Aus der Beſchreibung laͤßt ſich 631 nichts entnehmen, als daß R. fie für das Männchen hält, Aber auf der Abbildung finden wir einen hellen Guͤrtel des Hinterleibs und ganz deutlich nur einen Fleck gegen den Hin⸗ terrand der Vorderfluͤgel. Zyg. peucedani hat einen oder” zwey Flecken an dieſer Stelle, und ich bin daher geneigt‘, Fig. 17. fuͤr dieſe Art anzuſehen, wobey ich jedoch Linne's, Geoffroy's, Degeers, Fabricius und Borkhauſens Auctorität gegen mich haͤt— te. Sie nehmen Fig. 15. 16. 17. zuſammen zu Zyg. fili- pendulae. 9) * Deilephila euphorbiae. R. I. 1. p. 267 et 421. t. 18. f. 17. p. 260 et 319. t. 8. f. 1. 3.8 I. 2. p. 48. t. 22. f. 7. p. 89. t. 24. f. 9— 12. Linn. Sphinx — 802. Ochsenh. Deileph. — 2. p. 223. Geoffr. 2. pag. 87. Le Sphinx du titimale. Die Abbildungen ſtellen den gemeinen Wolfsmilchsſchwaͤr— mer unverkennbar dar. Nach R. Angabe iſt das, was an den Hinterfluͤgeln in der Abbildung dunkel gelaſſen iſt, nehmlich die Baſis und die Binde ſchwarz, das Uebrige ein wolkiges Roth. Als Sphinx euphorbiae zieht ſchon Linne Fig. 4 — 7. an. Die Raupe nennt R. vorzugsweiſe La belle chenille du ti- timale. 2 Hinſichtlich der Beſtimmung von Taf. 8. Fig. 1. 3. waͤre zu wuͤnſchen, er haͤtte dem Schmetterling die Fluͤgel nicht abgeſchnitten. So koͤnnen wir nur mit einiger Wahr- ſcheinlichkeit vermuthen, daß hier Deil. euphorbiae gemeynt ſey. Dafuͤr ſpricht die Geſtalt der Fuͤhler und die Groͤße des Thieres, in welcher er weiter keine Sphinx vorgeftellt hat. Al— lein dieſe zottige, ſtruppige Behaarung des Thorar und dieſe Zeichnung des Hinterleibes vermiſſen wir bey Sph. euphor- biae völlig. Sollte der Hinterleib abgewiſcht ſeyn, um die Gelenke beſſer ſehen zu laſſen? Und welche Art koͤnnte es ſonſt ſeyn? 10) * Sphinz convolvuli. R. I. 1. p. 371 et 421. t. 13. f. 8. 9. p. 325. t. 9. f. 9. 10. Linn. — 798. Ochsenh. 2. p. 236. Geoffr. 2. p. 86. Le sphinx à cornes de boeuf. Die aſchgrauen Vorderflügel, der Hinterleib, der oben eine Strieme hat und zu jeder Seite mit ſchwarzen, weißen und ro— then Querſtreifen (blanche, rouge nué und noire) beſetzt ſeyn ſoll, und die erſtaunlich lange Zunge beweiſen die Richtig— keit des Linneiſchen Citates. Zugleich geht aber auch daraus hervor, daß Linne einen Schreib- oder was ſonſt für einen Fehler begangen hat, da er dieſelbe Figur zu Sph. pinastri zieht. Sph. pinastri hat nir⸗ gends un rouge nué oder jaunätre, oder couleur de rose. Es iſt aber merkwuͤrdig, wie dieſes Verſehen ſich durch alle Fabriciſchen Werke hindurch fortgepflanzt hat, und zugleich ein Beyſpiel, wie wenig den Fabririſchen Eitaten zu trauen ift, 632 11) * Sphinz ligustri. R. I. 1. p. 372. et 422. t. I. 2. p. 10. et 44. t. 21. p. 49. t. 22. f. 11. p. 393. t. 46. f. 6. II. 2. p. 3 et 35. [t. 20. f. 1 — 4. „Dem Vorigen ſehr aͤhnlich, aber durch die viel kuͤrzere Zunge verſchieden. Die Vorderfluͤgel oben faſt ſo grau wie bey jenem; die Oberſeite des Leibes hat eine ſchwarzbraune Strie— me (une raie d'un brun noir) und jedes Segment einen ro— ſenrothen Querſtreifen.“ Die ſchwarzbraune Strieme findet ſich in der Wirklichkeit nicht, ſondern dafuͤr eine hellbraune, in der Mitte mit einer ſchwarzen Laͤngslinie verſehen. Zu ver: wundern iſt, daß R. in der erſten Stelle von der Zungenſcheide der Puppe nichts ſagt, da er doch den Schmetterling aus der Puppe erhielt, und daß er im zweyten Theile, wo er die Na— turgeſchichte dieſes Schwaͤrmers ausfuͤhrlich gibt, dieſe Abbil— dung nicht erwähnt. Dennoch gehört die Figur der 14ten Ta⸗ fel offenbar der Sphinx ligustri an, und die duͤrftige und ober— flaͤchliche Beſchreibung im erſten Theile der Memoiren paßt, mit den angefuͤhrten Ausnahmen, gleichfalls auf dieſelbe. Sie fehlt unter den Citaten Linne's und Fabricius. — Tafel 46. Fig. 6. wird ſchon auf den erſten Anblick als Liguſterſchmetter⸗ ling erkannt. 14. f. 6.7 12) * Triphaena pronuba. R. I. 1. p. 379 et 422. I. 2. p. 500 et 327. t. 41. f. 4— 14. Linn. Phalaena — 842. Treitschke Triphaena — 5, 1. p. 260 — 266. Geoflr. 2. pag. 146. La phalène hibou. Nach Rs. Beſchreibung iſt die Raupe kahl, ſechzehnbei⸗ nig mit halben Hakenkraͤnzen an den Sohlen, ziemlich ſchoͤn gruͤn, nach der letzten Haͤutung braun und ſchwarz gemiſcht, auf jedem Ring mit zwey parallelen, ſchwarzen Strichen. Bey Roͤſel (IV. tab. 32.) hat fie eine gelbliche Grundfarbe; allein dieß iſt eine Abaͤnderung, wie wir fie oft genug bey dieſer Rau⸗ pe finden. Wie veraͤnderlich ſie in der Faͤrbung iſt, erfahren wir am allerbeſten bey Degeer, der ſich auch auf Rs. Art als auf eben dieſelbe, die er hatte, bezieht (J. Ste Abth. S. 85 und II. 1. S. 288). „Die Vorderfluͤgel des Schmetterlings,“ ſagte er, „wechſeln in der Farbe; die Hinterfluͤgel ſind gelb mit einer ſchwarzen Binde nahe am Hinterrande.“ Daß auch Figur 10. der Tafel 14. zu unſerer Art gehoͤrt, geht aus den Worten S. 380 hervor: „die Oberſeite einiger anderer Exem⸗ plare iſt hellergrau, und nur zwey ſchwarze Flecken ſind darauf deutlich ausgedruͤckt,“ wobey Fig. 10. angezogen wird. Wei⸗ ter unten auf derſelben Seite gibt R. an, daß er auch Schmet⸗ terlinge, wie Fig. 10., erhalten habe, die nur ein gelblicheres Grau hatten; ihre Hinterfluͤgel waren gelb (Teuille-morte) mit dem ſchwarzen Bande. Darinn ſtimmt alſo die Beſchreibung dieſer Figur mehr mit Linne's Diagnoſe überein, als die uͤbri— gen Reaumurſchen Figuren, und doch hat Linne nur Fig. 8. und 9. angezogen. Er citiert auch die Alfte Tafel, aber ſon⸗ derbar nur die Abbildung der Raupe (Fig. 4.). Man darf nur die Erklärung dieſer Tafel S. 327 nachleſen, um einzuſe⸗ hen, daß alle Figuren von 4 an zuſammen gehoren. Eſper t. 14. f. 4 10. 633 hat nur 8 bis 14, aber mit einem Fragezeichen, ohne einen Grund fuͤr ſein Bedenken anzugeben. Aus dem Geſagten wird leicht einzuſehen ſeyn, wie ſehr Linne und Fabricius irrten, indem fie (S. Nat. 851 — Ent. Syst. 3, 2. S. 64) Fig. 10. zu Noctua lusoria, einem Schmetterling mit grauen Hinterfluͤgeln, rechneten. 13) * Amphipyra pyramidea. R. I. 1. p. 382 et 423. t. 15. f. 1 — 5. Linn. Phal. — 856. Treitschke Amphip. — 5, 1. pag. 285. Geoffr, 2. pag. 157. L’omicron nebuleux. Linne's Definition des Schmetterlings ſtimmt mit Fig. 4. ſo genau uͤberein, als ob ſie nach ihr verfertigt waͤre. Die Raupe (S. 383) zeichnet R. durch die „dem Hintertheile eines Schiffes aͤhnliche Erhoͤhung“ als Pyramidea genug aus. 14) * Phlogophora meticulosa. R. I. 1. p. 383 et 423. t. 14. f. 11—13. p. 304 et 323. t. 8. f. 25. 26. Linn. Phal. — 845. Treitschke Phlog. — 5, 1. Pp. 373. Geoffr. 2. p. 151. La meticuleuse. Das Zuſammengehoͤren der an beyden Stellen abgebilde— ten Schmetterlinge iſt offenbar, da dieſe Art ſo ausgezeichnet iſt, daß ſie auch aus den ſchlechteſten Abbildungen, z. B. aus denen eines Goedart, erkannt werden muß. Sie aͤndert aber, worüber man bey Treitſchke das Noͤthige erfährt, in der Faͤr— bung bedeutend ab, und daher iſt erklaͤrbar, warum ſich R. nicht beſtimmter, als folgendermaßen, aͤußert (S. 383): „die Farben der Oberſeite der Vorderfluͤgel ſind denen eines anderen Schmetterlings ziemlich ahnlich, welchen wir früher am Zucker ſaugend geſehen haben. Sie ſind eben ſo zu Dreyecken geord— net, ausgenommen neben dem Hinterrande (la base)“ S. 310 beſchreibt er die Art am vollſtaͤndigſten. Die dreyeckigen dun— keln Felder der Vorderfluͤgel und ihr ausgenagter Hinterrand, den die Abbildungen zeigen, find Merkmale genug zum Erken⸗ nen der Meticulosa. 15) 7 Bots sambuealis. R. I. 1. p. 386 et 424. t. 15. f. 7 — 9. Treitschke — 7, p. 85. Degeer II. 1. p. 328. Nro. 2. Der von R. vorgeſtellte Schmetterling gehoͤrt, da ſeine Raupe 16beinig iſt, zu den Zuͤnslern, und nicht etwa, was die Abbildung zu glauben verleiten moͤchte, zu den Spannern. Die Faͤrbung (ſanft, grau mit ſehr blaß ſtrohgelben Flecken und Puncten) und die Fluͤgelhaltung, wobey ein betraͤchtlicher Theil der Hinterfluͤgel ſichtbar if, laſſen ſich nur und gut auf Sam- bucalis anwenden. R. fand die Raupe auf ſpaniſchem Flie⸗ der (lilas), während man ſonſt nur Sambucus nigra und ebulus als ihre Nahrungspflanzen kennt. Dieſer Umſtand kann aber keinen Zweifel an der Richtigkeit meiner Beſtimmung ge⸗ ben, da die Reaumurſchen und Tiſcherſchen Raupen ſtimmen. Erſterer beſchreibt fie nehmlich „weißlichgruͤn, ſehr durchſichtig, To daß man die Bewegung des großen Gefaͤßes oder der Art won Herz laͤngs des Rückens deutlich ſehen kann,“ von Tiſcher: Iſis 1838. Heft 9. — — 634 „glasartig weißgruͤn mit einem ſchmalen, gruͤnen Laͤngsſtreifen uͤber den Ruͤcken. 16) + Geometra (Boarmia) —? R. I. 1. p. 387 et 424. t. 15. f. 10— 13. Borkhausen 5. p. 165 Borkhauſen widerlegt Degeers Vermuthung (II. 1. S. 331), nach der dieſer Spanner Exepuscularia ſeyn Fönnte, Die ſtark gekaͤmmten Fühler (les barbes de ses antennes sont grandes par rapport à la grandeur du papillon) koͤn⸗ nen durchaus der Crepuscularia nicht angehoͤren. Aus der Abbildung des Schmetterlings und der ſtielfoͤrmigen Geſtalt der Raupe geht aber hervor, daß er eine Boarmia ſeyn muß. Auf Cinetaria paßt wohl die Raupenbeſchreibuug: „die Farbe bey⸗ nahe zimmerbraun;“ allein der Schmetterling, der mir auch nie im Auguſt vorgekommen iſt, laͤßt ſich aus der Abbildung ſo wenig wie aus der Beſchreibung der Fluͤgel herausfinden. Letz— tere lautet kurz genug: „ſeine Farben ſind genau die, welche man in der Abbildung erblickt; Weiß und Schwarz find mit Kunſt auf ſeinen Fluͤgeln vertheilt; auch hat er eine Zunge.“ — Dieſen Worten kommt Consortaria (Treitſchke 6, 1. ©. 200) einigermaßen nah; allein Consortaria hat eine betraͤcht— lichere Groͤße, und an den 7 Maͤnnchen meiner Sammlung be— findet ſich auf den Vorder- und Hinterfluͤgeln deutlich ein dunk— les, laͤngliches Fleckchen mit weißlichem Kern, wovon die Ab: bildung nichts zeigt. Ferner fliegt dieſer Spanner in der Mark Brandenburg, und hier im May und Juny, Rs. Schmetterling am Ende Auguſt; endlich ſtimmen beyde in der Raupe und de— ren Nahrung (bey K. Polygonum bistorta, bey Treitſchke auf Baͤumen) gar nicht uͤberein. Eine aͤhnliche Bewandtniß hat es mit Rhomboidaria, Abietaria und Repandaria. 17) * Lithosia jacobaeae. R. I. 1. p. 388 et 425. t. 16. f. 1—7. Linn. Phal. — 839. Ochsenh. Lithosia — 3. p. 154. Geoffr. 2. p. 146. La phalène car- min du sénegon. Die Farbe der Vorderfluͤgel „ſchwarzi, etwas ins Graue, mit einem ſchoͤnen, rothen Bande laͤngs des Vorderrandes und zwey rothen Flecken in den Winkeln am Hinterrande.“ Die Raupe auf le senecon und la jacohde ſechzehnbeinig; jeder Ring halb ſchwarz, halb gelb.“ — Alles dieſes kommt allein der Lithosia jacobaeae zu. 18) Liparis auriflua. R. I. 1. p. 390 et 425. t. 16. f. 8—11. Ochsenh. 3. p. 205. Rösel I. noct. 2. t. 21. Meines Wiſſens hat noch niemand dieſe Art aus R. richtig citiert. Die Abbildung der Raupen auf Tafel 16 iſt ganz unkenntlich, und ihre Beſchreibung laͤßt ſich faſt ſo gut auf Chrysorrhoea wie auf Auriflua anwenden. Es heißt nehm: lich: „ſie ſind an den Seiten ſehr haarig; laͤngs des Ruͤckens haben ſie einen breiten, kahlen, ſchoͤn rothen Streifen; an jeder Seite aber einen weißen, welcher uns noͤthigt, dieſe Raupen mit der gemeinen Raupe, la commune, d. h. Chrysorrhoea, in dieſelbe Gattung zu ſetzen.“ Daß Reaum. eine andere Art als Chrysorshoea vor ſich habe, 18 ſich ſchon daraus ſchließen, 0 * 635 weil er beyde unterſcheidet. Mit Beſtimmtheit geht es aber aus folgenden Worten hervor: „der Schmetterling iſt erſtaun— lich behaart; feine Beine find bis ans Ende der Fuͤße mit Haa⸗ ren bedeckt; man kann ihn kaum anfaſſen, ohne eine ganze Menge Haare, Federn und Schuppen abzureiben.“ Das iſt ein Hauptmerkmal von Auriflua; die vielen, langen, aufgerich⸗ ten Haare längs des Innenrandes der Vorderfluͤgel, wenn der Schmetterling ſitzt, und die wir in Fig. 11. gut dargeſtellt ſe⸗ hen, unterſcheiden dieſen Schmetterling leicht von Chry- sorrhoea. Geoffroy, Citat unrichtig mit Chrysorrhoea. Linne und Fabricius vereinigen daher dieſes Man vergl. Nr. 88. 19) * Botys forficulis. R. I. 1. p. 391 et 426. t. 16. f. 12 — 14. Linn. Phal. — 582. Treitschke Botys — 7, p. 122. Geoffr. 2. 166. La bande esquissde?? „Der Vorderrand der Vorderfluͤgel iſt beträchtlich langer als der Innenrand; die Oberſeite iſt gelblich mit holzbraunen Adern und Wellen, welche mit dem Hinterrande beynahe pa— rallel gehen.“ Wer den Schmetterling in der Natur kennt, vermuthet ihn auch, ohne die Beſchreibung geleſen zu haben, aus der Abbildung. Die Raupe traͤgt zur Beſtaͤtigung des Citates bey: „Gruͤnlichweiß, etwas durchſichtig, nur mit eini— gen Haaren und ſchwarzen kleinen Hoͤckern, ſechzehnbeinig, die Beine mit vollſtaͤndigen Hakenkraͤnzen.“ Die Sicherheit, mit welcher Treitſchke Geoffroys Bande esquissée zu Forficalis zieht, kann ich nicht gut heißen. Ge⸗ offroys Beſchreibung, vornehmlich die der Hinterflügel und der ganzen Unterſeite, paßt gar nicht hieher, ſondern eher zu einer Art wie Cinctalis Tr., Flavalis Ibn. etc, 20) * Episema caeruleocephala. R. I. 1. p. 392 et 429. t. 18. f. 1— 10. Linn. Phalaena — 826. Treitschke Episema — 5, 1. p. 111. Geoffr. 2. p. 122. Le double omega. Die Raupe, welche man allenfalls aus der Abbildung ers kennt, iſt nach der Beſchreibung ſchiefergrau mit ſchwarzen Hoͤ— ckern und 3 gelben Laͤngsſtreifen. Der Schmetterling hat „achatfarbene Vorderfluͤgel mit einem großen, gelblichen, unre⸗ gelmaͤßigen Fleck.“ — Dieſer Fleck iſt eben das, was Linne Stigmata albida coadunata nennt. 21) * Cossus ligniperda. R. I. 1. p. 395 et 426. t. 17. f. 1—8. p. 217. t. 4. f. 17. II. 2. p. 46. . . t. 21. f. 10. 11. Ochsenh. — 3. p. 90. Linne Phalaena cossus 827. Geoffr. 2. p. 102. Le cossus. Zur Erkennung der Art genuͤgen ſchon die Abbildungen. Die Flügel werden in der Beſchreibung als weißlichgrau mit verſchiedenen braungrauen Flecken bezeichnet. Die Flüͤgelhal⸗ tung in der Ruhe und die Geſtalt der Fuͤhler (die Fluͤgel ein 636 rundes Dach bildend, die Fühler prismatiſch) werden bey Ochs ſenheimer nicht einmal unter den Gattungsmerkmalen angege⸗ ben. — Daß die Figur der Tafel 4 hieher gehoͤrt, ſchließe ich aus den Worten: chenille qui vit dans des trones d'arbres. Bey der Tafel 21. erleichtert die Abbildung ſelbſt ſchon das Erkennen. 22) Tortriæ lecheana. R. I. 1. p. 398 et 428. t. 17. f. 9. Linn. Phal. — 877. Treitschke — 8. p. 106. Aus der Beſchreibung des vollkommnen Inſects allein laͤßt ſich nicht mit völliger Sicherheit der Beweis führen, daß Lecheana gemeynt iſt. Der Schmetterling, der zu Ende May erſcheint, dient als Muſter für die Papillons larges d'épaules, deren Fluͤgel flach dachfoͤrmig liegen. Beydes ſtimmt ganz gut; allein ſeine Fluͤgel halten an der Wurzel die Mitte zwiſchen Tabaksfarbe und Iſabellgelb, ſonſt aber ſind ſie braun, ins Dunkelkaſtanienfarbene. Lecheana iſt an der Wurzel gelb, hinten ſchwarz oder ſchwarzbraun, nicht aber d'un brun qui tient de la couleur de marron foncé. Auch iſt ſchwer er— klaͤrlich, warum die bleifarbenen Linien nicht erwaͤhnt werden. Zur Sicherſtellung bleibt alſo die Vergleichung der Raupe uͤbrig, die wir aber nirgends weiter beſchrieben finden; ich ſelbſt habe fie ſchon erzogen, ohne fie zu beobachten. Nach R. iſt fie braͤun⸗ lichgrau, citrongelb punctiert, mit citrongelbem Bauche und der- gleichen Seiten, und lebt auf Ahorn. An Nyethemerana II. Fig. 240. laͤßt die Farbe der Vorderfluͤgelwurzel, die Flugzeit ꝛc., an Klugiana (Tr. 10, 3. S. 71) die Nahrungspflanze nebſt anderen Abweichungen nicht denken. Geoffroy's Chappe brune au sautoir (2. S. 170) iſt mir unbekannt; aber ſeine Beſchreibung erwaͤhnt Zeichnungen, die bey Rs Art nicht zu finden find. Ich kann daher durch— aus nicht glauben, daß beyde Schriftfteller dieſelbe Art vor ſich gehabt haben. 23) Fponomeuta cognatellus. R. I. 1. p. 399 et 428. t. 17. f. 10. 11. II pee eee eee Treitschke — 9, 1. p. 220. Linne citiert die Rſchen Abbildungen im Syst. Nat. S. 885 zu ſeiner Phalaena evonymella. Er kann aber hiezu wei⸗ ter keinen Grund als die Nahrung der Raupe, le fusain, ge: habt haben. Gehe ich nach dieſer und nach der geringen An⸗ zahl Puncte, die wir in der Abbildung des Schmetterlings ſe— hen, ſo muß ich dieſe Art fuͤr Cognatella Hbn. Fig. 391. 392. erklären. Hier bey Glogau wird der Spindelbaum alle Some mer mit Geweben uͤberzogen und voͤllig kahl gefreſſen, und aus den Raupen, die das thun, habe ich in Menge und nur Cog- natella Hbn. Fig. 391. 392., d. h. die ſchneeweiße Motte mit wenigeren Puncten und ſchneeweißem Saume der Vorderfluͤgel, erhalten. Dagegen fand ich vor einigen Jahren bey Schmiede— berg im Rieſengebirge, und 1837. auch bey Glogau, zu Ende July, den Yponom. evonymellus, d. h. die reinweiße Motte mit vielen feinen Puncten, Hbn. Fig. 88., ſchaarenweiſe an Prunus padus⸗Straͤuchern, die fo kahl gefreſſen waren, wie 637 gewöhnlic der Spindelbaum, und an denen man doch des Namens wegen Yponom. padellus erwarten ſollte. Hingegen iſt der Padellus bey Glogau aͤußerſt haͤufig an Schlehenſtraͤu— chern, die er fo verwuͤſtet, wie Cognatellus die Spindelbaͤume und Evonymellus die Traubenkirſchgeſtraͤuche. Nun hat aber Reaum. tom. II. part. 1. p. 257. t. 12. f. 13. noch einen Schmetterling vom Evonymus, der eine vollkommne Aehnlich— keit mit der Motte des Apfelbaums, Fig. 8., haben fol. Nach der Abbildung iſt dieſe Aehnlichkeit nicht vollkommen; denn Fig. 13. weiſt mehr Puncte auf als Fig. 5. oder 8. Dieſe Abbildung möchte man vielleicht eher fuͤr Evonymellus anſe— hen; doch ziehe ich ſie auch zu Cognatellus, woruͤber man bey Yponomeuta Malinellus (Nr. 93.) Anm. 1 nachſehe. Ungeachtet der vielen Abbildungen und Beſchreibungen, die wir von den Yponomeuten befigen, iſt die Kenntniß dieſer Arten noch in großer Verwirrung, und die Unterſuchung muß ganz von vorn anfangen. 24) + Lithosia complana. R. I. 1. p. 401 et 428. t. 17. f. 13. 14. Linn. Phal. — Ochsenh. Lithosia — 3, p. 129. Geoffr. 2. p. 191. Le manteau a tete jaune. Aus der Abbildung läßt ſich nichts weiter erkennen, als daß der Schmetterling eine Lithosia oder eine Phyeis Zinckens iſt. Denn bey dieſen Gattungen werden die Fluͤgel in der Ruhe ſo um den Leib geſchlagen, daß ein Oberfluͤgel den an— dern verdeckt. Auch ſtimmt damit die Angabe, daß der fragli— che Schmetterling zur zweyten Rſchen Claſſe gehoͤrt, d. h. bor— ſtenfoͤrmige Fuͤhler und eine Zunge hat. Um die Art zu er— mitteln, iſt eine Emendation vorzunehmen und ſtatt le dessous des ailes superieures zu leſen le dessus des a. s. Denn warum ſollte R. hier die Unterfeite der Vorderfluͤgel beſchreiben und die Oberſeite uͤbergehen? Die Angaben: die Vorderfluͤgel oben hellaſchgrau, faſt ſilberfarbig, und der Kopf und der Ruͤ— cken gelb (jaune qui tient du feuille-morte), laſſen ſich auf keine bekannte Phyeis, wohl aber auf eine Lithosia, naͤmlich Complana, anwenden. Freylich wuͤnſcht man auch den gelben Vorderrand erwaͤhnt zu finden, und da dieſes nicht geſchehen iſt, ſo moͤchte man an Helveola denken. Deren Fluͤgel haͤtte N. aber nicht ſilbergrau nennen koͤnnen, und es laͤßt ſich auch denken, daß er die Schmetterlinge nur im ruhenden Zuſtande ſah, in welchem der helle Rand leicht uͤberſehen werden konnte. Wenn man aber bey der ſilbergrauen Art mit gelbem Vorderrande ſtehen bleibt, ſo kann gefragt werden, ob es nicht Lurideola Zinck. feyn möchte. Hierauf iſt kurz zu antwor— ten, daß Lurideola breitere Vorderfluͤgel hat, als die Abbil⸗ dung zeigt. Linne citiert die Rſche Art, was mich ſehr uͤberraſcht hat, bey feiner Phal. culmella 886. Culmella Linn. iſt Chi- lo ceulmellus Zinck. und Tr. (9, 1. S. 93) oder Strami- nella Hbn. Fig. 49. Nun ruht aber erſtlich kein Chilo fo, daß ein „großer Theil des einen der Vorderfluͤgel unter dem andern verborgen iſt,“ ſondern ſo, wie Treitſchke (9, 1. S. 60) nach Zinckens Angabe beſchreibt. Zweytens erreicht Culmellus kaum die halbe Laͤnge der Figur 13. und 14. Drittens hat Culmellus weit hervorſtehende Palpen, die ſo lang ſind wie Kopf und Thorax zuſammengenommen; bey Rs. Art ſieht man —— —— 638 keine-Palpen, weil fie bey Complana klein find und nicht uͤber den Kopf hervorſtehen. Endlich hat Culmellus ſtatt ſilber— grauer iFluͤgel [blaßgelbe mit einem grauen Schatten laͤngs des Vorderrandes, und ſein Kopf und Ruͤcken hat die Farbe der Vorderfluͤgel. Es iſt alſo nichts ſicherer, als daß Linne ſich geirrt hat. Fabricius hat daſſelbe Citat bey feiner Tinea Culmella, einer anderen Art, als die bey Linne dieſen Namen traͤgt. Sie iſt gleich Culmella Hbn. Figur 404 oder Chilo Aquilellus Tr. (9, 1. p. 116). Die linea unica albissima abbreviata, den Hauptcharacter jener Culmella, ſucht man bey Rs Art in der Abbildung wie in der Beſchreibung vergebens. Uebrigens paſſen die bey Linne's Culmella angegebenen Gegengruͤnde auch hieher. Alſo citieren Fabricius und Latreille (hist. nat, des crust. 14. S. 248 Crambus culmorum) eben ſo erwie⸗ ſen falſch. Was mich aber in meiner Meynung gaͤnzlich beveſtigt das iſt der Umſtand, daß Geoffroy Rs. Art We nah a tete jaune citiert, der, wie auch Ochſenheimer thut, nur fuͤr Complana angeſehen werden kann. Es ift Schade, daß ich keine Complana im Stande der Ruhe zum Vergleichen habe; der gelbe Vorderrand der Vorderfluͤgel muß doch ſehr leicht zu uͤberſehen ſeyn, weil Geoffroy ihn ſo wenig wie R. erwaͤhnt. 25) Ypsolophus verbascellus. R. I. 1. p. 402 et 430. t. 18. f. 11 —15, Aus der Abbildung iſt ſchwer auf Verbascellus zu ra⸗ then. Beſſer ſtimmen folgende Angaben. Die Raupe lebt un⸗ ter der Wolle des Wollkrauts (bouillon blanc) und iſt braun mit ſchwarzem Kopfe (die Abbildung legt ihr, gewiß mit Un— recht, nur 14 Fuͤße bey ). Sie verpuppt ſich gewoͤhnlich an derſelben Stelle, wo ſie bisher lebte. Der Schmetterling, den beyde Figuren, und zwar Figur 12. ſtaͤrker, vergroͤßert darſtel⸗ len, hat ſchmutzigweiße oder gelbliche Flügel — (Fig. 11. zeigt auch etwas von den dieſer Art gewöhnlichen braunen Puncten), die er en toit arrondi trägt. Die Palpen (Figur 15.) ſind nicht genau genug abgebildet; die Haare auf der unteren Seite des zweyten Gliedes müßten länger hervorſtehen. Die Beſchrei— bung derſelben ſtimmt beſſer. „Ein Theil des Taſters iſt ein Stiel, der ſich, allmaͤhlich verdickt, nach dem Kopfe kruͤmmt und ſich daran legt; aus dem obern Ende dieſes Stiels kommt ein herzfoͤrmiges, glattes Glied hervor.“ — Da ich alles An— gegebene oftmals ſelbſt beobachtet habe, ſo zweifle ich nicht an der Richtigkeit meiner Benennung, und beſtaͤtige zugleich das Zuſammengehoͤren der Raupe nnd des Schmetterlings bey R. 26) * Pyralis rostralis. R. I. 1. p. 403 et 431. t. 18. f. 16— 20. Linn. Phal. — 881. Treitschke Pyralis — 7, pag. 30. Geoffroy 2, pag. 168. Le toupet à pointes. Reaumur beſchreibt vom ganzen Schmetterlinge nichts als die Palpen; dafür iſt aber die Abbildung des Schmetter⸗ lings ſo gut gerathen, daß er auf den erſten Blick erkannt wird. Warum Linne dieſe Abbildung mit einem Fragzeichen anfuͤhrt, iſt ſchwer zu ſagen. Es wäre zu wuͤnſchen, daß alle Rſche Bilder ſo gut wie dieſe waͤren. In der Quart⸗Ausgabe iſt eine Spur von Fuß am zweyten Ringel hinter dem vierten Bauchfuß. D. 639 27) Plus la gamma. R. I. 1. p. 406 et 432. t. 19. f. 1—8. p. 87 et 129. t. 1. f. 3. II. 2. p. 92, 121 et 167. t. 26 et 27. f. 1— 5. Linn. Phalaena — 843. Treitschke Plusia — 5, 3. p. 185. Geoffr. 3, p. 156. Le lambda. Dieſen Schmetterling beſchreibt Reaumur an der erſten Stelle wegen der ſonderbaren Behaarung ſeines Ruͤckens. Die Raupe iſt zwölffüßig, grun, mit zerſtreuten weißen Haaren. Das Geſpinnſt weiß und dünn. Der Schmetterling hat brau— ne Fluͤgel mit einem glaͤnzend gelben Fleck (une tache d'un jaune brillant tirant sur la couleur d'or). — Dieſer Aus⸗ zug aus ſeinen Angaben beweiſt hinreichend, daß die Vermu⸗ thung, auf welche die nicht ſonderlich gute Abbildung führt, daß nehmlich Gamma wirklich gemeynt ſey, ihren guten Grund hat. Dennoch wird dieſe Stelle weder von Linne, noch von Eſper oder Treitſchke citiert. Alle fuͤhren Tafel 26. und 27. Figur 4. 5. des zweyten Theiles an, bey welchen Tafeln jede Unterſuchung, ob Gamma darinn vorkommt, uͤber⸗ flüffig iſt. R. ſelbſt gedenkt der Taf. 19. im zweyten Theile nicht. — Die Abbildung auf Taf. 1. des erſten Theiles kann, da R. keine zwoͤlffuͤßige Raupe weiter hat, nur zu Gamma ge: zogen werden. Geoffroy trennt Taf. 19. und zieht ſie zu ſeiner plaque dorée (2. S. 165), die ich nicht kenne. 28) Orgia antiqua. R. I. 1. p. 409 et 432. t. 19. f. 4 — 18. I. 2. p. 4 et 45. t. 21. f. 8. Linn. Phalaena — 825. Ochsenh. Orgyia — 3. p. 221. Geoffroy 2. p. 119, L’etoilee. Linne citiert Fig. 12. und 17. der Taf. 19., a. a. O. bey feiner Phalaena antiqua, und mit Recht. An Gonostig- ma iſt nicht zu denken, da die helle Stelle in der Abbildung nicht fehlen würde. Auch paſſen die Angaben: roͤthlich gelb (un feuille-morte), ſtellenweiſe braun gewaͤſſert, mit einem weißlichen Auge, nebſt der rothlichgelben Farbe der Zins terflügel und der ganzen Unterfeite, nur auf Antiqua. Die Haarbuͤſchel in den Seiten der Raupe find gleichfalls allein die— ſer Art eigen. Dadurch widerlegt ſich auch die Meynung der Verfaſſer des Wien. V., die S. 55 bey ihrem Bombyx Gonostigma aus R. la chenille à brosses du prunier anführen, welche keine andere als unſere hier beſprochene Art ſeyn kann. 29) * Pierophorus pentadactylus. R. I. 1. p. 413. et 435. t. 20. f. 16. Linn. Phal. pentadactyla 900. Treitsclike Alu- eita pentadactyla 9, 2. p. 249. Fabr. Pteroph. pentadactylus 3, 2. p. 348. Geoffr. 2. p. 91. Le ptérophore blanc. Dieſe Art wird von R. kurz und buͤndig durch die gran⸗ de blancheur characteriſiert. Seine Abbildungen und Be⸗ ſchreibungen haͤtten Linnes falſche Anſicht über die Fluͤgelſpal⸗ 640 tung leicht berichtigen koͤnnn. Treitſchkes Angabe der Groͤße iſt eine ſehr arge Uebertreibung. Bey Latreille (hist. d. erust. 14. S. 257) iſt nur ein Druckfehler zu corrigieren, er ſchreibt nehmlich Fig. 1. u. 2. 0 30) * Pterophorus pterodactylus. R. I. 1. p. 414. 418 et 436. t. 20. f. 7—18. I. 1. p. 148 et 211. t. 3. f. 12. 18.7 1. 2. p. 45. t. 21, f. 5,% f Treitschke Alueita Pterodaetyla 9, 2. p. 242. Geoffr. 2. p. 92. Le pterophore brun. Der Schmetterling hat ein helles holzfarbiges Braun (un brun qui tire sur une couleur de bois clair), In der Ruhe ſind die Fluͤgel ſo in einander gefaltet, daß die einer je⸗ den Seite wie ein ausgeſtreckter Arm ausſehen (elles ont air de deux bras £tendus). Jeder Borderflügel iſt nur am Ende eingeſchnitten, und zwar hoͤchſtens / oder ½ feiner ganzen Laͤnge (chacune n'est fendue que vers le bout au plus jusqu'à la 6me ou 7me partie de sa longueur). Der Hin⸗ terfluͤgel bildet drey Federn mit langen Fahnen. — Dieſe Rſchen Angaben find vollkommen hinreichend, um aus ihnen den Pte— rodactylus zu erkennen. Da er der gemeinſte Pterophorus iſt, ſo hat man vielfache Gelegenheit, die von R. angegebene Fluͤgelhaltung im ruhenden Zuſtande des Schmetterlings zu be⸗ obachten. Die langen Franzen der Hinterflügelfedern (les plu- mes bien fournies de chaque còôté de grandes barbes) ſind der beſte Unterſchied von Ptilodactylus, was Treitſchke uͤberſehen hat. So ſicher und kenntlich aber Rs. Art iſt, ſo wird fie doch nicht von Linne bey Pterodactyla 900 erwähnt und daher auch nicht bey Fabricius (8, 2. S. 337). Geoffroy hält feine Art faͤlſchlich für einerley mit Didactyla Linn. Sonderbarer Weiſe citiert aber Linne die Figuren 12 — 16, zu feiner Phalaena monodactyla alis patentibus linea- ribus indivisis. Nach der Fauna suec. ſollen an dieſer Art nur die Vorderfluͤgel ungetheilt, die Hinterfluͤgel dreytheilig ſeyn. Es iſt mir ſehr wahrſcheinlich, daß, da die Spalte der Vorder⸗ flügel des Pterodaet. in der Natur ſchon an friſchen Exem⸗ plaren nicht ganz bequem ſichtbar iſt, Linne ſich durch Fig. 18. hat taͤuſchen und zur falſchen Beſchreibung der Vorderfluͤgel ver— leiten laſſen. Denn in dieſer Figur ſind die Vorderfluͤgel ſo abgebildet, wie man ſie am friſchen Schmetterling ſieht, wenn man ſeine Hinterfluͤgel frey gemacht hat, nehmlich ſo, daß die Spalte ganz unſichtbar iſt. Daß ſie in der Natur aber vorhan⸗ den iſt, zeigen die Worte S. 416: chacune des ailes supe- rieures n'est fendue que vers le bout, wozu Figur 16 und 18. angezogen werden. Alae cinereae iſt freylich keine rechte Ueberſetzung jener franzoͤſiſchen Worte, wohl aber kommen ſie ſo an manchen Exemplaren von Pterodactylus vor. Nach ſei⸗ nen ungeſpannten Exemplaren wird Linne die Farbe, nach R. Fig. 18. die Geſtalt beſchrieben haben. Ich verhehle daher ei- nen Verdacht nicht, daß eine Monodactyla nach der Linnei⸗ ſchen Angabe in der Natur nicht exiſtiere, und behaupte, daß unter ihr nichts als Pterodactylus verborgen ſey. Wenn übri- gens Linne bloß Fig. 12 — 16. allegiert, fo darf dieß keinen Anſtoß verurſachen. Er allegiert aus R. faſt immer nur die vollſtaͤndigen Inſecten, nicht aber die Raupen, Puppen und ver⸗ größerten Theile. Mit meiner Ueberzeugung von dem Zuſam⸗ 641 nungehören aller oben angegebenen Figuren fteht aber Latreille's Beschreibung des Ptérophoxe monodactyle (h. d. crust. 14, S. 257) in ſtarkem Widerſpruche. Wenn Fabricius Linne's Citat beybehalten hat, ſo darf man ſich nicht wundern; den Fabricius hat die Art nicht gekannt, ſondern ſie aus Linne ent— lehnt. Allein Latreille hat einen Ptér. monodactyle gekannt, dem er ailes tres-Ecartdes d'un brun fauve sans divisions et très Etroites ertheilt, und den er für „ſehr gemein in Gaͤr— ten“ ausgibt. Tres écartées kann nur das bedeuten, was N. unter dem Ausſehen wie zwey ausgeſtreckte Arme verfteht. Un brun fauve iſt eben die Farbe des Pterodactylus. Aus dem Citate R. I. c. f. 12. u. 16. ſieht man, welche Bewandt⸗ niß es mit den ſehr ſchmalen Fluͤgeln hat, nehmlich, daß auch hier wieder Irrthum im Spiele iſt, den ein ſorgfaͤltigeres Durch— leſen von Rs. Beſchreibung haͤtte vermeiden laſſen. Latreille hat— te vielleicht ein paar ungeſpannte Pterodactylus, und da er bey R. keine Fluͤgeltheilung ſah und bey Fabricius den Linnei— ſchen Irrthum aufgenommen fand; ſo trug er kein Bedenken, daſſelbe Verſehen zu begehen. Anm. Daß die Tafel 3. abgebildeten Beine zu den Fe⸗ dermotten gehoͤren, ja ſelbſt, daß die Federmotten derglei— chen Mittelbeine haben, meldet uns R., ſoviel ich auch deßwegen nachſuche, nirgends. Ich habe aber die Natur— geſchichte des Pteroph. mictodactylus ſorgfaͤltig beob⸗ achtet und an dieſem ſolche Beine gefunden. Jetzt, da ich hieruͤber Degeer II. 1. S. 188 vergleiche, ſehe ich, daß auch er die jambes de bois R. für Federmotten— beine gehalten hat. Mit Beſtimmtheit kann man ſie nicht zu Pterodactylus rechnen, indem R. auch die Lar⸗ ven des Pentadactylus gekannt hat, die ohne Zweifel hierin keinen Unterſchied zeigen. — Ganz eben ſo iſt es mit Tafel 21. Nur der Umſtand, daß R. den Ptero- dactylus nach feinen Stadien mit Muße beobachtet hat, laͤßt die dort dargeſtellte Puppe mit einiger Wahrſchein— lichkeit zu dem Windengeiſtchen ziehen. 31) * Alueita hexadactyla. R. I. 1. p. 416 et 455. t. 19. f. 19 — 23. Linn. Phal. — 900. Fabr. Pterophorus hexa- dactylus 3, 2, pag. 349. Latreille Orneodes hexadactylus 14. p. 258. Geoffr. 2. p. 92. Le pterophore en Eventail. Treitschke Orne- odes hexadact. 9, 2. p. 255. R. ſpricht von der Art, die im Auguſt, September und October in Landhaͤuſern gemein iſt, und die alſo, was er nicht wußte, am Caprifolium lebt. Ihre Flügel ſollen ein helleres und dunkleres Braun, zu kleinen Flecken gemiſcht, mit einigem Goldglanze haben und in der Größe und Farbe der Flecken etz was wechſeln. Da nun Linne's Art auf Lonicera xylosteum lebt, ſo gehoͤrt die Rſche ohne Zweifel dazu, und die Wider⸗ ſpruche in der Faͤrbung find durch Ungenauigkeit von Seiten Rs. zu erklären. Es gibt aber zwey einander ſehr nahe Arten, die ſich ſo unterſcheiden. Die eine hat ein dunkles Grau, das in der Fluͤgelmitte wenig ſtaͤrker iſt als gegen den Hinterrand, mit weißen Wellenlinien durchzogen; die andere iſt etwas blaͤſſer grau in der Fluͤgelmitte, und vor dem Hinterrande am tiefſten, anderwaͤrts aber gelblich, woher die weißlichen Wellenlinien we: nig abſtehen. Mit Herrn Fiſcher von Roͤslerſtamm habe ich, Iſis 1838. Heft 9. — rn — 642 als wir gemeinſchaftlich meine Sammlung durchgiengen, mich darinn vereinigt, daß die erſtere Huͤbners Hexadactyla Fig. 30. 31. (— die Figuren 10. und 11. halten wir mit Zincken für eine eigne Art, die meine Sammlung aufweiſen kann), die letz⸗ tere Polydactyla Fig. 28. iſt. Polydactyla, die ich in 12 Exemplaren beſitze, habe ich in Gärten an Lonicera; Arten ſelbſt gefangen; Hexadactyla Hbn., von der meine Sammlung 17 Exemplare enthaͤlt, fliegt bey Glogau nicht ſelten, aber auf Aeckern uud in Wäldern, in denen keine Spur einer Lonicera exiſtiert. Folglich wäre Huͤbners Hexadactyla nicht die Lin⸗ neiſche, dagegen ſeine Polydactyla mit dieſer einerley. Dann koͤunten aber auch die Treitſchkiſchen Citate und Beſchreibungen nicht in Richtigkeit ſeyn. 32) * Vanessa polychlorus. R. I. 2. p. 50 et 107. t. 23. p. 341. t. 46. f. 8 — 138. LI. p. 511 et 324. t. 9. f. 18. IL. r 146, 1.3, 2.11. Linn. Papilio — 777. Ochsenh. Vanessa — 1, 1. pag. 144. Geoffr. 2. pag. 37. La grande tortue. R. befchreibt den Schmetterling nur ſehr kurz in der Ere klaͤrung der 23ſten Tafel. Allein daß er Polychlorus vor ſich hatte, wird aus der Angabe gewiß, daß die Raupe die gemein⸗ ſte Dornraupe der Ulme iſt. Linne und folglich auch Fabricius citieren nur den mit ausgebreiteten Fluͤgeln abgebildeten Schmet⸗ terling Fig. 2. auf Tafel 23. 33) * Vanessa Jo. R. I. 2. p. 93 et 126. t. 25. I. 1. p. 134. t. 2. f. 6. 7. p. 335 et 357. t. 10. f. 2. 3. Linn. Papilio — 769. Ochsenh. Vanessa — 1, 1. pag. 107. Geoffr. 2. pag. 36. Le paon du jour. Nach S. 93 und 94 a. a. O. iſt die Raupe ſchwarz mit weißen Puncten und rothen Bauchfuͤßen und lebt geſellig auf Neffen. Dieſe Angabe nebſt der Abbildung, deren Grund⸗ farbe nach S. 106 rothbraun iſt mit einem in der Mitte blauen Auge auf den Hinterfluͤgeln, zeigen unbezweifelt Vanessa Jo an. Dazu gehört auch die Raupe in tom. 1. part. 1., wie aus den Worten: d'un noir velouté et piqude de très-pe- tits points blanes, erhellt. — In Linne's Diagnofe am an— geführten Orte iſt aus Verſehen subtus ſtatt supra geſchrieben worden. 34) * Vanessa urlicae. R. I. 2. p. 108 et 128. t. 26. f. 1—7. 11. p BR ed: Linn. Papilio — 777. Ochsenh. Vanessa — 1, 1. p. 120. Geoffr. 2. p. 37. La petite tortue. Zwey kleine, ſchwarze, zugerundete Flecke im Mittelrau⸗ me der Vorderfluͤgel, die man auf der Abbildung deutlich ſieht, 41 643 find das Merkmal, wodurch man dieſen gemeinen Schmetter⸗ ling von ſeinen Verwandten unterſcheidet. Daß die auf Tafel 2. abgebildeten Dornen hieher gehoͤren, laͤßt ſich nur daraus ſchließen, daß ſie, nach Rs. ausdruͤcklicher Angabe, nicht zu Jo oder Atalanta gehoͤren ſollen. 35) * Vanessa cardui, R. I. 2. p. 110. t. 26. f. 8 — 12. Linn. Papilio — 774. Ochsenh. Vanessa — 1, 1. Pp. 102. Geoffr. 2. p. 41. La belle dame. Man erkennt dieſen Schmetterking an den 5 (bey Linne 4) augenfoͤrmigen Flecken, die auf der Unterſeite der Hinterfluͤgel nahe am Hinterrande ſtehen und S. 111 angezeigt werden: à quelque distance de la base de laile. — Bey R. heißt nehmlich der Hinterrand ſtets la base. 36) * Vanessa C album. R. I. 2. p. 111 et 129. t. 27. f. 1 — 10. NR G et 17. 2 Linn. Papilio — 778. Ochsenh. Vanessa — 1, 1. p. 125. Geoffr. 2, p. 38. Le gamma. Wenn man als zimmetbraun (canelle clair) annimmt, was die Fig. 1. ſchwarz zeigt, ſo ſtimmt die Raupe mit der Roͤſelſchen Abbildung uͤberein. R. nennt ſie wegen ihrer eige— nen Faͤrbung la bed aude. Eben ſo kenntlich wie durch dieſe Raupe, wird die Art durch die 2 krummen Hoͤrner am Kopf der Puppe (deux espèces de cornes contourndes en crois- sant p. 112). Endlich gibt R. auch das weiße C auf der Unterſeite der Hinterfluͤgel des Schmetterlings an; er vergleicht es aber mit einem Neumonde — (tache presque argentée qui tient un peu de la figure du croissant). 37) * Hipparchia aegeria. R. I. 2. p. 113 et 130. t. 27. f. 11 — 17. Linn. Papilio — 771. Ochsenh. Hipp. — 1, 1. p. 238. Geoffr. 2. p. 48. Tircis. Die Abbildung des Schmetterlings, den R. aus der Rau: pe erzogen hat, entſpricht in den Augenflecken der Fluͤgel der Linneiſchen Diagnoſe. Die Grundfarbe iſt nach S. 116, wie bey Linne, braun (un brun avec une légeère teinte de cou- leur d’olive); die Flecke blaßgelb (d'un jaune pale). — An der Raupe will R. eine ſehr deutliche Zunge mit ſtumpfer Spitze bemerkt haben. 38) Zycaena W album. R. I. 2. p. 135 et 177. t. 28. f. 1—7. Ochsenh. — 1, 2. p. 109. Dieſe Rſche Art wird von Linne, den Verf. des Wien. V. und Borkhauſen mit Unrecht bey Lye. Pruni citiert. Die Raupen fand R. auf der Ulme, und erzog daraus an 10 Schmetterlinge (huit à douze de ces papillons sont nes chez moi), „die (S. 142) unter einander in der Faͤrbung vollkommen gleich waren. Ihre Fluͤgel find hellbraun mit ſchwa⸗ cher Röthung (d'un brun clair legerement rougeätre); die Unterſeite der Hinterfluͤgel hat eine Binde von kleinen, rothen, — 644 augenartig gerundeten Flecken, gegen deren Mitte ein kleine r ſchwarzer Kreis iſt (une bande de petites taches rouges arrondies en oeil, vers le milieu desquelles est un petit «ercle noir). Dieſe Fleckenbinde fängt am Innenwinkel des Hinterrandes an und geht dis zur Mitte deſſelben. Zwey Bin⸗ den von kleinern und weniger hellen Flecken ſind gegen die Mitte eines jeden Fluͤgels. Am Innenwinkel des Hinterrandes iſt ein kleiner, eine Art Haken bildender Theil.“ — Da Lye. pruni und W album nahe verwandte Schmetterlinge find, fo laßt ſich erwarten, daß auch ihre Raupen aͤhnlich ſeyn werden. Lieſt man Roͤſels Beſchreibung der Pruniraupe, ſo findet ſich die Aehnlichkeit der beyden Arten größer, als fie nach Ochſen— heimers Worten zu ſeyn ſcheint. Denn Pruni wird vor der Verwandlung eben fo gut braun, wie W album; auch in den Hoͤckern neben der Ruͤckenlinie ſcheinen ſie ziemlich gleich zu ſeyn. Wie ſie ſich wirklich unterſcheiden, wird daher wohl er noch durch genauere Beobachtungen ausgemacht werden muͤſſen. Einſtweilen iſt gewiß, daß man die Ulme noch nicht als Nah: rungspflanze der Ly c. pruni kennt, und ſomit ſpricht ſchon dieſe Nahrungspflanze fuͤr meine Behauptung. Ferner ſoll die rothe Fleckenbinde auf der Unterſeite der Hinterfluͤgel des Schmetter— lings nur bis zur Mitte des Hinterrandes gehen, was wohl bey W album, aber nicht bey Pruni Statt findet; bey letzte— rerer geht fie bis an den Vorderrand und ſetzt auf die Vorder fluͤgel über. Auch würde R., wenn er von Pruni ſpraͤche, ſich über die ſchwarzen Flecke in der Binde, von denen Pruni eher zwey Reihen hat, wohl anders ausgedruͤckt haben. Als ent: ſcheidend laͤßt ſich aber das anſehen, daß er von den rothen Flecken, die Pruni in beyden Geſchlechtern auf der Oberſeite der Flügel immer hat, gar nichts ſagt, daß er alfo eine einfarbi⸗ ge Oberſeite ſah, wie fie W album in der That hat. Eine Erklaͤrung, warum Rs. Schmetterling als Pruni galt, kann nicht ſchwer fallen. Die ſehr ungenaue Abbildung bey dieſem, die Seltenheit des Ulmenſchmetterlings in den mei: ſten Gegenden, die daher kommende Unkenntniß deſſelben muß- ten wohl den Unterſchied in der Raupennahrung als unbedeu⸗ tend anſehen und daher keine Ahnung einer Artverſchiedenheit aufkommen laſſen. — Geoffroy's Porte-queue brun à deux bandes de taches blanches (2. S. 60) ſcheint ein Gemiſch von Lye. Ilicis, Pruni und W album, aus dem ich mich nicht herauszufinden, noch einen Grund fuͤr oder gegen meine Vermuthung aufzuſtellen weiß. — Daß übrigens W album auch in Frankreich gefunden wird, leidet keinen Zweifel; in de Villers Tafeln ſehe ich eine recht gute Abbildung, und ich ſelbſt beſitze ein aus Paris erhaltenes Stuͤck. 39) + Lycaena quereus. R. I. 2. p. 136 et 142. Ochsenh. — 1, 2. p. 96. Borkh. Papil. — 1, p- 266. Geoffr. 2. p. 58. Le porte- queue bleu à une bande blanche. R. fand die Raupen auf der Eiche; ſie waren erſt gruͤn, vor der Verwandlung braun, und unterſcheiden ſich von Wal- bum nur durch den Mangel der vertieften Laͤngslinie des Ruͤckens (elle n'a pas la canelure du dessus du dos). Ihre Puppe hat keinen fo platten Bauch wie die von W album. Der Schmetterling hat nicht die rothen Flecke auf der Unterſeite der Hinterfluͤgel, und ſeine Oberſeite iſt ſchoͤn dunkelblau oder 645 ſchöͤn violet (d'un beau bleu foncé ou d'un beau violet). — Von der Abtheilung C. der Ochſenheimeriſchen Lycaena oder der Gattung Thecla der Englaͤnder iſt Quercus die einzige europaͤiſche Art, der dieſe Praͤdicate zukommen. — Borkhau⸗ ſen und Geoffroy ſind die Einzigen, die Rs. bey dieſem Falter gedenken. Anm. R. ſpricht S. 143 von Schmetterlingen aus ſeinen Eichenraupen, deren Flügel auf beyden Seiten braun wa— ren. Da dieß alles iſt, was er daruͤber angibt, ſo laͤßt ſich nur mit einiger Sicherheit vermuthen, daß er Eycae- na ilicis vor ſich hatte. 40) * Pontia brassicae. R. I. 2. p. 143 et 178. t. 28. f. 8—14. t. 29. fig. 1. 2 ? p. 11 et 47. t. 22. f. 1. I. 1. p. 156, 340 et 357. t. 10. f. 7. II. 2. p. 211 et 268. t. 33. f. 2. P. 226 et 270. t. 34. f. 1. 2. Linn. Papilio — 759. Ochsenh. Pontia — 1,2. p. 144. Geoffr. 2. p. 68. Le grand papillon blane du chou. Sind die Abbildungen der Raupe auch nicht ſehr gut ges rathen, fo geben doch die Beſchreibung derſelben (J. 1. S. 156 und I. 2. S. 144) und die auf Taf. 29. dargeſtellten Schmet⸗ terlinge die noͤthige Sicherheit fuͤr die Richtigkeit des Namens. Die zwey ſchwarzen Flecke und die ſchwarzen Spitzen an den Vorderfluͤgeln, die Linne fuͤr ſeinen Papilio brassicae fordert, ſehen wir auf der genannten Tafel dargeſtellt. Linne characte⸗ riſiert offenbar nur das Weibchen; ich weiß daher nicht, ob ſeine Diagnoſe von Ochſenheimer fo ganz unverändert aufge— nommen zu werden verdiente. — Dieſe Art kommt bey R. oft vor als la plus belle chenille du chou. 41) * Papilio machaon. . R. I. 2. p. 152 et 179. t. 29. f. 9. t. 30. . p. 317. 1. 7. f. 7. 8. p. 357. t. 10. f. 6. Linn. — 751. Ochsenh. — 1, 2. p. 121, Geoffr. 2. pag. 54. Le grand papillon à queue, du fenouil. Die Raupe iſt grün (un beau verd), auf jedem Ringe mit einem ſchwarzen Querſtreifen (une raie transversale, welle a sur chaque anneau), der an ſechs Stellen durch orangerothe Flecken unterbrochen iſt (eoupees en six endroits par tes taches d'un rouge- orange). Ihre zwey fleiſchigen Nackenhoͤrner beſchreibt R. ausfuͤhrlich. Die Abbildung des Schmetterlings, die auch Linne anzieht, ſichert den Namen der Art ohne weitern Beweis. 42) * Pontia rapae. R. I. 2. p. 165 et 179. t. 29. f. 4— 8. . t 10. 124R% II. 1. p. 120 et 142. t. 2. f. 3. — — — 646 p. 146. t. 3. f. 12 — 14. Linn. Papilio — 759. Ochsenh. Pontia — 1, 2. p. 146. Geoflr. 2. p. 69. Le petit pa- pillon blanc du chou. Die Raupe hat eine grüne Farbe (un assez beau verd), längs des Ruͤckens einen gelblichen Streifen (une raie d'un verd plus jaune) und einige gelbe Puncte an jeder Seite (quelques points jaunes de chaque cöte). Den Schmet⸗ terling characteriſiert inne wie den Papilio brassicae, nur daß er minor ſtatt major ſetzt und aus Verſehen albis weglaͤßt, (was Fabricius und Ochſenheimer unverbeſſert gelaſſen haben). Er hat alſo auch nur das Weibchen bezeichnet. Beſſer haͤtte er die apices einereos als nigros genannt — R. unterſchei⸗ det beyde Geſchlechter (II. 1. S. 91 und 92) ſehr richtig, und gibt der Wahrheit gemaͤß an, daß Fig. 7., die auf den Vor⸗ derflügeln nur einen Fleck hat, das Männchen vorſtellt. Auf der 10ten Tafel iſt, wie der Augenſchein lehrt, ein weiblicher Vorderfluͤgel abgebildet. Die Abbildungen des Aten Theiles ge⸗ hoͤren zufolge der Worte S. 120 le papillon blanc de la petite chenille verte du chou. Die Verfaſſer des Wien. V. fuͤhren unter Papil. Napi die chenille verte du navet R. an (S. 163). Hier find fie aber in einen erweislichen Irrthum verfallen. Ein Tagvogel der auf du navet lebte, kommt bey R. nicht vor. Dagegen finden wir I. 2. S. 298 folgende Stelle: „Ich wage nicht zu entſcheiden, ob eine grüne glatte Raupe, die auf den Ruͤben⸗ feldern (dans les champs de navets) vielen Schaden anrich⸗ tet, nicht dieſelbe grüne Kohlraupe (chenille verte du chou) iſt, von der wir eben geſprochen haben.“ Die von R. zur Er⸗ laͤuterung hinzugefügten Taf. 40. und 41. zeigen ſogleich, von welchen Kohl ⸗ und Ruͤbenraupen die Rede if. Die Wiener haben dieſe Tafeln und die fruͤhern und fpätern Worte des Textes nicht beachtet, ſondern gemeynt, hier ſey von Pap. ra- pae und napi die Rede. 43) * Pontia erataegi. R. I. 2. p. 179. t. 29. f. 3. II. 1. P. 92 et 142. t. 2. f. 59. Linn. Papilio — 758. Ochsenh. Pontia — 1; 2. p. 142. Geoffr. 2. p. 71. Le gase. Man ſieht es der Abbildung auf Taf. 29. ſchwer daß ſie, wie die Erklaͤrung S. 179 ſagt, eine Ba ſeyn 2 In der 11ten Abhandlung wird ſie nirgends erwaͤhnt. Daß fie Crataegi ift, ſchließe ich aus Folgendem. Sie ift an einen Weißdornzweig beveſtigt; ſie zeigt eine Menge ſchwarzer Pun⸗ cte, die man auf den vorderſten Gelenken auch ſternfoͤrmig ge: ſtellt ſieht; es iſt kein Grund da, die Puppe von Brassicae noch einmal und uͤberdieß ſo platzraubend darzuſtellen, da ſie ſchon auf Tafel 28. zweymal vorkommt; fie hätte der richtigen Ordnung nach mit Fig. 1. ſtatt mit Fig. 3. bezeichnet ſeyn muͤſſen, weil die zwey Puppen auf Taf. 28. die letzten Num⸗ mern (13 und 14) haben. — Die Figuren des zweyten Theiles ſtellen unſere Art unverkennbar vor. f 44) * Euprepia villica. R. I. 2. p. 186 et 233. t. 31. .1—8. Linn. Phalaena — 820. Ochsenh. Euprep — 3. pag. 330. Geoffr. 2. pag. 106. L’ecaille marbree. Von der Raupe dieſer Phalaͤne gibt R. die Merkmale an, die gerade dieſe Art auszeichnen, nehmlich einen rothen Kopf und rothe Beine. Der Schmetterling, den die Abbildung ſchon ganz kenntlich macht, hat ſammetſchwarze Vorderfluͤgel (d'un beau noir veloutée) mit hellſtrohgelben Flecken (des taches d'un jaune plus pale que la couleur de paille) und hoch⸗ gelbe Hinterfluͤgel (d'une haute nuance de jaune) mit ſchwar⸗ zen Flecken, wie es die Linneiſche Diagnoſe fordert. Linne's Fragzeichen bey Spirilinguis laͤßt ſich nach Rs. Angaben und meiner Pruͤfung wegſtreichen. Es iſt eine Zunge vorhanden, die etwa die halbe Laͤnge der Fuͤhler erreicht. 45) + Catocala promissa. R. I. 2. p. 188 et 235. t. 32. f. 1—7. Esper europ. Schm. IV. p. 117. t. 96. f. 1 — 5. Borkhausen 4. p. 36. Treitschke Catoc. — 5, 3. p. 349. Eſper hat die Raupe von Promissa ganz der Rſchen Beſchreibung der chenille lichende aemäß gefunden, nehmlich in blaͤulicher Grundfarbe, oder, wie R. ſagt, gris blane. Der Schmetterling ſtimmt mit Rs. Abbildungen und Angaben. Er iſt auf den Vorderfluͤgeln grau und ſchwarzwellig bandiert (tra- vaillée en point de Hongrie, formé par des melanges de gris et de noir). Bey der Sponsa hätte R. in dieſer Kürze nur von braunen und ſchwarzen Wellen ſprechen koͤnnen. Es war aber ein ſehr verzeihlicher Irrthum von Linne, daß er, da ihm Promissa unbekannt war, Rs. Figuren nebſt den beyden Roͤſelſchen zu feiner Phal. sponsa zog (S. 841). Fabricius behielt das Linneiſche Verſehen bey. Das Wien. V. enthält ein anderes, indem es Rs. lichende zu Pacta, d. h. Electa Bh. ſtellt. Geoffroy's lichende rouge, bey welcher auch das Citat aus R. ſteht, gibt Treitſchke für Sponsa aus; mit welchem Rechte, haͤtte wohl geſagt werden muͤſſen, da die ailes supérieures de couleur cendrée vielmehr auf Nupta hindeuten. 46) Gastropacha lanestris. R. I. 2. p. 202 et 236. t. 32. f. 11. 12. II. 1. p. 136 — 146. t. 3. f. 15 — 17. Linn. Phal. — 892. Ochsenh. Gastrop. — 8. pag. 289. Die Raupe ift halbzottig (demi-velue), ſchwarz violet oder faſt violet. An der Seite eines jeden Ringes geht ein gelber Rand, der zwiſchen den Gelenken etwas hoͤher ſteigt (le bout de la moitié supérieure de chaque anneau est borde de jaune; cette bordure remonte un peu vers le dos). In dem dadurch gebildeten Bogen liegt ein faſt eben ſo gelber Fleck (dans le petit arc renfermé par cette bordure il y a une tache a peu pres du meme jaune). Sie lebte auf Weißdorn und Apricoſen. Im July machte fie ſich an Blaͤt⸗ tern ein ſehr kleines Puppengehaͤuſe, das auswendig ſo glatt, glaͤnzend und braun wie eine Eichel war. Die Schmetterlinge kamen nicht aus. — Die gefirnißte Puppenhuͤlſe laͤßt darauf 648 ſchliefen, daß eine mit Catax, Everia und Lanestris ver- wandte Art gemeynt iſt. Die Beſchreibung der Raupe kommt der Ochſenheimerſchen Beſchreibung der Raupe von Lanestris ſo nahe, daß die Gleichheit beyder Raupen nicht zu bezweifeln iſt. Die gewoͤhnlichſte Faͤrbung iſt aber die oben angegebene, ſo viel ich beobachtet habe, in unſern Gegenden nicht. In den Roͤſelſchen Tafeln (J. noct. 2. 62) ſehe ich fie fo wie an eis ner von mir ausgeblafenen Raupe, nehmlich längs der Seite auf jedem Ringe mit ein paar gelblichen Puͤnetchen. Doch da die Ochſenheimerſche Beſchreibung wahrſcheinlich nach der Na— tur genommen iſt, ſo muß ihre Uebereinſtimmung mit der Rſchen als entſcheidend angeſehen werden (Ein ſehr auffallendes Merkmal der Lanestrisraupe, das ich bey allen Beſchreibern uͤbergangen finde, bieten die zinnoberrothen Beine). Woher R. die Lanestrisraupe erhalten hatte, daher er— hielt er auch die im Aten Theile abgebildeten Eyer, von denen ich verſichern kann, daß fie Eyer von Lanestris find, R. er— hielt ſie an einem Schlehendornaſte. Hier bey Glogau findet man ſie wohl auch an Schlehen, viel haͤufiger aber an Birken, an denen fie im Anfange des May im jungen Laube auffal⸗ lend genug ſind. Sie ſitzen wie Ringelraupeneyer, ſind aber auswärts mit der weichen, maͤuſegrauen Afterwolle des Weib— chens bekleidet. Die oberſten und unterſten Eyer eines Ringes ſind ſpiralfoͤrmig um den Zweig geſtellt und laſſen Zwiſchen— raͤume zwiſchen ſich. Alles dieſes iſt von R. genau abgebildet und beſchrieben. Roͤſels Abbildung gibt keine richtige Vorſtel— lung; hier liegen die Eyer, ſtatt aufrecht zuſtehen. 47) * Liparis salicis. R. I. 2. p. 210 et 240. t. 34. £.1—6. p. 4 et 46. t. 21. f. 13. Linn. Phalaena — 822. Ochsenh. Liparis — 8. p. 198. Geoffr. 2. p. 116. L’apparent. R. bildet die Raupe — la chenille du peuplier blanc et du saule — völlig unkenntlich ab und beſchreibt bloß die Varietaͤt, welche auf dem Ruͤcken gelbe Flecken hat (des taches d'un jaune citron); bey Nöfel ſehen wir die Abänderung mit weißen Flecken, bey Eſper beyde. — Die Puppe liegt nach R. in einem Gehaͤuſe von wenig Seide, und iſt eine der zottigſten, die er kennt. Die Fluͤgel und der Leib des Schmetterlings ſind ſchoͤn glaͤnzend weiß; an den Stellen des Koͤrpers und der Beine, die nicht beſchuppt ſind, erblickt man eine ſchwarze Farbe (noir de jais). g 48) * Acronyeta aceris. R. I. 2. p. 212 et 241. t. 34. f. 7—11. Dee t p. 257 .. t. 6. f. 15. 16. II. 1. p: 116 nt 146. t. 3. f. 9. 10. Linn. Phalaena — 846. Treitschke Acronycta 5p 11 Ihre langen, gelben Haarbuͤſche ſtehen nicht auf fleiſchi⸗ gen Höckern und verjuͤngen ſich nach oben. Auf dem Ruͤcken geht eine Reihe ſchwarzer, weiß eingefaßter Flecken (un rang de taches dun beau noir bordees de blanc). Sie reißt ſich, wenn ſie ihr Geſpinnſt verfertigt, alle Haare aus und 649 bekleidet es von außen damit. Der Schmetterling, der in der Mitte des Fruͤhlings auskommt, hat auf den Flügeln verſchie⸗ dene Nuancen von Grau und etwas Weiß, verſchieden gemiſcht und vertheilt (differentes nuances de gris et un peu de blanc, difléeremment melangees et distribudes). An dieſem allen, beſonders an der Raupe, iſt die Ahorneule kenntlich. Da die Raupe bey R. kurzweg chenille du maronnier d'Inde heißt, fo müffen auch die Figuren in I. 1. hieher gehören, 49) Orgyia fascelina. R. I. 2. p. 216 et 236. t. 32. f. 8—10. I. 1. p. 111 et 136. t. 2. f. 21. Linn. Phalaena — 825. Ochsenh. Orgyia — 3. p. 214. Degeer I. Tte Abh. S. 40. II. 1. S. 230. Reaumur, der auf Tafel 32. nur das Puppengehäufe und zwey Schmetterlinge abbildet, beruft ſich dabey auf die T. 2. abgebildete Raupe. Dieſe iſt aber, wie aus der Erklaͤ— rung dieſer Tafel zu erſehen iſt, nichts als Fascelina. „Sie iſt (S. 136) gegenwaͤrtig in Grau, Weiß und Schwarz gekleidet. Zu Zeiten iſt ſie faſt gelb. Sie hat anf dem Ruͤcken 5 buͤr— ſtenfoͤrmige Haarbuͤſche und einen pinſelfoͤrmigen über dem Hin— tern.“ Dieſen Buͤrſten gibt die Abbildung unten eine weiße, oben eine ſchwarze Farbe. Man darf nur Roͤſels Abbildung anſehen, um auch in der Rſchen ſogleich die Fascelinaraupe zu erkennen. Der aus dieſer Raupe kommende Schmetterling, der ſich aus den Figuren nicht erkennen laͤßt, hat „graue Vorder— fluͤgel mit ſchwarzen und einigen gelben Puncten.“ In Figur 10. ſieht man auch die ausgeſtreckten zottigen Beine. Da der Schmetterling ſich nicht vollſtaͤndig ausgebildet hatte, ſo konnte er ihm keine beſſern Merkmale geben. Der Name iſt aber durch die Raupe ſicher genug. 50) Orgia pudibunda. R. I. 2. p. 216 et 238. t. 33. f. 4—17. Linn. Phalaena — 824. Ochsenh. Orgyia — 3. pag. 209. Geoffroy 2. pag. 113. La patte etendue, Die Abbildungen der Raupe ſtimmen mit den Roͤſelſchen überein; fie zeigen wie dort vier Ruͤckenbuͤrſten und einen Pins ſel uͤber dem Hintern. Die Farbe dieſer Haare iſt nach R. oft roſenfarbig. „Der Schmetterling hat ſchmutzig weiße Fluͤgel, die beym Weibchen außer einem gelblichen Querſtreifen und ei⸗ nem kleinen gelblichen Fleck (une raie transversale un peu jaunätre et une petite tache de meme couleur) einfarbig ſind, beym Maͤnnchen aber wellige oder geflammte Flecken ha⸗ den.“ Obgleich Linne 's Diagnoſe, Roͤſels Bild gemäß, drey braune wellige Binden verlangt, fo kann doch uͤber die Mich- tigkeit der Beſtimmung kein Zweifel obwalten, zumal da Linne Rs. Abbildungen ſelbſt citiert. 51) * Euprepia caja. ' R. I. 2. p. 219 et 244. t. 36. . 1—7. Linn. Phalaena — 819. Ochsenli. Euprepia — 3. pag. 335. Geoffroy 2. pag. 108. L’ecaille martre ou herissonne. Iſis 1838. Heft 9. 950 Bey R. heißt die Vajaraupe der Marder over Igel (la marte ou Thérisson), weil ihre meiſten Haare eine ſolche Far: be oder Stellung haben, wie bey dieſen Thieren. Die Haare nahe am Kopf und die an den Seiten ſind (nach R.) roͤthli⸗ cher und kuͤrzer als die übrigen. Die Abbildungen des Schmet⸗ terlings find nicht ſonderlich gut; aber die weißen rivuli der Vorderfluͤgel und die runden Flecken (puncta) der Hinterfluͤgel laſſen ihn ſchon erkennen, wenn man auch nicht die Beſchrei⸗ bung (S. 220) befraͤgt, worinn allem Mangel abgeholfen wird. 52) * Gastropacha quercus. R. I. 2. p. 221 et 242. t. 35. f. 111. I 1 pe Ste tree. e p. 280 et 323. t. 8. f. 20 — 28. II. 2. p. 272. t. 34. f. 7. Linn. Phalaena — 814. Ochsenh. Gastrop. — 5. pag. 266. Geoffr. 2. p. 111. Le minime à bande. I. 1. p. 136. t. 2, f. 19. 20.2 I. 2. p. 227 et 243. t. 35. f. 12— 15.7 Von den aͤhnlichen Arten Quercus, Trifolii, Spartii etc. iſt an den ohne Fragzeichen angezeigten Stellen nur Quercus beſchrieben und abgebildet. Nur die Raupe von Quer- cus, ſoviel man jetzt beobachtet hat, naͤhrt ſich von Blaͤttern mehrerer Baͤume, dergleichen bey R. angegeben werden, Ulmen, Hainbuchen, Haſeln, Cornelkirſchbaͤume. R. beſchreibt die Rau⸗ pe ſo: die Ringe ſind an den Gelenken ſammetſchwarz, welche Farbe ſichtbar wird, wenn fie ſich ausſtreckt. Außerdem ficht man nur ihre hellfalben, mit ein wenig Olivenfarbe und Sil⸗ bergrau gemiſchten Haare, die zu andern Zeiten braunſchwarz ſind.“ Hier bieten die ſammetſchwarzen Einſchnitte die beſte Bezeichnung dieſer Art. Beym Schmetterlinge beſchreibt R., ohne die Verſchiedenheit der Geſchlechter anzugeben, die Fluͤgel ſo: „die Oberſeite (S. 226) der vordern iſt faſt iſabellgelb, jedoch etwas brauner. Auf jedem Flügel iſt eine Art Quer: ſtreif, dem Hinterrande parallel, von dunklerer Farbe; zwiſchen ihm und der Fluͤgelwurzel iſt ein runder, innen weißer, außen ſchwarzbrauner Fleck.“ Dieſes iſt eine deutliche Beſchreibung vom Auercus- Weibchen. S. 227 ſagt R., daß die chenille du gazon t. 2. f. 19. 20. von derſelben Gattung (genre) iſt, daß ihre Haare hell gemsfarben ſind, daß er ſie auf Gras fand, und damit, fo wie mit Ulmen⸗, Hainbuchen- und Brombeerblaͤttern naͤhrte, daß die meiſten Schmetterlinge verkruͤppelten, daß aber ein da⸗ von erhaltenes Weib dem oben beſchriebenen ziemlich gleich war. Es laͤßt ſich nicht leicht entſcheiden, ob dieſes eine andere war. Das Wiener Verzeichniß (S. 57) und Knoch (Beytr. 3. Stuͤck. S. 56) nehmen die chenille du gazon ohne wei⸗ teres zu Bombyx trifolii. Die Urſache hievon liegt wohl darinn, daß R. ſelbſt fie von der chenille velue de la char- mille unterſcheidet — dabey der Gegenſatz von Gras und Ei⸗ che!, daß er ihre Haare hellgemsfarben, daß er ihre Huͤlſe hel⸗ ler als bey der Hainbuchenraupe nennt, und daß er in den ausgekommenen Schmetterlingen nicht eine völlige Gleichheit mit jenen findet. — Allein anerkauntermaßen hat die Raupe 41 i N 651 von Trifolii ſchwarzblaue Ringeinſchnitte. So lehrt Ochſen⸗ heimer, und ſo fand ich es ſtets an den hier auf ſonnigen, trockenen Waldplaͤtzen nicht ſeltenen Raupen. Dagegen geben Ns. Worte I. 1. S. 136 ein ſehr wichtiges Bedenken: „die Raupe zeigt Schwarzes (du noir) quer an der Vereinigung der Ringe. Ferner finde ich anderwaͤrts für die Trifokiitaupe als Nahrung nur Klee, Wegerich und andere niedere Gewaͤchſe an⸗ gegeben lich erzog ſie nur mit Medicago falcata und Trifo- lium pratense); R. aber ernaͤhrte fie außer mit Gras auch mit Ulmen -, Hainbuchen-, und hauptſaͤchlich mit Brombeer⸗ blättern. Ob Trifolüi ſich wohl an ſolche Nahrung möchte gewöhnen laſſen? Von Quereus habe ich eine Menge Raupen auf einer weiten, mit Heidekraut bewachſenen Ebene gefunden und ſie anfangs damit ernaͤhrt, bis ich ihnen Weiden⸗ und allerhand andere Baumblaͤtter gab. Ohne Zweifel frißt fie auch Gras. 0 Die hellen Haare der Raupe koͤnnen kein ſehr großes Bedenken veranlaſſen, da R. ſelbſt (I. 2. S. 222) an der chenille de la charmille ein Abaͤndern, wenn auch nur nach dem Alter, bemerkt. Ich habe noch zwey abgeſtreifte Haͤute von Quereusraupen vor mir, deren Farbe ziemlich gut chamois. heißen kann. Endlich laͤßt ſich das assez de ressemblance, mème par la couleur des ausgekrochenen Weibchens beynahe eben fo gut für als wider meine Zweifel verwenden. Ich denke da⸗ her, daß die zwey erſten meiner Gegengruͤnde die Richtigkeit der Behauptung des Wiener Verzeichniſſes und Knochs noch etwas problematiſch machen. 58) Lithosia mundana. R. I. 2. p. 229 et 245. t. 36. f. 8— 10. Linn. Phal. mundana 812. Ochsenh. Lithosia — 3. p. 160. Die Raupen fand R. in Menge an alten Mauern auf den dort wachſenden Flechten, von denen ſie ſich naͤhrten. Sie hatten auf jedem Ringe 6 lange roth gelbe Haarbuͤſche (Fig. 9), zwiſchen denen die weißgraue Grundfarde des Koͤrpers gut zu ſehen war (roux, mais leur couleur toit adoucie par celle de la peau). Oben auf jedem Ringe befanden ſich zwey gelbe Flecken; der Kopf war auch weißgrau (la tete étoit à peu res du meme blanc que le corps). — Von dieſer Be⸗ ſchreibung weicht die Ochſenheimerſche darinn ab, daß ſie eine blaßgelblichgraue Grundfarbe, ſchwaͤrzliche Haare und einen hell—⸗ braunen Kopf verlangt. Wahrſcheinlich kommt dieſe beym Ueber⸗ einſtimmen alles Uebrigen geringe Verſchiedenheit bloß daher, daß die Raupen etwas abaͤndern, oder daß einer der beyden Beobachter den Gegenſtand in genauern Augenſchein nahm. So forgfältig R. ſonſt iſt, wo er etwas Belehrendes zu ſehen und zu erzaͤhlen hat, ſo leicht geht er uͤber die Farben und Zeichnungen hin; daher ſcheint mir hier Ochſenheimer den Vorzug in der Glaubwuͤrdigkeit zu haben. — Da das Ver⸗ fahren der Ranpe, ſich zu verſpinnen, etwas Merkwuͤrdiges hat, ſo iſt R. in der Beſchreibung deſſelben ſehr ſorgfaͤltig und aus⸗ führlich. Beym Schmetterling aber läßt er es wieder fo feh⸗ len, daß leicht Zweifel entſtehen koͤnnen. Es heißt: „gegen den 25. July gab mir jede Puppe einen Schmetterling, der nichts Merkwuͤrdiges hat; er gehört zur zwepten Caaſfe der Phalaͤnen | 652 und hat koniſchfadenfoͤrmige Fühler (à filets coniques) und eine Zunge. Er traͤgt feine Flügel niedergedruͤckt dachartig mit ſich beruͤhrenden Innenraͤndern der Vorderfluͤgel (en toit à vi- ve-arrete, mais derase). Die Farbe der Ober- und Unter: ſeite der Hinterfluͤgel iſt ſchmutzig weiß; die des Leibes gleich⸗ falls. Der Schmetterling zeigt weder deutliche Flecken noch Querſtreifen.“ Auf „deutlich“ iſt hier ein Gewicht zu legen; undeutliche ſind alſo da. An der Abbildung, die zu groß iſt — oder vielleicht ſind manche Weibchen ſo groß — ſieht man davon gar nichts. Merkwuͤrdig iſt, daß die Vorderfluͤgel ganz vergeſſen ſcheinen. Oder ſoll du dessus auf die ganze Ober: flaͤche [gehen, und fo viel bedeuten, wie du dessus de toutes les ailes ? 54) + Abrostola triplasia, R. I. 2. p. 246 et 320. t. 37. £.1—3. Linn. Phal. Triplasia 854. Esper IV. pag. 614. Noct. Triplasia. Treitschke Abrostola 5, 3. p. 138. Degeer I. Ste Abh. S. 96. Schon an der Geſtalt in Figur 1. erkennt man die Rau⸗ pe. Außerdem ſagt R., daß ſie gruͤn und ſtellenweiſe weißlich ſey, auf dem Ruͤcken mit zwey braunen, weißlich eingefaßten Flecken, uͤber dem Hintern mit einem Flecke. So finden wir es genau in Roͤſels Abbildungen und in der Natur. Es iſt alſo kein Zweifel, daß auch der Schmetterling dahin gehoͤrt, dem R. eine achatbraune Farbe mit verſchiedenen gelblichen Fle⸗ cken ertheilt. — Eſper iſt nach Deegers Vorgang der erſte, der R. bey Triplasia anzieht. Linne muß die Abbildung, wie Goͤze mit gutem Grunde vermuthet, uͤberſehen haben, da die Raupe ſehr kenntlich iſt. Da das Citat bey Linne fehlt, ſo ſuchen wir es auch bey Fabrieius vergeblich. 55) + Cleophana linariae. R. I. 2. p. 248 at 320. t. 37. f. 4—7. Degeer II. 1. p. 314. t. 8. f. 1 — 6. Esper IV. p. 313. Borkh. 4. pag. 317. Treitschke 5, 3. pag. 77. Nur die Angabe, daß die Raupe — la sangsue — auf Linaria lebt, brachte mich darauf, worauf mich die verfehlten Abbildungen nicht gebracht haͤtten, hier unſere Leinkrauteule zu vermuthen. Dann fand ſich auch, daß die Verfaſſer des Wien. Verzeichniſſes, Degeer, Eſper und Borkhauſen dieſe Abbildun⸗ gen ſchon kannten. Die Raupe beſchreibt Reaum. als 16fuͤßig, glatt, perlgrau, weißlich mit einem gelben Ruͤckenſtreifen; an jeder Seite iſt erſt ein aus ſchwarzen Puncten zuſammengeſetz⸗ ter, dann ein gelber, darauf ein ſchwarzer Streif. — „Die Schmetterlinge tragen ihre Fluͤgel dachfoͤrmig; die vordern ſind oben grau; ein helles Braun und ein grauliches Weiß, zu Puncten und Zuͤgen darauf geworfen, geben ihnen eine fanfte und ziemlich angenehme Farbe.“ — Dieß find die wichtigſten Merkmale der Cleoph. Lina- rige. — Treikſchke zweifelt an der Richtigkeit der Borkhauſen⸗ ſchen Angabe, daß die Raupe noch im September gefunden werde. Ich ſelbſt traf zu Anfang des Septembers an 20 653 Stück, groß und klein, und die letzten verſpannen ſich in den letzten Tagen dieſes Monats. Daran iſt aber nicht bloß das kältere Clima Norddeutſchlands Schuld; denn auch bey R. verpuppten ſich einige Raupen erſt im Anfang des September. 56) Acronyeta euphorbiae. R. I. 2. p. 249 et 321. t. 37. f. 8. 9. 10. 15. II. 1. p. 149. . t. 4. f. 14 — 16. Treitschke — 5, 1. p. 40. Die Raupen erhielt R. zu Ende des Octobers aus der Gegend von Tours, wo ſie auf Wolfsmilch geſammelt worden waren. Ihre Beſchreibung ſtimmt mit der von Brahm in Scriba's Beytraͤgen nach der Natur gegebenen genau uͤberein. „Sie iſt haarig, aus der Gattung derer, die 10 Haarbuͤſche auf jedem Ringe haben, von denen die zwey oberſten ſich nicht in der Peripherie des Kreiſes befinden, der durch die acht an⸗ dern geht. Dieſe Haarbuͤſche, die nicht ſehr ſtark find, machen kein Hinderniß, die verſchiedenfarbigen Streifen zu ſehen, wo- mit der Koͤrper geziert iſt. Die Mitte des Ruͤckens entlang geht ein ſchoͤn ſchwarzer Streif, der von einem weißen oder gelben zu beyden Seiten eingefaßt wird. Unter dieſen iſt ein ſchwarzer Streif; darunter ein rother (rouge de rocou) mit etlichen ſchwarzen Flecken; endlich kommt ein brauner Streif. Die ganze Oberſeite des erſten Ringes iſt roth.“ Die ſehr ſchlechten Abbildungen der Tafel 37 ſind wahr⸗ ſcheinlich die Urſache, daß ſie noch von keinem Schriftſteller er⸗ kannt worden ſind. Noch weit ſchlechter iſt die Abbildung des Schmetterlings im zweyten Theile der Memoiren gerathen; doch konnte ſie nicht leicht beſſer ausfallen, da Rs. Schmetterling, als er ihn erhielt, abgeſtaͤubte Fluͤgel hatte. Was er davon bemerken konnte, beftätigt die Richtigkeit meiner Benennung: „wo der Staub geblieben war, waren ſie weißgrau (gris- blanc). 57) + Aeronyeta rumieis. R. I. 2. p. 251 et 321. t. 37. f. 11. 12. I. 1. p. 385 et 424. t. 15. f. 6. II. 2. p. 223 et 272. t. 34. f. 8. Degeer II. 1. pag. 298. Treitschke — 5, 1. pag. 38. Raupe und Schmetterling ſind im erſten Theile gleich unkenntlich; viel beſſer iſt die erſtere im zweyten Theile darge⸗ ſtellt, und hiernach erkennt man die Art ſicher als Acronycta rumicis. R. naͤhrte ſie mit Neſſeln, mit der aristoloche, mit Portulak, mit Ampfer und mit andern Kuͤchenkraͤutern. Die Beſchreibung im erſten Theile iſt nach ſeinem eigenen Ge⸗ ſtaͤndniſſe mangelhaft: „jeder Ring bat 8 Hoͤcker, welche kurze, duͤrftige Haarbuͤſche von braunrother Farbe tragen; an jeder Seite ſind zwey Baͤnder weißer Flecken.“ Im zweyten Theile hilft er dem Mangel ab, indem er die orangefarbenen Flecken auf dem Ruͤcken — die jedoch nicht immer ſichtbar ſind — nachträgt: „tout du long du dos elle a sur chaque anneau deux taches d'un rouge- orange.“ Wenn auch durch alles dieſe die Raupe von Rumieis erkennbar iſt, fo würde doch in einer ſcharfen, untadelhaften Characteriſtik dieſer Raupe die An⸗ gabe verlangt werden, daß die unterſte weiße oder gelbliche Fle⸗ 654 ckenreihe an der Seite, rothgefleckt iſt. Weit weniger laͤſtig, als dieſe Farbenbeſchreibungen, faͤllt die auf Rumieis ge⸗ nau paſſende Beſchreibung des Puppengehaͤuſes, in das zerbiſ— ſenes Papier gemengt iſt, und des Geraͤuſches, welches die Puppe Viertelſtunden lang verurſacht, wenn ſie in ihrer Wohnung beunruhigt wird. Den Grund des Geraͤuſches hat er aber falſch angegeben; haͤtte er das Geſpinnſt geoͤffnet, ſo wuͤrde er die wahre Urſache leicht eingeſehen haben. — Der Schmetterling „gehoͤrt zu der Gattung der Nachtſchmetterlinge, deren innerer Theil der Fluͤgel ſich nach dem Koͤrper formt, und deſſen Form deutlich bemerken laͤßt. Eine Miſchung von Schwarzbraun und Weiß bilden die Farben oder vielmehr die Nuancen von grauen Farben auf der Oberſeite der Vorderfluͤ— gel.“ — Hiermit habe ich aber nicht allein meine, ſondern auch Degeers Meynung dargethan, der alle Rſche, hieher gehörigen Bilder richtig zuſammengeſtellt hat. Reaumur hat ſich I. 1. S. 424 verſehen, indem er 15 chenille rase; auf S. 385 heißt es richtig chenille velue. 58) Bryophila glandifera? R. I. 2. p. 255 et 323. t. 39. f. 14. Treitschke — 5, 1. p. 58 et 10, 2. p. 10. Die Raupen fanden ſich zu Ende Juny auf einer Mauer der Tuillerien erwachſen oder verſponnen. Zum Geſpinnſte ver⸗ wandten fie Steinchen und Koͤrnchen [dev Mauer. Sie waren 16fuͤßig, braͤunlichgrau (d'un gris un peu brun), längs des Ruͤckens mit einem weißen Streif; unterhalb deſſelben ziemlich behaart. Zu Anfang Auguſt erſchienen die Schmetterlinge. Sie hatten borſtenfoͤrmige Fühler und eine Zunge; die Fluͤgel faſt horizontal; die zwey innern Seiten der Vorderfluͤgel erhoben ſich jedoch ein wenig uͤber den Ruͤcken. Die Grundfarbe der Oberſeite der Vorderflügel iſt ein gruͤnliches Grau; ein weißes Grau bildete Flecken und Wellen, die von dem erſtge⸗ nannten Grau eingefaßt wurden. Die Unterſeite der vier Fluͤ⸗ gel war ein weniger weißes Grau als das der Vorderfluͤgel. — Bey Treitſchke finden wir die Behaarung der Raupe nicht erwähnt und eine grüme Grundfarbe (10, 2 p. 10) angegeben. Allein auch bey ihm hat der Rüden eine weiße Laͤngslinie, und nach der Beſchaffenheit der Perla zu urtheilen, muß Glandi- fera eine Behaarung haben. Ich glaube, daß die angedeute⸗ ten Abweichungen keine bedeutenden Hinderniſſe fuͤr die Rich⸗ tigkeit meiner Beſtimmung verurſachen, zumal wenn man be⸗ denkt, daß Rs. Raupen vollig ausgewachſen und vielleicht ſchon entfaͤrbt waren. Aus der Nahrung der Raupe erſehen wir ſchon, daß ſie auf keinen Fall zu Noct. oleracea gehören kann. Lin ne allegiert Figur 4. zu dieſer Eule mit einem Fragzeichen; ſah er vielleicht die dort gegebene Unterſeite fuͤr die Oberſeite an, fo daß er Fig. 3. nicht für dieſelbe Art hielt? Fabricius iſt ſeiner Sache viel gewiſſer, obgleich er auch nur Fig. 4. an⸗ fuͤhrt; er laßt auch das Fragzeichen weg! Bey Eſper und Borthauſen fehlt dieſes Ettat billiger Weiſe⸗ 59) Briophila? — * R. I. 2. pag. 256. 655 Es wird ſich wahrſcheinlich nur in Charenton ſelbſt ent⸗ ſcheiden laſſen, was fuͤr eine Art R. vor ſich hatte. Er fand die Raupen auf den Flechten der Mauern; ſie hatten die Groͤße der Raupe von Pontia rapae und waren glatt und blaͤulich. Weiter ſagt er von ihrem Ausſehen nichts; ſondern er beſchreibt nur noch die Weiſe, wie ſie gruͤnes Wandmoos zu ihrem Ge⸗ ſpinnſte benutzen. So verfahren mehrere Bryophilaraupen, Ob etwa Spoliatricula gemeynt ſeyn ſollte? Treitſchkes Be⸗ ſchreibung der Raupe (5, 1. S. 66) laͤßt an dieſe denken. Ich erinnere aber, daß ich die Raupe von Spoliatricula an den Flechten und Mooſen alter Zaͤune in Berlin oft fand, daß ſie aber zu Treitſchkes Beſchreibung wenig paßte. Einſtweilen möchte aber behauptet werden koͤnnen, daß R. Raupe eine Bryo- phila iſt. 60) Bryophila? — ? R. I. 2. p. 257 et 321. t. 37. f. 13. 14. Auch von dieſen Raupen hat R. die Schmetterlinge nicht geſehen. Er erhielt fie Ende May von Lugon in Poitou, und vermu⸗ thet faſt, daß fie mit der vorigen Art einerley feyen, Ihr Geſpinnſt war aber ganz anders. Sie waren Ende May erwachſen, 16beinig, ſehr kahl; „ihre Grundfarbe eine Miſchung von roͤthlichem Violett und Dunkelgruͤn, wodurch eine Weinfurbe hervorgebracht wurde (ce qui composoit une couleur vineuse), Auf jeder Seite hatten ſie in der Hoͤhe der Luftloͤcher einen braungruͤnen Strei— fen.“ Sie fraßen Baummoos (de la mousse d'arbre). Lithoſien koͤnnen fie nicht geweſen ſeyn, da dieſe nicht trés- rases find. 61) Hereyna striqulalis. R. I. 2. p. 258 et 322. t. 38. f. 1 6. Treitschke — 7. p. 187. Reaumur erhielt aus den Raupen keine Schmetterlinge. Die ganz eigenthuͤmlichen Gehaͤuſe, in denen die Puppen lie— gen, und deren Verfertigung R. weitlaͤuftig beſchreibt und durch Figuren erlaͤutert, ſind allein der zweyten Familie der Gattung Hercyna Tr., oder der Gattung Nola Leach eigen. Es iſt nur die Frage, welche Art R. vor ſich hatte. S. 271 ſagt er: „die Zahl ihrer Beine (vierzehn) und die gelblichweiße, faſt fleiſchfarbige Haut, verbunden mit der rothgelben Farbe der Haare, ſollen ſie kenntlich machen helfen. Hiemit ſtimmt die Treitſchkiſche Beſchreibung von Strigulalis ſehr gut, nur daß in der letztern von den Haaren nichts geſagt iſt. Dieſe Rau— pe iſt, wie ich aus Erfahrung weiß, ſo gut behaart, wie ihre Gattungsverwandte Palliolalis; bey mir machte fie ſich, aus— nahmsweiſe, gar kein Geſpinnſt, entwickelte ſich aber zu Anfang July zu einem vollkommnen maͤnnlichen Schmetterling. 62) Tortrix —2 - R. I. 2. p. 272 et 323. t. 38. f. 7—9. Folgendes iſt alles, was R. von dieſer Art ſagt: „ich habe auf einem Eichenblatte eines dieſer nachenfoͤrmigen Ge— ſpinnſte aus reiner, weißer Seide gefunden, und daraus zu An— fang July einen kleinen Schmetterling erhalten, deſſen Vorder— fluͤgel oben eine Miſchung von Grau und Braun haben, und der ſeine Vorderfluͤgel ſo zuſammengerollt traͤgt, daß der eine Fluͤgel ganz nach der andern Seite hinuͤber liegt und einen großen Theil des andern Vorderfluͤgels verdeckt.“ Dieſes waͤre ren. — 656 unbezweifelt Tortrix revayana, wenn nicht die Haltung der Fluͤgel in der Ruhe, die auch Fig. 8. dargeſtellt wird, durch⸗ aus widerſtrebte. Von den Pyraliden und Wicklern mit na— chenfoͤrmigem Geſpinnſte trägt kein einziger feine Flügel zus ſammengerollt wie Fig. 8., und da in dieſem Puncte bey R. kein Irrtbum möglich ſcheint, fo müffen wir uns weiter umſe⸗ hen. Unter den Tineen machen nur die Plutellen (Xylostella, Fissella, Vittella) nachenfoͤrmige Geſpinnſte. Diefe weichen aber in der Geſtalt fo weſentlich von jenen ab, daß R. fie ge wiß ausfuͤhrlich beſchrieben haͤtte. Hiezu kommt, daß keine Plutella in der Groͤße und Fluͤgelbreite, wie Fig. 9., bekannt iſt, auch daß keine ihre Fluͤgel ſo ſehr zuſammenrollt. Wenn alſo keine Vertauſchung der Schmetterlinge bey R. vorgefallen iſt, die ich jedoch als wahrſcheinlich annehme — ein Gehaͤuſe von Reyayana und eine Tinea, vielleicht eine Phycis —, fo iſt ſeine Art in Deutſchland noch ganz unbekannt und durch die Fluͤgelhaltung, verbunden mit der Form des Geſpinnſtes, als eigne Gattung ſehr kenntlich characteriſiert. Geoffroy gedenkt dieſes Schmetterlings (2. S. 190) bey ſeinem manteau à points. Mag dieſer Schmetterling mit Lispe eribrella Tr., wofuͤr ich ihn halte, einerley ſeyn oder nicht, ſo iſt er doch von Rs. Schmetterling ſehr verſchieden. Dieſer hat auf den Vorderfluͤgeln un melange de gris et de brun, jener aber hat les ailes superieures d'un blanc argenté avec deux bandes de points noirs. 63) Halias prasinana. R. I. 2 pr 272 et e SI LER p. 284 p. 326. t. 40. f. 79. Treitschke — 8. p. 4. Groͤße und Geſtalt des caffeebraunen Geſpinnſtes (d'un brun café) zeigen, daß der Schmetterling Prasinana oder Quercana ſeyn muß; daß er nun Prasinana iſt, geht aus der Angabe der Zeit hervor, in der R. die Raupe fand, nehmlich Ende October. Sonderbar muß es ſcheinen, daß er dieſe Art in derſelben Abhandlung wieder abbildet und beſchreibt, ohne ſich an die Fig. 7. auf Tafel 59. im Geringſten zu erinnern. „Sie (die Raupe) iſt kahl, 16fuͤßig, vorn dicker als hinten; ihre Farbe ſchoͤn gruͤn, auf jeder Seite mit einem ſchmalen, citrongelben Streifen. Der Vorderrand des erſten Ringes iſt eben ſo gelb. Das Geſpinnſt von roͤthlichbrauner Seide.“ Hiermit darf man nur Roͤſels Abbildung (IV. t. 22.) verglei⸗ chen, um die genaueſte Uebereinſtimmung mit Prasinana zu er⸗ kennen. Die Schmetterlinge bekam R. weder aus der S. 272, noch aus der S. 284 beſchriebenen Raupe. Wie er aber bey der zweyten Raupe nicht an die erſte denken konnte, iſt dadurch zu erklaͤren, daß er die letztere auf der Reiſe fand, wo er ſie nur wenig anſehen und noch weniger beſchreiben konnte, woher er fie auch ſchlechthin „ſchoͤn gruͤn“ nennt; ferner machte fie ein dunkleres Geſpinnſt, vielleicht, weil ſie einen Paraſiten naͤhrte (die Bezeichnung des Geſpinnſtes als brun cafe ſcheint je— doch eben nicht die angemeſſenſte zu ſeyn); wenn er fie nun gar noch einige Jahre fruͤher fand als die zweyte Raupe, ſo mußte er ſelbſt beyde wegen dieſer Verſchiedenheiten fuͤr zwey verſchiedene Arten halten. 64) * Halias chlorana. R. I. 2. p. 273 et 324. t. 39. f. 5. 6. 657 R. II. 1. p. 299 et 316, t. 18. f. 1— 7. Linn, Phal. Clorana 876. Fabr. Pyr. Clorana 3, 2. p. 244. Degeer II. 1. pag. 350. Clorana. Treitschke Halias Clorana 8. p. 10. Die Raupe lebt nach R. in der Mitte eines Blaͤtterbuͤ— ſchels der Weide; ſie macht im Auguſt ein nachenfoͤrmiges Ge— ſpinnſt. Der Schmetterling „traͤgt die Fluͤgel als ein ziemlich ſpitzes Dach, und die Oberſeite der Vorderfluͤgel iſt ein ſchoͤnes, zartes Gruͤn, welches nur rings herum einen glaͤnzenden, gruͤn— lichweißen Rand hat.“ Man kann hier Chlorana nicht verkennen. R. erhielt, wie auch andere Schriftſteller, ſeine Schmetterlinge im Anfan— ge September (S. 276); ſoviel Raupen ich aber bey Berlin, Frankfurt und Glogau ſammelte, alle Geſpinnſte uͤberwinterten und gaben die Schmetterlinge im Fruͤhjahre, zu welcher Zeit und im Sommer bis zum July hin ich ſie auch im Freyen öfters fieng. Linne hat das Citat aus dem zweyten Theile der Me— moiren weder im Systema naturae, noch in der Fauna, bey Phal, elorana, wohl aber im Syst. nat. 875 bey Viridana, wohin es, da Viridana auf Eichen lebt und kein kahnfoͤrmiges Puppengehaͤuſe macht, offenbar nicht gehoͤrt. Fabricius hat es bey Viridana beybehalten, zugleich aber auch an die richtige Stelle, zu Clorana, geſetzt. 65) Penthina (Sarothripus) revayana. R. I. 2. p. 276. e ee e e Treitschke — 8. p. 22. Degeer II. 1. pag. 848. Nro. 7. Aus Geſpinnſten, die R. fuͤr dieſelbe Art mit Chlorana hielt, kamen ihm auch Schmetterlinge hervor, „die ihre Flügel faſt horizontal trugen und deren Vorderfluͤgel oben achatbraun (d'un brun couleur d'agate) waren, welche Farbe Wellen und Flecken bildete, mit gelblichem Weiß.“ Die Abbildung ſtellt dic Schmetterlinge unverkennbar als Revayana dar. — R. vermuthet ſelbſt, daß Revayana nicht eine Art mit Chlorana ausmachen kann, und daß er aus Verſehen verſchiedene Raupen zuſammenbrachte. 66) * Halias quercana. R. I. 2. p. 277 et 324. t. 39. f. 8—14. E p. 325. t. 40. f. 1—6. 10. Degeer II. 1. p. 295. Phal. Prasinana. Fabric. Pyral. Prasinaria 3, 2. pag. 243. Treitschke Ilalias — 8. p. 7. Die Zeit, in der Rs. Raupen ſich verwandelten, reicht allein zum Beweiſe hin, daß ſie nicht zu Prasinana gehoͤren. Sie waren in der Mitte des May erwachſen. Ihre Geſtalt iſt ſehr richtig in Fig. 10. wiedergegeben; bey der fo vielfach copierten Roͤſelſchen iſt ſie ganz falſch. Der Schmetterling wird S. 283 vollſtaͤndig beſchrieben, auch die bey Roͤſeln vorkom— mende Bemerkung hin zugefuͤgt, daß die Raupe, die Puppe und der Schmetterling gruͤn ſind. — Figur 10. gehört zufolge der Anmerkung S. 280 zu Quercana. Iſis 1838. Heft 9. 658 Linne irrt fih, indem er Taf. 39. Fig. 13. 14. die Schmetterlinge von Quercana zu feiner Prasinana zieht, die durch den margo postieus alarum superiorum fulvus veſt und ſicher beſtimmt iſt. Fabricius hat dieſelbe Stelle bey ſei— ner Pyral. Prasinaria, welche Treitſchke mit Recht, ungeachtet einiger widerſprechender Citate, zu Quercana rechnet. Seinen Citaten nach hat Geoffroy dieſelbe Art, Quercana, zweymal beſchrieben, nehmlich als céEladon (2. S. 138) und als chappe verte a bande (S. 172). Zu beyden zieht er nehmlich R. J. t. 39. f. 13. Seine zweyte Art iſt beſtimmt Quercana ; die erſte kann man, wenn man will, fuͤr Prasinana halten, weil dieſe eher auf den Vorderfluͤgeln eine dunkle Mittelbinde hat: une large bande transverse un peu plus foncde (que le reste); cette baude est plus large vers le bord extérieur. 67) Phil dend — 2 eee, 45.31.22. Das abgebildete Geſpinnſt fand R. auf einem Feigen- baum. Der Schmetterling war ſchon heraus. Wir muͤſſen R. glauben, daß es das Geſpinnſt eines Schmetterlings war, und dann kann es nur einem Nachtſchmetterling angehoͤrt haben. 68) Orniw (Coleophora) nov. spec. R. I. 2. p. 286 et 332, t. 44. f. 1—4 Wahrſcheinlich wird dieſere Schmetterling noch lange nicht bekannt werden, da ſein Vaterland Mocca in Arabien iſt. Die Geſpinnſte fand der aͤltere Juſſieu in einem Pack dorther erhaltener Sennesblaͤtter. Aus den in ihnen ge— fundenen Haͤuten erkannte R., daß ſie Schmetterlingen ange— hoͤrten. Wir haben ganz aͤhnlich gebaute Gehaͤuſe, nur von ganz ſchwarzer Farbe, z. B. von Ornix pyrrhulipennella Tischeri, Vibicipennella Zell. msept., und daher ſchließe ich, daß jenes auch von einer Raupe aus der Fam. B. der Gat— tung Ornix (Coleophora Hbn.) verfertigt worden war, 69) Pfial. noct. — 2 R. I. 2. p. 290 et 326. t. 40. f. 11 — 13. Die Raupe fand R. Mitte July auf Luzerne; ſie iſt ſchmutzig weiß oder gelblich; ſchwarze Streifen bilden mehrere Laͤngslinien. — Der Schmetterling kam 16 — 17 Tage nach der Verpuppung hervor. „Seine Vorderfluͤgel liegen flach, mit den Innenraͤndern an einander und bilden daſelbſt eine ſcharfe Kante. Verſchiedenes Braun, darunter auch Rußbraun und helles Braun, bildet auf der Oberſeite der Vorderfluͤgel eckige Flecken. Man ſieht auch graue und gelbliche Flecken und Pun— cte darauf. Die Hinterfluͤgel find kuͤrzer als die Vorderfluͤgel. Alle 4 Fluͤgel ſind unten gelblichgrau; jeder Unterfluͤgel mit ei— nem ſehr deutlichen, großen, ſchwarzen Fleck in der Mitte gegen den Vorderrand hin.“ — R. fand eine gruͤnliche Raupe auf Mangold (Poirée) und andere ganz gruͤne auf einer Art Wolfs⸗ milch (Epurge, Euph.lathyrus), — Dieſen Schmetterling ken⸗ ne oder erkenne ich nicht. Die Raupenbeſchreibung laͤßt ſich allen— falls auf Mamestra chenopodii anwenden, nicht aber die Be— ſchreibung des Schmetterlings. 70) Trachea atriplieis. R. I. 2. p. 292 et 327. t. 40. f. 14. 15. 42 659 Linn. Phalaena — Treitschke Trachea — 5, 2. pag. 66. An dem Schmetterling kann man weniger Zweifel has ben als an der Raupe. Von erſterem heißt es: „die Oberſeite der Vorderfluͤgel iſt angenehm gefärbt; Schwarzbraun, Gelb⸗ lichweiß und ein ſchoͤnes Gruͤn find die Farben, mit denen ſie geſchmuͤckt iſt. Das Gruͤne allein nimmt ſoviel Platz ein als beyde anderen Farben zuſammen. Die Hinterfluͤgel oben und alle 4 Fluͤgel unten haben nur gemeine Farben, ein gelbliches Grau. Die Oberſeite der Hinterfluͤgel hat braunere Nuancen.“ — Auf der Abbildung ſehen wir auch die characteriſtiſche litu- ra media (flava oder albicans) bifida Linne's. — Die Raupe beſchreibt R. gar zu kurz: „ſchmutzig weiß, mit Streifen, die von laͤnglichen hellbraunen Puncten gebildet werden.“ Die bezeichnenden weißen, ſchwarz eingefaßten Puncte werden alſo uͤbergangen, oder vielmehr, ſie werden kurzhin hell—⸗ braun genannt. Am meiſten vermißt man die zwey gelben, ſchwarz eingefaßten Flecken uͤber dem After. Allein in der Ab⸗ bildung der Raupe kann man, wenn man will, alle Zeichnun: gen mit dem Roͤſelſchen Bilde uͤbereinſtimmend und ſelbſt den Augenfleck durch einen kleinen Ring — in der halb ſo großen, alſo unerwachſenen Raupe — angedeutet finden Den Schmet— terling will R. im Auguſt erhalten haben, einer ganz unge woͤhnlichen Zeit, die ſich aber doch nicht geradezu als unmoͤglich anſehen laͤßt. An Polia herbida habe ich auch viel gedacht, bey wel⸗ cher die Zeit des Auskriechens mehr den gewoͤhnlichen Erfah⸗ rungen gemaͤß iſt. Allein hier ſtimmt die Zeit und das Aus⸗ ſehen der Raupe gar nicht, und ein Blick auf Fig. 15. verbie⸗ tet auch, an den Schmetterling weiter zu denken. Die breiten Fluͤgel mit der gruͤnen Faͤrbung und dem zweyſpitzigen, weißen Fleck deuten unwiderſprechlich auf Trach. atriplicis hin. Wem die Raupe nicht paſſen will, der mag der Schwierigkeit durch die Annahme abhelfen, daß R. einen falſchen Schmetterling zu ſeiner Raupe angibt, was ihm, dem ſo vielſeitig Beſchaͤftigten, ſo gut begegnen konnte, wie ſo vie⸗ len, die ſich einzig und allein mit dem Studium der Schmet⸗ terlinge abgeben. 71) * Mamestra brassicae. R. I. 2. p. 288, 297 et 327. t. 41. f. 1—3. p. 298 et 327. t. 40. f. 16. 17. Linn. Phal. — 852. Fabr. Noctua — 3, 2. p. 67. Degeer II. 1. p. 320. Treitschke Ma- mestra — 5, 2. p. 150. Degeer iſt meines Wiſſens der erſte, der Rs. Werk bey dieſer Art citiert hat, Eſper, Fabricius und Treitſchke ſind ihm nachgefolgt und haben beyde Citate aufgenommen. Bey fo vie- len wichtigen Auctoritaͤten kann kein Zweifel an der Richtigkeit der Citate ſeyn. R. ſelbſt iſt ungewiß, ob die Raupe auf dem Kohl, Taf. 41., dieſelbe wie die auf den Ruͤben (Taf. 40.) iſt. Jene bezeichnet er S. 297. bloß als kahl und gruͤn, dieſe als mehr oder weniger ſchoͤn gruͤn, mit einer braͤunlichen Ruͤ⸗ ckenader, und an jeder Seite mit einem kleinen gelblichen Laͤngs⸗ ſtreifen. Von jener hat er I. 1. S. 123 die Lebensweiſe ſo beſchrieben, daß man Noct. brassicae erkennen muß. Er fügt 560 nehmlich, daß dieſe Raupen auf den Kohlfeldern Nachts in Menge auf den Pflanzen zu finden ſeyen, bey Tage aber unter der Erde verſteckt liegen. Er fand fie aber nicht allein in gruͤ— ner Farbe, ſondern auch in brauner (il y a de ces chenilles vertes et brunes). — Die aus beyden Raupen kommenden Schmetterlinge bildet er ab und beſchreibt ſie, jeden beſonders. Aus der Beſchreibung laͤßt ſich allenfalls ihre Identitaͤt ver— muthen. Der aus der Kohlraupe hat braungraue Vorderfluͤgel mit Schattierungen von Schwarz und Braungrau; bey dem andern hat „die Oberſeite der Vorderfluͤgel verſchiedene Nuancen von Rußfarbe, welche wellenfoͤrmig ſind, und von denen einige, mit dem Hinterrande parallele Streifen bilden.“ — Aus der chenille verte du chou erhielt R. den Schmetterling en moins d'un an, was ich nirgends beſtaͤtigt finde. Eſper irrt, wenn er meynt, — wozu ihn vielleicht Taf. 42. Fig. 1. 2. veranlaßte, — Taf. 41. folle die braune Va⸗ rietaͤt der Raupe ſeyn. Denn ſowohl S. 297, wie S. 327 heißt ſie une chenille verte. 72) Phal. noctua — ? R. I. 2. p. 299 et 328. t. 42. f. 1—4. Die Raupen leben auf Kohl, Mohn und Natterwurz. Die Raupe vom Kohl iſt holzfarbig braun, wolkig, fo daß der Leib mit verſchobenen Vierecken gezeichnet iſt (uné de manjère que son corps est marquetée par des espèces de lozanges); die andern ſind ſtatt braun ſchieferfarbig. Der Schmetterling gehoͤrt zu denjenigen, deren Fluͤgel ſich etwas nach dem Koͤrper formen; auf dem Ruͤcken hat er vier Buͤſche; der vierte iſt kaum merklich. Die Fluͤgel ſind ziemlich breit, die vordern graubraun, mit Schwarz, Grau und Braun verſchiedentlich ges zeichnet. — Ich kenne dieſe Art nicht. 73) * Cuecullia verbasci. R. I. 2. p. 301 et 331. t. 43. f. 4. (5— 11.7 p- 47. t. 21. f. 14. II. 1. p. 145. t. 3. f. 5.2 Linn. Phal. — 850. Rösel I. noct. 2. tab. 23. Geoffr. 2. p. 158. La striée brune du ver- bascum. Treitschke Cucullia — 5, 3. p. 127. Von den Raupenbildern der ganzen 43ſten Tafel gehört nur Fig. 4. hieher, welche mit Roͤſels guter, unbezweifelter Ab: bildung uͤbereinſtimmt. Sie zeigt nehmlich an der Raupe zu beyden Seiten des Ruͤckens auf den mittlern Ringen zwey gro— ße, ſchwarze, weit von einander getrennte Flecken, das Merkmal der Cucullia verbasci. Die Rſche Beſchreibung ift fo allge⸗ mein, daß ſie auf die folgende Art auch paßt. Ob aber die Schmetterlinge Fig. 9 — 11. mit Linne hieher oder zu Cucull. scrophulariae zu ziehen ſind, das wird, bey der großen Aehn— lichkeit beyder Arten im vollkommnen Zuſtande, ſtets ungewiß bleiben. Wenn R. an den doch ziemlich auffallend verſchiede⸗ nen Raupen keinen Unterſchied bemerkte; ſo mußte er natuͤrlich an den ſehr aͤhnlichen Schmetterlingen gar keinen finden, deren Abbildungen auch gar wenig gelungen ſind. Es iſt möglich, daß alle Figuren von 9 — 11. nur nach Verbasei, oder nur nach Scrophulariae, oder nach beyden Ars ten genommen wurden; unbezweifelt aber kann nur von dieſen 661 zwey Arten, nicht aber von einer der einfarbigen Cucullien die Rede ſeyn. Wenn alſo Linne und mit ihm Fabricius Fig. 9 — 11. mit Verbasei vereinigen, fo kann man keine gegruͤndete Einwendung dagegen machen. Allein Linne fuͤhrt außerdem Fig. 9 und 11. auch bey feiner Umbratica an, und das iſt, wie leicht einzuſehen, beſtimmt falſch. Fabricius hat daher dieſes Citat bey Umbratica weggelaſſen. 74) Cueullia serophulariae. R. I. 2. p. 331. t. 43. f. 3. 12. 18. Treitschke — 5, 3. p. 130. Gewiß iſt dieſe Raupe von Fig. 4. verſchieden; jeder, der ſie im Freyen beobachtet hat, wird ihren Unterſchied ſogleich erkannt haben. Man darf nur Eſpers Abbildung, IV. Tafel 139. Fig. 1., die er unrichtig für Verbasci hält, vergleichen, um ſie mit der Capieuxiſchen Beſchreibung bey Treitschke uͤbereinſtimmend zu finden. Hier haben wir auf den mittleren Ringen auf dem Ruͤcken zwey ſchwarze Flecken, deren jeder eis nen nach vorn offenen Bogen hinter ſich hat und die gewoͤhn— lich zuſammenfließen. — Nach meinen Erfahrungen findet ſich Cucull. serophulariae zwar auch auf Wollkraut, aber nicht Cucullia verbasci auf Serophularia. Da nun R. auch die Serophularia als Nahrungspflanze angibt, fo würde ſchon dar⸗ aus folgen, daß er Scrophulariae-Raupen gehabt habe. — Fi⸗ gur 13., in welcher die Raupe mehr Aehnlichkeit mit Fig. 4. als mit Fig. 3. hat, ziehe ich deßhalb hieher, weil ſie die Huͤlſe Fig. 12. im weiter geruͤckten Zuſtande vorſtellt (S. 332). Da Fig. 12. offenbar Scrophulariae iſt, fo kann Fig. 13. nicht gut Verbasci ſeyn. 75) * Acronyeta psi. R. I. 2. p. 307 et 329. t. 42. f. 5— 16. ee e Linn. Phal. — 846. Treitschke Acronycta — 5, 1. p. 30. Die Raupe, und mithin die Art, iſt ſogleich an dem lan: gen, fleiſchigen Horne (une pyramide charnue) auf dem Aten Ringe und an der breiten gelben Ruͤckenſtrieme (une belle raie jaune tout du long du dos) zu erkennen, wodurch jede Frage uͤber die Richtigkeit des Namens beſeitigt iſt. Aus der Schmetterlings-Beſchreibung allein wuͤrde man die Art gewiß nicht erkennen. Linne und Fabricius, ihm nachfolgend, citieren hier als ſeltene Ausnahme nicht den Schmetterling, ſondern nur die Rau— pen Fig. 5 und 6. Den Fehler im Wien. Verz., wo S. 67 Rs. chenille demi-velue de l’abricotier zu Tridens gezogen wird, hat Treitſchke ſchon vollkommen berichtigt. 76) Phal. bombyx — 2 R. I. 2. p. 312 et 333. t. 44. f. 14. 15. R. beſchreibt nur die Raupe, da ihm der Schmetterling nicht auskam (S. 318). Sie lebte im May auf Eichen und hat „zu jeder Seite einen welligen Streifen von weißen Flecken, die nicht von Haaren herruͤhren; außerdem iſt ſie rothgelb durch Haare, die nicht buͤrſtenartig ſtehen, ſondern einzeln aus ver⸗ 662 ſchiedenen Stellen der ſchwarzbraunen Haut hervorkommen. Ihr Geſpinnſt wird der Bauart nach mit dem von Castrop. cra- taegi zuſammengeſtellt. 77) * Gastropacha erataegi. R. I. 2. p. 313 et 332. t. 44. f. 5 — 13. Linn. Phal. — 823. Ochsenh. Gastrop. — 3, p. 278. Degeer I. Ste Abhd. p. 143. t. 11. 1. 18 — 21. II. 1. p. 214. Bomb. crataegi. Eine Raupe fand R. auf Eichen, zwey auf Apfelbaͤumen. Von jener ſagt er: „Das Merkwuͤrdigſte, was ſie hat, und was ſie zu einer ziemlich ſchoͤnen Raupe macht, iſt ein gelber Querſtreif (raie de couleur de souci), welcher den obern Halbkreis eines jeden Ringes einfaßt und ſich an jeder Seite zuruͤckkruͤmmt, um einem Theile der Breite des Ringes zu fol— gen.“ Die andern hatten einen Laͤngsſtreifen aus weißen Fle— cken, der jener fehlte. Die Schmetterlinge haben (S. 318) „aſchgraue Vorderfluͤgel (d'un gris qui tire sur le cendre), und auf jedem nur zwey weißlichere, dem Hinterrande parallele Streifen.“ Es muß wohl ein Verſehen ſeyn, wenn Eſper Rs. che- nille demi-velue d'aube-épine citiert und Borkhauſen dieſe Bezeichnung nebſt Taf. 44. Fig. 10. wiederholt. R. erhielt ſeine Raupen von Apfelbaͤumen und Eichen, was wir mehr— mals geſagt finden. — Ein anderes Verſehen kommt bey Fa: bricius vor. Linne's Vorgange folgend citiert er Fig. 10. den Schmet⸗ terling richtig bey Bomb. crataegi (3, 1. S. 460); aber au⸗ ßerdem führt er Fig. 7 — 10. noch bey feinem Bomb. mali (3, 1. p. 434), den er als verſchieden von Bomb. crataegi beſchreibt. F. 5. ſtellt die Apfelbaumraupe, F. 7. die Eichenraupe vor. 78) Botys pallidalis. R. I. 2. p. 336 et 398. t. 49. f. 11— 15. Treitschke — 7. p. 59 et 10, 3. p. 22. Es iſt eben ſo gewiß, daß Linne ſich in ſeiner Vermu⸗ thung irrt, als hier die angegebene, von mir oft erzogene Art beſchrieben wird. Linne citiert nehmlich — und folglich auch Fabricius — im Syst. Nat. 838 die Abbildung bey Phalaena glyphica, und gibt daher auch an: habitat in verbasco. Die Naturgeſchichte von Noct. glyphica iſt aber bekannt genug; man weiß, daß die Raupe nicht auf Wollkraut lebt, und daß fie und der Schmetterling (Kleemann Taf. 25.) ganz anders ausſehen, als R. ſeine Art beſchreibt. Man kann aus R. die Beſchreibung der Pallidalis bey Treitſchke ergaͤnzen.“ Sie iſt unter der mittlern Groͤße verhaͤltnißmaͤßig ziemlich dick, 16bei⸗ nig, gewiſſermaßen wurmaͤhnlich. Die Farbe iſt gelblichweiß, auf der obern Seite des Körpers mit 4 Reihen brauner Höder, chen, an den Seiten mit zweyen, nnd dazwiſchen ſtehen ver. ſchiedene kleinere Hoͤckerchen. Sie hält ſich ziemlich gern nahe am obern Ende des Wollkrautes auf; wenn man eine findet, ſo kann man auf mehrere rechnen. Sie naͤhren ſich vom Sten⸗ gel und von der Blattſubſt anz, nachdem ſie die Wolle entfernt haben. — Mehrere Raupen machten gegen Ende Auguſt ein weißes Geſpinnſt, worinn ſie erſt nach 9 Monaten zu Puppen wurden. Die Schmetterlinge kamen Ende Juny und Anfang July heraus;“ fie tragen die Flügel flach aufliegend; die Vor: 663 derflügel oben find zart weißgrau mit etwas Gelblihem: das Ganze bildet Wellen. Die Vorderfluͤgel verbergen die Hinter⸗ fluͤgel.“ — Sobald man auf unſere Art gerathen hat, findet man auch die Zeichnungen auf den Vorderfluͤgeln in Fig. 14. ziemlich uͤbereinſtimmend. 79) * Botys urticalis. R. I. 2. p. 339 et 398. t. 49. f. 16 — 18. Linn. Phal. Urticata 873. Geoffr. 2. p. 135. La queue jaune. Treitschke Botys Urticalis 7. pag. 106. Die Anſicht der Abbildung reicht allein zum Erkennen dieſer Art hin, weßhalb auch R. hinſichtlich der Vertheilung der Flecken, der Wellen, der ſchwarzen Raͤnder auf ſie verweiſt. Sonderbar iſt, daß er von der Farbe des Leibes nichts ſagt. Man ſieht hier wieder, wie wenig ihm Farbenbeſchreibungen Freude machten. Von Pallidalis unterſcheidet er den Schmet— ling auch durch die Fluͤgelhaltung, die zwar auch ganz flach iſt, iſt, bey der aber ein Theil der Hinterfluͤgel frey und ſicht— bar bleibt. 80) * Liparis dispar. R. I. 2. p. 341 et 390. t. 45. f. 1— 5. p. 12 et 48. t. 22. f. 5. 6. 8 — 10. p. 58 et 87. t. 24. f. 14. I. 1. p. 208. t. 3. f. 1. 35. p. 212. t. 4. f. 14. 68. H. p. ra ser ae e e II. 2. p. 235 et 271. t, 34. f. 3. Linn. Phal. — 821. Geoffr. 2. p. 112. Le zig- zag. Ochsenh, Liparis — 3. p. 195. Reaumur nennt die Raupe chenille à oreille, du chè- ne et de Forme, und unter dieſem Namen kehrt fie bey ihm oft wieder, da er an ihr wegen ihrer Gemeinheit die Meta— morphoſen der Raupen am leichteſten beobachten konnte. Die -Schmetterlinge find ſchon in der Abbildung fo kenntlich, daß man nicht erſt die II. 1. S. 74 gegebene Beſchreibung ver— gleichen darf. 81) * Saturnia piri. R. I. 2. p. 349 et, 365, 370 et 394. t. 47. (excl. f. 4.) t. 48. p. 199 et 236. t. 22. f. 13. 14. 19.2 p. 287 t. 38. f. 1. 2. 3.2 I 1. p. 211. t. 3. f. 2. 9.2 p. 216. t. 4. f. 16. p. 244 et 247. t, 6. f. 18. N 811 1 7. f 9. 10. p. 279 et 322. t. 8. f. 16 — 19. Linn. Phalaena Pavonia 810. Geoffr. 2. p. 100. Le grand-paon de nuit. Ochsenh, Sat. Piri 3. pag. 2. 664 Die Raupe bezeichnet R. ganz kenntlich, indem er ſie die Birnbaumraupe mit tuͤrkisblauen Hoͤckern nennt (La grosse chenille du poirier à tubercules de couleur de turquoise). Außerdem darf man nur die Abbildung des Schmetterlings an— ſehen, um keinen Zweifel mehr zu haben. ” Die Fig. 9. auf Taf. 3. in I. 1. kann nur mit Wahr⸗ ſcheinlichkeit hieher gerechnet werden. Sie iſt nehmlich von einer grosse chenille à tubercules) genommen, und dieſes Bey: wort grosse bezeichnet bey R. gewoͤhnlich die Saturn. piri. Wenn aber dieſe Figur zu Sat. piri gehört, fo kann auch an Fig. 2. nicht gut gezweifelt werden. Wahrſcheinlich iſt es we—⸗ nigſtens nicht, daß R. die Vorderbeine von Carpini, die Mittel⸗ beine von Piri abgebildet habe. — Das mit einem Knopfe ver⸗ ſehene Haar auf Taf. 6. in I. 1. gehoͤrt zu Piri, wie der Ver⸗ gleich der Roͤſelſchen Bilder von Carpini und Piri lehrt. — Viel zweifelhafter iſt Taf. 33. Fig. 15., wo ich nur aus den Worten: die Faͤden an den Gehaͤuſen dieſer Raupenarten ſind faſt fo dick wie Menſchenhaare, auf unſere Art ſchließe. Der Zuſatz „dieſer Raupenarten“ ſchwaͤcht die Sicherheit meines Schluſſes ſehr; doch ſehe ich an 4 Carpini-Gehaͤuſen, die ich eben vor mir habe, daß man ihre Haare wegen größerer. Fein— heit weit weniger mit Menfchenhaaren vergleichen kann. — Figur 14 und 15. erſcheinen, wenn man die Erklaͤrung von Fig. 13. lieſt, ſchwerlich etwas anderes als Foͤden derſelben Raupe zu ſeyn und eben fo die Figuren der Tafel 33, 82) * Saturnia carpini, R. I. 2. p. 365 et 396. t. 49. . 1—10. p. 399. t. 50. p. 44. t. 21. f. 4. I. 1. p. 114 et 134. t. 2. f. 11 — 15. Linn. Phal. Pavonia 810. Geoffr. 2. p. 101. Le paon-moyen und Le petit paon. Ochs. Sat. Carpini 3. p. 6. Reaumur unterfcheidet einen mittleren und einen kleinen Papillon-paon; aber, wie ſchon Eſper bemerkte, fo find dieß nur Varietaͤten derſelben Art. Das mittlere Nachtpfauenauge hat im maͤnnlichen Geſchlechte „eine weinartig braune Oberſeite der Vorderfluͤgel (brun vineux) mit vielen purpurfarbenen Zuͤ⸗ gen, Wellen und Fleckchen. Die Hinterfluͤgel oben ſind ſchoͤn gelb (jaune souci) mit einer ſchwarzen Binde nahe am Hin⸗ terrande. Die Unterſeite der Vorderfluͤgel iſt blaͤſſer gelb als die Oberſeite der Hinterfluͤgel. Die Unterſeite der Hinterfluͤgel iſt wie die Oberſeite der Vorderfluͤgel weinartig braun, mit Purpurfarbe und Schwarz gezeichnet.“ Es iſt klar, daß hier nicht an den Mann von Sat. spini, der ſo ausſieht wie das Weib, gedacht werden kann. — Den Mann ſeines kleinen Paon hat R. ſeiner Meynung nach nicht gehabt (S. 372 je wai eu que le petit paon femelle). — Das Weib feines mittlern Pfauenauges und das des kleinen unterſcheidet er haupt⸗ ſaͤchlich nur dadurch, daß das letztere einen groͤßern rothen Fleck (S. 372) in der Vorderfluͤgelſpitze hat. Dieſes iſt aber kein Unterſchied von Spini und Carpini, und man darf nur auf die Raupen ſehen, aus denen R. ſeine Schmetterlinge erhielt, um zu erkennen, daß er nur unbedeutende Varietäten unter⸗ ſcheidet. S. 396 heißt es: die Raupe vom kleinen Paon iſt gruͤn mit roſenfarbenen Hoͤckern und wenigen ſchwarzen Flecken 665 auf jedem Ringe; S. 399: Die Raupe vom mittlern Paon hat gelbliche Hoͤcker, und in ausgewachſener Größe iſt jeder ihrer Ringe mit einem ſchwarzen Bande eingefaßt und ſonſt ſchoͤn grün. — Die Raupe von Sat. spini ift aber vom Ey an ſchwarz. Die Figuren 8. 9. 10 der Tafel 49 ſollen (S. 375 und 397) fuͤr alle drey R'ſche Arten gelten, ohne daß angege— ben wird, nach welcher derſelben ſie verfertigt worden ſind. Da fie aber bey den Bildern der Sat. carpini ſtehen, fo neh: men wir ſie mit mehr Wahrſcheinlichkeit zu dieſer, als zu Sat. piri. RxAUMUn Mem. II. 1737. 8. 1736. 4.] 83) * Euprepia mendica. R. II. 1. p. 78 et 139. t. 1. f. 5. 6. I. 1. p. 126 et 135. t. 2. f. 16 — 18. p. 247. l. 6. f. 14. I. 2. p. 309. Linn. Phal. — 822. Fabr. Bombyx — 3, 2. 452. O. Euprepia — 3. p. 351. Bey dieſem Schmetterling habe ich die Schwierigkeit recht empfunden, die R. ſeinen Leſern dadurch verurſacht, daß er die Beſchreibungen der verſchiedenen Stände eines Inſects nicht zu= ſammen liefert. Haͤtte ich die Erklaͤrung der erſten Kupfertafel des 2. Theils uͤberſehn, ſo wuͤrde ich, auf die Treue bauend, die Zuverlaͤſſigkeit Eſpers, Ochfenbeimers und Bork— hauſens in Zweifel gezogen haben. Andere Schriftſteller, na— mentlich der ſorgfaͤltige Knoch, haben jene wichtige Stelle nicht bemerkt. Aus derſelben erſieht man aber, daß alle mit Mendica verwandten Arten, außer Lubricipeda, ihren Raupen, und folglich auch ihren Schmetterlingen nach, von R. fuͤr einerley gehalten wurden. Sie lautet: „Fig. 1. (der erſten Tafel von II. 1.) ſtellt eine Art Haſenraupe vor; dieſe hier iſt ganz ſchwarz, und zwar fehr ſchoͤn ſchwarz; nur ihr Kopf iſt roͤthlich oder faſt rotl. Tom. I. tab. 1. (lies 2) fie. 16. ſieht man eine andere Haſen⸗ raupe, welche ganz gelbröthlich [tousse], ein wenig ins Braune iſt. Man findet noch eine andere, deren Haare beynahe ſchwarz ſind, und die auf dem Ruͤcken einen dunkelgelben Laͤngsſtreifen fuͤhrt. Dieſe drey Raupen leben auf denſelben Pflanzen; ihre Haare ſind auf dieſelbe Weiſe vertheilt; ſie laufen mit gleicher Schnel— ligkeit; ſie gehen alle drey in die Erde, um ſich zu verwandeln; ihre Puppen ſind aͤhnlich, und liefern Schmetterlinge, zwiſchen welchen man kaum merkliche Verſchiedenheiten findet, z. B. einige kleine Abweichungen in der Vertheilung der ſchwarzen Puncte auf ihren Fluͤgeln.“ — Es iſt aber bekannt, daß die Raupe von Mendica rothgelbe Haare hat, und folglich gehört nicht allein die Abbildung aus I. 1. hierher, ſondern auch die in I. 2. p. 310 gegebene Bezeichnung: tres- couverte de poils roux. Zu dieſer Raupe muß man den S. 78 in II. 1. be⸗ ſchriebenen Schmetterling ziehen, von welchem es heißt: „Ich habe aus denſelben Raupen Maͤnner erhalten, deren ganze Ober— ſeite der Vorderfluͤgel braͤunlich maͤuſegrau war; ihre Vorderbeine und die ganze Umgebung des Kopfes war roͤthlich gelb, und das Uebrige des Koͤrpers mit grauweißlichen Haaren bekleidet, aber die Unterſeite der Vorderfluͤgel und die beyden Seiten der Hinterfluͤgel waren grau.“ So ſieht der Mann von Mendien aus, und daher find die zwey männlichen Schmetterlinge der Iſts 1838. Heft 9. 666 Fig. 5 und 6 dieſe Art. Weiter ſagt R., er hätte fie nicht für dieſelbe Art mit den weißfluͤgeligen Weibchen gehalten, wenn er nicht geſehen haͤtte, daß ein grauer Schmetterling ſich auf einen weißen ſetzte, wie um ſich zu begatten (‚comme pour s’y accoupler — in der Erklaͤrung der Tafel iſt dieſes comme weggelaſſen), und mehr als 16 Stunden ſitzen blieb. Ganz richtig bemerkt Knoch (der von einer Lubrieipeda mit weißen Fluͤgeln ſpricht, ohne der ſo voͤllig verſchiedenen Raupe zu erwähnen, bey dem alfo einiges zu berichtigen ift), daß die R'ſchen Abbildungen nichts von einer Begattung zeigen, und daß die abgebildete Stellung uͤberhaupt nicht von Schmetterlingen zu dem Zwecke angenommen wird. Eine vollzogene Begattung drucken auch R's Worte im Texte nicht aus; R. ſchließt nur aus jener vertraulichen Stellung, daß beyde Schmetterlinge als Gatten zuſammen gehoͤrten. 84) Euprepia menthastri. R. II. 1. p. 77 et 139. t. 1. f. 2 — 10. (exe. 5 et 6.) O. — 3. p. 354. Rösel I. noct. 2. t. 46. Ge- oro 2. p. 118 la phalène tigre. Linn. Phal. lubricipeda, d. p. 829. Von der Rauye dieſes Spinners haben wir bey R. nur eine Diagnoſe (S. 139): „Man findet noch eine andere Raupe. deren Haare faſt ſchwarz find, und die auf dem Ruͤcken einen dunkelgelben Laͤngsſtreifen führt.” — (Ob J. 2. t. 21. f. 12. p- 11 et 46. der Menthastri oder der Urticae angehört, iſt ungewiß, weil wir nichts über fie erfahren, als daß fie einer Haſenraupe angehoͤrt. Das ſehr glaͤnzende Schwarz der Puppe beweiſt aber, daß ſie eine von beyden ſeyn muß). Um die Schmetterlinge als Menthastri zu erkennen, braucht man aus der Beſchreibung S. 77 nur zu wiſſen, daß die Vorderfluͤgel weiß ſeyn und 4 bis 5 Reihen ſchwarzer Puncte haben ſollen. R. ertheilt dieſer Art eine unmerkliche Zunge (qui wont point de trompe sensible). Linne fand eine ſo merkliche, daß er Lubricipeda (alis albidis Rösel tab. 46) unter die Bombyces spirilingues ſtellte, während er Mendica einen Bombyx elinguis nannte. Eſper ift ihm darinn nachgefolgt, und ich kann mir durchaus keinen andern Grund denken, wa— rum Stephens in feinem Catalog aus Mendica eine Gattung Diaphora (genus 73), und aus Menthastri, Urticae und Lubricipeda eine andere, Spilosoma, verfertigt, als den, daß ihm der Linneiſche Unterſchied richtig und hinreichend ſchien Ich habe die Zungen dieſer vier Arten unterſucht, und gefunden, daß ſie bey allen ungefaͤhr die Kopfeslaͤnge hat, daß ihr Unter⸗ ſchied alſo ganz unbetraͤchtlich iſt, und daß die eine Art ſo gut wie die andere, elinguis oder spirilinguis heißen muß. Fabricius citiert den R. falſch bey feiner Lubrieipeda alis flavescentibus, wie er denn auch das Citat aus Rnoch, welches zu Mendica gehoͤrt, zu Menthastri geſetzt hat. 85) Euprepia urticae, * R. II. 1. p. 139, 1% f. P. I. 1 p. 2 d 6. f. 12. 18. 0. — 3. p. 357. Esper III. tal. 83. fie. 2. Ochſenheimer beſchreibt die Raupe von Urtieae als einfacbig dunkelbraun mit rothgelbem Kopfe, ohne Ruͤckenſtreif 42* 667 und hellblaue Waͤrzchen. Dieſelbe Raupe bezeichnet R. a. a. O. S. 139 als „ganz ſchwarz, und zwar ſehr ſchoͤn; nur ihr Kopf ift roͤthlich oder faſt roth“, und Fig. 1. ſtellt fie vor. Sollte man Anſtoß an Ochſenheimers „Dunkelbraun“ und R's „Ganz ſchwarz“ nehmen, ſo darf man nur bey letzterem weiter leſen, bis man auf die Raupe von Menthastri kommt, um aus dem Gegenſatze, den ſeine drey Arten von Raupen bilden, von der Wahrheit meiner Beſtimmung uͤberzeugt zu werden. Die Schmetterlinge finde ich bey R. nirgends erwaͤhnt, wahrſcheinlich, weil ihm die Zahl der Puncte anzugeben uns wichtig ſchien, oder vielleicht erhielt er aus dieſen Raupen keine Schmetterlinge. (Der beſte [Unterſchied von Menthastri und Urticae beſteht darinn, daß jene auf der Unterſeite der Hinter⸗ flügel immer einen großen ſchwarzen Fleck hat, der bey dieſer durchgaͤngig fehlt.) 86) Bomba mori. R. II. 1. p- 85. 104 et 149. t. 5. f. 1—3. 13. I. 1. P. 209. t. 3. f. 6—8. p. 214. t. 4. f. 5. 9. 14. 15. P · 217 . 5. f. 1—4. I. 2. p. 196 et 241. t. 34. f. 12— 15. Linn. — 817. Borkh. 3. p. 45. Geoflroy 2. p. 116. Le ver-à-soie. Die Benennung ver-A-soie, die in jeder der aus R. ans geführten Stellen vorkommt, macht den Schmetterling hinreichend kenntlich. Anm. I. 1. t. 3. f. 8. kommt in dem halben Hakenkranz und der Grube der Fußſohle ſo gut mit Fig. 7 uͤberein, daß ſie wohl dazu gehoͤren muß. 87) * Gastropacha neustria. R. II. 1. p. 121. 147 et 203. t. 4. f. 1— 13. . 189 et 220. t. 5. f. 5 — 7. . 88. t. 24. f. 5. . 204 et 235. t. 31. f. 13. 14. . 362 et 395, t. 47. f. 4. II. 2. p. 244 et 276. t. 36. f. 14. Linn. Phal. 818. O. Gastropacha — 3. p. 296. Geoffroy 2. p. 114. La livrce. Man erkennt dieſe Art ſchon genugſam aus den Abbil- dungen der 4. Tafel von II. 1., außerdem auch an der Raupe, la livree, unter der fie an vielen Stellen der Memoiren wies derkehrt. 13 12. ua 3 88) + Liparis chrysorrhoea. R. II. 1. p. 126 et 150 t. 5. f. 4—12. p. 159 et 219. t. 6. t. 7. f. 1. 2. I. 1. p. 236 et 244. t. 6. f. 1— 10. I. 2. p. 234. t. 31. f. 9— 12. Linn. Phal. — 822. O. 8. p. 202. Eine ausfuͤhrliche Beſchreibung der Raupe, die bey R. vielfach als Ja commune vorkommt, findet fi II. 1. p. 155. — — 668 Es heißt dort: „Dieſe Raupe, die nur zu fehr den Namen der Gemeinen verdient, iſt 16 beinig, von mittelmaͤßiger Groͤße und dicht behaart. In der Anordnung ihrer Haare zeichnet fie ſich auf den erſten Blick nur wenig aus; man ſieht bloß, daß ſie mit ziemlich langen, rothgelben Haaren reichlich bekleidet iſt. Die durch die Haare hindurchſcheinende Grundfarbe ihres Koͤr— pers iſt braun; zu jeder Seite, in faſt gleicher Entfernung von den Beinen und von der Mitte des Ruͤckens, hat ſie zwey kleine Binden oder vielmehr zwey Linien von weißen Flecken, die auf der Haut zu liegen ſcheinen, in der That aber durch kurze Haare gebildet werden. Auf der Mitte des Ruͤckens hat ſie zwey rothe Waͤrzchen, das eine auf demjenigen Ring, an welchem das letzte Paar Mittelbeine ſitzt, das andere auf dem folgenden. Die Haut der Mitte des Ruͤckens hat auch verſchiedene andere kleine roͤthliche Flecke.“ Für die letzten Worte möchte man, wenn man NRofels Abbildung vergleicht, andere wuͤnſchen. So viel iſt aber durch die zwey rothen, fleiſchigen Waͤrzchen gewiß, daß die Raupe mit Auriflua und Vnigrum verwandt iſt (bey Salicis weiß ich jetzt nicht, ob fie vorhanden find; Vnigrum hat ſie ſehr klein, aber deutlich). Die Beſtaͤtigung, daß fie Chrysorrhoea ift, gibt der aus ihr entſpringende Schmetterling, der S. 126 beſchrieben wird: „Dieſer Schmet— terling iſt von mittlerer Groͤße; er gehoͤrt zur fuͤnften Claſſe der Nachtſchmetterlinge, d. h. zu denen, die gekaͤmmte Fuͤhler und keine Zunge haben, und zur Gattung derer, die ihre Flügel dachfoͤrmig und gegen das Ende etwas gekreuzt tragen; dieſe ſind weiß, oft ſehr weiß.“ S. 127 heißt es von den Eyer⸗ haufen: „Dieſe Maſſe iſt ganz mit einfarbigen Haaren bedeckt; die der meiſten Haufen ſind rothgelb, und die von einigen an— deren kaffeebraͤunlich.“ Man ſieht alſo, daß dieſer Schmetter— ling, da er nicht Auriflua, von der oben gehandelt iſt, ſeyn kann, Chrysorrhoea ſeyn muß. Bey Linne und Fabricius, der Linnes Irrthum nach— geſchrieben hat, wird aus dem ganzen R. nur J. 1. t. 11. f. 11. zu Chrysorrhoea citiert, welches Citat aber, wie ich gezeigt habe, zu Auriflua gehört, Erſt Eſper hat (III. p. 204), ob: gleich bey ihm die zwey aͤhnlichen Arten verwirrt werden, richtig und ziemlich vollſtaͤndig citiert. 89) Asopia farinalis. R. II. 1. p. 96 et 142. t. 2. f. 4. Linn. Phal. — 881. Treitschke Asopia“ — 7, 149. Geoſfroy II. p. 167. La phalène à ven- tre relevc. So duͤrftig die Auskunft uͤber den hier abgebildeten Schmet⸗ terling iſt, die R's Worte gewaͤhren, ſo ſicher iſt doch der ihm ertheilte Name. Zu dieſer Sicherheit trägt die nicht ganz ſchlechte Abbildung weſentlich bey. Wer Farinalis im lebenden Zuftande beobachtet hat, wird wegen des aufgekruͤmmten Hinterleibes und der zwey hellen Wellenlinien auf den Vorderfluͤgeln leicht auf dieſe Art denken. Allein fo breite Vorderfluͤgel, wie die Abbil dung aufweiſt, hat der Schmetterling nicht. Nun gibt es aber zwey Arten, die mit Farinalis nahe verwandt ſind und breitere Fluͤgel haben, Glaueinalis (Tr. 7, 149) und Rubidalis (Tr. 7, 150). Allein keine von beyden hat eine fo tief ausgebuch— tete hintere Querlinie, oder am Hinterrande eine Reihe ſchwarzer Puncte, wie wir bey Farinalis und auf der Abbildung ſehen. An der Groͤße der Figur duͤrfen wir auch keinen Anſtoß nehmen, 669 indem dieſe Art darinn eine bedeutende Verſchiedenheit zeigt. — R. meldet an beyden angefuͤhrten Stellen nichts weiter, als daß es eine kleine Phalaͤne ſey, die, wenn fie den Mann er⸗ wartet, den Hinterleib aufwärts gekruͤmmt trägt. Die Richtig⸗ keit dieſes letztern Umſtandes iſt ſehr zu bezweifeln; vielmehr iſt es eine Eigenthuͤmlichkeit mehrerer Zuͤnsler und Spannerarten, den Hinterleib in der Ruhe ſtets ſo zu tragen und zwar nicht bloß im weiblichen, ſondern auch im männlichen Geſchlechte. 90) + Gastropacha pityocampa. R. II. 1. p. 187 et 221. tab. 7. fig. 3 — 7. t 8. tab. 9. fig. 1. Fabr. Bombyx — 3, 1. p. 431. stropacha 3, p. 283. Zuerſt hat das Wiener Verzeichniß, darauf Eſper Rs Memoiren in Bezug auf dieſen Schmetterling angemerkt. Fa⸗ bricius gedenkt ihrer nicht. Es iſt unnöthig, einen weitlaͤuf⸗ tigen Beweis für die Richtigkeit des Namens der R'ſchen Art zu fuͤhren. Der Aufenthalt der Raupen auf den Pinien, die großen Neſter, in denen ſie geſellſchaftlich leben, die Schmetter⸗ linge mit ihren 5 hornartigen Stufen zwiſchen den Palpen (eing gradins ecailleux et posés dans une espèce de gout- tiere écailleuse), dergleichen kein andrer Schmetterling hat — es müßte denn die nordiſche Pityocampa eine verſchiedene Art ſeyn — ſind ſchon ein genuͤgender Beweis. Ochsenh. Ga- 91) * Melitaea einzia. R. II. 1. p. 211 et 224. t. 9. f. 2— 10. Ochsenh. I. 1. p. 27. Linn. Pap. — 784. Wenn die guͤnſtigen Citate bey zweyfelhaften Beſchreibun⸗ gen immer den Ausſchlag gaͤben, fo koͤnnte man durch das R’fche den Beweis führen, daß Delia des Wiener Verzeichniffes mit Cinxia Linn, eins iſt. Denn der R'ſche Schmetterling, den Linne zu feiner Civxia zieht, iſt beſtimmt Delia. „Die Raupe iſt ſehr ſchoͤn ſchwarz mit rothem Kopfe; ſie ſcheint dor⸗ nig, bildet aber eine Mittelclaſſe zwiſchen den dornigen und haarigen Raupen, indem ihr Koͤrper mit Fleiſchwarzen bedeckt iſt, die eben ſo viele kleine Kegelpyramiden vorſtellen und, wie die Dornen und Höcker der andern Raupen, reihenweiſe geord— net find. So genau dieſe Beſchreibung ſich an die Ochſen⸗ heimerſche anſchließt und die in Rede ſtehende Art ſchon durch den rothen Kopf von der Artemis und Athalia unterſcheidet; fo iſt doch auch auf Borkhauſen zu achten, welcher (J. p. 50) verſichert, daß die Raupen von Delia und Athalia in der Faͤr⸗ bung nicht immer zu unterſcheiden ſeyen. Wir muͤſſen alſo, wenn wir nicht darauf Gewicht legen, daß nach Borkhauſen die Deliaraupe immer in großen Geſellſchaften, Athalia meiſt einzeln lebt — R's Raupen lebten aber in großen Neſtern — uns an die Zeichnung und Farbe des Schmetterlings halten: „Die Oberſeite der Fluͤgel (S. 216) iſt blaß Aurora, die Un⸗ terſeite manchfaltiger gefaͤrbt; die Aurorafarbe und ein gelbliches Weiß bilden hier Binden, wie auf den Tapeten, die man point de Hongrie nennt; Schwarz und Weiß bilden Puncte auf jeder Binde und Wellen und andere Figuren, deren Arbeit dem Auge gefaͤlt.“ Die Worte du noir et du brun pointillent cha- cune de ces bandes ſehen wir durch die Abbildung verdeut⸗ licht, wo in der letzten Binde vor dem Hinterrande die ſchwarze, 670 Cinxia vor Athalia, Parthenie, Didyma uſw. auszeichnende Punctreihe naturgemaͤß angegeben iſt. 5 Geoffroy hatte (II. p. 53. Procris) die Hipparchia pamphilus vor ſich und beſchrieb als dazu gehoͤrig die R'ſche Cinxia- Raupe. Dieſes hat ſchon Degeer (II. p. 141 et 146 Cinxia) eingeſehen, deſſen Schmetterling zur Betätigung des Namens Cinxia fuͤr Delia beytragen kann. 92) Gastropucha processionea. R. II. 1 p.2226 et 259. t. 10 et 11. Ochsenh. 3, p. 280. Linn. Phal — 819. Schon die Benennung la processionnaire, die R. der Raupe gibt, und die Linne auf die ganze Art uͤbergetragen hat, ſichert die Richtigkeit der vorſtehenden Benennung. Außer⸗ dem duͤrfte man nur auf die Weiſe achten, wie dieſe Raupen aus den Neſtern ziehen — die ihnen die Aufnahme in jedes Naturgeſchichtsbuch verſchafft hat — auf die bey ihr im hohen Grade vorhandene Eigenſchaft, Jucken und Beulen auf der Haut des Beobachters zu erregen, auf die Futterpflanze, welches die Eiche iſt, um bald auf den richtigen Namen hingeleitet zu wer⸗ den. Den unſcheinbaren Schmetterling ſehen wir in der 21 Seiten betragenden Schilderung der Art folgendermaßen beſchrie⸗ ben (S. 240): „Maͤnnchen und Weibchen unterſcheiden ſich nicht betraͤchtlich in der Groͤße; ihre Farben ſind faſt gleich; Grau und Schwarz ſind auf ihren Fluͤgeln zu Flecken und Wellen gemiſcht. Kopf und Vordertheil ſind im Verhaͤltniß zur Laͤnge dick; ſie ſehen kurz aus. Es ſind Phalaͤnen, die ihre Fluͤgel dachfoͤrmig tragen; fie gehören zur Claſſe derjenigen, de⸗ ren Fühler gekaͤmmt find, und die gar keine Zunge haben.“ 93) Tnonomeuta malinellus Zell. mspt. R. II. 1. p. 250 et 261. t. 12. f.1—8. 10. 11. Linn. Phal. padella 885 (ex parte). Wir haben ſchon oben eine Art aus der Gattung der Vponomeuten gehabt; jetzt beſchreibt R. eine zweyte, die auch um Glogau in Menge auf Apfelbaͤumen anzutreffen iſt, und die ich, wie R., auf keinem andern Baume geſehen habe. Die Raupen (S. 251) „ſind kleiner als die von mittler Groͤße, jedoch nicht gerade von den kleinſten, glatt, weiß, mit einem Anſtrich von Gelb (un blane qui a une teinte de jaune), mit verſchiedenen ſchwarzen Puncten bezeichnet, von denen die größten zu jeder Seite des Körpers eine Laͤngslinie bilden; ans dere kleinere Puncte ſind unregelmaͤßiger hingeworfen; ſie haben 10 Beine.“ Weiter heißt es S. 256: „Nach Verlauf von drey Wochen kommt aus jeder Puppe ein kleiner Nachtſchmet⸗ terling, den man le petit deuil nennen koͤnnte; feine Flügel ſind weiß, von einem ſilberichten Weiß, worauf eine Menge ſchwarzer Puncte zerſtreut iſt; ſie kruͤmmen ſich, um den Leib einzufaffen, wie die Flügel der Vögel; er hat zwey feine, faden⸗ foͤrmig koniſche Fühler, die faſt fo lang find wie 3 feines Koͤr⸗ pers, und eine Zunge.“ Hier haben wir einen Schmetterling, den man, nach Treitſchke 9, 1. S. 221 zu urtheilen, fuͤr Cognatellus halten ſollte, der aber beſtimmt davon verſchieden iſt, und den ich Malinellus nenne. Denn Cognatellus hat eine ſchneeweiße Oberſeite der Vorderfluͤgel und an denfelben auf beyden Seiten ſchneeweiße Franzen; Malinellus hat bloß weiße, im Mittelraume graue (was jedoch etliche Monate nach dem 671 Auskriechen verblaßt) Vorderfluͤgel, deren Franzen auf der Un⸗ terſeite entfchieden grau ſind. Man kann auch die Geſpinnſte beruͤckſichtigen, die bey Cognatellus, am Spindelſtrauch, oft eine erſtaunliche Ausdehnung erhalten, was bey Malinellus nicht der Fall iſt (wie auch R. bezeugt, jedoch aus einem natuͤrlichen Grunde: S. 257 elles font aussi de plus gros nids, comme le demande un plus grand nombre dhabitans). Ferner finden wir bey R. die beachtungswerthe Bemerkung, daß die Spindelbaumraupe eher vor Hunger ſtirbt, als daß fie Apfel: baumblaͤtter fraͤße. Endlich habe ich mit R. beobachtet, daß die Spindelbaumraupen groͤßer werden und mithin groͤßere Schmet⸗ terlinge liefern. Es iſt alſo außer allem Zweifel, daß hier zwey verſchiedenartige Schmetterlinge bezeichnet ſind, die man auch leicht genug unterſcheiden kann. Viel leichter iſt eine Verwech⸗ ſelung des Malinellus mit Padellus H. (Padella) ſig. 393 95. Beyde haben in der Mitte der Vorderfluͤgel einen grauen Schat⸗ ten und auf beyden Seiten dieſer Flügel graue Franzen. Allein bey Padellus iſt der Schatten faſt immer ſehr deutlich und dunkel, und dieſes iſt, ſo viel ich bis jetzt zu ſagen vermag, an den Schmetterlingen der einzige Unterſchied. An den Rau— pen und Puppen, die ich zu Tauſenden geſehen habe, iſt er ſichtbarer. Padellus lebt auf Schlehen und, jedoch ſehr ſelten, auf Weißdorn und hat eine maͤuſegraue Raupe (wie Roͤſel t. 7. abbildet), die ſehr weitlaͤuftige Geſpinnſte webt, ſich ein ganz leichtes Puppengehaͤuſe verfertigt und zerſtreut haͤngt. Mali- nellus lebt auf Apfelbaͤumen und hat eine gelbe Raupe (wie "rel t. 8), die kleinere Neſter anlegt und ſich, in betraͤcht— lichen, an einander geſchloſſenen Geſellſchaften, ein dichtes, ſchneeweißes Puppengehaͤuſe (wie Roͤſel t. 8) verfertigt. Alſo ind auch dieſes zwey durch ihren ganzen Lebenslauf verſchiedene Arten. Der Grund, warum ich einen neuen Namen Nalinellus aufzubringen ſuche, iſt kuͤrzlich der, daß Linne Malinellus und Padellus vermiſcht, und daß Rorella H. theils zweifel— haft, theils wegen Colliſion mit einer gleichnamigen Motte nicht zu dulden iſt. — Linne citiert im Syst. nat., indem er die Fauna corrigiert, R's Tafel 12 zu ſeiner Padella und bt als Futter die arbores Pomonae an; er meint alfo Malinellus. Allein er nennt die Motte supra minus alba fereque plumbea, und dieß paßt am beſten auf Padellus, der, wenn man, wie ich, mehr als 1000 Stuͤck aus der Raupe erzieht, öfters ganz plumbeus gefunden wird (Hhn. lig. 595). Folglich muß die eine Art den von Linne gegebenen Namen behalten, die andere einen andern bekommen. Die Art von Schlehen, mit ihren bleifarbig angelaufenen Fluͤgeln, iſt den Lepidopterologen von jeher als Padella bekannt geweſen und als dieſe abgebildet worden. Sie mag alſo den Namen behalten, der ihr fo wenig angemeſſen iſt, wie dem Evonymellus der ſeinige. Hübners Rorella ſig. 234 (Tr. 9, 1. p. 222) kann einerlei mit Malinellus fern, iſt aber mit zu feinen Puncten abgebildet worden, wie er mir nie vorgekommen iſt. Wenn beyde nun auch einerley ſind, ſo darf der Name Rorellus nach den Geſetzen der deutſchen Lepidopterologen nicht angenommen werden, weil ein Chilo (Crambus) Rorellus eriftiert. Anm. 1. Die auf Taf. 12 in Fig. 12. 13 abgebildeten Schmetterlinge haben zwar etliche Puncte mehr als die der Fig. 5 und 8, dennoch aber nicht fo viel, wie Evo- nymellus in der Natur hat. Die Schmetterlinge find auf dieſer Tafel überhaupt nicht ſonderlich gut abgebildet; 672 mit etlichen Puncten mehr oder weniger iſt es ſo genau nicht genommen worden. Hier muß alſo die Beſchreibung entſcheiden und nach der Raupe und deren Eigenheiten geurtheilt werden. Demnach ziehe ich Fig. 12 und 13 zu Cognatellus. Anm. 2. Auf S. 258 heißt es: „Ich habe auf der Hain⸗ buche (charmille) Geſellſchaften von Raupen geſehen, die denen des Spindelbaums vollkommen aͤhnlich waren; aber ich habe nicht die noͤthigen Beobachtungen angeſtellt, um zu erfahren, ob ſie nicht ungeachtet ihrer Aehnlichkeit einer verſchiedenen Art angehoͤren.“ Da ich nie auf Hainbuchen Yponomeuta-Raupen gefunden habe, fo kann ich hierauf eben ſo wenig wie R. ſelbſt eine Antwort geben. Anm. 3. Geoffroy, der II. S. 183 unter la teigne blanche A)points noirs die oben angegebene Stelle aus Ws II. Theile und die Fig. 10 u. 11 der 17. Taf. des I. Theiles vereinigt, zeigt durch die Angabe: ces chenilles vivent par troupes sur les arbres fruitiers, daß er Mali- nellus meynte. „ 94) Yponomeuta sedellus. R. II. 1. p. 258. pon. sedella Tr. 9, 1. 223. „Die Pflanzen, die wir Fetthenne nennen, naͤhrt eine geſellige Raupenart, welche der des Apfelbaumes ſehr aͤhnelt, aber kleiner iſt und kleinere Schmetterlinge liefert.‘ Das iſt die ganze R'ſche Nachricht, zu der nur im Allgemeinen hinzu- gefuͤgt wird, daß alle dieſe verwandten Schmetterlinge ſehr ſchoͤn weiße Vorderfluͤgel mit ſchwarzen Puncten haben. Letzteres iſt nicht durchaus wahr. Die Raupen, die auf der Fetthenne leben, verwandeln ſich ſtets in kleine ſchiefergraue Schmetterlinge; auch ſehen ſie den Raupen vom Spindelbaum nicht allzuaͤhnlich. Sie ſind nehmlich nur an den hinterſten, und, was ich bey Treitſchke nicht erwaͤhnt finde, an den drey erſten Gelenken gelb, ſonſt weißlichgrau. Dennoch bin ich veſt uͤberzeugt, daß R. in der chenille de Forpin den Sedellus gemeint hat, da auf Sedum telephium keine andere Yponomeutenart lebt. — Degeer hat die Naturgeſchichte dieſes Sedellus (II. 1. p. 354. t. 10. f. 10 — 16) ſehr ſchoͤn und vollſtaͤndig beſchrieben. 95) Yponomeuta pe ll us. R. II. 1. p 258, e 262. t. 12. f. 9 Linn. Phal. padella (ex parte). 885. R. erhielt die Raupen aus Poitou und um Paris, wo ſie auf Schlehenſtraͤuchern lebten. Sie ſind „kahl, von einem faſt ſchwarzen Braun oder von einer Farbe, die derjenigen ziem⸗ lich aͤhnlich iſt, welche die Raupen des Spindelbaums und des Apfelbaums zu gewiſſen Zeiten haben. — — Sie haben ſich verwandelt, ohne ſich ſolche Huͤlſen zu machen, wie die Raupen, von denen wir geſprochen. Die Puppen werden einfach von etlichen Faͤden unterſtuͤtzt.“ Dieſes iſt alles vollkommen richtig in Bezug auf den Padellus von Schlehen, von welchem oben bey Malinellus die Rede war; nur das Folgende: „daß die Schmetterlinge den Schmetterlingen jener Raupen gleich geweſen ſeyen,“ erleidet eine Correction. Selbſt in der Abbildung ſehen ſie dunkler aus als jene. 673 96) * Tortrix Ameriana?? N. II. 1. p. 265 et 308. tab. 13. tab. 14. (excl. fig. 10.) tab. 15. fig. 1— 10. Linn. Phal. — 877. Treitschke — 8, p. 49. Degeer l. t. 27. f. 1 — 6. 8. 12 — 14. 13te Abhandl. p, 14. — II. 1. p. 344. Rosana. Es iſt faſt unmoͤglich, aus den ſchlechten Abbildungen des Schmetterlings etwas mehr zu erkennen, als was man Thon aus der Raupe und deren Kunſtfertigkeit weiß, daß er nehmlich zur reducierten Treitſch' ſchen Gattung Tortrix gehört. Auch der Text gibt ſehr duͤrftige Auskunft. „Die Farbe (S. 280) der Vorderfluͤgel iſt aus mehrern Nuancen von gelblichem Braun zuſammengeſetzt, wovon die einen dunkler, die andern heller ſind, und die ſich zu Arten von Flecken miſchen und einen angeneh— men Eindruck hervorbringen. — — Es ſind Nachtfalter mit gekoͤrnelten, fadenfoͤrmigen Fuͤhlern und mit Zungen, und ſie gehoͤren zu der Gattung derer, die wir Breitſchulterige nennen.“ Dieſe Beſchreibung findet faſt auf alle Tortrices Anwendung, die auf Eichen leben: Xylosteana, Sorbiana, Heparana, Corylana, Ribeana, Cerasana. Ameriana iſt mir nie als Raupe oder Schmetterling auf Eichen vorgekommen, obgleich ich wenigſtens 30 Stuͤck ſelbſt gefangen habe. Die Raupe lebt hier auf Weißdorn, vielleicht auch auf Erlen, von denen ich die Schmetterlinge nicht ſelten abklopfte. Dieß moͤchte aber gewiß ſeyn, daß ſie nirgends ſo haͤufig vorkommt, wie R. von ſeinem Eichenblattwickler erzählt. Ich habe den Merkmalen der Blatt: wicklerraupen, die ich erzog, noch zu wenig Aufmerkſamkeit ge— ſchenkt, und kann daher nur als ziemlich gewiß angeben, daß die Raupen von den angefuͤhrten 6 Arten, wozu noch Viridana kommt, die Blaͤtter auf gleiche Weiſe einrollen, und daß, um ſie der Species nach von einander zu unterſcheiden, man dieſe Raupen ſelbſt genau anſehen muß. Die Stellung der Warzen, die Hakenkraͤnze an den Sohlen, die Faͤrbung des Kopfes, des Schwanzſchildes uſw. geben wahrſcheinlich gute Merkmale. Allein ſehen wir daruͤber unſere Hauptquelle, Treitſchke, nach, ſo fin— den wir ſehr unbefriedigende Auskunft, da bey ihm von den wenigſten Raupen Beſchreibungen vorhanden find. Rr. beſchreibt ſeine Raupen alſo: „Sie gehoͤren (S. 278) zu denen unter mittler Groͤße, ſind glatt und 16 beinig; ihre Mittelbeine haben vollſtaͤndige Hakenkraͤnze an den Sohlen. Sie ſind ſchiefergrau (d'un gris ardoisé); manchmal zeigen fie ſich jedoch in einem gruͤnlichen Braun; aber ich glaube, daß dieſes dann geſchieht, wenn fie ſich an den Blättern gefättigt haben. Vielleicht er— ſcheint auch ihre Haut nach den Haͤutungen verſchieden; denn ſie wechſeln ſie unbezweifelt mehrmals, wie die abgeſtreiften Baͤlge beweiſen, die man in den Blattrollen findet; ſie ſind außerordentlich ſchnell.“ — Muͤßte nicht, nach R., ein Schmet⸗ terling mit gelbgemiſchter Farbe daraus hervorkommen, ſo wide ich darinn die Viridana⸗Raupe erkennen. Häufig habe ich aber auch aus meinen Rauyen, die alfo unter einander ziemlich ähnlich ſeyn muͤſſen, Ribeana erhalten, und dieſe ließe ſich in R's Fig. 5 noch am erſten hineindeuten. Ameriana ſtellt aber Fig. 5 wohl nicht vor; denn die vielen Querlinien der Abbildung fehlen dort beſtaͤndig. Bey Fig. 5 laͤßt der dreyeckige dunkle Fleck eher eine Deutung auf Ameriana &, bey Fig. 7 der am Vorderrande gegen die Fluͤgelecke hin ſo ausgezeichnete Fleck auf Gnomana zu. Ueber Fig. 8 und 9 laͤßt ſich nichts ſagen. Iſis 1838. Heft 9. — ——— — — 674 Woher Linne die R'ſche Art oder Arten in ſeiner Ame; riana, der die Weide zur Nahrung dient, hat finden koͤnnen, weiß ich nicht. Degeer's Art wird nicht nur aus den guten Abbildungen, ſondern auch aus „dem ſchwarzen Winkel der Vorderfluͤgel und der goldgelben Farbe der Unterſeite aller Fluͤgel als Ameriana erkannt. Er erklärt fie im zweyten Theile a. a. O. ur Linne's Rosana, auf welche ich mich hier nicht einlaſſen ann. 97) Tortriæ — 2 R. II. 1. p. 281 et 314. t. 16. f. 5. Von Ulmen habe ich noch keine Tortrix- Raupen erzogen, weßhalb ich nur die Vermuthung aufſtellen kann, daß R. mit ſeiner Ulmenraupe, „die ſich in Groͤße und Farbe wenig von der kunſtreichen Wicklerraupe der Eiche unterſcheidet,“ und von der er weiter nichts zu erzaͤhlen weiß, eine andere Art angedeutet hat, als zu der ſeine Eichenwickler gehoͤren. Zu beſtimmen, welche es ſey, darauf kann allein die Futterpflanze hinführen, vorausgeſetzt, daß keine zweyte Art die Ruͤſterblaͤtter zuſam⸗ menrollt. 98) *.Botys verticalis. . R. II. 1. p. 282 et 317. t. 19. f. 1—5. Linn. Phal. — 882. Treitschke Botys — 7, p. 101. Wenn die eben beſprochenen Wicklerraupen ſehr unkenntlich ſind, ſo laͤßt ſich dafuͤr dieſe Pyralidenart und die Richtigkeit des Linneiſchen Citates deſto leichter erkennen. „Die auf Neſ— ſeln ziemlich gemeine Raupe iſt ſeladongruͤn, etwas durchſichtig, glatt, nur mit einigen kurzen, weißen Haaren, 16 beinig; die Mittelbeine mit faſt vollſtaͤndigen Hakenkraͤnzen.“ Man darf nur Roͤſel oder auch Treitſchke nachſehen, um Verticalis hier⸗ unter wenigſtens zu vermuthen. Die Schmetterlingsbeſchreibung iſt aber ganz entſcheidend: „Die Farbe der Fluͤgel zeigt ſich auf den erſten Blick gelblichweiß mit einigen gelblichern Wellen; aber ſieht man fie näher an, hauptſaͤchlich wenn ſie hinlaͤnglich bes leuchtet ſind, ſo ſcheinen ſie wahre Opale zu ſeyn; ſie laſſen daſſelbe Farbenſpiel ſehen, wie dieſe koſtbaren Steine.“ 99) Ornix (Gracilaria) — ? R. II. 1. p. 283 et 313. t. 15. f. 11 — 14. Von einer Ornix- Art, die auf Sauerampfer lebt, finde ich nirgends als hier bey R. Nachricht. Das Verfahren, ſich eine Wohnung zu bereiten, hat ſie mit der Ornix (Gracilaria) phasianipennella gemein, und da fie mit dieſer in vielen Stuͤcken uͤbereinſtimmt, ſo muß ſie eine ſehr nahe Verwandte derſelben ſeyn, deren Ermittelung, zumal in der Gegend von Paris, keine Schwierigkeiten haben kann. Sie zu erkennen, dienen folgende aus R. entnommene Angaben. Die Wohnung der Raupe beſteht in einem Stuͤck eines Sauerampferblattes, welches zu einem abgeſtumpften, auf dem Blatte faſt ſenkrecht ſtehenden Kegel aufgerollt iſt. „Die Raupe iſt,“ wie alle Ornix-Arten mit langen fadenfoͤrmigen Nebentaſtern (palpi superiores, pseudopalpi, palpuli), — „ 14 fuͤßig, dabey glatt, gruͤnlichweiß, mit faſt durchſichtiger Haut; unter der Loupe er⸗ kennt man ein kleines Halsband aus 3 — 4 kleinen ſchwarzen Puncten; ſie hat die ganze Lebhaftigkeit der andern wickelnden Naupen.“ Man findet ſie im September, und die Schmetterlinge 43 675 kommen in der Mitte des Octobers hervor. Sie gehören zur Gattung derjenigen, deren Flügel, wenn fie ſich nach Art der Vögel der ganzen Länge nach dem Körper angeſchloſſen haben, ſich uͤber dem Hintern in die Hoͤhe richten, und dort eine Art Schwanz bilden, der mit einem Hahnenſchwanze eine Aehnlich— keit hat. Sie haben gekoͤrnelte Fuͤhler, welche ſie bald vorwaͤrts gerichtet, bald auf dem Körper ruhend tragen, und die dann faſt bis zum Ende der Fuͤhler reichen. Die Farbe der Ober⸗ ſeite der Vorderfluͤgel iſt ein Braun, das, bey Sonnenſchein beſehen, ganz mit Gold gepuͤnctelt ſcheint; die Unterſeite der⸗ felben Flügel hat einen kleinen weißen Saum (rebord). 100) Orniæ (Gracilaria) phasianipennella. R. II. 1. p. 287. Tr. — 9, 2. p. 209. Hübn. Tin. ſig. 321. ME kurze Nachricht iſt folgende: „B. Juſſieu hat mir im September ſchmale Knoͤterichblaͤtter gegeben, die auf der einen Seite riemenfoͤrmig eingeſchnitten waren. Der Riemen war aufgerollt, und die Rolle ſenkrecht auf die Blattflaͤche ge— ſtellt.“ — Ich habe dieſe Art zur angegebenen Zeit haͤufig in einem Erlengehoͤlz auf Polygonum hydropiper gefunden (fie ſoll auch auf der Persicaria leben) und mehr als 30 Schmet⸗ terlinge daraus erhalten. Daß ich fie als Phasianipennella Hubn. aufführe, kommt mehr daher, weil Hr. Fiſcher von Roͤslerſtamm mir verſichert, die Raupenabbildung bey Huͤbner treffe genau zu, als weil Huͤbners citierte Figur oder Treitſchkes Beſchreibung vollkommen mit meiner Art uͤbereinſtimmt. Beyde letztern laſſen die Art nicht erkennen, und die Beſchreibung ſcheint mehr nach Huͤbners Abbildung, als nach Originalien verfertigt zu ſeyn. Die mir und Herrn F. v. Roͤslerſtamm als Phasianipennella geltende und von R. gemeinte Motte iſt viel kleiner als Stigmatella Fabr. (Upupaepennella Hübn.) und hat erzfarbig glänzende, braune Flügel, an deren Raͤndern rings⸗ herum 6— 7 verloſchene, weißlichgelbe Fleckchen (am Vorder⸗ rande 3, am Innenrande 2) liegen. Nach dieſer Bezeichnung der Flügel kann die Ampfermotte nicht zu Phasianipennella gezogen werden, wie man vielleicht aus der Verwandtſchaft der Ampfer⸗ und Knoͤtericharten ſchließen möchte, 101) Phalaena Tinea — ? R. II. 1. p. 287 et 311. t. 14. f. 10. Ich kann nicht entſcheiden, ob eine Wickler- oder eine Mottenraupe ſich die abgebildete Wohnung macht; doch iſt mir das letztere wahrſcheinlich, und ich wuͤrde auf Ornix falconi- pennella rathen, wenn R. der Raupe nicht 16, ſondern 14 Beine gäbe. Faleonipennella iſt die naͤchſte Verwandte von Stigmatella Fabr. (Upupaepennella Hübn.), einer Art, deren Naturgeſchichte wir kennen, und von welcher dasjenige hinſichtlich der Weidenblaͤtter gilt, was R. hinſichtlich der Eichen⸗ blaͤtter ſchreibt. Falconipennella fliegt nicht ſelten in Eichen⸗ beſtaͤnden, und ſeit mehr als 12 Jahren habe ich ſie ſtets dort gefangen. Es laͤßt ſich erwarten, daß ſie an den Eichenblaͤttern ähnliche Duͤten verfertigen wird. Nun habe ich daran auch Duͤten gefunden, wie R. ſie deſchreibt und abbildet; nur habe ich mir leider nicht die Mühe gegeben, die Raͤupchen zu be— ſchreiben und zu erziehen. Daher wird noch durch kuͤnftige Be— obachtungen zu entſcheiden ſeyn, ob R. ſich in der Zahl der Beine geirrt hat, und was fuͤr eine Art es eigentlich iſt, die 676 als Raupe aus einem Stud Eichenblatt eine Düte macht, deren breites Ende ſie durch ein anderes Blattſtuͤck verſchließt, und die eine weiße durchſichtige Haut und laͤngs der Mitte des Koͤr— pers einen braunen Streifen hat, welcher aber nur durch die Farbe der in den Eingeweiden enthaltenen Stoffe hervorgebracht ſeyn kann. i 102) Phaluena Tinea — 2 R. II. 1. p. 288 et 314. t. 16. f. 7. Hier kann ich nichts thun, als R's geringe Nachricht, in der nicht einmal die Raupe erwaͤhnt wird, mittheilen: „Man ſieht Eichenblaͤtter, deren Ende nach der untern Seite (nach der Schattirung der Abbildung ſollte man eher das Umgekehrte denken) gebogen und daſelbſt flach angelegt und beveſtigt iſt; nur an der Stelle der Umbiegung bleibt eine merkbare Erhoͤhung. Ich habe Blaͤtter geſehen, wo der ganze Umriß des gefalteten Blattes in eine Art Rinne, welche die Raupe in mehr als die halbe Dicke des Blattes gegraben hatte, eingefuͤgt war. An andern Blaͤttern deſſelben Baumes ſind große Buchtzaͤhne auf dieſe Weiſe nach unten gefaltet.“ 103) Phalaena Tinea — ? R. II. 1. p. 291 et 314. t. 16. f. 11. — t. 17. f. 1. 2. Mir unbekannt, aber in dem Verfahren, den Rand eines Blattes etwas nach oben umzubiegen, und den hohlen Raum mit Fäden unregelmaͤßig zu beſpinnen, der bey Fiſcher von Roͤs— lerſtamm in ſeinen microlepidopterologiſchen Beytraͤgen T. 14 ebenfalls auf Apfelblaͤttern dargeſtellten Cerasiella aͤhnlich. Sehr wahrſcheinlich ſind beyde verſchiedene Arten, da die R'ſche Raupe „eine kleine Raupe von hellem Gruͤn mit mehreren kleinen ſchwarzen Koͤrnern auf jedem Ringe,“ die Fiſcherſche aber (Tr. 9,2. p. 158) „blaßgelb mit braunrothem Gürtel über jedes Gelenk und mit blaßgelben Punctwaͤrzchen“ verſehen iſt. 104) Phalaena Tinea — ? R. II. 1. p. 289. 295 et 315. t. 17. f. 3. 4. „Unter den zuletzt genannten Raupen (die das Blatt nach der untern Seite hin falten) hat der Apfelbaum eine von ſolcher Eigenthuͤmlichkeit, wie ich noch auf keinen andern Baͤumen, außer auf dem Feigenbaume, beobachtet habe. Rings um den gezaͤhnelten Rand des zuruͤckgefalteten Theils (tout autour du berd de la dentelure de la partie repliée) iſt ein wolliger Wulſt (il y a un bourlet comme cofonneux), der jedoch aus blaßgelber Seide beſteht; er erhebt ſich um etwa eine Linie über den Theil, den er einfaßt; er beſaͤumt ihn wie ein gefloch⸗ tenes Schnuͤrchen (il la borde comme feroit un cordonnet) und iſt dicker als breit.“ — Wenn die Raupe die Falte beve⸗ ſtigt hat, fo „befinden ſich die Fäden der erſten Gewebe außer⸗ halb des gezaͤhnelten Blattrandes (en dehors de la dentelure), und die Raupe ſchiebt die Faͤden der ſpaͤtern Gewebe eben dahin (y pousse ceux des toiles qui la suivent). Daher kommt es, daß dieſe ſchlaffen und verſchlungenen Faͤden, wenn fie über den Rand des gefalteten Theiles hinausgeſchoben find, eine Art Wulſt bilden, der mit mehr Kunſt gemacht ſcheint als er wirk⸗ lich iſt. Die Raupe iſt glatt, blaßgelb oder von einer ſehr hellen Carabéfarbe. Sie gehört zur dritten Claſſe, d. h. fie hat 677 nur 6 Mittelbeine, unb das erſte Paar derſelben iſt vom letzten Paare der Krallenfuͤße nur durch 2 Ringe getrennt.“ 105) Phalaena Tinea — ? R. II. 1. p. 296. I. 1. p. 85 et 128. t. 1. f. 2.5 Alles, was wir von N. über dieſe Art erfahren, iſt, daß es auf dem Feigenbaume eine andere Raupe gibt, welche den Rand des umgefalteten Blatttheiles gleichfalls mit einem wollich— ten Wulſte umgibt, der aber zarter iſt, als bey der Apfelbaum— raupe. Dieſe Art mag ſich in Paris noch leichter wieder auf⸗ finden laſſen, als die Apfelblattfalterinn. 106) Phalaena — ? R. II. 1. p. 296. Eben ſo wenig ſagt uns R. uͤber dieſe Art, die, nach ihrer Raupe zu urtheilen, nicht klein ſeyn kann. „Man ſieht keinen ſolchen Wulſt um den Theil eines Kaſtanienblattes (cha- taignier), der von einer gruͤnlichweißen, durchſichtigen, ver⸗ haͤltnißmaͤßig dicken und wenig unter der mittlern Größe langen Raupe gefaltet worden iſt.“ 107) Phalaena Tortrix — ? R. II. 1. p. 298. Eine Raupe, die mehrere Blaͤtter zu einem Packete ziem⸗ lich unregelmaͤßig verbindet, findet ſich haͤufig auf Birnbaͤumen; doch findet man ſie auch auf Brombeerſtraͤuchern, Schlehdorn ꝛc.“ Hier ſind unbezweifelt mehrere Arten zuſammengeworfen; denn eine ſolche Raupe, die auf Brombeerſtraͤuchern haͤufig lebt, iſt Tortrix solandriana Tr. (Achatana Hun.) — „Sie iſt klein, glatt, 16 beinig, mit ganzen Hakenkraͤnzen an den Mit telbeinen; oft kaffeebraun, verhaͤltnißmaͤßig dick, am Hintern ein wenig zugeſpitzt.“ Dieſe Raupenbeſchreibung weiſt auf die Wickler hin; eine genaue Ermittelung der Art ſcheint mir nicht möglich. 108) Penthina cynosbana ? R. II. 1. p. 298 et 318. t. 19. f. 6 —8. Linn. Phal. eynosbatella 887. Treitschke Pen- thina cyuosbana (!) 8, p. 38. Was Linne unter ſeiner Cynosbatella verſtanden hat, iſt durch das Eitat aus Deeger völlig gewiß. Es iſt der weiß und ſchwarzbunte Wickler mit der rothgelben (gelbbraunen bey Deeger in Goͤtze's Ueberſetzung) Taſtern, oder Cynosbana Tr. a. a. O. Von dieſer Art iſt die Raupe in Gaͤrten durch den Schaden bekannt, den ſie an den Roſen anrichtet; ſie frißt be⸗ ſonders die Bluͤthenknoſpen aus; doch lebt ſie auch zwiſchen den Blättern. — Es gibt einen aͤhnlich gezeichneten Wickler, Pen- thina roborana, der ſich ſogleich durch die braunen Palpen unterſcheidet, der auch auf Roſen lebt, aber nach meinen bis⸗ herigen Erfahrungen fern von Gaͤrten. Da es nun wahrſchein⸗ lich iſt, daß R. ſeine chenille brune et rase auf Gartenroſen gefunden hat; fo hat der Name Cynosbana für dieſelbe mehr Wahrſcheinlichkeit ais der Name Roborana. R. ſpricht zwar nur von zuſammengefalteten und aneinander gelegten Blaͤttern 678 (plusieurs feuilles, chacune pliée en deux, et appliqudes les unes sur les autres assez exactement), welche die Raupe alle durchfrißt; allein einen bedeutenden Anſtoß gibt dieſer Um— ſtand nicht; den R'n ſcheint hier bloß erwaͤhnenswerth, was mit den Roſenblaͤttern geſchieht, nicht aber, was die Raupe alles thut oder thun kann. Bey Linne finden wir zu dieſer Species, Cynosbatella, ein Citat aus R., nehmlich III. 1. tab. 2. fig. 6, obwohl mit einem Fragezeichen. Dort iſt der Schmetterling aus einer Achten Minirraupe der Roſe dargeſtellt, und folglich iſt das Citat un: bedingt zu ſtreichen. 109) Phalaena Tinea — ? R. II I. p. 301 et 313. E 16. f. 1. Auch bey dieſer Art fehlen Linne und ſeine Nachſchreiber (Fabricius III. 2. p. 286. Latreille hist. des crust. 14. p. 246), indem fie fie zur Phal. heracliana ziehen. Hera- eliana (Linn. Syst. nat.) oder Heracleana (Fn. Suce.) laßt ſich nicht mit gaͤnzlicher Gewißheit beſtimmen; Linne war über dieſe Art ſelbſt nicht ganz im Reinen, welches theils aus ſeinen Citaten, in denen mehrere Arten dargeſtellt ſind, theils aus ſei⸗ nen eigenen Worten hervorgeht: hujus plures species apud nos sunt, quae magnitudine differunt, sed notis specifieis non facile distinguuntur. Wenn Zincken und nach ihm Treitſchke Huͤbners Heracleella für Linne's Art erklaͤren; fo widerſpricht die Raupe von Huͤbners Motte, die auf Kornblumenblaͤttern lebt, offenbar gar ſehr Linne's habitat in umbellis umbelli- ferarum — destructis floribus caules penetrans, die Ver— ſchiedenheit der Schmetterlingsfaͤrbung zu geſchweigen. Ich glaube Linne's Art, an der ich den thorax flavicans der Dia- gnofe in den thorax a tergo albicans der Beſchreibung um⸗ ſetze, und mich vorzuͤglich an die umbellas heraclei halte, die Citate aber außer Acht laſſe, beſſer in einer Haemylis erkannt zu haben, welche im July und Auguſt auf Paſtinak und Baͤ— renklau in Gaͤrten und Gebuͤſchen ſtellenweiſe haͤufig iſt, zur Verwandelung ſich in den Stengel einbohrt und im October einen Schmetterling alis griseis puncto obsolete fusco (L.), lineolis disci approximatis nigris (Fabr.), d. h. lineolis longitudinalibus parallelis faseiam fere formantibus fuseis liefert, kurz, den Degeer II. 1. p. 294 ſehr genau und kennt⸗ lich als Heracliana L. beſchreibt. Wie dem aber auch ſey, daß iſt gewiß, Linnes Art ge⸗ hoͤrt zur Treitſchkiſchen Gattung Haemylis und hat unſchein⸗ bare, gelblichgraue, kaum etwas punctierte oder geſtrichelte Vor⸗ derfluͤgel. Daher kann fie aber auch R's Art nicht ſeyn. Deſ— fen Schmetterling trägt feine Flügel nach Art der Voͤgel (die Himpiiden aber bekanntlich ganz flach); der Vordertheil der Oberſeite feines Körpers und der Oberſeite feiner Vorderfluͤgel iſt gelblich weiß; das uͤbrige der Fluͤgel iſt ein beynahe ſchwarzes B aun. — Linne hat ſich dadurch taͤuſchen laſſen, daß R's Raupen in Dolden und zwar im Juny, July und Auguſt Glatt und durchſichtig iſt zwar die Heracleana - Raupe auch; aber ihre Farbe wuͤrde ſehr unpaſſend braͤunlich oliven⸗ farbig (eouleur d’olive un peu brun) heißen, da fie ober: waͤrts braͤunlicharau, unten gelblich iſt. Auch kommt der Baͤ⸗ renklauſchmetterling ſchon in demſelben Jahr, und nicht erſt im May des folgenden aus. leben. 679 110) Phalaena — ? R. II. I. p. 301 et 318. t. 19. f. 9—14. Dieſer ausfuͤhrlich beſchriebene Schmetterling ſcheint leicht erkennbar zu ſeyn, und doch vermag ich nicht einmal, ſein Genus zu beſtimmen. Ich kenne zwey Eichenraupen aus der Gattung Phycis (Roborella Tr. 9, 1. 162 und Tumidella Tr. 9, 1. 179), die genau fo leben wie die N’fche; fie ziehen eine Anzahl Blätter am Ende eines Triebes zufammen und ſpinnen ſich darinn eine durchſichtige Roͤhre aus weißer Seide, in die ſie ſich bey Gefahren fluͤchten. Allein R's Art kann ſchon deßwegen keine Phyeis ſeyn, weil fein Schmetterling einen außerordentlich rauhen Kopf hat (Fig. 14), alle Phyeiden aber glactiöpfig find. „Sie iſt im Frühjahr aͤußerſt gemein, glatt, 16 beinig, mit einem Hakenkranze an den Sohlen, kaffeebraun mit drey weißen Laͤngsſtreifen, wovon auf dem Ruͤcken und an jeder Seite einer geht; auf dem braunen Grunde gibt es hellere Flecken,“ deren Lage, ſo wie die Hoͤhe des Braunen nach dem Alter und der Mauſerzeit ſehr abaͤndert. Die Puppen haͤngen oͤfters mit zwey Afterhaͤkchen an einer Seite des Blattbuͤndels. Der Schmetterling kommt um den 20. Juny hervor. „Er hat gekoͤrnelte Fuͤhler und eine Zunge und traͤgt ſeine Fluͤgel faſt dem Boden parallel. Tabacksfarbe und ein ſchmutziges Weiß oder Hellgrau ſind die zwey herrſchenden Farben auf der Oberſeite der Vorderfluͤgel, und miſchen und ſchattiren ſich zu niedlich gewellten Querſtreifen (de jolies bandes de point de Hongrie); der Kopf iſt aͤußerſt zottig; von vorn angeſehen, ſieht er einem Eulenkopfe ahnlich“ Ich vermuthe hier eine Noctuenart, die ſich bey Paris wahrſcheinlich ohne Muͤhe auffinden laſſen wird. 111) Ormiz (Graeilaria) syringella. R. II. 1. p. 303 et 315. t. 17. f. 5—10. Fabr. Tinea — III. 2. p. 328. Treitschke Ornix ardeaepennella 9, 2. p. 205. Mit Unrecht zweifelt Treitſchke, ob feine Ornix mit der Fabriciſchen Syringella gleichartig ſey. Schon das habitat in Germaniae Syringa zeigt es an, noch mehr aber die nicht „allzu kurze,“ ſondern, richtig verſtanden, vollkommen befrie— digende Beſchreibung der Vorderfluͤgel des Schmetterlings. „Gol— dig, d. h. goldbraun (Tr.) mit verſchiedenartigen, weißen Quer- linien, von denen einige mit einem Punct verſehen (quibusdam puncto auctis), d. h. unterbrochen, und die hinterſten ſchwarz gefäumt find.” Damit uͤbereinſtimmend ſchreibt R.: „Die Oberſeite der Vorderfluͤgel iſt reich gefaͤrbt, nehmlich mit Flecken von einer erzfarbigen, dem Golde ſich naͤhernden Schattirung, die mit ſilberweißen und ſchoͤn ſchwarzen Flecken gemiſcht ſind. Die Hinterflügel find ſchiefergrau und lang gefranzt.“ — Alſo iſt dieſe Art, deren natuͤrliche Groͤße Fig. 8 zeigt, mit ihrer ſich genau an Treitſchkes Beſchreibung anſchließenden Flieder⸗ raupe, gleich mit Ardeaepennella und Syringella. 112) Ornix (Gracilaria) euculipennella? R. II. 1. p. 306 et 314. t. 16. f. 8—10. Hübn. Larv. lepid. VIII. Tin. VI. Alueitae f. B. a. lig. 2. 4a — . Tr. Ornix cuculipennella 9, 2. p- 204. Gracilaria ligustrinella Zell. mspt. R's rouleuse des feuilles du tro@ne ift von derſelben Gattung mit der Syringella, wie ſchon die gleiche Weiſe, ihre 680 Wohnung zu bereiten, und zu leben, und dieſelbe Zahl von Mittelbeinen vermuthen laͤßt. Von ihrer Faͤrbung gibt R. weiter nichts an, als daß ſie weißlich gruͤn iſt; den Schmetterling zu beſchreiben oder abzubilden, hält er für unnoͤthig. — Die Huͤb⸗ nerſche Raupentafel habe ich nicht geſehen; allein ſchon die nach derſelben genommene Beſchreibung bey Treitſchke zeigt, daß Huͤbners und R's Raupen nicht verſchieden ſind; nur muß es bey Tr. ſtatt „Weide“ Rainweide heißen. Den Schmetterling des Li- guſterraͤupchens kenne ich ſehr gut; ich habe ihn mehrfach von Herrn Fiſcher v. Roͤslerſtamm mit der Nachricht erhalten, daß Freyer in Augsburg ihn ſehr haͤufig mit Liguſter erzogen hat, und daß die Huͤbnerſchen, oben angegebenen Abbildungen dieſe Art vorſtellen. Dieſe ſieht aber ganz anders aus als die in den Europ. Schmettl. Tin. fig. 192 abgebildete Cuculipennella; die erſtere hat nehmlich hellbraͤunlich gewoͤlkte Vorderfluͤgel mit mehreren gelbbraunen Flecken, von welchen der vor der Mitte des Vorderrandes der groͤßte iſt; Huͤbners Fig. 192, welche Treitſchke zu beſchreiben ſcheint, hat weißliche Grundfarbe und gegen den Hinterrand drep ſchiefe Querlinien. Wenn nun bie ſer Figur der Name Cuculipennella bleiben muß, ſo kann die aͤchte Liguſtermotte nicht ebenſo heißen, und daher habe ich ihr den Namen Ligustrinella gegeben, zu welcher denn R's Art ohne Zweifel auch gehoͤrt. 113) Lemmatophila fagella. R. II. 2 b. et 33. t. 20.08.06.90, Treitschke — 9, 1. Knoch Beytr. III. p. 112. tab. 5 u. 6. Von der Fagella- Raupe ift bekannt, daß ſich die zwey letzten Krallenfuͤße am Ende kolbenfoͤrmig verdicken. Knoch hat den merkwuͤrdigen Bau derſelben genau unterſucht und S. 116 beſchrieben. An dem verdickten vorletzten Gliede, dem Schenkel, befindet ſich eine kleine Klaue, und da das Endglied, wie ges woͤhnlich, auch eine hat, ſo traͤgt jedes dieſer Beine 2 Krallen. — Zincken behauptet, auch die Raupe von Galatella habe eine ſolche Verdickung; allein Freyer hat ihn genuͤgend widerlegt. Daher iſt, ſo viel wir bis jetzt wiſſen, Fagella die einzige Raupe mit dieſer Auszeichnnng. Die doppelten Krallen ſind aber das ſichere Merkmal, daß R's Raupe auch Fagella iſt. Er ſagt: „Gegen das Ende erweitern und verdicken ſich die zwey letzten jambes écailleuses, erhalten etwas Fleiſchiges und gleichen einigermaßen einer geballten Fauſt. Dieſe Maſſe, die gleichſam der Fuß oder die Hand der Raupe iſt, endigt ſich in zwey kurze Haͤkchen.“ Wenn R's Raupe gruͤn heißt, und alfo von Treitſchkes Angabe abweicht, ſo darf man nur bey Knoch nachſehen, wo man: „auch blaßſchmutziggruͤn“ angegeben findet. 114) Gastropacha ilieifolia? R. II. 2. p. 10 et 36. t. 20. f. 14—18. Ochsenh. — 3, p. 244. Treitschke — X. 1, P. 183. Die Raupe hat an den Haaren etwas ſehr Auszeichnen⸗ des: „Die einen haben die ganz gewoͤhnliche Geſtalt, die an⸗ dern aͤhneln dem Fluͤgelſtaube, indem ſie einen duͤnnen Stiel haben und in eine am Ende gezaͤhnelte Platte (Fig. 16) aus⸗ laufen; bey manchen dieſer Platten ſteht vom obern Ende eine lange Spitze hervor (Fig. 17); endlich gibt es auch lanzettfoͤr⸗ mige Haare. Außerdem hat ſie auf dem vorletzten Ringe 681 kurzes, fleifchiges Sorn und über den Beinen an je dem Ringe einen horizontalen fleiſchigen Anſatz, am erſten Ringe den laͤngſten; ihre Grundfarbe iſt weißgrau, worauf ein ſchwaͤrzliches Braun wellige Flecken bildet (des taches ondées en point de Hongrie). In den Farben und deren Verthei— lung kommt ſie der Raupe der Catocala promissa nahe.“ — Nach dieſer Beſchreibung kann kein Zweifel mehr ſeyn, ob eine Gastropacha aus der Abtheilung A gemeynt ſey oder nicht; wenn man bey keinem Schriftſteller weiter die ſo merkwuͤrdi— gen, ſchuppenfoͤrmigen Haare erwaͤhnt ſindet, ſo iſt das nicht Rs Schuld. Die Species vermag ich nicht genau zu beſtim— men. Da es hoͤchſt wahrſcheinlich keine neue iſt, fo kann die Wahl nur zwiſchen Betulifolia und IIicifolia ſchwanken. Von Raupenbildern kenne ich nur die Eſperſchen, nach welchen ich mich für Ilieifolia entſcheiden würde, An dieſer ſehe ich, auch nach Ochſenheimers Beſchreibung, etwas der Promissa aͤhnli— ches; doch wundert es mich, daß R. des Rothgelben gar nicht Erwaͤhnung thut. Rs Raupe war krank, woher ſie ſo klein und vorn zuſammengeſchrumpft und breit iſt. 115) Cymatophora æuntſiocerbs. R. II. 2. p. 12 et 36. t. 20. f. 7. 8. Treitschke — 5, 1. p. 86. Fabr. Noct. Ridens III. 2. 119. Die Koͤrperhaltung der Raupe in der Ruhe, wie ſie R. beſchreibt und abbildet, und die ich bey Cymatoph. flavicor- nis in der Natur oͤfters beobachtet habe, aber bey Eſper kaum angedeutet finde, hat mich zuerſt auf Xanthoceros geleitet. Fuͤr dieſe muß die gelbe Koͤrper- und die rothe Kopffarbe ent— ſcheiden (denn Ruficollis und Diluta ſehen nach Treitſchkes Beſchreibung anders aus). „Die Raupe iſt von mittlerer Groͤße, am ganzen Koͤrper ſchoͤn gelb und mit zwey leichten Reihen kleiner, brauner Flecken; der Kopf ziemlich dick und roͤthlich.“ Das ovale, braunfeidne Geſpinnſt, in welchem ſich Ns Raupen verwandelten, finde ich nirgends weiter erwaͤhnt, ſondern die Verwandlung, als in der Erde vor ſich gehend, angegeben. Vielleicht iſt der Mangel an Erde Schuld, daß die Raupen ein ſolches Geſpinnſt, wie Fig. 8., verfertigten, dafuͤr ſich aber auch in keine Schmetterlinge verwandelten. In der Erklaͤrung der Fig. 8. iſt ein Druckfehler; es ſoll Fig. 7. ſtatt Fig. 5. heißen. 116) * Notodonta camelina. R. II. 2. p. 12 et 36. t. 20. f. 9—13. Linn. Phalaena — 832. Ochsen. Notodonta — 3. p. 58. Hier iſt das Erkennen durch die drey Abbildungen der Raupe leicht, durch die des Schmetterlings waͤre es unmoͤglich. Die Raupe legt nehmlich in der Ruhe (Fig. 10. 11.) den Kopf auf den Ruͤcken, was auch Ochſenheimer erwaͤhnt; ihre Farbe iſt gruͤn, auf dem Ruͤcken weißlich (la couleur dominante est le vert, celle du dos est blanchätre); auf dem vorletzten Ringe trägt fie zwey fleiſchige, rothe Hörner (cornes char- nues-d’un assez beau rouge). Sonderbarer Weiſe ſchweigt R. uͤber den Innenrandzahn der Vorderfluͤgel des Schmetter— linges: „er hat nichts Eigenthuͤmliches an ſich, um die Auf⸗ merkſamkeit zu erregen; er gehoͤrt zur zweyten Claſſe der Nacht⸗ Iſis 1838, Heft 9. 682 ſchmetterlinge; feine Zunge iſt gelblich und bildet wenigſtens 3 Spiralwindungen; ſeine Fluͤgel traͤgt er als ein erhabenes Dach auf dem Leibe. Die Farbe der Oberfeite der Vorderfluͤgel iſt roͤthlicher als Zimmet; man ſieht auf denſelben keine deutlich ausgedruͤckten Flecken, ſondern unterſcheidet nur verſchiedene röth- liche Schattierungen; die Unterfeite aller Flügel iſt ein helleres Gelblich.“ 1 117) * Notodonta ziezac. R. II. 2. p. 15 et 40. t. 22. f. 8 — 16. 8 5 Phalaena — 827. Ochsenh. Notodonta — . 48. j Die Raupe dieſes Spinners ift fo fonderbar geformt, daß eine Abbildung, nach der man fie nicht erkaͤnnte, kaum denkbar iſt. Rs. Figuren ſind uͤberdieß nicht ſchlecht, und daher iſt eine weitlaͤuftige Rechtfertigung des Linneiſchen Citates uͤberfluͤſſig. Die zwey fleiſchigen Hörner auf dem Sten und ten Ringe, und die couleur d'une agate vineuse machen die Raupe auch aus der Beſchreibung kennbar. Aus den Worten le nom de ziczac etc. (S. 16) und cette chenille de Tosier que nous nommons le ziezae (S. 40) ſehen wir, wer der eigent— liche Urheber des ſpecifiſchen Namens dieſer Phalaͤne iſt. 113) * Harpyia vinula. R. II. 2. p. 19 et 37. t. 21. I. 1. p. 86 et 128. t. 1. f. 4. p. 31 et 39. t. 22. f. 8. Linn. Phal. — 815. Ochsenh. Harpyia — 3, 20. Geoffroy 2. p. 104. La queue fourchue. Das Characteriſtiſche der Gattung, die zwey Hoͤrner, in die der Hinterleib auslaͤuft, mit ihren einziehbaren Fleiſchſpitzen, ſehen wir in den Abbildungen gut ausgedruͤckt. Die Groͤße der abgebildeten Thiere laͤßt keine große Wahl unter den Arten des Genus Harpyia. Sie paßt nur auf Vinula oder Erminea, Beyde find aber als Raupen dadurch von einander unterſchie⸗ den, daß ſich bey der Letztern von der weißen, den Ruͤcken ein— faſſenden Linie, auf dem 7ten Ringe eine breite ſchneeweiße Liz nie gegen den zweyten Bauchfuß zieht. Davon ſehen wir aber auf Taf. 21. nichts, mithin iſt hier Vinula unbezweifelt dar⸗ geſtellt. — Von der kleinen Raupe auf Taf. 22. ſpricht R. als von einer ausgemacht verſchiedenen Art: „ſie iſt durch die Laͤnge ihres Gabelſchwanzes bemerkenswerth, der wenigſtens 2 Dritteln der Körperlänge gleich kommt,“ und durch „zwey Ars ten von Ohren,“ die aus dem erſten Ringe entſpringen; ihre Farbe iſt nach der zweyten Haͤutung ein faſt citronengelbes Grün, und auf dem Ruͤcken befindet ſich ein großer, dunkelbrau⸗ ner, rautenfoͤrmiger Fleck. — Wenn man auch keine eignen Erfahrungen uͤber dieſe Raupe hat, ſo lehrt doch ein Blick auf Roͤſels Bild (Noct. II. tab. 19.), daß R. die jugendliche Vi- nula vor ſich hatte. Daß er nicht hinter die Wahrheit kam, daran hinderte ihn der Umſtand, daß ihm ſeine kleinen Raupen ſtarben. Ihre Abbildungen kann man verunglückt nennen; die Hörner und Fleiſchſpitzen find viel zu dick gerathen. Eine glei⸗ che Bewandtniß hat es mit der Raupe im e-ften Theile, die ohne Zweifel hieher gehört, da fie (J. c. p. 87) gleichfalls bey Reaumur in Poitou vom Herrn Bazin gefunden worden ift, 43 * 683 119) Harpyia erminea. R. II. 2. p. 30 et 39. t. 22. f. 1. 2. Ochsenh. — 3. 24. $ Schon R. hielt dieſe Raupe für eine verfchiedene Art, und zwar wegen derjenigen Auszeichnungen, die ich bey Vinula angegeben habe, und die in den Abbildungen gut zu ſehen ſind. 120) + Platypteryx hamula. R. II. 2. p. 33 et 39. t. 22. f. 4. 5. Wien. Verz. Phalaena — pag. 64. Laspeyres im Aten Bande der N. Schr. d. Geſellſchaft naturf. Freunde S. 40. Platypt. — Treitschke Plat. — 6, 3. p. 411. Als zu Platypteryx gehoͤrig zeichnen ſich die Raupen dieſer und der folgenden Art aus durch den Mangel der Hin— terbeine und den in eine einzige Spitze auslaufenden Hinterleib. Die in Fig. 4 und 5. dargeſtellte Raupe, le cheval marin von R. genannt, iſt „gelb wie abgeſtorbene Blätter, mit verſchiede— ner Schattierung dieſer Farbe an verſchiedenen Stellen ihres Körpers. Vom obern Theile des Aten Ringes erhebt ſich eine fleiſchige Pyramide, die in 2 Spitzen endigt, weil ihr oberes Ende geſpalten iſt; auch der obere Theil des Ropfes iſt geſpalten.“ Hiemit vollkommen uͤbereinſtim⸗ mend wird die Raupe von Hamula bey Treitſchke und Laſpey— res beſchrieben, weßhalb der Letztere, nach dem Vorgange des Wien. Verz., keinen Anſtand nehmen konnte, R. unter feinen Citaten aufzuführen. Folglich irrt aber Linne, der Fig. 4 und 6. (alſo Ha- mula und Spinula) zuſammennimmt und zu Lacertinaria ſtellt (Syst. Nat. 860). Fabricius hat dieſes Citat, ohne es vergli— chen zu haben, in Fig. 4 — 6. verwandelt (3. 2. S. 135). 121) + Platypteryx spinula. R. II. 2. p. 34 et 40. t. 22. f. 6. 7. Wien. Verz. Phalaena — p. 64. Treitschke Pla- typt. — 5, 3. p. 400. Welche Art des Genus Platypteryx gemeynt ſey, ver⸗ rathen die Worte: „ihre (der Fluͤgel) Farbe und die des Koͤr⸗ pers waren weißlich.“ Die Beſtaͤtigung finden wir in Fol⸗ gendem: „ſie (die Raupe) hat auf dem Ruͤcken zwey kegel⸗ förmige Söcker in der Geſtalt von Hoͤrnern, die an berfele ben Stelle ſtehen, wo die vorige Raupe einen einzigen geſpal⸗ tenen Hoͤcker hat. 122) * Gastropacka quercifolia. R. II. 2. p. 41 et 86. t. 28. Linn. Phalaena — 812. Ochsenh. Gastrop. — 3. 247. Geoffroy 2, pag. 110. La feuille- morte. Die ſcharfgezaͤhnten Vorderfluͤgelraͤnder in der Abbildung und die dunkle Farbe der ganzen Fluͤgel (braun, etwas roͤth⸗ lich, wie ein trocknes Ulmenblatt) zeigen, daß le papillon pa- quet de feuilles söches von Linne quercifolia richtig bes ſtimmt worden iſt. 684 123) Acherontia atropos. R. II. 2. p. 49 et 88. t. 24. f. 1—8. 12 Ap 03 ef . t. 9, „e p. 345 et 357. t. 10. f. 4. 5. pb 37 et 422. t. 14. f. Linn. Sphinx — 799. Ochsenh. Acherontia — 2. 231. Geoffroy 2. p. 85. Le sphinx à t£- te de mort. Leicht kenntlich in den Abbildungen und an der Benen⸗ nung papillon a tete de mort. Anm. Im Text S. guren von Taf. 10. kennendes Verſehen. u. 4 ſtatt 4 u. 5. 124) + Aeidalia brumata. R. II. 2. p. 125 et 168. t. 27. f. 6—14. Linn. Geometra — 874. Treitschke Acidalia — 6, 2. p. 23. Degeer II. 1. p. 331. 345 und in der Erklärung der Fir im ten Theile iſt ein leicht zu er: Es heißt les ailes des figures 3 Schon ſehr fruͤh hat die Nebenart von Brumata, Bo- reata Hbn. die Aufmerkſamkeit auf ſich gezogen; ſie hat aber bis in die neueſten Zeiten als Varietaͤt gegolten. Erſt Treitſchke beſchreibt fie als eigne Art (10, 2. 204); allein die Druck-, Schreib- und andern Fehler werden ſie ſchwerlich bald aner— kennen laſſen. Boreata find die Stuͤcke, von denen Borkhau⸗ fen ſagt (5. S. 298), daß fie hellgraue Vorderfluͤgel und weiß⸗ liche Hinterfluͤgel hatten, und hiezu gehoͤrt, was ich vielfach be— obachtet habe, die ſchwaͤrzlichgruͤne oder gruͤnſchwarze, mit weiß: lichen und gelblichen, ja auch mit gruͤnlichen Laͤngsſtreifen ver ſehene Raupe. Lange hielt auch ich dieſe Art fuͤr eine große, ſehr helle Brumata-Varietaͤt, bis mich die aufgefundenen Weib: chen ins Klare brachten. Boreata 2 hat wenigſtens doppelt ſo lange und breite Fluͤgellaͤppchen als Brumata, auf denen ei⸗ ne deutliche Zeichnung vorhanden iſt. Dieſe Art iſt in allen Birkenwaldungen um Glogau im Spaͤtherbſt zu Tauſenden, im männlichen und weiblichen Geſchlecht von den Bäumen zu klo— pfen, ohne daß ich je eine Brumata darunter gefunden haͤtte. Brumata lebt hier, außer in Gaͤrten, auch in Eichengehoͤlzen. Einen Unterſchied in der Erſcheinungszeit beyder habe ich nicht bemerkt; deßgleichen habe ich nie einen von beyden Spannern am Nadelholz gefunden, es muͤßten denn Birken ganz in der Naͤhe geweſen ſeyn. Hienach laͤßt ſich entſcheiden, ob R. nur Brumata kennt. Seine Raupe iſt gewoͤhnlich blaßgruͤn oder ſeladongruͤn (d'un verd un peu päle, d'un verd qui tire sur le celadon) mit weißen Laͤngsſtreifen von unbeſtimmter Zahl (Brumata); es gibt auch Raupen, welche zwiſchen zwey weißen Streifen ſchwarze, in zwey Reihen geordnete Puncte haben (Boreata), wie oben von Borkhauſen der Hauptſache nach angegeben. Die maͤnnli⸗ chen Schmetterlinge beſchreibt R. ſo: „die Oberſeite der Vor⸗ derflügel iſt aſchgrau; man ſieht jedoch Wellen, die durch brau⸗ nere und hellere Schattierungen von Grau gebildet werden. Die Unterfeite der vier Flügel iſt ein einförmiges Grau; man be⸗ merkt auf denſelben keine oder wenig Flecken und Wellen (Bo- reata ?). Das Graue auf der obern Seite der Vorderflügel 685 eines dieſer Schmetterlinge, der aus einer Haſelraupe gekom⸗ men war, hatte etwas mehr Gelbliches, als das der andern; es gab auch Schmetterlinge, deren Grau brauner als das der andern war (Brumata); aber alle dieſe Verſchiedenheiten ſind ſo leicht, daß ſie kein laͤngeres Verweilen verdienen.“ — Auch [Degeer gedenkt der Boreataraupe und ſcheint mir ſogar den A in Fig. 18. abgebildet zu haben. Linne citiert aus R. Taf. 30. Fig. 8. 9., aber beſtimmt falſch, wie ich ſpaͤter bey Defoliaria beweiſen werde. Dieſes falſche Citat muß fleißig nachgeſchrieben worden ſeyn; wenig— ſtens finden wir bey Borkhauſen mehrere Widerlegungen. Die richtige Stelle aus R. ſehe ich nur bey Degeer bemerkt. 125) Acidalia boreata. R. II. 2. p. 127 et 129. Treitschke — X, 2. p. 204. Die ſchon bey Brumata überfegten und bezeichneten Stel⸗ len ziehe ich zu Boreataz die zuverlaͤſſig nicht allein im noͤrdli— chen Deutſchland vorkommt. 126) Phal. Noctua? — f. p. . Es ſcheint mir nicht unmöglich, dieſe Art nach Rs. kur⸗ zer Auskunft bey Paris aufzufinden. „Es gibt 16beinige Rau— pen, denen dieſe Liſt (ſich zwiſchen zwey Blaͤttern zu verſte— cken) nicht unbekannt iſt. Der Kaſtanienbaum (maronnier) unſerer Gaͤrten hat mir eine der letztern gezeigt, die ſich dieſer Liſt bedient. Sie iſt gruͤn, faſt ſo lang wie die Raupen von mittlerer Groͤße, aber ſchlank in Bezug auf ihre Laͤnge. Ihre Ringe ſind gleichſam durch ziemlich betraͤchtliche Einſchnitte ge— trennt; ihre 8 Bauchfuͤße haben vollſtaͤndige Hakenkraͤnze.“ 127) Phalaena Geometra — 2 K. II. 2. p. 130 et 170. t. 28. f. 2. 3. Reaumur weiß nicht, ob ſeine Spannerraupe einerley mit der folgenden iſt; ich weiß es noch weit weniger, zumal da mir die folgende ein ſehr raͤthſelhaftes Geſchoͤpf iſt. Sie lebt auf Eſchen, aber nicht zwiſchen zwey zuſammengeklebten Blaͤttern, wie Brumata, obgleich ſie einen etwas abgeplatteten, kurzen, und daher den Eulenraupen aͤhnlichen Koͤrper hat. Ihre Farbe iſt ein ziemlich ſchoͤnes Grun; über den Ruͤcken geht ein hell: violetter (d'un violet clair p. 130 — couleur pourpre pag. 170) Streif, der auf jedem Ringe nach jeder Seite 2— 3 Arme rechtwinklig ausſtreckt (Fig. 2.). — Da die folgende Raupe eben fo ausfehen fol, fo möchte man wohl in beyden einerley Art vermuthen. 128) Fidonia — ? R. II. 2 P · 130 et 170. t. 28. f. 1. 2. 46. Linn. Phal. Piniaria g. 861. Offenbar iſt Fig. 6. die Veranlaſſung, daß Linne und alle nach ihm den hier vorgeſtellten Schmetterling zu Piniaria als Varietaͤt Tiliaria gerechnet haben. Obgleich ich nicht fa: gen kann, zu welcher andern Art er gehoͤrt, ſo kann ich doch 686 verſichern, daß, wenigſtens bey der Raupe, an Pinaria nicht gedacht werden darf. Die Raupe iſt nach R. ſo, wie ich bey der vorhergehenden Art uͤberſetzt habe. Allein fo ſieht Piniaria als Larve nie aus; der purpurfarbige Ruͤckenſtreif fehlt ihr ſtets; dafuͤr ſind mehr weiße Laͤngsſtreifen da, und von ihr kann man doch wirklich nicht ſagen, daß, um fie als Spanner⸗ raupe zu erkennen, man erſt auf die Zahl ihrer Beine ſehen muß (premier genre des arpenteuses R. p. 125). Daß ſie keine Lindenblaͤtter frißt, was Rs Raupe that, verſichert Bork⸗ hauſen nach ſeiner ausdruͤcklich daruͤber angeſtellten Beobachtung (5. S. 243). Hiezu kommt die Erfahrung aller Naturforſcher, daß die Kieferſpannerraupe erſt im Herbſte ausgewachſen iſt; Rs Lindenraupe gieng aber vers Ja mi- mai in die Erde. Dort machte ſie ein Erdgehaͤuſe, deſſen Inneres ſie mit einer dichten Lage Seide tapezierte. Ich habe aber etwa 50 Puppen von Piniaria faſt freyliegend unter den Moospolſtern gefunden, die ich in dichtem Kiefergehoͤlz im Frühjahr aufhob. Rs Schmet⸗ terling kam zwiſchen dem 12ten und 24ften December aus, da doch Piniaria im Fruͤhlinge ſchwaͤrmt. Man koͤnnte hier ſagen, was wir jedoch nicht angegeben finden, es ſey im erwaͤrmten Zimmer geſchehen (ob das Auskriechen von Piniaria dadurch be: fördert wird, weiß ich nicht), und alſo wäre auf dieſe Abwei— chung nicht viel zu geben. Die uͤbrigen Verſchiedenheiten ſind aber ſo bedeutend, daß eine Trennung beyder Arten augenſchein— lich noͤthig iſt. Daher faͤllt aber auch die Linde als Nahrungs— pflanze für Piniaria weg. Die Beſchreibung des Schmetters lings lautet ſo: „er hat eine gewoͤhnliche Zunge, die mehrere Windungen macht; ſeine Fuͤhler ſind koniſch fadenfoͤrmig; die Unterſeite der 4 Fluͤgel iſt aſchgrau (d'un gris cendré); die Oberſeite der vordern hat auch dieſe Farbe, aber verſchiedene graue Schattierungen ziehen darauf leichte Wellen.“ Von den Wellen auf der Unterſeite der Hinterfluͤgel wird geſchwiegen; ſie ſind aber in Figur 6. ſo deutlich, und druͤcken im Verein mit dem weißen Laͤngsſtrahl Piniaria, wie es ſcheint, fo ſchoͤn aus! Allein hat Pinjaria 2 wohl — es müßten denn fo ausgezeichnete Varietaͤten ſeyn, wie Borkhauſen und Treitſchke (10, 2. S. 187: mit weißem gelben Schiller) anfuͤhren — wirklich eine aſchgraue Farbe, vorzuͤglich auf der Oberſeite? Hat Piniaria jemals auf der Unterſeite der Hinterfluͤgel drey wellige Querſtreifen ſtatt zweyer? Geht der weiße Strahl je fo nahe am Innenrande, wie ihn Figur 6. zeigt? Geht der erſte Querſtreif auf der Oberſeite der Vorderfluͤgel jemals ſo nahe an der Fluͤgelwurzel wie in Fig. 5. Findet ſich aber keine Art heraus, mit der ſich dieſes Alles vereinigen laͤßt, ſo werden Fig. 5. und 6. doch als Pi- niaria gelten muͤſſen; allein R. hat dann beſtimmt eine falſche Raupe dazu gegeben. 129) + Fidonia conspicuaria. R. II. 2. p. 132 et 170. t. 28. f. 7—10. Treitschke Fidonia — 6, 1. p. 272. Eſper (wenn es nicht Villers iſt, den ich nicht nachſehen kann) iſt der erſte, bey dem das Citat aus R. vorkommt; alle fpätern haben es nicht allein beybehalten, ſondern geben auch noch immer die Raupe nach R. Ich hebe alſo nur die Haupt⸗ merkmale aus Rs Beſchreibung des Schmetterlings hervor. Die 687 Fuͤhler (des Mannes) ſchoͤn gekaͤmmt (de belles antennes & barbes); die Fluͤgel werden tagvogelartig gehalten (par le port de ses ailes il devroit ètre mis au nombre des papilions diurnes). Die Hinterflügel auf der Unterſeite haben weißliche Strahlen in braunem Grunde des raies - d'un jaunätre pres- que blanc; le reste est brun et meme presque noir). Die Vorderfluͤgel oben find aurorafarbig mit ſchwarzem Hinterrande (d'un assez bel aurore; leur base est bordée par nne bande noire); die Hinterfluͤgel oben ebenſo, aber mit vielen ſchwarzen Puncten un aurore très-piqué de noir et borde de noir). 130) Amphidasis betularia. R. IE 2 9. 155, 137 et 189 f 2 2 15. 16. Linn. Phal. — 862. Treitschke Amphidasis — 6, 1. p. 230. Borkh. Geom. — 5. p. 178. Die abgebildete Raupe, welche auf Eichen lebt, gehört (S. 135) zu den ſteifen, ſtockahnlichen Spannern, die ziemlich glatt ausſehen. Die Oberſeite (S. 137) hat eine unendliche Menge feiner Querrinnen. Die Flecken (S. 169), die ſie auf dem Leibe hat, ſind zu gewiſſen Zeiten nur einfache Flecken, zu andern aber Hoͤcker. Nahe beym letzten Paar Beine iſt ein Guͤrtel aus ſolchen Hoͤckern. Der Kopf iſt vorn glatt und oben geſpalten. Wahrſcheinlich hat R. dieſe Raupe nicht zur Verwand—⸗ lung gebracht, da er nichts uͤber ihre vollſtaͤndige Groͤße ſagt, und ſeine Abbildung ſie nur halberwachſen darſtellt. Die Rau— pe von Betularia, die nach Borkhauſen auf Eichen aſchgrau iſt, hat einen oben herzfoͤrmig geſpaltenen Kopf, einige eckige Erhoͤhungen, welche aber auch fehlen, am uͤbrigen Koͤrper oft mit vielen hellen Puncten beſtreut; durch die Loupe geſehen, erſcheint fie rauh wie Chagrin. Dieſe Angaben ſcheinen mir hinreichend, das Zuſammengehoͤren der Rſchen Raupe und der Betularia zu beweiſen. 131) Ennomos illustraria. R. II. 2. p. 139 et 169. t. 27. f. 17. 18. II. 1. p. LIV. Das Characteriſtiſche der Raupen von Ennomos Fam. D und E, nehmlich ihr knotiges Anſehen, und vorzuͤglich des verlaͤngerte dritte Paar Krallenfuͤße, iſt an der Abbildung recht gut zu erkennen. Sieht man darauf die Eſperſche Abbildung von der Raupe feiner Tiliaria (Erosaria Tr.) an, fo iſt man ſehr geneigt, die Rſche für gleich damit zu erklären, Die Raus penbilder von Illunaria, Lunaria und IIlustraria, die ich ken⸗ ne (Wien. Verz., Schwarz, Eſper), haben bey weitem dieſe Aehnlichkeit nicht. Und dennoch kann keine der gelben Arten, Alniaria, Tiliaria, Erosaria, Angularia, Quercaria,. Querei- naria, zu Rs Raupe genommen werden. Sie leben als Rau: pen in den warmen Monaten und geben ohne Ausnahme den Schmetterling noch in demſelben Jahre, ſollte es auch noch ſpaͤt im October ſeyn. R. aber fand feine Raupe im October auf Eichen und ſie verpuppte ſich erſt im November. Das folgen— de, je n'en ai pas encore eu le papillon bezieht ſich auf daſſelbe Jahr, wie man bey aufmerkſamem Durchleſen des Ca— pitels erkennt. Dieſe Zeit laͤßt ſich aber nur auf die mondfle⸗ ckigen Spanner anwenden, und folglich muß Fig. 17 und 18. — 688 eine dieſer Arten ſeyn. Auch ſcheint mir, daß biefe Raupen bey den mir bekannten Schriftſtellern nicht ganz richtig gege⸗ ben find. „Die Farbe der Rauve iſt braun holzfarbig, aderig (d'une couleur de bois assez brune mais veinde). So gefaͤrbte und geſtaltete Raupen habe ich auf Erlen im October gefunden, aus deren einer mir in der warmen Stu: be eine IIlustraria & ausgekrochen iſt. Nach Eſper (5. S. 72) lebt Lunaria, der Inbegriff der drey Arten, auf Eichen, und „die meiſten waren gewiſſermaßen rindenfarbig, manche vorzuͤglich rothbraun, andere duͤſter oder ſchwaͤrzlichgrau.“ In ſeinem Berichte uͤber den Schmetterling enthaͤlt uns R. die Farbe des Schmetterlings vor, und meldet nur, daß dieſer, mag er gehen oder ruhen, ſeine Fluͤgel immer aufgerich— tet traͤgt, ſo jedoch, daß ſie oben weit auseinander ſtehen. Dieſe Eigenheit haben die gelben, oben genannten Spanner und die mondfleckigen mit einander gemein. Daß Fig. 18. eine falfche Stellung hat, nehmlich mit ſchwebenden Bauchfuͤßen, wird jeder Kenner einſehen. 132) Ennomos amataria ? R. II. 2. p. 142. Treitschke — 6, 1. p. 20. „Es gibt Arten, die ſich in gefalteten oder zufammenge: zogenen Blaͤttern ihre Puppengeſpinnſte machen, ſo z. B. eine kleine, braune, ftabförmige Spannerraupe des Sauer: ampfers, die ein Blatt dieſer Pflanze zuſammenzieht und darinn eine kleine Huͤlſe von weißer Seide webt.“ Dieſe wenigen Worte laſſen ſich nur mit Noth auf Amataria anwenden. Denn Amataria ſpinnt ſich in fo we⸗ nigen Fäden ein, daß man fie nicht fuͤglich une coque de soie blanche nennen kann. R. ſchreibt obendrein mit Bedacht, wie die gleich folgenden Worte zeigen: „andere begnuͤgen ſich, einige Fäden zu ziehen, die, um eigentlich zu reden, keine Huͤlſe bil: den, ſondern eben hinreichen, die Raupe am Herabfallen zu hin— dern.“ Ich wuͤßte aber nicht, an welche Art man mit groͤße— rem Rechte denken koͤnnte. 133) * Geometra miata, R. II. 2. pag. 142 et 173. tab. 29. fig. 6 — 13. (excl. 9. ). Linn. Phal. — 869. Treitschke Acidalia Psitta- cata Tr. 6, 2. p. 94. Psittacata fliegt in der Mark Brandenburg und um Glogau im Herbſte, uͤberwintert in nicht geringer Zahl und kommt im Fruͤhjahr von Neuem vor. Bey Tage ruht ſie mit flach aufliegenden Fluͤgeln an Baumſtaͤmmen. Hiemit uͤberein⸗ ſtimmend kam Rs Schmetterling zu Anfang Novembers aus und trug in der Ruhe die Fluͤgel horizontal. Die Abbildung zeigt auch die mit Psittacata uͤbereinſtimmende Anordnung der Zeichnungen, deren Farbe ſo beſchrieben wird: „die herrſchende Farbe der Oberſeite der Vorderfluͤgel iſt ein ziemlich ſchoͤnes Gruͤn, auf welches hellere und braunere Schattierungen von Gruͤn, nebſt ſchwarzer und gelbweißer Farbe gelegt ſind.“ Wenn auf der Unterſeite der Hinterfluͤgel keine Querlinie beſchrieben und abgebildet wird, fo bezeichnet dieſes, da es in der Deut 689 tichkeit derſelben eine große Verſchiedenheit gibt, nur eine unbe⸗ deutende Varietät. Nun ſtimmt aber auch die Raupenbeſchrei— bung vollkommen mit Psittacata: der Kopf platt, die Grund— farbe des Körpers citrongelb, längs des Bauches ein roͤthlicher Streif; der Hintere in zwey Gabelipigen auslaufend, mit denen ſie ſich ſo gut wie mit zwey Beinen anklammern kann. — Ueber die Richtigkeit der Beſtimmung als Psittacata kann alfo nicht der geringſte Zweifel Statt haben. Treitſchke behauptet zwey Naupengenerationen, im May und July; wir dürfen aber gegen Rs Ausſage keinen Zweifel haben, daß er feine Raupe von den letzten Tagen des May bis gegen den 10ten October genaͤhrt habe, und da mir im Sommer nie eine Psittacata vorgekommen iſt, ſo ſcheint mir die doppelte Generation ſehr verdaͤchtig. Dieſe Rſche Psittacata hat eber Linne unter den wenis gen Citaten bey ſeiner Phal. miata. Clerck und Ammiral kann ich nicht nachſchlagen; auch weiß ich nicht, was andere, außer Borkhauſen, Treitſchke und Linne daruoͤber geſagt haben. Treitſchke ſcheint darinn Recht zu haben, daß Linne bey ſeinen ſpaͤtern Werken nicht denſelben Schmetterling vor ſich hatte, wie bey den fruͤhern. Erſt im Syst. nat. ed. 12 ſehen wir R. er⸗ waͤhnt, und die daſelbſt vollſtaͤndiger gelieferte Beſchreibung zeigt zugleich, daß Linne Originale vor ſich hatte. Denn er bemerkt die Querlinien (fascia et arcus) auf der Unterſeite der Fluͤ— gel, die bey gehoͤriger Lage der Flügel ein großes lateiniſches M vorſtellen. Das dreyfache O in der Mittelbinde (für in me- dio bis in media) hat Borkhauſen mit Recht als Varietaͤt angeſehen, dergleichen ich ſelbſt beſitze. Sedet alis erectis darf man nicht für eine Beobachtung Bergmans anſehen; ſondern dieſe Bemerkung hat ihre Veranlaſſung in Rs Fig. 12. Of fenbar will Linne damit ſagen, daß der Schmetterling die Fluͤ⸗ gel in der Ruhe ſo haͤlt. Dieſes widerſtreitet aber Rs Wor— ten: quand il est en repos, il porte ses ailes horironta- lement, und der Wahrheit ganz und gar. Wie Linne die Fluͤ— gelhaltung angibt, fo iſt fie, wenn der Spanner nicht laͤngſt aus der Puppe gekommen und feine Flügel noch nicht trocken ſind, oder bisweilen, wenn er laͤuft (quand le papillon mar- che, il lui arrive souvent de redresser ses ailes. Da alſo dieſe Linneiſche Angabe als Irrthum erwieſen, auch ſonſt von keinem großen Belange iſt, da die Beſchreibung des Schmet— terlings aufs Beſte uͤbereinſtimmt, fo gehört Psittacata zu Miata, und der letztere Name hat einzutreten. Der Name Psittacata iſt uͤberdieß ein Verſtoß gegen die Anciennitaͤt, der zufolge Siterata Hufn. den Vorrang haben muß. Dieſelbe Rſche Art, Miata = Psittacata, finden wir auch im Wiener Verzeichniß citiert, und zwar S. 212 als ja che- nille arpenteuse du frene. Daß damit nicht etwa unfere Nr. 127., auch eine Eſchenraupe, gemeynt iſt, geht aus der Geſellſchaft hervor, in welcher Olivata daſteht, nehmlich unter Caesiata, Psittacata, Rectangulata, und zu denen ein mit Piniaria verwandter Schmetterling nicht gehoͤren kann. Hiemit iſt Treitſchkes Rede (6, 2. S. 158 unter Olivaria) widerlegt, daß man nicht wiſſe, welche Rſche Raupe das Wiener Verz. meyne. Wenn nun die Olivata Syst. Vind. nicht eine bloße Varietaͤt von Psittacata, und alſo etwas anderes als Oliva- ria Tr. iſt; fo find beyde Raupen doch fo aͤhnlich, daß die ſcharfſichtigen Verfaſſer des Wiener Verz. fie für einerley hiel— ten. Sollten ſie, da Treitſchke ſelbſt dem Schmetterlinge von Iſis 1838. Heft 9. 6590 Olivaria eine Aehnlichkeit mit Psittacata zugeſteht, nicht ſchon der Raupe wegen zu demſelben Genus gehoͤren? Sollte die Trennung beyder Arten, die in den Palpen, der Zunge, der Fluͤgelgeſtalt, der Zeichnung uͤbereinkommen, in zwey Genera nicht wieder ein Beyſpiel von dem Unwerthe ſolcher Gattungen abgeben, die einzig und allein, wie die meiſten Treitſchkiſchen, auf bloßer Faͤrbung beruhen? Sollte man daraus nicht ſchlie⸗ ßen konnen, wie weit wir noch, wenigſtens in manchen Thei— len der Schmetterlinge, von einem wiſſenſchaſtlichen Syſteme entfernt find ? 134) * Cabera punctaria. R. II. 2. p. 145 et 172. t. 29. f. 1—5. J. 2. p 8 Et 47 k. 22. f. 3. 4. Phal. punctaria Fabr. 3, 1. 132. Treitschke Ca- bera — 6, 1. p. 352. Linne's Amataria iſt eine ſeit langer Zeit veſt geſtellte und allgemein bekannte Art. Da ſie faſt uͤberall in Europa eine gewoͤhnliche Erſcheinung iſt, ſo kennt man ſie auch nach ihren fruͤheren Staͤnden ſehr genau. Zu dieſem Schmetterlin— ge nun zieht Linne (Phal. amataria p. 859) ein falſches Cie tat, eine falſche Raupe und eine falſche Nahrungspflanze. RE Spanner gehört nehmlich zu Punctaria, wie Knoch, Borkhau— ſen und Eſper zuerſt eingeſehen haben. Denn Punctaria lebt als Raupe auf Eichen (jeen trouvai sur le chene), Amata- ria auf Ampfer und Knoͤterich. Punctaria hat oft eine grüne, an den Seiten citrongelb gefleckte Raupe (Gun beau verd ayant seulement de chaque côté une etroite et légère raie citron), Amataria iſt nie grün oder auch nur citrongelb gefleckt. Punctaria ſpinnt ſich wie die meiften Gbeinigen Tag⸗ ſchmetterlinge, d. h. ohne Huͤlſe, mit einem Faden um den Leib an (acerochde par le derriere et retenue horizontalement par un lien de fils de soie); Amataria legt ſich in ein Ge⸗ webe von einigen Faden zwiſchen Blättern. Punctaria als Puppe iſt vorn abgeſtutzt (le gros bout, celui qui est ar- rondi dans les chrysalides ordinaires des phalènes, est applati); Amataria als Puppe läuft nach vorn ſpitz zu. Bey Punctaria als Schmetterling faͤngt der roͤthliche Querſtreifen beynahe an der Mitte des Vorderrandes an (ces points plus serrés les uns aupres des autres vers le milieu de la longueur de chaque aile y forment une rsie qui les tra- verse toutes quatre); bey Amataria hat er ſeinen Anfang in der Spitze der Vorderfluͤgel. Die Raupe bey Linne it nach R. aufgenommen und ger hoͤrt demnach nebſt dem Citate zu Punctäria. Habitat in quercu kommt ſchon in der Fauna vor, und kann alſo nur auf Eichengeſtraͤuch bezogen werden, zwiſchen welchem Sauer: ampfer waͤchſt und wo daher der Schmetterling oͤfter vorkommt. — Fabricius hat das Rſche Citat richtig bey Punctaria aufs geführt, es aber zugleich bey Amataria gelaſſen. Seine an⸗ dern Fehler gehören nicht zur Sache. — Degeer citiert (II. 1. S. 262) die Rſche Phalaͤne zu feiner Pendularia, vermuthet aber ſelbſt ſchon, daß beyde verſchieden ſeyen. 135) Geometra aeruginaria. R. II. 2. p. 148 et 174. t. 29. f. 14 — 18. 9 (19). Treitschke — 6, 1. 109. 44 691 Aeruginaria und Putataria find zwey nahe verwandte Arten, wie fie Treitſchke für unſere Gegenden unverkennbar bes ſchrieben hat. Beyde ſind zart blaßgruͤn, mit zwey weißlichen Querlinien über die Vorderfluͤgel; allein Aeruginaria iſt mehr ins Blauliche, Putataria ins Gelbgruͤne; bey Aeruginaria find die Querlinien durchaus ohne wellige kuͤrzere Ausbiegungen und faſt gernde (strigae subarcuatae integrae), bey Putataria aber ſehr deutlich und ſcharf wellig gezaͤhnt und mehr gebogen (strigae arcuatae undulato-dentatae). Beyde Arten habe ich nun ſchon in mehrern Gegenden der Mark Brandenburg und Schlesiens gefunden. Aeruginaria fliegt in Laubwaldun⸗ gen und Hainen und ſitzt auf den Blaͤttern der Baͤume und Straͤucher; Putataria traf ich ſtets in Waldungen auf Pläs gen, wo H idelbeerkraut häufig waͤchſt, von dem ich ſie auch immer anſigte. — Da beyde Spanner wohl überall im mitt: lern Europa vorkommen, ſo ſind ſie aͤltern Schriftſtellern wahr⸗ ſcheinlich bekannt geweſen. Weil aber die Unterſchiede ſchon an guten Exemplaren einige Aufmerkſamkeit verlangen, an verflo⸗ genen oder durch Alter ausgebleichten noch ſchwerer zu beob— achten ſind; ſo iſt es faſt unmoͤglich, zu beſtimmen, was ſie eigentlich vor ſich gehabt haben. Reaumurs Art gehört wegen der bis über die Hälfte doppelt gekaͤmmten Fühler des (Fig. 14.), der Ecke an den Hinterflügeln (Fig. 15. 17.) und der blaͤulichen Grundfarbe (les deux côtés des quatre ailes sont dun bleu tendre) ganz gewiß zu einer der beyden Arten, und ich erkläre fie fuͤr Aeruginaria. In der Beſchreibung des Schmetterlings liegt außer der Angabe der Fluͤgelfarbe, die eher auf Aeruginaria paßt, nichts weiter, was dafuͤr ſpraͤche; viel mehr liegt in Fig. 16., wo man die äußere durchgehende Querlinie ohne Undula⸗ tion ſieht. Die Raupe, auf Brombeeren und Eichen, gruͤn, auf dem Ruͤcken eines jeden Gelenkes mit einem rothen Pun⸗ cte, der Korf tief geſpalten, ſpricht gleichfalls fuͤr meine Ekklaͤ⸗ rung. Putataria hat auf jedem Ringe einige zerſtreute, kleine, rothe Flecken (Tr.), Aeruginaria aber nur einen auf dem Ruͤcken (Tr.). Bey Linne kommt die Rſche Stelle nicht vor; allein Fabricius hat fie unter Vernaria (3, 2. 129). Wollte ich ausfuͤhren, was ſeine Vernaria iſt, ſo wuͤrde das zu weit fuh⸗ ren. Mag fie aber Aestivaria oder Vernaria bn. et Tr. ſeyn, ſo kann zu ihr Rs Schmetterling nicht gezogen werden, der kaum die halbe Groͤße dieſer beyden Spanner erreicht. Das Citat iſt alſo falſch. — Borkhauſen hat es bey ſeiner Vernaria, die mit der Linneiſchen gleich ſeyn ſoll, zu welcher Linneiſchen aber Treitſchke die Huͤbnerſche Vernaria zählt. Huͤbners Vernaria (Aeruginaria Borkh.) hat die Groͤße von Lycaena corydon oder Adonis; Vernaria foll nacheinne der Lactearia, welche doch als Aeruginaria zugeſtanden wird, simillima, und folglich wohl in der Größe nicht ſehr verſchie⸗ den ſeyn. Pallide virescentes laſſen ſich die Fluͤgel von Ver- naria gar nicht gut heißen.“ Endlich kommt Vernaria Hbn. ſchon in unſern Gegenden nicht vor, und daher wahrſcheinlich noch viel weniger in Schweden. Daher kann Linne's Verna- ria nicht gleich mit der Huͤbnerſchen ſeyn. Borkhauſens Art paßt wegen der „zwey perlmutterartigen, etwas gewaͤſſerten Streifen“ recht gut auf unſere Putataria. Zu dieſer gehoͤrt aber, wie oben gezeigt wurde, Rs Art nicht. Linne's Verna- ria kann nicht wohl zu Putataria gezogen werden, weil er 692 ſonſt dieſelbe Art unter zwey Namen (Vernaria und Putata- ria) hätte, obwohl eine große Aehnlichkeit der Bezeichnung bey⸗ der und die Moglichkeit des Zuſammengehoͤrens nicht geradezu abzuleugnen ſind. — Latreille's Vernaria (hist. des erust. 14. S. 222) ift [wegen der deux lignes ondees zu Putataria zu ziehen, und mithin ſein Citat aus R. unrichtig. — Eben dahin gehoͤrt mit aller Sicherheit Degeers Vernaria II. 1. S. 264 T. 6. F. 8. — Eſper hat Rs Art zu ſeiner Putataria gebracht; er beſchreibt unſere Putataria, bildet aber offenbar Aerugina- ria, mit nicht welligen Querlinien in beyden Geſchlechtern, ab. Da die Beſchreibung gelten muß, ſo citiert auch er falſch. — Bey Treitſchke fehlt nicht allein dieſe Stelle, ſondern die meiſten aus Reaumur. 136) * Fidonia defoliaria. R. II. 2. p. 150 et 175. t. 30. f. 1—16. 1. 1. p. 130. t. 1. f. 1118. Fabric. Phalaena — 3, 2. p. 148. Treitschke Fidonia — 6, 1. p. 315. Figur 1. (die Raupe), Figur 2. (der maͤnnliche Schmet⸗ terling), und Figur 9. (das vergrößerte Weibchen) find augen⸗ blicklich als Defoliaria Linn. zu erkennen. Die Raupe iſt mehr oder weniger braun, oder roͤthlich holzfarben, gemiſcht mit einer größeren oder geringen Menge von Gelb. Der maͤnn⸗ liche Schmetterling hat eine Grundfarbe, die die Mitte zwi— ſchen Holzfarbe und Falb haͤlt (entre la couleur de bois et la couleur fauve), und in der ſich ſchwarze Wellen und Fle— cken finden; auch der Hinterleib iſt falb und ſchwarz getigert (S. 155). Das Weibchen iſt iſabellgelb mit faſt regelmaͤßig vertheilten ſchwarzen Flecken (S. 153). Daher citiert Fabri⸗ cius dieſe Stelle richtig bey Defoliaria; allein mit Unrecht nimmt er die ganze Tafel dazu, indem die 4 letzten Figuren zu einer andern Art gehoͤren. Sonderbarer Weiſe finden wir bey Linne Fig. 8. und 9. unter Brumata aufgeführt, deren Weibchen doch viel längere Fluͤgellaͤppchen hat, und braungrau, nicht aber chamois und régulièrement tigré iſt. Die Abbildungen im erſten Theile der Memoiren find ſehr unkenntlich, aber durch die ſehr gute Characteriſierung (S. 131) geſichert. 137) Fidonia — 2 R. II. 2. p. 154 et 177. t. 30. f. 17 — 20. Ich fuͤrchte nicht, zu viel zu ſagen, wenn ich behaupte, daß die ungefluͤgelten Schmetterlingsweiber nach ihren veſten Unterſchieden noch ganz ungenuͤgend bekannt ſeyen. Sie ſehen den Maͤnnern meiſtens ſo unaͤhnlich, daß ihr Zuſammengehoͤren nur durch die Erziehung aus den Raupen, den gleichen Auf⸗ enthaltsort oder die Begattung ꝛc. zu erkennen iſt. Manche der oft nicht einmal befriedigenden Beſchreibungen bey Treitſchke beduͤrfen daher wohl noch der Beſtaͤtigung. Unter dieſen Um⸗ ſtaͤnden weiß ich die vorliegende Art keinem mir bekannten Schmetterlinge als das andere Geſchlecht mit Sicherheit zuzu⸗ theilen, moͤchte ſie aber doch, ungeachtet der abweichenden Treitſch⸗ kiſchen Beſchreibung, noch am erſten zu Aurantiaria Hbn. bringen. — Rs Schmetterling kann nicht, wie doch Fabricius 693 in meynt, zu Defoliaria gehoren. R. ſelbſt unterſcheidet ihn da⸗ von (p. 177 que ce papillon ne doit pas &tre confondu avec celui de la fig. 8.) und mit recht gewichtigen Grunden. Obgleich dieſes Thier wie Defoliaria 2 iſabellgelb und, zwar weniger regelmäßig, ſchwarz getiegert war, fo hatte es doch laͤn— gere Flügel (des ailes un peu plus sensibles) und, was die Hauptſache iſt, eine vollkommne Zunge, die wenigſtens 2 Spiralwindungen machte. Die Raupe gibt mir aber den Hauptgrund zu meiner vorhin angegebenen Vermuthung, obgleich auch ſie nicht genau mit Treitſchkes Beſchreibung zuſammenpaßt. Nach R. lebte ſie anf Haſeln, und zwar holzfarbig, wie die andern (Defoliaria), mit Gelb, welches beynahe wie bey einigen der andern vertheilt, nur ſtaͤrker aufgetragen war. Es gibt aber zwey der Defolia- ria naͤchſtſtehende Arten; Aurantiaria und Progemmaria, de: ren Raupen, zumal die erſtere, der Dekoliaria wahrſcheinlich ſehr ähnlich ſeyn werden. Treitſchke meldet, dieſe 3 Arten über: wintern oft. Von unſern Gegenden kann ich dreiſt hinſichtlich der Defoliaria und der Progemmaria das Gegentheil verſi— chern. Erſtere uͤberwintert ſo wenig wie Brumata und Bore- ata; Progemmaria erſcheint ſtets im erſten Fruͤhjahr, ein mes nig ſpaͤter als Leucophaearia eintretend, aber doch mit dieſer zufammen), in Eichenwaͤldern fliegend. Von Aurantiaria weiß ich bloß die Erfahrung anderer, daß fie nur im Herbſte fliegt, und dieſes iſt auch mir wahrſcheinlich. Darum vermuthe ich aber eben, daß Reaumurs Schmetterling zu Aurantiaria gehoͤre. 138) Amphidasis zonaria. R. II. 2. p. 156 et 178. t. 31. f. 7. 8. Treitschke — 6, 1. p. 251. Mich wundert, wie man ſo leicht kenntliche Abbildungen hat uͤberſehen koͤnnen. In Fig. 7. ſehen wir die natuͤrliche, mit Zonaria F uͤbereinſtimmende Groͤße. Wenn es wahr iſt, was Treitſchke und andere ſagen, daß die Hinterleibseinſchnitte roth find, fo hat R. ein getrocknetes Weibchen beſchrieben, der— gleichen ich genau uͤbereinſtimmend vor mir habe. „Die Ringe ſind ſchwarzbraun; was den Schmetterling außerordentllch ziert, iſt, daß dieſe Ringe mit ſehr gedraͤngten roſenrothen Haaren gefranzt ſind; die Raͤnder der kurzen Fluͤgel haben eben ſo ge— faͤrbte und verhaͤltnißmaͤßig ſehr lange Franzen; der Bauch end- lich iſt mit dieſen roſenrothen Haaren fo bedeckt, daß man da⸗ vor die Ringe nicht ſehen kann.“ — Mit Zonaria gleichfalls zuſammentreffend, wird die am 26. Juny auf der Centaurea jacea gefundene Raupe als blaß citronengelb angegeben. 139) Amphidasis hispidaria? R. II. 2. p. 157 et 179. t. 31. f. 9— 15. I. 1. p. 216. t. 4. f. 10. Treitschke — 6, 1. p. 247. Wenn ich allein auf die Raupe ſehe, und annehme, daß unſere Autoren dieſe im Genus Amphidasis alle richtig be⸗ ſchrieben und jeder Art richtig zugezaͤhlt haben, fo hat R. Hir- taria vor ſich gehabt. „Roͤthlich violett, der Länge nach wellig geſtreift, mit einem ſchoͤnen gelben Halsbande und 2—3 klei⸗ nen goldgelben Flecken auf jedem Ringe“ (S. 157) find die 694 von Kleemann Taf. 37. abgebildeten Raupen auch, welche all: gemein zu Hirtaria gezogen werden. Allein Hirtaria hat, wie bekannt, im weiblichen Geſchlechte ganz ausgebildete Fluͤgel; Rs Raupe hat einen kurzſlügeligen Schmetterling und muß alſo eine andere Art ſeyn. Ich nehme dabey als ausgemacht an, daß R. nicht einen in der Entwickelung geftörten verktuͤp⸗ pelten Schmetterling für eine femina hemiptera (richtiger mi- eroptera oder brachyptera) angeſehen habe. Eine ſolche An— nahme waͤre in Beziehung auf Hirtaria ſchon darum unſtatt⸗ haft, weil an dieſer der Thorax durchaus keine rothgelben Haare hat (il a aussi des poils roux.) Dieſe rothgelben Haare find aber der fprechendfte Beweis dafuͤr, daß Hispidaria oder Pomonaria von R. beſchrieben wird. Ich kann jedoch nur nach den Beſchreibungen urtheilen, da mir bepde Arten in der Natur fehlen. Die ſehr hoͤckerige, borſtige Raupe von Pomonaria paßt durchaus nicht zu Rs ſchwach warziger, ganz kahler Raupe, und folglich iſt die Wahl auf die einzige Art Hispidaria, deren Raupe "der von Hirta- ria ähnlich ſeyn ſoll“ (Tr.), eingeſchraͤnkt. Treitſchke's „kaum merkliche Spuren von Fluͤgeln,“ vielleicht nach Eſpers Figur beſchrieben, an der man gar keine ſieht, muͤſſen dann in einem Reaumurs Worten: plus grandes et plus aisees à recon- noitre pour des ailes“ angemeſſenen Sinne aufgefaßt werden. Da dieß aber nicht ohne Zwang geſchieht, fo kann der Name Hispidaria nur ein Fragzeichen erhalten. 140) + Cabera omicronaria. R. II. 2. p. 159 et 179. t. 31. f. 16. Treitschke — 6, 1. p. 358. Borkhausen Geo- metra — 5. p. 262. Die Abbildung macht den Schmetterling viel Eenntlicher- als die Beſchreibung. In jener ſehen wir die characteriſtiſchen Ringe in der Mitte der Fluͤgel, von denen dieſe kein Wort ſagt. Uebrigens ſtimmt ſie genau ein: „die weiße Zunge rollt ſich wenigſtens zu 3 — 4 Windungen; die Fühler find coniſch fadenfoͤrmig. Er gehört zur vierten Gattung oder zur Gattung derjenigen, deren Vorderfluͤgel die Hinterflügel faſt ganz frey laſſen; die Oberſeite aller iſt ein gelbliches Weiß, leicht mit Roͤthlichem verwaſchen. Braune Flecken bilden durch alle vier Flügel einen ziemlich breiten Streif, der dem Hinterrande näher als der Wurzel iſt; andere ſchwaͤchere braune Flecken tragen mit dem genannten Streif zu einer angenehmen Fluͤgelzeich⸗ nung bey.“ N 141) Phulaena Geometra. R. II. 2. p. 159 et 177. t. 31. f. 1— 6. Die in den Abbildungen vergrößerte Raupe lebt auf Roß⸗ Eaftanienblättern. „Die Grundfarbe ihres Ruͤckens iſt braun⸗ grün, ins Olivenfarbige ziehend, und die des Bauches gelblich⸗ gruͤn. Zu jeder Seite des Ruͤckens hat ſie einen ſchwarzbrau⸗ nen Streifen. Auf dem Hintern geht ein ſchwarzer Querſtreif von dem einen Laͤngsſtreifen zum andern.“ — Dieſe auffallend gezeichnete Raupe kenne ich nicht. 142) * Nymphula potamogalis. R. II. 2. p. 182 et 198. t. 32. f. 1— 12. 695 f Linn. Phal. ?otamogata 873. Latreille hist. d. cerust. 14. p. 231. Botys potamogata, Treitschke I\ymphula Potamogalis 7. p. 143. Ein Zeitraum von 100 Jahren iſt voruͤber, und noch fin⸗ den wir in den neueſten Werken die Naturgeſchichte von ſo ganz gemeinen Schmetterlingen, wie Potamogalis, Lemnalis und Stratiotalis, nur nach Reaumurs und Degeers Beobach— tungen beſchrieben. Daß die Raupen von der ſich ovale, aus zwey Stuͤcken beſtehende Gehaͤuſe bauenden, und von der ihre Wohnung aus mehrern Waſſerlinſen zuſammenſetzenden Art, von R. richtig beſchrieben worden ſind, das bezeugt Degeer; ob aber die erſtere Potamogata Linn., die andere Lemnata Linn, iſt, daruͤber finden wir bey ihm nichts. Ich ſelbſt ha— be die Raupen nicht erzogen, und kann, da die Nahrung nicht viel entſcheidet, faſt nur nach den ausgebildeten Inſecten ur⸗ theilen. Den von R. an Potamogeton natans beobachteten Schmet⸗ terling nennt Linne, mit einer eigenthuͤmlichen Verſtuͤmmelung des Stammnamens, der Kürze wegen Potamogata ſtatt Po- tamogetonata (oder beſſer Potamogetonalis)." Welches Inſect er damit meynte, iſt jetzt außer allem Zweifel geſetzt. Mit Recht hat er aber die Rſche Samenkrautraupe dazu gezogen. Rs Beſchreibung des Schmetterlings (S. 192) beweiſt: „es ſind ziem⸗ lich huͤbſche Nachtſchmetterlinge mit koniſchfadenfoͤrmigen Fuͤhlern und einer Rollzunge. Die Grundfarbe der vier Flügel oben und unten iſt ein Perlgrau, das ſich in Flecken von verſchiede⸗ nen Figuren, nehmlich einige faſt rund, andere geſtreckt und unregelmaͤßig, theilt; dieſe perlgrauen Flecken werden aber durch eine braͤunlichgelbe Stickerey (lizeré feuille-morte), die ſelbſt wieder ſtellenweiſe Flecken bildet, hervorgebracht. Das Gelbliche auf der Unterſeite der Flügel iſt brauner als auf der Ober: ſeite.“ Die perlgrauen Flecken laſſen ſich allenfalls auch auf Nymphaealis deuten, obgleich ſie hier eher ſilberweiß oder glaͤn⸗ zend ſchneeweiß find; aber das lizere feuille-morte und die braunere Unterſeite (bey Nymphaealis iſt fie bedeutend blaͤſſer als die Oberſeite) gehören unſtreitig der Potamogata Linn. an. 143) Nymphula nymphaealis. R. II. 2. p. 193. Treitschke — 7. p. 141. Bedenkt man, daß die Potamogalis- Weiber gewöhnlich doppelt ſo groß als die Maͤnner ſind, ſo leiten Rs Worte au⸗ genſcheinlich auf Nymphaealis. Der Schmetterling, obgleich weiblichen Geſchlechts, „war ziemlich klein und viel kleiner als andere, die ich aus den Waſſerraupen derſelben Pflanze erhal⸗ ten habe, was mich geneigt macht zu glauben, daß dieſe Pflanze zwey ziemlich aͤhnliche Arten von Raupen naͤhrt, deren Schmet⸗ lunge nur in der Große merklich verſchieden ſind.“ — Gewoͤhn⸗ lich fliegen Potamogalis und Nymphaealis mit einander, und Rs Vermuthung ſcheint gegruͤndet, auch wenn ſein von Sa— menkrautraupen erhaltener Schmetterling nicht Nymphaealis geweſen ſeyn ſollte. 144) Nymphula — ? R. II. 1. p. 194. Neaumur unterſcheidet noch eine andere Art mit folgen⸗ 686 den Worten von Nymph. potamogalis: „das Samenkraut naͤhrt noch eine von der bisher befprochenen verſchiedenen Raupenart; ſie iſt beynahe von gleicher Groͤße, aber runder und anders ge— färbt, nehmlich gruͤnlichbraun (Potamegalis iſt S. 185 weiß mit einigem Glanze). Ich habe ſie mit verſchiedenen Stuͤcken von Samenkrautblaͤttern, die an ein großes Blatt derſelben Pflanze geheftet waren, bedeckt gefunden. Ihre Wohnung iſt, im Vergleich mit der von Potamogalis, ungeſtalt und plump.“ — Der AUnterſchied in der Raupe möchte weniger bedeutend ſcheinen, wenn man nicht bedaͤchte, daß R. von Potamogalis wenigſtens 50 Raupen ſah (S. 184 plus d'une centaine de loges, dont les unes etoient habitées par des chenilles et les autres l'étojent par des chrysalides). Das Bedeu⸗ tendſte iſt aber, daß dieſe braungruͤnen Raupen die Haͤlfte ihrer Huͤlle aus mehrern Stuͤcken zuſammenſetzten. Waͤre es nicht dieſelbe Pflanze, ſondern eine klein- oder ſchmalblaͤtterige; fo ließe ſich denken, daß die Raupe dasjenige, was ſie nicht mit wenigen großen Stuͤcken ausfuͤhren konnte, mit mehrern kleinern ausfuͤhren mußte. Dieſes iſt aber hier nicht der Fall. An Nymphaealis iſt nicht zu denken, weil deren Raupe nicht von beynahe gleicher Groͤße ſeyn kann, und R. ſie der Größe nach für Potamogalis gehalten hatte. Allein was foll dieſe neue Art fuͤr eine ſeyn? Stratiotalis gewiß nicht, wie Degeers Abbildung zeigt; Lemnalis auch nicht, wie bey Lem- nalis gezeigt wird. Sollte fie zu der Phalaena palustrata Fabr. (3, 2. 214) gehören, die „in Galliae aquosis“ lebt und mir unbekannt iſt? 145 * Nymphula lemnalis. R. II. 2. p. 195 et 200. t. 32. f. 13 — 16. Linn. Phal. Lemnata 874. Treitschke Nymphu- la Lemnalis 7. p. 134. Bey der Waſſerlinſenraupe find die Luftlöcher ſehr klein und außerdem von gewöhnlicher Geſtalt, während die Samen⸗ krautraupe kleine durchbohrte Warzen hat. Hiernach alſo kann die vorhin beſprochene, mir unbekannte Nymphula nicht zu Lem- nalis gehören, Der Rſche Waſſerlinſenſchmetterling iſt aus der Abbildung nicht zu erkennen; man erſieht bloß daraus, daß, wenn ſie ihn vorſtellen ſoll, wofuͤr allenfalls die ganz weiße Unterſeite der Hinterfluͤgel in Fig. 17. ſpricht, ſie ein Weibchen vorftelt. Hier koͤnnte nun die Beſchreibung in ſehr wenigen Worten den Ausſchlag geben. Es iſt aber merkwuͤrdig, daß R. das beſte Merkmal, die ſchoͤnſte Zier dieſes Schmetterlings, die ſchwarze mit Silber punctierte Binde am Hinterrande der Hinterfluͤgel, weglaͤßt, indem er bloß ſchreibt: „ſein Koͤrper, die beyden Seiten feiner Sinterflügel und die Unterſeite der Vorderfluͤgel find ſchoͤn weiß, etwas ſilbericht.“ So anſtoͤßig dieſes iſt, ſo bin ich doch uͤberzeugt, daß R. Lemnalis vor ſich hatte. Wenigſtens iſt gewiß, daß Lemnalis als Raupe an Waſſerlinſen lebt; ſie fliegt hier, ohne die Gattungsverwandten, in groͤßter Menge auf einigen Pfuͤtzen, die im Sommer von Waſſerlinſen einen dichten gruͤnen Ueberzug erhalten. 146) Phalaena Noctua. R. II. 2. p. 207 et 268. t. 33. 1. 1. Sobald von Raupen die Rede iſt, die ihres Gleichen freſſen, fo fallen mir Cosmia trapezina und Heliothie Scu- 697 tosa (seutosus) ein, die ich nie mit andern zuſammenſtecken konnte, ohne daß ſie, ſelbſt ſchon in dem Glaſe, in welchem ich fie nach Haufe trug, ſich über fie hergemacht und todt— gebiſſen haͤtten. In R's Raupe, die auf Eichen lebt, erwartete ich nichts als Trapezina; allein jene iſt ſchwarz oder braun- ſchwarz mit drey ſchoͤnen Laͤngsſtreifen, dieſe iſt ſtets gruͤn mit mehrern Laͤngslinien, und folglich ſind beyde verſchieden. An Scutosa, die auf Beifuß lebt, iſt gar nicht zu denken. Eine andere Eulenraupe, auf welche R's ganze Beſchreibung paßt, finde ich nicht, und doch iſt dieſe Raupe um Paris nicht ſelten, da R. gegen 20 Stuͤck ſammelte. Sie fraßen einander auf, 50 eine einzige uͤbrig blieb, und dieſe ſtarb eines natuͤrlichen odes. 147) Cossus terebra. R. II. 2. p. 281. Ochsenh. — 3, p. 92. Nach Ochſenheimer unterſcheidet ſich die Raupe dieſes Cossus durch ihren gelben Ruͤcken von der dunkelrothen Raupe des Ligniperda. Wenn dieſer Unterſchied ſtandhaft iſt, ſo hat R. die Terebra=Larve gehabt. Herr Bazin hat in Reaumur eine andere Art (als Ligniperda) gefunden, welche eine gelb— liche und braun punctierte Haut hatte (jene heißt rouge ou rougeätre). Hinterher erzalt R. von einer dicken grauweißen Phalaͤne, die er aus einer in einem jungen Apfelbaum lebenden Raupe dadurch erhielt, daß er um die Stelle ihres Aufenthaltes einen Sack gebunden hatte. Da behauptet wird, Terebra lebe nur in Pappeln, ſo kann man hier nicht gut etwas anderes als Ligniperda erkennen. R. war, als er das ſchrieb, ſchon lange nicht mehr im Beſitze des Schmetterlings, und von der Raupe hatte er ſich nichts aufgemerkt. 148) * Cossus aeseuli. R. II. 2. p. 282. t. 38. f. 1—6. Linn. Phalaena — 833. Ochsen. Cossus — 3, p. 99. Schon in der Abbildung ſehr kenntlich. Linne hat die Stelle citiert, und, auffallend genug, ſogar die Figuren der Raupe mit angefuͤhrt. Fabricius laͤßt aber, wahrſcheinlich ohne Abſicht, das ganze Citat weg. Ich hebe zur Beſtaͤtigung des Linneiſchen Citates aus R's Beſchreibung nur das langgeſtreckte Anſehen in der Ruhe und die weißen Vorderfluͤgel mit ſchwarzen Puncten hervor, welche Puncte aber eigentich dunkelgruͤn find (un verd foncé). — Zu den Futterpflanzen dieſer Raupe kann aus R. (S. 285) noch die Rainweide hinzugefuͤgt werden. 149) Phalaena — 2 R. II. 2. p. 285. R. fand ſeine Raupe im Winter zwiſchen der Rinde und dem Splint der Ulme; ſie war ſchlank, unter mittlerer Groͤße, graulich, mit zerſtreuten Haaren. Ich kenne keine Raupe, die ſich darauf deuten ließe. Von R. laͤßt ſich uͤbrigens erwarten, daß er keine zur Ueberwinterung unter Rinden verſteckte Raupe für eine Holzraupe angeſehen haben werde. Iſis 1838. Heft 9. 698 150) Hepiolus sylvinus. R. II. 2. P. 285 et 337. t. 39. 15 1—4. Linn. Phal. sylvina 834. Ochsenh. Hepiolus syl- vinus 3. p. 109. Indem ich mit R. alle ſeine Raupen, aus den Wurzeln der Orobante, aus den Stengeln und Wurzeln der Scrophu- laire und den Stengeln der Laitues und Chicons fuͤr einerley annehme, finde ich hier die unſern neuern lepidopterologiſchen Schriftſtellern unbekannte Naturgeſchichte des Hepiolus sylvinus ziemlich ausführlich gegeben. Daß es ein Hepiolus ſey, dars auf leitet die im Habitus gut getroffene Fig. 4. In der Bes ſchreibung moͤchte man gern die kurzen Fuͤhler dieſes Genus er— waͤhnt ſinden. Dieß geſchieht aber nicht, und die Beſchreibung derſelben bedarf ſelbſt einer Erlaͤuterung. Sie ſollen lange Saͤgezaͤhne mit abgerundeten Spitzen und daran etliche Haare haben. In der Wahrheit haben ſie Lamellen, die, nur von der Seite angeſehen, als Zaͤhne erſcheinen, und die Haare daran darf man ſich nicht etwa als Buͤſchel bildend vorſtellen. Die Verſchiedenheit in der Angabe der Zunge (point de trompe E. — Sauger ſehr kurz, Ochſenh. 3, S. 103) wird jederman leicht zu vereinigen wiſſen. An den getrockneten Exemplaren, die ich nicht zerſtoͤren mochte, nahm ich keine wahr. „Ihre Fluͤgel bilden ein gut zugerundetes Dach mit ſchmaler Baſis. Der Thorax ſehr haarig, weißlichgrau. Die Wurzel des Fluͤgels von derſelben Farbe; ein großer Theil eines jeden Fluͤgels wird von einem dreyeckigen Flecke eingenommen, deſſen eine Ecke, wenn der Schmetterling ruht, gegen die Mitte des Leibes ge— richtet iſt; der vordere Theil dieſes Dreyecks iſt roͤthlichbraun, der hintere woͤlkt ſich allmaͤhlich mit hellern Farben. Das Uebrige des Flügels iſt brauner nnd ſcharf gegen das Dreyeck abgeſchnitten (une piece appliquée contre ce qui précède). Ich erkenne aus dieſer Beſchreibung das Maͤnnchen von Syl- vinus, deſſen hinterer heller Querſtreif beſſer in der Figur als in der Beſchreibung angezeigt wird. — Treitſchkes Vermuthung (X. I. p. 161) wäre demnach richtig. 151) Myelophila eribella. R. II. p. 288 et 337. t. 39. f. 5. 6. Treitschke — 9, 1. p. 205. Die Beſchreibung der in der Figur gut dargeſtellten Raupe paßt ſehr genau auf meine beyden ausgeblaſenen Raupen dieſer Motte. „Sie lebt in einem Canale des Markes der Enula campana (In. hel. ), hat vollſtaͤndige Hakenkraͤnze an den Bauch⸗ fuͤßen, iſt weißlich mit etwas Olivenfarbe, zu beyden Seiten auf jedem Ringe mit zwey, unter der Loupe ſichtbaren, ſchwar⸗ zen, auf einem ſchwarzen Hoͤckerchen ſtehenden Haaren; ihr Kopf und das Nackenſchild ſind glaͤnzend ſchwarzbraun.“ Dunklere Laͤngsſtreifen, mit welchen die Cribrella⸗Raupe in der Natur ſtets verſehen iſt, ſehen wir in der Abbildung angedeutet, 152) Penthina gentianana. R. II. 2. p. 289 et 339. t. 39. f. 7. 8. p. 249 et 271. t. 34. f. Treitschke — 10, 3. p. 50. Zwar ift R's Beſchreibung ſehr mangelhaft („eine kleine Raupe, kahl und weiß, 16 beinig, mit vollſtaͤndigen Haken⸗ kraͤnzen an den Mittelbeinen“) 2 Fan wegen ihrer Ober⸗ 4 699 flächlichkeit nicht ganz; dennoch kann man gegen die Richtigkeit des Namens keinen gegruͤndeten Zweifel hegen. „Gartendiſtel“ bey Treitſchke ſoll wohl nichts anderes als Kardendiſtel ſeyn; und die gewöhnliche Farbe der Raupe „beingelb“ wird mit blanche ziemlich gleichbedeutend ſeyn. Die Lebensweiſe der Augsburger und der Reaumurer Raupen iſt ganz gleich und ver⸗ einigt ſich mit der von einer Eiſenacher Raupe, welche in Fuͤßly's Naturhiſtoriſch. Magaz. 2. Stuͤck Seite 207 beſchrieben wird. An der letzten Stelle werden der Raupe kleine, graue Haͤrchen ertheilt, die ſie auch aller Wahrſcheinlichkeit nach hat, deren aber weder Freyer, noch Reaumur gedenkt. Allein der Schmet= terling war eben ſo gut Gentianana wie bey Freyer. 155) Phalaena — ? R. II. 2. p. 295. In den Schriften des Herrn de la Hire wird eine kleine, gruͤne, 16 beinige Raupe von etwa 4 Linien Laͤnge erwaͤhnt, die ſich am 9. Auguſt in einer Apricoſe fand. Sie ſpann ſich am 13. ein kleines, weißes, ſeidenes Geſpinnſt, das aber ver— loren gieng. R. vermuthet, die Raupe habe ſich nur in eine vor Ueberreife geplatzte Apricoſe begeben, um ſich zu verwan— deln, und ich ſtimme ihm in dieſer Hinſicht bey. 154) Phalaena Noctua — ? R. II. 2. p. 296 et 340. t. 40. f. 11. 12. Nach der Groͤße und der ausgebildeten Zeichnung iſt dieſe Raupe eine Eulenraupe, die mir zu den Gattungen Hadena oder Miselia zu gehören ſcheint. An dem Futter, dem Saas men der Bohnen, darf man keinen Anſtoß nehmen. Gerade dieſe ſamenfreſſenden Raupen habe ich am allererſten an Brod— nahrung gewoͤhnt, die ihnen faſt lieber und gedeihlicher als ihre Nelkenſamen wurde. So haͤtte auch R's Raupe wahrſcheinlich nicht minder gern Samen von Lychnis, Dianthus ete. oder Brod gefreſſen. Allein eine Raupenbeſchreibung, die ſich dequem auf die ſeinige, die doch ſorgfaͤltig genug iſt, anwenden ließe, finde ich nicht. „Die Raupe iſt kahl, hat jedoch einige ziem⸗ lich kurze, entfernt von einander ſtehende Haare, deren jedes auf einem Hoͤckerchen ſteht. Sie iſt 16 beinig, die Mitteldeine nur mit halben Hakenkraͤnzen. Auf den erſten Blick zeigt ſie ſich braun; bey genauerer Betrachtung bemerkt man einen oli⸗ venbraͤunlichen Ruͤckenſtreif, der zu jeder Seite von weniger deut⸗ lich begraͤnzten Streifen begleitet wird, in denen man ein wein⸗ farbiges Roͤthlich bemerkt; am uͤbrigen Koͤrper und am Bauche ſind die verſchiedentlich zu welligen Zeichnungen gemiſchten Far⸗ ben hellbraun, gruͤnlich und weinfarbigbraun.“ 155) Lycaena baeticus (a). R. II. 2. p. 299 et 335. t. 38. f. 7—10. Linn. Papilio — 789. Ochsenh. Lycaena — 1, 2. p. 99. Geoffroy II. p. 57. Le portequeue bleu strie. ar Bet Auf der Unterfeite der Hinterfluͤgel befinden ſich zwey Aus gen mit ſchwarzer Pupille, die auswaͤrts halb von einer kleinen glänzenden Binde (par une petite bande brillante) und halb von einer blaſſen Goldfarbe (couleur d'un or pale) eingefaßt werden, und auf der Oberſeite dieſer Fluͤgel als ſchwarze Flecke durchſcheinen. Außerdem werden hellgraue und weißaſchgraue 700 Wellen auf braͤunlichem Grunde befchrieben, wodurch ſicher wird, daß R. entweder den Baeticus oder den Telicanus vor ſich hatte. Die Abbildung Fig. 10 entſcheidet durch ihre Groͤße und durch das weiße Band der Hinterflügel, welches an Teli- cauus ſtandhaft fehlt. Daß die Fluͤgel oben blau find, hat R. anzufuͤhren vergeſſen. Da alſo hier Baetieus nach feiner Naturgeſchichte beſchrie— ben iſt, ſo kann ſie nunmehr in den neuern Werken (vergl. Treitſchke 10, 1. S. 77) nachgetragen werden. Dieſer Schmet⸗ terling muß uͤbrigens nebſt Telicanus wegen des zugerundeten Schwanzwinkels und des Schwaͤnzchens, aus der Abtheilung C (Thecla) des Genus Lycaena entfernt und in A (Polyom- matus) neben Amyntas geſtellt werden; mich wundert, daß dieſes nicht ſchon laͤngſt geſchehen iſt. 156) Grapholitha nebritana. R. II. 2. p. 301. Treitschke — 8, p. 209 et 10, 3. p. 115. Die Raupenbeſchreibungen R's und Treitſchke's ſtimmen uͤberein und ich kann beyde beſtaͤtigen, da Raupe und Schmet⸗ terling auf Erbſenfeldern ſehr gemein ſind. Nach R. iſt die Raupe weißlich oder gruͤnlichweiß mit ſchwarzen Puncten; nach Tritſchke gelblich (ſo ſah ich ſie meiſtens), zuweilen auch gruͤn⸗ lichweiß mit kleinen grauen Punctwaͤrzchen. 157) Scardia (Oecophora) betulinella. R. II. 2. p. 305 et 338. t. 39. f. 9—21. Treitschke 9, J. p. 9 et 10, 3. p. 151. So manches, was uns weſentlich erſcheint, hat R. als unweſentlich weggelaſſen. Bey der vorliegenden Art halten wir den ſchneeweißen Kopf und Ruͤcken zur Bezeichnung der Art fuͤr ſehr noͤthig; R. ſchweigt daruͤber. Allein in Fig. 19 ſehen wir beydes gegen die dunkle Fluͤgelfarbe ſo abſtechend, wie es in der Natur der Fall iſt. Dieſe vergroͤßerte Abbildung iſt allein mehr werth als Fig. 18, 20 u. 21 zuſammen; ſie zeigt uns natur⸗ getreu die langen zuruͤckgekruͤmmten Palpen (S. 317: cette tete paroit porter deux cornes semblables aux cornes de belier), die, verbunden mit der Geſtalt der Hinterflügel (falſch in Fig. 21), hinreichend ſind, zu erkennen, daß Betulinella nichts mit den uͤbrigen Scardien Treitſchke's gemein hat. Das Uebrige der Beſchreibung: die ganz flache Fluͤgelhaltung in der Ruhe, die glaͤnzenden ſehr hell zimmetfarbenen Vorderfluͤgel, die weißlichgrauen, ſehr lang gefranzten, ſchmalen Hinterfluͤgel, alles dieſes paßt ſehr ſchoͤn auf Betulinella. — Weil aber in der Beſchreibung der weiße Thorax uͤbergangen worden, in Fig. 21 die Hinterfluͤgel in falſcher Form dargeſtellt ſind; ſo muͤſſen wir zur voͤlligen Beweisfuͤhrung auf die Raupe ſehen. Und dieſe ſtimmt mit der Treitſchkiſchen uͤberein. Beyde ſind weiß (toute blauche R. — gelblichweiß Tr.), haben einen braͤunlichen Kopf (un peu brune E. — hellbraͤunlich oder gelbbraun Tr.) und leben vom Mehle (innerhalb der Getreidekoͤrner R. — mit Mehlwuͤrmern zuſammen Tr.). — Nach R. iſt Betulinella ein ſchaͤdliches Thier (S. 319); ich habe fie ſtets nur einzeln in den Haͤuſern gefunden. R. unterſcheidet von dieſer Betulinella ausdruͤcklich (S. 308) die aͤchte Getreidemotte (Granella), welche nicht inner halb der Koͤrner ſelbſt lebt, ſondern ſie von außen anfrißt. 701 Unſere Stelle wird in Fuͤßly's N. Mag. (2. Bd. S. 10) als zu einem Inſect gehoͤrig eitiert, welches das Getreide ver—⸗ zehrt. Die dort gegebenen Nachrichten ſind, ſo weit ſie mit den R'ſchen uͤbereinkommen, richtig; die Zuſaͤtze vom Auskriechen, vom Inſtincte, ſind nichts als Fabeln. Sollte nicht zu Betulinella die bey Latreille (hist. d. erust.. 14. p. 252) in der Anmerkung unter Oliviella exwaͤhnte ſchaͤdliche teigne des bleds gehören 158) * Carpocapsa pomonana.. R. II. 2. p. 303, 320 et 339. t. 40. f. 1 — 10. Linn. Phal.. pomonella 892. Treitschke Carpo- capsa pomonana 8, p. 161. Latreille (hist. nat. d. crust. 14. p. 246. Pyralis pomana.. Der „madige“ Apfel (Fig. 1) und der ſitzende Schmet⸗ terling (Fig. 9) uͤberzeugen ſogleich von der Richtigkeit des Linz neiſchen Citates, eine Ueberzeugung, welche durch die Beſchrei— bung (S. 323) nicht wankend gemacht werden kann. Es heißt darinn: „Das Braune (gegen den Hinterrand der Vorderfluͤgel) hat auch Selbliches; 3 —4 Flecke dieſer letztern Farbe ſind dert nach einer Linie geordnet, welche die Kruͤmmung des Hin— terrandes hat.“ Dieſes Gelbliche hat ſtets Metallglanz, und mich wundert, daß R. daruͤber ſchweigt; auch ſteht es gewoͤhn— lich in zwey Linien. R. will die im Geſpinnſt überwinternde Raupe fuͤr eine eigene Art halten und unterſcheidet ſie ſogar durch den Mangel der roͤthlichen Farbe und die ſchwarzen Punet⸗ linien. Er berichtet auch eine Beobachtung (S. 325), nach welcher ſich die ſchmutzig fleiſchfarbene Raupe, die in einer Birne‘ lebte und uͤberwinterte, in einen verſchiedenen Schmetterling ver— wandelte; allein gerade dieſer Schmetterling, — moſchusgrau, der Hinterrand etwas goldig (gris muse dont le bout des ailes tiroit sur le doré), — iſt die aͤchte Pomonana. Wenn er aber die Raupen in den Haſelnuͤſſen (S. 304), die gewoͤhnlich weiß oder faſt weiß find, fuͤr eine andere Art halten wollte, ſo wuͤrde ich ihm darinn ſehr gern beypflichten. Denn wenn die Pomonana » Raupe Haſelnuͤſſe durchnagen kann, warum frißt ſie ſich, da ihr an Aepfeln und Birnen die Sa⸗ men offenbar das Liebſte find, nicht auch bis zum Kerne der Pflaumen und Schlehen, ſondern begnuͤgt ſich mit dem Fleiſche? Ich glaube alſo, daß die Raupe in Haſelnuͤſſen, die ich nie ſah, zu einer andern Art gehoͤrt. Geoffroy citiert Fig. 9 zu feiner teigne bedeaude aux trois triangles. Diefe foll in Eicheln leben (2), hat eine große Aehnlichkeit mit Tortrix roborana Tr. und zeigt alſo nicht die geringſte Aehnlichkeit mit Pomonana. Ohne Zweifel hat Ges offroy ſich verſehen. 159) + Tinea glandella. R. II. 2. p, 325 et 341. t. 40. f. 13—15. Sehrank — Fn. Nro. 1886. »Mit dem Citate aus Schrank, der den Schmetterling ſelbſt nicht ſah, ſondern ihn nach R. beſchreiben mußte, iſt wenig erreicht; wir ſind faſt in demſelben Dunkel wie vorher. — Nach R's Raupenbeſchreibung koͤnnte man auf eine große Ver⸗ wandtſchaft mit Pomonana ſchließen, und, indem ich dieſes that, rieth ich auf Tortrix splendana (Tr. 8, S. 163), welche ich, ſo ſelten ſie iſt, ſchon viermal in Eichenbeſtaͤnden —— — aͤchten Kaſtanie und verurſacht nicht ſelten Mißwachs. 702 abgeklopft habe. Allein da der Schmetterling feine Fluͤgel ho— rizontal hält (Fig. 15), fo muß er von Pomonana und Splen- dana, die mit zugerundet dachfoͤrmiger Fluͤgelhaltung ſitzem, ſehr verſchieden ſeyn. Ich halte ihn daher mit Schrank fuͤr eine Motte. „Er erſcheint gegen Ende July, gehoͤrt zur zweyten R'ſchen Claſſe nnd trägt die Flügel horizontal; die Vorderfluͤgel haben auf der Oberſeite keine ausgezeichnete Faͤrbung; die Grund— farbe iſt graulich, mit verſchiedenen Nuancen von hellerem oder dunklerem Braun.” N 160) Phalaena — ? R. II. 2. p. 329 et 341. t. 40. f. 16— 19. Wie leicht muß es in Nieder» Poitou ſeyn, dieſen Schmet⸗ terling wieder aufzufinden! Er lebt dort in den Fruͤchten der I R. gibt feine vollſtaͤndige Naturgeſchichte und beſchreibt ihn ſo: „Er erſcheint gegen Ende May, iſt klein und hat gekoͤrnelt faden— foͤrmige Fuͤhler von mittelmaͤßiger Laͤnge. Seine Vorderfluͤgel trägt er als ein zugerundetes Dach. Sie find braun, gegen die Mitte der Oberſeite des: Körpers mit einigen graulichen: Puncten verſehen. Es gibt auch drey Puncte von derſelben Farbe, die gleichſam in den Spitzen eines gleichſchenkligen Drey— ecks ſtehen. Der Koͤrper und die Hinterfluͤgel ſind aſchgrau. Seine Zunge rollt ſich kaum zu einer Spiralwindung.“ Die Abbildung muß ganz mißrathen ſeyn, da fie durchaus nicht auf die Beſchreibung paßt. Ob der Schmetterling ein Wickler oder eine Motte ſey, laͤßt ſich weder aus dieſer, noch aus jener erkennen. 161) Phalaena (Phyeis?) — ? R. II. 2. p. 332 et 335. t. 38. f. 15. 16. Auch dieſe Art moͤchte nicht ſchwer ausfindig zu machen ſeyn. Sie fand ſich innerhalb eines Dattelkerns und iſt alſo ein exotiſches Geſchoͤpf. Außer daß fie größer war, glich ſie der Apfel- und Kaſtanienraupe. Aus der im Auguſt verpuppten Raupe kam im September oder October der Schmetterling her— vor, „welcher unter mittelgroß, aber größer als Pomonana war. Seine Farbe ſowohl auf den Fluͤgeln, wie auf dem Leibe, war einfoͤrmig hellbraun, erzartig oder glaͤnzend.“ — Vielleicht iſt dieſes eine Phyeis; die Abbildung läßt wohl daran denken. Der Name der Art muß ohne Zweifel noch erſt geſchaffen werden, REAUMUR, Memoires Tome III. 1738. [4 1737.1 162) + Elachista blancardella. R. III. 1. p. 8, 25 — 31 et 51. t. 4. f. 11 — 15. Treitschke 9, 2. p. 186. Degeer I. 14. Abhdl. p. 38 — 36. t. 30. f. 1— 13. II. 1. p. 366. Nro. 5. Die Minierer-Species kennen zu lernen, welche von un⸗ fern aͤltern Beobachtern beſchrieben worden ſind, möchte mit wenigen Ausnahmen nicht anders geſchehen, als wenn wir an den von ihnen angegebenen Bäumen und Straͤuchern die Rau⸗ pen ſammeln und ſorgfaͤltig zu Schmetterlingen erziehen. Die Raupen find, weil fie ſich ungeachtet ihrer Kleinheit leicht be⸗ handeln und betrachten laſſen, wahrſcheinlich von ihnen kenntlich 703 beſchrieben worden; aber bey den Schmetterlingen iſt das nicht der Fall. Dieſe ſind zu klein, als daß ſie ſie haͤtten auf Nadeln ſtecken und gar ſpannen koͤnnen. Daher mußten fie warten, bis die kleinen Geſchoͤpfe vor Hunger geſtorben waren, um ſie dann mit Bequemlichkeit zu betrachten. Wie abgeflogen oder verwiſcht ſolche Schmetterlinge zum großen Theil ſind, weiß jeder Kenner aus Erfahrung. Manche Beſchreibungen bey Linne und Fabricius mögen nach aufgeſpießten Exemplaren ver⸗ fertigt ſeyn, was man mit daraus ſchließen darf, daß ſie ſo unvollkommen ſtimmen. Durch die dicken Nadeln, den Mangel an Geſchicklichkeit im Aufſtecken und Ausbreiten waren Zeich— nungen vertilgt worden, und ſolche verwiſchte Stellen galten nun entweder als neue Zeichnungen oder als gleich mit der Grundfarbe. Um ihre ſpecifiſchen Namen, die meiſtens das Andenken verdienter Naturforſcher erhalten ſollen, Blancardella, Schreberella, Cramerella, Bonnetella ete., nicht untergehen zu laſſen, muß man ſie jetzt mit einiger Willkuͤrlichkeit verwenden. Es iſt aber in unſerer Zeit leichter, die Schmetterlinge als die Raupen der Minierer kennen zu lernen. Die Erziehung der letztern hat große Schwierigkeit, wie mir ein ſehr geuͤbter Raupenzuͤchter verſichert. Die zur Beſchreibung aus ihrer Woh— nung genommene Raupe ſtirbt leicht, und da mehrere Arten ſich in der Lebensweiſe aͤhnlich ſind, ſo weiß man immer nicht ganz genau, ob man einen ausgekommenen Schmetterling aus der beſchriebenen Raupenart erhalten hat. Auch laſſen ſich dieſe Raupen keine neuen Wohnungen anweiſen, ſondern fterben, wenn ihre alten vertrocknet, und ſie ſelbſt noch nicht erwachſen ſind. Die Schmetterlinge aber erſcheinen im Freyen gewoͤhnlich in Menge und laſſen ſich an Baumſtaͤmmen, Zaͤunen, Garten— haͤuſern bey jedem Wetter leicht auffinden. Bey ſchoͤnem Wetter klopft man ſie von allerhand Arten von Baͤumen und Straͤu— chern, und bey ihnen iſt der Vortheil, den faſt alle andern Schmetterlinge nicht gewähren, daß fie ſich mit Leichtigkeit waͤh— rend des Fliegens fangen laſſen. Daß ſie im Fluge nicht zu ſehen ſeyen, iſt eine reine Erdichtung. Hat man aber ſeine Schmetterlingsſcheere mit Flor uͤberzogen, und benutzt man die feinſten Inſectennadeln, die man jetzt in Wien und Berlin kaufen kann, zum Aufſtecken, ſo wird man mit wenigen Aus— nahmen ganz unverletzte Schmetterlinge erhalten. Das Span— nen derſelben geht, wenn man Spannbretter mit ſehr feinen Rinnen hat, bey einiger Uebung mit ſolcher Schnelligkeit, wie das der groͤßten Arten. Daher habe ich von den hierum ge— woͤhnlichen Arten, gegen 30 — 40 Exemplare von jeder gefpannt, und meine Sammlung enthaͤlt etwa 12 Exemplare zu jedem Namen. In Erwaͤgung des bisher Geſagten wird man Verſehen in den aͤltern Beſchreibungen wahrſcheinlich, und manches dort als Gewißheit Ausgeſprochene, z. B. von 18 fuͤßigen Schmet- terlingsraupen, mindeſtens zweifelhaft und der Beſtaͤtigung noch ſehr beduͤrfend finden. Um nun auf die vorliegende Art zu kommen, ſo ergaͤnzt Degeer R's Beſchreibung, die auch ihm zu kurz ſcheint, und hält alſo des letztern Art für die ſeinige. An Degeer's Motte ſoll in der Abbildung das Weißgelaſſene ſilberfarbig, das Dunkle braun und wie das ſchoͤnſte Gold ſtrahlend ſeyn. Dieß zu der Abbildung hinzugethan, gibt uns ein ziemlich treues Bild der Blancardella (welche in der Wahrheit glänzend ſafrangelbe Vor: derfluͤgel und auf denſelben eine ſilberweiße Strieme von der Wurzel aus, ferner am Vorderrande 4, am Innenrande 3 ſil⸗ berweiße, gegen einander gerichtete Querſtrichelchen hat; die zwey 704 erſten einander gegenüberftehenden find ſchlank und laufen zu einem ſpitzen Winkel zuſammen; in der Fluͤgelſpitze iſt ein tief⸗ ſchwarzes Strichlein. — R. druͤckt ſich uͤber die Motte ſo aus: „Die Apfelblattſchmetterlinge find mir faſt zu gleicher Zeit mit den Ulmenblattſchmetterlingen ausgekommen; ihre Flügel find nicht ſo reich, wie die der andern; aber man ſieht ſie nicht mit geringerem Vergnuͤgen an; das Silber iſt die Grundfarbe; ſie haben ungefaͤhr alles das in ſchoͤnem Silber, was die andern in Gold haben, und umgekehrt; aber die Goldſtreifen ſind der Laͤnge nach auf ihren Fluͤgeln gezogen, ſtatt daß bey jenen die Silberſtreifen quer gehen.“ — Unter den Worten: „der Laͤnge nach“ hat man ſicher nur „ſchraͤg“ zu verſtehen, und mithin muß man die beiderſeitigen Schmetterlinge für eine Art anſehen. Da nun aber die Degeerſche Abbildung den beſten Wegweiſer abgibt, ſo hat man ſich daruͤber zu beruhigen, daß beyde das Weiße als Grundfarbe anſehen. Die Raupen beyder paſſen nicht allein zu einander, ſondern auch zu Treitſchke's Beſchrei— bung. (Bey R. find fie gelb, qui tire sur la couleur du karabé; — Degeer: recht ſchoͤn gelb, mit drey Paar Bauch- fuͤßen mit braunen Haͤkchen; die Bauchfuͤße einziehbar und dann wie ein Trichter ausſehend; — Treitſchke: gruͤngelb mit grüner Ruͤckenader, näher zur Verwandlung gelb.) Wir finden aber Degeer's und folglich R's Art von Linne zu Rösella (Syst. nat. 898) gezogen. Rösella iſt aber durch die guten Huͤbnerſchen Bilder (Tin. 399. 400) und in der Natur ſo bekannt und der Degeerſchen Abbildung ſo unaͤhnlich, daß kein weiterer Beweis fuͤr einen Irrthum von Seiten Linnes erforderlich iſt. 163) Pal. Tinea — ? R. III. 1. p. 8. 9. 12. 35 et 46. Nach R. find diefe Raupen an den Roſenblaͤttern, wo‘ ſie große Plaͤtze ohne Falten minieren, faſt haͤufiger, als an jedem andern Strauche. (Ich habe hier noch an Roſen keine Minierer bemerkt.) Sie haben (S. 9) eine etwas grauliche Olivenfarbe (d’un olive un peu grisätre) und, der Abbildung nach zu urtheilen, 4 Paar Bauchfuͤße. Die aus ihnen kom⸗ menden Schmetterlinge bildet R. hoͤchſt unkenntlich ab und be⸗ ſchreibt ſie nirgends. Schon aus der Zahl der Bauchfuͤße erkennt man die Bere ſchiedenheit von R's und Degeer's Minierern. Bey Degeer nehme ich unbedingt einen Irrthum an (J. 14. Abhandl. p. 41. t. 31. f. 13 — 21, t. 30. f. 20; II. 1. p. 366. Nro. 7). Der Schmetterling aber, den er erhielt, kann vielleicht zur R'ſchen Art gehören, und ich möchte eine von den kleinen, mir wohl bekannten Motten darinn vermuthen, die Treitſchke zu ſeiner Gattung Elachista zieht, und deren Wurzelglied der Fuͤhler eine muſchelfoͤrmige Erweiterung hat. Daß Linnes Citat dieſer Stelle aus R. bey Cynosba- tella ſelbſt mit dem Fragzeichen nicht zu dulden iſt, daruͤber ſehe man Nr. 108. 164) Oecophord hermannella. R. III. 1. p. 7. 9—12 et 47. t. 2. f. 7. 8. Treitschke 9, 2. p. 174, Die Raupe miniert große Plaͤtze in den Blaͤttern des Che- ' nopodium (welcher Art?) und einer fehr gemeinen Art Atripiex. 705 Sie hat keine ſtarkabgeſetzten Ringe (S. 7) und, zufolge der Abbildung 4 Paar Bauchfuͤße. Ihr Faͤrbung iſt ſchoͤn, nehmlich gelblichweiß mit einem rothbraunen Ruͤckenſtreif (raie d'un brun rougeätre plus que vineux) und zwey Reihen roͤtherer Flecke zu beyden Seiten. Dieſe Flecke ſtehen paarweiſe auf jeder Seite eines Ringes ſenkrecht unter einander. Was aus dieſer Raupe wird, verſchweigt uns R. Allein die Fiſcherſche Beſchrei⸗ bung bey Treitſchke gibt uns genuͤgende Auskunft. Dort iſt die Raupe vor der Verwandlung weißgelb mit 8 Laͤngsreihen verſchieden geſtalteter Flecke von Fleiſch- oder Carmeſinfarbe. Von dieſen Reihen hat R., wie mir ſcheint, die mittelſten zu einer einzigen Reihe oder Strieme zuſammengenommen, eine Annahme, die ſich durch das Uebereinſtimmen von allem Uebri— gen rechtfertigt. 165) Elachista kleemannella. R. III. 1. p. 25. 29 et 50. t. 4. f. 1—10. I. 1. p. 400 et 428. t. 17. f. 12. Fabr. Ich finde nirgends von R. angegeben, von welcher Farbe die 14 fuͤßige Raupe des Ulmenblattminierers iſt. Sie miniert zwiſchen zwey Rippen des Ulmenblattes (orme femelle) hin, und gibt der lockern Oberhaut des Blattes, unter der fie arbeis tet, mehrere Laͤngsfalten, die als Kanten hervorſtehen. Ihre Verwandlung geſchieht an der Stelle, wo ſie bisher lebte, in einem ſehr geſtreckten, eyfoͤrmigen Gehaͤuſe von blaugruͤner Farbe. Im May erſcheint der Schmetterling, der den am reichſten gekleideten Arten gleich kommt; ſeine Fluͤgel ſcheinen ganz von Gold und Silber, und das Gold iſt das glaͤnzendſte, polierteſte, ſchoͤnſte. Helle, polierte Silderſtreifen gehen quer durch die Fluͤgel und verſchoͤnen ſie; die Enden und einige an— dere kleine Stellen der Flügel und des Körpers find von ſammet— ſchwarzer Farbe, durch die der Glanz des Silbers und des Goldes erſt recht erhoͤht wird. In der Abbildung des erſten Theiles ſehen wir, daß der Kopf einen dichten Haarbuſch traͤgt. Nach dieſem Haarbuſche, wozu Fuͤhler kommen, die kein breites, muſchelfoͤrmig ausgehoͤhltes Wurzelglied haben, laſſen ſich etwa 20 mir bekannte Arten vereinigen, die zu Treitſchke's Elachista gehören würden, als: Cramerella, Rajella, Blan- cardella, Schreberella, Kleemannella, Ulmifoliella, Po- pulifoliella ete. Sie heißen als Genus zufammen Lithocol- letis Huhn. Unter diefen genannten Arten zeichnet ſich vor allen Kleemannella durch hohe Schönheit fo aus (leider nicht in Huͤbners Fig. 201), daß Ulmifoliella, Blancardella blaß und matt dagegen erſcheinen. Nun hat aber Kleemannella zwey ſilberfarbene Binden und zwey dergleichen Strichelchen am Vorder- und eines am Innenrande. Die angegebene Figur zeigt uns von dieſer Zeichnung die Rudimente, und man muß die zwey großen Querflecke hinter der hellen Wurzel als die zwey Binden gelten laſſen, da die Beſchreibung Silberſtreifen verlangt. Ich habe daher gegen meine Beſtimmung als Kleemannella nur einen geringen Zweifel, der darinn beſteht, daß ich von Kleemannella bis jetzt mindeſtens 40 Stuͤck und nur in Erl⸗ gebuͤſchen an Sambucus nigra zu Anfang May gefangen und noch viel mehr geſehen habe. An Ruͤſtern — wo ich freilich zu der Zeit ſelten ſuchte — iſt mir etwas ſpaͤter ſtatt ihrer eine viel kleinere, aber ziemlich nahe Art in 5 Exemplaren (Ulminella Zell. mspt.) vorgekommen, auf die ſich die Worte Iſis 1838. Heft 10. 70⁰ vom Silber nicht bequem anwenden laſſen. Die Wiederauf⸗ findung der Raupe von Rs Ruͤſternſchmetterling, die nicht ſchwer ſeyn kann, wird das Gewiſſe lehren. Dieſelbe Art aber, die ich für Kleemannella erklaͤre, citiert einne zu zwey Arten, Phal. Tin. Merianella und Wil- kella, bey jener I. t. 17. f. 12., bey dieſer III. t. 4. f. 8., ganz wie es Geoffroy vor ihm gethan hat. Da R ſelbſt (S. 82) ausdruͤcklich ſagt, die im erſten Theile der Memoiren vor⸗ kommende Art ſey einerley mit der im dritten, ſo iſt daraus ſchon ein Fehler bey Linne augenſcheinlich. Aber noch mehr: R's Art iſt keine von beyden Linneiſchen. Merianella L. hat eine ſchwarze Grundfarbe, die erſt nach dem Tode goldbraun (aurato- niger) wird, und ihre mittelſte Binde über die Vor— derfluͤgel iſt am Ende gabelſpaltig. Die Motte unſers Verfaſ— ſers iſt aber gleich vom Erſcheinen aus der Puppe an glaͤnzend goldig, und zeigt auch in der Abbildung nichts Gabelſpaltiges an den Binden. — Noch weniger kann Wilkella angezogen werden, [ie auch ſchwarze Vorderfluͤgel hat und an der Erde wohnt (copiosissime supra terram exsiliens). — Fabricius hat Linne's Citate abgeſchrieben, und zu Wilkella nur ſtatt des von Linne angegebenen Aufenthaltes geſchrieben: habitat in ulmo. — Geoffroy haͤlt (II. p. 199) die Abbildung auf Taf. 4 des 3. Theiles fuͤr eine Varietaͤt der im erſten Theile abgebildeten Art, obgleich R. daruͤber gar keine Andeutung gibt. Die von ihm beſchriebenen zwey Motten ſind aber unmoͤglich von einerley Art; die zweyte muß, da ſie einen vergoldeten, glänzenden Kopf hat — sa tete et ses yeux (2) sont dorés —, glatt anliegende Haare und Schuppen auf dem Kopfe haben, iſt daher keine Lithocolletis, und folglich ſteht bey ihr die Stelle aus R. mit Unrecht. Welche Art ſie iſt, weiß ich nicht; die von ihm angefuͤhrte Nahrungspflanze gibt gewiß keinen An⸗ haltspunct, da ſie ohne Zweifel aus R. entnommen iſt. Die erſte Art, als Merianella L. angegeben, paßt recht gut auf Kleemannella, wenn man nur in die Worte ses ailes sont d'un noir dore et bronze nicht Linne's color deauratus ex nigredine demortua ortus, ſondern etwa den Sinn von ailes à couleur d'or et bronzees avec des bandes argentées et bordees de noir hineinlegt. 166) Eluchista — 2 R. III. 1. p. 28. 29. 31 et 49. t. 8. f. 1—6. Von Eichenblattminierern hat R. mehrere Arten, deren Beſchreibung man ſehr zuſammenſuchen muß. Von ihnen heißt es (S. 8) im Allgemeinen, ihre Raupen ſeyen gruͤnlichweiß. Die Art, welche die Oberhaut des Blattes an der Stelle, wo ſie ſich aufhaͤlt (Fig. 1), mit einer Carina verſieht, bereitet ſich, ohne herauszugehen, zur Verwandlung (S. 29) eine kleine weißſeidene Huͤlle und bedeckt fie mit den ſchwarzen Körn⸗ chen ihres Unrathes. Der Schmetterling (S. 31) kommt ge: gen den Anfang des Fruͤhlings hervor; ſeine Fluͤgel haben keinen ſo ſtarken Glanz, wie die des Apfelblattminierers; ſie ſind zwar auch ſilbern, aber matter, und haben Flecke von einer gelb⸗ lichen und verſilberten Farbe (d'une couleur jaumätre et ar- gentee). — Ich kenne zwey Arten, die beſtimmt auf Eichen leben, und ſich, mit Zuziehung von Fig. 5, auf dieſe Angaben anwenden laſſen, Cramerella Fabv. und Kuhlweiniella Zell. mscpt.; jedoch würde es der Wahrheit wenig näher führen, wenn ich mich daruͤber naͤher auslaſſen wollte. Das Sicherſte bleibt die Beobachtung der Raͤupchen in der Natur. 45 707 167) Elachista — ? R. III. 1. P. 32. „Den Minierer der Bienbaumblaͤtter findet man nicht ſo häufig, wie den an den Apfelbaumblaͤttern. Er faltet, wie jener, die abgelöfte Epidermis, iſt auch 14 füfig und zur dritten Claſſe gehoͤrig, aber gruͤnlichweiß, anſtatt daß jener gelb iſt.“ ar Daß dieſer Minierer eine andere Art ſey, der Meinung bin ich auch; aber fein fpecififcher Name iſt mir unbekannt. 168) Elachista — ? R. III. 1. p. 32. Die Raupe miniert in Haſelblaͤttern große Plaͤtze und ver— ſieht die Oberhaut derſelben mit einer Falte. Der Schmetter⸗ ling ſoll es an Schönheit mit allen übrigen aufnehmen. Dieſe Schoͤnheit beſchreibt R.; ich geſtehe aber, daß ich die Einzeln⸗ heiten beſſer verſtehen wuͤrde, wenn ich einen aus Haſelblaͤttern erhaltenen Schmetterling damit vergleichen konnte, 169) Elachista (Lithocolletis) rajella. R. III. 1. p. 33. Linn. Phal. — 898. Degeer I. 14. Abhdl. p. 37. %%% 1P 366.) No: 9. Tin: alnifoliella Hübn. f. 195.2 Elachista alniella Ti. in lit. Von diefer Art ſagt R. nichts, als daß die Raupe die Erlenblaͤtter miniert und auf der Oberhaut eine Falte macht, und daß er den Schmetterling daraus nicht erhalten habe. Dieſes Wenige reicht aber hin, wenn man die Art ihrer Natur⸗ geſchichte nach kennt, ſie wieder zu erkennen, ſo wie ſich wahr⸗ ſcheinlich die vorhergehenden Blattminierer faſt alle kuͤnftig wer⸗ den beſtimmen laſſen. Rajella habe ich erzogen, und ſie iſt in allen Erlgebuͤſchen um Glogau in Menge. Daß ſie einerley mit Alniella Ti. iſt, habe ich bey ſorgfaͤltiger Vergleichung Degeer's und Linne's eingeſehen. 170) Elachista complanella. R. III. 1. p. 36 et 49. t. 3. f. 7. 8. Treitschke — 9, 2. p. 179. Hübner Tin. f. 428. Da ich dieſe Art ſelbſt erzogen habe, ſo kann die ganz falſche Abbildung, von der nicht einmal gemeldet wird, daß ſie eine vergroͤßerte iſt, der Richtigkeit meiner Benennung keinen Abbruch thun. Wir halten uns an die Beſchreibung: „Sie tragen ihre Fluͤgel gewoͤhnlich horizontal (ich kann hinzuſetzen: das hintere Ende auf dem Boden aufliegend, waͤhrend der Vor⸗ derkoͤrper etwas aufgerichtet iſt); die Oberſeite ber Vorderfluͤgel iſt gelb, wie abgeſtorbene Blaͤtter, aber heller am vordern Theile und dunkler am hintern. Die Fuͤhler ſind koniſch fadenfoͤrmig.“ Die Angabe Über die Bühler zeigt das Weibchen an; beym Maͤnnchen hätte R. die ſtarken Kaͤmme der Fühler nicht über ſehen koͤnnen. Leichter zu uͤberſehen iſt der lange Haarzopf am erſten Fuͤhlergliede bey beyden Geſchlechtern. — Daß die minierte Stelle des Eichenblattes keine Falten hat, daß eine ganz un⸗ durchſichtige, weiße Stelle des minierten Platzes die Verpuppung verräth, kann ich mit dem Zuſatze beſtaͤtigen, daß die Puppe heym Auskriechen des Schmetterlings halb aus dem Blatte her⸗ ausdringt. 708 171) Tinen — nov. sp. R. III. 1. p. 36 et 50. t. 3. f. 9— 12. Gracilaria quercetella Zell. msept. Hier zeigen ſogleich die hornähntich gebogenen Palpen (barbes terminces en cornes de belier) einen Schmetter— ling an, der nicht mit den kleinen glaͤnzenden Minierern zu— ſammengehoͤren kann, deren Palpen kurz, cylindriſch und haͤn— gend ſind. „Die Vorderfluͤgel werden wie bey den Voͤgeln in der Ruhe gehalten und ſind oben grau, ein wenig ins Gelbliche, mit weißen Querlinien, welche ſo gehen, daß die ſich entſpre— chenden einen gegen die Fluͤgelwurzel geoͤffneten Winkel bilden. Die Unterſeite der Flügel iſt weißlich, etwas ſilberig.“ — Wir ſehen hieraus, was die dunkle Farbe der Abbildung eigentlich fuͤr eine Bedeutung hat. Die langen Fuͤhler in der Abbildung, die ganze Beſchreibung des Schmetterlings, zeigen mir mit Ge: wißheit eine ſeit längerer Zeit unter dem Namen Quercetella bey vielen Microlepidopterologen bekannte Motte an, die ich ſchon etliche Male, doch ohne Beobachtung der Raupe, aus fo beſchaffenen Eichenblaͤttern, wie R. anfuͤhrt, erhalten habe, und die ſich in der Gattung Gracilaria (bey Treitſchke Ornix. Fam. A. ex parte) durch ein kleines ſchwarzes Schwaͤnzchen in den Franzen des Hinterrandes bemerklich macht. 172) * Tinea pellionella. R. III. 1. p. 53 et 80. tab. 5. tab. 6 (non excl. . 9. 10). . 1 p. 1 Et 180, %, f e Linn. Phal. — 888. Treitschke — 9, 1. p. 15. Geoffroy II. p. 184. La teigne commune. So gemein die Pelz-, Kleider- und Polſtermotten, und ſo leicht zu beobachten ſie ſind, ſo viel bleibt doch noch aus ihrer Naturgeſchichte zu erforſchen uͤbrig. Die Naturforſcher, von denen wir Nachrichten daruͤber erhalten, ſcheinen mehr die Oeco— nomie, als die Anatomie und das aͤußere Anſehen dieſer Thiere beruͤckſichtige zu haben. Daher müffen die neuern an ihren Nachrichten Anſtoß nehmen. Da ich einige Auskunft geben kann, ſo werde ich, weil es zur Sache gehoͤrt, etwas ausfuͤhr— lich über die Arten Pellionella, Crinella, Biselliella, Sar- eitella ſprechen. - FPellionella faͤngt man in den Stuben nach ſehr verſchiedenen Groͤßen und Zeichnungen. Manche Ex— emplare ſind beynahe dreymal ſo groß, wie andere, und wahre Rieſen. Dieſes erklaͤrt ſich leicht, da ihnen die Nahrung oft ſehr reichlich, oft ſehr karg geboten wird. Die Faͤrbung bleibt bey allen im Grunde gleich, nehmlich ſchmutzig gelblichgrau, in wenig hoͤherer oder tieferer Miſchung; fie wird aber manch— mal von den Zeichnungen ſehr verdeckt und ſcheint dann etwas anders zu fern. Die gewoͤhnlichſten Exemplare haben nur hin⸗ ter der Fluͤgelmitte einen, bisweilen ſehr undeutlichen, verloſche— nen, braunen, kleinen Fleck (Linne's Pellionella); bey andern ſtehen auch zwey Fleckchen vor der Fluͤgelmitte (Pellionella Huͤbn. Fig. 15, Reaumur Taf. 6. Fig. 12); bey noch ſelte- nern Stuͤcken ſind die ganzen Fluͤgel braun beſprengt. Dieſe Varietaͤten verbinden ſich ſehr deutlich durch Uebergaͤnge und ſtimmen in dem gelblichen Schimmer der grauen Sin⸗ terflügel überein. Man erhält dieſe Schmetterlinge leicht, wenn man ihre Saͤcke, die in lange nicht geweißten Kammern haͤufig ſind, einſammelt und aufbewahrt (R. S. 78: „Es gibt deren, welche ſich zur Verwandlung in den Winkeln der Mauern 709 veſtſetzen oder gar bis an die Decke des Zimmers ſteigen). Ses der Unbefangene wird die Identitat der Art zugeſtehen, wenn er nur nicht bloß die Typen der Varietäten nebeneinander ſteckt. Dieſes iſt alſo die Art, welche R. als teigne des laines (S. 55) beſchreibt, und von deren Raupe er ſagt (S. 56): „Ihr Kopf, ihre Kinnbacken, die 6 Vorderfuͤße und vielleicht ein Theil des erſten Ringes (S. 83 Fig. 23: Der erſte Ring, welcher oben faſt hornartig und ſehr braun iſt) find alles, was fie hornartiges hat, an dem übrigen Theile des Korpers iſt eine weiße, feine, durchſichtige, zarte Haut.“ Von einer Be— haarung ſpricht weder die Beſchreibung, noch zeigen die Abbil— dungen Taf. 5 Fig. 22 und 25 dergleichen. Und doch hat ſie weiße, zerſtreute Haare, wovon ich mich jetzt, da ich dieſes ſchreibe, durch die eigene Anſicht uͤberzeuge, indem ich zwey Raupen von der Decke einer Kammer herabgeholt habe. An dieſen ſehe ich auch das Nackenſchild, aber durchaus nicht ſehr braun, fondern nur eben merklich braun. Nun gibt es aber einen Aufſatz in Hummel's essais en- tomologiques, von dem im 10. Heft der Iſis, Jahr 1835, eine Ueberſetzung erſchienen iſt, und worinn eine von R's Wol— lenſchabe verſchieden ſeyn ſollende Tinea biselliella beſchrieben wird. Dieſe Biselliella iſt, um es kurz zu ſagen, Tinea erinella Tr. (9, 1. S. 21) und mir ſehr wohl bekannt. Nach Hummel iſt die Raupe ſo, wie R. die von Pellionella beſchreibt; nur hat ſie keine braunen Nackenflecke und iſt nicht glatt, ſondern mit einzelnen weißen Haaren. Dieſe Verſchieden— heit iſt nur ſcheinbar. Ich erzog Crinella zuerſt aus einem Gehaͤuſe, das ich auf dem Leibe einer exotiſchen Colias gefun— den hatte; es iſt weißlich, beſteht aus Seidenfaͤden und Haaren und gleicht in der Geſtalt der Oeffnungen R's Fig. 15 auf Taf. 6. Eine zweyte Crinella erhielt ich aus einer Raupe, deren Wohnung mit dunklen und rothen Haaren von Euprep. villiea bekleidet war und eine gewöhnliche Mündung hatte. Viele erhielt ich aber von einem ſchlecht abgebalgten und mit Loͤſchpapier ausgeſtopften Igel. Die Raupen fraßen ſo lange ſeine Haare ab, als er deren hatte; ihre Wohnungen ſahen dem— nach wie Taf. 5 Fig. 18, nur noch etwas ſtruppiger, aus. Darauf aber zogen ſie ſich in das Loͤſchpapier hinein, und da bemerke ich jetzt, Anfang Februar, folgendes: Das Papier ift zum Theil ganz zermalmt. Dazwiſchen ſitzen kleinere und groͤ— ßere zuſammengedruͤckte Huͤlſen von weißer Farbe, aber dicht mit kleinen Loͤſchpapierſtuͤckchen uͤberzogen. Die Raͤupchen in den ganz kleinen Huͤlſen haben einen dunkelbraunen Kopf, zwey deutliche Nackenflecke, und der braͤunliche Innhalt des Magens ſchimmert deutlich durch (bey Roͤſel Taf. 17 Fig. 2, wo auch nur eine junge Raupe iſt, ſchimmert er roͤthlich durch); ſie ſind ganz deutlich weiß behaart. Zerquetſcht geben fie einen ſehr uns angenehmen Geruch von ſich, den ich bey den erwachſenen gar nicht bemerke. Dieſe erwachſenen Raupen haben einen hellern Kopf und die zwey Nackenflecke in allen Abſtufungen der Deut— lichkeit. Ihr Gehaͤuſe iſt entweder wie bey den kleinen, oder duͤnn und von weißer Seide; die meiſten haben keins. Kurz: wir treffen R's Tuchmotte und Hummels Polſterſchabe ohne allen weſentlichen Unterſchied beyfammen, und dabey noch den wichtigen Umſtand, daß die Raupe, wenn ihre Nahrung ihr ſtatt Wohnung dient, des Gehaͤuſes ſehr gut entbehren kann. Ich bin daher veſt uͤberzeugt, daß Hummels und R's Raupen ſich nicht als verſchiedene Species erkennen laſſen. Die Schmet⸗ terlinge aber zeigen mir bis jetzt keinen entſchiedenen Uebergang zu einander; ben Pellionella fand ich ſtets eine truͤbe Grund⸗ 710 farbe mit einem dunkeln Fleck, bey Crinella s. Biselliella eine helllehmgelbe — (an Exemplaren, die in einem Sopha erzogen wurden, der Pellionella ſehr nahe) — ſtets ohne alle dunkle Flecke. Dennoch zweifle ich kaum an ihrem Zuſammengehoͤren. Roͤſel hat aber Raupen in Inſectenleibern, alſo ohne Hülfe, angetroffen (Taf. 15) und beobachtet, daß, wenn fie zur Verwandlung herausgiengen, ſie ein braungraues Geſpinnſt, alſo keine Roͤhre verfertigten. Es iſt von ſelbſt klar, daß, wenn ich meine ausgewachſenen Biselliella-Raupen in eine Schachtel, ohne ihr Loͤſchpapier, einfperre, fie ſich zur Verwand. lung auch ein freies Geſpinnſt verfertigen werden. Die Lebens— weiſe von Roͤſels Art leidet alſo auf Biselliella eine vollkom— mene Anwendung. Hätte er keine Beſchreibung gegeben, fo wuͤrde ich Fig. 1 und 2 ohne Anſtand für eine Biselliella- Raupe erklaͤren. Allein er ſagt: „Die Grundfarbe der Raupe ochergelb, mit vielen ſchwarzen Puncten beſprengt, auf denen zarte Haͤrchen ſtehen,“ und dieſes trennt ſie ſehr auffallend von Pellionella und Biselliella. Der Schmetterling hat aſchgraue Fluͤgel, zuweilen auf den vordern gegen den aͤußern Rand hin mit ein paar dunkelpunctirten Querſtrichlein. Dieſes paßt gieich— falls auf die zwey genannten Motten nicht, und ſomit waͤre hier eine beſtimmt verfchiedene Art vorgeſtellt. (Bey dieſer Ges legenheit ſtehe die Bemerkung, daß die Wickler und Motten bey Nöfel in den Hinterfluͤgeln ſehr verzeichnet find, weßhalb auf die Geſtalt von Fig. 5 nicht ſehr zu bauen ift.) Anm. Die Abbildung aus dem erſten Theile gehört wahr— ſcheinlich hierher, da R. ſelbſt dort ſagt, die meiſten teignes ſeyen aus ſeiner ſiebenten Raupenclaſſe, und man ſehe bisweilen mit Huͤlfe der Loupe acht Bauchfuͤße. 173) Tinea sareitella? R. III. 1. p. 58. 74 et 84. t. 6. f. 9. 10. Linn. — 888. Treitschke — 9, 1. p. 19. Was ich über Sareitella zu ſagen habe, kann ſich als Fortſetzung an das über Pellionella und Crinella Geſagte an⸗ knuͤpfen. Dieſelbe Roͤſelſche Art (Taf. 15, von der am Ende von Nr. 172 die Rede war) hat Treitſchke unter Sareitella Linn., und dazu die Raubenbeſchreibung, ganz aus Roͤſels Worten und Bildern entnommen. Wie er beyde verbinden konnte, haͤtte er billiger Weiſe erklaͤren ſollen. Denn Linne zieht Roͤſels Taf. 17, aber nicht Taf. 16 zu Sareitella, und da er nicht wußte, daß dieſe Raupen auch ohne Roͤhren leben, ſo konnte er feine Nareitella, intra follieulum oceultata, nicht wohl mit der Röſelſchen Taf. 15 vereinigen. An Roͤſels Schmetter: ling kommt weder in der Abbildung, noch in der Beſchreibung ein weißer Punct zu beyden Seiten des Thorax vor. Demnach gehörte wohl nur Treitſchke's Schmetterling zu Linne's Sarei- tella? Darum will wohl auch Roͤſels Schmetterling Treitſch— ken mißrathen ſcheinen? Die Sarcitella Linn. iſt mir, un⸗ geachtet ich mich bey mehrern Lepidopterologen darum bemuͤht habe, in der Natur voͤllig unbekannt geblieben. Linne's Citat aus Roͤſel, Taf. 17, erläutert nichts, da es ſchon, und zwar mit Recht, bey feiner Pellionella da geweſen iſt. Sein zwey⸗ tes Citat iſt Reaum. III. 1. t. 6. f. 9. 10. Hier ſehen wir einen Schmetterling in natuͤrlicher Groͤße und vergroͤßert, ohne alle Zeichnung, abgebildet. S. 58 ſchreibt R., man ſehe an 711 Tapeten, Stühlen und Betten kleine Schmetterlinge von einem graulichen, aber ſilberglaͤnzenden Weiß, und citiert dazu Fig. 9 und 10, aber auch Fig. 12. Mithin kamen ihm die ein— farbigen und die gezeichneten Schmetterlinge gemiſcht vor. S. 74 werden ſie zuſammen beſchrieben: „Die Farbe der Fluͤgel, des Leibes und der Beine iſt gleich, man bemerkt nur einige kleine Flecke auf den Fluͤgeln einiger; alles Uebrige iſt ein Grau, mit einer leichten gelblichen Miſchung, und ſilberglaͤnzend.“ Spaͤter heißt es aber: „Die groͤßern moͤchten wohl als Art von den kleinern vrrſchieden ſeyn“ und: „Was noch zu beweiſen ſcheint, daß es unter den Schmetterlingen und folglich auch unter den Schaben (Raupen) der Wolle verſchiedene Arten gibt, iſt, daß es dergleichen Schmetterlinge gibt, die ſtandhaft weißer ſind als die andern.“ Wer die bey Pellionella erwaͤhnten vielfachen Abaͤnderungen in der Groͤße und Zeichnung nach ihren Ueber— gaͤngen beobachtet hat, wird die R'ſche Meynung, wenigſtens nach ſeinen Angaben, nicht theilen. Allein Linne fand doch in R's hellen Schmetterlingen eine Sareitella! Wo erwähnt aber R. mit einem Worte etwas von dem ſo characteriſtiſchen pune— tum thoracis album? Figur 9 und 10 ſollen nach R. auch nur einfarbig ſeyn, waͤhrend ihnen von Linne willkuͤrlich alae einereae (der Pellionella alae canae, alfo doch wohl bedeu— tend hellere) und abdomen, pedes, caput et tota pars in- ferior albida, durchaus gegen die oben angegebenen R'ſchen Worte, angewieſen werden. Indem ich nun dieſe Willkuͤrlich— keit nicht gelten laſſe, erklaͤre ich R's in Frage ſtehenbe Figuren entweder für Pellionella mit ſehr undeutlichem Fleck (der leicht uͤberſehen wird), oder etwa für Biselliella. Linne's Art Sar- eitella, halte ich für eine nicht dazu gehörige und mir ganz unbekannte Art. Wie ich uͤber die Groͤße und Faͤrbung der Wollmotten verſchiedener Anſicht bin, fo ſtimme ich auch gegen R's Mey: nung, daß die Verſchiedenheit der Nahrung eine Verſchiedenheit der Art bedingen ſollte. Sein Verſuch ſcheint mir das nicht zu beweiſen, was er beweiſen ſoll. Das Ausſterben einer Art in einem verſchloſſenen Gefaͤße laͤßt ſich durch verdorbene Luft, beengten Raum, Veralten der Nahrung uſw. beſſer erklaͤren, als dadurch, daß ihr die Nahrung nicht zuſagte, da R. doch ſelbſt gefunden hatte, wie gleichguͤltig dieſen Raupen das Futter und der Wechſel des Futters iſt. 174) Ornix (Coleophora) lusciniaepennella. R. III. 1. p. 129. 164. 174. 178 et 181. tab. 8. 5 118 „ f 1 d 10. f. 9 14 Treitschke — 9, 2. p. 213. In dem Aten, Sten und Gten Meémoire wird die Natur⸗ geſchichte der zweyten Familie von Treitſchke's Genus Ornix oder der Gattung Coleophora Hübn. im Allgemeinen ſehr vollſtaͤndig und belehrend abgehandelt. Obgleich ſich mehrere jetzige Lepidopterologen viel mit dieſen kleinen Sacktraͤgern be— ſchaͤftigt haben, fo mag doch unter dem wenigen daruͤber Be— kanntgemachten noch Irrthum mit untergelaufen ſeyn; die Na— turgeſchichte dieſer Thierchen iſt zum Theil nicht mit Zuverlaß bekannt. Mehrere Arten ſehen ſich als Schmetterlinge hoͤchſt aͤhnlich, ihr geringer Farbenunterſchied verwiſcht ſich mit Leich— tigkeit; bey hoͤchſter Einfachheit aͤndern ſie noch in der Farbe, und ihre bis jetzt bekannte Naturgeſchichte, die faſt nur auf die Kenntniß der Geſtalt des Sackes und der Nahrung hinauslaͤuft, 742 gibt, wie wir aus R. lernen, und wie ich aus eigener Erfahz rung weiß, bey manchen keinen ſonderlichen Anhalt für die Art unterſcheidung. Am beſten weiß man jetzt die Arten noch an den vollkommenen Inſecten zu erkennen. Es iſt ſchade, daß uns N. in deren Beſchreibung ſo ſehe im Stiche laͤßt. Er beſchreibt die Raupen im Allgemeinen ſo (S. 127): „Der erſte Ring oder ein Theil des erſten Ringes iſt hornartigz einige haben auch einen Hornfleck auf dem obern Theil des letzten Ringes; aber der Übrige Körper iſt nur mit einer glatten wenig oder nicht behaarten Membran bedeckt; die Farbe des Koͤrpers iſt bey einigen weißlich, bey andern braun. Die ſechs Vorder— beine erkennt man auf den erſten Blick; aber um zu erkennen, daß im Ganzen 16 Beine vorhanden ſind, d. h. daß ſie außer jenen ſechſen noch zehn haͤutige, wie bey den Raupen der erſten Claſſe geſtellte Beine haben, dazu bedarf man ſchon einer ziemlich guten Loupe. Die zwey Hinterbeine ſind ziemlich leicht zu ſehen; von den 8 Bauchfuͤßen (Bouchs Naturgeſchichte der Inſecten I. S. 131. Gryphipennella, ſpricht alfo mit Unrecht von 14 Fuͤßen im Ganzen) kann man nur die Hakenkraͤnze bemerken, welche, wenn der Beobachter ſie aͤngſtigt, unmittelbar auf dem Bauche zu liegen ſcheinen, in welchen das Inſect die Beine zu— ruͤckzieht. Der Koͤrper iſt lang und naͤhert ſich der eylindriſchen Form.“ Weiter ſagt R. S. 128: „Die Saͤcke mehrerer Ar— ten unſerer Blattmotten haben eine ziemlich cylindriſche Form, z. B. bey denen, die auf den Blattern von Eichen, Birnbaͤu— men, Buchen und gewiſſen niedern Pflanzen leben. Die beyden Enden des Sackes ſind nicht wie bey den Tuchmotten beſchaffen; das vordere oder Kopfende iſt rund, gebogen, gerandet; da iſt auch der Sack ſtaͤrker, veſter als uͤberall anderwaͤrts, und er muß ſo ſeyn, um, ungeachtet der verſchiedenen Bewegungen, die das Inſect mit dem Kopfe bey vielen Gelegenheiten macht, ganz und in ſeiner Form zu bleiben. Das andere oder Schwanz— ende iſt gewoͤhnlich geſchloſſen, dient aber zum Hinausſchaffen der Excremente — — es wird durch das Zuſammentreffen von drey eckigen Flächen gebildet.“ Ob ſich auf dem Ruͤcken des Sackes ein dünner, geſaͤgter Kiel, ein Hahnenkamm, befindet oder nicht, das iſt kein Artunterſchied (S. 150). Die Rau⸗ pen machen ſich bis zur Verpuppung (S. 151) drey Saͤcke, weil ſie den fruͤhern entwachſen und ſie nicht vergroͤßern koͤnnen. In der Jugend hat der Sack eine andere, gebognere Geſtalt, als im Alter (p. 172. t. 7. f. 9). Sind die Blätter auf der einen Seite haarig, ſo hat der Sack auch eine haarige (linke oder rechte) Seite; und ebenſo richtet ſich ſeine Farbe nach der der trockenen Blaͤtter (S. 160). Wenn ich nun die verſchiedenen Angaben bey Reaumur, Treitſchke, Zincken, Bouché, Schrank und meine eigenen Erz fahrungen vergleiche, fo muͤſſen entweder Verwechſelungen vorz gefallen ſeyn, oder die Geſtalt der Saͤcke aͤndert noch mehr ab, als nur an dem Ruͤckenkamme. Den Schmetterling der R'ſchen Ulmenraupe habe ich an Ulmen in Menge gefangen in heller und dunkler Faͤrbung, und, ſo viel ich nehmlich bey der genau— ſten Vergleichung ſah, dieſelben Schmetterlinge erzog ich in Menge aus Birken- und Eichenraupen, deren Sauͤcke ſich gegen das Schwanzende durchaus nicht erweiterten. Ja noch mehr, aus eben ſo gebauten Saͤcken, deren Raupen ſich aber an Erlen naͤhrten (vergl. Zincken in Germ. Mag. 1. S. 39), erhielt ich Treitſchke's Coracipennella nicht ſelten (Coraeipennella Tr., uͤber welche nur die Beſchreibung, nicht etwa die Diagnoſe nachzuſehen iſt, und Luseiniaepennella habe ich ſowohl, wie Treitſchke ſelbſt, von Herrn Fiſcher v. Roͤslerſtamm, in Schmet⸗ 713 terlingen und Saͤcken mitgetheilt erhalten, fo daß ich beſtimmt von denſelben Arten, wie er, ſpreche). Von den hieher gehoͤrigen, auf Baumblaͤttern lebenden Arten kenne ich aber folgende: 1) Hemerobiella Scop. (An- seripennella Hbn.), von der ich mit Sicherheit nur Birn- und Kirſchbaumblaͤtter als Nahrung kenne und die genügend bekannt iſt. 2) Coracipennella Tr. (et Hbn.?), die dunkelſte Art, mit ſchwaͤrzlich bleifarbenen Fluͤgeln; die Raupe auf Erlen. Hieher gehoͤrt vielleicht Serratella Linn. (Fn. nr, 1448 — tota fusco-nigricans — aber habitat in pyri foliis). 3) Luscinidepennella Pr., heller, nehmlich lehmgelblichbraun mit groben Schuppen gegen die Fluͤgelſpitze. Hieher, nach 3 mir zugeſchickten Schmetterlingen, Gryphipennella Bouchei. 4) Lutipennella Zell. mspt., viel heller, etwas glänzend lehm— gelblich mit groben, dunklen Schuppen. In großer Menge auf Birken, Eichen und Ulmen gefangen und haͤufig von Bir— ken und Eichen gezogen. Eine vielleicht als Art zu unterſchei— dende, haͤufige Abaͤnderung iſt kleiner und am Vorderrande von der Wurzel aus breit, aber ohne ſcharfe Graͤnze, weißlich. Von dieſen Arten 2, 3 und 4, wenn es nicht bloße Abs Änderungen einer einzigen find, beſchreibt R. die dritte und vierte. Der Ulmenſchmetterling (S. 164) hat die ganze Ober: ſeite des Koͤrpers und der Vorderfluͤgel von derſelben Farbe, nehmlich holzbraun, mit einigem Glanze im Sonnenſchein. Der Eichenſchmetterling (S. 165), der in der Abbildung auf die ſchlimmſte Art mißlungen iſt, indem er in drey Figuren ſo— gar Knoͤpfe an den Fuͤhlern zeigt, hat auf der Oberſeite der Vorderfluͤgel eine blaſſe gelbliche Faͤrbung. Anm. Die uͤbrigen Abbildungen, die ich aus Mangel an genauerer Beſchreibung, gleich unſicher zu Lusciniae- pennella oder zu Lutipennella bringen koͤnnte, fuͤge ich hier an. a) tab. 7, fig. 12. 13. tab. 9. fig. 9 — 16. p. 158 et 173 ei 179. Die Raupe auf Apfelbaͤumen. b) tab. 7. fig. 14. 15. p. 173. Die Raupe auf Kirſch⸗ Mr baͤumen. c) tab. 10, fig. 7. 8. pag. 181. Die Raupe auf Hain⸗ buchen. d) tab. 10. fig. 15. p. 163 et 181. Ulmen, aber der Sack von den gewoͤhnlichen bedeutend abweichend. 175) Orniæ (Coleophora) — R. III. 1. p. 157, 165 et 171. t. 7. f. 1—6. Coleophora Lutipennella Zell. mspt. Warum ich dieſe Motte für meine Lutipennella halte, habe ich oben angegeben. Der Grund, den R. anfuͤhrt, weß— halb die Eichenraupen an ihrem Sacke keinen Kamm haben koͤnnen (S. 157), iſt ſehr einleuchtend. Wenn er aber daraus, daß ſie keine Ulmenblaͤtter freſſen wollten (S. 163), auf eine Verſchiedenheit der Art ſchließt, ſo hat er dazu noch keinen vollig hinreichenden Grund. Auch wiederhole ich, daß ich ge— rade die allerhellſten Schmetterlinge an Ulmen gefangen habe. 176) Orniz (Coleophora) Hemerobiella? R. III. 1. p. 157 et 172. t. 7. f. 7 9. Iſis 1838. Heft 10. — Die Raupe auf 714 Treitschke Ornix Anseripennella 9, 2. p. 221 et 10, 3. p. 220. Scopoli Tin. Hemerobiella, Fn. Carniol. 650. Es iſt eine bloße Vermuthung, wenn ich dieſe Stelle zu Anseripennella ziehe. Sie gruͤndet ſich darauf, daß die Rſche Birnblattraupe cylindriſche Saͤcke ohne Hautanſaͤtze hat, und daß ich und andere die oben genannte Art ſtets aus derglei— chen auf Birn- und Kirſchbaumblaͤttern gefundenen Saͤcken er— zogen haben. Nach Kirby und Spence (Einleitung in die En tomol. I. S. 505) und nach Linne (Fin. Suec.) kommt aus der Birnbaumraupe Serratella, wofuͤr ich gern die eigene Er— fahrung abwarten moͤchte. Glaubhaft iſt es aber, daß R. auch die Anseripennella in der Raupe kennen gelernt habe. 177) Psyche (!) Pseudobombycella. R. III. 1. Pp. 178. t. J. f. 10. 11. Treitschke — 10, 1. p. 169. Ochsenh. Psyche Glabrella 4. p. 199. Wir erhalten uͤber dieſe Art keine andre Auskunft als die, welche die Abbildung gibt, und gluͤcklicher Weiſe reicht ſie hin. Wenn Pseudobombycella erwachſen ift, fo hat der Sack die Fig. 10. dargeſtellte Groͤße, welche keine bekannte, auf Baͤumen lebende Coleophora erreicht (espèce differente de celle de la figure 1 et beaucoup plus grande). Ganz auf Pseudobombycella (Politella in Fiſcher v. Roͤslerſtamms Beytraͤgen Taf. 38. moͤchte wohl um Paris nicht vorkommen) paſſend iſt die Beſchreibung und Abbildung des Afterendes am Sacke, une espece de pyramide à trois faces, fig. 11, dabey ſehr ſpitzwinklig, wie bey keiner Coleophora. Wenn R. die Raupe auf einem Eichenblatte abbildet, ſo wußte er nicht, daß ſie zur Verwandlung aus dem Graſe an Baͤumen und Sträuchern hoch ſteigt und ſich an erhabenen Gegenſtaͤnden veſtſpinnt; zu dieſer Zeit iſt ſie am leichteſten zu finden, und daher fand ſie R. auf Eichenlaub. Sehr naturgemaͤß iſt, daß am Blatte keine von ihr angefreſſene Stelle zu ſehen iſt; denn Eichenlaub frißt ſie nicht. Sie kriecht in der Abbildung; im Texte heißt fie attachée sur une feuille, und dieſes kann ſich nur darauf beziehen, daß ſie, um ſich veſtzuhalten, im Kriechen Faͤden ſpinnt. Zu dieſer Art gehoͤrt auch Degeer II. 1. S. 273 Taf. 6. Fig. 13 — 21., wo die Naturgeſchichte, ſoviel mir bekannt iſt, bis jetzt am beſten und vollſtaͤndigſten beſchrieben iſt. 178) Ornix (Coleophora) — R. III. 1. p. 156 et 177. t. 8. f. 19—25. „B. Juſſieu hat eine Art auf den Blättern einer Lych- nis (feuilles d'un lichnis) beobachtet und Sorge getragen, fie durch Herrn Aubriet abbilden zu laſſen.“ Die Raupe hat auf den erſten Ringen braune Flecken (S. 177). Die Schmetter⸗ linge ſind voͤllig unkenntlich und eine Beſchreibung fehlt. 179) Ornix (Coleophora) — R. III. 1. p. 156, 159 et 180. t. 10. f. 1—6. Die Raupe, „die ſich an die Blätter de l’eupatoire hef⸗ tet,“ erhielt R. aus Luzon in Poitou zugeſchickt. Die drey l 45 * 715 Klappen des Afterendes fehließen ſich an ihrem Sacke anders als bey den gewohnlichen Coleophoren (S. 159). Es gibt eine Coleophora, die jetzt mehrern Microlepi⸗ bopterologen unter dem Namen Galbulipennella (Fischeri) bekannt iſt. Sie übertrifft die größten Exemplare von Otidi- pennella, und zeichnet ſich durch einen weißen Vorderrand und dicht braun punctierte Adern der Vorderfluͤgel aus. Von die⸗ ſer Art habe ich die Raupe haͤufig auf und unter den Blaͤttern des Cucubalus otites gefunden. Figur 1. und 3. druͤcken die Geſtalt, die mehr oder minder ſchlank iſt, und faſt die erreich⸗ bare Größe der Saͤcke gut aus; dieſe find weiß und über und uͤber mit Sandkoͤrnchen bedeckt, durch welche jedoch die weiße Grundfarbe in Laͤngsſtreifen unbedeckt hervortritt. Die After⸗ klappen find genau wie in Fig. 4. und 5.; allein unter 16 Exemplaren dieſer Saͤcke, die ich vor mir habe, geht die Ruͤcken— linie, die weiter nicht ausgezeichnet iſt, bey 4 oder 5 ſo, wie in Figur 4. gezeigt wird; bey der Mehrzahl trifft ſie auf eine Klappennaht (Man ſieht hieraus, daß auch dieſes in derſelben Art abaͤndert). Ob ſich meine Raupen auch mit Agrimonia eupatoria nähren, weiß ich nicht; daß fie nicht an Eupato- rium cannabinum leben, ſage ich mit Beſtimmtheit. Welche von beyden Pflanzen R. meynte, iſt mir nicht bekannt. Es iſt nicht ganz unmöglich, daß Rs teigne de Feupa- toire und Galbulipennella einerley ſey; vielleicht lebt die Rau⸗ pe auf mehrern Kraͤutern. R. ſelbſt ſagt: ich habe eine Rau⸗ pe gefunden, die ſich gern auf dem Samen der Melde und oͤf⸗ ter darauf, als auf den Blaͤttern dieſer Pflanze aufhält, und die der Raupe des Eupatorium ſehr aͤhnlich iſt. 180) * Ornix (Coleophora) colutella. R. III. 1. p. 185 et 252. t. 11. f. 1— 4. Fabr. Alucita Colutella 3, 2. p. 387. Coleophora Conspicuella Fischeri in lit. Da bey weitem nicht alle Coleophoren einen Haarbuſch an der Fuͤhlerwurzel haben, fo bemerke ich, zum richtigern Er⸗ kennen der Gallipennella, daß ſie einen ſehr merklichen hat. Die richtige Geſtalt und Beſchaffenheit des Sackes der Raupe wird bey Treitſchke im 10ten Theile beſchrieben. Beyde daſelbſt angezeigte Arten von Saͤcken beſitze ich und halte die zweyte auch für Gallipennella, obwohl ich noch keine Schmetterlinge daraus erhalten habe. Aber die erſte Art gehört nicht allein zu Gallipennella, ſendern ſtimmt auch genau mit Rs teigne dont le fourreau est à falbalas. Dieſer Sack iſt ſchmutzigweiß, an einem Ende ſehr weit und mit kleinen, gefaltenen Falbelas; am andern Ende, ein Drittel des Ganzen, zugeſpitzt und nackt. Die Abbildung gibt der Spitze die bey Treitſchke verlangte Umbie⸗ gung. R. fand ſeine Sacktraͤger häufig auf einem Astraga- Ius (2) (Gallipennella lebt bey uns am meiſten auf der Co- ronilla varia). So gut nun dieſes alles auf Gallipennella paßt, fo iſt NS Art doch eine andere. Fabricius hat Rs Stelle bey ſeiner auf der Colutea ar- borescens lebenden Colutella, die beſtimmt von Gallipennella verſchieden iſt, und die ich zuerſt unter dem Namen Conspi- cuella Fischeri de Rösl. kennen gelernt habe. Sie iſt eine nahe Verwandte von Gallipennella, mit der fie auch den Haar⸗ buſch am Wurzelgliede der Fuͤhler gemein hat. Sie zeich⸗ net ſich aber vor ihr, fo wie vor allen anderm Coleophoren, 716 durch die Laͤnge der Palpen (gleich Kopf und Thorax zuſam⸗ men) aus,, lift größer als Gallipennella und hat einen breiten, ſchneeweißen Vorder- und Innenrand der lebhaft gelben Vor— derfluͤgel. Ihre nahe Verwandtſchaft mit Gallipennella macht eine große Aehnlichkeit ihrer Raupenwohnungen ſehr wahrſchein— lich, und ich glaube daher Fabricius, oder vielmehr Herrn Bofe, daß Rs Art zu dieſer Colutella gehört, 181) + Psyche graminella. R. III. 1. p. 188 et 253. t. 11. f. 10: Ochsenh. — 3. p. 181. Germars Mag. 1. pag. 33. Schrank Psyche graminum Nr. 1779. Der beſte Autor fuͤr die Richtigkeit dieſes Citates iſt der ſcharfſinnige Zincken. Nach ihm und nach R. beſteht die zie- geldachartige Bekleidung des geſtreckten Raupenſackes aus trod- nen Blattſtuͤcken. Die Raupe der Tafel 11. hat dazu vier⸗ eckige Grasblattſtuͤcke genommen; doch bemerkte R. auch einige Fragmente von Eichenblaͤttern darunter. Andere Raupen, die er offenbar nicht als andere Arten trennt (S. 190) und richti⸗ ger Weiſe nicht trennen kann, haben ſich mit Blattſtuͤcken von Rothbuchen, Weißbuchen oder Eichen: bekleidet. — Daß ſie noch andere Blaͤtter waͤhlt, iſt gewiß; ich fand uͤber ein Dutzend an Weidengeſtraͤuch, und dieſe hatten duͤrre Weidenblaͤtter zu Huͤlfe genommen. Die Reaumurſche Raupe, Figur 10., iſt entweder noch nicht erwachſen oder ein Maͤnnchen; ſie iſt graubraun und ſchwarz punctiert (S. 193). Das Wiener Verzeichniß erwaͤhnt derſelben S. 291, (gegen das Ende der Anmerkung), ohne einen Namen zu geben. 182) + Psyche nitidella. R. III. 1. p. 191 et 252. t. 11. £.5—9. Ochsenh. — 3. p. 169. Schrank Psyche Carpi- ni Nro. 1782. Geoffroy II. p. 203 la teigne à fourreau de paille simple. * Zincken in En. Mag. I. p. 36. Psyche Nitidella. Degeer I. 16te Abhandl. p. 78. t. 29. f. 19 — 22, t. 30. f. 22. 23. I. 1. p. 221. t. 3. f. 13, 14. Die Abbildungen, Figur 7. und 9., laſſen ſogleich das nur mit einer Reihe von Stengelchen beklebte Gehaͤuſe der Ni- tidella erkennen. Daß manche Saͤcke zwey Halme der Laͤnge nach, einen uͤber dem andern, haben (S. 191), erinnere ich mich nicht, geſehen zu haben. Figur 8. hat eine ausgezeichnete Groͤße, die wohl ſehr ſelten vorkommt; ſie iſt aber nach S. 251 keine verſchiedene Art. In Fig. 9. iſt die Stellung des ausgekrochnen Weibchens gut ausgedruckt. Auch Rn iſt es es aufgefallen, daß junge Brut aus Saͤcken hervorkam, an de⸗ ren Bewohnern er keine Begattung wahrgenommen hatte. Aber weit entfernt, an ein fruchtbares Eyerlegen, ohne vorhergegange⸗ ne Begattung, zu denken, ſpricht er: „ſollten Maͤnnchen und Weibchen dieſer Raupen Schmetterlinge ohne Flügel ſenn? Es iſt aber wahrſcheinlicher, daß der geflügelte maͤnnliche Schmet⸗ terling, durch den das Weibchen oder die Weibchen befruchtet 717 worden find, mir entwiſcht iſt, was durch eine unendliche Menge von Zufaͤllen bey einem ſo kleinen Thiere begegnet ſeyn kann, zu einer Zeit, wo ich nicht wußte, daß etwas darauf ankaͤme, es zu finden.“ Wahrſcheinlich haben Zincken, Geoffroy, Degeer und Borkhauſen (bey Bombyx nana S. 285) das Fig. 5. und 6. dargeſtellte Maͤnnchen nicht erkannt, da ſie nur die Saͤcke und das Weibchen citieren. Treitſchke hat bloß Zincken nachgeſchrie— ben. Schrank zieht (ich beſitze nur die Abſchrift von ſeiner Gattung Federmotte, weßhalb ich nicht beſtimmt weiß, ob das Verſehen auf meiner oder Schranks Seite liegt) nur Fig. 5, 6 und 9. an und laͤßt die ſo kenntliche Fig. 7. und die Fig. 8. weg. — Wenn aber Fabricius (III. 1. S. 481) bey Vi- ciella aus R. Fig. 7 und 8. anfuͤhrt, ſo iſt er in einem ſtar— ken Irrthum, da bey dem im Vergleiche mit Nitidella rieſen⸗ artigen Sacke von Viciella die Stengelchen quer und ſich kreu⸗ zend angeheftet ſind. 183) Psyche vestita: R. III. 1. p. 191 et 253. t. 11. f. 11. Zincken in Gm. Mag. I. p. 34. Esper III. tab. 44. p. 225. Bombyx vestita. Ich wundere mich, daß dieſe nicht ſchlechte Abbildung von Zincken uͤbergangen wird, obgleich er ſie geſehen haben muß. Die geſtreckte Form und die Länge (1¼ Zoll S. 191) ſtellt den Sack in die Naͤhe von Graminella, deren naͤchſte Ver⸗ wandte Vestita auch iſt. „Er war mit Stuͤckchen von den kleinſten Zweigen des genet ordinaire bekleidet; aber dieſe Stengelſtuͤcke waren geordnet wie die Grasblattſtuͤcke an dem oben unterſuchten Sacke (Graminella), d. h. ſie waren nur an dem Ende, welches dem Kopf der Raupe am naͤchſten iſt, an— geheftet; mit dem andern waren ſie frey, und ſo deckten ſie einander (Etoient en recouvremeut les uns au dessus des autres). Die Abbildung, die das Schwanzende unbekleidet zeigt, ſtimmt mehr mit der Natur uͤberein, als die Eſperſche uͤberall mit Stengeln bedeckte Huͤlſe. Ich habe zwey Saͤcke vor mir, die ich an einem Kieferſtrauche fand, und die zum Theil mit Grasſtengeln, Birkenreiſern ꝛc. von anſehnlicher Dicke bekleidet find. — Im Wiener Verz. (S. 291 Anmerkung) wird auch dieſes Sacktraͤgers gedacht. 184) Tinea (Talaeporia) — R. III. * Pag. 241 et 259. t. 15. f. 16. 17 — 19. Geoffr. II. p. 204. La teigne des pierres à four- reau rond en capuchon. Dieſes kleine Thier, das ich ſchon bisweilen an alten Steinen der Grabmaͤler fand, aber nicht für eine Schmetter⸗ lingslarve hielt, kann nicht mit Triquetrella Hbn. (Fiſcher v. Roͤsl. Beytr. I. T. 39.) vereinigt werden. Sein Sack iſt von Seide, auswendig mit abgenagten Koͤrnchen der Mauer beklei⸗ det (S. 2386) und von hornfoͤrmig gebogener Kegelgeſtalt, nach welcher er nichts mit dem dreykantigen Sacke der Triquetrella gemein hat. Daß dieſes Thier 8 Bauchfuͤße hat, von denen man freylich in den ſchlechten Abbildungen nichts erkennt, be: zeugt R. ausdrücklich (S. 241), und ſomit iſt es eine Schmet⸗ terlingsraupe. Die Verpuppung erfolgt gegen Ende Juny, nad): — — — 718 dem der Sack an der Mauer beveſtigt worden iſt. Von den daraus erzogenen Schmetterlingen beſchreibt R. die gefluͤgelten Maͤnnchen nur nach dem Gedaͤchtniſſe als ſehr klein, den Woll⸗ ſchaben ziemlich aͤhnlich, aber von einer vergoldeten Erzfarbe (couleur de bronze doré S. 245); die voͤllig ungefluͤgelten Weibchen, Fig. 17 — 19., als weißlich, an den mit Schuppen bedeckten Theilen ſchwarzbraun, ſo daß es im Ganzen grau ausſieht, und mit gelblicher Afterwolle. Die Arten Triquetrella, Clathrella, Pseudobomby- cella und Politella unterſcheiden ſich von den Pſychen außer vielen andern Dingen durch deutlich ausgebildete Palpen, in welchen fie den Tineen Pelionella, Tapezella etc. fehr nahe kommen. Sie bilden zuſammen eine eigne Gattung, Talae- poria IIbn., die nun, wie wir hier ſehen, einen Zuwachs um eine Art erhält. Da dieſe nicht einerley mit Linne's Liche- nella fn. suec. 1451. (ſchon wegen der femins aptera nigra) ſeyn kann und, obgleich ſie ſeit dem Jahre 1666 bekannt iſt, noch keinen Namen trägt, fo kann fie Talaeporia Lapici- della heißen. 185) + Tinea (Talaeporid) lichenella.- R. III. 1. p. 238 et 260. t. 15, f. 7. 8. Linn. Faun. 1451. Degeer II. 1. Phal. Liche- nella p. 276. t. 11. f. 1—8. Fischer v. Röslerstamm. Beytr. I. p. 87. t. 39. Psyche Triquetrella. Geoffr. II. p. 204. La teigne des pierres à four- reau triangulaire à pans. „Ihre Röhre hat drey faſt flache Wände; die an der Bauchſeite iſt die breiteſte von allen, die zwey andern ſind gleich; die Kante, welche dieſe beyden bey ihrem Zuſammentreffen bil⸗ den, geht laͤngs des Ruͤckens, und iſt, wie die zwey andern, die Seitenkanten abgerundet. Die vordere Muͤndung iſt eng in Vergleich mit der bey der vorigen Art (Lapicidella).“ — Dieß alles ſtimmt fo treffend mit dem Sacke von Trique- trella uͤberein, daß kein Zweifel Statt haben kann. Wenn R. ſeine Saͤcke ſo ausgezeichnet ſelten fand, 1 Triquetrella auf 100 Lapicidella, ſo kommt dieß vielleicht daher, daß er ſie nicht an Zaͤunen, ſondern auf Mauern ſuchte; an jenen habe ich ſelbſt ſie zu Hunderten gefunden. Es iſt nun völlig gewiß, daß alle oben angegebenen Gi: tate zu Lichenella Linn. gehoͤren, und daß dieſe Art den von Linne gegebenen Namen tragen muß. Dieſe Gewißheit gibt Degeer. Haͤtte Linne die Geſtalt der Raupenſaͤcke angege⸗ ben, ſo haͤtte man ſchon fruͤher zu dieſer Gewißheit gelan⸗ gen koͤnnen. Anm. Geoffroy's aus R. entnommene Beſchreibung der Schmetterlinge gehört zu der vorigen Art Lapicidelle. 186) + Psyche liehenum. R. III. 1. p. 239 et 260. t. 15. f. VIII X. Schrank — Nro. 1783, Die Saͤcke dieſer mir unbekannten Art findet R. dem Saͤcken von Lichenella ſehr aͤhnlich, was doch die Abbildun⸗ 719 gen ſehr wenig beſtaͤtigen. Er ſagt fogar, man koͤnnte fie für einerley Art halten, wenn nicht die Raupe der erſtern einen gelben oder gruͤnlichweißen Leib, Lichenella einen braunen oder ſchwarzen haͤtte. Die Saͤcke der vorliegenden Art ſind an der Rinde verſchiedner Baͤume beveſtigt, z. B. der Sycomoren, der Apfelbaͤume, der Ulmen, und ſind mit kleinen Fragmenten der Lichenen bekleidet, die auf der Baumrinde wachſen. Schrank hat ſo wenig wie R. die Schmetterlinge geſehen. 187) * Omiz (Coleophora) tiliella. R. III. 1. p. 263 et 278. t. 16. f. 156. Schrank Tinea — Nro. 1804. Geoffr. II. pag. 201. La teigne à fourreau en erosse, Treitschke Ornix Anatipennella 9, 2. p. 211. Nach Geoffroy hat zuerſt Schrank Rs teigne à four- reau en crosse feine Aufmerkſamkeit zugewandt und ihr den Namen Tiliella gegeben. Huͤbner hat den Schmetterling als Anatipennella abgebildet, und Zincken, dem jene Benennung unbekannt blieb, den Huͤbnerſchen Namen fuͤr Rs Motte ge— laſſen. Treitſchke glaubte, vielleicht wegen ſeiner Vorliebe fuͤr die Endung pennella, den Schrankiſchen Namen nicht aufneh— men zu duͤrfen. Seine nach Zincken gegebene Beſchreibung im 10ten Bande paßt auf Rs Abbildungen 1 — 3 genau, und ich ſelbſt kann die Richtigkeit beyder aus mehrfacher Erfahrung bes ſtaͤtigen. Da R. die Schmetterlinge von Tiliella und Pallia- tella nicht unterſcheidet, indem er ſie (S. 277) zuſammen „kleine weiße Schmetterlinge“ nennt, fo müffen wir der Erklaͤ— rung (S. 278) folgen, daß Fig. 4 und 5. zum fourreau en erosse gehöre. — Bemerkenswerth iſt, daß die Saͤcke, die R. auf Eichen fand (S. 264) braun, oft kaſtanienbraun oder wie trockene Blaͤtter waren, die von wilden Kirſchbaͤumen ſchwaͤrz— lich oder ſchoͤn ſchwarz. Eine ſpecifiſche Verſchiedenheit duͤrfte dieß wohl nicht bedeuten, obgleich R. es fuͤr moͤglich haͤlt. Eine im Schmetterlinge der Palliatella nahe Art, Curruci- pennella Fischeri in lit. unterſcheidet ſich weder in der Ge— ſtalt, noch in der Farbe des Sackes von Tiliella, wenn nehm— lich die mir zur Anſicht mitgetheilten Saͤcke wirklich dieſer neuen Art angehoͤrten. Anm. Von Geoffroy kann ich nur die Saͤcke mit Sicher⸗ heit hieher rechnen. Seine Beſchreibung des Schmetter— lings paßt durchaus nicht auf Tiliella, wohl aber auf Palliatella. 188) + Orniz (Coleophora) palliatella. R. III. 1. p. 263 et 268. t. 16. f. 6—12. Zincken in Gm. Mag. I. pag. 40. Tinea Pallia- tella. Geoffr. II. p. 202. La teigne à fourreau à deux lames. Treitschke Ornix Palliipenuella 9, 2. p. 212 et 10, 3. p. 218, Richtig und mit R. uͤbereinſtimmend hat Tr. den Sack dieſes Schmetterlings im 10ten Theile der Schmetterlinge von Europa beſchrieben. Er ſowohl wie Zincken citiert die Stelle aus R.; bey Zincken heißt es durch einen Druckfehler Figur 6 —1.; bey Treitſchke, der nicht erſt nachſehen zu muͤſſen ATI — 720 glaubte, Fig. 1—6., obgleich die Figuren 1. 2. 3. nur fo eben zu Anatipennella gezogen worden waren. Außer auf der Eiche traf ich dieſe Art auch mehrmals auf Haſeln, jedoch auf erſterer vorzugsweiſe. Eine Art, welche dieſelbe Auszeichnung an ihrer Raupenwohnung haͤtte, iſt mir nicht bekannt, und daher halte ich eine weitere Nachweiſung über den Namen für uͤberfluͤſſig, zumal da Reaumurs Benen⸗ nung fourreau de teigne à manteau die Zinckenſche Pallia- tella veranlaßt hat. Anm. Von Geoffroy gehört nur das Raupengehaͤuſe hie her; fein Schmetterling ſcheint Coracipennella zu ſeyn. Geoffroy dichtet Rrn die Behauptung an, als ſeyen die Raupen der Tiliella die jungen Palliatella-Raupen. R. ſagt nur (S. 272), daß die Palliatella-Raupen in der Jugend noch keine Pallia oder Indusia haben; übrigens iſt ihm der ſpecifiſche Unterſchied unzweifelhaft. S. 278 ſagt er z. B.: die Figuren 4 u. 5 find die des Schmet— terlings aus einer teigne a fourreau en crosse. 189) Orniz (Coleophora) — R. III. 1. p. 277 et 280. t. 16. f. 13 — 16. Fuͤr dieſe Art gibt es wahrſcheinlich noch keinen Namen. Sie lebt auf Eichen und hat an jeder Seite des braunen, am Ende ziemlich wie ein Biſchofsſtab geſtalteten Sackes, zwey hervorſpringende Anhaͤngſel in einiger Entfernung von einan⸗ der. Der Schmetterling hat weißgraue Vorderfluͤgel mit zwey holzbraͤunlichgelben Streifen, die von der Vaſis in gerader Liz nie bis zum Hinterrande laufen. Dieſe Zeichnung muß ſehr lebhaft ſeyn, weil R. ſich ſonſt auf ihre genaue Angabe wahr: ſcheinlich nicht eingelaſſen hätte, 190 * Galleria mellonella, R. I. 1. a) P- 333 et 357. t. 19. F. 10 — 18. b) p. 319 et 356. t. 19. f. 1— 9. (0 Linn. Phalaena — 88 et Cereana 874. Treitsch- ke Galleria Cerella 9, 1. p. 51. Obgleich Über die Bienenmotten ſchon viel geſchrieben iſt, ſo ſieht man doch, wenn man den ſcharfſinnigſten und genaue— ſten Beobachter derſelben lieſt, daß man noch nicht im Reis nen uͤber dieſe Art iſt. R. unterſcheidet zwey Arten. Seine kleinere hat er ſich 7—8 Jahre nach einander in Schachteln und Glaͤſern fortpflanzen laſſen; er muß alſo wohl Maͤnnchen und Weibchen von ihr gehabt und gekannt haben. Von alis retusis, die den Mann von Mellonella fo auszeichnen, ſehen wir in der Abbildung nichts; ja die Flügel find hier fo ſchmal und hinten zugerundet, daß ſie eher mit Colonella und Anella uͤbereinkommen. Das Einzige, worauf man ſich ſtuͤtzen könnte, wenn man, wie Zincken und Treitſchke mit ihm, Fig. 7—9., für Männchen erklaͤren wollte, wäre der Umſtand, daß Fig. 9. — nach R. ein Weibchen wie Fig. 7. — keine Palpen zeigt, waͤhrend die Weiber aller Gallerien ziemlich lange beſi⸗ tzen. Allein dieß kann ein Fehler der ſehr ſchlechten Abbildun⸗ gen ſeyn. Reaumur iſt ſogar geneigt, zu glauben, daß er von den kleinern Motten 2 Arten gehabt habe (S. 327 me disposent 721 à croire que j'ai en deux especes que je n’ai pas su distinguer une de l’autre), weil er zwey Sorten von Schmet= terlingen in Menge erzog. Die eine iſt maͤuſegrau auf den Fluͤgeln und dem Leibe, die Vorderſeite ihres Kopfes gelblich, die Augen rothfunkelnd. Die andere iſt grau, mehr ins Aſch— graue ziehend, die Augen braun; die Vorderſeite des Kopfes mit anliegenden und abwaͤrts gerichteten Haaren von der Farbe abgeſtorbener Blaͤtter bedeckt. Dieſe kleinere Art (Fig. 7 — 9) nennt Fabricius (Suppl. p- 463) Galleria alvearia und zieht dazu feine Tinea gri- sella aus der Entom. syst. 3, 2. p. 289. Dieſe Grisella, bey der kein Citat ſteht, foll ein eaput Airtum fulvum, auf den Fluͤgeln und am ganzen Leibe einen color griseus und alas oblongas haben. Eine rauhe Kopfbehaarung und laͤng— liche, einfarbige, dunkelgraue Flügel wird man an Mellonella & in der Natur vergeblich ſuchen, und, da alle Gallerien, folglich auch R's kleinere Art, glattkoͤpfig find, dieſe Grisella von der Alvearia, gegen Fabricius eigene Meynung, trennen muͤſſen. Auch hat Fabricius dieſe Verſchiedenheit ſelbſt eingeſehen und daher das oblongis weggelaſſen und obscure einereis in fusco- einereis und capite fulvo in capite flavo, d. h. faſt die ganze Artbezeichnung umgeaͤndert. Arg genug iſt, daß er daſ— ſelbe Citat (R. 3. tab. 19. fig. 7 — 9.) bey der vor Alvearia ſtehenden Galleria cereana ſtehen hat, deren Diagnoſe — alis postice emarginatis (nicht im ſtreng botaniſchen Sinne, ſon— dern gleichbedeutend mit profunde retusis) — offenbar nach einem Manne gemacht iſt. Bey Linne finden wir Fig. 7—9 nebſt Roͤſels unver kennbaren Abbildungen bey Mellonella. Indem nun Zincken die Mellonella Linn. für das Weibchen dieſer Art erklaͤrt, fo kommt er mit feiner andern Behauptung, daß R's Fig. 7 — 9 Männer ſeyen, in einen directen Widerſpruch; und genau der ſelbe zeigt ſich bey ſeinem Urtheil uͤber Linne's Cereana und Ms von Linne dazu gezogenen Figuren 14 und 15. Ueber dieſe Figuren 14 und 15, zu denen die andern von mir ange— gebenen auch gehoͤren, iſt folgendes zu bemerken. Die Groͤße des Thieres, der innere Theil des Vorderfluͤgels, der in der Ruhe am Leibe liegt und mehr einfoͤrmig graubraun iſt, zeigen hinreichend, daß hier die allgemein bekannte Honigmotte vorge— ſtellt wird. R. unterſcheidet ſie S. 333 ff. von der kleinern Art, und zeichnet beſonders ihre Fluͤgelhaltung aus, die ihm einen generiſchen Character zu bieten ſcheint: „Ein Theil des Fluͤgels liegt der Seite des Thieres an und ſteht faſt ſenkrecht auf der Flaͤche, auf der es ſitzt; der zweyte Theil des Fluͤgels macht mit jenem erſten faſt einen rechten Winkel und legt ſich an den Leib.“ Dieſe Fluͤgelhaltung nennt R. en toit coupé oder en bateau renverse. Da er fie an der kleinen Art nicht erwaͤhnt, die doch, wenn fie Mellonella & wäre, darinn nicht verſchieden ſeyn koͤnnte — man ſehe nur Roͤſels Fig. 5 an, die nach Roͤſel ſelbſt männlich iſt; fo ſcheint von ſelbſt zu fol— gen, daß dieſe anders ſitzt, und auch dieſer Umſtand ſpraͤche für R's Meynung uͤber die Artverſchiedenheit. Das Reſultat von allem bisher Geſagten wuͤrde dieſes eyn: 1) Es iſt noch auszumachen, ob R. nicht wirklich zwey Arten Honigmotten beſchreibt. Von Anella kann nicht die Rede ſeyn, da ſie ſicher nie bey den eigentlichen Honigbienen lebt. An Colonella bin ich eher geneigt zu denken, weil Site 1838, Heft 10. S 722 RS Raupen im Nothfalle Leder, Papier, trockne Blaͤrter, Zeug fraßen. Auch iſt zu bemerken, daß R. Raupen in Hummelneſtern fand und erzog und nur kleinere Schmet— terlinge als gewohnlich erhielt. Man vergleiche Treitſchke 9, 1. S. 49. 2) Zu Mellonella L., welche durch das Roͤſelſche Citat ges ſichert iſt, gehört Reaum. Taf. 19 Fig. 10 — 18, und nicht, wie Linne will, Fig. 7 — 9. 3) Zu Cereana L., die beſtimmt Mellonella iſt, gehoͤrt R's Fig. 14 und 15 mit vollem Recht. 4) Zu Cereana Fahr. — Tin. cerella Fabr. = Phal. mellonella Linn. gehoͤrt nicht, dem Fabriciſchen Citate nach, R's Fig. 7 — 9, ſondern, wie bey Cerella richtig angegeben wurde, Fig. 14 und 15. 5) Alvearia ſcheint nach R's Beſchreibung und Abbildung aufgeſtellt und Fig. 7 — 9 richtig citiert zu ſeyn. Als Synonym iſt aber Grisella Fabr. auszuſchließen. 191) Tinea tapezella (tapetiella*). R. III. 1. p. 341 et 358. t. 20. f. 1—4. Linn. Phal. tapetzella. Treitschke Tinea tape- zella 9, 1. p. 22. Geoffroy II. p. 187. La teigne bedeaude à téte blanche. An der Abbildung 3 ſehen wir alles, was Linne's Dia: gnoſe von dieſer Art verlangt, nehmlich einen ſchneeweißen Kopf und ſchwarze, hinten weiße Vorderfluͤgel; ſie iſt ſo deutlich, daß ein Verkennen unmoͤglich ſcheint. 192) * Pyralis pinguinalis. R. III. 1. p. 347 et 359. t. 20. f. 5—11. Linn. Phal. — 882. Treitschke Pyralis — 7. p- 39. Fabr. Phal. — 3, 2. p. 230. Latreille hist. d. crust. 14. p. 214 et 229. Aglossa — Degeer II. 1. p. 271. Phal. pinguinalis. t. 6. f. 9 — 11. Hier haben wir wieder eine der wenigen Ausnahmen von der Regel, daß, wo Linne R's Werk nicht citiert, dieſes auch bey Fabricius unterbleibt. Den beſten Beweis fuͤr die Richtige keit feines Citates gibt die R'ſche Beſchreibung der Raupe: „16 beinig, faſt von mittlerer Groͤße, uͤberall tief ſchieferfarbig, manchmal ſchoͤn ſchwarz, immer mit Hornglanz, hier und da mit weißen Haaren.“ Die Beſchreibung der Flügel des voll: ſtaͤndigen Inſects, „eine roͤthliche, etwas glaͤnzende Grundfarbe, worauf braune Flecke,“ iſt weniger befriedigend, und die Abbil- dung hilft hinſichtlich der Zeichnungen nur inſofern nach, als ſie die Querlinien in Fig. 9 roh ausdruͤckt. Dagegen iſt aber die Haltung der Fluͤgel, ihr leichtes Verwiſchen, der Bau der Palpen und der Zunge richtig und bezeichnend angegeben. Linne ſchreibt ſowohl in der Fauna, wie im Syst. nat. Tapetzella. Da nun das Stammwort zu dieſem Namen Tapes, etis iſt, fo iſt ſprachgemäßer, das 2 auszuſtoßen, als das t, und anzunehmen, Linne habe Tapetiella, nicht aber Tapezella ſchreiben wollen, wobey ſich aber ſtatt i ein 2, und nicht ein t einſchlich. 723 * Tinea granella. R. III. 1. p. 350 et 359. f. 20. f. 12— 16. Linn. Phalaena — 889. Treitschke Tinea — 9, 1. p-. 13. Linne's Diagnoſe laͤßt ſich faſt ohne Zwang auf Fig. 15 anwenden, und dennoch wird niemand, wenn er nicht durch Citate aufmerkſam gemacht iſt, oder die R'ſche Beſchreibung geleſen hat, dieſe Bilder für unſere Art erkennen koͤnnen. R's Raupe lebt auf Kornboͤden im Getreide, ſpinnt mehrere Körner zuſammen, und ift klein, 16 beinig, weißlich. Dadurch iſt fie ſchon als die bekannte Kornmotte kenntlich, noch mehr beſtaͤtigt es die S. 252 gegebene Beſchreibung des Schmetterlings. R. widerſpricht der Leuwenhoekſchen Beobachtung, daß die Granella-Raupe auch Tuch angreife. Ich kann ſie nicht be— ſtaͤtigen, bemerke aber, daß ich aus Raupen, die Kork und faules, trockenes Weidenholz fraßen, Granella in ziemlich gro— ßen Exemplaren erhielt. Auch fanden ſich Raupen in den zum Trocknen aufgehaͤngten Morcheln haͤufig ein, ich konnte aber die Schmetterlinge nicht daraus erziehen, die wahrſcheinlich auch nichts als Granella waren. 193) 1940 Plycis elutella? R. III. 1. p. 353 et 358. t. 19. f. 19— 21. Treitschke — 9, 1. p. 194. Da ich die Raupe von Elutella nicht in der Natur kenne, ſo urtheile ich nur nach dem Schmetterlinge, den ich dafuͤr deſto öfter in Freyen beobachtet habe. R's Beſchreibung deſſelben ent: haͤlt durchaus keinen Widerſpruch: „Die Oberſeite der Flügel iſt ein etwas gelbliches Grau mit einigen braunen Puncten und kleinen Flecken; ſie werden als ein ſehr niedergedruͤcktes und zu— gerundetes Dach getragen. Die Stellung in der Ruhe kann zum Characteriſiren des Schmetterlings beytragen; der Vorder— koͤrper bildet mit der Flaͤche, worauf er ruht, einen Winkel, indem der Hinterkoͤrper dieſe beruͤhrt. Die Palpen biegen ſich mit ihrer Spitze etwas aufwaͤrts; ſie wollen ſich zu Hoͤrnern umbiegen.“ Die Abbildung 20 — denn 21 moͤchte wohl nie— mand fuͤr einen Schmetterling erkennen — zeigt die Schatten der beyden Querlinien und dazwiſchen eine Binde, welche wahr— ſcheinlich die Stelle der zwey Mittelpuncte vertritt. Sie laͤßt alſo auch eine Deutung auf Elutella zu. Allein die Anwen- dung der Raupe auf Elutella erfordert mehr Gewaltſamkeit. Die weiße Haut ſoll Linien von braunen Puncten — in der Abbildung von bedeutender Groͤße — haben, deren jeder unter der Loupe als ein Hoͤckerchen erſcheint und ein kurzes Haar traͤgt; ſolcher Hoͤckerchen hat jeder Ring ſechs, und zwey neben dem Kopfe und zwey neben dem Hintern (vielleicht Nackenſchild und Afterklappe?) ſind die groͤßten. — In der Punctierung ſtimmt die kurze Notiz bey Treitſchke ſchlecht uͤberein; auch die kleine Brodraupe Degeer's (I. 16. Abh. S. 84), die ohne Zweifel Elutella iſt, heißt bloß: weiß mit braunem Kopfe. Die Entſcheidung, ob meine Vermuthung gegruͤndet iſt, kann nicht ſchwer fallen, wenn man nur die Raupen in der Chocolade aufſucht. Sie ſcheinen in manchen Gegenden nicht ſelten darin zu leben, da R'n verſichert wurde, daß man in Spanien die von Wuͤrmern angefreſſene Chocolade fuͤr die beſte halte. | 724 Nachleſe. 195) Lepidopt. Phalaena? — ? R., I. I. p, 84 et 128. t. 1. f. 1. Es iſt zwar hoͤchſt wahrſcheinlich, daß dieſe Raupe zu einer der fruͤher beſtimmten Arten gehoͤre; allein zu welcher, laͤßt ſich beym Mangel aller Angaben nicht beſtimmen. Kaum laͤßt ſich erkennen, ob ſie eine Tag- oder Nachtfalterraupe iſt. Da fie auf keine der R'ſchen Tagfalterraupen paßt, fo. halte ich fie für eine Noctuenraupe in vergrößerter Abbildung. 196) Ornix an Elachista — ? R. 1.4. pe Soyet 129012 10693: Eine durchaus generelle, vergrößerte Abbildung einer vier⸗ zehnfuͤßigen Mottenraupe*, dergleichen im dritten Theile der Memoiren beſchrieben werden. 197) Phal. Geometra — ? R. L f. p. 87 et 130. ft. 1. f. 6. Vergroͤßerte Abbildung, nach S. 95 zu den wellig ge⸗ zeichneten Spannerraupen gehoͤrig. 198) Geometra aestivaria? RT Top 1302 tr 18% Treitschke — 6, 1. p. 117. Rösel Noct. 3. t. 18. Eine kleine aſtfoͤrmige Jasminraupe von holzbrauner Farbe und mit hellern rautenfoͤrmigen Flecken, von denen auf der Abbildung nichts zu ſehen iſt. Ueber dieſe Raupe hat man mehr Borkhauſens Beſchreibung und Roͤſels Abbildung, als Treitſchke's Beſchreibung zu vergleichen. Ich erinnere mich, daß meine Raupen, aus denen ich eine Aestivaria erzog, dun⸗ kel und braͤunlich waren. Die wahre Aestivaria- Raupe ſtimmt in der Art des Sitzens und der Färbung mit den R'ſchen Anz gaben; auch die Nahrungspflanze gibt kein Hinderniß; allein zur Sicherheit fehlt der R'ſchen Raupe das beſte, der gefpaltene Kopf, oder vielmehr, wir finden davon weder in R's Worten, noch in ſeiner ſehr ſchlechten Abbildung etwas. 199) Phal. Geometra — 2 RL 1.9. 450.2..0 2.9.10. Eine ſtockfoͤrmige, zimmetfarbige Windenraupe, deren Kopf in der Jugend (Fig. 9) tiefer geſpalten ſcheint als im hoͤhern Alter. * Der Kürze wegen läßt ſich die Stellung und Zahl der Bauch⸗ und Hinterfuͤße durch Ziffern ausdrucken. Bekanntlich haben die Raupen der Schmetterlinge an den Ringen 1, 2, 3 ſtets, an 6, 7, 8, 9 und 12 gewöhnlich, an 4, 5, 10 und 11 nie Beine. Eine Bezeichnung iſt nur fuͤr die gewoͤhnlich mit Beinen verſehenen Ringe nöthig. Bezeichnet man mit den Ziffern 6, 7, 8, 9 und 12 die Nummer dieſer Ringe, ſo kann eine fehlende Ziffer das Fehlen eines Paares Beine bez deuten. Hier z. B. läßt ſich das, was R. fo ausdruͤckt; qui out le 4 me et le 5me anneau depourvus de Jambes, et qui en ont au 6me, au 7me et au 8me, mais qui n’en ont point sur le 9me, le 10me et le 11me —. jo ausdrüden: B. 6. 7. 8. 12, d. h. Beine am 6ten, 7ten, Sten und 12ten Ringe. Hieraus wird ſehr leicht die Zahl der Beine überhaupt gefunden, wenn man dieſe 4 Zahlen als Einheiten betrachtet, ſie mit 2 multipliciert und 6 dazu ad⸗ diert. 725 200) Phal. Geometra — ? R. I. 1. p. 130. t. 1. f. 14— 16. II. 2. p. 137 et 172. t. 28. f. 18. Ein ſehr geſtrecktes, weißgraues Grasraͤupchen (gris-blane qui tire sur la couleur de la cendre), dem die zwey letzten Figuren der erſten Tafel, vielleicht mit Unrecht, einen herzfoͤr⸗ migen Kopf geben. Sein Leib hat viele aneinander gedraͤngte Querfalten, die erſt unter der Loupe ſichtbar werden. 201) Smerinthus tiliae. R. I. 1. p- 97 et 188. f. 2. f. 1 8. p- 162 et 216. t. 4. f. 11. 12. I. 2. p. 4 et 44. t. 21. f. 18. Linn. Sphinx — 797. Ochsenh. Smerinthus — 2, p. 246. Wien. Verz. p. 41. Geoffroy 2, p. 80. Le sphiux du tilleul. Die erſte Abbildung kuͤndigt ſich durch den dreyeckigen Kopf und das Horn auf dem 11. Ringe als zu Smerinthus gehoͤrend an. Sie bezeichnet aber, und dafür entfcheidet die Nahrungspflanze, den Sm. tiliae. Es wäre ſehr gut, wenn auf dem Afterſchilde der Hoͤckerkranz zu ſehen waͤre. Will man ihn nicht als angedeutet anerkennen, ſo laͤßt ſich ſagen, daß in einer ſo generellen Abbildung dergleichen als unweſentlich aus⸗ gelaſſen werden konnte, daß R. nicht die Lindenſchwaͤrmerraupe, fondern ein mit chagrinartiger Haut und einem Horne uͤber dem Hintern verſehene Raupe darſtellen wollte. Hier muß alſo le tilleul, an zwey Stellen angegeben, entſcheiden. Zu dieſer Art iſt auch die Abbildung auf Taf. 21 zu ziehen. R. ſagt zwar nicht, daß es die Puppen der Linden raupen ſeyen. Allein keiner der bey ihm vorkommenden Abend ſchmetterlinge hat als Puppe fo deutliche Spuren der letzten zwey Paar Bauchfuͤße und der zwey Hinterfuͤße. An der Ti- liae=Puppe meiner Sammlung ſehe ich ſie ſehr deutlich. 202) Phalaena — ? R. I. 1. p. 147 et 211. t. 3. f. 10. 11. Kurze Bauchfuͤße mit vollſtaͤndigen Hakenkraͤnzen, von Raupen, die ſich in zuſammengerollten Blaͤttern, in Pflanzen⸗ ſtengeln, in Fruͤchten aufhalten — alſo der Species nach nicht zu beſtimmen. 203) Phal. an Sphinæ — ? RI. 1 PiS e 222 t. 5. f. 9. Koth mit 6 Laͤngsfurchen, von einer großen Raupe, am wahrſcheinlichſten von einer Sphinx. 204) Phalaena — 2 R. I. 1. p. 242 et 247. t. 6. f. 11. Ein ganz einfaches Haar, oben zugeſpitzt, un poil uni in der Erklaͤrung der Tafeln. 205) Phalaena — 2 R. I. 1. p. 243 et 247. t. 6. f. 17. Ein gefiedertes Haar, ohne naͤhere Auskunft als die S. 243 gegebene: „Es gibt Haare mit ſehr dichten Baͤrten, von 726 denen jedes einen mit feinen und wie bey einer Federfahne zu⸗ ſammengedraͤngten Haaren bedeckten Stiel vorſtellt. 206) Fanessa — 2 R. I. 1. p. 261 et 316. t. 7. f. 3— 6. p. 272 et 319. t. 8. f. 4. Die behaarten Augen auf beyden Tafeln — im Genus Hipparchia haben nur die mit Aegeria verwandten Arten der⸗ gleichen Augen — beweiſen, daß die Abbildungen von einer Vanessa genommen find, und da ſie wahrſcheinlich zu einer der gemeinſten R'n bekannten gehoͤren, ſo kann die Wahl nur zwiſchen Atalanta, Urticae, Polychlorus und Jo ſchwanken. Da aber keine weitern Nachweiſungen vorhanden, und die Abs bildungen nicht genau ſind — in Fig. 3 ſind z. B. die Fuͤhler viel zu kurz, und der Hinterleib iſt gleichſam zweytheilig — ſo wird dieſe Wahl nicht leicht entſchieden werden. An Poly- ehlorus ſehe ich die Palpen faft ſo ſpitz, wie in der Abbildung, oder doch wenigſtens ſpitziger als an den andern Arten. 207) Lepidopt. — 2 R. I. 1. p. 261 et 318. t. 7. f. 18. Ein vergroͤßertes Stuͤck eines Schmetterlingsleibes, viel⸗ leicht zu dem Taf. 8 Fig. 1 dargeſtellten Schmetterling gehörig. 208) Lepidopt. — 2 R. I. 1. p. 252 et 318. t. 7. f. 1— 37. Wahrſcheinlich wird ſich von den wenigſten dieſer Schmet⸗ terlingsſchuppen nachweiſen laſſen, von. welchen Arten ſie genom⸗ men ſind. R. ſagt daruͤber nichts. 209) Papilio — 2 R. I. 1. p. 273 et 320. t. 8. f. 5. Kann nach der laͤnglichen Geſtalt des Fuͤhlerknopfes zu ſehr vielen Tagſchmetterlingen gehören. 210) Papilio — 2 R. I. 1. p. 274 et 320. t. 8. f. 6. Der Fuͤhlerknopf iſt abgeſtutzt, etwa wie bey Pontia rapae. 211) Sphinz — 2 R. I. 1. p. 276 et 321. t. 8. f. 11 13. Die Fühler, prismatiſche in der R'ſchen Terminologie, kommen „bey mehrern ſehr dicken Schmetterlingen“ vor. Sf fenbar find darunter Abendſchmetterlinge gemeint. 212) Phalaena — 2 R. I. 1. p. 278 et 322. t. 8. f. 14. Ein borſtenfoͤrmiger Nachtſchmetterlingsfuͤhler (antenne à filet conique et grainé R.), vergrößert, mit umgekehrt kegelfoͤrmigen Gliedern. 213) Phalaena — 2 R. I. 1. p. 278 et 322. t. 8. f. 13. Gleichfalls ein borſtenfoͤrmiger Nachtſchmetterlingsfuͤhler, vergrößert, mit cylindriſchen, dicht aneinander ſchließenden Gliedern. * 127 214) Phalaena — ? R. I. 1. p. 285 et 323. t. 8. f. 24. Ein unbeſtimmbarer Phalaͤnenkopf. 215) Phalaena — 2 5 R. I. 1. P. 28 f 16. 15. Ein Phalaͤnenkopf, wahrſcheinlich der eines Spinners, ohne merkliche Zunge. Zu den drey Schmetterlingsarten dieſer Tafel gehört ler beſtimmt nicht. Denn Botys forficalis, die der fraglichen Figur unmittelbar vorangeht, hat eine betraͤchtlich lange Zunge; bey Lithosia jacobaeae iſt ſie, wenn auch nicht betraͤchtlich, doch ſelbſt an getrockneten Schmetterlingen, ohne dieſe zu zerſtoͤren, bemerkbar; Liparis auriſlua, an die ſich am beſten denken ließe, hat in beyden Geſchlechtern gekaͤmmte Fühler, 216) Phalaena — ? R. I. 2. p. 66. 70 et 88. t. 24. f. 6 —8. Drey Puppen einer glatten Schmetterlingsraupe. 217) Lepidopt. — R. I. 2. p. 352 et 393. t. 46. f. 7. Offenbar eine ideale Zeichnung der Fluͤgelfalten, die für alle Schmetterlinge gilt. 218) Pterophorus megadaelylus ? R. II. 1. p. 141. t. 1. f. 16. Pterophorus migadactylus Fabr. 3, 2. p. 348. Pteroph. didactylus iſt kleiner und hat am Innenrande — die in der Figur ſichtbaren Zaͤhne gehoͤren nehmlich den Vorderfluͤgeln an — keine hervorſtehenden Schuppenzaͤhne; er iſt alſo hier mit Gewißheit auszuſchließen. Nach der Groͤße und Beſchaffenheit der Vorderfluͤgel paſſen zwey Arten hierher, Acanthodactylus ( Acanthodactyla Tr. 9, 2. p. 234) und Megadactylus Syst. Wind. et Fabr. (3, 2. p. 348). Der erſtere iſt überall ſehr felten, auch felten ganz fo groß, und möchte daher die R'ſche Art nicht ſeyn. Den zweyten Ptero- phorus, den ich als Megadactyla Hübn. Fig. 7. zugeſchickt erhielt (die Huͤbnerſchen Abbildungen der Geiſtchen beſitze ich nicht), fieng ich in ungefaͤhr 60 Exemplaren im Rieſengebirge auf Anhoͤhen zwiſchen Himbeergeſtraͤuch im July. Kein einziges Stuͤck hat — wie Treitſchke's Tesseradaetyla — einen weiß⸗ blaͤulichen Grund (ſelbſt Treitſchke's Diagnoſe ſchweigt daruͤber), noch etwas blaͤulichweiß Gewaͤſſertes, ſondern die Grundfarbe der Vorderfluͤgel iſt fahlgelb oder beingelb, braͤunlich unrein; ein großer, dreyeckiger, brauner Fleck hängt am braun punctier⸗ ten Vorderrande hinter der Mitte; die zwey Fluͤgellappen ſind braͤunlich und von einer weißen Querlinie durchſchnitten; am Innenrande hinter der Mitte iſt ein ziemlich großer, brauner Schuppenhoͤcker. Auf dieſe Art paßt Pteroph. migadaetylus (beſſer Megadactylus) Fabr. recht gut. Wie Tesseradactyla darauf paßt, haͤtte Zincken erſt genau nachweiſen muͤſſen, ehe man den Namen des Wien. Verz. mit dem Linneiſchen ver— tauſchte. Den Megadactylus bin ich aber geneigt, mit den ſehr mißrathenen R'ſchen Figuren zu vereinigen, deren „Vor⸗ derflügel auf der Oberſeite mit gewoͤlkten, angenehm vertheilten Flecken von verſchiedenen Holzfarben“ geziert ſind. 728 219) Phalaena — ? R. II. 1. p. 101 et 144. t. 3. f. 4. Genitalien eines unbeſtimmbaren weiblichen Nachtſchmet⸗ terlings. ? 220) Phalaena — ? R. II. 1. p. 113 et 146. t. 3. f. 6— 8: Eyer, in der Geſtalt eines Kugelabſchnittes und gefurcht, an Eichenblaͤtter geheftet. 221) Phel. Geomeira — ? R. II. 2. p. 137 et 171. t. 28. f. 11 — 13. Eine hoͤckerige Spannraupe mit Haaren auf den Hoͤckern; nur gegen den Kopf hin iſt fie haarig ohne Hoͤcker. Obgleich das Zuſammengehoͤren von Fig. 12 und 13 nicht ausdruͤcklich angemerkt wird, ſo ſpricht doch die gleiche Beſchaffenheit beyder Raupen beſtimmt dafür, 222) Phal. Geometra — ? R. II. 2. p. 137 et 171. t. 28. f. 14. 15. R. fand dieſe Raupe in der Mitte des Novembers auf Gras — welches vielleicht nicht ihre Nahrung war. Sie iſt gewoͤlkt kaſtanienbraun mit undeutlichen Gelenken, auf dem böten Ringe mit einem zuſammengedruͤckten Hoͤcker (mammelon plat), der an der Spitze geſpalten iſt, und den ſie nach der Kopfſeite überlegen kann (2). Ihr Kopf iſt 2 ſpitzig und vorn flach. 223) Phal. Geometra — ? R. I 2 p. 188 ek 172. .1:,28.62016.2075 Dieſe große Spannraupe, „deren Farbe derjenigen ziem⸗ lich aͤhnlich iſt, die der Kupferſtich zeigt,“ hat einen vorn glatt⸗ gedruͤckten, oben ausgekerbten Kopf und lebt auf Eichen. Die Raupenbeſchreibung der Prodromaria paßt einigermaßen hierher. 224) Lepidopi. — ? R. II. 2. p. 250 et 275. t. 36. f. 1. Dieſe glatte Raupe laͤßt ſich vielleicht aus ihren Schma⸗ rotzern erkennen. 225) Phalaena — 2 R. II. 2. p. 249 et 275. t. 36, f. 2. Vielleicht auch aus ihren Schmarotzern zu erkennen; doch iſt es mir weniger wahrſcheinlich, da ich ſchon mancherley glatte Raupen gefunden habe, die ſo ausgeſogen wurden. 226) Phalaena — ? R. I. 1. p. 85 et 128. t. 1. f. 2. Eine vierzehnfuͤßige Raupe, aber, nach der von mir ge⸗ waͤhlten Bezeichnung, B. 7. 8. 9 und 12. Merkwuͤrdig iſt, daß bey R. nirgends weiter eine ſolche Raupe mit ihrer Natur⸗ geſchichte beſchrieben wird. Auch geſtehe ich, keine dergleichen zu kennen, und vermuthe faſt, daß es keine ſolche gebe. Noctua glyphica hat ſolche. O.)] — ——— — — 729 | Alphabetiſches Wegifter über die ſpecitiſchen lateiniſchen Namen. Die mit NB. verſehenen Namen bezeichnen Arten, zu denen Reaumur's Memoiren mit unrecht eitiert worden find. Papilio sensu latiore. Aegeria, Hipparch., . Ja 37 Atalanta, Vaness,. 2 Baeticus, Lycaena, . . 155 Brassicae, Pontia, . . 40 album, Vaness., . 36 Cardui, Vaness., . . . 35 Einxia, Meli... 91 Crataegi. Pont. . 43 Delia. Papil., l Janira, Hipp - 3 Jo, Vanessa. 33 Jurtina, Papill. 3 Machaon, Papil. 41 Malvae, Papil. 4 Malvarum, Ag 8 5 Napi, Pont., NBZ. 42 Podalirius, Pa pill. 4 Polychlorus, Vanessa, 32 Pruni, Lycaena, NB. 38 Quercus, Lycaena, . . 39 Rapae, Pontia, . 42 Urticae, Vanessa, . 34 W album, Lycaena,. 38 Sphinx s. lat. Atropos, Acheront., . » Bombyliiformis. Macrogl., Convolvuli, Sphinn Euphorbiae, Deileph. Filipendulae, Zygaena, Pinastri, Sph.. NB. Stellatarım, Maerogl. , Tiliae, Smerinth., . . 2 Bombyx s. lat. Aesculi, Cossus, Antiqua, Orgyia, . Berlin. Lipar., . Caja, Euprep., » ein, Notod., Carpini, Saturn., Carpini, Psyche, Chrysorrhea, Lip., Complana, Lithos., Cossus, Phal., . Crataegi, Gastrop., . Dispar, Lipar., . - Erminea, Harpyia, . Fascelina, Orgyia, . Glabrella, Psyche, . Gonostigma, Bomb., NB. Graminella, Psyche, Graminum, Psyche, Iſis 1838. Heft 10. „„ „%%% Men Banee 8. 88 Hamula, Platypt., . 2 120 Ilicifolia, Gastrop., ? » Jacobxae, Lithos, . . 17 Lacertinaria, Phal., NB. Lanestris, Gastrop. . . 46 Lichenum, Psyche, Ligniperda, Cossus, . 21 Lubricipeda, Phal., . . Mal, Bomb. 727 Mendica, Euprep., . 83 Menthastri, Euprep., . 84 Mori, Bombyx, . . . 86 Mundana, Lithos., . 53 Neustria, Gastrop. » 87 Nitidella, Psyche, . . 182 Pavonia, Phal., . . 81. 82 FFII Pityocampa, Gastrop., . 90 Processionea, Gastrop., 92 Pseudobombycella, Psyche, 177 Pudibunda, Orgyia,. 50 Pyri, Saturn. 81 Quereifolia, Gastrop., . 122 Quercus, Gastrop., » » 52 Salicis, Liparis , 1 Sylvina, Phal., 10 Sylvinus, Hepiol., . . 150 Spinula, Platypt., . 121 Terebra, Cossus, . .. 147 Trifolii, Gastrop.. ? . . 52 Triquetrella, Psyche, . 185 Urticae, Euprep.. .. . 8 Vestita, Psyche, Villica, Euprep., . . . 4 Vinula, Harpyia, . . » Ziczac, Notodonta. . Noctua s. lat. Aceris, Acronyct. 48 Atriplicis, Trach., . 70 Batis, Thyat .. 1 Brassicae, Mamestra, 71 Caeruleoceph., Episem., 20 Euphorbiae, Acron., . 56 Gamma, Plusia, . 27 Glandifera, Bryoph., ?. 58 Glyphica, Phal., NB. 78 Hamula, Platypt., . . Lacertinaria, Phal., NB. Linariae, Cleoph.. . 55 Lusoria, Phal., NB. Meticulosa, Phlog., . - Oleracea, Phal., NB. 58 Pacta, Noct., NB. Promissa, Catocal.,. . 45 Pronuba, Triphaena, 12 Psi, Across DV er Pyramiden, Amphipyra, Ja 13 Ridens, Noct., . 1 Rumicis, Acron . . . 57 Scrophulariae, Cucall... 74 Spinula, Platypt., . . 121 Sponsa, Phal., N33. 45 Tridens, Noct., NB. . 7 Triplasia. Abrostola, . 54 Umbratica, Phal., NB. 73 Verbasci, Cucull. . 73 XAanthoceros, Cymat.. . 115 Geometra s. Iat. Aeruginaria, Geom., . 135 Aestivaria, Geom., .. 198 Alvearia, Galleria, . . 190 Amataria, Ennom.. ? . 132 Amataria, Phal., NB. . 134 Aurantiaria, Fid..? . . 137 Betularia, Amphid., . 130 Boreata, Acidal., . 2125 Brumata, Acidal., . . 124 Cereana, Geom., . . 190 Conspicuaria, Fidon., . 129 Crepuscularia. Boarm., ? 16 Defoliaria, Fidon., 124. 136 Hispidaria, Amphid., 2. 139 Illustraria, Ennom., ? 131 Lacertinaria, Phal., NB. 120 Lenmata, Phal., . 145 Miata, Geom. . 133 Glivaria, Cidaria , 133 Olivata, Geom., . . . 133 Omicronaria, Cab... . 140 Piniaria, Phal., NB. 128 Potamogata , Phal., 142 Psittacata, Acidal., 133 Punctaria, Cabera, . . 131 Vernaria, Phal.. NB. . 135 Zonaria, Amphid., 138 Pyralis s. lat. Farinalis, Asop ...... 89 Ferficalis, Botys, . . 19 Lemnalis, Nymph., . . 145 Nymphealis, Nymph., 143 Pallidalis, Botys,. . 78 Pinguinalis, Pyral., . 192 Pomana, Pyral.,, . . . 158 Potamogalis, Nymph., . 142 Rostralis, Pyral. 26 Sambucalis, Botys. . 142 Strigulalis, Hereyn .. . 61 Urticalis, Boys,, 729 Urticata, Pal.), 79 Verticalis. Botys . 98 130 Tortrix s. Iat. Ameriana, Tortr., 2. . n 96 Cereana, Geom., . . 180 Chlorana, Hal. 61 Clorana, Phal., 98 Cynosbana, Penth., 2. 108 Cynosbatella, Phal.,. . 108 Gentianana, Penth.,. . 152 Lecheana, Tortr., ?. . 22 Nebritana, Grapholith., . 156 Pomonana, Carpocaps., 158 Prasinana, Halias., . 63 Prasinana, Phal, . . . 66 Prasinaria, Pyr. 66 Quercana, Hal., 88 Revayana, Penth., 65 Rosana, Phal . 96 Viridana, Phal., NB. 64 Tinea s. lat. Alniella, Elach ,. 169 Alnifoliella, Tin. 169 Alvearia, Galler, . 190 Anatipennella, Ornix, . 187 Anseripennella, Orn., . 176 Ardeaepennella, Ornix,. 111 Betulinella, Scard., . . 157 Biselliella. Tin., . . . 172 Blancardella, Elach., . 162 Cerella, Galleria, 190 Cognatella, Yponom., 23 Cognatellus. Yponom. 23 Colutella, Ormix, . . . 180 Complanella, Elach., . 170 Conspicuella, Ormix, . 180 Coracipenn., Ornix, 174. 188 Cribella, Myel., . . 62. 151 Crinella, Tin, 172 Cuculipennella, Ornix, ? 112 Culmella, Phal., NB. 24 Culmella, Tin., NB. 24 Cynosbatella, Phal., . 108 Elutella, Phyeis, ? . . 19 Evonymella, Phal., NB. 23 Fagella, Lemmatoph., . 113 Galbulipennella, Ornix, 179 Gallipennella, Ornix, . 180 Glandella, Tin... » 159 Graminella, Psyche, . . 181 Granella, Timea, . . 19 Grisella, Tin... . 1%. Hemerobiella, Omix, ? 176 Hermannella, Oecoph., 164 Kleemannella, Elach, . 165 Lapicidella, Talaepor., . 184 Lichenella, Talaepor., . 185 46* 81 85 Ligustrinella, Gracil., . » . 112 Lusc iniaepennella, Ornix, r Lutipennella, Onix, . » 175 Malinellus, Yponom., . » 93 Mellonella, Galler. 190 Merianella, Phal., NZ. 165 Nitidella, Psyche 182 Padella, Phal.,. . A 93. 95 Padellus, Yponom., . » DIE a Palliatella, Ornix, A 188 Palliipennella, Ormix, . . . . . 188 Pellionella am une EN 172 Phasianipennella, Ornix, . » . . 100 Pomonella, Phal., . . . J 138 Pseudobombycella, Psyche, 3 177 @uercetella, Gil. 171 Rajella, Elach., 2 n Rösella, Phal., NB. 162 Sarcitella, Phal, NB. 173 Sedella, Yponom., mw Ar IRRE Sedellus „ Yponom. , 6 S 94 Serratella, Phal. ee NG Syringella , Ornix, 5 3 111 Tapetiella, in ae Tapezella, Tin... 191 Biene rr Se: Verbascella, Rhin oss. Verbascellus, Xpsoloph njw Wilkella, Phal., NB. Sram Alueita s. lat. Hexadactyla, Alucit,. . . « Megadactylus, Pteroph., ? . . Monodactyla. Alucit., NWB. Pentadactylus, Pteroph., . » Pterodactylus, Pteroph., . Tesseradactyla, Phal., . . » e Regiſter über die Arten nach der Weihe der Kupkertakeln. Taf. 1. Fig. 1. unbeſtimmbare Raupe 2. Unbeſtimmbare Raupe 3. Unbeftimmte Mottenraupe . 4. Harp. vinlla . .... 5. Plusia gamma 6. unbeſtimmte Spannerraupe 7. Tin. pellionellaa . 8. Geom. aestivaria . - 9, 10, Unbeſtimmte Spanner. 11—13, Fidonia deſoliaria 14— 16. Unbeſtimmte Spanner= auß : F. 1-3. Smer. Tiliae 4—5, Van, atalanta . 677,7 andıJOol, . 2... 8—10. Van. urtica . 11—15, Saturn. carpini . 16—18. Euprep. mendica 19. 20. Gastrop. quercus ? 21. Orgyia fascelina . 2 T. 3. F. 1. Liparis dispar . 4 2. Sal. pir i!? 4 3—5. Liparis dispar . . 6—8. Bombyx mori . - 9. Saturn. Pu: 10. 11. Unbeſtimmbare Phala nenraupfe . ; 12. 13. Pteroph. pterodactyl. T. 4. F. 1—4. Lip. dispar . . 5. Bombyx mori 6. 7. Liparis dispar . . 9. Bombyx mori 10. Ampkid. hispidaria ? 11. 12. Smer. tilae . . . 13. Hymenopt. 14. 15. Bombyx mori : 36. Satum. pire” .ı... &. 17. Cossus ligniperda . . F. 1--4. Bombyx mori. 57. Gastrop. neustria 8. Acronycta äceris „ 9. Raupenkoth, unbeſtimmt F. 1 10. Lipar. chrysorrh. 11. Unbeftimmbares Haar 12. 13. Euprep. urticae . 14. Euprep. mendica . . 15. 16. Acron. aceris F. 2. . . . . . . . . . ren a ee ne 3 194 Er ſter Theil. 17. Unbeſtimmb. Raupenhaar . 205 18. Saturn: pir T 81 7. F. 1. 2. Thyat. batis 8 1 3—6. Theile einer Vanessa 206 7. 8. Papil. machaonn 41 9, 10. Saturn. piri . 81 11, 12. Gastrop. quercus 52 13. Hinterleibsſtuͤck eines Schm. 1-37. Unbeſtimmte Fluͤgelſchup. T. 8. F. 1. 3. Deilepl. euphorbiae ? 9 2. fehlt. Auge einer Vanessa . . . 206 Unbeſtimmbarer Fühler . 209 210 S. Macrogl. stellatarum 6 10. Zyg. ſilipendulue . . 8 4 5. 6. Deßgleichen 7. 9. 11-13. Fühler eines unbeſtimm⸗ ten Abendſchmetterlings . 211 14, Unbeſtimmbare Phalänen-⸗ fühler n 212 15. Deßgleichen ee 16—19.. Saturn. piri . . ».. 8 20—23. Gastrop. quercus > 24. Unbeftimmb. Phalaͤnenkopf 25. 26. Phlogoph. meticulosa . 14 T. 9. F. 1—8. Vanessa polychlorus .. 9. 10. Sphinx convolvuli 10 1117. Acheront. Atropos . 123 T. 10. F. 1. Pontia rapae . . 42 2. 3. Vanessa jo. 33 4. 5. Acher. atropos . . 123 6. Papil. machaon SIE BERER 7. Pont. brassicae 40 8-13, Vanessa atalanta T. 11. F. 1. 2. Hipparch. janira . q i alirius . 2 3 4 6 12. Hesp. malvarum 5 T. 12. F. 1-8. Macrogl. stellatarum 6 912. Macr. bambyliiform. 7 13—16, Zyg. hlipendulae 3 17. Zyg. peucedani ? . 8 T. 13. & 17. Deil. euphorbiae 9 9. Sph. convolvuli . . 10 T. 14. F. IeSphaligustr i! 11 2. 3. et A. Acher. atropos . 4 10. Triph. pronnba . 11—13. Phlog. metieuiosa . 14 T. 15. 885 1—5. Amphip. n 6. Acron. rumicis .. Gent 7-9. Botys sambücalis 1. al 10-13. Geometra, unbeſtimmt T. 16. F. 1—7. Lithos: jacobaeae . S 11. Lipar. auriflunn .» 12 14. Bot. forficalis . . . 15. Unbeſtimmbarer Phalaͤnen⸗ F T. 17. F. 1 8. Coss. ligniperda 9. Tortr. lecheana? . . ’ 10. 11. Yponom. cognatellus 12. Elach. kleemannella 13. 14. Lithos. complana . T. 18. F. 1— 10. Epis. rr 1115. Ypsol. verbascellus 16 20. Hypen. rostralis . T. 19. F. 1—3. Plusia gamma 4-18. Org. antiqua . 5 19— 23. Alueita hexadactyla A T. 20. F. 1-6. Pteroph. pentadactylus 7-18. Pter. pterodactylus . T. 21. F. 1-3. Smerinth. tiliae 4. Saturn. car pinie 5. Pter. pterodactylus ? 6. 7. Sphinx ligustri . . .» 8. Org. antiqua . 19 9. Macrogl. stellataram Zum 10. 11. Coss. ligniperda 12. Euprep. menthastri 2 13. Liparis salicis . 14. Cucull. verbasci? T. 22. F. 1. Pont. brassicae 2. Van. © album NA 3. 4. Cab. punctaria . B 5. 6. Lipar. dispar . 7. Deileph. euphorbiae . « 17 9 Lip. dispar . Sphinx ligustri . 2 T. 23. Wen polychlorus T. 24. F. 1—4, Lip: dis par 5. Gastrop. neustria - » 6-8. Unbeſtimmte Phaläne 9—12, Deil. euphorbiae F 2. 26. F. 1 7. Vanessa urticae . 8 12. Vimessa cardui & 13 57 15 16 17 18 19 215 21 22 23 165 24 20 25 26 27 28 3 29 30 291 82 30 11 28 733 T. 27. F. 1 10. Van. C album A8 36 11—17. Hipp. aegeria . . 37 T. 28. 5.17. Lye. W album 38 914 Pont. brassieae . 40 T. 29. F. 1. 2. Pont. brassicae . 40 3. Pont. crataeg g „43 4—8. Pont. rapae 42 9. Papil. machaonn 41 T. 30. Papilio machaon 418 F. 31. F. 1—8. Eupr. villa . 4 9 12. Lip. Chrysorrhœa . 88 13. 14. Gastrop. neustria = 87 T. 32. F. 1 7. Catoc. bromissa . 45 1. Org: ſascelma . 49 iz Castrop. lanestris 46 132478 Saturn. piri ? . 81 T. 33. F. 1— 3. Sat. piri' ? 81 7. Org. pudibunda . 50 T. 34. F. 1—6. Lip. salicis . . ». 47 7 - 11. Acron. aceris — 8 12 — 15. Bomb. mori . . 8 T. 35. F. 1—11. Castrop. quercus 52 12 15. Gastrop. quercus? — 52 F. 1. F. 1. Eupr. urticae . 85 2-10. Eupr. menthastri 84 11-15. Lip. dispa r 80 16. Pteroph. megadactyl. ? . 218 T. 2. F. 1. 2. Zyg. filipendulae 8 3. Pontia fapae 42 4. Asop. farinalis 38 5-9. Pontia crataeg „ x» » 43 3.3, F. 1. 2. Acron: pi 75 3. Van. atalanta 2 4. Genitalien einer unbeftimm baren Phaläne. u. » 219 73 6—8. Phaläneneyer, unbeft. 910. Acron.. aceris 11. Vanessa polychlorus . 12—14. Pont. rapae 15—17. Gastrop: lanestris . F. 1—13, Gastr. neustria 14—16, Kron. euphorbiae F. 1—3. Bomb. mori 4 — 12. Lip. chrysorrhea . . 13. Bombyx mori Liparis chrysorrhea , „ , . F. 1. 2. Lip. chrysorrhea , . 3—7 Gastr. pityocampa . « Gastrop. pityocampa . .» F. 1. Gastrop. pityocampa are 210. Melit.. cmıi@ ... T. 10. Gastrop: processionea . T. 11. Gastrop: processionea . . T. 12. F. 1—8. Ypon. malinellus 9. Yponom. padellus 10. 11. Yponom. malinellus . 12. 13. Yponom. cognatellus ? T. 13. Tortrix ameriana? . T. 14. F. 1—9. Tortrix ameriana ? . 10. Phal. Tinea, unbeftimmt . T. 15. F. 1—10. Tortrix ameriana ? 11 14. Ornis, unbeſtimmt 5 - 5. Cucull. verbasci ? . +. 8 5 x R T. 8. T. 9. 96 101 96 99 T. 37. F. 1—3. T. 39. F. 14. Bry- Slaucklera 2 8 T. 36. F. 1-7. Euprep. caja « @ M 51 8—12, Lithos.. mundana Abrosts= triplasia . 4 7. Cleoph. linarigae 810. Acron. euphorbiae . . 11. 12 Kron. rumicis . 13, 14. Beyophila. unbeſtim mt 15. Cleoph. Linatae T. 38. F. 16. Pyr. Zieh. ei 79 Tartiz. Er i 5. 6. Hal. chlorana 7. Hal. prasinau nnn 8. 14. Hal. quercana T. 10. F. 1-6. Hal. quercana 7-9. Hal. prasbana 10. Hal. quercana 11— 13. Phal. Noct., unbeſtimmt 14 15. Trach. atriplieis 16, 17. Mam. brassicae . . 11. F. 1—3. Mam. brassicae . . £-14, Triph: pronuba . . 3 weyter Theil. T. 16. F. 1—4. Phal. Tinea, unbeft. 5. Tortrix, unbeſtimmt 6. Vanessa atala nta 7. Phal. inen, unbeſtimmt 8 10. Ornix ligustrinella ; 11. Phal. Tinen, unbeſtimmt T. 17. F. 1. 2. Phal. Tinea, unbeſt. 3. 4. Phal. Tinea, unbeſtimm 5 10. Ornix syringella , T. 18. F. 1 7. Hal. chlorana S. Penthina revayana , . 9. 14. Diptera. T. 19. F. 1 5. Bot. verticalis 6-8. Penth. cynosbana ? 9 14. Phal., unbeftimmt , » T. 20. F. 1—4. Sphinx ligustri , 5. 6. Lemmat. fagelia . . 7. S. Cymat. xanthoceros 913. Notod. camelina 14-18, Gastrop. iliciſolia 2 T. 21. Harpyia vinulaa T. 22. F. 1. 2. Harp. erminea. 3. Harp. vinula 4. 5. Platypt. hamula , „„ en 6. 7. Platypt. spinula 8—16, Not. ziezac , T. 23. Gastrop. querciſolia » T. 24. Acheront. atropos » T. 25. Hemipt. et Coleoptera. T. 26. Plusia gamaa T. 27. F. 15. Plusia gamma 6 - 14. Acid. brumataa 15. 16. Amphid. betularia 17. 18. Ennomos illustraria ? « T. 28. F. 1. 2. Fidon. piniara ®. . 2. 3. Fidonia, unbeſtimmt 1 6. Fidon. piniaria 23 7—10. Fidon. conspieuaria 3 11—13, Püal. Geom., unöef, 14—15, 16. 17. 53 734 T. 42. F. 1—4. Phal. Noct., unbeſt. n 72 5-16. Acron. psi T. 13. F. 1. 2. Phalaena, unbeſtimmt 3. Cueull. scrophulariae M 4. Cucull. verbas cdi! 511. Cub, verhasci : 12. 13. Cuc. scrophulariae T. 44. F. 1-4, Linen, unbeftimmt . 71 5 13. Castrop crata egi 14. 15. Bombyx, unbeſtimmt T. 45. Liparis dis paar T. 46. F. 1—5. Liparis dispar . 6. Sphinx ligus tri. 7. Unbeſtimmba rn 8 13. Van. polychlorus T. 47. F. 1—3. Saturn. piri a 4. Gastrop. neustria 5 7. Saturn. piri 2 2 T. 48. Saturnia pir i T. 19. F. 110. Sat. carpini . 1115. Bot. pallidalis . 16—18. Bot. urticalis . T. 50. Saturnia carpini . . » T. 29. F. 1—5. Cab. punctaria 6—8. Geom. miata 9 (19). Geom. aeruginaria 10—13,. Geom. miata 14—18, Geom. aeruginaria T. 30. F. 1 16. Fidon. defoliaria . 17 20. Fidonia, unbeftimmt . F. 1-6, Phal. Geonm, unbeft. 7. S. Amphid. zonaria . . . 9 15. Amphid. hispidaria ? , 16. Cab. omieronara . » . T. 32. F. 1— 12. Nymph. potamogalis 13—16, Nymph. lemnalis T. 33. F. 1. Phal. Noct., unbeſtimmt 2. Pontia brassicae » 3-17, Hymenoptera. T. 34. F. 1. 2. Pontia brassicae . . are 28 7 T. 31. 33, Lip: dispar ge . we 4. Penth. gentianana 5. 6. Hymenopt. 7. Gastrop. quercuns 8, Acron- rules sw. „ T. 35. Hymenoptera. T. 36. Fig. 1. 2. Raupe, unbeſtimmt . „ 14. Gastrop. neustria . . T. 37. Hymenoptera et Coleoptera. T. 38. F. 1—6. Harpyia aesculi 7-10. Lycaena baeticus 11-14. Diptera.. 15. 16. Phalaena, unbeftimmt 17—22, Diptera. T. 39. $-1—4. Hepiol. sylvinus , . 5. 6. Myel. eritela . . . . Penth. gentianana 9—21, Oecoph, betulinella , T. 40. F. 1— 10. Carp. pomonauna 11. 12. Phal. Noct., unbeſt. 13. 15. Linen zlandela . » 16 19. Pbal., anbeſtimmt Raupe, unbeſtimmt 161 150 151 152 157 158 184 159 ed 735 1. Enthält Mucken. N 2. F. 16. Phal. Tin., unbeſtimmt 7. 8. Oecoph. hermannella 9—21, Coleopt. et Diptera. T. 3. F. 1—6. Elachista, unbeſtimmt 7 S. Elach. complanellaa 912. Ornix quercetellaa T. 4. F. 1 10. Elach. kleemannella 11 15. Elach. blancardella T. 5. Tinea pellionella . . . » T. 6. F. 1—8. Tinea pellionella . 9. 10. Tinea sarcitella? 11-16. Tinea pellionella . T. 7. F. 1—6. Orn. lutipennella . 7-9. Orn. hemerobiella . T T l e Dritter Theil. 10. 11. Psyche pseudobombyc. N 177 12. 13. Orn. lusciniaepennella? 13. 15. Orn. lusciniaepennella ? T. 8. F. 1 18. Orn. lusciniaepenn. 19 25. Ornix, unbeftimmt . T. 9. F. 18. Orn. lusciniaepennella 9 16. Orn. lusciniaepennella? T. 10. F. 16. Ornix, unbeſtimmt . 7. 8. Ornix lusciniaepennella 2 9—14. Ornix lusciniaepennella 15. Ornix lusciniaepemella ? T. 11. F. 1—4. Ornix colutella . 5—9. Psyche nitidellaa 10. Psyche graminella . » 11. Psyche_vestita . » » T. 12. 13. 14. Neuroptera. 174 174 174 178 174 174 179 174 174 174 180 182 181 183 Preisaufgabe auf Reaumur. T. 15. F. 1—6. Talaep. lapicidella 7— 8. Talaep. lichenella VIII — xX. Psyche lichenum 9 15. Neuroptera. 17— 19. Talaep. lapicidella 20 22. Coleoptera ? T. 16. F. 1 5. Ornis tiliella . 6—12. Ornix palliatella 13 16. Ornix, unbeftimmt T. 19. F. 19. Galleria colonella 10—18, Galleria mellonella 19 21. Phycis elutella ? T. 20. F. 1—4. Tinea tapetiella 5-11. Aglossa pinguinalis 12—16, Tinea granella . * 2 22 „„ „6644 „ „ Da nun die Schmetterlinge groͤßtentheils beſtimmt ſind; ſo ſetzt die Iſis einen Preis auf alle uͤbrigen Kerfe in Reaumurs Werk. Sie zahlt fuͤr die Beſtimmung eines jeden noch nicht richtig beſtimmten Kerfs eine Krone, oder 14 Thaler; fuͤr die Beſtätigung eines ſchon beſtimmten die Hälfte und ebenſo für den Beweis, daß eines nicht beſtimmbar ſey. Es gelten Larve, Puppe und Fliege. Fuͤr beſtimmt wird nur betrachtet, was in Linne (Edit. XII.), Fabricius und Latreille ſteht. Wegen der Art der Bearbeitung hat man ſich zu halten an Iſis 1835. S. 479, oder an die vorſtehende Abhandlung; doch muß noch ein Regiſter von Reaumurs Namen dazu. Uebrigens beſtimmt jeder eine Ordnung oder Zunft, welche ihm beliebt. Damit nicht leicht jemand umſonſt arbeite; ſo werden zween ganze und drey halbe Preiſe ertheilt, wenn die Arbeiten es werth ſind. 738 Reaumurs Schmetterlinge. Erläutert und ſyſtematiſch beſtimmt von C. F. Freyer in Augsburg. * Aufmerkſam gemacht durch die Aufforderung im 5. Heft der Iſis vom Jahr 1835. S. 479 wollte ich es ſchon fruͤher unternehmen, diejenigen Schmetterlinge nebſt ihren Raupen ſy⸗ ſtematiſch zu beſtimmen, und, fo weit es mir moglich wäre, zu erläutern, welche der franzoͤſiſche Naturforſcher Reaumur, in deſſen MEMOIR E S pour servir & L’Histoire des Insectes Tom. I et II. A Paris 1734. — 1837. 8. abgebildet und theilweiſe befchrieben hat. Aber ich konnte Dies ſes ſo eben bezeichnete Werk nirgends erhalten, und erſt vor kurzer Zeit hatte ein theurer Goͤnner die Guͤte, mir ſolches auf einige Zeit zur Durchſicht mitzutheilen. Ich verglich die Kupfer, und fand leider! daß die Figuren wegen der ſchlechten Zeich⸗ nung, und da ſie nicht illuminiert find, ſehr ſchwer zu erkennen find. Die Loͤſung der aufgeftellten Frage in der Iſis iſt um ſo ſchwieriger, als auch Reaumur, was die Zeichnung, Farbe und den Habitus ſeiner Inſecten betrifft, wenig oder doch nichts Genuͤgendes ein ſeinem Texte ſagte, und ich nur durch die mitunter gegebenen oͤconomiſchen Nachrichten hin und wieder Licht erhielt. Aber auch dieß machte mir, da ich der franzöfte ſchen Sprache nicht ganz maͤchtig bin, viel zu ſchaffen. Ich erlaube mir daher, den Entomologen im Nachſtehenden, ſoweit es mir möglich war, die ſyſtematiſchen Namen der ab⸗ gebildeten Schmetterlinge Reaumurs in fortlaufender Ord— nung nach dem ten und 2ten Bande feiner Memoires kund zu geben, und habe, wo ich nicht klar wurde, ſolches unverho— len geſagt. Um nicht zu weitlaͤufig mit der Synonymik zu werden, führe ich nebſt Hubner nur Treitſchke und Och ſen⸗ heimer an, da deren Werk jetzt voͤllig geordnet und fertig iſt, und ſolches nicht nur alle bekannten Arten, ſondern auch die Citate der meiſten Schriftſteller, namentlich Linne, Fabri⸗ cius und Schrank ꝛc. enthält. Wo ich den ſyſtematiſchen Namen einfach, unter Cities rung Ochſenheimers und Treitſchkes ohne beſondere Bemerkun⸗ gen angab, da bin ich meiner Sache wohl ganz gewiß. Wo ich die Worte: „wahrſcheinlich“ oder „hochſtwahrſchein⸗ lich“ gebraucht habe, glaube ich richtig beſtimmt zu haben, ohne die Richtigkeit der Beſtimmung jedoch behaupten zu wol⸗ len. Ich fand waͤhrend dieſer Arbeit, daß Fabricius, wo er Reaumur anzog, oͤfters große Fehler und Irrthuͤmer gemacht hat. Da auch Oben in feiner Naturgeſchichte 5. Bd. Zte Abth. ſich nach Fabricius, theilweiſe, gerichtet zu haben ſcheint, fo habe ich dieß uͤberall bemerkt.“ Ich bitte die ver: ehrlichen Entomologen, meine Arbeit zu pruͤfen, und ſehe et⸗ waiger Belehrung in dieſer Zeitſchrift mit Vergnuͤgen entgegen. Tom. I. Platte 1. S. 101. Fig. 1 — 17. Sind verſchiedene Raupen abgebildet, aus welchen man die fruͤhern Claſſen, in welche ſie fallen, erkennen ſoll. Eine Art-Beſtimmung iſt wohl nicht moͤglich, da uͤber dieſe Arten vom Verfaſſer zu wenig geſagt wurde. Fig. 18 — 20. gehoͤren einer Weſpenart. Platte 2. S. 106. Fig. 1— 3. Die Raupe von EB Populi. Ochſenheimer 2. Br S. 252. 10. Bd. 1. Abth. S. 141. Hübner Sp. Fig. 3 4. 5. Die Raupe von Pap. Atalanta. Ochſenh. 1. Bd. 1. Abth. S. 104. 4. Bd. S. 127. Huͤbn. Pap. Fig. 75. 76. Fig. 6. Die Raupe von Pap. Jo. Ochſenh. 1. Bd. 1. Abth. S. 107. Hübn. Pap. Fig. 77. 78. Nach der Ausgabe in 8. Es iſt die Beantwortung der von der Iſis geſtellten Aufgabe, welche den zweyten Preis erhalten hat, weil nicht alle Gattungen beſtimmt und keine Gründe angegeben worden. O. » „Ich habe, wo es möglich war, nach den Wiener Schmetterlingen von Denis und 1 beſtimmt. O. Ein Stern vor einer Figur zeigt an, daß Freyer von Zellers Beſtimmung abweicht. Iſis 1838. Heft 10. 47 739 Fig. 11. Die Raupe von Bomb. carpini. Ochſenh. 3. Bd. S. 6. Huͤbn. Bomb. Fig. 53 u. 54. * Fig. 14 und 15. Wahrſcheinlich Bomb. Lubrieipeda im jugendlichen Alter. Fig. 16 — 19. Unkenntlich. Wahrſcheinlich B. Rubi. Fig. 21. Die Raupe von B. fascelina. Ochſenh. 3. Bd. S. 214. Huͤbn. Bomb. Fig. 81. Platte 3. S. 164. Stellt mehrere Fuͤße von verſchiedenen Arten vor. Platte 4. S. 168. Fig. 1 — 9. Die Raupe von Bomb. dispar im halber⸗ wachſenem Zuſtande. Ochſenh. 3. Bd. S. 195. Huͤbn. Bomb. Fig. 75. 76. — 10. Wahrſcheinlich G. Alpinaria. Treitſchke 6. Bd. 1. Abth. S. 244. Huͤbn. F. 178. 513. — 14. Die Raupe von B. mori. Exotiſch. Platte 5. S. 172. Fig. 1 — 6. Aufgeſchnittene Raupenbaͤlge. — 7. Die Raupe von B. neustria. Ochſenh. 3. Bd. S. 296. Huͤbn. F. 179. 180. Platte 6. S. 193. Fig. 1. Die vergroͤßerte, Fig. 2 u. 10. die natuͤrliche Raupe von B. Chrysorrhoea. Ochſenh. 3. Bd. S. 202. Huͤbn. Fig. 67. Platte 7. S. 249. Fig. 1 u. 2. Die Raupe und der Schmetterling von Noct. Batis. Treitſchke 5. Bd. 2. Abth. S. 162. Hübner, Noct. 65. — 7. Ein Fluͤgel von Pap. machaon. — 11. Dergleichen von Bomb. quercus. Die übrigen Figuren bis 37. ſtellen einzelne vergrößerte Fluͤgelſchuppen vor. Platte 8. S. 251. Fig. 1 — 23. zeigen mehrere Fuͤhler und Antennen ver⸗ groͤßert. — 24 — 26. ift Noct. meticulosa. Treitſchke 5. Bd. 1. Abth. S. 373. Huͤbn. Fig. 67. Platte 9. S. 255. Stellt verſchiedene Saugruͤſſel vor. Platte 10. S. 280. Fig. 1 — 6. verſchiedene Fluͤgelformen. — 7. Pap. brassicae, Ochſenh. 1. Bd. 2. Abth. S. 144, Huͤbn. Fig. 401 — 403. — 8— 11. Pap. Atalanta als Schmetterling, Raupe = Puppe. Ochſenh. 1. Bd. 1. Abth. S. 104. Huͤbn. Fig. Platte 11. S. 281. Fig. 1. Pap. janira vielleicht die Var. Hispula. Och⸗ ſenh. 1. Bd. 1. Abth. S. 218. Hb. Fig. 161. 162. — 3 und 4. Pap. podalirius auf der Unterſeite und Oberſeite. Ochſenh. 1. Bd. 2. Abth. S. 118. Huͤbn. Fig. 88.8 389. i e 740 Fig. 5. Exotiſch. — 6 — 12. Pap. malvarum, Ochſenh. 1. Bd. 2. Abth. S. 195. Hb. Fig. 450. 451. 5 Platte 12. S. 283. Fig. 1—6. Raupe, Puppe und Schmetterling von Sph. stellatarum. Ochſenh. 2. Bd. S. 193. Huͤbn. Fig. 57. — 9. 10. Sph. bombyliiformis. Ochſenh. 2. Bd. S. 189. Huͤbn. F. 55. Fuciformis. — 13 — 16. Zyg. filipendulae, Ochſenh. 2. Bd. S. 54. Huͤbn. F. 31. 17. — 17. Zyg. lonicerae. Huͤbn. F. 7. platte 13. S. 329, Fig. 1 — 7. Sph. euphorbiae, 223. Huͤbn. F. 66. — 8 und 9. Sph. convolvuli. 236. Huͤbn. F. 70. Platte 14. S. 329. Fig. 1. Sph. ligustri. Ochſenh. 2. Bd. S. 240. Hbn. — 2. 3. Sph. Atropos. Ochſenh. 2. Bd. S. 231. Hbn. F. 68. — 4 — 10. Noct. pronuba. Treitſchke 5. Bd. 1. Abth. S. 260. Hbn. F. 103. Die Fig. 10. iſt eine Abart. Dieſe Eule variiert uͤbri⸗ gens in den Raupen und Faltern ſo ſehr, daß Herr Treitſchke zwey Arten unter den Namen Inuba et Pronuba früher auf: geſtellt hat. — 11 - 13. Noct. meticulosa. Abth. S. 373. Hbn. F. 67. Reaumur hat ſchon auf der 8. Platte F. 24 — 28. die: ſen Falter abgebildet. Platte 15. S. 330. Fig. 1 — 5. Not. pyramidea. Abth. S. 285. Hb. F. 36. — 6. Iſt Noct. auricoma als Schmetterling. Treitſchke 5. Bd. 1. Abth. S. 36. Hb. F. 8. Sieh Platte 37. F. 11. und 12. OGken citiert in feiner Naturgeſchichte 5. B. 3. Abth. S. 1090 irrig Noct. rumicis, von welcher jedoch auf Platte 34. des 2. Theils die Raupe deutlich abgebildet iſt. Fig. 7 — 9. Pyral. sambucalis in allen Ständen. Tr. 7. Bd. S. 83. Hbn. F. 81. * _ 10-15. Geom. repandaria . Treitſchke 6. Bd. 1. Abth. S. 208. Hb. F. 161. Platte 16. S. 332. Fig. 1— 7. Bomb. jacobaeae in allen Ständen. Och: ſenh. 3. Bd. S. 154. Hb. F. 112. — 8— 11. B. auriſlua. Ochſenh. 8. Bd. S. 208. Hb. F. 68. 69. — 12 14. Pyral. forficalis. Tieitſchke 7. Bd. S. 122. Hb. Fig. 58. Platte 17. S. 333. Fig. 1 — 8. B. cossus Jigniperda. S. 90. Hb. F. 198. Ochſenh. 2. Bnd. S. 49. Ochſenh. 2. Bd. S. Ochſenh. 2. Bd. S. Treitſchke 5. Bd. 1. Treitſchke 5. Bd. 1. Ochſenh. 3. Bd. 741 Fig. 9, Wahrſcheinlich Tortr. Abildgaardana. Treitſchke 8. Bd. S. 268. Hb. Christana F. 55. — 10. 11. Tin. padella. Tr. 9. Bd. 1. Abth. S. 217. Hb. F. 393 — 395. Oken citiert in feiner Naturgeſchichte 5. Bd. 3. Abtheil. S. 1093 nach Linne irrig Evonymella, welche Reaumur Bd. 2. Pl. 12. F. 10 — 13. abgebildet hat. Fig. 12. (Unbekannt) Merianella Oken 5. Bd. 3. Abth. S. 1093? — 13. 14. Wahrſcheinlich Lin. perlella oder Inquina- tella. Treitſchke 9. Bd. 1. Abth. S. 121 und 129. Hbn. Fig. 40. Oken in ſeiner Naturgeſchichte 5. Bnd. 3. Abtheil. S. 1093 cit. Tin. culmella, Platte 18. S. 335. Fig. 1 — 10. Noct. caeruleocephala. Vd. 1. Abth. S. 112. Hb. Bomb. Fig. 196. Die 9. Figur koͤnnte vielleicht eine Noct. flavicor- nis ſeyn. Fig. 11. u. 15. Abth. S. 258. Hb. F. 98. Oken citiert in ſeiner Naturgeſchichte 5. Bnd. 3. Abth. S. 1094 irrig Tin. porreetella. Die Reaumurſche Figur des Schmetterlings zeigt ſehr deutlich die zwey ſchwarzen Puncte. — 16 — 20. Pyral, rostralis. Tr. 7. Bnd. S. 29. Hbn. F, 10. Platte 19. S. 338. Fig. 1 — 3. Noct. gamma. Geſpinnſt und Schmetter⸗ ling ſammt dem Schopf. Tr. 5. Bd. 3. Abth. S. 185. Hb. Fig. 283. — 4 — 18. Raupe, Puppe, weibliche und männliche Falter, von Bomb. antiqua ſammt mehreren einzelnen vergroͤ— ßerten Gliedmaaßen, Geſpinnſt und Eyer. Ochſenh. 3. Bd. S. 221. Hb. F. 77. 235. — 19 — 23. Der Schmetterling ſammt einem vergroͤ⸗ ßerten Fluͤgeltheil von Alncita hexadactyla. Tr. 9. Bd. 2. Abth. S. 255. Hb. F. 30. 31. Platte 20. S. 340. - Fig. 1—6. Die Falter ſammt Raupen von A. pen- tadactyla. Tr. 9. Bd. 2. Abth. S. 249. Hb. F. 1. — 7 17. Al. pterodactyla. Tr. 9. Bd. 2. Abth. S. 242. Hb. F. 4. Oken citiert 5. Bd. 3. Abth. S. 1096. Al, mono- dactylus. Platte 21. S. 375. Dieſe ganze Tafel enthaͤlt Puppen von verſchiedenen Ochſenh. Ster Tr. 9. Bud. 1. Tin. verbascella. Arten. »Fig. 1 — 3. Puppen von Sph. Populi. — 4 Puppe von Bomb. carpini. — 5. Puppe von einer Federmotte— — 6 — 8. Puppe von Sph. Ligustri. — 9, Puppe von Sph. Stellatarum. — 10. 11. Puppe von B. cossus. — 12. mir fremd. — 13. Eine Federmottenraupe. — 14. Puppe von Noct, verbasci. — —ů — — — Platte 22, S. 377. Fig. 1. Puppe von Pap. brassicae. — 2. Puppe von Pap. C. album. — 3 u. 4. Puppe von G. pendularia. — 6 — 11. Mir fremd. Neaumur ſagt S. 378, daß dieſe Puppe von einer geoͤhrten Raupe ift, welche auf der Ei: che und Ulme lebt. Wird B. dispar ſeyn. Platte 23. S. 380. 0 Fig. 1— 11. Raupe, Puppe und Falter, dann einzelne vergrößerte Glieder von P. polychloros. Ochſenh. 1. Bd. 1. Abth. S. 114. Hb. F. 81. 82. Platte 24. S. 410. Fig. 1 — 4. Raupe und Puppe von B. dispar. Zu Platte 4. F. 1—9. — 5 — 10. Mir fremd. Platte 25. S. 441. Fig. 1 — 17. FP. jo. in allen Ständen ſammt einzelnen vergrößerten Gliedern. Ochſenh. 1. Bd. 1. Abth. S. 107. Hb. F. T Platte 26. S. 443. Fig. 1—7. P. urticae in allen Ständen, — 5. ein Neſt mit jungen Raupen dieſer Art. Och— ſenh. 1. Bd. 1. Abth. S. 120. Hb. F. 87 — 89. — 8— 12. P. cardui in allen Ständen, Ochſenh. 1. Bd. 1. Abth. S. 102. Hb. F. 73. 74. Platte 27. S. 444. Fig. 1 — 10. P. C. album in allen Ständen, Ochſenh. 1. Bd. 1. Abth. S. 125. Hb. F. 92. 93. — 11 — 17. P. egeria in allen Ständen. Ochſenh. Bd. 1. Abth. S. 288. Hb. F. 181. 182. Koͤnnte vielleicht auch P. meone ſeyn, die im ſuͤdlichen Frankreich fliegt. Die Beſchreibung gibt keine klare Auskunft. Platte 28. S. 482. Fig. 1 — 7. P. ilicis. Ochſenh. 1. Bd. 2. Abth. S. 105. Hb. F. 378. 379. Es koͤnnte dieſer Falter wohl auch P. pruni ſeyn, jedoch Reaumurs Beſchreibung, ſo wie der Umſtand, daß die Figur 7. dreyfach klein geſchwaͤnze Hinterfluͤgel zeigt, ſprechen mehr fuͤr P. ilicis, um ſo ehender, als die Raupe auf der Eiche gefun⸗ den wurde, auf welcher Pruni nicht vorkommt. Uebrigens führt die Raupe von P. pruni 8 carminrothe Puncte auf dem Ruͤ⸗ cken, was Reaumur gewiß bemerkt haben wuͤrde. Reaumurs vergrößerte Raupe N. 1. hat übrigens große Aehnlichkeit mit P. quercus, doch ſtimmt die Beſchreibung des Schmetterlings nicht damit uͤberein. — 8— 14. Raupen von P. brassicae in verſchiedenen Stellungen. Platte 29. S. 483. Fig. 1 — 3. P. brassicàe als Puppe und Falter, Och⸗ ſenh. 1. Bd. 2. Abth. S. 144. Hb. F. 401 — 404. 0 — 4—8, P. rapae in allen Ständen. Ochſenh. 1. Bd. 2. Abth. S. 146. Hb. F. 404. 405. — 9. P. machaon als Falter, 743 Platte 30. S. 484. Fig. 1 — 13. Pap. machaon in allen Ständen ſenh. 1. Bd. 2. Abth. S. 121. Hb. F. 390. 391. Platte 31. S. 524. 1— 8. Bomb. villica in allen Ständen. Ochſenh. Fig. 3. Bd. S. 330. Hb. F. 136. — 9— 14. Geſpinnſte und Puppen von B. Neustria. platte 32. S. 526. Fig. 1 — 7. Noct. promissa in allen Ständen, Treitſchke 5. Bd. 3. Abth. S. 349. Hb. F. 334. Oken citiert in feiner Naturgeſchichte 5. Bd. 3. Abth. S. 1115 irrig Noct. sponsa, N. sponsa iſt es gewiß nicht, wie die Raupe zeigt. Fig. 8. Geſpinnſt von B. fascelina. — 9. 10. Soll nach Reaumurs Nachrichten und deſſen Angabe der Falter von der Raupe Platte 2. F. 21. und dem Geſpinnſt, Platte 32. F. 8., mithin B. ſascelina ſeyn, ob— gleich die Abbildung der Schmetterlinge ganz unkenntlich iſt. — 11. 12. Raupe und das Toͤnnchen von Bomb. la- nestris. 96 Ochſenh. 3. Bd. S. 289. Hb. F. 169. 170. Die klare Beſchreibung Reaumurs S. 502 laͤßt keinen Zweifel mehr übrig, daß er dieſen Spinner als Raupe ges habt hat. Oken citiert S. 1313 die Fig. 11. irrig bey Tridens. Platte 38. S. 528. Fig. 4 — 17. B. pudibunda in allen Ständen, Ochſenh. 8. Bd. S. 209. Hb. F. 84. 85. Platte 34. S. 530. Fig. 1 — 6. Bomb. salicis in allen Ständen. Ochſenh. 8. Bd. ©. 198. Hb. F. 70. — 7—11. Noct. aceris in allen Ständen. Treitſchke 6. Bd. 1. Abth. S. 11. Hb. F. 13. 14, Platte 35. S. 531. Fig. 1— 15. B. quereus in allen Ständen. Ochſenh. 3. Bd. S. 266, Hb. F. 172. 173. Platte 36. S. 583. Fig. 1 — 7. B. caja in allen Ständen, Ochſenh. 3. Bd. S. 335. Hb. F. 130. 131. — 3 Re Wahrſcheinlich B. Eborina. Ochſenh. 3 Bd. 6. 152 Es ben bey dieſem Falter zu wenig hieher bezuͤgliche Merkmale angegeben, doch glaube ich, ihn richtig beſtimmt zu haben, da auch die Nachrichten, welche Reaumur von den Rau— pen gab, hieher paſſen. Platte 87. S. 590. Fig. 1 — 3. Noct. triplasia in allen Ständen. Treitſch⸗ ke 6. Bd. 3. Abth. S. 138. Hb. F. 269. 4 — 7. N. linariae in allen Ständen. Treitſchke 5. Bd. 3. Ab h. S. 77. Hb. F. 252. — 8 — 10. u. 15. N. euphorbiae als Raupe mit Sefpinnft, 155 ehe Bd. 1. Abth. S. 40. Hb. Fig. 12. 11. 12. N. auricoma. Sieh 1 855 15. Fig. Huͤbn. F. 8. 744 Reaumur weiſt auf dieſe bezeichnete Figur mit der Bemer⸗ kung hin, daß aus dieſer Raupe der Schmetterling Platte 15. Fig. 6. kam. Fig. 13. 14. Hoͤchſtwahrſcheinlich die Raupe von Noct. Ypsilon. Treitſchke 5. Bd. 2. Abth. S. 210. Reaumur fand ſie auf bemooſten Baͤumen, doch gab er die Baumart nicht an. Die Farbe, welche er von dieſer Maus pe beſchreibt, paßt ganz, und der Umſtand, daß die Raupen von N. ypsilon in den Rinden und zwiſchen dem Moos der Staͤmme ſtecken, beſtaͤrkt meine Vermuthung. Platte 38. S. 592. 8 122. 1 von Perl. strigulalis. Treitſchke 7. Bd. S. 187. 56. F. 16. — 7 — 9. Puppe und „Samt en von Tort. revaya- na. Tteitſchke 8. Bd. S. 22. Hb. F. 6—8. Huͤbn. Dilutana, Undulana. . 39. S. 593. 1 — 4. Noct. perla in allen Ständen. Treitſchke E e e Reaumurs Beſchreibung paßt ganz gut. — 5. Raupe und Geſpinnſt von Tort. degerana, Tr. 8. Bd. S. 22. Oken citiert fuͤr Fig. 7. 5. Bd. 3. Abth. S. 1127 ſei⸗ ner Naturgeſchichte irrig Tort. viridana, deren Raupe kein ſolches Geſpinnſt macht. — 8 — 14. Tort. quercana in allen Staͤnden. Tr. 8. Bd. S. 7. Hb. F. 159. Oken citiert S. 1128 am obigen Ort irrig Prasinana, welche Platte 40. abgebildet iſt. Platte 40. S. 594. Fig. 1 — 6. Geſpinnſte und Puppe von Tort. quer- cana. — 10. Raupe a 8 von Tort. prasinana, 8. Bd. S. 4. Hb. F. 1 — 11. 12. 5 N. contigua als Raupe und Schmetterling. Treitſchke 5. Bnd. 1. Abch. S. 352. Hb. Fig. 85. — 14. 15. Iſt, Tun} der Abbildung und Beſchreibung a N. atriplieis. Tr. 5. Bnd. 2. Abth. S. 66. Hb. Fig. 8 N: hebt vorzüglich die grüne Farbe heraus (Le verd est la couleur qui domine sur ses ailes), welche kein anderer Schmetterling fo auffallend befist als Atriplieis, und. was einer der ſchoͤnſten Belege für meine Angabe ift. Die Ab: bildung des Schmetterlings iſt ſehr ſchlecht, doch ſtimmen die Zeichnungen ebenfalls uͤberein. — 16. 17. Iſt Noct. brassicae als Raupe und Schmetterling. Treitſchke 5. Bnd. 2. Abth. S. 150. Hbn. Fig. 88. Platte 41. S. 596. Fig. 1 — 3. Hoͤchſt wrden e der Raupe nach, Noct. or, oder octogesima. Treitſchke 5. Bd. 1. Abth. S. 98. Hb. Fig. 210. Reaumur ſagt zwar, daß er die Raupe auf Kraut (du chou) fand, obgleich Or und Octogesima nur auf Weiden oder Pappeln leben. Aber die Geſtalt der Raupe ſowie auch Tr. 745 die Zeichnung des Falters ſtimmen mit Or oder Octogesima überein. Vielleicht daß er fie nur zufällig auf Kraut gefunden hat, wie Roͤſel die Raupe von P. podalirius. Dieſe Arten fuͤhren zwar die Nierenmakeln ſehr auffallend, und, obgleich die Figur 3. ſolche nicht deutlich zeigt, ſo koͤnnte, bey dem Um⸗ ſtand, daß ich auch Schmetterlinge dieſer Arten zog, welche faſt keine Spur von einer Makel zeigten, dennoch dieſer Schmet— terling gemeynt ſeyn. ? Fig. 4 — 12. Noct. pronuba in allen Staͤnden. Tr. 5. Bd. 1. Abth. S. 260. Hb. F. 103. : Platte 42. S. 598. Fig. 1 — 4. Raupe, Puppe und Falter von N. 18 5 losa, Huͤbners Plebeja. Treitſchke 5. Bd. 2. Abth. S. 48. Hb. F. 78. Es iſt kein Zweifel, daß Reaumur dieſe Eule gemeynt ha= be. Die Beſchreibung der Raupe paßt ganz, nur iſt die Zeich— nung des Falters hoͤchſt unkenntlich, und nach ſolcher koͤnnte man ehender N. nigrocineta vermuthen. — 5 16. Iſt N. psi in allen Staͤnden. Tr. 5. Bd. 1. Abth. S. 30. Hb. F. 30. Platte 43. S. 599. Fig. 3 — 13. Noct. Serophulariae i in allen Staͤnden. Treitſchke 5. Bd. 3. Abth. S. 130. Hb. F. 267. N. verbasei iſt es der Zeichnung der n F. 4. nach ebenfalls. Fig. 3. iſt eine Scrophulariae; Fig. 4. iſt eine Verbasci-Raupe. Platte 44. S. 601. Fig. 1 — 4. Mir fremd. Sind bloß Sacktraͤgerlarven. Fig. 5 — 10. Iſt Bomb. crataegi. Ochſenh. 3. Bd. S. 278. Hb. Sig. 102. — 14. 15. Die Raupen von B. catax. Ochſenh. 3. Bd. S. 285. Hb. 89 168. Koͤnnte auch die Raupe von B. populi Ffeyn, Beſchreidung paßt auf beyde Arten, Eiche. Doch die Fig. 15., ſpricht mehr für catax. Platte 45. S. 644. Fig. 1— 11. Stellen Abbildungen verſchiedener nicht zu erkennender Puppen vor. Platte 46. S. 647. Fig. 1— 6. Stellt B. dispar et Sp. ligustri friſch oder kruͤppelhaft aus der Puppe entwickelt vor. — 8 — 13. Puppen von Tagfaltern. [P. polychlorus.) Platte 47. S. 648. Fig. 1 - 6. B. pyri als maͤnnlicher und weiblicher Fal⸗ ter ſammt einzelnen vergrößerten Theilen. Ochſenh. 3. Bd. S. 2. Hb. F. 56. 5 Platte 48. S. 649. Fig. 1— 8. Raupe, Falter, Puppe und Geſpinnſt von Bomb. pyri. Platte 49. S. 650. ee u Raupe, Gefpinnft, Puppe und Schmetter⸗ Reaumurs und beyde leben auf der welche das Toͤnnchen vorſtellt, 746 ling he 1 carpini. Ochſenh. 3. Bnd. S. 6. Huͤbn. F. 53. 9. 8— 10. vergrößerte Glieder. — 11 —15. Nach der Beſchreibung hoͤchſt wahrſchein— lich Pyr. verbascalis, obgleich die Figur des Schmetterlings nicht ganz paßt. Treitſchke 7. Bd. S. 88. Hb. F. 80. Oken citiert in ſeiner Naturgeſchichte 5. Bd. 3. Abth. S. 1133 irrig N. glyphica, deren Raupe eine ganz andere Ge⸗ ſtalt, Form, Farbe und Nahrung hat, und mit Reaumurs Be⸗ ſchreibung und Abbildung durchaus nicht uͤbereinſtimmt. — 16 — 18. Iſt Pyrl. urticalis. Treitſchke 7. Bd. S. 106. Hb. F. 78. Platte 50. S. 651. Fig. 1 — 12. Bomb. carpini in allen Ständen. Die Raupe mit ſchwarzen Guͤrteln und rothgelben behaarten War— zen beſetzt. Ochſenh. 3. Bd. S. 6. Hb. F. 53. 54. Tom. II. Platte 1. S. 108. Fig. 1 — 10. Bomb. mendica in allen Ständen, Och⸗ ſenh. 3. Bd. S. 351. Hb. F. 148. 149. Reaumurs Beſchreibung iſt ſo klar und deutlich, daß uͤber dieſe Art kein Zweifel herrſcht. Vorzuͤglich iſt es die Verſchie— denheit der Farbe zwiſchen dem männlichen und weiblichen Fal⸗ ter, was meine Beſtimmung rechtfertigte. Der Mann iſt nehmlich braungrau, das Weib ſchoͤn weiß mit ſchwarzen Puncten. Die behaarte Raupe iſt nach Reaumurs Angabe glänzend ſchwarz mit rothbraunem Kopf. Oken citiert in ſeiner Naturgeſchichte 5. Bd. 3. Abth. S. 1146 und 1352 irrig Bomb. lubrieipeda et menthastri, welche letztere in Farbe zwar aͤhnlich, in der Groͤße jedoch ſehr verſchieden von Mendiea ſind. Auch find von B. menthastri beyde Geſchlechter weiß. . — 11— 15. B. dispar in haben Geſchlechtern. Och⸗ ſenh. 8, Bd. S. 351. Hb. F. 148. — 16. Alueita Nene dsct la. e 10. Bd. 2. Abth. S. 228. Hb. F. 8. Platte 2. S. 110. Fig. 1 und 2. Zyg. 54. Hb. F. 31. * — 3 — 9. Pap. brassicae in allen Ständen. Ochſenh. 1. Bd. 2. Abth. S. 144. Hb. F. 401—403. Oken citiert irrig S. 1148 Pap. rapae, welcher Bd. 1 Platte 29. Fig. 4 — 8. abgebildet iſt. — 4. Pyral. farinalis. Treitſchke 7. Bd. S. 147. Hb. Fig. 95. a Reaumur gibt von dieſem Falter keine Beſchreibung. Doch ſeine Stellung ſo wie ſeine Zeichnung ſtimmen mit Farinalis ganz uͤberein. Platte 3. S. 111. Fig. 1 — 5. Einzelne vergrößerte Zeugungstheile von ver⸗ ſchiedenen Faltern. — 6— 17. lings⸗Arten. filipendulae. Ochſenh. 2. Bd. S. Vergroͤßerte Eyer verſchiedener Sohether⸗ 47 * 747 Platte 4. S. 115. Fig. 1. 2. Die innere Anſicht des Hinterleibes von zwey weiblichen Spinnerarten wahrſcheinlich von nachfolgender Art. 3 — 13. Bomb. neustria in beyden Geſchlechtern ſammt deren Eyern. Ochſenh. 3. Bd. S. 144. Hb. F. 103. — 14 — 16. Da Reaumur auf Tom, I. Platte 37. Fig. 8. u. 15. verweiſt und auch dieſen unter Fig. 14. auf vorſtehender Tafel abgebildeten Schmetterling grauweiß beſchreibt, fo iſt es Noct. euphorbiae. Dieſe Figur iſt übrigens in Ge⸗ ſtalt und Zeichnung ganz unkenntlich und nur die Beſchreibung gab mir Aufklärung. Platte 5. S. 117. Fig. 1—3. Puppe, B. Mori. (Gehört nicht unter die Europäer.) — 4--13. Bomb. chrysorrhoea & u. F. (Sieh I. Tom. Pl. 6. Fig. 1— 10.) E Platte 6. S. 173. Fig. 1— 5. Stellen verſchiedene Raupenneſter vor ſammt der in ſolchen befindlichen jungen Brut. Platte 7. S. 174. * Fig. 1 — 7. Das Neſt, die Raupe und einzelne vergrö- ßerte Ringe derſelben von Bomb. pityocampa. Ochſenh. 3. Bd. S. 283. Hb. F. 161. Platte 8. S. 175. Fig. 1 — 12. Gleichfalls B. pityocampa mit dem Neſt, den Puppen und den Faltern in beyden Geſchlechtern. platte 9. S. 177. Fig. 1. Wiederholt ein Neſt der Fichtenraupe B. pityo- campa. — 2—10. Pap. didyma, Huͤbn. Cinxia in allen Staͤn⸗ den ſammt dem Raupenneſt. Ochſenh. 1. Bd. 1. Abth. S. 30. Hb. F. 9. 10. Platte 10. S. 205. Fig. 1— 6. Ein Neſt mit einer Menge Raupen von B. processionea. Ochſenh. 3. Bnd. S. 280. Huͤbn. Fig. 159. 160. platte 11. S. 206. Fig. 1— 7. Ebenfalls ein Zug dieſer Raupen in Pro⸗ ceſſion ſammt der Puppe und den Schmetterlingen. Platte 12. S. 207. Fig. 1— 9. Tin. padella in allen Ständen. Treitſchke 9. Bd. 1. Abth. S. 217. Hb. F. 393 — 395. * 10 — 13. Tin. evonymella in allen Ständen. Tr. 9. Bd. 1. Abth. S. 215. N Distte 13. S. 230. Auf dieſer und den folgenden 2 Tafeln hat Reaumur mehrere Wickler abgebildet, welche er auf Eichen fand. Es iſt Eyer und die beyden Falter von 748 ſchwer, zu errathen, was er meynt. Nach ſeiner Aeußerung waren die Raupen ſchiefergrau, gruͤnlich und ſehr lebendig (wie alle Wicklerarten). s Fig. 1 — 8. Einzelne Blätter ſammt 2 Wicklerraupen. Platte 14. S. 248. Fig. 1 — 5. Wicklerraupen, in der Beſchaͤftigung, feine Faͤden zu ſpinnen. Fig. 6 — 10. Eingerollte Blätter, worinn ſich Wickler⸗ Raupen auf Eichen befinden. f Platte 15. S. 246. Fig. 1 — 4. Ein eingerolltes Blatt ſammt 3 Puppen. — 5. Hoͤchſt warſcheiniich Tort. ribeana. Treitſchke 8. Bd. S. 67. Hb. F. 114. * Fig. 6. 7. Höͤchſt wahrſcheinlich Tort. laevigana. Tr. 8. Bd. S. 62. Hb. F. 117. 118, 8. 9. hat Reaumur nicht näher bezeichnet. Es iſt wohl möglich, daß unter den Wickter-Raupen, welche Renumur auf Eichen fand, ſich noch andere, vorzüglich Tort. sorbiana etc. befunden haben, denn die Eiche naͤhrt, wie jeder Entomo⸗ log weiß, ein Heer von Raupen, und eine Menge Wickler⸗ und Schaben-Arten. Man kann hier bloß vermuthen und nicht behaupten. Die Figuren 5 — 7. glaube ich richtig errathen zu haben. — 11 — 14. Wickler ſammt den Blättern des Sauer: ampfers. 2 Platte 16. S. 248. Fig. 1—4. Eine Wickler- oder Schabenart auf einem Fenchelzweig N Reaumur beſchreibt ihn gelb, und den Reſt des Fluͤgels braun, beynahe ſchwarz: est d'un blanc jaunätre, le reste des memes ailes est dun brun presque noir. N Vielleicht gar Tort. abildgaardaua, Huͤbn. Christana, Fig. 55. und 240. f — 5 — 11. Verſchiedene Wickler⸗ oder Schabenasten in Blaͤttern gerollt. Platte 17. S. 249. Fig. 1 — 10. Eine Schabenart in eingerollten Apfel⸗ blaͤttern. Reaumur beſchreibt ihn reichfarbig, gemiſcht mit bronce und goldfarbigen Flecken, einem weißen Silberglanz und ſchoͤnem Schwarz. Die Unterfluͤgel ſchieferfarbig. Dieſe Be⸗ ſchreibung paßt auf Tin. goedartella oder Huͤbners Micella. doch mangelt hier das Schwarz. Platte 18. S. 250. Fig. 1— 3. Eingerollte Blattwickler auf Weiden. — 4 7. Tort. chlorana. Treitſchke 8. Bd. S. 10. Hb. F. 160. 5 — 8. Tort. degenerana. Treitſchke 10. Bd. 3. Abth. S. 45. Hb. F. 9. 10. Dieſe bevden Schmetterlinge find ſehr kenntlich abgebildet, und auch die Beſchreidung paßt ganz gut. platte 19. S. 251. Fig. 1 5. Pyrl. verticalis. Treitſchke 7. Bd. S. 101. 9 . » 749 * Fig. 6— 8. Wahrſcheinlich Tort. bergmanniana, Hbrs- Rosana. Treitſchke 8. Bd. S. 121. Hb. F. 137. — 9— 14. Noct. Oo, Hübners Ferruginago. Treitſchke 5. Bd. 1. Abth. S. 84. Hb. F. 195. Reaumur hat dieſe Eule nicht nur gut beſchrieben, dern auch kenntlich abgebildet. Oken hat ſehr unrichtig dieſe Eule in ſeiner Natur— geſchichte 5. Bd. 3 Abth. S. 1255 fuͤr einen Wickler ange⸗ ſehen und fragweiſe Tort. roborana citiert. ſon⸗ Platte 20. S. 277. Fig. 1 — 4. Sph. ligustri in allen Ständen. Ochſenh. 2. Bd. S. 240. Hb. F. 69. — 5. 6. Wahrſcheinlich ein Wickler. Reaumur beſchreibt ihn grün und naͤhrte ihn mit Hagen⸗ buchenblaͤttern. 8 — 7. 8. Die Raupen und das Geſpinnſt von Noct. xanthoceros. Treitſchke 5. Bnd. 1. Abth. S. 86. Hübn, Fig. 205. 1 Reaumurs Beſchreibung trifft mit vorſtehender Tafel ganz uͤberein. — 9—13. B. camelina in allen Ständen. 3. Bd. S. 58. Hb. F. 19. Die in dreyerley Stellungen abgebildeten Raupen ſind ſehr kenntlich. Die Raupe von B. camelina wird vor der Verwand—⸗ lung gewoͤhnlich purpurroth, was Oken verfuͤhrte, fie S. 1164 ſeiner Naturgeſchichte beſonders aufzufuͤhren. 1 — 14 — 18. Eine halbbehaarte Spinner-Raupe ſammt einzeln vergrößerten Haaren, die Reaumur auf Apfelbaͤumen fand. Er beſchreibt ſie grauweiß, mit braun, beynahe ſchwarz gefleckt. Wird wahrſcheinlich eine junge Raupe von Bomb. pruni ſeyn. Platte 21. S. 279. Fig. 1 — 10. B. vinula deutlich und in allen Ständen. Ochſenh. 3. Bd. S. 20. Hb. F. 34. platte 22. S. 281. Fig. 1. 2. Die Raupe von B. erminea ſehr deutlich. Ochſenh. 3. Bd. S. 24. Hb. F. 35. Alſo ſchon vor Hundert Jahren war dieſe Raupe: abgebil- det, und unſere neueren Entomologen, darunter Eſper und Huͤbner, konnten ſolche nicht erhalten und auffinden. Was Eſper als Erminea abgebildet hat, iſt eine gewöhnliche, der Verwandlung nahe Vinula. Ich gab die erſte Abbildung und Beſchreibung von der Erminea-Raupe, und von mir erhielt Huͤbner das Original ſeiner Abbildung. C. F. Freyers Beytr. 1. Bd. XIV. Taf. S. 43. Neuere Beytr. Bd. 1. Taf. 92. S. 165. | Fig. 3. Eine kleine junge Raupe von Vinula über Furcula. ; — 4—6. Raupe in dreyerley Stellungen von Noct, Sicula. Treitſchke 5. Bd. 3. Abth. S. 403. Huͤbn. B. Si- cula. F. 41. Sowohl die Abbildung als Beſchreibung Reaumurs laͤßt keinen Zweifel, daß er dieſe Raupe vor ſich gehabt hat. — 7 16. Bomb. ziczac in allen Staͤnden. Ochſenh. 3. Bd. S. 48. Hb. F. 26. Ochſenh,⸗ 750 Platte 23. S. 317. Fig. 1— 16. Bomb. quereifolia in allen Ständen. Ochſenh. 3. Bd. S. 247. Hb. F. 187. 188. Platte 24. S. 319. Fig. 1 — 8. Sph. atropos in allen Ständen. Ochſenh. 2. Bd. S. 231. Hb. F. 68. Platte 25. S. 320. Fig. 1 — 21. Abbildung einer kleinen Minierraupe ſammt deren vollkommenem Inſect. Ich halte das auf vorſte— hender Tafel abgebildete Inſect fuͤr keine Raupen- oder Schmet⸗ terlingsart. Platte 26. S. 345. Fig. 1 — 19. Iſt Noct. gamma in allen Ständen, mit einzeln vergroͤßerten Gliedern. Treitſchke 5. Bd. 3. Abth. S. 185. Hb. F. 283. Platte 27. S. 381. Fig. 1— 5. Wiederholt vorſtehende N. gamma in allen Staͤnden. — 6 — 11. Geom. brumata in allen Ständen. Tr. 6. Bd. 2. Abth. S. 3. Hb. F. 191. 415. 509. — 12 — 14. Einzeln vergrößerte Antennen. — 15 — 16. Hoͤchſt wahrſcheinlich eine Raupe von Geom. betularia ſammt vergroͤßertem Kopf. Treitſchke 6. Bd. 1. Abth. S. 230. Hb. F. 173. — 17-18. Raupen von G. illustraria. Tr. 6. Bd. 1. Abth. S. 63. Hb. F. 35. Platte 28. S. 383. Fig. 1 — 6. Wahrſcheinlich G. dilutata. Tr. 6. Bd. 2. Abth. S. 26. Hb. F. 188. Oken citiert 5. Bd. 3. Abth. S. 1267. G. olivata. — 7 10. G. conspicuaria. Treitſchke 6. Bnd. 1. Abth. S. 272. Hb. F. 117. 118. — 11 — 14. G. carbonaria. Tr. 6. Bd. 1. Abth. S. 184. Hb. F. 151. — 15. Wahrſcheinlich die Raupe von G. crataegata. Tr. 6. Bd. 1. Abth. S. 41. — 16 — 18. Raupe von G. dentaria. Tr. 6. Bd. 1. Abth. S. 76. Hb. F. 12. Platte 29. S. 385. Fig. 1 — 5. G. punctaria in allen Ständen. Bd. 1. Abth. S. 352. Oken citiert irrig S. 1279 G. pendularia. Der Ahornſpanner, welchen Oken erwähnt, iſt G. omi- cronaria, und gehört nicht zu Punctaria. — 6 — 14. Iſt G. psittacata. Tr. 6. Bd. 2. Abty. S. 94. Hb. F. 227. Reaumurs Beſchreibung paßt beſſer als ſeine Abbildung. Der Hauptcharacter ſind die 2 Spitzen der Raupe am After. Oken citiert 5. Bd. 3. Abth. S. 1269. G. miata. — 15 — 19. G. aeruginaria in allen Ständen. Tr, Tr. 6. 6. Bd. 1. Abth. S. 109. Hb. F. 46. 751 Oken citieıt 5. Bd. 3. Abth. S. 1270 irrig G. verna- ria und viridaria, welche nicht auf Reaumurs Abbildung und deſſen Figur paſſen. Platte 30. S. 387. Fig. 1 — 20. Dieſe ganze Tafel ſtellt G. defoliaria, in allen Staͤnden ſammt einzeln vergroͤßerten Gliedern und Schup— pen vor. Tr. 6. Bd. 1. Abth. S. 315. Hb. F. 182. Platte 31. S. 389. Fig. 1 — 8. Die Raupe und der weibliche Schmetterling von Geom. zonaria. Tr. 6. B. 1. Abth. S. 251. Hb. F. 179. 511. Oken citiert 5. Bd. 3. Abth. S. 1273 irrig G. aescularia. *— 9 — 15. Weibliche Schmetterlinge von G. alpinaria ſammt vergroͤßerten Schuppen. Tr. 6. Bd. 1. Abth. S. 244. Hb. F. 178. 513. Sieh Tom. I. Platte 4. Fig. 10. — 16. G. omieronaria.. Tr. 6. Bd. 1. Abth. S. 358. Hb. F. 65. Platte 32. S. 405. — 1 — 12. Pyral. potamogalis, oder Huͤbners nym- 1 8 in allen Staͤnden. Treitſchke 7. Bd. S. 143. Hb. ig. 85. Reaumur fand dieſen Zuͤnsler in Menge in einem Sumpf beym Boulogner Hoͤlzchen. — 13 — 17. Nicht Pyr. lemnalis ſondern Pyr. stra- tiotalis in allen Staͤnden. Die Raupe lebt nach Reaumur in den fogerannten Meer: linſen, welche gerne in Suͤmpfen wachſen. Sie iſt olivenfar— big. Sowohl die Größe der Reaumurſchen Abbildung, als auch die Beſchreibung paßt mehr auf Stratiotalis als auf Lemna- lis, die kaum die Haͤlfte ihrer Groͤße hat. Treitſchke 7. Bd. S. 137. Hb. F. 87. = = 7. Bd. S. 134 Lemnalis. Hb. F. 83. 84. Platte 15 S. 458. »Fig. 1. 2. Wahrſcheinlich Noct. pisi. Tr. 5. Bd. 2 Abth. S. 128. Hb. F. 429. Die Raupe, welche Reaumur auf vorſtehender Tafel gab, bezeichnet er als eine Mordraupe, die er im May auf Eichen fand. Seine Beſchreibung paßt ganz auf Pisi, waͤhrend die Futterpflanze abweicht. Pisi fand ich nur auf niedern Pflan— zenarten und der Weide. Auf Eichen habe ich ſie nie gefun— den, auch kenne ich ſie nicht als eine Mordraupe. Vielleicht duͤrften Reaumurs Raupen auch Noct. miniosa ſeyn, doch wage ich nicht, ſie hiefuͤr zu erklaͤren, weil die Beſchreibung nicht paßt: denn Reaumur haͤtte gewiß die blaue Grundfarbe nicht uͤberſehen, die Minjosa als Raupe fuͤhrt. — 3. Eine mit Maden beſetzte Raupe von P. brassicae. — 3 — 16. Keine Schmetterlinge. Platte 34. S. 460. f Fig. 1. 2. Zwey vergrößerte aufgeſchnittene und mit Ma⸗ den beſetzte Raupe von Pap. brassicae. Fig. 3. Eine mit einer Ichneumonslarve beſetzt geweſene Raupe von Dispar oder Auricoma. — 4. 5. Eine mit einer Made beſetzte Wicklerraupe in der Pr fammt der vergrößerten Made. — 752 Fig. 6. 7. Eine S hlupfweſpe, welche aus einem Ge: ſpinnſt von B. quereus kam. — 8. Die Raupe von N. rumieis. Abth. S. 38. Hb. F. 9. Platte 35. S. 462. Fig. 1 — 22. Verſchiedene Schlupfweſpenarten und — Platte 36. S. 464. Fig. 1 — 20. Verſchiedene Fliegenarten, N ſich aus groͤßern Larvenarten entwickelten. Platte 37. S. 465. Fig. 1 — 19. Verſchiedene S dann eine K4- ferlarve ſammt ihrem Kaͤfer. Platte 38. S. 508. Fig. 1 — 6. Bomb. aesculi in allen Ständen, Ochſenh. 3. Bd. S. 99. Hb. F. 202. Sehr treu und gut abgebildet und beſchrieben. — 7 10. Pap. Iphis in allen Ständen. Die Raupen fand Reaumur in den Bohnen des Blaſen— baums. Ochſenh. 1. Bnd. 1. Abth. S. 310. Hb. F. 249 — 251. Reaumur beſchrieb dieſen Falter ſehr = Oken citiert in feiner N. G. 5. Bd. 3. Abth. S. 1109 und 1202 irrig P. quercus. auf welchen e die Reaumur⸗ ſche Raupe noch der Schmetterling paßt. — 11 — 22. Weſpen- und Muckenarten. Platte 39. S. 510. »Fig. 1 — 3. Ein Wickler, mir fremd, in den Sinn des Lattichs. — 4. Vielleicht eine verflogene oder verwiſchte N n Oken citiert in ſeiner N. G. 5. Bd. 3. Abth. S. 1195 N. oleracea. Da jedoch die Reaumuriſchen Figuren 1— 8. deutlich eine Wicklerraupe vorſtellen, wie auch die Beſchreibung ſagt, ſo iſt hier ein offenbarer Fehler unterlaufen. er die Figur 4. paßt nur ſehr ſchwer auf Oleracea. — 5. 6. Eine mir fremde Wick erraupe. * — 710. Eine Wicklerraupe in den Köpfen der Kar⸗ 3 Meine, auf Taf. 120. meiner neuern N ab⸗ gebildete Tortr. gentianana. Tr. 8. Bd. S. 36. Hb. § 12. 1 40. S. 512. . 1 - 10. Tortr. pomana in allen Ständen. Tr. 8. Bd. S . 161. Hb. F. 30. — 11. 12. Wahrſcheinlich eine Raupe von N. peltige- ra oder dipsacea. Tr. 5. Bd. 3. Abth. S. 220. Hb. F. 311. Reaumur gab von dieſer Art keine naͤhere Beſchreibung. — 13 - 19. Zwey mir unbekannte Schabenarten. Tr. 5. Bd. 1. Der dritte Band von Rs. Memoires enthält nur Micro: lepidoptern. Da jedoch die Abbildungen der Raupen und Schmet⸗ terlinge nicht treu und deutlich, ſo wie die Beſchreibungen nicht klar genug ſind, ſo wage ich es nicht, uͤber dieſe kleinern Arten etwas zu ſagen, um ſo mehr, als es mir durchaus an Zeit mangelt, mich dieſer ſchwierigen Arbeit zu unterziehen. Moͤchten erfahrene Entomologen ſich uͤber dieſe Arbeit machen und ihr Meute gleich mir eroͤffnen Augsburg. S Freyer. 753 Corn Taſchenbuch für deutſche Frauen auf das Jahr 1839. 754 1 Herausgegeben von A. Schreiber. Heidelberg bey Engelmann. Wir freuen uns immer, unſern Leſern die Erſcheinung dieſes ſchoͤnen, herzlichen und nuͤtzlichen Taſchenbuches anzei— gen zu koͤnnen. Es enthält ſehr ſchoͤne Stahlſtiche von Schü: ler, Sleifhmann und Roßmaͤsler, Scenen aus den Ge⸗ dichten und Erzaͤhlungen und das Abbild der Herzoginn von Orleans. Die lieblichen Gedichte ſind: auf dieſes Bild, das Erwachen der Liebe, Laura, Heuchler, der Liebe Schwanenlied, die Rache, die verwittwete Mutter. die weiße Frau von Lina Reinhard; die Fremde, Novelle von W. Blumenhagen; eine einfache Geſchichte von Curio; Lie: be und Vaterland; hiſtoriſche Novelle von A. Schreiber; das befreyte Rhodus, romantiſch hiſtoriſche Sage von E. Ja⸗ ninski. Das Taſchenbuch iſt ein angenehmes Geſchenk für die Frauen. Die Erzaͤhlungen ſind: Die Don aureiſe von der Einmündung des Ludwigscanals nach Conſtantinopel. Sandbuch für Reiſende von Ulm uſw. von A. Schreiber. Heidelberg bey Engelmann 1839. 8. 420 und 88. 2 Charten. Die Dampfſchiffahrt auf der Donau dient gegenwärtig nicht bloß dem Handelsſtand, ſondern dem Reiſenden uͤber— haupt. Die Bequemlichkeit, in kurzer Zeit nach Conſtantino— pel und Griechenland zu kommen, und die Gelegenheit, ſo viele ſchoͤne Gegenden und intereſſante Orte zu ſehen, fangen an, die Bereiſung der Donau zur Mode zu machen. Daher war es an der Zeit, einen Wegweiſer zu bearbeiten, welcher dieſe Reiſe lehrreich machen kann. Mit dieſem Werk iſt auch alles geſchehen, was ſeine Abſicht zu erreichen im Stande iſt— Die Angaben der Merkwuͤrdigkeiten ſind zahllos, kurz und doch hinreichend. Man findet hier nicht bloß die Beſchreibung der ganzen Donau, ſondern auch eines großen Theils der Tuͤr— key, vorzuͤglich Conſtantinopels; ſodann von ganz Griechenland und von den Inſeln des Archipelags. Eine Charte gibt den Donaulauf, eine andere die europaͤiſche Tuͤrkey nebſt Griechen⸗ land und Italien. Wer dieſe Reiſe macht, kann dieſes Hand⸗ buch nicht entbehren. Vollſtändiges Lehrbuch der geſammten Baukunſt von L. Fr. Wolfram. Stuttgard bey Hoffmann. 1838. 4. III. 168. 44 Tafeln. Von dieſem umfaſſenden Werk haben wir ſchon mehrere Mal zu reden Gelegenheit gehabt. Dieſer Band enthält die Iſis 1838. Heft 10. Lehre von den Hochgebaͤuden, von ihren Formen und Groͤßen⸗ verhaͤltniſſen in allen ihren maſſiven Theilen, in Abſicht auf Schönheit, Zweck, Veſtigkeit, Dauer, Woghlfeilheit uſw.; mit 644 Figuren, welche ſehr ſauber lithographiert ſind. Es handelt von den krummlinigen Geſtalten, von der Schöne heit der Bauwerke insbeſondere, von den Mauerkoͤrpern, den Mauerwerken, insbeſondere den Thuͤren und Fenſtern, Feuerun⸗ gen, Abtritten, Gewoͤlben, von den verſchiedenen Bauarten aller Voͤlker und von der Stabilitaͤt der Futtermauern und Gewoͤlbe. Taſchen büchlein der a zwiſchen Rotterdam und Baſel; für Schnellreiſende. Von demſelben. Ebendaſelbſt. 1839, 8. 90. 12 Chäͤrtchen. Gibt kurz die Dinge an, welche an einem Orte merk⸗ würdig find; Gaſthoͤfe, Zahl der Innwohner, Kirchen, Samm⸗ lungen, Fabriken, Taxen, Abſtecher. Die 12 Chaͤrtchen ſtellen den Rhein vor mit den Orten, welche beyderſeits 3 — 6 Stun⸗ den davon entfernt liegen. San dbu ch für Reiſende nach Heidelberg und in feinen Umgebungen von Helmina von Chezy. Ebend. 8. 164. 5 Tafeln. Dieſes iſt die Ste Auflage von dieſem bequemen und brauchbaren Wegweiſer fuͤr Fremde und fuͤr Einheimiſche. Das Geſchichtliche der Stadt mit einem Panorama, das Schloß, die 753 Umgebungen, Schwetzingen und Mannheim, nebſt Planen der genannten Orte; außerdem Sagen und Gedichte. Freyburg im Breisgau mit feinen Umgebungen, von Prof. Heinrich Schreiber. Frey⸗ burg bey Herder. 1838. Taſchenformat. 444. 9 Stahlſtiche, eine Charte und ein Plan. Der für die Geſchichte feines Vaterlandes ungemein thaͤ— tige Verfaſſer bearbeitete dieſe Topographie im Auftrage der Buͤrgerſchaft von Freyburg, um damit den Naturforſchern bey der Verſammlung 1888. ein Geſchenk zu machen. Man hätte auch in der That keine beſſere Wahl treffen konnen weder in Beziehung auf den Verfaſſer noch in Beziehung auf den Ge⸗ genſtand. Niemanden ſind ſowohl die aͤlteren als die neueren Verhaͤltniſſe der Stadt und der Gegend fo bekannt, wie die⸗ ſem Geſchichtsforſcher des Breisgaues, und nichts konnte den fremden Gaͤſten von ſolchem Nutzen ſeyn, wie ein Wegweiſer durch dieſe ſchoͤne und manchfaltige Landſchaft, zugleich ſo reich an Denkmaͤlern der Geſchichte und der Kunſt, an alten Grab— huͤgeln, an Burgen, Kirchen, an Anſtalten des Gewerbfleißes, beſonders Waſſerwerken und Fabriken, an mineralogiſchen Merk wuͤrdigkeiten, an milden Anftalten und an wiſſenſchaftlichen Sammlungen. Die Schrift beginnt mit der Geſchichte der Stadt und ihren manchfaltigen Schickſalen. Sie wurde ge— gruͤndet unter Berthold dem III. von Zaͤhringen im Jahr 1120. und bekam eine Verfaſſung nach dem Muſter von Coͤln. Dann folgt die Schilderung der natuͤrlichen Beſchaffenheit, Lage, Cli— ma, Geognoſie, Pflanzen- und Thierreich von den Profeſſoren Perleb, Fromherz und Spenner. Darauf folgt die Beſchrei⸗ bung der Stadt ſelbſt mit ihren Gebaͤuden, Gaſſen, Baͤchen uſw; ſodann die Verhaͤltniſſe der Bevölkerung (Seelenzahl 12523), Erwerbzweige, Behoͤrden und Unterrichts = Anſtalten (die Univerfität wurde gegründet 1454), Wohithätigkeits >, Si⸗ cherheits -und Unterhaltungsanſtalten, wie Leſegeſellſchaften, Theater, Muſik uſw. Dann folgt die Beſchreibung der Ge⸗ gend, Spaziergaͤnge, Vergnuͤgungsorte, entferntere Ausflüge uſw. Die Stahlſtiche ſtellen vor: die Stadt, merkwürdige Gebaͤude und Gegenden; dabey iſt noch ein Plan der Stadt und eine ſchoͤne Charte mit der Umgegend im Durchmeſſer von ſechs Stunden von dem, berühmten Geographen Worl, mit Benutzung der von Michaelis aufgenommenen Charte. Sie leiſtete den Naturforſchern bey ihren vielen Ercurſtonen weſentliche Dienſte, beſonders da die meiſten Wege und Ba che angegeben waren, was bey einer Excurſionen-Charte das Weſentliche iſt. Nur hin und wieder blieb man in der Irre und zwar grad in der Naͤhe der Stadt. Bey einem neuen Abdruck iſt zu rathen, dieſe Auslaſſungen zu verbeſ— ſern. So fehlt der Weg von Opfingen nach Maͤrdingen im alten Wege nach Breyſach, der Weg vom Hoheneckbuck nach St. Nicolaus, der von Buchenbach uͤber Neſſellachen nach Breitnau, jeder Weg auf den Schauinsland und den Feldberg; die Bäche im Moos liegen unrichtig uſw. —— —— — 756 Das Weſen des Menſchen und fein Verhältniß zu der Außenwelt. Aus dem Engliſchen des G. Combe von Dr. E. Hirſchfel d. Bremen bey Heyſe. 1838. 8. 423, mit Holzſchnitten. Dieſes Werk iſt in philanthropiſchem Sinne geſchrieben und mehrmals aufgelegt worden, und zwar in Folge eines da— fuͤr beſtimmten Vermaͤchtniſſes. Es iſt in England unter allen Volksclaſſen verbreitet, und ſcheint auch in hohem Grade geeig— net, dieſelben über ihre Beduͤrfniſſe und Huͤlfsmittel aufzuklaͤ⸗ ren und bey ihnen einen geſitteten und gluͤcklichen Zuſtand hervorzubringen. Der Verfaſſer legt großen Werth auf die galliſche Gehirnlehre, und gibt mehrere Holzſchnitte, welche ſich darauf beziehen. Er hat große Kenntniſſe von dem Leben und Weben der Menſchen wie auch der Thiere, und weiß daſſelbe mit Intereſſe darzuſtellen. Voran geht ein allgemeiner Weber: blick uͤber das Weſen der menſchlichen Natur und über die Ver: haͤltniſſe derſelben zu den Gegenſtaͤnden außer ihr. Dann folgt eine Darſtellung der Naturgeſetze und ihrer Anwendung auf die practiſchen Einrichtungen des Lebens, des Elends unter den Menſchen durch Uebertretung der Naturgeſetze; uͤber die Quellen des menſchlichen Gluͤcks, über die Strafe, das Verhaͤltniß zwis ſchen Wiſſenſchaft und Offenbarung uſwv. Wir glauben, daß die Verbreitung dieſes Werks unter dem Volke, ſo wie unter den Gebildeten von großem Nutzen ſeyn wird. Ausflug nach Boͤhmen und die Verſammlung der deutſchen Naturforſcher und Aerzte in Prag im Jahr 1837. aus dem Leben und der Wiſſenſchaft von Profeſſor Jacob Nöggerath. Bonn bey Weber. 1838, Taſchenformat. 480. Dieſe Schrift wurde veranlaßt durch des Verfaſſers Reiſe zur Verſammlung der Naturforſcher, wozu er ſich mehr Zeit genommen hat als gewoͤhnlich. Er hielt ſich daher uͤberall, wo etwas Merkwuͤrdiges zu ſehen war, ſo lang auf als noͤthig war, um ſeine Wißbegierde zu befriedigen, ſey es bey hiſtoriſchen Denkmaͤlern oder in natur⸗ hiſtoriſchen Sammlungen oder in geognoſtiſch- wichtigen Ger genden. Die Erzaͤhlung iſt in Briefen aufgefaßt und ſchon in dieſer Form angenehm zu leſen, mehr aber durch ihren lehr⸗ reichen Innhalt jeder Art, ſowohl fuͤr den Freund ſchoͤner Ge⸗ genden und ꝛder Kunſtgegenſtaͤnde überhaupt, als für den Ge: werbsmann, den Fabrikanten und Bergmann, und endlich fuͤr den Geognoſten insbeſondere. Der erſte Brief iſt von Frank⸗ furt und enthaͤlt manches uͤber die dortigen Sammlungen, wel⸗ che beſonders Ruͤppell und Herrmann v. Meyer zuſammenge⸗ bracht haben; uͤber die Baſalte der Umgegend, uͤber die Ge⸗ maͤlde im Staͤdelſchen Kunſt-Inſtitut unter Veit, die Bau⸗ luſt und die ſchoͤnen Anlagen. Ebenſo handelt der zweyte Brief von den Sammlungen, Anſtalten und alten Gebäuden zu Wuͤrz⸗ burg, Bamberg und Bayreuth; der dritte vom Fichtelgebirge, der Perlenfiſcherey, Wunſiedel, Alexandersbad, Urkalk, por— phyrartiger Granit, eryſtalliſierter Speckſtein. Der vierte Brief handelt von Eger, Marienbad, und zwar ziemlich ausführlich 757 über die Natur des dortigen Bodens und der Quelle; der Ste wieder von Eger, beſonders von Wallenſteins Ermordung und dem vulcaniſchen Kammerbuͤhl; der ſechſte von den Minerals quellen zu Franzensbad; der ſiebente von Ellbogen, der dorti⸗ gen Meteormaſſe; Haidingers Porcellanfabrik, Starks chemiſche Fabriken; der Ste von Carlsbad, ſeinen Quellen und Gebirgs— arten; der neunte von Prag und den Vorbereitungen zur Ver— ſammlung; der zehnte von den Verſammlungen ſelbſt; der eilfte von den vielen Anſtalten und Sammlungen in Prag; der ziwölfte wieder von den Vorträgen in den Verſammlungen, beſonders aus dem phyſicaliſchen und geologiſchen Fach; der dreyzehnte von den Feſtlichkeiten zur Ehre der Naturforſcher; der vierzehnte von den Abſchiedsreden. Der fuͤnfzehnte gibt eine Ueberſicht der Verhandlungen in den Fachabtheilungen. Der ſechszehnte handelt uͤber die boͤhmiſche Induſtrie; die ſieben— zehnte von Bauwerken in Prag; der achtzehnte vom Bergbau zu Przibram; der neunzehnte von einem Beſuche beym Grafen von Sternberg zu Brzezina, die Eiſen- und Kohlengruben da— ſelbſt; der zwanzigſte und 21ſte von Bilin, den boͤhmiſchen Bergswerksgeſetzen; der 22ſte von Toͤplitz, der ſaͤchſ. Schweiz und von Dresden; der 23ſte von Tharand, Meißen uſw. bes ſonders in geognoſtiſcher Hinſicht; der 24fte von Freyberg, Ei— ſenach, dem Baſalt des Staffelbergs uſw. Dieſe Schrift iſt daher ein angenehmes Geſchenk fuͤr je— den Freund unterhaltlicher und lehrreicher Kenntniſſe, beſonders fuͤr die Mineralogen. Gemeinnuͤtzige Naturgeſchichte von Dr. H. O. Lenz. Gotha bey Becker. IV. 1. 1838. 8. 710. 10 Tafeln. Die zoologiſche Abtheilung dieſes beſonders dem Volke nuͤtzlichen Werkes haben wir ſchon nach Verdienſt angezeigt. Der vorliegende Band enthält die Pflanzen mit. Blüthen, von denen die nuͤtzlichen weitlaͤufiger behandelt find. Beſonders iſt die Einleitung uͤber die Terminologie, die Phyſiologie und haupt⸗ ſaͤchlich uͤber die Behandlung der Pflanzen intereſſant. Dem beſondern Theil iſt das linneiſche Syſtem zum Grunde gelegt, was wir bey Werken, welche das ganze Pflanzenreich umfaſſen und zunaͤchſt nicht beſtimmt ſind zur ſchnellen Aufſuchung der Namen, ſondern zur Einſicht in das Pflanzenreich ſelbſt, nicht billigen möchten, Hier wäre das natuͤrliche Pflanzenſyſtem ganz an ſeinem Platze, weil es darauf ankommt, die uͤbereinſtimmen⸗ den Kraͤfte, Wirkungen und Benutzungen beyſammen zu haben, auch das Volk wirklich das Aehnliche zuſammen ſtellt, ohne alle Ruͤckſicht auf kuͤnſtliche Unterſchiede, von denen es nichts weiß und die es auch nicht behalten kann. Dann ſind unſers Erachtens viel zu viel Pflanzen aufgenommen, was zu nichts taugt als zu Verſteckung der brauchbaren Pflanzen und zur Erſchwe⸗ rung des Gedaͤchtniſſes. Was ſoll dem Volke der bloße Na- me mit dem Character, wenn weiter nichts davon zu ſagen iſt. Auch iſt es nicht gut, daß die Gattungen im Texte fortlaufen und nicht abgeſetzt find. Man muß auch auf die Bequemlich⸗ keit in der Benutzung des Buches ſehen. Dieſes abgerechnet kann man der Schrift nicht anders als Lob zollen. Bey jeder — ñ—:ſ—— 758 brauchbaren Pflanze iſt alles Noͤthige angegeben und beſonders iſt Ruͤckſicht auf diejenigen genommen, welche angepflanzt wer den, oder welche irgend ein brauchbares Material liefern; ſelbſt die Behandlung iſt nicht vergeſſen. Die Schrift wird daher gewiß ihren Zweck erfüllen und den beabſichtigten Nutzen ſtif⸗ ten ungeachtet der kleinen Unbequemlichkeiten, welche wir glaubten angeben zu muͤſſen. Verhandlungen der Geſellſchaft des vaterlaͤndiſchen Muſeums in Boͤhmen in der ſechszehnten allgemeinen Verſammlung am 18ten April 1838. Prag. 1838. 8, 71.] 6 Tafeln. N Die Thaͤtigkeit dieſer Geſellſchaft, welche in ſo wenig Jahren eine wirklich erſtaunenswuͤrdige Sammlung von allen Gegenſtaͤnden der Natur, Kunſt und Wiſſenſchaft hergeſtellt hat, iſt hinlaͤnglich bekannt. Die Verſammlung der Naturforſcher und Aerzte im Jahr 1837. hat Gelegenheit gehabt, ſich zu ihrer Freude davon zu überzeugen. Es hat ſich in Prag ein Centrum gebildet, wel⸗ ches nicht bloß den Boͤhmen, ſondern auch allen Natur- und Geſchichtsforſchern einen ſichern Halt geben und reichhaltigen Stoff fuͤr alle Zukunft liefern wird. Dieſes Heft beginnt mit einem Vortrag des Geſchaͤfts⸗ leiters, Grafen J. von Noſtitz, worinn Rechenſchaft über die Arbeiten und die Vermehrung der Sammlungen abgelegt wird. Das Capital beträgt gegenwärtig über 128,000 fl. Im vori⸗ gen Jahr wurden ausgegeben uͤber 10,000 fl. Dann folgt eine Rede des Praͤſidenten K. Grafen Stern: berg über die Fortſchritte in der Naturgeſchichte, über die Zahl der gegenwaͤrtig bekannten Thiere, ſowohl lebenden als verſtei⸗ nerten; von verſteinerten Pflanzen hat bloß Sternberg gegen 700 beſchrieben. Der Verfaſſer ſchlaͤgt die ganze Zahl auf 1000 an. Dann folgen einzelne Vortraͤge. . S. 26. K. B. Preſl, Beytraͤge zur Kunde vorweltli— cher Pflanzen T. 1. 2. Volkmannia elongata, sessilis; Rotu- larla marsileae folia, characteriſiert und genauer beſchrieben. S. 31. FJippe, die Mineralien Boͤhmens, nach ihren geognoſtiſchen Verhaͤltniſſen geordnet. Aus den Sudeten viele Mineralien, meiſt cryſtallographiſch beſtimmt. S. 48. W. Hanka, Muͤnzen und Medaillen des hoch⸗ graͤflich Schlickiſchen Hauſes. 24. Stuͤck, abgebildet auf Tas fel 3—6. S. 66. W. Haidinger, über ein intereſſantes Vor⸗ kommen von Kalkſpath im Baſalttuff bey Schlackenwerth, mit einem Holzſchnitt nebſt einem Zuſatz vom Grafen Sternberg uͤber Baumſtaͤmme in demſelben Tuff. 5 759 SE ro Mittheilungen aus den Verhandlungen der Geſellſchaft naturforſchender Freunde zu Berlin. 2. Jahrgang. 1837, Berlin bey Nicolai. S. 36. Bericht N uͤber die Verhandlungen der naturforſchenden Geſellſchaft in Zuͤrich vom April 1836. bis Ende 1837; vom Actuar der Geſell⸗ ſchaft Ferd. Keller. Zuͤrich bey Orell. 1838. 8. 90, Bericht uͤber die Verhandlungen der naturforſchenden Geſellſchaft in Bafel von 1836, bis Mitte 1838. III. 8. 96. Dieſe drey Berichte geben ein löbliches Zeugniß von der Thaͤtigkeit und dem Nutzen dieſer Geſellſchaften. Die Vorträs ge erſtrecken ſich auf alle Theile der Naturwiſſenſchaften, Phy⸗ fit, Chemie, Naturgeſchichte, Anatomie, Phyſiologie, Medicin und Oeconomie, und entfalten nicht ſelten neue Entdeckungen, welche beachtet zu werden verdienen. Memoires de l’Acade&mie imperiale des Sciences de St. Petersbourg VI. 6. serie. Tom. IV. partie 2. Sc. nat. II. Livr. 1—3. 1836. Leipsic chez L. Voss. 4. Livr. 1. p. 107. Trinius, graminum in hisce actis a se editorum ge- neribus ac speciebus supplementa. Ein großer Aufſatz, der bis zum Ende läuft, mit einer Ueberſicht der Sippen, ihrem Character und dem der Gattungen nebſt Citaten und Beſchreibungen. Livr. 2. p. 1 — 94. 8 tab. col. Parrot, académicien. Essai sur les Ossemens fos- siles des bords du lac de Burtneck en Livonie. Ebenfalls ein ſehr großer Aufſatz, der durch das ganze Heft Läuft. Zuerſt die geognoſtiſche Beſchreibung, dann die Schilderung der Knochen, ſehr genau nebſt Abbildungen. Dabey kommen auch Corallen vor und zwar von ſehr verſchiedenen Sippen. Den Schluß machen Folgerungen. Es find coloſſale Saͤugthiere, Lurche und Fiſche, welche aber nicht näher beſtimmt find. Auch find Tegumente darunter. Lisr. 3. p. 97 — 235. 1 Charte. K. E. von Baer, anatomiſche und zoologiſche Unter: ſuchungen uͤber das Walroß und Vergleichung dieſes Thiers mit andern Seeſaͤugthieren. Ebenfalls ein großer Aufſatz, welcher durch das ganze Heft laͤuft und die geſammte Naturgeſchichte dieſes merkwuͤrdi⸗ gen, noch keineswegs hinlaͤnglich bekannten Thieres in ſich be⸗ greift, mit einer Gruͤndlichkeit, wie man ſie laͤngſt von dieſem thaͤtigen und geiſtreichen Schriftſteller gewohnt iſt. Sowohl das Zoologiſche als das Hiſtoriſche iſt mit ungemeiner Voll⸗ 769 ſtändigkeit behandelt, wie es noch kaum bey einem andern Thier geſchehen iſt. Die Kenntniſſe davon aller Schriftſteller ſeit den älteften Zeiten find ausführlich angegeben. Die Veranlaſſung zu dieſer Arbeit gab ein junges Walroß, welches lebendig nach Petersburg gebracht wurde, aber leider bald ſtarb. Der Ver⸗ faſſer hat es, ſoviel als thunlich war, anatomiert, und mit an⸗ dern Thieren, beſonders Robben, Lamantinen und Pachydermen verglichen. Er ſchildert die Lebensart und zeigt beſonders, daß es kein Waſſer aus der Naſe blaͤſt, wie es Martens geſehen ha— ben will. Man fütterte es mit einer dicken Suppe aus Ha- fergrüge und zerſchnittenen Möhren. Es kannte feine Waͤrter und zeigte ihnen Anhaͤnglichkeit; war uͤberhaupt ſehr zahm, wie man auch ſolche Beyſpiele von Robben und Lamantinen hat, Er glaubt, daß ihre Hauptnahrung in Muſcheln beſtehe. Nach Darſtellung der Geſchichte beſtimmt er beſonders genau die Verbreitungsbezirke im Oſten von Aſien und im We⸗ ſten von Europa. Dazu die Charte, auf der man aber mehr Namen, befonders der Fluͤſſe, zu ſehen wuͤnſcht. Die fpecielle Anatomie iſt noch nicht gegeben. Memoires presentes à l’academie impériale des sciences de St. Peters- bourg, par divers savants. Petersbourg chez Graeff. (& Leipsic chez Voss) III. 1837. 4. 774. 31 plauches. Dieſer Band enthält mehrere, meiſtens ſehr große und wichtige Abhandlungen, wovon wir das uns Betreffende naͤher angeben werden. S. 1. Lütke, Observations du pendule invariable. 4 planches. — 243. Lütke et Haelström: observationes baro- metricae et sympiesometricae. — 269. Iidem: Calor tropicus. — 279. Löwenftern: Anwendung der gaußiſchen In⸗ tegrationsmethode auf die vielfachen Integrale. — 291. H. Rathke: Beytrag zur Fauna der Krym. 10 Tafeln. Der Verfaſſer machte feine Reiſe im Jahr 1833. Wir⸗ belloſe Waſſerthiere gibt es daſelbſt wenig, nur zwo Eschara, nur eine Actinia, 3 Scheibenquallen, wenig Borſtenwuͤrmer, aber viele Cruſtaceen und Molluften, welche letztere nebſt den Inſecten Dr. Kutorga befchreiben wird. Keine Doris, Asci- dia, Aplysia oder andere nackte Molluſken, nur 3 Chiton; dagegen mehrere Schalenſchnecken und Muſcheln, alle klein. Die Mytili kommen in Menge auf die Märkte und werden von den Griechen gegeſſen, ſo wie Patellen. Nach Sewaſtopol kommen auch gute, aber kleine Auſtern auf den Markt. Kaͤfer und Schricken ſehr viele, wenig Falter, Bolde, Immen und Mucken; beſonders wenig Schnaken, weil es wenig ſtehendes Waſſer gibt. Wanzen wenig, aber viele Bettwanzen, ſo wie Floͤhe, und zwar auch ein gelb und ſchwarz gefleckter. Julus 761 sabulosus; Scolopendra morsitans; Scutigera longipes; Scorpio oceitanieus; Tarantel. Land- und Suͤßwaſſerſchne⸗ cken ſehr viele. I. Saͤugthiere. 1) Vespertilio barbastellus. 2) Sorex suaveolens Pallas (etruscus 7). 3) Arctomys eitillus. 4) Cervus elaphus, ſehr ſelten. 5) Capra hircus. 6) Ovis aries. 7) Delphinus phocaena, tursio; ſeltener D. delphis, II. LZurde, 8) Bufo variabilis. 9) Testudo orbieularis (europaea). 10) Lacerta viridis, ausfuhrlich beſchrieben. 11) Lacerta taurica (Podareis), deßgleichen, Tab. 2, . 1 — 4. Kopf; der L. muralis ſehr nahe verwandt. 12) L. grammica (Podareis), deßgleichen. 13) L. apoda frißt Kaͤfer und Landſchnecken. 14) Coluber hydrus, Tafel 1. Figur 1 — 7. Kopf, deßgleichen. 15) Col. trabalis (Haemorrhois). Taf. 1. Fig. 8. III. Siſche. 16) Raja pastinaca wird nicht gegeſſen; Taf. 9 u. 10. ausfuͤhrlich beſchrieben. 18) Spinax äcanthias. Syngnathus muͤſſen in mehrere Sippen getheilt werden: der S. ophidion und die ihm aͤhnlichen duͤnnen und langen Fiſche weichen nicht bloß in ihrer Organiſation, ſondern auch dadurch ab, daß ſie ihre Eyer nicht unter dem Schwanze, ſon— dern unter dem Bauche ausbruͤten. Riſſo hat ſie daher mit Recht als beſondere Sippe, Scyphius aufgeſtellt. Bey allen an- deren iſt die hintere Haͤlfte des Schwanzes vierkantig, auch bey S. acus; ferner am Rumpfe ſiebenkantig, nur iſt die ungerade Bauchkante nicht immer deutlich ausgebildet. Die beſten Cha— ractere fuͤr die Gattungen ſind Farbe, Zahl der Floſſen, Form und Laͤnge des Ruͤſſels, Form der Seitenſchilder, Unterbrechung der Seitenkante in ihrem Uebergang zur oberen Schwanzkante; Ruͤckenfloſſe vor oder uͤber dem After. 17) pontica. Die Kiemen ſind gebaut wie bey anderen Fiſchen, nur viel dicker und weniger, aber nicht quaſtenfoͤrmig. Schwimmblaſe einfach ohne Gang, Harnblaſe lang. Das Organ, worinn die Eyer ausgebruͤtet werden, wird gebildet, indem unten an der vordern Haͤlfte des Schwanzes rechts und links eine Hautfalte entſteht, die dann allmaͤhlich breiter und dicker wird und der ihr gegenüber liegenden entgegenwaͤchſt, bis ſie dieſelbe endlich be⸗ rührt, Zugleich mit den Eyern gelangt in die Höhle, die von dieſen beyden Falten an der untern Seite des Schwanzes gebil⸗ det wird, eine pon den Eyerſtoͤcken abgeſonderte Fluͤſſigkeit, die, wenn ſie mit dem Waſſer in Beruͤhrung kommt, gerinnt, und Iſis 1838. Heft 10. 762 theils die Raͤnder der beyden Falten unter einander verklebt, theils die Eyer unter einander und mit ihrer Umgebung zuſam⸗ menkittet. Haben die Jungen ihre Eyhuͤlle verlaſſen: ſo wird, jedoch erſt geraume Zeit nachher, jene geronnene Subſtanz wie⸗ der aufgeloͤſt und erweicht, worauf die beyden Falten auseinan— der weichen und nun allmählich auch, wann die Jungen die Bruthoͤhle verlaſſen haben, wieder duͤnner und ſchmaͤler werden, bis ſie zuletzt gaͤnzlich verſchwinden. Alle ächten Syngnathen aus dem ſchwarzen Meer haben Bruſt⸗, Ruͤcken-, Schwanz- und Afterfloſſen. 19) Syngnathus tenuirostris n. pl. 2. f. 11. 12.: Rostro longo compresso, angusto, scutorum carinis erenulatis, trunei scutis lateralibns hexagonis, angulis lateralibus continuis. Färbung rothbraun, mit dunkelbraunen Binden, Kiemen⸗ deckel ſilberig, Bauch und Schwanz weißlich. R. 37. Br. 13. Sch. 10. St. 3. Länge 8 ½“, Gürtel 18 am Rumpfe, 44 am Schwanz. Vielleicht S. ponticus Pall. 20) S. variegatus Pall. tab. 2. f. 78: Rostro lon- go compresso, latiore, scutorum carinis suberenulatis ; trunei scutis lateralibus rhomboideis; angulis lateralibus postice interruptis. Groͤßer als S. tenuirostris, 12¼ “, Gürtel am Rumpfe 18, am Schwanze 38. 21) S. argentatus Pall. t. 2. f. 6.; Rostro longo, late cultrato ; scutis lateralibus discoideis; trunei angulis läteralibus postice interruptis, Länge 11“ Gürtel 18 und 35, aͤhnlich dem S. viridis 22) S. bueculentus n. t. 2. f. 9. 10: Rostro brevi, subeylindrico, trunci scutis lateralibus hexagonis, angulis lateralibus continuis; operculis branchialibus turgidis. Länge 6“, Br. 13, R. 36, Sch. 10, St. 3; dem 8. rondeletii de la Roche ſehr nahe verwandt. 23) Seyphius teres n.: corpore tereti, flavescente, punctis nigricantibus confertissimis adsperso, rostro sub- conico; cauda acutissima. Färbung ſtrohgelb. Länge 6“, Guͤrtel 30 am Rumpfe; Ruͤckenſtrahlen 32; vielleicht Sc. papacinus. 24) Cottus anostomus Pall. Markte zu Sebaſtopel; Cottus scorpius. In Menge auf dem iſt kein Uranoscopus; ähnlich dem 25) Callionymus festivus Pall. ſelten und ſchoͤn. Laͤn⸗ ge 3½“; Faͤrbung grau; Schwanzſeiten gelblich mit blaͤulichen und ſchwarzen Binden. Wahrſcheinlich C. admirabilis, 26) Gobius batrachocephalus P. Lange 6%,”. 27) G. ophiocephalus P. R. 6. 13. Länge 7”, 28) G. platyrostris P. Länge 4¾ “ 29) G. cephalarges P. Länge 67%“; melanostomus P. Laͤnge 5“ exanthematosus P. — Br. 17, B. 10. St. 16. Sch. 18. 2te Rüdenfloffe 18. Lange 3 /.“ 48* 763 32) P. melanio P.; marmoratus P., verſchieden von dem gleichnamigen im Mittelmeer des Kiſſo. Lange 2, Die Gobii des ſchwarzen Meers find alle verſchieden von denen des Mittelmeers; alle haben 5 Kiemenſtrahlen. 34) Blennius lepidus P. Länge 4¼ “; Bl. sanguino- lentus P. L. 52,5 keine Schwimmblaſe, Sch. 16. St. 21. 36) Bl. minutus n. Cirris supraciliaribus bifidis; corpore virescente, maculato; pinnis ventralibus longius- culis. Laͤnge 2½ “. Br. 2. B. 13. R. 34. Sch. 12. St. 22. 37) Bl. ventrosus n.: Cirris supraciliaribus quadri- fidis, narium bifidis; corpore virescente, maculato, ven- troso; dorso carinato. Länge 3½“, Br. 2, B. 13, R. 33, Sch. 13, St. 21. Vielleicht einerley mit B. minutus et auritus. 38) Gadus jubatus P. Länge 2%; von Lota. hat das Gebiß 39) Scomber trachurus P. Iſt der kleine Caranx trachurus. St. 3 ſtachelige und 26 weiche, Br. 21 weiche, zweyte Ruͤckenfloſſe 1 ſtacheliger und 30 weiche. Länge 5½“, Schilder 41. 40) Se. ponticus P. Gehört unter Pelamys. 41) Sc. glaueiscus P. = Sc. scomber. R. 12 u. 12. 42) Mugil atherina P. = Atherina hepsetus. 43) Scorpaena poreus. u 44) Sciaena gymnodon P. S Smaris vulgaris. 45) Se. melanura P. = Sargus annularis Sch. 17. St. 10 oder 11 weiche. 46) Coracinus chaleis P. = Corvina nigra. 47) Labrus rufus n.: Corpore rufo, fusco reticula- to; pinnis pectoralibus flavescentibus ; maxilla inferiore operculisque colore argenteo maculatis. Ringe 20“, R. 18 harte, 12 weiche, St. 2 harte, 10 weiche, Br. 15 weiche, B. 1 harter, 5 weiche, Sch. 14 weiche. 48) L. polychrous = Crenilabrus lapina. 49) L. aeruginosus P. Iſt ein Crenilabrus, wie Cr. venosus. Länge 4½“, R. 15,9, St. 3 + 10, Br. 13, B. 1475, Sch. 15. 50) L. perspieillatus P. Ein Crenilabrus. Länge 4½, R. 14 710, St. 3 7 10, Br. 12, B. 175, Sch. 15; vielleicht Crenilabrus olivaceus. 51) L. fuscus P. Ein Crenilabrus, faſt 4”, R. 14 +10, St. 3 7 9, Br. 13, B. 17 5, Sch. 13, K. 5. Sit einerley mit L, capistratus et fraenatus P.; vielleicht alle 3 = Cr. cinereus. L. simus et prasostictes find Crenilabri. Die Spari des ſchwarzen Meeres gehören zu Chromis. 52) Cyprinus persa P.? Gehört zu Leueiscus, und 764 zwar zu derjenigen Abtheilung, bey welcher die Ruͤckenfloſſe zwi⸗ ſchen der Bauch- und Steißfloſſe ſteht. Länge 5½“, Rüden blaͤulich; Seiten ſilberig, Bauchfloſſen weiß, die Raͤnder der andern blau. Br. 1715, R. 179, Sch. 21 nebſt viel kleinern oben und unten, St. 27 16, B. 1+9. 53) C. chrysoprasius P. zu Leuciscus, wie C. pho- xinus; R. 177 zwiſchen B. u. St. 54) Pleuronectes nasutus P. wie Solea lascaris, aſch⸗ grau, rechte Bruſtfloſſe, vorn grau, hinten ſchwarz. R. 68, Br. 18, B. 5, St. 58, Sch. 18. Laͤnge 69," 55) Pl. luscus P. zu Platessa. L. 6¼ , R. 60, St. 42, Br. 13, B. 6, Sch. 18. 56) Pl. maeoticus P. zu Rhombus. L. 2“; in beyden Bauchfloſſen 6 Strahlen. 57) Rhombus torosus n.: Oculis sinistris, latere sinistro sparsis scutulis, elliptieis parum prominulis ver- rucoso. In Menge. Etwas kleiner als der vorige, 14”, R. 64, St. 46, Sch. 17, B. 6, Br. 11. 53) Rh. rhombitis n.: Oculis sinistris, latere sini- stro spatulis conoideis verrucoso. Länge 5“, R. 62, St. 48, Sch. 17, B. 6, Br. 11. 59) Platessa glabra n.: Größe wie Pleuronectes luscus. Augen rechts. Br. 10, St. 42, Sch. 18, R. 59. Rechte B. 6, linke 5. 60) Lepadogaster bieiliatus, Riſſo. Länge 2¼ “ Br. 18, B. 4, Sch. 20, St. 10. Haͤufig. IV. Cruſtaceen. 61) Carcinus maenas kommt im Frühjahr häufig auf den Markt. 62) Grapsus varius, am meiſten verbreitet. 63) Eriphia spinifrons, der größte dortige Krebs, kommt in Menge auf den Markt. 64) Portunus dubius n.2 t. 5. f. 1 — 3. Testa sub- granulata, fronte quinque dentato, dente intermedio mi- nori, carpis interne unispinosis; gleicht dem P. holsatus et vernalis. Länge 1“, Br. 1¼. Leachs P. depurator = P. plicatus. Portunus lividus Leach fey einerley mit P holsatus; iſt aber verſchieden von der neuen Gattung. 65) P. longipes, t. 3. f. 4 — 6. Ruͤckenſchild %,”, Br. 1. 66) Cancer (Xantho) rivulosus t. 3. f. 7 — 9. Selten. 67) Telphusa fluviatilis. In Menge in Gießbuͤchen. 68) Porcellana (Pisidium) longicornis. Häufig in den Buchten. 69) Pagurus diogenes, nur 7“ lang; ſtecken in einem kleinen Cerithinm; nicht ſelten. 70) Astacus leptodactylus Eschscholtz t. 4. f. 1. 2. Clypeo thoracis muricato turgido, chelis depressis, mari- um elongatis. Länge 6“. Im Bug. 765 71) Astacus angulosus n. t. 4. f. 3. Clypeo thoracis ad latera muricato, anguloso; Chelis depressis latis. In der Krimm. Faſt wie der vorige, und beyde wie der gemeine. Länge 44". 72) Astacus pachypus n.; chelis magnis erassis, robustis. Laͤnge 4". kaum verſchieden. 73) Crangon maculosus n.: Thorace pone rostrum et utrinque unispinoso, rostro brevi edentulo, abdomine maculis fuscis, majoribus. 2½“. Clypeo thoracis glabro, Vom gemeinen 74) Palaemon adspersus n., t. 4. f. 4. Rostro lon- go, sursum inflexo, supra 5— 6 dentato, infra 3 — 4 den- tato, corpore impellucido, minutissimis maculis fuscis or- nato. Laͤnge 2¼ö “. 75) P. elegans n. t. 4. f. 5.: Rostro lougo, sur- sum inflexo, supra 6—9, infra 3 — 4 dentato, corpore diaphano. Länge 1%, . Häufig. 76) Orchestia littorea t. 5. f. 1—6, Theile. Länge Iſt abgebildet in Description de !’Egypte t. 2. f. 7. 77) Gammarus pulex. In Menge. 78) G. locusta t. 5. f. 11 — 14. Theile. 10%. Menge im Meer. 79) G. gracilis n. t. 5. f. 7—10. Theile. Corpore depresso, gracili, stylis abdominalibus ultimis longissi- mis, ramis eorum admodum inaequalibus. Länge 477," In Menge im Meer, 77. In * 80) Amathia novum Amphipodum genus; wie Gam- marus, aber die untern Fuͤhlhoͤrner laͤnger. Thorax subeylindraceus, abdomen compressum. An- tennae quatuor inaequales; superiores inferioribus paulo breviores, earum quaevis ex articulis tribus atque flagello composita; superiores cum ramo parvo accessorio juxta flagelli basin. Oculi magni, reniformes. Pedes quatuor- decim; duo eorum paria antica chelis monodactylis com- planatioribus, subaequalibus. Stylorum abdominalium pa- ria tria. Abdominis appendicula terminalis simplex, ere- cta, lamelliformis. Laͤnge 7“, im Meer. Abgebildet Ganzes und Theile. Aehnlich der 81) Hyale novum Amphipodum genus. aber die obern Fuͤhlhoͤrner kuͤrzer als die Melitta et Maera, unteren. Corpus elongatum compressum. Antennae inferio- res superioribus aliquantulum longiores; earum quaelibet e tribus articulis atque flagello composita. Oculi disci- formes. Pedes quatuordecim: duo eorum paria antica chelis monodactylis complanatis, secundi paris multo ma- joribus. Stylorum abdominalium paria tria. Abdominis appendicula terminalis simplex, ereeta verruciformis. Iyale pontica t. 5. f. 20 — 28. Ganzes und Theile. Länge 4. Im Meer. 82) Amphithoe picta n. tab. 5. fig. 15 — 19. Theile: Corpore laevi; pedum ducbus paribus antieis subaequa- 766 5 05 chelis eorum minimis. Länge 5%. In Menge im Leer. 83) Idothea basteri Audouin. Iſt eines der verbreitet: ſten und uͤberall in Menge unter Steinen, des Winters und Frühlings, tiefer im Meer im Sommer. I. variegata, tricu- spidata, emarginata, nicht verſchieden; I. cuspidata das Maͤnnchen. Länge 9%. 84) Leptosoma capito n. t. 6. f. 7—9.: corpore attenuato, subeylindraceo; capite supra turgido: thoracis artieulis utrobique tumidis; abdomine hastiformi, obtu- so, aequo, Gleicht dem Leptosoma lanceolatum. 88) Ligia brandtii n. t. 6. f. 6.: Antennis exterio- ribus corpore brevioribus; corpore ovato; appendicum cau- dalium articulo basali longiore tetragono. Länge 5% Haͤufig im Meer. 86) Porcellio pallasii Brandt. 87) Armadillidium pallasii Brandt. In Menge, unter Steinen, und oft darunter einige Scorpio occitanicus, welche ſich wahrſcheinlich davon ernaͤhren. 88) A. commutatum Brandt. 89) Armadillidium Br. 90) Armadillo officinarum Br. Nicht ſelten. 91) Janira nordmami n. t. 6. f. 1—5.: Corpore lato, diffuso, incolorato pellucido. In Menge im Meer an Kalkſteinen, kugelt ſich nicht. Länge 3“, ſehr breit; Eyer un: ter dem Bauche in einer Bruͤthoͤhle. 92) Sphaeroma serratum s. einereum; häufig im Meer. Länge 5; verſchieden gefärbt. 93) Campecopea bicolor n. t. 6. f. 12. 13,: Cor- pore glabro, nitido, convexo ; thorace flavescente; capite et abdomine fuscis; thoracis sexto segmento spinis tri- bus inaequalibus et abdominis ultimo segmento bituber- eulato, tuberculis obsoletis: appendicum caudalium ramo interiore subtriangulari. Länge 2”. Selten. 94) C. versicolor n. t. 6. f. 10. 11.: Corpore gla- bro, convexo, fusco, flavo viridique colore picto; abdo- minis extremitate profunde sinuata; appendicum caudali- um ramis ambobus subovatis. Länge 2¼ //. Selten. 95) Cymothoa oestrum. In der Mundhöhle von Clu- pea pilchardus. 96) Bopyrus squillarum. Häufig im ſchwarzen Niſtet ſich bey Palaemon Alper 5 e ſchen Kiemen und Kiemendeckel (dem Seitentheile des Ruͤcken⸗ ſchilds) ein. Lebensweiſe in meinen Miscellanea anat. phy- siologica II. Das Weibchen iſt im reifen Zuſtande wegen ſeiner kurzen Beine unfaͤhig zu kriechen und zu ſchwimmen, wohl aber das ſchlanke Männchen, Es iſt nur / fo lang und ſitzt immer ganz unbeweglich zwiſchen den beyden Kiemenreihen des Weibchens ſelbſt, wenn dieſes feine Eyer bruͤtet. Von Freß⸗ werkzeugen bey bepden nichts als eine Unterlippe. Die ſoge⸗ nannten Kiefer ſind nichts anders als die beyden Paare kleinen 767 Fuͤhlhoͤrner an der untern Seite des breiten Kopfes, beſtehend aus 2 Gliedern. Das Weibchen liegt an der Kiemendecke, den Kopf vorwaͤrts, verwundet wahrſcheinlich mit der ſpitzigen Un⸗ terlippe, die weiche, hautartige Auskleitung derſelben und ſaugt. Das Maͤnnchen berührt mit der Lippe den ſchmalen Damm zwiſchen After und Eyermuͤndung des Weibchens und ernaͤhrt ſich vielleicht von dem Darmunrath deſſelben. Innerhalb der fünf vorderen Fußpaare des Weibchens finden ſich eben ſoviele Paare verſchiedentlich geformter Platten oder Klappen, die eine Bruͤthoͤhle bilden helfen, welche jedoch gegen die Kiemendecke des Krebſes offen iſt. Wahrſcheinlich faͤlt nach dem Brüten das Weibchen heraus und ſtirbt. Im juͤngern Lebensalter bes ſitzen beyde Geſchlechter Augen, im ſpaͤtern aber nur die Maͤnn⸗ chen. Weibchen weiß und ſchwarz oder grau gefaͤrbt; Maͤnn⸗ chen einige braun, andere mit einem gelben Streifen auf dem braunen Grunde. 97) Artemia salina Leach t. 6. f. 14 — 21. In dem Salzſee beym Dorfe Laak zwiſchen Symphero— pel und Kosloff im Sommer in überaus großer Menge, ver ſchwindet aber im Auguſt, wann das Waſſer faſt ganz ver- dunſtet iſt. Dieſes Thier iſt 3 — 4 Linien lang und wurde von G. Fiſcher im Bulletin de Moscou VII. unter dem Namen Branchipus milhausii beſchrieben und abgebildet. Hier iſt eine vollſtaͤndigere Beſchreibung mit genaueren Abbildungen. Der Darm iſt mit einem ziegelrothen Stoff ans gefüllt: an der Bauchſeite 1 Sack mit rothen Eyern, ein Bruͤt— organ, nicht Eyerſtock. Wovon ſie ſich naͤhren, iſt unbekannt, da in dem Waſſer keine Pflanze und kein anderes, noch klei⸗ neres Thier iſt; auch begreift man nicht, wie dieſes zarte Thier— chen in dem wie Braunbier dicken und klebrigen Waſſer ſich erhalten und bewegen kann, beſonders da dieſes Waſſer die Haut ſehr reizt und ſogar anfrißt. Es enthaͤlt nach Goͤbel 0,7453 ſchwefelſaures Kali 2,4439 — — Natrum 7,5500 Chlormagneſium 0,2760 Chlorcalcium 16,1200 Chlornatrium (Kochſalz) 27,1352 a Nach Pallas findet ſich der Cancer salinus von zin⸗ noberrother Farbe in den Salzſeen des ſuͤdlichen Sibiriens und in der Provinz Iſetsk mit einem Thier wie Cancer pulex in einer ſolchen Menge, daß ſich Anas tadorna und eine weiße Moͤve einige Zeit davon ernähren. Reiſe II. 1. 282, 357,359. Es findet ſich auch in einem Salzſee bey Lymington in England. Leach und Rackett in Linn. Transactions XI. 205. Der Kopf iſt durch einen Hals vom Rumpfe geſchieden, auf der Stirn ein kleines ſchwarzes Auge, und an den Seiten 2 andere größere auf einem langen Hautſtiel; fie find geflaͤ⸗ chelt; vor der Stirn zwey Fuͤhlhoͤrner viergliederig, am Ende mit 3 — 4 Borſten; darunter 2 dreygliederige Gliedmaaßen nach unten und hinten gerichtet, wahrſcheinlich ebenfalls Fuͤhlhoͤrner. Dazwiſchen ein dicker Ruͤſſel, einfach; weiter keine Freßwerk⸗ zuge Hals Zringelig, Leib duͤnn und 11ringelig mit 11 Fuß⸗ paaren, anfangs platt und am Ende ſichelfoͤrmig mit kamm⸗ förmigen Borſten. Hinten an jedem Fuß, ziemlich in der Mitte, haͤngt eine Blaſe, wie bey den Amphipoden, an den Wurzeln 768 der Füße und find wohl Athemblaſen. Schwanz faſt halb To lang als der Leib, walzig, nach unten und vorn gebogen, ohne Blaͤttchen. Hinten daran der After. f 98) Dichelesthium sturionis. In Menge an den Kie⸗ men der Stoͤre; gut beſchrieben von Hermann. 1 Von Augen keine Spur. Die beyden Klammerorgane vorn am Kopf zwiſchen den fadenfoͤrmigen Fuͤhlhoͤrnern ſchei⸗ nen den hintern Fuͤhlhoͤrnern anderer Cruſtaceen zu entſprechen. Von den zwey Fußpaaren, welche nach Hermann mit dem2ten Leibesringel zuſammenhaͤngen ſollen, gehoͤrt das Eine noch zum erſten Ringel oder dem Kopf; Kiemen fehlen, wie es auch bey den Lernaͤaden der Fall iſt; After am Ende zwiſchen den bey— den kleinen Anhängen, Eyerſtoͤcke im Innern; was Hermann dafuͤr gehalten, ſind die zwey hinterſten verkuͤmmerten Beine, Mundtheile, richtig von Nordmann beſchrieben. Beytraͤge II. S. 43. Die Geſchlechtstheile muͤnden durch zwo Oeffnungen an der Bauchſeite des vorletzten Guͤrtels des Hinterleibs, und zwar nah am Hinterrande. Mit ihnen hängen bey manchen Exemplaren zwey duͤnne und fadenfoͤrmige Eyertrauben zuſam⸗ men, die etwas länger find, als der ganze Leib; die Eyer bil— den darinn eine einfache Reihe und liegen getrennt hinter einander. 99) Lernaeopoda stellata (Mayor, matique 824. Fevrier), fand ſich fparfam auswendig an der Haut der Stirn. Gehoͤrt mit Achtheres, Tracheliastes et Brachiella in eine Familie. Bulletin philo- Hinterleib viel größer, vom vordern abgegraͤnzt, gringelig; After hinten; die Geſchlechtswerkzeuge muͤnden ſich jederſeits unten und hinten; keine Gliedmaßen aber zwey hornige Plat- ten unten zwiſchen den Geſchlechtsloͤchern. Die vordere duͤnne Leibeshaͤlfte beſteht aus 2 Theilen, wovon die vordere kegelfoͤr⸗ mig iſt und den Mund enthaͤlt, von Wimpern umgeben; da⸗ neben 2 dreygliederige Fuͤhlhoͤrner und dahinter nach unten 2 Paar kleine Gliedmaaßen, wie Achtheres percarum: dahinter 2 längere dreygliederige Gliedmaaßen ohne Haare, wie eine Pal⸗ pe; auswendig daran die Mandibeln, beſtehend aus einem 2 gliederigen Stamm und zwey zweygliederigen Aeſten, wovon der innere eine Kralle hat, der aͤußere mehrere Spitzen; im et⸗ was ruͤſſelfoͤrmigen Munde die Marillen. Keine Augen. Unter dem zweyten Stuͤck des Vorderleibes haͤngen zwey lange Glied⸗ maaßen nach vorn gerichtet, und daſelbſt verwachſen in eine ſtern⸗ foͤrmige Platte, zu der Gefäße aus dem Herzen gehen; viel— leicht Kiemen. Zwiſchen dieſen großen Gliedmaßen zwey ſehr kleine. An jeder Geſchlechtsoͤffnung hieng ein Eyerfaden. V. Wuͤrmer. 100) Serpula. Nur wenige, alle vereinzelt, nicht in Maſſen gruppiert, auf andern Koͤrpern. Aehnlich der Serpula vermicularis. 101) Spirorbis pusilla n.: Testa discoidea, subum- bilicata, anfractubus supra carinatis, transversim sul- catis. Die meiſten lagen mit der Muͤndung des Gehaͤuſes nach der Linken; die Schale hat nur 2 Windungen; Breite 2, D er Fleiſchlappen, welcher die Mündung verſtopft, und die 769 Kiemen ſind halb durchſichtig und ſchwach leiſchfarben; „der übrige Leib dunkelbraun; er kann ſich weit einziehen. Haͤngt häufig an Steinen, Mytilis und Zangen. 102) Polyno@ granulosa n.: Elytris 28 coriaceis granulatis, appenäicibus caudae longis. Im April unter Steinen, ſelten. Gleicht P. Jaeris Audouin (Ann. sc. nat. 27. 1832.), bat aber nicht 37, ſondern 32 — 34 Paar Füße, und das letzte Paar Elytren hängt nicht am achten fußtragenden Ringel von hinten, ſondern am dritten oder fuͤnften. Laͤnge 7“, Ruͤſſel 1¼““, hinteres Paar Anhaͤngſel 1 /“, Im Juny, wo das Waſſer warm war, zeigten ſich keine mehr. 103) Lycoris (Neräis), finden ſich drey Gattungen. Die Ever werden je eines in ſehr kleinen Schlaͤuchen er— zeugt, fallen in die Hoͤhle des Leibes, welche durch viele haͤuti— ge Scheidwaͤnde in hinter einander liegende Kammern abge: theilt iſt, verweilen darinn, haͤufen ſich ſtark an und gelangen endlich zwiſchen den beyden Aeſten der Kiemen, alſo durch die Kiemen ſelbſt nach Außen. Einem Paar der beſchriebenen Eyer— ſtoͤcke gegenüber habe ich zwey ähnliche, jedoch kleinere Organe be— merkt, in denen ich immer nur einen dicklichen Sack vorfand, und die ich deßhalb fuͤr Teſtikel zu halten geneigt bin. Einmal leerte eine Lycoris erdige und veſte Excremente durch den Af⸗ ter aus, was ſchon O. Müller an Lycoris versicolor beobachtet. Im Darm findet man eine ſchlammige Erde nebſt etwas Schleim und auch kleine Pflanzenſtuͤcke wie von Tang; nie aber einen unverdauten Theil eines Thiers. Nicht ſelten trifft man ſolche Wuͤrmer an, welche ein Stuͤck vom Schwanz, bis 9 Ringel, verloren und wieder neue erhalten haben. Den juͤngern Exem⸗ plaren fehlen die blattartigen Anhaͤnge neben den Cirren an den Kiemen, obſchon ſie im Alter dergleichen haben. Die beſten Kennzeichen der Gattungen nimmt man van den Hornſpitzen, der Geſtalt des hinterſten Ringels und der Groͤße des vorder— ſten, welches keine Kiemen traͤgt. L. pulsatoria? t. 7. f. 1. 4— 8. Länge 3, Br. 1% Kiemen 1”; Ringel 94 mit Kiemen. Dahinter 3 klei⸗ nere, davor 2 fuͤr den Kopf; aus dem zweyten ſchiebt ſich der Ruͤſſel vor. Anatomiert Miscellanea II. 104) Lycoris lobulata t. 7. f. 2.9 — 15. Länge 3 ¼½“, Breite 1%, Ringel 94 mit Kiemen, dahinter 2 ohne ſolche. Am hinterſten Ringel eine Menge Blaͤttchen und zwey lan⸗ ge Cirren. Sie ſchwimmen nach Art der Blutegel in Men— ge unter einander. Riſſos Lycoris lobulata iſt eine andere Gattung. 105) L. dumerilii t. 7. f. 3. 16. 17. Länge 1%", Ringel 74, Augen faſt nierenfoͤrmig, Pupille oval; bey den an⸗ dern die Augen kugelfoͤrmig ohne Pupille. Leben im Schlam⸗ me verſteckt in Schlammroͤhren mit Steinchen untermiſcht. 106) Spio laevicornis n. t. 8. f. 1 — 6.: Capitis eirris duobus longis, laevibus, sulcatis, fuscis; oculis quatuor nigris minutissimis; branchiis bifurcatis, ramis earum foliaceis, simplicibus; tuberculis sex ovatis cir- ca anun. Steht am naͤchſten dem Spio vulgaris Johnston (Zool. Journal III. 335). Die von delle Chiaje ſollen Iſis 1838. Heft 10. 770 zu den Nereiden gehören; des Fabricius Spio seticornis et ſilicornis ſcheinen eine eigene Sippe zu bilden. Länge 1½“, Breite /“. Ringel 120. Augen ſehr klein, als vier ſchwacze Duͤpfel. Keine Freßwerkzeuge. Auch ſchiebt ſich kein Ruͤſſel vor. Lebt auf Felſen in Schlamm unter Conferven in einer duͤnnen Schlammroͤhre. 107) Amphitrite taurica n. t. 8. f. 8 — 15. Gehört unter Amphitrite oder Sabella anderer Schriftſteller [Eine Amphitrite iſt es auf keinen Fall]. Länge 2½¼“. Mund vorn eine weite Spalte. Daneben 2 breite Stiele, welche ſich in Kiemenbuͤſchel zertheilenz im vordern Ende ſtecken viele gelbliche und metalliſch glänzende Koͤrperchen, die beynahe urnenförmig zu nennen ſind, und alle zuſammen einen einfachen Kranz bil⸗ den. Ein jedes läuft in einen langen und ſpitz geendigten Stiel aus, der nach ſeiner ganzen Laͤnge in dem Stiele der Kieme verborgen iſt: das ganze Koͤrperchen aber beſteht aus einem Buͤndel von zarten Borſten, die durch eine hornige Scheibe zu— ſammengehalten werden. Aus der Mitte des erwaͤhnten Kran⸗ zes ragen 5 — 6 ganz gerade, ſtarke, ſteife, ſehr ſpitze und gleich— falls metalliſch glaͤnzende Stacheln weit hervor, deren abge— ſtumpftes Ende bis zu der Baſis des Kiemenſtiels hinreicht, die alſo durch dieſen ganzen Stiel hindurchlaufen. Von der untern Seite des Kiemenſtiels geht eine große Anzahl langer, bandartiger, einfacher, haͤutiger und ſich wurmartig bewegender Theile ab, die Kiemen. Der Leib beſteht aus 35 Ringeln mit Cirren; dann folgt noch ein ganz glatter Schwanz über ½ der Leibeslaͤnge. Selten, zwiſchen Steinen ganz frey. 108) Hirudo medicinalis. 109) Nephelis (Hirudo) vulgaris. 110) Clepsine complanata. 111) Planaria verſchiedene Gattungen in füßem Waſſer. Die meiſten dieſer Thiere, beſonders die abgebildeten, ſind ſehr genau beſchrieben. VI. Strahlthiere. 112) Actinia zonata n.: Fusca aut rubra, basi colo- lore coeruleo marginato; extus glabra; contracta subeo- nica, expansa depressior pollicaris; pede lato; tentacu- lis conoideis brevioribus, subaequalibus, perforatis; serie simpliei papillarum marginalium imperforatarum. Iſt wohl einerley mit A. mesembryanthemum und Riſ⸗ ſos A. corallina und gehört zu Ehrenbergs Entacmaea. Dicke 1%; häufig auf Felſen. 113) Oceania blumenbachii: Campanulata, margine integerrimo tentaculis 24. ad peripheriam, Beſchrieben und abgebildet in Mémoires étrangèrs II. Breite 3". In großer Menge an warmen Fruͤhlingsabenden; verurſacht ein ſtarkes Leuchten. - 114) Medusa aurita. In Menge. Durchmeſſer 1,7 im März nebſt vlel kleinern. Ein Exem⸗ plar hatte 5 Kiemenſaͤcke und ebenſoviel Arme. 115) Coluber maeoticus Pall. tab, 1. fig. 9 — 12. 49 771 Gehört Tropidonotus, hat jederſeits oben und unten 7 — 10 Zaͤhne in Abſtaͤnden. Schuppen glatt, Bauchſchilder 207, Sch. 58. Faͤrbung aſchgrau oder graubraun; auf dem Vorderkopf zwey ſehr ſchmale ſchwarze Streifen. Laͤnge 27“. Die mei⸗ ſten dieſer Thiere, beſonders die abgebildeten ſind ſehr genau beſchrieben und dann folgt eine Erklaͤrung der Abbildungen und 8 Tabellen über die Laͤnge der neuen Fiſche und Krebſe. S. 455. Fr. Gebler, Ueberfiht des katuniſchen Ge: birges, der hoͤchſten Spitze des ruſſiſchen Altai. Mineralogiſches, Hoͤhen, Fluͤſſe, heiße Quellen, Seen, Vegetation, Zoologie. Bewohner, benachbarte Gebirgsketten. Dabey eine ſehr große Charte. Das Gebirge liegt zwiſchen 50 und 51 Breite und 103° bis 106° Laͤnge von Ferro, hat Gletſcher und ewigen Schnee. Nirgends rother Schnee (Palmella nivalis). Regenwuͤrmer nur in breitern Thaͤlern, werden von den Fiſchern benutzt. Auf der Suͤdſeite gibt es viel mehr Inſecten, be— ſonders Decticus verrucivorus, der zur wahren Plage wird. Wenig Schnaken und Mosquiten (Pulieis et Simulü species variae), Bremſen (Tabanus); keine Stechfliegen. Wenig Falter: Papilio cardui, urticae, populi, einxia, lucilla; mehr Gattungen von Satyrus et Polyommatus , am haͤufigſten Papilio apollo; Abend- und Nachtfalter faſt keine; fliegen nicht zum Feuer, wie am Irtyſch und Oby. Die Honigbienen gedeihen nur mittelmäßig. Vlattweſpen haͤufig, und verſchiedene Ameiſen in den Waͤldern und an Ufern. Ihre Eyer ſind eine Lieblingsſpeiſe der Baͤren. Bettwanzen und Kuͤchenſchaben (Blatta orientalis) häufig in den Dörfern; auch Lygaeus apterus, andere ſelten. Ohrwuͤrmer nur einzeln; Gryllenarten häufiger und ſchaͤd⸗ lich dem Getraide; Oedipoda salina zeichnet ſich durch lauten Geſang und anhaltenden, über 5 Ellen hohen Flug aus. In warmen Thaͤlern auch Oed. barabensis nebſt zwey neuen E. gebleri et rhodopa; ferner Tentyra lanata. Käfer ſelten; hin und wieder ein Elater sericeus. Dra- petes equestris, Cantharis alpina, Cetonia aenea, Oe- demera coarctata, Larinus impressus, Clyti, Lepturae, Luperus altaicus, Chrysomela basilea, Dorcadion ca- rinatum. Einige kleine Caraboiden; kein Miſtkaͤfer; Über der Wald⸗ aränze keine Käfer. In den Thaͤlern Staphylinus politus, Buprestis appendiculata, Elater fasciatus, Monochamus sutor, Clytus adspersus, Pachyta variabilis, cineta, sex- maculata, interrogationis, Galleruca tanaceti, Cryptocepha- lus flavipes, Chrysomela limbata], adonidis, Cicindela tri- color, descendens, maritima, Harpalus lumbalis, Cymindis binotata, Tentyria strigosa, Purpurieinus holodendri, Pa- chyta lamed, Galleruca absinthii, Zeliophiius hypolithus n., Clytus altaicus n., Chrysomela kowalewskii. Sehr wenig Spinnen und Lurche, kein Froſch, nur ein Paar Vipern und Eydechſen. Gadus lota, Salmo fluviatilis (Talmene), coregonoi- des (Uskutsche), thymallus. N 772 Wenig Waſſer- und Sumpfoögel, Sing- und Raubvogel. Mergus merganser, Anas rutila, acuta, crecca, elan- gula, Scolopax gallinago , Ciconia nigra, Grus cinerea. Tringa alpina sive variabilis, Tetrao lagopus, alba, Co- turnix dactylisonans, Perdix einerea, altaica, fat fo groß wie der Auerhahn, vorn aſchgrau, Ruͤcken ſchwarz, Kehle und Bauch weiß; Tetrao tetrix, urogallus. Hirundo alpestris, rustica. Alcedo ispida, Upupa epops, Picus martius, leuco- notus, tridactylus, Cuculus canorus. op Fringilla linaria, longicauda, domestica, Zeit; Emberiza pityornus, Alauda arvensis. da, ſeit kurzer nivalis, Parus niger, ater, Anthus temminckii? Motacilla alba, boarula, eitri- nella, Sylvia phoenicurus, coerulecula, leucomela, trochi- lus, keine Nachtigallen; Muscicapa fuscata? Cinelus aqua- ticus sive pallasi? Turdus musicus, fuscatus, Sturnus vulgaris. Corvus monedula, infaustus, coccothraustes lebt be- ſonders von Zembernuͤſſen; C. graculus, dahuricus, cornix, frugilegus, corax. Szhix nyctea, bubo, Falco tinnunculus, subbuteo, milvus, lagopus, Aquila haliaétos, nobilis; wahrſcheinlich Gypaétus barbatus. Unter den Saͤugthieren find diejenigen am meiſten bes kannt, welche wegen ihres Felles oder ſonſt einen Werth haben. Sie ſind am leichteſten im Winter zu bekommen. Im Semmer fieht der Reiſende außer Rehen und baken ſelten einen Hirſch oder Baͤren. 8 0 Oris argali auf Felſen und Steppen, nicht ſelten, iſt aber vorſichtig. Der altaiſche Steinbock (Capra ibex sive altaica) iſt im Hochgebirge haͤufig, jedoch nur an beſchraͤnkten Orten, viel⸗ leicht wegen der Salzlecken; ehemals in Heerden zu 100, jetzt noch zu 50 — 70 Stuͤck. Sie maͤckern nicht wie die Haus⸗ ziege, ſondern geben einen lauten Warnungspfiff von fich worauf die ganze Heerde entflieht. Von lauten Kaͤmpfen weiß man nichts. Sie paaren ſich im October und werfen im April. Die Laͤnge der Hörner ſteht nicht im Verhaͤltniß mit der Zahl der Knorren. Eines hatte oben eine Elle mit 16 Knorren, ume ten 14“; ein anderes eine Elle, 4“ mit 13 Knorren; Abſtand der Spitzen bey jenem 14, bey dieſem 10. Haar im Sommer kuͤrzer und roͤthlicher, im Winter laͤnger und grauer. Die al— ten Boͤcke ſteigen wegen ihrer langen Hörner nicht hoch. Ihr Fleiſch ſoll ſchmackhaft ſeyn, und ihr Winterfell gibt einen war⸗ men Pelz und gegerbt dauerhafte Hoſen. Eine Antilope, welche die Kalmüden Dferen nennen, ſcheint eher Antilope gutturosa zu ſeyn, als A. saiga. Das ſibiriſche Reh (Cervus pygargus) iſt eines der ges meinſten Thiere dieſer Gegend, zuweilen in kleinen Heerden, be⸗ ſonders auf den Wanderungen des Winters nach den Bergen des Sommers nach den Thaͤlern. Die Winterpelze mit den 773 Haaren nach oben, leiden nicht von der Naͤſſe, find ſehr warm, und eine gewoͤhnliche Winterkleidung der Bauern auf Reiſen. Das Rennthier, jenſeits des Gebirgs. Das Elennthier in ſumpfigen dichten Waͤldern. Der Hirſch ziemlich häufig. Das Biſamthier (Moschus moschiferus), nach Eſch— ſcholz eine von den tibetaniſchen verſchiedene Gattung, lebt vor— zuͤglich in dichten Waͤldern am Sugaſch, obern Argut, an der Katunj, an den Zufluͤſſen der Kokſa und Kokſu, beſonders am Tjuguruk einſam und verſteckt, und geht nie heraus auf freye Plaͤtze. Wird es aufaefchredt, fo macht es erſt einige große, ein paar fadenlange Sprünge; dann läuft es mit mäßiger Schnelle weiter, ſpringt oͤfters, vom Hunde verfolgt, uͤber 3 Ellen hoch auf Felſen und ſieht ihn an, ſo daß der heran— ſchleichende Jaͤger es ſchießen kann. Ofters wird es durch Selbſtſchuͤſſe mit Pfeilen getoͤdtet, oder in ſtarken Schlingen gefangen, die man an reich mit Flechten, ihrer Hauptnahrung, behangenen und deßwegen gefaͤllten Baͤumen aufſtellt. Das Maͤnnchen ſoll ſie zuweilen mit der ſcharfen Hinterſeite ſeiner Zaͤhne zerſchneiden und ſich retten. Es gibt ebenfalls einen Pfiff von ſich, der aber kuͤrzer und feiner, als der des Stein— bocks ſeyn ſoll. Sie haͤren ſich nur einmal des Jahrs; daher hat ihr Haar im Winter und Sommer dieſelbe Farbe. Es iſt borſtig, ſitzt nicht ſehr veſt und geht daher leicht aus, wenn das Thier nicht vorſichtig getrocknet wird. Die juͤngern ſind heller gefleckt als die alten. Außer dem Biſam, deſſen Geruch bekanntlich mehr dem des Bibergeils, als dem des angenehmen orientaliſchen Biſams aͤhnelt und dieſem an Wirkung nachſteht, wird ſein Fell wie die Rehfelle zu Pelzen benutzt. Das Wildſchwein kommt ſehr ſelten an den Seen vor, wird aber nach und nach ausgerottet. Der Steinhaſe (Lagomys alpina) iſt hier wie im uͤbri⸗ gen Altai Überall gemein, wo große Truͤmmerhaufen auf und an den Bergen vorkommen. Unſcheu lebt er auf und unter ihnen, verſteckt ſich, wenn man ſich naͤhert, nach einem kurzen, ſtarken Pfiffe, ſonnt ſich fleißig und traͤgt im Herbſte, wie man ſagt, bis 3 Ellen hohe Heuhaufen zuſammen, unter denen er den Winter, oͤfters von einem Haufen zum andern wandernd, in Geſellſchaften bis 20 und mehr Stuͤck zubringt. Sie ſind nicht ſo phlegmatiſch, wie ihre Nachbaren, die Bobak, und muͤſſen ſich wohl ſtark fortpflanzen: denn ſonſt koͤnnten ſie ihrer zahl— reichen Feinde wegen nicht ſo haͤufig vorkommen. Zu dieſen gehören, außer den Raubvoͤgeln, die ihnen wohl ſelten beykom⸗ men, die Jäger, die fie als die befte Lockſpeiſe für die Zobel entweder in Fallen fangen, die zwiſchen ihre Heuhaufen geſtellt werden, oder in den Haufen ſelbſt aufſuchen und erſchlagen. Andere Feinde ſind der Zobel, der ſibiriſche Marder, der Iltis, ſelten der Fuchs. Am gefaͤhrlichſten iſt ihnen das Hermelin, weil es ſie auch unter die Steintruͤmmer verfolgt, wohin andere Thiere nicht eindringen koͤnnen. Das von ihnen geſammelte Heu wird hier wohl nur ſelten von den Jaͤgern als Pferdefutter gebraucht (wie es Pallas verſichert), denn nicht alle Pferde freſſen die von den Alpenhaſen geſammelten, theils unſchmack⸗ haften, theils durch Excremente verunreinigten Pflanzen. Es kommt auch eine Abart vor von ganz ſchwarzer, ein wenig ins Blaͤuliche ſpielender Farbe, die im Sommer und 774 Winter mit der grauen gemeinſchaftlich lebt, und ſonſt nichts Unterſcheidendes hat. Mittelfarben gibt es nicht. Der weiße Haſe (Lepus variabilis) iſt hier nicht To ges mein, als in den Vorbergen des Altai und kein Gegenſtand der Jagd. An der Tſchuja foll ein Haſe vorkommen, der auch im Winter grau bleibt. Da jene Gegend ſo manche mongoliſche Thiere beſitzt, fo möchte dieſes eher Lepus tolai ſeyn, als Lepus timidus. Fliegende Eichhoͤrnchen (Pteromys volans) gibt es ein⸗ zeln in Waͤldern. Geſtreifte Eichhoͤrnchen (Tamias striatus) find häufig, Im Spaͤtherbſt und Winter leben ſie gemeinſchaftlich in Gruben, werden zuweilen ausgegraben, und dann von den Bewohnern, nebſt ihrem Vorrath von Cembernuͤſſen, verzehrt. Das gemeine Eichhoͤrnchen iſt hier kleiner und im Winter dunkler grau, als am Oby und Irtyſch; aber fein Fett iſt ſeht geſchaͤtzt. Die braunen und ſchwarzen Abarten, welche in Deutſch⸗ land ſo haͤufig ſind, ſah ich hier nicht; wohl aber graue, ſelten weiße Felle mit rothen Ohren. Die Zieſelmaus (Arctomys eitillus) findet ſich bey Ui⸗ monſk, aber bey weitem nicht ſo haͤufig als am Irtyſch. Am Argut iſt ſie beſonders groß, 12“ engliſch, und der Schwanz 333 Kopf und Ruͤcken find fein wellenfoͤrmig ſchwarz und gelbs lich, Hals und Schultern etwas blaͤſſer, Augenlieder und Kehle etwas mehr oder weniger weißlich; Seiten, Schenkel und Bauch braungelblich, die Schienen weißlich, die Naͤgel ſchwarz. Koͤr⸗ per und Schwanz breit gedruͤckt; die Haare des Ruͤckens und des Schwanzes an ſeinen Wurzeln gelblich, in der Mitte ſchwarz, am Ende weiß, an den Seiten ganz weiß, unten die mittlern Haare fuchsroth. Mit denen vom Irtiſch verglichen, würde man ſie fuͤr eine eigene Art halten; denn dieſe haben große, braun⸗ rothe Flecken uͤber den Augen und Ohren und auf den Backen, eine weiße Kehle und Unterſeite der Vorderbeine, und ſind nur 10“ lang. Ihr Schwanz iſt 23“ lang, doppelt ſchmaͤler, und hat weit kuͤrzere und weniger ſchwarze Haare. Da aber die Zieſelmaͤuſe ſo haͤufig variieren und es wohl an andern Orten Mittelglieder geben koͤnnte, ſo wage ich nichts zu entſcheiden. Sie leben hier in einem trocknen, veſten, thonigen, zum Theil ſteinigen Boden, ſind im Sommer ſehr fett und glatt, laufen nicht ſehr ſchnell und dienen den Kalmuͤcken, die fie mit Schlin⸗ an e ausgraben oder durch Waſſer heraustreiben, zur peiſe. Der Bobak (Arctomys bobac). Am haͤufigſten trifft man ihn in offenen Thaͤlern, oder, friedlich neben Steinhaſen lebend, auf Felſenbloͤcken und Truͤmmern des Suͤdabhanges kabler Berge auf dem Suͤd- und Weſtabfalle des Gebirges, beſonders am Tjurgenſu, oder Jaſchpaga, Kokſa uſw. Auf dem Nordabfalle ſah ich ihn nicht, hingegen am Glaͤtſcher der Katunj und auf dem uͤber 6000 Fuß hohen Gipfel der Alpe zwiſchen dem ſchwarzen Berel und der Rachmanowka, wo der Schnee erſt im Juny gethaut ſeyn mochte, denn es fanden ſich am Ende July noch Spuren davon. Er iſt wohl das trägfte unter allen ſibiriſchen Saͤugethieren; wenn er feinen, beſonders im Hochgebirge, ſehr langen Winterſchlaf gehalten hat, ſpaziert er an hellen, warmen Tagen maͤßig ſchnell und unbehuͤlflich 775 ein wenig um feine Höhlen, die er gewöhnlich unter Steinen und Felſenbloͤcken anlegt, herum, liegt aber noch mehr vor und in ihrer Mündung, und zieht ſich, wenn man ſich nähert, nach einem lauten, dem Worte kupI küpi ähnlichen Pfiffe, in fie zuruck. Nach Sonnenuntergange legt er ſich wieder ſchlafen, ſteht des Morgens eben nicht fruͤh auf, und iſt bey Nebel und Regenwetter auch wenig zu ſehen; es verſteht ſich, daß er da= bey recht fett wird. Sein Fell iſt wenig geachtet, und das Fleiſch wird von den Ruſſen nicht genoſſen, von den Kalmuͤcken aber, die ihn haͤufig belauern und ſchießen, des reichlichen Fettes wegen geachtet. Außer der Hausmaus ſah ich Myodes saxatilis auf einer Alpe uͤber der Waldgraͤnze und Georhychus aspalax. Sorex pygmaeus iſt im Gebirge ſehr haͤufig und thut unvorſichtigen Jaͤgern großen Schaden, indem er die Jagdhuͤtten und die Zobelfelle verderbt. Felis manul kommt am Argut und an der Tſchuja zu⸗ weilen vor. Der Luchs (Felis lynx) kommt nur einzeln vor; er lebt und niſtet in Felſen und geht in die Waͤlder auf Beute aus, iſt furchtſam, ſcheu und nicht zu zaͤhmen; ſein Winterpelz iſt weißgrau mit vielen kleinen, ſchwarzen Flecken. Der Irbis (Felis pardus Pall., F. uncia Linn. et Gmel.), den Pallas von F. panthera 8. pardus Linn. trennt, mit welchem ihn aber Fiſcher vereinigt, findet ſich ſehr ſelten am Jaſſater und an der Tſchuja. Das im Barnauliſchen Muſeum befindliche Exemplar iſt ein junges, im Winter an jenem ge— ſchoſſenes Thier. Seine Farbe iſt graulich weiß, mit ſchwarzen Flecken; die des Kopfes und Nackens ſind klein und ungeringelt. Die Naſe, der Bart, die untere Seite des Halſes ungefleckt. Die Flecken auf der Mitte des Ruͤckens bis zum Schwanze lau⸗ fen in unregelmäßigen Laͤngsſtreiſen zuſammen; auf beyden Seiten bilden ſie Ringe mit weißgrauen Haaren in der Mitte. Naͤher nach dem Bauche zu und beſonders an der aͤußern Seite der Beine ſind ſie groͤßer, rundlich, nicht geringelt und wenig mit grauen Haaren vermiſcht, daher ſchwaͤrzer. Die innere Seite der Beine hat nur wenige Flecken. Am Schwanze find uns deutlich geringelte Querflecken, ſein Ende iſt groͤßtentheils ſchwarz. Die Laͤnge des Thieres ohne den Schwanz 1 Elle 6 Zoll, des Schwanzes 12“ (Werſchok) ruſſ. Maaß. Der Fuchs (Canis vulpes) iſt im Gebirge nicht häufig und ſein Fell hat keinen beſondern Werth. An der Tſchuja ſoll eine beſondere Art Füchfe, vielleicht der Karagan (C. me- lanotus Pall.) vorkommen. Der Wolf (C. lupus) findet ſich dagegen haͤufig und beſonders wo Heerden ſind. Im Gebirge iſt er fuͤr die Hirſche, die er in Geſellſchaft jagt, eine große Plage. Der Alpenwolf (C. alpinus Pall.). Sie leben trupp⸗ weiſe am Argut in felſigen Gegenden, beſonders naͤher nach ſeinen Quellen hin; wahrſcheinlich auch an der Tſchuja. Seit Kurzem Toll ſich ein Trupp deeſelben im Gebirge der in die Katunj fallenden Terekta angeſiedelt haben und den Hirſchen ſchaden. Sie find ſehr beißig und wenn man 4 — 5 bey einer Mahlzeit antrifft, ſollen ſie ſich nicht leicht vertreiben laſſen, ſondern eher den Menſchen anfallen. Ihr Geheul iſt feiner, 776 als das des gemeinen Wolfs. Den Pferden ſtellen ſie weniger nach als den Steinboͤcken, Hirſchen und Schafen. Sie ſind ſchwer zu ſchießen; am eheſten bekommt man ſie, wenn man ihnen eine mit der Frucht der Brechnuß (Strychnos nux vo- mica) oder der Wurzel der Nießwurz (Veratrum album), die man dadurch kraͤftiger macht, daß man die aufkeimende Pflanze durch eine ſchwere Bedeckung in ihrem Wachsthum zuruͤck haͤlt, vergiftete Lockſpeiſe hinwirft. Die Beſchreibung, welche Pallas vom Alpenwolfe der Lena und des Udj gab, kommt nicht ganz mit dem altaiſchen uͤberein, der aber wohl eins mit dem von Peſterew an den Quellen des Jeniſſei entdeckten iſt; da aber feine Farbe ſehr varüürt, ſo mögen wohl alle dieſe Abarten einer Art ſeyn. Immer iſt er kleiner als der gemeine Wolf und ſein Schwanz haariger; zuweilen iſt er fuchsroth mit weißem Bauche und weißer Innenſeite der Beine, und hat am Schwanze viele lange ſchwarze Haare, beſonders gegen das Ende hin, wo ſie wieder mit weißen vermifcht find. Gewicht ein Pud (40 T). Haͤufig aber iſt ſeine Farbe weit blaͤſſer, nur mit fuchsrothen Locken, uͤbrigens gelblich grau, mehr oder weniger ins Roͤthliche ſpielend, die Spitzen der laͤngſten Haare oͤfters ſchwaͤrzlich, die Seiten und der untere Theil des Halſes, des Koͤrpers und die innere Seite der Beine heller; die aͤußere Haͤlfte des Schwanzes und der groͤßte Theil ſeiner Unterſeite dunkelgrau mit einzelnen gelblichen, an ſeinem Ende mit weißen Haaren. Von der Jah⸗ reszeit haͤngt die Farbe nicht ab; ſchwerlich auch vom Alter. Die Fiſchotter (Lutra vulgaris) führt in den Gebirgs⸗ flüffen ein herumſchweifendes Leben, fo daß fie nicht leicht zu fangen iſt; ſie kommt nicht haͤufig vor, am meiſten noch in der Buchtarma und ihren Zufluͤſſen. Wieſel, Iltiſſe und Hermeline (Mustela vulgaris, M. putorius, M. erminea) findet man auch hier, beſonders letztere. Der um Ridderſk bemerkte altaiſche Marder (M. altaica Pall.), von dem Pallas einige Notizen gab und den ich in den Annalen der kaiſ. moſkowiſchen naturforſchenden Geſellſchaft ge nauer beſchrieb, findet ſich haͤufig um Uimonſk vor. Er dringt ſelbſt in die Vorrathshaͤuſer der Bauern ein. Im Hochgebirge ſoll er nicht vorkommen. Die Naͤhe der Baͤche iſt ſein Lieb⸗ lingsaufenthalt. Der ſſibiriſche Marder (M. sibirica) lebt an denſelben Orten, wie der Zobel, in deſſen Fallen er oͤfters gefangen wird. Am Argut ſoll noch eine beſondere Marderart vorkommen, wahr⸗ ſcheinlich M. foina oder M. martes, die Pallas Sibirien ab⸗ ſpricht. Der Zobel (M. zibellina) iſt die beruͤhmteſte unter den hieſigen Marderarten, meiſt ſchoͤn ſchwarz gefärbt. Im Som⸗ mer iſt er ſelten zu ſehen; im Winter wird er in Fallen ge⸗ fangen, und iſt dabey ſo furchtſam, daß er es, wenn nur ein Bein eingeklemmt iſt, nicht wagt, ſich loszureißen; daher wird er zuweilen lebendig gefangen und an Kertchen gezaͤhmt. Im Futter iſt er eigen, fo daß man die Köder öfters wechſeln muß. Ich ſah ſelbſt einen Gezaͤhmten, der außer Hafen und Birk⸗ huͤhner nichts freſſen wollte. Seine Nahrung beſteht aus dieſen, ſowie aus gemeinen und geſtreiften Eichhoͤrnchen, Auer- und Birkhuͤhnern, vorzüglich aber aus Steinhaſen, weßwegen er ſich vorzüglich in der Naͤhe ihrer Wohnungen, alfo nicht in mooſi⸗ gen, dichten Waͤldern, ſondern in der Naͤhe von Steintrum⸗ mern und mit Bäumen befesten Felſen, in denen er auch niſtet, 777 aufhaͤlt. Pallas hat in ſeinen vortrefflichen Werken die Lebensart dieſer und anderer Thiere bereits beſchrieben. Dachſe (Meles taxus) trifft man mehr in den Vorber— gen, ſie werden aber nicht geachtet, nur allenfalls ihre Felle zu Buͤchſenfutteralen gebraucht. Der Vielfraß (Gulo borealis) iſt ein einſamer Bewohner der Waͤlder. Der Bär (Ursus aretos) iſt in dichten Waͤldern haͤufig, kommt aber auch in felſigen Gegenden vor und geht bey ſeinen Zügen uͤber Gletfcher. und ewigen Schnee. Haͤufiger noch iſt er am Suͤd- als am Nordabfalle, wahrſcheinlich weil es da mehr Wurzeln, Beeren und Ameiſen gibt; beſonders haͤufig ſah ich ſeine Spuren an der in den Berel fallenden Koluſchka. Er iſt furchtſam, meidet den Menſchen, dem er nur verwundet gefährlich wird, und thut hier ſelbſt dem Rindvieh und den Pferden ſelten Schaden. Von groͤſſern Saͤugthieren hat alſo das katuniſche Gebirge mit den europaͤiſchen Alpen gemein: den Bären, den Dachs, den Vielfraß, den Luchs, den Wolf, den Fuchs, die Fiſchotter, den Iltis, den Stein- oder Baummarder, den weißen Haſen, das Elennthier, den Hirſch, den Steinbock, das wilde Schwein. Es fehlen ihm eine Marderart, das Murmelthier, der graue Haſe, das Reh, das Rennthier 2, der Muſimon, der europaͤiſche Steinbock, die Gemſez dafuͤr beſitzt es aber den ſibiriſchen Mar: der, den Bobak, den Tolai ?, das ſibiriſche Reh, den Argali, den altaiſchen Steinbock, die Saiga? oder den Dſeren, und außerdem noch den Irbis, den altaiſchen Marder, den Zobel, den Alpenwolf und das Moſchusthier. Als Hausthiere finden ſich Huͤhner und Tauben, letztere jedoch nur in geringer Menge, weil ein Vorurtheil dem gemeinen Ruſſen ihren Genuß verbietet. Trampelthiere ſind haͤufig an der Tſchuja; aber nicht im uͤbrigen Gebirge, weil felſige Gegenden nicht fuͤr ſie paſſen; ja auf vielen Steigen am Argut wuͤrden ſie gar nicht fortkommen. Selbſt die Kirgiſen treiben ihre Kameele, die Muͤndung des Berel ausgenommen, nicht bis hieher. Die Schafe der Kalmuͤcken haben wohl Fettſchwaͤnze, aber weit kleinere als die der Kirgiſen. Ihre Wolle iſt feiner, als die der ruſſiſchen Schafe; ſie werden aber von ihnen nicht ge— ſchoren, jedoch erlaubt man es den zuweilen mit ihren Scheeren hierher kommenden Ruſſen. Ziegen halten ſie in Menge, weil ſie ihre Nahrung auf den ſteilſten Bergen zu ſuchen wiſſen. Sie haben die verſchie— denſten Farben, werden aber von den Kalmuͤcken nicht ſo ge— achtet, wie die Schafe. Ihr Fleiſch iſt fett und ſchmackhaft. Das Rindvieh der Kalmuͤcken iſt groß, ſchoͤn und trotz der Freiheit, in der es lebt, nicht wild; nur laͤßt ſich die Kuh nicht melken, wenn ſie ihr Kalb oder ſein ausgeſtopftes Fell nicht ſieht. Ihr Fleiſch iſt ſehr ſchmackhaft. Die Kuͤhe geben im Verhaͤltniß ihrer Groͤße wenig Milch. Die kalmuͤckiſchen Pferde find weder groß, noch ſchoͤn gebaut; auch traf ich weder ausgezeichnete Traber, noch Paß— gaͤnger, die unter den Pferden der ſibiriſchen Ruſſen fo häufig ſind, wohl aber einige mit ungewöhnlich tief eingedruͤcktem Rüden Iſis 1838. Heft 10. 778 und hohem Widerriſt an; dagegen find ſie ſehr ſicher und vor: ſichtig bey Gebirgsreiſen auf ſchmalen, halsbrechenden Stegen an den Bergabhaͤngen und Felſenabſtuͤrzen hin und beym Ueber— gange über reißende, ſteinige Fluͤſſe. Sie thun mit Vorſicht jeden Schritt, und ſtolperten ſie fruͤher auf gewohnlichen Stei— gen öfters, fo geſchieht es hier aͤußerſt ſelten. Die kirgiſiſchen find wohl groͤßer, ſchoͤner, beſſere Laufer, aber für Gebirgs— reiſen moͤchten die kalmuͤckiſchen vorzuziehen ſeyn. In die nie— dern Gegenden gebracht, muͤſſen jedoch die letztern mit großer Schonung und Vorſicht an die Arbeit im Wagen und auf dem Felde gewoͤhnt werden, ſonſt halten ſie nicht lange aus. Hunde kommen bey jeder Jurte in Menge vor. Sie ſind von der Raſſe der Schaͤferhunde, nicht groß, meiſt ſchwarz, zu— weilen mit weißen und gelben Flecken, ſehr wachſam, aber nicht boͤsartig. Sie ſind die Waͤchter der oft leeren Jurten und der Heerden, ebenſo wie die Begleiter auf der Jagd, wo ſie das angefchoffene Wild verfolgen, und die Anweſenheit eines Zobels oder Eichhoͤrnchens auf einem Baume durch Bellen zu erkennen geben. Fuͤr alle dieſe Dienſte werden ſie ſehr ſchlecht und ſchmutzig ernaͤhrt. Schweine werden in den Doͤrfern gehalten, ſie ſind aber klein und unanſehnlich. Auch Katzen findet man in denſelben. S. 561. Argelander, uͤber eigene Bewegung des S hergeleitet aus den eigenen Bewegungen der terne. S. 607. E. R. Trautvetter: Salicetum sive Sa- licum formae, quae hodie innotuere, deseriptae et syste- matice dispositae. Fasc. I. Salices pleiandrae et mo- nandrae. Dieſer Aufſatz enthält kurze Beſchreibungen nebſt den Synonymen von 32 Gattungen. Abgebildet find: Salix kochi- ana n, safsaf, wilhelmsiana, microstachya. ©. 637. C. A. Meyer, Bemerkungen über einige Hymenobrychis- Arten. Ausführlich beſchrieben find: O. vaginalis, pallasii, eireinata, hohenackeriana. S. 649. J. Hritzſche, über den Pollen. Eine ſehr wichtige Abhandlung, welche ſich wirklich an die von Mohl anſchließt. Sie handelt vom Bau des Pollens im Allgemeinen, von ſeinem Innhalt, der Huͤlle, von den Zwiſchenkoͤrpern und ſodann von den Formen deſſelben, und geht bis 770. Der Verfaſſer hat nicht weniger als 14 Hun⸗ dert Pflanzen unterſucht, und den Pollen auf 13 Tafeln wun⸗ derſchoͤn illuminiert abgebildet. Fauna japonica auctore PB. FR. DE SIEBOLD, TEMMINCK, SCHLEGRL et W. DE Haan, Regis auspiciis edita. Lugd. Batav., apud auctorem Amstelod. apud Müller, Lips. apud Fr. Fleischer. 1833. fol. Von dieſem Werke, welches zu den ſchoͤnern Prachtwer- ken der neuern Zeit gehoͤrt und wohl mehr Neues enthalten 49 * 779 wird, als irgend ein anderes, auch in jeder Hinſicht ganz vor⸗ trefflich bearbeitet iſt, haben wir drey Hefte oder Abtheilungen. Die eine betitelt: Fauna japonica. a. Ph. Fr. de Siebold. Reptilia, elaborantibus Temminck et Schlegel 1838, p. 1— 80; die zweyte Abtheil.: Ophidii p. 81 — 96; die dritte: Saurii et Batrachii 97 — 144. Man ſieht hieraus, daß das Werk im Jahr 1833 angefangen wurde; leider erfaͤhrt man aber nicht, wann die betreffenden Aufſaͤtze oder Tafeln ausgege— ben worden ſind. Wir muͤſſen daher auch hier den Wunſch vorbringen, daß die Jahrszahl zu jedem Aufſatz oder noch beſſer zu jeder Tafel geſetzt werden moͤchte, was beſonders in unſerer Zeit, wo faſt taͤglich neue Entdeckungen gemacht und in einer Menge Zeitſchriften mitgetheilt werden, um fo noͤthiger iſt, als dadurch die Synonyme verwirrt und die Streitigkeiten uͤber die erſte Benennung hervorgerufen werden. Obſchon manches uͤber die Naturgeſchichte von Japan bekannt geworden iſt, wie ven Nämpfer und Thunberg; ſo kann man doch dieſes Werk als die erſte Darſtellung derſel— ben betrachten, nicht bloß hinſichtlich der Abbildungen, ſondern auch vorzüglich des Textes wegen, welcher gluͤcklicherweiſe in keine beſſern Hände hätte fallen koͤnnen. Auch ſteht den Bear— beitern die Sammlung in Leyden zu Gebote, welche hinſichtlich der oͤſtlichen Thiere wohl die vollſtaͤndigſte in Europa ſeyn mag. Die Verfaſſer haben ſich mit augenſcheinlicher Liebe und Eifer der Bearbeitung unterzogen, und ſowohl die aͤußern als innern Theile, wo es thunlich war, mit ihrer bekannten Genauigkeit beſchrieben, mit beftändiger Vergleichung der verwandten Thiere. Voran geht ein hiſtoriſcher und phyſiſcher Ueberblick über die japaniſchen Lurche von Siebold, datiert im May 1838. pag. I— XXI. Er hat ſich mit Burger mehrere Jahre in Japan auf— gehalten und der letztere iſt noch daſelbſt geblieben, und hat feitdem wieder vieles eingeſchickt, worunter zwar nicht vieles, was nicht ſchon in den erſten Jahren geſammelt war, aber doch viele Stuͤcke, welche zu Vergleichung dienen koͤnnen. Es wur⸗ den alle Lurche gefunden, welche in japaniſchen Schriften erwaͤhnt find, fo daß, mit großer Wahrſcheinlichkeit, nicht mehr viel Neues entdeckt werden wird. Da Schlegel ſich gerade mit der Bearbeitung der Lurche befchäftigt und die Physiognomie des Serpens 1837 herausgegeben hat; ſo hat er ſich zugleich mit völliger Sachkenntniß der Bearbeitung dieſer Fauna unterzogen. Kämpfer und Thunberg haben faſt nichts geleiſtet. Fruͤher hatte Blomhoff, Vorſtand der Factorey zu Dezima, eine Samm— lung von Lurchen zuſammengebracht, welche Boie in der Iſis 1826. p. 206. beſchrieben hat. Es ſind uͤbrigens nur 12 und darunter mehrere wahrſcheinlich aus andern Laͤndern. Uebrigens gibt es wenig Lurche in Japan, wenn man die ausnimmt, welche im Meere vorkommen. Siebold gibt ein Verzeichniß mit den ſyſtematiſchen Namen und den chineſiſchen Worten nebſt der Ausſprache, welch' letzteres Herr Hoffmann beſorgt hat. Da es ſo viele Schriftſteller unter dieſem Namen gibt, ſo haͤtte er naͤher bezeichnet werden ſollen. Die Namen ſind nach fran— zoͤſiſcher Art geſchrieben, was unſers Erachtens ſehr unrecht iſt, da man nicht weiß, wie mehrere Buchſtaben ausgeſprochen wer— den ſollen, z. B. H, Z, Ch vor o und i. Bey fremden Sprachen muß man immer das Lateiniſche waͤhlen. Meiſtens iſt die Bedeutung des chineſiſchen oder japaniſchen Wortes er⸗ klaͤrt. Die Zahl dieſer Lurche 29, und davon leben 7 im Meer, Schildkröten und Schlangen, welche ſich nur zur heißen Jahrszeit ö 780 an den Kuͤſten zeigen und wahrſcheinlich nicht noͤrdlicher gehen als 34 Grad; den Winter uͤber halten fie ſich zwiſchen den Wende— kreiſen, und machen daher oft große Wanderungen, um der Kaͤlte zu entgehen. Sphargis ſah er nur zweymal; dennoch ſind im Werke alle Meerſchildkroͤten und alle Salamander verglichen. Die Gattungen der Eidechſen und Schlangen finden ſich nicht in Europa, wohl aber Froͤſche und Schildkroͤten. Dann folgt eine Darſtellung der Wohnoͤrter. Die Molche ſind die zahl- reichſten und die Salamandra maxima findet ſich in den Baͤchen der hoͤhern Gebirge zwiſchen 34 und 36 Grad, auch in Teichen der Vulcane 5000“ hoch. Dann folgt das Werk ſelbſt, und beginnt mit den Meer⸗ Schildkroͤten. S. 1. mit ausfuͤhrlicher Beſchreibung der aͤußern und innern Theile, beſonders der Knochen. Hinter diejenigen Gattungen, welche bey Japan vorkommen, ſetzen wir ein z. S. 6. Sphargis, Testudo coriacea j. ganz umſtaͤndlich beſchrieben, auch mit der Anatomie. Laͤnge 44°; eine andere 7“ lang und doch nicht ausgewachſen. Die ganze Geſchichte iſt dabey. S. 12. Chelonia imbricata j., viridis j., cephalo. S. 27. Trionyx ferox, niletieus, stellatus j. (cartila- ginea, boddaärtii, membranacea, rostrata, javanica), sub- planus, 'gangeticus, granosus. S. 36. Emys serpentina, fimbriata (Chelys), tetraonyx, longicollis (Chelodina, Hydraspis), galeata, platycephala (Rhinemys, Hydromedusa, Platemys, Phrynops, plani- ceps, nasuta, geollroyana, stenops, depressa, canalieu- lata, rufipes, viridis, maximiliana, radiolata, terekay, pachyura), expansa (Podocnemys, amazoniea,. erythro- cephala, arrau), dumeriliana (tracaxa, macrocephala ), megacephala, spengleri (dhox, crassicollis, spinosa, thujii, basca, reevesii), tectum (dhongoka, kachuga), europaea, vulgaris j. (marmorea, rivulata), punctularia (seabra), pieta, mühlenbergü, centrata (concentriea), serrata, reticularia, geographica, seorpioides (Kinosternon), odorata (pennsylvaniea, glutinata, Staurotypus triporeatus, boseii), punetata, couro (amboinensis, bicolor, Sterno- therus trifaseiatus). trijuga. elausa (virgulata). S. 66. Testudo tabulata (denticulata, sculpta, carbo- naria, hercules, cagado, hoiei, erosa, tessellata, gigan- ten, foveolata), graeca (marginata, Jolhafae, Chersus), angulata (bellii, Kinyxis castanea, homeana), areolata (tetradaetyla), pardalis (armata), geometriea (tentoria, stellata, Pyxis arachnoides), radiata (coui), indica (dus- sumieri, nigra). Abgebildet find: Sphargis mereurialis mit einzelnen Theilen T. 1—3. Chelonia cephalo, viridis, imbricata; Trionyx granosus, ferox, Köpfe und Schädel T. 4 — 6. Trionyx stellatus ganz T. 7. Emys palustris ganz T. 8 u. 9. Dabey liegt eine große Charte zur Verthellung der Meer⸗ ſchildkroͤten. Abtheilung II. 1838. Schlangen S. 81 — 96. Dieſe Abbildungen ſind ſehr großartig und genau bis auf die einzelnen Schuppen, enthalten auch einzelne Theile, wie Kopf, After, Durchſchnitte. 781 Japan enthält, wie ſchon früher bemerkt, ſehr wenig Schlangen, und diejenigen, welche Seba dahin geſetzt, find zum Theil aus andern Gegenden. Erſt im Jahre 1824. brachte Blomhoff eine Sammlung nach Holland, welche Boie in der Iſis 1826. S. 206 beſtimmt, aber auch andere darunter ges mengt hat, was nun durch Siebolds und Bürgers Samm— lungen entſchieden werden konnte. Es gibt daſelbſt nur 6 Gattungen, alle neu, und 4 im Meer, ſchon bekannt, aber ſchlecht abgebildet. Hier bekommen wir von allen gute Abbildungen. S. 83. Coluber virgatus iſt die größte Schlange in Japan. Gegen 6“ lang, entſpricht der vierſtreifigen Gattung in Europa. S. 84. C. quadrivirgatus T. 1. Boie Iſis 1825. 209., ziemlich wie die vorige. S. 85. C. conspieillatus T. 3. Boie Iſis 1826. 211., mahnt an C. leopardinus. S. 86. Tropidonotus tigrinus T. 4. Boie Iſis 205., aͤhnelt dem Coluber natrix. S. 87. Tropidonotus vibacari T. 5. Boie Iſis 207. S. 88. Trigonocephalus blomhofſii T. 6. Boie Iſis 214. S. 89. Hydrophis striata T. 7. S. 90. H. pelamis T. 8. (Anguis platura, Pelamis bicolor.) S. 91. H. pelamidoides T. 9. (Hydrus major, Lape- mis hardwickii.) S. 02. H. colubrina T. 10. (Platurus fasciatus.) Laͤnge 4°, ſoll jedoch viel größer werden. Hat Aehnlichkeit mit Bungarus, beſonders in den Schuppen. Die Bauchtafeln find großer als bey den andern Hydrophis und koͤnnte deßhalb wohl als eigene Sippe bleiben. Abtheilung III. Eidechſen und Froͤſche 95. Eidechſen gibt es nur drey Gattungen. S. 99. Seineus quinquelineatus T. 1. F. 1 — 4. Auch in Nordamerica. S. 101. Lacerta tachydromoides n. F. 1—7; kleiner us unſere. S. 103. Platydactylus jamori (japonieus) n. Taf. 2. F. 1—4. S. 105. Froſcharten. Sind die zahlreichſten, und ſtim— men zum Theil mit den europaͤiſchen und nordamericaniſchen überein. 1) Bufo vulgaris japonicus (praetextatus) T. 2. F. 5 und 6. Hier kommen nuͤtzliche Bemerkungen über die Synonyme vor. Einerley ſind: Bufo agua, marinus, maculiventer, scaber, dorsalis, orvaltus, albicans, icterieus, scabiosus, semilineatus, einctus. Bufo vulgaris, roeselii, roseus, spinosus, arabicus, pantheriuus. Hemiphragtus iſt eine junge Ceratophrys. Nana marginata, ocellata, sibilatrix, gigas, coriacea. pachypus; Doryphorus. Rana mugiens, pipiens, virginica. R. cancrivore, linmochatis, rugulosa, vittigera- 782 Hyla palmata, venulosa. H. tinetoria, nigerrima, trivittata. H. bicolor, femoralis, hypochondralis. H. punctata, variolosa, luteola. H. leucomystax, quadrivirgata, leucopogon, quadrili- neata. maculata. S. 100. Rana esculenta T. 3. F. 1., wird daſelbſt ge: geſſen. R. temporaria F. 2. S. 110. R. rugosa n. F. 3 u. 4. S. 112. Hyla arborea F. 5 u. 6. S. 113. H. bürgeri n. F. 7 u. 8. Hat Aehnlichkeit mit H. versicolor in Nordamerica; hinten eine Schwimmhaut, vorn keine. S. 114. Salamandra. Schlegel glaubt, man müffe die Maffer: unb Land⸗ ſalamander wegen der Uebergaͤnge vereinigen. Sie ſcheinen bloß auf der noͤrdlichen Erdhaͤlfte vorzukommen. Die europäifchen find folgende drey: 1) Salamandra terrestris, maculata, atra. 2) S. genei (Geotriton). 3) S. perspicillata ( Salamandrina ). Waſſerſalamander auch nur drey: 1) S. eristata, alpestris, ignea, gesneri, marmorata. 2) S. tæniata, punctata, palmata, abdominalis, exigua, carnifex. 3) S. pleurodeles. In Nordamerica finden ſich: 1) S. punctata, subviolacea, venenosa. 2) S. glutinosa, eylindrica, variolata. 3) S. cinerea, fasciata, erythronota. 4) S. longicaudata. 5) S. scutata, picta. 6) S. attenuata. Zu Waſſerſalamandern gehören: . subfusca. . nigra, symmetrica. . jeffersoniana, ensata? Dann koͤnnte wohl der Hellbender (Menopoma) folgen. Die folgenden koͤnnte man unter eine Sippe ſtellen: Pre- teus, nehmlich: Axolotl, Menobranchus (lateralis S tetra- dactylus); Proteus anguineus; Siren, Amphiuma; Lepi- dosiren. In Japan gibt es fuͤnf Gattungen. S. 122. S. nævia n. T. 4. S. 125. S. unguiculata T. 5. Hat in der Jugend Nägel. Folgende find Waſſermolche: . S. suberistata T. 4. . S. nebulosa T. 4. S. maxima T. 6 — 8. 783 Von dieſem merkwürdigen Thier hat Siebold mehrere todt und einen lebendig nach Hauſe gebracht. Er hatte zwey, wovon aber das Männchen das Weibchen unterwegs aufgefreſſen hat. Er hat Aehnlichkeit mit dem Oeninger Molch und mit Menopoma, aber keine Kiemenlöcher; lebt im Waſſer und hat einen ſehr zuſammengedruͤckten Schwanz, kleine Augen oben auf der Stirn, Nasloͤcher vorn an der Schnauze, Kopf ſehr breit und platt; Seitenfranze zum Schwimmen. Das kleinſte Stuͤck war 1“ lang, und hatte keine Spur mehr von Kiemen, andere von Bürger eingeſchickt, meſſen 2“. Der lebendige hatte 1829 einen Schub, wuchs ſchnell und hatte 1835 faſt 3“; ſeitdem wuchs er nicht mehr. Es iſt ein traͤges, dummes und langſames Thier, welches immer auf dem Boden ſeines Behaͤlters bleibt, und nur alle 5 oder 10 Minuten heraufkommt, um Luft zu ſchoͤpfen, an⸗ fangs mit der Naſe, dann mit dem Maul; beym Senken treibt er Luft aus den Lungen, wodurch ein Gurgeln entſteht. Er kann uͤbrigens eine halbe Stunde unter Waſſer bleiben. An⸗ fangs war er gutmuͤthig; da er aber oft herausgenommen wurde, fo wurde er endlich boͤs und fuchte zu beißen, indem er lang⸗ ſam heraufſtieg und ploͤtzlich den Kopf aus dem Waſſer ſchnellte. Auf der Reiſe wurde er mit Flußfiſchen ernaͤhrt; zwey Monate lang mußte er hungern. Er bekommt jetzt auch kleine Weiß— fiſche; frißt auch Froͤſche. Gewoͤhnlich verſchluckt er 20 um ibn herumſchwimmende Fiſchlein; dann faſtet er 8 bis 14 Tage. Er verdaut ſo gut, daß ſelten ein Knoͤchel abgeht. Er haͤutet ſich beſtaͤndig in Fetzen. Außer dem Waſſer ſchwitzt aus den Hautporen etwas wenig ſtinkender Saft aus. Des Winters erſtarrt er nicht, vielleicht, weil er in einem warmen Zimmer iſt. Uebrigens haben ihn Eisrinden, welche ſich in manchen Naͤchten des Jaͤnners 1838 bildeten, nichts gethan. Verlorene Finger oder Schwanzſpitze erſetzen ſich bald wieder. Er kann faſt gar nicht laufen. Gewicht 18 Pfd. Er hat vorn 4 Zehen, hinten 5 frey; Schwanz 3; Zunge ganz mit der Maulhaut verwachſen; kleine Augenlieder. Faͤrbung dunkelbraun. Dann folgt die Beſchreibung des Knochengeruͤſtes. Schaͤ—⸗ del ziemlich wie bey Menopoma. Das Pflugſchaarbein vor dem Keilbein iſt doppelt, vielleicht Gaumenbein, und hat am vor— deren Rande eine Reihe Zaͤhne, walzig, hohl mit Schmelz, dicht beyſammen, im Oberkiefer und Zwiſchenkieferrand; ebenſo im Unterkiefer ſteht eine aͤhnliche Zahnreihe. Rumpfwirbel 20, 784 Schwanzwirbel 24 (25); wie bey Menopoma; ſie ſind vorn und hinten hohl, wie bey den Fiſchen und Proteiden; an allen und ſelbſt noch an den 9 erſten Schwanzwirbeln haͤngt ein Rippenſtummel; Bruſtbein, Schulter und Beckenknochen ſehr abweichend. Ueberhaupt ſcheinen uns dieſe Theile noch nicht richtig erklaͤrt. Oberarm, Speiche und Elle getrennt; ebenfo Schenkel-, Schien- und Wadenbein; nirgends Fußwurzel und Mittelfußknochen; uͤberall drey Zehenglieder, vorn die dritte mit vier, hinten die dritte und vierte in der Abbildung hat die dritte nur drey]. Die Schwanzwirbel haben untere Stachelfort⸗ füge, die andern nicht, aber kurze obere; die Querfortſaͤtze uberall ſtark. — Das Becken hängt am 21 ſten Wirbel. Die Schul⸗ ter etwa am ten.] Zungenbein ziemlich wie bey den Waſſer—⸗ molchen, hat drey Hoͤrner, wovon das hintere zweygliederig. Beym Oeninger-Molch findet ſich viel Aehnlichkeit, bes ſonders in der Geſtalt und Zahl der Wirbel; hat auch keine Fußwurzel⸗ und Mittelfußknochen. Alle Abbildungen ſind vortrefflich gezeichnet von Doctor A. Mulder, lithographiert in Siebolds eigener Anſtalt. Von der Salamandra maxima iſt abgebildet ein Junges, das ausgewachſene in natürlicher Größe, das Knochengeruͤſt ganz, Schaͤdel, Schultern, Becken, Zungenbein und Zaͤhne beſonders. Man muß dieſem Werk in jeder Hinſicht den vollſten Beyfall zollen. Lethæa geognostica oder Abbildungen und Beſchreibungen der fuͤr die Gebirgsformationen bezeichnendſten Verſteinerungen von Prof. H. G. Bronn. Stutt⸗ gard, bey Schweizerbart, 1838. 8. Bd. II. Bog. 61 — 84. Mit dieſer Lieferung iſt nun dieſes reichhaltige und nuͤtz— liche Werk geſchloſſen. Es enthaͤlt das Regiſter und das Ver— zeichniß der Abbildungen. Die Zahl aller Tafeln in Quart iſt 47; dabey eine in Folio und 2 Tabellen. Dieſe Lieferung ent⸗ haͤlt Schnecken, und nachtraͤglich Cruſtaceen, Spinnen und an⸗ dere Inſecten, Fiſche, Lurche, Voͤgel und Saͤugthiere. Die Behandlung iſt von uns ſchon früher angegeben worden; überall die Synonyme und die Fundorte mit großer Vollſtaͤndigkeit. Das Werk iſt einzig in feiner Art und hilft einem großen Be: duͤrfniſſe ab. Da die Entdeckungen in dieſem Fache nicht auf- hoͤren, ſo wird der Verfaſſer von Zeit zu Zeit Nachtraͤge liefern. + Encyclopädiſche Beitfchrift, vorzüglich für Naturgeſchichte, vergleichende Anatomie und Phyſiologie, 292235 s 3 8. He fett Ml. u Der Preis von 12 Heften iſt 8 Thlr. ſaͤchſ. oder 14 fl. 24 Kr. rheiniſch, und die Zahlung iſt ungetheilt zur Leipziger Oſtermeſſe des laufenden Jahres zu leiſten. Man wendet ſich an die Buchhandlung Brockhaus zu Leipzig, wohin auch die Beyträge zu ſchicken find, Es wird ge⸗ beten, dieſelben auf Poſtpapier zu ſchreiben. Unfrankierte Buͤcher mit der Poſt werden zuruͤckgewieſen. Einruͤckgebuͤhren in den Text oder Umſchlag die Zeile ſechs Pfennige. Von Anticritiken (gegen Iſis-Recenſionen) wird eine Quartſeite unentgeltlich aufgenommen. — ͤ — — — — — — — — — — . ———— ern Leipzig, bey Brockhaus. * = nn . „In der unterzeichneten Buchhandlung iſt erſchienen und in allen ſoliden Buchhandlungen zu haben: Supplement zu Schillers ſämmtliche Werke. Neue Tafchenausgabe, Innhalt: 1) Friedrich von Schillers Briefwechſel an den Freyherrn Heribert von Dalberg. 2) Demetrius. Ein Trauerfpiel, nach dem hinterlaſſenen Entwurfe des Dichters bearbeitet von Franz von Maltitz. Dieſes intereſſante Supplement iſt der in der Cotta'ſchen Buchhandlung erſchienenen neuen Taſchenausgabe von Schillers Werken in 12 Bänden ganz gleich, in Umſchlag broſchiert und koſtet 27 kr. 5 D. R. Marrifhe Buchhandlung in Carlsruhe und Baden. Histoire naturelle des Poissons d'eau douce de Europe centrale par Louis Açass!z. Der Verfaſſer ſammelt bereits ſeit dem Jahr 1830 an den Suͤßwaſſerfiſchen von Europa. Er hat ſie nach dem Leben ma⸗ len laſſen, und ſie werden mit Farben gedruckt. Davon hat er bey der Verſammlung der Naturforſcher zu Freyburg im Breis⸗ gau Muſter gezeigt, welche allen Bepfall eingearntet haben. Je⸗ de Sippſchaft wird wie eine beſondere Monographie bearbeitet mit Bemerkungen uͤber ihre geographiſche Verbreitung, Lebens⸗ art, das Laichen, die Entwickelung, den Fang und den Nutzen. Am Schluſſe des Ganzen werden allgemeine Betrachtungen über die ganze Claſſe folgen. Herr Dinkel hat ſie alle gezeichnet, und Herr Nicolet wird ſie drucken. Dazu kommen Durch⸗ ſchnitte und Abbildungen der Schuppen, fo wie der Floſſen udgl. Sie erſcheinen Heftweiſe, die Tafeln in 4., der Text in 8. Jede Tafel von gewoͤhnlichem Velinpapier nebſt Text koſtet 3 Fr.; auf beſſerem Papier 4, auch der Text in 4. 6. Die ſchwarze Tafel koſtet die Halfte. Die Zahl der Tafeln iſt 90, wird in 2 Jahren fertig ſeyn und ungefähr 250 Fr. koſten. Das erſte Heft enthält die Salmen. Man unterzeichnet beym Verfaſſer zu Neuenburg in der Schweiz und bey Schmerber zu Frankfurt. Im Verlage der unterzeichneten Buchhandlung iſt ſo eben erſchienen und in allen Buchhandlungen vorraͤthig: Ernſt und Laune aus meinen alten Papieren. Von W. Reinhard, ehemal. Staatsrathe. Zwey Bändchen. Elegant broſchiert. Preis fl. 4. in D. R. Marxiſche Buch⸗ und Kunſthandlung in Carlsruhe und Baden. Bey D. M. Raſenhauer zu Erlangen, der kurzlich eine Reife nach Ungarn machte, find Baͤlge von nachſtehenden Voͤgeln um die beygeſetzten Preiſe zu haben: | Ardeapurpureajuv. 2 fl. 30 kr. Carbo cormoranus 4 fl. A. garzetta mit den Federn 7 fl. Glareola torquata 2 fl. — — jur. ohneFedern 2 fl. 30 kr. Pelecanus onoerotalus 18 fl. — ralloides 2 fl. idem etwas defect 12 fl. — nycticorax 2 fl. Ciconia nigra 3 fl. — inv. 1 fl. 30 kr. außerdem noch Ibis falcinellus 3 fl. 30 kr. Arctomys citillus 1 fl. 30 kr. — — juv. 2 fl. Spalax typhlus in Weingeiſt 5 fl. — ——— — — üœ— d auch 20 8 U HER N / RAR nt her 9 Sue wen N 0 e ß ds ur 2 ee e e erste eee een eee 19 e N Band * a eee ain g erer Win b . 168 5 e e m G 2 2 In n h s le Seite ! 785 Buquoy, Skizze der Thierwelt. b 790 Derſelbe, Beantwortung uͤber Unfreyheit. 792 Bücher: H. Schreiber (Taſchenbuch), Rupp, Perty, Prinz Mar von Wied, Fuͤrnrohr, Bulletin de Moscou, Liebig und Poggendorf, Geognoſtiſche Charte von Sachſen, Humboldt, Ehrenberg und Roſe, Buckland. — Perleb, Endlicher, Lindley u. Bauer, Corda, Notaris, Bruch und Schimper. — Schultz, de Candolle, Agardh, Meyen, Treviranus, Raſpail, Dutrochet, Link, Kunth, Berchtold u. Opiz, Forſten, Heget⸗ ſchweiler, Sturm, Link. 847 Zetterſtedt, Fiſcher, Agaſſiz, Gould, Zander, Tſchudi, Guerin, Germar, Grube, Mayer, Herold, Plattner, Leſſing, Grabau, Wilhelmi, Kerkhoven, Hulshoff. 798 Chaudoir, Feronia. 800 Eichwald, Fauna des caſpiſchen Meers. 802 Harzverein. Ahrend, Gebirgsſchichten am Adenberg. 803 Sarefen, Blatt⸗ und Holzweſpen; Elater beyeri, Fig. 820 Zoological Transact. II. 2. — Garner, Anatomie der Muſcheln. 831 Owen, ſeltene Dintenſchnecken. 838 Fr. Cuvier, Springmäuſe. 842 Waterhouſe, Myrmecobius. 845 Weſtwood, heilige Käfer. 849 Gould, Voͤgel aus Auſtralien. : 852 Tſchudis Claſſification der Batrachier. f 860 Gedichte auf die Verſammlung zu Prag von Rumy,'Die: trich, Tauſcher. 865 Regiſter über die Vorträge in allen Verſammlungen der Na⸗ turforfcher und Aerzte von 1822 — 1837. 941. Hauptregiſter des ganzen Jahrgangs 1838. um ſchlag. XI. u. XII. Supplement zu Schillers ſaͤmmtl. Werke; Agaffiz, Histoire naturelle des Poissons; W. Reinhard, Ernuſt und Laune; Vogelbalg⸗Verkauf von D. M. Raſenhauer. Verkehr. Wegen vieler Schwierigkeiten und Unannehmlichkeiten in der Verſendung wird kuͤnftig kein Frey⸗Exemplar mehr an die Mitarbeiter geſchickt, ſondern nach getroffener Ueberein⸗ kunft der Druckbogen mit ſechs Reichsthalern Conv. Muͤnze honoriert. Eingegangen: An Zeitfchriften. eee e Annalen der Phyſik 1837. Nr. 13. 1838. Nr. Brandes Archiv der Pharmacie 1837. 10. 11. 12. 1838. 1 — 3. Pharmaceutiſche Zeitung 1838. Nr. 8 — 18. Richters preußiſche Provinzialblätter 1838. Mai. Blätter für litterariſche Unterhaltung 1838. April — October. Savoye, Panorama de Allemagne I. 1838, 10. 2 Tafeln. Guerin, Revue Zoologique Paris 1838. No. 1 — 8. 10. Bulletin de la societe des Naturalistes de Moscou 1838. 8. No. II. III. p. 111— 334. 1 tab. Germar, Zeitſchrift fir die Entomologie. Leipzig bey Fleiſcher. 1. 1839. 8. 196. 2 Taf. (1 thl. 4 gr.) er Sfi;;je Der 2 8. Thier welt. Vom Grafen Georg von Buquoy. Als der ſtetig fortgeſetzten Zuſammentragung und Syſtemiſie⸗ rung des an der wirklichen Erſcheinungswelt empiriſch Er⸗ faßten, im ſchlichten Sinne bloßer Beobachtung, ohne Verunreinigung derſelben durch Hypotheſen oder irgend vor— gefaßte Anſichten, geht unſerm Innern ein Totalbild auf, das, als ein harmoniſches Ganzes in Eines zuſammengefaßt, uns einen gewiſſen richtigen und dabey aͤußerſt feinen Waturtact verleiht, und an ſich — als Urnorm unſeres Philoſo— phierens uber Natur — dienen kann, das zu ſolchem Principe um ſo tauglicher iſt, inſoferne doch die Reſultate des Philoſophierens Wahrheiten und nicht Chimaͤren ſeyn ſollen, als jenes Totalbild aus der Wirklichkeit unmittelbar ber: vorgieng, und folglich wieder zuruͤck auf die Wirklich— keit paſſen muß. Ich begnuͤge mich hier, aus dem unuͤberſehbaren Bilde der Erſcheinungswelt bloß jenes der telluriſchen Thierwelt auszuheben, dieſes nur zu ſkizzieren, und zwar weſentlich mit Beziehung auf vergleichende Anatomie. Das geſammte Thierreich unſeres Planeten erſcheint dem im Sinne vergleichender Anatomie des Beobachtenden — unter zwey Hauptabtheilungen, als Anverbraten und als Verte— braten; erſtere find (mit Ausnahme einiger Würmer) weiß: kaltbluͤtig, letztere theils rothkaltbluͤtig (Fiſche und Repti⸗ lien), theils vothwarmblütig (Vögel und Saͤugthiere). Die Anvertebraten oder Skeletloſen athmen theils durch Tracheen, und beſitzen dann kein eigentliches Herz und Circulationsſyſtem, theils durch Kiemen, und beſitzen dann Herz ſo wie Circula— tionsſyſtem; keinen von beyden kommt Stimme zu. Die Ver⸗ tebraten oder Skeletthiere athmen entweder durch Kiemen und haben dann keine Stimme, oder durch Lungen und haben dann Stimme; beyden entſpricht Herz und Circulationsſyſtem. Die Iſis Heft 11. 1838. Anvertebraten haben ein bloßes Ganglienſyſtem, einen Bauch⸗ markſtrang (Analogon des großen Sympathicus); die Vertebra⸗ ten nebſtdem auch ein Cerebralſyſtem, das mit dem Gangliens ſyſtem durch den Vagus verbunden iſt .. Bey erſtern verſorgt das Ganglienſyſtem ſowohl die vegetativen als die Senſibili⸗ taͤts⸗Organe, bey letztern hingegen verſorgt das Ganglienſyſtem weſentlich die Organe der Eigen- und Gattungs-Reproduction, das Cerebralſyſtem weſentlich die Sinneswerkzeuge und ſponto— ſeiſtiſchen Mufkeln; * an dieſem Cerebralſyſtem manifeſtiert ſich weſentlich die Selbſtbewußtſeynsthaͤtigkeit, welche am Menſchen ihren Culminationspunct erreicht. Inſoferne der Kopf ſich durch Hirneinſchließen characterifiert, haben eigentlich bloß die Verte⸗ braten einen Kopf, einen mit Freßwerkzeugen verſehenen Knaul, den wir Freßknaul nennen wollen, * nach deſſen Lostren⸗ nung vom uͤbrigen Koͤrper das Thier oft noch einige Zeit fort— lebt, und zwar mit Aeußerung von Spontoſeismus. Das Kno⸗ chenſyſtem der Vertebraten gehört dem ſpontoſeiſtiſchen Muſkel— und Nervenſyſtem an, hingegen fallen die aͤußern harten Theile mancher Anvertebraten, z. B. der Teſtaceen, Cruſtaceen, In⸗ ſecten, dem Hautſyſtem zu. Hinſichtlich der Zeugung beſtehen bey den Anvertebraten theils Monogeniſten, theils Hermaphro⸗ diten, theils Digeniſten, hingegen bey den Vertebraten bloß Di: geniften (Ovipare mit theils aͤußerer, theils innerer Zeugung und Vivipare). Bey den Vertebraten praͤdominiert das Sin⸗ nen-, das Willen- und Verſtandleben, beſonders am Men⸗ » Spontoſeiſtiſche oder willkuͤrlich bewegliche Mufkeln ſtehe n im Gegenſatz zu anſpontoſeiſtiſchen oder unwillkuͤrlich be⸗ wegten, z. B. die Armmufteln zu den Herzmuſkeln am Menſchen. r se Bilden hier nicht die Cephalopoden eine Ausnahme? 50 787 ſchen, hingegen bey den Anvertebraten das reproductive Leben, beſonders an den Zoophyten und namentlich an den Polypen; nur an den Inſecten beſteht nebſtdem auch noch ein ausge⸗ zeichnetes (mit dem hoch entwickelten Ganglienſyſtem harmonie⸗ rendes) Inſtinctleben. Der Taſt⸗ und Geſchmack-Sinn findet ſich bey allen Thieren, die uͤbrigen drey Sinne fehlen häufig, jedoch nie bey den Vertebraten. Die aͤußern Freßwerkzeuge ſind bey den Vertebraten ſtets zwey horizontale ab= und aufwärts bewegliche Kinnladen; nicht fo iſt es bey den Anvertebraten. Mund und After find bey den Vertebraten ſtets einander ent gegengeſetzt; bey manchen Anvertebraten gibt der Mund zugleich den After ab, z. B. bey Meerſternen, Quallen uſw.; bey ans dern iſt er an einer Seite des Koͤrpers uſw. Zwey Nieren und zwey Hoden kommen allen Vertebraten zu. Nieren finden ſich nie bey Anvertebraten, auch kein Harn. Saͤugthiere. Praͤdominierendes Selbſtbewußtſeynsleben. Lebendiggebaͤhrend. Zweyaͤrmige Gebärmutter und ſtets eine Ruthe. Compliciertes Gehirn. Zwerchfell trennt lungenfaſſende Bruſthoͤhle von Bauchhoͤhle; nur ein Kehlkopf am obern Theile der Trachea; ſtets Lippen. Chylus der Milchgefaͤße milchweiß und undurch⸗ ſichtig. Milz allemal links. Die Fleiſchfreſſenden haben voll⸗ kommenes Gebiß und kuͤrzern Darmcanal als die Pflanzenfreſ— ſenden; “ erſtere find mit Klauen, letztere mit Hufen verſehen; erſtere haben kleinere vordere Vierhuͤgel (im Gehirn) als letz tea Vögel. Praͤdominierendes Lungen- und uͤberhaupt Ir⸗ ritabilitaͤts Leben. Eyerlegend. Nur ein einziger Oviductus. Gehen auf Hinterfuͤßen; die Arme find zu Fluͤgeln entwickelt. Luftknochen. Kehlkopf doppelt, nehmlich oben und unten an Trachea. Federbedeckung. Zahnloſer Schnabel. Chylus der Milchgefäße durchſichtig. Kloake gemeinſchaftliche Hoͤhle fuͤr Harn, Excremente und Eyer. Bey Raubvoͤgeln kuͤrzerer Darm— canal und durchaus haͤutiger Magen; bey uͤbrigen Voͤgeln haͤufig muſculöſer Magen, beſonders bey Koͤrnerfreſſenden. Reptilien. Praͤdominierende Venoſitaͤt. Auffallende Verſchiedenheiten in dieſer Claſſe. Kleines Gehirn. Nur ein Theil des venoͤſen Blutes gelangt in die Lungen, daher kal⸗ tes Blut. Zwey Ovarien, zwey Oviducte. Froͤſche und Sa⸗ lamander athmen anfangs durch Kiemen, erſt ſpaͤter durch Lun⸗ gen (Larvenzuſtand). Siſche. Praͤdominierendes Leberleben. Athmen durch Kiemen, daher kaltes Blut. Zwey Ovarien. Schuppen⸗ bedeckung oder nackte knochige Zunge. Knorpelfiſche, Kno⸗ chenfiſche. Cephalopoden, z. B. Sepien, ſind als der Ueber⸗ zus zu betrachten von den Pertebraten zu nachfolgenden nvertebraten; dreyfaches Herz. Inſecten und Arachniden. Praͤdominierendes Tra⸗ * Im ganzen Thierreiche iſt der Darmcanal der Fleiſchfreſſer kurzer als jener der Pflanzenfreſſer. „ 7 Hirnverhältniß bey fleiſch⸗ und pflanzenfreſſenden iſchen. 788 cheal⸗Reſpirationsleben und ſpontoſeiſtiſches Muſkelleben, dann Ganglien- und Inſtinktleben. Metamorphoſe (Larve, Puppe, vollkommenes Inſect). Faſt durchgehends haͤutige Fluͤgel. Haͤu⸗ fig harte Fluͤgeldecken. Tracheenathmung, weder Herz noch Eir⸗ culation. Langer knotiger Bauchmarkſtrang. In den drey Zu⸗ ſtaͤnden der Metamorphoſe find beſonders die aͤußern Freßwerk— zeuge und der Darmcanal auffallenden Veraͤnderungen unter⸗ worfen; dieß zeigt ſich vorzuͤglich bey Scarabaͤen und Schmet⸗ terlingen. Kruſtaceen. Praͤdominierendes Hautleben; die Haut erſcheint in ihren oftmaligen Metamorphoſen bald weich, bald erhaͤrtet. Schuppenſtuͤcke aͤußerlich, die häufig ſehr kuͤnſtlich in einander gefuͤgt find. Manche Kruſtaceen haben viele artiku— lierte Glieder. Langer, knotiger Bauchmarkſtrang. Fuͤhlhoͤrner und Freßſpitzen. Kiemenathmung; oft ſehr viele Kiemen, ſelbſt an den Fuͤßen. Transverſale Kinnladen. Mit zahnartigen Ver⸗ haͤrtungen beſetzter Magen. Zwey Ovarien; zwey Ruthen. Molluſken. Praͤdominierendes Druͤſenleben. Kiemen⸗ athmung. Fleiſchig weicher Ganglienkranz um Oeſophagus und zerſtreute Ganglien nach der Bauchſeite zu. Mehrere Acepha⸗ len bleiben beſtaͤndig an Felſen bevefligt. Zu den Nolluſken laſſen ſich auch die Cirripeden zaͤhlen. Würmer. Praͤdominierendes Ganglienleben bey den höheren, hingegen Pflanzenleben bey niederen? Viel Aehnli⸗ ches mit Inſectenlarven, aber keiner Metamorphoſe unterwor⸗ fen und mit unentwickelteren Organen des Spontoſeismus ver⸗ ſehen. Manche ſo nervenarm beynahe wie Zoophyten. Stern⸗ Weder Herz noch Zoophyten. Praͤdominierendes Pflanzenleben. foͤrmig, Mund in der Mitte der Radien. Circulationsſyſtem. Keine Spur von Nerven. Entſtehen haͤu⸗ fig urſpruͤnglich durch generatio aequivoca. Die zu dieſer Claſſe gehörigen Thiere weichen im Bau ſehr von einander ab. Wenn ein nicht mißgebildetes, ſondern normal gebildetes Thier in einer der manchfachen Beziehungen von den uͤbrigen Thieren derſelben Claſſe abweicht, ſo iſt ſolche Abweichung allemal nur aͤußerlich ſcheinbar; die Analogie des Baues tritt ſogleich wieder hervor, ſo wie man den innern Bau anatomiſch wuͤrdigt, z. B. bey Cetaceen, die Saͤugthiere find bey aͤußerer Fiſchform. Die Thiere characteriſieren ſich vor: zuͤglich durch ihre Innerlichkeit, die Pflanzen hingegen vorzüglich durch ihre Aeußerlichkeit. Dem Menſchen, als höchſtes Thier — entſpricht die vollendetſte — In⸗ nerlichkeit; Superlatid von Selbſtbewußtſeynsthaͤtigkeit. Eigentliche Zähne befigen nur die Säugthiere, * Repti⸗ „Die höheren wären den Molluſken vorzuſetzen, die niederen nachzuſetzen. Es gibt indeß auch gänzlich zahnloſe Säugthiere, als die Ameiſenfreſſer, e Wolfer. 5 789 lien » und Fiſche in Kiefern, endlich die Echinodermen (zu 300: phyten gehörig) in eigenen, nicht als Kiefern zu betrachtenden Organen. Zahnartige Erhabenheiten und Verhaͤrtungen z. B. innerhalb des Schnabels mancher Voͤgel, oder innerhalb des Magens der Krebſe uſw. gehoͤren nicht hieher. Der ei— gentliche Zahn entwickelt ſich, als Krone und Wurzel, aus der in der Zahnhoͤhle ſchon am Foͤtus ſich bildenden weichen Gal— lert; ſolche Zahnentwicklung erfolgt von außen nach innen zu. Es gibt einfache und zuſammengeſetzte (aus mehreren Theilen zuſam— mengekittete) Zähne, Die Zähne der Fiſche ſtecken theils im Zahn: fleiſche, theils in den Kiefernknochen, und verwachſen dann bis zur Untrennbarkeit mit denſelben; daher geſchieht hier der Zaͤhn— wechſel durch Abbrechen des alten Zahnes von ſeinen Wurzeln und durch Hervorſchießen des jungen hinter jenen oder mitten durch jene Wurzeln. Die Zaͤhne der Carnivoren entwickeln Kro— ne und Wurzeln zugleich und behalten fortan ihre Geſtalt; die Zaͤhne der Herbivoren hingegen aͤndern bald ihre Geſtalt durch Abnutzung, und erſt nach beynahe abgenutzter Krone entwickelt ſich die Wurzel. Bey der fortſchreitenden Entwicklung der Kinn⸗ laden der Saͤugthiere fuͤllt ſich allmaͤhlich die Zahnhoͤhle von un: ten hinauf aus, hiedurch wird der Zahn nach und nach gehoben, wird ſcheinbar laͤnger und faͤllt endlich im Alter aus. In Uebereinſtimmung mit dem Geſetze, daß der ſich ent— wickelnde Embryo allmaͤhlich die Stufenleiter der geſammten Thiergruppe in aufſteigender Richtung wiederhole, ſteht folgende Erſcheinung: bey der aufſteigenden Thierreihe erſcheint zu unterſt das Männliche uud Weibliche nur verworren characteriſiert; mehr entſchieden characteriſiert bey den höheren Thieren, bis end— lich am Menſchen, Mann und Weib vollkommen charalteriſiert, jedes fuͤr ſich hervortreten. Dieſer Reihe analog iſt der maͤnn— liche Menſchenembryo anfangs, den Genitalien und dem Ge— ſammt⸗Habitus nach, unentſchiedenen Geſchlechts, wird abersall— maͤhlich mehr und mehr entſchieden maͤnnliches. Der weibliche Menſchenembryo iſt anfangs, den Genitalien und dem Geſammt⸗ Habitus nach, unentſchiedenen Geſchlechts, wird aber allmaͤhlich mehr und mehr entſchieden weibliches. Selbſt der ſich entwi— ckelnde Knabe ſtreift allmaͤhlich die noch ruͤckgebliebenen Zuͤge der Weiblichkeit von ſich ab und erhebt ſich zur vollen Maͤnn— lichkeit; und eben ſo befreyt das ſich entwickelnde Maͤdchen ſich allmaͤhlich von den noch ruͤckgebliebenen Zügen der Maͤnnlich— keit und erhebt ſich zur vollen Weiblichkeit. Junge Maͤdchen haben noch etwas Knabenhaftes; junge Knaben noch etwas Maͤdchenhaftes. Letzteres veranlaßte von Alters her Paͤderaſtie. Bey auf niederer Stuffe des Thierlebens Stehenden und dafuͤr vegetativ hoͤher Geſtellten, iſt die Fruchtbarkeit groͤßer als bey auf höherer Stuffe des Thierlebens und dafür vegetativ niedriger Stehenden; *** ferner bey Waſſerthieren größer als »Die Schildtroͤten beſitzen keine Zähne, Die Kinnladen bes deckt ein hoͤrnerner Ueberzug, der oͤfters durch Einſchnitte zahnahnliche Hervorragungen bildet. Die Enöcherne äußere Hülle dieſer Thiere hat eine Oeff⸗ nung“, welche durch die Mundmaſſe verſchloſſen wird; die knoͤcherne Grundlage dieſer Maſſe, ähnlich einer fuͤnfſeiti⸗ gen Laterne, traͤgt 5 bewegliche Zaͤhne uſw. Das hoͤchſte Beyſpiel der Fruchtbarkeit am menſchlichen 790 bey Landthieren; ferner bey plaſtiſchen Thieten (wo Repro: duction praͤdominiert) größer als bey irritabeln (wo Arte— rioſitaͤt und ſpontoſeiſtiſche Muſcularitaͤt praͤdominiert), z. B. bey Herbivoren größer als bey Carnivoren, unter den Saͤugthieren. Kunſttriebe entſprechen unter den Saͤugthieren beynahe nur einigen Nagern, z. B. dem Biber, dem Pfeifhaſen uſw.; weit mehr entſprechen die Kunſttriebe den Vögeln; ganz vor⸗ zuͤglich aber den Inſecten, z. B. den Ameiſen, Bienen uſw. Beantwortung des meine Anſichten uͤber menſchliche Unfreyheit bekämpfen⸗ den Aufſatzes (Iſis Heft III. 1838, 5 161). ei vom Grafen Georg von Buquoy. Abermals des Genuſſes theilhaft, mich mit Herrn L. in philoſophiſch wiſſenſchaftlichen Rapport ſetzen zu koͤnnen, erwie⸗ dere ich auf deſſen oben citierten Aufſatz Folgendes: Leider laſſen ſich die, aus meinem großen philoſophiſchen Werke, bloß ausgehobenen Saͤtze — erſt dann recht ver: ſtehen, wenn ich jenes Werk werde oͤffentlich bekannt gemacht haben. Da jedoch dieſes ſobald nicht geſchehen dürfte, fo ge⸗ denke ich, binnen Kurzem, einen ſyſtematiſchen Ueberblick des Allerweſentlichſten aus jenem Werke, als Prodromus zu einer Reform in der ſeit Jahrtauſenden uͤblichen Philoſophierens— Methode, an die Redaction der Iſis einzuſenden, und hoffe dann richtig verſtanden zu werden, und fo — Einver— ſtaͤndniß mit meinen Behauptungen bey meinen Leſern zu er⸗ langen. Bis dahin — bitte ich dieſelben, namentlich den von mir hochgeehrten Herrn L., ſich an folgende — Säge, ihrer tiefen Bedeutung nach, zu gewoͤhnen; ich ſage, zu gewoh⸗ nen, denn ſie paſſen in die bereits durch Obſervanz ſozuſagen legitim gewordene Philoſophierensweiſe durchaus nicht, vor— zuͤglich nicht in die ſeit Plato uͤblich gewordene, der dem Duͤn— kel des Menſchen, in poetiſchem Pathos), manch Hinreißendes zwar vordeclamierte, aber haͤufig — mehr als Dichter denn als Philoſoph ſprach, und ſich — allzukuͤhn hingeworfener Machtſprüche — ſchuldig machte. Meine nüchternen pro: ſaiſchen Saͤtze lauten ſo: Der Menſch — ſteht nicht Über der Natur, nicht außer der Natur, — er iſt integrierender Theil nur — der Natur; er iſt durch und durch bedingt beſchraͤnkt end— lich naturhaft guoischaft. Unbedingt unbeſchraͤnkt unend⸗ lich, nicht mehr naturhaft, nicht mehr pvoss:haft, metaphy⸗ ſiſch — iſt nur das Univerſum, dieß, dem Raum und der Zeit nach, als Unendliches genommen, welches dann Bott das Abſolutum zu benennen iſt, die unendliche Alle Leiblichkeit und All-Selbſtbewußtheit. Am Men- ſchen iſt Alles, ſelbſt das transcendenteſte Denken, beſtimmten Weibe fuͤrs ganze Leben iſt 60 Kinder, indeß iſt die ge woͤhnliche Anzahl Junge bep gewiſſen Fliegen bib 20,000, 791 Geſetzen (beſſer Naturnothwendigkeitsnormen) unterworfen, na⸗ mentlich das Denken — den logifchen Geſetzen; wie das Denken — iſt auch das jedesmalige im Menſchen ſich geſtal— tende Wollen — Geſetzen der Wothwendigkeit unter: than, das Wollen, das nicht der Menſch in ſich — feiber ſchafft, ſondern — das dem Menſchen ſich auforingt fo oder fo, nach Maaßgabe der jedesmaligen Combination aus feiner individuellen Seartung und aus der Summe von Anfluenzen auf ihn. Der Menſch handelt inſoferne frey, als er nach ſeinem Willen ſtets (dem primaͤren oder ſecundaͤren) handelt; aber der Menſch iſt, hinſichtlich des Zuftandebringens feines Wollens — ganzlich unfrey. Der Menſch vermag Metagempiriſches aus ſich heraus zu producieren zwar, aber nie — Metaphyſiſches, d. h. nicht mehr Naturhaftes, nicht mehr &gig-haftes. Von Gott dem Abfolntum, vom Metaphyſiſchen, kann der Menſch bloß den Einfall haben; daher ſage ich als Menſch: All meine Me: taphyſik — reduciert ſich auf bloß glaͤubig von mir erhorchte goͤttliche Offenbarung, wenn es doch ja eine ſolche Offenbarung für mich gibt; gibt es keine, fo reduciert ſich all meine Me— taphyſik — auf ein leeres Nichts. Da Gott das Ab— ſolutum, als Unbeſchraͤnktes, durch kein zweptes Seyn — in feinem Senn — beſchraͤnkt ſeyn kann, ſondern nothwen— dig das einzige Seyn iſt, — ſo iſt entweder das als uns endlich gedachte Univerfum ſelbſt — Gott, oder — es exiſtiert nur Gott, und dem Univerſum — kommt dann kein Daſeyn zu. Gott und Welt annehmen, — dieß iſt ein Abſurdum. Entweder iſt die Welt ſelbſt — Gott, oder nur Gott beſteht, und die Welt ift exiſtenzlos, fie iſt dann gleichſam ein aus Gott heraus emanierter ewiger Ge⸗ danke uſw. Doch! ich verliere mich hier in Süße, die nicht zu meinem Thema mehr gehoͤren; ich eile daher zur unmitz telbaren Beantwortung des oben erwähnten Aufſatzes ſelbſt. Die Unfrepheit des Menſchen ſetze ich eben nicht darein, daß er, Über gewiſſe Gränzen hinaus, nicht mehr frey ſeyn ſoll, wie man ſagt, ſondern darein, daß, auch bey der tugendhafteſten Weiſe feines Wollens und Han⸗ delns, bey dem ſtaunenswertheſten Grade durch ihn kund gege— bener Selbſtbeherrſchung (wie man ſich unrichtig aus— zudruͤcken pflegt), er keineswegs als frey, ſondern — als ſeyend von wirdevoller Geartung, ſich erwieſen ha— be. Wenn ein beſtimmtes Wollen in mir zu Stande kommt, ſo geht allemal ſolchem Zuſtandekommen, meinerſeits, ein wWahlact voran, wo zwey einander widerſprechende Lo— ckungen (3. B. nach — Racheuͤben an meinem Feinde, oder nach — Gutes Erweiſen meinem Feinde) meinem Begehrungs— vermoͤgen vorſchweben; geht nun als Reſultat eines Wahlactes ein ſolches Wollen und Handeln meinerſeits hervor, daß, mit Hintanſetzung der boͤſen Anlockuug, die der Tugend entpre— chende Lockung — in mir das Uebergewicht erhält, welches Res ſultat ſo und nicht anders — ſich mir aufdringt, nicht etwa nach meinem Belieben — ſo und nicht anders ausfällt, — fo habe ich nicht eine mir innwohnende Frey⸗ heit beurkundet, ſondern — eine mir zukommende würde— volle Seartung, laut welcher — die Lockung zum Boͤſen, in mir, gar nicht die Ueberwucht erlangen kann, man merke wohl, gar nicht kann, und dieß zwar — meiner Sear— tung nach. Wollte ich da ſagen: Ich bin ein freyes We⸗ fen, denn das gute Princip hat in mir das boͤſe Princip bes 792 ſiegt/ — ſo koͤnnte derjenige, an dem, in gleichem Falle als ich, ein entgegengeſetztes Wollen und Handeln als Reſul⸗ tat ſeines Wahlactes hervorgegangen waͤre (der ſich z. B. an feinem Feinde rächen möchte), mit eben dem Rechte aus: rufen: Ich bin ein freyes Weſen, denn das boſe Prinz cip hat in mir das gute Princip beſiegt; in frechem Hohne koͤnnte er noch hinzuſetzen: Ich war nicht ſchwach genug, um mich durch Sefühlsfaſeley einlullen zu laſſen uſw. Wollte man jedes Weſen — frey nennen, das ine nerhalb gewiſſer Gränzen einen gewiſſen Grad innerer Selbſtbeſtimmung äußert; fo waͤre auch die, nach be— ſtimmter geometrifher Form zu Cryſtallen anſchießende Mut terlauge — als ein freyes Weſen — zu erklaͤren, da ſie ihren Errſtalliſationstrpus ſehr beſtimmt jedesmal äußert (cchießt z. B. das Vochſalz ſtets in Wuͤrfeln an), wo nicht allzu große Hemmniſſe von außen eintreten; geringere Hemm⸗ niſſe überwältigt fie ſogar, indem fie, iſt fie während des Erp— ſtalliſierens ringsum eingeſchloſſen, nicht ſelten die "Hülle ſprengt. Einen noch hoͤhern Grad von Freyheit in eben er— waͤhntem Sinne (nehmlich Freyheit — falſch ausgedruͤckt) aͤu⸗ ßert die Pflanze, die, wenn aͤußere Umſtaͤnde nicht allzu un— guͤnſtig auf fie einwirken, aus manchfachen verweſenden ani— maliſchen und vegetabiliſchen Stoffen im Humus — ſtets ein und dieſelben Saͤfte nur — bereitet uſw. ö Ich denke, mit dem wenigen hier Geſagten — ſatt⸗ ſam erwieſen zu haben, daß zwiſchen Herrn L. und mir — nicht Verſchiedenheit der Anſicht herrſche, ſondern, daß Herr L. bloß, ſtatt des Ausdruckes moraliſche Würdigkeit, — nicht ganz richtig des Ausdruckes moraliſche Freyheit — ſich bedient. Hiernach moͤchte aber Herr L. ſich leicht mir verſtaͤndigen hinſichtlich der ſaͤmmtlichen Einwür— fe, die fein Auffatz gegen meine Anſichten enthaͤlt; es deucht mich daher überfluͤſſig, noch weiter über dieſen Gegens ſtand zu ſprechen. Taſchenbuch fur Geſchichte und Alterthum in Suͤddeutſchland. Herausgege⸗ ben von Dr. Heinr. Schreiber. Freyburg bey Emmerling. 1839. 392. 1 Tafel. Ueberall haben ſich in Deutſchland hiſtoriſche, vorzüglich an: tiquariſche Geſellſchaften zuſammengethan, um das Dunkel un⸗ ſerer Geſchichte aufzuhellen und die Belege dazu aus der Erde zu graben. Jaͤhrlich erſcheinen in allen Provinzen Berichte uͤber die Thaͤtigkeit dieſer Geſellſchaften. Es iſt daher an der Zeit, die Ergebniſſe dieſer raſtloſen Forſchungen zuſammenzuſtellen und daraus Folgerungen für den ehemaligen Zuſtand unſeres Va⸗ terlandes zu ziehen. Fuͤr das ſuͤdliche Deutſchland iſt dieſes Taſchenbuch ein willkommener Vereinigungspunct fuͤr alle, wel⸗ chen die Vorzeit am Herzen liegt uud welche ein Scherfflein aus derſelben beyzutragen haben. Dieſer erſte Band enthält zwar nur Aufſaͤtze von dem Herausgeber; das Werk ſteht aber jedem offen, der darein arbeiten will. 793 Voran eine ausführliche Geſchichte von Balthaſar Hub: maier, Stifter der Wiedertaͤufer auf dem Schwarzwalde, groͤß— tentheils aus ungedruckten Quellen in den Archiven von Frey— burg, Baſel, Waldshut, Schaffhauſen und Zuͤrich. Es iſt ein wichtiger Beytrag zur Geſchichte der Religionskaͤmpfe in Deutſchland. S. 131 folgt eine ſehr lehrreiche Unterſuchung uͤber die Keltengraͤber am Oberrhein mit einem Vorwort uͤber die aͤlte— ſten Nationalwaffen der Kelten und Germanen. Es wird we— nig Alterthumsforſcher in Deutfchland geben, welche ſelbſt fo viele Ausgrabungen und in ſo verſchiedenen Gegenden veran— anſtaltet haben, wie der Herausgeber. Er ſelbſt beſitzt eine rei— che Sammlung von ſolchen Alterthuͤmern, theils aus Graͤbern, theils aus untergegangenen Staͤdten, ſowohl aus dem Breis— gau als dem Elſaß, aus Schwaben und der Schweiz. Es war ihm daher moͤglich, die gefundenen Gegenſtaͤnde zuſammenzu— ſtellen und daraus auf die Voͤlker zu ſchließen, denen ſie angehoͤren. Er hat ein Unterſcheidungszeichen gefunden, welches, wenn es ſich bewaͤhrt, von großer Wichtigkeit ſeyn wird fuͤr die Entſcheidung, ob ein Grab keltiſch oder germaniſch iſt, und welches Volk mithin in dieſem oder jenem Lande gelebt, wie weit es ſich ausgebrei— tet, in welchem Culturzuſtande es ſich befunden hat u. ſ. w. Dieſes Zeichen beſteht in der Hauptwaffe eines jeden Volks; Die Celten hatten nehmlich nach ihm den Streitmeißel (Cel- tis) aus Erz; die Germanen dagegen den Streithammer aus Stein. Die Celten waren ein in Metallarbeiten ſehr geſchick— tes und zugleich ſehr ſchmuckſuͤchtiges Volk. Er unterſcheidet Huͤgel- und Furchengraͤber, und haͤlt die leztern fuͤr ſolche, worinn ſchon chriſtliche Spuren vorkommen. Dieſer Aufſatz enthaͤlt einen Reichthum von Gelehrſamkeit und iſt für das Alterthum des Oberrheins ſehr wichtig. Faſt moͤchte man aber bedauern, daß nach dieſen Unterſuchungen ſo— viel wie gar keine Ueberbleibſel der alten Germanen am Ober— rhein vorkommen. Es bleibt noch genau auszumachen, um wel— che Zeit die Deutſchen dieſe Gegenden beſetzt und die Kelten verdrängt haben. Die Völker, welche mit Vadomar, Chnodo— mar uſw. gegen die Roͤmer kaͤmpften, lange vor der eigentli— chen Voͤlkerwanderung um 400, waren doch wohl ohne Zwei— fel Deutſche. S. 233. Das Breisgau im Bauernkrieg um 1525.; eben⸗ falls ein wichtiger Beytrag zu dem ſchlechten und deſpotiſchen Regiment jener Zeit. Man muß indeſſen geſtehen, daß es beſſer geworden iſt. Dann folgen S. 311 kleinere Mittheilungen uͤber die aͤlte— ſten Familien in Suͤddeutſchland; zur Geſchichte und Statiſtik des Aberglaubens; Bettler-Induſtrie 1475. Volksſagen, Min⸗ nes und Meiſterlieder; merkwuͤrdige Briefe von Carl von Bur— gund, dem Theologen Lonicerus und dem Juriſten Zaſius; von der Uebergabe Freyburgs an Bernhard von Weimar. U Iſis 1838. Heft 11. 794 Das Nichtentſtandene und das Entſtandene von J. G. Rupp. Zuͤrich bey Orell. 1839. 8. 51. Es iſt ſchwer, uͤber dieſe Schrift ein Urtheil zu fällen, weil ſie Satz fuͤr Satz ſtudiert werden muͤßte, wozu wir jetzt keine Zeit haben. Daher können wir jetzt nur darauf aufmerk ſam machen und den Innhalt anzeigen. Sie enthaͤlt philoſoph. Saͤtze uͤber die allgemeinſten Begriffe der Dinge, namentlich über das Urweſen und fein Verhaͤltniß zu den Dingen, die Entſtehung der Himmelskoͤrper, Entwickelung der Wärme, des Feuers und des Lichts; Scheidung der Maſſen in ſolide, flüf: fige und gasartige Körper, wie Luft und Aether; Entſtehung und Wachsthum der organiſchen Koͤrper; das Menſchenge⸗ ſchlecht mit feinen geiſtigen Verhaͤltniſſen, Senfibilität, Ideen, Sympathie, Sprache, Verſtand, Freyheit, Tugend, Gluͤck uſw. Ueber die hoͤhere Bedeutung der Naturwiſſenſchaften und ihren Standpunct in unſerer Zeit. Eine academiſche Eroͤffnungsrede von M. Perty, Profeſſor. Bern bey Jenni. 1835. 8. 36. Ein intereſſanter Vortrag, welcher gegenwaͤrtig beſonders an der Zeit iſt, wo dieſe Wiſſenſchaften anfangen, ins Leben uͤberzugehen und ſelbſt die Schulmaͤnner daran denken, dieſel⸗ ben in ihre Anſtalten einzufuͤhren. Man muß der Jugend al⸗ les vorlegen, damit ſie erkennen und waͤhlen kann, was ihrem Naturell gemaͤß iſt. Wird ihr 6 Jahre lang nichts anderes als Sprachen vorgekaut, ſo muß ſie endlich glauben, es gebe nichts anderes, und daher kommt es, daß ſie auf der Univerſi⸗ taͤt nicht weiß, wie ſie ihren Bildungsgang einzurichten hat, oder vielmehr ſogleich ſich in das Brodfach ſtellt, mit Vernach⸗ laͤſſigung aller Wiſſenſchaften, welche zur allgemeinen Bildung gehoͤren und den Studierten billig auszeichnen ſollten. Daher muß man nicht ſelten die Unwiſſenheit von ſogenannten Stu— dierten wirklich bewundern, als welche ſich nicht ſchaͤmen, ganz naiv zu ſagen, daß ſie das und jenes nicht zu wiſſen brauch⸗ ten, ja ſelbſt Geſchichte und Geographie nicht in ihren Kreis gehoͤrten. Viele halten es ſogar fuͤr ein Verdienſt, das nicht zu wiſſen, was nicht unmittelbar zu ihrem Amte gehoͤrt. Sie fühlen nicht, daß man fie in der guten Geſellſchaft ſtehen laͤßt: denn ſie finden immer andere. Das ſind die Folgen der ehe⸗ maligen ſchlechten, d. h. beſchraͤnkten Erziehung, welche hoffent⸗ lich bald ausbleiben werden, da man doch anfaͤngt, die allge⸗ meine Bildung von der Abrichtung zu einem Handwerk zu un⸗ terſcheiden. Reiſe des Prinzen Maximilian von Wied durch Nordamericg. Coblenz bey Hoͤlſcher. 1838. Heft 3. 4. 4. Bogen 13 — 33. 8 Tafeln in Fol. er Von dieſem großartigen Werke haben wir die erſte Er- ſcheinung ſchon begruͤßt. Ungeachtet mancher uͤber die noch wil⸗ 50 795 den Gegenden von Nordamerica erſchienener Werke hatten wir doch kein einziges, welches dieſelben nebſt ihren Innwohnern vollſtaͤndig ſchilderte, oder auch nur ertraͤgliche Abbildungen von den letztern gaͤbe. Die unterrichteten Maͤnner zogen gewoͤhnlich wie auf einer Jagdpartie durch die ungeheuren Strecken und ſahen die Wilden einige Tage; diejenigen, welche Jahre lang unter denſelben lebten, thaten es meiſtens gezwungen und hat— ten nicht die noͤthigen Vorkenntniſſe, und deßhalb auch nicht den Willen, alles planmaͤßig zu beobachten. Der Prinz Max beſitzt nicht bloß die erforderlichen Kenntniſſe eines allgemeinen Reiſenden, ſondern auch die naturhiſtoriſchen in hohem Grade; hat ſich außerdem Jahre lang auf dieſe Reiſe und das Stu— dium der nordamericaniſchen Wilden vorbereitet, geſtuͤtzt auf die Erfahrungen ſeiner beruͤhmten Reiſe in Suͤdamerica, und eigent— lich dadurch veranlaßt, nehmlich durch den Forſchungsdrang, das Leben und Weben der ſuͤdlichen Wilden mit dem der noͤrd— lichen zu vergleichen und daraus Schluͤſſe für die Urvoͤlke— rung Americas zu ziehen und die Geſchichte der Menſchheit uͤberhaupt zu erweitern. Was man unter ſolchen Umſtaͤnden leiſten kann, liegt am Tage. Auch hatte der Prinz einen ſehr geſchickten Zeichner, C. H. Bodmer, bey ſich, welcher nicht bloß die merkwuͤrdigen Landſchaften aufgenommen, ſondern eine Menge Portraite verſchiedener Wilden nebſt ihren Spielen und Geraͤthſchaften meiſterlich geliefert hat, augenſcheinlich mit einer Treue und in einem Maaßſtabe, wie wir noch nichts aͤhnliches beſitzen. Die Geſichter ſind Zug fuͤr Zug dargeſtellt. Die großen Foliotafeln ſind meiſtens in Paris von beruͤhmten Kuͤnſt— lern geſtochen und auch daſelbſt gedruckt. Wie raſch das Werk vorwaͤrts ſchreitet, beweiſt ſchon die Menge der großen Tafeln, wovon jede viele Monate lange Ar— beit fordert, wie auch vorzüglich die zahlreichen Bogen des un— gemein reichhaltigen Textes, gedraͤngt voll von den manchfaltig— ſten Beobachtungen uͤber Menſchen, Gegenden, Cultur, Geog— noſie, Botanik und Zoologie. Der Prinz beſchreibt hier die Steinkohlenwerke von Mauch⸗ Chunk, reiſt ſodann nach Bethlehem und von da uͤber Allen— town, das Alleghany-Gebirg nach Pittsburg, wobey die Thiere und Pflanzen des Landes und beſonders die Merkwuͤrdigkeiten am Ohio beſchrieben werden, auch Seltenheiten wie Trionyx, Menopoma und Menobranchus; jener oder der Alleghany— Salamander lebt in Menge im Ohio und heißt daſelbſt Alli— gator, iſt ſehr gefraͤßig und ſchadet beſonders der Fiſchbrut, wird auch an der Angel gefangen mit kleinen Krebſen; des Winters verkriecht er ſich in den Schlamm. Der groͤßte maß gegen 14“. Der Menobranchus lateralis hat dieſelbe Größe und Lebensart. Der dortige Corvus corone ſcheint von dem unſerigen verſchieden zu ſeyn. Dann gieng die Reiſe auf dem Fluſſe nach Neu-Harmo⸗ nie Über Cincinnati, Louisville und das Übrige Stuͤck zu Lande, wo wieder die merkwuͤrdigen Thiere und Pflanzen, ſo wie die Landescultur beſchrieben werden, vorzuͤglich aber die Umgebung von Neu: Harmonie am Wabaſch, wo der Winter 1852 — 1833. zugebracht wurde. Der Ort gehoͤrt dem beruͤhmten W. Macrure, und wird gegenwaͤrtig bewohnt von den bekannten Naturforſchern Say und Leſueur. Bison, Elk (Cervus canadensis sive major), der ſchwarze Bär, der Biber und Felis concolor ſind ausgerottet. Haͤufig aber noch der virgi⸗ 796 niſche Hirſch, Wolf (Canis lupus), der graue Fuchs (Canis einereo-argenteus); die Wild-Cat (Felis rufa), der Rakhun (Procyon lotor), das virginiſche Beutelthier (Didelphys virgi- niana), Stinkthier (Mephitis mesomelas); Fiſchotter (Lutra canadensis), der Mink oder Foutereau (Mustela vison), der Fiſcher (Mustela canadensis), Hermelin, Murmelthier oder Ground-Hog (Arctomys pruinosus), Ondatra (Fiber zibethi- cus), Lepus americanus, Seiurus einereus, rufiventris, Ta- mias striatus, Pteromys volucella, Gerbillus canadensis, Mus leucopus, Scalops canadensis, Hystrix dorsata. Unter den Voͤgeln der Truthahn wild und haͤufig, Kra— genhuhn (Tetrao Umbellus), Haidenhuhn (Tetrao Cupido), Repphuhn (Perdix virginea), Papagey (Psittacus carolinen- sis), uͤberwintert bey Schnee und Eis, felbft bey 11 Grad Kaͤlte; liebt beſonders die Fruͤchte der Platanen und die Aepfel. Ueber den Winterſtand der Voͤgel liegt eine Tabelle bey. Ver— ſchiedene Lurche, Fiſche und Muſcheln. Vollſtaͤndige Schilde⸗ rung der dortigen Einrichtungen und Verhaͤltniſſe, der Jagden, der Arbeiten von Say und Leſueur. Verzeichniß der Wald⸗ baͤume mit den dortigen Namen, was ſehr wichtig iſt. Die Thiere werden critiſch beſchrieben. Im Maͤrz 1833. gieng die Reiſe nach St. Louis am Miſſiſippi; Schilderung der Indianer, des Pelzhandels uſw. Nach einem längeren Aufenthalt gieng der Zug nach Leaven- worth an den Graͤnzen der Anſiedelungen, wobey wieder Schil⸗ derungen der Wilden vorkommen, des Gelaͤndes, der Thiere und Pflanzen. Das Werk iſt fuͤr jederman geſchrieben, fuͤr den Menſchen uͤberhaupt wie fuͤr den Naturforſcher, fuͤr den Landſchaftsmaler wie fuͤr den Geognoſten; es wird jeden Leſer unterhalten und ſeine Wißbegierde befriedigen. Unter den Tafeln find 4 in einfachem Folio. Sie ftel- len vor eine Waldanſicht am Tobihanna im Alleghany-Gebir⸗ ge; einen Opferplatz der Mandan-Indianer; Felſen, genannt die Citadellen am obern Miſſouri; einen Häuptling der Crih— Indianer, hoͤchſt characteriſtiſch dargeſtellt. Die andern 4 Tafeln find in Doppel-Folio. Ein Fac- simile einer indianiſchen Malerey, zween Kaͤmpfer; Scalptanz der Moͤnnitarris, eine manchfaltige und ſonderbare Scene, wo— bey uͤbrigens wenig getanzt wird und die Leute ſich vielmehr nur ſehr ernſthaft anſehen; Vereinigung des Jellow-Stone⸗ Fluſſes mit dem Miſſouri, eine huͤgelige weite Landſchaft, ein Dacota-Krieger in Lebensgroͤße in ſeiner ſonderbaren Kleidung und mit dem gewoͤhnlichen ernſthaften Geſicht, voll ſcharfer Leiſten und Ecken. Es ſind Tafeln, welche wuͤrdig waͤren, unter Glas gehaͤngt zu werden. Naturhiſtoriſche Topographie von Regensburg, bearbeitet von Dr. Fuͤrnrohr. Regensburg bey Manz. 1. 1838. 8. 302. 1 Tafel, Regensburg hat ſich bekanntlich ſeit den aͤlteſten Zeiten in der Geſchichte ausgezeichnet, als roͤmiſche Stadt, ſpaͤter als 797 Sitz der bayeriſchen Herzoge, berühmter Biſchoͤfe, zuletzt des Reichstags; ferner durch die Schifffahrt auf der Donau, durch Handel und Gewerbe, und endlich durch viele ausgezeichnete Gelehrte, beſonders in der Naturgeſchichte. Zwar hat der be— ruͤhmte Leibarzt Schaͤffer eine mediciniſche Beſchreibung dieſer Stadt geliefert: allein ſchon vor 50 Jahren, und daher war es ſehr wuͤnſchenswerth und nuͤtzlich, eine neue zu erhalten. Die vorliegende ſcheint auch billigen Forderungen vollkommen zu ent: ſprechen. Sie gibt ein vollſtaͤndiges und treues Bild der ein— ſchlaͤgigen Anſtalten und Leiſtungen, wobey der Verfaſſer ſehr thaͤtig durch Forſter, Herrich, Roch, Schmöger und Voith unterſtuͤtzt worden iſt. Es werden 3 Baͤnde: der vor— liegende enthaͤlt den geſchichtlichen, climatologiſchen und geogno— ſtiſchen Theil. Die Pflege der Naturwiſſenſchaften wurde, abgeſehen von Albertus Magnus, erſt wach im 18ten Jahrhundert, aber dann auch ſogleich mit ſehr lebhafter Thaͤtigkeit, beſonders durch den Leibarzt Schäffer, welcher große zoologifche Kupferwerke herz ausgegeben, durch Hoppe in der Botanik, Heinrich in der Phyſik und durch mehrere andere. Gegenwaͤrtig iſt eine bedeu— tende Zahl von tuͤchtigen Maͤnnern faſt in allen Faͤchern der Naturkunde daſelbſt in großer Thaͤtigkeit. Das Geſchichtliche beginnt mit den aſtronomiſchen und meteorologiſchen Forſchun— gen, welchen die zoologiſchen, botaniſchen und mineralogiſchen folgen. Ueberall werden die Sammlungen, Schriftſteller und ihre Werke mit Sachkenntniß geſchildert. Was den Maiden— burg betrifft, ſo muͤſſen wir bemerken, daß das ungedruckte Werk: „de naturis rerum,“ nicht von ihm ſeyn kann, weil es ſchon von Vincentius beluacensis citiert wird. Darauf folgt S. 191 der climatologiſche Theil, bearbeitet vom Profeſſor Schmöger, worinn 65 jährige Beobachtungen zuſammenge— ſtellt werden. Seite 257 der geognoftifche Theil vom Oberſt— Bergrath Voith, kurz aber bündig dargeſtellt mit allen vor— kommenden Formationen. Das Werk iſt in jeder Hinſicht gruͤndlich und lehrreich, und verdient die Beachtung der Ge— lehrten in vollem Maaße. B u l.l.e.% ien de la société imperiale des Naturalistes de Moscou 1837. V. 1838. I. II. III. 8. Dieſe reichhaltige Zeitſchrift fährt fort, die Arbeiten der Moſcauer Naturforſcher mit vielem Eifer bekannt zu machen. Die vorliegenden Hefte enthalten für Phyſik und Naturgeſchichte mehrere wichtige und zum Theil große Abhandlungen in latei⸗ niſcher, franzoͤſiſcher und deutſcher Sprache. 1857. V. 1824. 7 Tafeln. Enthaͤlt zuerſt eine botaniſche Abhandlung in ruſſiſcher Sprache, t. 1. 2. Stellen Groͤpſe und Samen zerlegt vor. S. 59. Zoubkoff, Description de quelques Cole- optères nouveaux de la mer caspienne, t. 3. 4. ill. Abgebildet, characteriſiert und beſchrieben ſind Cymindis imperialis; Scarites impressicollis; Pro- 798 crustes Inctuosus; Carabus stroganowii; Cephalotes ka- relinii; Eunectes punctatus; Acis zablotzkii, depres sa; Mylabris elegantissima; Cleonis imperialis. 73. Krymnicky, Arachnographiae rossicae Decas pri- ma, t. 5. 6, illum. Charactere und Beſchreibungen von folgenden Gattungen. Tegenaria scalaris; Drassus einereus; Latrodectus 5guttatus fig.; Epeira speciosa, lobata, lepechini, melo, ancora; Thomisus delicatulus; Lycosa rossica, cherso- nensis fig.; Cicada stevenii fig. 89. G. Fischer de Waldheim , Notice sur la nou- velle espèce, Lagotis pallipes, von Bennett beſchrieben. 97. Lettre de Motschoulsky. Ueber ſeltene Kerfe, welche er auf einer Reiſe von Polen, Deutſchland und Italien gefunden hat, ſowie uͤber die Kerf⸗ ſammlungen, Taf. 7. ill. Er ſtellt die neue Käferfippe auf, Thoraxophorus cor- tieinus (neben Proteinus) und bildet fie ab; ebenſo Sparty- cerus rondani (Monotoma), Monotoma quadrifoveolata, Scydmaenus motschoulskyi. 1838. J. S. 3. Baron de Chaudoir, tableau d'une nouvelle subdivision du genre Feronia Dejean. Eine ſehr genaue Claſſification mit kurzen Characteren und mit Angabe der Gattungen, welche zu den zahlreichen neuen Sippen gehoͤren. Es ſind folgende: I. Erſtes Glied der vorderen Zehen des Maͤnnchens nicht quer. 1) Sogines, Poecilus punctulatus. 2) Poecilus cupreus, erythropus, versicolor, lucublan- dus, chaleites, cursorius, dimidiatus, viaticus, mar- ginalis, lepidus, gebleri, gressorius, striato-pun- etatus, erenatus, chalybeipennis, puncticollis. 3) Carenostylus, Poecilus infuscatus. 4) Trirammatus fulgidus, P. unistriatus. 5) Hypherpes, Platysma amethystimum, castaneum, brunneum, 6) Haplocoelus, Platysma triste. 7) Dysidius, Omaseus morosus. 8) Cyclomus, Poec. conformis. 9) Argutor strenuus, pullus, obscuripes, eruditus, dor- salis, chilensis, rubripes, negligens, rufus. 10) Orthomus, Arg. hispanicus, barbarus, punctulatus. 11) Bothriopterus, Platysma oblongo-punctatum, angu- statum, luezotii, adstrietum, vitreum. 12) Pterostichus parumpunctatus, auratus, rutilans, truncatus, dilatatus, picipes, lasserrei, italicus, py- renaeus, niger, affinis. 13) Metallophilus, Abax interruptus. 799 14) Oreophilus, Pterostichus multipunctatus , sinu- ato-punctatus, bilinei-punctatus, externe-punctatus. 15) Psychobius, Pterostichus spinolae, flavo-femoratus. 16) Petrophilus, Platysma findelii. 17) Arachnoideus, Pterostichus fasciato-punctatus. 18) Agonodemus, Pl. picimanum, graium. 49) Lyrothorax, Pl. caspium. 20) Pseudosteropus, Steropus schmidtii. 21) Steropus aethiops, rufitarsis. 22) Pseudomaseus, Omaseus nigritus, anthracinus, lu- ctuosus, minor, gracilis. 23) Lagarus, Argutor vernalis, cursor. 24) Lissotarsus, Argutor depressus. 25) Haptoderus, Arg. spadiceus, subsinuatus. II. Erſtes Tarſusglied quer. 26) Brachystylus, Poecilus californicus, Platysma validum. 27) Bryobius, Pterostichus jurinei, bicolor, xatartii, heydenii. 28) Glyptopterus, Pterostichus scrobiculatus, schoen- herri, variabilis. 29) Platypterus, Pterost. panzeri, eribratus. 30) Cosciniopterus, Pt. velensüi. 31) Calopterus, Pt. duvalii, prevostii, fossulatus, mink- witzii, variolatus, klugii. i 32) Cophosus magnus, cylindricus, filiformis. 33) Percus lacertosus, parallelus, passerinii, corsicus, paykullii, siculus, navaricus. 34) Cryobius, Platysma ventricosum, pinguedineum, empetricola, frigidum. 35) Diorychoderus, Molops alpestris? 36) Omaseus melas, depressus, magus, altaicus, cor- poulentus, melanarius, ater. 37) Pachymorphus, Omaseus aereus. 38) Lyperus, O. aterrimus, nigerrimus, elongatus, te- nebrosus, 3) Pseudorthomus, Argutor amaroides, 40) Abax ovalis, subovalis, carinatus, porcatus, latus, beckenhauptii, parallelus, parallelipipedus, exaratus, oblongus, subpunctatus, striola, schüppelü, mellyi. 41) Cheporus, Molops striolatus. 42) Molops robustus, elatus, terricola. Noch mehrere ohne beſtimmten Platz. characteriſiert. Jede Sippe iſt S. 20. Derſelbe, Charactere einiger Sippen aus der Zunft der Feronien. 7 1) Scaphiodactylus neben Dyscolus. Feronia moesta, funesta, opaca. 800 2) Chalcochrous neben Camptoscelis. 3) Cyclotrachelus neben Cephalotus. bricosus. Die Sippencharactere ganz ausfuhrlich. Steropus lenis. Steropus tene- ©. 33. Le Comte de Mannerheim, nouveau genre de Coléoptères du Mozambique. Eupyga besckii. Neben Cetonia, ausführlich lateiniſch beſchrieben. S. 37. Ouchakoff, Notice sur un Termes fossile. Tab. 1. In Bernftein, welchen er von Königsberg erhalten hat. Hat Aehnlichkeit mit der Larve von Termes lueifugus. ©. 43. C. Steven, de Pinubus taurico-caucasicis. Es ſind folgende ausfuͤhrlich beſchrieben. Pinus picea Linn., nordmanniana n. t. 2., orienta- lis, maritima Lam b., laricis, sylvestris. S. 54. Th. Schmidt, uͤber ein neues Reagens auf das Jod. S. 58. Th. Landmann, uͤber ein neues Verfah— ren zur Bereitung des kohlenſauren Kalis und des Eſſig⸗ Aethers. S. 62. Mannerheim, Revue eritique de quelques ouvrages récemment parus. Percherons Passales; La- porte’s Coléoptères; Guérin's Genera des Insectes. S. 85. Turezaninoff, Catalogus plantarum in regio- nibus baicalensibus et in Dahuria. II. S. 113. A. Ridyter, über die neue Centaurea calva, critiſch verglichen mit den andern. S. 125. E. Eichwald, Faunae caspii maris pri- mitiae. Voran geht ein Ueberblick über das, was die Alten daruͤber gewußt haben. Es iſt merkwuͤrdig, daß man faſt kei⸗ ne Thiere des ſchwarzen Meeres im caſpiſchen findet. Es feh— len ihm die Rajae, Squali, Gadi, Pleuronectes, Scombri, Engraulides, Mugili, Labri, Spari, Callionymi; Unter den Schalthieren Cerithia, Buceina, Coni, Mi- trae, Trochi, Littorinae, Phasianellae, Patellae, Ostreae, Pectines, Tellinae, Lucinae, Balani; und hat nur in groͤße⸗ rer Menge Mytili, Cardia, Donaces, Rissox, Paludinæ. Keine Palæmones, Careini, Caneri, Paguri, Orchestii, Amphithoës, Ligiæ, Sphæromata. Dann werden folgende neue Gattungen aufgefuͤhrt, cha⸗ racteriſiert und weiter beſchrieben. Cyprinus persa Pall.; Cobitis caspia; Clupea caspia, pontica; Atherina caspia, pontica; Bentophilus macroce- phalus; Gobius sulcatus, affınis, caspius; Syngnathus nigrolineatus, caspius; Astacus leptodactylus, caspius, Paludina variabilis, triton foss,, exigua f., pusilla; Ris- soa caspia f., conus f., dimidiata f.; Neritina liturata; 801 Bullina ustürtensis f.; Spirorbis serpuliformis f.; Cras- satella caspia f.; Mactra earagana f. Cyclas ustürtensis .; Cyrena orientalis, fuscata; Dreissena polymorpha; Mytilus edulis; Donax priscus f.; Venus gallina; Car- dium edule, rusticum; Didaena n. (Cardium) trigonoides, crassa; Monodaena n. caspia, pontica; Adacna n. colora- ta, laeviuscula, plicata, vitrea, Wir theilen hier die Charactere der neuen Sippen mit: Bentophilus: Caput depressum, dilatatum, trunci alepidoti instar verrucis aculeatis undique obsitum; oper- culum branchiale verrucoso - aculeatum; apertura bran- chialis exigua lateralis; pinnæ abdominales sub pectorali- bus infixe, medio connatæ; pinna dorsi duplex, priore 3ra- diata. Gobius macrocephalus. Didacna: Testa inaequilateralis, vertice carinato- acuto; dentes cardinales duo, approximati, profundam fo- veam includentes, laterales nulli. Genus Cardio affine dentibus lateralibus lamellosis nullis ab eo recedens. Car- dium trigonoides. Monodacna: Testa transversa, concava, longitudina- liter subtiliterque costata, dente cardinis simplici, exiguo, distincto, lateralibus nullis, elongata lamella passim postice accessoria; testa antice subhians. Corbula caspia. Adacna: Testa planior, transversa, longitudinaliter plicata aut striata; cardo edentulus aut callus dentis lo- co, foveola adjecta laminaque post callum elongata, in- crassata, ligamentum externum figens; he testæ pars producta et hians. Glycymeris colorata. S. 175. T. Pictor, Coleopteres du Caucase et des Provinces transcaucasiennes, t. 3. Agaricophilus n. (Tritoma pilosa), reflexus. Cholo- vocera n. formicaria; Luperus dubius; Haltica conducta; Cassida hablitziæ; Toxotus mirabilis; Rhagium rufipes; Dorcadion nitidum, dimidiatum; Prionus serricollis. ©. 189. R. Schlippe, über die Dolomitlager des moſkoviſchen Gouvernements und ihre Benutzung. S. 197. Fr. Gebler, barometriſche Hoͤhenbeſtimmun⸗ gen im nordweſtlichen Altai. S. 205. Mannerheim, Revue critique de quelques ouvrages entomologiques de Gistl. III. S. 225. Mannerheim, Lettre sur les Insectes. Sabricius hatte 5250 Gattungen Kaͤfer im Jahr 1801, Dejean in feinem Catalog 223993 de Laporte ſchaͤtzt die in Frank⸗ reich aufbewahrten auf 30,000, und glaubt, es gebe 150000. Es iſt merkwuͤrdig, daß man von den großen Kaͤfern, welche fo häufig in den alten Sammlungen vorkommen, faſt keine mehr findet. Der Herkules lebt nach Forsſt roͤm im faulen Holz auf den Antillen; der Actaͤon nach Lacordaire auf Cayenne in Erdloͤchern, wo ſich die Larven von holzigen Wurzeln ernaͤhren. Faſt alle andern großen fehlen in Dejeans Sammlung. In Paris findet ſich Goliathus cacicus et polyphe- mus. Für einen G. magnus zahlte man kuͤrzlich in England 12,000 Franken. Man weiß nicht einmal recht, wo ſie zu Hauſe ſind, wahrſcheinlich in Africa, weil ſich am Senegal G. mi- cans findet und nach A. Erman G. regius auf Isle du Iſis 1838, Heft 11. 802 Prince im Golf von Guinen. In Petersburg hat man Lon- gimanus et Elephas, wahrſcheinlich aus der Sammlung der Frau Merian. In Braſilien hat Bescke den Anubis cher- vrolat oder Scarabæus hector entdeckt. Se 231. Fr. Hohenacker, Enumeratio plantarum in provincia Talysch ad mare caspicum, Die Namen mit den Arten; die neuen mit Characteren. Ein ſehr großer Aufſatz bis S. 330. Der naturwiſſenſchaftliche Verein des Harzes hielt am 25. July d. J. feine Ste (jährliche) Verſamm⸗ lung zu Goslar. Der z. Präfident des Vereins, Hr. Ober: bergrath Zinden aus Mägdefprung, eröffnete die Verſammlung, welche, des ſchlechten Wetters ungeachtet, doch 43 Mitglieder zaͤhlte und an Glanz der Namen keiner der fruͤheren nachſtand. Herr Bergmeiſter Ahrend aus Goslar ſprach über die Gebirgsſchichten am Adenberge hinter der Oker, namentlich uͤber die Aufeinanderfolge derſelben, wie ſie durch die Anlegung eines durch das Grauwackengebirge, die Formation des bunten Sand⸗ ſteins, den Muſchelkalk, den Keuper und die Lias-Formation fi) erſtreckenden Waſſerlaufs aufgeſchloſſen worden, und uͤber die in den 3 letztern Formationen beobachteten Verſteinerungen. Es ſind dieſe Unterſuchungen die Frucht einer gewiß hoͤchſt ver⸗ dienſtlichen Sjährigen Beobachtung, veranlaßt durch die dem Hrn. Bergmeiſter uͤbertragene Direction des Waſſerlaufsbe⸗ triebs. — Das Floͤtzgebirge an der Nordſeite des Harzes iſt überhaupt für die Geognoſie ſehr intereſſant, theils wegen der ſich darbietenden Gelegenheit in einer Breite von einigen tau⸗ ſend Fuß die Gebirgsſchichten von der Formation des bunten Sandſteins an bis zur Kreide verfolgen zu konnen, theils weil die ſenkrechten, ja groͤßtentheils uͤbergekippten Lagen die ſpaͤtere Erhebung der Harzgebirge zu beweiſen ſcheinen. Die Gegend an der Oker iſt aber vorzüglich in dieſer Hinſicht ausgezeichnet, weil die Erhebung des Granits ſo gewirkt hat, daß die Ge⸗ birgsſchichten bis zu einem Winkel von 45° uͤbergekippt ſind, und daß dem Anſchein nach die Grauwacke auf der Formation des bunten Sandſteins, dieſe auf dem Muſchelkalk ꝛc. ruht. Hr. Regierungsrath Sporleder aus Wernigerode trug im Namen des abweſenden Hrn. Apothekers Hampe aus Blanken⸗ burg einige Notizen uͤber eine neue Buͤrgerinn des Harzes, a er L. 5 vor, und gab ein Verzeichniß er von ihm ſelbſt ſeit langer Zeit auf dem Harze geſammelt Pflanzen zur Anſicht. Fee Hr. Breymann ſprach über eine von der Inſel Angleſea entlehnte neue Roͤſtmethode der Rammelsberger En vi Hr. Bergcommiſſair Dr. Jaſche aus Ilſenburg ſpra uͤber mehrere intereffante Gebirgsarten des oͤſtlichen . . mentlich aus den Floͤzformationen der Grafſchaft Wernigerode, und zeigte viele ausgezeichnete Verſteinerungen. Hr. Regierungsrath Stiehler aus Wernigerode ſprach uͤber die in der Naͤhe ſeines Wohnorts gefundenen Kohlen. 0 Hr. Superintendent Dr. Henrici aus Goslar gab in eis nem glaͤnzenden Vortrage eine neue Theorie der Waͤrme und geiſtreiche Bemerkungen über das Licht und verwandte Objecte 51 803 Hr. Bergfactor Koſt aus Clausthal entwickelte einen Vor⸗ ſchlag zur Darſtellung eines Kraftreſervoirs (Behaͤlters von zu⸗ ſammengedruͤckter Luft). Hr. Paſtor Rimrod aus Quenſtedt trug Beobachtungen über Hoͤhenrauch und neben Widerlegung der gangbaren Hypo⸗ theſen eine neue vor, welche den Hoͤhenrauch aus dem Innern der Erde ableitet, ſo daß er eine vulcaniſche Erſcheinung ſey. Hr. Oberbergrath Zincken las eine ſehr ausfuͤhrliche Ab— handlung uͤber die von ihm in dem verfloſſenen Winter auf dem Eiſe ſehr muͤhſam bewerkſtelligte geognoſtiſche Unterſuchung des Bodethales zwiſchen Thale und Treſeburg, welche viele und hoͤchſt intereſſante Reſultate gegeben hat. Hr. Sarefen, Lehrer an der Berg- und Forſt-Schule zu Clausthal, reichte ein: a) ein Verzeichniß der bis dahin am Harze gefundenen Blatt⸗ und Holzweſpen, welches in 12 Gattungen 164 Arten aufzaͤhlt und viele derſelben mit critiſchen oder die Lebensart be⸗ treffenden Bemerkungen begleitet. Die Beſtimmungen aller Ar⸗ ten find von Hrn. Saxeſen in Gemeinſchaft mit dem Hrn. Forſt⸗ rath Hartig in Braunſchweig gemacht. 30 Arten ſind neu, von Hrn. Sarefen zuerſt gefunden und von Hrn. Hartig in deſſen v. J. erſchienenem Werke uͤber Blatt- und Holzweſpen beſchrieben. — Wir heben Folgendes aus: Cladius albipes Kl. In den Gaͤrten bey Clausthal oft ſo haͤufig an Kirſchbaͤumen, daß dieſe durch den Fraß der Raupe leiden. — Nematus erich- sonii Hart. n. sp. Die Raupe, oben aſchgrau, unten weißlich mit ſchwarzem Kopfe, frißt klumpenweiſe an den jungen Trie⸗ ben der Laͤrchen, und ſcheint unter Umſtaͤnden merklich ſchaͤdlich werden zu koͤnnen. — Nem. laricis H. n. sp. Die Raupe grün, frißt mehr einzeln am Zweige vertheilt als N. erichsonii. — Nem. fraxini H. n. sp. Vor mehreren Jahren wurden die Eſchen in der Naͤhe Clausthals von einer gruͤnen Tenthre⸗ den⸗Raupe arg abgefreſſen, die wahrſcheinlich dieſer Art angehoͤrt. — Nem. parvus H. Unter allen Blattweſpen der Fichte die haͤufigſte, wenigſtens am Oberharze. Die Raupe frißt die Spi⸗ tzen der jungen Triebe noch unter den Schuppen aus. Der Trieb ſelbſt verlaͤngert ſich nicht, bleibt gewoͤhnlich nur 1 Zoll lang, mit dicht zuſammengedraͤngten Nadeln. — Nem. scutel- latus H. n. sp. Einzeln an der Fichte des Obetharzes. Die Angabe Hartigs, als ſolle dieſe Art die an der Fichte am haͤu— figſten vorkommende ſeyn, muß auf einem Mißverſtaͤndniß be⸗ ruhen. — Gen. Dolerus Kl. Obgleich einige Arten mitunter an Baͤumen und Straͤuchern ſitzend gefunden werden, ſo ſchei— nen doch die Raupen nie an ſolchen zu freſſen, daher die ganze Gattung fuͤr Forſte und Gaͤrten ohne Bedeutung ſeyn moͤchte, zumal es nicht unwahrſcheinlich iſt, daß die Futterpflanzen aller Arten in die große Familie der grasartigen Gewaͤchſe, im wei⸗ teren Sinne des Worts, gehören. — Dolerus coracius Kl. Dieſe und andere Arten ſetzen ſich nicht ſelten an junge Fichten und geben dadurch leicht Veranlaſſung zu dem Glauben, daß ſie ſich im Raupenſtande an denſelben nähren. — Tenthredo sca- laris Kl. Einige, auf der Spitze des Kahlenberges (2300 hoch) an Birken gefangene N unterfcheiden ſich alle durch geringere Größere und dunklere Faͤrbung; vielleicht eigene Art. — Ten- thredo viridis L. Diefe u. a. verwandte Arten, wie T. fla- vicornis, T. atra ꝛc. find raͤuberiſcher Natur; oft fand ich fie andere Inſecten (Fliegen, Muͤcken, auch Nematus-Arten) ver⸗ zehrend, jedoch dieſelben Arten auch Blumen freſſend. — Lyda saxicola H. n. sp. und L. abietina II. sp. find wahrſchein⸗ — — 804 lich die & zu L. annulata ejusd. n. sp. und L. annulicor- nis ejd. n. sp. — L. suffusa Kl. In den Gaͤrten bey Claus⸗ thal an Roſen, von deren Blättern die grüne Raupe frißt. Die Angabe Hartigs, daß ſie an Fichten lebe, beruht auf einem Mißverſtaͤndniß. — L. straminipes II. n. sp. Der vorigen Art nahe verwandt, vielleicht nur Spielart, und bis dahin nur am Vorharze im freyen Felde an Straͤuchern gefunden, wo ſich auch an wilden Roſen eine aͤhnliche gruͤne Raupe als die der L. suffusa findet, daher zu vermuthen, daß auch die Strami- nipes an Roſen frißt. „b) Die Beſchreibung einer am Harze aufgefundenen neuen Kaͤferſpecies, Elater heyeri. (Sieh folgende Spalte S. 805.) Hr. Apotheker Lohmann aus Goslar brachte eine Ab— handlung uͤber die Zugutemachung der Rammelsberger Erze. Der Zeichenlehrer Hr. Arckenhauſen aus Goslar (fruͤher in Holland angeſtellt) zeigte zahlreiche, von ihm gefertigte, far⸗ bige Pflanzen-Abbildungen, welche ihrer Treue und Sauberkeit wegen großen Beyfall fanden. Beſonders zeichneten ſich dar⸗ unter die Pilze und unter dieſen wieder die zahlreichen Arten der Gattung Agaricus aus. Dieſe hoͤchſt ſchwierige und vaſte, an Umfang viele natuͤrlichen Familien weit uͤbertreffende Gat⸗ tung hat Hr. Arckenhauſen mit beſonderer Liebe botaniſch ſtu⸗ diert, und feine Abbildungen der Agarici erreichen und uͤber⸗ treffen an Treue die beſten veroͤffentlichten, z. B. die von Gre⸗ ville und Krombholz. Mehrere derſelben, welche noch unabge— bildete Arten darſtellen, verdienten die Veroͤffentlichung ſehr. Ueberhaupt waͤre dem fleißigen Manne ein hoͤherer Wirkungs⸗ kreis zu wuͤnſchen. — Der Verein wird ſich das naͤchſte Jahr in der zweyten Braunſchweiger Meßwoche (um den Naturforſchern Braun⸗ ſchweigs die Theilnahme zu erleichtern, und weil auch manche andere öffentliche Anſtalten in dieſer Zeit Ferien haben) ver⸗ ſammeln, und zwar (durch große Stimmenmehrheit beſchloſſen) zu Blankenburg. In einem aus den Beamten des Vereins (die fuͤr das naͤchſte Jahr in ihrer Function beſtaͤtigt find), dann den Herren 8. t. Ahrend, Rimrod, Saxeſen und Sporleder, fo wie Prof. Blaſius aus Braunſchweig und Bergrath von Unger aus Salz⸗ liebenhall gebildeten Ausſchuſſe wurde noch beſchloſſen, daß bey den kuͤnftigen Verſammlungen des Vereins Sectionen, nament⸗ lich eine zoologiſche, eine botaniſche und eine mineralogifc = ge- ognoſtiſche geſondert arbeiten, alle nicht in das Gebiet der Na: turgeſchichte gehoͤrenden Objecte jedoch der allgemeinen Ver⸗ ſammlung verbleiben ſollen. Auch wurden zur Veranſtaltung fortlaufender meteorologiſcher und beſonders magnetiſcher Beob⸗ achtungen auf dem Brocken Einleitungen getroffen. Den ernſten Verhandlungen folgte ein heiteres Mahl. Nach demſelben blieb noch ein Theil der Botaniker und Zoologen des Vereins theils auf einer Excurſion, theils in manchfach be⸗ lehrender Unterhaltung im Zimmer, bis faſt gegen Mitternacht beyſammen. Auf den folgenden Morgen hatte Herr Bergamts⸗ Affeffor Hagemann ein Einfahren in den Rammelsberg und in die⸗ ſem ein Feuerſetzen veranſtaltet, wobey der Geſchworne, Herr Neſſig, den kundigen Führer und Commentator machte. Die Gaͤſte ſchieden voll Dankes für die freundliche Auf— nahme, welche ſie in Goslar gefunden. Elater heyeri n. sp. von W. Barefen. Benennung zu Ehren des als Entomolog und vorzugs⸗ weiſe als unermuͤdlicher Sammler verdienten Hrn. Stadtfchreis bers Zeyer zu Lüneburg. Elater (Ludius Latr.) heyeri. Ueberall dunkelgruͤn, ins dunkel purpurrothe uͤbergehend, metalliſch glänzend, Fühler des G gekaͤmmt, jedes Glied nur halb fo lang als der ſeitliche Fortſatz deſſelben. Fühler des 2 geſaͤgt, jedes Glied nach außen ſtumpfwinklig abgeſtutzt (Fig. 3. 4.). — An dem kaum ent⸗ falteten Laube verſchiedener Laubholzbaͤume (Ebereſchen, Erlen ꝛc.) in den Thaͤlern des Oberharzes. Spielarten ſind mir nicht vorgekommen, außer in Hinſicht der Farbe, die kaum an 2 Stuͤcken völlig uͤbereinſtimmt, indem wie bey E. aeruginosus F. bald das Grün, bald das Pur— purroth vorherrſcht. Das Gruͤn verſchwindet zuweilen ganz, das Roth dagegen nicht, indem wenigſtens am Thorax und in der Naͤhe des Scutellum ein rother Schein immer ſichtbar bleibt. Der in der Farbe faſt vollkommen mit dieſer neuen Art uͤbereinſtimmende E. aeruginosus F. kommt nur ſelten an Baͤumen, haͤufiger ſchon an niederem Geſtraͤuch, gewoͤhnlich aber nur an Graͤſern und Kraͤutern vor, und unterſcheidet ſich theils durch verhaͤltnißmaͤßig weit breiteren, minder geſtreckten Thorax, theils und hauptſaͤchlich durch die Form der Fuͤhler (beym & jedes Glied eben fo lang als der ſeitliche Fortſatz deſ— ſelben; beym E jedes Glied nach außen rechtwinklig abgeſtutzt; Fig. 1. 2.). — Der in der Form faſt vollkommen mit E. heyeri übereinftimmende E. pectinieornis F. kommt an Bäumen nicht leicht vor und unterſcheidet ſich durch den Mangel des Rothen (nur einen etwas erzfarbenen Schein ſah ich bisweilen) und durch ein tieferes Grün; auch laufen beym & die Seiten— raͤnder des Thorax mehr parallel. — Der ebenfalls in der Form faſt vollkommen uͤbereinſtimmende E. signatus F. unterſcheidet ſich conſtant durch den gaͤnzlichen Mangel des Rothen und durch die ſtrohgelben, nur an der Spitze mit einem gruͤnen Laͤngsfleck gezierten Fluͤgeldecken. Fig. 1. 2. E. aeruginosus F. — Fig. 3. 4. E. heyeri S. | 806 Dr. Liebig und Dr. 3. C. Poggendorff, Handwoͤrterbuch der reinen und angewandten Chemie. In Verbindung mit mehreren Gelehrten herausgegeben. Braunſchweig, bey Vieweg und Sohn. 1 Bd. 1. u. 2. Liefer. Mit der Erſcheinung dieſes Werkes wird ein wirkliches Zeitbeduͤrfniß befriedigt, da aͤhnliche Werke laͤngſt veraltet ſind. Daß wir hier etwas Tuͤchtiges zu erwarten haben, dafuͤr buͤrgen die Namen der beruͤhmten Herren Herausgeber zum Voraus, und der Anzeige zufolge geſellen ſich zu ihnen noch Maͤnner, deren Namen im Bereiche der Chemie und Phyſik einen guten Klang haben, unter andern ein Gay-Luſſac, Henry, Wohler, Turner und Erdmann, und vom Z3ten Hefte an wird Schweiger-Seidel die Herausgabe mit beſorgen. So muͤſſen denn die Erwartungen ſich noch mehr ſteigern, und in der That berechtigen die 2 erften Hefte etwas Ausgezeichnetes zu erwarten. Wenn wir uns im Nachfolgenden einige Bemerkungen erlauben, ſo geſchieht es einzig aus wahrer aufrichtiger Achtung gegen die um die Wiſſenſchaft hoch verdienten Herren Herausgeber, da ſie einzig aus dem Wunſche hervorgehen, daß das Werk, das ſich in ſo mancher Hinſicht ruͤhmlich ausgezeichnet, auch an leichter Ueberſicht und practiſcher Bequemlichkeit nichts zu wuͤnſchen uͤbrig laſſen moͤchte. Wir bemerken zuerſt, daß es gewiß ſehr wuͤnſchbar geweſen waͤre, wenn bey den Atomengewichten die Zahl nicht bloß einſeitig nach Berzelius, den Sauerſtoff zu 100 gerechnet, ſondern neben ihr auch die Zahl nach derjenigen Scala angegeben worden waͤre oder zukuͤnftig gegeben wuͤrde, welche den Waſſerſtoff — 1 ſetzt und die wir vorzugsweiſe die deutſche nennen moͤchten, da ſie von Doͤbereiner, Meinecke, Geiger und andern aufgeſtellt und angenommen worden iſt, und den großen Vorzug hat, einfacher zu ſeyn und ſich daher dem Gedaͤchtniß weit beſſer einzupraͤgen. Wir glauben, daß nach dem jetzigen Stande der chemiſchen Analyſe nicht einmal behauptet werden kann, daß die aus 3 — 6 Zahlſtellen beſtehenden Zahlen nach Berz. wirklich genauer ſeyen oder der Wahrheit naͤher kaͤmen, da die letzten Zahlſtellen im Bereich der bis jetzt noch unver— meidlich geweſenen Abweichungen und Irrthuͤmer der chemiſchen Analyſe liegen. Mag man jedoch auch entgegengeſetzter Anſicht ſeyn, immerhin glauben wir, koͤnnte die Atomenzahl der Deutſchen wenigſtens in Parentheſe beygefuͤgt ſeyn: und gewiß mancher Kaͤufer des Werkes wuͤrde es den Herausgebern danken. An dieſe Bemerkung ſchließt ſich denn die zweyte verwandte an, es moͤchte doch, ſo viel immer moͤglich, jede einſeitige Behand— lung eines Gegenſtandes vermieden werden; von der, wie es uns ſcheint, die 2 erſten Hefte in den phyſicaliſchen Artikeln, die mit ganz beſonderer Ausfuͤhrlichkeit behandelt ſind, nicht ganz frey find, Wir wollen hier nur auf den Artikel „Abſorbtion“ verweiſen: Hr. Poggendorf entwickelt hier mit großer Vorliebe die Anſichten und Ausfuͤhrlichkeit Daltons, ohne jedoch die gewichtigen Einwuͤrfe ſo mancher beruͤhmter Phyſiker ebenſo zu entwickeln, z. B. eines Laplace, der Daltons Meynung: „daß ein Gas (oder Dampf) auf ein andres Gas keine Elaſticitaͤt ausuͤbe und ein damit erfuͤllter Raum gleich einem leeren Raume wirke“ nicht nur fuͤr unwahrſcheinlich, ſondern geradezu als im Widerſpruch mit bekannten Thatſachen erklaͤrt! Kaum im Vorbeygehen wird dieſer Einwuͤrfe gedacht und als theilweiſe Urſache unrichtiges Auffaſſen und Verſtaͤndniß ange⸗ geben! — Eine aͤhnliche Bemerkung hat ſich uns beym Artikel 807 „Alkoholometrie“ aufgedraͤngt. Dieſer Artikel, der un⸗ gemein weitlaͤufig behandelt iſt und von Seite 212— 265 geht, alſo 53 Seiten einnimmt, der eine Menge von Tabellen enthält, gedenkt dennoch der in einem großen Theile Deutſch⸗ lands und der Schweiz gerade am meiſten üblichen Areometer⸗ grade nach Beck mit keiner Sylbe; außer Richter und Tralles findet bloß noch Cartier (alfo auch Beaume nicht) eine Erwähnung! — Unangenehm fällt es auch auf, daß bey Be⸗ nutzung und Anfuͤhrung engliſcher Phyſiker die Temperaturgrade nach Fahrenheit ohne Reduction wieder gegeben ſind, waͤhrend doch in Deutſchland niemand mehr nach ſolchen rechnet und ſo der Lofer fortwährend genoͤthigt iſt, erſt Berechnungen vorzus nehmen! (Bey den Arbeiten der Franzoſen mag es wohl gehen, da die Grade nach Celſius in ſo einfachem Verhaͤltniß zu denen nach R. ſtehen.) Ebenſo verhaͤlt es ſich mit dem eng⸗ liſchen Laͤngenmaaß und dergl. Wir glauben, ein ſolches Werk ſollte wie aus einem Guß beſtehen und nicht Angaben bald nach R., bald nach C., bald nach F., bald nach Pariſer, bald nach engliſchen, bald nach Nürnberger ꝛc. Fuß enthalten: fo etwas klebt fonft nur Compilationen an. — Durch Vermeidung dergleichen Uebelſtaͤnde wuͤrde das Werk gar ſehr an Brauch⸗ barkeit und Nützlichkeit gewinnen: es werden uns, deß find wir gewiß, eine große Zahl Abonnenten beyſtimmen. Wir wuͤnſchen ſchließlich dem Werke, deſſen Vortrefflichkeit wir, ungeachtet der gemachten Bemerkungen, vollkommen anerkennen, die groͤßt⸗ moͤgliche Verbreitung. C. St. Geognoſtiſche Charte des Koͤnigreichs Sachſen. Section X. und Section VI. Dieſes großartige Werk ſchreitet, wie man ſieht, raſch vor⸗ waͤrts und bleibt ſich in der fleißigen und kenntnißreichen Be⸗ handlung, ſowie in der genauen und ſchoͤnen Ausfuͤhrung immer gleich. Die Section X. iſt im Sommer 1838 erſchienen, und, fo viel wir wiſſen, vorzuglich von Profeſſor Naumann bear⸗ beitet. Sie enthaͤlt die außerordentlich intereſſanten Umgebungen von Dresden, und beginnt noͤrdlich bey Warnsdorf und Ortrand, endigt füdlich bey Tharand, Rabenau und Pirna, beginnt weſtlich bey Rieſa, Lommatzſch, Noſſen, und endigt oͤſtlich bey Camenz und Stolpen; begreift mithin Großenhain, Meißen, Dresden, Wehlen, Hohnſtein, Radeberg, Pulsnitz, Koͤnigsbruͤck uſw. Auf dem linken Elbufer überfieht man das noͤrdliche Ende des großen Erzgebirgiſchen Gneisbodens, die daſſelbe umgebende Thonſchieferbildung, die bedeutende Syenit-Granitbildung zwi⸗ ſchen Lommatzſch und Waſenſtein, das Porphyrgebirg von Meißen und dem Tharander-Wald und die Bildungen des Steinkohlen⸗ gebirgs und des rothen Todtliegenden in dem Becken zwiſchen Wilsdruff und Maxen. Auf dem rechten Elbufer erblickt man die Grauwacken⸗ formation zwiſchen Großenhain und Camenz, die Lauſitzer Gneis⸗ Granitbildung, die ſich bis in die Gegend von Dresden erſtreckt, und die Syenit⸗Bildung, nach Nordweſten von Porphyrmaſſen durchſetzt und begleitend die am linken Elbufer. Im Elbthale ſelbſt die Formationsgruppe des Gruͤnſandes und der Pläners kreide, deren unteres Glied aus Quaderſandſtein bis in die Ge⸗ gend von Freyberg verfolgt werden kann. . 808 Oben und unten find Durchſchnitte von Großſchirma Lampersdorf und Moritzburg nach Medingen; r nach Niederroͤdern; unten von Naundorf uͤber Tharand durch den Plauiſchen Grund nach Dresden; von Wendiſch-Carsdorf über Pillnitz nach Weißig; von Manegaſt über Pirna nach, Stolpen. An einem Rande ſind die Farben-Schemata; am andern eine Menge Meereshoͤhen. Die Section VI. iſt unſers Wiffens vorzuͤglich vom Doctor Cotta bearbeitet, augenſcheinlich mit demſelben Fleiß und der- ſelben Genauigkeit. Sie enthaͤlt das Land zwiſchen Bautzen und Goͤrlitz und erſtreckt ſich von Liſſa und Muskau im Norden bis Rumburg im Suͤden; von Biſchoffswerda im Weſten bis Goͤrliz im Oſten. Der Granit nimmt den groͤßten Theil der Oberlauſitz und des zunaͤchſt angraͤnzenden Sachſens und Boͤh— mens ein. Darinn zeigt ſich an verſchiedenen Orten Gruͤnſtein; hin und wieder auch kleine porphyriſche Maſſen, lange Zuͤge von Quarzfels; wenig Erzgaͤnge. Im Norden ſchließt ſich der Gneis an, und ſodann in weiter Ausdehnung die Grauwacke. Im Suͤdweſten der Charte, in der Gegend von Saupsdorf und Hinterhermsdorf findet ſich der Granit auf dem Quaderſtein aufgelagert. Baſalt und Kling⸗ ſtein ragen in zahlreichen Kuppen hervor von 800 — 1800’, Der Norden des Landes iſt mit Sand bedeckt. An Torf- und Raſeneiſenſtein fehlt es nicht. Durchſchnitte ſind gegeben von Saupsdorf nach Oſtra, von Seif⸗ Hennersdorf über Herrenhuth nach Görlig; von Gos—⸗ dorf über Putzkau nach Wendiſch-Baßlitz; von Sternberg uͤber Neuſalza und Weißenberg nach Großradiſch. Die Farbenſche⸗ mata und Meereshoͤhen wie bey den andern Blaͤttern. Reiſe nach dem Ural, dem Altai und dem caſpiſchen Meer, von Alexander von Humboldt, G. Ehrenberg und G. Roſe. Mineralo⸗ giſch⸗geognoſtiſcher Theil und hiſtoriſcher Bericht der Reiſe von Roſe. Berlin, bey Sander. 1837. I. 8. 641. 10 Tafeln und eine Charte. Berichte uͤber die Ausbeute dieſer auf Verlangen des Kaiſers Nicolaus von Rußland im Jahr 1829 ausgeführten Reiſe machten ſchon lang die Welt auf das Werk ſelbſt begierig. Der reiche Innhalt deſſelben und die gründliche Bearbeitung macht aber nun auch die lange Zeit begreiflich, welche ſeitdem verfloſſen iſt. i Die Reife ſelbſt nach Petersburg und von da uͤber Moskau zur weitern Beſtimmung wird kurz aber bündig ggeſchildert. Daſſelbe gilt von den Mineralienſammlungen in Petersburg und Moskau, ſowie von andern einſchlaͤggen Gegenftänden, wie geognoſtiſche Ueberblicke, Höhenlage und dergl. Ebenſo bey Kafan, Perm, wo die mineralogiſchen Unterſuchungen ſchon ernſt⸗ hafter werden. Bey Catharinenburg wird nun das Vorkommen des Goldes geſchildert nebſt den dortigen Gebirgsarten; ſodann die Goldgruben von Bereſowſk, die Kupfergruben. Darauf geht S. 275 die Reiſe weiter in den noͤrdlichen Ural nach den Gold: gruben von Nawjanſk, Niſchne⸗Tagilſk, wo beſonders viel Kupfer vorkommt und zuerſt das Platin ſich zeigt nebſt einer Menge anderer Mineralien, wie Magneteiſen uſw. Bey Biſſerſk 809 die Lagerſtaͤten der Diamanten. Es folgen nun die Gegenden von N. Turinſk, Bogoslowſk, wo auch die Flora und Fauna beruͤckſichtigt werden nebſt den Kupfergruben. Die Ruͤckreiſe nach Catharinenburg geht nun uͤber Muſſinſk „S. 430, und ſodann nach dem Altai S. 471 uͤber Tobolfk. Es werden S. 503 die Silber- und Kupfergruben geſchildert bey Barnaul, Schlangenberg, die Steinſchleiferey bey Kolywanſk, und dann gieng es wieder nach Schlangenberg zuruͤck. Nicht bloß das Ausſehen der Linder und das Geognoſtiſche ſammt dem Bergbau, ſondern auch die große Menge der ein zelnen Mineralien wird aufs Genaueſte beſchrieben; viele Cry: ſtallabaͤnderungen find abgebildet von Diamant, Brochantit, Kupfer, Rothkupfererz, Kupferlaſur auf Octav⸗Tafeln. Dann folgen Plane, Durchſchnitte und Charten in Folio der Kupfer⸗ geuben von Turfinſk; Charte des altaiſchen Huͤttenbezirks. Be⸗ ſonders liegt bey eine große Charte des ganzen Uralgebiets von Kaſan oder der Wolga an bis oͤſtlich über Tobolſk am Irtyſch hinaus; ferner von Orenburg uͤber Perm bis Tſcherdyn mit ſehr viel Einzelheiten. Der ſonderbare Lauf und die voͤllige Umkehr vieler Flüffe iſt auffallend. Das Werk iſt eine große Bereiche⸗ rung für die Geographie, Geognoſie, den Bergbau und die Mineralogie uͤberhaupt. Geologie und Mineralogie in Beziehung zur natuͤrlichen Theologie von Dr. W. Buckland, Profeſſor zu Orfordz uͤberſetzt und vermehrt von Dr. L. Ag aſſiz. Bern und Leipzig, bey Dalp. 1838. 8. I. 1. 200. II. 69 Taf. Dieſes Werk hat in England ſchon die zweyte Auflage erlebt, was ſich wohl nach dem Ruhme ſeines Verfaſſers er— warten ließ. Buckland iſt in dieſem Felde und beſonders in dem der Verſteinerungen einer der thaͤtigſten und geiſtreichſten Arbeiter, hat nicht nur ſelbſt vieles und Neues entdeckt, ſondern auch geordnet und raſtlos der Welt mitgetheilt, was bey allen Dingen die Hauptſache iſt; denn die Weisheit hinter dem Ofen erwaͤrmt niemanden. Dem großen Publicum gegenuͤber hat aber Buckland als Theolog bey dieſem Studium noch einen andern Vortheil, welcher den Alterthumsforſchern der Erde aus andern Staͤnden nicht bloß fehlt, ſondern denſelben ſogar zum Nach— theil gereicht, indem die Frommen und beſonders die Fromm— macher immer mit der größten Angſt dem Studium der Anti— quitaͤten der Erde zuſehen, als einem Geſchaͤfte, welches noth— wendig ihre Meynungen oder gar ihren Glauben zerſtoͤren muͤßte. Wir fagen, zuſehen; denn würden fie dieſe Antiquitäten ſelbſt ſtudieren, ſtatt ſie nur mit ſcheelen Augen halb und aͤrgerlich anzuſehen; ſo wuͤrden ſie Troſt und Befriedigung fuͤr ihren Glauben darinn finden. Da fie nun einmal nicht ſelbſt in die⸗ ſem Felde arbeiten wollen, weil auf ihren Schulen das Studium der Naturgeſchichte entweder vernachlaͤſſigt oder gar verpoͤnt war und ſie daher keine Einſicht davon bekommen konnten; ſo iſt es ſehr menſchenfreundlich und ohne Zweifel Gottgefaͤllig, daß von Zeit zu Zeit Theologen, welche in ihrer Jugend nicht vers nachlaͤſſigt wurden, aufſtehen und dem größten Werke Gottes, nehmlich der Natur ſeine Ehre und Wuͤrde einraͤumen und die Schwachen uͤberzeugen, daß ihre Erſcheinungen vollkommen in Harmonie ſtehen mit der wahren Religion, d. h. mit einer ſolchen, welche nicht unter wilden, ſondern unter gebildeten Völkern entſtanden iſt. Unter dieſe wohlthuenden Männer gehört Iſis 1838. Heft 11. f 810 Buckland. Er ſteht allen fruͤhern voran, nicht bloß wegen feiner guten Abſicht, ſondern weil er uͤber ein viel groͤßeres Gebiet der Entdeckungen zu verfuͤgen hat, in deſſen Mitte bereits der Berg ſteht, von dem aus ſich ziemlich die alte Schoͤpfung uͤberſchauen laͤßt, was ſeinen Vorgaͤngern noch nicht noͤthig geweſen, da ſie nur in einzelnen Hoͤhlen herumkriechen konnten, um die Reſte der erſten lebendigen Weſen auszugraben. Nun iſt es anders. Man kennt die meiſten Schichten, welche ſie verbergen, und man weiß nach ihrer Ablagerung das relative Alter beyder zu beſtimmen. Dieſe Schichten find die Blätter in dem Buche der Natur und mithin auch in dem Buche Gottes. Davon hat Buckland gezeigt, daß es in keinem Widerſpruch mit den Leh— ren der heiligen Schrift ſtehe, ja, daß es ſich an dieſelbe ans ſchließe und ihre Lehren, welche nothwendig wegen ihrer Kürze dunkel ſind, erklaͤren helfe. Das Buch iſt jedoch nicht etwa als eine geologiſche Theo: logie zu betrachten, ſondern als eine wirkliche Geſchichte der Verſteinerungen im eigentlichen Sinne des Naturforſchers. Es wird darinn alles aufgeführt, was bis jetzt entdeckt wurde, be: ſchrieben, geordnet und abgebildet. Der deutſchen Ausgabe ſind die engliſchen Originale beygegeben und die Figuren ſind auf je einem beyliegenden Blatte erklaͤrt. Unter vielen andern Gegenſtaͤnden find abgebildet: Dino- therium, Megatherium, Ichthyosaurus, Plesiosaurus, Mo- sasaurus, Pterodactylus, andere Lurche, Fiſche, Fußſtapfen, Daͤrme, verſteinerter Koth, Dintenſaͤcke; viele Schalthiere, Kerfe und Pflanzen. Dabey iſt eine Charte, welche einen idealen ſenkrechten Durchſchnitt der Erdrinde darſtellt, ſowohl mit den Schichten als mit den daraus hervorgebrochenen Schlacken. Daruͤber verkleinerte Thiere und Pflanzen aus jeder Periode. Man muß dem Profeſſor Agaſſiz Dank wiſſen, daß er dieſes Werk auf deutſchen Boden verpflanzt hat. Er hat den zweyten Band, welcher nur die Abbildungen enthaͤlt, ſogleich vollſtaͤndig geliefert: der Text des erſten Bandes folgt in Heften. Clavis classium, ordinum et familiarum atque index generum regni vegetabilis. Auctore Professore PERLEB. Friburgi apud Em- merling. 1838. 4. 94. Der Verf. hat ſchon in feiner Naturgeſchichte des Pflanzen: reiches 1826 ſeine Anordnung aufgeſtellt. Sie unterſcheidet ſich von den andern vorzuͤglich dadurch, daß er zwiſchen die Claſſen und Familien Mittelgruppen oder Ordnungen eingefuͤhrt hat, wodurch das Syſtem auch eine Gliederung im Großen erhaͤlt und dadurch uͤberſichtlicher wird. In dieſer Schrift ſind nun die Arbeitensund Entdeckungen der Neuern hinzugekommen. Sie enthält zugleich in tabellarifcher Form die Charactere der Claſſen, Ordnungen und Familien. Die Zahl der erſtern iſt 9; der zweyten 48; der dritten 380. Wir theilen hier das allgemeine Schema mit: Cassis I. Protophyta. Ordo 1. Fungi. Fam. 1. Coniomycetes; 2. Hyphomycetes; 3. Gastromycetes; 4. Pyrenomycetes; 5. Hymenomycetes. Fam. 6—9. Fam. 10 — 15. Ordo 2. Lichenes. Ordo 3. Algae. * 811 Classis IJ. Muscosae. Hepaticae. Fam. 16 — 19. Opereulatae. Fam. 20 et 21. Cassis III. Filicinae. Fam. 22—23. 4 on . Diclidopterides. „ 2. Epiphyllospermæ. F. 24—27. „ 3. Thylacopterides. F. 28-30. Classis IV. Ternariae. Spadicinæ. Fam. 31—41. . Glumacex. /. 42—46. . Tripetaloidex. f. 47—56. Palmæ. F. 57—62. . Liliacex. J. 65—74. - Gynandræ. /. 75—78. Classis V. Monochlamydeae. Conifere. Fam. 79—81. . Amentacex. f. 82—87. . Urticinæ. /. 88—96. . Piperinæ. /. 99—102. . Oleracex. J. 103 107. . Laureolinæ. f. 108—117. . Stylandreæ. /. 118—121. Classis VI. Thalamanthae. Cyathinz. fam. 122— 127. . Personatæ. /. 128—135. . Pyrenacex. J. 136 141. . Tetracarpae. J. 142147. . Luridæ. 7. 148154. . Picrochyleæ. f. 155 — 164. (Gentianæ etc.) . Ataxae. J. 165-173. (Ericaceæ etc.) Cassis VII. Calycanthae.. 1. Rigidae. fam 174—179. (Stellatæ ete.) „ 2. Aggregate. f. 180-182. „ 3. Synanthereæ. f. 183188. „ 4. Ranunculeæ. /. 189-194. „ 5. Peponiferæ. f. 195 —199. Cassis VIII. Calycopetalae. 1. Umbracularie. fam. 200—206. „ 2. Resinariæ. /. 207—220. (Rhamneæ etc.) „ 3. Leguminosæ. /. 221—224. „ 4. Rosacex. J. 225 — 238. (Marsil.) * Y 90 0 SN 9 (Cxtineæ.) (Primul.) NORD 5. Pleurospermæ. /. 239—245. (Samydez etc.) 6. Succulentæ. J. 246—259. Classis IX. Thalamapetalae. 1. Caryophylleæ. fam. 260—262. „2. Violariæ. f. 263—271. 3. Rutariæ. F. 272—282. „ 4. Tribilatæ. J. 283—291. „ 5. Columniferæ. f. 292—298. » 6. Hesperidex. f. 299—307. „ 7. Sarmentaceæ. f. 308—313. „ 8. Cruciflore. F. 314—317. „ 9. Multisiliquosæ. 7. 318-330. Es iſt auf dieſe Claſſification und beſonders auf die Veſt⸗ ſtellung der Charactere offenbar ſehr viel Fleiß verwendet, und 812 dieſe Schrift wird daher den Botanikern ein angenehmes Ge⸗ ſchenk ſeyn. Sie enthaͤlt uͤberdieß ein Regiſter der Gattungen mit Angabe der Familien, wohin ſie gehoͤren. * Genera Plantarum secundum ordines naturales disposita. Auctore Sr. ENDLICHER. Vindobonae apud Beck. 1836. 8, 560. Dieß iſt wirklich ein ungeheures Unternehmen; für einen einzelnen ruͤckt es mit außerordentlicher Schnelligkeit vor: Seit dem Jahre 1836 ſind bereits 7 Hefte erſchienen, was beweiſt, daß der Verfaſſer das Meiſte muß vorgearbeitet haben. Es enthaͤlt die kurzen Charactere mit einer Angabe der Tracht und der Abbildung. Der Verfaſſer faͤngt mit den Algen an, geht ſodann zu den Flechten und Pilzen uͤber, worauf die Mooſe, Farren, Graͤſer, Liliaceen, Amentaceen, Oleraceen, Syngene⸗ ſiſten, Rubiaceen folgen. Die Zahl der Sippen betraͤgt ſchon 3298. Es iſt eine erfreuliche Arbeit, welcher an Fleiß und Vollſtaͤndigkeit gegenwaͤrtig wohl keine gleich kommt; uͤberdieß nimmt das Buch einen kleinen Raum ein und laͤßt ſich leicht mit ſich fuͤhren. Zur groͤßeren Bequemlichkeit folgt von Zeit zu Zeit ein Regiſter; dem ohne Zweifel zum Schluſſe ein allgemei⸗ nes folgen wird. Iconographia generum plantarum edidit Sr. ENDLICHER, Vindobonae apud Beck. 1837. Nro. 1. Tabulae 12, Dieſe Abbildungen find ſchoͤn, genau und wohlfeil, weil es nur Umriſſe mit wenig Ausſchattierung ſind; ſie ſind wichtig, weil ſie meiſtens ſeltene Pflanzen vorſtellen, oder wenigſtens auf eine neue Art, gewoͤhnlich die Tracht und die einzelnen Theile ſorgfaͤltig zerlegt und geprüft. Auf dieſe Weiſe kann ſich auch das große Publicum Ab: bildungen anſchaffen und ſich mit dem Pflanzenreich bekannt machen. Auf jeder Tafel ſteht der Name der Gattung, der Familie und der Gruppe, z. B. Liliaceae; Asparageae; Eustrephus latifolius. Bis jetzt ſind geliefert: Ascro& pentactina; Coelachne pulchella; Anguillaria dioica; Eustrephus latifolius; Gastrodia sesamoides; Eriochilus autumnalis ; Lyperanthus nigricans; Caleya major; - Gymnostachys anceps; Doryphora sasafras; Pimelea punicea; Symphyonema montanum. The genera and species of Orchideous Plants by J. LinoLey, illustrated by DRAwIxes on stone from the |sketches of Francıs BAuER. London. I. II. 1830 — 1832. 4. Tabulae 15 et 9. x Franz Bauer, der berühmte Pflanzenmaler aus Wuͤrz⸗ burg, wohnhaft aber in Kew, hat ſeit 1791 praͤchtige Gemaͤlde 813 gemacht von ſeltenen Pflanzen mit ihren einzelnen Theilen und ſelbſt mit microſcopiſchen Unterſuchungen, welche von allen Maͤn⸗ nern des Faches bewundert werden. Es ſind aber ſo viele und ſo prachtvoll und bis ins kleinſte ausgefuͤhrte Zeichnungen und Gemaͤlde, daß nur eine erleuchtete und liberale Regierung im Stande waͤre, dieſelben in Kupfer ſtechen zu laſſen. Damit nun nicht gar Alles zu Grunde geht, ſo hat Lindley die unge— meine Liberalitaͤt von Bauer benutzt und angefangen, die ſo ſon— derbaren, ſeltenen und lehrreichen Orchideen lithographieren und illumieren zu laſſen. Dabey iſt eine Erklaͤrung der einzelnen Theile, beſonders des Baues, des Bluͤthenſtaubes, der Beutel, Narbe, Frucht und des Samens. Die Daten der Verfertigung dieſer Abbildungen beweiſen, daß Bauer ſchon lang die Natur und die Einheit des Baues der Orchideen erkannt hatte, ehe Andere daran dachten. Die Tafeln ſind in zwo Reihen getheilt: die eine enthaͤlt die Fruchttheile mit anatomiſchen und phyſiolo— giſchen Beziehungen; die zweyte enthält die Sippen im ganz zen abgebildet. Es werden ungefaͤhr 50 — 60 Tafeln werden. Am Ende wird Bauers Anſicht uͤber die Befruchtung dieſer ab— weichenden Gewaͤchſe mitgetheilt werden. Taf. 1. der Fructificationen enthält die Beutel und Pollen⸗ maſſen von Bletia ill., gemalt ſchon im Jahr 1801. Die 2te die Säule mit den Geſchlechtstheilen von Prasia 1807. Die Ste dieſelben Theile von Orchis 1792. Die Ate ift noch nicht geliefert. Die Ste die Geſchlechtstheile von Epidendrum 1821. Die te die Anatomie der Narbe von Bletia, Zellgewebe ſehr vergroͤßert, 1802. Die Tte. Die Ste Pollenmaſſen von Bletia 1801. Die gte ein Querſchnitt des Eyerſtocks von Bletia, ſehr ver— groͤßert, 1801. Die 10te Laͤngsſchnitte ber Saͤule und des Eyerſtocks von Epidendrum et Bletia, ungeheuer vergroͤßert. Die 11te noch nicht geliefert. Die 12te Geſchlechtstheile von Satyrium 1800. Die 13te daſſelbe von einem andern Satyrium 1800. Die 14te deßgleichen von einem anderen 1800. Die 15te daſſelbe von Apostasia 1832. Von den Tafeln, welche die Sippen darſtellen, zeigt: Tafel 1. die Fruchttheile von Malaxis 1801. 2. dieſelben von Liparis 1801. 3. dieſelben von Coelia 1810. 4. dieſelben von Octomeria 1820. 5. noch nicht da. 6. dieſelben von Dendrobium 1793. 7. dieſelben von Oncidium 1804. 8. dieſelben von Galeandra 1804. 9. deßgleichen von Sarcanthus 1813. Man kann nicht anders, als die Muͤhe, die Genauigkeit im Zergliedern und die Geſchicklichkeit im Zeichnen bewundern. Pepe! Icones Fungorum hucusque cognitorum Auctore A. C. J. CorpA. Pragae apud Calve. fol. I. 1837. tab. 7. 5 Corda's genaue Unterſuchungen und viele Entdeckungen dieſer Abtheilung des Pflanzenreichs find ruͤhmlichſt bekannt, 814 zunaͤchſt in Sturms Flora. Hier ſtellt er nun den Reichthum ſeiner Enedeckungen zuſammen und theilt ihn der Welt durch ſehr genaue microſcopiſche Zeichnungen mit. Die Foliotafeln ſind in Felder abgetheilt je nur fuͤr eine Gattung, wovon auf jeder Tafel oft über 3 Dutzend ſtehen, im Ganzen nicht weni— ger als 300, Dieſer Band enthält in 103 Sippen 316 Gat⸗ tungen, wovon nicht weniger als 258 neu ſind, alles nach eigenen Beobachtungen. Auch die Sporen ſind ſehr vergroͤßert abgebildet. Die Pflanzen ſind nach Familien geordnet; die Sippen und neuen Gattungen haben einen kurzen Character; bey den anderen iſt auf Sturm verwieſen. Es iſt unmoͤglich, die vielen Sippen hier aufzufuͤhren: wir wollen daher nur einige Beyſpiele wegen der Anordnung angeben. I. CoxrouxchrEs. Helminthosporiaceae. Caeomaceae, 61 Mystrosporium. 1 Uredo etc. 19 genera, Psilomiaceae. Phragmidiaceae. 75 Menispora. 20 Puccinia. Aspergillini. Torulaceae. 89 Polyactis. 29 Torula. Mucoroideae und noch II. HrrHOuxcERTES. Sporotrichaceae. 37 Myxonema. Bactridiaceae. 57 Trichothecium. Tom. II. 1838. tab. 8—15. Es werden wieder Gattungen nach derſelben Ordnung abgebildet. Die Charactere lateiniſch, die weiteren Erklaͤrungen deutſch. Dabey iſt wieder ein Regiſter. Dieſes ſchoͤne und reichhaltige Werk verdient alle Unter: ſtuͤtzung. Es iſt zugleich wohlfeil und kann von jedem Privat: mann angeſchafft werden. Die andern Werke der Art ſind un— gemein theuer und enthalten meiſtens nur groͤßere Pilze, ohne microſcopiſche Darſtellung des inneren Baues, haben daher bey weitem nicht den innern Werth wie das vorliegende Werk. Der Verfaſſer wird dabey vorzüglich von dem Grafen Caſpar Stern: berg unterſtuͤtzt; und dadurch wird auch die Wohlfeilheit dieſes Werkes moͤglich. einige andere. Dabey iſt ein Re⸗ giſter der Gattungen. Der Ver⸗ faſſer haͤtte wohlgethan, wenn er eine kurze Terminologie voraus: geſchickt hätte. Syllabus Muscorum in Italia et in Insulis circumstantibus hucusque cognitorun, auctore J. DER Norarıs, M. D. Taurini, 1838. 8. 333. Bekanntlich haben wir aus Italien in der neuern Zeit ſehr wenig über die Cryptogama erhalten: um fo mehr wird man ſich freuen uͤber dieſes allem Anſcheine nach ſehr vollſtaͤn— dige, in jeder Hinſicht aber ſehr fleißige Werk. Wenigſtens hat der Verfaſſer weder Zeit noch Koſten geſpart, um viele Reiſen zu machen, hat auch viele Freunde, welche ihm aus allen Ge— genden eingeſchickt haben. Ebenſo iſt er im Beſitze der meiſten bryologiſchen Werke und trockenen Sammlungen. Bey den Be— kannten Gattungen ſteht kein Character, aber die Citate und Fundorte nebſt einer genaueren Beſchreibung, wo es noͤthig war. Bey den neuen Gattungen iſt der Character ſehr lang, eigentlich 815 eine Beſchreibung, was man nicht loben kann. Die Schrift ift aber mit Liebe und Sachkenntniß bearbeitet und wird daher Beyfall finden. Die Claſſification ſteht ſo: Ordo I. Pleurocarpi. 2. Aploperistomi. 1. Diploperistomi. Polytrichacei. Hypnacei. Trichostomacei. 2. Aploperistomi. Dieranacei. Pterogoniacei. Weissiacei. Drepanophyllei. Ptychomitriacei. 3. Aperistomi. Tetracmidacei. x Encalyptacei. Ordo II. Atrocarpi. Splachnacei. 1. Dip llo peristomi. 3. Aperistomi. Bryacei. Grimmiacei. Funariacei. Funariacei. Buxbaumiacei. Gymnostomacei. Orthotrichacei. Cleidocarpi. Zygodontoidei. 4. Astomi. Neu find: Hypnum punctulatum, litto- insulana, squarrosa, inter- reum, demissum. media. Leskia saviana, tristis. Trichostomum subalpinum, Pterogonium perpufillum. anomodon. Fabronia major. Didymodon aureus. Hedwigia sciuroides. Dieranum bonjeanii. Pohlia cirrifera, laetevirens, Campylopus atrovirens, po- dimorpha. lytrichoides. Bryum insulare, boissierii. Encalypta orsinii, lacera. Tortula princeps, spathulae- mierostoma. folia, erassinervia, bifrons, Raineria splachnoides. Phascum heterophyllum. Der Verfaſſer beſchreibt im Ganzen 408 Gattungen. Bryologia europaea seu genera muscorum europaeorum monographice illustrata. Auctoribus BRuch et SCHIMPER. Stuttgardiae apud Schweizer- bart. fasc. I—IV. 1837 — 1838. 4. Eine fleißige und kenntnißreiche Arbeit mit deutlichen und genauen Abbildungen, die Stöcke in natürlicher Größe, die Blaͤtter und Fruchttheile vergroͤßert und zerlegt und von den Verfaſſern ſelbſt gezeichnet. Jede Sippe hat ihre beſonders nu= merierte Tafel, worauf gewohnlich 8 —4 Gattungen abge⸗ bildet ſind. Das Werk geht raſch vorwaͤrts; denn binnen einem Jahr ſind nicht weniger als 41 Tafeln fertig geworden und zwar von Archidium 1 tab. Phascum 7 tab. Bruchia et Voitia 1 tab. Buxbaumia 1 tab. Biphyscium 1 tab. Orthotrichum 18 tab. Glyphomitrium et Coseinodon 1 tab. Ptychomitrium 1 tab. Zygodon 2 tab. Encalypta 8 tab. Der Character der Sippen und Gattungen iſt lateiniſch, wie auch die ausfuͤhrliche Beſchreibuug der letztern. Die Aus⸗ 816 einanderſetzung der Sippen dagegen iſt in deutſcher und franzoͤ⸗ ſiſcher Sprache, im Ganzen uͤbereinſtimmend, jedoch auch nicht ſelten abweichend, je nach der Anſicht, wie es ſcheint, der ver— ſchiedenen Herausgeber, da der franzoͤſiſche Text wohl von Schim⸗ per herruͤhrt. Es fehlt jede Vorrede und Einleitung, worinn man Auskunft erhalten koͤnnte. Auch ſteht bald auf den Tafeln: Auctores delinearunt, bald Auctor delineavit. Es wäre alfo ſehr noͤthig zu wiſſen, welches der eigentliche Auctor von jeder Sippe iſt: denn man kann nicht annehmen, daß Beide an einer und derſelben Pflanze gezeichnet haben. Auf Stein geſtochen ſcheinen ſie zu ſeyn von Sigriſt zu Muͤnchen, gedruckt in der Lithographie von Simon zu Straßburg. Man kann mit Allem ſehr wohl zufrieden ſeyn. — Die Natur der lebendigen Pflanze, von H. Schultz. I. Berlin, bey Reimer. 1823. 8. 693. 4 Taf. II. Stuttgard, bey Cotta. 1828. 624. 3 Taf. Organographie vegetale par A. P. DE CANDOLLE. Paris, chez Deterville. I. II. 1827. 8. 558. 304. 60 pl. Deutſch von Meisner. Idem, Physiologie vegetale. 1831. 1— III. 8. Deutſch von Röper. I. 1833. II. 1835. Lxrosoxı Botanik af C. A. AdAnͤ DH. Malmö. 1829. 8. I. Organografi. 416. 4 Taf. Deutſch v. Meyer. 1831. II. Biologi. Deutſch v. Creplin. Greifswald, bey Koch. 1832. 479. 1 Tafel. Phytotomie von Meyen. Berlin, bey Haube, 1830. 8. 356. 4 Tafeln. Phyſiologie der Gewächſe von L. Ch. Treviranus. Bonn, bey Marcus. I. 1835. 8. 570. 3 Tafeln. II. 1. 1838, 480, RAsPpAIL, nouveau system de physiologie vegetale et de bota- nique. Paris, 1837. T. I. et II. 599 et 658 t. 60. Durkocnzr, Memoires, pour servir à Thistoire anatomique et physiologique de végétaux et des animaux. Paris, 1837. T. I. et II. 576 et 573. t. 30. Neues Syſtem der Pflanzenphyſiologie von F. Meyen. Ber⸗ lin, bey Haude. I. 1837. 8. 440. 6 T. II. 1838. 562. 3 T. H. Lınk, Elementa philosophiae botanicae. Berol. ap. Haude. I. II. 1837. S. 501. 377. 4 t. Deutſch gegenüber: Grundlehren der Kraͤuterkunde. Keinen ſprechenderen Beweis fuͤr die große Regſamkeit in der Anatomie und Phyſiologie der Pflanzen kann es geben, als die raſche Erſcheinung ſolcher gruͤndlicher und alles umfaſſender Werke von Maͤnnern, welche ſeit vielen Jahren durch raſtloſe Beobachtungen, geſchickte Zerlegungen, ſcharfſinnige Verſuche und große Uebung in der Anwendung des Microſcops, ſowie durch Lefung, Vergleichung und Beurtheilung aller Entdeckungen ſich zu Meiſtern in der Wiſſenſchaft gebildet haben. Man kann alle dieſe Werke in Bezug auf ihren Innhalt vortrefflich nennen, die meiſten auch in Bezug auf die Anordnung und die Sprache. Man lieſt ſie mit Vergnuͤgen und ſelbſt mit Bewunderung. Die Muͤhe, welche ſich ihre Verfaſſer gegeben, um alles ſelbſt zu ſehen, ſowie der Scharfſinn, welchen ſie angewendet haben, um die Wahrheit zu entdecken, leuchtet aus jeder Zeile hervor. Es iſt in der That Unglaubliches geſchehen, und man ſollte glauben, es waͤren Beobachtungen genug vorhanden, um endlich 817 etwas entſcheiden zu koͤnnen, befonders wenn man bie tüchtigen Arbeiten der naͤchſten Vorgaͤnger zu Huͤlfe nimmt, wie von Rafn 1798, Mirbel, Moldenhauer, Rudolphi, Sprengel, Kiefer und Andern, welche aufzuzaͤhlen gar zu weitlaͤufig wäre, So gruͤndlich aber auch die Anatomie bearbeitet und durch fo viele und ſchoͤne Abbildungen erweitert iſt; fo vielſeitig und geiſt⸗ reich die Phyſiologie dargeſtellt und uͤberlegt iſt; ſo muß man doch leider mit Schrecken geſtehen, daß man von der letztern gegenwärtig weniger weiß, als man früher glaubte gewußt zu haben. Nicht weiß man, was die Zellen thun; nicht, wo und wie der Saft aufſteigt; nicht einmal, ob in den Spiralgefaͤßen Luft oder Saft iſt. Man ſtreitet ſich, ob in den Zellen aller Pflanzen die Kuͤgelchen umlaufen, ob der Milchſaft in einem eigenen Gefaͤßſyſtem ſich bewegt oder in zuſammenhaͤngenden Luͤcken ſtagniert; von den Abſonderungen gar nicht zu reden. Haben die Pflanzengewebe Reizbarkeit und eigene Bewegung, wodurch die Saͤfte fortgetrieben werden; oder geſchieht es durch phyſiſche Kraͤfte, Haarroͤhrenanziehung, Waͤrme, Ausduͤnſtung? Das weiß man nicht. Wie und durch welche Theile geſchieht die Bewegung mancher Blaͤtter und Staubfaͤden? Das weiß man nicht. Zerſetzen die Pflanzen das Waſſer, die Kohlenſaͤure, oder ziehen ſie fertige Nahrungstheile ein? Das weiß man nicht. Kommt der Sauerſtoff, den ſie aushauchen, von der Zerſetzung der Kohlenſaͤure oder des Waſſers her, oder wird er bloß vom Waſſer abgeſtreift? Das weiß man nicht. Nicht, als wenn man es in dieſen Büchern nicht wüßte: im Gegentheil, jedes weiß etwas, aber meiſt etwas beſonderes. Faſt jeder Beobachtung, faſt jedem Verſuch, ja faſt jeder microfcopifchen Erſcheinung ſteht eine andere gegenuber. Aus dieſem Wirrwarr ſcheint nichts anderes hervorzugehen, als daß auf den eingeſchlagenen Wegen das Ziel nicht zu erreichen iſt; daß der Boden, auf welchem man ſo eiferig arbeitet, nicht der rechte iſt. Iſt das Schachbrett falſch eingetheilt, ſo mag man die Figuren ziehen, wie man will; es wird nie ein Spiel geben, welches zu einem regelmaͤßi— gen Ende führt. Man muß es umſtoßen und auf einem rich⸗ tigen Brett aufſtellen. * Flora berolinensis auctore C. S. Kuntu. Berolini apud Duncker. 1838. I. 407. II. 438. Dieſe Flora iſt nach dem natuͤrlichen Syſtem geordnet, und auf eine Art bearbeitet, wie man es von einem ſolchen er— probten Botaniker erwarten kann. Die Charactere ſind zwar etwas lang, aber ſie geben ein Bild von bem natuͤrlichen Bau der Pflanzen. Dabey ſind die nöthigen Citate, Fundorte, Blüh: zeit uſw. Vor jeder Familie ſteht eine analytiſche Tabelle der Sippen, wodurch das Aufſuchen erleichtert wird. Es find alle ſogenannten Gefaͤßpflanzen abgehandelt; vielleicht uͤbernimmt ein anderer die Zellenpflanzen. Den Schluß macht ein Regiſter der Sippen. Dieſes Werk wird ohne Zweifel den ihm gebuͤhrenden Bepfall der Botaniker erhalten. * Oeconomiſch⸗techniſche Flora Boͤhmens von F. Grafen von Berchtold und P. M. Opiz. Prag, 1838. 8. II. 1. 299. Von dieſem Werk kann man wirklich ſagen, daß die Ver⸗ faſſer des Guten zu viel thun. Nicht bloß die Beſchreibungen Iſis 1838. Heft 11. 818 und die Fundorte, ſo wie die Abarten und Citate ſind mit einer ungemeinen Vollſtaͤndigkeit gegeben, ſondern auch die chemiſchen und oͤconomiſchen Verhaͤltniſſe in allen möglichen Beziehungen; die Beſtandtheile meiſt nach verſchiedenen Verfaſſern, der Anbau, das Alter, die Zeit der Einſammlung, Nutzen und Schaden ſowohl nach eigenen Erfahrungen als nach den Schriftſtellern aller Zeiten. Das Botaniſche ruͤhrt von Opiz, das Oecono⸗ miſch⸗Techniſche von Berchtold her; die Potamogeta find von Fr. X. Fieber bearbeitet, ganz in derſelben Art, wie das andere. Wir wiſſen wirklich nicht, ob fol eine Ausfuͤhrlichkeit den Oeconomen und Technikern zutraͤglich iſt, loͤblich aber iſt ſolch ein Fleiß auf jeden Fall und freuen wird es ſehr viele Maͤnner vom Fach, daß ſie Alles finden koͤnnen, was ſie nur zu wuͤnſchen haben. De Cedrela febrifuga, diss. in., auctore E. A. FonsrEN. Lugd. Batav. 1836, 4. 36. 1 t. in fol. Dieſes iſt eine ſehr umſtaͤndliche Monographie dieſer wich- tigen auf Java wachſenden Heilpflanze und enthaͤlt die ausfuͤhr⸗ liche Darſtellung der Charactere der Familie, der Sippe und der Gattung nach den neueſten Begriffen der Botanik. In der zweyten Abtheilung werden die chemiſchen, pharmaceutiſchen und mediciniſchen Verhaͤltniſſe dargeſtellt. Auf der großen Tafel find Zweige abgebildet mit den Riſpen, den einzelnen Theilen der Bluͤthe, ſowie die Rinde. Dieſe kleine Schrift macht dem Eifer und den Kenntniſſen des Verfaſſers viel Ehre. Die Flora der Schweiz von Dr. med. J. Heg . Zuͤrich, bey Schultheß. 1838. . I. 144. Es iſt nicht noͤthig dieſes Werk zu empfehlen, da es der Name des Verfaſſers hinreichend thut. Nicht leicht hat jemand die Schweiz ſo durchſucht, eine ſolche vollſtaͤndige Sammlung zuſammengebracht und dieſelbe ſowohl in der Natur als im Zimmer nach allen Seiten ſtudiert und verglichen wie der Ver: faſſer, der eine lange Reihe von Jahren mit Liebe für die Wiſ⸗ ſenſchaft, ſowie fuͤr ſein Vaterland ſich dieſem Studium gewidmet hat. Gaudins Flora enthält 2313 Gattungen, die vorliegende wird gegen 3000 enthalten, obſchon der Verf. keinesweges der Speciesmacherey huldiget. Das Werk iſt nach dem Linneiſchen Syſtem bearbeitet, welches bey Floren offenbar dem natuͤrlichen vorzuziehen iſt, da ſie keinen andern Zweck haben koͤnnen, als die Pflanzen ſchnell kennen zu lernen. Die Anordnung der Pflanzen eines Landes nach dem natürlichen Syſtem hat einen andern Zweck und gehört einer andern Form von Buͤchern und Studium an, im Grunde auch andern Menſchen, nehmlich ſolchen, welche ſich der Wiſſen⸗ ſchaft ausſchließlich widmen koͤnnen und dieſelbe nicht zu einem practiſchen Zwecke brauchen. Das Werk iſt deutſch. Es enthält voran Ueberſicht der Sippen nebſt dem Character, der etwas lang iſt. Es waͤre vielleicht gut, wenn man den Character in zwey Theile ſchiede 52 * 819 und jeden a linea ſetzte. Der erſte Theil muͤßte bloß den ſtrengen Unterſcheidungscharacter enthalten und kein Wort mehr. Der zweyte wuͤrde ſodann den natuͤrlichen Character darſtellen, worinn jeder Bluͤthentheil kurz geſchildert waͤre. Nach den Sippencharacteren jeder Claſſe folgen die Gat⸗ tungen, jedesfalls mehr mit einem natuͤrlichen, als ſogenannten ſyſtematiſchen Character. Dabey iſt die Höhe angegeben, Stand— ort, der Nutzen, Abweichungen uſw. Man findet hier eine Menge beſonderer Beobachtungen, welche anderen Botanikern noch nicht aufgefallen ſind. Dieſe Lieferung enthaͤlt die 4 erſten Claſſen in 94 Sippen und 493 Gattungen. Sie enthaͤlt auch die gewöhnlichen Cultur- und Gartenpflanzen, was ſehr zu loben iſt, da ſonſt der Pflanzenfreund faſt kein Mittel hat, die ihm taͤglich vorkommenden Pflanzen kennen zu lernen: denn Spren— gels Syſtem kann er doch unmoͤglich mit ſich tragen, auch wenn er es wirklich beſitzt. Deutſchlands Flora von Jacob Sturm. I. 72 — 74. III. 17. 1838. Die Phanerogamen dieſer Hefte ſind von Profeſſor Koch zu Exlangen bearbeitet, die Pilze von Dr. Roſtkovius zu Stettin. Sie enthalten: I. 72. 1) Campanula rhomboidalis, bononiensis, latifo- lia, spicata. 2) Epilobium dodonaei, fleischeri, montanum, montanum verticillatum, montanum lanceolatum, hypericifolium. 3) Ononis spinosa, antiquorum, repens, hireina, natrix, rotundifolia. I. 73. 4) Rumex maritimus, palustris, steinii, conglo- meratus, sanguineus, Sanguineus genuinus, pulcher, di- varicatus, obtusifolius, obtusifolius discolor, obtusifolius sylvestris, pratensis, erispus, patientia, hydrolapathum, maximus, I. 74. aquaticus, alpinus, scutatus hastifolius, scutatus hastilis, scutatus triangularis, arifolius, acetosa, acetosa fissus (R. intermedius), acetosella, acetosella multifidus (R. multifidus). 5) Blitum capitatum, virgatum, bonus Henricus, rubrum, rubrum varietas acuminata (Chenopodium blitoides), ru- brum varietas foliis paueidentatis (Chenopod. botryodes). III. 17. 6) Polyporus serialis, rini, nigricans, fomen- tarius, ribis, igniarius, makraulos, polymorphus, murinus; aurantiacus, bathyporus, vulgaris, cerasi, haematodus, micans, molluscus. Anatomifch = botanifche Abbildungen zur Erläuterung der Grundlehren ber Kraͤuterkunde von H. Fr. Link. Berlin, bey Haude. Fol. Heft 1 — III. 1837 — 1838. Tafel 1 — 24. 8 Bisher hatten wir nur in der Anatomie der Thiere Pracht⸗ werke oder zahlreiche und genaue Abbildungen in großem Format; die Anatomie der Pflanzen hatte außer Kieſers Preisfchrift nichts aͤhnliches nachzuweiſen. Sie mußte ſich mit einigen Bey⸗ blättern zum Texte begnügen, Der berühmte Veteran in der . 820 Pflanzen Anatomie hat diefem Mangel abgeholfen und zwar auf eine Art, welche ihm und der Wiſſenſchaft Ehre und ihren Freunden Freude macht. Ein junger Mann, C. H. Schmidt, hat ſich bey ihm Jahre lang im Zeichnen microſcopiſcher Pflan⸗ zentheile geübt und es endlich zu einer Genauigkeit gebracht, welche kaum etwas zu wuͤnſchen uͤbrig laͤßt. Er weiß von keiner Theorie und gibt daher die Dinge ganz ſo, wie er ſie ſieht. Die Ge— genſtaͤnde ſind in der Regel durch ein Microſcop von Maͤrz in Muͤnchen geſehen, bey einer 584 maligen Vergroͤßerung; manch- mal nur durch die Lupe. Die Abbildungen ſind alle ſehr groß, vollſtaͤndig ausgefuͤhrt, bisweilen illuminiert, wo es noͤthig war. Die Gegenſtaͤnde ſind aus den verſchiedenſten Pflanzen und den verſchiedenſten Theilen genommen, ſo daß man dieſes Werk als einen vollſtaͤndigen Codex der Pflanzenanatomie anſehen kann. Der Verfaſſer begleitet jede Abbildung mit einer Erklaͤrung und gelegentlich mit phyſiologiſchen Bemerkungen. Eine Angabe des Innhaltes waͤre unmoͤglich, da jede Tafel ungefaͤhr ein Dutzend Abbildungen enthält, mithin ihre Zahl ſchon in mehrere Hun— dert laͤuft. Transactions of the zoological society of London II. part. 2. 1838. 4. 87 — 163. tab. 18 —29. (18 Schlig.) Enthält: VIII. Garner, Anatomie der Schalthiere. IX. Owen, neue Cephalopoden. X. Fr. Cuvier, Springmäufe, XI. Waterhouſe, Myrmecobius. XII. Weſtwood, heilige Kaͤfer. S. 87. VIII. X. Garner, über die Anatomie der Schalthiere mit Blattkiemen. Taf. 18 — 20. Die Tunicata unterſcheiden ſich von dieſen Schalthieren durch den Mangel der Schalen: indeſſen habe ich bey einigen brittiſchen Gattungen kalkige Stuͤcke gefunden, in der Geſtalt von zwo kegelförmigen netzartigen Roͤhren in jeder Oeffnung des Mantels und daraus hervorſpringend. Savigny hat es uͤber⸗ ſehen, Eyſenhardt aber gefunden. Die Schalthiere mit Blatt⸗ kiemen unterſcheiden ſich von den Brachiopoden durch zween ſeitliche Mantellappen, welche eine rechte und linke Klappe ab⸗ ſondern; durch einen elaſtiſchen Knorpel zwiſchen den Klappen; durch ein einfacheres Muskelſyſtem zum Oeffnen und Schließen der Schale, durch vier haͤutige kammfoͤrmige Organe um den Mund und durch 4 andere zum Athmen. Anomia ſteht zwiſchen beyden. Die Lage des Thieres in der Schale iſt weder wagrecht wie bey den einen, noch ſenkrecht wie bey den andern, ſondern ſchraͤg. Durch das getheilte Mus⸗ kelſyſtem, eine Spur von Fußſcheibe, einen kurzen Darm, im Mantel verzweigte Kiemen und durch die verbundenen Lippen⸗ und Kiemenanhaͤngſel ſtimmt fie mit Orbicula überein; in anderer Hinſicht mit den einmuskeligen Blattkiemern. Ich halte die verſteinerten Spheruliten fuͤr verwandt der Anomia; deßhalb wäre die Zerlegung von Thecidea, Crania, Placuna und der verſchiedenen Gattungen von Anomia, Tere- bratula etc. ſehr wuͤnſchenswerth. 821 i In Lamarks Monomyarien zeigt ſich bey vielen Sippen eine ſchiefe Geſtalt und eine verſchiedene Groͤße der Schalen; wenn ſich bey den Dimparien etwas der Art findet, ſo kommt es nicht von der verſchiedenen Lage der weichen Theile zur Schale her, wie bey den Brachiopoden, ſondern von der Natur des Schloſſes. Ich will mich hier nicht auf das Wachsthum der Schale einlaſſen. In den von einander entfernten Lagen der Schalen mancher Blattkiemer glaube ich aber einige Aehnlichkeit mit den verlaͤngerten zelligen Klappen gewiſſer verſteinerter Sippen und mit den vielfaͤcherigen Schalen wahrzunehmen. Die Geſtalt und Groͤße des Schloſſes traͤgt ſehr viel zur Geſtalt des vordern Theils der Schale bey, waͤhrend der hintere von der Geſtalt der Athemroͤhren abhaͤngt. Die Entfernung der Klappenſchnaͤbel bey manchen Schalen kann nur entſtehen durch Zerfreſſung oder durch Nachgeben des Knorpels, weil die Schnaͤbel urſpruͤnglich immer durch dieſen Knorpel zuſammenhaͤngen. Bey Isocardia, wo die Schnaͤbel weit von einander um die Klappen gewunden find, kann man bemerken, daß der Knorpel ſich hinten ver— groͤßert, während er vorn nachgibt und ſich ſpaltet. Bisweilen gibt der Knorpel an einer Klappe mehr nach als an der andern und dann kwird nur der eine Schnabel länger, wie bey Gry- phaea ete. Das Wachsthum einiger Schalen koͤnnen wir nur begreifen, wenn wir annehmen, daß das Thier dieſelben an ge— wiſſen Stellen loslaſſen kann: ſo koͤnnen wir die Erweiterung der Kerbe, welche faſt ein voͤlliges Loch wird, an der Unter— ſchale von Anomia nicht erklaͤren, ohne ein ſolches Vermoͤgen des Thiers, welches von dem beſtaͤndigen Waſſerſtrom herkommt, den die flimmernden Wimpern des Thiers hervorbringen. Die Faͤrbung der Schale, des Fußes, der Roͤhren uſw. kommt von einem abgeſonderten Forbenſtoff, deſſen chemiſche Natur nicht bekannt iſt. Es findet ſich aber eine aͤhnliche Abſonderung bey allen Schalthieren. Dieſe Abſonderung hat die Eigenſchaft, am Lichte viel glaͤnzender zu werden. Um den beruͤhmten Purpur der Alten hervorzubringen, ſcheint man nur die weichen Theile des Thiers der Purpura dem Einfluß des Lichtes und der Luft ausſetzen zu muͤſſen, um die braune Ab— ſonderung in eine glaͤnzende Purpurfarbe zu verwandeln. Dieſe faͤrbende Fluͤſſigkeit wird entweder von den Venen oder von ve— nöfen Secretionsorganen abgeſondert, wie in der Folge gezeigt werden wird, und nicht von der Leber, wie Blainville ſagt. Die Zeichnungen der Klappen ſcheinen von der Lage der Mantelvenen herzukommen und ihre Unterbrechung von dem Aufhoͤren der Abſonderung in gewiſſen Perioden. Die Verſchiedenheiten in der Articulation der Klappen im Knorpel, im Band und in den Zaͤhnen koͤnnen auf folgende Art erklaͤrt werden. Iſt der Knorpel aͤußerlich wie bey Cardium, conver und vorſpringend, fo kommt feine Zuſammendruͤckung nicht vom Drucke der Klappen her wie bey den Gattungen mit innerlichem Knorpel; ſondern davon, daß er ſich auf ſich ſelbſt biegt. Ein Knorpel von dieſer Bildung unterſcheidet ſich von den andern durch kohlenſauren Kalk, den er enthaͤlt. Die Zaͤhne fehlen oder ſind ſchwach, wenn die Muskeln oder Knorpel ſtark ſind; wenn unregelmaͤßige Klappenraͤnder das Gleiten bey der Bewegung hindern oder wenn die Schale klein, flach und glatt iſt und daher keine Gewalt ausuͤbt; auch wenn Schloß und Knorpel lang ſind; obſchon zahlreich im langen Schloſſe der Arcaceen, wodurch die Schwaͤche des Knorpels erſetzt wird. 822 Bey Nucula findet ſich ein gefiederter Mantelfortſatz zur Abſonderung der zahlreichen Zaͤhne. Bey den Sippen mit lan⸗ gen fleiſchigen Rohren und klaffenden Schalen liegt der Knorpel innwendig auf einem Vorſprung einer Klappe wie bey Mya; bey dieſem Bau ſchließt ſich nicht leicht die Schale ganz und öffnet ſich auch nicht weit. Sie kann ſich nur dann weit oͤff— nen, wenn die Mantellappen nur auf eine kurze Strecke ver⸗ wachſen ſind, wie bey dem inneren Knorpel vieler Monomyarien. Iſt der Fuß wie bey Arca dick, fo liegt in dem graden Schloß und in der Entfernung der Schnaͤbel die Vorrichtung zur weiten Oeffnung der Klappen durch den Fuß; in manchen Gattungen klaffen ſelbſt die Klappen unten, damit der Fuß heraus kann. Bey Pholas candidus findet ſich ein Knorpel zwiſchen den zween kleinen ſtachelfoͤrmigen Fortſaͤtzen des Schloſſes. Bey anderen Gattungen von Pholas, welche keine Spur davon ha⸗ ben, und bey andern verwandten Sippen, welche einen eigen⸗ thuͤmlichen Bau in der Articulation haben, betrachte ich die Be— wegung der Klappen nur als eine ſecundaͤre Urſache bey der Durch— bohrung der Subſtanzen, worinn man dieſe Thiere findet. Muskelſyſtem. Die Druͤſe zur Hervorbringung des Byſſus (deren Daſeyn Blainville laͤugnet) findet man ſehr leicht am Grunde des Fußes (bey Modiola z. B.) mit einem Gang, der ſich am Boden ſeiner Furche befindet. Sie iſt zweylappig und von dunklem, koͤrnigem Anſehn. Ich betrachte den Fuß von Pecten, Spondylus etc. als ein Organ zum Ergreifen des Futters, welches durch die flimmernden Stroͤme am Munde ge— ſammelt wird. Bey dieſem hat er nur einen einzigen langen und duͤnnen Muskel. Der Gebrauch des Fußes als Organ der Ortsbewegung iſt hinlaͤnglich von den Naturforſchern beſchrieben. Ich glaube auch, daß ein Nutzen des ſogenannten Cryſtallgrif— fels darinn beſteht, daß er dem Fuß Federkraft gibt. Er ragt in den Magen hinein und richtet ſich nach unten zu dem Porus, durch welchen Waſſer in den Fuß tritt, wie man es bey vielen Gattungen findet. Sein oberes Ende hat einen kleinen membranoͤſen Knorpel mit Namen Corpus tricuspe. Bey Anomia trägt der Griffel ein großes Stud des Mantels; bey anderen Monomyarien fehlt er; die Membran aber iſt immer vorhanden. Das Ganze ſcheint das Analogon zu ſeyn von der ſonderbaren Zunge anderer Schalthiere. Einige Gattungen haben zween Mantelſaͤcke, worinn bis⸗ weilen Gas enthalten iſt, das wahrſcheinlich aus Secretions⸗ organen kommt. Dieſe Thiere koͤnnen ſich heben und leicht ihre Lage nach Ebbe und Fluth aͤndern. Nervenſyſtem. Bey mehr als 20 Sippen, wo ich es unterſucht habe, finde ich eine große Uebereinſtimmung. Poli, Cuvier und Blainville haben es ziemlich unrichtig beſchrieben; Mangili dagegen bey Anodonta ſehr genau. Sit ein Fuß vorhanden, fu finden ſich drey Knoten oder fo viel Paar von Knoten; fehlt er, nur zwey. Dieſe Knoten ſind auswendig hochgelb, innwendig weiß. Zween liegen am Mund, mehr oder weniger weit von einander, aber immer durch einen Nerven uͤber der Speiſeroͤhre verbunden: bisweilen liegen ſie gerad am Munde oder davor, bisweilen dahinter. Sie geben ab jederſeits Faͤden zu dem vordern Muskel, den Fuͤhlern, Lip⸗ pen und dem vordern Theil des Mantels. Jeder Knoten gibt auch einen Zweig ab zu den hinteren Knoten, welche zwiſchen den Kiemen am hinteren Muskel liegen. Sie ſind in einen 823 vereinigt, wenn die Kiemen ſelbſt in der Mitte verbunden ſind, wie bey Mactra, Mya, Solen etc.; liegen aber weit von ein⸗ ander, wenn die Kiemen getrennt ſind; in welchem Falle jedoch ſie immer durch einen Quernerven zuſammenhaͤngen, wie bey Modiola, Avicula, Lithodomus, Arca ete. Die Knoten geben Nerven zu den Kiemen, Roͤhren, dem hinteren Muskel, Mantel uſw. Die vorderen Knoten geben auch zween Zweige ab, welche in den Fuß dringen und ſich in einen doppelten Knoten vereinigen, aus welchen dieſes Organ Nerven empfaͤngt. Fehlt der Fuß, ſo findet ſich nur ein einziger verbindender Querfaden. Die hinteren und die Fußknoten ſtehen außer aller Verbindung mit einander. Dann iſt der Mund von einem Ring umgeben, deſſen Theil hinter und uͤber den Lippenknoten doppelt iſt. Bey Pecten zeigt es ſich deutlich, daß die Lippenknoten zuſammen⸗ geſetzt ſind. Es gibt kein ſympathiſches Nervenſyſtem, obſchon es Einige behaupten. a Verdauungsſyſtem. Poli nimmt an, daß das Cor- pus tricuspidum den Einfluß der Galle in den Magen ver⸗ mittelt, welcher Meynung ich beytrete, weil ich ſeine Enden immer in den Gallengaͤngen finde. Der Darm gibt einer Menge Venen ihren Urſprung, welche wahrſcheinlich als Milchſaftgefaͤße wirken. Sein erſtes Stüd iſt druͤſig. Manchmal iſt er kuͤrzer als das Thier, manchmal 12 mal laͤnger. Gewoͤhnlich ſieht man in ihm eine Leiſte, wie man es bey den nackten Acephala findet. Dieſe Sache wurde uͤbrigens von Poli erſchoͤpft und ich gehe daher zum Kreislaufſyſtem. Bojanus hat (in der Iſis) eine genaue Beſchreibung des Kreislaufes bey Anodonta gegeben und gezeigt, daß es nicht ſo einfach iſt, wie Cuvier meynt. Aus des Bojanus Arbeit geht hervor, daß die wirklichen Athem⸗ organe zween dunkle ſchwammige Koͤrper ſind, an der Wurzel der ſogenannten Kiemen, und daß ſie aus der Verbindung vieler Venen gebildet werden. Meine Unterſuchungen fuͤhren mich auf andere Schluͤſſe. Queckſilbereinſpritzungen zeigten mir, daß bey der großen Kammmuſchel (Scallop, Pecten maximus) das Blut, welches aus dem Leibe zuruͤckkehrt, nicht unmittelbar zu den Kiemen geht; ſondern ein großer Theil davon, das aus den Eyerſtöcken, der Leber und dem Darn, zuerſt theilweiſe durch die zwey dunklen venöfen, ſecernierenden Organe (Lungen von Bojanus) geht, und ein anderer Theil in einen großen Sinus oder eine venoͤſe Erweiterung auf dem Schließmuskel. Dieſer Sinus ſcheint jederſeits die Kiemenarterie zu bilden, und ſteht ubrigens in offener Verbindung mit Zweigen von den Secre⸗ tionsorganen, welche letztere wieder eine dritte Reihe von Zwei⸗ gen haben, die in die Kiemenarterie gehen. Der oben erwähnte Sinus, welcher auch bey den Dimya⸗ rien vorkommt und unter dem Pericardium liegt, empfaͤngt auch bey Pecten die Venen aus einem Theil des Mantels; ein anderer ſchickt ſie unmittelbar in die Herzohren. Die Kie⸗ menarterien werden gebildet von dem großen Aſte des Sinus, von den Aeſten aus den Secretionsorganen und von einigen kleinen aus dem Mantel und aus den Wurzeln der Kiemen. Das Blut aus den Kiemenvenen dringt in die Herzohren, welche Anhaͤngſel uͤber ſich haben, die wahrſcheinlich das Liquidum pericardii abſondern. Die Herzohren, welche bey der Auſter mit einander verbunden ſind, ſind es hier durch einen Canal; im Allgemeinen ſind ſie ganz von einander getrennt. Zwo mondförmige Klappen liegen am Eingang eines jeden Ohrs in a 824 die Herzkammer; auch liegen Klappen am Urſprung der Aorten. Bekanntlich durchbohrt gewöhnlich der Maſtdarm die Herzkam⸗ mer, wovon aber die Auſter eine Ausnahme macht. Bey Anomia liegt die Kammer auf dem Maſtdarm. Bey Arca, Lima und einigen Peetuneuli finden ſich zwo Herzkammern und der Maſtdarm geht zwiſchen beyden durch. In der Vers theilung der Arterien gibt es nichts Merkwuͤrdiges. Bisweilen, wie bey Cardium echinatum, zeigt ſich das erſte Stuͤck der Aorta ſehr weit mit ſtarken Waͤnden und vielen fleiſchigen Saͤulen an der inneren Flaͤche. Es tragen mithin nicht alle Venen zur Bildung der Kie⸗ menarterien bey: waͤhrend etwas Venenblut gradenwegs in die Herzohren kommt, wird ein anderer Theil zuerſt in die Abſon⸗ derungsorgane vertheilt. Auch gibt es einen Behaͤlter oder Si— nus, oder eine Reihe von ſehr großen Venen, welche einen großen Theil des venoͤſen Blutes empfangen und ſich ſowohl in die Venen der Kiemen entleeren, als in die der Abſonderungs⸗ organe. Das venoͤſe Blut aus dem Leibe geht ebenfalls einiger⸗ maaßen in die Herzohren. Die Kiemenarterien nehmen wenig Venen auf; das meiſte Blut bekommen ſie aus dem Sinus. Hierinn zeigt ſich eine Aehnlichkeit mit einem Fortader = Kreis⸗ lauf, obſchon er nicht durch die Leber geht, als in welcher die Galle von den Arterien abgeſondert wird. Blut aus den Herzohren iſt faſt farblos und ſcheidet ſich beym Stehen in einen fluͤſſigen und einen veſten Theil, zeigt auch unter dem Microſcop ein ſonderbares Phaͤnomen, welches Mayer (in Bonn) beobachtet zu haben ſcheint: nehmlich ſeine Kuͤgelchen, etwa 19109 Zoll dick, erſcheinen mit Forſaͤtzen und und zeigen augenſcheinlich Bewegung. Die Pulſationen des Herzens ſind langſam, 20 bis 30 in der Minute. Athemſyſtem. Ich halte die Lage und Geſtalt der Kiemen und Roͤhren fuͤr ſehr wichtig bey der Claſſification dieſer Thiere: fo haben bey Anomia, Pecten, Arca; Modiola, Mya, Cardium, Cyclas, Donax et Mactra je einen beſondern Bau in den Kiemen, im Mantelſack, in den Klappen, Roͤhren uſw., wodurch beſondere Abaͤnderungen im Laufe des oxpdierenden Waſſers zu den Kiemen bedingt ſind. Bey allen genannten Sippen gibt es keine vollſtaͤndige Trennung des Mantelſacks. Bey Solen, Hiatella, Pholas etc. ift der Bau verſchieden: die Kiemen verlaͤngern ſich in die untere Roͤhre, und da ſie innwendig nicht vom Grunde des Fußes getrennt ſind, auswen⸗ dig nicht vom Mantel; fo muß das durch das untere Loch ein: gezogene Waſſer wieder zu demſelben berausgehen oder zu der vorderen Oeffnung. Aber Waſſer wird auch durch die obere Roͤhre eingezogen und bekommt dadurch Zutritt zu den inneren Raͤumen zwiſchen den Kiemenblaͤttern (Eyergaͤnge, wie Einige meynen); und durch dieſe obere Roͤhre werden die Eyer, der Unrath und die Abſonderungen ausgeſtoßen“. Hier find die Kiemen oft ſehr lang und die Roͤhren ſehr muskuloͤs. Bis⸗ weilen finden ſich kleine Hilfskiemen, wie bey Psammobia, * Das geſchieht auch fo bey den Tunicata. Das Waſſer geht durch ein Loch zum Athemſack und wird durch das andere in die äußeren Maſchen der Kiemen gezogen. Das durch jedes Loch eingezogene Waſſer muß wieder durch daſſelbe hinaus⸗ gehen. Diejenigen, welche das Gegentheil behaupten, Theis nen ſich zu irren, wofern das Waſſer nicht durch den Magen und den Darm geht. 825 Pholas ete. Das aͤußere Paar zeigt ſich vorn verkuͤrzt bey Mya, Venerupis ete. Bey Pandora beſteht die einzige Spur von den aͤußeren Kiemenblaͤttern aus zween ſehr ſchmalen Strei— fen am Grunde der andern: ſo iſt es auch nach Blainville bey dem der Pandora verwandten Osteodesma. Obſchon das Einziehen des Waſſers in den Mantel nicht durch die Thaͤtigkeit der Oeffnungen oder Roͤhren, oder durch die Erſchlaffung der Schließmuskeln und die Oeffnungen der Klappen bewirkt wird, ſo begleiten doch dieſe Thaͤtigkeiten das Einſtroͤmen; und obſchon das Waſſer gewoͤhnlich in einem fortlaufenden Strom durch die Thaͤtigkeit der Cilia austritt; fo findet doch oft ein ploͤtz— liches Ausſpritzen Statt, begleitet von dem Schließen der Klappen und von der Contraction der Roͤhren. Ausſonderungsſyſtem. Die ſehr zahlreichen Man⸗ telvenen ſcheinen die Klappen abzuſondern und enthalten oft viel kohlenſauern Kalk, ſichtbar durch das Microſcop, in der Geſtalt von kleinen Spiculae. Bey der Suͤßwaſſermuſchel wußten oft die Anatomen das Erſcheinen einer graulichen Materie zu ges wiſſen Zeiten nicht zu erklaͤren, welche uͤber den ganzen Leib ergoſſen iſt und in alle Gewebe dringt. Die Anhaͤufung dieſer Materie in den Mantelvenen war Veranlaſſung, dieſelben als maͤnnliche Organe zu betrachten. Wir wiſſen, daß die Schale zu gewiſſen Zeiten ſich mehr vergroͤßert als zu andern, und dieſe Anhaͤufung mag als Vorrath vor dem Abſatze hergehen oder ſie mag deßhalb geſchehen, um durch die Exeretionsorgane ausge— ſchieden zu werden, weil dieſe Anhaͤufung vorzuͤglich um die Venen herum ſtattfindet. Diefe graue Materie iſt hauptſaͤchlich kohlenſaurer Kalk. Dieſe Excretionsorgane ſtoßen auch Schleim aus und Farbenſtoff ſowohl als kohlenſauren Kalk, welchen letztern man oft darinn findet in der Geſtalt von Concretion; auch Harn— ſaͤure. Bey Pecten führt ein kleines Loch an jeder Seite un⸗ mittelbar in dieſelben. Die Eyergaͤnge treten ebenfalls hinein. Oben fuͤhrt jeder Excretionsſack in eine einzelne querliegende Höhle unter dem Pericardium. Bey Unio ete. führt ein Loch dicht an dem des Eyergangs in eine große Hoͤhle des Mantels unter dem Pericardium, in welcher die Excretions— organe ſich öffnen durch ein inneres Loch an jeder Seite. Bo— janus hat dieſe innere Offnung nicht gekannt, ſonſt wuͤrde er dieſe Organe nicht fuͤr Lungen angeſehen haben. Das aͤußere Loch liegt am vorderen Winkel, den der Fuß mit den Kiemen bildet. Der Eyergang iſt auch vom Sack getrennt bey Mo- diola, Mytilus, Lithodomus etc., während bey Tellina, Cardium, Mactra, Pholas, Mya und den meiſten andern die Eyer in die Excretionsorgane geleert werden. Im Allgemeinen liegt die Oeffnung der Excretionsorgane naͤher dem hintern Muskel und der Eyergang mehr vorwaͤrts. Die erſtere iſt oft ſo klein, daß ſie ſchwer zu finden iſt. Bey der Auſter ſcheinen die Gefaͤße keine Drüfe zu bilden, ſondern ſtoßen von ihren auf dem Mantel verbreiteten Enden die kalkige Materie fuͤr die Klappen aus, welche bey einem vollkommenern Thier durch ein druͤſenartiges Organ abgefondert und durch eine Excretionsoff— nung ausgeſtoßen wird. Bey höheren Schalthieren z. B. fo, daß der Farbenſtoff bey einigen durch die Mantelvenen geliefert wird, bey andern geſammelt in einen Druͤſenſack. Swammerdamm glaubte, die dunkeln Organe der Blattkiemer truͤgen zur Bil⸗ dung der Schale bey; ebenſo Poli, welcher fie Viscera testa- cea nannte. Blainville vergleicht ſie mit Nieren; und ich denke genug geſagt zu haben, um feine Meynung zu beſtaͤtigen. [Sit Iſis 1838. Heft 11. 826 eine in Deutſchland ſchon lang ausgeſprochene Anfiht.] Ein Ähnliches Verhaͤltniß zeigt ſich bey den Radiaten. Bey den Stelleriden treten die Venen der Eingeweide zuſammen und vers binden ſich mit einer braͤunlichen ſchwammigen Subſtanz, welche zwey Organe bildet, die ſich wahrſcheinlich nach außen öffnen, durch die Ruͤckenſcheibe oder nahe dabey. Von dieſer Scheibe geht ab an der Seite der ſchwammigen Subſtanz in die kreis⸗ förmige Verbindung der waſſerführenden Canaͤle ein walziger kalkiger Theil, welcher gegliedert iſt und analog zu ſeyn ſcheint dem Stamm des Pentaerinus, welcher aber ein innerlicher ges worden iſt durch die Bildung der Ruͤckendecke. Da die nackten Acephala keine Kalktheile haben, fo haben fie auch kaum eine Spur von Abſonderungsorganen. Bey den Schalenſchnecken aber findet ſich immer ein Secretionsorgan, wenn eine Schale vorhanden iſt. Dieſes Organ wird bey ihnen augenſcheinlich durch ein Gewebe von Venen gebildet. Bey Patella öffnet es ſich durch den Eyergang und den Maſtdarm und liegt uͤber den Eingeweiden. Blainville betrachtet es als das Athemorgan bey dieſen Thieren. Bey einigen Animalia patelliformia finden ſich 2 Oeffnungen. Dieſe Oeffnungen liegen bey Chiton zwi⸗ ſchen den Kiemenfortſaͤtzen, nicht weit von den Eyergaͤngen. Wo ſich keine Spur von Schale findet, da gibt es auch keine Abſonderungsorgane. Bey den Doriden, welche gewohnlich Kalkſtoff in der Ruͤckendecke haben, da ſcheint der von Cuvier beſchriebene und ſich neben dem After oͤffnende Sack eine Spur davon. Bey Bulla aperta, welche eine Schale hat, finden ſich zwo Druͤſen am Munde, obſchon fie Cuvier uͤber⸗ ſehen hat. Es iſt unnöthig zu bemerken, daß ein Schleim und Kalk abſonderndes Organ ſich bey allen ſpiralen Sohlen: ſchnecken findet. Dieſer Schleimſack oͤffnet ſich manchmal durch einen Gang neben dem After, wie bey den Pflanzenfreſ⸗ ſenden; oder mit einem weiten Loch auf dem Ruͤcken der Kie⸗ menhoͤhle, wie bey den Fleiſchfreſſenden; in dem letztern Falle kann wahrſcheinlich das Thier Luft damit athmen, wenn es ſich außer dem Waſſer befindet. Durch die Schleimſaͤcke der Cephalopoden, welche ſich durch Papillen an jeder Seite des Maſtdarms oͤffnen, laufen die gro⸗ ßen Venen, welche aus beſondern Anhaͤngſeln an ihrer Ober— fläche viele ſchleimig kalkige Materie in dieſelben abſondern. Auch die Gallengaͤnge gehen durch die Hoͤhle und ſondern darein ab. Bey dieſen Thier ſcheint das Blut aus den Eingeweidvenen in die Lebervenen zu kommen, wie Cuvier bemerkt; und ich be— trachte ihren Kreislauf als ein Mittelding zwiſchen demjenigen, in welchem das Blut aus den Eyerſtoͤcken, dem Darm uſw. zur Leber geht und zwiſchen dem, in welchen das Leber-, Darm— und Eyerſtockblut ganz durch die Ausſonderungsorgane läuft. Kein Schalthier ſcheint abſorbierende Gefaͤße zu haben; daher liegt nothwendig das Skelet auswendig und außerhalb des Kreislaufs. Wimpern (Cilia). Das Flimmern, welches man an der Oberfläche des Darms der Schalthiere bemerkt hat, kommt daher, daß dieſer Canal durch die Abſonderungsſaͤcke laͤuft, worein das Waſſer gezogen wird durch die Thaͤtigkeit der Wimpern auf ihren Oberflaͤchen. Dieſe Erſcheinung, welche ich am Darme des Chitons bemerkte, veranlaßte mich, die zwo oben beſchrie⸗ benen Oeffnungen zu finden, durch welche das Waſſer einge⸗ zogen wird. Das ſchoͤne und wundervolle Phaͤnomen des Flimmerns kleiner Wimpern bey den niederen ren haben viele aͤltere 52 b 827 — Naturforſcher bemerkt; aber aus Mangel guter Inſtrumente fuͤr einen Kreislauf angeſehen. Raſpail hat gezeigt, daß viele Snfuforien von Müller und Baer nichts anderes find als flim⸗ mernde Theile anderer Thiere. Home erklaͤrt die Umwaͤlzung des Embryos im Ey der Blattkiemer fuͤr die Wirkung eines Vibrio, welcher hineindringt und davon lebt; und die von die— ſem eingebildeten Thierchen gegebenen Figuren ſtellen nichts an⸗ deres vor, als die Kiemenfortfäge der Anodonten. Die Waſſer⸗ gefaͤße der Radiaten ſind innwendig ganz mit Wimpern bedeckt, und dieſe find es, welche den Kreislauf in der Berot gaͤnzlich hervorbringen. Ich finde ſie nicht in den Cruſtaceen, Cirropoden und Waſſerlarven der Inſecten. Dr. Sharpey konnte ſie in den Tunicaten nicht ſehen: das wuͤrde er wohl gekonnt haben, wenn er eine ſtaͤrkere Linſe angewendet haͤtte. Sie bedecken in großer Menge die Maſchen der Kiemen, ſind aber ungewoͤhnlich klein in dieſen Organen. Auf den Kiemen der Cephalopoden finde ich ſie nicht. Vorhanden ſind ſie im Magen von Aste- rias et Actinia, und die langen weißen Faden, welche man bisweilen von der Actinia diantha herunterhaͤngen fieht, find damit bedeckt. . Das Durchbohren der Felſen, Steine, Hölzer uſw. von Blattkiemern kann nicht in jedem Falle durch mechaniſche Wir— kung der Klappen geſchehen. Dieſe Klappen mancher Sippen, wie bey Lithodomus und vielen andern, taugen keineswegs zu einer ſolchen Wirkung. Auch kann keine vom Thier abgeſon— derte auflöfende Fluͤſſigkeit ſolche Durchbohrung bewirken: denn welche koͤnnte fo vielerley Subſtanzen auflöfen, ohne des Thiers Schale ſelbſt zu beſchaͤdigen? Die Erſcheinung ſcheint durch die Wirkung der Flimmerbewegung hervorgebracht zu werden, welche Bewegung beftändig Waſſerſtroͤme gegen die Subſtanzen treibt, wozu noch der Andrang des Waſſers beytraͤgt, wenn es in den langen Leib des Thieres gezogen wird, manchmal auch vielleicht das Scharren der Klappen. Oft kann die Schale gar nicht wirken, entweder wegen ihrer flachen Geſtalt oder weil ſie ganz genau in das Loch paßt. Wenn die Patella an einem Felſen fit, macht fie oft ein Loch einen Zoll tief, bloß durch die Wir⸗ kung ihrer gewimperten Kiemen: die Schale kann das Loch nicht machen, weil ſie genau hineinpaßt und eine ſolche Geſtalt hat, daß keine Rotation möglich iſt. Hipponyx, eine andere Soh⸗ lenſchnecke, macht Hoͤhlen wie die Patella in andere Schalen, an denen ſie haͤngt. Die Hoͤhlen der Saxicava ſind nicht rund: daher glauben Bellevue und Osler, ſie wuͤrden in dieſem Falle durch die von dem Thier abgeſonderte Phosphorſaͤure bewirkt, und dabey nehmen ſie an, es bewohne keine anderen als Kalk— felſen, welches letztere nach meiner eigenen Beobachtung unrichtig iſt. Turton ſagt: die Klappen von Teredo ſtimmen nicht mit dem Bohrloch uͤberein; ich aber glaube, daß ſie hier als mecha⸗ niſche Werkzeuge thaͤtig find. Aber Pholas conoides findet ſich oft in hartem Holz und doch ſehen ſeine Klappen nicht im Geringſten aus, als wenn fie bohren oder feilen könnten. Gewiſſe Anneliden ſcheinen dieſe Aushoͤhlungskraft zu ha⸗ ben. Die Felſen an unſerer Kuͤſte werden von einem kleinen Wurm durchbohrt, wahrſcheinlich einer Diplotis von Montague. Er iſt ſehr ſtark gewimpert: aber ſein Maul ſieht gar nicht darnach aus, daß es einen Weg in ſo harte Subſtanzen zu machen im Stande wäre. Die Ausfreſſungen an den Schnaͤ⸗ beln der Suͤßwaſſermuſcheln kommen von den Stroͤmungen, welche die Porticellen und dergl. erregen. Die Schalenblaͤtter an dieſer Stelle ſind weich und weiter von einander. Die Schalen der 828 Auſter, Kammmuſchel, Lutraria etc. finden wir durch kleine runde Loͤcher bis ins Innere durchbohrt. Buckland zeigte, daß dieſes von der Wirkung eines Zoophyten herkomme, welchen Grant Cliona coelata nannte. Buckland meynt, die Köcher wuͤrden durch kleine Bohrer gemacht, welche die Polypen haben ſollen: es gibt aber keine ſolche und ich glaube, daß es die Wirkung der Wimpern iſt. f Freminville, Nilsſon, Beudant, Stark und andere un⸗ terſuchten, ob Suͤßwaſſermuſcheln in Salzwaſſer leben koͤnnten und umgekehrt. Um zu ſehen, ob bey den Blattkiemern das Athmen fortgehe, wenn ſie ihren Aufenthalt auf dieſe Weiſe ändern, nahm ich ein Stuͤck von den Kiemen einer Mactra und legte es eine Minute lang in Suͤßwaſſer. Die Wimpern, vorher in großer Thaͤtigkeit, erſtarrten und kamen nicht wieder zu ſich im Meerwaſſer. 5 Gran Kochſalz kamen in eine Unze Suͤßwaſſer; darein ein Stuͤck Kiemen und fogleich hörte das Flimmern auf. In einer Aufloͤſung von 10 Gran Kochſalz in einer Unze Waſſer gieng es fort; ebenſo bey 20 Gran Salz. In einer ſtaͤrkern Aufloͤſung hörte es ploͤtzlich auf. Wurde das Kiemenſtuͤck nicht lang hineingehalten, ſo kam das Flimmern wieder in der ſchwaͤcheren Aufloͤſung. Die Kiemen einer Mactra aber, 15 Minuten in ſuͤßem Waſſer, erholten ſich nicht mehr im Meerwaſſer. Meerwaſſer oder nur 2 Gran Salz in einer Unze ſuͤßem Waſſer, ſtellten ſogleich das Flimmern bey Suͤß— waſſermuſcheln. Hieraus folgt, daß dieſe Thiere einen ſolchen Wechſel nur in ſehr geringem Grade ertragen koͤnnen. Denn ſobald die Wimpern ſtehen bleiben, hört das Athmen auf, fo= wie die Herbeyſchaffung der nahrhaften Theilchen aus dem Waſſer. Vielleicht ertragen die Bewohner von Brackwaſſer am beſten ſolchen Wechſel: was aber Nilsſon und Freminville von den Anodonten und andern ſagen, welche ſich in Geſellſchaft von Tellinen und dergl. finden, ſo ſcheint dieſe Sache ſehr ſtrittig: wahrſcheinlich gilt dieſes nur von Flußmuͤndungen. Die Car: dien, Mactren, Amphidesmen uſw. in Brackwaſſer ſterben, wenn es geſalzen wird durch Verdunſtung oder, wenn es ſeine Salzigkeit verliert durch Beymiſchung von ſuͤßem Waſſer. Die Mytili, welche man in Suͤßwaſſer-Werften findet, ſind wahrſcheinlich Suͤßwaſſergattungen aus fremden Fluͤſſen, an den Schiffen haͤngend herbeygefuͤhrt: ihre Reiſe uͤberlebten ſie wahrſcheinlich deßhalb, weil ſie ihre Klappen immer und genau verſchloſſen hielten. Nachdem ich die ſchlimmen Folgen des concentrierten Meerwaſſers auf die Kiemen ſeiner Muſcheln gezeigt habe, ſo iſt es wohl der Mühe werth, zu unterſuchen, wie die Verdun⸗ ſtung des Waſſers verhindert wird, wenn dieſe Thiere zur Zeit der Ebbe der austrocknenden Wirkung der Sonne und der Luft ausgeſetzt werden. Diejenigen Thiere, welche nackte gewimperte Kiemen haben, koͤnnen dieſelben in Scheiden ziehen, wenn ſie, wie viele Doriden, auf nackte Felſen kriechen. Können fie das nicht, wie andere Doriden, Tritonien, Eoliden uſw., ſo bedecken ſie ſich mit feuchtem Tang oder verſtecken ſich in ſchattige Kluͤfte. An heißen Tagen klebt Patella veſt an den Felſen, ſo daß die Feuchtigkeit nicht entwiſchen kann. Die Afcidien halten ſich in Duͤmpfeln um die Felſen auf, welche bey der Ebbe nicht trocken werden. Die Actinien, Lobularien uſw. haͤngen an der traͤu— felnden hintern Seite der Klippen, oder halten ſich an ſchattigen Plaͤtzen auf. Die Polypen ſtehen in dieſem Waſſer oder be- wohnen Stellen, wohin die Sonne nicht dringen kann. Dieienigen 829 Blattkiemer, welche, wie die Miesmuſcheln, auf nackten Felſen der Sonne und der Luft ausgeſetzt ſind, haben Klappen, welche ganz genau aneinander ſchließen und die Verdunſtung hindern. Sind die Klappen an einer Stelle offen, ſo bewohnt das Thier entweder tiefes Waſſer, wie manche Kammmuſcheln, oder kann ſich in den Schlamm oder Sand graben, wenn er zur Ebbe trocken wird. Auch die Sohlenſchnecken verbergen ſich vor der Sonne, obſchon ihre Kiemen wenig frey liegen. Ariſtoteles ſagt, ſie verbergen ſich waͤhrend der Hundstage. Laͤngs der fandigen Buchten ſehen wir eine Menge Löcher, führend zu den Kiemen verſchiedener Thiere, welche durch Einbohren ſich ver— ſtecken und ihre Organe gegen Verdunſtung ſchuͤtzen, auch Waſſer bekommen mit nahrhaften Theilchen. Die Erſcheinung der Phosphoreſcenz ſcheint faſt ganz auf gewimperte Thiere beſchraͤnkt zu ſeyn. Bey einem Wurm, welcher dieſe Erſcheinung ſehr ſchoͤn zeigt und in Menge die heraufgezogenen Fiſchernetze bedeckt, fand ich das Leuchten auf— hoͤren, ſobald die Wimpern nicht mehr flimmerten; das war am ſtaͤrkſten, wann ſie am thaͤtigſten waren; und das Zittern des Lichts ſchien mit der Unſtaͤtigkeit des Flimmerns uͤberein— zuſtimmen. Es verdient unterſucht zu werden, ob dieſe Erſchei⸗ nung nicht von der Reibung der Wimpern auf den Waſſer— theilchen herkommt. Beccarias Verſuche ſcheinen zu beweis ſen, daß das Licht nicht von chemiſcher Thaͤtigkeit herruͤhrt und daß es ſich genau in ſolchen Umſtaͤnden zeigt, in welchen die Wimpern fortfahren zu flimmern. Reproductionsſyſtem. Die Meynung von Leeu—⸗ wenhoek, Mery, Prevoſt und Dumas uſw. uͤber die verſchiede⸗ denen Geſchlechter der Blattkiemer: man hat aber allen Grund zu glauben, daß die Individuen ſich nicht nach dem Ges ſchlechte unterſcheiden und daß die Eyer aus den Eyerſtoͤcken in einem entwickelungsfaͤhigen Zuſtand ausgetrieben werden; oder mit andern Worten, daß ſie befruchtet werden, bevor ſie die Eyerſtoͤcke verlaſſen, durch Hoden, welche mit dieſen Organen verbunden find. Einige Schriſtſteller haben die Ausſonderungs— organe mit Unrecht für Hoden genommen. Die Eyerſtoͤcke ha— ben eine ſehr verſchiedene Lage: bisweilen ſind es abgeſonderte Theile; bisweilen liegen ſie im Fuß; bisweilen ſind ſie im Mantel verzweigt, wie bey Modiola, Anomia, Lithodomus, Hiatella und dergl. Die Eyergaͤnge oͤffnen ſich verſchieden, je nach den Gattungen, wie oben bemerkt, was ohne Zweifel ſeinen Grund in der verſchiedenen Lage der Eyerſtoͤcke hat. Zu unbeſtimmter Zeit zeigt ſich vor der Ausſtoßung der Eyer aus den Eyerſtoͤcken eine milchichte, oft rothbraune Fluͤſſigkeit in den letztern, welche ebenfalls durch die Eyerſtoͤcke ausgetrieben wird. Das ſcheint der maͤnnliche Samen zu ſeyn. Unter einer ſtarken Linſe ſieht man kleine ovale Koͤrperchen, kaum 2009 Zoll lang, in der duͤnneren Fluͤſſigkeit ſchwimmen, mit einer ſehr lebhaften Be: wegung. Sie ſcheinen keine Schwaͤnze zu haben, obſchon kleine Vibriones und flimmernde Kiementheilchen oft ſolch ein Auge ſehen verurſachen. Die Eyer ſcheinen ſich durch die Einwirkung vieler Fluͤſſigkeit zu vergrößern und der Dotter wird davon ges faͤrbt. Die Eyer haben in verſchiedenen Sippen eine verſchie— dene Geſtalt: in Unio kugelfoͤrmig und durchſichtig 74 Zoll dick mit einer derben Schale, worinn eine helle Fluͤſſigkeit mit darinn ſchwimmendem Dotter. Im Allgemeinen werden die Eyer aus den Gaͤngen unmittelbar ins Waſſer gelaſſen: bey Unio aber und Anodonta kommen fie, in Schleim eingehuͤllt, aus den Ausfuͤhrungsorganen in die Kiemenfaͤcher (Home's Eyergaͤnge), 830 wo ſie ſich weiter entwickeln, indem die Eyerſchale zerreißt; das Junge haͤngt an einem Byſſus. Es iſt ſonderbar, daß man ſie nie im innern Kiemenpaare findet, obſchon ſie laͤngs deſſen Rand zu dem aͤußeren geleitet werden. Im Sommer verlaſſen die Eyer die Eyergaͤnge und beym Herannahen des folgenden Fruͤhlings verlaſſen die jungen Thierchen die Kiemen. Zu einer gewiſſen Zeit bemerkt man eine ſonderbare Umwaͤlzung des Em« bryos im Ey, durch die Wirkung der Wimpern, in der Mis nute 7—8 Mal. Die Jungen koͤnnen die Klappen öffnen und ſchließen, ehe fie die Eyerſchale verlaſſen. Rathke ſieht fie als Schmarotzer an, welche er Glochidium nennt. Jacobſon folgt ihm darinn und behauptet, ſie koͤnnen nicht die Jungen dieſer Muſcheln ſeyn. Ihre Klappen find dreyeckig mit einem Band an dem kurzen graden Rand; die zween andern Raͤnder endigen in eine Spitze, woran man einen membranöfen Fortſatz ſieht an jeder Klappe, welche gezaͤhnt iſt an ihrer aͤußern Oberflaͤche. Zween ſpitzige Fortſaͤtze ſtehen auch aus der innern Flaͤche der Klappen hervor. Der Fuß fehlt und der Muskel ſcheint unge- theilt zu ſeyn, um die Klappen ganz öffnen zu koͤnnen. Bes trachtet man aber einen ſehr jungen Unio, fo findet man, daß die Klappen wirklich durch dreyeckige Nuclei anfangen. Die Membranen mögen die Kiemen ſeyn, und die andern Fortſaͤtze ſcheinen die Nuclei der Klappenzaͤhne zu ſeyn. Home beſchreibt die ächten Eyergaͤnge nicht; Bojanus nennt die Kiemen Uteri oder Eyerbehaͤlter; Joͤrg nennt die aͤußern Eyerſtoͤcke und die innern Hoden. Anodonta anatina et eygnea find lebendig gebaͤhrend, obſchon es Draparnaud auf die Angabe von Poiret bey der erſteren laͤugnet. Bey den Cycladen finden wir immer 10 — 20 Junge in den innern Kiemen: fie find von verſchie— dener Groͤße und werden einzeln ausgetrieben, wenn ſie etwa 2 Zoll groß find. Die Eyergaͤnge oͤffnen ſich über den innern Kiemen, zu welchen das Waſſer nur von hinten kommen kann. Drey oder vier von dieſen Jungen ſtecken in einer membranoͤſen Huͤlle; die groͤßten aber finden ſich abgeſondert und an einem Byſſus haͤngend. Turton hat im Juny ungefaͤhr 12 vollkom⸗ mene Junge in Kellia rubra gefunden. Niemals kommen die Eyer aus dem Maul, wie man gemeynt hat; ebenſowenig aus dem aͤchten After. Bey den lebendig gebaͤhrenden gibt es auch keinen Gang, welcher aus den Eyerſtoͤcken zu den Kiemenfaͤchern führte. Krankheiten und Schmarotzerthierchen. Be kanntlich verdanken wir einer Krankheit dieſer Thiere die Perlen. Ihre Bildungsart wurde uͤbrigens erſchoͤpft von Plinius, Home, Vogt und vielen andern. Baer hat viele Schmarotzerthiere beſchrieben, beſonders aus Suͤßwaſſermuſcheln, wo Aspidogaster conchicola ſehr gemein im Herzbeutel und den Excretionsorganen liegt. Num- mulella von Carus ſcheint kein Schmarotzer zu ſeyn, ſondern ein aufgerollter Kiemenfortſatz. Ich fand den Fuß einer Ano- donta ungeheuer ſtrotzend von Schmarotzer-Eyern, in deren jedem mehrere junge Diſtomen waren. Im Fuß einer andern Anodonta fand ich einen beſonderen Schmarotzer. Im reifen Zuſtande iſt der Leib mehr oder weniger walzig, kann ſich aber nach Belieben veraͤndern. An einem Ende hat er zwey ſehr lange Anhaͤngſel, welche an ihrem Ende Dornen tragen und bey einigen an einer Seite auf eine gewiſſe Strecke ihrer Laͤnge eine Reihe runder Koͤrperchen nur anklebend. Dieſe Anhaͤngſel laſſen ſich ſehr ſchnell zuſammenziehen und ſind dann ſehr kurz. Zwiſchen denſelben iiegt eine Oeffnung mit einer runden Lippe. 831 Eine Einſchnuͤrung ſcheidet dieſen Theil, woran fie liegen, von dem übrigen Leib Les bildet ſich eine Art von Kopf]. Am an⸗ dern Ende des Thiers ſcheint auch eine Oeffnung zu liegen. Dann folgt eine Claſſification der Blattkiemer, welche wir ſchon fruͤher gegeben haben. Abgebildet find und anatomiert: Psammobia florida; Nucula nucleus; Corbula striata; Pandora inaequivalvis; Solen ensis; Mactra stultorum; Cardium echinatum, edule; Anodonta anatina; Mytilus edulis; Pecten opercularis, maximus; Venerupis pullastra; Eyer und Junge von Unio pictorum, Cyelas, Mytilus, Pecten, Anomia. Schmarotzer: Nummulella, Distoma, Nereis phos- phorescens, Diplotis byalina. 103. IX. Richard Owen, Beſchreibung einiger neuer und feltener Cephalopoden. Taf. 21. 0 Georg Bennett hat auf feiner Reiſe nach Auſtralien fol- gende Thiere auf Tang oder im Schleppnetz gefangen und mit— gebracht. . 1) Cranchia scabra, gefangen am 1. März bey ſchoͤ⸗ nem Wetter und Suͤdoſtwind, 80° ᷣ F., 12° Suͤdbreite, 10° Weſt— laͤnge. Er hat es fuͤr eine Qualle angeſehen; eines war mit dunkelrothen Flecken ſchoͤn gezeichnet. 2) Vier ſehr kleine Loligo. 3) Kopf und Eingeweide von einem Cephalopodum de- capodum dibranchiatum in Port⸗Jackſon. 4) 3 kleine Octopus. 5) Eine ſehr kleine Schale von Argonauta hians mit ihrem Bewohner (Oeythos cranchii) und einem Haufen Eyer. 1) Cranchia scabra gehört zu den Cephalopoda di- branchiata mit 2 langen Fuͤhlfaden nebſt den 8 Armen, und zu der Famlie von Decapoden, wo die Schale nur einen hor— nigen Griffel vorſtellt in der Subſtanz des Mantels mitten auf dem Ruͤcken. Der Unterſchied der Cranchia von Loligo et Onycho- teuthis fliegt in dem Zuſammenhang des Mantels mit den Ruͤckenwaͤnden des Kopfes und der daraus folgenden Unterbre— chung ſeines freyen vordern Randes an dieſer Stelle; von Se- pioteuthis , Sepiola et Rossia in den Verhaͤltniſſen und der Lage der Mantelfloſſen und im Bau des Trichters, ſowie in deſſen Verbindungen, nebſt einigen anatomiſchen Dingen. Uebri⸗ gens ſollten Gattungen, bey welchen die Mantelfloſſen kurz ſind und am Ende ſtehen und welche auch nur eine Spur von Schale haben, dieſelben Mantelverbindungen und Bewaffnung der Saugnaͤpfe, nicht in Sippen zerriſſen werden bloß wegen der verſchiedenen Geſtalt der Floſſen, beſonders wenn kein in⸗ nerer Unterſchied vorhanden iſt: denn vergleichen wir die Gat⸗ tungen der Calmare mit Häckchen, welche Lichtenſtein Ony- ehoteuthis genannt hat; fo ſtimmen kaum zwo im Umriß der Stoffen uͤberein, und betrachten wir die vielen Loligo, fo finden wir manche, wie L. piseatorum, duvacelii, brevipinna und beforfders brevis, welche ſich der Cranchia scabra in den run⸗ den Endfloſſen und ihrer Ruͤckenlage dicht anſchließen, ſo daß man die letztere nicht von Loligo trennen konnte, wenn ihr vorderer Mantelrand nicht andere Verbindungen hätte. x 832 Dieſes Verhaͤltniß des Mantels wurde Übrigens bey der Einreihung der Cranchiengattungen wenig beachtet: ſo nicht von Feruſſac bey Cr. bonelliana (Ann, de sc. nat, III. p. 339), nicht bey Cr. cardioptera, minima; nach Feruſſacs Ab⸗ bildungen ſcheint beyden der vordere Mantelrand am Ruͤcken frey zu ſeyn wie bey Loligo. f Obige Cranchia scabra iſt lang, ſammt den Fuͤhlfaͤden 1 Z. 8 Lin., ohne dieſe 11 Lin. Laͤngſter Arm 3, kuͤrzeſter 1½, Floſſen 2. Breite 8, des Kopfes 3 ½. Umfang des Leibes 8 Zoll. Die Eingeweide liegen am vordern Theil des Mantels, nicht am Boden des Sacks wie bey Loligopsis und nehmen nur einen kleinen Raum ein; woher der Mantel ſchlaff und runzelig wie bey keiner andern Gattung, wohl aber wie bey einigen Pteropoden. Die Oberflaͤche des Mantels iſt mit kleinen, runden, dun⸗ kelrothen Flecken beſetzt, welche in Branntwein ſchmutzig braun werden. Es liegen auch kleinere auf den Floſſen und auswen⸗ dig an den Armen und Fuͤhlfaͤden. Mitten auf dem Ruͤcken des Mantels laͤuft eine durchſichtige Linie, weil daſelbſt die Wand des Mantels ſſehr [duͤnn iſt und einen farbloſen Griffel von gallertartiger Conſiſtenz enthaͤlt, ziemlich gleich breit, in der Mitte etwas ſchmaͤler, an beyden Enden zugefpist, Länge gleich dem Mantel, Dicke / Zoll. Unter dem Microſcop ſieht man auf dem Mantel unzaͤh⸗ lige kleine und flache Fortſaͤtze J — so Zoll breit und „/so lang, endigend in 2 — 3 oder 4 ſpitzige Fortſaͤtze. Bey ande⸗ ren Cephalopoden zeigt die übrige glatte Haut auch Uneben= heiten. Sie iſt beſetzt mit verzweigten Papillen bey Sepia pa- pillata; mit ſtumpfen Erhoͤhungen bey Sepia mamillata; mit Hödern bey Sep. tubercul., mit zugeſpitzten Hoͤckern bey Octopus aculeatus ete.; dieſen Hoͤckern ſtehen die ſtacheligen Lamellen von Cr. scabra am naͤchſten. Dieſe Hautfortſaͤtze dienen wahrſcheinlich zur Vermehrung des Gefuͤhlſinnes und deuten die Natur der Oberflaͤchen an, mit welchen fie in Bes ruͤhrung kommen. Die Endfloſſen ſind rundlich, ſtehen der Ruͤckenſeite naͤher, ſind am Grunde verwachſen, und der verwachſene Theil erſtreckt ſich eine Linie Über das Mantelende hinaus. Sie haben kei⸗ nen Knorpel, wie bey Loligo, ſondern ſind bloße Hautfalten. Unter den kegelfoͤrmigen Armen iſt das erſte oder Ruͤ— ckenpaar das kuͤrzeſte wie bey den meiſten Decapoden; das zweyte und vierte ziemlich gleich und etwas laͤnger; das dritte noch einmal ſo lang als das erſte. Das erſte, zweyte und dritte find am Grunde durch eine Spannhaut verbunden, groͤ⸗ ßer als gewoͤhnlich bey den Decapoden: ſie fehlt bekanntlich den Loligines, Bey Cranchia bonnell. erſtreckt ſich eine ähnliche Spann: haut zwiſchen den Armen auf 2 Drittel ihrer Länge. Zwi⸗ ſchen dem Sten und Aten Paar iſt bey Cr. scabra keine Spann⸗ haut, weil daſelbſt der dicke Stamm der Fuͤhlfaͤden liegt. Alle Arme ſind durch die aͤußere haͤutige Lippe mit einander ver⸗ bunden, welche 8 ſpitzige Fortſaͤtze abgibt; dieſe ſpringen aber nicht frey vor, wie bey den meiſten Loligines, Sepioteuthis et Sepia, fondern find an die innere Fläche des Grundes eines jeden Arms geheftet. Die zwiſchenliegenden Stuͤcke der Lippe 833 bilden eine innere und kleinere Spannhaut, wovon die Stuͤcke zwiſchen dem dritten und vierten Paar Arme am breiteſten ſind. Da bey den Octopoden die aͤußere Spannhaut bey dem Man⸗ gel der Mantelfloſſen das einzige Schwimmorgan iſt; ſo muß man annehmen, daß fie bey Cr. scabra, wo ſie ſich findet, ei nigermaaßen die kleinen Endfloſſen erſetzt, und daß die Ortsbe— wegung der Cranchien wahrſcheinlich ruͤckwaͤrts geht. Die Saugnaͤpfe an den Armen ſind geſtielt und beſtehen in einer doppelten abwechſelnden Reihe laͤngs den Raͤndern ei— nes jeden Arms; der Zwiſchenraum iſt hier weiter und man ſieht in der Mittellinie des durchſichtigen Arms den Knoten: nerven ſehr ſchoͤn durch die Linſe. Die Fuͤhlfaͤden ſind dicker als die anderen und ſtehen ſehr ab gegen die langen und duͤn— nen bey Loligopsis. Die Saugnaͤpfe unregelmaͤßig an den we: nig breiteren Enden zuſammengehaͤuft, ſind viel kleiner als die an den Armen, aber auch geſtielt; die Raͤnder dieſes breiteren Endſtuͤcks der Fuͤhlfaͤden ſind gefranzt. Der Nerve in der Mitte dieſer Theile iſt einfach im Stamm, knotiger aber an dem Ende mit den Naͤpfen. Die Kiefer beſtehen aus einer duͤnnen, hornigen Sub: ſtanz, farblos; braun aber laͤngs den glatten, ſchneidenden Raͤndern und an den ſpitzigen Enden: ſie ſind umgeben von einer dicken, gefalteten, inneren Lippe ohne Warzen, und von der oben erwaͤhnten membranoͤſen aͤußeren Falte. Trichter klein, unterſchieden von Loligo dadurch, daß er ſchief abgeſtutzt iſt und ſeine Ruͤckenwaͤnde nach unten geſchlagen. Oeffnet man die Bauchwaͤnde des Mantels, ſo findet man, daß der Grund des Trichters nicht durch ein ſeitliches, bewegliches Mufkelend mit der inneren Flaͤche des Mantels verbunden iſt, alſo wie bey Loligopsis nach Rathke. Bey allen andern Decapoden iſt der Trichter mit dem Mantel durch zwey Nußgelenke ver: bunden, wovon die Kugel am Mantel, die Pfanne am Trichter liegt, beyde Gelenkſtuͤcke aus Knorpel beſtehend und mit einer glatten Synovialhaut bedeckt. Hier haben wir aber eine Aus— nahme von allen Nußgelenken: denn die Synovialhaut bildet keinen geſchloſſenen Sack, ſondern geht in die Schleimhaut über, welche das Innere des Mantels uͤberzieht. Im Kuttels fiſch hat der convere Knorpel eine ovale Geſtalt; bey Loligo bildet er eine laͤngliche Leiſte; bey Onychoteuthis faͤngt die Gelenkleiſte am vorderen Rafide des Mantels an und erſtreckt ſich ein Drittel weit am Sack hinunter und beſteht aus zwo duͤnnen, ſeitlichen, knorpeligen Blaͤttern, liegend ziemlich an der Bauchſeite des Mantels; auf jeder dieſer Leiſten ſpielt eine Furche, auf der entſprechenden Seite des Trichters; bey Loli- gopsis aber hängen die Seiten des Trichters an den entſpre— chenden knorpeligen Blaͤttern, welche nicht, wie man gemeynt hat, anomal und dieſer Sippe eigenthuͤmlich ſind, ſondern ſich von den Seitenknorpeln anderer Decapoden nur durch groͤßere Länge und Hoͤckerform unterſcheiden. Bey Cranchia fehlen dieſe Knorpel wie bey den Octopoden. Sie hat zwo Kiemen mit Kiemenkammern ohne fleiſchi⸗ ge Anhaͤngſel; ferner zwo große untere Speicheldruͤſen. Unter ſcheidet ſich mithin hinlaͤnglich von Loligo; durch die Anhef— tung des Trichters an den Mantel und den Mangel der An⸗ haͤngſel an den Kiemenkammern iſt ſie Loligopsis verwandt, und gleicht ihr auch in den runden und am Ende ſtehenden Floſſen; unterſcheidet ſich aber davon durch die Anheftung des Mantels an den Kopf, die Anweſenheit der Trichterklappe, die Iſis 1838, Heft 11. 834 Dicke und Kürze der Fuͤhlfaͤden und durch die Spannhaut zwi— ſchen dem erſten, zweyten und dritten Paar Arme. Die 4 Stücke einer kleinen Loligo find neu, Loligo laticeps wegen des breiten Kopfes. Taf. 21. Fig. 6 — 11. Länge 1 Zoll ſammt den Fuͤhlfaͤden; es gibt indeſſen auch noch kleinere Octopoden. Bennett hat ſie gefangen unter einer Maſſe Sargasso im April unter 29 Nordbreite, 47 Weſtlaͤnge; ſchoͤn purpurroth mit dunkelrothen Flecken, welche in Brannt— wein rothlich braun geworden find, ſehr zahlreich auf Rüden und Kopf, ſelten auf der Unterſeite, fehlend an den Floſſen und an der untern Seite des dritten und vierten Fußpaars; dieſer dunkle Faͤrbeſtoff bildet breite, merkwürdige Querſtreifen zwi⸗ ſchen jedem Paar Naͤpfe auf der inneren Flaͤche des erſten, zweyten und dritten Paars. Die Arme find verhaͤltnißmaͤßig Länger als fonft bey den Calmaren, der zweyte und dritte faſt fo lang als der Rumpf, Die Sclerotica iſt von einem kleineren Loch durchbohrt, ſo daß die Linſencapſel unmittelbar vom Waſſer befpült wird. Das Pigment bildet dicke Fladen, iſt vorn mit einer undurchſichtigen weißen Subſtanz überzogen, welche ich für die Retina halte, obſchon die vorzuͤgliche Ausbreitung der optiſchen Faͤden hinter dem Pigment liegt. Der Leib iſt etwas walzig und kegelfoͤrmig. Der Vor⸗ derrand des Mantels iſt ganz frey wie bey den andern. Die Muſkeln, welche den Mantel mit dem Kopfe verbinden, heften a an ein Paar Knorpelſtiele auf dem Rüden des alſes. An der inneren Flaͤche des Mantels liegen auf den Sei⸗ ten zwo knorpelige Leiſten articuliert wie bey anderen Loligi- nes mit Furchen am Boden des Trichters, deſſen Oeffnung ſchief iſt aber nicht fo ſehr wie bey Cr. scabra. Die Rüden: ſchale oder der Gladius iſt gut entwickelt. Die Kiemenherzen haben fleiſchige Anhaͤngſel wie die anderen Calmare und wie alle Dibranchiaten mit einem anarticulierten Trichter uſw. Der kleine Oetopus wurde auch auf Sargaſſo gefunden im April unter 30 Nordbr., 44 Weſtlaͤnge, purpurroth. Sonſt ſinden ſich die Octopoden nur an den Kuͤſten. Laͤnge ſammt den Armen 1½ Zoll, des Leibes kaum ½. Die Augen ſte⸗ cken nicht in einer Grube wie beym gemeinen Octopus, ſon⸗ dern ſpringen hervor wie bey Nautilus, Argonauta et Octo- pus hyalinus. Diejenigen allein, welche Zeugen waren von der beharrlichen Thaͤtigkeit, der Kraft und Geſchwindigkeit des Octopus, wann er mit feinen zerſtoͤrenden Practiken unter ei nem Schwarm von Fiſchen befchäftiget iſt, und welche ihn ge⸗ ſehen haben, wie er den Schnabel tief in das Fleiſch ſeines mit zahlreichen Armen umſchlungenen Schlachtopfers vergraben, dennoch augenblicklich ſeine tauſend Saugnaͤpfe zu gleicher Zeit abtöft, feine Beute fahren läßt und wie ein Pfeil vor dem Netze flieht, das man ihm vorſichtig naͤhert, kann ſich eine richtige Vorſtellung von dem ſcharfen Geſicht und den Kraͤften machen, womit dieſer ſonderbare und ungeſtaltete Cephalopod begabt iſt. Bey vorliegender Gattung iſt der Leib bauchig, der Man⸗ tel breit mit der Haut des Kopfruͤckens verwachſen; Leib 4 breit, Kopf mit den Augen einen halben Zoll. Erſtes Arm⸗ paar auf der Ruͤckenſeite am laͤngſten wie gewöhnlich, zweytes 53 835 — ebenſo, drittes nur halb fo lang, bey andern Decapoden fonft das laͤngſte; viertes zwey Drittel des erſten. Spannhaut nur zwiſchen den 4 Ruͤckenarmen; ſoll daher Oetopus semipalma- tus heißen. Die Sclerotica durchbohrt wie gewoͤhnlich; die Cornea aber, welche beym gemeinen Octopus den vorderen Theil der Sclerotica bedeckt, fehlt, und die Capſel der Eryſtall⸗ linſe liegt bloß; wie beym Nautilus. Am Trichter weder eine Klappe noch ein Knorpel; fo auch bey Octopus catenulatus; bey allen Gattungen von Argonauta iſt die Articulation der Seiten des Trichters ganz vollſtaͤndig. Die Kiemenherzen haben keine fleiſchigen Anhaͤngſel. Bauch): fell roth gefleckt, ziemlich fo wie bey den Argonauten. Faͤr⸗ bung deſſelben bemerkt man auch bey vielen Fiſchen und eini: gen Lurchen: Anguis fragilis, Ophisaurus ventralis; Aga- ma atra und einigen Lacerten. Der Argonauta wurde gefangen im März 4 ½ Suͤd⸗ breite, 17½ Weſtlaͤnge. In Meerwaſſer geſetzt breitete er die Arme aus, ſchwamm aber nicht und heftete ſich nicht ans Glas. Am andern Tag war er todt und fiel aus der Schale, in wel— cher ein Haufen Eyer zuruͤckblieb, wie in der Abbildung in Tu⸗ keys Reiſe an den Congo. In Branntwein ſchwammen die Eyer heraus wie eine kleine weiße, ſehr zierliche Pflanze. Das Thier war roͤthlich, die Arme weißlich mit roͤthlichen Flecken; die Saugnaͤpfe weiß. Bennett haͤlt dieſe Thiere ebenfalls fuͤr Schmarotzer. Die Schale iſt Argonauta hians, das Thier Ocythoe eranchii anders gebaut als das Thier in Argonauta argo, und das in Argon. tuberculatus und Argon. rufus, welchen Capit. King im ſtillen Meer bekommen hat. Dieſe 4 Gattungen unterſcheiden ſich in Schale und Thier, woraus alſo wohl folgt, daß beyde zuſammen gehoͤren. Auch hat Orbigny Exemplare von Ocytho& in Argonauta- Schalen gefunden, wo der Schalenrand noch weich oder haͤu— tig und unverſehrt geweſen, woraus wohl folgt, daß das Thier zur Schale gehoͤrt. Frau Power und Rang haben zu verſchiedenen Zeiten und an verſchiedenen Orten Stuͤcke aus der Schale mit dem lebendigen Thier gebrochen und bemerkt, daß das Loch durch eine ſecernierte, jedoch etwas verſchiedene Subſtanz wieder ausgefuͤllt wurde, ziemlich ſo wie die Schnecken ihre Schale ergaͤnzen. Charlesworth (Mag. of nat. hist. 1837 p. 526) hat be⸗ merkt, daß Bruͤche am Schalenrand mit dergleichen Subſtanz wieder ausgefüllt wurden; ob von einer Ocytho& oder einem anderen Thier, weiß man freylich nicht. Bey den Einſiedlerkrebſen ſieht man oft größere und klei⸗ nere in gleich großen Schalen ſtecken; bey den Argonauten aber haben groͤßere Thiere auch groͤßere Schalen und umgekehrt. So verhielt es ſich bey 6 Arg. rufus und bey mehreren jungen Argon. argo. Man müßte alfo annehmen, daß die Oeythoen in ſehr kurzen Zwiſchenraͤumen ihre Schalen verließen und die Eigenthuͤmer aus groͤßern Schalen trieben. Die Ser- pulse ſondern ebenfalls Kalkſchalen ab, an denen fie nicht durch Muſkeln hängen und aus denen fie beliebig aus- und einſchlie⸗ fen koͤnnen. Daß der Nucleus der Schale bey Argonauta großer im Ey ſey, wie Gray ſagte, hat er ſelbſt wieder zu⸗ 836 ruͤckgenommen (Zool. Proceed. 1834. Mag. of nat. hist. 1837. p. 247). Die Schale von A. hians iſt 9 Linien lang, 6 breit; das Thier mit dem laͤngſten Arm (dem zweyten) 1 Zoll 4 Lin., Sack 5 Lin. Trichter ohne Klappe, aber am Grunde mit 2 ſeitlichen Gelenken an den Mantel gegliedert. Erſtes Armpaar 9 Lin. lang mit 36 Saugnaͤpfen und einer Hautausbreitung oder einem Schleyer, am Ende kleiner als bey Argon. argo et tuberculata. Dieſer ſogenannte Schleyer kann nicht als Seegel dienen, wie man gemeynt hat. Zweytes Armpaar 10 Lin. lang mit 56 Naͤpfen; drittes Paar 8 Linien mit 52 Naͤ⸗ pfen, Ates Paar 7 Linien mit 28 Naͤpfen. Weicht ab wie Argon. argo von den nackten Octopoden und naͤhert ſich den Decapoden im Bau der Kiemenherzen, welche ein fleiſchiges Anhaͤngſel haben; in den kuͤrzeren und dickeren Anhaͤngſeln der Vena cava und in der freyen Lage des Dintenſacks in der vorderen Aushoͤhlung der Leber uſw. Das verſtuͤmmelte Stuͤck eines zehnfuͤßigen Cephalopoden von Portjackſon gehörte viel- leicht zu einem Loligo, zu Sepioteuthis. Die weiblichen Organe zeigen bey den Cephalopoden fuͤn⸗ ferley Abaͤnderungen. Es findet ſich immer nur ein Eyerſtock, der aber bisweilen, wie beym Kuttelfiſch, durch eine Scheid⸗ wand getrennt ift. 1) Bey Nautilus findet ſich nur ein Eyergang, der am Ende durch eine laͤngliche Druͤſe geht: auch findet ſich ein Glans nidamentalis, welcher keine Verbindung mit dem Eyer— gang hat, ſondern an den Waͤnden der Kiemenkammern haͤngt, wie bey den Sohlenſchnecken und Kammkiemern. 2) Bey Sepia, Sepiola, Rossia, Sepioteuthis und ei⸗ nigen Loligo findet ſich auch ein Eyergang mit einem druͤſi⸗ gen Ende, aber zwo getrennte nidamentale Druͤſen, abgeſondert vom Mantel und ohne Verbindung mit dem Eyergang. 3) Bey Onychoteuthis, Loligo sagitt. und einigen an⸗ deren Gattungen finden ſich zween Eyergaͤnge, jeder mit einem druͤſigen Organ am Ende; auch zwo getrennte nidamentale Druͤſen. 4) Bey den Octopoden und Eledonen ſind zween Eyergaͤnge, wovon jeder in der Mitte von einem druͤſigen Organ umge— ben iſt; es gibt keine abgeſonderte nidamentale Druͤſen. 5) Bey Argonauta gibt es zween gerollte Eyergaͤnge mit druͤſigen Waͤnden durchaus, aber ohne ſtellenweiſe Verdickung; es gibt keine abgefonderte nidamentale Druͤſen. Das verſtuͤm⸗ melte Thier von Portjackſon gehört zu Nr. 2. Der Verfaſſer beſchreibt die Theile umſtaͤndlicher, als wir hier ausziehen koͤnnen, critiſiert ſodann die verſuchten Claſſifica⸗ tionen, haͤlt die Ruͤckſicht auf die Bildung der Haut und der Schale nicht für fo wichtig und ſtellt folgende Claſſifica⸗ tion auf. Classis: Cephalopoda.. Ordo I. Dibranchiata. Trib. 1. Octopoda. Fam. nuda — Eledona, Octopus. — 2. Testacea — Argonauta, Bellephoron etc. 837 Tribus 2. Decapoda. 2 Fam. 3. Teuthidæ. a. Loligopsis, Cranchia. 5. Sepiola, Rossia, Onychoteuthis, Loligo, Sepio- teuthis. Fam. 4. Sepiade — Sepia. -— 5. Belemnitide — Belemnites etc. — 6. Spirulide — Spirula. Ordo II. Tetrabranchiata. Fam. 7. Ammonitide — Ammonites etc., Bacu- lites etc. — 8. Nautilide — Nautilus etc., Orthocera etc. Gewöhnlich theilt man die Cephalopoden in Octopoda, Decapoda und Polythalamacea. Abgebildet ſind Taf. 21.: Cranchia scabra, Loligo la- ticeps, Octopus semipalmatus, Argonauta hians. Das verſtuͤmmelte Stuͤck von Sepioteuthis; Hoͤrorgan von Sepia officinalis; weibliche Theile von Rossia palpebrosa. Aber der allgemeine Vau der 2 erſtern und beſonders das Athem⸗ und Kreislaufſyſtem iſt ſich fo ahnlich und weicht zu— gleich von dem bey Nautilus fo ab, daß die 3 Hauptabthei- lungen offenbar nicht gleichen Werth haben: uͤberdieß find Cha⸗ ractere von Bewegungs- und Fangorganen nur tauglich zu Un— terabtheilungen. Eine vielkammerige Schale mit einem Sipho hat auch keinen Ordnungswerth. Dieſer liegt eher in dem Gra⸗ de der Entwickelung einer vielkammerigen Schale und in ihrer, Lage, ob ſie nehmlich deckt oder bedeckt wird. Iſt ſie innerlich wie eine Luftblaſe, mithin nicht mehr beſchuͤtzend, ſo iſt ein Dintenſack vorhanden als Vertheidigungsmittel; und damit bey einer ſolchen Schale die Kraͤfte der Orrsbewegung vermehrt werden, finden ſich auch entſprechende Abaͤnderungen in den Athen = nnd Kreislaufs-Organen, welche ohne Zweifel Ord— nungswerth haben. Da nun der Nautilus einen untergeordneten Typus in ſeinen Athemorganen zeigt und die Mehrzahl von Herzen zur Beſchleunigung des venoͤſen Blutes durch die Kiemen, wel— che die nackten und thaͤtigeren Cephalopoden haben, fehlt, und da dieſe Verhaͤltniſſe Bezug haben auf die Größe und aͤußere Lage der Schale; ſo ſtelle ich zu dem Nautilus mit einem Si- pho auch die ausgeſtorbenen Sippen Orthoceratites, Am- monites und alle Siphonifera, bey welchen die weichen Theile in einer kammerigen Schale liegen und von ihr geſchuͤtzt wer- den. Dieſe nenne ich Tetrabranchiata. Die Cephalopoden mit einer inneren kammerigen Schale, welche ſonſt auch bey den Siphonifera ſtanden, vereinige ich mit den nackten als zweyte Ordnung unter dem Namen Di- branchiata, wo nur 2 Kiemen ſind, aber außer dem einfachen Syſtemherz 2 Kiemenherzen und ein Dintenſack, wie bey Spirula. Da Budland bey Belemnites Spuren vom Din⸗ tenſack gefunden hat, ſo darf man ſchließen, daß er auch zwo Kiemen und 2 Kiemenherzen gehabt hade. Die Dibranchiata fann man in Decapoda et Octo- poda theilen, fo daß unter den erſteren nackte und vielkamme⸗ — > kuͤnſtlichen Syſteme haͤngen. 838 rige beyſammen ſtehen: denn eine innere kammerige Schale iſt wohl nicht wichtig genug, um daraus eine dritte Zunft zu bil⸗ den, und der Unterſchied zwiſchen dem hornigen Griffel der Sepiola und dem Fiſchbein der Sepia iſt wohl eben ſo groß als der zwiſchen dem letzteren und dem inneren Kalkapparat von Belemnites. Auch zeigt Lamarcks Abbildung von Spiru- la in den Bewegungsorganen ſo viel Aehnlichkeit mit denen von Sepia und Loligo, daß man ſie unmoͤglich weit von einander trennen kann. N Die Spirula ſteht offenbar den Vierkiemern am naͤch⸗ ſten: an ſie ſchließt ſich Belemnites, Actinocamax, Pseudo- belus etc. Sie gehen uͤber zu denjenigen Cephalopoden, wo die innere Schale noch kalkig iſt, aber kaum Spuren von Kam⸗ mern zeigt, wie bey den eigentlichen Sepien, deren Gattun⸗ gen Seitenfloſſen laͤngs dem ganzen Mantel haben und einen ganzen hornigen Ring am Rande der Naͤpfe, oder nur ſchwach gezaͤhnelt. Der Character der Teuthidæ liegt in dem hornigen Zu: ſtand der Schale, welche in ihrem kuͤmmerlichen Zuſtande nur als eine Lamina erſcheint. Der Leib iſt meiſt walzig, die Mantelfloſſen breit, kuͤrzer als der Leib und am Ende. Sie theilen ſich nach dem Trichter in zwo Gruppen. In der einen iſt der Trichter am Grunde an zwo innere, knorpelige Ethoͤ⸗ hungen des Mantels articuliert; ſo bey Sepioteuthis, Loligo, Onychoteuthis, Rossia et Sepiola. Der Trichter hat auch eine Klappe. In der andern Gruppe haͤngt der Trichter mit ſeinem Grunde am Mantel wie bey Cranchia et Loligopsis, welche letztere außer dem Mangel der Fuͤhlfaͤden noch uͤberdieß Verwandtſchaft hat mit den Octopoden durch den Mangel der Trichterklappe. Beyde Sippen zeigen auch den Uebergang durch den Mangel der fleiſchigen Anhaͤngſel zu den Kiemen. Der Zuſammenhang des Mantels mit dem hinteren Theile des Ko⸗ pfes und das Verfließen der Mantelfloſſen an ihren hinteren Enden haben nur Sippenwerth: die verſchiedene Laͤnge der Ar⸗ me noch weniger. Die Octopoden ſind characteriſiert durch den Mangel der Fuͤhlfaͤden, der Mantelfloſſen und der Trichterklappe. Argo- nauta iſt mit den Decapoden verwandt durch die Anhaͤngſel der Kiemenherzen und das Muſkelende des Trichters. Das er: ſte Armpaar oder Ruͤckenpaar hat haͤutige Ausbreitungen zum Secernieren, Reparieren und Halten der Schale. Die nackten Octopoden haben eine Spannhaut zwiſchen allen oder einigen Armen; das erſte Paar iſt laͤnger und in eine Spitze verjuͤngt. Der Trichter haͤngt an den Seiten des Man⸗ tels; die Kiemenherzen find ohne fleiſchigs Anhaͤngſel; die Gal⸗ lengaͤnge ohne Appendices folliculares; die Schale beſteht nur in zween kurzen bruͤchigen, hornigen oder gallertartigen Griffeln. ©. 131. X. Fr. Cuvier, über die Gerboises et Ger- Taf. 22 — 26. Daß man noch fo weit zuruͤck iſt in der Claſſification der Nagthiere liegt darinn, daß ſelbſt die beſſern Gelehrten noch am Als ich 1829. mein Werk über die Zaͤhne herausgab, hatte ich nur den Alactaga aus der Bar⸗ baren von der Groͤße der Ratte, und es blieb daher viel Zwei⸗ fel übrig, beſonders da Pallas von feiner Abart des Alacta- billes. 839 ga fagte, daß fie einen Zahn mehr habe als die anderen. Ich hatte nicht ſo viele Gattungen wie Lichtenſtein, welcher ſie in 3 Abtheilungen bringt. Alle haben nur 3 auftretende Zehen. Seine erſte Abtheilung hat keine anderen; ſeine zweyte hat noch eine kleine auswendig an der Fußwurzel; ſeine dritte hat auch noch eine innwendig. Meine Gattung von Gerboises aus der Barbarey hat auch 2 Afterzehen, wie der große Alactaga von Pallas; auch ſind beyde Schaͤdel einander gleich. Ich kenne keine Gerboises mit vier Zehen; aber ich habe zween Schaͤdel von dreyzehigen, Dipus hirtipes und von einer neuen Gattung aus Indien, welche aber bey⸗ de verſchieden find vom Alactaga, und mithin fippifch getrennt werden muͤſſen. Ich laſſe ihnen den Namen Gerboises (Di- pus) und nenne die fuͤnfzehigen Alactaga. Die 3 Hauptzehen der Alactagen und die 3 einzigen der Gerboises haͤngen nur an einem Mittelfußknochen; die zwo Afterzehen je an einem beſonderen. Alle Nagzaͤhne bey Alacta- ga einfach; die oberen bey Gerboises gefurcht. Die Backen⸗ zaͤhne der erſteren ſind zuſammengeſetzt, der letzteren einfach; oben 4, unten 3; dort aber der erſte ſehr klein und wahrſchein⸗ lich ausfaͤllig im Alter. Die andern in beyden Kiefern mit unregelmaͤßigen Schmelzfalten, welche ſich durch das Abkauen andern. Bey Gerboises find überall 3 Backenzaͤhne, die obern mit einer Schmelzfalte innwendig und einer auswendig; die Größe der Zähne nimmt nach hinten ab; unten hat der zweyte Zahn auswendig 2 Falten, der hintere nur eine bloß auswen⸗ dig [Diefer Zahn iſt Tafel 24. Fig. 5. wohl unrichtig abge⸗ bildet, weil er ausſieht wie zween]. Alle haben mehrere Wur⸗ zeln. Bey beyden Sippen iſt das Unteraugenhoͤhlenloch ſehr groß, bey Gerboises aber die Pauke ſehr groß, bey Alactaga ziemlich klein; auch iſt dort die Hirnſchale viel groͤßer, ſowie der Unterkiefer. N ; ; 8 Shaw (voyage J. 321.) ſpricht von einem kleinen boa, oben rothgelb, unten weiß, und gibt ſeinen Hinterfuͤßen 4 lange Zehen und 2 ſehr kurze, den vordern nur drey. Aber alle Gerboises haben vorn 5, hinten 3 oder 5 Zehen 3 offen- bar ein Druckfehler; wahrſcheinlich ſollte es heißen: hinten 3 große Zehen und 2 kurze. Das iſt alſo ohne Zweifel mein Alactaga, den ich A. arundinis nenne, weil er ſich nach Shaw gern im Schilf aufhält. Laͤnge 5 Zoll; Schwanz 5 Zoll 3 Linien; Ohren 1 3., 3 der Ferſe an 22 Linien. Ruͤcken ſchoͤn fahlgrau, Seiten und Schwanz gelblich, der letztere mit einer zweyzeili⸗ gen ſchwarzbraunen Quaſte, am Ende weiß. Backen, Bauch und Gefäß weiß, große Schnurrbaͤrte braun, Nagzaͤhne weiß und glatt; Ohren faſt nackt. Gerbilles (Meriones) ſind klein, mit langen Hinterfuͤßen, uberall 5 Zehen. Da⸗ din gehört Mus tamarieinus, labradorius, canadensis, ger- billus Olivier (voyage III. 157. tab. 23.), longipes sive meridianus, pyramidum, Geoffroy (catalogue Mus. 202). Man unterſchied fie anfangs nur nach dem Ausſehen. ſcheinlich nicht dahin. 840 Desmareſt gab ihnen dann ſo viel Mittelfußknochen als Zehen (N. Dict. hist. nat. 1817.), wodurch ſie alſo von den Gerboises getrennt waren, aber nicht von den Maͤuſen. Er ſetzte zu ſeinen Gerbilles auch: Mus tamaracinus et Dipus indicus Hardwicke, welch letzter wirklich Zähne wie Gerbillus hat: aber er vermengte Dipus gerbillus et pyramidum unter dem Namen G. aegyptius. Rafinesques G. soricinus, le- onurus, megalops, hudsonius, macrourus et brachyurus (American monthly magazine 1818. 446) gehören wahr⸗ Später kamen hinzu: Meriones opi- mus (Lichtenſtein in Meyendorfs Reiſe 394), apicalis et musculus (Kuhls Beytr. S. 70), libycus (Lichtenſteins Du⸗ bletten S. 5), gerbillus (Ruͤppell und Olivier), robustus (Ruͤppell Taf. 30, 29.), afer (Gray Spicileg. p. 10), schlegelii (Smuts An. capensia T. 1. u. 2.) Nach den Zähnen gehört Gerbillus canadensis nicht da⸗ zu, und ich habe ihn daher abgefondert unter dem Namen Meriones. Es gibt von keinem Gerbillus eine gute Abbildung, we⸗ nigſtens nicht nach dem Leben. Die aͤlteſten ſind von Mus meridianus et tamaracinus, ziemlich gut; die von Dipus gerbillus Olivier ſchlecht, von D. indicus beſſer. Ruͤppells Meriones robustus et gerbillus, fo wie Smutſens Merio- nes schlegelii find zwar allen vorzuziehen, aber doch nicht ges nau. Ich gebe hier eine Abbildung nach mehreren lebendigen von Gerbillus burton, welche dieſer aus Oberaͤgypten ges bracht hat. Man kennt den Schädel von Gerbillus schlegelii, me- ridianus, die Zähne von gapensis, pyramidum, senegalensis et indieus, den Darmcanal von G. meridianus et tamarici- nus. Der Jochbogen iſt ſehr duͤnn, die Pauke viel groͤßer als bey den Maͤuſen. Obere Nagzaͤhne gefurcht, untere glatt; Backenzaͤhne 8, verjüngen ſich nach hinten, haben mehrere Wurzeln; der hintere einfach, der mittlere mit 2 Querhoͤckern, der vordere mit 3. Mit Sicherheit gehören hieher nur 6 Gattungen: G. py⸗ ramidum, indicus, capensis, senegalensis, afer et schle- geli. Die acht anderen find zweifelhaft: doch gehört wahr: ſcheinlich Mus meridianus hieher, weniger ficher Mus tamara- einus; alle haben gefurchte Nagzaͤhne. Alle, auch die zweifelhaften leben in Aſien und Africa. Die americanifchen gehören wohl nicht hieher, auch nicht Me- riones musculus. Faſt alle find braun oder fahl, und man muß daher auf die Groͤße und das Verhaͤltniß der Fuͤße Ruͤckſicht nehmen. Dipus gerbillus et pyramidum ſind darnach verſchieden; jener nicht groͤßer als eine Maus und gelblich roth, dieſer ſo groß wie ein Lerot (Myoxus nitela). Ruͤppells Meriones gerbil- lus aus Nubien gleicht ganz dem von Senegal; eben fo ge hören zu dem vom Cap der Gerb. afer et schlegelüi. Mus meridianus iſt ganz zweifelhaft. Folgendes ſind die 6 alteren Gattungen, und dazu kom⸗ men noch 3 neue. 1) Gerb. ægyptius Desmarest, Dipus gerbillus Oli- vier, Meriones quadrimaculatus Ehrenberg, von der Größe 841 der Maus, Ränge 37, Zoll, Schwanz 4 Lin. länger; oben hellfahl, unten weiß; Backen, Fuͤße, ein Flecken uͤber dem Au— ge und einer an der Seite der Ohren weiß. Schwanzſpitze ſchwaͤrzlich. Langer Schnurrbart weiß. 2) Gerb. pyramidum Geoffroy; Meriones robustus; Rüppell. Laͤnge 5 Zoll, Schwanz 6 Linien länger; oben braun, unten weiß. Schwanzquafte ſchwaͤrzlich. Hat vorn auch eine Spur von Daumen, mithin fuͤnf Zehen wie die anderen. 3) Gerbillus pygargus, Meriones gerbillus Rüppell, gleicht ganz meinem Exemplar vom Senegal und einem anderen aus Oberaͤgypten. Laͤnge 5 Zoll, 5 Linien laͤnger; oben fahl, unten weiß, und ein ſolcher Flecken uͤber jedem Auge und hin— ter jedem Ohr. Schwanzquaſte braun; Keulen weiß; Übrigens dem Gerbillus ægyptius ſehr aͤhnlich. 4) Gerbillus indicus Hardwicke, braun, nach mehreren Exemplaren zu Paris. 5) Gerb. afer Gray, Meriones schlegelii Smuts. Davon habe ich die Zähne nach mehreren Exemplaren beſchrie— ben, welche Lalande vom Cap gebracht hat. Laͤnge 57½“, Schwanz etwas laͤnger; braun, unten, Stirn und Seiten des Kopfes weiß. Schnurrbaͤrte ſchwarz; Ohren groͤßer als bey anderen. 6) Gerbillus brevicaudatus n. Mehrere wurden 1834 durch Verreaux vom Cap gebracht; unterſcheiden ſich von der vorigen durch geringere Groͤße und kuͤrzeren Schwanz. Laͤnge 3½“ Schwanz 2½; Faͤrbung fahl und grau gemiſcht; uns ten weiß, durch ein ſcharfes fahles Band von der obern Farbe getrennt. Ich habe auch ein Exemplar von der Halbinſel In— diens bekommen, nicht verſchieden. 7) Gerbillus otarius. Iſt die zweyte Gattung aus Indien, ſehr klein, Schwanz und Ohren kurz. Länge 3 Zoll, Schwanz 1½; Ohren 2 Lin.; oben fahl mit grau, unten, Backen und Fuͤße weiß. 8) Gerbillus burtoni neu; kam lebendig durch Burton aus Darfur nach Paris. Länge 4 Zoll, Schwanz 3, Ohr ½ Vorderarm 8 Lin.; ebenſolang die Fußwurzel. Faͤrbung braun, Schnauze, Seiten des Halſes und die Weichen gelblich fahl; unten weiß. Schnurrhaͤrte theils weiß, theils ſchwarz. Ueber: all 5 Zehen, die 3 mittleren lang, die 2 aͤußeren kurz, Vor— derdaumen ſehr kurz mit flachen Haaren. Ausſehen wie ein Siebenſchlaͤfer, mit gedrungenem Leibe, rundem Kopf, großen Au— gen und Ohren; der Schwanz aber iſt nicht mit langen Haa— ren bedeckt, ſieht mehr aus wie ein Rattenſchwanz, hat aber keine Schuppen. Seine Bewegungen ſind ſchnell, mehr wie bey einem Siebenſchlaͤfer als bey einer Ratte; geht nur auf allen Vieren, was auch Pallas von feinem Mus Meridianus angibt. Sobald es aber anhaͤlt, ſetzt es ſich aufrecht auf ſeine langen Fußwurzeln, ohne jedoch ſich auf den Schwanz zu ſtuͤ— gen wie die Gerboises, um die Vorderfuͤße anzuziehen, nimmt auch nicht damit ſeine Speiſen, ſondern mit den Zaͤhnen; wahr— ſcheinlich dienen ſie ihm zum Graben. Untertags haͤlt es ſich verborgen und geht des Nachts der Nahrung nach, welche wie bey dem Siebenſchlaͤfer und der Ratte aus Pflanzen und thie— riſchen Subſtanzen beſteht. Mehrere in einem Käfig haben einander den Schwanz abgenagt. Iſis 1838. Heft 11. 842 Sie ſcheinen paarweiſe zu leben: denn gibt man einem Maͤnnchen und Weibchen ibeſonders Baumwolle, fo thun fie dieſelbe zuſammen und machen ſich ein gemeinſchaftliches Neſt. Sperrt man mehrere zuſammen, ſo zanken ſie ſich unaufhoͤrlich. Sie waren neugierig und furchtſam; ſind uͤbrigens wie faſt alle Nagthiere ſehr dumm. Nimmt man 14 Gattungen an, ſo gehoͤren 13 in die heißen Gegenden von Aſien und Africa, eine einzige in das noͤrdliche Aſien, und dieſe hat auch allein Wollhaare nebſt den Stachelhaaren. Verwandtſchaften. Die Fußwurzeln hier etwas län: ger als bey den Maͤuſen, ihr gewoͤhnliches Sitzen auf den Hin⸗ terbeinen. Das Hoͤhlengraben, ihr naͤchtliches Leben, die Meys nung, daß fie auf den Hinterbeinen giengen, hat viele Natur: forſcher veranlaßt, die Gerbillen zu den Gerboises zu ſtellen; ſie ſind aber den Ratten und Siebenſchlaͤfern mehr verwandt und auch im Bau ihres Schaͤdels. Die Naſenbeine und Stirn⸗ beine find ſehr lang, bey den Gerboises dagegen ſehr kurz und die Unteraugenhoͤhlen-Loͤcher ungeheuer groß und rund; bey den Gerbillen ſchmal und der Unterkiefer breit; bey den Gerboises ſchmal. So iſt es ziemlich bey den Maͤuſen und Siebenſchlaͤ— fern; auch ſtimmt der Bau der Fuͤße und der Darmcanal mit den letztern uͤberein; die Augen und alle Theile der Ohren der Gerbillen wie bey den Siebenſchlaͤfern; ſie gehoͤren daher in die Nachbarſchaft derſelben und der Maͤuſe, wie es zum Theil ſchon Georg Cuvier gethan hat. Abgebildet ſind Taf. 22. Gerb. burtoni, Taf. 28 Schaͤdel und Darm u von Dipus hirtipes; Alactaga. nat. Gr. ill. 2 25 = Gerbillus aegyptius, pyramidum, pygargus, indicus. = 26 - Gerb. africanus, brevicaudatus, otarius und einem unbekannten, wahrſcheinlich aus Syrien oder Aegypten, vielleicht einerley mit Ehrenbergs Mus ruficaudatus oder Hy- pudaeus obesus. 149. XI. G. Waterhouſe, neues Saͤugthier aus Auſtralien, wahrſcheinlich ein Beutelthier. Taf. 27. 28. Ich habe davon 2 Exemplare: das erſte bekam Lieute— nant Dale, etwa 90 engl. Meilen ſuͤdsſtlich von der Muͤn— dung des Schwanenfluſſes. Er ſah zwey dieſer Thiere einige Meilen von einander, zuerſt auf dem Boden; als fie aber ver- folgt wurden, flohen fie in naheſtehende hohle Baͤume. Er fieng eines; das andere aber wurde todt gebrannt beym Ausraͤuchern eines Baums. Die Gegend war voll gefallener Baͤume und Ameiſenhaufen. Das zweyte Stuͤck ſoll aus Diemensland * kommen, wo man noch andere geſehen hat, grabend an Baumwurzeln nach Inſecten. Am liebſten ſollen ſie ſich da aufhalten, wo es viele Port⸗Jackſonsweiden gibt. Ich nenne die Sippe Myrmecobius. * Diefer Fundort iſt nicht gewiß. Bey dem Balg war noch der von Perameles lagotis, von welcher Gattung der Lord Der by ein Exemplar vom Schwanenfluß bekam. 33 843 —— 844 — S N Wegen der ſchmalen und verlängerten Geſtalt der S 8 domol g ) 9 er Schnauze Dentes ineisores 65 Sn are nn a ſtehen die Schneidzaͤhne zur Seite und von einander abgeruͤckt. ==, molares SE = 32 Pedes antici 5-dactyli; digitis tribus intermediis longioribus; postici 4dactyli; digitis duobus intermediis interiore longioribus; externo brevissimo; unguibus lon- gis, subacutis, subfalcalaribus; scelides antepedibus lon- giores. Caput elongatum, rhinario producto. Auriculae mediocres, ad apicem angustiores et subacutae. Cauda mediocris. Digiti liberi. Im Oberkiefer ſtehen 8 kleine, ſpitzige und ſchwach zu= ſammengedruͤckte Schneid zaͤhne; vom vordern Paar ſieht man nur die Spitzen und die 3 folgenden ragen nur wenig uͤber das Zahnfleiſch hervor. Die Eckzaͤhne find zuſammengedruͤckt und ſpitzig und etwas nach hinten gebogen. Die unaͤchten Backen⸗ zaͤhne find auch zuſammengedruͤckt; Geſtalt faſt wie ein Trian⸗ gel, die Spitze nach hinten gekruͤmmt. Die zween erſten jeder ſeits haben vorn und hinten eine ſchwache Kerbe; beym naͤch⸗ ſten find dieſe Kerben deutlicher, aber der Mittellappen iſt klei⸗ ner als bey den vorigen. Der erſte Backenzahn iſt klein und zuſammengedruͤckt, hat vorn zween kleine Hoͤcker und hinten ebenfalls; dieſe beyden Paar Hoͤcker ſind durch einen tiefen Ein⸗ ſchnitt getrennt, an deſſen innerem Rand und im Centro ſich ein anderer kleiner Hoͤcker zeigt. Der zweyte Backenzahn iſt größer; Krone faſt halbkreisfoͤrmig, beſtehend aus mehreren klei— nen ſtumpfen Hoͤckern in 3 Haufen vertheilt, einer vorn, einer hinten und einer innwendig. Der dritte Zahn iſt kuͤrzer und breiter; auf der Krone 3 große ſtumpfe Hoͤcker im Triangel und eben ſo geſtellt wie die 3 Hoͤckerhaufen des vorigen Backenzahns. Der vierte Zahn gleicht dem vorigen. Der fuͤnfte und letzte iſt ſehr klein, die Krone dreyeckig, beſteht aus 3 ſchwachen ſtumpfen Hoͤckern, wovon zween parallel ſtehen dem Hinterhauptstheil des Schaͤdels. Im Unterkiefer ſind die Schneidzaͤhne ziemlich von der— ſelben Groͤße und Geſtalt, mit Ausnahme des vordern Paars, welches groß und zuſammengedruͤckt; es ſteht vorwaͤrts und die Spitze iſt etwas ruͤckwaͤrts gebogen. Der Eckzahn und die un⸗ achten Backenzaͤhne gleichen den obern, jedoch iſt der hintere dieſer Backenzaͤhne gleich den beyden davorſtehenden. Der erſte achte Backenzahn iſt klein, zuſammengedruͤckt und das aus dem Zahnfleiſch hervorragende Stuͤck beſteht aus 3 ſpitzigen Hoͤckern liegend in einer Linie. Der zweyte iſt größer und hat 3 aͤhn— liche Hoͤcker; die 8 folgenden verhalten ſich eben ſo, haben aber 4 ſpitzige Hoͤcker in einer Linie, und auswendig an deren Grun⸗ de einige ſtumpfe Hocker. Der letzte gleicht den vorigen, iſt aber kleiner und hat nur 3 ſpitzige Hoͤcker. Im Unterkiefer iſt der hintere unaͤchte Backenzahn etwas einwaͤrts geneigt; noch mehr aber find es die achten Backen⸗ zaͤhne; es ſieht überhaupt aus, als wenn die aͤußeren Seiten der unteren Zaͤhne opponiert waͤren den Kronen der oberen; bey genauerer Unterſuchung aber finden wir, daß nur die inne: re Seite eines jeden Zahns gehoͤrig entwickelt iſt und die zuge⸗ ſpitzten Hocker hat. Die aͤußere Seite dieſer Zähne hat nur die ſtumpfen Hoͤcker, welche kaum uͤber das Zahnfleiſch hervorragen. Dieſe Geſtalt der Zaͤhne kommt offenbar von der Neigung des Unterkieferrandes nach innen. Der Raum jederſeits zwiſchen dem letzten Schneidzahn des Oberkiefers und dem Eckzahn iſt ſehr groß und beym Schluß der Kiefer liegt der untere Eckzahn darinn. Die unaͤchten Ba⸗ ckenzaͤhne beyder Kiefer ſind auch unter einander und vom Eck— zahn abgeruͤckt. Eigentlich beruͤhren ſich im Oberkiefer nur die zween unteren Backenzaͤhne, im lunteren die 3 hinteren. Die Backenzaͤhne ragen ſo wenig vor, daß man kaum die Spitzen ſieht, wenn man das Zahnfleiſch nicht entfernt: ſie ſind ſehr ſchwach und der aus dem Zahnfleiſch hervortretende Theil be⸗ ſteht nur aus kleinen Hoͤckern. “ Myrmecobius faseiatus: colore ochraceofulvo, pilis albis sparsim intermixtis; dorso dimidio posteriore faseiis transversalibus nigris atque albis alternatim ornato; gula, pectore, abdomine artubusque interne subflavescentibus; artubus externe fulvis; tibiis antice albescentibus; cauda fere corporis longitudinem aequante, induta pilis nigris, albis atque fulvis commixtis. Die irörhliche Farbe des Vorderleibes geht nach hinten allmahlich in Schwarz über und iſt daſelbſt met 9 weißen Quer⸗ baͤndern geziert. Das erſte wenig deutliche liegt ziemlich in der Mitte zwiſchen Kopf und Schwanz und iſt auf dem Ruͤcken durch die roͤthliche Farbe unterbrochen; ebenſo das zweyte [Bey⸗ de Bänder liegen noch in der rothen Färbung]. Das dritte und vierte laufen ununterbrochen uͤber den Ruͤcken; die 4 fol⸗ genden find auf dem Ruͤckgrath unterbrochen durch die ſchwar— ze Faͤrbung, und dieſe laͤuft beyderſeits ins Weiße herein wie ein kurzes, ſpitziges Band. Das neunte iſt nicht unterbrochen les liegt quer Übers Kreuz und läuft uͤber den Schenkel her: unter bis ans aͤchte Knie]. Der Pelz beſteht aus zweyerley Haaren: das Unterhaar liegt duͤnn und iſt weißlich grau; das Oberhaar iſt ziem⸗ lich harſch, kurz und an den vordern Leibestheilen angedruͤckt; an den hintern und untern Leibestheilen lang. Die laͤnge⸗ ren Haare auf dem Ruͤcken haben meiſtens eine flache und ſpitzige Geſtalt; die an den vordern Theilen des Ruͤckens ſind unten ſchwarz und oben fuchsroth. Kopfhaare ſehr kurz und Da ich in dem Exemplar, welches von Diemensland kom⸗ men ſoll, hinten in jedem Kiefer einen Backenzahn mehr fand, als in dem von Lieutenant Dale; ſo hielt ich es für rathſam, jenes meiner Oeſchreibung des Gebiſſes zum Grunde zu legen [Die Beſchreibung des Gebiſſes iſt uͤber⸗ haupt nicht mit der gehoͤrigen Klarheit gemacht und in der Zahnformel finden ſich offenbar Druckfehler. Statt? ſollte es offenbar 5 heißen und ſtatt der hinteren; ſollte es heißen 3, weil ſonſt die Zahl 52 nicht herauskommt. In der Beſchreibung des Gebiſſes ſind im Sberkiefer nur 5 ächte Badenzähne, im untern aber 6 angegeben. Damit ſtimmt auch die Abbildung Taf. 28. Fig. 2 — 5. überein. ig. 6 und 7., ohne Zweifel der de des Exemplars om Schwanenfluß, hat nur 5 aͤchte Backenzaͤhne, wovon nur die 4 hinteren groß ſind und der vordere ziemlich ver⸗ kuͤmmert, als wäre es ein ſtehen gebliebener Milchzahn; faſt eben ſo kuͤmmerlich ſieht der ſechſte oder hinterſte Ba⸗ ckenzahn aus von dem Exemplar aus Diemensland. Ueber⸗ haupt mahnt dieſes Gebiß in der großen Zahl der Seiten⸗ zaͤhne und ihrer dreykantigen Geſtalt an das von Centetes et Chrysochloris. 845 braͤunlich aus einem Gemiſch von Schwarz, Fuchsroth und eis nigen weißen Haaren. An den Seiten der Schnauze und un⸗ ter jedem Auge ſpringen einige ſchwarze Haare vor; das Haar am Schwanz iſt lang und ziemlich buſchig; die meiſten Haare an der Unterſeite ſind fuchsroth am Grunde und weiß an der Spitze; auf der oberen Seite des Schwanzes ſind ſie ſchwarz am Grunde und ſchwarz an der Spitze. Am zweyten Exemplar iſt die Faͤrbung nicht ſo glaͤnzend und die Zeichnungen ſind weniger deutlich, weichen auch in der Anordnung ab. Die 2 vorderſten Baͤnder ſind ſehr ſchwach, gehen aber ununterbrochen uͤber den Ruͤcken. Dahinter iſt eine einzelne blaſſe Linie auf einer Seite des Leibes, welche ſich auf den Ruͤckgrath erſtreckt und daſelbſt mit 2 aͤhnlichen Linien oder Binden der entgegengeſetzten Seite zuſammenſtoͤßt. Dahinter ſind wieder 3 deutliche ununterbrochene Baͤnder, wovon das letzte 1 halben Zoll vor der Schwanzwurzel liegt. Alle dieſe Baͤnder ſind rahmfarben. Es iſt zu bemerken, daß vor dem vorderſten einige ſchwache Andeutungen von Baͤndern ſind, wel⸗ che nur aus einigen wenigen weißen Haaren beſtehen. Die hintere Hälfte des Ruͤckens iſt bey dieſem Thier wie beym vorigen ſchwarz, aber mehr untermengt mit weißen und roͤthlichen Haaren; der vordere Theil des Ruͤckens mit ſchwar— zen und weißen (oder vielmehr dieſe Haare find mit dieſen Far⸗ ben gefleckt); die allgemeine Farbe jedoch iſt Fuchsroth. Die Füße find ſchmutzig braun; die Kehle und untern Theile [mus gig gelblich weiß, hinten ins Blaßbraune. C l Schwanz 7 — — — Hinterfunsßß 3 Klaue der Zeigzehe e TSOrDek[UB, ß nes 1— 4 — CC 9 Breite deſſelbenn 0 — 1 — Von der Naſe bis zum Ohr 1— 4 — Das Thier iſt am meiſten mit Phascogale verwandt, was beſonders auch der Schaͤdel beweiſt. Zu den Dafyuriden ſtelle ich Thylacinus, Dasyurus et Phascogale. Nach dieſer Reihe gehen die Zaͤhne aus den fleifchfreffenden in die kerffreſſenden über, Obſchon Myrmeco- bius in der Geſtalt des Schaͤdels mit Phaseogale ſehr uͤber— einſtimmt; ſo unterſcheidet er ſich doch durch den Mangel des Hinterdaumens, die Größe der Vorderklauen faſt wie bey Her- pestes geſtaltet und offenbar zum Graben beſtimmt. Die Oh— ren weichen ab, ſind ſchmal und ſpitzig und gleichen denen von Perameles nasutus; auch ſind ſie aus- und innwendig behaart. Das Thier hat auch einige Aehnlichkeit mit den Mono: tremen, mit Tupaya, Erinaceus et Mygale. Zwar iſt Myr- mecobius im Bau den Monotremen unaͤhnlicher als Tupaya den Mygale: allein ploͤtzliche Uebergaͤnge finden ſich viele bey den Beutelthieren, welche, nicht zu vergeſſen, auf einer tiefen Stuffe ſtehen. Abgebildet find Taf. 27. das Thier ill., T. 28. Schaͤ⸗ del und Fuͤße. S. 155. XII. J. G. Weſtwood, Beſchreibung von neuen Kerfen aus der Sippſchaft der heiligen Kaͤfer. Taf. 29. 846 Dieſe Kaͤfer haben ſchon in den fruͤheſten Zeiten die Auf— merkſamkeit der Naturfreunde auf ſich gezogen, nicht bloß weil fie unter diejenigen Gegenſtaͤnde gehören: Qualia demens Aegy- ptus coluit, ſondern auch wegen ihrer ungewöhnlichen Lebens⸗ weiſe, um derenwillen ſie bey den Aegyptiern ein Gegenſtand der religioͤſen Verehrung wurden. In der neuern Zeit war der Scarabaeus sacer auch Veranlaſſung zu der geiſtreichen Clafs ſification in Mac-⸗Leays Horæ entomologicæ. Er theilt die Sippe Scarabaeus Linn. in zwo parallele Reihen, je von 5 Familien; von den zwo Sippen der eingeſchraͤnkten Familie: Scarabaeid®, nehmlich Scarabaeus et Phanaeus iſt die erſte in 5 Typen getheilt, die letzte nur in 4, ſo daß alſo eine Luͤcke blieb, welche nach dem Verfaſſer einſt werde ausgefüllt werden. Von den Scarabaͤiden fuͤhrt er nicht 5 Sippen, ſon⸗ dern nur die 2 genannten auf, und man findet nur zufällig und zerſtreut noch als dazu gehoͤrig erwaͤhnt: Onitis, Ontho- phagus, Copris, Canthon et Ateuchus. Die eingeſchraͤnkte Sippe Scarabaeus hat als Characte⸗ re: alle Schienbeine mit einem einzigen Sporn; Kopf faſt dreyeckig oder rhomboidal ohne Hörner; Clypeus ſtrahlig, zwey⸗ zaͤhnig oder ausgerandet; Thorax elliptiſch, gerandet, oft an jeder Seite mit einem Stich, breiter als das Abdomen; vor⸗ dere Tarſen oft verkuͤmmert uſw. Dieſe Sippe iſt in folgende 5 Unterſippen oder Typen getheilt. 1) Heliocantharus; 2) Mnematium; 3) Pachysoma; 4) fehlt; 5) Gymnopleurus. Später ift wenig zu dieſer Familie gekommen. Kirby brachte hinzu als neuen Typus von Scarabaeus einen merk⸗ würdigen Käfer aus Sudan unter dem Namen: Scar. femo- ralis, und ſagt: von Copris habe ich in meiner Sammlung 10 oder 12 Typen, und Phanaeus, Mac-Leays fuͤnfter Typus ſcheint mir in 2 Typen zu zerfallen, wovon der eine enthaͤlt Ph. carnifex, vindex, igneus ete., der andere Ph. splendi- dulus, floriger, kirbyi ete. (Einleitung in die Entomologie. Stuttgard bey Cotta. 4. S. 400). Anamnesis et Deltochilum find zwo neue Gruppen, dem Hyboma verwandt; Megathopa dem Circellum; Scato- nomus dem Coprobius; Drepanocerus dem Eurysternus et Dendropaemon; Enicotarsus dem Oniticellus. Diefes find die ſeitdem erfolgten Zuſaͤtze. Es ſcheint mir, man ſoll die Familie abtheilen nach dem Bau der 4 Hinterfuͤße; alle langfuͤßigen ſind Kugelmacher, und hieher gehören ſowohl die Sisyphi et Coprobii als die Sca⸗ rabaͤen. Die Scarabaei ohne Sporn an den mittlern Füßen ſoll⸗ ten abgeſondert werden, weil ihnen der Character fehlt: allein Ateuchus adamastor und die hinten beſchriebenen, welche zween Sporen haben, ſtimmen uͤbrigens mit Scarabaeus in allen Dingen zu genau uͤberein, als daß eine ſolche Trennung rath⸗ ſam waͤre, und daher waͤre es beſſer, die Charactere von He- liocantharus zu erweitern. 1. N. G. Sceliages: Corpus latum, subdepressum. eaput subtrigonum, planum, clypeo trilobato, lobo interme- dio valde emarginato ete. Antenne g- articulatæ etc, pal- pi 4 articulati ete. Thorax latior quam longior. Pe- des 4 postici elongati; tibiis extus vix spinosis, inter- 847 mediis bicalcaratis, posticis 1-calcaratis etc. Abdomen depressum. Sceliages jopas: ater, nitidus, laevis, clypei den- tibus duobus intermediis obtusis subelevatis, capite anti- ce punctatissimo, thorace laevissimo, elytris punctis non- nullis minutissimis irregularibus, s. triisque sex longitudi- nalibus simplieibus, fere obliteratis; tibiis anticis intus et extus serrulatis, latere externo obtuse quadridentatis ; ti- biis intermediis extus spinis duobus minutis acutis, posti- cis tribus. Long. corp. circiter 10 Lin. Hab. in Africa australiori. Obs. Congenericus videtur Ateuchus adamastor. Enc. meth. X. p. 351. 2. Anomiopsis: pedes elongati, tibiae intermediae curvatae, bicalcaratae etc. palpi labiales difformes, articulo secundo maximo etc. Sectio prima: Clypeus antice cornubus duobus por- rectis, depressis etc. A. discorides: Ater nitidus punctatissimus; elytris 6-punctato-striatis, capitis thoracisque lateribus, femori- bus anticis tarsisque quatuor posticis longe rufo hirtis. Long. corp. 13 lin. Hab. — ? Sect. II. ticali armatum. Clypeus trilobatus etc. caput cornu ver- A. sterquilinus: Ater nitidus punctatissimus con- vexus, elytris semicircularibus, striis sex simplieibus in singulo, thoracis lateribus tibiisque quatuor postieis ser- rulatis; capite, thorace tarsique breviter rufo-hirtis. Long, corp. 10 lin. Hab. — ? Die beyden vorftehenden Käfer find in der Geſtalt fo verſchieden, daß man ſie weit auseinander ſtellen muͤßte; aber genau unterſucht, gehoͤren ſie doch zuſammen, beſonders wegen der abweichenden Lippenpalpen. A. dioscorides gleicht in Ge— ſtalt den Pachyſomen (Sc. aesculapius et hippocrates); aber A. sterquilinus weicht durch den gehoͤrnten Kopf von allen ab; nur bey Hyboma carinata iſt etwas Aehnliches. Viel⸗ leicht kamen beyde Gattungen aus Java. Abgebildet ſind nebſt den einzelnen Theilen auf Tafel 29: Scleliages jopas, Anomiopsis dioscorides, sterquilinus. Später ſah der Verfaſſer 3 Gattungen faſt ganz wie A. dioscorides; ſie kamen aus Suͤdamerica von Bahia Blan— ca und Mendoza, wo ſie in der Miſte der Rhea leben; deß— halb betrachtet er A. sterquilinus als eine eigene Unterſippe, Glyphiderus, weil der Thorax eine erhabene Scheibe hat mit einem breiten Eindruck und vorn in 2 rundliche Hoͤcker geen— digt iſt, und uͤbrigens voll Stiche. Insecta lapponica, descripta a I. W. Zetterstedt. Lips. apud L. Voss. Fasc. IV. 1838. 4. 577 — 768. Dieſes Heft der ſchon fo oft geruͤhmten Fauna enthält immer noch Mucken von Sippe 40 an Nephrocerus bis 120 848 Coelopa, fo daß man nicht genug feine Verwunderung über den ungemeinen Fleiß beym Sammeln dieſer fo ſchwer zu er: haltenden Thierlein ausdruͤcken kann, noch weniger aber uͤber den ungemeinen Fleiß und die muſterhafte Genauigkeit in der Beſchreibung derſelben. Es kommen begreiflicherweiſe eine Men⸗ ge neue Gattungen und ſelbſt Sippen vor, wie Nephrocerus, Coprina, Leptopteryx, Micra, Anthomyza, Leptopa, Ecti- nocera, Homalocephala, Colobaea. Abbildungen zur Berichtigung und Ergänzung der Schmetterlingskunde, be⸗ ſonders der Microlepidopterologie, herausgegeben von J. E. Fiſcher, Edlen von Roͤslerſtamm. Leipzig bey Hinrichs 1838. . Heft 10. 4. Taf. 46 — 50, ill. Wir freuen uns, fortdauernd dieſes gründliche und ſchoͤne Werk anzeigen zu koͤnnen. Man erhält hier Haemylis mal - vella in allen Zuftänden ſehr vergrößert mit den einzelnen War⸗ zen und Borſten, nebſt der Pflanze und den Samencapſeln, worinn die Larve lebt, ſorgfaͤltig illuminiert; eben fo Haemy- lis applanella nebſt der Pflanze Chaerophyllum sylvestre. Auf den folgenden Tafeln ſind bloß die Schmetterlinge von oben und unten abgebildet: H. onicella, impurella; Acida- lia perochraria, ochraria et rufaria mit einander verglichen. Dann folgt eine Nachleſe mit allerley intereſſanten Beobach— tungen über Aufenthalt, Nahrung, Fortpflanzung ꝛc. von Chi- lo hortuellus, conchellus, aquilellus; Botys limbalis; Geo- metra vernaria; Caradrina trilinea, mitgetheilt von Heyden⸗ reich in Weißenfels, R. Schmidt ebendafelbft, Rokeil in Klagenfurt, und Tiſcher bey Dresden. Wir wuͤnſchen dem Verfaſſer Geſundheit, Muße und Luſt zur langen Fortſetzung dieſer ſchoͤnen, critifchen und nuͤtzlichen Beytraͤge. Recherches sur les Poissons fossiles par L. Agassiz. Francfort chez Schmerber. 1838. 4. XI. pag. 73 — 140. Feuilleton 107 — 116. 20 Pl. Dieſes ſchoͤne und hinlaͤnglich bekannte Werk ruͤckt raſch vorwaͤrts, und beweiſt das eiferige Beſtreben des Verfaſſers, die Erwartung des Publicums zu befriedigen und der Wiſſenſchaft, ſobald als moͤglich, nuͤtzlich zu ſeyn. Dieſes Heft enthaͤlt die Schilderung der Zaͤhne der Pla— coiden im Allgemeinen und Beſondern, namentlich von Oro- dus einetus, ramosus; Ctenoptychius apicalis, pectinatus, denticulatus. Helodus simplex, laevissimus, subteres, gibberulus, turgidus; Chomatodus cinctus, linearis, acuminatus; Psammodus rugosus, porosus; Cochliodus contortus; Strophodus longidens, reticulatus, subreticulatus, magnus, tenuis, irregularis, radiato-punctatus, angustissimus, ely- tra, asper, punctatus. Ceratodus latissimus, curvus, kaupii, planus, par- vus, emarginalis, gibbus, daedaleus, altus, obtusus, disau- ris, philippsii, serratus, heteromorphus; Ctenodus cri- status; Acrodus nobilis. 849 Die Tafeln find in Folio mit brauner Farbe abgedruckt, wodurch die Abbildungen dem Stein ſo aͤhnlich als moͤglich werden. Sie enthalten groͤßtentheils Zaͤhne von verſchiedenen Sippen; ſehr viele von Hayen, alle gezeichnet von Dinkel und von Verſchiedenen auf Stein gebracht, gedruckt von Nicolet zu Neuenburg. Sie enthalten ſehr viele Abbildungen, um den großen Reichthum, welcher dem Verfaſſer beſonders in England zugekommen iſt, noch in den Graͤnzen der früheren Ankuͤndi— gung liefern zu koͤnnen. Naͤchſtens werden die Suͤßwaſſerfiſche und die Echinoder— men von ihm erſcheinen. A Synopsis of the Birds of Australia and the adjacent Islands by Joux GouLp. London, 1837. 4. Part. I- IV. tab. ill. Dieſes iſt eigentlich ein Bilderwerk, indem der Text bloß den Character lateiniſch und engliſch nebſt den Synonymen ent— haͤlt. Die Abbildungen ſcheinen ſehr getreu und die ausgemalten find wirklich ſehr ſchoͤn und ſorgfaͤltig, ftellen aber nur die Köpfe vor, bisweilen den Fuß. Wir ſind zweifelhaft, ob ſolch ein Werk wirklich den erwarteten Nutzen ſchafft. Es gibt zwar den Hauptcharacter nnd iſt daher allerdings gut für die Terminologie, aber nicht immer zur ſichern Beſtimmung der Gattung, und noch viel weniger zum Begriff eines Thiers, worauf es doch jetzt in der Naturgeſchichte ankommt. Die Litaney der Charac- tere macht nur ein Geſumſe im Kopf, aus dem man keinen ächten Ton hört. Dazu find auch ſchwarze und wohlfeile Ab— bildungen gut genug, welche ſich uͤberdieß bloß auf die Sippen beſchraͤnken ſollten. Indeſſen iſt dieſes Werk genau und ſchoͤn und es iſt daher nichts daran auszuſetzen, als daß es fuͤr den mechaniſchen Zweck des bloßen Aufſuchens zu theuer iſt. Das Heft ſchwarze Tafeln koſtet 15 ßl., alſo etwa 72 fl. C. M., das illuminierte 1 Pfd. 5 ßl. oder 25 ßl., alſo uͤber 12 fl. C. M. Indeſſen ſind die Tafeln zahlreich, nehmlich in jedem Heft 18. Wir geben hiervon das Verzeichniß. Heft I. 1837. Ocypterus minor (fuscatus), supereiliosus, albo vittatus, Turdus sordidus. Vanga cinerea n., destructor, nigrogularis (Cracticus va- rius). Cracticus hypoleucus n., tibicen (Barita ). Coronica fuliginosa n., strepera (Coracias). Calodera maculata n., nuchalis ( Ptilinorhynchus ). Petroica goodenovii, phoenicea n., multicolor ( Museicapa). Malurus lamberti, pectoralis n., cyaneus (Sylvia). Struthidea cinerea n. Amadina castanotis n., ruficauda n., modesta n. Neomorpha acutirostris n., erassirostris n. Nestor productus n. (Plyctolophus), hypopolius (Psitta- eus nestor, meridionalis). Tropidorhynchus citreo-gularis n., corniculatus (Merops e. et Monachus). Anthochaera mellivora (Certhia), carunculata (Merops e. et Corvus paradoxus), lewinii (phrygia, Wattled Bee- eater). Ptilotis (Meliphaga) penicillata n., leucotis (Turdus), chrysotis (Certhia). Iſis 1838, Heft 11. 850 Meliphaga austral-asiana (Certhia), sericea n., novae Hollandiae (Certhia). Haematops lunulatus ( Certhia, Meliphaga atricapilla, tor- quata), validi-rostris n., gularis n. Zosterops tenui-rostris n., albo-gularis n., dorsalis (Syl- via annulosa ß). Podiceps gularis n., nestor n. Heft II. 1837. Monarcha trivirgata (Drymophila), carinata (Nuscipeta), inornata (Muscipeta). Amadina cincta n., castaneo-thorax n., lathami (Frin- gilla leucocephala?). ein punctatus (Pipra), aſſinis n., striatus (ornatus, ipra). . Platycercus (Psittacus), flaveolus n., flaviventris (cale- donicus?, brownii), palliceps n., ignitus, eximius, jete- rotis (stanleyi). Nanodes (Psittacus) venustus (chrysostomus), elegans n., pulchellus. Ptilotis n. (Meliphaga) chrysops (Sylvia), auricomis (Museicapa ), fusca n. (melanops). Acanthorhynchus supereiliosus n., tenuirostris (Certhia), dubius n. Coturnix australis, pectoralis n., novae Zeelandiae. Hemipodius melanotus n., varius (Perdix), melanogaster n Aegialitis nigrifrons, monachus, bieinetus. Himantopus palmatus n., leucocephalus n. Recurvirostra rubricollis. Oxyura (Anas) australis. Sterna fuliginosa, macrotarsa n., poliocerca n. Heft III. 1838. Aquila fucosa. Haliaötus leucogaster, sphenurus n., leucosternus n., ca- norus (calei). Pandion leucocephalus n. Falco frontatus n., melanogenys n., brunnea n. leracidea n., Falco berigora. Astur approximans (radiatus, fasciatus), novae Hollan- diae (albus, rail). Accipiter niger, torquatus. Lepidogenys n., suberistatus (Falco, Lophotes). Milvus afſinis n., isurus n. Circus jardinii (assimilis ), Athene? fortis n., strenua n., maculata, boobook. Strix personata, castanops n., delicatulus n., cyelops n. Halcyon sanctus, collaris, cinnamominus. Pachycephala (Turdus) gutturalis, pectoralis (Lanius macularius), fusca (fuliginosa), xanthoprocta n., lon- girostra n., olivacea. Heft IV. 1838. Graucalus parvirostris n., melanotis n., melanops (Cor- vus), tenuirostris, swainsonii (Ceblepyris lineatus), mentalis. g Familia Sawicolinae. Sericornis p. parvulus, frontalis (Acanthiza), humilis n., eitreo-gularis n. Acanthiza pusilla (Motacilla), nana, diemenensis n., li- neata, reguloides, uropygialis n., chrysorrhoea, magni- rostra n. 2 54 851 Familia Sylviadae.? Psilopus n. [!], brevirostris n., fuscus n., olivaceus n., albo-gularis n. Pardalotus quadragintus n., melanocephalus, rubricatus n. Sphenostoma n. cristatum. Plyctolophus galeritus, leadbeateri. Platycercus barnardi, tabuensis, zonarius (baueri). Polytelis (Palaeornis) melanura (anthopeplus), barra- bandi (rosaceus). Sitella leucocephala n., chrysoptera, pileata n.. melano- cephala n. Acanthagenys n. (affinis, anthochaerae), rufogularis n. Plectorhyncha n. lanceolata n. Entomophila n. picta n. Ptilotis ornatus n., flavigula. Erhythrogonys n. cinetus [ Tringa 2]. Naturgeſchichte der Vögel Meklenburgs von H. D. F. Zander. Schmidt. 1837, 8. Heft I. II. 160. Dieſe Schrift iſt offenbar mit viel Fleiß und Sachkennt— niß ausgearbeitet. Der Verfaſſer hat ſelbſt geſammelt, ſelbſt beobachtet, eigene Charactere entworfen, ausfuͤhrliche Beſchrei— bungen gegeben, ſowohl für die Geftalt und die Farben als für die einzelnen Theile; auch ſchildert er die Lebensart meiſt nach eigenen Erfahrungen. Die Anordnung iſt nach Boie's Syſtem, welches er in der Iſis mitgetheilt hat. Es ſind bis jetzt fol⸗ gende Voͤgel aufgefuͤhrt: Fam. 1. Falkenartige: 1) Haliabtus albicilla. 2) Aquila fulva, naevia, pomarina. 3) Pandion haliaötus. 4) Circaötus gallicus (brachydactylus ). 5) Buteo lagopus, communis. 6) Pernis apivorus. 7) Astur palumbarius. 8) Nisus communis. 9) Cerchneis tinnuncula, rufipes. 10) Falco aesalon, subbuteo, peregrinus. 11) Milvus ruber, ater. 12) Circus rufus, eineraceus (pygargus), cyaneus Fam. 2. Eulenartige (S. 117): 1) Surnia hudsonia (nisoria). 2) Haemeria n, nivea. 3) Athene passerina. 4) Nyctale tengmalmi. 5) Scops carniolica. 6) Bubo maximus. 7) Syrnium aedium n., stridulum. 8) Otus sylvestris, palustris (brachyotos). Wismar, bey Bey jeder Familie werden vorher die Sippen aufgeführt und kurz beſchrieben; bey jeder Gattung iſt ein kurzer, wirklich muſterhafter Character nebſt einer critiſchen Synonymie, und dann folgt die Beſchreibung mit Aushebung der Abarten, wo fie vor: kommen. 852 Uns ſcheint es, der Verfaſſer habe des Guten zu viel gethan, indem er die Vögel zu genau beſchrieben und ihre Le⸗ bensart zu umſtaͤndlich angegeben, auch zu viel Synonyma an⸗ gegeben hat. Fuͤr die Fauna einer Gegend ſollten bloß die neuen Beobachtungen, welche noch nirgends ſtehen, mitgetheilt, und uͤberhaupt der Text individuell gehalten werden, wo man z. B. den Vogel, wenn es ein nicht gar zu gemeiner iſt, be— obachtet, wie er ſich betragen, was er gefreſſen hat, wie groß er und ſeine einzelnen Theile uſw., wo und wie ſein Neſt, wie viel Eyer darinn geweſen uſw. Schilderungen, welche auf die Gattung uͤberhaupt paſſen, hat man genug, und gerade deßhalb muß man ganz individuelle wuͤnſchen. Dazu gehoͤrt auch bey den Wandervoͤgeln der Zug, bey allen die Menge ihrer Erſchei— nung, die Zahl der Geſellſchaften; ob ſie ſtill oder laͤrmend ſind, ob zu allen Zeiten oder nur in gewiſſen Monaten, zankfüchtig oder friedlich ufſw. Kurz es muß ein Gemälde ſeyn, welches an Ort und Stelle aufgenommen worden. Eine allgemeine Schilderung gehört in größere Werke, oder in beſondere Bey: traͤge fuͤr ſolche Thiere, deren ganzes Leben und Weben noch nicht bekannt ift. Dieſe Bemerkungen nehmen uͤbrigens dem vorliegenden Werk nichts von ſeinem Werth, und man muß es mit Dank annehmen, wenn der Verfaſſer mehr mittheilen will, als noͤthig waͤre. Claſſification der Batrachier mit Berüͤckſichtigung der foſſilen Thiere dieſer Abtheilung von J. J. Tſchudi. Neuſchatel, 1838. 4. 98. 6 T. Eine ſolche vollſtaͤndige und durchaus neue Claſſification zu entwerfen, wurde dem Verfaſſer nur durch den Beſuch der Leydniſchen und Pariſer Sammlung moͤglich. Er hat auch darinn allen Fleiß angewendet, welcher zu einer ſo umfaſſenden Arbeit noͤthig iſt, und es wird ihm gewiß die Anerkennung nicht entgehen. Voran geht dem Werk eine genaue Beſchreibung der Zaͤhne, Zunge, Gehoͤrorgane, Haut, einiges uͤber das geographiſche Vorkommen und uͤber die foſſilen Thiere. Dann folgt die Ein⸗ theilung mit den Characteren und endlich die beſondere Schilde⸗ rung der Sippen nebſt Angabe der Gattungen und critiſchen Bemerkungen. Dieſe Claſſiſication ſteht folgendermaaßen: I. Batrachia. Fam. 1. Hylae: Letztes Zehenglied erweitert. — 2. Cystignathi: Kopf mehr verlängert und gewoͤlbt, Zehen ſpitzig und frey. . Ranae: Schwimmhaut hinten. . Ceratophrydes: Kopf ſehr groß und eckig, Augen⸗ lied verlaͤngert. . Bombinatores: Leib und Füße verkuͤrzt, Kopf runder als bey Range, Haut meiſt warzig. . Bufones: Füße länger, Leib ſehr warzig, Zunge oval, Kiefer zahnlos. . Pipae: Kopf zugeſpitzt uſw. II. Caeciliae. III. Salamandrinae: Geſchwaͤ | W M ra” 853 Fam. 1. Pleurodeles. — 2. Salamandrae. — 3. Tritones. E 0 IV. Proteideae. „ Tritonides: Kopf glatt und dreyeckig, Augen ſehr klein. Jede Sippe bildet hier eine Sippſchaft. Die Sippen verhalten ſich ſolgendermaaßen: I. BarRAcHIA. Fam. 1. 1) Phyllomedusa. 2) Hylaplesia tinetoria ete. 3) Cornufer n. 4) Microhyla n. achatina. 5) Sphaenorhynchus n. lac- teus. | 6) Hypsiboas palmatus ete. (Auletris, Seinax, Phyl- lodytes). 7) Calamita cyanea. 8) Rhacophorus. 9) Lophopus n. Hyla mar- morata. Hylae. 10) Theloderma n. 11) Trachycephalus n. 12) Dendrohyas arborea etc. 13) Bürgerian. Hyla bürgeri. 14) Polypetotes n. H. quadri- lineata. 15) Orchestes n. H. bilineata. 16) Ranoidea n. 17) Euenemis n. H. horstokii. 18) Boophis n. 19) Elosia u. H. pygmaea. 20) Litoria n. 21) Hylodes (Enydrobius). 22) Hylarana erythraea. Fam. 2. 1) Cystignatus. Fam. 3. 1) Rana esculenta etc. 2) Discoglossus pietus. 3) Pseudis paradoxa. 4) Peltocephalus Bibron. Cystignathi. 2) Crinia n. 3) Strongylopus n. Ranae. 5) Cyeloramphus n. 6) Palaeobatrachus n. R. di- luviana, 7) Leptobrachium n. Fam. 4. Ceratophrydes. 1) Ceratophrys. 2) Phrynoceros Bibron, Ra- na megastoma. 3) Megalophrys, ©. montana. 4) Asterophrys n., C. tur- picola. Fam. 5. Bombinatores. 1) Telmatobius peruvianus. 2) Pelobates, Bomb. fuscus, eultripes. 3) Scaphiopus solitarius. 4) Pyxicephalus n. 5) Alytes obstetricans. 6) Pelophilus n., B. oenin- gensis. 7) Bombinator igneus. Fam. 6. 1) Brachycephalus ephip- pium. 2) Chaunus marmoratus. 3) Pseudobufo n. Fam. 7. 1) Asterodactylus pipa. 8) Pleurodema n. 9) Hyladactyla n., leatus. 10) Oxyglossus n. 11) Sclerophrys (Bibron). 12) Kalophrynus n. 13) Systoma (Breviceps). 14) Stenocephalus (Microps): B. ba- Bufones. 4) Bufo vulgaris. 5) Otilophus, R. margariti- fera. 6) Palaeophrynos n. Pipae. 2) Dactylethra (Xenopus). 854 II. Cxcıın. 1) Caecilia glutinosa. 2) Siphonops annulatus. 3) Epierium hypocyaneum. III. SaLamandrın. Fam. 1. 1) Pleurodeles waltlii Fam. 2. 1) Salamandra maculata. 2) Pseudosalamandra n. næ- via. 3) Ambystoma n., S. punec- tata. [Ambly ?] 4) Onychodactylus.n., S. ja- ponica. Fam. 3. 1) Geotriton Bonaparte. 2) Hemidactylium n. 3) Cynops n., S. suberistata. 4) Hynobius n., S. nebulosa. Pleurodeles. 2) Bradybates n. Salamandrae. 5) Plethodon n., S. glutinosa. 6) Cylindrosoma n., S. fla- vissima. 7) Oedipus n., S. platydac- tyla. 8) Salamandrina _perspicil- lata. Tritones. 5) Pseudotriton n., Tr. ruber. 6) Triton eristatus ete. 7) Xiphonura n., S. jeffer Soniana. Fam. 4. Tritonides. 1) Megalobatrachus n., Salamandra maxima. 2) Andrias n., Homo diluvii testis. 3) Menopoma gigantea. IV. ProTEweEr. Siredon azxolotl. . Amphiuma tridactiy lum. . Menobränchus lateralis. Hypochthon, Proteus anguinus. Siren lacertina. Fam. N 9 Man wird ſich gewiß uͤber die große Zahl der neuen Sippen wundern. Da nicht wenige auf Exemplare gegruͤndet ſind, die ſich bloß in Sammlungen finden; ſo laͤßt ſich uͤber ihre Richtigkeit nicht urtheilen: auf jeden Fall beweiſen ſie aber den großen Fleiß und das Beobachtungstalent, welche der Ver— faſſer bey der Muſterung der Sammlungen angewendet hat. Man muß nur bedauern, daß feine frühzeitige Abreiſe zur Weltumſeegelung, worauf er ſich gegenwaͤrtig befindet, ihm nicht die gehoͤrige Zeit ließ, zur Auswahl der Namen und zur Ver⸗ gleichung derſelben mit ſchon vorhandenen. Benennungen wie: Microhyla, Bürgeria, Ranoidea, Hylarana, Palaeobatra- chus, Hyladactyla, Pseudobufo, Pseudosalamandra, Pseu- dotriton, Megalobatrachus find nicht zu billigen. Orchestes et Eucnemis heißen ſchon Käfer. Revue zoologique par la société cuvierienne, publiée sous Ia direction de F. E. GUERIN-MENEVILLE. Paris, 1838. 8. Nro. 1 Dieſe Zeitſchrift theilt die Verhandlungen der gelehrten Geſellſchaften mit, gibt Nachrichten uͤber die Entdeckungen in der Zoologie, Anzeigen von neuen Buͤchern mit den weſentlichen Auszuͤgen und anderweitige Neuigkeiten. Den meiſten Raum nehmen ein die Verhandlungen der Pariſer Academie und ſodann 855 die Entomologie. Auch lernt man beſonders die neuen Schriften kennen, welche von Wichtigkeit ſind, und die ſehr ſpaͤt nach Deutſchland kommen. Wegen der gar zahlreichen Gegenſtaͤnde ſind uns jetzt Auszuͤge aus dieſer wichtigen Zeitſchrift nicht moͤglich, und daher glauben wir beſſer zu thun, wenn wir die⸗ ſelbe unſern Leſern als unentbehrlich empfehlen, und von Zeit zu Zeit darauf zuruͤckkommen. iſchri ft für die Entomologie. Herausgegeben von E. Fr. Germar. Leipzig, bey Fr. Fleiſcher. I. 1839. 8. 196. 2 Taf. Eine ſolche Zeitſchrift iſt allerdings Beduͤrfniß in Deutſch⸗ land, wo wir ſeit faſt 20 Jahren keine mehr haben. Die Entomologie hat fo viele Pfleger, welche ſich ausſchließlich das mit beſchaͤftigen; iſt auch ein ſo großes Feld, daß man lebens— laͤnglich darinn arbeiten kann, ohne zu Ende zu kommen. Man muß ſich daher freuen, daß der Herausgeber Muth und Auf⸗ opferung hat, ſich einem ſolchen Unternehmen zu unterziehen: denn beyder wird es bedürfen, um einer Zeitſchrift Fortdauer zu ſichern, welche in Deutſchland und ſelbſt in andern Laͤndern Vorlaͤufer hatte, die bald außer Athem kamen. Bey der gegen⸗ waͤrligen größeren Achtung aber, worinn die Naturgeſchichte ſteht und bey ihrer groͤßeren Verbreitung in den gebildeten Staͤnden iſt mehr Hoffnung vorhanden als fruͤher, und daher darf man erwarten, daß der Herausgeber wenigſtens Freude an ſeinem Kinde erleben werde. Es tritt auch ſehr geſund und kraͤftig in die Welt, und wenn dieſe es erkennt und freundlich behandelt, ſo wird es ihm an Gedeihen nicht fehlen. Es werden jährlich nur zwey Hefte erſcheinen, welche mithin keine große Ausgabe verurſachen. Das vorliegende enthaͤlt: S. 1. Beytraͤge zu einer Monographie der Schildwanzen (Scutellera), vom Herausgeber. Taf. 1. ill. Voran eine Befchreibung der Organe und ſodann eine tabellariſche Ueberſicht der Sippen, welche wieder ausführlich be⸗ ſchrieben ſind und ebenſo die Gattungen nebſt einem lateiniſchen Character und den Synonymen. Wir koͤnnen nur ein Ver⸗ zeichniß der Sippen mittheilen. Sie heißen: 13) Podops 10 species. 14) Deroploa 1. 15) Psacasta n. 6. 16) Tetyra 7. 17) Sphaerocoris 6. 18) Pachycoris 58. 19) Peltophora 1. 20) Callidea 24. 21) Calliphara n. 17. 22) Coeloglossa n. 1) Stiretrus 20 species. 2) Discocera 1. 3) Chlaenocoris 3. 4) Thyreocoris 31. 5) Odontoscelis 15. 6) Oxynotus 5. 7) Arctocoris 3. 8) Cyptocoris 1. 9) Graphosoma 10. 10) Trigonosoma 8. 11) Alphocoris n. 2. 23) Seutellera 12. 12) Phimodera n. 3. 24) Augocoris 5. S. 147. Beytrage zu einer Monographie der Mantispa von Erichſon. Taf. 2. Ein ſehr vielſeitiger Aufſatz Uber die Ordnungen der Dr- chopteren und Neuropteren, eine Vergleichung aller ihrer Organe, 856 beſonders der Freßwerkzeuge, der Bruſtringel und der Fluͤgel, ſowie ihrer Verwandelung, wodurch manche Sippen aus einer Ordnung in die andere kommen. Mantispa gehört zu den Neuropteren neben Raphidia. Es werden davon 24 Gattun⸗ gen characterifiert und beſchrieben. Abgebildet find M. decorata et notha, die Freßwerkzeuge von Mantispa, Osmylus, Man- tis et Termes. S. 174. Ueber die chemiſche Conſtruction des Fettkoͤrpers von Doͤbner in Augsburg. Beſonders wichtig für das Oeligwerden der Schmetter⸗ linge; enthält eigenthuͤmliche Verſuche. S. 187. Drey neue Gattungen der Cicadinen. Ausführlich beſchrieben find nebſt ihren Gattungen Cla- stoptera 7 species, Xerophloea 1 sp., Phylloscelis 2 sp. Man kann alſo mit dieſem Hefte fehr zufrieden ſeyn. Zur Anatomie und Phyſiologie der Kiemenwuͤrmer von Dr. A. E. Grube. Königsberg, bey Bornträger. 1838. 4. 77. 2 Taf. Bekanntlich iſt fuͤr die Anatomie der Meerwuͤrmer im Ganzen noch wenig geſchehen, und man hat nur Unter⸗ ſuchungen uͤber einzelne Thiere und zum Theil nur uͤber ein⸗ zelne Syſteme derſelben. Mit Dank wird man daher dieſe Mittheilungen aufnehmen, welche der Verfaſſer bey den mit Sachkenntniß zerlegten Wuͤrmern aus dem Mittelmeer gewonnen hat. Seine Beſchreibungen ſind offenbar genau, beſonders in den Faͤllen, wo er lebendige Thiere zu unterſuchen Gelegenheit hatte. Zuerſt von der Arenicola die Bewegungs-, Verdauungs-, Kreislaufs-, Athmungs-, Zeugungs-Organe und das Nerven- ſyſtem; alles mit den Beobachtungen anderer verglichen und be— urtheilt: dennoch iſt das Gefaͤß- und Geſchlechtsſyſtem noch nicht ganz im Reinen. Ziemlich auf aͤhnliche Art werden Te- rebella, Sabella, Cirratulus, Eunice, Onuphis, Aphro- dite, Polyno& dargeſtellt. Dann folgt eine Vergleichung der anatomiſchen Syſteme dieſer Thiere, mit Andeutung zu einer beſſern Aufſtellung der Familien. Pleione, Lycoris, Eunice, Onuphis ſollen zuſammen die Nereiden bilden; Sabella et Serpula die Serpuliden; zwiſchen beyden macht Cirratulus den Uebergang. Arenicola, Terebella, Amphitrite find von den Serpuliden abzuſondern; ebenſo Aphrodite et Polyno& von den Nereiden: die erſtern führen durch die Sipunculi zu den Holo- thuriae abwaͤrts; die letzteren zu den Kerfen aufwaͤrts, waͤhrend die Sabellen und Serpulen die vermittelnde Stuffe zu den Schnecken bilden. Abgebildet ſind die anatomiſchen Theile von Arenicola, Eunice, Onuphis, Sabella, Aphrodite et Po- lyno&. Dieſe Schrift iſt ein wichtiger Beytrag zur Kenntniß der genannten Thiere; und wenn auch ihre Anatomie nicht erſchoͤpft iſt, was man kaum verlangen kann, ſo reicht ſie doch hin, einen Begriff von den Hauptunterſchieden zu geben. Die Ab⸗ bildungen ſind von dem Verfaſſer ſelbſt entworfen und ſehr be⸗ ſtimmt. Dieſe ſchoͤne Arbeit laͤßt noch Vieles von dem Ver⸗ faſſer erwarten. 857 Analecten fuͤr vergleichende Anatomie. 2. Sammlung. Von Dr. A. Mayer, Prof. Bonn, bey Weber. 1838. 4, 72. 1 Taf. Das erſte Heft dieſer reichhaltigen Unterſuchungen haben wir ſchon nach Verdienſt angezeigt: das vorliegende iſt nicht weniger manchfaltig nnd gründlich. Es enthält eine Auswahl von wichtigen Thieren, deren innerer Bau noch wenig bekannt iſt, mit einer Genauigkeit in der Zerlegung, wie man ſie von dieſem geſchickten Anatomen erwarten darf. Man findet hier Beytraͤge zur Anatomie des Straußen, des Nandu und des Emeu und zwar zur Oſteologie, Myologie und Splanchnologie ſehr ausfuͤhrlich; deßgleichen zur Lehre von dem Gehirn, dem Auge, dem Ohr und den Nerven der meiſten dieſer Thiere. Dann folgen S. 42 Beytraͤge zur Anatomie des Dro— medars, beſonders der Kehlblaſe, des Nervus accessorius, der Magenzellen uſw.; einiges zur Anatomie des Bären, S. 49; Ausfuͤhrlicheres zu der von Bradypus et Myrmecophaga, S. 50, namentlich über das Schultergerüfte, die Gefaͤß-Plexus, die Eingeweide und den Uterus; deßgleichen S. 55 von der Phoca vitulina die weiblichen Geſchlechtstheile und die Foͤtus— huͤllen (abgebildet), die Eingeweide, das Herz, mit Bemerkun— gen von Prof. Weber uͤber Thymus, Herzbeutel, Herz und Venen-Plexus. Endlich S. 67 Beſchreibung eines neuen Ein— geweidwurms, Rhytis paradoxa, 10“ lang, etwas platt ge— druͤckt, ohne Glieder mit einfachem Warzenmund, einem nicht hohlen Darm und einem After; keine ſichtbaren Geſchlechtstheile. Er iſt abgebildet nebſt den Eingeweiden; zur Vergleichung Tae- nia denticulata. Der Wurm ſchließt ſich an die Spuhlwuͤr— mer an, bildet aber, nach dem Verfaſſer, eine eigene Sippſchaft zwiſchen denſelben und den Trematoden. Aus dieſer Innhaltsanzeige wird man die Wichtigkeit dieſer Beytraͤge hinlaͤnglich erkennen und wuͤnſchen, daß der Verfaſſer fie fortfegen möge. Maurıtıı Herouoıı, Prof. Marb. Disquisitiones de Animalium vertebris carentium in ovo forma- tione. De generatione Insectorum in ovo. Francofurti apud Sauerlender. 1838. Fasc. I. II. 112. 12 Doppeltafeln. ill. Endlich wird dieſes Werk, woran der Verfaſſer ſo viele Jahre mit einem bewundernswuͤrdigen Fleiße und mit eben fo viel Geſchicklichkeit in microſcopiſchen Beobachtungen gearbeitet hat, gluͤcklicher Weiſe zu Tage gefoͤrdert. Von den erſten Ta= feln haben wir ſchon vor laͤngerer Zeit Nachricht gegeben, um das Werk, ſo viel an uns liegt, zu befoͤrdern. Man darf es wirklich ein ungeheures nennen, wenn man bedenkt, daß der Verfaſſer nicht bloß die Beobachtungen taͤglich, faſt ſtuͤndlich viele Jahre lang gemacht und die vergrößerten Gegenſtaͤnde ſelbſt gezeichnet und gemalt hat. Man braucht ſie uͤbrigens nur anzuſehen, um dieſen Begriff davon zu bekommen. Eine Bes urtheilung der Thatſachen iſt natuͤrlich nur allmaͤhlich moͤg— lich denen, welche Muße, Sinn und Geſchick haben dieſelben zu wiederholen, wozu alſo Jahre erforderlich ſind. Eine Be— urtheilung des Fleißes aber, der Genauigkeit, des Scharfſinns, der Gewandtheit in der Handhabung des Microſcops und des Talents im Zeichnen iſt nach der bloßen Leſung des Textes und der Beſchauung der Tafeln moglich. Der Verfaſſer hat die kleinſten Eyer in ihre Theile zerlegt, die Verwandlungen des Iſis 1838. Heft 11. 858 Dotters von Stuffe zu Stuffe microſcopiſch beobachtet; ebenſo die erſte Erſcheinung des Embryos und die allmaͤhliche Ent— wickelung ſeiner Organe, und jeden Zuſtand genau beſchrieben und abgebildet. Wir konnen jetzt unmoͤglich einen Auszug aus dieſem reichhaltigen Werke mittheilen, und wollen es auch nicht, weil es billig jeder haben ſoll, welcher ſich um die Phyſiologie bekuͤmmert; nur bemerken wollen wir, daß der Verfaſſer gegen⸗ waͤrtig der Ueberzeugung iſt, daß die ſogenannte Keimhaut rund um den ganzen Dotter, wie ein geſchloſſener Sack, herliegt. Zuerſt erzaͤhlt er die Handgriffe bey ſeinem Verfahren; dann beſtimmt er den Innhalt der Eyer. Dann folgt die Schilderung des Innhalts der Eyer, ſeine Elementartheile und die erſten Anfaͤnge in den Eyergaͤngen der Raupen und Puppen auf Tafel 1. und zwar von: May⸗ kaͤfer, Heuſchrecke, Filzlaus, Wanze, Schmeißfliege, Ameiſe, Semblis, Kohlweißling. Auf Taf. 2. der Innhalt des Eyes von Bombyx quercus. Taf. 3 u. 4. von Sphinx ocellata. Taf. 6. enthält die Veränderungen der Eyer des Seiden— wurms. Tuf. 7. die Veraͤnderungen deſſelben unbefruchteten Eyes. Taf. 8. die Veraͤnderungen der Keimhaut von Sphinx ocellata. Taf. 9 u. 10. die Fortbildung derſelben zur Ruͤckenplatte uſw. Taf. 12. friſch ausgekrochene Raupen. Taf. 13 u. 14. Veränderungen im Ey der Schmeißfliege. Alle dieſe Theile und Veränderungen find ſehr ausführlich beſchrieben, in deutſcher und lateiniſcher Sprache, und durch zahlreiche Figuren erlaͤutert. Tafel 5 und 11. ſind noch nicht geliefert. Der Preis dieſes Werks ſcheint uns ſehr wohlfeil. Es» kommt nicht auf 30 fl. rhein. — Wir kommen ſpaͤter ausfuͤhr⸗ licher darauf. Bemerkungen über das Quadratbein und die Paukenhoͤhle der Vögel von Dr. Fedor Platner. Dresden, bey G. Fleiſcher. 1839. 8. 39. 2 Taf. Dieſe Abhandlung zeugt von viel Sinn und Geſchicklich⸗ leit für die vergleichende Anatomie. Er hat Vögel aus verſchie⸗ denen Ordnungen deßhalb unterſucht, und auch den Schaͤdel eines ganz jungen Huhns, wo die Knochen noch nicht verwachſen waren; hat die Theile ſehr deutlich abgebildet, Unterſchiede im Quadratbeine gefunden, welche ſelbſt die Ordnungen characteri⸗ ſieren und manchen Zweifel uͤber den Stand eines Vogels, wie der Taube und des Trappen, heben; er hat die meiſten Mey⸗ nungen und Arbeiten uͤber die Bedeutung dieſes Beins verglichen und beurtheilt, und iſt derjenigen beygetreten, welche es für das abgelöfte Gelenkſtuͤck des Schlafenbeins anſehen; indeſſen find ihm die vielen Aufſaͤtze hieruͤber in der Iſis, beſonders von Bojanus Über die Pauke der Vögel, gänzlich entgangen. Das bey kommen noch viele intereſſante Betrachtungen über die Ges hoͤrknoͤchel und den Verlauf der Chorda tympani bey den Voͤ⸗ geln vor. Uns ſcheint es, daß die Bedeutung des Quadrat— beins nur bey den Fiſchen zu entdecken iſt, verſteht ſich, mit Vergleichung der drey andern Claſſen. Dazu wird dieſe Schrift ein wichtiger und Dank verdienender Beytrag ſeyn. 54 * 859 Handbud der Geſchichte der Medicin. Nach den Quellen bearbeitet von M. B. Lefſing. Berlin, bey Hirſchwald. 1838. 8. I. 567. Ein wirklich aͤußerſt gruͤndliches Werk mit großem Fleiße und gediegener Sprachkenntuiß, aus den Quellen ſelbſt bearbeitet. Sie werden uͤberall zahlreich angefuͤhrt, erlaͤutert und beurtheilt. Der Verfaſſer beginnt mit den erſten Spuren der Medicin und geht im erſten Zeitraum bis auf Hippocrates; im zweyten“ bis auf Galenus; im dritten bis Paracelſus; im vierten bis auf Harvey. Ueberall find die Männer und Schulen, welche etwas geleiſtet haben, herausgehoben mit einer Vollſtaͤndigkeit, in welcher wohl kaum Luͤcken zu finden find, Auch die Huͤlfswiſſenſchaften, beſonders die Botanik, Chemie uſw. ſind reichlich bedacht. Wir zweifeln nicht, daß dieſes Werk den Beyfall der Aerzte, Phy⸗ ſiologen, Philologen und der Geſchichtsfreunde einaͤrnten wird. Chemiſch-phyſiologiſches Syſtem der Pharmacodynamik oder vollftändiger Parallelismus des chemi⸗ ſchen und dynamiſchen Characters der anorganiſchen und organiſchen Stoffe, von Dr. W. Grabau. Kiel, Univerſitäts-Buchhandlung. 1832. II. 455. Wir haben in unſern Schriften uͤber die Naturphiloſophie den Parallelismus zwiſchen den Reichen der Natur, beſonders zwiſchen dem Pflanzen- und Thierreich darzuſtellen geſucht, und den Satz ausgeſprochen, daß die auf gleicher Stuffe ſtehenden Mineralien und Pflanzen mit den Thieren als ſpecifiſche Mittel für die letztern betrachtet werden muͤſſen. Davon haben wir auch einen Verſuch in Schellings und Marcus Zeitſchrift mitgetheilt, welcher, obgleich ſehr unvollkommen, doch die Idee darſtellt, wie die Sache zu behandeln ſeyn möchte. Der Ber: faſſer ſucht nun den Parallelismus im ganzen Arzneyſchatz auf und ordnet darnach die Stoffe. In wie weit es ihm gelungen iſt, ſind wir nicht im Stande zu beurtheilen. Auf jeden Fall iſt es auch gut, daß der Verſuch gemacht iſt und beſonders, daß ihn der Verfaſſer mit ſo viel Ernſt, Fleiß und Scharfſinn beginnt. b Wir glauben zwar nicht, daß wir die entſprechenden Pflan⸗ zen- und Thierfamilien überall gluͤcklich eingereiht haben; indeſſen iſt es doch ſicherlich bey den meiſten der Fall, ſo daß es der Mühe lohnt, nachzusehen, ob ſie ſich wirklich in Krankheiten der ent— ſprechenden Organe ſpecifiſch gegen einander verhalten. Was vom Parallelismus der Pflanzen- und Thierfamilien gilt, das gilt auch von den Stoffen und Organen: denn die Familien ſind nur ſelbſt⸗ ftändige Darſtellungen der Organe und dieſe der Stoffe. Der Verfaſſer arbeitet nun vorzüglich auf dieſen Parallelismus los, und er iſt es auch gewiß, welcher in der Materia medica ſeinen Platz hat. Es iſt aber ohne Zweifel ſehr ſchwer, vielleicht un⸗ moͤglich, denſelben zu finden, ohne vorher mit dem Parallelis— mus der Familien im-Reinen zu ſeyn, weil beyde einander be⸗ ftätigen und der letztere leichter zu finden iſt, als der erſtere. Indeſſen muß man von beyden Seiten einander entgegen arbeiten, und am Ende wird man es finden, worinn die Dinge mit ein- ander uͤbereinſtimmen. Der Verfaſſer behandelt hier nach einer Einleitung die ſpeciellen organiſchen Stoffe, S. 65, und zwar zuerſt die in⸗ differenten, wie Eyweiß, Gallert, Faſerſtoff, Staͤrke, Schleim, Zucker, Fette. Sodann die negativen Stoffe, S. 144, wie 860 Säuren, ſtickſtoffige Körper. Dann poſitive Stoffe, S. 177, wie Kohlenſtoffhaltige, nacrotiſche, bittere, adſtringierende; ſo—⸗ dann Waſſerſtoffhaltige, wie Alcohol, Aether, Balſame, em— pyreumatiſche. Ein Regiſter erleichtert das Aufſuchen. 1 Auf jeden Fall kommt durch dieſes Werk etwas Neues in die Materia medica, und dabey wird immer ein Bedeuten⸗ des gewonnen. De Perityphlitide, diss. in. auct. C. Fr. WILELMI. Heidelbergæ, 1837. 8. 45. a Dieſe Schrift enthält fünf merkwürdige Fälle diefes Huͤft⸗ uͤbels mit einer genauen Schilderung der Kennzeichen, der Be: handlung und der Anatomie nebſt der Literatur, und gibt daher eine gute Ueberſicht von den Verhaͤltniſſen dieſer Krankheit. De Machaone et Podalirio, primis Medicis militaribus. Diss. in. auctore P. KEREHOVEN. Groning®, 1837. 8. 77. De Mutationibus formæ ossium vi externa productis. Diss. in. auctore G. HuLsuorr. Amste- lodami apud Müller. 1837. 8. 123. 4 tab. in Folio. Beydes find große Abhandlungen, wie fie bey den hollaͤn⸗ diſchen Diſſertationen vorzukommen pflegen; die erſte, philologiſch und ſehr gelehrt, behandelt einen Gegenſtand, welcher intereſſant iſt für das Medicinalmefen der Alten; die zweyte behandelt ihren Gegenſtand phyſiologiſch, anatomiſch, pathologiſch und therapeu⸗ tiſch mit viel Gruͤndlichkeit und gibt ſehr große Abbildungen von verſchobenen Becken, welche beſonders für den Orthopäden von Wichtigkeit ſind. Bewillkommungsgedicht an die zu Prag im Sertember 1837 verfammelten deutſchen Naturforſcher und Aerzte. Eingeſandt von Dr. Carl Rumy aus Gran in Ungarn.“ Sunt mihi doetorum communia sacra virorum, Percolit ausonia quos mea musa lyra. Hine volo frondentes heder® decerpere ramos, Quos cuperem meritis imposuisse comis. © sinite hanc hederæ vobis adcerpere baccam, Circa laurigerum, tempora vestra, caput! Vos estis saecli decus indelebile nostri Vos canit æterna posteritasque Iyra. Vos spectat centrum radiorum lumine Titan, Deque poli finxit pectora vestra foco. Vos facilis studio pulcher recolalur ut orbis Atque hominum pateat semita facta solo; Eheu! vos scitis mansuras tradere chartas Contigit in mundo quidquid ab axe poli Cur Deus immenso se clauserit aöra ponto Soleque submerso sidera lucta micent. „ Dieſe drey Gedichte giengen zu ſpät ein. 861 — na — Quid faciat segetes? Cur quatuor tempora mutans Phoebus in attacto pisce refleotat iter? Quid parit Arcturus, cur non cynosura sub undas Volvitur aequoreas, nec ruat Arctophylax ? Cur sœpe aörei luctantur in æquore venti? Cur glacie et seva grandine terra riget? Unde maris fluxus contingant atque refluxus ? Et pluvias madidas cur bibat arcus aquas ? Quid moveat stellas, que corpora cuncta deorsum Vis agat, altern temporis unde vires? Cumque micet Phebus vultu constanter eodem. Cur Phe&bi vario luceat orbe soror? Qualiter aut quanto decurrant sidera lapsu ? An ruat e puro stella serena polo? Unde nives, bore, tonitru vel fulmina Franklin Qux docuit magno surripuisse Jovi? Cetera quis referat, vestri monumenta per orbem Ingenii, doctis sat bene nota viris! Vivitis in recti ducentes tramite gentes Ingenio sanos parturiente libros. Immo alios etiam, qui jam videre Corinthum, Ex ipsisque bibunt fontibus Aonidas ; Ex his Hungarie celebres virtute ducentes, Perdoctæ ornatos frontis honore viros, Hic ubi Maruvius vel manant Chryseos undæ, Thyscia, vel rapidus volvitur Ister aquis Ob patrie curas et mentem diligit omnes Lectosque in socios gratia vestra fovet Longior est series, quam versu dicere possim, Quorum pegaseis ora rigantur aquis; Sunt etenim multi, perdocta volumina quorum Condita Pierii montis in arce jacent. Est his, est animus, qui vos veneretur amatque , Est ratio aeternas reddere sueta vices, His ego permotos grati modulaminis ergo Vota mei sensus versibus ista cano: Vivite! nec subeat vestras oblivio laudes Sed plenas meritis fama sub astra ferat! Empfindungen bei Eröffnung der Vorträge der Naturforſcher und Aerzte zu Prag. Eine improviſatoriſche Dichtung des Herzens von Dr. E. V. Dietrich. Welch ein freudiges Wort tönte von Mund zu Mund? Rief uns feſtlich zu Dir, Moldau, zu deinem Strand, Deinen heiligen Ufern, Und zur boͤhmiſchen Königsftadt 2 Du biſt's Mutter Natur! Deiner Erfindung Pracht Zu bewundern, den Geiſt, der in der Schoͤpfung lebt, Zu verehren, im Anſchau'n Des Erſchaff'nen den Schöpfer ſeh'n, 862 Iſt ein heiliger Ruf fuͤhlenden Herzen, hebt Ueber's Irdiſche uns, lehrt in des Anſchauns Gluck Gott erkennen und lieben, Und beſeeligt des Menſchen Bruſt! Wie in innerer Kraft, ſtets dem Geſetze getreu Die der Schöpfer ihr gab, ſich die Natur bewegt, Nimmer ruhend und raſtend, Selbſt im Tode das Leben zeugt, Wie in Pflanzen und Stein, und der belebteren Weſen freudigem Seyn, Urſach und Wirkung ſich Treu bedingen, und Alles Alles Zeuge der Allmacht iſt; Wie der menſchliche Geiſt, ſiegend der Schoͤpfungen Weites irdiſches Reich ſelbſt zu beherrſchen wagt, Und im ſtolzen Bewußtſein Elementen Geſetze gibt; Dieß zu lernen und dieß treu zu verkuͤnden, ſey Dieſer Tage Beruf, feſtliche Tage ſind's — Naht von Morgen zu Abend, Naht von Mittag zu Mitternacht! All' ihr Forſcher! und Du, welcher mit ſchnellem Kiel Durch die Meere den Weg freudiger Forſchung brach, Der die fernſten der Voͤlker, Der die ſchoͤnſten der Reiche ſah: Welch ein ſchoͤneres Land, ſchoͤner und gluͤcklicher, Von der reichſten Natur Gaben beguͤnſtigter, Sahſt du, edelſter Forſcher! Als Bohemiens Koͤnigreich? Mikans Laute, du haſt treu uns den Weg gezeigt Seine Schaͤtze zu ſchau'n: ſey uns vergoͤnnt, o Prag! Gibt den Stunden der Forſchung Ihrer Weihe Verherrlichung. Ob im Rebengefild, ob in der blendenden Stufen Sammlungen, ob unter der thieriſchen Schoͤpfung Wundern wir forſchen, Ob die Flammen des Chemikers Pruͤfend leuchten, ob am lehrenden Krankenbett Wir verweilen, den Kampf innerer Kraͤfte ſchau'n, Wo die heilende Kunſt ſich Mit der himmliſchen Liebe eint. Ueberall, wo wir find, rufe des Herzens Wort: „Strebt vereint, All' zum Ziel höheren Wiſſens, ſucht „In den Kuͤnſten das Hoͤchſte, „In dem Leben Zufriedenheit!“ So vereint ſoll die Zeit, welche die Koͤnigsſtadt Uns verherrlicht, die Zeit höheren Forſchens und Hygiaa den Kreiſen Aller Muſen verſchwiſtert ſeyn. 863 Seht den wuͤrdigſten Greis, welchen als Führer wir Treu verehren, ein Stern glänzt von den Bergen Er: So einſt glaͤnzten die Ahnherrn Seines Namens im heil'gen Kampf! Laßt vereint uns den Kampf gegen die Tigerinn, Die dem Ganzen entſtieg, die bald mit raſchem Sprung Voͤlkern lachte, bald tuͤckiſch Um die Horden der Reiche ſchlich, Dann beginnen, wenn ſie wieder zu nahen wagt, Nur im Muth ift der Sieg, nur in der Zuverſicht Heil und Segen, der Glaube Soll der Pharus des Arztes ſeyn! Alſo wandeln belehrt wir von Bohemiens Reichen Fluren, der Wunſch töne von Herz zu Herz: „Gott erhalte den Kaiſer! 5 „Herr! Herr! ſegne ſein treues Volk! Die Würde der Naturforſchung. Veranlaßt durch die Verſammlung deutſcher Naturforſcher und Aerzte zu Prag 1837. Urſach' und Wirkung, — des Gewordenen Werden und Daſeyn, — Maſſen und Kräfte, — Kleinſtes und Größtes, — Fernes und Nahes, — Denkt und gewahret nach innen und außen der ſpaͤhende Forſcher. Lieben und Haſſen magnetiſcher Pole, — Geben und Nehmen, — Feindlich und doch harmoniſch zum Ganzen vereinte Extreme, — Jeglichen Punct im unendlichen Raume raſtlos beweglich, — Leben in jedem Atom und Seele in jeder Monade, — Innige Einheit des Lebens vermittelt durch ſtete Entzweiung, Findet und ſucht er im innerſten Selbſt des eig'nen Bewußtſeyns. Rollender, gluͤhender Sonnen, dunkler, beleuchteter Erden Schwimmende Sphaͤren im Raum des unermeßlichen Welt-Alls; — Lebender Thiere der Erde, der Pflanzen Bluͤthen-Gewimmel, Starren Geſteines Gefuͤg', die Regel-Geſtalt des Cryſtalles Malt microcosmiſch ſich im Zauber-Ringe des Auges. 864 Wunderbar dringet ihr Bild vom Auge zum Brennpunct der Seele, Innig und dennoch von jedem verſchieden erfaßt und empfunden. Keiner der Wiſſer erklärt? es; — deutlich begreift es kein Seher. Niemand noch fand zu den innerſten Thoren des Geiſtes die Schlüffel. Kennſt du beſtimmt der geiſt'gen Empfindung inn're Geſetze? — Fuͤhlſt du beftändig die Allmacht des reinen, verftändigen Willens 2 — Ununterbrochen des denkenden Geiſtes reges Bewußtſeyn? — Ueberall ſpaͤhet der ſinnende Forſcher der Dinge Geſetze. Ihnen gehorchend nur herrſcht erz — dringt in die Tiefen der Erde; Fliegt von ätherifhen Schwingen getragen zur Höhe der Luͤftez — Eilet, unſichtbar beflügelt, durch Fernen der Meere und Laͤnder; Wandelt das Dunkel der Nacht zum kuͤnſtlich erhelleten Tage; Horchet dem wechſelnden Spiel vernichtend ſchaffender Kraͤfte; Ahnet unendliches Werden im cycliſchen Geſange der Dinge; Lauſchet im Pulsſchlag der Zeit dem Hauche des ſchaffenden Welt⸗ geiſt's, Raſtlos dem Stoffe der Schoͤpfung vermaͤhlend Idee und Gedanken; Glaubt an des göttlichen Urgeiſt's allmächtig waltende Weisheit, — An des eigenen Selbſt's unſterblich veredeltes Dafeynz Weiß und erkennt der reineren Wahrheit allmaͤchtige Urkraft, Welche hienieden dem Recht der Sitte ſchon Siege bereitet. Wahrheit und Recht — im Himmel gezeugt — lebt ewig auf Erden; Herrſchet lebendig im cycliſchen Laufe und Wechſel der Dingez Lebet den Söhnen der Weihe noch im verworrenſten Schickſal; Lebet unſterblich in edlerer Weiſen geheiligter Mitte; Schirmet des einzelnen Heil und bauet die Wohlfahrt der Staaten. Dieß nur weiß der Natur beſcheidener Forſcherz glaubt jenes; Fuͤhlet die hoͤhere Wuͤrde der Einheit des Wiſſens und Glaubens; Nimmer ſich keck vermeſſend den Schleier der Iſis zu heben, Und des Lebens dunkles Geheimniß erſchoͤpfend zu loͤſen. Dresden, am 18. September 1837. A. M. Tauſcher, Dr. phü. (Wir muͤſſen bemerken, daß dieſer Name in dem amtlichen Bericht „Prag 1838. 4. S. 91. Nr. 7.“ unrichtig Tauſch ge⸗ ſchrieben iſt. Red.) neberſicht der ſämmtlichen Vorträge, welche bey den bereits ſtattgefundenen 15 Verſammlungen der deutſchen Naturforſcher und Aerzte von 1822 bis 1837 gehalten worden find, beſorgt von Krombholz, Prof. zu Prag.“ Name des [Ort der Ver— Gegenſtand des Vortrages. Verfaſſers. ſammlung. Gegenſtand des Vortrages. | en, 7 Sf bdominaltyphus, Erörte-|) Biſchof Prag. Acrolein, eine neue, durch trockene] Brandes. Bonn. rung des Begriffes des — v. Altenſtern. Deſtillation aus Fettarten und Eus Abſonderungsorgane, Analo- Carus. Jena. pion gewonnene Subſtanz. gie derſelb. mit den Athemorganen. Actinien, Beytraͤge zur Natur-“ Ilmoni. Heidelberg. Academie der Wiſſenſchaf-Schweigger. Prag. geſchichte derſelben. ten, uͤber eine zu gruͤndende — Acupunctur, ihre Heilkraft. Friedreich. Frankfurt. in Wien. Aderlaß, Anwendbarkeit derſelben Biſchof Wien. Acalephen, deren Eintheilungen] Eſchſcholtz.] Heidelberg. in der Cholera. v. Altenſtern. in Ctenophorae, Discophorae Aderlaß, Anzeige derſelben im Be-] Wawruch. Wien. und Siphonophorae. ginne der Cholera. Acariden, Verſuch einer ſyſtema- v. Heyden. Frankf. aG. M. Adoxa moschatellina. Huͤnefeld. Hamburg. tiſchen Eintheilung derſelben. Aeolsharfe. Prudlo. Breslau. Acclimaſations-Verſuche ver- Lumbe. Prag. Aequatorial, uͤber eine viel leich- v. Littrov. Breslau. ſchieden r Getreidearten. tere und ſichere Gebrauchsweiſe Acephalie eines Schafes. _ Muͤnz. Prag. deſſelben. Achillesſehne, ihre Zerſchnei⸗ Roux Aerolithenhagel im J. 1824] Struve. Jena. dung beym Klumpfuß. und Ulrich. Prag. im Gouvernement Orenburg. Achromatiſches Fernrohr, uͤber Weber. Halle. Aeroſcop, uͤber den Gebrauch] Zennek. Dresden. feine Vorrichtung, um ſelbes zu= dieſer chemiſchen Glasroͤhre. gleich als ein zuſammengeſetztes Aerzte, eine Sammlung eigen- Lichtenſtaͤdt. Berlin. Microſcop benutzen zu koͤnnen. thuͤmlicher Abhandlungen derſel⸗ Acipenſer-Arten: Unterfuhun: | Fisinger. Breslau. ben in Schlefien. gen über dieſelben. Aerzte, ihre relative Stellung zum] Schmidt. Stuttgard. Aconit, Schaͤrfe der verſchiedenen Geiger. Hamburg. Allgemeinen in biologiſcher, noſo⸗ Arten derſelben. graphiſcher u. therapeutiſcher Be⸗ Aconit mit nicht blauen Bluͤthen] Huͤnefeld. Breslau. ziehung. aͤußert eine giftigere Wirkung als Aether, Beſchreibung eines neuen, Mohr. Prag. das blau bluͤhende. Apparates zur Bereitung deſſelben. * Dieſe Verſammkungen waren: 1822 in Leipzig, 1823 in Halle, 1824 in Würzburg, 1825 in Frankfurt, 1826 in Dresden, 1827 in München, 1828 in Berlin, 1829 in Heidelberg, 1830 in Hamburg, 1832 in Wien, 1833 in Breslau, 1834 in Stuttgard, 1835 in Bonn, 1836 in Jena, 1837 in Prag. Die Verhandlungen ſtehen in der Iſis gewöhnlich ein Jahrgang fpäter. Iſis 1838. Heft 12. £ 867 868 —— Gegenſtand des Vortrages. | es. Aan Gegenſtand des Vortrages. Berfaſere n Aetherapparat, Beſchreibung Ehrmann. Prag. Ameiſenarten, die Anwendung Volz. Stuttgard. eines ſchon ſeit längerer Zeit in der großen — welche man auf die einer Fabrik in Oeſtreich ange— Fruchtſpeicher zu bringen rathet, wendeten —. | weil durch fie die Kornwuͤrmer Aethiopier, Kopten u. Abyſſinier, Ruͤppel. Stuttgard. am ſchnellſten vertilgt werden. Wahrnehmungen an denſelben. Amethyſt, feine merkw. Structur. Marr. Jena. Afterbildungen, ntftehung | Hammer- Wien. Amphibiorum, de quorundam] Meißner. Stuttgard. derſelben durch Cleopus lina-| ſchmidt. papillis glandulisg. femoralib. riae. Amphinome rostrata, Anato- Stannius. Hamburg. Ahornzuckerfabrication, uͤb. Wilbrand. Stuttgard. mie der —. bie Amphinome carunculata, uber Treviranus. Heidelberg. Alb (ſchwaͤbiſche), Vergleichung] Mandelsloh.] Stuttgard. die Structur der Blutgefaͤße der. derſelben mit den aͤquivalenten Ampullen der Urticularien, uͤber] Treviranus. Bonn. Formationen Englands. die —. Alge (neu entdeckte), Hydrurus] Schuͤbler.] Münden. Amudarja, die Ausmuͤndung die- v. Eichwald. Jena. erystallophorus. a ſes Fluſſes in das caſpiſche Meer. Alge, eine von Nardo im adriati⸗ Nardo. Wien. Amylum (oder Staͤrkmehl), Un-] Frisfche, Bonn. ſchen Meere bey Venedig neu ent— terſuchungen deſſelben. deckte — die er gegen ſcrophuloͤſe Analogie, ihre Anwendung in] Hartmann. Hamburg. Uebel empfiehlt. acuten Krankheiten. Alge, welche im Aargau in einer v. Martens. Stuttgard. Analyſe, uͤber das Verhaͤltniß der Pfaff. Hamburg. Quelle waͤchſt, deren Temperatur genauern chemifchen - zur Medicin. + 41 R. iſt. Anatomie, pathologiſche Bruch— Otto. Wien. Algen, Bemerkungen uͤber mehrere] Biaſoletto. Wien. ſtuͤcke aus der — . microſcopiſche — in chemiſchen Anatomie, über vergleichende — | Schmidt. Hamburg. Solutionen entſtehende. Anatomie, Unterſchied der deſerip— Carus. Frankfurt. Algen (farbige), über deren Er-] Biaſoletto. Wien. tiven, geſchichtlichen, vergleichen— haltung in der Aqua ereosotata. den und philoſophiſchen —. Algen, Bemerk. über mehrere nue Martens. Stuttgard. Anatomie, Vortrag über die Lage Muͤnz. Dresden. in einzelnen Jahren erſcheinende. der Eingeweide, die Lehre vom Algen, uͤber einige. Nardo. Breslau. Kehlkopf und von dem Urſprunge Algen, ihre Metamorphoſe. Biaſoletto. Prag. der Ausfuͤhrungsgaͤnge in den Algen, Wichtigkeit der Beobach-] Reichenbach. Prag. Abſonderungsorganen. tung derſelben. Anemoſcop, welches die Veraͤn- Traill. Hamburg. Algologix® euganer conspect.| Meneghini. Breslau. derungen der Windrichtungen ſelbſt Algologie, ihr gegenwaͤrtiger Zu-] Martens. Hamburg. beſchreibt. ſtand. Aneurysme de Fartèere po-] Ehrmann. | Heidelberg. Alkohol (abſoluter), deſſen Ge- Munke. Heidelberg. plitee, Observation sur un —. frierpunct. Angina pectoris. Wendt. Heidelberg. Alkohol und Waſſer, Meißners Gerſtner. Wien. Anodonten, ſogenannte Eyer in Jacobſon. Hamburg. Angabe uͤber deren Miſchung nach den Kiemen derſelben, die fuͤr 16 Jahren durch mathematiſche Schmaretzerthiere erklaͤrt werden. Ableitung vollkommen beſtaͤtigt. Antimon, Darſtellung eines ar— Artus. Jena. Alluvialthon, einige intereffante v. Freiesleben. Dresden. ſenikfreien aus dem Algarottpulver. Vorkommniſſe in demſelben bey Antimonium diaphoreticum] Storch. Prag. Obersdorf unweit Sangerhauſen. ablutum, feine verſchiedenen Dars Aloe, die Wirkungsart des waͤſſe] Wedekind.] Frankfurt. ſtellungsmethoden. rigen Extractes derſelben als Pur⸗ Antimon. diaphoretic. ablutum | Buchner. Prag. giermittel. ift keine Antimonſaͤure, ſondern Alpen, Bemerkungen uͤber die —, v. Buch. Berlin. ſaures antimonſaures Kali. insbeſondere die der Dauphiné u. ö Antiſexuelle Theorie, Einwen- Meyer. Berlin. uͤber ihr Verhalten gegen das dung gegen dieſelbe. anſtoßende Gebirgsſyſtem an der Anziehung und AbſtoßungMeſſerſchmidt. Jena. Kuͤſte der Provence. (magnetiſche). Alpenſtock (Appenzeller). Walchner. Bonn. Apatit, aus dem Ilſenthale am Sartorius v.] Hamburg. Alſineen, ihre geogr. Verbreitung. Fenzl. Wien. Harze. Waltershauſ— 870 869 ! Name des Ort der Vers 2 Name des [Ort der Ver⸗ Gegenſtand des Vortrages. Verfaſſers. ſammlung. Gegenſtand des Vortrages. | Verfaſſers. | ſammlung. — — ' Biſchoff aus Hamburg. Apotheken, deren Viſitation. Wackenroder. Sent, Arzneymittellehre, zur kriti⸗ Apparat, diagnoſtiſcher, Skizze Vogel. Berlin. ſchen Rüge und Verſtaͤndigung Bonn. zu einem portativen —. fuͤr dieſelbe. Apparat (neuer) zur Analpſe or-] Brunner. Wien. Arzneymittellehre, deren Ver-] Wedekind.] Heidelberg. ganiſcher Stoffe und Erklärung vollkommnung. der Art ſeines Gebrauchs. Asclepiaden, Vorſchub, welchen Brown. Breslau. Ardennen. Hoͤhenmeſſungen in] Steininger. Berlin. die Foͤcundation derſelben den In⸗ denſelben. ſecten verdankt. Arachniden und Scorpioniden, Treviranus. Heidelberg. Aspergillum vaginiſerum Tan. Ruͤppell. Heidelberg. ihr Nervenſyſtem. Asterearum genera et spec. N. v. Eſenbeck. Wien. Argynnis aglaja, Unterſchiede Nickerl. Prag. Aſtereen. Nardo. Breslau. einer bey Prag entdeckten Spiel⸗ Asthma, eine neue Art deſſelben. Kopp. Heidelberg. art derſelben. Asthma thymicum. Sachs. Breslau. Arm (merkwuͤrdiger), in welchem] Schottin. Leipzig. Aſtronomie, Verhaͤltniß der deut- Struve. Hamburg. das Blut unmittelbar aus der ſchen zur auslaͤndiſchen. Arterie in die Vene uͤbergeht. Athmungsproceß, die Natur Heller. Prag. Arom, Darftellung deſſelben aus Buchner jun. Jena. deſſelben und Bildung der Rho⸗ den Bluͤthen von Philadelphus dizon⸗ u. Kohlenſaͤure des Blutes coronarius, Reseda odorata während des Athmens und des und Tilia europ. mittelſt Schwe⸗ Kreislaufs. feläther. Athmungsproceß und Kreislauf) Wilbrand. Halle. Arſen- und Arſenichtſaͤure Buchner jun. Prag. des Blutes. in fetten Koͤrpern; Bericht uͤber Atrophia e ventriculo. Ferch. Bonn. die in Muͤnchen unternommenen Atrophie, Anſichten und Beo- Herrmann. Wien. Verſuche uͤber die Aufloͤslichkeit bachtungen uͤber eine naturgemaͤße derſelben. Behandlung derſelben. Arſenik, fein Einfluß auf Ver-“ Jaͤger. Heidelberg. Auerochs. v. Jarotzki. Hamburg. weſung. Aufeinanderfolge des erſten. Ritgen. Muͤnchen. Arſenik, Unterſuchung auf —. Pfaff. Hamburg. Auftretens der verſchiedenen or= Arſenik, feine Anwendung in; Harleß. Heidelberg. ganiſchen Geſtalten. manchen Faͤllen. Auge, Wahrnehmung, daß daſſelbe] Schwerd. Bonn. Arſenik, deſſen Wirkungen und! Wendt. Heidelberg. beym Erwachen haͤufig Hoͤfe ſehe, Gefahren. die nachher verſchwinden. Arſenicknickelerzlgeſchwefeltes), Weiß. Stuttgard. Auge, das Aufrechtſehen bey um-] Bartels. Breslau. Vergleichung deſſelben mit den gekehrter Abſpiegelung darin. uͤbrigen Nickelerzen. Auge, ſchwebende Flecke in demſ. Neuber. Hamburg. Artemisia vulgaris, Wirkſam⸗ Koͤlreuter. | Stuttgard. Augenentzuͤndung(contagioͤſe). Wirth. Bonn. keit des reſinoͤſen Extractes davon. Augenkrankheit, wobey d. Linſe Cammerer.] Stuttgard. Arteria radialis, Beobachtun— Hyrtl. Prag. in Folge eines Stoßes auf das gen uͤber ihren anomalen Verlauf. Auge ſich lostrennte, in die vor— Arterien, ihre beſondere Färbung | Schneider. Wien. dere Augenkammer trat und uͤber bey Injectionen. zwey Jahre ihre Durchſichtigkeit Arterien, ihre Activität. Ritgen. Wien. behielt. Arterienſyſtem der Voͤgel, Be- Barkow. Breslau. Augenkrankheiten, mehrere SoͤmmerringG.“ Bonn. obachtungen uͤber Erweiterungen ſeltene Formen davon. im - Augenkrankheiten, Erzählung Abele Stuttgard. Arum dracunculus, Waͤrmeent⸗“ Goͤppert. Jena. mehrerer intereſſanter Faͤlle davon.] und Jaͤger. wickelung in ſeinen Bluͤthen. Augenphantome (bewegliche), Fiſcher. Prag. Arz neyen, die gegenwärtige No- Lichtenſtaͤdt. Berlin. ihre Nothwendigkeit zur Uebung menclatur derſelben. in den Augenoperationen, und Be⸗ Arzneymittel (einige neue). Kopp. Heidelberg. merkungen uͤber ein ſolches, unter Arzneymittel, Verfaͤlſchung der-] Brandes. Jena. feiner Leitung vom Prager Tech: ſelben, namentlich von Castoreum niker Boſchek verfertigtes —. sibiricum. Augenuͤbel (neues), vom Vor⸗ Herrmann, | Stuttgard. Arzneymittel, Nothwendigkeit, Wedekind.] Heidelberg. tragenden Ptosis seu strabis- die Wirkungsart derſ. zu unterf. mus alternans genannt. 871 —— 872 u ae —— a Name des [Ort der Ver Name des Gegenſtand des Vortrages. | Verfaſſers. ſamfnulun Br Gegenſtand des Vortrages. Verfaſſers. ——— —— —— DS Se nn Se 02 * - Schmidt. Bonn. Ort der Ver⸗ ſammlung. Auſcultation, die durch ſelbe in der Erkenntniß der Herzkrankhei⸗ ten veranlaßten Irrthuͤmer. Ausfuͤhrungsgaͤnge, ihr Ur ſprung aus den Abfonderungs- druͤſen. Automatum hydraulicum. Azolla microphylla Kaulfuss. Meſſerſchm. Jena. Baſaltgang, auf der Grube alte Birke bey Siegen, mit Vorlegung von characteriſtiſchen Stufen und Muͤnz. Dresden. einer geognoſtiſchen Charte der Ge— gend um Siegen. Baſtarde vom Loͤwenmaͤnnchen u. v. Haͤberl.] Stuttgard. Tigerweibchen, die in der Me⸗ Martius. Stuttgard. nagerie des Polito mehrmals vorkamen. Baſtardpflanzen. Baſtardpfl., Ergebniſſe von Ver⸗ ſuchen uͤber Erzeugung derſelben. Specz. Wien. Baumſtaͤmme (aufrechtſtehende) in Steinkohlenbergwerken Boͤh⸗ Mojfſnowicz. Wien. mens. Froriep. Breslau. Lehmann und Gaͤrtner. Hamburg. B. Gärtner, ] Heidelberg. Baaden, phnfifchschemifche Unter: ſuchungen der Heilquelle daſelbſt. Bad Szliatſcher in Ungarn, Graf von | Stuttgard. Sternberg. ſeine eigenthuͤmlichen Wirkungen. Becken (weibliche), eine befondere| Naͤgele. Stuttgard. Baͤder (weingeiſtige). Hempel. Wien. Art fehlerhaft gebildeter — . Baͤder, ſehr einfache und ſinnreiche Wirer. Wien. Becken, das gleichmaͤßig zu kleine Naͤgele. Heidelberg. Vorrichtung derſelben. weibliche — Baͤnder, ihre Ordnung an den Schalen mehrerer Landſchnecken. Bäume (einige zweifelhafte) He— rodots in Suͤd- und Oſt-Ruß— land, und uͤber das Pfeilgift der Soanen im Kaukaſus nach Strabo. Baͤume, ihr Nichtgefrieren im Winter. Baldrianſaͤure und baldrian⸗ ſaure Bittererde. v. Martens. Stuttgard. Beckenformen, einige ſehr ſeltene rhachitiſche und malakiſche — . Eichwald. Breslau. Bemerkungen zur Erklärung der Verlaͤngerung des Schenkels in der erſten Zeit des freywilligen Hinkens. Beobachtungen (einige ſehr in— Reum. Stuttgard. tereſſante chirurgiſche). Beobachtungen (mehrere chemi— Kaſtner. Stuttgard. ſche und meteorologifche ). Beobachtungen (barometriſche) Otto. Prag. Weber. Bonn. Seerig. Breslau. Kaſtner. Wuͤrzburg. Oesfeld. Berlin. Balsaminearum flores et af- Roͤper. Stuttgard. und Meſſungen von mehrern ver— ſinitates. einten Phyſikern an vielen Orten Baridius chloris, deſſen Natur: | Plieninger. Jena. von Deutſchland zugleich unter— geſchichte. nommen. Neuber. Hamburg. v. Littrow. Jena. v. Humboldt. Jena. Barometer, die vorzuͤglichſte Con— ſtruction derſelben, wobey der Vor⸗ theil des Ausſchleifens anerkannt wird. Barometer, deſſen unregelmaͤßige Schwankungen und Zuſammen⸗ hang der letztern mit den Schwan— kungen der Magnetnadel. Barometer: und Thermome— terbeobachtungen, durch das ganze J. 1827 ſtuͤndlich angeſtellt. Mauch. Bonn. Beobachtungen (meteorolog.). ditto ditto. Beobachtungsſtationen (php: ſikaliſche) zwiſchen 38° und 40° Kaͤmtz. Heidelberg. NB. über die aſiatiſchen Hoch⸗ ebenen, uͤber die Hoͤhe des caſpi⸗ ſchen Meeres uſw. Berberin. Brandes. Heidelberg. Berberis ætnensis Presl und B. vulgaris, deren Unterſchiede. Berberitzenwurzel, Verfluͤch— Buchner. Stuttgard. Mikan. Wien. Buchner. Prag. Barometerhoͤhen (mittlere) un] Munke. Jena. tigungsfaͤhigkeit des Faͤrbeſtoffes ter verſchiedenen Breitengraden. derſelben. 8 Barometerftände, ihre Maxima Feldt. Breslau. Bergeryſtalle (gewundene). Weiß. Jena. und Minima. Bernfteinfäure, Reſultate von Dulk. Jena. Baryta muriatica, Anwendung Koͤlreuter.] Stuttgard. Unterſuchungen derſelben, nebſt und Wirkſamkeit derſelben. Vorlegung mehrer daraus gewon- Baſalt (Eugeliger) und andere Abs v. Klipſtein. Berlin. nener Salze. er fonderungen in demfelben. Beugungsphaͤnomene, welche] Schwerd. | Stuttgard. Baſalt am Pechſteinkopf in Rhein⸗ Kapp. Stuttgard. man mit Fernroͤhren und mit baiern. Baſalt und Phonolithaus: brüche im Hoͤgau. unbewaffnetem Auge durch Gitter Althaus. Stuttgard. von beliebiger Form ſieht. Ent⸗ deckte Theorie derſelben. 873 Name des [Ort der Ver— Gegenſtand des Vortrages. | Verfaſſers. | ſammlung. m —U————4 . ——T———̃—— ——— ——— Biber (boͤhmiſcher) und die Biber Kahlert. colonien b. Krummau in Boͤhmen. Biotomie (anthropologiſche). Bittermandelwaſſer, Ber: ſuche uͤber die Zubereitung und Zuſammenſetzung deſſelben. Blaͤschen (das Baeriſche). Blaͤtter, ihr Abfallen bey Mono— cotyledonen. Blätter (gequirkte), die als Ein— heit figuriren. Blätter, die Geſetze des Standes und der Stellungsperiode derſelben. Blaͤtterſchwaͤmme, Verzeichniß und Beſchreibung der in den Kar: pathen vorkommenden -, nebft Be— merkungen über Dentaria glan- dulosa. Blaſenhalsentzuͤndung (Ge— ſchichte einer). Blaſenſtein, ihr Einfluß auf die Urinblaſe. Blaſenſteine und ein Fall, wo die Lithotritie nicht gelang. Blaſenſteine, ihre Entſtehungs⸗ weiſe. Blaſen⸗ und Nierenſteine, Geneſis derſelben. Blatta germanica, ein in deſſen Leibe vorkommender paraſſtiſcher Kaͤfer. Blattern (Menſchen- u. Schutz-), Reſultate von Beobachtungen der— ſelben. Blattſtand, Geſetze deſſelben und der Stellungsperiode der Blaͤtter. Blattſtellung, Möglichkeit eines wiſſenſchaftl. Verſtaͤndniſſes derſ. Blaufaͤure, Campher und nar⸗ cotiſche Gifte, deren Einwirkung auf die Vegetation. Blei, ſeine Ausdehnung durch Waͤrme. 5 Bleikruſte aus einem engliſchen Bleiſchmelzofen, mit eigenthuͤm— licher regenbogenartiger Farbener— ſcheinung. Bletoryd (ſchwefelſaures). Bleioxyd (baſiſchſaures) u. Blei: orydhydrat, deren merkwuͤrdige Reaction auf den Terpentin. Bleyoxydhydrat, als Pruͤfungs⸗ mittel auf eine ſehr geringe Menge von Kohlenſaͤure. Bleivergiftung (akute u. chro⸗ niſche). Iſis 1838. Heft 12. Butte. Winkler. Czermak. Presl. Schimper. Schimper. Rumy. Side. Ludwig. Ehrmann. Rampold. Hennemann. Sundewall. Ebers. Schimper. Schimper. Goͤppert. v. Bonsdorff. Siemßen. Wackenroder. Brandes. v. Bonsdorff. Sachs. — Prag. Heidelberg. Stuttgard. Wien. Breslau. Heidelberg. Heidelberg. Breslau. Bonn. Stuttgard. Stuttgard. Stuttgard. Stuttgard. Hamburg. Breslau. Heidelberg. Stuttgard. Berlin. Prag. Hamburg. Jena. Prag. Prag. Jena. 874 Gegenſtand des Vortrages. | ee mne. Wutzer Blepharoplaſtik. und Holſcher. Blindheit, ob und wie ſelbe durch Zeune. den Genuß von heißem Reiß be— dingt werden koͤnne. Blitzableiter, Aphorismen zur] Nürnberger, Theorie und Praxis derfelben.- Blitzfiguren, Erklärung derſel— Hohl. ben an dem Leibe eines vom Blitze getroffenen Menſchen. Blitzrad, ein Apparat, der ſich Neeff. vorzuͤglich zu electromagnetiſchen, ſo wie auch zu phyſiologiſchen Be— bbachtungen eignet. Blitzroͤhren, bey Auguſtdorf in Brandes. der Sennhaide gefunden. Blitzſchlag, wodurch ein eiſerner[ Baumgartner Moͤrſer in einen Magnet ver— wandelt wurde. Bluͤthen (foſſile), Geſchichte ih- Goͤppert. rer Auffindung. Bluͤthen, ihre Architectonik. Martius. Bluͤthenſchwaͤmme, Beſchrei⸗ Rumy. bung der karpathiſchen — im Zipſer Comitate. Bluͤthentheile, deren Stellungs⸗ Braun. verhaͤltniſſe. Blumen, ihre Architectonik. Martius. — 5 Farben. Marquart. Graz Dietrich. — (ſemiſtofculsſe), Ent⸗ Buch. ſtehen derſelben bey den Synan— thereen aus den Tubuloͤſen. Blumenfarben, ihre Erhaltung.] Huͤnefeld. Blumenſtoͤcke, chemiſches Ver-] Runge. halten derſelben. Blut, Verſuche, die Verſchiedenheit! Zennek. deſſelben bey Thieren mittelſt des Geruchſinnes zu erkennen. Blut, neueſte Verſuche in Bezug) Biſchoff. auf den Kohlenſaͤuregehalt deſſelb. Blut des Menſchen und der roth-⸗] Heller. bluͤtigen Thiere. Blutcirculation, naturphiloſo-] Toͤltenyi. phiſche Bedeutung derſelben. Blutegel, Augen deſſelben. Weber. — Feinde derſelben. Rohde. — deren innere und Aus| Fiſcher. ßere Unterſchiede, beſonders der des Saugorgans. Blutegel (die auf die Bewegung) Weber. ſich beziehenden Inſtincte, in den beyden Haͤlften eines in ſeiner Mitte querdurchſchnittenen). Blutegelteiche, deren Anlage. Rohde. Blutentleerungen (allgemeine), Harleß. der in unſerer Zeit ſtattfindende 553 Bonn. Wien. Heidelberg. Berlin. Bonn. Hamburg. Wien. Jena. Münden. Breslau. Heidelberg. Berlin. Bonn. Jena. Wien. Bonn. Hamburg. Heidelberg. Prag. Prag. Wien. Dresden. Prag. Wien. Dresden. Prag. Berlin. 875 r ———— ——— — — Gegenſtand des Vortrages. Mißbrauch der Ape Methode. Blutergießungen im Gehirn. Blutkoͤrner, ihre Bedeutung. Blutſteine als Mittel zur Poli: tur des Stahles. Blutumlauf in Inſectenlarven. Blutungen (gefährliche) neu Ent⸗ bundener, zwey bewaͤhrte Mittel dabey. Boa anaconda, ſtattgefundene Ausbruͤtung von 5 Eyern derf. Bodenſee, Klippen darinn mit theilweiſe eingeſchloſſenen Palu— dinen. Boͤhmen, deſſen Darſtellung auf den neuen geognoſtiſchen Charten. Boͤhmen, Erlaͤuterungen und Be— merkungen zu einer geognoftifchen Charte eines Theils des ſuͤdlichen und mittleren — . Böhmen, deſſen Bevoͤlkerungsver— haͤltniſſe vor und nach der Ein— fuͤhrung der Vaccination. Boͤhmen, eigene geognoſt. Charte von —. Böhmen, deſſen Vegetationsver— haͤltniſſe. Bohrverſuche auf Waſſer, Re— ſultate derſelben in den verſchie— denen Gebirgsformationen Wuͤr— tembergs. Bos primigenius, Unterſchiede dieſes Thieres von anderen Gat— tungen. Botanicus, Nomenclator. Botanik, aͤſthetiſche Behandlung derſelben. Botaniſche Gärten im Allgemei⸗ nen und deren Verwaltung ins⸗ beſondere. Botaniſche Jahresberichte (die von Beilſchmied aus dem Schwediſchen uͤberſetzten und mit vielen Zuſaͤtzen herausgegebenen). Botrylli, Pyrosomata und einen Theil der Ascid. compos. Savigny. Branntwein, Einfluß deſſelben auf Geſundheit, Gluͤck und Mo⸗ ralitaͤt. Branntwein, deſſen Anwendung gegen die Drehkrankheit der Schafe. Branntwein, deſſen Entfuſelung durch Rectification uͤber Mangan⸗ hyperoxyd. Name des Verfaſſers. Romberg. Steifenſand. Engelbrecht. Carus. Mappes. v. Froriep. Roßmaͤßler. Zippe. Mayer. Stelzig. Zippe. Opitz. Plieninger. Fremery. Opitz. Trattinnik. Rhauer. Beilſchmied. Tileſius. Chaufepie. Teichmann. Sof. Ort der Vers ſammlung. Berlin. Bonn. Dresden. Dresden. Stuttgard. Stuttgard. Prag. Breslau. Prag. 2 Prag. Prag. Prag. Jena. Heidelberg. Prag. Wien. Breslau. Prag. Stuttgard. Prag. Jena. Wien. 876 Gegenſtand des Vortrages. | Wfa Tce. Branntwein, deſſen Entfuſelung. Branntweinbrennerey, neu erfundener Apparat dazu. Brod, im Torfmoor Schonens ge— funden, deſſen Subſtanz in der Zeit von 80 Jahren eine voll— kommene Veraͤnderung, nament⸗ lich in Braunkohle, Harz und etwas Wachs, erlitten hatte. Brom. Brom, ſein Vorkommen und Ab— ſtammen. Bromgehalt der Greifswalder Saline. Bromiden. - Brüche, das Reponiren derſelben. Bruch (eingeklemmter) Naturhei— heilung deſſelben. Bruchmeſſer. Brunnen (artefifche), neue Me— thode zur Bohrung derſelben. Brunnen (artefiicher) in Breslau, phyſikaliſche und geognoſtiſche Be— merkungen uͤber ihn. Bruſt (weibliche carcinomatoͤſe) eis genthuͤmliche Entartung derſelben. Bruſt der Fiſche, ob es eine gibt, und was insbeſondere von den ſo— genannten Zungenbeinknochen der Fiſche, fo wie von ihren Zungen⸗ knochen zu halten iſt? Bruſtwarzen, Mittel gegen das Wundſeyn derſelben. Bryopsidum fructificatio. Buche, deren verſchiebener Abhieb zur Beförderung des Wiederaus— ſchlages. Buchenholztheerparaffin, Bereitung deſſelben aus andern Subſtanzen. Buckoblaͤtter. Buprestis mariana. Burgen (verglafte) in Schottland. C. Caecilia. Caͤcilien (maͤnnliche) ihre Ge: ſchlechtstheile. Caͤcilien, deren Kiemenloͤcher, mit Vorzeigung eines Exemplares von Epierium Hasseltii. Caffee, ſeine Zuſammenſetzung. Caladiuſm pinnatifidum Jacg., Waͤrmeentwickelung in feinem Bluͤthenkolben. Caſſebeer. Becker. Huͤnefeld. Joß. Hermbſtaͤdt. Huͤnefeld. v. Bonsdorff. Fritz. Wolff. Seiler. Hammer⸗ ſchmidt. Glocker. Boͤneck. Wilbrand. Mappes. Meneghini. Wiedemann. Reichenbach a. Bl. Retzius. Hammerſch. Leonhard. Mayer. Fitzinger. Fitzinger. Pfaff. Schulz. Frankfurt. Frankfurt. Bonn. Wien. Muͤnchen. Berlin. Hamburg. Prag. Hamburg. Dresden. Jena. Stuttgard. Hamburg. Prag. Stuttgard. Prag. Jena. Wien. Breslau. Jena. Heidelberg. Bonn. Breslau. Wien. Hamburg. Wien. 877 Name des [Ort der Ver: Gegenſtand des Vortrages. | Verfaſſers. | ſammlung. Germar. Calamiten. . Muͤller. Calamoherpe brehmii, als neuer Vogel aus der Familie der Schilfſaͤnger. Cali (chromſaures), Gebrauch deſ— ſelben. Jacobſon. Calomel, Methode, denſelben auf Joß. eine leichte Art zu laͤvigieren. Calomel, Vorzug großer Doſen Wolff. des — in Gastroenteritis. Calosoma sycophanta, eine Graf Kuͤen⸗ Mißbildung an derſelben. burg. Canal (ein im Glaskoͤrper aufge-] Berres. fundener ), welcher die Arterie und Vene des Glaskoͤrpers zu ihrem Beſtimmungsorte geleitet. Cantharidin, neue Methode —] Nardo— zu bereiten. Canthariden und ihre Wirkun⸗ Nardo. gen auf den lebenden Organismus. Carica papaya und Papayaceen. | Reichenbach. Garotidendrüfe einiger Lurche. Leuckart. Caryophyllin. Martius, Caſſiniſche Mittagslinie im Wucherer. Marmorſaale zu Carlsruhe; der: malige Abweichung der Magnet: nadel und Laͤnge des Carlsruher Secundenpendels. Caſuiſtik (mediciniſche), inter) Brodowicz. eſſante Erzaͤhlungen aus ihrem Gebiete. Causticum hahnemanni. Buchner. Cephalhaemotom, deſſelben. Cephalopodon, neues Genus Budland. derſelb., Belemnosepia genannt. Cercopithecus, der dem Did: Otto. darm eines grasfreſſenden Thieres aͤhnlich gebaute Magen bey dieſer Art von Affen. Chalcedon. Fuchs. Chalcedon (ggeſchliffener) von] Noͤggerath. Oberſtein mit einem raͤthſelhaften Einſchluß. Chalcedone (gefchliffene) und Nees Bergeryſtalle mit Einſchluͤſſen von] v. Eſenbeck. Dendriten und Flechten. Chamäleon, die wolkenaͤhnliche] Straus⸗ Farbenveraͤnderung deſſelben. Duͤrkheim. Chamäleon, die gliedweiſe vor ſich gehende Haͤutung deſſelben und die Umſtaͤnde, die auf die Farbenaͤnderung deſſelben Einfluß nehmen. Champagnerflaſchen, Verbeſ⸗ ſerung der Stoͤpſel auf denſelben. v. Froriep. Salzer und Kaſtner. Heilart Schneemann. Prag. Wien. Breslau. Prag. Breslau. Prag. Prag. Wien. Breslau. Prag. Heidelberg. Stuttgard. Heidelberg. Wien. Jena. Bonn. Bonn. Stuttgard. Stuttgard. Prag. Breslau. Stuttgard. Stuttgard. Stuttgard. Stuttgard. 878 Name des Verfaſſers. Ort der Ver⸗ Gegenſtand des Vortrages. Yassanlang Charen, Arbeiten des Referenten, dieſelben betreffend. Charten, Verſuche über Abhilfe der Fehler bey dem Abdrucke der⸗ ſelben durch Verſchiebung des Papiers. Chemie, mehrere Gegenſtaͤnde aus derſelb. in gedraͤngter Darſtellung. Braun. Lohſe. Stuttgard. Hamburg. Bonn. Huͤnefeld. Chermes abietis, Zerftörungen | Reichenbach Jena. der Nadelholzgattungen dadurch. a. Bl. Chiloplaſtik, an der Unterlippe Textor. Muͤnchen. vorgenommen. Chimboraſſo, zwey Beſteigun⸗ v. Humboldt.. Jena. gen deſſelben. Chinaharz aus der Mutterlauge lagge. amburg. des Chinin, deſſen Brauchbarkeit. 7 5 . N Chinarinde (ädte). Winkler. Stuttgard. Chinaſaͤure (eryſtalliſierte) und! Maier. Heidelberg. chinaſaurer Kalk, deſſen Berei—⸗ tung. Chironia centaurium, neue aus Buchner. Bonn. dem friſchen Kraute davon erhal- tene Subſtanz. Chlor, Brom und Jod, Ver) Oſann. Jena. fahren, dieſe Koͤrper von einan⸗ ander zu trennen. Chlor und Chlorwaſſer, Re- Brandes. Prag. action, welche ſelbe ohne Anwen⸗ dung von Waͤrme auf Chinin hervorbringen. Chlor, Jod, Brom, Sauren Goͤppert. Breslau. und Alkalien, deren Einwir— kung auf das Keimen der Samen. Chloraluminium, Beobachtun- v. Bonsdorff. Wien. gen uͤber daſſelbe. Chlorkalk, deſſen Eigenſchaften Dingler. Muͤnchen. und Verhalten des Chlors zu den Hydraten der Metalloxyde. Cholera, ihr Weſen, Urſachen u. Brodowicz. Wien. Therapie. Cholera, Beytraͤge zur Erkenntniß] v. Holger. Wien. derſelben. Cholera u. Blatterimpfung.] Renner. Wien. Cholera, Behandlung derſelben Sterz. Wien. durch Brechmittel. Cholera, des Referenten Heilver- Kaiſer. Wien. fahren waͤhrend derſelben im Cho⸗ leraſpitale zu Ofen. Cholera, ihre Definition und Heil- Grahl. Wien. methode. Cholera, Entwickelung der ange-] Berres. Wien. zeigten Momente des Aderlaſſes bey dieſer Krankheit. Cholera, vergleichende Darſtel⸗ Jager. Wien. lung derſelben mit der egyptiſchen Augenentzuͤndung. 879 — 880 Gegenſtand des Vortrages. | en en 5 — 5 e. ne Eee Cholera, gute Wirkung der Pfir- Schiel. Breslau. Circularpolariſation, Ver- Dove. Jen. ſiche in den Spitaͤlern zu Edin⸗ ſuche derſelben durch Druck und burg in dieſer Krankheit. Waͤrme. Cholera, Vorſchlag den Regie-] Harleß. Hamburg. Circulation der Säfte, Er⸗]“ Corda. Prag. rungen, Mittel zu finden, durch klaͤrung derſelben bey der Pflanze. welche dem Verbreiten dieſer Peſt Conſervirung menſchlicher und Otto. Prag. Graͤnzen geſetzt werden koͤnnten. thieriſcher Koͤrper, Reſultate ſei⸗ Cholera, einige Notizen daruͤber. Frankl. Prag. ner angeſtellten Verſuche daruͤber Cholerae disquisitio medica, Wawruch. Wien. nach der von Gannal empfohle⸗ cujus mentio in sacris bibliis nen Methode. oceurrit. a Contactelectricitaͤt, ein Ver | Schweigger. Halle. Cholerae larvatae Monogra-| Bardowſky. Breslau. ſuch damit. phia pandemiae. Contagien, Vergleichung der Hopf. Heidelberg. Choleraepidemie, Schilderung. Wendt. Prag. Fortpflanzungsweiſe derſelben mit der — die am 24. May 1837 jener der Pflanzenſamen, nebſt in Breslau ausbrach. einigen fuͤr die Heilkunſt daraus Choleraleichen, find die an den- Harlef. Wien. gezogenen Reſultaten. ſelben beobachteten, mit einer wei⸗ Contraction des Uterus, waͤh- d' Outrepont. Wuͤrzburg. ßen Fluͤſſigkeit gefüllten bisweilen rend derſelben iſt keine Pulſation durchſichtigen Bläschen in der weder an der Nabelſchnur, noch Schleimhaut der Gedaͤrme als an der Radialarterie wahrzu— krankhafte Veraͤnderungen der nehmen. Druͤſen, oder als ein durch die Cornea, die von Schlemm ent: | Bochdalek. Prag. Krankheit hervorgerufenes Exan— deckten Nerven derſelben. them zu betrachten? Cortex adstringens brasilien- v. Holger. | Hamburg. Cholerahofpitäler zu Edinburg! Schiel. Breslau. sis, Analyſe deſſelben. und London; daß die Kranken da⸗ Cosmoglobus, Erklaͤrung des Garthe. Bonn. ſelbſt einen lebhaften Appetit nach geſchichtlichen und der Conſtruc⸗ Pfirſichen gezeigt und nach deren tion feines —. - Genuß ſich einer gänzlichen Ges Coxalgie. Wattmann. Wien. neſung erfreut hätten; als Wir— Cretinen, Genitalſyſtem derſelben. Friedrich. Muͤnchen. kung des Antheils von Salzſaͤure Cretinen oder Fexen, deren d'utrepont. Frankfurt. und Kampher, den die Pfirſiche Vorkommen im Salzburgiſchen, enthalten. und uͤber die Bedingungen, unter Choleſterin, deſſen Gewinnung Reichenbach Stuttgard. welchen ſie vorkommen. aus Thiertheer, nebſt Vorlegung | a. Bl. Cretinismus. Keyſerlingk. München. eines neuen, durch Deſtillation — — Fuchs. Bonn. trockener organiſcher Körper bereis Crinoideen aus den Uebergangs- Goldfuß. | Stuttgard. teten Koͤrpers. kalk. Choroidea, eine Eigenthuͤmlich⸗ Ammon. Berlin. Group. Hegewiſch.] Hamburg. keit derſ. im menſchl. Foͤtusauge. Group, merkwürdiger Fall davon. Ehrmann. Heidelberg, Choroidealdrüfen im Auge der] Ritterich, Jena. Cryptogamiſche Gewaͤchſeſ Reichenbach. Prag. Fiſche; Geſtalt, Farbe und Zahl Deutſchlands. derſelben. Cryſtalle (rechts und links ge.“ Dove. Jena. Chromfaͤure und jene Verbindun⸗ Roſe. Wien. wundene), ein Unterfcheidungs- gen, in denen ſie fluͤchtig erſcheint. mittel derſelben. Chromfäute, Meinburgs —. Sof. Wien. Cryſtalle, kalkartige, ſechs— Carus. Breslau. Chrysanthemum indicum, ] Rupprecht. Breslau. ſeitige, doppelt zugeſpitzte, woraus ſeine Geſchichte, Beſtimmung u. der kreidenartige Brey am Saͤckchen Pflege. des Labyrinths der Froͤſche beſteht. Cimiciden, Eintheilung derſelben! Fieber. Prag. Cryſtalle, regelmaͤßige, Ver- Breithaupt. Prag. in Familien nach dem Fluͤgelrip⸗ wachſungen derſelben von zwey penverlauf. und drey Mineralſpecies. Cinchonin, Erfahrung über die] Wutzer. Berlin. Cryſtalle mit verſchiedenen Aren, Mitſcherlich. Jena. Anwendung deſſelben. Einfluß der Waͤrme auf deren Cinnamomum malabathrum. Batka. Breslau. ungleiche Ausdehnung. 881 * Ort der Ber: Gegenſtand des Vortrages. Aae Cryſtallformen der Kupferlaſur Zippe. Cryſtalläſation, Beguͤnſtigung] Huͤnefeld. derſelben von Salzen durch eine elaſtiſche Unterlage. Cryſtalliſationen, Methode ſel-] Doͤbereiner. be durch den Electrometer zu er— halten. Cryſtallographie nach einer] Quenſtaͤdt. neuen Methode. g Cryſtallographiſche ſpeciel— Weiß. le Gegenſtaͤnde. f Cryſtallologie, einige Beziehun-VFrankenheim. gen derſelben zur Chemie. Cryſtallſyſtem (pyramidales), Zippe. verſchiedene hemiedriſche Abſtufun— gen deſſelben. i Cryſtallſyſtem (rhombiſches), Breithaupt. Darſtellung deſſelben. Cryſtallſyſteme (neue). Breithaupt. Gucurbitaceen. Fenzl. Culturpflanzen, zwedmäßigfte| Neum. Eintheilung derſelben und Art, wie die Kartoffeln verbeſſert wer— den konnen. ö Cyanmetalle. Rammelsberg. Cyanſaͤure, neue Analyſe der-“ Liebig. ſelben. Cyanoſe, Erzählung von Faͤllen Ruſt, Tuͤrk— derſelben, nebſt Vorzeigung eines heim, Köhler, ſolchen Herzens. Cyanosis. Heyſelder. Cyanosis, Eintheilung derfelben.| Remer. Cyperaceenbluͤthe. Kunth. Cyprinus uranoscopus, neue] Agaſſiz. Art davon. Cysticereus cellulosae im Soͤmmerring. menſchlichen Auge. »Civiliſation, Notizen über die) v. Beke. Fortſchritte in der — und in der Naturgeſchichte des Menſchenge— ſchlechtes; uber gewiſſe neue An⸗ ſichten in der Glaffification der Sprachen. Claſſification der indifferenten! Dulk. ſtickſtofffreien organiſchen Be⸗ ſtandtheile. | Climatologiſche Geometrie, Butte. Zuſammenhang der anthropologi— ſchen Biotomie mit dem nach ihr aufzuſtellenden neuen Syſteme derſelben. * Nach Circulation auf S. 880 einzuſchalten; ein zu ſpät entdeck⸗ tes Verſehen im Manuſcript. Iſis 1838. Heft 12. ſammlung. Heidelberg. Breslau. Jena. Prag. Stuttgard. Prag. Wien. Münden, Heidelberg. Prag. Jena. Prag. Frankfurt. Breslau. Stuttgard. Breslau. Jena. Berlin. Heidelberg. Stuttgard. Jena. Heidelberg. Concremente (ſteinige) deren Ort der Ver⸗ ſammlung. Name des Gegenſtand des Vortrages. Verfaſſers Climatologiſche Unterſuch-[ Kaͤmtz.) Heidelberg. ungen, deren Wichtigkeit und 1 Vertheilung der Regenmenge in Europa. } Clinik, nothwendiges Bedürfnifl Harlep, Wien. derſelben fuͤr Gehoͤrkrankheiten. Coceinella septempunctata, Blei. Jena. Reſultate von des Referenten Analyſe derſelben. Cocosnuß, Beytraͤge zur chemi- Brandes. Heidelberg. ſchen Kenntniß derſelben. Codein, Analyſe derſelben. Gregory. Bonn. Codium-Arten, Characteriftit |] Biaſoletto. Breslau. der in der Gegend von Trieſt vorkommenden —. Cohaͤſion der Koͤrper. Frankenheim. Breslau. Coloboma iridis. Henfelder. | Stuttgard. Coloboma iridis beyder Augen, Plieninger, | Stuttgard. ein ausgezeichneter Fall davon an einem 7 jährigen Mädchen. Comatula, Mittheilung brief) v. Froriep. Jena. licher Notizen des Prof. Leuckart. Comet (der Halleyiſche). Comet vom J. 1770, daß er im J. 1770 vom Jupiter verſchlun— gen wurde. 1 Cometen, ihre Lichtſtaͤrke und die Wichtigkeit, bey deren Beobach—⸗ tung die jedesmalige Entfernung von der Sonne und Erde zu be: ruͤckſichtigen. ö Cometenkerne, ihre ſcheinbare Durchſichtigkeit, welche nicht fel- ten Firfterne verſchiedener Groͤße mit ungeſchwaͤchtem Lichte durch: ſchimmern laſſen. Compenſation der Tonhoͤhe zu— ſammenſchwingender Koͤrper. Boguſlawſky. Bonn u. Bresl. Gruithuiſen. Bonn. Littrow. Breslau. Doppler. Prag. Weber. Wendt. Berlin. Berlin. Erzeugung. Conferven, Beobachtungen uͤber die leichteſte Methode, ſie un⸗ mittelbar aus den reifen Moos— ſaamen darzuſtellen. 5 Caſſebeer. Frankfurt. D. Daͤmpfe, Erlaͤuterungen uͤber die Hitze der —. Dampfbad (weingeiſtiges), des Referenten verſuchte Anwen⸗ dung in der Charité gegen Waſ⸗ ſerſucht, Paralyſen, chroniſche Rheumatismen und Hautaus⸗ ſchlaͤge. Zeiſe. Eik. 56 883 Gegenſtand des Vortrages. | Sm. a — — — — Wackenroder. Wenke. Jena. Dampfkochungsapparat, Er— klaͤrung eines — «+ Dampfluftſchiffe, Ausfuͤh⸗ rung ihrer Erfindung von dem Referenten, wobey er Vortheile der Geſchwindigkeit und eines will⸗ kuͤrlichen vertikalen und horizon⸗ talen Fluges, mit jenem der Groͤße und praktiſchen Anwend⸗ barkeit der Seeſchiffe vereinigen zu koͤnnen hofft. Dampf⸗Maſchine, Demon⸗ ſtration und Vorlegung eines Mo⸗ dells einer in Bewegung geſetzten —, von hohem Drucke mit dop⸗ pelt durchbohrtem Hahne. Dampfmaſchinen, Berathun⸗ gen der Section über —. Darmſtich bey der Windkolik der Pferde. Darmzotten, Bau derſelben u. die darinn vorkommenden Gefaͤße. Decidua reſlexa. Deflagrator (neuer), Beſchrei— bung eines ſolchen oder einfachen galvaniſchen Elementes. Delirium, Unterſchiede deſſelben. Delirium tremens, Behand— lung durch Digitalis purpurea. Delphine, Bau ihres Magens. Deplacierungsmethode, de ren Vortheile bey Bereitung of ficineller Extracte. Deſtillation organifcher Körper, Beytraͤge zur nähern Kenntniß der trocknen —. Dentaria glandulosa aus den Karpathen. Deutſchland, Betrachtungen über die Beſtimmung der Graͤnzen von Nord: und Suͤd⸗-—. Diabetes mellitus. Digitalis, Bemerkung, daß ein Aufguß von ſelber nach einiger Zeit eine dickliche Beſchaffenheit annehme, wenn demſelben eine Aufloͤſung von eſſigſaurem Kali zugeſetzt wird. Diluvium und Alluvium, Nachweiſung des aus theologiſchen Anſichten in England entſprunge⸗ nen Mißbrauchs dieſer Ausdruͤcke. Dinotherium giganteum, Be⸗ ſchreibung deſſelben. Dinotherium gisant., nach⸗ troͤgliche Bemerkungen zu feiner Prag. Suckow. Jena. Bonn. Hayne. Prag. Seiler. Dresden. Wien. Bonn. v. Froriep. Oſann. Jena. Stuttgard. Wien. Jena. Heinroth. Cleß. Otto. Brandes. Reichenbach. Breslau. Ruͤmy. Breslau. Julius Breslau. und Zeune. Wendt. Berndt. Heidelberg. Prag. Graf v. Sternberg. Heidelberg. Kaup. Berlin. v. Klipſtein. Prag. 884 r nn ar ͤͤꝙ ͤͤ5 T Gegenſtand des Vortrages. Name des Ort der Ver⸗ Verfaſſers. ſammlung. mit Dr. Kaup gemeinſchaftlichen 5 Abhandlung uͤber daſſelbe. inotherium giganteum Kau ino 1 . p. Prag. Diorit von Warnsdorf in Maͤh-] Glocker S ren und das Vorkommen von ae Piſtazit mit Granaten im Glim— merſchiefer bey Petersdorf. Diorit von Kattowice in Ober⸗ euſchner ſchleſien. aher, Sat Dioſcorides, vom Hofe. Weigel Böttiger. Dresden, 8 uͤbernommene Bearbeitung deſſelb. Dipteren, Wuͤrtembergiſche — | v. Roſer. Stu S davon. N * ipus, Auszug aus feiner Ana— Otto. resde en dieſes Geſchlechtes. ae olomit, Mittheilung ſeiner Ent⸗ Buch. rankf. a deckung uͤber das Vorkommen deſ— An - = ſelb. in den Kalkbergen bey Toulon. olomite aus der Gegend von] Keferſtein. Gelnhauſen. fi 3 Dornfortſatz (beweglicher), an] Schultze J 5 a + ena. der Wirbelſaͤule mehrerer Siu- er gethiere. Dotterf ack, deſſen Lage in der] Carus. Jena. Naͤhe des Trichters bey Onycho— ’ teuthis. Droguen-Preiſe, Reſultate der-] v. Bergen.] Hamburg. ſelben von 1818 1830. Drüfen (Peyerſche), Bildung u. Fohmann. | Heidelberg. Anordnung derſelben in den ver— ſchiedenen Altersperioden. Drüfen, innere Bildung derſ. bey Müller, Berlin. den unterſchiedenen Thierformen. Deruͤſen (die Peyerſchen u. Brun-⸗“ Czermak. Wien. nerfchen ). Dünger (animaliſcher), Verwen-] Simons. Bonn. dung und Behandlung deſſelben. Ebbe und Fluth., Wilbrand. | Hamburg. chinodermen, über die innere Leuckart. ] Heidelberg. Organiſation derſelben. Ech ium, aus d. Umgebung Prags. Fieber. Prag. Edelreis, Einfluß des Mutter-“ Jaͤger. Prag. ſtammes auf daſſelbe. Eichen, vorzugsweiſes Einfchlagen | Hornemann. Berlin. des Blitzes darein. Eingemw eide des Menſchen, Re. Muͤnz. Dresden. gelmaͤßigkeit der Lage derſelben. Einwurzeln paraſitiſcher Pflan-“ Unger. Wien. zen auf der Mutterpflanze. Eifenorvdul, drey neue Verbin: v. Bonsdorff.“ Bonn. dungen deſſelben mit Waſſer. Eiſenorydul (ſchwefelſaures) v. Bonsdorff.]“ Prag. Verbindung deſſelben mit Waſſer. 885 — —————ü — —— —ů Ort der Ver: Name des Verfaſſers. Gegenſtand des Vortrages. ſammlung. Electricität, Entwickelung der-“ Rehmann. Berlin. ſelben in Menſchen. Electricität (galvaniſche), che— miſche Wirkung derſelben. Electricitaͤt, deren Einfluß auf Bildung der Eryſtalle. Electricität, durch Wärme in Glas, Thon, Eis uſw. hervor— gebracht. Electricität, welche beym Con— tacte organiſcher Koͤrper entwickelt wird. Electricitaͤten (gleichnamige), Falſchheit des von den Phyſikern aufgeſtellten Naturgeſetzes, daß dieſelbe, ſo wie die gleichnamigen magnetiſchen Pole, ſich vermoͤge einer, ihnen von Natur eigenen dynamiſchen Kraft gleichſam feind⸗ lich abſtoßen ſollen. Electricitaͤtserregung durch Beruͤhrung, wahrſcheinl. Urſache derſ. u. der electriſchen Spannung. Electriſcher Funken, Verſuche uͤber die Natur derſelben. Electriſcher Koͤrper, Wirkung eines ſolchen auf einen mit Elec⸗ trometern verſehenen Leiter. Electriſcher Strom, der durch ein Paar von Wismuth und An— timon geht, und Kaͤlte oder Waͤrme erzeugt. Bemerkung uͤber dieſe Entdeckung Peltiers. Electromagnetiſcher Apparat des Referenten. Electromagnetiſcher Apparat, Erklaͤrung des vom Referenten conſtruirten. Electromagnetiſche Drehungen. Electriſche Erſcheinungen bey Ex⸗ ploſionen einiger Knallſalze. Electromagnetiſche und mag- netoelectriſche Erſcheinungen und Rotation eines Magnetes um ſeine Axe unter dem Einfluſſe eines electromagnetifchen Stromes. Electromagnetiſche Unterſu-] Gilbert. chungen. | Electromagnetiſche Wirkun⸗ Wetzlar. gen gleichartiger Theile eines Me⸗ talles bey ungleichzeitiger Beruͤh⸗ rung mit einer chemiſch einwir⸗ kenden Fluͤſſigkeit. Elephanten, foſſile. Elephantiaſis auf der Haut und dem Auge. Fiſcher aus Breslau. Croß. Munke. Berlin. Jena. Hamburg. Kaͤmtz. Heidelberg. Meſſerſchmidt. Prag. Doppler. Prag. Oſann. Pfaff. Prag. Hamburg. Neeff. Stuttgard. Ettingshauſen. Heßler. Prag. Prag. Schweigger. Schweigger. Muͤnchen. Muͤnchen. Schweigger. Prag. Leipzig. Heidelberg. Fiſcher. v. Froriep. Hamburg. Heidelberg. Gegenſtand des Vortrages. Emberiza, Monographie dieſes | v. Nordmann. Genus. Embryo der Miſtel. Embryonen, Ergebniſſe der mi— croſcopiſchen Unterſuchungen an denſelben. Emſer-Waſſer von Struve kuͤnſt⸗ lich bereitet, deſſen Wirkſamkeit bey ſcrophuloͤſen Krankheiten. Entdeckung eines neuen Stoffes bey Zerlegung der Dipsacus ful- lonum. Entdeckungen Ruͤppells, fein Le— benslauf und ſeine Reiſen im oͤſtlichen Africa. - Enthelminthologie (eutopdi- ſche), Beobachtungen aus dem Gebiete derſelben. Entomologen leuropaͤiſche), Ver⸗ zeichniß derſelben. Entomologie, Nutzen und Noth— wendigkeit eines Journals dafuͤr in Deutſchland. Entozoon (ein eigenes), aus dem letzten Darmſtuͤcke der Rana tem- Poraria. Entzuͤndung. Entzündungen, was von aſthe⸗ niſchen, typhoͤſen, venoͤſen und nervoͤſen zu halten ſey? Epidemia, la tellurica domi- nante, cenni intorno allo stato attuale di essa. Epidemie (eine der Cholera aͤhn— liche) unter dem zahmen Gefluͤgel. Epidermis (menſchliche), Beo— bachtungen uͤber die ſpeciellen Schweißcanaͤle derſelben. Epiſpaſtiſche Mittel, deren Na— tur und Wirkſamkeit. Epithelium bey Thieren. Equisetum, deſſ. Beſchraͤnkung. Erbſen, deren Keimung in ganz verſchloſſenen Gefäßen, ohne Zu: tritt der Luft, mit ſehr wenig deſtillirtem Waſſer. Erdball und Weltkoͤrper, deren Leben. 3 Erdbeben, Geſetze bey der Wer: breitung der Wirkungen derſelben. Erdbeben, durch welche beſonders die Stadt Kommorn in Ungarn und deren Umgebungen öfters beunruhigt werden. Erdbeben, Beſchreibung des letz⸗ ten in Baſel. Name des Verfaſſers. Treviranus. Arnold. Reich. Runge. Cretzſchmar. Hammer⸗ ſchmidt. Giſtl. Germar. Purkinje. Ritgen. Stiebel. Steer. Petenyi. Purkinje. Nardo. Otto. Lehmann. Poͤniz. Wagner. Noͤggerath. Kaun. Merian. 886 Ort der Ver⸗ ſammlung. Hamburg. Bonn. Stuttgard. Halle. Berlin. Frankfurt. Jena. Stuttgard. Prag. Breslau. Halle. Frankfurt. Breslau. Wien. Breslau. Breslau. Wien. Hamburg. Berlin. Berlin. Berlin. Halle. Stuttgard. 887 Ort der Vers fammlung. „Name des Berfaſſers. Gegenſtand des Vortrages. Erde, Unterſuchungen im Innern | Nürnberger. Wien. derſelben. Erde, Bemerkungen über ihre Ab-] Biſchoff. Prag. kuͤhlung. Erdhoͤhlen und Hoͤhlenverband,] v. Stranz. Prag. die großen Wirkungen der explo— dierenden Gaſe in ſelben mit Bes zug auf die Erdbeben. Erdkunde (theoretiſche), Mitthei- Froͤbel und | Stuttgard. lungen aus ihrem Gebiete. Heer. Erdmagnetismus. Marr. Stuttgard. Erdrinde, vom Referenten ent-] Nöggerath. Prag. worfener idealer Durchſchnitt der— ſelben zur Erklaͤrung ihrer geolo— giſchen Bildung. Erhebungskratere. Abich. Prag. Erica, Gliederung dieſer Gattung. Tauſch. Prag. Erineum und Phyllerium, die Fee. Stuttgard. vermeintl. Pilze dieſer Gattungen. Erſcheinung (atmoſphaͤriſche), Pohl. Dresden. im Jahr 1805 beobachtet. Erſcheinungen (einige neue mag- Neeff. Bonn. netiſch⸗electriſche, phyſiologiſch— therapeutiſche). Erſcheinungskunde, als eige-“ Zennek. Wuͤrzburg. ner Theil der Naturkunde uͤber— haupt und Zuſammenhang der Gefuͤhlserſcheinungen mit den an⸗ dern Claſſen der aͤußern ſinnlichen Erſcheinungen insbeſondere. Eſſen, Zeit deſſelben und Natur] Schultz. Breslau. der Speiſen. Eſſigſaͤure, deren Bildung aus Artus. Jena. Platinmohr. Effigfäure, Erklärung einer Vor-] Doͤbereiner. Stuttgard. richtung des Referenten zur Ver⸗ wandlung des Weingeiſtes darein. Ethnographie, gewiſſe neue An— Beike. Stuttgard. ſichten in derſelben. Ethnographiſche Gegenſtaͤnde,, Tileſius. Prag. die der Vortragende auf ſeiner Reiſe um die Welt geſammelt. Eudiometrie, wichtige Entdeck- Doͤbereiner. Halle. ung des Referenten mit Beziehung auf ſelbe. Eroftofe, ein beobachteter Fall! Sulzer. Berlin. davon. Experiment (ein galvaniſch-che Runge. Dresden. miſches). Ertracte (narkotiſche), verſchie-⸗“ Brauell. Jena. dene Bereitung derſelben und ihre davon abhaͤngende Wirkung. Ertracte, Abdampfen derſelben Buchner. Jena. mittelſt durchgeleiteter Luft. Extractivſtoff (kratzender) der] Huͤnefeld. Bonn. Primel. Extremitaͤten, deren Verwach— fung und Vorzeigung der Zeich- nung einer Monſtroſitaͤt mit frey⸗ liegenden Eingeweiden. Ertremitäten, mangelhafte Bil⸗ dung derſe l ben. Ey, vor der Bebruͤtung. Ey, deſſen Austritt aus dem Eyer— ſtocke des Hundes. Ey (menſchliches), Verbindung def: |. ſelben mit dem Fruchthalter. Eyer, Uebergang derſelben aus den Ovarien in die Tuben. Eyergang, deſſen weſentlicher Bau und Bildung des Eyweißes. Eyerlegen eines ausgeſchnittenen Schildkroͤteneyerganges. Eyerſchalenhaut, Bildung und Regeneration derſelben. Eygelb, daß das — eine Verbin⸗ dung von Rhodizonſaͤure mit Ey— weiß ſeyn koͤnnte. F. Faͤrbung (merkwuͤrdige), bey der Orydation des Kaliums und Na— triums. Fallſucht, ein Fall davon bey einem Pferde durch Belladonna und Stechapfel geheilt. Familien (natuͤrliche Pflanzen⸗), Bildung derſelben. Farben. Farben (complementaͤre), Ent⸗ ſtehung derſelben. (Mit Bemer⸗ kungen von Munke und Experi⸗ menten.) Farbenſchema, zur Illumini⸗ rung geognoſtiſcher Karten von Buch eingeſandt. Farbſtoff der rothen und gelben Federn und Haare mancher Thiere, gelungene Trennung derſelben. Farbenſubſtanz (blaue), deren Darſtellung und Reinigung des Pittakals. Faͤraͤo⸗Inſeln, geognoſt. Ver⸗ haͤltniſſe derſelben. Farrenkraͤuter, Bedeutung der Organe derſelben. Farrenkr., deren Fortpflanzungs⸗ organe. Farrenkr., Bau derſ. uͤberhaupt und insbeſondere der foſſilen. 888 i \ Be N, Gegenſtand des Vortrages. | Name des Verfaſſers. Ort der Ver: ſammlung. Otto. Wien. Veiel. Stuttga: Purkinje. Dresder Berthold. [ Heidelber Ritgen. Stuttgar Carus. Jena. Purkinje. Dresden Ferg. Muͤnchei Berthold. | Heidelberg. Heller. Prag. Batka. Wien. Lotze. Jena. Reichenbach. Prag. Roux. Heidelberg. Oſann. Bonn. v. Humboldt. Breslau. Heller. Prag. Reichenbach. Dresden. a. Bl. Fochhammer! Berlin. Meyer und Berlin. Oken. Martius. Stuttgard. Link. Bonn. * 889 — —— Q — — — mL TIL DO —- — u — — | Name des Ort der Vers Gegenſtand des Vortrages. Verfaſſers. ſammlung. — Farrenkraͤuter (foſſile) und] Goͤppert. Prag. fruetus in statu fossili 5 Farrenkraͤuter (foſſile) und de-] Goͤppert. | Stuttgard. ren Fruͤchte. 0 Faulthier (dreyzehiges), merk— Carus. Breslau. wuͤrdige Bildung ſeiner Eyer. Febris intermittens. Krimers. Bonn. Febris intermittens traumatica. Jaͤger. Bonn. Febris intermittens traumatica. Textor. Jena. Feldſpatharten (die verſchiede⸗ Heſſel. Heidelberg. nen) im Granit und deren Uns. terſcheidung. Fernrohre, wichtige Verbeſſerung] Schickh. Wien. derſelben durch einen vaterlaͤndi— ſchen Kuͤnſtler. Fett⸗Arten, Schmelzbarkeit der- Joß. Wien. ſelben. e Fettſäuren (flüchtige), neue Art, Joß. Wien. dieſelben auszuscheiden. 8 ettſubſtanz, aus dem polniſchen Joß. Wien. Kermes gewonnen. Fettſubſtanzen (drey im Hirſch⸗ Joß. Wien. talg gefundene). Feuermaal (das Tdgenannte), Pauli. Stuttgard. nebſt Angabe einer neuen Me: thode, ſelbes zu heilen. Feuerſteinbildung in der Ge- Muͤller. Hamburg. gend von Hamburg. i Feuerungsmethode, Syſtem Buch. Frankfurt. derſelben, vom Referenten ent= 4 worfen. Fieber der Levante. Raͤſer. Jena. Fieber (eranthematifche), ob zwey. Rumpelt. ' München. zuſammentkeffen koͤnnen. 5 i Fieber (gelbes), deſſen Nichtcon⸗ Jameſon. Hamburg. tagioſitaͤt. 5 Fieberepidemie (eine durch kur⸗ Schnurrer. Heidelberg. zen Verlauf, Schweiß und Frie⸗ . ſelausſchlag merkwürdige). Figuren lelektriſche), in der Haut Hohl. Berlin. des Menſchen, wenn derſelbe vom Blitz getroffen worden. Filarien, deren Vorkommen in Plieninger. Jena. der Raupe von Liparis chry- sorrhoea. Filtra von Asbeſtpapier, Gebrauch Joß. Wien. deſſelben bey Körpern, die durch Berührung mit dem Papierfiltrum zerſtoͤrt werden. Fiſche (foſſile) und deren Einthei⸗“ Agaſſiz. Breslau. lung. Fiſche, Veränderung der Farben, Johnſton. Hamburg. bey jenen, die im ſuͤßen Waſſer leben. Fiſche und Anneliden des Mittel- Wagner. Heidelberg. meeres. Iſis 1838. Heft 12. 890 — —— — —— Gegenſtand des Vortrages. | Fa Fa Fiſche des Bodenſees. Nenning. J Stuttgard. Fiſche (organiſche) Erlaͤuterung Gf. Münfter. Jena. einer großen Menge Gattungen und Arten ſolcher, theils durch J. Abbildungen, theils durch natuͤr— liche Exemplare. Fiſche (ſeltene), der Nordſee. Nilsſon. Berlin. Fiſche von Kaſchmir. Bar. Huͤgel. Prag. Fiſche und Reptilien (Skizzen von] Natterer. Prag. verſchiedenen in Braſilien geſam— melten). Fiſchgattung (neue), vom Re- Nardo. Wien. ferenten auſgeſtellt und Scepo- nopodus benannt. Fiſchotter, Beytrag zur Phyſio⸗ Diezel. Frankfurt. graphie derſelben. a Fiſchotter (gemeine, lutra vul-| Berthold. | Heidelberg. garis), die Formveraͤnderung, welche ihr Schaͤdel nach der Ge— burt erleidet. a Fiſchſippe (neue) aus dem Ather] Schulze. Bonn. opiſchen Meere. Fiſchverſteinerungen, deren] Schulz. Berlin. Vorkommen bey Mittelwalde und ; Ruppin. Finchen halts ⸗Berechnun⸗ Hoffmann. Stuttgard. gen, Erklärung einer neuen Me⸗ thode derſelben. . - Flachs, mwohffeilere Gewinnung u. Diebel. Prag. Herſtellung deſſelben. 2 Flechten, ein neues Syſtem der- File. Stuttgard. ſelben. Fliegenlarven, Abgang einer] Meſſerſchm.] Breslau. Menge derſelben durch den After. i Flintglas, Bereitung deſſelben. | Schönftedt, | Breslau. Flötzgebirge, allmaͤhliche Sen- Zeune. Jena. kungen im Gebiete derſelben. . Flora (vorweltliche), Anſichten! - Graf Hamburg. uͤber dieſelbe. Sternberg. e Flora der Vorwelt, Beſtrebungen Goͤppert. Stuttgard. der Schleſier ſelbe zu erlaͤutern. e Flora galiciae. Zawadsky. Prag. Flora germanica exsiccafa. Reichenbach. Prag. Flora hannoverana. W. Meyer. ꝛ — Jena. Flora (eryptogamiſche) des oͤſter-⸗“Wellwitſch. Prag. reichiſchen Kaiſerſtaates, Fort ſetzung derſelben. Fluͤſſe, ihre progreſſiven Groͤßen- Strantz. Bonn. verhaͤltniſſe. Fluͤſſe, ihre Eigenſchaften oder v. Wiebeking. Stuttgard. Natur. Fluͤſſigkeiten, Verfahren bey] Oerſtedt. Berlin. der Compreſſion derſelben. Fluͤſſigkeiten (gemiſchte), Tem- Magnus. Jena. peratur derſelben beym Kochen. Flußkrebs, Entwickelung deſſelb. 4 Rathke. Berlin. 56 — 891 N des [Ort der Ver⸗ Gegenſtand des Vortrages. | Verfaſſers. | eng. ä — EEEmESnaBEB GEESEIERERBEIRBERERBEREBER Fötus, Bildung der Zähne und] Arnold. des Gehoͤrganges beym —. Foͤtushuͤllen. Fetus in foetu, Geſchichte eines ſolchen an einem 54 Jahr alten Maͤdchen. Formationen (die tertiaren) im Becken von Paris und Entwicke⸗ lung der Anſicht, daß zwey For⸗ mationen von gleichem Character hinſichtlich der Verſteinerungen, die ſie fuͤhren, dennoch im Alter ſehr verſchieden ſeyn koͤnnen. Formationen der Vogeſen im Vergleich zum Schwarzwald und andern Gegenden. Formveraͤnderung in der Ent⸗ wickelungsgeſchichte des Indivi⸗ duums. Foſſil (wachsaͤhnliches), von Dr. Meyer mitgebracht. Foſſil, in den Karpathen der Moldau vorkommend, welches zu Brennmaterial, zu Lampen und Kerzen verwendet wird. Foſſile Reptilien und Landſaͤuge⸗ thiere in Wuͤrtemberg. Frauen, Schilderung der natur⸗ geſchichtlichen Würde derſelben. Freiheit und Zurechnungsſaͤhigkeit in phyſiſch gerichtlicher Hinſicht. Fucus buceinalis L. Beſchrei⸗ bung deſſelben. Süße (kuͤnſtliche) und ihre beſon⸗ ders wohlfeile Einrichtung. Fuͤtterungsart (befte) des Vie hes, und das ſogenannte Ab— dampfen des Futters. Fungus cranii, ein vom Refe⸗ renten operierter Fall deſſelben. Fungus durae matris et cranii. Fungus medullaris und haema- todes, Diſcuſſionen daruͤber. Sufelöl, aus der Hefe des Je⸗ naiſchen Weines erhalten. Fußſtapfen von Pferden und ei- nem Menſchen, die im Keuper bey Bentheim vorkommen. Oken. Lumbe. C. Prevoſt. d' Halloy. Baer. Batka. Mayer. Jaͤger. Fiſcher a. Petersburg. Hornemann. Dornbluͤth. Schweigger. Harleß. Beck. Beck. Stickel. Plagge. G. Galmeiarten, chemiſche Zuſam⸗ menſetzung mehrerer —. Galvaniſche Saͤule Beobachtun⸗ gen an derſelben. Brandes. Jokiſch. Schmidt. Stuttgard. Dresden. Prag. 2 Bonn. Stuttgard. Berlin. Breslau. Breslau. Muͤnchen. Bonn. Hamburg. Berlin. Hamburg. Jena. Stuttgard. Stuttgard. Stuttgard. Jena. Bonn. Bonn. Breslau. 892 Gegenſtand des Vortrages. Berfaſſers g Galvanismus, Unte. ſuchungen Pohl. Berlin. uͤber ihn. Galvanochemiſches Experiment! Runge. Dresden. (ſonderbares), Erklärung deſſelb. Galvaniſche Wirkung bey Unter: v. Humboldt. Berlin. bindung der Nerven. Galvanometer (vergleihendes), | Nervander, Bonn. Gang (menſchlicher), feine Me-] Weber. Bonn. chanik. Garten (botaniſcher) zu St. Pe⸗ Fiſcher. Hamburg. tersburg. Gaſe, die neueſten Verſuche Rud- Poggendorf. Prag. bergs in Upſala; uͤber die Aus— dehnung derſelben durch Waͤrme. Gaſe, Reich derſelben. Zennek. Prag. Gaſteropoden (nackte), ihre Ent— Sars. Prag. wickelung, Aeolidia, Tritonia Ascanii, Doris von der Weſt⸗ kuͤſte Norwegens. Gaſteropoden, ein vom Refe-] Klebeck. Heidelberg. renten entdeckter Canal im Fuße verſchiedener davon. Gattung und Geſchlecht, de— Mikan. Wien. ren Mißbrauch fuͤr gleiche Begriffe. . Gebaͤren (wiederholtes) von haufig Otto. Wien. ganz gleichen Mißgeburten durch r eine und dieſelbe Mutter, und über die Erblichkeit dieſer Bil dungen. Gebaͤrende, deren fogenannte) Martin. Stuttgard. kriechende Lage bey Wendungen. Gebärmutter, Art, ihre Zuruͤck-]“ Sander. Muͤnchen. beugung zu heilen. Gebaͤrm. (ſchwangere), Schleim: Nagel. Hamburg. hautentzuͤndung derſelben. Gebaͤr m. (lungeſchwaͤngerte), Aus: Behr. Hamburg. dehnung derſelben. Gebaͤrmutterblutfluͤſſe. Petſchler. Prag. Gebirge (das Ur- und Ueber-] Waldner, | Heidelberg. gangs-) des Schwarzwaldes. Gebirge (das Groß- Ullersdorfer Glocker. Berlin. in Maͤhren und das Vorkommen 0 des Kalaits in demſelben. Gebirgsart (eigene granitiſche)] v. Bonsdorff. Wien. in Finnland. 5 Gebirgsarten, Wichtigkeit fürs Buch. Bonn. Studium der Geognoſie, ſich uͤber eine Terminologie derſelben zu ver⸗ einigen. Gebirgsbildungen im Sieben⸗J Noͤggerath. Bonn. gebuͤrge, relatives Alter derſelben. Gebirgs formationen, Abthei-[ Ami Boué. Wien. lungen derſelben in neptuniſche und plutoniſche. Geburtshilfe, eine vom Vortrag.] d'Outrepont. Würzburg. gemachte Entdeckung in derſelben. * 893 —— 894 —— —— — — — — Name des 2 der Ver- Gegenſtand des Vortrages. | Verfaſſers. ſammlung. Gegenſtand des Vortrages. Geburtszangen, eine anzubrin-- Martin. Stuttgard. Geognoſtiſche Charte von Name des [Ort der Bir: Verfaſſers. ſammlung. Reichenbach Wien. gende Veraͤnderung an der Kopf Maͤhren, vorgelegt und erklaͤrt. a. Bl. kruͤmmung derſelben. Geognoſtiſche Charten. Vor-] Roſthorn. Wien. Geckos (braſilianiſche), die Far: Mikan. Stuttgard. legung und Erklaͤrung mehrerer. benveraͤnderung derſelben. Geognoſtiſche Charte von Wuͤr⸗-[ Schwarz. | Stuttgard. Gefaͤngnißkrankheiten, Eis Otto. Hamburg. temberg. Erklaͤrung einer vorge— genthuͤmlichkeiten derſelben. legten. — Gefaͤße (ernaͤhrende und ſchweiß-] Schulze. Bonn. Geognoſtiſche Verhaͤltniſſe der | Wackenroder. Jena. treibende), der menſchlichen Ober— Gegend von Jena. haut mit Vorlegung und Ver— Geognoſtiſche Verhaͤltniſſe der Gutbier. Jena. theilung ven Präparaten. Gegend von Zwickau. Gefrierpunct des abſoluten Al- Munke. Heidelberg. Geognoſtiſche Verhaͤltniſſe der Fiſcher und | Hamburg, kohols. Stadt Luͤneburg und des Sege- Forchhammer. Gegenſtaͤnde (zoologiſche), als:: Audouin. Bonn. berges im Holſteiniſchen. Iphition panicea und Clava- Geographie (vergleichende phy- v. Strantz. Stuttgard. gella etc. ſiſche) und ihre Benutzung zur Gehirn, Hypertrophie deſſelben. Muͤnchmeyer. Prag. Gruͤndung eines Syſtems der Gehirn (menſchliches), Nothwen- Berres. Wien. aͤußern Erdgeſtaltung. digkeit fortzuſetzender Unterſuchun— Geographiſcher Unterricht, neue Zeune. Stuttgard. gen deſſelben. Methode deſſelben. Gehirn, Zuſtand deſſelben im an-⸗[“Tiedemann. Stuttgard. Geologiques positions, en] Fairholme. | Stuttgard. geborenen Idiotismus. verification directe de la chro- Gehoͤrorgan, Bildung deffelben] Arnold. Stuttgard. nologie de la Bible. und des aͤußeren Ohres aus der Georginen, verſchiedene Formen] Lumnitzer. Prag. erſten Kiemenſpalte des Foͤtus. derſelben. Gelenkbildung (freywillige) bey Otto. Wien. Gerbeſtoff und Claſſification der Holger. Heidelberg. ferophulöfer Caries und Anchyloſe. organiſchen Saͤuren. Genitalien, bezeichnet durch die) Rumpelt. Bonn. Gerbeſtoff, Methode, denſelben Holger. Jena. Geneſe der aſiatiſchen Cholera. mittelſt Vitriolaͤther rein darzu⸗ Genius morborum epidemicus.| Hofmann. | Breslau. ſtellen. Geodaͤtiſche Operationen zur Eckhardt. Stuttgard u. Germanien, Blicke eines Arztes! Schmidt. Jena. Verbindung der Obſervatorien zu Wien. auf deſſen fruͤhere Bewohner. Goͤttingen, Seeberg, Mannheim, Geruchserſcheinungen, als] Zennek. Bonn. Speyer und Straßburg. ein bisher in der Phyſik wenigg Geognoſie, Beytrag dazu von Bernh. Cotta. Jena. beachteter Gegenſtand. Weſthoff, mit Relation uͤber Geſchiebe, eine Sammlung da-] Kloͤden. Berlin. Schuͤlers Geologie von Ungarn. von aus der Gegend von Berlin. Geognoſten, Leiſtungen derſ. zur | Waldauf von 2 Geſchwindſchreibekunſt. Erdmann. Dresden. Erforſchung der Gebirgsbefchaffen: | Waldenftein. Geſellſchaft (geologifche) Frank⸗ Ami Bous. Wien. heit der einzelnen Provinzen des reichs, und Vorlegung der von oͤſterreichiſchen Kaiſerſtaates. ihr bisher herausgegebenen Werke. Geognostica lethaea. Bronn. Stuttgard. Geſtalten (organiſche), die Auf-“ Ritgen. München, Geognoſtiſcher Bau des an den Hoff. Jena. einanderfolge des erſten Auftre⸗ thuͤringer Wald ſich anſchließenden tens derſelben. thuͤringer Terrains im Gothaiſchen. Geſteine, Temperatur derſelben Reich. Stuttgard. Geognoſtiſche Bemerkungen der Huͤnefeld.] Hamburg. in verſchiedenen Tiefen der Erde. Umgebungen von Greifswalde. Geſteinmaſſe (eine merkwürdige), | Lehmann.] Hamburg. Geognoſtiſche Charten und] Partſch. Wien. welche im Hafen von Helſingoͤr Ausarbeitungen, Vorlegung und vorkommt. Erklärung mehrerer. Getränke (geiftige), die üblen| Koͤler. Stuttgard. Geognoſtiſche Charte der oͤſt⸗ Riepl. Wien. Folgen des übermäßigen Genuſſes 8 lichen Alpen. Vorlegung und Er⸗ derſelben. klaͤrung einer ſolchen. Getreide, Arten daſſelbe aufzu- Bujanowicz. Stuttgard. Geognoſtiſche Charte von) Zippe. Wien. bewahren. Boͤhmen. Vorlegung und Er⸗ Getreide, Urſache des Zallens| Hammer Stuttgard. klaͤrung derſelben. deſſelben. ſchmidt. 895 EEE GESTEHEN SEEEEEEEREERBSEEEENEBIEERIEREBEE RER Seo SEE 0 Name des Ort der Vers Gegenſtand des Vortrages. Verfaſſers. ſammlung. Getreidearten, die Nothwendig— Krauſe. Jena. keit einer Vereinigung zu einem einfachen Syſteme und einer moͤg⸗ lichſt kurzen genetiſchen Benen— nung der —. Getreidearten der Abyſſinier. Freſenius. | Stuttgard. Getreidekoͤrner (Keimung eini— Graf Stuttgard. ger) aus egyptiſchen Mumien] Sternberg. mit Vorlegung von Exemplaren. Getreidekoͤrner, das Keimen Kurr. Stuttgard. der unreifen — Gewaͤchſe, das Keimen cryptoga-[ Viſchoff. Bonn. miſcher — . Gewaͤch ſe (eryptogamiſche), Bau Corda. Breslau. ihrer Sporen, ferner uͤber Mi— chaelis Antheren der Fleiſchpilze. Gewaͤchſe (eryptogam.) Deutfche Opitz. Prag. lands, nach ihren natuͤrlichen Standorten geordnet. Gewaͤchs reich, die Principien eis | Reichenbach. Dresden. ner naturgemaͤßen Anordnung deſ— ſelben. Gewebe, Reſultate feiner micro— Lauth. Stuttgard. ſcopiſchen Unterſuchungen über eins fache — und Reſultate aͤhn⸗ Arnold. Stuttgard. licher Unterſuchungen, vorzuͤglich in Embryonen. Gewitter, deren Vertheilung waͤh— Feldt. Breslau. rend dem J. 1833 an der preus ßiſchen Oſtſeekuͤſte. Gewitterzug, Plan zur Beo- Schweigger. Halle bachtung deſſelben und zur Ent⸗ werfung einer Hagelcharte von Deutſchland. Gewöhnung, Gewohnheit,] Schulte. Bonn. Uebung und Abſtumpfung, die Macht der — . Gicht, über die —. Sachs, Wendt. Breslau. Giraffe, Anatomie der —. Czermak. Heidelberg. Glandula pituitaria, eine tuber⸗ Beck. Stuttgard. culoͤſe Entartung, die von der — ausgieng. Glas, Entdeckung in ſelbes zul Albrecht. | Stuttgard. bohren und Schrauben zu ſchnei— den mittelſt der Anwendung von Terpentinoͤl. Glasroͤhren, deren Töne. Zennek. Wuͤrzburg. Glauberſalz, deſſen Zerſetzung] Frankl aus Jena. in Mineralquellen, und Auffin-[ Marienbad. dung des Selens in dergleichen Gewaͤſſern. Glimmer, kuͤnſtlicher, durch einen] Mitſcherlich. Jena. Kupferſchmelzproceß entſtandener. Glimmer, Chlorit und Talk. Kobell. Münden. Goldbergbau, der wieder in Stolz. Prag. Betrieb geſetzte — von Eule. 895 r ————— — 0 5 Name des [Ort der Vers Gegenſtand des Vortrages. | Verfaſſers. ſammlung. Gräber (althelleniſche), Reſultate] Roͤſer. Jena. ſeiner bisherigen Unterſuchungen vieler —. a Graͤnzmarken, der einzelnen Pfaff. Stuttgard. deutſchen Volksſtaͤmme im füd- weſtlichen Deutſchland. In Graͤſer, die zum Flechten der | Kichtenftein. | Heidelberg. Strohhuͤte dienlichen —. Gräfer, Anſichten über die Bil- Kunth. Berlin. dung der Bluͤthen derſelben. . vi Graͤſer, Bau der —. Kunth. Jena. Graminum genera et species, Trinius. Jena. Relation feiner vieljaͤhrigen Arbei ten über —. ) Granatoid, ausführliche Beſchrei Beckmann. Heidelberg. bung dieſes neuen Minerals. Granatrinde, Zufammenfesung | v. Holger. Wien. und wirkſame Beſtandtheile der —. 0 115 Granit der niederſchleſiſchen Ebene, Steinbeck. Breslau. über den Baſalt bey Striegau, und die Quarzgaͤnge im Granit. Granit, von ſchmalen Baſaltgaͤn— Graf Jena. gen durchſetzter, vom Veitsberge] Sternberg. bey Carlsbad. 5 Granit, deſſen Verwachſung mit Weiß. Stuttgard. dem Plaͤnerkalk in der Gegend von Meißen, Hohenſtein uſw. Granit und Thonſchiefer, Weiß. Stuttgard. Wechſellagerung derſelben in der Gegend von Pilſen. Granitmaffen, Zerfallen der — v. Bonsdorff. Bonn. in Finnland. Grasbluͤthe, die —. Braun. Heidelberg. Greifswalder Saline, Brom-] Huͤnefeld. Berlin. gehalt der —. Grönland, deſſen große Kälte im] Oerſted. Jena. 13. Jahrhunderte. Grubenſchwamm, ein 85 Fuß. Bokſch. Breslau. unter der Erde in der Gotthelf— grube auf einem Tragwerkſtocke gefundener. Gründe, zur Aufſtellung u. Bil- Boie. Hamburg. dung von Generibus. Gruͤnfaͤure, die —. Trommsdorff. Jena. Gruͤnſtein, deſſen Vorkommen Roſe. Wien. im Ural und ſeine Wichtigkeit im Bergbau. 5 Grundfaͤtze, die bey der Natur-“ Sprengel. Halle. ferſchung und den Arzneywiſſen⸗ ſchaften zu befolgenden —. 3 Gurrhofian, deffen Fundort u. Holger. Jena. Entſtehung. { Gußeiſen und Stahl, Beyträge| Ritter Wien. zur Kenntniß ihrer Eigenſchaften. von Mitis. — —ꝛ— —_ Name des [Ort der Ver: Gegenſtand des Vortrages. ung. 897 898 Gegenſtand des Vortrages. | Werften, ar ae H. Heilquellen in den ſchleſiſchen“ Wendt. | Breslau. Haarrauch, der —. Egen. Berlin. und ſaͤchſiſchen Bergen. Habichtkraͤuter, Monographie Froͤlich. Stuttgard. Heilwiſſenſchaft, Verwirk⸗ Leupold. München. der —. lichung eines Entwicklungsgeſetzes Hackwaldwirthſchaft, die — Vogelmann. ] Stuttgard. in der Geſchichte derſelben. im Oden- und Schwarzwalde. Helminthen in den Augen der v. Nordmann. Hamburg: Haͤmorrhoidalknoten, Struc- v. Froriep. Breslau. Fiſche. tur der 5 Helminthenart, Kennzeichen eis) Nardo. Wien. Hagel, Bildung und Nutzen der-] Berthold. Berlin. ner neuen —, die im Protoste- ſelben im Vogeley. gus, Prototypus gefunden wurde Hahn, Beſchreibung eines mon) Schneider. | München. und die er Distoma gigas nennt. ſtroͤſen vierfuͤßfigen — . Hepiolus Hectus, eine dem Heyden. Heidelberg. Harmonica chemica, in Bezug Zennek. Wuͤrzburg. maͤnnlichen Geſchlechte des — auf Sicherheit und Gleichfoͤrmig— eigenthuͤmliche Abdominial-Ta⸗ keit eines zweckmaͤßigen Apparates. ſchenbildung. Harn, diabetiſcher und gewöhnlicher, | Huͤnefeld. Bonn. Hermaphroditiſche Bildung. Mayer. Bonn. die vollkommene Conſervation deſ— Hernien, Heilung derſelben durch Wendt. Jena. ſelben durch eine Spur Creoſot Bruchbalſame. zur chemiſchen Analyſe. Herz, deſſen Schall und Schlag. Burdach. Wien. Harn, Erſcheinung bey beſchraͤnk⸗ Fuchs. Jena. Herz, einige angeborene Bildungs⸗ Muͤnz. Jena. ter Se- und Excretion deſſelben. fehler deſſelben. Harnroͤhre, die von ihm in acht] Schreiber. Prag. Herz, ein merkwuͤrdiger Fall von Ritgen. Halle. Faͤllen mit gluͤckllchem Erfolg ges Verſchiebung deſſelben und der uͤbte und erprobte Anwendung uͤbrigen Eingeweide. metallener Katheter bey Strictu— Herz, regelwidrige Bildung deſſel- Römer, Wien. ren der —. ben, ſowie der großen Gefaͤße. Harnroͤhrenverengerung, die] Benedict. Breslau. Herz der Schlangen, namentlich! Schultze. Bonn. Entſtehung derſelben. Coluber natrix. Harnruhrzucker (eryſtalliſierter), Raupp. Heidelberg. Herzen (vier befondere) in gewif:] Müller, Breslau. deſſen Darſtellung. ſen Amphibien, nebſt intereſſanten Harnſteine, Entſtehungsweiſeſ Rampold. | Stuttgard. anatomiſch-pathologiſchen Beo— derſelben. bachtungen. Haushund, Urſprung deffelben. | Eregfchmar. | Dresden. Herzerweichung, Beobachtun— Fuchs. Bonn. Hausmittel, Bemerkung über) Sachſe. Hamburg. gen uͤber dieſelbe. einige derſelben. Herzpolypen. Muͤnz. Prag. Hausthiere, Bemerkungen zur Cretzſchmar. | Heidelberg. Herzpolypen, zwey beobachtete v. Tuͤrkheim. Prag. Naturgeſchichte und Diagnoſe Faͤlle von wahren —. einiger —. Herzſtoß, Theorie deſſelben, und) Skoda. Prag. Haut, Structur derſelben, haupt- Brefcher. Stuttgard. der Herz- und Arterientoͤne. ſaͤchlich beym Menſchen und beym Himmelskoͤrper, die letzte Ur⸗ Ritgen. Wien. Wallfiſch. ſache der Bewegung derſelben. Hautfunction, Wichtigkeit der Herberger. [Heidelberg. Hoͤhenmeſſung (barometriſche), Carus. Jena. Normalität der — in hygiaͤiſcher eine eigene unmittelbare Sinnes- und therapeutiſcher Hinſicht. wahrnehmung für dieſelbe. Hautſkelete, die geeignetſte Art! Ammerling. Prag. Höhenmeffungen, Bergabſtuͤr-[ v. Strang. | Breslau. der Praͤparation und Aufſtellung ze, Flußgruͤnde, Waſſerfaͤlle, Ge⸗ derſelben zu wiſſenſchaftlichen For⸗ birgspaͤſſe, Alpen- und Hochſeen, ſchungen. Flußbreiten, die Verhaͤltniſſe der Heiligenſcheine (die ſogenannt.). Sedendorf. | Heidelberg. Landesformationen uͤberhaupt zur Heilkunde, iſt die —, ihrer all⸗ Reuß. Heidelberg. Geſtaltung u. Richtung d. Fluͤſſe. gemeinen Natur nach, einer wiſ— Holothurioiden, Anatomie eines] Leukart. Hamburg. ſenſchaftlichen Behandlung nach neuen Geſchlechtes derſelben. einem Principe faͤhig? Inwiefern? Holzeſſig, deſſen Erzeugung dey Wehrle. Wien. und welches Princip iſt in dieſer jeder gewoͤhnl. Meilerverkohlung. Beziehung für die geſammte Heil⸗ Holzgeiſt. Reichenbach] Breslau. kunde aufzuſtellen? . a. Bl. Iſis 1838. Heft 12. 57 899 Gegenſtand des Vortrages. Holzgeiſt, Reſultate feiner Un⸗ terſuchungen deſſelben. Holzige Gewaͤchſe, Charactere zur Unterſcheidung derſelben im blattloſen Zuſtande. Holz-Samm lung (wiffenfchaft- liche); Art, dieſelbe anzulegen. Homoͤopathie, Kritik der —. Hordein, der Gerſte und des Buchweizens. Hottentotten, Unterſuchungen uͤber die Schuͤrze drrſelben. Huͤhner, Entwickelungsweiſe des Auges und Ohres derſelben und anderer Thiere der drey hoͤhern Claſſen. Huͤhnerey, Abnahme des bebruͤ— teten —. Hufgelenklaͤhme der Pferde. Hundswuth, Mittel wider die⸗ ſelbe. Hundswuth; Darftellung feiner prophylactiſchen Methode, nebſt Vertheidigung gegen die Angriffe auf ſelbe. Hyalith (ſchleſiſcher). Hydrogenmaterie, Fortſchritte derſelben. Hydrogen, Entzuͤndung desſelben bey Zutritt der atmoſphaͤr. Luft. Hydrora africana und eine neue Art diefee Sippe, Hydrora tri- ceps genannt. Hydrometra, ein Fall von —. Hydrops ovarii, eine gelungene Heilung deſſelben. Hydrurus crystallophorus, Be: obachtungen Uber —-. Hygrometer, ein neuer —. Hygrometrie, Fortſchritte der— ſelben waͤhrend der neueſten Zeit. Hymenea, Pflanzen der Gat— tung —. Hymenopterorum, ichneu- monibus affinium monographiæ, genera europa et species illu- strantes. Hypertrophie der Bruͤſte, eine auf feiner Reiſe durch Boͤh—⸗ men im Prager Krankenhauſe be— obachtete — . Hyracis monographia. ; Beſchreibung | Hypoſpadiäus, eines Lau") Hyppuriten. Name des Verfaſſers. Kane. Zuccarini. Fiſcher. Harleß. Zennek. Tiedemann. Huſchke. Czermak. Lotze u. Renner. Ravat. Kruttge. Glocker. Auguſt. Doͤbereiner. Meyer. Strempel. Holſcher. Schuͤbler. Stieffel. Auguſt. Hayne. N. v. Eſenbeck. Dreifuß. Kaulla. Seiler. Gramm. v. Buch. | | Ort der Ver: fammlung. Jena. Berlin. Hamburg. Bonn. Frankfurt. Stuttgard. Hamburg. Wien. Jena. Bonn. Breslau. Muͤnchen. Berlin. Halle. Breslau. Berlin. Hamburg. Berlin. Heidelberg. Berlin. Muͤnchen. Stuttgard. Stuttgard. Stuttgard. Dresden. Muͤnchen. Muͤnchen. Gegenſtand des Vortrages. J. Jalappenharz (reines), beſte Methode zur Darftellung deſſelben. Japaneſen, Beobachtungen uͤber den Bau derſelben. Idealpathologie (vergleichende); ein Verſuch, die Krankheiten als Ruͤckfaͤlle der Idee des Lebens auf tiefere normale Lebensſtuffen dar— zuſtellen. Idrialin und ein Erdharz. Jervin, eine neue Pflanzenbaſe. Igelkeimlinge. Impfung von Kuͤhen mit Schutz⸗ pockenmaterie. Influenza anni 1833. Infuſorien. Infuſorien, Demonſtrierung ſei— ner neueſten Entdeckung derſelben als Felsmaſſen unter dem Micro ſcope. Infuſorien (2 neue), im ſoge— nannten blutigen Waſſer ent— deckte — Infuſorien, über Ehrenberg's Unterſuchungen derſelben. Infuſorien, deren Wiederbele— bungsfaͤhigkeit. Infuſorien, Organiſation der— ſelben uͤberhaupt und der Raͤder— thiere insbeſondere. Infuſorienwelt, Darſtellung der Ehrenberg'ſchen Unterſuchun— gen uͤber Leben und Organiſation derſelben. Injectionen, ſeine Methode — zu machen. Injectionsmaſſe, deren Be— reitung und die Vor- und Nach⸗ theile der verſchiedenen Compoſi— tionen. Inſect, welches die Feigen in Oberitalien bewohnt. Inſecten, die in Bernſtein ein— geſchloſſenen. N Inſ., Lebensweiſe verſchiedener —. Inſ., Methode ſehr kleine — mit⸗ telſt eines in ein Stuͤckchen Hol⸗ lundermark beveſtigten Silberdrah— tes zu confervieren, Inſ., Veränderungen in den Bars benverhaͤltniſſen der —, nach der Hoͤhe ihres Wohnortes. Inſ., die die Kirſchen angreifen⸗ den —. Name des Verfaſſers. Buchner. v. Froriep. Hoffmann. Schroͤtter. Roſe. Ritgen. Lentin. Radius. Munke. Ehrenberg. * Ehrenberg. Hornſchuh. Schultze. Fitzinger. Chamiſſo. Strauß⸗ Duͤrkheim. Froriep, Roͤ⸗ mer, Berres, Czermak. Treviranus. Berendt. Hammerſchm. v. Heyden. Heer. Germar. 900 Ort der Ver⸗ ſammlung. Jena. Bonn. Stuttgard- Prag. Prag. Halle. Jena. Breslau. Hamburg. Jena. Jena. Hamburg. Bonn. Wien. Hamburg. Stuttgard. Wien. Dresden. Bonn. Jena. Stuttgard. Stuttgard. Jena. 901 902 Gegenſtand des Vortrages. | eng. Gegenſtand des Vortrages. ee 3 Inſecten, Vorkommen derselben Kunze. in der Gegend von Mailand. Inſ. (verſteinerte) des Juraſchie— fers von Solenhofen. Inſ., die den Waͤldern ſchaͤdliche. Inſ., Phyſiognomie derſelben, ins— beſondere der Coleopteren zur kuͤnf— tigen Beſtimmung und Pruͤfung der vorhandenen Sippen nach dem Rippenverlauf der Flügel, Inſ., die im Schieferſtein vorkom— menden, vorweltlichen — nament— lich der Libellutinen; und verſchie— dene Inſectenarten in Bernſtein. Inſectenlarven, die die Rein⸗ claus verwuͤſtenden — . Inſtitut, landwirthſchaftliches, die Organiſation eines ſolchen durch ganz Deutſchland. Inſtitute, nothwendige, hoher Nutzen derſelben und nothwendi— ger Verein ſolcher Anſtalten mit Erziehungsanſtalten. Inſtrumente (chirurgiſche), uͤber von ihm erfundene —. Jod, deſſen Vethalten gegen Ter— pentinöl = Dampf. Sod-Antimon. Jod⸗Cryſtalle, aus Jodſaͤure erzeugt. Irdwirkung, die — als ſolche auf Pflanzen. Iris bohemica et hungarica, Ber ſchreibung von —. I ſauren. Iſchel und ſeine Sohlenbaͤder. Iſop der Bibel. Juragebiet bey Freyburg, Vor— legung einer geognoſtiſchen Charte deſſelben, und Vergleichungen der dortigen Gebirgsverhaͤltniſſe mit denen anderer Laͤnder. K. Kaͤfer, Beſchreibung einiger bisher unbekannter —. Kaͤſe, Vergiftung durch ſelben. Kaͤlte, Einwirkung derſelben auf Vegetation. Kaͤnguruh-Embryo, feine erſte Geburt u. Ernaͤhrung im Beutel. Kaiſerſchnitt, Beobachtungen und Erfahrungen uͤber die Blu— tungen beym — Germar. Ratzeburg. Preyßler. Germar. Apetz. Groh. Wirer. Seiler. Winkler. Brandes. Joß. Reum. Fieber. Siemers. Wirer. Landau. Thurmann. Malsheimer. Koͤler. Goͤppert. Seiler. Jena. Jena. Jena. Prag. Prag. Jena, Jena. Wien. Dresden. Heidelberg. Prag. Wien. Stuttgard. Prag. Hamburg. Wien. Prag. Stuttgard. Heidelberg. Bonn. Hamburg. Muͤnchen. Kalait, deſſen Vorkommen in Schleſien. Kalium, deſſen Reduction. Kalium, eine neue Methode ſel— bes zu erzeugen. Kalium, beſſere Bereitung deſſelb. Kalium, deſſen Einwirkung auf verſchiedene organiſche Stoffe. Kalkformation am Sentis. Kalkſchlotten, merkwuͤrdiges Vorkommen in ſelben. Kalkſpath und Arragonit— cryſtale, kuͤnſtliche Bildung der— ſelben durch Faͤllung kalter und heißer Loͤſungen von Kalkſalzen mittelſt kohlenſaueren Alkalien. Kamille, zufaͤllig bemerkter großer Gehalt von Salpeter in derſelben. Kammerbühl bey Eger, Reſul— tate der Unterſuchungen deſſelben. Kammerbuͤhl bey Eger. Kamſchatka, naturhiſtoriſche Ge— genſtaͤnde deſſelben. Kanonenkugeln, deren Bahn. Karpathen und nordkarpathiſche Laͤnder, deren geognoſtiſche Con— ſtitution. Karpfen, Geſchmacksorgan derf, Katze, ſpaͤte Einfuͤhrung derſelben in England und im nördlichen Europa. Katzen, deren Mypologie. Kautſchuk. Kehlkopf. Keimen von Nymphæa cerulea und Euryale ferox. Keimen cryptoganiſcher Gewaͤchſe. Keimen der in den Graͤbern der Inkas gefundenen Maiskoͤrner. Keimen der Samen in verfthiedes nen Medien von unorganiſchen Koͤrpern. Keimfaͤhigkeit unreifer Samen. Keimung einiger aus egyptiſchen Mumien erhalten. Getreidekoͤrner. Kegel (vulkaniſche). Kerfen, Kreislauf derſelben. Keuperſandſtein, merkwuͤrdige Abſonderungen in der Structur deſſelben. Kiefenfuß, Beytraͤge zur Ana⸗ tomie des krebsartigen —. Kiemen der Fiſche, Structur und Blutumlauf derſelben. Kieſelerde u. Eiſenoxyd v. fol ſilen und noch lebenden Infuforien. Glocker. Joß. Pleiſchel. Kukla. Loͤwig. Walchner⸗ Breithaupt. Roſe. Joß. Sternberg. Cotta. Kittlitz. Hoffmeiſter. Puſch. Weber. Jaͤger. Strauß⸗ Duͤrkheim. Mitſchel. Muͤnz. Treviranus. Biſchoff. Martens. Vogel. Kurr. Graf Sternberg. Prevoſt. Carus. Jaͤger. Berthold. Treviranus. Roſe. Dresden. Wien. Wien. Prag. Prag. Stuttgard. Dresden. Prag. Prag. Bonn. Dresden. Bonn. Heidelberg— Berlin. Dresden. Prag. Stuttgard. Hamburg. Dresden. Bonn. Bonn. Stuttgard. Heidelberg. Stuttgard. Stuttgard. Bonn: München. Prag. Heidelberg. Heidelberg. Prag. 903 U EEE BESSERES Ort der Ver⸗ ſammlung. —— Er Gegenſtand des Vortrages. Kieſelguhr, im Franzensbrunner Torfmoor. Kinder, Lahmwerden derſ. durch eine Einſchnuͤrung der Art. su- ralis, und uͤber den Einſchnitt in die Aponeuroſe als Heilmittel. Kinderpocken Larabiſche) bey Vaccinierten. Kindeslagen (tegeltwidrige). Kiſſingen, Salzquelle daſelbſt. Klumpfuͤße, deren Heilung. Klumpfuͤße, Vortheile der Durch⸗ ſchneidung der Achillesſehne be Behandlung der —. Klumpfußmaſchine vom In⸗ ſtrumentenmacher Kunde in Dres⸗ den, Beſchreibung derſelben. Knochen (foffile) bey Koͤſtriz. Knochen (foſſile), Ablagerung der— ſelben in der Höhle Goffontaine zwiſchen Lüttich und Spaa. Knochen (foſſile) aus der Kno— chenhoͤhle bey Luͤttich. Knochen (foffile)- Knochen (foſſile) bey Koͤſtriz. Knochen, Vernarbung derſelben nach der Trepanation. Knochen, deren Regeneration nach Subſtanzverluſt durch Reſection. Knochen, deren Spatelform, welche fie bey ihrer Entwickelung durch⸗ laufen. Knochenbruͤche. Knochenſkelete (altheleniſche). Knorpelfiſche, deren Metamor— phoſe. Knoſpen, deren Entwickelung und Structur. Körper (menſchlicher), peripheriſche Gebilde deſſelben. a Körper (poröfe), deren Brechungs: kraft. Körper, deren Veſtigkeit und Fluͤſ— ſigkeit bey verſchiedenen Tempe⸗ raturen. Koͤrper, deren Durchſichtigkeit. Korper, deſſen ſpecifiſches Gewicht. Körper, metall., abſolut einfache. Kohlenſaͤure, Reaction derſelben auf Kalk. Kohlenſchwefel, liquider. Kohlenſtoff, deſſen Abſetzung ins Zellgewebe. Kopaivbalſam, Verfahren, um die Verfaͤlſchung deſſelben mit Ricinusoͤl zu entdecken. | Name des Verfaſſers. Palliardi. Otto. Marcolini. v. Froriep. Oſann. Stromeyer. Ulrich. Zins. Graf Sternberg. Prevoſt. Buckland. Maier. Schottin. Weißbrod. Heine. Ritgen. Oeſterle. Roͤſer. Leukart. Henry. Berres. Frankenheim. Gerſtner. Wimmer. Rieſe. Boͤttiger. Siegwarth. Lampadius. Prinz. Rohde. Jena. Wien. Wien. Dresden. Jena. Hamburg. Bonn. Prag. Muͤnchen. Bonn. Bonn. Stuttgard. Berlin. Muͤnchen. Bonn. Breslau. Stuttgard. Jena. Hamburg. Bonn. Stuttgard. Breslau. Wien. Wien. Bonn. Jena. Stuttgard. München. Dresden. Prag. 904 . A ͤ¹.l[...... K Gegenſtand des Vortrages. | Verfassers | eng. Kopfkreis der Fiſche. Hyrtl. Prag. Korkſtoͤpſel, deren Verbeſſerung. Keßler. Stuttgard. Korund, rhomboedriſcher. Haidinger. ! i Prag. Kornwuͤrmer, Mittel, ſolche zu Gock u. Volz Stuttgard. Kraͤtze, Behandlung derſelben. Fricke. Heidelberg. Kraͤtzmilben, Uebergang derſelben Leukart. Stuttgard. von einem Wombat auf Menſchen. Kraͤtzmilben, deren Uebergang. Strauß— von Kameelen aus Algier auf Dürkheim, ihre Waͤrter. Krankengeſchichte einer Trepa⸗ Koch. nation, welche 5 mal vorgenom— 5 men wurde. rankheit, während welcher eine. Steinning. i eigenthuͤmliche Maſſe durch den a > Stuhl abgieng. 5 rankheiten, fieberhafte, welche Sachſe. 4 mit Verſchwaͤrung des Darmcaz |, an De nals einherzugehen pflegen. Krankheiten, bildliche Darſtel-[ v. Froriep. Leipzig. lung der diagnoſtiſchen Merkmale Stuttgard. vertilgen. ; Kosmoſphaͤriſche Inſtrumente, Müller, Wien. Muͤnchen. derſelben. Krankheiten, Verbreitung derſ. Schnurrer, | Muͤnchen. Krankheiten loͤrtliche). Schmidt. Stuttgard. Krankheiten der Mundhöhle, | Garabelli. Mien, technifcher Apparat bey denſelben. Krankheiten, Veraͤnderlichkeit im Harleß. Bonn. Formwechſel derſelben im Laufe der Welt- und Menſchengeſchichte. Krankheiten (chroniſche), Hin- Heidler. Prag. deutung auf eine naturgemaͤße Pathologie derſelben. Krankheiten, Nachtheil, welcher Sulzer. Berlin. aus — aus falſcher Scham entſteht. Krankheiten, Nachtheil der Meyer. Berlin. Volkserfahrung der — . Krankheits-Character (herr Kiefer, Wuͤrzburg. ſchender), Einfluß deſſelben auf die Syſteme der Heilkunde. | Krankheitsconſtit., welche ha | Stiebel. N Heidelberg. ben wir wahrſcheinlich zu erwarten? Kankheitsconſtitution, allge: | meine Anſichten derſelben. | Krankheitsfall, Mittheilung des Reſultates der Unterſuchung eines intereſſanten — auf der | Prager chirurgiſchen Klinik. 0 Krankheitsconſtit. (ſtehende). Harleß. | Münden. Krankheitsformen (örtliche ). | Ruf. Breslau. Krankheitsgenius. Kieſer. Würzburg. Krankheits-Geſchichte eine Pauli. Stuttgard. Verwundeten, bey welchem nach einer Schlaͤgerey Caries der Ge- ſichtsknochen entſtand. Kieſer. Wuͤrzburg. Ritgen. Prag. 905 — ͤ —́ꝓͤ—! . — Teen Name des [Ort der Ver⸗ Gegenſtand des Vortrages. | Verfaſſers. | ſammlung. Krankenhaͤuſer, Verbindung Kloſe. Breslau. derſelben mit Arbeitsanſtalten. Krankenpflege durch barmher— Ulrich. Bonn. zige Schweſtern. Krapproth (reines), Darftellung | Zennek. München. deſſelben. Kreidebildung, Verbreitung der-“ Beaumont. Bonn. ſelben. Kreislauf in den Fangarmen der Cretzſchmar. München. Plumatella eristata. Kreislauf in den mit Blut ver- Wilbrand. Frankfurt. ſehenen Thieren. Kreisl. in der organiſchen Natur.] Wilbrand. Wien. Kreislauf des Blutes. Kreiſig. Prag. Kreoſot. Reichenbach. Breslau, Kreoſotwaſſer, deſſen conſervie-] Schultze. Prag. rende Kraft. Kretinen, deren Genitalienſyſtem. Friedreich. Muͤnchen. Kritik (botaniſche), Geſetze der-] Richter. Jena. ſelben mit beſonderer Ruͤckſicht auf Linne. Kropf, deſſen Entſtehung in Stey⸗ v. Holger, | Hamburg. ermark und Kaͤrnthen. Kuͤgelchen, deren Entwickelung Oken. Heidelberg. im Ey, waͤhrend des Bruͤtens. Kuh, Beſchreibung einer Mißgeburt | v. Lenhoſſek. Prag. von einer — Kuhpodengift, Verſuche, felbes Lentin. Jena. von Kindern auf Thiere zu uͤber— tragen. Kuhpockenimpfung und Erfolg Kolley. Breslau. der Revaccination. Kuhpockenimpfung, Nothwen⸗ Sacco. Wien. digkeit einer gehörig einzurichten⸗ den —. Kuhpockenimpfung, Erfahrun- Schmitz. Bonn. gen derſelben. Kukuk, Entwickelung des Fettes, Barkow. Breslau. beym — und das Nervenſy⸗ ftem des Igels. Kukusmaͤgen, innerlich mit Haa— Oken. Halle. ren bedeckte. Kupferammon iak mit Aepfel⸗ Pfaff. Hamburg. faure gibt einen grünen Nieder⸗ | ſchlag. Kupferorydhy drat als Rea- Runge. Heidelberg. gens für Pflanzenfäuren, | Kupferſchiefer, Verruͤckung def] Tantſcher. Jena ſelben durch den Kupfererzgang „Kronprinz“ bey Cammsdorf. Kupfervegetationen, auf naſ-Schweigger. Münden. ſem Wege erhaltene. Kurzſichtige, Bemerkung, daß] Scheibler. Bonn. ſie ſich durch Blinzeln gleichſam ein concaves Glas bilden. Kyanoͤl und Pyrroͤl. Runge. Breslau. Iſis 1838. Heft 12. —lusken (europäifche), Name des Gegenſtand des Vortrages. Verfaſſers. Kyano⸗- und Diaphnometer, Sauſſur'ſches, von Sander aus Braunſchweig verbeſſert. Schweigger. J. Labrador, chemiſche Zuſammen⸗ ſetzung deſſelben, und die Urſache ſeines Farbenſpiels. Labyrinth von Creta. Lacerta vivipara Jacg., Ent: deckung der Eyer derſelben. Lähmung der einen untern Ex⸗ tremitaͤt bey einem 13 jaͤhrigen Mädchen. Lagerung, gegenfeitige ſehr geſon— derte, und gaͤnzlich von einander abweichende Pflanzenabdruͤcke des Rothliegenden und der Kohlenfor- mation der Gegend von Zwickau. Land- und Suͤßwaſſermol— Mono⸗ graphie und geographiſche Wer: breitung derſelben. Landſchildkroͤte, Dunkans Ab: bildungen von Fußſtapfen derſel⸗ ben, im bunten Sandſtein Schott— lands vorkommend. Land wirthſchaft, ihre Richtung, um zeitgemaͤß fortzuſchreiten, und dem lange fuͤhlbaren Nothſtande derſelben abzuhelfen. Landwirthſchaft, Mittel, durch ſelbe zu einem hoͤheren Wohl— ſtande zu gelangen. Landwirthſchaftliche Verſuche, Weſen derſelben. Larineen, Monographie Rinden. Laubmooſe, ihr Keimen. Laubmooſe, ihre Entſtehung. Laurineen (weftindifche und füd- americaniſche). Lava (baſaltiſche) aus der Gegend vom Wolfsberg in Böhmen, Lebensbewegungen der Säfte, Lebensmagnetismus, Erfah—⸗ rungen uͤber denſelben. Lebermooſe, 2 neue genera der⸗ ſelben: Brisocarpus und Oxy- mitra. Lebermooſe, ihre Bluͤthen, Fruͤch— te und morphologiſche Bedeutung. Legirungen, chemiſche Verſuche über die Darſtellung mehrerer —. 57” v. Bonsdorff. Prokeſch von Oſte. Reichenbach. Blaſius. v. Öutbier, Roßmaͤßler. Buckland. Geyer. Diebel. Schweitzer. Batka. Biſchoff a. H. Dietrich. N. v. Eſenbeck. Wiebel. Schulz. Wendt. ihrer Biſchoff. Biſchoff. 906 Ort der Ver⸗ fammlung. Halle. Prag. Wien. Jena. Prag. Jena. Prag. Bonn. Jena. Prag. Jena. Prag. Heidelberg. Heidelberg. Wien. Stuttgard. Breslau. Hamburg. Heidelberg. Bonn. Jena. 907 Name des Ort der Ver Gegenſtand des Vortrages. | Verfaſſers. Den Gegenſtand des Vortrages. Leguminoſen. Lemna, Bemerkungen uͤber dieſe Gattung, beſonders in Bezug auf den Bau d. Frucht u. des Samens. Lemna arrhiza, Beſchreibung derſelben. Lepidosiren paradoxa (Cara- mourou ), deren Beſchreibung. Leucochloridum paradoxum, Eingeweidwurm aus den Fuͤhl⸗ hoͤrnern von Helix putris. Leuchten der Augen bey verſchie⸗ denen Thieren. Levistici radix, ihre Beſtand⸗ theile. Licht, chemiſche Wirkungen des durch rothe, violette und gruͤne Glas— glocken geleiteten Strahls auf jene Metalloxyde, welche durch den Sonnenſtrahl eine Veraͤnderung erleiden. Lichterſcheinung Polarlicht. Lichtgeſtalten im Auge, bey Fixirung deſſelben auf einen Licht punct. Lichtphaͤnomene an Sonne und Mond. Lichtpolariſatiens-Apparat, Vorzeigung eines geordneten, wo— mit Verſuche angeſtellt wurden. Lichtſtrahlen, farbige, ihre Ein⸗ wirkung auf Koͤrper, die gegen das Licht ſehr empfindlich ſind. Livrit vom Kupferberg. Limnza auricularia, ihre Fort- pflanzung durch 4 Generationen ohne alle Paarung. Linneanus Codex, von Richter herausgegeben, Wichtigkeit deſſelb. Linneiſche Litaney nach 24 Claſſen des Linneiſchen Pflanzen⸗ ſyſtems. Literatur (orientalifch = medicin. ). Lithion, Art es zu erkennen. Lithium, deſſen Ausſcheidung aus dem Lepidolith. Lithontriptor (civialiſcher). Lithopaͤdium ld. Heidelbergiſche). Lolium temulentum, feine be— dingte Schaͤdlichkeit. Luft (atmoſphaͤriſche), ihre Ad⸗ häfien im Allgemeinen, und an dem Waſſerdampfe insbeſondere. Luftreinigungs-Maſchine (neue). im Monde, Bentham. Herkel. Dumortier. Natterer. Carus. Haſſenſtein. Trommsdorff. Dulk. Gruithuiſen. Belt. Meyer. Dove. Batka. Singer. Oken. Reichenbach a. D Zuccarini. Seligmann. Johnſton. Joß. Textor. Naͤgele. Neſtler. Volz. Sabloukoff. Prag. Berlin. Bonn. Prag. Breslau. Jena. Bonn. Wien. Berlin. Wien. Muͤnchen. Jena. Wien. Breslau. Frankfurt. Prag. Prag. Stuttgard. Hamburg. Wien. Heidelberg. Heidelberg. Prag. Heidelberg. Jena. Luftroͤhre, 2 Faͤlle von ſponta⸗ ner Ausſtoßung in dieſelbe ge— drungener fremder Koͤrper, nach einem mehrjaͤhrigen Verweilen in derſelben. Luftſtroͤmungen, Erlaͤuterung der Theorie derſelben. Lumbriei. Lungenkrankheiten, in anat. pathol. Hinſicht. Lutra vulgaris, Metamorphoſe ihrer Schaͤdelknochen, und Aus⸗ tritt des Eyes aus dem Eyer— ſtocke der Hunde. Lymphe, deren ſichtbare Bewegung in den Saugadern des Schwan— zes der Froſchlarven. Lymphgefaͤßſyſtem, deſſen Ver: halten im Menſchen und Verbin— dung der Saugadern mit den Venen, außer den großen Saug⸗ aderſtaͤmmen. Lymphherzen, Beſchreibung der⸗ ſelben und einiger Mißbildungen. Heyfelder. Dove. Fitzinger. Lobſtein. Berthold. Weber. Muͤller. M. Macrobiotus, Mittheilung, daß man die Entſtehung deſſelben und aͤhnlicher Thiere in ſeiner Gewalt habe. Macrobiotus hufelandi, und 4 andere Species dieſer merkwuͤr⸗ digen Kruſterfamilie. Macrobiotus hufelandi, Be⸗ ſchreibung deſſelben. Macronychus tuberculatus, Abhandlung daruͤber. Macroscelides bozeti, Ab⸗ handlung über felbe. Mädchen, Nachricht von einem in Holland lebenden, welches feit 6 Jahren keine Nahrung zu ſich genommen. Maͤhren, Schaͤtze. Maͤuſeart (neue) und innere Or⸗ ganiſation verſchiedener Helmin⸗ then. Magendrüfe, ihr Bau, und Na⸗ tur des Verdauungsproceſſes. Magnetismus (thierifcher). Magnet. des electrifchen Stromes. Magnet. (ſchwaͤcherer) in einem Aggregate von Eiſen und Stahl. Purkinje. Schultze. Schultze. Contarini. Duvernoy. Kottgen. deſſen mineralogifhel Glocker. Mehlis. Purkinje. Reum. Oerſtedt. Baumgärtner, Name des Verfaſſers. 908 Ort der Ver⸗ ſammlung. Stuttgard. Berlin. Wien. Stuttgard. Heidelberg. Jena. Fohmann. Heidelberg. Breslau. Prag. Prag. Breslau. Stuttgard. Breslau. Bonn. Dresden. Hamburg. Prag. Dresden. Berlin. Breslau. 909 Gegenſtand des Vortrages. | Verſuſſers Fr Magnetismus (tellurifcher) und Einfluß der Bodenwaͤrme des Meeres auf denſelben. Magnet., Verfahren, die Inten⸗ fität deſſ. an verſchiedenen Mag⸗ neten leicht, ſchnell und ſicher zu beſtimmen. N Magnetismus (thierifcher ). Magnetismus (thieriſcher). Magnetnadeln, Secular-Aen⸗ derungen derſelben. Manganoxyde, Scheidung der— ſelben vom Kobaltoryde. Manganſaͤure, Art ſie zu erzeug. Manganſaͤure. Mania sine delirio. Mappe geognosticæ. Marienbads Heilquellen. Marienbads naturhiſtor. Dar— ſtellung. Marienbader Waſſer, Bemer— kungen daruͤber. Markſchwamm des Auges. Maſchine, wodurch man im Stande iſt, kleine Zeittheile und insbeſondere die Zeitſecunde in eine beliebige Anzahl kleinerer Theile abgetheilt zu wiſſen. Maſchine zum Obſtzerkleinern u. einer Obſtdoͤrre, Vortheile und Einrichtung derſelben. Maſchinen, landwirthſchafliche, und beſonders der Pflug. Mastodonsaurus salaman- droides. Maßſyſtem, Verſuch eines ſolchen. Materie und Urſtoff. Mathematik, neue Entdeckungen in ihrem Gebiete. Maulbeerbaum (vielftichlichter), Beobachtungen an ihm und zwey cultivierte Abarten deſſelben. Maulwurf, deſſen Bau und Le⸗ bensart. Mechanik der menſchlichen Geh: werkzeuge. Mechanik des menſchl. Ganges. Mechanismus, durch welchen das Thier des Nautilus das Auf- u. Abſteigen im Waſſer bewirkt. Meckelia somatotomus, Orga: nifation diefes neuen Ringwurms. Medicin, Princip derſelben. Medicin, Myſtification in derf, Medicin, Theorie und Praxis in derſelben. Munke. Kaſtner. Sachſe. Barries. Bogulawsky. Doͤbereiner u. Gmelin. Joß. Huͤnefeld. Groß. Bredsdorff. Frankl. Heidler. Krantz. Roſas. Aldini. Haͤrlin. Seidel. Jaͤger. Steinhaͤuſer. Jaszenitzky. Nowak. Carus und Schulz. Weber. Weber. Buckland. Leukart. Reuß. Jena. Stuttgard. Hamburg. Hamburg. Breslau. Stuttgard. Wien. Hamburg. Hamburg. Berlin. Prag. Prag. Berlin. Wien. Wien. Stuttgard. Prag. Prag. Halle. Bonn. Prag. Breslau. Jena. Bonn. Bonn. Heidelberg. Heidelberg. Biſchoff a. B. Hamburg. Gebel. Breslau. 910 — ——— ͤ —ZB3—̃ ꝓ ä ũevͤ . ñ ĩüi᷑̃ —é— Gegenſtand des Vortrages. Fa a Mediein, ihr gegenwaͤrtiger Stand: Groͤſer. Bonn. punct im Allgemeinen. Medicinal⸗Statiſtik (allge⸗] v. Froriep. Breslau. meine) Begruͤndung derſelben. Medicinalweſen in China. Haymann. Bonn. Medullar-Sarcom des Auges,“ Chelius. Heidelberg. merkwuͤrdiger Ausgang eines ſol— chen, nebſt Andeutungen uͤber die Natur dieſer Krankheit. Meduſe (neue). Rathke. Breslau. Meduſen, Verfahren bey Aufbe-] Schilling. Berlin. wahrung derſelben. Meere, Ungleichheit des Niveau Munke. Jena. zweyer mit einander verbundenen. Meerbaͤlle (Pile marine). Mikan. Prag. Meersforche, Rinde derſelben, Nardo. Stuttgard. ein kraͤftiges Adſtringens. eerſtroͤmungen im Allgemei- v. Humboldt. Breslau. nen, und Strom von kaltem Waſſer in der Suͤdſee. Meeresſtroͤmungen. Sieber. Prag. Meerſchweinchen, Entdeckung] Leukart. Stuttgard. eines aus 2 Stuͤcken beſtehenden kleinen Knochens im aͤußern Ohr deſſelben. Meerwurm, Beſchreibung und] Leukart. Heidelberg. Anatomie eines neuen, an Sici— lien gefundenen, Notospermus drepanensis. Mehlſchwefel von Oels. Reichenbach. Stuttgard. Melanoſen, beſond. bey Pferden. Prinz. Dresden. Membrana capsulo-pupillaris, Czermak. Prag. Anſpruchsrecht auf die Prioritaͤt der Entdeckung der fogenannten —. Membrana pupillaris. Roͤmer. Wien. Membran (durchſichtige Pſeudo-), Fr. Jaͤger. Wien. welche mit dem Pupillarrande ver⸗ wachſen war. onopoma und Monobranchus, Mayer. Bonn. Beſchreibung und Vorlegung von Exemplaren beyder. Mentha, verſchiedene Gattungen] Dierbach. Heidelberg. derſelben, beſonders von Mentha crispa. Meridianunterſchied, Me- Bogulawsky. Breslau. thode, mittelſt tragbarer Paſſage⸗ Inſtrumente, denſelben zwiſchen zwey Orten zu finden. Meſſing (gediegenes) aus Sibirien. Mansfeld. Dresden. Metalle, neues Verfahren zur] Fiſcher. Prag. Unterſuchung derſelben auf naſſem Wege. Metalle, Verhalten der atmoſphaͤ⸗ v. Bonsdorff. Stuttgard. riſchen Luft und des Waſſers beym Oxydieren derſelben. i Metalle, deren Oxydation. v. Bonsdorff. Bonn. 911 — — —— — — | Name des [Ort der Ver: Gegenſtand des Vortrages. Verfaſſers. ſammlung. Metallblaufäuren, ihre Na⸗ tur und ihre Salze. Metaphyſik. Metamorphoſe (chemiſche) der Bäume und Sträucher. Metamorphoſe (chem.) mehre⸗ rer Pflanzenkoͤrper in ſtoͤchiome⸗ triſcher Beziehung. Meteor (periodifches), welches vom 13. auf den 14. Novembr, 1836. ſichtbar geweſen. Meteoreiſen (problematiſches) von Magdeburg. Meteoreiſenſteine von Lenarto und Agram in Ungarn, deren chemiſche Zuſammenſetzung. Meteorologiſche Commiſſion, errichtet von der koͤn. daͤniſchen Geſellſchaft der Wiſſenſchaften, Nachrichten von ihr. Meteorſtein von Stannern, neue Analyſe deſſelben. Meteorſteine, Analyſe einiger ſolchen. Meteorſteine, deren Erzeugung durch Blitz. Meteorſteine und Feuerkugeln, ihre Bildung. Meteorſteine, die am 25. Sep⸗ tember 1833. in der Gegend von Blansko in Maͤhren gefallen. Meteorſteine und Eiſenmaſſen, das Problematiſche derſelben. Methylen-Mercapton. Metrorhagie, intereſſanter Fall davon. Microloa. Micrometer der Fernroͤhre, wa— rum ſelbe von der Sonnenhitze nicht angegriffen wuͤrden, wie dieſes bey Feuerſchwamm u. dgl. der Fall iſt, wenn fie von Unge⸗ faͤhr an denſelben Ort gebracht werden. Microfcop (aplanatifches) von neuer Conſtitution. Milben in kraͤtzartigen Hautkrank⸗ heiten beym Pferd, Schaf, der Gemſe und der Katze. Milben in den Tabakmagazinen. Milben, in der Kraͤtze wirklich vorgefunden. Milz, Verrichtung und Exſtirpation derſelben bey Thieren. Mineralien ( ſchleſiſche), Unter⸗ ſuchung d. Beſtandtheile v. einigen. Speer. Neuber. Runge. Doͤbereiner. Morſtadt. Schreiber. Holger. Oerſtedt. Holger. Holger. Fahrer. Hopf. Reichenbach a. Bl. Scherer. Gregory. Kilian. Biaſoletto. Littrow. Agaſſiz. Hering. Duvernoy. St.⸗Duͤrkheim und Breſchet. Schultz. Oswald. Wien. Hamburg. Hamburg. Wuͤrzburg. Prag. Wien. Heidelberg. Hamburg. Wien. Hamburg. Münden. Stuttgard. Stuttgard. Wien. Bonn. Bonn. Prag. Hamburg. Heidelberg. Stuttgard. Stuttgard. Stuttgard. Berlin. Prag. 912 . . a ⁵˙˙s2 . Gegenſtand des Vortrages. | Verfassers. Ba Mineralien, Beſchreibung meh⸗ Zipſer. rerer, welche in Ungarn vorkomm. Mineralien, neue Fundoͤrter der-“ Glocker. ſelben in Maͤhren und Schleſien. Mineralien (ſchleſiſche), meh-“ Zellner. Analyſen davon. Mineralogie und Geognoſie, Glocker. Grundſaͤtze der Claſſification derſ. Mineralquellen von Baden. Loͤwig. Mineralquellen, ihr Gehalt an Brandes. Kohlenſaͤure u. Kohlenſaͤurebildung. Mineralſpecies (zwey neue). Heller. Mineralwaͤſſer (natürliche), ihre Struve. Entſtehung. Mine ralwaͤſſer, eigenthuͤmliche v. Vering. Heilkraft verſchiedener von ihnen. Mineralwaſſer bey Niedernau, Schuͤbler. Analyſe deſſelben. Mineralwaſſerkarte von Wuͤr⸗[ Siegwart. tenberg ſammt Abhandlung. Mißbildungen des Gehirns und Otto. Kopfes, und Anatomie des ge- nus Pseudopus. Mißgeburt (merkwuͤrdige menſch- Carus, Meyer liche), nebſt Bemerkungen uͤber das ſogen. Verſehen der Schwan: gern u. Aufzählung mehrerer Fälle. und Froriep. Mißgeburten von Huͤhnern; Er- Valentin. gebniffe feiner Verſuche zur kuͤnſt— lichen Erzeugung ſolcher. Mittelfleiſch, Verhütung des] Ritgen. Einriſſes bey der Geburt. Moleculen (Brownſche). Schultze. Mollusken. Gray. Mollusken, Art der Einfaugung Jakobſon. bey denſelben. Monaden, an verweſenden Spo-⸗ Schultz. ren von Fucus vesieulosus be- obachtet. Mond, Andeutungen Über den! Maͤdler. Naturbau deſſelben mit Bezug auf die Mondkarte von Beer u. Maͤdler. | Mond, fein Einfluß auf die Wir-| Maͤdler. terung. Mond, ditto. | Eifenlohr. Mondkarte Lohrmanns. Maͤdler. Mondoberflaͤche. Kunopſky⸗ Monocotyledonen, Arbeiten] Duvernoy. des Referenten, die Keimung der⸗ ſelben betreffend. Monftrofitäten, Darftellung| „ Gurlt. von dem innern Bau derſelben beim Rinde und Hunde. Moſchus, Nutzen deſſelben für) Fiſcher. das Thier ſelbſt. Moſchusbeutel, Erklärung derf. Jobſt. Breslau. Wien. Breslau. Breslau. Prag. Jena. Prag. Stuttgard. Dresden. Breslau. Stuttgard. Hamburg. Bonn, Breslau, Stuttgard. Hamburg. Stuttgard. Hamburg. Breslau. Jena. Jena. Stuttgard. Prag. Berlin. Stuttgard. Berlin. Hamburg. Heidelberg. 913 Gegenſtand des Vortrages. FR Ort der Ver⸗ ſammlung. Muͤckenſehen, in diagnoſtiſcher Benni. Breslau, und atiologiſcher Beziehung. Muͤhlen, Verbeſſerung derſelben in Wuͤrtemberg. Multiplicatoren (electromag— netiſche), Methode, wie mittelſt derſelben die Leitungsfaͤhigkeit der Metalle fuͤr Electricitaͤt durch Zahlen ausgedruͤckt werden koͤnne. Multiplicator, Vorlegung und Beſchreibung eines verbeſſerten. Multiplicator, Vorlegung und Erklaͤrung eines vom Referenten geordneten. Muscicapa collaris, Verwechs⸗ lung ihrer Benennung. Muskeln (Eleine), welche an allen Gelenken, befonders haufig und ſtark am Knie- und Sprungge⸗ lenke vorkommen, und fuͤr die Spannung der Synovialcapſeln beſtimmt ſind. Muskelbau, Analogien in dem⸗ ſelben bey den hoͤheren Thieren und uͤber einen ſonderbaren In⸗ ſtinct des männlichen Bufo ob- stetricans. Muskelkraft, ihre Geſetze mit Verſuchen an Froͤſchen. Mutter und Frucht, Ergebniſſe von Unterſuchungen über die Ver— bindung zwiſchen beyden. Myriapoden, neue Ordnung derſ. Mytuliten, in einigen thieri⸗ ſchen vom Grafen Sternberg be— obachteten Gebilden, die er in Schleſiens und Boͤhmens Stein: kohle fand. N. Nabelbeutel, vom Referenten am maͤnnlichen Schweine entdeckt. Nachgeburt, Einſackung und Einſperrung derſelben. Nachgrabungen bey Hohenſtein in Sachſen, geognoſtiſcher Bericht daruͤber. Nadelfiſche (männliche), ſon⸗ derbares Brutorgan unter dem Schwanze derſelben. Naͤgel und Haare, anatomiſche Notizen uͤber deren Bildung. Nagethierreſte, deren Vorkom⸗ men in der Hoͤhle von Gailenreuth. Najas, das genus. Iſis 1838. Heft 12. v. Felsach. Plieninger. Jena. Schweigger. Halle. Neeff a. Straßburg. Neeff a. Straßburg. Heckel. Berres. Agaſſiz. Schwann. Weber. Brandt. Otto. Hering. Rieke. Cotta. Retzius. Lauth. Wagner. Horkel. Stuttgard. Jena. Wien. Prag. Breslau, Jena. Bonn. Jena. Stuttgard. Stuttgard. Stuttgard. ö Jena. | Breslau. Heidelberg. Heidelberg. Hamburg. Gegenſtand des Vortrages. Naphthalin und deſſen Berei- Reichenbach tungsart. a. Bl. Naſenbildung kekuͤnſtliche), ge— Reiner. lungener Fall einer ſolchen. 0 Naſenknorpel (zwey entdeckte). Huſchke. National-Pharmacopoe: Er- Harleß. richtung einer allgem. deutſchen. Natron (ktieſelſaures), eine neue Fritſche. Verbindung. Na tur (organifche), Gemaͤlde derſ. Wilbrand. Natur- und Heilwiſſenſchaftſ v. Meyer. in der Wallachey. Natur = Eintheilungen des Butte. Menſchenlebens, Anſichten dar— uͤber. de Naturelle systemati-] Duvernoy. que histoire, Fragments anatomico-physiologieques sur le genre Muscaraigne. Naturforſcherverſammlun-⸗J Gf. Palffy. gen, Nutzen derſelben. Naturf., bedrohte Erhaltung derſ.] v. Jacquin. Naturgenuß und wiſſenſchaftliche] v. Humboldt. Entwickelung der Weltgeſetze, Verſchiedenheit derſelben. Naturgeſchichte, Werth des] Berthold. kuͤnſtl. und natuͤrl. Syſtems derſ. Naturg., Populariſierung derſelben Lumnitzer. mittelft feiner bildlichen Darſtel— lung des Linneiſchen Syſtems. Naturg., Entwickelung und heu- Reichenbach. tiger Standpunct derſelben. Naturg., Gebrauch derſelben zur] Roͤſchlaub. Begruͤndung einer wahren medi⸗ ciniſchen clinijatriſchen Theorie. Naturhiſtoriſch- medicinifches] Formey. Werk (ein großes), uͤber deſſen Bearbeitung. Naturkenntniſſe, Bemerfun: Schweigger. gen über den Verein zur Verbrei⸗ tung derſelben. Naturkunde, deren Einfluß auf die Fortſchritte der Kunſt. Naturkunde, deren Einfluß auf die ſittliche Veredlung d. Menſchen. Naturphiloſophie, Einfluß der⸗ ſelben auf die Naturwiſſenſchaften. Naturſtudium, Einfluß, den eine Richtung der modernen Kite ratur, die Landſchaftsmalerei und den Anbau exotiſcher Gewaͤchſe auf die Belebung deſſelben aus⸗ geuͤbt haben. Naturwiſſenſchaften, welches ſind die Anforderungen an eine kuͤnftige Bearbeitung derſelben? v. Froriep. Wilbrand. v. Schiel. v. Humboldt. Carus. 58 Name des IVerfaſſers. 914 Ort der Ver⸗ ſammlung. Wien. Muͤnchen. Jena, Stuttgard. Bonn. Leipzig. Bonn. Heidelberg. Stuttgard. Wien. Wien. Jena. Frankfurt. Prag. Prag. Muͤnchen. Leipzig. Frankfurt. Bonn. Bonn. Breslau. Breslau. Leipzig. 915 eu 916 Name des Ort der Ver⸗ N Gegenſtand des Vortrages. Verfaſſers. ſammlung. Gegenſtand des Vortrages. | 8 ae Man» Naturwiſſenſchaft und Arz-] Simon. Hamburg. Nieren, Krankheiten derſelben. Sachs. Jena neikunde, ihre Wuͤrde. Nierenknaͤule, ihre Entwicke⸗ Czermak. Prag. Naturwiſſenſchaft und Phi: Hock. Breslau. lung und phyſiologiſche Bedeutung. loſophie (empiriſche), Graͤnzen Nobiliſche Figuren, denfelben| Kaſtner. Stuttgard. derſelben. aͤhnliche Erſcheinungen. Naturwiſſenſchaftliche Ge-] Carus. Leipzig. Noma genitalium. Heine. Prag. genſtaͤnde, deren Darſtellung Nomenclatur, Berichtigung der-“ v. Martius. Stuttgard. in kuͤnſtleriſcher Hinſicht. ſelben in den botaniſchen Gaͤrten. Naturwiſſenſchaftliche Reiſeſ Natterer. Wien. in Braſilien, des Joh. Natterer O. Ueberblick derſelben. Mit Be- v. Froriep. Wien. merkungen uͤber Poͤpigs Reiſe. Obſtarten, Wuͤrtembergs vorzuͤg] Mann. Stuttgard. Naturwiſſenſchaftliche Reife] Feruſſac. Heidelberg. lichſte. in Suͤdamerica von d' Orbigny, Obſtbaͤume, Verfahren, wodurch! Reum. Jena. Bericht uͤber dieſelbe. ſelbe bald bluͤhen und Fruͤchte Naturwiſſenſchaft, Vorfhlag| Stintzing. Hamburg. tragen. einer neuen Schriftſtellerei in derſ. Obſtbildung, Beförderung der- Reum. Stuttgard. Naturwiſſenſchaften, die Be⸗ Dollinger. München. ſelben an Zwerg- und Pyrami— ziehungen derſelben zu den geſell⸗ denbaͤumen, durch mehrjähriges ſchaftlichen Verhaͤltniſſen. ſtarkes Einſchneiden der Zweige. . Naturwiſſenſchaften u. Me- Tiedemann. Heidelberg. Octae der, neue lichtvolle Berech⸗ Rau. Wuͤrzburg. diein, Anſichten von der Ber nungsweiſe deſſelben. handlungsart derſelben. Oculare (practiſches) des Dr.] Littrow. Breslau. Naturwiſſenſchaften, Der: Reum. Jena. Kitſchiners bey Fernroͤhren. haͤltniß derſelben zu der Land⸗ Odenwald, Ueberſicht der Ergeb-“ Klipſtein.“ | Heidelberg. wirthſchaft, Forſtwiſſenſchaft und niſſe einer geognoſtiſchen Erfor— zum Gartenbau. ſchung deſſelben. Nelumbium speciosum. Bar. v. Huͤgel. Prag. Oelbereitung, Anfrage über die Schaaff. Heidelberg. Nerve (ſympathiſcher), Kopftheil Arnold. Heidelberg. Wichtigkeit derſelben aus Delfä- deſſelben am Menſchen. mereien vermittelſt der Anwendung Nerven, Regeneration derfelben. | Tiedemann. Hamburg. heißer Waſſerdaͤmpfe. Nerven, Einfluß derſelden auf die Baumgärtner Heidelberg. Oele (fette), ihre Heilkraft bey v. Seckendorff] Heidelberg. Bewegung des Blutes. Hautausſchlaͤgen. ; Nerven, die Empfindung und Be-] Roberton. Bonn. Oestus Equi, Lebensweiſe und] Schroͤtter. Heidelberg. wegungsleitung in denſelben. Organiſation ſeiner Larve. Nerv., deren Bildungsverhaͤltniſſe Berres. Prag. Ohr, Abhandlung uͤber daſſelbe. Breſchet. Stuttgard. Nervencylinder (elementare), Purkinje. Prag. Okenit, ein neues Mineral. v. Kobell. Berlin. ſcheinbare canaliculöfe Beſchaffen⸗ Oleum Tiglii Crotonis. Froſt. Stuttgard. heit derſelben. Opal, die Gruben deſſelben bey] Zeuſchner. Prag. Nervenfieber zu Wechſelburg“ Groh. Dresden. Czerwenitza. im Jahre 1825. Opalin-Allophan Luntheilba-] Schrötter. Prag. Nervenhaut im Auge, Ent- Schneider. Muͤnchen. rer), Beſchreibung dieſes neuen zuͤndung derſelben. Minerals. Nervenſyſtem, deſſen Beſtim-] Hensler. Muͤnchen. Optiſche Glaͤſer (neue) aus der Marx Stuttgard. mung. Fabrik des Th. Taguet aus So⸗ Netzhaut und das Soͤmmering⸗ Berres. Wien. lothurn, und über die Brauch⸗ ſche Loch im Auge. barkeit des Creoſots zu Objectiven. ; Nickel (reiner), Verſuche über die| Geitner. Dresden. Optometer, ein neues Inſtru-] Stampfer. Wien. Darſtellung eines ſolchen. ment, das die Brennweite der fuͤr Nicotiana rustica, Beobachtung Jaͤger. Prag. jedes Auge noͤthigen Brillen un⸗ an derſelben. mittelbar angeben ſoll. Niere (menſchliche), microſcopiſche Berres. Prag. Orangenbluͤthenwaſſer, Ab— Joß. Prag. Bauart derſelben. handlung über daſſelbe. Nieren, ihre Textur. Huſchke. Minden. Orchideen (öfterreichifhe ). Meyerhofer. Wien. Nie renknaͤulchen, Reſultate ſei⸗ Czermak. Bonn. Wolfart. Berlin. ner Unterſuchungen uͤber dieſelben. Organe (menſchliche), fremde Er⸗ zeugniſſe in denſelben. 917 918 felbe. zu erzeugen. Gegenſtand des Vortrages. 1 a Gegenſtand des Vortrages. 17 A Organiſche Geſtalten, Auf⸗ Ritgen. Münden. Pendel-Tarirwage, Beſchrei⸗ Lang. Prag. einanderfolge des erſten Auftre— . bung einer folchen. tens derfelben. Percuſſionsgewehre, neue Bauerſachs. Jena. Organiſche Körper, Darſtel-“ Ehrmann. Prag. Einrichtung derſelben. lung der Beſtandtheile und der f Petrefacten (einige der ſchoͤnſten)] Reichenbach. Jena. ſyſtematiſchen Eintheilung derſ. des Dresdner Muſeums. . Organismen (thierifche), Ueber-] v. Meyer. Heidelberg. Peſt. Heine. Prag. reſte derſelben. f Peſt, polizeyliche Maßregeln dabey, Roͤſer. Bonn. Organismus, Begriff deſſelben, Lindner. Stuttgard. und die Peſtſpitaͤler in Conſtan⸗ allgemeinherrſchend in den drey tinopel. Naturreichen. Pfeffer, roher als ſchaͤdl. Mittel. Wendt. Berlin. Organismus (thieriſcher), Ver: Heller. Prag. Pferde, Wuͤrmer in den Augen derſ. Gurlt. Hamburg. aͤnderungen und Proceſſe darinn. 5 Pflanzen, Einwirkung der Blau- Goͤppert. München, Degnnifationsverhältniffe Tode. Bonn. ſaͤure und anderer Subſtanzen auf bey polygaſtriſchen Infuſorien und ? diefelben. Raͤderthieren. Pflanzen, Beſtaͤubung derſelben. Henſchel. Berlin. Ornithologie, die vom Refe-] Landbuck. Stuttgard. Pflanzen, Methode Huͤnefelds, Goͤppert. Wien. renten bearbeitete. ſelbe durch Semen lycopodii zu Ornitholithen, Spuren derſel-] v. Froriep. Jena. trocknen. ben, welche neuerdings in Ame— Pflanzen (ſchwediſche), Verzeich- Wahlberg. Berlin. rica gefunden worden. . niß derſelben. ; Orthopaͤdiſches Inſtitut zu Heine. Stuttgard. Pflanzen, Licht- und Waͤrme⸗ Treviranus. Berlin. Cannſtadt, Leiſtung. dieſ. Anſtalt. erſcheinung bey denſelben. Ortsnamen, deren Entſtehung. Pfaff. Stuttgard. Pflanzen, ihre Arzneykraͤfte, ver-] Dierbach. Heidelberg. Orycteropus capensis, v. Lichtenſtein. Prag. glichen mit ihrer Structur. „ , Oryetographie du gouver-| Fiſcher. Hamburg. Pflanzen, Methode des Referen- Hoppe. München. nement de Moscau. ten, fie einzulegen. Otiorhynchus picipes, der die] Maͤrkel. Jena. Pflanzen, deren Spiralgefaͤße u.“ Reum. Dresden. Weinſtockknospen auffreſſende. Droſſeln. Ovarien, Krankheiten derſelben Buſch. Jena. Pflanzen, Nothwendigkeit der] Reichenbach. Prag. und ihre Behandlung. Beobachtung der geographiſchen O vula, deren Entſtehung. Link. Berlin. Verbreitung derſelben. Pflanzen, geographiſche Verbrei- Welwitſch. Prag. P. tung derſelben. Pflanzen (foffile), deren Zuſtand] Goͤppert. Jena. Palæosaurus Sternbergii. Fitzinger. Prag. und Verſteinerungen. Pallad mit Igediegenem Gold in Weiß. Jena. Pflanzen, Befruchtung derſelben. Gaͤrtner. Bonn. der Gegend von Tilgerode. Pflanzen, verſchiedene Formen] Schulz. Breslau. Palladium (gediegenes), welches! Berzelius. Hamburg. und Entwickelungsſtufen der Re am Harze gefunden wurde. bensgefaͤße derſelben. Paludina vivipara, Mittheilung“ Carus. Frankfurt. Pflanzen, Kreislauf derſelben. Czermak. Wien. der Beobachtung uͤber das Drehen Pflanzen, neue Methode fie zu] Huͤnefeld. Breslau. des Embryos im Ey derſelben. trocknen. Parallelen-Theorie, Beytrag] Doppler. Prag. Pflanzen, zweckmaͤßigſte Art ſie Hoppe. Muͤnchen. zu derſelben. zu trocknen. Paraſiten, Analyſe derſelben. Unger. Prag. Pflanzen, deren Samenthiere. Unger. Wien. Paraſiten, deren Verbindung mit] Treviranus. Bonn. Pflanzen (paraſitiſche), ihr Ein⸗ Unger. Wien. den von ihnen bewohnten Pflanzen. wurzeln auf der Mutterpflanze. Paris, Keimen derſelben. Ratzeburg. Berlin. Pflanzen, ihre Temperaturver-⸗ Schuͤbler.] Heidelberg. Paſſatwinde, deren Entſtehung. Dove. Jena. aͤnderungen. Pathologie, gegenwaͤrtiger Stand! Harleß. Prag. Pflanzen (ſchwer zu vermehrende), Ohlendorff. | Hamburg. derſelben. Methode, ſie aus Setzlingen zu Pelikan, deſſen Zunge und Kinn⸗Duvernoy. Stuttgard. ziehen. ladenſack. Pflanzen (hybride), Reſultat von] Gärtner. Stuttgard. Pelorien, Beobachtungen über] Ratzeburg. Berlin. des Referenten Verſuchen ſolche 919 920 SoSe ——— — — — — — , Name des [Ort der Ver: Name des 5 5 Gegenſtand des Vortrages. | Verfassers. | an gg. Gegenſtand des Vortrages. | Verfaſſers. Be Hauptgrundſaͤtze und deren An: wendung auf dem Land- und Gartenbau. neueren Reſultaten auf den Schul⸗ betrieb der medic. Wiſſenſchaften angewandt. Pflanzen und Thiere, Unter) Schul. |. München. Pflanzenwelt, Zahlenverhältniß,] Waitz. Pra ſchied zwiſchen ihnen. welches in derſ. deutlich zu ſehen iſt. 1 Pflanzenab drücke, Erlaͤuterun Germar. Berlin. Pflug (Gangre'ſcher). Rieke. Stuttgard gen üb. jene der Steinkohlenformat. Pfortader, ihre Verbindung mit! Weber. e e Pflanzenabdruͤcke aus der Ge⸗ Cotta. Jena. ai der untern Hohlader. i gend von Freyberg. harmaceutiſcher Verein A Pflanzen austauſchanſtält, Opiz. Prag. Bericht uͤber die zehnjaͤhrige Stif⸗ Brandes Hamburg. Zweck der von Opiz gegruͤndeten. tungsfeier deſſelben. Pflanzenauswüchſe durch In-] Hammerſchm. Wien. Pharmacie, druͤckende Verhaͤlt Vogel. Bonn ſecten veranlaßt. - niſſe, welche gegenwärtig auf der⸗ a Pflanze nauswuͤchſe, merkwuͤr⸗ Eſtreicher. Wien. ſelben haften. dige im Weichſelthale. Pharmacie, deren Zuſtand im Reichard. Bonn Pflanzeney, Entwickelung der] Fritſche. Bonn. Allgemeinen. a Integumente deſſelben vor der Pharmacopoe, Ausarbeitung u. Geiger, Bonn Befruchtung. 9 oe derſelben. a flanzenfamilien (verwandte), Runge. Berlin. armacopoe (eine allgemeine N : deren Characteriſierung durch eis N 3 925 ) 9 Harleß Stuttgard. enthuͤmliche Stoffe. armacopoe (allgem. deutſche ; Fein P f. anzenfamilien (natürliche) Wilbrand. Stuttgard. National-), deren 8 e Jena. in ihren gegenſeitigen Stellungen, mit Beziehung auf die Stutt⸗ Verzweigungen und Gruppirungen garder Verhandlungen. zu einem natuͤrl. Pflanzenſyſteme. Pharmacopoe (allgem. deutſche] Harleß. Wien Pflanzenformen, Einheit derf.) Agardh. Hamburg. National-), Vorſchlag einer Ver- Pflanzengattung (neue), Be⸗ Zawadszky. Wien. einigung zur Herausgabe einer „ſchreibung einer ſolchen, die der ſolchen. Referent Herbichia nennt. Pharmacognoſtiſche Erfah⸗Batka. Hamburg Pflanzenkrankheiten. Staudinger. Hamburg. rungen über die Verfaͤlſchung eis 5 Pflanzenleben, verſchiedenartige Goͤppert. Berlin. niger Rinden. 5 Einwirkung vieler Subſtanzen auf Phlegmasia alba dolens, Be Wendt. Jena daſſelbe. handlung derſelben. 5 Pflanzenreiche, natuͤrliche Ver⸗ Reichenbach. Jena. Phosphor, deſſen Verbrennen. Bache. Hambur wandſchaften in ſelben und Ent⸗ Phosphore, neu beobachtete Er— Oſann. Seiekber wickelung der Pflanze überhaupt ſcheinungen beym Leuchten ders 9. als Baſis fuͤr die Claſſification 9 ſelben mit ihrem eigenen Lichte. 2 des Gewaͤchsreiches. hyſik, mathematiſche Wahrheit! O Y Pflanzenfäuren, neues Rea-] Runge. Heidelberg. 9 in derſelben. 6 in A 5 gens fuͤr ſelbe. hyſik, einige Gegenſtaͤnde ber- N 5 Pflanzenſammlungen. Bentham. Prag. ſelben, welche A e Sin⸗ Kufen Wünbung. Pflanzenſyſtem (natürliches u.] Reichenbach. Dresden. 1 nesempfindungen haben. philoſophiſches). hyſik für Artilleriſten, Notizen : NP 5 nzenſyſtem (natürliches) des Oken. Würzburg. aus dem Gebiete derfelben. 115 eg, eferenten. Phyſik, deren Urgeſchichte, mit Schwei Pflanzentheile (blättrige) ihre] Treviranus. Dresden. ſpecieller Beziehung ie den Kreis Fan Prag. waͤſſerigen und luftigen Ausſchei— des Oſimanthias. dungen. Phyſikaliſche Entdeckungen Bi ipzi Pflanzen- Verſteinerungenſ Berger. Stuttgard. (neue), beſonders Schalverſuche Gilbert. Leipzig. des Keupers. 1 4 nnd Echo. flanzenverſteinerungen. Jaͤger. uͤnchen. Phyſiologie, Verhaͤltniß derſel⸗ P ne 3 5 v 225 „deren Bildung] Goͤppert. Prag. ben zur geſammten a ee ur auf naſſem Wege. Phyſiologie, was iſt ſie? und i 8 Muͤ Pflanzenverſt. des großherzogl. | Braun. Stuttgart. wie iſt fie zu n Wilbrand Muͤnchen Cabinets in Karlsruhe. Phyſiologie und höhere anatom.] Lenhoſſek. Prag. Pflanzenwachsthum, deſſen Nowak. Prag. Unterſuchungen daraus nach den 921 — — u. Gegenſtand des Vortrages. Seren. Phytochemie, des Referenten] Doͤbereiner. neueſte Entdeckungen und Unter: ſuchungen in derſelben. Pigmente, neue Anſichten der] Neumann. Miſchungsverhaͤltniſſe von den⸗ ſelben organiſchen Urſprungs und deren Abhängigkeit von Kohlen: ſtoffoxyden. Pikamar, eine neue in den em- Reichenbach pyreumatiſchen Fluͤſſigkeiten neu a. Bl. entdeckte Subſtanz. Pilze (giftige) und Einwirkung des] Aſcherſon. Bodens, Climas auf deren Natur. Pilze (neue), Gliederung des na— Corda⸗ tuͤrlichen Syſtems derſelben. . Pinus maritima, Rinde derſelben. Nardo. Pittakal, Darſtellung und Rei-] Reichenbach nigung der vom Ref. neuerlich ent— a. Bl. deckten blauen Farben⸗Subſtanz. Placenta, Beobachtungen uͤber Breſchet. dieſelbe an 3 Affen vom Senegal. Placenta prævia, was iſt vom Wegeler. Tampon bey derf. zu halten? Placentatio parietalis. Reichenbach. Plantagineen. Leydolt. Plantarum novarum pugillus Lehmann. secundus. 5 Platin, deſſen Ausbringen in v. Sobolewski Rußland. Platinerze im Ural und die darin | Berzelius. vorkommenden Metalle. 1 Platin verbindungen (mehrere] Döbereiner. neue). Pieuronectes, Stellung der“ Schleep. Augen bey demſelben. Plexus choroideus, koͤrniger Ue-] Purkinje. berzug, welcher dieſelbe an allen Hirahoͤhlen beym Menſchen und wohl bey allen Claſſen der Ruͤck— grathsthiere umgibt. Plinius, Herausgabe des mine | Glocker. raliſchen Theils deſſelben. Plinius, Anregung zu einer neuen Jaͤger Ausgabe deſſelben durch Profeſſor Fee in Straßburg. Plinius, Vorſchlag eine neue] Thierſch. Ausgabe deſſelben zu veranſtalten. Plumatella cristata, Beobach- Cretzſchmar. tungen uͤber den Kreislauf in den Fangarmen derſelben. Pneumothorax, ein Fall, wo Textor. die Paracenteſe der Bruſt mit Erfolg gemacht wurde. Pockenepidemie b. Vaccinierten.] Tritſchler. Polypodiaceæ, die bisher an- Braun. genommenen genera derſelben. Iſis 1838. Heft 12. } Ort der Vers ſammlung. Wuͤrzburg. Prag. Breslau. Berlin. Prag. Breslau. Breslau. Stuttgard. Bonn. Prag. Prag. Hamburg. Stuttgard. Berlin. Jena. Hamburg. Prag. Dresden. Stuttgard. Bonn. Muͤnchen. Heidelberg. Muͤnchen. Heidelberg. 922 Gegenſtand des Vortrages. | Ben, 113 Porphyr, eine eigenthuͤmliche Bil: dung deff. und ein jugendl. Truͤm⸗ mergeſtein mit Barytſchnuͤren. Praͤparate, welche auf der Graͤnze organiſcher und unorganiſcher Ver⸗ bindungen ſtehn. Prag, Erklärung zu des Ref. ges ognoſtiſcher Charte der Umgebun⸗ gen von —. Prag und Dresden, Ungewiß⸗ heit, welche noch in Anſehung der Meereshoͤhen zwiſchen beyden Statt findet. Prager Waͤſſer, chemiſche Un⸗ terſuchung derſelben. Praͤparate (chemiſche), die von Robiquet, Boyeau und Pelletier mitgetheilt worden waren. Primordial-Nieren, Bemer⸗ kungen zn der aufgeſtellten Theo— rie deſſelben. Braun. Preininger. Sommer. Pleiſchl. Jakobſon. Proceß lelectro-magnet.), Bemerk. Oerſtedt. zu der aufgeſtellten Theorie deſſelb. rocessus ciliaris, eine zwi-] v. Ammon. ſchen demſelben und dem Linſen— capſelrande beſtehende Verbindung. Producte (literariſche) der deut⸗ Oken. ſchen naturforſchenden Geſellſchaf— ten, Vereinigung derſelben zu einem einzigen Werke. Prolapsus vesicæ urinariæ, ein merkwuͤrdiger Fall davon. Prophylactiſche Maßregeln der bayer. Regierung gegen die Cho— lera und deren gluͤcklicher Erfolg. v. Froriep. Schneider. Proſopalgie und guͤnſtiger Erfolg Sachs. der Aucpunctur in derſelben. Proteus sanguineus, beſondere Schreiber. Abweichungen in der Bildung der Kiemen und Augen deſſelben. Proteus anguineus, Reproduc-| Czermak. tion der Kiemen und des Schwan- zes bey demſelben. Pſychologie als Naturwiſſenſch. Burdach. Pſychrometer, das vom Refe-] Auguſt. renten erfundene. Pterodactylus (foſſiler). Oken. Pterodactylus (neuer), Goldfuß. Pterygien, Inſtrument zur Ope- Seiler. ration derſelben. Pubertaͤt. Joͤrg. Puls, ein Kranker, der 2 Wochen Kohen. ohne denſelben lebte. Pulſation (nie gehörte doppelte) d' Outrepont. eines Kindes bey der an Gebaͤren⸗ den vorgenommenen Auscultation. 58 * Mitſcherlich. v. Berzelius. Heidelberg. Jena. Prag. Prag. Prag. Bonn. Hamburg. Berlin. Berlin, Frankfurt. Stuttgard. Prag. Wien. Wien. Wien. Berlin. Berlin. Hamburg. Heidelberg. Dresden. Berlin. Prag. Wuͤrzburg 923 Name des Gegenſtand des Vortrages. Verfaſſers Punetum cœcum im Auge, jetzi⸗ ger Standpunct der Entſcheidung der Frage daruͤber. v. Littrow. Pupille, kuͤnſtliche Bildung der- Wutzer. ſelben in der Selerotica. Pustula maligna. Schwabe. Pyrops, Vorkommen deſſelben in Reuß. Böhmen. O. Quadrate (Eeinfte), Betrach- Nürnberger. tungen uͤber die Methode derſelben. Quallen, deren Aufbewahrung in Huͤnefeld. gleichen Theilen Alkohol u. Waſſer. Queckſilber, deſſen Bewegung, Runge. die durch gewiſſe Metallberuͤhrun⸗ gen hervorgebracht wird. Queckſilber-Gaſometer, Er⸗ Zennek. klaͤrung deſſelben. Queckſilberoryd, deſſen Vor- Wackenroder. zuͤglichkeit als Reagens fuͤr meh— rere Saͤuren. Queckſilberpraͤparate, Dar- Popp. ſtellung derſelben im Großen. Queckſilberſublimat, Zerfeg:| Winkler. ung deſſ. durch Brunnenwaſſer. R. | Ragenverſchiedenheit des chi⸗ Renner. neſiſchen und des gewoͤhnlichen Schweines. | Raps, Verfahren beym Verpflan⸗ zen deſſelben mit Bemerkungen über die Knollen an den Wurzeln. Raubvoͤgel (maͤnnl.), Betragen derf. gegen das bruͤtende Weib⸗ chen und ihre Jungen. Reben, das Propfen derſelben. Rebenſorten, richtige Wahl der⸗ ſelben zur Verbeſſerung der Wein⸗ production. Rebſchulen, beſchraͤnkter Nutzen derſelben und Verſuche in der Claſſification und Benennung der Traubenſorten. Reflex (geiſtiger), die bey den ein⸗ zelnen Individuen ſtattfindende Verſchiedenheit deſſelben bey aͤu⸗ ßern Eindruͤcken auf die Organe des Geſichts und Gehoͤrs. Reflerionsgoniometer, Be: merfungen Über das vom Me: chanikus Butzengeiger in Tuͤbin⸗ gen ausgeführte —. Regenbogenhaut, deren gaͤnz⸗ licher Mangel. Reum und Cruſius. Brehm. Nicolai. Gmelin. Behr. | Haͤrlin, Gock. Bufjanowicz. Bufano vicz. Ort der Ver⸗ ſammlung. — — ———— — —e— — Bonn. Bonn. Jena. Prag. Dresden. Berlin. Hamburg. Stuttgard. Jena. Prag. Heidelberg. Jena. Jena. Jena. Stuttgard. Stuttgard. Prag. Heidelberg. Heidelberg. Berlin. 924 — ————— ́——— Name des [Ort der Ver⸗ Verfaſſers. | ſammlung. Gegenſtand des Vortrages. R 8 155 menge in verſchiedenen Frankenheim. Breslau. oͤhen. Reiſeverein, naturhiſtor. Zweck] Hochſtetter. Stuttgard. und Leiſtungen deſſelben. Repetitionskreiſe, Schwierige | Littrow. Breslau. keit u. Unſicherh. ihres Gebrauches. Reptilien (foſſile) und Saͤuge⸗ Jaͤger. Muͤnchen. thiere, Ueberreſte derſelben, welche in Wuͤrtemberg gefunden worden. 10 Reptilien (foffile)in Würtemberg. | Schuͤbler. Berlin. Reſection der Gelenke im Allgem. Jaͤger. Bonn. Resina elastica, zur Bereitung Ackermann. Breslau. eines ſehr guten Kittes zur Ver: klebung anat. und zoolog. Glaͤſer. Reſpiration. Wilbrand. Dresden. Reſpirationsmuskeln. Renner. Jena. Rhinoceros unicornis, Aus- Lumnitzer. Prag. meſſung deſſelben. Rhizobotry a, Beſchreibung die- Tauſcher. Prag. ſer neuen Pflanzengattung. Rhizomorpha subterranea. N. v. Eſenbeck. Bonn. Rhodizonſaͤure, vom Ref. ent Heller. Prag. deckte, als Beſtandtheil des Blutes. Rhodizonſ., vom Ref. entdeckte, Heller. Prag. im Allgemeinen, ihre Bildung u. Darſtellung, ihre chemiſche Zu— ſammenſetzung, ihre Eigenſchaf— ten und Salze. u. Rhynchoten, einige neue Gattun— Fieber. Prag. gen derſelben. Rieſenhanf (gezogener), Cultur Ochſenbauer. Prag. gefchichte deſſelben auf der Herr » ſchaft Zittolib. Rinden, Beſchreibung u. Samm⸗ Batka. Prag. lung einiger ſolcher. Rindvieh- und Hausthierragen Weckherlin. Stuttgard. auf den Privatguͤtern des Koͤnigs v. Wuͤrtemberg. Beſchreibung derf. Ringelnatter, ſympath. Nerve Schulze. Hamburg. derſelben. Robben, Bemerkungen über ihr Hornfchuh. Berlin, Vorkommen an der pommerſchen Kuͤſte. Robben, ihr Vorkommen im Ca- v. Humboldt. Breslau. ſpiſchen, Aral-, Baikal- und 3 Baltaſch-See. Vorkommen von Delphinen an den uͤberſchwemm— ten Uferwaldungen des Orinoko. Rochen und Hayen, eigenthüms Treviranus. Bonn. liche Sinnesorgane derſelben. Roh-Arzneyen, Kenntniß derſ.] Eimbecke. Hamburg. Rotationsapparat, Erklärung | Ettingshauſen. Prag. der Einwirkung und Wirkung deſſ. Rozet’s description géologique] Nösgerath. | Stuttgard. de la partie meridionale de Vogeses. 925 Gegenſtand des Vortrages. Verfassers Ruͤckenmark und ſeine Nerven. Bellingeri. Ruͤckenmark, innere Structur Muͤnz. und Entſtehung deſſelben. Ruͤckgrathsverbeug ungen, ein) König. von Ebner in Stuttgard abgeaͤn⸗ dertes Ausdehnungsbette bey denf. Rugendas, Erlaͤuterung uͤber die Abbildungen derſelben, beſonders die Phyſiognomik der Gewaͤchſe, der Erdoberflaͤche und der Ge— birgsarten betreffend. Runkelruͤbenzucker fabrication: Beobachtung derſelben; Ries, Krauſe. deren moͤglichſt hoher Ertrag; Gf. Colloredo. Bemerkungen uͤber dieſelbe; Kaufmann. Verhaͤltniſſe derf. zum Ackerbau. Ladiges. S. Saatraupe (Segetum agrotis).] Teichmann. Sabellen, deren Athmungsorgane. Ruͤppell. Sachſen, Erläuterungen zu einer Naumann. Section der geognoſtiſchen Charte davon, die Umgebungen von Dresden vorſtellend. Saͤugethiere (ſchlafende), deren Otto. Blutumlauf. — deren Verdauungsorgane. Otto. — Geographie derſelben. Thienemann. Saͤugethierblut, toͤdtliche Fol- Biſchoff. gen der Transfuſion deſſelben in die Venen der Voͤgel; Berichti⸗ gung, daß dieſes nur für die. Transfuſion des venöfen Blutes guͤltig ſey. * Säule (galvaniſche), ohne Sauer- Nervander. ſtoff vom Referenten conſtruirt. S;äule (thermoelectriſche), Vorle— Neeff. gung und Erklaͤrung einer ſolchen. Saft, Bewegung deſſelben in voll Hanne. kommenen Gewaͤchſen. Saftabzapfen, Einfluß deſſelben. Wilbrand. auf das Leben der Baͤume. Saftbewegung der Pflanzen. Meyen. Salamandra atra, Kiemenbil⸗ Czermak. dung derſelben. Salam. maculosa et atra, merk⸗ Schreibers. wuͤrdige Art ihrer Fortpflanzung. Salam, maculosa, Entwickelungs⸗Czermak. hergang der Nieren bey ihr. Salam. maxima, vom Profeſſor] v. Lichtenſtein. Schlegel aus Leyden eingeſchickte Abbildung derſelben in natuͤrlicher Groͤße. Salz, das an d. BaadnerUrſprungs⸗ quelle auswittert; Analyſe deſſelb. | Ort der Ber: fammlung. Stuttgard. Bonn. Stuttgard. v. Humboldt. | Jena. Wien. Wien. Bonn. Bonn. Jena. Heidelberg. Prag. Dresden. Wien. Dresden. Prag. Bonn. Bonn. Heidelberg. Bonn. Muͤnchen. Wien. Wien. Prag. Prag. Wien. 926 Gegenſtand des Vortrages. | Fr Pas Salzeryſtalle in nux vomica Lehmann, Breslau. gefunden. Salze (ſchwefelſaure), deren Zer⸗ Vogel. Berlin. ſetzung durch organiſche Stoffe. Salze, die aus 2 Chloriden oder v. Bonsdorff. Wien. Bromiden beſtehen. Salzquelle der Saline zu Kiſ— Oſann. Jena. ſingen. Samen, höhere Reinigung derſelb. v. Graͤvenitz. Heidelberg. — (unreife), ihr Keimen. Seiffer. Bonn. — ( zerſchnittene), ihr Keimen. Henry. Bonn. — (verfchiedene),, Keimen derſelben. Goͤppert. Wien. Samenbildung ohne Befruch-⸗[ Ramiſch. Prag. dung am Bingelkraut. amenhaͤute, Anſichten über die- Schultz. Berlin. ſelben, den Nabel und die uͤbri— gen Theile des Samens. Samenfapfeln, Beſchreibung] Purkinje. Wien. derſelben. Samenthiere der Pflanzen, Be-“ Unger. Prag. obachtung uͤber dieſelben. Sandelholz und das ſogenannte Batka. Prag. Calliaturholz, Reſultate einer neuen Unterſuchung daruͤber. Sandſtein (vulkaniſierter). Klipſtein. Muͤnchen. Sandſtein (Heßberger). Groß. Jena. arcoma medullaris. v. Ammon Dresden. Sarmente, phyſiologiſche Verbin- Jaͤger. Stuttgard. dung derſ. und der Mutterpflanze. Sarsaparilla, verſchiedene im Batka. Breslau. Handel vorkommende Arten derf, Sarsaparilla. Batka. Prag. Saturnia spini, Geſpinnſt der: Heeger. Wien. ſelben zu Kleidungsſtuͤcken. Sauerſtoffgas, Art, aus dem] Huͤnefeld. Bonn. nach des Ref. Methode erhaltenen, mit kohlenſauerhaltigem Waſſer übergoffenen und dem Licht aus⸗ geſetzten Gewaͤchſen zu entwickeln. Saugadern, deren Verhalten in) Fohmann. Heidelberg. verſchied. Organen des Menſchen. Saugwuͤrmer, Gründe, daß fiel Leukart. Heidelberg. eine eigene Claſſe ausmachen und Angabe der hieher gehörigen Ges ſchlechter. Saurier, Geſetzlichkeit der geogra-] Wiegmann. Berlin. phiſchen Verbreitung derſelben. Saurier, foſſile Reſte eines dem Fitzinger. Breslau Rachenſaurus am naͤchſten ftehen- den, im Muſeum zu Prag. Scammonium, die im Handel] Marquart. Bonn. vorkommenden Arten deſſelben. Schacht, Herſtellung eines ſolchen ] Nürnberger, Wien. z. Erforſchung d. Innern der Erde. Schädel (menſchl.), abnorme Be Greve, Bonn. ſchaffenheit einzelner Theile deſſelb. 927 — — — Name des Ort der Ver⸗ Gegenſtand des Vortrages. | Verfaſſers. | ſammlung. Schaͤdelknochen, Okens Ent⸗] Kiefer. deckung der Bildung derſelben. Schaf (zweybeiniges), Cpclopen: | Czermak. gehoͤr eines ſolchen. Schafraͤude, Behandlung def.) Häring. Schafwaͤſche, Vortheil derſelben. Bartels. im warmen Waſſer und beſſere Verpackungsart der Schafwolle fuͤr den Handel. Schall, größere Intenſitaͤt deſſel' Berthold. ben bey Nacht. Schall verſuche, welche zu Paris] Gilbert. im Großen ausgefuͤhrt wurden, u. die neueſten Experimente daruͤber. Scharlach, Beobachtungen uͤber] Hinterberger. denſelben. Schatten (gefärbte) Verſuch zur v. Muͤnchow. Erklaͤrung der Theorie derſelben. Schatten (farb.), Erklärung def.) Oſann. Schilddruͤſe, deren Bedeutung. —Huſchke. Schildkroͤten, ihr Vorkommen Hugi. auf dem Jura. Schlagadernetze capillar. Berres. Schlangen, deren Ruͤckenmuskeln. — Haͤutung und Bildung derſelben.“ Arnold. — Organiſation u. Thraͤnendruͤſen. Duvernoy. Schleim haut der weiblichen Ge⸗ Berres. ſchlechtstheile, Bildungsverhaͤlt⸗ niſſe derſelben. Schmarotzer-Pflanzen (voll: Meyer. kommene), deren Entwickelung aus den Wurzeln anderer Pflanzen. Schmetterlinge, ganze Zuͤge Apetz. derſelben, welche in Mexico und in der Schweiz vorkommen, die in der Gegend ſelbſt nicht einhei— miſch ſind. Schnepfenarten, Wichtigkeit der Petenyj. Anzahl der Schwanzfedern bey ih: nen, ſammt Diagnoſe einer neuen Art der Gattung Scolopax. Schulterblatt, deſſen Bedeutung Oken. an mit Skelet verſehenen Thieren. Schultergelenk. Weber. Schwangerſchaft, Verſehen bey] Kremers. derſelben. ; Schwarzwald, deſſen Geognofie. | Walchner. Schwefel (grünliher) in Ober- Gloder. ſchleſien, deſſen Entſtehung. Schwefel und Selen. Frankenheim. Schwefelather (roher), Beo- Vohl. bachtung bey Rectification deſſel- ben uber kohlenſaures Kali. — vortheilhafte Anwendung deſſel⸗ Aukla. ben bey der Bereitung mehrerer in demſelben loͤslichen Alkalien. | Sena. Wien. Stuttgard. Prag. Bonn. Leipzig. Breslau. Berlin. Bonn. Dresden. Frankfurt. Breslau. St.⸗Duͤrkheim Stuttgard. Stuttgard. Stuttgard. Prag. Berlin. Jena. Wien. Frankfurt. Jena. Bonn. Heidelberg. Breslau. Prag. Bonn. Prag. 928 Gegenſtand des Vortrages. | Verfassers Fr Schwefelquellen bey Banden, Specy. deren Temperatur. Schwefelkies-Bildung durch] Goldfuß. Seewaſſer auf Helgoland. Schwefelalkohol, deſſen An- Lampadius. wendung in der Heilkunde. Schwefelkohlenſtoff, eigen⸗ Kindt. thuͤmliche Bildung deſſelben. Schwefelverbindung (neue), Gegory. welche ein Schwefelſtickſtoff zu ſeyn ſcheint. Schwefel, ſeltene Vorkommniſſe v. Humboldt. davon. Schwingungs-Apparat,Ein⸗ Reich. richtung u. Gebrauch eines ſolchen. Schweißfieber-Epidemie. Stiebel. Secale cornutum, Wirkungen] Schneemann deſſelben. u. Kilian. Sechs am Pfluge, neue Stellung] Sabloukoff. deſſelben. Seebad -Anſtalt (orthopädifche ) Heine. bey Scheweningen. Seeblaſen. Olfers. Seeboden im Allgemeinen, und Zeune. insbeſondere der, welcher Europa umgibt. Seeroſen, Keimen derſelben. Treviranus. Seeſterne, deren Gefaͤßſyſtem. Volkmann. Seethiere (merkwuͤrdige), Beo- Olfers. bachtungen uͤber deren Lebensweiſe. Seethiere (verſchiedene), Cryp-| Ruͤppell. tostoma, Polypterus, Aroliden, Holothuria, Fisbe, Placo- branchus, Sehen, phyſiologiſche Bemerkun⸗ Plagge. gen uͤber daſſelbe. Sehnerve, urſpruͤngliche Hohlig— Seiler. keit deſſelben. Seidenbau, deſſen Einfuͤhrung Liebig. in Deutſchland. Seidenbau in Mähren. Diebel. Seidenraupe, Fütterung derſel- Zinken. ben mit Zweigen. Seidenraupen, welche ſich nicht!“ Meyer. einſpinnen und dennoch ihre Me⸗ tamorphoſe vollſtaͤndig durchlaufen. Seidenwürmer, Methode fiel Sterler. aufzuziehen. Seidenzucht, Vortheile derſelben! Rangheri. fuͤr Boͤhmen. Seife (arabiſche). Meyer. Selbſtmord und uneheliche Ge: burten, unſelige Zunahme derf. Selbſtverbrennung d. menſch⸗ lichen Koͤrpers, Erklaͤrung der⸗ ſelben. v. Schlieben. Huͤnefeld. Wien. Bonn. Dresden. Jena. Bonn. Breslau. Prag. Heidelberg. Bonn. Jena. Bonn. Hamburg Stuttgart Bonn. Jena. Stuttgard Stuttgard. Berlin. Dresden. Prag. Prag, Hamburg. Bonn. Muͤnchen. Prag. Bonn. Prag. Hamburg. 929 — — Name des Ort = Gegenſtand des Vortrages. 1 Pleiſchel, | Wien. Selen, Beobachtung, daß es durch Reiben electriſch werde. — deſſen Verhaͤltniſſe zum Lichte. Marr. Hamburg. — deſſen ididelectriſche Eigenſchaft.] v. Bonsdorff. Wien. Selenographie, Erlaͤuterung! Maͤdler. Prag. derſelben. Semperviva der Flora Deutſch— Koch. Jena. lands. Sepien (verfciedene ). Carus. Leipzig. Sepieney, deſſen Bedeutung. v. Froriep. Wien. Silphium von Kyrene. Boͤttger. Berlin. Simia capucina. Wilbrand. Wien. Skenopodus, eine neue Fiſch⸗ Nardo. Wien. gattung. i Serophulosis. Harleß. Wien. Somatica de vita. Pallatides. Breslau. Soolbaͤder in Lüneburg. Muͤnchmeyer.] Hamburg. Soolen, Prüfung derſelben auf] Huͤnefeld. Hamburg. die wahren Kochſalzgehalte. Sorex, Mittheilung über dieſe Duvernoy. ] Stuttgard. Gattung. Spermatozoen der Inſecten. | Hammerſchm. Bonn. Spermatozoen. Czermak. Wien. Spherococeus confervoides, | Biaſoletto. Prag. im Golf von Venedig ſehr ‚häufig wachſend. ’ Sphærocoecus erispiformis, Graf Breslau. die als ſolche in des Ref. Flora] Sternberg. der Vorwelt bezeichneten Gebilde. Spharoc. acularis, Verſuche] Martens. Stuttgard. des Dr. Nardo aus Venedig, aus 7 demſelben durch Sieden eine vor: zuͤgliche Gallerte als Heilmittel gegen Lungenkrankheiten zu ge— winnen. Spinnengewebfaͤden, warum] Munke. Wien. fie im Focus der Brennlinſen opti⸗ ſcher Inſtrumente nicht verbrennn. Spiralen (verſchiedene). Breithaupt. Dresden. Spiralfaſerzellen im Haarge— Corda. Prag. flechte der Trichien. Spitz⸗-Ahorn, Zuckergehalt deſſ. Wilbrand. Breslau. Spitzbergen, Bildung dieſ. Inſel. Kiehlau. Berlin. Spongien und Aſterien. Nardo. Breslau. Spongien, Unterſuchungen der- Nardo. Wien. ſelben und ihrer naͤchſt verwand— ten Thiergattungen. Staarſteine, welche in Sachſen Graf Dresden. vorkommen und Palmen zu ſeyn] Sternberg. ſcheinen. Stabmagnete (große), Mitthei⸗ Weber. Bonn. lung des Ref. ſie darzuſtellen. Stahl, Mittel zur Politur deſſel- Engelbrecht. Dresden. ben aus Blutſtein bereitet. Stahl, aus Meteorſteinen ver- v. Holger. Heidelberg. fertigt. Iſis 1838. Heft 12. Gegenſtand des Vortrages. Stahlgelaͤute, Reſultate dern: terſuchungen des Ref., ob und inwiefern ſelbes als Erſatz fuͤr größere Glocken ausführbar und entſprechend ſey. Stahlſorten (verſchied.), Werth derſelben zur Benutzung zu Mag— netnadeln und hufeiſenſoͤrmigen Magneten. Stahlwaſſer (Klausner), Be— ſchreibung deffelben, Stammeln. Stannate oder Verbindungen des Zinkoxydes mit mehreren Baſen. Staphyloma corneæ pelluci- dum, als normales congenitus bey 3 Geſchwiſtern. Stearopten aus dem Primel- und Aurikeloͤl, aus Birkenrinde; und ein kuͤnſtlicher aus einem Gemenge von Campherſpiritus, Salpeterſaͤure und Terpentinoͤl. Steinbruͤche (Sohlenhofer), Be: obachtungen derſelben. Steine, Vorrichtung ſelbe zu ſchneiden. Steinkohlen, deren Bildung. Steinkohle, deren Structur. Steinſalz von Wieliczka als den tertiaren Formationen angehoͤrig. Sterilitaͤt, eine wenig bekannte Urſache derſelben, Atrophie der Vaginalportion. Stereometrie, Bereicherung u. Erweiterung derſ., in Folge der cryſtallographiſchen Forſchungen. Sternkatalog und neu berech— nete Stundentafeln. Sternſchnuppen, Aufforderung zur Beobachtung derſelben. — Beobachtung derſelben. — Beobachtung und ein merkwuͤr— diges Gewitter. — Materie. Stern-Verzeichniß (großes), vom Ref. verfaßt, das in St. Petersburg auf Koſten der koͤn. Academie der Wiſſenſchaften ge— druckt wird. Stethoſcop, Anwendung deſſelb. Stimmritzenbaͤnder d. menſch— lichen Kehlkopfes. Stirpes novæ et minus cognitæ, eine Abtheilung derſelben. Stoßkraft fluͤſſiger Koͤrper guf Flaͤchen. 930 Name des [Ort der Vers Verfaſſers. ſammlung. Wieſenfeld. Prag. Vollmer. Stuttgard. v. Holger, | Heidelberg. Bannsmann. Breslau. v. Bonsdorff, Prag. v. Ammon. München. Huͤnefeld. Bonn. v. Schlieben. Berlin. v. Aldini. Wien. Reichenbach.] Breslau. Goͤppert. Jena. Graf Stern⸗ Halle. berg. d'Outrepont. Heidelberg. Rau. Wurzburg. Weiſſe. Wien. Gilbert. Leipzig. Scholz. Breslau. Zawadſky. Prag. Zennek. Frankfurt. Weiſſe. Prag. Muͤller. Wien. Muͤnz. Dresden. Lehmann. Wien. Taurinus. Heidelberg. 59 931 932 Gegenſtand des Vortrages. Verfaſſere 18 Ver⸗ . mlung. —— N 2 Gegenſtand des Vortrages. | 5 0 1 5 n Stoßzaͤhne des Died ug Buckland. Bonn. Syphilis, Behandlung derſelben i „en i a ohne Aue kfb g bderfi Ritgen. Stuttgard. trahlen (lange), welche man] Schwerd. yringa Josikæa (eine neue)] v. Jacqui wahrnimmt, wenn man im Dun⸗ in Siebenbuͤrgen en: a u keln bey ſehr genaͤherten Augen⸗ liedern ein Licht betrachtet. T. Strahlenrichtung, Verhaͤltniß“ Bartels. Breslau. derſelben zur Geſichtsrichtung. Tabak, Anbau deſſelben, mit] Reum und Jena Strepsiptera, Bemerkungen] Heyden. Stuttgard. Vorlegung von Proben. Thielau. 3 über dieſe Inſectenordnung. Tagfalter. 28 Nickerl. Prag Ströme (electriſche), am mag⸗-⸗ Weber. Jena. Taſtatur, Erklaͤrung und Vor- Werneburg. en netiſchen Conductor, deren phyſio— zeigung der vom Ref. erfundenen. a logiſche Wirkungen nach eigenen Thaͤler, deren Bildung durch den Fairholme. | Stuttgard Verſuchen. Lauf der Fluͤſſe und Einwirkung 5 Stratiotes aloides, Beobach- Horkel. Berlin. der Gewaͤſſer auf die Erdrinde tungen uͤber die Samen derſelben. uͤberhaupt. N Strychninum und Morphium, Huͤnefeld. Hamburg. Thätigkeit (höhere geiſtige) beym] Meſſerſchmidt. Prag. Beytrag zur chemiſchen, beſon— Menſchen; Eroͤrterung der Frage: ders gerichtlich-chemiſchen Ent⸗ Sind die Aeußerungen derſelben deckung deſſelben. bloß Wirkungen ſeiner vollkom⸗ Stuͤrme, Haͤufigkeit derſelben im Zeune. Wien. menen Organiſation, oder eines ‚ chineſiſchen Meere. mit dieſem in Verbindung ftehen- Sublimatbäder, Wirkung derſ. (Wedekind. Bonn. den unſterblichen geiſtigen We— Subſtanz (neue organiſche), die Konink. Bonn. ſens, auf dem einzig ſicherem Wege der Ref. Phloridzin nennt. der Naturforſchung beantwortet? Subſtanzen (empyreumatiſche), Reichenbach. Breslau. Tania, observationes clinicae | Wawruch. Wien. Ergebniſſe neuerer Unterſuchungen de —. f derſelben. Taubſtummheit (ſimulierte). Pulſt. Breslau. Subftanzen, organiſche Methode] Huͤnefeld. Bonn. Tecoma Bignonia radicans. Waitz. Bonn. ſelbe unveraͤnderlich zu erhalten. Teichhornſchnecke, deren Ey, Carus. Halle. Subſtanzen (einige neue), Dar- Berzelius. Bonn. drehende Bewegungen bey der ſtellung jener, welche Pelletier im Entwickelung deſſelben, und deren Opium gefunden hatte, naͤmlich: Beziehung auf den Bau des aus— Paramorphin und Pſeudomor⸗ gebildeten Thieres. — phin uſw. Telegraph, electro-magnetiſcher Munke. Bonn. Sudeten, deren herauszugebende] Glocker. Stuttgard. des Herrn von Schilling. 0 Beſchreibung. Tellur und Silber, deren Ge. Wehle. Wien. Sudetenlaͤnder, Beytraͤge zur“ Glocker. Muͤnchen. winnung aus Tellur-Wismuth mineralogiſchen Kenntniß derſ. oder Tetramit. Suͤß waſferalge Deutſchlands] Schuͤbler. München. Temperatur eines arteſiſchen. Magnus. Jena. (eine neue). Brunnens bey Magdeburg. Suͤßwaſſerfiſche (deutſche), Be: | Agaſſiz. Heidelberg. Temperatur gemiſchter Fluͤſſig⸗[ Magnus. Sena. merkungen über die Formen, Koͤr⸗ keiten beym Kochen. perveraͤnderungen und Lebensweiſe Temperaturmeſſungen mehr-] Eſchweiler. Muͤnchen. mehrerer derſelben. jaͤhr. tägliche) des fließenden Waſ— Suͤßwaſſer-Quellen, deren] Vollmer. Stuttgard. ſers, Reſultat derſelben. Temperatur. Teplitz, deſſen Umgebungen in] Germar. Halle. Syphilis, frühere Spuren derſ. Beer. Wuͤrzburg. mineralogiſcher Hinſicht. — in der Moldau und Wallachey, Meyer. Breslau. Teplitz, Abhandlung der geogno-] Keferſtein. Prag. und Angabe einer eigenen Therapie ſtiſchen Beſchaffenheit feiner Um—⸗ gegen Harnroͤhrenverengerungen. gegend mit beſonderer Ruͤckſicht — Beobachtungen derſ., welche be: Ebers. Breslau. auf die Verhaͤltniſſe der Braun⸗ weiſen ſollten, daß ſie ſich heut kohlen- und Kreideformation. noch ſpontan entwicken koͤnne. Teplitz, deſſen geognoſt. Verhaͤltn. Reuß. Prag. Syphilis und Kraͤtze, deren Be⸗ Fricke. Heidelberg. Termitenart (neue), in den Ge⸗ Kollar. Wien. handlung ohne Queckſilber. waͤchsh. von Schönbrunn gefund. 933 Gegenſtand des Vortrages. Testacea, Crustacea und Zoo- phyta beider Sicilien. Testudo græca, Fortpflanzung derſelben. Theater, zweckmaͤßigſter Bau derf. Theorie des Magnetismus. Therapeutik (allgem.), Ideen und Aufgabe derſelben als wiſ— ſenſchaftliche Disciplin. Thermograph (neuer). Thermometer, Einrichtung und Gebrauch deſſ. zur Hoͤhenmeſſung. Thermometer, Ausdehnung des Queckſilbers darinn. Thermometerbeobachtungen und Aufſtellung des Thermome— ters bey denſelben. Thermomultiplicator no- bilis, von Nervander vorgezeigt und mehrere einfache Apparate für Thermoelectricitaͤt. Thier (neues, zu den Nagern ge— hoͤriges). Thier (eigenthümliches foſſiles), in der Grauwacke gefunden und Bo- strichopus antiquus genannt. Thier (paraſitiſches), in den Kie- men von Salmo Lavaretus. Thier, in der Naͤhe von Darm— ſtadt gefunden und von Kaup Dinotherium genannt. Thiere und Pflanzen, Unter⸗ ſchied derſelben im Geſchlechte. Thiere, Heilkraft fetter Oele bey Hautkrankheiten derſelben. Thiere (wilde), Erklaͤrung der Frage: warum viele, welche in alter Zeit Weſtaſien ſehr zahlreich bewohnten, jetzt aus jenen Ge— genden verſchwunden, oder doch in weit geringerer Anzahl zu fin— den ſeyen. Thiere (wirbelloſe), deren Organe des Kreislaufes. Thiere, ſtufenweiſe Entwickelung ihrer Organe. Thiere (kameelartige), deren Zel— len im Magen und phyſiologiſche Bedeutung derſelben. Thiere (neue ſeltene), Bemer⸗ kungen uͤber ſelbe. Thiere (vorweltliche), Ueberſicht der im aufgeſchwemmten Boden Schleſiens bisher gefundenen. Thiere (vorweltliche) der ruſſiſch— polniſchen Provinzen. Name des Verfaſſers. ſammlung. 8 Berlin. Wilbrand. Wien. Aldini. | Wien. Steinhaͤuſer. Halle. Harleß. | Heidelberg. Morſtadt. Prag. Baumgaͤrtner Wien. Meg. Bonn. v. Rieſe. Bonn. Berzelius. Bonn. Gray. Hamburg. Goldfuß. Bonn. Bartels. Breslau. Buckland. Bonn. Schultz. Muͤnchen. v. Seckendorff] Heidelberg. Hochſtetter. Stuttgard. Treviranus. ] Heidelberg. Wilbrand. Wien. Otto. Breslau. Leukart. Frankfurt. Otto. Breslau. Eichwald. Breslau. Ort der Ver— Gegenſtand des Vortrages. Thiere (nordafricaniſche). Thierfaͤhrten, die im bunten Sandſtein unweit Hildburghauſen vorkommen. Thierfaͤhrten, die Referent kuͤrz— lich in der Keuperformation bey Stuttgard gefunden. Thierknochen, Vorkommen der⸗ ſelben in einem Steinkohlenlager von Steyermark. Thonſaͤulengeſtein (merkwuͤr— diges) im Baſalte des Vogelge— birges. Thraͤnenwerkzeuge, Entwicke⸗ lung derſelben, und Textur der Jakobſonſchen Haut. Tonleiter (muſikaliſche), beyde Arten derſelben. Tonmeſſer (phyſik. und muſik.), Erklaͤrung deſſelben. Topas. Topascryſtalliſationen. Torf. Tormentillwurzel, Analyſe derſelben. Transfuſion des Blutes nach großen Muskelblutungen. Trappgebil de (ſchwaͤbiſche), Als ter derſelben. Traumatiſche Blutungen, Ver: halten derſelben, beſonders der Nachblutungen. Trepanation der Wirbelſaͤule. Triboliten, an denen Spuren von Fuͤßen beobachtet wurden. Triboliten (boͤhmiſche). Triphyllin, ein neues in Baiern gefundenes Mineral. Tritonia ascanii, Fortpflanzung derſelben. Tuffablagerungen (merkwuͤr⸗ dige) in den Appeninen. Typhus, welcher in den Militärs ſpitaͤlern in Gallizien im Winter 1832 herrſchte. Typhus abdominalis, Verwand— ſchaft deſſelben mit Febris in- termittens. Typhus. Typus tertianus, beym Winter⸗ ſchlaf des Myoxus Glis. Tyrol und die Tyroler. u. Unterkiefer, Amputation deſſ. Name des Verfaſſers. Cretzſchmar. Hoff. Plieninger. Anker. Klippſtein. Huſchke. Wildt. Scheibler. Sillem. Breithaupt. Muͤhlwenzl. v. Holger. Schneemann. Knurr und Meyer. Textor. Holſcher. Goldfuß. Graf Sternberg. Fuchs. Sars. Abich. Mauthner. Tuͤrkheim. Harleß. Biſchof v. Al⸗ tenſtern. Czermak. Schmiedel. Ehrmann. 934 Ort der Ver⸗ ſammlung. Dresden. Bonn. Prag. Wien. Frankfurt. Jena. Wien. Stuttgard. Dresden. Dresden. Prag. Jena. Bonn. Stuttgard. Prag. Bonn. Berlin. Heidelberg. Stuttgard. Prag. Prag. Breslau. Jena. Prag. Wien. Prag. Heidelberg. Gegenſtand des Vortrages. ng 2 nn — U Unterkiefer, Amputation der Ulrich. Heidelberg. rechten Haͤlfte deſſelben. Unterſchenkel, Sperationen, Blaſius. Prag. durch welche die Entſtellung deſ— ſelben behoben wurde. Unterſch., Beſchreibung einer Korzeniewſky. Prag. Operation, wodurch eine außer⸗ ordentliche Entſtellung deſſelben, bedingt durch ſchlechte Heilung eines Knochenbruches, gaͤnzlich behoben wurde. Esquerradel Urfelsarten, Bildung derſelben. Bayo. Breslau. Urin, Eroͤrterung der Frage: ſollſ Schimko. Prag. man den kritiſchen Bodenſatz in ſelbem leicht oder ſchwer nennen? Urinwerkzeuge, Krankheiten Stark. Jena. derſ., namentlich der Proſtata. Uterus (ungeſchwaͤngerter), Aus— Behn. Hamburg. dehnung deſſelben. Uterns (kreiſender), welches Ver-] Kilian. Bonn. haͤltniß hat der Grund deſſelben zum untern Segment. V. Vaeeinatio de ejus necessi-“ Sacco. Breslau. tate per totum orbem. Vaccination, warum nach einer Fiſcher. Breslau. normal verlaufenden — nicht . Schutz vor der Pocken-Anſteckung durch das ganze Leben eines Men: ſchen zu erwarten ſey? Vaccine, Andeutungen über die] Tritſchler. Heidelberg. Natur derſelben. Vanadin, Entdeckung deſſelben] Schroͤtter. Prag. in den Eiſenſchlacken der Werke von Dreibach in Kaͤrnthen. Varicocele, operative Behand— Beck. Stuttgard. lung Breſchet's. Variolaria amara, ein einhei-] Caſſebeer. Frankfurt. miſches Erſatzmittel der China. Varioloid. Kleeberg. Heidelberg. Vegetabilien, Erzeugniſſe ſeiner Schuͤbler. Heidelberg. neuern Verſuche uͤber die Tem— peraturveraͤnderungen derſelben. Vegetation, Einwirkung der] Goͤppert. Heidelberg. Kaͤlte auf dieſelbe. Veget. (zuruͤckgehaltene), merk— Voigt. Jena. wuͤrdiges Beyſpiel davon unter der Erde von mindeſtens 40 Jahren. Veget. (alpiniſche), Einfluß der Zahlbruckner. Wien. Höhen und Unterlagen auf dieſ. Veget., Character derf. auf den] Reinwardt. Berlin. Inſeln des indiſchen Archipels. Veget., Einfluß des metalliſchen Goͤppert. Muͤnchen. Queckſilbers auf dieſelbe. N 936 — T—-— — ——— —T—— Gegenſtand des Vortrages. | Name des Ort der Vers | Verfaffers. | ſammlung. — vr Ve getation der Moldau. Czchack. Stuttgard. Vena mesaraica bey Hayfiſchen. Duvernoy. | Stuttgard. Venengeſchwulſt, Erlaͤuterung] v. Froriep. Leipzig. 5 einer t enofität, krankhafte. eydler. 9 Venoſ., deren wahre Bedeutung. Bee Men Verbindung zwiſchen Mutter u.] Czermak. Wien. Kind, Widerlegung dieſ. Theorie. Verbrennung, Art ſich durch Aldini. Wien. Asbeſtkleider und Drahtgewebe . vor ſolcher zu ſchuͤtzen, nebft Ver: ſuchen. Verdauung (Eünftlihe), mit] Valentin. Jena. Bemerkungen von Volkmann und Schwan. Verdauung kkuͤnſtl.), mit Be-] Schwan. Jena. 1 merk. von Valentin u. Volkmann. erdauung (ekuͤnſtl.), Hauptre⸗ urkinje. 2 fultate der vom Referenten hier— a Prag uͤber angeſtellten Verſuche. Verhaͤltniß (wechſelſeitiges) zwi— Reum. Jena. ſchen den Naturwiſſenſchaften einer Seits und der Landwirthſchaft, Forſtwiſſenſchaft und dem Gar— tenbau anderer Seits. Verhaͤltniſſe (geognoſtiſche) des) Hofmann. Beklin. nordweſtlichen Deutſchlands. Vernarbung der Knochen nach] Weißbrod.] Münden. der Trepanation. i Verrenkungen (veraltete), Re-] Roberton. Bonn. duction derſelben, nebſt Angabe gelungener Falle. Verſteinerung aus dem Jura-] Audouin. Bonn. kalk. Verſteinerungen Wuͤrtembergs.! Zieten. Hamburg. — des Kalkgebirges bey Greuth in Reich. Stuttgard. Baiern. — (fünfttiche), Bedingungen dazu, Goͤppert. Jena. durch Verſuche erlaͤutert. — aus der Umgegend von Koburg. Berger. Jena. — in Geſchieben der Mark Bran— Zeune. Breslau. denburg. — aus dem Quaderſandſtein der Otto. Prag. Grafſchaft Glatz. 0 Verſuche (landwirthſchaftl.) We-JSchweigger.] Jena. ſen derſelben. Verſuchsgartenfeld, v. Vor⸗ Weiſe. Bonn. tragenden angelegt. Vesic® urinariæ prolapsus) v. Froriep. ] Stuttgard. (durch den Nabel). Vipera Berus. Wagner. Berlin. Viverra hermaphrodita Pallas. Otto. Stuttgard. Voͤgel, Nothwendigkeit einer neuen] Cretzſchmar.“ München. Claſſification derſelben. a Voͤgel, von Ariſtoteles benannt! Gloger. Berlin. und mit Merkmalen bezeichnet. 937 Gegenſtand des Vortrages. | eres 4 Voͤgel, mangelhafte Abbildungen Meyer. und Beſchreibungen derſelben. Voͤgel Europas; vollſtaͤndige Na-] Gloger. turgeſchichte derſelben mit beſou— derer Ruͤckſicht auf Deutſchland. Voͤgel (ſeltene). Hornſchuh. Voͤgel, Variation derſelben auf. Kittliz. Kamſchatka. Vogelſpinne, Anatomie derſelb. St.⸗Duͤrkheim Voltzia, Vorkommen und Frue-] Berger. tificationen derſelben im Koburger Keuper. Vorſtehhund, Fähigkeiten deff.| Diesel. Vulkan (polychromatiſcher), Dar- Doͤbereiner. ſtellung deſſelben auf microchemi⸗ ſchem Wege. Vulkane (ſubmarine). Tileſius. Vulkanitaͤt des Erdtrabanten. | Noͤggerath. W. Waͤrme des Sommers 1834. Beltram. Waͤrme, Zunahme derſelben nad) | Biſchoff aus dem Innern der Erde. Bonn. Waͤrme, ſtuͤndlicher Gang derſ. Brandes. Waͤrme = Erzeugungsfraft| Berthold. kaltbluͤtiger Thiere. Waldbau, deſſen Verbindung mit Gruͤmmer. dem Feldbau. 5 Wall, Entwickelung eines, der aus Zippe. verſchlacktem Geſteine beſteht. Brand nnd Wallfiſche. Ratzeburg. Wallfiſche, deren Blaſen. Roſenfeld. Wallfiſchbarten, Bildung derſ. Roſenthal. Waſſer (Emfer-), kuͤnſtlich be⸗ Reich. reitet, deſſen Wirkſamkeit bey ferophulöfen Krankheiten. Waſſer (mineraliſches). Brandes. Waſſer des Neuſiedler-Sees, Zu. Holger. ſammenſetzung deſſelben. Waſſerdaͤmpfe, Einwirkung der- Winkler. ſelben auf bittere Mandeln. Waſſernuß, deren Keimung. Brauu. Waſſerſcheu. Wolff. Waſſerſcheu, urbaniſches Mittel Sulzer. gegen die —. Waſſervogel (deutſcher, bisher“ Eimbeck— nicht gekannter, ſehr auffallend | gebildeter), der zwiſchen Mergus und Anas zu ſtehen ſcheint. Wechſelfieber, Erklaͤrung deſ— Reich. ſelben in allen ſeinen Formen fuͤr 9 eine entzuͤndliche Krankheit. Wechſelwirkung der Naturwiſ-J Bujanowicz. ſenſchaften u. der Landwirthſchaft. Weichſelzopf. Ollen roth. Iſis 1838. Heft 12. Hamburg. Stuttgard. Hamburg. Bonn. Stuttgard. Stuttgard. Heidelberg. Jena. Jena. Berlin. Stuttgard. Bonn. Prag. Bonn. Stuttgard. Prag. Berlin. Hamburg. Berlin. Halle. Hamburg. Wien. Heidelberg. Stuttgard. Hamburg. Dresden. Heidelberg. Frankfurt. Prag. Breslau. 938 Ort der Ver⸗ ſammlung. Name des Verfaſſers. Gegenſtand des Vortrages. Weidenarten, Verzeichniß br Rumy. Prag. ſelben unter und auf den Zipſer Karpathen in Ungarn. Weinbau, Alter und Schickſal des Dittrich. Prag. boͤhmiſchen und ſaͤchſiſchen. Weine, niederrheiniſche rothe, Ver-] Bleibtreu. Bonn. beſſerung derſelben durch eine Mi⸗ ſchung der bisher gebauten Claͤ— vener mit Ruͤlaͤnder Reben. Weine, deren Claſſification. Martius. Stuttgard. Weingeiſt, deſſ. gefärbte Flamme. Vogel. Muͤnchen. Weinrebe, Fruͤchte derſelben. Gock. Stuttgard. Weinreben aus America. Paul Wilhelm Stuttgard. v. Würtemberg. Weinſtock, herbſtl. Schnitt deff. Waitz. Bonn. Weißkupfer. Keferſtein. Halle. Weizen, deſſen frühes Schneiden. Kunze. Stuttgard. in Suͤd⸗Europa. Weltbereiſung, vom Ref. in] Baron von Prag. den Jahren 1830 — 1836 unter⸗ Hügel, nommen, im Abriß. Wieſen, Siegener, Anlage und Boͤnninghau. Bonn. Behandlung derſelben. ſen. Wind, deſſen regelmaͤßige Veraͤn⸗ Dove. Berlin. derungen in Richtung und In⸗ tenſitaͤt. Winde, Intenſitaͤt derſelben, und Frankenheim. Breslau. falſche Ableſungen der Windrich- tungen bey vielen meteorologiſchen Beobachtungen. Winkel, Entwickelung einer neuen Rau. Wuͤrzburg. Methode, dieſelben an den Koͤr⸗ pern zu berechnen. Winkel, deſſen Triſection. Mihalko. Breslau. Wirbel des Menſchen, Zahlenge Oken. Berlin. ſetz in ſelben. MWirbelfäule (menſchl.), mehrere Retzius. Breslau. Varietaͤten im Bau derſelben. Wismuthblende. Breithaupt. Dresden, Witterungsverhaͤltniſſe in Plieninger. Stuttgard. Wuͤrtemberg, Jahresbericht des Jahres 1833 darüber. — — Bericht über dief. im J. 1837. Plieninger. Prag. Wolfsrachen, Entſtehung def.) Weber. Muͤnchen. Wuͤrmer und Schnecken, Be- Leuckart. Frankfurt. ſchreibungen mehrerer neuen ge- nera und species derſelben, die Ref. im mittellaͤndiſchen Meere gefunden. Würmer, welche im Obſte vor⸗JGravenhorſt. Breslau. kommen. N Wund fieber (intermittirendes). Luͤders. Hamburg. Wurmart (eine neue), an den] Leuckart. | Heidelberg. Kuͤſten Siziliens gefunden. Würtemberg, Hoͤhenüberſicht! Schuͤbler. Halle. beffelben. 59* 939 Gegenſtand des Vortrages. K. Xenos, eine Art — im Leibe der Vespa vulgaris. Xenos Arten. 3. Zaͤhne, deren roͤhrige Bildung. Zähne, deren urſpruͤngliche Miß⸗ bildung. Zahnbaͤlge, beym Foͤtus. Zahlenzeichen der Griechen zur Bezeichnung der Toͤne ihrer Muſik. Zahlenſyſtem in phyſiologiſcher und anatomiſcher Beziehung. Zellgewebe, deſſen Bildung in den vollkommneren Gewaͤchſen. Zellgewebsverhaͤrtung (am geborne) der Neugebornen bey einer Drillingsgeburt. Zink, deſſen Faͤllung aus ſauren Aufloͤſungen durch Schwefelwaſ⸗ ſerſtoffgas. Zinkoryd (neues), Darſtellung deſſelben aus eſſigſaurem Zinkoxyd. Zinnober, Erklaͤrung der Dar⸗ ſtellung eines dem chineſiſchen vollkommen aͤhnlichen. Zoologie, Geſchichte derſelben. Zoologiſche Beobachtungen, als Reſultat von des Ref. zweyter Reiſe um die Welt. deren Entſtehung Name des Ort der Ver⸗ Verfaſſers. ſammlung. v. Roſer. Stuttgard. v. Heyden. Stuttgard. Retzius. Jena. Schultze. Bonn. Arnold. Stuttgard. Wildt. Prag. Oken. Halle. Hayne. Muͤnchen. Horſt. Bonn. Frank. Bonn. Geiſeler. Jena. Wehrle. Wien. Thienemann. Dresden. Eſchſcholz. | Heidelberg. 1 Gegenſtand des Vortrages. Zoologiſche und anatomiſche Ar— beiten des Vortragenden. Zoolog. Gegenſtaͤnde (mehrere). Zoolog. Beobachtungen, welche der Vortragende waͤhrend der Erd— umſeglung mit K. Kruſenſtern gemacht hat. Zootomiſche Bemerkungen. Zucker des diabetiſchen Harns, eine neue Methode, denſelben quanti⸗ tativ zu beſtimmen; und das eigentliche Verhalten der Chrom⸗ fäure zum diabetiſchen Harne. Zuckerbedarf von Deutſchland, Berechnung, daß derſelbe durch eine entſprechende Ausdehnung des Runkelrübenbaues erzielt werden koͤnne. Zuckergehalt im Safte des Spitz⸗ ahorns u. des ſogen. Zuckerahorns. Zurechnungs-Faͤhigkeit und Freyheit in phyſiſch⸗ gerichtlicher Hinſicht. Zwerchfellsbruch (angeborner), Beobachtungen eines ſolchen und einer Netzdarmeinſchiebung. Zviſchenkieferknochen des Menſchen. Zwitterbildung (anſcheinende). Zwitterbildung an einem 32⸗ jaͤhrigen Manne, nebſt hiſtoriſch⸗ phyſiologiſchen Bemerkungen. Zwittermollusken (einheim.). Name des Verfaſſers. Brandt. Audouin. Tileſius. Carus. Huͤnefeld. Ladiges. Wilbrand. Stierling. v. Krombholz. Weber. Heim. Dittrich. Carus. Ort der Ver⸗ ſammlung. Bonn. Breslau. Hamburg. Prag. Muͤnchen. Bonn. Breslau. Bonn. 941 ve Innhalt der Ifis, Jahrgang 1838. Heft I- XI. A. Nach der Reihe. 40 The Edinburgh new Philosophical Journal VI. — Knox, Zerlegung des Rorquals. — Coldſtream, Bau und Lebensart von Limnoria terebrans, Taf. I. 45 Quetelet, Gewicht der Menſchen. — Don, Cascarillarinde. 46 Traill, Milch der Wale. 5 47 Harlan, verfteinerte Knochen in America. 48 Agaffiz, über die Lachſe. — Dalzell, Fortflanzung fchottifcher Zoophyten. Taf. I. 54 Jardine, Salmoniden in Southerlandfhire. 61 Thompſon, über Leviathan und Behemoth. 64 Wilſon, Kaͤfer in Southerland. — J. Davy, Temperatur der Thunfiſche. 65 Patterſon, uͤb. eine Beroè an der Nordkuͤſte von Irland. T. J. 67 Arthur, über die Thränen der Hirſche und Antilopen. 68 Selby, Saͤugthiere und Vögel in Southerland. 73 Shompfon, über Pentacrinus et Comatula. Taf. I. Bücher: Weber, Cuvier, British Annals of Medioin, Meixner, Traͤttenbacher, Roͤſch, Riecke, Mauthner. Heft II. 81 Auszüge aus dem philoſophiſchen Magazin. V. -XI. — Babbage, Serapistempel bey Pozzuoli. 83 Weſtwood, neue Mucken. 87 Brayley, Daumen⸗Nagel des Orang-Utangs. 88 Jones, Netzhaut der Dintenſchnecke. — Buckland und Agaſſiz, verſteinerte Zähne der Chimera. 90 Huſſey, Aerntewanze. — Falconer und Cautley, über Sivatherium. Taf. II. 104. 100 Schomburgk, Wooraly⸗Gift. — Kernbeißer. — Guinoa, Cynomorium, Palmenzucker. — Spinnen, Immen, Robben. 102 Baker und Durand, verſteinerter Affe. Taf. II. — Portlock, Anatifa. — Newport, Wärme der Kerfe. 103 Owen, Toxodon platensis. 105 Harz: Verein von 1837; Germar, Verſteinerungen. — Hornung, Hydroporus thermalis. — Rim rod, Mäufe, Vögel, 111 Keferſtein und Tant ſcher, Schall bey Nacht. 113 Seyffer, Keimfähigkeit unreifer Samen. 117 Zoological Transactions. II. 1. — Bennett, Octodon, Ctenomys, 120 Edinburger n. phil. Journal von Jameſon 21 — 23. — Shaw, der Fiſch Parr. 126 Thompſon, Metamorphoſe der Krebſe. 127 Jameſon, Thiere der Inſel Cerigo. 130 Dierbach, Arzneymittel des Alterthums; N Cap. I. Milch. Cap. II. Fett, Talg, Mark uſw. Heft III. 161 Freyheit des Menſchen. 168 Auszuͤge aus Zool. Proceedings 1836. — Brut von Crax. — Phalangista, Autilope montana. — Gould, neue Vögel 174. 193. 195, 197. 199. 206. 223. —Hodgſon, Schnepfen in Neapel. 5 170 Thibaut faͤngt Giraffen. 172 Garner Claſſification der Muſcheln. 176 Owen, Dintenſchnecken, Cranchia, Argonauta. 179 Ogilby, Daumen der Affen. 181 Martin, Sariama, Corythaix. — Bennett, indiſche Antilopen. 182 Owen, Drüfenbälge der Antilopen. 185 Macropus penicillatus, Chimpanse, Rostellaria. — Fledermauſe aus Nepal, Cervus elaphoides. — Owen, Zerlegung des Wombats. 186 Harvey, Tubularia gracilis. — Martin, Cynictis melanurus. 187 Ogilby, Chironectes Yapock. 188 Martin, Knochen der Meerotter, 8 — Gray, Biſamthiere, Fußquaſten der Hirſche. 191 Waterhouſe, Myrmecobius fasciatus 219, 192 Martin, Cercoleptes. 197 Fuller, Huͤhnerbaſtarde. 198 Gray, Sohlen- und Zehentreter. 200 Owen, Schaͤdel des Orang⸗Utangs. 203 Strickland, Voͤgel bey Smyrna. 205 Ogilby, Antilope Koba et Kob. — Canis himalaicus, Ixalus 213. 207 Martin, Felis marmorata, Koala. — Bennett, Glaucus. 214 Gray, Thier von Argonauta. 215 Owen, Eingeweidwurm, Gnathostoma. 217 Bennett, Cachelot. 218 Reid, perameles lagotis. 219 Ogilby, Charactere der Wiederkaͤuer. 232 Dierbach, Arzneyen der Alten; Eyer. . Buͤcher: Berchtold, Sturm, Hoppe und Fuͤrnrohr, Ruͤppell, Schoͤnherr, Dahlbom, Zetterſtedt, Guerin, Bi⸗ ſchoff, Tiedemann, Arnold, Thuet, Schmid, Pommer, Phi⸗ Hef 19. Hasler, Vontobel, Biſchoff, Herſchel. eft 250 Waltl, Unterdonaukreis: Mineralien, Pflanzen, Käfer. 273 Germar, Calamiten. Taf. III. 5 TEEN 277 A. Speyer, lepidopterologiſche Beyträge; Fühlhörner. 314 Menetries, Thiere vom Caucaſus. 0 1 Bücher: Prinz Mar von Wied, e Züricher Alterthuͤmer, Sprüngli, H. Schreiber, Bobrik, Sommer, Eiſelein, Halliſche Jahrbuͤcher, Leopoldiniſche Verhandlun⸗ gen, Zetterſtedt, Pommer. Heft V. 332 Auszüge aus Asiatic Transact. 1— 1 I. Moorcroft, Purik⸗Schaf, Caſchemir⸗Ziege, Pferd Kiang. 333 Noͤhden, Ficus indica. Johnſton, Handel von Ceylon, Vozuta gravis, Perlbänke. 334 Cow, weiße Elephanten. 336 Hardwicke Schaf⸗Freſſer. — Sykes, wilder Hund Colſun. 337 Burney, japanierte Waaren. 338 Steuart, Perlfiſcherey. 342 Sykes, Bombyx paphia. 346 Natterer, Lepidoſiren. [ 351 Hammerſchmidt, helminthologiſche Beyträge. Taf. IV. 358 Derſelbe, Spermatozoen. Taf. IV. > 943 360 Büttner, zoologiſche Bemerkungen. 375 Philosophical Magazine by Brewster. XU. — Kennedy, Lebensart verſchiedener Immen. 378 Falconer und Cautley, verſteinerter Affe. 379 Ogilby, Conilurus, Dipus aus Neuholland. — Neely, Otus brachyotus. N 380 Philosophical Journal by Jameson. XXII—XXV. 380 Wight, Gummigutt-Baum, 381 Shaw, Laich der Salmen. 384 Waltl, Entſtehung der Perlen. Bücher: Trentowsky, Groos, Asiatic Transact. I-IM., Wiener Annalen II., Perty, Glocker, Fromherz, Nuͤrnberger, Schönherr, J. Fiſcher, Kroyer, Bulletin de Moscou, Freyer, Philosoph. Magazine, Philosoph. Journal, Frey, Pommer. Heft VI. 403 Auszuͤge aus Linn. Transact. XVII. 404 Parrell, Cygnus buceinator. — Leueiscus lancastriensis, cruleus. 405 Guilding, Naticina et Dentalium. 407 Weſtwood, Diopsis. 411 Haliday und Walker, Immen und Mucken. 412 Stutchbury, Chamzxleo cristatus, Cecilia. 413 Weſtwood, Embia. h £ 3 415 Hamilton, Commentar über Hortus malabarieus IV. 449 Waltl, tuͤrkiſche Käfer. Bucher: Berghaus, Lewald. Heft VII u. VIII. 473 Verſammlung der Naturforſcher und Aerzte zu Prag 1837. 476 Mitglieder. N 8 478 C. v. Sternberg, Eroͤffnungsrede. 485 Biſchoff, Abkühlung der Erde. 494 Göppert, kuͤnſtliche Pflanzenverſteinerungen. 505 Chaufepié, Einfluß des Branntweins. 506 Lenhoſſek, Preis auf die Wuthkrankheit. 508 Zippe, verſchlackter Wall. 0 513 Reichenbach, Entwickelung der Naturgeſchichte. 524 Abſchiedsreden. { { ! 530 Ettinashaufen, magnetoselectrifhe Maſchine. Taf. V. — Reuß, Geognoſie von Toͤhlitz. 541 Kaup, Platz des Dinotheriums; 595. — Plieninger, verſteinerte Thierfährten. 544 Jeuſchner, Diorit in Schleſien. 0 548 Ubich, Erhebungs-Crater in der Baſilicata. 552 Strang, Gaſe in Erbhöhlen. 556 Unger, Samenthiere der Pflanzen. 561 Ramiſch, Samenbildung ohne Befruchtung. — Hügel, Nelumbıum speciosom. 562 Biaſoletto, Metamorphofe der Algen. 564 Corda, Spiralfaſer⸗Zellen bey Trichien. 565 Fenzl, Samenträger der Kürbfen, 568 Welwitſch, Verbreitung der Pflanzen. 571 Opiz, Vegetation Boͤhmens. 573 Purkinje, Magendrüſen. Taf. VI. 576 Muͤnz, Herzpolypen; kopfloſe Mißgeburten. 580 Berres, Schleimhaut. 581 Purkinje, Bau der Nerven. Taf. VI. 585 Heller, Blut, Dotter, Federn. 587 Purkinje und Poppenheim, Verdauung. 592 Sars, Fortpflanzung der Tritonia. 597 Kreyßig, Blut und Nerven. 600 Skoda, Herzitoß. 603 Landwirthſchaftliches. 611 Gedichte. 622 Bücher: Noͤggerath, C. Bonaparte. Heft . 625 Zeller, Beſtimmung der Falter in Reaumur. 729 Regiſter daruͤber. 735 Neue Preisaufgabe auf alle Kerfe Reaumurs. 737 Freyer, Beſtimmung der Falter in Reaumur. 753 Bücher: A. Schreiber, (Cornelia, Dampfſchifffahrt,) Wol⸗ fram, Chezy, H. Schreiber, Combe, Noͤggerath, Lenz, boͤh⸗ | IX u.X. ” 944 miſches Muſeum, Geſellſchaften zu Berlin, Zürich, Baſel, Memoires de Pétersbourg 1836, Memoires presentés 1837. 759 Baer, Walroß. 760 Rathke, Fauna der Krim. 771 Gebler, Thiere des katuniſchen Gebirgs. 778 Siebold und Schlegel, Fauna japonica. 784 Bronn, Lethea geognostica. Heft XI u. XII. 785 Buquoy, Skizze der Thierwelt. 790 Derſelbe, Beantwortung über Unfreyheit. 792 Bucher: H. Schreiber (Taſchenbuch), Rupp, Perty, Prinz Max von Wied, Fuͤrnrohr, Bulletin de Moscou, Liebig und Poggendorf, Geognoſtiſche Charte von Sachſen, Humboldt, Ehrenberg und Roſe, Buckland. — Perleb, Endlicher, Lindley u. Bauer, Corda, Notaris, Bruck und Schimper. u > — Schultz, de Candolle, Agardh, Meyen, Treviranus, Raſpail, Dutrochet, Link, Kunth, Berchtold u. Opiz, Forſten, Heget⸗ ſchweiler, Sturm, Link. 847 Zetterſtedt, Fiſcher, Agaſſiz, Gould, Zander, Tſchudi, Guerin, Germar, Grube, Mayer, Herold, Plattner, Leſſing, Grabau, Wilhelmi, Kerkhoven, Hulshoff. 798 Chaudoir, Feronia. 800 Eichwald, Fauna des caſpiſchen Meers, 802 Harzverein. Ahrend, Gebirgsſchichten am Adenberg. 803 Sarefen, Blatt- und Holzweſpen; Elater heyeri, Fig. 820 Zoological Transact. II. 2. — Garner, Anatomie der Mufcheln. 831 Owen, ſeltene Dintenſchnecken. 838 Fr. Cuvier, Springmäufe. 842 Waterhouſe, Myrmecobius. 845 Weſtwood, heilige Käfer. 849 Gould, Voͤgel aus Auſtralien. 852 Tſchudis Claſſification der Batrachier, 860 Gedichte auf die Verſammlung zu Prag von Rumy, Die: trich, Tauſcher. 865 Regiſter uͤber die Vorträge in allen Verſammlungen der Na⸗ turforfcher und Aerzte von 1822 — 1837. Umſchlaͤge. 1. Vogelbälge; Soͤmmerringiſcher Preis; Waitz, Gypsabguͤſſe von verſteinerten Pflanzen; Zetterſtedts Insecta lapponica, II. Entomologiſcher Tauſchverein; Creplins Erklärung. III. Vögel Europas; Waltls tuͤrkiſche Käfer. IV. Jahn, Naturalien-Tauſch. N V. Fortſetzung; Verſammlung der Naturforſcher zu Freyburg. VI. Waltl, Inſecten- Handel. VII u. VIII. Fortſetzung. IX u. X. Schluß. XI. u. XII. Supplement zu Schillers ſaͤmmtl. Werke; Agaſſiz, Histoire naturelle des Poissons; W. Weinhard, Ernſt und Laune; Voͤgelbalg-Verkauf von D. M. Raſenhauer. Kupfer tafeln. Taf. I. Limnoria S. 40; Sertularia 52; Hydra 53; Bero& 67; Pentacrinus et Comatula 73. h II. Sivatherium 90; verfteinerter Affe 102. III. Calamiten 273. IV. Eingeweidwuͤrmer und Spermatozoen 351. V. Magneto⸗electriſche Maſchine 530. VI. Fig. 1 — 8. Magendruͤſen 573; Fig. 9— 20, Bau der Nerven 581. B. Nach den Wiſſenſchaften. 1. Allgemeines. Buquoy, Planmäßigkeit im Weltganzen S. 1. L., Freyheit des Menſchen 161. Chaufepieé, Einfluß des Branntweins 502. Gedichte von Swoboda, Mikan, Müller, Frank, Ebert 611. Buquoy, Unfreyheit 790. Gedichte von Rumy, Dietrich, Jauſcher 860, e 945 2. Naturkunde. Keferſtein, Schall während der Nacht 111. Verſammlung der Naturforſcher zu Prag 473. C. v. Sternberg, Eröffnungsrede 478. Biſchoff, Abkühlung der Erde 485. N Ettingshauſen, Magneto ⸗electriſche Maſchine 530. Taf. V. Strantz, Exploſion in der Erde 552. Regiſter uͤber alle Verſammlungen der Naturforſcher von 1822 bis 1837. S. 865. 3. Mineralogie. Babbage, Serapis⸗Tempel bey Pozzuoli 81. Zincken, Gruͤnſtein 108. - Mineralien am Harz 108, Waltl, Unterdonaukreis 250. ippe, verſchlackter Wall 508. Reuß, Geognoſie von FJoͤplitz 539. Nöggerath, Verſteinerung in Chalcedon 541. reininger, Geognoſie von Prag 542. ippe, Geognoſie von Boͤhmen 543. Heller, Selen 544. Zeuſchner, Diorit aus Schleſien 544. Keferftein, Geognoſie von Toplig 546. Abich, Erhebungscrater 548. Frankenheim, Cryſtallologie 551. Breithaupt, Verwachſung der Cryſtalle 551 Strang, Gaſe in Erdhöhlen 552. Bons dorff, Labradorſtein 551. Zeuſchner, Geognoſie der Karpathen 554. Zippe, Gußeiſen 556. 4. Naturgeſchichte. Schwediſche Abhandlungen 1835. S. 4. Philosophical Magazine V- XI. S. 81. — Journal 40. Harzverein von 1837. S. 105. Waltl, Unterdonaukreis 250. Asiatic Trausactions L— III. S. 332. L. Reichenbach, Stand der Naturgeſchichte 513. 5. Botanik. Schomburgk, Wooraly⸗-Gift 100. Lambert, Quinoa 100, Ward, Cynomorium 100. Colebrooke, Palmenzucker 100. Lindley, Verwandtſchaft von Orobanche 105. Germar, Verſteinerungen 105. Hampe, Pflanzen vom Harz 107. Seiffer, Keimung unreifer Samen 113. Waltl, Pflanzen vom Unterdonaukreis 255. rmar, Calamiten 273. Taf. III. 547. hden, Banyanen-Baum 333. huſton, Anbau des Reißes uſw. 333. 9 n an wg 120. Ae ight, Gummigutt-Baum 380. „ Tropzolum, Chymocarpus 414, 28 o ees, indiſche Solaneen 414. oyle, Lycium dioscoridis 415, e Candolle, Myrſineen 415. amilton, Commentar über Hortus malabariess 115. oͤppert, kuͤnſtliche Verſteinerungen 494. nger, Samenthiere der Pflanzen 556. Bentham, Leguminoſen 559. Reichenbach, natürliche Familien 560, Ramiſch, Samenbildung ohne Befruchtung 551. Hügel, Nelumbium 561. Biaſoletto, Metamorphoſe der Algen 562. Unger, Rafllesia 564. Corda, Spiralfaſer-Zellen in Pilzen 364, Fenzl, Cucurbitaceen 565. Jager, Nicotiana 566. Corda, Syſtem der Pilze 567. Welwitſch, Verbreitung der Pflanzen 368, Tauſcher, Draba stellata 569, Mikan, Pile marine 569. Iſis 1838, Heft 12. 888 946 Opiz, Vegetation Böhmens 571. Goͤppert, Pflanzenſkelete 572. Pflanzennamen. Nicotiaua 566. Orobanche 105. Palmſaft 100. Pflanzen um Paſſau 255. Pil marine 569, Pilze 567. Rafflesia 81. 564. Rhizobotrya 569. Runkelzucker 604, Samenthiere 556. Skelete 572. Solaneen, indiſche 414. Temperatur 125. Toddy 100. Algen 562. Banyan-Baum 333. Befruchtung 561. Calamites 273. 547. Cascarilla 45. Chymocarpus 414. Cucurbitacea 565. Cynomorium 100. Geographie 568, 571. Gumigutt-Baum 380. Hebreadendron 381. Hortus malabaricus IV. 415. Keimen unreifer Samen 113, Landwirthſchaft 603. Leguminosa 539. Trichia 564. Lycium dioscoridis 415. Verſteinerungen 105, Myrſineen 415. 494. Nelumbium 561. Wooraly 100. 6. Zoologie. Lowen, Evadne nordmanni 4. Dahlbom, Tinea padella 5. Sundevall, Syſtem der Vögel 9. Nils ſon, Plesiosaurus, Ichthyosaurus 15, et Ypsolophus falleniellus 20. Boheman, Pteromalini 21. Zoological Transact. II. 1. ©, 22, Sykes, Wachteln und Hemipodien 22, Templeton, wirbellofe Thiere von Moritz 29. Bennett, Pteropus whitei 31, kuͤnſtliche Bell, Cruſtaceen von Suͤdamerica 33. Marrell, Tenthredo centifolie 37. Ruͤppell, Histiophorus indicus 39. Philosophical Journal XVI XX. S. 40. Knox, Rorqual 40. Coldſtream, Limnoria terebrans (Taf. L) 40. Quetelet, Gewicht des Menſchen 44. Traill, Milch der Wale 46. Harlan, verſteinerte Knochen 47. Traill, Milchdruͤſen der Wale 47. A gaſſiz, Lachſe 48. Dalzell, Fortpflanzung der Zoophyten (Taf. I.) 48. Jardine, Salmen 54. Thompſon, Teredo, Limnoria 60, Knox, Balena rostrata 60, Leviathan und Behemoth 61. Wil ſon, Käfer in Schottland 64. J. Davy, Temperatur der Thunnfiſche 64. Patterſon, Beroé (Taf. I.) 65. Arthur, Thraͤnen der Hirſche und Antilopen 67. Selby, Thiere in Schottland 68. Thompſon, Pentacrinus europæus 73. Philosophical Magazine V XI. S. 81. Weſtwood, neue Mucken 83. Brayley, Daumennagel des Orang-Utangs 87. Jones, Netzhaut der Sepia 88. Buckland und Agaſſiz, verſteinerte Chimera 88. Huſſey, Acarus autumnalis 90. Ruͤppell, Tellinites 90. Falconer und Cautley, Sivatherlum (Taf. II.) 90. Pithecia leucocephala 110. Nicholſon, Coccothraustes 100. Blackwall, neue Spinnen 101. Weſtwood, Immen 101, Ball, Robben an Irland 101. Backer, foſſiler Affe (Taf. II.) 102. Portlock, Anatifæ 103. Newport, Temperatur der Kerfe 103. Owen, Toxodon 103. 60 947 Cautley, Sivatherium 104, Germar, Verſteinerungen 105. Hornung, Hydroporus thermalis 107. Rimrod, Thiere von Mansfeld 108. Verſteinerungen des Harzes 110. Zoological Trausactions II. 1. S. 117. Bennett, Octod. cumingii, Ctenomys 117. Philosophical Journal XXI u. XXII. 120. Shaw, Parr 120. King, Temperatur der Thiere 125. Thompſon, Metamorphoſe d. Krebſe 126. Jameſon, Thiere von Cerigo 127. Dierbach, Arzneythiere 130. Zoological Proceedings 1836. 168. Heron, Bruͤten von Crax rubra 168. Martin, Phalangista vulpina 168. Ruͤppell, Antilope montana 168. Gould, neue Vögel 174. 193. 195. 197. 199. 206. 223. Hodgſon, Schnepfen aus Neapel 169. Thibaut, Giraffen 170. Garner, Claſſification d. Muſcheln 172. Owen, Dintenſchnecken 176. Ogilby, Daumen der Affen 179. Martin, Dicholophus, Corythaix 181. Bennett, indiſche Antilopen 181. Owen, Drüfenbälge derſelben 182. Bennett, Macropus penicillatus 185. Owen, Simia troglodytes 185. Broderip, neue Schalthiere 185. Harvey, Rostellaria 185. Hodgfon, Fledermaͤuſe aus Nepal; Cer- vus elaphoides 185. Marrell, brittifche Fiſche 185. Owen, Wombat 185. Harvey, Tubularia gracilis 186. Martin, Cynictis melanurus 186. Ogilby, Chironectes yapock 187. Martin, Knochen der Meerotter 188. Burton, Tiliqua fernandi 188. Gray, Biſamthiere 188. Derſelbe, Quaſten der Hirſche 190. Waterhouſe, Myrmecobius fasciatus 191. 219. Martin, Octodon cumingii 192, Williamfon, Vögel in England 194, Harvey, Velella 194. Vigors Tinamotis, Psittacus 195. Martin, Cercoleptes 196. Fuller, Huͤhnerbaſtarde 197. Gray, Sohlen= und Zehentreter 198. Owen, Schädel vom Orang 200, Strickland, Voͤgel von Smyrna 203, Ogilby, Antilope Koba et Kob 205. Acarus autumnalis 90. Actinia 28. 48. 50. rosa 316. Actinodura 174. Anthropeides 181. Affendaumen 179. Apiocera 86. Affen, verſteinerte 102.378. Alactaga 224. 838. Alauda 109. Alcyonium 51. Alpenwolf 775. Amadina 206. Amathia 769. Amphitrite 770. Anatifa 103. Anguillina 358. Anisomelus 29. Anomiopsis 847. Antilope 67. 213, indice Batrachier 852, Aplonis 193. Arctiscon 59. Ardea 109, 835. Artemia 767. Arzneythiere 389. Axine 250. Azurine 405. Bären 596. montana 168, subguttu- Behemoth 63. Argonauta 176. 205, 214. Baſtard vom Huhn 197. Baleua rostrata 47. 60. Gray, Betragen des Guckgucks 205. Mackay, Vultur papa 207. Martin, Felis marmorata; Koala 207. Burton, Pipra von Himalaya 208. Bennett, Glaucus 209. Ogilby, Gemſen, Ixalus 213. Gray, Argonauta 214. Owen, Guathostoma 215. Bennett, Physeter 217. Reid, Perameles lagotis 208. Ogilby, Kennzeichen d. Wiederkäuer Dierbach, Arzneyvoͤgel 232. Corda, Zerlegung der Hydra 249. Dieſing, Axine 249. Waltl, Kaͤfer um Paſſau 263. Speyer, lepidopterologiſche Beyträge, Fuͤhlhoͤrner 277. Derſelbe, Nebenaugen 311. Menetries, Thiere vom Caucaſus 314. Asiatic Transactions I— III. 332. Moorcroft, Purik⸗Schaf 332, Johnſton, Voluta gravis 333. Lo w, weiße Elephanten 334. Hardwicke, Schaffreſſer 336. Sykes, wilder Hund, Colſun 336. Steuart, Perlfiſcherey 338. Sykes, Seidenwurm, Bombyx paphia 342, Natterer, Lepidofiren 346. Hammerſchmidt, helminthologiſche Bey: träge (Taf. IV.) 351. Buͤttner, zoologiſche Bemerkungen 350, Kennedy, Lebensart der Immen 375. Falconer, verſteinerter Affe 378. Ogilby, Conilurus et Dipus 379. Neely, Otus brachyotus 379. Shaw, Laich der Salmen 381. Waltl, Entſtehung der Perlen 384. Dierbach, Arzneythiere, Lurche 389, Yarvell, Cygnus buccinator 404, Derfelbe, Leuciscus lancastriensis, ca- ruleus 404, Buckland, Faulthier 405. Guilding, Naticina et Dentalium 405. Weſtwood, Diopsis 407. Haliday, Immen von Suͤdamerica 411. Walker, Mucken daher 412. Stutchbury, Chameleo cristatus, Cæ- cilia squalostoma 412. Weſtwood, Embia 413. Hope, Dolichoscelis 413, Garner, Nerven der Schalthiere 414. Waltl, türkifche Käfer 449. Kaup, Dinotherium 541. 219. Thier name u. Beroé (T. I.) 65. Biber 594. Biſamthier 189. Bittacomorpha 84. Blattweſpen 803. Blut 585. 597. Bobac 774. Bombyx paphia 344. Bopyrus 766. Bostrychus 362. Bruſt der Fiſche 575. Buͤffel 63. Bullulina 357. Cecilia squalostoma 412. Calliope 223. Calodera 206. 205. Char 59. Calyptorhynchus 207. Canis aureus 315, deca- Cineinnura 360. nensis 336, himalaicus Citillus 774. Capra ibex 772. Cercoleptes 196. Cerigo 127. Cerozodia 84. Cervus aristotelis 384, elaphoides 185- Chamzleo cristatns 412. Chank 333, Charactere 198. 219. Chimæœra 88. Chiracanthus 395. Chironectes yapock 187. 948 Plieninger, Thierfaͤhrten 541. Otto, Verſteinerungen 546. Jäger, Mastodonsaurus 547, Unger, Samenthiere der Pflanzen 558. Czermak, Nierenknäuel 573. B 5 70 8, Anaſtomoſen der Harnkanälchen Purkinje, Magendrüfen (T. VI.) 573. 1 5 2 boldſen kopfloſe Mißgebur⸗ 16. Berres, Muskeln an den Synovial-Gap- ſeln 580. Purkinje, Nerven⸗Cylinder (T. VI.) 581. Heller, Blut, Dotter, Federn 585. Bochdalek, Nerven der Hornhaut 587. Purkinſe und Poppenheim, Verdau⸗ ung 587. j Schlegel, Salamandra maxima 591. Sars, Fortpflanzung der Tritonia 592. Tileſius, Thiere auf ſeiner Weltumſee⸗ gelung 592. / Sch u lie, Macrobiotus 593. Roßmäßler, Verbreitung der Land⸗ u. Waſſerſchnecken 594.1 Kaup, Platz des Dinotheriums 594. Lichtenſtein, verſteinerte Nashornpan⸗ zer 595. g Kreißig, Blut und Nerven 597. Skoda, Herzſtoß 600. Zeller, Beſtimmung von Reaumurs Fal⸗ tern 625. Preisaufgabe füber alle Kerfe von Reau⸗ mur 736. Freyer, Beſtimmung von Reaumurs Fal⸗ tern 737. Baer, Walroß 759. Rathke, Fauna der Krim 760. Gebler, Thiere des katuniſch. Gebirgs 771. Siebold und Schlegel, japaniſche Lurche 778. Buquoy, Skizze der Thierwelt 785. Chaudoir, Feronia 798. 5 wald, Thiere des caſpiſchen Meeres 0 Mannerheim, Zahl der Kaͤfer 801. Saxeſen, Blatt- und Holzweſpen 803. Derſelbe, Elater heyeri (Figur) 805. Garner, Anatomie der Schalthiere 820. Owen, neue Dintenſchnecken 831. Fr. Cuvier, Springmaͤuſe 838. Waterhouſe, Myrmecohius 842, Weſtwood, heilige Käfer 846. Gould, auſtraliſche Vögel 849. Tſchudi, Batrachier 852. Chrysomela armoracia364. Clausilia 594. Clepsidrina 355. Colsun 336. Coccothraustes 100, Coluber berus 365. Conilurus 379. Corytkaix 181. Coturnix 22. Cracticus 207. Crax 168. Cristatella 49, Cruſtaceen 764. Ctenomys 117. Cygnus buceinator 404. 949 Cynictis melanurus 180. Cynogale 198. Cursorius rufus 196. Darmflocken 585. Deletrix 101. Delphinus 46. Dendrobius 118. Dentalium 406. Dhole 336. Dichelesthium 768. Dicholophus 181. Djiran 316. Dilophus 361, Dinotherium 541. 594. Dintenfchneden 176, #31, Diodontus 376, Diopsis 407. Diptera 83. Dipus 838. Dolichoscelis 413. Dotter 586, Edolius 168. Eingeweidwürmer 215.351. 595. Elater heyeri 805, sege- tis 361. Elenn 367, Elephanten, weiße 334. Embia 413. Epialtus 37. Evadne 4. Falter 171. Fuͤhlhoͤrner 277. Reaumur 625. 737. Felis marmorata 207. Feronia 798. Filarina 358. Fiſche 54. 593. 761. Flamingo 317. Fledermäuſe aus Nepal 185. Flustra 49. Froſch 369. Fuͤhlhoͤrner der Falter 277. Gallinula ventralis 197. Gelenkmuskeln 580. Gerbillus 838. Gewicht des Menſchen 45. Giraffen 170. Glaucus 209. Gnathostoma 216. Grayning 404. Grey 56. Grus 109. Guckguck 205. Gynoplistia 83. Heæmatops 226. Heckenſchabe 7. Hemipodius 22. Herling 56. Herzpolyp 576. Herzſtoß 600. Heteroclite 24. Hiob 61. Hirſch 67. Hippobosca 361. Histiophorus 39. Hornhaut-Nerven 587. Hundsverſtand 368. Hyale 765. Hyas 35. Hydra 48. 249. Hydroporus thermalis 107. Ichthyosaurus 19, Immen 101, Lebensart 375. Irbis 775. Ixalus 213. 221. Janthina 127. Käfer 64. 771, um Paſſau 263, tuͤrkiſche 449. Karpfen 208. Kerfe 37. 801, ſchaͤdliche 369, aus Suͤdamerica 411. Kinkaju 196. Kitta cincla 169. Kleinaſien 203. Koala 208. Kob 205. Koba 205. Kolisurra 342. Korrigum 205. Krappkerfe 609. Krebſe 33. Lagomys 772. Laich der Salmen 381. Lepidophora S5. Lepidosiren 346. Lepus hybridus 205. Lepus variabilis 367. Lernzopoda 768. Leucisus cœruleus 405. — lancastriensis 404. Leviathan 61. Limnoria (T. I.) 40. 60. Lurche 778, verſteinerte 15. Lycoris 769. Macrobiotus 593. Macropus penicillatus 133. Macrotis 219. Magendruͤſen (T. VI.) 573, Mastodon saurus 547. Medusa minutissima 53. Meerotter 188. Megalosaurus 61. Meiſen 367. Meliphaga 225. Metamorphoſe 126. Microrhynchus 33. Midas 84. Milch 46. Mißgeburten 578. 596, Moſchus 772. Mithrax 35. Muſcheln 172. Myrmecobius 191.219. 842. Mytilus lithophagus 81. Naticina 405. Nebenaugen 311. Nemestrina 85. Neomorpha 226. Neritina 594. Nervenbau (T. VI.) 581. 585. Nierenknaͤuel 573. Noctua segetum 361. Obelia 52. Ocelli 311. Octodon 117. 192. Ocypterus 224, Ocytho& 213. Odynerus 377. Oestrus 361. Ophiops 317. Drang 592, — Nügel 87, — Schaͤdel 200. Ortyx 193. Orythyia 53. Othonia 36. Otus brachyotos 379. Oxyura 197. Oxyuris 352. Pagiura 360. Palæemon 126. Pangonia 87. Paradoxornis 174. Paradoxurus 198. Parameles 218. Parr 120. 381. Pentacrinus europens (T. I.) 73. Pericera 36. Perlen 333. 338. 384. Petroica 206. Phalangista vulpina 168. hasianus colchicus 316. Philopoda 85. Physetra 217. Picus 109. Pipra squalida 209. Piratesa 30. Pisa 35. Pithecia 100. Placodus 107. Planula 49. Plesiosaurus 17. Podiceps 227. Po&phagomys 117. Polypeneyer 49. Pongo 201. Prawn 126. 1 auf Reaumurs Kerfe Prox 221. Psittacus augustus, guil- dingii 195. Pterocles 24. Pteropus whitei 31. Ptilogyna 83. Puls 587. Purik⸗Schaf 332, Pyxinia 357. Quaſten der Hirſche 190, Raubthiere 198. Rhinoceros 595. Rhizinia 356. Rhodia 34. Rhodizon-Saͤure 585. Robben 101. Rorqual 40. Rostellaria 185. Salamandra maxima 591. Salmo 48. 54. 120. Saͤugethiere 68. 108. 772, Samenthiere d. Pflanz. 556. Scarabzus 845. Sceliages 846. Schaffreſſer 336. Schalthiere 820. Schleimhaut 580. Schnecken 594. Schnepfen 169. Schmarotzer 830. Schneckeneyer 592. Schwalbenſchlaf 368. Scyphius 762. Scytalopus 199. Seidenwuͤrmer 342. Seidenzucht 608. Semnopithecus 102. Sepia, Retina 88. Sertularia 49. Simia troglodytes 163. Sivatherium (T. II.) 90. 104, Sorex 249. Spermatozoa 338. Spermophilus musicus 315. Spinnen 101. Spirulura 360. Sprat 126, Strahlthiere 770. Strix castanops 223. Sthrutidea 225. Südwallis 206. Tabanus 364. 7. Lanbwirthſchaft und Technologie. Neſtler, Zuckerraffinerie, Filtrier⸗Apparat 604, Seidl, Alter einer Fichte 605. Waniek, ſchaͤdliche Inſecten⸗Larven im Krapp 606. Abich 548. Agaſſiz 48. 89. Ahrend 802. Arckenhauſen 804. Rieſe, Landwirthſchaft 606. RNangheri, Seidenzucht 608. Wagner, C. Verfaſſer. Runkelzucker 608. a) Derfaffer der Aufſätze. Arthur 67. Babbage 81. Baber 337. Baer 759. Baker 102. Ball 101. Batka 554. Bell 33. Bennett 31. 117. 181. 185. 209. 217. Bentham 559. 566. Berres 573. 580. 585. 950 Tamatia bicincta 195. Tanin 61. Tellinites 90. Temperatur 125, der Fir ſche 64, der Kerſe 103. Teuthredo centifoliae 37. Teredo 60. Tetracaulodon 47. Thiere 127. 771, des cafpis ſchen Meeres 800, des Caucaſus 800, in Cur⸗ land 360, der Krim 760, in Oſtindien 384. Thierarzneyen 232. Thierfährten 541, Thoè 34. Thoraxophorus 798. Thraͤnengruben 67, der An⸗ tilopen 162. Thryothorus 199. Tiger 315. 384. Tiliqua fernandi 188. Tinamotis 195. Tinea padella 5. Toxodon 143. Transfuſion 581. Trilobites 107. Tripoxylon 376. Tristoma 248. Troglodytes 199. Tropidorhynchus 225. Turdus roseus 316. Tubularia 49. 186. Tyche 36. Vanga 224. Velella 194. Verdauung 587. Verſteinerungen 105. 546. Voͤgel 127. 194. 203. 206. 224. 772. 849. 969. Voluta gravis 333. Vultur papa 207. Wachteln 22, Wachtelfang 127. Walfiſchmilch 46. 47. Walroß 759. White-Bait 126. Wiederkäuer 219. Wombat 185. Wuͤrmer 768. Ypsolophus 20. Xenia 28. Zaunkoͤnig 199. Zitterrochen 208. Zo& 126. Zobel 776. Zoophyta 48. Zosterops 193. Biaſoletto 562. Biſchoff 485. 581. 587. Blackwall 90. 101. Bochdalek 587. 951 Bonsdorff 554. Bowler 337. Brandt 249. Brayley 83. 87. Breithaupt 551. Broderip 185. Brown 81. Buckland 88. 405. Bujanowicz 603. Buquoy 785. Burney 337. Burton 208. Buͤttner 360. Cautley 90. 104. Chaudoir 798. Chaufepie 502. Coldſtream 40. Colebrooke 100. Corda 249. 564. 567. Fr. Cuvier 838. Czermak 573. Dahlbom 5. Dalzell 48. Davy 61. De Candolle 415. Dierbach 130. 232. 389. Dieſing 218. 249. 595. Dietrich 604. 861. Don 45. 414. Durand 102. Ebert 607. Edlenbach 555. Eichwald 800. Ettingshauſen 530. Falconer 90. Fenzl 565. Frankenheim 551. Frankl 616. Agardh 816. Agaſſiz 809. 848. Arnold 231. Annalen, Wiener 345. Annales of Medicine 77. Asiatic Transactions 332. Basler, Geſellſchaft 759. Bauer 812. Berchtold 817. Berghaus 401. Berliner Geſellſchaft 759. Biſchoff 230. 240. Bobrik 246. Bonaparte 622. Bronn 784. Bruch 815. Buckland 809. Chezy 754. Combe 756. Corda 813. Cotta 808. Cuvier 77. Dahlbom 229. De Candolle 816. Freyer 737. Fuller 197. Garner 172. 414. 820. Gebler 771. Germar 105. 273. 547. Goͤppert 494. 572. Gould 169. 174. 193. 195. 197. 199. 206. 223. 849. Graham 380. Gray 188. 198. 205. 214. Guilding 405. Haliday 411. Hamilton 315. Hammerſchmidt 351. Hampe 107. 802. Hardwicke 336. Harlan 47. Harzverein 802. Harvey 186. 208. Heckel 315. Heller 544. 585. Heron 168. Hodgſon 169. 185. Hope 413. Hornung 107. Huͤgel 561. Huſſey 90. Hyrtl 585. Jaͤger 544. 586. Jameſon 127. Jardine 54. Jeſſe 208. Johnſton 333. Jones 88. Kahlert 594. Kaup 591. Keferſtein 111. 546. Kennedy 375. King 125. Klippſtein 541. Knox 40. 60. Kohen 587. Kreißig 597. Krombholz 865. 768. Krynicky 798. Lambert 100. Lenhoſſek 506. Lichtenſtein 595. Lindley 105. Low 334. Lumnitzer 595. Mackay 207. Mannerheim 800. Martin 168. 181. 186. 188. 192. 196. 207. 208. Menetries 314. Meyer 249. 553. Mikan 569. 612. Mitchell 379. Moorcroft 332. Motſchoulsky 798. Muͤller 615. Muͤnz 576. Natterer 346. Naumann 543. Neely 379. Nees 411. Neſtler 604. Newport 105. Nicholſon 100. Nilsſon 15. Noͤggerath 524. 541. Noͤhden 333. Ogilby 179. 187. 205. 219. 379. Opiz 567. 571. Duchakoff 800. Otto 546. Owen 103. 176. 182. 185. 200. 215. 831. Parnelle 126. Parrot 759. Patterſon 65. Pew 337. Plieninger 541. 609. Poppenheim 587. Portlock 103. Preininger 542. Purkinje 573. 581. 587. Quetelet 45. Ramiſch 861. L. Reichenbach 560. 570. Reuß 539. Roßmaͤßler 556. Royle 415. Rudberg 537. Rangheri 608. Rathke 760. Reade 102. Reid 218. Reich 537. Rimrod 108. 803. Roßmaͤßler 594. Rumy 860. Ruͤppell 39. 90. 168. Sars 592. Saxeſen 803. 805. Schlegel 591. Schomburgk 100. Schulze 593. Seidl 605. Selby 68. Seiffer 113. Shaw 120. 381. b) Derfaffer der Bücher. Dutrochet 816. Duvernoy 77. Echtermeyer 248. Ehrenberg 808. Eiſelein 247. Eitenbenz 241. Endlicher 812. Fiſcher 848. Forſten 818. Frey 388. Freyer 374. Fromherz 349. Fuͤrnrohr 796. Germar 855. Glocker 348. Gould 819. Grabau 859. Groos 327. Grube 856. Guerin 229. 854. Hegetſchweiler 818. Hasler 239. Herold 857. Herſchel 240. Hulshoff 860. Humboldt 808. Journal, philos. 380. Keller 759. Kerkhoven 860. Kröyer 372. Kunth 817. Laurillard 77. Lenz 757. Leopoldin. Academie 248. 5 Leſſing 859. Lewald 402. Liebig 806. Lindley 812. Link 816. Magazine, philosophical XII. 375. Mauthner 80. Mayer 857. Memoires de Petersb. 759. Memoires presentes 760. Menetries 314, ; Meirner 78. Mepen 816. Moscou, Bulletin 373. 797. Muſeum, boͤhmiſches 758. Naumann 807. Noͤggerath 622. 758. Notaris 814. Opiz 817. Perleb 810. Perty 347. 794. hilipp 238. Plattner 858. Poggendorff 806. Pommer 238. 320. 400. Raſpail 816. Riecke 79. Roͤſch 79. Roſe 808. Ruge 248. Rüppell 227. Schimper 815. Schlegel 778. Schmid 232. Schoͤnherr 228. 371. A. Schreiber 753. 754. 952 Speyer 277. Sternberg 478. 508. 541, Steuart 338. Strantz 552. Strickland 205. Stutchbury 412. Sundevall 9. Swoboda 611. Sykes 22. 336. 342. Tantſcher 111. Tauſch 569. Tauſcher 332. 863. Templeton 28. Thibaut 170. Thompſon 60. 61. 73, 126. Tileſius 592, Traill 46. 47. Tſchudi 853. Unger 556. Vigors 193. Walker 412. Waltl 250. 263. 384. 449. Ward 100. Waterhouſe 191. 219. 842. Welwitſch 568. 669. Weſtwood 83. 101. 413.845. Wight 380. Wilbrand 575. Williamſon 194. Wilſon 64. Varrell 37. 404, Zawadsky 555. Zeller 625. Zellner 556. Zeuſchner 544. 554. 536, Zincken 108. Zippe 508. 543. 556. Zoubkoff 797. H. Schreiber 246, 755. 792 Schultz 816. Siebold 778. Sommer 217. Spruͤngli 245. Sturm 819. Thuet 231. Tiedemann 230. Transact. linnean. 403. Transact. zool. 820, Trättenbadher 78. Trentowki 321, Treviranus 816, Tſchudi 852, Vontobel 239, Weber 75. Wied 794. Wilhelmi 860. Wolfram 753. Zander 851. Zetterſtedt 229. 320. 847. Zuͤricher Alterthuͤmer 244. Zuͤricher Geſellſchaft 759. Literariſcher Anzeiger. 1838. Nr. I. Dieſer Literariſche Anzeiger wird den bei F. A. Brockhaus in Leipzig erſcheinenden Zeitſchriften: Blätter für litera⸗ riſche Unterhaltung, Iſis, und Allgemeine mebirintfhe Zettung, beigelegt oder beigeheftet, und betragen die Inſertionsgebühren für die Zeile 2 Gr. Ankündigung. Das ſeit Aufang dieſes Jahres erſcheinende Leipziger Kreisblatt wird von 1838 an im Verlage der unterzeichneten Buchhandlung fortgeſetzt und wö⸗ chentlich dreimal, Montags, Mittwochs und Freitags Abends, ein halber Bogen auf feinem weißen Maſchinenpapier ausgegeben. Das Leipziger Kreisblatt wird ſeinen zweiten Jahrgang, nach mehrſeitigen Wuͤnſchen, in wieder erwei⸗ terter Ausdehnung beginnen. Wie bisher zerfaͤllt es in zwei Abtheilungen. Die erſte Abtheilung bleibt, da die koͤnigliche hohe Kreisdirection zu Leipzig und das daſige koͤnigliche hohe Appellationsgericht dieſes Blatt zur Veroͤffentlichung der von ihnen zu erlaſſenden Bekanntmachungen und Anordnungen allgemeinern Inhalts fort⸗ während zu benutzen geſonnen find, und zu gleichem Behufe daſſelbe auch den koͤniglichen Amtshauptmannſchaf⸗ ten des leipziger Kreisdirectionsbezirks, ſowie dem koͤniglichen Kreisſteuerrathe zu Leipzig dienen wird, fuͤr die Bekanntmachungen und Anordnungen dieſer Behoͤrden beſtimmt. a Dagegen ſoll von nun an die andere Abtheilung lediglich der Beſprechung vaterlaͤndiſcher und das Vaterland beruhrender Angelegenheiten und Ereigniſſe in jeglicher Beziehung, theils in ausfuͤhrlichern Auf: ſaͤtzen, theils in Fürzern Mittheilungen gewidmet fein. Es ſoll dieſelbe dem geſammten Publicum einen Sprach⸗ ſaal bieten zum Austauſch der Ideen und Erfahrungen, zur Ausgleichung verſchiedener Anſichten und zur end» lichen Verſtaͤndigung. Insbeſondere ſollen hier die Landes verfaſſung und die Geſetze Sachſens eroͤrtert; die Angelegenheiten der Kirche und Schule, infoweit fie vor des größere Publicum gehoͤren, berathen; neue Ideen, Projecte und Erfahrungen in Beziehung auf Landwirthſchaft, Induſtrie und Handel, Gewerbe und Fabrikweſen dargelegt und gepruft; intereſſante Berichte Über den Fortgang und die Ergebniſſe gemeinnuͤtziger Unternehmun⸗ gen abgeſtattet; wohlgemeinte Vorſchlaͤge zum allgemeinen Beſten mitgetheilt und begutachtet; Ruͤgen und Be⸗ ſchwerden mit edler Freimuͤthigkeit angebracht; Aufklaͤrungen uber Juſtiz und Verwaltung gegeben; policeiliche und andere Maßregeln genauer betrachtet, und uͤberhaupt ſoll Alles beſprochen werden, was in obiger Beziehung für den ſaͤchſiſchen Staatsbuͤrger nur irgend von Intereſſe fein kann. Auch werden zweckmaͤßige Einrichtungen, vortheilhafte Unternehmungen, ſowie gluͤckliche und ungluͤckliche Ereigniſſe im Auslande, vorzüglich in Deutſchland, ausfuhrliche oder kurze Erwaͤhnung finden, je nachdem ſie Sachſen mehr oder weniger beruͤhren. Moͤglichſt vollſtaͤndig und ſchnell ſollen alle Ereigniſſe und Vorfälle im Vaterlande berichtet werden, und wo die Gegen⸗ wart nicht ausreichenden Stoff gewahrt, wird es die Vergangenheit thun. Namentlich ſoll die Specialgeſchichte Sachſens durch intereſſante Einzelheiten mehr und mehr aufgehellt, jedoch ſollen nicht etwa blos trockene Notizen beigebracht, ſondern es wird ganz beſonders auf die Unterhaltung Ruͤckſicht genommen werden. 8 Wie zeither ſollen vor Sonn- und Feſttagen das Verzeichniß der Prediger in Leipzig gegeben, wöchentlich zweimal der Curs der vorzüͤglichſten Papiere und Geldſorten an der leipziger Boͤrſe, ſowie der gangbarften Actien, und monatlich der Getreidepreis auf den vorzuͤglichſten Marktplaͤtzen Sachſens mitgetheilt werden; auch wird woͤchentlich der in Leipzig Verſtorbenen, Getrauten und Getauften in einer zweckmaͤßigen Auswahl, ſowie von Zeit zu Zeit der vorzuͤglichſten Verſtorbenen im ganzen Lande, fo weit es möglich iſt, Erwähnung geſchehen. Endlich ſollen auch in einer beſondern Rubrik alle Vergnuͤgungen, welche Leipzig bietet, z. B. Dampfwagen⸗ fahrten, Theater, Concerte, Ausſtellungen und andere Sehenswuͤrdigkeiten, ſo zeitig als uns nur immer Kunde davon wird, angezeigt werden, was beſonders für die Umgegend Leipzigs ſehr willkommen ſein dürfte. Doch nur durch das gemeinſchaftliche, ernſte und einmuͤthige Zufammenwirken recht vieler für des Vaterlandes Wohlfahrt lebhaft ſich intereffirender Männer kann in dieſem Blatte etwas wahrhaft Erſprießliches erreicht werden; daher an dieſe Alle die freundliche und dringende Bitte, durch baldigſte Einſendung von Mittheilungen, feien es aus führ⸗ lichere Aufſätze, ſeien es kürzere Nachrichten, DER unte aimed möglicht zu Wedeln Alle Mittheilungen für das Leipziger Kreisblatt, die auf Verlangen honorirt werden, erbitten wir uns durch die Poſt unter der Adreſſe: „An die Redaction des Leipziger Kreisblattes in Leipzig.“ Bekanntmachungen aller Art werden ſobald als nur immer moͤglich aufgenommen, und der Raum einer geſpaltenen Zeile wird mit ſechs Pfennigen berechnet. Der Preis beträgt jahrlich 2 Thlr., halbjaͤhrig 1 Thlr., vierteljaͤhrig 12 Gr. In Leipzig werden Beſtel⸗ lungen in den Expeditionen: Alter Neumarkt, große Feuerkugel, 1 Treppe und Quergaſſe Nr. 1249, die von früh 7 bis Abends 7 Uhr geöffnet find, angenommen, und koͤnnen die Blätter Abends 7 Uhr abgeholt werden; auch ift die Einrichtung getroffen, ſie den in Leipzig wohnenden Abonnenten zuzuſenden. Den Debit für auswärts hat die koͤnigl. Zeitungs expedition in Leipzig uͤbernommen, an die ſich die Poſtaͤmter mit ihren Beſtellungen wenden wollen. Leipzig, im December 1837. Der Herausgeber: Dr. K. A. Eſpe. — Der Verleger: F. A. Brockhaus. Sternberg’s Palmpra. In der unterzeichneten iſt ſoeben erſchienen und an alle Buchhandlungen verſandt worden: Palmyra o der Tagebuch eines Papagais. Von Freiherrn A. v. Sternberg. Velinpapier. In Umſchlag broſch. Preis 1 Thlr. 20 Gr., oder 3 Fl. Schon lange hat das Publicum die Eigenthümlichkeit des Schriftſtellers, deſſen neueſtes Werk wir hier anzeigen, erkannt und lieb gewonnen. Mit vorzüglichem Glück weiß er das Maͤr⸗ chenhafte, das Phantaſtiſche als Spiegel der wirklichen Welt zu gebrauchen. So knüpft ſich im vorliegenden Roman an die Erlebniſſe eines weltweiſen Vogels eine Menge der lebendigſten menſchlichen Situationen, und aus einem freien Phantaſieſpiele entwickelt ſich das ſchönſte humoriſtiſche Bild der ſocialen und literariſchen Verhältniſſe der neueſten Zeit. Stuttgart und Tübingen, im December 1837. J. G. Cotta' ſche Buchhandlung. Soeben iſt bei Philipp Reclam jun. in Leipzig er⸗ ſchienen und in allen Buchhandlungen zu haben: Die Geheimniſſe des Spielbergs. Denkwuͤrdigkeiten a eines oͤſtreichiſchen Staatsgefangenen, ſein Proceß vor der öſtreichiſchen Unterſuchungscommiſſion gegen geheime Verbindungen zu Mailand, und ſeine Schickſale auf dem Spielberge in Gemeinſchaft mit dem Grafen Gonfalonieri. 2 Baͤnde. 2 Thlr. Neues engliſches Leſebuch. Die Verlagshandlung glaubt einem fühlbaren Mangel ab⸗ zuhelfen, indem ſie der deutſchen, die engliſche Sprache ſtudi⸗ renden Jugend ein mit Anmerkungen und einem Wörterbuche ausgeſtattetes engliſches Leſebuch bietet, welches, wie die Ge⸗ ſchichte des großen Eroberers don Mexico, Alles in ſich ver⸗ eint, was jugendliche Gemüther anſprechen muß, und zugleich Alles ausſchließt, was auf ſie nachtheilig einwirken könnte. Es führt den Titel: LIFE HERNAN CORTES. Y DON TELESFORO DE TRUEBA Y COSIO. THE 2, ANNOTATIONS, THE DICTIONARY, AND THE. CORRECTION OF THE PRESS der JOHN SPORSCHIL. Preis 18 Groschen, Andreas Hofer und der letzte Kampf der Tiroler im Jahre 1809. Hiſtoriſch-romantiſches Gemaͤlde von H. E. R. Belani. 3 Baͤnde. 4 Thlr. 12 Gr. einem Diplomaten, der ausruht. 2 Baͤnde. 2 Thlr. Erlebniſſe und Abenteuer eines Seeſoldaten von der kaiſerlich franzoͤſiſchen Garde in Spanien und Rußland. s 2 Bände, 2 Thlr. Nachdem die früher erſchienenen vier Hefte dieſes Werkes eine mannichfaltige Bilderſchau an Götter- und Heroendar⸗ ſtellungen, religiöfem Ceremoniell und altclaſſiſchem Alltags⸗ leben zuſammengeſtellt hatten, iſt die mythologiſche Reihe in den vorliegenden beiden Heften neu aufgenommen worden. Auf vierzig Tafeln ſind über anderthalbhundert antike, bisher unbekannte, großentheils ſehr figurenreiche Denkmäler hier ab⸗ gebildet, deren größere Anzahl den beſten Kunſtepochen des Alterthums angehört. Die nöthigfte erklärende Auskunft iſt, nach früher beobachteter Weiſe, einſtweilen auf den Umſchlägen gegeben worden. Stuttgart und Tübingen, im December 1837. J. G. Cotta'ſche Buchhandlung. Beim Landes⸗Induſtrie⸗Comptoir zu Weimar iſt im November 1837 erſchienen: Reiſe⸗ und Lebensfkizzen dramaturgiſchen Blättern von ke Friedrich Heinse. 2 Erſter Theil. ie h m e un. 1 Thlr. 12 Gr. In unterzeichnetem Verlage ſind ſoeben erſchienen und in allen Buchhandlungen zu erhalten; Antike Bildwerke, —ͤ̃ — 9 zum ersten Male bekannt gemacht Wörter buch r von 5 de U Eduard Gerhard. y ; ö Erste Centurie, fünftes Heft, und zweite Centurie, erstes N as u * 9 E \ ch i ch 1 2 7 0 Heft, oder Tafel Nr. 81 — 120. Gross folio. dem gegenwaͤrtigen Stande der Botanik, Mine⸗ Preis 6 Thle 8 OR, ‚Oder 10% ralogie und Zoologie angemeſſen. Den Freunden der Kunſt und des Alterthums iſt das | item Bandes iſte Hälfte, Bogen 1—17, und Regifter Bogen vorliegende Werk, ſeinen e ee keit 61 — 68. längerer Zeit bekannt. s umfaßt die von dem Herausgeber 2 2 an 8 Orten Italiens veranſtalteten Abbildungen von . Naats Oceanides. etwa ſechshundert bisher unbekannten antiken Kunſtdenkmälern Gr. 8. 1 Thlr. 3 Gr., oder 2 Fl. und übertrifft, bei kunſtgerechter Größe und Ausführung, alle Von der zweiten unveränderten Ausgabe ſind bis ähnlichen Unternehmungen an Reichthum des Inhalts und jetzt 2 Bände, in 4 Lieferungen, verſendet worden, und wer⸗ Wohlfeilheit des Preiſes. den wir alle 2 Monate eine Lieferung folgen laſſen. In S. G. Lieſching' s Verlagsbuchhandlung zu Stuttgart iſt ſoeben erſchienen und in allen ſoliden Buch- und Kunſt⸗ dandlungen Deutſchlands und der angrenzenden Länder zu erhalten: Der Mohenstaukken. Nach der Natur aufgenommen und gemalt von C. Frommel. In Stahl geſtochen G. Frommel und Henry Winkles. Mit einem hiſtoriſchen Texte von Wolfgang Menzel. Großfolio. Auf feinſtes Colombierpapier gedruckt. In Umſchlag. Preis des Ganzen: 1 Thlr., oder 1 Fl. 45 Kr. Rhein. Abdrücke auf chineſ. Papier 1 Thlr. 10 Gr., oder 2 Fl. 20 Kr. Rhein. Der Hohenſtauffen, dieſes erhabene Denkmal einer großen Vorzeit, an welches ſich eine Fülle von Erinnerungen knüpft, die Wiege eines deutſchen Heldengeſchlechts, entbehrte, von Geſchichtſchreibern und Dichtern gleich ſehr verherrlicht, bisher noch immer einer bildlichen Darſtellung, die, in jedem Betracht des Gegenſtandes würdig, neben ihrer Schönheit und Vollendung auch in der Form anſprechend und durch einen ſehr mäßigen Preis allgemein zugänglich wäre. Der ausgezeichnete Künſtler hat die Aufgabe: unbeſchadet der localen Treue und einer tiefen Naturwahrheit (bei Stahlſtichen ſo ſelten) in Charakter und Stimmung auch die dem Bilde inwohnende ernſte Idee anzudeuten — auf das glücklichſte gelöſt. Dem ſinnigen Beſchauer nach jeder Beziehung Genuß und Befriedigung bietend, wird das meiſterhafte Blatt durch ſeine maleriſche Wirkung, wie durch ſeinen techniſchen Gehalt überhaupt, eine der ehrenvollſten Stellen im Gebiete der landſchaftlichen Kunſt an⸗ ſprechen dürfen und jedem Zimmer eine vertraute Zierde werden. Die werthvolle Begleitung, welche dem Blatte durch die in lebendigen und kräftigen Zügen entworfene hiſtoriſche Skizze eines unſerer geiſtreichſten Geſchichtſchreiber zu Theil geworden, kann dem Unternehmen nur eine weitere Bürgſchaft verleihen. Im December 1887. 41 N TV. Neuigkeiten und Fortſetzungen, verſendet von F. A. Grockhans in Teipzig. 1837. October, November und December. (Nr. I dieſes Berichts, die Verſendungen vom Januar, Februar und März enthaltend, findet ſich in Nr. XIII des Literariſchen Anzeigers; Nr. II, die Verſendungen vom April, Mai und Juni, in Nr. XXVI; Nr. III, die Verſendungen vom Juli, Auguſt und September, in Nr. XXXXI deſſelben.) 68. Analekten für Frauenkrankheiten, oder Sammlung der vorzüglichsten Abhandlungen, Monographien, Preisschrif- ten, Dissertationen und Notizen des In- und Auslandes über die Krankheiten des Weibes und über die Zustände der Schwangerschaft und des Wochenbettes. Heraus- gegeben von einem Vereine praktischer Ärzte. Isten Bandes 4tes (letztes) Heft. Gr. 8. 16 Gr. Der erſte Band vollſtaͤndig 2 Thlr. 16 Gr. 69, Augusteum. Dresdens antike Denkmäler enthaltend. Herausgegeben von Wilhelm Gottlieb Becker. Zweite Auflage. Besorgt und durch Nachträge vermehrt von Wilhelm Adolf Becker. 13tes Heft. Grossfolio. Taf. CXLIII — CLIV und Text Bogen 23 und 24 (in gr. 8.). In Umschlag. Subscriptionspreis 1 Thlr. 21 Gr. 70. — —, 14tes (letztes) Heft. Taf. CLV— CLXII und Text Bogen 25 — 29. In Umschlag. Subseriptionspreis 2 Thlr. 12 Gr. Iſtes bis 12tes Heft, jedes 1 Thlr. 21 Gr. 71. Bilder⸗Converſations-Lexikon für das deutſche Volk. Ein Handbuch zur Verbreitung gemeinnütziger Kenntniſſe und zur Unterhaltung. Vollſtändig in vier Bänden. Mit Abbildun⸗ gen und Landkarten. Zweiter Band: F — L., 6te und 7te Lie⸗ ferung. — Dritter Band: M — R. iſte und te Lieferung. Gr. 4. Geh. Jede Lieferung 6 Gr. 72. Encyklopädie der gesammten medicinischen und chirur- gischen Praxis, mit Einschluss der Geburtshülfe und der Augenheilkunde, Im Verein mit mehren praktischen Ärzten und Wundärzten Deutschlands bearbeitet und herausgegeben von Georg Friedrich Most. Supplementband zur ersten Auflage, enthaltend die Verbesserungen und Zu- sätze der zweiten, namentlich durch die Operativchirur- gie stark vermehrten Auflage. Stes (letztes) Heft. (Lipoma testiculi — Zymosis.) Gr. 8. Jedes Heft im Subscriptionspreis 20 Gr. 73. Allgemeine Eneyklopädie der Wiſſenſchaften und Künfte, in alphabetiſcher Folge von genannten Schriftſtellern bearbei⸗ tet, und herausgegeben von J. S. Erſch und J. G. Gru⸗ ber. Mit Kupfern und Karten. 1818 — 37. Gr. 4. Cart. Erſte Section, A—G, herausgegeben von J. G. Gruber. 28 ſter Theil. Nachtraͤge: Dacia — Dziura - Wiatrzina und E — Eber- gassing. Zweite Section, H-, herausgegeben von A. G. Hoff⸗ mann. later Theil. Jacobia — Iba. Dritte Section, 0 — z, herausgegeben von M. H. E. Meier und L. F. Kämtz. gter Theil. Pacholenua— Palermo - Seide. Jeder Theil im Praͤnumerationspreiſe auf gutem Druckpapier 3 Thlr. 20 Gr., auf feinem Velinpapier 5 Thlr., auf extrafeinem Velinpapier im groͤßten Quartformat mit breitern Stegen (Pracht⸗ exemplare) 15 Thlr. Den fruͤhern Subferibenten, welchen eine Reihe von Theilen fehlt, und Denjenigen, die als Abonnenten auf das ganze Werk neu eintreten wollen, werden die billigſten Bedingungen geſtellt. 74. Ersch (Johann Samuel), Handbuch der deutschen Literatur seit der Mitte des achtzehnten Jahrhunderts bis auf die neueste Zeit. Systematisch bearbeitet und mit den nöthigen Registern versehen. Neue, von verschie- 1832 — 34, kfoſten im Subſcriptionspreiſe denen Mitarbeitern besorgte Ausgabe. Vierter Band, 2te Abtheilung. Ute rn ee Schriften, Kr fortgesetzte Ausgabe von Uhr. Anton Geissler. Gr. 8. (Als Rest.) )) 8 8 4 Bände, 1822—37, 12 Thlr., Schreibpäpier 16 Thur, Schreib- papier in 4. 21 Thlr. — Die noch fehlende 2te Abtheilung des 2ten Bandes, die Literatür der schönem Wüuste enthaltend, er- scheint im nächsten Jahr. F 75. Der Erzbiſchof von Köln Clemens Auguſt, pon Droſte zu Viſchering, ſeine Prineſpien und Oppoſttion.“ Nach und mit authentiſchen Actenſtücken und ſchriftlichen Belegen dargeſtellt. 165 Geh. 8 68 SE N 8 Heinſius ilhelm), Allgemeines Bücher Lexikon. Achter Band. Herausgegeben an ee Schulz. lite Lieferung. Enthaltend: zweite Abtheflung, Bogen 36 —45. (Sonntag — Vellejus.) Gr. 4. 20 Gr. Schreib⸗ papier 1 Thlr. f 189 175 77. Repertorium der gesammten deutschen Literatur für das Jahr 1837. Herausgegeben im Verein mit mehren Gelehr- ten von E. G. Gersdorf. lter Band. (Beigegeben wird: Allgemeine Bibliographie für Deutschland.) Gr. 8, Jeder Band von etwa 50 Bogen in 14tägigen Heften 3 Thlr. 78. Leipziger Allgemeine Zeitung. 1837. October bis December. 92 Nummern (1— 2 Bogen). Hochquart. 2 Thlr. 12 Gr. —— — — — — — — — ee m (Ungemein wohlfeiles Wörterbuch der deutſchen Sprache, 3 Thlr., oder 4 Fl. 48 Kr., für 80 —90 Bogen in Lexikonformat.) Prof. Oertel's Grammatiſches Wörterbuch de r x deutſchen Sprache, wobei zugleich Abſtammung, Laut- und Sinnverwandt⸗ ſchaft, Sprachreinigung und Wortnenerung beachtet wird; in zwei Baͤnden, jeder zu zwei Abtheilungen. Dritte vermehrte Auflage. Gr. 8. Muͤnchen bei Fleiſch⸗ mann. Subſcriptionspreis fuͤr jede Abtheilung 18 Gr., oder 1 Fl. 12 Kr. Dieſes ungemein reichhaltige Wörterbuch, deſſen 2te Ab: theilung ſoeben verſandt worden, iſt jedem Geſchäftsmanne und Jedem, der nur einigermaßen auf Bildung Anſpruch machen will, durchaus unentbehrlich. Wir laden um ſo mehr zu ſchleuniger Beſtellung auf daſſelbe ein, da der wohlfeile Preis mit dem Erſcheinen der Aten und letzten Abtheilung aufhört. rn ST Ten Tag a EEE FEN ENT EBATED EEE EEE IDEKET I DET EUR In allen foliden Buchhandlungen wird Subfeription an⸗ genommen auf Immanuel Kant's Werke, vollſtaͤndige, ſorgfaͤltig revidirte Geſammtausgabe in 10 Baͤnden, nebſt dem in Stahl geſtochenen Portrait und dem Facsimile Kante. ; Preis für den Bogen nur 1 gGroſchen. um dem Publicum die Anſchaffung zu erleichtern, erſcheint alle 4 Wochen eine Lieferung von 12 Bogen a 12 Groſchen (= 15 Sgr. = 45. Kr. Conv. — 54 Kr. Rhein.), Die erſte Lieferung iſt be⸗ reits verſandt und in allen Buchhandlungen einzus ſehen, woſelbſt auch ausfuͤhrliche Proſpecte gratis ausge⸗ geben werden. Leipzig, den 15. December 1837. . Modes und Baumann. Druck und Verlag von F. A. Brockhaus in Leipzig. r 5 177 7 ee Literariſcher Anzeiger. 1838. Nr. II. 222227 r 8 Dieſer Literariſche Anzeiger wird den bei F. A. Brockhaus in Leipzig erſcheinenden Zeitſchriften: Blätter für litera— riſche Unterhaltung, Iſis, und Allgemeine mediciniſche Zeitung, beigelegt oder beigeheftet, und betragen die Inſertionsgebühren für die Zeile 2 Gr. Bericht uͤber die im Laufe des Jahres 1837 ei | F. A. Brockhans in Leipzig erſchienenen neuen Werke und Fortſetzungen. 1. Analekten für Frauenkrankheiten, oder Sammlung der vorzüglichsten Abhandlungen, Monographien, Preisschrif- ten, Dissertationen und Notizen des In- und Auslandes über die Krankheiten des Weibes und über die Zustände der Schwangerschaft und des Wochenbettes. Heraus- gegeben von einem Vereine praktischer Ärzte. Erster Band. (In 4 Heften.) Gr. 8. Jedes Heft 16 Gr. 2. Anleitung zum Selbſtſtudium der Mineralogie. Nach dem Book of science von Karl Hartmann. Mit 49 Abbil⸗ dungen. 16. Geh. 18 Gr. 3. Anleitung zum Selbſtſtudium der Kryſtallographie. Nach dem Book of science von Karl Hartmann. Mit 45 Ab⸗ bildungen. 16. Geh. 6 Gr. Dieſe beiden Werkchen bilden die erſte und zweite Abtheilung des zweiten Bandes vom „Fuͤhrer in das Reich der Wiſſenſchaften und Kuͤnſte“. Der erſte Band, enthaltend: Anleitung zum Selbſt⸗ ſtudium der Mechanik (9 Gr.) — Hydroſtatik und Hy⸗ draulik (6 Gr.) — Pneumatik (6 Gr.) — Akuſtik (6 Gr.) — Pyronomik (6 Gr.) — Optik (9 Gr.) — Elektrici⸗ tät, Galvanismus und Magnetismus (6 Gr.), mit 221 Abbildungen (1836), koſtet 2 Thlr. 4. Augusteum. Dresdens antike Denkmäler enthaltend. Herausgegeben von Wilhelm Gottlieb Becker. Zweite Auflage. Besorgt und durch Nachträge vermehrt von Wilhelm Adolf Becker. Vierzehn Hefte. Gross- folio. 1832 — 37. Dreizehntes Heft. 23 und 24 (in gr. 8.). 21 Gr. Vierzehntes (letztes) Heft. Tafel CLV - CLXII und Text Bo⸗ gen 25 — 29. In Umſchlag. Subſcriptionspreis 2 Thlr. 12 Gr. Das erſte bis zwoͤlfte Heft, 1832 — 37, koſten jedes im Subſcrip⸗ tionspreiſe 1 Thlr. 21 Gr. Das vierzehnte Heft wird auch als Supplement zur erſten Auflage zu 2 Thlr. 12 Gr. einzeln gegeben. 5. Beer's (Michael) Briefwechſel. Herausgegeben von Eduard von Schenk. Gr. 8. Geh. 1 Thlr. 8 Gr. Michael Beer's ſaͤmmtliche Werke in Einem Bande er⸗ ſchienen 1835 und koſten 4 Thlr. 6. Bericht vom Jahre 1837 an die Mitglieder der Deutſchen Geſellſchaft zu Erforſchung vaterländiſcher Sprache und Alter⸗ thümer in Leipzig. Herausgegeben von Amilius Ludwig Richter und Karl Auguſt Eſpe. Gr. 8. Geh. 10 Gr. Die Berichte für 1835 und 1836 haben gleichen Preis. 7. Allgemeine Bibliographie für Deutschland. Eine Ubersicht der Literatur Deutschlands, sowie der bedeutendern Schriften des Auslandes, nebst Angabe künftig erschei- Tafel CXLIII — CLIV und Text Bogen In Umſchlag. Subſcriptionspreis 1 Thlr. nender Werke und andern auf den literarischen Verkehr bezüglichen Mittheilungen und Notizen. Mit alphabeti- schen und systematischen Registern. Zweiter Jahrgang. 1837. 52 Nummern (von 1—2 Bogen), Gr. 8. 3 Thlr. Der erſte Jahrgang, 53 Nummern mit alphabetiſchen und ſy⸗ ſtematiſchen Regiſtern, koſtet 2 Thlr. 16 Gr. 8. Bibliothek deutſcher Dichter des 17. Jahrhunderts. Begonnen von Wilhelm Müller. Fortgeſetzt von Karl Förſter. Dreizehntes Bändchen. David Schirmer, Zacharias Lundt, Philipp Zeſen. 8. Geh. 1 Thlr. 20 Gr. Erſtes bis zwoͤlftes Bändchen, 1822 — 31, koſten 16 Thlr. 8 Gr. 9. Bibliothek claſſiſcher Romane und Novellen des Auslandes. Erſter bis vierter Band. Der ſinnreiche Junker Don Quixote von la Mancha von Miguel de Cervantes Saave⸗ dra. Aus dem Spaniſchen überſetzt durch Dietrich Wil⸗ helm Soltau. Zweite Auflage. Mit einer Einleitung. Vier Theile. Gr. 12. Geh. 2 Thlr. 12 Gr. 10. — —, 23ſter, 24fter Band. Die Leiden des Perſiles und der Sigismunda von Miguel de Cervantes Saave—⸗ dra. Aus dem Spaniſchen überſetzt. Mit einer Einleitung von Ludwig Tieck. Zwei Theile. Gr. 12. Geh. 1 Thlr. 8 Gr. 11. — —, 25ſter, 26ſter Band. Die Verlobten. Eine mai⸗ länder Geſchichte aus dem 17. Jahrhundert. Aufgefunden und erneut von Aleſſandro Manzoni. Aus dem Italieniſchen überſetzt von Eduard von Bülow. Zweite, völlig um⸗ gearbeitete Auflage. Zwei Theile. Gr. 12. Geh. 2 Thlr. Die erſten 22 Bände enthalten Goldſmith's Landprediger von Wakefield, Le Sage's Gil Blas, Quevedo's Erzſchelm, Fielding's Tom Jones, Holberg's Klim's Wallfahrt in die Unterwelt, Foscolo's Briefe des Jacopo Ortis, Boccaccio's Decameron, Frau von Staers Delphine, und koſten ſtatt 13 Thlr. 8 Gr. zuſammengenommen jetzt nur acht Thaler. Jeder Roman iſt im Ladenpreiſe auch einzeln zu haben. 12. Bidder (F. H.), Neurologische Beobachtungen. Mit zwei lithographirten Tafeln. 4. Dorpat. 1836. Geh. 20 Gr. 13. Bilder⸗Converſations- Lexikon für das deutſche Volk. Ein Handbuch zur Verbreitung gemeinnütziger Kenntniſſe und zur Unterhaltung. Vollſtändig in vier Bänden. Erſter Band: A—E. Mit 320 Abbildungen und 17 Landkarten. Gr. 4. 1834 37. Cart. 3 Thlr. 8 Gr. Zweiter Band: F — L. Erſte bis ſiebente Lieferung. Dritter Band: M— R. Erſte und zweite Lieferung. Jede Lieferung koſtet im Subſcriptionspreiſe 6 Gr. Die Vollendung des Bilder- Converſations⸗ Lexikons ſchreitet jetzt raſch vor, indem der zweite und dritte Band gleichzeitig ge⸗ druckt werden. 14. Altdeutsche Blätter von Moritz Haupt und Hein- rich Hoffmann. Zweiten Bandes erstes Heft. Gr. 8. Geh. 16 Gr. 1 0 Der erſte Band in 4 Heften (1835 — 36) koſtet 2 Thlr. 4 Gr. 15. Blätter für literariſche Unterhaltung. Jahrgang 1837. Außer den Beilagen täglich eine Nummer. Gr. 4. 12 Thlr. 16. Converſations⸗ Lexikon, oder Allgemeine deutſche Real⸗En⸗ cyklopädie für die gebildeten Stände. Zwölf Bände. Achte Originalauflage. Gr. 8. 1833 — 37. Subſerip⸗ tionspreis auf Druckpapier 16 Thlr., Schreibpapier 24 Thlr., Velinpapier 36 Thlr. Das Converſations-Lexikon iſt nach laͤngerer Zeit einmal wie⸗ der vollſtaͤndig und noch im Subſcriptionspreiſe zu haben. Auch iſt es durch jede Buchhandlung in einem neuen Abonnement, in das zu jeder Zeit eingetreten werden kann, in einzelnen Baͤnden zu den Preiſen von 1 Thlr. 8 Gr. auf Druckpapier, 2 Thlr. auf Schreibpapier und 3 Thlr. auf Velinpapier zu beziehen. . 17. Eckermann (Johann Peter), Geſpräche mit Goethe in den letzten Jahren ſeines Lebens. 1823 — 32. Zwei Theile. Zweite, mit einem Regiſter verſehene Ausgabe. 8. Geh. 4 Thlr. 18. — —, Daſſelbe. Erſte Ausgabe. Namen- und Sachregiſter. 8. Geh. 4 Gr. 19. Ehren baum (F.), Der Pſycholog. Ein Lebensereigniß. 8. Geh. 1 Thlr. 8 Gr. 20. Eichthal (Gustave d'), Les deux mondes. Servant introduction A l’ouvrage de M. Urquhart: La Turquie et ses ressources. Publié avec l’autorisation de l’auteur, (Mit einer Karte.) Gr. 8. Geh. 1 Thlr. 16 Gr. 21. Allgemeine Eneyklopädie der Wiſſenſchaften und Künſte, in alphabetiſcher Folge von genannten Schriftſtellern bearbei⸗ tet, und herausgegeben von J. S. Erſch und J. G. Gru⸗ ber. Mit Kupfern und Karten. 1818 — 37. Gr. 4. Cart. Erſte Section, A 6, herausgegeben von J. G. Gruber. Erſter bis neunundzwanzigſter Theil. Zweite Section, H—.N, herausgegeben von A. G. Hoff⸗ mann. Erſter bis vierzehnter Theil. Dritte Section, 0 — 2, herausgegeben von M. H. E. Meier und L. F. Kämtz. Erſter bis neunter Theil. Jeder Theil im Praͤnumerationspreiſe auf gutem Druckpapier 3 Thlr. 20 Gr., auf feinem Velinpapier 5 Thlr., auf extrafeinem Velinpapier im größten Quartformat mit breiten Stegen (Pracht exemplare) 15 Thlr. Den frühern Subſcribenten, welchen eine Reihe von Theilen fehlt, und Denjenigen, die als Abon⸗ nenten auf das ganze Werk neu eintreten wollen, werden die billigſten Bedingungen geſtellt. 22. Encyklopädie der gesammten medicinischen und chirur- gischen Praxis, mit Einschluss der Geburtshülfe, der Au- genheilkunde und der Operativchirurgie. Im Verein mit mehren praktischen Ärzten und Wundärzten herausgegeben von Georg Friedrich Most. Zweite stark ver- besserte und vermehrte Auflage. Zwei Bände. Gr. 8. 1856— 37. Subscriptionspreis 10 Thlr. 23. — —, Dasselbe. Supplem entband zur ersten Auf- lage, enthaltend die Verbesserungen und Zusätze der zwei- ten, namentlich durch die Operativchirurgie stark ver- mehrten Auflage. Gr.8. Subseriptionspreis 2 Thlr. 12 Gr. 24. Ergänzungen des Allgemeinen Landrechts für die preußiſchen Staaten, enthaltend eine vollſtändige Zuſammenſtellung aller noch geltenden, das Allgemeine Landrecht abändernden, er— gänzenden und erläuternden Geſetze, Verordnungen und Mi⸗ niſterialverfügungen, nebſt einem chronologiſchen Verzeichniſſe derſelben und Regiſter, herausgegeben von FR Strombeck. Vierter Band. Enthaltend die Nachträge zur dritten Ausgabe derſelben, bearbeitet und bis auf die neueſte Zeit fortgeführt von Ferdinand Leopold Line dau. Gr. 8. Druckpapier 1 Thlr. 4 Gr., Schreibpapier 1 Thlr. 12 Gr. Der erſte bis dritte Band, Ite Auflage, 1829, koſteten 6 Thlr., auf Schreibpapier 8 Thlr.; alle 4 Baͤnde zuſammen jetzt nur 5 Thlr., auf Schreibpapier 6 Thlr. 16 Gr. 25. Ersch (Johann Samuel), Handbu er deutsch ‚Literatur seit der Mitte 9 18. 1 55 rts bis Bat die neueste Zeit. Systematisch bearbeitet und mit den nöthigen Registern versehen. Neue, von verschiedenen Mitarbeitern besorgte Ausgabe. Vierter Band. Zweite Abtheilung. Literatur der vermischten Schriften. Neue fortgesetzte Ausgabe von Chr. Anton Geissler. Gr. 8. (Als Rest.) —— a — Vier Baͤnde, 1822 — 37, 12 Thlr., Schreibpapier 16 Thlr. Schreibpapier in 4. 24 Thlr. — Die noch fehlende zweite Abthei⸗ lung des zweiten Bandes, die Literatur der ſchoͤnen Künfte enthal⸗ tend, erſcheint im Jahre 1838. . - 256. Der Erzbiſchof von Köln Clemens Auguſt von Drofte zu aui et a lch Oppoſition. Nach und mit authentiſchen Actenſtücken un riftlichen Belegen darge . 8. el 8, ſchriftlichen Belegen dargeftellt 27. Heinſius (Wilhelm), Allgemeines Bücher = Lexikon. Achter Band, welcher die von 1828 bis Ende 1834 erſchie⸗ nenen Bücher und die Berichtigungen früherer Erſcheinungen enthält. Herausgegeben von Otto Auguf Schulz. E 9 Abälard— Vellejus. Gr. 4. 1836-37. eh. Jede Lieferung auf Druckpapier 20 N Schreibpapier 1 Thlr. 5 g ey Br Die erſten fieben Bände dieſes Werkes, 1812 — 29, find noch für den ermäßigten Preis von 20 Thlrn., ſowie auch einzelne Baͤnde billig zu erhalten. 2 28. Hille (Karl Chriſtian), Die Heilquellen Deutſchlands und der Schweiz. Ein Taſchenbuch für Brunnen⸗ n reiſende. Zwei Theile. Mit Kärtchen und Plänen. Erſtes Heft: Brunnen- und Badediätetik für Curgäſte. 12 Gr. — Zweites Heft: Die Bäder und Heilquellen des Königreichs Böhmen und der Markgrafſchaft Mähren. Mit zwei Kärt⸗ chen und einem Plane. 8. Geh. 20 Gr. Das Ganze wird in 8 — 10 Heften erſcheinen. 29. Hübner (Johann), Zwei Mal zweiundfunfzig auser⸗ leſene bibliſche Hiſtorien aus dem Alten und Neuen Teſta⸗ mente, zum Beſten der Jugend abgefaßt. Aufs Neue durch⸗ geſehen und für unſere Zeit angemeſſen verbeſſert von David Jonathan Lindner. Die 103te der alten, oder die vierte der neuen vermehrten und ganz umgearbeiteten und verbeſſer⸗ ten Auflage. 8. 8 Gr. 30. Iſis. Eneyklopädiſche Zeitſchrift, vorzüglich für Naturges ſchichte, vergleichende Anatomie und Phyſiologie, von Oken. Ae 1837. Zwölf Hefte. Mit Steintafeln. Gr. 4. hlr. 31. Iſt die Klage über zunehmende Verarmung und Nahrungs⸗ loſigkeit in Deutſchland gegründet, welche Urſachen hat das Übel, und welche Mittel zur Abhülfe bieten ſich dar? Beant⸗ wortet von Siegfried Juſtus I., König von Israel und Hoherprieſter von Jeruſalem. Gr. 8. Geh. 12 Gr. 32. Kannegießer (Karl Ludwig), Abriß der Geſchichte der Philoſophie. Gr. 8. 18 Gr. 33. Körte (Wilhelm), Die Sprichwörter und ſprichwört⸗ lichen Redensarten der Deutſchen. Nebſt den Redensarten der Deutſchen Zechbrüder und Aller Praktik Großmutter, d. i. der Sprichwörter ewigem Wetter-Kalender. Geſam— melt und mit vielen ſchönen Verſen, Sprüchen und Hiſtorien in ein Buch verfaßt. (In vier Lieferungen.) Gr. 8. Geh. 2 Thlr. 16 Gr. 5 34. Kritiken des Werks von Friedrich von Raumer: England im Jahre 1835 aus der Morning Chronicle, den Times, dem Dublin Review, Foreign quarterly Review und Edin- burgh Review. Gr. 8. Geh. 8 Gr. Friedrich von Raumer's „England im Jahre 1835 %, zwei Theile, 1836, koſtet 5 Thlr. Ai, 35. Leopardi (Graf Giacomo), Gefänge, nach der in Florenz 1831 erſchienenen Ausgabe überſetzt von Karl Lud⸗ wig Kannegießer. Gr. 12. Geh. 16 Gr. 8 36. Löffler (Franz Adam), Uber die Gesetzgebung der Presse. Ein Versuch zur Lösung ihrer Aufgabe auf wissenschaftlichem Wege. Erster Theil. Gr. 8. 3 Thlr. 37. Moft (Georg Friedrich), Über Liebe und Ehe in ſitt⸗ licher, naturgeſchichtlicher und diätetiſch- medieiniſcher Hin⸗ ſicht; nebſt einer Anleitung zur richtigen phyſiſchen und mo⸗ raliſchen Erziehung der Kinder. Dritte, völlig umgearbei⸗ tete, ſtark vermehrte und verbeſſerte Auflage. 8. Geh. 1 Thlr. 8 Gr. Das Werk iſt in dieſer dritten Auflage in meinen Verlag uͤbergegangen. ) 38. Müller (Wilhelm), Gedichte. Herausgegeben und mit einer Biographie Müller's begleitet von Guſtav Schwab. Zwei Bändchen. 16. Geh. 2 Thlr. 16 Gr. 39. Das Pfennig-Magazin für Verbreitung gemeinnütziger Kenntniſſe. Fünfter Jahrgang 1837. 52 Nummern. (Nr. 197— 248.) Mit vielen Abbildungen. Schmal gr. 4. 2 Thlr. Erſter Jahrgang, 52 Nummern, 2 Thlr. Zweiter Jahr⸗ ang, 39 Nummern, 1 Thlr. 12 Gr. Dritter Jahrgang, 2 Nummern, 2 Thlr. Vierter Jahrgang, 53 Nummern, 2 Thlr. 40, — — für Kinder. Vierter Jahrgang. 1837. 52 Num⸗ mern. Mit vielen Abbildungen. Kl. 4. 1 Thlr. Der erſte bis dritte Jahrgang haben gleichen Preis. 41. Raumer (Karl von), Der Zug der Israeliten aus Agypten nach Kanaan. Beilage zu des Verfaſſers „Paläſtina“. Mit einer Karte. Gr. 8. Geh. 12 Gr. Die ſauber geſtochene Karte koſtet einzeln öGr. Die zweite ſehr vermehrte Auflage von Raumer's Palaͤſtina iſt bald im Druck beendigt. 42. — — (Rudolf von), Die Aspiration und die Laut- verschiebung. Eine sprachgeschichtliche Untersuchung. Gr. 8. Geh. 12 Gr. 43. Repertorium der gesammten deutschen Literatur für das Jahr 1837. Herausgegeben im Verein mit mehren Ge- lehrten von E. G. Gers dorf. (Beigegeben wird: All- gemeine Bibliographie für Deutschland.) Elfter bis vier- zehnter Band. Gr. 8. Jeder Band 3 Thlr. 44. Die Refultate der Waſſercur zu Gräfenberg. mel & cera.) Mit einer Abbildung. 8. Geh. 45. Robespierre. Mit Beziehung auf die neueſte Zeit darge— ſtellt von einem Wahrheitsfreunde. Gr. 8. Geh. 1 Thlr. 46. Schopenhauer (Johanna), Richard Wood. Ein Ro: (Ex apibus 1 Thlr. man. Zwei Theile. 8. 4 Thlr. 47. — —, Die Tante. Ein Roman. Neue Ausgabe. Zwei Bändchen. 16. Cart. 1 Thlr. 16 Gr. 48. Taſchenbuch dramatiſcher Originalien. Herausgegeben von Dr. Franck. Zweiter Jahrgang. Mit fünf Kupfern und ei= nem Facſimile. 8. Elegant gebunden mit Goldſchnitt. 3 Thlr. Der erſte Jahrgang koſtet 2 Thlr. 8 Gr. 49. Hiſtoriſches Taſchenbuch. Mit Beiträgen von Barthold, Jacob, Schubert, Voigt, herausgegeben von Friedrich von Raumer. Neunter Jahrgang. Gr. 12. Cart. 2 Thlr. Der erſte bis fuͤnfte Jahrgang, 1830 — 34, ſind zuſammen von 9 Thlr. 16 Gr. auf 5 Thlr. im Preiſe ermäßigt, einzeln Eoftet jeder 1 Thlr. 8 Gr.; der ſechste, fiebente und achte Jahrgang aber jeder 2 Thlr. 50. Urania. Taſchenbuch auf das Jahr 1838. Mit J. C. von Zedlitz's Bildniß und ſechs Stahlſtichen. 16. Mit Gold: ſchnitt geb. 2 Thlr. v. Zedlitz's Bildniß, in ſchoͤnen Abdruͤcken in gr. 4., koſtet einzeln 8 Gr. Im Preiſe herabgeſetzt find die Jahrgaͤnge der Urania für 1830 — 34 und koſten ſtatt 10 Thlr. 6 Gr. nur fünf Thaler. Einzeln find fie, fo weit der Vorrath reicht, zu 1 Thlr. 8 Gr., die Jahrgaͤnge 1835, 1836 und 1837 jedoch nur zu 2 Thlr. jeder zu haben. n Wenke (Karl Wilhelm), Die Natur, der Menſch und ſein Wiſſen. An die Naturforſcher und Denker des 1 Die Vorrede ſeiner Schriften. Gr. 8. N r. \ 52. Wurm (C. F.), Das königl. hanoverſche Patent, die 2. 200 . und der Bundestag. Publiciſtiſche Skizze. . Geh. 8 Gr. a 53. Zeitgenoſſen. Ein biographiſches Magazin für die Ge⸗ ſchichte unſerer Zeit. Dritte Reihe. Sechsten Bandes drittes bis ſechstes Heft. Gr. 8. Geh. 2 Thlr. 54. Allgemeine medicinische Zeitung. Herausgegeben von Dr. Karl Pabst. Jahrgang 1837. Wöchentlich zwei Nummern von einem Bogen. Gr. 4. 6 Thlr. 16 Gr. 55. Leipziger Allgemeine Zeitung. (Täglich mit Ein- ſchluß der Sonn- und Feſttage eine Nummer von einem Bo⸗ gen nebſt Beilagen von einem halben bis einem Bogen.) Hoch 4. Vierteljährige Pränumeration 2 Thlr. 12 Gr. Aus dem Verlage der Hofbuchhandlung in Rudolſtabt habe ich den Vorrath des folgenden Werkes an mich, gekauft: Noback (Chriſtian), Vollſtändiges Handbuch der Münz⸗, Bank⸗ und Wechſelverhältniſſe aller Länder und Handelsplätze der Erde. Mit getreuen Abbildungen der vornehmſten Gold⸗, Platina- und Silbermünzen aller Länder, in 380 Muͤnzbildern auf 119 Tafeln. Drei Abtheilungen. Gr. 8. Rudolſtadt. 1833. Geh. 6 Thlr. 18 Gr. Im Verlage von A. Campe in Hamburg iſt erſchienen und ſowie auch der aͤltere Verlag dieſer Handlung durch mich zu beziehen: Lloyd (H. E.), Theoretiſch⸗praktiſche Sprachlehre für Deutſch⸗ land. Mit faßlichen übungen nach den Regeln der Sprache verſehen. Fünfte verbeſſerte Auflage. 8. 22 Gr. Le Portfolio, ou Collection de documens politigues rela- tits à Thistoire contemporaine. Traduit de l’anglais. Tome I — V. (Nos. 1 — 41.) Hamburg, Campe. 1836 — 37. Geh. 10 Thlr. 12 Gr. Schliesslich erlaube ich mir Freunde gediegener, un- terhaltender Lecture, Lesege sellschaften und Leik- bibliotheken auf eine Sammlung von Romanen, Erzählungen, Schauspielen, Ge- dichten, Briefen, Biographien, Denkwürdigkeiten, Reisen, historischen und andern werthvollen Schriften aus meinem Verlage aufmerksam zu machen uud zur Benutzung der äusserst vor- theilhaften Bedingungen, worüber das Verzeichnise, welches durch alle Buchhandlungen gratis zu beziehen ist, nähere Auskunft gibt, aufzufodern. foren EEE EEE EEE EEE — Oestreichische militairische Zeitschrift. 1837. Elftes Heft. Dieſes Heft iſt ſoeben erſchienen und an alle Buchhand⸗ lungen verſendet worden: 14 Inhalt: J. Die Operationen der verbündeten Heere gegen Paris im März 1814. (Fortſetzung.) — 26. Das Ge⸗ fecht bei Nogent. — 27. Das Gefecht bei Lechelle. — 28. Ge⸗ fechte bei Lechelle, Cormeron und Lunay. II. Feldzug in Nea⸗ pel und Sicilien, in den Jahren 1734 und 1735. (Schluß des erſten Abſchnittes.) III. überſicht der ägyptiſchen Streit⸗ kräfte. IV. Literatur. V. Neueſte Militairveränderungen. VI. Miscellen und Notizen. Der Preis des Jahrgangs 1837 von 12 Heften iſt wie der aller frühern Jahrgänge von 1818—36 jeder 8 Thlr. Sächſ. Die Jahrgänge 1811 — 13 find in einer neuen Auflage in vier Bänden vereinigt erſchienen und koſten zuſammen eben= falls 8 Thlr. Sächſ. Wer die ganze Sammlung von 1811—37 auf einmal abnimmt, erhält dieſelbe um / wohlfeiler. Auch im Jahre 1838 wird dieſe nicht nur für Militairs, ſondern auch für Freunde der Geſchichte höchſt intereſſante Zeit⸗ ſchrift ununterbrochen fortgeſetzt und bei dem Reichthume an wichtigen Materialien, ſowie dem Beſtreben der Redaction, nur Gediegenes zu geben, wird auch dieſer künftige Jahrgang den anerkannten Werth dieſer Zeitſchrift nur vermehren. Von dem Unterzeichneten iſt dieſe Zeitſchrift durch alle Buchhandlungen um die genannten Preiſe zu beziehen. Wien, den 23ſten December 1837. J. G. Heubner, Buchhändler. Lewald's Theater⸗Revue für 1838. In der Unterzeichneten iſt ſoeben erſchienen und an alle Buchhandlungen verſandt worden: Allgemeine Theater-Revne. Herausgegeben von Auguſt Lewald. Dritter Jahrgang fuͤr 1838. Mit dem Portrait der Demoifelle Stuben rauch. Gr. 8. Cartonnirt. Preis 2 Thlr., oder 3 Fl. 30 Kr. Die ehrende Anerkennung, welche ſich dieſes junge Inſtitut bereits im ganzen Publicum erworben, ſowie die beſondere Theilnahme der Kunſtwelt, die ſich ihm zugewendet hat, über⸗ heben uns hier, den Zweck deſſelben nochmals darzulegen und fein abermaliges Erſcheinen mit lobenden und anpreiſenden Wor⸗ ten zu begleiten. Es iſt als ein gewichtiger Beitrag zu einer Kunſtgeſchichte des modernen Theaters zu betrachten und wird in ſeiner Geſammtheit als ein umfaſſendes dramaturgiſches Werk von mehr als vorübergehender Dauer ſein. Wie ſehr der Her⸗ ausgeber es verſteht, die mannichfachſten Intereſſen in ſeinem Bereiche anzuregen und das ihm zugewieſene Feld nach allen Richtungen hin auszubeuten, wird die Mittheilung des Inhalts dieſes Werkes am beſten darthun. 1838. 1) Aus den Tagebüchern Coſtenoble's, des im ver⸗ gangenen Sommer verſtorbenen Regiſſeurs des k. k. Hof: burgtheaters in Wien. 2) Vertraute Briefe, geſchrieben aus einem Dorfe bei Paris von H. Heine an den Herausgeber. 3) „In die Scene ſetzen“. Von Auguſt Lewald. 4) Andreas Gryphius. Von M. Honek. 5) Euriofitäten. e 1) Die hamburger Oper von 1678 — 1728. Dr. A. Peucer. 2) Rahel's Theaterurtheile. Varnhagen von Enſe. 3) Theaterweſen in England. (Zweite Abtheilung.) Von Dr. W. Seyffarth. 4) Das Theater in Frankreich in den letzten ſechs Monaten des Theaterjahres. Ein Sendſchreiben an den Herausgeber von Jules Janin. 5) Künſtlerportraits. Skizzirt von Auguſt Lewald. 6) Die Vormundſchaft. Luſtſpiel von W. A. Gerle und Uffo Horn. 7) Vergleichende Ueberſichten. Von Auguſt Lewald. 8) Theatercurioſitäten. Mit dem Bildniſſe der k. k. oͤſtreichiſchen Hofſchauſpielerin Julie Rettich. 18336. 1) Ludwig Tieck und das deutſche Theater. Von Dr. G. Schleſier. 2) Theaterweſen in England. (Erſte Abtheilung.) Von Dr. W. Seyffarth. 5) Hamlet in Wittenberg. umriſſe von K. Gutzkow. 4) Seydelmann und die Theaterrecenſenten. Von Auguſt Lewald. 0 5) San Carlino, das komiſche Volkstheater in Neapel. Von W. Menzel. ad 6) Altdeutſche Nationalbühne, nach der Gottſched'ſchen Sammlung in Weimar. Von Dr. A. Peucer. 7) Vergleichende Ueberſichten. Von Auguſt Lewald. Von Mitgetheilt von K. A. 8) Das böhmiſche Schauſpiel zu Pr 9) Ein Halbjahr der pariſer Theater. 10) Theatercurioſitäten. Mit Seydelmann's Bildniß. Stuttgart und Tübingen, im December 1837. J. G. Cotta'ſche Buchhandlung. Intereſſante Neuigkeit. Soeben ift in der Joh. Palm'ſchen Verlagsbuchhandlun zu 900 ndshut erſchienen und in allen guten ee zu haben: Franz Paula von Gruithuisen's je (Profeſſors zu Münden ꝛc.) Kritik der neueſten Theorien der Erde, und Sieg der Natur über dieſelben. Für Geologen, und überhaupt für Naturhistoriker, Phy- siker und Astronomen. = Gr. 8. Broſch. Preis 8 Gr., oder 30 Kr. Rhein. über dieſes geiſtvolle Schriftchen etwas Empfehlendes zu ſagen, hält die Verlagshandlung nicht für nöthig. Was es enthält, bezeichnet der Titel ganz genau, und daß der Inhalt ausgezeichnet ſei, dafür bürgt der Name des berühmten Herrn Verfaſſers, den alle Gelehrten nur mit hoher Achtung nennen. Nur die Bemerkung wollen wir uns noch erlauben, daß dieſes Schriftchen gleich intereſſant und wichtig für Geologen, Natur⸗ hiſtoriker, Phyſiker und Aſtronomen wie für gebildete Laien iſt. Im Verlage von Pietro Del Vecchio in Leipzig iſt ſoeben erſchienen und durch jede ſolide Kunſt- oder Buchhandlung zu beziehen: Das ſprechend aͤhnliche Portrait des jetzt in Leipzig anweſenden Mokraths Dr. Dahlmann (mit Facſimile) nach dem Leben auf Stein gezeichnet von F. A. Pecht, einem der geſchickteſten Mitarbeiter des bekannten Dres⸗ dener Galeriewerks, gedruckt von Fr. Hanfſtaͤngl aus Muͤnchen. Der Verleger hat nichts verſäumt, um den Verehrern Dahlmann's ein hinſichtlich Ahnlichkeit, Druck und Papier gleich ausgezeichnetes Portrait, an dem es bisher gemangelt hat, zu liefern. “ Preis 18 Gr. auf weißem, und 1 Thlr. auf chineſiſchem Papier. Bei Metzler in Stuttgart erſchien ſoeben: Männerſchule von Balthaſar Gracian. Aus dem Spaniſchen überfegt von Fr. Kölle. 12. Geh. Preis 20 Gr., oder 1 Fl. 24 Kr. Ein 1658 zu Tarragona geſtorbener Jeſuit gibt hier Re⸗ geln des Verkehrs mit Männern, welche nicht blos zu flüͤchti⸗ gem Genuſſe, vielmehr zu wiederholtem Benutzen und Durch⸗ denken dienen mögen. Gereiften Männern wird dieſe geiſtvolle Schrift ein werth bleibendes Geſchenk ſein. Vorräthig in jeder Buchhandlung Deutſchlands, der Schweiz und der öſtreichiſchen Monarchie. — EEEHREERRTERRRER TREE Durch alle Buchhandlungen und Poſtämter iſt zu beziehen: Allgemeine medicinische Zeitung. Herausgegeben von Dr. Karl Pabst. Jahrgang 1837. Monat Septem- ber, oder Nr. 70—78. Gr. 4. Preis des Jahrgangs 6 Thlr. 16 Gr. NA i 3 2 Leipzig, im Januar 1838. F. A. Brockhaus. Druck und Verlag von F. A. Brockhaus in Leipzig. Literariſcher Anzeiger. 1838. Nr. III. Dieſer Literariſche Anzeiger wird den bei F. A. Brockhaus in Leipzig erſcheinenden Zeitſchriften: Blätter für litera⸗ riſche Unterhaltung, Iſis, und Allgemeine medicinifhe Zeitung, beigelegt oder beigeheftet, und betragen die Inſertionsgebühren für die Zeile 2 Gr. Ankündigung. Der zweite Jahrgang des Leipziger Kreisblattes erſcheint im Verlage der unterzeichneten Buchhandlung, und es wird daſſelbe woͤchentlich dreimal, Mon— tags, Mittwochs und Freitags Abends, in einem halben Bogen auf feinem weißen Maſchinenpapier aus⸗ egeben. 725 Waͤhrend die erſte Abtheilung des Blattes, wie bisher, fuͤr die Bekanntmachungen und Anordnungen der koͤniglichen hohen Behoͤrden beſtimmt bleibt, ſoll die andere Abtheilung lediglich der Beſprechung vaterlaͤndiſcher und das Vaterland beruͤhrender Angelegenheiten und Ereigniſſe gewidmet ſein und dem geſammten Publicum einen Sprachſaal bieten zum Austauſch der Ideen und Erfahrungen, zur Ausgleichung verſchiedener Anſichten und zur endlichen Verſtaͤndigung. Alle Mittheilungen für das Leipziger Kreisblatt, ſeien es ausführliche Aufſaͤtze, ſeien es kuͤrzere Nach— richten, ſind hoͤchſt willkommen und werden auf Verlangen honorirt. ekanntmachungen aller Art finden moͤglichſt baldige Aufnahme und es wird der Raum einer ge— ſpaltenen Zeile mit ſechs Pfennigen berechnet. Der Preis betraͤgt jaͤhrlich 2 Thlr., halbjaͤhrig 1 Thlr., vierteljaͤhrig 12 Gr. In Leipzig werden Beſtellungen in den Expeditionen: Alter Neumarkt, große Feuerkugel, 1 Treppe, und Quergaſſe Nr. 1249 angenommen und koͤnnen die Blaͤtter Abends 7 Uhr abgeholt werden; auch iſt die Einrichtung getroffen, ſie den in Leipzig wohnenden Abonnenten zuzuſenden. dition zu Leipzig Leipzig, im Januar 1838. Der Herausgeber: Dr. K. A. Eſpe. v. Hailbronner's Reise-Cartons. In der unterzeichneten find ſoeben erſchienen und an alle Buchhandlungen verſandt worden: Cartons aus der Reisemappe eines deutschen Touristen. Geſammelt und herausgegeben von Karl v. Hailbronner. Zweiter und dritter Band. Gr. 8. In Umſchlag broſchirt. Preis 2 Thlr. 16 Gr., oder 4 Fl. 12 Kr. Auf wenigen Blättern findet ſich hier Vieles zuſammenge⸗ drängt, was man in voluminöfen Reiſebeſchreibungen ver⸗ geblich ſuchen würde. - Der zweite Band enthält; Kopenhagen. — Schwe⸗ den. — Der Trollhätta- und Göthakanal. — Stockholm. — Dalekarlien. — Die ſchwediſche Armee. — Reiſe von Stockholm * 5 Den Debit für auswärts hat die koͤnigl. Zeitungserpe: uͤbernommen, an die ſich die Poſtaͤmter mit ihren Beſtellungen wenden wollen. Der Verleger: F. A. Brockhaus. nach Berlin. — Berlin. — Dresden. — Prag. — München. — Rippoldsau. — Nürnberg. — Wien. — Die öſtreichiſche Armee. Der dritte Band: Die Bora. — Venedig. — Mai⸗ land. — Florenz. — Genua. — Turin und die Seen. — Rom. — Der Carneval in Rom. — Die römiſche Char⸗ woche. — Die Römerin. — Neapel. — Sicilien. — Der Veſuv. Allerdings Vielen durch perſönlichen Beſuch und noch Mehren aus einer Menge von Büchern bekannte Gegenden. Allein hier verbreitet eine geiſtreiche Subjectivität über die aus der Ferne wunderbar vor die Einbildungskraft des Leſers ge⸗ zauberte Außenwelt eine eigenthümliche Färbung. Der gewandte Reiſende erſcheint ſtets und überall als feingebildeter, unterhal⸗ tender und geiſtreicher Geſellſchafter, während er, beinahe ſich ſelbſt unbewußt, zugleich gründlich erfahrener, belehrender Führer iſt. Was er mit ſchneller und ſcharfer Beobachtungs⸗ gabe unbefangen aufgefaßt hat, findet der Leſer in ebenſo klarer als concifer Darſtellung unumwunden wiedergegeben. Zwar ſind die Schilderungen ſchon nach dem Titel des Buches Fragmente, allein der Herausgeber hat ſie in ſo zweckmäßige Ordnung gebracht, daß der Leſer mit einiger Phantaſie die übergänge ohne Mühe ſich ſelbſt bilden kann. Und wir wiſſen nicht, ob nicht grade Cartons für den Kenner ein ganz be⸗ ſonderes Intereſſe haben, das ein vollſtändig componirtes und im Einzelnen ausgeführtes Tableau niemals gewährt. überall ſind die charakteriſtiſchen Merkmale von Land und Volk, von Natur und Menſchenſchöpfung in kräftigen Zügen und beſtimm⸗ ten umriſſen ausgehoben, und bei jedem Bilde ſteht die Staf⸗ fage in anſprechender Harmonie mit dem Hauptwerke. Der einfache, edle, in ungekünſtelter Eleganz und angeborener Kraft dahinfließende Styl des Verfaſſers iſt der höhern Leſewelt aus intereſſanten Beiträgen für die Allgemeine Zeitung ſchon länger bekannt. Dies Alles, verbunden mit dem Reize der Neuheit und Überraſchung, indem der Verfaſſer die ſkizzirten Reifen erſt ſeit Kurzem vollendet und in ſeiner Darſtellung nur das bis jetzt Unbekannte aufgenommen hat, macht das Werk, welches ſich beim erſten Anblick durch eine feinem gediegenen Inhalte ent= ſprechende Ausſtattung empfiehlt, nicht nur zu einem nützlichen Wegweiſer für den Reiſeliebhaber, ſondern auch in ausgedehn- term Kreiſe zu einem höchſt unterhaltenden Leſebuche für jeden Gebildeten. Stuttgart und Tübingen, im November 1837. J. G. Cotta 'ſche Buchhandlung. Schriftſteller und Buchhändler, Componiſten und Muſik— verleger, Künſtler und Beſitzer von Kunſthandlungen, welche ſich über ihre Gerechtſame unterrichten wollen, endlich alle richterliche Beamte, welche über literariſche oder artiſtiſche Ver- hältniſſe zu entſcheiden haben, mache ich aufmerkſam auf fol— gende ſoeben bei mir erſchienene Schrift: Das königl. preußiſche Geſetz vom Ilten Juni 1837 zum Schutze des Eigenthums an Werken der Wiſſenſchaft und Kunſt gegen Nachdruck und Nachbildung. Dargeſtellt in ſeinem Entſtehen und erlaͤutert in ſeinen einzelnen Beſtimmungen aus den amtlichen Quellen durch Dr. Julius Eduard Hitzig. Ilir und 122 Seiten. 8. Sauber broſch. 12 Gr. Dem Herrn Verfaſſer ſind, wie aus dem Titel und der Vorrede hervorgeht, die amtlichen Quellen zur Commen— tirung des für Wiſſenſchaft und Kunſt ſo wichtigen Geſetzes vom Alten Juni eröffnet worden, es wird alfo keiner weitern Empfehlung ſeiner Schrift bedürfen. Ferdinand Duͤmmler in Berlin. In der J. G. Cotta'ſchen Buchhandlung in Stuttgart iſt erſchienen: 8 Das Ausland. Ein Tagblatt für Kunde des geiſtigen und ſittlichen Lebens der Völker. Monat November 1837. Größere Aufſätze. Reiſeſkizzen aus Frankreich. 1) Reiſe von Paris nach Bordeaux. 2) Aufenthalt in Bordeaux. Das Kloſter auf dem Berge Sinai. Die Riodoce-Compagnie. Anſichten von Peſth. 1) Das Äußere der Stadt. 2) Öffentliches Leben und Treiben. 3) Gaſthöfe und Kaffeehäufer. 4) Der Donauſtrand. 5) Waa⸗ renlager und Ausſtellungen. 6) Häusliches Leben. 7) Gewerb⸗ thätigkeit. 8) Das Stadtwäldchen. 9) Die Brücke. Aphoris⸗ men aus dem Völkerleben: Die Ghrazzie im Sudan. Einfluß des Klimas. über den Einfluß der europäiſchen Civiliſation auf Aſien. Hiſtoriſche Erzählungen der Radſchputen. 2) Ge⸗ ſchichte Pertap Sing's und Harnat's. Die Ruinen von Selinunt. Die Stadt Buffalo. Die Gouverneure von Neuſüdwales. Ge⸗ lehrte Geſellſchaften in Agypten. Die Prieſterherrſchaft in Nord⸗ amerika. Erſter Artikel. Südamerikas Schätze. Franzöſiſche Gerichtsverhandlungen: Der Mörder Rouſſel. Über die Alter⸗ thümer in Bamian. Sitten und Gebräuche in Northumberland. Die Ruſſen im Kaukaſus. (Mit einer Karte der kaukaſiſchen Provinzen.) Die chineſiſche Tatarei und Khoten. Der Acker- bau in Indien. 1) Lage des Ackerbauers. 2) Kulturpflanzen. Erinnerungsblicke auf Südamerika. I. II. Ein Beſuch in den Katakomben von Paris. Über den alten Handel zwiſchen Indien und Arabien. Etwas über die Vendee. Schweden. (Aus der Reiſemappe eines deutſchen Touriſten.) Wiſſenſchaftliche Erz gebniſſe der Reiſe der Bonite. Der ugriſche Volksſtamm. Da⸗ lekarlien. (Aus der Reiſemappe eines deutſchen Touriſten.) i Chronik der Reifen. Schreiben des Dr. Veit aus Chartum. Aus den Reiſe⸗ ſchilderungen eines Nordamerikaners im ſteinigten Arabien. Wanderungen in Serbien. Reiſe durch die Moldau und Waz lachei im Sommer 1837. Schreiben des Profeſſors Sjögren aus Tiflis. N Kleinere Mittheilungen. Geologiſche Notizen: Eine neue Sauriergattung; über die Identität des neuen rothen und des bunten Sandſteins. Erd⸗ beben im Departement Calvados. Sinken der weſtlichen Küfte von Grönland. Erdtemperatur in Sibirien. Verbreitung der Gerſte im Norden. Nachgrabungen bei Poitiers. Die öſtreichiſche Marine. Sicherheitsſchiffe. Der Troglodytenaffe. Über die Lo⸗ calität der Peſt. Die Höhlenſtädte in der Krim und im Kau⸗ kaſus. Nachlaß eines Großweſirs. Schulen im Seinedeparte⸗ ment. Literariſche Notizen: Mignet beabſichtigt ein Werk über die Reformation; über hetruriſche und umbriſche Münzen; Werk über die Kathedrale in Lund; Uſtrialow's Geſchichte von Ruß⸗ land; Werk über die ſpaniſche Armeria; ein Manuſtript über die genter Unruhen unter Karl V.; Auffindung von Ma⸗ nuſcripten über die erſte Theilung Polens. Der Nakru oder Guincawurm. Die kleine Poſt in London. Stand der Eiſen⸗ bahnen in England. Zuſtand der Typographie in Schweden. Indianiſche Galanterie. Einfluß des Monds auf das Holz. Moſaikarbeit in Rußland. Theeöl. Gefährdung vieler Schiffe durch die Bewohner der Südſeeinſeln. Unterrichtsanſtalten in Algier. Ofen zur Heitzung der Wagen. Ein Frankenharem in Konftantinopel. Inhalt des Literaturblattes. Die deutſche Romantik und der engliſche Geſchmack. Jac⸗ ques, von George Sand. Miſſionshymne, aus dem Engliſchen der amerikaniſchen Dichterin Miß Sigourney. Walter Scott über Lord Byron. Schiller's Don Carlos ins Engliſche über⸗ ſetzt. Altere und neuere engliſche Poeſie. Scherzhafte Sonette von Caſti. Dogmatiſche Controverſen in England. Neugriechi⸗ ſches: Lied von Chriſtopulos. Die Memoiren des Teufels. Carrel's ſchriftſtelleriſche Eigenthümlichkeit. Die Prinzeſſin, von Lady Morgan. Reife ins Schlaraffenland, von Beranger. Eine Caprice, von Alfred de Muſſet. Aleſſandro Manzoni. Zweiter Artikel. In allen Buchhandlungen Deutſchlands iſt zu haben: Thespis. Originalſpiele fuͤr die deutſche Buͤhne von Friedr. Clemens Gerke. Erster Band. 8. Altona, Hammerich. Geh. 1 Thlr. 8 Gr. Inhalt: Die Auswanderer am Ohio, Luſtſpiel in fünf Aufzügen. Das Zöpfchen, Luſtſpiel in zwei Aufzügen. Das Automat, dramatiſche Skizze. Dieſer erſte Band, dem nächſtens ein zweiter folgen wird, enthält das Luſtſpiel: Die Auswanderer, welches bereits auf dem Stadttheater zu Hamburg gegeben und von mehren der angeſehenſten Bühnen zur Aufführung angenommen worden iſt. 55 Durch alle Buchhandlungen und Poftämter iſt zu beziehen: Das Pfennig-Magazin für Verbreitung gemeinnuͤtziger Kenntniſſe. 1837. December. Nr. 244 — 248. Nr. 244. Die deutſchen Zollvereine. (Fortſetzung.) Der Kampf mit dem Alligator. Neue Holzverkohlungsmethode. Albany. Das Kreiſelrad. Zur Statiſtik des Handelsverkehrs in Niſchnei-Nowgorod. Das Land Iskardoh. “Bilder aus Rom. IV. — Nr. 245. Galerie der deutſchen Bundesfürften. XXXII. Leopold, Fürſt zur Lippe. Die deutſchen Zollvereine. (Beſchluß.) — Bilder aus Rom. V. Reiſeabenteuer in Ca⸗ nada. Der Salzberg in Cardona in Spanien. Fiſcherei in Nordamerika. — Nr. 246. Galerie der deutſchen Bundes⸗ fürſten. XXXIII. Georg Wilhelm, Fürſt zu Schauenburg⸗ Lippe. Die Krim. Töpferwaaren in England. „Belem. Le⸗ bensverſicherungen. Einer der merkwürdigſten Redner unſers Jahrhunderts. Bilder aus Rom. VI. — Nr. 247. * Galerie der deutfchen Bundesfürſten. XXXIV. Georg Heinrich Friedrich, Fürſt von Waldeck und Pyrmont. XXXV. Ludwig Wilhelm Friedrich, Landgraf zu Heſſen⸗Homburg. Der Schmied zu Gretna-Green. Raguſa. Das Kloſter zu St.⸗Vincent di Fora in Liſſabon. Eisbereitung in Bengalen. Die Kathedrale zu Lund. Bilder aus Rom. VII. — Nr. 248. Quebec am Lorenzfluſſe. Bilder aus Rom. VIII. Charakter und Sitten der Ehineſen. Griechenlands Klima. * Peter Viſcher. Über die Abſchaffung des Sklavenhandels. *Römifche Aſchenkrüge. Mili⸗ tairiſche Organiſation der Hunde in Afrika. Der Dom von Köln. Die mit * bezeichneten Aufſätze enthalten eine oder mehre Abbildungen. Preis dieſes Jahrgangs von 52 Nummern 2 Thlr. — Der erſte Jahrgang von 52 Nrn. koſtet 2 Thlr., der zweite von 39 Nrn. 1 Thlr. 12 Gr., der dritte von 52 Nrn. 2 Thlr., der vierte von 53 Nrn. 2 1155 Leipzig, im Januar 5 EN F. A. Brockhaus. In der Unterzeichneten iſt erſchienen und an alle Buch⸗ handlungen verſandt worden: Polytechnisches Journal, herausgegeben von den DD. Dingler und Schultes. Erſtes Novemberheft. 5 Inhalt: Perkins, über die Anwendung der pneumatiſchen Maſchinen an Bergwerken und zu andern Zwecken. Hare, Be⸗ ſchreibung einer neuen Luftpumpe, welche entweder als ſolche, oder als Verdichter, oder auch als beides zugleich dienen kann, und mit deren Hülfe man einen Raum auspumpen, oder ſeinen Inhalt verdichten, oder ein Gas aus einem Raume in den an⸗ dern ſchaffen oder auch durch eine Flüſſigkeit treiben kann. Mit Abbild.“ Caſtel's Verſuche über den Ausfluß des Waſſers durch Überfälle. Beſchreibung einer in Niederfüllbach bei Koburg auf⸗ geſtellten, nach der Idee von Leovier durch den herzoglich ko⸗ burgiſchen Kammerrath Ludloff ausgeführten Waſſerhebmaſchine. Mit Abbild. Sharpe's Verbeſſerungen an den Vorrichtungen zum Sägen von Holz und andern Dingen. Mit Abbild. Be⸗ ſchreibung einer Schraubenkluppe zum Schneiden vollkommen flacher Gewinde. Mit Abbild. Engliſche tragbare Bohrmaſchine für Mechaniker, beſchrieben von Prof. Schneider. Mit Abbild. Shrapnel's Verbeſſerungen an den Lichtputzen. Mit Abbild. Beſchreibung eines Bleiftift- und Federhalters von der Erfin⸗ dung des Hrn. Lownd. Mit Abbild. Parlour's Verbeſſerungen an den Apparaten zum Skizziren und Zeichnen. Mit Abbild. Über Zeichenſtifte zum Zeichnen auf Glas von der Erfindung des Hrn. S. B. Howlett, Hauptzeichner bei der Artillerie. tionen. Brand's Verbeſſerungen im Abdampfen und Abkühlen von Fluͤſ ſigkeiten. Mit Abbild. Berry's verbeſſerter Apparat zum Dar⸗ ren, Backen und Röſten vegetabiliſcher Stoffe, beſonders des Stärkmehls zur Fabrikation von Gummi für Kattundruckereien, welcher auch zum Abdampfen von Syrupen anwendbar iſt. Mit Abbild. Beſchreibung des von den Herren Jametel und Lemare erfundenen Backofens. Mit Abbild. Monteath, Beſchreibung der in Cloſeburn gebräuchlichen Kalköfen. Mit Abbild. Cooper's verbeſſerte Methode, verſchiedene Verzierungen, Deviſen und Far⸗ ben auf Glas auszuführen. Hawkins' Verbeſſerungen in der Eiſen- und Stahlfabrikation. Bouchardat, über die Producte, welche man bei der Deftillation des Kautſchuks erhält. (Dop⸗ pelt⸗Kohlenwaſſerſtoff. Kautſchen. Heven.) Miscellen. Preiſe, welche die Societe industrielle in Mühlhauſen in ihren General- verſammlungen vom 31ʃſten Mai 1838, 1839 und 1840 zuerken⸗ nen wird. Über die große Verbindungseiſenbahn zwiſchen Bir⸗ mingham, Mancheſter und Liverpool. Bauanſchläge der Lon⸗ don⸗Birmingham-Eiſenbahn. Einnahmen an der großen Ver⸗ bindungseiſenbahn zwiſchen Birmingham und Mancheſter. Prof. Nollet's verbeſſerte Dampfmaſchine. Torf zur Beheizung von Dampfbooten verwendet. Piſtrucci's Erfindung in der Me⸗ daillirkunſt. Peltier's neuer Hygrometer. Einfluß des Kupfers auf die Dehnbarkeit des Stahls. über den Schwefelſtickſtoff. Künſtliche Bereitung des Onanthäthers, welcher das Bouquet der Weine bildet. Über die Zuſammenſetzung einiger englifchen und bairiſchen Biere. Reinigung der Maiſchbottiche in den Branntweinbrennereien durch Kalk. Ausbringung von Flecken aus Kupferſtichen und Büchern. über das in China gebräuch⸗ liche Theeöl. Zur Handelsſtatiſtik von Belgien. 0 Zweites Novemberheft. über die Bennet'ſche Dampfmaſchine. Mit Abbild. Hack⸗ worth's Verbeſſerungen an den Dampfmaſchinen. Mit Abbild. Johnſon, über einen von Hrn. S. Raub erfundenen Sicher⸗ heitsapparat für Dampfkeſſel. Mit Abbild. Binn’s Verbeſ⸗ ſerungen an den Eiſenbahnen und an den auf ihnen laufenden Wagen. Mit Abbild. Armſtrong's Verbeſſerungen an der hy⸗ drauliſchen Preſſe, wodurch dieſelbe allgemeiner zum Heben von Waſſer und andern Subſtanzen, ſowie auch als Triebkraft an⸗ wendbar wird. Mit Abbild. Megit's Verbeſſerungen an den Ankern und an den zum Auffiſchen derſelben dienenden Apparaten, welche Verbeſſerungen auch auf die gewöhnlichen Anker anwend⸗ bar ſind. Mit Abbild. v. Bode's Verbeſſerungen an den An⸗ kerwinden oder Spillen. Mit Abbild. Dodd's Verbeſſerungen an den Schießgewehren, welche zum Theil auch auf gewöhnliche und andere Kanonen anwendbar ſind. Mit Abbild. Stocker's Verbeſſerungen in der Fabrikation von Nieten, Schraubenbol⸗ zen und andern derlei Gegenſtänden. Mit Abbild. Harding's Verbeſſerungen an den Feder-, Bleiſtift- und Kreidehaltern. Mit Abbild. Poung's Verbeſſerungen an den Büchſen und Rollen für Fenſter, Schlebfenſter und andere Zwecke. Mit Abbild. Corbett's Verbeſſerungen an den Harfen. Mit Abbild. Bericht des Hrn. Amedee Durand über die von Hrn. Paillete in Paris erfundenen Gebläſe mit ununterbrochenem Winde. Mit Abbild. Greig's verbeſſerte Methode mittels eines Cylinders oder einer Walze auf Baumwoll-, Seiden-, Flachs⸗, Hanf- oder Wol⸗ lenfabrikate oder auch auf Papier zu drucken und zugleich er⸗ habene Deſſins hervorzubringen. Mit Abbild. Buchanan's ver⸗ beſſerter Apparat zum Färben und zu andern ähnlichen Opera⸗ Mit Abbild. Wrigley's verbeſſertes Zeugſieb für Pa⸗ piermacher. Mit Abbild. Berry's Verbeſſerungen an den Gas⸗ meſſern. Mit Abbild. Spilsbury's Verbeſſerungen in der Fa⸗ brikation von kohlenſaurem Natron. Mit Abbild. über den Einfluß heißer und kalter Gebläsluft auf die Eigenſchaften des Roheiſens. 1) über die Stärke des kalt geblaſenen Eiſens in Vergleich mit dem heiß geblaſenen. 2) über die Zuſammenſetzung des kalt geblaſenen Eiſens in Vergleich mit dem heiß geblafenen. 3) Theorie der Wirkung der heißen Gebläsluft in den Hohöfen. Über die Methoden, wodurch das Ausbleichen der Schrift von gebrauchtem Stempelpapier und die Verfälſchung von öffentlichen und Privatacten verhütet werden kann. Aus einem Bericht an die pariſer Akademie. über das Bleichen des alten Stempel⸗ 4 über die Verhinderung der Schriftverfälſchungen. Be: reitung der zerſtörbaren und unzerſtörbaren Tinte. Über das Mozard'ſche Sicherheitspapier. Miscellen. Engliſche Patente. Brunton's Verbeſſerungen an den Apparaten zum Erhitzen von Flüſſigkeiten und zum Erzeugen von Dampf. Cochrane's Lo⸗ comotive. Hrn. Cabarru's bewegliche Bahn. über die Paris⸗ St.⸗Germain⸗Eiſenbahn. Über die Anwendung von Dampf bei Hohofenproceſſe. über den Hohofenbetrieb mit Anthracit. Unoxydirbar gemachter Zink. Anthon's Bereitungsart eines rei⸗ nen Nickelorydes. Über ein neues baſſiſches Bleiſalz, welches ſich in den Bleizuckerfabriken bisweilen bildet. Miſchungen zu gefärbtem Feuer. über die Benutzung von Steinöl zur Gas⸗ beleuchtung. Vorſchrift zur Bereitung einer Tinte ohne freie Säure. Zerſtörende Einwirkung des Kupfers auf die Tinte. Weitere Notizen über Jauffret's Düngerbereitung. * * papiers. * Von dieſem ſehr gemeinnützigen und wohlfeilſten Journal erſcheinen wie bisher monatlich zwei Hefte mit Kupfern. Der Jahrgang, aus 24 Heften mit 24— 36 Kupferplatten beftehend und welcher mit einem vollſtändigen Sachregiſter verſehen wird, macht für ſich ein Ganzes aus und koſtet durch die Poſtämter und Buchhandlungen nur 9 Thlr. 8 Gr., oder 16 Fl. In das Abonnement kann nur für den ganzen Jahrgang eingetre—⸗ ten werden. Ein dieſes Journal begleitender Anzeiger nimmt einſchlägige Dienſtgeſuche, Waaren- und Maſchinen⸗ Anbietungen, Bücheranzeigen u. ſ. w. gegen ſehr billige Inſertionsgebühren auf, und die Verlags⸗ Expedition beſorgt die einſchlägige Correſpondenz. Stuttgart und Augsburg, im December 1837. J. G. Cotta'ſche Buchhandlung. In der Wagner'ſchen Buchhandlung in Dresden iſt erſchienen und in allen Buchhandlungen zu haben: Wiederholte Prüfung der Eckernfoͤrder Elemen= tarſchuleinrichtung, mit Ruͤckſicht auf Dr. Die⸗ ſterweg's Urtheil hierüber — über die Anwendung derſelben bei dem Unterrichte in dem Geſange, der Gymnaſtik und Induſtrie — Grundzuͤge zu einer Beaufſichtigungs- und Beſchaͤftigungs— anſtalt für die Jugend in groͤßern Städten. Mit 16 naͤhern Nachweiſungen zur Beſchreibung der Freiſchule zu St.⸗Marien in Flensburg, einer Tafel mit Figuren zur Gymnaſtik und 10 Tabellen zum Geſangunterrichte. Von C. Fr. G. Baumfel⸗ der, Oberlehrer in Dresden. Gr. 8. In Umſchlag. Preis 16 Gr. Th. Mundt' Weltfahrten. Eben iſt bei mir erſchienen und in allen Buchhandlungen Deutſchlands, Sſtreichs, der Schweiz und Dänemarks zu haben: Spaziergänge und Ueltfahrten. Theodor Mundt. Erſter Band. 1. Briefe aus London. 2. Tagebuch aus Paris. 8. Elegant geheftet. 2 Thlr. Dieſe lebendigen Skizzen, die unter einem begünſtigten Aufenthalte des Verfaſſers in London und Paris entſtanden, dürften als Überlieferungen zur Zeit⸗ und Tagesgeſchichte ein dauerndes Intereſſe anſprechen, da ſie wahre Culturbilder der Gegenwart ſind und in einer klaren und pikanten Anſchauung ein lebensgetreues Tableau der großen Welthaupt⸗ ſtädte liefern. Es wird dieſe Bilder Niemand aus der Hand legen, ohne ſich über die wichtigſten Angelegenheiten des Tages und die berühmteſten Perſönlichkeiten der Jetztwelt darin auf eine neue Weiſe orientirt zu haben, weshalb wir dies an An⸗ regung und Unterhaltung ſo reiche Werk gebildeten Leſern aller Stände dringend empfehlen. Der zweite Band, der eine Reihe humoriſtiſcher Briefe unter dem Titel: „Deutſchland in Frankreich, Briefe an einen deutſchen Kleinſtädter“, enthält, befindet ſich unter der Preſſe und wird mit Nächſtem erſcheinen. Altona, im Januar 1838. J. F. Hamme rich. BUREAU DE TRADUCTION. (Paris, rue St.-Jacques No. 189.) Der Zweck dieſer Anſtalt iſt, die deutſche Literatur in Frank⸗ reich ihrem Inhalte nach bekannt zu machen. Das Bureau arbeitet für nachſtehende Blätter: Minerve du Nord (ſein eig⸗ nes Blatt), Mémorial encyclopedique, Echo du monde savant, Revue frangaise et etrangere, Revue britannique, Revue fran- caise, Magasin de zoologie, Annales des sciences naturelles, Journal des connaissances usuelles, Magasin universel, Ma- gasin pittoresque, Paris advertiser, le Temps, I'Echo de France. Jedes deutſche Werk, welches ihm zugeſandt wird, das 3 Fl. Ladenpreis nicht überſchreitet, wird in vier dieſer Blätter, je nach dem Inhalte angezeigt und kurz analyſirt. überſchreitet das Werk dieſen Preis, ſo werden ausführliche Analyſen davon gemacht und wenigſtens in acht bis zehn Num— mern dieſer Blätter davon geſprochen. Den Prachtwerken wird noch eine größere Publicität gegeben. Sie werden der Reihe nach den fuͤnf hieſigen Akademien und den funfzehn bis zwan⸗ zig wichtigſten gelehrten Geſellſchaften je nach dem Inhalte vor⸗ gelegt und die Analyſe in die Bulletins eingerückt. Die angezeig⸗ ten Werke werden auch zum Verkauf in Commiſſion genommen. Die Vortheile dieſer Anſtalt ſind leicht einzuſehen, ſowie die große Publicität, welche jedem Werke nach ſeinem Inhalte und feiner Wichtigkeit gegeben werden kann. Jucquemin, Directeur du bureau, professeur d'histoire naturelle ete. Durch alle Buchhandlungen ba; Poſtämter ift zu beziehen: Das Pfennig-Magazin für Kinder. 1837. December. Nr. 48 — 52. Nr. 48. Der Fortgang der Reformation. * Der Brillen⸗ kaiman. Franz und der Gärtner. Der Monat December. »Die Spießente. Auflöſung der Räthſel im vorigen Monat. Räthſel. — Nr. 49. Der Vogel Greif. Der tapfere Elefant. »Die Schlittenbahn. Der Geiz. Das Kautſchuk. Nr. 50. »Die Gazelle. Ein Geſchichtchen von einer treuen Katze. *Der Frankenkönig Clodwig. Der Zauberer aus dem Heuſcho⸗ ber. Die geſelligen Spinnen. Die Blindmaus oder der Slepez. Räthſel. — Nr. 51. Der gefegnete Fiſchzug des Petrus. Das Glück und Misgeſchick. Die Hahnenkämpfe. Der vergnügte Abend und die Reiſenden. * Die Berg- oder Ringamſel. — Nr. 52. Der Beſiegte. Der hochfahrende Spanier und Heinz von Ramſtein. Eine Liebe iſt der andern werth. »Die Schlittſchuhſoldaten. Der Fiſcher und ſein Sohn. (Hierzu das Titelbild.) *Der Kabeljau. Auflöſung der Räth⸗ ſel in dieſem Monat. Die mit“ bezeichneten Aufſätze enthalten eine oder mehre Abbildungen. Preis dieſes Jahrgangs von 52 Nummern 1 Thlr. — Der erſte bis dritte Jahrgang koſten ebenfalls jeder 1 Thlr. Leipzig, im Januar 1838. 5 F. A. Brockhaus. Druck und Verlag von F. A. Brockhaus in Leipzig. . — — 52. Czaykowski (Michal), Wernyhora wieszez Ukrainski po- 4 ? x Literariſcher Anzeiger. 1838. Nr. IV. Dieſer Literariſche Anzeiger wird den bei F. riſche Unterhaltung, A. Brockhaus in Leipzig erſcheinenden Zeitſchriften: Sfis, und Allgemeine medieiniſche Zeitung, beigelegt oder beigeheftet, und Blätter für litera⸗ betragen die Inſertionsgebühren für die Zeile 2 Gr. W III. Commissionsartikel von Brockhaus & Avenarius, Buchhandlung für deutsche und ausländische Literatur in Leipzig und Paris. 1837. October bis December. (Nr. 1 dieses Berichts, die Artikel vom Januar bis Juni enthaltend, befindet sich in Nr. 35 des Bibliographischen Anzeigers von 1837; Nr, II, die Artikel vom Juli bis September, in Nr. 44 desselben.) 51. Biedermann (F. B. Francois), Don Quichotte, et la täche de ses traducteurs; Eclaireissements nouveaux sur le style et l’esprit de l’original, et sur Pinterprétation de son texte; developpes dans une analyse du début de son nouveau traducteur francais, M. Viardot. Gr. in-8. Paris. 16 Gr. wiese historyczna z roku 1768. (Wernyhora, die ukrai- nische Wahrsagerin, historische Fe mie aus dem Jahre 1768.) 2 Tom. Gr. 8. Paryz, 4 Thlr. 12 Gr, 53. Denkschriften, Neue, der Allgemeinen schweizerischen Gesellschaft für die gesammten Natur wissenschaften. Nouveaux mémoires de la société helyetique des scienes naturelles. Band 1. Mit 10 Tafeln. Gr. 4. Neufchatel. 3 Thlr. 54. Humbert (Joh.), Arabica chrestomathia facilior, quam, partim ex profanis libris, partim e sacro codice collegit, in ordinem digessit ac notis et glossario locupleti auxit. Vol. I, arabicum textum complectens, Smaj. Parisiis, 1884. 4 Thlr. 55. Schinz (Professor H. R.), Verzeichniss der in der Schweiz vorkommenden Wirbelthiere, als Erster Theil der auf Veranstaltung. der Allgemeinen schweizerischen Gesellschaft für die gesammten Naturwissenschaften entworfenen Fauna Helvetica. (Aus dem ersten Bande der „Neuen Denk- schriften“ der Allgemeinen Gesellschaft für die gesammten Natur wissenschaften besonders abgedruckt.) Gr. 4. Neuf- chatel. 2 Thlr. 56, Wroinowski (Felix), Powstanie na Wotyniu, Podolu i Ukrainie W roku, 1831. Podtug podan dowödzesu i wspöliezestniköw tegoz powstania. (Die Aufstände in Wolhynien etc. im Jahre 1831 etc.) Tom. II. 8. Pa- yz. 2 Thlr. 6 Gr. Tom. I, II. 4 Thlr. 12 Gr. Für Freunde der ausländischen Literatur erscheint bei uns ee a monatlich e Sete ausg. Bulletin bibliographique de la littérature etrangere publié par Brockhaus & Avenarius & Leipzig. (a Paris: méme 1 Rue Richelieu No. 60.) Auch ist von uns gratis zu beziehen: Verzeichniss der vorzüglichsten für 1838 in Frankreich erscheinenden Journale, welche durch Brockhaus & Avena- rius, Buchhandlung für deutsche und ausländische Li- teratur in Leipzig und Paris zu beziehen sind. Im Verlage des Literatur-Comptoirs in Stutt⸗ gart erſchien und iſt durch alle Buchhandlungen auf feſte Beſtellung zu haben: Portrait des Dr. D. F. Strauß, Verfaſſer des „Leben Jeſu“, nach dem Leben gezeichnet von Schmidt, in Stahl geſtochen von Karl Mayer. Auf feinftem franz. pe 80 e in Großquart, chineſ. Pa⸗ pier, 22 Gr., oder 1 Fl. 3 Anf feinſtem franz. dae, in Großquart, weiß Pa⸗ pier, 18 Gr., oder 1 Fl. 12 K auf 8 | franz. Kupferdructvelin, in Großoctav, 12 Gr., oder 4 Bei Beſtelungen bitten wir durch Beifügung des Preiſes genau die gewünſchte Ausgabe zu bezeichnen. Vor Kurzem erſchienen in Ernſt Klein's literariſchem Comptoir in Leipzig: Der Talmudiſt in der eleganten Welt. Scenen und Skizzen aus der nn Verfaſſer des „Juͤdiſchen Gil: Blas”. „Bogen. 8. Broſch. 1 Thlr. Des 1 treffende Art, die Eigenſchaften und Son derbarkeiten der Kinder Sfraels darzuſtellen und ihr Thun zu enthüllen, iſt zu bekannt, als daß dieſe neue Schilderung gröz ßerer Empfehlung bedürfte. 5 Nießwurzpriſen fur Juden und Chriſten. 2tes Heftchen. 40 S. Gr. 16. Broſch. 5 Gr. Der Beifall, welchen das Iſte Heftchen (32 S., 4 Gr.) ſich erwarb, wird gewiß auch dieſem zu Theil werden. In ne und Satire ift der tiefſte Ernſt verhüllt. Bei Chr. Garthe in Marburg iſt ſoeben erſchienen und durch jede Buchhandlung zu beziehen: Scheffer, Dr. W., Über Predigerver⸗ eine und eine Reform des Conventweſens, in beſonderer Beziehung auf Kurheſſen. Nebſt einem Nachtrage tiber. theologiſche Literatur als Wegweiſer für Predigerbibliotheken. Gr. Broſch. 1 Thlr., oder 1 Fl. 48 Kr. In meinem Verlage iſt erſchienen und durch alle Buch⸗ handlungen zu erhalten: Deutſches Declamatorium. Von Karl Tudwig Kannegiesser. In drei Theilen. 8. Geh. 2 Thlr. Erſter Theil. Fuͤr das erſte Jugendalter, insbeſon⸗ dere fuͤr die untern Claſſen der Buͤrgerſchulen und Gymnaſien. Geh. 8 Gr. Zweiter Theil. Fuͤr das mittlere Jugendalter, insbeſondere für die hoͤhern Claſſen der Buͤrgerſchulen und die mittlern Claſſen der Gymnaſien. Geh. 12 Gr. Dritter Theil. Für das reifere Jugendalter, ins: beſondere fuͤr die obern Claſſen der Gymnaſien. Geh. 1 Thlr. 4 Gr. Der Verfaſſer, Director des königlichen Friedrichsgymna⸗ ſiums zu Breslau, ward zur Bearbeitung eines für die ver⸗ ſchiedenen Claſſen der Schulen zweckmäßig geord⸗ neten Declamatoriums aufgefodert. Sein darauf gemachter Entwurf fand den Beifall der geachtetſten Lehrer und Schul⸗ directoren, und das Buch iſt ſchon bei ſeinem Erſcheinen in preußiſchen Schulen eingeführt. Das Declamatorium enthält von ältern Stücken nur fowol claſſiſche als unentbehrliche, dagegen aber eine reiche Auswahl aus den neuern deutſchen Dichtern, aus Chamiſſo, Immer⸗ mann, Platen, Stägemann, Lenau, Wilhelm Müller, Rückert, Freiligrath u. A. Zweckmäßige Regiſter erleichtern den Ge⸗ brauch, und der wohlfeile Preis der einzelnen Theile macht das Buch zur Einführung in Schulen noch beſonders geeignet. Leipzig, im Februar 1838. F. A. Brockhaus. Vollſtaͤndigſte und wohlfeilſte französische Sprachlehre. Vollſtändiger Auszug der franzoͤſiſchen Sprachlehre vom ABBE MOZIN, oder: neue und leichtere Art, Franzoͤſiſch zu lernen, durch Darſtellung der weſentlichſten Regeln in beiden Spra⸗ chen, nebſt vielen franzoͤſiſchen und deutſchen Übungen uͤber dieſelben. Vierte, umgearbeitete und vermehrte Ausgabe, . welcher eine 12 Bogen ſtarke Auswahl franzoͤſiſcher und deutſcher Geſpraͤche, nebſt einer Sammlung der unentbehrlichſten Wörter und ſpruͤchwoͤrt⸗ licher Redensarten, als Anhang beigegeben iſt. 2 37 Bogen. Gr. 8. Preis 16 Gr., oder 1 Fl. Dieſes Werk iſt insbeſondere für die deutſche Jugend und für die Schulen beſtimmt. Da alle Redetheile in beiden Spra⸗ chen abgehandelt ſind, ſo haben die Schulen den Vortheil, daß ſie ſich mit den beiderſeitigen Kunſtausdrücken der Sprachlehre bekannt machen können. Die Geſpräche umfaſſen die mannich⸗ hen, und dürften daher am beſten geeignet ſein, mit den in beiden Sprachen gebräuchlichen Redensarten vertraut zu machen. Stuttgart und Tübingen, im December 1837. J. G. Cotta'ſche Buchhandlung. ANZEIGE für Ärzte, Wundärzte und Studirende. Bei C. Scheld & Comp. in Leipzig und Bal- timore ist nachstehendes empfehlungswerthe Werk erschie- nen und kann durch alle Buchhandlungen Deutschlands und der Schweiz bezogen werden: Handbuch der t medicinischen Chemie nach den neuesten und besten Quellen, mit Berück- sichtigung ihrer technischen Anwendung bearbeitet für Arzte, Wundärzte und Studirende, sowie zum Selbststudium und zur Vorbereitung zum Examen von Marl Gottlieb Mihelm Reichel. Bevorwortet von Dr. Heinrich Fieinus, Prof, der Physik und Chemie an der chirurg.- mediein. Akademie zu Dresden ete. 2 Abtheilungen in 8. Preis 1 Thlr. 18 Gr. In Sachs' Almanach f. 1838 wird dies Werkchen lobend erwähnt und unter Anderm gesagt: „Das Buch bietet, wie- „wol nur kleinen Umfanges, einen dem jetzigen Stande „der Wissenschaft sehr angemessenen Uberblick des „Wichtigsten aus der auf Mediein und Chirurgie ange- „wandten Chemie.“ Bei Chr. Garthe in Marburg iſt ſoeben erſchienen und durch alle Buchhandlungen zu haben: Vier Abbildungen des Schädels der Simia Satyrus von verschiedenem Alter, zur Aufklärung der Fabel vom Oran utaũ, herausgegeben von Dr. C. F. Heusinger. Preis 1 Thlr. 16 Gr. Bei Joh. Fr. Hartknoch in Leipzig erſchien ſoeben und wurde an alle Buchhandlungen des In- und Auslandes verſandt: l über 5 die neueſten Darſtellungen und Beurtheilungen der s Herbart'ſchen Philoſophie von G. Hartenstein, ordentl. Profeſſor der Philoſophie an der Univerfität zu Leipzig. Gr. 8. In Umſchlag geheftet. Preis 18 Gr. faltigſten Gegenſtände, welche ſich auf das gemeine Leben bezie- 9.7 k In dem Verlage von F. A. Oroeckhaus in Teipzig erſcheinen fuͤr 1838 folgende Zeitſchriften: Leipziger Allgemeine Zeitung. Hoch 4. Auf feinem Druck⸗ Velinpapier. Pränumerationspreis vierteljährlich 2 Thlr. 12 Gr. Taͤglich mit Einſchluß der Sonn- und Feſttage erſcheint eine Nummer von einem Bogen nebſt Beilage von einem oder einem halben Bogen. Die Inſertionsgebuͤhr fuͤr den Raum einer geſpaltenen Zeile beträgt 1½ Gr. und Anzeigen aller Art genießen einer großen Verbreitung durch dieſe Zeitung. 5 Blätter für literariſche Unterhaltung. Täglich außer den Beilagen eine Nummer. Gr. 4. Auf feinem Druck-Ve⸗ linpapier. Preis des Jahrgangs 12 Thlr. Iſis. Encyklopädiſche Zeitſchrift, vorzüglich für Naturgeſchichte, vergleichende Anatomie und Phyſiologie. Herausgegeben von Oken. 12 Hefte. Mit Kupfern. (Zürich.) Gr. 4. Preis des Jahrgangs 8 Thlr. Allgemeine medicinische Zeitung. Herausge- geben von Dr. C. Pabst. Wöchentlich zwei Nummern von einem Bogen. Gr. 4. Preis des Jahrgangs auf feinem Druck- Velinpapier 6 Thlr. 16 Gr. Fuͤr dieſe drei Zeitſchriften erſcheint gemeinſchaftlich ein Literariſcher Anzeiger, der zu literariſchen Inſertionen aller Art benutzt wird. Die geſpal⸗ tene Zeile oder deren Raum wird mit 2 Groſchen berechnet. Gegen Verguͤtung von 3 Thlr. werden Anzeigen u. ſ. w. den Blättern für literariſche Unterhaltung und für 1 Thlr. 12 Gr. der Allgemeinen mediciniſchen Zeitung und der Iſis beigelegt oder beigeheftet. Allgemeine Bibliographie für Deutschland. Eine Übersicht der Literatur Deutschlands, wie der be- deutendern Schriften des Auslandes, nebst Angabe Künftig erscheinender Werke und andern auf den literarischen Ver- kehr bezüglichen Mittheilungen und Notizen. Mit alpha- betischen und systematischen Registern. Dritter Jahrgang. In wöchentlichen Nummern von 1 — 2 Bogen. Gr. 8. Auf gutem Druckpapier. Preis des Jahrgangs 3 Thlr. Repertorium der gesammten deutschen Li- teratur. Herausgegeben im Verein mit mehren Gelehr- ten von Ernst Gotthelf Gersdorf. 15ter Band und folgende. (Beigegeben wird: Allgemeine Bibliographie für Deutschland.) Gr. 8. Preis eines Bandes von 50 Bo- gen auf gutem Druckpapier 3 Thlr. Vom Repertorium erfcheint regelmäßig am 15. und 30, jeden Monats ein Heft, deſſen Umfang ſich nach dem vorhandenen Material richtet. Es enthält eine kritiſche Würdigung aller neuen Erſcheinungen der deutſchen Literatur und bietet im Verein mit der Bibliographie die vollſtaͤndigſte Überſicht der geſammten neuen literariſchen Erzeugniſſe. Dem Repertorium und der Allgemeinen Bibliogra⸗ phie wird ein SBibliographiſcher Anzeiger beigegeben, welcher literariſchen Anzeigen und Nachrichten aller Art offen ſteht. Die Inſertionsgebuͤhren betragen fuͤr den Raum einer Zeile 1½ Gr. Beſondere Beilagen, Profpecte, Subſcriptionsanzei⸗ gen ꝛc. werden für jede dieſer Zeitſchriften gegen die Gebühr von 1 Thlr. 12 Gr. angenommen. Das Pfennig⸗ Magazin für Verbreitung gemein: nütziger Kenntniſſe. Sechster Jahrgang. Wöchentlich eine Nummer. Mit vielen hundert Abbildungen. Schmal Ser Auf feinem Velinpapier. Preis eines Jahrgangs r. Die fruͤhern Jahrgänge des Pfennig-Magazins find noch in elegantem Umſchlag geheftet zu den Außer billigen Preiſen zu er⸗ halten: I., Nr. 1 — 52, 2 Thlr.; II., Nr. 53 — 91, 1 Thlr. 12 Gr.; III., Nr. 92 — 143, 2 Thlr.; IV., Nr. 114 — 190, 2 Thlr. ; V., Nr. 197 — 218, 2 Thlr. Das Intelligenzblatt zum Pfennig Magazin eignet fi zu Anzeigen aller Art, welche für ein großes Publicum beſtimmt ſind. Die Inſertionsgebuͤhren werden bei einer Auflage von gegen 30,000 Exemplare nur mit 5 Gr. für die geſpaltene Zeile oder deren Raum, beſondere Beilagen aber mit 18 Gr. fuͤr das Tauſend berechnet. Das Pfennig⸗ Magazin für Kinder. Fünfter Jahrgang. 52 Nummern. Klein 4. Auf feinem Velinpapier. Mit 200 Abbildungen. Preis des Jahrgangs 1 Thlr. Der erſte bis vierte Jahrgang haben gleiche Preiſe. Zeitgenoſſen. Ein biographiſches Magazin für die Geſchichte unſerer Zeit. Dritte Reihe. Sechsten Bandes ſiebentes und achtes Heft. Gr. 8. Geh. Preis des Heftes von 6— 7 Bogen auf gutem Druckpapier 12 Gr. Leipziger Kreisblatt. Zweiter Jahrgang. Gr. 4. Prä⸗ numerationspreis vierteljährlich 12 Gr. Woͤchentlich erſcheinen drei Nummern. Fuͤr Bekanntmachungen jeder Art wird der Raum einer geſpaltenen Zeile mit ſechs Pfen⸗ nigen berechnet. Wir machen alle Geſchichtsfreunde darauf aufmerkſam, daß der herabgeſetzte Preis von 5 Thlr. 12 Gr., oder 9 Fl. Rhein., für Ernſt Münch's allgemeine Geſchichte der neueſten Zeit, von dem Ende des großen Kampfes der en: ropäiſchen Mächte wider Napoleon Bonaparte bis auf unſere Tage. Sieben Bände. mit Ende Februars d. J. erliſcht und ſodann die frühern Preiſe wieder eintreten. Durch einen von Dr. Franz Kottencamp bearbeiteten Supplementband (a 1 Thlr. 6 Gr., oder 2 Fl. Rhein.) iſt dieſes Werk bis auf die neueſte Zeit fortgeführt und namentlich den Beſitzern der Geſchichtswerke von Rotteck, Pölitz, Becker u. f. w. als ein wichtiges Ergänzungswerk zu empfehlen. Wer von dem äußerſt wohlfeilen Preiſe noch Gebrauch machen will, beliebe ſeine Beſtellung bal⸗ digſt an die nächſte Buchhandlung gelangen zu laſſen. Stuttgart, im Januar 1838. Titeratur- Comptoir. Tenau's Gedichte. Dritte Auflage. Mit dem Bild des Berfassers. In der Unterzeichneten iſt ſoeben erſchienen und durch alle Buchhandlungen zu beziehen: Gedicht von * Nikolaus Lenau. Dritte, mit dem in Stahl gestochenen Bildniss des Verfassers geschmückte Auflage. Velinpapier. Broſch. Preis 1 Thlr. 20 Gr., oder 3 Fl. Vor fünf Jahren erſchienen zum erſten Mal die Gedichte des unter dem Namen Nikolaus Lenau ungewöhnlich ſchnell bekannt gewordenen Dichters. Sie fanden unbedingt allgemeine Anerkennung, und Jeder begrüßte den Dichter als einen unſern größten Dichtergeiſtern Ebenbürtigen. Hier haben wir nun be⸗ reits die Freude, von dieſen Gedichten voll echter Romantik, Innigkeit, Zartheit, Tiefe, Glut und Glanz der Phantaſie eine dritte mit dem Bildniß des Verfaſſers geſchmückte Auflage anzubieten. Jeden Freund des Schönen wird der Reichthum und das reine Streben des edlen Geiſtes überraſchen, welcher — fern von jeder Nachahmung — in eigner echter Urkräftigkeit ſeine Schöpfungen vollendet. Stuttgart und Tübingen, im December 1837. J. G. Cotta'ſche Buchhandlung. Bei C. Scheld & Comp. in Leipziy und Baltimore ist nachstehendes empfehlungswerthe botanische Werkchen erschienen und durch alle Buchhandlungen zu beziehen: Schlüssel zur Botanik nach Linne'’s System in Classen a Ordnungen. Gymnasien und zum Selbstunterricht entworfen von M. B. TERMO. Nebst einer bildlichen Uebersicht aller Clas- sen und Ordnungen auf einem Tableau. Carton. schwarz 16 Gr., illumin. 1 Thlr. — ——— — — — Durch die Joh. Chriſt. Herman n'ſche Buchhandlung in Frankfurt a. M. iſt zu beziehen: Erwägungen eines rheiniſchen Juriſten über die 2 Geſetzlichkeit der Verhaftung und Wegfuͤhrung Erzbischofs von Köln. Mit Berückſichtigung der geſchichtlich⸗kirchenrechtlichen Abhandlung des P. Goßler. 8. Geh. Preis 2 Gr., oder 9 Kr. Botanik, fuͤr Freunde und Kenner derſelben!! Vollſtändig in drei Bänden, als elaſſiſch von allen Botanikern anerkannt, ſowol für den Botaniker von Fach, als auch für den Freund der Botanik unent⸗ behrlich, kann die dritte Auflage von J. C. Moessler's ; Handbuch der Gewächs- Kunde. Dritte Auflage, herausgegeben, vermehrt und verbessert von Dr. J. C. L. Reichenbach. Gr. 8. Drei Bände. Altona, Hammeri ch. 6 Thlr. 18 Gr. nicht dringend genug empfohlen werden. Dieſes ſichere, zuverläſſige Handbuch hat bereits beim Studium der Gewächskunde ſich als höchſt praktiſch be⸗ währt, was wol nichts beſſer beweiſt, als die allgemeine Verbreitung deſſelben, wodurch es auch möglich wird, einen ſo billigen Preis zu ſtellen. 20 Sämmtliche ſolide Buchhandlungen Deutſchlands, Sſtreichs, der Schweiz ꝛc. haben dieſes gediegene Werk ſtets vorräthig. Bei E. F. Steinacker in Beipzig ist soeben er- schienen und an alle Buchhandlungen versandt worden: Summarium des Neuesten und Wissenswürdigsten aus der gesammten Medicin zum Gebrauche praktischer Ärzte und Wundärzte. Jahrgang 1838. Istes He Preis für 24 Hefte 6 Thlr. 10 ormalt Soeben erſchien in meinem Verlage folgende intereſſante Schrift, die in allen Buchhandlungen zu finden iſt: Die roͤmiſch⸗hierarchiſche ro%paganda, ihre Partei, Umtriebe und Fortſchritte in Deut ſchlan d. in Mit Ruͤckblicken auf die Oppofition des Erzbiſchofs von Köln nach unumſtoͤßlichen Thatſachen geſchildert vom Verfaſſer der Schrift: „Der Erzbischof von Köln, seine Principien und Opposition.“ Rom wollte immer herrſchen; und als feine Legionen fielen, ſandte es Dogmen in die Provinzen. 4 8. Geh. 8 Gr. Die frühere Schrift des Verfaſſers koſtet ebenfalls 8 Gr. Leipzig, im Februar 1838. F. A. Brockhaus. Druck und Verlag von F. A. Brockhaus in Leipzig. ee Er ee .. Literariſcher Anzeiger. 1838. Nr. V. ER FERIEN, BEE REN o —ꝛ y y nee. I ee Dieſer Literariſche Anzeiger wird den bei F. A. Brockhaus in Leipzig erſcheinenden Zeitſchriften: Blätter für litera⸗ riſche Unterhaltung, Iſis, und Allgemeine medicinifhe Zeitung, beigelegt oder beigeheftet, und betragen die Inſertionsgebühren für die Zeile 2 Gr. In einigen Tagen erſcheint in meinem Verlage eine Schrift unter dem Titel: i Die Römiſche Curie im Kampf um ihren Einfluß in Deutſchland, N veranlaßt durch die Oppoſition des Erzbiſchofs von Köln gegen Preußen — Mitwiſſenſchaft Roms und das Mer dammungsbreve des Hermes'ſchen Lehrſyſtems. N Vom Verfaſſer der Schrift: „Der Erzbischof von Köln, seine Principien und Opposition.“ Motto: Die Tage der Geiſtesknechtſchaft ſind voruͤber. Altersſchwach zwiſchen den zerbrochenen Saͤulen ihres Coliſeums ſitzt die alte Kreuzſpinne und ſpinnt noch immer das alte Gewebe. Aber es iſt matt und morſch; es verfangen ſich darin nur Schmetterlinge und Fledermaͤuſe und nicht mehr die Steinadler des Nordens. 8. Etwa 4 Bogen. 15ten Februar 1838. F. A. Brockhaus. Ankündigung von Soldaten- Kriegs- und TagerTeben. Leipzig, den Bliten der Erinnerung aus j dem Vefreiungskriege gesammelt J. C. KRETZSCHMER. Fünfundzwanzig Jahre sind verschwunden, seit jener Riesenkampf für die Freiheit und Selbständigkeit Deutschlands begann, und je weiter jene Zeit zurücktritt in die Nebel der Vergangenheit, je mehr gewinnt sie an Interesse für die Zeitgenossen. Als wir Jünglinge waren, und Männer von den Kämpfen am Rhein gegen die Franken, Greise vom alten Fritz und dem siebenjährigen Kriege erzählten, da klopfte uns das Herz höher in der Brust. So geht es auch jetzt unserer Jugend, bei welcher der Drang nach Thaten, ohngeachtet der langen Ruhe, noch nicht erstorben ist, wenn Augenzeugen von den Jahren 1813, 1814 und 1815 sprechen. TERN * Wohlan, Ihr Jünglinge, nehmt das Geschwätz des al- ten Kriegers von jener Blütenzeit des preussischen Ruhmes freundlich auf, es ermuthige Euch zum gleichen Handeln, wenn König und Vaterland es heischen. Ihr alten Waffengenossen, begleitet mich noch einmal auf dem Wege der Gefahr und des Sieges, der Noth und der Freude, und labt Euch mit mir an den Träumen, die die Erinnerung Euch darbieten wird, Ich liefere Euch aber keine strategische Schilderungen der Operationen, sondern nur bunte Bilder aus jener Zeit, Gemälde des Soldatenle- bens auf dem Schlachtfelde, im Bivouac und in den Quar- tieren, Anekdoten und Charakterzüge, vermischt mit Gedich- ten und Novellen, Alles im heitern Gewande, denn wir wollen uns jener Zeit ja freuen, indem wir sie nochmals durchleben, jedoch nicht ohne belehrende Winke für den jungen Krieger über sein Benehmen im Felde. 2 r. Die unterzeichnete L. G. Homann sche Buchhandlung hat die Schrift in Commission genommen, sie erscheint, elegant ausgestattet, zur Ostermesse in zwei Bändchen, zu einem »Subscriptionspreis ven 1 Thlr. 5 Sgr. für jedes, und der Ladenpreis wird 1 Thlr. 15 Sgr. sein. Der Ertrag ist für Invaliden aus dem Be- freiungskriege bestimmt. In allen guten Buchhandlungen sind Subscriptionslisten ausgelegt, um deren Unterzeichnung im Namen der Invali- den ergebenst gebeten wird. Danzig, im December 1837. L. G. Homann’sche Buch- und Kunsthandlung. Lloyd's Werke zur Erlernung der eng⸗ liſchen Sprache. Lloyd, H. E., Theoretiſch⸗praktiſche engliſche Sprachlehre für Deutſche. Mit faßlichen übungen verſehen. Fünfte Auf⸗ lage. 8. 1837. 22 Gr. — —, Engliſch-deutſche Geſpräche; ein Erleichterungsmittel für Anfänger. Nach J. Perrin bearbeitet. Nebſt einer Samm⸗ lung beſonderer Redensarten. Achte Auflage. 8. 1838. 16 Gr. — — und G. H. Nöhden, Neues engliſch-deutſches und deutfch= englifches Handwörterbuch. Zweite Auflage. 2 Theile. Gr. 8. 1836. Cart. 2 Thlr. 16 Gr. Auch unter dem Titel: A new Dictionary of the English and German languages. In two parts. By H. E. Lloyd and &. H. Noehden. — —, überſetzungsbuch aus dem Deutſchen ins Engliſche. 8. 1832. 12 Gr. — —, Engliſches Leſebuch. Eine Auswahl aus den beſten neuern engliſchen Schriftſtellern. * Auch unter dem Titel: 228 Gems of the english literature. 8. 1832. 20 Gr. Hamburg, Verlag von A. Campe. Zu beziehen durch 8 a A. Brockhaus in Leipzig. 2 * Durch alle Buchhandlungen und Poſtämter iſt zu beziehen: Das Pfennig M für Kinder. 1838. Januar. Nr. 1 — 4. Nr. 1. Die Kinder und der heilige Mann im Walde, eine Legende. Von den Wölfen. Ein Hahn hilft einen Dieb entdecken. Das Waſſerhuhn. Räthſel. — Nr. 2. Die Ver⸗ klärung Jeſu auf dem Berge Tabor. Der Weinſtock. Die wüſte Inſel. Der Heuch oder Huch. — Nr. 3. Minerva. Der barmherzige Samariter. Der Winter im hohen Norden. Die neugierige Laura. Die Wohnungen der Strohwürmer. — Nr. 4. Der Hund der Eskimos. Emma und die Arbeit. * Die lange Brücke in Berlin. Von den Wirkungen der Schwere. Vor dem Schlafengehen. Der Adler einer römiſchen Legion. Die mit“ bezeichneten Aufſätze enthalten eine oder mehre Abbildungen. Preis dieſes Jahrgangs von 52 Nummern 1 Thlr. — Der erſte bis vierte Jahrgang koſten ebenfalls jeder 1 Thlr. Leipzig, im Februar 1838. F. A. Brockhaus. Soeben ist erschienen und an alle Buchhandlungen ver- sandt worden: Central - Bibliothek der Literatur, Statistik und Geschichte der Pädagogik und des Schul-Unterrichts In- und Auslande. Herausgegeben Dr. H. G. Brzoska, Professor in Jena. 1838. Januar - Heft. Inhalt. Prospect. A. Literatur. 1. Dr. Fr. H. Chr. Schwarz in seinem Leben und Wir- ken als Pädagog dargestellt von Prof. Dr. Reuter. (Die Fortsetzung im nächsten Heft.) 2. Knox: Liberale Erziehung, oder: praktische Abhand- lung über die Methode der Erwerbung nützlicher und feiner Gelehrsamkeit. (Die Fortsetzung im nächsten Heft.) 3. Literarische Anzeigen. Die Pädagogik des Hauses u. 8. W. Von Theodor Heinsius. 4. Uber die hohe Bedeutung, welche die neuerlich in der Methode der Psychologie eingetretene Reform für die Pädagogik hat. Von Dr. F. E. Beneke. B. Statistik. 1. St.- Galler katholisches Schulwesen. 2. Alexander von Krusenstern: Abriss des Systems, der Fortschritte und des Zustandes des öffentlichen Un- terrichts in Russland. (Die Fortsetzung im nächsten Heft.) agazin 3. Über die neuesten mit dem Schul- und Studienwesen in Baiern vorgenommenen Veränderungen. 4. Correspondenznachrichten. 8 1. Zur Statistik der Realschulen in der preussischen Rheinprovinz. 2. Canton Zürich. C. Geschichte. Die Gegenwart in ihren pädagogischen Bestrebungen und Foderungen. Mit besonderer Rücksicht auf Deutschland. Ein pädagogisch - historischer Versuch von Dr. Fr. Cramer. Die Fortsetzung im nächsten Heft.) D. Miscellaneen. 1. Pädagogisches Forum. 2. Pädagogische Paränesen. Intelligenzblatt Nr. 1 —5. Der Preis des Jahrgangs von 12 Heften ist 8 Thaler. Halle, im Januar 1838. C. A. Schwetschke und Sohn. In meinem Verlage iſt erſchienen und durch alle Buchhand⸗ lungen zu erhalten: Ya Das Preußiſche Inteſtat⸗Erbrecht, aus dem gemeinen deutſchen Rechte entwickelt von Karl Witte, Profeſſor in Halle. Gr. 8. 1 Thlr. 12 Gr. Leipzig, im Februar 1838. F. A. Brockhaus. In unterzeichneter Verlagsbuchhandlung iſt ſoeben erſchie⸗ nen und an alle Buchhandlungen verſendet: Des Erſten Theiles zweite Abtheilung von Eneyklopädiſches Handbuch es Maſchinen⸗ und Fabrikweſens Kameraliſten, Architekten, Kuͤnſtler, Fabrikan⸗ ten und Gewerbtreibende jeder Art; nach den beſten deutſchen, engliſchen und franzoͤſiſchen Huͤlfsmitteln 2 bearbeitet von Karl Harfmann, der Philoſophie Doctor, herzogl. braunſchweig. Bergcommiſſair, meh⸗ rer Gelehrten- und Gewerbsvereine Mitgliede 2c. Enthaltend die Beſchreibung von Winden, Krahnen, Rammen, Pumpen, Feuerſpritzen, Preſſen, Buchdrucker ⸗ Kupfer ⸗ und e ene Schneide- oder Sägemühlen, Taback⸗, Loh ⸗, arbe⸗ und Farbeholzmühlen u. ſ. w. Gr. 4. 9 Bogen Text. Mit 19 ſchoͤn lithographirten Tafeln. Subſcriptionspreis 1 Thlr. 12 Gr., oder 2 Fl. 42 Kr. Die günſtige Aufnahme, welche der erſten Abtheilung gleich nach Erſcheinen zu Theil wurde, hat bereits über den Werth dieſes Werks entſchieden, den es ſich durch die folgenden Abthei⸗ lungen noch mehr ſichern wird. Zunächſt erſcheint und wird bis Oſtern in den Händen der Subferibenten fein die iſte Abtheilung des 2ten Bandes, „Gewinnung und Verar⸗ beitung der Metalle“ enthaltend, der alsdann möglichft raſch des 1ſten Bandes Ste Abtheilung über Eiſenbahnen folgen ſoll, deren ſpäteres Erſcheinen das Hinzufügen der neue— ſten intereſſanten Erfahrungen über dieſen Gegenſtand rechtfer— tigen ſoll. N Darmſtadt, im December 18587. C. W. Leske. Durch alle Buchhandlungen und Poſtämter iſt zu beziehen: * * Das Pfennig-Mlagazin fuͤr Verbreitung gemeinnuͤtziger Kenntniſſe. 1838. Januar. Nr. 249 — 252. Nr. 249. »Die Muſen. Giftwanzen in Miana. Bettler in den Vereinigten Staaten. Columbo. Das Gebirge Sinai. Stahlfedern rein und feucht zu erhalten. Der Louvre. — Nr. 250. Der amerikaniſche Dampfwagen. Wirkungen des Hatchy. *Don Juan d' Auſtria. Zur Statiſtik der Nahrung. „Beauvais. — Nr. 251. Der Bell⸗Rock⸗Leuchtthurm. Die Gemſenjagd. Die Fliegenfalle. Der Selbſtmord als Gauner⸗ kunſtgriff. Gerippe eines Thiers der Vorwelt. Über den Mais. — Nr. 252. Tours. Die Shakers zu Neulibanon in Nordamerika. Die Inſel Delos oder Thera. Die Korallen— inſeln. über den Mais. (Fortſetzung.) »Die Ureinwohner in Neuholland. Die mit * bezeichneten Aufſätze enthalten eine oder mehre Abbildungen. Preis dieſes Jahrgangs von 52 Nummern 2 Thlr. — Der erſte Jahrgang von 52 Nrn. koſtet 2 Thlr., der zweite von 39 Nrn. 1 Thlr. 12 Gr., der dritte von 52 Nrn. 2 Thlr., der vierte von 53 Nrn. 2 Thlr., der fünfte von 52 Nrn. 2 Thlr. Leipzig, im Februar 1838. 1 F. A. Brockhaus. Soeben iſt erſchienen: 4 Gedichte von Anastasius Grün. Zweite Auflage. Preis 2 Thlr. Die erſte Auflage, welche Ende des vorigen Jahres er⸗ ſchien, war in wenigen Wochen vergriffen. Die zweite Auf⸗ lage, welche jener ſo ſchnell folgt, iſt daher nicht vermehrt, aber doch von dem Dichter durchgeſehen. Leipzig, im Februar 1838. Weidmann'ſche Buchhandlung. Bei Karl Heymann in Berlin, Poſtſtraße Nr. 26, ſowie in allen Buchhandlungen Deutſchlands ift für Einen Thaler zu haben: Se des räthſelhaften Weſens der Unterleibskrankheit, nebſt einer neuen und naturgemaͤßen Heilmethode der Hä- morrhoiden, Hypochondrie, Hyſterie und Gicht. Fuͤr gebildete Nichtaͤrzte von Dr. Moritz Strahl, praktiſchem Arzt und Accoucheur in Berlin. Zweite vermehrte und verbeſſerte Auflage. In dieſer zweiten Auflage ſeiner bereits durch ganz Deutſch⸗ land verbreiteten Schrift hat der Herr Verfaſſer die glücklichen Reſultate ſeiner neuen Behandlungsweiſe der Unterleibskrank⸗ heiten auf das entſchiedenſte nachgewieſen. Er thut, wie aus der Vorrede der zweiten Auflage zu entnehmen iſt, auf eine durchaus unzweifelhafte Weiſe dar, daß er im Laufe des letzten Jahres ſo glücklich geweſen iſt, 120 auswärtige, oft ſehr ent⸗ fernt wohnende Kranke im Wege der ſchriftlichen Be⸗ handlung vollſtändig herzuſtellen; und da ſomit die factiſche Beweisführung für die Wahrheit der in der Schrift enthaltenen, klar und anziehend dargeſtellten Grundſätze geliefert iſt, ſo wird das eben angezeigte Buch gewiß nach weit ausgedehnten Kreiſen hin auch ferner ſegensreich und wohlthätig wirken. Dem Buche iſt ein Schema von Fragen beigegeben, deren Beantwor⸗ tung hinreicht die Behandlung einzuleiten. a In Unterzeichnetem haben ſoeben die Preſſe verlaſſen und können durch alle Buchhandlungen bezogen werden: Beiträge zu der landständischen Berathung des Entwurfs ans Steafgeselzbuchs $ uͤr da Königreich Würtemberg. Gr. 8. In Umſchlag broſch. Preis 12 Gr., oder 45 Kr. Dieſe Beiträge ſind als eine Fortſetzung und Ergänzung der mit Beifall aufgenommenen Bemerkungen über den Entwurf u. 8. w. anzuſehen, ſodaß beide Schriften vereint ein Ganzes bilden, de ſich über die wichtigſten Materien des Entwurfs ver⸗ reitet. Wir glauben dieſe Schriften, welche als ein nicht unbe⸗ deutender Beitrag zur Strafgeſetzgebung überhaupt betrachtet werden können, Jedem, der an der Ausbildung derſelben An⸗ theil nimmt, mit überzeugung empfehlen zu dürfen. Stuttgart und Tübingen, im Januar 1838. J. G. Cotta'ſcher Verlag. Durch alle Buchhandlungen und Poſtämter iſt zu beziehen: Iſis. Enchklopaͤdiſche Zeitſchrift, vorzuͤglich für Natur: geſchichte, Anatomie und Phyſiologie. Von Oken. Jahrgang 1837. Achtes und neuntes Heft. Mit vier Kupfern. 1838. Erſtes Heft. Mit einem Kupfer. Gr. 4. Preis des Jahrgangs von 12 Hef⸗ ten mit Kupfern 8 Thlr. Blaͤtter fuͤr literariſche Unterhaltung. (Verantwortlicher Herausgeber: Heinrich Brockhaus.) Jahrgang 1838. Monat Februar, oder Nr. 32 — 59, und 2 literariſche Anzeiger: Nr. IV und V. Gr. 4. Preis des Jahrgangs von 365 Nummern (außer den Bei⸗ lagen) auf feinem Druck-Velinpapier 12 Thlr. Repertorium der gesammten deutschen Literatur. Her- ausgegeben von E. G. Gersdorff. 1837. Vierzehn- ten Bandes fünftes Heft. (Nr, XXIV.) 1838. Funf- zehnten Bandes erstes und zweites Heft. (Nr. I, II.) Gr. 8. Preis eines Bandes 3 Thlr. Allgemeine Bibliographie für Deutschland. Jahrgang 1838. Monat Januar, oder Nr. 1 — 4, und Biblio- graphischer Anzeiger: Nr. 1 — 4. Gr. 8. Preis des Jahrgangs 3 Thlr. Leipzig, im Februar 1838. F. A. Brockhaus. In meinem Verlage ist soeben erschienen und in allen Buchhandlungen vorräthig: Ausführliche Eneyklopädie er gesammten Staatsarzneikunde. Im Vereine mit mehreren Doctoren der Rechtsgelahrt- heit, der Philosophie, der Arzneiwissenschaft und Wund- arzneikunst, praktischen Ärzten, Physikern und Chemikern bearbeitet und herausgegeben von . Georg Friedrich Most. Für Gesetzgeber, Rechtsgelehrte, Policei- beamte, gerichtiiche Aerzte, Wundärzte, Apotheker und Veterinärärzte. Zwei Bände in Heften zu 12 Bogen. Erstes Heft. Aal Arzt. Gr. 8. Subscriptionspreis 20 Gr. Der Beifall, welcher die „Encyklopädie der gesammten medicinischen und chirurgischen Praxis““ allgemein als ein Werk von grosser praktischer Brauchbarkeit be- zeichnete, veranlasste den Herausgeber, in Verbindung mit den geeignetsten Männern in ähnlicher Weise ein Handbuch der Staatsarzneikunde zu bearbeiten, welches dem gericht- lichen Arzte und dem Juristen von gleichem Nutzen sein sollte. Die Encyklopädie der gesammten Staatsarz- neikunde, deren erstes Heft nun der Theilnahme des be- treffenden Publicums empfohlen wird, umfasst als integrirende Theile: 4) Die gerichtliche Ärzneiwissenschaft, 2) Die medicinische Policei, 3) Die Medicinalordnung, das Medicinal- wesen und die Medicinalverfassung, nach ihrem ganzen Umfange und ihren einzelnen Theilen. Das Ganze wird aus zwei starken Bänden bestehen und in Heften von 12 Bogen erscheinen, deren regelmässige Ausgabe die Verlagshandlung verbürgen kann, da der grösste Theil des Manuscriptes fertig vorliegt. Der Druck und die ganze äussere Einrichtung ist ebenso wie bei Most’s Encyklopädie der gesammten medicinischen und chirurgischen Praxis. Zweite, stark vermehrte und verbesserte Auflage. 1837. 10 Thlr. welche, -sowie ein Supplement zur ersten Auflage (2 Thlr. 12 Gr.), durch alle Buchhandlungen zu erhalten ist, Leipzig, im Februar 1838. F. A. Brockhaus. Bei Chr. E. Kollmann in Leipzig erſchien ſoeben: Maiknospen von Konſtantin Tiſchendorf. Broſchirt (in Golddruck-Umſchlag) 1 Thlr. Die elegante Ausftattung dieſer Dichtungen iſt Beweis für die Erwartungen, mit denen der Verleger den jungen Dichter ins Publicum einführt. Das Ganze iſt in ſechs Sträußchen ge— theilt und füllt nahe an 200 Seiten. * Druck und Verlag von F Soeben ist erschienen: Immanuel Kant’s sämmtliche Werke. Herausgegeben von N Karl Rosenkranz und Friedr. Milli. Schubert. Erster Theil. (Kleine logisch- metaphysische Schriften.) Subscriptionspreis 2 Thlr. 18 Gr. Dieser einzigen rechtmässigen Gesammtausgabe der Kant'- schen Werke, deren äussere sorgfältige und würdige Aus- stattung allgemeine Anerkennung finden wird, stehen zwei Männer vor, die recht eigentlich den Beruf dazu haben, den grossen Philosophen auf das correcteste dem Publicum zu überliefern und zu erklären. Der erste Band bringt Kant's kleine logisch- metaphysische Schriften; sie reichen vom Jahre 1755, wo er seine Doctordissertation schrieb, bis ins Jahr 1796, wo die „Verkündigung des nahen Abschlusses eines Tractats zum ewigen Frieden in der Philosophie“ er- schien. Wir finden hier Kant's erste grosse Versuche, die Welt der Verwirrung, die er in der Philosophie vorfand, zu organisiren, seine berliner Preisschriften, seine Programme zur Einrichtung seiner Vorlesungen in Königsberg, seine grosse Abhandlung zum Beweis eines Daseins Gottes, seinen Aufsatz „über Philosophie überhaupt‘‘, seine polemischen Debatten gegen Zeitgenossen u. a. Herr Prof. Rosenkranz spricht sich geistvoll über die Bedeutsamkeit dieser kleinen Schriften Kant’s in der Vorrede aus. Der folgende Band (Rechtslehre, Tugendlehre und Pä- dagogik, herausgegeben von Herrn Prof. Schubert) erscheint nächstens. Die Gesammtausgabe wird vor Ablauf zweier Jahre vollständig in den Händen der bereits zahlreichen Subseribenten sein. | Leipzig, den 31sten Januar 1838. Zeopold Voss. In der Schulze'ſchen Buchhandlung in Oldenburg ift erſchienen und durch alle Buchhandlungen zu beziehen: Der Oldenburgiſche Volksbote. Ein gemeinnuͤtziger Volkskalender fuͤr den Buͤrger und Landmann auf das Jahr 1838. Aster Jahrgang. Geheftet. 152 Seiten. 8. Preis 6 Gr. Seit Anfang dieſes Jahres erſcheint: Bulletin des concours. Recueil des questions proposées pour sujets de prix par les divers corps savants de la France et de l’Etranger. Public par EUGENE CASSIN. Paris, 1838. Jährlich 4 Thlr. Von dieſer Zeitſchrift wird alle zwei Monate ein Heft von mindeſtens zwei Bogen ausgegeben, und der Jahrgang mit den nöthigen Regiſtern ausgeſtattet. Durch alle Buchhandlungen kann dieſelbe von uns bezogen werden, und erbieten wir uns auch, dem Zwecke dieſer Zeit⸗ ſchrift entſprechende Mittheilungen von Seiten der literariſchen Inſtitute Deutſchlands an den Herausgeber nach Paris zu ber ördern. ; Leipzig, im Februar 1838. 2 Brockhaus & Avenarius, Buchhandlung für deutſche und ausländiſche Literatur. (A Paris: meme maison, Rue Richelieu, No. 60.) . A. Brockhaus in Leipzig. Literariſcher Anzeiger. 1838. Nr. VI. Dieſer Literariſche Anzeiger wird den bei F. A. Brockhaus in Leipzig erſcheinenden Zeitſchriften: Blätter für litera⸗ riſche Unterhaltung, Iſis, und Allgemeine mediciniſche Zeitung, beigelegt oder beigeheftet, und ‚ betragen die Inſertionsgebühren für die Zeile 2 Gr. In meinem Verlage erſchien ſoeben: Lobe, Dr. G. A., Wanderungen durch Kaſſel und die Umgegend. Eine Skizze fuͤr F 0 1 1 u n a f. Einheimiſche und Fremde. Mit 5 Anſichten in Stahl⸗ ſtich und einer Situationskarte uͤber die Umgegend — Ee 5 2 Ein Feenmaͤrchen der Stadt. 12. 1837. Cart. (10% Bogen.) von n. 1 Thlr. 8 Gr. A. von Sternberg. Rehm, Dr. Fr., Handbuch der Geſchichte Zwei Theile. des Mittelalters. Iten Bandes 2te Ab— 8. Geh. 3 Thlr. 18 Gr. theilung. Geſchichte des Mittelalters ſeit den Kreuzzuͤgen. 2ter Theil, 2te Abthei— lung. Mit 10 Stammtafeln. Gr. 8. 1838. eee nn if esch 5 Sch Pr 3 Thlr. en b ei DüMont⸗ au erg in öln iſt erſchienen un mitthenner, Dr. Fr., Deutſche Sprach— in allen Buchhandlungen zu haben: lehre für Schulen. Ite verm. Auflage. Gr. 8. MAGENDIE, 1837. (20 Bogen.) n. 16 Gr. Leipzig, im Februar 1838. ö F. A. Brockhaus. Wenderoth, Dr. G. W. F., Das Akonit V D nt 15 91 en und die Ann en engen 12. 1837. Broſch. Erſcheinungen des Lebens. Zeise für 3 Zeitſchrift für Recht und Geſetzgebung in Mit Magendie's Hinzuziehung und Unterſtuͤtzung Kurheſſen, herausgegeben unter der Aufſicht des aus dem Franzöſiſchen überſetzt Juſtizminiſteriums. tes Heft. Gr. 8. 1837. von Dr. Baswitz. a Broſch. (18 Bogen.) n. 1 Thlr. 8 Gr. Zweiter Band. Gr. 8. Broſch. 20 Gr., oder ) 1½ Fl. Rhein. Indem wir dem meditiniſchen Publicum die überſetzung des zweiten Bandes von „Magendie's Vorleſungen“ übergeben, hegen wir die feſte überzeugung, daß er dieſelbe beifällige Auf⸗ nahme finden werde, welche dem erſten Bande in ſo hohem Grade zu Theil wurde. Es iſt wahr, auch in dieſem Bande kommt Manches vor, was nicht blos von Magendie, ſondern noch vielen andern Phyſiologen ſchon anderswo geſagt iſt; allein das Verdienſtliche dieſer Vorleſungen liegt auch weit we— niger in neuen Ergebniſſen und großen Entdeckungen, als viel⸗ mehr in einer ſtrengen Sichtung der phyſikaliſchen Erſcheinungen des Lebens von den rein vitalen Vorgängen deſſelben, in der ſteten Nutzanwendung phyſiologiſcher Thatſachen auf praktiſche Medicin, und endlich in jener ſo höchſt aufmunternden, allein reelle Fortſchritte für die Medicin verſprechenden Richtung, welche das Ganze überall durchdringt und gewiß keinen ſach⸗ kundigen Leſer unberührt laſſen wird. Bei J. M. Gebhardt in Grimma erſchienen und ſind durch alle Buchhandlungen zu haben: Aphorismen zur Apologie des Dr. Strauß und feines Werkes. Gr. 8. Broſch. 12 Gr. Catalogus librorum manuscriptorum qui in bibliotheca Senatoria eivitatis Lipsiensis asservantur edit a Dr. Nau- mann, de Bose, Dr. Delitzsch et Prof. Dr. Fleischer. Gr. 4. Cum tabb, lithogr. Fasc. I et II. Druckvelin 5 Thlr. 8 Gr. Schweizer Kupferdruck 9 Thlr. 8 Gr. (Das ganze Werk wird bis Johannis dieſes Jahres fertig und aus 5 Heften, jedes zu 12 Bogen Text mit 4 — 5 lithogra⸗ phirten Blättern, beſtehen. Die 1fte Lieferung wird zur Anſicht gegeben.) Delitzſch, Franz, Wiſſenſchaft, Kunſt, Judenthum. Schilderungen und Kritiken. Broſch. 1 Thlr. 12 Gr. Hammer (Paſtor), Aphorismen uͤber das Weſen und die Mittel zur Fortbildung des evangeliſch-chriſtlichen Geiſtlichen. Gr. 8. Broſch. 10 Gr. Kutzen (Prof.), Perikles als Staatsmann waͤhrend der gefahrvollſten Zeit ſeines Wirkens. Gr. 8. 18 Gr. — —, De Atheniensium imperio Cimonis atque Veridis tempore constituto. Cum tab, geographica. Com- In J. C. Krieger's Verlagsbuchhandlung in Kaſſel iſt erſchienen und durch alle Buchhandlungen zu haben: Büdinger, Dr. M., Moreh Lathora, oder: Leit— faden bei dem Unterrichte in der israeliti— ſchen Religion fuͤr Knaben und Maͤdchen, in Schulen und beim Privatunterrichte. Zte verbeſſerte und vermehrte Auflage. 1837. 8. (11 Bogen.) 8 Gr. Gironcourt, A. von, Repertorium der Mi⸗ mentatio. 8. 4 Gr. litairjournaliſtik des 19ten Jahrhunderts Weichert, M. Aug., De L. Vari et Cassii Parmensis bis zum Jahre 1837. 2te Auflage. 1838. vita et carminibus. Gr. 8. Brosch. 3 Thlr. Gr. 8. Broſch. (11 Bogen.) 1 Thlr. — In meinem Verlage ift erſchienen: Meine Reiſe f ; nach Portugal im Fruͤhjahre 1836. Von Guſtav von Heeringen. Zwei Theile. 8. Geh. 3 Thlr. 12 Gr. Der Verfaſſer, ſchon anderweit der deutſchen Leſewelt vortheilhaft bekannt, hatte als Begleiter des Don Fer— nando, jetzigen Königs von Portugal, zu intereſſanten Beo⸗ bachtungen Gelegenheit, deren gelungene Schilderung eine unter— haltende Lecture gewähren wird. j Leipzig, im Februar 1838. F. A. Brockhaus. Bei H. L. Brönner in Frankfurt a. M. iſt erſchie⸗ nen und in allen Buchhandlungen zu haben: u Beiträge zur Physik und Chemie. Eine Sammlung eigner Erfahrungen, Ver- suche und Beobachtungen, von Dr. A. Böttger. Nebst 1 Steindrucktafel. 8½ Bogen. 8. Geh. Preis 18 Gr., oder 1 Fl. 21 Kr. In dieſer Schrift übergibt der Herr Verfaſſer dem natur- wiſſenſchaftlichen Publicum eine große Anzahl eigner, origineller Verſuche und Beobachtungen in dem Gebiete der Phyſik und Chemie, unterſtützt durch Mittheilung poetiſcher Rathſchläge und überraſchender, oft höchſt anziehender Experimente. Beſonders machen wir aufmerkſam auf einige von dem Herrn Verfaſſer bereits bei einer Verſammlung der Naturforſcher in Jena zur Sprache gebrachten, hier aber ausführlicher behandelten Dar— ſtellungsweiſen der verſchiedenen Amalgame, die Anfertigung der Seifenblaſen ähnlichen Harzbla⸗ fen, Selbſtzündern, Schwammzucker, geiſtigem Ko- palfirniß, auf die Conſtruction eines Atherſäure-Ap⸗ parats u. ſ. w., und wünſchen nur, daß die Schrift zur För⸗ derung der Wiſſenſchaft in recht Vieler Hände gelangen möge. In der J. G. Cotta'ſchen Buchhandlung in Stuttgart iſt erſchienen: Das Ausland. Ein Tagblatt fuͤr Kunde des geiſtigen und ſittlichen Lebens der Voͤlker. Monat December 1837. Größere Aufſätze. Skizzen aus Südamerika. 1) Valparaiſo, Haupthafen⸗ ſtadt der Republik Chile. 2) Reife. von Arica durch die Wü⸗ ſteneien nach Taena. 3) Hafen- und Handelſtadt Guayaquil. 4) Die Cordilleras oder das Andengebirge. Aphorismen aus der Länder- und Völkerkunde: Der Süßwaſſerſee in Südafrika; über einige Franken im Orient. Vernichtung der nordameri- kaniſchen Indianer durch den Pelzhandel. Frankreichs Stellung im Mittelmeer. Grenada. (Nach Roſſeeuw St.⸗-Hilaire.) 1) Al: hambra; die Stadt und ihre Umgebungen. Kopenhagen. (Aus der Reiſemappe eines deutſchen Touriſten.) Die Kaffern⸗ kriege. Portsmouth. (Aus der Reiſemappe eines deutſchen Touriſten.) Der Muski in Kairo im Jahre 1857. Der Prie⸗ ſter Johannes. Die Bevölkerung von Ceylon. Zuſtand von Meiſur. Sicilien. (Aus der Reifemappe eines deutſchen Tou⸗ riſten.) Die Euphratexpedition. Die Hochſeen auf dem Tatra der Karpaten. Skizzen aus Licherkeffien: 1) Ankunft in Tſcherkeſſien; 2) häusliches Leben. Die Jahrbücher von Irland. Skizzen aus Algiers umgebung. 5) Der Fyos oder die Ban⸗ lieue von Algier; der Sahel; die Lager Mahelma und Duera. Die Malerkunſt bei den Türken. Streit über die Auſternfiſche⸗ rei zwiſchen England und Frankreich. Buchhandel in Kairo, Orientaliſche Literatur. (Schreiben aus Paris.) Capitain Caviglia's Unterſuchung der großen Pyramide. Cordova. (Nach Roſſeeuw St. ⸗ Hilaire.) Verwendung des Kautſchuk. Preiſe der Elefanten in Indien. Die Sage vom ſteinernen Mönche in Hrisco. Das Gebiet der Narenta. Die Courriere in der Türkei. Rückblicke. Chronik der Neifen. Bruchſtücke aus der Reiſe von Ed. Ludecus von der mexi⸗ caniſchen Küſte durch Luifiana, Arkanſas, Miſſiſippi und Ohio nach Penſylvanien. Reiſe der Bonite um die Welt. Forſchun⸗ gen in Franzöſiſch-Guiana. Von einem franzöſiſchen Marine⸗ offizier. Reiſe von Ava bis an die Grenze von Aſſam. Kleinere Mittheilungen. Inſchrift auf der Glocke des Kloſters Etſchmiadzin. Alter⸗ thümer auf Corſica. Nachrichten von Capitain Alexander. Die Muſik der Hindus. Geologiſche Notizen: Erdbeben in Murcia; Lagerung foſſiler Knochen auf der Inſel Perim; Ent⸗ deckung großer foſſiler Knochen im Staate Ohio. Verwendung von Irren zu Ackerbauarbeiten. Seidenwurmeier aus Cochin⸗ china. Nachrichten von dem Reiſenden Schomburg. Die Klei⸗ dung der Sträflinge in Neuſüdwales. Literariſche Notizen: Nachricht von lesghiſchen Büchern; merkwürdiges Manuſcript; altes Turnierbuch von Flandern; letzte Sitzung der Geſellſchaft für orientaliſche überſetzungen. Pariſer Stadtabgaben. Die Todesuhr des Königs in Verſailles. Der Ahornzuder in Ca⸗ nada. Ein heißer Wind auf dem Meere. Beabſichtigte Reife nach Loriſtan. Preisaufgabe über den Opiumhandel. Indiſche Miscellen: Zahlreiche Brände in Kalkutta; Aufrühriſcher Geiſt der Moslems; Furcht vor Unruhen in Meiſur. Höhe der Nord⸗ lichter. Eine merkwürdige Waſſerhöhe. In der Seine aufge⸗ fundener Seeanker. Große Zahl betrügeriſcher Bettler in Lon⸗ don. Nachrichten vom Cap. Der tönende Berg. Einführung der durhamer Rindviehrace in Frankreich. Abbildung der Gräber der ſavoyſchen Herzoge in Bourg. Zahl der an Fremde ertheilten Päſſe in Frankreich. Thronveränderung in Ava. Maria dello Scarpello. Die Inſel Sumbawa. Verkauf der Kirchen⸗ und Kloſterſchätze in Spanien. Wiſſenſchaftliche Sen⸗ dung Eufebe de Salles' nach Agypten, Arabien und Indien. Inhalt des Literaturblattes. Aleſſandro Manzoni. Die Prinzeſſin, von Lady Morgan. Lieder von Thomas Moore. Irrlichter, von Beranger. Funf⸗ zig Jahre, von Demſelben. Das Blutbad von Kringellen, aus dem Norwegiſchen. Bulwer's neueſte Werke. Poniatowski, von Beranger. Frau von Krüdener. Der alte Bettler, von Beranger. Aus Byron's Don Juan: Die überraſchung des Heimkehrenden. Der Selbſtmord; Das Feuer des Gefangenen; Der Kolibri, von Beranger. f Bei A. Förſtner in Berlin iſt ſoeben erſchienen: Degel's f Lehre vom Staat a und ſeine Philoſophie der Geſchichte in ihren Hauptreſultaten. Broſchirt. Preis 12 Gr. Durch alle Buchhandlungen iſt zu beziehen: 15 Fünf Buͤcher N deutſcher Tieder und Gedichte. Von A. von Haller's bis auf die neueſte Zeit. Eine Muſterſammlung mit Rüdfiht auf den Gebrauch in Schulen. Herausgegeben von Gu ſt a v Sch wa b. Geb. Preis 1 Thlr. 12 Gr. Das Publicum erhält hier auf 738 eng gedruckten Seiten über fünfhundert Gedichte von etwa hundertfunfzig neuern deutſchen Dichtern, ausgewählt von einem Dichter. Dieſes Buch, von ſo reichem Inhalt und doch im bequemen Format, hat bereits ſo großen Beifall gefunden, daß wir uns jeder Empfehlung enthalten können, und nur ſein Erſcheinen in Erinnerung zu bringen brauchen. Leipzig. 1 Weidmann 'ſche Buchhandlung. Die Fortſetzung des Wochenblattes für Land- und Hauswirthschaft, Gewerbe und Handel betreffend. Das Wochenblatt erſcheint auch in dieſem Jahre wie bis⸗ her und obgleich die Zahl der beſondern Beilagen und Seich⸗ nungen noch vermehrt werden ſoll, bleibt doch der niedrige Preis von 22 Gr., oder 1 Fl. 30 Kr., für den Jahrgang, wo⸗ für es durch alle Buchhandlungen und in ganz Würtemberg poſtportofrei zu haben iſt, unverändert. Wir bitten nun unſere geehrten Abnehmer und Alle, die im laufenden Jahre noch neu eintreten wollen, ihre Beſtellungen bei den betreffen⸗ den Buchhandlungen oder Poſtämtern bald zu machen, um da⸗ durch jede ſonſt mögliche Stockung bei den Verſendungen zu beſeitigen. Stuttgart und Tübingen, im Januar 1838. J. G. Cotta'ſche Buchhandlung. Bei Eduard Anton in Halle iſt ſoeben erſchienen und in allen Buchhandlungen zu haben: Leo, Dr. Heinr., Leitfaden für den Unter⸗ richt in der Univerſalgeſchichte. Erſter Theil. Gr. 8. 14 Bogen. 12 Gr. Leo, Dr. Heinr., Altfähfifhe und angel⸗ ſaͤchſiſche Sprachproben, mit einem erklaͤrenden Verzeichniß der angelſaͤchſiſchen Wörter. Gr. 8. 18 Bo⸗ gen. 1 Thlr. 12 Gr. Chronik von Berlin, von Entſtehung der Stadt an bis heute. Bearbeitet von Dr. C. E. Seppert. Mit vielen Abbildungen. Istes bis Ates Heft. à 4 Gr. Berlin, bei Ferdinand Rubach. In unſerm und dem Verlag der Herren Firmin Didot Freres in Paris erſchien ſoeben: Histoire de France depuis le 18 Brumaire (Novembre 1799), Jusqu’a la paix de Tilsitt (Juillet 1807). Par M. Bignon. Tome VII. In-8. 2 Thlr. 12 Gr. Mit dieſem ſiebenten Bande beginnt die zweite Serie die⸗ ſes Werkes, welche daſſelbe bis zum Jahre 1812 fortführt und von der noch drei Bände erſcheinen werden. Eine dritte Serie iſt vom Verfaſſer ſpäter zu liefern verſprochen. Tome 1— VI dieſes Werkes, welche im Jahre 1830 er⸗ ſchienen, ſind ebenfalls von uns zu beziehen. Leipzig, im Februar 1838. Brockhaus & Avenarius, Buchhandlung für deutſche und ausländiſche Literatur. (4 Paris: meme maison, Rue Richelieu, No. 60.) Neue Vierteljahrsſchrift. Vereinigungspunkt der ausgezeichnetsten Schriftsteller Deutschlands. Soeben, Februar 1838, hat die Preſſe verlaſſen und iſt in allen Buchhandlungen Deutſchlands, Sſtreichs, der Schweiz, zu haben: Der Freihaken. Galerie von Unterhaltungsbildern aus den Kreiſen der Literatur, Geſellſchaft und Wiſſenſchaft. Er ſtes Heft. 8. Altona, Hammerich. 1838. Geh. 1 Thlr. 12 Gr. Dieſe neue Vierteljahrsſchrift bildet einen Vereinigungs⸗ punkt der ausgezeichnetſten Schriftſteller Deutſch⸗ lands, und indem ſie ſchon durch den anſehnlichen Kreis der gewonnenen Mitarbeiter recht eigentlich aus der lebendigen Mitte der Gegenwart hervorgeht, wird ſie durch die Dar⸗ ſtellungen, die fie liefert, dazu beitragen, dem Publicum in jeder Art und Form eine zeitgemäße Unterhaltung und eine Lecture zu bieten, die zur Drientirung in den wichtigſten Er⸗ ſcheinungen des modernen Lebens dienen ſoll. Wir erlauben uns allen Leſecirkeln dies neue Journal zur Beachtung zu empfehlen. Der Inhalt des erſchienenen er- ſten Heftes ift folgender: 1) Scheidewege, von K. A. Varnhagen von Enſe. 2) Ercommunication. Blicke aus dem Leben in die Zeit, von H. Koenig. 3) Geiſtliche Antiphonien, von Karl Roſenkranz. 4 Frag⸗ mente zur Geſchichte des Erdlebens, von E. G. Carus. 5) Gedichte aus den Bergen, von Dr. Miſes. 6) Literaturblätter. (Von Dr. Mi⸗ ſes und Karl Roſenkranz.) 7) Correſpondenz⸗ blätter. (Eine Reihe von Berichten aus Paris, Ber⸗ lin, Hamburg, Leipzig, Göttingen u. a. m.) Das zweite Heft des Freihafens erſcheint im Mo⸗ nat März. August Graf von Platen's gefammelte Werke. Prachtausgabe in Einem Band in zwei Lieferungen. Mit des Verfassers Bildniss in Stahl gestochen und einem Pacsimile seiner Handschrift. In der Unterzeichneten wird demnächſt die erſte Lieferung einer Prachtausgabe von Platen's geſammelten Werken erſcheinen, welche in Format, Schrift und Papier der Ausgabe von Goethe's Werken in Zwei Bänden ſich anreihen und mit gleicher Sorgfalt behandelt werden wird. Der bis Oſtern d. J. offen bleibende Subſcriptionspreis für das ganze Werk iſt 3 Thlr. 16 Gr., oder 6 Fl., und iſt derſelbe je bei Empfang jeder Lieferung mit 1 Thlr. 20 Gr., oder 3 Fl., zu entrichten. hoͤhter Ladenpreis ein. Spaͤter tritt ein er⸗ Wir hoffen dem Wunſche vieler Freunde und Verehrer Platen's durch eine würdige Ausgabe ſeiner Werke entgegen zu kom⸗ men und dieſe vorläufige Ankündigung daher mit allgemeinem Beifall aufgenommen zu ſehen. Die erſte Lieferung, zumeiſt das Poetiſche enthaltend, wird auch die noch nie gedruckten poetiſchen Arbeiten des Verfaſſers bringen, deren Veröffentlichung man ſeit dem Tode des Dichters ſehnlich entgegenſieht. Stuttgart und Tübingen, im Januar 1838. J. G. Cotta'ſche Buchhandlung. Neue Romane in Ernſt Kleines literariſchem Comp⸗ toir in Leipzig: Georg Schobri, der Raͤuberhauptmann in Ungarn. Ein Charaktergemaͤlde der neueſten Zeit. Nach dem Un- gariſchen des Ladislav Hölies Szͤkhely bearbeitet und herausgegeben von ** *** 2 Bände. 1 Thlr. 16 Gr. In romantiſchem Gewande iſt hier fein bewegtes Leben im Zuſammenhang gegeben und der Leſewelt ein Bild Un⸗ garns, eines Landes, das ſo geſegnet und ſo beſonders ge— ſtaltet und von den verſchiedenſten Nationen bevölkert iſt. Der gute Abſatz dieſes Werkes machte ſchon die zweite Auflage in Taſchenformat nöthig, welche 1 Thlr. 12 Gr. koſtet. Komiſche Scenen aus dem Leben eines Vonvivants. Aus dem Franzoͤſiſchen des Paul von Kock. 2 Baͤnde. 520 S. 12. Broſch. 1 Thlr. 3 Gr. Wer lieſt nicht gern etwas Erheiterndes, zumal von einem ſo ſehr beliebten Schriftſteller, der mit der nur dem Franzoſen eigenthümlichen Leichtigkeit über Situationen wegzuſchlüpfen weiß, über die auch der größte Miſanthrop lachen muß. Die Bon vivants. Charakterbilder nach dem Leben von Dr. H. G. Num: ſen. 2 Baͤnde. 510 S. 12. Broſch. 1 Thlr. Aus dem Leben gegriffen ſind dieſe Charakterbilder; im Gewande des Humors ſtellen ſie uns die verſchiedenen Stände, ihre Schwächen und Lächerlichkeiten dar. Bei der günſtigen Aufnahme, welche die Werſcho witze gefunden haben, knüpfte der Verfaſſer daran eine Darſtellung aus dem romantiſchen Mittelalter unter den Titeln: Die hochherzigen Räuber der Posecopole; Ritter⸗ und Raͤubergeſchichte aus dem Ende des 13ten Jahrhunderts. 20 Gr. Der Einſiedler des Lochotins, oder Pilſens Buͤrgertreue und Tapferkeit. Hiſtoriſch- ro⸗ mantiſches Gemälde aus dem 14ten Jahrhundert. Von Dr. Ew. Dietrich. 22 Gr. Sie ſchildert zugleich die pittoresken Gegenden des böhmi⸗ ſchen Mittelgebirges an der Elbe und der böhmiſch- bairiſchen Grenze, während der erſte Theil (Der Schwur der Rache, 1 Thlr.) die romantiſche Gegend der böhmiſch-meißner Grenze, des Bades Teplitz und deſſen Entſtehung ſchildert. Das Ganze verwebt die Sagen der Vorzeit Böhmens mit der Geſchichte des Mittelalters. — 2 0 iſt erſchienen und in allen Buchhandlungen vor⸗ räthig: Literariſche Zuſtände und Zeitgenoſſen. In Schilderungen aus Karl Aug. Böttiger’s handſchriftlichem Nachlaſſe. Herausgegeben von W. Böttiger. Erſtes Bändchen. Gr. 8. Geh. 1 Thlr. 12 Gr. Es ſind namentlich Beiträge zu den Memoiren der „Weimarſchen Genieperiode“, welche, aus dem reichen handſchriftlichen Nachlaſſe K. A. Böttiger's geſammelt, hier dargeboten werden und in leicht entworfenen Darſtellungen des Neuen und Anziehenden über die Heroen jener Zeit Vieles ent⸗ halten. Zugleich mögen fie als Ergänzung der biog raphi— ſchen Skizze K. A. Böttiger's (1837, 16 Gr.), welche, ebenfalls von dem Sohne deſſelben bearbeitet, in meinem Ver⸗ lage erſchien, betrachtet werden. Leipzig, im Februar 1838. F. A. Brockhaus. Druck und Verlag von F. A. Brockhaus in Leipzig. Literariſcher Anzeiger. 1838. Nr. VII. Dieſer Literariſche Anzeiger wird den bei F. A. Brockhaus in Leipzig erſcheinenden Zeitſchriften: Blätter für litera⸗ riſche Unterhaltung, Iſis, und Allgemeine medieiniſche Zeitung, beigelegt oder beigeheftet, und betragen die Inſertionsgebühren für die Zeile 2 Gr. Verzeichniss der auf der königl. vereinten Friedrichs - Universität Halle - Wittenberg im Sommer- Halbjahre vom 7ten Mai bis 22sten September 1838 zu haltenden Vorlesungen und der öffent- lichen akademischen Anstalten. A. Vorlesungen. a) Wissenschaften überhaupt. Über akademisches Studium liest Hr. Prof. Erdmann, — b) Besondere Wissenschaften. I. Theologie. Encyklopädie und Melhodologie des theologischen Stu- diums trägt Hr. Prof. Franke vor. — Die Literaturge- schichte der Kirchenschriftsteller lehrt Hr. Cons. - Rath Thilo. — Hermeneutik lehrt Hr. Prof. Dähne. — Bibli- sche Archäologie trägt Hr. Cons.-Rath Gesenius vor. — Von Büchern des A. T. werden erklärt: die Genesis, vom Hrn. Cons.-Rath Gesenius; das Buch Hiob vom Hrn. Prof. Rödiger; die Psalmen, der Prediger und das Hohe Lied Salomonis vom Hrn. Dr. Tuch. — Die Messianischen Weissagungen des A. T. erläutert Hr. Prof, Fritzsche (in lateinischer Sprache). — Eine historisch-kritische Ein- leitung in die kanonischen und apokryphischen Bücher des N. T. sowie in die Schriften der apostolischen Väter trägt Hr. Prof, Niemeyer vor. — Von den Büchern des N. T. werden erklärt: die Evangelien des Matthäus, Mar- cus und Eucas von den Herren Prof. Wegscheider und Dähne; die Apostelgeschichte vom Hrn. Prof. Ni e- meyer, die Briefe an die Römer und Galater von Eben- demselben; die Briefe an die Korinther sowie die ka- tholischen Briefe vom Hrn. Cons. Rath Tholuck, — Über die Leidens- und Auferstehungsgeschichte liest Hr. Prof. Wegscheider. — Exegetisch-homiletisch-praktische und apologetische Vorträge über die Parabeln Christi hält Hr. Prof. Marks. — Christliche Dogmengeschichte trägt Hr. Prof. Dähne vor. — Dogmatik lehren Hr. Cons. Rath Tholuck und Hr. Prof. Fritzsche. — Der christlichen Religions- und Kirchengeschichte ersten Theil lehrt Hr. Cons. Rath Thilo. — Christliche Moral trägt Hr. Prof. Wegscheider vor. —- Pastoraltheologie trägt Hr. Cons.-Rath Wagnitz vor, auch liest Derselbe über homilelische und katechetische Gegenstände. — Homiletik und Geschichte derselben trägt Hr. Prof. Marks vor, auch leitet Derselbe theoretisch-praktische homiletische Ubun- gen. — Katechetik und Geschichte derselben lehrt Hr. Prof Franke, — Pastoralmediein trägt Hr. Dr, Rosen- baum vor. Im königl. theologischen Seminarium leitet Hr. Cons.- Rath Gesenius die Ubungen in der Exegese des A. T. und Hr. Prof. Wegscheider in der des N. T.; Hr. Cons. Rath Tholuck die Ubungen der dogmatischen, Hr. Cons. Rath Thilo die der historischen Abtheilung; Hr. Prof. Marks die homüetischen und liturgischen, und Hr. Prof. Fritzs che die katechetischen Ubungen der Seminaristen. Übungen im Interpretiren des N. T. leitet Hr. Prof. Fritzsche, Examinatorien und Repetitorien über Dog- matik hält Ebenderselbe; über Kirchengeschichte Hr. Prof. Dähne. II. Jurisprudenz. Enneyklopüdie und Methodologie der Rechtswissenschaft trägt Hr. Prof. Wilda vor. — Philosophie des Rechts lehrt Hr. Hofrath Henke. — Institutionen und Geschichte des römischen Rechts trägt Hr. Prof. Witte, erstere auch Hr. Dr. Pfotenhauer vor. — Die Pandekten trägt Hr. Hofgerichtsrath Pfotenhauer vor; das Erbrecht Hr. Dr. Pfotenhauer. — Deutsches Privatrecht lehren die Her- ren Prof. Dieck und Wilda; das Recht des Adel- und Bauernstandes trägt Hr. Prof. Dieck, das Handelsrecht Hr. Prof. Wilda vor. — Das Lehnrecht lehrt Hr. Prof. Pernice. — Das öffentliche Recht des deutschen Bundes und der Bundesstaaten trägt Ebenderselbe vor. — Preussisches Civilrecht lehren Hr. Hofgerichtsrath Pfoten- hauer und Hr. Prof, Witte; auch liest Letzterer über das preussische Sachenrecht. — Kirchenrecht trägt Hr. Prof. Laspeyres vor; auch setzt Derselbe die ge- schichtliche Einleitung in die preussische Kirchenverfas- sung fort, — Gemeines und preussisches Criminalrecht lehrt Hr. Hofrath. Henke. — Gemeinen und preussischen Civilprocess trägt Hr. Prof. Laspeyres vor, Criminal- process Hr. Hofrath Henke. — Merkwürdige Rechtsfälle erläutert Hr. Prof. Pernice. Übungen in der juristischen Praxis leitet Hr. Hofge- richtsrath Pfotenhauer; ein Examinatorium über Cri- minalrecht hält Hr. Hofrath Henke. Hr. Geh. Justizrath Schmelzer ist, seiner Gesund- heit wegen, auch für dieses Halbjahr von Haltung der Vor- lesungen entbunden. III. Medicin. Encyklopädie und Methodologie des medicinischen Studiums trägt Hr. Prof. Friedländer nach seinem Lehr- buche vor. — Der Zootomie ersten Theil oder verglei- chende Osteologie und Myologie, sowie Osteologie und Syndesmologie trägt Hr. Prof. d’Alton vor. — Pathologi- sche Anatomie lehrt Ebenderselbe; auch trägt Der- selbe Physiologie verbunden mit Experimenten und De- monstrationen vor, — Allgemeine Physiologie, Pathologie * und Therapie trägt Hr. Dr. Rosenbaum vor; auch liest Derselbe über epidemische Krankheiten. — Den ersten Theil der speciellen Pathologie und Therapie trägt Hr. Geh. Medicinalrath Krukenberg vor; auch lehrt Der- selbe Pathologie und Therapie der Lungen, des Herzens und der Haut. — Pastoralmediein lehrt Hr. Dr. Rosen- baum. — Akiurgie, verbunden mit einem Cursus chirur- gischer Operationen trägt Hr. Prof. Blasius vor. — Über ausgewählte Capitel der Ophthalmologie liest Hr. Prof. Blasius; auch hält Derselbe theoretisch-praktische Vorträge über Augenoperationen. — Theorie und Praxis der Geburtshülfe lehren die Herren Prof. Niemeyer und en. Hohl; auch trägt Letzterer die Geschichte der Ge- burtshülfe vor. — “Über die Krankheiten der Weiber und Kinder liest Hr. Prof. Hohl. — Pharmakologie tragen die Herren Prof. Friedländer und Schweigger-Seidel, Letzterer mit besonderer Berücksichtigung der preussi- schen Pharmakopöe vor. — Die Receptirkunst lehrt Hr. Prof. Schweigger-Seidel. — Die officinellen Pflanzen der preussischen Pharmakopöe erläutert Hr. Dr. Sprengel. Die medicinisch-klinischen Übungen leitet Hr. Geh, Medicinalrath Krukenberg. — Chirurgisch-klinische und ophthalmiatrische Ubungen leitet Hr. Prof, Blasius. — Praktische Ubungen in der Geburtshülfe leitet Hr. Prof. Niemeyer in der akademischen Entbindungsanstalt und Hr. Prof. Hohl. — Die Ubungen der Mitglieder des pharmaceutischen Instituts leitet Hr. Prof. Schweigger- Seidel. — Examinetorien und Repetitorien halten der Hr. Geh. Medicinalrath Krukenberg und die Herren Prof, Niemeyer und Hohl, auch Hr.Dr. Rosenbaum. IV. Philosophie und Pädagogik. Encyklopädie und Methodologie des philosophischen Studiums trägt Hr. Prof. Hinrichs vor. — Allgemeine Geschichte der Philosophie lehrt Ebenderselbe und Hr. Dr. Schaller. — Anthropologie trägt Hr. Geh. Hof- rath Gruber vor. — Empirische Psychologie lehrt Hr. Prof. Gerlach. — Fundamentalphilosophie trägt Hr. Dr. Schaller vor, — Logik lehren die Herren Prof. Ger- Jach und Erdmann. — Metaphysik tragen die Herren Prof. Hinrichs und Erdmann vor. — Asthetik oder Philosophie der Geschichte der Kunst trägt Hr. Prof. Ul- rici vor; auch liest Derselbe über Shakspeare's Dramen und sein Verhältniss zu Calderon und Goethe, als Ein- leitung zur Geschichte der neuern Poesie. — Religions- philosophie lehrt Hr. Dr. Schaller. — Uber den Be- griff, die Gründe und die verschiedene Gestaltung des Pantheismus liest Hr. Prof. Gerlach. — Ethik und Po- litik trägt Hr. Dr. Ruge vor; auch liest Derselbe über Phänomenologie der heutigen Philosophie. — Die Begriffe von Recht und Unrecht entwickelt Hr. Prof. Eiselen. Pädagogik und Didaktik trägt Hr. Prof. Fritzsche vor. * * 7 - 9 * 8. D — * Die Übungen der Mitglieder im königl, pädagogischen Seminarium leitet Hr. Prof. Niemeyer. V. Mathematik. Den arithmetischen Theil der Elementarmathematik trägt Hr. Prof. Sohncke vor. — Die Differentialrechnung lehrt Ebenderselbe. — Algebra trägt Hr. Prof. Rosen- berger vor. — Die Geometrie nach Euklid lehrt Hr. Prof. Gartz; auch liest Derselbe über die analytische Geometrie der alten und neuen Mathematiker. — Combi- natorische Analysis trägt Hr. Prof. Sohncke vor. — Ebene und sphärische Trigonometrie lehrt Hr. Prof. Gartz, — Analytische Mechanik trägt Hr. Prof. Rosen- berger vor; auch liest Derselbe über geographische Längen- und Breitenbestimmung. Examinatorien über einzelne mathematische Discipli- nen hält Hr. Prof. Gartz. VI. Naturwissenschaften. Die Elemente der Chemie verbunden mit Experimentir- übungen trägt Hr. Prof. Schweigger-Seidel vor. — Experimentalphysik nach Baumgärtner's Lehrbuch, sowie Elektrochemie trägt Hr. Prof. Schweigger vor. — Phy- sische Geographie lehrt Hr. Prof. Kämtz; auch liest Der- selbe über Meteorologie. — Geognosie trägt Hr. Prof. Germar vor. — Mineralogie lehrt Ebenderselbe nach seinem Handbuche; auch liest Derselbe über einzelne Gegenstände aus dem Gebiete der gesammien Mineralogie, verbunden mit Demonstrationen und Aufgaben zu besondern Untersuchungen. — Den ersten Theil der Gewächskunde, umfassend die Gestaltung, Anatomie und Physiologie der Pflanzen, verbunden mit Demonstrationen und Excursionen, trägt Hr. Prof. von Schlechtendal vor. — Über die Gräser und Halbgräser liest Ebenderselbe. — Zoologie trägt Hr. Prof. Burmeister nach seinem Handbuche der Naturgeschichte (Berlin 1837) vor. — Die allgemeine Na- turgeschichte der Thiere lehrt Hr. Dr. Buhle nach seinem Handbuche. Physikalische und chemische Experimentirkbungen im akad. Laboratorium leitet Hr. Prof. Schweigger mit besonderer Rücksicht auf die Mitglieder eines für die ge- sammten Naturwissenschaften zu begründenden Seminars, welche Derselbe auch zu praktischen Übungen in physika- lischen Vorträgen veranlassen wird. — Botanische Excur- sionen veranstaltet Hr. Dr. Sprengel; auch hält Der- selbe Examinatorien und Repetitorien über das Gesammt- gebiet, der Philologie. — Zoologische Zusammenkünfte zur Ubung im Selbstuntersuchen veranstaltet Hr. Prof. Burmeister. VII. Staats- und Kameralwissenschaften. Encyklopädie der Kameralwissenschaften trägt Hr. Prof. Eiselen vor. — Finanzwissenschaft lehrt Eben- derselbe. — Forsttechnologie lehrt Hr. Dr. Buhle; auch liest Derselbe über den ökonomischen Nutzen der Hausthiere. 3 VIII. Historische Wissenschaften. Archäologie der orientalischen Völker trägt Hr. Cons.-Rath Gesenius vor. — Mythologie und Religions- geschichte der alten Völker lehrt Hr. Prof, Ulrici. — Griechische Staatsalterthümer trägt Hr. Prof. Meier vor. — Über das Kriegswesen der Alten liest Hr. Generalmajor Dr. von Hoyer. — Die Geschichte der Päpste von Gre- gor VII. bis auf die neuesten Zeiten trägt Hr. Geh. Hof- rath Voigtel vor. — Neuere Geschichte seit dem westfa- lischen Frieden lehrt Hr. Dr. Röpell. — Neuere preussi- sche Geschichte seit dem Tode des grossen Kurfürsten trägt Ebenderselbe vor. — Die Geschichte der franzö- sischen Revolution bis zum Jahre 1804 lehrt Hr. Prof. Leo. Die Ubungen der historischen Gesellschaft leitet Hr. Geh. Hofrath Voigtel. 5 IX. Philologie und neuere Sprachkunde. 1) Classische Philologie: griechische und römische Literatur. Die Geschichte der griechischen und römischen Be- redtsamkeit trägt Hr. Prof. Raabe vor. — Vergleichende Grammatik der griechischen und lateinischen Sprache lehrt Hr. Prof. Pott. — Grammatik der griechischen Sprache lehrt Hr. Prof. Bernhardy. — Von Werken griechischer Schriftsteller werden erklärt: Platon's Bücher über die Republik vom Hrn. Prof. Bernhardy; auserlesene Idyllen Theokrit's vom Hrn. Prof. Pott; der Odipus des Sophokles vom Hrn. Dr. Staeger. — Von Werken latei- nischer Schriftsteller werden erkiärt: Horazens Ars poetica, sowie dessen Carmen seculare vom Hrn. Prof. Raabe; die Germania des Tacitus vom Hrn. Prof. Wilda. Im königl. philologischen Seminarium werden die Mit- glieder im Interpretiren, Disputiren und Lateinschreiben von den Herren Prof. Meier und Bernhardy unter- richtet und geübt; und zwar hat Ersterer den Miles gloriosus des Platon, Letzterer das erste Buch des Thucydides zur Erklärung bestimmt, 2) Morgenländische Sprachen. Vergleichende Grammatik der» semnitischen Sprachen trägt Hr. Dr. Tuch vor; auch setzt Derselbe die Übun- gen seiner hebräischen Gesellschaft fort. — Hebräische Grammatik lehrt Hr. Prof, Rödiger; auch liest Der- selbe über die chaldäische Sprache und den rabbinischen . Dialekt, — Ausgewählte Stellen des Koran, der Hamusa und des Hariri erläutert Ebenderselbe. — Die Sünd- flut nebst andern Episoden aus dem Mahabharata erklärt nach Bopp’s Ausgabe Hr. Prof. Pott. 3) Neue abendländische Sprachen, ‘ Die Regeln der angelsächsischen Grammatik trägt Hr. Prof, Leo vor. — Die engländische Sprache lehrt Hr. Hofrath Hollmann; auch erläutert Derselbe den Sturm von Shakspeare. — Italienische Grammatik trägt Hr. Prof. Blanc vor; die italienische und spanische Sprache lehrt Hr. Hofrath Hollmann; auch setzt Derselbe seine Sprachübungen im Italienischen und Spanischen fort, — Die Geschichte der dramatischen Literatur der Franzosen trägt Hr. Prof. Blanc vor; die französische Sprache lehrt Hr. Hofrath Hollmann; auch. erbietet sich Derselbe zum ‘Privatunterricht im Griechischen, Lateinischen und Hebräischen. 5 X. Schöne und gymnastische Künste. Geschichte, Theorie und Technik der Malerei lehrt Hr. Prof. Weise; auch leitet Derselbe Übungen im Zeichnen. — Theoretischen und praktischen Unterricht im Zeichnen und Malen ertheilen die akad. Zeichnenlehrer Hr, Schumann und Hr. Herschel. * * * Den Generalbass lehrt Hr. Musikdirector Dr. Naue; auch unterrichtet Derselbe im Kirchengesange. — Theo- retisch-praktischen Unterricht in der Musik ertheilt der akad. Musiklehrer Hr. enen * * Die Reitkunst lehren die Herren Stallmeister André sen. und André jun. — Unterricht in der Fechtkunst er- theilt Hr. Fechtmeister Urban. — Die Tanzkunst lehrt Hr. Tanzmeister Wehrhahn. B. Offentliche akademische Anstalten. I. Seminarien: 1) theologisches, unter Oberaufsicht der theologischen Facultät; 2) pädagogisches, unter Direc- tion des Hrn, Prof. Niemeyer; 3) philologisches, unter Direetion der Herren Prof. Meier und Bernhardy. — 4) Historische Gesellschaft, unter Direction des Hrn. Geh. Hofraths Voigtel. — 5) Pharmaceutisches Institut, unter Direction des Hrn. Prof. Schweigger-Seidel. — II. Kli- nische Anstalten: 1) medicinische Klinik, unter Di- rection des Hrn, Geh. Medicinalraths Krukenberg; 2) chi- rurgisch-ophthalmiatrische Klinik, unter Direction des Hrn. Prof. Blasius; 3) Entbindungsanstalt, unter Direction des Hrn. Prof. Niemeyer. — III. Die Universitätsbiblio- teh wird, unter Aufsicht des Hrn. Oberbibliothekars Geh. Hofr. Voigtel und des Hrn. Bibliothekars Prof. Pernice, Mittwochs und Sonnabends von 1—3 Uhr, an den übrigen Wochentagen von 10— 12 Uhr geöffnet. — IV. Die akad. Kupferstichsammlung, unter Aufsicht des Hrn, Prof. Weise, ist Dienstags und Sonnabends von 1—2 Uhr geöffnet. — V. Die archäologische Sammlung des thüringisch - sächsi- schen Vereins zeigt Hr. Bibliotheksecretair Dr. Förste- mann auf Verlangen. — VI. Anatomisches Theater und anatomisch - zootomisches Museum, sowie die Meckel’schen Sammlungen, unter Direction des Hrn. Prof. d’Alton. — VII. Physikalisches Museum und chemisches Laborato- rium, unter Direction des Hrn. Prof. Schweigger. — VIII. Sternwarte, unter Aufsicht des Hrn. Prof. Rosen- berger. — IX, Das mineralogische Museum ist, unter Aufsicht des Hrn. Prof. Germar, Donnerstags und Frei- tags von 2—4 Uhr geöffnet. — X. Botanischer Garten und Herbarium, unter Direction des Hrn. Prof. von Schlechtendal. — XI. Das zoologische Museum. ist, unter Aufsicht des Hrn. Prof. Burmeister und Hrn. Inspeetor Dr. Buhle, Mittwochs von 1—3 Uhr geöffnet. Deutsche Hiertel-Jahrsschrift. In der unterzeichneten iſt ſoeben erſchienen und an alle Buchhandlungen verſandt worden: Deutſche Viertel Iahrsschrift. Januar März 1838. Gr. 8. In Umſchlag. Broſchirt. Preis 1 Thlr. 20 Gr., oder 3 Fl. Inhalt: Was wir bezwecken. — über alte und neue Handelswege nach der Weſtküſte Amerikas, von Ed. Pöppig. — Die Steinkohlengebilde, in naturgeſchichtlicher und techniſcher Beziehung, von K. C. v. Leonhard. — Der Pauperismus, von Prof. Bülau zu Leipzig. — Die neue Geſtaltung der deutſchen Alterthumswiſſenſchaften, von H. Leo. — Die lite⸗ rariſchen Zuſtände Belgiens, von Dr. L. A. Warnkönig. — Heine's Schriften und Tendenz, von G. P. — Beiträge zur Löſung der jüdiſchen Frage, von M. — Auf welchem Stand⸗ punkt ſteht die vaterländiſche Geſchichtsforſchung, von W. M über den Somnambulismus, von Prof. Fiſcher zu Baſel. — Aphorismen über Kriegskunſt, von Ritter Prokeſch von Oſten. — über Diplomatie, von F. K. Stuttgart und Tübingen, im Januar 1838. J. G. Cotta'ſche Buchhandlung. In meinem Verlage ist erschienen und in allen Buch- handlungen zu erhalten: Analekten für Frauenkrankheiten, oder Sammlung der vorzüglichsten Abhandlungen, Mono- graphien, Preisschriften, Dissertationen und Notizen des In- und Auslandes über die Krankheiten des Weibes und über die Zustände der Schwangerschaft und des Wochenbeltes. Herausgegeben von einem Vereine praktischer Arzte. Erster Band. In vier Heften. Gr. 8. 2 Thlr. 16 Gr. Aus der von Jahr zu Jahr immer stärker anschwellen- den Flut medicinischer Schriften eine schätzbare Sammlung alles Gediegenen, Brauchbaren und Guten, was das Gebiet der Frauenkrankheiten. betrifft, zu ziehen, ist der Zweck der Herausgeber. Sie wollen dem praktischen Arzte, wel- cher nicht viel auf seine Bibliothek verwenden kann oder will, für einen geringen Preis viele Werke ersetzen, aus denen er das hier Gesammelte selbst schöpfen müsste, Leipzig, im Februar 1838. 8 F. A. Brockhaus. Thiersch gelehrte Schulen. In der Unterzeichneten iſt erſchienen: Ueber gelehrte Schulen, mit beſonderer Ruͤckſicht auf Baiern von Friedrich Thiersch. Drei Theile. Gr. 8. Da die vier erſten Hefte dieſes Werkes ſeit einiger Zeit fehl⸗ ten, während von denen des zweiten und dritten Bandes Exem⸗ plare noch vorhanden, ſo war es nöthig, von dem erſten Theile die jenem Vorrath entſprechende Anzahl Exemplare neu zu dru⸗ cken, um das Werk, ſo weit es erſchienen, zu ergänzen. Beim Wiederdruck wurden, da es ſich nur davon handelte, die erſte Ausgabe zu ergänzen, nur Druckfehler und einzelne Ungenauig⸗ keiten des Ausdrucks verbeſſert, ſodaß in Bezug auf den Inhalt die Exemplare des Werkes, welche durch den Wiederdruck des erſten ergänzt werden, von den frühern in keinem Punkte ver⸗ ſchieden ſind. Vollſtändige Exemplare des erſten bis dritten Bandes kön⸗ nen für den Preis von 8 Thlr. 8 Gr., oder 13 Fl. 30 Kr., jetzt wieder durch alle Sortimentshandlungen bezogen werden. Stuttgart und Tübingen, im Januar 1838. J. G. Cotta'ſche Buchhandlung. Bei DüMont⸗Schauberg in Köln iſt erſchienen und in allen Buchhandlungen zu haben: TOXIKOLOGISCHE TABELLEN, oder tabellarische Uebersicht der Gifte, der Symptome, die sie hervorbringen u. s. w. Nach den neuesten Entdeckungen und Berichtigungen entworfen von Dr. STUCKE. Zweite ver- mehrte und verbesserte Auflage. Broschiri. 14 Gr., oder 1 Fl. Daß ein ſolches Werk in fo kurzer Zeit eine neue Auflage erlebt, ſpricht ſchon von ſelbſt für die Brauchbarkeit und Vor⸗ züge deſſelben. Dieſe neue Auflage unterſcheidet ſich weſentlich von der erſten; der Herr Verfaſſer hat ſie mit großer Vorliebe für ſeinen Gegenſtand durchaus überarbeitet und keine Mühe geſcheut, um ihr die möglichſte Vollſtändigkeit und Genauigkeit zu geben. Nicht nur ſind die neuern Beobachtungen und Er: fahrungen zur Berichtigung des Aufgeſtellten benutzt, ſondern auch bei mehren Rubriken viele Zuſätze eingeſchaltet worden. In der unterzeichneten iſt erſchienen und durch alle Buch⸗ handlungen zu beziehen: Fa u ik . € « Eine Tragoͤdie von Goethe. Beide Theile in Einem Band. Mit Goethe's Vildniss in Stahl. Dieſe neue Ausgabe von Goethe's Meiſterwerk übertrifft die bisher erſchienenen Ausgaben; demungeachtet haben wir uns entſchloſſen, einen äußerſt niedrigen Subſcriptionspreis davon bis Oſtern 1838 gelten zu laſſen und zwar 2 Thlr., oder 3 Fl. 12 Kr. Nach Dftern 1838 wird ein erhöhter Ladenpreis ein⸗ treten. Wird. find überzeugt, daß unſer Beſtreben, den Ankau dieſes Werkes, welches in den frühern Ausgaben 2 Thlr. 16 — oder 4 Fl. 48 Kr., koſtete, möglichſt zu erleichtern, allgemeine 3 finden werde. Bei dieſer Gelegenheit machen wir auch auf die vom Prof. Moritz Retzſch gezeichneten und geſtochenen Uumriſſe zu Wa, the's Fauſt aufmerkſam; dieſe Umriſſe ſind allbekannt und unter⸗ 400 11 in 108 140 a Der Preis für beide Theile — att in Querfolio cartonnirt — iſt 3 2 5 Fl. 24 Hh. ſt 3 Thlr Gr., oder Stuttgart und Tübingen, im Januar 1838, J. G. Cotta'ſche Buchhandlung. Sehr ten in Angelegenheiten des Erzbiſchofs von Koͤln. Soeben erſchien und iſt in allen Buchhandlungen zu haben: A Die ö L2 L 2 Römiſche Curie im Kampf um ihren Einfluß in Deutſchland, ee 98 urch die Oppoſition des biſchofs von Köln gegen Preußen unter Mitwiſſenſchaft Roms und das Ver⸗ dammungsbreve des Hermes'ſchen Lehrſyſtems. Vom Verfaſſer der Schrift: 5 „Der Erzbischof von Köln, seine Principien und a Opposition.“ Motto: Die Tage der Geiſtesknechtſchaft find voruͤber. Altersſchwach zwiſchen den zerbrochenen Saͤulen ihres Coliſeums ſitzt die alte Kreuzſpinne und ſpinnt noch immer das alte Gewebe. Aber es iſt matt und morſch; es verfangen ſich darin nur Schmetterlinge und Fledermaͤuſe und nicht mehr die Steinadler des Nordens. 8. Geh. 8 Gr. Früher erſchienen von demſelben Verfaſſer und ſind in allen Buchhandlungen zu finden: Der Erzbiſchof von Köln, Freiherr Ele: mens Auguſt von Droſte zu Viſchering, feine Prineipien und Oppoſition. Nach und mit authentiſchen Aetenſtücken und ſchriftlichen Belegen dargeſtellt. Motto: In meinen Staaten kann Jeder unge⸗ ſtört nach feiner Fagon ſelig werden. Friedrich der Große. 8. Geh. 8 Gr. Die romiſch hierarchiſche Propaganda, ihre Partei, Umtriebe und Fortſchritte in Deutſchland. Mit Rückblicken auf die Op⸗ poſition des Erzbiſchofs von Köln nach unumftößlichen Thatſachen geſchildert. Motto: Rom wollte immer herrſchen; und als ſeine Legionen fielen, ſandte es Dogmen in die Provinzen. 8. Geh. 8 Gr. 5 Leipzig, im Februar 1838. F. A. Brockhaus. Druck und Verlag von F. A. Brockhaus in Leipzig. A N ͤ ĩͤ T0000 Literariſcher Anzeiger. 1838. Nr. VIII. 8 Dieſer Literariſche Anzeiger wird den bei F. A. Brockhaus in Leipzig erſcheinenden Zeitſchriften: Blätter für litera⸗ riſche Unterhaltung, Iſis, und Allgemeine medieiniſche Zeitung, beigelegt oder beigeheftet, und betragen die Inſertionsgebühren für die Zeile 2 Gr. Durch alle Buchhandlungen Deutſchlands ſind zu haben: Movellen von Posgaru. Zweite verbeſſerte Auflage. 3 Baͤndchen. Mit zierlichen Titelvignetten in Stahlſtich. 8. Breslau bei Joſef Max und Comp. Sauber geheftet 2 Thlr. 18 Gr. Die Berliner Evangeliſche Kirchenzeitung, 1837, Nr. 93, empfiehlt obiges Werk, wovon das 1ſte und 2te Bänd⸗ chen: Die Liebesgeſchichten, das Ste Bändchen: Germanos enthält, ihren Leſern mit folgenden Worten: „Posgaru liefert Werke von einer ſtricten und ſcharfen Bildung. In den Liebesgeſchichten iſt das ungöttliche Weſen „der modernen ſchöngeiſtigen Bildung ſcharf gezeichnet, und in ſeiner Lügenhaftigkeit, Angſt und Heilloſigkeit ſtreng gerichtet. „Höchſt beachtenswerthe Excurſe über die Goethe'ſche und Tieckſche Poeſie treten uns hier entgegen. Schade iſt es, daß „der ſchöngeiſtigen Finſterniß kein überwiegendes Gegenüber chriſtlicher Klarheit und Kraft in dieſem Werke gegeben iſt, ob⸗ „wol fie in ſich ſelber zerfällt und zu Grunde geht, und das Gegenſtück einer höhern Denkart in allgemeinerer Geftalt nicht „fehlt. In dieſem Werke tritt die ſcharfe Charakterzeichnung in ausgezeichnetem Maße hervor, ſelbſt in geringeren Perſonen, „beſonders aber in einer eminenten weiblichen Figur. — Der Germanos iſt ein gehaltreiches Werk, lebensfriſch, trotz dem, „daß feine Perſonen einem Hegelianiſchen Recenſenten nur als Perſonificationen der herrſchenden geiſtigen Richtungen im Re⸗ „formationszeitalter erſchienen ſind. Wenn Ref. nicht irrt, ſo enthält dieſes Werk einen herrlichen Traum, eine poetiſche „Darſtellung der verſchiedenen Zeiträume der Weltgeſchichte im Lichte der chriſtlichen Wahrheit, die für ſich allein dem Ger⸗ „manos einen bleibenden Werth gibt. überall aber gibt ſich in dieſen Schriften der chriſtliche Glaube kund, getragen von „einem ſehr ſchoͤnen Talent, im Bunde mit einer bedeutenden Bildung.“ Natur- und Gewerbs- In meinem Verlage ist erschienen: Ersch (Joh. Sam.), Literatur der vermischten Schriften seit der Mitte des 18. Jahrhunderts bis auf die neueste Zeit; systematisch bearbeitet und mit den nöthigen Registern versehen. Neue fortge- setzte Ausgabe von Chr. Ant. Geissler. (Aus der neuen Ausgabe des Handbuches der deutschen Literatur besonders abgedruckt.) Gr. 8. 1837. 20 Gr. Die Beendigung der neuen Ausgabe von Ersch’s Hand- buch der deutschen Literatur ward durch den Tod des Gründers und durch mancherlei spätere Widerwärtig- keiten seit dem Jahre 1822 bis jetzt verzögert. Nun aber habe ich gegründete Hoffnung, auch die letzte noch fehlende Abtheilung, die Literatur der schönen Künste enthaltend, in diesem Jahre ausgeben zu können. Die frühern Abtheilungen, jede ven einem in seinem Fache ausgezeichneten Manne bis auf die Zeit des Erschei- nens fortgesetzt, enthalten: I. 1. Literatur der Philologie, Philosophie und Pädagogik, Bearbeitet von E. G. A. Böckel. 1822. 1 Thlr. 6 Gr. I. 2. Literatur der Theologie. Bearbeitet von E. G. 4. Böckel. 1822. 1 Thlr. 16 Gr. II. 1. Literatur der Jurisprudenz und Politik. Bearbeitet von J. Ch. Koppe. 1823. 1 Thlr. 18 Gr. III. 1. Literatur der Medicin. Bearbeitet von F. 4. B. Puchelt. 1822. 1 Thlr. 20 Gr. III. 2. Literatur der Mathematik, kunde etc. Bearbeitet von Fr. Seidel. 1828. 4 Thlr. IV. 1. Literatur der Geschichte und deren Hülfswissenschaf- ten. 1827. 3 Thlr. 8 Gr. Das ganze Werk in vier Bänden kostet auf Druck- papier 12 Thlr., auf Schreibpapier 16 Thlr., auf Schreib- papier in 4. 24 Thlr. Leipzig, im März 1838. ? F. A. Brockhaus. W. Schweigger- Bei A. Förſtner in Berlin iſt ſoeben erſchienen: Jahresberichte uͤber die Fortſchritte der Forſtwiſſenſchaft und forſtlichen Naturkunde im Jahre 1836 — 37 e nebft Original- Abhandlungen aus dem Gebiete dieſer Wiſſenſchaften. Eine Zeitſchrift für Forſtleute, Waldbeſitzer und Kameraliſten. Herausgegeben von Dr. Theodor Hartig, Prof. an der Univerſitaͤt zu Berlin, Mitglied mehrer gelehrten Geſellſchaften ꝛc. 1fter Jahrgang. 1ftes Heft. Mit 1 Kupfertafel. Gr. 8. Broſch. 1 Thlr. 4 Gr. > lungen vorräthig : | F. G. Wetzel's | geſammelte Gedichte und Nachlaß. Herausgegeben von Z. Funck. 8. Geh. 2 Thlr. 8 Gr. Wetzel iſt ein echter deutſcher Dichter und ſein Name konnte von der Maſſe der Erzeugniſſe des Tages wol ver⸗ drängt, nicht aber vergeſſen werden. Seine Lebens- und Liebeslieder, ſeine zahlreichen Legenden, Sagen und Romanzen dürfen neben Uhland's und Rückert's Gedichten genannt werden. Seine Krieges-, Sieges- und Feuerlieder ſind wie die Körner's und Mar von Schenkendorf's unvergeßliche Worte aus einer großen Zeit. Seine vermiſchten Gedichte, ſein „Prolog zum großen Magen“ tragen den Stempel ſeiner biedern Geſinnung. Der Herausgeber hofft daher mit Recht durch eine Auswahl von Wetzel's Gedichten, welche in Taſchenbüchern und Zeitſchriften bisher zerſtreut waren, den Dank der Beſten zu verdienen und dem Dichter ein Denkmal zu errichten. Leipzig, im März 1838. In meinem Verlage iſt erſchienen und in allen Buchhand⸗ F. A. Brockhaus. In der Unterzeichneten iſt erſchienen und an alle Buch⸗ handlungen verſandt worden: Polytechnisches Journal, herausgegeben von den DD. Dingler und Schultes. Erſtes Januarheft. Inhalt: Perkins’ Verbeſſerungen an den Dampfmaſchi⸗ nen, ihren Ofen und Keſſeln. Mit Abbildungen. Beſchreibung einer durch Dampf betriebenen Maſchine, die man in Louifiana zum Einſchlagen und Abſägen der Pfähle, welche den Eifen- bahnen als Grundlage zu dienen haben, benutzt. Mit Abbild. Harriſon's Verbeſſerungen an den Locomotivmaſchinen. Mit Abbild. Sulivan's Verbeſſerungen an den zum Meſſen von Flüſſigkeiten dienenden Apparaten. Mit Abbild. Bericht des Amedee Durand über den ſogenannten franzöſiſchen Schrauben— ſchlüſſel des Hrn. Leroy⸗Tribou. Mit Abbild. Poung's Ver⸗ beſſerungen in der Fabrikation metallener Angeln für Thüren und zu andern Zwecken. Mit Abbild. Über die Zinkbedachun⸗ gen des Hrn. Biette und des Hrn. Seyffert in Paris. Mit Abbild. Bailey's Verbeſſerungen an dem Strumpfwirkerſtuhle. Mit Abbild. Ritchie's Verbeſſerungen im Zurichten und Ap⸗ pretiren von wollenen und andern Geweben. Mit Abbild. Smith's Verbeſſerungen an den Apparaten, womit Baumwoll-, Seiden-, Wollen- und andere Zeuche nach ihrer Breite ausge— ſpannt erhalten werden können. Mit Abbild. Beſchreibung einer verbeſſerten Maſchine zum Torfpreſſen, von Lord Wil⸗ loughby d'Eresby. Mit Abbild. Beſchreibung einer ſeit eini- gen Jahren am Reinhardtswalde eingeführten neuen Holzver— kohlungsmethode, von C. Pfort. Heuſer, Sprengmethode mit Sandbeſetzung. Woolley's verbeſſerte Behandlungsweiſe ver: ſchiedener Stoffe, welche anſtatt des Bienenwachſes und zu an⸗ dern Zwecken dienen können. Goodlet's verbeſſertes Verfahren, Maiſche und andere geiſtige Flüſſigkeiten zu deſtilliren, welches aber auch auf das Reetificiren, Kochen und Abdampfen im Allgemeinen anwendbar iſt. Rey über die Fabrikation des Leiocoms (gedörrten Kartoffelſtärkmehls). Über eine von Hrn. Ad. Theodor Bertier vorgeſchlagene Methode, die Bildung von Schaum nach dem Verkochen der Runkelrübenſyrupe zu verhüten und die Formen voll zu erhalten. Zinke's verbeſſerte Methode, aus den Ananasblättern einen zum Fabrikgebrauche geeigneten Faſerſtoff zu gewinnen. Bericht des Hrn. Labarraque über die gefirnißten Tapetenpapiere des Hrn. Benolt in Paris. Aus⸗ zug aus einer Abhandlung über die Fabrikation vergoldeter und gepreßter Papiere zum Tapeziren und zu Papparbeiten, von Hrn. Delport in Paris. Auszug aus einem Berichte des Hrn. Odolant⸗Desnos über die lüftungsfähigen Hüte des Hrn. Gibus und über deſſen Caſtorgewebe. Über eine neue, von Hrn. Barbeau d. Jüng. erfundene Methode, den Bau in den Gypsgruben zu führen. Über eine von Hrn. Winter erfundene tragbare Dreſchmaſchine. Miscellen. Engliſche Patente. Le⸗ moine's Verbeſſerung an den Dampfkeſſeln. Paſſot's Mittel gegen die Exploſionen der Dampfkeſſel. Vorſchlag zur Ver⸗ hütung des Zuſammenſtoßens von Dampfbooten. Das Dampf⸗ boot Gorgon. Neue Ruderräder für Dampfboote. Beslay's Maſchine zum Poliren von Obelisken u. dgl. Bingham's und Dupe's Verbeſſerungen an den Schießgewehren. Jacottin's Verbeſſerungen an den feinen Wagen. Lang's Verbeſſerungen an den Maſchinen zum Vorſpinnen und Spinnen von Flachs, Hanf und andern Faſerſtoffen. Jollivet's Beſchlag der Spitzen der Schnürriemen. Chandelet's Knöpfe. Dronſart's ſogenannte Philippine zu Hüten, Tapeten ıc. Verwendung der Kinder in den engliſchen und franzöſiſchen Fabriken. Grundy's Wollen⸗ waarenfabrik. über eine neue goldartige und anſtatt der Ver⸗ zinnung anwendbare Legirung. Über den Diamant und deſſen Anwendung zu optiſchen Zwecken. Frankreichs Handel im Jahr 1836. Zur Statiſtik Frankreichs. Frankreichs Steinkohlenſta⸗ tiſtik. über die Dachbedeckung mit Zink. Die größte Tiſch⸗ platte aus Acajouholz. Literatur. Zweites Januarheft. Roche, über die Urſachen der Exploſionen der Dampfkeſſel. Hawkin's Verbeſſerungen in der Anwendung der Producte der Verbrennung zur Erzeugung und Unterſtützung des zum Be⸗ triebe der Dampfmaſchine dienenden Dampfes. Mit Abbild. Woodhouſe, Beſchreibung einer neuen rotirenden Dampfma⸗ ſchine. Mit Abbild. Hague's verbeſſerte Anwendung einer be⸗ kannten Kraft zum Heben von Waſſer aus Bergwerken, Schiffs⸗ räumen ꝛc. und auch zum Betriebe gewiſſer Maſchinen. Mit Abbild. Bethell's Verbeſſerungen an den Apparaten zum Tau⸗ chen und zur Vollbringung verſchiedener Arbeiten unter Waſſer. Mit Abbild. über die Lampen mit Regulator des Hrn. Rouen. Walker's verbeſſerter, an Kerzenleuchtern anwendbarer Lichtaus⸗ löſcher. Mit Abbild. Berry's verbeſſerter Apparat, um die auf Pianofortes oder Orgeln angeſpielten Taſten niederzuzeich⸗ nen. Mit Abbild. Gillet's Verbeſſerungen an den Cabriolets. Mit Abbild. Die Verfertigung der Klopfſenſen, vom Gewehr⸗ fabrikanten Crauſe jun. Bericht, welchen die Herren Schlum⸗ berger und Scheurer der Société industrielle in Mühlhauſen über verſchiedene Einrichtungen und Apparate in den engliſchen Bleichereien und Kattundruckereien erſtatteten. Mit Abbild. Walzendruckmaſchine. Sieb zum gleichzeitigen Aufdrücken meh: rer Farben. Mechaniſcher Streicher für den Handdruck. Glanzpapier für die Drucker. Bleichen. Waſchräder. Aus⸗ preßmaſchinen. Färbekufen. Trockenſtuben. Trockenſtuben für grundirte Zeuche. Feuerroſte. Mechaniſche Heizer. Dampfkeſſel. Apparate zum Filtriren des Waſſers. Wiedergewinnung des Indigos aus dem Satz der Blauküpen. Benutzung des Holz⸗ eſſigs. Bericht des Herrn Schwarz über Clerc's metallene Drud- formen, welche gegoſſen und mit beweglichen Gegenſtänden ver⸗ ſehen ſind. Dingler's nachträgliche Bemerkungen über Twadd⸗ le's Aräometer. über die Heizung der Wohnungen mit Gas. Miscellen. Fourneyron's Vorſchlag zu einem Kanal von Bafel nach Strasburg. Über die auf Holz aufgezogenen Meſſingfabri⸗ kate des Hrn. Lacarriere. Ausfuͤhrlicheres über Oberſt Pasley's Verſuche über die Stärke gemauerter Balken. Engelmann's Sicheheigpepter über die Dauerhaftigkeit verſchiedener Holz⸗ ſorten. Neue Bereitungsart des Kali-Bicarvonats. Über die Urſache, weswegen weißbodig gedruckte Wollentücher beim Däm⸗ pfen oft Flecken bekommen. Bereitung einer gleichartigen Kaut⸗ ſchuk⸗(Gummielaſticum-) Auflöſung und Anwendung derſelben zum Waſſerdichtmachen von Wollentüchern ıc. Reismehl als Futter für die Seidenraupen. Fütterung der Seidenraupen mit Kartoffelſtärke. Fortſchritte der Runkelrübenzucker-Fabri⸗ kation in Ungarn. * * Von dieſem ſehr gemeinnützigen und wohlfeilſten Journal erſcheinen wie bisher monatlich zwei Hefte mit Kupfern. Der Jahrgang, aus 24 Heften mit 24—36 Kupferplatten beſtehend und welcher mit einem vollſtändigen Sachregiſter verſehen wird, macht für ſich ein Ganzes aus und koſtet durch die Poſtämter und Buchhandlungen nur 9 Thlr. 8 Gr., oder 16 Fl. In das Abonnement kann nur für den ganzen Jahrgang eingetre⸗ ten werden. Die Verlagshandlung kann vom Polytechnischen Journal noch einige ganz vollſtändige Exemplare, welche ſie aufgekauft hat und zwar Iſter bis 1Ster Zebzgang zu 168 Thlen,, oder 288 Fl., anbieten. Die Jahr: änge 1820, 1821, 1822, 1823, 1824, 1826 is 1837 find fortwährend einzeln zum Preiſe von 9 Thlr. 8 Gr., oder 16 Fl., zu haben. Stuttgart und Augsburg, im Januar 1838, J. G. Cotta'ſche Buchhandlung. Für Freunde geiſtreicher Unterhaltung iſt jetzt vollſtän⸗ dig erſchienen: Dez o bry, Rom im Jahrhunderte des Auguſtus, oder Reiſe eines Galliers nach Rom ic. Nach dem Franzoͤſ. von Th. Hell. Nebſt Schilderung des roͤm. Muͤnzweſens von H. Haſe. 4 Theile mit 1 Plan. Geh. 1837 und 1838. 3 Thlr. 12 Gr. In 104 Briefen iſt hier ein Gemälde von röm. Leben, Sitten, Gebräuchen, Einrichtungen ꝛc. gegeben, das jeden, nicht eigentlichen Alterthumsforſcher und ſelbſt die erwachſene Jugend aufs anziehendſte belehren wird. G. O. Marbach, über moderne Literatur. In Briefen an eine Dame. Dritte Sendung: Gutzkow. Wienbarg. Laube. Kuͤhne. Lenau. Die ſchwaͤbiſche Schule. Bettina. Rahel x. 8. 1838. Geh. 16 Gr. Die erſten 2 Hefte erregten viel Aufſehen bei ihrem Er⸗ ſcheinen und dürfte die Nachricht von der Vollendung dieſer Beſprechungen nicht unerwünſcht ſein. Alle 3 Sendungen in einem Bande unter dem Titel: Der Zeitgeiſt und die moderne Literatur. Geh. 1 Thlr. 16 Gr. Leipzig, im Januar 1838. J. C. Hinrich s'ſche Buchhandlung. Im Verlage der Gebr. Vornträger in Koͤ⸗ nigsberg ſind ſeit Jahresfriſt folgende Werke erſchienen und in allen Buchhandlungen zu haben: Andral, G., Die Krankheiten des Gehirns. Aus dem Fran⸗ zöfifchen überſetzt und mit Bemerkungen v. B. A. Kähler. 2 Theile. Gr. 8. 1837. 3 Thlr. 8 v. Baer, K. E., Entwickelungsgeſchichte der Thiere. 2ter Theil. Mit 4 Kupfern. Gr. 4. 1837. 4 Thlr. Bur dach, E., Beitrag zur mikroskopiſchen Anatomie der Nerven. Mit 2 Kupfertafeln. Gr. 4. 1837, 1 Thlr. Drumann, W., Geſchichte Roms in ſeinem übergange von der republikaniſchen zur monarchiſchen Verfaſſung. Nach Ge⸗ ſchlechtern und mit genealogiſchen Tabellen. Iter Band. Gr. 8. u 3 Thlr. 18 Gr. Em 5 Jacobſon, L., Zur Lehre von den Eingeweidebrüchen. Zwei 5 Preisſchriften. Mit 2 Kupfertafeln. Gr. 8. 1837. x; Köfter, F., Die Palmen nach ihrer ſtrophiſchen Anordnung, überſetzt mit Einleitung und Anmerkungen. Gr. 8. 1887. 2 Thlr. 12 Gr. Lehrs, K., Quaestiones epicae. Smaj. 1837. 1 Thlr. 16 Gr. Leyde, E., Opferkränze. Ein Andachtsbuch für die Jugend. Gr. 12. 1837. Geh. 12 Gr. Mrongovius, Chr. C., Deutſch⸗ polniſches Wörterbuch. Lte und letzte Lieferung. Gr. 4. 1837. 1 Thlr. 9 Gr. Der deutſch⸗polniſche Theil vollſtändig 4 Thlr. 9 Gr. Der polniſch-deutſche Theil vollſtändig 4 Thlr. 12 Gr. Ohlert, G. H. E., Leitfaden für den erſten Unterricht in der Naturgeſchichte. 8. 1837. 6 Gr. Roſenkranz, K., Pſychologie oder die Wiſſenſchaft vom ſub⸗ jectiven Geiſt. Gr. 8. 1837. 2 Thlr. ; Rupp, J., überſicht der allgemeinen Geſchichte. Für die obern Claſſen der Gymnaſien, mit genealogiſchen Tabellen und ei⸗ nem Atlaſſe von 17 hiſtoriſchen Karten. Gr. 8. 1837. 2 Thlr. 12 Gr. Daſſelbe ohne Atlas 1 Thlr. 8 Gr. Der hiſtoriſche Atlas apart in Großfolio 1 Thlr. 4 Gr. Sachs, L. W., und Dulk, F. Ph., Handwörterbuch der praktiſchen Arzneimittellehre zum Gebrauch für angehende Arzte und Phyſici. ster Theil. Afte bis Ste Lieferung. Gr. 8 hlr. Ulrici, Ergänzungen zu den Verordnungen über den Man⸗ dats⸗, ſummariſchen und Bagatellproceß, der Rechtsmittel der Reviſion, über die Execution in Civilſachen und über den Subhaftations = und Kaufgelder⸗Liquidationsproceß. 2 Theile. Gr. 8. 1836 und 1887. 2 Thlr. 12 Gr. Der Katalog über die naturhiſtoriſche Biblio⸗ thek des Rechnungsraths Neydeck in Manheim, beſtehend zum Theil in den ſeltenſten und koſtbarſten Pracht⸗ und Kupferwerken, die hier dem Liebhaber billig angeboten werden, iſt in allen ſoliden Buchhandlungen zu finden. Be⸗ ſtellungen ſind bei der unterzeichneten Buchhandlung, die mit dem Verkauf der Bibliothek beauftragt iſt, zu machen. Manheim. Schwan und Goͤtz'ſche Hofbuchhandlung. Durch alle Buchhandlungen iſt von uns zu beziehen: SEYU Francaise et Etrangere, ou Nouvelle Revue encyclopedique. Deuzieme anne. 12 livraisons mensuelles. Gr. in-8. Paris, 1838. 15 Thlr. 12 Gr. In dieſer kritiſchen Zeitſchrift werden nicht nur Beurthei⸗ lungen franzöſiſcher literariſcher Erſcheinungen, ſondern auch deutſcher, engliſcher, italieniſcher u. ſ. w. Werke geliefert; von den Mitarbeitern ſind vorzugsweiſe folgende zu nennen: die Herren Baron Barchou de Penhoen, Baron d'Eckſtein, Baron Taylor, Bibliophile Jacob, Marquis de Lagrange, Graf de Circourt, Graf de Sulau, Touſſenel, Leroux de Lincy, Tiſſot, N. Fournier, Ch. Farey, B. Lafaye, C. Barton, Parquis, Ed. Carriere, A. de Céſena. Auch liefert dieſes Journal Ori⸗ ginalaufſätze über Gegenſtände aus allen Fächern der Künſte und Wiſſenſchaften. Leipzig, im März 1838. £ Brockhaus & Avenarius, Buchhandlung für deutſche und ausländiſche Literatur. (A Paris: meème maison, Rue Richelieu, No. 60.) Bericht 1 uͤber die Berlagsunter nehmungen für 1838 von F. A. Brockhaus in Leipzig. Die mit bezeichneten Artikel werden beſtimmt im Laufe des Jahres fertig; von den übrigen iſt die Erſcheinung ungewiſſer. 1. An Zeitſchriften erfcheint für 1838: 1. Leipziger Allgemeine Zeitung. Jahrgang 1838. Täglich mit Einſchluß der Sonn- und Feſttage eine Nummer (1 Bogen) nebſt Beilage (½—1 Bogen). Hoch⸗4. Auf feinem Maſchinen⸗ Velinpapier. Praͤnumerationspreis vierteljaͤhrig 2 Thlr. 12 Gr. Wird Abends für den folgenden Tag ausgegeben. Anzeigen aller Art finden in der Leipziger Allgemeinen Zeitung eine weite Verbreitung. Die Inſertionsgebühren betragen für den Raum einer geſpaltenen Zeile! 1 Gr. 2. Allgemeine Bibliographie für Deutschland. Eine Über- sicht der Literatur Deutschlands, wie der bedeutendern Schriften des Auslandes, nebst Angabe künftig erscheinen- der Werke und andern auf den literarischen Verkehr be- züglichen Mittheilungen und Notizen. Mit vollständigen Registern. Jahrgang 1838. 52 Nummern (von 1—2 Bo- gen). Gr. 8. Auf gutem Druckpapier. Preis des Jahrgangs 3 Thlr. Wird Freitags ausgegeben. Der Jahrgang 1836 der Allgemeinen Bibliographie koſtet 2 Thlr. 16 Gr., der Jahrgang 1837 3 Thlr. Beide Jahrgänge find mit aus⸗ führlichen alphabetiſchen und ſyſtematiſchen Regiſtern verſehen. 3. Repertorium der gesammten deutschen Literatur für das Jahr 1838. Herausgegeben im Verein mit mehreren Gelehr- ten von Ernst Gotthelf Gersdorf. Funfzehnter Band und folgende. (Beigegeben wird: AllgemeineBiblio- graphie für Deutschland.) Gr. 8. Preis eines Bandes von etwa 50 Bogen auf gutem Druckpapier 3 Thlr. Das Repertorium erſcheint regelmäßig am 15. und 30. jedes Monats in Heften, deren Umfang ſich nach den vorhandenen Materialien richtet. Der Allgemeinen Bibliographie für Deutſchland und dem Repertorium der deutſchen Literatur wird ein beiden Zeitſchrif⸗ ten gemeinſchaftlicher x h ; Bibliographiſcher Anzeiger beigegeben, der für literariſche Anzeigen aller Art beſtimmt iſt. Die Inſer⸗ tionsgebühren betragen 11/. Gr. für die Petitzeile oder deren Raum. Be⸗ ſondere Beilagen, als Proſpecte, Anzeigen u. dgl., werden mit der Biblio⸗ graphie wie mit dem Repertorium ausgegeben und dafür die Gebüh⸗ ten mit 1 Thlr. 12 Gr. bei jeder dieſer Zeitſchriften berechnet. 4. Blätter für literariſche Unterhaltung. (Herausgeber: Hein - rich Brockhaus.) Jahrgang 1838. Außer den Beilagen täglich eine Nummer. Gr. 4. Auf feinem Druckpapier. 12 Thlr. Wird Dienſtags und Freitags ausgegeben, kann aber auch in Monatöhefz ten bezogen werden. 55. Iſis. Encyklopaͤdiſche Zeitſchrift, vorzüglich für Naturge⸗ ſchichte, vergleichende Anatomie und Phyſiologie. Herausge⸗ geben von Oken. Jahrgang 1838. 12 Hefte. Mit Kupfern. (Zuͤrich.) Gr. 4. 8 Thlr. 6. Allgemeine medicinische Zeitung. Herausgegeben von Karl Pabst. Jahrgang 1838. Wöchentlich 2 Num- mern von 1 Bogen. Gr. 4. Auf feinem Druckpapier. 6 Thlr. 16 Gr. - Zu den unter Nr. 4, 5 und 6 genannten Zeitſchriften erſcheint ein urn Literariſcher Anzeiger, für literariſche Ankündigungen aller Art beſtimmt. Für die geſpaltene Per titzeile oder deren Kaum werden zwei Groſchen berechnet. Gegen Vergütung von 3 Thlrn. werden Anzeigen und dergl. den Blät⸗ IK He de de der i rund und gegen Vergütung von 5 r. der Iſis oder der e mei ic ini 3 tung beigelegt oder beigeheftet. 5 2 a le *7. Das Pfennig⸗Magazin für Verbreitung gemeinnütziger Kennt: niſſe. (Herausgeber: Friedrich Brockhaus.) Jahrgang 1838. 52 Nummern. (Nr. 249 — 300.) Mit vielen Abbil⸗ dungen. Klein Folio. Auf Velinpapier. 2 Thlr. Wird wöchentlich und monatlich ausgegeben. Der erſte Jahrgang des Pfennig⸗ Magazins in 52 Nummern (Nr. 1—52) koſtet ſauber geheftet 2 Thlr., der zweite Jahrgang in 39 Nummern (Nr. 53—91) 1 Thlr. 12 Gr., der dritte Jahrgang in 52 Nummern (Nr. 92 143) 2 Thlr., der vierte Jahrgang in 53 Nummern (Nr. 144—1%) 2 Thlr., der fünfte Jahrgang (Nr. 197—248) 2 Thlr., und es find fortwährend Exemplare davon in guten Abdrücken zu erhalten. Das dem Pfennig- Magazin beigefügte et u Intelligenzblatt eignet ſich vorzüglich für alle das geſammte deutſche Publicum betreffende Anz kündigungen. Für die geſpaltene Petitzeile oder deren Raum werden nur 5 Gr. berechnet, Anzeigen und dergl. gegen Vergütung von 18 Gr. für das Tauſend beigelegt. ? g 8 8. Das Pfennig-Magazin für Kinder. (Herausgeber: A. Kai⸗ ſer.) Jahrgang 1838. 52 Nummern. Mit vielen Abbil⸗ dungen. Kl. 4. Auf Velinpapier. 1 Thlr. Wird monatlich ausgegeben. Der erſte bis vierte Jahrgang koſten cartonnirt jeder 1 Thlr. *9, Zeitgenoſſen. Ein biographiſches Magazin für die Ge ſchichte unſerer Zeit. (Herausgegeben unter Verantwortlichkeit der Verlagshandlung.) Sechsten Bandes ſiebentes und achtes Heft. (Nr. XLVII— XLVIII.) Gr. 8. Geh. Preis des Heftes von 6—7 Bogen auf gutem Druckpapier 12 Gr. 10. Leipziger Kreisblatt. (Herausgeber: K. A. Eſpe.) Jahr⸗ gang 1838. Woͤchentlich drei Nummern (% Bogen). Gr. 4. Auf feinem Druckpapier. Praͤnumerationspreis vierteljaͤhrlich 12 Gr. ölen bree e ee aller Art wird die geſpaltene Zeile mit ſechs Pfen⸗ (Die Fortſetzung folgt.) Oestreichische militairische Zeitschrift. 1838. Erſtes Heft. Dieſes Heft iſt ſoeben erſchienen und an alle Buchhand⸗ lungen verſendet worden: Inhalt: I. Zumalacarregui. Eine biographiſch⸗ militai⸗ riſche Skizze. II. Betrachtungen über das Leiſtungsvermögen der Truppen auf Märſchen. III. Die ruſſiſchen Militaircolo⸗ nien in den Gouvernements Cherſon und Charkow. IV. Die Eroberung von Bremen durch die Alliirten im October 1813. V. Neueſte Militairveränderungen. Der Preis des Jahrgangs 1838 von 12 Heften iſt wie der aller frühern Jahrgänge von 1818—37 jeder 8 Thlr. Sächſ. Die Jahrgänge 1811 — 13 find in einer neuen Auflage in vier Bänden vereinigt erſchienen und koſten zuſammen ebenz falls 8 Thlr. Sicht. Wer die ganze Sammlung von 1811—37 auf einmal abnimmt, erhält dieſelbe um ½ wohlfeiler. Auch im Jahre 1838 wird dieſe nicht nur für Militairs, ſondern auch für Freunde der Geſchichte höchſt intereſſante Zeit⸗ ſchrift ununterbrochen fortgeſetzt und bei dem Reichthume an wichtigen Materialien, ſowie dem Beſtreben der Redaction, nur Gediegenes zu geben, wird auch dieſer Jahrgang den an⸗ erkannten Werth dieſer Zeitſchrift nur vermehren. Von dem unterzeichneten iſt dieſe Zeitſchrift durch alle Buchhandlungen um die genannten Preiſe zu beziehen. Wien, den 12ten Februar 1838. J. G. Heubner, Buchhändler. A a NE U RE TE N ———— ̃ — ̃ , j ˖‚ rächen ee Br a Er ae Druck und Verlag von F. A. Brockhaus in Leipzig. Literariſcher Anzeiger. 1838. Nr. IX. Dieſer Literariſche Anzeiger wird den bei F. A. Brockhaus in Leipzig erſcheinenden Zeitſchriften: Blätter für litera— riſche unterhaltung, Iſis, und Allgemeine mediciniſche Zeitung, beigelegt oder beigeheftet, und betragen die Inſertionsgebühren für die Zeile 2 Gr. Teipziger Allgemeine Zeitung. Motto: Wahrheit und Recht, Freiheit und Geſetz! Wenn dieſe Zeitung gleich nach ihrem erſten Erſcheinen ſich der groͤßten Theilnahme erfreute, ſo hat ſich dieſe ſeit dem Anfang dieſes Jahres noch bedeutend vermehrt und der Abſatz ſeitdem faſt verdoppelt. Es wird allgemein anerkannt, daß die Leipziger Allgemeine Zeitung in freiſinniger und unparteiiſcher Würdigung der Zeit⸗ ereigniſſe und vollſtaͤndiger Mittheilung der parlamentariſchen und ſtaͤndiſchen Verhandlungen von keinem andern deut- ſchen Blatte übertroffen wird. Die Zahl der Correſpondenten und Mitarbeiter in allen Theilen Europas und Deutſch— lands insbeſondere vermehrt ſich taͤglich und die Verlagshandlung findet ſich durch die Unterftügung, die man ihrem ſchwierigen Unternehmen von allen Seiten ſchenkt, nur um ſo mehr aufgefodert und ermuntert, nichts zu verſaͤumen, um den Erwartungen des Publicums zu entſprechen und dem Blatt immer erhoͤhten Werth zu geben. Mit dem Iſten April beginnt das neue vierteljährliche Abonnement, auf das durch alle reſp. Poſtämter und Jeitungsexpeditionen Beſtellung gemacht werden kann. Der Preis betraͤgt in Sachſen vierteljaͤhrlich 2 Thlr. 12 Gr. und wird im Auslande nach Billigkeit etwas erhoͤht. Inſerate aller Art, für deren ſchnelle und allgemeine Verbreitung Leipzigs Lage beſondere Vortheile darbieten moͤchte, werden in die Zeitung ſelbſt aufgenommen und der Raum einer Zeile wird mit 1½ Gr. berechnet. Die im Jahre 1838 neu hinzugetretenen Abonnenten koͤnnen das erſte Vierteljahr vom Oct. bis Dec. 1837, nebſt vollſtändigem Sachregiſter und Titel, zu dem Preiſe von 2 Thlr. 12 Gr. beziehen. Leipzig, im März 1838. F. A. Brockhaus. An alle Lehranstalten, Aerzte, Apotheker, Ka meralisten und Landbesitzer. Von J. J. Berzelius, Lehrbuch der Chemie ꝛc. erſcheint ſoeben der Ste Band der Zten ſehr verbeſſerten Auflage in 5 Heften zu 2 Thlr. 12 Gr. im Praͤnume⸗ rationspreiſe bis Oſtermeſſe d. J. Der nachherige Laden⸗ preis iſt 3 Thlr. 12 Gr. Wer es verabfäumt, die Vorauszahlung von 2 Thlr. 12 Gr. bis Ende April d. J. zu leiſten, hat es ſich ſelbſt zuzuſchreiben, wenn ihm der Ladenpreis von 3 Thlr. 12 Gr. abgefodert wird; indem wir nach dieſer Zeit kein ein⸗ ziges Exemplar mehr im Pränumerationspreiſe liefern können. Dresden und Leipzig, den 1ſten Februar 1838. Urnold'ſche Buchhandlung. Politz Weltgeſchichte für gebildete Leſer und Studirende. Neue Ausgabe der 6ten Auflage, fortgeführt bis zum Jahre 1838, in 15 Lieferungen a circa 12 Bogen. Geh. 3 ½ Thlr. haben wir heute die achte Lieferung an die Beſteller ver⸗ ſandt. Das Ganze wird im Juli vollendet ſein und dann die Von neueſte, überſichtlichſte und wohlfeilſte Univerſalgeſchichte in die— ſem Umfange bilden, deren Anſchaffung durch die monatliche Lieferung ſehr erleichtert wird. Leipzig, den 22ſten Januar 1838. J. C. Hinrichs'ſche Buchhandlung. Soeben ist bei uns erschienen und an alle Buchhand- lungen versandt: Krause, Dr. C. F. T. (Medicinalrath und Professor der Anatomie), Handbuch der menschlichen Anatomie. Durchaus nach eigenen Untersuchungen und mit besonderer Rücksicht auf das Bedürfniss der Studirenden, der praktischen Arzte und Wundärzte und der Gerichts- ärzte. Ersten Bandes dritte Abtheilung mit Ta- bellen und vollständigem Register. Gr. 8. 1838. 2 Thlr. 8 Gr. Mit dieser Abtheilung ist der erste Band in 3 Abthei- lungen, welche zusammen 4 Thlr. 16 Gr. kosten, ganz vollständig und in demselben die gesammte allgemeine und specielle Anatomie des Erwachsenen enthalten. Der zweite und letzte, schwächere Band, welcher die Anatomie der Entwickelungsperioden, insbesondere die des Foetus und eine detaillirte topographische Übersicht, als Leitfaden und Hülfsmittel bei Zergliederungen und Ope- rationen enthalten soll, wird in Jahresfrist nachfolgen. Hahn’sche Hofbuchhandlung in Hanover. Verder's Cid. In der unterzeichneten iſt jetzt wieder erſchienen und kann durch alle Buchhandlungen bezogen werden: er Cid. Nach ſpaniſchen Romanzen. Von J. G. von Herder. Neue Auflage. Velinpapier. Stuttgart und Tübingen, im Januar 1838. Durch alle Buchhandlungen und Poſtämter iſt zu beziehen: * * Das Pfennig-Klagazin für Verbreitung gemeinnuͤtziger Kenntniſſe. 1838. Februar. Nr. 253 — 256. Nr. 253. Victoria, Königin von Großbritannien und Irland. über den Mais. (Fortſetzung.) Wilde in Frankreich. Die älteſte Kirche der Chriſtenheit.“ Ruinen von Rochecorbon. Die Feuersbrünſte in Konſtantinopel. über den Kautſchuk. * Hindu- Pilger. — Nr. 254. Die Kirchenverſammlung von Trient. über den Mais. (Beſchluß.) *Die großblumige Sinn⸗ pflanze. Das Knochenmehl. über Hörröhren und Hörma⸗ ſchinen. — Nr. 255. Das Prägen der Münzen. Negerre⸗ publiken in Guiana. Die Waſſerleitung bei Tarragona. Über Eiſenbahnen. Die Kathedrale von Durham. — Nr. 256. Der Brand der Börſe in London. Über Eiſenbahnen. (Beſchluß.) Merkwürdiger Mord. Das Neueſte der Natur- und Gewerbs⸗ wiſſenſchaft. Die mit * bezeichneten Aufſätze enthalten eine oder mehre Abbildungen. Preis dieſes Jahrgangs von 52 Nummern 2 Thlr. — Der erſte Jahrgang von 52 Nrn. koſtet 2 Thlr., der zweite von 39 Nrn. 1 Thlr. 12 Gr., der dritte von 52 Nrn. 2 Thlr., der vierte von 53 Nrn. 2 Thlr., der fünfte von 52 Nrn. 2 Thlr. Leipzig, im März 1838. 5 F. A. Brockhaus. In der Chr. Fr. Müller 'ſchen Hofbuchhandlung in Karlsruhe iſt ſoeben erſchienen und in allen ſoliden Buch⸗ handlungen zu haben: Trauerſpiele von 3. Frhr. von Auffenberg. Enthaltend: 1) Das Nordlicht von Kaſan; 2) Der Schwur des Richters; 3) Der Prophet von Florenz. Gr. 8. Geh. Preis 1 Thlr. 15 Gr. Mor ali ſſch e Erzählungen fuͤr die weibliche Jugend. Von A. von Clermont. Gr. 8. Geh. 15 Gr. Preis 1 Thlr. 6 Gr., oder 2 Fl. 15 Kr. J. G. Cotta'ſche Buchhandlung. Soeben ist erschienen: © Immanuel Kant’s sämmtliche Werke. Herausgegeben . x von Karl Rosenkranz und Friedr. Wiühelm Schubert. Neunter Theil. (Metaphysik der Sitten und Pädagogik.) Subscriptionspreis 1 Thlr. 18 Gr. Wir überliefern hiermit dem Pablicum in schneller Folge auf den ersten, den neunten Theil von Kant's sämmt- lichen Werken, den Herr Prof. Schubert edirt hat. Er enthält die Metaphysik der Sitten in den zwei Abtheilungen der Rechtslehre und der Tugendlehre, und die Pädagogik. Der Metaphysik der Sitten schickte Kant eine „Grund- legung“ voraus, welche im Jahr 1785 zuerst erschien und bereits 1797 ihre vierte Auflage erlebte, als die Rechtslehre und die Tugendlehre bekannt gemacht wurden. Diese Grundlegung zur Metaphysik der Sitten wird der achte Theil unserer Ausgabe bringen. In Bezug auf Kant's Pä- dagogik, die dem neunten Theile angehängt ist, wird Herr Prof. Schubert in seiner Biographie des grossen Philosophen seine Erläuterungen bringen, N Zunächst werden die anthropologisch-praktischen Schrif- ten, herausgegeben von Herrn Prof. Schubert und die Kri- tik der reinen Vernunft, herausgegeben von Herrn Prof. Rosenkranz, erscheinen. ö Leipzig, den 14ten Februar 1838. Leopold Voss. Anzeige für Leihbibliotheken und Lesevereine. Als eine intereſſante Lecture iſt der eben erſchienene hiſto⸗ riſche Roman: Jakob von Molay der letzte Templer. Hiſtoriſcher Roman onen von F. Th. Wangenheim. 3 Bände. 8. Altona, Hammerich. 1838. „Geh. 3. Thlr. zu empfehlen. f Wangenheim's Romane werden überall gern geleſen und dürfen in einer gutverſehenen Leihbibliothek nicht fehlen. Iſt in ſämmtlichen Ber Deutſchlands zu l aben. 5 In der Unterzeichneten iſt erſchienen: Goethe's poetische und prosaische Werke Zwei Bänden. Unter den ſchuͤtzenden Privilegien ſaͤmmtlicher Staaten des deutſchen Bundes. Mit acht Stahlstichen und einem Facſimile der Handſchrift Goethe's. Zweiten Bandes zweite und letzte Lieferung. Mit einer Mappe, die noch reſtirenden ſieben Stahlſtiche enthaltend. Subſeriptionspreis für beide Bande 14 Thlr., oder 24 Fl. um dieſen niedrigen Preis, welcher nur noch kurze Zeit beſtehen wird, können jetzt vollſtändige Exemplare durch alle Sor- timentsbuchhandlungen bezogen werden. Stuttgart und Tübingen, im Januar 1838. | Zeitschritten für das Jahr 1838. Bibliotheque unverselle de Céneve. Nouvelle série. Zme année. 1838. 12 cahiers. In-S. Geneve, 17 Thlr. Von dieſer gehaltreichen Zeitſchrift, deren Hauptdebit wir für Deutſchland und den Norden übernahmen, erhalten wir die Hefte monatlich und liefern dieſelben regelmäßig nach Erſcheinen. Revue critique des irres nouveaux publiés pendant année 1838, 0 redigee par ER > Sixieme année du Bulletin litteraire et scientifique, 12 cahiers. In-8. Paris, 2 Thlr. 12 Gr. Wie bedeutend auch bereits der Beifall war, den dieſes kritiſche Journal ſelbſt in Deutſchland fand, wo wir deſſen Hauptdebit beſorgen, ſo erlauben wir uns doch nochmals, die Freunde der franzöſiſchen Literatur beſonders darauf aufmerkſam zu machen, da ihnen dadurch für einen äußerſt billigen Preis ein Mittel dargeboten wird, ſich ſtets Kenntniß der neueſten Erſcheinungen der franzöſiſchen Preſſe zu verſchaffen. Leipzig, im März 1838, x Brockhaus & Avenarius, Buchhandlung für deutſche und ausländiſche Literatur. (4 Paris: m&me maison, Rue Richelieu, No. 60.) Um vielfeitigem Verlangen zu genügen, iſt Der Leweis, | daß Dr. M. Luther nie exiſtirt hat, vom Prof. v. d. Hagen in der Deutſchen Geſellſchaft vor⸗ getragen, aus dem, f Berliner Converſationsblatt fuͤr 1838 beſonders abgedruckt worden. Preis 4 Gr. f Schleſinger'ſche Buch- u. Muſikalienhandlung B in Berlin J. G. Cotta'ſche Buchhandlung. In unserm Verlage ist erschienen und in allen Buch- handlungen zu haben: Die Erkenntniss und Heilung der Ohrenkrankheiten. Von Dr. Wilhelm Kramer. Zweite, sehr verbesserte und vermehrte Auflage seiner „langwierigen Schwerhörigkeit“. Mit Abbildungen in Kupferstich. Preis 2 Thlr, Der Herr Verfasser hat in diesem Werke (welches be- reits von Dr. J. R. Bennett in London ins Englische übersetzt worden ist, während Dr. Wharton Jones in London eine zweite Übersetzung drucken zu lassen beab- sichtigt und in Brüssel eine französische Übertragung be- reits unternommen worden ist) die praktischen Resultate seiner vieljährigen und ausgebreiteten Praxis mit grosser Klarheit und Bestimmtheit niedergelegt, alles Hypothetische aus der Erkenntniss und Behandlung der Ohrenkrankheiten verbannt und durch die glückliche Heilung sehr vieler Fälle von Taubheit die Zuverlässigkeit seiner Heilmethoden be- währt, welche deshalb den Herren Ärzten nicht dringend ge- nug zur sorgfältigsten Beachtung empfohlen werden können. Nicolai’sche Buchhandlung in Berlin, ———— Durch alle Buchhandlungen und Poſtämter iſt zu beziehen: Allgemeine medicinische Zeitung. Herausgegeben von Dr. Karl Pabst. Jahrgang 1837. Monat Octo- ber, oder Nr. 79—86, Gr. 4. Preis des Jahrgangs 6 Thlr. 16 Gr. Repertorium der gesammten deutschen Literatur, Her- ausgegeben von E. G. Gersdorf. 1838. Funf- zehnten Bandes drittes und viertes Heft. (Nr. III, IV.) Gr. 8. Preis eines Bandes 3 Thlr. Allgemeine Bibliographie für Deutschland. Jahrgang 1838. Monat Februar, oder Nr. 5—8, und Biblio- graphischer Anzeiger: Nr. 5 — 8. Gr. 8. Preis des Jahrgangs 3 Thlr. e Leipzig, im März 1838. 1 F. A. Brockhaus. > "URL die 2 Berlagsunternehman dies ı SEE TA AN | gen für 1838 von F. A. Brockhaus in Leipzig. 1 0 7 1 14 8 4 Die mit bezeichneten Artikel werden beſtimmt im Laufe des Jahres fertig; von den übrigen iſt die Erſcheinung ungewiſſer! (Der Anfang dieſes Berichts befindet ſich in Nr. VIII.) II. An Fortſetzungen und Reſten erſcheint: 11. Altdeutsche Blätter von Moritz Haupt und Hein- rich Hoffmann. Zweiten Bandes Zweites Heft und folgende. Gr. 8. Auf gutem Druckpapier. g Der erſte Band in A Heften (1835 — 36) koſtef 2 Thlr. 3 Gr., das erſte Heft des zweiten Bandes 16 Gr. 12. Analekten für Frauenkrankheiten, oder Sammlung der vorzüglichsten Abhandlungen, Monographien, Preisschrif- ten, Dissertationen und Notizen des In- und Auslandes über die Krankheiten des Weibes und über die Zustände der Schwangerschaft und des Wochenbettes. Herausgege- ben von einem Vereine praktischer Ärzte. Zweiten Ban- des erstes Heft und folgende. Gr. 8. Jedes Heft 16 Gr. Der erſte Band in 4 Heften (1837) koſtet 2 Thlr. 16 Gr. 13. Bibliothek claſſiſcher Romane und Novellen des Auslandes. Mit biographiſch⸗ literariſchen Einleitungen. Siebenundzwan⸗ zigſter Band und folgende. Gr. 12. Auf gutem Druckpapier. Geh. Dieſe Fortſetzung wird zunächſt Cazotte“s „Der verliebte Teufel und ee aus dem Stegreife“ und Cervantes’ Novellen enthalten. Bisher erſchienen: I-IV. Don Quixote von Cervantes, üderſetzt von Soltau. Zweite Auftage. 2 Thlr. 12 Gr. — V. Landprediger von Wakefield von Gold⸗ mith, 1 1 5 von Selsnig. Zweite Auflage, 15 Gr. — VI-IX. Gil Blas von Le Sage. 2 Thlr. — X Leben des Erzſchelms von Aue vedo, überſezt von Keil. 12 Gr. — XI-XIV. Tom Jones von Fiel⸗ ding, überfept von Luͤdemann. 2 Thlr. 12 Gr. — XV. Niels Klim von Holberg, überfest von Wolf. 15 Gr. — XVI. Jacope Ortis von Jos⸗ colo, überfegt von Lautſch. 15 Gr. — XVII - XIX. Delphine von Stael, überſezt von Gleich. 1 Thlr. 20 Gr. — XX = XXI. Seka⸗ meron von Boccaccio. 2 Thlr. — XXIII — XXIV. Die Leiden des Perſiles und der Sigismunda von Cervantes, mit einer Einleitung von L. Tieck. 1 Thlr. 8 Gr. — XXV-XXVI. Die Verlobten, von Manzoni, überſetzt von Bülow. Zweite, umgearbeitete Auflage. 2 Thlr. Die erſten 2 Bände dieſer Sammlung find im Preiſe herabgeſetzt und koſten anſtatt 13 Thlr. 5 Gr. nur 8 Thlr. „14. Bibliothek deutſcher Dichter des ſiebzehnten Jahrhunderts. Begonnen von Wilhelm Muͤller. Fortgeſetzt von Karl Förſter. Vierzehntes Bändchen. 8. Auf feinem Schreib⸗ papier. Geh. Das vierzehnte Bändchen wird Hoffmannswaldau, Lohenſtein, Wernike, Canißz, Weiſe, Befler, Mühlpforth, Neukirch, Moſcheroſch, Peucker enthalten und die Sammlung beſchließen. — Vgl. Nr. 40. Erſtes bis dreizehntes Bändchen (1822 — 37) koſten 18 Thle, 3 Gr. +15, Bilder⸗Converſations⸗Lexikon für das deutſche Volk. Ein Handbuch zur Verbreitung gemeinnügiger Kenntniſſe und zur Unterhaltung. Vollſtaͤndig in vier Bänden. Mit bildlichen Darſtellungen und Landkarten. Zweiten Bandes achte Lieferung und folgende. Dritten Bandes dritte Lieferung und folgende. Gr. 4. Auf gutem Druckpapier. Geh. Preis jeder Liefe⸗ rung 6 Gr. Durch die Veranſtaltung, daß der zweite Band, die Artikel von F — L, und der dritte Band, die Artikel von M—R enthaltend, jetzt gleich⸗ zeitig gedruckt werden, ſteht die Vollendung des Werks nun bald zu 5 rd ohne daß die raſchere Förderung der Lieferungen eine Verminderung der Sorg⸗ falt der Redaction in Hinſicht auf die Auswahl und Bearbeitung der einzelnen Artikel zu Folge haben fol. RE Der erſte Band, A—E (NR Bogen mit 320 Abbildungen und 17 Land⸗ karten), koſtet in elegantem Carton gebunden 3 Thlr. 8 Gr. und wird Allen empfohlen, denen die Anſchaffung des Werks in einzelnen Lieferungen unbequem ſein ſollte. Auf dem Umſchlage des Bilder⸗ v { x i Auen arte Lare gn 115 e e bur de 7 1 Tor. fi das Zaufend demſelben ene a 16. Cuvier (Baron von), Das Thierreich, geordnet nach ſei⸗ ner Organiſation. Als Grundlage der Naturgeſchichte der Thiere, und Einleitung in die vergleichende Anatomie. Nach der zweiten, vermehrten Ausgabe uͤberſetzt und durch Zur ſaͤtze erweitert von F. S. Voigt. In ſechs Bänden. Fuͤnf⸗ 5 W in 8. Auf 1 Druckpapier. er er zand (Sã Bü 3 - € i Band (Neptilien NN Jide, 1832) 2 Tilt. g Gr er itte Band (Neuleten, 1834) 2 Thlr. 15 Gr., der vierte Band (Anneliden, Cruſtaceen, Arachniden und ungeflügelte Inſekten, 1836) 2 Thlr. 8 Gr. Der fünfte Band wird mit der großen Claſſe der Inſekten: Coleoptera beginne i B genden kleinen Claſſen enthalten. * abe BF ce e la 17. Allgemeine Encyklopaͤdie der Wiſſenſchaften und Künfte, in alphabetiſcher Folge von genannten Schriftſtellern bearbeitet, und herausgegeben von J. S. Erſch und J. G. Gruber. a Kupfern und Karten. Gr. 4. Cart. Jeder Theil im Pränumerationspreiſe auf gutem Druck i 20 Gr., auf feinem Velinpapier bir, alf e papier im größten Quartformat mit breitern Stegen (Prachtexem⸗ Part) In Dar Nr, u . Inet * rſte Section, 4 - 6, herausgegeben G. r. Drei nag Theil und folgende. 1 0 e Se 2 weite Section, H—N, herausgegeb A. G. duct Si 115 66 usgegeben von 95 Hoffmann. ritte Section, O—Z, herausgegeb M. H. E. Mei L. J. Kämg. Zehnter Theil e 1 a ae Den frühern Abonnenten, denen eine Reihe von Theilen fehlt, und Denjenigen, die als Abonnenten guf das ganze Werk neu eintreten wollen, werden die billigſten Bedin⸗ gungen geſtel lt. ; 18. Ergänzungen der Allgemeinen Gerichtsordnung und der allgemeinen Gebührentaren für die Gerichte, Juſtizcommiſſa⸗ rien und Notarien in den preußiſchen Staaten, des Stempel⸗ geſetzes, Salarienkaſſenreglements, ſammt der Inſtruction fuͤr die Oberrechnungskammer, wie auch die Verordnungen der General-Commifſionen, enthaltend eine vollſtaͤndige Zuſam⸗ menſtellung aller noch geltenden, die Allgemeine Gerichts⸗ ordnung, die Allgemeinen Gebührentaren, das Stempelgeſeg, das Salarienkaſſenreglement und die Inſtruction für die Ober⸗ rechnungskammer abändernden, ergänzenden und erläuternden Geſetze, Verordnungen und Minifterialverfügungen, nebſt einem chronologiſchen Verzeichniſſe derſelben und Regiſter, heraus⸗ gegeben von F. H. von Strombeck. Vierter Band. Enthaltend die Nachträge zur dritten Ausgabe derſelben, bearbeitet und bis auf die neueſte Zeit fortgefuͤhrt von Fer⸗ dinand Leopold Lindau. Gr. 8. 34 Bogen. Auf Druckpapier 1 Thlr. 4 Gr., auf Schreibpapier 1 Thlr. 12 Gr. Der erſte bis dritte Band keſten in der dritten Auflage 8 auf Druckpapier 5 Thlr. 16 Gr., auf Schreibpapier 7 Thlr. 12 G7. alle 4 Bände jest nur 4 Thlr. 16 Gr. auf Drudpapier, 7 Thlr. 12 Gr. auf Schreibpapier. Ergänzungen des Allgemeinen Landrechts der preußiſchen Staaten, heraus⸗ egeben don F. H. v. Strombed, und fortgefept von J. L. Lindau 4 Bände, 1829 — 37), koſten zuſammengenommen nur 5 Thlr. auf Druckpa⸗ pier, 8 Thlr auf Schreibpapier. \ " u rare moe (Die Fortſetzung folgt.) In Nr. 68 der „Leipziger Allgemeinen Zeitung‘ findet ſich eine Erklärung des Herrn Dr. Mager in Genf —.—4 Herrn Dr. Wil ing in Berlin. Druck und Verlag von F. U. Brockhaus in Leipzig. Literariſcher Anzeiger. ! 1838. Nr. X. Dieſer Literariſche Anzeiger wird den bei F. A. Brockhaus in Leipzig erſcheinenden Zeitſchriften: Blätter für litera⸗ riſche Unterhaltung, Iſis, und Allgemeine mediciniſche Zeitung, beigelegt oder beigeheftet, und betragen die Inſertionsgebühren für die Zeile 2 Gr. Preisaufgaben der F. Jablonowski'ſchen Geſellſchaft für die Jahre 1837 — 1840. (Aus der Leipziger Zeitung, 1838, Nr. 63.) Leipzig, im März. Die F. Jablonowski'ſche Ge: ſellſchaft der Wiſſenſchaften hat auf die von ihr fuͤr das J. 1837 aufgegebenen drei Preisfragen vier Abhandlun⸗ gen erhalten: drei betrafen die mathematiſche, eine die ökonomiſche Aufgabe. Die hiſtoriſche hatte keinen Bear: beiter gefunden. Unter den mathematiſchen Abhand— lungen ſchien ihr keine des Preiſes wuͤrdig zu ſein; eine jedoch, mit dem Motto: Auf dem Gebiete der Mathe- matik u. ſ. w., zeichnete ſich ſo aus, daß die Geſellſchaft dem Herrn Verf. die Hälfte des feſtgeſetzten Preiſes zuer- kannte, wofern er es nicht vorzieht, ſeine Abhandlung, mit Beruͤckſichtigung der im Programme der Geſellſchaft angedeuteten Luͤcken und Maͤngel, uͤberarbeitet und ver⸗ mehrt der Geſellſchaft vor dem Ende des Monats Novem— ber 1838 zur Beurtheilung wieder vorzulegen. Sie er⸗ ſucht ihn deshalb, ihr feinen Entſchluß ſchriftlich anzuzei⸗ gen. — Die oͤkonomiſche Abhandlung uͤber die Frage: „Welche Einwirkung auf den Flor des ſächſiſchen Gewerbfleißes und Handels hat der Anſchluß des Königreichs Sachſen an den preußiſch⸗deutſchen Zollverein gehabt?“ wurde, obgleich ſie, was der Hr. Verf. ſelbſt bemerkt hat, noch einiger ſtatiſtiſchen Belege entbehrt, in ſtaatsoͤkono⸗ miſcher Hinſicht ſo vorzuͤglich gefunden, daß die Geſell— ſchaft ihr den Preis einſtimmig zuerkannte. Nach Eroͤff— nung des verſiegelten Zettels fand ſich der Name des Ver⸗ faſſers: Herr Jakob Beinrich Thieriot, k. ſaͤchſ. Kam⸗ merrath in Dresden. — In dem bei dieſer Gelegenheit ausgegebenen lateiniſchen und deutſchen Programm legt die Geſellſchaft fuͤr die Jahre 1838, 1839 u. 1840 fol⸗ gende theils wiederholte, theils neue Preisfragen vor: I. Ex historia. In annum 1838. „Examinetur et describatur politicus urbium in Polonia status, qualis exeunte seculo XV fuerit; doceatur inprimis, an et quate- nus urbes nonnullae in parem juris publici libertatisque con- ditionem seu usu, seu privilegiis ab ordinibus regni recep- tae, et publici consilii in comitiis participes factae fuerint. — + Quaestio extraordinaria denuo proposita atque anno 1838 assignata et duplo praemio ornanda haec est: Vicissitudines comitiorum in Polonia sub regibus stirpis Iagellonicae habi- torum explicentur et sic quidem, ut civilium institutorum et legum ratio habeatur.““ „Es foll unterfucht und befchrieben werden, welches der politifche Zuſtand der Städte in Polen zu Ende des funfzehnten Jahrhunderts geweſen ſei, wobei insbeſondere die Beantwor⸗ tung der Frage gewünſcht wird, ob und wie weit einige Städte, es ſei nun durch das Herkommen, der durch Privilegien, von den Reichsſtänden in den Genuß gleicher ſtaatsrechtlicher Frei⸗ heit mit aufgenommen worden ſind, und an den Berathungen auf den Reichstagen Antheil genommen haben.“ Außerordentliche, mit doppeltem Preiſe zu belohnende Auf⸗ gabe für das Jahr 1838: „Es iſt darzuthun, was für Verän⸗ derungen der polniſchen Reichsverſammlungen unter den Köni⸗ gen aus Jagelloniſchem Stamme ſtattgefunden haben, und zwar fo, daß auf die Einrichtungen und Geſetze des Staates Rückſicht genommen werde.“ In annum 1839, Quaenam instituta Germanica in ea Pomeraniae parte, que ordinis Teutonici a. 1310 subiecta est ditioni, per annos centum et quinquaginta proxime se- quentes exstiterint, et quaenam eorum vicissitudines inde a tempore, quo regio ista Poloniae accessit (a. 1466) usque ad a. 1773 insecutae sint, exponatur.“ „Es werde auseinandergeſetzt, welche deutſche Einrichtun⸗ gen in demjenigen Theile Pommerns, der im Jahre 1316 der Herrſchaft des deutſchen Ordens unterworfen ward, während der nächſtfolgenden 150 Jahre beſtanden und welche Veränderun⸗ gen fie bis zum Jahre 1773 erlitten haben, nachdem jene Ges gend (im J. 1446) an Polen gekommen war.“ In annum 1840, Exponatur, cuiusmodi Iesuitarum in regno Poloniae inde a regno Henrici Valesii (Andegavensis) usque ad annum MDCCLXIV fuerit ratio et quonam modo dissidentium, qui vocantur, status civilis auctoribus istis sit pessumdatus.“ „Es ift darzuthun, von welcher Art das Benehmen und Treiben der Jeſuiten in Polen von der Regierung Heinrich's von Valois (Anjou) bis zum Jahre 1764 geweſen, und wie Stand und Recht der ſogenannten Diſſidenten auf ihren Ber trieb zu Grunde gerichtet worden iſt.“ II. E disciplinis physicis et mathema- licss. In annum 1838. „A Cl. Dovs nuper tentatum est, leges ventorum extra zonam tropicam observatorum ad eadem fundamenta reducere, quibus olim Cel. Hırızr theoriam ventorum inter tropicos anniversariorum superstruxit, Scilicet auctore Dovro in zonis borealibus, temperata et frigida, ventus, si ad conditionem mediam respexeris, secundum or- dinem plagarum S. W. N. O. S. directionem mutare solet; in zonis vero australibus ordinem inversum S. O. N. W. S. sequitur. Quam legem si cum distributione media pressus a@ris et temperaturae in plagas horizontis coniunxeris, regulae variationum barometri et thermometri a directione venti pen- dentium inde deducuntur, quas auctor theoriae in Cl. Pos- GENDORFII Annal., T. XXXVI, p. 321 sqq. communicavit, Que regulae quum in boreali quidem hemisphaera, observa- tionibus Parisiensibus, Londiniensibus et Gedanensibus ad calculum reductis jam confirmatae sint, in australi vero he- misphaera (nec minus in boreali, si locos maiori longitudinis geographicae intervallo distinctos comparaveris) eadem ex- perientiae auctoritate adhuc careant, viros doctos Societas invitat, ut has regulas denuo velint examinare ita ut varia- tiones mediae barometri vel thermometri more legitimo ad calculum revocentur, et quidem primum dato loco quodam zonae temperatae australis, deinde dato loco boreali in Ame- rica septemtrionali vel in Russia sito. Quod si in hemi- sphaera australi annales meteorologici desiderantur, diariorum nautarum cautus conceditur usus.““ i „Neuerdings hat Dove die Windverhältniſſe der nicht tropiſchen Zonen auf dieſelben phyſikaliſchen Grundbeſtimmungen zurückzuführen geſucht, auf welche Halley die nach ihm benannte Theorie der Paſſate gründete. Nach ihm ſoll ſich in der nörd⸗ lichen gemäßigten und kalten Zone der Wind im Mittel im Sinne S. W. N. O. S. durch die Windroſe drehen, in der ſüdlichen im entgegengeſetzten Sinne S. O. N. W. S. Als Folge dieſes Drehungsgeſetzes in Verbindung mit der mittleren Ver⸗ theilung des Druckes der Luft und der Temperatur in der Wind⸗ roſe ergeben ſich für die Veränderungen des Barometers und Thermometers beſtimmte Regeln, welche der genannte Phyſiker in Poggendorff's Annalen, Bd. XXXVI, S. 321 fg., mitgetheilt hat. Da nun dieſe Regeln zwar für die nördliche Halbkugel durch Berechnung der Beobachtungen von Paris, London und Danzig beſtätigt ſind, für die ſüdliche Halbkugel aber noch der Beſtätigung durch Rechnung ermangeln, auch in der nördlichen Halbkugel eine Vergleichung von Orten von größerem Längen⸗ unterſchied wünſchenswerth erſcheint, ſo ladet die Geſellſchaft zur Prüfung dieſer Regeln ein, und zwar 1) durch Berechnung der mittleren Barometer- und Thermometerveränderungen eines Orts der nördlichen Halbkugel, wo möglich in Nordamerika oder in Rußland; 2) durch Berechnungen der mittleren Baro= meter= und Thermometerveränderungen eines Orts der gemäßig— ten Zone der ſüdlichen Halbkugel. — In Ermangelung eines Beobachtungsjournals aus der ſüdlichen Halbkugel wünſcht die Geſellſchaft eine möglichſt vollſtaͤndige Benutzung der Schiffe: journale.“ In annum 1839. „Primus detexit Ill. BBSssEL (vid. Kö- nigsberger Beobachtungen, Abth. VIII, p. 1), a binis astrono- mis, earumdem stellarum ad filum tubi meridionalis appulsus simul observantibus, transitus momenta diversum paulo in modum notari, eamgae diversitatem aliam, minorem nempe, esse in observandis repentinis phaenomenis, praeterea mu- tari etiam, mutatis tum personis tum temporibus. Jam quae- ritur, an huius variationis regula quaedam erui possit, in- primis an pendeat quodammodo a conditionibus physiologicis, v. c. pulsus arteriarum celeritate. Cum hac quaestione co- niungi, si non debet, poterit tamen disquisitio de quantitate erroris, qui in observando per auditum ictu penduli committi solet, quae notanda binorum pendulorum datae celeritatis concussus ab aure percipiendi frequentia investigari posse videtur. Denique si ad haec accederet disquisitio de obser- vatorum differentiis, ex usu horologiorum tertias minutae partes indicantium conspicuis, pergratum esset.““ „Beſſel hat zuerſt gefunden (Königsberger Beobachtungen, Abth. VIII, S. 1), daß zwei Beobachter den Antritt eines und deſſelben Sterns an den Faden des Mittagsfernrohrs nicht ge— nau zu derſelben Zeit notiren, daß dieſe Verſchiedenheit bei plötz⸗ lich eintretenden Erſcheinungen geringer iſt, und daß ſie ſich nicht nur mit den Perſonen, ſondern auch mit der Zeit ändert. Welcher Regel iſt dieſe Anderung unterworfen? Hängt ſie viel⸗ leicht mit phyſiologiſchen Eigenſchaften der Beobachter, z. B. der Schnelligkeit des Pulſes, zuſammen? Nahe verwandt mit dieſer Frage iſt die nach der Größe des Fehlers, dem man bei Beobachtung des Uhrpendelſchlags durch das Gehör ausgeſetzt iſt, eine Frage, die durch Abzählung der Gehörscoincidenzen zweier Pendel von bekanntem Gange beantwortet werden zu können ſcheint. Endlich wäre es ſehr wünſchenswerth, wenn hieran eine Unterſuchung über die Perſonaldifferenzen, die mit dem Gebrauche der Tertienuhren verbunden ſind, geknüpft würde.“ In «umum 1840. „Geometria nostris temporibus, prae- clarissimis Germaniae inprimis et Francogalliae geometrarum inventis mirum in modum aucta, quaeritur, quaenam ex his in elementorum compagem recipi vel possint vel debeant, eaque an, salva systematis norma, liceat reliquis immutatis tamquam nova incrementa adiici, an novarum methodorum ratione habita, totum geometriae Euclideae corpus funditus reformari oporteat et instaurari; quod quomodo fieri debeat, doceatur.“ „Die großen Bereicherungen, die in unſerer Zeit die Geos - metrie vorzüglich durch die Bemühungen deutſcher und franzö⸗ ſiſcher Mathematiker erhalten hat, veranlaſſen zu der Frage, wieviel hiervon in die Elemente aufgenommen werden kann oder muß, und ob dieſes ſich ohne Verletzung der ſyſtematiſchen Form der bisherigen Elementarlehren als bloßer Zuwachs bei⸗ fügen läßt, oder ob die Berückſichtigung der neuen Methoden eine gänzliche umgeſtaltung des Gebäudes der Euklideiſchen Geometrie nothwendig macht, und worin dann dieſe Umgeſtal⸗ tung beſtehen ſoll?“ III. Ex oeconomicis disciplinis ad Saxo- niam referendis. In annum 1838. „Quum nostris temporibus pretium stanni et plumbi haud sine magno rei metallicae patriae impedimento ac detrimento retro abierit, Sociotati hane quaestionem proponere visum est: Doceatur, quibus novis satisque probatis stanno et plumbo utendi mo- dis consumtio istorum metallorum ita sit augenda, ut ex ra- tione usus frequentioris utrumque eo pretio vendi possit, quo fodinarum et officinarum opus fructuosius reddatur.““ „Da in neuerer Zeit die Preiſe des Zinnes und des Bleies ſo gedrückt ſind, daß dadurch dem vaterländiſchen Bergbaue und Hüttenweſen erheblicher Nachtheil und Hinderung erwachſen iſt, ſo ſtellt die Geſellſchaft folgende Frage auf: Durch welche neue und hinlänglich erwieſene Arten der Anwendung des Zinnes und des Bleies läßt ſich der Verbrauch dieſer Metalle ſo ſteigern, daß dadurch eine erhöhte Nachfrage darnach erfolgen und des⸗ halb der Preis derſelben ſoviel höher ſein müſſe, als nöthig iſt, um Gruben- und Hüttenbetrieb lohnender als ſeither zu machen?“ A In annum 1839. „Considerantibus, quam prospere non- nullis in terris et antiquitus et nostris temporibus successerit aquis arte recte ducendis solum irrigandi modus, apparuit nobis, artifieiosam istam solum irrigandi rationem in tractu Saxoniae montano superiore et in Variscia nostra segnius adhiberi, quam locorum opportunitates eiusmodi conatus iuvare et pratorum, reique pabularis et pecuariae commoda id poscere videantur, quapropter Societas haud a re alienum putat examinari, quam vim ad rem rusticam in tractu Saxo- niae montano superiore et in Variscia feliciter augendam habiturus sit modus irrigandi solum et recte constitutus et prudenter dispositus; itaque doceatur, quibusnam institutis atque adiumentis tam publicis quam privatis, res ista util- lissima facillime et expeditissime promoveri queat.““ „In Erwägung, welche glückliche Erfolge in verſchiedenen Ländern ehemals das Landesbewäſſerungsſyſtem gehabt hat und jetzt noch hat, bot ſich unſerer Geſellſchaft die Bemerkung dar, daß jene künſtliche Bewäſſerungsart in dem ſächſiſchen Obererz⸗ gebirge und in dem ſächſiſchen Voigtlande nicht ſo eifrig ange⸗ wendet werde, als die günftige Thalbildung des Landes ſolche Unternehmungen zu erleichtern, und die Wieſeneultur zum Vor⸗ theile des Futterbaues und der Viehwirthſchaft es zu erfodern ſcheinen. Die Geſellſchaft hält es daher nicht für unangemeſſen, eine Unterfuhung der Frage zu veranlaſſen: welchen Einfluß eine planmäßig angelegte und zweckmäßig eingerichtete Bewäf- ſerungsanſtalt auf die Landwirthſchaft im ſächſiſchen Obererz⸗ gebirge und Voigtlande haben würde; — verbunden mit der Angabe der erfoderlichen Einrichtungen, geſetzlichen Beſtimmun⸗ gen und Beförderungsmittel, durch welche jener wichtige Zweck am leichteſten erreicht werden kann.“ In annum 1840. „Quum Saxoniae accessio ad Societa- tem portorii Borussico- Germanicam secundum art. XII pacti Berolinensis de d. XXX. m. Martii MDCCCXXXIII, in praesentia usque ad. d. I. m. Januarii MDCCCXLII vim habitura, biennio ante hunc diem renuncianda sin secus, per duodecim annos subsequentes continuanda sit, visum est Societati nostrae, quaestionem a. MDCC CXXXIV proposi- tam, annoque MDCCCXXXVII solutam, perspectis iis quae usus atque experientia posteriore triennio edocuerint, rei peritis iterum proponere enucleandam: Doceatur igitur, quam vim Saxoniae nostrae ad Societatem portorii Borussico - Ger- manicam accessio, usu jam per sexennium et quod excurrit, experta, ad industriae et mercaturae patriae opes alendas augendasque habuerit?“ „Da die Dauer des preußiſch⸗ deutſchen Zollvereinigungs⸗ vertrages mit dem Königreiche Sachſen, durch Art. 41 des ber⸗ liner Vertrages vom 30. März 1833, vorläufig bis zum 1. Jan. 1842 feſtgeſetzt worden iſt, und derſelbe, wenn er wäh: rend dieſer Zeit und ſpäteſtens zwei Jahre vor Ablauf der Friſt nicht gekündigt wird, auf zwölf Jahre als verlängert angeſehen werden ſoll, ſo fand ſich die Geſellſchaft bewogen, die von ihr bereits im Jahre 1854 aufgeſtellte und im Jahre 1837 beant⸗ wortete Preisfrage, mit Bezugnahme auf die Erfahrungen, welche die Fortdauer des Zollvereinvertrages in den letzten drei Jahren darbieten wird, ſachkundigen Männern noch einmal zur Beantwortung vorzulegen. Sie ſtellt daher die Frage auf: Welche Einwirkung auf den Flor des ſaͤchſiſchen Gewerbfleißes und Handels hat der Anſchluß des Königreichs Sachſen an den preußiſch⸗deutſchen Zollverein, nach einer mehr als ſechsjährigen Erfahrung gehabt?“ Die Preisſchriften der erſten beiden Claſſen ſind ohne Ausnahme in lateiniſcher Sprache zu verfaſſen, zu denen der dritten Claſſe kann auch die franzoͤ— ſiſche oder deutſche Sprache gebraucht werden. Ins— geſammt aber muͤſſen die einzuſendenden Abhandlungen deutlich geſchrieben und paginirt, ferner mit einem Motto und einem verſiegelten Zettel verſehen ſein, der auswendig daſſelbe Motto, inwendig den Namen und Wohnort des Verfaſſers angibt. Die Zeit der Einſen⸗ dung endet fuͤr das Jahr der Preisfrage mit dem Monat November; die Adreſſe iſt an den jedesmaligen Secretair der Geſellſchaft, für das Jahr 1838 an den ordentl. Profeſſor der hiſtoriſchen Huͤlfswiſſenſchaften an der Univerſitaͤt zu Leipzig, Friedrich Chriſtian Auguſt Zaſſe, zu richten. Der beſtimmte Preis iſt eine Gold: muͤnze, 24 Dukaten an Werth. Schwab's Gedichte in neuer Ausgabe. In der Unterzeichneten find erſchienen und durch alle Buch- handlungen zu beziehen: Gedichte von Gu ſt a v Sch wa b. Neue Ausgabe. Mit des Verfassers Bild in Stahl. 8. Velinpapier. Preis 2 Thlr. 12 Gr., oder 3 Fl. 36 Kr. Der Verfaſſer bietet hier ſeine Gedichte, nach dem Rathe der öffentlichen Kritik und bewährter Freunde geſichtet, aber zugleich um Vieles vermehrt, in einer neuen Auswahl dem Publicum dar. Die Romanzen aus dem Jugendleben Herzogs Chriſtoph ſind, als noch ſelbſtändig, im Buchhandel zu erhal⸗ ten und einige Nachbildungen, als dem Dichter minder eigen⸗ thümlich angehörig, weggelaſſen worden, um die Ausgabe in einen einzigen Band zuſammendrängen zu können. Stuttgart und Tübingen, im Februar 1838. J. G. Cotta’fhe Buchhandlung. Soeben iſt erſchienen und durch alle Buchhandlungen des In⸗ und Auslandes von uns zu beziehen: ” f Histoire de la peinture sur verre d’apres ses documens en France, par le comte Ferdi. nand de Lasteyrie. In- folio. Paris. Die ganz neuen Originalzeichnungen, mit denen dieſes bedeutende Werk ausgeſtattet iſt, ſind mit aller der Pracht ausgeführt, welche ein unternehmen dieſer Art erlaubt, und nichts iſt verſäumt, um durch eine die größte Treue beurkun⸗ dende Genauigkeit, wie durch Reichthum der Farbengebung ſie ihrem Zwecke entſprechend zu machen. Das Werk des Herrn Grafen von Laſteyrie gewährt eine intereſſante, gedrängte ber⸗ ſicht aller Denkmäler dieſer einſt fo blühenden Kunſt, welche ſich bis jetzt erhalten haben, und der Verfaſſer hat keine Mühe geſcheut, um ſeinem Werke die genügendſte Vollſtändigkeit zu verleihen. Das Ganze wird 25 — 30 Lieferungen, jede von 2 Bogen Text in Folio und 4 colorirte Kupfer, umfaſſen. : Die erſte iſt erſchienen und durch alle Buchhandlungen zu erhalten, die zweite wird binnen einigen Wochen ausgegeben. Preis jeder Lieferung 36 Francs. Leipzig, im März 1838. Brockhaus & Avenarius, 0 Buchhandlung für deutſche und ausländiſche Literatur. (4 Paris: mème maison, Rue Richelieu, No. 60.) Bei dem bevorſtehenden Unterrichtswechſel erlaubt man ſich auf das in einer zweiten Auflage erſchienene Lehrbuch der Erdbeſehreibung in natuͤrlicher Verbindung mit Weltgeſchichte, Naturgeſchichte und Technologie von W. Jacharia. Gr. 8. Altona, Hammerich. 18 Gr. aufmerkſam zu machen. In den Schulen, wo es eingeführt iſt, hat es bereits die glänzendſten Reſultate geliefert und alle Lehrer, welche dies gediegene Werk kennen, ſtimmen darin überein, daß es für Bürger- und Volksſchulen, wo die auf dem Titel angegebenen Wiſſenſchaften nicht einzeln gelehrt werden, unentbehrlich ſei und die allgemeinſte Verbreitung verdiene. 0 Sämmtliche Buchhandlungen Deutſchlands, Sſtreichs, der Schweiz ꝛc. haben Exemplare vorräthig. Bei C. G. Hendeß in Köslin iſt ſoeben erſchiendn und in allen Buchhandlungen zu haben: Russen und Mongolen. Von Wilhelm Müller. Erſter Band. 12. Geh. 1 Thlr. 15 Sgr. Die Redaction des Journals „Oſt und Weſt“ ſagt in Nr. 8 vom 27. Jan. d. J. bei Gelegenheit eines Auszugs aus dieſem Werke: „Aus einem größern Werke des wahrhaft genialen Verfaſſers, den ich zu den ausgezeichnetſten Erzählern unſerer Zeit rechne.“ Soeben iſt im Verlage der Unterzeichneten erſchienen: Über Hermes, Hermeſianer, Hermeſianismus vom Paſtor „L. Kloͤvekorn. Gr. 8. Geh. 6 Gr. über die durch ſubjective Zuſtaͤnde der Sinne begründeten Taͤuſchungen des Bewußtſeins von Dr. Al. Botter. Aus dem Franzöf. uͤberſetzt und mit einem Vorberichte verſehen von Dr. A. Droſte. Gr. 8. Geh. 12 Gr. Osnabrück, im Februar 1838. Rackhorſt'ſche Buchhandlung. YYerıid über die 4 Verlagsunternehmungen für 1838 von F. A. Brockhaus in Leipzig. Die mit ' bezeichneten Artikel werden beſtimmt im Laufe des Jahres fertig; von den übrigen iſt die Erſcheinung ungewiſſer. (Der Anfang und die Fortſetzung dieſes Berichts befindet ſich in Nr. IX.) II. An Fortſetzungen und Reſten erſcheint ferner: 19. Ersch (Johann Samuel), Handbuch der deutschen Literatur seit der Mitte des achtzehnten Jahrhunderts bis auf die neueste Zeit. Systematisch bearbeitet und mit den nöthigen Registern versehen. Neue, mit verschie- denen Mitarbeitern besorgte Ausgabe. _ Gr. 8. Auf gutem Druckpapier, auf feinem franz. Schreibpapier, und auf demselben Papiere in gr. 4. mit breitem Rande. Zweiten Bandes zweite Abtheilung: Literatur der schönen Künste. Bearbeitet vom Prediger C. 4. Rese in Halberstadt. Der Druck iſt bis zum 33. Bogen fortgerückt und es fehlt nur wenig zur völligen Beendigung dieſer Abtheilung, die ich im Laufe des Jahres ausgeben zu können hoffe. +20. Der Führer in das Reich der Wiſſenſchaften und Kuͤnſte. Zweiten Bandes dritte Abtheilung und folgende: Geologie, Ver⸗ ſteinerungskunde, Chemie, Berg- und Hüttenkunde, Meteoro⸗ logie. Mit vielen eingedruckten Holzſchnitten. 16. Auf fei⸗ nem Velinpapier. Geh. Der erſte Band mit 221 Abbildungen (1836) koſtet 2 Thlr. Des zweiten Bandes erſte und zweite Abtheilung enthalten: Anleitung zur Mineralogie (1837) 18 Gr.; Anleitung zur Kryſtallographie (1837), 6 Gr. — Vgl. Nr. 35 — 39. +21. Funck (Z.), Erinnerungen aus meinem Leben in biogra— phiſchen Denkſteinen und andern Mittheilungen. Zweiter Band. A. W. Iffland und L. Devrient. 8. Auf feinem Druck⸗ papier. Geh. 1 Thlr. 12 Gr. Der erſte Band, E. T. W. Hoffmann und F. G. Wezel (1836), koſtet 1 Thlr. 16 Gr. — Vgl. Nr. 61. 22. Geſchichte der Staatsveraͤnderung in Frankreich unter Kö: nig Ludwig XVI., oder Entſtehung, Fortſchritte und Wir⸗ kungen der ſogenannten neuen Philoſophie in dieſem Lande. Nach des Verfaſſers Tode fortgefest von Prof. Friedrich Broͤmmel. Siebenter Theil und folgende. Gr. 8. Auf Duuck⸗ und Schreibpapier. Die erſten 6 Theile (182733) koſten 10 Thlr. 16 Gr. „28. Heinſius (Wilhelm), Allgemeines Buͤcher-Lexikon, oder Vollſtaͤndiges alphabetiſches Verzeichniß aller von 1700 bis zu Ende 1834 erſchienenen Bücher, welche in Deutſchland und in den durch Sprache und Literatur damit verwandten Län⸗ dern gedruckt worden ſind. Nebſt Angabe der Druckorte, der Verleger, der Preiſe ꝛc. Achter Band, welcher die von 1828 bis Ende 1834 erſchienenen Buͤcher und die Berichti⸗ gungen früherer Erſcheinungen enthält. Herausgegeben von Otto Auguſt Schulz. Zwoöͤlfte und letzte Lieferung. Gr. 4. Geh. Jede Lieferung auf gutem Druckpapier 20 Gr., auf Schreibpapier 1 Thlr. Der erſte bis ſiebente Band (1812—29) koſten im herabgeſetzten Preiſe 20 Thlr.; auch einzelne Bände werden zu verhältnißmäßig biligern Preiſen gegeben. a „24. Hille (Karl Chriſtian), Die Heilquellen Deutſchlands und der Schweiz. Ein Taſchenbuch fuͤr Brunnen⸗ und Bade⸗ reiſende. Zwei Theile. Mit Kärtchen und Plänen. Ztes Heft und folgende. 8. Auf feinem Druckpapier. Das erſte Heft (7 12 Gr.) enthält als Brunnen und Bade⸗Diätetik das Allgemeine über die Mineralquellen und ihre zweckmäßige Benutzung, und dient zugleich zur Vervollſtändigung der einzelnen Monographien. Das zweite Heft (1837, 20 Gr.) enthält die Beſchreibung der Heilquellen von Böhmen und Mähren. Demnächſt werden die Heilquellen Schleſiens und der Grafſchaft ag, die Oſt⸗ a ie Ba ieder⸗ i JC 25. Hoepſtein (Albert), Praktiſches Handbuch der Buch⸗ führungskunde für den deutſchen Buchhandel zur klarſten Ge⸗ ſchaͤfts- und Wermögensüberficht. Zweite Abtheilung. Schmal gr. 4. Auf Velinpapier. Geh. Die erſte Abtheilung, Inventur (1836), koſtet 16 Gr. 26. Löffler (Franz Adam), Über die Gesetzgebung der Presse, Ein Versuch zur Lösung ihrer Aufgabe auf wis- senschaftlichem Wege. Zweiter Theil. Gr. 8, Auf gu- tem Druckpapier. Der erfte Theil (1837) koſtet 3 Thlr. 27. Raumer (Friedrich von), Beiträge zur neuern Geſchichte aus dem britiſchen Muſeum und Reichsarchive. Dritter bis fünfter Theil. Gr. 12. Auf feinem Drudpapier. Geh. Dieſe neuen Mittheilungen des Verfaſſers werden Beiträge zur Geſchichte Europas vom Ende des ſiebenjährigen bis zum Ende des amerikaniſchen Krieges en: ER 91 Sul ade nen 1 und Maria uart“ 6), und der zweite Theil: „König Friedri 1 i “. (1836), kosten jeder 2 Thir. 12 5 een 28. — —, Geſchichte Europas ſeit dem Ende des funfzehnten Jahrhunderts. Sechster Band und folgende. Gr. 8. Auf gutem Druckpapier und extrafeinem Velinpapier. 15 Durch die Reiſen des Verfaſſers nach England und Frankreich in den Jahren 1835 — 37 iſt das Erſcheinen der Fortſezung dieſes mit fo über⸗ aus großer Theilnahme entgegengenommenen Werks verzögert worden; doch iſt nunmehr der ſechste Band im Drud faft vollendet, und die Beliger der früͤ⸗ hern Bände werden ſich durch den reichen Erwerb aus engliſchen und fran⸗ zöſiſchen Archiven für die Unterbrechung entſchädigt fehen. Der erſte bis fünfte Band (1832 — 35) koſten im Subſeriptions⸗ preiſe auf Druckpapier 14 Thlr. 16 Gr., auf Velinpapier 29 Thlr. 8 Gr. 29. Ross (Ludovicus), Inscriptiones Graecae ineditae. Fasc. II. Gr. 4. Geh. ; Das erſte Heft (1834) koſtet 1 Thlr. 8 Gr. 30. Schmid (Reinhold), Die Geſetze der Angelſachſen. In der Urſprache mit Überfegung und Erlaͤuterungen. Zweiter Theil. Gr. 8. Auf gutem Druckpapier. Der erſte Theil, den Text nebſt Ueberſeßung enthaltend (1831), koſtet 2 Thlr. 6 Gr. 81. Hiſtoriſches Taſchenbuch. Herausgegeben von Friedrich von Raumer. Zehnter Jahrgang. Mit einem Bildniſſe. Gr. 12. Auf feinem Druckpapier. Cart. Der erſte bis fünfte Jahrgang dieſes Taſchenbuchs (früherer Preis 9 T 16 Gr.) ſind zuſammen im F auf 50 ? . 5 Thaler. Einzeln koſtet jeder 1 Thlr. 8 Gr.; det echte dis neunte aber, wie bisher, jeder 2 Thlr. 532. Taſchenbuch dramatiſcher Originalien. Herausgegeben von Dr. Franck. Dritter Jahrgang. Mit Kupfern. 8. Auf feinem Velinpapier. Geb. mit Goldſchnitt. g Der erſte Jahrgang, mit 5 Kupfern, koſtet 2 Thlr. 8 Gr., der zweite Jahrgang, mit 5 Kupfern und einem Faeſimile, 3 Thlr. 33. Urania. Taſchenbuch auf das Jahr 1839. Neue Folge. Erſter Jahrgang. Mit einem Bildniſſe. 8. Auf feinem Ve⸗ linpapier. Geb. ; Nähere Mittheilungen über die Fortſetzung dieſes Tafhenduchs mir vor⸗ behaltend, demerke ich nur für jetzt, daß es außer dem Titelkupfer keine Bik⸗ der geben, aber dafür einen deſto reichern literariſchen Inhalt bieten wird. Im Preiſe herabgeſeßt find. die frühern Jahrgänge der Uranie, 1830—33; fie koſteten bisher 10 Thlr. 6 Gr., find aber jest zuſammengenom⸗ men für fünf Thaler, einzeln aber für 1 Thlr. 8 Gr. jeder zu haben. Von den Jahrgängen 1835—38 koſtet jeder 2 Thlr. (Die Fortſetzung folgt.) — ß ñ——ñ—— ͤ . — — Druck und Verlag von F. A. Brockhaus in Leipzig, Literariſcher Anzeiger. 1838. Nr. XI. Dieſer Literarifche Anzeiger wird den bei F. A. Brockhaus in Leipzig erſcheinenden Zeitſchriften: Blätter für litera⸗ riſche Unterhaltung, Iſis, und Allgemeine medieiniſche Zeitung, beigelegt oder beigeheftet, und betragen die Inſertionsgebühren für die Zeile 2 Gr. Bericht über die Verlagsunfter nehmungen für 1838 von F. A. Brockhaus in Leipzig. Die mit » bezeichneten Artikel werden beſtimmt im Laufe des Jahres fertig; von den übrigen iſt die Erſcheinung ungewiſſer. (Der Anfang und die Fortſetzungen dieſes Berichts befinden ſich in Nr. VIII, IX und X.) III. An neuen Auflagen und Neuigkeiten erfcheint: 34. Adolphine, Ideal und Wirklichkeit. 8. Auf feinem Druck⸗ papier. on der 5 erſchien bereits in meinem Verlage: „Lotosblätter. Drel Novellen.“ (1835, 1 Thlr.) 35. Anleitung zum Selbſtſtudium der Geologie. Nach dem Book of science von K. Hartmann. Mit 16 Abbildungen. 16. Geh. 21 Gr. 536. — — zum Selbſtſtudium der Verſteinerungskunde. Nach dem Book of science von K. Hartmann. Mit Abbildun⸗ gen. 16. Geh. 37. — — zum Selbſtudium der Chemie. Nach dem Book of science von K. Hartmann. Mit Abbildungen. 16. Geh. 38. — — zum Selbſtſtudium der Berg- und Huͤttenkunde. Nach dem Book of science von K. Hartmann. Mit Ab: bildungen. 16. Geh. 39. — — zum Selbſtſtudium der Meteorologie. Nach dem Book of science von K. Hartmann. Mit Abbildungen. 16. Geh. ee 35—39 bilden einzelne Abthellungen des unter Nr. 20 angezeigten 40. Auserleſene Gedichte von Chriſtian Hoffmann von Hoffmannswaldau, Daniel Kaſpar von Rohenftein, Chriſtian Wernike, Friedrich Rudolf Ludwig Freiherr von Canitz, Ehriftian Weiſe, Johann von Beſſer, Heinrich Muͤhlenpforth, Benjamin Neu: kirch, Johann Michael Moſcheroſch, Nicolaus Peucker. Herausgegeben von Karl Förfter. 8. Auf feinem Schreibpapier. Geh. Bildet das vierzehnte und leßte Bändchen der unter Nr. 14 erwähnten Sammlung. 41. Barthels (Friedrich), Anleitung zur Behandlung und Veredlung der Merinoswolle. Nach eigenen praktiſchen Er⸗ fahrungen und Verſuchen bearbeitet. In zwei Theilen. Erſter Theil: Behandlung der Schafwolle durch ſchneeweiße Waͤſche vor der Schur. Mit Abbildungen. Gr. 8. Auf feinem Druckpapier. Geh. Die Aufmerkſamkeit des zonomiſchen Publicums ift ſchon auf die vortheil⸗ hafte Methode des Verfaſſers gerichtet und es wird die Nachricht nur er⸗ wünſcht fein, daß der erſte Theil im Drucke bereits vollendet ift und demnächst eden werden fol, Der zweite Theil wird elne „untrügliche Anleitung a eredlung der Schafmaſſen“ enthalten und ebenfalls mit erläuternden ) dungen und Tadellen begleitet fein. 42. Bericht vom Jahre 1838 an die Mitglieder der Deutſchen Geſellſchaft zu Erforſchung vaterländiſcher Sprache und Al⸗ terthümer in Leipzig. Herausgegeben von Emilius Lud⸗ wig Richter und Karl Nuguſt Eſpe. Gr. 8. Auf 2 8 Drudpapier. Geh. ie Berichte vom Jahre 1835, 36 U. 37 keſten jeder 10 Gr. +43. (Böttiger.) Literariſche Zuftände und Zeitgenoſſen. In Schilderungen aus Karl Aug. Boͤttiger's handſchriftlichem Nachlaſſe herausgegeben von K. W. Boͤttiger. Erſtes und zweites Bändchen. Gr. 8. Auf feinem Druckpapier. Geh. Das erſte Bändchen iſt bereits erſchlenen und koſtet 1 Thlr. 12 Gr. Eine barbie Skizze K. A. Böttiger 's, ebenfalls von feinem 8 bearbeitet, erſchien im vorigen Jahre in meinem Verlage und koſtet 16 Gr. 44. Busch (D. W. H.), Handbuch über die Krankheiten des Weibes. Vier Bände. Gr. 8. Auf feinem Druckpapier. Der berühmte Verfaffer bezeichnet das Werk als ein Ergebniß feiner dreißig⸗ jährigen praktiſchen Erfahrungen und wifſenſchaſtlichen Studien. Der erfte Band, welcher die allgemeinen phſiologiſchen, pathologiſchen, diätetiſchen, kos⸗ metiſchen und therapeutifchen Lehren enthält, wird bald erſcheinen. 45. Cazotte (Jacques), Der verliebte Teufel und Der Lord aus dem Stegreife. Zwei Novellen. Überſetzt von Ed. von Buͤlow. Mit einer Einleitung. Gr. 12. Auf gutem Druck⸗ papier. Geh. 16 Gr. un den ſiebenundzwanzigſten Band der unter Nr. 13 angeführten Samm⸗ 46. Cervantes Saavedra (Miguel de), Novellen. Mit einer Einleitung. Gr. 12. Auf gutem Druckpapier. Geh. 47. Cobbett's (William) engliſche Sprachlehre. Zweite Auflage, mit ſteter Hinweiſung auf die deutſche Sprache, und mit Erläuterung der Vorbegriffe aus der allgemeinen Sprach⸗ lehre fuͤr Deutſche bearbeitet, fuͤr Schulen, ſowie auch zum Privat- und Selbſtunterricht eingerichtet, mit mancherlei übungs⸗ ftüden und einem beſondern Anhange für Kaufleute begleitet von Jakob Heinrich Kaltſchmidt. Gr. 12. Auf gutem Druckpapier. 5 Dieſe namentlich im Auslande längſt als vorzüglich praktiſch anerkannte Grammatik wird in der neuen Bearbeitung des durch feine Sprachwerke bekannten Verfaſſers ihre Brauchbarkeit in Deutſchland immer mehr bewähren. 48. Converſations⸗Lexikon, oder Allgemeine deutſche Real⸗Ency⸗ klopaͤdie für die gebildeten Staͤnde. Achte Originalauflage. Zwölf Bände. Gr. 8. Jeder Band in einem neuen Abonnement, das zu I de⸗ gonnen werden kann, auf Druckpapier 1 Thlr. 8 Gr., auf Schteibpa⸗ pier 2 Thlr., auf Velinpapier 3 Thlr. +49, Converſations⸗Lexikon, oder Allgemeine deutſche Real-Ency- klopädie für die gebildeten Stände. Achte Originalauflage. Regiſterband. Gr. 8. Auf Druck-, Schreib- und Velin⸗ apier. Bier Wegifterband ſoll ein wahrer Index zu dem vielverbreiteten Werke werden und den Beſißern das Auffinden aller der mild deen en 155 150 8 * ſelden erleichtern, dadurch alſo noch weſentlich deſſen Brauchbarkeit 50. Converſations⸗Lexikon der Gegenwart. In Heften. Gr. 8. reib⸗ und Velinpapier. ten Auflage des Converſations⸗Lexikens war Werks beſchäftigt, welches ſich die Aufgabe Auf Druck⸗, Stit der Vollendung der ach ich mit der Vorbereitung dleſes eſtelt hat, nach Xrt des Converſations⸗dexikons der neueften Seit und Literatur (4 Bünde, 1832 — 34, Drirdpapier 8 Thlr., Schreibpapier 10 Thlr. 16 Gr., Velinpapier 20 Thlr.) das Hauptwerk mit der raſch vorſchreitenden Zeit im Einklang zu erhalten, indem es ein leben= diges Bild alles Deffen geben wird, was ſich in den legten Jahren irgend Bemerkenswerthes in der Politik, im Le⸗ den, in Literatur und Kunſt ereignet oder die Aufmerk- famteit jedes Gebildeten im höhern Grade in Anſpruch genommen hat. Es wird ſowol für die Befiper irgend einer Auf⸗ lage des Converſations⸗Lexikons, ſowle der zahlloſen Nachah⸗ mungen und Auszüge deſſelben als unentbehrliches Supplement und für das Converſations⸗Lexikon der neueſten Zeit und Literatur als neue Folge zu betrachten fein, als auch für ſich ein abgeſchloſſenes Werk bilden. . Das Converſations⸗Lexikon der Gegenwart wird in Heften von 10 Bogen, deren erſtes im Monat März erſcheint, ausgegeben werden. Der Preis für jedes Heft iſt auf Druckpapier 8 Gr., auf Schreibpapier 12 Gr., auf Velinpapier 18 Gr. 551. Der Cavalier auf Reifen. Vom Verfaſſer der „Anſichten aus der Cavalierperſpective im Jahre 1835“. Gr. 12. Auf feinem Velinpapier. Geh. 1 Thlr. 20 Gr. Das erwähnte Werk erſchien 1836 bei Frohberger in Leipzig und koſtet 2 Thlr. „52. Duller (Eduard), Kaiſer und Papſt. Roman. Vier Theile. 8. Auf feinem Druckpapier. Geh. „53. Die Römifche Curie im Kampf um ihren Einfluß in Deutſch⸗ land, veranlaßt durch die Oppoſition des Erzbiſchofs von Koln gegen Preußen unter Mitwiſſenſchaft Roms und das Ver⸗ dammungsbreve des Hermes'ſchen Lehrſyſtems. Vom Verfaſ⸗ ſer der Schrift: „Der Erzbiſchof von Köln, feine Principien und Oppoſition.“ 8. Auf gutem Druckpapier. Geh. 8 Gr. Die kurz vorher erſchienenen Schriften des Verfaſſers find unter Nr. 60 und 83 angeführt. (Die Fortſetzung folgt.) Durch alle gute Buchhandlungen iſt zu erhalten: Deutfchlauds Flora mit hoͤchſt naturgetreuen, charakteriſtiſchen Abbildun— gen aller ihrer Pflanzenarten in naluͤrlicher Groͤße und mit Analyſen auf Kupfertafeln, a Ils Beleg für die FLORA GERMANICA EXCURSORIA und zur Aufnahme und Verbreitung der neueſten Entdeckungen innerhalb Deutſchlands und der angrenzenden Laͤnder: Belgien und Holland, Holſtein und Schleswig, Oſtpreußen, Galizien, Siebenbuͤrgen, Ungarn, Dalmatien, Iſtrien, Oberitalien, der Schweiz und Piemont. Herausgegeben von Dr. H. G. Ludwig Reichenbach, königl. ſéchſ. Pofrathe, Profeſſor an der chirurgiſch-mediciniſchen Akademie und Director des botaniſchen Gartens in Dresden ic. Das jetzt ſo vielfach durch Schriften angeregte, allgemein beliebte und verbreitete Studium der Flora Deutſchlands bedarf zu feiner Förderung nichts mehr, als einer ſyſtemati⸗ ſchen Kupferſammlung, welche alle Gattungen und Arten treu abgebildet vor Augen legt. Die höchſte Com⸗ pendioſität dieſes Werkes, deſſen erſte Lieferung ſchon 70 Arten enthält, macht es möglich, daſſelbe mit feinem deut⸗ ſchen Texte wohlfeiler zu liefern, als irgend ein dem Inhalte nach vergleichbares jemals exiſtirt hat. Bei der großen Anzahl der ſchon vorliegenden Kupferplatten und bei der unausgeſetzten Thätigkeit des Herrn Verfaſſers ſind wir im Stande, um das Werk bald vollenden zu können, die Lieferungen aller 14 Tage folgen zu laſſen. Jede enthält 10 volle Kupfertafeln mit dazu gehöriger deutſcher Beſchreibung, Culturangabe, arzneilichem Gebrauch u. ſ. w. und wir machen zur leichtern Anſchaffung jetzt, bei dem Beginnen des Werkes, auf deſſen Erſcheinung aufmerkſam. Der Name des Verfaſſers und die eigne Anſicht der Kenner überhebt uns aller Empfehlung dieſes größten Hülfsmittels zum Selbſtſtudium der vaterländiſchen Botanik. Subſcriptionspreis à Sieferung: ee 2 Thlr. 40 8 Leipzig, den 1ſten Januar 1838, Friedrich Hofmeiſter. la der Fest schen Verlagsbuchhandlung in Leipzig ist soeben erschienen und durch alle Buchhandlungen zu haben: Die Kinderkrankheiten g nach den neuesten Ansichten und Erfahrungen zum Unterricht für praktische Aerzte bearbeitet von Friedrich Ludwig Meissner, Doctor der Medicin, Chirurgie und Geburtehülfe, akademischem Privatdocenten, der medicinischen, der naturforschenden Gesell- schaft and der ökonomischen Societät zu Leipzig ordentlichem, der kaiserl. russ. Akademie zu Moskau, sowie der Academie royale zu Paris correspondirendem und des Apothekervereins im nördlichen Deutschland Ehrenmitgliede. Zweite ganz umgearbeitele und sehr vermehrte Auflage. 2 Theile. Gr. 8. Preis 5 Thlr. Dieses nach dem neuesten Standpunkte der Wissen- schaft ganz umgearbeitete und im Vergleich zu der ersten Auflage fast um das Doppelte vergrösserte Werk enthält ausser den reichen Erfahrungen des Herrn Verfassers, eines anerkannten und viel beschäftigten Kinder- arztes, noch die Angabe des Verfahrens aller grossen Kin- derärzte und deren Erfahrungen, sodass jeder Arzt darin Alles mit grösster Sorgsamkeit zusammengestellt findet, was für diesen Zweig der Heilkunde auf der ganzen civili- sirten Welt geschehen ist. Es zeichnet sich daher dieses Handbuch durch seine Vollständigkeit vor allen andern vortheilhaft aus, indem es dem Arzte, den das eingeschla- gene Heilverfahren in irgend einem Falle im Stiche lässt, immer neue geprüfte Heilmethoden an die Hand gibt, mit denen nur derjenige vertraut sein kann, der, wie der ge- schätzte Herr Verfasser, eine lange Reihe von Jahren sich vorzugsweise dem Studium dieses Zweiges der Heilkunde gewidınet hat. — Durch alle Buchhandlungen und Poftämter iſt zu beziehen: Blätter für literariſche Unterhaltung. (Verantwortlicher Herausgeber: Heinrich Brockhaus.) Jahrgang 1838. Monat März, oder Nr. 60 — 90, 1 Bei: lage: Nr. 2, und 4 literariſche Anzeiger: Nr. VI — IX. Gr. 4. Preis des Jahrgangs von 365 Num⸗ mern (außer den Beilagen) auf feinem Druck- Velin⸗ papier 12 Thlr. 5 Repertorium der gesammten deutschen Literatur. Her- ausgegeben von E. G. Gersdorf. 1838. Funf- zehnten Bandes fünftes Heft. (Nr. V.) Gr. 8. Preis eines Bandes 3 Thlr. geipzig, im März 1838. Su g * 5 F. A. Brockhaus. — In der Unterzeichneten ist soeben erschienen und an alle Buchhandlungen versandt worden: Über * ® Gleichgewicht und Bewegung espannter elnstiächer fester Körper. Mit einem Anhange über die Berechnung des Widerstandes und die vortheil- hafteste Gestalt der Eisenbahnschienen. Von J. P. G. von HEIM, königlich würtembergischem Artilleriehauptmann. MIT DREI STEINTAFELN. Gr. 8. Preis 3 Thlr. 8 Gr., oder 5 Fl. 24 Kr. Diese Abhandlung verdankt ihr Entstehen den Auflö- sungen einzelner, den Widerstand der festen Körper betref- fender Aufgaben, welche der Verfasser zu unternehmen Veranlassung fand und welche erst, als sie einen grössern Umfang erreichten, in ein zusammenhängendes Ganzes ge- ordnet wurden. Ohne sich mit speculativen Untersuchungen über die Ableitung der Gesetze der Spannkraft von allgemeinern Na- turkräften zu beschäftigen, hat der Verfasser bei seiner Ar- beit, nebst den Anwendungen der Lehre von dem Gleich- gewichte und der Bewegung elastischer fester Körper auf die wichtigsten Theile der Maschinenkunde, vorzugsweise die wissenschaftliche Entwickelung dieser Lehre im Auge gehabt und er glaubt nicht, dass eine solche Richtung des Unternehmens diesem zum Vorwurfe gereichen werde, da eben die für die Sicherheit der Anwendungen unerlassliche wissenschaftliche Begründung der genannten Lehre bis jetzt noch so Manches zu wünschen übrig lässt und durch die mit jedem Tage mehr hervortretende praktische Bedeut- samkeit derselben um so höheres Interesse gewinnt. Stuttgart und Tübingen, im März 1838. J. G. Cotta'sche Buchhandlung. Transport! — Eiſenbahnen! Bei dem allgemeinen Intereſſe, welches die Frage über Eiſenbahnen in der ganzen Welt, namentlich aber jetzt in Deutſchland gefunden hat, iſt es gewiß von der größten Wich⸗ tigkeit, daß ein Mann, dem die vielfachſten Erfahrungen und die gründlichſten Kenntniſſe über dieſen Gegenſtand nicht ab⸗ geſprochen werden können, ſeine Reſultate mittheilt. Dies iſt in der eben bei Hammerich in Altona erſchienenen Schrift des Herrn Fr. Liſt (nordamerikaniſchen Conſul zu Leipzig) geſchehen, welche : Das Deutsche Hational- Transport - System in volks- und ſtaatswirthſchaftlicher Beziehung A 1 von Fr. Liſt, Conſul der Vereinigten Staaten von Nordamerika zu Leipzig. Gr. 8. Altona, Hammerich. Geh. betitelt und in fämmtlihen Buchhandlungen Deutſchlands Oſtreichs, der Schweiz ꝛc. für 1 Thlr. zu 1 ift. ns Durch alle Buchhandlungen ind Poſtämter iſt zu beziehen: Das Pfennig- Magazin für Kinder. 1838. Februar. Nr. 5 —8. „Nr. 5. Jeſu feierlicher Einzug zu Jeruſalem. Brüder⸗ liche Großmuth. »Der Springhaſe. Die eigenſinnige Kleine. Das Schneeglöckchen, von G. Scheuerlein. Der bunte Aal oder die Meerſchlange. Auflöſung des Räthſels im vorigen Monat. — Nr. 6. »Die Trauerente. David und die Elfen, ein iriſches Märchen. »Das Reifen in den Cordilleren in Süd: amerika. Das Feſt der Waſſerweihe zu Petersburg. Die Tapezierbiene. Räthſel. — Nr. 7. Janus. Ein Pferd holt Beiſtand für ſeinen verunglückten Reiter. Der Reichstag zu Augsburg im Jahre 1530. „Die griechiſche Schildkröte. Be⸗ ſcheidenheit iſt eine große Zierde.“ Der Hanf. — Nr. 8. »Der Hirtenhund. Ein Eichhörnchen als Nußknacker. * Die Neger. Die Hie lee 1 e und der Eckſtein. Räthſel. ie mi ezeichneten Aufſfätze entha i oder mehre b ge us er Preis diefes Jahrgangs von 52 Nummern 1 Thlr. — Der erſte bis vierte Jahrgang koſten ebenfalls jeder 1 Thlr. Leipzig, im März 1838. F. A. Brockhaus. E i n nothwendiges Handbuch b fuͤr alle Staͤnde, für beide Geſchlechter und jedes Alter. Der Herr Kirchenrath Petri hat durch fein „Gedräng— tes Handbuch der en in“ 8 Schrift⸗ und Umgangſprache“ einem allgemein gefühl⸗ ten Bedürfniſſe ſo abgeholfen, daß binnen 25 Jahren ſieben Auflagen davon erſcheinen konnten. Dieſes Werk iſt nun von dem Verfaſſer ſelbſt und in Verbindung mit andern anerkannten Sprachforſchern: Lindau, Müller, Fromm c. immerwährend ſo ergänzt und verbeſſert worden, daß es, trotz aller Nachah⸗ mungen und Plünderungen, nach dem Urtheil aller Sachkun⸗ digen, durchaus den erſten Platz in den vorgeſteckten Grenzen einnimmt und aus obigen Gründen auch ferner einnehmen wird. Jetzt ſind nun von der achten, rechtmäßigen, vielfältig, beſonders auch für Arzte und Arzneibereiter bereicherten und ſorgſam verbeſſerten Auflage, unter dem Titel: Gedraͤngtes Handbuch der Fremdwörter n 1 deutſcher Schrift- und Umgangſprache, um Verſtehen und Vermeiden jener, mehr oder weniger, entbehrlichen Einmiſchungen; herausgegeben von Dr. Friedrich Erdmann Petri, bereits 4 Hefte, jedes zu 8 Gr., erſchienen. Die Durchſicht dieſer in allen Buchhandlungen vorliegenden Hefte wird Jeden zu der Überzeugung führen, daß er bei dem gewöhnlichen Gebrauch der Fremdwörter in Geſellſchaften, bei juriſtiſchen und mediciniſchen Ausdrücken und Redarten, in der Muſik, in den bildenden Künften, in kaufmänniſchen und ge⸗ werblichen Geſchäften, ſowie bei dem Zeitungleſen die beſte Auskunft darin findet. Auch in Anſehung der richtigen Aus⸗ ſprache und Sylbenbetonung der Fremdwörter, beſonders eng⸗ liſchen, italieniſchen und ſpaniſchen Urſprungs, wird es ihm volle Genüge leiſten, da bei dieſer neuen Auflage darauf noch ganz beſondere Rüdficht genommen worden iſt. Das ganze Werk beſteht aus 8 Heften, welche zuſammen nicht mehr als 2 Thlr. 16 Gr. bis zur Oſtermeſſe 1838, wo das letzte Heft ausgegeben wird, koſten. Alle namhafte Buchhandlungen nehmen Unterzeichnung darauf an und können bei 20 Exemplaren 3 Exemplare frei geben. Der künftige Ladenpreis wird nicht weniger als 4 Thlr. betragen. Dresden und Leipzig. Arnold'ſche Buchhandlung. Neuestes Handbuch der Botanik. Bei H. F. Köhler in Leipzig ist soeben er- schienen: Anleitung zum Studium der Botanik oder Grundriss dieser Wissenschaft, enthaltend: die Organographie, Physiologie, Methodologie, die Pflanzengeographie, eine Übersicht der fossilen Ge- wächse, der pharmaceutischen Botanik und der Geschichte der Botanik. Von AEF. DE CAT, ; Professor an der Akademie zu Genf. Übersetzt und mit Anmerkungen versehen von Dr. Adr. von Bunge. 2 Theile. Mit 8 Tafeln Abbildungen. 3 Thlr. 18 Gr. Dieses Werk empfiehlt sich durch Vollständigkeit und Kürze, sowie durch Benutzung der neuesten Arbeiten in allen Theilen der Wissenschaft, es bildet im Wesentlichen einen durch die neuesten Entdeckungen bereicherten Auszug aus den umfassenden allgemein als trefflich anerkannten Werken des berühmten Vaters des Verfassers, unter dessen Leitung das Werk abgefasst wurde. Der Verfasser hielt es für zweckmässig, das Werk in fünf Abschnitte oder Bücher einzutheilen. Das erste Buch bildet die Organograpnie als Grundlage der Wissenschaft, das zweite Buch handelt von der Physio- logie oder dem Studium des Pflanzenlebens etc., das dritte, die Methodologie, umfasst die Prüfung der auf das Pflan- zenstudium bezüglichen Methoden, insbesondere Beschreibung, Nomenclatur und Classification der Pflanzen. Die Pflan- zengeographie bildet das vierte Buch, dem im fünften eine kurze Übersicht der fossilen Gewächse folgt. Beigefügt ist ein Abriss der Geschichte der Botanik, sowie mehres der phar- maceutischen Botanik ‚Angehörige. In der Unterzeichneten iſt ſoeben erſchienen und an alle Buchhandlungen verſandt worden: Die Maße und Gewichte der deutschen Zollvereins-Staaten und vieler anderer Länder und Handelsplaͤtze in ihren gegenſeitigen Verhaͤltniſſen. Nach den neueſten amtlichen und andern: zuverläffigen Angaben berechnet von C. E. W. Aldefeld, koͤnigl. preußiſchem Regierungs⸗Secretair. | 8. In umſchlag broſchirt. Preis 1 Thlr. 16 Gr., Anhalt⸗Köthen und Anhalt⸗Deſſau, Baden, Inhalt: Birkenfeld, Böhmen, Braunſchweig, Bre⸗ Baiern, Belgien, — ———— ——— — men, Croatien, Dänemark, Dalmatien, England, Frank a. M., Frankreich, Galizien und Abet, Su nover, Kurfürſtenthum Heſſen, Heſſen⸗Darmſtadt, Heſſen⸗Hom⸗ burg, Holland, Holſtein, Illprien, Kirchenſtaat, Krakau, Lippe⸗ Detmold und Lippe ⸗Schaumburg, Lombardiſch-Venetianiſches Königreich, Lucca, Lübeck, Luxemburg, Mecklenburg⸗Schwerin, Mecklenburg ⸗Strelitz, Modena, Naſſau, Oftreih, Oldenburg, Parma mit Piacenza und Guaſtalla, Polen, Portugal, Preu⸗ ßen, Fürſtenthümer Reuß, Rußland, Königreich Sachſen, Sachſen⸗Altenburg, Sachſen⸗Koburg⸗Gotha, Sachſen⸗Meiningen⸗ Hildburghausen, Sachſen⸗Weimar⸗Eiſenach, Sardinien, Schwe⸗ den, Schweiz, Sitilien, Siebenbürgen, Slavonien, Toscana, ungarn, Waldeck, Walachei, Würtemberg. Anhang: überſicht der Münz-, Gold- und Silbergewichte. Das vorliegende Werk ſoll ein Handbuch für Geſchäfts⸗ männer, keine Quellenſchrift ſein, welches für jeden Platz die daſelbſt am häufigſten vorkommenden Vergleichungen, nach den neueſten und beſten Beſtimmungen berechnet, liefert. um den argen Verwirrungen in den Gewichtsangaben des Nelkenbrecher'⸗ ſchen Taſchenbuches entgegenzuarbeiten, hielt der Verfaſſer eine ſorgfältig bearbeitete tabellariſche Zuſammenſtellung der Ge⸗ wichtsangaben in beiden Grammenarten für nöthig. Die Wahl der verglichenen Maße und Gewichte iſt weder, wie bei Jäckel, allgemein gleichartig, noch iſt ſie dem Zufall überlaſſen worden; der Verfaſſer verdankt ſie der Mittheilung erfahrener Kaufleute. Die Anordnung und Reihenfolge der Artikel anlangend, hat der Verfaſſer, abweichend von ähnlichen Schriften, vorgezogen, die Staaten unter ſich alphabetiſch zu ordnen; dieſe bilden dem⸗ nach Hauptabtheilungen, welche zuerſt die geſetzlichen oder all⸗ gemein üblichen, und demnächſt die Local- und ältern Maße und Gewichte enthalten. In dem Anhange ſind Behufs beſſe⸗ rer überſicht des Unterſchiedes die verſchiedenen, unter dem Na⸗ men der kölniſchen Mark beſtehenden Gewichte, verglichen mit franzöſiſchen genauen Grammen, holländiſchen Troy -As und der preußiſchen Mark, zuſammengeſtellt. Stuttgart und Tübingen, im Februar 1838. J. G. Cotta'ſche Buchhandlung. Zeitschrift für 1838. LA FRANCE INDUSTRIELLE, manufacturière, agricole et commerciale. Archives universelles de industrie, de l’agriculture, du commerce, des finances, des travaux publies, des beaux-arts, des manufactures, des progres, perfectionne- ments, inventions et decouvertes dans les scien- ces, procédés industriels, tant en France qu'en pays etrangers; publiée par une société d’ingenieurs, de manufacturiers, d’agriculteurr, de savans et d' industriels, sous la direction DE. M. CHARLES-MALO, son fondateur. 52 numeros. Gr.in-4. Paris, 1838. 5 Thlr. 8:Gr. Probehefte und Proſpecte für den Jahrgang 1988 von bier ſer ſchon ſeit vier Jahren erſcheinenden und mit vielem Beifall aufgenommenen gewerblichen Zeitſchrift ſind von uns oder nah⸗ gelegene Buchhandlungen zu beziehen. Leipzig, im og 1838. 4 4 Bro eg 8 Buchhandlung für deutſche und ausländiſche Literatur. | (A Ban: Se maison, Rue Richelieu, No. 60.) Quatrieme anne. Druck und Verlag von F. A. Brockhaus in Leipzig. pe re Mr A See ee Literariſcher Anzeiger. 1838. Nr. XII. Dieſer Literariſche Anzeiger wird den bei F. A. Brockhaus in Leipzig erſcheinenden Zeitſchriften: Blätter für literas riſche Unterhaltung, Iſis, und Allgemeine medicinifhe Zeitung, beigelegt oder beigeheftet, und betragen die Inſertionsgebühren für die Zeile 2 Gr. Ber i ch t uͤber die Verlagsunter nehmungen für 1838 von F. A. Brockhaus in Leipzig. Die mit » bezeichneten Artikel werden beſtimmt im Laufe des Jahres fertig; von den übrigen iſt die Erſcheinung ungewiſſer. (Der Anfang und die Fortſetzungen dieſes Berichts befinden ſich in Nr. VIII, IX, X und XI.) III. An neuen Auflagen und Neuigkeiten erſcheint ferner: 54. Dante Alighieri's lyriſche Gedichte. Italieniſch und deutſch herausgegeben von Karl Ludwig Kannegießer. Zweite, verbeſſerte Auflage. Gr. 8. Auf feinem Druckpapier. Früher erſchien in meinem Verlage: Die göttliche Komödie des Dante. Ueberſetzt und erklärt von K. L. Kannegießer. Dritte, ſehr verän⸗ derte Auflage. Drei Theile. Mit einem Titelkupfer (Dante's Bildniß) und geometriſchen Plänen der Hölle, des Fegefeuers und des Paradieſes. Gr. 8. 1832. 3 Thlr. 55. Eckermann (Johann Peter), Gedichte. 8. Auf Be: linpapier. Geh. 1 Thlr. 12 Gr. y Der Verfaſſer iſt durch die Herausgabe feiner „Geſpräche mit Goethe“ (2 Theile, te Auflage, 1837, 4 Thlr.) dem Publicum fo nahe getreten, daß man mit Intereſſe ſeine eignen poetiſchen Productionen entgegennehmen wird. 756. Eit ner (Karl), Der moderne Lazarus. Eine Novelle. 8. Auf feinem Druckpapier. 5185 „57. Ikonographische Encyklopädie, oder bildliche Darstel- lung aller Gegenstände der Mediein, Chirurgie und Ge- burtshülfe. Unter Mitwirkung der Herren DD. v. Ammon, Dieffenhach, Grossheim, Jüngken, Kluge, Trüstedt heraus- gegeben von Friedrich J. Behrend. In vier Abtheilungen: I. Medicinische Klinik. II. Chirurgische Klinik. III. Ge- burtshülfliche Klinik. IV. Hülfswissenschaften. Das Ganze etwa 150 Tafeln in Folio mit ausführlichem Text. Das Unternehmen iſt ſoweit vorbereitet, daß die erſte Abtheilung der medi⸗ einiſchen Klinik oder die Darſtellung der Hautkrankheiten in dieſem Jahre er⸗ ſcheinen kann. Ich behalte mir vor, den Plan des ganzen wichtigen Werks gleichzeitig mitzutheilen. 58. Ersch (Johann Samuel), Literatur der vermisch- ten Schriften seit der Mitte des achtzehnten Jahrhun- derts bis auf die neueste Zeit; systematisch bearbeitet und mit den nöthigen Registern versehen. Neue fortge- setzte Ausgabe von Chr. A. Geissler. Gr. 8. Auf gu- tem Druckpapier. 20 Gr. „59. — —, Literatur der schönen Künste u. s. W. Neue fortgesetzte Ausgabe vom Prediger C. A. Rese in Hal- berstadt. Gr. 8. Auf gutem Druckpapier. Vgl. Nr. 19. 0 „60. Der Erzbiſchof von Köln Clemens Auguſt Freiherr von Droſte zu Viſchering, feine Principien und Oppoſition. Nach und mit authentiſchen 8 Ar und 5 0 ae | . 8. Auf feinem Dru ier. Geh. r. le Schriften ja Verfaſſers e dien an find unter Ne. 53 und 8s angeführt. *61. Funck (Z.), Aus dem Leben zweier Schaufpieler: Auguſt Wilhelm Iffland's und Ludwig Devrient's. 8. Auf feinem rudpapier. Geh. 1 Thlr. 12 Gr. Dit zweiten Band des Ae Nr. N angeführten Werke. 62. Gans (Eduard), Vorleſungen über die Geſchichte der letzten funfzig Jahre. Erſter Band und folgende. Gr. 8. Auf feinem Druckpapier. Der erſte Band dieſer in den Jahren 182833 an der berliner Univerfität vor zahlreichen Zuhörern gehaltenen, für den Drud aber ſehr umgearbelteten Vorleſungen wird noch im Laufe dieſes Jahres erſcheinen. 63. H eeringen (Guſtav von), Meine Reiſe nach Portugal im Fruͤhjahre 1836. Zwei Theile. 8. Auf feinem Druckpa⸗ Nh 3 Thlr. 12 Gr. er Verfaſſer hatte als Begleiter des Don Fernando, jetzigen Königs von Portugal, gewiß zu höͤchſt intereffanten Vene tine Gelehrte 64. Herder (8. A. . v.), Ueber den Meissner Erbstol- len. Mit Kupfern und Karten. Roy.-4. Auf Velinpapier. „Das Werk war noch vor dem Tode des verehrten Verfaſſers vollendet und wird in Kurzem erſcheinen. 65. Hille (Karl Chriſtian), Die Bader und Heilquellen Schleſiens und der Grafſchaft Glatz. Für Brunnen und Badereiſende. Mit zwei Kaͤrtchen. 8. Auf feinem Druck⸗ papier. Geh. 18 Gr. 66. Hille (Karl Chriſtian), Beſchreibung der Oft: und Nordſee⸗ baͤder. Mit drei Kärtchen. 8. Auf feinem Druckpapier. Geh. 67. — —, Die Bader am Nieder- und Oberrhein und die Taunusbaͤder. Mit Kärtchen. 8. Auf feinem Druckpapier. Geh. 68. Julius (J. N.), Nordamerikas ſittliche Zuſtände. Verſuch einer Darſtellung derſelben nach eigenen Anſchauungen waͤhrend der Jahre 1834, 1835 und 1836. Zwei Bände. Mit einer Karte und vielen Abbildungen und Tabellen. Gr. 8. Auf feinem Druckpapier. Geh. Als Vorläufer zu diefem. 11 Werke erſchien eine kleine, Schrift des Verfaſſers: „Die amerikaniſchen Beſſerungs⸗Syſteme“ (1837, 8 Gr.). 69. Kannegießer (Karl Ludwig), Deutſches Declamato⸗ rium. In drei Theilen. 8. Auf feinem Druckpapier. Geh. 2 Thlr. Die einzelnen Theile unter den beſondern Titeln: 70. — —, Deutſches Declamatorium für das erſte Jugend⸗ alter, insbeſondere für Elementarſchulen und die untern Claſ⸗ fen der Buͤrgerſchulen und Gymnafien. 8. Geh. 8 Gr. 71. — —, Deutſches Deelamatorium für das mittlere Jugend⸗ alter, insbeſondere für die hoͤhern Claſſen der Buͤrgerſchulen und die mittlern Claſſen der Gymnaſien. 8. Geh. 12 Gr. 72. — —, Deutſches Declamatorium für, das reifere Jugend⸗ alter, insbeſondere für die obern Claſſen der Gymnaſien. 8. Geh. 1 Thlr. 4 Gr. 73. Katha sarit sägara. Die Märchensammlung des Soma Deva, Sanskrit und deutsch herausgegeben von Her- mann Brockhaus. Gr. 8. Auf feinem Velinpapier, Geh. N n ae Ainet 12 art 8 Hie Ser don —. bodha nerd Kasebns sh Comoe: u e rel geber koſtet 1 Thlr. f 74. Krug (Wilhelm Traugott), Allgemeines Handwor⸗ terbuch der philoſophiſchen Wiſſenſchaften, nebſt ihrer Literatur und Geſchichte. Nach dem heutigen Standpunkte der Wiſſen⸗ ſchaften bearbeitet und herausgegeben. Zweite verbeſſerte und vermehrte Auflage. Fünfter oder Supplementband. In zwei Abtheilungen. Gr. 8. Auf gutem Druckpapier. Tuch unter dem Titel: Encpklopädiſches Lexikon in Bezug auf die neuefte Literatur und Geſchichte der Philoſophie. Die erſten vier Bände (1832 — 33) koſten 11 Thlr. 1 P +75. Lang (J. G.), Neue praktiſche franzoſiſche Grammatik. Gr. 12. Auf gutem Druckpapier. a W Competente Richter haben dieſe Sprachlehre für keine unnöthige Vermeh⸗ rung der Literatur, ſondern für äußerſt praktiſch erklärt. F *76. Leben und Briefwechſel George Waſhington's. Nach dem Engliſchen des Jared Sparks im Auszuge bearbeitet. Her⸗ ausgegeben von Friedrich von Raume r. Erſter Band und folgende. Gr. 8. Auf gutem Druckpapier. { Nachdem das Driginal jetzt vollendet iſt, kann ich das Erſcheinen des erſten Bandes dieſer in Uebereinftimmung des Verfaſſers von Herrn don Raumer deſorgten Bearbeitung als bald erfolgend verſprechen. x 77. Loebell (Johann Wilhelm), Gregor von Tours und ſeine Zeit in ſeinem Geſchichtswerk. Gr. 8. Auf gutem Druckpapier. en 78. Martens (Charles de), Nouvelles causes celebres du droit des gens. Deus volumes. Gr. 8. Aut feinem Druckpapier. Geh. g Eine Fortſezung der im J. 1827 von Herrn Baron von Martens ver anftalteten Sammlung der „Causes celebres du droit des gens“ (2 Bände, 4 Thlr. 12 Gr.), welche ſich aber allein auf Rechtsfälle der neuern Zeit be⸗ ank. ird. ſchränken wir (Der Beſchluß folgt.) Ankündigung und Sinladung zur Subscription. Grace Kennedy's ſaͤmmtliche Chriſtliche in Verbindung mit Andern aus dem Engliſchen herausgegeben von Dr. Gustav Plieninger. 3wölf monatliche Lieferungen a 7 Gr., oder 27 Kr. — Thlr. 12 Gr., oder 5 Fl. 24 Kr. Die drei erſten Lieferungen find bereits erſchienen und in allen Buchhandlungen nebſt ausführlichen Anzeigen über das Ganze zu haben. Reutlingen, im März 1838. Lithographiſche Anſtalt und Verlagsbuchhandlung U Johann Konrad Mäcken jun. In der Unterzeichneten ist soeben erschienen und an alle Buchhandlungen versandt worden: Esprit de la conversation francaise ou recueil de plus de deux mille gallieismes a l’usage des etrangers qui veulent se perfectionner dans l’etude du frangais, avec la traduction anglaise et allemande en regard par a SED, Professeur de littérature francaise et anglaise & l’universite de Tübingen, membre de l'institut historique de France etc. Premiere livraison. 8. Preis 9 Gr., oder 36 Kr. Unter so vielen Schriften, welche dazu bestimmt sind, die Kenntniss der französischen Sprache zu erleichtern und mit deren feinen Wendungen bekannt zu machen, gibt es Erzählungen, sehr wenige, die ihren Titel rechtfertigen und die Erwar- tung des Publicums befriedigen. Die meisten werden von Fremden herausgegeben, welche sich, nach einem kurzen Aufenthalt in Frankreich, einbilden, sie seien mit der fran- zösischen Sprache vollkommen vertraut worden, aber die entweder ihre Eigenthümlichkeiten oder ihre Feinheiten nicht einmal vermuthen. Diese wichtige Arbeit hat Hr. Prof. Pe- schier übernommen, welcher schon durch seine Histoire de Ila littérature allemande als Sprachforscher und Schriftsteller allgemeine Anerkennung nicht nur in Frank- reich, sondern auch in England und unter uns fand, und welcher folglich die Gallicismen am besten für sich zu ge- brauchen und mitzutheilen versteht. Indem er die steifen und grammatischen Phrasen sowol als die trivialen Aus- drücke sehr sorgfältig vermeidet, bietet er uns zugleich eine Menge von feinen, eleganten und witzigen Redensarten, welche die französische Sprache zur allgemeinen Conver- sationsprache erhoben hat. Die deutsche und englische Über- setzung, wodurch er die französischen Idiotismen ebenso treu als geistreich wiedergegeben, machen diese neue Samm- lung zu einer der interessantesten für Franzosen, Engländer und Deutsche. Das Vorwort, worin der Verfasser sich ala eleganten Schriftsteller gezeigt hat, empfehlen wir Jedem, welcher die französische Sprache gründlich studiren will. Stuttgart und Tübingen, im März 1838. J. G. Cotta’sche Buchhandlung. Heuer Rekrolog der Deutſchen. Vierzehnter Jahrgang. Enthaltend die Lebens beſchreibungen und Notizen von 1488 im Jahre 1836 ver: ſtorbenen denkwürdigern Deutſchen. 2 Theile, mit 2 Portraits. 67 Bogen ſtark. Geheftet. 4 Thlr., oder r. S. Weimar, Voigt. 7 Fl. Dieſes echt vaterländiſche Unternehmen, das von allen ge⸗ wiß das größte Recht auf den Namen eines deutſchen Na⸗ tionalwerks hat, weil es ein Buch des Andenkens, ein Stammbuch, eine Geſchichtstafel für Tauſende iſt, wird be⸗ kanntlich nicht des Gewinns wegen, ſondern allein aus Pa- triotismus mit großen Opfern an Zeit und Geld fortgeſetzt. Die würdigſten Männer der Nation haben längſt erklärt und gewünſcht, daß Deutſchland deſſen große Wichtigkeit noch nicht nach Verdienſt beachtet und gewürdigt habe und daß ihm zu ſeiner eignen Ehre eine allgemeinere Verbreitung und Unter⸗ ſtützung zu Theil werden möge. — um kurz und ſchlagend darzuthun, was der Nekrolog ſeit 14 Jahren geleiſtet hat, ſo bedarf es nur der Thatſache, daß, obſchon er ſich nur auf die Todten von 1823—36 beſchränkte, er in dieſer Periode die Ge⸗ ſchichte und das Andenken von mehr als 16,000 berühmten oder doch erwähnungswerthen Deutſchen in Klio's unvergängliche Tafeln eingezeichnet hat, von denen ſchon jetzt, ohne ihn, gro⸗ ßentheils in keinem beſtehenden Werke auch nur eine Spur zu finden wäre. Möge man endlich anfangen einzuſehen, welch ein großes Verdienſt und welch ein Gewinn dies iſt und daß ſich die Nation ſelbſt nicht ehrt, wenn ſie ein Werk untergehen läßt, wie ſich deſſen keine andere in der Welt ruͤhmen kann und welches z. B. Franzoſen und Engländer auf ihrem Boden zu ſchäten wiſſen würden. Es wird Zeit, ja es wird ſogar eine Ehrenſache, daß Deutſchland ihnen nicht länger nachſtehe an Empfänglichkeit für ſeinen Nationalruhm, Deutſchland, wel⸗ ches alljährlich einen Stoff an ausgezeichneten Menſchen für dieſe Chronik liefert, wie es ſchwerlich ein anderes Land könnte. — Davon zeugt auch dieſer [ate Jahrgang, der 321 ausführ⸗ liche Biographien und 1467 kürzere Notizen liefert, von welchen erſtern wir des beſchränkten Raumes wegen hier nur nennen wollen: unter den fürſtlichen Perſonen König Anton von Sachſen, Großherzogin Wilh. Luiſe von Heſſen, Fürſt Heinrich XIX. von Reuß ⸗Greiz; als Sterne erſter Größe den öſtreichiſchen Blücher — den großen und heldenmüthigen Fürſt Johann von Liechtenſtein und den menſchenfreund⸗ lichen Arzt Hufeland, ferner die Minifter Graf v. Bre⸗ mer und Rehberg in Hanover, Müller, Noſtiz und Jänkendorf in Dresden, Freiherr v. Gemmingen in Heidelberg, v. Weinrich in München, v. Bränden⸗ stein in Schwerin, v. Otto in Stuttgart, den originellen Graf v. Mellin in Stralſund und den Ober-Ceremonienmeiſter Buch in Berlin, — die Generale und Kriegshelden Al— rt Graf v. Giulay, die preußiſchen v. Dobſchütz, b. Brauſe, v. Lölhöffel, die bafriſchen v. Nach⸗ lovich, v. Tauſch, v. Pillement, die ſächſiſchen v. Wolan, v. Ziegler und Klipphauſen, den heſ⸗ ſiſchen General v. Falck, den däniſchen Generalfeldmarſchall, Landgraf Karl von Heſſen, den würtemb. General Fürſt v. Hohenlohe⸗Kirchb. und den tapfern Heſſen Frhrn. v. Münchhauſen, — die Staatsmänner Rud. Fürſt v. Kinsky, den Landammann Müller v. Friedberg, Ritter v. Dreſch in München, Präſ. v. Oelrichs in Marien⸗ werder, Geh. Juſtizrath Wachsmuth in Naumburg, Präf. Stichling und Staatsrath Krauſe in Weimar, — die Prälaten Graf Choteck, Fürſt⸗Erzbiſchof v. Olmütz, Prinz v. Hohenzollern⸗Hech., Fürſt⸗Erzbiſch. v. Ermeland, den Erzbiſchof Boll v. Freiburg, den Biſch. v. Hom⸗ mer in Trier, v. Schuberth in Breslau, den Gen.-Vicar Duymus in Würzburg, den evangel. Biſchof Müller in Naſſau, — die berühmten Theologen Ruperti in Göttingen, Goldhorn in Leipzig, Seltenreich in Dresden, Engel in Plauen, Weerth in Detmold, Schulteß in Zürich, Schmid und Daub in Heidelberg, — die Profeſſoren Clio: dius in Leipzig, Sickler in Hildburghauſen, Grotefend in Göttingen, Keferſtein in Thorn, Landvoigt in Merſe⸗ burg, Eiſenſchmid in Schweinfurt, Lehne in Mainz und den großen Erzieher Hundeicker, — die Mediciner Fried⸗ reich in Würzburg, Völtzke in Berlin, die Leibärzte Frhr. Stifft in Wien, Meyer in Offenbach, Hieronymi in Neuſtrelitz, Hedenus in Dresden, — die ausgezeichneten Geſchäfts⸗, Kauf⸗ und Fabrikmänner Nathan Rothſchild, v. Herring in Brünn, Calberla in Dresden, Hane⸗ wald in Quedlinburg, Leuchs in Nürnberg, Lutteroth in Mühlhauſen, Tauchnitz in Leipzig, — die Schriftſteller und Dichter Naimund, Grabbe, Dr. Fr. Cramer, v. Kurländer, Weiſſer, — die Tonkünſtler Reicha, Nägeli, Benda, Ebers, — die Frauen: Witwe Anna v. Hofer, Freiin v. Speck⸗Sternburg, Frau v. Gers⸗ dorf, Clara Hirſchmann, ferner den berühmten Geo- graphen Stieler in Gotha, den großen Forſtmann Hartig den Mathematiker Vieth, den Kupferſtecher Bolt, den ver⸗ dienten Schulzen Käſtner in Gispersleben u. ſ. w. Ausführliche Berichte über das ganze Nekro⸗ sn können durch alle Buchhandlungen unent⸗ geldlich bezogen werden. 4 Um die Anſchaffung des Ganzen zu er⸗ leichtern, ſollen die erſten 10 Jahrgang (20 Ban⸗ de), deren Preis eigentlich 40 Thlr. iſt, für 10 Thlr. preuß. Cour. (12 Fl. 30 Kr.), wenn man fie com= plet nimmt, abgegeben werden und find dafür durch alle Buchhandlüngen zu beziehen. An alle Buchhandlungen und Subſeribenten iſt berſandt: Allgemeine Encyklopaͤdie der Wiſſenſchaften und Kuͤnſte, in alphabetiſcher Folge von genannten Schriftſtellern bearbeitet, und herausgegeben von J. S. Erſch und J. G. Gruber. Mit Aupern und Karten. Erfte Section (4 -). Gruber. 20ſter Theil, Zweite Section (H- N). Herausgegeben von X. G. Hoffmann. later Theil. um Dritte Section (O—Z). Herausgegeben von M. H. E. Meier und L. F. Kämtz. ter Theil. Herausgegeben von J. G. Von den reichhaltigen Artikeln dieſer neuen Bände nenne ich nur in der erſten Seetion: Nachträge. Dacia von Becher; Dacier von Jacob; Dänische Literatur und Sprache von Rudelbach; Dann von v. Stramberg; Declamation von Flem- ming; Differenz, Differentialrechnung u, s. W. von Gartz; Diplomatische Chronologie, Formelkunde u. s. W. von Er- hard; Distoma von Creplin; ferner: Ebbe und Flut von Kämtz; Ebbekestorp von Wachter;, Ebel von Escher; Eber von Wachter. Aus der zweiten Section: Jacobiner von Röse; Jacub von Flügel; Jagd von Pfeil und Emminghaus; Jagellonen von v. Stramberg; Jahja von Schmidt; Jahr von Stern; Jamaica von Klaehn; Janitscharen von Flügel; Jansenismus von Lange; Jaroslaw von Wachter; Jazyger von Gamauf. Aus der dritten Section: Pacht von v. Madai und Fischer; Padua von Schreiner; Pädagogik von Niemeyer ; Päderastie von Meier; Päonien von Droysen; Pätus von Haase; Paläographie von Gesenius; Palästina von Rödiger ; Palästrik von Haase u. ſ. w. 2 Der Pränumerationspreis iſt für jeden Theil in der Ausgabe auf Druckpapier 3 Thlr. 20 Gr., auf Velinpapier 5 Thlr. Für den Ankauf des ganzen Werkes, ſowie auch einer Anzahl einzelner Theile zur Ergänzung unvollſtändiger Exemplare, en ich die billig⸗ ſten Bedingungen und bemerke noch, daß alle An⸗ ſtalten ſo getroffen ſind, daß die Fortſetzung regel⸗ mäßig erh kann. f Leipzig, im März 1858, F. A. Brockhaus. In der Unterzeichneten iſt ſoeben erſchienen und an alle Buchhandlungen verſandt worden: 1 Betrachtungen über Diplomatie von = Friedrich Kölle. 8. In Umſchlag geheftet. Preis 1 Thlr. 16 Gr., oder 2 Fl. 42 Kr. Die Verlagshandlung nimmt ſich die Freiheit auf dieſes Buch nicht nur die Männer vom Fach, ſondern das 2 Publicum überhaupt aufmerkſam zu machen. Es enthält das Ergebniß vieljähriger übung und Beobachtung, und behandelt eine ſo ſehr verkannte Disciplin unparteiiſcher, vollſtändiger und mit mehr Rückſicht auf die Richtung der Geiſter als irgend eine Schrift älterer und neuerer Zeit deutſcher oder ausländiſcher Literatur. Stuttgart und Tübingen, im Februar 1838. J. G. Cotta 'ſche Buchhandlung. 7 Soeben iſt erſchienen und auf Beſtellung durch alle Buch⸗ handlungen zu erhalten: Vo t u m | eines norddeutſchen Publiciſten zu 3 X. Alüber's nachgelaſſener Schrift: Die eheliche Abſtammung des fürſtlichen Hauſes Löwenstein Wertheim, und deſſen Nachfolgerecht in den Stammlaͤndern des Hauſes Wittelsbach. Halle, bei C. VN. Schwetſchke und Sohn. 1838. Gr. 8. Geh. Velinpapier. Preis 1 Thlr. Ein ſehr wichtiges Werk für Juriſten iſt ſoeben erſchienen. Es iſt dies Die Wissenschaft der römiſchen Rechtsgeſchichte von Dr. J. Christiansen. After Band. Gr. 8. Altona, Hammerich. 1838. Geb. 3 Thlr. Originalität und tiefes Wiſſen im Geleite der pikan⸗ teſten Polemik und einer Kritik von gleicher Kühnheit, Sicherheit und Leichtigkeit im tiefſten Allgemeinen, wie im äußerſten Einzelnen, ſichern dieſem Werke eine allgemeine Beachtung, das ſchon hier und dort außergewöhnliche Senſation erregt. . Das Buch iſt gebunden in allen Buchhandlungen Deutſch⸗ lands, Sſtreichs, der Schweiz ic. vorräthig. Matzerath's Gedichte. n 4 In der Unterzeichneten find ſoeben erſchienen und durch alle Buchhandlungen zu beziehen: Gedichte von Chr. J. Matzerath. 8. In Umſchlag broſchirt. Preis 1 Thlr. 8 Gr., oder 2 Fl. 12 Kr. h Wir übergeben hier dem Publicum eine neue Gedichtſamm⸗ lung, welche durch ihren eignen innern Werth ſich gewiß Bei⸗ fall und Freunde gewinnen wird. Fülle der Ideen und Schön: heit der Form, jugendliches Feuer und gereiftes Maß ſind in dieſen Dichtungen verbunden, die in reicher Mannichfaltigkeit die verſchiedenſten Töne anſchlagen und welchen allen Das ge⸗ meinſam iſt, daß fie das Gemüth des Leſers in eine wahrhaft poetiſche Atmoſphäre verſetzen und es über die proſaiſche Wirk⸗ lichkeit kräftig emporheben. Der Inhalt zerfällt in Balladen und Romanzen. Seal Gedichte. Dithyramben. Elegien, Idyllen, dramatiſche Scenen. BERN Ä * Die —— edichte iſt beſonders für die Rhein⸗ lande um ſo mehr von Intereſſe, je länger dieſe ſchöne Grenz⸗ Zur Fundamentalphyſik, provinz des Geſammtvaterlandes durch ihre frühere i von der allgemein deutſchen Literatur le . — je dringender es daher gilt, in dem ſchönen Fortſchritt dieſer Literatur auch ſie würdig zu repräſentiren. 90 Stuttgart und Tübingen, im Marz 1838. J. G. Cotta ſche Buchhandlung. Bei Karl Aue in Altona iſt erſchienen: oder Andeutungen eines einzig moͤglichen phyſikaliſchen Syſtems. Gr. 8. (26% Bogen.) Geheftet. Preis 2 Thlr. Eine Schrift, welche für die Phyſik von Wichtigkeit wer⸗ den dürfte, und auf welche Freunde und Kenner der Phyſil daher hierdurch angelegentlich aufmerkſam gemacht werden. — — .iẽ— u.ͤ — Zeitschrift für 1838. LA FRANOE ITTtRAmn, ® Revue universelle des lettres, des sciences et des arts. a ) „ Snndateur sch veachus en‘ fa 7 M. Oharles- Halo, CADRE DU JOURNAL: Philosophie, Sciences, Littérature, Archeologie, Beaux-Arts, Statistique, Legislation, Finances, %conomie politique, Histoire naturelle, Instruction publique, Philologie; Institutions sociales, Lin- guistique, Histoire, Cours publics, Voyages, Origi- nes. Biographie. Moyen Age, Varietes, Impres- sions et Souvenirs, Chroniques et Legendes, Miscellanees. Poesie. Academies, Revue litté- raire, Ephemerides seientifiques, litteraires, artistiques, etc, COLLABORATEURS PRINCIPADX: MM, Alletz, Ballanche, l’Abbe Bautain, Berville, Beugnot, Bignan, Blanqui, Casimir Bonjour, Bouilly, Creuzé de Lesser, Alex. De Laborde, Benjamin Delessert, Dumont-Durville,. Ferdinand Denis, Emil Deschamps, Alex. Dumas, Ch. Dupin, Ph. Dupin, d' Epagny, Esquiros. Falconnet. Théodore Fix, Fortia d' Urban, Garcin de Tassy, Guérard, Guiraud, Guizot, Halevy. De Hammer, Hugo, Jomard, Keratıy, La- cretelle« Lamartine, De Lamennais. Le Clerc, Legouve. Nepoms» Lemercier. Ones. Leroy, Lesson, Charles-Malo. della Rovere, X. Marmier, Matter, Michaud. Munk, Charles Nodier, De Pastoret, Paulin - Päris, Peignot, De Pongerville, Raoul- Rochette, Reiffenberg Reinaud, De Resseguier, de Rienzi, Romieu, Sainte -Beuve, Saintine, Saint- Marc Girardin, Salvandy, Scribe, Eugene Sue Sylvestre de Sacy, Taylor. Villemain, Villenaves Wigmore, etc., etc., etc. Septieme année. 12 liyraisons mensuelles. Gr. in- 8. Paris, 1838. 8 Thlr. Probehefte und Profpeete ſind von uns, ſowie durch alle Buchhandlungen zu be ziehen. Leipzig, im März 1838. Brockhaus & Avenarius, Buchhandlung für deutſche und ausländiſche Literatur. | (A Paris: meme maison, Rue Richelieu, No. 60.) Druck und Verlag von F. A. Brockhaus in Leipzig. —— — — — — Literariſcher Anzeiger. 1838. Nr. XIII. r T . TERN EN 2 7200 1 Fra Diefer Literariſche Anzeiger wird den bei F. A. Brockhaus in Leipzig erſcheinenden Zeitſchriften; Blätter für litera⸗ riſche Unterhaltung, Iſis, und Allgemeine medicinifhe Zeitung, beigelegt oder beigeheftet, und betragen die Inſertionsgebühren für die Zeile 2 Gr. Be ri chat uͤber die Verlagsunter nehmungen für 1838 von F. A. Brockhaus in Leipzig. Die mit bezeichneten Artikel werden beſtimmt im Laufe des Jahres fertig; von den uͤbrigen iſt die Erſcheinung ungewiſſer. (Der Anfang und die Fortſetzungen dieſes Berichts befinden ſich in Nr. VIII, IX, X, XI und XII.) III. An neuen Auflagen nnd Neuigkeiten erſcheint ferner: *79. Most (Georg Friedrich), Ausführliche Encyklo- pädie der gesammten Staatsarzneikunde. Im Vereine mit mehreren Doctoren der Rechtsgelahrheit, der Philosophie, der Arzneiwissenschaft und Wundarzneikunst, praktischen Aerzten, Physikern und Chemikern bearbeitet und heraus- gegeben. Für Gesetzgeber, Rechtsgelehrte, Policeibe- amte, gerichtliche Aerzte, Wundärzte, Apotheker und Ve- terinärärzte. Ersten Bandes erstes Heft und folgende Gr. 8. Auf gutem Druckpapier. Die günftige Aufnahme, welche der „Eneyklopädie der geſammten meditini⸗ ſchen und irurgifchen Praxis“ — wovon eine zweite, verbeſſerte und nament⸗ lich durch die Operatiochirurgie Fark vermehrte Auflage (2 Bände, 1837, 10 Thlr.) und ein Supplement zur erſten Auflage (2 Thlr. 16 Gr.) erſchlen - zu Theil ward, veranlaßte den Herausgeber derſelben in Verbindung mit den geeignetſten Männern ein gleich praktiſches Handbuch der Staatsarzneikunde zu Bearbeiten. Das Werk erſcheint ebenfalls in zwei Bänden, welche in Hef⸗ ten von 12 Bogen ausgegeben werden. Der Subſcriptionspreis iſt für jedes Heft 20 Gr. 80. Passavant (J. D.), Rafael von Urbino und sein Vater Giovanni Santi. Zwei Bände. Mit einem Atlas. Gr. 8. Auf feinem Druckpapier. Cart. Der erſte Band diefes für die Kunſtgeſchichte gewiß höchſt bedeutenden Werkes iſt unter der Preſſe und wird das Leben der beiden Künſtler enthalten, während der zweite Band, der gleichzeitig 1 ein Verzeichniß der Werke des großen Meiſters nebſt Beſchreibungen und hiſtoriſchen Nachweiſungen über dieſelben geben wird. Der Atlas enthält mehre Portraits Rafael's aus verſchie⸗ denen Zeiten feines Lebens, Rafgel's Haus, Rafael's Geliebte und verſchiedene feiner Meiſterwerke in ſchönen Kupferſtichen. Auf die Ausſtattung des Ganzen in typographiſcher und artiſtiſcher Hinſicht wird die größte Sorgfalt verwendet. 81. Detöcz (Michael), Anſicht der Welt. Verſuch die hoͤchſte Aufgabe der Philoſophie zu löfen. Gr. 8. Auf feinem Druck⸗ papier. ; 5 82. Posgaru, Vater und Sohn. Eine Novelle. Zwei Theile. 8. Auf feinem Velinpapier. Geh. 83. Die roͤmiſch⸗hierarchiſche Propaganda, ihre Partei, Um: triebe und Fortſchritte in Deutſchland. Mit Ruͤckblicken auf die Oppoſition des Erzbiſchofs von Köln nach unumftößlichen Thatſachen geſchildert von dem Verfaſſer der Schrift: „Der Erzbiſchof von Köln, feine Principien und Oppoſition.“ 8. Auf feinem Druckpapier. Geh. 8 Gr. Die übrigen Schriften des Verfaſſers über dieſe Angelegenheit find unter Nr. 53 und 60 angeführt. ö 84. Quandt (J. G. v.), Kleines W-B-C-Buh für Anfänger im Leſen und Schreiben. — Auch u. d. T.: Synonymen und Homonymen. Gr. 12. Auf feinem Druckpapier. Geh. „85. Raumer (Friedrich von), Europa vom Ende des fiebenjährigen bis zum Ende des amerikaniſchen Krieges (1763 —83). Nach den Quellen im britiſchen und franzoͤſi⸗ ſchen Reichsarchive. Drei Theile. Gr. 12. Auf feinem Druck⸗ papier. Geh. Dies intereſſante Ergebniß der Keiſen des Verfaſſers bildet die Fortſetzung der „Beiträge zur neuern Geſchichte“. — Vgl. Nr. 27. "86. Raumer (Karl von), Beſchreibung der Erdoberflache. Eine Vorſchule der Erdkunde. Dritte verbeſſerte Auflage. Gr. 8. Auf gutem Druckpapier. Geh. 4 Gr. Deſſen „Lehrbuch der allgemeinen Geographie“. 2te Auflage. Mit 6 Kupfer⸗ tafeln. 1833. 1 Thlr. 12 Gr. 87. — —, Paläſtina. Zweite, vermehrte und verbeſſerte Auflage. Mit Plaͤnen von Jeruſalem, von Sichem und dem Jakobsbrunnen und dem Grundriß des heiligen Grabes. Gr. 8. Auf an Druckpapier. 1 Thlr. 16 Gr. Als Beilage hierzu erſchien: „Der Zug der Sfraeliten, nach Kanaan“, 1837, und koſtet 12 Gr.; die Karte daraus einzeln 6 Gr. 5 88. Schmid (Karl Ernſt), Lehrbuch des gemeinen deut⸗ ſchen Staatsrechts. Zweite, umgearbeitete und vervollſtaͤn⸗ digte Ausgabe. Gr. 8. Auf gutem Druckpapier. 89. Schulze (Ernſt), Die bezauberte Roſe. Romantiſches Gedicht in drei Geſaͤngen. Sechste Auflage. Ausgabe in 8. ohne Kupfer. Auf feinem Druckpapier. Geb. 1 Thlr. Ausgabe in 8. mit 7 Stahlſtichen. Auf feinem Drudpapier. Cart, 2 Thlr. Ausgabe in gr. 8. mit 7 Stahlſtichen. Auf feinem Velinpapier. Cart. mit Goldſchnitt. 2 Thlr. 12 Hr. 90. Skizzen aus dem Alltagsleben. Aus dem Schwediſchen. Erſtes Bändchen. — Auch u. d. T.: Die Töchter des Praͤ⸗ ſidenten. Erzählung einer Gouvernante. Aus dem Schwe⸗ diſchen. 8. Auf feinem 5 Geh. 1 Thlr. 16 Gr. Mit dieſem Bändchen beginnt eine Überſezung der „Teckningar utur Hwaxdagslifwet“, unter welchem Titel die ſchwediſche life eine Reihe von Erzählungen herausgegeben hat, welche den größten Beifall fanden. 91. Sternberg (A. von), Fortunat. Ein Feenmarchen. Zwei Theile. 8. Auf feinem Druckpapier. Geh. 3 Thlr. 18 Gr. 92. Tietz (F. v.), Bunte Skizzen aus Oft und Suͤd. Ent⸗ worfen und geſammelt in Preußen, Rußland, der Turkei, Griechenland, auf den ioniſchen Inſeln und in Italien. Zwei 90 5 einer Muſikbeilage. 8. Auf feinem Druckpapier. Geh. Thlr. 93. Wetzel's (F. G.) geſammelte Gedichte und Nachlaß. Herausgegeben von 3. Funck. 8. Auf feinem Druckpapier. Geh. 2 Thlr. 8 Gr. Eine Sammlung der zerſtreuten Gedichte dieſes echt deutſchen Sängers. deſſen intereſſante Lebensbeſchreibung im erſten Theile von Fun ck's Erinne⸗ rungen (vgl. Nr. 21) enthalten iſt. 8 2 94. Winkler (Eduard), Vollständiges Real-Lexikon der medicinisch-pharmaceutischen Naturgeschichte und Roh- waarenkunde. Enthaltend Erläuterungen und Nachwei- sungen über alle Gegensände der Naturreiche, welche bis auf die neuesten Zeiten in medicinisch-pharmaceuti- scher und toxikologischer Hinsicht bemerkenswerth ge- worden sind. Naturgeschichtlicher und pharmakognosti- scher Commentar jeder Pharmakopöe für Aerzte, Studi- rende, Apotheker und Droguisten. Zwei Bände. Gr. 8. Auf gutem Druckpapier. ; en Dieſes Werk wird im Xeußern ganz mit Moſt's Encyklopädie (Nr. 79) übereinſtimmen und wie dieſe in Heften von 12 Bogen erſcheinen. 95. Witte (Karl), Das preußiſche Inteſtat-Erbrecht, aus dem gemeinen deutſchen Rechte entwickelt. Gr. 8. Auf gutem Druckpapier. 1 Thlr. 12 Gr. 96. Zinkeiſen (Joh. Wilh.), Leben des Generals Mar⸗ quis de Lafayette. Zwei Theile. Gr. 8. Auf gutem Druck⸗ papier. Geh. Freunde gediegener und unterhaltender Lecture erlaube ich mir aufmerkſam zu machen auf eine a m ml von . | Romanen, Erzählungen, Schaufptelen, Gedichten, Brie⸗ fen, Biographien, Denkwürdigkeiten, Reifen, hiſtori⸗ ſchen und andern werthvollen Schriften, welche ſich zur Errichtung und Ergänzung von Privat- und Leihbibliotheken eignen und zu aͤußerſt vortheilhaften Bedingun⸗ gen erlaſſen werden. = Das Verzeichniß darüber ift in allen Buchhandlungen, wel: che bis Ende September d. J. zur Gewährung der außerge⸗ wöhnlichen Vortheile in Stand geſetzt find, gratis zu er: halten. Schließlich empfehle ich meinen ſorgfaͤltig gearbeiteten und mit einem Autorenregiſter verſehenen Verlagskatalog, welcher ſoeben durch einen zweiten Nachtrag bis Ende 1837 vervollſtaͤndigt iſt und von jeder Buchhandlung auf Verlangen geliefert wird, einer gefälligen Beachtung. ung In der unterzeichneten iſt ſoeben erſchienen und an alle Buchhandlungen verſandt worden: Vorhalle zur Griechiſchen Geſchichte und Mythologie, von Johann Aschold, Profeſſor am koͤnigl. bairiſchen Gymnaſium zu Straubing. Erſter Theil. Preis 2 Thlr. 12 Gr., oder 4 Fl. Inhalt: Einleitung. über den Werth der griechiſchen Sagengeſchichte. Inhalt der griechiſchen Sagengeſchichte. Über die älteſten Quellen der griechiſchen Sagengeſchichte. Über die Folgen der menſchlichen Darſtellung der griechiſchen Götter. Über das Verhältniß der verſchiedenen Quellen der griechiſchen Sagengeſchichte zueinander. über die Grundſätze und Anhalts⸗ punkte bei der Mythenerklärung. — I. Ueber die mythiſche Bedeutung der griechiſchen Sagengeſchichte. Über die göttliche Natur und göttliche Verehrung der Heroen. über die körperliche Unſterblichkeit der Heroen und ihren Aufenthalt in dem Olympos und Elyſion. über die göttliche Abkunft der Heroen. über die Erzieher und den Aufenthalt der Heroen in Grotten und auf Bergen. Über die Beſchäftigung und Kunſt⸗ fertigkeiten der Heroen. über die geiſtigen Vorzüge der Heroen und Heroinnen. über die Vermählung der Heroen mit Göttin⸗ nen und ihre Verbindung mit vielen Frauen. über die Kinder der Heroen und die Anzahl derſelben. über den Inhalt der genealogiſchen Verzeichniſſe. über das Auftreten der Heroen zu verſchiedenen Zeiten und an verſchiedenen Orten. über die Wanderungen und Irrfahrten der Heroen. über die Paläſte und Schatzhäuſer der Heroen. Über den Aufenthalt der Heroen in Tempeln. über die Kleidung und den Schmuck einiger De: 8 roen und Heroinnen. über die Speere und Bogen einiger He⸗ roen. Über die Schilde des Achilleus, Herakles und Agamem⸗ non. über die Argo und einige ähnliche Fahrzeuge. über den Kaſten des Eurypytos und die einiger anderer Heroen. über das Hinabſteigen des Odyſſeus In den Hades. Über die Be⸗ ſchäftigung der Heroen in dem Hades. über die Dienſtbarkeit des Herakles und anderer Herden. Über die große Herrſchaft des Minos, Agamemnon und Diomedes. Über den großen Reichthum einiger Heroen. über den Reichthum der Heroen an Heerden. Über die Flügelroſſe des Achilleus und anderer Heroen. über die ſymboliſche Bedeutung des Raubes und der Entführung. Von der ſymboliſchen Bedeutung der Erlegung ſchädlicher Thiere. Der Verfaſſer dieſer Schrift hat durch ſeine Geſchichte des trojaniſchen Krieges bereits bewieſen, wie ſehr er mit dem grie⸗ chiſchen Alterthum vertraut iſt. Während er ſich aber in jener Schrift auf den gefeierten Krieg und die zunächſt mit demſelben in Verbindung ſtehenden Stoffe beſchränkte, verbreitet er ſich in dieſer Vorhalle über alle jene dunkeln Sagen, welche bisher wenig beachtet wurden, mit einer ſolchen Gründlichkeit, daß dieſelben dadurch nicht blos ihre volle Bedeutung bekommen, ſondern überhaupt die ganze Urgeſchichte und Mythologie der Griechen neues Licht und eine ſichere Grundlage gewinnt. Da⸗ her zweifeln wir nicht, daß dieſes Werk zur Löſung vieler bis⸗ her ſtreitigen Punkte weſentlich beitragen und bei der einfachen Darſtellung des Verfaſſers und dem hohen Intereſſe des Gegen⸗ ftandes allen Freunden der Literatur, beſonders jener des claf- ſiſchen Alterthums, ebenſo viel Vergnügen gewähren dürfte, als den Gelehrten vom Fache. j Stuttgart und Tübingen, im März 1838. J. G. Cotta'ſche Buchhandlung. Soeben iſt bei J. H. C. Schreiner in Düffeldorf erſchienen und in allen Buchhdnalungen zu haben: Die Vermannsschlacht. Drama von Grabbe. Nebſt Grabbe's Leben von Ed. Duller. 8. 15 Bogen. Velinpapier. Geh. In elegantem Umſchlag. Preis 1 Thlr. 7½ Sgr., oder 2 Fl. Medicein. ARCEIVES SENERALES de medecine. Journal complementaire des sciences medicales; publie par une société de medecins, composee de professeurs de la faculte, de mem- bres de l’academie de médecine, de médecins et chirurgiens des höpitaux. Trosseime et naurchk dere. Année 1838. Trois volumes en douze livraisons mensuelles. In-S. Paris. 8 Thlr. 12 Gr. Von dieſer Zeitſchrift, welche bereits ſeit dem Jahre 1823 ununterbrochen erſcheint, beginnt mit dieſem Jahre eine neue Reihe, bei der jedoch die innere Einrichtung unverändert bleibt. Von de nuarheft 1838 ſtehen Exemplare als Probe zu Dienſten. Leipzig, im April 1858. 5 Brockhaus & Avenarins, Buchhandlung für deutſche und ausländiſche Literatur. (4 Paris: meme maison, Rue Richelieu, No. 60.) In unterzeichneter Buchhandlung erſchien ſoeben: Aesthetik der TONKUNST von Dr. Ferdinand Hand, Profeſſor und Geh. Hofrathe. Erster Theil. 26 Bogen. Gr. 8. Geheftet. Preis 2 Thlr. Eine Aſthetik der Tonkunſt wurde ſeit langer Zeit ge- wünſcht und von vielen Seiten angeregt; denn unſere Wiſſen⸗ ſchaft beſaß noch keine vollſtändige und wiſſenſchaftlich durchge⸗ führte Unterſuchung. Was wir hier darbieten, ſoll darauf hin⸗ wirken, daß in die äſthetiſchen Grundanſichten von der Muſik Einheit und Klarheit komme, wie es überhaupt beſtimmt iſt, den Freunden der Tonkunſt das Urtheil über muſikaliſche Werke und Meiſter zu befeſtigen und das Schwanken in den Grund— begriffen zu mindern. Fern von aller Polemik will das Buch als ein Product der reinſten Liebe für die Sache der Kunſt aufgenommen ſein, und eine lebendigere Begeiſterung für das Schöne vermitteln. Der zweite (letzte! Theil zu Oſtern! Leipzig. C. Hochhauſen und Fournes. Emptehlenswerthe Jugendschrikten. Petite . 8 Bibliotheque francaise a [usage des instituts des deux sexes ou lectures choisies, tirses des auteurs des deux nations qui se sont occupés de la jeunesse, pour servir de suite aux ouvrages de Abbe Mozin. 12 Bände, Preis 2 Thlr. 8 Gr., oder 4 Fl. In halt: I. Les bons enfans par Glatz. — Petites histoire a la portée des enfans. — Histoires instructives et morales par Aegidius. Extrait de la petite bibliotheque des enfans par Campe. La petite curieuse, tir& d'un ouvrage frangais. — II. Belles histoires de M. Stille. Les voyages et aventures de maitre Hauser. Fables de Lafontaine. — III. Suite des belles histoires de Stille par Glatz. Contes moraux a la portée des enfans. Petites histoires pour former l’esprit et le coeur de la jeunesse par Meynier. — IV. Les oeufs de Päques. Le jeune Henri d’Eichenfels. Le fermier Martin et sa famille. — V. Iduna, lecture morale et amusante par Glatz. Le monde des enfans par Glatz. VI. Minona par Glatz. Théoné par le m&me. — VI heone suite. Collection amusante et instructive par Pöhlmann. Alvin et Théodore par Fr. Jacob. — VIII. Bibliotheque de contes par Grimm: 1) Le jardin merveilleux; 2) Histoire d' Hassan Alhabal; 3) Histoire d’Ali Baba et des 40 voleurs; 4) Histoire du jeune roi Zein Alasman et du roi des Genies; 5) Histoire de l’oiseau parlant; 6) Les septs voyages du marin Sinbad. — IX. Beaux traits d'humanité, de justice, d'amour filiale etc. Contes de fees. — X. Contes a ma fille par M. Bouilly. Nouvelles nouvelles par M. Delafaye. Correspondance de Julie avec son frere Hyacinthe. — XI. Suite de lettres de Julie. Correspondance de jeunes émigrés. Correspondance de Mylady Chesterfield et de ses enfans. Conte a l’usage de la jeunesse par Mad. Guizot. Simons de Nantua ou le marchand forain. Les veillées au village. — XII. Les jour- nées au village. Contes moraux nouveaux et anciens. Le polonais également brave et généreux. Es beſtehen dieſe für die ſtufenweiſe übung in der fran⸗ zöſiſchen Sprache auserwählten Leſeſtücke theils aus Überſetzun⸗ den, theils aus Nachbildungen unſerer beſten Schriftſteller für die Jugend, theils auch aus den franzöſiſchen Schriftſtellern, die in dieſem Fache als claſſiſch zu betrachten ſind. Wer ſich je mit dem Unterricht der Jugend in der franzoſiſchen Sprache beſchäftigt hat, kennt aus Erfahrung die Verlegenheit, worin ſich nur zu oft der Lehrer in Anſehung des Stoffes zur Leſe⸗ und überſetzungsübung befindet, zumal wenn es ihm am Her⸗ zen liegt, den nächſten Zweck, den des Sprachlehrens, mit dem höhern pädagogiſchen zu verbinden: nämlich mittels dieſes Stof— fes zugleich auf Geiſt und Gemüth der Zöglinge zu wirken. Dieſe Sammlung wird in der hier angedeuteten doppelten Be⸗ ziehung wenig zu wünſchen übrig laſſen. Wie alle Schriften des nach Gemeinnützigkeit ſtrebenden und beſonders auch die Kinder unbemittelter Altern berückſich⸗ tigenden Abbe Mozin, zeichnet ſich auch dieſes Werk durch Wohlfeilheit des Preiſes aus, wodurch die Verlagshandlung ſein edles Streben zu befördern ſucht. Stuttgart und Tübingen, im März 1838. J. G. Cotta'ſche Buchhandlung. Oestreichische militairische Zeitschrift. 1838. 2 3 we 1 0 Aurcı 1 A ner WELL. Diefes Heft iſt foeben erſchienen und an alle Buchhand⸗ lungen . Inhalt: I. Die Vertheidigung des nördlichen Böhmens im Auguſt 1813. II. Der Erbfolgekrieg in 1 os 4. Der Feldzug 1705 in Portugal und Spanien. III. Kriegs⸗ feenen aus der Geſchichte des k. k. vierten Dragonerregiments Großherzog von Toscana. — Angriff des Wachtmeiſters Har⸗ rucken auf die franzöſiſchen am linken Donauufer aufgeſtellten Vortruppen. IV. über Kriegsraketen als Erſatz für die ehe⸗ maligen Bataillonskanonen. V. Neueſte Militairveränderungen. VI. Miscellen und Notizen. Der Preis des Jahrgangs 1838 von 12 Heften iſt wie der aller frühern Jahrgänge von 1818—37 jeder 8 Thlr. Sächſ. Die Jahrgänge 1811 — 13 find in einer neuen Auflage in vier Bänden vereinigt erſchienen und koſten zuſammen eben⸗ falls 8 Thlr. Sächſ. Wer die ganze Sammlung von 1811—37 auf einmal abnimmt, erhält dieſelbe um / wohlfeiler. Von dem unterzeichneten iſt dieſe Zeitſchrift durch alle Buchhandlungen um die genannten Preiſe zu beziehen. Wien, den 15ten März 1838. J. G. Heubner, . Buchhändler. —— — —— ꝰ ꝰ ꝰ — — — ——— Durch alle Buchhandlungen und Poſtämter iſt zu beziehen: Repertorium der gesammten deutschen Literatur. Her- ausgegeben von E. G. Gersdorf. 1838. Funf- zehnten Bandes sechstes Heft. (Nr. VI.) Gr. 8. Preis eines Bandes 3 Thlr. Allgemeine Bibliographie für Deutschland. Jahrgang 1838. Monat März, oder Nr. 9 — 13, und Biblio- graphischer Anzeiger: Nr. 9 — 13. Gr. 8. Preis des Jahrgangs 3 Thlr. Leipzig, im April 1838. F. A. Brockhaus. Alterthumswissenschakten. RECHER EES le culte, les symboles, les attributs et les monumens figures de Venus, en Orient et en Oceident; par PELIZ LATARD, avee un tableau lithographié et XXX planches in- folio, gravees sur cuivre au trait. Paris, 1838. Dieſes Werk wird aus einem Band Text in Quart und einem Atlas in Folio beſtehen, welche in ſechs Lieferungen ausgegeben werden ſollen; zwei davon ſind bereits erſchienen und iſt der Preis einer jeden derſelben 5 Thlr. 20 Gr. Proſpecte und Probelieferungen ſind von uns durch alle Buchhandlungen zu beziehen. Leipzig, im April 1838. Brockhaus & Avenarius, Buchhandlung für deutſche und ausländiſche Literatur. Haris: meme maison, Rue Richelieu, No. 60.) Allgemeine Geſchichte der ll 11. Kay... kon Kirche von 1 dem Concilium von Trident bis auf unsere Tage; i mit beſonderer Ruͤckſicht auf die Geſchichte der Nuntia⸗ turen, der Nationalkirchen, der Concordate und die ge⸗ genwaͤrtig obſchwebenden Fragen der Zeit. Von Dr. Ernſt Münch. Erſte Lieferung. Fra Paolo Sarpi und ſein Kampf mit der roͤmiſchen Curie und dem Jeſuitismus. Auch unter dem beſondern Titel: Fra Paolo Sarpi und fein Kampf für geläuterten Katholicismus, fuͤr die Rechte des Staates circa sacra und den kirchen verfaſ⸗ ſungsmaͤßigen Episcopat. Dr. Ernſt Münch. Binnen Kurzem wird die erſte Lieferung dieſes vor eini⸗ ger Zeit ſchon angekündigten, aber durch mancherlei Hinderniſſe bis jetzt verzögerten, aus Quellen bearbeiteten Werkes erſchei⸗ nen, welches der neueſte Kampf mit den Anſprüchen der römi⸗ ſchen Curie um ſo zweckmäßiger und bedeutſamer gemacht. 152 Der Verfaſſer hat als Biograph, Hiſtoriker und Publiciſt ſeinen Beruf dazu hinreichend dargethan, und iſt ſchon ſeit achtzehn Jahren als einer der rüſtigſten Vorkämpfer ür Li 895 9 an en oem e legal che unh n odaß die Verlagshandlung ſich jeder iz fung u zu dürfen glaubt. N a Als _Refultat längerer und gründlicher Studien u di wichtigſten Angelegenheiten und nn „welche geger ia die Geiſterwel bewegen, werden die Denkwürdigkeſten der be⸗ rühmteſten Vorfechter des aufgeklärten Katholieismus voran⸗ gehen, ſodann die verſchiedenen auf dem Haupttitel angege⸗ 9 288 255 im fal eee geſchildert folgen. ede Lieferung ſoll ein abgeſchloſſenes G i kann auch einzeln abgegeben DE na ee Den Preis wird die Verlagshandlung, je nach dem Um: der einzelnen Lieferungen, aufs billigſte berechnen, Karlsruhe, im März 1838. Ehr. Fr. Müller 'ſche Hofbuchhandlung. In der unterzeichneten iſt ſoeben erſchienen und an alle Buchhandlungen verſandt worden: Geschichte der Amazonen von — Dr. Friedrich Nagel. Mit einer Abbildung und Karte einer des Amazonenlandes. Preis 1 Thlr., oder 1 Fl. 30 Kr. Dieſes Werkchen umfaßt auf wenigen Bogen Alles, was uns die claſſiſchen Schriftſteller des Alterthums über dieſe höchft intereſſanten Frauen aufbewahrt haben. unſere reiche archäo⸗ logiſche und hiſtoriſche Literatur beſitzt kein Werk, daß die Ge⸗ ſchichte der Amazonen vollſtändig behandelt; hier wird der Ge⸗ lehrte wie der Ungelehrte, der Künſtler wie der Kunſtfreund gleiche Befriedigung finden. Was wir bisher mit Mühe aus den umfaſſenden ärchäologiſchen, mythologiſchen und artiſtiſchen Werken von Böttiger, Creuzer, Tiſchbein, Winckelmann u. A. zuſammenleſen mußten, iſt hier, in freundliches Gewand geklei⸗ det, zu einem Ganzen vereint, das gewiß der Wißbegierde des gelehrten Forſchers und des neugierigen Leſers nur willkommen ſein wird. Stuttgart und Tübingen, im März 1838. J. G. Cotta' ſche Buchhandlung. fann ſang Soeben iſt erſchienen und verſandt: Der e Cavalier auf Reiſen. Vom Verfaſſer der fi der Cavalierperſpective im Jahre „Anſichten aus der een ip J Gr. 12. Geh. 1 Thlr. 20 Gr. Inhalt: Der Geburtstag. — Warnungsſtimme. — Politiſches Glaubensbekennt⸗ niß des Verſtorbenen. — Der neue Mirabeau. — Die Volksrepräſentanten. — Die Hoffnung aus Oſten. — Kaiſer Siebenpfeiffer J. — Die Carbonarie. — Die Freimaurer. — Die Strapaziermenſcher. — Die ſchönen Polinnen. — Das Haus Romanow. — Tout parait beau de loin. — Die Strasniks. — Auf⸗ lauf und Tumult. — Die Misheirathen. — Die Bauerncommiſſionen. — Das Handbuch für Hof und Staat. — Die märkiſche Ritterſchaft. — Krähwinkel. — ODobberan. — Die Legitimitätsfrage. — Der Cenſor. — Die Patrimonial⸗ gerichte. — Die Frommen im Lande. — Der Toaſt. — Der Judenball. — Der Hanſemann und ſeine Landsleute. — Das rheiniſche Adelsſtatut. Die U t des Inhalts und eine Erwähnung der von demſelben er herausgegebenen „Anſichten aus der Cavalierperſpective“ (Leipzig, Frohberger, 1836, 2 Thlr.) werden ah „auf dieſe intereſſante Erſcheinung aufmerkſam zu machen. Leipzig, im April 1838. F. A. Brockhaus. Druck und Verlag von F. A. Brockhaus in Leipzig. ... — Literariſcher Anzeiger. 1838. Nr. XIV. Dieſer Literariſche Anzeiger wird den bei F. A. Brockhaus in Leipzig erſcheinenden Zeitſchriften: Blätter für litera⸗ riſche Unterhaltung, Iſis, und Allgemeine medicinifhe Zeitung, beigelegt oder beigeheftet, und betragen die Inſertionsgebühren für die Zeile 2 Gr. Verzeichniss der Vorlesungen, welche an der koͤniglich bairiſchen Friedrich-Alexan— ders-Univerſitaͤt zu Erlangen im Sommer-Semeſter 1838 gehalten werden ſollen. Der geſetzliche Anfang derſelben iſt der 23ſte April. Theologiſche Facultät. Dr. Kaiſer: Übungen des exegetiſchen Seminariums der alt= und neuteſtamentlichen Abtheilung, Erklärung der Salo: monifchen Sprüchwörter, Hermeneutik des Alten Teſtaments, chriſtliche Apologetik, über die Strauß ſchen Anſichten von der evangeliſchen Geſchichte. — Dr. Engelhardt: Übungen des kirchenhiſtoriſchen Seminars, Dogmengeſchichte und die Ge⸗ ſchichte der neuern Dogmatik. — Dr. Olshauſen: Dogmatik, zweiter Theil, die kleinen Briefe des Apoſtels Paulus. — Dr. Höfling: übungen des homiletiſchen und katechetiſchen Seminars, Katechetik, Theorie der Seelſorge. — Dr. Harleß: evangeliſche Synopſis, erſter Theil, chriſtliche Ethik. — Dr. Krafft: den letzten Theil der Dogmatik, neuere Miſſions⸗ geſchichte. — Dr. von Ammon: Paſtoralinſtitut, Symbolik und Polemik. Die vier angeſtellten Repetenten werden unter Aufſicht und Leitung des königl. Ephorus wiſſenſchaftliche Converſatorien in la⸗ teiniſcher Sprache und Repetitorien für die Theologie Studiren- den in vier Jahrescurſen halten. Juriſtiſche Facultät. Dr. Bucher: Pandekten, Converſatorium über die wich⸗ tigſten Lehren des bürgerlichen Rechts und Proceſſes. — Dr. Schmidtlein: Theorie des Criminalproceſſes mit ſteter Rückſicht auf das bairiſche Recht, Encyklopädie und Methodo⸗ logie der Rechtswiſſenſchaft, ausgewählte Lehren aus dem Cri⸗ minalrechte und Proceſſe. — Dr. Feuerbach: gemeines und bairiſches Lehnrecht, Staats- und Rechtsgeſchichte, Handels⸗ und Wechſelrecht. — Dr. Stahl: Civilproceß. — Dr. von Linck: deutſches Bundes- Staatsrecht in Verbindung mit einer überſicht der vormaligen deutſchen Reichsverfaſſung und der Ge: ſchichte ihrer Auflöſung, gemeines deutſches und bairiſches Terri⸗ torial⸗Staatsrecht. — Dr. von Scheurl: Inſtitutionen des römiſchen Rechts mit kurzer Darſtellung der äußern und innern Geſchichte deſſelben, das römiſche Erbrecht, ausgewählte Pan⸗ dektenſtellen. 5 Mediciniſche Facultät. Dr. Henke: ein Examinatorium in lateiniſcher Sprache über ſpecielle Pathologie und Therapie, gerichtliche Mediein, die praktiſchen übungen in der mediciniſchen Klinik des Kran⸗ kenhauſes und Poliklinik, ſpecielle Pathologie und Therapie der Weiber⸗ und Kinderkrankheiten. — Dr. Fleiſchmann sen.: Examinatorium über anatomiſche und e Gegenſtände, allgemeine menſchliche Anatomie, allgemeine und beſondere Phy⸗ ſiologie. — Dr. Koch: Botanik und zwar tomie und Phy⸗ ſiologie der Gewächſe und beſchreibende ik, letztere vor⸗ zugsweiſe in Hinſicht auf alle medieiniſchen Gewächſe der Um= gegend und des botaniſchen Gartens, botaniſche Excurſionen, die Cultur der Obſtbäume, hauptſächlich zum unterrichte der Theologie Studirenden. — Dr. Leupoldt: allgemeine Patho⸗ logie und Therapie, Psychiatrie, den jatroſophiſchen Verein. — Dr. Roßhirt: geburtshülfliche Klinik in Verbindung mit den Touchirübungen und den Manual- und Inſtrumentaloperationen am Fantom, Geburtskunde, Krankheiten der Wöchnerinnen und neugeborenen Kinder. — Dr. Wagner: über Zeugung und Entwickelung der organiſchen Körper, vergleichende Anatomie, allgemeine und mediciniſche Zoologie in Verbindung mit Zooto⸗ mie, Veterinairmedicin mit beſonderer Rückſicht auf die Seuchen der Hausthiere. — Dr. Trott: Arzneimittellehre in Verbin⸗ dung mit der pharmaceutiſchen Waarenkunde, Giftlehre, Re ceptirkunſt. — Dr. Fleiſchmann jun.: Angiologie und Neu⸗ rologie, chirurgiſche Anatomie, Homdopathie, Repetitorien über Anatomie und Phyſiologie. Die Vorleſungen über Chirurgie werden ſpäter beſonders angekündigt werden. Die chirurgiſch⸗ augenärztliche Klinik nimmt ihren ungeſtörten Fortgang. Philoſophiſche Facultät. Dr. Mehmel: Pfychologie und Aſthetik. — Dr. Harl: Landwirthſchafts- und Forſtwiſſenſchaft, Staatswirthſchaft oder Nationalökonomie, die Policeiwiſſenſchaft in Verbindung mit dem Policeirecht, Converſatorium über Policei, Nationalökono⸗ mie und Finanzwiſſenſchaft. — Dr. Köppen: Examinatorium, praktiſche Philoſophie, nämlich Naturrecht und Ethik, Geſchichte der Philoſophie. — Dr. Kaſtner: eneyklopädiſche Überficht der geſammten Naturwiſſenſchaft, Meteorologie, Experimentalphyſik, Theorie der Chemie, analytiſche Chemie. — Dr. Böttiger: Geſchichte der neueſten Zeit von 1789 an, Geſchichte und Sta⸗ tiſtik von Baiern, Geſchichte des römiſchen Volkes und Reichs. — Dr. Rückert: Hytopadesa, Arabiſch oder Perſiſch, oder auch Armeniſch. — Dr. Döderlein: Übungen des philologiſchen Seminars, den Thuecydides, der philologiſchen Encyklopädie praktiſchen Theil mit Einſchluß der Gymnaſialpädagogik. — Dr. von Raumer: Geognoſie, Mineralogie, Pädagogik mit beſonderer Beziehung auf die Geſchichte derſelben. — Dr. Ko pp: Geſchichte der griechiſchen Philoſophie, Senecae Quaestiones naturales, Ariſtoteles Topica. — Dr. von Staudt: Elemen⸗ tarmathematik, algebraiſche Analyſis. — Dr. Fabri: Tech⸗ nologie, Civilbaukunſt, politiſche Rechenkunſt. — Dr. Drechs⸗ ler: Geneſis, als zweiten Curs des Arabicums einige poetiſche Stücke. — Dr. Winterling: deutſche Literatur, Interpre⸗ tationsmethode und ihre verfchtedene Anwendung auf alte und neue Schriftſteller. — Dr. Martinus: Experimentalpharma⸗ cie, Aräometrie. — Dr. Irmiſcher: Literärgeſchichte. — Dr. Leutbecher: über den Götz von Berlichingen, Clavigo und andere dramatiſche Dichtungen Goethe's, Andeutungen zur philoſophiſchen Würdigung jener literariſchen Werke, welche den merklichen Einfluß auf die Entwickelung des Wiſſens und Lebens der europäiſchen Menſchheit gehabt haben. — Dr. Hof⸗ mann: altteſtamentliche Geſchichte, wiſſenſchaftliche überſicht der allgemeinen Geſchichte. — Lector Dr. Doignon: Les ca- racteres de la Bruyere, franzöſiſchen Privatunterricht, fran⸗ zöſiſche übungen und Converſatorien. — Lector Dr. Otto: Spaniſch und Portugieſiſch, Engliſch oder Italieniſch, ungariſch. Die Zeichnenkunſt lehrt Küſter; die Tanzkunſt Hübſch; die Reitkunſt Flinznerz der Unterricht in der Fechtkunſt wird ſeiner Zeit beſonders bekannt gemacht werden. Die Univerſitätsbibliothek iſt jeden Tag (mit Ausnahme des Sonnabends) von 1—2, das Leſezimmer in denſelben Stun⸗ den und Montags, Mittwochs von 1—3, das Naturalien⸗ und Kunſtcabinek Mittwochs und Sonnabends von 1— 2 Uhr geöffnet. MI. Neuigkeiten und Fortſetzungen, verſendet von F. A. Brockhaus in Teipzig. 1838. Januar, Februar und März. 1. Allgemeine Bibliographie für Deutschland. Eine Über- sicht der Literatur Deutschlands, wie der bedeutendern Schriften des Auslandes, nebst Angabe künftig erscheinen- der Werke und andern auf den literarischen Verkehr bezüg- lichen Mittheilungen und Notizen. Mit vollständigem Regis- ter. Ster Jahrgang. 1838. 52 Nummern, Gr. 8. 3 Thlr. Jahrgang 1836, 2 Thlr. 16 Gr.; Jahrgang 1837, 3 Thlr. 2. Bibliothek claſſiſcher Romane und Novellen des Auslandes. 27ſter Band. — Auch u. d. T.: Der verliebte Teufel und Der Lord aus dem Stegreife. Zwei Novellen von Jacques Cazotte. Aus dem Franzöſiſchen überſetzt von Eduard von Bülow. Mit einer Einleitung. Gr. 12. Geh. 16 Gr. Im vorigen Jahre erſchienen von dieſer Sammlung: XXIII. XXIV. Die Leiden des Perſiles und der Sigismunda von Cervantes, mit einer Einleitung von L. Tieck. 1 Thlr. 8 Gr. — XXV. XXVI. Die Verlobten von Manzoni, uͤberſetzt von Bülom. Zweite, umgearbeitete Auflage. 2 Thlr. Die erſten 22 Baͤnde koſten anſtatt 13 Thlr. 5 Gr. zuſammen nur 8 Thlr. 3. Bilder⸗Converſations⸗Lexikon für das deutſche Volk. Ein Handbuch zur Verbreitung gemeinnütziger Kenntniſſe und zur Unterhaltung. In vier Bänden. Mit bildlichen Darſtellun⸗ gen und Landkarten. Zweiter Band: F—L. Ste Lieferung. — Dritter Band: M—R. Ste Lieferung. Gr. 4. Geh. Jede Lieferung 6 Gr. 4. Blätter für literariſche unterhaltung. Jahrgang 1838. 365 Nummern. Nebſt Beilagen. Gr. 4. 12 Thlr. 5. (Böttiger.) Literariſche Zuſtände und Zeitgenoſſen. In Schilderungen aus Karl Aug. Böttiger's handſchriftlichem Nachlaſſe. Herausgegeben von K. W. Böttiger. Erſtes Bändchen. Gr. 8. Geh. 1 Thlr. 12 Gr. K. A. Böttiger's biographiſche Skizze (1837) 10 Gr. 6. Der Cavalier auf Reifen. Vom Verfaſſer der „Anſichten aus der Cavalierperſpective im Jahre 1835“. Gr. 12. Geh. 1 Thlr. 20 Gr. Anſichten aus der Cavalierperſpective, 2 Theile (Leipzig, Froh⸗ berger, 1836), 2 Thlr. 7. Converſations⸗Lexikon der Gegenwart. Iſtes Heft. Aal — Anderſen. Gr. 8. Preis eines Heftes von 10 Bogen auf Druckp. 8 Gr., auf Schreibp. 12 Gr., auf Velinp. 18 Gr. Ein fuͤr ſich beſtehendes, in ſich abgeſchloſſenes Werk, zugleich ein Supplement zur achten Auflage des Converſations- Lexikons ſowie jeder fruͤhern Auflage, aller Nachdrucke und Nachbildungen. Der Umfang iſt nicht genau zu beſtimmen, doch duͤrfte das Ganze 20 — 21 Hefte nicht uͤberſteigen. Sbiges Heft iſt zur Anſicht und ausfübrliche Proſpeete ſind in allen Buchhandlungen zu erhalten. 8. Die Römiſche Curie im Kampf um ihren Einfluß in Deutſch⸗ land, veranlaßt durch die Oppoſition des Erzbiſchofs von Köln gegen Preußen unter Mitwiſſenſchaft Roms und das Ver⸗ dammungsbreve des Hermes'ſchen Lehrſyſtems. Vom Verfaſ⸗ ſer der Schrift: „Der Erzbiſchof von Köln, ſeine Principien und Oppoſition.“ 8. Geh. 8 Gr. 9. Eckermann (Johann Peter), Gedichte. 8. Geh. 1 Thlr. 12 Gr. Ecker mann's Geſpraͤche mit Goethe, 2te Auflage (1837), 4 Thlr. 10. Ausführliche Encyklopädie der gesammten Staatsarznei- kunde. Im Vereine mit mehreren Doctoren der Rechts- gelahrtheit, der Philosophie, der Arzueiwissenschaft und Wundarzneikunst, praktischen Ärzten, Physikern und Che- mikern bearbeitet und herausgegeben von Georg Fried- rich Most. Für Gesetzgeber, Rechtsgelehrte, Policei- beamte, gerichtliche Ärzte, Wundärzte, Apotheker und Veterinärärzte. Ersten Bandes erstes und zweites Heft. (Aal— Entbindungsanstalt.) Gr. 8. Subscriptionspreis eines Heftes von 12 Bogen 20 Gr. 11. Ergänzungen der Allgemeinen Gerichtsordnung und der allgemeinen Gebührentaxen für die Gerichte, Juſtizeommiſſa⸗ rien und Notarien in den preußiſchen Staaten, des Stempel— geſetzes, Salarienkaſſenreglements, ſammt der Inſtruction für die Oberrechnungskammer, wie auch die Verordnungen der General-Gommifftonen u. ſ. w. Herausgegeben von F. H. v. Strombeck. Vierter Band. Enthaltend die Nachträge zur dritten Ausgabe derſelben, bearbeitet und bis auf die neueſte Zeit fortgeführt von Ferdinand Leopold Lindau. Gr. 8. Druckp. 1 Thlr. 4 Gr. Schreibp. 1 Thlr. 12 Gr. Erſter bis dritter Band koſteten allein auf Druckp. 5 Thlr. 16 Gr., auf Schreibp. 7 Thlr. 12 Gr.; alle vier Bände zuſammen jetzt auf Druckp. nur 4 Thlr. 16 Gr., auf Schreibp. E Thlr. 12 Gr. 12. Ersch (Johann Samuel), Literatur der vermisch- ten Schriften seit der Mitte des achtzehnten Jahrhun- derts bis auf die neueste Zeit; systematisch bearbeitet und mit den nöthigen Registern versehen. Neue fortge- setzte Ausgabe von Chr. A. Geissler. (Aus der neuen Ausgabe des Handbuches der deutschen Literatur beson- ders abgedruckt.) Gr. 8. 20 Gr. Erſch, Handbuch der deutfihen Literatur. 4 Bände. Neue von verſchiedenen Mitarbeitern beſorgte Auflage. 1822 — 38. 12 Thlr. 13. Funck (3.), Erinnerungen aus meinem Leben in biogra⸗ phiſchen Denkſteinen und andern Mittheilungen. Zweiter Band. — Auch u. d. T.: Aus dem Leben zweier Schauſpie⸗ ler: Auguſt Wilhelm Iffland's und Ludwig Devrient's. 8. Geh. 1 Thlr. 12 Gr. Erſter Band: E. T. W. Hoffmann und F. G. Wetzel (1836), 1 Thlr. 16 Gr. 14. Heeringen (Guſtav von), Meine Reife nach Portugal im Fruͤhjahre 1836. Zwei Theile. 8. Geh. 3 Thlr. 12 Gr. 15. Hille (Karl Chriſtian), Die Bäder und Heilquellen Deutſchlands und der Schweiz. Drittes Heft. — Auch u. d. T.: Die Bäder und Heilquellen Schleſiens und der Graf- ſchaft Glatz. Für Brunnen- und Badereiſende. Mit zwei Kärtchen. 8. Geh. 16 Gr. iftes Heft: Brunnen- und Badediaͤtetik, 12 Gr.; 2tes Heft: Baͤder und Heilquellen in Boͤhmen und Maͤhren, 20 Gr. 16. Iſis. Encyklopädiſche Zeitſchrift, vorzüglich für Naturge⸗ ſchichte, vergleichende Anatomie und Phyſiologie von Oken. Jahrgang 1838. 12 Hefte. Mit Kupfern. Gr. 4. 8 Thlr. 17. Kannegießer (Karl Ludwig), Deutſches Declamato⸗ rium. In drei Theilen. 8. Geh. 2 Thlr. Die einzelnen Theile unter den beſondern Titeln: 18. — —, Deutſches Declamatorium für das erſte Jugend⸗ alter, insbeſondere für Elementarſchulen und die untern Claſ⸗ fen der Bürgerſchulen und Gymnaſien. 8. Geh. 8 Gr. 19. — —, Deutſches Declamatorium für das mittlere Jugend⸗ alter, insbeſondere für die höhern Claſſen der Bürgerſchulen und die mittlern Claſſen der Gymnaſien. 8. Geh. 12 Gr. 20. — —, Deutſches Declamatorium für das reifere Jugend⸗ alter, insbeſondere für die obern Claſſen der Gymnaſien. 8. Geh. 1 Thlr. 4 Gr. 21. Leipziger Kreisblatt. Zweiter Jahrgang. 1838. 156 Num⸗ mern. Gr. 4. 2 Thlr. 22. Das Pfennig⸗Magazin für Verbreitung gemeinnütziger Kennt⸗ niſſe. Sechster Jahrgang. 1833. 52 Nummern. (Nr. 249 300.) Mit pielen Abbildungen. Schmal gr. 4. 2 Thlr. 23. Das Pfenn agazin für Kinder. Fünfter Jahrgang. 1838. 52 Nummern. Mit vielen Abbildungen. Kl. 4. 1 Thlr. 24. Die römiſch⸗hierarchiſche Propaganda, ihre Partei, Um⸗ triebe und Fortſchritte in Deutſchland. Mit Rückblicken auf die Opposition des Erzbiſchofs von Köln nach unumſtößlichen Thatſachen geſchildert vom Verfaſſer der Schrift: „Der Erz⸗ 28. Skizzen aus dem Alltagsleben. Aus dem Schwediſchen. biſchof von Köln, ſeine Principien und Oppoſition.“ 8 Erſtes Bändchen. — Auch u. d. T.: Die Töchter des Prä⸗ Geh. 8 Gr. ſidenten. Erzählung einer ee, Aus dem Schwe⸗ 25. Raumer (Karl von), Beſchreibung der Erdoberfläche. diſchen. 8. Geh. 1 Thlr. 16 Gr. je 8 der Erdkunde. Dritte verbeſſerte Auflage. 29. Sternberg (A. von), Fortunat. Ein Feenmärchen. i 8. 5 Verfaſſers „Lehrbuch der allgemeinen Geographie“, 2te Auf: 0 ) ig S Big ii, 9910 ſt und Süd. Ent⸗ ! 2 lage, 1830, koſtet 1 Thlr. 12 Gr. Gter worfen und geſammelt in Preußen, Rußland, der Türkei, 26. Repertorium der gesammten deutschen Literatur. Jahrgang, für das Jahr 1838.) Herausgegeben im Ver- e auf den ioniſchen Inſeln und in Stalien. Zwei ein mit mehreren Gelehrten von Ernst Gotthelf Mit einer Muſikbeilage. 8. Geh. 3 Thlr. Gersdorf. (Beigegeben wird: Allgemeine Bibliographie | 31. Wetzel's (F. ©.) BER Gedichte und Nachlaß. für Deutschland.) 1öter Band in 6 Heften. Gr. 8. Herausgegeben von 3. Funck. 8. Geh. 2 Thlr. 8 Gr. Jeder Band etwa 50 Bogen in 14tägigen Heften. 3 Thlr. 32. Allgemeine medicinische Zeitung. (Herausgeber: Dr. Kar! 27. Schulze (Ernſt), Die bezauberte Roſe. Romantiſches Pabst.) Jahrgang 1838. 104 Nummern. Gr. 4. 6 Thlr. Gedicht in drei Geſängen. Sechste Auflage. 8. Geb. 16 Gr. 1 Thlr. Ausgabe mit 7 Stahlſtichen. Cart. 2 Thlr. 33. Leipziger Allgemeine Zeitung. Jahrgang 1838. 365 Num⸗ Ausgabe in gr. 8. mit 7 Stahlſtichen. Velinp. Cart. mit mern nebſt täglichen Beilagen. Hoch 4. Pränumerationspreis Goldſchnitt. 2 Thlr. 12 Gr. vierteljährlich 2 Thlr. 12 Gr. In der Unterzeichneten ift erſchienen und durch alle Buchhandlungen zu beziehen: nleitung praktischen Ackerbau von Joh. Nep. von Schwerz. Drei Bande Mit 15 lithographirten Tafeln. Zweite vermehrte, mit dem Bildniss des Verfassers geschmückte Auflage. Preis 6 Thlr. 16 Gr., oder 10 Fl. 48 Kr. Der dritte Band führt den beſondern Titel: ite rr de Anfänger in der Landwirthſchaft Natur, Wahl und Werth aller bekannten Feldſyſteme oder Fruchtfolgen. Es iſt gewiß uͤberfluͤſſig, bei der zweiten Auflage dieſer Schrift ſich uͤber ihren Inhalt und ihren Werth zu verbreiten, da dieſe jedem gebildeten Landwirthe Deutſchlands bereits bekannt ſind. Auch außerhalb der Grenzen unſers Vaterlandes findet ſie immer mehr Anerkennung. Beſonders hat der dritte Band, welcher die Feldſyſteme oder Fruchtfolgen umfaßt, dieſe wichtige Materie auf eine bis jetzt unuͤbertroffene Weiſe erſchoͤpft und ſich daher des allgemeinſten Beifalls zu erfreuen; im Jahr 1831 erſchien zu Metz eine von C. und F. Villeroy unternommene überſetzung deſſelben ins Franzoͤſiſche und im Jahr 1834 veranſtaltete die petersburger Landwirthſchaftsgeſellſchaft eine übertragung in die ruſſiſche Sprache. Vermehrt iſt dieſe zweite Auflage durch das Bildniß, ein Facſimile der Handſchrift, ein Vorwort und eine kurze Biographie des beruͤhmten Verfaſſers; deſſenungeachtet wurde der Preis des Werks von 14 Fl., was die erſte Auflage gekoſtet, auf 10 Fl. 48 Kr. ermaͤßigt. In dem Vorworte verabſchiedet ſich der ehrwuͤrdige 77jaͤhrige Veteran von dem landwirthſchaftlichen Publicum und entzieht ihm dadurch die Hoffnung, die Lehre vom Anbau der Gewerbspflanzen von ſeiner Hand unmittelbar zu erhalten; dagegen gibt er die Zuſicherung, daß Herr Okonomierath Pabſt in Darmſtadt, welchem er feine ſaͤmmt⸗ lichen Notizen und Erfahrungen ſowol uͤber jene als uͤber verſchiedene andere landwirthſchaftliche Gegenſtaͤnde einge— haͤndigt habe, dieſelben ordnen und in einem vierten Band des vorliegenden Werks herausgeben werde. Stuttgart und Tübingen, im März 1838 J. G. Cotta'ſche Buchhandlung. * Durch alle Buchhandlungen und Poftämter iſt zu beziehen: Das Pfennig-⸗Magazin fuͤr Verbreitung gemeinnuͤtziger Kenntniſſe. 1838. Maͤrz. Nr. 257 — 261. Nr. 257. Das Rathhaus in Neuyork. Das Neuefte aus der Natur- und Gewerbswiſſenſchaft. (Fortſetzung.) Der Handel zwiſchen Indien und Arabien. Die Roſe von Jericho. Chineſiſches Porzellan. Anekdote. Die Borax-Lagunen in Tos⸗ cana. Wahrheitsliebe der Engländer. *Chriftus als Lehrer. — Nr. 258. Innsbruck. Das Neueſte aus der Natur- und Ge⸗ werbswiſſenſchaft. (Fortſetzung.) Gelehrigkeit des Stiers. Ein Abenteuer unter den Indianern von Guiana. — Nr. 259, Ma⸗ drid. Die Thugs oder die Mordgeſellſchaft in Indien. Wohl⸗ thätige Anſtalten in Konſtantinopel. *Militairifhe Orden in Frankreich. Das Neueſte aus der Natur- und Gewerbswiſſen⸗ ſchaft. (Fortſetzung.) *Die Uhr im ſtrasburger Münſter. — Nr. 260. Die unterirdiſchen Gewölbe von Ellora. Das Neueſte aus der Natur- und Gewerbswiſſenſchaft. (Beſchluß.) Gefängniſſe in Konſtantinopel. Die Bughis in Celebes. Ku⸗ pferminen in Cornwall. — Nr. 261. Die Llaneros in Süd⸗ amerika. Canada. *Darftellungen aus dem Leben der alten Römer. Schwammfiſcherei. Bettelei in Irland. Der große At⸗ las, eine Fabel. Die mit * bezeichneten Aufſätze enthalten eine oder mehre Abbildungen. Preis dieſes Jahrgangs von 52 Nummern 2 Thlr. — Der erſte Jahrgang von 52 Nrn. koſtet 2 Thlr., der zweite von 39 Nrn. 1 Thlr. 12 Gr., der dritte von 52 Nrn. 2 Thlr., der vierte von 53 Nrn. 2 Thlr., der fünfte von 52 Nrn. 2 Thlr. Leipzig, im April 1838. f F. A. Brockhaus. In der Unterzeichneten iſt ſoeben erſchienen und an alle Buchhandlungen verſandt worden: Reden und Vorträge uͤber Gegenſtaͤnde aus dem Gebiete der Naturforschung von Karl Fr. Ph. v. Martius. 8. Preis 1 Thlr. 12 Gr., oder 2 Fl. 24 Kr. Inhalt: Reden zu Linns's Gedächtniß. — Über den philo⸗ ſophiſchen Gedanken in Linns's Werken. — Aus Linns's Rede vor dem Koͤnige von Schweden. — Die Stufenalter des Menſchenle⸗ bens. — Vom magiſchen Einfluſſe der Natur auf den Menſchen. — Die Leiden und Freuden des Naturforſchers. — Linné'ſche Lieder und Litanei. — Vier Vorträge über die Metamorphoſe der Pflan⸗ zen. — Die Seele der Pflanzen. — Die Unſterblichkeit der Pflanze. — Die Anfoderung der Zeit an den Naturforſcher. Der Herr Verfaſſer behandelt hier mehre Gegenſtände von hohem allgemeinen Intereſſe. Seiner Darſtellung liegt überall eine begeiſtigende Anſicht von der Natur zum Grunde, und er ſucht die Beziehungen zwiſchen der phyſiſchen und moraliſchen Welt hervorzuheben. Der Erlös des Werkchens iſt für die Unterſtützung von Waiſen an der Cholera Verſtorbener beſtimmt. Stuttgart und Tübingen, im März 1838. J. G. Cotta'ſche Buchhandlung. i In der Unterzeichneten iſt ſoeben erſchienen und an au Buchhandlungen verſandt worden: 0 f Lehrbuch der speciellen Technologie, vornaͤmlich zum Gebrauch auf Univerſitäten und in andern Lehranſtalten. Nach dem jetzigen Zuſtande der Naturwiſſenſchaften und den neueſten Erfindungen und Entdeckungen 9 bearbeitet von Joh. Heinr. Moritz von Poppe, Doctor der Philoſophie und Staatswirkhſchaft, Prof. der Technologie auf der Univerſitaͤt Tuͤbingen, Ritter ꝛc. c. Zweite ſehr vermehrte und verbeſſerte Auflage. Mit 6 Steindrucktafeln. Gr. 8. Preis 3 Thlr. 8 Gr., oder 5 Fl. 24 Kr. Die erſte Auflage dieſes Lehrbuchs der ſpeciellen Technolo⸗ gie hatte bald nach ihrem Erſcheinen das Glück, nicht blos auf vielen Univerſitäten (in einer italieniſchen überſetzung auch in Padua), ſondern auch in andern Lehranſtalten als Compendium mit Nutzen gebraucht zu werden. Seit dem Erſcheinen der er⸗ ſten Auflage ſind aber faſt alle techniſchen Gewerbe mit gar vielen wichtigen neuern Erfindungen und Entdeckungen berei— chert, und überhaupt ſind ſie ſehr vervollkommnet worden. Dieſes Neue und Beſſere findet man nun in der zweiten Auflage, welche zugleich mit ganz neuen Abſchnitten und zu genauerer Erläuterung der abgehandelten Gegenſtände, mit vielen Abbildungen auf 6 Steindrucktafeln verſehen iſt. Die Unterzeichnete darf wol hoffen, daß aus dieſen Gründen, ſowie wegen des immer mehr wachſenden Intereſſes, das die Welt heutiges Tages an der Technologie nimmt, und wegen der vie— len neu errichteten Gewerbſchulen und anderer technologiſcher Lehranſtalten, die zweite Auflage eine noch weitere Ausbreitung finden werde, als die erſte. Stuttgart und Tübingen, im März 1838. J. G. Cotta'ſche Buchhandlung. Fortsetzung zu Bignon's Geschichte von Frankreich. HISTOIRE DE FRANCE, depuis le 18 Brumaire (Novembre 1799), jusqu’a la paix de Tilsitt (Juillet 1807). Par . EISHON. dition originale. Paris et Leipzig. Tome septieme. In- S. 2 Thlr. Mit Band 7 beginnt die zweite Serie dieſes Werkes, deſſen erſte ſechs Bände bereits im Jahre 1830 erſchienen, und werden demſelben noch drei folgen, welche die Geſchichte Frankreichs bis zum Jahre 1812 fortführen. 7 Eine dritte Serie, die neueſte Zeit umfaſſend, iſt vom Verfaſſer ſpäter zu liefern verſprochen. Leipzig, im April 1838. 1 Brockhaus & Avenarius, Buchhandlung für deutſche und ausländiſche Literatur. | (A Paris: meme maison, Rue Richelieu, No. 60.) Druck und Verlag von F. A. Brockhaus in Leipzig. . — 2 Et ee Literariſcher Anzeiger. 1838. Nr. XV. Diefer Literariſche Anzeiger wird den bei F. A. Brockhaus in Leipzig erſcheinenden Zeitſchriften: Blätter für litera— riſche Unterhaltung, Iſis, und Allgemeine mediciniſche Zeitung, beigelegt oder beigeheftet, und betragen die Inſertionsgebühren für die Zeile 2 Gr. Conversations - Texikon der Gegenwart. Ein für. ſich beſtehendes und in ſich abgeſchloſſenes Werk, zugleich ein Supplement zur achten Auflage des Converſations⸗ Lexikons, ſowie zu jeder fruͤhern, und zu allen Nachdrucken und Nachbildungen deſſelben. Gr. 8, In Heften von zehn Bogen. Preis eines Heftes: Auf weißem Druckpapier SGroſchen. Auf gutem Schreibpapier 12 Groſchen. Auf extrafeinem Velinpapier 18 Groſchen. Leipzig, bei F. A. Brockhaus. Die allgemeine Theilnahme, welche das Converſations⸗Lexikon der neueſten Zeit und Literatur von 1832 gefunden, gab der Verlagshandlung Veranlaſſung, ſchon im Nachworte am Schluſſe dieſes Werkes zu bemerken, daß der hier abgeriſſene Faden kuͤnftig wieder aufgenommen, und in einer dazu geeigneten Form ein neuer Spiegel der Zeit aufgeſtellt werden ſolle. Jahre ſind ſeitdem verfloſſen; eine neue Auflage (die achte) des Converſations⸗Lexikons, das trotz aller Concurrenz in immer weitern Kreiſen Verbreitung gefunden hat, iſt beendet worden und in dieſe das Converſations⸗ Lexikon der neueſten Zeit und Literatur feinem weſentlichen Inhalte nach übergegangen. Es hat demnach dieſes Werk aufgehört, ein nothwendiges Supplement des Converſations⸗Lexikons zu ſein, obſchon es als ein treues Abbild jener aufgeregten Zeit von 1830 nicht blos in Hinſicht der geſchilderten Begebenheiten, Zuſtaͤnde und Perſonen, ſondern auch durch die Art und Weiſe der Darſtellung ſelbſt, in welcher ſich nicht minder deutlich die Zeit ſeines Er⸗ ſcheinens auspraͤgt, einen bleibenden Werth behalten wird. Dringend ſtellt ſich bei den immer raſchern Fortſchritten in der Entwickelung des geſellſchaftlichen Zuſtandes und bei der immer lebendigern Theilnahme, welche die Zeitgenoſſen dieſer Entwickelung widmen, das Bedürfniß wieder heraus, die Maſſe der Begebenheiten, die die jüngſte Vergangenheit bewegt, und die Reſultate, welche während dieſer Zeit in Wiſſenſchaft, Kunſt und praktiſchem Leben erſtrebt wurden, in einem lebendigen Bilde vorgefuͤhrt zu ſehen. Dieſem Beduͤrfniſſe ſoll das k h | Eonverfations:Lerifon der Gegenwart dienen, das in Anlage und Form mit der achten Auflage des Converſations⸗Lexikons über: einſtimmend, 8 e - ein für fich beſtehendes Ganzes bildet, Infofern alle darin enthaltenen Artikel in ſich abgeſchloſſene Darſtellungen find, das aber zugleich die achte Auf— lage des Converſations⸗Lexikons namentlich was die neueſte Zeit betrifft, ergaͤnzt und ſomit den Beſitzern dieſer, ſowie aller fruͤhern Auflagen, aller Nachdrucke und Nachbildungen deſſelben, als ein 8 unentbehrliches Supplement ſich darbietet. In dem Converſations⸗Lexikon kann die Geſchichte, ſelbſt der neueſten Zeit, nur in allgemeinen Umrlſſen gezeichnet, die ſtaatswiſſenſchaftlichen Entwickelungen und andere Erörterungen intereſſanter Fragen koͤnnen nur in ihren Reſultaten gegeben, eine Menge Gegenſtaͤnde nur im Allgemeinen berührt und nur die ausgezeichnetſten Perſoͤnlichkeiten biographiſch geſchildert und charakteriſirt werden. Das neue Werk wird als Supplement in allen den beruͤhrten und vielen andern Beziehungen das Hauptwerk ergänzen und bis zur Gegenwart fortführen; es wird aber als ein ſelbſtaͤndiges Werk nicht immer da beginnen, wo das Hauptwerk aufhoͤrt; es wird die hiſtoriſchen Darſtellungen nicht grade von dem Punkte aus fortſetzen, der ihnen in dem Hauptwerke als Grenze geſetzt iſt; es wird im Gegen— theile immer bis zu dem Punkte zuruͤckgehen, ohne deſſen Beruͤhrung die Gegenwart nicht vollkommen verſtanden wer— den kann. Das Converſations⸗Lexikon der Gegenwart wird Alles umfaſſen, was in der neueſten Zeit in irgend einer Richtung bedeutend hervorgetreten iſt. Es wird in Beziehung auf das Converſations⸗Lexikon der neue⸗ ſten Zeit und Literatur von 1832 gleichſam ein zweites Zeitbild ſein; wie jenes die Zeit von 1829 an ſchilderte, fo iſt dieſes beſtimmt, die Gegenwart zu ſchildern, und ein friſches aus dem Leben gegriffenes Bild derſelben zu geben. Es wird mit einem Worte Alles enthalten, was dem Gebildeten zum Verſtändniß der Ge⸗ genwart dient, und auf dieſe Weiſe als einen treuen und beſonnenen Führer und Berather im Gedränge der Ereigniſſe ſich zu bewähren ſuchen. Der Standpunkt aber, von welchem daſſelbe aus⸗ geht, kann kein anderer ſein, als der liberale — im edlen Sinne des Wortes —, denn anſtändige Frei⸗ zinüthigkeit iſt die allgemeine Foderung und das Loſungswort der Gegenwart. s Der Verlagshandlung iſt es gelungen, in den meiften europaͤiſchen Staaten fuͤr die betreffenden geſchichtlichen Ars tikel Maͤnner zu gewinnen, die die Verhaͤltniſſe genau kennen und mit unbefangenem Auge beurtheilen. Ebenſo hat fie hinſichtlich der Artikel aus dem Gebiete der Wiſſenſchaft, der Kunſt und des praktiſchen Lebens ſowie der Biographien der thaͤtigſten Mitwirkung der namhafteſten und hinſichtlich der Darſtellungsgabe gewandteſten Fachgelehrten, Kunſtkenner und Techniker ſich verſichert. Was endlich die zur Bearbeitung der Biographien noͤthigen Materialien betrifft, ſo ha— ben ſich faſt durchgehend mit großer, dankbar zu erkennender Bereitwilligkeit die zuverlaͤſſigſten Quellen eröffnet. Die Verlagshandlung darf demnach hoffen, ihren Plan auf das befriedigendſte ausfuͤhren und nicht nur ein nuͤtzliches und tüchtiges Werk zum Nachſchlagen, ſondern auch zugleich ein namentlich durch gewandte Darſtellung anziehendes Leſebuch liefern zu koͤnnen. f | 191415 N Die Reichhaltigkeit des neuen Werks einigermaßen zu bezeichnen, laſſen wir das Verzeichniß einiger der be⸗ dentendften und intereſſanteſten Artikel aus dem Buchſtaben A folgen: Abarea (Biſchof von Leon, Miniſter des Don Carlos) — Abbas Mirza (der früh verſtorbene Thronfolger in Perfien) — Abd⸗el-Kader (das Haupt der Beduinenſtämme in Algier) — Abel (balriſcher Staatsrath) — Abolition (rechtliche Ente wickelung und die Beſtimmungen darüber in den neuern Conſtitutionen)? — Abrautes (die fruchtbarſte Schriftſtellerin der Gegen⸗ wart) — Abſolutismus (zur Beurtheilung der verſchiedenen. Anſichten) — Actenverſendung (öbiſtoriſche Darlegung; Untere ſagung derſelden) — Aetienweſen lallſeitige Betrachtung der Vortheile und Nachtheile) — Adel und Bürger (Geſtaltung der Verheltniſſe in neuerer Zeit) — Afrika (ein Zeitbild des Landes und ſeiner Bewohner) — Agunado (der pariſer Bankier) — Agypten (Schilderung des Landes unter Mohammed Ali und Ausſichten)p — Ahumada (Mitglied des Regentſchaftsrathes in Spanien) — Alava (ſpaniſcher General) — Albrecht (einer der ſieben göttinger Profeſſoren) — Algier (Verhältniſſe, neueſte Geſchichte, Ausſichten) — Allard (Feldherr des Rundſchit Singh) — Almodovar (ſpaniſcher Staatsmann) — Alten (hanover⸗ ſcher Kriegsminiſter, ehemaliger Chef der deutſchen Legion) — Alterthumsvereine — Alvensleben (preußiſcher Finanzminiſter) — Amerika (topographiſches Bild des gegenwärtigen Zuſtandes) — Amsberg (Finanzdirector in Braunfchweig) — Anderſen (der originelle daͤniſche Dichter) — Andorra (Verhältniſſe dieſer alten Republik in den Pyrenäen) — Anhalt (Geſchichte der drei Fürſtenthümer in neueſter Zeit) — Appropriationsclauſel (Bedeutung, Geſchichte) — Aprilunruhen und Aprilproceß — Archäologie (gegenwärtiger Stand der Wiſſenſchaft) — lrchivweſen (geſchichtlich und anregend); — Argelander (Aſtronom) — Argentanfabrikate (im Allgemeinen, Schädlichkeit derſelben) — Ariſtokratie und Liberalismus (im Lichte der Gegenwart aufgefaßt) — Armansperg (Mitglied der Regentſchaft in Griechenland)! — Arnoldi (Begründer der Lebensverſicherungsbank für Deutſchland) — Arriaza (ſpaniſcher Dichter) — Aichbach (GeſchichtsforſcherP — Aſiatiſche Geſellſchaft — Aſien (gegen⸗ wärtiger Zuſtand) — Aſſecuranzen (Idee und Charakter in neueſter Zeit) — Aſſociationen (die Arbeiter und Handwerkervereine in England, Frankreich und in der Schweiz) — Aſthetik (Fortbildung derſelben in neueſter Zeit) — Athen (Bild der Nefidenz) — Attentate auf Ludwig Philipp — Auslieferung (in Berückſichtigung der neueften Geſetze) — Auſtralien (neueſtes geogra⸗ phiſches Bild) — Auswanderung (allgemeine Betrachtungen). Das Converfations-Lerifon der Gegenwart wird, um die Artikel, da fie ſich auf die Gegenwart be— ziehen, bald nach ihrer Abfaſſung in das Publicum zu bringen und die Anſchaffung zu erleichtern, in Heften von 10 Bogen zu dem Preiſe: auf weißem Druckpapier auf gutem Schreibpapier 8 Gr., 12 Gr., auf extrafeinem Velinpapier 18 Gr., ausgegeben werden. Der Umfang laͤßt ſich, da die Zeit ſtets Neues bringt, nicht genau beſtimmen, indeß werden wol 20 — 24 Hefte zu einer genuͤgenden Ausführung des Plans hinreichen. Die Hefte ſollen ſich ſo raſch folgen, als die auf die Bearbeitung und Redaction zu wendende Sorgfalt es irgend geſtatten. Das erſte Heft iſt bereits erſchienen 20 115 allen Buchhandlungen zur Lnſicht zu erhalten. Leipzig, im April 1838. F. A. Brockhaus. In der Unterzeichneten iſt erſchienen und an alle Buch⸗ handlungen verſandt worden: Polytechnisches Journal, herausgegeben von den DD. Dingler und Schultes. Erſtes Februarheft. Inhalt. Zur Geſchichte der Fourneyron'ſchen Kreiſelräder. Ruthven, über Avery's rotirende Dampfmaſchine. Baddeley, über metallene Ventile für Feuerſpritzen. Mit Abbild. Beſchrei⸗ bung eines neuen Hahnes von der Erfindung des Hrn. Haller in Paris. Mit Abbild. Heineken, über einen Univerſal-Centrir— Bunzen. Mit Abbild. Derſelbe über eine Modification der ſo— genannten Roſenmaſchine für Dreher. Mit Abbild. Beſchreibung der neuen mechaniſchen Lampe des Hrn. Lory in Paris. Mit Abbild. Poole's Verbeſſerungen an den Geſchützen und Feuerge— wehren. Mit Abbild. Chamber und Halls Verbeſſerungen an den Pumpen. Mit Abbild. Springalls Verbeſſerungen an den Hufeiſen für Pferde und andere Thiere. Mit Abbild. über die zum Spannen der Wandtaue und Pardunen dienende Vorrich— tung der Herren Brüder Drouault, und über deren Kettentaue. Mit Abbild. über Hrn. Cazal's Verbeſſerungen an den Be: ſetzungen der Regenſchirme. Mit Abbild. Bericht des Hrn. Amedee Durand über eine von Hrn. Guillini erfundene Ma— ſchine zum Seidenhaſpeln, Compteur à regulateur transposant genannt. Mit Abbild. Scanegatty's Beſchreibung eines mit Steinkohlen zu heizenden Gypsofens. Mit Abbild. Adie's Be— ſchreibung eines Anemometers zum Meſſen der Unterſchiede in der Windgeſchwindigkeit. Mit Abbild. Karmarſch, über das Schwinden der Metalle beim Gießen. Neumann's Verbeſſerun— gen in der Fabrikation von eiſenblauſaurem Kali und Natron. Mit Abbild. Spence's Verfahren zur Vereitung von Berliner— blau und eiſenblauſaurem Kali aus dem Kalkwaſſer der Stein— kohlengasfabriken. Richardſons Unterſuchungen über die Zus fammenfesung der Steinkohlen. Bericht des Hrn. Guſtav Schwartz über das Baraſatgrün oder den olivengrün gefärb⸗ ten Indigo aus Kalkutta. Über eine von Charles Thonton Coathupe erfundene Verbeſſerung in der Glasfabrikation. Bericht über Fonvielle's Apparat zum Viltriren des Waſſers, von Hrn. Arago. Le Couteurs neuer Pflug zum Ausgraben der Kartof— feln. Miscellen. Engliſche Patente. John Reynolds über Eiſen⸗ bahnen. Erſter vollendeter Themſe-Tunnel. Linirmaſchine für Kupferſtecher und Steindrucker. Kaffeeapparate des Hrn. Ritter Delacour. Maſchine zum Zuſchneiden von Kleidern. Sicher⸗ heitsmaske für Gießer. Über einige mit Brenngläſern angeſtellte Verſuche. Selbſtentzündung des eingetrockneten Leinöls. über die nachtheilige Anwendung von Arſenik bei den Kerzen. über die Anwendung von Wismuthoxyd bei Kerzen. über künſtliche Kälteerzeugung. Dr. Clanny's Telegraph. Die elektriſche Tele⸗ graphie ſchon vor 50 Jahren bekannt. Über die Behauptung, daß Eiſen durch Zinn gegen Oxydation im Salzwaſſer geſchützt werde. Crane's Hohofenbetrieb mit Anthracit. über die Pace fongfabrik des Hrn. Pechinay. Nachtheilige Wirkung des Braunſteinſtaubes. Bereitung des ſalpeterſauren Baryts nach Duflos. Swindell's Methode zur Zerſetzung des Kochſalzes. Simonnains Apparat zur Bereitung gashaltiger Waſſer. Go: gens Methode vegetabiliſche Ole zu reinigen. Jungem $ranze branntwein die Eigenſchaften von altem zu geben. Micou’s waſſerdichtes geſchmeidiges Leder. Vorſchrift zur übertragung eines Kupferſtiches auf Holz. Kupferſtiche, Lithographien ꝛc. zu illuminiren und ihnen den Glanz von Olgemälden zu geben. Neue Methode metallene Druckformen ꝛc. zu verfertigen. Zur Kenntniß der Krappſorten und Beiträge zur Krappfärberei. Wie man Milchkühen und Ochſen in den Ställen Bewegung verſchaffen kann. Die Schweinemäſtungsanſtalt in Boſton. Zweites Februarheft. Potters neue Schießpulvermaſchine. Mit Abbild. Beſchrei⸗ bung eines von Hrn. W. Hawhorn erfundenen Eifenbahnreis nigers. Mit Abbild. über Hobelmaſchinen und Drehbänke, von Edward Sang. Boydels verbeſſerte Methode Räderfuhrwerke fortzuſchaffen. Mit Abbild. Auſtins verbeſſerte Methode ver— ſunkene Schiffe und andere Gegenſtände emporzuſchaffen. Mit Abbild. Baddeley, über einen Hebel zur Verbindung von Feuer- und Sturmleitern. Mit Abbild. über den verbeſſerten Federhälter des Hrn. Riddle. Mit Abbild. Heathcoats verbef: ſerte Methode verſchiedene Waaren zu weben, und Verbeſſerun— gen an den hierzu dienenden Maſchinen. Mit Abbild. Napiers Verbeſſerungen im Letterndrucke. Mit Abbild. Eine Goldlegi⸗ rungswage, erfunden von Ferd. Oechsle. Mit Abbild. Deakin, über einen verbeſſerten Hohofen. Mit Abbild. Uber die An: wendung kalter Luft, um glühendem Eiſen feine Hitze zu eis halten. Lutwyche's Verbeſſerungen an den Apparaten zur Zer— ſetzung des Kochſalzes und in der Art und Weiſe ſich ihrer zu bedienen. Mit Abbild. Elkingtons neue Verfahrungsarten zum Vergolden des Kupfers, Meſſings und anderer Legirungen. Mit Abbild. (Verfahren, um die Metalle mit Platin zu über⸗ ziehen. Verfahren das mit Platin überzogene Kupfer, Meſſing ıc. zu vergolden. Verfahren gewiſſe Metalle mit einer Gold- und einer Queckſilberauflöſung zu vergolden. Apparat zum Ab⸗ dampfen des goldhaltigen Waſchwaſſers.) Braronot, Über die Aufbewahrung friſcher Gemüſe. Neumann, über die bei der Zuckerfabrikation aus einheimiſchen Gewächſen hinſichtlich der Erzeugungskoſten zu berückſichtigenden umſtände. A. Zuckerfabri⸗ kation aus Runkelrüben. 1) Beſchaffenheit und Beſtandtheile der Runkelrüben. 2) Wie viel und in welcher Beſchaffenheit i der Zucker aus den Runkelrüben erhalten wird. 3) Ertrag des Bodens an Runkelrüben. 4) Wie viel Brennmaterial zur Dar⸗ ſtellung des Zuckers aus Runkelrüben erfoderlich iſt. 5) Allge⸗ meine Erfoderniſſe und Erzeugungskoſten bei der Fabrikation des Zuckers aus Runkelrüben. B. Zuckerfabrikation aus Kürbis. 1) Beſchaffenheit, Bearbeitung und Ertrag des Bodens. 2) Er⸗ foderliches Brennmaterial. 3) Erzeugungskoſten des Kürbis— zuckers. C. über die Gewinnung von Rohzucker aus dem Safte der Ahornarten. L. Über die Gewinnung von Rohzucker aus dem Safte des Mais. E. Über Zuckerbereitung aus dem Trau⸗ benſafte. über eine ökonomiſche Bereitungsart des Kreoſots und ſeine techniſche Anwendung, von Andreas Cozzi. über die Bereitung des Kalkolau, von J. G. Gentele. Über zwei be⸗ ſondere Seifenſorten, von Hrn. Girardin. Über einen ſehr leicht und ſchnell darzuſtellenden geiſtigen Copalfirniß, von R. Bött⸗ ger. Über den Groß ' ſchen Apparat zum Erhitzen der Luft beim Schmieden. Mit Abbild. Miscellen. Engliſche Patente. Guy's Methode vollkommen ſphäriſche Kugeln aus Metallglas ꝛc. zu verfertigen. über Hrn. Clachet's Verbeſſerungen an den Lam— pen. Houzeau⸗Muiron's waſſerdichte und gedruckte Zeuche. Vor: ſchrift zu einem Anſtriche für Canevas, Segeltuch u. dgl., um es waſſerdicht und dauerhafter zu machen. Über den Einfluß der Elektricität auf Brauproceß. über die beſonders für Zucker⸗ raffinerien zu empfehlende Luftaufſaugungsmaſchine des Hrn. Anton Schmid in Wien. Verbrauch von Zucker in Europa im Jahre 1856. über die Anwendung des Satzmehlzuckers zur Verbeſſerung des Weines. über das Pflaſtern mit Erdharz. Über die beweglichen Raufen des Hrn. Hilaire Gasnod. * * Von dieſem ſehr gemeinnützigen und wohlfeilſten Journal erſcheinen wie bisher monatlich zwei Hefte mit Kupfern. Der Jahrgang, aus 24 Heften mit 24—36 Kupferplatten beſtehend und welcher mit einem vollſtändigen Sachregiſter verſehen wird, macht für ſich ein Ganzes aus und koſtet durch die Poſtämter und Buchhandlungen nur 9 Thlr. 8 Gr., oder 16 Fl. In das Abonnement kann nur für den ganzen Jahrgang eingetre⸗ ten werden. Die Verlagshandlung kann vom Polytechnischen Journal noch einige ganz vollſtändige Exemplare, welche ſie aufgekauft hat, und zwar Iſter bis 1 ter Jahr⸗ gaug zu 168 Thlru., oder 288 Fl. anbieten. Die Jahrgänge 1820, 1821, 1822, 1823, 1824, 1826 bis 1832 jind fortwährend einzeln zum Preiſe von 9 Thlr. 8 Gr., oder 16 Fl., zu haben. Stuttgart und Tübingen, im März 1888. J. G. Cotta'ſche Buchhandlung. Soeben iſt bei uns erſchienen und in allen Buchhandlun— gen des In- und Auslandes vorräthig der erſte Band der neuen Ausgabe von Gotthold Ephraim Lessing's ſämmtlichen Schriften, herausgegeben von Karl Lachmann. Zwoͤlf Baͤnde in Großoctav auf Velinpapier mit Leſſing's Portrait in Stahlſtich. Subſeriptionspreis 12 Thlr. Wir übergeben hiermit dem deutſchen Publicum dieſe neue, ſehr vermehrte, correcte Ausgabe der Leſſing'ſchen Schriften, als erſte dieſes großen Mannes würdige; für die äußere Aus- ſtattung haben wir alle Sorgfalt verwendet und wird dieſelde gewiß allen Anfoderungen entſprechen. Die folgenden Bände find unter der Preſſe und werden möglichjt ſchnell erſcheinen. Proſpecte ſind in allen Buchhandlungen zu haben. Berlin, im März 1838. Voß'ſche Buchhandlung. | In der Unterzeichneten iſt ſoeben erſchienen und an alle Buchhandlungen verſandt worden: Guter Rath An und Mechauf von Tand- gütern von J. G. Elsner. 8. In Umſchlag broſchirt. Preis 1 Thlr. 4 Gr., oder 2 Fl. Misgriffe bei Kauf und Verkauf von Gütern haben nur allzu oft ſchon großes Unheil geſtiftet und den Grund zum Un⸗ tergange ganzer Familien gelegt. Wie man ſolchen am ſicher— ſten entgehe, dazu gibt das hier angezeigte Werkchen Anleitung. Völlig aus dem Leben entlehnt und klar und erſchöpfend iſt der Gegenſtand gegeben. Sonach kann es wol mit vollem Recht eine werthvolle und dankenswerthe Gabe des verdienten Verfaſſers genannt werden. Stuttgart und Tübingen, im März 1838. J. G. Cotta'ſche Buchhandlung. An alle Buchhandlungen wurde ſoeben verſandt: J. F. Grulich, Über die Jronien in den Reden Feſu; noch ein Beitrag zu ſeiner Charakteriſtik. Gr. 8. Leipzig, bei A. Wien: brack. Geh. Preis 18 Gr. Der allen Theologen gewiß höchſt intereſſante Gegenſtand ſelbſt, ſowie die klare und umſichtige Darſtellung und die von tiefer Religioſität durchdrungene Sprache des bekannten und geachteten Verfaſſers laſſen ſicher erwarten, daß dieſe Schrift recht viele Leſer finden werde. Erdbeschreibung. Abrege de Geographie pbysique, historique, politique ancienne et mo- derne, contenant un extrait méthodique du precis de la geographie universelle, divise en deux parties, celle des principes et celle des descriptions, par MALTE-ERUN, precede de I'histoire de la geographie et des decouvertes des principaux voyageurs jusqu’en 1837, et suivi d'un apergu de la geographie ancienne, par a Larenaudiere; les principes generaur de geographie astronomique, puhsique et politique, par Adrien Balbi. Deuxieme edition, entierement revue, corrigee et augmentee de toutes les decouvertes les plus recentes et de tous les renseignements statistiques utiles, par J. J. N. Huot; accompagnee de plus de cinquante cartes, vignettes, vues, et de nombreux tableaux historiques, statistiques ete. Un gros volume. Grand in-S. Paris, 1838. 9 Thlr. Leipzig, im April 1838. Brockhaus & Avenarius, Buchhandlung für deutſche und ausländiſche Literatur. (A Paris: meme maison, Rue Richelieu, No, 60.) Druck und Verlag von F. A. Brockhaus in Leipzig. Literariſcher Anzeiger. 1838. Nr. XVI. 0 ..... ˙ u— — I Dieſer Literariſche Anzeiger wird den bei F. A. Brockhaus in Leipzig erſcheinenden Zeitſchriften: Blätter für litera⸗ riſche Unterhaltung, Iſis, und Allgemeine medicinifhe Zeitung, beigelegt oder beigeheftet, und betragen die Inſertionsgebühren für die Zeile 2 Gr. . Conversations -Texikon der Gegenwart. In allen Buchhandlungen des In- und Auslandes iſt zu erhalten: Converſations⸗Lexikon der * Gegenwart. Erstes Seft. Dies Werk iſt ein für ſich beſtehendes und in ſich abgeſchloſſenes Ganzes, bildet aber zu⸗ gleich einen Supplementband zur achten Auflage des Converſations⸗Lexikons, ſowie zu jeder frühern Auf⸗ lage, zu allen Nachdrucken und Nachbildungen deſſelben. Heften von 10 Bogen, deren jedes auf weißem Druckpapier auf gutem Schreibpapier um die Anſchaffung zu erleichtern, erſcheint das Werk in 8 Gr., 12 Gr., auf extrafeinem Velinpapier 18 Gr. koſtet. Das Ganze wird aus 20 — 24 Heften beſtehen, die ſich raſch folgen werden. Ausführliche Ankündigungen ſind in allen Buchhandlungen zu erhalten, wo auch das erſte Heft eingeſehen werden kann. Leipzig, im April 1838. F. A. Brockhaus. In der Unterzeichneten iſt ſoeben erſchienen und an alle Buchhandlungen verſandt worden: Über den gegenwärtigen Zuſtand des “+ 4 + 31 2 vd öffentlichen Unterrichts in den weſtlichen Staaten von Deutſchland, in Holland, Frankreich und Belgien een Friedrich Thierſch. Drei Theile. Gr. 8. Preis 6 Thlr. 12 Gr., oder 10 Fl. 48 Kr. In dieſem Werke hat der Verfaſſer das Gegenſtück zu ſei⸗ nem frühern, mit allgemeinem Beifall aufgenommenen Werke: 8 Über die gelehrten Schulen, geliefert, das vor Kurzem ebenfalls mit dem dritten Bande geſchloſſen worden iſt. Wie dieſes letztere ſich vorzüglich mit der Theorie des öffentlichen Unterrichts und der Einrichtung und Führung ſeiner Anſtalten beſchäftigt, ſo zeigt das gegen⸗ wärtige Werk, was auf dem großen Gebiete des öffentlichen Unterrichts und der Erziehung in den auf dem Titel genannten Ländern geleiſtet, für dieſelben in neuen und ältern Planen und Lehrordnungen vorgekehrt, verfehlt oder gewonnen wird. Es enthält alſo die praktiſche Seite zu jener Theorie, oder, wie ſich die Einleitung ausdrückt, es zeigt in treuer Schilderung „die Zeit am Werke“, die Gegenwart mit Bildung der Zukunft beſchäftigt, und die Hoffnungen oder Beſorgniſſe, welche daran ſich knüpfen; doch genügt dem Verfaſſer nicht, zu berich⸗ ten, was er auf jenem Gebiete an Anſtalten, Vorkehrungen und Kräften vorfindet, ſondern dieſes gibt ihm zugleich den Stoff, in das Innere und den Geiſt der Sachen einzudringen, um das in ihnen Schädliche oder Förderliche oft mit Entſchie⸗ denheit und Nachdruck darzulegen und die einzelnen Erſcheinun⸗ gen auf dem Gebiete des Unterrichts und der Erziehung auf den großen Gegenſatz der traditionell⸗idealen und in⸗ duſtriell⸗ materiellen Syſteme der Bildung, wie er in unſerm Zeitalter hervorgetreten iſt, zu beziehen, nicht um den Kampf zwiſchen ihnen zu nähren, ſondern durch Darlegung der Natur derſelben und ihrer wahren Bedürfniſſe zu ſchlichten. Was der Verfaſſer ſelbſt bei wiederholter Inſpection der Schu⸗ len des bairifhen Rheinkreiſes beobachtet und eingelei⸗ tet oder vorgekehrt hat, um ihnen durch die königl. Staats⸗ regierung, in deren Namen er verfuhr, jenes höhere Gedeihen zu ſichern, in welchem ſie jetzt begriffen ſind, eröffnet den er⸗ ſten Theil. Hierauf folgen die Lehranſtalten der verſchieden⸗ ſten Art von Würtemberg mit ſeinen vortrefflichen lateini⸗ ſchen Schulen, ſowie die Darlegung des Widerſtreites, der ſich dort entſponnen und in einzelnen Anſtalten geltend gemacht hat, z. B. in der von Stetten, die ausführlich geſchildert wird; dann Baden, deſſen neue Schulordnung einer durchgreifenden Kritik unterliegt, nicht ohne Anerkennung, was namentlich die polytechniſche Schule zu Karlsruhe bei vielem der Anderung Bedürftigen Gutes enthält; dann die an bedenklichen Mängeln, beſonders des Organismus und der obern Pflege leidenden An⸗ ſtalten von Heſſen-Darmſtadt, Frankfurt und Naſſa u. Vorzüglich das Unterrichtsſyſtem dieſes letztern Landes wird in Bezug auf feine höchſtbeſchränkte Natur und ihre Folgen in das Einzelne dargelegt. Den Schluß des erſten Theils bilden die preußiſchen Schulen in den Rheinprovinzen und in Weſt⸗ falen, wo der Verfaſſer die Schilderung des gegenwärtigen Beſtandes durch eine umfaſſende Darſtellung der geſchichtlichen Entwickelung des preußiſchen Unterrichtsſyſtems einleitet, um auf dieſem Wege die Einſicht in die Vorzüge, ſowie die verfehl- ten und mangelhaften Seiten deſſelben deſto ficherer zu beſtim⸗ men und dadurch den Belang der gegen dieſe Schulordnung in neuerer Zeit erhobenen Anklagen deutlich zu machen oder zu beſchränken. Der zweite Theil enthält in drei umfaſſenden Gemälden den öffentlichen Unterricht in Holland, Frankreich und Belgien. Die Vortrefflichkeit der holländiſchen Elementarer⸗ ziehung, die Mängel des mittlern Unterrichts und das beſchrankte Gedeihen des höhern werden durch Darlegung und Beurtheilung der Lehrordnungen und einzelnen Anſtalten entwickelt, ebenſo der in vieler Hinſicht höchſt bedenkliche Zuſtand des öffentlichen Unterrichts in Frankreich. Der Verfaſſer hat außer den Geſetzen über die einzelnen Gattungen der Lehranſtalten und der Ein- richtung der Normalſchule auch die Organiſation der großen Lehreorporation oder der Univerſität ausführlich dargeſtellt, und das Gebrechliche, ja Verderbliche und für Gegenwart und Zu⸗ kunft von Frankreich höchſt Gefährliche ihres, den edlern Geiſt tödtenden Mechanismus und ihres durch den äußerſten Zwang erzielten uniformen Ganges auf das eindringlichſte geſchildert und auch hier eine Darſtellung des Widerſtreites der pädagogi⸗ ſchen Syſteme geliefert, der die Debatten der Kammer über den Gegenſtand während der zwei letzten Jahre zum Grunde liegen. Das Syſtem des öffentlichen Unterrichts in Belgien, welcher auf den verſchiedenen Gebieten der untern, mittlern und höhern Schulen unter dem Geſetze der unbedingten Freiheit ſchon jetzt dem Klerus verfallen iſt und ihm mehr und mehr gehören wird, bildet den Schluß des zweiten Theils, der bei der Auf⸗ merkſamkeit, welche jetzt grade auf jene Gegenden und dieſen Gegenſtand gerichtet wird, auch unabhängig von ſeiner pädago⸗ giſchen Wichtigkeit das Intereſſe der Gegenwart um ſo mehr in Anſpruch nehmen wird, da der Verfaſſer den Gang und die Entwickelung jener Bewegungen des öffentlichen Unterrichts in Belgien mit den ihnen entſprechenden Bewegungen auf dem Ge⸗ biete des öffentlichen Lebens, von welchem ſie nur ein Theil ſind, in Verbindung gebracht hat. Der dritte Theil iſt ein codex diplomaticus von Geſetzen, Planen, Inſtructionen und Verfügungen über den öffentlichen Unterricht vorzüglich in den drei zuletzt genannten Ländern, ſo geordnet, daß in ihnen die Syſteme des Unterrichts ſich in ih⸗ ren Hauptbeſtimmungen vollſtändig darſtellen. In Folge der langen Erfahrung, welche dem Verf. über die Gegenſtände, die er behandelt, zur Seite ſteht, hat er nicht unterlaſſen, bei jedem Lande nach Darſtellung und Beurtheilung ſeiner Lehranſtalten die Wege ihrer Hebung und Verbeſſerung überall zu zeigen und das ihnen Förderliche vorzuſchlagen. Sei⸗ nen Lehren und Warnungen iſt um ſo mehr Beherzigung zu wünſchen, da auch nach Dem, was er beobachtet und gezeigt hat, wie im Fall auf dem Gebiete des Unterrichts und der Er⸗ ziehung nicht ein mit wahrer Einſicht verbundenes reges Ein⸗ greifen der Erfahrungen verbunden wird, einer endloſen B wirrung der Beſtrebungen und Ideen, dem Verfalle der höhern Bildung und dem Umſturze der Hauptſtütze der ſocialen Ord⸗ nung mehr und mehr entgegengehen. Das Werk wünſcht darum wie der Verfaſſer am Schluſſe der Einleitung ſagt, „nicht nut von Schulmännern, ſondern von Allen beachtet und erwogen zu werden, welchen mit dem Wohle ihrer Angehörigen das Wohl des Ganzen, das in der Zukunft ruht, am Herzen liegt“. — „Denn zu keiner Zeit iſt es durch deutlichere und mannichfachere Zeichen für Einzelne wie für die Staaten, für Burger wie für Fürſten klarer geworden, daß wir am Scheidewege der Bildung und der Barbarei, der wahren Freiheit unter der höhern Ein⸗ ſicht oder der Knechtſchaft unter der Unwiſſenſchaft ſtehen, und daß die Wahl, die Thätigkeit für alles Große der überlieferung und alle Hoffnung der Zukunft, die jetzo noch möglich iſt, bald nicht mehr möglich ſein wird, wenn die überflutende Macht der neuen Ideen, Beſtrebungen und Leidenſchaften den traditionel⸗ ih 8 der Vergangenheit bedecken und Religion und ildung wie die ſociale Ordnung der Staaten in i begraben wird.“ 4 bol Stuttgart und Tübingen, im März 1838. J. G. Cotta'ſche Buchhandlung. Durch alle Buchhandlungen und Poſtämter iſt zu beziehen: Das Pfennig-Hlagazin für Kinder 1838. März, Nr. 9 — 13. Nr. 9. Jeſus ſetzt das heilige Abendmahl ein. Die Vanille. Die kleine Misgünſtige. »Der Fliegenſchnäpper mit ſchwarzem Rücken. Auflöſung der Räthſel im vorigen Monat. — Nr. 10. Die Armenier. Der Palmeſel. Der Marktflecken Vegeſack. O'Donoghue, eine iriſche Sage. Ein Lied im März. »Der Thunfiſch. — Nr. 11. Die Furien. Laura. Der Kalong oder fliegende Hund. Das Fernrohr. * Die Blutegel. Räthſel. — Nr. 12. Der Spürhund. Die geflügelten Todtengräber. * Köln. Der Eispalaft in Petersburg. Noch eine Tapezier⸗ biene. Räthſel. — Nr. 13. Der kleine Savoyarde. Die Himmelsthaler, ein Märlein. Die Tauben. Fernando de Magellan und die erſte Reife um die Erde. * Der Sonnenzeiger oder die Compaßmuſchel. Räthſel. Die mit * bezeichneten Aufſätze enthalten eine oder mehre Abbildungen. Preis dieſes Jahrgangs von 52 Nummern 1 Thlr. — Der erſte bis vierte Jahrgang koſten ebenfalls jeder 1 Thlr. Leipzig, im April 1838. ; F. A. Brockhaus. Bei J. M. Gebhardt in Grimma erſchien und iſt durch alle Buchhandlungen zu beziehen: National⸗Verſammlung deutschen Lyriker 18ten und 19ten Jahrhunderts von Ferdinand Stolle. Dieſes Werk, welches in circa 10 Lieferungen von je 6 Wochen A 9 Bogen in Octav auf ſeinſtem Velinvapier erſcheint, wird aus 3 Bänden beſtehen, von welchen jeder eine Periode der deutſchen Lyrik enthält. Der erſte Band geht von Haller bis Goethe, der zweite von Goethe bis Heine der dritte Band umfaßt die neuere Dichterſchule, pe mit Heine ihren Anfang nimmt. Jeder in der Ent⸗ a: der deutſchen Lyrik berühmt gewordene Dich⸗ ter wird durch ein und zwar durch das beſte Gedicht aus den verſchiedenen Gattungen der Lyrik, in welchen er ſich aus⸗ zeichnete, repräſentirt, und ſomit wird dieſes Werk eine Li⸗ teraturgeſchichte der dentſchen Lyrik in Beiſpielen re iſt zu bemerken, daß ſämmtliche lebende deut⸗ ſche Dichter, bis auf ſehr wenige, deren Theilnahme noch zu erwarten ſteht, dieſem nationalen Unternehmen da⸗ durch fördernd zur Seite getreten ſind, daß ſie durch eigne Wahl ihrer ſchönſten poetiſchen Leiſtungen ihr dichteriſches Portrait in dieſes Nativnal- Album der deutſchen Lyrik eingetragen haben. Die erſte Lieferung liegt in jeder Buchhandlung zur Anſicht bereit, und wird für 12 Gr., oder 54 Kr. Rhein., verkauft. Ferner: fr Märchen der Tausend und Einen Uacht fuͤr die Jugend bearbeitet von Albert Ludw. Grimm. Dieſe dem Publicum ſchon längſt als ausgezeichnet bekannte Jugendſchrift erſcheint in 10 Halbbänden in Swiſchenräumen von je vier Wochen auf feinſtem Velinpapier à 6 Gr., oder 27 Kr. Rhein., ſodaß das ganze Werk, welches früher 7 Thlr. 12 Gr. koſtete, nicht mehr als 2 Thlr. 12 Gr. koſten wird. Später tritt der Ladenpreis von 5 Thlrn. ein. — Der erſte halbe Band iſt in jeder Buchhandlung einzuſehen. . Auf 12 Exemplare wird von jeder Buchhandlung ein Freiexemplar gegeben. Neue philologiſche und Schulſchriften im Verlage von Friedrich Vieweg & Sohn in Braunschweig. Ciceronis M. T. de officiis libri tres. Cum selectis Jo. Mich. et Jac. Frid. Heusingerorum suisque notis schola- rum in usum edidit Carol. Timoth. Zumptius. 8. Geh. Preis 20 Gr. Neben dieſer Schulausgabe erſcheint bis zur Oſtermeſſe d. J. auch eine neue Auflage der groͤßern Heuſinger'ſchen Ausgabe, vom Herrn Profeſſor Zumpt in Berlin beforgt. Cicero vom Redner in 3 Büchern. Zum Gebrauche auf Schulen herausgegeben von J. C. F. Wetzel. 8. Zweite Auflage, besorgt von Dr. F. G. Schneide- win, Prof. in Göttingen. Preis 12 Gr. Cicero's auserlesene Reden. Zum Gebrauche auf Schu- len herausgegeben von F. W. Döring. 8. Zweite Auflage, besorgt von Dr. F. G. Schneide win, Prof. in Göttingen. Preis 6 Gr. Horaz, Q. Flaccus, Oden. In den Versmaßen der Ur⸗ ſchrift deutſch mit beigefügtem lateiniſchen Text von A. F. von der Decken. 2 Bände. Geb. Gr. 8. 3 Thlr. 12 Gr. Krüger, G. F. A., De formulae di 7 et affinium particular. post negationes vel negativas sententias usur- patorum natura et usu commentatio. 4. Geh. Preis 14 Gr. Ovid’s Metamorphosen im Auszuge. Zum Gebrauche auf Schulen bearbeitet von C. A. Meinecke. 8. Dritte Auflage, besorgt von Dr. F. G. Schneide win, Prof. in Göttingen. Preis 12 Gr. Ovid's fünf Bücher der Trauer, uͤberſetzt von F. K. von Strombeck. Gr. 8. Preis 1 Thlr. Simonidis Cei Carminum reliquiae. Edidit Dr. F. G. Schneide win. Smaj. Geh. Fein Velin-Druckpapier. Preis 1 Thlr. 20 Gr. Fein geleimt Velinpapier. Preis 2 Thlr. 8 Gr. Suetonius, des C. Tranquillus, Werke, übersetzt von F. K. von Strombeck. I. enthält das Leben des Ju- lius Caesar. Gr. 8. Preis 12 Gr. Wagner, Prof. Dr. K. F. C., Neue vollſtändige und auf die möglichſte Erleichterung des Unterrichts abzweckende engliſche Sprachlehre für die Deutſchen. Erſter Band. Gr. 8. Vierte Ausgabe. Preis 1 Thlr. Zweiter Band. Gr. 8. Preis 16 Gr. Melford, H. M., Engliſches Leſebuch, enthaltend eine zweckmäßige, zur Beförderung der Fortſchritte in diefer Sprache beſonders dienliche Sammlung von Leſe- und über⸗ ſetzungsſtücken, aus den beſten neuern engliſchen Proſaiſten und Dichtern gezogen. Mit einem Vorworte von K. F. C. Wagner. Zweite vermehrte Ausgabe. Gr. 8. Preis 18 Gr. In meinem Verlage ist erschienen und in allen Buch- und Kunsthandlungen zu haben: Augusteum, Dresdens antike Denk- mäler enthaltend. Herausgegeben von Wilhelm Gottlieb Becker. Zweite Auflage, Besorgt und durch Nachträge vermehrt von Wilhelm Adolf Becker. 14 Hefte. CLXII Kupfertafeln in Folio, nebst 26 Bogen Text in gr. 8. In Umschlag. 1832 — 37. Subscriptionspreis 27 Thlr. 21 Gr. Endlich bin ich in Stand gesetzt, das dreizehnte und vierzehnte Heft, womit dieses Prachtwerk geschlossen ist, ausgeben zu können. Jedes Heft kostet im Subscriptions- preise 1 Thlr. 21 Gr., mit Ausnahme des letzten, welches acht ganz neue Tafeln enthält und auch für die Be- sitzer der ersten Auflage als Supplement zu 2 Thlr. 12 Gr. besonders abgegeben wird. Leipzig, im April 1838, F. A. Brockhaus. Bei A. Wienbrack in Leipzig iſt ſoeben erſchienen und an alle Buchhandlungen verſandt: Die Amtsentſetzung des Erzbiſchofs von Köln, Droſte von Viſchering, durch die koͤnigl. preuß. Regierung nach dem Grundſatze einer echt chriſtlichen Politik gewürdigt von W. Schröter. Gr. 8. Geh. 8 Gr. Parteilos und unbefangen ſind in dieſer kleinen Schrift die Angelegenheiten in Köln unterſucht und dargeſtellt, daß man hoffen darf, ſie werde alle Verſtändigen und Guten unter Pro⸗ teſtanten und Katholiken ſich befreunden. GGau kunst. Essai historique 15 sur le Pont de Rlalto, par . Antoine Rondelet. Architecte. In- folio. Paris, 1837. 5 Thlr. 20 Gr. In dieſem mit zwölf ſehr ſchön geſtochenen, theilweiſe illuminirten Kupfertafeln gezierten Werke iſt nicht nur die Rialtobrücke auf das genauefte durch Grund⸗ und Aufriſſe in architektoniſcher und künſtleriſcher Hinſicht beſchrieben, ſondern es werden darin auch über ihre Erbauung gründliche hiſtoriſche Nachweiſungen gegeben. Leipzig, im April 1838. FM Brockhaus & Avenarius, Buchhandlung für deutſche und ausländiſche Literatur. (A Paris: meme maison, Rue Richelieu, No. 60.) Soeben erſchien: Cooper, C. F., Wanderungen in Italien. 2 Bände. Nach dem Englifhen von Dr. F. Steger. Geh. 3 Thlr. Den Freunden von Cooper's geiſtvollen Schilderungen wird dieſes Werk, das keinem ſeiner frühern an Vortrefflichkeit und reichem Intereſſe nachſteht, eine willkommene Erſcheinung und eine wünſchenswerthe Vermehrung ihrer Sammlungen ſein. Für Eleganz der äußern Ausſtattung iſt das Beſte gethan. Braunſchweig, den IIten April 1838. Friedr. Vieweg c. Sohn. O0OYKYALIAOY TOY OAOPOY HEPI TOY HEAONONNHZIAKOY HOAEMOY BIBAIA OKTS. Thucydidis, Olori Fil de Bello Peloponnesiaco libri VIII. Ad editionem Car. Andr. Duckeri, cum omnibus auctariis recusi. Accesserunt variae lectiones duorum animadversiones Joannis Christophori Gottleberi A. M., Rectoris quondam Scholae province. Misnicae, Coeptum opus perfecit suas notas adjecit 4 indicem Duckeri et Glossarium Gottleberi auxit Carolus Ludovicus Bauerus A. M. Scholae ad Hirschbergam Rector, codicum et Christ. Dan. Beckius, Prof. Lips. II Vol. 4maj. Fruͤherer Ladenpreis 10 Thlr. 12 Gr. Herabgeſetzter Preis 5 Thlr., oder 8 Fl. 30 Kr. Wir empfehlen dem philologiſchen Publicum dieſe Ausgabe, von der wir eine nicht unbeträchtliche Anzahl Exemplare über- nommen haben, mit um ſo größerer Zuverſicht, da ſie neben allen Leiſtungen der neueſten Zeit immer einen ganz eigenthüm⸗ lichen Werth dadurch hat, daß ſie die einzig vollendete Ausgabe | iſt, die den gelehrten Apparat von H. Stephanus, Hud⸗ fon, Was re, Ducker u. A. vollſtändig mit allen Nachträgen Stuttgart und Tübingen, im März 1888. | 2. G. Cotta ſche Buchhandlung. Der Philanthrop oder Blätter zur Beförderung der Menſchenkunde, der Naturwiſſenſchaften b 4 un der häuslichen. Erziehung, redigirt von einem Vereine von Gelehrten. . Mit vielen Abbildungen. i Dieſe neu begründete Zeitſchrift hat ſich zur Aufgabe ge⸗ ſtellt, ein höher gebildetes Publicum mit den ernftern Wiſſen⸗ ſchaften, welche eine innige Beziehung zum täglichen Leben ha= ben, als Anthropologie, Phyſik, Chemie und Aſtronomie, auf eine angenehme Weiſe bekannt zu machen. Der Vortrag il durchaus populair, für jeden Gebildeten verſtändlich, und weder zu ſtreng wiſſenſchaftlich noch zu trivial. Viele Abbildungen werden den anziehenden Inhalt erläutern und Aufſätze über häusliche Erziehung dieſe wichtige Angelegenheit von den vers ſchiedenſten Standpunkten beleuchten. Hoffentlich wird das Publicum dieſe nur für ernſte Zwecke beſtimmte Zeitſchrift mit anerkennender Theilnahme empfangen. Alle Buchhandlungen des In⸗ und Auslandes, ſowie die reſpectiven Poſtbehörden, nehmen Beſtellungen an. Der ſeyr billige Preis des ganzen Jahrgangs iſt incl. der Kupferbeilagen auf 1 Thlr. 8 Gr. feſtgeſtellt. Ausführliche Proſpecte ſind auf allen Poſtämtern und Buch⸗ handlungen und in der unterzeichneten Verlagsbuchhandlung gratis zu haben. Karl Heymann in Berlin. Soeben iſt erſchienen und durch alle Buchhandlungen zu erhalten: 4 Die bezauberte Rose. Romantiſches Gedicht in drei Geſaͤngen. Von Ernst Schulze. Sechste Auflage. Ausgabe ohne Kupfer. 8. Geh. 1 Thlr. Ausgabe mit 7 Kupfern. 8. Geb. 2 Thlr. Prachtausgabe auf Velinpapier mit 7 Kupfern⸗ Gr. S. Elegant geb. 2 Thlr. 12 Gr. » In meinem Verlage erſchien ferner von Ernſt Schulze: Sämmtliche poetiſche Werke. Vier Bände. Neue Auflage. 8. 6 Thlr. Mit 16 Kupfern 8 Thlr. Prachtausgabe 18 Thlr. Cäcilie. Ein romantiſches Gedicht in 20 Geſaͤn⸗ Neue Auflage. 8. 3 Thlr. Mit 8 Kupfern 4 Thlr. Prachtausgabe 9 Thlr. Pſyche. Ein griechiſches Märchen. 8. 1 Thlr. Vermiſchte Gedichte. 8. 1 Thlr. 12 Gr. Leipzi im April 1838. pzig / F. A. Brockhaus. gen. Zwei Baͤnde. Druck und Verlag von F. A. Brockhaus in Leipzig. ... . —— Literariſcher Anzeiger. 1838. Nr. XVII. Dieſer Literariſche Anzeiger wird den bei F. A. Brockhaus in Leipzig erſcheinenden Zeitſchriſten: Blätter für litera— riſche Unterhaltung, Iſis, und Allgemeine mediciniſche Zeitung, beigelegt oder beigeheftet, und betragen die Inſertionsgebühren für die Zeile 2 Gr. Ua cher i cht über die im Verlage von F. A. Brockhaus in Leipzig erſcheinenden Blätter, durch welche literariſche Anzeigen und Bekanntmachungen auderer Art zur Kenntniß des Publicums gelangen. Bibliographiſcher Anzeiger. Derſelbe wird mit der Allgemeinen Bibliographie für Deut ſchland und dem Repertorium der geſammten deutſchen Literatur ausgegeben. Für die Petitzeile in gr. 8. oder deren Raum betragen die Inſertionsgebuͤhren 1Y Gr. Die Beilegegebuͤhren fuͤr beſondere Anzeigen u. dgl. berechne ich bei jeder dieſer Zeitſchriften mit 1 Thlr. 12 Gr. Eiterariſcher Anzeiger. Derſelbe wird mit den Blättern für literariſche Unterhaltung, der Iſis von Oken und der Allgemeinen medieiniſchen Zeitung ausgegeben. Die Inſertionsgebuͤhren betragen für die geſpaltene Zeile mit Petitſchrift oder deren Raum 2 Gr. Ber fondere Beilagen, Anzeigen u. dgl. werden gegen eine Vergütung von 3 Thlrn. den Blättern für litera⸗ riſche Unterhaltung, der Iſis und der Allgemeinen medieiniſchen Zeitung aber gegen eine Gebuͤhr von 1 Thlr. 12 Gr. bei jeder dieſer Zeitſchriften beigelegt oder beigeheftet. Intelligenz ⸗ Blatt zum Pfennig Magazin. Daſſelbe eignet ſich vorzüglich zu Anzeigen von Schriften für das geſammte deutſche Publicum. Fur die Zeile oder deren Raum betragen die Inſertionsgebuͤhren 5 Gr. Beſondere Anzeigen u. dgl. werden dem Pfennig⸗ Magazin gegen Berechnung von 18 Gr. fir das Tauſend beigelegt. Intelligenz⸗ Blatt zum Gilder-Conversations-Lexikon für das deutsche Volk. Daſſelbe wird den einzelnen Heften dieſes Werkes beigegeben, oder werden die Anzeigen auf den Um⸗ ſchlägen der Hefte abgedruckt. a Die Infertionsgebühren betragen für die geſpaltene Zeile oder deren Raum 4 Gr. Beſondere Anzeigen werden fuͤr eine Gebuͤhr von 1 Thlr. fuͤr das Tauſend beigeheftet. Leipziger Allgemeine Zeitung. Von derſelben erſcheint taͤglich mit Einſchluß der Sonn- und Feſttage ein Bogen nebſt Beilage. Die Inſertionsgebühren betragen für die geſpaltene Zeile oder deren Raum 1½ Gr. Durch die Lage Leipzigs beguͤnſtigt, gewaͤhrt dieſe Zeitung Anzeigen aller Art, namentlich unter dem gebildeten und Buͤcher kauſenden Publicum, eine ſchnelle und große Verbreitung. Leipziger Kreisblatt. Daſſelbe erſcheint dreimal wöchentlich und eignet ſich zu Anzeigen aller Art, namentlich folder für das große Publicum. Der Raum einer geſpaltenen Zeile wird mit ſechs Pfennigen berechnet. F. A. Brockhaus. Im Verlage der Unterzeichneten ist erschienen und vor- rätbig in allen guten Buchhandlungen: MHistorisch- kritische Darstellung der Pockenseuchen, des gesammten Impf- und Revaccinationswesens im Königreiche Würtemberg, innerhalb der 5 Jahre Juli 1831 bis Juni 1836. Nach den bei dem k. Medicinalcolle- gium vorliegenden Physikatsberichten bearbeitet von Professor Dr. Franz Heim, k. würt. Regi- mentsarzte, der ärztlichen Vereine in Baiern und Würtemberg, des Vereines grossherzogl. badischer Medicinalbeamter zur Beförderung der Staatsarznei- kunde und der medicinischen Gesellschaften in Di- jon, Leipzig, Lyon und Zürich Mitgliede. Ebenso wie der Herr Verfasser, nach dem von dem Königl. würtemb. Medicinalcollegium erlassenen Rescript an denselben, welches dem Buche vorgedruckt ist, sein Werk, als ein durch eigne vielfache Erfahrung und vollkommene Kenntniss der betreffenden Literatur wahrhaft dazu be- rufener Mann, ausgeführt hat, ist dasselbe besonders dadurch für jeden, auch den ausländischen Arzt, von höch- stem Interesse, dass es, hervorgegangen aus einer grossen Anzahl sich gegenseitig ergänzender Jahres-Impf- und Pocken- epidemie- Berichte, einen in sich geschlossenen Schauplatz umfasst, der einerseits gross genug ist, um Resultate in grösserm Masstabe zu gewähren, andererseits keinen zu ausgedehnten Umfang hat, um die Übersicht des Ganzen zu erschweren. Im Übrigen machen wir auf das bereits erwähnte, sehr ehrenvolle Rescript des würtemberg. Me- dicinalcollegiums aufmerksam. Der Preis für 43 Bogen grösstes Octav, sehr schön ausgestattet, ist 3 Thlr. 9 Gr. Pr. Courant, oder 5 Fl. 24 Kr. Rhein. Verlagshandlung von Imle & Liesching in Stuttgart. Geographie des Herodot vorzugsweise aus dem Schriftsteller selbst dargestellt von Hermann Bobrik. Nebst einem Atlasse von 10 Karten. Gr. 8. (Preis 3 Thlr.) Königsberg 1838, bei Aug. Wilh. Unzer. Je lebhaftere Theilnahme das Studium der alten Geogra⸗ phie von Tage zu Tage findet, um ſo willkommener muß eine Arbeit, wie die gegenwärtige, ſein, welche nicht blos, gleich den vorangegangenen von Bredow, Niebuhr, Dönniges und Andern, ſich mit allgemeinen Erdtafeln begnügt, ſondern, ins Einzelne eingehend, bei jedem Lande dasjenige Bild, welches Herodot vorgeſchwebt haben mag, zu entwickeln bemüht iſt. Indem ſolchergeſtalt das gegenwärtige Werk, deſſen Verfaſſer der gelehrten Welt bereits durch ſeine in den Berghaus'ſchen Annalen mitgetheilte Karte von Elis vortheilhaft bekannt geworden iſt, einerſeits den Freunden der Geographie einen wichtigen Beitrag zur Geſchichte derſelben liefert, dürfte daſſelbe andererſeits auch fuͤr Philologen und Hiſtoriker überhaupt von Bedeutung ſein, da es ihnen durch Veranſchaulichung des Schau⸗ plages der Begebenheiten das tiefere Eindringen in einen ſo viel geleſenen Schriftſteller, wie Herodot, weſentlich erleich⸗ tert. — Für ein gefälliges Außere iſt von dem Verleger nach Kräften geſorgt worden, und derſelbe darf insbeſondere hoffen, daß der aus einer der erſten lithographiſchen Anſtalten Deutſch— lands hervorgegangene Atlas ſich des Beifalls der Kenner zu erfreuen haben werde. Soeben iſt bei Wilh. Engelmann in Leipzig er⸗ ſchienen und in allen Buchhandlungen zu haben: nr G. G. Gervinus (Prof.), Ge pech t der poetiſchen National⸗Literatur ; der Deutſchen vom Ende der Reformation bis zu Gottſched's Zeiten. Gr. 8. 1838. 2 Thlr. 18 Gr. Unter dieſem Titel iſt ſoeben der dritte Band der Ge— ſchichte der deutſchen Dichtung des berühmten Verfaſſers erſchie⸗ 50 1 rte 0 fte we diefes fo allgemein aner⸗ annten Werkes wird beſtimmt noch im Laufe dieſes Ja im Druck vollendet werden. b ene Iſter und 2ter Bd., 1835 — 36, Preis 5 Thlr. An alle Buchhandlungen wurde ſoeben verſandt: Gedanken und Urtheite Clemens XIV. über die wichtigsten Gegenstände des Lebens. Ein Weihgeſchenk zum Geburtstage dieſes und jedes neuen Papſtes von W. Schröter. Wohlfeile Ausgabe. 8. Leipzig, Wienbrack. Geh. Preis 16 Gr. Zur Geschichte der Jesuiten. LES AUMOTRS du reverend Pere Jacques Marell, de la Compagnie de Jesus; EXTRAITS des documens trouves dans les archives de la susdite compagnie a Munich, par Charles Henri de Lang. Traduit du latin. In-12. Paris, 1837. 12 Gr. Dieſer Überfegung ift das lateiniſche Original, welches im Jahre 1815 erſchien, gegenüberſtehend beigegeben. Leipzig, im Mai 1858. Brockhaus & Avenarius, Buchhandlung für deutſche und ausländiſche Literatur. (A Paris: mème maison, Rue Richelieu, No. 60.) In der unterzeichneten iſt erſchienen und an alle Buch⸗ handlungen verſandt worden: Polytechnisches Journal, herausgegeben von den DD. Dingler und Schultes. Erſtes Märzheft. Inhalt: über den Dampfkeſſel des Hrn. Cochot, aus dem Berichte des Hrn. Malepeyre des Altern. Geeve's Ver⸗ beſſerungen an den Dampfmaſchinen. Mit Abbild. über die Irrthümer und Trugſchlüſſe der Erfinder der ſogenannten ro= tirenden Dampfmaſchinen, vorgetragen von Hrn. John Scott Ruſſel Esg. Mit Abbild. Weſton's Verbeſſerungen an Räder⸗ fuhrwerken. Mit Abbild. Booth's Verbeſſerungen an den Ofen der Locomotiven, welche auch auf andere Ofen anwendbar ſind. Mit Abbild. Ccelarier's Verbeſſerungen an den Lampen und beſonders an den zum Emportreiben des Oles dienenden Bor: richtungen, welche auch zum Heben von Waſſer und andern Flüſſigkeiten anwendbar ſind. Mit Abbild. Bate's verbeſſerte Maſchine zur Fabrikation metallener Angelgewinde. Mit Abbild. Harvey's Verbeſſerungen in der Fabrikation metallener Röhren und im Schneiden oder Auswalzen der Metalle zu verſchiedenen andern Zwecken. Mit Abbild. Macnamara's Verbeſſerung im Pflaſtern von Stadt-, Land- und andern Straßen. Mit Abbild. Risler's und Dixon's Spindelbank, méchoir (Dochtmaſchine) genannt. Mit Abbild. Hennin's Mühle zum Auswaſchen von gold⸗ und ſilberhaltigen Aſchen. Mit Abbild. Prideaux's Löth⸗ rohr. Mit Abbild. Über die von Hrn. Sorel erfundenen gal: vaniſchen Verfahrungsarten, um das Schmiedeiſen, den Stahl und das Gußeiſen gegen die zerſtörende Einwirkung des Roftes zu ſchützen. über die von Wallace angegebene Methode, Feuer mit Dampf zu löſchen, und über deſſen Rauchprotector. Über den von Hrn. de Valery erfundenen Apparat zum Aufbewah⸗ ren von Getreide. — Miscellen. Über Steinheil's elektro: magnetiſchen Telegraphen mit betreffenden hiſtoriſchen Notizen. über den Einfluß der Geſchwindigkeit des Kolbens in dem Dampf⸗ maſchinen. über die Anwendung des Galvanismus als Trieb— kraft. über Hrn. Quentin Durand's Hausmahlmühle. Pau⸗ lin's Apparat in lebensgefährlicher Kellerluft angewendet. Über die Verwendung des Gasöls zum Auflöſen von Kautſchuk. Kautſchukdächer für Heuſchober und dergl. Metallene Plafonds für Zimmer. Durios' unverbrennliche Zeuche. Über Unterſchei⸗ dung wollener Gewebe von baumwollenen und leinenen, und Beſtimmung der Quantität der einzelnen Stoffe in gemiſchten Geweben. Matratzen, Kiſſen u. dergl. aus Korkpulver. Über die mechaniſche Flachsſpinnerei in England. Über Papierverfäl⸗ ſchung mit Gyps und Sand. Milchſäure, die Säure des Sauer: krauts. Letellier's Methode, vegetabiliſche Sübftanzen zu conſer⸗ viren. über den Verbrauch an Veilchenwurzel zu Fontanellen. Ausdehnung der pariſer Cloaken und Trottoirs. Verfahren, das Harz in große, hohle Kugeln auszublaſen. — Literatur. b Zweites Märzheft: Nicholſon's Verbeſſerungen an den Spinnmaſchinen. Mit Abbild. Gauntley's Verbeſſerungen an den Maſchinen zur Bob⸗ binnet= oder Spitzenfabrikation. Mit Abbild. Barker's Ver: beſſerungen an den Sonnen- und Regenſchirmen. Mit Abbild. Lee's gewundener Holzbohrer. Mit Abbild. Karmarſch, Über einen Holzbohrer zum Gebrauch auf der Drehbank. Mit Abbild. Freeman's Verbeſſerungen an den Walzen zum Auswalzen von Eiſen und andern Metallen zu verſchieden geformten Stäben und Schienen für Eiſenbahnen. Mit Abbild. Whitſield's ver⸗ beſſerter Mechanismus zur Erzeugung der Parallelbewegung der Kolbenſtangen an den Lampen, welcher auch auf andere Parallelbewegungen anwendbar iſt. Mit Abbild. Rowland's Verbeſſerungen an den Sextanten, Quadranten und Kreiſen zur Vornahme von Beobachtungen und Meſſungen. Mit Abbild. Hall's Verbeſſerungen in der Salzfabrikation. Mit Abbild. Bell's Verbeſſerungen in der Fabrikation von ſchwefelſaurem Natron oder Glauberſalz, welche zum Theil auch zu andern Zwecken tauglich ſind. Mit Abbild. Poole's Verbeſſerungen in der Zubereitung gegohrener Flüſſigkeiten. Mit Abbild. Heeren, Über den ſogenannten engliſchen Mastic - Cement. Über die Fabrikation der Talg⸗ oder Stearinlichte in England. Hem⸗ pel's verbeſſerte Methode, vegetabiliſche und animaliſche Fette u behandeln, um Kerzen daraus zu fabriciren. Über eine neue zbeize in Stahl, von L. Elsner. Über die Bereitung des Vitrum antimonii im Großen, von A. Werner. Über die Gold⸗ ſcheidung mit Schwefelſäure in Petersburg, von Sobolewskoy. Über die Bereitung des reinen Gerbeſtoffs, von Hrn. Leconnet. Über eine harte durchſichtige Subſtanz, worauf man ſchreiben und zeichnen kann, nouveau papier diaphane et perpétuel genannt, von Hrn. Laborde. Woone's neue Methode, ſich zum Behufe des Abdruckes auf verſchiedene Subſtanzen Platten mit erhabenen Deſſins zu verſchaffen. Goſchen's Verbeſſerungen in der Reinigung des Flachſes und Hanfes zum Spinnen. — Miscellen. Engliſche Patente. Elektriſche Strömung in Eiſenbahnen. Duparge's Methode, Holz⸗ und Steinkohlen zu⸗ zubereiten. Th. Knox's Regenmeſſer. über farbige Flammen. Sonton's Seife. Licht für Taucherglocken. Raſpail's Anſichten über den innern Bau der Runkelrübe. Über eine Verfälſchung des Karmine, welche auch für die Malerei beachtungswerth iſt. Algieriſche Bomben. Säure des Sauerkohls. über die An⸗ wendung des Glauberſalzes ſtatt Weinſtein beim Färben der Wolle. Vorſchriften zur Bereitung künſtlicher Hefe. * * Von dieſem ſehr gemeinnützigen und wohlfeilſten Journal erſcheinen wie bisher monatlich zwei Hefte mit Kupfern. Der Jahrgang, aus 24 Heften mit 24 — 36 Kupferplatten beſtehend und welcher mit einem vollſtändigen Sachregiſter verſehen wird, macht für ſich ein Ganzes aus, und koſtet durch die Poftämter und Buchhandlungen nur 9 Thlr 8 Gr., oder 16 Fl. In das e kann nur für den ganzen Jahrgang eingetreten werden. Die Verlagshandlung kann vom Polytechnischen Journal noch einige ganz vollſtändige Exemplare, welche ſie aufgekauft hat, und zwar Iſter bis 18ter Jahr⸗ gang zu 168 Thlru., oder 288 Fl., anbieten. Die Jahrgänge 1820, 1821, 1823, 1823, 1824, 1826 bis 1837 find fortwährend einzeln zum Preiſe von 9 Thlr. 8 Gr., oder 16 Fl., zu haben. Stuttgart und Tübingen, im April 1833, J. G. Cotta ſche Buchhandlung. Durch alle Buchhandlungen und Poſtämter iſt zu beziehen: Allgemeine medicinische Zeitung. Herausgegeben von Dr. Karl Pabst. Jahrgang 1838. Monat Ja- nuar, oder Nr. 1—9, Gr. 4. Preis des Jahrgangs 6 Thlr. 16 Gr. Blaͤtter fuͤr literariſche Unterhaltung. (Verantwortlicher Herausgeber: Heinrich Brockhaus.) Jahrgang 1838. Monat April, oder Nr. 91 — 120, und 6 literariſche Anzeiger: Nr. X — XV. Gr. 4. Preis des Jahrgangs von 365 Nummern (außer den Bei- lagen) auf feinem Druck-Velinpapier 12 Thlr. Repertorium der gesammten deutschen Literatur. Her- ausgegeben von E. G. Gersdorf. 1838. Sechs- zehnten Bandes erstes Heft. (Nr. VII.) Gr. 8. Preis eines Bandes 3 Thlr. Allgemeine Bibliographie für Deutschland. Jahrgang 1838. Monat April, oder Nr. 14 — 17, und Biblio- graphischer Anzeiger: Nr. 14 — 17. Gr. 8. Preis des Jahrgangs 3 Thlr. Leipzig, im Mai 1838. F. A. Brockhaus. Henrich Steffens Novellen, in einer neuen Geſammt Nusgabe. 13tes bis 16tes Baͤndchen. Im Verlage der unterzeichneten Buchhandlung iſt ſoeben erſchienen: Malkolm. Eine norwegiſche Novelle von Henrich Steffens. Zweite verbeſſerte Auflage. 4 Baͤndchen. 8. 1838. 64¼ Bogen. Geh. 2 Thlr. 20 Gr. Bei fo vielen anerkennenden Beuttheilungen, welche die ktitiſchen Zeitſchriften uͤber obiges Werk gebracht haben, theilen wir einige Stellen aus einer in der Evangeliſchen Kirchen-Zeitung erſchienenen Recenſion hier mit, in welcher die Bedeutſamkeit und Vortrefflichkeit dieſer tiefen und großartigen Dichtung beſonders ſcharf herausgehoben worden iſt. „Innig und gewaltig bewegt hat uns Malkolm, dieſe mächtige, ſchöne Dichtung. Seine beiden Grundideen ſind „die Grundſätze des Chriſtenthums: Fluch und Verſöhnung. — Die Schilderungen gehören zu dem Erhabenſten „und Ergreifendſten, was man im Gebiete der Novellendichtung finden kann, und beurkunden einen großen Dichter. — „Die Darſtellung der Umkehr eines Verlorenen, ſeine Erſchütterung, ſeine Buße, ſeine himmliſche Klarheit in ſeiner „Hingebung an die Gnade Gottes und in das Gericht der Menſchen, ſeines feierlichen Sterbens, iſt die Blüte einer „prieſterlich und dichteriſch hoch erhobenen Stimmung, und tief aus dem Geiſt und Weſen des Evangeliums iſt der „höchſt ergreifende Schluß der Dichtung geſchöpft. — Sowie dieſe Dichtung den Ref. innigſt bewegt, und ihn ſelige „Einblicke bereitet hat in das tiefe, herrliche Geheimniß der Verſöhnung, ſo wird ſie ohne Zweifel vielen Seelen einen „Segen gebracht haben und noch vielen andern ihn bringen — Genuß und Gewinn für die Ewigkeit, der zu Liebe, „Dank und Ehrfurcht für den chriſtlichen Dichter verpflichtet.“ Die fruͤhern Baͤndchen dieſer eleganten und wohlfeilen Geſammt-Ausgabe der Steffens'ſchen Novellen enthalten: Das 1fte Baͤndchen: Gebirgsſagen. Als Anhang: Die Trauung, eine Sage des Nordens. 8. 1837. 19 Bogen. 1 Thlr. ! Das 2te bis 6te Bändchen: Die Familien Walſeth und Leith. Ein Cyklus von Novellen. = Ste verb. Aufl. 5 Bändchen. 8. 1837. 71% Bogen. 3 Thlr. Das 7te bis 12te Baͤndchen: Die vier Norweger. Ein Cyklus von Novellen. te verb. Aufl. 6 Baͤndchen. 8. 1837. 87¾ Bogen. 3 Thlr. 25 Sgr. 8 Und nun: 1 7178 Das 13te bis 16te Baͤndchen: Malkolm. Eine norwegiſche Novelle. Ate verb. Aufl. 4 Bändchen. 8. 1838. 64) Bogen. 2 Thlr. 25 Sgr. f Wir hoffen mit Zuverſicht, daß dieſem Unternehmen die lebhafteſte Theilnahme des Publicums entgegenkommen wird, zumal, da einzelne unter dieſen Werken ſchon lange im Buchhandel gar nicht mehr zu haben waren, und auch Neues, bisher Ungedrucktes, hinzugegeben wird. Buchhandlung Joſef Max und Comp. in Breslau. Bei dem Unterzeichneten ist erschienen und sofort an Im Verlage des Unterzeichneten wird nächftens erſcheinen: alle Buchhandlungen ee we Saafe, C. H. (Dr. und Appellationsrath), Medicinal- Verfassung zllphabetiſche Zufammenftellung der in Preussens, dem Criminalgeſetzbuche für das König⸗ wie sie war und wie sie ist. reich Sachſen und in den dazu erlaſſenen Actenmässig dargestellt und kritisch beleuchtet von f Dr. Joh. Pep. Must, Verordnungen enthaltenen Beſtimmungen. wirklichem Geh. Ober-Med-Rathe und Präsidenten. (12 - 16 Bogen.) ur jr ER ee 11 1 Thlr. 10 Sgr. Leipzig, im Mai 1838. erlin, den 18ten Apri a N Th. Chr. Fr. Enslin. F. A. Brockhaus. Druck und Verlag von F. A. Brockhaus in Leipzig. Literariſcher Anzeiger. 1838. Nr. XVII. Dieſer Literariſche Anzeiger wird den bei F. A. Bro haus in Leipzig erſcheinenden Zeitſchriften: Blätter für litera⸗ riſche Unterhaltung, Iſis, und Allgemeine medicinifhe Zeitung, beigelegt oder beigeheftet, und Bibliothek claſſiſcher Romane und Novellen des Auslandes. Hiervon erſchien ſoeben der 27ſte Band: Der verliebte Teufel und Der Lord aus dem Stegreife, Zwei Novellen von Jacgues Cazotte. Aus dem Franzoͤſiſchen überſetzt von Eduard von Bülow. Mit einer Einleitung. Gr. 12. Geh. 16 Gr. Die fruͤhern Bände dieſer Sammlung enthalten: IAV. Don Quixote von Cervantes, überſeßt von Soltau. Zweite Auflage. 2 Thlr. 12 Gr. — V. Landprediger von Wakefield von Goldſmith, überſetzt von Helsnitz. Zweite Auflage. 15 Gr. — VI-IX. Gil Blas von Ce Sage. 2 Thlr. — K. Leben des Erzſchelms von Zuevedo, über⸗ fest von Keil. 12 Gr. — XI-ulv. Tom Jones von Fielding, überſetzt von Eüdemann. 2 Thlr. 12 Gr. — XV. Niels Klim von Holberg, überfept von Wolf. 15 Gr. — XVI. Jacopo Ortis von Foscolo, über⸗ ſetzt von Eautſch. 15 Gr. — XVII-XIX. Delphine von Stael, überſetzt von Gleich. 1 Thlr. 20 Gr. — XX-XXII. Sekameron von Boccaccio. 2 Thlr. — XXIII. XXIV. Die Leiden des Perſiles und der Sigismunda von Cervantes, mit einer Einleitung von E. Tieck. 1 Thlr. 8 Gr. — XXV. XXVI. Sie Verlobten von Manzoni, überfent von Bülow. Zweite, umgearbeitete Auflage. 2 Thlr. Jeder Roman, mit einer literariſch-hiſtoriſchen Einleitung, iſt für den beigeſetzten Preis einzeln zu erhalten, die erſten 22 Bände aber koſten zuſammen anſtatt 13 Thlr. 5 Gr. nur acht Thaler. Leipzig, im Mai 1838, F. N. Brockhaus. In der Unterzeichneten iſt ſoeben erſchienen und an alle Buchhandlungen verſandt worden: Die Maße und Gewichte der deutschen Bollvereins - Staaten und vieler anderer Lander und Handelsplaͤtze in ihren gegenseitigen Verhältnissen. Nach den neueſten amtlichen und andern zuverlaͤſſigen Angaben berechnet von C. L. W. Aldefeld, königl. preuß. Regierungsſetretair. 8. In Umſchlag broſchirt. Preis 1 Thlr. 16 Gr., oder 2 Fl. 42 Kr. Inhalt: Anhalt-Köthen und Anhalt-Deſſau, Baden, Baiern, Belgien, Birkenfeld, Böhmen, Braunſchweig, Bremen, Croatien, Dänemark, Dalmatien, England, Frankfurt a. M., Frankreich, Galizien und Lodomirien, Hamburg, Hanover, Kur: fürſtenthum Heſſen, Heſſen⸗Darmſtadt, Heſſen⸗Homburg, Holland, betragen die Inſertionsgebühren für die Zeile 2 Gr. Kaufleute. Holſtein, Illyrien, Kirchenſtaat, Krakau, Lippe⸗Detmold und Lippe⸗Schaumburg, Lombardiſch-Venetianiſches Königreich, Lucca, Lübeck, Luxemburg, Mecklenburg⸗Schwerin, Mecklenburg-Stre⸗ litz, Modena, Naffau, Sſtreich, Oldenburg, Parma mit Piacenza und Guaſtalla, Polen, Portugal, Preußen, Fuͤrſtenthümer Reuß, Rußland, Königreich Sachſen, Sachſen-Altenburg, Sach⸗ ſen-Koburg-Gotha, Sachſen-Meiningen-Hildburghauſen, Sach⸗ ſen⸗Weimar⸗Eiſenach, Sardinien, Schweden, Schweiz, Sicilien, Siebenbürgen, Slavonien, Toscana, Ungarn, Waldeck, Walachei, Würtemberg. Anhang: überſicht der Münz-, Gold- und Silbergewichte. Das vorliegende Werk iſt ein Handbuch für Kaufleute, Beamte und Geſchäftsmänner jeder Art; es wird auch als Quellenſchrift nicht unbeachtet bleiben, indem es nach den neue= ſten Beſtimmungen bearbeitet und für jeden Platz die daſelbſt am häufigſten vorkommenden Vergleichungen liefert. Die Wahl der verglichenen Maße und Gewichte iſt weder, wie bei Jäckel, allgemein gleichartig, noch iſt fie dem Zufall überlaſſen wor⸗ den; der Verfaſſer verdankt ſie der Mittheilung erfahrener Die Anordnung und Reihenfolge der Artikel an⸗ langend, hat der Verfaſſer, abweichend von ähnlichen Schriften, vorgezogen, die Staaten unter ſich alphabetiſch zu ordnen; dieſe bilden demnach Hauptabtheilungen, welche zuerſt die geſetzlichen oder allgemein üblichen, und demnächſt die Local- und ältern Maße und Gewichte enthalten. In dem Anhange ſind behufs beſſerer überſicht des Unterſchiedes die verſchiedenen unter dem Namen der kölniſchen Mark beſtehenden Gewichte, verglichen mit franzöſiſchen genauen Grammen, holländiſchen Troy - As und der preußiſchen Mark, zuſammengeſtellt. In der Vorrede ſind die argen Verſtöße in andern Werken, namentlich hin⸗ ſichtlich der Gewichtsangaben im Nelkenbrecher' ſchen Taſchen⸗ buche, nachgewieſen. Stuttgart und Tübingen, im April 1838. J. G. Cotta'ſche Buchhandlung. Wissens chaktskunde. DE LUNITE, apercus philosophiques sur l'identite des principes de la science; mathe- matique, de la grammaire generale et de la religion chretienne ; par un ancien élève de l’ecole polytechnique. Deux volumes. In-8. Paris, 1836. 4 Thlr. 12 Gr. Der Verfaſſer dieſes Werks ſucht eine Einheit der Wiſſen⸗ ſchaften durch eine allgemeine Sprache zu begründen, wobei be> ſonders ſeine tiefen philoſophiſchen Forſchungen der Beachtung des gelehrten Publicums ſehr zu empfehlen ſind. Leipzig, im Mai 1858, Brockhaus & A venarius, Buchhandlung für deutſche und ausländiſche Literatur. (A Paris: mème maison, Rue Richelieu, No. 60.) | Deutsche Biertel-Fahrsschrift. In der Unterzeichneten iſt ſoeben erſchienen und an alle Buchhandlungen verſandt worden: Neutsche Viertel⸗Jahrsſchrift. tes Heft: April — Juni 1838. Gr. 8. In Umſchlag broſchirt. Preis 1 Thlr. 20 Gr., oder 3 Fl. Inhalt: Ruͤckblick auf praktiſche Seiten des antiken Münzwefens, von Creuzer. Wohnlichkeit und Le⸗ bensgenuß in Deutſchland, von A. M. Die Cholera, von H. Die Romane, von W. M. Blicke auf die neueſten Bearbeitungen der franzoͤſiſchen Staats- und Rechtsgeſchichte, von E. A. Warnkönig. Die Men- ſchenracen, von H. H. Die Geſangbuchsreform, von G. Über die Entſtehung und Erweiterung des großen deutſchen Zollvereines, von F. Nebenius. üÜberſicht der Leiſtungen der konſtantinopolitaniſchen Preſſe in den letzten ſieben Jahren, von Hammer Purgſtall. 5 Die Zahl der gebildeten Maͤnner aus allen Claſſen, welche den Beruf und das Beduͤrfniß fuͤhlen, ſich uͤber Alles, was die geiſtige Welt im Großen anregt, auf dem Laufenden zu erhalten und die Stellung genau zu er kennen, welche das Wiſſen gegen das Leden nimmt, waͤchſt immer mehr und mehr an. Je mehr ſie in ihren be= ſondern Faͤchern vorzuſchreiten ſtreben, deſto nothwendiger fühlen fie das Beduͤrfniß einer fortwaͤhrenden Zuthat allge— meiner Bildung, welche ſie uͤber dem Taͤglichen erhalten ſoll. Fuͤr ſie, die an Allem Theil nehmen moͤchten, was die Zeit bewegt, aber nicht Muße genug haben, was fuͤr ſie wichtig iſt in den gelehrten Zeitſchriften zuſammenzu⸗ ſuchen, oder nicht die Mittel, ſich alles hierher Gehoͤrige anzuſchaffen, für fie zunaͤchſt ſoll durch die Viertel-Jahrs⸗ ſchrift geſorgt werden. Sie ſoll die Ergebniſſe eifriger Forſchung und gründlichen Denkens, auch für Denjenigen, den das praktiſche Leben ganz in Anſpruch nimmt, verſtaͤndlich und nutzenbringend, die wohlerwogenen, leidenſchaft⸗ loſen Urtheile eines gelaͤuterten Geſchmacks fuͤr einen weitern Kreis denkender, ſtrebender und lernbegieriger Geiſter zugaͤnglich machen; kurz, eine Verbindung zwiſchen dem einſamen Arbeitszimmer und den verſchiedenartigen Lebens⸗ kreiſen der nicht gelehrten Welt herſtellen durch das Zuſammenwirken einer groͤßern Anzahl wohlmeinender, uͤber die zu verfolgenden Zwecke einverſtandener Männer. Strebend nach Ernſt und Gruͤndlichkeit, wird dieſe Zeitſchrift — als Organ der Überzeugung und Wahrheit — hauptſaͤchlich und durchweg es als erſten Zweck verfolgen, uͤberſichtlich dem praktiſchen Leben naͤher zu bringen, was das Reich der Geiſter bewegt. Mit wenig Worten: ; zwifchen dem praktiſchen Leben und der in der Literatur für daſſelbe liegenden Ausbeute will die Viertel-Jahrsſchrift vermitteln. Was ſie zu erreichen wuͤnſcht, waͤre alſo fuͤr den jeweiligen Standpunkt der verſchiedenen geiſtigen Richtungen, eine Reihe von leading articles, nicht im Geiſte eines Tag blatts, ſondern in dem einer Viertel-Jahrs ſchrift uͤberſichtlich aufgefaßt, und zwar mit ſorgfaͤltigerer Beachtung des Nothwendigen und Praktiſchen, mit reiflicher Er⸗ waͤgung Deſſen, was gerade an der Zeit iſt, mit gaͤnzlicher Entfernung der Leidenſchaften des Tages, mit deutſcher Unparteilichkeit und deutſchem guten Glauben, und mit dem ruhigen wuͤrdigen Tone, welcher der Wiſſenſchaft ziemt, und welcher allein einer guten Sache frommen kann. In dieſem Sinne beizutragen zu der Viertel-Jahrsſchrift, laden wir ebenſo angelegentlich als ehrerbietig alle Diejenigen ein, welchen das Beduͤrfniß, beſonnen vorzuſchreiten und die Nothwendigkeit vorſchwebt, daß die Berufs⸗ gelehrten ſich auch in Deutſchland der praktiſchen Richtung und Bildung in dem Maße naͤhern muͤſſen, in welchem dieſe ſich zum Wiſſen ſteigert. Entſprechende Beitraͤge werden anſtaͤndigſt honorirt werden, und im Wege des Buchhandels, aus Norddeutſchland uͤber Leipzig durch Herrn L. H. Bösenberg daſelbſt, aus Suͤddeutſchland aber durch Beiſchluß unſerer Literarisch -artistischen Anstalt zu Münden, unſerer Derlags- Expedition zu Augsburg, des Herrn Aug. Keecknagel zu Nürnberg, der Andreä'ſchen Buchhandlung zu Frankfurt, oder direct durch den Poſtwagen, uns am beſten zukommen. Stuttgart und Tübingen, im April 1338. J. G. Cotta'ſche Buchhandlung. Brockhaus & Avenarius in Paris und Leipzig haben den Debit des nachſtehenden höchft intereſſanten Werks übernommen: Panorama de Allemagne, par une Société d hommes de lettres frangais et allemands sous la direction de Mr. Sa voye. Vorlaͤufig erſcheint alle 14 Tage ein Heft von einem Bogen Text und zwei artiſtiſchen Beilagen. Abonnement für 12 Hefte 2 Thlr. 16 Gr. Das erſte Heft wird Ende April ausgegeben. Proſpecte ſtehen auf Verlangen zu Dienſten. Eine deutſche Ausgabe mit den Kupfern des Originals wird vorbereitet, und das Nähere darüber noch bekannt gemacht werden. Wenngleich die Hauptaufgabe des Panorama de 1 Allemagne iſt, eine richtigere Kenntniß Deutſchlands in Frankreich zu verbreiten, ſo wird daſſelbe doch auch in Deutſch⸗ land durch die Art und Weiſe der Behandlung des Stoffs mannichfaches Intereſſe erregen, und Vieles den Reiz gänz— licher Neuheit haben. N . 1 Ausgezeichnete Literaten beider Völker find für das Unter⸗ nehmen gewonnen; wir nennen z. B. Ampere, Barchon de Peuhuen, Phil. Chasles, Couſin, Dahlmann, Depping, Diez, Fauriel, Fichte, Gans, Gervinus, Girardin, Jacob und Wilhelm Grimm, Gnizot, Heine, Kugler, Lachmann u. ſ. w. Somit laſſen ſich gründliche Arbeiten in geſchmackvoller Form erwarten. Paris und Leipzig, den 15ten April 1838. Schul-Ausgabe von Campe's Robinson. Vielfach iſt von Schulmännern der Verlagshandlung der Wunſch ausgeſprochen, die Einführung des Campe ſchen Nobinfon als Leſebuch auf Schulen durch eine recht wohlfeile Ausgabe zu erleichtern. Dieſem Wunſche genügen wir, indem wir die Er⸗ ſcheinung einer überaus billigen und hübſchen Schulausgabe die⸗ ſes claſſiſchen unübertroffenen Kinderbuches zum Preiſe von 12 Gr. ankündigen. Doch wird das Buch zu dieſem Preiſe nur bei Partien von 25 Exemplaren abgegeben; es iſt aber jede Buchhandlung, bei der die Beſtellung einer ſolchen Anzahl von Exemplaren gemacht wird, in den Stand geſetzt, einzelne Exemplare für den Preis von 12 Gr. zu liefern. Braunſchweig, März 1838. f Schulbuchhandlung. — Friedr. Vieweg c. Sohn. Oestreichische militairische Zeitschrift. 1838. Drittes Heft. Dieſes Heft iſt ſoeben erſchienen und an alle Buchhand— lungen verſendet worden: Inhalt: I. Die Einrichtung leichter Truppen. II. Die Beſtürmung von Bergen⸗op⸗zoom in der Nacht vom Sten bis Iten März 1814. III. Der Feldzug 1705 in Portugal und Spanien. — Zweiter Abſchnitt. IV. Kriegsſcenen aus der Geſchichte des k. k. Aten Dragonerregiments Großherzogs von Toscana. Schluß. — Vertheidigung und Rettung des Colon⸗ nenmagazins zu Gottleube, im Auguſt 1813. — Auszeichnung des Rittmeiſters Aſt im Gefechte bei Altenburg am 28ſten Sep⸗ tember 1813. — Gefecht am 10ten October 1813 bei Pretſch. — Streifzug des Oberſtlieutenants Menniger in Südfrankreich, im Februar 1814. — Gefechte vom 26ſten Februar bis nach der Einnahme von Lyon am 21ſten März 1814. — Ereigniſſe des Feldzuges 1815 gegen Murat, an welchem das Dragoner⸗ regiment Theil nahm. — Geſchichte des Regiments vom Jahre 1817-37. J. Berichtigung zur Geſchichte der Eroberung von Konſtantine 1837. VI. Neueſte Militairveränderungen. Der Preis des Jahrgangs 1838 von 12 Heften iſt wie der aller frühern Jahrgänge von 1818—37 jeder 8 Thlr. Sächſ. Die Jahrgänge 1811 — 13 find in einer neuen Auflage in vier Bänden vereinigt erſchienen und koſten zuſammen eben⸗ falls 8 Thlr. Sächſ. Wer die ganze Sammlung von 1811—37 auf einmal abnimmt, erhält dieſelbe um „ wohlfeiler. Von dem AUnterzeichneten iſt dieſe Zeitſchrift durch alle Buchhandlungen um die genannten Preiſe zu beziehen. Wien, den 20ſten April 1888. J. G. Heubner, Buchhändler. Bei Wilh. Engelmann in Leipzig iſt ſoeben erſchie⸗ nen und in allen Buchhandlungen zu haben: Goethe als Dramatiker. Von I Dr. 9. Dünger. Gr. 12. 1 Thlr. 12 Gr. 2 Inhalt: I. Weſen des Dramas. Goethe's betreffende Rußerun⸗ gen. — II. Goethe und Schiller als Dramatiker. — III. Goethe's dramatiſche Laufbahn. — IV. Goethe und die Griechen. — V. Goethe's Iphigenie, ver⸗ glichen mit der Euripideiſchen und Gluckiſchen. — Nachträge. Bei E. Anton in Halle iſt ſoeben erſchienen: Sendſchreiben an J. Goͤrres von Heinrich Leo. Gr. 8. 9½ Bogen. Geh. Preis 16 Gr. Durch alle Buchhandlungen und Poſtämter iſt zu beziehen: Das Pfennig-Magazin fuͤr Verbreitung gemeinnuͤtziger Kenntniſſe. 1838. April. Nr. 262 — 265. Nr. 262. Albrecht Dürer. Canada (Beſchluß.) Das Einfangen wilder Elefanten in Ceylon. Die Neuſeeländer. Die Todten des Jahres 1837. Kieſelerde aus Schalen von Infu⸗ ſionsthierchen. Wie weit kann die Runkelrübenzuckerfabrikation getrieben werden? — Nr. 263. Marie Chriſtine, Königin⸗ Regentin von Spanien Skizzen aus dem Leben der Chineſen. Das Eismeer auf dem Montblanc. Der Plattenſee in Ungarn. Verbindung zwiſchen dem atlantiſchen und ſtillen Meere. *Der Kaiman. — Nr. 264. *Praca do Comercio in Liſſabon. Glasmalerei. Fontenelle und fein Spargel. Die Abyſſinier. „Rembrandt. Verwandlung des Torfs in Brennkohle und Düngeſalz. Die Stadt Buffalo in Nordamerika. Handel mit Menſchenhaaren in Frankreich. — Nr. 265. Die Pilger in der Wüſte. Die Sklaverei auf der Inſel Cuba. *Elvas. Che⸗ miſche Verſuche mit verſchiedenen Zuckerſorten. Höhen bewohnter Orte über dem Meere und Höhen einiger Gebäude. Ol aus Schildkröteneiern. Goldſand am Ural. Die mit * bezeichneten Aufſätze enthalten eine oder mehre Abbildungen. Preis dieſes Jahrgangs von 52 Nummern 2 Thlr. — Der erfte Jahrgang von 52 Nrn. koſtet 2 Thlr., der zweite von 39 Nrn. 1 Thlr. 12 Gr., der dritte von 52 Nrn. 2 Thlr., der vierte von 53 Nrn. 2 Thlr., der fünfte von 52 Nrn. 2 Thlr. Leipzig, im Mai 1838. F. A. Brockhaus. Für Bibliophilen, Leſecirkel und Mufeen. In meinem Verlage erſcheint und nehmen alle Buchhandlungen Beſtellungen an: Leipziger Allgemeine | Zeitung fü Buchhandel und u ch er R en Inhaltsverzeichniß Nr. 1—4. Correſpondenznachrichten: aus London, Kaſſel, Paris, Berlin, Stuttgart, Amſterdam und St. - Petersburg. Abhandlungen: Andeutungen über den Einfluß des deutfchen Buchhandels auf die deutſche Literatur. — Franzöſiſche Geſetz⸗ gebung über literariſches Eigenthum. — Bücher und Litera⸗ ten in London. — Zur Geſchichte der Kunſttypographie und Kunſtrylographie. — Talfourd's Copyrightbill. — Königl. würtembergiſcher Geſetzentwurf über das ſchriftſtelleriſche nud künſtleriſche Eigenthum und über den Schutz gegen Nachdruck und Nachbildung. — Der gegenwärtige Zuſtand des Muſi⸗ kalienhandels in Deutſchland. Buchhandel und Bücherkunde. Das Wichtigſte der Buch⸗ druckerkunſt. (Kritik.) — Handbuch der Buchführungskunde⸗ (Kritik.) — Bibliographie paleographico - diplomatico- bi- bliologique generale, (Kritik.) Allgem. Novitätenzettel. Verzeichniß demnächſt er⸗ ſcheinender Bücher, Landkarten und Kunſtſachen. Miscellen. Literariſcher Verein in Wien u. ſ. w. — Me tamorphoſe deutſcher Schriftſteller. — Tractätlein. — Neue Art Abonnenten zu gewinnen. — Hülfsverein für Buchhänd⸗ ler in London. — Murphy, der Wetterprophet. — Mittel gegen Nachdruck. — Zeitſchrift für Wahrheit. — Der Bibliophilen-Verein in London. Bekanntmachungen. Literariſche und vermiſchte Anzeigen. Die Zeitung fuͤr Buchhandel und Buͤcherkunde erſcheint vom 1. Mai ab jeden Sonnabend (1 Bogen gr. hoch 4.); das damit verbundene Recenſionenverzeichniß (ſaͤmmtlicher ſeit 1ſten Januar d. J. diſchen Zeitſchriften recenſirten, in Deutſchland erſchienenen Bücher) am 1ften eines jeden Monats. in deutſchen und auslaͤn⸗ Der Preis für den Jahrgang 1838 (3 Quartale oder 39 Nen.) iſt 3 Thlr., des Recenſionenverzeichniſſes (12 Nrn.) 1 Thlr. 8 Gr. — Inſerate werden gegen Vergütung von 1 Gr. für die Zeile aufgenommen. — Beilagen pro 500 mit 1 Thlr. berechnet. gemeſſen honorirt. Leipzig, im Mai 1838. Soeben erſchien bei K. F. Köhler in Leipzig und iſt in allen Buchhandlungen zu haben: Görres 5 und 8 At han aſi us. Gr. 8. Broſch. 65 S. 8 Gr. Das Publicum findet in dieſer (von einem geachteten Au⸗ tor verfaßten) Schrift eine Beleuchtung des Treibens der Par⸗ tei, als deren Ken ührer Görres aufgetreten iſt, die der in Deutſchland beſtehenden Cultur, Wiſſenſchaft und Bildung, ſo⸗ wie dem geläuterten religiöſen Leben die dumpfe Myſtik und papiſtiſchen Druck des Mittelalters entgegenſetzt. ür jeden Gebildeten, der einen Überblick über das Wollen und Wirken dieſer jetzt kräftig wiederguftauchenden Partei — ſowie über ihr Verhältniß zu dem jetzigen geiſtigen und ſitt⸗ lichen Zuſtande Deutſchlands erlangen will, wird dies rift⸗ chen eine intereſſante, willkommene Lecture ſein. Bei F. L. Schmidtchen in Roſtock iſt ſoeben erſchienen: Zur Beurtheilung der ſieben goͤttinger Profeſſo⸗ ren und ihrer Sache. In Briefen von Dr. Georg Beſeler, ord. Profeſſor des deut⸗ ſchen Rechts an der Univerſitaͤt zu Roſtock. 8. Geh. 12 Gr. pPaſſende Beiträge (Correſpondenzen oder Abhandlungen) werden dankbar angenommen und an⸗ * F. J. Weber. Ali iſt erſchirnen und in allen Buchhandlungen vor⸗ rathig: Die Bäder und Heilquellen Schlesiens und der Grafschaft Glatz. Für Brunnen⸗ und Badereiſende bearbeitet vonn Dr. Karl Christian Hille. Wit zwei Kärtchen. 8. Geh. 16 Gr. Dieſe Monographie reiht ſich an die im vorigen Jahre erſchienenen Schriften des Verfaſſers an: Die Heilquellen in allgemein wiſſenſchaftlicher Beziehung und deren zweckmaͤßige Benutzung. 8. Geh. 12 Gr. Die Heilquellen des Königreichs Böhmen und der Mark⸗ grafſchaft Mähren. Mit zwei Kärtchen und dem Plane von Karlsbad. 8. Geh. 20 Gr. Demnaͤchſt werden die Beſchreibungen der Oſt- und Nord⸗ ſeebaͤder, der Bäder am Nieder- und Oberrhein und der Tau- nusbäder folgen, und ſich daran die Bearbeitungen der übrigen Bäder und Heilquellen Deutſchlands und der Schweiz reihen, in der Weiſe, daß das Ganze ein ſeinen Gegenſtand in topographi⸗ ſcher und diätetifcher Hinſicht erſchöpfendes Werk bilden wird. Leipzig, im Mai 1838. Druck und Verlag von F. A. Brockdaus in Leir zig. Literariſcher Anzeiger. 1838. Nr. XIX. Dieſer Literariſche Anzeiger wird den bei F. A. Brockhaus in Leipzig erſcheinenden Zeitſchriften: Blätter für litera⸗ riſche Unterhaltung, Iſis, und Allgemeine medieiniſche Zeitung, beigelegt oder beigeheftet, und betragen die Inſertionsgebühren für die Zeile 2 Gr. Leber den Stand und Fortgang des Werkes: Das malerische und romantische Deutschland. Bericht an das geehrte Publicum. Wir stehen mit Ueberlieferung des zehnten Heftes des „Harz“ am Schlusse der vierten Section unsers Werkes. Möge uns vergönnt sein, hier einige Worte über Das, was wir gewollt, was wir bisher gewirkt und was ferner zu bieten uns am Herzen liegt, auszusprechen. Die Idee, ein Werk zu liefern, welches alle Schönheiten der Natur in den Gauen unsers Vaterlandes umfasst in Schilderung und künstlerischer Darstellung, war in ihrer Ausführung mit unsaglichen Mühen verbun- den, Es galt da, die besten deutschen Kräfte für Text, Zeichnung und Stich zu gewinnen; Dichter und Maler mussten die Gegenden durchwandern, um ein lebendiges Bild abzulauschen, ja wir mussten die Hülfe englischer Stichkünstler in Anspruch nehmen, da wir in der Heimat der Männer nicht genug fanden, um das Ganze in ununterbrochener Reihe fortzuführen. Dass bei all diesen Schwierigkeiten einige Mängel sich zeigen mussten, wie Verzögerung in Ablieferung, oder ein nicht vollkommen gelungener Stich, ist wol verzeihlich und wird auch mit Nachsicht beurtheilt worden sein. Wir sind aber jetzt auf einer Station angekommen, von der wir dem Ziele, das wir uns gestellt, frohen Muthes entgegensehen können. Die Theilnahme, deren wir bei solch einem Unternehmen bedurften, ist uns von den Gebildeten Deutschlands in vollem Masse geworden; wir sprechen dafür unsern Dank aus und leben der Ueberzeugung, dass wir uns des uns bisher geschenkten Wohlwollens auch für die Fortsetzung unsers Bil- derwerkes erfreuen dürfen, da wir rüstig und rührig fortwirken werden, stets bemüht, immer Vorzüglicheres zu leisten. Dies Bestreben möge die eben beendigte Harz-Section bezeugen, die in ihren mit lieblichen Grup- pen belebten Bildern eine Anschauung des pittoresken Landstriches und seiner Bewohner gibt, wie sie noch in keinem bisher erschienenen Stahlstichwerke erreicht wurde, Vollendet sind nun und, jede Section einzeln, zu haben: Die sächsische Schweiz von A. von Tromlitz, mit 30 Stahlstichen. Preis 3 Thlr. 8 Gr. Schwaben von Gustav Schwab, mit 30 Stablstichen. Preis 3 Thlr. 8 Gr. Thüringen von Ludwig Bechstein, mit 30 Stahlstichen. Preis 3 Thlr. 8 Gr. Der Harz von W. Blumenhagen, mit 30 Stahlstichen. Preis 3 Thlr. 8 Gr. Begonnen ist: Die malerischen und romantischen Donauländer von Eduard Duller, mit 60 Stahlstichen. (Zeichnungen von Prof. Alt in Wien. Das erste Heft davon ist erschienen.) Vorbereitet ist und beginnt in Kurzem: 0 Das malerische und romantische Rheinland von farl Simrock, mit 60 Stahl- stichen. (Zeichnungen von Galeriedirector Frommel in Karlsruhe.) Im Laufe des Sommers wird begonnen: Das Frankenland von G. von Feeringen, mit 30 Stahlstichen. (Zeichnungen von Prof. L. Richter in Dresden.) Leipzig, am isten Juni 1838. Georg Wigand. Durch alle Buchhandlungen und Poftämter ift zu beziehen: Das Pfennig-Mlagazin fuͤr Verbreitung gemeinnuͤtziger Kenntniſſe. 1838. Mai. Nr. 266 — 269. Nr. 266. Maria da Gloria. Das Nordcap. Die relative Höhe des ſchwarzen und kaſpiſchen Meeres. Der Gang nach dem Eiſenhammer. Die elektriſchen Fiſche. Der neuſeeländiſche Hanf oder die Pflanzenſeide. * Elvas (Beſchluß.) — Nr. 267. „Händel und fein Denkmal in der Weſtminſterabtei. Die Inſel Aſcenſion. Eine chineſiſche Heirath. Chronik der Eiſenbahnen in den Jahren 1835, 1836 und 1837. Schreckliche Strafe des Diebſtahls. Das Klofter von Troitza bei Moskau. — Nr. 268. Der Korkwald bei Moira in Portugal. Der Zar Swan. Benutzung des Bluts als Düngemittel. Tunnels auf Eiſenbahnen. Urſache der Müdigkeit auf hohen Bergen. Füt⸗ terung der Seidenraupen mit Reismehl und Kartoffelſtärke. *Der kaiſerliche Palaſt in Delhi. — Nr. 269. Die Schnitter in den pontiniſchen Sümpfen. Verhütung des Auswachſens der Kartoffeln durch Einweichen in Ammoniakwaſſer. Wann wurde die Buchdruckerkunſt erfunden? *Der Kanzler Bacon. Die ſchwarzen und rothen Ameiſen in Auſtralien. *Die Stadt Be⸗ zieres in Frankreich und die Verfolgung der Albigenſer. Die mit * bezeichneten Aufſätze enthalten eine oder mehre Abbildungen. Preis dieſes Jahrgangs von 52 Nummern 2 Thlr. — Der erſte Jahrgang von 52 Nrn. koſtet 2 Thlr., der zweite von 39 Nrn. 1 Thlr. 12 Gr., der dritte von 52 Nrn. 2 Thlr., der vierte von 53 Nrn. 2 Thlr., der fünfte von 52 Nrn. 2 Thlr. Leipzig, im Juni 1838. F. A. Brockhaus. In Karl Gerold's Buchhandlung in Wien iſt ſoeben erſchienen und daſelbſt, ſowie in allen Buchhand— lungen Deutſchlands zu haben: Jahrbuͤcher der Literatur. Einundachtzigſter Band. 1838. Januar. Februar. Maͤrz. Ie eee ee Art. I. überſicht von zwanzig Reiſen in die Türkei. (Schluß.) II. Deutſche Sprache und Literatur. Von M. W. Erſter Band. Stuttgart 1837. (Schluß.) III. Die Schweiz. Ein Handbuch für Reiſende. Von eh Bollmann. Stuttgart und Zürich 1 8 IV. Geſchichte der Philoſophie. Von Dr. H. Ritter. Dritter und vierter Theil. Hamburg 1834. V. Neuere Geſchichte der Deutſchen von der Reformation bis zur Bundesacte, von Karl Adolf Menzel. 7 Bände. Breslau 1826 — 37, VI. Gemäldeſaal der Lebensbeſchreibungen großer mosli- miſcher Herrſcher der erſten ſieben Jahrhunderte der Hidſchret, von Hammer- Purgſtall. Erſter, zweiter und dritter Band. Leipzig und Darm⸗ ſtadt 1837. Neue Beiträge zur Phyſiologie des Geſichtsſinnes. Von Dr. A. M. Volkmann. Leipzig 1836. Berg zur Philoſophie des Rechtes. Heidelberg Götzinger. VII. VIII. IX. Recueil des Actes de Academie imp. de St.-Pé- tersbourg. Petersburg 1837, Inhalt des Anzeige-Blattes Nr. LXXXI. 1) Dello amore ai Veneziani di Tiziano Vecellio, delle sue case in Cadore e in Venezia, e delle vite de' suoi figli, notizie dell' Ab. Giuseppe Cadorin, corredate da documenti inediti. Venezia 1833. 2) Sulla Capellina degli Scrovegni nell’ arena di Padova e sui freschi di Giotto in essa depinti, osservazioni di Pietro Estense Selvatico. Padoa 1836. 3) Del Palazzo Ducale in Venezia, lettera discorsiva. nezia 1837. ) Le premier siecle de la Calcographie, ou catalogue rai- sonne des estampes du cabinet de feu M. le comte Leo. Cicognara, avec une appendice sur les Nielles- du meme cabinet. — Ecole d’Italie par Alewandre Zanetti. Venise 1837, Hammer-Purgſtall's morgenländiſche Handſchriften. (Fortſ.) Ve- Bei Wilh. Engelmann in Leipzig iſt ſoeben erſchie⸗ nen und in allen Buchhandlungen zu haben: \ 0 Hiſtoriſches Leſebuch } enthaltend =” Erzählungen und Schilderungen aus den Quellenſchriftſtellern entlehnt und für die Jugend bearbeitet von Dr. K. F. W. Lanz, Lehrer am Gymnaſium zu Gießen. 1. Erzählungen aus der alten Geſchichte. Gr. 8. 1838. Broſch. 1 Thlr. 6 Gr. Oestreichische militairische Zeitschrift. 1838. Viertes Heft. Dieſes Heft iſt ſoeben erſchienen und an alle Buchhand⸗ lungen verſendet worden: 2 Inhalt: J. Die Operationen der verbündeten Heere gegen Paris im März 1814. (Fortſetzung.) — 32. Der 20ſte Maͤrz. Schlacht von Arcis. Erſter Tag. Mit einer Karte zur Überfiht der Operationen bei Arcis, Fere Champenoiſe und Saint⸗Dizier, und dem Plane des Schlachtfeldes bei Arcis am 20ſten und 21ſten März 1814. — II. Die Waffenübungen bei Woſneſensk 1837. — III. Literatur. — IV. Neueſte Militair⸗ veränderungen. — V. Miscellen und Notizen. Der Preis des Jahrgangs 1838 von 12 Heften iſt wie der aller frühern Jahrgänge von 1818-37 jeder 8 Thlr. Sächſ. Die Jahrgänge 1811 — 13 find in einer neuen Auflage in vier Bänden vereinigt erſchienen und koſten zuſammen eben⸗ falls 8 Thlr. Sächſ. Wer die ganze Sammlung von 1811—37 auf einmal abnimmt, erhält dieſelbe um / wohlfeiler. \ Von dem unterzeichneten iſt dieſe Zeitſchrift durch alle Buchhandlungen um die genannten Preiſe zu beziehen. Wien, den 10ten Mai 1838. J. G. Heubner, Buchhändler. In gegenwärtiger Zeit wird es nicht unangemeſſen erſchei⸗ nen, auf das bekannte Werk von Lamennais Affaires de Rome aufmerkſam zu machen. Preis der pariſer Ausgabe in gr. 8. 2 Thlr. 16 Gr., der brüſſeler Ausgabe in 12. 1 Thlr. 6 Gr. Leipzig, im Juni 1838. a 5 5 Brockhaus & Avenarius, Buchhandlung für deutſche und ausländiſche Literatur (A Paris: meme maison, Rue Richelieu, No. 60.) In der unterzeichneten iſt ſoeben erſchienen und an diejenigen Buchhandlungen, welche darauf ſubſcribirten, verſandt worben: August Graf von Platen's geſammelte Werke. Prachtausgabe in Einem Band in zwei Lieferungen. Mit des Verkassers Gildniss in Stahl gestochen und einem Facsimile seiner Handschrift. Erste Lieterung, oder Bogen 1— 20, mit Platen's Portrait. Subſcriptionspreis 1 Thlr. 20 Gr., oder 3 Fl. Wir hoffen dem Wunſche vieler Freunde und Verehrer Platen's durch dieſe würdige Ausgabe ſeiner Werke, welche in Format, Schrift und Papier der Ausgabe von Goethe's Werken in Zwei Bänden ſich anreiht und mit gleicher Sorg⸗ falt behandelt wird, entgegenzukommen. Dieſe erſte Lieferung, zumeiſt das Poetiſche enthaltend, bringt auch die noch nie gedruck⸗ ten letzten Poeſten des Verfaſſers, deren Veröffentlichung man ſeit dem Tode des Dichters ſehnlich entgegengeſehen. Der nur noch kurze Zeit offen bleibende Subſeriptionspreis für das ganze Werk iſt 3 Thlr. 16 Gr., oder 6 Fl., und iſt derſelbe je bei Empfang jeder Lieferung mit 1 Thlr. 20 Gr., oder 3 Fl., zu entrichten. Spaͤter tritt ein erhoͤhter Ladenpreis ein. Stuttgart und Tübingen, im April 1838. J. G. Cotta'ſche Buchhandlung. Im Verlage von Julius Klinkhardt in Leipzig iſt ſoeben erſchienen und in allen Buchhandlungen zu haben: Prof. Dr. Friedr. Francke, Das ſelbſtaͤndige und reine Leben des Gefühls, als des Geiſtes urſpruͤnglichen Urtheils im Gegenſatze und Kampfe mit den Traͤumen vom Abſoluten bei den Scholaſtikern und Neuplatonikern unſerer Tage. ii: A. u. d. T.: Zur Theorie und Kritik der 0 Urtheilskraft. Gr. 8. Velinpapier. Broſch. 1 Thlr. 16 Gr. Die Principien und Ideen des Wahren, Guten und Schö— nen, welche wir nach der Organiſation unſers Geiſtes in un⸗ ſerm rein⸗ vernünftigen Leben in uns tragen, den Anla⸗ gen nach, werden hiernach nicht nur blos durch die logiſch vermittelnde Reflexion des wiſſenſchaftlichen Verſtandes in uns zum deutlichen Bewußtſein entwickelt, ſondern dem vor⸗ aus kommen fie uns ſchon immer in der Anwendung des wirk— lichen Lebens durch dieſelbe Kraft, durch die Denkkraft oder Urtheilskraft, d. i. in der Thätigkeit des Gefühls, unmittel⸗ bar zum klaren Bewußtſein. Wollen wir die Muſtergeſtalten und Normen des geiſtigen Lebens in Kirche und Staat, in Schule und Leben, im wirklichen Leben zur ſchönen Erſcheinung bringen, ſo müſſen wir auch zugleich und vorher auf die reine Naturſtimme des Gefühls hören. Bei Th. Chr. Fr. Euslin in Berlin ist soeben er- schienen und durch alle Buchhandlungen zu beziehen: Wies baden nebst seinen Heilquellen und Umgebungen, von Dr. Gustav Heinrich Richter, prakt, Arzte und Wundarzte in Wiesbaden, Mitgliede mehrer ge- lehrten Gesellschaften. Mit einer Ansicht von Wiesbaden und einer Titelvignette. Sauber broschirt 1 Thlr. 12 Gr. Es stellt diese Schrift, deren Verfasser dem ärztlichen Publicum als ein gebildeter und erfahrener Arzt schon rühm- lichst bekannt ist, einen sehr schätzbaren Beitrag zur ge- hörigen Würdigung der grossen Wirksamkeit der Heilquel- len zu Wiesbaden dar, welche, ohne dem Wechsel- der Mode unterworfen zu sein, jetzt noch fortwährend Tausen- den die Hülfe leisten, welche vergebens auf andern Wegen gesucht wurde. Die Summe der Erfahrungen, welche sich jährlich an dieser Quelle machen lässt, ist gross, und der Inhalt dieser zeitgemässen Schrift daher in pathologischer und therapeutischer Hinsicht für Ärzte ebenso lehrreich, als durch eine Reihe anderer Mittheilungen für Laien, welche diese Quellen benutzen wollen, unentbehrlich. Das Äussere derselben darf gleichfalls als geschmackvoll und ansprechend bezeichnet werden. Durch alle Buchhandlungen und Poftämter iſt zu beziehen: Iſis. Eneyklopaͤdiſche Zeitſchrift, vorzuͤglich für Natur: geſchichte, Anatomie und Phyſiologie. Von Oken. Jahrgang 1837. Zwoͤlftes Heft. Gr. 4. Preis des Jahrgangs von 12 Heften mit Kupfern 8 Thlr. Allgemeine medicinische Zeitung. Herausgegeben von Dr. Karl Pabst. Jahrgang 1837. Monat No- vember, oder Nr. 87—95. Gr. 4. Preis des Jahr- gangs 6 Thlr. 16 Gr. Blaͤtter fuͤr literariſche Unterhaltung. (Verantwortlicher Herausgeber: Heinrich Brockhaus.) Jahrgang 1838. Monat Mai, oder Nr. 121 — 151, 1 Bei⸗ lage, Nr. 3, und 3 literarifhe Anzeiger: Nr. XVI — XVII. Gr. 4. Preis des Jahrgangs von 365 Nummern (außer den Beilagen) auf feinem Druck⸗ Velinpapier 12 Thlr. Repertorium der gesammten deutschen Literatur. Her- ausgegeben von E. G. Gersdorf. 1838. Sechs- zehnten Bandes zweites und drittes Heft. (Nr. VIII, IX.) Gr. 8. Preis eines Bandes 3 Thlr. Allgemeine Bibliographie für Deutschland. Jahrgang 1838. Monat Mai, oder Nr. 18 — 21, und Biblio- graphischer Anzeiger: Nr. 18 — 21. Gr. 8. Preis des Jahrgangs 3 Thlr. Leipzig, im Juni 1838. F. A. Brockhaus. Durch alle Buchhandlungen und Poftämter iſt zu beziehen: Das Pfennig-Magazin für Kinder. 1838. April. Nr. 14 — 17. Nr. 14. Die Gefangennehmung und Verurtheilung Jeſu. Des Krokus Troſt im Winter. * Der Gürzenich in Köln. Wer nicht hört, muß fühlen. Der Heronsbrunnen und Heronsball. Auflöſung der Räthſel im vorigen Monat. Räthſel. — Nr. 15. Neptun. Der winzige Schuh, ein iriſches Märchen. „Der kleine Schiffshalter oder Hemmfiſch. Von dem Beiſtande, welchen zuweilen Thiere einander leiſten. Von der Nutzbarkeit der Pflanzen. Die Heerſchnepfe. Räthſel. — Nr. 16. Die Muskatennüſſe. Die ſchlauen Ameiſen. Die Ochſen der Hotten⸗ totten. »Das brandenburger Thor zu Berlin. Der helden⸗ müthige Buſſard. Die Arche Noah's. Räthſel. — Nr. 17. Die Blinden. Zwei merkwürdige Dinge. 'Die virginiſche Beutel: ratte oder das nordamerikaniſche Opoſſum. Die Vertheilung der Pflanzen als Nahrungsmittel der Thiere. Eine Wolfsfalle. *Die Blattläuſe. Die mit“ bezeichneten Aufſätze enthalten eine oder mehre Abbildungen. Preis dieſes Jahrgangs von 52 Nummern 1 Thlr. — Der erſte bis vierte Jahrgang koſten ebenfalls jeder 1 Thlr. Leipzig, im Juni 1838 F. A. Brockhaus. Bei Aug. Wilh. Unzer in Königsberg ift erſchie⸗ nen und in allen Buchhandlungen zu haben: Geographie des Herodot, vorzugsweise aus dem Schriftsteller selbst dargestellt von Her- mann Bobrik. Gr. 8. Mit einem Atlasse von 10 Karten. 3 Thlr. Dishaufen, Herm., Commentar über das Neue Teſtament. After Band, enthaltend die drei erſten Evangelien bis zur Leidensgeſchichte. Zte Auflage. Gr. 8. Subſcriptionspreis 3 Thlr. Saalſchuütz, Dr. Sof. Levin, Forſchungen im Gebiete der hebraͤiſch-aͤgyptiſchen Archäologie. J. Zur Geſchichte der Buchſtabenſchrift. Mit 1 lithographirten Tafel. Gr. 8. 12 Gr. (15 Sgr.) Roſenkranz, Karl, Der Zweikampf auf unſern Univerſitaͤten. Gr. 8. 4 Gr. (5 Sgr.) Gebſer, Dr. Aug. Rud., Die frommen Regun⸗ gen unſerer Tage. Gr. 8. In Commiſſion. 4 Gr. (5 Sgr.) Soeben gaben wir aus und iſt von uns zu beziehen: La chute d'un ange. Episode par Alphonse de Lamartine. 2 vols. Ausgabe in gr. 8. 5 Thlr. 18 Gr. Kleine Ausgabe in 18. 1 Thlr. 18 Gr. Leipzig, im Juni 1838. Brockhaus & Avenarius, Buchhandlung für deutſche und ausländiſche Literatur. (A Paris: meme maison, Rue Richelieu, No. 60.) ee iſt erſchienen und an alle Buchhandlungen ver⸗ Grund zuͤg e zur Lehre „ von der 8 Krankheit und Heilung, vo Dr. K. F. 3. Marz. Preis 4 Fl. 30 Kr. Herophilus. Ein Beitrag a Geſchichte der Mediein von Dr. A. F. . Marx. Preis 1 Fl. 12 Kr. Karlsruhe und Baden, im April 1838. D. R. Marx 'ſche Buch- und Kunſthandlung. Soeben iſt erſchienen: Statiſtiſche überſicht der Eiſenbahnen, Kanäle und Dampfſchiffahrten Europas und Amerikas, nach allen einzelnen Staaten zuſammengeſtellt und ver⸗ glichen von Moritz Fränzl, Prof. der Statiſtik. Mit einer, die Eiſenbahnen und Kanäle verſinnlichenden Karte. Gr. 8. Preis 18 Gr. Beſtellung darauf nimmt jede Buchhandlung an. Friedrich Volke's Buchhandlung in Wien. Bei Eduard Anton in Halle iſt ſoeben erſchienen: Eiſenhart, Dr. Hugo, Sanct Georg. Ein Verſuch zur Begruͤndung des Neuhegelianismus, mitgetheilt auf Veranlaſſung des Richard-Rothe'ſchen Ausfalls gegen die Kirche. Gr. 8. 2½ Bogen. Geh. Preis 6 Gr. Leo, Dr. H., Leitfaden für den Unterricht in der Uni⸗ verſalgeſchichte. 2teer Theil. Gr. 8. 15 Bogen. Preis 12 Gr. Die Reſultate d e r Waſſereur z u Gräfenberg. Mit einer Abbildung. 8. Geh. 1 Thlr. In Briefen, welche theils an Laien und theils an einen Arzt gerichtet ſind, gibt der Verfaſſer dieſer neuerlich erſchie⸗ nenen und in allen Buchhandlungen vorräthigen Schrift Mit⸗ theilungen über die von ihm felbft beſtandene eigenthümliche Eurmethode Priesnitz's, welche durch eine geiſtreiche Auf⸗ faſſungsweiſe an und für ſich eine intereſſante Lecture, Dem⸗ jenigen aber, der ſich der Waſſercur unterwirft, einen ſichern Rathgeber und ſelbſt für Arzte manches Beachtenswerthe bieten. Leipzig, im Juni 1838. F. A. Brockhaus. Druck und Verlag von F. A. Brockhaus in Leipzig. Literariſcher Anzeiger. 1838. Nr. XX. Dieſer Literariſche Anzeiger wird den bei F. A. Brockhaus in Leipzig erſcheinenden Zeitſchriften: Blätter für litera⸗ riſche Unterhaltung, Iſis, und Allgemeine medieiniſche Zeitung, beigelegt oder beigeheftet, und betragen die Inſertionsgebühren für die Zeile 2 Gr. Erklärung. Ich habe die Darſtellung der Herbart' ſchen Philoſophie, welche Hr. Prof. Michelet zu Berlin in ſeiner „Geſchichte der letzten Syſteme der Philoſophie in Deutſchland“ (Berlin 1837, Bd. 1) verſucht hat, in meiner Schrift: „über die neue⸗ ſten Darſtellungen und Beurtheilungen der Herbart'ſchen Philo⸗ ſophie“ (Leipzig 1838), einer Kritik unterworfen. Hr. Prof. Michelet hat ſich dagegen an zwei Orten (berliner „Jahrbücher für wiſſenſchaftliche Kritik“, Mai 1838, Nr. 87 — 89, und in der Vorrede zum 2ten Band feiner „Geſchichte der Philoſophie“) vernehmen laſſen. Er mag ſich einbilden, dadurch nicht nur ſich ſelbſt glänzend gerechtfertigt, ſondern auch die Herbart ſche Philoſophie vernichtet zu haben. Die Harmloſigkeit dieſer Ein⸗ bildung wird ihn für den Unwillen entſchädigen, welchen ihm mein angeblich perſönlicher Angriff auf ihn erregt hat. In Wahrheit aber iſt mir die Perſon des Hrn. Prof. Michelet vollkommen gleichgültig; nur konnte ich von einer Darſtellung der Herbart'ſchen Philoſophie, die ihn zum Verfaſſer hat, nicht ſprechen, ohne ihn perſönlich zu berühren. Seine Erwiderun— gen auf meinen Tadel können mich, was meine Perſon anlangt, weiter nicht beunruhigen. Ebenſo ſcheint, was die Sache an= langt, Hr. Prof. Michelet entſchloſſen, der Nachweiſung der gröbſten und handgreiflichſten Fehler, die ihm nicht als Kriti— ker, ſondern als Hiſtoriker, d. h. zunächſt als dem Referenten einer fremden Gedankenreihe zur Laſt fallen, um jeden Preis das unbändigſte Siegesgeſchrei entgegenzuſetzen; er beſitzt und übt den Muth und die Kunſt, die eigentliche Begründung des Tadels bei Seite zu ſchieben und, was er anführt, nach Be⸗ dürfniß zu verdrehen und zu entſtellen, in einem Grade, der auf die Ehre eines weitern Verkehrs mit ihm Verzicht zu leiſten gebietet; er vermag ſich das Majeſtätsverbrechen einer Oppoſi⸗ tion gegen das Hegel'ſche Syſtem nur aus der retrograden Bornirtheit angeblich ſehr weniger, bemitleidenswerther Indi⸗ viduen zu erklären; er ſieht auf den Ernſt einer Unterſuchung, die in den Meinungen des Zeitalters für wiſſenſchaftliche Fragen keinen Schiedsrichter in letzter Inſtanz anerkennt, mit dem Hohnlächeln herab, mit welchem ein Kleiderkünſtler einen Rock betrachtet, deſſen Schnitt nicht au dernier goüt de la capitale iſt; er hat endlich durch die Petulanz, mit welcher er nicht nur auf Herbart's Lehre, ſondern auf Herbart's Perſon und äußere Stellung losgeſchlagen hat, feinem Charakter ein Denkmal geſetzt, welches durchaus unangetaſtet ſtehen bleiben muß. — Aus allen dieſen Gründen werde ich den, der äußern Form nach allerdings von mir, der Sache nach durch ſeine überaus ſchlechte Darſtellung von Hrn. Prof. Michelet hervorgerufenen Streit nicht weiter fortſetzen und begnüge mich, auf meine oben ge⸗ nannte Schrift zu verweiſen, weil ich erwarten darf, daß man ſie lieſt, ehe man ſein Urtheil feſtſtellt. Hr. Prof. Michelet kann alſo die in dieſem Kampfe errungenen Lorberblätter ruhig dem Kranze einflechten, der, um ein unſchuldiges, von ihm mit wohlfeilem Witze weidlich abgehetztes Wort zu gebrauchen, noch von einer andern Gelegenheit her feinem Haupte „aufſitzt“! Leipzig, im Juni 1838. G. Hartenſtein. Soeben iſt erſchienen und in allen Buchhandlungen zu erhalten: A e dichte von J. P. Eckermann. 8. Geh. 1 Thlr. 12 Gr. Der Verfaſſer hat durch die Herausgabe ſeiner Geſpraͤche mit Goethe in den letzten Jahren ſeines Lebens. (1823 32.) Zwei Theile. Zweite, mit einem Re: giſter verſehene Ausgabe. 8. 1837. Geh. 4 Thlr. der Leſewelt eine ſo intereſſante Gabe geboten, daß man begie— rig ſein wird, ihn auch in ſeinen eignen poetiſchen Productionen kennen zu lernen. Leipzig, im Juni 1838. F. A. Brockhaus. Bei F. Rubach in Berlin iſt ſoeben erſchienen: Monographie der Krankheiten der Leber nebſt anatomi⸗ ſchen und phyſiologiſchen Bemerkungen uͤber dieſes Organ von Olivier, Adélon, Ferrus und Berard. Nach der 2ten franzoͤſiſchen Auflage uͤberſetzt von Dr. W. Bernhard. Preis 16 Gr. Anzeige für Arzte und Chirurgen. Bedeutend ermässigter Preis von Dr. Joh. Ucp. Rust's theoretisch - praktischem Handbuch der Chirurgie in alphabetischer Ordnung, 17 Bände und ein Registerband, zusammen 832 Bogen. Ladenpreis 69 Thlr., jetzt für 25 Thlr. Die Herabsetzung des Preises der wiener Ausgabe ver- anlasst mich, dies Werk gleichfalls für eben denselben oben angegebenen Preis, jedoch nur auf so lange, bis die wiener Ausgabe vergriffen sein wird, abzulassen; ich behalte mir also den Widerruf vor, und bitte um bal- dige Bestellungen. Da der praktische und wissenschaftliche Werth desselben anerkannt ist, so brauche ich zur Empfeh- lung nichts beizufügen. Bestellungen nehmen alle Buch- handlungen an. Berlin, im Juni 1838. Mh. Ohr. Er. Enslin. Chateaubriand's neuestes Werk. Neu iſt erſchienen und an alle Buchhandlungen von uns verſandt: 3 - Congres de Verone, Guerre d’Espagne. Négociations: Colonies espagnoles; par M. de Chuteuaubriand. Edition originale. 2 vols. Gr. 12. 1 Thlr. 12 Gr. Dieſe namentlich zum Debit in Deutſchland beſtimmte Aus- gabe ward in Leipzig an demſelben Tage ausgegeben, an mel: chem das Werk in Paris erſchien; ſie iſt in Paris mit aller Correctheit und Sauberkeit gedruckt und verdient, abgeſehen von dem äußerſt niedrigen Preiſe, ſomit unbedingten Vorzug vor einem etwa von Brüſſel ausgehenden Nachdrucke. Der Preis der Großoctavausgabe in 2 Bänden iſt 4 Thlr. 16 Gr. über die hohe Bedeutung dieſes Werks für die Zeit— geſchichte iſt nur eine Stimme. Leipzig, im Juni 1838. 5 Brockhaus & Avenarius, Buchhandlung für deutſche und ausländiſche Literatur. (A Paris: meme maison, Rue Richelieu, No. 60.) Im Verlage des Unterzeichneten iſt erſchienen und in allen Buchhandlungen zu haben: Dr. C. G. Carus. Syſtem . Naturforſcher und Arzte. 1ster Theil, das Allgemeine der Phyſiologie, die phyſiologiſche Ge— ſchichte der Menſchheit und die phyſiologiſche Geſchichte des Menſchen enthaltend. Gr. 8. 2 Thlr. Ahasver. Epiſches Gedicht v Julius Mofen Gr. 8. Broſchirt. 1 Thlr. 12 Gr. C. G. Wilke. Der 1 Urevangeliſt, oder das Verwandtſchaftsverhaͤltniß der drei erſten Evan⸗ gelien. Gr. 8. 4 Thlr. E. Kopp. Beitrag zur Darſtellung eines reinen einfachen Bauſtyls. Mit Kupfern. Folio. iftes Heft: Entwürfe zu 13 Kirchen im Spitzbogenſtyl. 5 Thlr. 2tes Heft: zu 4 Synagogen. 2 Thlr. Ztes Heft: zu einem Muſeum und einer Gemäldegalerie. 2 Thlr. Ates Heft: Kritik über das berliner Muſeum. 1 Thlr. Dresden und Leipzig, im Mai 1838. Gerhard Fleiſcher. In Karl Gerold's Buchhandlung in Wien iſt ſoeben erſchienen, und daſelbſt ſowie in allen Buchhandlungen der öſtreichiſchen Monarchie zu haben: Dramatiſche Beitraͤge. Von Joſeph Wertheimer. Wien 1838. 0 12. In Umſchlag broſchirt. Preis: 1 Fl. 15 Kr. C.⸗M. Wir freuen uns, in dieſem Bande die gelungene Bearbei⸗ tung des „Buckeligen“ von Sheridan⸗Knowles, welche auf der k. k. Hofbühne mit entſchiedenem Beifalle aufgenommen und oft wiederholt wurde, dem Publicum übergeben zu können, indem dieſes Schaufpiel neben dem glücklichen dramakiſchen Er⸗ folge dem Herrn Herausgeber auch den Dank erwarb, einen bedeutenden, der deutſchen Welt kaum bekannten Dichter wür⸗ dig vorgeführt zu haben. Ein Luſtſpiel in vier Acten: „Ehe⸗ liches Leben“, nach dem Engliſchen des Buckſtone, und ein Luſtſpiel in einem Act: „Der Mantelſack“, ebenfalls nach dem Engliſchen des Gilbert, füllen den Band, der mit einem Originaldrama in einem Acte und in Verſen: „Der Hir⸗ tenſohn“, ſchließt. Wenn ſchon dem Publicum eine geiſtreiche Lecture mit dieſem Buche geboten iſt, ſo iſt den Theaterdirec⸗ tionen, bei dem verwaiſten Markte dramatiſcher Producte, 0 1 vorliegende bühnengerechte Spiele ein weſentlicher Dienſt geleiſtet. Bei Wilh. Engelmann in Leipzig iſt ſoeben erſchie⸗ nen und in allen Buchhandlungen zu haben: Kloſternovellen von Dr. F. Gustav Bühne. ifter u. ter Band. Raoul. Gr. 12. Broſchirt. 2 Thlr. 12 Gr. Dieſer Roman hat den großen Kampf zwiſchen Staat und Kirche zum Inhalt. Sein Schauplatz iſt in den Klöſtern von Südfrankreich und in der Schweiz (Theil 1), und in Paris (Theil 2) zur Zeit der Verſchwörung des Jeſuitismus gegen Heinrich IV. und Sully. . 92 2 Adelig und Bürgerlich. Novelle : von Julius Hammer. Gr. 12. Broſchirt. 1 Thlr. 6 Gr. Der Titel dieſer Novelle beſtimmt den Standpunkt genau, in welchen ſocialen Verhältniſſen dieſe ſich bewegt; der Leſer wird mehr als eine gewöhnliche Lecture in dem Buche finden. In meinem Verlage iſt neu erſchienen: Bunte Skizzen aus O ſt un d Süd. Entworfen und geſammelt in Preußen, Rußland, der Turkei, Griechenland, auf den ioniſchen Inſeln und in Italien, von F. Tietz. Zwei Theile, 8. Geh. 3 Thlr. Leipzig, im Juni 1838. F. A. Brockhaus. In der Unterzeichneten find ſoeben erſchienen und an diejenigen Handlungen, welche darauf fubferibirt haben, ver⸗ ſandt worden: . Gocthe's in zwei Gedichte Theilen mit dem Bildniß des Verfaſſers, in demſelben Format, auf dem naͤmlichen Papier und mit denſelben Lettern gedruckt, wie die mit ſo allgemeinem Beifall aufgenommene Octavausgabe von Schiller's Werken. Subferiptionspreis 2 Thlr. 8 Gr., oder 4 Fl. Durch Veranſtaltung dieſer neuen Ausgabe glauben wir dem vielfach geaͤußerten Wunſch, die Gedichte eines Schiller und Goethe in ganz gleichmäßig ſchoͤner Ausſtattung befigen zu koͤnnen, entſprochen zu haben und auf vielſeitig guͤnſtige Aufnahme rechnen zu dürfen. Stuttgart und Tübingen, im April 1838. In meinem Verlage iſt erſchienen: Ergaͤnzungen der Allgemeinen Gerichtsordnung und der Allgemeinen Gebührentaren für die Gerichte, Juſtiz— commiſſarien und Notarien in den Preußiſchen Staaten, des Stempelgeſetzes, Salarien-Kaſſen-Reglements, ſammt der Inſtruction fuͤr die Ober-Rechnungs-Kammer, wie auch die Verordnungen der Genergl-Commiſſionen u. ſ. w. Herausgegeben von Friedrich Heinrich von Strombeck. Vierter Band. Enthaltend die Nachtraͤge zur dritten Ausgabe derſelben, bearbeitet und bis auf die neueſte Zeit fuortgefuͤhrt von Ferdinand Leopold Lindau. Gr. 8. Auf Druckpapier 1 Thlr. 4 Gr. Auf Schreib: papier 1 Thlr. 12 Gr. Um den Ankauf dieſes durch die Nachträge wieder höchſt brauchbar gewordenen Werkes zu erleichtern, gebe ich alle 4 Bände zuſammengenommen auf Druckp. jetzt für 4 Thlr. 16 Gr., auf Schreibp. für 7 Thlr. 12 Gr. — Strombeck's Ergänzungen des Allgemeinen Landrechts für die preußiſchen Staaten, fortgeſetzt von F. L. Lindau, 4 Bände, koſten nur 5 Thlr. auf Druckp. und 8 Thlr. auf Schreibp. Leipzig, im Juni 1838. F. A. Brockhaus. Bei Orell Füßli und Comp. in Zürich iſt ſoeben erſchienen und durch alle Buchhandlungen zu beziehen: Annotationes anatomicae de velamentis cerebri et medullae spinalis. Auctore Dr. Fr. Arnold, Prof. Turic. Cum I tab. lith. Amaj. Broſchirt. Preis 1 Fl. 30 Kr. J. G. Cotta'ſche Buchhandlung. Soeben erſchien: Leben und Abenteuer Nikolaus Nickleby. Nach dem Engliſchen des Boz, des Verfaſſers der Pickwicker, bearbeitet von Dr. Hermes. Mit Federzeichnungen nach Phiz. Erſtes Heft. Mit zwei Zeichnungen. 12. 8 Gr. In England wurden von dem 1ften Hefte des vorliegenden Werkes 50,000 Exemplare gedruckt, und binnen wenigen Stunden 17,000 Exemplare verkauft. — Die Fortſetzung erſcheint gleichmäßig mit dem engliſchen Originale. Braunſchweig, den Iſten Juni 1838. George Westermann. Beachtenswerthe Anzeige für Prediger, Schul— lehrer und Bibelfreunde. An alle Buchhandlungen iſt ſoeben verſandt: Gutbier, F, A. P. (Superint. und Conſiſtorialr. in Ohrdruff), Summarien, oder kurzer Inhalt, Erklaͤrungen und erbauliche Betrachtungen der heil. Schrift des Neuen Teſtaments, zum Gebrauch bei kirchlichen Vorleſungen, zur Vorbereitung fuͤr Prediger auf freie, erklaͤrende und erbauliche Vor⸗ traͤge uͤber ihre Vorleſungen, auch fuͤr Schullehrer zur Erklaͤrung für die Schulkinder und zur häuslichen Er: bauung für jeden fleißigen Bibelleſer. Ater Band in 2 Abtheilungen. Vom Briefe Paulus an die Galater bis zum Briefe Judaͤ. Gr. 8. Leipzig, bei A. Wienbrack. 1 Thlr. 8 Gr. (Alle 4 Baͤnde zu⸗ ſammen 5 Thlr. 16 Gr.) Mit dieſem Aten Bande iſt nun ein Werk geſchloſſen, fuͤr deſſen Zweckmäßigkeit und Brauchbarkeit die günſtige Aufnahme ſpricht, welche die früher erſchienenen Theile bereits gefunden haben. Möge das Buch in recht Vieler Hände kommen, um durch Erleichterung des Verſtändniſſes der heiligen Schrift den Nutzen zu ſtiften, welchen der ehrwürdige und freiſinnige Ver⸗ faſſer beabſichtigte. Die Unterzeichneten erlauben ſich, auf folgendes in Paris demnaͤchſt erſcheinende Werk vorlaͤufig aufmerkſam den Histoire | de l’emperenr Napoleon illustree par Horace Vermet, mit 500 dem Texte eingedruckten Holzſchnitten. Das Ganze wird, ausgeſtattet wie die illuſtrirten Prachtausgaben des Molière, Gilblas von Leſage ıc., einen ſtarken Band bilden und in Lieferungen ausgegeben werden. Ausführliche Proſpecte bitten wir durch alle Buchhandlungen von uns zu verlangen und vorlaͤufige Beſtellungen an dieſe zu richten. Leipzig, im Juni 1838. Brockhaus & Avenarius, Buchhandlung für deutſche und ausländiſche Literatur. (4 Paris: meme maison, Rue Richelieu, No. 60.) Im Verlage der Nicolai' ſchen Buchhandlung in Berlin iſt ſoeben erſchienen: Die Lehre vom Gelde als Anleitung zu gruͤndlichen Urtheilen über das Geldweſen mit beſonderer Beziehung auf den preußiſchen Staat vorgetragen von J. G. Hoffmann, Director des ſtatiſtiſchen Bureaus zu Berlin. Velinpapier. Sauber geheftet. 1 Thlr. 5 Sgr. Dieſe Schrift, welche ein hochgeſtellter Staatsmann hier⸗ mit der Öffentlichkeit übergibt, wird allen Denen, welche ſich mit Staatswirthſchaft im weiteſten Sinne beſchäftigen, um ſo willkommener ſein, als dieſer Gegenſtand eben jetzt durch die Veränderung des Münzfußes im Königreich Hanover und Her⸗ zogthum Braunſchweig einerſeits und durch den Abſchluß des ſüddeutſchen Münzvereins andererſeits eine beſondere Bedeutung für das geſammte deutſche Vaterland gewonnen hat. Es ent⸗ hält dieſelbe ganz neue, bisher von Niemand nachgewieſene Aufſchlüſſe über das wahre Weſen des Geldes, ſeine unvermeid— liche allmälige Entwerthung und die Nothwendigkeit eines feſten Münzfußes. Ebenſo wichtig ſind die darin zum erſten Male gegebenen zuverläſſigen Angaben über die in Preußen ge⸗ prägte Geldmenge, ſowie über die Mittel, welche einer Regie⸗ rung zu Gebote ſtehen, um den geſetzlichen Münzfuß mit dem wirklichen Metallwerthe des umlaufenden allgemeinen Zahlungs⸗ mittels fortwährend im Gleichgewicht zu halten. Von der ſehr intereſſanten Schrift: Religionsbeſchwerden der Proteſtanten in Ungarn, wie ſie auf dem letzten Reichstage abgehandelt worden. Broſch. Preis 1 Thlr. iſt ſoeben die 2te unveränderte Auflage erſchienen und durch alle Buchhandlungen zu beziehen. Leipzig, den 10ten Juni 1838. C. Scheld & Comp. Im dem Verlage des Unterzeichneten ist soeben er- schienen: HANDBUCH zur BÜCHERKUNDE für Lehre und Studium beiden alten classischen und deutschen Sprache: Vo Dr. S. F. FW. Hofmann. Gr. 8. 30 Bogen. Preis 1 Thlr. 21 Gr. Der durch seine Schriften bekannte Verfasser dieses Werkes gibt darin eine sorgsame Ubersicht der bedeuten- dern und brauchbaren Werke für Unterricht und Wissen- schaft, mit Winken über Zweck und Wahl derselben, wie die heutige Zeit es fodert, aber noch kein Werk es bietet. Die unterzeichnete Verlagshandlung hofft daher, es wird Lehrern, Studirenden, Schülern der höhern Gymnasialclas- sen, sowie Allen, in deren Interesse die Kenntniss der Li- teratur für das Studium und den Unterricht des classischen Alterthums, der deutschen Sprache und auch des gelehrten Unterrichtwesens liegt, eine willkommene und befriedigende Erscheinung sein, und die allgemeinste Theilnahme finden. Leipzig, im April 1838, ö Kart Cnobloch. Bei C. Schünemann in Bremen ift erſchienen und in allen Buchhandlungen zu haben: Meier, Geburtshülfliche Beobachtungen und Ergebnisse, gesammelt in der obstetrieischen Klinik zu Halle, nebst Beschreibung der Nie- meyer'schen Kopfzange und eines Kephalope- Iykometer. Mit 2 Steintafeln. Geh. 1 Thlr. In meinem Verlage iſt neu erſchienen: Aus dem Leben . zweier Schauſpieler: August Wilhelm Ilkland's und Tndwig Deprient's. Von 3. Funck. Auch unter dem Titel: Erinnerungen aus meinem Leben in biographiſchen Denkſteinen und andern Mittheilungen. Zweiter Band: A. W. Iffland und L. Devrient. 8. Geh. 1 Thlr. 12 Gr. Die günſtige Aufnahme, welche den Erinnerungen aus dem Leben E. T. W. Hoffmann's und F. G. Wetzel's (1836, 1 Thlr. 16 Gr.) zu Theil wurde, glaubte der Ver⸗ faſſer als eine Auffoderung anſehen zu dürfen, in ſeinen Mit⸗ theilungen über intereſſante Perſönlichkeiten, zu denen er in nähern Verhältniſſen ſtand, fortzufahren und bietet in dieſem Bande eine nicht minder intereſſante Gabe. Leipzig, im Juni 1838. 5 F. A. Brockhaus. Druck und Verlag von F. A. Brockhaus in Leipzig. Literariſcher Anzeiger. 1838. Nr. XXI. : FRE EEE EEE EEE FT . ERS — — WERTEN ET Fi ET, — . p —— l Dieſer Literariſche Anzeiger wird den bei F. A. Brockhaus in Leipzig erſcheinenden Zeitſchriften: Blätter für litera— riſche Unterhaltung, Iſis, und Allgemeine mediciniſche Zeitung, beigelegt oder beigeheftet, und betragen die Inſertionsgebühren für die Zeile 2 Gr. Conversations Lexikon der Gegenwart. Ein für fich beſtehendes und in ſich abgeſchloſſenes Werk, zugleich ein Supplement zur achten Auflage des Converſations⸗Lexikons, ſowie zu jeder fruͤhern, zu allen Nachdrucken und Nachbildungen deſſelben. Gr. 8. In Heften von zehn Bogen. Preis eines Heftes: Auf feinem Druckpapier S Groſchen. Auf gutem Schreibpapier 12 Groſchen. Auf extrafeinem Velinpapier 18 Groſchen. Leipzig, bei F. A. Brockhaus. Die allgemeine Theilnahme, welche das Converſations⸗Lexikon der neueſten Zeit und Literatur von 1832 gefunden, gab der Verlagshandlung Veranlaſſung, ſchon im Nachworte am Schluſſe dieſes Werkes zu be⸗ merken, daß der hier abgeriſſene Faden kuͤnftig wieder aufgenommen, und in einer dazu geeigneten Form ein neuer Spiegel der Zeit aufgeſtellt werden ſolle. Jahre ſind ſeitdem verfloſſen; eine neue Auflage (die achte) des Converſations⸗Lexikons, das trotz aller Concurrenz in immer weitern Kreiſen Verbreitung gefunden hat, iſt beendet worden und in dieſe das Converſations⸗ Lexikon der neueſten Zeit und Literatur ſeinem weſentlichen Inhalte nach uͤbergegangen. Es hat demnach dieſes Werk aufgehört, ein nothwendiges Supplement des Converſations⸗Lexikons zu fein, obſchon es als ein treues Abbild jener aufgeregten Zeit von 1830 nicht blos in Hinſicht der gefchilderten Begebenheiten, Zuſtaͤnde und Per⸗ ſonen, ſondern auch durch die Art und Weiſe der Darſtellung ſelbſt, in welcher ſich nicht minder deutlich die Zeit ſeines Erſcheinens auspraͤgt, einen bleibenden Werth behalten wird. Dringend ſtellt ſich bei den immer raſchern Fortſchritten in der Entwickelung des geſellſchaftlichen Zuſtandes und bei der immer lebendigern Theilnahme, welche die Zeitgenoſſen dieſer Entwickelung widmen, das Beduͤrfniß wieder heraus, die Maſſe der Begebenheiten, die die juͤngſte Vergangenheit bewegt, und die Reſultate, welche während dieſer Zeit in Wiſſenſchaft, Kunſt und praktiſchem Leben erſtrebt wurden, in einem lebendigen Bilde vorgeführt zu ſehen. Dieſem Beduͤrfniſſe ſoll das 4 a 0 Converſatious⸗Lexikon der Gegenwart dienen, das in Nulage und Form mit der achten Nuflage des Converſatious⸗Lexikon übereinſtimmend, 8 a ein fire ſich beſtehendes Ganzes bildet, inſofern alle darin enthaltenen Artikel in ſich abgeſchloſſene Darſtellungen find, das aber zugleich die achte Auf⸗ lage des Eonverſations⸗Lexikons, namentlich was die neueſte Zeit betrifft, ergänzt und fomit den Beſitzern dieſer, ſowie aller fruͤhern Auflagen, aller Nachdrucke und Nachbildungen deſſelben, als ein 3 80 unentbehrliches Supplement 1 ſich darbietet. ® In dem Converſations⸗Lexikon kann die Geſchichte, ſelbſt der neueſten Zeit, nur in allgemeinen Umriſſen gezeichnet, die ſtaatswiſſenſchaftlichen Entwickelungen und andere Eroͤrterungen intereſſanter Fragen koͤnnen nur in ihren Reſultaten gegeben, eine Menge Gegenſtaͤnde nur im Allgemeinen berührt und nur die ausgezeichnetſten Perſoͤnlichkeiten biographiſch geſchildert und charakteriſirt werden. Das neue Werk wird als Supplement in allen den beruͤhrten und vielen andern Beziehungen das Hauptwerk ergänzen und bis zur Gegenwart fortführen; es wird aber als ein ſelbſtaͤndiges Werk nicht immer da beginnen, wo das Hauptwerk aufhoͤrt; es wird die hiſtoriſchen Darſtellungen nicht grade von dem Punkte aus fortſetzen, der ihnen in dem Hauptwerke als Grenze geſetzt iſt; es wird im Gegen⸗ theile immer bis zu dem Punkte zuruͤckgehen, ohne deſſen Berührung die Gegenwart nicht vollkommen verſtanden werden kann. Das Eonverfations: Lexikon der Gegenwart wird Alles umfaſſen, was in der neueſten Zeit in irgend einer Richtung bedeutend hervorgetreten iſt. Es wird in Beziehung auf das Converſations⸗ Lexikon der neueſten Zeit und Literatur von 1832 gleichſam ein zweites Zeitbild fein; wie jenes die Zeit von 1829 an ſchilderte, ſo iſt dieſes beſtimmt, die Gegenwart zu ſchildern, und ein friſches aus dem Leben gegriffenes Bild der⸗ ſelben zu geben. Es wird mit einem Worte Alles enthalten, was dem Gebildeten zum Ver⸗ ſtändniß der Gegenwart dient, und auf dieſe Weiſe als einen treuen und beſonnenen Führer und Verather im Gedränge der Ereigniſſe ſich zu bewähren ſuchen. Der Stand⸗ punkt aber, von welchem daſſelbe ausgeht, kann kein anderer ſein, als der liberale — im edlen Sinne des Wor⸗ tes —, denn anſtändige Freimüthigkeit iſt die allgemeine Foderung und das Loſungswort der Gegenwart. Der Verlagshandlung iſt es gelungen, in den meiſten europaͤiſchen Staaten fuͤr die betreffenden geſchichtlichen Artikel Maͤnner zu gewinnen, die die Verhaͤltniſſe genau kennen und mit unbefangenem Auge beurtheilen. Ebenſo hat fie hinſichtlich der Artikel aus dem Gebiete der Wiſſenſchaft, der Kunſt und des praktiſchen Lebens ſowie der Biographien der thaͤtigſten Mitwirkung der namhafteſten und hinſichtlich der Darſtellungsgabe gewandteſten Fachgelehrten, Kunſtkenner und Techniker ſich verſichert. Was endlich die zur Bearbeitung der Biographien noͤthigen Materialien betrifft, ſo ha⸗ ben ſich faſt durchgehend mit großer, dankbar zu erkennender Bereitwilligkeit die zuverlaͤſſigſten Quellen eröffnet. Die Verlagshandlung darf demnach hoffen, ihren Plan auf das befriedigendſte ausfuͤhren und nicht nur ein nuͤtzliches und tüchtiges Werk zum Nachſchlagen, ſondern auch zugleich ein namentlich durch gewandte Darſtellung anziehendes Leſebuch liefern zu koͤnnen. Die Reichhaltigkeit des neuen Werks einigermaßen zu bezeichnen, laſſen wir eine Ueberſicht der im erſten und zweiten Heft behandelten Artikel folgen: Aal (Jakob) — Abarca (Don Joaquin) — Abbas Mirza — Abd⸗el⸗Kader — Abegg (Johann Friedrich) — Abegg (Julius Friedrich Heinrich“ — Abeken (Bernhard Rudolf) — Abel (Karl von) — Abercromby (James) — Ab⸗ löſung — Abolition — Abrantes (Herzogin von) — Abſolutismus — Actenverſendung — Actienweſen — Adam (Charles Adolphe) — Adel und Bürgerſtand in der neueſten Zeit — Advocatenvereine — Afrika — Afzelius (Familie) — Agardh (Karl Adolf) — Agaſſiz (Louis) — Agnew (Sir Andrew) — Aguado (Alexandre Marie) — Agypten — Ahlquiſt (Abraham) — Ahumada (Marquis de las Amarillas, Herzog von) — Akuſtik — Alava (Don Miguel Ricardo de) — Albrecht (Wilhelm Eduard) — Alexander Karl (Herzog von Anhalt⸗-Bernburg) — Algier — Allard — Almodovar (Don Ildefonſo Diez de Ribera, Graf von) — Aloys Maria Joſeph Johann Joachim Franz (Fuͤrſt von Liechtenſtein) — Alten (Karl Auguſt, Graf) — Alterthumsvereine — Alvensleben (Albrecht, Graf von) — Amann (Heinrich) — Amerika — Amici (Giovanni Battiſta) — Ammon (Friedrich Auguſt von) — Ammon (Friedrich Wilhelm Philipp von) — Ampere (André Marie) — Ampere (Jean Jacques) — Amsberg (Auguſt Philipp Chriftian Theodor von) — Amsler (Samuel) — Ankarſvärd (Karl Henrik, Freiherr) — Anderloni (Pietro) — Anderſen (H. C.) — Andor⸗ re — Andrada e Silva (Joſeph Bonifaz — Anton Karl — Martin Franz d') — Anhalt — Anton (Clemens Theodor), König von Sachſen — Appropriationsclauſel — Aprilproceß in Frankreich — Aprilunruhen in Frankreich. — Arcana — Archäologie — Archivweſen — Arenberg (Auguſt Maria Raimund, Fürft von — Ernſt, Freiherr von) — Arens (Franz Joseph, Freiherr von) — Argelander (Friedrich Wilhelm Auguſt) — Argentanfabrikate — Argout (Apollinaire, Graf d') — Ariſtokratismus und feine Gegenſätze — Arlincourt (Victor, Vicomte d') — Armansperg (Joſeph Ludwig, Graf von) — Arnoldi (Ernſt Wilhelm) — Arriaza y Superviela (Don Juan Bautiſta de) — Ar⸗ widsſon (Adolf Iwar) — Aſchbach (Sofeph) — Aſiatiſche Geſellſchaften — Afkelöf (Johan Chriſtopher) — Aſſe⸗ curanz — Aſſociationen — Aſt (Georg Anton Friedrich) — Aſter (Ernſt Ludwig — Karl Heinrich) — Aſthetik — Athen — Attentate — Audry de Puyraveau (pierre Frangois) — Auffenberg (3 i — (Paul Friedrich), Großherzog zu Oldenburg — Auguſti (Johann Chriſtian Wilhelm) — Nds ee ene Bm aust gen — Baader (Franz von) — Babbage (Charles) — Bach (Wilhelm) — Bachmann (Gottlob Ludwig Ernſt) — Bach: mann (Karl Friedrich) — Back (George) — Baden — Bähr Gohann Chriſtian Felix) — Baiern. 8 Das Converſations⸗ Lexikon der Gegenwart wird, um die Artikel, da fie fi) auf die Gegenwart beziehen, bald nach ihrer Abfaſſung in das Publicum zu bringen und die Anſchaffung zu erleichtern, in N Heften von 10 Bogen auf weißem Druckpapier 8 Gr., auf gutem Schreibpapier 12 Gr., auf extrafeinem Velinpapier 18 Gr., ausgegeben werden. Der Umfang laͤßt ſich, da die Zeit ſtets Neues bringt, nicht genau beſtimmen, indeß werden wol 20 —24 Hefte zu einer genuͤgenden Ausführung des Plans hinreichen. Die Hefte ſollen ſich ſo raſch folgen, als die auf die Bearbeitung und Redaction zu wendende Sorgfalt es irgend geſtatten. 5 Das erſte und zweite Heft find bereits erſchienen und in allen Buchhand Anſicht zu erhalten. chhandlungen zur zu dem Preife: Leipzig, im Juli 1838. F. A. Brockhaus. — — • 6wůy Literarische Anz eige. „Schulen““ veranlassten Untersuchungen des Gymnasialzu- standes. 6) Fr. Ellendt: Über die Verordnung des königl. preuss. ‚Ministeriums vom 24sten Oct. 1837 nebst Nachwort von Brzoska. 7) Nik. Bach: Bemer- kungen über den Erlass des königl. preuss. Ministeriums u. s. W. 8) Brzoska: Über die in Schwarzburg-Son- dershausen unterm 10ten Febr. 1838 erlassene Verfügung die Bestrafung der Schulkinder betreffend. 9) Das Schul- wesen des Grossherzogthums Hessen, dargestellt von Sckhaumann. 10) Basellandschaft. 11) Brzoska: Über die Verordnung des weimarschen Oberconsistoriums vom 13. Febr. 1838 in Betreff der pädagogischen Studien auf der Universität zu Jena. 12) Correspondenznachrich- ten: a) Zur Statistik der Realschulen in der preussischen Rheinprovinz. ) Canton Zürich. c) Aus der Schweiz. d) Aus Kurhessen. e) Aus Bern. f) Aus dem Grossher- zogthum Hessen. 9) Aus Canton Solothurn, 13) Pro- gramme: a) Frankfurt a. M.: Israelitische Realschule. b) Berlin: Universität. ©. GESCHICHTE: Die Gegenwart in ihren pädagogischen Bestrebungen und Foderungen. Mit besonderer Rücksicht on der "CENTRAL- BIBLIOTHEK der Literatur, Statistih und Geschichte der Pädagogik und des Schul- Unterrichts im In- und Auslande, herausgegeben von Dr. H. G. Brzoska, Prof. in Jena, sind bis jetzt 4 Hefte erschienen und an die Abonnenten versandt. Die Reichhaltigkeit derselben ist am besten aus nach- stehendem Inhalts verzeichnisse zu ersehen: A. LITERATUR: 1) Dr. F. H. Ch. Schwarz in seinem Leben und Wirken als Pädagog dargestellt. 2) Hnox: Liberale Erziehung; oder: praktische Ab- handlung über die Methode der Erwerbung nützlicher und feiner Gelehrsamkeit. 3) Uber die hohe Bedeutung, welche die neuerlich in der Methode der Psychologie eingetretene Reform für die Pädagogik hat. Von Dr. F. N. Be- meke. 4) Dahlmann: Die Volksbildung. 5) Jost: Über Unterricht in den alten Sprachen, namentlich für Nichtstudirende, im Vergleiche mit dem Unterrichte in der hebräischen Sprache bei den Juden. 6) Fleck: Ursprüngliche Einheit der Pädagogik und der Heilkunst. 7) Mad. Necker de Saussure: Die Erziehung des Menschen auf seinen verschiedenen Altersstufen. Relation von Dr. Mönmich. 8) Dr. Nik. Bach: Über die auf Deutschland. Ein pädagogisch -historischer Versuch von Dr. Fr. Cramer. D. MiSCHLLANBEN: 1) Pädagogisches Forum. 2) Pä- dagogische Paränesen. 3) Preisfrage, das Gewerbewesen betreffend, nebst Nachschrift. E. JOURNALISTIK: I. Deutsche Journale. II. Auslän- dische Journale. A. Pädagogisch-Wissenschaftliches, B. Sta- tistisches. C. Historisches. D. Vermischtes, ; Grenzen der Gymnasialbildung. 9) Literurische An- zeigen: a) Die Pädagogik des Hauses von Heinsius. 5) Lehrbuch der Katechetik von Müller. c) Licht und Finsterniss von Art. d) Über den Zustand der heutigen F. INTELLIGENZBLATT: Nr. 1 — 10. Der Preis für den Jahrgang von 12 Monatsheften ist 8 Thlr., wofür jede Buchhandlung und jedes Postamt lie- fern kann, \ a Gymnasien von Axt. e) Deutsches Declamatorium von Kannegiesser. f) Leitfaden bei dem Unterricht in der israelitischen Religion von Rüdinger. 9) Lehrbuch der israelitischen Religion. %) Elementarbuch von Presburger. B. STATISTIK: 1) St.-Galler katholisches Schulwesen. 2) Alexander von Hrusenstern: Abriss des Systems der Fortschritte und des Zustandes des öffent- lichen Unterrichts in Russland. 3) Über die neuesten mit dem Schul- und Studienwesen in Baiern vorgenomme- nen Veränderungen. 4) Verordnung über die gelehrten Schulen im Grossherzogthum Baden nebst dem Lehrplane für dieselben. 5) Erlass des königl. Ministeriums des Unterrichts in Betreff der durch die Schrift des Med.- Raths Dr. Lorinser: „Zum Schutz der Gesundheit in den Das Ste Heft erscheint in einigen Tagen. Halle, den 1sten Juni 1838. ’ 5 C. A. Schwetschke und Sohn. hiſtoriſcher Roman von A. Schoppe, geb. Weiſe. 2 Bände. 12. Geh. Preis 2 Thlr. 12 Gr. Braunſchweig, Juni 18868. Soeben erſchien: G. Mesternann. Medicein. DIETIONNAIRE des etudes medicales pratiques. Nuit volumes, gr. in-8. de 40 feuilles, publies en 32 livraisons. 8 3 Paris, 1838. Die fünf erften Lieferungen dieſes mediciniſchen Wörterbuchs, das ſich weniger durch den Reichthum ſeiner Artikel, als durch die Gediegenheit derſelben auszeichnet, da es nur eine Auswahl größerer, ganze Doctrinen der Wiſſenſchaft behandelnde Aufſätze enthalten ſoll, ſind bereits erſchienen. Von den darin enthaltenen Aufſätzen dürften folgende namhaft zu machen fein: Abces, par Denonvilliers; Abdomen, par Rigaud; Absorption, par Martins; Accouchement, par Guillemot; Acetates, par Lesueur; Adherence, par Andral; Aiguilles, par Lenoir; Amaigrissement, par Sanson: Amaurose, par Caffé etc. Das Werk ſoll in 32 Lieferungen, deren jede 20 Gr. koſtet, vollſtändig erſcheinen; alle dieſe Zahl überſchreitenden Lieferungen werden gratis gegeben. Leipzig, im Juli 1838. x Brockhaus & Avenarius, Buchhandlung für deutſche und ausländiſche Literatur. (A Paris: meme maison, Rue Richelieu, No. 60.) Soeben iſt erſchienen und durch alle Buchhandlungen zu haben: Über die Idee der Univerſität und ihre Stellung zur Staatsgewalt. Nebſt einer einleitenden Abhandlung über die Bedeutung der kölner und göttinger Amtsentſetzung für die Staatsfragen der Gegenwart. Von Dr. Karl Germann Scheidler. 28 Bogen. 8. Broſchirt. Ladenpreis 1 Thlr. 12 Gr. Leipzig, im Juni 1838. CE. Hochhauſen & Fournes. Anzeige für Philologen und jeden Gebildeten. Bedeutend ermäßigter Preis von 6½ Thlr. auf 1½ Thlr. des Caj. Cornel. Tacitus sämmtliche Werke, uͤberſetzt vom Dr. und Profeſſor Wilhelm Bötticher. Vier Bande, 1831 — 34. „Dieſe Überfegung des Tacitus, von der einer unſerer berühmteſten Philologen ſagt, daß, wenn derſelbe überhaupt ins Deutſche überſetzt werden ſolle, es nur in der von Herrn Bötticher befolgten Weiſe geſchehen könne, und deſſen Arbeit alle ſeine Vorgänger beiweitem übertreffe, hat wol bis jetzt nur des bedeutenden, wenngleich dem umfange des Werkes nicht unangemeſſenen Preiſes wegen die wohlverdiente allge⸗ meine Verbreitung noch nicht gefunden. Der unterzeichnete Verleger findet ſich deshalb veranlaßt, es fo billig anzubieten, daß die Anſchaffung Lehrern und Schü- lern ſowie jedem Gebildeten leicht wird. - Beſtellungen nehmen alle Buchhandlungen an. Berlin, im Juni 1838. Th. Ehr. Fr. Enslin. Für Lesecirkel und Leihbibliotheken. Soeben iſt bei A. Wienbrack in Leipzig erſchienen und durch jede Buchhandlung zu bekommen: 516 6 Niefenburg und Noſenburg. Ein Ro- man aus dem 14ten Jahrhundert von Wil- helmine Torenz. 2 Theile. 8. Preis 2 Thlr. 12 Gr. Die Brüder Törnebladh. Novelle von Penserosgd. 3 Theile. 8. Preis 3 Thlr. 18 Gr. Verfaſſer und Verfaſſerin dieſer beiden Romane gewannen bereits durch ihre frühern Leiſtungen die beſondere Gunſt der gebildeten Leſewelt und dürften die vorſtehenden einer beifälligen Aufnahme nicht minder gewärtig ſein. Während die Verfaſſerin der „Rieſenburg ꝛc.“ mit glücklichem Talente die Vorzeit zu ſchildern verſteht und durch eine die Aufmerkſamkeit feſſelnde, oft angenehm überraſchende Entwickelung der Erzählung die Theilnahme des Leſers nie erkalten läßt, zeichnet uns Penferofo die geſellſchaftlichen Zuſtände der Gegenwart fo treffend als an⸗ ziehend und verleiht durch die einfache Anmuth der Details, die ſanfte Wärme in den Verhältniſſen beider Geſchlechter zu einander, welche an die Zeit der Goethe'ſchen Jugend erinnert, ſeinen Darſtellungen eine eigenthümliche Friſche. x In Karl Gerold's Buchhandlung in Wien iſt ſoeben erſchienen und daſelbſt ſowie in allen Buchhandlun⸗ gen der öſtreichiſchen Monarchie zu haben: Hermes und Sophroſyne. M. Enk. Aut imperat, aut servit — — pecunia. Hor. 12. Wien 1838. In Umſchlag broſchirt. Preis 1 Fl. C.⸗M. Dieſes Werk des bereits durch mehre Schriften rühmlichſt bekannten Verfaſſers verdient um ſo mehr die Aufmerkſamkeit des Publicums, als es die induſtriell⸗commercielle Richtung he aus dem Standpunkte ſittlicher Lebensanſchauung be⸗ trachtet. Soeben iſt erſchienen und in allen Buchhandlungen vorräthig: Wanderbuch | Ein Gedicht in Scenen und Liedern von Hermann Schulz. 8. Geh. 18 Gr. Leipzig, im Juli 1838. F. A. Brockhaus. Druck und Verlag von F. A. Brockhaus in Leipzig. .. — Literariſcher Anzeiger. 1838. Nr. XXII. Dieſer Literariſche Anzeiger wird den bei F. A. Brockhaus in Leipzig erſcheinenden Zeitſchriften: Blätter für litera⸗ riſche unterhaltung, Iſis, und Allgemeine medice iniſche Zeitung, beigelegt oder beigeheftet, und betragen die Inſertionsgebühren für die Zeile 2 Gr. In meinem Verlage erſchien und iſt durch alle Buchhand⸗ lungen zu beziehen: Bibliothek deutscher Dichter des I17ten Jahrhunderts. Begonnen von Wil helm Müller. Fortgeſetzt von Karl Förſter. Vierſehn Bändchen. 8. Geh. 1822 — 38. 20 Thlr. 16 Gr. Inhalt: I. Martin Opitz v. Boberfeld (1 Thlr. 12 Gr.); II. An⸗ dreas Gryphius (1 Thir. 12 Gr.); III. Paul Flemming (1 Tylr. 12 Gr.); IV. Rodolf Weckherlin (1 Thlr. 12 Gr.); V. Simon Dach, Robert Roberthin und Heinrich Albert (1 Thlr. 12 Gr.); VI. Friedrich v. Logau und Hans Aß⸗ mann v. Abſchatz (1 Thlr. 4 Gr.); VII. Julius Wilhelm Zinckgref, Andreas Tſcherning, Ernſt Chriſtoph Homburg und Paul Gerhard (1 Thlr. 8 Gr.); VIII. Johann Riſt und Dan’el Georg Morhof (1 Thlr. 4 Gr.); IX. Georg Philipp Harsdörffer, Johann Klaj, Sigmund v. Birken, Andreas Scultetus, Juſtus Georg Schottel, Adam Olearius und Johann Scheffler (1 Thlr. 4 Gr.); X. Johann Chri⸗ ſtian Günther (1 Thir. 4 Gr.); XI. Jakob Schwieger, Georg Neumark und Joachim Neander (1 Thlr. 12 Gr.); XII. Friedrich Spee (1 Thlr. 8 Gr.); XIII. David Schirmer, Zacharias Lundt, Philipp Zeſen (1 Thlr. 20 Gr.); XIV. Chriſtian Hoffmann von Hoffmannswaldau, Daniel Kaſpar von Lohen⸗ ſtein, Chriſtian Wernike, Friedrich Rudolf Ludwig Freiherr von Canitz, Chriſtian Weiſe, Johann von Beſſer, Heinrich Mühlenpforth, Benjamin Neukirch, Johann Michael Moſche⸗ roſch und Nicolaus Peucker (2 Thlr. 12 Gr.). Dieſe Sammlung, welche das Beachtenswerthe aus einem intereſſanten Zeitraume unſerer Literatur in ſich vereinigt, iſt mit dem ſoeben erſchienenen vierzehnten Bändchen beendigt. Jedes Bändchen enthält die Charakteriſtik und Lebensbe⸗ ſchreibung der einzelnen Dichter und iſt unter beſonderm Titel für den bemerkten Preis zu erhalten. Leipzig, im Juli 1838. F. A. Brockhaus. In unſerm Verlage iſt ſoeben erſchienen und durch alle Buchhandlungen zu haben: fon eher: Geſpräche. den fuͤr die Converſation erfoderlichen Vocabeln. 8 Bogen. Gr. 8. Broſchirt. 12 Gr. Dieſes Werk zeichnet ſich dadurch vor andern dieſer Art aus, daß in demſelben alle fehlerhaften und ungebräuchlichen Redensarten gänzlich vermieden und die neueſten Zeitintereffen, wie Dampfboote, Eiſenbahnen ꝛc., berückſichtigt find. Beſonders ſpricht es für den Werth deſſelben, daß es ſogleich nach Erſchei⸗ nen in der hieſigen Handelsſchule, ſowie in mehren Privatinſti⸗ tuten, eingeführt wurde. Früher erſchienen in unſerm Verlage noch folgende, die Erleichterung des Sprachſtudiums bezweckende Schriften: Familiar letters on various subjects, ſor the use of young persons of both sexes, by J. H. Hediey. 12. Broſch. 1836. 14 Bogen. 12 Gr. Cent lettres familieres sur «ifferens sujets. A usage de la jeunesse. Par L. de Magy. 12. Broſch. 1836. 12 Bogen. 12 Gr. Nouvelle Grammaire francaise; par Noel et Chapsal. 26e édition. 12. 1835. 10 Bogen. 9 Gr. Exercices francais sur Porthographie, la syntaxe et la ponctuation; par Noel e Chap- sal. 24e edition. 12. 1 34. 8 Bogen. 9 Gr. Corrige des Exereices francais ur Vorthograpbie, la syntaxe et la ponctuation; par Neel et Chapsal. 20e edition. 12. 1833. 8 Bogen. 9 Gr. Abrege de la Grammaire francaise on extrait de la nouvelle grammaite, par Noel t Chapsal. Me edition. 12. 1834. 3 Bogen. 5 Gr. Bei Abnahme in Partien find wir im Stande, noch bedeu⸗ tend billigere Preiſe zu ſtellen. Leipzig, im Juni 1838. C. Hochhauſen & Fournes. In der Unterzeichneten ſind ſoeben erſchienen und an alle Buchhandlungen verſandt worden: Blüten aus Jakob Göhme's Mystik. Von Dr. Wilh. Ludw. Wullen. Velinpapier. In Umſchlag broſchirt. Preis 16 Gr., N oder 1 Fl. Der Herausgeber, bekannt durch ſeine frühere Schrift über Böhme, welche, wie Guſtav Schwab in den Heidelberger Jahr⸗ büchern urtheilt, die ſtrengwiſſenſchaftliche Seite dieſes tiefen, gewaltigen Geiſtes meiſterhaft darſtellt, gibt in dieſer Samm⸗ lung Bilder aus der religiöfen und dichteriſchen Weltanſchauung des Weiſen von Görlitz. Sie hat den Vorzug, daß ſie ihren Inhalt nicht zufällig aneinanderreiht, ſondern ihn kunſtreich gliedert und zu einem ſchönen Ganzen abrundet, das von den tiefſten Blicken in die Geheimniſſe des Gemüthes durchleuchtet wird. Man darf deshalb wol ſagen, daß mit ihr der Heraus⸗ geber ſeinen Zweck, dem lange verkannten, weil nicht genug er⸗ kannten, großen Genius ein Denkmal zu ſetzen, gründlicher er⸗ reichen wird, als der Brite, welcher ihm gegenwärtig auf ſei⸗ nem Grabe in Görlitz einen Marmorſtein errichten läßt. Stuttgart und Tübingen, im Juni 18388. ? 1 20 J. G. Cotta'ſche Buchhandlung. Chinesische Literatur. i Le Ta Hio, Ou la grande &tude, le premier des quatre livres de philosophie morale et politique de la Chine; Ouvrage de Khoung - fou- tseu (Confucius) et de son disciple Thseng -iseu; traduit en francais avec une version latine et le texte chinois en regard; accompagné du commentaire com- plet de Tchôu-hi, et de notes tirées de divers autres commentateurs chinois; par G. Pauthier. In- S. Paris. 5 Thlr. 20 Gr. Von dieſem Werk empfingen wir eine größere Anzahl in Commiſſion, und iſt daſſelbe durch alle Buchhandlungen von uns zu beziehen. Leipzig, im Juli 1838. Brockhaus & Avenarius, Buchhandlung für deutſche und ausländiſche Literatur. (A Paris: méme maison, Rue Richelieu, No. 60.) —— — —ꝛ—³—u ü — Bei Th. Chr. Fr. Enslin in Berlin iſt nun voll⸗ ſtändig erſchienen und durch alle Buchhandlungen zu beziehen: Lehrbuch der Mechanik, zugleich mit den dazu noͤthigen Lehren der hoͤhern Analyſis und der hoͤhern Geometrie. Elementar vorgetragen und mit ſehr vielen Beiſpielen der Anwendung verſehen U om Profeſſor Dr. Martin Ohm in Berlin. 3 Bände, mit 4 Figurentafeln. Preis 8 Thlr. 6 Gr. Die einzelnen Bände zu folgenden Preifen: After Bd. Mechanik des Atoms, mit 1 Tafel, 2 Thlr. 12 Gr. et - Statik feſter Körper, mit 2 Tafeln, 2 18 = Ster = Dynamik feſter Körper, mit 1 Tafel, 3 2 — 7 Alle kritiſchen Blätter haben ſich höchſt lobend über dies Werk ausgeſprochen, und da der Name des Herrn Verfaſſers ohnehin ein in der mathematiſchen Literatur hochgeachteter iſt, ſo wird daſſelbe einer weitern Empfehlung wol nicht bedürfen. In der unterzeichneten iſt ſoeben erſchienen und an alle Buchhandlungen verſandt worden: Die Eiſenbahnen im Bergleich mit den Wasserstrassen. Von Michael Chevalier. Auf Befehl Sr. Maj. des Koͤnigs von Wuͤrtemberg aus dem Franzoͤſiſchen uͤberſetzt A von 1 Friedr. Ludw. Lindner. ö Gr. 8. In Umſchlag geheftet. Preis 6 Gr., oder 24 Kr. Zu einer Zeit, wo der Wunſch, überall Eiſenbahnen anzu⸗ legen, faſt zur Leidenſchaft geworden, verdient eine Schrift, in welcher dieſe Angelegenheit unparteiiſch, mit ruhiger Berechnung Runterſucht wird, die Aufmerkſamkeit des Publicums. In der Abhandlung des Herrn M. Chevalier, die hier in deutſcher überſetzung erſcheint, werden die verſchiedenen Intereſſen erwo⸗ gen, deren Förderung die neue Erfindung beabſichtigt; in Bezug auf andere Transportmittel werden die Reſultate einander ge⸗ genübergeſtellt, wodurch die Beurtheilung eine ſichere Baſis er, hält. — Daß dieſe lehrreiche Schrift auf Befehl Sr. Majeſtät des Königs überſetzt und gedruckt wurde, iſt ein abermaliger in unſern Tagen zwiefach erfreulicher Beweis von der Auf⸗ merkſamkeit des erhabenen Beſchützers der Induſtrie auf Alles, was die Zeitbedürfniſſe zu regeln und ſo mit Sicherheit zu be⸗ friedigen geeignet iſt. Die Rückſicht auf dieſen Umſtand wird die öffentliche Theilnahme an der Schrift unſtreitig erhöhen. Stuttgart und Tübingen, im Juni 1838 J. G. Cotta'ſche Buchhandlung. Bei uns ſind ſoeb i E . en foeben erſchienen und durch alle Buchhand⸗ über den Geiſt des Hauſes Hohenzollern und die weltgeſchichtliche Bedeutung des preußi⸗ ſchen Staats. Von K. F. E. Trahndorff. 6 Gr. über belletriſtiſche Schriftſtellerei als Lebens⸗ beruf. Ein Wort der Warnung fuͤr Alt und Jung. Von Dr. J. E. Hitzig. 4 Gr. Reiſe⸗Novellen und Erzählungen. Von Fr. Bellegno. Erſter Theil. Inhalt: I. Schein trügt. Ein Reiſeabenteuer. II. Der Weg zum Amte. II. Der Raufer. IV. Literat avant les lettres. 1 Thlr. 6 Gr. (Der das Werkchen ſchließende zweite Theil erſcheint in einigen Wochen.) Wohlfeilſte Volks: Bildergalerie. Bildniſſe aus⸗ gezeichneter Perſonen und Darſtellungen nach vorzuͤg⸗ lichen Gemälden im Holzſchnitt von F. W. Gubitz und unter deſſen Leitung. Fuͤnftes und ſechstes Heft. à 4 Gr. (Dieſe beiden Hefte enthalten: 4 Bildniſſe, 6 Städte: und Landſchaft⸗Bilder, 6 Genre⸗ Bilder.) f Berlin. Vereins = Buchhandlung. erſchienen und durch alle Buchhandlungen zu beziehen: The ant hro pos. Eine Reihe von Aphorismen. (Motto: Was iſt Wahrheit?) 12. Broſch. 20 Gr., oder 1 Fl. 15 Kr. Eine ſehr intereſſante Schrift für jeden Gebil⸗ deten, vorzüglich aber für Theologie Studirende. Neu iſt in meinem Verlage erfchienen und in allen Buch⸗ handlungen vorräthig: Skizzen aus dem Alltagsleben. Aus dem Schwediſchen. Erſtes Bändchen: Die Töchter des Präsidenten. Erzübtung einer Gonvernante. 8. Geh. 1 Thlr. 16 Gr. Die Verfaſſerin der „Teckningar ur Hvardags⸗ lifvet“ hat ſich in Schweden einen ausgezeichneten Namen erworben und ihre Erzählungen verdienen der deutſchen Leſewelt bekannt zu werden. s f - Leipzig, im Juli 1838. 0 A a F. A. Brockhaus. Bei Orell Füßli und Comp. in Zürich iſt ſoeben weg In neuer, wohlfeiler Ausgabe iſt erſchlenen und durch alle Buchhandlungen von uns zu beziethen: Histoire Me la Marine francaise. Par 2 * Gugene 5 beaux volumes, grand in-8., papier velin, avec 40 gravures sur acier, réprésentant des scenes de marine, les portraits des plus grands marins de l’epoque, des plans, des fac-simile ete. ete. Prix du volume 7 Fr. 50 Cent. Der durch ſo manche dichteriſche Darſtellungen aus dem ee. Steeleben bekannte Eugene Sue hat die Aufgabe, welche er ſich in dem vorſtehend angezeigten Werke ſtellte, eine Geſchichte des Seeweſens unter Ludwig XIV. zu geben, in ihrem größten Umfange erfaßt und mit muſterhafter Gründlichkeit durchgeführt. Wie er auf der einen Seite die Vorgänge in ihrem großartigen Zuſammenhange uns ſchildert, ſo begleitet er auf der andern die Seeleute nicht nur in Kampf und Gefecht, ſondern auch bei friedlichen Handelszügen und in das Innere ihres Privat: lebens. Was er uns gibt, iſt keineswegs Roman, ſondern auf authentiſche Documente geſtützte Geſchichte. Dieſe, größtentheils in ungedruckten Actenſtücken beſtehenden Documente ſind äußerſt zahlreich und für die politiſche Geſchichte des 17. Jahrhunderts von hoher Wichtigkeit. Die günſtige Aufnahme, welche dem Werke zu Theil wurde, hat den Herausgebern erlaubt, den Preis dieſer neuen Ausgabe von 10 Fr. auf 7 Fr. 50 Cent. per Band zu ermäßigen. Leipzig, im Juli 1838. Brockhaus S Avenarius, Buchhandlung für deutſche und ausländiſche Literatur. (4 Paris: meıne maison, Rue Richelieu, No. 60.) Bei Theod. Chr. Fr. Enslin in Berlin ſind von folgenden, bereits in vielen preußiſchen und auswärtigen Schul⸗ anſtalten eingeführten Büchern neue, ſehr vermehrte und verbeſſerte Auflagen erſchienen und durch alle Buchhand⸗ lungen zu beziehen: N N Terminologie der Phanerogamischen Pflanzen; zum Unterricht in der Botanik für Lehranstalten. Nebst einer Anleitung zum Selbststudium und für den Lehrer, wie er in der Botanik mit Nutzen zu unter- richten hat. Von Dr. Albert Dietrich. Zweite durchaus umgearbeitete Auflage in Grossoctav. Mit 24 lithegr. Tafeln, worauf mehr als 1200 Figuren befindlich sind. Gebunden 1 Thlr. 8 Gr. Court Abrege de Phrases pour faciliter aux jeunes demoiselles la conversation frangaise. Prineipalement à b'usage des éelèves de P’ecole Elisabeth (A Berlin). Seconde édition, revue et augmentée de petits morceaux de lecture. 10 Bogen. Preis 8 Gr. Faüur den ſpeciellen Unterricht des weiblichen Geſchlechts im Franzöſiſchen iſt die Literatur nicht eben reich und nament⸗ lich darunter ein dem obigen ähnliches Buch, welches all Ausdrücke und Redensarten aus dem weiblichen ie und Geſchäftskreiſe enthält, gar nicht vorhanden, ö Ferner iſt ſoeben fertig geworden: P. vogel und Dr. W. Brennecke, Praktiſches Rechen buch fuͤr untere, mittlere und obere Claſſen der Gymnaſien, Gewerbe⸗ und Buͤrgerſchulen. weiter Theil, welcher eine vollſtändige Anleitung zum geſammten ange⸗ wandten praktiſchen, bürgerlichen und Faufmännifchen Rechnen enthält, nebſt einer ſehr großen Anzahl von Übungsaufgaben aus dem Gebiete der kaufmänniſchen Praxis, des bürgerlichen und gewerblichen Lebens, der Naturlehre u. f. w.; wie auch Angaben vielfacher Methoden dergleichen Aufgaben durch Ver⸗ ſtandesſchlüſſe zu löſen und Erklärung aller auf die obigen Rech⸗ nungen bezüglichen fachlichen Verhältniſſe. Bogen. Preis 18 Gr. Der erſte, im Jahre 1837 erſchienene Theil koſtet 12 Gr. Folgendes neue Verlagswerk debitiren wir in Commiſſion: Jaun a von Thüringen und den angrenzenden Provinzen, Erſcheint nach Art der Flora von Thüringen in Hef⸗ ten (jedoch in bedeutend größerm Formate), mit ſehr ſchön illu⸗ minirten Kupfertafeln, zu denen der als Zeichner vieler Kupfer⸗ werke bekannte Dr. E. Schenk in Jena die Originalzeichnun⸗ gen liefert. Den Text haben mehre rühmlichſt bekannte Auto⸗ ren zu beſorgen übernommen. Die zuerſt zu liefernden Abtheilungen find: Die Schmetterlinge, von Dr. Ch. Thon, Profeſſor u. f. w., Verf. mehrer entomologiſcher Werke, und Die Säugethiere, von Dr. T. Renner, Prof. der vergl. Anatomie und Director der Thierarzneiſchule an der Univerſitaͤt Jena. Der Preis des Heftes in gr. 8., mit illum. Kupfern, iſt 12 Gr. Das Iſte und 2te Heft iſt erfchienen. Leipzig. C. Sochhauſen & Fournes. Soeben iſt erſchienen und in allen Buchhandlungen zu er⸗ halten: Schulrede | gehalten am Sylveſterabend 1837. von Florian Felbel, Studienrector. t Mit inclavirten und unterſtellten Anmerkungen des Herausgebers 0 gern. Magiſter Wunder 8. Geh. 18 Gr. Leipzig, im Juli 1838. ' * 5 F. A. Brockhaus. Brockhaus & e e 1 dl deutſche u. ausländiſche Literatur in Leipzig . Park: ne Aon, Rue Richelieu, No. 60), erlauben ſich auf folgende in Paris ſoeben erſcheinende intereſſante Schrift aufmerkſam zu machen: 8 religieuse et politique TALLEYRAND, depuis sa naissance jusqu’a sa mort. Ornée de trois portraits. Par Louis Bastide. (Erſcheint in 15 Lieferungen, jede von 2 Bogen, im Preiſe zu 5 Gr.) In unſerm Verlag iſt ſoeben folgende Schrift fertig gewor⸗ den und kann durch jede gute Buchhandlung bezogen werden: Charakteristik des Unglaubens, Halbglaubens und Vollglaubens, in Beziehung auf die neuern cee beſeſſener Perſonen. on Professor Eschenmayer. Nebſt Beleuchtung der Kritik im „Chriſtenboten“. 8. Geh. Preis 36 Kr. Tübingen. Buchhandlung Zu-Guttenberg. Jahrbuch für 1838. In der unterzeichneten iſt erſchienen und an alle Buchhand⸗ lungen verſandt worden: AHD fuͤr 1838, Herausgegeben H. C. Schumacher, mit Beitraͤgen von Vessel, Oltmans, Leopold von Buch, Kämtz, Moser, Gauss, Oersted, Olbers und Schouw. 8. Cart. Preis 2 Thlr., oder 3 Fl. 24 Kr. Inhalt: Aſtronomiſche Ephemeride für 1838. Tafeln, um aus der Ephemeride den Aufgang der Sonne für Orte zwiſchen 44° und 55° nördlicher Breite zu berechnen. Tafeln zur Beſtimmung der Höhen mittels des Barometers von Gauß. Tafeln zur Beſtimmung der Höhen vermittels des Barometers von J. Oltmans. Tafeln zur Verwandlung der Barometer⸗ ſcalen. Tafeln zur Verwandlung der Thermometerſcalen. Ta⸗ feln zur Reduction des metriſchen Barometers. Tafeln für Vergleichung der franzöſiſchen und engliſchen Maße. Specifiſche Gewichte. Ausdehnung der Körper durch die Wärme. Über die Temperatur von Jena. Über Flut und Ebbe. über die Wetterſäule. Bemerkungen über die wichtigſten Erſcheinungen in der Atmoſphäre. Gebirgswanderungen im Norden und im Süden. Die Sternſchnuppen im Auguſt 1837. Stuttgart und Tübingen, im Juni 1838. J. G. Cotta'ſche Buchhandlung. Bücher- Auction in Bremen. Montag, den Iten Sept., und folgende Tage d. J., werden die von ſel. Herrn Dbergerichtsfeeretaiv Dr. H. H. Meier und ſel. Herrn Bibliothekar Prof. Rump nachgelaſſenen Bü- cher, hauptſächlich juriſtiſchen, hiſtoriſchen, philologiſchen und theologiſchen Inhalts, nebſt mehren Anhängen aus der pädago⸗ giſchen, theologiſchen, hiſtoriſchen, belletriſtiſchen Literatur auch aus andern Fächern der Wiſſenſchaften, namentlich mit einem Anhange vorzüglicher juriſtiſcher Werke, öffentlich den Meiſtbie⸗ tenden durch Endesgenannten verkauft werden. ? Das 14 enggedruckte Bogen ſtarke Verzeichniß, welches manche ausgezeichnete Werke enthält, iſt zu bekommen: in Berlin bei Herrn Aſher, Herren Lift & Klemann und bei Herrn Wilh. Beſſer; in Braunſchweig bei Herrn G. M. Meyer jun.; in Breslau bei Herren Max & Comp.; in Kaſſel in der Krieger'ſchen Buchhandlung; in Frankfurt a. M. bei Herrn Fr. Wilmans; in Gotha in der Expedition des Allgemeinen Anzeigers; in Göttingen bei Herren Van⸗ denhoeck & Ruprecht; in Halle bei Herrn Auct.⸗Commiſſ.- Lippert; in Hamburg bei Herrn Schwormſtädt; in Hano⸗ ver bei Herrn Auctionator F. Cruſe; in Leipzig bei Herrn K. F. Köhler und bei Herrn Otto Auguſt Schulz; in Mün⸗ ſter bei Herrn Regensberg; in Osnabrück bei Herrn Rack⸗ horſt, und in Stuttgart bei Herrn Antiquar Steinkopf. Zur Beſorgung ſicherer Aufträge erbieten ſich: Herr Adolf Krellenberg in der Joh. Georg Hceyſe'ſchen Buch⸗ handlung hierſelbſt und Ludw. Wilh. Heyſe, Bremen, im Juni 1838. Auctionator. Neu iſt in meinem Verlage erſchienen: Naumer (Karl von), Profeſſor in Erlangen, Beſchreibung der Erdoberflaͤche. Eine Vorſchule der Erdkunde. Dritte verbeſſerte Auflage. Gr. 8. 6 Bogen. 4 Gr. Die dritte Auflage dieſer kleinen Geographie ward durch den Verfaſſer mit den durch die Fortſchritte der Wiſſenſchaft bedingten Anderungen bereichert, unter Beibehaltung der Me: thode, welche auch in ſeinem Lehr buch der allgemeinen Geographie. Zweite vermehrte Auflage. Mit 6 Kupfertafeln. Gr. 8. 1 Thlr. 12 Gr. allgemein verdienten Beifall fand. Beide Werke werden zur nd des geographiſchen Unterrichts mit großem Erfolge Leipzig, im Juli 1838, F. 2. Brockhaus. — . — (— —ä—y—b — — —ä ̃ͤ' — a—ek Druck und Verlag von F. A. Brockhaus in Leipzig. . — — Literariſcher Anzeiger. 1838. Nr. XXIII. Dieſer Literariſche Anzeiger wird den bei F. A. Brockhaus in Leipzig erſcheinenden Zeitſchriften: Blätter für litera⸗ riſche Unterhaltung, Iſis, und Allgemeine mediciniſche Zeitung, beigelegt oder beigeheftet, und betragen die Inſertionsgebühren für die Zeile 2 Gr. In meinem Verlage iſt ſoeben erſchienen: Allgemeines Handwoͤrterbuch hiloſoyhiſchen Wiffenfchaften, nebſt ihrer Literatur und Geſchichte. Nach dem heutigen Standpunkte der Wiſſenſchaften bearbeitet von Wilh. Traug. Krug. Zweite, verbesserte und vermehrte Auklage. Fuͤnf Baͤnde. Gr. 8. (287 Bogen.) 12 Thlr. Der fünfte oder Supplementband auch unter dem Titel: Encyklopaͤdiſches Lexikon in Bezug auf die neueſte Li— teratur und Geſchichte der Philoſophie. In zwei Abs theilungen. W—3. Gr. 8. 4 Thlr. 12 Gr. Nach dem Erſcheinen der zweiten Auflage der vier erſten Bände dieſes Werks (1832 — 34, 11 Thlr.), iſt der Stand der Wiſſenſchaft durch neue Philoſophen und vielerlei Schriften ver— ändert und gefördert worden, was Lücken in manchen Artikeln zur Folge haben mußte. Der Verfaſſer kommt daher dem Wunſche vieler Beſitzer deſſelben und allen Denen durch Her— ausgabe eines neuen Lexikons entgegen, welche ſich theils aus Beruf, theils mehr aus Neigung und ohne den ganzen Aufwand wiſſenſchaftlicher Studien mit der Philoſophie, als Grundlage der übrigen Wiſſenſchaften, beſchäftigen. Um den Ankauf des ganzen nun bis auf die neueſte Zeit fortgefuͤhrten Werks zu erleichtern, habe ich den Preis von 15 Thlr. 12 Gr. auf Zwölf Thaler ermaͤßigt, wenn alle fuͤnf Baͤnde zuſammen genommen werden. Alle Buchhandlungen nehmen Beſtellungen an. Leipzig, im Juli 1838. F. A. Brockhaus. Soeben verſandten wir den zweiten Band der neuen Ausgabe von: Gotthold Ephraim Lessing's ſämmtlichen Schriften, herausgegeben von Karl Tachmann. Zwoͤlf Baͤnde in Großoctav auf Velinpapier, mit Leſſing's Portrait in Stahlſtich. Subſcriptionspreis fuͤrs Ganze 12 Thlr. Bis zur Michaelismeſſe d. J. werden in allen Buchhand⸗ lungen des In- und Auslandes noch Subſcriptionen ange: nommen. Berlin, den 23ſten Juni 1838. Voß 'ſche Buchhandlung. Bei Imle & Liesching in Stuttgart ist erschie- nen und vorräthig in allen Buchhandlungen : Historisch - kritische Darstellung der POCHENSEUCHEN, des sesammten Impf- und Revaceinationswesens im Königreiche Würtemberg innerhalb der 5 Jahre Juli 1831 bis Juni 1836. Nach den bei dem Königl. Medicinalcollegium vorliegenden Physikatsberichten bearbeitet von Professor Dr. Franz Heim. 42 Bogen Medianforınat. Preis 3 Thlr. 9 Gr., oder 5 Fl. 24 Kr. Wir empfehlen der Beachtung der Herren Arzte das vorstehende Werk, das aus einer Reihe authentischer Be- richte und Erfahrungen Resultate zieht, die durch ihre Neuheit und Wichtigkeit das Interesse des Mediciners im Allgemeinen, insbesondere aber des amtlichen Arztes und der Sanitätsbehörden in um so höherm Grade erregen müs- sen, als das vielfache Auftreten der Pockenkrankheit in neuerer Zeit die ernsthaftesten Massregeln dagegen erheischt. Nur bei einem solchen, ein geschlossenes Ganzes umfassen- den Material und dem unermüdlichen, durch die reichsten eignen Erfahrungen und die umfassendsten Kenntnisse der betreffenden Literatur unterstützten Fleisse des Herrn Ver- fassers, konnte ein Werk entstehen, dessen Verdienste in medicinischer und gesundheitspoliceilicher Beziehung gewiss die gerechteste Anerkennung finden werden. Neue Memoiren j vom Verfaſſer der - Memoires tires des papiers d'un homme d’etat ete. Im Laufe diefes Monats erſcheinen die beiden erſten Bände Memoires secrets de 1770 à 1830, Mr. le Comte A Aonville. Auteur des Memoires tirés des papiers d'un homme d’etat etc.. 8 6 vols. In- S. Preis jeder Lieferung von 2 Baͤnden 15 Fr. Beſtellungen bitten wir uns baldigſt zukommen zu laſſen. Leipzig, im Juli 1838. Brockhaus & Avenarius, Buchhandlung für deutſche und ausländiſche Literatur. (4 Paris: méme maison, Rue Richelieu, No, 60.) der Durch alle Buchhandlungen * Poſtämter iſt zu e Das Pfennig-Mlagazin für Verbreitung gemeinnütziger Kenntniſſe. 1838. Juni. Nr. 270 — 274. Nr. 270. Don Carlos, ſpaniſcher Kronprätendent. Die Glocken. * Der Waſſerfall des Niagara. Zellenwagen zum Transport der Sträflinge. Fang der Zitteraale mit Pferden. Eine zahlreiche Familie. Zur Statiſtik des Buchhandels. Das Grab Engelbert's von Naſſau in der Kirche zu Breda. — Nr. 271. Barcelona. Chronik der Erdbeben im J. 1837. Ein franzöſiſcher Prinz am Senegal. * Die Beſteigung des Montblanc. Sicheres Mittel, das Kahnigwerden des Weins zu verhüten. Zuſammenhang der europäifchen und aſiatiſchen Türkei. Amerikaniſche Alterthümer. — Nr. 272. Das Gnu. Das ſüdliche Kreuz. *Saint = Cloud. Steinkohlenverbrauch. Senkbrunnen oder negative Quellen. Die Eishöhlen und Aolus⸗ höhlen. Projectirter Rieſenbrunnen. *Teniers der Jüngere. — Nr. 273. Badajoz. Das Neueſte aus der Natur- und Ges werbswiſſenſchaft. Anwendung des Argentans als Küchenge— räthe. Actiengeſellſchaften in Frankreich. Die Beſteigung des Montblanc. (Beſchluß.) Feuersbrünſte in London und Paris. Das Tabacksgift. — Nr. 274. Der Juſtizpalaſt zu Paris. Das Neueſte aus der Natur- und Gewerbswiſſenſchaft. (Be⸗ ſchluß.) Landſchaftsbilder aus Abyſſinien. Nächtliches Treiben in den Tropenländern. * Die Jungfrau, nach Murillo. Die Provinz Navarra in Spanien. Schlauheit eines Schmugglers. Verbeſſerte Art, Bücher einzubinden. Kyaniſirtes Holz. * Die Stadt Braubach. Die mit * bezeichneten Aufſätze enthalten eine oder mehre Abbildungen. Preis dieſes Jahrgangs von 52 Nummern 2 Thlr. — Der erſte Jahrgang von 52 Nrn. koſtet 2 Thlr., der zweite von 39 Nrn. 1 Thlr. 12 Gr., der dritte von 52 Nrn. 2 Thlr., der vierte von 53 Nrn. 2 Thlr., der fünfte von 52 Nrn. 2 Thlr. Leipzig, im Juli 1858. F. A. Brockhaus. Von der unterzeichneten wird demnächſt verſchickt werden: Das goldene Vließ oder die Erzeugung und der Verbrauch der Merinowolle, in ökonomischer, mercantilischer und statistischer Hinsicht. 0 Von J. G. Elsner. Gr. 8. Preis 1 Thlr. 12 Gr., oder 2 Fl. 30 Kr. Inhalt: Erſter Hauptabſchnitt. Erzeugung und Verbrauch von Wolle in Deutſchland. I. Die Erzeugung der deutſchen Wolle. A. Von der Menge der in Deutſchland erzeugten Wolle. B. Von der Qualität oder Güte der Wolle und dem dabei ge⸗ nommenen Gange der Veredlung. 1. Die dabei begangenen Misgriffe in Behandlung und Fütterung. 1) Unrichtige Be⸗ handlung der Merinos. 2) Nicht ganz der Natur gemäße War⸗ tung und Pflege. a. Kartoffelfütterung. b. Die Getreidefütte⸗ rung. 6. Verkehrte Fütterung. d. Vernachläſſigte Haltung. 2. Die verſchiedenen Erfolge der Züchtung. A. Streben nach Verfeinerung der Wolle. Fehler, in welche man dabei verfiel. 1. Das Zwirnen der Wolle. a. Entſtehung dieſes Fehlers. b. Ausrottung deſſelben. o. Die Fütterungsarten begünftigen oder vermindern dieſen Fehler. 2. Das Überbilden der Wolle. B. Streben nach Wollreichthum. 1. Durch reichwolligen Stamm. 2. Durch reichliche Fütterung. II. Der Verbrauch deutſcher Wolle. Zweiter Hauptabſchnitt. Wolleerzeugung und Verbrauch in den übrigen Ländern Europas. 1) Spanien. 2) Frankreich. 3) Italien. 4) a. Ungarn mit den zugehörigen Ländern. b. Polen. 5) Rußland. 6) Die Türkei. 7) Schwe⸗ den und Dänemark. 8) Oſt⸗ und Weſtpreußen. 9) England. Dritter Hauptabſchnitt. Wollerzeugung in den andern Erdtheilen. 1) Aſien. 2) Afrika. 3) Amerika. 4) Auſtralien. Vierter Hauptabſchnitt. Nähere Bezeichnung des edeln Vließes. 1. Von den Merinos. Von den verſchiedenen Raten derſelben. Kraft- und Sanftwollige. 1) Von den innern oder in der Wolle ſelbſt vorhandenen Kennzeichen. 2) Von den äu⸗ ßern Kennzeichen, der Farbe der Wolle und der Körpergeſtalt der Schafe. 3) Die Vereinigung der beiderſeitigen Eigenſchaf— ten. II. Von den durch ſie veredelten Schafen oder den Meſti⸗ zen. Fünfter Hauptabſchnitt. Von der Darſtellung des edeln Vließes. J. Von den innern Urſachen, welche das edle Vließ verunſtalten, oder auch günſtig darſtellen. Erſte Urfache in der Erzeugung und Geburt. Zweite Urſache, Haltung und Wartung des Lammes. Dritte Urſache, fernere Behandlung der Schafe. Vierte Urſache, Krankheiten. II. Die äußern Urſachen. 1) Die Eindrücke, welche die Witterung auf das Vließ macht. 2) Die Eindrücke, welche eine gute oder ſchlechte Schur auf das Vließ macht. 3) Die Wäſche. Sechster Hauptabſchnitt. Die Verwerthung des edeln Vließes. Siebenter Hauptab⸗ ſchnitt. Von dem Einfluffe des edeln Vließes auf Leben und Verkehr in einem Lande. 1) Auf die Landwirthſchaft. a. Une mittelbar. b. Mittelbar. 2) Auf die andern Gewerbe und auf den Verkehr des ganzen Landes. Schluß. In welchem Grade der Verfaſſer der hier angezeigten neue⸗ ſten Schrift ſeinen Stoff zu beherrſchen verſteht, iſt dem betref⸗ fenden Publicum bereits hinlänglich bekannt. Hier hat er gleichſam das Innere ſeines reichen Schatzes aufgeſchloſſen. Vor⸗ züglich hohen Werth gewinnt das Werk unſtreitig noch dadurch, daß der Autor, fern von aller Compilation, Alles, was er ſagt, aus eigner Erfahrung und aus Beobachtung und Anſchauung an Ort und Stelle geſchöpft hat. Das Buch hat übrigens für den Kameraliſten und für den Kaufmann faſt ebenſo hohes In⸗ tereſſe wie für den Landwirth, weil es eine überſichtliche Dar⸗ ſtellung von der Wichtigkeit und dem Erxtrage der Woll⸗ erzeugung aller europäiſchen Länder gibt. Die Bildung des Landwirthes in der weitesten Bedeutung, von J. G. Elsner. Gr. 8. Preis 1 Thlr. 8 Gr., oder 2 Fl. 15 Kr. Mit dem hier angezeigten Buche glauben wir dem betref⸗ fenden Publicum um ſo mehr eine Freude zu machen, als es eine Lücke in der landwirthſchaftlichen Literatur ausfüllt, die man zeither ſehr empfindlich gefühlt hat. Sollten wir ein ur⸗ theil darüber ausſprechen, jo würden wir behaupten, daß daſ⸗ ſelbe unter dem vielen Guten, was deſſen Verfaſſer bereits ge⸗ liefert hat, zu dem Vorzüglichſten gehören dürfte. Stuttgart und Tübingen, im Juni 1838. J. G. Cotta'ſche Buchhandlung. —— Bei Eduard Anton in Halle iſt ſoeben erſchienen: Sendſchreiben an J. Görres von Heinrich Leo. Zweite Auflage. Gr. 8. 10% Bogen. Geh. Preis 16 Gr. Kaum war die erſte Auflage erſchienen, ſo wurde eine zweite nöthig. Sie blieb unverändert. Nur fand ſich der Herr Verfaſſer veranlaßt, in einem Vorworte auf die in den Halle⸗ ſchen Jahrbüchern abgedruckte Anzeige des Herrn Dr. Ruge Einiges zu erwidern. Zur Geschichte Frankreichs. RECLEMENTS sur les arts et metiers de Paris, rediges au XIIIme siecle, et connus sous le nom du livre des metiers d'Elienne Borleau; publies, pour la premiere fois en entier, d’apres les ma- nuscrits de la bibliotheque du Roi et des archives du royaume, avec des notes et une introduction, par G. B. Depping. Un volume. Gr. in-4. Paris. 4 Thlr. 12 Gr. Dieſes Werk bildet einen Band der Collection de docu- ments inedits sur l’histoire de France, publies par ordre du roi et par les soins du ministre de l’instruction publique, welche in Serien erfcheint, von denen die erfte, zu der das obige gehört, die Histoire politique umfaßt. Leipzig, im Juli 1838. 4 Brockhaus & Avenarius, Buchhandlung für deutſche und ausländiſche Literatur. (A Paris: meème maison, Rue Richelieu, No. 60.) Bei H. B. König in Bonn ſind ſoeben erſchienen und durch alle Buchhandlungen zu beziehen: Albers, J. F. H. (Profeffor Dr.), Beobachtun⸗ gen auf dem Gebiete der Pathologie und pathologiſchen Anatomie. 2ter Theil. Preis 1 Thlr. 4 Gr. Düntzer- Lersch, De Versu, quem Vocant, Satornio. Preis 12 Gr. Lerſch, L. (Dr.), Die Sprachphiloſophie der Alten, dargeſtellt an dem Streite uͤber Analogie und Anoma— lie. Preis 1 Thlr. 4 Gr. van Onſenoort (Dr.), Geſchichte der Augenheilkunde. Aus dem Hollaͤndiſchen. Mit einer Vorrede vom Geh. Med.⸗Rath Wutzer. Preis 10 Gr. Weber, M. J. H. (Dr.), Handbuch der Zerglie: derungskunde und -Kunſt des menſchlichen Koͤrpers. Erſter Band. Drittes Heft. Preis 20 Gr. Bei uns hat die Preſſe verlaſſen und kann durch alle Buch⸗ handlungen bezogen werden: Ueberſicht der Landbaukunſt. Ein kurzgefaßter Leitfaden zu Vorleſungen uͤber dieſelbe und ein Wiederholungsbuch fuͤr alle Diejenigen, welche ſich oͤffentlichen Pruͤfungen in dieſem Fache zu unterziehen haben, ebenso ein Handbuch kür Kameralisten und Landwirthe. Von Karl Auguſt Menzel, koͤnigl. Univerſitaͤts-Bauinſpector, öffentlichem Lehrer der Baukunſt an der ſtaats- und landwirthſchaftlichen Akademie zu Eldena und Greifswald ꝛc. ꝛc. Gr. 8. Broſchirt. Preis 2 Thlr. Der Name des Herrn Verfaſſers bürgt dafür, daß hier etwas Gründliches und Gediegenes geliefert wird, und beſagt der Titel hinlänglich, für wem ſich das Werk eignet, es bedarf keiner weitern Empfehlung. Leipzig, im Juni 1838. 5 C. Scheld c. Comp. (W. Einhorn.) Durch alle Buchhandlungen und Poſtämter iſt zu beziehen: Das Pfennig-Magazin für Kinder. 41883 Ma! Nr I a Nr. 18. Der Granatbaum. Kleine Rechnenkünſte. Fal⸗ ſcher Eifer belohnt ſich nicht. Der Flaſchenbühel, ein Märchen. Der Kaulbarſch. Auflöſung der Raͤthſel im vorigen Monat. — Nr. 19. Der punktirte Waſſerſalamander oder Waſſermolch. Der Tod Jeſu. Der Flaſchenbühel, ein Märchen. (Fort⸗ ſetzung.) * Die Haar = oder ſtumme Schnepfe. — Nr. 20. Die Derwiſche. Einige Benutzungen der Hand. Frohſein und Gut⸗ fein. Der Kukuk und das Rothkehlchen. Der Flaſchenbüͤhel, ein Märchen. (Beſchluß.) * Die Centauren. Räthſel. — Nr. 21. Feldmarſchall Blücher, Fürſt von Wahlſtatt. Artig⸗ keit. 'Die Glyptothek zu München. Thorheit und Dünkel, Fleiß und Beſcheidenheit. Der Hornhecht. Räthſel. Die mit! bezeichneten Aufſätze enthalten eine oder mehre Abbildungen. Preis dieſes Jahrgangs von 52 Nummern 1 Thlr. — Der erſte bis vierte Jahrgang an ebenfalls jeder 1 Thlr. Leipzig, im Juli 1 F. A. Brockhaus. Bei Windolff & Strieſe in Königsberg i. d. N. find folgende neue Bücher erſchienen und durch alle Buchhand⸗ lungen zu beziehen: Collectanea für Anfänger im Lateinſchreiben von W. Dibelius. Kl. 8. Geh. 7½ Sgr. Novellen und Erzählungen von H. von Key⸗ ſerlingk. Kl. 8. Geh. 1 Thlr. 20 Sgr. Methode eines Tirailleur Coups, mit ein⸗ leitendem Vorworte, von L. A. F. Schulz. Kl. 8. Geh. 7½ Sgr. Hiſtoriſch⸗romantiſche Erzählungen. Kl. 8. Geh. 1 Thlr. Durch alle Buchhandlungen und Poſtämter iſt zu beziehen: Iſis. Encyklopaͤdiſche Zeitſchrift, vorzüglich für Natur: geſchichte, Anatomie und Phyſiologie. Von Oken. Jahrgang 1838. Zweites und drittes Heft. Mit einem Kupfer. Gr. 4. Preis des Jahrgangs von 12 Heften mit Kupfern 8 Thlr. Blaͤtter fuͤr literariſche Unterhaltung. (Verantwortlicher Herausgeber: Heinrich Brockhaus.) Jahrgang 1838. Monat Juni, oder Nr. 152 — 181, 1 Bei: lage, Nr. 4, und 2 literariſche Anzeiger: Nr. XIX und XX. Gr. 4. Preis des Jahrgangs von 365 Nummern (außer den Beilagen) auf feinem Drud- Velinpapier 12 Thlr. Repertorium der gesammten deutschen Literatur. Her- ausgegeben von E. G. Gersdorf. 1838. Sechs- zehnten Bandes viertes und fünftes Heft. (Nr. X, XI.) Gr. 8. Preis eines Bandes 3 Thlr. Allgemeine Bibliographie für Deutschland. Jahrgang 1838. Monat Juni, oder Nr. 22 — 26, und Biblio- graphischer Anzeiger: Nr. 22 — 26. Gr. 8. Preis des Jahrgangs 3 Thlr. Leipzig, im Juli 1838. 4 ve F. A. Brockhaus. Soeben ik in Paris erſchienen! Extraits des Memoires du Prince de Talleyrand Perigord, ancien eveque d’Autun etc. eto, recueillis et mis en ordre par Madame la Comtesse O., de C. 2 vols. In-S. 5 Thlr. 8 Gr. Beſtellungen bitten wir uns baldigſt zukom⸗ men zu laſſen. Leipzig, im Juli 1838. ä Brockhaus 8 Avenarius, Buchhandlung für deutſche und ausländiſche Literatur. (A Paris: meme maison, Rue Richelieu, No. 60.) ... ...... I Oestreichische militairische Zeitschrift. 1838. Fuͤnftes Heft. Dieſes Heft iſt ſoeben erſchienen und an alle Buchhand⸗ lungen verſendet worden: Inhalt: I. Die Waffenübungen bei Woſnoſensk 1837. (Schluß.) — II. Die Gefechte bei Radanyzyk und Wronow, und das Treffen bei Kazimierz im polniſchen Feldzuge 1831. — III. Die Operationen der verbündeten Heere gegen Paris im März 1814. (Fortſetzung.) 33. Der 21. März. Schlacht von Arcis. Zweiter Tag. — IV. Die Anwendung leichter Trup⸗ pen gemäß dem Geiſte der neuern Kriegführung. — V. Litera⸗ tur. — VI. Neueſte Militairveränderungen. — VII. Überſicht des Inhalts der ältern Jahrgänge der Oſtreichiſchen militairi⸗ ſchen Zeitſchrift. (Fortſetzung.) Der Preis des Jahrgangs 1838 von 12 Heften iſt wie der aller frühern Jahrgänge von 1818—37 jeder 8 Thlr. Sächſ. Die Jahrgänge 1811 — 13 find in einer neuen Auflage in vier Bänden vereinigt erſchienen und koſten zuſammen eben— falls 8 Thlr. Sächſ. Wer die ganze Sammlung von 1811—37 auf einmal abnimmt, erhält dieſelbe um / wohlfeiler. Von dem Unterzeichneten iſt dieſe Zeitſchrift durch alle Buchhandlungen um die genannten Preiſe zu beziehen. Wien, den 3Often Juni 1838. f J. G. Heubner, Buchhändler. In meinem Verlage erſcheint und iſt durch alle Buchhand— lungen zu bekommen: Herculanum und Pompeji. Vollständige Sammlung der bis auf den heutigen Tag daselbst entdeckten Malereien, Bronzen, Mosaiken u. s. w. Enthaltend sämmtliche in der Antichita di Ereolano, dem Museo Borbonico und den übrigen bisher erschienenen Wer- ken beschriebenen Antiken, mit neuern noch unedir- ten Gegenständen vermehrt. Gestochen von H. Bou dem Altern und Ad. Bouchet zu Paris. Mit erläuterndem Texte, zum Gebrauch für Künstler, Gelehrte und höhere Schulanstalten. Deutsch bearbeitet von Dr. A. Kaiser. Dieſes intereſſante unternehmen darf gewiß für alle Kunſt⸗ freunde, Künſtler und Gelehrte eine erwünſchte Erſcheinung genannt werden, da es ihnen Gelegenheit bietet, eine Lücke in ihren Bibliotheken auszufüllen, die ſie bis jetzt entweder ſchmerz⸗ lich fühlten oder nur mit großem Aufwande ausfüllen konnten, da die Werke, welche jene durch die Ausgrabungen in Percula⸗ num und Pompeji auf die Nachwelt gekommenen Schätze bes ſchreiben und darſtellen, und deren Studium ſo unerlaßlich zum Verſtändniß des Alterthums wie der Kunſt und Wiſſenſchaft im Allgemeinen iſt, theils durch ihre hohen Preiſe, theils durch ihre Seltenheit faſt ganz außer dem Bereiche der meiſten Künſt⸗ ler und Gelehrten liegen. Der Überſichtlichkeit wegen erſcheint dieſe Sammlung in Serien nach gleichen oder verwandten Gegenſtänden geordnet: Abtheilungen des Werkes. Malereien. Bronzen. Iste Serie. — Architekt. Ver-|1ste Serie. — Statuen. zierungen. Ie Büsten. 2te „ — Gruppen von ste „ — Geräthe, Lam- 5 Figuren. pen etc. Ste „ — Einzelne Figu- 2 an Geheime Sammlung. 805 „5 — Ross cr 1ste Serie. — Malereien. 7 — Landschaften. 2 —— 6te Er — Mosaiken. oe Are Das Ganze wird in 200 Lieferungen, jede von 4 feinge⸗ ſtochenen Abbildungen mit nöthigem Text und umſchlag im größten Octavformat ausgegeben, monatlich erſcheinen vier fol- cher Lieferungen, deren jede 5 Groſchen koſtet. Die erſten 6 Lieferungen find bereits an alle Buchhand⸗ lungen verſandt und daſelbſt ſowie auch die über dieſes Werk ausgegebenen ausführlichen Proſpecte einzuſehen. a Hamburg, im Juni 1838. Johann Wuguſt Meißner. Neu iſt bei mir erſchienen und in allen Buchhandlungen zu haben: Bla eh a läſtin a. Von Karl von Kaumer. Zweite, vermehrte und verbeſſerte Auflage. Mit einem Plan von Jerusalem, einer Karte der Mm- gegend von Sichem und dem Grundriss der Kirche des heiligen Grabes. . Gr. 8. 1 Thlr. 16 Gr. Obgleich die zweite Auflage dieſer ausgezeichneten Dar ſtellung des heiligen Landes der erſten in kurzer Zeit folgt, ſo enthält dieſelbe doch durchgängig namhafte Verbeſſerungen und Zuſätze, wie ſich ſchon aus dem erweiterten Umfange und aus der Vergleichung einzelner Artikel mit der frühern Bearbei⸗ tung ergibt. Die Hinzufügung mehrer wichtigen Abhandlungen über einzelne Gegenſtände wird man nur als einen weſentlichen Gewinn betrachten können. / In dem im vorigen Jahre erſchienenen Verſuche: Der Zug der Israeliten nach Kanaan. Mit einer Karte. Gr. 8. Geh. 12 Gr. lieferte der Verfaſſer eine Beilage zu ſeinem „Paläſtina“, welche ſeine Forſchungen über dieſen Gegenſtand, von dem genannten Werke unabhängig, darlegt. Die ſauber geſtochene Karte (in gr. 4.) ift einzeln für 6 Gr. zu erhalten. In neuen Auflagen erſchienen von demſelben Verfaſſer: Beſchreibung der Erdoberflaͤche. Eine Vorſchule der Erd⸗ beſchreibung. Dritte verbeſſerte Auflage. Gr. 8. 4 Gr. Lehrbuch der allgemeinen Geographie. Zweite vermehrte Auflage. Mit 6 Kupfertafeln. Gr. 8. 1 Thlr. 12 Gr. Leipzig, im Juli 1838. ; F. A. Brockhaus. Druck und Verlag von F. A. Brockhaus in Leipzig. ..:. .. ß — . —— Literariſcher Anzeiger. 1838. Nr. XXIV. Dieſer Literariſche Anzeiger wird den bei F. A. Brockhaus in Leipzig erſcheinenden Zeitſchriften: Blätter für litera— riſche Unterhaltung, Iſis, und Allgemeine medieiniſche Zeitung, beigelegt oder beigeheftet, und, betragen die Inſertionsgebühren für die Zeile 2 Gr. Brockhaus & Avenarius in Paris und Leipzig machen auf nachſtehende vortheilhaft bekannte Sammlung franzoͤſiſcher Reiſebuͤcher aufmerkſam, die von ihnen durch alle Buchhandlungen zu beziehen ſind: GUIDES- RICHARD. ITINERAIRES EUROPEENS IV- 12. ET IV- 18., Comprenant: 1° Les tableaux OFFICIELS des routes de chaque contree; 2° la description archeologique, industrielle, historique des eites; 3° une notice des bourgs, villages que traverse le voyageur; 4° Vindication des curiosites de la nature et de l’art qu'il doit visiter; 5° d’amples notions sur les objets de peinture, de sculpture, les monumens antiques du moyen age et modernes que renfer- ment les divers musees; 6“ la liste exacte des messageries, voitures, diligences d'un lieu à un autre; 7° la nomenclature des BATEAUX A VAPEUR qui naviguent sur les mers, fleuves et ri- vieres, leurs jours et heures de départ, leur prix de trajet; 8° l'indication des HOTELS ou doit descendre le voyageur; 9° les réglemens de poste et TARIFS de chaque état; 10° la description detaillee des bains et eaux thermales; 11° le tableau comparatif des monnaies. Avec evaluation des Frais de sejour et de voyage. Chaque ITINERATRE-RICHARD offre une CARTE ROUTIERE dressde aux bureaux de la guerre, des Panoramas de villes, des Vues, Vignettes etc. Detail des Guides dont chacun contient la matiere de plusieurs volumes. Europe, 2 vol in- 12. et atlas. 20 Fr. Geneve, 1 volume in- 18. 1 Fr. 50 C. Nord de I Europe, 1 fort volume in- 12. 7 Fr. Savoie et Piemont, 1 volume in- 18. 5 Fr. Midi de I Europe, 1 fort volume in- 12. 7 Fr, Oberland, 1 volume in- 18. 1 Fr. 50 C. France et Belgique, 1 fort volume in- 12. 7 Fr. Chamouny (Vallee de), 1 volume in-18. 1 Fr. 50 C. 50 C. Italie, 1 fort volume in- 12. 8 Fr. France, 1 volume in- 18. 5 Fr. . 1 fort volume in- 18. 7 Fr. en 1 volume in-32. 3 Fr. Rome, 1 volume in- 18. 1 Fr. 50 C. . de l'étranger, 1 volume in- 18. 4 Fr. 50 C. Environs de Paris dans un rayon de 15 lieues, 1 vol. Allemagne, 1 fort volume in- 18. 7 Fr. 50 C. Bords du Rhin, 1 fort volume in-18. 7 Fr. V Bade, 1 volume in-12. 3 Fr. 50 C. in-18. 5 Fr. ! — I volume in-18. 1 Fr. Pyrenees, 1 volume in-18. 5 Fr. Angleterre, Eecosse et Irlande, 1 volume in- 18. Belgique et Hollande, 1 volume in- 18. 6 Fr. 6 Fr. Suisse et Tyrol, 1 gros volume in- 12. 9 Fr. Suisse, 1 gros volume in- 18. 7 Fr. Tyrol, 1 volume in- 12. 3 Fr. Londres, Guide de Petranger, 1 volume in- 18. 7 Fr. Paris a Londres (routes de), 1 volume in-18. 3 Fr. Espagne et Portugal, 1 volume in- 18. 7 Fr. Bei dem unterzeichneten iſt erſchienen und durch alle Buch⸗ handlungen zu beziehen: Petöcz (Michael), Anſicht der Welt. Ein Verſuch die hoͤchſte Aufgabe der Philoſophie zu loͤſen. A Gr. 8. Geh. 3 Thlr. Leipzig, im Juli 1838, F. A. Brockhaus. In der Univerſitätsbuchhandlung zu Kiel iſt er⸗ ſchienen und in allen Buchhandlungen zu haben: Theologiſche Mitarbeiten. Eine Quartalſchrift in Verbindung mit mehreren Gelehrten herausgegeben von A. F. Ludwig Pelt, Doctor und ord. Prof. der Theologie. Ztes Heft. Preis 20 Gr. Vollendete Herausgabe. Das aus lexikon, vollſtaͤndiges Handbuch praktiſcher Lebenskenntniſſe für alle Stande, Unter Mitwirkung vieler Gelehrten und Praktiker herausgegeben von G. Th. e ch ner, ordentlichem Profeſſor der Phyſik zu Leipzig. 8 Bände in Lexikon-Octav, 441 Bogen enthaltend. Mit erlaͤuternden Holzſchnitten und Steindrucktafeln. a Subferiptionspreis 12 Thlr. Saͤchſ., oder 21 Fl. 36 Kr. Rhein. Es gereicht uns zur wahren Freude, die erfolgte Vollendung dieſes gemeinnützigen Werkes ankündigen zu können. Was wir vor vier Jahren verſprachen: ein Buch zu liefern, welches, tief eindringend in die eigentlichen Bedürfniſſe des täglichen Lebens, über Alles, was für daſſelbe zu wiſſen nicht nur nützlich, ſondern nothwendig iſt, Auskunft und Rechenſchaft gäbe, einen ſichern Rathgeber und Führer in allen Lagen des häuslichen und bürgerlichen Lebens: das glauben wir im Sinne unſerer geehrten Abnehmer und nach den Anfoderungen unſerer Zeit erfüllt zu haben, indem wir das Hauslexikon als Ganzes dem Publicum übergeben. Wir unterlaſſen es, den Inhalt des Werkes, welcher durch Proſpecte und Anzeigen himänglich bekannt iſt, hier im Ein⸗ zelnen zu bezeichnen; es genügt, daran zu erinnern, wie das Hauslexikon ſich über alle Fächer des praktiſchen Wiſſens verbreitet. So iſt aus der Rechtskunde, der Heilkunde, der Land- und Hauswirthſchaft, mit Einſchluß der Garten⸗ cultur und des Bauweſens, aus der Handels- und Gewerbkunde, aus der geſammten Naturkunde u. ſ. w. in ihren Anwendungen auf die Bedürfniſſe des täglichen Lebens, überall der geeignete Stoff entlehnt und durch die bewährteſten Praktiker ſo verarbeitet, daß der Leſer ſichere Anleitung zur unmittelbaren praktiſchen Anwendung findet. Es iſt genaue Kenntniß öffent⸗ licher und anderer wichtiger Anſtalten und Einrichtungen (als des Poſtweſens, der Aſſecuranzen, der Zölle u. ſ. w.) gegeben, und endlich ein reicher Schatz von Literaturnotizen über praktiſche Gegenſtände beigefügt. Durch dieſe Bearbeitung iſt das Haus⸗ lexikon zu einem allgemeinen Erfahrungslexikon geworden, als welches wir es ſchon früher bezeichneten, und liegt jetzt, in ſeiner Vollſtändigkeit, als ein A I Univerſalwerk für das Haus zur Benutzung vor. Es macht als ſolches eine unzählige Menge vohlfeilſte Bibl entbehrlich, und iſt ſelbſt die vollſtändigſte und wohlfeilſte ibliothet für jeden Haushalt. Schon während feines Entſtehens erfreute ſich unſer Unternehmen einer höchft günftigen Aufnahme, obſchon es feiner lexiko⸗ graphiſchen Bearbeitung halber erſt als vollendetes Werk ſeine volle Brauchbarkeit erlangen konnte. Jetzt, nachdem dieſe Vollendung eingetreten, hoffen wir um ſo ſicherer, daß eine große allgemeine Verbreitung ihm nicht fehlen werde. Zur Erleichterung der Anſchaffung laſſen wir den Subferiptionspreis von 12 Thalern für das Ganze noch einige Zeit beſtehen, und haben zugleich die Einrichtung getroffen, daß das Hauslerikon auch bandweiſe, in monatlichen Lieferungszeiten, der Band zu 1½ Thlr., oder 2 Fl. 42 Kr. Rhein., durch jede Buchhandlung bezogen werden kann. Leipzig, im Juni 1838. 5 Breitkopf 8 Hirtel. heit und nationaler Selbſtändigkeit um die Literatur der Werke deſſelben ſind in Deutſchland hinreichend bekannt; man wird es ihm daher nur verdanken, wenn er die in lateiniſcher Sprache erſchienenen poetiſchen Schriften des Ritters aus deſſen früherer Zeit, welche bisher zu mehr als zwei Drittheilen dem größern Publicum unzugänglich, d. h. unüberſetzt geblieben Bei Weiſe & Stoppani in Stuttgart iſt ſoeben erſchienen und in allen Buchhandlungen zu haben: Ulrich von Hutten’s Jugend Dichtungen, didaktiſch-biographiſchen und satirisch-epigrammatischen Inhalts. Zum erſten Mal vollſtändig überſetzt und erläutert herausgegeben von Ernſt Münch. 26% Bogen auf Velinpapier. Broſch. Preis 1 Thlr. 12 Gr., oder 2 Fl. 24 Kr. Die Verdienſte des überſetzers der vorliegenden Poeſien eines der kühnſten und geiſtreichſten Vorfechters kirchlicher Frei⸗ waren, vollſtändig und in kernhafter deutſcher Sprache dem Vaterlande mittheilt. Hier findet man die ſpitzigſten jener geiſtigen Pfeile, welche dem Fanatismus und der Ignoranz, der Unduldſamkeit und dem Aberglauben, der Heuchelei und der Feigheit ins tiefſte Herz gedrungen. Die neueſten Ereig⸗ niſſe laſſen uns die Blicke aufs Neue nach dem großen Gehar⸗ niſchten wenden und rechtfertigen ſeine Wiedererweckung. Et⸗ was Weiteres über Ulrich von Hutten beizufügen, hieße das deutſche Publicum ſelbſt beleidigen. Wieland, Herder und Goethe haben für ihn in tiefſter Bewegung der Seele gezeugt, und ſelbſt Görres, vom finſtern Geiſte noch nicht erfaßt, RE . ſchrieb einſt, als er die Originalausgabe empfahl, feinem Freunde Achim von Arnim: „Goͤnnt dem armen edlen Ulrich ein Plätzchen auf deutſcher Erde, darauf er ruhen mag “Ja ſogar der feindlich geſinnte Cardinal Pallavicini, der Je⸗ ſuft und Geſchichtſchreiber des Gonciliums von Trident, konnte dem Manne, „der mit reichen Kenntniſſen ausgerüſtet, nebſt einer ungewöhnlichen Charakterfeſtigkeit eine große Überredungs⸗ gabe beſaß und in einem allgemeinen Anſehn ſtand“, feine Anz erkennung nicht verſagen! Soeben iſt bei uns erſchienen und durch alle Buchhandlun— gen von uns zu beziehen: Edition originale pour l'Etranger. Nouveaux Klemens E de botanique, ef de physiologie vegetale. Sixieme édition revue, corrigee et augmentee, des caracteres des familles naturelles du regne vegetale, par AOHIMIE RIOHARD, ornee de 5 planches nouvelles gravees Sur acier, et de 163 gravures intercaldes dans le texte, gravees sur bois. Ouvrage adopté par le conseil royal de l’instruction publique etc. Un volume. Gr. in-8. 9 Fr. Leipzig, im Juli 1838. Brockhaus & Avenarius, Buchhandlung für deutſche und ausländiſche Literatur. (A Paris: mème maison, Rue Richelieu, No. 60.) } In meinem Verlage iſt erſchienen und durch alle Buchhand: lungen zu beziehen: Die chirurgische Muskellehre in Abbildungen. Ein Handbuch für studirende und ausübende Aerzte, gerichtliche Aerzte und Wund- ärzte etc. von 8 Dr. G. B. Günther, Professor der Chirurgie in Kiel, und Julius Milde, Maler in Hamburg. Erstes Heft. Gr. 4. 1 Thlr. 16 Gr. Mit dieſem erſten Hefte der chirurgiſchen Muskel: lehre in Abbildungen beginnt der dritte Band eines größern, umfaſſendern Werkes, welches der Verfaſſer in acht Bänden unter dem Titel: Die chirurgische Anatomie in Abbildungen nach folgendem Plane zu liefern gedenkt: 1. Theil: Osteologie. 2. Theil: Syndesmologie. 3. Theil: Myologie. 4. Theil: Angiologie. 5. Theil: Neurologie. 6. Theil: Splanchnobogie. 7. Theil: Locale Anatomie aller Systeme. 8. Theil: Operative Anatomie. = worüber der ausgegebene Profpectus das Nähere efagt. Es beſteht die zuerſt erſcheinende Muskellehre als ein vollſtändiges Hand buch für ſich und wird ungefähr 40 Ta⸗ feln colorirter Abbildungen nebſt dazu gehörigem Text in groß Quartformat enthalten, die in 6 Heften erſcheinen. Das erſte bereits ausgegebene Heft beſteht aus Tafel 1—7 nebſt 4 Bogen Text. Das Handbuch der Muskellehre in Abbildungen, welches noch in dieſem Jahre vollſtändig geliefert werden ſoll, wird 8 — 10 Thaler koſten. Hamburg, im Juni 1838. Johann Auguſt Meißner. Ungarns historische Romanenliteratur zuerſt in das Deutſche überfege!! - Bi C. Scheld & Comp. in Leipzig iſt erſchienen und in allen Buchhandlungen Deutſchlands, Sſtreichs und un— garns zu haben: £ Abafi, von Nikolaus Josika. Aus dem Ungariſchen uͤberſetzt und mit Anmerkungen verſehen von G. Treumund. Elegant broſchirt. 2 Thlr. 8 Gr., oder 3 Fl. 30 Kr. C.⸗M. Der Baron Nikolaus Joſika ſteht als Erzähler unter den neuern ungariſchen Schriftſtellern obenan und liefert uns in feinem „Abafi“ eine fo gelungene Schilderung ungariſcher und ſiebenbürgiſcher Vorzeit und Nationalität, daß jeder Freund des hiſtoriſchen Romans dieſelbe mit beſonderer Vorliebe leſen wird. 2 Baͤnde. Bei Eduard Anton in Halle iſt ſoeben erſchienen: Eiſenhart, Dr. Hugo, Sanet Georg. Ein Verſuch zur Begruͤndung des Neuhegelianismus, mitgetheilt auf Veranlaſſung des Richard-Rothe'⸗ ſchen Ausfalls gegen die Kirche. Gr. 8. Geh. 6 Gr. Der ſelbe, Die Götterdämmerung. Ein Verſuch zur Begruͤndung des angewandten Neu— hegelianismus mit einer ſtreitbaren Zueignung an J. Goͤrres uͤber die heilige Dreieinigkeit. Gr. 8. Geh. 6 Gr. Werdeluſt des halliſchen Dichterbundes. 3. 23½ Bogen. Geh. 1 Thlr. 12 Gr. Neu iſt erſchienen und in allen Buchhandlungen vorräthig: Gruß an Berlin. Ein Zukunfttraum von Heinrich Stieglitz. Gr. 8. Geh. 20 Gr. An der Hand der Poeſte durch die Straßen der großen Hauptſtadt wandernd, ſchildert der Dichter das Leben und Zrefs ben in ſeinen verſchiedenartigen Geſtaltungen, vornehmlich aber den höchſten Intereſſen ſich zuwendend, führt er wie in einem geiſtigen Panorama alle Namen, welche die Vergangenheit und Gegenwart Berlins in irgend eine Beziehung zu Kunſt und Wiſſenſchaft ſtellte, an ſeiner Phantaſie voruͤber und ſchöpft aus der Erinnerung an eigne Erlebniſſe das Orakel der Zukunft. Ein Blick auf das Verzeichniß der vorgeführten Perſön⸗ lichkeiten zeigt, daß das Gedicht nicht allein Berlin, ſondern die Intereſſen des geſammten Deutſchlands berührt. Leipzig, im Juli 1838. J. N. Brockhaus. In der unterzeichneten ift erſchienen und durch alle Buchhandlungen zu beziehen: von Deutschland in 25 Blättern, auf dem topographischen Bureau des königl. bairischen Generalstabs entworfen von Anton Klein. 7 Blätter Nr. 7 und 8. Hanover, mit Theilen von Preußen, Großherzogthum Heſſen, Sachſen-Gotha, Sachſen⸗ f Weimar ıc. i Preis eines jeden Blattes 1 Thlr. 4 Gr., oder 2 Fl. Stuttgart und Tübingen, im Juni 1838. * J. G. Colta'ſche Buchhandlung. Zur spanischen Literatur. Dom QULCNORTR la täche de ses traducteurs: eclaireissemens nouveaux sur le style et l’esprit de l’original, et sur l’interpretation de son texte; developpes dans une analyse du début de son nouveau traducteur frangais, M. Viardot. 9 Par F. B. FRANGOIS BIEDEBMANN,- In-8. Paris et Leipzig, 1837. 16 Gr. Dieſe kleine Schrift wird gewiß für alle Freunde des darin behandelten Romans des Cervantes von großem Intereſſe ſein. Leipzig, im Juli 1838. 5 ? Brockhaus & Avenarius, Buchhandlung für deutſche und ausländiſche Literatur. (A Paris: meme maison, Rue Richelieu, No. 60.) Soeben ift bei mir erſchienen und durch alle Buchhand⸗ lungen zu beziehen: Die Geſchichte des Europäiſchen Staatenſyſtems. Aus dem Geſichtspunkte der Staatswiſſenſchaft bearbeitet von Friedrich Bülau, ord. Profeffor an der Univerfität Leipzig. Zweiter Theil. Bis zu dem Ausbruche der franzöſiſchen Revolution. Gr. 8. 31 Bogen. 2 Thlr. 6 Gr. — 3 Fl. 24 Kr. C.⸗M. — 4 Fl. 3 Kr. Rhein. Dieſes neueſte geſchichtliche Werk des um die Staatswiſſen⸗ ſchaften hochverdienten Herrn Verfaſſers iſt die lang gehegte Frucht mannichfaltiger und gründlicher Studien. Die Ausfüh⸗ rung entwickelt im tiefern Sinne des Pragmatismus die Ge⸗ ſchichte aus den Verhältniſſen, die Staatsphiloſophie aus dem geſchichtlich Gegebenen und ſich Erhaltenden. Der Herr Ver⸗ faſſer hat ſich immer frei von den Feſſeln der Schule und des Parteigeiſtes gehalten, und ſchrieb auch dieſes Werk im reinen Dienſte der Wiſſenſchaft und des Lebens; ſeine Darſtellung läßt die Verhaͤltniſſe ſelbſt ſprechen und verſchmaͤht in ihrer Gediegenheit den eitlen Glanz einer blendenden, aber inhaltloſen Rede. Die unterzeichnete Verlagshandlung hofft daher auf eine große Theilnahme nicht allein der Männer vom Fache und des Staatsdienſtes, ſondern aller Freunde der Geſchichte und der geiſtvollen Entwickelung politiſcher Probleme. Der dritte, letzte Band, fortgeführt bis auf die neueſten Zeiten, ſoll ſo ſchnell als möglich folgen; es liegt in der Na⸗ tur der Sache, daß das Intereſſe des Werkes in ſeinem Fort⸗ gange ſich ſteigert. r Leipzig, im Juli 1838. Georg Joachim Göſchen. In meinem Verlage erſchien ſoeben und iſt in allen Buch⸗ handlungen zu erhalten: Alphabetiſche Zuſammenſtellung der im Eriminalgeſetzbuch für das Königreich Sachſen, sowie in den neuesten dazu erschienenen Gesetzen und Verordnungen enthaltenen Beſtimmungen. Herausgegeben von Dr. Aarl Beinrich Baase, Mitglied des Appellationsgerichts zu Leipzig. Gr. 8. Geh. 20 Gr. Dieſe mit großer Sorgfalt bearbeitete Zuſammenſtellung der neueſten ſtrafrechtlichen Beſtimmungen wird den Gebrauch des Criminalgeſetzbuchs weſentlich erleichtern. Leipzig, im Juli 1838. e F. A. Brockhaus. Druck und Verlag von F. 1. Brockhaus in Leipzig. N * 8 Literariſcher Anzeiger. 1838. Nr. XXV. — . — — — — —— ¼-¼¾¼'—x .. — — — Dieſer Literariſche Anzeiger wird den bei F. A. Brockhaus in Leipzig erſcheinenden Zeitſchriften: Blätter für litera⸗ riſche Unterhaltung, Iſis, und Allgemeine mebicinifhe Zeitung, beigelegt oder beigeheftet, und betragen die Inſertionsgebühren für die Zeile 2 Gr. WII. Neuigkeiten und Fortſetzungen, verſendet von F. A. Brockhaus in Teipzig. 1838. April, Mai und Juni. (Nr. 1 dieſes Berichts, die Verſendungen vom Januar, Februar und März enthaltend, findet ſich in Nr. XIV des Literariſchen Anzeigers.) 34. Adolfine, Ideal und Wirklichkeit. 8. 1 Thlr. 6 Gr. 35. Bibliothek deutſcher Dichter des ſiebzehnten Jahrhunderts. Begonnen von Wilhelm Müller. Fortgeſetzt von Karl Förſter. Vierzehntes Bändchen. — Auch u. d. T.: Aus⸗ erleſene Gedichte von Chriſtian Hoffmann von Hoff⸗ mannswaldau, Daniel Kaſpar von Lohenſtein, Chriftian Wernike, Friedrich Rudolf Ludwig Frhr. von Canitz, Chriſtian Weiſe, Johann von Beſſer, Heinrich Mühlpforth, Benjamin Neu: kirch, Johann Michael Moſcheroſch und Nicolaus Peucker. Herausgegeben von Karl Förſter. 8. 2 Thlr. 12 Gr. Preis der ganzen jetzt vollſtaͤndigen Sammlung, 14 Baͤndchen, 1822 — 38, 20 Thlr. 16 Gr. 36. Bilder-Converſations-Lexikon für das deutſche Volk. Ein Handbuch zur Verbreitung gemeinnütziger Kenntniſſe und zur Unterhaltung. In vier Bänden. Mit bildlichen Darſtellun⸗ gen und Landkarten. Zweiter Band: F—L. gte und 10te Lieferung. — Dritter Band: M— R. 4te Lieferung. Gr. 4. Geh. Jede Lieferung 6 Gr, 37. Altdeutsche Blätter von Moritz Haupt und Hein- sich Hoffmann. Zweiten Bandes zweites Heft. Gr. 8. Geh. 12 Gr. Der Iſte Band in 4 Heften Eoftet 2 Thlr. 4 Gr., das Iiſte Heft des ten Bandes 16 Gr. 38. Boduszynski (Auguſtin), Phyſikaliſch-aſtronomiſcher Verſuch über die Welten-Ordnung. Eine populaire Dar⸗ ſtellung. Mit 3 Steindrucktafeln. Gr. 8. Geh. 1 Thlr. 39. (Böttiger.) Literariſche Zuſtände und Zeitgenoſſen. In Schilderungen aus Karl Aug. Böttiger's handſchriftlichem Nachlaſſe. Zweites Bändchen. Gr. 8. Geh. 1 Thlr. 16 Gr. Das Iſte Bochn, erſchien zu Anfang d. J. und koſtet 1 Thlr. 12 Gr. 40. Converſations⸗Lexikon der Gegenwart. Zweites und drit⸗ tes Heft. (Andorree — Beſſon.) Gr. 8. Preis eines Heftes von 10 Bogen auf Druckp. 8 Gr., auf Schreibp. 12 Gr., auf Velinp. 18 Gr. Ein fuͤr ſich beſtehendes, in ſich abgeſchloſſenes Werk, zugleich ein Supplement zur achten Auflage des Converſations-Lexikons ſowie zu jeder fruͤhern, zu allen Nachdrucken und Nachbildungen deſſelben. Der Umfang iſt nicht genau zu beſtimmen, doch dürfte das Ganze 20—24 Hefte nicht uͤberſteigen. 41. Duller (Eduard), Kaifer und Papſt. Roman. Theile. 8. Geh. 5 Thlr. 18 Gr. 42. Ausführliche Encyklopädie der gesammten Staatsarznei- kunde. Im Vereine mit mehreren Doctoren der Rechts- gelahrtheit, der Philosophie, der Arznei wissenschaft und Wundarzneikunst, praktischen Arzten, Physikern und Che- Vier mikern bearbeitet und herausgegeben von Georg Frie- drich Most. Für Gesetzgeber, Rechtsgelehrte, Policei- beamte, gerichtliche Arzte, Wundärzte, Apotheker und Veterinärärzte. Ersten Bandes drittes und viertes Heft. (Entbindungskunde— Hautdecken.) Gr. 8. Subscriptions- preis eines Heftes von 12 Bogen 20 Gr. 43. Fingerzeige Gottes, in göttlichen Offenbarungen für einer Somnambule himmliſches und irdiſches Heil. Von L. v. S. Gr. 8. Weimar. Geh. (In Commiſſion.) 16 Gr. Der Ertrag iſt zu einem wohlthaͤtigen Zwecke beſtimmt. 44, Haaſe (Karl Heinrich), Alphabetiſche Zufammenftel- lung der im Criminalgeſetzbuch für das Königreich Sachſen ſowie in den neueſten dazu erſchienenen Geſetzen und Verord⸗ nungen enthaltenen Beſtimmungen. Gr. 8. Geh. 20 Gr. 45. Heinſius (Wilhelm), Allgemeines Bücher⸗Lexikon, oder Vollſtändiges alphabetiſches Verzeichniß aller von 1700 bis zu Ende 1834 erſchienenen Bücher, welche in Deutſchland und in den durch Sprache und Literatur damit verwandten Län⸗ dern gedruckt worden ſind. Nebſt Angabe der Druckorte, der Verleger, der Preiſe e. Achter Band, welcher die von 1828 bis Ende 1834 erſchienenen Bücher und die Berichti⸗ gungen früherer Erſcheinungen enthält. Bearbeitet und her⸗ ausgegeben von Otto Auguſt Schulz. Zwölfte Lieferung. Enthaltend: Zweite Abtheilung, Bogen 46—60, Vellejus — Zyro. Nebſt drei Beilagen. Gr. 4. Druckp. 1 Thlr. 8 Gr., Schreibp. 1 Thlr. 16 Gr. Der Preis dieſes achten, oder der neuen Fortſetzung erſten Bandes iſt 10 Thlr. 12 Gr. Die fruͤhern ſieben Bände (1812 — 29) ſind zuſammengenommen auf 20 Thlr. im Preiſe herabgeſetzt; auch einzelne Baͤnde werden billiger gegeben. 46. Hille (Karl Chriſtian), Die Väder und Heilquellen Deutſchlands und der Schweiz. Viertes Heft. — Auch u. d. T.: Die Nord- und Oſtſee-Bäder. Für Brunnen- und Bades reiſende bearbeitet. Mit drei Kärtchen. 8. Geh. 1 Thlr. Die erſten drei Hefte enthalten: I. Brunnen- und Badediaͤ⸗ tetik (12 Gr.); II. Die Baͤder und Heilquellen von Boͤhmen und Mähren (20 Gr.); III. Die Bäder Schleſiens und der Graſſchaft Glatz (16 Gr.). 47. Hoepſtein (Albert), Praktiſches Handbuch der Buch⸗ führungskunde für den deutſchen Buchhandel zur klarſten Ges ſchäfts⸗ und Vermögensüberſicht. Zweite Abtheilung. Ge: ſchäftsführung. Schmal gr. 4. Geh. 2 Thlr. 20 Gr. Preis des Ganzen 3 Thlr. 12 Gr. 48. Krug (Wilhelm Traugott), Allgemeines Handwör— terbuch der philoſophiſchen Wiſſenſchaften nebſt ihrer Literatur und Geſchichte. Nach dem heutigen Standpunkte der Wiſſen⸗ ſchaft bearbeitet. Fünfter Band als Supplement zur zwei⸗ ten, verbeſſerten und vermehrten Auflage. In zwei Abthei⸗ lungen. — Auch u. d. T.: Eneyklopädiſches Lexikon in Be⸗ zug auf die neueſte Literatur und Geſchichte der Philoſophie. Gr. 8. 4 Thlr. 12 Gr. Iſter bis Ater Band, 2te Auflage, 1832 — 34, 11 Thlr.; alle fünf Binde zuſammen nur 12 Thlr. 49. Petöcz (Michael), Anſicht der Welt. Ein Verſuch die a Aufgabe der Philoſophie zu löſen. Gr. 8. Geh. lr. 50. Quandt (J. G. von), Kleines A-B⸗C⸗ Buch für An⸗ fänger im Leſen und Schreiben. Synonymen und Ho— monymen. Gr. 12. Geh. 2 Thlr. 51. Raumer (Friedrich von), Geſchichte Europas feit dem Ende des funfzehnten Jahrhunderts. Sechster Band. (1661 1715.) Gr. 8. Subſcriptionspreis Druckp. 8 Thlr. 6 Gr., Velinp. 6 Thlr. 12 Gr. Der Subſcriptionspreis für den Liten bis sten Band, 1832 — 35, betraͤgt auf Druckp. 14 Thlr. 16 Gr., Velinp. 29 Thlr. 8 Gr. 52. Raumer (Karl von), Paläſtina. Zweite vermehrte Auflage. Mit einem Plan von Jeruſalem, einer Karte der umgegend von Sichem und dem Grundriß der Kirche des heiligen Grabes. Gr. 8. 1 Thlr. 16 Gr. 9 Eine Beilage hierzu: „Der Zug der Israeliten aus Agypten nach Kanaan“ (1837), koſtet 12 Gr. 53. Repertorium der gesammten deutschen Literatur. Her- ausgegeben mit mehreren Gelehrten von Ernst Gott- helf Gersdorf. (Beigegeben wird: Allgemeine Biblio- graphie für Deutschland.) 16ter Band. Gr. 8. Jeder Band etwa 50 Bogen in 14tägigen Heften 3 Thlr. 54. Schulrede gehalten am Sylveſterabend 1887 von Florian Felbel. Mit inclavirten und unterſtellten Anmerkungen des Herausgebers Magiſter Wundergern. 8. Geh. 18 Gr. 55. Schulz (Hermann), Wanderbuch. Ein Gedicht in Scenen und Liedern. 8. Geh. 18 Gr. 56. Stieglitz (Heinrich), Gruß an Berlin. Ein Zukunft⸗ traum. Gr. 8. Geh. 20 Gr. Durch alle Buchhandlungen iſt von uns zu beziehen: Nouvel Atlas communal de la France, dedie à la Chambre des Deputes; contenant une carte generale comparative, celle de Algerie, et une carte particuliere pour chaque département (toutes à la meme echelle et de meme format); sur laquelle se trouvent les principaux renseignemens statistiques; les villes, les bourgs et les villages; et toutes les commu- nes d'après les derniers etats officiels, — les forets avec leur circonscription, les canaux avec leurs ports et Ecluses, — les routes, les chemins, les etapes, les re- lais de poste aux chevaux, les bureaux de poste aux lettres, — la circonseription des arrondissemens et des cantons, les distances à la meridienne et à la perpen- diculaire, ainsi que le rapport de chaque partie de la carte aux feuilles de Cassini; Dressé par Charle, géographe, attache au depöt de la guerre; éxécuté sous la direction de M. Leironne, membre de Institut, et publié par Louis Letronne. Dieſer Atlas wird aus 90 Blättern beſtehen und alle 14 Tage eine Lieferung von 4 (die letzte 6) Blättern erſcheinen. Jede Lieferung koſtet ſchwarz 1 Fr., colorirt 1 Fr. 25 Cent. Die Ausführung iſt in hohem Grade ſauber. Leipzig, im Juli 1838. 3 Brockhaus & Avenarius, Buchhandlung für deutſche und ausländiſche Literatur. (A Paris: meme maison, Rue Richelieu, No. 60.) Soeben erſchien: „Boz“ (Dickens, Verfaſſer der Pickwicker): Sumoriſtiſche Genrebilder aus dem londo⸗ ner Alltagsleben, deutſch von Dr. A. Diez- mann. Erſter Band, mit 1 Federzeichnung nach Cruikshank. 12. Velinpapier. Geh. 21 Gr. Braunſchweig, den 20ſten Juli 1838. George Westermann. Panorama von Deutschland. Panorama de TAllemagne par une société dhommes de lettres frangais et allemands sous la direction de Mr. J. Savoye. Alle vierzehn Tage erſcheint vorläufig ein Heft von einem Bogen Text und zwei artiſtiſchen Beilagen in gr. 4. Abonnement fuͤr 12 Hefte 2 Thlr. 16 Gr. Dieſes intereſſante Unternehmen verſpricht ein vollſtändiges Gemälde von Deutſchlands Gegenwart und Vergangenheit in allen ſeinen Beziehungen zu liefern und verbindet mit der Ele— ganz der franzöſiſchen Preſſe einen wohlfeilen Preis. Nicht minder laſſen die Namen der geachteten Schriftſteller Deutſch⸗ lands und Frankreichs, aus deren Vereinigung das Werk her⸗ vorgegangen iſt, eine ſowol getreue als anziehende Darſtellung vorausſetzen. Das erſte Heft iſt bereits erſchienen und durch alle Buchhandlungen von uns zu beziehen. Leipzig, im Juli 1838. Brockhaus & Avenarius, Buchhandlung für deutſche und ausländiſche Literatur. (4 Paris: meème maison, Rue Richelieu, No. 60.) Neuestes Handbuch der Botanik. Bei K. F. Köhler in Leipzig ist soeben erschienen: Anleitung zum Studium der Botanik oder Grundriss dieser Wissenschaft, enthaltend: die Organographie, Physiologie, Methodologie, die Pflanzengeographie, eine Übersicht der fossilen Ge- wächse, der pharmaceutischen Botanik und der Geschichte - der Botanik. Von Alph. De Candolle, 5 Professor an der Akademie zu Genf. Übersetzt und mit Anmerkungen versehen von Dr. Alxdr: von Bunge. 2 Theile. Mit 8 Tafeln Abbildungen. 48 Bogen. 3 Thlr. 18 Gr. Dieses Werk empfiehlt sich durch Vollständigkeit und Kürze, sowie durch Benutzung der neuesten Arbeiten in allen Theilen der Wissenschaft, es bildet im Wesentlichen einen durch die neuesten Entdeckungen bereicherten Auszug aus den umfassenden allgemein als trefflich anerkannten Werken des berühmten Vaters des Verfassers, unter dessen Leitung das Werk abgefasst wurde. Der Verfasser hieli es für zweckmässig, das Werk in 5 Abschnitte oder Bücher einzutheilen. Das 1ste Buch bildet die Organographie als Grundlage der Wissenschaft, das 2te Buch handelt von der Physiolo- gie oder dem Studium des Pflanzenlebens etc., das 3te, die Methodologie, umfasst die Prüfung der auf das Pflanzen- studium bezüglichen Methoden, insbesondere Beschreibung, Nomenclatur und Classification der Pflanzen. Die Pflanzen- geographie bildet das 4te Buch, dem im Sten eine kurze Uebersicht der fossilen Gewächse folgt. Beigefügt ist ein Abriss der Geschichte der Botanik, sowie mehres der phar- maceutischen Botanik Angehörige. In unſerm Verlage erfcheint vom Iſten Auguſt dieſes Jahres an: 9 0 > Die Eisenbahn. Zeitſchrift zur Beförderung geiftiger und gefelliger Tendenzen. Herausgegeben von Dr. J. Wiest. Enthaͤlt folgende Rubriken: I. Locomotiv — die Zeit. Bringt die Gegenwart und ihre verſchiedenen Geſtaltungen theils nur in flüchtigen Contouren hingeworfen, theils in größern Zeit- und Charakterbildern aufgefaßt. II. Locomotiv — Leipzig. Bietet die Tagesbegebenheiten Leipzigs aus dem geiſtigen wie converſationellen Leben, bald ernſt, bald heiter, jedesmal dem Gegenſtande angemeſſen geſchildert. ö III. Locomotiv— der Blitz. Soll mit Blitzesſchnelle und zündender Sprache die neueſten Erſcheinungen aus dem nord- und ſüddeutſchen Kunſtleben ab: handeln. In dieſer Rubrik finden ſich auch alle polemiſchen Artikel. IV. Der Geſellſchafter auf der Eiſenbahn, oder jede Station etwas Anderes. Hier findet der Leſer die Novellette, humoriſtiſche Aufſätze, Genrebilder ꝛc., überhaupt Alles, was in den Bereich der ſo— genannten Unterhaltungslecture gehört. Im Notizenblatte, das unter der Benennung leppwagen auf der Eiſenbahn gegeben wird, kommen folgende Rubriken: I. Theaterperſpective. Nur ausgezeichnete Bühnenerſcheinungen werden in dieſer Rubrik beſprochen, die Mittelmäßig⸗ keit wird keines Blickes gewürdigt. II. Literariſch⸗anatomiſches Theater ſecirt die literariſchen Producte der Gegenwart. Die faulen Cadaver der foge- nannten Jungen-Literatur werden von dieſem anatomiſchen Theater ausgeſchloſſen fein. III. Mode- und Lurusgepäck bringt kleine Notizen über die laufenden Moden des Tages. Dieſe Rubrik ſoll ausſchließ⸗ lich unſern Leſerinnen gewidmet ſein. IV. Bagagewagen auf der Eiſenbahn. Alles, was den Beſtrebungen dieſer Zeitſchrift feindlich entgegenſteht, wird im Bagagewagen aufgepackt. V. Bahnhof. Rubrik für literariſche Anzeigen; auch werden durch dieſe dem Leſepublicum die bedeutenden Kunſter⸗ ſcheinungen, welche in Leipzig angekommen ſind, angemeldet. Wir find bemüht, dieſe Zeitſchrift To elegant als nur möglich auszuſtatten und bieten auch eine außerordentliche Beilage der⸗ felben, den 5 Tendor mit Bildern. Lithographien von Meiſterhand verfertigt. Sie theilen ſich in leipziger, wiener, berliner, hamburger und pariſer Volksſcenen, in die Camera obscura der Caricaturen und in die leipziger Meßbilder, zu denen der Redacteur die erklärenden Noten ſchreibt, und die geſammelt, eine gewiß anziehende Galerie bilden werden. l Da die bedeutendſten Literaten Sſtreichs, wie auch eine große Anzahl außer Öftreich lebender Schriftfteller, ihre freundliche Unterftügung zugefagt haben, dürfte das Material auf der Eiſenbahn nicht fo bald ausgehen; daß der Dampfkeſſel wegen zu großen Kraftaufwandes nicht zerſpringe, dafür wird ſchon eine einſchränkende leitende Hand ſorgen. Der Preis dieſer Zeitſchrift iſt 6 Thlr. Sächſ., oder 9 Fl. Conv.⸗M. Jede Woche erſcheinen 3 Blätter in Großquart auf Velinpapier. Jedes Blatt wird einzeln ausgegeben und zwar Montag, Donnerstag und Sonnabend. Man abonnirt für 1 Jahr mit 6 Thlr. Sächſ., oder 9 Fl. Conv.⸗M., für % Jahr mit 3 Thlr. Sächſ., oder 4½ Fl. Conv.⸗M. Ebenſo werden auch alle Arten von Inſeraten hierin aufgenommen und billigſt berechnet. Alle Buchhandlungen und Poſtämter im In- und Auslande nehmen Beſtellungen darauf an. Leipzig, im Juli 1838. E Die Verlagshandlung. Pönicke und Sohn. Soeben iſt erſchienen: 4. Grimms German Mythology. F i ; t ] R i 5. 1 Spain. J - 6. Dutch Literature. oe En Auar er 1 evieW. 7. Italian Novels. - No. 42. 8. Eugene Site, French Naval Romances. . 9. Gesenius, Language and Writings of the Phoenicians. Pr * 10. Critical Sketches. 1. Jung-Stilling, Religious Literature of Germany. Literary Intelligence and List of Foreign a ee 2. Queen Hortense and the Imperial Family. London, im Juli 1838. 5 3. American Literature. Du Ponceau on Chinese and Egyp- Black 9 Armstrong. tian Writing. Deutsche Vierteljahrs- Schrift. In der Unterzeichneten iſt ſoeben erſchienen und an alle Buchhandlungen verſandt worden: Deutsche Viertel jahrs⸗Schrift. Ztes Heft: Juli — September 1838. Gr. 8. In Umſchlag broſchirt. Preis 1 Thlr. 20 Gr., oder 3 Fl. Inhalt: Die Leiſtungen einiger pariſer Vereine in Hinſicht auf das allgemeine Wohl, von Depping. Die jetzige Stellung des Adels, befonders des deutſchen, von H. E. Der bergmaͤnniſche Diſtrict zwiſchen Birmingham und Wolverhampton, mit beſonderer Bezugnahme auf die Gewinnung des Eiſens, von A. V. T. über die Negerſklaverei in den Vereinigten Staaten in Texas. VII. Welche Fruͤchte hat bisher die deutſche gewerbwiſſen⸗ ſchaftliche Literatur getragen? X. Über die Verwendung des natürlichen und nachgeahmten Erdharzes zu Fuß⸗ pfaden, Fahrbahnen und architeftonifchen Zwecken in Frankreich. Die Sprachlehr-Methoden Hamiltons und Jaco⸗ tot's, von Dr. Leonh. Tafel. Über die Verſammlung der deutſchen Landwirthe, von H. W. Pabſt. Die Vorſorge⸗ und Verſorgungsanſtalten der Mittelſtaͤnde, von R. Mohl. Über den Misbrauch geiſtiger Getraͤnke, von Dr. E. Röſch. Die zweckmaͤßigſte Pflege der ſchoͤnen Kuͤnſte in Deutſchland, von A. M. Duldſamkeit, von J. H. v. Weſſenberg. Kurze Notizen. Die frühern Hefte enthalten: Aftes Heft: Was wir bezwecken. Über alte und neue Handelswege nach der Weſtkuͤſte Amerikas, von Ed. Pöppig. Die Steinkohlengebilde, in naturgeſchichtlicher und techniſcher Beziehung, von K. C. v. Leon⸗ hard. Der Pauperismus, von Prof. Bülau zu Leipzig. Die neue Geſtaltung der deutſchen Alterthumswiſſen⸗ ſchaften, von H. Leo. Die literariſchen Zuſtaͤnde Belgiens, von Dr. E. A. Warnkönig. Heine's Schriften und Tendenz, von G. P. Beiträge zur Löfung der juͤdiſchen Frage, von M. Auf welchem Stand⸗ punkt ſteht die vaterlaͤndiſche Geſchichtsforſchung, von W. M. über den Somnambulismus, von Prof. Fiſcher zu Baſel. Aphorismen über Kriegskunſt, von Ritter Prokeſch von Oſten. Über Diplomatie, von F. K. Ates Heft: Ruͤckblick auf praktiſche Seiten des antiken Muͤnzweſens, von Creuzer. Woͤhnlichkeit und Lebens⸗ genug in Deutfchland, von A. M. Die Cholera, von H. Die Romane, von W. M. Blicke auf die neueſten Bearbeitungen der franzoͤſiſchen Staats- und Rechtsgeſchichte, von E. 2. Warnkönig. Die Men⸗ ſchenracen, von H. H. Die Geſangbuchsreform, von G. über die Entſtehung und Erweiterung des großen deutſchen Zollvereines, von F. Nebenius. Überfiht der Leiſtungen der konſtantinopolitaniſchen Preſſe in den letzten ſieben Jahren, von Hammer ⸗Purgſtall. * — Was dieſe Zeitſchrift zu erreichen wünſcht, wäre für den jeweiligen Standpunkt der verſchiedenen geiſtigen Richtungen eine Reihe von leading articles, nicht im Geiſte eines Tag blatts, ſondern in dem einer Vierteljahrs⸗ Schrift überſichtlich auf⸗ gefaßt, und zwar mit ſorgfältigerer Beachtung des Nothwendigen und Praktiſchen, mit reiflicher Erwägung Deſſen, was grade an der Zeit iſt, mit gänzlicher Entfernung der Leidenſchaften des Tages, mit deutſcher Unparteilichkeit und deutſchem guten Glau⸗ ben und mit dem ruhigen, würdigen Tone, welcher der Wiſſenſchaft ziemt und welcher allein einer guten Sache frommen kann. In dieſem Sinne beizutragen zu der Vierteljahrs⸗Schrift, laden wir ebenſo angelegentlich als ehrerbietig alle Diejenigen ein, welchen das Bedürfniß, beſonnen vorzuſchreiten und die Nothwendigkeit vorſchwebt, daß die Berufsgelehrten ſich auch in Deutſch⸗ land der praktiſchen Richtung und Bildung in dem Maße nähern müſſen, in welchem dieſe ſich zum Wiſſen ſteigert. Entſprechende Beiträge werden anſtändigſt honorirt werden und im Wege des Buchhandels, aus Norddeutſchland über Leipzig durch Herrn L. H. Böſenberg daſelbſt, aus Süddeutſchland aber durch Beiſchluß unſerer Literariſch-artiſtiſchen Anſtalt zu München, unſerer Verlags⸗Expedition zu Augsburg, des Herrn Aug. Recknagel zu Nürnberg, der Andreä'ſchen Buchhandlung zu Frankfurt, oder direct durch den Poſtwagen uns am beſten zukommen. Stuttgart und Tübingen, im Juli 1838. J. G. Cotta'ſche Buchhandlung. Druck und Verlag von F. A. Brockhaus in Leipzig. Literariſcher Anzeiger. 1838. Nr. XXVI. Dieſer Literariſche Anzeiger wird den bei F. A. Brockhaus in Leipzig erſcheinenden Zeitſchriften: Blätter für litera⸗ riſche Unterhaltung, Iſis, und Allgemeine medicinifhe Zeitung, beigelegt oder beigeheftet, und betragen die Inſertionsgebühren für die Zeile 2 Gr. Conversalions-Texikon der Gegenwart. Ein fuͤr ſich beſtehendes und in ſich abgeſchloſſenes Werk, zugleich ein Supplement zur achten Auflage des Converſations⸗Lexikons, ſowie zu jeder fruͤhern, zu allen Nachdrucken und Nachbildungen deſſelben. Gr. 8. In Heften von zehn Bogen. Preis eines Heftes: Auf feinem Druckpapier Groſchen. Auf gutem Schreibpapier 12 Groſchen. Auf extrafeinem Velinpapier 18 Groſchen. Leipzig, bei F. A. Brockhaus. Inhalt des erſten bis dritten Heftes: — Aal (Jakob) — Abarca (Don Joaquin) — Abbas Mirza — Abd⸗el⸗Kader — Abegg (Johann Friedrich) — Abegg (Julius Friedrich Heinrich) — Abeken (Bernhard Rudolf) — Abel (Karl von) — Abercromby (James) — Ab⸗ löſung — Abolition — Abrantes (Herzogin von) — Abſolutismus — Actenverſendung — Actienweſen — Adam (Charles Adolphe) — Adel und Bürgerſtand in der neueſten Zeit — Advocatenvereine — Afrika — Afzelius (Familie) — Agardh (Karl Adolf) — Agaſſiz (Louis) — Aanew (Sir Andrew) — Aguado (Alexandre Marie) — Naypten — Ahlquiſt (Abraham) — Ahumada (Marquis de las Amarillas, Herzog von) — Akuſtik — Alava (Don Miguel Ricardo de) — Albrecht (Wilhelm Eduard) — Alexander Karl (Herzog von Anhalt-Bernburg) — Algier — Allard — Almodovar (Don Ildefonſo Diez de Ribera, Graf von) — Aloys Maria Joſeph Johann Joachim Franz (Fürft von Liechtenſtein) — Alten (Karl Auguſt, Graf) — Alterthumsvereine — Alvensleben (Albrecht, Graf von) — Amann (Heinrich) — Amerika — Amici (Giovanni Battiſta) — Ammon (Friedrich Auguſt von) — Ammon (Friedrich Wilhelm Philipp von) — Ampere (André Marie) — Ampere (Jean Jacques) — Amsberg (Auguſt Philipp Chriſtian Theodor von) — Amsler (Samuel) — Ankarſvärd (Karl Henrik, Freiherr) — Anderloni (Pietro) — Anderſen (H. C.) — Andor⸗ ree — Audrada e Silva (Joſeph Bonifaz — Anton Karl — Martin Franz d') — Anhalt — Anton (Clemens Theodor), König von Sachſen — Appropriationsclauſel — Aprilproceß in Frankreich — Aprilunruhen in Frank ceich. — Arcana — Archäologie — Archivweſen — Arenberg (Auguſt Maria Raimund, Fürft von — Ernſt, Freiherr von) — Arens (Franz Joſeph, Freiherr von) — Argelander (Friedrich Wilhelm Auguſt) — Argentaufabrikate — Araout (Apollinaire, Graf d') — Ariſtokratismus und ſeine Gegenſätze — Arlincourt (Victor, Vicomte d') — Armausperg (Joſeph Ludwig, Graf von) — Arnoldi (Ernſt Wilhelm) — Arria Superviela n Juan Bautiſta de) — Ars wids ſon (Adolf Iwar), — Aſchbach EL — UAſiatiſche Geſellſchaften — Aſkelöf (Johan u — Aſſe⸗ curanz — Aflocistionen — Aſt (Georg Anton Friedrich) — Aſter (Ernſt Ludwig — Karl Heinrich) — Aſthetik — Athen — Attentate — Audry de Puyraveau (Pierre Frangois) — Auffenberg (Joſeph, Freiherr von) — Auguſt (Paul Friedrich), Großherzog zu Oldenburg — Auguſti (Johann Chriſtian Wilhelm) — Auslieferung — Auswanderun⸗ gen — Baader (Franz von) — Babbage (Charles) — Dach (Wilhelm) — Bachmann (Gottlob Ludwig Ernſt) — Bach⸗ mann (Karl Friedrich) — Back (George) — Baden — Bähr (Sohann Christian Felir) — Baiern — Baini (Giufeppe) — Balbi (Adrian) — Balemann (Georg Ludwig) — Vallanche (Pierre Simon) — Balzac (Honoré de) — Bandtke (Georg Samuel) — Banken — Baer (Karl Ernſt von) — Baraute (Prosper Brugiere, Baron de) — Barbier (Auguſte) — Birdaji h Azara (Don Eufebio de) — Barry Cornwall (Bryan Waller Proctor) — Bartels (Ernſt Daniel August) — Bartels (Karl Moritz Nikolaus) — Barthe (Felir) — Barthélemy und Merıy — Barthold (Friedrich Wilhelm) — Baſel⸗Landſchaft — Basfen — Batjuſchkow (Konſtantin Nikolajewitſch) — Baukunſt — Baumgar⸗ ten⸗Eruſius (Detlev Karl Wilheim) — Baumgarten ⸗Cruſius (Ludwig Friedrich Otto — Guſtav Samuel Theodor — Nathanael Ernſt Auguſt — Morig Auguſt) — Baumgartner (Andreas) — Baumgartner (Gallus Jakob) — Baumwolle — Baur (Ferdinand Chriſtian) — Bautain (Louis) — Bayer (Hieronymus Johann Paul) — Beaulien⸗Marconnay (Wilhelm Ernſt, Baron von) — Beaumont (Sean Baptiſte Armand Louis Leonce Elie de) — Bechſtein (Ludwig) — Becker (Karl Ferdinand) — Beckmann (Friedrich) — Becquerel (Antoine Céſar) — Beer (Michael) — Beer (Wilhelm) — Bel⸗ gien — Bellermann (Johann Joachim) — Bellini (Vincenzo) — Bem (Joſeph) — Bendemann (Eduard) — Benecke (Georg Friedrich) — Benedict (Julius! — Beneke (Friedrich Eduard) — VBentinck — Berg (Günther Heinrich von) — Berg (Jens Chriſtian) — Berggren (Jakob) — Berghaus (Heinrich) — Beciot (Charles Auguſte de) — Berlin, in feiner neuen Geſtaltung — Berlioz (Hertor) — Berly (Karl Peter) — Bernatowicz (Felix) — Bernhard II. Erich Freund (Herzog von Sachſen⸗Meiningen) — Bernhard Karl (Herzog von Sachſen⸗Weimar⸗Eiſenach) — VBernhardy (Gott⸗ fried) — Bernoulli (Chriſtoph) — Berryer (Pierre Antoine) — Bertin (Louis Frangois — Pierre Louis Bertin de Vaux) — Berville (Saint⸗Albin) — Beſkow (Bernhard von) — Beſſon. Die allgemeine Theilnahme, welche das Converſations⸗Lexikon der neueſten Zeit und Literatur von 1832 gefunden, gab der Verlagshandlung Veranlaſſung, ſchon im Nachworte am Schluſſe dieſes Werkes zu be⸗ merken, daß der hier abgeriſſene Faden kuͤnftig wieder aufgenommen, und in einer dazu geeigneten Form ein neuer Spiegel der Zeit aufgeſtellt werden ſolle. Jahre find ſeitdem verfloſſen; eine neue Auflage (die achte) des Tonverſations⸗Kexikons, das tros aller Concurrenz in immer weitern Kreiſen Verbreitung gefunden hat, iſt beendet worden und in dieſe das Converſations⸗ Lexikon der neueſten Zeit und Literatur feinem weſentlichen Inhalte nach übergegangen. Es hat demnach dieſes Werk aufgehört, ein nothwendiges Supplement des Converſations⸗Lexikons zu fein, obſchon es als ein treues Abbild jener aufgeregten Zeit von 1830 nicht blos in Hinſicht der geſchilderten Begebenheiten, Zuſtaͤnde und Per⸗ ſonen, ſondern auch durch die Art und Weiſe der Darſtellung ſelbſt, in welcher ſich nicht minder deutlich die Zeit ſeines Erſcheinens auspraͤgt, einen bleibenden Werth behalten wird. Dringend ſtellt ſich bei den immer raſchern Fortſchritten in der Entwickelung des geſellſchaftlichen Zuſtandes und bei der immer lebendigern Theilnahme, welche die Zeitgenoſſen dieſer Entwickelung widmen, das Beduͤrfniß wieder heraus, die Maſſe der Begebenheiten, die die juͤngſte Vergangenheit bewegt, und die Reſultate, welche waͤhrend dieſer Zeit in Wiſſenſchaft, Kunſt und praktiſchem Leben erſtrebt wurden, in einem lebendigen Bilde vorgefuͤhrt zu ſehen. Dieſem Beduͤrfniſſe ſoll das - Converſations⸗Lexikon der Gegenwart dienen, das in Anlage und Form mit der achten Auflage des Converſations Lexikons übereinſtimmend, | a ein fuͤr ſich beſtehendes Ganzes bildet, inſofern alle darin enthaltenen Artikel in ſich abgeſchloſſene Darſtellungen find, das aber zugleich die achte Auf⸗ lage des Converſations⸗Cexikons, namentlich was die neueſte Zeit betrifft, ergänzt und ſomit den Beſitzern dieſer, ſowie aller frühern Auflagen, aller Nachdrucke und Nachbildungen deſſelben, als ein unentbehrliches Supplement ſich darbietet. In dem Converſations⸗Lexikon kann die Geſchichte, ſelbſt der neueſten Zeit, nur in allgemeinen Umriſſen gezeichnet, die ſtaatswiſſenſchaftlichen Entwickelungen und andere Eroͤrterungen intereſſanter Fragen koͤnnen nur in ihren Reſultaten gegeben, eine Menge Gegenſtaͤnde nur im Allgemeinen beruͤhrt und nur die ausgezeichnetſten Perſoͤnlichkeiten biographiſch geſchildert und charakteriſirt werden. Das neue Werk wird als Supplement in allen den beruͤhrten und vielen andern Beziehungen das Hauptwerk ergänzen und bis zur Gegenwart fortführen; es wird aber als ein ſelbſtändiges Werk nicht immer da beginnen, wo das Hauptwerk aufhoͤrt; es wird die hiſtoriſchen Darſtellungen nicht grade von dem Punkte aus fortſetzen, der ihnen in dem Hauptwerke als Grenze geſetzt iſt; es wird im Gegen⸗ theile immer bis zu dem Punkte zuruͤckgehen, ohne deſſen Berührung die Gegenwart nicht vollkommen verſtanden werden kann. Das Couverſatious⸗Kexzikon der Gegenwart wird Alles umfaſſen, was in der neueſten Zeit in irgend einer Richtung bedeutend hervorgetreten iſt. Es wird in Beziehung auf das Couverſations Lexikon der neueſten Zeit und Literatur von 1832 gleichſam ein zweites Zeltbild ſein; wie jenes die Zeit von 1829 an ſchilderte, ſo iſt dieſes beſtimmt, die Gegenwart zu ſchildern, und ein friſches aus dem Leben gegriffenes Bild der⸗ ſelben zu geben. Es wird mit einem Worte Lllles enthalten, was dem Gebildeten zum Wer: ſtandniß der Gegenwart dient, und auf dieſe Weiſe als einen treuen und beſonnenen Führer und Berather im Gedränge der Ereigniſſe ſich zu bewähren ſuchen. Der Stand⸗ punkt aber, von welchem daſſelbe ausgeht, kann kein anderer ſein, als der liberale — im edlen Sinne des Wor⸗ tes —, denn anſtändige Freimüthigkeit ift die allgemeine Foderung und das Loſungswort der Gegenwart. Der Verlagshandlung iſt es gelungen, in den meiſten europaiſchen Staaten für die betreffenden geſchichtlichen Artikel Maͤnner zu gewinnen, die die Verhaͤltniſſe genau kennen und mit unbefangenem Auge beurtheilen. Ebenſo hat ſie hinſichtlich der Artikel aus dem Gebiete der Wiſſenſchaft, der Kunſt und des praktiſchen Lebens ſowie der Biographien der thaͤtigſten Mitwirkung der namhafteſten und hinſichtlich der Darſtellungsgabe gewandteſten Fachgelehrten, Kunſtkenner und Techniker ſich verſichert. Was endlich die zur Bearbeitung der Biographien noͤthigen Materialien betrifft, ſo ha— ben ſich faſt durchgehend mit großer, dankbar zu erkennender Bereitwilligkeit die zuverläſſigſten Quellen eroͤffnet. Die Verlagshandlung darf demnach hoffen, ihren Plan auf das befriedigendſte ausfuͤhren und nicht nur ein nuͤtzliches und tüchtiges Werk zum Nachſchlagen, ſondern auch zugleich ein namentlich durch gewandte Darſtellung anziehendes Leſebuch liefern zu koͤnnen. Das Converſations Texikon der Gegenwart wird, um die Artikel, da fie ſich auf die Gegenwart beziehen, bald nach ihrer Abfaſſung in das Publicum zu bringen und die Anſchaffung zu erleichtern, in Heften von 10 Bogen zu dem Preife: auf weißem Druckpapier 8 Gr, auf gutem Schreibpapier 12 Gr., auf extrafeinem Velinpapier 18 Gr., ausgegeben werden. Der Umfang laͤßt ſich, da die Zeit ſtets Neues bringt, nicht genau beſtimmen, indeß werden wol 20 — 24 Hefte zu einer genuͤgenden Ausführung des Plans hinreichen. Die Hefte ſollen ſich fo raſch folgen, als die auf die Bearbeitung und Redaction zu wendende Sorgfalt es irgend geſtatten. Leipzig, im Auguſt 1838. F. A. Brockhaus. einem Nachfolger des Fabricius werden musste, sich eigen- „.Vortheilhaftes Anerbieten thümlichen Ruhm zu begründen. Die Verlagshand- für Philologen. lung hat zu den zwölf von Harles revidirten Bänden einen vollständigen, sorgfältig gear- beiteten Index anfertigen lassen und hofft, dass Statt 68 Thlr. 16 Gr. nur 30 Thlr. die deutsche Gelehrsamkeit im erneuten Interesse für den m) Fabricius ihren alten Ruhm bewähren werde. J. A. FABRICII BIBLIOTHECA GRAECA in Joannis ea 8 Bibliotheene graece sive notitia scriptoram veterum graecorum. Editionem Gottl. Christ. Harlesii. Edit. G. C. HHarles. 1838. 4 maj. Preis 1 Thlr. 12 Gr. XII Vol. 4 maj. 17901809 Für die beigesetzten sehr ermässigten Preise ist das 4 9 85 ke 5 ft ae . Werk, und gegen aparte Berechnung der Index durch alle Früherer Preis: ar: 15 Thlr. 16 Gr, Schreibp. Buchhandlungen zu beziehen 92 Thlr. 16 Gr. ROLE 2 N 2 a . b Leipzig, im Juli 1838. Jetziger Preis: Druckp. 50 Thlr. Schreib p. 40 Thlr. PAE, Einzelne Bände: Drucke Thlr. Schreibp. 4 Thlr. Harl Cnobloch. 12 Gr. Nicht allein die Forscher auf dem Gebiete der Literar- Durch alle Buchhandlungen iſt von uns zu beziehen: schichte, sondern alle Freunde gründlicher Studien i 1418 eie Umfange del Wissenschaft enden In d 1 1 5 Des Societes par actions, artigen Werke die seltensten und brauchbarsten Schätze ar 8 : 5 10 der tiefsten Gelehrsamkeit finden. Die Charakterisirung der alten griechischen literarischen Welt nach ihren Schick- Mr. L. N O 1 © W Ss K 1, salen und nach ihren Leistungen, die Ubersicht der Scho- Avocat d la Cour royale de Paris. liasten und Commentatoren, die Fälle seltener Nachweisun- In-8 Paris 2 Pr. 50 C gen und Notizen, die, von den verschiedenartigsten Gegen- Ei öchſt it ——— Schrift! J ständen angeregt, in reichem Strome sich ergiesst, der um- Bir bo ft zeitgemäße 1 fassende Blick über alle Zweige der Literatur u. A. m. Leipzig, im Auguſt 1838. machen den Fabricius bei den verschiedenen Studien zu ei- Brockhaus & Mvenarius, nem Lehrer, der sich nie erschöpft. Der Bearbeitung von Buchhandlung für deutſche und ausländiſche Literatur. Harles wird man das Lob ausdauernden Fleisses nicht ver- (A Paris: m&me maison, Rue Richelieu, No. 60.) sagen und übrigens nicht vergessen dürfen, wie schwer es An alle Subscribenten ist versandt: CENTRAL-BIBLIOTHEK der Literatur, Statistik und Geschichte der Pädagogik und des Schul- Unterrichts im In- und Auslande. Herausgegeben von Dr. H. G. Breoska, Professor in Jena. Mai-Heft 1838. Inhalt. A. Literatur. 2. Knor: Liberale Erziehung; oder: praktische Abhand- lung über die Methode der Erwerbung nützlicher und feiner Gelehrsamkeit. (Die Fortsetzung im nächsten Heft.) 3. Literarische Anzeigen. Schulatlas der neuern Erdkunde für Gymnasien und Bürgerschulen etc. von Dr. Karl Vogel, Director der vereinigten Bürgerschulen zu Leipzig etc. 2 Lieferun- gen. Leipzig, 1837 und 1833. J. C. Hinrichs’sche Buchhandlung. (Herbart.) B. Statistik. 1. Dr. C. 4. . Kruse: Über das Verhältniss der Real- oder höhern Bürgerschulen zu den Gelehrtenschulen. 2. Das Schulwesen des Grossherzogthums Hessen, darge- stellt von Dr. E. Schaumann. (Zweites Stück: Realschulen.) 3. Die Klein- Kinderschule der Stadt Zwolle in den Nie- derlanden (Provinz Oberyssel). (J. Klein.) C. Geschichte. Die Gegenwart in ihren pädagogischen Bestrebungen und Foderungen. Mit besonderer Rücksicht auf Deutsch- land. Ein pädagogisch-historischer Versuch von Dr. Fr. Cramer. (Viertes Stück.) D. Miscellaneen. 1. Beurtheilung der Abhandlung: Die Erziehung und die gelehrte Kaste der Juden etc., von Gfrörer. NB. Die Redaction hat diese Abhandlung, welche vom Hrn. Verf. zum Vorgeschmack aus einem, wie es heisst, bald zu erscheinenden grossen Werke: „Ur- geschichte des Christenthums“ mitgetheilt ist, ei- nem ganz besonders dazu geeigneten Hrn. Mitar- beiter zur genauesten Beurtheilung übergeben, weil man das Gerücht verbreitet hat, das genannte Werk werde noch mehr Aufsehen in der theolo- gischen Welt machen, als das vor drei Jahren er- schienene Strauss’sche. 2. Über den Bildungsgang Jesu, besonders über den Ein- fluss der jüdischen Erziehung auf die Entwickelung sei- nes Messiasbewusstseins, von Dr. Kuhn. (Jost.) 3. Forum für Philosophen und praktische Pädagogen zu gegenseitiger Aufstellung und Lösung einzelner pädago- gischer Probleme. Über die psychischen Vermögen — Anlagen — Kräfte. Zur Berichtigung einer Charakte. ristik meiner physiologischen Theorie im März - Hefte dieser Zeitschrift. Von F. E. Beneke. E. Journalistik. I. Deutsche Journale. II. Ausländische Journale. Statistisches. Halle, im Juni 1838. C. A. Schwetschke und Sohn. Höchſt intereſſant, belehrend und unterhaltend iſt nach⸗ ſtehendes eben erſchienene Werk, welches der Aufmerkſamkeit jedes gebildeten Deutſchen empfohlen wird: Deutschland und die Deutſchen von Eduard Beurmann. 8. Altona. Jede Lieferung nur 9 Gr. N 1 ke 0 16 Lieferungen, wovon be: rei in jeder Buchhandlung Deutſchlands haben ſind. N 0 br Herr Dr. Eduard Beurmann gehört zu den beliebte⸗ ſten Schriftſtellern, hat Deutſchland nach allen Richtungen be⸗ reift, und befigt neben feiner Beobachtung und geiftreicher Auf: faſſung eine freimüthige Darftellung. Bei C. W. Leske in Darmſtadt iſt folgendes Werk er⸗ ſchienen und durch alle Buchhandlungen zu beziehen: Die orientaliſchen Baͤder in Bezug auf das zu Darmſtadt neu errichtete Ludwigsbad. Von Dr. A. Segar, großherzoglich heſſiſchem Hofmedicus. Mit einem lithographirten Grund- und Aufriſſe des Badehauſes. Eleg. geh. 12. Preis 10 Gr., oder 45 Kr. Mit Herausgabe dieſer von einem der bewährteſten Arzte Darmſtadts verfaßten Schrift glaubt die obengenannte Buch⸗ handlung einem wahren Bedürfniſſe des hieſigen und auswär— tigen Publicums zu entſprechen. Wer wuͤnſcht nicht, ſich eine richtige Idee von der ganzen Einrichtung der nicht paſſend „ruſſiſches Dampfbad“ genannten Anſtalt zu machen? Für Diejenigen, welche dieſe Bademethode befolgen wollen, halten wir aber obiges Werk ſeines ganzen Inhalts wegen für ganz unentbehrlich. Schriften über Talleyrand. Soeben find erſchienen und durch alle Buchhandlungen von uns zu beziehen: Extraits des Mémoires du Prince de Balleyrand-Perigord. Recueillis et publies par la Comtesse O. du C., auteur des Memoires d'une femme de qualite. 2 vols. In-8. 15 Fr. Memoire sur Mr. de Talleyrand: sa vie politique et sa vie intime, suivi de la relation authentique de ses derniers momens et d'une appreciation phrenologique sur le crane de ce personnage celebre, faites peu d’heures après sa mort, par Ch. Place et J. Florens. Avec une copie de platre de Mr. de Talleyrand moulé sur son visage une heure apres sa mort. In-8. 4 Fr. Leipzig, im Auguſt 1838. 8 Brockhaus & Avenarius, Buchhandlung für deutſche und ausländiſche Literatur. (A Paris: méme maison, Rue Richelieu, No. 60.) Druck und Verlag von F. A. Brockhaus in Leipzig. Literariſcher Anzeiger. 1838. Nr. XXVII. Dieſer Literariſche Anzeiger wird den bei F. A. Brockhaus in Leipzig erſcheinenden Zeitſchriften: Blätter für litera— riſche Unterhaltung, Iſis, und Allgemeine medieiniſche Zeitung, beigelegt oder beigeheftet, und betragen die Inſertionsgebühren für die Zeile 2 Gr. In meinem Verlage ſind neu erſchienen und in allen Buchhandlungen vorräthig: Kaiser und Papst. Roman Eduard Duller. Vier Theile. 8. Geh. 5 Thlr. 18 Gr. Ideal und Wirklichkeit. Von Adolfine. 8. 1 Thlr. 6 Gr. Leipzig, im Auguſt 1838. F. A. Brockhaus. Bei J. A. Mayer in Aachen iſt ſoeben erſchienen und durch alle Buchhandlungen zu beziehen: Ornithologische Galerie ode Abbildungen aller Vögel von C. F. Dubois. 15tes Heft mit Tafel 85 — 90. Text 113 — 120, Preis colorirt 12 Gr., ſchwarz 7 Gr. Die Abbildungen find alle nach natürlichen Exemplaren , wobei angegeben wird, aus welcher Sammlung ſie entnommen ſind. Die Gattungskennzeichen und Neſter nebſt Eier von je⸗ dem europäiſchen Vogel find noch auf beſondern numerirten Tafeln abgebildet. Als eine der intereſſanteſten Erſcheinungen der Unter⸗ haltungsliteratur unſerer Zeit empfehlen wir die Spaziergänge und Weltfahrten von Theodor Mundt. 2 Baͤnde. 8. Altona 1838. Geh. Der Beifall, den dies in jeder Hinſicht ausgezeichnete Werk bei einem gebildeten Publicum gefunden, iſt gewiß um ſo gerechter, als auch ſämmtliche kritiſche Blätter daſſelbe als eine der wichtigſten literariſchen Erſcheinungen bezeich⸗ nen, und demſelben hinſichtlich des Styls einen hohen Platz in der Literatur anweiſen. Beide Bände koſten 4 Thlr. und ſind in allen Buchhand⸗ lungen Deutſchlands, Oſtreichs, der Schweiz ꝛc. zu haben. Bei F. Meinhardt in Arnſtadt iſt erſchienen und durch alle Buchhandlungen zu beziehen: Der Thüringer Wald und feine nächfte Umgebung. Mit 80 malerischen Ansichten bearbeitet von N. H. A. Hatham. In 20 Lieferungen. Afte Lieferung mit 2 Bogen Text und 4 Anſichten. Gr. 8. 4 Gr. Bei Auguſt Hirſchwald in Berlin ift ſoeben (in Commiſſion) erſchienen und verſandt: Frauenstädt, J., Die Freiheit des Menſchen und die Per ſönlichkeit Gottes. Ein Beitrag zu den Grundfragen der gegenwaͤrtigen Speculation. Nebſt einem Briefe des Dr. G. A. Gabler (ordent⸗ lichen Profeſſors der Philoſophie an der Univerſitaͤt Berlin) an den Verfaſſer. 8. Geh. Preis 20 Sgr. Eine Stimme aus der katholiſchen Kirche Preußens in Sachen des Herrn Erzbiſchofs Clemens Kuguſt von Köln. Polen und Ber⸗ lin. 1838. 8. Preis 72 Sgr. Botanische Abhandlungen. Durch alle Buchhandlungen iſt von uns zu beziehen: Suach (E.), Revisio generis Tiliarum. In-. (1 B., 1 Kpf.) Paris, 1834. —— Conspectus monographiae Hypericacearum. In- 8. (1½ B., 1 Kpf.) Paris, 1836. Hypericacearum monographiae fragmenta. ‚In-8. (1¼ B., 2 Kpf.) Paris, 1836. —— Organographie des Cistacees. In- 8. (2 B., 2 Kpf.) Paris, 1837. Conspectus monographiae Cistacearum, In- S. (1¼ B.) Paris, 1836. (1 B., —— gevisio Grossularicarum. In- 8. 1 ill. Kpf.) Paris, 1835. —— Synopsis monographiae Onagrearum. In-S. (1½ B.) Paris, 1835. Onagrearum novarum vel minus notarum descriptiones. In-8. (1½ B.) Paris, 1835. Preis jeder Abhandlung 12 Gr. Leipzig, im Auguſt 1838. Brockhaus & Avenarius, Buchhandlung für deutſche und ausländiſche Literatur; (A Paris: meme maison, Rue Richelieu, No, 60.) Soeben erschien der erste Theil von: PLANTAE, JAVANICHE BARIORE. DESCRIPTAE ICONIBUSQUE ILLLUSTRATAE, QUAS IN INSULA JAVA, ANNIS 1802— 1818, LEGIT ET INVESTIGAVIT THOMAS HORSFIELD.TM.D. E SICCIS DESCRIPTIONES ET CHARACTERES PLURIMARUM ELABORAVIT J. J. BENNETT OBSERVATIONES STRUCTURAM ET AFFINITATFS PRAESERTIM RESPICIENTES PASSIM ADJECIT ROBERTUIS BROWN. Das Werk wird aus zwei Theilen bestehen, die zusammen einen Band von mittler Grösse bilden. Jeder Theil enthält 25 Abbildungen und ungefähr 100 Seiten Text. Das Werk erscheint in grossem Quartformat; in jedem Theile werden mehre Folioblätter mit Abbildungen von beson- ders grossen Gegenständen vorkommen. 7 Die Beschreibungen werden in lateinischer, die Bemerkungen in englischer Sprache gegeben. Es erscheinen colorirte und nicht colorirte Exemplare; jeder Theil eines colorirten Exemplars kostet 24 Thlr. 12 Gr.; jeder Theil eines nicht colorirten Exemplars 17 Thlr. 12 Gr. Der zweite Theil befindet sich noch in Arbeit und wird jedenfalls im Anfange des Jahres 1839 fertig werden. Das Werk erscheint für Deutschland in Leipzig bei Black & Armstrong, Hofbuchhändler in London. London, im Juni 1838. Black & Armstrong, Hofbuchhändler. Durch alle Buchhandlungen un Poſtämter iſt zu IT: Das Pfennig-Magazin 2 * für Kinder. 1838. Juni. Nr. 22 — 26. Nr. 22. Die weißen Ameiſen oder Termiten. Der Kaffee. Der Pilatusberg, eine Volksſage. Die geſtreifte Hyäne. Auflöfung der Räthſel im vorigen Monat. Räthſel. — Nr. 23. Der oſtindiſche oder gehelmte Kaſuar. Geſchichtchen von einem klugen Hunde. Franz und Wilhelmine. Peter der Große und das weinende Heiligenbild. Der Narwal. — Nr. 24. Jupiter. Der Schnapphans in Jena. Geſellige Spinnen. Der ſchmalkaldiſche Krieg. Der Tintenſchwamm. Räthſel. — Nr. 25. Der Generalfeldmarſchall Auguſt Neid: hard Graf von Gneiſenau. Von Benutzung der Haare, Pres⸗ burg. Der Griff vom Klingelzuge. Der Honigkukuk. — Nr. 26. Seid wohlthätig und barmherzig! »Von der Auf: erſtehung Jeſu. Beſcheidenheit. Der Schein trügt. Die Seeſchwalbe oder der Seehahn. Räthſel. ö Die mit“ bezeichneten Auffätze enthalten eine oder mehre Abbildungen. Preis dieſes Jahrgangs von 52 Nummern 1 Thlr. — Der erſte bis vierte Jahrgang koſten ebenfalls jeder 1 Thlr. Leipzig, im Auguſt 1838. 5 F. A. Brockhaus. Soeben iſt bei C. Fernbach jun. in Berlin erſchienen und in jeder guten Buchhandlung zu haben: Selma die jüdiſche Seberin, Traumleben und Hellſehen einer durch animaliſchen Magnetismus wiederhergeſtellten Kranken von Dr. M. Wiener. Preis 1 Thlr. 8 Gr. (1 Thlr. 10 Sgr.) Der Inhalt dieſes Werkes iſt vor den meiſten der neuern literariſchen Erzeugniſſe am eheſten geeignet, einen bleibenden, ja unauslöſchlichen Eindruck auf des Leſers Gemüth zu machen. Von einem beliebten Autor mit gewandter Feder geſchrieben, enthält dieſes Buch nur Schilderungen von wirklich vorgefalle⸗ nen Thatſachen, die, als zu Protokoll genommene Erlebniſſe am Krankenbette einer gegenwärtig vollkommen geneſenen Hell ſehenden, ſowol die Beachtung jedes Arztes, als auch die der geſammten Menſchheit überhaupt in hohem Grade verdienen. Lebensfragen, die zu den heiligſten und wichtigſten gehören, von der Seherin auf überraſchende Weiſe beantwortet, Auf: ſchlüſſe über Judenthum und über den Zuſtand der Clair⸗ voyance ſelbſt, ſowie merkwürdige Kriſen, ſtempeln dieſes Werk zu einem der intereſſanteſten und belehrendſten Bücher. Deutsche Volkslieder mit ihren Originalweiſen. Unter Mitwirkung des Profeſſor ıc. Dr. Maßmann, des Herrn ꝛc. von Zuccalmaglio u. A., nach hand⸗ ſchriftlichen Quellen herausgegeben und mit Anmerkungen verſehen von A. Aretzschmer, koͤnigl. Geh. Kriegsrath und Ritter ıc. Von dieſem längſt erwarteten Werke, gleich bedeutend in ſeinem Verhältniß zur volksthümlichen Poeſie und Muſik als zur gelehrten Forſchung, find ſoeben das 1ſte und 2te Heft er⸗ ſchienen und können von den zahlreichen Subſcribenten in Empfang genommen werden. j Wir laffen den Subferiptionspreis, a Heft 8 Gr., oder 10 Sgr., noch beſtehen. Die 2 erſten Hefte liegen in allen Buchhandlungen aus, und geben von der reichen Ausſtat⸗ tung Zeugniß, die wir dem Werke gewidmet haben. Das Ganze wird aus höchſtens 12 Lieferungen beſtehen. Berlin. ’ Vereins: Buchhandlung. Durch alle Buchhandlungen und Poftämter iſt zu beziehen: Das Pfennig-Mlagazin für Verbreitung gemeinnuͤtziger Kenntniſſe. 1838. Juli. Nr. 275 — 278. Nr. 275. Kanton. Geſchichte des Walfiſchfanges. Die Theerſchwelerei. Johann Gutenberg's Statue in Mainz. Aus⸗ grabungen im Birglſtein bei Salzburg. Dampfſchiffahrt von England nach Amerika. Die Alameda und das Kloſter un⸗ ſerer lieben Frau del Carmen zu Cadiz. — Nr. 276. Das Rathhaus in Ulm. Bergmehl in Lappland und China. über den Bau der Zähne. Das Pflaſter mit Erdharz. Tiefe unter dem Meeresſpiegel. “ Die Kaſten der Hindus. — Nr. 277. Ge: neral Jackſon. Die Bewohner von Boothia Felix. * Sara- goſſa. Über Kaffeeverfälſchung. Lange Lebensdauer von Pflanzen. *Die Eidechſen. — Nr. 278. Boppard. Die Katakomben in Paris. Zucker aus Kürbiſſen. Der Anbau und die Manu⸗ factur der Baumwolle. Die Zigeuner. Zahl der Wahnſinnigen in England. Die Steinblöcke bei Carnac. Die mit“ bezeichneten Aufſätze enthalten eine oder mehre Abbildungen. Preis dieſes Jahrgangs von 52 Nummern 2 Thlr. — Der erſte Jahrgang von 52 Nrn. koſtet 2 Thlr., der zweite von 39 Nrn. 1 Thlr. 12 Gr., der dritte von 52 Nrn. 2 Thlr., der vierte von 53 Nrn. 2 Thlr., der fünfte von 52 Nrn. 2 Thlr. Leipzig, im Auguſt 1838. 0 F. A. Brockhaus. Für wis senschaftliche Aerzte und Studirende der Arzneikunde, Pharmaceuten, Forstmänner ic. In jeder Buchhandlung iſt zu haben: Wilbrand, Dr. J. B. (grossh. hess. Geh. Me- dicinalrath und Professor zu Giessen); Handbuch der vergleichenden Anatomie in ihrer nächsten Beziehung auf die Physiologie für wissenschaſtliche Arzte und Studirende der Arzneikunde. Gr. 8. 1838. 1 Thlr. 16 Gr., oder 3 Fl. Zunächſt zum eignen Gebrauche bei deſſen Vorleſungen an der Landesuniverſität zu Gießen entſchloß ſich der verdfente Herr Verfaſſer zur Herausgabe des hier angezeigten Werkes; es wird daſſelbe aber gewiß dem geſammten ärztlichen Publicum ſehr willkommen ſein, da es bisher an einem kurzgefaßten Lehrbuch der vergleichenden Anatomie mit Berückſichtigung der Phyſiologie fehlte, oder es find die vorhandenen doch wer nig praktiſch und ihres Umfanges ſowie der enormen Preiſe wegen Vielen unzugänglich. Kein gründlich wiſſenſchaftlich ge⸗ bildeter Arzt darf mit der vergleichenden Anatomie unbekannt ſein, die Candidaten der Heilkunde können hingegen aber auch nur ſo viel Zeit dem Studium derſelben widmen, als dieſes mit dem Hauptſtudium der Arzneikunde in ihrem ganzen Um⸗ fange, in theoretiſcher und praktiſcher Hinſicht, zu vereinbaren iſt. Demnach iſt das gegenwärtige Werk in ſeiner gedrängten und doch gründlichen Behandlung dem Bedürfniſſe am ange⸗ meſſenſten und wird ſicher auch von manchem ältern Arzte mit Vergnügen empfangen werden. Von demſelben Verfaſſer erſchien im vorigen Jahre: Handbuch der Botanik nach den natürlichen Pflanzen- familien, nebst einer Ubersicht der Geschlechter nach dem Linné'schen Sexualsystem als Einleitung in die natürlichen Familien für Nichtkenner derselben, ent- haltend die Diagnosen der in Deutschland wildwach- senden und aller merkwürdigen ausländischen Ge- wächse, nebst erläuternden Bemerkungen über das Vaterland, über ihre etwaige Nutzanwendung u. s. w. Zum Handgebrauche beim Aufsuchen unbekannter Pllanzen für Arzte, Pharmaceuten, Kameralisten, wissenschaftliche Forstmänner und jeden wissen- schaftlichen Pflanzenforscher, welcher mit den Pflan- zenfamilien näher vertraut werden möchte. Gr. 8, 1837. 3 Thlr., oder 5 Fl. 24 Kr, Der gelehrte Verfaſſer äußert ſich über Inhalt und Zweck dieſes Buches folgendermaßen: „Dieſes Handbuch hat die Beſtimmung, vom Lin ns ſchen Syſtem aus das Studium der natürlichen Pflan⸗ zenfamilien, wie dieſelben jetzt von den verſchiedenen Pflanzenforſchern aufgeſtellt werden, einzuleiten. Zu dieſem Zweck findet ſich zuvor eine Aufzählung ſämmtlicher im Buche aufgeführten Pflanzengeſchlechter nach dieſem Sy⸗ ſteme. Hieraus folgt eine ſyſtematiſche Überficht ſämmtlicher natürlichen Familien unter drei Stufen und dreizehn Pflan⸗ zenkreiſen vertheilt. Es iſt jetzt an der Zeit, daß das Studium der Botanik nach den natürlichen Familien auch in Deutſchland allgemei⸗ ner wird; — in Frankreich und England iſt dieſe ſogenannte natürliche Methode ſchon die gewöhnliche. In meinem frühern Handbuche habe ich ſchon darauf hingearbeitet, — aber die Linné ſche Methode, als die gebräuchlichere, zur Richtſchnur genommen; in dem jetzigen dagegen nehme ich die natürliche Methode zur Richtſchnur, und ſuche die Linne’fche für die Nichtkenner zu benutzen, um dieſe zur natürlichen hinüber zu führen.“ Der unterzeichnete Verleger hat ſich bemüht, durch deutli⸗ chen, alles Vorkommende gehörig unterſcheidenden Druck, durch gutes Papier und einen wohlfeilen Preis dieſe gediegenen Werke brauchbar und Jedermann zugänglich zu machen. Darmſtadt, im Juni 1838, Karl Wilhelm Leske. Durch alle Buchhandlungen und Poſtämter iſt zu beziehen: Iſis. Encyklopaͤdiſche Zeitſchrift, vorzuͤglich für Natur: geſchichte, Anatomie und Phyſiologie. Von Oken. Jahrgang 1838. Viertes Heft. Mit einem Kupfer. Gr. 4. Preis des Jahrgangs von 12 Heften mit Kupfern 8 Thlr. { Blätter für literariſche Unterhaltung. (Verantwortlicher Herausgeber: Heinrich Brockhaus.) Jahrgang 1838. Monat Juli, oder Nr. 182 — 212, und 4 literariſche Anzeiger: Nr. XXI — XXIV. Gr. 4. Preis des Jahrgangs von 365 Nummern (außer den Beilagen) auf feinem Druck-Velinpapier 12 Thlr. Allgemeine medicinische Zeitung. Herausgegeben von Dr. Karl Pabst. Jahrgang 1838. Monat Fe- bruar, oder Nr. 10—17. Gr. 4. Preis des Jahr- gangs 6 Thlr. 16 Gr. Repertorium der gesammten deutschen Literatur. Her- ausgegeben von E. G. Gersdorff. 1838. Sechs- zehnten Bandes sechstes Heft. (Nr. XII.) Siebzehn- ten Bandes erstes Heft. (Nr. XIII.) Gr. 8. Preis eines Bandes 3 Thur. Allgemeine Bibliographie für Deutschland. Jahrgang 1838. Monat Juli, oder Nr. 27 — 30, und Biblio- graphischer Anzeiger: Nr. 27 — 30. Gr. 8. Preis des Jahrgangs 3 Thlr. g 5 Leipzig, im Auguſt 1838. F. A. Brockhaus. In allen Buchhandlungen iſt gratis zu erhalten: Verzeichniß außerordentlich wohlfeiler theologischer und philosophischer Schriften. Eine Sammlung von 490 für Studium und praktiſche Bildung groͤßtentheils wichtigen und brauchbaren Mer- ken von Achard, Ammon, Anton, Augusti, Bauer, Beck, Bernstein, Vouterwek, Bruhn, Claudius, Ebert, Fabri cius, Fest, Fichte, Gittermann, Heydenreich, Haas, Herklotsch, Hezel, Hokkbauer, Hundeiker, Jaspis, Algen, Kerndörffer, Krause, Lang, Mosheim, müller, Münnich, Oemler, Pölitz, Rebs, Richter, Rosenmüller, Schelling, Schmid, Schottin, Schröder, Schuderoff „Siegel, Simon, Suabedissen, Tittmann, de Wette, Wormser u. A., von welchen (mit Ausnahme weniger Artikel) eine beſtimmte Anzahl von Exemplaren von dem unterzeichneten Verleger zu den beigedruckten, bedeutend herabgeſetzten Preiſen geliefert werden. Bon den früher erſchienenen Verzeichniſſen über hoͤchſt billige belletriſtiſche, medieiniſche, juriſtiſche und philologiſche Schriften ſind ebenfalls noch Exemplare durch jede Buchhandlung zu beziehen. Leipzig, im Juli 1838. Nur Onobloch. Wichtiges Werk für die Kriegsgeschichte. Journaux des sieges faits ou soutenus par les Frangais dans la Peninsule, de 1807 a 1814; rediges d’apres les ordres du Gouvernement, sur les documens existant aux archives de la guerre et au depöt des fortifications. Par J. Belmas, Chef du bataillon du genie, 4 vols in-8,, avec un atlas de 24 planches gr.in-folio, 22 Thlr. 6 Gr. Die Sorgfalt, welche auf die Ausführung des großen, dem Werke beigegebenen Atlaſſes verwandt wurde, hat bis jetzt die Ausgabe des Buchs verhindert, zu deſſen Debit ſoeben die Erlaubniß von Seiten des franzöſiſchen Gouvernements er— theilt iſt. b Wir beeilen uns auf ein Werk aufmerkſam zu machen, welches allen Militairbibliotheken unent⸗ behrlich iſt. Leipzig, im Auguſt 1838. Brockhaus S Avenurius, Buchhandlung für deutſche und ausländiſche Literatur. (A Paris: meme maison, Rue Richelieu, No. 60.) In der Unterzeichneten ſind f ie 5 ae e ch 5 f ſoeben erſchienen und durch Freeſe, Dr. C., Aber deutſche Aſſonanzen. Eine Monographie. Geh. 12 Gr. 1837 erſchien von demſelben Verfaſſer: Deutſche Proſodie. 1 Thlr. Gruber, Joh. v., Grundriß einer hiſtoriſchen Geo: graphie für Gymnaſien. 12 Gr. Harder, Hauptmann H. W.,, Gebrauch der Artil⸗ lerie vor dern Feinde, erlaͤutert durch Beiſpiele aus Druck und Verlag von F. A. Zu der Kriegsgeſchichte. I. II. mit 11 Plänen. Beh. 5 Thlr. Kühn, F., „Wie ging Chriſtus durch des Grabes Thuͤr?“ Ein ſchrift- und zeitgemaͤßes Zeugniß von dem Auferſtandenen, mit Ruͤckſicht auf die Strauß'ſche Analyſe. Geh. 14 Gr. ne 2 ee ei Amerikas im zehnten Jahrhundert. u er danı! hen Handſchrift vo 9 N 6 Gr. hen Hunden jöborg, G., Schwedeſche Sprachlehre für Deutſche. 4te Auflage. 12 Ey. e eee = Zinſentabellen zu 4, 4½ und 5 Procent auf die Tage eines Monats, auf die Monate eines Jahres und auf ein Jahr von 1 Pfennig bis 1000 Thlr. auf das Genaueſte, berechnet. Geh. 8 Gr. C. KLöffler'ſche Buchhandlung in Stralſund. Badeschriften. In meinem Verlage erſchien ſoeben und ift in allen Buch⸗ handlungen des In- und Auslandes zu erhalten: Die Nord: und Oſtſee⸗Bäder. Für Brunnen- und Badereiſende bearbeitet von Dr. Karl Christian Pille. Mit drei Kärtchen. 8. Geh. 1 Thlr. Bisher erſchienen von demſelben Verfaſſer: Die Heilquellen in allgemein wiſſenſchaftlicher Beziehung und deren zweckmaͤßige Benutzung. 8. Geh. 12 Gr. Die Heilquellen des Koͤnigreichs Böhmen und der Mark⸗ grafſchaft Maͤhren. Mit zwei Kaͤrtchen und dem Plane von Karlsbad. 8. Geh. 20 Gr. Die Baͤder und Heilquellen Schleſiens und der Grafſchaft Glatz. Mit zwei Kaͤrtchen. 8. Geh. 16 Gr. Leipzig, im Auguſt 1838. F. A. Brockhaus. Brockhaus in Leipzig. Literariſcher Anzeiger. 1838. Nr. XXVIII. Dieſer Literariſche Anzeiger wird den bei F. A. Brockhaus in Leipzig erſcheinenden Zeitſchriften: Blätter für litera⸗ riſche Unterhaltung, Iſis, und Allgemeine medieiniſche Zeitung, beigelegt oder beigeheftet, und betragen die Inſertionsgebühren für die Zeile 2 Gr. Neu iſt erſchienen und an alle Buchhandlungen verſandt: Literarische Zustände und Zeitgenossen. In Schilderungen aus Karl Aug. Böt: tiger's handſchriftlichem Nachlaſſe. Zweites Baͤndchen. Gr. 8. Geh. 1 Thlr. 16 Gr. Das erſte Bändchen dieſer intereſſanten Beiträge zur Ge: ſchichte der deutſchen Literatur erſchien zu Anfang d. J. und koſtet 1 Thlr. 12 Gr.; eine „Biographiſche Skizze Böttiger's“, von demſelben Verfaſſer, 16 Gr. Leipzig, im Auguſt 1838. F. A. Brockhaus. Soeben iſt erſchienen und in allen Buchhandlungen zu finden: Beéranger's Tieder. Auswahl in freier Bearbeitung von Adelbert v. Chamisso und Franz Frh. Gaudy. Geh. Preis 1 Thlr. 18 Gr. Leipzig, im Auguſt 1838. Weidmann'ſche Buchhandlung. Bei Th. Chr. Fr. Enslin in Berlin ist nun voll- ständig erschienen und durch alle Buchhandlungen zu beziehen: Handwörterbuch der gesammten Chirurgie und Augenheilkunde. Zum Gebrauch für angehende Arzte und Wundärzte, von Dr. Ernst Blasius, Professor der Chirurgie etc. in Halle. Vier starke Bände, zusammen 225 Bogen, Subscriptionspreis 12 Thlr. Die kritischen Blätter haben sich so lobend über dies Werk ausgesprochen, dass der Verleger sich zuversichtlich darauf berufen darf. Für den Zweck dieser Anzeige mag es genügen, aus einer Recension des Herrn Geh. Me- dieinalraths Kluge, Directors der Charite zu Berlin, hier einige Worte anzuführen. „Diejenigen Anfoderungen“, sagt derselbe, „wozu der Titel berechtigt, erfüllt dies Werk auf eine Weise, dass man es für ganz zeitgemäss und sei- nem Zwecke vollkommen genügend erachten muss, da die übrigen, theils schon vollendeten, theils noch im Werden begriffenen Werke der Art entweder zu lückenhaft und un- wissenschaftlich oder von zu grosser Ausdehnung sind, um von den Jüngern der Kunst mit Nutzen gebraucht werden zu können. Auch die alphabetische Form desselben muss für den beabsichtigten Zweck als die entsprechendste aner- kannt werden, weil sie die einzige ist, welche den Classifi- cationssystemen aller Schulen von selbst sich anpasst und daher die Schüler niemals in Widerspruch versetzt mit den Ansichten ihrer Lehrer. Es trägt die Farbe der jetzigen regen Zeit, und ist für den jetzigen Standpunkt der medi- cinisch - chirurgischen Wissenschaften ein treuer Spiegel, in welchem der grosse Einfluss, den die einzelnen Zweige der Anatomie, pathologischen Anatomie, Chemie und Physiologie in ihrer weit geförderten Ausbildung auf die praktische Chirurgie bis jetzt ausgeübt haben, überall ersichtlich ist etc.“ Die Bogenzahl übersteigt die für den obigen Preis ver- sprochene um 25, dennoch ist derselbe nicht erhöht worden, und soll auch noch bis zum Schluss dieses Jahres fortdauern, dann aber der Ladenpreis von 16 Thlrn. eintreten. Als ein vorzugsweiſe bedeutendes, viel belehren= des, dichteriſches und nur zu lobendes Buch erwähnen die literariſchen Blätter: Die Epigonen. Familienmemoiren in neun Büchern. Herausgegeben von Karl Immermann. 80 Bogen in 8. Auf feinem Maschinen - Velin- papier. In geschmackvollem Umschlage. Geh. Preis 6 Thlr, Auch unter dem Titel: Immermann’s Schriften 5ter bis 7ter Band. In diesem Werke haben sich die Conflicte der Gegen- wart in moralischen und gesellschaftlichen Beziehungen, in Kunst, Wissenschaft und Politik zu einem reichen Lebens- bilde gestaltet. Wie einst in Werther und Wilhelm Meister die einseitigen Richtungen der Zeit sich dichterisch spiegel- ten und dadurch ihr eignes Heilmittel und Correctiv wur- den, so erhält unser späteres Zeitalter, die Zeit der Epigo- nen, hier ein Gegenbild, dem bei seiner psychologisch schar- fen Auffassung und poetischen Milde ähnliche tiefe Wirkun- gen nicht fehlen werden. Düsseldorf, den 30sten Juli 1838. J. E. Schaub. 3 Bände. Bei Friedrich Fleischer in Leipzig ist eben erschienen: Gallus oder Römische Scenen aus der Zeit August's. Zur Erläuterung der wesentlichsten Gegenstände aus dem häuslichen Leben der Römer. Von W. A. Becker, Professor an der Universität Leipzig. 2 Theile mit 5 grossen Tafeln. Gr. 8. Sauber geheſtet. Preis 3 Thlr. 18 Gr., colorirt 4 Thlr. 18 Gr. 1755 der philoſophiſchen Facultät zu Königsberg handſchriftli überr te Abhandlung: De igne, deren Enten die 101 Monaten dem gelehrten Publicum ganz unbekannt war, ſich in einer Abſchrift ſchon ſeit Jahren in unſerm Beſitze befindet. — Um einigen geäußerten Wünſchen zu entſprechen, ſo haben wir jetzt die Einrichtung getroffen, daß unſere geehrten Abnehmer Der Freihafen. Ztes Heſt, Fr Soeben iſt das 3te Heft vom: Freihafen. Galerie von Unterhaltungsbildern. Mit Beitraͤgen von 1 C. G. Carus, H. König, Dr. Miſes, K. Roſenkranz, Veit, Th. Mügge, Varnha⸗ gen v. Enſe, Fr. v. W., Dr. Strauß ze. erſchienen. Dieſe durch die ſteigende Gunſt des Publicums ausge⸗ zeichnete Vierteljahrsſchrift, die bereits zu den verbrei⸗ tetſten Organen der Öffentlichkeit in Deutſchland gehört, fährt fort die wichtigſten Beiträge für die Intereſſen der Gegenwart zu liefern. Das Ste Heft enthält: „Vergaͤngliches und Bleibendes im Chriſtenthum von 5 Dr. Strauß. (als Vorläufer zu der neueſten Ausgabe von des Verfaſſers Leben Jeſu vom weſentlichſten Intereſſe!!!) „Streifereien durch Belgien, von Dr. Müggez zur Jugend⸗ „geſchichte der Königin Sophie Charlotte von Preußen, nach „franzöſiſchen Quellen, von Dr. Guhrauer in Paris; eine „neue Novelle von d. F. v. 28. ; Gedichte von F. Guſtav „Kühne; Literaturblätter; Fortgeſetzte Mittheilun⸗ „gen über Niebuhr und einige ungedruckte Briefe „deſſelben; Correſpondenznachrichten aus Paris, Berlin, „Prag, Hanau, Leipzig, Dresden, Bremen, Hamburg ꝛc.“ In jeder ſoliden Buchhandlung Deutſchlands ſind die bis jetzt erſchienenen 3 Hefte des Freihafens vorräthig, der Preis für jedes Heft iſt 1 Thlr. 12 Gr. An alle ſolide Buchhandlungen wurde ſoeben verſandt: Kant's ſämmtliche Werke, Ste und gte Lieferung, mit welcher der Ste Band, enthaltend die kleinern metaphyſi⸗ ſchen Schriften, vollendet iſt. Der 1ſte Band enthält die Schrif⸗ ten zur Philoſophie im Allgemeinen und zur Logik; der 2te Band aber die Kritik der reinen Vernunft, und zwar zum erſten Male mit vollſtändiger Angabe aller Verſchiedenheiten der Iſten und 2ten Ausgabe dieſes Werks. Die Fortſetzung folgt ſo ſchnell, als es die auf die Nedaction zu verwendende Sorgfalt zuläßt, und gedenken wir im Laufe dieſes Jahres noch 3 Bände zu vollenden. Wir haben uns bis jetzt aller Lobpreiſungen enthal⸗ ten, und überlaſſen das Urtheil über den Werth unſerer Aus⸗ gabe auch jetzt dem ſachverſtändigen unparteiiſchen Publicum, deſſen Beifall uns die zahlreichen Beſtellungen, welche noch täg⸗ lich eingehen, hinlänglich verbürgen. Über die Art und Weiſe der Bearbeitung geben die Vorreden des Herrn Prof. Har⸗ tenſtein in Leipzig ſorgfältige Rechenſchaft. Der Raum iſt bei anſtändiger Ausſtattung durch compendiöſen Druck ſo geſpart, daß unſere Ausgabe im Vergleiche mit der bei Herrn L. Voß erſcheinenden ganz unverhältnißmäßig billiger iſt. Ei⸗ nen ſchlagenden Beweis liefert z. B. „Die Kritik der reinen Vernunft“, welche bei uns 1 Thlr. 21 Gr., bei Herrn Voß aber 3 Thlr. 6 Gr. koſtet, ohne daß letztere Ausgabe das Allergeringſte mehr als die unfere enthielte. Einer wahrſchein⸗ lichen Berechnung nach wird unſere Ausgabe kaum viel über den Sten Theil, beſtimmt indeß noch unter der Hälfte des Preiſes der Voß'ſchen Aus⸗ gabe koſten. — Indem wir nun die Verehrer Kant's zur fernern Theilnahme an unſerm Unternehmen einladen, fügen wir noch die Nachricht hinzu, daß eine von Kant im Jahre das Werk auch bandweiſe, ſtatt wie bisher in Lieferungen, er⸗ halten können. Leipzig, im Auguſt 1838. Modes & Baumann. In Karl Gerold's Buchhandlung in Wien iſt ſoeben erſchienen und daſelbſt, ſowie in allen Buchhand⸗ lungen Deutſchlands zu haben: Jahrbuͤcher der Literatur. Zweiundachtzigſter Band. 1838. April. Mai. Juni. A e e R Manners and customs of the ancient Egyptians, illustrated by drawings of those subjects by J. 6. Wilkinson. London 1837. Drei Bände. II. 1) D’Xlembert und Friedrich der Große über das Verhältniß der Wiſſenſchaft zum Staate, akade⸗ miſche Einleitungsrede von Aug uſt Böckhz vorgetragen in der öffentlichen Sitzung der Fönigl. preuß. Akademie der Wiſſenſchaften zur Feier des Jahrestages Friedrich's des Großen, am 25ſten Januar 1838. Berlin 1838. 2) Rede bei Gelegenheit der feierlichen Eröffnung des Stiftungstages der Geſellſchaft der Arzte in Wien, gehalten von dem Präſidenten derſelben im Conſiſtorialſaale der k. k. Univerſität den Akſten März 1838. Wien. III. Précis du systeme, des progres et de l'état de instruction publique en Russie, rédigé d’apres des documens officiels, par Alewandre de Kru- senstern. Varsovie 1837. IV. Bericht an Sr. Majeſtät den Kaiſer von Rußland über das Miniſterium des öffentlichen Unterrichts für das Jahr 1886. Petersburg 1837. — V. Der Mond nach ſeinen kosmiſchen und individuellen Verhaltniſſen, oder allgemeine vergleichende Seleno⸗ graphie. Von W. Beer und Dr. J. H. Mäd⸗ ler. Berlin 1837. VI. Ernſt Raupach's dramatiſche Werke ernſter Gat⸗ tung. Neunter und zehnter Band. Der Hohenſtaufen fünfter und ſechster Band. Art. I. VII. Novum testamentum graece, curavit Dr. J. Mart. Augustinus Scholz. Vol. II. Actus (Acta) Apo- stolorum, Epistolas, Apocalypsin complectens. Lipsiae 1836. VIII. Gemäldeſaal der Lebensbeſchreibungen großer mos⸗ limiſcher Herrſcher der erſten ſieben Jahrhunderte der Hidſchret, von Hammer⸗Purgſtall. Erſter, 1875 und dritter Band. Leipzig und Darmſtadt 837. IX. Hiſtoriſch⸗diplomatiſche Beiträge zur Geſchichte der Stadt Berlin. Drei Theile. Herausgegeben von C. Fidicin. Berlin 1837. X. Astronomy and general Physics. By W. Whe- well. London 1835. Inhalt des Anzeige- Blattes Nr. LXXXII. Chronologiſche Geſchichte der Verbreitung der Buchdruckerkunſt. Von P. A. Budik. N Münzen von Athen, welche das k. k. Münz⸗ und Antikencabi⸗ net aufbewahrt. j 1 1 Hammer⸗Purgſtall's morgenländiſche Handſchriften. (Fortſ.) de „a Traduction nouvelle, avec V’'hebreu en regard, accompagne des points-voyelles et des accens toniques, avec les variantes de la version des septante et du texte samaritain, par S. SRI. A Paris, Rue des francs- bourgeois, au Marais, No. 21. En vente les Tomes 1 à 9, contenant le Pentateuque, Josué, les Juges, Samuel, les Rois et Isaie. 5 Prix du volume, in- S., 6 Fr.; papier velin 9 Fr. On vend séparément les volumes; mais en prenant le Pentateuque seul, ou un des volumes du Pentateuque, on paye par volume 1 Fr. de plus. On vend aussi separ&ment: Le culte des anciens Hebreux, par Mumch; Sur la zone des villes lévitiques. 3 Fr. Sur la femme hebreu, 2 Fr, Traduction de la preface d’Abarbanel et d’une partie de son commentaire sur Isale. 2 Fr, On trouve à la me&me adresse: Cours de lecture hebraique par S. Cahen. 2 Fr. 50 C. Livre de prieres, en hebreu, à l’usage des Israelites du rit portugais. In- 12. 1 Fr. 50 C. Rituel des prieres, à l’usage des Israelites du rit allemand, hebreu et frangais; traduction d’Anspach. In-8. Cartonne, 4 Fr. Dictionnaire hebreu-francais par Marchand-Ennery. In-8. 6 Fr. Grammaire hebraique raisonnde et analytique par Sarchi. In-S. 10 Fr. Notice sur la version arabe d’Isaie, par Rabbi Saadia Gaon, et sur une version persane ma- nuscrite de la bibliotheque royale, par Munch. In-8, 4 Fr. Beſtellungen erbitten ſich Leipzig, im Auguſt 1838. } Brockhaus & Avenarius, Buchhandlung für deutſche und ausländiſche Literatur. (A Paris: m&me maison, Rue Richelieu, No. 60.) In- 8. In der Vereins-Buchhandlung in Berlin iſt eben erſchienen und in allen Buchhandlungen zu haben: Deutsche Volkslieder mit ihren Originalweiſen. Herausgegeben und Sr. königl. Hoheit dem firon- prinzen gewidmet von A. Aretzschmer. Erſtes und zweites Heft, in großem Octavpformat, auf Velin, hoͤchſt elegant gedruckt und geheftet, à Heft 8 Gr., oder 36 Kr. Rhein. Dies iſt die erſte Sammlung dieſer Art, mit den Melo⸗ dien und mit vorſichtiger Berückſichtigung, was wirklich Volks⸗ lied, wirklich in dem Volke gedichtet, von ihm geſungen iſt. Die handſchriftliche Sammlung, an der Herr Geheimerath Kretzſchmer ſeit faſt 50 Jahren mit Liebe geſammelt, iſt längſt die berühmteſte in ganz Deutſchland. Bei der vorliegen⸗ den Herausgabe iſt derſelbe von den vorzüglichſten Forſchern und Sammlern unterſtützt worden, von dem Herrn Hofrath Kieſewetter, Herrn v. Zuccalmaglio, Herrn Geheime⸗ rat) v. Harthauſen, Herrn Profeſſor Baumſtark und Herrn Profeſſor Dr. Maßmann. Die äußere Ausſtattung iſt ſplendid. ———— — Bei C. Schünemann in Bremen ist erschie- nen und in allen Buchhandlungen zu haben: Porter, W. II., Beobachtungen über die chirurgischen Krankheiten des Kehlkopfs und der Luftröhre, besonders in Rücksicht auf diejenigen Leiden dieser Organe, welche die Operation der Bronchotomie erfodern; mit Einschluss von Bemerkungen über Croup, Cy- nanche laryngea, Verletzungen durch Ver- schlucken von Säuren und kochendem Was- ser, fremde Körper in den Luftwegen, As- phyxia, Wunden etc. Nach der zweiten Auf. lage aus dem Englischen übersetzt von Dr. Runge. Gr. 8. Preis 1 Thlr. 18 Gr. Bei C. W. Leske in Darmſtadt erſchien ſoeben: v. Hammer- Purgſtall, Gemaldeſaal der Lebens⸗ beſchreibungen großer moslimiſcher Herrſcher der erſten ſieben Jahrhunderte der Hidſchret. Vierter Band. Enthaltend: Abdallah Ben Tahir — Amru Ben Leis — Naßr Ben Ahmed — Kabus — Adhaded⸗ dewlet — Mahmud — Kutbeddin Ibek — Alaeddin — Firuſ Toghluk — Ahmed Ibn Taulun. Gr. 8. Geh. Mit einer Titelvignette. Preis 1 Thlr. 8 Gr., oder 2 Fl. 24 Kr. Die Verlagshandlung begnügt ſich, das Erſcheinen dieſes Bandes anzuzeigen, dem der Ste Band in der Kürze folgt. Das Werk eines ausgezeichneten Gelehrten, deſſen Meiſterſchaft von allen Seiten anerkannt iſt, bedarf keiner lobpreiſenden An⸗ kündigung. Im Verlage von Wilh. Kaiſer in Bremen ift ſoeben erſchienen: Gall, Fr. von, Neiſe durch Schweden im Sommer 1836. 2 Bände 8. Elegant geheftet. 1 Thlr. 16 Gr. In meinem Verlage iſt erſchienen und in allen Buchhand⸗ lungen vorräthig: Phyſikaliſech⸗aſtronomiſcher Verſuch über die Welten : Ordnung. Eine populaire Darſtellung von Augustin Bo- duszynski, Prof. zu Krakau. Mit 3 Stein- drucktafeln. Gr. 8. Geh. 1 Thlr. Ohne den herrſchenden Syſtemen berühmter Aſtronomen unbedingt zu huldigen, gelangte der Verf. durch eigne Forſchun⸗ gen zu überraſchenden Reſultaten, deren lichtvolle Darſtellung jedem Denkenden von Intereſſe fein müſſen. | ; Leipzig, im Auguſt 1838. 3 * 5 F. . Brockhaus. Soeben iſt erſchienen und durch alle Buchhandlungen von uns zu beziehen: 5 REPERTOIRE LINDUSTRIR.KTRANGERE, Dessins et Descriptions DES MACHINES LES PLUS IMPORTANTES, BRE. VETERS A LETRANGER. PUBLIE PAR A. PERPIGNA, ROBINET, RENETTE ET Cik. Erſtes bis drittes Heft. In Folio. Paris. tionspreis 5 Thlr. 8 Gr. Sowol durch die Wahl der dargeſtellten Gegenſtände, als auch die höchſte Genauigkeit und Sauberkeit der Ausführung wird dieſe Sammlung Allen unentbehrlich, welche die Fort⸗ ſchritte des Maſchinenweſens mit einiger Aufmerkſamkeit ver⸗ folgen. Ein ausführlicher Text iſt jedem Hefte beigegeben. Proſpecte ſind auf Verlangen zu haben. Leipzig, im Auguſt 1838. Brockhaus & Avenarius, Buchhandlung für deutſche und ausländiſche Literatur. (A Paris: meme maison, Rue Richelieu, No. 60.) Subſcrip⸗ In der Nicola i'ſchen Buchhandlung in Berlin, Brüder: ſtraße Nr. 13, iſt ſoeben erſchienen: F luͤchtig e Bemerkungen eines Fluͤchtig-Reiſenden. Von E. + E. v. Arnim. Vermehrte Ausgabe. Mit Abbildungen und Muſik⸗ beilagen. Velinpapier. Sauber geheftet. 2 Thlr. Dieſe vom Publicum ſehr freundlich aufgenommenen Skizzen ſind in dieſer Ausgabe vervollſtändigt, theils durch einen An⸗ hang, enthaltend die Thronbeſteigung des regierenden Sultans, theils durch das nach dem Leben gezeichnete, ſauber colorirte Portrait deſſelben in ganzer Figur. Bei E. Kummer in Leipzig iſt erſchienen: Stürmer, Th., Der letzte ultrahomöopathifche Apo⸗ ſtat, oder Dr. Trinks und ſein Terrorismus, kritiſch beleuchtet. Gr. 8. Geh. 16 Gr. Denk ſchriften der nordamerikaniſchen Akademie der homdopathifchen Heilkunſt. 1ſte Lieferung. Auch unter dem Titel: Wirkungen des Schlangengiftes zum aͤrzt⸗ lichen Gebrauch vergleichend zuſammengeſtellt durch E. Hering. Mit einer Einleitung in das Stu⸗ dium der homdopathifchen Arzneimittellehre. Gr. 8. Geh. 1 Thlr. 12 Gr. —— Oestreichische militairische Zeitschrift. 1838. Sechstes Heft. Dieſes Heft iſt ſoeben erſchienen und an alle Buchhand⸗ lungen verſendet worden: Inhalt: I. Der Feldzug 1705 in Portugal und Spa⸗ nien. Dritter Abſchnitt. II. Die Operationen der verbündeten Heere gegen Paris im März 1814. (Fortſetzung.) Der 22fte März. III. Militairiſche Charakteriſtik des nordamerikaniſchen Generals Druck und Verlag von F. A. Jackſon. IV. Fragmente aus der Geſchichte ü V. nn 115 1 Silit änberungen chert er Preis des Jahrgangs 1858 von 12 i der aller frühern Jahrgänge von 181837 jeder gl S { Die Jahrgänge 1811—13 find in einer neuen Auflage in vier Bänden vereinigt erſchlenen und koſten sufammen eden⸗ falls 8 Thlr. Sächſ. Wer die ganze Sammlung von 1811—87 auf einmal abnimmt, erhält dieſelbe um / wohlfeiler. Von dem unterzeichneten iſt dieſe Zeitſchrift durch alle Buchhandlungen um die genannten Preiſe zu beziehen. Wien, den 3ten Auguſt 1838. J. G. Heubner, Buchhändler. Bei J. J. Weber in Leipzig iſt erſchienen: Allgemeines Recenſionen⸗Verzeichniß. rt Wiſſenſchaftlich geordnete Überſicht ſaͤmmtlicher im Jahre 1838 in deutſchen und auslaͤndiſchen Zeitſchriften recenſirten in Deutſchland erſchienenen Buͤcher. Preis fuͤr den Jahrgang 1 Thlr. 8 Gr. Januar bis März iſt erſchienen und dur Buchhandlungen zu beziehen. . . Wir beeilen uns das gebildete Publicum auf ein höch ſt intereſſantes Werk aufmerkſam zu machen, das mit dem Titel: Der Pilger der Elbe von 2. Mühlbach. Gr. 8. Altona, Hammerich. 1838. Geh. 2 Thlr. in ſchönſter Ausſtattung, geziert mit 4 herrlichen Stahlſtichen, eben erſchienen ift, und welches die allge⸗ meinſte Beachtung ebenſo ſehr verdient, wie das vor einigen Jahren erſchienene: Pilger des Rheins von Bulwer. In ſämmtlichen ſoliden Buchhandlungen iſt Mühlbach's Pilger der Elbe vorräthig und zu haben. In meinem Verlage erſchien und iſt in allen Buchhand⸗ lungen vorräthig: Kleines A-B⸗C⸗-Buch fuͤr Anfaͤnger im Leſen und Schreiben. Synonymen und Homonymen. Von J. G. von Quandt. Gr. 12. Geh. 2 Thlr. Kein Buch für Kinder, möchte dies Werkchen viel⸗ mehr Manchen willkommen ſein, die vermeinen leſen und ſchrei⸗ ben zu können, — Allen intereſſant, welche auf eine geiſtreiche Weiſe ihren Sinn für wahres Verſtändniß der Wörter zu ſchär⸗ fen wünſchen. Leipzig, im Auguſt 1838. F. A. Brockhaus. Brockhaus in Leipzig. Literariſcher Anzeiger. 1838. Nr. XXIX. Dieſer Literariſche Anzeiger wird den bei F. A. Brockhaus in Leipzig erſcheinenden Zeitſchriften: Blätter für litera— riſche Unterhaltung, Iſis, und Allgemeine medicinifhe Zeitung, beigelegt oder beigeheftet, und betragen die Inſertionsgebühren für die Zeile 2 Gr. Neue ſchoͤnwiſſenſchaftliche Werke im Verlage von 19685 F. A. Brockhaus in Teipzig. Adolfine, Ideal und Wirklichkeit. 8. 1 Thlr. 6 Gr. Duller (Eduard), Kaiſer und Papſt. Roman. Vier Theile. 8. Geh. 5 Thlr. 18 Gr. 0 Heeringen (Guſtav von), Meine Reiſe nach Portugal im Frühjahre 1836. Zwei Theile. 8. Geh. 3 Thlr. 12 Gr. Sternberg (A. von), Fortunat. Ein Feenmärchen. Zwei Theile. 8. Geh. 3 Thlr. 18 Gr. 2 Tietz (F.), Bunte Skizzen aus Oft und Süd. Ent⸗ worfen und geſammelt in Preußen, Rußland, der Türkei, Griechenland, auf den ionifchen Inſeln und in Italien. Zwei Theile. Mit einer Muſikbeilage. 8. Geh. 3 Thlr. Der Cavalier auf Reiſen im Jahr 1832. Vom Ver⸗ faſſer der „Anſichten aus der Cavalierperſpective im Jahr 1835.““ Gr. 12. Geh. 1 Thlr. 20 Gr. Das fruͤhere Werk des Verf. erſchien 1836 bei Frohberger in Leipzig und koſtet 2 Thlr. Skizzen aus dem Alltagsleben. Erſtes Bändchen: Die Töchter des Präſidenten. Erzählung einer Gouver— Geh. 1 Thlr. 16 Gr. nante. Aus dem Schwediſchen. 8. Eckermann (Johann Peter), Gedichte. 8. Geh. 1 Thlr. 12 Gr. Schulz (Hermann), Wanderbuch. Ein Gedicht in Scenen und Liedern. 8. Geh. 18 Gr. Stieglitz (Heinrich), Gruß an Berlin. Ein Zukunfttraum. Gr. 8. Geh. 20 Gr. Wetzel's (F. G.) geſammelte Gedichte und Nachlaß. Herausgegeben von Z. Funck. 8. Geh. 2 Thlr. 8 Gr. Funck (3.), Erinnerungen aus meinem Leben. Zweiter Band: Aus dem Leben zweier Schauſpieler: Auguſt Wilhelm Iffland's und Ludwig Devrient's. 8. Geh. 1 Thlr. 12 Gr. Der iſte Band: E. T. W. Hoffmann und F. G. Wetzel (1836), 1 Thlr. 16 Gr. Literariſche Zuſtände und Zeitgenoſſen. In Schilde⸗ rungen aus Karl Aug. Böttiger's handſchriftlichem Nach— laſſe. Herausgegeben von K. W. Böttiger. Erſtes und zweites Bändchen. Gr. 8. 3 Thlr. 4 Gr. Boöttiger's Leben, von demſelben Verf., koſtet 16 Gr. Bei Friedrich Fleiſcher in Leipzig iſt neu erſchienen: 1 Reiſe und Raſttage h in der Normandie von J. Venedey. ö Zwei Bände. 75 Bogen. Velinpapier. 4½ Thaler. Mit Vergnügen wird man dieſe lebendigen Schilderungen eines der intereſſanteſten Landſtriche Europas leſen, und auch der ernſtere Geſchichtsforſcher bald finden, daß ihm Werthvolles hier geboten wird. Im Literatur-Comptoir in Stuttgart erſchien ſoeben: Der Thierfreund, oder uͤber das pflichtmaͤßige Verhalten des Men— ſchen gegen die Thierwelt. Zur Belehrung und Unterhaltuug fuͤr Jung und Alt, Reich und Arm, Hoch und Niedrig. Von Dr. Joh. Jak. Kramm, Verfaſſer des Lehrbuchs für die reifere Jugend, des Predigers am Grabe, und verſchiedener anderer Schriften. 13 Bogen. Klein 8. Broſch. 40 Kr. Rhein., oder 10 gGr. Preuß. Es iſt der Zweck dieſes Werkchens, den in neuerer Zeit ſich bildenden Vereinen gegen Thierquälerei in die Hände zu arbeiten, und es iſt daſſelbe deshalb zur allgemeinſten Verbrei— tung und beſonders zur Einführung als Leſebuch in Volksſchulen ſehr zu empfehlen. Vereine gegen Thierquälerei und Stadt- und Landgemeinden, welche dieſe in ihren Wirkungen ſegenreiche und nützliche Schrift in Mehrzahl verbreiten wollen, erhalten von der Verlagshandlung auf 6 Exemplare eins, auf 15 drei und auf 25 ſechs Exemplare frei. Bei Abnahme von 50 Exem— plaren wird dagegen das Exemplar nur zu 30 Kr. Rhein., oder 7% Gr. preuß. Courant, bei Abnahme von 100 Exemplaren nur zu 24 Kr. Rhein., oder 6 gGr. preuß. Courant, berechnet, ſodaß durch dieſe billigen Verkaufsbedingungen Jedem die An— ſchaffung möglich gemacht worden ift. Soeben iſt erſchienen: Lateiniſche Grammatik für die untern Claſſen der Gymnaſien. Nach der Anlage der Billroth'ſchen Grammatik bearbeitet von Dr. Friedrich Ellendt, Director des koͤnigl. Gymnaſiums zu Eisleben. Preis 8 Gr., oder 10 Sgr. Vor einigen Monaten haben wir verſandt: Lateiniſche Schul grammatik von Dr. G. Billroth. Zweite Ausgabe beſorgt von Dr. Friedrich Ellendt, Director des Gymnaſiums zu Eisleben. Preis 1 Thlr. Leipzig, im Auguſt 1838. Weidmann 'ſche Buchhandlung. Durch alle Buchhandlungen und Poſtämter iſt zu beziehen: Das Pfennig-Magazin fuͤr Verbreitung gemeinnuͤtziger Kenntniſſe. 1838. Auguſt. Nr. 279 — 282. Nr. 279. Colbert. Die Laſen in Kleinaſien. * Die Hanf: und Flachs⸗Cultur. Das Neueſte aus der Natur- und Gewerbswiſſenſchaft. Thiere als Blindenführer. »Das Capitol zu Waſhington. — Nr. 280. Vincenz de Paula. Erzwun⸗ gene Mildthätigkeit. Die Blume Victoria Regina. Das Neueſte aus der Natur- und Gewerbswiſſenſchaft (Beſchluß). Die türkiſchen Courriere. * Das römiſche Amphitheater zu El Dſchemm. — Nr. 281. Das heidelberger Schloß. * Eroberung von Canada durch die Engländer. Die baleariſchen Inſeln. *Die Steinbrüche auf der Inſel Portland. — Nr. 282. Der Obelisk von Luxor in Paris. Die Trüffel. Skizzen aus dem Leben der Chineſen. Das Ohr des Dionys. Die mit“ bezeichneten Aufſätze enthalten eine oder mehre Abbildungen. Preis dieſes Jahrgangs von 52 Nummern 2 Thlr. — Der erſte Jahrgang von 52 Nrn. koſtet 2 Thlr., der zweite von 39 Nrn. 1 Thlr. 12 Gr., der dritte von 52 Nrn. 2 Thlr., der vierte von 53 Nrn. 2 Thlr., der fünfte von 52 Nrn. 2 Thlr. Leipzig, im Auguſt 1838. ; F. A. Brockhaus. Weidmann, F., Geſchichte des ehemali⸗ gen Stiftes und der Tandſchaft St.: Gallen unter den zween letzten Fuͤrſtaͤbten von St.⸗Gallen, beſonders während den Jahren der hel— vetiſchen Revolution bis zur Aufhebung des Stiftes. Mit Original-Actenſtuͤcken, Correſpondenz-Auszuͤgen und andern Beilagen. Gr. 8. St.-Gallen, 1834. 1 Fl. 20 Kr., oder 21 Gr. Dieſes als Anhang und Schluß zu v. Arx' Geſchichte von St.⸗Gallen zu betrachtende wichtige Werk, ehemals unſer Com- miſſionsartikel, iſt nunmehr in unſer Verlagseigenthum über— gegangen. St.⸗Gallen, den Z1ſten Juli 1838. Huber und Comp. Bei Th. Chr. Fr. Enslin in Berlin ſind in der erſten Hälfte des Jahres 1838 folgende neue Bücher erſchienen und in allen Buchhandlungen zu haben: Berend's, C. A. W. (weil. k. preuß. Geh. Med.⸗Rath u. Prof.), Vorleſungen über praktiſche Arzneiwiſſenſchaft, oder Handbuch der ſpeciellen Pathologie und Therapie. Zweite Auflage, neu durchgeſehen und berichtigt von Dr. J. C. Albers, k. preuß. Med.⸗Rath ꝛc. Ster Band. Chroniſche Krankheiten. Gr. 8. 1 Thlr. 8 Gr. Das ganze, aus zehn Bänden in Großoctav beſtehende Werk wird in dieſer neuen Auflage nur 15 Thlr. koſten, während die erſte Ausgabe 23 Thlr. koſtete. Blasius, Ernst (Dr. u. Prof. in Halle), Handwörterbuch der gesammten Chirurgie und Augenheilkunde, zum Ge- brauch für angehende Ärzte und Wundärzte. 4ter und letzter Band, in 2 Abtheilungen. Gr. 8. Subscriptions- preis 3 Thlr. Das ganze, aus 4 Bänden, in 8 Abtheilungen (225 Bo- gen), bestehende Werk ist noch bis Efide dieses Jah- res zum Subscriptionspreis von 12 Thlr. zu haben, nachher tritt der Ladenpreis mit 16 Thlr. ein. Bonorden, H. F. (Dr. u. k. preuss. Reg. - Arzt), Clas- sification der gesammten Krankheiten des Menschen nach ihrem Wesen, nebst Erläuterungen. Gr. 8. 12 Gr. Ideler, Dr. K. W., Grundriss der -Seelenheilkunde, 2ter und letzter Theil. Gr. 8. 5 Thlr. Der Iste Band (1835) kostet 4 Thlr. 6 Gr. Rayer, Dr. P. (in Paris), Theoretisch - praktische Darstel- lung der Hautkrankheiten; nach der zweiten durchaus verbesserten Ausgabe des Originals in deutscher Übertra- gung herausgegeben von Dr. H. Stannius. In 3 Bän- den. 2ter Band. Gr. 8. 2 Thlr. 12 Gr. Der dritte und letzte Band wird auch baldigst er- scheinen. 3 Richter, Dr. G. H., Wiesbaden nebst seinen Heilquellen gen Umgebungen. Mit 2 Ansichten. 8. Brosch. 1 Thlr. Gr. Rust, Joh. Nep. (königl. preuss. Präsident etc. in Ber- lin), Helkologie, neue Bearbeitung. Stes, Ates Heft, a 12 Bogen Text und 2 ausgemalte Kupfertafeln. Folio. Das Heft 1 Thlr. 16 Gr. — —, Die Medicinalverfassung Preussens, wie sie war und wie sie ist; actenmässig dargestellt und kritisch beleuch- tet. Gr. 8. Brosch. 1 Thlr. 8 Gr. Medicinische Zeitung, herausgegeben von dem Verein für Heilkunde in Preussen (unter Rust’s Präsidio). 7ter Jahr- gang, 1838. Folio. Wöchentlich 1— 1½ Bogen. 3 Thlr. 16 Gr. Die ersten 5 Jahrgänge dieser Zeitung, 1832 — 36, sind zu dem ermässigten Preis von 5 Thlr. (statt 15 Thlr. 22 Gr.) zu haben, einzeln kostet der Jahrgang 1832: 1 Thlr. 6 Gr., die folgenden, 1833 86: 1 Thlr. 8 Gr., 1837: 5 Thlr. 16 Gr. Abrégé, Court, de Phrases, pour faciliter aux jeunes de- moiselles la conversation frangaise. Seconde édition, re- vue et augmentée de petits morceaux de lecture. 8. 8 Gr. Dietrich, Dr. Alb., Terminologie der phanerogamischen Pflanzen; zum Unterricht in der Botanik für Lehranstal- ten; nebst einer Anleitung zum Selbstudium und für den Lehrer, wie er in der Botanik mit Nutzen zu unterrich- ten hat. Zweite durchaus umgearbeitete Auflage. Mit 24 lithographirten Tafeln, worauf mehr als 1200 Figuren befindlich sind. Gr. 8. Geb. 1 Thlr. 8 Gr. Ohm, Martin (Prof. in Berlin), Lehrbuch der Mechanik, zugleich mit den dazu nöthigen Lehren der höhern Analyſis und der höhern Geometrie. Elementar vorgetragen und mit ſehr vielen Beiſpielen der Anwendung verſehen. Z8ter Band. ee feſter Körper. Mit einer Figurentafel. Gr. 8. Thlr. Das ganze aus drei Bänden beſtehende Werk 8 Thlr. 6 Gr. Vogel, P., u. Dr. Brennecke (Lehrer in Berlin), Prak⸗ tiſches Rechenbuch für die untern, mittlern und obern Claſſen der Gymnaſien, Gewerbe- und Bürgerſchulen. 2ter Theil. 8. 18 Gr. Der Iſte Theil (1837) Eoftet 12 Gr. Soeben iſt erſchienen: Erſte und letzte Liebe. Roman von T. Mühlbach. 8. Altona, Hammerich. Geh. 1 Thlr. 8 Gr. Mit entſchiedenem Talente ausgeſtattet, tritt in dem vor: ſtehenden Romane — dem übrigens wohlbekannte Thatſachen zu Grunde liegen — eine neue Schrift⸗ ſtellerin auf. Das Intereſſe, welches dies elegant gedruckte Buch bereits an einigen Orten erregt, wird ſich gewiß immer noch ſteigern, und der Name Mühlbach bald den Lieblingsfchrift- ſtellern Deutſchlands beigezählt werden. / Sämmtliche ſolide Buchhandlungen Deutſchlands ꝛc. haben Exemplare vorräthig. Soeben ift erſchienen und durch alle Buchhandlungen von uns zu beziehen: N NOUVEAU SYSTEME CHIMIE ORGANIQUE fonde& sur des nouvelles methodes d’observation. et precede d’un traité complet de Part d’observer ei de manipuler, en grand et en petit dans le laboratoire et sur le porte-objet du mieroscope; _ par R F.- N. Raspail. Deuxieme édition entierement refondue. Accompagnde d'un atlas in-4. de vingt planches de figures dessindes d’apres nature, et gravées avec le plus grand son, 3 forts vol. in-8. et atlas in-4. — 10 Thür. 16 Gr. „L’ouvrage que publie M. Raspail est entierement neuf; fond& sur un ensemble d’experiences microscopiques rigou- reuses; il a cherché dans toutes les questions à &clairer la chimie par l’anatomie et la physiologie.“ Leipzig, im Auguſt 1838. f Brockhaus & Avenarius, Buchhandlung für deutſche und ausländiſche Literatur. (A Paris: m&me maison, Rue Richelieu, No. 60.) Soeben iſt fertig geworden und in allen Buchhandlungen zu haben: Müller, Dr. Joh., Handbuch der Physiologie. 2ten Bandes 2te Abtheilung. 1 Thlr. 12 Gr. Die 2te Abtheilung des Iſten Bandes (Ste Auflage) iſt be— reits vor zwei Monaten erſchienen und als Reſt verſandt worden. Die Ste Abtheilung des Lten Bandes, womit das Werk geſchloſſen iſt, wird im Frühjahr 1839 ausgegeben, und ſomit das Ganze zur Oſtermeſſe vollſtändig zu haben ſein. Koblenz, den Iſten Auguſt 1838. J. Hoͤlſcher. In allen Buchhandlungen iſt zu haben: Handbuch der Hauptanzeigen für die richtige Wahl d er [3 * * 9 homoͤopathiſchen Heilmittel oder ſaͤmmtliche zur Zeit geprüfte homoͤopathiſche Arzneien in ihren Haupt- und Eigenwirkungen, nach den bisherigen Erfahrungen am Krankenbette bearbeitet und mit einem ſyſtematiſch-alphabetiſchen Repertorium des Inhalts verſehen von G. H. G. Jahr. Zweite durchaus umgearbeitete, verbeſſerte und anſehnlich vermehrte Auflage. 727 Seiten in gr. 8. Preis 4 Thlr., oder 7 Fl. 12 Kr. Duͤſſeldorf, bei J. E. Schaub. über den Werth des vorſtehenden Werkes viel zu ſagen, dürfte faſt überflüſſig ſein, da die Herren Doctoren Rummel und Groß in den homöopathiſchen Journalen es bereits als das beſte in dieſem Fache und als eins der unentbehrlichſten Werke für den homöopathiſchen Arzt bezeichnet haben, und der raſche Abſat der erſten Auflage die praktiſche Brauchbarkeit deſſelben hinlänglich verbürgt. Hier daher nur ſo viel, daß der Herr Verfaſſer alle ſeine Kräfte aufgeboten, dieſer neuen Auflage bei einer anſehnlichen Menge von Zuſätzen auch eine noch a barere Einrichtung zu geben, wie er denn das Ganze überhaupt ſo durchaus umgearbeitet hat, daß die gegenwärtige Auflage ſich von der vorigen ebenſo weſentlich unterſcheidet, als dieſe von den frühern Werken ähnlicher Art unterſchieden war. Da⸗ bei iſt das Werk mit ganz neuen Lettern auf gutes weißes Pa- pier vorzüglich ſcharf und ſchön gedruckt, und der Preis für die über ſechzehn Bogen betragende Vergrößerung des Buches nur um das billigſte erhöht worden. In Karl Gerold's Buchhandlung in Wien iſt ſoeben erſchienen und daſelbſt, ſowie in allen Buchhandlungen Deutſchlands zu haben: Leher buch Landwirthſchaft. 0 Johaun Burger, Doctor der Heilkunde, k. k. Gubernialrath, Mitglied mehrer Geſell— ſchaften zur Beförderung der Landwirthſchaft. Zwei Bände Bierte verbeſſerte und vermehrte Auflage. Gr. 8. Wien 1838. Preis 4 Thlr. Saͤchſ. Es wird dem großen, landwirthſchaftlichen Publicum an⸗ genehm ſein, zu vernehmen, daß ſich die Verlagshandlung in die Lage geſetzt ſah, eine neue Auflage dieſes berühmten und durch ganz Deutſchland verbreiteten Werkes zu veranſtalten, über deſſen ausgezeichneten Werth ſich gleich anfangs alle Zeit⸗ ſchriften vereinigt hatten, und der in der Folge durch die ſchnell aufeinander folgenden vier rechtmäßigen Auflagen, den Nach⸗ druck in Würtemberg, und die in den Jahren 1834 und 1836 in die ſchwediſche und franzöſiſche Sprache veranſtalteten über⸗ ſetzungen außer Zweifel geſetzt worden. Wenngleich in der vorliegenden Auflage die weſentlichſten Grundſätze des Lehrbuchs dieſelben geblieben ſind, wie ſie früher aufgeſtellt worden, fo find doch die Anderungen und Zuſätze, die das Fortſchreiten der auf Erfahrung beruhenden Wiſſenſchaften an dem Werke nöthig machten, von großer Bedeutung, und die Leſer werden mit Vergnügen erſehen, daß der Verfaſſer von den Lehren der neuen Chemie, ſowie von allen Beobachtungen und Erfahrungen Kenntniß nahm, die zur Erklärung der Erſcheinun⸗ gen dienen, und aus denen Regeln für die Praxis abgeleitet werden können. Durch alle Buchhandlungen und Poſtämter iſt zu beziehen: Blaͤtter fuͤr literariſche Unterhaltung. (Verantwortlicher Herausgeber: Heinrich Brockhaus.) Jahrgang 1838. Monat Auguſt, oder Nr. 213 — 243, und 4 literariſche Anzeiger: Nr. XXV - XXVIII. Gr. 4. Preis des Jahrgangs von 365 Nummern (außer den Beilagen) auf feinem Druck-Velinpapier 12 Thlr. Repertorium der gesammten deutschen Literatur. Her- ausgegeben von E. G. Gersdorff. 1838. Sieb- zehnten Bandes zweites und drittes Heft. (Nr. XIV, XV.) Gr. 8. Preis eines Bandes 3 Thlr. Leipzig, im Auguſt 1838. F. A. Brockhaus, Bei J. A. Mayer in Aachen iſt nun vollſtän⸗ dig erſchienen und in allen Buchhandlungen zu haben: Moliere's ſaͤmmtliche Werke. a Überſetzt von L. Braunfels, F. Demmler, E. Duller, W. v. Lüdemann, M. Runkel, H. Viehoff, E. Weyden, D. E. B. Wolff, E. Lax u. 2. Herausgegeben von Touis Tax. Ausgabe in Einem Bande. Lexikonformak, auf feinſtem Velinpapier (gleich Schil⸗ ler's und Goethe's Werken), mit einem ſchoͤnen Portrait Moliere's in Stahlſtich. Subferiptiongpreis 5 Thlr., oder 9 Gulden. Taſchenausgabe in funfzehn Lieferungen, oder fuͤnf Baͤnden. Subſcriptionspreis 5 Thlr., oder 9 Gulden. Goethe ſagt: „Moliere iſt ſo groß, daß man immer von Neuem erſtaunt, wenn man ihn wieder lieſt. Ich leſe jedes Jahr einige Stücke von ihm, denn wir kleine Menſchen ſind nicht fähig, die Größe ſolcher Dinge in uns zu bewahren, und wir müſſen daher von Zeit zu Zeit ſolchen Eindruck in uns auffriſchen.“ Trotzdem iſt in Deutſchland noch keine Überfegung dieſes größten aller Luſtſpieldichter erſchienen, die ihn ganz un⸗ verſtümmelt, und die poetiſchen Stücke poetiſch wiedergegeben hätte. Sie erſcheint jetzt zum erſten Male vollſtändig, von rühmlichſt bekannten Literaten bearbeitet, auf das würdigſte ausgeſtattet, bei ihrem theilweiſen Erſcheinen ſchon von allen Kritikern eifrigſt empfohlen, ein un⸗ entbehrliches Buch für jede Bibliothek, für jeden Freund des Schönen und Guten in der Literatur. Der Subſcriptions⸗ preis wird auf vieles Verlangen noch bis Ende des Jahres fortbeſtehen. — . j2—᷑ öT—— In unſerm Verlage ſind im Laufe dieſes Jahres erſchienen und in allen Buchhandlungen des In- und Auslandes zu erhalten: Biblioteca Scriptor. Latinor,, curis virorum docto- rum emendata et commentariis instructa, consil. G. Bernhardy instituta. Pars I. M. T. Ciceronis li- bri. Tom. I. Brutum contin. Smaj. 1 Thlr. Auch unter dem Titel: Ciceronis, M. T., Brutus. Emendavit et commen- tariis instruxit Henr. Meyer. Hiermit eröffnen wir eine Folge lateinischer Autoren, welche theils in den Kreis der Gymnasien gehören, theils auch ausserhalb des praktischen Gesichtspunk- tes einen mehr als mittelbaren Werth besitzen, und nach den Bedürfnissen unserer Zeit mit Commentaren ausgestattet werden. Einen Pränumerations- oder Subseriptionspreis stellen wir nicht, dagegen werden wir Schulanstalten besondere Vortheile bewilligen. Geſchichte der evangeliſchen Miſſionsanſtalten zu Bes kehrung der Heiden in Oſtindien. Herausgegeben von Fa Druck und Verlag von F. Dr. H. A. Niemeyer. Sgſtes und S4ftes, oder 7ten Bandes 11tes und 12tes Stuck. 4. 1 Thlr. 10 Gr. (1 Thlr. 12% Sgr.) Günther, J., Lehrgang des Unterrichts im deutſchen Styl fuͤr Lehrer an mittlern und hoͤhern Bildungs⸗ anſtalten der weiblichen Jugend. Gr. 8. 1 Thlr. 12 Gr. (1 Thlr. 15 Sgr.) Hanow, R., Iſt Horatius ein kleiner Dichter? Ein Beitrag zur Charakteriſtik des Horatius. 4. 8 Gr. (10 Sgr.) Junker's Exempeltafeln, das iſt: 144 Tafeln mit beinahe 2000 abgeſondert ausgerechneten zweckmaͤßigen Exem— peln. Ein unentbehrliches Huͤlfsmittel beim Rechen— unterricht in Volksſchulen. Gte verbeſſerte Auflage. 8. 16 Gr. (20 Sgr.) — — Dieſelben Tafeln fuͤr die preußiſchen Staaten. 2te verbeſſerte Auflage. 8. 16 Gr. (20 Sgr.) Juvenalis, D. Junius, Satiren. Übersetzt und er- läutert von Dr. W. E. Weber (Professor und Direc- tor der Gelehrtenschule zu Bremen). Gr. 8. 2 Thlr. 8 Gr. (2 Thlr. 10 Sgr.) Kohlrauſch, Fr., Anleitung fuͤr Volksſchullehrer zum richtigen Gebrauch der „Geſchichten und Lehren der heiligen Schrift alten und neuen Teſtaments“. te ver: beſſerte Auflage. Gr. 8. 18 Gr. (22½ Sgr.) Müller, J. H. T., Lehrbuch der Mathematik für Gymnasien und Realschulen, nebst vielen Übungs- aufgaben und Excursen. Erster Theil, die gesammte Arithmetik enthaltend. Gr. 8. 1 Thlr. 16 Gr. (1 Thlr. 20 Sgr.) Ist gleich bei seinem Erscheinen in vier Gymnasien eingeführt. Der Recensent in der A. L. Zeitung, 1838, Nr. 103 — 105, nennt dieses Lehrbuch am Schlusse der kritischen Beurtheilung als das beste von allen bisher bekannten Schulbüchern dieses Fachs. Niemeyer, A. H., Geſangbuch fuͤr hoͤhere Schulen und Erziehungsanſtalten. 12te (von Dr. H. A. Daniel) umgearbeitete Auflage. 8. 10 Gr. (12½ Sgr.) Bei dieſer ſeit längerer Zeit vorbereiteten neuen Ausgabe iſt der jetzige Herr Herausgeber eifrig bemüht geweſen, alle billigen Anſprüche möglichſt zu befriedigen. Die Zahl der Geſänge iſt auf 474 geſtiegen, beſonders iſt das Fach der eigentlichen Schullieder bereichert, und fünf Regiſter erhöhen die praktiſche Brauchbarkeit. Buchhandlung des Waiſenhauſes in Halle. In meinem Verlage iſt erſchienen und in allen Buchhand— lungen des In- und Auslandes zu haben: Naumer (Friedrich von), Geſchichte Europas ſeit dem Ende des funfzehnten Jahrhunderts. Sechster Band. Gr. 8. Druckpapier 3 Thlr. 6 Gr. Velin⸗ papier 6 Thlr. 12 Gr. Alle ſechs Bände koſten im Subſeriptionspreiſe auf Druck⸗ papier 17 Thlr. 22 Gr., auf Velinpapier 35 Thlr. 20 Gr. Leipzig, im Auguſt 1838. F. A. Brockhaus. A. Brockhaus in Leipzig. Literariſcher Anzeiger. 1838. Nr. XXX. z TTT ðͤ . TTT... A LT NEE Dieſer Literariſche Anzeiger wird den bei F. A. Brockhaus in Leipzig erſcheinenden Zeitſchriften: Blätter für litera⸗ riſche Unterhaltung, Iſis, und Allgemeine mediciniſche Zeitung, beigelegt oder beigeheftet, und ; betragen die Inſertionsgebühren für die Zeile 2 Gr. Conversakions-Texikon der Gegenwart. Ein fuͤr ſich beſtehendes und in ſich abgeſchloſſenes Werk zugleich ein Supplement zur achten Auflage des Converſations⸗Lexikons, ſowie zu jeder fruͤhern, zu allen Nachdrucken und Nachbildungen deſſelben. Gr. 8. In Heften von zehn Bogen. Viertes Hett, Bogen 31 — 40, Beſtelmeyer bis Buchdruckerkunſt. Preis eines Heftes: Auf feinem Druckpapier S Groſchen. Auf gutem Schreibpapier 22 Groſchen. Auf extrafeinem Velinpapier 18 Groſchen. 5 Inhalt des vierten Heftes: Beftelmeyer (Georg) — Beſtuſcheff (Alexander) — Beudant (5. S.) — Beuth (Peter Kaspar Wilhelm) — Bevölkerung — Bibliographie — Bierbrauerei — Biernacki (Alois Prosper) — Bildhauerkunſt, ſ. Sculytur — Billroth Johann Guſtav Friedrich) — Biſchöfe (evangeliſche) — Björnſtjerna (Magnus Friederich Ferdinand, Graf) — Blacas d' Aulps (Herzog von) — Blanc (Ludwig Gottfried) — Bleek (Friedrich) — Blittersdorf (Friedrich Landolin Karl, Freiherr von) = Bluhme (Friedrich) — Blum (Karl) — Bobbinetmanufactur — Böckel (Ernſt Gottfried Adolf) — Böckh (Friedrich von) — Bode (Wilhelm Julius Ludwig) — Boguslawski (Palon Heinrich Ludwig von) — Bohlen (Peter von) — Böhme (Jakob) und ſeine Philoſophie — Böhmen — Böhmer (Johann Friedrich) — Bommel (Cornelius Richard Anton van) — Bong — Bonaparte — Vorgheſi (Bartolomeo, Graf) — Vornhauſer (Thomas) — Bosnien — Böttiger (Karl Wilhelm), in Erlangen — Böttiger (Karl Wilhelm), in Upfala — Vourbons — Bowles (William Lisle) — Bowring (John) — Brahe (Magnus, Graf) — Brandes (Rudolf) — Brandis (Chriſtian Auguſt — Joachim Dietrich) — Braniß (Chriſtlieb Julius) — Branntweinbrennerei — Braſilien — Braunſchweig — Breithaupt (Johann Auguft Friedrich) — Bremen — Bremer (Frederike) — Breſſon (Charles, Graf) — Breton de los Fer (Don Manuel) — Bridgewater (Francis Henry Egerton, Graf von) — Brock (Ludwig Frederik) — Brod⸗ aueh: Kazimierz) — Brodziſzewski (Adalbert) — Bröndſted (Peter Diuf) — Brongniart (Alexandre — Adolphe) — ronikowski (Alexander Auguſt Ferdinand von Opeln⸗) — Bronikowski (Xavier) — Brouckère (Charles de) — Brouſſais (Francois Joſeph Victor) — Brown (Thomas S.) — Brüggemann (Johann Heinrich Theodor) — Brulliot (Franz) — Brunnen und Badeorte — Bruns (Johann Georg Theodor) — Buchdruckerkunſt. Leipzig, im September 1838. F. A. Brockhaus. In der Gerſtenbergeſchen Buchhandlung in Hildes⸗ keiten gültiger Weiſe letztwillig verfügen zu koͤnnen, nebſt heim ſind in den Jahren 1837 und 1838 erſchienen und in Bemerkungen uͤber die Teſtamentifaction der Geistlichen allen Buchhandlungen zu haben: in andern deutſchen Dioͤceſen. Mit 5 Anlagen. Gr. 8. Elwert, Dr. W., Das Blutlaſſen, kritiſch unter: 12 Gr. ſucht. Gr. 8. 12 Gr. Lüntzel, H. A., Die ältere Diöcefe Hildes⸗ Klinkhardt, F. A., Das Recht der hildes heimi— heim. Mit 2 Karten. Gr. 8. 2 Thlr. 12 Gr. ſchen katholiſchen Geiſtlichkeit, ohne Feierlich-] Rauterberg, F. G., Predigten. Gr. 8. 20 Gr. Sander, A., Beiträge zur Kritik und Erklärung der griechischen Dramatiker. Kritik und Erklärung des Sophokles und Euripides. Gr. 8. 12 Gr. Seffer, J. H. Ch., Hanoverſcher Kinderfreund, als dritter Theil der erſten Leſeuͤbungen fuͤr Kinder. 5te Auflage. 8. 5 Gr. Traumann, F., Über die Befugniß zur un: entgeldlichen Verabreichung homoͤopathiſcher Heilmittel nach den Geſetzen des Koͤnigreichs Hano— ver, erörtert in einer Vorſtellung an das koͤnigliche Miniſterium des Innern zu Hanover. Gr. 8. 8 Gr. In Karl Gerold's Buchhandlung in Wien iſt ſoeben erſchienen und daſelbſt, ſowie in allen Buchhandlungen Deutſchlands zu haben: Die Mauerwerks ⸗Kunſt in allen ihren Theilen. Bearbeitet von J. Andreas Romberg, Architekt. Mit 64 Kupkertakeln. Wien 1838. 4. In Umſchlag broſchirt. Preis 3 Thlr. Saͤchſ. Dem Vorworte des Herrn Verfaſſers zufolge iſt dieſes Werk nach Grundſätzen bearbeitet, welche diejenigen Anweiſungen und Erläuterungen zu geben bezwecken, die dem angehenden Maurer nöthig ſind, um eine höhere praktiſche Ausbildung zu erlangen. Hierbei wurde aber auch auf die reinen Formen der griechiſchen Architektur die nöthige Rückſicht genommen, zu welchem Zwecke dem Werke Darſtellungen beigefügt ſind, die ſich ganz dazu eignen, den Kunſtſinn auf zweckmäßige Weiſe zu erwecken und zu erhöhen. übrigens iſt durchaus die gehörige Stufenfolge beobachtet, ſodaß von den einfachſten Mauern zu den compli⸗ cirteſten Werken der Mauerkunſt fortgeſchritten wird. Die höchſt ſauber und ſorgfältig gearbeiteten Kupfertafeln bieten hierbei die inſtructivſten Anhaltspunkte dar, und bilden mit ihren deutlich und faßlich dargeſtellten Erläuterungen einen ſehr bequemen Leitfaden für das Ganze der Mauerwerkskunſt. Für die äußere Ausſtattung iſt von der Verlagshandlung auf das Beſte geſorgt worden. Bei DuMont ⸗Schauberg in Köln find neu erſchie⸗ nen und in allen Buchhandlungen zu haben: Ahn, Dr. F., Praktiſcher Lehrgang zur ſchnellen und leichten Erlernung der franzoͤſiſchen Sprache. After Curſus. Ste verbeſſerte Auflage. Broſch. 6 Gr. Annalen der Irren⸗Heilanſtalt zu Siegburg. Heraus: gegeben von Dr. M. Jacobi. After Band. Broſchirt. 1 Thlr. 16 Gr. Camphauſen, L., Verſuch eines Beitrages zur Eiſen⸗ bahn⸗Geſetzgebung. Broſchirt. 12 Gr. In einer Kritik von gewichtiger Feder heißt es u. A.: „Möchte dieſe Schrift in die Hände aller Behörden, aller Ac⸗ tienvereine, und der Actionnaire, ſowie aller der Vaterlands⸗ freunde gelangen, die ſich für die vaterländiſchen Eiſenbahn⸗ Bauunternehmungen intereſſiren! Der Inhalt dieſer Schrift iſt Iſtes Heft. Beiträge zur ſo lehrreich und anziehend, daß ein jeder Leſer de ü die gane An: dieſes fo ek ee Gegenſtandes gewiß ganz befriedigt werden wird.“ N Seis, E., Sammlung von Beiſpielen und Aufgaben aus der allgemeinen Arithmetik und Algebra. Fuͤr Gymnaſien, hoͤhere Buͤrgerſchulen und Gewerbſchulen in ſyſtematiſcher Folge bearbeitet. 1 Thlr. Dieſe „Sammlung“, die ſich durch Neuheit und Reichhal⸗ tigkeit des Stoffes, durch ſyſtematiſche Anordnung und Stufen⸗ folge, überhaupt durch gediegenen Inhalt und die umſichtigſte Behandlung einen unbeſtreitbaren Vorzug vor der bekannten Sammlung von Meier Hirſch ſichert, darf mit Recht Allen em⸗ pfohlen werden, denen die Förderung des mathematiſchen Stu⸗ diums am Herzen liegt. Leſebuch für obere Claſſen in katholiſchen Elementar⸗ ſchulen. Bearbeitet von praktiſchen Schulmaͤnnern. (364 Seiten auf Druckvelinpapier.) 8 Gr. Löhr, M. J., Flora von Koblenz, nach dem natürlichen Systeme geordnet. Brosch. 1 Thlr. 4 Gr. Matzerath, C., Meditationen eines rheiniſchen Ka⸗ tholiken über die ſociale und nationale Seite der koͤl⸗ ner Frage. Eine Flugſchrift. Broſchirt. 8 Gr. Piette, E., Die Fabrikation des Papieres aus Stroh x. ꝛc. im Großen, nach zahlreichen Verſuchen A und mit 160 Muſtern bewieſen. Cartonnirt. Thlr. Reinick, R., Lieder eines Malers mit Randzeichnun⸗ gen feiner Freunde. Mit 30 Original-Radirun⸗ gen duͤſſeldorfer Kuͤnſtler. (Commiſſionsartikel.) Cartonnirt. Subſcriptionspreis 5 Thlr. Botanik, fuͤr Freunde und Kenner derſelben!! Vollſtändig in drei Bänden, als claſſiſch von allen Botanikern anerkannt, ſowol für den Botaniker von Fach als auch für den Freund der Botanik unent⸗ behrlich, kann die dritte Auflage von J. C. Moessler's Handbuch der Gewächskunde. Dritte Auflage herausgegeben, vermehrt und verbessert von Dr. J. C. L. Reichenbach. Gr. 8. 3 Bände. Altona, Hammerich. 6 Thlr. 18 Gr. nicht dringend genug empfohlen werden. x Dieſes ſichere, zuverläſſige Handbuch hat bereits beim Studium der Gewächskunde ſich als höchſt praktiſch be⸗ währt, was wol nichts beſſer beweiſt, als die allgemeine Verbreitung deſſelben, wodurch es auch möglich wird, einen ſo billigen Preis zu ſtellen. N Sämmtliche folide Buchhandlungen Deutſchlands, Oſtreichs, der Schweiz ꝛc. haben dieſes gediegene Werkſtets vorräthig. Soeben iſt erſchienen und in allen Buchhandlungen zu haben: Vom Arger. Ein Buͤchlein für Jedermann. Mit einer Vorrede h 4 von Hofrath Dr. J. C. A. Heinroth. Leipzig. Friedrich Fleiſcher. Preis 8 Gr. Vom Literatur⸗Comptoix in Stuttgart iſt durch alle Buch- und Kunſthandlungen, jedoch nur auf feſte Beſtellung, zu beziehen: Dr. D. F. Strauß, Verfaſſer des „Leben Jeſu“, 5 Nach dem Leben gezeichnet von Schmidt, in Stahl 0 geflohen von Karl Mayer. Goethe, im neunundzwanzigſten Jahre. ee 2 2 ach May's Ölgemälde, 1779, in Stahl geſtochen von Karl Mayer. Beide Portraits in drei verſchiedenen Ausgaben zu folgen⸗ den Preiſen: . In Quart, chineſiſches Papier, 1 Fl. 80 Kr. Rhein., oder 22 Gr. weißes Papier, 1 Fl. 12 Kr. Rhein., oder 18 Gr. In Großoetav N — Fl. 48 Kr. Rhein., oder 12 Gr. J. Ch. Freih. v. Zedlitz. Lithographie in Quart, in nur vierzig Exemplaren abgedruckt. Preis 1 Fl. 21 Kr. Rhein., oder 20 Gr. Karten ⸗Netz e. Von den durch W. Walter entworfenen und von dem königl. Provinzial⸗Schulcollegium den Gymnaſien und Se⸗ minarien empfohlenen geographiſchen Netzen, zum Einzeichnen von Landkarten für den geographiſchen Unterricht, ſind nun ſechs: Europa, Spanien, Frankreich, Deutſchland, Rheinpreußen, Preußen nebft Sachſen, in meinem Verlage erſchienen. Daß ſich dieſe Netze als höchſt zweckmäßig für das Landkartenzeichnen bewährt haben, beweiſen die gleich nach deren Erſcheinen von vielen Gymnaſien eingegangenen Be⸗ ſtellungen. Jedes Blatt ſowie die Gebrauchsanweiſung koſtet nur 1 Sgr. u J. Hoͤlſcher. Bei C. W. Leske in Darmſtadt iſt ſoeben erſchienen und an alle Buchhandlungen, reſp. Subſcribenten verſendet: Des zweiten Bandes Erſte Abtheilung von Encyklopaͤdiſches Handbuch des Maſchinen⸗ und Fabrikenweſens für Kameraliſten, Architekten, Kuͤnſtler, Fabrikanten und Gewerbtreibende jeder Art; nach den beſten deutſchen, engliſchen und franzoͤſiſchen Huͤlfsmitteln bearbeitet von Karl Vartmann, der Philoſophie Doctor, herzogl. braunſchweig. Bergeommiſſair, meh⸗ rer Gelehrten- und Gewerbsvereine Mitgliede ıc. Enthaltend: die Gewinnung und Verarbei— tung der Metalle. Gr. 4. 43 Bogen Text mit 41 lithographirten Tafeln. Subſcriptionspreis 5 Thlr. 8 Gr., oder 9 Fl. 36 Kr. Zur Empfehlung dieſes in jeder Beziehung ausgezeichneten Werkes noch etwas hinzuzufügen, halten wir für überflüſſig, da die 1ſte und 2te Abtheilung des 1ſten Bandes ſchon längere Zeit dem Publicum übergeben find und ſich in zahtreichen Hän⸗ den befinden. Die gegenwärtig angekündigte Abtheilung wird noch mehr wie die frühern allen Anfoderungen ſowol an innern Gehalt, als an äußere ſchöne und correcte Ausſtattung vollkommen genügen. Des erſten Bandes dritte Abtheilung, über Eiſenbah— nen, befindet ſich unter der Preſſe und wird in wenigen Wo⸗ chen vollendet ſein. Muſterblaͤtter von Maſchinenzeichnungen zum Gebrauche fuͤr Mechaniker, Gewerbſchulen und Gewerbvereine von Becktor Rössler, Secretair des Gewerbvereins und Lehrer an der höhern Gewerb⸗ ſchule zu Darmſtadt. Zweites Heft. Inhalt: Balancier — Mittel zur Erzielung einer alternativ geradlinigten Bewegung — Excentriſche Scheiben — Regulator. 10 lithographirte Blätter mit 1 Bogen erläuterndem Texte. Großfolio. Preis in Umſchlag 2 Thlr., oder 3 Fl. 30 Kr. Dieſe nicht nur jedem Mechaniker, ſondern auch vorzüg⸗ lich in Gewerbſchulen als Vorleg- und Muſterblätter dienlichen Zeichnungen haben ſich durch äußerſte Correctheit in hohem Grade den Beifall ausgezeichneter Sachkenner erworben. Verhandlungen des Gewerbvereins fuͤr das Großherzog⸗ thum Heſſen. Zweiter Jahrgang. Aftes Quartal⸗ heft mit 3 lithographirten Tafeln in Folio. 1838. Gr. 4. Preis 10 Gr., oder 45 Kr. Bei mir erſcheint: Plattdeutsches oder niederdeutsches Wörterbuch, welches ſowol das aͤltere wie das gegenwärtige Nieder⸗ deutſche Norddeutſchlands enthaͤlt, aus den aͤltern nieder⸗ deutſchen Schriften und Urkunden, und aus dem gegen: waͤrtigen Sprachgebrauche, ſowie aus den bisher erſchie— nenen niederdeutſchen Gloſſarien zuſammengeſtellt von Dr. J. G. L. Koſegarten, Profeſſor zu Greifs⸗ wald. C. A. Koch in Greifswald. Durch alle Buchhandlungen und Poſtämter iſt zu beziehen: Allgemeine medicinische Zeitung. Herausgegeben von Dr. Karl Pabst. Jahrgang 1838. Monat März, oder Nr. 18 — 26. Gr. 4. Preis des Jahrgangs 6 Thlr. 16 Gr. Allgemeine Bibliographie für Deutschland. Jahrgang 1838. Monat August, oder Nr. 31—35, und Biblio- graphischer Anzeiger: Nr. 31 — 35. Gr. 8. Preis des Jahrgangs 3 Thlr. Leipzig, im September 1838. F. A. Brockhaus. Ueber Gekängnisswesen. Soeben ſind erſchienen und durch alle Buchhandlungen von uns zu beziehen: Der zweite und dritte Band von De la Reforme des Prisons, ou de la theorie de l’emprisonnement, de ses principes, de ses moyens, et de ses conditions d’application; par Mr. Charles Lucas. Paris. In-8. Preis aller 3 Bände 8 Thlr. De la Reforme des Prisons, par Leon Faucher. Ein Band in 8. Paris. 2 Thlr. Leipzig, im September 1838. Brockhaus & Avenarius, Buchhandlung für deutſche und ausländiſche Literatur. (A Paris: meme maison, Rue Richelieu, No. 60.) Im Verlage der Buchhandlung des Waiſenhauſes in Halle iſt erſchienen und durch alle Buchhandlungen des In⸗ und Auslandes zu erhalten: Müller, J. H. T. (Director des Realgymnasiums zu Gotha), Lehrbuch der Mathematik für Gymnasien und Realschulen, nebst vielen Ubungsaufgaben und Excursen. Gr. 8. 1 Thlr. 16 Gr. (1 Thlr. 20 Sgr.) Vorſtehendes Lehrbuch enthält in ſtufenweiſer Fortſchreitung vom Leichtern zum Schwerern in 15 Abſchnitten die Hauptlehren der geſammten allgemeinen und dekadiſchen Arithmetik. Dabei iſt fortwährend auf den innern Zuſammenhang der einzelnen Sätze, wie ſie auf den drei Rechnungsſtufen wiederkehren, Rück⸗ ſicht genommen. Der Recenſent in der X. Lit.-Zeitung, 1838, Nr. 103—105, ſchließt die kritiſche Beurtheilung dieſes Lehrbuchs mit folgenden Worten: „Alle Vorzüge jedoch des vorliegenden Buches einzeln an⸗ zuführen geſtattet der Raum nicht, daher begnügt ſich Rec. daſſelbe beſonders jedem Lehrer aufs dringendſte zu empfehlen. Er findet in höchſt zweckmäßiger Anordnung eine ſehr große Menge Materials, das er zum Theil noch für ſich ſelbſt wird benutzen können, zum Theil auch nach dem jedesmaligen Stand» punkte feiner Schüler das für fie Paſſende herauszuwählen. Aber auch für den von der Schule abgegangenen Schüler, der ſich ganz dem Studium der Mathemik widmen will, iſt es ein zweckmäßiges Handbuch, um das ganze Gebiet der Mathematik, ſo weit dieſe in den Kreis der Schule gehört, nochmals als ein ordentliches Syſtem zu überſehen und ſich zu den Vorträgen auf der Univerſität tüchtig vorzubereiten. Rec. ſcheidet von dem Verf. mit dem Wunſche, daß er dem Tadel, den Rec. mitunter ausgeſprochen, nichts Anderes zum Grunde lege als die freundſchaftliche Abſicht, ihn darauf auf⸗ merkſam zu machen, was wol bei einer neuen Auflage, die das Buch ſeiner Gediegenheit und Brauchbarkeit wegen recht bald verdient, geändert werden könnte. Zunächſt aber möge der Verf. eilen, den verſprochenen zweiten Band, welcher die geometriſche Abtheilung der Elementar- Mathematik enthalten foll, eheſtens nachzuliefern. Denn wenn dieſer ebenſo trefflich wie der vorlie⸗ gende arithmetiſche Theil bearbeitet wird, ſo verdient das Ganze unbedingt den Vorzug vor allen bisher be⸗ kannten Schulbüchern dieſes Fachs. Papier und Druck ſind zu loben.“ | In der Unterzeichneten iſt ſoeben erſchienen und an alle Buchhandlungen verſandt worden: Die orientaliſche Cholera in Muͤnchen und an andern Orten. Von . Dr. Rampold. Gr. 8. Preis 1 Thlr. 16 Gr., oder 2 Fl. 42 Kr. Die Tendenz dieſer Schrift iſt die, einestheils eine Beſchrei⸗ bung der münchner, durch die prophylaktiſche Behandlungs⸗ weiſe ausgezeichneten Epidemie, anderntheils ein Bild der Cho⸗ lera im Großen, wie ſie ſich bisher in den näher bekannt ge⸗ wordenen Epidemien gezeigt hat, zu geben. Sie enthält daher das Ergebniß eigner Beobachtung jener Epidemie, und eine Zuſammenſtellung der von jener abweichenden Erſcheinungen, welche andere Epidemien dargeboten haben. Ebenſo ſoll ſie eine kurze kritiſche Zuſammenſtellung der wichtigern unter den mannichfachen bisher bekannt gewordenen Betrachtungs- und Behandlungsweiſen der Cholera geben, und grade durch dieſe Zuſammenſtellung und Vergleichung in Verbindung mit der Selbſtbeobachtung der Krankheit fo leichter auf ein möglichit richtiges Urtheil über dieſelben zu gelangen. g Obgleich ſich ſomit die gegenwärtige Schrift von den bis⸗ her über die Cholera erſchienenen bedeutend unterſcheidet, und inſofern wol nicht außer der Zeit fein möchte, als die Beobach⸗ tung der Choleraepidemien an fo vielen verſchiedenen Orten ein ſehr großes, aber bis jetzt wenig verarbeitetes Material aufgehäuft hat, mußte doch die bedeutende Zahl der ſchon vorhandenen Choleraſchriften zu möglichſter Kürze in Abfaſſung der gegen⸗ wärtigen beſtimmen, und es wurde deshalb mit möglichſter Um⸗ gehung des vielen Theoretiſirens, wozu die Brechruhr Anlaß gab, hauptſächlich nur das Factiſche feſtgehalten. Wenn auch ſchon eine andere umfaſſendere und beſonders mehr das Locale umfaſſende Beſchreibung der münchner Epide⸗ mie erſchienen iſt, ſo wird dadurch die gegenwärtige Schrift gewiß nicht überflüſſig, wol aber konnte der Verf. durch Be⸗ nutzung des über jene Epidemie ſchon Erſchienenen ſich um ſo mehr vergewiſſern, daß ihm keine bedeutendere Erſcheinung, welche ſie bot, entgangen ſei. Stuttgart und Tübingen, im Auguſt 1838. J. G. Cotta'ſche Buchhandlung. Die Erzbiſchöfe von Köln und Poſen. Darſtellung der welthiſtoriſchen Bedeutung der katholiſchen Frage in Preußen. Von Anton Graf von “, Domcapitular im Hohen Me— tropolitancapitel zu *. Leipzig, J. Müller. Unter dieſem Titel iſt eine höchſt merkwürdige Beurtheilung der katholiſchen Frage erſchienen, welche den frömmſten Katho⸗ liken befriedigt, da der Verfaſſer für einen hochgeſtellten Geiſt⸗ lichen gehalten wird, der nicht fürchtet für ſeine Kirche zum Märtyrer zu werden. Andere halten dieſe geiſtreiche Schrift für eine boshafte Satire gegen die Hierarchie, und die Beamten wollen die Ankündigung in manchen Ländern nicht erlauben, weil nicht alle Maßregeln der Regierung blindlings gelobt were den. Man iſt ſehr geſpannt zu erfahren, welchen Zweck der Verfaſſer bei dieſer merkwürdigen Erſcheinung gehabt hat. NH Durch alle Buchhandlungen iſt zu beziehen: Altdeutsche Blätter von Moritz Haupt und Heinrich Hoffmann. Zweiten Bandes erstes und zweites Heft. Gr. 8. 1 Thlr. 4 Gr. Der ifte Band, aus 4 Heften beſtehend, koſtet 2 Thlr. 4 Gr. Leipzig, im September 1838. F. A. Brockhaus. Druck und Verlag von F. A. Brockhaus in Leipzig. Literariſcher Anzeiger. 1838. Nr. XXXI. Dieſer Literariſche Anzeiger wird den bei F. A. Brockhaus in Leipzig erſcheinenden Zeitſchriften: Blätter für litera- riſche Unterhaltung, Iſis, und Allgemeine mebdicinifhe Zeitung, beigelegt oder beigeheftet, und betragen die Inſertionsgebühren für die Zeile 2 Gr. W. Heinsius’ Bücher-Lexikon. Achter Band. In meinem Verlage iſt jetzt vollſtändig erſchienen: Allgemeines deutſches Bücher⸗Lexikon, oder Vollſtaͤndiges alphabetiſches Verzeichniß derjenigen Schriften, welche in Deutſchland und in den angren— zenden, mit deutſcher Sprache und Literatur verwand— ten Laͤndern gedruckt worden ſind. Mit ausfuͤhrlichen Angaben der Verleger, Druckorte, Preiſe, Auflagen, Jahrzahlen, Formate, Bogenzahlen, artiſtiſchen Bei— lagen und vielen buchhaͤndleriſchen und literariſchen Nachweiſungen, Angaben der anonymen und pſeudo— nymen Schriftſteller ꝛc. Bearbeitet und herausgegeben von Otto August Schulz. Erſter Band, die von 1828 bis Ende 1834 erſchienenen Schriften ent: haltend. Zwei Abtheilungen. Gr. 4. (125 Bogen.) 10 Thlr. 12 Gr. Der Verf. begnügte ſich nicht allein, vom Jahre 1828 ausgehend, die Erzeugniſſe der Literatur mit größter Genauigkeit nachzutragen und ſich den frühern Bänden von Heinſius' Bücher⸗Lexikon genau anzuſchließen, ſondern er machte durch ſtete Nachweiſungen über die frühern Theile band- oder lieferungs⸗ weiſe erſchienener Schriften, durch literariſche Notizen und Berich⸗ tigungen den Anfang zu einem neuen Werk. An Sorgfalt und Genauigkeit übertrifft dieſer Band gewiß ſeine Vorgänger und wird nicht allein dem praktiſchen Gebrauche des Buchhänd⸗ lers vollkommene Genüge leiſten, ſondern auch Bibliothekaren, Bibliographen, Literaten und Bücherfreunden ein bequemes und ſicheres Hülfsmittel bieten. Die frühern Bände des „Allgemeinen Bücher⸗Lexi⸗ kons“ von Heinſius, 1812 — 29, habe ich im Preiſe von 37 Thlr. auf Zwanzig Thaler ermäßigt; auch einzelne Bände ſind zu billigen Preiſen zu erhalten. Leipzig, im September 1838. F. A. Brockhaus. Von der Central- Bibliothek der Literatur, Statistik und Geschichte der Pädagogik und des Schulunter- richts im In- und Auslande. Herausgegeben von Dr. H. G. Brzoska, Professor in Jena. ist das Juni- und Juliheft an die respectiven Abonnenten ver- sandt, und geben wir hierunter die Inhaltsanzeigen beider Hefte: Inhalt des Junihektes. A. Literatur: Familienbriefe über Erziehung, von Madame Guizot, B. Statistik: 1) Über die Grundverhältnisse und die Schranken der pädagogischen Kunst. Von F. E. Beneke. 2) Das Schulwesen des Grossherzogthums Hessen, dargestellt von Dr. E. Schaumann. (Drittes Stück: Gymnasien.) ©, Geschichte: Kurzer Überblick der historischen _ Entwickelung des Volksunterrichts in den Niederlanden. (Klein.) Inhalt des Julihektes. A. Literatur: 1) Ein praktischer Blick auf christ- liche Erziehung der Kinder im frühesten Alter. Von Thomas Babington. 2) Ansichten über Erziehung und Unterricht in gelehrten Schulen. Von Dr. J. 6. E. Föhlisch. 3) Ein Wort zur Empfehlung gymnastischer Übungen. 4) Dahlmann: Vom Univertitätswesen. B. Statistik: 1) Schulen in den transkaukasischen Provinzen Russlands. Die Schulen Sibiriens. (Nach Alex. von Krusenstern.) 2) Die neueste königl. bairische Verord- nung über die Universitätsstudien und insbesondere über das Studium der allgemeinen Wissenschaften. 3) Correspun- denznachrichten: a) Fr. Thiersch und die grossherzoglich hessischen Gelehrtenschulen. b) Preussen: Verordnung die Verleihung des Prädicats Oberlehrer betreffend. c) Nie- derlande. ©. Geschichte: Die Akademien der Araber und ihre Lehrer. Nach Auszügen aus Ibn Schohba’s Classen der Schafliten bearbeitet von Ferdinand Wüstenfeld, Dr. der Philosophie und Assessor der philosophischen Facultät. Zur hundertjährigen Stiftungsfeier der Academia Georgia Augusta. Göttingen, bei Vandenhoeck und Ruprecht. 1837. (G. Flügel.) D. Journalistik: I. Deutsche Journale. 1) Päda- gogische. 2) Nichtpädagogische, II. Ausländische Journale, 1) Französische. 2) Holländische. 3) Italienische. 4) Nord- amerikanische. A. Pädagogisch- Wissenschaftliches. 2 Häusliche Erziehung. 1.2.5.4. — — Schul- und Unterrichtswesen im Allgemeinen: Über den guten Geist einer Schule 5. — Über die Unzweckmässigkeit der öffentlichen Belobungen und Preisvertheilungen 6. — Über den Einfluss der Sprachlehre auf den Religionsunter- richt 7. — Über den deutschen Gesangunterricht in Schu- len 8. — — Gymnasien: Classisches Heidenthum und die Bibel 9. — Anfoderungen an ein Lesebuch fremder Sprache für Schulen 10, — Über den propädeutischen Un- terricht in der Philosophie 11. — — Volksschulwesen und Elementarunterricht: Sittliche Wirksamkeit der Voiksschule 12, — Über die wechselseitige Schuleinrich- tung 13. — Leseunterricht 14. — Über die hohe Wichtig- keit, die rechte Kenntniss der schönen Kunst unter die An- foderungen an den Lehrer einer niedern Schule aufzuneh- men 15. — Was ist für einen Schullehrer nothwendiger, dass er gut schreiben (aufsetzen) oder dass er gut sprechen könne? 16. — — Seminare: Ist es zweckmässiger, dass die Seminaristen zusammen in Einem Seminargebäude oder einzeln in Privathäusern wohnen? 17. — — Hauslehrer- leben: Über das Hauslehrerleben der Candidaten der evan- gelischen Theologie 18. — — Taubstummen- und Blin- deninstitute: Einfluss der Religion auf Taubstumme 19. — Dürfen Blinde auch -in den gewöhnlichen Volksschulen un- terrichtet werden? 20. — — Volksbildung im All- gemeinen: Mitwirkung edler Frauen zur Belehrung des Volks 21. B. Statistisches. I. Deutsche Länder: Landschulwesen im Herzog- thum Sachsen-Gotha 22. — Baden 23. — West- falen: Schulen in Minden 24. — Hanover: Schul- lehrerverein 25. — II. Ausland: Bericht des Ministers des Innern über den Zustand der hohen, mittlern und nie- dern Schulen im Königreiche der Niederlande fürs J. 1835. 26. — Dergleichen für das J. 1336. 27. — Däne- mark: Über das Lniversitätswesen nach X, Marmier 28. — Turnübungen in dem dänischen Herzogthume 29. — Nor- wegen: Kleinkinderschule zu Drontheim u. s. W. 30. — Frankreich: Überblick des öffentlichen Unterrichts in Frankreich seit dem J. 1791 bis jetzt 31. — Belege für den Mangel an Erkenntniss von der Wichtigkeit der Ver- besserung des Schulwesens in den Kammern 82. — Über die sogenannten kleinern Seminarien 85. — In den Kammern werden unentgeltliche Musikschulen in dem Hauptmittel- punkte der Bevölkerung verlangt. — Das Theater soll zur Volksbildung beitragen 34. — Elementarlehrer sollen künf- tighin auch für den Gesangunterricht examinirt werden 35. — Gesangunterricht in den pariser Volksschulen 56. — Über die Kinder in den Fabriken 57. — Findlingshäuser 33. — Toulon: Neue Katheder für das Verwaltungswohl 39. — Prüfungen der Candidaten für das Elementarlehrerdiplom in der Sorbonne 40. — Italien: Über die Volkserziehung daselbst 41. — Statistische Übersicht der Zunahme des Ele- mentarschulwesens in der Lombardei von 1822—32. 42. — Elementarschulen in der Lombardei 1332—33. 34. 35; 43. — Statistische Übersicht der Elementarschulen im venetianischen Gebiete im J. 1834 — 35; 44. — Israelitische Kleinkinder- schule zu Livorno 45. — Zunahme der Schulen des ge- genseitigen Unterrichts in der Welt 46. — Taubstummen- anstalten in Europa und Nordamerika 47. — Nordamerika: Neuengland: Distrietsschullehrer ohne eigne Wohnung 43. — Hass gegen öffentliche Schulen in Massa chusets 49. — Lehrerseminar in Plymouth 50. — Seminare für Lehre- rinnen 51. — Newburgh am Hudsonflusse: ein Arzt als Vorsteher einer Knabenerziehungsanstalt 52. — Providence in St.- Rhode - Island: Vorschlag in Betreff der Obliegen- heiten des Vorstehers einer öffentlichen Schule 58. — Georgien: Neuer Plan zur Anlegung öffentlicher Schu- len 54. — Marietta: Gesangunterricht soll in den Schu- len eingeführt werden 55. — Dedham 56. — Keene 57.— Boston 58. 59. — Sandwichsinseln: Missionsanstal- ten 60. C. Historisches. Biographien: S. Girolamo Mioni 61. — Girolamo Tugliazucchi 62. — Ottavio Assarotti 63.— Walter Scott 64. — Owen 65. — F. W. Klumpp 66. D. Vermischtes. Von 67 — 73. Intelligenzblatt Nr. 1. Halle, im August 1838. C. A. Schwetschke und Sohn. In der Unterzeichneten find erſchienen und in allen Buch: handlungen zu erhalten: Anſichten von Ruͤgen, Zeichnung von Bruͤggemann, Stahl— ſtich von Frommel und Winkles. 2te Lieferung. Bob: bin, Harthaſee und Stubbenkammer. 12 Gr. Illumi⸗ nirt 1 Thlr. 6 Gr. (Die erſte, 1837 erſchienene Lieferung enthält: Arcona, Königs⸗ ſtuhl und ulm.) Blume, Dr. H., Anleitung zum überſetzen aus dem Lateiniſchen in das Griechiſche fuͤr obere Gymnaſial— claſſen. 2te fehr verbeſſerte und vermehrte Auflage. 18 Gr. Bnfelberg, Ch. v., Zwei Tage in Dänemark, Geh. r. Krauthoff⸗Jamitzow, v., Beitrag zur Kunde der Pferdezucht Neu⸗Vor⸗ Pommerns. Geh. 8 Gr. Schneider, Dr. O., De veterum in Aristo- Phanem scholiorum fontibus. 16 Gr. Überſicht der unregelmäßigen griechiſchen Verba. 6 Gr, C. Loͤffler'ſche Buchhandlung in Stralſund. Soeben iſt folgende Schrift erſchienen! Die untrüglichen Heilhraſte der Natur. Dargestellt in Auszügen aus den medicinischen Geheimschriften der königlichen Leibärzte, Oberstaatsräthe Drs. Te Roi und St. Pierre Te Clerc. Extrahirt durch Heinrich Karl Rudolf Huch in Braunschweig. Erſter Band. Gr. 8. Altona, Hammerich, 1838. 1 Thlr. 12 Gr. Dies intereſſante Werk enthält nicht nur die Krankheits⸗ und faſt wunderbare Heilungsgeſchichte des Herausgebers, wel⸗ cher durch ſeltſame Fügungen des Schickſals in dem Beſitze der handſchriftlichen Überlieferungen der beiden auf dem Titel an gegebenen berühmten Männer gelangte, und dieſe nun — der leidenden Menſchheit zum Nutzen und Troſte — den Arzten aber zur reiflichen und unpartheiiſchen Prüfung — dem Drucke übergeben hat; ſondern auch höchſt intereſſante Skizzen aus dem Leben der beiden genannten Veteranen der Arzneiwiſſen⸗ ſchaft, woraus wol hinlänglich erhellt, auf welchen dunkeln und unrichtigen Wegen die meiſten prakticirenden Arzte bisher zu ihrem Ziele ſtrebten. Der geneigte Leſer wolle das kurze Vor⸗ wort nicht überſchlagen! Sämmtliche ſolide Buchhandlungen Deutſchlands ꝛc. haben Exemplare vorräthig. ö Bei Wilh. Engelmann in Leipzig iſt ſoeben erſchie⸗ nen und in allen Buchhandlungen zu haben: Der fahrende Poet. Dichtungen von Karl Beck. 8. Broſch. 1 Thlr. 18 Gr. Der junge Dichter iſt dem Publicum durch ſeine frühern Poeſien „Nächte; gepanzerte Lieder“ ſchon bekannt. Dieſe neue und vollendetere Dichtung, die in vier Geſänge abgetheilt iſt, hat die überſchriften: Ungarn, Wien, Wei⸗ mar, Goethe's Haus (im Goethe'ſchen Haus gedichtet), Die Wartburg. Bei L. C. Kehr in Kreuznach ſind erſchienen: J. E. A. Stiegler, 192 Epigramme und Madrigale, 10 Geſellſchaftslieder und 80 Denk⸗ ſpruͤche. 8. 12 Gr. L. C. Kehr, Hundert Confirmationsſcheine. Neues Teſtament. Dritte Auflage. 4. 20 Gr. Nachſtehende auf Koften der franzöſiſchen Re⸗ gierung Fange Werke, welche nicht im Buchhan⸗ del ſind, koͤnnen zu den beigeſetzten Preiſen von uns bezogen werden: Demeiz, Lettre sur le systeme penitentiaire, à MM. les membres du conseil general du departement de la Seine. In-8. (2% Bog.) Paris, 1838. 8 Gr. Moreau- Christophe, L. M., De l'état ac- tuel de la reforme des prisons de la Grande-Bretagne. In-8. (22 Bog.) Paris, 1838. 2 Thlr. 16 Gr. Etats de population, de culture et de commerce des colonies frangaises, pour 1836, avec le complement des etats de 1835. In-8. (5% Bog.) Paris, 1838. 16 Gr. Notices statistiques sur les colouies frangaises impri- mees par ordre de Mr. le vice-amiral de Rosamel, ministre secretaire d’etat etc. 2 vols. Gr. in- 8. (33 Bog.) Paris, 1837 — 38. 4 Thlr. 12 Gr. Tupinier, B., Rapport sur le matériel de la marine presente à Mr. le vice-amiral de Rosamel, ministre seerétaire d’etat etc. Gr. in-8. (29 Bog.) Paris, 1838. 4 Thlr. 12 Gr. Compte-rendu des travaux des ingenieurs des mines pendant année 1837. In-4. (17 Bog.) Paris, 1838. 4 Thlr. Rapports à Mr. le comte de Montalivet, pair de France, ministre secretaire d’etat etc. sur les peni- tenciers des Etats-Unis, par MM. Demetz q. A. Blouet. Petit in-folio. (65 Bog, 45 lithogr. Ta- feln.) Paris, 1837. 8 Thlr. Tableau de la situation des etablissemens frangais dans PAlgerie, precede de l’expose des motifs et du pro- jet de loi portant demande de credits extraordinai- res etc. 2 vols. Gr. in-4. (55 Bog., 3 Karten.) Paris, 1838. 17 Thlr. 12 Gr. Tableau decennal du commerce de la France avec ses colonies et les puissances etrangeres, publie par l’administration des douanes. 1827 à 1836. 1e part. Gr. in-4. (48 Bog.) Paris, 1838. 3 Thlr. 8 Gr. Statistique de la France, publiee par le ministre des travaux publics, de l'agriculture et du commerce, (Commerce extérieur.) Gr. in-4. (69 Bog.) Paris, 1838. 8 Thlr. Leipzig, im September 1888. Brockhaus S Avenarius, Buchhandlung für deutſche und ausländiſche Literatur. (4 Paris: meme maison, Rue Richelieu, No. 60.) Von Joh. Ambr. Barth in Leipzig ist zu beziehen: Description d'une collection de minéraux, for- mée par Mr. Henri Heuland et appartenant a Mr. Ch. Hampden Turner de Rooksnest; par A. Levy. 3 Vol. gr. in-8. avec un Atlas de 83 planches gr. in- 4. 18 Thlr. Vollendete Herausgabe. a Das E. aus lexikon, vollſtaͤndiges Handbuch praktiſcher Lebenskenntniſſe für alle Staͤnde. Unter Mitwirkung vieler Gelehrten und Praktiker herausgegeben von G. Th. Fechner, x ordentlichem Profeſſor der Phyſik zu Leipzig. 8 Bände in Lexrikon⸗Octav, 441 Bogen enthaltend. Mit er⸗ läuternden Holzſchnitten und Steindrucktafeln. Subſcriptionspreis 12 Thlr. Saͤchſ., oder 21 Fl. 36 Kr. Rhein. Dieſes Werk, deſſen Inhalt durch Proſpecte und Anzeigen hinlänglich bekannt iſt, liegt jetzt in ſeiner Vollſtändigkeit als ein Univerſalwerk für das Haus zur Benutzung vor. Es macht als ſolches eine unzählige Menge 1 einzelner praktiſcher Werke entbehrlich, und iſt e ie vollſtändigſte und wohlfeilſte Bibliothek für jeden Haushalt. Zur Erleichterung der Anſchaffung laſſen wir den Sub- feriptionspreis von 12 Thalern für das Ganze noch ei: nige Zeit beſtehen, und haben zugleich die Einrichtung getroffen, daß das Hauslexikon auch bandweiſe, in monatlichen Lie⸗ ferungszeiten, der Band zu 1 Thlr. 12 Gr., oder 2 Fl. 42 Kr. Rhein., durch jede Buchhandlung bezogen werden kann. Leipzig, im Juli 1838. Breitkopf und Härtel. In der Sof. Lindauer'ſchen Buchhandlung in Mün⸗ chen iſt ſoeben erſchienen und in allen Buchhandlungen zu haben: Das Lied der Nibelungen aus dem altdeutſchen Original uͤberſetzt von Joſeph von Hinsberg. vierte verbesserte Auflage mit 6 Kuptern. Gr. 8. Elegant cartonnirt. Preis 2 Fl. 9 Kr., oder 1 Thlr. 5 Gr. Saͤchſ. Das Erſcheinen einer Aten Auflage bürgt hinlänglich für den Werth dieſer überſetzung, welche ſich in dieſer Auflage noch beſonders durch ihre elegante Ausſtattung empfiehlt. In allen Buchhandlungen iſt zu haben: Dr. Wilhelm Harnisch. Die wichtigſten neuern Land⸗ und Seereiſen, fuͤr die Jugend und andere Leſer. 16 Theile. Mit Kupfern und Karten. 8. Leipzig, bei Gerhard Fleiſcher. Preis geb. 12 Thlr. 6 Gr. Saͤchſ. Auch ſind alle Theile einzeln zu haben. Dieſes Werk, welches allgemeinen Beifall und Aufnahme gefunden, enthalt das Wichtigſte und Intereſſanteſte aus mehr als 50 der vorzüglichſten Reiſen der neuern Zeit, und gewährt durch Auswahl und Darſtellung nicht nur eine ſehr belehrende, fordern auch höchft anziehende Lecture. In Karl Gerold's Buchhandlung in Wien ift ſoeben erſchienen und daſelbſt, ſowie in allen Buchhandlungen Deutſchlands zu haben: Gnomonik, oder Anleitung zur Verfertigung. aller Arten von Sonnenuhren. on 5 J. J. von Tittrow, Director der Sternwarte und Profeſſor der Aſtronomie an der k. k. Univerſitaͤt in Wien, Ritter des k. ruff. St.- Anna = Ordens zweiter Claſſe, Mitgliede mehrer gelehrten Geſellſchaften. Zweite, gänzlich umgearbeite Auflage. Mit zwei Kupfertafeln. Wien 1838. Gr. 8. In Umſchlag broſchirt. Preis 12 Gr. Saͤchſ. Dieſe zweite Auflage unterſcheidet ſich weſentlich von der erſten in Beziehung auf Inhalt und Vortrag. Die eine Abthei⸗ lung der gegenwärtigen Schrift iſt für Leſer aller Stände be⸗ ſtimmt, und zeigt, wie man auch ohne mathematiſche Vorkennt⸗ niſſe und ohne alle Rechnung eine Sonnenuhr auf jeder gegebenen Fläche vorzeichnen kann, während die andere Abtheilung, für mit der Analyſis mehr bekannte Leſer, die Theorie dieſes in⸗ tereſſanten Gegenſtandes enthält. —— —————— In der unterzeichneten iſt erſchienen und durch alle Buch⸗ handlungen zu beziehen: Repertorium bibliographicum, in quo libri omnes ab arte typographica inventa usque ad annum MD. typis expressi ordine alphabetico vel simpliciter enume- rantur vel adcuratins recensentur. Opera Ludovici Hain. Voluminis II. pars II. P—2. Gr. 8. Preis auf Schreibpapier 5 Thlr. 16 Gr., oder 10 Fl. Druckpapier 5 Thlr., oder 8 Fl. 48 Kr. Wir freuen uns, die Beendigung eines Werkes anzeigen zu können, das ſeiner Natur nach, bei der unbeſchreiblich muͤh⸗ ſamen Ausarbeitung, nur langſam vorrücken konnte, und zu⸗ letzt durch den während des Drucks der vierten Abtheilung ein⸗ getretenen Ted feines Verfaſſers für längere Zeit unterbrochen wor⸗ den war. Die Erſcheinung deſſelben wird beſonders in dem gegen⸗ wärtigen Zeitpunkt, der ſo reich an Forſchungen über den Ur⸗ ſprung und Fortgang der Buchdruckerkunſt iſt, ebenſo willkom⸗ men fein, als fie einem längſt gefühlten dringenden Bedürfniß auf eine durchaus befriedigende Weiſe abhilft. So herrlich und einzig in ſeiner Art Panzer's unſterbliches Werk über die Drucke des 15ten Jahrhunderts daſteht, ſo ſind doch ſeitdem ſo viele ihm unbekannt gebliebene Druckſchriften an das Licht gezogen, andere genauer und gründlicher beſchrieben worden, daß eine möglichſt vollſtändige Aufzählung derſelben, mit be⸗ ſonnener Benutzung der in reichem Maß vorliegenden Hülfsmit⸗ tel, ein ſchon oft ausgeſprochener Wunſch der zahlreichen Freunde der Literatur und Buͤcherkunde war. Dieſer Wunſch iſt in dem Hain'ſchen Repertorium auf eine fo vollkommene Art erfüllt worden, wie ſie nur deutſchem, von den günſtigſten äußern „ * Umſtänden unterſtütztem Fleiße möglich werden konnte. Der Zugang zu der an alten Druckwerken ſo ungemein reichen münchner Bibliothek, die Benutzung der wichtigſten, in neuerer Zeit im In= und Auslande erſchienenen Kataloge, wie z. B. des Spencer ſchen, und anderer literariſchen Schriften, die Mit⸗ theilungen vieler gelehrten Freunde ſetzten den Verfaſſer in den Stand, an unzähligen Stellen die Panzer'ſchen Angaben zu berichtigen und zu vervollſtändigen und ſo ein Werk zu liefern, welches in ſeiner Gattung Epoche machen und die Bücherkunde in weit höherm Grad als alle früher erſchienenen fördern wird. Wir dürfen daher dieſes Repertorium mit vollem Recht als ein jedem Bücherfreund und Bibliothekar unentbehrliches Hülfsmit⸗ tel empfehlen, das man ſelbſt bei dem Beſitze der Panzer'ſchen Annalen nothwendig haben muß, indem es nicht nur eine mit der größten Umſicht und Sorgfalt bearbeitete Ergänzung zu den von Panzer aufgeſtellten Artikeln darbietet, ſondern außer ungemein vielen bei dieſen fehlenden Drucken alle in deutſcher Sprache erſchienenen umfaßt, welche von dem Plane der Pan⸗ zer'ſchen Annalen gänzlich ausgeſchloſſen waren. Stuttgart und Tübingen, im Auguſt 1838. J. G. Cotta'ſche Buchhandlung. Allen Freunden und Verehrern des um die Pferdezucht und Thierarzneikunde hochverdienten Herrn Majors von Ten⸗ necker wird es eine angenehme Nachricht ſein, wenn ſie er⸗ 9125 „daß dieſer würdige Veteran ſich entſchloſſen hat, unter em Titel: 7 g Erinnerungen aus meinem Leben. Zum Theil Studienbilder fuͤr Gavalerieoffiziere, Stallmeiſter, Bereiter, Pferde: ärzte, Pferdezüchter, Pferdehändler und jeden Ken⸗ ner und Freund der Pferde ' von S. von Tennecker. 8. Altona, Hammerich. Erſter Band. Geh. 1 Thlr. ein Werk herauszugeben, welches die Erfahrungen ſeines viel⸗ bewegten Lebens enthalten ſoll. Der erſte Band iſt be⸗ reits erſchienen, und in ſämmtlichen Buchhandlungen Deutſchlands, Oſtreichs, der Schweiz und Dänemarks zu haben. ä — —¼— . — — EEE Ve um Concurrenz zu vermeiden, zeige ich an, daß, ich mit einer deutſchen übertragung der Recherches geogra- phiques sur les Ruines de la Moree par II. E. Puillon Boblaye (Paris 1835) beſchäftigt bin. Königsberg in Preußen, im Auguft 1838. Dr. Hermann Bobrik. Bei dem Unterzeichneten iſt in Commiſſion erſchienen und in allen Buchhandlungen zu erhalten: Fingerzeige Gottes in goͤttlichen Offen— barungen fuͤr einer Somnambule himm⸗ liſches und irdiſches Heil. Von L. v. S. Gr. 8. Geh. 16 Gr. Die fromme Verf. bietet einen gewiß ſehr merkwürdigen Beitrag zur Geſchichte des Somnambulismus, indem ſie ſich ge⸗ drungen fühlte, die Offenbarungen ihres magnetiſchen Schlafes ſelbſt ſchriftlich aufzuzeichnen. Der Ertrag iſt zu ei⸗ nem wohlthätigen Zwecke beſtimmt. b Leipzig, im September 1838. v * A. Brockhaus. Druck und Verlag von F. A. Brockhaus in Leipzig. * Literariſcher Anzeiger. 1838. Nr. XXXII. A 2222 TT! ee Er Diefer Literariſche Anzeiger wird den bei F. A. Brockhaus in Leipzig erſcheinenden Zeitſchriften: Blätter für litera⸗ riſche Unterhaltung, Iſis, und Allgemeine mediciniſche Zeitung, beigelegt oder beigeheftet, und betragen die Inſertionsgebühren für die Zeile 2 Gr. Verzeichniss der auf der königl. vereinten Friedrichs- Universität Halle - Wittenberg im Winter- Halbjahre vom 22ten October 1838 bis 23sten März 1839 zu haltenden Vorlesungen und der öffentlichen akademischen Anstalten. A. Vorlesungen. I. Theologie. Eneyklopädie und Meihodologie des theologischen Stu- diums trägt Hr. Cons. Rath Tholuck vor. — Die Lite- rärgeschichte der Kirchenschriftsteller lehrt Hr. Cons.-Rath Thilo. — Einleitung in die kanonischen und apokryphi- schen Bücher des A. T., verbunden mit einer Anleitung zu der Kritik und Hermeneutik, trägt Hr. Cons.-Rath Gesenius vor. — Von Büchern des A. T. werden erklärt: das Buch Hiob vom Hrn. Cons.-Rath Gesenius; die Psalmen vom Hrn. Prof. Rödiger; die Weissagungen des Jesaias und die historischen Bücher vom Hın. Dr. Tuch. — Das Leben des Apostel Paulus erzählt Hr. Cons.- Rath Tholuck. — Von Büchern des N. T. werden erklärt: das Evangelium, die Briefe des Johannis (in lateinischer Sprache) und die Apostelgeschichte vom Hrn. Prof. Weg- scheider; den Brief an die Römer erklärt Hr. Cons.- Rath Tholuck; die Briefe an die Korinther und den Brief an die Hebräer Hr. Prof. Niemeyer. — Exegetisch- homiletisch-apologetische Vorträge über die Parabeln Jesu Christi hält Hr. Prof. Marks. — Der christlichen Religions- und Kirchengeschichte ersten Teil lehrt Hr. Prof. Dähne; derselben zweiten Theil (von Gregor VII, bis auf unsere Zeiten) Hr. Cons. Rath Thilo. — Die Geschichte der scholastischen Theologie tägt Hr. Prof. Dähne vor. — Dogmatische und symbolische Theologie lehrt Hr. Prof. Wegscheider nach der VII. Ausg. seiner Institt. theol. dog. - Biblische Theologie, verbunden mit Interpretation der dieta classica V. et N. T., Hr. Prof. Fritzsche (in lat. Sprache). — Christl. Moral lehrt Hr. Cons, -Rath Tholuck. — Pastoraltheologie trägt Hr. Prof. Marks vor. — Homiletik und Geschichte derselben lehrt Hr. Prof. Franke. — Täheoretisch-praktische homiletische Ubungen veranstaltet Hr. Prof. Marks. — Katechetik trägt Hr. Prof. Fritzsche vor. — Liturgik in Verbindung mit litur- gischen Übungen und Geschichte des Rituals der evange- lischen Kirche trägt Hr. Prof, Marks vor. Im königl. theologischen Seminarium leitet Hr. Cons.- Rath Gesenius die Ubungen der Exegese des A. T. ‚und Hr. Prof. Wegscheider in der des N. T.; Hr. Cons.- Rath Tholuck die Ubungen der dogmatischen, Hr. Cons.- Rath Thilo die der historischen Abtheilung; Hr. Prof. Marks die homiletischen und liturgischen, und Hr. Prof. Fritzsche die katechetischen Ubungen der Seminaristen, Übungen im Interpretiren des N. T. leitet Hr. Prof. Fritzsche, — Examinatorien und HRepelitorien über Dog- matik hält Ebenderselbe; über Kirchengeschichte Hr. Prof. Dähne. — Ein Repetitorium über Jesaia und Hiob hält Hr. Prof. Rödiger in lateinischer Sprache, verbunden mit praktischen Übungen. II. Jurisprudenz. Encyklopädie und Methodologie der Rechtswissenschaft trägt Hr. Hofrath Henke vor, — Institutionen und Ge- schichte des römischen Rechts lehrt Hr. Prof. Pernice. — Die Geschichte des römischen Rechts lehrt auch Hr. Dr. Pfo- tenhauer. — Die Pandekten trägt Hr. Hofgerichtsrath Pfotenhauer vor; Pandekten in Verbindung mit dem Erbrechte Hr. Prof. Witte; das Erbrecht Hr. Dr. Pfo- tenhauer. — Exegetische Vorträge über das 23. Buch der Pandekten hält Hr. Prof. Witte. — Deutsches Privat- recht lehren die Herren Prof. Laspeyres und Wilda. — Handelsrecht trägt Hr. Prof. Dieck vor; Landwirthschafts- recht Hr. Prof. Wilda. — Preussisches Landrecht lehrt Hr. Prof. Witte, — Lehnrecht trägt Hr. Prof. Die ck vor. — Katholisches und protestantisches Kirchenrecht lehrt Ebenderselbe. — Europäisches Völkerrecht trägt Hr. Prof. Pernice vor. — Das üffentliche Recht des deutschen Bundes und der Bundesstaaten lehrt Hr. Prof. Wilda. — Preussisches Staatsrecht trägt Hr. Prof. Per- nice vor; auch liest Derselbe über ausgewählte Lehren des Privat- Furstenrechis. — Gemeines und preussisches Criminalrecht trägt Hr. Hofrath Henke vor. — Gemeinen und preussischen Civilprocess lehrt Hr. Hofgerichtsrath Pfotenhauer. — Den summarischen und den Concurs- process trägt Hr. Prof. Laspeyres vor. — @erichtliche Arzneikunde lehrt Hr. Prof. Hohl. Übungen in der juristischen Praxis leitet Hr. Hofge- richtsrath Pfotenhauer; Examinatorium über Criminal- reckt hält Hr. Hofrath Henke. Hr. Geh. Justizrath Schmelzer ist, seiner Gesund- heit wegen, auch für dieses Halbjahr von Haltung der Vor- lesungen entbunden. III. Medicin. Medicinische Encyklopädie und Methodologie, verbun- den mit dem ersten Theile der vergleichenden Anatomie, trägt Hr. Prof. d’Alton vor. — Die. Geschichte der Medi- ein lehrt Hr. Prof. Friedländer. — Exegetische Vor- träge über Celsus, verbunden mit einer Geschichte der al- ten Chirurgie, hält Hr. Dr. Rosenbaum. — Medicinische Anthropologie trägt Hr. Prof. Hohl vor. — Semiotik lehrt Hr. Dr. Rosenbaum, auch liest Derselbe über syphili- tische Krankheiten, nach seinem Lehrbuche. — Osteologie, Syndesmologie, Myologie, Angiologie, Neurologie, sowie die Lehre von den Organen der Sinne, trägt Hr. Prof. d’Alton vor. — Allgemeine Pathologie und Therapie lehrt Hr. Geh. Medicinalrath Krukenberg. — Pathologie und Therapie der Verdauungsorgane trägt Ebenderselbe vor. — Die Krankheitsgeschichte der Urinwerkzeuge, Ge- schlechistheile, des Rückenmarks, Gehirns, innern und äussern Sinnes trägt Ebenderselbe vor, — Allgemeine und specielle Chirurgie lehrt Hr. Prof. Blasius. — Die Lehre vom chirurgischen Verband trägt Ebenderselbe vor; auch liest-Derselbe über Knochenbrüche und Verren- kungen. — Theorie und Praxis der Geburtshülfe lehren die Herren Prof. Niemey er und Hohl; auch liest Letzterer über die Krankheiten der Kinder. — Pharmakologie trägt Hr. Prof. Friedländer und Hr. Dr. Krahmer vor; auch liest Letzterer über den Gebrauch der Bäder, — Die Receptirkunst lehrt Hr. Prof. Friedländer. — Die offieinellen Pflanzen in der preussischen Pharmakopöe erläu- tert Hr. Prof. von Schlechtendal und Hr. Dr. Sprengel. Praktische Übungen in der Zergliederungskunst ver- anstaltet Hr. Prof. d’Alton. — Die medicinisch - klinischen Übungen leitet Hr. Geh. Medicinalrath Kru kenberg. — Chirurgisch-klinische und ophthalmiatrische Ubungen leitet Hr. Prof. Blasius. — Praktische Ubungen in der Ent- bindungskunst leitet Hr. Prof. Niemeyer in der akade- mischen Entbindungsanstalt, und Hr. Prof. Hohl. — Die Übungen der Mitglieder des pharmaceutischen Instituts lei- tet Hr. Prof. Schweigger. Examinatorien und Repelilorien halten Hr. Geh. Medicinalrath Krukenberg und die Herren Prof. Nie- meyer und Hohl, sowie die Herren Dr. Rosenbaum und Dr. Krahmer. IV. Philosophie und Pädagogik. Allgemeine Geschichte der Philosophie lehrt Hr. Prof. Hinrichs. — Die Geschichte der Philosophie seit Kant lehrt Hr. Dr. Schaller. — Einleitung in die Philosophie, Logik und Metaphysik trägt Hr. Dr. Schaller vor. — Die Lehre vom menschlichen Geist (Anthropologie und Psychologie) trägt Hr. Prof. Erdmann vor. — Antropo- logie und Psychologie lehrt Hr. Dr. Ruge. — Psychologie trägt Hr. Prof. Hinrichs vor. — Naturphilosophie lehrt Ebenderselbe. — Fundamentalphilosophie trägt Hr. Prof. Gerlach vor. — Über die Logik des Aristoteles, als Einleitung in das logische Studium, liest Hr. Prof. Erd- mann. — Logik trägt Hr. Prof. Gerlach vor. — Asthe- tik lehrt Hr. Dr. Ruge. — Rhetorik trägt Hr. Geh. Hof- rath Gruber vor. — Ethik und Religionsphilosophie lehrt Hr. Prof. Gerlach. — Religionsphilosophie und com- parative Religionslehre trägt Hr. Prof. Erdmann vor; Religionsphilosophie Hr. Prof. Ulrici; auch liest Derselbe über den Begriff und Ursprung der Sünde. Die Übungen der Mitglieder im königl, pädagogischen Seminarium leitet Hr. Prof. Niemeyer. V. Mathematik. Algebra lehrt Hr. Prof. Rosenberger. — Die Lehre von den algebraischen Gleichungen trägt Hr. Prof. Gartz vor. — Analytische Geometrie lehrt Hr. Prof. Sohncke. — Ebene und sphärische Trigometrie trägt Hr. Prof Rosen- berger vor. — Die Integralrechnung lehrt Hr. Prof. Sohncke; auch liest Derselbe über die Kreistheilung. — Die Differentialrechnung mit vorangeschickter Einleitung in die Analysis des Unendlichen lehrt Hr. Prof. Gartz; auch trägt Derselbe die Lehre von den Kegelschnütten vor. — Analytische Mechanik trägt Hr. Prof. Rosenber- ger vor. VI. Naturwissenschaften. Die Urgeschichte der Physik erzählt Hr. Prof. Schweig- ger. — Experimentalphysik trägt Hr. Prof. Kämtz vor; auch liest Derselbe über Meteorologie. — Chemie trägt Hr. Prof. Schweigger nach Döbereiner's und Mitscher- lich's Lehrbüchern vor. — Allgemeine Naturgeschichte lehrt Hr. Prof. Burmeister. — Mineralogie trägt Hr. Prof. Germar nach seinem Lehrbuche vor; auch liest Derselbe über einzelne Gegenstände aus dem Gebiete der gesammten Mineralogie, verbunden mit Demonstrationen und Aufgaben zu besondern Untersuchungen. — Den zweiten Theil der Botanik mit Erläuterung der natürlichen Familien und der officinellen Pflanzen der preussischen Pharmakopöe trägt Hr. Prof. von Schlechtendal vor; auch liest Der- selbe über die Ordnungen der Kryptogamen, sowie über die Doldengewächse. — Die Pflanzen der preussischen Pharmakopöe erläutert Hr. Dr. Sprengel. — Naturge- f schichte des Menschen trägt Hr. Prof. Burmeister vor, — Die allgemeine Naturgeschichte der Thiere lehrt Hr. Dr. Buhle nach seinem Handbuche. f 25 Physikalische und chemische Experimentirübungen im akade:nischen Laboratorium leitet Hr. Prof. Schweig- ger mit besonderer Rücksicht auf die Mitglieder seines physikalisch- chemischen Seminars, welche Derselbe auch zu Übungen in physikalischen Vorträgen veranlassen wird. — Eæaminatorien und Repelitorien über das Gesammtgebiet der Phitologie hält Hr. Dr. Sprengel. VII. Staats- und Kameralwissenschaften. Nationalwirthschaftslehre trägt Hr. Prof, Eiselen vor. — Von der Pflege des öffentlichen Wohlstandes han- delt Ebenderselbe. — Forstiechnologie trägt Hr. Dr. Buhle vor; auch liest Derselbe über den ökonomischen Nutzen der Hausthiere. VIII. Historische Wissenschaften. Über die Samothrakischen Mysterien liest Hr, Prof. Schweigger nach seiner „Einleitung in die Mythologie auf dem Standpunkte der Naturwissenschaft“‘, — Den ersten Theil der Universalgeschichte trägt Hr. Prof. Leo nach seinem Lehrbuche vor. — Über das Kriegswesen der Römer und Griechen liest Hr. Generalmajor Dr. von Hoyer. — Die Geschichte der römischen Päpste trägt Hr. Geh. Hof- rath Voigtel vor. — Über das Leben Mohammed’s und dessen Lehre liest Hr. Prof. Rödiger. — Neuere Ge- schichte seit dem westfälischen Frieden trägt Hı. Dr. Rö- pell vor. — Preussische Geschichte seit dem Tode des grossen Kurfürsten erzählt Ebenderselbe. — Statistik der europäischen Staaten lehrt Hr. Prof. Eiselen. Die Übungen der historischen Gesellschaft leitet Hr. Geh. Hofrath V oigtel. IX. Philologie und neuere Sprachkunde. a) Classische Philologie: griechische und römische Literatur. Allgemeine philosophische und historische Einleitung in die Sprachwissenschaft trägt Hr. Prof. Pott vor. — Über die griechischen und lateinischen Historiker liest Hr. Prof. Raabe. — Die Geschichte der griechischen Li- teratur trägt Hr. Prof. Bernhardy vor. — Römische Alterthumskunde lehrt Hr. Prof. Meier. — Von Werken griechischer Schriftsteller werden erklärt: die Bacchen des Euripides vom Hrn. Prof. Bernhardy; Platon’s Apologie des Sokrates vom Hrn. Prof. Raabe; Sophokles Odipus auf Kolonos vom Hrn. Dr. Stäger. — Von Werken L- teinischer Schriftsteller werden erklärt: die Satiren des Horaz vom Hrn, Prof. Meier; Catull's Gedichte vom Hrn. Prof. Pott. Im königl, philologischen Seminarium werden die Mit- glieder im Interpretiren, Disputiren und Lateinschreiber von den Herren Prof. Meier und Bernhardy unter- richtet und geübt, und zwar hat Ersterer die Sitien- schilderungen des Theophrast, Letzterer das zweile Buch der Oden des Horaz zur Erklärung bestimmt. b) Morgenlärdische Sprachen. Die syrische Sprache lehrt Hr. Prof. Rödiger-nach seiner Chrestomathie. — Die Meirik der arabischen Sprache trägt Hr. Dr. Tuch vor; auch setzt Derselbe die Übun- gen seiner hebräischen Gesellschaft fort, — Sanskritsprache nach Bopp's Grammatik lehrt Hr. Prof. Pott. c) Neue abendländische Sprachen. Die italienische Grammatik trägt Hr. Prof. Blanc vor. — Sprechübungen im Italienischen und Portugiesischen leitet Hr. Hofrat Hollmann. — Die italienische, spa- nische und holländische Sprache lehrt Hr. Hofrath Holl- mann; auch erläutert Derselbe Calderon’s „Das Leben ein Traum‘, — Die Geschichte der dramatischen Literatur in Frankreich trägt Hr. Prof. Blanc vor. — Die englische Sprache lehrt Hr. Hofrath Hollmann; auch erbietet sich Derselbe zum Privatunterricht im Griechischen, Latei- nischen und Hebräischen. — Grammatik der ältern deut- schen Sprache lehrt Hr. Prof, Leo; auch erläutert Der- selbe Wackernagel's altdeutsches Lesebuch. X. Schöne und gymnastische Künste. Geschichte, Theorie l Technik der Malerei lehrt Hr. Prof. Weise; auch liest Derselbe über die Anwen- dung der Perspective in der Landschaftsmalerei. — Tüeore- tischen und praktischen Unterricht im Zeichnen und Malen ertheilen die akademischen Zeichnenlehrer Hr. Schumann und Hr. Herschel. — Die Geschichte der Kirchenmusik trägt Hr. Musikdirector Dr. Naue vor; auch unterrichtet Derselbe im Kirchengesange. — Den Generalbass lehrt Ebenderselbe, und erbietet sich zugleich zu Privat- unterricht in der Musik, Die Reitkunst lehrt Hr. Stallmeister Andre — Un- terricht in der Fechtkunst ertheilt Hr, Fechtmeister Ur- ban. — Die Tanzkunst lehrt Hr. Tanzmeister Wehrhahn. B. Öffentliche akademische Anstalten. I. Seminarien: 1) theologisches, unter Oberaufsicht der theologischen Facultät; 2) pädagogisches, unter Direc- tion des Hrn. Prof. Niemeyer; 3) philologisches, unter Direction der Herren Prof. Meier und Bernhardy. — 4) Historische Gesellschaft, unter Direction des Hrn. Geh. Hofrath Voigtel. — 5) Pharmaceutisches Institut, unter interimistischer Direction des Hrn, Prof. Schw eigger. — II. Klinische Anstalten: 1) medieinische Klinik, un- ter Direction des Hrn. Geh. Medicinalrath Krukenberg; 2) chirurgisch-ophthalmiatrische Klinik, unter Direction des Hrn, “Prof. Blasius; 5) Entbindungsanstalt, unter Direction des Hrn. Prof. Niemeyer. — III. Die Univer- sitätsbibliothek wird, unter Aufsicht des Hrn. Oberbibliothe- kar Geh. Hofr. Voigtel und des Hrn. Bibliothekar Prof. Pernice, Mittwochs und Sonnabends von 1—3 Uhr, an den übrigen Wochentagen von 10—12 Uhr geöffnet. — IV. Die akad. Kupferstichsammlung, unter Aufsicht des Hrn, Prof. Weise, ist Dienstags und Sonnabends von 1—2 Uhr geöffnet. — V. Die archäologische Sammlung des thüringisch-sächsischen Vereins zeigt Hr. Bibliothek- secretair Dr. Förstemann auf Verlangen. — VI. Ana- tomisches Theater und anatomisch - zootomisches Museum, sowie die Meckel’schen Sammlungen, unter Direction des Hrn. Prof. d’Alton, — VII. Physikalisches Museum und chemisches Laboratorium, unter Direction des Hrn. Prof. Schweigger. — VIII. Sternwarte, unter Aufsicht des Hrn. Prof. Rosenberger. IX. Das mineralogische Museum ist, unter Aufsicht des Hrn. Prof. Germar, Don- nerstags und Freitags von 2— 4 Uhr geöffnet. X. Bo- tanischer Garten und Herbarium, unter Direction des Hrn. Prof. von Schlechtendal. — XI. Das zoologische Museum ist, unter Aufsicht des Hrn. Prof. Burmeister und Hrn, Inspector Dr. Buhle, Mittwochs von 1—3 Uhr geöffnet. In der Büſchler'ſchen Verlagsbuchhandlung in Elber⸗ feld iſt erſchienen: Lorentz, R., Dr., Die allgemeine Geſchichte der Voͤlker und ihrer Cultur. Ein Handbuch. Der erſte Theil: Allgemeine Geſchichte der Voͤlker des Alterthums und ihrer Cultur. Gr. 8. 1 Thlr. Der zweite Theil: Die allgemeine Geſchichte der Voͤlker des Mittelalters und ihrer Cultur bis auf Karl V. Gr. 8. 1838. 1 Thlr. 8 Gr. Der dritte Theil, die neue Geſchichte enthaltend, erſcheint im November. Nähere Anzeigen über den Werth der erschienenen Bände, enthält die Literariſche Zeitung, Berlin 1838, Nr. 4; Allgemeine Schulzeitung, Darmſtadt 1887, Nr. 192, 1838, Nr. 64; Helios, 1838, Nr. 17. Lorentz, R., Dr., De rebus sacris et artibus vete- rum Tarentinorum. 4maj. 1837. 8 Gr. Lorentz, R., Dr., Veterum Tarentinorum res gestae. 4. 1838. 8 Gr. In Karl Gerolds Buchhandlung in Wien iſt ſoeben erſchienen und daſelbſt, ſowie in allen Buchhandlungen Deutſchlands, zu haben: Darſtellung des Ku ochen baues und der Mu a £ e lun menſchlichen Körpers, mit Angabe der Verhaͤltniſſe la auf zehn Kupfertafeln. Joh. Klark Fischer, Rath und Prof. der Anatomie und Bildhauerkunſt an Akademie der verein. bildenden Kuͤnſte zu Wien. Folio. Wien 1838. In Umſchlag broſchirt. Hiermit iſt verbunden: Ebendeſſelben Verfaſſers: Erklä tung der auatomiſchen Statue Kun ſt er! Dritte durchaus verbesserte und vermehrte Auflage. Wien 1838. In Umſchlag broſchirt, zuſammen ; 2 Thlr. Saͤchſ. Dieſes Werk, obgleich ſeit einer Reihe von Jahren an der wiener Akademie der bildenden Künfte dem unterrichte in der Anatomie zur Grundlage dienend, kommt gleichwol jetzt erſt in den Buchhandel, und die Verlagshandlung glaubt ſich durch die neue Auflage deſſelben den Dank des ſich für den Gegenſtand intereſſirenden Publicums um ſo mehr zu erwerben, da das Werk nach dem urtheile der competenteſten Männer des Faches das beſte in ſeiner Art iſt. der k. k. 8. Durch alle Buchhandlungen iſt von uns zu beziehen: Collection des principaux monumens d'architecture Bisantine, Gothique ete, de la France. Publie par J. A. DETELM. 1” livraison. Gr. in-Fol. Leipzig, im Vrockhan 1838. Brockhaus & Avenarius, Buchhandlung für deutſche und ausländiſche Literatur. (A Paris: méme maison, Rue Richelieu, No. 60.) 6 Fr. Interessante Erscheinungen für Freunde der italienischen Literatur: _ Manoscritti inediti di Torquato Tasso ed altri pregevoli documenti per servire alla biografia del medesimo, posseduti ed illustrati dal Conte Mariano Alberti e pubblicati con incisioni e fac-simili per cura di Romualdo Gentilucci e C. Fasc. 1—3. Fol. Lucca 1837. 7 Thlr. 8 Gr. (Die Hefte 4 —6 find unterwegs.) Enciclopedia storica ovvero storia universale comparata e docu- mentata. Opera originale italiana di Cesare Cantet. Dispense 1 — 30. Svo gr. Torino 1838. 4 Thlr. 9 Gr. ö Dieſes, aus der Feder eines der beruͤhmteſten italieniſchen Schriftſteller unſerer Zeit gefloſſene Originalwerk erſcheint in 3 Abtheilungen: - BRacconto, den erzählenden Theil der Geſchichte enthaltend, wovon der Iſte Band complet vorliegt, Documenti in 2 Unterabtheilungen: 8 Schiarimenti e note, wovon bis jetzt 7, und Cronologia, wovon 3 Hefte, jedes zu 2 Bogen, erſchienen find, Da im erzählenden Theile oft auf die Schiarimenti e note, ſowie auf die Cronologia hingewieſen wird, fo werden dieſe 3 Abtheilungen gleichzeitig ausgegeben. Die Fortſetzung folgt regelmäßig, und Proſpecte ſtehen auf Verlangen gratis zu Dienſten. Ich empfehle ae mein reiches und gewähltes Lager italienischer Literatur und erbiete mich zu möglichſt ſchneller Beſorgung aller auf demſelben nicht vorräthigen Werke. Friedrich Volke's Buchhandlung in Wien. PEN E LO PE. Dr. Friedrich Wilhelm Kettberg, Taschenbuch für das Jahr 1839. 28ster Jahrgang. Die chriſtlichen Heilslehren, Sanne von A. Hel. re eee ee Mit Beiträgen von W. Wlexis, Bernd v. Gu⸗ Gr. 8. 18% Bogen. 1 Thlr. 12 Gr. Seh, H. Mathäi, Kilzer, W. v. Lüdemann, erſchien in meinem Verlage und iſt in allen Buchhandlungen J. Moſen, N. Vogl, Fr. Voigts u. m.; zu haben. Das theologiſche Publicum wird dieſen Reſultaten nebſt Portraits der Victoria mit Facſimile, nach der Forſchungen eines unſerer geſchätzteſten Theologen über Ur— Vogel von Vogelſteinz Erzherzogin Sophie zuſtand der Menſchheit, Sünde, Erbfünde, Prädeſtination, Erz ger, 9 f zherzog pont, loöſung, Heilordnung, Gnadenmittel u. ſ. w. feine volle Aner⸗ nach Kriehuber; Am. Neumann⸗Haitzin⸗ kennung nicht verſagen. ger von Creuzbauer und andern Scenen in Stahl⸗ Joh. Ambr. Barth in Leipzig. ſtich. 16. Leipzig, Hinrichs. Prachtausgabe 2% Thlr. [a7 2. In gepreßten Decken 175 Thlr. 5 Durch alle Buchhandlungen und Poſtämter iſt zu beziehen: Dieſer ſo elegante als gehaltvolle Almanach iſt eben an alle Buchhandlungen verſandt. a | Das Pfennig-Magazin Fuͤr Romanleſer und Leihbibliotheken. fü 1 K i n der. Soeben iſt erſchienen: 8 1838. Juli. Nr. 27 — 30. 198 3 \ Nr. 27. Die Kinderzeit. Wer Andern eine Grube gräbt, Die Memoiren des Teufels. fällt oft ſelbſt hinein; ein morgenländiſches Geſchichtchen. *Hiep, Frei nach dem Franzoͤſiſch en Mietz und Mutz. Aufgepaßt. Der Schütze und die Spatzen. des * Die Knäkente. Auflöſung der Räthſel im vorigen Monat. — 0 ne 8 Nr. 28. Man kommt nicht immer mit der Angſt davon. Frederic Soulie *Der Comerſee. Von dem Heringsfange. Der weiße Hirſch, von von uhland. Noch etwas von den Termiten. Räthſel. — Julius Schoppe. Nr. 29. Die Kirgiſen. Die Himmelfahrt Chriſti und die 7 R ; Apoſtel. Türkiſche Gaftfreundfchaft. * Der gemeine Feigenbaum. — 2 Bünde. 8. Altona, Hammerich. Geh. 3 Thlr. Nr. 30. Der Narr. Ein türkiſches Mittagsmahl. “Die Die Memoiren des Teufels haben, wie bekannt, in | große amerikaniſche Harpye. Eine Löwenjagd. »Die Mauer⸗ Frankreich ein ganz außerordentliches Aufſehen erregt. krone. Räthſel. 2 Eine neue Auflage nach der andern erſcheint, und ſtets wächſt Die mit * bezeichneten Aufſätze enthalten eine das Intereſſe an dieſes fo ſehr unterhaltende Werk, welches oder mehre Abbildungen. wir in einer fließenden überſetzung hiermit der deutſchen Leſe— Preis dieſes Jahrgangs von 52 Nummern 1 Thlr. — Der welt übergeben. erſte bis vierte Jahrgang koſten ebenfalls jeder 1 Thlr. Sämmtliche ſolide Buchhandlungen und Leihbibliotheken Leipzig, im September 1838. haben dies ausgezeichnete Werk vorräthig. F. A. Brockhaus. Druck und Verlag von F. A. Brockhaus in Leipzig. Literariſcher Anzeiger. 1838. Nr. XXXIII. Dieſer Literariſche Anzeiger wird den bei F. A. Brockhaus in Leipzig erſcheinenden Zeitſchriften: Blätter für litera⸗ riſche Unterhaltung, Iſis, und Allgemeine medicinifhe Zeitung, beigelegt oder beigeheftet, und betragen die Inſertionsgebühren für die Zeile 2 Gr. In meinem Verlage ſind erſchienen und in allen Buch— handlungen vorräthig: Baiser und Papst. ie Roman von Eduard Duller. Vier Theile. 8. Geh. 5 Thlr. 18 Gr. Deal und Wirklichkeit. Von 1 Adolfine. 8. 1 Thlr. 6 Gr. Leipzig, im September 1838. F. A. Brockhaus. Im Verlage von Joh. Ambr. Barth in Leipzig ist erschienen und in allen Buchhandlungen zu haben: ANEKAO'TA. Tomus I. Athanasii Scholastici Emiseni de Novellis Con- stitutionibus imperatorum Justiniani Justinique commentarium, anonymique scriptoris xe Oe Yoowv Avayyosuarwv: item fragmenta commen- tariorum a Theodoro Hermopolitano, Philoxeno, Symbatio, anonymo scriptore de Novellis Con- stitutionibus imperatoris Justiniani conseriptorum. Ex codieibus manuscriptis qui Bononiae, Floren- tiae, Lutetiae Parisiorum, Mediolani, Oxonii, Ro- mae, Vindobonae reperiuntur edidit, in latinum sermonem transtulit, prolegomenis, adnotatione cri- tica, indicibus instruxit G. E. Heimbach. 4maj. 50% Bogen. 5 Thlr. 12 Gr. Dies Werk, die Frucht einer mehrjährigen literarischen Reise des Verfassers durch Frankreich und Italien, hofft um so mehr eine wohlwollende 77 beim juristischen Publicum in Anspruch nehmen zu dürfen, da es dazu be- stimmt ist, für die ebenso schwierige als bisher vernach- lässigte Kritik und Interpretation der Justinianischen No- vellen neue, bisher ungedruckte Quellen zu eröffnen Indem ich auf die vielen neuen Resultate der Forschungen in der Urgeschichte der Justinianischen Rechtsbücher, welche der Verfasser in den Prolegomenen niedergelegt hat, aufmerk- sam mache, bemerke ich zugleich, dass dies Werk auch für das griechische und russische Kirchenrecht von Bedeu- tung ist, da die ersten Titel des Athanasischen Novellen- commentars in das ze/usvoy. des Phokianischen Nomocanons und von dain die Kormezaia Kniga übertragen wor- den sind. — Der Delphin für 1839 iſt ſoeben erſchienen und in ganz Deutſchland zu haben. Die rege Theilnahme, mit welcher das gebildete Publicum den 1ſten Jahrgang des Delphins aufgenommen, die all— gemeine Zufriedenheit mit dem höchſt intereſſanten Inhalte, laſſen nicht daran zweifeln, daß die eben erſchienene Fortſetzung des Almanachs in der deutſchen Leſewelt freudig will: kommen geheißen werden wird. Der Delphin, ein Almanach auf das Jahr 1839. Herausgegeben von 5 Theodor Mundt. Mit Stahlſtichen. 8. Altona, Hammerich. Elegant gebunden. 1 Thlr. 12 Gr. Inhalt: Die Komödie der Neigungen, von Th. Mundt. Adele, Novelle von der F. v. W. Skolien, von Dr. Mifes. Proteſtantiſche Bilder aus Böhmen, von Th. Mundt. Der Gefangene am Kaukaſus, von Puſchkin. Das Bildniß der George Sand. Sämmtliche ſolide Buchhandlungen in ganz Deutſchland, Oſtreich, der Schweiz u. ſ. w. haben den Delphin für 1839 vorräthig. ? Einladung zur Subscription! Galerie der denkwürdigsten Staatsmänner des 18. und 19. Jahrhunderts, welche ihre irdiſche Laufbahn vollendet haben. Von * * * * 5 Dieſes Werk, das über 125 einzelne Biographien umfaßt, kann ſogleich zum Druck befördert werden, ſobald ſich eine hin⸗ reichende Anzahl Subſcribenten, deren Namen demſelben vor- gedruckt werden, gefunden hat. Der Subſcriptionspreis iſt auf 1 Thlr. 12 Gr. angeſetzt, und es nehmen alle Buchhandlungen, von denen auch ein ausführlicher Proſpectus gratis zu beziehen iſt, darauf Beſtellungen an. Ludwig Schreck in Leipzig. Intereſſante Neuigkeit für Theologen. Soeben iſt erſchienen: Predigten uͤber den erſten Brief des Johannes in ſeinem innern Zusammenhange. Von J. C. G. Johannſen, Doctor der Theologie und Philoſophie, Hauptprediger an der deutſchen St.- Petri-Kirche zu Kopenhagen, Ritter des Dannebrog- Ordens. 2 Baͤnde. Gr. 8. Altona, Hammerich, 1838. 3 Thlr. Die geiſtreichen Schriften des gelehrten und als Kan⸗ zelredner hochberühmten Herrn Verfaſſers haben auch in Deutſchland die ehrenvollſte Anerkennung gefunden. Die vor— ſtehende Predigtſammlung wird um ſo mehr dazu beitragen, den hohen Ruf des mit ſeltenem Geiſte ausgeſtatteten Herrn Dr. Johannſen noch mehr in Deutſchland zu verbreiten und zu befeſtigen, als dieſes Werk den glänzendſten Beweis von den außerordentlichen Talenten deſſelben liefert, welches wir daher nicht dringend genug allen Theologen zur ge— fälligen Beachtung empfehlen können. 3 Sämmtliche Buchhandlungen Deutſchlands, Sſtreichs, der Schweiz und Dänemarks haben Exemplare vorräthig. E. L. Bulwer a Complete Works Leipzig. Frederik Fleischer Vol. XIV. Ernest Maltravers. Vol. XV. Alice or the Mysteries a sequel to Maltravers. Vol. XVI. Leila or the Siege of Granada — Calderon the Courtier — The lady of Lyons — The duchess of la Valiere, sind kürzlich erschienen und in allen Buchhandlungen zu haben. Subscriptionspreis eines jeden Bandes 1 Thaler. In der Schul z'ſchen Buchhandlung zu Hamm erſchien ſoeben und iſt durch alle Buchhandlungen zu beziehen: Meigen, J. W., Syſtematiſche Beſchreibung der bekannten europaͤiſchen zweifluͤgeligen Inſekten. Sie: benter Theil, oder Supplementband. Mit 8 Stein⸗ tafeln. Gr. 8. Subſcriptionspreis mit ſchwarzen Tafeln 3 Thlr. 12 Gr. Mit illuminirten Tafeln 5 Thlr. 21 Gr. 5 Seit dem im Jahre 1830 erſchienenen ſechsten Bande dieſes Werkes hat der unermüdete Verfaſſer eine Menge neuer Arten theils ſelbſt geſammelt, theils von andern Liebhabern dieſes Fachs zugeſandt erhalten, ſodaß dadurch Stoff zu beträchtlichen Nachträgen vorhanden war. Manche der früher von ihm auf⸗ geſtellten Gattungen bedurfte einer genauern Reviſion und einiz ger Berichtigung. Beſonders aber erfoderte die zahlreiche Ab⸗ theilung der Tachinarien eine genauere Darſtellung und Zer⸗ legung in mehre Gattungen. Zwar haben einige franzöſiſche En⸗ tomologen dieſe Zerlegung zum Theil ſchon vorgenommen, aber in Rückſicht auf die Darlegung der Gattungsmerkmale noch unendlich Vieles zu wünſchen übrig gelaſſen. Der Verfaſſer des gegenwärtigen Werkes iſt daher bemüht geweſen, dieſe Schwie— rigkeiten durch genaue Unterſuchung an natürlichen Exemplaren möglichſt zu beſeitigen und feſte Kennzeichen anzugeben, wodurch das Studium diefer intereſſanten Geſchöpfe ungemein erleichtert wird. Die Verlagshandlung empfiehlt daher dieſen ſiebenten und letzten Band dieſes in ſeiner Art einzigen Werkes allen Liebhabern der Naturgeſchichte, beſonders iſt ſolches den Beſitzern der frühern Bände ganz unentbehrlich, weil ſolche dadurch erſt die gewünſchte Vollſtändigkeit erhalten, inſofern dieſelbe der⸗ malen gefodert werden kann. Der Subſcriptionspreis erliſcht mit Ablauf des Jahrs 1838, und tritt alsdann der Ladenpreis von 4 Thlr. und resp. 7 Thlr. ein. * Bei uns find foeben erſchienen und durch alle B 5 lungen Deutſchlands zu beziehen: f 1 Aristophanis Comoediae perditarum fragmenta, ex nova re- censione @wuilelmi Dindorf. Accedunt Menandri et Philemonis /ragmenta auctiora et emendatiora. Graece et latine cum indicibus. Pars I. Lexikon⸗Octav. Broſchirt. 2 Thlr. Die zweite Abtheilung erſcheint bis Ende September d. J. Der Inhalt dieſer trefflich ausgeſtatteten Ausgabe iſt noch weit vollſtändiger und correcter als der, welcher in Oxford erſchie⸗ nen. Die Sammlung der Bruchſtücke iſt umfaſſender und zum erſten Male ins Lateiniſche überſetzt. Daſſelbe gilt von Menander, denn mehr als 100 Verſe dieſes Dichters ſind in dieſer Ausgabe enthalten, welche, bis jetzt ungekannt, die ſchöne Arbeit bereichern, deren ſich Hr. Meineke unterzogen. Aristophanes bildet den zweiten Band der Bibliotheca scriptorum Graecorum, deren erſter Homeri Carmina enthält und 3 Thlr. 8 Gr. koſtet. unter der Preſſe befindet ſich: Xenophontis Opera, welche ebenfalls einen Band bilden, mit gediegener lateiniſcher überſetzung des Textes und reichhaltigem Index. Paris, den Iften September 1838. Firmin Didot freres et Comp. Kerner's Seherin. 3te Auflage. In der unterzeichneten iſt ſoeben erſchienen und an alle Buchhandlungen verſandt worden: g Die Seherin von Prevoret, Eroͤffnungen uͤber das innere Leben des Menſchen uud uͤber das Hereinragen einer Geiſterwelt in die unſere. Mitgetheilt von Suftinus Kerner. Dritte Auflage. Mit 8 Steintafeln. Preis 2 Thlr. 12 Gr., oder 4 Fl. „Wenn (ſchreibt ein tüchtiger Mann) dieſem merkwürdigen Buche eine ſeiner ganzen Tendenz mehr oder weniger entgegen— ſtehende frühere Erziehung und Geiſtesbildung nicht vollkommenen Eingang in alle Gemüther verſchaffen konnte, ſo hat es doch überall ein tiefes Eingehen in ſich ſelbſt befördert, eine Menge Fragen im Innern hervorgerufen, und den Blick auf Regionen des menſchlichen Geiſtes und Gemüthes hingezogen, die früher entweder gänzlich unbeachtet blieben, oder doch kaum eines leichtfertigen oder wol gar verächtlichen Seitenblickes gewür⸗ digt wurden.“ Von demſelben Verfaſſer find früher erſchienen: Eine Erſcheinung aus dem Uachtgebiete der Uatur durch eine Reihe von Zeugen gerichtlich beſtaͤtigt und den Naturforſchern zum Bedenken mitgetheilt — von Dr. Juſtinus Kerner, Oberamtsarzt zu Weinsberg. 8. Preis 1 Thlr., oder 1 Fl. 30 Kr. Dieſe Schrift enthält die authentiſchen Actenſtücke und Zeugniſſe über ein Phänomen, das dem Naturforſcher und jedem denkenden Menſchen von hohem Intereſſe ſein muß. Dieſelben zeigen aufs klarſte, daß dieſes Phänomen nicht auf Betrug beruhte, und daß nur Diejenigen, in deren Syſtem ein ſolches nicht paßt, auf dieſer irrigen Meinung beharren können. Es find in dieſer Schrift aber einzig nur Aetenſtücke und Zeugniſſe, durchaus keine Theorie, gegeben und dabei nur einige andere ähnliche Phänomene zur Vergleichung mit dieſem aufgeführt. Name und Auslegung dieſes Phänomens iſt jedem Forſcher frei⸗ geſtellt, und der Herausgeber dieſer Zeugniſſe für daſſelbe will Keinem den Glauben aufdringen, als ſeien ſolche Phänomene durchaus nichts Anderes als ein Einwirken Verſtorbener auf noch Lebende, obgleich derſelbe dabei auch frei bekennt, daß wenigſtens er der Zeit noch keine andere genügendere Auslegung dieſer Phänomene weiß, da auch die gewöhnlichen Auslegungen und Theorien der magnetiſchen Erſcheinungen (die dem Heraus geber, wie ſich von ſelbſt verſteht, auch ſchon längſt ſattſam bekannt ſind) auf dieſe Phänomene keine Anwendung finden. Nachricht von dem Vorkommen des Besessenseins, eines daͤmoniſch-magnetiſchen Leidens, und einer ſchon im Alterthum bekannten Heilungsweiſe durch magiſch-magnetiſches Einwirken, in einem \ Sendschreiben an den Herrn Obermedicinalrath Dr. Schelling in Stuttgart. Von Dr. Juſtinus Kerner, Oberamtsarzt zu Weinsberg. 8. Preis 9 Gr., oder 36 Kr. In dieſem Sendſchreiben gibt der Verfaſſer eine blos prak⸗ tiſche Darſtellung des ihm ſchon öfters vorgekommenen Leidens des Beſeſſenſeins. Er zeigt, daß dieſes Leiden ein dämoniſch⸗ magnetiſches iſt und in ſich dadurch von Manie und Epilep⸗ fie unterſcheidet, und grade dieſes feines magnetiſchen Charak— ters wegen am füglichften nur auf magiſch-magnetiſchem Wege, wie es ſchon das frühe Alterthum und auch Exorciſten des vorigen Jahrhunderts heilten, geheilt werden kann. Er gibt eine Reihe ſpecieller Fälle aus feinen Erfahrungen an, in denen auf ſolchem Wege Hülfe geleiſtet wurde, nachdem die gewöhn⸗ lichen ärztlichen Mittel alle fruchtlos geblieben waren. Die Dichtungen Juſtinus eee Neue vollſtaͤndige Sammlung in Einem Bande. 8. Velinpapier. Broſchirt. 2 Thlr., oder 3 Fl. Kerner's Muſe iſt ein Kind voll Sinnigkeit, immer zwiſchen Freude und Leid ſchwebend, aber hier wie dort nicht laut und wild, ſondern Vieles in ſich verſchließend und Weniges leiſe ausſprechend. Und, wie bei Uhland, ſo klingt auch hier in dem Wenigen Vieles durch und nach. Eine ſelige Ruhe verklärt die Luſt und den Schmerz des Sängers und unter den Thränen blüht immer die Roſe der Kindheit auf feinen Wan- gen. Faſt alle Romanzen und Balladen von Kerner ſind legendenartige Märchen und Sagen vom Tode, der die Liebe, die Unſchuld, das Gottvertrauen und die Demuth verklärt. In dieſem Einen Bande finden ſich mit den Poeſien auch die proſaiſchen Dichtungen (überhaupt die ſämmtlichen Dich⸗ tungen) Kerner's abgedruckt. Stuttgart und Tübingen, im Auguſt 1838. J. G. Cotta'ſche Buchhandlung. Bei J. E. Schaub in Düſſeldorf iſt ſoeben erſchienen und in allen Buchhandlungen zu haben: Die chronischen Krankheiten, ihre eigenthümliche Natur und homöopathische Heilung. Von Dr. Sam. Hahnemann. Vierter Theil. Antipsorische Arzneien. Zweite, vielvermehrte und verbesserte Auflage. 34 Bogen in Grossoctav auf Velinpapier. Subſcriptionspreis 2 Thlr. 20 Gr. Daß die Hahnemann'ſchen Arzneiprüfungen unerreicht da= ſtehen, wird, trotz den vielfachen neuern Bemühungen in die— ſem Fache, allgemein und willig anerkannt. Dieſer 4te Band der chroniſchen Krankheiten, welche Kali, Lycopodium, Mag- nesia carb., Magnesia mur., Manganum, Mezereum, Muria- ticum acidum, Natrum carb., Natrum mur,, Nitri acidum, Nitrum, Petroleum, alle reichlich vermehrt und mit Vorwort verſehen, enthält, mag als neuer Beweis für die große Su— periorität dieſer Arbeiten dienen. Durch alle Buchhandlungen und Poſtämter iſt zu beziehen: Blaͤtter fuͤr literariſche Unterhaltung. (Verantwortlicher Herausgeber: Heinrich Brockhaus.) Jahrgang 1838. Monat September, oder Nr. 244 — 273, 1 Beilage, Nr. 5, und 5 literariſche Anzeiger: Nr. XXIX XXXIII. Gr. 4. Preis des Jahrgangs von 365 Nummern (außer den Beilagen) auf feinem Druck-Velinpapier 12 Thlr. g Repertorium der gesammten deutschen Literatur. Her- ausgegeben von E. G. Gersdorff. 1838. Sieb- zehnten Bandes viertes Heft. (Nr. XVI.) Gr. 8. Preis eines Bandes 3 Thlr. a Leipzig, im September 1838. F. A. Brockhaus. Soeben find in unſerm Verlage erſchienen: Prolegomena zur Historiosophie August v. Cieszkowsky. 10 Bogen Velinpapier. Sauber broschirt. Gr. 8. 16 Gr. Materialien für tiefere Einblicke in das Alte Teſtament und die rabbiniſchen Schriften. Von Salomon Plessner. Dritter Jahrgang. Enthält: Das Gebet. Eine Abhandlung in 13 Vortraͤgen. (Gehalten 1836.) Band I. 200 S. gr. 8. Geh. 1 Thlr. Praktiſches Elementarbuch zur Erlernung der hebraͤiſchen Sprache. Von S. Ml. Ehrenberg. 7 Bogen. 8. 10 Gr. Dieſes höchſt wohlfeile Elementarbuch zeichnet ſich durch vorzügliche Zweckmäßigkeit aus. Es iſt ganz nach dem be⸗ währten Muſter der Seidenſtücker'ſchen Lehrbücher in andern Sprachen, unter beſonderer Berückſichtigung der von den Eigenthümlichkeiten des Hebräiſchen bedingten Modificationen, gearbeitet. Gleichzeitig von demſelben Verfaſſer und in ähn— licher Druckeinrichtung iſt ein „Anhang für Lehrer“ erſchienen, 6 Seiten ſtark, der beſonders verkauft wird. Berlin, im September 1838. Veit & Comp. Bei Ed. Anton in Halle iſt ſoeben erſchienen: Eisenhart, Dr. Hugo, Runen. Verſuch einer Er- ſcheinungslehre des Reichs, veranlaßt durch die Staats— begriffe der Herren Stahl und Leo. Mit einem Vorworte an David Strauß uͤber den Grund ſei— ner Verwechſelung des Heilands mit dem Gemeinweſen. Gr. 8. 2½ Bogen. Geh. 6 Gr. Leo, Dr. Heinr., Die Hegelingen. Actenſtücke und Belege zu der ſogenannten Denunciation der ewigen Wahrheit. Gr. 8. 2 Bogen. Geh. 4 Gr. Noch ein Wort über gemiſchte Ehen in Be⸗ zug auf die koͤlner Frage. Von einem Proteſtanten. Gr. 8. 2 Bogen. Geh. 4 Gr. Bei Fleiſchmann in München erſchien ſoeben: Wergesgrüsse aus dem ſalzburger, tiroler und bairiſchen Gebirge von Heinrich Stieglitz. 1838. In Umſchlag. 1 Thlr. 12 Gr., oder 2 Fl. 42 Kr. Die Vielen ſowol, welche die bilder- und ſagenreichen ſüd— deutſchen Alpen durchſtreifen, wie die Heimgekehrten, wird dieſer duftende Kranz von Gedichten mächtig anſprechen. Die herr: lichen Leiſtungen des Verfaſſers find bereits in ganz Deutſch⸗ land hinlänglich bekannt. Gr. 8. In der Nauck’schen Buchhandlung in Berlin ist soeben erschienen und in allen Buchhandlungen zu haben: Handbuch der englischen Sprache und Literatur, oder Auswahl interessanter, chronologisch geordneter Stücke aus den classischen englischen Prosaisten und Dichtern, nebst Nachrichten von den Verfassern und ihren Werken, von L. Ideler und H. Nolte. Drilter Theil, die neueste Literatur umfassend, bearbeitet von Dr. J. Ideler. 37 Bogen. Gr. 8. Maschinen- Velin- papier. Preis 2 Thlr. Venturini's Chronik des neunzehnten Jahrhunderts. Neue Folge After bis 10ter Band, oder die Jahre 1826 bis 1835, circa 470 Bogen in gr. 8., 29 Thlr., ſetzen wir von heute an vollſtändig auf 10 Thaler herab. Einzelne Bände zu 2 Thaler. 1 Leipzig, den Iſten September 1838. J. E. Hinrichs'ſche Buchhandlung. Durch alle Buchhandlungen iſt von uns zu beziehen: Voyages, Relations et Memoires originaux, pour servir a Fhistoire de la découverte de FAmeri e FAmerique, publies pour la premiere fois en francais * H. Ternaur-Compans. In- 8. Paris. Inhalt der bis jetzt erſchienenen Bände: Narration du premier voyage de Nic. Federmann, d' Ulm (1557). 6 Fr. 50 C. — Histoire de la province de Santa- Cruz, par Péro de Magalhanès de Gandavo (1576). 4 Fr. 50 C. — Histoire d'un pays situé dans le nouveau monde, nommé Amerique, par Hans Staden de Homberg, en Hesse (1557). 8 Fr. 50 C. — Relation veridique de la conquete du Perou et de la province de Cuzco, nommée Nouyelle- Castille, par Frang. Xeres (1547). 6 Fr. — Histoire veri- table d’un voyage curieux fait par Ulrich Schmidel de Strau- bing (1559). 7 Fr. — Commentaires d’Alyar Nuüez Cabega de Vaca, Adelantade et Gouverneur du Rio de la Plata (1555). 14 Fr. — Relation et naufrages d’Alvar Nufez Cabeca de Vaca (1555). 9 Fr. — Recueil de pieves rela- tives à la conquete du Mexique (inedit). 14 Fr. — Cruau- tes horribles des conquerants du Mexique. Me&moire de Don Fernando d’Alva Ixtlilxochitl (1829). 10 Fr. — Relation du voyage de Cibola, entreprise en 1540 (medit). 12 Fr. par Bibliothöque Americaine, ou Catalogue des ouvra- ges relatifs a PAmérique qui ont paru depuis sa découverte jusqu'à l’an 1700. Par H. Ter- naux. In- 8. Paris. 1837. 10 Fr. Leipzig, im September 1838. Brockhaus & Avenarius, Buchhandlung für deutſche und ausländiſche Literatur, (A Paris: meme maison, Rue Richelieu, No. 60.) Druck und Verlag von F. A. Brockhaus in Leipzig. Literariſcher Anzeiger. 1838. Nr. XXXIV. Diefer Literariſche Anzeiger wird den bei F. A. Brockhaus in Leipzig erſcheinenden Zeitſchriften: Blätter für litera⸗ riſche Unterhaltung, Iſis, und Allgemeine medieiniſche Zeitung, beigelegt oder beigeheftet, und betragen die Inſertionsgebühren für die Zeile 2 Gr. In allen Buchhandlungen iſt zu erhalten: a IR II? URAMIR. Taſchenbuch auf das Jahr 1839. Neue Folge. Erſter Jahrgang. Mit dem Bildnisse Lamartine's. 8. Auf feinem Velinpap. Eleg. cartonnirt. 1 Thlr. 12 Gr. Inhalt: I. Des Lebens Ueberfluß. Novelle von Ludwig Tieck. — II. Goethe's Briefe an die Gräfin Auguſte zu Stolberg. — III. Die Entführung. No⸗ velle von Joſeph Freiherrn von Eichendorff. — IV. Der Gekreuzigte. Novelle von Leopold Schefer. — V. Irr⸗ wiſch⸗ Fritze. Idyll⸗Novelle von Franz Berthold. Mit dem Jahrgang 1839 der Urania beginnt eine neue Folge und ich erfülle daher gewiß den Wunſch vieler Freunde diefes Taſchenbuchs, wenn ich die noch vorräthigen neun Jahr⸗ gänge 1830 — 38, die im Ladenpreiſe 18 Thlr. 6 Gr. koſten, zuſammengenommen für 4 Thlr. 12 Gr., einzelne Jahrgänge aber für 16 Gr. ablaſſe. Dieſe Jahrgänge enthalten Beiträge von W. Alexis, G. Döring, J. von Eichendorff, F. von Heyden, V. Hugo, W. Martell, E. Mörike, A. Ohlenſchlä⸗ ger, Posgaru, P. J. von Rehfues, L. Rellſtab, C. F. von Rumohr, A. von Sartorius, L. Schefer, Jo⸗ hanna Schopenhauer, G. Schwab, E. Scävola, A. von Sternberg, J. Voigts, beſonders aber acht Jahrgänge Novellen von Ludwig Tieck, die zu den ausgezeichnetſten Leiſtungen dieſes Dichters gehören dürften. An Kupfern enthalten dieſe Jahrgänge außer ſchönen Bild- niſſen von Uhland, Cornelius, Ohlenſchläger, Dan⸗ necker, Zelter, Tegner, Auber, A. von Humboldt, Zedlitz und ſechs Darſtellungen zu Bürger's Gedichten, 45 Stahlſtiche nach ausgezeichneten Gemälden deutſcher, franzöſiſcher und engliſcher Künſtler. Leipzig, im October 1838. F. A. Brockhaus. Gedichte von Eduard Mörike. In der Unterzeichneten ſind ſoeben erſchienen und an alle Buchhandlungen verſandt worden: Gedichte von Eduard Mörike. 8. In Umſchlag broſchirt. Preis 1 Thlr. 6 Gr., oder 2 Fl. Die Freunde echter Poeſie, die das Geſunde, Friſche, Ungekünſtelte, frei aus der überwallenden Phantaſie und dem reichen Gemüth Entſprungene von dem Gemachten und Er— zwungenen mit ſeinem falſchen Glanze zu unterſcheiden wiſſen, und nur von Dem ſich wahrhaft erquickt und erhoben fühlen, was jenem unergründlichen, geheimnißvollen Born entquoll, werden dieſe Sammlung von Poeſien aufs herzlichſte will⸗ kommen heißen, ſich an der ſchöͤnen und ſeltenen Verbindung des Innigempfundenen mit dem Lebendigangeſchauten und dem Blühendphantaſtiſchen, an der Vermählung des tiefſten Natur- ſinns mit dem offenſten und weichſten Gemüth, ſowie an der Fülle und Zierlichkeit der Form lebhaft erfreuen und dem Ver— faffer die Stelle unter den Lyrikern deutſcher Zunge anzuwei⸗ ſen ſich beeilen, um welche, in eingeſchränkter Zurückgezogenheit von dem luſtigen Leben und Treiben der Welt, den innern Anſchauungen, Bildern und Spielen feiner Seele ſich hinge⸗ bend, der ſorgloſe Dichter bisher ſich zu bewerben verſäumte. Stuttgart und Tübingen, im September 1838. J. G. Cotta'ſche Buchhandlung. Neueſtes Werk über Paris. Soeben iſt erſchienen: Der Deutärhe in Paris. Herausgegeben Verfaſſer des deutſchen Studenten. 2 Baͤnde. 8. Altona, Hammerich. Geh. 3 Thlr. Endlich erhalten wir hier eine Schilderung der franzöſiſchen Hauptſtadt, die ebenſo treffend als wahr iſt. Der Verfaſſer verlebte mehre Jahre in Paris, und lernte die Sitten und den Charakter der Pariſer vollkommen kennen. Der Leſer er⸗ hält ein klares Bild von dem Leben und Treiben dieſer merk⸗ würdigen Stadt, und beſonders ſind von hohem Intereſſe die a über den Zuſtand unſerer deutſchen Landsleute in Paris. Sämmtliche ſolide Buchhandlungen und Leihbibliotheken haben dieſes intereſſante Werk vorräthig. Bei Hinrichs in Leipzig iſt Mu erſchienen: Schiller's Dichtungen, nach ihren hiſtoriſchen Beziehungen und nach ihrem innern Zuſammenhange von Dr. H. F. W. Hinrichs (ord. Prof. der Philoſ. zu Halle). After, lyriſcher Theil. 2ter, dramatiſcher Theil, 1ſte Abtheilung. Gr. 8. Velinp. Geh. 3 Thlr. 10 Gr. Inhalt. I Einleitung; Schiller und Goethe in ihrem Verhältniſſe zueinander. Liebe. Zweifel und Reſignation. Wehmuth. Weibliche Natur. Ideal und Kunſt. Wiſſen. Ne⸗ meſis. Liebe und Treue. Demuth. — II. 1. Einleitung; Schiller als dramatiſcher Dichter und ſein Verhältniß zur deut⸗ ſchen Literatur überhaupt. Die Räuber. Kabale und Liebe. Fiesco. Don Carlos. — Die 2te Abtheilung, Schiller's übrige dramatiſche Originaldichtungen umfaſſend, erſcheint bis Oſtern künftigen Jahres. 1 Das Ganze, ſich in der äußern Erſcheinung der ſchönen Octavausgabe von Schiller's Werken vollkommen anſchließend, bildet einen vortrefflichen Commentar zum Verſtändniſſe dieſes Nationaldichters. Soeben ist erschienen und durch alle Buchhandlungen um beigesetzte Preise zu haben: Grundriss der für Vorträge in höhern Lehr- Anstalten von FRIEDRICH KÖHLER, Dr. d. Philos., Professor und ord, Lehrer d. Chemie und Mineralogie an der städt. Gewerbschule zu Berlin. Zweite, gänzlich umgearbeitete Ausgabe. Kassel, 1839. J. C. Krieger's Verlagshandlung. (16% Bo- gen.) Preis 1 Thür., oder 1 Fl. 48 Kr. netto. Dr. Wilh. Münscher's LEHRBUCH der christlichen Dogmengeschichte. Mit Belegen aus den Quellenschriften, Ergänzun- gen der Literatur, historischen Noten und Fort- setzungen versehen von Dr. Daniel von Coelln. Nach dessen Tode fortgesetzt von Dr. Ch. Gotthold Neudecker. ordentlichem Mitgliede der historisch - theologischen Gevellschaft zu Leipzig. Zweiter Hälfte zweite Abtheilung. Mit dem beson- dern Titel: Lehrbuch der christlichen Dogmengeschichte von der Refor- mationszeit bis auf unsere Tage etc. Kassel, 1838. J. C. Kriegers Verlagshandlung. (44% Bogen.) Preis 3 Thir. 18 Gr., oder 6 Fl. 45 Kr. Akademiſche Vorleſungen uͤber den Gebrauch des kalten Wassers im gefunden und kranken Zuftande, Gehalten auf der Univerſitaͤt B. vom Profeſſor Dr. H., wirklichem geheimen Ober-Medicinalrathe ꝛc. Für das gebildete Publicum bearbeitet und herausgegeben von Dr. F. Helmenſtreit. Erſtes Heft. Iſte bis Ste Vorleſung. Kaſſel, 1838. J. C. Krieger's Verlagshandlung. (4% Bogen.) Broſchirt. Preis 10 Gr., oder 46 Kr. Den einſeitigen, übertriebenen Anpreiſungen des kalten Waſſers beginnt allmälig die Erfahrung einen Damm entgegen zu ſetzen. Wie aber die Extreme ſich häufig berühren, ſo droht bei einem Theile des Publicums dem ausgedehntern Gebrauche deſſelben, durch einzelne gemachte üble Erfahrungen ein voͤlliges Falliſſement. Der Zeitpunkt ſcheint mithin da zu ſein, wo 5 berichtigende ſachverſtändige Stimme von beiden Parteien an⸗ gehört werden wird; das gebildete vorurtheilsfreie Publicum wird ſie in der vorliegenden Schrift des verſtorbenen Ober⸗ Medicinalrathes H. finden. Durch alle Buchhandlungen und Poſtämter iſt zu beziehen: 1 * Das Pfennig-Hlagazin für Verbreitung gemeinnuͤtziger Kenntniſſe. 1838. September. Nr. 283 — 287. . Nr. 283. Das Schloß Johannisberg. Maſaniello. Das Flintglas. Theepflanzungen in Braſilien. Harmuir. — Nr. 284. Der tarpejiſche Felſen. Maſaniello. (Beſchluß.) *Der Vogel Apteryxr. Erſter vollendeter Themſetunnel. Ur⸗ ſprung der größern europäiſchen Monarchien und Regenten⸗ häuſer. *Die franzöſiſchen Haiden. — Nr. 285. Touſ⸗ ſaint L' Ouverture. Der Lateran in Rom. Der Aobeſt. Die Albinos und Kakerlaken. Der Leierſchwanz. — Nr. 286. Die Birmanen. Die Manufactur der Krempelwolle. Touf⸗ ſaint L' Ouverture. (Fortſetzung.) Das naturhiſtoriſche Mu⸗ ſeum zu Paris. — Nr. 287. Das berner Oberland. Alhambra. Touſſaint L' Ouverture. (Beſchluß.) Das Licht einer Kerze, Die mit“ bezeichneten Aufſätze enthalten eine oder mehre Abbildungen. Preis dieſes Jahrgangs von 52 Nummern 2 Thlr. — Der erſte Jahrgang von 52 Nrn. koſtet 2 Thlr., der zweite von 39 Nrn. 1 Thlr. 12 Gr., der dritte von 52 Nrn. 2 Thlr., der vierte von 53 Nrn. 2 Thlr., der fünfte von 52 Nrn. 2 Thlr. Leipzig, im October 1838. 0 F. A. Brockhaus. Dieſer Tage hat die Preſſe verlaſſen und iſt an die Sub⸗ feribenten verſandt: eee graecae linguae ab HENRBIVOO STEPHANO constructus. Post editionem anglicam novis additamentis auetum, ordineque alphabetico digestum, tertio ediderunt Carol. Ben. Hase, Guil. Dindorfius et Ludov. Dindorfius. Volumen IV. Fasc. 2. oder des ganzen Werkes 17te Lieferung. Ospanevo — Owy. I— Innodgos. Folio. Geheftet. Preis 3 Thlr. 8 Gr. Die Ifte bis 16te Lieferung find durch alle Buchhandlungen zu demſelben Preiſe zu beziehen. Paris, den 15ten Auguſt 1838. Firmin Didot freres et Comp. — Bei F. Rubach in Berlin erſchien ſoeben und iſt in allen Buchhandlungen zu haben: Annalen für die gesammte Staatsarzneikunde, oder auserlesene Abhandlungen aus dem Gebiete der gerichtlichen Medicin und der medicinischen Policei; herausgegeben durch einen Verein von Arzten und Juristen. Ister Band. 15tes Heft. Preis 18 Gr. — In der unterzeichneten iſt ſoeben erſchienen und wurde an alle Buchhandlungen verſandt: Reisen und Tänderbeschreibungen der aͤltern und neueſten Zeit, eine Sammlung der intereſſanteſten Werke über Länder⸗ und Staatenkunde, Geographie und Statiſtik. Herausgegeben von Dr. E. Widenmann, Redacteur des Auslandes, und Dr. II. Haufl. Redacteur des Morgenblattes. Sechszehnte Lieferung. Auch unter dem beſondern Titel: Skizzen aus Irland, oder Bilder aus Irlands Vergangenheit und Gegenwart von einem Wanderer. Kir ea effet Gr. 8. Preis 18 Gr., oder 1 Fl. 12 Kr. In hal : I. Neiſeſkizzen aus dem Süden und Weſten von Irland (aus dem Jahre 1832). Die Parlamentswahl in Cavan und die Schlacht von Muff. Scenen aus dem vorigen Decennium. III. Der Todtboxer. Eine Erzählung aus der erſten Hälfte des achtzehnten Jahrhunderts. Stuttgart und Tübingen, im September 1858, 3. G. Cotta'ſche Buchhandlung. Bei Joh. Ambr. Barth in Leipzig iſt erſchienen und in allen Buchhandlungen zu haben: 1 u) Dr. N. E. Kiſt, Die chriſtliche Kirche auf Erden nach der Lehre der heiligen Schrift und Geſchichte. Eine gekrönte Preisſchrift. Eh Nach der zweiten, vermehrten, hollaͤndiſchen Original⸗ ausgabe ins Deutſche uͤbertragen von Dr. Ludwig Tross. Gr. 8. 23% Bogen. 2 Thlr. Dieſes Werk, das die gründlichſten Forſchungen, nament⸗ lich auch in Bezug auf das Verhältniß der Kirche zum Staate enthält, und von dem unermüdlichen Eifer des gelehrten Ver⸗ faſſers, die heilige Sache des Chriſtenthums mittels Schrift und Geſchichte zu fördern, das rühmlichſte Zeugniß ablegt, ge⸗ hört unbeſtritten zu den wichtigſten, welche im Fache der theo⸗ logiſchen Literatur ſeit einer Reihe von Jahren erſchienen ſind, und es wird ihm daher ſicher die allgemeine Beachtung wie der verdiente Beifall zu Theil werden, den es in der Original- ausgabe in ſo reichem Maße fand, daß in kurzer Zeit zwei Auflagen nöthig wurden. * * Bei Friedrich Fleiſcher in Leipzig iſt ſoeben erſchienen: Zeitſchrift fuͤr die Entomologie. Unter Mitwirkung einer Anzahl Entomologen herausgegeben von Profeſſor E. F. Germar. After Band 1ſtes Heft. 13 Bogen mit 2 illuminirten Kupfern. Preis des erſten Bandes von 2 Heften 2½ Thaler. Durch alle Buchhandlungen und Poſtämter iſt zu beziehen: Repertorium der gesammten deutschen Literatur. Her- ausgegeben von E. G. Gersdorff. 1838. Sieb- zehnten Bandes fünftes Heft. (Nr. XVII.) Gr. 8. Preis eines Bandes 3 Thlr. Allgemeine Bibliographie für Deutschland. Jahrgang 1838. Monat September, oder Nr. 36 - 39, und Bibliographischer Anzeiger: Nr. 36 — 39. Gr. 8. Preis des Jahrgangs 3 Thlr. Leipzig, im October 1838. F. A. Brockhaus. N Ueuere Geschichte. Memoires, Correspondance manuscrits u General Lafayette publies ar sa famille. 6 volumes. In-8. Paris, 1837—38. 15 Thlr. Von dieſem intereſſanten Werke empfingen wir ſoeben den Aten bis ten Band, womit daſſelbe ſchließt; wir beeilen uns alle Freunde der neuern Geſchichte darauf aufmerkſam zu machen. Leipzig, im October 1838. 5 Brockhaus S Avenarius, Buchhandlung für deutſche und ausländiſche Literatur. (A Paris: m&me maison, Rue Richelieu, No. 60.) — ——àü— —— ee m —U—U[Una mtl. Oestreichische militairische Zeitschrift. 1838. Siebentes Heft. Dieſes Heft iſt ſoeben erſchienen und an alle Buchhand— lungen verſendet worden: Inhalt: I. Die Kriegsereigniſſe bei Gibraltar in den Jahren 1704 und 1705. II. Die Operationen der verbündeten Heere gegen Paris im März 1814. (Fortſetzung.) Der 23fte März. 34. Das Gefecht bei Sommepuis. 35. Gefechte bei Vitry. III. Literatur. IV. Neueſte Militairveränderungen. V. Kar⸗ ten-Ankündigung, VI. überſicht des Inhalts der ältern Jahr⸗ gänge der Sſtreichiſchen militairiſchen Zeitſchrift. (Schluß.) Der Preis des Jahrgangs 1838 von 12 Heften iſt wie der aller frühern Jahrgänge von 1818-37 jeder 8 Thlr. Sächſ. Die Jahrgänge 1811—13 find in einer neuen Auflage in vier Bänden vereinigt erſchienen und koſten zuſammen eben— falls 8 Thlr. Sächſ. Wer die ganze Sammlung von 1811—37 auf einmal abnimmt, erhält dieſelbe um ½ wohlfeiler. Von dem Unterzeichneten iſt dieſe Zeitſchrift durch alle Buchhandlungen um die genannten Preiſe zu beziehen. Wien, den 5ten September 1838. J. G. Heubner, Buchhändler. Die dritte vermehrte Auflage Prof. Oertel's grammatischem Wörterbuche d er deutſchen Sprache, 2 Bände in 4 Abtheilungen (Gr. 8. Muͤnchen, C. A. Fleiſchmann), iſt nun wieder complet durch alle Buchhandlungen zu erhal⸗ ten, und zwar um den fo äußerſt geringen Subſcriptions⸗ preis von 3 Thlr., oder 4 Fl. 48 Kr. Hierauf glaubt Re⸗ ferent jeden Gebildeten, dem der Beſitz eines allgemein als vortrefflich anerkannten Wörterbuches nur höchſt erwünſcht ſein kann, aufmerkſam machen zu müſſen. Stieler's Schul- Atlas der neuern Erdbeschreibung hat für alle Schulen Deutſchlands einen Vorzug erhal⸗ ten, den kein anderer Schul-Atlas gewähren kann. Es wird nämlich von jetzt an jedem Exemplar deſſelben aus dem nun vollſtändig erſchienenen Atlas der Deutschen Bundes - Staaten eine der 29 Karten nach der Wahl des Käufers gratis beigegeben, ſodaß für alle Landestheile Deutſchlands die fpeciel⸗ lere Darſtellung der heimatlichen Gegend, welche Lehrer und Schüler zunächſt angeht, nicht fehlen kann. Schul-Atlas der neuern Erdbeschreibung. 27 ill. K. nebst 1 Specialkarte einer Deutschen Provinz. Preis 1½ Thlr. Kleiner Atlas der Deutschen Bundes- Staaten. 29 ill. K. Preis 2Y, Thlr. Schul- Atlas der Alten Welt. 14 ill. K. nebst Abriss 5 der alten Geographie. Preis 1 Thlr. bei Juſtus Perthes in Gotha erſchienen, ſind ſtets in den neueſten Auflagen durch alle Buchhandlungen zu haben. Converſations⸗Lexikon der Gegenwart. Ein für ſich beſtehendes und in ſich abgeſchloſſenes Werk, zugleich ein Supplement zur achten Auflage des Converſations-Lexikons, ſowie zu jeder frühern, zu allen Nachdrucken und Nachbildungen deſſelben. Gr. 8. In Heften von zehn Bogen. Fünftes Heft, Bogen A1—50. Buchhandel bis Civilliſten. Preis eines Heftes: Auf weißem Druckpapier 8 Gr. Auf gutem Schreibpapier 12 Gr. Auf extrafeinem Velinpapier 18 Gr. Inhalt des fünften Heftes: Buchhandel — Büchner (Georg) — Bugeaud (Thomas Robert) — Bugia — Bührlen (Friedrich Ludwig) — Bülau (Friedrich) — Bul⸗ garin (Thaddäus) — Bull (Die Bornemann) — Buller (Karl) — Bul⸗ wer (Edward Lytton — Henry Lytton — William Lytton) — Bunſen (Chriſtian Karl Joſias) — Bunſen (Georg — Karl — Guſtavb) — Buona⸗ rotti (Philippe) — Burdach (Karl Friedrich) — Burdett (Sir Francis) — Buren (Martin van) — Burger (Johann) — Burgos (Don Francisco Javier de) — Burnouf (Eugene — Sean Louis) — Buſſche (Ludwig Friedrich Auguft von dem) — Byſtröm (Johann Niclas) — Caballero (Don Fermin) — Cabrera (Don Ramon) — Calatrava (Don Zofe Ma⸗ rig) — Ealomarde (Don Francisco Tadeo) — Campbell (Sir John) — Canada — Canitz (Freiherr von) — Cap, ſ. Kaffern — Capefigue (Baptiſte Honoré Raymond) — Carliſten, ſ. Carlos (Don) und Spa⸗ nien — Carlos (Don) Maria Iſidro de Borbon — Carlowitz (Hans Georg von — Albert von) — Carlyle (Thomas) — Earnicer (Don Ramon) — Earove (Friedrich Wilhelm) — Carrel (Armand) — Carvalho — Casper (Johann Ludwig) — Caſtelli (Janaz Vincenz Franz) — Caſtiglione (Carlo Dttavio, Graf) — Eaſtilho (Antonio Fe⸗ liciano — Auguſto Federigo — Joſeph Feliciano — Alexandre de) — Ca⸗ vaignae (Elconor Louis) — Eenfur — Chaix⸗d'Eſt⸗Ange — Ehal: mers (Thomas) — Chamiſſo (Adelbert von) — Chandos (Marquis von) — Chateaubriand (François Auguſte, Vicomte de) — Ehelius (Maximilian Joſeph) — Chevalier (Michel) — Ehina — Chopin (Friedrich Franz) — Chotek (Karl, Graf — Ferdinand Maria, Graf) — Choulant (Ludwig) — Cbozdko (Leonhard) — Ehriſtian Karl Fried⸗ rich Luguſt (Herzog von Schleswig⸗Holſtein⸗Sonderburg⸗Auguſtenburg) — Ebriſtiani (Rudolf) — Ebriſtine, ſ. Marie Ehriſtine — Ehwo⸗ ſtow (Dmitrij Iwanowitſch, Graf) — Eirenfiien — Eivilliften, Leipzig, im October 1838. S. A. Brockhaus. Druck und Verlag von F. A. Brockhaus in Leipzig. Literariſcher Anzeiger. 5 1838. Nr. XXXV. Dieſer Literariſche Anzeiger wird den bei F. A. Brockhaus in Leipzig erſcheinenden Zeitſchriften: Blätter für litera= riſche Unterhaltung, Iſis, und Allgemeine medio iniſche Zeitung, beigelegt oder beigeheftet, und a betragen die Inſertionsgebühren für die Zeile 2 Gr. Verzeichniss der Vorlesungen, welche an der koͤniglich bairiſchen Friedrich-Alexan— ders-Univerſitaͤt zu Erlangen im Winter-Semeſter 1838 — 39 gehalten werden ſollen. Der geſetzliche Anfang derſelben iſt der 18te Detober, Theologiſche Facultät. Dr. Kaiſer: Übungen des exegetiſchen Seminariums der alt- und neuteſtamentlichen Abtheilung, bibliſche Einleitung, oder bibliſche Archäologie, die Bücher Ruth und Eſther mit Rückſicht auf den ſpätern Hebraismus, die chriſtl. Moral. — Dr. Engelhardt: übungen der kirchenhiſtoriſchen Abtheilung des theologiſchen Seminars, Kirchengeſchichte, Geſchichte der myſtiſchen Theologie. — Dr. Olshauſen: Dogmatik, die Briefe an die Galater, Epheſier, Philipper, Koloſſer und Theſſalonicher. — Dr. Höfling: übungen des homiletiſchen und des katechetiſchen Seminariums, Homiletik und Katechetik, die kirchlichen Perikopen, oder den Gegenſatz des Proteſtantis— mus und des Katholicismus im Betreff der Lehren von der Kirche und von den Sacramenten. — Dr. Harleß: den zweiten Theil der evangel. Synopſis, theol. Encyklopaͤdie und Metho: dologie, Symbolik und Polemik. — Dr. Krafft: Chronologie und Harmonie der vier Evangelien. — Dr. von Ammon: Übungen im Paſtoralinſtitute, pfarramtliche Geſchäftspraxis. — Dr. Hofmann: Pſalmen. Die vier angeſtellten Repetenten werden unter Aufſicht und Leitung des k. Ephorus wiſſenſchaftliche Converſatorien in la= teiniſcher Sprache und Repetitorien für die Theologie Studiren⸗ den in vier Jahrescurſen halten. Juriſtiſche Facultät. Dr. Bucher: das römiſche Erbrecht, Inſtitutionen des römiſchen Privatrechts, äußere und innere Geſchichte des rö— miſchen Rechts. — Dr. Schmidtlein: Eneyklopädie und Methodologie der Rechtswiſſenſchaft, Criminalrecht mit ſteter Rückſicht auf das bairiſche Strafgeſetzbuch vom J. 1813, Lehre von der Zurechnung. — Dr. Feuerbach: deutſches Privat⸗ recht, unter fortwährender Berückſichtigung des bairiſchen Civil— rechts und allgemeinen preußiſchen Landrechts, deutſche Staats— und Rechtsgeſchichte. — Dr. Stahl: Civilproceß, Rechtsphilo⸗ ſophie. — Dr. von Lind: deutſches Bundes-Staatsrecht in Verbindung mit einer Überficht der vormaligen deutſchen Reichs- verfaſſung und der Geſchichte ihrer Auflöſung. — Dr. Schel⸗ ling: allgemeine Einleitung in den Civilproceß, ausgewählte Materien des Civilrechts, Theorie des gemeinen deutſchen or⸗ dentlichen und ſummariſchen Civilproceſſes, Civilproceß-Prakticum mit Beziehung auf die bairiſche Gerichtsordnung und ihre No— vellen. — Dr. von Scheurl: Pandekten, römiſches Erbrecht, ausgewählte Stellen des Corpus juris civilis, Mediciniſche Facultät. ‚Dr. Henke: Examinatorium in lateiniſcher Sprache über ſpecielle Pathologie und Therapie, ſpecielle Patholgie und The: rapie der acuten Krankheiten, die praktiſchen übungen in der mediciniſchen Klinik des Krankenhauſes und der Poliklinik. — Dr. Fleiſchmamn sen.: menſchliche pathologiſche Anatomie, menſchliche ſpecielle Anatomie, das mediciniſch-forenſiſche Prak⸗ ticum, Secirübungen. — Dr. Koch: Anleitung zum Studium ber kryptogamiſchen Gewächſe Deutſchlands, fpecielle Pathologie und Therapie der chroniſchen Krankheiten. — Dr. Leupoldt: allgemeine Biologie, Anthropologie (mit Einſchluß der Pfy⸗ Hologie) und Diätetik, Geſchichte der Medicin von 9—10 Uhr, den ſatroſophiſchen Verein. — Dr. Roßhirt: geburtshülfliche Klinik in Verbindung mit den Touchirübungen und den Manuals und Inſtrumentaloperationen am Fantom, über Krankheiten des weibl. Geſchlechts, Geſchichte der Geburtskunde. — Dr. Wag⸗ ner: Geſchichte der Phyſiologie, Encyklopädie und Methodolo⸗ gie der Mediein. — Dr. Stromeyer: theoretiſche Chirurgie, die chirurgiſch⸗ophthalmiatriſche Klinik. — Dr. Trott: Waß⸗ ſerheilkunde, Toxikologie, Semiotik. — Dr. Fleiſchmann jun.: Oſteologie und Syndesmologie, Homöopathie, chirurgiſche Ana⸗ tomie, Converſatorium über die wichtigſten Lehren der Mediein in Bezug auf Homöopathie. Philoſophiſche Facultät. Dr. Mehmel: Logik mit einer Einleitung in das Stu: dium der Philoſophie und der Psychologie. — Dr. Harl: Staatswirthſchaft oder Nationalökonomie, Policeiwiſſenſchaft in Verbindung mit dem Policeirecht, Finanzwiſſenſchaft und Staats⸗ rechnungskunde. — Dr. Köppen: Examinatorium, Logik und Metaphyſik, Aſthetik. — Dr. Kaſtner: eneyklopädiſche Über⸗ fit der geſammten Naturwiſſenſchaft, Geſchichte der Phyſik und Chemie, allgemeine Experimentalchemie, Stöchiometrie, Gewerbs⸗ chemie, Theorie der Pharmakochemie. Leitung des Vereins für Phyſik und Chemie. — Dr. Böttiger: den allgemeinen Theil der Statiſtik, allgemeine, Geſchichte, deutſche Geſchichte. — Dr. Rückert: Sanskritgrammatik, über einen ſemitiſchen Dialekt. — Dr. Döderlein: übungen des k. philologiſchen Seminars, auserwählte Stücke aus den römiſchen Elegikern und Satirikern, griechiſche Literaturgeſchichte. — Dr. von Rau⸗ mer: Kryſtallkunde, allgemeine Naturgeſchichte, Pädagogik. — Dr. Kopp: Hodegetik des akademiſchen Studiums, ausgewählte Stellen aus Plinii Historia naturalis, Aristotelis Metaphysica. — Dr. von Staudt: analytiſche Geometrie, Aſtronomie. — Dr. Martius: Pharmakognoſie des Pflanzenreiches, Heilmit— tel des Thierreiches, Anleitung, die pharmaceutiſch-chemiſchen Heilmittel auf ihre Reinheit und Güte zu prüfen. — Dr. Fa⸗ bri: politiſche Rechenkunſt, Eneyklopädie der Cameralwiſſen⸗ ſchaften. — Dr. Drechsler: Hebräiſche Sprache, Alterthümer des außerbibliſch ſemitiſchen Orients. — Dr. Winterling: Aſthetik, Geſchichte der Kunſt. — Dr. Irmiſcher: Geſchichte des ſechszehnten Jahrhunderts. — Pr. Hofmann: Geſchichte der vorchriſtlichen Welt. — Lector Dr. Otto: franzöſiſche und ſpaniſche Sprache, engliſche und italieniſche Sprache. Die Zeichnenkunſt lehrt Küſter; die Tanzkunſt Hübſch; die Reitkunſt Flinzner; die Fechtkunſt Raab. Die Univerſitätsbibliothek iſt jeden Tag (mit Ausnahme des Sonnabends) von 1—2, das Leſezimmer in denſelben Stun⸗ den und Montags und Mittwochs von 1—3, das Naturalien⸗ 3 oe Mittwochs und Sonnabends von 1 — 2 Uhr geöffnet. ; N N In der Unterzeichneten ist soeben erschienen und an alle Buchhandlungen versandt worden: 3 Esprit de la conversation frangaise ou recueil de plus de deux mille gallieismes à Fusage des etrangers qui veulent se perfectionner dans l’etude du frangais, avec la traduction anglaise et allemande en regard par A. Peschier, Professeur de littérature frangaise et anglaise à Puuiversité de Tübingen, membre de institut historique de France etc. 5 Seconde livraison. Gr. 8. Broschirt. Preis 16 Gr., oder 1 Fl. Kaum wäre es nöthig, das Publicum auf das oben an- gekündigte Werk aufmerksam zu machen, denn die erste Lieferung hat gleich grossen Beifall bei allen Denjenigen gefunden, welche sich mit der französischen Sprache ernst- haft beschäftigen und die feinen Wendungen sowol, als den Geist derselben gründlich zu kennen wünschen. Einem Jeden ist es offenbar, wie schätzbar ein Buch ist, dessen wenige Seiten, so zu sagen, ein Panorama von allen den Eigenthümlichkeiten eines Idioms darbieten, welches zur allgemeinen Sprache geworden und welches zu ignoriren heutzutage Niemandem mehr erlaubi ist. Bis jetzt war kein anderes Mittel, mit den Feinheiten und Eigenheiten der französischen Sprache vertraut zu werden, als durch die langweilige und mühsame Untersuchung der Grammatik oder des Wörterbuches, worin die sogenannten Gallicismen sich in einer Menge von gemeinen, alltäglichen und abge- droschenen Redensarten verlieren, welche die Grammatiker einander unveränderlich übertragen, seitdem man Gramma- tik schreibt. Die Erscheinung des obengenannten Werkes ist desto erfreulicher, als sich ein Franzose zum ersten Mal die Mühe gibt, um eine elegante Auswahl der Idiotismen seiner Mnt- tersprache zu liefern, und besonders, weil es mit Geschmack und Geist geschieht', wie hier. Da der Verfasser schon hinlänglich durch seine Vor- lesungen in Genf, Berlin und Frankfurt und durch seine Geschichte der deutschen Literatur als Schriftsteller bekannt ist, so müssen wir ihm also doppelt Dank schuldig sein, dass er es nicht den Sprachlehrern und Grammatikern von Profession allein überlassen hat, uns in den Geist der fran- zösischen Sprache einzuführen. Die deutsche Übersetzung empfiehlt sich besonders da- durch, dass der Verfasser die Gallicismen mit Eigenthüm- lichkeiten unserer Sprache so oft wie möglich wiederge- geben hat. Was die englische betrifft, so werden wir uns auf das günstigste Urtheil der vielen Kenner dieser Sprache, welche sich in Deutschland befinden, verlassen. Auch wol- len wir nicht versäumen, unsere Leser auf das interessante Vorwort dieser Sammlung aufmerksam zu machen, Stuttgart und Tübingen, im September 1838. J. G. Cotta'sche Buchhandlung. Soeben iſt erſchienen und in allen Buchhandlungen zu haben: Der Staat, die Kirche und die koͤlner An— gelegenheit, oder: zu welchem Ausgange wird die koͤlner Angelegenheit fuͤhren? Nebſt einer Bei⸗ lage aus dem 12. Jahrhundert. Von Philadel— phus. Gr. 8. Geh. in Umſchlag. 1 Thlr. 12 Gr. Der Verfaſſer dieſer Schrift, ein preußiſcher akademiſcher Lehrer, von der wiſſenſchaftlichen Welt als Schriftſteller gekannt und geachtet, wünſcht einſtweilen im Intereſſe der Sache, nicht aus dem Dunkel der Anonymität hervorzutreten. So wird dieſe Schrift, die aus einer ebenſo geiſtreichen als für die Wah⸗ rung und Schirmung der guten Sache begeiſterten Feder ge⸗ floſſen, für ſich ſelbſt reden und eine gerechte und allgemeine Anerkennung finden. Braunſchweig, den 19ten September 1838. George Westermann. Orientalische Literatur. Soeben iſt erſchienen und durch alle Buchhandlungen von uns zu beziehen: Kitab Wafayat Al-Aiyan. Vies des hommes Wlusires de PIslamisme en Arabe, par Ibn Khallikan, publies par le Baron Mac Guchin de Slane. Tome I. Partie L Paris. In-4. 10 Fr. Le Diwan d' Amro lkais, precede de la vie de ce poste par l’auteur du Kitab El- Aghani, accompagné d'une traduction et de notes par le B- Mac Guchin de Slune. In-4. Paris. 20 Fr. Theätre chinois, ou Choix de pieces de theä- tre composees sous les empereurs mongols, traduites pour la premiere fois sur le texte original, precedees d'une introduction et ac- compagnees de notes par M. Bazin aine. In-8: Paris. 7 Fr. 50 C. f De l’affinit@ de langues celtiques ayec le Sanserit. Par Ad. Pictet. (Memoire couronne par Insti- tut.) In-8. Paris. 5 Fr. Leipzig, im October 1838. Brockhaus & AMvenarius, Buchhandlung für deutſche und ausländiſche Literatur. (A Paris: meme maison, Rue Richelieu, No. 60.) Eben iſt erſchienen: Kaltſchmidt, Prof. Dr. Jae. Seiur., Sprachvergleichendes Woͤrterbuch der deutſchen Sprache; worin die hochdeutſchen Stammwoͤrter in den germaniſchen, romaniſchen u. vielen andern europaͤiſchen u. aſiatiſchen Sprachen, beſonders in der Sanskrit-Sprache nachgewieſen, mit ihren Stammverwandten zuſammengeſtellt, aus ihren Wurzeln abgeleitet u. nach ihrer Urbedeutung erklaͤrt, auch die abgeleiteten u. die wichtigern zuſammengeſetzten Woͤr⸗ ter kurz erlaͤutert werden. Fuͤr Freunde u. Lehrer der deutſchen Sprache. Affe Liefer. Einleitung; Verzeichniß der indiſchen u. deutſchen Wurzelwoͤrter; Woͤrterbuch: A bis Bee. (8 B.) Lexikonformat. Geh. Thlr. Ein ausführlicher Proſpect liegt in allen Buchhandlun⸗ gen vor. J. C. Hinrichs'ſche Buchhandlung in Leipzig. Raf ae l als Mensch und Künstler G. K. Nagler. Mit Kakael's Bildniss. Gr. 8. Muͤnchen, bei Fleiſchmann. 3 Fl. 36 Kr. Albrecht Dürer ; und seine Runst von G. R. Nagler. Mit A. Dürer's Vildniss. Muͤnchen, bei Fleiſchmann. 1 Fl. 48 Kr. Zwei hoch hervorragende Männer, über deren Leben und Wirken beide Werke einen Schatz von zum Theil noch ganz unbekannten Nachrichten enthalten. 2 Thlr., oder Gr. 8. 1 Thlr., oder Bei Ludwig Kohnen, Buchhändler in Köln und Aachen, iſt ſoeben erſchienen: Bas Vennpferd, ſeine Erziehung und Vorbereitung fuͤr die Rennbahn. Die neueſte Methode der Englaͤnder. Von C. J. Apperley. Nach der Originalausgabe uͤberſetzt. Mit einer Abhandlung über die zum Trainiren erfoderliche Condition des Pferdes, von C. Th. Sticker, Departements-Thierarzt zu Köln.. Mit einer lithographirten Abbildung. Gr. 8. Velinpapier. Geh. 1 Thaler. Nicht allein für Freunde der Pferderennen, ſondern für jeden Pferdezüchter und Pferdeliebhaber enthält dieſes Werk lehrreiche Winke, welche überall das Gepräge gediegener Er— fahrung an ſich tragen, und macht mit Verfahrungsarten be— kannt, die Vielen von uns unbekannt und ſelbſt in England geheim gehalten werden. 0 Bei Joh. Ambr. Barth in Leipzig iſt erſchienen und in allen Buchhandlungen zu haben: Dr. Karl Reinhold Jachmann, > Commentar uͤber die kathol. Briefe, mit genauer Beruͤckſichtigung der neueſten Auslegungen. Gr. 8. 1 Thlr. 15 Gr. Dem größern theologiſchen Publicum, nicht blos dem Exege— ten vom Fache, wird hier ein Commentar über die katholiſchen Briefe übergeben, der, ſeitdem Auguſti vor länger als dreißig Jahren feine exegetiſche Bearbeitung dieſer neuteſtamentlichen Schriften herausgegeben, und die Literatur grade dieſer Briefe in der neuern Zeit ſich ungemein vermehrt hat, ein Bedürfniß geworden war. Der Verfaſſer hat ſich zum Geſetz gemacht, in möglichſt gedrungener Kürze eine fortlaufende Kritik der frühern, beſonders aber der neueſten Auslegungen zu geben, ſelbſt aber überall eine einfache und wortgetreue Erklärung verſucht und indem er, fern von allem Dogmatismus, rein vom hiſtoriſch kritiſchen Standpunkte aus diefen Commentar verfaßte, .ift zu hoffen, daß er bei allen theologiſchen Parteien unſerer Zeit ver⸗ diente Anerkennung finden werde. Bei uns iſt erſchienen und durch alle Buchhandlungen Deutſchlands zu erhalten: 05 8 Des journaux chez les Romains, recherches preeedees dun mémoire sur les annales des Pontifes, et suivies de fragmens des journaux de lancienne Rome; par J. VISO. LE=CLERG, membre de l’Institut de France. Gr. 8. Geheftet. Preis 2 Thlr. Dieſe Sammlung, worin alle Urkunden niedergelegt ſind, welche uns das Alterthum über die Tagebücher der Römer hin⸗ terlaſſen hat, beweiſt augenſcheinlich, daß außer der lahmen Veröffentlichung der Annalen der Oberprieſter eine dem gewöhn— lichen Leben mehr anpaſſende Art der Publicirung beſtand, ähn⸗ lich den Tag- und Anzeigeblättern, deren man ſich in den äl- tern wie neuern Zeiten in Europa bediente. Paris, im October 1838. Firmin Didot freres et Comp. Bei H. L Brönner in Frankfurt a. M. ift erſchienen und in allen Buchhandlungen zu haben: Mammon, oder der Geiz, die Suͤnde der chriſtlichen Kirche, von J. Harris, Prediger zu Epſom. Aus dem Engliſchen über- ſetzt von C. Becker, Prediger und Miſſionar. Gekroͤnte Preisſchrift. 14 Bogen. 8. Geh. Preis 21 Gr., oder 1 Fl. 30 Kr. Unter 143 Schriften über dieſen ſo wichtigen Gegenſtand erhielt die obige den Preis. Sie machte in England ungemei- nes Aufſehen und es wurden daſelbſt in einem Jahre 25,000 Exem⸗ plare gedruckt und abgeſetzt. Es iſt daher wol zu erwarten, daß auch dem deutſchen Publicum eine ſo gelungene überſetzung, wie die hier angezeigte, willkommen ſein werde. Durch alle Buchhandlungen und Poſtämter iſt zu beziehen: Das Pfennig-Magazin e * für Kinder. 1838. Auguſt. Nr. 31 — 34. Nr. 31. Oſiris. Von ber erften Ausbreitung der Lehre Chriſti. Der Dunſtkreis oder die Atmoſphäre. Fremde Thor— heit muß man nicht nachahmen. 'Die Waſſerralle. Auflöſung der Räthſel im vorigen Monat. — Nr. 32. Ein oſtindiſcher Fakir. Die Pinakothek in München. Der kluge Cabot. Des Abends. Der Stöcker oder die Baſtardmakrele. — Nr. 33. Ein Pilger. Die Stiergefechte. Die langweilige Henriette. Eine Verſorgungsanſtalt für Katzen. Die Holz⸗ taube oder Blautaube. Räthſel. — Nr. 34. Ein chineſiſcher Kuchenhändler. Die zwei Katzen, eine perſiſche Fabel. *Der gemeine Leguan. Kaiſer Karl V. letzte Regierungsjahre und Tod. Die Rieſenameiſen. Die mit“ bezeichneten Aufſätze enthalten eine oder mehre Abbildungen. Preis dieſes Jahrgangs von 52 Nummern 1 Thlr. — Der erſte bis vierte Jahrgang koſten ebenfalls jeder 1 Thlr. Leipzig, im October 1888. F. A. Brockhaus. Molzschnilte Schiller's Werken Taſchen Ausgabe in zwölf Bänden. Der außerordentliche Beifall, deſſen ſich unſere neueſte Ausgabe von Schiller's sämmtlichen Werken in 12 Bänden kl. 8. zu erfreuen hat, veranlaßt uns, dem ſeit mehren Jahren vorbereiteten und demnaͤchſt zur Publication reifen Unternehmen einer Ausgabe ſämmtlicher Werke Schiller's illustrirt mit Holzschnitten nach Zeichnungen der erſten Künſtler Deutſchlands eine kleinere Reihenfolge von 24 gefertigt, vorausgehen zu laſſen. Holzſchnitten im Format der neueſten Taſchen-Ausgabe, und beſonders fuͤr dieſe Saͤmmtliche Zeichnungen und ein Theil der Stöde liegen bereits fertig vor; die Ausgabe wird in vier Lie⸗ ferungen vor Schluß dieſes Jahres noch vollftändig erfolgen. f In Wohlfeilheit des Preiſes ſchließt ſich die Illuſtration der Ausgabe ſelbſt vollkommen an. Die Lieferung von ſechs ausgezeichnet ſchoͤnen Holzſchnitten, durch die erſten franzoͤſiſchen Holzſchneider gefertigt, koſtet nur 4 Gr., oder 15 Kr. Stuttgart, den 15ten September 1838. J. G. Cotta'ſche Buchhandlung. In der Rackhorſt'ſchen Buchhandlung in Osnabrück iſt erſchienen und in allen Buchhandlungen zu haben: Botteg, Al., Dr., über das Weſen und die Be: handlung der ſyphilitiſchen Krankheiten. Aus dem Franzoͤſiſchen uͤberſetzt und mit einer Nach: ſchrift begleitet von Dr. Mug. Droſte. Gr. 8. Geh. 18 Gr. Uber Hermes ꝛc. von J. M. Seling. Gr. 8. Geh. 6 Gr. Über die Einheit Gottes und mehres Andere, mit Ruͤckſicht auf das Hermeſiſche Syſtem und deſſen Gegner ꝛc. Herausgegeben von J. M. Seling. Gr. 8. Geh. 9 Gr. . Dr. Georg Friedrich Puchta, Lehrbuch der Pandekten. Gr. 8. 46 Bogen. 2 Thlr. 12 Gr. Der gelehrte Verfaſſer läßt dieſes Werk an die Stelle des von ihm bereits im Jahre 1832 bearbeiteten, in München unter dem Titel „Syſtem des gemeinen Civilrechts bei Pandektenvorleſungen“ erſchienenen Grundriſſes tre⸗ ten, indem er zwar das in demſelben aufgeſtellte neue Sy⸗ ſtem beibehält, indeſſen nicht mehr blos die überſchriften der Abſchnitte und Paragraphen gibt, ſondern auch den Inhalt derſelben darſtellt. Je vortheilhafter ſich ſchon jener „Grundriß“ auszeichnete, deſto ſicherer darf das nunmehrige „Lehrbuch“ die günſtigſte Aufnahme erwarten, da es als ein möglichſt concen- trirendes neben den vielen andern ausgedehntern Werken ſeinen Platz rühmlichſt dadurch behaupten wird, daß es mit Scharfe und Präciſion die einzelnen Lehrſätze hinſtellt, ſie ſtreng logiſch aneinander reiht und überall aus den Quellen begründet. Der Verleger hat die Einführung durch ſehr billigen Preis zu för⸗ dern nicht angeſtanden. 22 Joh. Ambr. Barth in Leipzig. In meinem Verlage erſchien und iſt in allen Buchhandlun⸗ gen zu erhalten: Alphabetiſche Zuſammenſtellung 5 der im Eriminalgeſetzbuch für das Königreich Sachſen, sowie in den neuesten dazu erschienenen Gesetzen und Verordnungen enthaltenen Beſtimmungen. Herausgegeben von Dr. Karl Geinrich Vaase, Mitglied des Appellationsgerichts zu Leipzig. Gr. 8. Geh. 20 Gr. Die mit großer Sorgfalt bearbeitete Zuſammenſtellung der neueſten ſtrafrechtlichen Beſtimmungen wird den Gebrauch des Criminalgeſetzbuchs weſentlich erleichtern. Leipzig, im October 1838. F. A. Brockhaus. Druck und Verlag von F. A. Brockhaus in Leipzig. Literariſcher Anzeiger. 1838. Nr. XXXVI. Dieſer Literariſche Anzeiger wird den bei F. A. Brockhaus in Leipzig erſcheinenden Zeitſchriften: Blätter für litera= riſche Unterhaltung, Iſis, und Allgemeine medicinifhe Zeitung, beigelegt oder beigeheftet, und . betragen die Inſertionsgebühren für die Zeile 2 Gr. W III. Neuigkeiten und Fortſetzungen, verſendet von F. A. Brockhaus in Teipzig. 1838. Juli, August und September. (Nr. 1 dieſes Berichts, die Verſendungen vom Januar, Februar und März enthaltend, findet ſich in Nr. XIV des Literariſchen Anzeigers; Nr. II, die Verſendungen vom April, Mai und Juni, in Nr. XXV deſſelben.) 57. Anleitung zum Selbſtſtudium der Geologie. Nach dem Book of science von Karl Hartmann. Mit 16 Abbildungen. 16. Geh. 21 Gr. 58. Anleitung zum Selbſtſtudium der Verſteinerungskunde. Nach dem Book of science von Karl Hartmann. Mit 30 Ab: bildungen. 16. Geh. 12 Gr. 59. Anleitung zum Selbſtſtudium der Chemie. Nach dem Book of science von Karl Hartmann. Mit 9 Abbildungen. 16. Geh. 18 Gr. Dieſe drei Werkchen bilden die dritte bis fuͤnfte Abtheilung des zweiten Bandes vom „Fuͤhrer in das Reich der Wiſſenſchaften und Kuͤnſte“. Die erſte Abtheilung: Mineralogie, koſtet 18 Gr., die zweite: Kryſtallographie, 6 Gr. Der erſte Band, mit 221 Abbildungen (1886) koſtet 2 Thlr. 60. Bericht vom Jahre 1838 an die Mitglieder der Deutſchen Geſellſchaft zu Erforſchung vaterländiſcher Sprache und Alter— thümer in Leipzig. Herausgegeben von den Geſchäftsführern der Geſellſchaft Amilius Ludwig Richter und Karl Auguft Eſpe. 8. Geh. 10 Gr. Die Berichte von 1835, 1836 und 1837 haben gleichen Preis. 61. Bilder⸗Converſations-Lexikon für das deutſche Volk. Ein Handbuch zur Verbreitung gemeinnütziger Kenntniſſe und zur Unterhaltung. In vier Bänden. Mit bildlichen Darſtellun⸗ gen und Landkarten. Zweiter Band: F—L. 11te und 12te Lieferung. — Dritter Band: M—R. äte Lieferung. Gr. 4. Geh. Jede Lieferung 6 Gr. 62. Converſations-Lexikon der Gegenwart. Viertes und fünftes Heft. (Beſtelmeyer —Civilliſten.) Gr. 8. Preis eines Heftes von 10 Bogen auf Druckp. 8 Gr., auf Schreibp. 12 Gr., auf Velinp. 18 Gr. Ein fuͤr ſich beſtehendes, in ſich abgeſchloſſenes Werk, zugleich ein Supplement zur achten Auflage des Converſations- Lexikons, ſo⸗ wie zu jeder fruͤhern, zu allen Nachdrucken und Nachbildungen deſſel⸗ ben. Der Umfang iſt nicht genau zu beſtimmen, doch duͤrfte das Ganze 20 — 24 Hefte nicht uͤberſteigen. 63. Darſtellung der Landwirthſchaft Großbritanniens in ihrem gegenwärtigen Zuſtande. Nach dem Engliſchen bearbeitet von A. G. Schweitzer. In zwei Bänden. Erſten Bandes erſte Abtheilung. Mit 36 Holzſchnitten. Gr. 8. Geh. 1 Thlr. 12 Gr. 64. Eitner (Karl), Der moderne Lazarus. Eine Zeit⸗Novelle. 8. Geh. 2 Thlr. 65. Allgemeine Eneyklopädie der Wiſſenſchaften und Künſte, in alphabetiſcher Folge von genannten Schriftſtellern bearbeitet, und herausgegeben von J. S. Erſch und J. G. Gruber. Mit Kupfern und Karten. Erſte Section, A—G, her: ausgegeben von J. G. Gruber. Dreißigſter Theil. (Eber- hard — Ecklonia.) Dritte Section, O—Z, heraus: gegeben von M. H. E. Meier und L. F. Kämtz. Zehn⸗ ter Theil. (Pales — Panus.) Gr. 4. Cart. Jeder Theil im Pränumerationspreiſe auf gutem Druckpapier 3 Thlr. 20 Gr., auf feinem Velinpapier 5 Thlr., auf ertrafeinem Velinpapier im größten Quartformate mit breitern Stegen (Prachtexemplare) 15 Thlr. 66. Ausführliche Encyklopädie der gesammten Staatsarznei- kunde. Im Vereine mit mehreren Doctoren der Rechts- gelahrtheit, der Philosophie, der Arzneiwissenschaft und Wundarzneikunst, praktischen Ärzten, Physikern und Che- mikern bearbeitet und herausgegeben von Georg Fried- rich Most. Für Gesetzgeber, Rechtsgelehrte, Policei- beamte, gerichtliche Ärzte, Wundärzte, Apotheker und Veterinärärzte. Ersten Bandes fünftes Heft. (Hautkrank- heiten — Irrenanstalt.) Gr. 8. Subscriptionspreis eines Heftes von 12 Bogen 20 Gr. 67. Gaea norvegica. Von mehreren Verfassern. Herausgege- ben von B. M. Keilhau. Erstes Heft. Mit vier Tafeln. Fol. 6 Thlr. 68. Repertorium der gesammten deutschen Literatur. Heraus- gegeben mit mehreren Gelehrten von Ernst Gotthelf Gersdorf. (Beigegeben wird: Allgemeine Bibliographie für Deutschland.) 17ter Band. Gr. 8. Jeder Band etwa 50 Bogen in 14tägigen Heften 3 Thlr. 69. Taſchenbuch dramatiſcher Originalien. Herausgegeben von Dr. Franck. Dritter Jahrgang. Mit drei Kupfern. 8. Cart. 2 Thlr. 12 Gr. Der erſte Jahrgang koſtet 2 Thlr. 8 Gr., der zweite 3 Thlr. 70. Hiſtoriſches Taſchenbuch. Mit Beiträgen von Arendt, Barthold, Böttiger und Schubert. Herausgegeben von Friedrich von Raumer. 10ter Jahrgang. Gr. 12. Cart. 2 Thlr. Der Iſte bis Ste Jahrgang koſtet anſtatt 9 Thlr. 16 Gr. zus ſammengenommen 5 Thlr., einzeln a 1 Thlr. 8 Gr.; bter bis gter Jahrgang à 2 Thlr. 71. Urania. Taſchenbuch auf das Jahr 1839. Neue Folge. Erſter Jahrgang. Mit dem Bildniſſe Lamartine's. 8. Cart. 1 Thlr. 12 Gr. Lamartine's Bildniß daraus einzeln in gr. 4. koſtet 8 Gr. Jahrgang 1830 — 38 zuſammengenommen koſten 4 Thlr. 12 Gr., einzeln jeder 16 Gr. 72. Winkler (Eduard), Vollständiges Real- Lexikon der medicinisch- pharmaceutischen Naturgeschichte und Roh- waarenkunde. Enthaltend: Erläuterungen und Nachwei- sungen über alle Gegenstände der Naturreiche, welche bis auf die neuetsen Zeiten in medicinisch-pharmaceutischer und toxikologischer Hinsicht bemerkenswerth geworden sind. Naturgeschichtlicher und pharmakognostischer Com- mentar jeder Pharmakopöe für Ärzte, Studirende, Apo- theker und Droguisten. In zwei Bänden. Erstes Heft. (Aal— Beringeria.) Subscriptionspreis eines Heftes von 12 Bogen 20 Gr. \ 3 Cornelia. Taſchenbuch für deutſche Frauen. Jahrgaͤnge 1824 — 39. Bei unterzeichnetem ſind noch einige Exemplare der Jahrgänge 1824 — 38 des Taſchenbuchs Cornelia von 9 0 / A. Schreiber complet zu haben, und werden dieſe 15 Jahr⸗ gänge, zuſammengenommen, zum ſehr herabgeſetzten Preis von 12 Thlrn. erlaſſen. Der neue Jahrgang (auf 1839) ift in allen Buchhandlungen zu haben. J. Engelmann in Heidelberg. In der Unterzeichneten iſt ſoeben erſchienen und an alle Buchhandlungen verſandt worden: Wesen und Form des Pentateuchs. Von M. Y. Tandauer. Mit einer Lithographie. Gr. 8. Preis 21 Gr., oder 1 Fl. 30 Kr. Inhalt: Begriff von Jehovah und Elohim, — Geſchichte der Bücher Moſis. urgeſchichte. Geſchichte der Flutzeit. Geſchichte der Patriarchen. Geſchichte des Volkes. — Symbolik der Bücher Moſis. Einleitung. Die Symbole der Stifts⸗ hütte. Die hohenprieſterliche Kleidung. Die Opferſymbolik. Die Feſtſymbolik. Die Lagerſymbolik. Die Zahlenſymbolik. — Ge⸗ ſetzgebung der Bücher Moſis. Einleitung. Verunreinigende Kraft: gewiſſer Thiergattungen; der todten Körper; der Kind⸗ betterinnen; der Weiber während ihres Blutfluſſes; der Män⸗ ner, denen Same entfuhr; der Ausſätzigen. — Die rothe Kuh. Der Afahel in der Wüſte. Die Schlange im Paradies. Das Kleid Schaatnes. — Geiſt und Anordnung der Geſetze im Einzelnen. Die vier Capitel des Deuteronomiums. Das 26ſte Capitel. Die drei zum Andenken an den Auszug aus Agypten geſtifteten Satzungen. Die zehn Worte. Die Schema⸗ lehre. Der Prieſterſegen. — Geiſt und Anordnung der Geſetze im Allgemeinen. Die Geheimlehre des Sohar. Alter der Sohar'ſchen Lehren. Der Talmud. Maimonides. — Nückblick auf die Belege meines frühern Verſuchs. Von demſelben Verfaſſer iſt früher bei uns erfchienen: Jehovah und Elohim, oder die althebraͤiſche Gotteslehre als Grundlage der Geſchichte, der Symbolik und der Geſetzgebung der Buͤcher Moſis. Gr. 8. Preis 16 Gr., oder 1 Fl. Stuttgart und Tübingen, im September 1338. J. G. Cotta’fhe Buchhandlung. Bei Friedrich Regensberg in Münfter ift erſchie⸗ nen und in allen Buchhandlungen zu haben: Geſchichte Münſter s. Nach den Quellen bearbeitet von Dr. Heinrich August Erhard. Gr. 8. Auf feinem Velin⸗Druckp. Geh. Ladenpr. 2% Thlr. Der glänzliche Mangel einer vollſtändigen, kritiſch bearbei⸗ teten und dabei gefällig geſchriebenen Geſchichte Münſters, eines zwar nicht großen, aber in mancher Hinſicht merkwür⸗ digen und in die allgemeinen Angelegenheiten Deutſchlands öfters bedeutend eingreifenden Staates, beſtimmte den Verfaſſer, — dem, als Archivar des königlichen Provinzialarchivs zu Münſter, ein großer Reichthum der zuverläſſigſten und früher großentheils unbenutzten Quellen dieſer Geſchichte unmittelbar zugänglich iſt, jene Lücke in der geſchichtlichen Literatur durch das vorliegende Werk auszufüllen, welches die Reſultate ſorgfältiger Forſchung in einer anſprechenden Darſtellung vorträgt, und nicht nur ſo viel als möglich alle Richtungen des geſammten Staats- und Volkslebens beachtet, ſondern auch die fpecielle Landesgeſchichte durchgängig an die allgemeinen geſchichtlichen Verhältniſſe Deutſch⸗ lands anknüpft und den organiſchen Zuſammenhang zwiſchen beiden nachweiſt, Eigenſchaften, durch welche daſſelbe ohne Zweifel alle billigen Anſprüche, die man an eine ſolche Specialgeſchichte machen kann, vollſtändig befriedigt, und ebenſo ſehr dem ei⸗ gentlichen Geſchichtsforſcher, als dem gebildeten Geſchichtsfreunde, auch außerhalb der Provinz, mit deren Geſchichte es ſich zu⸗ nächſt beſchäftigt, ſich empfiehlt. Polis, Geh. Rath, Prof. K. H. L., Die Weltgeſchichte fuͤr gebildete Leſer und Studirende dar⸗ geſtellt. Neue Ausg. der ſechsten verb. u. verm. Aufl., fortgefuͤhrt bis zum Jahre 1838, in 15 Lie⸗ ferungen. Gr. 8. Ste bis 13te Liefer. Geh. à ½ Thlr. tidſte bis 7te Lieferung wurde im vorigen Jahre aus⸗ gegeben; 14te u. 15te Lieferung, die neueſte Geſchichte, ein⸗ ſchließlich der Julirevolution, bearbeitet vom Prof. Fr. Bül au, auch als ſelbſtändiges Werk zu betrachten, erſcheint nächſtens. Zeittafeln zur Geschichte von Spanien u. Portugal, Frankreich, England, Deutschland, Italien; nebst statistisch - politischen Tabellen der genannten Reiche, nach den neuesten Angaben von 1837. Grossfolio. à 4 Gr. — 20 Gr; Langenn, Geh. Rath, Dr. F. A. v., Herzog Albrecht der Beherzte, Stammvater des koͤnigl. Hauſes Sachſen. Eine Darſtellung aus der fühl. Regenten⸗, Staats- und Cultur-Geſchichte des XV. Jahrhunderts, groͤßtentheils aus authentiſchen Quellen. (Nebſt Ur: kunden.) Gr. 8. (40 Bogen.) Auf ſchoͤnes Velinp. 3a Thlr. Obige Artikel ſind durch alle Buchhandlungen zu beziehen von Hinrichs in Leipzig. f Von dem berühmten Romane: Erben und Abenteuer Chevalier Faublas von Touvet de Convrap. Zum erſten Mal volftändig aus dem Franzoͤſiſchen uͤberſetzt und mit Nach⸗ richten uͤber das Leben des beruͤhmten Verfaſſers verſehen von Dr. Seinrich Elsner. 4 Bände. Velinpapier. Eleg. broſch. Preis 5 Thlr. 8 Gr., oder 8 Fl. Rhein. ſind nunmehr vollſtändige Exemplare durch alle ſolide Buch⸗ handlungen zu beziehen. Rotweil, im October 1838. Herder 'ſche Buchhandlung. neue wohlfeile und elegante Ausgabe von G. P. R. James' Hiſtoriſchen Romanen. Erſchienen iſt bereits . e Philipp Auguſt oder die Waffenbruͤder. überſetzt von Dr. E. Suſemihl. 4 Lieferungen mit 2 Stahlſtichen 1 Thlr. 8 Gr. (2 Fl. 24 Kr. Rhein.), denen in kurzer Zeit, alle noch vor Ende dieſes Jahres, folgen: De l'Orme, Darnley und Maſterton, jedes in 3 Baͤndchen und mit 2 trefflichen Stahlſtichen nach engliſchen Originalen, à 1 Thlr. 8 Gr. 0 (2 Fl. 24 Kr. Rhein.) Die Romane des Sir G. P. R. James find ſämmtlich gleich nach ihrem erſten Erſcheinen in England in einer größer gedruckten Octavausgabe, fat alle zu dem Preiſe von 4 Thlrn., in meinem Verlage erſchienen. Der Beifall, den ſie ſowol in England als in Deutſchland gefunden, hat mich veranlaßt, nach der neueſten engliſchen Ausgabe dieſe neue Überſetzung, geſchmückt mit 2 Stahlſtichen und zu ein Drittel des frühern Preiſes, um ſie auch außer den Leihbibliotheken ins Publicum einzuführen, 3 er den 81ſten Auguft 1838 eipzi i N Ch. E. Kollmann. Der neueſte Roman diefes Verfaſſers: Der Räuber. Aus dem Engliſchen von Dr. E. Suſemihl. Erſter Band. 1 Thlr. 8 Gr. iſt ſoeben verſandt worden, ſowie endlich auch noch der Ste und letzte Band von Attilla. Wir verſandten an alle Buchhandlungen die erſte Abthei- lung des 7 Bepertorium für Anatomie und Physiologie. Kritische Darstellung fremder und Ergebnisse eigner Forschung. = Von G. Walentin. Dr. der Medicin und Chirurgie und ordentlicher öffentlicher Pro- fessor der Physiologie an der Universität zu Bern. Dritter Jahrgang. 1838. In 2 Abtheilungen. Mit Kupfer. Broſchirt. Preis für den ganzen Jahrgang 2 Thlr. Sächſ., oder 3 Fl. 36 Kr. Die 2te Abtheilung wird im October den re⸗ ſpectiven Käufern nachgeliefert. Bern, den 1ſten Auguſt 1838. — Huber u. Comp. Oestreichische militairische Zeitschrift. 1838. Achtes Heft. Dieſes Heft iſt ſoeben erſchienen und an alle Buchhand⸗ jungen verſendet worden. Inhalt: I. Die Operationen des öſtreichiſchen in der Laufig mit dem ſchleſiſchen Heere vereinigten Corps des Feld⸗ marſchall⸗ Lieutenants Graf Bubna im September 1813. II. Der Feldzug in Sicilien 1734 — 35. III. Die Eroberung von Kaſſel am 28ſten September 1818. IV. Die Feldzüge Rußlands gegen die Tſcherkeſſen in den Jahren 1834 und 1835, V. Literatur. VI. Neueſte Militairveränderungen. Der Preis des Jahrgangs 1838 von 12 Heften iſt wie der aller frühern Jahrgänge von 1818—37 jeder 8 Thlr. Sächf. Die Jahrgänge 1811— 18 find in einer neuen Auflage in vier Bänden vereinigt erſchienen und koſten zuſammen eben⸗ falls 8 Thlr. Sächſ. Wer die ganze Sammlung von 1818—37 auf einmal abnimmt, erhält dieſelbe um / wohlfeiler. Von dem Unterzeichneten iſt dieſe Zeitſchrift durch alle Buchhandlungen um die genannten Preiſe zu beziehen. Wien, den sten October 1838. J. G. Heubner, Buchhändler. Soeben erſchien und iſt zu haben in allen Buchhandlungen: Das Leben und Wirken des schot- tischen Baronet Sir John Sinclair dargestellt von seinem Sohne. Deutsch von Dr. Bou- mann. 2 Theile. 8. Velinpapier. Geh, 3 Thlr. 12 Gr. Wichtig für Profefforen der Staatsökonomie und des Staats⸗ rechts, für Statiſtiker, Landeigenthuͤmer, größere Gutsbeſitzer und Landwirthe, ſowie von vielfältigem Intereſſe für jeden Gebildeten. Boz (Dickens, Verfasser des Nic. Nickleby und der Pickwicker etc.), Oliver Twist, oder die Laufbahn eines Waisen- knaben. Deutsch von Dr. Diezmann, Ister Band. Mit drei Federzeichnungen nach Cruik- shank. 194 Seiten. Gr. 12. Velinpapier, In Umschlag, Geh. 1 Thlr. Der 2te Band folgt unverzüglich. Den mit fo großem Intereſſe aufgenommenen deutſchen Bearbeitungen der in demſelben Verlage von demſelben Ver⸗ faſſer erſchienenen Werke: Genrebilder aus dem londoner Alltagsleben, und Leben und Abenteuer des Nic. Nickleby, ſchließt ſich das obige vorzügliche Werk an, das ohne Zweifel dieſelbe Anerkennung finden wird. Die neuere deutſche belletri⸗ ſtiſche Literatur hat nichts Ähnliches in gleicher Vortrefflichkeit aufzuweiſen. Außere Eleganz und billiger Preis duͤrften das vorliegende Werk nicht minder empfehlen. Braunſchweig, im September 1838. George Westermann. Ein berühmtes Werk. Für Geologen und Freunde der Geologie. Bei Paul Neff in Stuttgart iſt erſchienen und in allen Buchhandlungen zu haben: Die Urwelt und ihre Wunder. V W. Bu ck land. Aus dem Engliſchen von W. P. Schimper. Mit vielen Abbildungen. 2 Thlr. 12 Gr., oder 4 Fl. Unſere Ausgabe koſtet nur den ſechsten Theil des Preiſes der engliſchen und franzöſiſchen Ausgabe, und iſt von dem rühm⸗ lich bekannten Herausgeber mit Zuſätzen im Text und in der Kupferſammlung vermehrt. In der unterzeichneten iſt ſoeben erſchienen und durch alle Buchhandlungen zu beziehen: =. = von L. PLATNER, €. BUNSEN, E. GERHARD, W. RS PLL. vs» L. URLICHN. Dritter Band: die sieben Hügel, der Pincio, das Marsfeld und Trastevere. Zweite Abtheilung: die Foren, der Esquilin, Viminal, Quirinal und Pincius nebst ihren Umgebungen, oder der Beschreibung achtes und neuntes Buch, nebst Ergänzung des dritten und fünften. Mit 3 Lithographien. Gr. 8. Preis 4 Thlr. 12 Gr., oder 7 Fl. 30 Kr. Der erſte Abſchnitt enthält die vollſtändige Herſtellung des römiſchen Forums in deſſen verſchiedenen bisher wenig oder gar nicht beachteten Epochen. Es iſt erſtrebt worden, das Bild des wiedergefundenen Forums als einen Theil der Geſchichte des rö- miſchen Volks und Staates, deſſen Mittelpunkt und Spiegel es war, möglichſt anſchaulich und abgerundet darzuſtellen. In der zweiten Abtheilung iſt das Forum des römiſchen Volkes mit den gleichnamigen Prachtbauten Julius Cäſar's, Auguſt's, Domi⸗ tian's, Nerva's und Trajan's als Eine große, in Hinſicht ihres Umfanges wie ihrer Herrlichkeit weder vorher noch nachher er⸗ reichte Anlage zur Anſchauung gebracht. Den Reſt dieſer Abtheilung nimmt das achte und neunte Buch der Beſchreibung ein. In beiden befinden ſich einige koſtbare Reliquien Niebuhr's. Stuttgart und Tübingen, im September 1838. J. G. Cotta'ſche Buchhandlung. Naturgeſchichte des gestirnten Bimmels von 5 N F. P. Gruithuisen. Gr. 8. Muͤnchen, bei Fleiſchmann. 2 Thlr., oder 3 Fl. 36 Kr. Nichts beurkundet ſo ſehr die Größe und Weisheit des Schöpfers, als die Sternkunde. In dieſe Wunderwelt den Le⸗ ſer einzuführen, beabſichtigt der als Aſtronom rühmlich bekannte Hr. Verfaſſer durch dieſes ſchöne Werk, das die allgemeinſte Verbreitung verdient. Erschienen und versandt ist: Annalen der Physik und Chemie. Herausge- geben zu Berlin von J. E. Poggendor ff. Band 44. Stück 4. 1838. Nr. 8. Gr. 8. Geh. (Preis des Jahrgangs von 3 Bänden oder 12 Heſten 9 Thlr. 8 Gr.) Inhalt: Beiträge zur Kenntniss der jodsauren und überjodsauren Salze; von C. Rammelsberg. — Beschreibung einer Thermosäule für constante Ströme; von H. W. Dove. — Über das Sulphosinapisin, das Erucin, den schwarzen Stoff und die Säure des weissen Senfs; von E. Simon. — Über die Schwingungen der Luft in cylindrischen Röhren; von . Hopkins. (Schluss.) — Bemerkung über das Propaga- tionsvermögen der gebundenen Elektricität; von F. Riess. — er das Gesetz zwischen der Temperatur und dem ent- sprechenden Maximum der Spannkraft des Wasserdampfs; von Biot. — Versuche über die thermo - elektrischen Ströme; von Matteucci. — Über den galvanischen Funken; von Ja- cobi, — Über die Öltropfen, die in den Fortpflanzungs- körpern der Pilze enthalten sind; von F. M. Ascherson. — Über die Bedeutung des Gesetzes der festen elektrolytischen Action für die Theorien vom Voltaismus. Leipzig. den Sten October 1838. Joh. Ambr. Barth. Bei uns ift ſoeben erſchienen und in allen Buchhandlungen zu haben: Donna Diana. Comédie en trois actes et en prose, imitée de espagnol. Gr. 8. Geh. 12 Gr. 8 La derniere ressource. Comé- die en quatre actes et en prose, imitée de Tallemand de Madame de WWeissen- ihurn. Gr. 8 Geh. 12 Gr. Nach dem Original: „Das letzte Mittel.“ Une ſiancèe de la Capitale. Co medie en prose et en deux actes, imi- tée de Tallemand. Gr. 8. Geh. 8 Gr. Nach dem Original der Prinzeſſin Amalie von Sachſen: „Die Braut aus der Reſidenz.“ Leipzig, im October 1838. 1 Brockhaus & Avenarius, Buchhandlung für deutſche und ausländiſche Literatur. (A Paris: meme maison, Rue Richelieu, No. 60.) Druck und Verlag von F. A. Brockhaus in Leipzig. Literariſcher Anzeiger. 1838. Nr. XXXVII. 5 Dieſer Literariſche Anzeiger wird den bei F. A. Brockhaus in Leipzig erſcheinenden Zeitſchriften: Blätter für literas riſche Unterhaltung, Iſis, und Allgemeine medicinifhe Zeitung, beigelegt oder beigeheftet, und betragen die Inſertionsgebühren für die Zeile 2 Gr. In meinem Verlage iſt ſoeben erſchienen und in allen Buch- handlungen vorräthig: Taſchen buch dramatiſcher Originalien. Herausgegeben von Dr. Franck. Sri Ja hr g en g Mit drei Kupfern. 8. Elegant cartonnirt. 2 Thlr. 12 Gr. Inhalt: J. Die Roſen. Ein dramatiſches Gemälde in drei Abthei⸗ lungen und fünf Acten von Albin i. — II. Das Tagebuch. Luſtſpiel in zwei Ueten von Bauernfeld. — III. Die Spfer des Schweigens. Srauerfpiel in fünf Aufzügen von Smmermann — IV. Der Gas⸗ eoguer in Paris. Luſtſpiel in einem Act von Franck. Der erſte und zweite Jahrgang enthalten Beiträge von Albini, Bauernfeld, Franck, F. Halm, Immermann, Liebenau, Maltitz und Pannaſch, mit den Bildniſſen von Bauernfeld, Immermann und Grabbe, einem Fac— ſimile und ſceniſchen Kupfern. Der erſte Jahrgang koſtet 2 Thlr. 8 Gr., der zweite 5 Thlr. Leipzig, im October 1838. F. A. Brockhaus. . Vollendung der Bridgewater- Bücher. In allen Buchhandlungen find zu haben: Die Uatur, ihre Wunder und Geheimnisse, oder die Bridgewater⸗ Bücher. Aus dem Engliſchen vom Redacteur des Morgenblattes, Dr. H. Hauff und Andern. Sieben Abhandlungen in 8 Bänden, oder 32 Lieferungen, mit zahlreichen Abbildungen. (Die Lie— ferung A 80 Kr. = 7½ Gr.) Gr. 8. Velinpapier. 16 Fl. 10 Thlr. Durch die Bridgewater-Bücher zieht ſich als leitende Idee ein goldner Faden, der ſie zu einem großartigen Ganzen ver⸗ knüpft, nämlich die Tendenz: die Macht, Weisheit und Güte Gottes in ſeinen Werken darzuſtellen. Dadurch werden ſie, indem ſie die Herrlichkeit der Schöpfung vor dem Leſer entrollen, zu einem religiös -ſittlichen Bildungswerke im edelſten Sinne des Worts, und geeignet wie für die Bibliothek des Privatmanns, zu Preiſebüchern für Schulen, zu Weihnachts- geſchenken, ſo für öffentliche Bibliotheken, Muſeen und Leſe⸗ vereine jeder Art. So lange wir noch Exemplare haben, iſt die ganze Sammlung um den obigen Preis zu erhalten. Für die einzelnen Abhandlungen, wovon jede ein Ganzes für ſich bildet und deren Titel hier folgen, beſtehen die dabei bemerk⸗ ten beſondern Preiſe: Die menſchliche Hand und ihre Eigenſchaften. Von Sir Charles Bell. Mit Abbild. 1 Fl. 36 Kr. 1 Thlr. Die Kräfte der Natur, Chemie, Meteorologie ze. Von W. Prout. Mit Abbild. 3 Fl. 12 Kr. — 2 Thlr. Das Leben, feine Erſcheinungen und Geſetze. Von P. M. Roget. Mit Abbild. 5 Fl. 24 Kr. = 3 Thlr. Die Sternenwelt. Von W. Whewell. 2 Fl. 24 Kr. — 1 Thlr. 12 Gr. Die Urwelt und ihre Wunder. Von W. Buckland. Mit Abbild. 4 Fl. = 2 Thlr. 12 Gr. Der menſchliche Körper und die Natur. Von Th. Kidd. I Fl. 36 Kr. = 1 Thlr. Die innere Welt. Von Th. Chalmers. 1 Fl. 36 Kr. I Thlr. Die Thierwelt. Von W. Kirby. 2 Fl. 24 Kr. = 1 Thlr. 12 Gr. Stuttgart, im Herbſt 1838. Buchhandlung von Paul Neff. Erste Taschenausgabe eines in allen Län- dern deutscher Zunge berühmten Geschichtswerks. Von der im Laufe dieſes Jahres vollſtändig er⸗ ſcheinenden vierten Auflage der als claſſiſch anerkannten Allgemeinen 0 i Weltgeſchichte kür alle Stände, von den fruͤheſten Zeiten bis zum Jahr 1831, mit Zugrundlegung ſeines groͤßern Werkes, bearbeitet und herausgegeben Dr. Karl von Rotteck, Hofrath und Profeſſor in Freiburg. Sechs Bände. Taſchenformat auf feinſtem Velinpapier⸗ Subſcriptionspreis 2 Thlr. 15 Gr. iſt ſoeben der zweite Band erſchienen. Der àte und Ate Band werden noch in dieſem Monat, der ste und 6te Band im November ausgegeben. Jede ſolide Buch⸗ handlung nimmt mit Vergnügen Beſtellung auf dieſes ebenſo gediegene als äußerlich prachtvoll ausgeſtattete Unternehmen an. Bei H. B. König in Bonn iſt in dieſem Monate erſchienen: Anthologia Sanscritica. Edidit Chr. Lassen. Smaj. Geh. Preis 4 Thlr. Zur Geschichte der griechischen und indoskythischen Könige in Baktrien, Kabul und Indien durch die Entzifferung der altkabulischen Legenden auf ihren Münzen, von Ohr. Lassen. 8. Geh. Preis 2 Thlr. 8 Gr. An das Publieum, und insbeſondere an die Abonnenten und Leſer der Zeitſchrift: Europa. Nachdem feit Kurzem von drei hieſigen Verlagsbuchhandlungen Bilder zu Schiller's Werken in Stahlſtich und Holzſchnitt angekündigt werden, halten wir es für Pflicht gegen uns ſelbſt, um dem Verdachte der Nachahmung und Ausführung fremder Ideen nicht zu unterliegen, ſodann aber auch gegen unſere verehrlichen Abonnenten, ſchon jetzt von dem längſt gefaßten und vor⸗ bereiteten Plane Mittheilung zu machen, als außerordentliche Gratis-Beigabe zur Europa (aus dem Album der Boudoirs, im vorigen Jahre mit Illuſtrationen zu Hebel's allemanniſchen Gedichten, im laufenden zu Uhland's Gedichten beſtehend) vom nächſten Jahre 1859 beginnend, Illuſtrationen Schiller's Werken von [3 Ps N Julius Nisle erſcheinen zu laſſen. Wir ſind mit der Ausführung dieſes Planes ſchon ſeit geraumer Zeit beſchäftigt und unſere Vorbereitungen ſo weit gediehen, daß wir die uns eröffnete Concurrenz nicht auszuſchlagen vermögen, wozu wir aber auch um ſo weniger uns geneigt finden würden, als wir in Betreff des Kunſtwerthes unſerer Unternehmung, nach den vorliegenden Proben der angekün⸗ digten zu urtheilen, dieſelbe nicht zu ſcheuen haben —, hinſichtlich des Preiſes aber für die Nicht-Abonnenten der Europa wir denſelben jedenfalls nur auf gleicher Höhe mit dem Werthe der Unternehmung halten werden. Wir brauchen bei der Ankündigung unſerer Unternehmung den Namen unſeres Künſtler nicht zu verſchweigen. Herr Julius Nisle hat ſich bereits durch feine Umriffe zu Hebel's und uhland's Gedichten, welche fein ſchönes Talent fo glänzend beurkunden, einen Namen erworben, und es wird genügen, denſelben an der Spitze unſerer Unternehmung zu nennen, um zu bezeichnen, was das Publicum von demſelben zu erwarten berechtigt iſt. Wir werden auch deshalb in Allem, nur nicht in der Eile der Ausführung, es unſern Concurrenten hervor zu thun ſuchen, um dem Kunſtwerthe nicht zu ſchaden, aber dennoch im Stande fein, binnen Kurzem in der Europa einige Probeblätter erſcheinen zu laſſen, da Herr Nisle ſchon ſeit längerer Zeit eifrigſt mit künſtleriſchen Vorſtudien zu dieſem Unternehmen beſchäftigt iſt, welches zunächſt mit Umriſſen zu Schiller's Wallenſtein beginnen ſoll. Es wird genügen, Freunde der Schiller ſchen Muſe und gediegener Kunſtwerke auf unſer Unternehmen aufmerkſam zu machen, um ſie zu beſtimmen, ihre Wahl mit Bedacht und genauer Prüfung zu treffen. Stuttgart, Mitte September 1838. 6 > Literatur: Comptoir. AD. STIELER’S HANDATLAS über alle Theile der Erde und über das Weltgebäude. Vollständige Ausgabe in 77 Bl. nebst Erläuterungen. Cart. 16 Thlr. (23 Fl. 48 Kr.) Desselben Ausgabe in 63 Bl. Cart. 13 Thlr. (23 Fl. 24 Kr.) Desselben Ausgabe in 31 Bl. Cart. 6 Thlr. (10 Fl. 48 Kr.) AD. STIELER’S KARTE von DEUTSCHLAND, den NIE- DERLANDEN und der SCHWEIZ in 15- Blättern. Masstab Ysoo00o (eirca 5 Meilen auf 2 Zoll). Subscrip- tionspreis 9 Thlr. 8 Gr. (16 Fl. 48 Kr.) Titus Tivius Wichtige Kartenwerke im Verlag von Juſtus Perthes in Gotha. H. BERGHAUS’ ASIA. 18 Bl. in gross Adlerformat nebst ausführl. Text. Davon sind in 5 Lieferungen vierzehn Blätter erschienen. Subscriptionspreis 30 Thlr. (54 Fl.) H. BERGHAUS’ PHYSIKALISCHER ATLAS in 60 Bl. nebst Text. Zwei Lieferungen erschienen, jede im Sub- seriptionspreise zu 2 Thlr. (3 Fl. 36 Kr.) (Inhalt der eben ausgegebenen 2ten Lieferung mit 11 Fo- liobogen Text. Zur Meteorologie: Humboldt's System der Isothermkurven. — Zur Hydrographie: Zwei Karten zur Übersicht der Flutwellen. — Zur Geologie: Vulkankarte des grossen Oceans. — Zur Pflanzengeographie: Ein reich- haltiges Blatt mit verschiedenen Darstellungen.) K. v. SPRUNER’S HISTORISCHER ATLAS. 53 illumi- nirte Karten. Erste und zweite Lieferung, 1ste Abtheilung sind erschienen, jede im Subseriptionspreise zu 2 Thlr. (8 Fl. 36 Kr.) (Die 2te Lieferung enthält sämmtliche Karten zur Ge- schichte Deutschlands.) Beendigt: K. v. SPRUNER’S ATLAS zur Geschichte von BAIERN. 10 illuminirte Karten auf 7 Bl. Preis 3 Thlr. (5 Fl. 24 Kr.) römiſche Geſchichte, uͤberſetzt und erlaͤutert Dr. E. F. Ch. Oertel. 10 Baͤnde. Muͤnchen, bei Fleiſchmann. 9 Thlr. 16 Gr., oder 16 Fl. 30 Kr. Welcher Gebildete wünſcht nicht gern dieſen größten der Geſchichtſchreiber Roms in feiner Bibliothek zu beſigen? Dieſe Dertel'ſche, an Anmerkungen ſo ſchätzenswerthe Übertragung müſſen wir unbedingt als die vorzüglichſte empfehlen. In der J. C. Hinrichs'ſchen Buchhandlung zu Leipzig fas 1838 un ec eu I 55 * Die neuen Criminalgeſetze fuͤr das Koͤnigreich Sachſen, erlaͤutert aus den Landtagsverhandlungen von den Jahren 1836 und 1837 vom Dr. R. F. Günther, Ordinarius der Juriſtenfacultät, Erſtem jurſſti⸗ ſchen Profeſſor zu Leipzig, Domherrn, Comthur ec. Mitgliede der hohen erſten Kammer der Staͤndeverſammlung. Mit Sach⸗ regiſter. Gr. 8. 14. Thlr. Enthält das Criminalgeſetzbuch und die beglei⸗ tenden Verordnungen, die Geſetze: über Abänderungen im Verfahren in Unterſuchungsſachen und über Forſtverbrechen; ſowie in bündigſter Kürze die Motiven, welche zum richtigen Verſtändniſſe und zur Anwendung der Geſetze jedem Juriſten zu kennen nothwendig ſind. 9 Dr. Alex. Miruss, Das See- Recht und die Fluss- Schifffahrt, nach den preussischen Gesetzen, mit Rücksicht auf die wichtigsten fremden Seegesetz- gebungen systematisch bearbeitet. In 2 Bänden. Erster Band. Gr. 8. (36 Bogen.) 2% Thlr. Der 2te Band dieſes für Staatsmaͤnner, Rechtsgelehrte, Großhändler, Conſuln dc. wichtigen Werkes erſcheint noch vor Ablauf des Jahres. 5 Story's Commentarien über die Verfaſſungs⸗Urkunde der Vereinigten Staaten von Nord ⸗ Amerika. Hiſtoriſcher Theil. Nach dem Engliſchen. Gr. 8. Geh. Thlr. EE... ͤ ͤ — —— Bei Joh. Ambr. Barth in Leipzig iſt erſchienen und in allen Buchhandlungen zu haben: Dr. Friedrich Burchard Koͤſter, Die Propheten des Alten und Neuen Teſtaments, nach ihrem Weſen und Wirken dargeſtellt. Gr. 8. 1 Thlr. 21 Gr. Der würdige Verfaſſer ſchildert in dieſem Seitenſtücke zu ſeinem früher bearbeiteten Immanuel oder 3 Charakteriſtik der neuteſtamentlichen Wundererzaͤhlungen. Gr. 8. 1 Thlr. 12 Gr. die bibliſchen Weiſſagungen in ihrer ganzen Eigenthümlichkeit, treu, genau, lebensvoll, und beleuchtet die Prophetie nach In⸗ halt und Form in ihrer hiſtoriſchen und religiöſen Bedeutung. Die Reſultate ſeiner Forſchung werden gewiß um ſo größeres Intereſſe erregen, als grade in unſerer Zeit die Unterſuchung in die geheimnißvollſten Regionen des menſchlichen Geiſtes doch nur mit ſcheinbarem Erfolge ſich wagte. Bei Im manuel Müller in Leipzig iſt erſchienen: Die Erzbischöke von Köln und Posen. Darſtellung der welthiſtoriſchen Bedeutung der katholiſchen Frage in Preußen. Von Anton Graf von , Domcapitular ic. 7 Bogen. 12. Geh. Preis 16 Gr. Da über den Erzbiſchof von Poſen noch wenig erſchienen, fo dürfte vorſtehendes Werkchen von dem größten Intereſſe fein. In der Bͤſchlerſchen Verlagsbuchhandlung in Elber⸗ feld iſt erſchienen und in allen Buchhandlungen zu haben: Evangeliſches Geſangbuch für Schulen. Herausgegeben von E. Langenberg und J. Hufschmidt (Lehrer). 15 Bogen. Preis 8 Gr. 25 Exemplare 5½ Thlr. Der Inhalt der 270 Lieder, mit 100 verſchiedenen Choral⸗ R 0 Bee 4 1 gebracht: I. Schul⸗ r, II. Feſtlieder, III. Der chriſtliche Glaube IV. Das chriſtliche Leben. RR i Ee ſebuch für Elementarſchulen in zweckgemaͤßer Anordnung fuͤr den Unterricht im Leſen und Rechtſchreiben, von J. Hutschmidt. Preis 4 Gr. Partiepreis: 50 Exemplare 5 ¼ Thlr. Anleitung zum Gebrauche des „Leſebuchs für Elementarſchulen“ ꝛc. ꝛc. von J. Hulschmidt (Lehrer). Preis 6 Gr. Die obigen Schriften behandeln einen Theil des logi⸗ ſchen Leſens in Verbindung mit der Lautbezeich⸗ nung. Daß dieſe Verbindung eine naturgemäße iſt, daß mithin jeder der beiden Gegenſtände bei dieſer Verbindung gewinnt, da⸗ von wird eine aufmerkſame Durchſicht der Schriftchen überzeugen. Spanische Literatur. Soeben iſt erſchienen und durch alle Buchhandlungen son uns zu beziehen: 4 a 8 Diccionario de la Lengua castellana, E por la Academia espanola, reimpreso de la octava edicion publicada en Madrid en 1837, con algunas mejoras, 2 por N Don Vicente Salva. Ein Band von xx und 994 Seiten. Gr. 4. Paris. Preis 18 Fr. Allen Freunden der ſpaniſchen Sprache und Literatur wird dieſe ſchöne Ausgabe eines ihnen unentbehrlichen Wörterbuchs höchſt willkommen fein. Tesoro del Teatro espanol, desde su origen (año de 1356) hasta nuestros dias; arreglado y dividido en cuatro partes, por Don Eugenio de Ochoa. T. I. Origines del teatro espanol, por D. L. F. de Moratin. Piezas dramäticas anteriores & Lope de Vega. — T. II. Teatro escogido de Lope de Vega. 2 Bände. Gr. 8. Mit Portraits. Jeder Band 10 Fr. Ascargorta, Compendio de la historia de España. - Ein Band. Gr. 8. 7 Fr. 50 C. Wir benutzen diefe Veranlaſſung, um darauf aufmerkſam zu machen, daß die Verbindungen, welche wir mit Madrid unterhalten, jetzt uns er⸗ lauben, in möglichſt kurzer Zeit Aufträge auf ſpaniſche Literatur auszuführen. Leipzig, im October 1838. Brockhaus & Avenarius, Buchhandlung für deutſche und ausländiſche Literatur. (4 Paris: meme maison, Rue Richelieu, No. 60.) In der Unterzeichneten iſt ſoeben erſchienen und wurde an alle Buchhandlungen verfandt: Beisen und Tänderbeschreibungen der aͤltern und neueſten Zeit, eine Sammlung der intereſſanteſten Werke über Länder⸗ und Staatenkunde, Geographie und Statiſtik. Herausgegeben von Dr. E. Widenmann, Redacteur des Auslandes, und Dr. H. Hauff. Redacteur des Morgenblattes. Funfzehnte Lieferung. Auch unter dem beſondern Titel: * Reise in Abyssinien im Jahr 1836, A. v. Katte. Mit einer Karte. Gr. 8. Preis 1 Thlr. 12 Gr., oder 2 Fl. 24 Kr. Dieſer unter mannichfaltigen Abenteuern und Beſchwerden angeſtellte Verſuch eines Deutſchen, in das Innere Afrikas zu dringen, liefert werthvolle Beiträge zu der Kenntniß eines bis jetzt fo mangelhaft erforſchten, an Naturſchönheiten und Natur⸗ ſchätzen überreichen Landes. Ihren Hauptwerth dürfte die Schrift dadurch erhalten, daß der Reiſende, als Deutſcher, den nur uneigennützige Wißbegierde trieb, die natürlichen und ſocialen Verhältniſſe des Landes häufig unbefangener beurtheilen konnte als andere Nationalen, die meiſtens ein commercielles Intereſſe mit Expeditionen verbinden. Der deutſche Charakter verräth ſich auch darin, daß dem Zuſtande der chriſtlichen Kirche in jenen Ländern beſondere Aufmerkſamkeit geſchenkt und darüber vieles Neue beigebracht wird. Stuttgart und Tübingen, im September 1838, 3. G. Cotta'ſche Buchhandlung. In unſerm Verlage erſchienen ſoeben und ſind in allen Buchhandlungen vorräthig: Hiſtoriſche und romantiſche Erzählungen, Begebenheiten und Skizzen. Nach dem Ruſſiſchen des A. Puschkin, A. Bestuschew, T. Bulgarin und Anderer. Deutſch herausgegeben von Fr. Tietz. 8. Broſchirt. Preis 1 Thlr. Der Herausgeber dieſer ruſſiſchen Erzählungen iſt bereits durch feine trefflichen Reiſeſkizzen fo bekannt, als daß er den Leſer nicht auch durch dieſe Übertragung der ausgezeichnetſten ruſſiſchen Romanendichter, Puſchkin, Beſtuſchew und Anderer, vollkommen befriedigen ſollte. Jetzt, wo die ruſſiſche Literatur fo bedeutend ins Leben tritt, dürfte dieſes Werk zeitgemäß er⸗ ſcheinen. Voss’sche Buchhandlung. Bei Juſtus Perthes in Gotha iſt erſchienen: Gothaiſcher genealogiſcher Hofkalender auf das Jahr 1839. 76ſter Jahrgang. Mit 8 Bild: niſſen in Stahlſtich. Preis 1 Thlr. (1 Fl. 48 Kr.) Genealogiſches Taſchenbuch der deutſchen graͤf— lichen Haͤuſer auf das Jahr 1839. 12ter Jahrgang. Preis 1 Thlr. 8 Gr. (2 Fl. 24 Kr.) Bei L. C. Kehr in Kreuznach iſt erſchienen: L. C. Kehr, Hundert Confirmationsſcheine, oder Auswahl bibliſcher Denkſpruͤche fuͤr evangeliſche Chriſten. Altes Teſtament. Zweite Auflage. 4. 20 Gr. Bei Unterzeichnetem ist in Commission erschienen und durch alle Buchhandlungen des In- und Auslandes zu beziehen: Gaea Norvegica. Von mehreren Verfassern. Herausgegeben von B. M. Meilhau. ERSTES HEFT. Mit vier Tafelm Folio. Preis 6 Thlr. Der Herausgeber dieses Werkes, Professor an der Universität zu Christiania, ist schon als Verfasser mehrer anderer geologischen Werke rühmlichst bekannt, und für die Gediegenheit seiner Arbeit bürgt wol am besten der Umstand, dass die königlich norwegische Gesellschaft der Wissenschaften in Drontheim die Erscheinung derselben durch eine bedeutende Unterstützung möglich gemacht hat. Leipzig, im October 1838. 4 F. A. Brockhaus. Druck und Verlag von F. 4. Brockhaus in Leipzig. * Literariſcher Anzeiger. BE 1838. Nr. XXX VII. Dieſer Literariſche Anzeiger wird den bei F. A. Brockhaus in Leipzig erſcheinenden Zeitfgriften: Blätter für litera⸗ riſche Unterhaltung, Iſis, und Allgemeine mediciniſche Zeitung, beigelegt oder beigeheftet, und betragen die Inſertionsgebühren für die Zeile 2 Gr. Preisermäßigung des Pfenunig⸗Magazins. um das Pfennig⸗ Magazin, deſſen frühere Jahrgänge bereits in mehr als 100,000 Exemplaren ver⸗ kauft wurden, dem großen Publicum, für das es beſtimmt iſt, noch zugaͤnglicher zu machen, habe ich mich ent— ſchloſſen, die erſten fünf Jahrgaͤnge von 1833 — 37, enthaltend Nr. 1 — 248 mit mehr als 1000 der ſchoͤnſten Meiſterwerke engliſcher, franzoͤſiſcher und deutſcher Holzſchneidekunſt, wenn ſolche zufammengenommen werden, vom bisherigen ſchon aͤußerſt billigen Preiſe von 9 Thlr. 12 Gr. auf 5 Thlr., einzelne Jahrgänge aber auf 1 Thlr. 8 Gr. herabzuſetzen. Dagegen bleibt der Preis des laufenden ſechsten, ſowie des mit 1839 beginnenden ſiebenten Jahrgangs 2 Thlr. ; \ Von dem früher ſchon im Preiſe herabgeſetzten Sonntags⸗ Magazin. Drei Bände, National⸗Magazin. Ein Band. ſind noch forwaͤhrend Exemplare à 16 Gr. fuͤr den Band zu haben. Saͤmmtliche Buchhandlungen Deutſchlands und des Auslandes ſind in den Stand ge— ſetzt, dieſe Werke zu den bemerkten Preiſen zu liefern. Leipzig, 1. November 1838. F. A. Brockhaus. Es ist erschienen und an die respectiven Abonnenten | Gymnasiums in Weimar. 1838. — II. Verordnungen für versandt: | die Schüler des grossherzoglichen Gymnasiums in Weimar. „iht - : 5861 1838. (Ellendt.) 3) Die höhere Bürgerschule zu Hanover. Central Bibliothek der Literatur , Statistik 4) Amerikanischer Verein für Unterrichtswissenchaft. und Geschichte der_Pädagogik und des Schulunter- C. Miscellaneen: Paränesen. richts im In- und Auslande. Herausgegeben von D. Journalistik: 1. Deutsche Journale: Nichtpäda- Dr. FA. G. Breosku, Professor in Jena. gogische. II. Ausländische Journale: 1) Französische. 2) Ita- 1838. September - Heft. lienische. J 5 8 ; Inhalt A. Pädagogisch - Wissenschaftliches. Die Erziehung des Kindes 1. 7 5 B. Statistisches. Italien: Uber die Reinheit der italienischen Sprache A. Literatur: 1) Jacotot’s Lehrmethode. Von Dr. Ernst Schaumann. 2) Die Wichtigkeit der Elementarschule, deren Beaufsichtigung und das Eine, was derselben Noth . 7 beim Unterricht 2. — Beschreibung der Kleinkinderschule thut u. s. W. Von H. J. Weygand, Elementar- Oberlehrer. 5 0 se Freiburg im Breisgau, Herder’sche Kunst- und Buchhand. | Sante Maria della Pieta zu Venedig3. — Armenschule der . 1838. (Dr. H. Gräfe. W . 3 Brüder Grafen von Cavanis zu Venedig 4 — — Frank- Schüilehrer gerichtet, dal Amt und Leben betreffend, Yon | Teich: Widersetzlichkeit der Schullehrer gegen Ziele Wohlmuth., Breslau, Grass, Barth und Comp. 1838. (Dr. H. 3 en An ak ey 5. 13 ner Gräfe.) 4) Handbuch des Wissenswürdigsten aus der Na- Ackerbauanstalten ei emühungen in 7. 8 So 10 = tur und Geschichte der Erde und ihrer Bewohner, Von | serung Junger und erwachsener Sträflinge 7. 8. 9. 10. — — Dr. L. G. Blanc, Domprediger und Professor zu Halle, Spanien: Bericht über den Zustand des Elementarunter- Dritte verbesserte und vermehrte Auflage, mit einem Atlas richts 11. — — England: Das grosse Schülerfest zu von 24 Karten in Querfolio. Halle, C. A. Schwetschke und Eton 12. — — China; Über den Primärunterricht da- Sohn. 1837. 5 an: B. Statistik: 1) a) Des aveugles et de leur edu- 2 N 8 C. Historisches. cation, ouyrage couronné par la Société de la morale Biographie. Fr. Cuvier 14. chretienne etc. par Mme. Eugenie Niboyet. Paris. 1837. D. Vermischtes. ö 59 Essai sur 1 e an ee er aveugles Über die gegenwärtige Schriftstellerei in Frankreich 15. nes, avec un nouveau plan pour l’amelioration de leur con- . dition sociale, par P. A. Dufau. Ouvrage couronne par la Intelligenzbinäf Nr. 1. Société de la morale chretienne. Paris, imprimé par autori- | Halle, den isten October 1838. sation de Roi a Imprimerie Royale. 1837. (Th. Fritz.) €. A. Schwetschke und Sohn. 2) I. Grundzüge für den Lehrplan des grossherzoglichen —̃̃ͤ̃ — U \ Bei J. E. Schaub in Düsseldorf ist erschienen und | in allen Buchhandlungen zu haben: Handbuch der Hauptanzeigen für die richtige Wahl der homöopathischen Heilmittel, sümmtliche zur Zeit geprüfte homöopathische Arz- neien in ihren Haupt- und Einwirkungen nach den bisherigen Enfahrungen am Krankenbelle, bearbeitel und mit einem systematisch - alphabetischen Repertorium des Inhalts versehen von S. EK. G. Jahre Zweite umgearbeitete, verbesserte und ansehnlich vermehrte Auflage. 727 Seiten in gr. S. Preis 4 Thlr., oder 7 Fl. 12 Kr. Über den Werth des vorstehenden Werkes viel zu sa- gen, dürfte fast überflüssig sein, da die Herren Doctoren Rum- mel und Gross in den homöopathischen Journalen es be- reits als das Beste in diesem Fache undals eines der unentbehrlichsten Werke fürden homöopa- thischen Arzt bezeichnet haben und der rasche Absatz der ersten Auflage die praktische Brauchbarkeit desselben hinlänglich verbürgt. Hier daher nur soviel, dass der Ver- fasser alle seine Kräfte aufgeboten, dieser neuen Auflage bei einer ansehnlichen Menge von Zusätzen auch eine noch brauchbarere Einrichtung zu geben, wie er denn das Ganze überhaupt so durchaus umgearbeitet hat, dass die gegenwärtige Auflage sich von der vorigen ebenso wesentlich unterscheidet, als diese von den frühern Werken ähnlicher Art unterschieden war. Dabei ist das Werk mit ganz neuen Lettern auf gutem weissem Pa- pier vorzüglich scharf und schön gedruckt und der Preis für die über sechszehn Bogen betragende Vergrösserung des Buches nur um das billigste erhöht worden. —— —— In Karl Gerold’s Buchhandlung in Wien ist soeben erschienen und daselbst, sowie in allen Buchhand- lungen Deutschlands zu haben: Neueste Dampfschiffahrt von Wien nach Trapezunt grosse e een der reichen Ursitze des asiatischen Welthandels. Von Anton von Steinbüchel, Director des k. k. Münz- und Antikencabinets, ord. öffentl. Professor der Münz- und Alterthumskunde an der k. k. wiener Universität, Mitglied der Akademien zu Wien, Rom, Neapel, Cambridge, der Gesellschaft für nassauische Alterthumskunde und Geschichtsforschung, der Academia Florimontana di Monteleoue. Gr. 8. Wien 188 In Umschlag broschirt. Preis 16 Gr. Sächs. In dem Augenblicke, wo, mittels der Dampfschiffahrt, Wien in solche Nähe zu dem schwarzen Meere und den da- ranstossenden Küsten Asiens, des reichsten und grössten unter den Welttheilen, tritt, wo die Hauptstadt des östreichi- schen Kaiserthums, und durch so lange Zeit die Deutsch- lands, nahe daran ist, obschon mitten im Inlande gelegen, den Bewohnern der Monarchie und denen der Donauländer überhaupt alle Vortheile eines belebten Seeplatses zu ge- währen, sodass die Donau für Östreich und Deutschland Das würde, was die Themse für London ist, und seit so langer Zeit der Rhein für die Uferstaaten an beiden Seiten desselben — in einem solchen Augenblicke verlohnte es sich wol, den Blick auf den ehemaligen Zustand des Handels im schwarzen Meere und in den daranstossenden Küstenlän- dern Asiens zu richten, insofern als in dem Wechsel der Tage, wenn auch in veränderter Gestalt, ähnliche Ereig- nisse so häufig wiederkehren, Thatsachen aber immer ein ruhiges gesichertes Urtheil begründen. _ Für umsichtige, kräftige, wohl berechnete Thätigkeit ist in der angegebenen Richtung für den Fabrikanten, für den Kaufmann im Grossen und Kleinen, eine viel ver- sprechende, erfolgreiche Bahn eröffnet. Niemand wird es bereuen, der Sache einige. Aufmerksamkeit gewidmet, sich mit der Lage dieser Handels- und Verkehrsverhältnisse 151 mit den betreffenden Gegenden vertraut gemacht zu haben. Der Name des Verfassers bürgt für den Gehalt der Sache, die Verlagshandlung hat ihrerseits für Ausstattung das ihrige gethan. Von der Unterzeichneten wurde an alle ſolide Buchhand- lungen verſandt: Leh r bauch Mhetorik und Poetik nach Hugo Blair. sur Denticd.e bearbeitet von Profeſſor J. Eiselein. 2 Baͤnde. In Umſchlag broſchirt. Preis 1 Thlr. 12 Gr., oder 2 Fl. 30 Kr. Vorſtehende Bearbeitung von Blair's berühmtem Werke Lectures on rhetoric and belles letters iſt keine bloße wört⸗ liche Überfesung, ſondern dem gegenwärtigen Stande der deut⸗ ſchen Sprache und Literatur vollkommen angepaßt, ſodaß ſie ſich zum Gebrauche in den höhern Lehranſtalten Dentſchlands beſonders eignen dürfte. 5 ö Rotweil, im October 1838. Serder che Buchhandlung. In der Buchhandlung von A. D. Geisler in Bremen iſt ſoeben erſchienen und in allen Buchhandlungen Deutſchlands und der Schweiz vorräthig: Daeves, ., Gedichte. Gr. 8. Broſchirt. 2 Thlr. Nur durch den allgemeinen Wunſch hat ſich der Herr Ver⸗ faſſer bewogen gefunden, ſeine zerſtreuten Gedichte zu ſammeln und herauszugeben. Möge man ſie auch auswärts freundlich willkommen heißen, dann wäre Dem der ſchönſte Lohn bereitet, der dieſen Kranz beſcheiden dargebracht. 1 N olzschnifte S Schiller's Werken Taſchen Musgabe in zwölf Bänden. Der außerordentliche Beifall, deſſen ſich unſere neueſte Ausgabe von Schiller's sämmtlichen Werken in 12 Bänden kl. 8. zu erfreuen hat, veranlaßt uns, dem ſeit mehren Jahren vorbereiteten und demnaͤchſt zur Publication reifen Unternehmen einer Ausgabe ſämmtlicher Werke Schiller's illustrirt mit Holzschnitten nach Zeichnungen der erſten Künſtler Deutſchlands eine kleinere Reihenfolge von 24 Holzſchnitten im Format der neueſten Taſchen-Ausgabe, und beſonders fuͤr dieſe gefertigt, vorausgehen zu laſſen. Saͤmmtliche Zeichnungen und ein Theil der Stöde liegen bereits fertig vor; die Ausgabe wird in vier Lie— ferungen vor Schluß dieſes Jahres noch vollſtaͤndig erfolgen. i In Wohlfeilheit des Preiſes ſchließt ſich die Illuſtration der Ausgabe ſelbſt vollkommen an. Die Lieferung von ſechs ausgezeichnet ſchoͤnen Holzſchnitten, durch die erſten franzoͤſiſchen Holzſchneider gefertigt, koſtet nur 4 Gr., oder 15 Kr. Stuttgart, den 15ten September 1838. J. G. Cotta'ſche Buchhandlung. 1 7 1 Kr 3 7 den im vorigen Jahre von demſelben Verfaſſer bei mir erſchienenen Wichtige Schritt für jeden Gebildeten! und mit ae ed — 5 ? EN oman 6% U. r.) an und wir Im Verlage von L. a Darmftadt iſt erschienen: ſich ebenfalls einer gleich günſtigen Aufnahme zu erfreuen haben. (As . 33 Bari: | Camelien. religiöſe Stabilismus. | Novellen, Erzählungen und Genrebilder von 5 Ss 25 5 5 N; Jerd. Stolle, ee Velinpapier. Geh. an Herrn Dr. Erns arforins, 2 Thlr. 12 Gr. koͤnigl. preuß. EN Generalſuperintendenten, Novellen von St. Nell 80 Zter Band. 8. Velinpapier. Geh. 1 Thlr. 12 Gr. Pfarrer F. C. W. Wagner. welche als höchſt anſprechende Lecture gleichfalls beſtens empfoh⸗ Gr. 8. Geh. 1 Thlr., oder 1 Fl. 48 Kr. len werden können. Dieſe gehaltvolle Schrift iſt ſowol für die Gegner 0 Freunde eines vernunftgemäßen Bibel-Chriſtenthums vom höch— = x - j e ſten Intereſſe. Der Herr Verfaſſer iſt bereits durch feinen Soeben iſt erſchienen und durch alle Buchhandlungen von „evangeliſchen Papismus“ rühmlichſt bekannt, man ent⸗ uns zu 9 a ; hält ſich deshalb jeder weitern Lobpreiſung. Essai Sur 1 Analyse physique des langues, ou de la formation et de Fusage d'un Alphabet methodique _ par Paul Ackermann, Yun des au- teurs du Vocabulaire de P’Academie frangaise. In-8. Geh. 18 Gr. Bei Eduard Meißner in Leipzig find ſoeben er⸗ ſchienen und durch alle Buchhandlungen zu haben: Elba und Waterloo, Ein hiſtoriſcher Roman \ von Terdinand Stolle. Leipzig, im November 1838. Fortſetzung von „1813“ von demſelben Verfaſſer.) Brock haus & Avenarius, 3 Theile. 8. Velinpapier. Geh. Preis 4 Thlr. 12 Gr. Buchhandlung für deutſche und ausländiſche Literatur. Vorſtehendes Gemälde, die Ereigniſſe der Jahre 1814 und (4 Paris: meme maison, Rue Richelieu, No. 60.) 1815 in hoͤchſt anſprechender Form darſtellend, ſchließt ſich an email Intereſſante Monatſchrift für das gebildete Deutſchland. In unſerm Verlage iſt ſoeben erſchienen und an diejenigen Handlungen, welche Nova annehmen, verſendet worden: ATDmAN AEON ER Wiſſenſchaft, Kunſt und Leben. Erstes Heft. Alle Monate erſcheint ein Heft in der Starke von 6—7 Druck⸗ bogen in gr. 8. Preis eines halben Jahrgangs 3 Thlr. 16 Gr. Saͤchſ., oder 6 Fl. Rhein. Die unterzeichnete Verlagshandlung hat nichts geſcheut, um in der Form von Monatheften eine Zeitſchrift zu begründen, welche in Folge ihrer Anlage und Intention mit der Zeit als ein erwünſchter Vereinigungspunkt der anerkannteſten Gelehrten und tüchtigſten Literaten Deutſchlands erſcheinen dürfte, und welche ſowol in keinem Leſezirkel fehlen darf, als auch für jede Privatbibliothek ein Werk voll Werth und Inhalt ſein wird. Unter der großen Anzahl der ſchon gewonnenen oder noch zu hoffenden Mitarbeiter zählen wir die Namen: Bacherer. Beck. Bensen. Beurmann. Carove. Daumer. Dingelstedt. Duller. C. Feuerbach. Gambihler. Gans. Ghillany. Gutzkow. Heine. Hotho. Kühne. Laube. Cunkd. Cützelberger. Marggrakk. Fr. Mayer. Mügge. Münch. Ottokar. Riedel. Rosenkranz. Schlemmer, Schlesier. Söltl. Stich. Strauss. Vischer. Werner. Wienbarg. Willkomm. Inhalt des erſten Heftes: Form und Tendenz der Zeitſchrift. Mittheilungen über Kaſpar Hauſer. Von Prof. G. Fr. Daumer. Mein häusliches Leiden als Erklärungsgrund meiner gewordenen Überzeugung und meines gethanen Schrittes. Eine Ent- gegnung von E. C. J. Lützelberger. Die Frauencharaktere in Goethe's Werken. Von Dr. W. Stich. Über Juſtinus Kerner, den Dichter und den Gläubigen. Von Dr. Amadeus Ottokar. 2 Aus einem Divan orientaliſcher Gedichte. Von Prof. G. Fr. Daumer. überſicht der neueſten und intereſſanteſten literariſchen Erſchei— nungen. Feuilleton. Das zweite Heft wird in wenigen Tagen folgen und unter Anderm enthalten: 8 Deutſche Culturzuſtände. Von Dr. Karl Riedel. Die Repräſentativ⸗Verfaſſungen in Deutſchland und der Fürſt Ludwig von Solms⸗Lich mit ſei⸗ ner politiſchen Schule. Von Dr. G. Bacherer. über den Zuſammenhang der amerikaniſchen In⸗ dianer und der alten Hebräer. Von Dr. A. Ottokar. Bauer & Raspe. Im Verlage der Woss’schen Buchhandlung in Berlin erschienen in diesem Jahre: Erzählungen, hiſtoriſche und romantiſche, Begebenheiten und Skizzen. Nach dem Ruſſiſchen des A. Puſchkin, A. Be⸗ ſtuſhew, T. Bulgarin und Anderer, deutſch heraus⸗ gegeben von Fr. Tietz. 8. Broſchirt. 1 Thlr. Esquirol, E., Die Geisteskrankheiten in Beziehung zur Medicin und Staatsarzneikunde vollständig dargestellt. Ins Deutsche übertragen von Dr. W. Bernhard. 2 Bände. Er. 8. 4 Thlr. Fichte, Johann Gottlieb, Die Bestimmung des Men- schen. Neue Auflage. 8. Geh. 16 Gr., oder 20 Sgr. Heinſe, W., Hildegard und Hohenthal. Neue Ausgabe in 6 Heften. a 6 Gr., oder 7½ Sgr. Hippel, T. G. v., Über die Ehe. 6te Auflage. 8. 1 Thlr. Leſſing's, G. E., ſämmtliche Schriften. Herausgegeben von Karl Lachmann. 12 Bände auf Velinpapier. Mit Porz trait in Stahlſtich. Gr. 8. Subſcriptionspreis 12 Thlr. — —, Nathan der Weiſe. 8te Auflage. Gr. 8. Geh. 20 Gr., oder 25 Sgr. — —, Emilia Galotti. Gr. 8. Geh. 10 oder 12½ Sgr. - a — —, Minna von Barnhelm. Gr. 8. 10 Gr., oder 12½ Sgr. 8 Spenden der Zeit. Enthaltend: Neue Dichtungen von A. v. Chamiſſo, Cohnfeld, Ferrand, Förſter, v. Gaudy, Gentzel, Grumbach, Möllenbeck, Quien, Rell⸗ ſtab, v. Reitzenſtein, Röſel, v. Sallet, Seidel: man, Smidt und mehren Andern. 8. Geh. 16 Gr. oder 20 Sgr. Über den Ritter Gluck und ſeine Werke. andern berühmten Männern ſeiner Zeit. tiſche Beurtheilung ſeiner Opernmuſik. Aus dem Franzöſiſchen von J. G. Siegmeier. ꝛte Auflage. Gr. 8. Geh. 1 Thlr. 12 Gr., oder 1 Thlr. 15 Sgr. Wolff, Prof. Fr., Vorleſungen über die Chemie für gebildete Leſer aus allen Ständen. Nach Laugier's cours de chimie generale. Neue mit der erſten Auflage gleichlautende Aus— gabe in 4 Heften. à 12 Gr., oder 15 Sgr. Berlin, im October 1838. A. Blumauer's ſämmtliche Werke, herausgegeben von A. Kistenkeger. 8 3 Baͤnde. Zweite verbeſſerte Auflage. 8. Muͤnchen, bei Fleiſchmann. 1 Thlr. 12 Gr., oder 2 Fl. 42 Kr. Blumauer, bisher von keinem deutſchen Claſſiker an ſtechen— dem Witz, beißender Satyre und unerſchöpflicher Laune erreicht, und dieſer Vorzüge wegen allbeliebt, wird durch dieſe wohlfeile Auflage neue Freunde gewinnen. Ste Auflage. 6te Auflage. Briefe von ihm und Eine hiſtoriſch⸗ kri⸗ Im Verlage des Unterzeichneten iſt ſoeben erſchienen und an alle Buchhandlungen verſandt worden: Darſtellung der Landwirthſchaft Großbritanniens in ihrem gegenwaͤrtigen Zuſtande. Nach dem Engliſchen bearbeitet von Dr. A. G. Schweitzer, Prof. der Landwirthſchaft zu Tharandt. 0 Ersten Bandes erste Abtheilung. Mit 36 Holfschnitten. Gr. 8. Geh. 1 Thlr. 12 Gr. en Das ganze aus zwei Bänden beftehende Werk wird im Laufe des nächſten Jahrs vollſtändig erſcheinen, und ſicher Je⸗ dem, der ſich für Landwirthſchaft intereſſirt, um ſo willkomme⸗ ner ſein, als grade Großbritannien in dieſer Beziehung faſt unter allen Ländern Europas den erſten Rang einnimmt. Für die gediegene und zweckmäßige Bearbeitung bürgt Schweitzer's Name. Leipzig, im November 1838. f F. A. Brockhaus. \ Druck und Verlag von F. A. Brockhaus in Leipzig. —::;:; —.. ee Literariſcher Anzeiger. 1838. Nr. XXXIX. Dieſer Literariſche Anzeiger wird den bei F. A. Brockhaus in Leipzig erſcheinenden Zeitſchriften: Blätter für litera- riſche Unterhaltung, Iſis, und Allgemeine medicinifhe Zeitung, beigelegt oder beigeheftet, und betragen die Inſertionsgebühren für die Zeile 2 Gr. Neue ſchoͤnwiſſenſchaftliche Schriften im Verlage von F. A. Brockhaus in Teipzig. Adolfine, Ideal und Wirklichkeit. 8. 1 Thlr. 6 Gr. Duller (Eduard), Kaiſer und Papſt. Roman. Vier Theile. 8. Geh. 5 Thlr. 18 Gr. Eitner (Karl), Der moderne Lazarus. Eine Zeit⸗ Novelle. 8. Geh. 2 Thlr. g { Skizzen aus dem Alltagsleben. Erſtes Bändchen: Die Töchter des Präſidenten. Erzählung einer Gouver— nante. Aus dem Schwediſchen. 8. Geh. 1 Thlr. 16 Gr. Sternberg (A. von), Fortunat. Ein Feenmärchen. Zwei Theile. 8. Geh. 3 Thlr. 18 Gr. Der Cavalier auf Neifen im Jahr 1837. Vom Ver⸗ faſſer der „Anſichten aus der Cavalierperſpective im Jahr 1835.““ Gr. 12. Geh. 1 Thlr. 20 Gr. Das fruͤhere Werk des Verf. erſchien 1836 bei Frohberger in Leipzig und koſtet 2 Thlr. Heeringen (Guſtav von), Meine Seife nach Portugal im Frühjahre 1836. Zwei Theile. 8. Geh. 3 Thlr. 12 Gr. Tietz (F.), Bunte Skizzen aus Oſt und Süd. Ent⸗ worfen und geſammelt in Preußen, Rußland, der Türkei, Griechenland, auf den ioniſchen Inſeln und in Italien. Zwei Theile. Mit einer Muſikbeilage. 8. Geh. 3 Thlr. Eckermann (Johann Peter), Gedichte. 8. Geh. 1 Thlr. 12 Gr. Schulz (Hermann), Wanderbuch. Ein Gedicht in Scenen und Liedern. 8. Geh. 18 Gr. Stieglitz (Heinrich), Gruß an Berlin. Ein Zukunfttraum. Gr. 8. Geh. 20 Gr. Wetzel's (F. G.) geſammelte Gedichte und Nach⸗ laß. Herausgegeben von Z. Funck. 8. Geh. 2 Thlr. 8 Gr. Funck (3.), Erinnerungen aus meinem Leben. Zweiter Band: Aus dem Leben zweier Schauſpieler: Au⸗ guſt Wilhelm Iffland's und Ludwig Devrient's. 8. Geh. 1 Thlr. 12 Gr. Der iſte Band: E. T. W. Hoffmann und F. G. Wetzel (1836), koſtet 1 Thlr. 16 Gr. Literariſche Zuſtände und Zeitgenoſſen. In Schilde rungen aus Karl Aug. Böttigers handſchriftlichem Nach— laſſe. Herausgegeben von K. W. Böttiger. Erſtes und zweites Bändchen. Gr. 8. 3 Thlr. 4 Gr. Boͤttiger's Leben, von demſelben Verf., koſtet 16 Gr. Im Verlage von Duncker q. Humblot ist soeben erschienen und durch alle Buchhandlungen zu beziehen: Becker’s, K. F., Weltgeschichte. Siebente, verbesserte u. vermehrte Ausgabe. 2ter Abdruck, Herausg. von J. W. Loebell. Mit den Fortsetzungen von J. G. Woltmann und K. 4A. Menzel. 14 Theile od. 28 Lief. Gr. 8. Lief. 25 u. 26, u. Theil 13, Jede Lief. / Thlr. Jeder Theil ½ Thlr. Daub's, Dr. C., Philosophische u. theologische Vorlesungen, herausg. von Dr. Ph. Marheineke und Th. W. Dittenberger. 2ter Band. Gr. 8. 33 Bogen, Subscriptionspreis 2½ Thlr. Auch unter dem besondern Titel einzeln zu haben: — —, Vorlesungen über die Prolegomena zur Dogmatik und über die Kritik der Beweise für das Dasein Gottes herausgegeben von Markeineke und Dittenberger. Gr. 8. 33 Bogen. Preis 2¼ Thlr. Göschel, Karl Friedrich, Beiträge zur speculativen Philoso- phie von Gott und dem Menschen und von dem Gottmen- schen. Mit Rücksicht auf Dr. D. F. Strauss’ Christologie. Gr. 8. Preis 1½ Thlr. Kunth, C. Sig., Flora Berolinensis sive enumeratio plantarum circa Berolinum sponte crescentium secundum familias na- turales disposita. Tom. I et II. 8. Engl. cart. Preis 3%, Thlr. Ranke, Leop., Die römischen Päpste, ihre Kirche und ihr Staat im 16ten und 17ten Jahrhundert. Erster Band. 2te Auflage. Gr. 8. Preis 25, Thlr. Dies Werk ist nun wieder vollständig in drei Bänden zu dem Preise von 3%, Thlr. zu haben. Toepfer, Dr. C., Lustspiele, äter Band. Enthaltend: Die Einfalt vom Lande. — Lasst mich lesen. — Karl der Zwölfte auf der Heimkehr. — Der pariser Taugenichts. 8. Geh. Preis 2½ Thlr. Die frühern Bände dieser Lustspiele (Thl. 1, Preis 1% Thlr. und Thl. 2, Preis 2 Thlr.) enthalten (Thl. 1): Der beste Ton. — Nehmt ein Exempel d'ran. — Schein und Sein. (Thl. 2): Bube und Dame. — Der Krieg mit dem Onkel, — Freien nach Vorschrift. Bei C. W. Leske in Darmstadt ist soeben erschie- nen und in jeder soliden Buchhandlung zu haben: Mayo, Herbert (Wundarzt am Middlesex-Ho- spital und Professor am königl. Collegium der Arzte in London), Grundriss der speciellen Pathologie mit besonderer Berücksichtigung auf die pathologische Anatomie. Aus dem Englischen übersetzt und mit einigen Zusätzen und Anmerkungen herausgegeben von Dr. F. Amelung, grossherzogl. hess. Medicinal- rathe etc, Erste Abtheilung. Gr. 8. Velindruck- papier. 25½ Bogen. Preis 1 Thlr. 16 Gr., oder 3 Fl. Das Original der hier angezeigten Ubersetzung hat sich bereits die Anerkennung ausgezeichneter deutscher Gelehr- ten erworben, und Heusinger nennt es in Schmidt's Jahr- büchern der gesammten Mediein, Jahrgang 1836, Band XI, Heft 3, eine der ausgezeichnetsten Erscheinungen der neuern Literatur, empfiehlt es der sorgfältigen Beachtung der deut- schen Arzte und spricht die Uberzeugung aus, dass kaum ein anderes Werk mehr zur allgemeinen Einführung der pathologischen Anatomie in die praktische Medicin beitragen wird, als das vorliegende. Die zweite Abtheilung erscheint bald nach Neujahr. Darmstadt, im October 1838. 37 eltliteruiur. Soeben iſt erſchienen und in allen Buchhandlungen zu “” WELTLITERATUR. Bibliothek von Beauties. Erſter und zweiter Band. Velinpapier. Elegant broſchirt. Preis des Bandes 18 Gr., oder 1 Fl. 12 Kr. Es gibt allenthalben der gebildeten, aber vielbeſchäftigten Menſchen nicht wenige, die weder Zeit noch Neigung haben, Werke größern Umfangs zu leſen, während ſie lebhaft das Bedürfniß fühlen, die Augenblicke ihrer Muße mit der gewähl⸗ teſten, mit der geſchmackvollſten Lecture auszufüllen. Für fie und für Lehrer und Erzieher, welche die Kräfte und die Zeit ihrer Zöglinge nicht an Mittelmäßigem — auch Do= mer ſchlief bisweilen — verſchwenden laſſen wollen, verpflan— zen wir die, vom praktiſchen Sinn der Engländer geſchaffenen, längſt als Bedürfniß erkannten Sammlungen von Beauties und Elegant Extracts auf deutſchen Boden. Wir nennen die Bibliothek, welche ſich auf dieſe Weiſe bilden wird, eingedenk des berühmten Ausſpruches von Goethe, daß die Zeit herannahe, wo die Scheidewand fallen wird, welche die Literaturen der Völker trennt: Weltliteratur, und vereinigen ihn ihr, was die größten Dichter und Denker jedes Stammes Claſſiſches ge— ſchaffen, ſtets mit Rückſicht auf deutſche Geiſtesrichtung und Geſetze. Sie erſcheint in Serien, wovon die erſte, 7 Bände umfaſſend, Perlen der Poeſie enthält. Erſchienen ſind da— von: Beauties of Shakespeare und Beauties of Byron in elegant gedruckten Octavbänden. Zur Publication werden vorbereitet: La France romantique — das Buch von Gott, — das Buch vom Vaterland, — das Buch von der Natur, — Perlen des deutſchen Drama. Jeder Band beſteht für ſich, bildet ein Ganzes und koſtet 18 Gr., oder 1 Fl. 12 Kr. Wer auf die ganze erſte Serie unter: zeichnet, oder Schulanſtalten, welche auf 7 Exemplare eines 1 0 Bandes jubferibiren, erhalten 7 Bände um den Preis von 6. Stuttgart, im Herbſt 1838. Buchhandlung von Paul Neff. In meinem Verlage iſt erſchienen und durch alle Buch: handlungen zu haben: Gesammeltes aus der Geſchichte der Hamburgiſchen Armen⸗Anſtalt vom Freiherrn von Voght, während ihrer kunkzigjährigen Dauer. Royal 8. 10% Bogen. 1 Thlr. 6 Gr. Die Einrich ung der hamburgiſchen Armenanſtalt hat ſich als vortrefflich und ſegensreich bewährt und mancher andern als Vorbild gedient. Eine geſchichtliche Zuſammenſtellung des Ganges und Wirkens derſelben während einer ſolchen Reihe von Jahren muß daher jedem Freunde des Armenweſens von höch— ſtem Intereſſe ſein und zwar um ſo mehr, als ſie von einem Manne verfaßt iſt, der dieſelbe mit begründet und ununter— brochen auf das thätigſte und umſichtigſte gefördert hat, und hier nun ſeine reiche Sammlung von Beobachtungen und Er⸗ fahrungen mit vielen gewichtigen Winken und Andeutungen dem Publicum darbringt. . Hamburg, im October 1838. Johann Huguft Meißner. 7 A / d TU Tue Durch alle Buchhandlungen und Poſtämter iſt zu beziehen: Iſis. Encpklopaͤdiſche Zeitſchrift, vorzüglich für Natur: geſchichte, Anatomie und Phyſiologie. Von Oken. Jahrgang 1838. Fuͤnftes Heft. Mit einem Kupfer. Gr. 4. Preis des Jahrgangs von 12 Heften mit Kupfern 8 Thlr. Blaͤtter für literariſche Unterhaltung. (Verantwortlicher Herausgeber: Heinrich Brockhaus.) Jahrgang 1838. Monat October, oder Nr. 274 — 304, und 4 literarifche Anzeiger: Nr. XXXIV— XXXYB, Gr. 4. Preis des Jahrgangs von 365 Nummern (außer den Beilagen) auf feinem Druck-Velinpapier 12 Thlr. Allgemeine medicinische Zeitung. Herausgegeben von Dr. Karl Pabst. Jahrgang 1838. Monat April, oder Nr. 27 — 34. Gr. 4. Preis des Jahrgangs 6 Thlr. 16 Gr. Repertorium der gesammten deutschen Literatur. Her- ausgegeben von E. G. Gersdorf. 1838. Sieb- zehnten Bandes sechstes Heft. (Nr. XVIII.) Gr. 8. Preis eines Bandes 3 Thlr. Allgemeine Bibliographie für Deutschland. Jahrgang 1838. Monat October, oder Nr. 40 — 43, und Bibliographischer Anzeiger: Nr. 40 — 43. Gr. 8. Preis des Jahrgangs 3 Thlr. Leipzig, im November 1838. F. A. Brockhaus. In Karl Gerold's Buchhandlung in Wien iſt ſoeben erſchienen und daſelbſt, ſowie in allen Buchhandlun⸗ gen Deutſchlands zu haben: Ritter Bal. Tud. Brera, Doctor der Heilkunde, k. k. Gubernialrath, emeritirter und pen⸗ ſionirter Profeſſor der ſpeciellen Therapie und mediciniſchen Klinik zu Padua und Bologna x. ꝛc. Iſchl und Venedig in ihrer heilkraͤftigen Wirkſamkeit dargeſtellt und verglichen nebſt einem Anhange uͤber die Heilkraͤfte des Waſſers zu Recoaro fuͤr Steinkranke, und einer Selbſtbiographie des Verfaſſers. Aus dem Italieniſchen überſetzt und mit Zuſätzen vermehrt von Med. Dr. H. H. Beer, Secundararzte im k. k. allgemeinen Krankenhauſe, zweitem Arzte im Fuͤrſt⸗Erzbiſchoͤflichem Alumnate, Mitglied der mediciniſchen Facultät und der k. k. Geſellſchaft der Arzte in Wien. 12. Wien 1838. In Umſchlag geheftet. Preis 20 Gr. Saͤchſ. Dieſe erſt Ende Mai d. J. in Venedig erſchienene Schrift des in der gelehrten Welt und als praktiſcher Arzt berühmten Verfaſſers enthält ſo viel Wiſſenſchaftliches, Gediegenes und Neues, ſowol in Bezug auf die klimatiſchen Verhältniſſe Venedigs, als auch und beſonders über die Heilſamkeit dieſer Stadt für ſolche Kranke, welche die in dem berühmten Bade⸗ orte Iſchl begonnene Cur fortſetzen und vollenden wollen, daß wir mit Recht vorausſetzen können, daß eine gründliche Über: ſetzung derſelben deutſchen Leſern höchſt willkommen fein dürfte. Der Überfeger war auch darauf bedacht, mehre aus authentiſchen Quellen geſchöpfte Zuſätze, vorzüglich in Bezug auf die Heil⸗ kräfte Iſchls, als Beilage hinzuzufügen. Vorzüglich werden Bruſtkranke, ſcrophulöſe und rhachitiſche Individuen und Per⸗ fonen, die an Steinbeſchwerden leiden, viel Neues und Beleh⸗ rendes aus dieſer ſowol für Arzte als Nichtärzte intereſſanten Schrift ſchöpfen, deren Intereſſe durch eine Sel bſtbiog ra—⸗ phie des gelehrten Verfaſſers noch erhöht wird. Deutsche Vierteljahrs-Schrikt, IV. Belt. Wir verſenden ſoeben an die verehrlichen Sortimentshandlungen: Das ee Heft Deulsch hen Vierteljahrs⸗Schrift. 1838. Inhalt: über die Schwankungen der Goldproduction mit Ruͤckſicht auf ſtaatswirthſchaftliche Probleme von A. v. Humboldt. — Die Literatur, ihr Zuſammenhang mit dem Leben und ihr Einfluß darauf von G. P. — Die Stellung Kant's zur Philoſophie vor und nach ihm. — Das engliſch-amerikaniſche Bankweſen in feinen com⸗ merciellen, politiſchen, ſtaatswirthſchaftlichen und moraliſchen Beziehungen. — über die preußiſche Municipalver⸗ faſſung. — Der Arzt und die Euthanaſie. — Die Findelhaͤuſer und die Waiſenhaͤuſer von R. Mohl. — Die Statiſtik der Cultur im Geiſt und nach den Foderungen des neueſten Voͤlkerlebens. — Aphorismen uͤber Wiege kunt von Prokesch v. Osten. — Kurze Notizen. Gr. 8. In Umſchlag broſchirt. Preis 1 Thlr 20 Gr., oder 3 Fl. Der Preis des ganzen Jahrgangs von 4 Heften iſt 7 Thlr. 8 Gr., oder 12 Fl. Inhalt des erſten Heftes: Was wir bezwecken. — über alte und neue Handelswege nach der Weſtkuͤſte Amerikas. — Die Steinkohlengebilde in naturgeſchichtlicher und techniſcher Beziehung. — Der e — Die neue Geſtaltung der deutſchen Alterthumswiſſenſchaften. — Die literariſchen Zuſtaͤnde Belgiens. Heine's Schriften und Tendenz. — Beiträge zur Loͤſung der juͤdiſchen Frage. — Auf welchem Standpunkt ſteht die vater⸗ laͤndiſche Geſchichtsforſchung. — über den Somnambulismus. — Aphorismen uͤber Kriegskunſt. — über Diplomatie. Inhalt des zweiten Heftes: Ruͤckblick auf praktiſche Seiten des antiken Muͤnzweſens. — Wohnlichkeit und Lebensgenuß in Deutſchland. — Die Cholera. — Die Romane. — Blicke auf die neueſten Bearbeitungen der franzoͤſiſchen Staats- und Rechtsgeſchichte. — Die Menſchenracen. — Die Geſangbuchsreform. — über die Ent⸗ ſtehung und Erweiterung des großen deutſchen Zollvereines. — überſicht der Leiſtungen der conſtantinopolitaniſchen Preſſe in den letzten ſieben Jahren. Inhalt des dritten Heftes: Die Leiſtungen einiger pariſer Vereine in Hinſicht auf das allgemeine Wohl. — Die jetzige Stellung des Adels, beſonders des deutſchen. — Der bergmaͤnniſche Diſtrict zwiſchen Birming⸗ ham und Wolverhampton, mit beſonderer Bezugnahme auf die Gewinnung des Eiſens. — über die Negerſklaverei in den Vereinigten Staaten und in Texas. — Welche Fruͤchte hat bisher die deutſche gewerbwiſſenſchaftliche Literatur getragen? — über die Verwendung des natuͤrlichen und nachgeahmten Erdharzes zu Fußpfaden, Fahrbahnen und architektoniſchen Zwecken in Frankreich. — Die Sprachlehrmethoden Hamilton's und Jacotot's. — Über die Ver⸗ ſammlung der deutſchen Landwirthe. — Die Vorſorge- und Verſorgungsanſtalten der Mittelſtaͤnde. — über den F geiſtiger Getraͤnke. — Die zweckmaͤßigſte Pflege der ſchoͤnen Kuͤnſte in Deutſchland. — Duldſamkeit. — urze Notizen. Dieſe Vierteljahrs-Schrift, welche allgemeinen Beifall gefunden und von den erſten Namen Deutſchlands mit Beitraͤgen fuͤr die kuͤnftigen Hefte beehrt wurde, wird auch im kommenden Jahre fortgeſetzt. a Das erſte Heft des Jahres 1839, oder Nr. V, wird eben in die Preſſe gegeben und erſcheint noch im Laufe der letzten Monate dieſes Jahres. Stuttgart, den 1ſten October 1838. J. G. Cotta'ſche Buchhandlung. Im Literatur⸗Comptoir in Stuttgart erſchien ſo⸗ eben und iſt durch alle Buchhandlungen zu beziehen: Prachtausgabe Hebel's allemannischen Gedichten mit ſiebenundzwanzig Umriſſen een Julius Nisle. Zweite, mit den illuſtrirten Gedichten vermehrte Ausgabe der Umriſſe. Elegant gebunden mit Goldſchnitt, in Oetav 3 Thlr. Preuß., oder 4 Fl. 48 Kr. Rhein. in Quart 4 Thlr. 12 Gr., oder 7 Fl. 12 Kr. Rhein. Album der Boudoirs. Illuſtrationen zu Uhland's Gedichten in ſechsunddreißig Umriſſen von Julius Nis le. Mit poetiſchen Spenden von Alexander Graf von Wuͤrtemberg, Heine, C. Reinhold, Dingelſtedt, J. N. Vogl, J. G. Seidl und Andern. Herausgegeben von Mug. Lewald. Elegant gebunden mit Goldſchnitt. Preis 4 Thlr. 18 Gr. Preuß., oder 8 Fl. 6 Kr. Rhein. In der Augsburger Allgemeinen Zeitung hat ſich über dieſe Erſcheinungen bereits eine Stimme vernehmen laſſen wie folgt: Es ſind hier ſoeben zwei Prachtwerke erſchienen, welche den Beifall aller Freunde der Poeſie und Kunſt in hohem Grade auf ſich ziehen werden. Das Eine iſt eine zweite Ausgabe der Siebenundzwanzig Umriſſe zu Hebel's allemanniſchen Gedichten von Julius Nisle, welche Umriſſe bereits im vorigen Jahre einen glänzenden Succeß erhielten; die gegen⸗ wärtige Ausgabe, in Octav und in Quart erſchienen, iſt zu⸗ gleich eine wahre Prachtausgabe von Hebel's allemanni⸗ ſchen Gedichten, da ſie mit dem auf feinſtem Kupferdruck⸗ papier prachtvoll gedruckten Text der illuſtrirten Gedichte ver⸗ mehrt iſt, was um jo mehr anerkannt werden muß, als dieſel⸗ ben in einer würdigen Geſtalt bis jetzt nicht exiſtirten und nur auf grauem Löſchpapier gedruckt vorhanden waren. Das andere der Prachtwerke erſcheint zum erſten Male; es ſind von demſel⸗ ben Künſtler Illuſtrationen zu Ühland's Gedichten in 36 Umriſſen, welche mit dem weitern Titel: Album der Bourdoirs, herausgegeben von Aug. Lewald, in der Form eines Muſenalmanachs von einer anziehenden Sammlung von Gedichten begleitet werden, zu welcher ausgezeichnete Dich⸗ ter, wie Alexander Graf von Würtemberg, Heine, C. Rein⸗ hold, Dingelſtedt, J. N. Vogl, J. G. Seidl und Andere bei⸗ geſteuert haben. Die Ausſtattung beider Werke von Seiten der Verlagshandlung iſt dem innern Werthe derſelben entſpre⸗ chend; mit Goldſchnitt und in äußerſt geſchmackvollem Kleide, ſcheinen ſie ſich in den Rang der jährlichen Taſchenbücher und Almanache ſtellen zu wollen, vor welchen fie jedoch voraus ha⸗ ben, daß ihr Kern einen höhern und dauernden Werth hat, als er dieſen Eintagsfliegen der Literatur eigen iſt. Es läßt ſich daher vermuthen, daß die ſchöne und elegante Welt, welche bisher mit dem Literaturzweige der Almanache einen jährlichen Tribut zu zahlen pflegte, ſetzt begierig nach den eben beſprochenen Erſcheinungen greifen wird, welche ſich überdies noch durch ei⸗ nen verhältnißmäßig billigern Preis auszeichnen. Es ſollen, wie wir hören, von demſelben Künſtler auch Illuſtrationen zu Schiller's Werken zunächſt als Kratis- Beigabe zur Zeitſchrift Europa für 1839 erſcheinen, auf welche, nach gelieferten Proben eines ſo ſchönen Talentes, wol mit allem Recht im Voraus aufmerkſam gemacht werden darf. In der Unter zeichneten ist soeben erschienen und durch alle Buchhandlungen zu haben: i Genera et Species Gentianea & 1 0 rum, adjectis observationibus quibusdam phytogeogra- phieis, auetore A. H. R. Griesebach, Med. Doct. Soeietatis regiae botan. Ratisbon, sodali, in universitate . Gottingensi privatim Docente. Gr. 8. Preis 2 Thlr., oder 3 Fl. 24 Kr. Stuttgart und Tübingen, im September 1838, J. G. Cotta’sche Buchhandlung. ©. Moratius Flacens fammtliche Werke, uͤberſetzt und erläutert von Dr. J. H. M. Ernesti. 2 Baͤnde. München, bei Fleiſchmann. 3 Thlr. 4 Gr., oder 5 Fl. 30 Kr. Es gehörte einer unſerer Koryphäen, wie Herr Erneſti, dazu, den herrlichen Horaz in deutſcher Sprache ſo wieder⸗ | zugeben, daß man die Urſchrift vor ſich zu haben glaubt; aber auch des großen Schatzes der Anmerkungen wegen, womit die⸗ ſes Werk ausgeſtattet iſt, darf der berühmte Überſetzer auf den Dank aller Freunde des claſſiſchen Alterthums gerechten An⸗ ſpruch machen. Durch alle Buchhandlungen und Poſtämter iſt zu beziehen: Das Pfennig-Magazin für Verbreitung gemeinnuͤtziger Kenntniſſe. 1838. October. Nr. 288 — 291. Nr. 288. Eliſabeth, Königin von England. Die Cho⸗ colade. Die Halbwilden der Provence. Der Leuchtthurm von Pharos. — Nr. 289. Eliſabeth, Königin von England. (Beſchluß.) »Die Ureinwohner von Südafrika. Geburtsort des Columbus. * Der runde Thurm in Cloyne. — Nr. 290. Die Gemmi und das leuker Bad. Die Baſtfabrikate. * Correggio. Entdeckung der nordweſtlichen Durchfahrt um Amerika. Die heißen Quellen von Hammam -Meskhutin im Atlas. — Nr. 291. Die türkiſchen Kaffeehäuſer. Der Eispalaſt. Die engliſchen Krönungsinfignien. Entdeckung der nordweſtlichen Durchfahrt um Amerika. (Beſchluß.) Blumenhandel in Paris. Die mit bezeichneten Aufſätze enthalten eine oder mehre Abbildungen. Preis dieſes Jahrgangs von 52 Nummern 2 Thlr. — Der Preis der erſten fünf Fahrgänge von 1833 — 37, Nr. 1—2⁴8 enthaltend, iſt von 9 Thlr. 12 Gr. auf nur 5 Thlr. ermäßigt. Jeder dieſer Jahrgänge einzeln koſtet 1 Thlr. 8 Gr. Leipzig, im November 1838. = F. A. Brockhaus. Druck und Verlag von F. A. Brockhaus in Leipzig. . * Literariſcher Anzeiger. 1838. Nr. XXXX. Dieſer Literariſche Anzeiger wird den bei F. A. Brockhaus in Leipzig erſcheinenden Zeitſchriften: Blätter für litera— riſche Unterhaltung, Iſis, und Allgemeine mediciniſche Zeitung, beigelegt oder beigeheftet, und betragen die Inſertionsgebühren für die Zeile 2 Gr. An alle Buchhandlungen iſt jetzt verſandt: Hiſtoriſches Taſchenbuch. Herausgegben von Friedrich von Raumer. Zehnter Jahrgang. Gr. 12. Cart. 2 Thlr. Inhalt: J. Deutſches Bürgerthum in Pommern um die Mitte des 15. Jahrhunderts. Von F. W. Barthold. — II. Spanien in feinem Verhaͤltniſſe zu den Staaten Europas bei dem Übergange der Herrſchaft von dem Hauſe Habsburg auf das Haus Bourbon. Von F. W. Schubert. — III. Chriſtoph Martin Wieland nach ſeiner Freunde und ſeinen eigenen Außerungen. Zuſammengeſtellt und mitgetheilt von K. W. Böttiger. — IV. Bericht des Kornelius Ettenius, kaiſerlichen Notars und Schreibers beim apoſtoliſchen Archiv, über die Reiſe des Legaten Vorſtius, Biſchofs von Aix, um dem römiſchen Könige und den deutſchen Fürſten die allgemeine Kirchenverſammlung zu Mantua anzuſagen. 1536 — 37. Aus der Handſchrift herausgegeben von W. A. Arendt. Im Preiſe herabgeſetzt find der erſte bis fünfte Jahrgang (1830 —34) und koſten anftatt 9 Thlr. 16 Gr. zuſammengenommen jetzt nur 5 Thlr., einzeln jeder 1 Thlr. 8 Gr.; der ſechste, ſiebente, achte und neunte Jahrgang (1835 — 38) jeder 2 Thlr. Die Beiträge lieferten: W. A. Arendt, F. W. Bart⸗ hold, K. W. Böttiger, F. Förſter, Ed. Gans, K. G. Jacob, H. Leo, J. W. Loebell, F. Lorentz, Fr. Paſſow, F. v. Raumer, R. Roepell, F. W. Schu⸗ bert, J. D. F. Sotzmann, Chr. L. Stieglitz, K. A. Varnhagen von Enſe, J. Voigt, G. F. Waagen, L. Wachler, W. Wachsmuth, F. Wilken und J. W. Zinkeiſen. Leipzig, im November 1838. F. A. Brockhaus. Italienisch-Deutsche Zeitschritt: Rivista Viennese. Collezione mensile di articoli originali, traduzioni. estratti e critiche di opere di letteratura, italiane e tedesche, tendente a metter in luce lo stato ei bisegni della letteratura, di queste due nazioni. Redattore: Dottore G. B. Bolza. Die Leiſtungen dieſer Zeitſchrift, welche in deutſchen wie in italieniſchen öffentlichen Blättern bereits rühmlichſt beſprochen wurde, haben ihren literariſchen Ruf begründet, und mag die nachſtehende Aufzählung einiger Artikel des nun beendigten erſten Semeſters, in 2 Bänden oder 6 Heften, den Beweis ihres ge— wählten, intereſſanten und werthvollen Inhaltes liefern. Es iſt das eifrigſte Beſtreben der Redaction, durch immer weiter ausgebreitete Verbindungen der Tendenz dieſes Journals die entſprechendſten Garantien zu verleihen, welche ihm jetzt ſchon eine ſo erfreuliche Aufnahme verſchafften. Unter der Rubrik: Articoli originali, zeichnen ſich Bruch⸗ ſtücke eines noch unter der Preſſe befindlichen hiſtoriſchen Ro⸗ manes: „Margherita Pusterla di Ces. Cantü’’, aus, eines der erſten Schriftſteller Italiens; ein Abſchnitt der Storia di Vienna, schizzo di G. B. Bolza, welchem noch weitere folgen; ein in= tereſſanter Artikel des berühmten Statiſtikers Adriano Balbi: Sui progressi dell' industria nell' impero d' Austria. Unter den Traduzioni col testo a fronte o senza find Camoens, dramma di Fed. Halm; la storia di Pietro Schlemihl del Chamisso; la veste fatale (das Nothhemd) di Uhland; la pentecoste di Manzoni; Cenni storici sul paese di Montene- gro, nebſt vielen andern claſſiſchen Stücken aus Schiller, Ariofto, Ugo Foscolo, Grillparzer, Wachsmann, Vittorelli, Tieck, Zed⸗ litz, Körner, Engel, Caroline Pichler, von ausgezeichneten Über⸗ ſetzern, wie Negrelli, Bolza, Gar, Sonnleithner, Knoll u. A. zu finden. Der philologiſche Theil bietet dem Leſer, außer den verglei- chenden Mittheilungen der mailänder, venetianer, neapolitaner, berner und öſtreicher Dialekte, verſchiedene intereſſante Aufſätze, welche den Geiſt der Sprache und Poeſie Deutſchlands und Italiens wechſelſeitig entwickeln. In der kritiſchen Abtheilung find die neueſten Erſcheinun— gen der beiden Länder beſprochen, als: Fausto, trag. di Goe- the trad. di Scalvini, Vita di S. Elisabetta, di Montalem- bert, Duftkörner von Hammer-Purgſtall, Bojardo's verliebter Roland, überſetzt von Gries, Strenna italiana, il Presagio, Almanachi pel 1838, iscrizioni di Lambertenghi, Enciclope- dia moderna, o dizionario di conversazione, Dante's göttliche Komödie, überſetzt von Kopiſch, Storia de' municipii italiani del Cav. Morbio, Orazioni di Torricelli, die Verlobten von Manzoni, deutſch von Bülow, Eckermann's Geſpräche mit Goe⸗ the, Fricke's Wanderungen in Tirol, Saggio di collezione per la critica della letteratura europea degli ultimi cinquant' anni und viele Andere. Am Schluſſe find unter der Aufſchrift: Varietä, gelehrte und unterhaltende Aufſätze über Sitten, Ges bräuche, Zuſtände, Erfindungen und endlich bibliographiſche überſichten. Mit jedem Monathefte werden Concurſe zu Beiträgen aus⸗ geſchrieben, welche den Freunden beider Sprachen angenehme Gelegenheit zu Verſuchen ihres Talents und ihrer Kenntniffe und nebſtdem anſtändige Prämien darbieten. — Alle Buchhand⸗ lungen nehmen Beſtellungen darauf an. Wien, im October 1838. Tendler und Schaefer, Buchhändler. In der CEreutz'ſchen Buchhandlung zu Magdeburg erſchien: Der Thurm am See. Nach dem Fran⸗ zoͤſiſchen von F. Wesenkeld. 2 Theile. 2 Thlr. Der überraſchende Gang der Begebenheiten, blühende Sprache und die moraliſche Tendenz machen dieſes Werkchen zu einem der intereſſanteſten für die deutſche gebildete Leſewelt. 0 In Karl Gerold's Buchhandlung in Wien iſt in Commiſſion erſchienen und daſelbſt, ſowie in allen Buch⸗ handlungen Deutſchlands zu haben: Für Kalobiotik, Kunſt, das Leben zu verſchoͤnern, als neu ausgeſtrecktes Feld menſchlichen Strebens, von W. Gronn. Zweite Lieferung, von der erſten unabhaͤngig und zugleich Fortſetzung. Gr. 12. Wien 1838. In Umſchlag broſchirt. 12 Gr. Saͤchſ. Die Neuheit und handgreifliche praktiſche Wichtigkeit des Angeſtrebten, die Ausdehnung, welche das Gebiet der Aſthetik dadurch erhält, laſſen auch für gegenwärtiges Bändchen dieſelbe günſtige Aufnahme hoffen, welche dem frühern gleichen Titels im Publicum und in den angeſehnſten Zeitſchriften Deutſch⸗ lands geworden. Beide Theile bilden jeder für ſich, wie auch zuſammen ein Ganzes, deſſen Tendenz ein ſtets wachſendes Intereſſe finden möge, um ihre Wohlthätigkeit zu voller Aner— kennung zu bringen. Der erſte Theil erſchien 1835 und koſtet in Umſchlag broſchirt 16 Gr. Sächſ. Ferner: Andeutungen über die Anwendung und heilſame Wirkung der medieiniſchen Dampfbäder, von Dr. G. H. Mosing. 8. Lemberg, 1838. Broſchirt. 5 Gr. Saͤchſ. Für praktische Ärzte und Wundärzte, ®Bei F. A. Herbig in Berlin sind erschienen und in allen Buchhandlungen zu haben: Specielle Pathologie und Therapie von Dr. C. G. Neumann. Ater Band. In 2 Abthei- lungen, Zweite verbesserte Auflage. 1835. 4½ Thlr, alle 4 Bände in 7 Theilen 15% Thlr. Hiermit ist dieses aus einer 4Ojährigen Praxis hervor- gegangene Werk in der zweiten Auflage wieder vollständig durch alle Buchhandlungen zu haben. Es umfasst, wie noch kein anderes vor ihm, die gesammte ärztliche Praxis, mit Einschluss der Chirurgie und Augenheilkunde, in- sofern diese nicht operative Fertigkeit erfodern, und fand eine so allgemein günstige Beurtheilung und Aufnahme, dass gleich nach seiner Vollendung eine zweite Auflage er- foderlich wurde. Wol wenige Werke von diesem Umfange können sich dessen rühmen! Nach einer kürzlich erfolgten Recension hat sich der Verfasser einen Denkstein der Un- sterblichkeit durch dasselbe gesetzt» &rundlehren der Chirurgie von Charles Bell. Aus dem Englischen von Dr. C. A. Mörer, bevorwortet von C. v. Gräfe, Königl. preuss. Geh. Rathe, Generalstabsarzt der Armee etc. 2 Theile. Gr. 8. 1838. 3% Thir. Nach einer kürzlich erfolgten Beurtheilung hat der be- rühmte Verfasser dieses Buch in demselben Sinne geschrie- ben, in welchem Hufeland sein Enchiridion schrieb; er wollte ein Werk hinterlassen, das in gedrängter Kürze das Resultat seiner langen Erfahrung enthält, Überall sind belehrende Winke, klare Ansichten, echt praktischer Geist sichtbar, und so kurz die mitgetheilten Lehren und Vor- schriften ausgedrückt sind, wird man sie doch überall an- wendbar und verständlich finden. Nicht um das Theoretische, sondern allein um kurze praktische Vorschriften war es dem Verfasser zu thun. 7 Der Schrägschnitt, eine neue Amputations-Methode, nebst Erörterungen anderer die Amputationen betreffender Gegenstände, von Prof. Dr. E. Blasius. Mit 6 Kupfertafeln. 1838. Gr. 4. Geheftet. 1% Thlr. In meinem Verlage iſt erſchienen und in allen Buchhand— lungen zu haben: Forſchungen auf dem Gebiete der neuern Geſchichte. Herausgegeben von A. A. Müller. Erſte Lieferung: Kurfürſt Johann Georg der Erſte, ſeine Familie und ſein Hof. Nach handſchriftlichen Quellen des königl. ſächſ. Haupt- Staatsarchivs. Ein Beitrag zur Cul⸗ tur- und Sittengeſchichte des 17ten Jahrhunderts. Gr. 8. 1 Thlr. 12 Gr. Zweite Lieferung: Das Soͤldnerweſen in den erſten Zeiten des dreißigjährigen Krieges. Aus handſchriftlichen Quellen des königl. ſächſ. Haupt-Staatsarchivs. Ein Beitrag zur Kriegs- und Sittengeſchichte des 17ten Jahrhunderts Gr. 8. 9 Gr. Dr. Fedor Platner. Bemerkungen uͤber das Quadrat bei n und die Paukenhoͤhle der Voͤgel. Mit 2 Stein⸗ drucktafeln. Gr. 4. 20 Gr. Der Troubadour. Romantiſches Gemaͤlde aus dem letzten Viertheil des 12ten Jahrhunderts von Ernst von Brunnow. 2 Baͤnde. 8. 2 Thlr. 12 Gr. Dresden, im October 1838. Gerhard Fleiſcher. Wiederholung einer über ſetzungs Anzeige. In der unterzeichneten erſcheint, gleichzeitig mit dem eng⸗ liſchen Original, eine Überſetzung von The Spirit of the East illustrated in a Journal of travels during an eventful period by D. Urquhart, Esıy. London, Colburn. Stuttgart und Tübingen, im October 1838. J. G. Cotta'ſche Buchhandlung. In ſämmtlichen Buchhandlungen Deutſchlands, Sſtreichs und der Schweiz iſt vorräthig und zur Anſicht zu erhalten: Atlas. Zur Kunde fremder Welttheile. Herausgegeben von Auguſt Lewald. 1838. Erster Band (halber Jahrgang). 36 Bogen in großem Octav, prachtvoll gedruckt und mit Lithographien, Stahlſtichen und Karten geſchmuͤckt. Sauber broſchirt. 3 Thlr. 12 Gr. Preuß., oder 6 Fl. Rhein. Den Abnehmern der Fortſetzung dieſes Werkes kann dieſer Band, um die Anſchaffung des Ganzen zu erleichtern, um einen enorm billigen, die Herſtellungskoſten kaum erreichenden Preis erlaſſen werden; ebenſo können dieſelben die Jahrgänge 1836 und 1837 in fünf Bänden (deren jeder einzeln 1 Thlr. 16 Gr., oder 2 Fl. 42 Kr. koſtet) zuſammengenommen für nur 5 Thlr., oder 8 Fl. 6 Kr. beziehen. Wegen der belehrend- unterhaltenden Tendenz dieſes Unternehmens, welches die Verlagshandlung durch prachtvolle Ausſtat⸗ tung und herrliche bildliche Beigaben noch beſonders anziehend gemacht hat, kann daſſelbe als eine vorzügliche Winterlecture ſowol als auch zu Weihnachtsgeſchenken für die erwachſene Jugend mit Recht empfohlen werden. Es läßt ſich vermu⸗ then, daß die ſo ſehr ermäßigten Preiſe zu häufiger Benutzung zu den erwahnten Zwecken veranlaſſen werden, weshalb um baldigſte Beſtellungen gebeten wird, um ſolche bei Zeiten ausführen zu konnen. Durch alle Buchhandlungen und Poſtämter iſt zu beziehen: Das Pfennig-Magazin für Kinder. 1838. September. Nr. 35 — 39. Nr. 35. Der Mais. * Der Apoſtel Paulus. lerne Ladislaus, ein ungariſches Märchen. Auflöfung des Räthſels im vorigen Monat. — Nr. 36. * Anu⸗ bis. Der ſtählerne Ladislaus, ein ungariſches Märchen. (Fort⸗ ſetzung.) Innsbruck. Die zärtlihen Strauße. Der Par: force-Jagdhund. — Nr. 37. Der Herzog von Wellington. * Die feuerſpeienden Berge oder Vulkane. Der ftählerne Ladis— laus, ein ungariſches Märchen. (Beſchluß.) *Der Serpentin⸗ ſtein. — Nr. 38. Die Birmanen. Der Paradiesvogel. Die Kaiſer Ferdinand I. und Maximilian II. *Die Jericho⸗ roſe. Räthſel. — Nr. 39. Die Schiffbrüchigen. Die Jo: hannisbeeren, von Agnes Franz. Eine Bettſtelle von Kryſtall. Das Ichneumon. Der beſchundene Hannes. Das ſcythiſche damm. Die mit * bezeichneten Aufſätze enthalten eine oder mehre Abbildungen. Preis dieſes Jahrgangs von 52 Nummern 1 Thlr. — Der erſte bis vierte Jahrgang koſten ebenfalls jeder 1 Thlr. Leipzig, im November 1838. F. A. Brockhaus. Bei Eduard Weber in Bonn iſt ſoeben erſchienen: Das Nibelungenlied. überſetzt von Dr. Karl Simrock. Zweite Auflage. In einem Octavbande von 384 Seiten. Auf Velinpapier. Geheftet 1 Thlr. 4 Gr. Cartonnirt 1 Thlr. 6 Gr. Über die erſte Auflage dieſer anerkannt beſten überſetzung unſers Nationalepos, welche Goethe (Nachgel. Werke, V, ©. 209), indem er „alle Deutſche zur Leſung die- ſes unſterblichen Gedichts“ auffodert, als eine „böchſt willkommene“ begrüßt, äußert Derfelbe zugleich: „Der neue Bearbeiter iſt ſo nahe als möglich Zeile vor Zeile beim Original geblieben. Es find die alten Bilder, aber nur Der ſtaͤh⸗ *Der Thurmfalke. erhellt, eben als wenn man einen verdunkelten Firniß von einem Gemälde weggenommen hätte und die Farben in ihrer Friſche uns wieder anſprächen. Wir wünſchen dieſem Werke viele Le— fer; der Bearbeiter, indem er einer zweiten Auflage entgegen ſieht, wird wohl thun, noch manche Stellen zu uͤberarbeiten, daß ſie, ohne dem Ganzen zu ſchaden, noch etwas mehr ins Klare kommen.“ Dies iſt nunmehr in dieſer neuen Ausgabe fo ſehr geſchehen, daß faſt keine Strophe ohne weſentliche Ver— beſſerung geblieben iſt. Möge das herrliche Gedicht, das ſchönſte und großar— tigſte deutſche Volksbuch, in dieſer erneuten Geſtalt ſich immer mehr der Gunſt der Deutſchen aller Länder erfreuen! Die äußere Ausſtattung iſt ſehr anſtändig, der Preis, zum Zweck der allgemeinſten Verbreitung, ſodaß dieſes Buch in kei⸗ nem Hauſe fehle, höchſt billig. Bei dem Verleger dieſes Werkes iſt ferner erſchienen: Rheinſagen aus dem Munde des Volks und deutſcher Dichter fuͤr Schule, Haus und Wanderſchaft. Von Dr. K. Sim: rock. Zweite vermehrte Auflage. 8. Mit einem Titelkupfer. Cartonnirt. 1 Thlr. 12 Gr. Wieland der Schmied. Deutſche Heldenſage von K. Simrock. Nebſt Romanzen und Balladen. 8. Geh. 1 Thlr. 155 der Creutz'ſchen Buchhandlung zu Magdeburg erſchien: Naturhiſtoriſches, botaniſch-pharmaceutiſches Lehr— buch fuͤr Arzte, Apotheker, Droguiſten und zum Gebrauch in Gewerbsſchulen von E. G. Meerfels. Preis 2 Thlr. 18 Gr. In alphabetiſcher Ordnung hat hier ein langjähriger Prak— tiker, deſſen Name ſchon durch mehre Schriften aus dem Ge— biete der Pharmacie rühmlich bekannt iſt, ſeine Erfahrungen mit Benutzung der neueſten Entdeckungen in der pharmaceutiſchen Waarenkunde niedergelegt, und ein Werk geliefert, deſſen Ge— brauch von entſcheidendem Nutzen ſein wird, und das ganz be⸗ ſonders Apothekern und Drogueriehändlern mit überzeugung em⸗ phohlen werden kann, um es ihren Gehülfen und Zöglingen als treuen Rathgeber in die Hand zu geben. Goethe's poetische und prosaische Werke in Zwei Bänden. Unter den ſchuͤtzenden Privilegien ſaͤmmtlicher Staaten des deutſchen Bundes. Mit acht Stahlstichen und einem Facſimile der Handſchrift Goethe's. Subſcriptionspreis 14 Thlr., oder 24 Fl. Weſentlich unterſcheidet ſich dieſe Ausgabe von allen frühern: 1) Durch uͤberſichtliche Zuſammenſtellung und Aufeinanderfolge des Gleichartigen und Verwandten. 2) Dürch vieles bisher Niegedruckte, das, wie eben geſagt, neu hinzugekommen, und zwar aus allen Gattungen der Poeſie, namentlich Lieder, Distichen, Epigramme, Mvectiven, Gedichte zum Divan; Fragmente vom ewigen Juden, von Hanswursts Hochzeit, von Tragödien, Singspielen und Romanen, Schema einer Fortsetzung der natürlichen Tochter und der Pandora; ein Luſtſpiel: die Wette; endlich eine große Anzahl neuer Maximen und Reflexionen, ſowie intereſſante biographiſche Einzelnheiten, die theils in die Annalen eingeſchaltet, theils einzeln abgedruckt worden. 3) Durch Angabe der Zeit, in welcher jede Production entweder entſtanden, oder doch zuerſt durch den Druck bekannt gemacht worden. Dieſer Anzeige iſt ein ſehr genaues Inhaltsverzeichniß hinzugefuͤgt, und das Neuhinzugekommene immer mit einem Sternchen bezeichnet. Der niedrige Subſeriptionspreis bleibt nur bis Weihnachten d. J. noch offen; nach dieſem Termin tritt ein verhältnißmäßig erhöhter Ladenpreis ein. Stuttgart und Tübingen, im October 1838. J. G. Cotta'ſche Buchhandlung. Soeben erſchien und iſt in allen Buchhandlungen zu haben: Trollope, Mrs. Fre, Vater, Mutter und Sohn, ein Roman aus Wien. Deutſch von Dr. G. N. Baͤrmann. 3 Bände. 12. Velinpapier. Geh. 3 Thlr. 12 Gr. Der Herzloſe. Nach dem Engliſchen des H. Ran: kin, von Dr. G. N. Baͤrmann. 2 Bande 8. Velinpapier. Geh. 2 Thlr. 16 Gr. Boz, Oliver Twiſt, oder die Laufbahn eines Mai: ſenknaben. After und ter Band. Mit 6 Federzeich- nungen. 12. Velinpapier. Geh. 2 Thlr. Boy, Leben und Abenteuer des Nikolaus Nickleby. After und 2ter Band. Mit 12 Feder: zeichnungen. 12. Velinpapier. Geh. 2 Thlr. Braunſchweig, den 20ſten October 1838. G. Westermann. Bei F. H. Köhler in Stuttgart iſt ſoeben erſchienen und in allen Buchhandlungen zu erhalten: Anekdoten von Regenten, Staatsmännern, Feldherren und andern historischen Personen. Ates, Ztes und Ites Bändchen, A 6 Gr., oder 24 Kr. Den zahlreichen Abnehmern dieſer mit ſo großem Beifall aufgenommenen Sammlung hiſtoriſcher Anekdoten wird die Nachricht vom Erſcheinen dieſer lange erwarteten Fortſetzung gewiß willkommen ſein. (Das erſte Bändchen erſchien 1836.) Heinrich Heine's neuestes Werk. Binnen Kurzem erſcheint und iſt durch alle Buchhandlungen von uns zu beziehen: „.SHAKSPEARE'S Mädchen und Frauen, mit Erläuterungen von Z. SEINE, _ Prachtausgabe in Einem Bande, in gr. 8. 45 von den besten Künstlern in London gestochene Portraits, mit Text, enthaltend. Preis 8 Thlr. Die geiſtvollen Erläuterungen H. Heine's, reich an den anziehendſten Bemerkungen über die uns von Shakſpeare vor⸗ geführten weiblichen Charaktere, namentlich der Tragödie, ſichern an ſich ſchon dieſem prachtvollen Werke die günſtigſte Aufnahme in allen gebildeten Kreiſen Deutſchlands. Von hohem Intereſſe wird Vielen die Einleitung des Buchs ſein, wo der Verf. mit großer Freimüthigkeit ſeine Anſichten über die Leiſtungen Derer ausſpricht, welche bisher die Erklärung Shakſpeare's zum Gegenſtande ihrer literariſchen Arbeiten ges macht haben. Leipzig, im November 1838, £ e Brockhaus & Avenarius, Buchhandlung für deutſche und ausländiſche Literatur. (A Paris: meme maison, Rue Richelieu, No. 60.) Druck und Verlag von F. A. Brockhaus in Leipzig. Literariſcher Anzeiger. 1838. Nr. XXXXI. C J ſ ee y 8 Dieſer Literariſche Anzeiger wird den bei F. A. Brockhaus in Leipzig erſcheinenden Zeitſchriften: Blätter für litera⸗ riſche Unterhaltung, Iſis, und Allgemeine medieiniſche Zeitung, beigelegt oder beigeheftet, und ‘ betragen die Inſertionsgebühren für die Zeile 2 Gr. In meinem. Verlage ist soeben erschienen und in allen Buchhandlungen vorräthig: Vollständiges Real-Lexikon der medicinisch - pharmaceutischen Naturgeschichte und Rohwaarenkunde. Enthalten d: Erklärungen und Nachweisungen über alle Gegenstände der Naturreiche, welche bis auf die neuesten Zeiten in medicinisch-pharmaceutischer, toxikologischer und diätetischer Hinsicht bemerkenswerth geworden sind. Naturgeschichtlicher und pharmakologischer Com- mentar jeder Pharmakopöe für Aerzte, Studirende, Apotheker und Droguisten. Herausgegeben von Dr. EDUARD WINKLER. Ersten Bandes erstes Heft. Aal — Beringeria. Gr. 8. Auf gutem Druckpap. Subscriptionspreis 20 Gr. Dieses Werk, das zwei Bände bilden und in Heften von 12 Bogen ausgegeben wird, dürfte einem seit langer Zeit lebhaft gefühlten Bedürfniss entsprechen; dasselbe ist mit Benutzung aller wichtigen Werke der ausgezeichnetsten Schriftsteller in diesem Fache und nach eignen Erfahrungen dem Stande der Wissenschaften gemäss bearbeitet worden. Leipzig, im November 1838, F. A. Brockhaus. Das foeben erſchienene 4te Quartalheft von dem Freihafen. Galerie von Unterhaltungsbildern. Mit Beitraͤgen von 1 den ausgezeichnetſten Schriftſtellern Deutſchlands. 8. Altona, Hammerich. Geh. 1 Thlr. 12 Gr. enthält: 1. Zum Gedächtniß Adelbert's von Cha⸗ miſſo. Von K. A. Varnhagen von Enſe. — 2. Der neue Hyacinth, Novelle von Friedrich von Heyden. — Shakſpeare als verlorner Sohn. Von H. Koe⸗ nig. — 4. über Goethe's Verhältniß zur Ton⸗ kunſt. Von Dr. Aug. Kahlert. — 5. Die neueſten Schickſale der Hegel'ſchen Schule. — 6. Unge⸗ druckte Beiträge zu der neuen Ausgabe von Leſ⸗ fing’s Werken. — 7. Vorgänge und Zuſtände der Schweiz. (Auf dieſe aus der Feder eines der ausgezeichnetſten Publiciſten der Schweiz fließenden Artikel, die in den folgenden Heften unſerer Vierteljahrsſchrift ihre regelmäßige Fortſetzung erhalten werden, erlauben wir uns bei den gegenwärtigen Verhältniſſen dieſes Landes noch beſonders hinzuweiſen.) — 8. Verſchiedene kleinere Artikel in den Literatur- und Corre⸗ ſpondenzblättern. Die allgemeinſte Anerkennung und die lebhafteſte Theil⸗ nahme, welche dieſe, durch ihren Inhalt ausgezeichnete Zeitſchrift gefunden, ermuthigt die Redaction auf die begonnene Weiſe fortzufahren. Das erſte Heft des Freihafens für 1839 befindet ſich bereits unter der Preſſe. Sämmtliche Buchhandlungen Deutſchlands u. ſ. w. haben ſtets den Freihafen vorräthig. Ra ma yana. Soeben iſt erſchienen und durch alle ſolide Buchhandlungen von dem Unterzeichneten zu beziehen: J — . XR 7 * BAUATANA id est carmen epicum de Ramae rebus gestis poetae antiquissimi Valmicis opus. Textum codd. mss. collatis recensuit, interpretationem latinam et annotationes criticas adiecit Augustus Guilelmus a Schlegel. Vol. I. Pars 2° Vol. II. Pars 1 Smaj. Bonnae, 1838. Die geehrten Subſeribenten wollen dieſe Bände gegen Zah⸗ lung des -Subferiptionspreifes von 14 Thalern für Vol. II, P. 1, 2 (2 wird bald nachgeliefert), in derſelben Prachtausgabe auf feinem ſtarken Velinpapier wie Vol. I, P. 1, bei ihren reſp. Buchhandlungen in Empfang nehmen. Der bisherige Subferiptionspreis von 14 Thalern für jeden aus zwei Theilen beſtehenden Band dauert noch fort. Bonn, im October 1838. Eduard Weber. Bei Eduard Anton in Halle if ſoeben erſchienen: Leo, Dr. Heinr., Lehrbuch der Univerſal⸗ geſchichte zum Gebrauche in hoͤhern Unterrichtsanſtal⸗ ten. Erſter Band. Die Einleitung und die alte Ge⸗ ſchichte enthaltend. Zweite Auflage. Gr. 8. 38 Bogen. Preis 2 Thlr. 12 Gr. — —, Leitfaden für den Unterricht in der Univerſalgeſchichte. Dritter Theil. Gr. 8. 18½ Bogen. Preis 16 Gr. (Borlänfige Ankündigung.) Allgemeine Geſchichte der neueſten Zeit, vom Ä Abſchluß des erſten pariſer Friedens bis auf unſere Tage. Nach dem fruͤhern Werke umgearbeitet, vermehrt und fortgeſetzt, mit beſonderer Ruͤckſicht auf die Geſchichte der außereuropaͤiſchen Welttheile, und die Religions- und Kirchen-, Literatur- und Kunſt-, Handels- und Indu⸗ ſtriegeſchichte dieſes Zeitraums von Ernst Münch. Gr. 8. l Der nähere Proſpectus über dieſes Werk, welches mit der unlängft vom Literatur-Comptoir in Stuttgart angekündigten zweiten wohlfeilen Ausgabe der frühern Arbeit und den (mit dieſer letztern in Zuſammenhang gebrachten, von dem Verfaſſer unveranlaßten) Kottenkamp'ſchen Supplementen nicht zu ver⸗ wechſeln iſt, wird demnächſt folgen, und durch alle Buchhand⸗ lungen Deutſchlands und des Auslandes verſendet werden. Für Theologen und gebildete Freunde chriſtlicher Wiſſenſchaft und Erbauung. Soeben iſt vollſtändig erſchienen: Di e Dritte Auflage des Vandbuchs der Airchengeschichte. Von H. E. F. Guerike, Th. Dr. Ausgabe in 12 Heften. Preis jedes Heftes 8 Gr. (10 Sgr.) Nach einem Zeitraume von noch nicht einem Jahre iſt die zweite Auflage von Guerike's Handbuch der Kir⸗ chengeſchichte vergriffen, und eine dritte, welche wir hiermit dem Publicum vollſtändig übergeben, nothwendig geworden. Über den Charakter und die Vorzüge dieſes Werkes erlau— ben wir uns nachſtehend einige Andeutungen. Guerike's Kirchengeſchichte iſt nicht allein für den gelehrten Theologen, für Theologie Studirende, ſowie für ſolche, welche es wieder einmal ſein wollen, ſondern auch hauptſächlich für jeden gebildeten Freund der Theologie beſtimmt. Eine klare und überfichtliche, bündige und doch vollſtändige Darſtel⸗ lung der Thatſachen und deren Entwickelung führt die Leſer in ein lebendiges Verſtaͤndniß der allgemeinen Kirchengeſchichte ein, und es moͤchte in den verſchiedenen Zweigen der theologiſchen Wiſſenſchaften nicht leicht ein Werk gefunden werden, welches in gleich hohem Maße den Anfoderungen des gelehrten Leſers wie des gebildeten Freundes chriſtlicher Wiſſenſchaft und Er⸗ bauung entſpräche. Den Blick der Letztern auf das Unternehmen hinzulenken und ihrer Theilnahme daſſelbe noch beſonders zu empfehlen, deſſen wird es bei der weiten Verbreitung des Buches an den meiſten Orten nicht mehr bedürfen; wo daſſelbe aber bisher noch nicht näher bekannt, da wird es, ſo hoffen wir, bald theilnehmende und zahlreiche Leſer um ſich her ſammeln. Der hoͤchſt billige Preis jedes Heftes in umſchlag iſt 8 Gr. (10 Sgr.) Der Druck iſt ſcharf und deutlich und auf weißem Papier ausgeführt. Halle, im October 1838. Noch empfehlen wir der Beachtung des theologiſchen Publicums folgendes im vorigen Jahre in unſerm Verlage erſchienene wichtige Werk: Philipp Jakob Spener's deutſche und lateiniſche theologiſche Bedenken. In einer zeitgemäßen Auswahl herausgegeben von 5 F. A. E. Hennicke. Gr. 8. Preis 1 Thlr. 12 Gr. Die theologiſche Literatur beſitzt von Spener nichts, was ſo bedeutend wäre als dieſe Gutachten, in welchen die wich⸗ tigſten Angelegenheiten des innern und äußern Chriſtenlebens, der Kirche und des Predigtamts zur Sprache kommen, und welche als ein Anhang oder als eine Sammlung von Belegen zu Hoßbach's Schrift über P. J. Spener und feine Zeit angeſehen werden können. Damit die obige Auswahl auch für ungelehrte Leſer zu⸗ gänglich ſein möchte, ſo iſt aus den lateiniſchen Bedenken, deren Inhalt übrigens faſt ganz in den deutſchen vorkommt, ver⸗ hältnißmäßig nur Weniges ausgehoben worden. 2 2 Halle, im October 1838. Gebauer ſche Buchhandlung. Soeben ist erschienen: Geschichte und System der Platoni- schen Philosophie von Dr. Karl Fr. Hermann, ordentl. Professor der Philologie an der Universität zu Marburg. Erster Theil, die historisch-kritische Grund- legung enthaltend. (in 3 Lieferungen.) 1 2 r 1 Gr. 8. 2 Thlr. 20 Gr. Um das Buch schneller in die Hände der zahlreichen Besteller zu bringen, hat uns der Herr Verfasser gestattet, diesen ersten Theil in 3 Lieferungen auszugeben, wovon 2 bereits an alle gute Buchhandlungen versandt sind. Die unter der Presse befindliche Ste Lieferung wird jedenfalls vor Schluss dieses Jahrs noch fertig und verschickt. Inhalt: Buch I. Plato's Lebensentwickelung und Verhält- niss zur Aussenwelt. Buch II. Plato’s Verhältniss zu dem philosophischen Standpunkte seiner Zeit und Einfluss die- ses auf seine Lehre. Buch III. Plato’s schriftstellerischer Nachlass als Quelle seines Systemes gesichtet und geordnet: Heidelberg, im October 1338, . Akademische Verlagsbuchhandlung von C. . Winter. In allen Buchhandlungen iſt zu haben: Genrebilder. Nach dem Leben gezeichnet 5 von — - + Junia Romana. 2 Bände. Broſch. 2 Thlr., oder 3 Fl. 56 Kr. N. G. Elwert in Mar burg. Der Cid mit Holzschnitten. In der Unterzeichneten iſt ſoeben erſchienen und an alle Buchhandlungen verſandt worden: Der Cid. Nach ſpaniſchen Romanzen beſungen durch Johaun Gottfried von Herder. Illustrirt durch 70 Holzschnitte, nach Zeichnungen von Eugen Neureuther geſchnitten von den beſten Thompson, Orrin Smith, Williams, Erſte Lieferung. engliſchen Holzſchneidern: Gray, Wright, Folkard etc. Bog en 1—8. Dieſe Prachtausgabe des unſterblichen Gedichtes erſcheint auf dem feinſten Velinpapier in vier Lieferungen je zu 7 — 8 Bogen. dieſes Jahres beendigt werden. Stuttgart und Tübingen, im October 1838. Der Preis jeder Lieferung iſt 1 Thlr., oder 1 Fl. 36 Kr. Rhein. Das Ganze wird im Laufe J. G. Catta'ſche Buchhandlung. Das in der Creutz'ſchen Buchhandlung in Magdeburg erſchienene Werkchen: Die Vor- und Nachſylben der deutſchen Sprache, bear— beitet von J. F. Meyer (Lehrer am Domgymna⸗ ſium zu Magdeburg). Preis 18 Gr. verdient die Berückſichtigung eines jeden Lehrers der deutſchen Sprache, der mehr als das rein Mechaniſche beachtet, und es haben ſich nicht nur Diſterweg in ſeinem Lehrgang der deut⸗ ſchen Sprache, und Heyſe im ausführlichen Lehrbuch der deut⸗ ſchen Sprache, ſondern auch ein Recenſent in der Halliſchen Literaturzeitung, 1837, Nr. 36, darüber auf das entſcheidend Günſtigſte ausgeſprochen. Einen neuen Beweis feiner Thätigkeit und als Frucht lang⸗ jähriger Erfahrungen hat der Verfaſſer dargelegt in der ge— genwärtigen Herausgabe eines Werkchens, unter dem ‚Site: * Deutſche Grammatiken fuͤr Gymnaſien von J. F. Meyer. Preis 18 Gr., und in Partien uͤber 12 Stuͤck 15 Gr. von welcher zu erwarten iſt, daß es vielen gelehrten Schulen eine ebenſo willkommene Erſcheinung ſein wird, als es dem biefigen Domgymnaſium war, wo es ſogleich für die Gte bis Zte Claſſe eingeführt wurde. In unſerm Verlage iſt erſchienen: Adelbert von Chamisso's Werke. 4 Baͤnde in gr. 12. Velinpapier. In Umſchlag geheftet. Mit Chamiſſo's Portrait, vier radirten Blaͤttern von Adolf Schroedter u. ſ. w. Preis 4 Thlr. 15 Gr. Weidmann'ſche Buchhandlung. Leipzig. Bei Tendler und Schaefer, Buchhaͤndler in Wien, find ſoeben erſchienen und in allen Buchhandlungen zu haben: Thaliens Spenden von Herzenskron. Auch unter dem Ti⸗ tel: Dramatiſche Kleinigkeiten. Ster Band, enthaltend: Das Geſchenk des Fürften — Seraphine — Der Hufſchmid. 8. In umſchlag broſchirt. 21 Gr. Langer, J., Neue Erzählungen und Humoresken. 2 Bänd⸗ chen. Mit Titelkupfer. 8. In Umſchlag broſchirt. 2 Thlr. Schilling, A., Reifperlen, Novellen: Der Alchymiſt — Das Zimmer eines Improviſators — Nakur und Sutta — Un: tonio Negrino — Emmy. Mit Titelkupfer. 8. In um⸗ ſchlag broſchirt. 20 Gr. ? Früher erſchienen: Told, Fr. X., Abendſtunden, Erzählungen und Novellen. 6 Bändchen. 8. 1836. In Umſchlag broſchirt. 3 Thlr. Stegmayer, C., Klänge aus der Täufe, bergmännifche Ge⸗ dichte und Aphorismen. Mit dem Bildniſſe des Verfaſſers. 2te verbeſſerte Ausgabe. 8. 1836. Broſchirt. 12 Gr. Braun v. Braunthal, Phantaſie- und Thierſtücke. 8. 1836. Broſchirt. 16 Gr. Thielen, F. M., Neueſte Erzählungen und Novellen. Nach dem Flanzöſiſchen des Victor Hugo, Alexander Dumas, George Sand u. A. 2 Bände. 8. 1885. Broſchirt. 1 Thlr. 8 Gr. Durch alle Buchhandlungen und Poſtämter iſt zu beziehen: Repertorium der gesammten deutschen Literatur. Her- ausgegeben von E. G. Gersdorf. 1838. Acht- zehnten Bandes erstes Heft. (Nr. XIX.) Gr. 8. Preis eines Bandes 3 Tblr. Leipzig, im November 1838. F. A. Brockhaus. * Illustrirte Ausgaben. Laurent, Histoire de Napoléon, depuis sa naissance jusqu’a sa mort. Un vol. Gr. in-8. Mit 500 dem Text eingedruckten Zeichnungen in Holz⸗ ſchnitt von Horace Vernet. (unter der Preſſe.) Le Sage, Histoire de Gil Blas de Santil- lane, ornee de 600 desins par Gigouw. 28 edition. Un vol. Gr. in-8. 15 Fr. Moliere, (Euvres completes. precedes d'une notice sur sa vie et ses @uyres par Saane Heute avec 800 dessins de Johannot. 2 vols. Gr. in-8. 30 Fr. Cervantes, Don Quichotte. Traduction nou- welle par Louis Eiardot; ornée de 800 dessins de Johannot. 2 vols. Gr. in-8. 30 Fr. Les Evangiles. Traduction de Le Maistre de Sacy. Edition illustree par Th. Fra- gouard. Un vol. In-S. 18 Fr. Wir machen auf ein Heft ausführlicher An⸗ zeigen dieſer Prachtwerke aufmerkſam, welches Proben des eleganten Drucks ſowol als der mei⸗ ſterhaften Ausführung der Abbildungen enthält und gratis von uns zu beziehen iſt. Leipzig, im November 1838. Brockhaus & Avenarius, Buchhandlung für deutſche und ausländiſche Literatur. (A Paris: meme maison, Rue Richelieu, No. 60.) In Karl Gerold's Buchhandlung in Wien iſt ſoeben erſchienen und daſelbſt, ſowie in allen Buchhandlungen Deutſchlands zu haben: Leitfaden zum Unterrichte chirurgiſcher Lehrlinge und zur Bildung chirurgiſcher Gehuͤlfen. Von F. W. Arming, Magiſter der Chirurgie und der Geburtshuͤlfe, k. k. Kreiswundarzte und Operateur, wie auch Obervorſteher des chirurgiſchen Gremiums des Traunkreiſes in Sſtreich ob der Enns, correſpondirendem Mit⸗ gliede der Hufeland'ſchen mediciniſch⸗chirurgiſchen Geſellſchaft zu Berlin. Wien 1839. Gr. 8. In Umſchlag geh. Preis 1 Thlr. 8 Gr. Saͤchſ. Bei einem Reichthume an Werken aller Art fehlte in der mediciniſch⸗chirurgiſchen Literatur bisher immer noch ein zweck⸗ mäßiges Handbuch für die chirurgiſchen Lehrlinge und Gehülfen, in welchem alles dieſen zu wiſſen Nöthige dergeſtalt faßlich zu⸗ ſammengeſtellt iſt, daß es dem Lehrherrn zu einem gnügenden Anhaltspunkte bei dem unterrichte ſeines Lehrlings diene, und dieſem zu einem leicht verſtändlichen Lehrbuche während ſeiner Lehrzeit, zu einer Vorbereitung für die zu ſeiner Freiſprechung vorgeſchriebene Prüfung, und zu einem nützlichen und treuen Gefährten in feinem fernern Wirken als Gehülfe ei ate e f s Gehülfe eines Wund⸗ ieſem fühlbaren Bedürfniſſe hat der Verfaſſer durch di Bearbeitung dieſes Leitfadens vollkommen A a 5 Gelungenſein dieſer umfaſſenden Arbeit ſpricht der Name des durch feine literariſchen Arbeiten rühmlichſt bekannten Verfaſſers, wie auch, und ganz beſonders der Umſtand, daß Se. Hochwohl⸗ geboren, Herr J. N. Edl. v. Raimann, erſter Leibarzt Sr. E . Majeftät, k. k. wirkl. Hofrath, Director des med. ⸗chirurg. Studiums ic. ꝛc., die Widmung dieſes Werkes genehmigte. Bei Joh. Fr. Jartknoch in Leipzig iſt eben neu er⸗ ſchienen und in allen Buchhandlungen des In- und Tuslandss vorräthig: * ‘ Schweizer- Skizzen vom Verfaſſer des deutſchen Studenten, der Deutſche in Paris ze. 8. Geh. 15 Bogen auf feinem Velinpapier. 1 Thlr. 8 Gr. — 1 Thlr. 10 Sgr. — 2 Fl. 24 Kr. Rhein. — 2 Fl. Conv.⸗M. Iſt die Klage uͤber 5 Verarmung und Nahrungsloſigkeit in Deutſchland gegründet, „welch Urſachen hat das übel und welche Mittel bieten ſich a. Abhülfe dar? on Fr. Aug. Benedict, koͤnigl. preuß. Landgerichtsrathe in Wittenberg. Gr. 8. Geh. 10 Bogen auf weißem Druckpapier. 18 Gr. — 22% Sgr. — 1 Fl. 21 Kr. Rhein. — 1 Fl. 8 Kr. Conv.⸗M. Über die neueften Darſtellungen und Beurtheilungen der Herbart'ſchen Philoſophie von &. Hartenstein, ordentl. Profeſſor der Philoſophie an der Univerfität zu Leipzig. Gr. 8. Geh. 9½ Bogen auf weißem Drudpapier. 18 Gr. — 22½ Sgr. — 1 Fl. 21 Kr. Rhein. — 1 Fl. 8 Kr. Conv.⸗M. Snell's Anfangsgründe der Phyſik. Vierte verbefferte und vermehrte Auflage, von Dr. Koch in Gieſſen. 2te und letzte Lieferung. Wird in kürzeſter Zeit die Preſſe verlaſſen. La Russie pittoresque. Soeben wurde von Weiſe und Stoppani in Stutt- gart verfandt und iſt in allen Buchhandlungen zu haben: La Russie pittoresque, sous la direction de M. Jean Czynski. 24 vignettes de M. J. B. Gatti. TOME PBEMIEB. Paris, imprimerie de Wittersheim. Royal-8. Preis 2 Thlr. 6 Gr. = Druck und Verlag von F. A. Brockhaus in Leipzig. Z . ee Fe IE Literariſcher Anzeiger. 1838. Nr. XXXXII. Dieſer Literariſche Anzeiger wird den bei F. A. Brockhaus in Leipzig erſcheinenden Zeitſchriften: Blätter für litera— riſche Unterhaltung, Iſis, und Allgemeine mediciniſche Zeitung, beigelegt oder beigeheftet, und betragen die Inſertionsgebühren für die Zeile 2 Gr. Bei mir iſt ſoeben erſchienen und durch alle Buchhandlungen zu beziehen: Eitner (Karl), Der moderne Lazarus. Eine Zeit-Novelle. 8. Geh. 2 Thlr. Leipzig, im November 1838. F. A. Brockhaus. In der unterzeichneten iſt ſoeben erſchienen und an alle Buchhandlungen verſandt worden: Vorleſungen uͤber die Geſchichte der Poeſie, gehalten zu Dresden und Berlin im Jahr 1837 von E. Fortlage. Gr. 8. Preis 2 Thlr., oder 3 Fl. 12 Kr. Der Verfaſſer gibt hier den Verſuch einer vergleichenden Charakteriſtik der poetiſchen Ideale aller Zeiten und Völker, und einer darin enthaltenen Gradmeſſung der poetiſchen Ent⸗ zückungen ſelbſt durch eine vollſtändige, gedrängte und möglichſt ſtarke Reproduction der Gefühlsweiſe jeder poetiſchen Epoche, und durch eine Vergegenwärtigung des poetiſchen Lebens in allen ſeinen Höhenpunkten, wo es wie ein mächtiger Frühling auf den unbefangenen Geiſt eindringt. Dadurch, daß ſo die poetiſchen Ideale in ihren eigenthümlichen Contraſten gegen einander treten, wiegen fie ſich gegen einander nach der Schwere ihres innern Gewichts, mit dem ſie als leidenſchaftliche bewe— gende Kräfte ebenſo viele Volkscharaktere entflammten und be⸗ ſeelten, und ſich jo auch thatſächlich in der Weltgeſchichte einan⸗ der aufwogen, die Stange hielten und bekämpften. Stuttgart und Tübingen, im October 1838. J. G. Cotta'ſche Buchhandlung. Oestreichische militairische Zeitschrift. 1838. Neuntes Heft. 8 Dieſes Heft iſt ſoeben erſchienen und an alle Buchhand— lungen verſendet worden. Inhalt: I. Die Beſtürmung von Warſchau am 6ten und 7ten September 1831. Mit dem Plane des Schlachtfeldes. II. Der Inſurrectionskrieg in Spanien 1822 und 1823 mit be⸗ ſonderer Berückſichtigung der Ereigniſſe in Catalonien. III. Die Operationen der verbündeten Heere gegen Paris im März 1814. (Fortſetzung.) Die Südarmee vom 24ften März bis zum Ende des Krieges. IV. Die Feldzüge Rußlands gegen die Tſcherkeſſen in den Jahren 1834 und 1835. (Schluß.) V. Literatur. VI. Neueſte Militairveränderungen. Der Preis des Jahrgangs 1838 von 12 Heften iſt wie der aller frühern Jahrgänge von 1818—37 jeder 8 Thlr. Sächſ. Die Jahrgänge 1811 — 13 find in einer neuen Auflage in vier Bänden vereinigt erſchienen und koſten zuſammen eben⸗ 1 Fl. falls 8 Thlr. Sächſ. Wer die ganze Sammlung von 1811—37 auf einmal abnimmt, erhält dieſelbe um / wohlfeiler. Von dem unterzeichneten iſt dieſe Zeitſchrift durch alle Buchhandlungen um die genannten Preiſe zu beziehen. Wien, den Iten November 1838. J. G. Heubner, Buchhändler. Soeben iſt der Ste Band von den Erinnerungen aus meinem Leben. Zum Cheil Studienbilder Gavalerieoffiziere, Stallmeiſter, Bereiter, Pferde: ärzte, Pferdezüchter, Pferdehändler und jeden Ken: ner und Freund der Pferde von F. von Tennecker, koͤnigl. ſaͤchſ. Major der Reiterei, Stallmeiſter und Oberpferdearzt, des koͤnigl ſaͤchſ. Civilverdienſtordens Ritter ꝛc. 8. Altona, Hammerich. Geh. 1 Thlr. 12 Gr. erſchienen. Mit dem freudigſten Erſtaunen ſehen wir aus der Feder des Herrn Majors von Tennecker, welcher bisher für die Thierheilkunde mit ſo vieler Auszeichnung thätig geweſen, die anziehendſten, belehrendſten und felbit romantiſchſten Erzählungen, die alle Bezug auf des Verfaſſers vielbeweg⸗ tes Leben haben, hervorgehen. Dieſer te Band enthält unter Anderm die Geſchichte des alten Stallmeiſters von Lämmergeier, welche ſelbſt dem verwöhnten Geſchmack eines Romanleſers gnügen wird. Sämmtliche Buchhandlungen haben dies intereſſante Werk vorräthig. Weihnachtsgesebenk für fleissige Schüler. In der J. Palm'ſchen Verlagshandlung in Landshut iſt erſchienen und in allen guten Buchhandlungen zu haben: Histoire de Gil Blas de Santillane par Le Sage. Arrangée pour la jeunesse par L. de Taillez, Dr. et Prof. etc. Druckpapier 21 Gr., oder 30 Kr. Velinpapier 1 Thlr. 3 Gr., oder 1 Fl. 48 Kr. Bei dem Mangel an guten franzöffſchen Jugendſchriften iſt es gewiß ein ſehr dankenswerthes Verdienſt des würdigen Bear: beiters, dieſem trefflichen Werke eine dem jugendlichen Alter angemeſſene Geſtaltung gegeben zu haben. Wie ſehr es ihm gelungen iſt, beweiſt die bereits geſchehene Einführung unſers Gil Blas de la jeunesse in mehren Lehranſtalten. Derſelbe kann Altern und Erziehern als paſſendes Weihnachtsgeſchenk für die Jugend, und Schulvorſtänden als Prämienbuch für fleißige Schüler mit vollem Rechte empfohlen werden. Ankündigung. —— oder die ganze Heilige Schrift alten und neuen Teſtaments. Dr. Martin Luther's Überſetzung, nach dem Grundtext berichtigt. Luther's Bibelüberſetzung, der von Gott dem deutſchen Volke gegebene heilige Schatz, ſoll ihm auch bewahret bleiben, und keine deutſche Bibel, die eine ganz andere Überſetzung wäre, darf, kann und wird je an die Stelle treten. Aber unter Denen, die das mit vollſtem Rechte behaupten, ſind doch in neueſter Zeit Viele, um nicht zu ſagen Alle, darüber einig geworden, was einſt ſchon A. H. Francke beſcheidentlich nachwies: daß an dem herrlichen Ganzen ſich einzelne Mängel finden, wo nach jetziger Wiſſenſchaft noch nicht richtig überſetzt worden, nach jetziger Sprache nicht mehr deutlich, gewandt oder anſtändig genug geredet wird. Ob dieſer Mängel im Verhält⸗ niß wenige oder viele ſeien, ob ihre Beſſerung dringend noth thue oder nicht, endlich durch wen und auf welchem Wege ſolche Berichtigung der deutſchen Volks⸗ und Kirchenbibel geſchehen und gültig werden könne: darüber iſt die Meinung getheilt und die Verhandlung in lebhaftem Fortſchritt. 0 Dr. J. F. von Meyer iſt der Erſte und bis jetzt Ein⸗ zige, welcher den allein ausführbaren Gedanken, Luther's Bibel im Ganzen zu bewahren durch nöthige Fortbildung im Einzelnen, wirklich ſeinerſeits ausgeführt und uns eine berich⸗ tigte deutſche Bibel dargeboten hat. Dieſer ſeit 1818 zuerſt als Bibelwerk mit Anmerkungen, ſodann auch ohne dieſelben als eigentliche Volksbibel in mehren Auflagen erſchienene Bibel⸗ tert hat ſich natürlich eine große Bedeutſamkeit erworben. Er wird von den Einen eifrig empfohlen, wie von Vielen ſchon mit Segen gebraucht, von den Andern in mancherlei Weiſe, meiſt ohne genaues Eingehen aus vorgefaßten Meinungen ge⸗ tadelt und bekämpft; doch bleibt er jedenfalls die einmal ge⸗ gebene Grundlage alles Weitern, das in der hochwichtigen Angelegenheit geſchehen könnte. Es handelt ſich dabei nicht um die Anmerkungen des für ſich beſtehenden, einem engern Kreiſe beſtimmten Bibelwerks, ſondern einzig um den berichtigten deutſchen Text, deſſen bis⸗ herige zwei Auflagen gänzlich vergriffen ſind. In unſerm Verlage Toll nun eine neue Ausgabe deſſelben erſcheinen, nicht, wie früher, in großem, ſondern in dem mittlern Format gewöhn⸗ licher Volks- und Schulbibeln. Eine abermalige genaue Reviſion des Ganzen von Seiten des Berichtigers wird dieſe Ausgabe zu einer wahrhaft neuen, verbeſſerten erheben, und fo das Beſte darſtellen, was derſelbe mit gewiſſenhafter Bes achtung alles ſeither wieder Gewonnenen und Verhandelten jetzt zu liefern vermag. Es iſt und bleibt Luther's Bibelüberſetzung, aber eine in ihrem eignen Ton und Geiſt nach dem rund tert berichtigte, ein neben weit ausſehenden und uneinigen Vorſchlägen einſtweilen fertiges Werk, das wir hiermit allen unbefangenen Freunden des reinen Wortes Gottes ankündigen und darbieten. Wie Denen, die gründlich prüfen und über etwaige Weiterführung des vorliegenden Anfangs mitreden wol⸗ len, zum gewiß unentbehrlichen Beſitz, ſo noch mehr Allen, welche nicht länger aufs Ungewiſſe warten, ſondern die vorhan⸗ dene gereinigte Bibel jetzt ſchon mit dankbarem Zutrauen ſich aneignen wollen, zum fernern geſegneten Gebrauch. Damit für die Letztern dieſe Bibelausgabe, die einen Vorzug behaup⸗ tet, nicht ſonſt irgendwie gegen die gewöhnlichen lutheriſchen im Nachtheil bleibe, ſo ſind nun auch, von einer andern Hand als der des Berichtigers, doch mit deſſen völligem Einver⸗ ſtändniß, dem Texte die gebräuchlichen Parallelen beigefügt. Nicht etwa ein Abdruck der mitunter ſehr mangelhaften und im Argen liegenden Parallelen-Ausſtattung, welche die an⸗ dern Bibeln ſeit Langem ohne gründliche Reviſion fortpflan⸗ zen, ſondern eine ganz neu und ſelbſtändig geordnete Aus⸗ wahl, wie fie dem verbeſſerten Texte entſpricht und an vielen Orten, namentlich auch was die von Meyer faſt erſt wörtlich hergeſtellten Apokryphen angeht, durch den jetzigen Text erſt möglich wird. Wobei endlich noch zu bemerken iſt, daß nur diejenigen apokryphiſchen Bücher und Stücke, welche die alte lutheriſche Bibel enthält, ſich hier wiederfinden. Die fo ausgeſtattete berichtigte Volksbibel wird binnen Jahresfriſt erſcheinen, und wir empfehlen das Unternehmen im Voraus mit der Zuſicherung, daß wir nicht allein für die größte Correctheit und für ein anſtändiges Äußere gewiſſen⸗ haft Sorge tragen, ſondern auch Bedacht nehmen werden, den Preis ſo niedrig als nur irgend möglich zu ſtellen. Das Nähere hierüber behalten wir uns vor, zur Zeit der Erſcheinung öffentlich bekannt zu machen. Halle, im September 1838. C. W. Schwetſchke und Sohn. Bei Goedſche in Meißen iſt erſchienen und in allen Buchhandlungen zu haben: Pſychiſche Heilmittellehre für Arzte und Pſychologen bearbeitet von Dr. Gräunlich. Gr. 8. Preis 1 Thlr. 12 Gr. Jedem Pſychologen und vor allem jedem denkenden Arzte dürfte unbeſtreitbar dieſes neueſte Werk des bereits rühmlichſt bekannten Verfaſſers reichen Stoff zu fruchtbringendem Nach⸗ denken geben. Klar iſt in ihm nachgewieſen, wie jedwede gei⸗ ſtige Thätigkeit des Menſchen unter beſtimmten Verhältniſſen bei körperlichen wie pfychiſchen Krankheiten als Heilmittel er⸗ kannt und benutzt werden kann, und was einzelne Schriftſteller vergangener und gegenwärtiger Zeit einzeln kaum andeuteten, findet ſich hier zu einem ſyſtematiſchen Ganzen vereinigt, ſodaß durch das Werk ſelbſt eine bedeutende Lücke in der medieiniſchen Literatur ausgefüllt erſcheint. Von der ſchon früher angekündigten und durch Subſcrip⸗ tion bereits vielfach verbreiteten: 5 Weltgeſchichte in vier Tableaus von F. Wesenkeld. Imperialfolio. Colorirt nach den Epochen. iſt ſoeben das erſte Tableau erſchienen und in allen Buchhand⸗ lungen für 10 Gr. zu bekommen. Die 3 folgenden find bereits im Druck und werden zuſammen baldigſt nachgeliefert. Dieſe bequeme tabellariſche überſicht, beſonders auf den trefflichen Grundriß der Weltgeſchichte von Dr. E. A. Schmidt baſirt, welcher faſt in allen preußiſchen Lehranſtalten eingeführt iſt, wird in ihrer anſprechenden, eleganten Ausſtattung des verdienten Beifalls nicht verfehlen, und, eine ſchnelle und klare überſicht der Weltbegebenheiten gewährend, beim Studiren und zum Wiederholen eine willkommene Erſcheinung ſein. Creutz' che Buchhandlung zu Magdeburg. (Schilling's Harmonielehre.) Im Verlage der Unterzeichneten erſchien ſoeben und wurde an alle Buchhandlungen verſandt: POLYPHONOMOS oder die Kunſt in 36 Tectionen sich eine vollständige Kenntniss der musikalischen Varmonie zu erwerben. Ein Lehrbuch, zugleich zur Weckung und Förderung einer echten mu- sikalischen Bildung, von Dr. Guſtav Schilling, mehrer getehrten und muſikaliſchen Geſellſthaften Mitgliede. Etwa 50 Bogen. Ge. 8. 3 Thlr., oder 5 Fl. 24 Kr. Erſte Lieferung. 12 Bogen. Subſcriptionspreis 18 Gr. Dies ſchöne Werk hat ſchon vor feinem Erſcheinen durch zahlreiche verehrliche Subſcribenten ſo außerordentlichen Beifall gefunden, daß die Verleger weitere Anpreiſungen deſſelben ver: ſchmähen müſſen. Wir bitten daher nur diejenigen Freunde der Muſik, welche ſich das Ganze der Harmonielehre auf die leichteſte, ange— nehmſte und wohlfeilſte Weiſe zu eigen machen wollen, ſich die erſte Lieferung des obigen Werkes (welcher ein ausführlicher Proſpectus beigedruckt iſt) von der nächſtgelegenen Buchhandlung zur Einſicht kommen zu laſſen und ſelbſt den Werth des Werkes zu prüfen. Stuttgart, im October 1838. Weise & Stoppani. Trac Bei J. E. Schaub in Düsseldorf ist erschienen und in allen Buchhandlungen zu haben: Erfahrungen aus dem Gebiete der Thier - Heilkunde, oder Anweisung zum Gebrauche echt speciäscher, durch mehrjährige Prüfung bewährter .. * a 2 . homöopathischer Heilmittel gegen die am häufigsten vorkommenden Krankheiten der Haus- und Nutzthiere. Von einem praktischen Landwirthe. 88 Seiten in 8. Preis 9 Gr. Diese kleine Schrift enthält in bündigster Kürze die praktischen Verordnungen zum Gebrauche von funfzig der bewährtesten Mittel gegen die am häufigsten vorkommenden Krankheiten der Nutz- und Hausthiere, und empfiehlt sich besonders Landwirthen zur leichten und schnellen Heilung ihrer erkrankten Thiere. In allen Buchhandlungen ift zu haben: Arago, Populaire Vorleſungen uͤber die Aſtro— nomie, gehalten auf der koͤnigl. Sternwarte zu Paris. Deutſch bearbeitet von Pr. C. H. Schnuſe. Mit 2 Foliotafeln. 8. 20 Gr. Arago's Verdienſte im Gebiete der Aſtronomie ſind bekannt. Nur Das mag hier bemerkt werden, daß dieſer große Mann zugleich die ſeltene Gabe beſitzt, auch die abſtracteſten Gegen— ſtände mit der größten Deutlichkeit und Eleganz zur Darſtellung zu bringen. Die wichtigſten Lehren der Aſtronomie hat er ohne Subſeriptionspreis für das Ganze die eigentliche mathematiſche Form in einen ſo klaren, aber wiſſenſchaftlichen Vortrag zu faſſen gewußt, daß das genannte Werk jedem Gebildeten (auch Damen) die zweckmäßigſte Beleh⸗ rung in dieſer ſublimen Wiſſenſchaft in möglichfter Kürze darbietet. Empkehlungswerthe Festgeschenke! Bei Scheld & Com p. in Leipzig iſt erſchienen und in allen Buchhandlungen zu haben: Meihgeschenk flir deutſche Jungfrauen in Briefen an Selma über höhere Bildung von Chr. Oeſer. Gr. 8. Elegant cartonnirt. Preis 1 Thlr. 12 Gr. wi demſelben Verfaſſer: 2 * nr 0 Die guten Mädchen oder der Pfarrer von Lindenheim und ſeine Kinder. Ein Leſebuch fir Mädchen von 12 — 15 Jahren, mit eingeſtreueten Novellen, Schauſpielen und Gedichten. Mit 1 Kupfer. Elegant cartonnirt. Preis 1 Thlr. 8 Gr. Bei G. Bethge in Berlin iſt erſchienen und durch jede Buchhandlung zu bekommen: Calvini, J., Commentarius in Genesin ed. Hengstenberg. 2 Tomi. 2 Thlr. Kimchi, Rabbi Dr., Radicum liber sive Hebraeum Bibliorum Lexicon. Textum ex duorum manuserip- torum atque editorum omnium librorum auctoritete denuo recognitum, interpunctione distinctum, Bibliorum locis ad capitum versuumque numerum et Rabbinorum ad tractatuum et paginarum titulum accurate citatis, triplice denique appendice instructum edd. J. . HA. Biesenthal et F. S. Lebrecht. Fasc., I. Subscriptionspreis 1 Thlr. 18 Gr. Meuterdahl, Dr. H., Geſchichte der ſchwediſchen Kirche. Aus dem Schwediſchen von Dr. Mayerhoff. After Theil: Ansgarius oder der Anfangspunkt des Chriſtenthums in Schweden. 20 Gr. © Watke, Prof., Die bibliſche Theologie, wiſſenſchaftlich dargeſtellt. After Band: Die Religion des alten Te⸗ ſtaments nach den kanoniſchen Buͤchern entwickelt. After Theil. 3 Thlr. Soeben iſt erſchienen und in allen Buchhandlungen zu haben: Verzeichniß der Conchilien, welche ſich in der Sammlung von B. E. Anton befin⸗ den, herausgegeben von dem Beſitzer. Halle, E. Anton. Gr. 4. Geh. 1 Thlr. 10 Sgr. Bei der Anordnung dieſes Verzeichniſſes wurde im Allgemei— nen das Lamarck'ſche Syſtem zu Grunde gelegt, zugleich aber verſucht, durch Berückſichtigung der übergänge von Gattungen und Arten, durch Gruppirungen der Arten, ſowie durch Citate De von Abbildungen und Aufnahme der Synonymen dieſen Katalog für Sammler u. ſ. w. möglichſt brauchbar zu machen. Er um⸗ faßt 3410 Arten, von denen 348 neu und darum hier be⸗ ſchrieben ſind. Subscription auf Johannes v. Müller's Weltgeſchichte in Einem Band. Mit dem Bildniss des Berfassers in Stahlstich. Das anerkannt ausgezeichnetfte Geſchichtswerk deutſcher Zunge, Johaunes v. Müller's vierundzwanzig Bücher allgemeiner Geſchichten befonders der europäiſchen Menſchheit, fol neu gedruckt werden. Im Begriffe, daſſelbe in die Preſſe zu geben, glauben wir darauf aufmerkſam machen zu müſſen, daß dieſe Ausgabe, welche die beliebte Einrichtung der Ausgaben in Einem Bande erhalten ſoll, bedeutend wohlfeiler ſein wird als die bisherigen. Wir hoffen dadurch dieſem vortrefflichen Werke noch größere Verbreitung zu gewinnen, wie es dieſe in ſo hohem Grade verdient. g Aus dieſem Grunde eröffnen wir auch den Weg der Subfeription, der bis Oſtern 1839 offen bleibt, bis zu welchem Zeits punkt das Werk fertig fein wird, nach welcher Zeit aber ein erhöhter Ladenpreis eintreten ſoll. Der Subferiptionspreis iſt 2 Thlr. 16 Gr., oder 4 Fl. 24 Kr., nicht 5 Fl. 24 Kr., wie er irrthümlich in mehren Anzeigen bekannt gemacht worden iſt. Stuttgart und Tübingen, im October 1838. 3. G. Cotta'ſche Buchhandlung. Bei E. Weber in Bonn iſt ſoeben erſchienen und durch alle Buchhandtungen zu beziehen: a Zeit ſchrift für Philosophie und speculative Theologie herausgegeben von Profeffor Dr. J. H. Fichte. Zweiter Band. In zwei Heften. Preis 2 Thlr. Inhalt: Vom Leben der Menſchheit, von Carus. — über das Verhältniß des Form- und Realprincips in den gegen— wärtigen philoſophiſchen Syſtemen, von J. H. Fichte. — Zur Geſchichte des Unſterblichkeitsglaubens unter den Völkern des Alterthums, von Ch. H. Weiße. — Über Erdmann's Vorleſungen über Glauben und Wiſſen, von H. M. Chaly⸗ bäus. — über Billroth's Vorleſungen über Religionsphiloſo⸗ phie, von Sengler. — Über den wiſſenſchaftlichen Anfang der Philoſophie, von Ch. H. Weiße. — Über das Problem der Erkenntniß, von Demſelben. — Neue Syſteme und alte Schule, von J. H. Fichte. — über die Philoſophie der Offenbarung, von A. Günther. Des Sten Bandes Iftes Heft oder 2ten Jahrganges Iſtes Heft erſcheint im November l. J. In der Univerfitäts-Buhhandlung von N. G. Elwert zu Marburg iſt erſchienen und in allen Buchhand⸗ lungen zu haben: Elemente der analytischen Chemie. Von Dr. C. Winkelblech, Professor der Chemie zu Marburg. Erste Lieferung, Velinpapier. Gr. 8. Brosch. 20 Gr., oder 1 Fl. 30 Kr. Binnen Kurzem werden wir die zweite Lieferung verſenden; inzwiſchen ſind wir ſo frei, den Herren Chemikern, Arzten und Apothekern dieſes ausgezeichnete Werk beſtens zu empfehlen. In gleichem Verlage iſt früher erſchienen und in allen Buch⸗ handlungen zu haben: Uber die chemischen und physiologischen Wirkungen des Lichtes. Von Dr. Landgrebe zu Kassel. Gr. 8. Geb. 3 Thlr., oder 5 Fl. 24 Kr. Druck und Verlag von F. A. Brockhaus in Leipzig. In unſerm Verlage ſind ſoeben erſchienen und in allen Buchhandlungen des In- und Auslandes zu haben: Eredner, Dr. K. N., Beiträge zur Einleitung in die bibliſchen Schriften. 2ter Band. (Das alt teſtamentliche Urevangelium.) Gr. 8. 1 Thlr. 16 Gr. (1 Thlr. 20 Sgr.) Der iſte Band (Die Evangelien der Petriner oder Juden⸗ chriſten) erſchien 1832, und koſtet 2 Thlr. 6 Gr. (2 Thlr. 7½ Sgr. Von demſelben Verfaſſer erſchien ebenfalls in unſerm Verlage: Der Prophet Joel, uͤberſetzt und erklaͤrt. Gr. 8. 1831. 1 Thlr. 12 Gr. (1 Thlr. 15 Sgr.) Einleitung in das Neue Testament. 0 Band. In zwei Abtheilungen. Gr. 8. 1836. 3 Thlr. 6 Gr. (3 Thlr. 7½ Sgr.) Tuch. Dr. Fr., Commentar über die Genesis. Gr. 8. 3 Thlr. 6 Gr. (3 Thlr. 7½ Sgr. Buchhandlung des Waiſenhauſes in Halle. Durch alle Buchhandlungen iſt von uns zu beziehen: Physiologie de Pespece, histoire 2 de la generation de Phomme, preeedee de l’etude comparative de cette fonction dans les divisions prineipales du regne animal, Srimaud de Caux et G. J. Martin-Saint- Ange. Avec un Atlas de 20 planches. Gr. in-4. Paris. 12 Thlr. Eine Ausgabe diefes in der gelehrten Welt bekannten Werks auf größerm Velinpapier mit colorirten Abbildungen koſtet 60 Francs. Leipzig, im November 1838. 8 Brockhaus & Avenarius, Buchhandlung für deutſche und ausländiſche Literatur. (4 Paris: méme maison, Rue Richelieu, No. 60.) Literariſcher Anzeiger. 1838. Nr. XXXXIII. Dieſer Literariſche Anzeiger wird den bei F. A. Brockhaus in Leipzig erſcheinenden Zeitſchriften: Blätter für litera⸗ riſche Unterhaltung, Iſis, und Allgemeine medicinifhe Zeitung, beigelegt oder beigeheftet, und | betragen die Inſertionsgebühren für die Zeile 2 Gr. Converſations⸗Lexikon der a ö Gegenwart. Ein fuͤr ſich beſtehendes und in ſich abgeſchloſſenes Werk, zugleich ein Supplement zur achten Auflage des Converſations⸗Lexikons, ſowie zu jeder frühern, zu allen Nachdrucken und Nachbildungen deſſelben. Gr. 8. In Heften von zehn Bogen. Sechstes Heft, Bogen 51 — 60. Clam⸗Martinitz bis Deutſche Literatur und Sprache. Preis eines Heftes: Auf weißem Druckpapier 8 Gr. Auf gutem Schreibpapier 12 Gr. Auf extrafeinem Velinpapier 18 Gr. 2 Inhalt des sechsten Hektes: Elam : Mattinig (Karl, Graf von) — Elarus (Johann Chriſtian Auguſt) — Clauzel (Bertrand, Graf von) — Eloſen (Karl, Freiherr von) — Eloffins (Walther Friedrich) — Cockerill (John) — Colborne (Sir John) — Eollas: Manier — Collett (Jonas) — Colletta (Pietro) — Colombo (Michele) — Combes — Congreß der Vereinig⸗ ten Staaten von Nordamerika — Conſtitutionnelles Leben — Conſtitntionen — Cordova (Don Luis Fernandez de) — Cormenin (Louis Marie de la Haye, Vicomte de) — Erawfurd (William Henry) — Eredner (Karl Auguſt) — Crockett (David) — Eruikſhank (George) — Eruſell (Henrik Bernhard) — Eruſenſtolpe (Magnus Jakob) — Eſoma (Alexander), f. Koros : Efoma — Cultur — Cunningham (Allan) — Cylinderdruckpreſſe — Szetwerthnski (Janus Joſeph Swiatopolk, Jürſt) — Dahlgren (Karl Johann) — Dahlmann (Friedrich Chriſtoph) — Damiron (Scan Philibert) — Dampf, Dampfmaſchinen und Dampf⸗ ſchiffahrt — Damrémont (Charles Marie, Graf Denys de) — Däne: mark — Däniſche Literatur — Danz (Johann Traugott Leberecht) — David (Christian Georg Nathan) — David (Pierre Jean) — Decker (Karl von) — Deinhardſtein (Ludwig Franz) — Delavigne (Jean Francois Caſimir) — Delbrück (Gottlieb — Johann Friedrich Ferdinand) — De: leſſert (Benjamin, Bacon) — Delfieo (Melchiorre) — Demeter (Ignaz) — Demokratie — Denkmale feit 1830 — Desbordes-Valmore (Mar: celine) — Deutſchland — Deutſcher Bund — Deutſchen Bundes Schiedsgericht — Deutſche Zollvereine — Deutſche Literatur und Sprache. Leipzig, iin November 1838. F. A. Brockhaus. 910 Soeben iſt erſchienen und in allen Buchhandlungen zu aben: James, G. P. R., Leben und Zeitalter Ludwig's des Vierzehnten. Aus dem Engliſchen uͤberſetzt. Zwei Theile. Velindruckpapier. Geh. 3 Thlr. Heinſe, Wilh., Urdinghello und die gluͤck⸗ ſeligen Inſeln. Ausgabe in einem Bande. Vierte, einzig rechtmaͤßige Ausgabe. 8. Velindruck⸗ papier. 1 Thlr. N Dieſe Ausgabe iſt nicht mit dem bei Fr. Volckmar in Leipzig erſchienenen Nachdruck, der überdem noch 2 Thlr. koſtet, zu verwechſeln. Meyer'ſche Hofbuchhandlung in Lemgo. In der unterzeichneten iſt erſchienen und in allen Buch⸗ handlungen Deutſchlands zu haben: Technologische Encyklopädie oder alphabetiſches Handbuch Technologie, der techniſchen Chemie und des 4 Maſchinenweſens. Zum l Gebrauche für Kameraliſten, Dfonomen, Kuͤnſtler, Fabrikanten und Gewerbtreibende jeder Art. Herausgegeben von Joh. Jos. Prechtl, niederoͤſtr. wirkl. Regierungsrathe und Director des k. k. polytechniſchen Inſtituts in Wien ꝛc. Neunter Band. Kupfer — Metallgieſterei. Mit den Kupfertafeln 178 — 202. Preis 3 Thlr. 12 Gr., oder 6 Fl. Die in dieſem Bande enthaltenen Artikel bilden ebenſo viele Originalabhandlungen, in denen der Gegenſtand nach ſei— nem weſentlichen und neueſten Zuſtande ſachkundig und er⸗ ſchöpfend dargeſtellt iſt, ſodaß ein Jeder hier auf wenigen Bo⸗ gen zuſammengedrängt finden kann, was er oft ſelbſt mit Be⸗ nutzung einer bedeutenden Bücherſammlung nicht aufzufinden im Stande wäre, da die einzelnen Artikel oft wichtige, den Verfaſſern eigenthümliche, noch nicht durch den Druck bekannt gemachte Erfahrungen und Beobachtungen enthalten. Von den erſten acht Bänden, mit 177 Kupfertafeln, koſtet jeder 3 Thlr. 12 Gr., oder 6 Fl. Stuttgart und Tübingen, im October 1838. J. G. Cotta'ſche Buchhandlung. CC ee ee In allen Buchhandlungen ist zu haben: HERMANN, Dr. C. F. (Prof.), Disputatio de loco Horatii Serm. I, 6, 74 — 76. 5 Bogen. 4. Broschirt. 8 Gr., oder 36 Kr. HassELBAOH, Dr. H., De insula Thaso. Dissertatio geographica et historica. 3 Bogen. Gr. 8. Broschirt. 8 Gr., oder 36 Kr. N. G. Eiwert zu Marburg. 8 * Corpus scriptorum historiae Byzantinae. Mit dem ſoeben erſchienenen Iten Bande iſt nunmehr vollendet: F Procopi1us ex rTecensione 4 Guil. Dindorfii. III Volumina. 3 Subſcriptionspreis für alle drei Bände auf feinem Druck— papier 9 Thlr. 8 Gr., welcher bei Abnahme dieſes Autors einzeln jedoch nur noch kurze Zeit beſteht. Von der byzantiniſchen Sammlung ſind ferner ſoeben er— ſchienen: Georgius Cedrenus, Joannis Scy- Iitzae ope ab Iumanuele Bekkero suppletus et emendatus. 2 Vol. Subſeriptionspreis: Druckpapier 8 Thlr. 12 Gr., Schreibpapier 11 Thlr., Velinpapier 13 Thlr. 16 Gr. (Der zweite Band wird in wenigen Monaten nachgeliefert.) Georgius Phranizes. Joannes Ca- nanus, Joannes Anagnostes ex re- censione Iran. Bekkeri. 1 Vol. Subſcrip⸗ tionspreis: Druckpapier 2 Thlr. 20 Gr., Schreibpapier 3 Thlr. 16 Gr., Velinpapier 4 Thlr. 12 Gr. Theophunes continuatus. Joannes Cameniata, Symeon Magister, Georgius Monachus ex rec. Imm. Bekkeri. 1 Vol. Subſcriptionspreis: Druck⸗ papier 4 Thlr. 16 Gr., Schreibpapier 6 Thlr, Velin⸗ papier 7 Thlr. 12 Gr. Bonn, im October 1838. Eduard Weber. Bei A. Hirſchwald in Berlin iſt ſoeben erſchienen und in allen Buchhandlungen zu haben: Phöbus. Dr. P., Deutschlands kryptogamische Giftgewächse in Abbildungen und Beschreibungen. Auch unter dem Titel: Abbildung und Beschreibung der in Deutschland wildwachsenden und in Gärten im Freien ausdauernden Giftgewächse, nach na- “türlichen Familien erläutert von Prof. Dr. J. F. Brandt, Dr. P. Phöbus und Prof. Dr. J. T. C. Ratzeburg. Zweite Abtheilung: Kryptoga- men, Gr. 4. Mit 9 fauber colorirten Kupfertafeln. Geheftet. 3 Thlr. Intereſſante Neuigkeit. In der Joh. Pal m'ſchen Verlagsbuchhandlung zu Lands⸗ hut iſt erſchienen und in allen guten Buchhandlungen zu haben: Franz von Paula Gruithuisen's Kritik der neueſten Theorien der Erde, und Sieg der Natur uͤber dieſelben. Fuͤr Geologen und uͤberhaupt fuͤr Naturhiſtoriker, Phyſiker und Aſtronomen. 3te Auflage. Gr. 8. Broſchirt. Preis 8 Gr., oder 30 Kr. Rhein. Dieſes intereſſante Schriftchen eines geiſtreichen Verfaſſers hat allenthalben ſo günſtige Aufnahme gefunden, daß ſchon nach wenigen Monaten eine 2te, und nun, ein halbes Jahr nach feinem erſten Erſcheinen, auch dieſe Ste Auflage nothwendig ward. Früher erſchien von demſelben Verf. in gleichem Verlage: Analekten für Erd und Himmelskunde. Iſtes — Ttes Heft. 8. Broſchirt. Preis jedes Heftes 12 Gr., oder 48 Kr. Rhein. Soeben iſt erſchienen: Fhriattiene Predigten denkende Verehrer Jeſu. Von Alexander Schweizer. 5 Zweite Sammlung: Predigten gehalten zu Zuͤrich in den Jahren 1834 — 38. Preis 1 Thlr. 12 Gr. Die erſte Sammlung, welche 1834 erſchienen iſt, enthält die in demſelben Jahre in der reformirten Kirche zu Leipzig gehal⸗ tenen Predigten. Der Preis derſelben iſt ebenfalls 1 Thlr. 12 Gr. Leipzig, im October 1838. ; Weidmann'ſche Buchhandlung. Im Verlage der Buchhandlung des Waiſenhauſes in Halle find ſoeben erſchienen und in allen Buchhand— lungen des In- und Auslandes zu haben: Daniel, Dr. H. A. (Lehrer am königl. Pädagogium zu Halle), Hülfsbuch für den Gottesdienſt der Gymnaſien, nebſt einer ein⸗ leitenden Abhandlung. Gr. 8. 1 Thlr. 16 Gr. (1 Thlr. 20 Sgr.) il I. Poetiſcher Theil. Geiſtliche Lieder und Dichtungen. Seite 1138. II. Proſaiſcher Theil. Erſter Ab⸗ ſchnitt. Schulgebete. Seite 141 — 282. Zweiter A b⸗ ſchnitt. Längere und kürzere religiöſe Vorträge für höhere Schulen. Seite 283 — 528. 1) Ohne nähere und ſpecielle Beziehung auf Verhältniſſe des Natur-, Kirchen- oder Schul⸗ jahrs. 2) Vorträge für beſondere Zeiten des Naturjahrs. 3) Vorträge für befondere Zeiten des Kirchenjahrs. 4) Vor⸗ träge für beſondere Verhältniſſe des Schullebens. Lucian’s Traum, Anacharsis, Demonax, Timon, Doppelte Anklage und Wahre Geschichte. Für den Schulgebrauch mit Einleitungen und erklärenden Anmerkungen versehen von Dr. F. G. Schoene (Oberlehrer am Domgymnasium zu Halberstadt). Mit 1 Kupfertafel. Gr. 8. 1 Thlr. Schmid, Dr. B. (Missionar), Über Sprachen- und Völ- kerverwandtschaft. Gr. 4. Geh. 10 Gr. (12½ Sgr.) Gebete für chriſtliche Volksſchulen, nebſt einem Anhange von C. Heinrich (Schullehrer in Helbra bei Eisleben). Mit einem Vorworte vom Conſiſtorialrath Prof. Pr. Tholuck. 8 9 Gr. (11½ Sgr.) Inhalt: J) Gebete bei dem Anfange der Schule. 2) Gebete zum Beſchluß der Schule. 3) Gebete bei öffentlichen Schul⸗ prüfungen. 4) Feſtgebete. Anhang. 1) Morgengebete. 2) Tiſchgebete. 3) Abendgebete. 4) Einige Lieder bei dem Tode und Begräbniſſe. — — — — — — Bei J. J. Bohne in Kaſſel iſt ſoeben erſchienen und in allen ſoliden Buchhandlungen zu haben: von Ditfurth, Max., Die Heſſen in den Feldzuͤgen von 1793, 1794 und 1795 in Flandern, Brabant, Holland und Weſtfalen. Ein Beitrag zur Kriegs⸗ geſchichte. 1ſter Band. Feldzug von 1793. Mit einer Überſichtskarte und einem Plan. Gr. 8. 1 Thlr. 12 Gr. Meiſterlin, Fr., Die Verhaͤltniſſe der Staatsdiener nach rechtlichen Grundſaͤtzen entwickelt. 8. Geh. 12 Gr. In allen Buchhandlungen iſt vorräthig, und allen Beſitzern der Geſchichtswerke von Becker, Pölitz und denjenigen der neuen Taſchenausgabe von Rotteck's Weltgeſchichte, ſowie der größern freiburger Ausgabe zu empfehlen: Ernſt Münch's allgemeine Geſchichte der neueſten Zeit von dem Ende des großen Kampfes der europaͤiſchen Maͤchte wider Napoleon Bonaparte, bis auf unſere Tage. Neue, wohlfeile Ausgabe mit Gratis⸗Supplementbänden. i int im Laufe diefes Jahres) in 14 Halbbänden A 12 Gr. Preuß., oder 48 Kr. Rhein., oder in 7 Bänden, 1 en 36 Kr. Rhein., und es haben diejenigen Abnehmer, welche dieſe neue Ausgabe vollftändig bezogen und bezahlt haben, folgende zwei Supplementbände zu dieſem Werke ganz gratis anzuſprechen: Allgemeine Geschichte der neuesten Zeit von dem Ende des Jahres 1850. Von Dr. Franz Kottenkamp. 100 Preis 1 Thlr. 6 Gr. Preuß., oder 2 Fl. Rhein. Der Unabhängigkeitskampk der spanisch - amerikanischen Colonien. Von Dr. Franz Kottenkamp. (erſcheint ſoeben.) 5 Preis 1 Thlr. 21 Gr. Preuß., oder A Rhein. 0 0 4 i handlungen zur Erfüllung dieſer Bedingung in den Stand geſetzt, ſobald denſelben der Entſchluß zum An⸗ kauf 25 ee ar east 9 1 ſpätern Abnehmern können die Supplementbände nur zu den beigeſetzten Ladenpreiſen eliefert werden. 5 gert, im October 1838. Literatur⸗Comptoir. llen, welche eine unterhaltende Lecture, die von Anfang | wald nach dem Fichtelgebirge, von dort nach dem ſächſiſchen bis 18 Ende 10 Spannung 5 lebhafte Aufmerkſamkeit des Erzgebirge, dann nach dem niederſchleſiſchen, glatziſchen und Leſers erregt, lieben und ſuchen, empfehlen wir die eben er- böhmiſchen Gebirge, darauf nach den Alpen, nach dem Schwarz⸗ ſchienenen: walde und endlich nach dem niederrheiniſch- weſtfäliſchen Gebirge. n 2 Von jedem dieſer Gebirge iſt zuvörderſt eine orographiſch- petro= Memoiren des Teufels graphiſche überſicht gegeben, dann wird von ſeiner geologiſchen a Beſchaffenheit, darauf von den darin vorkommenden Mineralien e und endlich von dem in dem Gebirge umgehenden Bergbau⸗ Fr. Spulie. und Hüttenbetriebe geredet. Aus dem Franzoͤſiſchen Bei unterzeichneter Buchhandlung iſt erſchienen: von 3. Schoppe. Sand buch i 8. Altona, Hammerich. 2Baͤnde. zur 3 war der Statiſtik und Geographie des i Freigni itei r ab, der ® f . gehe falt mus einer ubrrreſching in die andere. Frankreich“ Großfuͤrſtenthumes Siebenbürgen, hat dieſe Memoiren verſchlungen, in Deutſchland von werden fie bald als die unterhaltendſte Lecture J. A. Meni wi Edler v Mildenber allgemein verbreitet ſein. In jeder guten Leihbibliothek a 1 . gelbkriggs⸗ Beitstair. 5 und jedem Leſevereine ſind dieſe Memoiren vorräthig, und durch 1. Heft: Statiſtik. After Abschnitt: e alle Buchhandlungen Deutſchlands zu haben. II. Heft: Statiſtik. 2ter Abſchnitt: Staatsverfaſſung. Ster Ab: : ſchnitt: Staatsverwaltung. a In allen Buchhandlungen ift zu haben: III. Heft: Geographie. Dr. Karl Hartmann's Alle 3 Hefte koſten 3 Thlr. AN 7 Dieſes Werk füllt eine bisher in der Specialſtatiſtik d r 30 des öſtrrichichen Kalserſtaats bestandene fühlbare eo „ Berg⸗ aupt⸗ 2 Lücke aus. Die Eigenthümlichkeiten der Verfaſſung und der gebirge Deutſchlands und der Schweiz. Nebſt einem Verwaltungsnormen Siebenbürgens, welche bisher nicht nur Atlas von 14 illuminirten Gebirgsdurchſchnitten und | im Auslande, ſondern auch ſelbſt im Publicum des Kaiſerſtaats Karten. 8. Elegant in Wachstafft gebunden mit wenig gelang waren, find von dem Herrn Verfaſſer nach den } x Refultaten 30jähriger Dienſteserfahrung und auffaffender Studien Goldſchnitt und Futteral. 3 Thlr. 18 Gr. n über die Geſchichte und Staatsverfaſſung des Landes, nach den Bei den häufigen Reifen, welche von Naturforſchern in echten Quellen mit Vollſtändigkeit geſchildert, und machen die⸗ mineralogiſcher, berg- und hüttenmänniſcher Beziehung gez macht werden, war ihnen eine mineralogiſche Topographie des ſes Werk, das erſte vollſtändige über die in dem logiſ 0 5 ſelben geſchilderten Gegenſtände, ſowol für den Sta- deutſchen Vaterlandes ein wahres Brdürfniß. Nach einer Eins tiſtiker und Geographen ex professo, als für die Dilettanten leitung über einige allgemeine geologiſche Punkte und über die in diefer Wiſſenſchaft unentkehrlich. geologiſche Geographie geht der Verf. zu den einzelnen Gebir⸗ Hermannſtadt, den 20ſten October 1838, gen über. Er beginnt mit dem Harz, geht über den Kyffhäu⸗ ſer nach dem Thuͤringerwalde, von dieſem durch den Franken⸗ W. A. Thierry'ſche Buchhandlung. . 2 Molzschnitte I) Schillers Werken. Preis 16 Gr., oder 1 Fl., in 4 Lieferungen je zu 4 Gr., oder 15 Kr. Der Beifall, deſſen ſich unſere neueſte Ausgabe von i Schiller's sämmtlichen Werken in 12 Bänden in kl. 8. zu erfreuen hat, veranlaßt uns, dem ſeit mehren Jahren vorbereiteten und demnaͤchſt zur Publication reifen Unternehmen einer Ausgabe ſämmtlicher Werke Schiller's illustrirt mit Holzschnitten nach den Zeichnungen der erſten Künſtler Deutſchlands eine kleinere Reihenfolge von 24 Holzſchnitten im Format der neueſten Ausgabe, und beſonders fuͤr dieſe gefertigt, vorausgehen zu laſſen. Saͤmmtliche Zeichnungen und ein Theil der Stoͤcke liegen bereits fertig vor; die Ausgabe wird in vier Lieferun— gen vor Schluß dieſes Jahres noch vollſtaͤndig erfolgen. In Wohlfeilheit des Preiſes ſchließt ſich die Illuſtration der Ausgabe ſelbſt vollkommen an. Die Lieferung von ſechs Holzſchnitten koſtet nur 4 Gr., oder 15 Kr., die vier Hefte zuſammen alſo nur 16 Gr., oder 1 Fl. Stuttgart und Tübingen, im October 1838. 3. G. Caotta'ſche Buchhandlung. In Karl Gerold's Buchhandlung in Wien | Sur Begegnung vielfältiger Beſtelungen auf iſt erſchienen und in allen Buchhandlungen Deutſchlands zu Zlaſius“ Sandbuch der Akiurgie, 3 Bande, haben: zeige ich 9 oh daß von 55 Buche gegenwärtig eine 2 / S. neue Auflage erſcheint und der erſte Band derſelben fpäteftens Pittoreske Donaufahrt zu Anfange des nächſten Jahres verſandt werden re 8 von Halle, im November 1838. | 1 Me = N Ed. Anton. Ulm bis Konstantinopel. Eine romantiſch-maleriſche Schilderung der merk— Neuerlich erſchienen in Athen und find durch alle Buch⸗ handlungen von uns zu beziehen: Maat E (Deodıyardos), Eyzsıoidıog r N 2 v swucizod dızalov önd zra. Merapoaoder wuͤrdigſten Ortſchaften, Schlöffer, Burgen, der ſchoͤnſten Gegenden und Fernſichten an der Donau, wie auch der gefaͤhrlichſten Stellen dieſes Fluſſes, nebſt einer Uebersicht der pant auf demselben. N. Pevıdon. 2 vol. Smaj. / A nν—.es. Ein Handbuch fuͤr onaureifende. Dieſe durch Citate aus den Baſiliken noch vermehrte Bear⸗ Mit einer Stromkarte. beitung von Mackeldey's „Lehrbuch des heutigen römiſchen Gr. 12. Wien, 1838. In Umſchlag broſchirt. 20 Gr. Saͤchſ. 5 371 SR u x Wir glauben einem allgemein gefühlten Bedürfniſſe durch Qsopıikov ÄVTizıV0W905 TG IVOTLTOUTA UETE dieſes Werk abzuhelfen, welches das ganze ſchiffbare Stromge— 102 KILO ELLE TON ERYPZUROIN yoapav Tav biet der Donau von Ulm bis zu den Donaumündungen in 8 ß „ . pittoresker, geſchichtlicher, commercieller und nautiſcher Hinſicht dıayogwr z8190y00ywr, za rıvav Ahkov 1 und den Reiſenden nicht nur als ein unentbehr⸗ onusıWwoewv, e is en ννe rod Heurgiot, licher Wegweiſer auf dem Strome und in den vorzüglichſten + 7 RESTE N © Städten begleitet, ſondern ihn ſelbſt in die türkiſche Kaifer⸗ oe gogerEedn za uvas Avakvrızös TOV bar & ER: 180 ben e 5 e dl ονBWααννά , Eruusheig Tod I. A. P. iffbare Gebiet der Donau umfaßt, ſowie die äußere gefällige N. >49, Ausftattung, werden diefes Werk zu einem ebenſo nützlichen als Sina]. e Ev A9yvors. 2 Thlr. 8 Gr. angenehmen Begleiter auf dieſer intereſſanten Fahrt machen, Leipzig, im November 1838. 2 während die pittoresken Schilderungen und der gefällige Styl Brock haus Avenarius, auch dem Nichtreiſenden eine unterhaltende Lecture gewähren Buchhandlung für deutſche und ausländiſche Literatur. dürfte. (A Paris: m&me maison, Rue Richelieu, No. 60.) Druck und Verlag von F. A. Brockhaus in Leipzig. 2 ro yeguarizov Und I. A. Pahkn za Rechts“ erſcheint in zwei Bänden oder 8 Lieferungen zu 16 Gr. n Literariſcher Anzeiger. 1838. Nr. XXXXIV. Dieſer Literariſche Anzeiger wird den bei F. A. Brockhaus in Leipzig erſcheinenden Zeitſchriften: Blätter für litera⸗ riſche Unterhaltung, Iſis, und Allgemeine medieiniſche Zeitung, beigelegt oder beigeheftet, und betragen die Inſertionsgebühren für die Zeile 2 Gr. Durch alle Buchhandlungen ist gratis zu erhalten: Verzeichniss einer Sammlung von Romanen, Schauspielen, Briefen, Biographien, Reisen etc., histori- schen und andern werthvollen Schriften aus dem Verlage von F. A. Brockhaus in Leipzig, welche sich zur Errichtung und Er- gänzung von Privat- und Leihbiblio- theken eignen und zu sehr vortheilhaf- len Bedingungen erlassen werden. Freunden gediegener Unterhaltung, Lesegesell- schaften und Leihbihliotheken wird dieses Verzeichniss zur Durchsicht empfohlen. Die ausser gewöhnlichen Vor- theile gelten nur noch bis Ende März 1839. 2 Für Juristen. In allen Buchhandlungen ift zu haben: Leitfaden Pandekten „Vorleſungen von Dr. K. A. von Bangerow, ordentl. Profeſſor zu Marburg. Erſter Band. (Allgemeine Lehren. S. g. Familienrecht. Dingliche Rechte.) Gr. 8. Gebunden. 825 Seiten. 3 Thlr. 12 Gr., oder 6 Fl. 18 Kr. Der zweite Band, welcher die noch übrigen Lehren, das Erbrecht und das Obligationen-Recht, umfaſſen wird, ſoll möglichſt bald nachfolgen; demſelben ſoll auch ein al⸗ phabetiſches Regiſter über das ganze Werk beigefügt werden. — Bei Anzeige dieſes für jeden Juriſten höchſt brauch⸗ baren Werkes entnehmen wir aus des Herrn Verfaſſers Vorrede nachſtehende wenige Zeilen: — In dieſem Sinne nun iſt der vorliegende Grundriß ausgearbeitet, der ſich von den bisherigen Hülfsmitteln für Pandekten⸗Vorleſungen namentlich durch die ſehr beträchtliche Anzahl mehr oder weniger ausführ⸗ licher Anmerkungen unterſcheidet. Grade dieſe weſentliche Ver⸗ ſchiedenheit in der ganzen Anlage gab mir auch den Muth zur Veröffentlichung deſſelben; denn ich durfte mich der Hoffnung hingeben, daß ein Buch, nach dieſem Plan ausgearbeitet, nicht blos meinen individuellen Bedürfniſſen für meine Vorleſungen „PPT — x——ññꝛññññññññ— — — —— entſprechen, ſondern auch in einem größern Kreiſe nützlich ſein würde. Namentlich glaubte ich mir den Dank tüchtigerer Praktiker zu verdienen, wenn ich ihnen in gedrängter Kürze eine kritiſche Darſtellung neuerer Unterſuchungen über eine bedeu⸗ tende Zahl civiliſtiſcher Rechtsfragen darböte. Marburg, im November 1838. Akademiſche Buchhandlung N. G. Elwert. In der Unterzeichneten iſt ſoeben erſchienen, und an alle Buchhandlungen verſandt worden: Vorhalle zur Griechiſchen Geſchichte und Mythologie, Johann Aschold, Profeſſor am koͤnigl. bairiſchen Gymnaſium zu Straubing. Zweiter Theil. Gr. 8. Preis 1 Thlr. 16 Gr., oder 2 Fl. 42 Kr. Inhalt: 1) Die Thierſymbolik. 2) Einfluß der Thier⸗ ſymbolik auf den Cultus. 3) über die ſymboliſche Bedeutung einiger Bäume. 4) Die ſymboliſche Bedeutung des Tanzes. 5) Die ſymboliſche Bedeutung der Kampfſpiele. 6) über den doppelten Wirkungskreis des Sonnengottes. 7) über das Ver⸗ hältniß des Apollon zum Dionyſos. 8) über das feindliche Verhältniß einiger Brüder. 9) über den Streit des Lykurgos mit Dionyſos. 10) über den Kampf des Herakles mit Eury⸗ tos. 11) über den Kampf der Hera mit Herakles. 12) Über den Kampf der Pallas und Hera mit Poſeidon. 13) über die ſymboliſche Bedeutung vieler Kriege. 14) über die Erfindung der Buchſtabenſchrift durch Hermes. 15) über Atlas als Him⸗ melsträger. 16) Andeutungen über die Moiren, Horen und Charitinen. 17) Andeutungen über die Nymphen. 18) über die Feier der Penelopeia. 19) Das Gefolge des Dionyſos. 20) Die Homeriſchen Athiopen. 21) Die Phäaken. 22) Die Hyperboreer. 23) Die Amazonen. 24) Die Kyklopen. 25) Die Telchinen und Heliaden. 26) Die Kureten und Koryban⸗ ten. 27) Die Idaiſchen Daktylen. „Der Verfaſſer dieſer Schrift hat durch feine Geſchichte des trojaniſchen Krieges bereits bewieſen, wie ſehr er mit dem griechiſchen Alterthume vertraut iſt. Während er ſich aber in jener Schrift auf den gefeierten Krieg und die zunächſt mit demſelben in Verbindung ſtehenden Stoffe beſchränkte, verbrei⸗ tet er ſich in dieſer Vorhalle uͤber alle jene dunkeln Sagen, welche bisher wenig beachtet wurden, mit einer ſolchen Gruͤnd⸗ lichkeit, daß dieſelben dadurch nicht blos ihre volle Bedeutung bekommen, ſondern überhaupt die ganze Urgeſchichte und My⸗ thologie der Griechen neues Licht und eine ſichere Grundlage gewinnt. Daher zweifeln wir nicht, daß dieſes Werk zur Lö⸗ ſung vieler bisher ſtreitigen Punkte weſentlich beitragen und bei der einfachen Darſtellung des Verfaſſers und dem hohen Intereſſe des Gegenſtandes allen Freunden der Literatur, be⸗ ſonders jener des claſſiſchen Alterthums, ebenſo viel Vergnügen gewähren dürfte, als den Gelehrten vom Fache. Stuttgart und Tübingen, im October 1838. & J. G. Eotta’fhe Buchhandlung. / Kürzlich ist erschienen: : P' Ant a ru vascularium genera eorumque characteres et affinitates tabulis diagnostieis exposita et secundum ordines naturales digesta auctore C. F. Meisner, M. D., in universitate Basileensi P. P. O., soc. lit. plur. membro. Accedit Commentarius exhibens praeter adnotationes atque explicationes varias generum synonyma et indicationem librorum, in quibus deserip- tiones fusiores iconesque nec non specierum novarum diagnoses etc. inveniuntur. Fasciculus v. Preis jeden Heftes in grösstem Folio 1 Thlr. 8 Gr. Dieses Werk, dessen übrige Hefte rasch folgen sollen, hat überall die günstigsten Recensionen und besonders im Auslande die grösste Anerkennung erfahren. Namentlich rühmt es Decandolle, und erwähnt es unter Anderm im 7ten Bande seines Prodromus als ein „liber aureus“, dessen Erscheinen seinen früher versprochenen Index generum überflüssig mache. Leipzig, im November 1838. Weidmann'sche Buchhandlung. In der Unterzeichneten iſt ſoeben erſchienen und an alle Buchhandlungen verſandt worden: National⸗Kalender fuͤr die deutschen Bundesstaaten auf das Jahr 1839. Oder: Haus: und Volksfreund zur Belehrung und Unterhaltung für den deutschen Bürger und Tandmanm. Mit einem Kalender fuͤr Katholiken, Proteſtanten und Israeliten, fuͤr die Laͤnder, wo derſelbe zulaͤſſig iſt. Funfzehnter Jahrgang. Preis 12 Gr., oder 48 Kr. Mit zwei Lithographien, einem auf Schreibpapier gedruck— ten, fuͤr alle Monate des Jahrs eingerichteten oͤkonomiſchen Tagebuch, einem Correſpondenz-Journal und einer Ge— daͤchtnißhuͤlfe, aͤmmtlich zum Einſchreiben dienend für Ge— ſchaͤfte des Berufs, der haͤuslichen und Familienangelegen⸗ heiten, durch welche Beigabe dieſer Kalender fuͤr alle Haushaltungen von beſonderer Nuͤtzlchkeit iſt. Inhalt: Das Gedenkbuch. Die Mannichfaltigkeiten. Die Stimme der Natur. Kalenderbeſtimmungen. Zehn: jährige Überfiht der beweglichen Feſte. Bienenkalender. Von der Witterung. Die Beſchaffenheit der Erde. Das Waldconcert. Die Standeswahl. Der Einfluß geiſtiger Beſchäftigungen auf den menſchlichen Charakter. Volksſagen. Über das häusliche Leben. Die Nachbarn. Neue deutſche Spruͤchwörter. ER N am A 0 ottlob Nathuſius. Arm Elend. Vom Reichwerden. Da ſeltene Gaſtmahl. An den Schlaf. Sen Anſtalten. Über Warteſchulen oder Kinder-Bewahrungsanſtalten. Ulyſſes und ſeine Gefährten. Die menſchliche Hand und ihre Eigen⸗ ſchaften. Der Antichriſt. König's neuer Kochapparat. Unter⸗ haltungen aus dem Reiche der Gifte. Mittel gegen das Aufblähen des Rindviehs und der Schafe. Die geſchwätzige Magd. Ein gutes Wort findet eine gute Herberge. Gute und böfe, vernünftige und unvernünftige Menſchen. Wohl: thäter und Feinde des Menſchengeſchlechts. A. Die Edlern, Beſſern, Vernünftigern. I. Lebensretter. a) Der muthige Schiffer. b) Ein anderer Fall. c) Die hoch⸗ herzige Frau. B. Die Schlechtern, weniger Vernünf⸗ tigern. I. Mörder. a) Ein unnatürlicher Gatte. b) Der rachedurſtige Verwandte. II. Selbſtmörder. a) Selbſtmord in Folge übertriebener Putzſucht. b) Zwei andere Selbſtmoͤrder. e) Noch ein merkwürdiger Selbſtmord. III. Brandſtifter. IV. Betrüger. Der verſchmitzte Dieb. Zögere nicht mit der Ausführung guter Vorſätze. Der menſchenfreundliche Sänger. Einige Hauptmängel der Kindererziehung. Der Herderolith. Seltſamer Lohn für Lebensretter. Statuten des von Wilhel⸗ mine Halberſtadt gegründeten Fräuleinſtifts für Deutſch⸗ lands vaterloſe unvermählte Töchter jedes Standes und jeder Confeſſton. Kern des Nüßleins Nr. XX vom vorigen Jahre. Gewittergefahren. 1) In Schleſien. 2) In Köln. 3) In Heinsberg. 4) Schädlichkeit des Glockenläutens bei Gewittern. Seltſame Lebensberechnung. Die Branntwein- peſt. 7) Eine Entdeckung. 8) Das ſchreckliche Schickſal. Feuersgefahren. 1) Feuersbrunſt, durch unvorſichtiges Heizen des Ofens veranlaßt. 2) Ein ähnlicher Fall. 3) Feuer und Licht in den Händen Unmündiger thut nicht gut. 4) Eine Waſſerflaſche als Brandſtifter. Anweiſung zum Bau der Dorn'⸗ ſchen Lehmdächer. Der Schmuggler. Vortheile in der Land— wirthſchaft. Tod des berühmten Viceadmirals Tordenſkiold. Alte Leute. Beiſpiele aus neuerer Zeit. Miß Oſcheck. Die erſte Waſſerheilanſtalt zu Gräfenberg in Schleſien und ihr Stifter Prießnitz. Unglücksfälle zur Belehrung und Warnung. A. Durch Stürme und Ungewitter. 1) In der Walachei. 2) In Sſtreich. 3) In Tirol. B. Durch Einſturz. C. Durch Dämpfe, Gaſe und deren Ent⸗ zündung. 1) Schädlichkeit des Kohlendampfs. 2) Ein anderer Luther Zur Nachahmung. Fall. 3) Noch ein trauriger Fall. 4) Unglücksfall durch Gas⸗ exploſion. 5) Noch eine Gasexploſion. 6) Vorſicht beim Aus⸗ 7) Ein ähnlicher Fall. D. Durch 1) Pulverexploſion. 2) un⸗ 3) Überladung von Schieß⸗ bringen tiefer Brunnen. Schießpulver und Gewehre. vorſichtigkeit mit Schießgewehren. gewehr. 4) Ein anderer Fall. 5) Noch ein trauriger Fall. E. Durch Thiere und thieriſches Wuthgift. F. Bei Kindern aus Mangel an Aufſicht. Vorſichtsmaßregeln beim Räumen von Brunnen. Noch einige Vorſchläge über lebendig Begrabenwerden. Stuttgart und Tübingen, im November 1838. J. G. Cotta'ſche Buchhandlung. —— —— — — Bei H. B. König in Bonn iſt erſchienen und durch alle Buchhandlungen zu beziehen: Scriptorum Arabum De Bebus In- dicis loci et opuscula inedita. Ad codicum Parisinorum Leidanorum Gothanorum fidem recen- suit et illustravit Founmes Gildemeister. Fasc. I. 8. Geh. Preis 2 Thlr. 16 Gr. Weber's, M. J. (Dr.), Vollſtaͤndiges Handbuch der Anatomie des menſchlichen Körpers (Zergliederungs-Kunde und -Kunſt). Zunaͤchſt für die Beſitzer des anatomiſchen Atlaſſes. Erſter Band. Bier: tes Heft. Preis 20 Gr. Im Verlage von Alexander Duncker in Berlin find ſoeben folgende Neuigkeiten erſchienen und durch alle Buchhand⸗ lungen zu beziehen: gen zu bezieh Dr. L. Böhm, praktischer Arzt zu Berlin, Die kranke Darmschleimhaut in der asiatischen Cholera, mikroskopisch untersucht. Mit zwei Kupfertafeln. Gr. 8. Geh. 20 Gr. Theodor Mügge, Uovellen und Skizzen. 3 Theile. Gr. 12. Geh. 4 Thlr. Inhalt: Die Spanier in London. Der Unverſöhnliche. Ab: ſicht und Zufall. Der Candidat. Die Brüder. Roſinchen. Streifzüge durch Belgien. Der Retter. Dieſe ausgewählte Sammlung intereſſanter Novellen und Skizzen des beliebten Autors wird den zahlreichen Leſern ſeines - „Cheyalier’’, feiner „Vendéerin“ zc. eine ſehr willkommene Gabe ſein. Denkschrifien und Briefe zur Charakteristik der Welt und Literatur. Zweiter Band. Gr. 8. Geh. 1 Thlr. 18 Gr. Inhalt: a) Briefe von J. J. Engel, H. Genelli, Fr. v. Gentz, Samuel Hahnemann, Ph. Hackert, Joseph Fürst von Hohenzollern, Fr. L. Jahn, Joh. H. Jung-Stilling, Karl XIV. König von Schweden, Abr. G. Kaestner, K. W. Kolbe, Papst Leo XII., Moses Mendelssohn, Adam v. Müller, Frz. V. Reinhard, Ludw. Robert, Gustav Graf von Schlabrendorf, Fr. E. Dan. Schleiermacher, Chr. M. Wieland, Fr. Aug. Wolf, Pius Alex. Wolff, J. H. D. Zschokke. b) Denkschriften, Briefe, Depeschen und diplomatische Noten aus der französischen Revolution von 1792 bis 1799. Ange Elis. Louis Ant. Bonnier d’Arco, Boul- land, E. Niclas Calon, Andre Dumont, Flo- real Guiot, Labadie, J. P. Lacombe St.-Mi- chel, Napoleon Bonaparte, Rivaud, Philippe Rühl, Sotin. 5 Der erſte Band erſchien vor einigen Monaten und hatte ſich einer ungewöhnlich großen Theilnahme zu erfreuen, dem ee wird dieſe vielleicht in noch höherm Grade zu Theil werden. In demſelben Verlage ſind unlängſt erſchienen: Italia. Mit Beitragen von A. Hagen, A. Ko: piſch, H. Leo, C. Fr. v. Rumohr, K. Witte u. A. Herausgeg. v. Alf. Reumont. Mit einem Titelkupfer nach E. Magnus. 8. Eleg. cart. 2 Thlr. Cooper's, J. Fenim., Streifereien durch die Schweiz. Nach dem Engl. v. Dr. G. N. Baͤrmann. 2 Theile. Gr. 12. Geh. 3 Thlr. Galerie dramatischer Künstler der königl. Hofbühne zu Berlin. Heft I. Charlotte von Hagn. Schwarz 1 Thlr. 20 Gr. Color. 2 Thlr. 6 Gr. Heft II. Karl Seydelmann. 1 E Schwarz 1 Thlr. 16 Gr. Color. 2 Thlr. Henriette Temple, eine Liebesgeſchichte vom Verf. des Vivian Grey. Nach dem Engl. von Dr. G. N. B armann. 3 Theile. Gr. 12. Geh. 3 Thlr. 12 Gr. Kopiſch, Lug,, Gedichte. Gr. 12. Geh. 1 Thlr. 18 Gr. Mügge, Th., Die Vendéerin, ein Roman. 3 Theile. Gr. 12. Geh. 3 Thlr. 16 Gr. Revolution, Die franzoͤſiſche, von 1789—1836. Gr. 12. Geh. 16 Gr. In allen Buchhandlungen iſt zu haben: Dr. E. Miguet, Das Kreoſot in phyſiſcher, chemiſcher, pharmaceutiſcher, mediciniſcher, techniſcher und oͤkono— miſcher Beziehung, oder: Darſtellung der Geſchichte des Kreoſots, ſeiner phyſiſchen und chemiſchen Eigen⸗ ſchaften und Verbindungen, ſeiner pharmaceutiſchen Verhaͤltniſſe und verſchiedenen Bereitungsweiſen, ſeiner ſchaͤdlichen und therapeutiſchen Wirkung, belegt durch die vorzuͤglichſten Beobachtungen deutſcher und franzoͤ⸗ ſiſcher Arzte, und ſeiner Anwendung theils auf Me— dicin, theils auf die Technik (Optik, Faͤrberei ꝛc.) und auf die Haushaltung. überſetzt, nach dem neueſten Standpunkte der Wiſſenſchaft bearbeitet und mit ei— nem Anhange uͤber kreoſothaltige Mittel und Surro— gate des Kreoſots verſehen von A. Martiny. Gr. 8. 12 Gr. f Gleich andern neu erſchienenen Arzneimitteln fand auch das Kreoſot eifriges Lob und heftigen Tadel; Viele hielten es für die Panacee aller übel, Andere dagegen ſprachen ihm jede Wirkung ab, und unter dieſen extremen Anſichten litt die Sache der Menſchheit, bis jahrelange Erfahrung auch hier der Wahrheit ihr Recht verlieh; denn es iſt ja längſt bekannt, daß ſie beſonders durch den Scharfſinn, die Gelehrſamkeit, den Eifer und die Sonderungskunſt Miguet's gefunden wurde welche Gaben auf jeder Seite ſeiner vorſtehenden Schrift er⸗ kennbar hervortreten. Euripidis TRACORK AA, Recensuit Godofredus Hermannus. Von dieser schönen Ausgabe sind bisher erschienen: Voluminis I pars I. Hecuba. 1 Thlr. 6 Gr. — — II. Iphigenia in Aulide, 1 Thlr. 6 Gr. — — III. Iphigenia Taurica. 1 Thlr. 12 Gr. Voluminis II pars I. Helena. 1 Thlr. 6 Gr. Sn — II. Andromache. 18 Gr. — — III. Cyclops. 12 Gr. Letzteres haben wir soeben versandt, Leipzig, den 10ten November 1838. Weidmann’sche Buchhandlung. Durch alle Buchhandlungen iſt zu erhalten: Bericht vom Jahre 1838 an die Mitglieder der Deut⸗ ſchen Geſellſchaft zu Erforſchung vaterlaͤndiſcher Sprache und Alterthuͤmer in Leipzig. Herausgegeben von den Geſchaͤftsfuͤhrern der Geſellſchaft Mmilius Lud⸗ wig Richter und Karl Auguſt Eſpe. Gr. 8. Geh. 10 Gr. Die Berichte der Jahre 1835, gleichen Preiſen zu beziehen. Leipzig, im November 1838. 1836 und 1837 find zu F. A. Brockhaus. Eben iſt in der Hinrichs'ſchen Buchhandlung in Leipzig erſchienen: Kaltſchmidt, Prof. D. F. H., Sprach⸗ vergleichendes Wörter buch der deutſchen Sprache, worin die hochdeutſchen Stammwoͤrter in den germaniſchen, romaniſchen u. b. a. europ. u. aſiat. Sprachen, beſonders in der Sanskrit nachgewieſen, mit ihren Stammverwandten zuſammengeſtellt, aus ihren Wurzeln abgeleitet und nach ihrer Urbedeutung erklärt, auch die abgleiteten und die wichtigern zuſam⸗ mengeſetzten Wörter kurz erläutert werden. Zweite Lieferung, Bee bis Du. Gr. 8. Geh. „Thlr. Das Ganze wird aus 6 Lief. in 1 Bande beſtehen, Mitte 1839 vollſtändig ſein und die bisher dem Unternehmen bewie⸗ ſene Theilnahme vollkommen verdienen. Pölitz Weltgeſchichte für gebildete Leſerz 6te Aufl. fortgeführt bis mit 1838 vom Prof. Fr. Bülau, in 15 Lie ferungen (175 Bogen. Gr. 8. 5 Thlr. Schreibp. 6˙% Thlr.) iſt nun vollſtaͤndig, und als ein hoͤchſt werth⸗ volles Geſchenk zu empfehlen. Der Ergänzungsband iſt auch unter folgendem Titel: Allgemeine Geſchichte der Jahre 1830 bis 1838 vom Prof. Friedr. Bülau zu Leipzig. 23 Bogen. Gr. 8. 1 Thlr. beſonders zu haben und wird durch die geiſtvolle, klare und anziehende Darſtellung das Intereſſe an der neueſten Zeitge⸗ ſchichte ſehr erhöhen. Eine ausführliche Anzeige iſt in allen Buchhandlungen zu finden. Neuer Atlas der ganzen Erde nach den neuesten Bestimmungen für Zeitungsleser, Ge- schäftsleute, Schulen etc. mit Rücksicht auf Stein's geograph. Werke. Siebenzehnte Aufl in 26 K. und 7 Zeit- und geogr. statist. Tafeln. Colo- rirt. Grossfolio. 1838. 4; Thlr. netto. — In der Unterzeichneten iſt ſoeben erſchienen und an alle Buchhandlungen verſandt worden: Gerichtsärztliche Arbeiten von Karl Friedrich Burdach, königl. preuß. Geh. Medicinalrathe, Dirigenten des Medicinalcollegiums und Prof. zu Koͤnigsberg. - Erſter Band. Gr. 8. Preis 1 Thlr. 20 Gr., oder 3 Fl. Inhalt: Über die Advocatur der Arzte. über den Be⸗ weis der Vergiftung. I. Arſenikvergiftung, erwieſen durch das gleichzeitige Erkranken nach derſelben Speiſe, die Krankheits⸗ erſcheinungen, die Leichenöffnung und die Ausgrabung. II. Ar⸗ ſenikvergiftung, erwieſen durch die Krankheitserſcheinungen, die Leichenöffnung und den Gehalt des Überreſtes der genoſſenen Speiſe. III. Arſenikvergiftung, durch die Krankheitserſchei⸗ nungen und den Leichenbefund wahrſcheinlich gemacht, ohne nähern Beweis. IV. Vergiftung durch Schwefelſäure im Schlafe. Ob Mord? ob Selbſtmord? I. Selbſtmord undenkbar. Stich in die Bruſt. II. Selbſtmord wahrſcheinlich. Erwürgung. III. Selbſtmord moglich. Zerbrechung des Kehlkopfs. Über die nähere Beſtimmung der Tödtlichkeit einer Verletzung. Kopf⸗ verletzungen. 1. Unbedingt nothwendige Tödtlichkeit. a) Schä⸗ delbruch mit Extravaſat. b) Desgleichen mit Depreſſion und | .... tee Druck und Verlag von F. U Erweichung des Gehirns. 2. Bedingt nothwendige Tödtlichkeit. a) Zerreißung innerer Hirngefäße. b) Schleichende Entzün⸗ dung und Eiterung des Gehirns. c) Hirnerſchütterung bei Trunkenheit und Erkältung. 3. Individuell nothwendige Tödt⸗ lichkeit. a) Zerreißung des Querblutleiters. b) Extravaſat in den Hirnhöhlen und unter dem kleinen Hirne. c) Schaͤdel⸗ bruch und Extravaſat. d) Extravaſat. 4. Zufällige Tödt⸗ lichkeit. a) Meningitis. b) Schleichende Entzündung und Eiterung des Gehirns. c) Arachnitis. 5. Anderweitige Ur⸗ ſache des Todes. Bruſtwunde und Erſtickung. a) Stich durch die Bruſt in die Leber. b) Erſtickung durch Betten. o) Zu: ſammendrückung des Kehlkopfes. d) Desgleichen. e) Erträn⸗ kung. Verletzungen des Unterleibes. I. Peritonitis mit Er⸗ gießung nach einem Stiche. II. Desgleichen nach Verwundung mit einem glühenden Eiſen. III. Berſtung der Milz nach einem Stoße. Vielfache Mishandlungen. I. Unbedingt noth⸗ wendige Tödtlichkeit. II. Desgleichen. III. Anderweitige Ur⸗ ſache des Todes. Stuttgart und Tübingen, im November 1838. J. G. Cotta'ſche Buchhandlung. In allen Buchhandlungen iſt zu haben: 3 Terſon (Abbe), Das Ende der alten un das Mufleben einer neuen Welt. Streifzüge durch rationaliſtiſche Gebiete. Gr. 8. Geheftet. 1 Thlr. 8 Gr. In einem Augenblick, wo der in alle Höhen und Tiefen der ſocialen und individuellen Zuſtände ſo mächtig eingreifende Rationalismus alle verdammenden Urtheile bereits ſiegreich überz lebt hat und wiſſenſchaftlich geſichtet und geläutert zum eigent⸗ lichen Geiſt der Zeit ſich erhob, kann ein Buch, welches dieſelbe Richtung bei einer bedeutenden Zahl franzöſiſcher und zwar ka- tholiſcher Gelehrten unumwunden darlegt, jedem Gebildeten nur willkommen und höchſt intereſſant erſcheinen. In unſerm Verlage erſchien und iſt durch alle guten Buch⸗ handlungen zu beziehen: Prolegomena zur Historiosophie von August von Cieszkowski. 10 Bogen. Velinpapier. Sauber broſchirt. Gr. 8. 16 Gr. Berlin, im November 1838. 2 Veit & Comp. Durch alle Buchhandlungen iſt von uns zu beziehen: Guide pratique our letude et le traitement DES MIALADIES DES VEUN, par Ch. J. F. Charron du Villards. 2 vols. Avee planches. In- S. Paris. 6 Thlr Dieſes neue Werk des berühmten Arztes wird als ein Ge⸗ winn für die Wiſſenſchaft auch feinen deutſchen Kunſtgenoſſen willkommen ſein. Leipzig, im November 1838. E Brockhaus & ie N Buchhandlung für deutſche und aus ändiſche Literatur. ante meme maison, Rue Richelieu, No. 60.) Brockhaus in Leipzig. äriſcher Anzeiger. 8 1838. Nr. XXXXV. Dieſer Literariſche Anzeiger wird den bei F. A. Brockhaus in Leipzig erſcheinenden Zeitſchriften: Blätter für litera⸗ riſche Unterhaltung, Iſis, und Allgemeine medieiniſche Zeitung, beigelegt oder beigeheftet, und betragen die Inſertionsgebühren für die Zeile 2 Gr. An den Redacteur der „Blaͤtter fuͤr literariſche Unterhaltung“. Pin sk (Rußland), 14. Nov. 1838. Sie werden ſich wundern, daß ein Bewohner aus Pinsk, deſſen Geiſt in der Einſamkeit ſich mit Ihren Blättern er⸗ quickt, Sie mit dem Erſuche beunruhigt, auch ſeiner Stimme in Ihrer Zeitſchrift den Platz einzuräumen. Den Anlaß dazu gab der witzige Aufſatz über die Sprache der Thiere, den ich in Nr. 301 d. Bl. nicht ohne heilſame Lebererſchütterung geleſen habe. Aber dem Frohſinne folgt der Ernſt ſehr oft ſchnell nach. Als Mitglied der mediciniſchen Geſellſchaft zu Wilna bekannt mit den Umſtänden der erſchienenen Inaugural— Diſſertation des Hrn. Wiszniewski, erſtaunte ich über die ſpöttiſche umſtaltung einer einfachen, reinen Thatſache; und, eingedenk des bekannten Spruchs: Amicus Plato, amicus Cato, sed magis amica veritas, konnte ich meinen heftigen Drang zur Schriftſtellerei diesmal nicht bezwingen. Die Diſſertation des Hrn. Wiszniewski, ehemaligen Zuhörers in der mediciniſchen Facultät der geweſenen wilnaer Univerſität, welcher die Stelle eines außerordentlichen Profeſſors in der charkower Univerſität bekleidet und der im verfloſſenen Jahre nach Wilna kam, um die Doctorwürde zu erlangen, führt den Titel: „Descriptio Raphaniae epidemice grassantis etc.“ (von der Kriebelkrankheit), und iſt auf der andern Seite des Titelblatts mit der Unterſchrift des gelehrten Secre— tairs der Akademie, des Hrn. Doctors der Medicin und Philoſophie, Staatsraths Eichwald's, bekräftigt, dem nach den akademiſchen Geſetzen die Pflicht obliegt, alle von der Con— ferenz approbirten und zum Druck beſtimmten Inaugural-Diſ⸗ fertationen unter feiner Aufſicht und Sorge zu haben. Sollte ſchon das Titelblatt und der bekannte Name eines gelehrten Mannes dem Spötter nicht hinreichend geweſen ſein, um eine folgerechte Muthmaßung zu hegen, daß die mediciniſch-chirur— giſche Akademie zu Wilna einen ganz andern Bewegungsgrund gehabt habe, um dem Candidaten die in dieſer Anſtalt ſo ſchwer zu erreichende Doctorwürde zu ertheilen, als die am Ende der Diſſertation angeknüpfte Meinung deſſelben über die Sprache der Thiere? Der Candidat Wiszniewski wurde, nach einer ſtrengen theoretifchen Prüfung aus allen Gegenſtänden der Me: diein, zu der Vertheidigung feiner Diſſertation über die Kriebel- krankheit in einer öffentlichen Verſammlung zugelaſſen, und hat den Foderungen der Geſetze Genüge geleiſtek. Es war da— mals keine Erwähnung von der Sprache der Thiere. Der Druck dieſer Epiſode war ihm allein nur deswegen geſtattet, weil er, von der vorgefaßten Meinung darüber eingenommen, ſelbſt dringend darauf beſtand und dieſelbe als fein intellee— tuelles Eigenthum behauptete: ein Beweis, daß man in Ruß⸗ land gegen die Meinungen der Gelehrten nachſichtig iſt. Dies war auch ohne allen Zweifel die Urſache, daß die kaiſerliche charkower Univerſität nicht nur dem Hrn. Wiszniewski geſtat⸗ tete, in einer öffentlichen Sitzung in der von ihm gehaltenen lateiniſchen Rede (Artis veterinariae conditio praesens, — impedimenta quae eidem perfieiendae hodiedum obstant, — atque momenta, quae ad illam excolendam magis valent. Charcoviae, 30“ Augusti. A. 1838. Typis Universitatis) unter Anderm auch dieſe Idee zu entfalten, ſondern ließ auch feine Rede auf feine eignen Koſten drucken. Es iſt kein Wun⸗ der, daß in akademiſche Inaugural-Diſſertationen, deren un⸗ / geheure Menge faſt alle wiſſenſchaftliche Gegenftände erſchöpft zu haben ſcheint, manche Ungereimtheiten ſich einſchleichen, wenn auch größere Werke nicht ganz frei davon ſind. Haben Sie je gehört, daß ein Aal auf den Feldern weidet? und doch lieſt man in dem Werke eines unſerer rühmlichſt bekannten Zoologen (Zoologia Specialis. Vilnae 1829. Pars posterior — tertia — S. 109): „Anguilla agros pisorum frequentare di- ligit.“ Warum verläßt der Aal ſein Element? Warum ſtoppelt er auf dem fremden Gebiete nach? Ein Witzling würde antworten: Fremde Erbſen ſchmecken gut. — Hat Je⸗ mand bis dahin vermuthen können, daß der perſiſche König Darius mit feinem ganzen Heere, die Scythen und Melanchlänen vor ſich treibend, bis in die Gegenden von Pinsk gekommen ſei? Und doch finden wir dieſe Behauptung in einem ſehr gelehrten Aufſatze. (In einer Zeitſchrift: Ruſſiſche Leſebiblio⸗ thek, Bd. 27, Heft 2, Marz 1838, S. 81.) Wir Ein⸗ wohner von Pinsk glauben daran gar nicht; denn wäre es der Fall geweſen, fo würden wir in den großen pinski⸗ ſchen Sümpfen und Moräſten von ungefähr auf eine Maſſe Menſchen- und Thierknochen ſtoßen! Dieſer Umftand, wie manche andere aus dem Dunkel des grauen Alterthums aus⸗ gegrabenen Anzeigen würden manchen Zoologen verleitet haben zu behaupten, daß dieſe Sümpfe den Rückſtand von der ſündflu⸗ tigen Überſchwemmung ausmachen, daß die ganze pinskiſche Gegend von Läuſefreſſern, blauen und rothen Menſchenracen (Budinen, Wudinen) bewohnt war, und daß die vorkommenden Thierknochen zu dem antediluvianiſchen Geſchlechtern der Elefanten (E. primi- genius), Mammonten, Maſtodonten und der den amerikaniſchen ähnlichen Megatherien und Megalonycen gehören! Welch ein Feld zu neuen Entdeckungen! Welche vortheilhafte Aus⸗ ſichten für die raſtloſe Bemühung, ein neues Buch zu ſchreiben! Ich zweifle nicht an Ihrer Wahrheits- und Gerechtigkeits⸗ liebe, und bin überzeugt, daß dieſe Zeilen das Licht der Preſſe auf dem claſſiſchen deutſchen Boden erblicken werden. X. Rüge eines literariſchen Verſehens. In Hrn. Michelet's „Geſchichte der letzten Syſteme der re in Deutſchland“ lieſt man Bd. 2, S. 635, folgende orte: „Als ich den erſten Band der Hegel'ſchen Werke 1832 „herausgab, wollte Weiße die Hegel'ſche Abhandlung „über „das Verhältniß der Naturphiloſophie zur Philoſophie über⸗ „haupt“ in öffentlichen e doch gewiß „unaufgefodert, vindiciren, un bedurfte einer förmlichen „Erwiderung von meiner Seite, ſowie des beharrlichen „Schweigens Schelling's, um dieſen Mangel des kritiſchen „Takts in ſeine Schranken zu verweiſen.“ Erſt durch dieſe Ausfoderung fand Unterzeichneter ſich ver anlaßt, über den eigentlichen Verfaſſer jener bekanntlich zuerſt in Schelling's und Hegel's „Kritiſchen Journal der Philoſophie“, gleich allen Aufſätzen dieſer Zeitſchrift ohne Namensunterſchrift erſchienenen Abhandlung bei Hrn. Geheimerath v. Schelling ſchriftlich anzufragen, deſſen „beharrliches Schweigen“, bei ſeiner bekannten Geringſchätzung aller von gewiſſer Seite her fo reichlich ihm zugefügter Unbillen, keineswegs befremden oder in der einmal gefaßten, wohlbegründeten Überzeugung irre machen konnte. Verbunden ward damit eine ähnliche Anfrage hin⸗ ſichtlich des im 16ten Bande von Hegel's Werken wieder abs gedruckten Aufſatzes: „über das Weſen der philoſophiſchen Kri⸗ tik überhaupt und ihr Verhältniß zum gegenwärtigen Zuſtand der Philoſophie insbeſondere.“ Die Antwort Schelling's in eis nem Briefe vom Slften Oct. d. J. lautet wie folgt: „Was den unter Hegel's Schriften aufgenommenen Auf⸗ „ſatz: „Verhältniß der Naturphiloſophie zur Philoſophie über⸗ „haupt“, betrifft, ſo iſt Ihre Vermuthung vollkommen ge⸗ „gründet. Es iſt darin kein Buchſtabe von Hegel, ja er „hat ihn vor dem Abdruck nicht geſehen. Was die Einlei⸗ „tung zu dem kritiſchen Journal betrifft (Weſen der philo⸗ „ſophiſchen Kritik u. ſ. w.), ſo iſt ſie zum Theil von He⸗ „gel geſchrieben; viele Stellen, die ich jedoch im Augenblick „nicht näher zu bezeichnen wüßte, ſowie die Hauptgedanken, „ſind indeß von mir; es mag wol keine Stelle ſein, die ich „nicht wenigſtens revidirt.“ Dies zugleich als Beitrag zur Beantwortung der Frage: welche von beiden beſſer mit Hegel vertraut ſind, die „Treu— gebliebenen“, oder die „Pſeudo-Hegelianer“, die „von der Schule Ausgeftoßenen‘‘ (etwa als „der Stein, den die Bauleute ver⸗ worfen haben“, Matth. 21, 42 — 44, da ja Hr. Michelet auf derſelben Seite, a. a. O. S. 630, wo er dieſen Act des Ausſtoßens berichtet, den Spruch Matth. 22, 14 anführt 2), die von Jenen unaufhörlich, Hegel nicht verſtanden zu haben, be= züchtigt werden. Leipzig, den 26ſten November 1838. Weiße. Durch alle Buchhandlungen an Poſtämter ift zu BEIDE Das Pfennig-Magazin für Verbreitung gemeinnuͤtziger Kenntniſſe. 1838. November. Nr. 292 — 295. Nr. 292. Oberlin. Behemoth und Leviathan. Das Neueſte aus der Natur- und Gewerbswiſſenſchaft. Beharrlich⸗ keit eines Hindu. * Der Saugefiſch. — Nr. 295. Die Ruinen von Babylon. Der Alabaſter. Die ſchlagenden Wetter. *Nelfon. Das Neueſte aus der Natur- und Gewerbswiſſenſchaft. (Fort⸗ ſetzung.) Gewinnung des Seeſalzes. Eine ungeheure Ratten: falle. — Nr. 294. Wiesbaden. Das Neueſte aus der Natur- und Gewerbswiſſenſchaft. (Beſchluß.) Corneille. Die Stecknadelfabrikation. Die ſüdafrikaniſchen Ochſen. — Nr. 295. Die ſpaniſche Armada. Panama. Robin Hood. Das Filtriren des Waſſers. Das menſchliche Gehirn. * Cäſarea. Die mit * bezeichneten Aufſätze enthalten eine oder mehre Abbildungen. Preis dieſes Jahrgangs von 52 Nummern 2 Thlr. — Der Preis der erſten fünf Jahrgänge von 1833 — 37, Nr. 1 — 248 enthaltend, iſt von 9 Thlr. 12 Gr. auf nur 5 Thlr. ermäßigt. Einzeln koſtet jeder dieſer Jahrgänge 1 Thlr. 8 Gr. Leipzig, im December 1838. - F. A. Brockhaus. Bei Th. Fischer in Kassel ist erschienen und in allen Buchhandlungen zu haben: Abbildung und Beschreibung blühender Cac- teen von Dr. L. Pfeiffer und Fr. Otto, königl. Gartendirector in Berlin. Iste Lieferung. Gr. 4. Subscriptionspreis à Lieferung 1 Thlr. Das Werk erscheint in einzelnen Heften in gr. 4., deren jedes 5 lithographirte Tafeln und ebenso viele Blätter Text enthalten wird. Die Tafeln werden nicht in systematischer Ordnung folgen, sondern aus den bereits vorhandenen, seit einer Reihe von Jahren sowol im berliner botanischen Garten als an andern Orten entworfenen Abbildungen blühender Cacteen, mit vorzüglicher Berücksichtigung des Neuesten und Interessan- testen, allmälig ausgewählt, und in jedem Hefte aus ver- schiedenen Gattungen Arten mitgetheilt werden. Die Blu- men, Früchte und andere instructive Theile der Pflanzen werden colorirt, wie auch jedesmal ein charakteristischer Theil des Stammes; das Übrige bleibt uncolorirt und wird in Lithographie von geübten Künstlern ausgeführt. Der Text zu jeder Tafel wird die lateinische Diagnose der Art, mit Hinweisung auf die vorhandenen Hülfsquellen und eine kurze Beschreibung in deutscher und französischer Sprache enthalten, und so eingerichtet werden, dass das Ganze später nach systematischer Folge geordnet und zu- sammengebunden werden kann. Exemplare mit vollständig colorirtem Stamm werden auf besondere Bestellungen für 3 Thlr. die Lieferung ab- gegeben. Bei J. B. Wallishauſſer in Wien iſt zu haben und durch jede gute Buchhandlung zu beziehen: 1 ACHAJA, Taſchenbuch. Neue wohlfeilere Ausgabe. XVI. Band. 1 Thlr. 4 Gr. Feiner Einband 1 Thlr. 8 Gr. Preis für complet I—XVI 18 Thlr. 16 Gr. und feine Aus⸗ gabe 21 Thlr. 8 Gr. 8 Dieſe wohlfeilere Ausgabe beſteht nur aus 16 Jahrgängen, weil der Vorrath nicht erlaubte, fie gleich der erſten Ausgabe bis 18 zu vermehren. Nur ſehr wenige Exemplare der erſten Ausgabe mit feinſten Kupfern und Satineteinband ſind noch vorräthig. Auch von der wohlfeilen Ausgabe werden die com⸗ pleten Exemplare bald vergriffen ſein. Die 16 Jahrgänge enthalten 93 John'ſche Kunſtblätter und Erzählungen und Gedichte von den ausgezeichnetſten Schrift⸗ ſtellern, ſodaß dieſe Sammlung gewiß jedem Käufer Vergnügen machen wird. Sie iſt das Wohlfeilſte, welches bei ſo viel bee Werth an literariſchem Product geliefert wer— en kann. — Bei C. W. Leske in Darmstadt ist soeben erschie- nen und in jeder soliden Buchhandlung zu haben: Mayo, Herbert (Wundarzt am Middlesex- Hospital und Professor am Königl. Collegium der Ärzte in London), Grundriss der speciellen Pathologie mit besonderer Berücksichtigung auf die pathologische Anatomie. Aus dem Englischen übersetzt und mit einigen Zusätzen und Anmerkungen herausgegeben von Dr. F. Amelung, grossherzogl. hess. Medicinal- rathe etc. Erste Abtheilung. Gr. 8. Velindruck- papier. 25½ Bogen. Preis 1 Thlr. 16 Gr., oder 3 Fl. Das Original der hier angezeigten Ubersetzung hat sich bereits die Anerkennung ausgezeichneter deutscher Gelehrten erworben, und Heusinger nennt es in Schmidt's Jahrbüchern der gesammten Medicin, Jahrgang 1836, Band XI, Heft 3, eine der ausgezeichnetsten Erscheinungen der neuern Litera- tur, empfiehlt es der sorgfältigen Beachtung der deutschen Arzte und spricht die Uberzeugung aus, dass kaum ein an- deres Werk mehr zur allgemeinen Einführung der patholo- gischen Anatomie in die praktische Medicin beitragen wird, als das vorliegende, Die zweite Abtheilung erscheint bald nach Neujahr. Darmstadt, im October 1838. Soeben ift erſchienen und durch alle Buchhandlungen zu beziehen: Bozzaris, H., Die Schande der deutſchen Journaliſtik. 6 Gr. Leipzig, im November 1838. Wilhelm Naud. Im Literatur⸗Comptoir in Stuttgart erſchien ſoeben und iſt in allen Buchhandlungen zu haben: Der Unabhängigkeits-Kampf der ſpaniſch⸗amerikaniſchen Colonien. Dargeſtellt von Dr. Franz Kottenkamp. Zugleich Supplementband zu Ernſt Münch's allgemeiner Geſchichte der neueſten Zeit, in 7 Baͤnden. Geh. Preis 1 Thlr. 21 Gr. Preuß., oder 3 Fl. Rhein. den, a 1 Thlr. Preuß., GRATIS für die Käufer der ſoeben ausgegebenen, neuen, wohlfeilen Ausgabe von Münch's Geſchichte der neueſten Zeit in 7 Bän⸗ oder 1 Fl. 86 Kr. Rhein.; ſchienenen Supplementband von Dr. Kottenkamp (Preis 1 Thlr. 6 Gr., oder Werth von 3 Thlr. 3 Gr. Preuß., oder 5 Fl. Rhein. dieſelben erhalten ferner gratin den bereits im vorigen Jahre er⸗ 2 Fl.), zuſammen alſo eine Prämie im Die Verhältniſſe der ſpaniſch-amerikaniſchen Colonien, noch in Deutſchland faſt gar nicht bekannt und doch ſo wichtig, daß ſie ſelbſt auf die Entwickelung europäiſcher Zuſtände oft den unmittelbarſten Einfluß übten, ſind darin in einer Weiſe geſchildert, wie ſie nur aus einem gründlichen und mühſamen Quellenſtudium, aus einer genauen Kenntniß der europäiſchen Geſchichte der letzten drei Jahrhunderte, und aus jener ruhigen, vorurtheilsfreien Anſchauung der Thatſachen hervorgehen konnte, welche die erſte und ſchönſte Eigenſchaft jedes Hiſtorikers fein muß. Durch alle Buchhandlungen und Poſtämter iſt zu Bee Das Hennig-Mlagazin für Kinder. 1838. October. Nr. 40 — 43. Nr. 40. Die wilden Eingeborenen von Neuholland. „Der Alligator oder Kaiman. Die Sage von der Friedens⸗ pfeife. Der Bär und der Panther. Die zwei Bäume. Das Cabriolet. Auflöſung des Räthſels im vorigen Monat. — Nr. 41. Die Fliegenfalle. Übung macht den Meiſter. Die Wirkungen eines Orkans in Oſtindien. Die St.⸗Lorenzkirche. Die Elefanten in Indien. Die Brandente. — Nr. 42. Fränz⸗ chen und Marie. Die Roſengallweſpe und die Schlafäpfel. Die Affen in Oſtindien. Das Wieſel und die Schwalben. *Die Windroſe. Räthſel. — Nr. 43. Großer Prahler, ſchlechter Fechter. »Das Feſt des Nils. Der Ausbruch des dreißigjährigen Krieges. »Der aſchgraue Waſſertreter. Die mit“ bezeichneten Aufſätze enthalten eine oder mehre Abbildungen. Preis dieſes Jahrgangs von 52 Nummern 1 Thlr. — Der erſte bis vierte Jahrgang koſten ebenfalls jeder 1 Thlr. Leipzig, im December 1838. F. A. Brockhaus. Bei F. H. Köhler in Stuttgart iſt ſoeben erſchienen und in allen Buchhandlungen zu haben: Anekdoten von Gelehrten und Curioſitäten der Literatur. Ates, Ztes, Ates Bändchen. Elegant broſchirt. à 6 Gr., oder 24 Kr. Den zahlreichen Abnehmern dieſer mit großem Beifall aufgenommenen intereſſanten Sammlung wird die Nachricht von dem Erſcheinen dieſer Fortſetzung gewiß ſehr willkommen ſein. Man findet unter vielen andern auch Scenen aus dem Leben von Hoffmann, Schiller, Wieland, Voltaire, Malesherbes, d' Argens, Zinkgräf, Rouſſeau, Boerhave u. ſ. w. u. ſ. w. Das erſte Bändchen erſchien 1836. Bei N. G. Elwert in Marburg iſt erſchienen und in allen Buchhandlungen zu haben: über die falſche Idealität. Von Geheime Hofrath Ed. Platner zu Marburg. Gr. 8. Broſch. 2 Gr., oder 9 Kr. Suabediſſen (Hofrath und Profeſſor), Die Grund⸗ zuͤge der philoſophiſchen Tugend- und Rechtslehre. Gr. 8. 13 Bogen. Broſch. 20 Gr., oder 1 Fl. 30 Kr. Früher iſt bei uns erſchienen und ebenfalls in allen Buch⸗ handlungen zu haben: Die Grundzuͤge der Metaphyſik von Hofrath Suabe⸗ diſſen. Gr. 8. Broſch. 18 Gr., oder 1 Fl. 21 Kr. Durch alle Buchhandlungen und Poſtämter iſt zu beziehen: Blaͤtter fuͤr literariſche Unterhaltung. (Verantwortlicher Herausgeber: Heinrich Brockhaus.) Jahrgang 1838. Monat November, oder Nr. 305 — 334, und 5 literariſche Anzeiger: Nr. XXXVIII — XXXXII. Gr. 4. Preis des Jahrgangs von 365 Nummern (außer den Beilagen) auf feinem Druck-Velinpapier 12 Thlr. Repertorium der gesammten deutschen Literatur. Her- ausgegeben von E. G. Gersdorf. 1838. Acht- zehnten Bandes zweites Heft. (Nr. XX.) Gr. 8. Preis eines Bandes 3 Thlr. Allgemeine Bibliographie für Deutschland. Jahrgang 1838. Monat November, oder Nr. 44 - 48, und Bibliographischer Anzeiger: Nr. 44 — 48. Gr. 8. Preis des Jahrgangs 3 Thlr. Leipzig, im December 1838. F. A. Brockhaus. In der Untergeichneten if erſchienen und durch alle Buchhandlungen zu beziehen: e dichte von Ludwig Uhland. Zwölkte, einzig vollständige Original-Ausgabe. Mit dem Bildniſſe des Verfaſſers in Stahl geſtochen. 8. Velinpapier. In Umſchlag broſchirt. Preis 2 Thlr. 12 Gr., oder 3 Fl. 36 Kr. Da verſchiedene ſüddeutſche Nachdrücke nur die vor dem Jahr 1818 erſchienenen, mithin 19 Gedichte weniger enthalten, ſo können ſie auf die Vollſtändigkeit gegenwärtiger zwölften Original-Auflage keinen Anſpruch machen, der ſie in Beziehung auf Ausſtattung überdies weit nachſtehen. Stuttgart und Tübingen, im October 1838. J. G. Cotta'ſche Buchhandlung. Geschichte Uapoleon's. LAURENT, Histoire d e par Horace Vernet. In- 8. Paris. 20 Fr. r TWEBET WETWS, Histoire de Napoleon. Arec Vignettes par RAFPFET, In-S. Paris. 20 Fr. Wir machen mit Vergnügen auf zwei Prachtwerke auf: merkſam, welche ſich den Ruhm ſtreitig machen, das Leben Napoleon's durch Wort und Zeichnung zu verherrlichen. Nor⸗ vins' anerkannte geſchichtliche Darſtellung mit Raffet's Zeich⸗ nung auf der einen Seite, Laurent's neue Auffaſſungsweiſe verbunden mit Horace Vernet's künſtleriſchen Leiſtungen auf der andern, verfolgen beide Werke die großartige Erſchei⸗ nung von ihrer Geburt bis an ihr Ende. Beide Werke erſcheinen in höchft eleganter Ausſtattung in 80 Lieferungen zu 2½ Gr. Die erſten Lieferungen ſind durch alle Buchhandlungen von uns zu beziehen. Leipzig, den 1ſten December 1838. 5 Brockhaus & Avenarius, Buchhandlung für deutſche und ausländiſche Literatur. (A Paris: meme maison, Rue Richelieu, No. 60.) Soeben iſt bei Unterzeichnetem erſchienen: Die Vorzüge der doppelten Spurbahn⸗ ſtraße vor den gewoͤhnlichen Kunſtſtraßen, zur theo⸗ retiſchen und praktiſchen Prüfung empfohlen von Dr. F. G. Germar. 111 Seiten. Gr. 8. Mit Steindruck. 16 Gr. Der Zweck der Schrift iſt, nach des Verf. Angabe, Einl. S. 1: den Kunſtſtraßen bei geringern Koften eine größere Be— quemlichkeit, Sicherheit und Ausdauer zu geben, ja, ſo weit es thunlich iſt, den Vorzügen der Eiſenbahnen nahe zu bringen, dadurch aber eine Möglichkeit zu eröffnen, daß ſie, die bisher eine große Laſt aller Staaten waren, bei einem angemeſſenen Abgabentarif ein Gegenſtand der Bewilligungen für Private vereine werden können. Altona, im November 1838. Karl Aue. Im Verlage von Alexander Duncker in Berlin ist soeben erschienen und durch alle Buchhandlungen zu beziehen: Medieinisch- Chirurgisch - THERAPEUTISCHES WÖRTERBUCH oder Kepertorium der vorzüglichsten Curarten, die in dem Zeitraume von 1750 — 1838, mit Rückblicken auf die ältere und älteste Zeit, von den berühmtesten Ärzten Deutschlands, Eng- lands, Frankreichs und Italiens angewendet und empfohlen worden sind. Herausgegeben durch einen Verein von Aerzlen. Mit einem Vorworte des Geheimen Medicinalraths Professors Dr. Barez. Ister Band. 2te Lieferung. Die medicinische Welt hat bereits bei der Publica- tion der isten Lieferung dieses Werks eine so lebhafte Theilnahme für dasselbe an den Tag gelegt und sich so beifällig über Plan und Ausführung hen ausgesprochen, dass es überflüssig erscheint, hier noch Empfehlendes und Lobendes hinzuzufügen. Mögen nunmehr auch die- jenigen Mediciner, denen das Werk noch nicht zu Gesicht kam, sich die Einsicht der beiden erschienenen Lieferungen verschaffen, da ich es gern einem Jeden überlasse, sich durch eigne Anschauung von dem Werth und der praktischen Brauchbarkeit des Buches zu überzeugen. Nicht der Zahl inhaltloser Speculationsunternehmungen ist dies thera- peutische Wörterbuch zuzugesellen, es gehört der Wissenschaft und deren Förderung, und die Medicin wird es den Herausgebern Dank wissen, darin eine übersichtliche Zusammenstellung eines so reichen, aber bisher ungeord- neten und darum unbrauchbaren Stoffes geliefert zu haben, Die Hefte folgen nun alle Monate regelmässig aufein- ander. Nach Beendigung des isten Bandes tritt ein ver- hältnissmässig höherer Ladenpreis ein. Berlin, den l5ten November 1838. 4 Alexander Duncker. Druck und Verlag von F. A. Brockhaus in Leipzig. > Literariſcher Anzeiger. 1838. Nr. XXXXVI. P ĩ ðVͤ d ð ² ß 2 TE TE Dieſer Literariſche Anzeiger wird den bei F. A. Brockhaus in Leipzig erſcheinenden Zeitſchriften: Blätter für liter a⸗ riſche Unterhaltung, Iſis, und Allgemeine medicinifhe Zeitung, beigelegt oder beigeheftet, und betragen die Inſertionsgebühren für die Zeile 2 Gr. Leipziger Allgemeine Zeitung. Motto: Wahrheit und Recht, Freiheit und Geſetz! Die Stimmen, welche über die Leipziger Allgemeine Zeitung im erſten Jahre ihres Beſtehens laut geworden find, freundliche und unfreundliche, haben uns die Zuver⸗ ſicht einfloͤßen dürfen, daß wir das Ziel, welches bei dieſem Unternehmen uns vorſchwebte, nicht ganz verfehlt haben; den Wohlwollenden danken wir fuͤr die Anerkennung unſers Strebens, die Übelwollenden haben uns auf unſerm Wege nicht irre gemacht, und auch ihnen ſind wir verbunden, da ſie uns auf manche Klippe aufmerkſam gemacht haben, die zu vermeiden war. Wir haben uns bei dem Beginne des Unternehmens die Schwierigkeiten keineswegs verhehlt, die theils aus der Natur und dem Umfange deſſelben hervorgehen, theils in den eigenthuͤmlichen Verhaͤltniſſen liegen, welche in Deutſchland der Beſprechung oͤffentlicher Angelegenheiten nur zu unguͤnſtig ſind; aber bei dem Verſuche, ſie zu uͤberwinden, iſt der Redaction ſowol ihr Ziel immer klarer vor Augen getreten, els fie auch mit den Mitteln es zu erreichen vertrauter geworden iſt, und ſie glaubt erfuͤllt zu haben, was ſie bei dem Eintritt in ihre Laufbahn ausſprach, daß ihre Anſtrengungen mit den Schwierigkeiten der Aufgabe wachſen ſollten. Unparteiliche Darſtellung der Zeitgeſchichte iſt unver: bruͤchlich ihr Geſetz geweſen, und fie iſt demſelben wiſſentlich nie untreu geworden, ſo ſchwierig es immer fuͤr den Zeitgenoſſen der Ereigniſſe iſt, mitten unter den Eindruͤcken der Gegenwart, unter ſtreitenden Anſichten und Meinungen, oft unter gefliſſentlich hervorgerufenen Taͤuſchungen und Wirren fo unbefangen zu bleiben, als es dem Geſchicht— ſchreiber moͤglich iſt, der einen Zeitraum der Vergangenheit nach kritiſcher Pruͤfung der Zeugniſſe darzuſtellen unter⸗ nimmt. Ihren Wahlſpruch: „Wahrheit und Recht, Freiheit und Geſetz!“ hat unſere Zeitung, wie wir hoffen, nie verleugnet; ſie hat ſtets getrachtet, in ihren Berichten der Wahrheit treu zu bleiben, und wo ſie durch ungenaue und allerdings in einigen Faͤllen durch falſche Mittheilungen irre gefuͤhrt war, nie verfehlt Berichtigungen aufzunehmen; ſie hat jeder Meinung Raum zu offener Erörterung gegeben, die mit Gründen und ohne gehaͤſſige Leidenſchaftlichkeit auftrat; ſie hat endlich, indem ſie dem Grundſatze des unhemmbaren Fortſchrittes in allen menſch⸗ lichen Dingen huldigte, das heilige Geſetz geachtet, das der ſtarke Anker der geſellſchaftlichen Ordnung und dabei auch die ſichere Buͤrgſchaft jenes Fortſchrittes iſt. Dieſen Grundsätzen wird die Leipziger Allgemeine Zeitung unwandelbar anhangen; aber, ermuntert durch die Anerken⸗ nung ihrer Bemühungen, wird von uns Alles auf geboten werden, dieſem Organ der Offent⸗ lichkeit immer mehr das Vertrauen der Unbefangenen zu gewinnen, und durch Aus⸗ wahl des Stoffes, durch Mannichfaltigkeit der Mittheilungen, die eine immer weiter ſich ausbreitende Correſpondenz erleichtert, durch Genauigkeit und Vollſtändigkeit ihrer Berichte, durch ſorgfältige Beachtung der roßen politiſchen Fragen, welche die Zeit ewegen, durch vorzügliche Verückſichtigun deutſcher Augelegenheiten und durch Kur faſſung der wichtigſten eulturgeſchichtlichen Momente der Gegenwart, allen höhern Aufoderungen immer mehr zu genügen. Dem Vorſtehenden erlaubt ſich die unterzeichnete Verlagshandlung der Leipziger Allgemeinen Zeitung noch hinzuzufügen, daß die bedeutende Theilnahme, die das Blatt in der kurzen Zeit ſeines Beſtehens in allen Theilen Deutſchlands und des Auslandes gefunden, es ihr geſtattet, ſchon vom naͤchſten Jahre eine bedeutende Preisermäßigung a eintreten zu laſſen. Der Preis, der für Sachſen auf jaͤhrlich 10 Thlr. berechnet war, wird vom Jahre 1839 Acht Thaler fuͤr den ganzen, 4 Thlr. fuͤr den halben Jahrgang und 2 Thlr. für das Vierteljahr geſtellt und an auf demgemaͤß überall in dieſem Verhaͤltniß ermäßigt werden. 15 Thlr. 12 Sgr. kuͤnftig nur hoͤchſtens 11 Im Koͤnigreich Preußen wird das Blatt anſtatt Thlr. jährlich, 5 Thlr. 15 Sgr. halb- und 2 Thlr. 22½ Sgr. vierteljährlich Eoften. Die Leipziger Allgemeine Zeitung erſcheint wie bisher taglich Abends in 1 oder 1½ Bogen in Hochquart auf ſchoͤnem Velinpapier und ein vollftändiges Regiſter wird jährlich geliefert. In dem Maße, als die Leipziger Allgemeine Zeitung den Kreis ihrer Leſer vergrößerte, hat ſich auch bei dem Publicum die Überzeugung befeſtigt, daß grade in dieſem Blatt 0 5 Ankündigungen aller Art die allgemeinſte Verbreitung finden, ſodaß die Anzahl der Ankündigungen in dem laufenden Jahre mit der der älteften und geleſenſten Blätter Deutſchlands ſich meſſen darf. Auf die typographiſche Anordnung der Ankuͤn⸗ digungen wird große Sorgfalt gewendet und fie finden ihren Platz ſaͤmmtlich in dem Hauptblatte, was nicht wenig zur Beachtung der Anzeigen beiträgt. Fuͤr den Raum einer Zeile werden 1¼ Gr. berechnet. Alle Poſtämter und Zeitungserpeditionen nehmen Beſtellungen auf die Leipziger Allgemeine Zeitung an, die man bald zu machen bittet, um die Auflage Lene können. Leipzig, im December 1838. F. A. Brockhaus. Soeben erſchienen in Ernſt Klein's literariſchem Comp⸗ toir in Leipzig: Das kalte Waſſer. Wo iſt es anzuwenden, wo nicht? Geſchichte der Waſſerheilkunde, diätetiſche Benutzung des kalten Waſſers. Darſtellung der wichtigſten Krankheitsformen nach ihren charakteriſtiſchen Erſcheinungen nebſt ihrer zweckdienlichen Behandlung. Als zweckmäßiges Haus⸗ und Hülfsbuch für alle Stände nach den beſten und neueſten Quellen und nach eigener mehrjähriger Erfahrung bearbeitet von Dr. K. A. Koch. Nebſt ſyſtematiſchem Inhaltsverzeichniß und alphabe⸗ tiſchem Regiſter. Broſchirt. 1 Thlr. 8 Gr. Claſſiſche Denkſteine. Sammlung ausgewählter Gedanken und Sentenzen über Welt und Menſchenleben, aus den Werken der Griechen und Rö— mer. In den Originalſprachen mit deutſchen überſetzungen herausgegeben von Dr. Heinrich. Broſchirt. 9 Gr. Muſterung oder Grundelemente aͤußerer weiblicher Schoͤnheitstheile. Mit Anhang: Podoſkopie. Frauenſpiegel. Herrenſpiegel. Deu: tung der Schönheitsmäler. 2te Auflage. Broſchirt. (In Commiſſion.) 3 Gr. Panorama und Schilderung des Reiches der Liebe. Herausgegeben von Ritter Ed. v. Schaul. Mit einem litho⸗ graphirten Kärtchen. 2te Auflage. (In Commiſſion.) Bro: ſchirt. 4 Gr Nächte. Romantiſche Skizzen aus dem Leben und der Zeit, von Her⸗ mann Goedſche. 1fter Theil. Velindruckpapier. Broſchirt. 1 Thlr. Achmed Bey, oder: Der Harem und die Erſtürmung von Konz ſtantine im Jahre 1837. Hiſtoriſches Charakter- und Völ⸗ an aus Nordafrika. Vom Herausgeber des Schobri. lr. Die drei Hauptbraͤnde des Winters 1837 — 38. I. Der Brand des Winterpalaſtes in St.- Petersburg, oder Wohlthun und Vergeltung. II. Der Brand der Börſe in London. III. Der Brand des italieniſchen Opernhauſes in Paris. 21 Gr. Der Glückspilz, oder: Hans kommt durch ſeine Dummheit fort. Komiſcher Roman von Dr. L. Glockentreter, Verf. v. Caſanova's II. Liebſchaften und Abenteuern zc. 1 Thlr. Neugriechiſcher Dolmetſcher, nebſt türkiſchem und albaneſiſchem. Enthaltend: Kleine neugriechiſche Sprachlehre, ſpſtematiſch-geordnete Wör⸗ ter und kurze Redensarten. Mit überall beigefügter Aus⸗ ſprache. Von N. J. A. E. Schmidt. Zweite Ausgabe, vermehrt mit allen auf die neue Geſtaltung Griechenlands bezüglichen Ausdrücken, auch einer Valvations⸗ und verglei⸗ chenden Tabelle. Geh. 10 Gr. Zweites Heft (zur Iften Ausgabe), vorzüglich Ausdrücke in Bezug auf die neue Geſtaltung Griechenlands enthaltend. 4 Gr. Memoires de J. Casanova de Heingalt ecrits par lui- meme. Edition originale. Tomes 9, 10, 11, 12. Preis 6 Thlr. 20 Gr. Obige ſeit langer Zeit erwarteten letzten 4 Bände dieſes bekannten Werkes, welche beſonderer Verhältniſſe wegen nicht früher ausgegeben werden konnten, ſind ſoeben erſchienen. Brüffel, im November 1838. Karl Muquardt, Buchhandlung für in= und ausländiſche Literatur. Beachtenswerthe Anzeige für Bibliotheken, Lesevereine, Gutsbesitzer, Landbeamte, Gewerbtreibende dc. Neue Journale und neueſte Sammlung von Länder: und Neifebefchreibungen. Vom IAſten Januar 1839 an erſcheinen bei Fr. Schwend in Schwäbiſch Hall: 10 Flora. Original⸗Chronik für die gewählteſte ſchönwiſſenſchaftliche Literatur des \ In⸗ und Auslandes. In Verbindung mit Mehreren herausgegeben Karl Winkler. Jährlich 156 Bogen groß Lexikonoctav auf ausgezeichnet ſchönem weißen Papier mit ſcharfen Lettern in 82 Wochenheften von je 2½ Bogen Haupttext und ½% Bogen Miscellen mit Quartalstiteln und Inhaltsverzeichniſſen. Pränumerationspreis 3 Thlr. 12 Gr. oder 6 Fl. 18 Kr. Rhein. jährlich; 2 Thlr. oder 3 Fl. 36 Kr. halbjährlich, und 1 Thlr. 6 Gr. oder 2 Fl. 15 Kr. vierteljährlich. 8 . f Die Tendenz dieſer Zeitſchrift geht aus dem Titel hervor, und beabſichtigt hauptſächlich novelliſtiſche Darſtellungen in deutſchen Originalaufſätzen neben dem Intereſſanteſten der geſammten ausländiſchen Journaliſtik und Literatur in freier, eleganter Bearbeitung allen Ständen in einer Mannichfaltigkeit und Reichhaltigkeit unb zu einem Preiſe darzubieten, wie dies von keiner Zeitſchrift des In- und Auslandes erreicht wird. Daneben enthält die „Flora“ als Beilage des Hauptblattes tagsgeſchichtliche Neuigkeiten, ſtatiſtiſche und andere Notizen in größter Abwechſelung unter dem Titel Miscellen. Literariſche Intelligenznachrichten werden zu % Gr. oder 2½ Kr. Rhein. die geſpaltene Zeile oder deren Raum aufgenommen. Merkur. Zeitſchrift für die Kenntniß aller Länder und Völker, ihrer Sitten und Zuſtände. Zur Unterhaltung und Belehrung fuͤr alle Staͤnde. In Verbindung mit Mehreren herausgegeben Karl Winkler. Jährlich 104 Bogen groß Lexikonoctav auf ausgezeichnet ſchönem weißen Papier mit ſcharfen Lettern in 52 Wochenheften von je 1¼ Bogen Haupttext und „ Bogen Miscellen mit Quartalstiteln und Inhaltsverzeichniſſen. Pränumerationspreis 3 Thlr. oder 5 Fl. 24 Kr. Rhein. jährlich; A Thlr. 18 Gr. oder 3 Fl. 9 Kr. halbjährlich, und 1 Thlr. oder 1 Fl. 48 Kr. vierteljährlich. Auch dieſer Zeitſchrift Tendenz iſt es: allen Ständen zu einem von keinem ähnlichen Blatte erreichten Preiſe das Neueſte aus der Länder- und Völkerkunde in reichſter Mannichfaltigkeit vorzuführen. Sie enthält: Originalaufſätze zur Kunde fremder Länder und Völker, Auszüge aus See- und Landreiſen aller Sprachen, Reiſeſkizzen, Schil⸗ DEN Bilder- und Charakterzuͤge und Originalcorreſpondenzen über den wiſſenſchaftlichen, ſittlichen und gewerblichen Verkehr des Auslandes. Der „Merkur“ wird gleichfalls neben dem Hauptblatte unter dem Titel Miscellen eine Beilage erhalten, worin gedrängte Neuigkeiten aus der Tagesgeſchichte, ſtatiſtiſche, geographiſche und commercielle Notizen, Anekdoten und Uhnliches in großer Abwechſelung mitgetheilt werden. Literariſche Intelligenznachrichten werden auch in dieſes Blatt zu /½ Gr. oder 2¼ Kr. Rhein. die geſpaltene Zeile oder deren Raum aufgenommen. 3 Neueſte fortlaufende Sammlung der intereſſanteſten Länder- und Reiſebeſchreibungen der ältern und : neueſten Zeit. In Verbindung mit Mehreren herausgegeben Karl Winkler. Jährlich gleichfalls MOL Bogen groß Lexikonoctav auf ausgezeichnet ſchönem weißen Papier mit ſcharfen Lettern in 82 Wochen⸗ heften, mit Haupt- und Specialkiteln. Pränumerationspreiſe wie bei unſerer Zeitſchrift „Merkur“, aber nur in Verbindung mit dem Merkur genommen, ohne dieſen um die Hälfte höher, und die Einzelnwerke um das Doppelte des ur⸗ ſprünglichen Preiſes. In enger Verbindung mit unſerer Zeitſchrift „Merkur“ werden wir dem Publicum, auch hier von d geleitet wie bei den beiden vorgenannten Zeitschriften eine fortlaufende Sammlung der ne 1 born Fa Länder- und Reiſebeſchreibungen in gediegenen, klaren und eleganten Bearbeitungen aus allen Sprachen zu einem in der That unerhört billigen Preiſe liefern. Die an alle Buchhandlungen und Poſtämter verſendeten ausführlichen Proſpecte beſagen das Nähere. Die erſte Wochenlieferung einer jeden der drei Unternehmungen liegt vom Iften December 1838 an bei allen Buchhandlungen und Poftämtern vor. Man abonnirt bei allen Poſtämtern und Buchhandlungen Deutſchlands und des Huslandes. Victor Hugo. In unſerm Verlage iſt ſoeben die Originalausgabe für Dentſchland erſchienen von: 8 RU BLAS, Drame en eind actes par Victor Hugo. In-18. Leipzig. 12 Gr. Außer dieſer wohlfeilen Originalausgabe von Victor Hugo's neueſtem Drama, welches das Theätre de la Renaissance glänzend eröffnete, iſt auch die groͤßere Ausgabe (Oeuvres com- pletes, T. VII, in- 8.) zu 2 Thlr. 6 Gr durch alle Buchhand⸗ lungen von uns zu beziehen. Leipzig, im December 1838. 3 Brockhaus & Mvenarius, Buchhandlung für deutſche und auslaͤndiſche Literatur. (A Paris: meme maison, Rue Richelieu, No. 60.) In der Hoffman n'ſchen Verlagsbuchhandlung in Stutt⸗ gart iſt ſoeben erſchienen: Handbuch uͤber die Krankheiten der Haut. Mit Zugrundelegung von Gibert's und Benutzung der übrigen vorzuͤglichern Werke über die Hautkrankheiten herausgegeben 8 von Dr. V. A. Riecke, Mitglied des Vereins fuͤr Heilkunde in Preußen, des Vereins großherzoglich babiſcher Medicinalbeamter zur Befoͤrderung der Staats⸗ arznelkunde, des wuͤrtemb. aͤrztl. Vereins, der medic. Geſellſchaft zu Leipzig, Dijon, Lyon, Marſeille und Zuͤrich. 2 Bande in 8. Broſchirt. Preis 3 Thlr., oder 5 Fl. 24 Kr. Soeben iſt erſchienen und in allen Buchhandlungen zu haben: x f . Wien wie es ist. Eine Sammlung von Original-Volksſcenen, Anek⸗ doten, Bonmots, Raͤthſeln ꝛc. Von Mikroskop. Ein Seitenſtuͤck von: „Berlin wie es iſt und trinkt“. 1ftes Heft. Mit 1 illum. Kupfer 8 Gr. 2tes Heft. Mit 1 illum. Kupfer 8 Gr. ztes Heft. Mit 1 illum. Kupfer 6 Gr. Leipzig. C. Scheld & Comp. g Im Laufe des Monats December erſcheint in unſerm Ver: age: Die Krönung in Mailand, im Jahre 1838. Von August Lewald. Mie d Sieh Prachtwerk in gr. 4. t tahlſtichen und Titelvignette, gezei Foltz, geſtochen von Ed. Sehnen, a Hate Elegant gebunden. 6 Thlr. 16 Gr., oder 12 Fl. Rhein. Karlsruhe, den SOften November 1838, Creuzbauer'ſche Buch- und Kunſthandlung. Bei Windolff und Strieſe in Königsberg i. d. N. iſt feeben erſchienen und durch alle Buchhandlungen zu beziehen: Abriß der neueſten Geographie aller fünf Welttheile; in katechetiſcher Form. Deutſch und Franzoͤſiſch. Zum Gebrauch fuͤr Schulen, beſonders aber für Erziehungsanſtalten und häuslichen Unter⸗ richt. Von Dr. Auguſt Ife. 380 Seiten. Kl. 8. Broſchirt. Preis 18 Gr. (22½ Sgr.) In meinem Verlage iſt erſchienen und in allen Buchhand⸗ lungen vorräthig: Taſchen buch dramatiſcher Originalien. Herausgegeben em Dritter ht zen Mit drei Aupfern. 8. Elegant cartonnirt. 2 Thlr. 12 Gr. Inhalt: J. Die Roſen. Ein dramatiſches Gemälde in drei Abthei⸗ lungen und fünf Acten von Rlbini. — II. Das Tagebuch. Luſtſpiel in zwei Acten von Bauernfeld. — III. Die Opfer des Schweigens. Trauerſpiel in fünf Aufzügen von Immerman n. — IV. Der Gas⸗ cogner in Paris. Luſtſpiehin einem Act von Franck. Der erſte und zweite Jahrgang enthalten Beiträge von Albini, Bauernfeld, Franck, F. Halm, Immermann, Liebenau, Maltitz und Pannaſch, mit den Bildniſſen von Bauernfeld, Immermann und Grabbe, einem Facſimile und ſceniſchen Kupfern. Der erſte Jahrgang koſtet 2 Thlr. 8 Gr., der zweite 5 Thlr. Leipzig, im December 1838. F. A. Brockhaus. Druck und Verlag von F. A. Brockhaus in Leipzig. Literariſcher Anzeiger. 1838. Nr. XXXXVII. Dieſer Literariſche Anzeiger wird den bei F. A. Brockhaus in Leipzig erſcheinenden Zeitſchriften: Blätter für literas riſche Unterhaltung, Iſis, und Allgemeine medieiniſche Zeitung, beigelegt oder beigeheftet, und betragen die Inſertionsgebühren für die Zeile 2 Gr. 25 Leipziger Allgemeine Zeitung. Motto: Wahrheit und Recht, Freiheit und Geſetz! Dieſes Blatt, wird auch im naͤchſten Jahre ganz in der bisherigen Weiſe taͤglich Abends erſcheinen. 8 8 10 0 An die man ihrem ſchwierigen Unternehmen geſchenkt, die Auffoderung, nichts zu finden in der großen Theilnahme, verfiumen, was dem Blatt einen erhöhten Werth geben kann, das ſich in der kurzen Zeit ſeines Beſtehens bereits einen ſehr bedeutenden Leſerkreis erworben, Redaction und Verlagshandlung und ſie werden vom naͤchſten Jahre an noch mehr wie bisher den Wuͤnſchen des Publicums, die ſie ſorgfaͤltig beachtet, zu entſprechen wiſſen. Der bedeutende Abſatz, den das Blatt gefunden, macht es moͤglich, ſchon vom naͤchſten Jahre an den Preis zu ermäßigen; es wird von 1839 an in Sachſen jahrlich nur 8 Thlr. (4 Thlr. halb⸗ 2 Thlr. vierteljährlich) und in Preußen nur hoͤchſtens 11 Thlr. 65 Thlr. 15 Sor. halb-, 2 Thlr. 22½ Sgr. vierteljährlich) koſten und hiernach im Verhaͤltniß überall der Preis billiger wie bisher geſtellt werden. Fuͤr Ankündigungen Aller rt, die ſtets im Hauptblatt ihre Stelle finden, bietet Leipzigs Lage im Mittelpunkte von Deutſchland Zeitung ſchnell die allgemeinſte Verbreitung. Beſtellungen auf beſondere Vortheile, und ſie finden durch die Leipziger Allgemeine Der Raum einer Zeile wird mit 1½ Gr. berechnet. 5 die Leipziger Allgemeine Zeitung werden bei allen Poſtämtern und Zeitungsexpeditionen angenommen und man bittet fie zeitig zu machen, um die Muflage beſtimmen zu können. Leipzig, im December 1838. F. A. Brockhaus. Soeben iſt bei J. H. C. Schreiner in Düſſeldorf erſchienen und in allen Buchhandlungen zu haben: Dichtungen Hermann Neumann. „Dichterjahr. 8. 19 Bogen. Geh. Preis 1 Thlr. 12 Gr., oder 2 Fl. 42 Kr. II. Dichterjahr, 1ſte Abtheilung. 8. 16 Bogen. Geh. Geh. — Preis 1 Thlr. 12 Gr., oder 2 Fl. 42 Kr. Dichterjahr, te Abtheilung. 8. 9 Bogen. Preis 16 Gr., oder 1 Fl. 12 Kr. Dieſe Dichtungen den Freunden der Poeſie noch beſonders zu empfehlen, dürfte überflüffig erſcheinen; fie empfehlen ſich ſelbſt. TTT... —. — II. — In der Ar nold'ſchen Buchhandlung in Dresden und Leipzig iſt erſchienen: Dr. E. Schmaltz, über die Taubſtummen und ihre Bildung, in aͤrztlicher, ſtatiſtiſcher, paͤ⸗ dagogiſcher und geſchichtlicher Hinſicht; nebſt einer An— leitung zur zweckmaͤßigen Erziehung der taubſtummen Kinder im aͤlterlichen Haufe. Mit vielen Tabellen. Gr. 8. 2 Thlr. 16 Gr. Der Herr Verfaſſer hat, als Ergebniß ſeiner Reiſen, ſeiner vieljährigen Erfahrung bei Behandlung von Gehör- und Sprach⸗ krankheiten und feiner Stellung als Arzt an der hieſigen Taub⸗ ſtummenanſtalt, Alles, was über die Taubſtummen wichtig iſt, zuſammengefaßt. Die Altern taubſtummer Kinder werden durch die ausführliche Anleitung zu der bisher meiſt vernach— läſſigten Erziehung derſelben belehrt werden und jeder Leh⸗ rende wird darin eine Entwickelung der Mittel, ſowie eine Anweiſung zu dem erſten unterrichte der Taubſtummen finden. Bei J. E. Schaub in Düſſeldorf iſt erſchienen und in allen Buchhandlungen zu haben: Klinisches Taschenbuch | praktische Ärzte, von Dr. ©, H. Ebermaier, Kreisphysikus in Düsseldorf. Ister Theil. Enthaltend: Einleitung. Fieber. Entzündungen. Exantheme. 634 Seiten. 8. Preis 2 Thlr. 20 Gr. Der Verfaſſer hat in der vorliegenden Schrift verſucht, die gegenwärtige Richtung der Heilkunde durch das Gebiet der ein— zelnen Krankheiten, von dem Standpunkte eines praktiſchen Arztes aus, zu verfolgen und die höchſte Achtung vor der Naturheilkraft mit conſequenter Benutzung der allgemeinen i der Diät und der äußern Verhältniſſe zu ver⸗ binden. Durch alle Buchhandlungen und Poftämter iſt zu Rae Das Pfennig-Magazin für Kinder. 1838. November. Nr. 44 — 47. Nr. 44. Der wilde Franz. Die Indianer und die Bär ren. *Die Kaſchmir- oder tibetaniſchen Ziegen. Die Näſcher. Ein Maiskolben. Auflöfung des Räthſels im vorigen Monat. — Nr. 45. Pan. Der Kaiſer Ferdinand II. Die Näſcher. (Fortſetzung.) * Die Löffelente. — Nr. 46. Die Vogelſpinne und der Kolibri. Die Näſcher. (Beſchluß.) Ein Beiſpiel von Gegenwart des Geiſtes. Die Zerſtoͤrung von Jeruſalem. Zus verſicht, von L. Tieck. Räthſel. — Nr. 47. Ein ſchottiſcher Sackpfeifer. Die Leopardenjagd am Vorgebirge der guten Hoff- nung. Der Truthahn oder Puter. Der gute Paul. Das Pferd. Räthſel. Die mit“ bezeichneten Aufſätze enthalten eine oder mehre Abbildungen. Preis dieſes Jahrgangs von 52 Nummern 1 Thlr. — Der erſte bis vierte Jahrgang koſten ebenfalls jeder 1 Thlr. Leipzig, im December 1838. F. A. Brockhaus. Höchſtwichtige Schrift! Soeben hat die Preſſe verlaffen und iſt in allen Buchhand⸗ lungen zu haben: Der Freiherr von Jandau oder die gemiſchte Ehe. Eine Geſchichte unſerer Tage Dr. K. G. Bretschneider, Geh. Oberconfiſtorialrath und Generalſuperintendent zu Gotha, Ritter des ſaͤchſ. Erneſtiniſchen Hausordens. Gr. 8. Elegant geh. Preis 21 Gr (26 Sgr.) In h It. Das Jubelfeſt der hei- Cap. VIII. Das Fernrohr. ligen Urſula. — IX. Der Doppelbeſuch. II. Der Pater Eyriar. | — X. Mainz. III. Der Erzbiſchof. — Xl. Das Gaſtmahl. IV. Die kranke Mutter. — XII. Die gemiſchte Ehe. Ca % — „Der glückliche Tag. XIII. Die Brautwerber. VI. Die Zofe. XIV. Das Braut⸗Examen. VII. Roma loquuta est; res judicata est. (Rom hat geſprochen, dann gilt kein Widerſpruch.) E — Dieſe Schrift hat den Zweck, ein unbefangenes Urtheil über die jetzigen Maßregeln des römiſchen Stuhls gegen die evange— liſchen Regierungen Deutſchlands und gegen die gemiſchten Ehen zu vermitteln, der dadurch angeregten Erbitterung zwiſchen Katholiſchen und Evangeliſchen zu ſteuern, beide Theile zu chriſt⸗ licher Verträglichkeit und Einigkeit zu ſtimmen, dem liebloſen Ketzerhaſſe zu begegnen, und endlich Diejenigen, welche in ge— miſchter Ehe leben oder eine ſolche ſchließen wollen, auf die Schwierigkeiten dieſes Verhältniſſes und auf die Geſinnungen und Überzeugungen hinzuweiſen, bei denen allein in ſolchen Ehen auf Frieden und häusliches Glück gerechnet werden kann. Sie iſt nicht geſchrieben für Gelehrte und Staatsmänner, für welche dieſe Gegenſtände ſchon vielfach in gelehrten Schriften Wee worden ſind, ſondern für das große Publicum, für alle Ge⸗ bildete der katholiſchen uud evangeliſchen Kirche, zu deren Ver⸗ ſtändigung und Beruhigung in dieſen Angelegenheiten noch we⸗ nig oder nichts geſchrieben worden iſt. Halle, im December 1838, f C. 2. Schwetſchke und Sohn. Bei J. B. Wallis hauſſer in Wien iſt erſchi durch jede ſolide Buchhandlung 50 N ee Handbuch der Geburtshülfe. Nach den beſten Quellen und eigenen Erfahrungen zum Gebrauche fuͤr angehende Geburtshelfer. 2 Baͤnde. Gr. 8. 4 Thlr. 18 Gr. Lehrbuch der Geburtshülfe. Als Leitfaden bei ſeinen akademiſchen Vorleſungen und bei dem Studium des Faches für angehende Geburtshelfer. Mit 1 Kupfertafel. Ste verbefferte Auflage. Zweiter Theil, mit dem beſondern Titel: Geſammelte Aufſaͤtze über einige der wichtigſten und am haͤufigſten vorkommenden geburts⸗ huͤlflichen Operationen, nebſt Bemerkungen und Erfahrun⸗ gen uͤber einige Gegenſtaͤnde der praktiſchen Geburtshuͤlfe. 2te Auflage. Mit 1 Kupfertafel. Beide Theile 4 Thlr. Der 2te Theil apart 1 Thlr. 12 Gr. Kunſt die italieniſche Sprache in einigen Monaten zum nothwendigen Bedarf Sprechen, Leſen und Verſtehen zu lernen; oder erſter Unterricht in der italieniſchen Sprache fuͤr Jung und Alt, um in einigen Monaten, ohne Huͤlfe eines Lehrers, das Sprechen, Leſen, Verſtehen und Schreiben auf eine ſehr leichte Art ſich eigen zu machen; enthaͤlt das ABC, Leſe⸗ regeln, Leſeuͤbungen, Einleitung zu den Redetheilen, Auf: gaben, Sammlung der noͤthigſten Wörter zum Sprechen, leichte Geſpraͤche, italieniſche Anekdoten, Novellen und Erzaͤhlungen mit dem deutſchen Texte zur Seite, von J. B. Hofſteller, Profeffor an der k. k. Therefien-Ritter- akademie. Gr. 8. Geh. 12 Gr. L'Anecdotier moderne. Der neueſte franzoͤſiſche Anekdotenkraͤmer, oder 100 biogra⸗ phiſche Skizzen, Erzählungen, Anekdoten, witzige Einfälle, Schwaͤnke, Calembours, Raͤthſel ꝛc. aus der neueſten Zeit geſchoͤpft, zur Veredlung des Verſtandes und des Herzens, fuͤr ſolche Leſer, die ſich im Franzoͤſiſchen auf eine an⸗ genehme und nuͤtzliche Art uͤben wollen, von Hofſteller, Profeſſor ꝛc. 1ſte Lieferung. Gr. 16. Geh. 6 Gr. Visa reperta und gerichtlich-mediciniſche Gutachten. Verfaßt und als er: laͤuternder Anhang zu feinem ſyſtematiſchen Handbuche der gerichtlichen Arzneikunde herausgegeben von J. Bernt, Profeſſor c. 2ter Band. Gr. 8. 2 Thlr. 6 Gr. Kempis ſämmtliche Werke. Überſetzt von J. P. Silbert. Neue wohlfeilere Ausgabe. Gr. 8. Lieferung 1 — 13. E Jede 5 Gr. Dieſe 15 Lieferungen bilden den iſten und ten Band. Die 14te Lieferung iſt bereits unter der Preſſe. Der fromme katholiſche Chriſt. Gebet- und Andachtsbuch für katholiſche Chriſten, von L. Schlecht, Piariſten-Ordensprieſter und Profeſſor ꝛc. Gr. 12. Ordinaire Ausgabe mit 1 John'ſchen Kupfer 9 Gr. Auf Velindruckpapier mit 1 Kupfer 12 Gr. Auf Velinpapier mit 3 John'ſchen Kupfern 18 Gr. K. k. öſtreiehiſeher Zolltarif. Unter dem Titel: Auseinanderſetzung der k. k. Ein-, Aus- und Durchfuhr— zolle, in durchaus alphabetiſcher Ordnung. Zur Bequem: lichkeit des Handels durch L. C. F. Steinheil. 1835. Mit Anhang. Gr. 8. Gebunden. 1 Thlr. 9 Gr. Die bedeutende Ausdehnung der öſtreichiſchen Grenze und die großen Handelsintereſſen machen es dem kaufmänniſchen Publicum ſehr wünſchenswerth ein Werk zu beſitzen, welches augenblicklich über jeden Waarenartikel Aufſchluß gibt. Den beiderſeitigen Grenzbewohnern wird dieſer Tarif willkommen ſein; mit dem Anhang iſt derſelbe bis jetzt vollſtändig. Reiſe im Innern von Brafilien. Auf allerhoͤchſten Befehl Sr. Majeſtaͤt des Kaiſers von Oſtreich Franz J. in den Jahren 1817 — 21 unternom⸗ men und herausgegeben von J. L. Pohl. 2ter Band. Mit 3 großen Anſichten geſtochen von J. Axmann und J. Paſſini. Gr. 4. Cartonnirt 28 Thlr. Feine Aus— gabe auf baſeler Velinpapier 36 Thlr. Hiermit iſt dieſes werthvolle Werk geſchloſſen. Der ganze Schatz von Erfahrungen der planmäßig angelegten und aus— geführten Reiſe iſt darin niedergelegt. Die Auflage iſt ſehr be— ſchränkt gemacht, ſodaß Bibliotheken, Liebhaber und die Beſitzer des Iſten Bandes wohl thun werden, ihre Beſtellungen zeitig zu machen. Für Staatsbeamte und Leſecirkel. Eben iſt bei Hinrichs in Leipzig erſchienen und durch alle Buchhandlungen zu beziehen: Neue Jahrbuͤcher der Geſchichte und Politik. Begruͤndet von Pölitz. In Verbindung mit mehrern (65) gelehrten Männern herausgegeben von Prof. Fr. Buülau. 1839. Januar. Gr. 8. Der Jahrgang 6 Thlr. „Ein Vorwort“ von Fr. Bülau eröffnet ſehr leſens⸗ werth den 12. Jahrgang dieſer gehaltvollen Zeitſchrift, dem intereſſante Aufſätze: Über Gemarkungsrecht vom Geh. Rath Rettig; Erinnerungen an G. B. Niebuhr von E. Münch; die Repräfentativverfaffungen nach Anſichten des Fürſten Solms: Lich vom Präſid. v. Weber; Recenſion über die Vertheidigung des Staatsgrundgeſetzes herausgegeben von Dahlmann; Preusker's Jugendbildung; Illgen's Zeitſchrift, folgen. Die Fortſetzung erſcheint ſo regelmäßig wie bisher. Bei J. H. C. Schreiner in Düſſeldorf iſt erſchienen und in allen Buchhandlungen zu haben: Gedichte von Heinrich Bone. 8. 17 Bogen. Geh. In Umſchlag. Preis 1 Thlr., oder 1 Fl. 48 Kr. Die Strenge in der Auswahl und der daraus hervorgegangene, jetzt ſo ſeltene Vorzug, daß das Werk in religiöſer und mora⸗ liſcher Hinſicht, trotz der großen Mannichfaltigkeit der einzelnen Gedichte, jedem Alter und jedem Geſchlechte unbedingt in die Hand gegeben werden darf, läßt uns erwarten, daß es bald allgemein die Anerkennung und Verbreitung finden wird, welche ihm in der nächſten umgebung zu Theil geworden iſt. Beſon⸗ ders glauben wir auch noch auf den rein⸗lyriſchen Charakter der Lieder aufmerkſam machen zu dürfen, wodurch ſie ſich zur Com⸗ poſition in vorzüglichem Grade eignen. Durch alle Buchhandlungen iſt zu beziehen: 3. Funck, Drei Novellen nach dem Leben. I. Liebe und Ariſtokratismus. II. Hoffmann und die Epigonen in Bamberg 1808 und 1837. III. Corſicaniſche Blutrache. Velinpapier. 1 Thlr. 12 Gr. Es eignet ſich dieſes Buch für jede Leihbibliothek und für jedes Gebildeten Privatbibliothek. Die beiden letztern Novellen ſind aus dem Leben des Helden der Fahrten eines Musikanten von Ludw. Bechſtein. 3 Baͤnde. 1837. auf welches Werk ich nochmals aufmerkſam mache, das in keiner Leihbibliothek und in keinem Leſecirkel fehlen folte, denn wo es einmal bekannt iſt, wird es fo viel geleſen, daß Ein Exem— plar nicht ausreicht. Schleuſingen, den 1ſten December 1838. Ronr. Glaſer. Soeben iſt erſchienen: x Ha nd bu ſpeeiellen Therapie von Friedrich Masse, Geh. Medicinalrath und Director der mediciniſchen Klinik in Bonn. 2ter Band. 2te Abtheilung. Mit dieſer Abtheilung iſt der te Band dieſes Handbuchs geſchloſſen, und ſind jetzt beide Bände ganz vollſtändig durch alle Buchhandlungen für den Ladenpreis von 4 Thlr. zu beziehen. Leipzig, im December 1838. Karl Cnobloch. Durch alle Buchhandlungen und Poſtämter iſt zu beziehen: Iſis. Encpyklopaͤdiſche Zeitſchrift, vorzuͤglich für Natur: geſchichte, Anatomie und Phyſiologie. Von Oken. Jahrgang 1838. Sechstes Heft. Gr. 4. Preis des Jahrgangs von 12 Heften mit Kupfern 8 Thlr. Allgemeine medicinische Zeitung. Herausgegeben von Dr. Karl Pabst. Jahrgang 1838. Monat Mai, oder Nr. 35 — 43. Gr. 4. Preis des Jahrgangs 6 Thlr. 16 Gr. Repertorium der gesammten deutschen Literatur. Her- ausgegeben von E. G. Gersdorf. 1838. Acht- zehnten Bandes drittes Heft. (Nr. XXI.) Gr. 8. Preis eines Bandes 3 Thlr. Leipzig, im December 1838. F. A. Brockhaus. Sn allen Buchhandlungen ift zu erhalten: YRANLR, Taſchenbuch auf das Jahr 1839. Neue Folge. Erſter Jahrgang. Mit dem Vildnisse Lamartine's. 8. Auf feinem Velinpap. Eleg. cartonnirt. 1 Thlr. 12 Gr. Inhalt: I Des Lebens Ueberfluß. Novelle von Ludwig Tieck. — II. Goethe's Briefe au die Gräfin Auguſte zu Stolberg. — III. Die Entführung. No⸗ velle von Joſeph Freiherrn von Eichendorff. — IV. Der Gekreuzigte. Novelle von Leopold Schefer. — V. Jer⸗ wiſch⸗ Fritze. Idyll⸗Novelle von Franz Berthold. Mit dem Jahrgang 1839 der Urania beginnt eine neue Folge und ich erfülle daher gewiß den Wunſch vieler Freunde dieſes Taſchenbuchs, wenn ich die noch vorräthigen neun Jahr⸗ gänge 1830 — 38, die im Ladenpreiſe 18 Thlr. 6 Gr. koſten, zufammengenommen für 4 Thlr. 12 Gr., einzelne Jahrgänge aber für 16 Gr. ablaſſe. Dieſe Jahrgänge enthalten Beiträge von W. Alexis, G. Döring, J. von Eichendorff, F. von Heyden, V. Hugo, W. Martell, E. Mörike, A. Ohlenſchlä⸗ ger, Posgaru, P. J. von Rehfues, L. Rellſtab, C. F. von Rumohr, A. von Sartorius, L. Schefer, So: hanna Schopenhauer, G. Schwab, E. Scävola, A. von Sternberg, F. Voigts, beſonders aber acht Jahrgänge Novellen von Ludwig Tieck, die zu den ausgezeichnetſten Leiſtungen dieſes Dichters gehören dürften. An Kupfern enthalten dieſe Jahrgänge außer ſchönen Bild⸗ niſſen von Uhland, Cornelius, Ohlenſchläger, Dan⸗ necker, Zelter, Tegner, Auber, A. von Humboldt, Zedlitz und ſechs Darſtellungen zu Bürger's Gedichten, 45 Stahlſtiche nach ausgezeichneten Gemälden deutſcher, franzöſiſcher und engliſcher Künſtler. Leipzig, im December 1838. F. N. Brockhaus. Beendigung eines Werks für Alterthums⸗ forſcher. Der Ste (letzte) Band von K. A. Böttiger, Kleine Schriften archaologi— ſchen und antiquariſchen Inhalts, geſam⸗ melt und herausgegeben von J. Sillig. Mit 5 Kupfertafeln. iſt nun erſchienen und für 2 Thlr. 20 Gr. in allen namhaften Buchhandlungen zu bekommen. Der Ifte Band koſtet 3 Thlr. 4 Gr., der 2te Band 2 Thlr. 16 Gr., mithin alle 3 Bände 8 Thlr. 16 Gr. Wrnold'ſche Buchhandlung in Dresden und Leipzig. Nützliche Weihnachtsgeschenke für Damen. In Ernſt Klein's literariſchem Comptoir in Leipzig erſchienen: Die Unpäßlichkeiten der Damen, ihre be⸗ quemſte und leichteſte Heilung, von Dr. C. Lenz. 8 Bogen. Gr. 12. Gebunden. 16 Gr. In gefälliger Sprache tröſtet und berathet der Verfaſſer hierin das zarte Geſchlecht über die Leiden des Körpers und erheitert ihr Gemüth dabei; nöthigt ſie auch keineswegs zur Entſagung aller Freuden oder zu bitterböſen Arzneien, indem er die Hülfe in einfachen, ja angenehmen Mitteln (oft ſogar vom Conditor) nachweiſt. Durch geſchmackvolle Ausſtattung empfiehlt ſich dieſes und folgendes Büchlein auch als nützliches Geſchenk. — En 1 Die Kunſt der Frauen ſich die Liebe und Treue ihrer Gatten zu ſichern. Feſt⸗ gabe für bräutliche Jungfrauen und junge Frauen. 1 8 A. Heinrich. 6% Bogen. Cartonnirt. 3 8 In herzlicher und eindringender Sprache iſt hier das Leben und Gemüth der Männer und der Frauen geſchildert, dieſen die beſten Rathſchläge für ihr Wohl gegeben. Unterricht fuͤr junge Frauen, um frohe Muͤtter geſunder Kinder zu werden und ſelbſt dabei geſund und ſchoͤn zu blei⸗ ben. Mit einem Anhange, enthaltend Gebete fuͤr Schwangere und Gebaͤrende. Zweite Auflage. 8 Bo: gen. Gr. 8. (In Comiſſion.) 9 Gr. 8 Was iſt wol wichtiger für die Menſchheit, als der Gegen⸗ ſtand dieſes Buchs? Belehrend und allgemein verſtändlich iſt zweckmäßig Alles abgehandelt, was auf Gemüth und Körper in dieſem Zuſtand Einfluß hat. Soeben wurde ausgegeben und iſt durch alle Buchhand⸗ lungen von uns gratis zu erhalten: Verzeichniss der vorzüglichsten in Frankreich und England für 1839 erscheinenden Journale u. s. w., welche durch Brockhaus & Avenarius, Buchhandlung für deutsche und ausländische Literatur, In Leipzig und Paris, zu beziehen sind. Die in dieſem Verzeichnis notirten Preiſe der Journale bei Beziehung durch unſere leipziger Handlung — welche die⸗ ſelben wöchentlich mit Poſt erhält und franco Leipzig lie⸗ fert — find möglichſt billig berechnet; Beſtellungen auf vollftändige Jahrgänge, ſowie bei den meiſten Journalen, welche täglich und wöchentlich erſcheinen, auch auf ein Halb- oder Vierteljahr, letz⸗ tere jedoch zu verhältnißmäßig etwas höhern Preiſen, werden in jeder ſoliden Buchhandlung angenommen. Directe Aufträge auf franzöſiſche Journale bei unſerer pa= riſer Handlung (Rue de Richelieu, No. 60) effectuiren wir zu pariſer Originalpreiſen, welche natürlich weit billiger ſind; doch werden ſie nur angenommen, wenn der ungefähre Abonnements⸗ betrag in einer Anweiſung der Beſtellung beigefügt iſt, und alle Portoſpeſen fallen dann dem Empfaͤnger zur Laſt. Leipzig, den 15ten December 1838. 2 Brockhaus & Avenarius, Buchhandlung für deutſche und ausländiſche Literatur. (A Paris: m&me maison, Rue de Richelieu, No. 60.) Für Freunde a der englischen Literatur liegt der heutigen Nummer der „Blätter für literarische Unterhaltung“ die Liste der für das Jahr 1839 erscheinenden englischen Journale bei, welche, sowie alle Producte der englischen Presse, durch Unterzeichneten und, mit Berech- nung einer billigen Provision, durch alle Buchhandlungen Deutschlands um die beigesetzten Preise zu beziehen sind. Leipzig, den 14ten December 1838. J. A. G. BWeigel, Buchhändler. Druck und Verlag don F. A. Brockhaus in Leipzig. Reuere botaniſche Verlags⸗Werke 8 von J. L. Schrag in Nürnberg. Anthon, E. F., Tabelle über die in Deutſchland vorkommenden natürlichen Pflanzenfamilien. 6 Bogen in Folio. Schreibpap. 12 gr. oder 45 kr. Dieſe 6 Bogen, welche zu 1 Tabelle vereinigt werden, ent: halten in der erſten Rubrik die Namen von 67 Pflanzenfamilien, mit der beigefügten Benennung nach Juſſieu und Batſch. In den übrigen Columnen findet man auf jeder Linie die Hauptab— theilung des natürlichen Syſtems und die Linneiſche Klaſſe, wel— cher die Familie angehört, dann den Habitus und den Familien— charakter der einzelnen Pflanzentheile; ferner folgen Beiſpiele von Gattungen bei jeder Familie, die Unterabtheilungen der Familie und endlich die Anzahl der in dieſelbe gehörigen Gattungen. Dieſe Tabelle gewährt demnach eine begueme Überſicht, um ſich mit den Unterſcheidungsmerkmalen der Pflanzenfamilien recht vertraut zu machen. Brownu's, R., vermiſchte botaniſche Schriften; in Verbindung mit einigen Freunden ins Deutſche über— ſetzt und mit Anmerkungen verſehen von Dr. C. G. Nees v. Eſenbeck. Erſter und zweiter Band, mit 1 Steintaf. gr. 8. (I. 46 B., II. 51128.) 15825 u. 1826. 3 Thlr. 12 gr. ber 6 fl. 18 kr. 1 Dritten Bandes erſte Abtheilung: Prodromus Florae novae Hollandiae. Vol. I. 20 ½ B.) 1827. 2 Thlr · 12 gr. oder 4 fl. 30 kr. 1 5 Die zweite Abtheilung (Vol. II.) iſt noch nicht erſchienen. Vierter Band, mit 5 Steintaf. (35 B.) 1830. 3 Thlr. Sgr. dder öfl. Fünfter Band, mit 4 Zink- und Kupfertaf. 1834, (30 1½/ B.) 3 Thlr. oder 5 fl. 24 kr. Der Recenſent in der Halle'ſchen allgem. Literat. Zeitung Ergänz. Blätter Nro. 59 ſagt hierüber: „Wir ſprechen aus innigſter Überzeugung, wenn wir be— haupten, daß dieſe geſammelten Brown'ſchen Schriften für je: den gründlichen botaniſchen Forſcher rein unentbehrlich ſeyen, und daß es nicht hinreiche, ſie einmal durchgeleſen oder gelegentlich nach— geſchlagen zu haben, ſondern ſie wollen ſtudirt und täglich, ja ſtünd— lich benutzt ſeyn, wenn ſie den Nutzen leiſten ſollen, den ſie zu feijten im Stande find. Möchten namentlich unfere jüngern Stu— diengenoſſen an dem glänzenden Beifpiele des R. Brown's lernen, wie überhaupt die Pflanzenwelt erforſcht und ſtudirt werden müffe, um brauchbare und erfreuliche Ergebniſſe ihrer Studien zu liefern! Wir kennen wenigſtens kein beſſeres Vorbild.“ Die V Bände, wie fie vorſtehend beſchrieben, werden zu— ſammen für 8 Thlr. oder 14 fl. 24 kr. erlaſſen. 1835. Florae Germaniae Compendium. Sectio J. Plantae phanerogamicae seu vas- culosae. Editio altera, aucta et ampli ficata, curantibus Bluff, Nees ab Esen- beck et Schauer. II Tomi. 12. 1838. Sectio II. Plantae eryptogamicae s. cel- lulosae scrips. F. W. Wallroth. II Tomi. 12. (70 B.) 1831 1833. Die Flora Deutſchlands von Bluff und Fingerhuth fand ſchon bei ihrem erſten Erſcheinen vielen Beifall, und derſelbe ver— größerte ſich noch, als ſie durch den kryptogamiſchen Theil des Hrn. Wallroth zu einem vollendeten Ganzen gedieh, und als die voll⸗ ſtändigſte neuere Flora beſtand. Der phanerogamiſche Theil fehlte längere Zeit und wird ſich im laufenden Jahre in einer neuen gänzlich umgearbeiteten Ausgabe wieder anſchließen. Die beiden Theile find bis auf das Regiſter fertig. Was insbeſondere den kryptogamiſchen Theil dieſer Flora betrifft, ſo iſt der Umſtand, daß Herr Wallroth dafür gewonnen wurde, nur ein glücklicher zu nennen, da dieſer gelehrte Botaniker aus dem Studium dieſer ꝙflanzenabtheilung ſich ein beſonderes Geſchäft gemacht und die Wiſſenſchaft in dieſer Beziehung ſchon mit manchen wichtigen Ent⸗ deckungen bereichert hat. Durch dieſe Wallroth'ſche Flora der Kryptogamen Deutſchlands wird nicht nur dem allgemein gefühl⸗ ten Bedürfniſſe einer ſolchen abgeholfen, ſondern ſicherlich auch das Studium dieſer Pflanzenklaſſe in größere Aufnahme gebracht werden. Bis Michaelis 1838 gelten noch nachſtehende ermäßigte Preiße: Die vollſtändige Flora in 4 Theilen, (140 Duodezbogen) für 6 Thlr. oder 10 fl. 48 kr. Die phanerogamiſche, fo wie die Frypto: gamiſche Flora, einzeln 4 Thlr. oder 7 fl. 12 kr. Lindley, J., Nixus Plantarum. Die Stämme des Gewächsreiches, ver- deutscht durch C. F. Beilschmie d, nebst einem Vorwort von Dr. C. G. Nees von Esenbeck. In Umschlag. gr. 8. 1834. 12 gr. oder 45 kr. Der Recenſent in der Halle'ſchen allgem. Lit. Zeit. (1834. Nro. 159) ſagt darüber: „Wir freuen uns, verſichern zu können, daß viel Beifalls— würdiges, Sinnreiches und Originelles in dieſen wenigen Blättern niedergelegt wurde, zu deren Studium wir dringend mahnen und zwar beſonders deßhalb, damit ſolcher Verſuch durch die harmoni⸗ ſche Bemühung mehrerer Forſcher ſeiner Vollkommenheit immer näher gebracht werde.“ Martius, Dr. C. Fr. Ph. v., Conspectus regni vegetabilis. Uebersicht der Classen, Ordnungen und Familien des Gewächsreiches nach mor- phologischen Grundsätzen, unter beson- derer Rücksicht auf den Fruchtbau, mit Angabe von Beispielen jund von deu in der Medicin, Technik und Oekonomie besonders wichtigen Pflanzen, zunächst als Leitfaden bei seinen akademischen Vorlesungen entworfen. gr.8. 1835. 12gr. oder 45 kr. 1 1 Der Herr Verfaſſer macht in dieſen wenigen Bogen ein neues Pflanzenſyſtem bekannt, welches, nach morphologiſchen Prin— kipien die allmählige Entwicklung vom Niederen zum Höheren verfolgend, die Summe aller bis jetzt bekannten Pflanzen-Ordnun⸗ gen oder ſogenannten Familien claſſifizirt. E8-ift hiebei vorzugs— weiſe die noch nicht genug beachtete Zuſammenſetzung der Frucht aus mehreren Fruchtblättern hervorgehoben, und die Abtheilungen ſind in aphoriſtiſcher Kürze charakteriſirt worden. Die Anführung aller in der Mediein und Technik vorzugsweiſe nutzbaren Gewächſe eignet dieſe kleine Schrift beſonders für Solche, welche ſich genauer mit dem Studium dieſer Gewächſe nach der natürlichen Methode beſchäftigen wollen. Nees ab Esenbeck, C. G., Genera et Species Asterearum. Recensuit, Descriptionibus et Animadver- tationibus illustravit. Synonyma emen- davit. gr. S. (21B.) 1833. 1 Thlr. 18 gr. od. 31. Die benannte Pflanzengattung erſcheint hier in ſtreng wiſ— ſenſchaftlichem Gewande. Die charakteriſtiſchen Merkmale, aus⸗ führlichen Beſchreibungen, Synonymen u. ſ. w. ſind mit ſolcher Sorgfalt ausgeführt, daß man nicht allein die Pflanzenarten ge— nau danach beſtimmen kann, ſdudern daß es ſchwer fallen möchte, etwas Wichtiges noch hinzuzuſetzen, indem dem Hrn. Verf, keine wichtige Erſcheinung in der hieher gehörigen Literatur entgangen iſt. Intereſſant iſt die angehängte geographiſche Vertheilung der Aſtern. Richard's, A., neuer Grundriß der Botanik und der Pflanzenphyſtologie, nach der vierten, mit den Characteren der natürlichen Fa⸗ milien des Gewächsreiches vermehrten und verbeſſerten Originalausgabe überſetzt und mit Zuſätzen, Anmer— kungen, einem Sach- und Wort⸗Regiſter verſehen von M. B. Kittel. Zweite vermehrte und verbeſſerte Auflage. Mit S Kupfertaf. 8. (521 B.) 1831. 2 Thlr. 12 gr. oder 3 fl. 45 kr. Die Zweckmäßigkeit dieſes für den erften Unterricht in der Botanik beſtimmten Werkes hat ſich am ſchönſten durch die Aner— kenntniß bewährt, die ihm von Seiten des botaniſchen Publicums zu Theil geworden iſt; denn ſchon nach anderthalb Jahren ſeines erſten Erſcheinens war eine neue Auflage nöthig geworden. Der Bearbeiter derſelben hat dieſe Auflage nicht nur mit den Reſulta— ten der neueſten, gediegenen Arbeiten der Botanik vermehrt, ſon— dern auch zahlreiche Verbeſſerungen angebracht. Der vielen Zu— füge und Berichtigungen nicht zu gedenken, welche der Theil der allgemeinen Botanik erfuhr, bezeichnen wir nur die Anführung aller wichtigen Gattungen der Pflanzen in der Charakteriſtik der Familien, wodurch der Anfänger in den Stand geſetzt wird, die ibm in feiner einheimiſchen Flora oder in Gärten und Herbarien bekannt werdenden Pflanzen nach ihren Familiencharakteren zu un— terſuchen, und ſich ſo mit dem jetzt allgemein anerkannten natür— lichen Syſteme vertraut zu machen. Überdies erhält er dadurch zu— gleich einen Schlüſſel, wonach er ſein anzulegendes Herbarium naturgemäß ordnen kann. — Ein Werk, das in Frankreich und Deutſchland von feinem erſten Erſcheinen an fo vielen Beifall von Gelehrten und Dilettanten erhielt, bedarf nicht des Lobes; die Freunde der Wiſſenſchaft und der ſchönen Natur haben ihm das ſchönſte Lob ertheilt, indem ſie ſich deſſelben bei ihren Lehrvorträ— gen und Studien bedienen. Kittel, Dr. M. B. Taschenbuch der Flora Deutschlands zum bequemen Gebrauche auf botanischen Excursionen. 34 Druckbogen in 12. Preis 1 Thlr. 16 gr. oder 2 fl. 48 kr. 2 In dieſem Taſchenbuche der deutſchen Flora erhal- ten die Freunde der Botanik einen Führer auf ihren botaniſchen Excurſionen, wie ihn kein anderes ähnliches Werk darbietet. Alle bisher erſchienenen Floren Deutſchlands find fo voluminös, daß fie dem Botaniſirenden auf ſeinen Wanderungen mehr zur Beſchwerde fal⸗ len, als den Zweck fördern. Dieſe neue Flora aber iſt leicht zu haben und leicht unterzubringen. Außerdem verbindet dieſes Taſchenbuch die Vorzüge des Linneiſchen und des natürlichen Syſtems und weihet den Anfän— ger auf gleich leichte und angenehme Weiſe in beiderlei Methoden zur Beſtimmung der aufgefundenen Pflanzen ein. Dabei iſt es fo abgefaßt, daß es die glückliche Mitte zwiſchen der trockenen Auf— führung kurzer Definitionen und weitwendigen Beſchreibungen hält. Sein Preis iſt ſo mäßig geſtellt, daß es auch dem Wenigbemittel— ten vergönnt iſt, des ſo reinen und beſeligenden Vergnügens theil— haftig zu werden, welches mit dem Botaniſiren ſo weſentlich ver— bunden iſt. Dieſe Eigenſchaften mit einander vereiniget, müſſen das Werkchen nicht blos für den Anfänger, ſondern auch für den ſchon gebildeten Botaniker zu einer willkommenen Erſcheinung machen. Aeltere botaniſche Werke in demſelben Verlag. *. Eschweiler, F. G., Systema Lichenum, genera exhibens rite distineta, pluribus-novis adaueta. Cum tabula lapidi incisa. gr. 4. (342 B.) 1824. 16 gr. oder 1 fl. Fingerhuth, C. A., Tentamen florulae Lichenum Eiffliacae sive Enumeratio Lichenum in Eifflia provenientium (62B.) 1829. 12 gr. oder 54 kr. gr. 8. Haworth, A. H., synopsis Plantarum succulentarum cum Descriptionibus synonimis Locis, Observationi- .= bus culturaque. Usui Hortorum Germaniae acco- modata. gr. 8. (24 B.) 1819. 2 Thlr. 12 gr. oder 3 fl. 45 kr. Hoffmann, 6. F., Vegetabilia in Hereyniae Subterraneis collecta iconibus deseriptionibus et observationibus illu- strata. 20 Bogen Text und XVIII fein kolor. Kupfer- tafeln. Med. Folio. 1811. 12 Thlr. od. 21 fl. 36kr. Der frühere Ladenpreis war 18 Thlr. od. 32 fl. 24kr. Martius, C. F. P. v., Flora Cryptogamica Erlangensis, sistens Vegetabilia e Classe ultima Linn. in agro Er- langensis hucusque detecta. Accedunt Tab. II. aeneae, muscos nonnullos, et IV. lapidi ineis. Jungerman- nias germanicas foliosas illustrantes. gr. S. (37 B.) 1817. 2 Thlr. 16 gr. oder 4 fl. 30 kr. Martyn's, J., Abbildung und Beſchreibung ſel— tener Gewächſe, ſyſtematiſch beſtimmt und mit Anmerkungen begleitet von Dr. G. W. Fr. Panzer. Lateiniſch und Deutſcher Tert, mit 50 fein kolorirten Kupfertafeln. Med. Folio. 1797. 2 Thlr. 12 gr. oder 4 fl. 30 kr. Nees von Eſenbeck, C. G., Handbuch der Botanik Für Vorleſungen und zum Selbſtſtudium. Zwei Bände. gr. 8. (96 B.) 1820 1821. 5 Thlr. 21 gr. ‚oder 10 fl. An neuem, naturwiſſenſchaftlichen Verlag iſt ſonſt noch erſchienen: Bachmann, W. L., Handwörterbuch der praktiſchen Apo— 1837 thekerkunſt. In zwei Banden. Lexikonoktav. u. 1838. Erſter Band A bis I. Ladenpreis 5 Thlr. oder 9 fl. Vom zweiten Vand ſind bereits 3 Lieferungen fertig, für die noch der Subſecript.-Preis a 20 gr. oder I fl. 30 kr. beſteht, und mit der ten Lief. wird auch dieſer Band, und ſomit das ganze Werk geſchloſſen ſeyn. Berzelius, J. J., die Anwendung des Loͤthrohrs in der Chemie und Mineralogie. Dritte Auflage, mit 4 Kupfertafeln. gr. & 1837. 2 Thlr. 12 gr. oder 4 fl. 30 kr. Buchner, Ludw. Andr., Betrachtungen über die iſome— riſchen Körper, fo wie über die Urſachen der Iſomerie. gr. 4. 1836. 12 gr. oder 48 kr. Glocker, E. Fr., mineralogiiche Jahreshefte. ötes Heft, oder ſyſtematiſcher Bericht über die Fortſchritte der Mi— neralogie im Jahre 1835, mit Berückſichtigung der Geo⸗ logie und Petrefaktenkunde. gr. 8. 1837. 2 Thlr. oder 3 fl. 36 kr. — — deſſen neuer Grundriß der Mineralogie mit Ein— ſchluß der Geognoſie und Petrefactenkunde. Mit Ku⸗ pfern. 8. 1838. Befindet ſich unter der Preſſe. Goldfuß, G. A., Grundriß der Zoologie. 2te vermehrte und verb. Aufl. 8. 1834. 3 Thlr. oder 4 fl. 30 kr. Hänle, E. F., Entwurf zu einer der Zeit angemeſſenen Apotheker-Ordnung. Mit einem Anhang von Dr. Buchs ner. Abdruck aus dem Repert. f. Pharm. 12. 1837. 12 gr. oder 54 kr. Kobell, Fr. v., Grundzüge der Mineralogie. Zum Ger brauche bei Vorleſungen, ſo wie zum Selbſtſtudium ent— worfen. Mit 4 lithographirt. Tafeln. gr. 8. 1838. 2 Thlr. 12 gr. oder 4 fl. 30 kr. x Kurrer, W. v., das Neueſte oder die neueſten Erfahrun— gen in der Bleichkunſt, als Supplement, zu des Ver— faſſers Kunſt vegetabiliſche, vegetabiliſch-animaliſche und rein animaliſche Stoffe zu bleichen. Mit 2 lithograph. Tafeln. gr. 8. 1838. 1 Thlr. oder 1 fl. 48 kr. Meyer, H. v., Tabelle über die Geologie, zur Verein— fachung derſelben und zur naturgemäßen Claſſification der Geſteine. 8. 1833. 18 gr. oder 1 fl. 12 kr. Revertorium für die Pharmacie, herausgegeben von Dr. J. A. Buchner. Fünfzig Bände. 1815 bis 1834. Complett zur Erleichterung des Ankaufs anſtatt 75 Thlr. oder 135 fl. nur 36 Thlr. oder 64 fl. 48 kr. Einzelne Bände, ſo weit ſie noch vorräthig ſind, 20 gr. oder 1 fl. 30 kr. Einzelne Hefte 12 gr. oder 54 kr. — — deſſen neue Reihe von 1835 anfangend. Erſter bis dreizehnter Band, jeder Band zu 1 Thlr. 12 gr. oder 2 fl. 45 kr. Wüpfe rice. Buchholz, (des Chemikers) Bildniß. S gr. oder 36 kr. Frauenhofers Bildniß. S gr. oder 36 kr. Buchners, Dr., Bildniß, lithograph. 16 gr. od. 1 fl. 12 kr. Gehlens Bildniß. S gr. oder 36 kr. Br Tr u 15 3 LIE 0 * Di 7 eo ä i 1 00 * 9 3 ' 0 1 1 1 1 6 \ l ü * 1 * u 1 wi a) u, be * vo ua 1 . Isis von oken, Bee HF NN . RA 115500 Feen N . 2870 5 800 Cs = FNTOROLOG a toe 19 91 0 AS50C Coba , ENTONILIGT AMNH LIBRAR INN „% p N 100016632 * x Ne x vr 8 S SEE EN * — N r N e e n . x Sl rns an BEER eas TEE EEE Ries 0 . 75 De S : EUREN “ 8 e add e 0 n N 2 RE NEE n er NER ER | N 5 8 a 5 2 : 8 E 8 552 f f 0 : : . Front