BERG NET en anne 1 . . A n ene sr neee eee D FOR THE PEOPLE FOR EDVCATION FOR SCIENCE LIBRARY of THE AMERICAN MUSEUM OF NATURAL HISTORY von u > 5 — — S Jahrgang 1844. Heft 1 XII. (Mit 1 Taſel.) Leipzig, be % Ber o ch hau s. 1844. 4161 mad m 4 Encyclopädiſche Zeitſchrikt, 26 1 vorzüglich . 3 fuͤr Naturgeſchichte, vergleichende Anatomie und Phyſiologie, 671 f von een. 1844. Senf nm Der Preis von 12 Heften iſt 8 Thlr. fächf. oder 14 fl. 24 Xr. rheiniſch, und die Zahlung iſt ungetheilt zur Leipziger Oſtermeſſe des laufenden Jahres zu leiſten. Man wendet ſich an die Buchhandlung Brockhaus zu Leipzig, wohin auch die Beytraͤge zu ſchicken ſind. Es wird ge— deten, dieſelben auf Poſtpapier zu ſchreiben. Das Honorar fuͤr den Bogen ſechs Thaler preuß. Cour. 8 Unfrankierte Bücher mit der Poſt werden zurückgewieſen. Einruͤckgebuͤhren in den Text oder Umſchlag die Zeile ſechs Pfennige. Von Anticritifen (gegen Iſis⸗Recenſionen) wird eine Quartſeite unentgeltlich aufgenommen. — — EEE HER EEE rr ... ̃ ͤͤͤK— ..... ͤK—pxp ß SITE ne an Leipzig, bey Brockhaus. Anzeigen. Entgegnung a Be auf die von Hrn. Profeſſor Küſter in Erlangen gegen mich in der Iſis 1843. Heft VIII. S. 570. gemachte Bemerkung. Herr Profeſſor Kuͤſter verwirft meine Methode, die Schalen der Mollusken geometriſch zu meſſen, wenn er gleich wiſſen ſollte, daß vom Blättchen am Mooſe bis zu den Himmelskoͤrpern ſich Alles den geometri- ſchen und trigonometriſchen Verhaͤltniſſen anſchließt. Mathematik iſt unumftößliche Wahrheit, und ein mathematiſch beſtimmtes Kennzeichen hat einen weit hoͤheren Werth, als alle uͤbrigen Merkmale, welche vom Zufalle fo leicht verändert werden. Hr. Prof. Kuͤſter geſteht zwar, daß meine Meſſungs-Methode, die meine Teſtaceometrie lehren wird, ihm noch ein Geheimniß ſey, urtheilt aber doch ſchon daruͤber ab, und ſpricht dadurch aus, als bezweifle er die Wahrheit der Mathematik. Ich habe den hieher geſendeten U, latirostris früher nie gekannt, und es war mir auch die Namensbeſtimmung nicht aufgetragen, ſondern nur die Mefinng; fein mathematiſches Verhaͤltniß kam aber ganz mit U. longirostris uͤberein; ſo war es auch mit ſeinem angeblich kuͤrzeren Maͤnnchen (2), es hatte genau ſo viel Grade, als Unio batavus. Wenn ich alſo ſchrieb U. batavus, fo heißt das fo viel, als — U. batavus. Das Feld A kann ja ein Oblongum bilden und das Feld B ein Fuͤnfeck, und doch kann A h ſeyn, hat aber A einen größern Flächeninhalt als B, fo kann es nicht mehr S B ſeyn, fo wenig als das kuͤrzere Maͤnnchen (2) ein U. latirostris ſeyn kann: nicht weil es kuͤrzer iſt, ſondern weil es ein anderes mathematiſches Verhaͤltniß hat; und was den Namen betrifft, ſo iſt klar, daß der beſte Geometer den Namen des Feldes durch die genaueſte Meſſerey nicht herausmeſſen kann, wenn man ihm nicht ſagt z. B. er heißt Herrnacker. — Ich habe in meiner Teſtaceometrie, wofür ich bereits einen Verleger gefunden habe, nicht geſagt, daß mein geo⸗ metriſches Merkmal das Einzige iſt, aber ich habe behauptet, daß bey gleichen Meſſungen, die uͤbrigen Merkmale als ſubſidiariſch auftreten. Ueberhaupt glaube ich hier bemerken zu muͤſſen, daß die Conchyliologie bisher nur auf einem Rathen nach oft ſehr veraͤnderlichen Merkmalen beruhte, und erſt durch die Mathematik einen wahren wiſſenſchaftlichen Werth erlangen wird. — Regensburg, im October 1843. Fortunat. Forſter, königl. quieso. Patrimonial⸗Richter. Berichtigung: S. 4 3. 15 v. u. lies „Gedärm thieren“ ſtatt „Gedaͤmthieren “ u. 75% + Philoſophie. Vom Grafen Georg von Buquoy. Ueber eine Geſchichtsanſicht nach Hegel. Wenn Hegel das Philoſophieren über Geſchich te (er druͤckt dieß falſch aus durch Philoſophie der Geſchichte) darein ſetzt, die allgemeine Vernunft? in dem ganz unbefangen aufgefaßten Factiſchen zu finden, welches ich nach meiner Sprache, beſcheidener ſo ausdruͤcke: jenes Factiſche mit den Formen meiner Anſchauung in Harmonie zu bringen, — ſo laͤßt ſich gegen Obiges nichts einwenden, inſofern ich meinen Reſultaten nur einen ſub— jectiven Werth zugeſtehe als mein Studium. Es paßt aber jene Behauptung ebenſo auf jedes andere Natur⸗ ſtudium als auf das Naturſtudium Geſchichte, d. h. auf folgendes Naturſtudium: Studium über ſimultanen und fucceffiven Hergang am Polibiotismus— Wenn aber Hegel weiter ſagt: Vernunft laſſe ſich in der Ge⸗ ſchichte darum finden, weil das philoſophierende Ich, als das Subject am Geſchichtsphiloſophieren, an ſich vernuͤnf— tig iſt, alſo auch in der objectiven Geſtaltung, die es ſich gibt als die Facta ſchaffender Menſch, Vernunft ſeyn muͤſſe, — wenn Hegel als Grund hier das eben Geſagte an— gibt (finde ich nicht auch Vernunft im Hergange am Kryſtalli⸗ ſieren 2), ſo muß dieſem — polemiſch entgegengetreten werden, und dies zwar ſo: 1. Ich kann von keinem Theile der Geſammtaͤußerung des Naturlebens, “ auch nicht von jenem Theile derſelben, der als Simultanitaͤt und Succeſſion von Manifeſtationen des Polibiotismus als Geſchichte ſich mir darſtellt, mit Ueberzeugung ſagen, es beſtehe an ſich — Identitaͤt zwiſchen Seyn und Denken über ſolches Seyn, — ſondern ich kann mit Ueberzeugung ſtets nur ſo viel ſagen, ich entdecke Identitaͤt zwiſchen dem mir als ein Seyn fo oder ſo Vorkommenden und dem mir als mein Denken hie ruͤber — Vorkommenden, ** und zwar ſtuͤtzt ſich dieſe letztbeſagte Identitaͤt darauf, daß beiderlei Art des mir Vorkommens, beiderlei Art des mir ſo Scheinens, zu Einem * Allgemeine Vernunft — kann für mich Philoſophierenden nichts anderes ſeyn als das, ſo mir als allgemeine Vernunft erſcheint, — vielleicht Taͤuſchung dies. Solche Geſammtaͤußerung iſt der Litho-Phyto-Zoo-An⸗ thropo-Poli-Biotismus. : Mein Entdecken folder Identitat nun aber — iſt eben das, fo ich ausdrucken kann fo: Vernunft finden in dem Gegenſtande, über den ich philoſophiere, wohl verffanden, meine Vernunft, von der allein — ich ja ſprechen kann, ich. — Iſis 1844. Heft 1. und Demſelben ja gehoͤrt, naͤmlich — zu dem geſamm⸗ ten mir Erſcheinen — zu meiner gefammten Er: ſcheinungswelt,“ von der — ja nur — ich zu ſprechen vermag, moͤge ich philoſophieren uͤber irgend was. h 2. Es ift die Behauptung ganz falſch, als fei der Menſch (wie man ſich mit Pathos aber ganz unbegründet hypo— thetiſch ausdruͤckt, als ſey der Geiſt des Menſchen) es, wel—⸗ cher die Geſchichte (die Succeffion von polibiotiſchen Facten) aus ſich heraus, frei disponirend ſchaffe; — ganz und gar nicht; — die, ſowohl ſimultan als ſucceſſiv, hervortreten— den Geſchichtsfacta — find das nothwendige Ergedniß des Patriotismus, dieſer in ſich ſchließend — den Litho-Phyto⸗ Zoo- Anthropo-Biotismus. Die Menſchen — find am Rei⸗ henſchwung der Zeitgeneſis — blos (nebſt Andern ) Mit⸗ executoren für die Erfuͤllung unerbittlichen Fatums, hinge⸗ zogen und am Rade der Zeitentfaltung angeſtellt dieſelben Men- ſchen — als gezwungene Arbeiter, wie es die Weltlaufs- macht gebeut, dieſelbe Weltlaufsmacht, welche den Him- melskörpern nach Myriaden — ihre Bahnen anweiſt im unendlichen Weltraum — und dem Zephyr gebietet, den Duft dieſer oder jener Blume zu wehen dahin oder dorthin. Wie jene Aufthuͤrmung von Geſchichtsfacten zu Stande komme, die wir aus beſtaubten Annalen entziffern, aus ver— witterten Monumenten voruͤbergezogener Hoffart und Macht er— rathen, aus Steinmaſſen buchſtabieren, welche als Lettern der Ewigkeit — anſchreiben wollten die Machthaber, — wie ſolches Aufeinanderfolgen von Geſchichtsbegebenheiten vor ſich gehe, wir die Völker werden und dahinſchwinden, wie die fo- benannt großen Maͤnner ihre Zeit zu lenken ſcheinen, indeß doch ſie —nur die Org ane der Zeitgeneſis find, uſw., — dies Alles — zeige ich, durch wenige Züge nur ſcizzirt, in meiner philoſophiſchen Grundanſicht sub 31 (noch ungedrucktes Manuſcript). Heilloſes Treiben unſeres materiellen Induſtrie⸗ Schwindels. Der große Haufe, wohin ich auch den hoch- und wohlge⸗ bornen Plebs der Höfe und der Salons rechne, für ſtumpf— »Von deren einem Theile es mir vorkömmt als entſpringe er aus etwas, das nicht mehr mein Ich iſt, von deren anderm Theile es mir vorkoͤmmt als entſpringe er aus Schaffensthaͤtigkeit meines Ichs ſelbſt. — z. B. nebſt Fluͤſſen, Gebirgszuͤgen, Klimaten, herrſchenden Thier⸗ und Pflanz-Specien, Bodenarten, Metallen, Erzen, — —. 1 3 — — 4 ſinnig ſtaunendes Angaffen deſſen fo er nicht faßt ſtets ge: neigt, bewundert jene Schaar von, leider nicht ſelten die Staaten und die Voͤlkerentwicklung dirigirenden,“ Dumm: koͤpfen, welche, unſere Periode — als die der erlangten Muͤndigkeit als das Sièele des lumières anpreiſend, Alles nur dahin beziehen, um, bei Nichtbeachtung der hoͤchſten Angelegenheiten der Menſchheit, deſſen ſo der Sphaͤre der Ideen des Dichters und uͤberhaupt des hoͤhern Schaf— fens entſpricht, einſeitig die materiellen Intereſſen zu foͤrdern, und dies — haͤufig mit durchaus ſachwidriger Nachaͤfung Englands, ſonach — das Maſchinenweſen in fanatiſcher Strebensaͤußerung durch die erkuͤnſteltſten Mittel allerwaͤrts zu verbreiten, aber ſo — nach und nach die Menſchenhand und musculöſe Menſchenkraft aus allen Arten des Hervorbringens in der buͤrgerlichen Geſellſchaft zu verſcheuchen. Der große Haufe mag dies anſtaunen; ich kann es nicht gut heißen; vielmehr ſehe ich Verderbliches darin. Geht die Zunahme des Maſchinenweſens und deſſen, ſo man Theilung der Arbeit nennt, ſo fort wie bisher, welche letztere den Arbeiter, den die Natur mit der Fähigkeit ausruͤſtete ein ganzes Gewerbe in feine Arme zu faſſen, zum ſtupiden Kruͤppel heranzieht, — geht jenes ſo fort, — wohin ſoll es lich ſtelle folgende Fragen an Jene, fuͤr welche die Menſchenerziehung am Unterthan — keinen hoͤhern Zweck hat als Rekruten-Erzielung) mit der Menſchenmaſſe kommen endlich, wohin mit der kör⸗ perlichen Entwicklung,“ die doch weſentlich iſt, wenn noch fernerhin ſchoͤne Le ib garden beſtehen ſollen, wohin mit der Muskelkraft, die doch erforderlich iſt zum Verſehen des Kriegsdienſtes, uſw.? Wie kann des Menſchen Leib ſich entwickeln zur impoſanten Mannes geſtalt von mar⸗ tialiſchem Anſehen; wie kann die Muskelkraft ſich entfalten dahin, daß, was von ihr gefaßt wird, biegen oder brechen muß nach Commandowort, uſw., wenn nicht blos die Fabriken und Manufacturen durch Maſchinen getrie⸗ ben werden, ſondern ſelbſt einſt, o ſtaunt vor des Menſchen Erfindungskraft! ſelbſt einſt — die geſammte Land wirth⸗ ſchaft? Der Daͤmpfe Macht — iſt groß! dann wird es im Staate keine eigentliche Arbeiter mehr geben, die un: ter Schweiß und Muskelanſtrengung zu Kraft und Abhaͤr⸗ tung gelangen, — ſondern es wird dann bloße Fabriks-⸗ und Manufactur- Dirigenten ſo wie Oekonomie⸗ Dirigenten, ferner Comptoiriſten, endlich Maſchinen⸗ Aufſeher, und dergleichen Weichlinge mehr geben; wer ſoll nun aber dann dieſe Haufen von Schwaͤchlingen wieder auffriſchen zur kraͤftigen Menſchenmaſſe, wenn das ganze Volk, auch das Landvolk blos aus ſolchen Sch waͤch⸗ lingen beſteht? woher dann die Rekruten nehmen? uſw.? Dieſe Fragen ſtelle ich an euch, ihr klug in die Zukunft Blickende, an euch, ihr Menſchenfreunde, die ihr den Unter- than eines Staates — fuͤr nichts mehr betrachtet, als für eine Melkkuh, deren Euter ſtatt Milch — Contribu⸗ tionen liefere, für nichts mehr, als für einen zum Sol: datendienft von der Vorſehung euch Hingegebenen. Was »In ſofern doch wirklich der Menſch — etwas zu dirigieren im Stande iſt, er ſelbſt — das Spielzeug des Fat ums. * Der geiſtigen — erwaͤhne ich nicht, da ich hier zu Solchen ſpreche, die zu grandios ſind, um ſich mit geiſtigen Objecten zu beſchaͤftigen, welche letztere nicht einmal den Werth beſitzen, daß ſie ſich mit Händen greifen ließen. des Fragens gaͤbe es dann erſt, wenn nach jenem Phan— taſten, Menſchenfreund genannt, hin — ich mich wenden wollte? nach dem bizarren Mann, der den Menſchen nicht nur liebt, ſondern auch hochachtet, und ihn in Gedanken ſo weit erhebet uͤber das Thier, daß er zu den Beduͤrf— niſſen des Menſchen zaͤhlt, nicht blos Nahrung, Obdach, Heizung, Bequemlichkeiten udg., ſondern auch — die ſo eigentlich adelnden Hochgenuͤſſe des Denkens, des Meditirens, des Dichtens udg., dem alſo materielles Producieren noch nicht Alles reicht, was dem Menſchen Noth thut, wohlverſtanden dem Menſchen — in ſeiner wuͤr— digſten Bedeutung genommen, dem — hoͤhere Thaͤtigkeit, als actio actionis causa, einen unbeſchreiblichen Werth hat auch dann noch, wenn damit Solches zu Tage ge⸗ foͤrdert wird, woraus ſich kein Vortheil erzielen laͤßt fuͤr Kuͤche, Keller, Scheune, Spinnmuͤhlen uſw.? Vergleich der Metamorphoſe des Thierreichs mit der des Menſchengeſchlechtes. Von Max. Roſenheyn, Oberlehrer in Marienburg. $. 1. Eine der fruchtbarſten philoſophiſchen Ideen, die wir den Naturforſchungen neuerer Zeit verdanken, iſt die von Oken, daß der Menſch das vereinigte Thierreich ſey. Nur ſey er das ſucceſſiv, was in der Thierwelt in einem Ganzen vorhanden. Es iſt die Aufgabe nachſtehenden Aufſatzes, das Terrain dieſer Idee nach einer Seite hin zu erweitern. Schon ein fluͤchtiger Blick auf die Jahrbuͤcher der Geſchichte belehrt uns, daß das Menſchengeſchlecht in einer fortwaͤhrenden Entwickelung begriffen ſey. Auch wiſſen wir's, daß der Menſch als Individuum in ſeinen Entwickelungsſtadien ſtufenweiſe die verſchiedenen Klaſſen des Thierreiches durchlaufe. Was nun vom Individuum im Einzelnen gilt, muß auch vom ganzen Menſchengeſchlechte gelten: denn die Menſchheit iſt das Indivi⸗ duum Menſch im Großen. Unſere Abſicht iſt's nun, eine Parallele zu ziehen zwiſchen der Metamorphoſe des Menfchen: geſchlechtes und der des Thierreichs, indem wir unterſuchen wollen, ob nicht die Hauptperioden der Geſchichte den Hauptelaſſen des Thierreiches der ihrer Ent: wickelung zu Grunde liegenden Idee nach ent- ſprechen, und was fuͤr aͤhnliche Beziehungen dabei ſich finden laſſen. : $. 2. Die fruͤheſten Geſchlechter der Menſchheit werden nach dieſer Theorie der unterſten Thierſtufe, den Pflanzenthie— ren, nach Oken den Gedaͤmthieren entſprechen muͤſſen, deren Repraͤſentanten als am Meiſten charakteriſtiſch die Infuſorien vorſtellen. Alle hiſtoriſchen Data uͤber den Urzuſtand unſeres Geſchlechtes fehlen. Ein aͤhnliches Dunkel huͤllt die Geſchichte dieſer Thiergattungen ein: denn erſt die Erfindung der Mikro⸗ ſcope hat, wie zu den Tiefen des Sternenhimmels, ſo auch zu dieſer unermeßlichen Welt des Lebendigen den Eingang gefunden und blickt allmaͤhlich tiefer hinein in die ungeheuren Heere dieſer kleinſten Weſen der Sichtbarkeit. Nicht anders verhaͤlt es ſich mit unſrer Urgeſchichte. Erſt in neuerer Zeit, nachdem Berg- kundige als Aſtronomen der Erde ihre Fernroͤhre in die Tiefe der Gebirgslager gerichtet haben und Hunderte von Zoologen ihnen nachgefolgt find in die Eingeweide der Erde, um aus ihr die raͤthſelhaften Geburten der Vorzeit herauf zu beſchwoͤren und ſich von den unterirdiſchen Ungeheuern die Zaͤhne zeigen zu 5 laſſen, erſt jetzt, nachdem auch unſre Hiſtoriker es der Mühe werth gehalten, die Hieroglyphenſchrift dieſer ſteinernen Geſchichts— buͤcher zu deuten, — erſt jetzt beſchaͤftigt man ſich mehr erfolg⸗ reich mit Forſchungen Über. das Alter und über den Kindheits— zuſtand unſres Geſchlechtes. Die meiſten Geſchoͤpfe dieſer Klaſſe, wie die Aufgußthierchen und Eingeweidewuͤrmer, entſte— hen durch primitive, univerſelle Zeugung, einige, wie die Poly: pen, durch Knospenſproſſung, keines durch feruelle Generation, wenn gleich die Raͤderthiere nach ihrem Entſtehen ſich auch durch Eyer und lebendige Jungen fortpflanzen. Auch das erſte Menſchenpaar entſtand ohne Zuthun ſexueller Einwirkung durch eine Urbildung, als die letzterſchloſſene Bluͤthe der Erdvegetation und als Schlußpunkt der kosmogeniſchen Schoͤpfung, wie der Menſch denn auch innerlich deren Zweck iſt. Der Uebergang aus dem Unorganiſchen in das Organiſche wird hiebei nothwen⸗ dig vorausgeſetzt, ein Uebergang, den wir in den Infuſorien recht deutlich vor Augen haben. Und wenn gefragt wird, war— um die Erde keinen neuen Adam mehr hervorbringe, ſo muß dieſe Frage damit beantwortet werden, daß die Zeugungsperiode der Erde voruͤber iſt und ihre generative Kraft ſich gegenwaͤrtig nur im Fortzeugen, d. h., im Erhalten des Erſchaffenen aͤußert. Den Beweis hiezu liefern theils die Verſteinerungen, deren meiſte Arten nicht mehr in der Jetztwelt exiſtiren, theils das Ausſterben ſo mancher Thiergattung, wie z. B. des Bibers, des Elenthieres, des Luchſes, des Steinbocks, Auers und Dudus uſw. Auch weiſt's die Geologie durch die Formationsbildung der Gebirge nach, wie unſre Erde einſt Kind war, darauf zur Jungfrau reifte, ſich zur Mutter entfaltete und dann zur Matrone geworden iſt. Wie die Saamenthiere die Wurzel bil⸗ den, aus welcher ſich das ganze Thierreich entwickelt und in welche ſich jedes individuelle Leben beim Zerfallen wieder hinein⸗ verliert, fo ſtammt von Adam und Eva die ganze Menſchen— generation ab und jedes Individuum leitet von dieſem Erſter— ſchaffenen ſeinen Urſprung her. — Die Entwickelung der Infu⸗ ſorien hat ferner ihre Stadien, aͤhnlich wie ſie die Geſchichte des Menſchen zeigt: ſie beſteht in einer ſtufenweiſen Vervoll⸗ kommnung. Es erſchließt ſich durch dieſe Thierchen das uni— verſelle Leben fuͤr das individuelle in der Art, daß durch den Gaͤhrungsproceß faulender Pflanzen- und Thiertheile die klein⸗ ſten Kugelmonaden gebildet werden, die ſich blitzſchnell in Zick— zacklinien hin und her bewegen. Aus ihnen bilden ſich orga— niſch zuſammengeſetztere Thiere, unter ſich verſchieden nach der Verſchiedenheit der gaͤhrenden Subſtanzen. Dieſe Ausbildung erreicht eine hoͤchſte Stufe, gleichſam als Bluͤthe, und nimmt dann wieder allmaͤhlich ab. Immer einfacheren Baues werden nun die Thierchen, bis die ganze Erſcheinung mit den einfach— ſten Monaden ſchließt, wie ſie damit anfing. Wohl hat der ſcharfſichtige Ehrenberg viel gethan fuͤr die Geſchichte dieſer mikroſcepiſchen Thierwelt: er erwarb ſich dasſelbe Verdienſt um die Zoologie, welches Herſchel, dem Beherrſcher des Fixſtern— himmels, fuͤr die Aſtronomie zukommt: aber gleichwohl bieten die Thiere dieſer niedrigſten Stufe ihrer zarten, nur einem gefchärf- ten Auge bemerkbaren Structur wegen, ſo wie in der Art ihres Entſtehens viele der Raͤthſel dar, deren Loͤſung erſt einer fpäte: ren Zeit vorbehalten zu fein ſcheint. Daſſelbe gilt von vorftehen- der Geſchichtsperiode. Erſt die ſpaͤteſte Zeit wird Licht uͤber die fruͤheſte bringen. Iſt's doch bekannt, daß die fruͤheſten Lebensſchickſale nur zu bald aus dem Gedaͤchtniſſe des Juͤng⸗ linges ſchwinden, und im thatreichen Leben des Mannes oft ganz untergegangen ſcheinen, und daß die laͤngſt verwelkten 6 Roſen lieblicher Kinderjahre meiſt erſt wieder im Gedaͤchtniſſe des ſilberharigen Greiſes aufbluͤhen. Je weiter wir uns von dieſem Urbeginne entfernen, deſto lichter für uns wird er, wie ge⸗ wiſſe Gemaͤlde aus einer weiten Entfernung betrachtet werden ſollen. §. 3. Die Morgenſtrahlen der Geſchichte fallen auf den Orient und Nordafrika und man koͤnnte dieſe Periode wohl die Aegyptiſch⸗Aſiatiſche, das Jugendalter der Menſchheit nennen. Es iſt bekannt, wie der Character die⸗ ſer Zeit in Kunſt, Religion und Wiſſenſchaft das Gepraͤge eines phantaſtiſchen Uebermaaßes an ſich traͤgt, aͤhnlich der üppigen Vegetation dieſer Länder. Die uͤberſchwenglichen Ideen jener Zeit verkörperten ſich in Symbole: die Phantaſie verlor ſich in koloſſale Bauwerke. Die Voͤlker erhoben ihre Herrſcher und ſtellten dieſelben unermeßlich hoch über ſich, um ſich vor ihnen aus maaßloſer Religioſitaͤt, als vor den Repraͤſentanten der Gottheit im Staube zu beugen. Bekannt iſt ferner der tief- myſtiſche Ernſt des Aegypters, ſeine uͤbergroße Liebe zur Leib⸗ lichkeit, wie ſich ſolche in der Geſtaltenſprache ſeiner Schrift verkoͤrperte: ſein Feſthalten am Leichname, jenes Streben, dem todten Körper noch Fortdauer zu geben, wie ſolches nicht allein in den Pyramidengrabhuͤgel-Bauten ſichtbar geworden, ſondern ſich auch in der Sculptur verräth, die mehr aus der Betrach⸗ tung einer Todtenruhe, als aus dem freibewegten Leben hervor- gegangen ſcheint. Man betrachte nur die tiefe ſtarre Ruhe in der Stellung aller ſitzenden Figuren Aegyptiſcher Kunſt und die ſteifen, todt an den Koͤrper gelegten Arme ihrer Statuen. Faſt dieſelbe Nationalphyſiognomie hat China und zeigt ſie noch. Die größte Bedaͤchtigkeit, ein halsſtarriges Hängen am Alten und Scheu vor jeder Neuerung, ein uͤberkuͤnſtelter Geſchmack, der jedes Einfache verſchmaͤht: — das find die Grundzüge des Chineſiſchen Volkscharacters. Und eine aͤhnliche Faͤrbung traͤgt die Geſchichte der Mittelaſiaten damaliger Zeit an ſich, wenn⸗ gleich hier fhon mehr Regſamkeit und ein mehr waͤhleriſcher Epicurismus hervortritt. Die ganze Periode dieſer Zeit zeugt von einem noch in der Gewalt des leiblichen verſunke⸗ nen Geiſte. Von Wiſſenſchaft ward allein die Aſtronomie beachtet, durch jenen angeborenen Geiſtestrieb, nach welchem das fuͤr's Licht geborene Auge eines Kindes, ehe es Form- und Farbewelt erfaßt, den Tag am Himmel, wie das Auge der Mutter, zuerſt begruͤßt. Die Tempelweisheit der Aegypter war nicht ſowohl ein Reſultat eigenen fpeculativen Forſchens, ſondern entſtand vielmehr aus angeborenem Ahnungsvermoͤgen und deutet auf einen ſomnambulen Zuſtand; denn ſo wie das Weſen der Hellſehenden, ſobald es einem andern Lebensſtrome den Zugang eroͤffnet hat und von einem mehr univerſellen hoͤheren Elementarleben durchdrungen worden iſt, dem Raume wie der Zeit nach prophetiſch in die Ferne ſieht, wohl wiſſend, was dort in irgend einer Beziehung zu ihm ſteht; ſo hat auch das anfaͤngliche Erkennen des Menſchengeiſtes, von dem Zuge zu dem ihm Verwandten geleitet, ſich zu den Kräften der ober- ſten Naturregionen hingewandt und in der Ferne, am Himmel oben, zuerſt ſich orientirt. Und ſo wie in jenen ſeltenen Zu⸗ ſtaͤnden der erhoͤheten Reizbarkeit unſerer nach Innen gekehrten Seele ſich auf ein Mal die Nervengeflechte, an denen die Grundaͤußerungen des animalen Lebens haften, als hellleuchtende Fäden mitten im Dunkel der andern Leibestheile ſichtbar wer⸗ den; fo bemerkte der ahnende Geiſt der Voͤlker, ehe ein wiſſen⸗ ſchaftliches Erkennen moͤglich war, jene Faͤden zuerſt im hellſten Lichte, die ein wechſelſeitiges Band der Weltkoͤrper begruͤnden und das Geſchoͤpf an den Schoͤpfer ketten. Vergleichen wir nun mit dieſer Geſchichtsperiode die zweite Gruppe des Thierreichs, die Mollusken, ſo fallt uns zunächft auch hier jenes Gepraͤge eines phantaſtiſchen Ueber⸗ maaßes und jene vorherrſchende Gewalt des Leiblichen auf. Wir ſehen in den mannigfaltig geformten Weichthieren die phantaſtereichen Gedanken der Natur verkoͤrpert: ungeſtaltete, verſchnoͤrkelte, koloſſal barocke Gebilde. Ganz iſt in ihnen die Entwickelung des Rumpfes vorherrſchend. Verdauungs- und Geſchlechtswerkzeuge dominiren. Nahrung aufnehmen und ſich fortpflanzen, darin beſteht das gedankenloſe Leben dieſer Thiere, welches zumeiſt im Schlamm der Gewaͤſſer geführt wird. Ihre Empfindung und geiſtige Regſamkeit iſt noch ſtumpf, ihre Bewegung automatiſch. Viele von ihnen koͤnnen ſich gleich Inſectengruppen nicht vom Orte bewegen. Manche ſind ordent⸗ lich mittels eines Seidengeſpinnſtes an Fels und Klippen ange— heftet. Sie gleichen dem traͤgen Chineſen, dem ruheliebenden Aegypter. Das Nervenſyſtem iſt noch nicht central geworden. Nur einzelne Faͤden verlaufen ſich in der ſchleimigen Leibesmaſſe, hindeutend auf das in Somnambulen vorwaltende Ganglien— ſyſtem. Von Sinnen iſt nur der des Getaſtes entwickelt, wel— cher der niedrigſten Geiſtesſtufe, der magnetiſchen, entſpricht. — Ihm dienen Taſter, Wimpern und Fangarme, welche das Thier zur Orientirung in der Ferne vor ſich ausſpannt, um das Geheimniß des magnetiſchen Zuſammenhanges in den vor— liegenden Objecten zu errathen. Auch die aͤußere nervenreiche Haut, in welche das Thier gehuͤllt iſt, dient dieſem Sinne: denn ſie gleicht der Naſenſchleimhaut der hoͤheren Thiere und tritt ſo mit einer Act von Geruch als Vermittlerin der umge⸗ benden chemiſchen Elemente auf. Der ganze Zuſtand der Mol- lusken iſt gewiſſermaßen ein ſomnambuler: denn der Man⸗ gel an beſondern Sinnen wuͤrde ihnen nicht einmal die zum Leben nothwendigſten Wahrnehmungen geſtatten, empfaͤnden ſie nicht durch eine Art von Hellſehn unmittelbar die umge: bende Natur. Erſt bei den Schnecken und Dintenfiſchen oͤffnet ſich fuͤr's Erkennen ein Auge, wenn auch bei Erſtern nur als ein durchſcheinender Punkt, welcher den Lichtſtrahl zum empfin⸗ denden Nerven hineindaͤmmern laͤßt. Faſt alle dieſe Geſchoͤpfe ſind weniger fuͤr den Verkehr mit der Außenwelt als fuͤr die Einkehr in ſich beſtimmt. Herrſcht die verdauende Seite vor, wie in den durch Große der Leber ausgezeichneten Conchy— lien, ſo iſt die Gemuͤthsart des Thieres eine ruhig beſchauliche, vorahnende, gleich der des Aegypters. Die Schnecke hat es wohl auch dieſer Eigenthuͤmlichkeit zu verdanken, daß ſie von den ſo wahr fuͤhlenden Kuͤnſtlern des Alterthums als myſterioöͤ— ſes Symbol gebraucht wurde. Auch laͤßt ſich bei den meiſten Mollusken eine gewiſſe orientaliſche Majeſtaͤt im Gange, eine waͤhleriſche, uͤppig epieureiſche Lebensweiſe nicht verkennen, wo⸗ durch deren Seelenaͤußerungen Aehnliches haben mit dem Characz ter der Luxus und Schwelgerei liebenden Aſiaten. F. 4. Die biſtoriſche Sonne füllt nun auf Hellas. Man kann dieſe dritte Periode die Griechiſche nennen. Gemuͤths— waͤrme, Geiſtesregſamkeit brechen hervor. Der Grieche iſt ganz Herz, in welchem — man erlaube mir den Ausdruck! — das arterielle Syſtem und die Irritabilitaͤt vorwaltet, mit ihnen Beweglichkeit, Muth und Freiheitsſinn. Das empfaͤnglich rege Gefuͤhl verſchmaͤht die Schranken der Endlichkeit und ſtrebt maͤch— tig hinaus in die Region des Fernen und Unſichtbaren. Daher die Freiheitskriege Griechenlands, die abentheuerlichen Zuͤge eines Alexanders, die Anlegung ſo vieler Colonieen: daher aber auch jene hohe Begeiſterung fuͤr Kunſt im Volke. Der 8 Bildungstrieb geſtaltete ſich hier unmittelbar zum Kunſttriebe. Die Kunſt aber beginnt zunaͤchſt mit der Idee: denn auch den duͤrftigſten Anfaͤngen liegt eine Idee des Schoͤnen zu Grunde. So ſehen wir denn auch den Bildungstrieb des Griechen vom Sinne fuͤr Schoͤnheit geleitet, uͤberall geſchaͤftig die Idee des Schoͤnen zu realiſiren. Hellas und Schoͤnheit ſind identiſche Begriffe: denn das Geſetz jener innern Harmonie war dieſem Volke angeboren. Die Symbole und Mythen des Orients ver: loren bei den Griechen ihr Ueberſchwengliches und verſchwanden in der begraͤnzten Schönheit Griechiſcher Goͤtter- und Men— ſchengeſtalten. Der Grieche ſank, als er dem Uebermaaße, wie der Orientale, als er der Feſſel huldigte. Von vorzuͤglicher Bedeutung fuͤr uns iſts aber, daß nur die plaſtiſchen Kuͤnſte und von dieſen wieder ausſchließlich die Sculptur und Archjtectur zu jener ausgezeichneten Vollendung gelangten, daß wir noch heute ſie als elhaſſiſch bewundern, dagegen jene Kuͤnſte, die mehr in der Zeit als im Raume darſtellen, kaum ihren erſten ſchuͤchternen Ausflug begannen: Malerei wie Muſik waren noch in großer Kindheit. Sie find, wie wir ſehen wer⸗ den, einer ſpaͤteren Zeit vorbehalten. — Analog dieſer Periode iſt die Klaſſe der Inſecten oder Kerfe, deren Haupteigenthuͤmlichkeit im Vorherrſchen der Ath— mung, im arteriellen Syſteme, beſteht. Daher ſie denn auch von Oken Athemthiere genannt worden. Das Inſect tritt zu— erſt von den Thieren in den Luftkreis, wird durch und durch ein Organ der Atmoſphaͤre, eine fliegende Lunge, und, alle Eigenſchaften der Luft, wie Beweglichkeit, Licht und Leuchten, Klang und Kraft und Muth theilen ſich dem Seelenleben deſſelben mit. Selbſt die ſtarre Umhuͤllung des Leibes muß der Bewegung dienen: das Knochengeruͤſte wird articulirt, reißt ſich ab von der Bruſt und geſtaltet ſich zum ſchwingenden Flügel und dem leichten Gefaͤßduͤndelbaum (Tra⸗ cheen), der durch Pulsſchlag und Athem als Flug herausbluͤht. Wird doch der geharniſchte Kaͤfer ſogar gelenk, daß er fort in die Ferne ſchwirrt. Dabei bedingt das Geſchick der geglieder⸗ ten Gliedmaßen, verbunden mit der Feinheit des Taſtſinnes, die merkwuͤrdigſten Kunſtfertigkeiten, vor allem jenen geometriſchen Sinn, wie ihn die Biene in der Bildung ihrer Wachszellen, die Raupe im Ausbeißen kreisrunder Schei⸗ ben, der Käfer im Bohren der reinſten Hohlcylinder, die Spinne im Weben regelmaͤßiger Netze uſw. zeigt. Und eben dieſer Inſtinet, den man Kunſttrieb genannt hat, iſt es, der die Hauptaͤhnlichkeit dieſer Thierclaſſe mit der eben abgehandelten Geſchichtsperiode bewirkt: denn wenn wir die Wirkungen def: ſelben genauer betrachten, ſo ſcheinen ſie uns aus dem Zuge zu einem Kuͤnftigen und Unſichtbaren hervorgegangen zu ſein, aus einem Vermoͤgen, verwandt jenem der Menſchenſeele, wel— ches ſich Ideen und Wilder erzeugt, die mit den nachmaligen äußern Erſcheinungen uͤbereinſtimmen. So webt und baut die Larve fuͤr die zukuͤnftige Geſtalt ihrer Puppe ein fo genau an⸗ paſſendes Gehaͤuſe, als ob ihr dabei die kuͤnftige vollkommene Geſtalt des gefluͤgelten Inſectes unmittelbar vor Augen ge: ſchwebt haͤtte. Den Trieb nach Freiheit aber, jene Sehn⸗ ſucht hinaus nach der Ferne, wie die griechiſche Geſchichte uns zeigt, verraͤth auch das Inſect, nur freilich in ſtummerer Weiſe. Man erinnere ſich nur der Proceſſionsraupe, der wandernden Heuſchreckenheere, der luftſeegelnden Sommerfadenſpinnen. (Ara- nea obtextrix), die uns den fliegenden Sommer hinſpinnt, und des Schwaͤrmens der Bienen zur Begründung neuer Ko⸗ lonien. Aber das Weſen der Inſecten bedingts auch, daß in 9 ihnen nur allein jener plaſtiſche Kunſttrieb ſich aͤußern kann, wie ihn in aͤhnlicher Weiſe das Hellenenvolk zeigt. Alles verliert ſich beim Inſeete in die Maſſe, fo auch deſſen Kunſt⸗ ſinn. Es zeigt in ſeinem Leibe die Extreme von Luft und Erde in der innigſten Durchdringung. Die Eingeweide erſtarren zu einem harten Knochengeruͤſte. Alle Sinne ſind dem ſtummen Gefuͤhl, welches ſich in den Antennen individualiſirt und der Maſſe dient, unterworfen. Selbſt ihre Seele wird von der Maſſe gebaͤndigt und erſtarrt in dieſer, indem ihr Kunſttrieb zur ſtarren Kryſtalliſation zuruͤckkehtt. Man denke an die re— gelmäßige Bienenzelle, an das ſymmetriſche Netz der Spinne. Und ſo verlor ſich aͤhnlich auch der Schoͤnheitsſinn der Griechen in den harten Marmor und die kuͤnſtleriſche Begeiſterung er— ſtarrte im farbigen Bilde. — Freiere Kunſtaͤußerungen ſind ei— ner hoͤheren Klaſſe vorbehalten. §. 5. Wir gehen nun zur vierten Periode der Weltge— ſchichte uͤber. Roͤmer ſind's, die unſere Betrachtung feſſeln. Die Cultur des Menſchengeſchlechtes ſcheint einen Ruͤckſchritt zu thun. Soldatenhaufe iſt das roͤmiſche Volk. Wir finden bei ihm nur Nachahmungsgeiſt, keine Originalitaͤt. Woher dieſer Ruͤckſchritt? — Wol iſt's bekannt, daß die Macht des Schick— ſals mitunter ein Zuruͤckſinken zuläßt, wenn fie erkennt, daß nur auf dieſe Weiſe wieder ein kraͤftiger Fortſchritt moͤglich wird. So laͤßt oft der erfahrene Feldherr im Schlachtgetuͤm— mel ſeine Krieger ſcheinbar weichen, um bald deſto ruͤſtiger vor— waͤrts zu dringen. — Sehen wir aber zunaͤchſt auf das Cha: racteriſtiſche dieſer vierten Geſchichtsperiode; ſo finden wir nur einen ſcheinbaren Ruͤckſchritt: denn die Thatkraft des roͤmi⸗ ſchen Volkes, wie fie ſich in dem Streben nach Herrſchafft ausſpricht, deutet das Mannesalter der Menſchheit an. Wie der Orient Feſſeln trug, Griechenland ſie verſchmaͤhete, ſo war Rom bemuͤht, ſie zu ſchmieden. Wie die Seele des Aegypters das anbetende Gemuͤth, die Seele Griechenlands der ſchaffende Schoͤnheitsſinn, ſo war die Seele Roms der energiſche Wille. Rom mochte nur beſitzen. Was es in ſich aufnahm, nahm es nicht in ſein Weſen, ſon— dern nur in ſeinen Dienſt auf, des Auslandes Goͤtter nicht minder, als deſſen Kuͤnſte. Herrſchen war ſein Character, Gebieten, und ſo ward Roms Gebiet die Welt. Wer nicht fuͤr mich iſt, iſt wider mich das war das eherne Geſetz, das uͤberall galt, wohin Roms Arm reichte. Aehnliche vom Ver— ſtande bewunderte, vom Gemuͤthe verabſcheute Geſetze waren es, welchen die ſiebenhuͤgelige Stadt ihre Groͤße, aber auch ihren Sturz verdankte. 7 Dieſer vierten Geſchichtsperiode nun entſpricht die vierte Claſſe des Thierreiches, die der Fiſche. Das Thierleben ſcheint hier auch tiefer zuruͤck zu ſinken. Aber klar vermag der Zoolog es nachzuweiſen, daß dieſer Ruͤckſchritt in der Meta— morphoſe des Thierreiches hier nur ſcheinbar iſt, da er ein noth— wendiger Uebergang zu einer hoͤheren Stufe wird, ja der Ana— tom weiſt's ſogar nach, daß die Organiſation des Fiſches viel vollkommener ſey als jene bis jetzt abgehandelte. In dieſer Claſſe des Thierreiches tritt zuerſt eine in ſich abgeſchloſſene Bildung des Kopfes hervor, welcher das Nervenſyſtem um den Mittelpunkt eines Gehirnes vereinigt. Wir ſehen den Fiſch eines ſchon hervortretenden Bewußtſeyns faͤhig. Er wird ſich zwar noch nicht der eigenen Seele, wohl aber des individuellen Leibes bewußt, weshalb die Zuſtandsempfindungen bei ihm ſich ſchaͤrfer markirt aͤußern, das Gedaͤchtniß auffallender ſich her— ausſtellt und die Gelehrigkeit, welche hoͤher hinauf an Stelle Iſis 1844. Heft 1. 10 der mechaniſchen Kunſttriebe zu treten pflegt, dadurch moͤglich wird. Ueberdies iſt's ein allgemeines Naturgeſetz, daß immer die hoͤhere Bildungsreihe die Glieder der ihr vorausgegangenen niederen Stufen in ſich wiederholt, und hierin liegt der Grund davon, daß die vier folgenden hoͤheren Claſſen die vorausgegan— genen Organiſationen auch hinſichtlich ihrer Seeleneigenthuͤmlich— keit wiederholen. Die Fiſche ſtehen demnach, obwohl auf einer höheren Stufe, den niedrigſten Thieren gegenüber. Die Sinne des Fiſches ſind noch ſchwach: nur das Gehoͤr als der Sinn fuͤr das innere Erzittern der Koͤrper iſt in großem Umfange entwickelt, auch eine Spur von Gedaͤchtniß ſichtbar. Der Nah— rungstrieb iſt in ihnen gewaltig vorherrſchend, daher ihre Raub— ſucht, in welcher ſie den Roͤmern gleich kommen. Das Blut iſt kalt, doch ſchon roth, an welcher Faͤrbung das Eiſen, als Haupttraͤger der magneto-elektriſchen Naturthaͤtigkeit, den vorzuͤglichſten Antheil hat. Und ſpielt das Eiſen nicht auch im Roͤmerſtaate eine Hauptrolle? Alle Kunſtaͤußerungen ſind hier, wie dort, verwiſcht. Dagegen tritt das Magnetiſche der Fiſchſeele ſtark hervor. Die Fiſche ſind ernſte, vorahnende Thiere, welche durch geheime Bande die weiteſten Reiſen in die Ferne unternehmen und ihren Raub meilenweit aufzu— finden wiſſen. §. 6. Die fünfte Periode in der Geſchichte der Menfchheit iſt die Voͤlker wanderung. Wir ſehen ein buntes Gewim— mel fremder barbariſcher Horden. Wilde, garſtige, blut: gierige Nationen ſtuͤrzen ſich aus den Steppen Aſiens über das Grab der zertruͤmmerten Roͤmerherrſchaft. Ihr krie— geriſcher Geiſt iſt wilder noch als der der Roͤmer. Aber dieſe Zuͤge dienen ihnen nicht zu Realiſirung einer Idee: ſie wollen keine Weltherrſchaft, ſondern nur ein Stuͤck Land, das ihren Bauch naͤhre. Tempel und Palaͤſte ſtuͤrzen ein un— ter den gewaltigen Fußtritten dieſer Barbaren. Ueber den Ruinen einer abgelebten Welt ſollten nur wilde Geſtraͤuche und Wuͤſteneien wachſen, jenen gleich, woher ſie gekommen. „Thut nun aber“ koͤnnte man fragen „unſer Geſchlecht nicht auch in dieſer Periode einen offenbaren Ruͤckſchritt?“ Ich lege die Fabel vom Wundervogel Phoͤnix vor, der nach hundertjäh: rigem Leben ſich und ſein veraltetes Neſt in Flammen begraͤbt und verjuͤngt aus der Aſche emporſteigt. Nicht anders Roms Untergang, nicht anders die Geſchichte dieſer Periode. Wenn ein Zeitalter ſeine Bahn durchlaufen, ſich von der Knoſpe zur Frucht entfaltet hat und ſein Geiſt ſich uͤberlebt, dann brechen gewaltſame innere Revolutionen aus, die das Alte und mit ihm das Theuerſte, was der Menſch ſein nannte, zerſtoͤren und die Welt in ihren Grundveſten vernichten, aber die Menſchheit neu aus ſich ſelbſt gebaͤren. Wir duͤrfen auch in ſolchen Weltſtuͤrmen die nie untergehenden Leitſterne außer Acht laſſen. — Und eine ſolche Zeit ſchließt die vorliegende Periode der Voͤl— kerwanderung in ſich ein. Die Undulationen derſelben dauerten lange an, faſt 400 Jahre durch, aber es ward auch durch ſie ein europaͤiſcher Voͤlkerbund, von dem Geiſte einer Politik, einer Religion belebt, fuͤr Jahrtauſende begruͤndet. — Viel Aehnliches mit dieſer Geſchichtsperiode zeigt die fuͤnfte Claſſe der Thierwelt, die der Kruper oder Lurche (Amphi⸗ bien). Wir erblicken ein buntes Gemiſch aͤußerlich einander fremder Thiere, die mit Schuppen, Schildern und Panzern aus: geruͤſtet grimmigen Kriegshaufen gleichen und bei ihrer kaltbluͤ— tigen Natur den freundlichen Trieb der Zuſammengeſellung nicht kennen. Ihr Anblick erregt Furcht und Grauen oder zum Me: nigſten doch eine widerliche Empfindung. Vergebens rühmt man 1 * 11 den ſchillernden Glanz der Schlangenhaut, das freundlich ſchoͤne Auge der muntern Eidechſe, den ſtolzen Blick der Kroͤte, ver— gebens Froſch und Mockturtel als Leckerbiſſen: der allgemeine Widerwille gegen dieſe Thierklaſſe laͤßt ſich durch keine Vernunft: gruͤnde wegdiſputiren. Sie iſt nun einmal die einzige Claſſe, in welcher jedwedes Individuum hinterliſtig auf Raub lauert: die einzige Claſſe, in welcher toͤdtliches Gift vorkommt. Selbſt als Nahrung gebraucht, erregen die meiſten von ihnen Ekel und Erbrechen. Auch ſind ſie die einzigen Geſchoͤpfe, welche ihrem aͤußern Baue nach, ſchon der 4 Füße wegen, nach Säu: gethieren ausſehen, durch ihre Nacktheit aber denſelben Wider— willen erregen, den nackte Sucke hervorbringen. So iſt uns der menſchenaͤhnliche Affe mit deßhalb ſo zuwider. Der ſchwie— lige Pavian ſieht aus wie ein Menſch, aber wie ein mißrathe— ner. Und ſo erregen auch die Amphibien im Allgemeinen das Gefuͤhl von verdorbenen Saͤugethieren in uns, mit denen man aber nicht gern in Berührung kommen mag. Die Lurche wie: derholen in der Entwickelungsreihe der Thiere die Mollusken, wie z. B. die Schnecken, daher denn ihr kriechender ſchleichen— der Gang. Noch fehlt ihnen das Bewußtſeyn. Aber die Sinne werden freier. Das Ohr iſt zwar von außen noch ver— ſchloſſen und zeigt kaum eine Spur von innerer Schnecke, den⸗ noch aber iſt das Gehoͤr ihr feinſter Sinn, durch welchen ſie faſt ausſchließlich auf ihre Umgebung aufmerkſam gemacht wer— den, was mit ihrem lauernden Character wohl uͤbereinſtimmt. Neugierig horchend ſtreckt die eßbare Leguaneidechſe ihr zartes Haͤlslein der toͤdtlichen Schlinge entgegen, wenn der Klang der indianiſchen Zitter ertoͤnt. Schlangen und Schildkroͤten achten auf Muſik und der Froſch ſogar verſucht ſie nachzumachen. Aber die Stimme klebt hier noch zu feſt an dem Gaumen und kommt mehr aus dem nach Befriedigung ſeiner Luͤſte ſchreien— den Bauche, als aus der freien Bruſt. Das Gedaͤchtniß ſteigert ſich bis zum Vergleichen von Erinnerungen, woraus ein gewiſſes Ueberlegen hervorgeht, welches ſich in dem Lauern auf Beute am deutlichſten ausſpricht. Der Muth, den dieſe Thiere als Bauchthiere haben, wird durch Hunger bedingt und artet in Unverſchaͤmtheit und Frechheit aus. Die Kruper ſind gleich den Hunnen und Vandalen nur hungrige Hel— den. — Wie wir endlich in der obigen Barbarenperiode nicht einen Ruͤckſchritt in der Entwickelung des Menſchengeſchlechtes gewahrten, ſondern es einſahen, daß dieſelbe eine nothwendige Bruͤcke zwiſchen alter und neuer Zeit ſey; ſo erkennt auch Je— der, der Einſicht in die ſtetige Entwickelung der Thierfolge hat, daß das Reich der Lurche eine Verbindungsclaſſe zwiſchen Fiſch und Vogel ſey, eben ſo nothwendig, wie der Stengel zwiſchen Wurzel und Bluͤthe. Nur iſt dieſer freilich nicht ſo zart und zierlich, als der einer Tulpe, vielmehr hart und plump genug, um den unbeſonnen Nahenden todt zu ſchlagen. $. 7. Ein ſchoͤneres Leben erſchließt ſich uns in der ſech— ſten Geſchichtsperiode zur lieblichen Ritterzeit. Sie wieder⸗ holt in ſich das Zeitalter der Hellenen, doch dies reiner und vollkommener. Die Morgenroͤthe neuer Kunſt und Wiſſen⸗ ſchaft bricht an. Beſeelt von dem milden Geiſte des Chriſten— thums verbreitet ſich ein allgemeiner Freiheitsſinn durch alle Laͤnder Europas, der Geiſt der Liebe wird herrſchend, ein neuer Aufſchwung von Ideen, eine romantiſche Faͤrbung des Lebens im heiterſten Farbenglanze. Die Beweglich— keit dieſes Zeitalters zeigt ſich uns in den Pilgerwallfahrten zum heiligen Grabe, ein Vorbild der Kreuzzuͤge, in den Ritter⸗ fahrten und Tourniren, in den lang andauernden Fehden zwi⸗ 13 ſchen Fürften und Vaſallen, wie zwiſchen kirchlicher und weltli— cher Herrſchaft, aber auch in dem Wiedererwachen der Kunft und deren weſentlichen Verſchiedenheit von der der Alten. Die Kunſt des Mittelalters zeigt einen hoͤheren Grad von Freiheit; denn ſie iſt mehr ſubjectiv. Die Alten waren in den raumerfuͤllenden Kuͤnſten groß, in welchen fie uns die geis ſtige Bedeutung und Verklaͤrung des Leibes zeigten; in den zeitlichen Kuͤnſten dagegen ſind es dagegen einzig die Neueren. Malerei und Muſik ſind zwei der herrlichſten Knoſpen des Mittelalters, welches das Chriſtenthum an die menſchliche Bruſt legte, durch deren Waͤrme ſie gehegt und zum lieblichſten Ge— deihen gebracht worden. Sie ſtehen hoͤher als die eigentlich darſtellenden Kuͤnſte. Zwar vermag die Sculptur das hoͤchſte der irdiſchen Perſoͤnlichkeit, die verhuͤllte Schönheit, auch darzu— ſtellen: aber fie verraͤth ihren irdiſchen Urſprung und befrie— digt nicht fo, als die Muſik, da fie das freiere Leben auf- ſchließt. Was tief im Herzen verſchloſſen lag, was kein Auge ſah und kein Ohr hoͤrte, was den innerſten Jubel der Seele ausmachte, das ſehnte ſich, ſobald es ausgeſprochen werden ſollte, nach dem zarteſten Medium der Darſtellung, nach Luft und Licht. Es ſtieg, da es in göttlichen Strahlen vom Him— mel gekommen war und der Seele Dunkel durchblitzt hatte, in Farben und Toͤnen wieder himmelauf, und die Sehnſucht ward mit empor getragen zu dem, den weder Ton noch Farbe wuͤrdig genug darzuſtellen vermoͤgen. In den Kunſtwerken der Alten iſt das Vollkommenſte in Hinſicht nackter Form ges leiſtet worden: das Goͤttliche ſelbſt entwickelte ſich hier aus menſchlicher Form. Es ſtiegen die Geſtalten antiker Bild⸗ nerei vom irdiſchen Boden zu Halbgoͤttern auf. In den Wer— ken eines Titian, eines Correggio, eines Michael Angelo und Raphael erblicken wir Weſen, die in einer höheren Welt bei: miſch ſind und zu uns aus ihr herniederſtiegen. Sie ſchließen den Himmel uns tiefer auf als die Alten, die nicht uͤber den Gipfel des Olymps gekommen. — Und auch die Poe ſie, die heiterſte Gefaͤhrtin der Jugend, gedieh im Mittel: alter zur lieblichſten Bluͤthe. Wie die Ritter der alten Welt, die Helden der Argo, die Tapfern vor Troja, die Sieben vor Theben ihren Homer, Orpheus und Sophocles gefunden, welche ihren Thaten erſt durchs lebendige Lied wahre Unſterblichkeit gaben; ſo ſangen auch die Dichter des ritterlichen Mittelalters die preiswuͤrdigen Abenteuer ihrer Helden, die Leiden und Freuden der Minne, die Andacht eines frommen Gemuͤthes, die Irr⸗ fahrten gläubiger Pilger, oder geißelten wohl auch die Gebrechen ihrer Zeit. Es ertoͤnten bie Saiten der Troubadours, des Minſtrels, der Minne- und Meiſterſaͤnger, und manch wackerer Ritter dich- tete ſein Lied, wenn Helm und Schwert an der Wand hingen, ſelbſt Fuͤrſten und Kaiſer trieben das luſtige Handwerk, wie ſie es nannten. Die Periode des Mittelalters iſt recht eigentlich eine Zeit des Sanges. 3 Ihr entfpricht die Claſſe der Vögel. Wie das Mittel- alter die dritte Periode der Geſchichte, das Zeitalter der Grie— chen, in ſich wiederholte, ſo ſind die Voͤgel auf ihrer hoͤheren Stufe eine Wiederholung vom Typus der 3. Thierclaſſe, des der Inſecten. Beide ſind Luftthiere. Die Luft, welche ſich in den Inſecten vergrub, und zu harten Gliedmaaßen erſtarrte, tritt im Vogel freier und bedeutſamer auf. Sie dringt durch die Lungen als ein Seegensquell in das Innerſte des Leibes, ſelbſt in die Knochen und Federkiele des Vogels, und traͤnkt mit ihrem, an kein Bette gebundenen Lebensſtrome alle Ein⸗ geweide, die innere Flaͤche der Haut und der Knochen und Fe⸗ 13 dern. Sie wird zur Gluthfarbe und Lebensflamme des Blutes, durch welches der dem Vogel eigenthuͤmliche Muth erweckt und mit ihm zugleich Heiterkeit und ſeeliges Vergnuͤgtſein ſichtbar wird. Die Voͤgel erſcheinen recht eigentlich als ein Sinnbild der Freiheit und des froͤhlichen Genuſſes: fie glei— chen den freiheitliebenden fahrenden Rittern. Dies leichte, befluͤgelte Volk kennt nicht die beſchraͤnkende Graͤnze, welche als Fels oder Abgrund, als Meer oder Steppe ſelbſt den Lauf der leichtfuͤßigen Gazelle hemmt: der raſche Fittig ſpottet des nahenden Winters und ziehet dem Fruͤhlinge zu von Land zu Land, ſeinem Vergnuͤgen, ſeiner Minne nach. Hier⸗ bei deutet ſich die Fuͤlle der Lebenskraft durch die ungewoͤhnliche Groͤße des Gehirnes wie des Auges an, welches den Blick des weitſchauendſten Saͤugethieres an Fernkraft weit uͤbertrifft, und die innere Freude jauchzt aus dieſem vergnuͤgten unſchuldigen Weſen in großer Mannichfaltigkeit der Toͤne ſo laut hervor, daß fie hierin das lautſtimmigſte Saͤugethier wenigſtens feche: mal an Stärke übertreffen. Mit dem beweglichen Stimmor: gane entſteht der Geſang des Vogels, eine Art von Sprache, in welcher die daͤmmernde Perſoͤnlichkeit laut wird. Die Stimme iſt die Bluͤthe des Athmungsproceſſes. Man vergleicht die In— ſecten mit fliegenden Blumen, ihrer Farbenpracht wegen. Auch die Vögel find Blumen, doch dies in höherer Bedeutung, des Duftes wegen naͤmlich, der die Seele der Blume ausmacht. Was den Blumen der Duft, iſt beim Vogel der Geſang, und es wiederholt ſich der Contraſt von dem Farbenglanze der ge: ruchloſen Feuerlilien durch die Papageien und von dem gleiche giltigen Grau der Nachtviole durch das unanſehnliche Gefieder der Nachtigal. Die Stimme als Duft, verliert ſich mit dem Schmucke des Gefieders. Die unanſehnlichſten Voͤgel ſingen am lieblichſten. Und dieſe beiden Eigenſchaften, Geſang und Farbenglanz gehoͤren mit zum Characteriſtiſchen dieſer Claſſe, wie zum Character des Mittelalters. — Wir ſahen oben ferner, daß nicht allein die Muſik, ſondern auch die dar: ſtellenden Künfte des Mittelalters, verglichen mit denen der Alten, einen hoͤheren Grad von Vollendung an ſich tragen, da ſie freier geworden. Mit Recht fragen wir nun, ob dies auch im Vergleiche mit den Kunſttrieben der Inſecten von den Kunſtfertigkeiten der Vögel gilt. Und wir bejahen dies, indem wir an den Trieb des Vogels zum Neſtbauen erin⸗ nern. Er beſteht, wie beym Inſecte, in der Aeußerung des Vogels, fuͤr ſeine Nachkommenſchaft zu ſorgen, noch ehe die— ſelbe da iſt, unterſcheidet ſich aber von dem Kunſttriebe des Inſectes dadurch, daß er auf eine freiere Art ſich aͤußert. Das niedere Inſect nimmt den Stoff zu ſeinem Brutlager aus ſich ſelbſt, der freiere Vogel benutzt dazu meiſtens fremde Stoffe, die er zuſammentraͤgt und auf eine ſinnige Weiſe zum Neſte zu verbinden weiß. Webt die Spinne ihr Netz, ſo iſt dies im Grunde nichts weiter als nur ein Loswerden des in ihren Spinnwarzen zu ſtark angehaͤuften klebrigen Saftes, den ſie hin und her ausſpritzt und anheftet, wodurch ihr Cocon ent: ſteht. Derlei Umhuͤllungen zu der Brut ſind denn auch die Bienenzellen, die Hülfen der Phryganeenlarven, die Wurmroͤh— ren und Weſpenbaue uſw. Der Kunſttrieb des Inſects ver: liert ſich in die Maſſe, er kryſtalliſirt gleichſam, und hat eben darin Aehnliches mit dem ſchoͤpferiſchen Bildungsgeiſte des Griechen, der auch im Marmor erſtarrte. Beim Vogel äußert dieſer Trieb ſich freier. Seine geiſtige Entwicklung iſt ſo hoch getrieben, daß er, zum Fluge beſtimmt, mehr oder weniger den Gebrauch des feſten Bodens verlernt. Er ſam— 14 melt die zu ſeinem Neſte gehoͤrigen Stoffe frei zuſammen und traͤgt ſie hinauf auf Baͤume, Daͤcher oder Felſen oder ſucht auf der Erde voruͤbergehend einen Platz, um dieſe Materialien um ſich zu vereinigen. Im Grunde iſt es ſtets, wie Beutelmeiſen zeigen, der Trieb, eine geſchloſſene Hülle um ſich zu verfertigen, in welcher er mit ſeiner Brut geſchuͤtzt ſeypʃ. Je vollkommener ſeine Vogelnatur, deſto mehr verraͤth er ein Freiheitsſtreben nach der Hoͤhe hin, deſto hoͤher uͤber der Erde baut er ſein Bette. Mit den plumpen Gang- und Schwimmvoͤgeln kehrt er zur Erde zuruͤck. Die Weiſe des Neſtbaues der Voͤgel erinnert in mehr als einer Beziehung an die Art der Baukunſt des Mit⸗ telalters. So wie in letzterer ſich das Streben nach dem Hohen und Unendlichen, als religioͤſer Sinn dieſer Zeit, abſpie⸗ gelt und fie ſelbſt durch größere Individualität ſich von der antiken Kunſt unterſcheidet, die alles Perſoͤnliche mied und nur Harmonie und Ruhe zum Vorbild nahm; fo daͤm— mert auch in dem Kunſttriebe der Voͤgel mehr Perſoͤnlichkeit hervor, als in dem Inſtincte der Inſecten: der Neſtbau des Vogels zeugt von mehr Freiheit als der Kunſttrieb des In— ſects, wie denn auch die Kunſt des Mittelalters im Vergleiche mit der der alten ein hoͤheres geiſtiges Leben, mehr Regſamkeit und Freiheit bekundet. $. 8. Die ſiebente Periode in der Geſchichte der Menſch— heit glauben wir die wiſſenſchaftliche nennen zu koͤnnen oder das Zeitalter des Verſtandes. Nicht als ob der Verſtand bis auf dieſen Zeitpunkt unter den Voͤlkern geſchlum⸗ mert hätte: er war geſchaͤftig in der Ausbildung der Wiffen- ſchaften und der Kuͤnſte wie in der Organiſirung und in den Einrichtungen des Staatenlebens: allein der Character, das ei- gentliche Lebenselement der Menſchheit war bisher nicht der Verſtand geweſen. Seine Herrſchaft begann erſt mit der Hie— rarchie und verbreitete ſich alsbald auch in der Politik, deren Idee ſich aus dem Mittelalter herausgebildet hat, als ein Kunſtwerk des Verſtandes, welcher bis auf den heutigen Tag als der Traͤger der Staaten angeſehen werden muß. Das Geſetz des Verſtandes bezweckt Selbſtſtaͤndigkeit. Und dieſer verdanken wir das geiſtige Auge, welches in unfrer Zeit ſich zu dem hohen Grade von Vollkommenheit ausgebildet hat und worin eben der Vorzug dieſer Periode vor allen uͤbrigen beruht. Der Gedanke ward frei und mit ihm ward es Licht in allen Richtungen geiſtiger Thaͤtigkeit. Die Wiſſenſchaft ward geläu- tert. Erfindung folgte auf Erfindung und dehnte den Kreis menſchlichen Erkennens aus. Die Magnetnadel half einen neuen Welttheil der Erde, das Fernrohr neue Welten am Him⸗ mel entdecken. Durch das Schießpulver erhielt die Menſchheit ein neues Organ der Kraft, durch die Buchdruckerkunſt ein neues Organ der Mittheilung. Ich möchte es einen Vergei⸗ ſtigungsproceß nennen, den wir in dieſer Periode wahrnehmen und der ſich in den größten Combinationen des Verſtandes ge⸗ genwaͤrtig zeigt. Anderſeits nehmen wir aber auch in der ge— genwaͤrtigen Periode den Typus aller vorigen Geſchichtsperioden wahr. Der Kaͤlte des Nordens ward die Gluth des Orientes, ſeiner Rohheit Griechenlands ſchoͤne Form, ſeiner Wildheit Roms ſtrenges Geſetz eingeimpft, alles zuſammengehalten von dem Geiſte des Chriſtenthums, wie er im Mittelalter ſich ent— faltet hatte. Dieſe Periode ſteht der ſiebenten Claſſe des Thierreichs, den Saͤugethieren, gegenüber. Beide gleichen ſich darin, daß fie die am meiſten verge iſtigten find: denn in beiden bildet ſich das geiſtige Auge zur hoͤchſten Vollkommenheit aus 15 und bedingt dadurch ein höheres Erkennen. Auch vereinigen beide, wie wir zunaͤchſt von den Saͤugethieren zeigen werden, den Character der vorigen Claſſen in ſich. Wenn wir die meiſten Saͤugethiere an den Boden gebunden ſehen, uͤber welche der Vogel leicht dahin fliegt: wenn wir es ſehen, wie viele derſelben einen großen Theil ihres Lebens unter den Wurzeln deſſelben Baumes verſchlafen, in deſſen Zweigen jene gefluͤgelten Saͤnger das muntere Leben eines beſtaͤndigen Genuſſes feiern: wenn wir den ausdrucksvellen Geſang der letztren mit dem dumpfen, meiſt mißtoͤnigen Gebruͤlle der Saͤugthiere vergleichen; duͤnkt's uns faſt, daß der Zuſtand der Saͤugethiere unvollkommener ſey denn jener der Voͤgel. In unſerem Leben iſt jedoch das aͤußerlich begluͤcktere Weſen nicht immer auch das vollkommnere. Gerade das reichſte innerliche Leben wird oͤfters unter dem Drucke aͤußerer Armuth, der be— wegteſte Gang innerer Entwicklung unter dem Schleier der Ver— borgenheit verhuͤllt. Der ſegnenden Hand gefällt es, oft ihre Gaben andern im Schlafe zu verleihen. Wie beim Vogel die Bruſt, iſt es beim Saͤugethier der Kopf, der vorwaltend ent— wickelt iſt. Es iſt jedoch die Art dieſer Entwicklung, da ſie zu— naͤchſt das Gehirn betrifft, aͤußerlich eben nicht ſichtbar, und die niedrigſten Saͤugethiere ſcheinen in der Bildung des Kopfes oft hinter dem Urbild von Vollkommenheit zuruͤckzubleiben, wenig— ſtens dies mehr, als die meiſten Vögel, bis zuletzt die im Ver: borgenen ſtark gewordene Geiſtesflamme auf ein Mal aus der Nacht der Verkennung auftaucht und als Menſchenaͤhn— lichkeit aus dem Geſichte des Thieres herausleuchtet. Dies geſchieht durch die den Saͤugethieren eigenthuͤmliche, vollkomm— nere Structur des Gehirns, da in ihm ſich einzig unter allen bisher betrachteten Thierclaſſen eine gleichſam zweite hoͤhere Po— tenz von Gehirn zeigt, ein hoͤheres Gehirn, welches alle Theile des niedern in ſich vereint. Auch die Bildung der ein— zelnen Sinnesorgane wird bey den Saͤugethieren ungleich voll: kommener gefunden. Das Auge wird durch Muskeln beweg— lich. Im Ohre findet ſich eine Schnecke und ein Apparat von Gehoͤrknoͤchelchen, wie beym Menſchen. Vor allem aber iſt das Organ der Sprache, auf welches alle Kraͤfte der Ent— wicklung hinarbeiten, die Zunge, entwickelt, wenn gleich die meiſten Saͤugethiere nur ſelten ſich hören laſſen oder ganz ſchwei⸗ gen, als ob ſie gleichſam das Geiſterartige des menſchlichen Wortes ahneten und ſtill auf den Ausgang dieſes Wunders nachſoͤnnen. Entſprechend der Gehirnvollkommenheit tritt bey ihnen ein deutlicheres Erkennen ein, ein Vergleichen der Vorſtel⸗ lungen, welchem es nur an dem maͤchtigſten Werken des See— lenvermoͤgens, an der Sprachfaͤhigkeit, mangelt, um zu einer noch höheren Stufe zu gelangen. Die Claſſe der Saͤu⸗ gethiere repraͤſentirt den thieriſchen Verſtand, wie die ihr ent ſprechende Geſchichtsperiode der neueren Zeit den Menſchenverſtand. Noch eins. Die Eigenſchaft des Saͤugens gab dieſer Claſſe ihren Namen und nicht ohne tiefen Grund: denn durch dieſe Begabung des Thieres nimmt die muͤtterliche Liebe einen hoͤheren Character an: ſie wird eine Liebe, welche einen Theil ihres eigenen Weſens, ſich ſelbſt dem Geliebten gibt, und dieſes erſt unter und dann von dem liebenden Herzen traͤgt. So treten denn auch hier die Seelenzuſtaͤnde deutlicher hervor: als Zu- und Abneigung, als Treue und Haß, als Scham und Stolz. Aber immer fehlt der Begriff, das Urtheil der Ver— nunft, und es hat wirklich etwas Schmerzliches fuͤr uns, wenn wir den hohen Grad von Gelehrigkeit bei dieſen Thieren ſehen 16 und gleichwohl dabei uns ſagen muͤſſen; „Alles iſt Dreſſur! nirgends eine Spur von ſelbſtbewußtem Geiſte.“ — Die Saͤugethiere endlich wiederholen auch die Bildungen der vorigen Claſſen in ſich, wie wir es aͤhnlich in der vorange— ſtellten Geſchichtsperiode fanden. Ich darf mich kurz faſſen. In den ſcharfhoͤrenden Delphinen und meerdurchſegelnden Mall: fiſchen erblicken wir Fiſche, in den traͤgen Armadillen und gepanzerten Schuppenthieren Amphibien, in den Fledermaͤu— ſen und fliegenden Eichhoͤrnchen und Makis Voͤgel. So rechtfertigt ſich auch hierin die Aehnlichkeit der Entwicklung des Thierreiches mit der Geſchichte der Menſchheit. Eine zukuͤnftige Zeit wird der Menfchenclaffe ſelbſt entſprechen. Gegenwaͤrtig koͤnnen wir mit Diogenes vergeblich Menſchen ſuchen: denn das Zeitalter der Vernunft iſt noch nicht erſchienen. Die Synonymie der Hufnagelſchen Falterarten, N zuſammengeſtellt von P. Zeller in Glogau. Die Patres der Entomologie verdienen die Vernachlaͤſſigung nicht, die man ihnen im Allgemeinen zu Theil werden laͤßt. Ihr Studium bietet noch jetzt zwey intereſſante Seiten dar. Trotz der reißenden Fortſchritte, welche die Entomologie gemacht hat, bleibt dennoch mancher, von unſern Vorfahren genauer als von uns ins Auge gefaßter Gegenſtand. Es iſt kaum nöthig zu erinnern, daß wir uͤber Reaumurs, Degeers, Roͤſels und Andrer Leiſtungen noch nicht uͤberall hinaus ſind, daß es bey ihnen noch allerhand zu lernen gibt, daß manchem neuern For— ſcher ſeine Freude, etwas ganz Neues entdeckt zu haben, ſpaͤter durch die Bemerkung getruͤbt wurde, daß es unſere fruͤheſten Vorgaͤnger wo nicht beſſer, doch eben fo gut gekannt haben. Deſſen wird natuͤrlich von Tage zu Tage weniger, und endlich muß die Zeit kommen, wo bey den Schriftſtellern aus der Mitte des vorigen Jahrhunderts — denn bis dahin reicht noch das Zeitalter unſerer Patres — nichts mehr zu lernen iſt. Wenn nun aber endlich der Gewinn von dieſer Seite wegfällt, ſo bleibt dagegen dem das antiquariſch-hiſtoriſche Intereſſe Wahr⸗ nehmenden eine deſto länger fließende Quelle. Jene Männer find zum Theil Repraͤſentanten ihres Zeitalters, zum Theil ih— rer Nation; ein einziges aͤlteres Werk enthaͤlt bisweilen den Inbegriff der geſammten entomologiſchen Weisheit eines laͤngern Zeitraums; es muß ſtudirt werden, wenn man die Geſchichte der Entomologie kennen lernen will. Zu den aͤltern lepidopterologiſchen Schriftſtellern, bey denen man noch für beide Intereſſen geſorgt findet, gehört Hu fna— gel. Seine Tabellen über die Schmetterlinge der Berliner Gegend, welche jedoch nur die Tagfalter, Schwaͤr- mer und Nachtfalter bis zum Ende der Spanner umfaſſen, enthalten nicht nur eine bedeutende Anzahl richtig unterſchiede— ner Arten — weit mehr, als man für die damalige Zeit er—⸗ warten ſollte, wo man jedes Inſect bei Linne aufgefuͤhrt finden zu muͤſſen waͤhnte — ſondern auch naturhiſtoriſche Nachrich— ten, von denen noch manche der Widerlegung oder Beſtaͤtigung harrt. Ein Theil der Arten iſt mit linneiſchen Namen ver: ſehen, ein andrer, oft wo die Auffindung des Linneiſchen Na⸗ mens mit keinen Schwierigkeiten verbunden ſcheint, unbekannt. Es öffnet ſich alſo für die Berichtigung der Synonymie bei Hufnagel ein weites Feld. Die Verfaſſer des Wiener Verzeich⸗ 17 niſſes ſcheinen dieſe Tabellen abſichtlich unbeachtet gelaſſen zu ha= ben. Dafuͤr trat ein Commentator auf, deſſen Beſchreibungen ſelbſt in der jetzigen Zeit Lob verdienen würden, alſo für, die dama⸗ lige Zeit ausgezeichnet ſind, naͤmlich Herr von Rottemburg, welcher die oft zu kurz characteriſierten Species nach den Origi— nalen ſelbſt erläuterte und die Synonymie nach Kräften berich⸗ tigte. Seine Arbeit erſchien im Naturforſcher Stuͤck 6 — 11, (1775—77)*. Das Studium der Hufnagelſchen Synonymie wurde von Borkhauſen, Ochſenheimer und Treitſchke fortgeſetzt; die beiden letztern ſind dabei ihren Principien uͤber Nomenclatur ziemlich untreu geworden, indem ſie die Namen der Tabellen nur ausnahmsweiſe den jungern des Wiener Verzeichniſſes und anderer ſpaͤterer Werke vorzogen, ein Vorwurf, der um ſo erheblicher iſt, als ſich alles bei Hufnagel vereinigt, was die Aufnahme ſeiner Benennungen, wenn ſie nicht den linneiſchen weichen muͤſſen, annehmbar macht. Eine Schmetterlingsfauna der Mark Brandenburg, die ſich der Erichſonſchen Kaͤferfauna würdig anſchließt, muß bei der bedeutenden Zahl von Sammlern und Forſchern in und um Berlin, uͤber kurz oder lang zu Tage kommen. Wer ſie aber zu ſchreiben uͤbernimmt, kann die Hufnagelſchen Tabellen und ihre Nomenclatur nicht unberuͤckſichtigt laſſen. Auf ſie die Blicke der Lepidopterologen mehr zu richten, habe ich die nach— folgende Synonymie der Hufnagelſchen Falterſpecies entworfen. Die Tabellen ſind in dem „Berliniſchen Magazin oder den geſammelten Schriften fuͤr die Liebhaber der Arzneiwiſſen— ſchaft, Naturgeſchichte und der angenehmen Wiſſenſchaften uͤber— haupt“ erſchienen, und zwar im 2ten Bande 1766, 1) S. 58 — 90 über die Tagvoͤgel, 2) S. 174—19 die Abend» voͤgel, 3) S. 391-437 uͤber die Spinner; im 3. Bande 1766. 4) S. 202—308 und 394 —425 die Noctuen; 4. Bande 1767.“. 5) S. 504 — 527 und 600 — 626 die Spanner. Außer ihnen enthaͤlt das Magazin von Hufnagels Hand im 1. Bande 1765. S. 648 - 654 mit einer Tafel: die Naturgeſchichte der Cucullia artemisiae Jr., im 2. S. 111 — 131 mit einer Tafel: die Naturgeſchichte der Apatura ilia] Ochs.; im 3. S. 3 — 19. Gedanken uͤber die Mittel, die ſchaͤdlichen Falter zu vertilgen. S. 555 — 560 mit Ab: bildung die Naturgeſchichte der Noctua orion Tr. und ©. 560 —561 mit Abbildung die Beſchreibung der Noctua de- rasa Tr. Zur Erleichterung der Ueberſicht ſind die Tabellen in 8 Spal⸗ ten getheilt; die erſte enthaͤlt den Namen und die Diagnoſe des Falters; die 2. die Beſchaffenheit der Raupe; die 3. Auf: enthalt und Futter der Raupe; die 4. den Aufenthalt des Fal⸗ ters; die 5. die Zeit der Raupe; die 6. die Zeit des Falters; die 7. die Größe des Falters; die 8. die Häufigkeit oder Sel⸗ tenheit deſſelben. War noch außerdem etwas zu erinnern, ſo verwies ein Buchſtabe oder eine Ziffer in der erſten Spalte, auf die Anmerkungen zu der Tabelle.“ Ueber meine Arbeit finde ich wenig zu ſagen. Wo die Huf⸗ nagelſche Nomenclatur nicht mit der Ochſenheimer-⸗Treitſchkeſchen ſtimmt, habe ich den neuern Namen hinzugefuͤgt. Wenn Huf⸗ nagels Namen die Prioritaͤt haben, ſo ſind ſie mit Sternen * Nämlich VI. Stück 1775. S. 1 — 34 Tagfalter; VII. Stück 1775. S. 105—112, Abendvögel; VIII. Stuͤck 1776. S. 101—111 Spinner; IX. Stuck 1776. S. 111—143 Noctuen; XI. 1777. S. 63—91 Spanner. e * Auf dem Titelblatt ſteht zwar 1769; allein jede der 4 Liefe⸗ rungen, aus denen der Band beſteht, trägt die Jahresjahl 1767. Iſis 1844. Heft 1. 18 bezeichnet. Ich bin uͤberzeugt, daß mehrere wieder aufgenommen werden muͤſſen, und wuͤrde alle zur Aufnahme empfehlen, wenn nicht manche ungluͤcklich gewaͤhlt wären und dadurch ihre Mer: werfung rechtfertigten. Von Arten, die mir unbekannt geblie— ben ſind, habe ich die Namen mit einem Kreuz verſehen und, um Andern die Auffindung des Namens zu erleichtern, Alles hinzugefügt, was Hufnagel und Nottemburg über die betreffen— den Arten zu ſagen wußten. Meine eigenen Bemerkungen ſind groͤßtentheils eingeklammert. Ueber Hufnagels und von Rottemburgs Lebensverhaͤltniſſe iſt mir, außer daß jener ein Prediger war, gar nichts bekannt ge— worden. Die Würdigung ihrer Leiſtungen moͤge dem aufge: ſpart bleiben, der auch uͤber ihr Leben Mittheilungen zu ma— chen weiß. Berl, Mag. II. Tabelle von den „Tagevoögeln der hie⸗ ſigen [Berliner] Gegend.“ S. 58. 1. Pap. Machaon, Schwalbenſchwanz. 2. Pap. Podalirius, die Regina, der Seegelvogel. [Die Raupe und ihre Nahrung nach Röfel, alſo erſtere mangel— haft, letztere falſch!. 3. Pap. Antiopa, Trauermantel. — v. Rottemburg Na: turf 6, S. 4. haͤlt die weißrandigen, Fruͤhlingsfalter, für die in der Puppe uͤberwinterten. 4. Pap. Atalanta, Durio, Omega, der Admiral. S. 60. 5. Pap. Polychlorus, „der rothbraune, ſchwarz— gefleckte, unterwaͤrts rußfarbige von der großen Art.“ Raupe auf Obſtbaͤumen und Weiden. Anm. A. S. 86. „Die Weidenraupen ſind im Anſehen von denen auf Obſtbaͤumen ganz verſchieden; ſie ſind ſchwarz und haben weiße Haͤrchen. Die Voͤgel ſelbſt, ſo aus beiden entſtehen, haben in Farben und Zeichnungen ſo wenig Verſchiedenes, daß man ſie fuͤr einer— lei halten muß.“ [Er hatte alſo auch Van. Xanthomelas Esp. vor ſich]. 6. Pap. Urticae, „Neſſelvogel, iſt dem vorigen ſehr aͤhnlich, nur etwas kleiner.“ 7. Pap. rhamni, der ganz gelbe Tagvogel. Anmerkung B. ©. 86. „Es iſt noch nicht ausgemacht, ob ſolches [der weiße Falter] das Weibchen oder Männchen, oder ob es eine bloße Abaͤnderung iſt, die etwa vom unterſchiedenen Futter der Raupe herruͤhrt.“ v. Rottemb. Naturf. 6. S. 4. erklärt die gelben Falter fuͤr die Maͤnnchen, die weißlichen fuͤr die Weibchen. 8. Pap. cardamines, die Aurora. Anm. C. 86. „Man findet von dieſer Gattung einen Vogel, der nichts von den orangefarbenen Flecken, ſonſt aber alle uͤbrigen Zeichnungen hat. Niemals habe ich ſelbſt unter einer Menge anderer ſolche gefunden. Daher es mir noch ſehr zweifelhaft iſt, ob dieſer Umſtand einen Unterſchied des Geſchlechts ausmache“. S. 62. 9. Pap. quercus, der kleine Changeant. [Das Weibchen wird fuͤr das Maͤnnchen ausgegeben, und die Raupe nach Ro ſel beſchrieben!. 10. Pap. *thaumas*, „blaßroͤthlichgelb mit feinen ſchwarzen Adern, unten etwas verſchoſſen und ohne Zeichnungen“ S Hesp. linea fem. v. Rottemb. Ntf. 6, S. 4. macht beide Geſchlechter vollkommen kenntlich. 11. Pap. Iris, der Changeant oder Schillervogel = Apa- tura llia [von Ochſenheimer falſch zu Apat. Iris gezogen]. Anm. D. S. 86. „Es gibt eine ſchwarzbraune und gelb— braune Art [Var. Clytie], die fich ohne Unterſchied mit 2 i 19 einander vermiſchen“ (Vgl. dagegen Entomol. Zeitung 1843. S. 62.) Verweiſung auf: S. 111—151. Natürliche Geſchichte des Changeant oder Schillervogels. (Zu dieſem vor: züglichen, ſehr belehrenden Aufſatze gehört eine Kupfertafel mit ſchwarzen Zeichnungen uͤber die ganze Naturgeſchichte, enthal⸗ tend die Eier in natuͤrlicher Größe und vergrößert, die Raupen in allen Haͤutungen, die Puppe und einen Schmetterling mit ausgebreiteten Fluͤgeln. Die Raupen ſind meiſt ſchlecht, und die Kopfdornen mit Knöpfen an den Enden dargeftellt]. Be: zug auf Roͤſel und Kleemann. Die Raupen ließen ſich nicht mit Eichenblaͤttern naͤhren. Futter die Weiden [Salix alba], beſonders in freien Gegenden. Die Raupen im Juni in ver— ſchiedenem Alter. Ausführlich beſchrieben; fie varüre nur am Kopfe (S. 118), indem die gewoͤhnlichen Streifen bald gruͤn, bald ſchwarz ſind; oder in der hellern oder dunklern Grundfarbe. Sitzt auf Geſpinnſt und kriecht ſpinnend. Betragen. (S. 116.) Verpuppung. Puppe beſchrieben. Der Schmetterling erſcheint nach 14, bisweilen nach 9 Tagen. Die „gelblichbraune“ Va⸗ rietat wieder erwaͤhnt. Die Weibchen (S. 119) um Berlin eben ſo haͤufig wie die Maͤnnchen. Nahrung der ausquellende Weidenſaft, woran ſie geſellſchaftlich ſaugen und leicht gefangen werden. Necken ſich dabei und jagen Fliegen und Kaͤfer weg. Aufenthalt. Fangmethode. (S. 121). Weitere Mittheilungen aus den Beobachtungen des Pallas. Cinige legten in der Ge— fangenſchaft, mit beſchnittenen Flügeln, Eyer an Weidenzweige und Blätter. „Ein einziges mal legte ein Weibchen an der Nadel 3— 4 Eyer“ (S. 130). „Im Juli 1762 legte mir [Hufn.] ein Weibchen dieſes Papi⸗ lion, ſo ich auf eine Nadel geſtecket, 5—6 Eyer, welche befruchtet waren.“ (Vgl. Entomol. Ztg. 3, S. 90). Die Eyer ausführlich beſchrieben. Auskriechen der Raͤup⸗ chen in 8 Tagen. Sitten derſelben. (S. 126.) Haͤutungen. Die Raͤupchen ſtarben während der Ueberwinterung. 12. Pap. Paphia, Silberſtrich. „Nahrung der Raupe Nef- fein nach Roͤſell. Anm. E. S. 87. Das Maͤnnchen foll kleiner und mehr rothgelb ſein; „theils ſtehen einige breite ſchwarze Striche nahe an der Einlenkung der Fluͤgel, theils fallen die Farben unterwaͤrts etwas mehr ins Blaſſe.“ Alſo kannte H. das Maͤnnchen nicht, oder er bezeichnete es nicht genügend]. S. 64. 13. Pap. Cardui, Diſtelvogel 14. Pap. C album, der C Papilion. 15. Pap. Lathonia, Perlemuttervogel [Latonia]. 16. Pap. populi, der große Eisvogel. S. 166. 17. Pap. Jo, Tagpfauenauge. 18. Pap. crataegi, [ohne deutſchen Namen). 19. Pap. einxia, „ockerbraun mit ſchwarzen Strichen und Zeichnungen; unten ockerbraun und gelblichweiß, mit ſchwarzen Strichen und Puncten. — Raupen ganz ſchwarz, Kopf und Fuͤße rothbraun, dornicht, lebt geſellig, an der Erde, auf der Pilosella oder Maͤuſeoͤhrchen.“ == Melit. Cinxia Ochs. v. Rttbg. Naturf. 6, S. 5 unterſcheidet von den bis dahin als Pap. einxia zuſammengeworfenen Faltern 4 Arten „die Geof- froy als Var. betrachtete. 1) deſſen le damier var. A. (2, S. 45): alis dentatis fulvis nigro maculatis subtus 3 fla- vis — Rösel 4, tab. 13, fig. 6. 7. — nennt er Pap. Cin- xia. [Melit, Didyma Ochs.]. D deſſen Var. B. alis denta- tis fulvis nigro reticulatis subtus fasciis 3 flavis, nennt er P. Athalia [Mel. Athalia Ochs]. 3) Var. C. alis den- tatis ſulvis nigro retienlatis et punetatis, subtus fasciis 3 20 flavis. Rösel 4, tab. 18, f. 4 — nennt er Pap. pilosellae [Mel. Cinxia Ochs.]. 4) Var. D.: alis fulvis nigro reti- culatis et punctatis utrinque fasciis 3 flavis — nennt er Pap. *Aurinia* [Melit. Artemis Oc is.]. 20. Pap. malvae „ſchwaͤrzlichgrau oder ockerbraun mit eini⸗ gen weißen Flecken; die Fluͤgel ausgezackt. Raupe fahlbraun mit einem hellen Streifen an jeder Seite; Kopf und Hals ſchwarz, glatt; lebt einſam, wickelt ſich in die Blaͤtter der jun⸗ gen Pappeln [Malven]. —= Hesp. malvarum Ochs. S. 68. 21. Pap. *Dorilis* —= Lyc. Circe (Ochs. ), v. Rttbg. Natf. 6, S. 6 bezeichnet die Art genauer, nennt ſie aber Dorilas; ſpaͤter beſchreibt er das Weibchen als eigne Art, Pap. Phocas. 22. Pap. Levana = Van. Prorsa var. aestiva Anm. F. S. 87. „Von dieſer Art gibt es einen [ Schmetterling ], der etwas größer iſt, wie denn auch die Raupen eine kleine Ver⸗ ſchiedenheit haben.“ [So eine Varietaͤt iſt weiter nicht bekannt; vielleicht ſoll dieſe Anmerkung zu einem andern Falter ge— hoͤren]. 23. Pap. betulae, [Weibchen]. 24. Pap. ptorsas — Lye. pruni ſem. — v. Rttbg. Ntf. 6, ©. 6. unterſcheidet von ihm als ſehr merkliche Abweichun- gen oder zweifelhafte Arten durch gute Merkmale Lyc. spini 175 und Lye. ilicis fem. (letztere vielleicht nicht aus der ark). N S. 70. 25. Pap. Galathea, Brettſpiel [Galatea]. 26. Pap. populi minor, der kleine Eisvogel „grauſchwarz mit einem breiten weißen Streif durch alle 4 Fluͤgel.“ Raupe auf den Kirſchenſtauden [! Heckenkirſche; —= Lim. Sibylla. v. Rttbg. Ntf. 6, S. 7. erklärt Hufnagels Art und Linnes Pap. Camilla fuͤr einerlei mit Pap. Sibylla. 27. Pap. Aglaja. Nach An m. G. S. 88. ſoll es wirk⸗ lich groͤßere Stuͤcke geben, fuͤr welche die Frage geſtellt wird, ob ſie eigne Art ſeyen. 28. Pap. Arion. Anm. H. S. 88. Ein hiervon ſehr merklich abweichender Falter ſoll die Fluͤgel oben ganz weißgrau haben, die ſchwarzen Punkte in einem ganz weißen Felde; Groͤße ganz gleich. Ob eigne Art, ſey durch Raupe auszuma— chen. — v. Rottbg. Natf. 6, S. 7 erklaͤrt dieſe Abweichung für eigne Art, Lyc. Corydon [gewiß ſehr irrig; Hfn. hatte nur eine blaſſe Varietaͤt, einen Albino, vor ſich!, und ſagt „das Weibchen iſt auf der obern Seite braun.“ ’ S. 72. 29. Pap. Argus, „himmelblau, unten mit einem roſtfarbigen Streif am Rande und vielen kleinen ſchwarzen Flecken auf der ganzen Unterflaͤche, welche grau iſt. Sehr haͤufig.“ [Wegen dieſer Diagnoſe und der Häufigkeit des Fal- ters, indem Lyc. Alexis bei Berlin überall, Lye. Aegon an vielen Stellen nicht ſelten, Lye. Argus nur an einzelnen Plaͤtzen fliegt, ift Hufnagels Argus beſtimmt nicht Lye. Argus Ochs., ſondern entweder Lye. Alexis, was am wahrſcheinlich⸗ ſten, eder Lye. Aegon]l. „Raupe auf der Kreuzbeerſtaude“ faus Linné; Verwechſelung mit Lye. Argiolus.]. Anm. I. S. 88. „Weibchen oben braun.“ [Der Commentator v. Rttbg. kannte die wahre Lye. Argus ſehr wohl und beſchrieb die Lye. Alexis. Ochs. als eigne Art. S. Anhang N. 8]. 30. Pap. Argiolus. Anm. K. S. 88. Einige haben nicht den breiten ſchwarzen Fluͤgelrand, ſondern ſind ganz blau; ob Geſchlechtsverſchiedenheit? — v. Rottbg. Ntf. 6, S. 7 unter⸗ ſcheidet die beiden Geſchlechter kurz und buͤndig. 21 31. Pap. Arcania — Hipp. Arcanius Ochs. — v. Rttbg. Ntf. 6, S. 7. haͤlt Hipp. Ipliis, die er beſchreibt, für das Männche n der Hipp. Arcanius und für verſchieden von Pap. Hero Lin. S. 74. 32. Pap. comma, roͤthlichgelb mit einem ſchwar⸗ zen Strich auf den Oberfluͤgeln. Anm. L. S. 89: Viele ſeyen ohne Comma und dafuͤr auf beiden Seiten weißlichgelb gefleckt, ſonſt von einerlei Groͤße und Geſtalt und zu gleicher Zeit; ſie ſeyen bis auf fernere Erfahrungen fuͤr dieſelbe Art zu halten. [Hier iſt die Art ſehr unklar; die der Diagnoſe geht mehr auf Hesp. linea, die der Anmerkung auf Hesp. Silva- nus oder comma. Die Worte des Commentators in Naturf. 6, S. 8., die zwar auch nicht fo treffend find wie anderwaͤtts, gehen nur auf H. Comma]. 33. Pap. brassicae. 34. Pap. Sinapios [Sinapis]. Raupe „auf dem Kohl und dergleichen Gewaͤchſen“ [aus Linne und falſch!. 35. Pap. rapae. Anm M. S. 89: das Maͤnnchen wird durch die Zeichnung unterſchieden. S. 76. 36. Pap. Daplidice. Anm. N. ©. 89. Die ohne die graubraunen Flecke oben auf den Oberfluͤgeln werden [mit Unrecht] fuͤr Weibchen gehalten. 37. Pap. Hyale. Anm. 0. S. 89: die Falter mit Po: meranzenfarbe [Col. Edusa] ſeyen um Berlin ſehr ſelten oder fehlen ganz. — v. Rttbg. Naturf. 6, S. 8. erklaͤrt irrig Hfngels Hyale für Linnes Pap. Palaeno, und den pomeran⸗ zengelben für Pap. Hyale Linn. 38. Pap. napi. — v. Rttbg. Ntf. 6, S. 8. unterſcheidet die Raupe mit treffenden Worten von der der Pont. rapae. Er naͤhrte fie mit „Sonchus oder Saͤudiſtel“ [2]. 39. Pap. Pamphilus = Hipp. Ianira fem. Anm. P. S. 90. macht auf die Veraͤnderlichkeit der Faͤrbung dieſer Art auf⸗ merkſam. — v. Rttbg. Ntf. 6, S. 9 beſtimmt den Hufnagel⸗ ſchen Falter richtig. Wegen ſeiner mehrfachen Beobachtung der Begattung erklaͤrt er Pap. Ianira für das Maͤnnchen. Die Raupe beſchreibt und unterſcheidet er von der der H. Egeria. S. 78. 49. Pap. Maera Hipp. Megaera [das "Citat fehlt bei Dchf.]. — v. Rttbg. Nef. 6, S. 9 unterſcheidet das Maͤnnchen richtig, doch unter dem Namen Maera, und be⸗ ſchreibt die Raupe. S. 34 gibt er die uns ſonderbar klingende Note: „der Ritter Linne ſcheint ſowohl die Namen der Maera und Megaera, als auch die angefuͤhrten Schriftſteller verwech— ſelt zu haben.““ 41. Pap. Meden“ „oben ganz braun, unten dem Argus ſehr aͤhnlich. Im Julius, ſelten. Dritte Groͤße und der kleinſte unter allen.“ — Lye. Agestis var? = v. Rttbg. Nef. 6, S. 10. unterſcheidet dieſen Falter von ſeinem Pap. Alexis (= Lyb. Agestis) „bloß ducch feine geringe Größe und da— durch, daß die orangegelben Flecken auf der Oberſeite und auf der Unterſeite gar nicht zu ſehen, und daß uͤberhaupt die Augen auf der Unterfeite ſehr undeutlich ſind.“ 42. Pap. Iurtina = Hipp. Aleyone. — v. Rttbg. Ntf. 6, S. 10 ſagt, es ſey Pap. Hermione L., er meint aber die in der Mark einheimiſche H. Aleyone. 43. Pap. Nephele = Hipp. Pamphilus. — v. Rttbg. Nef. 6, S. 10 beſtimmt dieſen P. Nephele richtig und cha⸗ racteriſirt die von ihm gefundene Raupe. S. 80. 44. Pap. Phloeas. 45. Pap. Virgae aureae — Lyc. Hipponoe, „braun mit ſchwarzen und orangefarbenen Flecken, die Unterfluͤgel mit einem 22 rothgelben Streif; unterwaͤrts die Oberfluͤgel blaßroͤthlichgelb, die Unterfluͤgel grau mit ſchwarzen Punkten. Aufenthalt des Falters Wundkraut [I]. Zweite Größe. Anm. Q. S. 90. Hfn. vermuthet in den Faltern „mit blaͤulicher“ Oberſeite der Fluͤgel das Maͤnnchen. — v. Rttbg. Rtf. 6, S. 10 ſagt, Hfng's. Art ſey nicht die Linneiſche, nennt fie Pap. *Aleiphron* und macht ſie kenntlich. Außerdem unterſcheidet er ſehr richtig und gut Lyc. Phloeas, Virgaureae und Hippothoe, auch nach den Geſchlechtern. 46. Pap. Tages, „ſchwarzgrau mit weißen Flecken; unten etwas heller mit weißen Flecken.“ = Hesp. alveolus [bey Ochſ. nicht erwähnt]. ©. 82. 47. Pap. rubi. „Raupe auf den Dornen“ [aus Linne]. — v. Rttbg. Ntf. 6, S. 12 vermuthet in der Varie⸗ taͤt mit weißen Punkten auf der Unterfeite [irrig] eine Gelchlechts⸗ verſchiedenheit. 48. Pap. Aegeria [Egeria). 49. Pap. Hyperanthus. 50. Pap. Dana& = Hipp. Semele. — v. Rttbg. Ntf. 6. S. 12 beſtimmt den Falter richtig nach Linne, deſſen Citate er zugleich berichtigt. S. 84. 51. Pap. Herse, „rothgelb mit ſchwarzen Punkten und Strichen. Dem Pap. Aglaja völlig aͤhnlich; unten die filberfarbnen Flecke anders geordnet, groͤßtentheils nicht glän- zend, und nicht in gruͤnlichem, ſondern blaßgelbem Grunde“ — Argynn. Niobe. „Raupe auf Wachtelweizen.“ [Melam- pyrum pratense ?]. v. Rttbg. Ntf. 6, S. 12 beſtimmt den Hfgſchen Falter und unterſcheidet Arg. Aglaja, Niobe und Adippe durch meiſt gute Merkmale. Niobe: die Silberflecke ſtehn in einem gelblichen Grunde und ſind mehrentheils mit Braunroth eingefaßt.“ Adippe: „Sein Grundunterſchied be⸗ ſteht darin, daß dieſe Grundfarbe auf der Unterſeite mehr gelb iſt, und daß ihm die ſchwarzen Adern und Querſtriche gaͤnzlich fehlen.“ 52. Pap. Statilinus. — v. Rttbg. Rtf. 6, S. 13 bemüht ſich, in dieſem Falter Linnes Pap. Fidia nachzuweiſen und zeigt feine Lebensweiſe an. Seine „Tannenbuͤſche“ [in einigen Gegenden der Mark Brandenburg ſagt man ſtatt Kiefern Fich⸗ ten, in andern Tannen; find in Ochſ. übergegangen. (Wenn in dieſem Tagfalterverzeichniſſe einige Arten vorge führt werden, die bei Berlin kaum vorkommen, wie L. Sibylla. Pap. Podalirius, ſo erklaͤrt und entſchuldigt ſich das leicht; eben ſo die Weglaſſung mancher ſehr lokaler Falter, als Arg. Daphne, Hesp. Steropes, oder für die damalige Zeit ſchwer zu unterſcheidender Arten z. B. Arg. Selene, Lyc. Acis, Hesp. Silvanus, weniger die Weglaſſung zweier um Berlin in Menge vorhandener Schmetterlinge: Hipp. Eudora, auf welche ſich nichts in N. 39 deuten laͤßt, und Hipp. Iphis, wenn ſie nicht zu Hipp. Arcanius gezogen wurde!. v. Rottemburg beſchreibt zum Schluſſe ſeiner Krrüerkurngen noch 19 bis dahin unbeſchriebene, unabgebildete oder 'unvoll: ſtaͤndig bekannte Arten; von den in Abbildungen bekannten gibt er jedoch keine ausführliche: Beſchreibung. Naturf. 6, S. 15. 1. Pap. Tiphon = Hipp. Dutus; dabei die Lebensweiſe des Falters. S. 16. 2. Pap. Tisiphone (tab. 1. fig. 1. 2.) = Pap. Clytus Linn., nach Hufnagels Ausſage im "Berliner Thiergar⸗ ten gefangen. 17. 3. Pap. Velleda = Hipp. Pfoserpirln S. V. Ochs. Rösel 4, tab. 27. ſig. 3, 4 23 4. Pap. *Lycaon* = Hipp. Eudora, ſehr gut in beiden Geſchlechtern, in feinen Varietaͤten (Weibchen mit einem ſchwar⸗ zen Punkt oder Aeuglein unter dem ſchwarzen Auge der Vor⸗ derfluͤgel, Hinterfl. oben mit roͤthlichgelber Binde), im Unter ſchiede von ſeinen Verwandten und in ſeiner Lebensweiſe be— ſchrieben. S. 19. 5. Pap. Ino. tab. 1. fig. 3. 4. = Argyn. Ino. S. 20. 6. Pap. *Semiargus* — Lyc. Acis S. V. Rös ſel 3, tab. 37 fig. 4 — nach beiden Geſchlechtern characteriſirt und nach 'Geoffroy’s Demi-Argus lateiniſch benannt. Vgl. Ochſ. 1, 2. S. 15. Anm. S. 21. 7. Pap. Cyllarus mas. 8. Pap. Icarus“ Roͤſel 3, tab. 37. fig. 3. 5. = Lye. Alexis. Das Weibchen, auch nach ſeinen Varietaͤten, ſehr treffend dargeſtellt. S. 22. 9. Pap. Alexis“ — Lyc. Agestis Ochs. Da v. Rttbg. Hufnagels Pap. Medon für Varietaͤt dieſer Art er> klaͤrt, worin man ihm einſtimmen muß, ſo hatte Ochſh. zwey frühere, ſogar ſchon von feinen Vorgaͤngern gebrauchte, durch wenigſtens eine ſehr gute Beſchreibung unterftüste Namen zur Benutzung, und dennoch waͤhlte er den des Wien. Verzchn., wo doch zwei verſchiedene Arten als Pap. Agestis vermengt werden. S. 23. 10. Pap. *Tiresias* — Lye. Amyntas. S. V. S. 24. 11. Pap. Thetis S Lye. Adonis fem. v. Rttbg. beſchreibt hier irrig die Ochſenheimerſchen Varietaͤten 8, 4 und 5 als die Maͤnnchen, und die mehr braunen 1 und 2 als die Weibchen. S. 25. 12. Pap. * Bellargus* Lye. Adonis mas. Da v. Rttbg. das Weibchen als P. Thetis beſchreibt, fo glaubt er das ſeines P. Bellargus nicht zu kennen. 13. Pap. Areas“ —= Lye. Erebus Ochs. S. 26. 14. Pap. Diomedes = Lye. Alcon S. V. Ochsh. S. 27. 15. Pap. Chiron“ = Lyc. Eumedon (von Lands⸗ berg an der Warthe). S. 28. 16. Pap. Euridice (Eurydice“) —= Lye. Chry- seis Ochs. mas., die Varietaͤt ohne rothgelbe Hinterrandbinde der Hinterfluͤgel, Pap. Chryseis Borkh. S. 29. 17. Pap. Phocas = Lyc. Circe fem. in Varie⸗ täten. Da er im Pap. Dorilis Hufn. nicht das Männchen ahnt, ſo weiß er den Geſchlechtsunterſchied nicht. S. 30. 18. Pap. Acteon = Hesp. Actaeon fem., wobey v. Rttbg. uͤber die Artrechte noch etwas zweifelhaft iſt (von Landsberg). S. 31. 19. Pap. Geryon = Hesp. Tages (von Frank⸗ furt am Main). v. Rttbg. kennt 7 europaͤiſche Dickkoͤpfe: 1) Pap. Comma. 2) Pap. Thaumas (Hesp. linea). 3) Pap. Acteon (Actaeon). 4) Pap. Malvae (Hesp. malva- rum). 5) Pap. Tages (H. alveolus). 6) Pap. *speculum*, den Geoffroy le miroir nennt. (Vgl. Schrank Fn. boic. 2, 1. S. 160, wo ſich aus dem Citat: Pap. speculum Schif- ferm. Msc. zu ergeben ſcheint, daß Schiffermuͤller dem Rot⸗ temburgiſchen Namen den Vorzug vor ſeinem Namen: Steropes einzuräumen beabfichtigte). 7) Pap. Geryon (H. Tages). S. 33. fordert er die Entomologen zu genaueren Nachrichten auf über Pap. Briseis Linn., Megaera Lion. (ſ. ob. N. 40 bei Hufn.), Rumina L., Hero L. Macaronium Scop., Arete Müll., Vidua Müll. und Tullia Müll. 24 Berl. Mag. II. S. 174. Einleitung zur Tabelle über die Abendvoͤgel (Sphinges Linn.) S. 176. 1. Sphinx Atropos, der Todtenkopf. „Schmet⸗ terling des Abends auf dem Caprikolio und Jasmin (]. Anm. 1. S. 190 uͤber den Aberglauben in Bezug auf dieſen Falter und uͤber ſein Schreien. 2. S. nerii, Oleandermotte. Vorkommen und Verpuppen. 3. S. convolvuli, Windigvogel. Fang und Nahrung des Falters. S. 178. 4. S. ocellata, Nachtpfauenauge. 5. S. ligustri, Liguſtervogel. 6. S. populi, Kreuzmotte. S. 180. 7. S. Elpenor, große Weinmotte. dem Wein und der Lysimachia.“ 8. S. porcellus, kleine Weinmotte. 5 9. S. esulae, euphorbiae, Wolfsmilchvogel. Anm. 4. S. 192, unterſcheidet den Labkrautſchwaͤrmer genuͤgend vom Wolfsmilchſchwaͤrmer, als wahrſcheinlich eigene Art. — v. Rttbg. Naturf. 7, S. 105, ſtimmt der ſpecifiſchen Trennung bei und benennt S. 107 den Labkrautſchw. Sph. Galii, wobei er die Unterſcheidung nach allen Staͤnden durchfuͤhrt. Er behauptet „die gemeine Wolfsmilchraupe habe ich niemals, ſelbſt durch Hunger dahin bringen koͤnnen, daß fie von dem Galio etwas gefreſſen, und die Raupe unſers jetzt beſchriebenen Vogels, die ſich bloß vom Galio naͤhrt, habe ich niemals zum Genuß der Wolfsmilch bringen koͤnnen“ [ich habe hinſichtlich der Sph. Galli⸗Raupe eine widerſprechende Beobachtung gemacht!. S. 182. 10. S. pinastri, ſpitzfluͤglichte Fichtenmotte. „Raupe auf den Tannen und Fichten.“ 11. S. stellatarum, Taubenſchwanz, Karpfenkopf. 12. S. celerio, Phoͤnix. 5 S. 184. 13. S. fuciformis, Hummelmotte. der Pilosella“ [2]. Anm. 5. S. 194 gibt eine Varietaͤt der Raupe: „ſehr ſelten ganz fleiſchfarbig roth, die violetten Flecken ſcheinen nur ſehr ſchwach hervor; Kopf gruͤnlich, wel ches dabei etwas ins Rothe faͤllt; die Fugen der Gelenke er— ſcheinen beim Ausdehnen der Raupe gruͤn.“ [Ob die zur Ver⸗ wandlung verfaͤrbte Raupe 2]. 14. S. vespiformis, Weſpenmotte S Ses. apiformis, was v. Rttbg. Ntf. 7, S. 105 beſtaͤtigt. 15. S. culiciformis, Muͤckenmotte. S. 186. 16. S. filipendulae, Cirkelmotte. An m. 6. S. 195 bezeichnet „zweierlei Arten“ [Varietäten], die vielleicht die Geſchlechter bedeuten; bei den einen ſeyen auf dem Vor— derfluͤgel drei Flecke gleichſam zuſammengelaufen und ſtellen einen einzigen etwas langen Fleck vor [Zyg. minos], bei den andern ſeyen die 6 Flecke völlig gefondert. [Zyg. filipendulae]. So habe er ſie ſtets [le] gepaart gefunden. — v. Rttbg. Ntf. 7, S. 106 leugnet dieſes beſtimmt ab; dagegen iſt er geneigt, Zyg. peucedani mit Roͤſel für das Männchen von Zyg. Ali- pend., und jene langfleckigen [Zyg. minos] fuͤr eigne Art zu halten. 17. S. statices, Taubenhals. — v. Rttbg. Ntf. 7. S. 107 unterſcheidet das Maͤnnchen nach den Fuͤhlern. 18. S. Phegea, Ringelmotte. ©. 188. 19. S. salmachus, Zwerg S Ses. tipuliformis. — v. Rttbg. Ntf. 7, S. 107 beſtaͤtigt es und gibt Nachricht uͤber die Flugzeit. Anm. 2. S. 191, über fein Anm. 8. S. 192, uͤber Raupe „auf Raupe „auf 25 20. S. tiliae, Lindenmotte. Anm. 7. S. 195 über die Fangmethode dieſes Schwaͤrmers. v. Rottemburg gibt im Naturforſcher Theil 7 noch von folgenden Schwaͤrmern ſehr genaue und bezeichnende Be⸗ ſchreibungen: S. 107. 1. Sphinx gallii [galii]. S. 108. 2. S. *asiliformis * (von Landsberg, wie die zwei folgenden) = Ses. cynipiformis mas. S. 109. 3. S. *oestriformis* — Ses. cynipiformis fem. ©. 110. S. *tabaniformis* — Ses. asiliformis. S. 112 fordert er zu genauen Mittheilungen über Sphinx Proserpina Pall. [oenotherae] auf. Berl. Mag. III. S. 391. Dritte Tabelle, von den Nachtvoͤgeln. S. 394. 1. Phalaena pavonia minor, kleines Pfauenauge = Saturn. carpini. Anm. A. S. 428 ſpricht von Sat. piri als eigner Art. 2. P. quereifolia Obſtmotte. Anm. B. S. 428 behaup⸗ tet die Ueberwinterung der Raupe außerhalb des Eyes, nach Erfahrungen. Zu einem Weibchen in der Stube fanden ſich Abends zwey Maͤnner am Fenſter ein. 3. P. pruni, Fiſchſchwanz. Anm. C. ©. 430: es ſey faſt gewiß, daß die Raupe uͤberwintere. — v. Rttbg. Ntf. 8, S. 101 beſtaͤtigt es. S. 398. [Hier ſind die Seitenzahlen verdruckt!. 4. P. potatoria, Einhorn. Anm. D, S. 430. Die Fal⸗ terarten der „Filzraupen“ [Gastropachen] ſeyen am ſicherſten aus den Raupen zu erkennen. 5. P. pini, Fichtenmotte. — v. Rttbg. Ntf. 8, S. 102, behauptet, die zwey von Roͤſel abgebildeten Spinner [ Gastr. trifolii et medicaginis] ſeyen zwey verſchiedene Arten. S. 400. 7. P. vinula, Gabelſchwanz. Anm. F. S. 431. Einiges über die Raupe. 8. P. versicoloria [ versicolora], Elſenmotte. Anm. G. S. 432, Sitten der Raupe und des Schmetterlings. — v. Rttbg. Ntf. 8, S. 102. Raupe. 9. P. mori, Seidenmotte. Anm. G. S. 433: nach dem Lande wechſelnde Groͤße des Schmetterlings. S. 402. 10. P. castrensis, Lagermotte. Anm. H. S. 433. Gewohnheiten der Raupe. 11. P. neustria, Ringelmotte. 12. P. processionea, Prozeſſionsmotte. „In manchen Jah⸗ ren haͤufig.“ [Ich habe den Spinner bei Berlin nicht gefun⸗ den; auch nach Ratzeburgs Nachricht 2, S. 120, kommt er dort kaum vor]; Vieweg zahlt ihn als maͤrkiſch auf, vielleicht auf Hufnagels Autorität. Anm. K. S. 434. Mehreres über die Raupe nach Reaumur, wonach es ſcheint, daß Hfng. ſie lebend gehabt habe. S. 404. 13. P. Caja, braune Baͤrenmotte. — v. Rttbg. Ntf. 8, S. 102: über Kuͤhns im Naturf. 2 Stüd mitge⸗ theilte Varietaͤt. Dann S. 103, Beſchreibung einer eignen maͤnnlichen Varietaͤt, deren Vorderfluͤgel einfarbig hellbraun mit zwey weißen Fleckchen nahe der Baſis und zwey andern in der Mitte. 14. P. villica, ſchwarze Baͤrenmotte. 15. P. monacha, Nonne. Iſis 1844. Heft 1. uͤber die 26 S. 406. 16. P. dispar, Schwanenmotte. „Männchen hell⸗ braun mit weißen (l. ſchwarzen] Zeichnungen.“ 17. P. chrysorrhoea, Schwan. — v. Rttbg. Ntf. 8. S. 103 behauptet, daß Lip. auriklua entſchieden eigne Art ſey. 18. P. salicis, Weidenmotte. g S. 408. 19. coryli, Haſelmotte. 20. P. curtula, Erpelſchwanz — Pyg. anachoreta. 21. P. antiqua, Laſttraͤger = Org. gonostigma. S. 410. 22. P. caeruleocephala, Blaukopf. 23. P. Ziezac, Zikzak. 24. P. cossus, Weidenbohrer — Coss, ligniperda. S. 412. 25. P. lubrieipeda alba, Hermelinmotte. — Euprep. menthastri. Anm. L. S. 436, beſtreitet die Rich⸗ tigkeit der Vereinigung dieſer und der folgenden Art mit meh⸗ rern richtigen Gruͤnden. — v. Rttbg. 8, S. 104 beſtaͤtigt die Hufnagelſchen Gruͤnde und erzaͤhlt, wie er beide Arten aus Eyern erzog. Von Euprep. menthastri „führen einige [Exemplare]! nur wenige [Puncte auf den Vorderflügel), ja ei— nige nur auf jedem Oberfl. zwey ſolche ſchwarze Puncte“ [alfo Eupr. urticae]. 26. P. lubricipeda lutea, Tiegermotte cipeda. 27. P. graminis, Grasvogel, „braun mit hellen weißlichgel⸗ ben Flecken. Auf dem Graſe im Julius haͤufig.“ = Eucli- Eupr. lubri- dia mi, nach v. Rttbg. Nef. 8, S. 105, was ſonſt ſchwer zu errathen waͤre. v. Rttbg. findet in Linnes Phal. graminis die meiſte Aehnlichkeit mit Noet. typica, unterſcheidet fie aber durch die ſehr ſtarken, haarigen Fühler und meint alſo Noct. popularis. S. 414. 28. P. libatrix, Sturmhaube. 29. P. camelina, Cameelmotte. 30. P. Oo, das doppelte O = Noet. 00. Raupe „glatt, roth mit weißen großen Punkten und Strichen ꝛc.“ lalſo nach Roͤſel, und daher mangelhaft]. S. 416. 31. P. taraxaci, Erdmotte. = Gastr. dumeti. Anm. M. S. 436, über das Auskriechen und die Seltenheit des Falters. v. Rttbg. Ntf. 8, S. 106, gibt den Linneiſchen Namen. 32. P. festiva, weiße Bienenmotte. — Eupr. Hebe. Anm. N. S. 437, ſucht dieſe Art in Linnes Phal. Virgo zu erkennen. — v. Rttbg. Nif. 8, S. 106 beſtreitet dieſe Vermuthung, entſchuldigt den Irrthum Hufnagels damit, daß in der 10. Ausgabe von Linn. Syst. nat. Phal. Hebe fehlt, und gibt den richtigen Linneiſchen Namen. 33. P. dromedaria, Cameelbuckel = Notod. dromedarius. S. 418. 34. P. grammica, Eichhoͤrnchen. Raupe auf „Stab⸗ wurz, Eichen [e]. — v. Rttbg. Nif. 8. S. 106, über Haͤu⸗ figkeit des Schmetterlings, und ausfuͤhrliche Beſchreibung des Weibchens.“ 35. P. pudibunda, Rothſchwanz. 36. P. *Unieolor,* die einfaͤrbige Motte. „Durchaus ſchwarz⸗ braun; das Weibchen hat keine Flügel, Von der 3.. Größe. An den Zaͤunen und Staͤmmen der Baͤume im Juli nicht ſel⸗ ten. Die Raupe macht ein Gehaͤuſe von trocknen Blaͤttern und Reißern, darin ſie ſich auch verwandelt. Lebt einſam an den Stämmen der Tannen- unb Fichtenbaͤume, frißt duͤrres Gras; im Juni.“ —= Psyche graminella. — v. Rttbg. Ntf 8, S. 107, ſucht darin Linnes raͤthſelhafte Phal. atra. S. 420. 37. P. fureula, Gabelſchwanz. 0 * 27 38. P. porcellanea, Porcellainmotte. [Ochſenh. zieht fie zu Notod. dietaea; allein die Raupe: „glatt, oben braun, an den Seiten weißlich“ paßt beſſer zu Not. dietaeoides, während die Beſchreibung des Falters: „weißgrau, der innere Rand ganz, der vordere um die Haͤlfte braun“ nichts entſcheidet, und die Futterpflanze, Eiche, falſch iſt. Dieſer Hufnagelſche Name iſt mithin unſicher und unbrauchbar]. 39. P. anastomosis, Eſpenmotte. S. 422. 40. P. palpina, Ruͤſſelmotte „gelblichgruͤn“ l. gelblichgrau] mit etwas dunklern ſchattirt, am Innenrande der Oberfl. find drey Spitzen und am Munde zwey lange Ruͤſſel.“ v. Rttbg. Ntf. 8, S. 107, macht die Unterſchiede beider Ge⸗ ſchlechter bemerklich. 41. P. fascelina, Bürftenmotte. 42. P. *vestigialis*, Erdlaͤufer, „weißgrau, die Oberfluͤgel braun ſchattirt und mit braunen Flecken; die Unterflügel ganz weißlich,“ Noct. valligera S. V. Fr. — v. Rttbg. Ntf. 8, S. 107, beſchreibt die Noctua genauer und unverkennbar. S. 424. 43. P. ruſicornis“, das Rothhorn „maͤuſefarbig mit zwey blaßgelben Querſtreifen durch die Oberfluͤgel, davon der eine geſchwungen, der andre ausgezackt iſt. Das Maͤnn⸗ chen iſt mehr grau. Von der dritten Groͤße. An den Blaͤt— tern der Eichen im Juli [i] ſelten. Raupe auf den Eichen.“ — Notod. chaonia [bei Ochſh. nicht erwähnt]. 44. P. putris, Einſiedler = Noect. xanthoceros [fehlt bey Tr.] — v. Rttbg. Ntf. 3, S- 108, beſchreibt den Falter fehr kenntlich und weiſ't die Unrichtigkeit der Hufnagelſchen Beſtim— mung nach. 45. murina, Mausmotte S Eupr. mendica, wie v. Rttbg. Ntf. 8, S. 109 anzeigt. S. 426. 46. P. pigra, kleiner Erpelſchwanz „roͤthlichweiß, an der Spitze der Oberfluͤgel blaßroͤthlichbraun; kommt mit der Phal. curtula ſehr überein, iſt aber merklich kleiner. — Pyg. reclusa, was auch v. Rttbg. Ntf. 8, S. 109 durch das Ei tat: Roͤſel IX. tab. 11, 4. 5 beſtaͤtigt. 47. P. clavis“, Nagelmotte S Noct. segetum, v. Rtebg. Ntf. 8, S. 109 unterſcheidet als zwey wahrſchein⸗ lich verſchiedene Arten Phal. clavus Hufn. (Noct. exclamatio- nis) und dieſe Phal. elavis nach ſehr guten Merkmalen; auch koͤnnen aus ſeinen Angaben manche Treitſchkeſche berichtigt oder vervollſtaͤndigt werden. Berl. Mag. III. S. 202. Vierte Tabelle von den Inſec⸗ ten oder Fortſetzung der Tabelle von den Nachtvögeln hieſiger Gegend, welche die zwote Claſſe derſelben, nemlich die Nachteulen, Noctuae, in ſich begreift. S. 204. 1. Phal. bucephala, der halbe Mond. 2. P. dominula, Specht. 3. P. batis, Brombeermotte. S. 206. 4. P. fuliginosa, Fruͤhlingsmotte. 5. P. glyphica, Schnellmotte. „Raupe auf dem Wollkraut“ [aus Linne, alſo falſchl. 6. P. jacobaeae, Jakobsmotte, „dunkelgrau mit einem rothen Streif am vordern und bintern Rande.“ S. 208. 7. P. leporina, Wollmotte. Verpuppung der Raupe in Holz. 8. P. rubricollis, Rothhals. 9. P. quadra, Stahlmotte. Anm. B. S. 420. Ueber die Geſchlechtsverſchiedenheit dieſes Falters. — v. Rttbg. Ntf. Anm. A. S. 420. 28 9, S. 111, Bemerkung, daß Hufnagel zuerſt Lith. quadra masc. bekannt gemacht habe. S. 210. 10. complana, Randmotte. 8 11. P. pronuba, Laͤufer⸗Raupe, „auf dem Maufeöhrlein- raut.“ 12. P. pacta, Schlangenmotte: „Oberfl. hellgrau mit dun⸗ kelgrauen Zeichnungen; auf dem Bauche ſind 12 ſchwarze Flecken in roͤthlichem Grunde. Sitzt bey Tage an den Staͤm⸗ men der Weidenbaͤume.“ (— Catocala nupta et elocata.) — v. Rttbg. Nef. 9, S. 112, unterſcheidet drey Phalaͤnen, doch mit Irrthuͤmern in den Citaten: 1) Rösel J. Noct. 15. (Cat. Electa, ihm fehlend, faͤlſchlich von ihm fuͤr Cat. pacta L. gehalten). 2) Cat. sponsa L. 3) Cat. nupta L. — Phal. pacta. Hufn. [Da beide Arten, Cat. nupta und elocata bei Berlin und an gleichen Stellen leben, fo find fie ihrer großen ſonſtigen Aehnlichkeit wegen hier von beiden Autoren in eine zuſammengezogen worden. Treitſchke irrt in feinen Gitaten mehr— fach. Er zieht Hufnagels Phal. pacta und v. Rttbg's Phal. pacta (= electa) zu Cat. nupta und dann Rttb'gs. Phal. nupta zu Cat. elocata]. ©. 212. 13. Phal. chrysitis, Meſſingglanz. — v. Rttbg. Ntf. 9. S. 112: kurze Beſchreibung der Raupe. Auf „Salat und Neſſeln. 14. P. gamma, „Ipſilon.“ 0 15. P. interrogationis, Fragezeichen; „iſt der vorhergehen⸗ den ahnlich, der ſilberfarbene Fleck ſtellt ein Fragezeichen vor.“ = Plusia iota, nicht Plus. interrogationis, wie Borkhauſen und Treitſchke wollen; denn dieſe kommt bei Berlin nicht vor. S. 214. 16. P. festucae, Goldglanz. j 17. P. meticulosa, das einfache Dreieck. 18. P. psi, Pfeilmotte. — v. Rttbg. Nif. 9, S. 112 be: ſtreitet die Rechtmaͤßigkeit der Linneiſchen Vereinigung von Roͤ⸗ ſels I. Noct. tab. 6 et 7. [Noct. tridens], obgleich nur nach der Raupe, da er den Falter von Noct. trideus nicht in der Natur kennt. S. 280. 19. chi. das griechiſche Chi. 20. P. aprilina, der Seladon S Noct. Orion. — Anm. C. S. 422: Es gebe groͤßere Exemplare mit anderer Zeich⸗ nung, Aprilina major [= Noct. aprilina |. S. 655, Be: ſchreibung einer ſehr bunten Raupe auf den Eichen und der daraus entſtehenden Phalaͤne. Dabei eine ſchwarze Kupfertafel. Fig. I. Raupe auf einem Eichenblatte. II. Puppe III. Der Falter ſitzend (ſchlechtyꝛ . — Die Raupe als der von Lip. sa- lieis ſehr aͤhnlich, ausführlich beſchrieben (S. 558); vor der erſten Haͤutung geſellig, zu 40 nahe bey einander, dann uͤber den Baum vertheilt. Puppe. Schmetterling beſchrieben. Als eigne Species ſcheidet Hufn. die Phal. aprilina major. (Noct. aprilina). — v. Rttbg. Ntf. 9. S. 113 haͤlt irrig dieſe Phal. aprilina minor für Linnes Phal. ludiviea, die andern aber richtig für Phal. aprilina Lin. 21. P umbratica, weißer Moͤnch. „Raupe auf dem Moos [e] und Gaͤnſediſtel.“ S. 282. 22. P. exsoleta [exoleta], Aſpectenmotte. 23. P. verbasci, braune Moͤnch. Raupe „glatt, blaß gruͤn mit ſchwarzen und gelben Flecken und Puncten.“ Cucull. scrophulariae. [Tr. zieht die Stelle faͤlſchlich zu Cue, verbasei]. 24. P. brassicae, Kohlmotte. S. 284. 25. exyacanthae, Buchfinke „Melde“ [I], Schlehdorn, Oxyacantha. 26. P. oleracea, Krautmotte. Raupe auf der 29 27. P. pisi, Erbsmotte. Raupe auf den „Johannisbeer⸗ ſtraͤuchen, Erbſen und Genista.“ l S. 286. 28. P. *argentea*, der ſilberfleckige Moͤnch. S Cuc. artemisiae. — Anm. D. S. 422. Verweiſung auf die Monographie im I. Bande S. 648. adj. tab. color. (fig. 1. Raupe, ſehr ſchlecht, an einem Beifußſtengel, an welchem auch in ſig. 4. der in der Fluͤgelform ſehr verfehlte Schmetterling ſitzt. Fig. 2. das Cocon. fig. 3. Puppe). „Beſchreibung eis ner ſeltnen, bisher unbekannten Raupe und der daraus ent⸗ ſtehenden Phalaͤne“. — Raupe, bisweilen noch im Octbr. vor⸗ handen, ſey nicht mit der von Phal. artemisiae [Cuc. absin- thii] zu verwechſeln. Nahrung. Sitten. (S. 652) Verpup⸗ pung in einer „Erdpille.“ Puppe. (Schmetterling „gehoͤrt un— ter die Phal. noct. spiriling. dorso eristato Linn. oder zu derjenigen Art von Nachtvoͤgeln, welche „man Moͤnche zu nen⸗ nen pflegt. Man koͤnnte aus dieſen Moͤnchen ein eignes Ges ſchlecht machen ꝛc.“ — Beſchreibung. — v. Rttbg. Ntf. 9, S. 113, tadelt die Abbildung. ( Dieſer Art iſt ihr auf jede Weiſe geſicherter Name genommen worden, und zwar zuerſt von Schiffermuͤller, der die Nahrungspflanze unter Hufnagels Auto— ritaͤt anführt]- 29. P. atriplicis, Meldenmotte. 30. P. praecox, Parallelmotte. S. 289. 31. P. triplasia, Neſſelmotte. [Vgl. N. 94]. 32. P. pyramidea, Pyramide. — Anm. E. S. 422. Roͤſel ſoll eine falſche Raupe abgebildet haben. 33. P. leucomelas, Elſter Noct. alchymista. S. 299. 34. P. typica, Netz. Raupe „glatt und grau mit goldgelben Seitenſtreifen“ [?]. 35. P. delphinii, Roſenmotte. ' 36. P. pyrina, Lindenbohrer. Zeuzera aesculi. — Anm. F. Seite 422, uͤber die Schaͤdlichkeit der Raupe. — v. Rttbg. Nif. 9, S. 114 beſtimmt dieſe Art nach Linnes Syst. nat. ed. XII. i S. 292. 37. P. ericae, Waldmotte. Raupe „gruͤn mit weißen Flecken und fünf Eckſpitzen an jedem Gelenk.“ [1 Nach Roͤſel! = Noct. myrtilli, wie v. Rttbg. Ntf. 9, S. 114, ichtig beſtimmt. 155 P. *artemisiae,* der bunte Moͤnch = Cucull. abro- tani. — v. Nttbg. Ntf. 9, S. 114, beſchreibt den Schmet⸗ terl. genauer, citirt Roͤſel dazu und vergleicht ihn mit Cucull. absinthii. 39. P. w latinum, das lateiniſche W. „Graubraun mit einem unmerklichen nierenfoͤrmigen Fleck; in der blaßgelben Randlinie iſt ein lateiniſches W. In den Fugen der Zaͤune. Juny. Selten.“ v. Rttbg. Nif. 9, S. 114. „Die Grundfarbe der Oberfluͤgel iſt eine Vermiſchung von hell- und dunkelbraun. Quer durch hieſe Fluͤgel gehen drey weiße wellenformige Linien, die an jeder Seite mit einer duͤnnen ſchwarzen Linie eingefaßt ſind. Die drey Linien theilen die Oberfl. in drey gleiche Theile. Diejenige, welche zunaͤchſt am äußerſten Rande der Fluͤgel ſteht, formirt in der Mitte ihrer Laͤnge ein lateiniſches W, deſſen unterer Theil an den Fluͤgel⸗ rand anſtoͤßt. Zwiſchen der erſten und zweyten weißen Linie, von der Einlenkung an gerechnet, befindet ſich ein zirkelfoͤrmiger und gleich daneben ein nierenfoͤrmiger Fleck, welche beide in der Mitte hellbraun, am Rande weißlich und mit einer ſchwarzen Linie eingefaßt ſind. Die Unterfluͤgel ſind weißgrau, werden gegen den aͤußern Rand dunkelgrau und haben einen weißlichen Saum. Von der Raupe habe ich erſt ein einziges Stuͤck in 30 der Mitte July auf dem Gartenſalat gefunden. Zu Anfang Auguſts verwandelt ſie ſich in der Erde, und der Vogel kroch zu Anfang Juny im folg. Jahre aus. Die Raupe iſt ohnge⸗ faͤhr 1 Zoll lang und ziemlich dick. Die hinterſten Abſaͤtze find die dickſten. Ihre Grundfarbe iſt bräunlich grau, gegen den Bauch aber ſchmutzig weiß. Oben auf dem Ruͤcken ſtehen auf jedem Abſatz zwey ſchwaͤtzliche, kurze, ſchraͤge Striche, und zwiſchen dieſen zwey ſchwarze Punkte neben einander. Der Kopf iſt glänzendbraun. Sie iſt glatt und ohne Haare. Der Vogel iſt von der Groͤße der Phal. oleracca.“ Treitſchke 5, 1. S. 349, zieht Hufn's. und v. Rttbgs. Phal. W album zu Noct. Genistae. Beyder Beſchreibungen ſcheinen mir nicht mit Si— cherheit auf die Falter hinzuzeigen. Auch die Raupe paßt we⸗ nig auf Freyers Abbildung. N. Beitr. I. tab. 22. Vgl. auch Hufngls N. 46]. S. 294. 40. Phal. lueiola, Einſiedler —= Phal. tragopo- gonis Linn. — v. Rttbg. 9, S. 115, beſtimmt die Art eben fo und berichtigt Friſch's Raupenbeſchreibung. 41. P. zumbra“, Zimmtmotte = Noct. marginata Fabr. Tr. — v. Rttbg. Ntf. 9, S. 115, gibt eine ausführliche Be— ſchreibung und vermuthet Phal. citrago Linn. 42. P. comma, der weiße Haken. „Hellgelblichgrau mit etwas dunkelgrau ſchattirt; die Oberfl. der Laͤnge nach ſehr fein gefurcht, in deren Mitte ein weißer Strich mit einem Haken. Im Junius und Septbr.“ (Auch Tr. gibt den Septr. an, ob mit Recht?]. = Noct. L. album = v. Rttbg. Ntf. 9, S. 117 beſtimmt die Art richtig und unterſcheidet nach gu— ten Merkmalen dieſe Species und Noct. Comma und Noct. pallens. S. 296. P. *ieteritia*, Sommerſproſſe. „Blaßſchwefelgelb mit roͤthlichen, zerſtreuten Flecken und Puncten, Utfl. weiß. Flugzeit Junius [I] und Sept. = Noct. Cerago. — Anm. G. S. 423, bezeichnet die Var. Noct. flavescens gleichfalls fuͤr Varietaͤt. 44. P. rhombica, das verſchobene Viereck S Noet. trape- zina, wie v. Rttbg. Ntf 9, S. 118, richtig erkennt. Dieſer gibt die Naturgeſchichte richtig, aber als Nahrung der Raupe „die Weiden.“ 45. P. *munda*, Dachmotte. An den Blättern der Eichen doch wohl Eichenfträucher] = Botys sericealis. S. 298. 46. P. chalassina, Rethglanz. „Glaͤnzend braͤun— lichgelb, dunkelſchattirt, mit einem blaßgelben, nierenfoͤrmigen Fleck.“ v. Rttbg. Nif. 9. S. 119: Die Oberflg. find roͤthlichbraun, welches in verſchiedenen hellern und dunklern Flecken abwechſelt. Nicht weit vom aͤußern Rande befindet ſich eine große gezackte Querlinie, und außer dieſer zwei rothbraune wellenfoͤrmige ſehr feine Querlinien. In der Mitte der Ober: fluͤgel, nicht weit vom obern Rande, ſteht zuerſt ein laͤnglich runder und darauf ein nierenfoͤrm. Fleck, welche beyde in der Mitte braͤunlich, am Rande aber weißlich ſind. Die Unterfl. ſind hellgrau, gegen den aͤnßern Rand etwas dunkler und ha— ben einen weißlichen Saum. Der Kopf und Ruͤcken haben die Farbe der Oberfluͤgel, der Hinterleib aber die Farbe der Unter: fluͤgel. Der ganze Vogel hat einen ſchoͤnen Glanz. Er iſt von der Größe der Ph. pisi; er läßt ſich aber am beſten durch den Augenſchein unterſcheiden, indem man keine vollkommen deutliche Beſchreibung von ihm geben kann. [Warum erwaͤhnt er nichts von Nro. 39. da er doch aͤhnliche Arten vergleicht 2]. 47. P. *ineerta*, Chamaͤleon-Raupe, „auf den Weiden und Elſen.“ Schmetterling „im Juni“ [I] = Noet. instabilis, 31 — Anm. IH. S. 424. Ueber die Veraͤnderlichkeit der Farbe dieſer Art. v. Rttbg. Rtf. 9, S. 119 verweiſ't auf Roͤſels I: Noct. tab. 53 als derſelben Species gehoͤrig. 48. P. clavus, Schluͤſſelloch S Noct. exclamationis, was v. Rttbg. Nif. 9, S. 119 erkannte. S. 300. 49. Phal. *ignobilis,* Springer. „Dunkelbraun mit vielen hellbraunen Zeichnungen und einem nierenfoͤrm. Fleck. Von der dritten Groͤße, Haͤufig. Juny. In den Fugen der Zäune und Bäume.‘ v. Rttbg Ntf. 9. S. 120: „Es hat dieſer Vogel einige Aehnlichkeit mit der Phal. plecta Linn., welche Kleemann in feinen Beitr. tab. 23. fig. 4. 5. abgebildet; jedoch iſt die Grundfarbe ſeiner Oberfl. nicht ſo rothbraun. Der obere Rand dieſer Fluͤgel iſt weiß eingefaßt. Der runde und nierenfoͤrm. Fleck ift wie bey Phal. plecta; unter dieſem ovalrunden Fleck aber ſteht noch ein langer ſchwaͤrzlicher Fleck. Außer dieſem ſind ſeine Oberfluͤgel noch mit drey weißlichen geſchlaͤngelten Querlinien durchzogen, und am obern Rande ſtehen verſchiedene weißliche Flecke. Ueberdies ſind dieſe Fluͤgel noch mit einigen hellen und dunkelbraunen Flecken ſchattirt. Die Unterfl. find weißgrau, werden gegen den aͤußern Rand etwas dunkler und haben einen weißen Saum. Es wechſelt dieſer Vogel in ſeiner Grundfarbe und der verſchiedenen Deutlichkeit feiner Zeichnun— gen ungemein ab, und es iſt überhaupt unmoͤglich, ihn völlig deutlich zu beſchreiben.“ [Borkh. nennt Theil 4, S. 482 die: fen Falter Noct. vitta; ich beſitze zwey Exemplare in genaueſter Uebereinſtimmung mit ſeiner Beſchreibung, die ich doch nur fuͤr ſchoͤne Varietäten der Noet. tritiei halten kann. Treitſchke 5, S. 134 und 135 zieht dieſe Noct. vitta, und Hufn's. und Rttbg's Falter zu Noct. aquilina. Da ich noch nicht mit Beſtimmtheit hierüber entſcheiden mag, fo habe ich die Beſchrei⸗ bungen mitgetheilt]. 50. Phal. dypterigia [dipterygia], Fluͤgelmotte S Noct. pinastri. — v. Rttbg. Nif. 9, S. 120, gibt den Linneiſchen Namen an und das beſte Merkmal dieſer Phalaͤne. S. 202. 52. P. morpheus, Schmutz. 53. P. *bieruris,* Winfelmotte —= Noect. capsincola. — v. Rttbg. Ntf. 9, S. 121: Schm. und Raupe vollſtaͤndig und gut beſchrieben. Raupe „auf dem Samen der ſogenann— ten Rathen [Agrostemma githago] ; einige auch auf den Sa⸗ menkapſeln der Stachelnelken.“ [Wohl Dianthus carthusia- norum 2]. b 54. P. *lueida*, Tagemotte: ſchwarzbraun mit weißen Flecken; die Unterfl. weiß mit breitem ſchwarzen Rande. — Noct. so- laris. Raupe „iſt ein Spannenmeſſer, theils blaß, theils dun— kelgruͤn und dunkelgrau — auf den Pappeln“ [Malva rotun- difol., sylvestrisl. — Anm. L. ©. 424: Behauptung, es ſey ein wirklicher Spanner, was v. Rttbg. Nif. 9. S. 123 leugnet. ( Treitſchke zieht Theil 5, S. 236 die Hufnagelſche Phalaͤne zu Orthosia nitida, welchen Irthum er 5, S. 245 und 6, 1. S. 407 verbeſſert. — Borkhauſen ſetzt das Citat irrig unter Noct. luctuosa an, bemerkt aber mit Recht, daß wenigſtens die v. Rttbgſche Varietaͤt: „ganz dunkelbraune Ober: fluͤgel und blaß in denſelben der viereckige Fleck“ zu Noet. luctuosa gehört]. S. 304. 55. P. Volupia, Rauhfuß = Noct. turca. — v. Rttbg. Ntf. 9, S. 128 gibt diefe Beſtimmung und eine vollſtaͤndige Raupenbeſchreibung; er bemerkt aber ſo wenig wie Linne den Geſchlechtsunterſchied. Bei Hufnagel druͤckt der deutſche Name die Eigenheit des Maͤnnchens aus. 32 56. P. *ornitopus* I. ornithopus], Steichmotte = Noect. rhizolitha. der lateiniſche Name bedeutet Vogelfuß und geht auf die Vorderfluͤgelzeichnung]. 57. P. *orbona*, Trauerbinde = Noct. subsequa. — v. Rttbg. Nif. 9, S. 125 ſagt: „Dieſer Vogel iſt ſowohl was die Ober- als Unterfluͤgel auf beyden Seiten betrifft, der Phal. pronuba vollkommen aͤhnlich. Der ganze Unterſchied beſteht erſtlich in der geringern Groͤße, indem dieſer Vogel nur halb ſo groß als Ph. pronuba und niemals größer gefunden wird als die Phal. brassicae. Ueberdem hat dieſer Vogel auf jedem Untfl. auf der obern Seite nicht weit von der Einlenkung ei— nen ſchwarzen halbmondfoͤrmigen Fleck c.“ [ Tr. zieht beide Stellen zu Noct. comes mit Unrecht; denn dieſe entbehrt des ſchwarzen Fleckes am Vorderrande des Vorderfluͤgels und kommt bey Berlin nicht vor. Noct. orbona Vieweg Tab. 2, S. 32, von Treitſchke ausgelaſſen, iſt die Hufnagelſche Art]. S. 306. 58. P. triangulum, das doppelte Dreieck. — v. Rttbg. 9, S. 126 gibt eine genaue Beſchreibung und bemerkt weiter: „es gibt noch einen Vogel, der dieſem etwas aͤhnlich iſt. Seine Oberfluͤgel ſind ganz ſchwarzbraun. In dieſem Grunde ſehr nahe am obern Rande zwey kohlſchwarze Triangel, die mit ihren Spitzen zuſammenſtoßen. Der zwiſchen dieſen beiden Triangeln und dem obern Rande befindliche Raum iſt weißlich und ſtellt daher noch einen dritten weißlichen Triangel vor.“ [Dies iſt Noct. C. nigrum. Wahrſcheinlich meinte Tr. den Falter dieſer Note, als er unter ſeiner Noct. C. nigrum das Citat: Phal. triangulum aus dem Naturforſcher anfuͤhrte] 59. T sordens, der Eſel „braͤunlichgrau mit einem ſchwaͤrz— lichen nierenfoͤrm. und einem laͤnglichrunden Fleck. Von der dritten Groͤße. graubraun. Rande ſteht eine laͤnglichrunde und gleich darunter eine derglei— chen kleinere Figur, die beide durch ſchwarze Linien formirt wer⸗ den. Auf dieſe folgt ein nierenf. Fleck, der ebenfalls mit einer ſchwarzen Linie umzogen und in der Mitte etwas grau iſt. Gleich hinter dieſem geht eine undeutliche dunkelbraune geſchlaͤn— gelti Querlinie durch die Oberfl.; hierauf folgt eine blaſſe dun⸗ kelbraune Querbinde, die nach dem aͤußern Rande zu ins Helle vertrieben iſt. Die Unterfl. haben die Farbe der Oberfl., nur etwas blaſſer, und einen weißlichen Saum. Es hat dieſer Vo⸗ gel die Groͤße der vorherbeſchriebenen Ph. triangulum.“ [Ich finde dieſe Phalaͤne nirgends erwaͤhnt, kenne auch keine, auf welche die Rttbgſche Beſchreibung gut paßt. Am naͤchſten kommt fie. noch der Noet. augur; bemerkenswerth iſt, daß Hufn. feiner Phal. sordens die dritte Größe gibt, der Phal. triangulum aber die zweyte]. 60. P. lateritia, Ziegelmotte. — v. Rttbg. Ntf. 9, S. 127. die Beſchreibung. g S. 308. 61. P. sambuei, Fliedermotte. — Noct. persi- cariae, v. Rttbg. Ntf. 9, S. 128, dieſelbe Beſtimmung. 62. P. monoglypha, Treiber = Noet. polyodon. — v. Rttbg. Ntf. 9, S. 128. Ausführliche Beſchreidung. 63. P. subcorticalis, Rindenmotte = Noct. putris. — v. Rttbg. Ntf. 9, S. 128. Ausfuͤhrl. Beſchr. S. 394. 64. P. velitaris, Segelmotte. — v. Rttbg. Ntf. 9, S. 129, beſchreibt den Schm. genau und verweiſ't ihn un⸗ ter die Spinner. 55. P. *irregularis.* Buntſcheck: „Schmutziggelb mit weißen Flecken und ausgezackten braunen Querſtreifen. Dritter Größe, Im Juny ſelten, in den Fugen der Zaͤune und Baͤume.“ v. Rottbg. Nif. 9, S. 126: Die Oberfl. ſind Nicht weit von der Einlenkung nahe am obern 33 Fliegt des Abends auf Blumen. Im Julius. Sehr ſelten.“ — v. Rttbg. Ntf. 9, S. 130: „Grund der Oberfl. gelblich: braun und weiß gefleckt. Es gehen durch dieſelben 4 ſchwarz— braune kappenfoͤrmige und geſchlaͤngelte Querlinien. Zwiſchen der zweyten und dritten dieſer Linien ſteht ein zirkelfoͤrmiger und ein nierenfoͤrmiger Fleck. Der erſte iſt ganz weiß, mit einer ſchwarzbraunen Linie eingefaßt, der andere iſt am Rande eben— falls weiß und mit einer ſchwarzbraunen Linie umzogen, in der Mitte aber braͤunlich. Der aͤußere Saum der Oberfl. iſt gelb— lichbraun und weiß abgewechſelt. Die Unterfl. ſind gelblichbraun, gegen den aͤußern Rand dunkler, und haben einen ganz weißen Saum. Obgleich dieſer Vogel unter die kleinern Arten gehoͤrt, indem er kaum die Größe der Phal. fuliginosa erreicht, fo hat er doch wegen der Abwechslung ſeiner Farben und ſehr feinen Zeichnung ein ſehr ſchoͤnes Anſehen.“ [ Borkh. 4, S. 166 zieht dieſen Falter mit Recht zu N. echii, und es kann nur ein Verſe— hen ſeyn, wenn Treit. die Citate in feinem Werke weggelaſſen hat]. 66. Phal. *lunula*, das Moͤndchen —= Noct. linariae. 67. P. singularis, der Sonderling „Roͤthlichbraun, theils dunkler, mit einem blaß fleiſchfarbenen, ſehr gebogenen Haken. Von der dritten Groͤße. An den Blättern der Eichen [!]. Juni. Sehr ſelten.“ = ‚Phal. uncana Linn. Noct. unca Tr. [Iſt von v. Rttbg. nicht befchrieben]. 68. P. *simulans*, Heuchler — Noct. pyrophila. — v. Rttbg. Nif. 9, S. 131: die genauere Beſchreibung. „Im Monat Juny hier ſehr gemein. Beſonders hat er die Eigen— ſchaft, daß er des Abends durch die offenen Fenſter mehr als alle andere Phalaͤnen in die Stube fliegt, da man denn den folgenden Tag in einem Zimmer öfters 10 — 12 Stuͤck davon in den Falten der Fenſtergardinen in verborgenen Winkeln findet.“ 69. P. +brunnea, Weißfleck. „Mattbraun mit dunkelbraun ſchattirt und einem weißen Fleck in der Mitte der Oberfl. Von Rttbg. Ntf. 9, S. 131 verweiſ't, ohne eine weitere Beſchrei— bung zu geben auf Kleemann tab. 17. fig. B. [ Borkhauſen beſchreibt eine Noct. splendens, zu welcher er dieſe Ph. brun— nea zieht. Treitſchke 5, 2. 84. iſt geneigt, beyde Namen mit ſei— ner N. nietitans zu vereinigen, und Borkh's Beſchreibung ſteht dieſer Vereinigung nicht im Wege. Kleemanns Beitraͤge kann ich jetzt nicht vergleichen; allein nach dem bey Borkh. daraus Mitgetheilten läßt ſich mit Beſtimmtheit ſagen, daß N. xantho- grapha nicht gemeint iſt. Hufng's Bezeichnung feiner Ph. brun- nea paßt jedoch viel eher auf N. didyma, als auf N. nititans]. S. 398. 70. P. trifolii, das Kleeblatt. „Schmutziggelb und grau mit einigen blaßgelben ſchmalen Querſtreifen. 3. Gr. In den Fugen der Zaͤune; des Abends auf Blumen. Junius, haͤufig.“ — [v. Rttbg. Ntf. 9, S. 18 1. verweiſt einfach auf Roͤſel I., N. 2, t. 48, deſſen Abbildung er „nicht recht genau“ nennt. Aber Hufng's. Diagnoſe paßt zu wenig auf N. chenopodii, als daß ſich mit Sicherheit beyde Namen vereinigen ließen, wie Treitſchke thut. Hufngls. Benennung muß jedenfalls eingehen. 71. Tnana, Zwerg. „Weißgrau, ins Dunkelgraue vertrie⸗ ben, mit einem weißgrauen zackichten Fleck in der Mitte der Oberfl. Von der dritten Groͤße. An den Staͤmmen der Baͤume. Junius. Haͤufig.“ — v. Rttbg. Ntf. 9, S. 132. Grundfarbe der Oberfl. dunkelſchwarzbraun; der Theil zunaͤchſt an der Einlenkung iſt weiß, mit einigen ſchwarzen Punkten. In der Mitte der Oberfl. iſt ein weißer, runder, und ein dergl. nierenf. Fleck, beyde mit einer ſchwarzen Linie umzogen. Der letztere iſt in der Mitte etwas grau. Unten an den runden weißen Fleck ſtoͤßt ein andrer, großer, gezackter, ſchneeweißer Iſis 1844, Heft 1. 34 Fleck. Nahe am äußern Rande geht eine weiße gezackte Quer— linie durch die Flügel, die an der obern Fluͤgelſpitze in einen weißen Fleck auslaͤuft. Der äußere Saum iſt weiß und ſchwarz abgewechſelt. Am untern oder innern Rande der Oberfl. ſteht noch ein ziemlich großer weißer Fleck, in welchem ſich einige ſchwarze Punkte befinden c. — (v. Rttbg's Beſchreibung iſt ohne Widerrede von Noct. conspersa Tr. genommen ; aber Hufnagels Bezeichnung paßt fo wenig auf dieſe Art, als die Benennung der Nana. Auch iſt um Berlin dieſer Falter nichts weniger als haͤufig]. 72. *Sororeula*, Strohmotte. „Durchaus ockergelb mit ſchmalen Flügeln, An den Blättern der Eichen.“ — v. Nttbg— Nif. 9. S. 132: „auf beiden Seiten aller 4 Fluͤgel ochergelb oder ſtrohgelb, ohne die geringſte Zeichnung. (Offenbar paf: fen dieſe kurzen Angaben gar nicht auf Lith. luteola, wie Ochſh. meint, ſondern, wenn auch nicht vollkommen, doch uͤber⸗ zeugend genug, auf Lithos. aureola ]. v. Rttbg. will die Lithos.: Quadra, complana, Sororcula, muscerda, gram- mica, cribrum unter die Tineen gezählt wiſſen, deren Merk— male er als „ſehr ſchlecht beſtimmt tadelt;“ er verſpricht Vor— ſchlaͤge zu einer neuen Eintheilung der Schmetterlinge. S. 400. 73. P. muscerda, Fliegenquark. 74. P. pyritoides, Feuerſtein. — Noct. derasa. Anm. K. ©. 424 ihre Schönheit und Seltenheit. S. 560. tab. fig. IV. (der ruhende, ſehr ſchlecht gegebene Schmet— terling). Eine ausführliche Beſchreibung des Schmetterlings. „Sie iſt im Auguſt an einem Gartenzaun gefunden worden.“ 75. P. *sphinx*, der Storch. — Noct. cassinia. — v. Rttbg. Nef. 9, S. 133 verweiſ't auf Roͤſel und ſetzt den Fal⸗ ter [nach Linn. Methode] unter die Spinner. S. 402. 76. P, crenata, Spaltmotte. „Roͤthlichbraun mit einem nierenfoͤrm. Fleck und einigen andern Flecken in brau— nem Grunde. Von der zweyten Groͤße. In den Fugen der Zäune. Junius. Selten.“ v. Rttbg. Ntf. 9, S. 133, „Ober⸗ fluͤgel duukelrothbraun. Nicht weit vom aͤußern Rande ſteht ein laͤnglichrunder und ein nierenf. Fleck, die beide in der Mitte braun, am Rande aber weißlich find. Am äußern Rande läuft eine helle gezackte Querlinie, und der Raum zwiſchen dieſer und dem aͤußern Rande iſt ſchwarzbraun. Alle dieſe Zeichnun— gen aber fallen nicht in die Augen, ſondern find. aͤußerſt un- deutlich. Die Utfl. ſind graubraun mit einem hellbraunen Saum. Der Vogel hat die Größe der Phal. trifolii [Nro. 70]. 77. P. furcifera“, Gabelmotte. — Noct. conformis. 78. P. limacodes, Schildmotte. An m. L. S. 423, Raupe und Verpuppung. Hfn. hielt fie Anfangs für die Raupe der Lycaena betulae. Nach der Verpuppung vermuthete er wes gen der duͤnnen Puppenhaut und ihrer abſtehenden Gliedmaßen, „daß eine Art Fliegen oder Weſpen daraus entſtehen wuͤrde, ob ihm gleich die Anzahl der Füße der Raupen [I] einen Zwei fel dagegen erregte.“ Er kannte beide Geſchlechter. — v. Rttbg. Nef. 9. S. 184 citirt Kleemann tab. 38. [Es iſt Hetero- genea testudo S. V.; die hybride Hufnagelſche Benennung kann nicht angenommen werden!. S. 404. 79. P. circellaris“, Zirkelmotte. = Noct. fer- ruginea. — v. Rttbg. Ntf. 9, S. 134. Beſchreibung des Falters. 80. F. dubia, Leberfleck. = N. lucipara, wie v. Rttbg. Ntf. 9, S. 135 anzeigt. 81. P. domiduca, Sturmhaube. — Noct. fimbria. — p. Rttbg. Ntf. 9, S. 135. Beſchreibung. [Es iſt merkwuͤrdig, daß er die Art bey Linne nicht erkannte!. 3 35 S. 406. 82. P. manturna, Spitzmotte. — Noct. para- nympha, wie v. Rttbg. Ntf. 9, S. 136 beſtimmt. 83. P. *domestica, der Tieger: „Gruͤnlichgrau und blaß— gelb mit verſchiedenen gruͤnlichgrauen ſchwarzgeraͤnderten Flecken. Zweiter Größe. An den Zaͤunen. July und Aug. nicht fel- ten.“ — v. Rttbg. Ntf. 9, S. 136 befchreibt ſehr kenntlich Noct. Heliaca, meint aber, Hufnagels Beſchreibung ſey nicht recht paſſend und die Größe falſch angegeben (ter ſtatt ter Groͤße). Da aber Hufn. außerdem „nicht ſelten“ ſchreibt, und auch Flugzeit und Aufenthalt nicht auf N. Heliaca paſſen, ſo muß Hufn. eine ganz andre Art vor ſich gehabt haben. Welche, ſcheint mir nicht zu entraͤthſeln. Seine Benennung halte ich alſo fuͤr ganz zu ſtreichen. 84. P. viriplaca, Gruͤnzling. S Noct. dipsacea. Raupe „glatt, braunroth mit feinen gelblichen Streifen [I]; die Ge— lenke ſtark abgeſetzt. Lebt einſam. [Futter fehlt]. Julius.“ — v. Rttbg. Ntf. 9, S. 136 gibt Linnes Benennung an. ©. 408. 85. P. *pygarga*, Meiſe. „Weiß und braun marmorirt mit ſchwarzen Flecken; die Gegend des aͤußern Ran— des iſt ganz weiß.“ — v. Rttbg. Rtf. 9. S. 136. Beſchrei⸗ bung. [Es ift Noct. fuscula, und Borkh. citirt Hufn. Noc⸗ tue bei feiner Noct. praeduncula 4, S. 175. Treitſchke läßt alle auf Ch. pygarga bezuͤglichen Citate weg, obgleich er Noct. praeduncula bey feiner Er. fuscula anfuͤhrtl. 86. P. *trigrammica*, Bandmotte. „Blaßgelb mit drey ſchmalen braunen Querſtreifen.“ = Noct. trilinea. v. Rttbg. Nitf. 9, S. 137 genauere Beſchreibung. 87. P. I tricomma, Lebermotte. „Graubraun, bald heller, bald dunkler mit gezackten Querſtreifen und 3 kleinen ſchwar— zen und 3 weißen Strichen. 2ter Größe. In den Fugen der Zäune. Junius. Selten.“ [v. Rttbg. fand dieſe mir unbe: kannte Species nicht mehr in der Hufn. Sammlung]. ©. 410. 88. P. +sagittifera, Pfeiltraͤger. „Braͤunlichgrau mit verſchiedenen ſchwarzen Zeichnungen, darunter einige die Figur einer Pfeilſpitze vorſtellen. ter Groͤße. In den Fugen der Zaͤune und Baͤume. Juny, July. Selten.“ [Mir unbekannt. v. Rttbg. fand fie nicht mehr in der Sammlung]. 89. P. *bicolorata*, Mausmotte. = Noct. Serena. „An den Blaͤttern der Elſen“ — v. Rttbg. Ntf. 9, S. 137, be: ſchreibt fie als Phal. bicolor. 90. +bombyeina, Wachtel. „Grau mit braunen Zeichnun⸗ gen, einer weißlichen Zirkelflaͤche und weißem nierenfoͤrm. Fleck. ter Groͤße. An den Stämmen der Bäume. Junius. Sel— ten.“ [Borkh. fraͤgt wegen dieſer Phalaͤne bey Noct. didyma an, 4, 467; doch iſt die Sache zu unſicher!. 91. P. grisea, Graumotte & Noct. cubicularis. — v. Rttbg. Ntf. 9, S. 138. Beſchreibung. [Scopoli's Benen⸗ nung Phal. clavipalpis iſt älter als die Hufnagelfche]. 92. P. tineodes, Grasmuͤcke. „Weißlich mit braunen ziem⸗ lich großen Flecken.“ = Noct. atratula. v. Rttbg. Ntf. 9, S. 138 genaue Beſchreibung [hier um ſo noͤthiger, weil Huf— nagels Worte eher an Noct. candidula, denken laſſen. Das hybride tineodes muß ganz eingehen]. 93. P. arabica, Reuter, „olivenbraun mit untermiſchten hell ſchwefelgelben Streifen und Flecken. Ater Groͤße. In Korn und Graſe. Julius.“ — Noct. sulphuralis Linn., sulphurea Tr. — v. Rttbg. Ntf. 9, S. 150, Beſchreibung des Falters und der Raupe. [Dieſe „auf der Weide“ iſt ein Druck- oder Schreibfehler für: Winde]. S. 414. 94. P. +confusa, Tänzer. „Schwarzgrau mit 36 weißlichen Flecken von verſchiedener Groͤße und einem kleinen grauen halben Mond in weißem Felde. Zter Groͤße. An den Zaͤunen. Jun. Selten.“ [Fehlt b. v. Rttbg. u. iſt mir unbekannt!. 95. P. tripartita, Pudermotte. „Iſt der Neſſelmotte [Nr. 31] ſehr aͤhnlich; die Flecken ſind weißlich gelb, die Grundfarbe mehr aſchgrau, die braunen Zeichnungen haͤufiger und deutlicher. Raupe: hellgruͤn, mit dunkelgruͤnen Flecken, an jeder Seite ein weißlicher Streif; das Gruͤn iſt oft in's Weiße vertrieben. Auf Neffen. Junius. Schmetterling Zter Größe — an den Zaͤunen und Baͤumen; des Abends auf den Blumen. Selten.“ [Numero 31 lautet: Braͤunlichgrau, an der Einlenkung der Flügel braͤunlichgelb, an dem innern Rand derglei— chen Fleck mit einem braunen krummen Strich daruͤber. — Raupe mit wenigen Haͤrchen beſetzt, hellgruͤn mit dunkelgruͤnen Flecken und roͤthlich aſchgrauen Streifen. Auf den Neſſeln im Juny und Aug. — Schm. ter Größe, im Jul. und Sept. Nicht eben felten]. v. Rttbg. Ntf. 9, S. 139: „Dieſer Bor gel ſieht der gemeinen Phal. triplasia völlig gleich. Sein einziger Unterſchied iſt, daß die Grundfarbe an der Einlenkung und am aͤußern Rande der Oberfl. ganz ins Weiße faͤllt und gleichſam weiß beſtaͤubt oder bepudert iſt. Im Uebrigen iſt der Bau und die Zeichnung der andern gleich. Obgleich Hufn. dieſen Vogel fuͤr eine beſondere Art haͤlt und auch an deſſen Raupe einige Verſchiedenheit bemerkt haben will, ſo bin ich doch noch immer geneigt, ihn fuͤr eine bloße Varietaͤt der Phal. triplasia zu halten, bis ich etwa einmal denſelben auch aus der Raupe ziehe, und dadurch eines andern belehrt werde; denn die Raupe dieſes Vogels habe ich noch niemals geſehen; ſondern diejenigen, ſo ich bisher gezogen, ſind von der gewoͤhnlichen Ph. triplasia geweſen. [Ich trage kein Bedenken, Hufnagels Phal. tripartita als ausgeblichenes Exemplar von N. triplasia anzunehmen]. 96. P. *matura*, Glanzmotte S Noct. texta. Rttbg. Nif. 9, S. 140 genaue Beſchreibung. S. 416. 97. P. cursoria, Rothbart. „In den Fugen der Zaͤune“ [2]. — v. Rttbg. Ntf. 9, S. 140 Beſchreibung. 98. P. cinerea, Aſchmotte. „Ganz aſchgrau mit einigen unmerklichen weißlichen und einem gelbbraunen Fleck. An den Zaͤunen und Stämmen der Bäume Ater Große. Selten.“ — v. Rttbg. Nif. 9, S. 141. „Bey den 2 Exemplaren die⸗ ſer Art, ſo ich in meiner Sammlung beſitze, ſind die Oberfl. durchgängig dunkelaſchgrau mit feinen, dunklern Adern durch— zogen. Man ſieht zwar Spuren von einem etwas hellern, zir⸗ kelfoͤrmigen und einem dergleichen nierenfoͤrmigen Flecken; in⸗ gleichen erblickt man nicht weit vom aͤußern Rande eine hellere geſchlaͤngelte Querlinie; allein es gehoͤrt ein ſehr ſcharfes Auge dazu, um dieſe Zeichnungen wahrzunehmen, und die ganzen Oberfluͤgel erſcheinen eigentlich, obenhin betrachtet, dunkelaſch⸗ grau, ohne Zeichnung. Der Saum iſt grau und weiß abgewech— ſelt. Die Unterfl. ſind weiß und mit grauen Adern durchzogen. Er ift etwas kleiner als Phal. trifolii [Nro. 70]. 99. P. *ypsilon*, Zweizack = Noct. suffusa. Flugzeit Juny und July [2]. — v. Rttbg. Ntf. 9. S. 141 genaue, treffende Beſchreibung. 100. P. punetigera, punctirter Mönch = Noct. absin- thii. — v. Rttbg. Ntf. 9, S. 142 die Synonymie. S. 418. 101. P. 'socia“, geſtreifter Mönd. = N. petrificata 102. P. transversa, Quermotte. = Noct. satellitia. „Zeit des Vogels: Julius“ [J. — v. Rttbg. Nef. 9, S. 143, Citation Linnés. . 37 103. P. nehulosa, Nebelmotte. — v. Rttbg. Nif. 9, S. 143 ausfuͤhrliche Beſchreibung. erl. Mag. IV. 1769. S. 504. Fortſetzung der Tabellen 3 den Nachtyögeln, welche die dritte Art derſelben, nemlich die Spannenmeſſer (Phal. geometrae L.) enthält. Merkmale: 1) Flügel ziemlich groß. 2) Flügel meiſt horizon⸗ tal gehalten. 8) Hinterflügel in der Ruhe groͤßtentheils ſichtbar, mit Ausnahmen. 4) Alle koͤnnen bey Tage flie⸗ gen. Bedeutung der Endungen ata und aria. S. 506. 1. Phal. prasinaria, das grüne Blatt. = Geom, papilionaria. — v. Rttbg. Ntf. 11. S. 63, Linnes Ber nennung. 2. P. piniaria, Wildfang. „Zeit der Raupe im Jun. und Julp [I]. Zeit der Phalaͤne July und Auguſt [1]. — Anm. A. S. 620, Fang dieſes Spanners. Geſchlechtsunterſchied. 3. P. tetralunaria, Fenſterchen. „Die innere Haͤlfte aller Fluͤgel meiſt braun mit einem durchſichtigen halben Rande [l. Monde] x.” = Geom. illustraria. v. Rttbg. Nef. 11, S. 64. Beſchreibung beider Geſchlech⸗ ter. Raupe „auch auf den Nußbaͤumen und der Winde“ [Weide 2J. [Der Hufnagelſche Name iſt eine hybride Forma⸗ tion und deßhalb verwerflich]. 5 4. P. vernaria, das weiße Band. „Blaßgruͤn mit zwey weißen Querſtreifen durch die Ober- und einen durch die Un⸗ terfl. Erſter Größe. An den Blättern der Eichen.“ — Geom. margaritata L. (margaritaria Tr.) — Anm. B, ©. 620. Hier wird das Maͤnnchen für ſehr klein ausgegeben; es iſt aber, wie v. Rttbg. Nif. 11. S. 65 anzeigt, Linnes Phal. Putataria. [Allein dies iſt auch nicht richtig, ſondern es iſt zu⸗ folge Hufn. Diagnoſe und Angabe des Aufenthalts nur Geom. Aeruginaria]. S. 508. 5. P. Vavaria, das lateiniſche V. = Geom. Wa varia. 6. P. repandaria', der breite Saum. — Geom. paralle- laria. — v. Rttbg. Nef. 11, S. 65: „Grundfarbe aller 4 Flügel iſt citronengelb, bald ſchwefelgelb, mit vielen kleinen po⸗ meranzenfarbenen Strichen beſaͤet, und der äußere Rand aller 4 Fluͤgel iſt mit einem ſehr breiten aſchgrauen Saum eingefaßt, der etwas ins Blauliche füllt. Mitten durch den gelben Theil der Oberfl. geht eine graue, ſtark gegen die Ein⸗ lenkung gebogene Querlinie. In der Mitte eines jeden Flügels ſteht ein ſchwarzer Punkt. Auf der untern Seite ift dieſer Vogel wie auf der obern gezeichnet. Seine Flügel find ausgeſchweift. Die Raupe lebt im Juny auf den Weiden, und der Vogel kriecht im Julius aus. Sie iſt dunkelbraun mit Grau ſchattirt. Der Vogel hat die Größe der Ph. Va- varia.“ [ Da Geom. apieiaria um Berlin gewöhnlicher iſt und als Raupe beſtimmt auf Weiden lebt, ſo moͤchte man gern an dieſe denken; allein die Beſchreibung, beſonders des groß gedruckten, paßt zu entſchieden auf G. parallelaria, als daß ein Zweifel bleiben koͤnnte, ob ihre Raupe auch auf Weiden lebe. L. Phal. repandata würde der Annahme des Hufna⸗ gelſchen Namens um ſo weniger im Wege ſeyn, als beide in zwey beſtimmt verſchiedene Genera gehoͤren. Zu vergl. Freyer's ältere Beitr. I., S. 137. Ich ſtimme alſo gegen Borkh., der 5, 136 Hufn. bey G. apiciaria anführt, Treitſchken bey, der dieſe Phal. repandaria als Synonym zu C. parallelaria zieht ]. 38 7. P. +fuliginaria, Kellermotte. „Dunkel erdfarbig mit eis nigen hellgrauen Flecken. ter Größe, In den Gebäuden an dunkeln Ortern. Jul. und Aug. — Anm. C. S. 621. Vermuthung, daß die Raupe, wie die der Geom. lichenaria und sepiaria ſich naͤhre.“ — v. Rttbg. Nif. 11, ©. 65. „Dieſer ganze Vogel iſt dunkelſchwarzgrau, mit einigen undeut⸗ lichen wellenform. weißlichen Querlinſen. Das Weibchen hat die Größe der Vavaria, das Maͤnnchen aber iſt kleiner. Seine Flügel find nur wenig gezackt.“ [Pyral. pinguinalis? worauf jedoch Rttbg. letzte Worte nicht gut paſſen. — Bork— hauſen S. 280 hat dieſen Falter in einem Spanner erkannt, und nach dem Exemplar der Sammlung beſchrieben; auch gibt er eine Anzahl Citate, ſelbſt eines aus Linne. Ich kenne ſeinen Spanner nicht!. 8. P. *urticaria*, Neſſelmotte. „Weißgrau, braun beſtaͤubt mit unterbrochenen ausgekappten braunen Querſtreifen. Erſter Groͤße. An den Staͤmmen der Baͤume. July. Nicht ſelten.“ — Anm. D. S. 621. Es gebe eine kleinere „Art,“ in den Zeichnungen nicht verſchieden; er halte ſie fuͤr das Maͤnnchen. v. Rttbg. Ntf. 11, S. 65. „Grundf. aller Flügel ſchmutzig⸗ weiß, aſchgrau beſtaͤubt, und mit unzaͤhligen grauen Puncten befüet. Am aͤußeren Rande laufen einige graue wellenfoͤrmige Linien mit dem Rande parallel. Mitten in jedem Fluͤgel ſteht ein kleiner dreieckiger, grau eingefaßter Fleck. Die Fluͤgel ſind ganz fein ausgezackt. Es hat dieſer Vogel die Groͤße der P. atomaria [hirtaria]J. Seine Raupe iſt rothbraun, und jedes Gelenk iſt mit weißen Punkten eingefaßt. Oben auf dem ö̊ten Gelenk ſtehen zwey große ſchwarze Warzen, und auf dem letz— ten Gelenk zwey dergl. kleinere weiße, jede mit einem ſchwarzen Spitzchen. Ich habe fie zu Ende Aug. auf dem Rhamno ges funden. Im Septbr. verw. fie ſich in der Erde, und der Vo: gel kriecht im folgenden Jahre zu Ende May aus.“ (Es iſt Geom. Consortaria H., Tr.; doch finde ich dabei zu erinnern, daß v. Rttbgs. Beſchreibung ſich nur auf die bey uns gewoͤhn⸗ lichen Exemplare, wie ſie Tr. beſchreibt, gut anwenden laͤßt. Von der Var. mit lebhaft gezeichneter Unterſeite, die Freyer N. Beitr. 3, tab. 240 darſtellt, beſitze ich nur ein Paar neben 7 gewoͤhnlichen Exemplaren. Hufnagels Benennung iſt zu unpaſſend, als daß man fie nicht fallen laſſen follte]. S. 510. 9. P. lacertinaria, Zahnmotte. — Platypt. la- certinaria L. (lacertula Tr.). Raupe „hat viel Aehnlichkeit mit der Raupe von Phal. vinula; die Hinterfuͤße fehlen; iſt von Farbe roͤthlich [2]. Auf den Eichen“ [2]. 10. P. pusaria, das braune Band. Raupe [ohne Beſchrei⸗ bung] „auf den Eichen [I] und Elfen.” Anm. E. S. 631 bezeichnet als „bloße Abänderung‘ die Geom. exanthemaria. In dieſer Anſicht ſtimmt v. Rttbg. Nef. 11, S. 63 mit ihm überein; dieſer beſchreibt die Raupe: „gelblichgruͤn mit gelben Einſchnitten in den Gelenken; über den Ruͤcken läuft eine car: minrothe, unterbrochene Linie; die 6 Klauenfuͤße ſind auch roth. Sie verwandelt ſich zwiſchen zuſammengeſponenen Blaͤttern.“ [Vgl. Fr. 6, 1. 344. 10, 2. 200.]. 11. P. +flammeolaria, Flammenmotte. „Weißgelb mit ocker⸗ gelben geflammten Zeichnungen und einem ſchwarzen Puncte in der Mitte der Oberfluͤgel. Ster Größe. An den Eichen. July. Selten.“ — v. Rttbg. Ntf. 11, S. 66. „Einer der klein⸗ ſten dieſer Claſſe. Seine Grundfarbe iſt weiß mit vielen gelb- lichbraunen geflammten Querlinien durchzogen. In der Mitte iſt ein kleiner, brauner Punkt. Auf der untern Seite iſt er wie oben gezeichnet.“ [Es ſcheint, als ob v. Rttbg. einen 39 ganz andern Falter vor ſich hätte, als den Hufnagelſchen. Die— ſer iſt Geom. luteata trotz ſeiner Namensendung und ſeinem Aufenthaltsorte. Der Rttbgſche ſtimmt beſſer mit G. candi- data. — Borkhauſen beſchreibt als Geom. flammeolaria Hufn. (5, S. 328.) einen der G. candidata naͤchſt aͤhnlichen Span— ner, den ich nicht kenne!. 12. P. atomaria, der faule Eſel. = Geom. hirtaria. „Weißgrau mit braunen Querſtreifen; die Fluͤgel mit wenigen Staubfedern beſetzt [Weibchen].“ — v. Rttbg. Ntf. 4. S. 66. „Es iſt dieſes nicht die Phal. atomaria L. [== Hirtaria L.], fondern derjenige Vogel, fo aus der von Kleemann tab. 35. fig. 1. 2. 3. abgebildeten Raupe entſteht. Es iſt dieſes wirk⸗ lich ein von der Phal. atomaria verſchiedener Vogel, ob er gleich dieſem aͤhnlich ſieht. Die Grundf. dieſes Vogels iſt ſchmutzig weiß, grau beſtaͤubt, und mit verſchiedenen dunkelbrau— nen Querlinien durch die Oberfluͤgel. Der aͤußere Saum iſt braun und weiß abgewechſelt. Uebrigens hat er die Groͤße und den völligen Bau der Ph. atomaria, und es läßt ſich der Un⸗ terſchied dieſer beyden Voͤgel am beſten durch den Augenſchein wahrnehmen.“ [Der erfte Theil dieſer Worte hat etwas Be⸗ fremdendes, da man bey Entomologen der damaligen Zeit eher Vereinigung verſchiedener Arten in eine einzige, als Trennung der aͤhnlichen Geſchlechter in zwey Arten gewohnt iſt; doch muß hier das Letztere geſchehen ſeyn, da Rttbgs Beſchreibung zu gut auf Geom. hirtaria masc. paßt. Man vgl. N. S. 512. 13. P. undulataria, Wellenmotte. „Weißlichgrau mit vielen dicht an einander liegenden wellenfoͤrm. braͤunlichen Querlinien. 2ter Gr. In Gebuͤſchen der Elfen. Juny und July. Nicht ſelten.“ [Geom. vetulata Tr., eine Beſtimmung, gegen welche nur die Namensendung und der Mangel einer Angabe über die Fluͤgelraͤnder einiges Bedenken erregt. v. Rttbg. ſchweigt, da er den Spanner nicht mehr in Hufnagels Samm- lung fand]. 14. P. Sambucaria, Spitzſchwanz. chelbeerſtraͤuchen.“ 15. P. lichenaria, Moosmotte [ zufaͤllig S Lichenaria S. V.). — v. Rttbg. Ntf. 11, S. 67. Genauere Beſchrbg. 16. P. *similaria*, Semmelvogel. „Weißlichgelb mit brau— nen Binden und vielen dergl. Puncten. ter Gr. An den Eichen. Juny und July. Selten.“ — v. Rttbg. Nif. 11, S. 67. „Die Grdf. aller 4 Flügel iſt ſchmutzig weiß, gelb— lich beſtaͤubt, mit drey undeutlichen, dunkelbraunen, unterbroch— nen Querlinien, und unzähligen. dergleichen Puncten. Der „Raupe auf den Sta: äußere Rand iſt mit kurzen dunkelbraunen Strichen eingefaßt. Eine deutliche Beſchreibung laͤßt ſich von dieſem Vogel nicht geben. Er iſt etwas größer als Ph. lichenaria.“ [ Gegen Rttbgs. Gewohnheit iſt hier eine mangelhafte Beſchreibung, die jedoch nur Geom. exepuscularia Tr. 6, 1. 191 bezeichnen kann. Borkh. fest Similaria Hufn. nur mit einem Fragezei⸗ chen zu ſeiner G. biundularia 5, S. 165]. S. 514. 17. P. Strataria“, Schneevogel. = G. prodo- maria. — Anm. G. S. 622 findet mit Neo. 12 „Sehr viel Aehnlichkeit, daß man ſie auch für einerley halten möchte [; allein die Raupen ſind merklich verſchieden.“ — v. Rttbg. Ntf. 11, S. 68 beſchreibt den Spanner genau, ſieht gleichfalls im Bau Gleichheit mit Ph. atomaria [hirtaria]; beyder Zeich⸗ nungen findet er aber ſehr verſchieden, ſo daß „der Unterſchied einem jeden gleich in die Augen faͤllt“]. 40 18. P. punctaria, Rothſtreif. — Anm. H. S. 623. Art der Verpuppung. „Gemeiniglich haͤngt ſie ſo, daß das ſtumpfe Ende der Puppe in der Hoͤhe ſteht.“ 19. P. vibicaria, das rothe Band. —= v. Rttbg. Nttbg. Ntf. 11, S. 68 beſtimmt. 20. P. falcataria, Kuckuck. „Ockerbraun mit vielen blaß⸗ gruͤnen [I. dunkelbraunen] Querſtreifen; die Spitzen der Obfl. ſichell. Zeit der Phal. Junius und Octbr. [I]. Raupe glatt, auf dem Ruͤcken gelblichbraun, an den Seiten hellgruͤn, hat nur 14 Füße; denn die beyden Hinterfuͤße fehlen. — Anm. I. S. 623. Sitte der Raupe, das Blatt Über ſich durch Fa: den etwas zuſammenzuziehen und ſo lange daran zu freſſen, bis es ihr nicht mehr Sicherheit gewährt, — Plat. eurvatula. ©. 516. 21. P. binaria“, Sperber. — Plat. hamula. „Ockerbraun mit zwey ſchwarzen Puncten auf jedem Oberfl. ꝛc.“ Raupe: „theils fleiſchfarbig, thells blaßgruͤn.“ — v. Rttbg— Ntf. 11, S. 68. Genaue Beſchreibung beyder Geſchlechter. 22. P. ustularia, Brandvogel. = Geom. dolabraria, wie v. Nttbg. Nif. 11, S. 69 beſtimmt. 28. P. *sepiaria*, Zaunmotte. = Geom. eineraria. Raupe: „grau mit Abwechslung des Hellern und Dunklern.“ — Anm. K. S. 627. „Sowohl die Raupe als die Phal. werden an den bretternen Zaͤunen, wenn ſie ſchon alt ſind und Moos tragen, haͤufig gefunden; beyde aber haben eine ſolche Farbe, welche mit der von einem alten Brette uͤbereinkommt, daher man ſie nur in der Naͤhe gewahr werden kann.“ — v. Rttbg. Ntf. 11. S. 69. Beſchreibung des Falters. 3 24. P. *fasciolaria*, Bandmotte. „Braun mit gelblichen Binden; der aͤußere Rand gelblich. Zter. Gr. In den Ges buͤſchen [1]. Junius. Selten.“ — v. Rttbg. Ntf. 11, S. 70. Auf der obern Seite ſind alle 4 Fluͤgel dunkelbraun mit hellgelben Flecken, die einigermaßen unterbrochene Querbinden vorſtellen. Auf der Unterf. find die Oberfl. ebenfalls dunkel— braun, mit einigen gelben Flecken am obern Rande. Die Un— terfluͤgel aber find auf dieſer Seite hellgelb, mit 3 hellbraunen geſchlaͤngelten, ziemlich breiten Querbinden, davon die dritte ein- mal unterbrochen iſt. Der aͤußere Saum aller 4 Fluͤgel iſt auf beyden Seiten hellgelb und braun abgewechſelt. Es gehoͤrt dieſer Vogel ebenfalls unter die kleinſten und hat die Groͤße des vorigen. Seine Raupe lebt auf den Tannen“ 1. Es iſt Geom, cebraria Tr., wie vorzüglich die Beſchreibung der Utſ. der Hlfl. lehrt; doch hätte hier das Zuſammenfließen der Eten und Z3ten Binde, was wenigſtens das Gewoͤhnlichſte iſt, erwaͤhnt werden ſollen. Auch des tagfalterartigen Sitzens wird gedacht in der Anm. zu Geom. oblitterata Nr. 75. — Borkh. hat den Spanner aus Hufn. und Rttbg. als Geom. fasciolaria aufgenommen 5, S. 557]. 25. P. cruentaria, das rothe Band [vergl. Nro. 19.] = Geom. purpuraria, wie v. Rttbg. Ntf. 11, S. 70 anzeigt. S. 518. 26. P. fulvularia, der geſtreifte Tieger. „Oranien⸗ gelb mit unzähligen blaßgrauen Strichlein.“ = Geom. pru- naria L., wie v. Rttbg. Nef. 11, S. 70 richtig beſtimmt. 27. P. alniaria, das Brett. „Raupe auf den Eichen und der Weide.“ Phalaͤne. Auguſt und May [I]. [Vgl. N. 31.]- 28. P. *arenariat, Sandmotte. „Weißgrau, braun beſtaͤubt mit geſchlungen [I. geſchlungenen] Querſtreifen durch die Ober⸗ fluͤgel. Ater Große. An den Staͤmmen der Baͤume. Jul. Sehr ſelten.“ — (v. Rttbg. fand den Spanner nicht mehr. Es iſt Geom. punctulata. Weder Bedeutung, noch Endung empfehlen den Hufnagelſchen Namen]. G. amataria, wie 41 29. P. pulveraria, Sommerſproſſe. Geom, defolia- ria, wie v. Rttbg. Nif. 11, S. 70 beftimmt. 30. P. betularia, Birkvogel. Flugzeit „May und Ju: lius“ [2]. S. 520. 31. P. quereinaria, das gelbe Blatt. „Stroh: gelb mit 2 braunen Streifen durch die Obfl.; alle 4 Flügel find ausgeſchweift. 2ter Gr. Raupe an den Eichen. Schm. an den Zweigen der Eichen. Julius. Nicht ſelten.“ Anm. L. S. 624. „Eine Zeitlang glaubte ich, daß dies das Maͤnn— chen von Phal. alniaria ſey. Allein es iſt mir nunmehr aus verſchiedenen Umſtaͤnden wahrſcheinlich, daß es eine verſchiedene Art; denn 1) kommen ſie zu verſchiedenen Zeiten zum Vor— ſchein, jene im Frühjahr [I] und Herbſt, dieſe aber mitten im Sommer. 2) die Raupe von der alniaria kriecht zur Ver⸗ wandlung in die Erde [I], dieſer ihre aber verwandelt ſich in einem Geſpinnſte an den Blaͤttern. 3) iſt jene viel ſeltner als dieſe. 4) iſt die Puppe von jener ſchwarz [I], von dieſer aber blaßgelb. [Hufn. ſpricht hier aus Verſehen von Geom. betularia ſtatt von G. alniaria]. — v. Rttbg. Nif. 11, S. 70. „Dieſer Vogel iſt auf beiden Seiten aller 4 Fluͤgel blaß ſchwefelgelb. Die Oberfl. ſind mit feinen braunen Adern durchzogen, und es gehen durch dieſelben 2 dunkelbraune Quer- linien, die beide mit dem aͤußern Rande parallel laufen, allein nicht gezackt ſind. Der aͤußere Rand aller Fluͤgel iſt ſtark ausgeſchweift und gezackt, und mit einer dunkelbraunen Linie umzogen. In jedem Fluͤgel ſteht ein kurzer dunkelbrauner Strich, beynahe in der Mitte. Es hat dieſer Vogel die Größe der Phal. syringaria. Er gleicht faſt gaͤnzlich demjenigen, welchen Kleemann tab. 26. fig. a. b. abgebildet; nur ſind die unſrigen etwas kleiner. Ihre Farbe iſt nicht ſo dunkel ſondern mehr ſchwefelgelb, und die Querlinien der Oberfluͤgel find nicht fo roͤthlich, ſondern nur dunkelbraun. Ich halte aber dennoch dafür, daß der von Kleemann abgebildete Vogel die Ph. quer- einaria ſey, und daß dieſe kleinen Abaͤnderungen nur von dem Unterſchiede der Gegend herruͤhren, wie man denn in unterſchie— denen Gegenden noch weit merklichere Abweichungen anderer Schmetterlinge findet. Daß dies eine beſondere Art, und nicht etwa das Maͤnnchen der Ph. alniaria ſey, wie Hufnagel nach ſeiner Anmerkung zuerſt vermuthet, iſt voͤllig ausgemacht.“ [Tr. und Borkh. 5, S. 94. bringen dieſes Citat zu ihrer Geom. quercinaria (Tr. 10, 2. S. 172.), die ich nicht kenne]. E 32. P. neustriaria, Fichtenmeffer. —= G. fasciaria, wie v. Rttbg. Ntf. 11, S. 71. richtig anzeigt. 33. P. aceraria, Widder. —= G. atomaria. Anm. M. S. 624. Hier wird das wahre Weibchen als muthmaßliches Weibchen bezeichnet. — v. Rttbg. Ntf. 11, S. 71. beſchreibt beide Geſchlechter ſehr genuͤgend. 34. P. *pruinata*, Reifmotte. — G. eytisaria. — Anm. N. S. 625. erwaͤhnt Varietaͤten, deren Farbe „ganz ins Weiß⸗ liche oder auch ins Roͤthlichgraue fiel.“ — v. Rttbg. 11, S. 72. Beſchreibung. „Das [Maͤnnchen] iſt peetinieornis, und er ſollte daher nach Linnes Methode Phal. pruinaria heißen.“ 35. P. *pustulata*, die Beule. S G. bajularia. — v. Rttbg. Nif. 11, S. 72. Ergänzung iſt der ſchon ziemlich ge nauen Hufn. Diagnoſe. Sc.. 522. 36. P. serrata, die Säge. = G. undulata. — v. Rttbg. Ntf. 11, S. 72. beſchreibt den Spanner, ohne den Linneiſchen Namen zu kennen. { Iſis 1844. Heft 1. klappe 2 42 37. P. luteolata, die gefleckte Gitrone. „Zeit der Raupe: May und Juny [2]; tus“ [2]. 38. P. plagiata, das doppelte Band. 39. P. siterata, das grüne Mobs. — G. psittacata s. miata L. „Dunkelgruͤn mit Braun vermiſcht und einer brei— ten braunen Binde.“ — v. Rttbg. Ntf. 11, S. 73. Be⸗ ſchreibung des Falters. „Seine Raupe iſt gruͤn, hat an jeder Spitze des Bauches eine carminrothe Linie und an der Schwanz⸗ dgl. Spitzchen. Man findet ſie zu Ende des Julius, zuweilen auch noch im Auguſt, auf den Kirſchbaͤumen. Sie verw. ſich im Auguſt in der Erde, und nach 3 Wochen kriecht der Vogel aus.“ 40. P. Fconcatenata, die Kette. „Schmutziggelb mit ver⸗ ſchiedenen ausgekappten unterbrochenen Querſtreifen. Zter Gr. An den Zaͤunen. Jul. und Aug. Sehr ſelten. [ Fehlte in der Sammlung, das v. Rttbg. fie durchſah. Zur Gewißheit, daß hier C. aversata gemeint ſey, fehlt ſehr viel] “. S. 524. 41. P. +miata, der Doppelhaken. „Blaßgruͤn mit vielen ſchmalen braunen Strichen und grauen Flecken. ter Gr. An den Stämmen der Bäume in den Wäldern. Jul. Selten.“ [vo. Rttbg. ſchweigt hier, ohne ſpaͤter anzuzeigen, ob er ſie noch in der Sammlung fand. Borkh. zog ſie zu ſeiner G. miaria (5, ©. 413.), die keineswegs zu Geom. miaria S. V., wie Treitſchke meint, gehoͤrt, ſondern vielleicht mit G. psittacata zuſammenfaͤllt. Hufn. Miata ſcheint mit der G. impluviata ſich am meiſten zu nähern]. 42. P. marginata, Kalbfell. Anm. O. S. 625. Hier ſind 3 Hauptabaͤnderungen bezeichnet. 43. P. viridulata, das gruͤne Baͤndchen. = G. rectangu- lata. — v. Rttbg. Ntf. 11, S. 74 beſchreibt dieſe Art kurz und kenntlich nach Schm. und Raupe und vermuthet in ihr Linnes Ph. rectangulata. 44. P. *fuscata*, der Sperling. „Durchaus braͤunlichgrau. Ster Groͤße.“ = G. euphorbiata. v. Rttbg. Ntf. 11, S. 73. „Dieſer Vogel iſt durchaus blaßroͤthlichbraun ohne die geringſte Zeichnung. Er gehoͤrt zu den kleinſten Arten und iſt nicht groͤßer als der vorige.“ 45. P. hortulata, Fuchskopf. = Botys urticata L (ur- ticalis). Zeit der Phalaͤne: „Jul. und Oct.“ [2]. ( Dieſes Citat fehlt bey Tr.]. ©. 526. 46. P. erosata, [ohne deutſchen Namen]. = G. emarginata L. (emarginaria Tr.) „Phalaͤne an den Zweigen der Eichen“ [2]. . 47. P. instilata [I. institata an instillata 2J, Kreidenmotte. G. paludata L., ornata Tr. „Ganz ſchneeweiß; der Rand mit gelben Flecken, in den Utfl, ein ſchwarzer Punkt. Zter Gr. In den Waͤldern im Graſe. Julius. Etwas ſel⸗ ten.“ — v. Rttbg. Nef. 11, S. 74. Beſchreibung. „Er hat viel Aehnlichkeit mit der Beſchreibung, welche Linné von ſeiner Phal. paludata gibt, daher ich noch zweifelhaft bin, ob er nicht dieſe Phalaͤne darunter verſtehe, nur wuͤrde unſer Vo: gel groͤßer ſeyn als ſeine Ph. paludata, indem dieſelbe kleiner ſeyn ſoll, als die Ph. potamogata und nymphaeata, unfere Ph. institata aber vollkommen fo groß iſt, als die Phal. po- tamogata und doppelt fo groß als die Phal. nymphaeata.“ Linnes Phal. paludata S. N. 1, 2. 873 war mir laͤngſt als G. ornata bekannt. Die aͤltern Lepidopterologen, namentlich der ehrenwerthe Borkhauſen, haben vielleicht dadurch, daß ſie an palus dachten, dieſen linneiſchen Namen uͤberſehen; deßhalb 3* G. crataegata. der Phalaͤne: Ju⸗ 43 fehlt er bey den neuern. Wie gut Linnes Beſchreibung paßt, mag die Ueberſetzung lehren: „Fuͤhler borſtenartig; alle Fluͤgel ſchneeweiß, hinten mit 2 halbirten, durch eine Querlinie ver⸗ bundenen Augenflecken. Wohnt in Portugal (Vandelli). — Aehnlich [1] den Waſſerphalaͤnen des Potamogeton und der Nymphaea, aber kleiner. Fluͤgel ſchneeweiß, alle hinten mit einer geſchweiften ſchwaͤrzlichen Querlinie, an welcher von der hintern Seite 2 gleichſam halbirte, unter ſich entfernte Augen⸗ lecke hängen, die vorn mit einem ſchwarzen Rande eingefaßt ſind. Der Hinterrand der Fluͤgel mit einer ſchwarzen, kaum ſichtbaren Querlinie, welche auf den Htfl. gleichſam winklig oder gezähnt iſt. Unten find die Fluͤgel faſt aͤhnlich, aber alles verloſchener mit einem ſchwarzen Mittelpunct!. 0 48. P. albipunctata, das weiße Auge. = ©. pendularia. Phalaͤne an den Zweigen der Eichen und Elſen. [2] — v. Rttbg. Nif. 11, S. 74. Genauere Beſchreibung. „Das Maͤnnchen hat haarige Fuͤhlhoͤrner, und es ſollte daher dieſer Vogel albipunctaria heißen.“ N 49. P. juridata, Horntraͤger. Geom. palumbaria. — v. Rttbg. Nif. 11, S. 75. Genaue Beſchreibung. 8 50. P. *nigropunctata*,. Tintenfleck. „Weißgrau mit blaß⸗ grauen Querſtreifen und einem ſchwarzen Punct in jedem, Fluͤ⸗ gel. 2ter Gr. In den Waͤldern an den Zweigen der Bäume, Jul. Ziemlich häufig. — v. Rttbg. Ntf. 11, S. 75. „Die blaßgrauen Querſtreifen ſtehen nicht weit vom aͤußern Rande, und der oberſte davon iſt der breiteſte, und nimmt ſich am mei— ſten aus; die beiden andern ſind nur eigentlich duͤnne Querli⸗ nien und ſehr undeutlich. Der ſchwarze Punct in den Oberfl. ſteht uͤber dem oberſten Querſtreif, der in den Utfl. aber unter demſelben. Der aͤußere Saum iſt mit kurzen abgeſetzten ſchwar⸗ zen Strichen eingefaßt. Es hat dieſer Vogel die Groͤße der Phal. vavaria.“ [Durch dieſe Beſchreibung wird Geom. strigilata S. V. kenntlicher gemacht als durch die Treitſchkeſche 6, 1. 25.— Weißgrau heißt bey Hufn. auch die Farbe der G. exustata (notataria) N. 53]. S. 600. 51. P. *bidentata*, Zweizack. „Gelblichbraun, am Rande ins Weiße fallend, mit einem ſchwarzgrauen breiten Querſtreif, welcher in eine Spitze auslaͤuft. ter Gr. An den Zaͤunen. Jun., Jul. Selten.“ — v. Rttbg. Ntf. 11, S. 75. „Grundfarbe der Oberfl. blaßroͤthlichbraun. Der Theil zunaͤchſt an der Einlenkung iſt dunkelgrau. Durch die Mitte der Oberfl. geht eine breite ſchwarzgraue Querbinde, die an der nach dem aͤußern Rande gekehrten Seite in der Mitte in einen ſtarken zugeſpitzten Zacken ausläuft, und an beiden Geiz ten mit einer weißen Linie eingefaßt iſt. Die Utfl. ſind weiß, an der Einlenkung etwas grau. Der aͤußere Saum iſt weiß und braun abwechſelnd und ungezadt. Größe der Ph. vavaria.“ [Tr. 6, 2, 179. erklaͤrt dieſen Spanner fuͤr G. sagittata, wo⸗ gegen ſich nichts einwenden laͤßt. Borkhauſen hat ihn unter “feiner Geom, badiata (dies iſt G. Ligustraria; Borkh. hat aber das Maͤnnchen nicht gekannt, ſondern ein kleines Weib— chen dafür angeſehen) 5, ©. 344. 165]. 52. P. *transversata, Einſiedler. G. rhamnata. — v. Ritbg. Nif. 11, S. 76. Genaue Beſchrbg. d 53. P. exustata, Vierling. = G. notataria Tr, Phalaͤne „an den Blättern der Eichen“ [2]. v. Rttbg. Nef. 11, S. 76. gibt die Beſtimmung nach Linne und beſchreibt die Raupe: „auf Weiden; ſie verwandelt ſich zwiſchen zuſammengeſponnenen Blaͤttern, und der Vogel kriecht nach 4 Wochen aus.“ 44 54- prunata, der Erpel. — v. Rttbg. Ntf. 11, ©. 76. über die Eigenheit des Maͤnnchens im Sitzen. Die Raupe „hat Hufn. unrichtig beſchrieben, indem dieſe Raupe niemals gruͤn, ſondern braun iſt. Der Vogel kriecht nach 14 Tagen oder drey Wochen aus.“ Ueber Linnes falſches Citat aus Friſch und über Kleemanns Abbildung der G. chenopodiata. S. 602. 56, P, *truncata*, der Fruͤhling. G. russata. [Borkhauſen zieht Hufnagels Art zu feiner Geom. trifasciata = impluviata S. V., allein irrig!l. — Anm. P. S. 625 über die Zeichnung der Vofl. und den Fang des Spanners. — v. Rttbg. Nef. 11, S. 78. beſchreibt die Varietaͤt mit weiß⸗ lichem Mittelfelde.“ Nicht weit von der Einlenkung ſteht eine breite hell-kaffeebraune Querbinde, die an beiden Seiten mit eis nem aſchgrauen gezackten Rande eingefaßt iſt. Nicht weit vom aͤußern Rande befindet ſich noch eine dergleichen Binde, die aber ſtark und gleichſam winkelfoͤrmig gebogen und oben ſehr breit, am untern Ende aber ganz ſchmal iſt. An beiden Sei⸗ ten iſt dieſe Binde mit einer geſchlaͤngelten weißen Linie und darauf noch mit einer breiten dunkelgrauen Binde eingefaßt. Der zwiſchen dieſen beiden Querbinden und deren Einfaſſung befindliche Raum iſt ganz weißgrau, ja bey einigen ganz meiß: grau, und ſtellet daher eine breite weißliche Querbinde vor ic 57. P. *dimidiata*, das abgefchnittene Band. — G. scu- tulata, — v. Rttbg. Nif. 11, S. 78. Genaue Beſchreibung. 58. P. chenopodiata, der gelbe Marmor. „Hell blaßgelb mit Ockerbraun ſchattirt. Raupe auf den Stachelbeerſtraͤuchern im Juny. Phal. im Juny und Julius.“ [Alle dieſe An: gaben paffen nur auf Geom. marmorata]. 59. P. grossulariata, der gefleckte Tieger. 60. P. cuculata“ [cucullata], das Saͤumchen. „Weiß, an der Einlenkung der Oberfluͤgel braun, an der Spitze eine braune Binde; die Unterfluͤgel weißgrau. 2ter G r. An den Stämmen der Bäume. July. Selten.“ v. Rttbg. Ntf. 11, S. 79. Cuculata. Grundfarbe aller 4 Fluͤgel ſchmutzigweiß. Ganz nahe an der Einlenkung geht durch die Oberfluͤgel eine breite hellbraune Querbinde, die an beiden Seiten mit einem deutlichen, abgeſetzten, dunkelbraunen Rande eingefaßt iſt. Nicht weit vom aͤußern Rande befindet ſich noch ein breiter dunkel⸗ brauner oder ſchwarzgrauer Fleck am obern Rande, welcher den Anfang einer Querbinde vorſtellet, die aber kaum die Haͤlfte der Oberfluͤgel durchlaͤuft, und darauf nur in einigen ſehr un⸗ deutlichen, abgeſetzten, ſchwaͤrzlichen Linien bis an den untern Rand geht. Zwiſchen dieſer abgebrochenen Binde und dem äußern Rande iſt die Grundfarbe gelblichbraun, der aͤußere Rand ſelbſt aber iſt an allen 4 Fluͤgel aſchgrau, und der Saum mit kleinen braunen Fleckchen eingefaßt. Die Unterfluͤgel ſind weiß, mit einigen ganz undeutlichen, abgeſetzten, theils grauen, theils braͤunlichen Querlinien. Kopf und Ruͤcken dunkelbraun, mit einem hellbraunen Halskragen, der Hinterleib aber weiß. Groͤße der Phal. Clathrata.“ [ Dieſer Spanner, den Hufna⸗ gel wohl wegen einer gewiſſen Aehnlichkeit mit Pyr. palliolalis (Ph. cucullatella L.) benannte, iſt einerley mit Geom. Sinuata S- V. Tr. und Geom. cucullata Borkhausen 5, 447.]. S. 604. 61. P. *angulata*, die Fichtenrinde. Geom. moeniaria. Phalaͤne „an den Fichten“ [I] v. Rttbg. Ntf. 11, S. 79. Beſchreibung. „Das Männchen dieſer Phal. iſt pectinicornis, und fie ſollte daher Phal. angularia heißen“. 62. P. fincanata, das Mauſefell. „Durchaus weißgrau. Von der ten Gr. Im Korne. July. Selten.“ [ES kann Botys palealis. 45 nur entweder G. griseata oder farinata ſeyn. Fuͤr letztere ſprechen die gleichen Angaben bey G. farinata, fuͤr erſtere der deutſche Name und die Unwahrſcheinlichkeit, daß Hufn. dieſelbe Art Amal aufgeführt haben ſollte. Bey dieſer Unſicherheit, die Rttbg. nicht mehr durch eine genaue Beſchreibung hat heben koͤnnen, iſt es das Beſte, Hufnagels Namen ganz fallen zu laſſen. Treitſchke fuͤhrt ihn nicht an!. 63. P. flaveolata“, Kanarienmotte. „Phal. im Auguſt.“ [e) — v. Rttbg. Nef. 11, S. 80. Sehr kurz beſchrieben. — — 64. P. *fimbriata*, der weiße Saum. Raupe „auf dem Thymian [I] und Eichen. S Geom. aestivaria. — v. Rttbg. Nef. 11, S. 80. ſagt, dieſe Art fen Roͤſels I. Noct. 3, tab. 13, doch größer und müffe *Fimbriaria* heißen. Vgl. Borkh. 5, S. 39. bey Geom. thymiaria. 65. P. fibulata, Gartenvogel. Geom. fluctuata L., auch zufolge v. Rttbg. Nif. 11, S. 80. olivenbraunen in einander gezogenen Zeichnungen. Ph. potamogata L. (Nymph. potamogalis). 1 66. P. nymphaeata, die Nymphe. „Glaͤnzend weißlich mit Von der dritten Größe. Im Graſe an feuchten Oertern. July und Aug. Haͤufig.“ — v. Rttbg. Nif. S. 80. beſtimmt fie als Alles iſt zu Gunſten dieſer Beſtimmung, außer der Körpergröße bey Hfn., die aber durch einen Druckfehler falſch angegeben ſeyn kann. Tr. hat das Citat nicht!. S. 606. 67. P. emarginata, die krumme Linie. „Dunkel⸗ grau, weiß beſtaͤubt, mit 2 ausgebogenen gelblichen Querſtrei⸗ fen; der aͤußere Rand der Oberfluͤgel ausgeſchnitten. Von der Aten Gr.“ Geom. flexularia. — v. Rttbg. Ntf. 11, S. 81. Genaue Beſchreibung nebſt der Bemerkung, daß hier Phal. emarginata L. nicht gemeint ſey. ( Das Citat fehlt bey Tr.]. 68. P. +succenturiata, der Graufleck. Vorderrande mit einigen grauen Flecken. Zter Gr. In den Gärten an Zaͤunen. Jun. Selten.“ (Die wenigen Worte der Diagnoſe paſſen ſehr unbefriedigend auf G. centaureata, wozu die Stelle von Borkh. und Tr. gezogen wird]. 69. P. trilineata, der Dreyſtrich. „Blaßgelb, etwas grau beſtaͤubt, mil 3 braunen Querlinien durch alle 4 Fluͤgel und einem ſchwarzen Punct in jedem Oberfluͤgel. Von der Sten Gr. In Gebuͤſchen. Juny und July. Nicht felten.“ — v. „Ganz weiß, im Rttbg. 11, S. 81. Beſtimmung als Ph. remutata L. [Da v. Rttbg. fpäter die Geom. miaria Tr. (rectangulata Hufn. Rttbg.) in der Große mit dieſer Ph. remutata vergleicht, fo kann ſie nicht wohl etwas Anderes als die Linneiſche ſeyn, ſo wenig dieſe auch durch Hufnagels Worte bezeichnet iſtl. 70. P. *muricata*, Purpurmotte. = G. auroraria Hufn. Bkh. Tr. — Anm. Q. S. 625. Ueber die Schönheit des Spanners. — v. Rttbg. Nef. 11, S. 81. Beſchreibung. 71. P. rectangulata, der rechte Winkel. = G. miaria S. V. — v. Rttbg. Nef. 11, 82. Beſchreibung. S. 608. 72. P. halterata“, Doppelfluͤgel. Zeit der Phal. „Julius“ [II. = G. hexapterata S. V. — Anm. R. S. 626. Ueber die Laͤppchen auf der Baſis der Htfl.; fie ſeyen vielleicht Kennzeichen des Geſchlechts. — v. Rttbg. Ntf. 11, S. 82. Ausſage, es ſey Kleemanns tab. 19, fig. a. b. und richtige Unterſcheidung der Geſchlechter dieſer Art. Sie ſey „unter allen bisher bekannten Schm. der einzige, ſo dieſes be⸗ ſondere Kennzeichen fuͤhrt.“ 46 73. bicolorata“, der Mittelpunkt. „Schneeweiß, die Obfl. an der Einlenkung gelbbraun; dgl. Fleck in der Mitte, mit ei⸗ nem ſchwarzen Punct, am aͤußern Rande ſchwarzgrau. ter Gr. In den Waͤldern und Gaͤrten. Auguſt. Sehr ſelten.“ = 6. rubiginata. [Vgl. N. 91.]. 74. P. *virgata*, Stengelmotte. „Weißgrau mit einer brei⸗ ten braunen weißeingefaßten Binde durch die Oberfluͤgel, in wel: chen ein ſchwarzer Punct. Zter Gr. In Gebuͤſchen im Graſe. Auguſt. Nicht ſelten. = G. lineolata. [Borkh. 5, 61. ſtellt fie zu feiner Geom. virgaria — petraria, irrigl. 75. P. *obliterata*, der Perpendikel. „An der Einlenkung gelblichgrau, gegen den aͤußern Rand braun, das Weibchen mehr gelbgrau. Ster Gr. An den Zweigen der Eichen [! I. Erlen]. Juli. Häufig.” — Anm. S. S. 626. Ueber die tagfalterartige Fluͤgelhaltung in der Ruhe. — v. Rttbg. Ntf. 11, S. 83. „Das Weibchen iſt auf der Oberſeite aller 4 Flügel weißlich [?] und braun beſtaͤubt, das Männchen aber graubraun, an der Einlenkung etwas heller, und der obere Rand der Oberfluͤgel iſt blaß ockergelb. Bey beiden Geſchlech⸗ tern gehen durch die Oberfluͤgel einige braune, aber ſehr une deutliche Querlinien. Der aͤußere Saum iſt weißlich mit brau⸗ nen Fleckchen. Im Sitzen haͤlt dieſer Vogel ſeine Fluͤgel in die Hoͤhe gerichtet, wie die Tagvoͤgel. Er gehoͤrt unter die kleinen und hat ohngefaͤhr die Größe des vorigen.“ ( Dieſes iſt G. 1 Borkhauſen 5, S. 271. hepataria S. V. Tr. 6, 1. 164. ]. 76. P. *eurvata [ohne deutſchen Namen]. „Dunkelgrau mit einer weißgrauen breiten Binde. Zter Gr. In den Ge: buͤſchen. July und Aug. Haͤufig.“ [Mir unbekannt. v. Rttbg. fand fie nicht mehr in der Sammlung]. S. 610. 77. P. +rubiginata, Eiſenroſt. „Roſtfarbig mit 3 dunklern ausgeſchwungenen Querſtreifen. Ster Gr. In den Waͤldern im Graſe. July und Aug. Selten.“ — v. Rttbg. Ntf. 11, S. 83. „Dieſer Vogel hat außer den von Hufn. in der Tabelle angegebenen 3 dunkeln Querſtreifen weiter keine Zeichnung. Er gehoͤrt unter die kleinſten und hat die Groͤße der Ph. fuscata [44], der er auch in der Grundfarbe gleicht; doch unterſcheiden ihn von jenem die gedachten drey Quer⸗ linien.“ [Von Borkh. und Tr. zu Geom. rubricaria gezogen. Die Grundfarbe paßt mehr auf Geom. Perochraria oder Ochrea- ria; allein unter Nro. 86 würden beide Spanner zum 2ten Male erfcheinen]. 78. P. *farinata*, Kornmotte. „Weißgrau, fein beſtaͤubt, welches ihr ein blaͤuliches Anſehen gibt. ter Groͤße. Im Korne. Jul. Selten.“ — v. Rttbg. 11, S. 84. Kurze, gute Beſchreibung. [Als Geom. niveata ſchon von Borkhau⸗ fen und Treitſchke 6. 2. 254 richtig beſtimmt; ich gebe die Abſchrift aus der Tabelle nur wegen des Vergleiches mit Nro. 62]. 79. P. +fluctuata, das weiße Bändchen. „Die Oberfluͤgel ſind eine Vermiſchung von braunen und weißen Querſtreifen. er Gr. Flug im Aug. Raupe gelbbraun; in der Mitte des Bauches ein bleicher carminrother Streif, und an der Schwanz⸗ klappe einige dergleichen Puncte. Auf allen fruchttragenden Vaͤu⸗ men, im July.“ [Fehlt in der Sammlung, daher v. Rttbg. ſchweigt. Mir unbekannt!. 80. P. fuliginata, das Kaͤuzlein. = Geom. dubitata. — v. Rttbg. Nef. 11, S. 84. Citat aus Linne. 47 81. P. +dilatata, die Furche. „Weißgrau mit einigen brau⸗ nen Querſtreifen und Binden. 8ter Gr. An den Zaͤunen. Aug. Selten“. — v. Rttbg. Nif. 11, S. 84: „Grundfarbe weißgrau, und es laufen viele undeutliche braͤunliche und graue geſchlungene Querlinien durch alle 4 Fluͤgel, darunter ſich be— ſonders 2 dunkelngraue Linien ausnehmen, welche durch die Obfl. gehen, und davon die hinterſte auch durch die Utfl. lauft. Zwiſchen dieſen beiden Linien ſtehet in jedem Oberfl. ein laͤng⸗ licher ſchwarzer Fleck, und am obern Rande derſelben endigen ſich die gedachten beiden Querlinien auch in 2 dunkelgraue Flecke. In der Mitte eines jeden Utfl. ſteht ein ſchwarzer Punct. Auf der Untſ. iſt dieſer Vogel wie auf der obern ges zeichnet; nur ſind alle Zeichnungen ſehr blaß. Groͤße der Ph. halterata.“ [Borkh. hat dieſen Spanner 5, S. 557. aufge nommen. Er iſt mir unbekannt!. S. 612. 82. P. rubrofasciata, die rothe Binde. G. vibicaria. — v. Rttbg. Ntf. 11, S. 84. Beſtimmung nach inne]. s 5 P. designata, die braune Binde.“ Aſchgrau mit einer breiten braunen Binde durch die Oberfluͤgel, welche 2 Spitzen haben [! hat]. 2ter Gr. In den Wäldern an den Staͤm⸗ men der Baͤume. July. Nicht ſehr ſelten.“ — v. Rttog. Ntf. 11, S. 85.“ Gedf. aller Fluͤgel weißgrau mit verſchie— denen ſehr undeutlichen, aſchgrauen, geſchlungenen Querlinien durchzogen. Unmittelbar an der Einlenkung der Oberfl. befin⸗ det ſich eine hellbraune, dunkelbraun eingefaßte Binde. Dieſe Binde iſt an ihrem vordern Rande gebogen, am hintern Rande aber ſtark gezackt. Am obern Rande der Vorderfluͤgel, nicht weit von der Fluͤgelſpitze, ſteht ein hellbrauner Fleck. Auf der untern Seite iſt der ganze Vogel weißgrau und hat in der Mitte eines jeden Fluͤgels einen deutlichen ſchwarzen Punct. Große der Phal. halterata. I Borkh. beſchreibt 5, S. 385. als Geom. designata Hufn. unſere G. propugnaria Tr., u. Tr. verbindet Hufn. Spanner mit dem ebengenannten feinigen]. 84. P. igneata, Brandmotte. — Ph. liturata L. Geom. lituraria Tr. — v. Rttbg. Nif. 11, S. 85: eine nicht ganz ſchoͤn zutreffende Beſchreibung. 5 N 0 85. P. hyemata, Spaͤtling. „An den Zaͤunen in Gaͤrten. Selten.“ [I]! = Geom. brumata. — v. Rttbg. Nef. 11, S. 85. Beſtimmung nach Linne. 86. P. serpentata, die Welle. „Roͤthlichgelb mit vielen ge⸗ ſchlaͤngelten dunkeln Querlinien. Ster Gr. In den Waͤldern im Graſe. Jul. Nicht ſelten.“ — v. Rttbg. Ntf. 11, ©. 86. „Grundfarbe beym Weibchen odergelb, beym Maͤnnchen aber rothbraun. Es laufen durch alle Fluͤgel viele undeutliche, geſchlaͤngelte, braͤunliche Querlinien. Auf der Unterſeite iſt der Vogel wie auf der obern; nur ſind hier die Querlinien ſtaͤrker und deutlicher als oben. Er gehoͤrt zu den kleinſten und hat ohngefaͤhr die Große der Ph. succenturiata. Bey einigen die⸗ fer Art iſt der aͤußere Saum ſchwarzgrau, bey den mehrſten aber braͤunlich.“ [Das Maͤnnchen iſt G. perochrearia, das Weibchen G. ochrearia. Tr. hat das Citat nicht!. g 87. P. *spadiceata, der Braͤunling. „Gelblichgrau mit 2 braunrothen Querbinden; die Utfl. dunkelgruͤn [ü. dunkelgraul. Ster Größe. In den Wäldern im Graſe. July und Auguſt. Selten.“ [Fehlt bey v. Rttbg. und iſt mir unbekannt!. 88. P. gemmata, der Edelſtein. = Nymph. lemnata L. lemnalis Tr., das Maͤnnchen. — v. Rttbg. Nif. 11, S. 86 citirt Linns. — 48 89. P. humiliata, das rothe Saͤumchen. „Schmutziggelb mit blaßgrauen ausgeſchwungenen Querſtreifen; der andere [2] Rand roͤthlich. Ster Gr. In den Waͤldern im Graſe. Jun. Etwas ſelten.“ [Von v. Rttbg. nicht erwähnt, mir unbekannt!. 90. P. clathrata, das Gitter. 91. P. contaminata, Tiſchtuch. „Schneeweiß, an der Ein— lenkung ockerbraun, dergleichen Fleck an dem Vorderrand der Oberfl., der aͤußere Rand grau. ter Größe. dern an den Zweigen der Baͤume. July. Selten.“ v. Rttbg. Ntf. 11, S. 86: „Grundfarbe auf beiden Seiten ſchneeweiß. Die Oberfluͤgel ſind an der Einlenkung kaffeebraun. Ein der⸗ gleichen großer Fleck befindet ſich am obern Rande und mitten in dieſem Fleck ein ſchwarzer Punct. Die Spitze der Oberfluͤ— gel iſt dunkelaſchgrau. Die Unterfluͤgel ſind ohne Zeichnung. Größe der Ph. Remutata.“ [Es iſt Geom. rubiginata und = Neo. 73. . 92. P. graminata“, Erdmotte. „Gelblichgrau mit weißlichen ausgeſchwungenen Querſtreifen. 2ter Gr. In Waͤldern im Graſe. July und Auguſt. Häufig.” — v. Rttbg. Ntf. 11, S. 86: „Grundfarbe aller 4 Fluͤgel iſt hellbraun und ſehr fein weiß beſtaͤubt. Es laufen durch alle Flügel viele weiße ab— gebrochene, gezackte und geſchwungene Querlinien, davon diejenige, ſo mitten durch die Fluͤgel geht, die breiteſte iſt und ſich am meiſten ausnimmt. Der aͤußere Saum iſt weiß, mit braunen Fleckchen. Auf der untern Seite hat dieſer Vogel vollkommen eben die Farbe und Zeichnungen wie auf der Oberſeite, und ſie find hier beynah noch deutlicher als oben. Groͤße der Phal. halterata.“ [Die Rottemburgſche Beſchreibung will ſich zwar nicht ganz ſchoͤn auf Geom. immoraria, wohin Borkh. und Treitſchke fie ziehen, anwenden; allein beym Mangel |eines Spanners, dem ſie beſſer zukaͤme, bin ich doch geneigt, mich der Entſcheidung meiner Vorgänger anzuſchließen!. S. 616. 93. P. *zonata*, das braune Band. „Aſchgrau mit einer braunen, gelbeingefaßten Binde in den Oberfluͤgeln, in welcher Mitte ein ſchwarzer Fleck. 2ter Größe. In den Waͤl⸗ dern im Graſe. July und Aug. Nicht ſelten.“ [Es ift Geom. mensuraria, ein überall gewöhnlicher und in Hufn. fonft nicht vorkommender Spanner. Borkh. fest Hufnagels Ci— tat mit einem Fragezeichen zu G. mensuraria, und Treitſchke übergeht es]. 94. P. corculata, das ſchwarze C., an der Einlenkung gelb— lichgrau. 2ter Größe. An den Zaͤunen und Stämmen der Baͤume. July. Nicht ſelten.“ Geom. ferrugata L., fer- rugaria Tr. — v. Rttbg. Nif. 11, S. 87. Beſchreibung. 95. P. innotata, Beyfußmotte. — v. Rttbg. Nif. 11, S. 87. Beſchreibung. 96. P. Falbulata, Weißling. „Weißgrau mit dunklern Querſtreifen, in der Mitte eines jeden Fluͤgels ein ſchwarzer Punct. Zier Größe. An den Zaͤunen. Auguſt. Nicht ſel⸗ ten.“ — v. Rttbg. Ntf. 11, S. 88: Ph. albulata*. „Die⸗ ſer ganze Vogel iſt ſchneeweiß und glaͤnzend, und durch alle 4 Flügel mit blaßbraͤunlichen geſchlaͤngelten Querlinien durchzogen, die aber kaum ſichtbar ſind, daher der ganze Vogel, wenn man ihn nicht genau betrachtet, voͤllig weiß ſcheint. In der Mitte eines jeden Fluͤgels iſt ein kleiner ſchwarzer Punkt. Er iſt naͤchſt Ph. lemnata der kleinſte in dieſer Klaſſe.“ [Diefe Ber ſchreibung paßt ſehr gut auf G. candidata S. V., wozu fie auch von Tr. gerechnet worden iſt. Allein den Hufnagelſchen Nen Spanner kann v. Rottemburg nicht beſchrieben haben]. In den Waͤl⸗ 49 — 50 97. P. *coronata*, Krone. (2) = Botys sambucalis. — Beſchreibung. Sc.. 618. 98. P. *pallidata*, das braune Saͤumchen. — Botys stramentalis. — v. Rttbg. Ntf. 11, S. 88. Be⸗ ſchreibung. [Borkh. hat Rttbg's Beſchreibung unter dem Na: men Geom. flaxalbata 5, 558 aufgenommen]. 99. P. nitidulata, der Waſſervogel. — Ph. nymphaeata L. nymphaeata Tr. v. Rttbg. Nif. 11, S. 89. Beſtim⸗ mung nach Linne. 100. P. tridentata, das breite Band. = Geom. ocellata. — v. Rttbg. Nef. 11, S. 89, Beſchreibung. 101. P. biselata (. bisetäta), Bürftenmotte. Geom. bisetata Tr. 6, 2. 247. — Anm. T. ©. 626. Bemerkung, daß „einige dieſer Art am Ende der beiden Hinterfuͤße einen Haufen ziemlich langer kleiner Federchen haben, welche vollkom— men wie ein Pinſel ausſehen und im Sitzen dicht an den Leib gelegt werden. — v. Rttbg. Nif. 11, S. 89. Beſchreibung worinn die kleinen Haarpinſel dem Maͤnnchen zugetheilt werden. „In den Gaͤrten im Graſe.“ v. Rttbg. Nef. 11, S. 88. Me morie della reale Accademia delle Scienze di Torino. 4. Band 26. 29. 30. 31. 34. 35. 36. 37. 38. 39. Wir haben in der Iſis 1884. S. 429. die Binde 23—33 von 1815 — 1829 angezeigt. Es fehlten uns aber damals eis nige Baͤnde dazwiſchen, welche wir nun nachholen. Band XXVI. 1821. S. 1. Avogadro, uͤber die Theorie der beſtimmten Propor⸗ tionen in den Verbindungen und uͤber die Beſtimmung der Maſſen der Molecule. Franzoͤſiſch. S. 163. B. Borella, Bemerkungen über die Orthopaͤdie. T. 1—10. S. 209. Ciſa de Greſy uͤber die beſtimmten Integralen. Franzoͤſich. S. 297. St. Borſon, Fortſetzung der piemonteſiſchen Oryctographie. Beſchrieben ſind: 19. Strombus gallus? pugilis. 20. Pterocera pes pelecani. 21. Murex cornutus, brandaris, eilten tribulus? minax, ramosus, tripterus, saxatilis, decussatus, eristatus, imbricatus, intermedius, nodulosus n., rugosus, funieulo- sus n., retusus n., pileare, distortus, doliare, corneus, tortuosus n., luminarius, bicaudatus n., rudis n., tessula- tus n., polymorphus, hippocastani, brandaris var., turri- tus n., harpula, vulpeculus, amphora n., inflatus, grano- sus n., fusculus. 522. Nusse trapezium; colus, longaevus, contractus n., rostratus, longiroster, ſimbriatus, afer, mitraeformis, sub- ulatus, tornatus n., intortus, rugosus, crispus, lamellosus n., dimidiatus n., undosus n., subulatus n., triplicatus n., ampulla n., gracilis. 28. Pyrula ficus, lasciata n. 2c, Pleurotoma cataphractum, intortum, reticulatum, rotatum, ealliope, interruptum, oblongum, NED di- midiatum, turbidum. 7 25. Cerithium varicosum, lineatum n., conoideum, mar- garitaceum, trieinetum, granosum, costatum n., erenatum, nodosum n. } 18 1 ö 0 Iſis 1834. Heft 1. 26. Trochus gigas n., infundibulum, agglutinans, turgi- dulus?, patulus, vorticosus, carinatus n., conieo depressus, dre einerarius, funieulatus n., depressus n., gra- nosus n., nodosus, imbricatus. 27. Solarium ee variegatum, sulcatum, nodosum n., radiatum n. 28. Turbo rugosus. 29. Monodpnta tessellata, 30. Cyelostoma Iyneinum 2, obtusum. 31. Scalaria lamellosa, clathrus, fimbriata n., retusa interrupta n. 32. Turritella tricarinata, imbricata?, subangulata, acut- angula, replicata?, triplicata, tornata, varicosa, vermicula- ris, trieincta n., fasciata n., terebra?, funieulata n., plica- tula ?, marginalis 2, granosa n., imbricata 2, ie bisulcata. 38. Bulla ampulla, striata, ovulata ? 34. Achatina, Bulla achatina. 35. Melania inflata n. 36. Auricula inflata n., tornatilis, bipleiata n. 37. Ampullaria patula®, sulcata, spirata n. 6 Spec. 38. Sigaretus haliotoideus. 39. Nerita . 40. Natica slaucina, canrena, helicina. 41. Stomatia sulcosa, costata! ö 42. Hatiotis 43. Dentalium . ., vitreum, radula. 11 Spec. 44. Siliquaria anguina. 45. Vermicularia arenaria, glomerata? 8 Spec. 46. Spirorbis spirorbis. 47. Nautilus pompilius 4 Spee. 48. Orbulites .. 10 Spec. 49. Ammonites . . 12 Spee. 85 50. Nummulites 3 Spec. 3 * 51. Orthocera 2 Sp. 52. Belemnites 2 Sp. Alle neuen ſind gen auf Tafel 11 und 12. S. 365. Prof. V. Michelotti, Verſuch uber einige electromagnetiſche und chemiſche Erſcheinungen. S. 381. G. B. Canobbio, uber die Beſtandtheile von verſchiedenen rohen Borafarten aus der Levante. S. 411. Prof. G. L. C. Graven horſt, de natura ve- getabili Gorgoniarum: haben wir ſchon mitgetheilt 1823 S. 725. S. 438. B. Michelotti, Beſchreibung einer dafur voltaiſchen Batterie. T. 13. S. 440. Avogadro, über die Zuruͤckfuͤhrung der zuſam⸗ mengeſetzten organiſchen Stoffe auf die Geſetze der beſtimmten Verhaͤltniſſe. S. 507. A. C olla/ Odserratiöe ad Werbäßenhi cis- alpinum. Iſt nicht verſchieden von V. „Phoeniceum. S. 519. Prof. Plana, uͤber eine Integralgleichung. S. 539. Prof. Rolando, über eine neue Thierſippe aus der Abtheilung der Echinodermen: Bonellia viridis et fuli- ginosa t. 14 ct 15. Haben wir mitgetheilt in der Site 1823. S. 398. T. 5. N Band XXIX. 1825. S 318. T. 19. ©. 1. Prof. L. Rolando, anatomiſche Unterſuchung übet das verlaͤngerte Mark. T. 12-9; Sehr genaue Unterſuchungen mit zahlreichen und deutlichen Zeichnungen. 51 S. 79. Avogadro, zweite Abhandlung über die Verwandt⸗ ſchaft der Koͤrper zum Waͤrmeſtoff. S. 163. L. Rolando, Bemerkungen uͤber das kleine Hirn mit 3 Tafeln. ©. 189. M. Losana, de animaleulis mieroscopicis seu infusoriis. t. 18 — 17. Schon mitgetheilt in der Iſis 1832. S. 765. T. 14. 15; dieſe Abbildungen und Be: ſchreibungen haben nach Ehrenbergs Entdeckungen keinen Werth mehr. S. 221. J. L. Cantu, in den Schwefelwaͤſſern. S. 228. Derſelbe, über die Anweſenheit des Queckſil⸗ bers im Harne der Syphilitiſchen. S. 235. G. Ganobbio, Zerlegung einer milchartigen Fluͤſſigkeit im Harn. S. 243. Prof. Fr. A. Bonelli, Bemerkungen. über das kuͤrzlich ins Muſeum gekommene Flußpferd, T. 18. In Unterägnpten wurden die letzten gefangen 1600 und 1658; ſelbſt in, Oberaͤgypten ſind ſie ſelten. Zwey Stuͤck fin: den ſich in London, eines in Paris und eines in Pavia. Das in Turin bekamen wir 1823 vom Vorgebirg der guten Hoff: nung uͤber London; zur Ausſtopfung brauchten wir 22 Tage. Es iſt maͤnnlichen Geſchlechtes, noch nicht ausgewachſen, weil der ſechſte und letzte Backenzahn noch fehlt; Laͤnge 90, Hoͤhe 307; iſt jetzt das größte und beſt ausgeſtopfte in Europa. Die Haut iſt an verſchiedenen Stellen. 1.“ dick, war einge⸗ ſalzen und dann getrocknet mit dem Kopf, den man nur aus⸗ geweidet hat, ſo daß die Geſtalt deſſelben geblieben iſt. Die Oberhaut iſt 2““ dick und erd- oder aſchfarben, voll Schrunden wie eine Baumrinde, was aber von der Vertrocknung herkommt. Das Aeußere hat hinlaͤnglich Zerenghi beſchrieben in ſeiner Monographie, und Sparrmann. Gewoͤhnlich zeichnet man das Maul ſehr weit ab; von der Seite angeſehen iſt es aber verhaͤltnißmaͤßig nicht groͤßer als beym Pferd, wird auch ſeit— waͤrts von einem Fleiſchlappen geſchloſſen, den niemand erwaͤhnt, obſchon gut abgebildet von Batarra auf Tafel 8 im Mu— seo kircheriano. Roma 1773, II in Fol., nach dem Fluß⸗ pferd im großherzoglichen Museo zu Florenz. Dieſer Lappen iſt eine Erweiterung der Baſis der Unterlippe und bedeckt bey offenem Maul nicht bloß die Backenzaͤhne, ſondern faſt auch die Hauzaͤhne; ar iſt dicht mit Haaren bedeckt und am Rand voll Warzen. In der Oberlippe iſt jederſeits eine Ausſchweifung, worein die Lappen beym geſchloſſenen Maule paſſen. Selbſt das halbgeoͤffnete Maul iſt dadurch noch ſeitwaͤrts geſchloſſen, ſo daß es unter Waſſer Pflanzen und Wurzeln abreißen kann, ohne daß Waſſer ſeitwaͤrts einfloͤſſe. Sparrmann bildet die Nasloͤcher quer und ſehr weit ab; ſie liegen aber nach der Laͤnge, ſind jedoch etwas einwaͤrts gebogen, ſchließen aber ganz genau; Ba geöffnet kann man kaum den kleinen Finger ein⸗ ſchieben; kann ſie daher ohne Zweifel willkuͤhrlich ſchließen und öffnen. Am Halſe ſind zwo große Falten, ſo daß der Kopf ungehindert aufgehoben werden kann; auf dem Nacken ſind keine. Schnauze und Schwanz ſind mit kleinen Borſten oder Haaren bedeckt; die Borſten zerfaſert, und nur etwa 1“ fang. Auf dem Leibe find hin und wieder Haare zerſtreut. Das Thier iſt abgebildet von der Seite, die Ohren vorragend, die Fuͤße ſehr plump, der Kopf beſonders von der Seite, von oben, ein zerfaſertes Haar von der Schnauze; der Schwanz von oben und von der Seite. uͤber die Anweſenheit des Jods 52 S. 251. St. Borſon, Fortſetzung der piemonteſiſchen Oryctographie. T. 19. 1) Pinna nobilis. 2) Mytilus edulis. 3) Modiola modiolus, lithophaga. 6 8 4) Unio. 5) Nucula nucleus, minuta, nitida, bicarinata n., ob. liqua? 6) Peetunculus pilosus, inflatus, insubrieus, granulatus, auritus, nummarius, polyodontus, rhomboideus n., romu- laeus. 7) Arca noae, antiquata, pectinata, mytiloides, Branulata n., tridentata n. 8) Trigonia. 9) Cardita calyculata. 10) Isocardia cor. 11) Cardium hians, edule, clodiense, fragile, malie catum 9 S. 12) Crassatella tumida. 23) Mactra triangula, lutraria, stultorum. 14) Petricola lithophaga. f 15) Donax sulcata, trunculus. 16) Eryeina pellueida, stricta. 17) Venus senilis, dysera, plicata, verrucosa, Bela? literata ?, pectunculus ?, suborbiculata. 18) Cythetea chione, tigerina, rugosa, concentrica, erycina, cancellata ?, elegans. 19) Venericardia intermedia, rhomboidea, acuticosta ?, laurae, pectuneularis. 20) Cyelas islandica. 21) Lueina lupinus, globosa? edentula, elliptican., con- centrica, renulata, 13 S. 22) Tellina tumida, complanata, uniradiata, ferroensis, serrata, elliptica, punicea? spatosa? opalina ? 23) Capsa versicolor ? 7 A Solen vagina, coarctatus, strigilatus, appendiculatus? 25) Pholas hians. 26) Panopaea. 27) Fistulana bacillum. 28) Chama gryphoides, lazarus, sinistrorsa,, bicornis 24 29) Spondylus gaederopus, aduncus n., podopsideus? truncatus. 30) Ostrea foJiosa? lamellosa ? nien crispa, edu- lis, plieatula, cyathula, denticulata, aunullata ? Aabelluls 23 Spec. f 31) Perna maxillata. 32) Pecten jacobaeus, flabelliformis, pleuröneetes, pyxvi- data, latissima, arcuata, dubia, striata, discors, varia, pes felis? pusio, aculeatus, granosus n., radula? 31 S. 33) Lima lima, coarctata n. 4 S. N 34) Corbula revoluta, gibba, rugosa. . nih „n 35) Terebratula ampulla, sinuosa, gibba u., suleata n., sulcato -sinuosa n., plicata n., pectinata n., flabellum n., striata, ovum n., trilobata n., rostrata n., semistriata n. 23 Spec. a 36) Lepas balanus, balanoides, tiutinnabulum, stellari. Zuſaͤtze: 5) Calyptraea rugosa n. 6) Conus aldrovandi, antidiluvianus, fusus n. 53 7) Cypraea testudinaria? carneola? talpa? mappa ? 11) Voluta musicalis. 12) Mitra scalariformis, plicatula. 15) Nassa tuberculata n., amphora n., globulosa u., scalaris n., lessoniana n., auriformis n. 18) Terebra costata n. 21) Cassis fasciata n. 25) Murex nodosus n. 27) Pyrula geometra. 29) Cerithium turritum. 30) Trochus cerenularis, bicarinatus, canaliculatus. 32) Turbo calcar ? 37) Turritellac ostulata, tubereulata, unifunieulata, squa- mosa. 238) Bulla cylindrica? ovula. 39) Bulimus terebratellatus, 43) Melania costata. 44) Auricula "maculatä. 45) Volvaria oryza? 48) Turrilites bergeri. 49) Ammonites 4 Sp. Alle neuen find abgebildet. Diefe Memorie haben auch eine Claſſe der moraliſchen, his ſtoriſchen und philoſophiſchen Wiſſenſchaften. Darunter iſt ein Aufſatz von G. di S. Quintino, uͤber die aͤlteſten Marmore, welche zur Bildhauerkunſt in Italien auge⸗ wendet worden find. S. 1— 12. P. Balbo, uͤber das aͤgyptiſche Sexageſimal-Maaß. Seite 13—27. Die andern handeln von Alterthuͤmern, Innſchriften uſw. Band XXX. 1826. 313. S. 1. Prof. Roſſi, anatomiſch pathologiſche Beobachtun— gen uͤber die Wuth. ! ©. 35. C. P. Bellingeri, Experimenta in nervorum antagonismum. S. 45. V. Michelotti, uͤber das kohlenſaure Bley von Monteponi. S. 81. Avogadro, Vergleichung der Dichtigkeit mit der Dicke ihrer Mollecule und mit ihren Verwandtſchaftszahlen. S. 151. Fr. Rossi, de nonnullis monstruositatibus in internis humani corporis partibus. S. 171. Prof. Bonelli, 6 neue Tagfalter von A. della Marmora in Sardinien gefangen. T. 1—3, ill. Vanessa ichnusa; Argynnis cyrene; Satyrus aristaeus, lolaus tigelius, norax. Alle huͤbſch abgebildet von verſchiede— nen Seiten, meiſt Mann und Weib. Es finden ſich daſelbſt auch: Vanessa C. album, polychloros, io, atalanta. Argynnis paphia, pandora, latonia. Colias cleopatra, palaeno. Pieris brassicae, rapae, daplidice. Satyrus meone, hispulla, proserpina. Papilio machaon, podalirius. Polyommatus phloeas. S. 189. V. Michelotti und A. Giobert, uͤber einige electriſche Erſcheinungen bey der Entzuͤndung des ſchwammigen Platins. Maͤrz 1824. S. 195. G. Bidone, Verſuche uͤber die Fortpflanzung der Waſſerwirbel. T. 4. 5. 54 S. 293. C. Fr. Bellingeri, experimenta physiologica in medullam spinalem. In der hiſtoriſchen Abtheilung: S. 165. P. Balbo, über das Sexageſimalmaaß. S. 269. Bidone und Plana, Vergleichung eines Cubi— tus zu Memphis mit dem Meter. g Band XXXI, 1827. S. 449. S. 1. Avogadro, Fortſetzung uͤber die Dichtigkeit der Koͤrper. S. 95. Fr. Roſſi, uͤber die Miasmen. S. 111. Aloysius Colla, Illustrationes et Icones rariorum stirpium in horto Ripulis. T. 2—8 in Fol. Der Verfaſſer hat bekanntlich den Hortus ripulensis her: ausgegeben; dazu kann man die jetzigen Abbildungen als Nach— träge betrachten. Die Pfll. werden ſehr ausführlich beſchrieben und mit den einzelnen Theilen abgebildet, jedoch nicht beſonders oder eigentlich ſchlecht. Es ſind Leptospermum flexuosum t. 2. Hakea rubricaulis t. 3. Melaleuca densa t. 4. Nemo- phila nuttallii t. 5. (phacelioides), gehoͤrt eher neben Ellisia als Hydrophyllum und ſieht aus wie E. nyctelea. Centaurea americana variegata t. 7. Eugenia australis t. 8. S. 127. Folgt ein bloßes Pflanzenverzeichniß als Nachtrag zum Hortus ripulensis, es ſind etwa 100, und darunter manche Seltenheiten z. B. Adansonia digitata, Araucaria imbricata, Calothamnus villosa, Elaqacurpus cyaneus, Lacathea florida, Malpighia volubilis, Musa coceinea, Viviania phychotrioides (Melanopsidium). S. 137. M. Loſana, Bemerkungen uͤber die Milz und ihren Nutzen bey einigen Schlangen. T. 9. Schon Ariſtoteles gab den Schlangen eine Milz. Cu⸗ vier allen Wirbelthieren, aber dennoch laͤßt er es bey manchen zweifelhaft, ob das einzige Organ am Zwoͤlffingerdarm Milz oder Pancreas_fey. Bey uns findet ſich Anguis fragilis, Coluber natrix, atro- . rubens, austriacus, berus. Wo Cuvier von der Milz redet (Anat. comp. IV. p. 63.) ſtellt er die Schildkroͤten zu den Schlangen und zu dieſen die Blindſchleiche, waͤhrend die letztere und die Schildkroͤten hierinn mit den Eidechſen uͤbereinſtimmen. Bey Coluber natrix fand der Verfaſſer Folgendes. In den Zwoͤlffingerdarm oͤffnet ſich das herzfoͤrmige druͤſenartige und einfache Panereas durch ei- nen Gang. In die Hoͤhle dieſes Panereas geht auch unmit⸗ telbar der Lebergallengang; neben demſelben der Gallenblaſen⸗ gang, welcher fo wie die Blaſe nirgends mit dem Lebergallen⸗ gang in Verbindung ſteht. Dicht auf dem Pancreas liegt die kleinere Milz aus weißlichen Kuͤgelchen oder Druͤſen gebildet, welche Ausfuͤhrungsgaͤnge haben und ihren Saft zum Theil einzeln, zum Theil in einen gemeinſchaftlichen Gang vereinigt in die Höhle des Pancreas ergießen. So iſt es auch bey Coluber atrovirens et austriacus, bey Coluber berus aber iſt das Pancreas bohnenfoͤrmig; bey Coluber viperinus halb: kugelfoͤrmig. Die Milz befteht bey Coluber natrix aus 25 Kuͤgelchen durch Zellgewebe verbunden; ihre Stiele oͤffnen ſich in kleine Druͤſen, auswendig am Panereas. Ziemlich fo ver haͤlt ſich auch die Milz bey den Eidechſen und Schildkroͤten, mehr walzig bey Seps, Seinens et Anguis, bey den Eidechſen und Schildkroͤten haben die Anatomen dieſe Druͤſe fuͤr die Milz gehalten; ſie muß es alſo auch bey den Schlangen ſeyn. Sie ſondert einen lymphatiſchen Saft ab, welcher ſich mit dem pancreatiſchen miſcht und mit dem aus der Gallenblaſe und 55 und dem aus der Leber die Verdauung im Zwoͤlffingerdarm be⸗ foͤrdert. Die Verrichtung der Milz iſt alſo hier anders als bey den Haarthieren. Bey Anguis fragilis und allen Eidechſen liegt die Milz in der Mitte des Gekroͤſes, iſt aber dennoch mit dem Pancreas verbunden, aber auf eine andere Art. Das letzte nimmt auch den Lebergallengang und den Gallenblaſengang auf, ſchiebt aber nach ſeiner linken Seite einen Fortſatz in die Milz, welcher an ſeinem Gipfel kleine Druͤſen hat, die durch Gaͤnge mit den Baͤlgen der Milz in Verbindung ſtehen. Hierinn gleichen die Schildkroͤten den Eidechſen. Bey den Froͤſchen, Laubfroͤſchen und Kroͤten iſt es zwar weſentlich auch ſo, aber der Fortſatz des Panereas iſt laͤnger, zerſchliſſen und ſchlaͤngelt ſich um die Milz herum; anders bey den Waſſer—⸗ und Erdſalamandern, wo das Panereas längs dem Zwoͤlffin⸗ gerdarme laͤuft, parallel mit der an der linken Seite liegenden Milz und daſelbſt wenn nicht den Milzgang, doch die Milzvene aufnimmt. Bey den Fiſchen, Lucius et Thymallus fuͤhrt die Milz durch verſchiedene Gaͤnge ihren Saft in den Magen, bey Trutta in den Zwoͤlffingerdarm, und ebenſo bey Cyprinus idus, barbus, Anguilla. Bey vielen Vögeln haͤngt auch Pancreas und Milz zuſammen und ihr Saft ſcheint ſich auch zu vereinigen. Bey den Saͤugethieren dagegen finden ſich in der Milz weder Drüs fen noch Ausfuͤhrungsgaͤnge; uͤberhaupt iſt hier die Milz klei⸗ ner in Vergleich mit dem Pancreas. S. 153. Prof. G. Poletti, uͤber die Bewegung eines Punctes uſw. ©. 189. D. I. Fr. Re, ad floram pedemontanam appen- dix altera. Es iſt hier ein Verzeichniß von etwa 200 Pflanzen, worun⸗ ter auch viele Flechten und Pilze S. 225. Ciſa de Greſy, uͤber Zahlenbruͤche. S. 265. Prof. St. Borſon, Beſtimmung der Subſtan⸗ zen der aͤgyptiſchen Alterthuͤmer im Muſeo zu Turin. Es ſind 239 Statuen udgl., 34 Scarabaͤen; dieſe meiſtens aus Jade, einige aus Lapis lazuli, Topfſtein und Baſalt; die vorigen groͤßtentheils aus Kalk, aber auch aus dichtem Sand: ſtein, Speckſtein, Granit, Baſalt, Topfſtein, Porphyr, Serpen⸗ tin, Jade, Alabafter. S. 295. C. Fr. Bellin geri, experimenta in electri- citatem 9 urinae et bilis animalium. ©. 319. A. Colla, Illustrationes et Icones ad hor- tum ripulensem. Hakea pectinata t. 11.; Cineraria platanifera t. 12.; Raphiolepis indica t. 13: Pomum disco incrassato clau- sum; Endocarpium cartilagineum; Ovula gemina. — Lavatera plebeja t. 14.; Calothamnus villosa t. 15.; Viburnum sinense t. 16.; en splendens t. 17; Moli- neria plicata t. 18. (Curculigo) ad Hypoxideas; Purretia magnispata t. 19. Es iſt Schade, daß die Abbildungen ſo ſchlecht gelungen fi ſind. S. 339. Ide m, Horto ripulensi appendix secunda. Wieder ein Verzeichniß von etwa 200 Pflanzen mit critiſchen Bemerkungen. Darunter Acacia alba, visneoides, Banksia aemula, Beaumontia grandiflora, Cyrtopodium glutiniferum, Rubentia angustifolia etc. 359. Plana, uͤber Laplacens zwey Ungleichheiten des Merkurs und Saturns. 56 Hiſtoriſche Abtheilung. Fr. Balbo, Über das Serageſimalmaaß. Band XXXII. und XXXIII. ſchon gegeben Iſis 1834. S. 439. Band XXXIV. 1830. S. 1. Plana, uͤber die Ungleichheit des Jupiters und Saturns. S. 47. Pr. Balbo, uͤber die politiſche Arithmetik und die Staatsoͤconomie. 8 S. 141. Pr. La vini, über ein Doppelſalz von Silber und iſen. S. 146. Avogadro, uͤber das Neutraliſirungsvermoͤgen einfacher Stoffe. H. 217. Pr. Fr. Roſſi, anatomiſche und pathologiſche Beobachtungen uͤber das Auge und uͤber das Schielen; Mittel es zu heilen. Das letzte kommt daher, daß ein Muskel ſich mehr zuſammenzieht als die andern, was daher kommen kann, wenn bey den Kindern das Licht immer von einer Seite ein= faͤlt. Er hat daher ſchielende Kinder anders gelegt und ge— is bey ältern Perfonen durch einen paſſenden Ueberzug der rillen. S. 229. G. Bidone, Verſuche uͤber 15 Richtungen der Stroͤmungen. Hiſtoriſche Abtheilung. S. 1. S. Sclopis, Bericht über das Seidengewebe in den ſardiniſchen Staaten. S. 99. Fr. Lanciſa, auch daruͤber. Band XXXV. 1831. 4. 402. Plana, uͤber die Ungleichheit des Jupiters und Saturns. S. 79. G. Poletti, uͤber imaginaͤre Wurzeln. S. 95. Franz Hildebrandt, Verſuche, um eine beſſere Aufbewahrungsart der anatomiſchen Praͤparate zu entdecken. Eſſig, brenzliche Holzſaͤure, Sublimat taugen nichts, wohl aber Kochſalz, Alaun und vorzuͤglich Salpeter: man muß aber die Theile vorher einige Tage in Waſſer weichen, damit das Blut heraus komme; ſodann 80 —40 Tage in verduͤnnten Wein⸗ geiſt thun. Man ſaͤttigt das Waſſer mit den Salzen: auf eine Pinte Waſſer 10 Unzen Kochſalz, 3 Alaun, 4—5 Salpe⸗ ter. Man gießt ſodann 1“ hoch Oel darauf und bindet das Gefäß mit einer Blaſe zu. Die Präparate behalten anf dieſe Art Farbe und Conſiſtenz; auch iſt die Sache wohlfeiler. Hirn⸗ theile muß man in Branntwein laſſen. S. 103. Prof. L. Rolando, uͤber den Bau der Halbku⸗ geln des Hirns. T. 1—10. S. 147. A. Colla, IIlustrationes et Icones rariorum stirpium in horto Ripulis; Appendix IV. t. 1—13. Folgende Pflanzen ſind ausfuͤhrlich beſchrieben: Eucalyptus pulverulenta t. 1. Cactus leechii; Brexia spinosa t. 3. (Venana madagascariensis); Sida elegans t. 4.; Crocus imperati t. 5.; Melaleuca styphelioides t. 6.; Sempervivum eiliatum t. Da Convolvulus retusus t. 8.; Farobaae nemorensis t. 9.; Narcissus unicolor t. 10.; Cassia barrenfieldii t. 11. Hibi cus Feen 145 dieſe - Abbildungen find beffer als die fruͤhern. S. 175. Derſelbe, Verzeichniß merkwürdiger Pflanzen im Garten von Rivoli, hin und wieder mit critiſchen Be⸗ merkungen. Es find ungefähr 300; darunter Astrapaea pen- duliflora, viscosa; Brassia spinosa; Caryota mitis, Fieus ferruginea: Mimusops macrophylla, Morisia bypogaea, 57 Ovea longifolia, Pythagorea elegans, Vitellaria pyri- formis, ©. 205. Prof. Re, ad floram pedemontanam appendix tertia, etwa ein Halbhundert Pflanzen befchrieben, worunter auch Algen und Pilze. S. 223. V. Michelotti, Beſtandtheile des gediegenen Goldes in Piemont. Unter 100 find 4—6 Theile Silber. ©. 233. Dr. J. J. Bonino, Statiſtik der Mortalitaͤt in den Truppen waͤhrend des Friedens, nach den Beobachtungen des Inſpectors Marozzo. S. 307. Prof. L. Rolando, vom Uebergang der Fluͤſſig— keiten in den Zuſtand der erſten organiſchen Körper oder Bil dung der Pflanzen- und Thiergewebe; auch uͤber die Enden der Arterien und Venen und uͤber die Bildung der Herzkammer, der Oberhaut, der Naͤgel und Haare. Zeigt, daß alle organiſchen Maſſen aus Kuͤgelchen entſtehen, wie wir zuerſt in unſerm Buche uͤber die Zeugung 1805 gezeigt haben. O. Es ſind dabey 14 Tafeln mit Pflanzen- und Thiergeweben umſtaͤndlich erklärt; Flügel von Kerfen, Hauttheile, Zotten uſw. von Thies ‚ren, Gefäße aus dem bebruͤteten Ey uſw. Die Zeichnungen ſind zwar nicht beſonders, aber die Beobachtungen verdienen von den Phyſiologen mehr gewuͤrdigt zu werden, als es zu geſchehen ſcheint. 379. Ciſa de Greſy, Bemerkung uͤber einige Formeln im Problem der Planeten-Perturbation. Hiſtoriſche Abtheilung. S. 191200. G. Carena, Gedanken über den Inſtinct der Thiere und des Menſchen. In einer Kuͤche hatten die Huͤhner ein Neſt, aus welchem man taͤglich die Eyer nahm, waͤhrend man jedoch ein gezeich— netes liegen ließ, damit die Huͤhner immer dahin legten. Eine ſehr fette, aber auch legende Henne ging nicht auf die Stange wie die andern, ſondern ſchlief in dem Neſte und hielt ſich auch oft unter Tags darinn auf, ohne Zweifel weil ſie ſchwache Fuͤße hatte. Sie ſtarb auch bald an Fettigkeit. Durch dieſes oͤftere Sitzen auf dem Ey wurde es ausgebruͤtet. Als die Henne es picken hoͤrte, erſchrack ſie dermaaßen, daß ſie ſchreyend davon lief, aus Angſt oft nach dem Neſt ſah, und erſt nach einigen Tagen wieder ſich hineinſetzte. Der Verfaſſer bemerkt nun, daß Gluckhennen nicht erſchrecken, wenn ſie das Aus— ſchliefen der Jungen bemerken, und zieht daraus Schluͤſſe von der Verſchiedenheit des Inſtinctes. Er theilt die geiſtigen Handlungen ein in die des Inſtincts, die Gewohnheit und der Ueberlegung; die beiden erſten bey den Thieren, alle drey beym Menſchen. Bd. XXXVI. 1833. p. 312, S. 1. A. Sismonda, gesognoſtiſcher Verſuch in den 2 Thaͤlern der Stura und der Baͤder von Vinay. Eine ſehr genaue Schilderung der verſchiedenen Formationen. ©. 11. Prof. Lavini, Über zwey neue Doppelſalze von Silber und Eiſen. S. 19. Derſelbe, Zerlegung des Waſſers von St. Ge— nis in Piemont, um die Menge des Jodes zu beſtimmen. 1830. Ein Pfund, 14 Gran veſte Theile und darunter 180 Sodium jodur. S. 33. Prof. Borſon, uͤber einige verſteinerte Knochen in Piemont T. 1—5. Geweih des irlaͤndiſchen Hirſches. Länge, 1,34 Meter, T. 1, gefunden am Po bey Voghera. Iſis 1844. Heft 1. 58 Zween Schaͤdel faſt ganz wie die des Urochſen, T. 2. Hörners ſpannung 1,126 Meter, gefunden in der Poanſchwemmung bey Pavia. Knochen von Elephanten; allerley. Großer Eckzahn aus der Braunkohle bey Savona. wahrſcheinlich vom Anthracotherium magnum. Knochen vom Walfiſch aus einer Art Sandſtein bey Aſti. n S. 47. Plana, wieder uͤber die Ungleichheit des Jupiters und Saturns. S. 177. Prof. Jos. Moris, stirpium taurinensium t. 6—11. Ausfuͤhrlich beſchrieben und leider nicht beſonders lithogra⸗ phiert ſind: Passiflora pallidiflora t. 6., Silene compacta, Sida atro- purpurea, Gouania integriſolia, Artemisia afra, Barleria hexacantha t. 7., Trigonella brachycarpa t. 8., Melam- podium humile t. 9., Pavonia rosea (Monadelphia) t. 10., Poa chilensis t. 11. S. 201. Prof. Lavini, chemiſche Zerlegung der Galle bey einer verruͤckten Frau. S. 207. Da Rio (von Padua), Bemerkungen uͤber die Lagerung des Trachyts in den Euganeen. S. 215. Avogadro, über die elaſtiſche Kraft des Queck— ſilberdunſtes. l S. 287. G. Gene, Naturgeſchichte einer Cecidomyia auf dem Johanniskraut. T. 13. Wenig Kerfe verdienen ſo viel Aufmerkſamkeit wie dieſe; ihre Lebensart hat Aehnlichkeit mit der der Gallenweſpen und ſie bringen auch merkwuͤrdige Auswuͤchſe hervor. Es gibt de— ren zweperley. Die einen beſtehen bloß in einer Veraͤnderung, meiſtens Vergroͤßerung gewiſſer Pflanzentheile, Blaͤtter, Stiele, Groͤpſe uſw.; andere in geringer Zahl ſind ganz neue Gebilde wie Gallaͤpfel. Dieſe Schnake lebt auf Hypericum perfora- tum et humifusum. Der Auswuchs, den ſie verurſachen, gehoͤrt zur erſten Art und den ſchoͤnſten und ſonderbarſten Mißbildungen, eine Art Gallaͤpfel oder vielmehr Capſel wie eine Erbſe mit einer Spitze und ſtehend auf einem kurzen Stiel in den Zweigachſeln; abgebildet 8 dergleichen an einem Zweig H. perforatum. Sie beſtehen aus zwey Klappen, welche nichts anders ſind als zwey vergroͤßerte Blaͤtter, genau mit den Raͤndern an einander geſchoben: in dieſer Hoͤhle lebt die Larve nur zwey Millimeter lang, walzig, gelbroth, wie alle die⸗ ſer Sippe, aus 13 Ringeln mit dem Kopf; ohne Fuͤße, an der Wand haͤngend, laͤuft durch eine kleberige Materie; ſelten einzeln, meiſtens 2, 3, 4-6; bisweilen auch dabey die Larve einer kleinen Chalcidite, wovon fie aufgefreſſen werden; iſt etwas groͤßer, bleich, die Puppe braun, die der Schnake aber gelbroth. Sie gleicht ſehr der von Degeer beſchriebenen VI. p. 404. T. 25. S. 13.; oval mit 2 Spitzen am Kopf von verſchiedener Groͤße bey den verſchiedenen Individuen. Pfluͤckt man die Capſeln ab und läßt fie trocknen, fo ſterben die Pup⸗ pen; beym Ausfliegen bleibt die Huͤlſe zwiſchen den Klappen ſtecken. Fliege nur 4 Millimeter lang; Fuͤhlhoͤrner der Mʒaͤnn⸗ chen behaart; die Fluͤgel deßgleichen bey beiden und grad, ha⸗ ben 3 Rippen und bedecken den Bauch. Am Hinterleib des Maͤnnchens Haken und Blaͤttchen; Legroͤhre aus zwey Eins ſchiebſeln. Fuͤße lang, Tarſen fuͤnfgliederig, Klauen. Anfangs iſt der Leib blutroth, wird dann ſchwarz, außer dem Bauch der Weibchen, der roth bleibt, mit ſchwarzen Querſcheiden auf 4 0 808 Illustrationes rariorum 59 dem Ruͤcken. Sie iſt Degeers Cecidomyia juniperina ſo ähnlich, daß ich fie für einerley halten möchte; daher bilde ich ſie nicht ab. N 4 Die Capſeln bilden ſich aus den Knoſpen in den Zweigach⸗ ſeln, welche von dem Kerfe verletzt ſich in eine Capſel verwan⸗ deln ſtatt in Zweige. Sie muͤſſen aus zwey Klappen beſtehen, weil beym Johanniskraut die Knoſpen in zwey Blaͤttchen endi⸗ gen. Die Mucke ſticht nun in die Knoſpe oder ergießt einen ätzenden Saft hinein und legt eines oder mehrere Eyer in die Wunde; die Larven freſſen wahrſcheinlich die innern Blaͤtter aus und laſſen die zwey äußern unberührt. Nachdem die Fliege ausgeſchloffen, trennen ſich die Klappen, werden duͤnner und verlängern ſich oft noch in regelmaͤßige Blaͤtter. Man findet die Capſeln faſt das ganze Jahr, und fie ſehen aus wie natuͤr— liche Capſeln; und deßhalb wurden fie wahrſcheinlich nicht beachtet. S. 295. Prof. G. L. Cantu, uͤber blauſaures Eiſen und Zucker in einem krankhaften Harn. S. 302. Prof. G. Gene, Bemerkungen uͤber Lacerta tiliguerta Cetti. Wurde von Cetti beſchrieben unter obigem Namen und auch Caliscertula als der Stellvertreter der ge— meinen Eidechſe im uͤbrigen Europa, welche er Sardinien ab— ſprach. Lacepede, Cuvier und Duges hielten ſie bloß für eine Abart bald von Lacerta ocellata, bald von Lacerta viridis, aber ohne ſie geſehen zu haben. In der Turiner Samm⸗ lung finden ſich uͤber 100 in Weingeiſt, geſammelt von den Herren Bongioanni, Regis und A. della Marmora. Sie ſind von allem Alter und Geſchlecht und ich kann daher mit Sicherheit beſtimmen, daß es nichts anders iſt als die bey uns gemeine Lacerta agilis L. oder L. muralis der Neuern, womit ich ſie verglichen habe, ſowie mit den Beſchreibungen von Milne Edwards und Duges in Ann. sc. nat. XVI. p. 67 et 380. Sie gleichen ſich in allen Theilen: gleiche Laͤnge des Leibes und der Glieder, gleiche Zahl und Geſtalt der Kopfplatten, gleiches Halsband, der Triangel an der Bruſt, die 6 Reihen Bruſtblaͤttchen, die vor dem After, die Schenkel loͤcher, Schwanzwirbel und Ruͤckenſchuppen. Cetti ſagt, fie fen grün, wie der Ramarro (Lacerta viridis), habe jedoch Schwar⸗ zes untermiſcht, bald als Flecken, bald als Streifen auf dem Ruͤcken; das Gruͤne ſey indeſſen unbeſtaͤndig und es gebe braune, welche er fuͤr die Weibchen hielt. Unſere Exemplare zeigen alle dieſe Farben, doch iſt das Gruͤn durch den Branntwein geſchwaͤcht. Obſchon dieſe grüne Farbe ſich nicht bey der Mehr— zahl der gemeinen Eidechſen in unſerm Lande und im uͤbrigen Europa findet; fo iſt fie der Gattung doch nicht fremd ſowohl nach meinen Beobachtungen, als nach denen von Milne Edwards und Duges, welche ausdruͤcklich ſagen, daß es unter den Lezards des Murailles faſt ganz grüne gebe; mit: hin iſt dieſe Faͤrbung nicht weſentlich. Cetti gibt zwar der Tiliguerta auch 6 Reihen Bauchplatten (wie bey der gemeinen), zaͤhlt aber nur 80 ſolche Platten, waͤhrend ich 160 bis 162 bey den unſrigen zähle, alſo gerade fo viel, wie bey der ge— meinen. Er muß ſich alſo geirrt haben, oder es muͤßte noch eine Eidechſe in Sardinien vorkommen, wogegen er aber ſelbſt ſpricht. Er war 10 Jahr auf der Inſel und ſagt, es gebe keine andere, außer dem Stellione, dem Tiligugu und der Cicigna. Cetti müßte daher nur die Hälfte der Bauchplat— ten gemeint haben. Band XXXVII. 1834, S. 333. S. 1. M. Loſana (Theolog.) über das Zungenbein einiger Lurche Taf. 1. 60 Er hat unterſucht Lacerta agilis, Seps, Anguis fragilis, Coluber natrix, berus, Rana bufo, esculenta, ocellata, pentadactyla, temporaria, Hyla arborea, Salamandra pa- lustris, lacustris. Er beſchreibt nun dieſe Zungenbeine und bildet fie ab bey Coluber natrix, berus, Anguis fragilis, wo es wie bey den Eidechſen iſt; bey Salamandra, Rana und vergleicht ſie miteinander; bey Lacerta agilis, Lacerta seps. Dann beſchreibt er auch die Zungenmuskeln der Eidechſen und der Schlangen. Anguis fragilis hat Schulterblaͤtter und Schluͤſſelbeine und gleicht überhaupt den Eidechſen; das Zun: genbein der aͤchten Schlangen iſt einfach; bey den Batrachiern wechſelt die Geſtalt nach Sippen, Gattungen, Geſchlecht und Alter; auch hier werden die Muskeln beſchrieben. ©. 24. Prof. Lavini, phyſiologiſche und chemiſche Beob⸗ achtungen Über verſchiedene Producte der Seidenwuͤrmer: Eyer— ſchalen, Wirkung verſchiedener Stoffe in der Nahrung der Raus pen, blauſaures Kalieiſen und Kalijodur; davon wurde nichts im Koth und nichts in der Seide gefunden, wohl aber in dem Auswurf der Puppenhuͤlſe. Die Raupen ſtarben im Rauch von Wachholderbeeren, in Stickgas, Kohlenſaͤure, Schwefelwaſſer— ſtoffgas, Kohlenwaſſerſtoffgas, Blauſaͤuregas, im luftleeren Raum, meiſtens in wenigen Minuten; in Sauerſtoffgas entſtand Koh— lenſaͤure. Der Koth iſt nicht animaliſiert, loͤſt ſich im Waſſer beym Kochen faſt ganz auf und gibt beym Filtrieren grünes Chlo⸗ rophyll, etwas Harz und Eyweiß; bey der Deſtillation ſtinken⸗ des Ol und brenzliche Säure, die Kohle mit Pottaſche kein blauſaures Kali, alſo keine thieriſche Subſtanz. Die Luft in den dichten Geſpinnſten beſtand aus 15 Sauer— ſtoffgas, 10 Kohlenſaͤure, 75 Stickgas. Die Puppen follen nach Chauſſier (Académie de Dijon 1783, II. p. 74.) Acidum bombicum enthalten; ich bekam Eſſigſaͤure und etwas Harnſaͤure, auch etwas phosphorſaures Ammon. Chauffiers Abhandlung iſt auch anatomiſch und phyſiologiſch wichtig. Der Saft, welchen die ausgeſchloffenen Motten durch den After von ſich gaben, iſt bald hell, bald gelb, bald roͤthlich, riecht eckelhaft, ſchmeckt ſcharf und roͤthet Laemus, enthaͤlt Harnſaͤure 2,0, ein thieriſches Harz 2,0, Effigfäure, eſſigſaures Kali, harn- und phosphorfaures Ammon 1,2. Die ganze Fliege gab bey der Deſtillation unterkohlenſaures Ammon und ein ſtinkendes thieriſches Oel; nach Verbrennung der Kohle blieb verglaste Phosphorſaͤure; das Unaufloͤsliche war Quadriphosphat von Kalk wie aus den Knochen. S. 41. A. Colla, Plantae rariores in regionibus chi- lensibusa a Bertero nuper detectae. t. 1 20. Die Abbildungen find gut. . Er hat im Mercurio chileno ein alphabetiſches Verzeichniß dieſer Pflanzen gegeben, aber nur bloß zum Buchſtaben Q in Heft XIV.; ich habe es uͤberſetzt in den Annali di Scienze naturali di Bologna, 1830. Fasc. XII. p. 403. Er gieng im Jaͤnner 1831 bey einem Schiffbruche an Otahiti zu Grunde. Bottionea: perigonium duplex, exterius 3jsepalum, se- palis ovator, lanceolatis basi gibbis persistentibus; interius 3 petalum, petalis margine fimbriato-eiliatis. Stamina 6 cum perigonio hypogyno ereeta; antherae aequales; stigma 61 eapitato 4lobum. Capsula triangularis trilocularis trivalvis, loculispolyspermis,. Semina in quovis loculo regulariter fixa. 1. B. thysanothoides: herba dodrantalis radieibus tu- bereulato fasciculatis, foliis linearibus canaliculatis, pe- duneulis ereetis sub 2 floris. Nob. Creseit in pascuis saxo- sis collium Valparaiso. Bertero. Dem Thysanothus verwandt, aber die Fächer nicht zwey— famig und die Samen nicht strophiolata; die Staubfäden und der Griffel aufrecht, Beutel gleich und gelb. Drey bis vier Wurzelblaͤtter halb ſo lang als der Stengel und ſcheiden— artig, ſchmal; ein Dutzend Wurzelknollen 3“ lang, 2 breit; am Ende des Schaftes 2 — 4 Blumen, faſt fo groß wie eine Nelke, ſilberweiß und gewimpert. t. 1. Geranium berterianum, intermedium; Erodium botrytis? Tropaeolum azureum t. 2., chilense; Oxalis perdicaria, arenaria (Sassia tinctoria Molina) t. 3, Gyrorhiza brid- gesii t. 4, micrantha. Zanthoxylon magu t. 5. ein großer Baum auf den Ber⸗ gen der Inſel St. Fernandez. Ruta fernandezia; Colletia spartiodes t. 6.; ein Baum 10 hoch; trebu, tralhuen t. 7.; das Holz liefert eine rothe arbe. 5 Trifolium triaristatum t. 8.; Sutherlandia darumbium; Astragalus unifultus, garbanzillo, berteri t. 9.; Adesmia arborea, vesicaria, viscida, balsamica t. 10.; Lathyrus sericeus? berterianus t. 11.; Acacia cavenia t. 12., von Molina erwaͤhnt, nähert ſich der A. farnesiana, Kageneckia ovata.t. 13., in Chili am Fluß Cachapual, hat keine Nebenblätter, wie man behauptet; Bluͤthen zwey⸗ häufig 5—6 am Ende, Blätter faſt ſtiellos oval und gezaͤhnt. Myrtus arayan, ugni, triflora, lumam, raran, rufa, gu- dilla. t. 15. Talinum (Anacampseros, Calandrinia) minimum t. 14., diffusum, linaria, gracile, trigonum. Cactus peruvianus, coquimbanus, curvispinus. t. 16., horridus t. 17., berteri t. 17. Den Mammillarien fehlt keineswegs die holzige Achſe; dagegen haben ſie wie die andern Cacti keinen Milchſaft, wenigſtens C. prolifer, pusillus, spinii et abnormis; nur C. mammillaris hat hellen Saft und in gewiſſen Behaͤltern etwas Milchſaft; die Mammillarien haben wirklich zween Cotyledonen. Escallonia thyrsoidea, 18., rubricaulis, rubra, resinosa fehen aus wie Rhododendron, haben eine Beere, und dieſe iſt mit dem Kelch verwachſen, Blume fuͤnfblaͤtterig mit 5 Staubfaͤden; gehoͤren vielleicht mit Itea zuſammen, obſchon dieſe nur eine Capſel hat, nebſt Quintinia, Forgesia et Anop- terus; keineswegs zu den Sarifragen, welche alle Kräuter find und einen andern Groͤps haben. Alle in Suͤdamerica; Holz dicht und oft harzig, Zweige in verſchiedener Richtung, Blaͤtter meiſt zerſtreut, oval, behaart oder harzig, Blumen meiſt in Riſpen, weiß oder roſenroth. Bowlesia uneinata t. 19., multiradiata 2, Sanicula macror- hiza t. 20. S. 86. Prof. Lavini, phyſiſch-chemiſche Unterſuchungen einiger Subſtanzen in ausgegrabenen Urnen t. 21; waren Kno— chenſplitter und Thon. S. 93. Prof. A. Sismonda, Zerlegung eines violetten Idocrases aus dem Thale Ala im Serpentin mit Kalkſpath und Granaten. Kieſel 39,54, Thon, 11,00, Braunftein: kalch 7,10, Kalk 34,09, Eiſenkalch 8,00; iſt alſo ein Sili— 62 cat von Thon 20,88, von Braunſtein 11,25, von Kalk 52,51, von Eiſen 11,55. S. 98. Prof. J. Moris, Plantae chilenses novae minus - que cognitae t. 22—27. t. 22. Lithospermum calyeinum, Calandrinia procumbens t. 23. Taraxacum caulescens t. 24. Phaca chrysantha t. 26., ber- teriana, Sycios bryoniaefolius t. 27. Die meiſten von Bert ero eingeſchickt; Lithographien ziemlich ſchlecht. S. 110. A. de la Marmo ra, Beſtimmung und Be— ſchreibung der verſchiedenen Alter von Falco bonelli mit 2 Tafeln. Wir koͤnnen dieſe umſtaͤndliche Beſchreibung nicht aus: ziehen. Auch erſieht man die Unterſchiede nur an den illumi⸗ nierten guten Abbildungen, wovon ſechs ganze Voͤgel auf einer Tafel, der Kopf nebſt 24 Federn von verſchiedenen Stellen auf der zweyten. Ich habe das Exemplar, welches von Bonelli an Tem: mind geſchickt und von dieſem 1823 T. 288 abgebildet worden, in Sardinien ausgeſtopft; während 7—8 Jahren habe ich 25 Stuͤck bekommen aus der Gegend von Cagliari; mit: hin iſt Sardinien ſein eigentliches Vaterland, und ich kuͤmmere mich nicht darum, ob der bey Fontainebleau geſchoſſene und von Vieillot Falco fasciatus genannte und die zween Falco intermedius auch in Frankreich gefangen, damit einer— ley ſind. Ich gruͤnde meine Bemerkung auf meine eigenen, auf die von Bonelli und auf 13 Baͤlge im Muſeo, wornach ich auch die Abbildungen ſelbſt gemacht habe. Länge eines Weibchens 2 33“; vom Schnabel bis zu den Nägeln 1“ 103“; bis zur Fluͤgelſpitze 1’ 10“ 2, Flugweite 4 ge 1", Schnabel 5“, Lauf 33“, Ate Schwungfeder laͤnger. Maͤnnchen 2“ kuͤrzer, Faͤrbung bey beyden gleich. Nun wird ein Weibchen von einem Jahr, ein Maͤnnchen von 3 Jahren (das von Temminck T. 288 abgebildete iſt von 2 Jahren, ein ſehr altes uͤber 4 Jahr) beſchrieben. Der Aufenthalt iſt in den ſumpfigen Waͤldern des ſuͤdlichen Sardiniens; ſchlaͤft aber und niſtet auf den nahen Steinber— gen. Im Magen von 25 Stuͤck fand ich faſt immer Ueber⸗ bleibſel von Fulica, Anas, Rallus, Oedienemus, auch Kanin⸗ chen und Haſen, aber keine Lurche. Das Neſt aus Zweigen ſteht in hohen Spalten der Kalkberge; in einem habe ich zwey Junge geſehen von fahler Farbe; der Naturalienſammler Dahl hat im Jahr 1827 auch zwey Junge bekommen. Er iſt uͤbrigens nicht haͤufig. Cettis Aquila minima iſt zwar unvollkommen beſchrieben, aber die Groͤße paßt hieher, ſowie das Citat von Aldron vand's Morphnus. Er gibt ihm 34 Spithama, alſo 33 Palmen, genau wie unſer Vogel; auch ſtimmt deſſen Color totius prope ferrugi- neus et color baeticus mit dem jungen Faleo bonelli uͤberein. * Deſſen Adler: Morphno congenere p. 214 ſtimmt wirk⸗ lich mit dem unftigen beſſer überein, als der, welchen Cetti citirt. Weibchen. Falco imperialis habe ich nicht erforſchen koͤnnen. N Seitdem habe ich bey Verdot in Marſeille ein wahrſchein— lich 4 Jahr altes geſehen, das in der Gegend von Lamanon geſchoſſen wurde. R Er niſtet in den Schluchten von Salon in der Provinz. ©. 126. Prof. G. Gene, Biographie von Fr. A. Bo: nelli, Prof. der Zoologie zu Turin, an deſſen Stelle der Verfaſſer gekommen iſt. Nicht lange vor ihm ſind geſtorben 63 Mangili, Renieri, Covelti, Targioni-Tozetti und Borfon. Bonelli ward zu Cuneo 1784 geboren. Er ſtellte bekanntlich die neue Claſſification der Carabi auf, lieferte viele Abhandlungen in die academiſchen Schriften namentlich auch uͤber die Voͤgel. S. 153. C. Fr. Bellingeri, Biographie des Prof. L. Rolando, kuͤrzlich geftorben, geb. zu Turin 1773; er ſchrieb vieles uͤber Anatomie. Seine Anſichten uͤber das Nervenſyſtem werden hier auseinander geſetzt, fo wie auch feine andern Ur: beiten. . S. 195. Prof. Gene, über einige organifhe Eigenthuͤm⸗ lichkeiten der Gemſe und des Schafs. 8 Schon die altern Schriftſteller ſprechen von zwey Loͤchern in der Haut hinter den Hoͤrnern der Gemſe, welche man bey keinem andern Wiederkaͤuer findet, man meynte ſogar, das Thier athme dadurch und ſelbſt durch die Ohren bis auf die Zeiten von Harder. Selbſt jetzt weiß man noch nicht ihre Beſtimmung. Pallas (Misc. p. 5. Spicilegia p. 7.) und Friedrich Cuvier (Mammif., Chamois) haben zuletzt da⸗ von geredet, aber ohne ihre Beſtimmung anzugeben; jener ver⸗ gleicht ſie mit den Thraͤnenloͤchern, dieſer hält fie für ein bloß angedeutetes Organ; Buffon weiß nichts davon. Hier meine Anſicht. Bekanntlich haben die Gemſen zur Laufzeit im November einen Bocksgeruch. Bey manchen Thie⸗ ven kommt dieſer Geruch aus Druͤſen an beſtimmten Stellen, felten aus zerſtreuten Baͤlgen in der Haut. Bey den Spitz⸗ maͤuſen iſt es eine Druͤſe mit mehreren Loͤchern an den Sei⸗ ten; bey Dachs, Vielfraß, Zibeththier, Ichneumon, Surikate, Hyaͤne iſt es ein druͤſiger Beutel am Rande des Afters; bey den Fledermaͤuſen, Ratten, Hamſter, Biber, Biſamthier ſind es zuſammengehaͤufte Druͤſen bey den Geſchlechtstheilen; beym Elephant eine Druͤſe unter der Haut in den Schlaͤfen; beym Cameel Druͤſen hinter dem Kopf. Waͤhrend des ganzen Jahrs ſind ſie erſchlafft und nur zur Laufzeit ſchwellen ſie an und ſondern viel Saft ab. Oft ganz verwandte Thiere haben ſie nicht, z. B. Procyon et Nasua, obſchon dem Vielfraß und Dachs verwandt; unſer Schwein gegen das Biſamſchwein; bey den Hafen Weichen-Druͤſen, keine bey Lagomys; bey manchen Antilopen ein Riechbeutel in den Weichen, bey andern nicht. Die Analogie hilft uns alſo bey der Gemſe nicht. Die Löcher finden ſich bey beiden Geſchlechtern, manchmal ſehr klein; außer der Laufzeit nur als eine Querfurche unter den Haaren ohne einen Abſonderungsſaft. In der Laufzeit ſchwel⸗ len ſie wie Falten an, verlieren das Haar und werden faſt ſo groß wie eine Nuß; ſehen faſt aus wie die hervorſproſſenden Geweihe der Hirſche, braͤunlich fein chagriniert und mit einigen kurzen Haͤrchen beſetzt; Conſiſtenz wie Fleiſch, aufgeſchnitten, beſtehend aus einem Haufen feiner verflochtener Gefäße, ſtrotzend von Blut. Oben darauf iſt ein ſpiralförmiger Spalt, welcher ganz hinuntergeht bis zur Ebene der Haut; ſeine Waͤnde ſind roͤthlich, glatt und mit einem gelblichen, ſchmierigen Schleim uͤberzogen. derungsorgane find wie oben genannte bey andern Thieren; daß der uͤble Geruch von dieſer Materie herkommt. Ohne Zweifel koͤnnen ſich die auf den Felſen zerſtreuten Thiere zur Laufzeit dadurch wittern. Schafe. ö Die gewölbte Geſichtsfirſte iſt kaum ein Unterſcheidungszei⸗ chen, weil ſie auch bey Ziegen vorkommt, wie z. B. bey der Es ſcheint mir daher ausgemacht, daß es Abſon⸗ 64 Ziege aus Oberaͤgypten, welche Bonafons eingefuͤhrt hat, der uͤberdieß auch der Bart fehlt. Ich glaube daher einen weſentlichern Charakter entdeckt zu haben. Bey der Unterſuchung eines arabiſchen Widders, der in dem Thierhofe von Stupinigi ſtarb, fiel mir ein ſonderbarer Bau auf, von dem ich noch nichts wußte, nehmlich ein eine Linie weites rundes Loch mit einem Buͤſchel Haare in der Mitte, in der Haut vorn an dem obern Gelenk der mittleren Zehenglieder genau am Beginn der Theilung der Zehen an jedem Fuß. Es iſt eine Einſenkung der Haut, welche mit einigen Haaren und Schmalzbälgen beſetzt iſt, die mit einer gelblichen, fetten und ſchmierigen Materie bedeckt ſind. Dieſer Beutel iſt gebogen, in ſeiner Mitte auf ſich ſelbſt geſchlagen und blind geendigt. Ich glaubte anfangs: es ſey eine Eigenthuͤmlichkeit dieſer Art, weil ich nicht glauben konnte, daß ſolch ein merkwuͤrdiger Bau den Naturforſchern entgangen ſeyn koͤnnte, wenn er bey andern Arten ſich faͤnde. Aber ſchon nach einigen Tagen bekam ich aus demſelben Thierhof ein ſo⸗ genanntes barbariſches oder breitſchwaͤnziges Schaf, an dem ich dieſelben Köcher fand. Ich kaufte nun von der Fleiſchbank Fuͤße innlaͤndiſcher Schafe, unterſuchte Merino, Muflon ꝛc. und fand uͤberall denſelben Bau. Um uͤber die Guͤltigkeit als Gat⸗ tungs-Charakter in's Reine zu kommen, unterſuchte ich gemeine Ziegen, die von Caſchemir, Thibet, die von Oberaͤgypten und die dortige wilde Ziege oder Capra nubiana, den Steinbock, die Gemſe und andere aͤhnliche Wiederkaͤuer und fand, daß allen dieſes Loch fehle, ſo daß alſo das Schaf dadurch leicht zu un⸗ terſcheiden iſt. Ich fand nichts von dieſem Organ bey beiden Cuvier, Desmareſt, Guilibert, Ranzani, in den drey franzoͤſiſchen Woͤrterbuͤchern der Naturgeſchichte: aber bald nachher ſagte mir Bonafous, daß Hurtrel dieſen Canal kenne und ihn Canal biflex et interdigité nenne in ſeinem Dictionnaire vétérinaire 1828. Artikel Fourchet et Pietin, aber er ſagt, er faͤnde ſich auch bey der Ziege, was durchaus nicht der Fall iſt. Es gibt bey einigen Antilopen ein Analo— gon an derſelben Stelle, zwiſchen den Zehen, nehmlich ein gro— ßer Spalt in Form eines Blindſacks, welcher ebenfalls einen gelblichen und ſchmierigen Saft abfondert: aber die Geſtalt for wohl von außen als innen iſt ſo verſchieden, daß man dieſe Thiere leicht vom Schaf unterſcheiden kann. [Bey dem ſchwierigen literariſchen Verkehr in Italien iſt es begreiflich; daß den dortigen Gelehrten nicht alles aus der auslaͤn diſchen Literatur zu Gebote ſteht. Die Sache ift uns ſchon lange bekannt, wie man aus meinem Lehrbuche der Naturgeſchichte „Zoologie 1816, S. 719“ erſehen kann. Dem Verfaſſer gebuͤhrt aber die Ehre, die Sache gruͤndlich und vers gleichend unterfucht zu haben. 04 S. 207. Prof. Lavini, chemiſche Zerlegung des Weizen⸗ mehls. S. 223. Prof. Capelli, Betrachtungen uͤber den Meri— dian⸗Kreis zu Turin. Viele Tabellen. S. 267. G. Carena, Biographie von A. Vagnone, Mineralogie. S. 275. G. Gene, Beſchreibung einer ſonderbaren Abaͤn⸗ derung eines fettſchwaͤnzigen Schafs und des Weibchens des wilden Bocks in Oberaͤgypten. g Der ſardiniſche Conſul in Aegypten, D. Pedemonte, brachte mehrere Thiere nach Turin und darunter die obenge⸗ nannte Abaͤnderung, welche er als eine Seltenheit aus Arabien bekommen; ſah aus wie des Pallas Ovis aries steatopygos s. kirgisica; gemein in den Steppen des ſuͤdlichen Rußlands, in 65 Perſien und China, aber doch verſchieden und von allen, die ich vergleichen konnte. Wird nun fehr ausführlich beſchrieben und Maͤnnchen und Weibchen illuminirt abgebildet auf T. 1. und 2. unter dem Namen Ovis aries recurvicauda. Von der Groͤße eines Merino, weiß, aber der Kopf und der Hals ſchwarz, beym Weibchen nur das vordere Stuͤck davon. Der Schwanz iſt 12“ lang, hat 15 Wirbel, iſt aber ſehr breit, aufgeſchlagen, ſo daß nur die 3 letzten Wirbel frey hervorſtehen. Die Wolle iſt eine der feinſten; der Widder hat nur Spuren von Hoͤrnern. Es lebten 7 Stuͤck im Thierhof einige Monate, ſtarben aber alle im Winter. Man fand viel Leberegel und Blaſenwuͤrmer in der Leber, im Netz und Bauchfell. Er gibt nun die Unter— ſchiede der fettſchwaͤnzigen Schafe an und fest fie folgender Maaßen auseinander. 1. O. aries laticaudata: cauda oblongata, depressa, ad suffragines et ultra extensa, integra. Dazu gehören alle Synonyme von Gmelin mit Ausnahme von Pallas. Dazu noch Belier de Tunis, Encye. t. 47. f. 2. Mouton de Barbarie ibid. t. 40. f. 5. Mouton à grosse queue, Fred. Cuvier Mammif, Fig. Desmarest. Mammal. 741. var. B. 2. O. aries appendiculata n.: cauda oblongata, depressa, ad suffragines et ultra extensa, ante apicem coarctata. 3. Mouton à large queue Fr. Cuvier, Desmarest 741. B. p. 490. Jonston Grebe t. 28. Ovis arabica. 3. O. aries astrachanica nob.: cauda oblongata, ad suf- fragines et ultra extensa; basi tantum inflata. Mouton d’Astracan Fr. Cuv., Desmarest nr. 741. B. p. 490. Pallas Spieilegia p. 78. Ovis bucharica? Es ſcheint mir, daß Pallas unter dieſem Namen zwo Abarten vermengt ha— be, O. appendiculata et Astrachanica. Gmelins Cha: racter von O. bucharica Pallas: Auriculis magnis pendu- lis, pulvinari adiposo minore ſcheint O. astrachanica anzu: deuten; ich weiß aber nicht, wie er ihn aus dem Texte des Pallas ziehen konnte. 4. O. aries macrocerea Schreb.: Cauda oblongata, de- pressa; ad suffragines et ultra extensa; bis inflexa. Ich kenne dieſe Abart nur aus Schrebers Saͤugethieren T. 298. 5. O. aries recurvicauda n,: Cauda oblongata, depres- sa, ante replicata, appendicula apicali tenui, cylindrica, inflexa. Ovis ecaudata? Isid. Geoff. Dict. class. XI. 88. 2 6. O. aries Kirgisica Pallas. Cauda brevissima, sub- biloba, natiformi. Ovis steatopyga s. Kirgisica Pallas. Pallas spie. XI. p. 80. Schreber t. 292. Desmarest nr. 741. B. p. 490. Hieher gehoͤrt noch Pennants Widder vom Cap; allein ich kenne nur die Beſchreibung von Gmelin und Desmareſt, welche mir nicht mit der Figur der Encyclopaͤdie (t. 48. f. 1.) uͤbereinzuſtimmen ſcheinen. Capra nubiana Fr. Cuvier. Friedrich Cuvier hat davon den Bock abgebildet und bes ſchrieben. Die Ziege kam ebenfalls durch den Conſul Pede— monte nach Turin nebft dem Bock, deſſen Hörner 21 lang find; die Thiere haben uͤberhaupt Aehnlichkeit mit unſerm Stein— bock, find jedoch ſchlanker. Wir haben Steinbockhoͤrner über 3“ lang. Beym oberaͤgyptiſchen Weibchen find fie klein, kaum uͤber daumensdick, etwas zuſammengedruͤckt, ſtatt Knoten Rin— gel und ſehr krumm, etwa 15“ lang, nur 6 in der Spannung. Iſis 1844. Heft 1. * 66 Sie hat gar keinen Bart, waͤhrend er beym Bock ſehr reichlich iſt. Faͤrbung bey beyden graulich braun, Vorderfuͤße braun mit einem weißen Flecken an der Fußwurzel, ſo wie auch an der Hinterſeite des Mittelfußes und der Zehen. Die hintern Fuͤße ſind vorn braun, inwendig weiß, der Mittelfuß hinten ſo wie die Zehen auch, an deren Wurzel jedoch ein brauner Ring, Ruͤckgrath ſchwarz. Das Weibchen iſt furchtſam. Illuminiert und recht huͤbſch abgebildet auf Tafel. 3. S. 291. Wieder J. Gene. Beſchreibung einiger neuer oder wenig bekannter Thiere in der Turiner Sammlung. Folgende find lateiniſch characteriſiert, franzöſiſch beſchrieben und recht ſchoͤn illuminiert abgebildet. 1. Garrulus melanocephalus n. t. 1.: Dorso, pectore lateribusque ferrugineis; tectrieibus alarum caeruleis, lineis transversis albis nigrisque; fronte, gula genisque albis; pileo, maculaque utrinque ad os, nigris. Dem Garrulus glandarius ſehr ahnlich, Länge 114”, mo: von der Schwanz 54. Syrien. Gemein. 2. Turdus werneri Bonelli: Supra obscure olivaceus, fascia lata superciliari, gula, abdomine erissoque albis; pectore lateribusque ochraceis. Unterſcheidet ſich von den europaͤiſchen Grives durch den Mangel aller ſchwarzen Flecken an Bruſt und Seiten; Laͤnge 74“, wovon der Schwanz 3. Werner hat fie in feinem Atlas Oiscaux d Europe abgebildet unter dem Namen Tur- dus naumanni, worinn er ſich aber geirrt hat, wie die Ver— gleichung mit Naumanns Abbildung und Temmincks Be— ſchreibung ausweiſt. Wir haben 2 Stuͤck, welche auf dem Zug im November 1827 und 1828 gefchoffen wurden. 3. Coluber hippocrepis I., C. diadema Bonelli: Supra flavo nigroque variegatus; vertice nigro, macula media didyma lineolis transversis geminatis, flavis; dorso maeu- lis subocellaribus atris, flavo marginatis: subtus flavus, scutis abdominalibus, alternis vel tertiis, utrinque nigro- maculatis: squamis rhomboidalibus lævissimis; cauda quin- quantali. Scuta abd. 236. — Caudäl. par, 86. Linn. Mus. Ad. Frid. p. 36. t. 16. f. 2. Laurenti p. 77. Wir bielten Anfangs dieſe Schlange fuͤr neu, bis uns der Prinz C. Bonaparte aufmerkſam machte, daß es Hippo- erepis ſey, welche für amerikaniſch ausgegeben, auch von Linne nicht beſonders beſchrieben und abgebildet wurde — gehoͤrt zu Waglers Periops und iſt eine der ſchoͤnſten von Europa; ſcheint der Inſel Sardinien ausſchließlich anzugehoͤren; wenig⸗ ſtens iſt ſie nicht auf Corſica. Herr Regis, der mehrere Monate dort ſammelte, ſagt, ſie halte ſich in Suͤmpfen auf und in Binſen an den Ufern, ſey ſehr hurtig zu Land und zu Waſſer; haͤufig bey Cagliari, wo man ſie Vipera nennt und ſehr fuͤrchtet, aber mit Unrecht. Zuerſt ſchickte Prunner, der Vorſtand des naturhiſtoriſchen Muſeums zu Cagliari, einige junge Stuͤcke im Jahr 1824; ſpaͤter Bongivanni, Regis, A. de la Marmora. Nach Regis kommt ſie nicht im Norden der Inſel vor. Wird nun genau beſchrieben und ſchoͤn illuminiert abgebildet von Comba, dem Zeichner des Turiner Muſeums, der Kopf beſonders von oben und unten. Bauch— ſchienen 236, Schwanzſchienen 86 Paar, Länge 38”; in der Jugend ziemlich wie Coluber viridiflavus mit denſelben run— den, ſchwarzen und gelbgeſaͤumten Flecken auf dem Ruͤcken, welche ſich aber bey dem letztern aͤndern. 5 67 4. Cantharus ſasciatus n.: Ovalis, griseo argenteus? faseiis utrinque verticalibus obscuris septem; pinnis dorsi caudaeque violaceis. Wurde bey Cagliari gefangen und von Prunner einge ſchickt, Länge 11“, Höhe faſt 4, R. 11 — 12. St. 3— 9. Sch. 17. Br. 14. B. 1—5. 307. Matteo Loſana, uͤber die Ameiſen in Piemont T. 1, nicht illummiert. Bey der Betrachtung der Lebensart dieſer Thiere bemerkte ich, daß ſie auch nicht richtig beſtimmt ſind; ich thue es nun nach den Geſchlechtsloſen, weil man ſie leich— ter antrifft. Familie 1. Ameiſen mit einem eingliederigen und ſchuppen— foͤrmigen Stiel zwiſchen Bruſt und Bauch. 1. F. herculeana: nigra, capite cordiformi, abdomine ovato, obscuro latiore, tarsis rufescentibus. f 1. Long. 13 Millimetra. Wird ausführlich beſchrieben, fo wie auch die folgenden. Wohnt in hohlen Ruͤſtern und irrt einſam umher auf Baͤu— men und Erde. Man bielt fie für einerlei mit Formica lig- niperda. Linne beſchreibt ſie ſchwarz mit ovalem Bauch und roſtfarbenen Fuͤßen; ſo iſt ſie auch bey uns, aber nur die Tar⸗ fen find roſtfarben; iſt größer als F. rufa und ſelbſt F. lig- niperda, hat eine dreyeckige Schuppe, die letztere eine ovale, und lebt nur auf den Alpen bey Buchen und Tannen. Die F. herculeana hat auch Aehnlichkeit mit F. pubescens; es ſind jedoch Unterſchiede in der Groͤße des Kopfes uſw. 2. F. ligniperda: nigra, thorace, foemoribusque obscure sanguineis. Latreille Fourm. p. 88. Long. 114 Mm. F. herculeana Fahr. Syst. ent. p. 390. Scopoli Ent. carn. nr. 828. Schrank Enum. Ins. Austr. nr. 841. Oli- vier Encyel. VI. p. 490. Huber Fourmis 517. Lebhaft; obſchon nicht fchaarenmeife, doch mehrere nahe bey: ſammen auf den Alpen, nicht zahlreich. 3. F. pubescens: nigra, subtus atra Jucida, capite qua- drilongo, abdomine obscuro angustiore, squama petiolari rhomboidea. Long 9 Mm. F. atra Fab. Syst. p. 382. F. nigra tota Latr. Fourmis p. 76. In hohlen Bäumen, irrt einzeln herum, und heißt daher Formicone. 4. F. aethiops: nigra nitidissima, laevis; mandibulis antennisque, artienlo 1 excepto, obscure brunneis, pedibus elongatis concoloribus, tibiarum apice tarsisque rubescente brunneis. Latr. Fourmis p. 101. Long. 114 Min. In hohlen Bäumen, irrt einfam auf Weiden und Ruͤſtern mehr als auf dem Boden. 5. F. marginata: nigra nitida, laevis, mandihulis, ante- nis, pedibusque castaneo brunneis. Latr. Fourmis p. 103. 6 Mm. Sieht aus wie die zwey vorigen, ift aber eher dunkel caſta— nienbraun und glänzend, Kopf und Bruſt weniger. An baum: reichen Ufern, hat die Schuppe nicht ausgerandet wie die von Latreille beſchriebene. 6. F. merula: castaneo nigricans, oblonga, nitida, man- dibulis flavo fulvescentibus, squama brevissima, quadri- longa. f. 2, Long. 6 Mm. Bruſt ſchmaͤler und länger als Kopf und Bauch; an baum— reichen Ufern, geht den Blattlaͤuſen auf den Pappeln nach. 7. F. caerulescens: nigricante brunneo- caerulescens, mandibulis antennarumque primo articulo dilutioribus: squama subquadrata, emarginata, ſemoribus tibiisque 68 brunneis, geniculis dilutioribus, tarsis pallide rubescenti- bus f. 3. 3 Mm. Scheint eine Abart von Formica nigra zu ſeyn, aber der Kopf iſt herzfoͤrmig, die Schuppe viereckig und der Bauch bläus lich grau, lebt in Feldern, F. nigra in Gärten, geht proceſ— ſionsweiſe und macht oberflaͤchliche Gaͤnge in der Erde, um mit ihren verſchiedenen Höhlen durch viele concentriſche Köcher zu communiciren. 8. F. gagates: nigra nitida, elongata, antennis castaneis, squama magna ovata, margine supero medio elevato, truncato, subbidentato. Latr. p. 138. Long. 52 Mm. Die Bruſt iſt nicht, wie ſie Latreille beſchreibt, ſondern, wie er fie abgebildet T. 5. S. 26., nehmlich zweylappig. Am Fuße der Baͤume. 9. F. fuliginosa: atra nitidissima, brevis, capite incras- Sato, corda to, antennis a cubito, tarsisque brunneis, squa- ma parva ovata. Latreille Fourm. p. 140. Long. 5 Mm. 10. F. eunicularia: capite abdomineque nigris; capite antice et infra, antennarum primo articulo, thorace pedi- busque pallide fulvis. Latr. Fourm. p. 151. Long. 7 Mm. Gleicht der F. rufa, hat aber braͤunliche Schenkel, nicht die letztere; aber der Kopf iſt mehr dreyeckig, oben ſchwaͤrz— lich, die Kiefer dreyeckig und rothbraun, die Fuͤße braͤunlich, aber die Gelenke roͤthlich, der hintere Lappen der Bruſt laͤnger, Bauch oval, dicker als Kopf. In Feldern an Pfaden, wech— ſelt die Farbe und es gibt darunter ganz ſchwarze. 11. F. F, nigra: brunneo fusca: mandibulis, antenna- rumque primo articulo dilutioribus; tarsis pallide rubes- centibus Latr. p. 156. Long. 4 Mm. Unterſcheidet ſich nach Latreille nicht von F. emarginata ; ſie iſt jedoch groͤßer und die Schuppe nicht ſo ausgehoͤhlt. In Gaͤrten, an Baͤumen, wo ſie von Blatt- und Schildlaͤuſen lebt; weniger haͤufig als F. emarginata. 12. F. fusca: einereo nigra, nitida; antennarum primis articulis, pedibusque rubescentibus, squama subtriangu- lari; stemmatibus tribus. Latr. p. 159. Long. 5 Mm. Läuft ſehr hurtig in den Gärten, nur einige Schritte von ihrem Schlupfloch, macht auf den Wieſen ziemliche Haufen, Läuft auf Pflanzen den Blattlaͤuſen nach, iſt überall häufig und kommt auch in die Haͤuſer. 13. F. rufa: nigricans; capite, maxima parte, thorace, squama ferrugineis, stemmatibus tribus conspicuis. Latr. p. 143. Long. 6—7 Mm. Gleicht ſehr der F. cunicularia et emarginata, und den- noch theilt ſie Huber noch in 2 Gattungen, wovon die eine den Ruͤcken ſchwarz, die andere roth hat. Ich babe in dem naͤmlichen Haufen von beiden Farben geſehen. Sie iſt kuͤrzer als F. cunicularia, obſchon Huber das Gegentheil ſagt. Im Gebuͤſch und in Feldpfaden ſchagrenweiſe und einzeln. 14. F. emarginata; castaneo brunnea; ore, thorace, tarsisque testaceis; squama subovata, superius emarginata. Latr. 163. Long. 4—5 Mm. In Mauerſpalten in Gärten, geht proceſſionsweiſe in Laͤden, Schraͤnke nach Zucker und Fleiſch, lebt jedoch meiſtens von Blatt- und Schildlaͤuſen. 15. F. brunnea: dilute ferrugineo brunnea; abdomine obseuro. Long. 3 Mm. 69 Am Fuße alter Nußbaͤume, geht Blattlaͤuſen und Larven nach, wechſelt die Farbe, wohnt auch mit F. 4 punctata zu: ſammen. \ 16. F. quadrinotata: elongata, subcylindrica, albido- flavescens, oculis nullis; squama subtriangulari, crassa, superius conversa, basi antice utrinque spinosa, abdo- mine hine inde inferius nigro quadripunctato. f. 4. Long. 41 Mm. Wenig verſchieden von F. contracta, welche jedoch ſchwaͤrz⸗ lich iſt, die meinige blaßgelb, Bruſt ſo lang als Bauch, Kopf 3, roͤthlich gelb, kleine Augen; Schuppe dreyeckig, unter dem Bauch zwiſchen dem Aten und Zten Ringel zwey ſchwarze Flecken. Einzeln in Gaͤcten, langſam, ſelten. 17. F. flava: flavescens nitida, squama subquadrata, oculis, punctoque saepe sub abdomine nigris. Long. 3—4 Mm. In Feldern und Wieſen eine gelbliche nur 3 Millimeter lang, ohne ſchwarzes Duͤpfel unter dem Bauch, Kopf viereckig, ſo wie die Schuppe; eine Abart am Fuße der Baͤume 4 Mil⸗ limeter lang mit einem ſchwarzen Düpfel unter dem Bauche, Kopf und Schuppe herzfoͤrmig; dieſe in Waͤldern, macht an Baͤumen große Haufen; jene in Feldern mit tiefen Gaͤngen, ohne Haufen; beide laſſen ſich ſelten ſehen, freſſen Blattlaͤuſe auf der Erde; ſcheint Dumerils F. lutea zu ſeyn. 18. F. quadripunctata: rubra; abdomine nigro, punctis quatuor albis. Linne. Long. 4 Mm. Findet ſich bey Olivier, Villers, Fabricius und La— treille, aber etwas verſchieden; die unſrige ſtimmt am beſten mit Linne und Latreille, aber die Bruſt iſt zweilappig und die Schuppe oben dick, hohl und faſt gezaͤhnt, wie Latreille ſie be⸗ ſchreibt, aber nicht wie er fie abbildet. T. 6. S. 37: Bauch oval, niedergedruͤckt, oben mit 2 weißen Duͤpfeln im erſten und 2 im zweyten Ringel, bisweilen 4 oder auch nur 1 oder 2 Flecken, auch 6 Duͤpfel. Am Fuße alter Nußbaͤume in Schrun⸗ den, ziemlich hurtig; aber nicht zahlreich. Fam. 2. Ameiſen mit einer Schuppe und ſchmalen und ge⸗ bogenen Kiefern. Polyergus Latreille. 19. F. rufescens: pallide rufa; mandibulis augustis, arcuatis, subedentatis; stemmatibus tribus, thorace posti- ce eleyato. Latr. p. 186. Long. 7 Mm. Ich traf fie in ziemlicher Menge Ende Auguſts in einem Pfad mit der Formica rufa; einige ſind faſt ziegelroth, andere braun bronziert, Kopf viereckig und gefurcht, Bruſt zweylap⸗ pig, Schuppe kegelfoͤrmig, Bauch herzfoͤrmig. Schaarenweiſe in Feldwegen. Fam. 3. Ameiſen mit 2 Knoten am Bauchſtiel. Myrmica Latreille. 1. M. capitata: atra nitidissima; capite maximo; an- tennarum apice, geniculis, taisisque brunneis. Latr. p. 234. Long. 10—11 Mm. Es gibt nur 5 Millimeter große und dieſe find die zahlrei⸗ cheren; Kopf etwas groͤßer als Bauch; frißt Koͤrner, geht in Proceſſion und graͤbt faſt beſtaͤndig nach Futter. Ich hielt ſie für F. caespitum L., welcher er ein Seutellum bidentatum non bispinosum gibt. Latreille aber und Bonelli geben jetzt F. capitata die dentes, der Formica caespitum die Spinae, ſo mache ich es nun auch. Haͤufig in Gaͤrten und Feldern. 2 M. galbula f. 5.: castaneo nigricans, nitidissima; eapite subquadrato, postice attenuato; mandibulis flavo —— 70 fulvescentibus; abdomine ovato-elongato, medio coarctato. f. 5. Long. 6 Mm. Kopf lang, viereckig, Kiefer dreyeckig, längs: geftreift, gelb: roth, Bruſt zweylappig; erſte Schuppe höher als zweyte, Füße caſtanienbraun, Gelenke roͤthlich, Bauch meiſt durchſichtig wie Bernſtein. In hohlen Ruͤſtern, geht faſt proceſſionsweiſe. 3. M. caespitum: brunneo- rubida: capite, thoraceque striatis; seutello bispinoso; femoribus, tibiisque medio inſlatis. Long. 3 Mm. Roͤthlichbraun; die Bruſt aber wird im Sommer blutroth. Schaarenweiſe und einzeln in Gaͤrten und Feldern. 4. M. trinodis: castaneo brunnea, nitida; nodis pedicel- laribus tribus; scutello 4 spinoso. f. 6. Long. 3 Mm. Flaumig, Kopf oval, ſo groß als Bauch, Kiefer dreyfarbig; Bruſt ſchmaͤler, am Schildchen 4 Stacheln, am Bauchſtiel 3 Knoten, wovon der erſte kleiner. In Gaͤrten, macht Haufen, wechſelt die Farbe, bald gelblichroth, bald weißlich. 5. M. megacephala: fulva, capite maximo, subquadrato: scutello bispinoso. Long 3 Mm. , Obſchon Latreilles verfchieden zu ſeyn ſcheint und von St. Moritz kam; ſo ſtimmt ſeine Figur 67 doch mit der meinigen überein; denn fie iſt auch loͤdengelb, flaumig, glänzend, Kopf viereckig, ungeheuer groß, Kiefer dreyeckig und groß, Bruſt zwey— lappig und ſchmaͤler als Kopf, am Bauchſtiel 2 Knoten, wo⸗ von der erſte kleiner, Bauch viel ſchmaͤler als Kopf, oval, nie: dergedruͤckt und ſchwarz. In Gärten, wo fie viele Löcher macht, von Erdhaͤufchen umgeben, geht heraus proceſſionsweiſe und einzeln nach kleinen Larven; es gibt unter ihnen ſo verſchiedene in Geſtalt, Groͤße und Farbe, daß ſie verſchiedene Gattungen ſcheinen, auch gefleckte. 6. M. rubra: testacea; oculis punctoque saepe sub ab- domine nigris; scutello hine inde longe unispinoso. Long. 5 Mm. i Ueberall fo häufig und fo bereit zu ſtechen, daß fie jederman kennt; wechſelt aber fo ſehr, daß fie kaum zu characteriſieren ift, und man hat deßhalb die Formica graminicula davon ge trennt; die Farbe wechſelt aber ſehr. Kiefer dreyfarbig, Kopf viereckig, die Bruſt ſchmaͤler, rundlich, der erſte Knoten des Bauchſtiels verſchieden geſtaltet, der zweyte ſcheibenfoͤrmig und größer; Bauch oval und fo groß als der Kopf. Geſchaart in Gaͤrten unter Weiden und andern Baͤumen, macht Haufen auf Wieſen. P. M. wnifasciata: dilute ſerruginea, thorace postice bispinoso; abdomine luteo ferrugineo, fascia nigro-trans- versa. Latr. p. 257. Long. 2 Mm. Scheint nur eine Abart von F. rubra, hat aber hinten an der Bruſt 2 dünne Stacheln, jene zwey ſtarke, zuſammengedrüuͤckte und gebogene. Geſchaart an ſtrauchigen Ufern in Gaͤrten und Feldern. 8. M. leonina: rufe, rugosa; thorace continuo, spinis duabus brevissimis postieis: abdomiue ovato depresso, postice nigro fasciato f. 7. Long. 11 Mm. Sieht aus wie rubra, unifasciata et tuberosa, unterſchei⸗ det ſich aber durch ihre Laͤnge, Kopf viereckig, Kiefer dreyeckig, Bruſt eben ſo breit mit zwey kurzen Stacheln; am Bauchſtiel 2 rundliche Knoten, halboval; etwas breiter als Bruſt und größer als bey rubra, hinten mit einem ſchwarzen Band. Auf den Alpen unter Buchen mit Formica ligniperda; größer als alle zweyknotigen Gattungen, kann uͤberdieß nicht ſtechen. wi Hiſtoriſche Abtheilung. S. 21. Durcau de la Malle, uͤber die Urſachen, warum bey den Griechen und Roͤmern ſich die Bevoͤlkerung nicht mehrte, aber bey den Perſern. Band XXXVIII. 1835. 375. S. 1. A. Colla, Plantae rariores in regionibus chi- lensibus a Dr. Bertero detectae. Fasc. IV. V. t. 21—34. Lythrum divaricatum t. 14. f. 1. Es gibt daſelbſt noch Lythrum thymifolium, yssopifolium, albicans. Valeriana samolifolia t. 21. (Betkea) t. 21., berterii. Centaurea chilensis t. 22. Es gibt noch C. americana et chilensis. : Eupatorrium chilense, salvia, laevigata. erranea n. fernandezia t. 23. Auf der In ſel Fernandez neben Stevia, Bidens valparadisiaca t. 14. Es gibt noch helianthoidea et sambuecifolia. Baccharis asteroides t. 25, confertifolia t. 25. Es gibt noch B. glutinosa, alaternoides, banksiaefolia, linearis, montevidensis et chileo. Gnaphalium chilense, panieulatum t. 26. Es gibt noch G. viravira, cheiranthifolium. Onoseris linifoliae t. 25. Es gibt noch O. hieracioides. Chaetanthera berteriana t. 27. Chabraea viscida t. 27., abbreviata, elongata, tenuior. Triptilion euphrasioides. Erigeron fascieulafus. Danaa n., yegua t. 28. Zwiſchen Cineraria et Senecio. Senecio linearifolius t. 29, plantagineus, berterianus. valparadisiacus, viscosissimus, einereus. Tagetes fevillei t. 30. Diomedea thurifera t. 31. Unxia anthemifolia. Hypochoeris berteri t. 33. Bellardia n. pusilla t. 34. Zwiſchen Krigia et Hyoseris. Die Lithographien find nicht beſonders; Zerlegungen fehlen. S. 43. Prof. J. Moris, Plantae chilenses novae aut minus cognitae, tabulis duabus. Fasc. III. Lobelia neriifolia, Eryngium frutescens t. 1. Rumex chrysocarpos t. 2. S. 51. A. de la Marmora, geologiſche Beobachtungen auf Majorca und Minorca. Eine Charte mit den illuminirten Gebirgsarten und mit Durchſchnitten. Auf Majorca meiſtens quaternaͤres und tertiaͤres Land, dann im Nordweſten Kreide und laͤngs der Kuͤſte Lias. Genaue Be— obachtungen und Darſtellungen. S. 75. C. Sobre ro, Artillerie- Oberft, Bemerkungen uͤber die Methoden in den Bronze-Gießereyen uͤber die Artillerie. S. 93. F. de Michelis, Prof. der Anatomie, uͤber die Schleimnatur der innern Gefaͤßhaut. Gleicht den Schleim— haͤuten. S. 111. Prof. La vini, chemiſche Verſuche mit dem Byssus Pinnae nobilis. Dieſer Byssus heißt in Piemont Gnaccara. An der Inſel Sardinien findet ſich Pinna nobi- lis, muricata et oblonga. Die Stärke der Faͤden iſt ziemlich ſo groß, wie die der Wolle; dunkelgrau, bisweilen dunkelroth; die Farbe aͤndert ſich wenig in den Saͤuren, Aetzlauge loͤſt ſie auf. Verhaͤlt ſich bey der Calcination wie Horn, gibt unters kohlenſaures Ammon, ſtinkendes thieriſches Oel und Kohle, welche mit Eiſenvitriol Berlinerblau gab. 38 Grammen ließen — — — —̃ 72 zuruͤck 4 Grammen Kohle und dieſe zwey Grammen Aſche, worinn 1 Gramm und 200 Milligramme Salze, welche in der galvaniſchen Saͤule eine violette Farbe zeigten. Das Unauf— lösliche ließ in der Salzſaͤure etwas Kieſelerde zuruͤck; in dem aufgeloͤſten war Phosphorſaͤure. In der Aſche iſt Jod, Chlor, Brom, Phosphor, Sodium, Pottaſſium, Magneſium, Sicilium. Calcium, Alumium, Mangan und Eiſen. ©. 117. A. Golla, Plantae rariores chilenses a Ber- tero detectae; Fasc. VI. t. 35—47. Campanula Jarraini. fig. gracilis. Lobelia rupincola, außerdem L. tupa, decurrens, digera. Arbutus rigida fig. Gonolobus obliquifolius fig., voquicillo fig. Phlox unidentata fig. noch Ph. biflora. Lithospermum chilense fig. Myosotis alba fig. linearis, procumbens; noch corymbosa. Cynoglossum berteri ſig.; noch C. decurrens, pauciflorum et lateriflorum. Lycium chilense fig., inerme; noch obovatum. Petunia viscosa fig. Calceolaria ferruginea fig., berteri, nitida, salicifolia; noch alba, bicrenata, rugosa, sessilis, integrifolia, montana, verbascifolia. ) Cuminia n. (Nepeta) fernandezia fig. Die Abbildungen find eigentlich gut, aber die Lithographien nicht beſonders. ©. 143. Prof. A. Sismonda, geologiſche Beobachtungen uͤber das Thal von Suſa und den Berg Cenis. Der Verfaſſer beſchreibt zuerſt die vorkommenden Gebirgs— arten und ſodann ihre Auflagerung; gibt ferner ſeine theoretiſche Anſicht uͤber die Bildung und Veraͤnderung derſelben. Dabey ift eine Tafel mit 3 Durchſchnitten. Die Hauptmaſſen find glaͤnzender Schiefer, Serpentin, fpäthiger Kalkſtein, Gyps, Car⸗ neol, aufgeſchwemmtes Land, Kalkſchiefer, Roogenſtein, porphyr⸗ artiger Talkſchiefer, Gneis, Talk- nnd Glimmerſchiefer, Kalk mit ſchwarzen Nieren. S. 163. C. Savi, Prof. zu Piſa, über Origanum majo- rana, creticum et syriacum t. 1—3. Werden genau beſchrieben und critiſch unterſucht mit allen Synonymen. Die ſogenannte Persica gentile iſt O. majorana f. 1. Amaracus Fuchsii. Persica nera iſt Origanum creticum L. Persica verde iſt O. syriacum. L. Origanum majoranoides iſt O. marum. Noch wird beſchrieben und abgebildet: Celastrus heterophyl- la, Phaseolus riceiardianus; und dabey werden characteriſiert Ph. mungo, abyssinicus n., hernandesii n., eitrinus n., trilobus, chrysanthos n., rieciardianus, vexillatus, humi- ſusus. Abbildungen gut. S. 181. Roffi, dritter Verſuch uͤber die Miasmen. S. 189. Dr. Peter Savi, Bemerkungen uͤber die Ge— ſchlechtsorgane der Stapelien. 1. T. mit ſehr ſtarken microfcopi- ſchen Vergroͤßerungen der Geſchlechtstheile, des Staubs und der Staubroͤhren oder ſogenannten Daͤrmchen. Voran das Ge— ſchichtliche, beſonders von R. Brown, und eine kurze, aber deutliche Beſchreibung der Geſchlechtstheile; ſodann die eigenen Beobachtungen, welche in jeder Hinſicht verdienen beruͤckſichtigt zu werden. Ohne die Abbildungen iſt es nicht wohl moͤglich eine Darſtellung davon zu geben. Der Verfaſſer bildet ab wie COr- 73 die Pollenſchlaͤuche durch einen Zipfel des Corpus truncatum, oder der gemeinſchaftlichen Narbe, wie er ſie nennt, dringt, und auf dieſe Weiſe zu einer der aͤchten Narben der beiden Baͤlge gelangt. In den Enden dieſer Schläuche hat er keine Körner gefunden und hält daher mit Robert Brown ebenfalls dafuͤr, daß ſie zur Befruchtung nicht noͤthig ſeyen. S. 209. J. Plana, Über die Bewegungen eines Pendels in einem widerſtehenden Mittel bis S. 375. Hiſtoriſche Abtheilung. Fr. Omodei, Artillerie-Oberſt, uͤber den Urſprung des Schießpulvers und den erſten Grbrauch der Kanonen. Band XXXIX. 1836, S. 283. S. 1. A. Colla, Plantae chilenses Fasc. 48 — 75. Wie bey den vorigen ausführliche Beſchreibung und dießmal beſſere Abbildungen und auch Zerlegungen, die bey den fruͤhern meiſtens fehlten. 8 - Gardoquia obovata, salviaefolia fig. Armeria curvifolia. Plantago callosa, truncata ; noch hispidula. Atriplex chilense. *. Chenopodium tenue; noch murale, album, anthelminthi- cum, ambrosioideum, multifidum. Dioscorea linearis fig., humilis fig., variifolia; ſonſt alle in beiden Indien, gegen 50 Gattungen. Allium subbiflorum fig., noch cowani, striatellum. Ornithogalum aequipetalum fig. Sisyrinchium nuno fig, leucanthum. | Tecophilaea n., Spatha o. Perigon. semi-superum tubu- losum rumpens, tubo brevi, limbo 6 partito, laciniis pa- tentiusculis subaequalibus. Appendices 3 petaloideae ad tubi faucem appositae cum stam. 3 insertae, antheris terminalibus erectis sub-conniventibus vix a tubo exser- tis basi calcaratis. Ovar. semi-inferum ovato-oblongum compressiusculum 3 sulcum 3 loculare multiovulatum. Styl. - filiformis, stigmate tennissime 2—3 fido. Caps. 3 locu- laris 3 valvis, loculis polyspermis. Unterſcheidet ſich von den Irideen durch den Mangel der Scheide, halb untere Frucht und Bau der Narbe, von den Gillieſien durch die Geſtalt der Bluͤthenhuͤllen. I. violaeflora, t. 55., kaum ſpannehoch, Zwiebel zuſammen⸗ gedruͤckt, Blätter ſchwerdfoͤrmig, Schaft zweybluͤthig, Blumen blau. Bertero hat dieſe Pflanze Collas Tochter Tecophila gewidmet, welche alle Tafeln gezeichnet hat. Cyperus fernandezianus. Agrostis umbellata fig. Bromus berterianus. Paspalum fernandezianum fig. Andropogon altissimus. h 12 Hymenophyllum ferrugineum, semiteres t. 61., nigricans fig. fuciforme. 0 8 9 N Panicularia n.: panicula frondiformis: Sori solitarii pedicellati globosi vertice aequaliter dehiscentes. Indu- sium nullum. Capsulae longistipellatae globulosae angulatae subexsertae apice 2 valvi-dehiscentes. Mahnt an Cyathea et Aneimia. i P. berteri t. 64.: stipite arboreo ereeto glabriusculo, frondibus alternis 3 pinnatis glabris multijngis. rachide communi partialibusque squamulosis pinnis conformibus, Iſis 1844. Heft 1. VII. t. — — 74 pinnulis subsessilibus lanceolatis Pinnatisectis dentatisve, 1 dentibusque obtusiusculis apice albido cal- osis. Auf der Inſel Fernandez in feuchten Bergwaͤldern. Davallia berteriana t. 65. Pteris flavescens t. 67, microphylla, tenera. Asplenium macrosorum t. 67, chondrophyllum t. 68, stellatum t. 69. Aspidium berterianum t. 70. Lomaria cycadifolia t. 71., schottii t. 72. chilensis. Notholaena doradilla t. 73. Polypodium altescandens, inaequalifolium, confluens, in- termedium, peltatum. Ophioglossum stipatum. Notarisia n. (Lycopodinea): Capsulae Sparsae renifor- mes stipitatae globosae nudae solitariae 1 loculares apice dehiscentes pulvere farinaceo repletae. N. Iycopodioides. t. 75. Stipite caespitoso, caulieulis linearibus suberectis eompressiusculis simpliciusculis gla- berrimis, foliis sessilibus subsparsis lanceolato ovatis sub- integerrimis aveniis superioribus subfasciculatis, capsulis versus apicem cauliculorum foliis subtus axillisve vel cau- liculo insidentibus n. Inſel Fernandez an feuchten Felſen, klein und kriechend. S. 57. Avogadro, neue Unterſuchungen uͤber das Neu— traliſations-Vermoͤgen einiger einfacher Stoffe. S. 155, Prof. Botto, uͤber eine, durch den Electro⸗Mag⸗ netismus in Bewegung geſetzte Maſchine. Hornung 1836, S. 161. J. Gene, de quibusdam Insectis Sardiniae no- vis et minus cognitis t. 1. Der Verfaſſer hat auf der Inſel eine große Menge Kerfe geſammelt und wird feiner Zeit die Fauna herausgeben. In⸗ deſſen charakteriſiert und beſchreibt er hier critiſch folgende Gat⸗ tungen. Die Abbildungen ſchwarz, was nicht gut iſt, indeſſen deutlich geſtochen. Cieindela sapphirina n. fig., imperialis fig., nemoralis (non litoralis), sardoa, sturmii (Dromius quadrillum). Omophron variegatum. Feronia splendens n. Stenolophus abdominalis n. Trochalus meridionalis n. Emus marginalis n. fig. Buprestis boryi, stigmatica, Sibirica, Elater argiolus n. flg., ulcerosus n. ſig., Cebrio strictus n. fig. Cantharis praecox n. fig. Dasytes protensus n. ſig., imperialis n. fig. Scydmaenus Kunzii n. fig. Dermestes thoracicus fig. Heterocerus hamifer n. fig., nanus n. fig. Elophorus alternans n. fig. Oniticellus coneinnus n. fig. Trox eribrum n. fig. Geotrupes hiostius n. fig. Elaphocera n. obscura fig. (inter Melolonthas et Rhi- sotrogos). Coelodera excavata fig. lanceolata, eleonorae n. fig. 5 * 75 Trichius fasciolatus n. ſig. Dorcus musimon n. fig. Tentyria rugosa n. fig., pygmaea fig. Asida solieri n. fig. Melos sardous n. fig. 0 i S. 201. Prof. Lavini, uͤber einen Gyps von Piobesi de Guarene, welcher Bitterſalz enthaͤlt. S. 211. G. de Notaris, Mantissa muscorum ad flo- ram pedemontanam. Es ſind hier 90 Gattungen beſchrieben mit Fundort und Synonymen. - S. 259. A. Sismonda, Prof. der Mineralogie, geogno— ſtiſche und mineralogiſche Bemerkungen uͤber einige piemonteſiſche Alpenthaͤler. Mit einer illuminierten Charte. 81 44 Dieſe gründlichen Unterſuchungen erſtrecken ſich über das Thal von Aoſta, den kleinen Bernhardsberg, das Thal der Iſera, das Thal Pellina, Cogno, des großen Bernhardbergs. Die Charte eiſtreckt ſich von St. Maurice bis Ivrea und vom großen Bernhard uͤber Aoſta bis an den Fluß Orco. In der hiſtoriſchen Abtheilung iſt ein großer Aufſatz von C. Baudi di Vesme und von Sp. Foſſati, uͤber die Schick— ſale des Eigenthums in Italien vom Fall des roͤmiſchen Reichs bis zur Einführung der Lehenweſens S. 157—446. Band XL. 1838. S. 351. Si. 1. G. Bidone, Unterfuhungen über die theilweiſen Contractionen der Waſſeradern und den Ausfluß durch Roͤhren. S. 81. Derſelbe, Verſuche über die Percuffion der Waſ⸗ ſeradern. t S. 191. Avogadro, Verſuche über einige zweifelhafte Puncte bey der Thaͤtigkeit der Haargefaͤße. 1. S. 281. J. de Notaris, Specimen de Tortulis italicis. Es werden hier geordnet und umſtaͤndlich beſchrieben mit Synonymen 31 Gattungen. — Der Verfaſſer baͤlt die Iren: nungen in mehrere Sippen fuͤr nicht gerathen. Er ſagt offen, daß ihm die deutſchen Werke nicht zugänglich feyen. Tortula (Syntrichia, Barbula, Streblotrichum). I. Syntrichia: Peristomii tubo tessellato dentes subae- quante vel superante. 4 1. Rurales: Caule elongato ramoso, foliis nervo excur- rente piligeris. Tortula princeps, ruralis, virescens, alpi- na, erinita, laevipila. 2. Subulatae: Caule breviusculo foliis mueronatis vel obtusis. T. subulata, inermis. II. Barbula: Peristomii tubo laevi, striato, irregula- riterve tessellato, dentibus breviore aut nullo. 3. Caespitosae: Caule brevi simplieiuseulo, foliis tenui- bus mucronatis aut cuspidatis. T. cuneifolia, spathulae- folia, caespitosa, extenuata. 4. Piliferae: Caule brevi simpliei vel subelongato ra- moso, foliis piliferis. T. canescens, muralis, crassinervia, membranifolia, bifrons. 5, Aloideae: Caule brevi, foliis obtusis margine insig- niter involutis. Tortula aloides. 6. Unguiculatae: Caule elongato ramoso, foliis nervo excurrente mucronatis. Tortula unguiculata, paludosa. 7. Convolutae: Caule subelongato ramoso, foliis pe- richaetialibus convoluto vaginantibus. Tortula convoluta, reyoluta, hornschuchiana. floresü n. fig., ligurica fig., 76 8. Fallaces: Caule elongato ramoso, foliis lanceolato vel ovato-acuminatis. Tortula gracilis, fallax (strieta, vinealis). 9. Tortuosae: Caule elongato ramoso, folis angustis, longis, siccitatae valde erispatis. Tortula insulana, squar- rosa, inelinata, tortuosa. S. 327. J. Balsamo et J. de Notaris, Pugillus Mus- corum Italiae novorum vel minus cognitorum. Beſchrieben mit Synonymen ſind 30. Bertramia rigida, stricta. Meesia longiseta. Ptychotomum compaetum. Bryum julaceum. Zygodon viridissimus Hypnum dimorphum. . Didymodon glaucescens, trieolor, anomodon, flexicaulis. Trematodon ambiguus. f Dieranum polycarpon. Eutosthodon templetonii. Weissia tristicha. Grimmia cribrosa, procera, elatior. Trichostomum aciculare. Encalypta microstoma n., streptocarpa. Splachnum ienue. Anictangium? seiuroidesi; Gymnostomum rupestre, tor- tile, tenue, ericetorum, fasciculare, curvisetum, N Phascum reetum. In der hiſtoriſchen Abtheilung iſt ein Aufſatz von Gingins— la:Sarraz uͤber die Niederlaſſung der Burgunder in Gallien und ihre Landvertheiluug mit den Innwohnern, und über die Faramannen. S. 189 — 292, mit einer Charte nach den vers ſchiedenen Zeiten. Dieſer Band enthaͤlt uͤberdieß ein alphabetiſches Regiſter über alle Abhandlungen der letzten 8 Bände von Band XXXIII. an. Von nun faͤngt eine neue Reihe an. Ta ſchen buch zur Verbreitung geographiſcher Kenntniſſe, von J. G. Sommer, für 1844. Prag bey Cal ve. 441. 6 Stahlſtiche. Wir haben von dieſem intereſſanten Taſchenbuch die fruͤhern Jahrgaͤnge mit Ausnahme von einigen der letztern, welche uns fehlten, nach Verdienſt angezeigt, und muͤſſen auch hier wieder ſagen, daß es zur Verbreitung der neuen Entdeckungen in der Geographie ruͤhmlich beytraͤgt und ſowohl in Hinſicht der Aus⸗ wahl als der Darſtellung fo wie der freundlichen Ausſtattung vorzüglich zu einem Neufjahrgeſchenk geeignet iſt, auf jeden Fall lehrreicher und nuͤtzlicher als eine Menge anderer Taſchenbuͤcher, welche nur zum Vertreiben einer beſſer anzuwendenden Zeit dienen. Zuerſt gibt der Verfaſſer S. 1— 112, wie gewoͤhnlich, eine allgemeine Ueberſicht der neueſten Reiſen und Entdeckungen, wodurch man immer im Gang mit den Fortſchriteen dieſer Wiſſenſchaft erhalten wird. Hier kurze Berichte über die Rei⸗ fen von Beke in Africa, von Abbadie, K. Zeyher, Al- len, K. Bell, Nicolls, Lepſius; in America von Nor: man, Stephens, Loͤwenſtern, Schomburgk, Moody, Belcher; in Auſtralien von Sutter; in Aſien von Hoskyn, Fellows, Grant, Bode, Siebold. 77 Dann folgen beſondere Aufſaͤtze uͤber verſchiedene Gegenden, worinn ſowohl die Geographie berichtigt, als das Leben und Woben geſchildert wird. S. 1. Zur Kenntniß von Japan nach verſchiedenen Schrift⸗ ſtellern, beſonders nach Siebold, Dorff, Overmeer Fi: ſcher. Dieſe Schilderung iſt ſehr intereſſant, und gibt einen guten Begriff von der Einrichtung des Landes ſowie von den Sitten und Gebraͤuchen der Innwohner und von ihren Kuͤn⸗ ſten, auch von der ſchmaͤhlichen Behandlung, welcher ſich die Hollaͤnder daſelbſt unterwerfen muͤßen. S. 158. Wanderungen in Neufundland von Juckes und Stuwitz; eine genaue Beſchreibung des Gelaͤndes, der Thiere, des Stockfiſchfangs und der Robben; eine fuͤr die Naturforſcher lehrreiche Schilderung. S. 212. Erinnerungen aus Mexico von J. Loͤwenſtern; eine gute Schilderung der dortigen Einrichtungen und der Lebensart, auch der Bergwerke, alten Gebaͤude und des Handels. S. 308. Skizzen aus Badakſchan am Oxus von Wood; Lebensart und Geſchichte. S. 337. Die Marqueſas Inſeln von Vincendon-⸗ Dumoulin und Desgrazz vorzüglich Geographiſches, Na— turhiſtoriſches, Menſchenclaſſen, Sitten und Gebraͤuche, haupt: _ ſaͤchlich auf der Inſel Nukahiwa. 396. Vandermaelens gesographiſche Bruͤſſel. Die Stahlſtiche find ſehr wohl gerathen von Rybicka; ſtellen vor den Haven von Nagaſaki, Veſtungswerke in Japan, Japaneſen, mexicaniſche Indier, Morai auf Nukahiwa, Huͤtten der Wilden daſelbſt. Anſtalt zu Taſchen buch der Deutſchen und Schweizer Flora, von W. Koch. Gebhardt. 1844. 8. 604. Der Verfaſſer hat ſehr wohl daran gethan, ſeine Synopſis, wovon bereits die zweyte Auflage erſchienen iſt, deutſch zu be⸗ arbeiten und in einem bequemen Format drucken zu laſſen; auch iſt bey der Einrichtung alles beruͤckſichtigt, was zum ſchnellen Aufſuchen behuͤlflich iſt. Voran die Anordnung nach dem linneiſchen Syſtem mit kurzem Character der Sippen; ſodann eine aͤhnliche Ueberſicht nach dem natürlichen Syſtem mit ausfuͤhrlicheren Characteren der Sippen; dann erſt folgt das Syſtem mit den Gattungen ohne die Sippen⸗Charactere. Auch die Ausſprache iſt durch Zeichen auf den Sylben angegeben; uͤberall der Autor, Standort, Land, Bluͤhzeit. Dieſes Taſchenbuch wird den Botanikern gewiß ein angenehmes Geſchenk ſeyn. Leipzig bey Pro dro mus Florae Peninsulae Indiae orientalis, by R. Might and G. A. Walker-Arnott. London. I. 1834. 8. 480. Dieſes ift ein wichtiges Werk, welches vielen Aufſchluß über die indiſchen Pflanzen gibt. Es iſt engliſch geſchrieben, nach dem natürlichen Syſtem von De Candolle geordnet; Charak⸗ ter der Ordnungen, Sippen und Gattungen; Citate, Critik und oft kleinere Bemerkungen. Wir theilen den Innhalt mit. — 78 1) Nanunculacede, 7 Genera: Clematis, Naravelia, Tha- lictrum, Anemone, Adonis, Ra nunculus, Delphinium. 2) Dilleniaceae, 3 — Tetracera, Dillenia, Acrotrema. 3) Magnoliaceae, 1 — Michelia. 4) Anonaceae, 7 — Anona, Lobocarpus n., Uvaria, Unona, Artabotrys, Miliusa, Guatteria. 5) Menispermaceae, 3 — Coceulus, Clypean, Cissam- pelos. 6) Berberideae 1 — Berberis. 7) Nymphaeaceae, 2 — Nelumbium, Nymphaea. 8) Papaveraceae, 2 — Papaver, Argemone. 9) Fumariaceae, 1 — Fumaria. 10) Cruciferde, 4 — Nasturtium, Cardamine, Sinapis. Capsella. 11) Capparideae, 7 — Gynandropsis, Cleome, Pola- nisia, Crataeva, Niebuhria, Cadaba, Capparis. 12) Resedaceae, 1 — Reseda. 13) Flacurtianae, 3 — Flacurtia, Phoberos, Hydno- carpus. 14) Bizineae, 1 — Bixa. 15) Violarieae, 2 — Viola. lonidium. 16) Droseraceae, 3 — Aldrovanda, Parnassia. 17) Polygaleae 2 — Polygala, Xanthophyllum. 18) Tamariscineae, 2 — Tamarix, Trichaurus. 19) Elatineae, 1 — Elatine, 20) Caryophyllaceae, 6 — Gypsophila, Silene, Stella- ria, Cerastium, Arenaria, Mollugo. 21) Malvaceae, 13 — Malva, Althaea, Urena, Payonia, Lebretonia, Hibiscus, Paritium, Decaschistia (Hibiscus erotonifolius), Abelmoschus, Thespesia, Gossypium, La- gunia, Abutilon, Sida. 22) Bombaceae, 4 — Helicteres, Adansonia, Bombax, Eriodendron, 23) Büttneriaceae, 16 — Sterculia, Heritiera, Klein- hovia, Theobroma, Guazuma, Abroma, Büttneria, Riedleia, Waltheria, Pentapetes, Dombeya, Melhania, Pterosper- mum, Kydia, Eriochlaena, Microchlaena. j 24) Hugoniaceae, 1 — Hugonia. i 25) Tiliaceae, 4 — Corchorus, Triumfetta, Grewia, Berria. 26) Elaeocarpeae, 2 — Elaeocarpus, Monocera. 27) Dipterocarpeae, 4 — Vateria, Vatica, Dipterocar- pus, Hopea. 28), Ternstroemiacege, 4 — Eurya, Cleyera, Cochlo- spermum, Gordonia. 29) Olacineae, 2 — Olax, Ximenia. 30) Aurantiaceae, 12 — Atalantia, Triphasia, Limo- nia, Glycosmis, Sclerostylis, Bergera, Murraya, Cookia, Clausena, Feronia, Aegle, Citrus. 31) Hyperieineae, 1. Hypericium. 32) Guttiferae, 4 — Gareinia, Xanthochymus, Mesua, Calophyllum. 33) Hippocrateaceae, 2 — Hippocratea, Salacia. 34) Erythroxyleae, 1 — Sethia. 35) Malpighiaceae, 3 — Hiptage, Platynema, Hiraea. 36) Sapindaceae, 7 — Cardiospermum, Schmidelia, Sapindus, Cupania, Nephelium, Schleichera, Dodonaea. 37) Millingtoniacae: 1 — Millingtonia. 38) Meliaceae, 10 — Naregamia n., Melia, Azadirachta, 79 Mallea, Milnea, Amoora, Sandoricum, Walsura, Heynea, Xylocarpus. 39) Cedrelaceae, 4 — Soymida, Chickrassia, Chloro- xylon, Cedrela. 40) Ampelideae, 2 — Vitis, (Cissus) Leea. 41) Geraniaceae, 1 — Geranium. 42) Lineae, 1 — Linum. f 43) Balsamineae, 2 — Impatiens, Hydrocera. 44) Oxalideae, 2 — Averhoa, Oxalis. 45) Connaraceae, 2 — Connarus, Rourea. 46) Zygophylleae, 2 — Tribulus, Fagouia. 47) Rutaceae, 3 -— Ruta, Peganum, Cyminosma. 48) Zanthoxylaceae, 8 — Zanthoxylon, Toddalia, Ailanthus. 48) Simarubeae, 1 — Samadera. 50) Ochnaceae, 2 — Ochna, Gomphia. 51) Pittosporeae, 1 -— Pittosporum. 52) Celastrineae, 5 — Turpinia, Elaeodendron, Pleu- rostylia (Celastrus opposita), Celastrus, Euonymus. 53) Rhamneae, 8 — Zizyphus, Berchemia, Ventilago, Rhamnus, Sceutia, Colubrina, Vitmannia, Gouania. 54) Terebinthaceae, 15 — Anacardium , Semecarpus, Holigarna, Buchanania, Mangifera, Sorindeia, Solenocar- pus n. ( Pegia), Odina, Spondias, Boswellia, Canarium, Garuga, Protium, Icica. 55) Moringeae, 1 — Moringa. e 56) Leguminosae, 87 — Sophora, Virgilia. Heylandia, Crotalaria, Rothia, Trigonella, Melilotus, Cyamopsis, Pyenospora, Psoralea, Indigofera, Clitoria, Pueraria, Dumasia, Galactia, Shüteria n. (Glyeine), Noto- nia n. (Soja), Glycine, Pseudarthria n. (Rhynchosia viscida), Tephrosia, Sesbania, Agati. : e Ormocarpum, Zornia, Geissaspis n. (Zornia disperma), Stylosanthes, Aeschynomene, Smithia, Lourea, Uraria, Desmodium, Dicerma, Eleiotis, Lespedeza, Alhagi, Aly- sicarpus. Cicer, Ervum. Abrus, Nomismia n. (Glyeine nummularia), Rhynchosia, Flemingia, Phaseolus, Soja, Dolichos, Lablab, Pachyr- rhizus, Parochetus, Psophocarpus, Canavalia, Mucuna, Cantharospermum n. (Rhynchosia scarabaeoides), Caja- nus, Atylosia n. (Collaea trinervia), Dunbaria n. (Collaea gibba), Cylista, Cyanospermum (Cylista tomentosa), Ery- thrina. Butea, Pongamia, Millettia n. (Galedupa elliptica), Dal- bergia, Pterocarpus. Entada, Mimosa, Inga, Desmanthus, Dichrostachys, Adenanthera, Prosopis, Vachellia n. (Mimosa farnesiana), Acacia, Parkia. Arachis, Guilandinia, Caesalpina, Poinciania, Mezoneurum, Pterolobium, Parkinsonia, Hardwickia, Ionesia, Humbold- tia, Tamarindus, Cassia, Cynometra, Bauhinia. 57). Rosaceae, 6 — Rubus, Fragaria, Potentilla, Rosa, Photinia, Eriobotrya. 58) Salicarieae, 9 — Rotala, Ameletia, Ammannia, 80 Pemphis, Nesaea, Lawsonia, Grislea, Lagerstroemia, Ceratophyllum. 59) Rhizophoreae, 4 — Rhizophora, Kandelia, Bru- guiera, Carallia. 60) Combretaceae, 7 — Terminalia, Getonia, Cono- carpus, Lumnitzera, Poivrea, Combretum, Quisqualis. 61) Memecyleae, 1 — Memecylon. 62) Melastomaceae, 5 — Sonerila, Osbeckia, Mela- stoma, Tripleetrum, Pternandra. 63) Alangieae, 1 — Alangium. 64) Myrtaceae, 10 — Melaleuca, Sonneratia, Punica, Psidium, Myrtus, Syzygium, Eugenia, lambosa, Barring- tonia, Careya. 65) Onagrariae, 3 — lussiaea, Ludwigia, Trapa. 66) Halorageae, 4 — Serpieula, Haloragis, Myriophyl- lum, Callitriche. 67) Cucurbitaceae, 10 — Zanonia, Lagenaria, Cucu- mis, Luffa, Benincasa, Bryonia, Coceinia n. (Bryonia gran- dis), Momordica, Trichosanthes, Cucurbita. 68) Papayaceae, 1 — Carica. 69) Passifloreae, 2 — Passiflora, Modecca. 70) Portulaceae, 3 — Trianthema, Portulaca, Talinum. 71) Paronychiaceae, 3 — Polycarpaea, Hapalosia, Drymaria. 72) Crassulaceae, 2 — Kalanchoe, Bryophyllum. 73) Surianeae, 1 — Suriana. r 74) Ficoideae, 2 — Sesuvium, Glinus. 75) Cacteae, 1 Opuntia. 76) Sazxifragaceae, 1 — Vahlia. 77) Umbelliferae, 16 — Hydrocotyle; Sanicula; Apium, Helosciadium, Ptychotis, Pimpinella, Bupleurum; Foeni- culum, Seseli; Anethum, Pastinaca, Heracleum; Cuminum ; Daucus; Torilis; Ozodia n. S Grammosciadium. 78) Araliaceae, 3 — Panax, Hedera, Parotropia. 79) Loranthaceae, 2 — Viscum, Loranthus. 80) Caprifoliaceae, 3 — Sambucus, Viburnum, Lo- nicera. 81) Rubiaceae, 35 — Nauciea, Hymenodietyon; Mus- saenda; Gardenia, Randia, Hyptianthera (Randia stricta), Griffithia n. (Gardenia fragrans), Stylocoryne; Wendlan- dia, Greenea n. (Wendlandia wightiana), Ophiorrhiza, Den- tella, Hedyotis; Morinda, Vangueria, Guettarda, Santia n., Eupyrena n. (Pyrostria), Hamiltonia, Epithinia; Paede- ria; Canthium, Ixora, Pavetta, Grumilea, Psychotria, Coffea, Geophila; Bigelowia, Spermacoce, Knoxia, Serissa, Hydrophylax; Rubia, Galium. 82) Valerianeae, 1 — Valeriana. 83) Dipsaceae, 1 — Dipsacus. Dann folgt ein vollftändiges Regiſter. Der zweyte Band iſt leider noch nicht erſchienen, wahrſchein⸗ lich, weil die Verfaſſer verſchiedene Ordnungen an andere Bo⸗ taniker ſelbſt auf dem Continent zur Bearbeitung geſchickt ha- ben. Dieſe muͤſſen nicht fleißig geweſen ſeyn, da nun ſeit⸗ dem nicht weniger als 9 Jahre verfloſſen find. Der critifche Geiſt in dieſem Werk und die vorſichtige Auswahl der Citate macht es ſehr ſchaͤtzenswerth. — a ? 2 — + Encyclopädiſche Zeitſchritt, vorzuͤglich fuͤr Naturgeſchichte, vergleichende Anatomie und Phyſiologie, von 0 1844. Dat tas Der Preis von 12 Heften iſt 8 Thlr. ſaͤchſ. oder 14 fl. 24 Kr. rheiniſch, und die Zahlung iſt ungetheilt zur Leipziger Oſtermeſſe des laufenden Jahres zu leiſten. Man wendet ſich an die Buchhandlung Brockhaus zu Leipzig, wohin auch die Beytraͤge zu ſchicken ſind. Es wird ge⸗ beten, dieſelben auf Poſtpapier zu ſchreiben. Das Honorar für den Bogen ſechs Thaler preuß. Cour.“ Unfrankierte Buͤcher mit der Poſt werden zuruͤckgewieſen. Einruͤckgebuͤhren in den Text oder Umſchlag die Zeile ſechs Pfennige. Von Anticritiken (gegen Iſis⸗Recenſionen) wird eine Quartſeite unentgeltlich aufgenommen. —— ͤ— ' . Leipzig, bey Brockhaus. Anzeigen. AUFRUF an die verehrten Mitglieder und Ehrenmitglieder des norddeutschen Apotheker -Vereins. Ueberall in Deutschlands Gauen erheben sich jetzt grossartige Denkmäler, durch welche das Andenken an grosse Thaten und berühmte Männer auf die Nachwelt übertragen, das Verdienst Einzelner um die Gesammtheit der Menschheit oder Mitbürger eines Vaterlandes, auf dem Felde der Politik, Wissenschaft oder Ehre erkämpft, dankbar anerkannt wird. Diese Dankbarkeit, zugleieh ein Trost und Stachel für das im Leben nicht gewürdigte Verdienst oder Genie, ist ein schönes Zeichen der Zeit, und deshalb wird auch diese Aufforderung an die verehrten Mitglieder und Ehrenmitglieder des norddeutschen Apotheker- Vereins, zur Begründung eines dem Stifter dieses Vereins zu errichtenden Denkmals nach Kräften mitzuwirken, gewiss den Wünschen aller Vereinsmitglieder entsprechen. Der verewigte Brandes hat zwar durch seine wissenschaſt- liche Forschungen seinem Namen auf lange Zeiten ein rühmliches Andenken gesichert und durch Stiftung des Vereins, dessen Ge- deihen und Ausbreitung er den grössten Theil seines Lebens und seiner Thätigkeit widmete, sich selbst ein Monument, das hoffent- lich viele Jahrhunderte überdauern wird, errichtet; indessen ist es eine heilige Pflicht der Pietät, das Gedächtniss des Begrün- ders unsers weitverzweigten Vereins durch ein dem Geiste und der Sinnesart desselben entsprechendes Deukmal zu ehren, und dazu ist von dem jetzigen Oberdirector nicht ein Kunstwerk von Stein oder Erz, sondern eine Stiftung zur Förderung wissenschaft- licher Ausbildung talentvoller Pharmaceuten in Vorschlag gebracht. In der diesjährigen General-Versammlung zu Blankenburg ist nämlich von dem Dr. Bley der Antrag gestellt, durch eine Samm- lung ein Capital zu gründen, dessen Zinsen zur Unterstützung der Studien eines, der Pharmacie sich widmenden, braven jungen Mannes der Brandesischen Familie verwandt, oder im Fall aus dieser sich niemand fände, auch einen andern, wenig bemittelten, aber mit Fähigkeiten ausgerüsteten Pharmaceuten, als Hülfsmittel zu seiner Ausbildung bewilligt werden sollten. So wie nun die in der Versammlung Anwesenden mit Freuden in diese Proposition einstimmten, werden auch gewiss alle übrigen Mitglieder und Ehrenmitglieder des Vereins an der Errichtung dieses schönen Denkmals den thätigsten Antheil nehmen, und dürfen wir uns daher wol die gehorsamste Bitte erlauben, die hiezu bestimmten Beyträge den zunächst wohnenden Herren Vice- oder Kreisdirectoren zu übersenden, welche dann dem vom Di- rectorio mit der Verwaltung des Capitals beauftragten Director Dr. Herzog in Braunschweig die Einnahme mit dem Verzeieh- nisse der gütigen Geber gefälligst zukommen lassen wollen. Ueber die eingegangenen Gelder wird in unserer Vereinszeitung von Zeit zu Zeit Rechenschaft abgelegt werden, und das Januar- Heft unseres Archivs wird das Statut der Stiftung mittheilen. Ein Denkmal an Brandes Gruft wollen seine Freunde und Verehrer in Salzuffeln, sowie im Lippeschen Lande und der dorti- gen Umgegend ihm errichten. Das der Verein sich dabey bethei- lige, ist der Wunsch der zur Ausführnng dieses Denkmals zusammen getretenen Freunde, und so mag auch diesem edlen Werke unsere Beyhülfe mit zu Theil werden. Das Directorium des norddeutſchen Apotheker-Vereins. Dr. Bley. Dr. Du Menil. Dr. Witting. Dr. E. F. Aschoff. Overbeck. Dr. L. Aschoff. Faber. Dr. Geiseler. Dr. C. Herzog. PROSPECTUS zu der im Dereine mit vielen EN itarbeitern von Guſtav von Struve herauszugebenden Zeitſchrif t für Deutſchlands Hochſchulen. Unſere Hochſchulen, die Pflanzſtätten der Wiſſenſchaft und die Wiegen der Geſchäftsmaͤnner für alle Zweige des Lebens, welche eine gelehrte Bildung vorausſetzen, find bisher, wir müſſen es offen geſtehen, von unferer periodiſchen Preſſe vernachläſſigt worden. Ein Blatt, welches deren Zuſtände beſpricht, Kunde gibt von den lobenswerthen Einrichtungen die ſie enthalten, und aufmerkſam macht auf alles, was der Abhülfe bedarf, möchte daher eine tiefe Lücke in unſerer Literatur ausfüllen. Unſere Univerſitäten bilden überdieß höchft bedeutungsvolle Centralpuncte deutſcher Nationalität. Alle Andeutungen, Mittheilungen, Wünſche und Rügen, welche ſich auf fie beziehen, haben daher immer einen nationalen Cha- racter. Von der Richtung, welcher Deutſchlands Univerſitäten, ihre Lehrer und Schuͤler folgen, wird in großem Maaße die Zukunft des gemeinſamen Vaterlandes abhängen. Die Anſichten, welche dort gehegt, die Gefühle, welche dort geweckt werden, ſind größtentheils entſcheidend für das Leben der academiſchen Jugend. Die Männer werden handeln in Gemäßheit des Impulſes, welchen die Jünglinge erhielten. Freyheit und Nationalität, dieſe Loſungsworte aller beſſeren Deuifchen, werden zur Wahrheit werden, wenn die Elemente, aus welchen fie. be ſtehen: hohe moraliſche Kraft, geläuterte Jutelligenz und friſche Reg⸗ ſamkeit des Körpers mehr und mehr Gemeingut unſerer ſtudierenden Jugend werden. Die Zeitſchrift für Deutſchlands Hochſchulen wird es ſich zur beſon⸗ deren Aufgabe machen, auf den Geiſt der academiſchen Jugend in dieſem Sinne zu wirken, dem Studentenleben den Character hoherer moraliſcher und wiſſenſchaftlicher Strebung zu verleihen, eine innigere Verbindung zwiſchen Lehrenden und Lernenden herbeizuführen, und die Uebergänge von den vorbereitenden auf die Hoch-Schulen, wie von dieſen in das bürger⸗ liche Leben zu vermitteln. Sie wird namentlich Mittheilungen enthalten Philoſophie. Vom Grafen Georg von Buquon. Nicht beachtete Werke des Genies während unſerer armſeligen Periode. Bald nach der Cataſtrophe des Erfrierens und Verhungerns der Armee Napoleons, bald nach den Schreckensſcenen der Berezina, erſchien die fogenannte Reſtaurationspe riode, und von da an trat fuͤr lange Zeit ein Stillſtand ein, in Bezug ſowohl auf Begebenheiten hiſtoriſcher Bedeutung als auf Hervorblitzen genial tiefſinniger Gedanken und echt claſſiſchen Dichtens (den ein ſam die Aetherſphaͤren durch— wogenden Byron hier nicht anführend), eine wahre Nullitäts— periode; es war da beynahe Alles — nur den materiel⸗ len Intereſſen zugewandt; das dem Menſchen feinen eigent⸗ lichen Adel verleihende Denken war von da an, leider auf lange hinaus, nicht mehr eine Gottheit, der man, um ih rer ſelbſt — willen, in Andacht und gluͤhender Begeiſterung huldigte; nein! Das Denken ward, von da an, nur als Mittel zum Zweck betrachtet, um den Leib zu pflegen in Luxus und comforts, oder um ihn kuͤmmerlich fort⸗ zuſchleppen doch tant bien que mal durch die Erbaͤrmlich⸗ keit des Alltagslebens hindurch, oder um Menſchen und Waaren in Flugesgeſchwindigkeit fortzube wegen. Mochte auch hie und da ein genialer in wuͤrdevoller Klarheit ſich entfaltender und durch poetiſche Weihe himmelan ſich auf⸗ ſchwingender Gedanke (ich ſpreche hier nicht von dem gedan⸗ ken verwirrenden Schwulſt und Wortſchwall der Hegelſchen Schule, deren Unklarheit fuͤr Tiefe galt), ein Gedanke, als verſtohlen, als nicht fashionable, in ſchoͤner Sprache ſich verlauten laſſen, ſo war dies beynahe jedesmal — eine vox clamantis in deserto. Als Beleg zu meiner letzten Behauptung ließe ſich, trotz der Armuth an Productivkraft der hier in Rede ſtehend chi⸗ neſiſchen Stagnationsperiode, doch Einiges anfuͤhren; hieraus nur Folgendes: Wie kam es, daß Okens hoͤchſt .... Claſſification des Thierreichs fo gar keinen Anklang bey den Zoo lo⸗ gen fand? 2 Warum verfäumten es die Aerzte, um auf jener Bahn zu ſchreiten, doch wenigſtens den Verſuch zu wagen, die ihnen Dr. Kieſer, in ſeinem Syſtem der Medicin, ſo genial, ſo ſcharſſinnig, und mit der Correctheit exacter Wiſſenſchaft anwies? Waren denn die geiſtreichen Anſichten Dr. Starks uͤber die Bedeutung der Krankheiten, im Sinne des Paral⸗ leliſierens derſelben mit dem Normalleben an den Spe— Iſis 1844. Heft 2. zien der Thierwelt, ſo gar nicht zu beachten? Jene An⸗ ſichten ſprachen ſich, kurz gefaßt, ſo aus: Die wiſſenſchaftlich begruͤndete Anſicht der Krankheit, als eines lebendigen, mit allen weſentlichen Attributen des normalen Lebens und ſogar mit deſſen Hauptformen ausgeſtat⸗ teten, ſelbſt ſtaͤndigen und paraſitiſchen Proceſſes, iſt hier durch alle Zweige des kranken Lebens durchgeführt und zu einer vollſtaͤndigen allgemeinen Pathologie verarbeitet, ohne dabey die Ruͤckſicht auf das kranke Individuum, als Träger des Krankheitsproceſſes, auf die Veraͤnderungen, die daſſelbe durch die Krankheit erleidet, und die Art und Weiſe, wie es gegen dieſelbe zu ruͤckwirkt, zu vernachlaͤſſigen. Die naturhiſtoriſche Anſicht der Krankheit führte den Dr. Stark zunaͤchſt auf das Gebiet der Phyſiologie, und ſein Beſtreben gieng hauptſaͤchlich dahin, auf ſie — die Pathologie von Neuem zu gruͤnden, die erſtere, bey dem großen Vorſprung, welchen ſie der letzteren abgewonnen, wo moͤglich einzuholen, und die ſpeciellen Lehren dieſer mit den entſprechenden phyſiologiſchen wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Dabey ſuchte Dr. Stark einen ſtreng wiſſenſchaftlichen, zu den letzten Gründen fuͤhrenden, Weg einzuſchlagen, ohne ſich jedoch von dem ſichern Weg der Erfahrung zu entfernen; er raͤumte naͤmlich dem durch Speculation Gefundenen keinen Platz ein, wenn er es nicht factiſch zu begruͤnden vermochte; er verbannte ganz jene leeren innhaltloſen Formeln, welche der Sache zwar einen wiſſen⸗ ſchaftlichen Anſtrich zu geben, aber ihr Weſen auch nicht im Geringſten aufzuhellen vermoͤgen, und er ſuchte, der ihrer Na⸗ tur nach theoretiſchen Diſciplin, bey großer Strenge wiſſen⸗ ſchaftlicher Gruͤndlichkeit, die moͤglichſte practifche Brauchbar⸗ keit, das Endziel der ganzen Medicin, zu ertheilen. Lebensgradationen. Wenn das Ceyptobiotiſche und Phanerobiotiſche“ ſich weſentlich characteriſteren — durch Paſſivitaͤt gegen aͤußere Influenz und durch innere Selbſtbeſtimmung, ſo haben doch, an jenen beiden Gruppen des uͤberhaupt am Naturleben Auftretenden, befagte Criterien von Paffivität und Selbſtbeſtimmung — ihre Graͤnzen, d. h. es äußert das Cryptobiotiſche, bis auf einen gewiſſen Grad hin, innere Ich nehme die Abtheilung der Natur in anorganiſche und organiſche nicht an, ſondern mir zerfaͤllt die Natur in Crypto⸗ biotiſches und . 83 Selbſtbeſtimmung, und ebenfo aͤußert das Phanerobio: tiſche, bis auf einen gewiſſen Grad hin, Paffivität gegen aͤußere Influenz. Die aus des Thales Daͤmmerfeuchte nach der Lichtregion hin ſich erhebende Nebelgeſtalt, ſcheinbar unregelmaͤßig geformt, an ſich aber doch regelmaͤßig umfangen von Curven mancherlei Ge⸗ ſetzes, wobey nur — das Geſetz ſo verhuͤllt iſt, daß es von uns nicht klar erfaßt werden kann, jene Gewaͤſſerapotheoſe, manifeſtirt in jedem Zeitmomente einen beſtimmten Pläfticig- mus nach innerer Selbſtbeſtimmung, welche nur fo unenergiſch auftritt, daß jeder Lufthauch etwas aͤndert an dem aufſteigenden Traumbilde der ſchlummernden Tellus. Energiſcher ſchon — tritt die innere Selbſtbeſtim— mung hervor an der, nach ſtreng geometriſcher Form, ery⸗ ſtalliſierenden Fluͤſſigkeit, die, nach vollendetem Cryſtalliſa— tionsacte, in Starrheit kantig hinausragend nach den drey Dis menſionen des Raumes hin, maͤchtigen Widerſtand leiſtet dem Stoße ſelbſt, z. B. der den Wellen widerſtehende Fels. Nach innerer Selbſtbeſtimmung zwar — verwandelt die Pflanze, eben ſo der vegetative Apparat am Thiere und Menſchen, die mannichfachſten Stoffe in ſtets die— ſelbe Grundſubſtanz (das Venenblut reſtaurierender Chylus und dergl.) fuͤr die eigene Ernaͤhrung; jedoch dieß Alles — nur bis auf jene Graͤnzen hin, wo die innere Selbſtbeſtimmung erliſcht und ein paſſives Hingeben an äußere Influenz beginnt. Der geſuͤndeſte Menſch, welcher ſtaunenswerth vie: lerlei Stoffe in ſtets denſelben Chylus zu verwandeln im Stande iſt, vermag es nicht, den Wallnußgehalt auch nur an Arſenik — in gedeihlichen Chylus umzubilden, ſon— dern unterliegt hier jaͤmmerlich der Influenz des ihm die Eingeweide corrodirenden Giftes. Eben ſo — hat, bey jedem elnzelnen Denkacte, die innere Selbſtbeſtimmung des ge— nialſten tiefſten Selbſtdenkers ihre Graͤnze, die durch des jedesmal betrachteten Denkers Eigenthuͤmlichkeit und mo— mentanen Geſundheitszuſtand ihm geſetzt iſt, oder die doch wenigſtens allem menſchlichen Denken geſetzt iſt — durch das Bedingte, Beſchraͤnkte, Endliche, Naturhafte, gvoıs-hafte alles menſchlichen Denkens; vom Metaphy— ſiſchen — kann der Menſch — nur den Einfall haben, alles ſelbſtproductiven Fortentwickelns hier unfaͤhig er, — der ſtolze Schwaͤchling. Paſſive Hingebung — bloß glaͤubig — an Gottes Offenbarung — iſt hier allein geeignet, dem Menſchen eine Ausbeute zu liefern, wenn es doch ja — fuͤr den Menſchen — eine göttliche Offenbarung gibt. Thiere in Surinam. Der folgende Aufſatz ruͤhrt von einem Mann in Surinam her, deſſen Namen wir nicht leſen koͤnnen. Es ſieht aus, als wenn er C. A. Lamment hieße. Er iſt ohne Zweifel ein Holländer, weil er die hollaͤndiſche Ueberſetzung von Zimmer⸗ mann ſeiner Arbeit zu Grunde legt. Er hat ihn dem Dr. med. Hering aus Dresden gegeben. Dieſer reiſte ungefaͤhr im Jahr 1826 nach Suͤdamerica, um Naturalien zu ſammeln, ließ ſich aber ſpaͤter zu Allentown in Nordamerica nieder, wo er, wie wir hoͤrten, ſich noch befindet. Die Handſchrift ſchickte er an Dr. Thienemann zu Dresden. Sie iſt in franzoͤſiſcher Sprache, und ſehr unleſerlich, ſo daß wir nicht uͤberall fuͤr die Richtigkeit ſtehen koͤnnen, beſonders der wilden Namen, e und 84 o ſehen ſich ganz gleich; ebenſo e und i, weil er nie das Düpfel auf das letztere macht. Brief an Hering von Paramaribo am 3. Juny 1829. Ich ſchicke Ihnen den erſten Theil meiner Ueberſicht der vier— fuͤßigen Thiere, welche in der Colonie Surinam vorkommen oder vorkommen ſollen. Ich habe fie geordnet nach dem Syſtem von Zimmermann, und diejenigen Buͤcher zu Rath gezogen, welche ich bey Handen hatte, beſonders diejenigen, welche die Colonie betreffen. Oft iſt. man in Verlegenheit den Gegenſiand zu finden, wovon dieſe Schriftſteller handeln; oft hat es ihnen Spaß gemacht, Maͤhr⸗ chen aufzutiſchen. Ich haͤtte gern genaue Beſchreibungen von den Thieren gegeben, welche nach Zimmermann in Guyana vorkommen ſollen. Ich habe aber lieber nichts ſagen, als ab— ſchreiben wollen, und in dieſer Hinſicht bemerke ich Ihnen Fol⸗ gendes: Zu Nr. 50. Ich habe keine Beſchreibung von den Hirſchen gegeben, weil ich nicht glaube, daß vier Abarten vorkommen. Zu Nr. 55. Vom Wirrebocerra habe ich nur die Haut geſehen, weil dieſes Thier ſehr ſelten iſt. Ich habe nichts ge— ſehen, als die Haut des Leibes ohne Kopf und Fuͤße. i Zu Nr. 102. Ich habe den ſchwarzen Pavian nie geſehen, und auch nicht gehoͤrt, daß ihn jemand geſehen habe. Zu Nr. 103. Ich habe den braunen Pavian zweymal ge⸗ eben; er iſt zahlreich in der Colonie, wird aber ſelten geſehen. Ich habe ihn nicht ſo genau unterſucht, daß ich eine Beſchrei⸗ bung davon geben koͤnnte. Zu Nr. 105. Von dieſem Thier habe ich nie reden hoͤren. [Der vierfingerige Peruͤckenaffe.] Zu Nr. 108. Deßgleichen. [Der buſchſchwaͤnzige Affe.] Zu Nr. 109. Ich habe Perſonen angetroffen, welche nach Anſicht der Zeichnung in Audebert verſicherten, dieſes Thier geſehen zu haben. [Der Hornaffe.] Zu Nr. 111. Iſt nicht bekannt. [Der ſchwarze Affe.] Zu Nr. 113. Deßgleichen, obſchon Stedman fast; . er habe es geſehen. [Sagouin, Guistiti.]' Zu Nr. 114., 115. und 116. Ich moͤchte mit Herrn von Sack an dem Vorkommen dieſer Thiere in der as zwey⸗ feln. [Pinche, Marikina, Mico.] Zu Nr. 117. Niemand hat mir ein Stuͤck von deem Affen verſchaffen koͤnnen. [Tamarin.] Zu Nr. 130. Der Crabier findet ſich in der Colonie. Da: von bin ich überzeugt, aber ich habe ihn nie geſehen. 55 Die Gegenſtaͤnde, woruͤber ich nichts ſagen kann, habe ich mir fuͤr die Zukunft gemerkt, Eine Naturgeſchichte, welche bey 28 oder 29 Gegenſtünden die Haͤlfte unbeantwortet laſſen muß, iſt allerdings ſehr unvoll⸗ ſtaͤndig. Ich wollte die Lücken nicht ausfüllen nach andern Schriftſtellern oder nach Hoͤrenſagen. Ich werde es thun, ſo⸗ bald ich Gelegenheit habe. Ich beſchreibe zween Affen, woruͤber die Schriftſteller nicht hinlaͤnglich gefprochen haben, um ſie zu erkennen. Vom erſtern unter dem Namen Capuein, vom zweyten un⸗ ter dem Namen Negre. Der letztere ſcheint mir Charactere zu haben, welche ihn von den andern Gattungen unterſcheiden: Schwielen am Geſaͤß! vielleicht wird man ſagen, ich haͤtte einen Affen aus der alten Welt fuͤr einen aus der neuen gehalten. Dazu bemerke ich, daß ihn der Oberſt Rancke beſeſſen; daß er ihn von einen Officier bekommen hatte, welcher Commandant eines Poſtentz 85 im Innern war; daß ſich um dieſe Zeit kein africaniſcher Affe in der Colonie befand; daß ich nie eine ſolche Affenart geſehen, auch nie davon geleſen habe; daß ſein Schwanz allein ihn zu einem intereſſanten Gegenſtande macht. Dieſer Schwanz iſt lang oder wird immer länger, je mehr er ſich der Spitze nähert; da= bey iſt er nicht ſchlaff und hat keinen Haarbuſch. Im Allgemeinen find die Zeichnungen der Thiere ziemlich un: richtig, ſelbſt manche americaniſche Affen in dem ſo geprieſenen Werke von Audebert. Warum hat man keine Nomenclaturen fuͤr alle Theile der Naturgeſchichte? worinn man finden koͤnnte: 1. einen ſyſtematiſchen Anzeiger; 2. die Namen der Thiere nebſt einer kurzen Beſchreibung; 3. Alles, was man von ihren Eigenſchaften und ihrer Lebens- art weiß; : 4. was man davon zu wiſſen wuͤnſcht; 5. die Maͤhrchen, welche zu Irrthuͤmern fuͤhren; 6. eine gute auf der Stelle ſelbſt gemachte Zeichnung nach lebendigen Stuͤcken; wenigſtens drey, Maͤnnchen, Weibchen und Junges. Wenn man von allen vierfuͤßigen Thieren ein beſonderes Heft oder Blatt mit der Abbildung machte; ſo koͤnnte ſie ein jeder nach Belieben ordnen. Man hätte dann nur auf die Kupfer ſtiche die größte Sorgfalt zu wenden. Der Text koͤnnte ja nach und unterrichtet, raſch fortſchreiten. neuern Nachrichten wieder abgedruckt werden in 80. Die Kupfer⸗ tafeln in Folio legte man in Mappen, und man haͤtte nicht noͤthig, unaufhoͤrlich koſtſpielige Wiederholungen zu kaufen. Auf dieſe Art wuͤrde dieſe Wiſſenſchaft, welche jederman unterhaͤlt Der Ankauf von Luxus⸗ werken wuͤrde die Gelehrten nicht mehr ruiniren. Der Text ſollte in 4 Sprachen ſeyn: lateiniſch, franzoͤſiſch, engliſch und deutſch, damit man nach Belieben waͤhlen koͤnnte. Man will die Wiſſenſchaften nicht mehr in die engen ehemaligen Graͤnzen einſchließen; auch will man ſie nicht mehr mit luͤgenhaftem und unnuͤtzem Zeug uͤberladen. Die Naturgeſchichte iſt ſo ſchoͤn, daß man ſie nicht zur Fabel machen muß. Dieß meine Anſicht. Ich ſchicke Ihnen den Anfang eines unvollſtaͤndigen Werkes. Geben Sie ihm einen hoͤhern Werth, indem Sie das ausfüllen, was ich leer gelaſſen habe. Ueberſicht der vierfuͤßigen Thiere, welche ſich in der Colonie Surinam finden oder finden ſollen zwiſchen dem 4. bis 6. Grad N. B. und dem 319. bis 322. Grad W. L. vom Pic Teneriffa, nach dem Syſtem von Zim⸗ mermann in ſeiner geographiſchen Geſchichte des Menſchen und der vierfuͤßigen Thiere, in hollaͤndiſcher Ueberſetzung. Der Verfaſſer führe nun die Schriftfteller auf, welche er ver glichen hat, mit dem Titel ihrer Buͤcher. Zimmermann, die hollaͤndiſche Ausgabe 1791.3 J. D. H. L. (Herlein), Zuriname 1718. Th. Piſtorius, Zu: riname 1763.; J. J. Hartſinck, Guyana 1770. Philipp Fermin, Deseription 1769. Hist nat. 1765.; J. G. Stel- man, Voyage 1799. A. von Sad, Reize 1821. Buf⸗ fon, Amfterdam 1766.; Audebert 1800. M. S. Merian, Inſecten. Amſterdam 1730.; Ch. Waterton, Wanderings 1828. Das Maaß iſt der rheiniſche Schuh. Nr. 50. S. 153. Der Apara Zimmermann, Cervus bezoardicus Linne. Ed. 10. pog. 67. [Cervus campestris 86 Fr. Cuv.] Chevreuil d Amérique Buffon, VI. p. 68. Cu- guacu Apara (mäle), Cuguacu été (femelle). Vol. XIX. p. 56. — 1. Biche de bois ou Biche rouge — la plus grande espèce, 2. Biche de Barallou — leurs bois n’ont que quatre à eing pouces. f 3. Biche de Savannes — à jambes allongees. 4. Biche des Paletuviers — plus petite espece et peu commune. Mexican deer, Pennant Syn. 54. t. 9. f. 3. Zimmermann ſagt nichts von den Unterſchieden zwiſchen dieſen Hirſchen. Unter Nr. 51. nennt er jedoch Cuguacu, wo⸗ bey er den Angaben von la Borde gefolgt zu ſeyn und den Cariacou darunter begriffen zu haben ſcheint, welcher ſein Nr. 55. iſt, oder le muse. Die Seltenheit des letzten Thieres laͤßt je⸗ doch noch den Zweifel übrig, ob der Cuguacn etwas anderes iſt als der Musc. Buffon redet auch (Bd. VI.) vom Apara unter dem Namen Cuguacu. Dieſe Uebereinſtimmung der Na: men und die Gewißheit, daß der Cariacou (welchen Namen das Thier in der Colonie hat) der Muse iſt, beweiſt, daß unter Nr. 51. große Verwirrung herrſcht. Die Schriftſteller, welche unmittel⸗ uͤber Surinam geſchrieben haben, ſagen Folgendes von dieſem Thier, nehmlich dem Apara. on Fermin nennt (Descript. II. p. 102.) die erſte Gattung Biche de bois, cervus major corniculis brevissimis. — Hist. nat. p. 6.; Cerf, Herlein p. 170. Piſtorius p. 56. die große Gattung Strandhirſch, die dunkler gefaͤrbte Waldhirſch. Hartſinck L p. 93. Hirſch der Savannen oder Bejou. Stedman J. p. 401. Hirſch Bajeu. Sack II. p. 194. Hirſch von der Groͤße des Damhirſches, Cervus mexicanus. Nach den Coloniſten gibt es vier Sorten von Hirſchen oder Unterſchiede vom Apara, was mit Buffon uͤbereinſtimmt, nehmlich 1) die große Gattung, 2) Waldhirſch, 3) Savannen⸗ hirſch, welcher ſich gern in den Zuckerpflanzungen aufhaͤlt, 4) der Hirſch der Paletuviers. Die Indianer unterſcheiden ſie durch folgende Namen, die Arrowaka Kujala Beju; die Caraiben Sakrawa. Die Colo⸗ niſten nennen ſie Harte beest. Unſichere Gattungen: Nr. 51. Der Cuguaeu und der Scoassu. Nr. 55. Der Wirrebocerra Zimmermann, p. 160, Moschus americanus Eraleben. [Cervus nemorivagus Fr. Cuvier.] Cariacou Buffon, XIX. p. 58., kleiner als der Hirſch; gehört nicht zu den Hieſchen. Brasilian musk Pennant. Chevrotain Fermin (Deser. II. p. 103.) kleiner als der Hirſch. Petit Cheyreuil (Hist. nat. p. 47.) Kabrieten of Rheen. Herlein p. 170. ſagt, man halte ſie zahm; Piſtorius pag. 56. die dritte Sorte der Hirſche von der Groͤße einer Ziege, bewohnt erhabene Orte; nach Sted— man J. p. 402. Bouzzi Cabrita, mit weißen Flecken ge⸗ zeichnet, die Geweihe ohne Zinken; nach Sack II. p. 194. gleicht es dem Reh, und hat in der Jugend weiße Flecken. Man ſieht den Cariacon oder Wirrebocerra ſelten. Nach Herlein wuͤrde er oft von den Coloniſten gehalten; nach Sack dagegen koͤnne man ihn nicht erhalten bis er ausgewachſen ſey, um zu ſehen, ob die weißen Flecken verſchwinden. — Herlein hat Unrecht; man ſieht keine gezaͤhmt; ich glaube, daß ſie mehr 87 im Innern der Colonie leben, und man fie auf den höher gelegenen Waiden ſuchen müße. Bey den Coloniſten heißt er Bouzzi Cabrita; bey den Arrowaken Wirribicirri. Nr. 63. Der Tajassu, (Moſchusſchwein) Zim- mermann p. 68., Sus tajassu Linne ete. [Dieoteles la- biatus Cuv.] Pecari ou Tajacu, Buff. X. p. 9. XIX. p. 41. In g O. a Bee zwey Schweinen mit einem Beutel auf dem Ruͤcken iſt dieſes das größte. Es hat die Geſtalt des Schweins, die Füße länger, der Schwanz ſehr klein; der Beutel oder ſoge⸗ nannte Nabel auf dem Ruͤcken traͤgt eine Warze. Der Kopf hat nicht die laͤngliche und gerade Form, wie der vom Pakier; im Gegentheil, da die Naſe wegen der ploͤtzlichen Erhoͤhung des Stirnbeins ein wenig vorſpringt; ſo bekommt es ein weniger gleichguͤltiges Ausſehen; da auch der Unterkiefer mehr nach un⸗ ten ſteigt; ſo bekommt der Kopf ein vom Hausſchwein und dem Paquier [Pecari] verſchiedenes Ausſehen. 0 : Fermin (Deser. II. p. 92.) nennt es Pingo, Sus maxi- mus umbilico in dorso; Herlein p. 169. Pinco, nicht fo groß als das Wildſchwein; Piſtorius p. 55. Pinko, gleicht dem Wildſchwein, ift größer und geht in Truppen; Stedman II. p. 56. Pingo oder Wary; Sack II. p. 191. Pingo, braͤun⸗ lich in der Jugend, ganz braun im Alter. Bey den Coloniſten Pingo, bey den Arrowaken Keheroane, bey den Caraiben Pontu. Nr. 63. 5. Der Tajassu (Moſchusſchwein), Zim- mermann p. 176.; [Dicoteles torquatus Cup.]; Patira, Buff. XIX. p. 41., XXII. p. 131., Pecari X. p. 12. Beſchreibung und beide Abbildungen gut. Cochon sauvage, Sus sylvestris Pingo, bedeckt mit ſchwar⸗ zem Haar mit Weiß gemiſcht, Fermin (Hist. nat. p. 12. et 30.) Pasquiras, kleiner als die anderen, Hartſinck J. p. 90. Die Peccari find 3“ lang ohne Schwanz, Stedmann II. p. 56. Sack II. p. 193. Bey den Coloniſten Pakier; bey den Arrowaken Abouja, Matula. Sack beſchriebe den Pingo gut, wenn er ihm keine weißen Streifen gegeben haͤtte. Fermin beſchreibt unter dem Namen Pingo den Pakier. Zimmermann und Andere reden noch von anderen Gat— tungen dieſer Schweine, Wary oder Maronen u. dergl. Es kann wohl verwilderte Schweine geben, die aber nicht zu dieſen Nabelſchweinen gehoͤren. Fermin redet von Schweinen, deren Hinterbeine kuͤrzer ſeyn ſollen als die vordern, was ich bezweifle. Bey den jungen Pingos iſt die braune Farbe des Haares mit Gelb und Gruͤn gemiſcht; bey den Alten iſt es caſtanien— braun; riecht ſehr uͤbel und iſt als Nahrung weniger geſchaͤtzt als der Paquir. Bey der Wanderung gehen dieſe Schweine in großen Heer⸗ den, und mengen ſich nicht mit den Paquiren. Wo die einen ſind, trifft man ſelten die andern an. Paquir. 8 Der Paquir iſt kleiner als der Pingo, 8“ lang, 33.“ hoch, und hat, wie das andere einen Beutel oder eine Druͤſe auf dem Ruͤcken, voll von ſtinkender Materie. Die Faͤrbung ein Gemiſch von Schwarz und Weiß. Wenn das weiße Haar ſchmutzig wird, ſcheint es drey Farben zu haben; ſchwarz, weiß und fahl. Der Obertheil des Kopfes, der Ruͤcken und beſon⸗ ders die Füße find weniger mit weiß gemiſcht und mehr ſchwarz. An Hals und Kopf hat es eine Art von weißem Band, beſon⸗ ders wenn es ausgewachſen iſt; an den Jungen bemerkt man a — — — 88 es wenig oder gar nicht. Der Hals iſt kurz und im Allge⸗ meinen iſt fein Betragen weniger frey als des Pingo's. Aus⸗ gewachſen ragen die oberen Eckzaͤhne einen Zoll aus dem Maule hervor, die untern nicht; es hat keinen Schwanz. Auf der Ruͤckendruͤſe iſt keine Warze, und es ſtinkt auch nicht ſo wie der Pingo: man ißt ſein Fleiſch lieber. Beym Toͤdten muß man ſogleich den Beutel ausſchneiden, ſonſt kann man das Fleiſch nicht eſſen. Obſchon es im Freyen ſehr wild iſt, ſo laͤßt es ſich doch leicht zaͤhmen. Es vertheidigt ſich gut gegen die Hunde, und wetzt die Zaͤhne ſo arg, daß es einem Angſt wird. Ge⸗ zaͤhmt betraͤgt es ſich wie andere Schweine und legt ſich hin, wenn man es ikratzt; es läuft dem Menſchen nach, liebt es jedoch nicht, daß man ſich ihm naͤhert oder es beruͤhrt, wann es frißt, und ſucht dann ſelbſt mit den Zaͤhnen zu ſtoßen. Nr. 67. Der Maipuri, Tapirete, Anta bey Zim⸗ mermann pag. 180.; [Tapirus americanus Schreber]; Buffon XI. p. 187. XV. p. 97. XV. p. 61.; Herlein p. 170.; Pistorius p. 55. Buffel; Hartsinck I. p. 92. Woud-Esel uſw. heißt bey den Coloniſten Büffel, bey den Arrowaken Kama, bey den Caraiben Kaubie, Maipuri. Zimmermann beſchreibt ihn gut, aber ich fand nicht mehr, als 16 Backenzaͤhne; er hat keine Hauer. Piſtorius und Fermin wollen eine Aehnlichkeit zwiſchen feinem und dem Roß⸗ ſchwanz finden, was ein Irrthum iſt; denn es ſind keine Roß⸗ haare (Crins) daran. Sacks Beſchreibung iſt die richtigſte, ob⸗ ſchon er nichts von der Maͤhne ſagt; Buffons Abbildung XI.“ t. 48. nicht ſo gut; ſie gibt dem Thiere Hauer. Taf. 9. u. 10. in Band XV. ſind beſſer. Er hat einige Aehnlichkeit mit dem Schwein uſw. Den Ruͤſſel kann er ſo bewegen, daß er damit etwas anfaſſen kann. Laͤngs dem Ruͤcken hat er eine Maͤhne; Schwanz und Augen ſehr klein, vorn 4, hinten 3 Hufe; die Ohren rund, am Rande mit weißen Haaren beſetzt. Alt iſt er dunkel, faſt ſchwarz; in der Jugend hat er eine ſchoͤne Livrey; die Haut hellbraun mit zerſtreuten, unbeſtimmten, graulichweißen Flecken laͤngs dem ganzen Leibe, nur nicht am Kopf; ſowie er größer wird, fällt das Haar aus und bekommt braunes, das faſt ſchwarz iſt. Im Haufe aufgezogen iſt er ſanft und kuͤm⸗ mert ſich wenig um das, was um ihn vorgeht. Er naͤhrt ſich von Pflanzen. Er liebt das Waſſer. In dieſem Element ſcheint er Muth zu haben; ſonſt iſt er ſcheu und furchtſam. Seine Nothdurft verrichtet er gern im Waſſer. Er hat keine Hau— zaͤhne. Die Schneidezaͤhne ſind an der Zahl 16, Backenzaͤhne 20. Dieſes zur Berichtigung von Zimmermann. [Man ſieht hieraus, daß der Verfaſſer den großen Eckzahn und einen Luͤckenzahn zu den Schneidezaͤhnen rechnet, und daß ihm der andere Luͤckenzahn entgangen iſt; denn der Tapir hat 6 Schneide⸗ zaͤhne, einen Eckzahn und 7 Backenzaͤhne. Nr. 102. Der ſchwarze Bruͤllaffe, Aquiqui, Guariba Zimmermann pag. 237.; Cebus beelzebul Eral.; Oua- rine, Buſſon XIV. p. 156. Hartsinck I. p. 96. Singe noir; Audebert, Fam. 5. Sect. 1. p. 10. Ouarine. Zimmermann fügt, es gebe in America nur Affen mit ſchlaffen oder Rollſchwaͤnzen und behaartem Geſaͤß. Dem muß ich widerſprechen, wie es die Beſchreibung meiner letzten Gat— tung zeigen wird. ; Nr. 103. Der rothe Bruͤllaffe, Arabata, Zimmer. mann p. 138.; Cebus seniculus ZEræl.; Allouate, Bufon XV. p. 7. Meerkatten, Herlein p. 175.; Baboen, Pisto- rius p. 60.5; Babooenen, gegen 3“ lang, mit rothen Haaren, heulen ſehr laut. Hartsinck II. p. 69.; Fermin Hist. nat. p. 48. der Fuͤße und des Schwanzes. 189 Stedman III. p. 23.; Audebert Alouate p. 7. t. 1., konnte beſſer ſeyn; Bufon XIV. p. 156. XXII. p. 31. Die Ab: bildung hat keine Aehnlichkeit. Sack II. p. 206. Beſchreibung gut. Länge 21“; Geſicht ſchwarz, ohne Bart; Greifſchwanz; Faͤrbung eher roth, heult bey Auf- und Niedergang der Sonne und bey großen Meeresfluthen. Einige geben dieſem Affen einen Bart, und zwar einen ſchwarzen, wie Fermin p. 43. Heißt bey den Coloniſten Baboen, bey den Arrowaken Itolie [?]. Nr. 104. Der Quoata Zimmermann p. 239.; Cebus | paniscus Eræl.; Quotoës Herlein p. 171.; Kwatten Pisto- rius p. 60.: Hartsinck I. p. 96.; Quata Fermin Il. p. 132.; Coaita Buffon XIV. p. 161. 42. gut; Audebert's Abbildung ohne Ausdruck; Stedman II. p. 148.; Sack II. p. 205. Bey den Coloniſten Kwatta; bey den Arrowaken Katte. Der Coaita iſt 109“ lang; der Schwanz 2’ 3"; Haare lang, rauh und ſchwarz; faſt die Haͤlfte deſſelben unten ohne Haare, oben mit kurzen bedeckt. Es iſt nicht bloß ein Greif— ſchwanz, ſondern dient ihm auch als fuͤnfte Hand. Leib und Beine ſind ſo duͤnn und mager, daß ihn die Franzoſen Singe araignée nennen. An den vorderen Haͤnden fehlt der Dau— men. Geſicht fleiſchfarben; um die eingefallenen Augen ein Wulſt. Sein mageres, fleiſchloſes Geſicht mit Runzeln und duͤnn geſaͤeten ſchwarzen Haaren gibt ihm das Anſehen einer ſcheußlichen Larve. Er iſt hierinn der haͤßlichſte Affe. Man trifft Junge an, welche kein ſo rothes Geſicht haben, manche ſcheinen daher dieſe Farbe erſt mit der Zeit zu bekommen. Er wird leicht zahm und hat einen ſanften Character. Seine Be— wegungen zeigen eine Leichtigkeit, welche den andern fehlt. Nr. 105. Der vierfingerige Peruͤckenaffe, Zim- mermann p. 239.; Cebus polycomos [findet ſich in Africa.] Nr. 106. Der Winſelaffe, Sai Zimmermann p. 240.; Cebus capucinus Eræl., Buffon XIV. p. 180.; Audebert p. 6., Abbildung gut; Fermin II. p. 134.; Sapajou jaune. Bey den Coloniſten Arrowakas-Mico. Er mißt 10“, der Schwanz etwas mehr; Geſicht braun, mit einem Kranz von grauen Haaren umgeben, oben mit einem braunen Buſch; Ohren ziemlich groß und laͤnger als die Haare; auf dem Ruͤcken braun mit Grau gemiſcht; Schultern und Lenden grau; Bauch gelbroth; Schwanz graubraun. Die Far⸗ ben ſind jedoch bey manchen verſchieden und daher die abwei— chenden Beſchreibungen und Abbildungen. Das Thier iſt ſehr ſanft. Nr. 107. Der S aj u, Zimmermann p. 241.; Cebus apella Eræl.; Kabouter-mannetje Herlein p. 173.; Pisto- ius p. 61.; Hartsinck p. 96.; Fermin II. p. 133.; Sa- pajou brun, Stedman I. p. 219. Keeskeesje (hier be: ſchreibt er den Saimiri), p. 220. Kisi kisi, plappert beftändig und ruft ohne Unterlaß Pihco pihco. Sack II. p. 208., brau⸗ ner Sapajou. Der Sajou mißt 13“, der Schwanz 11“; Färbung braun, beſonders in der Jugend. Dieſe Farbe wird allmaͤhlich grau⸗ lich, beſonders auf dem Ruͤcken, den Schultern und den Len⸗ den. Der Kopf iſt bedeckt mit einer ſchwarzen oder ſchwaͤrz— lichen Haube; dieſe Farbe findet ſich auch am Ende der Haͤnde, Geſicht ſchwarz, mit grauen oder hellbraunen Haaren umgeben. Er iſt ſehr lebhaft und ruͤhrig und macht von Zeit zu Zeit große Augen. Man ſieht ihn ſehr viel und er haͤlt auch gut in Europa aus. Er macht viele Spruͤnge und betraͤgt ſich ſehr drollig; indeſſen iſt er falſch und beißt gern Perſonen, die eines andern Geſchlechts Iſis 1844. Heft 2. 90 als er find. Beiderley Geſchlechtstheile find fo ähnlich, daß man ſie verwechſelt, was Buffon richtig bemerkt hat. Er trauert, wenn man ihn aͤrgert; ubrigens wiederholt er beſtaͤndig das Wort Pihio Pitico, oder er pfeift Huhuhu. Wann er ſtill iſt, ſo bewegt er gewoͤhnlich die Kiefer, als wenn er plap⸗ perte. Will er einem ſeine Zufriedenheit bezeigen; ſo laͤßt er den Ton hoͤren, Fidredi, Tidredi. Audebert beſchreibt ihn nicht genau: die Lenden und Beine ſind nicht ſchwarz; die Arme zwar heller, aber nicht gelb oder gelblich; das Geſicht ſchwarz. Buffon XXII. p. 36. Macaque, Mecou (Akart oberflaͤchliche Beſchreibung.) Er gibt ihm fleiſchfarbene Ohren. Man hält manche bloß für Abarten, obſchon fie ſich von ein- ander entfernt halten. Die Coloniſten nennen die gemeinſte Keeskeesje. Audebert's Abbildung iſt nicht gut. Fam. 5, Sect. 2. f. 2. p. 3. Piſtorius p. 60. Meekoe; Hartſinck p. 96. Fer⸗ min II. p. 129. Sack II. p. 208. Sie ſchaden dem Zucker⸗ rohr. Alle dieſe Schriftſteller meynen den Mecu, wie man ihn in der Colonie nennt. Der Mekoe iſt viel ſtaͤrker als die vorigen, 2 bis 3“ laͤn⸗ ger. Alles, was beym erften Sajou ſchwarz iſt, nehmlich der obere Theil des Kopfes, die Haͤnde und der Schwanz, ſind hier caſtanienbraun; der Kopf dicker, beſonders an den Backen, und umgeben von einem hellbraunen Bart, was die allgemeine Farbe dieſes Thieres iſt von 20 Jahren. Die Jungen ſind dunkler; der Bauch immer heller als der Rüden. Er iſt nicht fo un: ruhig wie die andern Gattungen. Audebert's t. 3. Sajou variété iſt gut abgebildet; un⸗ terſcheidet ſich vom vorigen durch die braunrothe Farbe. Kopf wie abgeplattet, und breiter als beym andern Sajou; auch iſt ſein Geſicht nicht ſchwarz, ſondern braͤunlich; die Glieder ſind ſchwarz, wie bey dem vorigen. Nr. 108. Der Buſchſchwanzaffe, Zimmermann p- 241.; Cebus trepidus Eræl.; Capuein Monkey, Pen- nant. Er ſcheint ihn für eine Abart des Sajou zu halten. Nr. 109. Der Hornaffe, Zimmermann p. 242.; Ce- bus fatuellus Erzl.; Sajou cornu Buffon XXII. p. 41. fig.; Audebert Fam. 5. Sect. 2. f. 1. p. 1. Man ſieht dieſes Thier felten. Buffon gibt mit einer kurzen Beſchreibung feines Sajou negre eine Abbildung von dieſem Affen. Nr. 110. Das Todtenkoͤpfchen, Zimmermann p. 242.; Cebus sciureus Eræl.; Saimiri Buffon XIV. p. 188. Be ſchreibung gut, Abbildung ſchlecht. Herlein p. 171. Marma- zet, Pistorius p. 61. Hartsinck I. p. 96., dieſe drey fagen, er herrſche uͤber die andern, und zwinge ſie durch Beißen, ihm Früchte herbeyzutragen — was ein Mährchen iſt. Fermin II. p. 134. Hist. nat. p. 3 1. Sapajou jaune; Stedman I. p. 221. Menki; Sack p. 208 Kisi Kisi; Audebert Fam. 5. Sect. 2. ſig. 7. Saimiri. Beſchreibung gut, Abbildung ſchlecht. Bey den Coloniſten Menki Menki; bey Arrowaken Kabuanama. Der Saimiri ift ein ſchoͤner kleiner Affe, 9 bis 10“ lang, der Schwanz 1“. Die Faͤrbung auf dem Ruͤcken iſt gruͤn, mit braungelb gemiſcht; Kopf und Füße von derſelben Farbe; un⸗ ten iſt das Thier weißlich, Schwanzſpitze ſchwarz, Fußenden gelbbraun; Geſicht hellfleiſchfarben, mit einem runden, ſchwar— zen Flecken bezeichnet, welcher das Maul, den untern Theil der Naſe und das Kinn umgibt. Der Kopf oval und platt, die Augen lebhaft, die Ohren mit weißem Flaum bedeckt. Det 6 * 3 91 \ Laut gleicht dem Pfeifen eines Vogels, worinn man den Ton des R hört; oft hoͤrt man kwak kwak. Geraͤth er in Furcht oder in Zorn; ſo ſtoͤßt er den Ton Kwiens [e] aus. Haͤlt man ſie in der Gefangenſchaft angebunden; ſo halten ſie nicht lange aus; ſie ſind Convulſionen unterworfen und unterliegen in zween oder drey Monaten. Sie haben kein Vertrauen zu dem Menſchen und bringen es hoͤchſtens bis zur Ueberwindung der Furcht, die ſie vor ihm haben. Sie werfen ſich mit einer unwiderſtehlichen Wuth auf Alles, was Kerfen gleich ſieht. Wenn man ſie gehen laͤßt; ſo machen ſie Jagd im Hauſe auf Kakkerlakken, Spinnen uſw. und freſſen ſie auf. Es gibt davon eine Abart, nur 63“ lang, Schwanz 9; ganz grau, ſelbſt die Schwanzſpitze, die Fußenden graulichbraun. Da er uͤber ein halbes Jahr im Beſitze von jemanden geweſen war; ſo kann man ihn nicht als ein Junges betrachten. Viel⸗ leicht iſt es ein Spiel der Natur. Nr. 111. Der ſchwarze Affe, Zimmermann p. 243.; Cebus lugubris e Außer den beiden ſpricht niemand davon. Zimmermann ſpricht auch nach Pennant von einem Rollſchwanzaffen, welchen dieſer Antigua monkey nennt; jener haͤlt ihn fuͤr eine Abart des Sajou (Cebus apella). Affen mit ſchlaffem Schwanz. Nr. 112. Der Saki, Zimmermann p. 245.; Calli- thrix pithecia Eral.; Herlein p. 172. Bakkers (Beck), nach der Bewegung, die fie mit ihren Händen machen. Hart- sinck 1. p. 96., 7 0 5 XIV. p. 198. t. 53., XXII. p. 72., Stedman II. p. 152. Wanakoe; iſt von den andern ſo ver: achtet, daß ſie ihn lage und ihm das Futter nehmen. Er iſt zu langſam, um zu entwiſchen, und zu feig, um ſich zu wehren — gleichfalls ein Maͤhrchen, wie die Herrſchaft des Saimiri's. Audebert Fam. 6. Sect. 1. p. 7. f. 1. Abbil⸗ dung ſchlecht. Sack II. p. 209. Wanakoe oder Sakkawinki. Yarque eine Abart des Sakis, Audebert Fam. 6. Sect. „ 2. Die Länge des Saki oder Wanakoe iſt 13", des Schwan⸗ zes 14, das Haar, womit das Thier bedeckt iſt, 3“ und mehr. Faͤrbung ſchwarz mit weißen Spitzen, nur die Schwanzſpitze ganz ſchwarzz die Ohren im Pelze verſteckt. Bey den Maͤnn—⸗ chen iſt das Geſicht von grauem Haar umgeben; bey den Weib— chen mit roͤthlichem. Die Farben ſteigen herunter auf Hals, Bruſt, Bauch und Lenden. Die Haͤnde find ohne Haare. Man bemerkt keinen Bart, aber im Geſicht ſtehen weiße Haare duͤnn geſaͤet. Er iſt mager und macht immer die Bewegungen eines Baͤckers, welcher den Teig knetet. Er iſt ſehr ſanft. Da er weder Angriffs- noch Vertheidigungsmittel hat; ſo ſpringt er, wenn er ein Thier ſich nahen ſieht, darauf, ſtraͤubt die Haare und knuert. Dadurch gelingt es ihm oft, es zu vertreiben. Er iſt Convulſionen unterworfen. Es ſcheint mir, daß die erſte Tafel von Audebert keine Aehnlichkeit hat; daß Tafel 2. Band XXII. von Buffon den eigentlichen Wanakoe vorſtelle; daß Tafel 53. Band XIV. zum Varqué (Abart von Wanakoe) gehöre; auch ſtimmt er wenigſtens mit der zweyten Figur von Audebert uͤberein, wo uͤbrigens der Kopf ſchlecht gezeichnet iſt. Dieſe Affen ſind nicht ſehr gemein, aber wegen ihrer Sanftheit geſchaͤtzt. Ich weiß nicht, welchem Affen Buffon's Saki, Bd. XXII. Pp. 7., angehört. Bey den Coloniſten Wanaku, bey den Arrowaken Hola- wie Wadiel (mas.), Holawie IIeyaroe (fem.). Der Yarque iſt 14“ lang, Schwanz 10. Der ganze N Leib iſt mit langen, ſchwarzen Haaren bedeckt, mit Ausnahme der Haͤnde und Fuͤße, wo es ſehr kurz iſt. Das Geſicht iſt faſt ganz mit glaͤnzend weißem Haar bedeckt; bey einigen In⸗ dividuen iſt der nackte Theil, nehmlich Naſe und Maul, ſchwarz oder mattweiß. Im erſten Fall ſieht man eine ſenkrechte Li— nie von der Stirn auf die Naſe, welche die weißen Haare auf der Stirn theilt. Dieſes weiße Haar ſteigt laͤngs den Backen herunter und bildet einen kleinen Bart am Kinn. Ich kann nicht ſagen, ob die Farbe der Haut des Geſichts nach dem Alter oder dem Geſchlecht wechſelt. Nr. 113. Der Sag o in, Zimmermann p. 245. Callithrix jacchus Eral.; Ouiskiti Buffon XIV. p. 202. t. 55. „ſchlechte Abbildung; Stedman Il. p. 152. Sakiwinki; Audebert Fam. 6. Sect. 2. fig. 4., Abbildung ſchoͤn, wenn ſie aͤhnlich iſt. Die Beſchreibung, welche dieſe Schriftſteller geben, ſtimmen ziemlich uͤberein; wenn wir aber Audebert's Abbildung fuͤr richtig halten muͤſſen, ſo taugt die von Buffon nichts; in⸗ f 92 deſſen iſt der letztere zu entſchuldigen, weil er ſich oft an ſchlecht ausgeſtopfte Stuͤcke halten mußte. Sack haͤlt dafuͤr, daß der Ouistiti oder Sakkawinki mit weißen Ohren ſich nicht in der Colonie finde. Andern gieng, ſondern nach dem, was er ſelbſt ſah; ſo kann das Da er nicht nach wohl der Fall ſeyn, weil Stedman mehr nach Hoͤrenſagen ſchrieb. Ich habe niemanden getroffen, der ſie in der Colonie geſehen hätte. Nr. 114. Das Loͤwenaͤffchen, Zimmermann p. 246.; Callithrix oedipus Eral.; Pinche Bufon XIV. p. 211.; Audebert Fam. 6. Sad vermuthet, komme. Audebert's Abbildung ift ſchoͤn und ſtimmt mit der Beſchreibung uͤberein; ſie weicht etwas von Buffon's ab, welche keinen Werth hat. Nr. 115. Der Marikina, Zimmermann p. 247.; Ce- bus rosalia Eræl.; Marikina ou Singe lion Buffon XIV. p. 208.; Audebert Fam. 6. Seet. 2. fam. 3.; Herlein p. 173. Sagouin rouge; Pistorius p. 61.; zweifelt, ob er in der Colonie vorkommt. — Nr. 116. Der Mico, Zimmermann p. 248.; Cebus argentatus Eræl.; Sect. 2. ſam. 1. daß der Pinche nicht in Surinam vor⸗ Sack II. p. 211. Mico Buffon XIV. p. 214; Audebert Fam. 6. Sect. 2. a 2. ſtimmt mit Buffon überein; Sad glaubt nicht, daß er in Surinam vorkommt. Nr. 117. Tamarin, Zimmermann p. 248.; Cebus midas Linne; Cuscary Herlein p. 171., Hartsinck I. p. 97.3 nat. p. 29. Sagouin noir; Sack II. Sakkawinki Buffon XIV. p. 200. Sect. 2. fam. 5., Abart fam. 6. Audlebert Fam. 6. Fermin II. p. 136. Sagouin à pattes jaunes, Hist. 5 p. 210. der langoͤhrige Die Sagouine mit fleiſchrothem Geſicht von der einen und andern Art muͤſſen ſehr ſelten ſeyn; man ſieht keine in Su⸗ rinam. Abart: Tamarin negre Buffon Il. p. 44. p. 44. et 117. Sagouin noir. 5 den Arrowaken Isileli. Dieſer kleine Affe hat nur 7 bis 8“ Länge, der Schwanz 1.1 Fermin Hist. nat. Bey den Coloniſten 00 A Das Thier ift ganz mit ſchwarzem Haar bedeckt, auf dem Rüden | mit gruͤnlichroth gemengt und etwas kraus oder gekraͤuſelt; Füße und Haͤnde gelblichbraun. Dieſes Thierchen iſt ſchwach und 93 widerſteht nicht lange der Gefangenſchaft. Man hat eine Aehn⸗ lichkeit mit dem Loͤwen finden wollen. Loots mannetje, Herlein p. 172., ſind klein und haben einen ſchoͤnen Bart am Kinn. Pistorius p. 61., Hartsinck I. p. 96. Capucyn; hier macht der Bart allein den Unterſchied ſowie die braune Capucinerfarbe. Dieſer Capuciner-Affe hat die Groͤße des gemeinen Sajou; auf dem Leibe nur zwo Farben, hellbraun und caſtanienbraun oder ſchwaͤrzlichbraun. Am braunen Geſicht einige duͤnn ge— ſaͤete Haare, iſt umgeben mit einem ſchoͤnen ſchwarzen Bart, unter dem Kinn getheilt; auf dem Kopfe ſchwarze Haare, gleich einer Muͤtze; auf dem Ruͤcken hell caſtanienbraunes Haar, der hellſte Theil unmittelbar unter dem Hinterhaupte. Dieſe Farbe wird dunkler laͤngs dem Ruͤcken und an den Seiten, und end— lich ſchwaͤrzlichbraun gegen die Fuͤße. Hände und Fuͤße wenig behaart und hellbraun; Schwanz ſchlaff, mit langen Haaren. Singe negre Hartsinck I. p. 96., Fermin II. p. 129. Der dritte Affe iſt grau mit ſchwarzem Kopf; Mekoe hat Backentaſchen und Schwielen auf dem Geſaͤß; Schwanz laͤnger als Leib, welcher 14‘. Hist. nat. p. 44. Hartſinck ſagt, man ſehe dieſen Affen ſelten. Demnach ſcheint es, daß er nicht einerley iſt mit Fermin's dritter Gat⸗ tung, welche Schaden thut und mithin zahlreich ſeyn muß. Auch hierinn ſcheinen noch Irrthuͤmer zu liegen. Bis jetzt hat noch niemand von Affen mit Backentaſchen und Schwielen in der neuen Welt geſprochen. Der Neger iſt 14“ lang, Schwanz 15. Er hat auch nur zwo Farben, nehmlich der Rüden caſtanienbraun; der hellere Theil unmittelbar unter dem Kopfe wird allmaͤhlich dunkler. Uebrigens iſt er ſchwarz, um das Geſicht ein ſchoͤner Bart. All das ſtimmt mit dem vorigen uͤberein, mit Ausnahme der braunen Haͤnde, welche hier ſchwarz ſind. Was ihn von den andern americaniſchen Affen unterſcheidet, ſind ſeine Schwie— len am Geſaͤß, und der Schwanz, welcher weder ſchlaff haͤngt noch ein Rollſchwanz iſt, ſondern in die Hoͤhe gehoben getragen wird. Das Haar am Schwanze war ſpiralfoͤrmig eingeſetzt und wurde länger gegen das Ende, wo es 3 bis 34’ lang war; am Anfang des Schwanzes war es kurz. Das einzige Thier dieſer Gattung, welches ich geſehen, war ein gezaͤhmtes Weibchen; ſehr wolluͤſtig. Backentaſchen habe ich keine an ihm bemerkt! Nr. 124. Der Potto, Zimmermann p. 259. [ Cerco- leptes caudivolvulus]; Kinkajou Buffon XIX. p. 107. Die Abbildungen 48. und 66. ſind nicht gut. Bey den Arrowaken Koupara, wie es ſcheint, auch Mococo. Der Potto iſt 13“ lang, Schwanz 18. Faͤrbung gelblich und gleichfoͤrmig auf dem ganzen Leibe. Hat einen Greifſchwanz. Beym Gehen vereinigen ſich die Zehen und trennen ſich auf die Art, daß an den Vorderfuͤßen die zwo innern Zehen ver: einigt ſind und getrennt von den drey aͤußern, die ebenfalls von einander liegen. Dieſe Vereinigung und Trennung der Zehen iſt an den Hinterfuͤßen umgekehrt. Die Klauen ſind ſtark. Der Kopf gleicht dem eines kleinen daͤniſchen Hundes; die Schnauze ſchwaͤrzlich. Von Zeit zu Zeit ſtreckt er die Zunge weit heraus. Er ſchlaͤft untertags und iſt des Nachts in be— ſtaͤndiger Bewegung. Des Morgens nimmt er wieder denſel— ben Platz ein, um zu ſchlafen, wo er am Abend zuvor gewer ſen iſt. ö 94 Nr. 125. Der Marsupial, Zimmermann p. 263.; Di- a0 ee Linne; Sarigue Buffon XX. p. 142. t. = 1 Wenn ich das Thier, welches ich unter dem Namen Mar- supial beſchreibe, mit Zimmermann's Beſchreibung ver⸗ gleiche; ſo weiß ich nicht, ob es daſſelbe iſt. Buffon's Fi⸗ guren von Sarigue à longs poils, Sarigue des Illinois, ſtimmen beſſer damit uͤberein, ſowie auch deſſen Beſchreibung. Uebrigens ſind die einzelnen Angaben weder bey dem einen noch bey dem andern genau. Ich finde keinen weißen Flecken uͤber dem Auge. Dieſer kommt der folgenden Gattung zu. Auch hat er nicht die Haare wie Wollflocken in Buffon's Abbil— dungen. In dieſer Sippe iſt dieſes Thier am wenigſten mit Haaren verſehen. Es ſcheint mir, man habe das Opossum fuͤr das Marsupial genommen. Mit Ausnahme von Nr. 130. tragen alle Beutelthiere in der Colonie den Namen Awari, Sawari; bey den Arrowaken Colulu. Der Marsupial ift unter den Beutelthieren das größte, hat auch, wie das Opossum, den Beutel, worinn ſich die Jungen verbergen koͤnnen; die Mutter trägt fie auch mit ſich herum, Die Weibchen ſehen aus, als wenn ſie ſtaͤrker waͤren als die Maͤnnchen. Es iſt ein garſtiges Thier, welches fürchterlich beißt, hat auch nicht einen fo platten Kopf, wie die meiften andern Gattungen; er gleicht vielmehr dem des Schweins. Sein Haar iſt am ganzen Leibe fahl, mit Weiß und Schwarz ver— miſcht. Der Kopf hat in der Mitte eine ſchwarze, ſenkrechte Linie; die Ohren groß, behaart und ſchwarzz; dahinter einige roͤthliche Haare. Es hat, wie die andern Beutelthiere, die zwey Unterſcheidungszeichen, nehmlich an den Hinterfuͤßen die erſte Zehe oder den Daumen getrennt von den andern Zehen, wie an der Hand des Menſchen, und ohne Naͤgel; ferner ein Theil des Schwanzes am Anfang behaart, das Übrige ſchuppig, mit einigen dünn geſaͤeten Haaren. Nr. 126. Opossum, Zimmermann p. 264.; Didel- phys opossum Linne; Virginian opossum Pennant: Ser- voy, Cerigou Herlein p. 172.; Zakrot, Sawari Hart- sinck J. p. 98.; Philandre Fermin Il. p. 114. Hist. nat. p. 27.5 Boschrat, Awari, Kaalstaart Pistorius p. 58.; Awari, Philandre oder Opossum von Mexico, Stedman III. p. 143.; Opossum, Buſchratte Sack II. p. 262.; die Beu⸗ telratte Merian p. 47, Sarigue, Opossum Buffon X. p. 128. t. 45. et 46. Ziemlich gut. Man kann nicht begreifen, wie Herlein bey ihm eine Aehnlichkeit mit einer Katze gefunden hat Stedman's Be— ſchreibung bezieht ſich vielmehr auf die vorige Gattung. Das Opossum hat 10“ Ränge, der Schwanz 13. Mit dem Marsupial verglichen, iſt es ein ſchoͤnes Thier, grau, mit ſchwarz und ein wenig weiß geſprenkelt; uͤber einem Auge ein ſtark abſtechender weißer Flecken. Der Kopf iſt flach, gegen den Mund ſchmaͤler und ſehr verlaͤngert; die Ohren behaart. Oben auf dem Leibe grau gemiſcht; der Bauch weiß, mit einem Schein von fahlroth. Die Augen lebhaft und vorſtehend, eine Eigenſchaft, welche allen Beutelthieren zukommt. Der Schwanz iſt geſtaltet wie bey dem vorigen; 5 Zehen an den Fuͤßen, mit ſtarken Naͤgeln, außer am Daumen der Hinterfuͤße. Nr. 127. Der Faras, Zimmermann p. 266.; Didel- phys Philander Linne; Rat de bois Fermin p. 113. Hist. nat. p. 26.; Philandre de Surinam Buffon XV. p. 4.; Opossum sive Sarigue Stedman II. p. 333. 95 Ich zweifle nicht, daß ich den Faras beſitze. Man ſieht dieſes Thier ſelten und die Schriftſteller reden davon ſehr un⸗ beſtimmt. Die Falten innerhalb der Schenkel ſtatt des Beu⸗ tels, von denen Stedman redet, find das beſte Unterſchei⸗ dungs zeichen; die uͤbertriebene Liebe aber der Mutter zu den Jungen, welche ſie auch bey der groͤßten Marter nicht verlaſſe, iſt ein Maͤhrchen. Dieſe Thiere opfern alles, um ihre Frey⸗ heit wieder zu bekommen, ſelbſt ihre Exiſtenz. Der Faras iſt 9“ lang, der Schwanz 1“ und etwas mehr; Vorder- und Hinterfuͤße wie bey den andern; Haar braun ins Gruͤne; mitten auf dem Kopf eine hellbraune, ſenkrechte Linie; jedes Auge hat einen braunen Rand; Oberlippe, Backen, Kehle, Bruſt und Bauch weißlich; Ohren groß und behaart; Anfang des Schwanzes behaart, das uͤbrige ſchuppig und mit braunen Flecken gezeichnet, gegen das Ende braun; hat keinen Zitzen⸗ beutel, aber einen Laͤngsſpalt innerhalb der Schenkel; 4 Zitzen. Die Jungen hängen ſich an die Mutter, indem fie ihre Schwänze um den ihrigen wickeln. Nr. 128. Der Kayopollin, Zimmermann p. 267.; Espèce de souris de bois, Fermin II. p. 116. Hist. nat. p. 45., Buffon X. p. 159. t. 55. äh | Buffon's Bemerkung von der Aehnlichkeit dieſes Thieres mit der Marmose iſt ſo richtig, daß man beide verwechſeln wurde, wenn man fie nicht neben einander hätte; auch hat fie Zimmermann, der beide gut befchreibt, unter einer Num⸗ mer abgehandelt. Wahrſcheinlich hat er die Marmose fuͤr eine Abart des Kayopollins gehalten. Man ſieht das eine wie das andere ſelten, und man kennt wenig von ihrer Lebensart, was von den meiſten Thieren der neuen Welt gilt. Man kann nicht erwarten, daß Menſchen, welche an nichts denken als Gold zuſammenzuraffen, ſich auf die Wiſſenſchaften legen; daß Leute, welche ſich weder um den Tapir noch um die Pingo’s oder die Hirſche bekuͤmmern, Vergnügen an der Beobachtung der Lebensart kleiner Thiere finden ſollen, welche ſie nur durch Zufall oder den erlittenen Schaden kennen lernen. 5 Der Kayopollin ift 6“ lang, der Schwanz 7. Die Faͤrbung auf dem Ruͤcken iſt mausgrau; das Innwendige der Fuͤße und der Bauchzweiß, ins Fahle; die Zitzen ſtehen wie beym vorigen, von dem er ſich durch die Farbe und die mindere Groͤße unterſcheidet. Nr. 128. b. Die Marmos e, Zimmermann p. 267. Di- delphys murina Linne, Buffon X. p. 151. t. 52. 53. Die Marmose iſt 5“ Zoll lang, der Schwanz 7. Der Kopf verſchmaͤlert ſich gegen die Naſe und iſt zugefpist. Das Maͤnnchen etwas kleiner als das Weibchen. Die Augen liegen in einer braunen Höhle. Das Haar unterſcheidet ſich von dem des vorigen dadurch, daß roͤthliches zwiſchen das graue gemiſcht iſt; das letztere iſt die Hauptfarbe. Die Unterſchiede zwiſchen beyden Maͤnnchen beſtehen darinn: Kopf der Marmose 14“, des Kayopollin 12“. Leib 3% UT 4 Schwanz „54 % . ee Ganze Laͤnge 10“. 1240. Breite des Kopfes bis zu den Ohren 4 . 1“. Nr. 129. Der Aeneas, die Buſchratte, Zimmer- mann p. 268, Didelphys dorsigera Linne; Rat de bois Fermin Hist. nat. p. 25. et 44.; Merian p. 47. fig. — Merian Opossum Pennant — braunes Opossum Sack II. p. 203. Beſchreibung ſchlecht. Stedman II. ©. 334. behauptet, dieſes Thier faͤnde ſich nicht in Surinam. Er iſt aber keine Autorität. — ———̃— — — 5 969 Die Frau Merian ſagt: die Mutter trage die Jungen immer mit ſich herum und bey Gefahr hiengen ſich dieſe mit ihren Schwaͤnzen an den ihrigen. Sie rede davon, als wenn das gewoͤhnlich geſchaͤhe, was nicht der Fall iſt. Ich habe daſſelbe beym Faras und der letzten Gattung Nr. 131. geſehen. Der Grund davon iſt folgender. Dieſes Beutelthier wirft wie alle anderen, denen der Beutel fehlt, blinde Junge, wie Hund und Katze. Um bey der Mutter bleiben zu koͤnnen, haͤngen ſie ſich mit ihren Schwaͤnzen an irgend einen Theil des Leibes der Mutter, vorzuͤglich an ihren Schwanz. Ich habe das bey drey Gattungen geſehen und ich glaube, daß es auch bey den andern Statt habe. Die Neger nannten mir dieſes Thier Sacra- menti. Der Aeneas iſt etwas größer als die beiden vorigen. Die Faͤrbung ein Gemiſch von Braun und Gelb, wodurch ein gruͤner Schein entſteht; Kopf platt und zugeſpitzt, die Ohren behaart. Die Jungen haͤngen ſich an die Mutter, und zwar, ſo weit es ihnen moͤglich iſt, wickeln ſie ihre Schwaͤnze um den ihrigen. Da ſie aber ſehr zahlreich ſind (ich habe eine Mutter geſehen, welche zehn hatte); ſo iſt der Schwanz der Mutter nicht lang genug. Da ſie bey der Geburt blind ſind; ſo haͤngen ſie ſich an, wo ſie koͤnnen. Nr. 130. Der Krabbenfreſſer, Zimmermann p. 269,; Didelphys karkinophaga, Crabier Buffon XIX. p. 121. fig. Stedman beſchreibt II. S. 189. eine Buſchratte von der Groͤße einer Eidechſe, was paßte, hat aber nicht die langen Fuͤße, und der Schwanz iſt wie der eines Ferkels. In der Colonie heißt er Krabedago. Nr. 131. Das kurzſchwaͤnzige Beutelthier, Zim- mermann p. 270.; Didelphys brevicaudata Eræl. Didel- phys brachyura Schreber]; Ratte Pistorius p. 58.; Souris de bois Fermin II. p. 116. Hist. nat. p. 44. Ich habe dieſe Sippe angefangen mit der garſtigſten Gat⸗ tung, dem Marsupial; nun ſchließe ich ſie mit der ſchoͤnſten. Die kurzſchwaͤnzige Sarigue iſt nur 45“ lang, der Schwanz 21. Sie hat die Kennzeichen dieſer Sippe. Die Faͤrbung ift ſehr ſchoͤn, caffeebraunes Roth, auf dem Ruͤcken mit Grau und Schwarz uͤberpudert, die Seiten ſchoͤn dunkelroth, ins caffee⸗ braune. Die Jungen haben die Geſtalt von jungen Hunden mit gewundenen Schwaͤnzen ſo lang, als der Kopf noch nicht die dieſer Sippe eigene laͤngliche und zugeſpitzte Geſtalt erhalz ten hat. } Zimmermann zeigt noch folgende Gattungen an: — Didelphys opossum, varietas orientalis nach Pallas. Philander orientalis: Saturate fuseus in dorso, in ven- tre flavus, maculis supra oculis flavis. Brisson. Es ſcheint, er zweifle, ob dieſe Thiere zur alten oder neuen Welt gehoͤren. Nr. 136. Der tuͤrkiſche nackte Hund, Zimmermann p. 287. iſt eingeführt. N Nr. 146. Der virginiſche Fuchs, Zimmermann p. 298.; Canis virginianus Eræl. [C. cancrivorus Desma-- rest]; Janovare Herlein p. 178.; Renard Pistorius, p. 57., Hartsinck I. p. 95.; Chien sauvage Fermin II. p. 105. et 120. Hist. nat. p. 10. et 28.; Crabedago Stedman II. p. 190.; Chien de bois Buffon XXII. p. 52,, Abbildung gut, Sack II. p. 198. Alle Schriftſteller Über Surinam reden von verfchiedenen. Fuͤchſen; Piſtorius von einem ſchwarzen, mit weißem Hals— band; auch Fermin. Sack's Beſchreibung ſtimmt uͤbrigens mit dem Stüd überein, das ich geſehen habe. Stedman 97 führt Buffon an, wo dieſer vom Grison redet. Wohin ich Herlein's Janovare ſtellen ſoll, weiß ich nicht, wenn nicht hieher. [Soll der Jaguar ſeyn.] f Daß die Schriftſteller nicht uͤbereinſtimmen, iſt nicht zu vers wundern: denn die Haare wechſeln nach den Stuͤcken. In der Colonie heißt er Crabedago. Obſchon man dieſen Krabbenfreſſer nennt; ſo findet man doch keine Krabben in ſei— nem Magen, wohl aber Fiſche, Pflanzen und wilde Fruͤchte. Frißt er daher wirklich Krabben; ſo naͤhrt er ſich doch nicht davon. Er iſt 219" lang, der Schwanz 1“. Faͤrbung ge⸗ ſprenkelt mit grau und braun, am dunkelſten auf dem Ruͤcken; die Naſe duͤnn, wie beym Windhund; der Leib mager; die Vorderfuͤße 10“ hoch, die hintern 11; die Fuͤße unten ſchwarz, hinten 4 Zehen, vorn 5, eine Zehe innwendig an den Fuͤßen 2“ hoͤher geſtellt; Schwanz behaart mit ſchwarzer Spitze. Nr. 147. Der ſurinamiſche Fuchs, Zimmermann p. 298.; Canis thous Linne. Piäaiiſtorius ſagt, er ſey in der Jugend grau, im Alter ſchwarz, mit einem weißen Halsband; Fermin II. p. 106. ebenſo, aber in der Jugend braun. Er hat die Groͤße der Katze; grau; Bauch weiß; Zehen 5, 4. Ungewiſſe Gattungen: Der Alco, der Michuacanens, der Techichi und der Koupara oder Crabedago. Nr. 161. Der ſchwarze Tiger, Zimmermann p. 318.; Felis nigra Erzl. [F. onca ß. nigra], Herlein p. 169. Hartsinck I. p. 89. redet von acht Tigerſorten, auch vom Jaguarete; Tigre noir Buffon IX. p. 4., Jaguarété XIX. p- 96. t. 40. N Stedman hat ihn nicht ſelbſt geſehen. Zimmermann beſchreibt 5 Gattungen; aber es gibt mehre, und den von Zimmermann genannten 5 Gattungen begegnet man oft. Der Jaguar und der Maragua ſind die feltenſten. Ich werde auf die von Hartſinck erwaͤhnten Tiger zuruͤckkommen. Nr. 162. Der Jaguar, Zimmermann p. 219.; Fe- lis onca Linne; Jawari, Jaguar Hartsinck p. 89.; Ti- gre jaunatre à taches noires Fermin II. p. 95. Hist. nat. p. 45.3 Jaguar Buffon XIX. p. 90. t. 18., XIX. p, 93. 2351.37. Der Jaguar, den ich hier beſchreibe, war hoͤchſtens 3“ lang, Schwanz 14. Die allgemeine Faͤrbung hellbraun, ins Gelbe auf den obern Theilen; Hals und Bauch weiß; alles iſt reichlich mit ſchwarzen Flecken verſehen. Laͤngs dem Ruͤck⸗ grath ſieht man zwo Reihen von laͤnglichen, vollen, ſchwarzen Flecken; auf jeder Seite 4 Reihen ſchwarzer, offener Flecken, in der Richtung von vorn nach hinten; in ihrem Inneren iſt die Farbe dunkler braun; auf den 4 Beinen aͤhnliche Flecken herunterſteigend; am Bauche große, ſchwarze Flecken; der Kopf mit kleinen, ſchwarzen Flecken beſaͤet; der Schwanz iſt von feis nem Anfang bezeichnet mit kleinen, ſchwarzen, laͤnglichen Flecken, in drey Linien geordnet und einige weiße Flecken auf jeder Seite; 6“ von der Spitze bildet ſich das Weiß im Zickzack auf dem Schwarzen ab; die Spitze ſelbſt iſt ſchwarz, hat aber vorher 3 weiße, ſchmale Ringe und zween breite ſchwarze; die Ohren klein; die Schnurrbaͤrte weiß, mit Ausnahme von 2 ſchwarzen Borſten. Nr. 163. Der Kuguar, Zimmermann p. 320.; Felis concolor. Tigres rouges Pistorius p. 54. Hartsinck p. 89. et 290. T. Cuguacuarane; Couguar Buffon IN. p. 97. t. 19., Iſis 1844. Heft 2. 98 XIX. p. 95. t. 39.; Stedman II. p. 203, Hartſinck's Puma. Nr. 164. Der Ozlot, Zimmermann t. 321.; Felis par- dalis Linne; Bonte Tygres Pistorius p. 54.; Tigres noirs et blancs Fermin II. p. 98. Hist. nat. p. 17.; Ocelot Buffon XIII. p. 126. t. 35. et 37. Dieſer ſchoͤne Tiger hat ſehr regelmaͤßige Flecken auf der ganzen Länge des Leibes; auf der Mitte des Ruͤckens eine Li⸗ nie von braunen Flecken, mit Schwarz umgeben; auf jeder Seite eine Linie ſchwarzer, voller Flecken, ſodann Linien von braunen Flecken, umgeben von Schwarz. Alle dieſe Flecken find laͤnglich und laufen von vorn nach hinten; Bruſt und Beine mit großen ſchwarzen Flecken gezeichnet. Der Grund des Pel⸗ zes iſt auf dem Ruͤcken braun, an den untern Seiten graulich⸗ weiß. Der Schwanz geringelt mit Schwarz und Weiß. Nr. 165. Die Maragua, Zimmermann p-. 322.5. Fe- lis tigrina Eræl.; Gevlogte Tygers, Herlein p. 169. Ma- rackai Pistorius p. 54. Hakka Hartsinck I, p. 89.; Chat ligre Fermin II. p. 99. Hist. nat. p. 7.; Margay Buffon XIII. p. 131. t. 38., XIX. p. 98., Stedman I. p. 204. Sack II. 197. Buffon, Nachrichten. Unſichere Gattungen: f. Die wilde Katze von Neuſpanien, Zimmermann— g. Le Jaqua ou Leopard. i. Der große Tiger von Patagonien. Ich habe unter die unſichern Gattungen den großen Tiger von Patagonien aufgenommen, weil die Indianer behaupten, es gebe ein fleiſchfreſſendes Thier, welches die groͤßten Thiere an: greife und ſelbſt den Menſchen verfolge; was die andern nicht thun, weil ſie ihn fuͤrchten. Hartfind redet von einem Schildpatt⸗Tiger, Hartebeest Tyger, Hakka oder Tigerkaße, rothen Tiger, wilden Katzen 4 Mal größer als die Hauskatze, Jawari oder Jaguar. Jaguarete, Cuguacuarane. Er redet. nicht vom Kouguar, außer, um ihn vom rothen Tiger zu unterſcheiden. ö Synonyme: Nr. Zimmermann. Buffon. Dazu gehoͤrt Zimmermann und Sack geben davon gute Hartsinck. 161. Tigre noir. Couguar. Jagurete, Cuguaguarane. 162. Jaguar. Jaguar. Jawari, Jaguar. 163. Kuguar. Couguar. Tigre rouge. 164. Ozelot. Ocelot. Schildpad Tyger. 165. Maragua. Margay. Hakka, Chat tigre. Nr. 161. heißt bey den Coloniſten Tigre noir; Nr. 5 Tigre rouge; Nr. 165. Tyger kat. f e l Es gibt verſchiedene Chat- Tigres. Der Strauchtiger (Ti- gre de petit bois) iſt eine Gattung, groͤßer als der Margay, und hat einen kurzen Schwanz. 0 Nr. 170. Der Raccoon, der Schup, Zimmermann p. 331.3 Ursus lotor Linne Procyon canerivorus]; Pisto- rius p. 67. Fermin II. p. 105. Raton Buffon XX. t. 34. Abbildung gut. 0 Ich führe hier Piſtorius und Fermin an, obſchon ich zweifle, daß ſie das Thier gekannt haben. Herlein redet vom Surikat, als welcher einen Baͤrenrachen habe. Buffon iſt hier der beſſere Fuͤhrer; er ſetzt es nach Cayenne. Es iſt ge⸗ wiß, daß es ſich in Guyana findet, obſchon Zimmermann behauptet, es komme in Suͤdamerica nicht vor. Dieſe Indi⸗ viduen unterſcheiden ſich von einander durch die Farbe. Das 103 ich nicht behaupten moͤchte, weil es einem kalten Clima ange: Hört, welches weit von dem Gupana's abſteht. N. 261. Die ſurinamiſche Goldratte, Zimmer- mann p. 423.; Myoxus chrysurus (Loncheres chrysurus) - Le rat à queue dorée Buffon XXII. p. 116. flg. Zimmermann gibt davon eine ganz richtige Beſchreibung. Ich habe es einmal geſehen; es iſt ſelten. 5 Le rat à queue argentée. Das Thier, welches man in der Colonie Makka aratta (Ratte mit Stacheln) nennt, iſt viel groͤßer, als le rat à queue dorée: denn es mißt 1“ und der Schwanz iſt noch laͤnger. Alles, was bey jenem gelb iſt, iſt bey dieſem weiß. Der Schwanz endigt in eine weiße Spitze; auf der Naſe und der Stirn ein laͤnglicher Flecken von derſelben Farbe; der Kopf convex. Dieſelbe Breite und Steifig— keit der Haare am andern Thier ſindet ſich auch bey dieſem. Nr. 269. Der Piloris, Zimmermann p. 433.; Mus pilorides — Rat musqué, Piloris Buffon. Nach Zimmermann findet ſich dieſe Ratte auf Java und in America. Hinſichtlich des Clima's könnte dieſes Thier wohl in Guyana ſeyn. Fermin ſpricht von verſchiedenen Ratten; II. p. 123. Rat de marais: fahl, unten weiß. Rat sauvage: hat die Hoden unter der Haut des Bauches. Pag. 114. Rat d'eau; ſchwarz und braunroth; aſchgrau mit gelb gemengt. Rat blanc. Pag. 116. Souris du bois: mit langem Schwanze, In feiner Hist. natur. p. 26. et 45. zaͤhlt er dieſelben iere auf. BE ham ſpricht Pars II. p. 189. vom , große Waldratte, roͤthlichbraun, von der Größe eines jungen Hafen, Nr. 320. Die ſurinamiſche Spitzmaus, Zimmer- mann p. 462.; Sorex surinamensis. Nr. 321. Die brafilifhe Spitzmaus, Zimmermann p. 362. Sorex brasiliensis Eral., Buffon XV. p. 43. Nr. 326. Der rothe Maulwurf, Zimmermann p.467.; Talpa rubra Erl. (Chrysochloris rubra), Fermin Hist. nat. p. 45.; Tucan, Taupe rouge Buffon XV. p., 42., XX. p. 147. Fermin ſpricht noch von einem ſchwarzen Maulwurf, deſ⸗ fen Zimmermann nicht erwahnt. Wenn er in America vorkommt; ſo iſt er wahrſcheinlich verſchieden von dem euros iſchen. 3 A 330. Der ungeoͤhrte Igel, Zimmermanm p. 470.; Erinaceus inauris Linne, Fermin II. p. 118. Hist. nat. 455 3 Nr. 331. Der Tendrac, Zimmermann p. 471.; Eri- naceus tendrac. Herlein p. 182.. Buffon XII. p. 198. t. 60., XXII. p. 123. fig. Nr. 332. Der Tan rec, Zimmermann p. 471.; Erina- ceus tanrec. Buffon XII. p. 205. t, 59., XIX. p. 91. t. 35,, XXII. p. 1. N Nach Zimmermann finden ſich dieſe beyden Thiere auf Madagascar; Buffon ſagt ausdruͤcklich, daß ſie ſich in Su⸗ rinam finden. Nr. 336. Der Cuan du, Zimmermann p. 474. Hy- strix prehensilis Linne, Pistorius p. 57. Hartsinck l. p. 91. Buffon XII. p. 195. t. 57., mangelhaft, Sted man L. p. 294., Suek II. p. 193. — — 104 Es ſcheint mir, daß Piſtorius, Hartfind und Sack dieſes Thier meynen; von Stedman und Buffon beſteht darüber. fein. Zweifel. Sie geben ihm einen Greifſchwanz, von welchem die andern nichts reden. Buffon gibt ihm bey der Abbildung keinen Schwanz, obſchon er in der Beſchreibung da— von redet. 0 In der Colonie heißt er Jinji Macca; — Coendu a lon- gue queue Buffon XXII. p. 125. fig., Fermin II. p. 94. Hist. nat. p. 24. 2 ** Der Coendu mit langem Schwanz iſt ungefähr 13“ lang, der Schwanz etwas laͤnger. Der Leib iſt bedeckt mit Stacheln, 1 bis 2“ lang, ausgenommen der obere Theil des Kopfes und die Naſe, die Fuͤße und die untern Theile. Zwiſchen den Stacheln ſteht ſehr langes ſeidenartiges Haar, 2 bis 6“ lang; die langen Borſten ſind ſchwarz in der Mitte, ihre Enden weiß, wodurch das Thier eine grauliche Farbe bekommt: denn die Stacheln ſind ganz davon bedeckt. Dieſe ſind gelb, mit ſchwar⸗ zen Spitzen. Am Bauche ſind die Haare kurz; der Schwanz iſt ein Greifſchwanz mit dunkelbraunen Haaren; die Naſe ſehr groß und plump, mit lohbrauner Farbe. Die Zehen ſind große Krallen, wie die des Beutelthieres; auch pflegt er gern zu Eletz- tern. Die Schneidzaͤhne ſind wie die des Eichhoͤrnchens. ; Er verbreitet einen ſolchen durchdringenden und unangeneh⸗ men Geſtank, daß man Kopfweh davon bekommt und daß an⸗ dere Thiere davon ſterben. Des Nachts iſt er in Bewegung, des Tages ruhig und ſchlafend auf einem Zweige, woran er ſich mit 3 Fuͤßen haͤlt, und den linken Vorderfuß ausgeſtreckt. Er liebt die Früchte nicht, ſondern im Allgemeinen trockene Nahrung. f N Nr. 337. Der Ai, Zimmermann p. 476.; Bradypus tridactylus Pistorius p. 90., Hartsinck I. p. 95-, Fer. min II. p. 108. Hist. nat. p. 1 — 26. Sach J. p. 233., II. p. 214. Stedman I. p. 201., Waterton p. 161., Buffon XIII. p. 27. et 38. t. 6. J., XIX. p. 129. — Alle Schriftſteller haben dieſes Thier gut, beſchrieben, auch iſt es ſehr gemein, und dennoch hat niemand feine Lebensart beobachtet. Man weiß nicht einmal, welches ‚feine Hauptnah⸗ rung iſt, was man doch leicht erfahren konnte, weil man es immer auf den Bäumen findet. Man kann daher Water⸗ tons Bemerkungen fuͤr wahr halten, welcher ſagt, daß es in dichten Baͤumen lebe und darauf geboren werde. 1 Buffon ſtellt es ſitzend vor, wie ein kleiner Hund: es kann ſich nicht aufrecht halten oder auf den Hinterfuͤßen ſtehen; auf dem Boden kann es nur kriechen. Der Ai iſt 1. lang, hat keinen Schwanz, aber an ſeiner Stelle einen Hoͤcker, 14“ lang; an allen Fuͤßen 3 ſehr große und krumme Klauen. Die Vorderfüße find viel länger als die hintern; der Kopf ſieht aus wie eine Verlaͤngerung des Halſes, worauf das Geſicht ange⸗ bracht iſt. Die geſchaͤckte Färbung zeigt braͤunliche, weißliche und graue Theile; die Männchen haben auf dem Ruͤcken einen dunkeln, oft, ſchwarzen Flecken, von einem braungelben, wie brandigen Streifen und Band durchſchnitten. Man nennt es Sonnen -Faulthier (Son-Luyaart). Der Kopf iſt mit brau⸗ nem Haar bedeckt; am Geſicht iſt es ſchmutzigweiß, umgeben von braͤunlichem; die Naſe kurz und das Maul ziemlich groß. Das Thier iſt ſehr langſam in allen ſeinen Bewegungen. Man beurtheilt es aber falſch, wenn man nach dem geringen Vor⸗ ruͤcken ſchließt, wann man es auf den Bauch gelegt hat: Al⸗ les beweiſt, daß es nur klettern kann. Auch ‚hängt es ſich gern auf. 105 Etwas Beſonderes bey dieſem Thier iſt, daß man oft eine Art von gruͤnem Mooſe an ſeinem Leibe zwiſchen dem Haare ſieht, worinn kleine Schaben ſtecken; auch iſt das lange Haar ſehr unrein und haͤngt ſich an die Finger. Nr. 338. Der Unau l deutſch ausgefprochen], Zimmer- mann p. 477.; Bradypus didactylus Fermin II. p. 108., Hist. nat. p. 2., Stedman I. p. 202., Sach II. p. 213.; Buffon XIII. p. 27. t. 2., XIX. p. 129. Fermin irrt ſich, wenn er ſagt, daß dieſes Thier kleiner ſey, als das vorige. Er ſagt nicht, daß es vorn zwo Klauen habe. Uebrigens beſchreiben es alle Schriftſteller ſehr gut. Buffon gibt Bd. XX. p. 45. t. 37. die Abbildung vom Kouri oder dem kleinen Unau, welcher wenig bekannt zu ſeyn ſcheint. Der Unau iſt bisweilen über 2“ lang, hat vorn nur 2 Zehen mit krummen Klauen, gar keinen Schwanz. Faͤrbung gleich foͤrmig, fahlgrau; der Kopf iſt beſſer abgeſetzt und beſſer geſtal— tet, als beym andern; das ziemlich lange Haar liegt auch nicht ſo dicht an und trennt ſich auf der Mitte des Ruͤckens durch eine Linie, welche den Ruͤcken quer durchſchneidet; das Haar des Kopfes hat die gewoͤhnliche Richtung gegen den Schwanz, aber von hinten nimmt die Haͤlfte des Haares eine umgekehrte Richtung und iſt auch gegen dieſe Linie mitten auf dem Ruͤcken gekehrt. Die Bewegungen dieſes ſehr zum Zorn geneigten Thieres ſind weniger langſam, als beym vorigen; es beißt gegen Alles, was ſich ihm naͤhert. Uebrigens iſt ſeine Lebensart und ſein Be— tragen wahrſcheinlich dem vorigen gleich. Man ſieht es ſelten. Nr. 339. Das Guͤrtelthier mit drey Guͤrteln, Zimmermann p. 348. Dasypus tricinctus — Pistorius p. 57. Apar Buffon X. p, 95. Nr. 340. Das Guͤrtelthier mit vier Guͤrteln, Zim— mermann p. 478. Dasypus quadricinetus; iſt nach Zim⸗ mermann wenig bekannt. Nr. 341. Das Guͤrtelthier mit dem Halsſchilde, Zimmermann p. 479. Dasypus sexeinetus Linne — En- coubert Buffon X. p. 96. t. 42., XIX. p. 128. t. 53. Nr. 342. Das Guͤrtelthier mit acht Gürteln, Zim- mermann p. 450. Dasypus octocinctus Schreber — Ta- tou été Buffon X. p. 97. Nr. 343. Das Guͤrtelthier mit neun Gurteln, Zim- mermann p. 450. Dasypus novemeinctus Linne — Hart- sinck I. p. 91; Fermin II. p. 110. Hist. nat. p. 3. — Cachicame Buffon X. p. 98. t. 37., XIX. p, 129. t. 54., Stedman I. p. 292., Sack II. p. 193. In Buffon's Abbildungen X. t. 3. und XIX. t. 54. iſt einiger Unterſchied. Dieſes Thier iſt ſehr gemein, heißt bey den Indianern Jessi, Ohren, weil dieſe Organe ſehr groß ſind. Es kann mithin uͤber das Thier Jessi, deſſen die Schriftſteller in Surinam er⸗ waͤhnen, kein Zweifel ſeyn. 6 Der Cachicame oder Capassi hat neun Baͤnder von knoͤ⸗ chernen und ſechseckigen Naͤpfen mitten auf dem Leibe. Die Schultern und Lenden ſind mit beſondern Knochenſtuͤcken bedeckt. Der Schwanz iſt lang, ſehr verjuͤngt und mit knoͤchernen Baͤn⸗ dern bedeckt; der Kopf mit Platten, traͤgt zwey große Ohren. Vorn vier, hinten fünf Zehen mit Klauen. Es iſt ſchwaͤrzlich— blau auf dem Ruͤcken; die andern Theile ſind hellbraun oder hornfarben. Es graͤbt ſich ein. Sein Fleiſch iſt eine ziemlich gute Speiſe. Iſis 1844. Heft 2. 106 Nr. 344. Das Guͤrtelthier mit zwölf Gürteln, Zimmermann p. 481. Dasypus duodecimeinetus Eræl. — Tatou Pistorius p. 59.; petit Tatou Fermin II. p. 107. Hist. nat. p. 3.; Kabassou Buffon X. p. 99. t. 40. 41. XIX. p. 129. Buffon's Abbildungen ſind zu verſchieden von einander, als daß ſie einerley Thier vorſtellen ſollten. In der Colonie gibt es Perſonen, welche behaupten, dieſes Armadill ſey das groͤßte, während andere widerſprechen. Dieſe großen Armadille habe ich nicht geſehen; fie muͤßen ſehr ſelten ſeyn, oder ſich nur in den entfernteſten Gegenden finden. Bey dem Kabassou find die Platten desjenigen knoͤchernen Stuͤcks, welches die Halfte des Thieres oder die Mitte deſſel— ben bedeckt, viereckig und geordnet in zwoͤlf Baͤnder. Dieſe Baͤnder find getrennt von demjenigen Stuͤck, welches die Schul- tern bedeckt; ſie verlieren ſich aber ſo zu ſagen in dasjenige Stuͤck, welches den Hintertheil des Thieres bedeckt. Der Kopf iſt breit und platt; die Ohren ſind nicht ſo lang und rundlich. Die Faͤrbung iſt ſchwaͤrzlich auf dem Leibe und hellbraun an den untern Theilen. Nr. 345. Das Guͤrtelthier mit achtzehn Guͤrteln, Zimmermann. Dasypus octodecim einetus Eræl. — Cir- quingon Buffon X. p. 100, Nr. 348. Der kleine zweyzehige Ameiſenfreſſer, Zimmermann p. 485. Myrmecophaga didactyla Eræl. — Pistorius p. 54., Hartsinck l. P. 93., Fermin II. p. 101. Hist. nat, p. 23., Fourmillier Buffon X. p, 76. t. 30. Abbildung ſchlecht; Stedman III. p. 149., Sack I. p. 237. Hr. v. Sack hat ſehr richtig bemerkt, daß dieſes Thier ſich nicht von Ameiſen naͤhrt. Er hat ihm das Leben erhalten mit Maden von kleinen Bienen (Wassi wassi), deren Honig er fraß. Die Laͤnge dieſes Ameiſenfreſſers iſt 8“, der Schwanz laͤn— ger und anfaſſend; der Kopf ift ſehr conver und die Naſe zu- rückgebogen; vorn zwo Zehen, hinten vier. Das ganze Thier iſt bedeckt mit kurzen, linden und ſeidenartigen Haaren. Die Faͤrbung bey verſchiedenen Individuen etwas verſchieden, ſpielt jedoch immer ins Gelbe oder Graulichgelbe. Auf dem Ruͤckgrath laͤuft ein dunkler Streifen; der Schwanz iſt gegen die Spitze unb unten nackt auf 2“ Laͤnge. Das Thier klettert gern, iſt die ganze Nacht in Bewegung und ſchlaͤft bey Tage. Es ſcheint ſich, nach den Beobachtungen von Sack, von Honig und Bienen zu ernaͤhren. Es pflegt ſich die Fuͤße zu lecken, und darum hat man es Lek Handje (Leckhaͤndchen) genannt. Nr. 349. Der dreyzehige Ameiſenfreſſer, Zimmer- mann p. 486. Myrmecophaga tridactyla Eræl. Nr. 350. Der große Ameiſenfreſſer, Zimmermann p. 486. Myrmecophaga jubata Linne. — Herlein p. 182., Pistorius p. 54., Hartsinck I. p. 98., Fermin II. p. 100. Hist. nat. p. 22.; Tamanoir Buffon X. p. 67. t. 29. Abbildung gut, XIX. p. 124. Ueber dieſes Thier hat ſich kein Schriftſteller betrogen; fie haben es ziemlich gut beſchrieben. Der Tamanoir unterſcheidet ſich hauptſaͤchlich von den an⸗ dern durch ſeine Groͤße, ſeinen Kopf und ſeinen Schwanz. Der Kopf iſt außerordentlich gedehnt; die Zunge lang und ſpiralfoͤr⸗ mig, iſt mit einer klebrigen Materie bedeckt, fo daß die mei: ſen daran haͤngen bleiben, ſobald fie in ihre Neſter geſtoßen 7 107 wird. Die Färbung ift ſchwarz und darauf ein weißes Hals: band; der Bauch ſchwarz. Der lange Schwanz hat lange Borſtenhaare, wie der des Pferdes; Zehen vorn 4, hinten 5, mit ſtarken Klauen. Obſchon dieſes Thier keineswegs fleiſch⸗ freſſend iſt; fo iſt es doch gefaͤhrlich, ihm zu begegnen. Man behauptet, es erſtecke das Thier, welches von ihm umfaßt wird. Nr. 351. Der mittlere vierzehige Ameiſenfreſſer, Zimmermann p. 487. Myrmecophaga tetradactyla Linne; — Pistorius p. 54., Hartsinek I. p. 93, Fermin U. p. 101. Hist. nat. p. 22.; Tamandua Buffon X. p. 67., XIX. p. 126. tab. 52., Stedman III. p. 149., Sack II. 212. ! N Die Abbildung, welche Buffon von einem Thiere gibt, welches er zum Tamandua zieht, iſt zu verſchieden von dem⸗ jenigen, welches ich kenne, ſo daß ich vermuthe, Zimmer⸗ mann habe jene Abbildung nicht zu dem von ihm beſchriebe⸗ nen Thiere anführen wollen. Zimmermann's Thier iſt auch das meinige. Der Tamandua iſt 25“ lang, der Schwanz 24; iſt ein Greifſchwanz. Das Maul vorragend und ſchwarz, nach unten gebogen; der Kopf convex; das Haar graulichbraun; die Jun⸗ gen dunkler als die Alten; der Schwanz am Anfang behaart, bekommt allmählich Schuppen, hat hin und wieder einige Roß⸗ haare und iſt nackt gegen die Spitze. Nr. 353. Der Blutſauger, Zimmermann p, 489.; Vespertilio vampyrus Linne [Phyllostoma], Herlein p. 178., Pistorius p. 73., Hartsinck I. p. 98., Fermin II. p. 139, (der Kopf hundartig) Hist. nat., Vampyre Buffon X. p. 26., XXII. p. 118. Es ſcheint mir, dieſe Schriftſteller haben den großen Vam- pyre im Auge gehabt. Der Vampyre hat einen Kamm auf der Naſe, in Geſtalt einer Lanze. Er iſt 5“ lang, Flugweite 26, und hat keinen Schwanz. Der Kopf iſt laͤnglich, über 14° lang, und weni⸗ ger behaart, als bey den andern Gattungen; auf der Naſe ein Kamm; die Ohren groß und behaart mit kleinen Deckeln (Oreil- lons). Das Haar, welches den Ruͤcken bedeckt, iſt ſchwaͤrz⸗ ichbraun, das am Bauche graulich. Der Kopf hat wirklich die Geſtalt eines Hundskopfs. Nr. 354. Die Herznaſe, Zimmermann p 489.; Vesper- tilio spasma Linne. Nr. 355. Die Trichternaſe, Zimmermann p. 490.; Vespertilio spectrum Linne; — Vampyre Buffon XXII. p. 118. fig. Dieſer Vampyre iſt 8“ lang, Flugweite 17, und hat keinen Schwanz. Faͤrbung mausgrau; an beiden Seiten des Kopfes und über den Augen ein graulicher Schein; an der Spitze der Flügel ein weißlicher Flecken, oder vielmehr, fie endigen mit einer weißlichen Spitze, ungefähr “ breit. Das Weibchen iſt etwas gedrungener, als das Maͤnnchen. Sein Bauch ſchwaͤrz⸗ lichbraun, der des Maͤnnchens graulich; die Ohren behaart mit kleinen Deckeln. Buffon's Fer de lance ſtimmt in der Groͤße mit der Gattung, die ich beſchreibe, uͤberein: es ſcheint aber, wenn ich mich nicht irre, Buffon habe nicht bemerkt, daß die Spitze der Fluͤgel weißlich iſt. Nr. 856. Die Schaufelnaſe, Zimmermann p. 490.; Vespertilio perspieillatus Linne; — Fer de lance Buffon XIII. p. 119. t. 34. 108 Dieſe Fledermaus iſt 34“ lang, Flugweite 18, Schwanz ſehr klein. Faͤrbung braun oder vielmehr braunroth, welches ins Schwarze zieht. Kopf dick, Ohren behaart, breit nach oben zugeſpitzt; auf der Naſe ein großer Kamm, wie Lanzen⸗ eiſen. Schwanz 4“ lang, ſteckt ganz in der Flughaut und ragt nur 1 bis 2% vor. Sie pflegen ſich des Abends zahl reich bey den Haͤuſern zu verſammeln, wenn Baͤume in ihrer Nachbarſchaft ſind, und ſie verbreiten einen ſehr unangenehmen Geruch, welcher die Luft verpeſtet. Nr. 357. Die Kleeblattnafe, Zimmermann p. 491.; Vespertilio hastatus Eræl.; Chauve souris fer de lance Buffon XIII.; Javelin bat Pennant. Zimmermann meynt, dieſe Fledermaus ſey einerley mit der Schaufelnaſe; er unterſcheidet ſie nicht, gibt ihr jedoch einen andern Namen. Ihre Länge ift 4“, Flugweite 20, Schwanz ſehr klein. Die Beſchreibung der vorigen kann auch fuͤr dieſe gelten, außer daß fie größer iſt, und die Färbung unvermiſcht ſchwarz. Nr. 358. Die Sperrnaſe, Zimmermann p. 491.; Ves- pertilio soricinus Erl. — Musaraigne Buffon XIX. p. 118. t. 40. Die Laͤnge iſt 2“, die Flugweite 9 bis 10, Schwanz ſehr klein. Die Schnauze iſt duͤnner, als bey den vorigen; Faͤr⸗ bung gleichfoͤrmig mausgrau; die Zunge ſehr lang; hat, wie die vorige, einen Kamm auf der Naſe. Die Zahl der Fledermaͤuſe, welche auf der Naſe eine Zierath haben gleich einem Lanzeneiſen, iſt ſo groß, daß wir hier alle aufgezaͤhlt haben, welche in Zimmermann's Werk ange⸗ zeigt ſind. Nr. 354. und 355. haben nach dieſem Autor keinen Schwanz. Nr. 358. hat nur einen ſehr kleinen. Was fol man zu Nr. 353., 356. und 357. ſagen? Ha: ben ſie einen Schwanz, oder keinen? Er gibt die Groͤße von drey Gattungen an. 4, Nr. 356. 22, Nr. 358. 2", Nr. 354. hat 12“ Flugweite. Von Nr. 354., 356. und 358. gibt er die Faͤrbung an. Nach ihm koͤnnen wir bey Nr. 355. und 377. Buffon um Rath fragen. Nr. 354. gehoͤrt nicht nach America. Die ganze Welt ſagt, dieſe Fledermaͤuſe ſoͤgen Menſchen und Thieren das Blut aus. Das iſt wirklich wahr: ich ſelbſt habe einen Menſchen geſehen, der von einer ausgeſogen wurde. Daß man ſie nicht ſpuͤrt, iſt nicht zu verwundern: denn die Neger und viele Creolen haben einen faſt lethargiſchen Schlaf, in wel⸗ chem man ſie forttragen kann, ohne daß ſie es bemerken. Sie wachen ſicherlich nicht auf durch dieſen Einſchnitt (den ich uͤber 1“ lang geſehen habe). Indeſſen weiß man nicht, ob alle Fledermaͤuſe ſaugen, oder nur gewiſſe Gattungen. Die Schriftſteller ſcheinen es von den⸗ jenigen zu glauben, welche einen Kamm auf der Naſe haben. Ich beſchreibe hier eine neue Gattung. Länge 21“, Flugweite 10, kein Schwanz. Färbung maus⸗ grau, unten heller. Der Ruͤcken iſt ſeiner ganzen Laͤnge nach durch eine weiße Linie wie ein Faden getheilt; auf beiden Sei⸗ ten derſelben iſt die Faͤrbung dunkler als am Kopf. Auf dies ſem ſieht man einen weißlichen Stern, auf den Backen ſolche Flecken (vielleicht Phyllostoma lineatum Geoffr. ] Folgende Fledermaͤuſe haben keinen Kamm auf der Naſe. Nr. 354. hat 109 Nr. 359. Die Fledermaus mit der Haſenſcharte, Zimmermann p. 492,; Vespertilio leporinus Linne. Hat Zimmermann gut beſchrieben. Die Länge iſt 4“, Flugweite 22, Schwanz 14. Färbung oben braͤunlichgrau; die Ohren behaart und ſpitzig, mit kleinen Deckeln; die Naſe aufgeworfen und zugeſpitzt; die Oberlippe haͤngend; Warzen auf Naſe und Lippen. Sie bewohnt Baͤume und ſtinkt ſehr übel. Nr. 365. Die Zwergfledermaus, Zimmermann p. 495.; Vespertilio pipistrellus Linne, Buffon VIII. p. 63. t. 19. Die Länge dieſes Thieres iſt ungefähr 2““, Flugweite 7, Schwanz 14. Der Kopf geſtreckt; die Ohren behaart, ſchmal und in die Hoͤhe gerichtet, ſo lang als der Kopf; der Schwanz ſteckt ganz in der Flughaut und kann ““ darüber herausragen. Er iſt ſchwaͤrzlich, ſchwach mit Weiß oder Gelblichweiß ge⸗ wellt. Bauch grau. Sie haͤngt ſich gern an Baͤume uͤber dem Waſſer. Nr. 370. Die hundsmaͤulige Fledermaus, Zim- mermann p. 497.; Vespertilio molossus Eræl. — Cra- paudin de la Guiane Buffon X. p. 37. t. 19., XXII. p. 119. fig. Es ſcheint mir, daß die auf Buffon's Tafel 19. abgebil⸗ deten Fledermaͤuſe der Crapaudin ſeyen. Zimmermann be⸗ ſchreibt ſie gut. Der Crapaudin iſt über 3“ lang, die Flugweite 15, der Schwanz lang. Faͤrbung ſammetſchwarz; es gibt aber auch ſchwaͤrzlichbraune. Es finden ſich ſehr lange Haare an den Ze⸗ hen der Hinterfüße und fie ragen über die Klauen hinaus. Die Ohren ſind groß und gefaltet, rund; ſie vereinigen ſich auf dem Kopfe, den ſie faſt ganz bedecken. Die Lippen gleichen denen einer Dogge; der Schwanz ſo lang als der Leib, ſteht ein Drit⸗ tel uͤber die Flughaut heraus; die zwey andern Drittel ſtecken in der Flughaut. Nr. 372. Die Beutelfledermaus, p. 498.; Vespertilio lepturus Erzl. Nr. 374. Die nordamericaniſche Fledermaus, Zim- mermann p. 500.; Vespertilio noveboracensis. Ungewiſſe Gattungen: a. Der große Blutſauger von Suͤdamerica, Zim⸗ mermann S. 500. b. Der kleine Blutſauger von Suͤdamerica, ebd. Wenn dieſe zwo Fledermaͤuſe zur erſten Abtheilung gehören, nehmlich zu denjenigen, welche ein Blatt auf der Naſe haben; fo Eönnte man annehmen, daß ſich beyde unter Nr. 353. und 355. finden, alſo angezeigt von Buffon unter dem Namen Vampyre. Nicht ſelten findet man unter den Fledermaͤuſen weiße Stuͤck und ſogar blendendweiße. Neue Gattungen: Nr. 1. Laͤnge 2“, Fluͤgelweite 11, Schwanz 2. Dieſe Fledermaus unterſcheidet ſich durch ihren kleinen, run⸗ den Kopf und ihre Roſtfarbe, welche ins Rothe ſpielt. Sie iſt ſtark behaart, beſonders auf dem Ruͤcken; die ſchoͤne roſtrothe Farbe wird gegen den Stand der Fluͤgel dunkel und ſelbſt ſchwaͤrzlich. Der Schwanz ſteckt ganz in der Fluͤgelhaut; die Naſe iſt ſehr klein, ſowie die Ohren; der Kopf ganz behaart und das Maul wenig vorragend. Man ſagt, ſie bewohne Baͤume und naͤhre ſich von Fruͤchten. Nr. 2. Länge 14“, Flugweite 72, Schwanz 1. Zimmermann 110 Ihre Schnauze iſt ſehr regelmaͤßig; die Ohren behaart, ſpitzig und aufgerichtet; der Schwanz ſteckt gaͤnzlich in der Flughaut. Sie iſt ganz ſchwarz. Nr. 3. Länge 21”, Flugweite 9, Schwanz 1. Die Schnauze iſt ganz regelmaͤßig und ſpitzig; die Naſe geht weit uͤber den Unterkiefer hinaus; die Ohren rund, behaart, in Geſtalt wie die des Crapaudins, jedoch auf der Stirn nicht ſo nahe beyſammen; der Schwanz ſteckt zur Haͤlfte in der Flug⸗ haut; der Leib iſt mausfarben; Bauch und Kehle grauweiß. Buffon's Beſchreibung Bd. X. S. 37. ſtimmt mit mei⸗ nem Stüd uͤberein, obſchon das mit dem Kopfe der Figur 1. Tafel 19. nicht der Fall zu ſeyn ſcheint. Es fraͤgt ſich aber, ob man ſich auf die Abbildung verlaſſen kann. Nr. 398. Der kleinere Manati, Trichechus mana- tus Linne; Lamantin] Buffon XIII. p. 187. tab. 58., XX. p. 212. Annals of the Lyceum of natural History of Newyork III. 1828 — 1836. 8. 451. t. 6. Wir haben Band I. und II. ſchon ausgezogen in der Iſis 1832. S. 1062., und fahren daher fort, das auszuziehen, was uns bis jetzt zugekommen iſt. S. 9. Th. Thomſon, Zerlegung einiger Mineralien aus America. Soden⸗Alaun, Mangan-Silicat, » Bifilicat, = Ferro: Silicat, ⸗Sesqui⸗Silicat, = Eifen = Diphosphat,: Arfvedfonit, Franklinit, Bucholzit, Nacrit, Xanthit, Phyllit, Talk-Silicat, Hyperſthen, Chondrodit, Brutit, Goͤkumit, Idocras, Pfeifen⸗ ſtein ꝛc. 1827. S. 87. W. Darlington, Bemerkungen uͤber Prunus americana t. 1. Heißt in Pennſylvanien Red Plum und auch Yellow Plum; waͤchſt vom Delaware bis an den Erieſee; uns vollſtaͤndig beſchrieben von Marſhall im Arbustum america- num, von Muͤhlenberg genannt Prunus nigra. Auch P. hiemalis, von der Michaux fagt: hieme edulis. Es gibt aber bey uns keine Winter-Pflaume, und auch dieſe reift ſchon im July und Auguſt. Purſh's Prunus hiemalis iſt ver⸗ ſchieden, klein, ſchwarz und erſt im Winter eßbar. Nuttall nennt Pr. h. graue Pflaume. Baum 15 hoch, Blaͤtter laͤng⸗ lich oval, ſpitzig und gezaͤhnt, Bluͤthen dick um die Zweige, Frucht groß, oval, roͤthlich und gelblich, ſaftig und ſuͤß, die Schale aber hart. Waͤchſt wild. Bluͤthenſtiele 3 bis 4 bey⸗ ſammen, Fruͤchte aber einzeln; Blumenblaͤtter oval, ſtumpf, am Ende gekerbelt. Lang angebaut, wird die Frucht ſo groß wie eine Apricoſe; wild aber nicht halb ſo groß. S. 91. J. Le Conte, Beſchreibung der nordamericaniſchen Schildkroͤten. N Ein ausfuͤhrlicher Aufſatz, den wir nicht ausziehen koͤnnen, gefchrieben 1829. Außer Trionyx iſt Linne's Testudo bey: behalten. Merrem hat mit Unrecht Testudo mühlenbergii von Emys getrennt und als Chersine aufgeſtellt. T. clausa gehört nicht neben T. pennsylvanica et odorata, und die letztere iſt keine Abart. Unter Daudin's 50 Gattungen ſind 15 unnuͤtz; 14 davon aus Nordamerica, worunter aber 2 dop⸗ pelt. Von Schoͤpff's 24 find 3 zu ſtreichen. Als Sippen moͤgen aufgeſtellt werden: 1) ſolche, deren Bruſtbein in Flügel verlängert iſt, welche durch Knochennaͤhte mit der Bruſt verwachſen ſind, und zwar 411 vermittelſt einer uͤberſchuͤſſigen Platte. Randplatten 25, Bruſt⸗ platten 12. Hieher Chersine et Emys. Wenn aber bey allen Gattungen der erſtern die zwo hintern Randplatten in eine verwachſen ſind, wie es bey unſerer ein⸗ zigen Gattung der Fall iſt und deren Zehen verwachſen ſind, ſo daß ſie auf dem Lande lebt; ſo muͤßen ſie von den andern getrennt werden. 5 2) Bey andern iſt das Bruſtbein auch mit dem Schild durch Knochennaͤhte verwachſen, aber die uͤberſchuͤſſigen Platten liegen dazwiſchen. Das Bruſtbein mehr oder weniger angelehnt, aus 11 Platten; Randplatten 23. 3) Bey andern iſt das Bruſtbein durch eine Membran mit der Schale verbunden, wie bey Testudo clausa; das Bruſt⸗ bein zweyklappig 5 ob das aber ein ſippiſcher Character iſt, bleibt zweifelhaft. Bey manchen europaͤiſchen Gattungen iſt das Bruft: bein, wie ich glaube, ebenſo mit dem Schilde verbunden. Rand⸗ platten 28, Bruſtplatten 12. 4) Bey andern iſt das Bruſtbein mit dem Schilde durch Fluͤgel verbunden, welche aber nur eine Verlängerung des Bruſt⸗ ſtuͤckes ſind, nicht auch des Bauchſtuͤckes, wie bey Nr. 1. Die uͤberſchüſſigen Platten liegen zwiſchen Schild und Fluͤgeln. Rand: platten 25, Bruſtplatten 10. Testudo serpentina. Dieſe Bemerkungen beziehen ſich bloß auf unſere Schild— kroͤten. 1) Trionyx ferox (T. cartilaginea, boddaerti, spini- ferus). Ausführlich beſchrieben. Länge des Schildes 2“, Breite 14. In den Fluͤſſen von Georgien und Florida, und in allen, welche in den Miſſiſippi muͤnden; auch oben und unten am Fall des Niagara. Iſt nicht biſſiger als die andern; liefert das ſchmackhafteſte und nahrhafteſte Fleiſch; wird bisweilen mit der Angel gefangen, aber meiſtens geſtochen oder geſchoſſen. 2) Tr. muticus, in den nordweſtlichen Seen und in weſt⸗ lichen Fluͤſſen mit der vorigen. Ob aber verſchieden? Der Schild iſt allerdings glatt, aber weiter kein Unterſchied. 3) Tr. bartrami, im Johnsfluß in Oſtflorida, verſchieden durch die hoͤckerigen Anhaͤngſel an Kopf und Hals. Ob aber uͤberall 5 Klauen, iſt ſehr zweifelhaft. 4) Testudo carolina, polyphemus, tabulata (Mungofa). Lange 134". In den Nadelwaͤldern von Georgia und Flo⸗ rida, nicht noͤrdlich dem Savannah; graͤbt tiefe Löcher, kommt auf den Markt. 5) T. floridana n. Länge 15“. Johnsfluß in Oſtflorida. 6) T. rubriventris, serrata Say, 11“. In den Fluͤſſen von Neu-Jerſey bis Virginien, haufig im Delaware; eßbar. 7) T. reticulata, 8“. In Teichen der ſuͤdlichen Staaten, nicht nördlicher als Fayetteville in Nord: Carolina. Hals ſehr lang; ſchmackhaft. 8) T. serrata, 1“. In Fluͤſſen und Suͤmpfen der ſuͤd⸗ lichen Staaten, nicht noͤrdlicher als der ſuͤdliche Theil von Vir⸗ ginien; zahlreicher als T. reticulata, aber nicht ſo ſchmackhaft. 9) T. coneinna (reticulata Say), 83“. Fluͤſſe von Geor⸗ gia und Carolina, nicht unter Auguſta am Savannah, oder Columbia am Congaree; glatt. 10) T. geographica, 10 “/. Erieſee und die weſtlichen Fluͤſſe. 11) T. insculpta, scabra Say, 8. Fluͤſſe und Teiche der nördlichen Staaten; bleibt lange auf dem Trocknen. 12) T. palustris, ‚centrata, terrapin, Saltwater Tara- pin, 7“. Von Neu⸗ Pork bis Florida, und ſelbſt in Weſt⸗ indien in Salzwaſſer, in der Nachbarſchaft von Suͤmpfen. Kommt 112 in Menge auf den Markt und iſt die beſte Gattung, beſonders wenn ſie ausgegraben worden. N 13) T. pieta, cinerea, 9 / Noͤrdliche Staaten, von Ca: nada bis Virginien, in Teichen, nicht in fließendem Waſſer in Menge; ſonnt ſich gern auf Steinen und plumpt gleich ins Waſſer; ſtirbt bald im Trocknen. 14) T. punetata, guttata, anonyma, terrestris, amboi- nensis, 43“. Von einem Ende der vereinigten Staaten bis zum andern in Baͤchen, nicht in Suͤmpfen. 15) T. mühlenbergii, biguttata, 34". Neu-Jerſey und Pennſylvanien in Baͤchen; nicht gemein; verſchieden von T. punctata. 16) T. pennsylvanica, tricarinata, Mud Tarapin, 4", Von Neu:Serfey bis Florida, in Lachen und trüben Baͤchen; riecht nach Biſam, frißt kleine Fiſche, beißt gern an die Angel und belaͤſtigt daher die Fiſcher. f 17) T. odorata, glutinata, boscii, shawiana, pennsyl- vanica sterno immobili; 33“. Bey der vorigen, auch gleich in Geruch und Lebensart; wurde unnuͤtzerweiſe als Cistudo Sternothaeres et Kinosternon aufgeführt. 18) T. clausa, caroliniana, carolina, virginea, virgu- lata, maculata, bicolor, subulosa, Shequered Tortoise, Landturtle, Pine-barren Tarapin, 6”. Von der Hudſons⸗ bay bis Florida in trockenen Wäldern, kann 60 Pfund tragen, frißt Fruͤchte, Keulenpilze und Kerfe, wird deßhalb in den Kel- lern gehalten, damit ſie Schnecken und Gryllen wegfange. 19) T. serpentina, lacertina, Alligator - Tarapin, Log- ger-head seu Snapping Turtle, 12“ Schwanz 8. Von Neu⸗-England bis Florida in trüben Fluͤſſen, auch im Obern See; ſehr gefraͤßig, verſchlingt viele Fiſche, biſſiger als andere, beißt ſich ſo ein, daß man ihr den Kopf abſchneiden kann; ſchmackhaft, riecht aber nach Biſam. Shaw's T. denticu- lata iſt ein Betrug. In Cuvier's Regne animal Ed. 2. ſind viele Fehler II. S. 11. Emys coneinna iſt nicht E. geometriea Lesueur. E. concentrica iſt ein anderer Name für E. palustris. E. pulchella Schöpff iſt verſchieden von E. insculpta. E. odorata ift keine Emys. S. 132. J. Le Conte, neues Nagthier T. 2. In den Nadelwaͤldern von Georgien lebt ein kleines Thier unter der Erde, mit Namen Ground-Mouse. Es iſt offenbar eine neue Sippe, welche ich Psammomps nenne, nach der Natur des Bodens, worinn ſie lebt. Gebiß wie bey Hypu- daeus (Arvicola), aber der erſte untere Backenzahn hat einen Triangel mehr, wie Mus zibethicus. Obſchon fie aͤußerlich dem Spalax et Georychus gleicht; ſo iſt doch das Gebiß gaͤnzlich verſchieden. \ i ü Das Thier macht Gänge unter dem Grund, lebt ‚vorzüglich von Wurzeln und ſchadet den Feldern der füßen Erdaͤpfel (Sweet Potatoe. Convolvulus batatas). Da es meiſtens verborgen wohnt, ſo iſt von ſeiner Lebensart wenig bekannt, zeigt ſich nie bey Tag und vermeidet die Nähe des Waſſers. jr | Psammomys: Dentes primores subexserti, superiores scalpro lato, aequali, cestriformi. Molares abrupti, la- mellosi, tritorii, contigui, aegre distinguendi, utrinque tres, superiores subaequales , inferiores inaequales, poste- riores minores. Rostrum breve, obtusiusculum, rhina- rium latiusculum, cartilagineum; nares lateraliter pauden- tes. Oculi parvi. Auriculae parvae, sub vellere latentes. 113 Cauda brevis, teres, pilosa. Mammae apertae ‚; ventra- les. Pedes distincti ambulatorii, pentadactyli, digitis ex- ternis brevioribus; hallux brevissimus; ungues quinque (excepta hallucari) falculares. Ps. pinetorum. Haar kurz, glaͤnzend, dunkelaſchgrau, oben braun und unten blaß aſchgrau geduͤpfelt; Kopf ziemlich groß und ſtumpf; Augen ſehr klein; Schnurren kurz, Ohren ſehr kurz, nackend, faſt ganz im Pelze verborgen; Hals dick und kurz; Beine ſehr kurz; Füße behaart, aſchgrau, mit fleiſchrothem Schein; Daumen ſehr kurz, mit einem ſtumpfen und geraden Nagel, die uͤbrigen Naͤgel lang, ſcharf und krumm; Schwanz kurz, rund, behaart; Laͤnge 370“ Schwanz 4. Abgebildet das Ganze, nicht beſonders, ſieht aus wie nadend; Gebiß des Ober- und Unterkiefers, überall 3 Zaͤhne, oben jeder aus 3 Prismen, der vordere auswendig am vordern Prisma noch ein Einſchnitt; genauer Faltenzaͤhne, jede Zahnflaͤche eben, laͤnglich oval und jede jederſeits mit zween Einſchnitten, der vor⸗ dere auswendig mit 3, die zwey hintern auch mit 2 Einſchnitten jederſeits, die vordere Zahnflaͤche noch einmal ſo lang, inn⸗ wendig mit 3, auswendig mit 4 Einſchnitten. O.] S. 134. J. E. Dekay über Mosasaurus et Geo- Saurus in der ſecundaͤren Formation von Neu-Jerſey und über Coprolithen daſelbſt, T. 3. Zaͤhne abgebildet und beſchrieben, von M. fig. 1. 2., von G. fig. 3. 4. 5. Der Coprolith, fig. 6., ziemlich olivenfoͤrmig und ſpiralfoͤrmig gewunden, 1“ lang, ſchwarz, ‚enthält kohlenſauren und phosphorſauren Kalk. S. 142. J. Le Conte, über die Gattungen von Pan- cratium in den vereinigten Staaten, T. 4. P. mexicanum rotatum, coronarium; die Blumen aller drey recht artig ab: gebildet. S. 148. L. v. Schweinitz, Über die in den vereinigten Staaten eingefuͤhrten europaͤiſchen Pflanzen. Graͤſer, Kraͤuter und einige Straͤucher, nicht bloß angepflanzt, ſondern auch wild. Keine Scabioſen, Veilchen und Mohne, nicht Bellis peren- nis Centaurea, cyanea et Delphinium consolida in den Gaͤrten, aber nicht im Getraide; dagegen uͤberall Antirrhinum linaria, Stellaria media, Leontodon taraxaeum, Cnicus lanceolatus, Anthemis cotula, Cichorium intybus. In den ſuͤdlichen Staaten find naturaliſiert, aber nicht aus Europa gekommen: Polycarpum tetraphyllum, Cardiosper- mum halicacabum, Melia azedarach, Leucas martinicen- sis, Cucurbita lagenaria. S. 156. J. E. Dekay, uͤber einen foſſilen Unterkiefer des Gavials in Weſt⸗Jerſey, T. 3. F. 7 bis 10. S. 166. W. Cooper, Knochen vom Megalonyx aus Vir⸗ ginien, beſchrieben; verſchieden von Megatherium, obſchon der Kopf aͤhnlich; groͤßer als ein Ochſe, kleiner als Megatherium. S. 174. Doctor G. Trooſt, neue Schlangenſippe und zwo neue Gattungen in Tenneſſee, T. 5. Eine Schlange, mit Namen Cotton -Mouth, findet ſich zwi⸗ ſchen dem Tenneſſee und Miſſiſſippi und wird ſehr gefuͤrchtet. Bildet nach den Schwanzplatten eine eigene Sippe. Ich ſah davon 2 Stuͤck von verſchiedenen Gattungen. Leib ſtark, kurz und dick, mit kurzem, rundem Schwanz, der in eine hornige Spitze endigt. Der dicke Kopf und der duͤnne Hals zeigt Ge⸗ fahr an. Geſtalt wie bey Crotalus, aber der Schwanz ohne Klapper, und der Kopf mit großen Platten bedeckt bis hinter die Augen; ſein hinterer Theil mit langen Schuppen. Soll heißen Toxicophis. Iſis 1844. Heft 2. — — — — 137 Gattungen 114 Caput ovatum a corpore distinctum. Apertura inter na- res et oculos. Tela venenifera- Scuta ad basin caudae. Scutella sub apicem caudae, 1) T. leucostoma: Caput erectum depressum, Aper- tura inter oculos et nares in utroque latere. Scuta in vertice prolongata novem. Posterior pars capitis squamis ovatis subcarinatis tecta. Supra fuscus cum maculis ir- regulariter rhomboidalibus, colore nigro fuscoque yarie- gato, abdomine maculato griseo et fusco, Scutis abdo- minalibus 135. Scutis subcaudalibus ad basin 21. Scu- tellis sub apicem caudae 21, quarum 4to, 5to et 6to sunt integra. Squamis dorsalibus ovatis subearinatis cum duobus punctis flavis pseudometallicis ad basin. Telis perforatis veneniferis duobus in maxilla superiore. Länge 26“; davon der Schwanz 38, Kopf 120, die großen Platten bedecken davon 2, Kopfbreite 28, Durchmeſſer des Hal: ſes 8, Schwanz etwas mehr als 4 der ganzen Länge. Von den 9 Platten liegen 2 ganz vorn auf der Oberlippe; dahinter wieder 2, dann 3 zwiſchen den Augen, dann 2 auf der Stirn; von da an und ſeitlich, gleich hinter den Augen, kleine Schuppen mit Kiel, wie die auf dem Ruͤcken, Oberlippe aus 2848 Platten, vorn durch eine ſechseckige Platte verbun⸗ den; Unterlippe aus 2 4 11, vorn verbunden durch eine drey⸗ eckige; Oberleib mit ſchwach gekielten, ovalen Schuppen. Jederſeits oben ein krummer, durchbohrter Giftzahn unter der Muskeldecke verborgen; die andern Zähne klein nach hinten ge— richtet. Faͤrbung oben umbrabaun mit helleren Schatten; auf dem Ruͤcken dunkelbraune Streifen nach der Quere; umſtaͤnd⸗ lich beſchrieben. Unten ſchmutzigweiß mit braunen Flecken. Unterſchieden von Cenchris Daudin burch die Schwanz⸗ ſchienen (an zwey Exemplaren) und die Backengruben, auch durch die Anordnung der Kopfplatten. Bey Cenchris ſind die ge⸗ theiten Schienen an der Schwanzwurzel; bey den unſrigen gegen das Ende. Sie ſcheinen wie bey Hurria zu ſeyn, welche aber keine Giftzaͤhne hat. Crotalus hat auch Backengruben, aber ganze Schwanzſchienen und eine Klapper. Die Backengruben auch bey Trigonocephalus Oppel, aber die Platten anders; bey T. ammodytes nach Daudin nur ganze Schwanzſchienen. T. lanceolatus et tigrinus habe ich nicht geſehen, aber He- terodon Palisot, welche nach Oppel zu Trigonocephalus kommen ſoll, hat jedoch keine Giftzaͤhne, und Schwanzſchienen wie Coluber. T. leucostoma findet ſich immer an ſumpfigen Orten; nicht ſo friedlich wie die Klapperſchlange, welche nicht beißt, wenn ſie nicht gereizt wird. T. leucostoma aber greift Alles an, richtet ſich auf und oͤffnet das Maul, welches weiß iſt und weil der Kopf braun ausſieht, wie eine geplatzte Baumwollen⸗ capſel; daher der Name. Der Biß wird fuͤr gefaͤhrlich gehal⸗ ten, jedoch oft geheilt. Die Indianer dagegen verlieren alle Hoffnung, wickeln ſich in ihre Decke und ſterben. Abgebildet iſt T. 5. Kopf von drey Seiten, ſehr gut; Schwanz von un⸗ ten. Dieſer hat hinter dem After 21 ganze Schienen; dann folgen 3 halbierte, dann wieder 3 ganze, dann 15 halbe, end— lich hornige Schwanzſpitze. T. atroſuscus, Higland Moceason, Copper- head, Pi- lot. Caput ovatum depressum. Apertura inter oculos et nares in utroque latere. Scuta in vertice prolongata no- vem; posterior pars capitis squamis hexagonis non cari- natis tecta. Supra, colore nigro cum maculis atrofuscis variegato. Abdomine albo cum nigris maculis. Cauda 8 115 nigra. Telis veneniferis perforatis conspicuis quatuor. Soutis abdominalibus 133. Scutis subcaudalibus ad ba- sin 25. Scutellis sub apicem caudae 18. — Squamis dorsalibus ovatis carinatis cum duobus punctis ad basin. Länge 25“, wovon der Schwanz 33 Kopf 13, wovon die Platten bedecken 2; Kopfbreite 14; Durchmeſſer des Halſes 4; Guͤrtel des Leibes 43. Kopf wie bey voriger; aber die kleinen Schuppen nicht ge⸗ kielt. Jederſeits zween Giftzaͤhne; ſehr ſichtbar. Ruͤckenſchuppen ſtaͤrker gekielt. Faͤrbung ſaſt ſchwarz, mit braunen Flecken, un⸗ ten ſchwarz und weiß. Auf trocknem Boden im Nadelholz, ſehr boshaft und ge— faͤhrlich. Der Name Moceasson wird verſchiedenen Schlangen gegeben, wovon Cenchris mokeson Daudin: eine andere, Water moccason, unſchuldig, gehört zu Coluber; bisweilen bekommt anch Heterodon dieſen Namen. Heterodon Palisot. Zweifelhaft, ob eigene Sippe oder zu Coluber. Daudin gibt ihr jederſeits nur einen langen Zahn, hat aber zween; auch iſt der Schädel von dem von Coluher (Leib 6 bis 7“ lang) ver⸗ ſchieden, beſonders in der Laͤnge. Heterodon. Coluber. Tympanım . J Zoll, 2 Zoll. Vom hintern Ende des Scheunen bis zur Kopffpige 5 n Quadratbein 0 9140 eee Schaͤdellaͤnge 27 1720 Kopfbreite a EN = 5 * Die 4 langen Zähne ſind kegelförmig 10 hohl, aber an der Spitze nicht durchbohrt, krumm und etwas beweglich, nur an die Pterygoidea interna durch eine Sehne angeheftet, welche die ganze Höhle des Zahnes ausfüllt, gehen daher leicht los. Die Schlange braucht ſie wahrſcheinlich, um groͤßere Thiere hinunter zu wuͤrgen. Ich fand im Magen die Hinterfuͤße einer Kroͤte, 3“ lang; alſo das ganze Thier 6“. Ich fand in Tenneſſee drey Gattungen. Die gemeinere iſt ſchwarz und groͤßer; die zweyte gefaͤrbt, ſchwarz, mit hochgelben Querſtreifen, etwas kleiner, nur im Waſſer vom Tenneſſee; die dritte noch kleiner, geſchaͤckt mit Schwarz und Gelblichgrau, in den Grafſchaften Davidſon und Maury. 5 1) H. niger P. Bey Daudin T. 60. F. 28.; ſchlecht. Hognose Snake, Spreading adder. Bauchſchienen 135 bis 146; Schwanzſchildchen 52 bis 55; Laͤnge 34 bis 36“, wovon der Schwanz 54 bis 58; Kopf 14, wovon die Tafeln 7% bedecken. Kopf faſt ſo dick als Hals, mit zehn Platten, eine vorn, daneben je eine an den Nasloͤchern, dahinter drey, dann zwey große zwiſchen den Augen, zwiſchen ihnen drey andere, dann noch zwey. An der Oberlippe 2><8 Platten, an der Unter: lippe 210. Ruͤckenſchuppen ſehr lang und ſchwach gekielt. Schwarz, un⸗ ten grau. Wird ſehr gefuͤrchtet. Obſchon unſchaͤdlich, iſt ſie doch bos⸗ haft. Kann ſie nicht entwiſchen; ſo ruͤſtet ſie ſich zum Kampfe, ziſcht und ſchießt auf Alles los. Behandelt man ſie aber mit einem Stock etwas rauh; ſo ſtellt ſie ſich todt und laͤßt ſich forttragen, macht ſich aber dann ploͤtzlich davon. In einem Weibchen fand ich 25 Eyer mit einer Kalkſchale, oval, 4“ lang. 116 2) II. annulatus: aurantiis dispositis. Bauchſchilder 138, Schwanzſchüldchen 43; Länge 293“, wo: von der Schwanz 42, Kopf 14, wovon die Platten 15 ein⸗ nehmen. Rückenſchuppen wie beß voriger, Kopf ganz ſchwarz; auf dem Leibe 31 gelbe und 30 ſchwarze Ringe, find auch un- ten nicht ganz; Bauch gelblichweiß. Nicht ſelten an ſumpfigen Stellen. 3) H. tigrinus; Colore einereo cum maculis ovatis ni- gris, dorsalibus, alüsque maculis rotundis et nigris in utroque latere. Bauchſchilder 133, Schwanzſchildchen 52; Laͤnge 168“, wo⸗ von der Schwanz 24, Kopf 1“, wovon die Platten 2 be⸗ decken. Ruͤckenſchuppen wie bey den vorigen. und aſchgrau, unten grau. Selten. S. 191. Dr. Aſa Gray, Monographie der nordamerica⸗ niſchen Rhynchoſporen. Sehr vollſtaͤndig: Geſchichtliches, Chas racter der Sippe und Gattungen lateiniſch; Zahl der letztern 39. Darunter neu: Rh. torreyana, patula, macrostachya, me- galocarpa, pycnocarpa, baldwinii, paniculata, oligantha, semiplumosa, gracilenta, cephalantha. S. 221. Derſelbe, über ſeltene Pflanzen aus New» York: Anemone, Trollius, Ranunculus, Nasturtium, Dra- ba, Ceanothus, Lathyrus, Valeriana, Diplopappus, Draco- cephalum, Blephilia, Utricularia, Microstylis, Habenaria, Cypripedium, Streptopus, Juncus, Podostemon, Vilfa, Panicum, Carex, Aspidium, Pteris. — 45 Gattungen. S. 229 — 448. J. Torrey, Monographie der nordame⸗ ricaniſchen Cyperaceen. Betraͤgt ein ganzes Buch; Charactere und Beſchreibung engliſch; Citate. Carices nicht weniger als 164; Sippen 25. Alle Gattungen 326. ö Band IV. 1837. 1 Davon haben wir nur ein Heft erhalten, S. 1 — 140. Tafeln 6. 7 S. 9. J. G. Dana, eine neue mineralogiſche Nomencla⸗ tur. Viele vergebliche Muͤhe, Namen, meiſtens aus dem Grie⸗ chiſchen. S. 35. J. H. Redfield, verſteinerte Fiſche aus Connecti⸗ cut und Maſſaſuchetts. Eine neue Sippe aus Middletown in Connecticut. Leib ſpin⸗ delfoͤrmig, mit Rautenſchuppen; Bruſt- und Bauchſchuppen; Schwanz geſpalten. Gehoͤrt zu den Ganoides von Agaffiz. Fam. Lepidoides homocerei zwiſchen Semionotus et Pho- lidophorus; ſoll heißen: Catopterus gracilis, t. 1. [ Länge 74, Breite 13“; Bauchfloſſer, Bauchfloſſe weit vorn in der Mitte, Ruͤckenfloſſe etwas hinter der Steiffloffe. ] Der andere iſt Palaeoniscus latus t. 2. nur das Schwanz ſtuͤck; aus Sandſtein, jünger als der alte rothe Sandſtein. Wahrſcheinlich aus Maſſachuſetts.] S. 41. Aſa Gray, uͤber den Bau und die Verwandt⸗ ſchaften der Ceratophyllaceen. Frucht und Samen wurde von Gaͤrtner ſchon 1778 rich⸗ tig cs und dennoch haben ſich fpäter Jerthuͤmer ein⸗ geſchlichen. L. Richard bemerkte ſcheinbar 4 Samenlappen und eine ſehr entwickelte Plumula. Jussien kannte die Sippe wenig und ſtellte fie mit Unrecht zu den Najaden, ein Sam- melsurium aus 12 Sippen, welche wenigſtens zu 7 Familien gehoͤren. Annulis latis et alternatim nigris et Schoͤn gefaͤrbt, ſchwarz 117 Die von Richard angezeigte Ordnung der Ceratophylla⸗ nzen wurde 1821 von S. F. Gray richtig beſchrieben (a na- tural Arrangement of british Plants); doch nennt er die Radicula superior, d. h. gerichtet gegen den Gipfel des Groͤpſes. Da der Samen haͤngt; ſo muͤßte alſo das Wuͤrzelchen gegen den Nabel gerichtet oder der Samen anatropiſch ſeyn, waͤhrend er doch orthotropiſch iſt mit Radicula inferior. Gärtner ſagt auch ganz richtig: Semen fundo putaminis affıxum. Embryo erectus. Radicula intra vitellum abscondita, in- fera. Dennoch ſteht das Gegentheil bey De Candolle, Lindley, Bartling und Arnott. a Es iſt alſo begreiflich, daß man die aͤchte Verwandtſchaft von Ceratophyllum uͤberſah. Richard ſtellte es zu den Halo— ragen; ſo De Candolle und Arnott, alſo neben die Ly⸗ thrarien. Lindley fragte früher, ob es nicht den Podoſtemien verwandt ſey; ſpaͤter den Urticaceen, was ich nicht finden kann. Robert Brown hat zuerſt gezeigt, daß der aufrechte Samen der Urticeen orthotropiſch iſt, und dennoch ſagt Lind ley, die Radicula ſey gegen den Nabel gerichtet. Ad. Brongniart's Bemerkungen werfen zuerſt ein Licht auf die achten Verwandtſchaften (Ann. Sc. XII. 1827.), wur: den aber ſpaͤter uͤberſehen. Er betrachtet den Samen als haͤn⸗ gend im Gipfel des Groͤpſes und offen am entgegengeſetzten Ende, alſo orthotropiſch; macht aufmerkſam auf die Aehnlichkeit mit dem Embryo von Nelumbo. Bey beiden iſt auch die Plumula ſehr ſtark entwickelt, hat nehmlich ſchon mehrere Blaͤttchen. Dieſe Aehnlichkeit findet ſich auch noch ſonſt. Nach Gaͤrt— ner und Richard ift bey Nelumbium der Samen haͤngend, das Wuͤrzelchen unten, mithin orthotropiſch. Bey beiden alſo nur ein Samen haͤngend, orthotropiſch, ohne Eyweiß, die gro⸗ fen Samenlappen außerhalb der Membran der Nucula, die Plumula ungewoͤhnlich entwickelt; Ceratophyllum hat aber keine Blumenblaͤtter, faſt ſtielloſe Beutel und nur einen Groͤps, was Übrigens die Verwandtſchaft nicht ſtoͤrt. l Auch beſteht offenbar eine Verwandtſchaft mit den Cabomba⸗ ceen, mehr verwandt mit den Nelumbiaceen als Nymphaͤgceen, enthält Brasenia (Hydropeltis) et Cabomba (Nectris); Groͤps mit zween bis drey Samen, reif nur ein oder zwey. Der Groͤps mit bleibenden Griffeln klafft nicht, alſo wie bey Ceratophyllum. Auch die Samen find haͤngend, mit einem rundlichen Flecken an dem, dem Nabel entgegengefegten Ende (wie bey Nelumbium), alfo die Micropyle (Richard nannte in Annales Mus. XVII. p. 230. Gemmula, was er fpäter richtiger Radicula nannte in Dictionnaire Sc. nat. Cabomba), gegen welche die Radicula gerichtet iſt; Samen alſo haͤngend und orthotropiſch, aber der Keim weniger entwickelt, im Sack der Nucula eingeſchloſſen, wie bey den Nymphaͤaceen, und mit Eyweiß umgeben. Ceratophyllum alfo zwiſchen Cabomba- ceae et Nelumbiaceae. Die Cabombaceen haben, wie die Nelumbiaceen, Anthe- ras innatas, Ovaria apocarpica, Semina fere solitaria or- thotropa; wie die Nymphaͤaceen Eyweiß und den Keim in einem Sack eingeſchloſſen; unterſcheiden ſich von den Nelumbiaceen durch Eyweiß, weniger entwickelten Keim und nicht erweiterten Fruchtboden. Die Nymphaͤaceen unterſcheiden ſich von beiden durch Antheras adnatas, Ovaria polysperma et syncarpica, Semina anatropa. Grunde des Samens naͤchſt der Chalaza: bey den Nymphaͤa⸗ ceen (wie bey den Papaveraceen) an dem der Chalaza oder — Bey den Cabombaceen liegt der Keim am 118 dem organiſchen Grunde entgegengeſeyten Ende, welcher, wie bey allen anatropiſchen Samen, den geometriſchen Gipfel des Samens einnimmt; das MWürzelhen ſteht gegen den Nabel; bey den Cabombaceen davon ab. Vergleiche Dutrochets Fi⸗ gur in Mem. Mus. VIII. t. 1. und Ad. Brongniarts Ann. Sc. nat. XII. t. 31. von Nuphar lutea. Unter Semina anatropa verſtehe ich, daß die Mieropyle und mithin die Radicula unmittelbar am Nabel liegt, und daß die Chalaza oder organiſche Baſis des Samens an der vom Na⸗ bel entfernteſten Stelle liegt (wofern der Keim grad iſt), und— mit dem Nabel durch die Verlängerung des Funiculus, nehm⸗ lich der Raphe, zuſammenhaͤngt. Gay hat einen Fall von Trennung der Raphe von der Testa bey Seringia platy- phylla abgebildet in Mem. Mus. VII. t. 17. ‘ S. 51. F. F. Ward, Über das Vorkommen von Pyr- rhula enueleator bey Newyork. 4 Er findet fih im hoͤchſten Norden beider Continente, und wurde ſelten in den vereinigten Staaten geſehen. Vom October 1836 bis Maͤrz 1837 waren viele in der Gegend, beſonders wo Juniperus virginiana (Red Cedar) waͤchſt; vorher wurde er nie geſehen. Es war jetzt ſehr kalt mit vorherrſchenden Nord— winden. Sie ſcheinen nur die Kerne des Wachholders zu freſſen und nicht die Frucht ſelbſt; dabey kann man ſich ihnen auf 4“ nähern. Es find gewohnlich auf 4— 15 beyſammen. Ein Schuß vertreibt fie nach allen Richtungen mit einem lauten Schrey. Einſam find fie ſehr untuhig und rufen beſtaͤndig; flattern auf⸗ u nach den Beeren wie der Cedarbird [Ampelis ameri- Cana]. Unter mehrern Hundert Stuͤck fand ich folgende Verſchieden⸗ heiten: 1) Gefieder blaͤulich grau, Scheitel und Buͤrzel dunkel oliven⸗ gruͤn, faſt pomeranzengelb. Einjaͤhrige Junge. 2) Dieſe Theile ſind carmeſinroth, außer den Ruͤckenfedern, welche nur fo geſaͤumt find, ihre Mitte dunkel. Nach Tem⸗ minck Maͤnnchen nach der erſten Mauſer. 9 3) Andere haben ſcharlachroth ſtatt carmeſinroth; Maͤnnchen nach der zweyten Mauſer. 00 4) Bey andern iſt der Scheitel dunkelbraun, Buͤrzel oliven⸗ gelb, Ruͤcken aſchgrau, Kopf aſchgrau und olivengruͤn gemiſcht, uͤbrigens Spuren von aſchgrauem Gefieder, alſo wahrſcheinlich Maͤnnchen im dritten Jahr, obſchon Temmincks Beſchreibung nicht dam t uͤbereinſtimmt. 5) Bey anderen ſind die genannten braunen Theile glaͤnzend gelbbraun, beſonders der Buͤrzel, woran kaum eine Spur von roth. Ein altes Weibchen. S. 53. W. Cooper, fünf Gattungen Vespertilio um Newyork. Ausfuͤhrliche Beſchreibung mit den Synonymen. Man kennt jetzt aus Nordamerica 13 Gattungen ohne die eilf ſchlecht beſtimmten von Rafinesque und ohne Rhinopoma caroli- nensis von Geoffroy St. Hilaire, deren Vaterland zweifel⸗ haft iſt. Sie gehören zu Vespertilio, Nyeticeius, Tapho- zous et Plecotus. 1) V. pruinosus Say (Nycticeius tessellatus Raf.?); ſieht aus wie die gemeine rothe Fledermaus (V. novebora- censis). Länge 4,8“, Schwanz 1,8“, Flugweite 15“, Gebiß 8 1 ss 30. 25 N Nyeticeius kann nicht wohl als Sippe gelten. Findet ſich nicht bloß am Miffiffippi, ſondern auch in Georgien, Suͤdcaro— lina, Neu-Jerſey und bey Philadelphia. 119 2) Vesp. noveboracensis (red Bat, Taphozous rufus, Nycticeia noveboracensis). Länge 3,8“, Schwanz 1,4, Flugweite 11“. Gebiß I u N — 30. Das Gebiß bey Friedrich Cu vier iſt unrichtig, Bey Ra⸗ finesque und Desmareſt unter Atalapha, welche keine Schneidzaͤhne haben ſoll, was bey unſerer Gattung unrichtig iſt. Wilſons red Bat (VI.) iſt keine andere, und mithin kein Taphozous, wie Cuvier meint. Gemein in den füdlihen uud mittleren Staaten bis zum Rockygebirge; ſchlaͤft des Winters in Höhlen, hängt des Som— mers an Zweigen in Waͤldern; wirft 4—5 Junge. V. borbonicus et V. lasiurus find verſchiedene Gattungen. 3) V. noctivagans, auduboni (Silver haired Bat). Länge 3,8“, Schwanz 1,5, Flugweite 11. Gebiß ze, r, = 34. Leicht zu erkennen durch ſeinen ſchwarzbraunen Pelz auf dem Ruͤcken mit weißen Spitzen. Selten bey uns; ich habe ihn nur aus Long Island bekommen; in hohlen Bäumen ; häufiger in den ſuͤdlichen Staaten. 4) V. carolinensis. Länge 8,8“, Schwanz 1,5, Flug⸗ weite 11,5. Gebiß , r, 35 = 32. Gemein in Carolina, Georgien und Long Island. 5) V. subulatus Say (V. lucifugus, domesticus, Ata- lapha fuscata Raf.?) Länge 3,2“, Schwanz 1,3, Flugweite 9.3. 1 Sieht aus wie V. carolinensis, aber kleiner, Tragus ſchmal, pfriemenförmig und ſpitzig, bey jener ſtumpf und behaart; auch das Gebiß iſt ungleich. Gemein um und in der Stadt, auch am Rockygebirg, Columbiafluß, in den Gebirgen von New⸗ hampſhire bey Pittsburg am Ohio, in Georgien und Carolina. Bey unſern Fledermaͤuſen ſind die Schneidezaͤhne ein guter Character; ſie fallen nicht aus. S. 64. W. Cooper, uͤber zween neue Molossus in den ſuͤdlichen Staaten von Nordamerica. T. 3. Pallas nannte zuerſt eine ſuͤdamericaniſche Gattung Mo- lossus (Spicilegia IV. p. 8.), wozu Geoffroy St. Hilaire noch andere aus demſelben Land brachte, ſpaͤter Dysopes ge: nannt von Illiger ohne Noth [2]; dazu Nyetinomus durch Temminck, ſonſt nur in Aſien und Africa, durch Iſidor Geoffroy aber auch dazu Molossus nasutus aus Suͤdame⸗ rica. Dinops gehört auch zu Molossus, mithin in allen Welttheilen, bisher aber noch nicht in Nordamerica. Dazu aber folgende zwo Gattungen: 1. M. eynocephalus t. 3. fig. 1. 2. (Rhinopoma caro- linensis? Nyeticea cynocephala), ſchmutzig braun, unten heller; Tragus ſehr kurz und rund, die hintere Haͤlfte mit einer Rinne. Länge 3,3“, Schwanz 1,3, Flugweite 10,5. Gebiß 2, 1, 23 —= 32, hat durchaus kein Anhaͤngſel an der Naſe und iſt daher wohl nicht Rhinopoma. Le Conte hat in Georgien eine Menge beyſammen geſehen, auch Bach⸗ man. Die ſonderbare Rinne an den Ohren findet ſich auch bey Dysopes tenuis aus Java. 2. M. fuliginosus t. 3. f. 3. 4. (D. obscurus? Rhino- poma carolinensis 2), ſchmutzig braun, unten heller, Ohren ſehr weit, aber ohne Rinne. — Laͤnge 3,5“, Schwanz 1,4, Flugweite 9,6; nur ein Stuͤck aus Georgien. S. 71. Derſelbe, zwo neue Gattungen von Plecotus in den vereinigten Staaten. Ausgezeichnet durch die großen Ohren, die unſerigen noch durch zwey kammfoͤrmige, fleiſchige An⸗ haͤngſel zwiſchen Augen und Nasloͤchern. 1. P. lecontü t. 3. ſig. 5. Kopf (Pl. macrotis, maugei?) Farbe braun, auf dem Ruͤcken heller, Ohren groͤßer als Kopf, halb ſo breit als lang, jederſeits zwiſchen Augen und Naſe eine kammfoͤrmige Warze; unten dunkelbraun, zwiſchen den Fuͤßen weiß. „ Laͤnge 3,4“, Schwanz 1,7, Ohren 1, Flugweite 10. Gebiß , 11, = = 36. Georgien, ziemlich gemein; nur ein Stuͤck. 2. P. townsendii t. 3. fig. 6. Kopf. Braun ins Roͤthliche, unten roͤthlich grau, nichts Weißes; die Warzen im Geſicht groͤßer. a Laͤnge 3,8“, Schwanz 1,7, Ohren 1,1, Flugweite 11. Gebiß 4, =, = — 36 KL = 2. 1 9441 . 1 . .. 7 Drey Stuͤck vom Columbiafluß; wie P. lecontii, aber unten anders gefaͤrbt. Die Anhaͤngſel nicht bey andern Gattungen. V. megalotis Raf, iſt wahrſcheinlich verſchieden. S. 76. J. Torrey, Über, Vauquelinit, ein ſeltenes Chrom⸗ erz in den vereinigten Staaten bey Singſing im Staat von Newyork. S. 80. Derſelbe, uͤber mehrere neue Sippen und Gat⸗ tungen nordamericaniſcher Pflanzen. T. 4. 3. / Ausführliche Beſchreibungen. 1. Macranthera lecontii. 2. Amphianthus n. pusillus. 3. Empetrum conradi. 4. Leavenworthia n. aurea t. 5. fig. 1—8., michauxii tab 5. fig. 9— 11. ſchwarz. S. 95. H. B. Croom, Bemerkungen uͤber Sarracenia. tab. 6. ill. Sollte Sarrasinia heißen nach dem Dr. Sarraſin. [Der Art hieß Sarrazin.) Die erſte Gattung war S. purpurea, die einzige, welche noͤrdlich bis Canada geht. Juſſieu ſtellte fie zu den Papa- veraceen; Pylaie als eigene Familie; erſt Hooker und Nuttall haben gezeigt, daß der Saamen zween Lappen hat, lang und ſchmal. Hooker ſtellte ſie zwiſchen die Papaveraceen und Nymphaͤaceen; Lindley unerwarteter Weiſe neben Dionaea wegen einiger Aehnlichkeit zwiſchen den Blaͤttern. Solche Schlaͤuche haben aber auch Cephalotus, Nepenthes et Di- schidia ohne weitere Verwandtſchaft. Bekanntlich enthält der Schlauch gewoͤhnlich viele todte Kerfe. Die Art der Einſperrung zuerſt von Bertram erzaͤhlt (Tra- vels 1791. pag. XIX.); dann von Macbride (Linnean Transact. XII.). Elliot (Sketch of the Botany ete II. p. 12.) ſagt, in der Muͤndung des Schlauchs liege ein ſuͤßer Saft; darunter eine zolllange glatte Flaͤche, dann abwaͤrts ge⸗ richtete Haare, ſo daß die Kerfe nicht mehr herauskommen. Das Waſſer darinn iſt Regenwaſſer und wird nicht abgeſondert wie bey Nepenthes. Die Blaͤtter haben keinen Schlitz, wie De Candolle meynt. Es gibt keine Gattung weſtlich dem Al⸗ leghany⸗Gebirge. Sie wachſen in Sumpfen. Neu werden genau beſchrieben folgende Gattungen: 1. S. purpurea, rubra, drummondii n. ſig., psiltacina, (ealiculata, pulchella), variolaris, flavs. 120 121 ©. 105. Asa Gray, Melanthacearum Americae sep- tentrionalis Revisio. Sippen und Gattungen characteriſiert und beſchrieben: Leu— coerinum, species 1.; Zigadenus, spec. 2.; Leimanthium, sp. 3.; Veratrum, sp. 3.; Amianthium n., sp. 5.; Schoe- nocaulon n., sp. 1.; Xerophyllum, sp. 2; Helonias, sp. 2.; Tofieldia, sp. 6.; Pleea, sp. 1. Mehr haben wir nicht erhalten; ſcheint eingegangen zu feyn. Bulletin seientifique, publié par l’Academie imperiale des Sciences de St. Petersbourg. Leipsic chez Voss. Tome VII- X. 1840— 44. 4. Band VII. 1840. Nr. 163. VII. 19. S. 273. A. Bunge, uͤber Siphonostegia fig. et Uwarovia. Er bekam jene aus China, geſammelt im Spaͤtſommer zwi— ſchen Peking und der Mauer in der Bergſchlucht Gonan-Gon. Die Pflanze gehoͤrt zu den Rhinanthaceen und zwar zu Si— phonostegia. Der Character wird ausfuͤhrlich gegeben, auch von den Samen viele, Keim in der Achſe des Eyweißes, Wuͤr— zelchen etwas vom Nabel entfernt; Kelch nicht trichterfoͤrmig, zehnkielig und fuͤnftheilig, Blumen roͤthlich uſw.; iſt demnach Siphonostegia Dentham in Beecheys Reiſe t. 44. Die Uwarovia iſt aufgeſtellt aus Verbena sulfurea wegen des merkwuͤrdigen Baus der Staubfaͤden; auf dem Ruͤcken der Beutel der ſeitlichen Staubfaͤden ein keulenfoͤrmiger Koͤrper, Fort— ſatz bes Connectivi in violetter Farbe. U. chrysanthemifolia e Chile. S. 280. Struve, uͤber die Meſſung der Meridiangrade in Rußland mit einer Charte vom Grad 60. (finniſcher Meer— buſen) bis Grad 67. durch den Bothniſchen Meerbuſen uͤber Torneo in Lappland hinein mit einer Menge Triangulierungen. Nr. 164 166. VII. 20 — 22. S. 289. Berichte, geſchenkte Buͤcher. S. 293. J. Brandt, allgemeine Bemerkungen uͤber die Ordnung der Myriapoden, in franzoͤſiſcher Sprache. Man ſtellte dieſe Thiere hin und her: Als ich auch ſaugende Myriapoden (Iſis 1834. S. 704.) entdeckte; ſo hielt ich es fuͤr paſſender, ſie fuͤr eine beſondere Claſſe anzuſehen wie Leach. Die anatomiſchen Unterſuchungen von Glomeris (VI. p. 377.) laſſen mich aber zu den Inſecten neigen, denen fie offenbar ver: wandt ſind durch die Luftloͤcher und Droſſeln, welche die Luft zu allen Organen des Leibes fuͤhren; durch das einfache Herz mit deutlichen Oeffnungen und mit Klappen, durch die Gallen⸗ gefaͤße am Anfang des Darms und durch die ſtomatogaſtriſchen Nerven. Stellt man ſie aber nun zu den ſechsfuͤßigen Kerfen; ſo muͤſſen hinſichtlich der Athem- und Blutorgane auch die Tracheen fuͤhrenden Arachniden, Milben, Phalangien uſw. dazu, waͤhrend die Lungen- Arachniden (Spinnen) bey den Gruftaceen bleiben muͤßen, welche von den aͤchten Kerfen durch Kiemen in Geſtalt von Blaͤttern oder von Saͤcken und durch Gefaͤße unter⸗ ſchieden ſind. Die Cruſtaceen haben eine Leber, gut entwickeltes Gefaͤßſyſtem und Athemorgane, die nicht zu allen Organen leiten, ſondern auf eine Stelle beſchraͤnkt ſind, wie bey den hoͤheren Thieren, ſtehen daher gewiſſermaaßen zwiſchen den Wirbel: und Weichthieren, mit welchen letzteren ihre Bi- und Multivalven ver: wandt ſind. Man koͤnnte daher die Cruſtaceen an die Spitze der Ringelthiere ſtellen und die ſechsbeinigen Kerfe darauf folgen Iſis 1844. Heft 2. 122 laſſen, wie es Einige thun; aber das wuͤrde eine = brechung ſeyn, weil die Cruſtaceen zu weit von den en kaͤmen. Beſſer fangen ſie daher mit den Kerfen an, und dann ſind die Cruſtaceen von den Weichthieren nur durch die Anneliden getrennt. Treviranus ſtellt auch wie Linne die Sechsfü = niden nen in eine Claſſe. Die Minen en man mit den Kerflarven verglei Kai fl gleichen und als unvollkommene Die Myriapoden weichen zwar von den achten Kerfe i die Unterlippe getheilt ift , die Unterkiefer dae 10 bey den Chilopoden, mit der Unterlippe verwachſen bey den Chilo⸗ gnathen, oder endlich eine Art Saugorgan bilden mit der ſpitzi⸗ gen Oberlippe, den Oberkiefern und der Unterlippe (Siphoni- zantia). In der Lage und Zahl iſt jedoch kein Unterſchied, und 82 gleichen die Freßwerkzeuge nicht ganz denen der Cru: aceen. Das vordere Fußpaar iſt vorwärts gerichtet un am Kopf bey den Scolopendern, Sul und den d gnathen und ſelbſt bey den Siphonophoren; bey einigen Chilo⸗ gnathen heftet es ſich jedoch mehr an das erſte und ſelbſt zweyte Leibesringel, iſt jedoch auch vorwaͤrts gerichtet. Man kann aller⸗ dings das erſte Fußpaar der Myriapoden den Kieferfuͤßen der Cruſtaceen vergleichen, aber auch einigermaßen feiner Verrichtun u mit dem he; Fußpaar der aͤchten Kerfe. 5 as zweyte Paar iſt beſonders groß bey den Chilo endigt in durchbohrte Haken fuͤr den Wiefah age a Druͤſe; iſt gleichſam eine Huͤlfslippe, wie die Unterkiefer der Arachniden. Bey den Chilognathen und den Siphonozantien gleicht es aber mehr den anderen Fuͤßen. Uebrigens wechſelt die Zahl der Füße ſelbſt in den Si und Gattungen; beſtaͤndig bey Giomerl S a en Spheropeus, Polydesmus, Scolopendra, Cryptops, Litho- bius et Scutigera; bey Julus et Geophilus wechſelnd. Da die Zahl 10 bey einigen Myriapoden ſchon an Machilis erin⸗ nert, welche außer den drey Bruſtfuͤßen 9 Paar Bauchfuͤße ha⸗ ben, fo reicht die Fußzahl der Myriapoden nicht zur Trennung von den aͤchten Kerfen hin. Zwar entſteht durch die Lage des erſten Fußpaares unter dem Kopf und die Verbindung des erſten Leibesringels, welches die Hakenfuͤße der ächten Scolopendern traͤgt, mit dem Kopf eine Art Cephalothorax, der aber auch nicht zur Trennung hinreicht. 8 Weil bey den Scolopendern nur ein Ringel um das andere ein Luftloch hat, meint Latreille, dieſe Ringel ſeyen nur Halbringel, und von den zwey Fußpaaren ſey eines uͤberzaͤhlig; das wuͤrde aber nur von einem Theil der Myriapoden gelten und die ee Terra der Füße widerſpricht: denn die jungen Myriapoden haben Anfangs 3 Fu der Sechsfuͤßler entſprechen. Im: a e In der Lage der Geſchlechtsoffnungen weichen nur die Chilo⸗ gnathen und Siphonophoren von den Sechsfuͤßlern ab, aber nicht die Chilopoden. Etwas Aehnliches findet ſich aber auch noch bey den Waſſerjungfern. Bey den Glomeriden liegen 115 9 hinten und haben Haltzangen, weichen mithin Endlich ſind die Myriapoden auch einer Art Metamorphoſe unterworfen; merkwuͤrdig iſt es aber, daß die Zahl ihrer Ringel, Fuͤße und Nervenknoten zunimmt, waͤhrend die letzteren, ſowie die Ringel abnehmen. Die Aehnlichkeit der Myriapoden mit den Wuͤrmern iſt nur eine aͤußerliche. 0 3% 123 Dann folgt die Claſſification mit ausführlichen Beſchreibungen. Subordo I. Myriapoda manducantia. Trib. 1. Chilopoda. Geſchlechtstheile hinten am Leibe, zweytes Fußpaar mit durchbohrten Haͤckchen. Beſchreibung aus⸗ fuͤhrlich. Fam. 1. Schizotarsia: Scutigera (Cermatia). Fam. 2. Holotarsia. a. Horizopoda: Lithobius, Scolopendra, Cryptops. b. Polypoda: Geophilus. Trib. 2. Chilognatha. Fam. 1. gylosoma. Fam. 2. Trizonia: Julus. Subgenera: Blaniulus, Spi- robolus, Spirocyelistus, Spirostreptus, Lysiopetalum (Julus foetidissimus, carinatus). Fam. 3. Pentazonia: Glomeris, Sphærotherium, Sphe- ropoeus. Subordo II. Myriapoda sugentia. Sectio 1. Ommatophora: Polyzonium (Iſis 1834. ©. 704.) = Platyulus = Leiosoma; Siphonotus. Sectio2. Typhlogena: Siphonophora portoricensis (Bul letin I. p. 178.). Später VIII. p. 21. hat er neu befommen und befchrieben: Scolopendra crassipes, ambigua, fulvipes, bariensis. S. 329. J. Fritzſche, über ſalpetrige Säure und ihre Verbindung mit Salpeterfäure. Nr. 167. VII. Nr. 23. S. 143. C. A. Meyer, einige Bemerkungen uͤber die Polygonaceen. Trib. 1. Eriogoneæ: Eriogonum, Chorizanthe, Muero- na, Pterostegia. Trib. 2. Calligonex: Pterococeus, Calligonum, Calli- physa. Trib. 3. Rumice: Rheum, Emex, Rumex, Oxyria, Atraphaxis, Tragopyrum, Gonopyrum, Polygonella. Trib. 4. Eupolygonem: Kœnigia, Polygonum, Fagopy- rum, Ceratogonum. . Trib. 5. Coccolobex: Coccoloba. Trib. 6. Triplaride@: Podopterus, Triplaris, Ruprech- tia (Triplaris laurifolia, ramiflora, salicifolia). Trib. 7. Brunnichiacee: Brunnichia. Unbefannt: Antigonon, Oxygonum, Antenoron. S. 346. Parrot, merfwürdiger Fall von Endosmoſe im Thierreich. Er legte ein ſchalenloſes Ey in Waſſer. Länge 22%, Dicke 1645 nach 32 Stunden die Länge 283“, Dicke 21. Die Volumenaͤnderung war alſo wie 1:24. Noch einmal 19 Stunden ins Waſſer, wurde es länger um ““, dicker um 3. Das Eyweiß war ſehr verdünnt, der Dotter nicht. Man ſollte Verſuche mit Thiermembranen und Salzen, Gif⸗ ten, Gaſen uſw. machen. S. 349. Kupffer, Vergleichung des Kilogramms, des preußiſchen und engliſchen Pfundes mit dem ruſſichen Gewicht. Ein ruſſiſches Pfund hat 22504,841 Doli. Ein Kilogramm hat . 22504,859 Doli. Ein preußiſches Pfund hat 10525,755 Doli oder Grammen 467,7110. Ein engliſches Pfund Trop hat 8399,746 Doli oder Milligramm 373,242. f S. 351. Derſelbe, Gewicht eines Cubikzolls reinen Waf: ers. Beſchreibung ausjfuͤhrlich. Monozonia: Pollyxenus, Polydesmus, Stron- mata. 124 Ein ruſſiſcher oder engliſcher Cubikzoll wiegt 252,722 engl. Gran oder 368,361 Doli. Nr. 168. VII. 24. S. 357. E. Collins, uͤber die aus Wurzelgroͤßen ent⸗ ſpringenden Kettenbruͤche. S. 362. Oſtrogradsky, uͤber die beſtimmten Integralen, abgeleitet aus der Theorie der orthogonalen Oberflaͤchen. S. 365. Brandt, Bericht uͤber die Reiſe des Praͤparators Wosneſſensky nach den ruſſiſch-americaniſchen Beſitzungen. Band VIII. Nr. 169. und 170. VIII. Ne. 1. 2. 1840. S. 1. Bouniakowsky, uͤber die Irreductibiltaͤt gewiſſer irrationalen Formeln in Buchſtaben und Zahlen. S. 2. Koͤppen, uͤber den Kornbedarf Rußlands. Ein ruſſiſches Pfund haͤlt 25 engliſche Cubikzoll: der Eimer 30 Pfund; der Tſchetwerik 64 Pfund, der Tſchetwert 8 Mal mehr, alſo 12 Pud 32 Pfund; ein Garnez iſt der 64. Theil vom Tſchetwert oder 8 Pfund. S. 16. Chopin, uͤber den Urſprung der Voͤlker in Ar⸗ menien. Zahl im ruſſiſchen Antheil 164,000, Muhamedaner 81,000, Chriſten, Urbewohner 25,000; eingewanderte ſeit 10 Jahren 57,000. S. 25. E. v. Muralt, Unterſuchungen uͤber Philo in Be⸗ ziehung auf die der Academie gehoͤrige Handſchrift von 27 Trac⸗ taten. Nr. 171. S. 41. Broſſet, Uber das armeniſche Dorf Acorhi und das Kloſter St. Jacob; Innſchriften udgl. Nr. 172, S. 49. Kreil zu Prag, magnetiſche Beobach⸗ tungen. Nr. 173. S. 65. Oſtrogradsky, uͤber die Bewegung von Kugeln in einem widerſtehenden Mittel. S. 78. Koͤppen, uͤber die Zahl der Poſtpferde in Ruß⸗ land und die damit verbundene Beſteuerung, nach den Provinz zen aufgeführt. In allen 37,600; koſten 2,300,000 Rubel. Nr. 174. S. 31. Heß, thermochemiſche Unterſuchungen, Beſtandtheile der Sulfate uſw. Nr. 175. S. 97. Brandt, generis Juli Specierum Enu- meratio. Julus. 1. Subg. Julus. Div. I. Julus: Squama analis inferior subtriangularis, mutica i. e. unco destituta. A. Segmentum penultimum in mueronem evolutum. a. Processus lateralis einguli dorsalis primi brevis. Julus terrestris, albipes, unilineatus, bilineatus, fascia- tus, sabulosus, ferrugineus, similis, punctatus, oxypy- gus n. Faſt alle von Koch in Regensburg. b. Processus trigonus et longus. J. impressus, exiguus n., pennsylvanicus n. Species dubiæ: J. niger, pusillus, arboreus. B. Segmentum penultimum truncatum: J. pulchellus, deeaisneus, londinensis, varius (communis), stigmatosus n., annulatus, marginatus, minutus (pusillus). Dubiæ: J. aimatopus, annulus, modestus, picens. Div. II. Uneiger n.: Squama analis inferior unco ar- J. fœtidus (unciger). 2. Subg. Spirostrephon n.: J. lactarius. 3. Subg. Spirostreptus n. Div. I. Squamæ anales laterales angulo superiore trun- cato, 125 A. Segmentum pennltimum mucronatum, a. Processus lateralis einguli primi. J. javanicus n., ceylonicus, capensis n., gracilis n. 6. Processus tetragonus non striatus. J. attenuatus n., pachysoma n. B. Segmentum penultimum brevissime mucronatum. a. Processus einguli primi tetragonus, uniplicatus. Ju- lus laticollis n., melanopygus n. 5. Processus subbiplicatus. J. erythropareius n., rufi- ceps n., subuniplicatus n. . Processus transversim striatus et plicatus. J. tri- plicatus n., flavo-faseiatus n., brevicornis n., sebæ n., validus n., bahiensis n., guerinii n., audouinii n., suri- nameusis n. d. Processus trigonus. tus n. Div. II. Squamæ anales mucronate: Julus bicuspidatus n., flavo- tæniatus n.; gracilicornis n. 4. Subg. Spiroeyclistus acutangulus n. 5. Subg. Spiropœus fischeri n. 6. Subg. Spirobolus u. Div. I. Pars labialis faciei quadripunctata. A. Processus triangularis, abbreviatus. a. Segmentum penultimum brevissime mucronatum. Ju- lus grandis n. S. mueronatum, Julus maximus (apiculatus?). B. Processus acutus. J. olfersii n., elegans n. Div. II. Pars labialis faciei octopunctatus. Julus du- bius n., bungii n., bowoasii? (indus). Dubiæ: J. americanus, erassus, fuscus, indieus, earni- fex, incertus, festivus, seychellarum, bottæ, obtusatus, erassicornis, bicolor, nigricans. Julus plicatus = Lysiopetalum carinatum; J. ſœtidissi- mus = L. f.; J. guttulatus = Blaniulus. Nr. 177. S. 133. Oſtrogradsky, uͤber die Bewegung des ſphaͤriſchen Projectile in der Luft. S. 140, Max von Leuchtenberg, ein Paar neue Ex⸗ perimente der Galvano⸗Plaſtik. Nr. 178—79. Hornung 1841. S. 145. F. von Koͤp⸗ pen, uͤber Rußlands Staͤdte mit beſonderer Hinſicht auf deren Bevölkerung. S. 162. W. Boͤhtlingk, einige Verhaͤltniſſe bey dem Erſcheinen der Diluvial⸗Schrammen in den ſcandinaviſchen Ge: birgslaͤndern, welche der Gletſcher-Theorie des Herrn Agaſſiz zu widerſprechen ſcheinen. Dabey eine Tafel. N S. 166. J. von Helmerſen, über die geognoftifche Ber ſchaffenheit des Landes zwiſchen dem Ilmen- und Seligerſee im Oſten und dem Peipusſee im Weſten. S. 176. Dr. C. H. Luzenberg zu Neu⸗Orleans ſchickt nach Petersburg einen lebendigen Alligator 7“ lang. Sie finden ſich auf einem Anger bey der Stadt und machen ihr Neſt aus Gras 3“ hoch und breit, legen auf den kegelfoͤrmigen Gipfel ihre Eyer und bedecken ſie mit Gras. Da der Boden gewoͤhnlich - mit einigen Zoll Waſſer bedeckt iſt; fo ſteigt es im Neſt in die Hoͤhe, wodurch es immer feucht und in Gaͤhrung erhalten wird, wie ein Haufen Miſt. In dieſem Neſt iſt weder Schlamm noch Sand, und ich glaube nicht, daß die Alligatoren bey uns die Eyer in den Sand legen. Bey der geringſten Gefahr laͤuft das Weibchen zum Neſt und vertheidigt es muthig. Vor eini⸗ gen Wochen (Anfangs Auguſts) wollte ich ein Neſt ausnehmen, Julus trigoniger n., rotunda- 126 mußte es aber aufgeben, nachdem ich mit 4 Negern eine Stunde lang gegen das Weibchen gekaͤmpft hatte. Nr. 180. S. 177. Broſſet, Vorſchlag zu einer Samm- lung armeniſcher Geſchichtsforſcher. S. 189. Brandt, Bereicherungen des zoologiſchen Mu: ſeums. Haarthierbaͤlge 75 von 42 Gattungen; darunter zwey Pteromys aus Japan. Vögel 305, wovon 110 fruͤher fehl⸗ ten. Lurche 201 aus 73 Gattungen. Fiſche 30 Gattungen. Krebſe 94, Spinnen 11, Myriapoden 48, Käfer 3000 Stuͤck, wovon 400 Gattungen fehlten; Schricken 41 Gattungen, Bol⸗ den 81, Wanzen 192, Mucken 531. Falter 606, Schal— thiere 33, Sternwuͤrmer 7, Quallen 5, Corallen 4, Schaͤdel 12. Nr. 181. S. 193. Parrot legt feine academifche Stelle Alters halber nieder. S. 199. Struve, über die Conſtauten der Aberration und Mutation. S. 206. Voskreſſensky, über Theobromine, ſtickſtoff⸗ haltige Subſtanz in der Cacao-Frucht. Nr. 182. Maͤrz 1841. S. 209. Trautvetter in Kiew, über Lotus eireinnatus n. et eandollei. S. 212. Kruſenſtern, Bericht uͤber Bernhardys Archæologie navale. Nr. 183. S. 225. Broſſet, über die chineſiſche Biblio⸗ thek des aſiatiſchen Muſeums. Nr. 184. S. 241. A. v. Bunge, über eine neue Pedi- eularis crassirostris, folgt nach P. chamissonis. Beſchrieben find P. interrupta, vertieillata, ameena, spicata, caucasica, mollis, abrotanifolia, myriophylla, chamissonis, erassi- rostris, gracilis, peetinata, pyramidata, tenuirostris, por- recta, brevifolia ; außerdem ein geordnetes Verzeichniß der uͤbri⸗ gen bis 100. S. 253. F. Fiſcher und C. Meyer, neue Pflanzenſippe aus Braſilien, Synarrhena snbsericea et floribunda (sapotea). Nr. 185. S. 257. Knorre, Temperatur zweyer Quel⸗ len bey Nicolaief. S. 261. M. Jacobi, über Becquerels Bemerkungen über meine Meſſung der Wirkung zweyer voltaifcher Platten, S. 267. Trautvetter, uͤber die mit Trifolium ver⸗ wandten Sippen. Trifolium, Melilotus, Pocockia, Medi- cago, Trigonella. Nr. 186. S. 278. ©. Fritzſche, über die Producte der Einwirkung des Kalis auf das Indigoblau. Nr. 187. S. 289. G. Haͤllſtroͤm, Beobachtungen und Berechnungen uͤber das Gefrieren der Dwina. ö S. 298. W. von Beſſer, uͤber die ruſſiſchen Artemiſien in Berlin. Gleichſetzungen. Nr. 188. S. 305. Broſſet, uͤber die georgiſchen Hand⸗ ſchriften der Academie. Nr. 189. April 1841. S. 332. F. Ruprecht, einige neue Bambusrohre aus Braſilien; 5 Gattungen. Chusquea anelytroides, meyeriana, merostachys, ſischeriana, rie- deliana. Nr. 190. S. 337. H. Bongard und C. Meyer, Pflanzen vom Irtyſch; 19 neue. S. 343. Trautvetter, uͤber Sameraria et Isatis, Gat⸗ tungen aufgefuͤhrt. S. 343. Brandt, Beobachtungen uͤber das Leben und Weben der Gattungen von Glomeris. Nach Saxeſen findet ſich Glomeris limbata am Harz, unten an Felſen unter Gebuͤſch bis 1500“ hoch, meiſtens zwi- 427 ſchen Steinen, ſelten in faulem Holz; ſelten Gl. pustulata et hexasticha. . Ich babe in kleinen Kiften und Glaͤſern mit feuchter Erde und Moes welche ernaͤhrt. 5 j Gl. limbata, pustulata, tetrasticha, hexasticha et lepida lieben feuchte Luft, ſterben aber in zu feuchtem und trocknem Boden; liegen meiſtens gerollt, in Erdhoͤhlen, die fie ſelbſt ma⸗ chen; des Winters liegen ſie zuſammengerollt wie eine Kugel; auch im Sommer bewegen ſie ſich wenig, beſonders bey zu trockener oder feuchter Luft; ſo oft zwey Tage lang, ganz ſchlaͤf⸗ rig, wohl, weil ſie ihre Nahrung leicht finden in Moos und andern moderigen Stoffen. Sie ſtoßen ſich rhythmiſch durch ihre zahlreichen Fuͤße fort; zu 6“ brauchen ſie eine Minute, meiſt grad aus, Leib grad, Kopf geneigt, mit den Fuͤhlhoͤrnern den Boden von Zeit zu Zeit beruͤhrend; gehen auch an Wänden hinauf und herunter, beſonders an Thongeſchirr und Papier; fallen oft auf den Rüden und biegen ſich ſodann, laufen übers einander weg. Geftört halten fie ſich mit den hinteren Fuͤßen, und kruͤmmen den Kopf ein; auch beym Anblaſen. Staͤrker beruͤhrt erheben ſie ſich und laſſen ſich fallen. Um ſich kugel⸗ förmig zu rollen, ziehen fie die Fuͤße ein, und kruͤmmen den Kopf gegen den Bauch, wodurch das hintere ſehr breite und concave Ringel ſich an den vordern Rand des zweyten Ruͤcken⸗ ringels legt, ſo daß dieſes ſammt dem Kopfe ganz verborgen iſt. Das iſt der Zuſtand ihrer Ruhe, welcher, wie oben be— merkt, Tage lang dauern kann. 5 N i Sie find ziemlich gefraͤßig und man findet ihren Magen im⸗ mer angefuͤllt mit kleinen Ueberbleibſeln von Stengeln oder Blaͤt⸗ tern, Moes udgl. mit etwas Erde. Sie entleeren ſich daher oft, und der Koth iſt walzig und hart. Sie ergreifen die Nah⸗ rung mit den Vorderfuͤßen, zerſchneiden ſie mit dem gezaͤhnten Vorderrand des Geſichts und dem obern Rande der Unterlippe, welche, wie eine Zange, ſenkrecht wirkt, waͤhrend die Oberkiefer wagrecht mithelfen mit ihren kleinen Zaͤhnchen; dazu kommt Speichel von den mittleren Zaͤhnen der Unterlippe her. 15 Beruͤhrt man ſie, ſo ſpritzen aus der Mittellinie des Nuͤckens weiße Troͤpfchen aus paarweiſe unter jedem Ringel liegenden Säcken; faſt geſchmacklos oder etwas bitter. 8 Nach der Menge der Luftroͤhren ſollte man auf vieles Ath⸗ men ſchließen. Da ſie jedoch oft Tage lang zuſammen in eine Kugel gerollt liegen, wobey die Luftloͤcher mehr oder weniger ſich schließen; fo ſcheint das Athmen ſchwach zu ſeyn; auch leben fie in Waſſer oder Branntwein ziemlich lang. Sie ſind wenig empfindlich und faſt ſtumpf, beißen einander nie und auch nicht ihre Feinde; das Gefühl iſt jedoch fein; das Geſicht ſchlecht. Das abgeſtutzte Endglied der Fuͤhlhoͤrner hat kurze fteife Här⸗ chen, welche wohl zu einem feinen Gefuͤhle ſehr tauglich find. Paarung habe ich nie gefehen, obſchon ich vom Herbſt bis zum naͤchſten Sommer welche ernaͤhrt habe. Die aͤhnliche Lage der Geſchlechtsoͤffnungen beider Geſchlechter läßt vermuthen, daß ſie ſich mit der Bauchflaͤche an einander legen, wie bey den Ju⸗ len. Die Maͤnnchen ſind kleiner und weniger zahlreich, eines auf 2—3 Weibchen; wachſen ſehr langſam und brauchen viel⸗ leicht mehrere Jahre; haͤuten ſich im Juny, July und Au⸗ guſt, liegen vor- und nachher kugelfoͤrmig in der Erde; werfen nicht bloß die aͤußern Theile ab, ſondern auch alle Zweige der Droſſeln. Zuerſt entſteht ein Spalt in der Mittellinie des Bauchs. Die Farbe der abgelegten Haut iſt weißlich; liegt alſo nicht in der Oberhaut, ſondern darunter. Das gehaͤutete Thier iſt weich und elaſtiſch und laßt ſich zuſammendruͤcken; anfangs A 128 braͤunlich und graulich, uͤberhaupt hell, die Schleimloͤcher auf dem Ruͤcken ſehr deutlich als weißliche Duͤpfel. Das Licht hat wenig Einfluß, weil die Haͤutung unter der Erde geſchieht; in⸗ deſſen werden ſie an der Luft dunkler. ? Im Waſſer ſchwimmen fie einige Minuten, fallen dann 'niez der und rollen ſich; nach 8 Stunden leben ſie wieder auf, wenn man fie herausnimmt. In Branntwein leben fie 1—2 Stun⸗ den; in Salpeterſaͤure werden fie gelbroth. Hoon S. 350. Dr. Ruprecht, Bericht Über die Bereicherung der Pflanzenſammlung. Zweyhundert ſechs und vierzig Gattun⸗ gen blieben Pflanzen aus Lappland; 70 aus Samojedien, 500 aus Suͤdafrica von Drege; 115 aus Neuholland; 830 Mooſe vom verſtorbenen Bongard. Verzeichnet find 12,000; Crypto⸗ gamen 6000; Compositæ 3000. In der ganzen Sammlung find 36,000. Buͤcher wurden angeſchafft 2000. (Wie es ſcheint in 14 Jahren.) Nr. 391. S. 353. Dr. A. von Nordmann, Suͤß⸗ waſſerpolypen, lebendig von Paris nach Odeſſa gebracht. Er fand: Plumatella campanulata, repens; Halcyonella fluviatilis (stagnorum); Tubularia sultana (Fridericella); diaphana (Paludicella articulata). Alle enthielten bey der Ab— reiſe im October Wintereyer oder die braunen Koͤrper und in den meiſten Zellen ließen ſich dichte Haufen von hin und her ſich ſchlaͤngelnden Samenthierchen entdecken. Er nahm dieſe Thiere in kleinen Glaͤſern mit Waſſer mit, Plumatella cam- panulata-Eyer in Papier. Unterwegs wechſelte er das Waſſer; zu Freyburg im Breisgau lebte nur noch Paludicella; 6 Tage nachher zu Wien noch und auch einige Tubularia sultana. Die erſtere hatte junge Sproſſen getrieben, in welchen eine Blut⸗ oder Saftbewegung, wie er fruͤher ſchon 1832 angegeben hatte, ſehr deutlich zu ſehen war, nicht Speiſebewegung. Am deut⸗ lichſten nimmt man ſie wahr, wenn die Samenthierchen in den Blutſtrom gerathen, wie es bey Tubularia et Plumatella oft geſchieht. Zu Odeſſa that er die Glaͤschen in Zuckerglaͤſer, theils in der Stube, theils im Freyen, wo der letzteren Waſſer mehr— mals gefror. Im April that er auch die Eyer von Plumatella campanulata ins Waſſer. Am 12. Hornung entwickelten ſich einige Eyer von Pl. 6. [wahrſcheinlich die im Waſſer gebliebenen]. Die beiden braunen Schalen des Eyes klafften, thaten ſich auf, und es draͤngte ſich allmaͤhlich eine weiße Blaſenhuͤlle hervor, welche ſich bald als der Baſaltheil der ſich bildenden Polypen— Zelle zu erkennen gab. (Bonnet, Considérations II. p. 155. Am 13. waren ſchon die Inſertionsſtellen der die Fluͤgelkrone herunterziehenden Muskelfaͤden ſichtbar; am 15. traten die Eyer⸗ ſchalen voͤllig auseinander, klebten jedoch immer an der in ihrem ganzen Umfange beweglichen und zuſammenziehbaren Zelle; den 17. bewegte ſich der noch eingeſchloſſene junge Polyp und den 20. ſtreckten ſchon mehrere die kurzen und dicken Fuͤhler heraus, 10-40, beym ausgewachſenen 44-60; ſo ſchon nach 8-4 Tagen. Die ganze Entwickelung dauerte alſo 10 — 12 Tage; nach dem 20. Maͤrz gieng die Entwickelung in der Sonnenwaͤrme in 4 bis 5 Tagen vor ſich; am 26. ſchon uͤber 200, wovon mehrere ſich durch Sproſſen vermehrt hatten. 7197 Vom 17. bis 21. Hornung entwickelten ſich die Eyer von Tubularia sultana; der junge Polyp bringt aus der Zelle den zierlichen Halskragen mit am Grunde der Fuͤhlerkrone. Ein analoger Bau findet ſich bey Bowerbankia, Halodaetylus, Paludicella, Flustra, Membranipora et Eschara. Anfangs März lieferten auch die Eyer von Haleyonella flu- viatilis mehrere junge Polypen; aus denen von Paludicella 129 keine. Die trockenen Eyer von Plumatella campanulata et repens entwickelten ſich in den erſten Tagen des Aprils. Im May. feste er die Glaͤſer in einen Teich. Auch Meer-Polypen kann man einige Wochen lebendig erhalten. Vom Verfaſſer iſt erſchienen: Observations sur la Faune pontique. II. tab. S. 357. J. Brandt, critiſche Bemerkungen uͤber die Sippen Sphærotherium et Sphæropœus (Zephronia), Neben⸗ fippen von Glomeris. Tirib. Sphærotheria. 1. G. Sphærotherium rotundatum, compressum, ku- torgæ n., titanus n., lichtensteinii, klugii n., elongatum, mierostietum n., punctulatum n., punctatum, rugulosum n. Dubiæ: Julus ovalis, gronovii, testaceus. 2. G. Sphæropœus hercules, insignis (javanicus 2). S. 665. Derſelbe, Nachtrag: Spirostreptus appen- diculatus, walkenaerii, kollarii. Spirobolus carnifex. Nr. 192. S. 369. Gebler, Characteriſtik mehrerer neuer ſibiriſcher Kaͤfer, von Schrenk mitgebracht aus der Kirgiſenſteppe: Cicindela schrenkii; Auchomenus cyanicollis, Poecilus eya- neus; Ophonus undulatus; Colymbetes latus; Ateuchus carinatus; Symnopleurus aciculatus; Geotrupes impressus; Anomala vittata; Anisoplia glabra; Melolontha irrorata; Pimelia bicarinata ; Lasiostola variolaris; Tentyria de- planata; Blaps lsvicollis; Nyctipates rugulosa; Mylabris schrenkii, cærulescens, biguttata; Alophus lineatus; Co- niatus schrenkii, Hammatycherus tataricus; Toxotes tatari- cus; Cryptocephalus tataricus; Coceinella desertorum. S. 376. J. Schmidt, neue. Erläuterungen Über den Ur: ſprung des Namens Mandschu (volle Inſel). S. 384. J. Heckel (zu Wien), uͤber eine neue Sippe von Suͤßwaſſerfiſchen in Europa. Er fand in Dalmatien meh⸗ rere neue Gattungen, und ſogar eine neue Sippe der Cyprini⸗ den, ausgezeichnet durch einen fleiſchigen Canal, welcher mit dem erſten Strahl in der Steißfloſſe der Laͤnge nach ver⸗ wachſen einen aͤußerlichen roͤhrenfoͤrmigen Fortſatz des Afters darſtellt, wodurch die Afteröffnung an dem Ende dieſes Floſſen⸗ ſtrahls oder vielmehr an der Spitze der Floſſe ſelbſt muͤndet. Unter den Fiſchen hat nur der ſonderbate Anableps aus den Fluͤſſen Suͤdamericas etwas Analoges aufzuweiſen. Uebrigens nähert ſich der neue Fiſch dem Barbus, hat aber keine Schup⸗ pen; ſoll Aulopyge hügelii heißen, und in des Verfaſſers Suͤß⸗ waſſerfiſchen Oeſterreichs naͤchſtens beſchrieben werden. Supplement I et II. p. 1 — 16. Secretair Fuß: Bericht uͤber die Academie 1841. Band IX. 1841. Nr. 193. S. 1. Brandt, Anatomie der Sippe Glome- tis. Muskeln. Die Ausfuͤhrungsgaͤnge eines jeden Paares der kleineren Saͤcke unter jedem Ringel, welche Tropfen ausſpritzen, ſind von einander getrennt. Der Ausfuͤhrungsgang des Hodens iſt einfach, theilt ſich aber, und jeder Gang oͤffnet ſich in einer kleinen Schuppe hinter dem Wurzelgelenk des zweyten Fußpaa⸗ res, alſo wie bey den Weibchen; die fußfoͤrmigen Haͤkchen der Maͤnnchen vor dem After dienen nur zum Reizen. Die Weib⸗ chen haben nur einen Eyerſtock, aber zwey Ausfuͤhrungsgaͤnge hinter dem zweyten Fußpaar. | S. 3. K. E. von Baer, Nevifion des täglihen Ganges der Temperatur in Boothia. Auf Novaja Semlia iſt die waͤrmſte Zeit im November um 6 Uhr Nachmittags, im December vor Mitternacht, im Januar 2 Stunden nachher, alſo unabhaͤngig Iſis 1844. Heft 2. —— 130 von der Sonne. In Boothia laͤuft keine ſolche Erwarmung nach den verſchiedenen Monaten innerhalb der Stunden eines Tages um, wahrſcheinlich wegen der verſchiedenen Windesrich— tungen. Dabey große Tabellen. } ©. 9. Brandt, Nachtrag über die Gattungen von Po lydesmus. P. meyenii ift wahrſcheinlich P. magaritiferus: P. diadema verſchieden von P. thrax. P. mexicanus et bilineatus ſind verſchieden von P. klugii et erichsonii. Neu und characteri⸗ ſiert ſind P. capensis et hamatus. Nr. 194—195. S. 13. Heß, Thermochemiſche Unterſu⸗ chungen. S. 33. Keyſerling und Blaſius, Beſchreibung einer neuen Feldmaus: Arvicola raticeps lebt im Regierungsbezirke Wologda; dunkelbraun, unten weißlich und ſcharf begraͤnzt, Schwanz 4 Leibeslaͤnge, zweyfarbig mit längeren Endhaaren; Ohren halbe Kopflaͤnge; erſter Backenzahn aus 7 Prismen; letzter unterer Backenzahn aus 6. Ganze Laͤnge 63“, Kopf 1“ Schwanz 1“ 10“. Kleiner als Arvicola amphibius, größer als A. arvalis; Kopf laͤnger. S. 34. Brandt, uͤber Felis servalina, auch in Rußland gefunden von Dr. Dahl zu Orenburg. Wie die wilde Katze, aber weißlich, Pelz und Schwanz weniger voll, Ohren länger mit einem deutlicheren Pinſel und deutlichere ſchwarze Flecken auf Ruͤcken und Seiten, keine Ruͤckenſtreifen; verſchieden von Felis manul. Drey Baͤlge, Lange 2“ 25“, Kopf 33“. Pallas ſcheint fie ſchon geſehen zu haben; er nennt fie verſchieden von Felis manul und bekam fie vom Fluſſe Oxus. (Acta petrop. 1781. p. 284.) S. 37. Derſelbe, Bemerkungen uͤber Felis manul Pall, woruͤber Zweifel erhoben wurde. Er hat ein Stuͤck vom Altai durch den Staatsrath Gebler bekommen; verſchieden von der wilden Katze: Kopf und Schwanz zwar gleich, aber die Faͤr⸗ bung mehr wie beym Luchs. Hat oben und unten vier Baden: zaͤhne, wie die andern; Ohren ſehr kurz, wie bey den großen Katzen, Haar an den Backen lang, faſt wie beym Tiger, ſteif, mehr roͤthlich als bey der wilden Katze, aber auch weißlich grau und ſchwarz, ziemlich wie beym Luchs; auf dem Kopfe getrennte Flecken; keine auf dem Ruͤcken und auch kein Ruͤckenſtreif; Hin⸗ terſeite der Laͤufe roſtbraun. Länge 21“, Schwanz 10%, Hoͤhe 9, Ohren 1. Verbreitung vom Ural bis in die Mongoley. S. 40. Menetries, neue Motte aus Turcomanien ge⸗ bracht von Kareline, erwaͤhnt von Eichwald unter dem Namen Bombyx maura. [Zoologia II. 196.] Steht zwiſchen Lithosia et Cocalia. Soll eine neue Sippe werden: Axio- pœna maura. Ausfuͤhrlich beſchrieben. S. 43. Brandt, zwey neue Suslik. Staatsrath Gebler zu Barnaul und Dr. Schrenk ſchick⸗ ten zwey Stuͤck ein, welche nicht zu den Beſchreibungen paſſen. Charactere gegeben. 1. Spermophilus eversmanni. Schwanz halb ſo lang als Leib, Schwanzwurzel gelblich braun mit Schwarz gemiſcht, in der Mitte roſtgelb, weiter an den Seiten ſchwarz geſtreift, Spitze weiß; ſonſt die Färbung wie bey Citillus. Laͤnge 9“ 3½, Schwanz 4“ 5%. Altai und bey Kokatan. 2. Sp. erythrogenys. Backen weiß, ein roſtgelber Flecken uͤber und unter den Augen, Kehle und Hinterfuͤße weiß, auf der Schnauze ein dunkelbrauner Flecken, Schwanz wie bey Citillus. Länge 8“ 10//' . Altai und Balkaſch. 9 131 Nr. 196. S. 45. M. von Wolkoff, Claffification der Toͤne und Entſtehung der Gammen. Nr. 197. S. 61. B. Dorn, über ein drittes in Ruß⸗ land befindliches Astrolabium mit morgenländifchen Innſchrif— ten. Zwey Tafeln. S. 73. Borenius Gu Helſingfors), Vergleichende Be: rechnung der Pendelbeobachtungen. 6 Nr. 198. und 199. S. 78. Lenz, Beytrag zur Theorie der magneto-electriſchen Maſchinen. (May 1841.) S. 89. K. E. v. Baer, Nachricht von der Erlegung eines Eisfuchſes (Canis lagopus) an der Suͤdkuͤſte des finniſchen Meerbuſens nicht weit von Petersburg, nebſt Unterſuchung uͤber die Verbreitung deſſelben. (Juny 1841.) Wurde geſchoſſen im Dranienbaumer= Kreife am 29. April, und war im ſchoͤnſten, weißen Winterpelzz alſo eine ſeltene Verirrung dieſes Thiers nach Süden. Man trifft fie gewoͤhnlich erſt beym 60° an; je⸗ doch berichtet Nilson, daß einer bis nach Schonen gekommen unter 56°. In Sibirien kommt er bis zum penſchiniſchen Meerbuien und bis Kamtſchatka, und auf Eisſchollen bis zu den Aleuten; in America eben ſo ſuͤdlich an der Kuͤſte von La— brador. In Sibirien aber und in Europa pflegt er ſich viel noͤrdlicher aufzuhalten, nur an der baumloſen Kuͤſte der nordi⸗ ſchen Meere nach Gmelin, welcher überhaupt den 69.“ ihm als Graͤnze ſet. Steller hat fie aber häufig auf den In⸗ ſeln zwiſchen America und Aſien geſehen, ſelbſt 51, alſo 18“ ſuͤdlicher als Gmelin. Ueberhaupt geht feine Verbreitung von 51 — 71°. Lebt auf Spitzbergen und auf allen Inſeln des Eismeers, ſuͤdlich ſo weit als das flache und nackte Land reicht; indeſſen gibt es einige Bergzuͤge, welche bis zur Kuͤſte ge: hen. Der Eisbaͤr geht weniger ſuͤdlich und verlaͤßt kaum die Kuͤſte; das Rennthier dagegen ſuͤdlicher bis in die Waͤlder hinein und zur Graͤnze des Elennthieres. Der Landbaͤr geht bis ans Nordende der Waͤlder und ſtoͤßt alſo an den Eisfuchs, mithin in einer Breite, wo kein Getraide mehr waͤchſt. Ge— woͤhnlich wohnt der Eisfuchs auf immer gefrornem Boden, wel⸗ cher ſelbſt ſich noch unter die hochſtaͤmmigen Waͤlder erſtreckt bis Nertſchinsk, wohin aber der Eisfuchs bey weitem nicht reicht. Noͤrdlich von der Halbinſel Aljaͤsk im Weſten von Nordamerica gedeiht er, ſuͤdlich nicht mehr. Auf den Commandeur-Inſeln waren ſie zu Berings Zeit 1742 ſehr haͤufig. Im Jahr 1754 fuͤhrte man 7000 Felle aus; im Jahr 1789 noch 6800, zwey Jahr ſpaͤter 4800; von 1798 bis 1822 noch 50,000; die meiſten wohl von der Inſel St. Paul. Es gibt auch noch auf den Aleuten, die ebenfalls baumlos ſind. f Auf den Kurilen ſcheinen ſie nicht vorzukommen, wenigſtens wurden im Jahr 1839 und 1840 keine geſchoſſen. An der Suͤdſpitze von Kamtſchatka unter 51° hat man zu Stellers Zeiten vele gefangen, fo auch im Lande der Korfaͤken, wo es keinen Wald gibt. Im Lande der Tſchuktſchen ſind ſie auch haͤufig; dann am ganzen Nordrand von Sibirien, z. B. in Menge an der Muͤndung des Kolyma, wo ganze Reihen Fallen aufgeſtellt werden, keine am mittlern Lauf, wo die Graͤnze des Waldes iſt mit verkruͤppelten Laͤrchenbaͤumen. Man geht oft von der letzten Anſiedelung 100 Werſt nach Norden, um Fal⸗ len zu ſtellen; von Turuchansk, der noͤrdlichſten Stadt am Je⸗ niſſe, wurden in ergiebigen Jahren 40,000 ausgefuͤhrt, in man: chen Jahren nur 300. Am Fluß Oby faͤngt man noch unter 613 von Surgut aus; am Oby ſelbſt zieht ſich der Wald bis 67° und fo weit tritt dann auch der Eisfuchs zuruͤck. Die — 132 vom untern Jeniſſei ſind am meiſten geſchaͤtzt wegen ihrer Größe und des langen Haars; weniger die vom Kolyma und Oby. In Rußland wird Übrigens dieſes Pelzwerk wenig geſchaͤtzt, weil das Haar leicht ausgeht; wohl aber in China und der Tuͤr⸗ key. Ueber Kiachta giengen im Jahr 1823. 58,000 Felle fuͤr 106,000 Rubel. I snpiktoe Sie find auch auf Nova Zembla häufig, und auf Spitzbergen iſt die dunkelgefuͤrbte und hoͤher geſchaͤtzte Art viel groͤßer als in Sibirien. Im noͤrdlichen Ural ziehen ſie ſich ſuͤdlich, ſo weit er nackt iſt, erreichen aber die Bergwerke von Bogoslawk noch in der Waldregion nicht. Auch in Europa bewohnt er nur die nackten Kuͤſten und Gebirge; fehlt in dem Waldguͤrtel vom noͤrdlichen Ural bis zum bothniſchen Meerbuſen, alſo in Permien, Wjaͤtka, Wologda und Olonez, auch bey Archangel und an der Suͤd- und Weſtküſte des weißen Meers. In der Provinz Archangel findet er ſich nur im Kreiſe Meſen und Kola und von dort auf der ganzen Tundra (Flaͤche, worunter ewiges Eis) bis ans Meer und von der Waigatzſtraße 110 Werſt weit nach Weſten bis Meſen, wo ſie indeſſen ſchon ſeltner werden; ihre Graͤnze iſt alſo hier zwiſchen 66 und 67 . Olaus Magnus ſpricht nicht von ihm. Im eigentlichen Großherzogthum Finnland fehlt der Eisfuchs; auch noch in Kemi-Lappmark; zeigt ſich erſt bey Utſjöͤki. Laͤngs dem Hochgebirg zieht er ſich bis Drontheim und ſelbſt noch ſuͤdlicher. „Addo Auf Island kommt er ebenfalls vor und zwar dieſelbe Art, wie in Sibirien. In America, Groͤnland, Melville-Inſel iſt er uͤberall innerhalb des Polarkreiſes, ſicher unter 68 und 705. Nach Richardſon ſollen ſie im Winter ſuͤdlich wandern bis zum Lorenzfluß; an der Hudſonsbay unter 57° hat man Junge gefunden. In Sibirien gibt es keine ſolche Wande⸗ rungen. Ihre Wanderung ſcheint nur mit der der Lemminge zuſammenzuhaͤngen, welche bekanntlich in unbeſtimmten Zeiten ſich bald da bald dort in Menge zeigen. Der bey Oranienbaum geſchoſſene kam wahrſcheinlich aus Finnmarken, alſo 60 Meilen weit her. In demſelben Winter zeigten ſich wohl ein Dutzend bey Helſingfors, alſo verlaufen. 40 Bla Nr. 200. O. 108. Eichwald, uͤber Ichthyoſauren und Ceratiten Rußlands. Ein Wirbel aus der Provinz Simbirsk. Die Ceratiten wurden erſt kuͤrzlich in Rußland gefunden, ſonſt nur in Deutſchland und Frankreich. Hier genau beſchrieb nebſt den Fundorten. Fe S. 119. Koͤppen, über die Anwendung des Lindenbaſtes in Rußland; mit der Rinde werden die meiſten Huͤtten bedeckt; aus dem Baſt macht man allgemein Matten, jaͤhrlich 14 Mil⸗ lionen, wozu gegen eine Million Baͤume gefaͤllt werden muͤſſen; davon werden ausgeführt 33 Million; auch Schuhe tragen die Bauern davon, und man kann in der Provinz Koſtroma oft an einem Wochenmarkt 100,000 Paar kaufen. AN Nr. 201. und 202. > Mi S. 151. E. R. von Trautvetter, Profeffor zu Kiew, neue Pflanzenſippe: Middendorfia, fonft Ammannia boryste- nica. (Auguſt 1841.) ih S. 153. Broſſet, Beſchreibung georgiſcher Alterthuͤmer, mit einer Tafel. ich Nr. 203. S. 157. J. Fritzſche, uͤber ein beſonderes Verhalten des bromſauren Kalis. 150 194 S. 165. Derſelbe, uͤber zwey eryftallifierte Verbindungen des Ammons mit Schwefel. W nie 133 Nr. 204. S. 173. H. Jacobi, über einige electro⸗magne⸗ tiſche Apparate, mit einer Tafel. (September 1841.) Kraft⸗ hebel, Regulator. f ( S. 187. C. A. Meyer, einige Worte über. bie Neben: blaͤtter bey Lotus, mit einer Tafel. [Sehr verſchwenderiſch ein einziges Figuͤrchen auf einer großen Quarttafel.] Streit, ob Nebenblaͤtter oder Fiederblaͤttchen. Nr. 205. und 206. S 189. J. J. Nervander, Uns terſuchungen uͤber die taͤgliche Vrraͤnderung der magnetiſchen De⸗ clination mit 3 Tafeln und 24 Tabellen. S. 209. C. A. Meyer, einige Bemerkungen uͤber den Bau der Cruciferen. Mißbildung bey Cardamine. S. 213. Fraͤhn, uͤber Muͤnzen des letzten Chareſmſchah, bie in Gruſien geſchlagen. S. 217. B. Dorn, uͤber eine ſechste Handſchrift von Ni'⸗ metullah's Geſchichte der Afghanen. . Nr. 207. und 208. (Erhalten im Hornung 1842.) S. 221. Fr. Graͤfe, Erklaͤrung von neulich entdeckten griechiſchen Innſchriften; geleſen im Januar 1841. S. 229. C. Claus, Prof. in Kaſan, über das Verhalten des Camphers zu den Haloiden; im October 1841. S. 244. Derſelbe, Anweſenheit des Waſſerſtoffs im Sulfo- Cyanogen. S. 246. W. Grove, uͤber das galvaniſche Verfahren, das guerrotypiſche Platten zu gravieren. Prof. Berres in Wien iſt der Erfinder. October 1841. Nr. 209. S. 253. Broſſet, Project zu einer Ausgaben⸗ Sammlung armeniſcher Werke. Nr. 210. und 211. S. 275. Dr. Cruſell hat den grauen Staar durch Gal⸗ vanismus zweymal geheilt. Die Linſencapſel wurde durch einen Kreuzſchnitt geoͤffnet, und dann ein ſchwacher galvaniſcher Strom eine Minute lang ins Auge gebracht. Das Sehloch wurde faſt augenblicklich ſchwarz und die Operierten konnten ſogleich Gegen⸗ ſtaͤnde unterſcheiden. Die Einſaugung des Staars erfolgte bald. S. 281. Brand, eine Liſte von Thieren, welche der Gou⸗ verneur Kuprianoff aus den ruſſiſch americaniſchen Colonien geſchenkt hat. 51460 f Phoca stelleri, ursina; Cervus strongyloceros. Aquila leucocephala; Phalacrocorax conspicillatus; Grus americana; Larus sabini; Tetrao mutus; Phaleris kamtscha- tica; Uria antiqua; Corvus stelleri; Charadrius pluvialis; Emberiza nivalis. Außerdem 5 Stkelete von Saͤugthieren, 3 von Voͤgeln. gol N S. 283. Der Academiker Fuß hat viele Briefe von Euler an Goldbach und umgekehrrt, fo. wie von den drey Ber— noulli und anderen an Euler, und wuͤnſcht daher auch Eu⸗ lers Btiefe an die Bernoulli zu bekommen, um ſie heraus⸗ zugeben. Er hat ſich deßhalb nach Baſel gewendet, aber ver⸗ gebens. Euler hat über 700 Bucher und Aufſaͤtze geſchrieben; in den Petersburger Abhandlungen. S. 287. Brandt, Bemerkungen uͤber Loxia rubieilla Güldenstedt , nov. Comment. petrop. XIX. p. 465. tab. 12. (Coccothraustes caucasicus Pallas). November 1842. Pallas ſetzt dazu C. canadensis Brisson III. 250. t. 12. fig. 3. Daubenton Pl. enl. 135. fig. 1.2 Latham Sy- nopsis IV. p. 127. Nr. 29. und Loxia rosea Güldenstedt N. C. p. XIX. N Keyſerling und Blaſius haben den Vogel zu Corythus geſtellt. (Wirbelthiere 1840. S. 158.) 134 Eversmann hat ihn beſchrieben als C. an caucasicus Pallas? (Addenda ad Pallasii Zoographiam II. 1840.) Die Synonyme des Pallas find nicht richtig: Briſſons und Daubentons Voͤgel find Loxia enucleator; Lathams Stelle paßt auch nicht. Loxia rosea iſt nur ein Gedaͤchtniß⸗ fehler fuͤr L. rubicilla. Dr. Gebler zu Barnaul hat drey Stuͤck aus dem Altai geſchickt, wo er ſich alſo auch findet; er iſt der Loxia enuclea- tor ſehr aͤhnlich und gehört. daher zu Corythus; alſo: Pyrrhula (Corythus) rubicilla Güldenstedt novi Com- mentarii XIX. p. 464. t. 12. Caucasian Gros Bee Latham Syn. II. 1. p. 112. Nr. 6. Coce. caucasicus Pallas Zoogr. II. p. 18. ‚Cocc, an caucasicus Pallas? Eversmann Add. S. 288. Derſelbe, uͤber die Gattungen von Loxia in Rußland. Pallas hatte nur eine Gattung; Schrader, Aufſeher am Muſeum, hat nun alle drey zuſammengebracht. 1. Loxia curvirostra L., Pallas Zoogr. II. p. 4.; be⸗ merkt bey Petersburg von Schrader, bey Sitka von Kittlitz. 2. L. pityopsittacus. Bechſtein Taf. b. I. pag. 106. Nauman T. 109.; bey Petersburg von Schrader. 3. L. leucoptera. Gmelin, Systema p. 844. Nr. 12; S. 289. Fraͤhn, einige für das Muͤnzcabinet des aſiati⸗ ſchen Muſeums erworbene Inedita. Arabiſche Münzen aus Se: ruſalem, Schiras, Kairo; Glaspaſten. S. 295. Derſelbe, uͤber einen Fund cufifcher Muͤnzen aus dem Kaſaniſchen in der Sammlung des Grafen S. Tro⸗ gonow. S. 298. Baer, uͤber Middendorffs Charte von ſei— nem Wege durch Lappland von Kolg bis Kandalakſcha. Die fruͤheren Charten ſehr falſch. Nr. 212. und 213. S. 301. Fraͤhn, topographiſche Ueberſicht der Ausgrabun⸗ gen von altem arabiſchen Geld. a Nr. 214. S. 335. Dr. Eichwald, uͤber den Bogdo, November 1841. Die geognoſtiſchen Formationen ſind in Rus⸗ land noch nicht durch Vergleichung mit den Verſteinerungen veſtgeſtellt. Der Verfaſſer beſchrieb ſchon 18384 (Reiſe auf dem caſpiſchen Meer) die Tertiaͤr-Formation an der Oft: und Weſt⸗ kuͤſte des caſpiſchen Meeres, in Volhynien und Podolienz er unterſuchte die Kreiden-Bildung in dieſen weſtlichen Provinzen, die Jura⸗Formation an der Windau und am Kaukaſus; Mu⸗ ſchelkalk vermuthet er nur im hohen Norden, nicht am Bogdo; Zechſtein und neuer rother Sandſtein am Donetz; was man für Keuper hielt, erkannte er für Bergkalk im Waldai. Muſchel⸗ kalk, Keuper und rother Sandſtein ſcheinen im europaͤiſchen Ruß⸗ land zu fehlen; die Formation in Eſthland erklaͤrte er für die ſtluriſche, und nun auch den vereinzelten Bogdo im Oſten von Tſchernojar an der Wolga. Das wird nun durch die Verſtei⸗ nerungen dargethan. - S. 343. F. E. L. Fiſcher, über die verfchiedenen Arten von Balſam- Pappeln, welche cultivirt werden. November 1841. Es werden hier lateiniſch beſchrieben mit den Synonymen: Po- pulus balsamifera, tristis n. (forte candicans), longiſolia n., candicans Michauæ, pseudobalsamifera n., laurifolia Le- debour, suaveolens n. (balsamifera Pallas t. 61.). Supplement Nr. 1. Etwas Ruſſiſches. Band X. 10 8 Nr. 1—3. S. 1. Fuß, Bericht über die Arbeiten, Un: ternehmungen und Anſtalten der Academie. 135 S. 34. Oſtrogradsky, Über das Princip der virtuellen Geſchwindigkeiten. S. 41. O. Struve, Unterſuchung des noͤrdlichen Him— mels. Nr. 4. und 5. S. 49. F. G. W. Struve, uͤber die Bibliothek der Sternwarte in Pulkowa. S. 71. H. Jacobi, über meine electromagnetiſchen Ar: beiten 1841. S. 79. Ehrenberg, uͤber ein Lager unter dem Boden von Berlin aus lebendigen Infuſorien. Das Lager liegt 15 bis 20“ unter dem Straßenpflaſter 5— 8“ maͤchtig auf dem Braunkohlen-⸗Sand. Dieſelben leben an der Oſtſee in der Pene bey Wolgaſt; keine in der Elbe bey Kuxhaven. Die Bewegung der einzelnen Thierchen iſt ſelten. Viele ſind wie Auſtern ſtets bewegungslos; einige ſchiffchenartige kriechen langſam, aber deut⸗ lich. Der Character des Lebens beſteht hauptſaͤchlich in der Er— fuͤllung vieler Einzelthierchen mit wohl erhaltenen farbigen, gruͤ— nen oder gelblichen Eyerchen, waͤhrend alle aͤhnlichen Formen im Tode ſchwarzbraune, formlos zerfließende Eyerſtoͤcke fuͤhren, die bald ganz verſchwinden. Nicht das ganze Lager iſt lebend, ſondern es find dickere oder duͤnnere Schichten lebender, mit todten Maſſen abwechſelnd. Nr. 6. S. 81. Fraͤhn, Ueberſicht der orientaliſchen Muͤn⸗ zen zu Roſtock. S. 91. Jacobi, Bericht uͤber Galvano-Graphie. Nr. 7. 8. S. 97. Dr. E. von Muralt, Beſchreibung einer lateiniſchen Pergament-Handſchrift der Kosmo⸗Graphie des Ptolomaͤus nebſt den Capiteln derſelben über Rußland, critiſch verglichen. S. 112. Broſſet, griechiſche Correſpodenz der georgiſchen Koͤnige mit Rußland im 17. Jahrhundert. Taf. Nr. 9. S. 129. O. Struve, numeriſche Schaͤtzung der Conſtante der Praͤceſſion der Aequinoctien. S. 139. Maͤdler, uͤber den mittlern Gang der Tempe⸗ ratur. Nr. 10. S. 145. C. A. F. Peters, uͤber die Nutation und Aſcenſion des Nordſterns zu Dorpat. Nr. 11. n. 12. S. 161. H. Heß, thermochemiſche Un: terſuchungen. S. 184. Ptſchelnikof und E. Lenz, uͤber den Leitungs⸗ Widerſtand des menſchlichen Koͤrpers gegen galvaniſche Stroͤme. Nr. 13. S. 193. G. von Helmerſen, uͤber das re⸗ lative Alter und die Beſchaffenheit der Steinkohlenlager in Tula und Kaluga. S. 103. B. Dorn, uͤber die richtige Schreibung einiger afghaniſcher Benennungen. Nr. 14—16. S. 209. Struve, uͤber das Durchgangs⸗ inſtrument von Repſold zu Pulkowa. Zwo Tafeln Beobach⸗ tungen damit. S. 251. J. F. Brandt, Bemerkungen uͤber Passer arctous Pallas, welcher wahrſcheinlich der Typus von 3 vers ſchiedenen Gattungen ift. Pallas hat in ſeiner Zoographie IT. p. 21. mehrere Varie⸗ taͤten unter obigem Namen vereinigt, obſchon er ſelbſt vermuthet, daß fie beſondere Gattungen ſeyn koͤnnten. Er cifiert zu feinem Passer arctous die Fringilla flavirostris von Linne (Frin- gilla fusca Brisson, Arctie Finch Latham), welche Tem⸗ mincks Fringilla montium ift, und nicht mit Passer arctous vereinigt werden kann. 136 Das Muſeum der Academie beſitzt 3 Varietäten, welche zu Passer arctous gehören muͤſſen, aber ſolche Unterſchiede zeigen, daß man ſie vielmehr als Gattungen betrachten kann. Eine davon ſtimmt ganz mit des Pallas Beſchreibung von feiner Varietas & uͤberein, unterſcheidet ſich aber durch einen ſchwarzen Schna⸗ bel, ſo daß man noch zweifeln kann, ob ſie der aͤchte Typus von Passer arctous iſt, dem Pallas Rostrum cereum, apice fusco -nigrescente gibt. Ein anderes Exemplar gehoͤrt zur Varietas f. 2. von Pallas p. 22.; vier andere zur Va- rietäs y. p. 28. Die Gattungen, welche ich aus dieſen Voͤgeln bilden moͤchte, ſind folgende: 1) Fringilla (Linaria) gebleri n. — Passer arctous var. G. Pallas? p. 21. Rostrum nigrum. Frons cum pennis nasalibus fusco et nigricante cinerea, pennis nasalibus plus minusve pur- purascentibus. Cervix cinerascens, ſuscescente imbuta. Dorsum, humeri, gula, pectus et abdomen, nee non re- migum pogonia interiora et apices fuliginosa. Remigum et teetricum alarum majorum pogonium externum, reetri- ces, crissum, tectriees caudæ et uropygium einerascente alba, margine externo interdum roseo tenuissime limbata, scapis atris. Longitudo a rostri apice ad caud® apicem 6 9", Rostri longitudo ad frontem 44% Caudæ lon- gitudo 2“ 3". Alæ longitudo ab angulo humerali ad apicem 4“ 3''. Patria Sibiria. Dr. Gebler hat davon zwey Exemplare eingeſchickt. 2) Fringilla (Linaria) brunneonucha n. — Passer aretous var. f. 2. curilica Pallas p, 22. Rostrum flavum apice fusco nigricante. Frons cum pennis nasalibus fusco-cinerea. Cervix fusco castanea, vix einerascens. Dorsi anterior et media pars cum humeris fusco-nigricantes, pennis fusco-ferrugineo marginatis. Uro- pygium cum dorsi posteriore parte fusco-nigricantia, pen- nis apice roseo terminatis. Gula fusco-cinerascens. Pectus et abdomen cum crisso et tectricibus alarum superioribus, minoribus et mediis fusco-nigra; pennis singulis purpureo rosea terminatis. Remiges primariæ et rectrices supra fusco nigræ fuscescente albido tenuissime limbatæ; mar- gine externo subrosascentes. Remiges secundaris fusco nigræ in pogonii externi margine exteriore basi rosascen- tes, apice pallide ferrugineo limbatæ. Longitudo a rostri apice ad caudæ apicem 6“ 5“. Rostri lougitudo ad fron- tem 44°. Caudæ longitudo 2“ 2. Alæ lougitudo ab angulo humerali ad apicem 4“ 3”. Patria Kamtschatka. 3) Fringilla (Linaria) griseonucha n. — Passer arc- tous var. y. Pallas p. 23. Rostrum flavum apice nigricante. Frons cum gula nigra, vix einerascente imbuta. Capitis et colli superioris partis latera eum cervice einerea. Pennæ nasales et in adultis et in pullis albæ. Dorsi superior pars cum pectore fusco castanea, pennis tenuissime albido limbatis. Reliqua ut in specie antecedente. ’ 5 A rostri apice et caudæ apicem 7“ 8,¼¼. Longitudo rostri ad frontem 8" Caudæ longitudo 2“ 4%. Ale longitudo ab angulo humerali ad apicem 4“ 5%" Patria Insulæ Aleuticæ. 4 Dieſe Gattung zeigt mit der vorigen große Aehnlichkeit, un⸗ terſcheidet ſich aber durch Groͤße und die angegebenen Charactere. Wir beſitzen 4 Stuͤck ven verſchiedenem Alter, wovon 2 Junge 137 Hert von Kittlitz aus Unalaſchka gebracht hat. Die letzte Gattung hat große Aehnlichkeit mit Linaria (Leucostiete) tephrocotis Swainson (in Rich ardſons Fauna II. p. 265. T. 50.) welche ſich aber durch den ſchwarzen Schnabel unter⸗ ſcheidet und die Kopfſeiten und Bauch, welche caſtanienbraun ſind. Hinſichttich des Platzes von Fr. br., gr. nucha et te- phrocotis iſt zu bemerken, daß fie an die Pyrrhula mahnen mit roſenrothen Saͤumen wie P. rosea, purpurea Milson et longicauda: S. 152. A. Schrenk, neue Pflanzen aus der Songarey. Die Charactere lateiniſch von Picea schrenkiana, Populus diversifolia, Stellera stachyoides, Rlieum rhizostachyum, Rosa platyacantha, Oxytropis platysema, meinshauseni, hystrix, Astragalus psilopus. S. 255. Köppen, Über die Bevölkerung von Finnland 1840. Nr. 17. S. 247. Jacobi, eine Methode, die Conſtan⸗ ten der voltaiſchen Ketten zu beſtimmen; auch über, die Elec⸗ troden. S. 267. A. von Baer, uͤber ein Werkchen uͤber einen Weg durch America nach China und Japan, das 1618 zu Am⸗ ſterdam erſchienen iſt bey Heſſel. Enthaͤlt gute Abbildungen vom Walroß, welche Blumenbach copiert hat; enthaͤlt auch Wichtiges uͤber Sibirien. Nr. 18. S. 273. Dr. N. Sinin, Beſchreibung neuer organiſcher Baſen. S. 285. H. Jacobi, Beſchreibung eines verbeſſerten Vol⸗ tagometers, mit drey Tafeln. Nr. 1921. S. 289. Kupffer, magnetiſche Beobach⸗ tungen an verſchiedenen Plaͤtzen, am 25. Sept. 1841. S. 293. Dr. A. Volborth, uͤber die Echino-Encrinen und die Identitat des contractilen Theils ihres Stiels mit dem Cornulites serpulaxius. Zwey Tafeln. Ein wichtiger Aufſatz, arc eit ausziehbar. chino - Sphaerites angulosa, granatum, Echino - Encri- nites, Sphaeronites granatum et testudinarius find einerley. S. 303. Broſſet, uͤber die armeniſchen Kloͤſter von Haghbat und Sinahin. Nr. 22. S. 337. C. A. Meyer, Reviſion der Gattun⸗ gen von Agrimonia. Linne kannte nur zwo; jetzt gibt es 14. A. repens, eupatoria (grandis), odorata, sororia, nepalen- sis (lanata), viscidula, pilosa (dahurica, glabrata), hirsuta, parviflora, striata, suaveolens, incisa, blumei, bracteata. S. 350. Verzeichniß der Haarthier⸗ und Voͤgel-Baͤlge, welche Buͤſtrow in Meſen an die Academie geſchickt hat; fuͤnf Haar⸗ thiere und 62 Vögel. Nr. 23. S. 353. Schrenk, neue Pflanzen aus der Son⸗ garey. Zwoͤlf Gattungen mit lateiniſchen Characteren. S. 356. B. Dorn, Nachträge zur Grammatik der af: ghaniſchen Sprache. Nr. 24. S. 369. enthaͤlt nichts als Berichte. Schließt mit S. 384. Dann folgt ein Supplement von S. 1—10. in ruſſiſcher Sprache. Darauf der Rahmen und bas Regiſter; auch eins uͤber alle 10 Baͤnde. In Zukunft wird das Bulletin getheilt in eines der phyſicaliſchen und eines der hiſtoriſchen Claſſe. Dabey ſind 3 Tafeln zu S. 275. Iſis 1844. Heft. 2. 138 Ieonograſia della Fauna italiea per le quattro Classi degli Animali vertebradi, di Carlo L. Bonaparte, Principe di Canino e Musignano. Rona pr. Salviuoci; Vienna pr, Rohrmann et Schweigert. Fasc. XXIII XXX. tab. col. Fol. Dieſes Prachtwerk iſt nun vollendet; ein faſt unbegreiflicher Fleiß, wenn man die Größe des Werkes und die Menge der Tafeln betrachtet und den ganz vollſtaͤndigen Text vergleicht, welcher alles enthaͤlt, was die Literatur und eigene Beobachtung über jedes Thier an die Hand gibt, wenn man noch dazu rech⸗ net die große Zahl neuer Thiere, welche ſich der Verfaſſer gewiß mit Aufwendung vieler Zeit, Mühe und Koſten zu verſchaffen wußte; endlich die Menge von Tafeln, womit viele Zeichner, Maler und Lithographen beſchaͤftigt waren. Die roͤmiſchen Li⸗ thographien waren zwar anfangs nicht beſonders, haben ſich aber in der Folge ſehr gebeſſert. In ſo kurzer Zeit iſt noch kein Werk der Art hergeſtellt worden; auch haben wir keines von irgend einem Lande, welches die Thiere fo vollſtaͤndig liefert, in ſo großen genau gezeichneten und ſorgfaͤltig illuminierten Ab⸗ bildungen; endlich mit einem. fo vollſtaͤndigen Text. Es iſt freylich ein Prinz, dem alle Huͤlfsmittel von Selten der Litera⸗ tur und der Natut zu Gebote ſtehen, wie keinem andern Ge— lehrten. Allein das Geld hat es hier nicht gethan: es hat zwar die Materialien herbey geſchafft; verbreitet aber konnten fie nur werden, wie ſie es hier geworden ſind, durch den raſtloſen Fleiß und die Kenntniß der Vorarbeiten und der Sachen, welche wir in dieſem Werke wahrnehmen und bewundern. , Kein Zoolog kann dieſes Werk entbehren, und es wird daher ohne Zweifel auf allen öffentlichen Bibliotheken angeſchafft werden. Die fröheren Hefte haben wir von Zeit zu Zeit angezeigt; das Heft XXII. in der Iſis 1838. S. 622. Die folgenden Hefte enthalten: Pipistrellus bonapartii. Sorex araneus. Pachyura etrusca. Seiurus italicus. Falco eleonorae. Sturnus unicolor. Emberiza durazzi. Pyrg ta Italiae. Pterocles 'alchata, Chettusia gregaria. Gallinago brehmi. Xema lambruschinii, capistra - tum. bin Querquedula angustirostris. Chersus marginatus. Zootoca vivipara. Podarcis oxycephala. Rhinechis sealaris: Natrix cettii. 3 Pelobates fuscus. Discoglossus pictus. Bufo vulgaris, Salamandra maculosa. Beym letzten Hefte ſind die Titel fuͤrs ganze Werk und fuͤr die einzelnen Claſſen; Vorrede, Einleitungen fuͤr die Claſſen, Verzeichniß der Subſcribenten, der Hefte nach der Zeit ihrer Erſcheinung mit der Zahl der Bogen und der Tafeln; ſodann 9 Callionymus dracunculus. Mora mediterranea. Barbus fluviatilis. Leueiscus roseus. Telestes savigny. Aspius alburnus. Ctenolabrus iris. Gonostoma denudata. Myctophum rafinesquit. Chlorophthalmus agasslzi. Stomias barbatus. Sudis hyalina. Coryphaena hippurus. Astrodermus elegans. Squalus glaucus. Carcharodon lamia. Oxyrrhina spallanzanii. Squatina angelus. Raja falsavela, batis. Dasybatis fullonica. Laeriraja oxyrhynchus. Torpedo narce. 139 das tabellarifche Verzeichniß der Tafeln wieder mit Angabe ber Seitenzahlen und der Tafeln; endlich der Text, worinn auch manche Gattung abgebildet iſt. Die Zahl der Artikel iſt 160, der Gattungen 320, der Tas feln 180, der Bogen 260. Haarthiere 44, Tafeln 24, Bogen 32}, Voͤgel 35, Tafeln 24, Bogen 281. Lurche 60, Tafeln 54, Bogen 65. Fiſche 181, Tafeln 78, Bogen 133. Es wird unſern Leſern angenehm ſeyn, das Verzeichniß der hier abgebildeten Thiere zu erhalten; die eingeſchloſſenen ſind nur nebenbey aufgefuͤhrt. Mammifera. Pipistrellus alcithoe, (leu- cippe, aristippe). Miniopterus ursinii. (Barbastellus communis). Rhinolophus ferrum equinum Dama platyceros. (hippocrepis, elivosus). Dysopes cestonii. Talpa coeca, (europaea). Plecotus auritus, (brevima- Sorex araneus, (alpinus, an- nus). tinorü). Vespertilio nattereri. (Crossopus fodiens). (Capaceinius megapodius). _Pachyura etrusca, (capensis). Vespertilio daubentoni, (mu- (Crocidura musaranea, thora- rinus). cica, leucodon, flavescens). Pipistrellus kuhlii, (savii). (Soxex pygmaeus). Pipistrellus bonapartii, (mar- Sciurus italicus. ginatus). Mus tectorum, (decumanus). Noctula serotina. Mus sylvaticus, (musculus). (Pipistrellus serotinus). Arvicola savii, (musignani, pertinax). Vulpes melanogastra. Martes sylvestris. Mustela boccamela. Lutra vulgaris. Ovis musmon. Aves. Falco eleonorae, (unicolor). (Erythrospiza githaginea.) Merops aegypticus. Pyrgita Italiae. Sitta europaea, (syriaca). Serinus meridionalis. Phyllopseuste sibilatrix, (tro- Chlorospiza incerta. chilus, rufa, bonellii). Perdix graeca. Lalamoherpe? icterina. Pterocles alchata. «Hippolais salicaria.) Chettusia gregaria. Calamoherpe turdoides, (arun- Numenius tenuirostris. dinacea). Gallinago brehmi, (scolopa- (Cettia altisonans). einus). Calamoherpe palustris. Porphyrio antiquorum. «Pseudoluseinia savii.) Xema lambruschinii, (ridi- Budytes flava,..‚(einereo-ca- bundum, melanocephalum). pilla, melanocephala). ‚ Xema capistratum, (minu- Acridotheres roseus. tum). Sturnus unicolor. Querquedula angustirostris. Emberiza pyrrhuloides, schœ- (Callichen rufina). nicola, durazzi. Amphibia. Ascalabotes mauritanicus, (Hemidactylus verruculatus). Thimon ocellatus. (Lacerta viridis, stirpium.) Podarcis muralis, (sicula). Pseudopus serpentinus. Testudo graeca. Chersus marginatus. Emys lutaria. Terrapene caspica. Thalassochelys caretta. Sphargis coriacea. Gongylus ocellatus. Seps chalcides. Anguis fragilis. Zootoca vivipara. Notopholis fitzingeri. Psammodromus edwardsia- nus. Acanthodactylus boscianus. Eremias velox, variabilis. Phyllodactylus europaeus. Podareis oxycephala, taurica. Psammodromus cinereus. Ophiomorus miliaris. Zamenis riecioli. Calopeltis flavescens, leopar- dinus. Coluber viridi-flavus. Periops hippocrepis. Caelopeltis monspessulanus. Zacholus austriacus. Ailurophis vivax. Tyria dahlii. Rhinechis scalaris. Elaphis quadrilineatus. Natrix tessellata, viperina, tor- quata, cettii. 140 Vipera ammodytes, aspis. Pelias berus, chersea. Hyla viridis. Rana esculenta, temporaria, alpina, maritima, hispanica. Pelobates fuseus, eultripes. Pelodytes punetatus. Discogolssus pietus. Alytes obstetricans. Bombinator igneus, pachypus. Bufo vulgaris, viridis. Triton eristatus, carnifex, exi- guus, apuanus, nycthemerus, marmoratus, lobatus, palma- tus, Lissotriton punctatus, alpe- stris. Salamandra maculosa, atra, corsica. Seiranota 'perspicillata. Geotriton fuscus. Pleurodeles waltlii. Bradybates ventricosus. Glossoliga poireti. Euproctus platycephalus. Megapterna montana. Fe Serranus hepatus, Anthias sacer, buphthalmus. Perca fluviatilis. Labrax lupus. Apogon rex. Sciaena umbra. Corvina nigra. Umbrina cirrosa. Cantharus orbicularis. Smaris gracilis, insidiator, al- cedo, chryselis, gagarella, vulgaris, maurii. Mulgil cephalus, chelo, labeo. Atherina hepsetus, mochon, lacustris, boyeri. Gonostoma denudata. lehthyococeus ovatus, powe- riae. Scopelus benoit, risso, cocco. Maurolicus attenuatus, ame- thystino-punctatus. Myctophum rafinesqui, meto- poclampum, gemellari, punc- tatum. Lampanyctus erocodilus. Odontostoma hyalinus. Chlorophthalmus agassizi. Aulopus filamentosus. Argyropelecus hemigymnus. Belone acus. Sayris camperi. Tylosurus imperialis. Stomias barbatus. Chauliodus setinotus. Macrurus celorhynchus. Sudis hyalina. Paralepis coregonoides. Sphyraena spet. Stromateus fiatola, mierochi- rus. f Coryphaena hippurus, pela- gica. * Astrodermus elegans. Centrolophus pompilus. Schedophilus medusophagus. Ruvetus pretiosus. Acipenser sturio, naccarii. Chimaera monstrosa. Scyllium canicula, stellare. Pristiurus melanostomus. Mustelus plebejus, equestris. Galeus canis. N Squalus glaucus. Sphyrna zygaena. Alopias vulpes. Lanına cornubica. Carcharodon lamia. Oxyrhina spallanzanii. Odontaspis ferox. Notidanus griseus. Heptranchias einereus. Echinorhinus spinosus. Acanthias vulgaris, blainvillii. Spinax uyatus, niger. 141 Centrina salviani. Seymnus lichia. Squatina angelus, ſimbriata. Raja marginata, miraletus, Lagocephalus pennanti. Læviraja oxyrhynchus, ma- erorhynchus. Rhinobatus ‘column. Torpedo narce, galvanii, no- oculata, quadrimaculata, ſalsavela, biliana. batis. Trygon violacen, pastinaca, Batis radula. brucco. Dasybatis asterias, aspera, Pteroplatea altavela. clavata, fullonica. Myliobatis noctula, aquila. Unter den Haarthieren hat der Verfaſſer als verſchieden ge= funden: 8 Folgende von Paul Savi entdeckt. Talpa coeca. Pachyura etrusca. Mus tectorum. Arvicola savii, pertinax, de- structor (musignani). Haarthiere gibt es in Italien 90, 4 mehr als in Belgien und England, faſt halb ſo viel als in Europa. In Italien: Reißende 15, Robben 2, Wale 10, Schweine 1, Wiederkäuer 7, Fledermaͤuſe 24, Raubmaͤuſe 11, Nagmaͤuſe 20. Es fehlen 5 Ordnungen: Primati, Bruti, Marsupiali, Mo- notremi e Sirenia. Unter den Reißenden ſind: Canis lupus. Putorius vulgaris. Vulpes alopex, melanogastra, Mustela vulgaris, boccamela, Felis catus. erminea. Lynx cervarius, pardinus? Meles taxus. Lutra vulgaris. Ursus arctos. Martes sylvestris, ſoina. Robben: Phoca vitulina, Pelagius monachus. Wale: Delphinus delphis; Phoczena communis, rissoana, Hyperoodon desmaresti, Physeter macrocephalus, Balæ- noptera antiquorum, (Balæna musculus ?) Schweine: Sus seroſa ferus. Wiederkaͤuer: Capreolus caprea, Cervus elaphus, corsi- canus, Dama platyceros, Ovis musmon, Rupicapra vul- garis, Capra ibex. | Nagmaͤuſe: Lepus timidus, variabilis, cuniculus, Hystrix cristata, Sciurus vulgaris, italicus, Myoxus glis, querei- nus, avellanarius, Arctomys marmota, Mus minutus wird größer in den Reißfeldern, Mus incertus, savii, kleiner als Mus musculus; Mus pecchiolii wie Mus musculus, aber die Ohren behaart und die Hinterfuͤße ſehr lang. Fledermaͤuſe: Es gibt auch in Italien einen Dysopes Di- nops cestonii), ſonſt nicht in Europa. Vespertilio mysta- einus ſtelle ich als eigene Sippe auf, Selysius [thut uns leid!], wozu auch Vespertilio marginatus, den ich unter dem Namen V. nattereri abgebildet habe. Der Name Vespertilio ſoll den⸗ jenigen gehoͤren, worunter V. murinus (discolor) ſteht. Nil s⸗ ſon hat dem Vespertilio daubentoni den Namen V. discolor beygelegt, die Englaͤnder dem V. pipistrellus, ich dem Vesp. myotis. N Raubmaͤuſe: Zween Mullwuͤrfe und 9 Spitzmaͤuſe abgebil⸗ det; der Igel nicht. Crossopus fodiens et eiliatus einerley. Von 90 Gattungen ſind in dieſem Werk 45 abgebildet aus 22 Sippen. 5 Vulpes malanogastra. Sciurus italicus. Mustela boccamela. Pleeotus brevimanus. Capaccinius megapodius. 142 Voͤgel: Nur 35 Gattungen behandelt, weil es ſchon viele Werke darüber gibt: Ranzani, Zoologia; Savi, Ornitologia toscana; Bonelli, Uecelli piemontesi; Basseggio, U. bas- sanesi; Naccari, U. veneti; C. Bonapurte, Specchio comparativo; Lanfossi, U. lombardi; Catullo, U. bellu- nesi; Benoit, Ornitologia siciliana; Schemdri, U. di Malta; C. Durazzo, Uecelli liguri, der auch kürzlich Fulica cristata et Podiceps longirostris entdeckt hat. In Italien kennen wir jetzt 390 Gattungen: Raubvoͤgel 40, Hocker 180, Tauben 4, Hühner 14, Reiher 76, Schwimm⸗ voͤgel 76. Belgien hat 295, England 300, Europa 540, uͤberall 6000; Europa hat 250 Sippen, wovon 220 Sippen in Italien. Ich habe in meinem Syſtem 66 Familien, 176 Unterfamilien und uͤber 1000 Sippen. Standvoͤgel haben wir 75, Strichvoͤgel 50, Sommervoͤgel 75, Wintervoͤgel 50, Zugvoͤgel 40, verſchlagene 100. Bruͤtende 180. 7 Raubvogel: In der Mitte Italiens nur Neophron pereno- pterus; im nördlichen Vultur auricularis, Aegypius eine- reus, Gyps fulvus et kolbii, Gypa&tus barbatus. Ziemlich gemein Aquila fulva, bonellii, heliaca; ſelten A. pennata et nævia; nicht ſelten Haliaetus albicilla, ſelten Pandion haliaëtus, gemein Circaötus gallicus; ſehr gemein Buteo vul- garis, felten B. lagopus, Pernis apivorus; ſehr gemein Mil- vus regalis, ſelten Milvus niger; gemein Falco subbuteo, Cerchneis tinnunculus, cenchris, Falco peregrinus, litho- falco, salon, vespertinus, eleonorae. Selten Astur palum- barius, gemein Accipiter nisus, Circus aeruginosus, felten ©. swainsoni (pallidus, dalmatinus), eineraeeus. Gemein Strix flammea, felten Scops ephialtes; gemein Athene noctua (non passerina), Bubo maximus, Otus vul- garis, Brachyotus palustris, Syrnium aluco, ſelten Bubo ascalaphus; bisweilen Nyctale tengmalmi et Surnia fune- rea (Strix ulula). Die Passeres theilen fih in Ambulatores et Scansores. Es finden ſich Caprimulgus europaeus, Cypselus apus, deſſen Junge aus den Mauerloͤchern genommen und als ſehr lecker gegeſſen werden; C. melba, Chelidon urbica, Cotyle rupestris, riparia, Hirundo rustica, welche im Auguſt in Netzen gefangen werden; bisweilen auch H. alpestris (capen- sis, rufula) von manchen verwechſelt mit H. davurica; in Sicilien vielleicht auch H. boissoneau, welche Spanien und Griechenland beſucht. l Unter den Coraciadiden, welche nicht ſo weit von den vorigen entfernt ſtehen, zeigt ſich Coracias garrula im Sommer von Africa bis zum Norden; bleibend iſt Alcedo ispida, die auch bis zu den Wendkreiſen vorkommt; Ceryle rudis kommt aus Griechenland nicht nach Italien; wohl aber Merops apiaster und ſelbſt M. aegypticus Forskal non Lichtenstein (M. persicus; supereiliosus, savignyi). Upupa epops kommt im Sommer. Von da kommen wir durch mehrere auswärtige Familien zu den Certhiden. Der Troglodytes europaeus gehört mit Menura zu einer Familie, ſo ſeltſam das auch ſcheinen mag, und zwar in dieſe Nachbar⸗ ſchaft. Dann folgen die Certhiden mit 3 Sippen, wovon jede eine Unterfamilie bezeichnet: Tichodroma muraria, Certhia fa- miliaris, Sitta europaea, welche letztere den Uebergang zu den Pariden macht; bey uns Parus major, caeruleus, ater, palustris, eristatus nur in den noͤrdlichen Waͤldern. Meci- stura caudata ſieht man immer von 8—10 von einem Baum 145 zum andern fliegen, und oft an duͤnnen Zweigen haͤngen; Pan- urus biarmicus erheitert das Roͤhricht; Aegithalus pendulinus nur an beſchraͤnkten Orten, im Bologneſiſchen und Bientiniſchen verborgen an Suͤmpfen, wo ihn jedoch das haͤngende Meft verraͤth. Durch die fremden Tanagriden kommen wir zu den Alaudiden; zuerſt die mißtrauiſche Melanocorypha calandra hart von Fleiſch, aber ſchmelzend und manchfaltig von Geſang; ſelten im Winter auf Bergen Otocoris alpestris; Alauda arenaria (calandrella, brachydactyla) im Sommer auf Brachfeldern bildet den Haupt⸗ vogelfang. In Rom gibt es deren dreyerley mit Netzen: degli Uccelli (Pavoncelle s. Vanellus cristatus; Pivieri s. Cha- radrii, Ciarlotti s. Numenius arquata, Uecelli muti etc.); degli Uecelletti (Fringuelli, Cardelli, Fanelli s. Fringilla cannabina, Verdoni s. Fr. chloris, Verzellini s. Fr. seri- nus etc.); degli Uecellini (Lodolini s. Alaudae, Cerle s. Anthus etc.). Der Alauda arvensis wird ein eigener Fang gewidmet bey ihrem Zug im October in ſolcher Menge, daß die florentiniſchen Landleute nach Rom kommen, um ſich als Vogel— faͤnger zu verdingen. Man fängt ſie auch mit der Eule, dem Schlagnetz, der Pfeife und der Flinte, ſelbſt mit der nicht genug zu tadelnden Lanciatoia, welche eine wahre Geißel für alle Voͤgel iſt, und die groͤßte Niederlage bey Nacht macht. Die Vogelfaͤnger unterſcheiden ſehr wohl meine Alauda cantarella, welche wohl auch die Naturforſcher werden anerkennen muͤßen; ſie iſt kleiner und dunkler. A. arborea fest ſich gern auf Zweige. Die ſchlaue Galerida cristata weiß auf den betre⸗ tenſten Wegen den Nachſtellungen auszuweichen. Wenn die Alaudiden mit dickem Schnabel ſich den Fringilliden naͤhern, fo entfernt ſich dieſe davon; noch mehr die africaniſche ‚Certhi- lauda desertorum, welche nicht ſelten nach Sieilien kommt. Unter den Motacilliden haben wir Anthus richardi (rupe- stris Men.), A. rupestris Nilsson, (littoralis, petrosus) iſt eine noͤrdliche Gattung, abgebildet von Gould ſtatt A. spino- letta; ſoll heißen A. obscura Pennant. Die erſte iſt das Urbild von Corydalla. A campestris (Agrodroma), wird haufig im Netz gefangen; A. 9 ſehr ſelten A. ruſigularis; ſoll heißen A. cervinus Pallas, einerley mit A. cecili et pratensis Eversmann, aber nicht mit A. pratensis Beclistein, die oft un⸗ ter den Lerchen im Netz; A. arboreus der beſte von allen, wird gegen Ende des Sommers geſchoſſen. Budytes flava, cine- reocapilla et melanocephala; dazu bisweilen rayi, welche vielleicht B. campestris Pallas iſt, gefangen in Ligurien und fuͤr deſſen Motacilla citreola gehalten. Motacilla boarula Pennanti non Linnaei; M. alba; ſehr ſelten M. yarrellii et lugubris, wofern nicht mit einander verwechſelt. Unter den Turdiden Cinelus aquaticus, woran ſich die fremden Myiotherini et Timalini ſchließen; darauf unſer Oriolus gal- hula. Dann die Ixodini, wovon einer in Spanien, aber nicht bey uns. Merula vulgaris ſehr gemein. Der Standvogel ſchlecht, der Zugvogel ſehr gut, doch nicht wie der von Corſica, welcher mit Corbezzolo [Arbutus unedo] gemaͤſtet und mit Myrte ge⸗ raͤuchert wird. Auf unſern Bergen niſtet bisweilen M. tor- quata; ſehr ſelten ſieht man M. atrogularis, aber nie M. si- birica. Turdus musicus wird in großer Menge gefangen in Garn und Schlingen, auch geſchoſſen bey feinem Zuge im De: tober, deßgleichen im Winter in den Oelgaͤrten; bey uns ſehr beliebt, wie bey Lucullus. Nicht ſo haͤufig, aber oft niſtend Turdus viscivorus. Turdus iliacus kommt gegen das Ende von T. musieus, und T. pilaris nur in kalten Fruͤhjahren; bis⸗ weilen T. naumanni et pallidus (werneri). 144 Calamoherpe turdoides macht den Uebergang zur Unter⸗ familie der Calamoherpini, verkehrt genannt Salicaria; nicht zu vermiſchen mit den Buſchbewohnenden Sylvinis, noch weniger mit den Malurinis, welche ſich an die Menurini et Troglo- dytini ſtellen. Kommt C. arundinacea, nur kleiner als C. turdoides, und die ſeltene, kaum unterſchiedene C. palustris. Agrobates galactodes (Sylvia familiaris Men.) wurde auf Malta und bey Genua gefangen. Erythropygia iſt eine ans dere Sippe, und Aedon ſchon von Vieillot verbraucht. Ci sticola schoenicola pfeift ſehr laut, ungeachtet ihrer Kleinheit. Calamodyta melanopogon, cariceti, phragmitis (schoeno- baenus Linne) et aquatica (schoenobaenus Scopoli, sa- licaria Bechstein), an Suͤmpfen, wo ſelten Locustella rayi. Cettia altisonans ſchwaͤtzt unangenehm im Gebuͤſch an Baͤchen. Luseiniopsis savii iſt dagegen ſchweigſam. Die Schaar der Sumpffänger ſchließt Hippolais salicaria, verſchieden von Hip- polais der Englaͤnder; davon nicht ſehr verſchieden die wenig beobachtete Sylvia icterina, welche zu den Buſchſaͤngern führt, wo uns begegnen die LI (Phyllopneuste) hippolais, rufa, sibilatrix, trochilus, bonellii. Hieher Regulus eristatus gemein, ignicapillus ſelten, ungeachtet ihrer Verwandtſchaft mit den Pariden. Der oͤſtliche K. modestus, eigentlich proregulus Pallas kommt nicht zu uns; ſchwach an die Reguli, aber ſtark an die Calamoherpini ſchließt ſich Melizophilus provincialis; geht über in die Sylviae durch Pyrophthalma melanocephala et sarda. Dann folgen Sylvia conspieillata, subalpina, pas- serina T. non Latham, curruca, einerea, welche im Süden fehlt. Beccaſico, welcher haufig in den Feigengaͤrten gefangen wird. Nisoria undata nur zufällig. Unter den Accentorinis Accentor alpinus, modularis gemein; montanellus nicht in Italien. Philomela luscinia; nur zufällig Ph. major (Sylvia philomela). Curruca atricapilla, orphea, hortensis, der eigentliche Zur Unterfamilie der Saxicolini Dandalus rubecula, im October häufig gefangen mit der Eule und dem Schlag. Cyane- eula suecica ſelten. Rutieilla phoenicura gemein, kommt aus Africa; R. exithaca (tithys) felten. Saxicola rubecula zieht immer durch, rubicola bleibt. Im April ſeegeln zu Tauſenden aus Africa die Vitiflorae, die Vorlaͤufer der Wachteln, mit Ruticilla phoenicura, Saxicola rubecula und vielen Sylvien, welche ſodann auf unſeren Bergen niſten oder weiter ziehen. Vitiflora oenanthe wird in Menge am Strande gefangen in Sprenkeln, wandert bekanntlich bis Grönland auf Feldern z V. stapazina, wovon Saxicola aurita nur eine andere Mauſer, bleibt in den waͤrmern Gegenden; V. leucura ziemlich gemein in Spanien, Ligurien und Sicilien, aber nicht an andern Kuͤſten. Zu den Saxicolinen gehören auch Petrocincla saxatilis, kommend aus Africa, und Petrocossyphus cyanus, welcher bleibt. Die Muſcicapiden ſchließen ſich an die Turdididen durch die americaniſchen Sylvicolinen; davon Butalis grisola, Muscienpa atricapilla (luetuosa), albicollis mit Unrecht für den Bee⸗ caſico der Italiaͤner gehalten; Erythrosterna parva nut zus fällig. \ Darauf folgen am beſten die Ampelididen, verwandt den Tur⸗ diden, Muſcicapiden, Laniden und Corviden. Daraus nur Am- pelis garrulus, welcher ſehr ſelten, aber in Menge kommt. Von Laniden Lanius excubitor wenig gemein, meridionalis ſehr ſelten; minor; collurio et rufus ziemlich haͤufig, Reiſe⸗ gefaͤhrten der Steinſchmaͤtzer und Wachteln. Unter den Garrulinen der Corviden haben wir den Garrulus glandarius et Pica caudata, nicht Perisoreus infaustus, 145 gatrulus, atricapillus (melanocephalus). Pica eyanea in Spanien und im Orient. Unter den Corvinen Corvus corax auf den Bergen, cornix überall, corone Lat iam non Linne, faſt ebenſo; C. fru- gilegus Linne (et corone Linne) im Winter. C. mone- dula in Menge auf den Thuͤrmen und Baͤumen der Stadt. Fregilus graeulus auf den hoͤchſten Alpen, Pyrrhocorax alpinus auch auf den Appenninen. Nucifraga caryocatactes nur zu⸗ faͤllig, offenbar der Sitta verwandt. Die Sturnini liefern uns bisweilen den Agridotheres roseus; Sturnus vulgaris wird im October häufig gefangen; St. uni- color bleibt auf den drey groͤßern Inſeln. Durch die leterini, welche Corviden ſind, und durch die Ploceini, welche Fringilliden ſind, verbinden ſich beide Familien. Unter den Emberizinen haben wir Pleetrophanes nivalis, ſelten im Fruͤhjahr, lapponieus nur zufällig. Emberiza schoenielus et pyrrhuloides an Suͤmpfen; E. caesia zufällig unter E. hor- tulana; E. cia gemein im Frühjahr, bisweilen E. durazzi, zufaͤllig E. rustica; gemein und bleibend E. cirlus, ſelten E. eitrinella. Cyuchramus miliarius kommt aus Africa und niſtet in unſern Ebenen; die Jungen ſind ſchon im Auguſt ein ange— nehmer Fang, weil der andere noch ſelten iſt. Unter den Fringillinen Euspiza melanocephala in Illyrien, bisweilen bis Ligurien, den Ploceinen verwandt. Montifringilla nivalis, nicht mit ihr zu verwechſeln Fringilla montifringilla, die weniger der Kaͤlte widerſteht, niſtet auf Bergen, ſelten bey Rom haͤufig in der Lombardey. Fringilla coelebs wird im October auf verſchiedene Art gefangen, im Winter mit Koͤder und der Eule und mit Vogelleim, ſo wie auch Spechte und Droſſeln. Coccothraustes vulgaris wird ſo zahm, daß er wieder von ſelbſt in den Kaͤfig geht. Von Pyrgita haben wir die vier europaͤiſchen Gattungen: P. Italiae s. cisalpina Überall, beſonders in den Haͤuſern; P. domestica zufällig, auch häufig in Spanien; P. salicaria auf den Inſeln; P. montana in den Feldern. Petronia stulta ſteigt im October von den Bergen herunter. Chlorospiza chloris häufig im Herbſt auf Hirſe und Hanf, wo man ihm Netze ſpannt; Chlorospiza incerta ſehr ſelten. Serinus meridionalis nur im milden Clima. Citri- nella serinus nicht im ſuͤdlichen Italien, nur des Winters im noͤrdlichen, niſtet in Bergwaͤldern. Fringilla canaria uberall zahm. Chrysomitris spinus kommt von Zeit zu Zeit in großen Schaaren. Carduelis elegans wird im October mit den Finken, im Fruͤhling mit den Uccelletti gefangen; ſelten Linota fla- virostris (Fringilla montium). Linota cannabina macht mit den Diſtelfinken die Hauptjagd der Uecelletti aus. Erythro- spiza githaginea et erythrina kommen zufällig, jene vom Süden, dieſe vom Norden. Pyrrhula vulgaris lernt gut fingen. Corythus enucleator ſehr ſelten. Loxia curvirostra zieht haͤufiger durch; ſehr ſelten L. pityopsittacus, aber nicht L. bifasciata. | Unter den Cuculiden Cuculus canorus und auch der feltene Oxylophus glandarius, welcher ſelbſt bisweilen niſtet. Vunx torquilla ſteht zwiſchen den Piciden und Cuculiden, wie die andere auslaͤndiſche Gattung der Picumninen zwiſchen den Cu⸗ culiden und Bucconiden. Unter den Picinen iſt gemein Gecinus viridis; Dryocopus martius kommt felten von den Bergen herunter; Pieus leu- conotus auch ſelten; noch mehr P. medius; gemein P. major et minor. Die Piciden ſchließen die Ordnung der Passeri, welche ſich fortſetzen durch die fremden Bucconiden, Capitoniden, Iſis 1844. Heft 2. 146 Galbuliden, Trogoniden zu den Muſophagiden, welche zu den Tauben uͤbergehen. Columba palumbus wird in Menge ge— fangen, weniger C. enas; C. livia findet ſich ſelbſt in den Städten. Turtur auritus macht im Sommer den Zeitvertreib der Jaͤger. Unter den Gallinen haben die Pterocliden die Tracht und die langen Flügel der Tauben. Pterocles alchata et arenarius kommen in Spanien und Sicilien vor. Die Chionididen, mo: fern ſie hieher gehoͤren, wuͤrden durch die Thinocorinen mit den Pterocliden verbunden werden; ſodann die Megapodiden und Penelopiden. Phasianus colchicus nur verwildert in Corſica; es gibt jedoch viele Faſanengaͤrten. Zahm ſind Gallus galli- naceus, Pavo cristatus, Meleagris gallopavo, Numida meleagris. Die wilden gehören alle zu den Tetraoniden. Fran- colinus vulgaris ſehr ſelten in Sicilien, vielleicht verſchieden vom torientalifhen. Perdix petrosa nur in Sardinien; im eigentlichen Italien nur P. rubra, græca; Starna cinerea nicht haͤufig; dagegen wird Coturnix communis ſehr fett im Sep⸗ tember gefangen, auch haͤufig im May zu Tauſenden in Netzen am Meer, was billig verboten werden ſollte. Selten verirren ſich von den Alpen nach dem Süden Lagopus mutus, Tetrao urogallus, tetrix, Bonasia betulina. Turnix andalusica ſehr ſelten in Sicilien; die zwo europaͤiſchen Gattungen find einer— ley, und die Namen Ortygis ſo wie Hemipodius neuer. Die Crypturiden ſchließen die Ordnung und gehen Über in die folgende. Unter den Grallis zeigt ſich Otis tarda nur zufällig; Otis tetrax ſelten, aber gemein in Sardinien und Sieilien; nicht Otis houbara. An Otis ſchließt ſich Oedienemus erepitans; Cursorius gallicus kommt bisweilen aus Africa; Glareola pra- tincola ſchließt ſich an die aͤchten Charadrinen, wovon wir haben Charadrius hiaticula, curonicus et cantianus. Pluvialis apricarius wird in Netzen bey der Jagd der Uecelli als Lecker— biſſen gefangen; viel haͤufiger Vanellus eristatus; von Zeit zu Zeit Eudromias morinellus et Squatarola helvetica; bisweilen Chettusia gregaria aus dem Orient. Manchmal Strepsilas interpres et Haematopus ostralegus. Dann folgen die Scolopaciden, wovon die Scolopacinen fuͤnf Gattungen auf den Tiſch liefern; Scolopax rusticola ſteigt in Menge von den Bergen herunter, wann ſie mit Schnee bedeckt ſind. Gallinago major wird im April geſchoſſen; G. scolopa- einus fordert einen geſchickten Schuͤtzen; ferner G. brehmi et gallinula. Der americaniſche Macroramphus griseus macht den Uebergang zu den Tringinen. Bisweilen zeigt ſich am adria: tiſchen Strande Limicola pygmæa (Tringa platyrhyncha. Pe- lidna minuta gemein, P. temminckii ſeltener; P. maritima nur in Ligurien bemerkt; häufig P. einclus und noch häufiger FP. subarcuata. Numenius arcuata nicht ſelten; dagegen N. phaeopus et tenuirostris; bisweilen Falcinellus tridactylus. Häufig im Fruͤhling Calidris arenaria; ſelten im nördlichen Italien Tringa canutus; Machetes pugnax wird in Menge gefangen, beſonders bey Viterbo. Actitis hypoleucus; Totanus glareola, ochropus, ſelten T. stagnatilis, fuscus, gemeiner T. calidris, Glottis chloropus. Limosa aegocephala ziemlich häufig im Fruͤhjahr, ſehr ſelten L. rufa; nicht L. meyeri, recurvirostra (Scolopax einerea, Totanus javanicus), welche letzte jetzt von mir als Terechia, von Blaſius und Key— ſerling als Simorhynchus aufgeſtellt wurde; kommt jedoch bisweilen bis in die Normandie; nähert ſich den Recurviroſtriden. Recurvirostra avocetta im Fruͤhjahr; gemeiner Himantopus candidus (nicht Hypsibates). 10 147 Unter den Phalaropodiden zufällig Lobipes hyperboreus et fulicarius. Unter den Ralliden Fulica atra in Menge gefangen, nur zufaͤllig F. eristata. Gallinula chloropus ziemlich gemein; Porphyrio antiquorum in Sicilien. Rallus aquaticus auf den Wieſen, wo ihn kaum ein Hund einholen kann. Porzana maruetta, minuta et pygmæa gehen im Winter und kommen wieder im Fruͤhjahr, die zweyte jedoch ſpaͤter und in geringerer Zahl. Ortygometra erex nähert ſich ſehr den Scharrvoͤgeln. Hieran ſchließen ſich die Pfophiden, bey uns vertreten durch die Gruini, welche ſich ſehr den Gallinen nähern. Grus cinerea zieht durch die Luͤfte in geſpaltener Schaar und ſetzt ſich ſelten. Anthropoides virgo hoͤchſt ſeiten. Balearica pavonina nur auf der entfernten Inſel Lampaduſi. Unter den Ardeinen Ardea einerea gemein, purpurea im Fruͤhjahr; es bleiben jedoch, welche niſten. Egretta garzetta ziemlich haͤufig; E. alba bisweilen; E. orientalis (A. mela- norhynchos?, xanthodactyla) in Sicilien. Gmelins Ardea nivea iſt nichts anders als A. garzetta; A. egretta gehört der americaniſchen Gattung Egretta leuce. Temmincks Ardea egrettoides kenne ich nicht, wenn nicht Ardea alba, welche man eigenfinnig A. egretta nennt. Aus Africa bisweilen Bu- phus russatus (Ardea russata) und Ardea verany, welche Egretta lucida s. bubulcus heißen muß, wofern von der erſtern verſchieden. Haͤufiger auf dem Zug im May Buphus ralloides; gemein im Sommer Ardeola minuta, wo die Ralliden. Bo- taurus stellaris ſehr häufig im Fruͤhling; auch Nyeticorax griseus. Unter den Ciconinen Ciconia alba, nicht geſchont in Italien, wie in andern Ländern, und daher ſelten; Ciconia nigra. Im Fruͤhjahr Platalea leucorrhodia. Ibis falcinellus ſammt der ganzen Sippe koͤnnte vielleicht von den Numeniis getrennt werden. Gewiß aber folgen hier die Tantalinen, wovon wir nur Ibis falcinellus haben. Die Phoͤnicopteriden machen den Schluß der Grallae. Phoenicop- terus antiquorum (roseus) kommt zufällig zu uns, aber häufig nach Sardinien. Unter den Anseres kommen zuerſt die Anatiden nnd unter diefen die Cygnini; weniger ſelten Cygnus musicus, auch Cygnus olor. Unter den Anserinis haben wir Anser einereus et segetum gemein; ſelten A. erythropus, ſehr ſelten Bernicla brenta; zufällig B. ruficollis et Casarca rutila; mehr Tadorna vul- panser; gemein Anas boschas, bisweilen brütend; Mareca penelope, Dafila acuta, Querquedula crecca; ſelten Q. an- gusitrostris; Pterocyanea circia, Rhynchaspis clypeata; häufig Chaulelasmus strepera; feiten Melanetta fusea, Oe- demia nigra, Erismatura leucocephala; Branta (Callichen) rufina; gemein Aithyia ferina; felten A. marila; gemein Fu- ligula eristata; nicht felten Nyroca leucophthalma, Clangula glaucion, zufällig Harelda glacialis; ziemlich gemein Mergus albellus, ſelten Merganser serrator et castor. Unter den zahmen finden ſich Cygnus olor (mansuetus), aber nicht zahlreich, weil ihm das Clima nicht zu bekommen ſcheint; die Gans von Anser einereus, die Ente von Anas boschas, mit der ſich Cairina moschata gern paart und woraus der Baſtard Anas purpureo- viridis entſteht; ferner Chenalo- pex aegyptiaca. In England gibt es eigne Geſellſchaften fuͤr die Zaͤhmung, man hält: Chenopsis atrata, Cygnopsis cy- gnoides, canadensis, Aix sponsa et galericulata. 148 Unter den Pelecaniden gemein Phalacrocorax carbo; Ph. eristatus (desmaresti) in Corſica und Sardinien; ſelten Ph. 0 aut pygmaeus. Pelecanus onocratalus et erispus zufaͤllig. Unter den Sterninen nicht häufig Sylochelidon caspia; ſelten Sterna cantiaca (Thalassius); ſehr ſelten Sterna anglica (Gelochelidon); gemein im Fruͤhjahr Sterna hirundo et mi- nuta (Sternula); ſehr ſelten Sterna macrura et paradisea; ſehr gemein Hydrochelidon nigra (fissipes); gemein H. leu- coptera (nigra Linne?) im Fruͤhjahr; ſehr ſelten H. leuco- pareia (hybrida) aus dem Orient. Den Schluß macht Anous (Megalopterus), wovon eine Gattung ſich bisweilen aus Ame— rica nach Europa verirrt, aber nicht nach Italien. Unter den Larinen ſchließen ſich die mit duͤnnem Schnabel an. Selten Xema minutum, ſehr ſelten X. capistratum, weniger X. menalocephalum, ſehr haͤufig X. ridibundum. Vom X. lambruschinii iſt nicht verſchieden Larus genei, roseus, leu- cocephalus, gelastes, tenuirostris et einerarius. Sehr ſelten Rissa tridactyla, Larus audouini, haͤufig Larus canus, argentatus, fuscus, weniger L. marinus; ſehr ſelten Lestris pomarinus, parasita Br. (richardsoni); L. buffeni et cephus iſt L. parasiticus Linne. Unter den Procellariden ſelten Thalassidroma pelagica, Puf- ſinus cinereus (non major), anglorum (areticus, puffinus Br. et L., non Temminck); P. obstura ſehr felten. Unter den Colymbiden gemein Podiceps minor, auritus, felten P. cornutus, rubricollis (suberistatus, cucullatus), eristatus (longirostris); Colymbus glacialis (immer et tor- quatus), areticus (balticus mir unbekannt), septentrionalis (lumme); endlich Uria arra (troile Br., brunnichii), lom- via (troile T.), Mormon arcticus, Alca torda. Dieſe Aufzählung iſt mit vielen Beurtheilungen Über die Ver: wandtſchaften und die Reihenfolge der Vögel untermiſcht, wo⸗ durch ſich die durchgreifende Kenntniß des Verfaſſers glaͤnzend bewaͤhrt. Lurche. Dieſe Claſſe iſt vollſtaͤndig abgehandelt, in fo fern fie Italien betrifft; kann daher als ein eigenes Werk betrachtet wer: den, worinn nun die italiaͤniſchen Lurche ebenſo genau beſtimmt und ausfuͤhrlich beſchrieben ſind als in irgend einem andern Lande. Der Verfaſſer hat daſelbſt 60 Gattungen zuſammengebracht und abgebildet, nebſt 10 auswaͤrtigen zur beſſern Erklaͤrung. Es wäre eine europaͤiſche Lurchkunde, wenn nachfolgende 22 Gat⸗ tungen dabey wären, als: Chelonia midas, imbricata; Ter- rapene sigriz; Chersus iberus; Stellio vulgaris; Zootoea montana; Ophiops elegans (macrodactylus?); Ablepharus pannonicus, bivittatus; Typhlops vermicularis; Erix jacu- Ius; Elaphis parreyssi (sauromates); Haemorrhois trabalis B. (Coluber caspicus); Natrix hydrus, scutata; Trigono- cephalus halys; Phrynocephalus auritus (Megalophilus); Blanus cinereus; Triton vittatus; Hypochthon anguinum. Unter den italiänifchen find: Schildkroͤten 6, Eidechſen 18, Schlangen 18, froſchartige 18. Auf der ganzen Erde gibt es 1300. Discoglossus sardus, Bufo calamita et Bombinator pachy- _ pus ſind kaum Abarten von Discoglossus pictus, Buſo vi- ridis et Bombinator igneus, zweifelhaft Salamandra corsica; unter Pelobates fuscus ſtecken zwo Gattungen: P. fuseus et eultripes; zweifelhaft, ob Bufo palmarum verſchieden von Bufo vulgaris; verſchieden Megapterna montana von Euproetus rusconii. Von den zu Italien gerechneten gehoͤren indeſſen 10 mehr Frankreich und der Schweiz an, wie Zootoca vivipara, 149 Thimon ocellatus, Psammodromus einereus, edwardsianus, Acanthodactylus boscianus, Rhinechis scalaris, Pelobates fuscus, punctatus, Alytes obstetricans, Salamandra atra. Sechs find in Dalmatien: Terrapene caspica, Chersus mar- ginatus, Pseudopus serpentinus, Ailurophis vivax, Tyria dahli, Vivipara ammodytes. Auf Sardinien kommen vier: Phyllodactylus europaeus, Notopholis fitzingeri, Periops hippocrepis, Natrix viperina; auch auf Corſica Natrix cettii, Euproctus platycephalus; auch auf Sicilien Gongylus ocel- latus, Discoglossus pietus; nur auf Corſica und in Dalmatien Podareis oxycephala; nur auf Sicilien Podareis taurica: Coelopeltis monspessulana. Im füdlichen Italien nur Thalassachelys caretta, Emys lutaria, Testudo grœca. Ascalabotes mauritanicus, Hemidactylus verrueulatus; Lacerta viridis, Podarcis muralis, Seps chalcides, Anguis fragilis. Zacholus austriacus, Zamenis riecioli, Callopeltis fla- vescens, Elaphis quadrilineatus, Coluber viridiflavus, Na- trix tessellata, torquata, Pelias berus, Vipera aspis. Rana esculenta, temporaria, Hyla viridis, Bombinator igneus, Bufo vulgaris, viridis; Salamandra maculosa, Sei- ranota perspicillata, Geotriton fuscus, Triton eristatus, Lissotriton punctatus. In Belgien gibt es nur 23 Gattungen; in England nur 15 in Irland keine Schlange und nicht die gemeine Kroͤte. Fiſche uͤbertreffen an Zahl die 3 vorigen Claſſen zuſammen und taͤglich werden neue Gattungen entdeckt. Der Verfaſſer beſchreibt 181 aus 92 Sippen, worunter 66 im ſuͤßen Waſſer; in Europa 763 Gattungen, 231 Sippen; auf der ganzen Erde 7000 Gattungen in 500 Sippen. Lepidoſiren und Proctopus ſtellt der Verfaſſer neben die Muraͤniden; Amphioxus neben die Petromyzontiden; die Mugiliden neben die Mulliden. Es gibt in Italien Knorpelfiſche 55, Oſteodermen 18, Plecto— gnathen 9, Stoͤre 2, Welſe 3, Baͤrſche 105, Karpfen 272, Pricken 6. = 470. Um die große Menge zuſammen zubringen, hat ſich der Ver— faſſer laͤngere Zeit bey Spezia aufgehalten und in viel andern Staͤdten. Dieſe Fiſche werden hier eben ſo critiſch durchgenommen, wie die vorigen Claſſen; da ihrer aber ſo viele ſind, ſo koͤnnen wir unmoͤglich einen Auszug davon geben. Wer uͤber die Fiſche arbeiten will, muß nun doch einmal dieſes Werk ſelbſt haben, welches Italien ebenſo zur Ehre gereicht, wie dem Verfaſſer, und der Wiſſenſchaft zum Nutzen. Es wird unſern Leſern angenehm ſeyn, das Verzeichniß von des Verfaſſers Schriften zu erhalten. Wir theilen es mit aus den Nuovi Annali delle Scienze naturali di Bologna. II. 1838. p. 226. 1. Ueber 4 Gattungen von Procellaria im Journal Ac. of Philadelphia III. 2. 1824. 227 tab. 2. Ueber Anas rufitorques. Ibid. p. 381. 3. Ueber die Nomenclatur von Wilſons Ornithologie. Ibid. Beſonders abgedruckt in Philadelphia 1826. Fringilla xanthorrhoa. Ibid. IV. 2. 1825. 350. . Ueber 10 Vögel aus Suͤdamerica. Ebenda S. 370. . Ueber Garrulus ultramarinus et Cassicus melanicterus. Ibid. 387. Zuſaͤtze zur Ornithologie der vereinigten Staaten. V. 1. 1825. S. 28. 340 etc. SSN Ebend. —— 11. . Supplement zu den 4 Procellarien. . Ueber Tetrao urophasianus. . Ueber die Gattungen von Tetrao in Transact. of the Neue Voͤgel aus Peru. . Ueber den mexicaniſchen Vogel Quezalt (Trogon para- 150 . Zuſatz zu den zehn Voͤgeln. S. 137. . Ueber zwey Gattungen unter Icterus ieterocephalus. Ibid. S. 222. American Ornithology. Philadelphia I IV. 1825 —33. Fol. tabb. col. 33. Profeſſor Jameſon zu Edinburg hat 1831. eine neue Ausgabe veranſtaltet in 4 Jardine 1832. eine zu London in 8. Sippen der nordamericaniſchen Voͤgel und Synopsis der Gattungen in den vereinigten Staaten in Annals of the Lyceum of New- Vork. 1826. p. 7. Beſonders erſchienen zu New⸗ Pork 1828. . Zuſaͤtze dazu in denſelben Annals S. 184. . Syſtematiſcher Catalog der Voͤgel der vereinigten Staaten in Contributions of the Maclurian Lyceum of Phila- delphia. 1826. p. 8. . Specchio comparativo delle Ornitologie di Roma e di Filadelſia in nuovo Giornale de' Letterati. Pisa, 1827. Nro. 33. Auch beſonders. . Synopsis der nordamericaniſchen Haarthiere in Godmans natural History of America. 1828. . Supplemento allo Specchio comparativo in Giornale de’ Letterati. Pisa, 1832. Nro. 64. Auch beſonders. Supplement zu den Sippen der nordamericaniſchen Voͤgel London. III. p. 49. Ebenda S. 89. Ibid. p. 212. im Zoological Journal. phil. american Society of Philadelphia. III. p. 382. . Osservazioni sulla seconda edizione del regno animale di Cuvier in Annali delle Scienze naturali di Bologna. 1830. Auch beſonders S. 1— 175. . Saggio d' una distribuzione metodica degli animali vertebrati a sangue caldo in Giornale arcadico. Roma, 1831. Auch beſonders S. 1— 44 Nuova Specie d' Uccello dell’ Isola di Cuba, Ram- phocelus passerinii, in Antologia di Firenze. 1831. . Cenni sopra le Variazioni a cui vanno soggette le farfalle Melitæa. Ibid. 1831. tab. col. . Saggio d' una Distribuzione metodica degli Animali vertebrati a sangue freddo, inGiornale arcadico. 1832. p. 86. . Cheloniorum tabula analytica. Ibid. 1836. Tomo 69. p. 97. Auch beſonders. Ueber die Sippe Mustela. London, 1837. Neue Voͤgel aus Mexico in Zoological Proceedings. 1837. \ Ebenda 1837. diseus) in Zool. Magazine. Lond. 1837. Vergleichender Catalog der europaͤiſchen und nordamerica⸗ niſchen Voͤgel. London, 1838. S. 69. Engliſch. . Saurorum Tabula analytica in nuovi Annali delle Scienze naturali. Bologna 1838. I. p. 394. Auch bes ſonders. Vogel aus Mexico, Agrilorhinus sittaceus. Ibid. p. 407. Selachorum Tabula analytica, Systema ichthyologi- cum et herpetologicum. Neuchatel 18383. leonografia della Fauna italica. Roma 1832 — 42. Fol. Fascioli I-XXVI. Tab. col. 151 36. Vogel Quezalt (Calurus paradiseus) aus Mexico in nuovi Annali. Bologna II. t. 5. 87. Systema Vertebratorum in linnean Transactions XVIII. 1840. p. 247 — 305. et in nuovi Annali di Bologna II. p. 105. ‚ch ao .e 38. Amphibia europæa in Memorie di Torino. 1839. 4. . 1—72. { 39. 7 di alcuni Uccelli messicani e peruviani in nuovi Annali di Bologna. 1839. Monographia Leueiscorum. t Manuale d’Ittiologia italiana, Roma; proxime. Systema ornithologicum, additis speciebus Europae et Americae septentrionalis; in futuris. Seitdem ift erfchienen : Sullo Stato della Zoologia 1841. Firenze. Iconografia della Fauna italica. Fasc. XXVII. XXX. Schluß. Enthält 260 Bogen und 180 Tafeln und koſtet 120 Laubthaler. 40. 41. 42. Annalen des Wiener Muſeums der Naturgeſchichte; bey Rohrmann II. 3. 1840. 4. 327471. Taf. 21—30. Dieſe Anzeige wurde angefangen Iſis 1842. 874., aber durch ein Verſehen abgebrochen. m Das vorliegende Heft enthält eine fehr wichtige, nach ganz neuen Grundſaͤtzen bearbeitete Abhandlung über die Flußfiſche Braſiliens von Heckel, jedoch davon nur die Sippſchaft der Lippfiſche, wozu nach dem Verfaſſer wegen des einfachen un⸗ teren Schlundknochens auch kommen müßen: Amphiprion, Premnas, Pomacentrus, Dascyllus, Glyphisodon, Etroplus et Heliases; eine Entdeckung, fuͤr die man danken muß. Der Verfaſſer ftellt viele neue Sippen auf und characteriſiert dieſelben ſehr ſcharf. Er hat einige wilde Namen angewendet, was nicht zw ee Er beſchreibt folgende: 5 3 . durch 3 hinter einander ſtehende Zahn⸗ reihen, deren äußere aus flachen Schneidzaͤhnen beſteht; 5 Kie⸗ menſtrahlen. Maru amphiacanthoides im Rio⸗Negro 9* lang. Die Sippencharactere ſind nach der neuern Mode in einem Dutzend von kurzen Saͤtzen dargeſtellt, was zwar recht gut und ſicher iſt, aber einen kurzen Character nicht uͤberfluͤſſig macht. Man kann mit ziemlicher Sicherheit behaupten: Wenn ein Thier 6—12 Unterſchiede braucht, es ſippiſch von anderen nicht ver⸗ ſchieden iſt. Eigentlich ſollte ein einziger Character hinreichen und wird es auch, wenn einſt die Wiſſenſchaft vollendet iſt (nehmlich scientifice non naturaliter); indeſſen kann man zwey bis drey gelten laſſen. Von dem Fiſch ſind die Schlundknochen und die Kiemenboͤgen abgebildet, aber der Fiſch ſelbſt nicht, was unſers Erachtens bey der Aufſtellung einer neuen Sippe ein großes Uebel iſt, das weggeraͤumt werden muß, es mag auch koſten, was es wolle. Wie kann eine Sippe Anſpruch auf An⸗ erkennung machen, von der nicht einmal ein Bild auf der Welt iſt? Der Grund davon ſcheint, um es gerade herauszuſagen, im Mangel an Geld zu liegen. Wir wiſſen nicht, ob der Ver⸗ leger oder das Wiener Muſeum die Koſten der Herausgabe traͤgt. Das iſt aber einerley. Wenn ſie der Verleger nicht bezahlen kann oder will, ſo muß ſie das Muſeum machen laſſen und dafuͤr einen ausgeſtopften Vogel weniger kaufen. Die Abbil⸗ D — — 152 dungen fuͤr die Iſis muͤſſen wir auch aus unſerer Taſche machen laſſen. Freylich hat uns dafuͤr das Publicum nicht den gering⸗ ſten Dank. Aber das gilt uns gleich; es gehoͤrt einmal zur Sache. — Uebrigens iſt dieſer Fiſch ſo ausfuͤhrlich und genau als moͤglich beſchrieben und der Verfaſſer hat daher vollkommen das Seinige gethan. 2. Symphysodon n. Ebenſo characteriſiert; Schlundknochen und Kiemenboͤgen abgebildet; 5 Kiemenſtrahlen. S. discus im Rio⸗Negro, 5“ lang. 3. Pterophyllum. Deßgleichen, ſowie die Abbildungen. Pt. gularis im Rio-⸗Negro, 5“ lang. Chromis. Die Unterſchiede von anderen ſehr gut auseinander geſetzt. Dahin gehoͤren mehrere neue Sippen aus Braſilien mit ſchwachen Kieferzaͤhnen, einfachen Nasloͤchern und unterbrochener Seitenlinie, welche ſich wieder nach der Geſtalt der Schlund— knochen, der Beſchaffenheit der Kiemenboͤgen und der Anzahl der Stachelſtrahlen in der Steißfloſſe unterſcheiden. Dergleichen ſind: 4. Acara n. mit denſelben Abildungen. A. margarita = A. marcg rave p. 168., Perca bimaculata Bloch VI. t. 310. f. 1.: dieſe Abbildung jedoch nicht genau; der Fiſch hat 3 Flecken ſtatt 2; Laͤnge 7“; im Fluſſe Guapore. A. tetramerus, im Rio-Branco, 7“; viridis 6“, gute Speiſe; diadema 6“, vittatus 3‘, pallidus 3“, dorsiger 2“ mar- ginatus 4“, dimerus 4", nassa 8‘, cognatus 6“ unicolor, erassipinnis 9“. Dazu gehören noch Chromis nilotiea, punetata, Seiæna maculata; Chromis brasiliensis, tænia, Sparus surinamen- sis, Sparus desfontaines, Lobotes ocellatus. 6. Heros n. Diefelben Abbildungen. H. severus 10“ im Rio-Negro, coryphæus 7', mode- stus 7’, spurius 5“, psittacus 7“, efasciatus 7“, cory- phaenoides 9, niger 8, festivus 5’, insignis 5“, frie- drichsthalii, deppii, montezuma. 6. Geophagus n., fieht aus wie ein Sparus; mit denſelben Abbildungen, G. altifrons 9", im Rio-Regro, megasema 9", daemon 12“, jurupari 8“, acuticeps 5’, pappaterra 8', cupido 6“. 7. Chaetobranchus n., ſieht aus wie ein Labrus; dieſelben Abbildungen. Ch. flavescens 8“, im Fluſſe Guapore, brunneus 9”. 8. Cichla; wird in zwey Sippen getheilt und jede charactes rifiert. C. tuennare 2“ lang, im Rio⸗-branco. C. monoculus Spix 16“ lang. C. temensis Humboldt 13“ lang. Dazu gehoͤren noch C. brasiliensis, orinocensis, argus, atalabensis. 9. Crenicichla n., wie Hecht; mit denſelben Abbildungen. Cr. vittata 17“ im Paraguay, lenticulata 14, adspersa 11", lugubris 11‘, funebris 31“, johanna 11“, macro- phthalma 9“, lepidota 8. Dazu gehören noch Perca saxatilis, Cichla labrina. 10. Batrachops; Leib walzig; dieſelben Abbildungen. B. reticulatus 10“, im Rio-Negro. B. semifasciatus 6“. Anhang. S. 438. Sciaena squamosissima im Nio-Negro, 2“ lang. Schuppen abgebildet. Monocirrhus n. polyacanthus, neben Zeus; im Rio⸗Negro, 4“ lang. 153 In einer Anmerkung ſagt Verfaſſer, Valenciennes habe im Band XIV. ſeiner Fiſche die Sippen Plesiops, Chromis et Cichla zu den Sciaͤnoiden geſtellt und alſo auch ihre Ver⸗ wandtſchaft zu den Sciaͤnoiden mit unterbrochener Seitenlinie erkannt: aber es ſey unrecht, daß er ſie von den Labroiden ge⸗ trennt habe. Nach Agaſſiz aber, welcher fein Syſtem auf das Hautſkelett gruͤndet, muͤßen Chromis et Cichla allerdings von den Labroiden entfernt werden; man muͤßte ſie ſodann als eine eigene Familie in deſſen dritten Ordnung Ctenoidei auf ſtellen unter dem Titel Chromiden, ebenfalls characteriſiert durch die verſchmolzenen Schlundknochen wie die Labroiden in der vier⸗ ten Ordnung, Cycloidei. Dazu gehören Amphiprion etc. und die hier neu aufgeſtellten Sippen. Zwiſchen Ruͤppells Ple- siops und des Valenciennes iſt ein Unterſchied, der auf⸗ geklaͤrt werden ſoll; jener ſcheint zu den Percoiden, neben Pereis zu gehoͤren. ©. 441. Erklaͤrung der zwo Tafeln, 29 und 30: Ueber⸗ ſicht der Gattungen und der 25 Tabellen fuͤr die Laͤnge der Theile. Die Tafeln 21 — 27 ſtellen Crocodill-Koͤpfe vor und gehoͤren zum vorigen Heft. Mit dieſem Heft mußte leider dieſe vortreffliche Zeitſchrift ges ſchloſſen werden zum Nachtheile der Wiſſenſchaft und des lite⸗ rariſchen Ruhms von Oeſterreich. Solche koſtſpielige Schriften muͤßen einen Zuſchuß vom Staate erhalten, wenn ſie beſtehen ſollen, wie die oͤſterreichiſche Quartalſchrift einen erhaͤlt, wie die leopoldiniſchen Verhandlungen von Preußen und wie die meiſten Schriften der Art von Frankreich. Hoffentlich leben dann dieſe Annalen wieder auf und ſorgen dafuͤr, daß die ſo fleißig und groß⸗ artig zuſammen gebrachten Schaͤtze der kaiſerlichen Naturalien⸗ ſammlung nicht unbenutzt und unbekannt zu Grunde gehen. Beyträge zur Ornithologie Griechenlands, von H. Graf von der Mühle, Cuͤraſſier- Lieutenant. Leipzig, bey E. Fleiſcher. 1814. 8. 152. Es iſt wirklich ſchade, daß dieſe Schrift faſt zu gleicher Zeit mit Linder mayers Voͤgeln Griechenlands in der Iſis 1843. Heft V. S. 321. erſchienen iſt, oder daß ſie wenigſtens der Verfaſſer nicht hat benutzen koͤnnen: denn wahrſcheinlich ſind mehrere Gattungen, welche von beiden Verfaſſern als neu aufgeführt und daher verſchieden benannt werden, einer ley. Beide Schriften ſind ungemein fleißig bearbeitet, und man ſieht ihnen an, daß ſich die Verfaſſer ſehr viel Muͤhe gegeben haben, um die Voͤgel zu beobachten, zu jagen und zu be— ſtimmen. H. von der Muͤhle iſt beſonders critiſch zu Werke gegan⸗ gen, und ſeine Beſtimmungen verdienen daher allen Glauben. Er hat denſelben vorzuͤglich das Werk von Keyſerling und Blaſius 1840. zum Grunde gelegt und deſſen Anordnung befolgt. In der Einleitung ſpricht er uͤber den Verkehr der Voͤgel in Griechenland im Allgemeinen, beſonders ihren Zug, Aufenthalt, ihre Sammelplaͤtze, Geſang, Luſtbarkeit uſw. Dann folgen die Gattungen ohne Charactere. Dabey intereſſante Bemerkungen uͤder Haͤufigkeit, Ankunft und Abzug, Wohnort, Lebensart uſw. Der Verfaſſer hat 321 Gattungen aufgefuͤhrt. Lindermayer 263. Der letztere gewoͤhnlich mit den griechiſchen Namen, der erſtere ſelten. Wir haben uns die Muͤhe gegeben, beide zu vergleichen, um die Gattungen herauszufinden, welche jeder eigenthuͤmlich hat. Iſis 1844. Heft 2. 154 Folgende Gattungen find beiden gemeinſchaftlich nach Linder: mayers Reihung, weil ſie die Neophron perenopterus. Vultur albicollis (fulvus M.). Aegypius cinereus. Gypa&tos barbatus. Aquila chrysaetos (imperialis T.). Aquila fulva (chrysaetos M.). Aquila nue via. Circaetos gallicus. Haliaetos albicilla. Buteo vulgaris. Milvus regalis. Milvus niger. Falco subbuteo. F. aesalon. F. ruſipes (vespertinus M.). F. tinnunculus. F. tinnunculoides (cenchris M.). F. peregrinus. Aceipiter nisus. Accipiter palumbarius. Circus aeruginosus. Strigiceps pygargus (cyaneusM.). Strigiceps eineraceus. Str. pallidus. Athene noctua. Scops aldrovandi. Bubo maximus. Syrnium aluco. Brachyotos palustris. Otus vulgaris. Lanius minor. L. ruſus. L. personatus (leueometopon M.). Corvus corax. C. corone. C. cornix. C. frugilegus. C. monedula. Pica caudata. Garrulus glandarius. Pyrrhocorax graculus. P. alpinus. Acridotheres roseus. Sturnus vulgaris. Coracias garrula. Alcedo ispida. Merops apiaster. Upupa epops. Cuculus canorus. Picus major. P. minor. P. canus. Yunx torquilla. Cettia familiaris. Sitta neumeyeri (syriaca). S. europaea. f Regulus crococephalus (erista- tus). fruͤhere iſt. R. pyrrhocephalus (ignicapillus)- Parus major. P. caeruleus. P. palustris. P. lugubris. P. pendulinus. Cinclus aquaticus. Merula vulgaris. Turdus pilaris. T. viscivorus. T. musicus. T. iliacus. T. saxatilis. T. cyanus. Oriolus galbula. Cettia altisonans (Sylvia cettii). Calamodyta phragmitis. Cisticola schoenicola (Sylvia ci- sticola). Erythropygia galactodes. Calamoherpe turdoides (turdina). C. arundinacea. Salicaria olivetorum. Hippolais salicaria. Phyllopneuste sibilatrix. Ph. trochilus. Sylvia melanocephala. S. cinerea. S. leucopogon (subalpina). S. ruppellii. Curruca orphea. C. atricapilla. Luscinia philomela (S. luscinia). Dantalus rubecula (non rubicola). Ruticilla phoenicura. R. tithys. Saxicola rubicola. S. rubetra. Vitiflora aurita. V. stapazina. V. oenanthe. Butalis grisola. Muscicapa albicollis. Troglodytes europaeus (parvu- lus). Motacilla alba. . M. boarula (sulphurea). Budytes melanocephala. B. cinereo-capilla (flava). Anthus rufescens (campestris). A. pratensis. N A. cervinus. Alauda arvensis. Galerida cristata, G. arborea. Melanocorypha arenaria. M. calandra. Chelidon urbica. 10* 159 Palpen, ohne Geißel an den aͤußern Kieferfuͤßen. 1 7 5 a: N an a Fußpaaren. — H. smaragdina. B. Mit Palpen und Geißel. ut a) en erften Fußpaar. — H. fabricii. m 0 b) Geißel an den zwey erſten Fußpaaren. — H. gaimardii, gibba, mutila. 0 c) Geißel an den drey erſten Fußpaaren. 1157 H. sowerbei, macilenta, turgida, phippsii, pusiola. 3. Mit Geißel, ohne Palpe. ˖ 3 = a an ie zwey erſten Fußpaaren. — H. polaris, borealis. b) Geißel an den drey erften Fußpaaren. — H. aculeata, microceros. Deutlicher ift folgende, aber kuͤnſtliche Eintheilung. A. Ein Paar Dornen am Vorderrande des Ruͤckenſchilds. — H. Er ornen. *. 5 Bim über dem Auge. — H. gaimardii, gibba, fabricii, pusiola, macilenta. | 6) Ein Paar Dornen Über dem Auge. — H. borealis. C. Drey Paar Dornen. — H. mieroceros, aculeata, pola- ris, smaragdina. D. Bier Paar Dornen. Dann folgt S. 63 die Beſchreibung der einzelnen Gattungen ſo ausfuͤhrlich, daß jedenfalls ein Auszug davon unmöglich iſt. Die Hauptcharactere ſind indeſſen uͤberall auch lateiniſch angegeben, ſo daß ſich im Nothfall auch diejenigen einigermaaßen helfen koͤnnen, welche nicht daͤniſch verſtehen. — H. phippsii, turgida, sowerbei. Critiſches Regiſter zu Martini und Chemnitzens ſyſtematiſchem Conchylien⸗Cabinet; von Dr. L. Pfeiffer. Caſſel, bey Fiſcher. 1840. 4. Wer ſchon oft Noth gehabt hat mit der Beſtimmung der Ane tin 4 großem Werk, der wird dem Verfaſſer Dank wiſſen für dieſe mühſame Arbeit, der ſich auch nur ein Mann unterziehen konnte, welcher das ganze Feld dieſer Wiſſenſchaft ſo oft durchwandelt hat, wie der Verfaſſer. Er hat die Benennungen von Lam arck zu Grunde gelegt und, wo dieſe fehlten, Gmelin angeführt. Dabey hatte er die 4 erſten Originalbaͤnde von Martini in der Bibliothek von H. Nathuſius zu Hundisburg benutzen koͤnnen, und man darf daher annehmen, daß alles geſchehen iſt, was eine richtige Be⸗ ſtimmung moͤglich machen konnte; beſonders wenn man bedenkt, daß der Verfaſſer ſelbſt eine große Sammlung beſitzt und in dieſem Felde mit anerkanntem Erfolg gearbeitet hat. Das Regiſter iſt fo eingerichtet, daß die Tafel in der Mitte ſteht, die Figuren vorn unter einander und dahinter die neuen wiſſenſchaſtlichen Namen nach Lamarck und Gmelin nebſt den Synonymen von Andern. Im IV. Bande folgen die Vig⸗ netten. Band IV. enthält ohne die letztern 2020 Figuren. 160 Band VI XI. 3022. Ein alphabetiſches Regiſter wäre noch ſehr wuͤnſchenswerth, das Buch waͤre zwar um ein Drittel größer geworden, aber man wuͤrde das gern bezahlt haben. Viel⸗ leicht gibt es ber Verfaſſer in einem zweyten Heft. Erſter Nachtrag zu E. F. von Homeyers ſyſtematiſcher Ueberſicht der Vögel Pommerns. Anclam, bey Dietze. 1841. 8. 30. Der Verfaſſer liefert hier mehrere Bemerkungen zu der be⸗ reits nach Verdienſt angezeigten Schrift uͤber manche Voͤgel, die ihm ſeit jener Zeit vorgekommen find, oder über deren Le⸗ bensart er Beobachtungen zu machen Gelegenheit hatte. Es find Certhia familiaris, Mystacinus barbatus, Regulus pyr- rhocephalus, Muscicapa luctuosa, Bombyeilla garrulus, Cuculus canorus. Glaucidium atlıene, Surnia nisoria, Circus cineraceus, Buteo communis, Aquila naevia, leucocephala, Circaẽtos leucopsis, Falco laniarius, rufipes, Milvus ater. ‚ Turdus pilaris, atrigularis, Calamoherpe phragmitis, Em- beriza hortulana, Plectrophanes calcaratus, Crucirostra abietina. Tetrao bonasia. Tringa platyrhyncha, temminckii, Limosa rufa, mela- nura, Scolopax gallinula, Phalaropus hyperboreus, pla- tyrhynchus, Platalea leucorrhodia. Sterna leucoptera, risoria, caspia, cantiaca, Larus ri- dibundus, capistratus, canus, argentatus, marinus, minu- tus, Lestris pomarina, parasitica, Anser torquatus, ru- fescens, niveus, Anas acuta, penelope, Uria troile, Pe- lecanus onocrotalus, Platypus fuscus, mollissimus, Podi- ceps cornutus. Picus leuconotus, Pendulinus polonicus, Surnia uralen- sis, Calamoherpe fluviatilis, Parus cyaneus Annuaire Ä de l’Academie royale des Sciences et Belles Lettres de Bruxelles. VIII. 1842. 12. 168. IX. 1843. 234. Dieſe kleinen Sahrbücher find ungemein nützlich. Sie ent- halten einen Kalender mit den wichtigſten Zeitrechnungen, Son⸗ nenfinſterniſſen, dem Auf- und Untergang des Mondes und aller Planeten von je 8 zu 8 Tagen, Stiftungsurkunden der Academie, Statuten, Decrete, Beſchluͤſſe, Mitglieder, Necrologe derſelben, Nachricht über die Bibliothek und ihre Erwerbungen, beſonders den Tauſch der Abhandlungen, wobey man ziemlich erfährt, was dovon in ganz Europa herauskommt. Necrologe finden ſich über Raour, Keverberg, de Keſſel, Cauchy, Pycke, des Roches, Dehaut, de Candolle, van Mons. über die bedeutungsvolleren Zuſtände und Ereigniſſe des Univerſitäts⸗ lebens, wird die Geſetzgebung der deutſchen Univerſitäten, das auf den⸗ ſelben beſtehende Verbindungsweſen, die Sittlichkeit und Wiſſenſchaftlich⸗ keit der academiſchen Jugend Deutſchlands und andere verwandte Gegen⸗ ſtände beſprechen. Auch die Univerſitäten anderer Länder werden in das Bereich der Mittheilungen dieſer Zeitſchrift gezogen werden, ſei es als Muſter, oder als warnende Beyſpiele. Zu dieſem Behufe ſind bereits umfaſſende Correſpondenzen eingeleitet worden. Geeignete Beyträge wer⸗ den angemeſſen honoriert. Die Zeitſchriſt wird in lAtägigen Lieferungen am iſten und am 15ten jedes Monats 1 — 11 Bogen in 40 ſtark erſcheinen, mit Ausnahme der Monate April und October, in welchen ſie nicht ausgegeben wird. Dafür werden die Nummern der Monate März, May, September und November verhältnißmäßig verſtärkt. Im Laufe des Monats Februar wird ein Probeblatt gratis ausgegeben werden. Am iſten May 1844. erſcheint die Zeitſchrift ſelbſt zum erſten Mal. z Die Zeitſchrift wird ſich zunächſt an die edleren Gefühle der Lehren⸗ den und Lernenden deutſcher Hochſchulen wenden. Nur von dieſen unter⸗ ſtützt, getragen und gehoben, kann ſie gedeihlichen Fortgang haben. Die Grundgedanken, aus welchen der Plan zu ihr hervorgegangen, ſind übrigens unter den beſſeren Söhnen der Wiſſenſchaft ſo oft und ſo tief ſchon erkannt worden, daß ſie allgemeinen Anklang finden werden. Mannheim, den iſten Januar 1844. Guſtav von Struve. Die Unterzeichnete Buchhandlung hat den Verlag dieſer Zeitſchrift übernommen. Der Abonnementspreis für dieſelbe wurde auf 1 preußiſchen Thaler oder 1 fl. 45 kr. für das halbe Jahr feſtgeſetzt, wofür den Herren Abonnenten die Zeitſchrift jeweils ordnungsmäßig in die Woh⸗ nung gebracht wird. Dieſer Betrag wird bey Beſtellung der Zeitichrift erlegt. Beſtellungen nehmen alle Buchhandlungen Deutſchlands an. Inſerate werden, die Zeile zu 1 ggl. oder 43 kr. aufs prompteſte beſorgt werden; Heidelberg, den iſten Januar 1844. Neue academiſche Buchhandlung h Karl Grass. Zeitschrift für Malakozoologie. Herausgegeben Harl Theodor Menke, Doctor med. (Es erscheint monatlich ein Bogen.) Januar. 1844. Die Zeitschrift für Malakozoologie ist ausschliesslich der näheren allgemeinen und speciellen Kenntniss der Mollus- ken, der lebenden. wie der fossilen. und ihrer Gehäuse, der Conchylien, gewidmet. Sie wird Alles dahin Einschlagende berücksichtigen und, in gedrängter Kürze, besprechen, eigene Abhandlungen liefern, über die neueste inländische und aus- ländische Literatur, diese mag sich hauptsächlich oder neben- bey mit Mollusken beschäftigen, bibliographische Ueber- sichten darbieten, und über die betreffenden Werke oder Ab- handlungen Berichte erstatten; sie wird erörtern, beurtheilen und berichtigen: sie wird Anfragen stellen und beantworten; Zweifel erheben und lösen; sie wird neuere Beobach- tungen, kurze Bemerkungen, Correspendenzartikel und aller Art Nachrichten über Mollusken überhaupt und Conchylien insbesondere, über Gelehrte und Reisende, die sich damit beschäftigen, wie nicht minder über Sammler und Sammlungen mittheilen. Hauptsächlich soll sie aber zur raschen Veröffentlichung von Diagnosen und Beschreibungen neuer Gattungen und Arten und soden Auctoren, zu- mal den vaterländischen, zur Sicherung ihrer Prioritätsrechte dienen. Daher wird auch ein jeder Mitarbeiter, unter den eigenen berichtenden oder critischen Aufsätzen, sich namhaft machen, und eben so wird bey allem aus auderen Schriften Entlehnten jedesmal genau die Urschrift angegeben werden. Es war bisher für diesen Zweig der Zoologie kein spe- cielles literarisches Organ vorhanden. In der gegen- wärtig so ausgebreiteten Theilnahme für dieses Fach und den gleichzeitigen Erscheinen so vieler kostbarer Kupferwerke in dem- selben, scheint die Herausgabe dieser Zeitschrift, die das Neue und Wissenswürdige rasch sammeln und verbreiten soll, zeit- gemäss und gereehtfertigt. Sie wird sich bestreben, dem Bedürf- nisse möglichst zu entsprechen, und rechnet dabei auf die thätige Mitwirkung und Unterstützung tüchtiger Mitarbeiter und zahl- reicher Leser; deren sie zu ihrem Gedeihen und Fortbestehen nicht entbehren kann. Pyrmont, den 14. December 1843. K. Th. Menke, Die unterzeichnete Buchhandlung hat den Verlag der Zeit- schrift für Malakozoelegie übernommen. Die reichen Sammlungen, die ausgezeichnete Bibliothek. das unausgesetzte Studium und die ausgebreiteten literarischen Verbindungen des in diesem Zweige der Zoologie bereits rühmlichst bekannten Herrn Geheimen Hofrathes Dr. Menke geben der Hoffnung Raum, dass diese Zeitschrift ihre Aufgabe würdig lösen werde. Unser- seits wird für eine angemessene Ausstattuug Sorge getragen und wird der Jahrgang, am Schlusse mit einem Titelblatte und Inn- haltsverzeichnisse ausgestattet werden. Es erscheint monatlich ein Bogen in gross Octav, und wird der Preis des Jahrgangs 1 Thlr. 12 gGr. betragen. Hannover. den 18. December 1813. Hahnsche Hofbuchhandlung. Innhalt der Iſis 1844. Heft I. Buquoy, Werke des Genies; Lebens: Gradationen. 83. Lamment, Haarthiere in Surinam. Auszüge aus Annals of New Vork. III. IV. — La Conte, nordamericaniſche Schildkroͤten Psammomys. Trooſt, neue Schlangen, Toxicophis, Heterodon. A ſa Gray, Bau der Ceratophyllaceen. Ward, uͤber Pyrrhula enucleator. — Cooper, americaniſche Fledermaͤuſe. Croom, über Sarracenia. Petersburger Bulletin VII—X. — Brandt, uͤber die Myriapoden; Julus; Glomeris; Felis ser- vallina, manal; Spermophilus. Nordmann, uͤber Suͤßwaſſer-Polypen. Heckel, neuer Fiſch, Aulopyge. 128. 129. Verkehr. Italiäniſche Bücher. Es ſind von folgenden Werken einige Exemplare hier in Zurich angekommen und daher käuflich abzulaſſen. Da Werke aus Italien, beſonders aus Neapel ſchwer zu erhalten ſind; ſo wird es Manchem angenehm ſeyn, dieſelben auf ſo leichtem Wege zu bekommen. 1. B. Panizza, sopra il sistema linfatico dei Rettili ricerche z00- tomiche. Pavia. 1833. fol. max. pag. 43. t. 1—6. (Preis 6 Kronen.) 2. Delle Chiaje, Memorie sulla Storia e Notomia degli Animali senza Vertebre. Napoli. .—IV. 1823.— 1829. A. Atlas tab. 1— 109. (Preis 75 Fl. rhn.) 3. Idem, Hydrophytologiae regni neapolitani Icones. Neapoli. 1829. Fol. t. 100. col. (Preis 94 Fl. rhn.) 4. Idem, Opuscoli fisieo- medici. 1833. 8. 168. t. 16. (Preis 4 Fl. rhn.) 5. Idem, Diss. anatomico-patologiche. 1834. 4. 44. tab. 11. (Preis 1 fl. 12 Kr.) 6. Sebastiani et Mauri, Florae romanae Prodromus. Romae. 1818. 8. 351. t. 10. (Preis 6 Fl. rhn.) Erſchienen iſt: Okens Naturphiloſophie dritte Auflage. Zurch bey Schultheß. 1843. 8. 523. Seite 131. 135. 138. Baer, uͤber den Eisfuchs. Brandt, über Passer arctous. Auszüge aus Carl Bonapartes Fauna italica; deſſen Schriften. Heckels braſiliſche Flußfiſche. Muͤhles Ornithologie Griechenlands. Kroͤyers Hippolyte. Buͤcher von Pfeiffer, Homeyer, Annuaire de Bruxelles. um ſchlag. Aufruf an die verehrten Mitglieder und Ehrenmitglieder des nord⸗ deutſchen Apotheker = Vereins. G. v. Struve, Zeitſchrift fuͤr Deutſchlands Hochſchulen. Dr. K. Th. Menke, Zeitſchrift fuͤr Malakozoologie. 151. 153. 157. 159. Okens allgem. Naturgeſchichte — Stuttgart bey Hoffmann. —— iſt ganz fertig; auch alle Tafeln, bey der Botanik 22. Eingegangen. Buͤch er. | Dr. K. Textor, Verſuch über das Vorkommen der Harnſteine in Oſtfranken. Wuͤrzburg. 1843. 4. 88. F. Krauß, Die ſuͤdafricaniſchen Cruſtraceen. Stuttgart bey Schwei⸗ zerbart. 1843. 4. 68. Taf. 4. Suſemihls Voͤgel Europas, beſchrieben von Schlegel in Leyden. Stuttgart bey Balz. 1843. Bogen 1 — 13. gr. 8. Dr. M. L. H. Fis cher, Enumeratio Coleopterorum circa Friburgum Brisgoviae. 1843. 8. 66. L. Ettmüller, Heinrichs von Meiſen des Frauenlobes Leiche, Sprüche, Streitgedichte und Lieder, erläutert und herausgegeben. Quedlinburg bey Baſſe. 1843. 8. 45. 420. Derſelbe, Deutſche Stammkönige, nach Geſchichte und Sage. Ein neuer Verſuch in alter Weiſe. Zurich. 1844. 8. 76. MDr. M. P. Lortet, Documens pour servir à la Geographie physique du Bassin du Rhone. Lyon. 1843. 8. 44. 5 Cartes in fol. Trilobiten der geognoſtiſchen Sammlung von F. W. Hoͤninghaus. Crefeld. 1843. 86. 8. + 1 Encyclopädiſche Zeitſchrikt, vorzuͤglich für Naturgeſchichte, vergleichende Anatomie und Phyſiologie, . ͤ u 2 — — r 1844. Hef et III. (Tafel I. und II.) Der Preis von 12 Heften iſt 8 Thlr. ſaͤchſ. oder 14 fl. 24 Kr. rheiniſch, und die Zahlung iſt ungetheilt zur Leipziger Oſtermeſſe des laufenden Jahres zu leiſten. Man wendet ſich an die Buchhandlung Brockhaus zu Leipzig, wohin auch die Beytraͤge zu ſchicken ſind. Es wird ge⸗ beten, dieſelben auf Poſtpapier zu ſchreiben. Das Honorar fuͤr den Bogen ſechs Thaler preuß. Cour. Anfrankierte Bücher mit der Poſt werden zuruͤckgewieſen. Einruͤckgebuͤhren in den Text oder Umſchlag die Zeile ſechs Pfennige. Von Anticritiken (gegen Iſis⸗Recenſionen) wird eine Quartſeite unentgeltlich aufgenommen. f Leipzig, bey Brockhaus. * Anzeigen. Pflanzentauſchunternehmen von P. M. Opiz, Prag: Altſtadt, Zeltnergaſſe N. 565. im dritten Stock. Am Schluſſe des Jahres 1840. Am Schluſſe des Jahres 1839. zählte mein Unternehmen n zu Ende des Jahres 1840. es vermehrte ſich ſonach um Bis zum Schluffe des Jahres 1840. wurden i eingeliefert .. „ 1,015,060 Pflanzen, 617 Theilnehmer, 632 15 an die einzelnen Sammlungen abgegeben 864,143 im Vorrath blieben 150,917 Pflanzen. Im Jahr 1840. wurden eingeliefert.. 67,389 an die einzelnen Sammlungen abgegeben. 84,966 Bis jetzt empfiengen in keinem Jahre die einzelnen Sammlungen fo viele Pflanzen aus der Anſtalt als im Jahre 1840. Die meiſten Pflanzeneremplare lieferten ein: P. M. Opiz in Prag 6391; Hr. Wundarzt Eduard Hofmann in Prag 6192; Hr. Prof. Ritter von Hartmann in Wels 3900; Frau Apoth. Joſ. Kablik in Hohenelbe 3702; Hr. Apotheker Sekera in Münchengrätz 3481; Hr. Kauf⸗ und Handelsmann Franz Aloys Fiſcher in Nixdorf 2812; Hr. Apotheker C. Halla in Jaromir 2360; Hr. MC. Pazelt in Wien 2018; Hr. Kaplan Gudernatſch zu Altbuch 1866; Hr. Kauf⸗ und Handelsmann Gottftein in Rochlitz 1767; Hr. MC. Dittrich in Prag 1561; Hr. Regimentsarzt MDr. Hähnel in Jeſephſtadt 1559; Hr. MC. Pod in Wien 15113 Hr. Katechet P. Karl in Schluckenau 1463; Hr. Kaplan Adolph Breyer in Schazlar 1441; Hr. MDr. Knaf in Jaromir 1337; Hr. Oberpoſtamtsſecretär Engelberg in Halle 1005. Die meiſten Species lieferte: P. M. Opiz 493, Hr. MC. Pöch 258, Hr. JUDr. Huzelmann in Prag 153, Hr. OPAS. En⸗ gelberg 148, Hr. Buchhändler Melichar in Salzburg 138, Hr. Kaplan Breyer 132, Hr. Apotheker Sekera 130, Hr. Kauf- und Handelsmann Reuß in Schlackenwerth 118, Fr. Apoth. Kablik 117, Hr. MDr. Knaf 111, Hr. Erzieher P. Göring in Kulm 107. Die meiſten ſchön und characteriſtiſch getrockneten Pflanzen: Herr Wundarzt Hofmann, Hr. Prof. Ritter von Hartmann, Fr. Apo⸗ thekerin Kablik, Hr. Kauf- und Handelsmann F. A. Fiſcher, Hr. Apotheker C. Halla, Hr. MC. Pazelt, Hr. Kauf- und Handels⸗ mann Gottſtein, Hr. MC. F. E. Dittrich, Hr. Regimentsarzt MDr. Hähnel, Hr. MC. Pöch, Hr. Katechet P. Karl, Hr. MDr. Knaf, Hr. Oberpoſtamtsſecretär Engelberg. Die meiſten Seltenheiten: Hr. MC. Pöch, Fr. Apoth. Kablik, Hr. Prof. Ritter von Hartmann, Hr. Kauf- und Handelsmann F. A. Fiſcher, Hr. MC. F. E. Dittrich, Hr. Oberpoſtamtsſecretär Engelberg, Hr. MDr. Wagner, Hr. Kameralbergarzt Wierzbicki zu Oravicza im Banat; Hr. Pfarrer Rehſteiner zu Teuffen in der Schweiz. - Die entfernteſte Sendung machte: Hr. MC. Pöch mit Pflanzen vom Vorgebirg der guten Hoffnung, Hr. Pfarrer Rehſteiner mit Pflanzen aus der Schweiz, Hr. Kameralbergarzt Wierzbicki mit Pflan⸗ zen aus dem Banat. Am thätigſten waren im Jahre 1840. Geiſtliche, Candidaten und Doctoren der Mediein. Es iſt erfreulich, wenn das Studium der Pflan- zenkunde ven der Geiſtlichkeit betrieben wird, weil durch ſie manches aus der angewandten Pflanzenkunde nach und nach Gemeingut des Landmanns werden, und fc zum allgemeinen Wohlſtand weſentlich beytragen kann. Im Jahre 1840 machte P. M. Opiz die größte Einlieferung, an Exemplaren 6391 und an Species 493, und hat, da er bereits fürs Jahr 1838. fur 100: 500 empfieng, dermal für 100: 600 Exemplare zu empfangen. Frau Apothekerinn Joſephine Kablik in Hohenelbe, welche die meiſten ſchön und characteriſtiſch getrockneten Pflanzen einlie— ferte, da fie bereits im Jahre 1830. für 100: 200 erhielt, dermalen für 100: 300 Exemplare. Hr. MC. Pöch in Wien, welcher die mei⸗ ſten Seltenheiten lieferte und die entfernteſte Sendung mit Pflanzen vom Vorgebirg der guten Hoffnung machte, erhält dermal für 100: 1300. Am Schluſſe des Jahrs 1840. blieb Hr. Katechet P. Karl in Schluckenau im Beſitze des erſten Prioritätsrechtes auf das erſte Exemplar jeder einlangenden Species, die er noch nicht beſitzt. Fürs Jahr 1840. hatte die 2te Priorität P. M. Opiz mit 493 Sp. in 6391 Exemplaren. 5 , Species in Exemplaren. 3. Hr. MC. Pöch in Wien 250 = 15 4. „ DPAS, Engelberg in Halle 148 = 1005 5. „ Kaufm. Gottſtein in Rochlitz 144 = 1767 6. „ Buchh. Melichar in Salzburg 138 = 762 7. = Apoth. Sekera in Münchengratz 130 = 3181 8 = MDr. Knaf in Jaromiritz 121 = 1337 9. Frau Apoth. Kablik in Hohenelbe 117 = 3703 Der Tod raubte 1) C. Ferdinand Stifter in Wien, 2) H. Th. C. Materna in Königgräg, 3) Hr. Naturforſcher Ruff zu Guben in der Lauſitz, 4) Hr. von Chamiſſo in Berlin, 5) Hr. Buchdrucker Rohrer in Brünn, und 6) Hr. MDr. Helfer in Indien. — Die Sammlung des erſtern kam in die Hände des Hrn. MC. Jande ra in Wien, die des zweiten hat Hr. Th. Cand. Dreml; was mit den anz dern Sammlungen geſchah, iſt mir unbekannt. Nachſtehende Entdeckungen der Hrn. Theilnehmer wurden der authen⸗ tiſchen Sammlung einverleibt, die mit Sternchen bezeichneten Arten ges hören der Flora Böheims an; und zwar: 1084 Anemone nemo- rosa var. flore eleganter monstroso Göttlich. 1085 Card a- mine pratensis var. pusilla Pfund. 1086 Rhamnus tinctoria var. heterocaulis Wierzbicki. 1087 Orthosporum Kochii Knaf. 1088 Ornithogalum umbellatum bulbillorum Pfund. 1089 Linum hirsutum 5. nudifolium Wierzb. 1090 "Limo- fella aquatica y. caulescens An. 1092 Hieracium vulgatum b. uniflorum Wierzb 1093 Arabis Presliana, 1094 Centaurea paniculata var. humilis, 1095 Epilobium palustre var. con- fertum, 1098 Epilobium Tauschii, 1099 *Orthosporum Kochii var. f. acaule, 1100 Podospermum canescens, 1101 "Tragopogon exsertus Änaf. 1102 Mategkia bracteata, 1104 Agropyrum caninum ßß. hirsutifolium, 1105 *Agrop. firmum c. breviaristatum, 1106 Agro p. mucronatum cg. ciliati- folium, 1107 Agrop. tenue, 1108 Agrostemma brachycalyx, 1109 Artemisia vulgaris d. alba, 1110 Art. vulgaris f. rubella, 1111 Art. vulgaris ß. rubella g. angustiloba ies. 1112 "Asco- chyta holostei Corda. 1113 Aspidium Opizii Wierzbicki. 1114 Atriplex microsperma ß. prostrata, 1115 Ballota nigra variegata, 1116 "Betonica strieta f. rosea, 1117 "Campa- nula glomerata 66. longifola albiflora, 1118 Carduus acan- thoides ö. umbrosus, 1119 Cyanus Jacen y. elata /. angusti. folia, 1120 Cyanus Jacea ö. crepidifolia Opiz. 1121 C ytisus Neuffelii, 1122 C ytisus Rochelii Wierzb. 1123 Deschampig lasifolia Opiz. 112 Polygonum graminifolium, 1125 Pteris aquilina c. crispa Wierzd. 1126 Raphanistrum scabrirostrum 1127 Ra ph. scabrirostrum ß. albiflorum, 1128 Rosa lanceg lata f. microphylla Opiz. 1129 Selinum Rochelii Neuffel 1130 *Spharia potamogetonis Corda. 1131 Urtiea urens 5 microphylla, 1132 Vila alba gigantea colorata, 1133 Che nopodium denticulatum, 1134 Ch. farinosum, 11335 Ch glaucum ß. rubescens , 1136 Ch. opulifolium ß. erassifolium, 113 Ch. pallidum. 1138 Ciehorium Intybus var. tentifollum, 113! *Achillea'Millefolium compacta rubra, 1140 *Agropyrun „rigidum g. pilosiflorum 1) ciliatum, 1141 "Cytisus nigricans 5 comosus’, 1142 Dactylis ciliata, 1143 Euphorbia gerardianı 22 1 F. 1844. Heft III. Philoſophie. Vom Grafen Georg von Buquoy. Kritik der in den Schulen üblichen Anſicht vom Seyn und Denken. Joch kann ſtets nur von meiner Erſcheinungswelt — von dem mir Erſcheinen — ſprechen, ſtets nur von dem an meinem Selbſtbewußtſeyn Vorgehenden, daſelbſt ſich ausſprechend als zooſinnliche Perception, als Vorſtellung, als Begriff, als Idee, als Metaphyſikon (bloßer Einfall), als Gefuͤhlsregung, als Phantaſiegebilde, als rationell ethiſch influenzierbarer Wil— lensentſchluß, als That. Ich vermag zu philoſophieren jedesmal bloß uͤber etwas aus dem mir Erſcheinen, aus meiner geſammten Erſcheinungs— welt, aus der Natur (dieſe auf mein Selbſtbewußtſeyn be— zogen); daher kann mein Philoſophieren — nie etwas Anderes ſeyn, als ein Naturphiloſophieren, ein Philo⸗ ſophieren uͤber irgend Etwas aus der Natur, d.h. aus dem mir Erſcheinen als Litho-Phyto-Zoo-Anthropo-Poli-Biotismus. Mir zerfaͤllt das geſammte ſich mir als Gegenſtand meines Philoſophierens Darbietende — nicht in Seyn und Den— ken, — fondern: in jenen Theil meiner Erſcheinungswelt, von dem es mir vorkoͤmmt als entſpringe er aus Schaffens— thaͤtigkeit meines Ichs. Erfahrungsgemaͤß weiß ich, daß ein jedes zu Erſterm Gehoͤrige — am Letztern ſein Aequi— valent finde (Alles aus meiner Außenwelt kann mir Ge— genſtand des Denkens werden); ob auch umgekehrt jedes zu Letzterm Gehoͤrige ſein Aequivalent an Erſterm finde (ob jede meiner Fictionen ſich realiſiert finde irgendwo an der Außenwelt), dieß — vermag ich nicht zu entſcheiden. Ich bin mierocosmus an dem (mein Ich — mit innefaſ— ſenden) Weltall; — iſt auch das Weltall die totale Diver: genz meines Ichs? Betrachtungen über Seyn (Esse). Ich vermag nie, ein Seyn fo oder fo — mit Gewiß— heit zu behaupten, nicht einmal mein Seyn;* ſondern ich vermag bloß, von dem mir fo oder ſo Scheinen zu berichten, *Ich darf nicht ſagen: Cogito, ergo sum, ſondern ich muß fagen: Cogito, ergo existit Ens cogitans (und ſelbſt dieſes ewistit — druͤckt ſich bloß dem Formalen meines Denkens auf); hoc Ens — aut sum ego, aut est aliquid (Deus ?), ex cujus cogitationibus emanentibus una — a me vocatur: Ego, hoc Ego — in totalitate apparitionis suae. Dieß iſt in meiner philo⸗ ſophiſchen Grundanſicht erläutert, wo die geſammte Natur, mein Ich mit, als daſeynsloſe Dfcillation eines Gottgedankens — ent: wickelt wird. Iſis 1841. Heft 3. bloß den Hergang an alle dem zu relationieren, das ich meine Anſchauungen — nenne, d. h. zu berichten, wie fie ſich mir darſtellen, einzeln für ſich und in ihrer Vers kettung dieſelben unter ſich, als meine zooſinnlichen Percep— tionen — Vorftellungen * — Begriffe nnd Urtheile — Ideen und Schluͤſſe — Phantaſiegebilde — Gefuͤhlsregungen — Wil⸗ lensentſchluͤſſe — Thaten. Ich darf daher nicht ſagen; Es beſteht Gott das Abfolutum, woran alles Einzelne in der Natur (ich mit), als integrirende Theile, beſteht; ich muß viel— mehr ſo ſprechen: Es dringt ſich mir auf — als hoͤchſt Gedachtes, als Metaphyſikon (uber aller Idee hinaus, deren ich — Endlicher — faͤhig bin), der Einfall von Gott, dem Abſoluten, — an dem ſich mir alle Natur (innerhalb und außerhalb mir, wie ſie mir zu manifeſtie⸗ ren vorkommt) als Theil am Ganzen — aufdringt, die Natur, ein fo oder fo mir Scheinen; hier dringt ſich mir Alles dahin auf, daß mir jenes mein Metaphyſikon als das Nothwendige an ſich — erſcheint (in meiner An⸗ ſchauungen-Geſammtheit), daß hingegen Jedes, aus dem meine Erſcheinungswelt von Endlichkeiten (wo auch m in Ich mit hinein gehört) Conſtituirenden, als nothwendig (nicht an ſich — fondern) in jenem Metaphyſikon ſich mir aufdringt, und zwar ſo — bis auf die unbedeutendſte Ein⸗ zelnheit hin. Wenn ich von der Auſichnothwendigkeit Gottes, und von der in Gott begründeten Nothwen⸗ digkeit aller Einzelnheiten ſo oder ſo — in der Natur, ſprechez ſo bin ich nicht berechtigt, ſolches zu beziehen — auf eine wirklich exiſtierende Dualitaͤt, benannt Gott und Natur (ich mit inbegriffen in der Natur), oder unendliches Ganzes und deſſen Theile; ſondern ich bin bloß berechtigt, jenes zu beziehen — auf die meinem Selbſtbewußtſeyn ſich aufdringende Dualitaͤt: Einfall von Gott — und jene Geſammtheit, die ſich mir darſtellt als zooſinnliche Pers ceptionen, als Vorſtellungen, als Begriffe und Ur⸗ theile, als Ideen und Schluͤſſe, als Phantaſiegebilde, als Gefuͤhlsregungen, als Willens entſchluͤſſe, als Thaten (meine oder fremde) uſw., dieß Alles — vielleicht ein bloßer Schein. Das Verhaͤltniß von Nothwendig-an⸗ſich — und vom Nothwendig-in-Gott * — darf ich nicht beziehen * Alles mir von Andern Erzählte — gehört zu meinen Vore ſtellungen, z. B. Geſchichte. *»Nehmlich — in Gott dem Abſolutum. 11 163 auf eriftierenden Gott und auf eriftierenbe Natur, — ſondern darf ich bloß beziehen: auf das hoͤch ſte mir wer⸗ dende Anſchauungsgebilde — auf den Einfall vom Abſo⸗ lutum, und auf die mir werdenden niederen Anſchauungs⸗ gebilde — auf das mir Scheinen von einer Natur (mein Ich mit eingerechnet), dieſe ſich mir darſtellend als Litho⸗Phyto⸗ 300 = Unthropo = Poli» Biotismug. Vielleicht gehören jener Einfall — und dieſer Schein als Gefammtheit von Endlich: keiten — zu den nothwendigen Truggebilden meiner Selbſtbewußtſeynsthaͤtigkeit, — jener Einfall und Schein — find etwa bloß aus mir heraus conſtruirt, Träumen gleich, ohne daß ihnen Realität zuköͤmmt; — vielleicht ift all mein Philoſophieren — mein Trachten bloß, um meine nothwendig ſelbſt geſchaffenen Täuſchungen — in Harmonie zu bringen — mit meinem etwa verpfuſchten Ich, welches Trachten — mir actio actionis causa iſt, — das Trachten ſelbſt, unabgeſehen aufs Reſultat. Mein Philoſophieren iſt dann — ein in ſich ſelbſt begruͤndetes Aus- toben der Intelligenz, meinem Grundweſen gemäß. Gibts für den Menſchen eine Metaphyſik? Die allgemeinen Vernunft-Formen — entwickelt die On⸗ tologie oder die reine Metaempirie immer noch gvoıg- haft), die allgemeinen Vernunft-Gegenſtaͤnde — entwickelt die (immer noch Svolg- hafte) angewandte Metaempirie (ganz falſch oft — Metaphyſik benannt). Verſteigt ſich die angewandte Metaempirie, durch allmaͤhliches Hin⸗ wegdenken (an den hoͤchſten Ideen) der Kriterien der Endlichkeit, die auch noch dem hoͤchſten metaempiriſchen Denken, z. B. uͤber Unſterblichkeit der Seele uſw., zukommen, verſteigt ſich jene — bis zum Einfall uͤbers Unendliche ſelbſt, — fo iſt das un fruchtbare“ Anſchauen ſolch bloßen Einfalls übers Unbedingte, Unbeſchraͤnkte, Unendliche — uͤbers nicht mehr Na⸗ turhafte — übers nicht mehr Pyoig- hafte — übers Meta⸗ phyſiſche — ſo iſt dieß — die Metaphyſik, welche der Menſch, ſelbſt productiv aus ſich heraus, nicht vermag, über jene unfruchtbare Anſchauung hinaus — wei⸗ ter fort zu ſpinnen, ſondern — uͤber welche er hoͤchſtens nur paſſiv, als bloß gläubig erhorchend, vielleicht etwas vernehmen kann, das hinauslaͤge über jener unfrucht⸗ baren Anſchauung empor, vernehmen endlich — durch bloß gläubiges Erhorchen der — durch Gott das Abſolutum felbſt — geoffenbarten Glaubensmyſterien. Gibt es denn nun aber fuͤr den Menſchen — eine ſolche Offen⸗ barung? Sollte wohl dann der Menſch — auch im Stande ſeyn, aus der Offenbarungsſprache — einen ſeiner (des Menſchen) Sprache adaͤguaten Sinn zu faſſen? Weg alſo mit aller Metaphyſik — aus unſerm geſunden, aus unſerm beſonnen und zugleich poetiſch betriebenen, Philoſo⸗ phieren; weg mit ihr, die fie hochſtens nur — dem Of⸗ fenbarungsglauben anheim fallen kann, wenn doch ja — Metaphyſik — je eine Beziehung haben kann auf den Menſchen. » Un fruchtbar — unfähig jeder weitern Entwicklung — dem Grundweſen menſchlichen Denkens gemäß, das p ges- haft iſt. 164 Auszüge aus dem „Syſtem der Ornithologie“ von Fr. Boie. Familie Hirundinidae B. 1. Micropus* Meyer. 1) Corpus fuliginosum nitore amianthino. N =. 2) Longitudo 6— 10". 3) Digiti 4 antrorsum versi. 4) Remiges 1 —4 falcatae. 5) Cauda bifurca: 6) Rectricibus decem. 7) Alae a carpo — ties longiores quam tarsus — et ultra. Iris braun. Der Schnabel ſchwach, Naſenloͤcher dicht an der Stirn, ritzenfoͤrmig, von einer Haut umgeben. Schwung⸗ federn der Hand ſehr lang, Schwanz weniger ausgebildet. Fuͤße ſehr ſtark, mit ſtarken, ſpitzen, gekruͤmmten Naͤgeln. Lauf zum Theil befiedert. Pteryloſe im Allgemeinen die von Pallene. Unterflur ohne Außenaſt, ſchon von der Kehle an getheilt. Apterygia am Ohr und Auge. Unterrain ſehr breit, wie bey Caprimulgus. Con⸗ turfedern mit Afterſchaft und erſt am unterſten Ende dunig. (-Nitzſch zu apus.) Bruſtbein ohne Ausſchnitt, Schulterblatt kurz. In der Kopf⸗ bildung große Aehnlichkeit mit Caprimulgus. Gabelbein oval. Armknochen ſehr kurz, Handknochen ausgebildeter, Daumen 2, die Übrigen Zehen 3 gliedrig. Eingeweide lang, ohne Blinddaͤrme. Am untern Kehlkopf 2 Paar Muskeln. Nur eine linke Carotide (Nitzſch). Kehlſack an der Schnabelwurzel (White). Art mit nicht gegabeltem Schwanze (affinis Gray), Arten mit weißen Abzeichen (leucorrhoa — — —), Arten unter und über der Normalgroͤße (akfinis, sinensis). Cetera genera residunt et insistunt, his quies nisi in nido nulla: aut pendent sut jacent. Frider. Imperat. As in a drought the thirsty nations cry And gape upon the gather'd clouds for rain; Then first the martlet mets it in the sky, And with wet wings joys all the feather'd train. Dryden. Sich den Trochilidae nähernde, zwiſchen Chelidon, Acan- thylis und Cotyle haltende Gruppe. Vom Anbruche des Tages bis in die ſinkende Nacht faſt ununterbrochene Thaͤtigkeit und weites Umherſchweifen. Schwebender, dabey aber ſehr ſchneller Flug. Fluͤgel nur an der Spitze bewegt. Verfolgen muͤcken⸗ artiger Inſecten, die oft zu klein, um einzeln verſchluckt zu werden. Unfaͤhigkeit, ſich von der Erde zu erheben. Stimme auf ein Gezwitſcher beſchraͤnkt, das an heitern Abenden an den Bruͤteplaͤtzen den Ausdruck einer wilden Freude annimmt, wenn nach vollendetem Tagewerke eine Mehrzahl von Paaren ſich um⸗ herjagt. Geſelliges Bruͤten, doch nie in unmittelbarer Nachz barſchaft. Weiße Eyer in unregelmaͤßig aus fetter Erde mit untermiſchten Halmen erbauten Neſtern. Letztere in Kluͤften der Felſen, Mauerloͤchern, hohlen Baͤumen. — Jung eine ſehr ſchmackhafte Speiſe. In Toscana eigne Vorrichtungen, um die Alten zum Bruͤten zu veranlaſſen. Fortpflanzung mancher in Felsſpalten. (Savi zu apus.) Ganz die Bildung der europaͤiſchen Art, aber der Flug lang⸗ ſamer. Mehr am Abend und Morgen, als waͤhrend der Tages⸗ hitze in Bewegung. (Sundewall zu affnis.) ® Apus Scopoli; Cypselus Zllig. 1811. 165 Europa t) Hirundo apus Lin. 12. enl. 552., murarius Meyer L. 8". 2) H. melba Lin. 12., Vieill. gal. pl. 121., Edw. pl. iss Africa 1) Hir. leucorrhoa Shaw., Vaill. Afr. pl. 244, 1. Cap. 2) H. gutturalis Vieill., Vaill. Afr. pl. 242, 1. Cap. 3) Cypselus caffer Lichtst. L. 64“ Pall. apus var. f. 4) — parvus Lichst. L. 6". 5) — unicolor Jard. et Selby ill. p. 8. L. 63’. Capverdische Inseln. America 1) Cypselus fumigatus Temm. Brasilia. 2) — andecolus d’Orbigny voy. pl. 42, 2. L. 14 centim. 3) Hirundo cayennensis Gm. Eul. 725, 2. L. 53". Asia. 1) Hir. sinensis Gm., Sonnerat. Gray pl. 6. L. 11“ 6“ 2) — gularis Gould. 3) — affinis Gray pl. 6. L. 6“, Sundewall 4" 6. Bengalen. Caffraria, Nubia. Nubia. 4) — plumifera Gould. 5) — vittata Jard. et Selb ill. pl. 39. Australia. 1) Hir. australis Gould. L. 6%. New south Wales. C. ochroleucus H. Boie von Cochinsina und leucorrhoa S. Müller find einander ſehr nahe ſtehende, vielleicht identiſche Arten, die viel⸗ leicht wieder mit einer der vorbenannten zuſammenfallen. — Cyps. ambrosiacus La th. oder vielmehr die als folder beſtimmte Schwalbe in Belanger voyage ſoll auch 4 nach vorn gerichtete Zehen haben. Als Cypselus- Arten find noch bey verſchiedenen Autoren aufgeführt folgende: Canton. Cypselus palmarum Gray. unter: Atticora. — velox Vieill. — ibid. — pygargus Temm. — ibid. — longipennis Reinw. — Dencdrochelidon. — mystaceus Less. — ibid. — comatus Temm. — ibid. — Vauxi Townsend. — Acanthylis. — noctivagus d’Orbigny. — ibid. — collaris Wie d. — Pallene. — senex Temm. — ibid. — giganteus Temm. — ibid. — leuconotus Deless ert. ibid. x . Dendrochelidon* H. Boie 1832. 1) Corpus brunneo-ardoisiacum, mystacibus niveis. 2 . 2) Longitudo 6— 10". 3) Alae a flexura 14ties longiores quam tarsus. 4) Rectrices decem. 5) Caput cristatum. Iris braun. Naſenloͤcher oben auf dem Schnabel. Lockeres Gefieder. Schnabel kraͤftig. Die vorderſten remiges ſichelſoͤrmig gekruͤmmt, die erſte die laͤngſte. Der Lauf und die Hinterzehe auffallend kurz, die aͤußere und mittlere Zehe verlaͤngert. Der Schwanz gegabelt. Fuͤße ſchwach, zum Aufſitzen ausgebildet. Ausgezeichneter Bau der Zunge (H. Boie). Art ohne die bandfoͤrmigen Abzeichen am Kopfe (Klech o). ® Macropteryx Swains. 1832. 166 Schwalben der ſuͤdlichen Hemiſphaͤre, die ſich im Gegenſatze mit den Gewohnheiten der Verwandten auf duͤrre und belaubte Zweige ſetzen. Geſellſchaftliche Excurſionen von dort aus. Ge⸗ ſchrei dem der Sippe Sternula verwandt. Flug von Cypselus, aber das Übrige Benehmen wie Hirundo; Schwanz während der Bewegung des Fluges anſcheinend zugeſpitzt. (H. Boie über Hir. Klecho.) Sitten der vorigen. Nur auf hohen Baͤumen beobachtet. Die Sippe uͤberhaupt die Mitte zwiſchen Schwalbe und Cypselus haltend. Pfeilſchneller Flug. Daneben Ausruhen auf Zweigen meiſtens freyſtehender mit duͤrren Aeſten verſehener Bäume (S. Müller zu comatus und mystaceus.) ee 1) Hir. eristata Shaw., Vaill. Afriq. pl. 247. Namagualand. Archipel. In d. orient. 1) Hir. Klecho Raffl. L. 8“, 6”, Cypselus longipenuis Reinw. col. 88, 1., Swains. ill. pl. 41. Java, Calcutta. 2) Cyps. mystaceus Less. voy. Coquille pl. 22. L. 11%. Nova Guinea, Amboina (Müller). 3) — comatus Tem. col. 268. L. 3” 8". L. 5" 4%. Sumatra. 3. Acanthylis* B. 1826. (Iſis S. 971.) 1) Corpus fuliginosum nitore amyanthino. 2 — £. 2) Longitudo 3 — 5". 3) Cauda aequalis. 4) Rectrices decem, 5) aciculatae. Iris braun. Schnabel faſt verfümmert. Die Schwungfedern der Hand ſehr verlängert und von denſelben die erſte die laͤngſte. Die vorderſten ſaͤbelfoͤrmig gekruͤmmt. Nägel und Füße ſehr ſtark, erſtere ſehr gekruͤmmt; die vordern verlängert, die Hinter⸗ zehe ſehr kurz. Lauf laͤnger als die Mittelzehe. Zunge dreyeckig, mit Hornſpitze und Papillen an der Wurzel. Große Speicheldruͤſe zwiſchen der mandibula und der Schleim⸗ haut des Rachens. Oesophagus uſw. wie bey Progne. Keine Coeca und Muskeln am untern Larynx. Hinterzehe vorſchiebbar, die 3 vordern von gleicher Laͤnge. An der erſten Zehe 2, an der folgenden 3 und 4, an der aͤußerſten 5 Phalangen. Crista sterni vorn ſehr hoch, das sternum ſelbſt hinten ausgeſchweift. (Audubon zu pelasgia.) Sich nirgend anders, als in hohlen Bäumen und Schorn— feinen niederlaſſender, auf Aeſten zu ſitzen unvermögender Vogel. Flug hoͤchſt ausgezeichnet. Geſchrei während deſſelben thip (tris) thee (bis). Ausbreiten der Ruderfedern zur Unterſtuͤtzung des Koͤrpers beym Anklammern. Ankunft in Penſylvanien im April und May. An die innern Waͤnde der hohlen Baͤume und Schornſteine geklebtes Neſt aus zarten Zweigen, die mit einer klebrigen Materie uͤberzogen und verkittet werden, welche gleiche Haͤrte mit dem Material erlangt. Das Neſt ſehr ſchmal und ſeicht, deßhalb in Schornſteinen nach anhaltenden Regenguͤſſen oft in den Schlot hinabſtuͤrzend, worauf die Jungen an den rußigen Waͤnden emporflattern und von den Eltern groß gefuͤttert werden, was in Intervallen auch bey Nacht geſchieht. Eyer weiß, je 4. (Wilſon zu pelasgia.) Beziehen der Schorn⸗ ſteine und Verlaſſen der hohlen Baͤume je nach Maßgabe, wie eine Gegend bevoͤlkerter wird, wahrſcheinlich weil erſtere ihnen mehr Schutz gewaͤhren. Uebernachten in letzteren. In einem * Chaetura Steph. 1826. 167 ſolchen beobachtete man 9000 Individuen, von denen beim Hin⸗ einfliegen 1000 gezaͤhlt wurden. Bruͤteplaͤtze von Teras bis Nova Scotia. Abſtoßen kleiner Zweige beym Umkreiſen der Baͤume, und Forttragen derſelben mit den Klauen. (Audubon zu pelasgia.) Nachricht, daß Arbeiter in Connecticut um die Mitte des May, beym Dorfe Norwich, in einem hohlen Baume bey 8000 erſtarrte Waldſchwalben gefunden. (Adreßcomptoirnach⸗ richten 1824.) In den Waͤldern von Paraguay und faſt un⸗ ausgeſetzt hoch uͤber den hoͤchſten Bäumen ſchwebend. Nur momentan niedriger. Nie auf der Erde, noch auf Zweigen. Trinken und Wegſchnappen der Inſecten von den Baumzweigen ‚während des Fluges. Fledermausſchwalbe wegen ihrer ſchwan— kenden Bewegungen und weil ſie ſchneller als eine andere Art fliegt. Sie ſchlaͤgt oft haſtig mit den Fluͤgeln, gleitet dann ohne Bewegung derſelben fort, macht uͤberhaupt alle nur moͤglichen Evolutionen, draͤngt ſich mit der groͤften Gewandtheit durch duͤrre Aeſte, und dauert tagelang, ohne Ruhe zu ſuchen, in der Luft aus. Oft ſo hoch, daß man ſie aus dem Geſichte verliert. Uebernachten in hohlen Bäumen. (Azzara zu oxyura Pieill.) Am Columbia gemein, bruͤtet in hohlen Baͤumen, baut ein ähnliches Neſt, wie pelasgia, iſt aber in allem Betrachte kleiner und auch heller gefärbt. (Tomnfend zu Vauxi.) 1) Hirundo pelasgia Lin. 12., Wils. pl. 39, 1. L. 44". America septentr. 2) — acuta Gm., Buff. enl. 544, 1., nach Pr. Wied. 86%. Martinique, Brasilia. 3) — oxyura Vieill., Azz. No. 307. L. 4,6“. Paragnay. 4) Cypselus Vauxi Townsend L.3"6". Columbia river. 5) Hir. spinicauda Tem., pelasgia var. Vieill. enl. 726, 1. Lang". Cayenne. 6) — pacifica Lath. 7) eoracina S. Müller in litt. L. 3“ 10%. Sumatra. 8) Cypselus noctivagus d’Orbigny voy. pl. 42, 1. 9) ruficollis Nat lerer. 10) Hir. Robini Less. Trinidad. Die ruficollis benannte Art (royal institution zu Liverpool) macht unverkennbar den Uebergang zur Sippe Cotyle. 4. Pallene Lesson 1837.“ 1) Corpus cinerascens, remigibus reetrieibusque cum viri- dante nitore atris; gula saepe alba. 2) Longitudo 8— 10“, 3) Rectrices aciculatae. 4) Cauda aequalis. 5) Reetrices decem. Iris braun. Die zweyte Schwungfeder am laͤngſten. Alle der Hand enorm verlängert. Sonſt die naͤchſte Uebereinſtimmung mit Acanthylis. Neben den Conturfedern ein dauniger Afterſchaft, wie bey den Huͤhnern. Apterygia mit Daunen. Pteryla gastraei beym Kehlwinkel als ſchmale Streifen beginnend. Apterygium im Sattel der Pteryla spinalis, wie bey Seythrops; Lendenfluren wie bey Upupa. Schwungfedern 16. Kein Federkranz am Zipfel der Buͤrzeldrüſe. (Nitzſch zu collaris.) a In einem großen Theil von Braſilien, wo ſie wahrſcheinlich in den Thonwaͤnden der Gründe und Schluchten und an ſteilen unzugaͤnglichen Felswaͤnden niſtet. Flug reißend ſchnell, bald hoch, bald niedrig. (Pr. Wied zu collaris.) So ſcheu und * Hemiprocnes Witsch 1840. 8 168 ſchwer zu ſchießen, daß ich mir kein Exemplar dieſer in Davu⸗ rien vorkommenden Art habe verſchaffen koͤnnen. Steller traf ſie in der Gegend von Irkutzk, im Sommer, an ſſeilen Felſen am Geſtade der Angara niſtend. (Pallas zu eiris.) Die Cypselus in Schnelligkeit des Fluges weit hinter ſich laſſende, hoch fliegende Art. (Gould zu caudacuta.)— 1) Cypselus collaris Pr. Wied L. 8“ 6%, albicollis Pieill. gal. pl. 120. col. 195. Brasilia. 2) — senex Tem. col. 397. Brasilia. 3) — giganteus Tem. col. 364. Java. 4) — leuconotus Delessert in Guérin magaz. pl. 20. L. 18 centim. Bootan. 5) Chaetura macroptera Swains. illustr. pl. 40. 6) Hir. caudacuta Lath. L. 8" 6. Nova Hollandia. 7) — leucopygia Gray in Grifſiths anim. Kingd. 8) Chaetura albifrons Jard. et Selby ill. pl. 56, 1. 2. 9) Hir. eiris Pallas fauna ross. L. 9". Davuria. Hir. zonata Müller in cimel, ift wahrſcheinlich identiſch mit eollaris; Hir. fusca Shaw L. 6“/ 6““ eine der zuvor aufgeführten Arten. — Aus Japan und den Philippinen ſahen wir hierher zu ſtellende Arten, theils in Haͤuten, theils abgebildet. 5. Collocalia J. R. Gray 1840. 1) Corpus fuliginosum. 2 = A. 2) Longitudo 3— 5". 3) Remiges anteriores falcatae. 4) seeunda longissima. Iris braun. Naſenloͤcher feitlih am Schnabel. Die erſten beiden Zehen nach hinten gerichtet. Die erſte Schwungfeder mit ſaͤgefoͤrmigem Rande: remiges der Hand 9, zweyter Ordnung 6, dritter 2. Schwungfedern zweyter Ordnung mit Kerbe an der Spitze. (H. Boie zu fuciphaga.) Remiges der Hand 10, zweyter Ordnung 4, dritter 3, Rectrices 10. (H. Boie zu esculenta.) Die Pygmaͤen der Familie enthaltende Gruppe, die zwifchen Chelidon, Cotyle und Acanthylis in der Mitte ſteht. — Bruͤteplaͤtze auf Sumatra (Inſel Caß), Java (Karang⸗-bolang), Neu-Guinea, Ceylon und Siam. Neſter muſchelfoͤrmig, mehr oder weniger klar und weiß nach Meyer (London quarterly rewiew 1835.), ein vegetabiliſches, die Mitte zwiſchen Gelatina und Eyweißſtoff haltendes Product von Sphaerococeus, welchen Tang der Vogel in der Fort⸗ pflanzungsperiode verſchluckt. In den Neſtern oft Wanzen. Eyer lang und ſchmal. Erſtere ſchlechter als die von fuciphaga. Junge Vögel den alten gleich. (H. Boie zu esculenta.) Colonien bruͤtender Salanganen nach meiner Erfahrung nur in Höhlen im Jurakalk vorkommend. Periode der Neſter-Einſammlung 4—5 Wochen im December und Januar. Tiefes Eindringen in die Hoͤhlen der mit Stangen, Strick und Leuchten ausge⸗ ruͤſteten Sammler. Lebensgefaͤhrlichkeit des Metiers. Beide Arten fo niſtend, mitunter aber esculenta auch in dunkeln Gebaͤuden, an hellen Orten keine. (S. Müller zu esculenta und fuci- phaga.) 1) Hir. esculenta Lin. 12., Briss. tab. 46, 2. L. 3" 5. 2) — fuciphaga Sparm. L. 4" 2". ; 3) — brevirostris Horsf. proceed. 1839. Assam. Das Pariſer Muſeum iſt das reichſte an hieher aehörigen Präparaten, unter denen uns ein Vogel von Timor verſchieden von obigen ſchien (Maugé) gleich 2 andern, welche von den Malouinen (Freyeineti B.) und von der Kuͤſte Braſiliens (S Hilarii B.) ſtammen ſollen. 169 — 6. Cotyle B. 1822. (Iſis S. 550.) 1) Corpus e fusco einerascens, subtus album. N = . 2) Longitudo 4— 6". 3) Remiges anteriores falcatae, haud ultra quinquies lon- giores quam cubitus. 4) Pogonium externum remigis extimae serratum. 5) Cauda bifurca. Iris braun. Gefieder dicht anſchließend. Schnabel bald ſtaͤrker, bald faſt verkuͤmmert. Schwungfedern mit biegſamem Schafte; an der Hand 9, die des Unterarms an der Spitze mit Einſchnitt. Ruderfedern 12. Füße nicht zum Anhaͤkeln gebildet, aber Eräftig. Nägel kurz und ſpitz. Die 2te und Ate Zehe von gleicher Laͤnge. Conturfedern mit ſchwachem, dunigem Afterſchaft. Auf den Rainen wenig Dunen. Zahl der Conturfedern nicht groß, in ſchmale Fluren vertheilt. Apterygia den größten Theil der Haut einnehmend. Am Kopfe ptilosis continua. Schlaͤfenrain. Vom Kopfe der Anfang der Spinal- und Unterflur ausgehend. Erſtere ein bandfoͤrmiger Streifen, ununterbrochen, auf dem Ruͤcken in einen Sattel ausgebreitet. Hinter dem Sattel der Bürzelftreif. Unterrain vor der Mitte des Halſes in zwo ſym⸗ metriſche Haͤlften getrennt, die ſich uͤber die Mitte der Bruſt fortſetzen und vor dem After enden. Beide weit von einander entfernt, ohne Seitenaſt. Der Bauchtheil erreicht nicht den After oder die hinter ihm befindliche Schwanzflur. Schulter⸗ fluren klein, durch einen obern Rain von der obern Befiederung des Fluͤgels getrennt, unten mit den Lendenfluren verbunden. Letztere klein. Hypopterum fehlend. Parapterum aus einigen kurzen Federn. Remiges 18. Rectrices 12. Buͤrzeldruͤſe mit nacktem Zipfel ohne Federkranz. — Ferſe vorn und Zehen oben mit hornigen Halbcirkeln bekleidet, von denen die auf den Gelenken letzterer ſchmaͤler. Hinterſeite der Ferſe mit 2 ſchmalen Schienen, an einander in einer ſcharfen Kante zuſammenſtoßend und nach vorn von den Tafeln des Vordertheils bedeckt. (Burmeiſter.) Carotiden wie bey Chelidon (Nitzſch). Proventriculus etwas weiter als der oesophagus. Seitenmuskeln des Magens ausgebildet. Coeca klein. Vier Paar Muskeln am untern larynx. (Audubon zu riparia.) Arten mit weißgefleckten Ruderfedern (concolor, rupestris). Mit geflecktem Unterleibe (H. borbonica). Je vis dans le desert des hirondelles d'un gris clair comme le sable, sur lequel elles volaient. Denon. An ihren Aufenthaltsorten mit der Farbe des Bodens ſich verſchmelzende, durch einen raſchen und zugleich ſchwebenden Flug geſonderte Gruppe ſandiger und felſiger Gegenden. Vorliebe fuͤr Gewaͤſſer, uͤber welchen ſie, noch ſpaͤt am Abend in Bewegung, die Station mit den Fledermaͤuſen wechſeln. Vermeiden der Walddiſtrikte. Neſt in Felfenfpaiten und ausgehoͤhlten Lehm: waͤnden ſteiler Ufer. Geſellſchaftlich in zahlreichen Colonien. Kein Geſang, kein Ausruhen auf Zweigen. Geſellſchaftliches Uebernachten im Rohr außer der Bruͤtezeit. — Ephemera, Phryganaea, Chironomus, Culex. (Naumann.) — Im Winter in ungeheurer Menge bey New-Orleans. Bis zum ſtillen Meere beobachtet und noͤrdlich an der Mündung des Mackenzie. Faſt unausgeſetzt fliegender, noch ſpaͤt am Abend hermſtreifender Vogel. Wanderung am Tage, vielleicht in der Nacht fortgeſetzt. Winters naͤchtliche Ruheplaͤtze im Rohr. Um⸗ kommen bey ſtarkem Froſte. Hymenoptera. Fang vieler erſt eben ausgeflogener Jungen von Falco und Corvus. Junge Iſis 1844. Heft 3. — —„—-— 170 den Alten im erſten Frühling ahnlich. (Audubon zu riparia.) An Fluͤſſen. (Sykes zu concolor.) Bey Chur und im Unter⸗Engadin von mir beobachtet. Im Fluge und Betragen ſind auch dieſe Schwalben der Uferſchwalbe am aͤhnlichſten. Sie fliegt, wie dieſe, flatternd und ziemlich langſam, durchaus nicht ſeglerartig, und auch nicht wie urbica und rustica, ſo daß man ſie ſchon in ziemlicher Entfernung an ihrem Fluge, dem breiten kurzen Schwanze und den langen Fluͤgeln erkennen kann. Eyer nicht braun gefleckt, ſondern weiß, und nicht in aus Erde verfertigten Neſtern, ſondern in Loͤchern der hohen Felſenerde. Schnaken, Muͤcken. (Landbeck zu rupestris.) Europa. 1) Hirundo riparia Lin. 12., Wils. 38, 4. enl. 543, 2. Audub. pl. 383. 2). — rupestris Scopoli, Gm., Naum. t. 146, 1. 2. Vieill. faun. fr. pl. 39, 1., montana Gm., Buff., Ranzani L l Andalusia, Savoyen, Dauphiné. Africa. 1) Hir. torquata Em. L. 7%, Buff. enl. 728, 1., Paill. Afriq. pl. 246, 1. 2 Cap, Abyssinia. 2) — bita Mus. Par., Vaill. Afriq. pl. 246, 1. 2 2 3) — palustris Shaw., paludicola Pieill., Vaill. Afrig. pl. 246, da *4) — borbonica Gm. var. ß. enl. 544, 2., francica Gm. virescens Pieill. Isle de France. 55) — borbonica Gm., Buff. Isle de France. America. 1) Hir. flavigastra Azz., Vieill., hortensis Lichst., ju- gularis Pr. Wied. L. 5“ 1¼¼. col. 161, 2. 2) — tapera Lin. 12., Briss., Buff., Lichst. L. 5" 6". Bahia, Cayenne. 3) — serripennis Audub. L. 52“. Asia. 1) Hir. concolor Sykes. Decan. 2) — brevicaudata 2 MeClelland. Assam. 3) — brevirostris MeClelland. Assam. 4) — vanicorensis Quoy et Gaim. voyage de l’astrolabe pl. 12, 8. 7. Chelidon B. 1822. (Iſis S. 550.) 1) Corpus supra chalybaeato-cyaneum, subtus niveum. 2 minor, ceterum = d. - 2) Longitudo 4— 7". 3) Remex prima longissima. 4) Digitus externus medio membrana junctus. 5) Remiges 1 —3 falcatae. Iris braun. Schnabel von wechſelnder Stärke. Füße aus⸗ gebildet, kraͤftig. Schwanz nur wenig gegabelt, mit 12 Ruder⸗ federn. Fluͤgel vom Bug nicht uͤber fuͤnfmal laͤnger als der Unterarm. Conturgefieder ſehr weich, mit Seidenglanz. Pteryloſe wie bey Cotyle. Nur eine linke Carotis (Nitzſch zu urbica). Innere Bil⸗ dung von purpurea. Dieſelben Druͤſen im Munde. Coeca 3", (Audubon zu bicolor.) 1 Eine ſehr kleine Art von den Philippinen ſcheint den naͤchſten Uebergang zu Collocalia zu machen. . 1 171 Arten mit ungemein prächtig glaͤnzendem Gefieder, auf welchem ſtahlgruͤn an die Stelle von blau tritt (thalassina, leucoptera), mit fpießförmiger Verlängerung der aͤußerſten Ruderfedern (fili-⸗ fera) und braunem Kopfe (indica, erythrocephala). Arten mit befiedertem Lauf (urbica), — mit nicht mehr gekruͤmmten erſten Schwungfedern. This quest of summer The temple haunting martlet, does approve By his loved mansonary, that the beavens breath Smells wooingly here, No jutting frieze Buttrice, nor coigne of vantage, but this bird hath Made his pendant bed and procreant craddle. Where thy most bread and haunt, J havo observed — The air is delicate. Shakespeare. Schwalben, denen die Flügel vorzugsweiſe als Segel dienen und welche ſo gut wie keine Stoßfertigkeit beſitzen. Sehr lang ausdauernder, ſchwebender Flug. Anhaͤkeln mit den Krallen. Das Vermögen, ſich auf Aeſten niederzulaſſen, nur wenig geübt. Geraͤumige, aus an einander geklebten Erdklumpen gebildete und durch Abſonderungen aus den Speicheldruͤſen conſiſtent gemachte Neſter, die zugleich als Ruheplaͤtze dienen. — Muͤckenartige, ſich nicht ſchnell bewegende Inſecten. — In und außer der Bruͤte⸗ zeit gefellige Vögel. — Eyer weiß, je 4 — 6. Vergebliche Ver⸗ ſuche der europaͤiſchen in Betreff der weiteren Ausdehnung der Bruͤteplaͤtze nach Norden. — In Toscana ſehr haͤnfig vorkom⸗ mende Art. Niſten mancher in Felſenſpalten, waͤhrend andere ganze Gebäude fo mit ihren Neftern überziehen, daß fie gleichſam neue Geſimſe bilden. So Villa Bernardini in der Ebene von Piſa. Im September in ungeheuren Scharen uͤber Staͤdten. (Sa vi über urbica.) In Erdloͤchern niſtende Art. (Pallas zu lagopoda.) Segelnder Flug, Beſchreiben von Eirkeln, manch⸗ fachen Schwenkungen in der Luft. Gefraͤßigkeit und dabey zän- kiſches Weſen. Bruͤteplaͤtze von Texas bis 68» NB. Ein⸗ nehmen der Neſter von Progne, nachdem in Folge ſtarken Froſtes alle die Stadt Boſton bewohnenden Individuen umgekommen. Von oben geſchloſſene Neſter. Vorliebe fuͤr Baumloͤcher zum Niſten. Klappen mit dem Schnabel. Auf der Wanderung bey Millionen. Im Winter bey New-Orleans in den Suͤmpfen auf Myrica. Ausdauer bey ziemlich hartem Froſte. (Audu⸗ bon zu bicolor.) Bruͤteplaͤtze in Terra del Fuego (Darwin über leucopyga). Bruͤteplaͤtze in Nordpatagonien (Darwin über eyanoleuca). Schön durch die drahtfoͤrmigen, im Fluge ſchwankenden aͤußerſten Ruderfedern (Sykes zu filicaudata.) Europa. *1) Hirundo urbica Lin. 12. enl. 542, 2. Asia. 01) Hir. ruficeps Lichst. L. 44", filicaudata Figors et Yarrell, Franklin. Decan, Nubia. 2) — lagopoda var. (Pallas). 03) — erythrocephala Gm., Lath. 04) — indica Gm., Lath. L. 4%. 5) — unalaschkensis Lath. L. 43". Africa. 1) Hir. leucosoma Swains. west. Afr. L. 5". India. India. America. 1) Hir. thalassina Swains., viridis Lichst., Audubon pl. 385. Mexico, Rocky-mount, Rio-colorodo. *2) — leucogastra Shaw., viridis Vils. pl. 38, 3., bi- color Pieill. L. 53“. 172 3) Hir. leucorrhoa Vieill., Azz. No. 304. L. 51“, leu- copyga Licht. Chili, Rio de la Plata. 4) — leucoptera Gm. enl. 546, 2. Cayenne, Brasilia. 5) — minuta Wied. col. 209, 1. L. 4" 3". Brasilia. 6) — eyanoleuca Vieill., Arz. No. 303. L. 5% melam- pyga Lichst. Brasilia, Paraguay. 7) — melanoleuca Wied. col. 209, 2. L. 5% 4%. Brasilia. 8) — andecola d’Orbigny. 9) — frontata Gould. 10) — patagonica d’Orbigny. 11) — maculata Vieill., Buff. enl. 546, 1. Australia. 1) Hir. leucosterna Gould. L. 73". Ufer des Namoi. Ein der indica ſehr ähnlicher Vogel unter den Gould'ſchen von Auſtralien. Es iſt nicht unwahrſcheinlich, daß dieſe Arten dereinſt als Sippe ausgeſchieden werden, fuͤr welche in ſolchem Falle der Name Vanelia benutzt werden koͤnnte. f Montevideo. Cayenne. 8. Atticora B. 1) Corpus aterrimum, fasciis niveis saepius insignitum. 2) Longitudo 4— 7". 3) Cauda forſicata. 4) Remigum prima longissima. Iris braun. Schnabel von mittelmaͤßiger Stärke. Schwung⸗ nf Füße ſchwach. Schwanz eine vollkommene Gabel ildend. Heller gefärbte Art: H. ambrosiaca. Huſcht nicht die Freude pfeilgeſchwind, wie Schwalben vor uns her. Bürger. Hoͤchſt ausgebildetes Flugvermoͤgen, nicht bey Orkanen unter: _ brochen; 100 Toiſen in 5 Secunden. Uebernachten in Baum⸗ loͤchern. Fortpflanzung unbekannt (Vaillant zu Cyps. velox). Auf duͤrren Savannen, wo ſie ſich oft auf trockene Zweige ſetzt und in Erdloͤchern niſtet (Dujoumem.sur Cayenne über nigra). Oft uͤber der Capſtadt (Domingo) fliegend. Sonſt in duͤrren Gegenden (Vieillot uͤber nigra). Flug der Fenſterſchwalbe. Neſt zwiſchen den niedern Blattſtengeln eines Borassus. Im Munde von geſchoſſenen, wahrſcheinlich im Fluge erhaſchte Wolle eines Syngeneſiſten. Im Munde harte Inſecten (Sunde⸗ vall zu palmarum). \ 58 5 21) Cyps. palmarum Gray illustr. pl. 51, 1., balassiaca Swift., Lath.*, Hir. ambrosiaca var. ß. Lath. L. 5". India. America 1) Hir. fasciata Gm. enl. 724, 2., Swains. illustr. pl. 39. 2) — nigra Gm., Briss. Cayenne, Domingo. Africa 1) Cyps. velox Vieill.,; Vaill, Afr. pl. 244, 2. 2) — pygargus Tem. col. 460, 1. 1051 3) Hir. ambrosiaca Cm., Adanson L. 6“, 6, Seba. col. 460, 2. N Senegal, Cap. 4) — albiscapulata Rüppell. nin 5) — nigra Pieill., Valll. Afr. pl. 244, 1. „ Dabey das Neft auf einem Palmenblatte nach der von General Hardwicke eingeſandten Zeichnung. Könnte der von älteren Autoren als Varietaͤt von ambrosiaca aus Indien aufgeführte Vogel ſeyn. 173 9. Cecropis B. 1826. (Iſis S. 971.) 1) Corpus supra chalybaeo-atrum, infra albidum, stethiaeo rufo-notato; rectricibus albo maeulatis. 2) Longitudo 6— 8". 3) Rectrices extimae longissimae. 4) Alae a flexura non ultra — ties longiores quam tarsus. 5) Remigum secunda longissima. Iris braun. Schnabel von mittelmaͤßiger Stärfe. Schwung: federn mit ſtraffen Schaͤften. Conturfedern weich und an der Wurzel grau. Fuͤße duͤrr und ſchwach. Naͤgel desgleichen. Schwanz durch Verlaͤngerung der aͤußerſten Ruderfedern gegabelt, mit 12 Ruderfedern. Pteryloſe von Cotyle. Am untern Kehlkopf 5 Paar Muskeln (Nitzſch). Arten mit einfarbigen Ruderfedern (H. striolata), — ohne Schwanzſpieße (fulva) mit rothem Steiß (alpestris Pall), — wo die erſte Ruderfeder die laͤngſte, — unter der Normalgroͤße (senegalensis). Cecropidum corpora — Neque adhuc de corpore caedis Effluxere notae signataque sanguine pluma est, Ovid. Sobald als eine Gegend cultiviert wird, ſich an den Menſchen anſchließende Schwalben, welche in raſchem, falkenartigem Zu— fahren ihre Beute erhaſchen und durch einen mehr rudernden als ſchwebenden Flug ausgezeichnet ſind. Vorliebe fuͤr duͤrre Zweige als Ruheplaͤtze. Aufrechte Haltung beym Sitzen. Voll— ſtaͤndige Geſangſtrophe, die ſich bey den Arten der weiterver— breiteten Sippe unter Modificationen wiederholt. Aus Lehm— kluͤmpchen mit untermiſchten Halmen erbaute, oben offene Neſter. Rothbraun gefleckte Eyer, je 4— 6. Geſelligkeit auf der Wan— derung. Dadurch erprobte Schnelligkeit im Fluge, daß eine in Bologna freigelaſſene Hir. rustica nach 13 Minuten Modena, wo ſie bruͤtete, ſchon wieder erreicht hatte; Spallanzani. Fliegen, kleine Kaͤfer und Schmetterlinge. — Toscaniſches Sprichwort: nach dem St. Bernhardstage (21. März) ſitzt eine Schwalbe auf dem Dach (Savi zu rustiea). Die in Syrmien vorkom⸗ menden Individuen von deutſchen verſchieden, auffallend kleiner und weniger ſchoͤn (Landbeck zu rustica). Oft auf Straͤuchern (S. Müller zu jayanica). Aechte Hausſchwalbe (derſelbe zu striolata). Verweilt vom July bis May in New Suͤdwales. Neſt in den Hoͤhlungen der meiſten Gummibaͤume oder an verlaſſenen Haͤuſern, Klippen (Vigors und Horsfield zu javanica). Erſcheint im März bey Millionen zu Poona, verweilt einige Tage, zeigt ſich dann nicht wieder (Sykes zu erythropygia). — Niſtet in Felſen— hoͤhlen der fibirifchen und altaiſchen Gebirge, ſelten in verlaſſenen Gebäuden (Pallas zu Davuriea). — Sich im September bey der Capſtadt einſtellende Art, die bis Maytag daſelbſt verweilt. Ein Paar baute gleich nach ſeiner Ankunft an der Außenſeite eines Hauſes und befeſtigte das Neſt in dem Winkel, den die Mauer mit der Stuͤtze der Dachrinne bildete. Das ganze Neſt war bedeckt und hatte nur ein langes Loch, durch welches die Bewohner ein- und ausflogen. Als die Jungen ausgekrochen waren, fiel es herab. Im naͤchſten Februar baute daſſelbe Paar auf der alten Grundlage (Carmichael über H. capensis). Im September und October mit dem Neſtbau beſchaͤftigt. Wan⸗ dert wie in Europa. Bauet an Haͤuſern, ſelten an Klippen (Thunberg zu capensis). Geſchrey und Sitten der rustica, Das Neſt aber von verſchiedener Form, kugelfoͤrmig und mit 174 einer langen Eingangsroͤhre verſehen (Vaillant zu capensis). Am 17. Januar ſchon ein niſtendes Paar von II. capensis zu Sakkara bey Cairo, an der Villa Odescalchi (Schubert Reiſe nach dem Orient). n Im Habitus der rustica ſehr nahe ſtehend, obgleich der Schwanz ungeſpalten. Ihre Colonien dringen alljährlich weiter nach Oſten vor, durchſtreifen die Antillen auf der Wanderung und bringen den Winter im ſuͤdlichen Amerika zu. Am See Champlain zu⸗ erſt 1817. nur durch ein bruͤtendes Paar repraͤſentirt; 1818. durch 7; 1819 durch 29, die ſich 1822. ſchon bis auf 70 ver— mehrt hatten. Geſchrey eigenthuͤmlich. Neſt wie bey rustica, mit 4 weißen dunkelbraun gefleckten Eyern. Niſten geſellſchaft— lich unter Felſen, ziehen aber alſobald, als eine Gegend bewohnt wird, die Haͤuſer vor (Bonaparte zu fulva). — Lebensweiſe faſt ganz die der europaͤiſchen rustica, mit der ich die Art fuͤr identiſch halte (Audubon ornithological biography zu ame- ricana, indem er eine unvergleichliche Schilderung der Art gibt, die indeſſen zu lang, um auch nur im Auszuge mitgetheilt zu werden). — In den Fur countries, wo die Haͤuſer ſelten, in den Felſenhoͤhlen und gewiß von H. rufa, die ein ganz anderes Neſt baut, verſchieden (Nuttall zu americana). — Das Neſt halbkugelfoͤrmig mit oberem, roͤhrigem, faſt wie eine Retorte gebildetem, etwas nach unten gerichtetem Eingange. Neſt unter dem Raſen geſchuͤtzter Felſenvorſpruͤnge (Say zu Iunifrons). Oft an Felſen, doch nach der Anſiedelung von Menſchen lieber an Haͤuſern brütend (Nuttall zu lunifrons). — Nur die Berge der Inſel bewohnende Art (Forſter zu tahitica). Europa. 1) Hirundo rustica Lin. 12. Asia cum archipelago Indiae orient. 1) Hir. Jewan Ses. Decan, Assam. 2) — erythropygia! Franklin L. 6“. Decan. 3) — rusticoides Kuhl L. 64". Java. 4) — javanica Sparm. L. 5' 2“ (Wigors 5" 10%. Java, Nova Hollandia. 5) — panayana Gm., Sonnerat. *6) — daurica L. mantissa, alpestris Pall. L. 7, 80½. b Sibiria. 7) — striolata Kuhl in litt. Java. 8) — rufula. Tem. Cap. 9) — frontalis Quoy et Gaim. voy. de Lastrolabe pl. 12, 1, L. Dorery auf Neu-Guinea. Africa. 1) Hir. senegalensis Lin. 12., Briss. enl. 310. Swains. west. Afr. pl. 6. L. 8". 2) — capensis Gm., Buff. enl. 723, 2. pl. 245, do. 3) — rufifrons Shaw., Vaill. Afr. pl. 245, 2. Cap, Senegal. cahirica Lichtst. „ Paill. Afr. 4) — Savignyi Shaw., castanea Sav. , Ouvrage sur T’Egypte pl. 4 4. °5) — striolata Rüpp. 6) — Smithii Tuckey voy. app. Congo oder Zaire. \ America. 1) Hir. americana Gm., Buff., Wils. pl. 38, 1. Ameriea sept. Vielleicht Typus einer Gruppe mit den als verwandt angeführten. Die Art und alpestris Pallas dürfte, aber ſchwerlich ſpeeifiſch verſchie⸗ den ſeyn. Lillia. 175 2) Hir. rufa Gm, Buff. enl. 724, 1. Cayenne. *3) — pyrrhonota Vieill., Azz.305:, fucata Temminck col. 161. Paraguay. 4) — ruficollis Vieill. Brasilia. *05) — americana Pieill., Commerson L. 6“ 6'%. Rio de la Plata. 6) — fulva Vieill. ois. Amer. sept. pl. 30., melano- gastra Swains. L. 54“. Mexico bis Fur countries. 7) — eyanopyrrha FPieill., Sonnini, Arz. Nr. 302. 8) — lunifrons Say. Australia. 9 5 Guiana, Paraguay. 1) Hir. pyrrhonota Yig. et Horsf. L. 4" 9". Nova Hollandia. 09) — nigricans “ Neill. voy. de Pastrol. pl. 12, 2. E. 5%. Hobarttown. 3) — taitensis** Less. voy. coq. L. 44”. Otaheite. Die von den Autoren, als Hirundo zugehörig, aufgeführten Arten ſind unter folgenden Sippen zu ſuchen. Hirundo esculenta Li n. 12. Collocalia — urbica Lin. 12. Chelidon — riparia Li n. 12. Cotyle — purpurea Li n. 12. Progne — apus Lin. 12. Micropus — subis Li n. 12. Progne — senegalensis Lin. 12. Cecropis — dapera Lin. 12. Cotyle. — pelasgia Lin. 12. Acanthylis — melba Lin. 12. Micropus — pratincola Lin. 12. Glareola — daurica Lin. 12. Cecropis — rustica Lin. 12. u — tahitica Gm. 55 — borbonica Gm. Cotyle — francica Gm. SD — americana Gm. Cecropis — panayana Gm. 75 — rufa Gm. AR — capensis Gm. 55 — rupestris Gm. Cotyle — montana Gm. 57 — sinensis Gm. Micropus ambrosiaca Gm. Alticora — fasciata Gm. er — torquata Gm. Cotyle — leucoptera Gm. Chelidon - acuta Gm. Acanthylis — ceapennensis Gm. Micropus — duaurica Pall. Cecropis — erythrocephala Gm. Chelidon — unalaschkensis Gm. 55 — indica Gm. 55 — nigra Gm. Atticora Junger Vogel von Timor. Mus. Par. Typus der Sippe Herse, deren einziger Unterſchied aber der we⸗ niger gabelfoͤrmige Schwanz zu feyn ſcheint. — Eine beträchtliche Anzahl der aufgefuͤhrten Arten iſt nach Anſicht der Originalexemplare hierher verſetzt. Hir. rutila Preill. mit ungeſpaltenem Schwanze gehört wahr: ſcheinlich hierher. — Der Mir. cinerea Em. und peruviana Gm. wage ich nicht, auch nur muthmaßlich einen Platz anzuweiſen. Hirundo dominicensis Gm. — — — violacea Gm. chalybaea Gm. fuciphaga Sparm. javanica Sparm. leucorrhoa Shaw. gutturalis Vieill. eiris Pall. Robini Lesson. oxyura Vieill, ruficollis Natter. leucopygia Gray. caudacuta Lath. pacifica La th. jewan Sykes. erythropygia Frankl. rusticoides Kuhl. alpestris Pall. striolata Kuhl. rufula Tem. frontalis Quo y et Gaim. rufifrons Shaw. Savignyi Shaw. cahirica Lichtst. castanea Savigny. striolata Rüpp. Smithii Tuckey. pyrrhonota Vieill. ruficollis Vieill. americana Vieill. fulva Vieill. melanogastra Swains. pyrrhonota Vig. Horst. nigricans Vieill. thalassina Swains, leucogastra 8 ha W. leueorrhoa Vieill. leucopyga Lichtst. viridis Lichtst. viridis Wils. bicolor Vieill. minuta Pr. Wied eyanoleuca Vieill. melanoleuca Wied. andecola d’Orbigny. patagonica d' Orbig ny. frontata Gould. maculata Vieill. domestica Vieill. pascuum Wied. albiscapulata Rüpp. nigra Vieill. eristata Shaw. Klecho Horsf. palustris Shaw. paludicola Vieill. flavigastra Vieill. hortensis Lichtst. serripennis Audub. concolor Sykes. Progne ” ” Collocalia. Cecropis Micropus „ Pallene Acantlıylis * ” Pallene ” Acanthylis Cecropis 57 57 Chelidon ” ” Progne 57 Alticora x bh Dendrochelidon 77 Cotyle ” 176 177 Hirundo brevicaudata MacClell. Cotyle — brevirostris MacClell. 57 — vanicorensis O. et Gaim. ” — zonata Miller. Pallene — fusca Shaw. 95 — uVirescens Vieill. Cotyle. — rutila Vie ll. Cecropis — einerea Gm. Briss. N 2 2 — peruviana Gm. Briss. 5 Dart 10. Progne Boie 1826. (Iſis S. 91.) 1) Corpus chalybaeto-atrum, non nisi in junioribus subtus albidum. 2 = C. 2) Longitudo 6— 8", 3) Digitus internus externo brevior. 4) Cauda bilurca. 5) Rectrices duodecim. Iris braun. Schnabel ſtaͤrker als bey der Mehrzahl der Fa: milienverwandten. Fluͤgel kuͤrzer. Schwungfedern ſteif, die erſte die laͤngſte. Fluͤgel vom Bug unter zehnmal laͤnger als der Lauf. Die ganze Geſtalt gedrungener. Lauf abgerundet, oben etwas befiedert. Fuͤße und Naͤgel ſtark, aber nicht zum Anklammern geſchickt. Die aͤußerſten Ruderfedern nicht in Spieße verlaͤngert. Im Gaumen hinten zahlreiche Papillen. An der kurzen vorn ausgerandeten, hinten mit Papillen beſetzten Zunge jederſeit eine weit vorſtehende Druͤſe. Oesophagus 21“ breit. Magen etwas musfulös, epithelium dick, mit wenigen breiten Laͤngsrunzeln. Coeca ſehr klein. Gallenblaſe. Darm kurz und weit. Am un: tern Larynx 4 Paar Muskeln (Audubon.) In aufrechter Stellung auf duͤrren Zweigen und Vorſpruͤn— gen der Gebaͤude ſich niederlaſſende, den Ceeropis am naͤchſten ſtehende Schwalben. Oefteres Ausruhen und weniger ausdauern— der Flug. Geſang. Neſt unter Ziegeln und auf Vorſpruͤngen. Angreifen ſich demſelben naͤhernder Vögel (Azzara). Ankunft in ſehr zahlreichen Geſellſchaften. Leiden durch Froſt. Verſam— meln bey Kirchthuͤrmen zum Abzuge im Auguſt. Wiederholtes Einoͤlen der Federn, um ſich zur Abreiſe vorzubereiten. Abreiſe in der Morgenſtunde. Aufſteigen der ſo vereinigten Schaaren in die hoͤhere Luftregion. Vermoͤgen, gegen heftigen Wind empor— zuſtreben, Flug ſelbſt weniger raſch. — Heftige Angriffe auf andere Thiere an den Bruͤteplaͤtzen und Tenacitaͤt in Behauptung derſelben. Vertreiben anderer Voͤgel aus ihren Neſtern und Be— haupten derſelben, ſelbſt nach Beſtutzen des Schwanzes und der Flügel, Niſten im Baumlöchern, in Ritzen der Gebäude und für fie bereiteten Kaͤſten oder von den Indianern aufgehaͤngten Kalebaſſen. Beſchuͤtzen bes Federviehes und der Vorraͤthe neben Gebaͤuden vor Raubthieren und Voͤgeln. Auch bey den Negern der ſuͤdlichen Staaten beliebte, in allen Städten der Union an— geſiedelte Voͤgel. Zwitſchern am fruͤheſten Morgen. — Kaͤmpfe und Vertreiben des king bird. — Jaͤhrlich wieder bezogenes Neſt: aus Reiſern, Gras und Federn — mit weißen Eyern, je 4—6. Bruͤten mehrerer Paare in einem Loche. Zwey Bruten. Geſangſtrophe. Maͤnnchen und Weibchen bruͤtend. Groͤſtere Kaͤ⸗ fer, ſelten Bienen. Bedeutung des frühen Abzuges nach Suͤden. Ob ſehr weite Wanderung? Verſchwinden in Boſton, nachdem alle die Gegend bewohnenden durch Froſt umgekommen. Von Texas bis zur arctiſchen Zone bruͤtend. Verſuch zwiſchen den Segeln eines vor Anker liegenden Schiffes zu brüten (Audu— bon uͤber purpurea). Iſis 1844, Heft 3. 178 Bruͤtezeit zu Bahia blanca in Oberpatagonien im September (Darwin zu chalybaea). Niſten in den Höblungen der ober: ſten Aeſte abgeſtorbener Bäume (Pr. Wied). Im May, Juny und July sur les mornes les plus dlevees (Sonnini nach Mittheilungen über dominicensis). America 1) Hir. purpurea Lin. 12., subis Lin. 12., violacea Gm., versicolor Vieill., Pils. 39, 1. enl. 722. 2) — chalybaea G@m., Briss. enl. 545, 2., domestica Vieill., Arz. No. 300. L. 71 Cayenne. 3) — dominicensis Gm., Briss., albiventris Pieill. enl. 545, 1. L. 7, Vieill. America sept. pl. 28. St. Domingo, Antillen. 4) — modesta Gould voy. beagle app. pl. 5., concolor, proceed. Gallopagos. 5) — pascuum Wied. L. 6“ 7", Brasilia. Familie Sternidae B. 1. Hydrocecropis Boie.“ 1) Ptilosis candida, stragulo einereo, pileo aterrimo. 2) Longitudo 12— 16”. 3) Rostrum et pedes einnabarina. 4) Palama parvulum exeisa. 5) Caudae forficatae rectrices extimae longissimae. Iris braun. Schnabel merklich gebogen, von wechſelnder, aber ſtets maͤßiger Staͤrke. Fluͤgel vom Bug zwoͤlfmal laͤnger als der Lauf, weniger als noch einmal fo lang wie der Schwanz, zus ſammengefaltet Eürzer als letzterer. Lauf vorn mit Tafeln, kuͤrzer als die Mittelzehe. Aeußere Schwimmhaut weniger ſtark aus⸗ geſchnitten. Pteryloſe von Sylochelidon. Remiges 29. Die elfte oder erſte Armſchwinge buchtig abgeſtutzt. Buͤrzeldruͤſe mit 3 Oeff— nungen an jeder Seite (Nitzſch). Zwey Carotiden (arctica — Nitzſch). Zunge mit einer Spalte am Ende, unten hornartig, an der Baſis ausgeſchnitten und mit Papillen, am Gaumen eine mittlere und zwey ſeitliche Reihen. Oesophagus ſehr weit. Magen muskuloͤs, doch die feitlihen Muskeln bey aͤhnlicher Dispoſition der Farcikeln als bey den Raubvoͤgeln nicht zu unterſcheiden. Coeca 5%. (Aus dubon uͤber hirundo.) Arten mit ſchwarzem Schnabel (Dougallii), mit dickerem Schnabel (aurantia). De var Fugle, ſom die ſaan, Fugle, ſom paa hide Vinger Sommeren til Saren bringer Over alle Bolger blaan. Oehlenſchlager. Bewohner groͤßerer Binnengewaͤſſer und dem Wellenſchlage weniger ausgeſetzter Meereskuͤſten. Herabſtuͤrzen und Schweben uͤber der Beute. Niſten auf der Erde in groͤßeren Geſellſchaften. Hartnaͤckiges Vertheidigen der Brut durch Herabſtoßen. Auf gruͤnlichem Grunde dunkel gefleckte Eyer, je 4, auf dem Ufer: ſande. Hell kreiſchende Stimme. Repraͤſentanten der Cecropis unter den Schwalben. Fiſche, Cruſtenthiere. Im Fluge dadurch ausgezeichnet, daß ſich ihr Koͤrper bey jedem Fluͤgelſchlage merklich hebt (Brehm zu hirundo). Der hirundo aͤhnliche, aber groͤßere Art auf Camtſchatka und den * Sterna auct. recent. 12 benachbarten Inſeln (Pallas zu camchatica). In großer An⸗ zahl an der Kuͤſte von Florida bruͤtend. Eyer je 4. Geſchrey: crac. Herabftürzen in das Waſſer. Fiſche und nackte Mollusken (Audubon zu Dougallii). Sterna aretica auf beiden Continenten dieſelbe, Wilsonii von hirundo nicht verſchieden. Letztere von Labrador bis Texas bruͤ— tend an der Meereskuͤſte, Ruͤckzug groͤßtentheils durch das Inn— land bewerkſtelligt. Im Winter in den ſuͤdlichen Staaten, die Jungen von den Alten geſondert (Audubon). Lebensweiſe der acuticauda. Geſellig und gemein (Sykes zu similis, fuscous lake coloured bill). Nördliche Hemisphäre. 1) Sterna macroura Naum., arctica Tem. L. 13". * 2) — Dougallii Montag., Vieill. gal. pl. 290., Gould pl. 10. L. 15”. 3) — hirundo Lin. 12., fluviatilis Naum. enl. 987. L. 13— 14". 4) — albigena Hempr., Mus. Berol. Mare rubrum. *5) — camtchatica Pall. zool. ross. L. 15“. 6) — Wilsonii Bonap., Wils. pl. 60, 1., Aud. pl. 319. 7) — longipennis Meyen act. Leop. 8) — Nuttallii Aud. 9) — aurantia Gray illustr. pl. 69, 2., seena Sykes. Cownpore. 10) — melanoptera Swainson west. Afr. L. 15“. 11) — senegalensis Swainson west. Afr. L. 12". 12) — Delamotta Vieill. L. 9" 6". Picardie. Südliche Hemisphäre. 1) St. similis Gray pl. 6, 2. L. 12". Bengalen. 2) — antaretica Forst., Wagl. L. 10“ 6'. N. Zeeland. 3) — hirundinacea Mus. Par. 4) — vittata Gm. L. 15". Ins. nativ. Christi. 5) — tenuirostris Lichst., Mus. Berol. 6) — brachypus Swainson. L. 15". 7) — panayensis Lath. *g) — leucogenys Lichst., Mus. Frankf. 9) — coronata Bonat., Lath. Wenn Audubon den bluish tint des Gefieders, der ſich ſchon im erſten Herbſte zeige, den in die Augen fallendſten Unterſchied der St. macroura ven hirundo nennt, pflichte ich ihm darin bey. Auch mir iſt kein beſſeres Merkmal bekannt, ſo ausgemacht es mir im Uebrigen ſcheint, daß beide wirklich als Arten verſchieden. — Sterna brevirostris Lath., Gray pl. 69, 1., wawed tern Lat h. iſt entſchieden ein erſt einige Monate alter Vogel von aurantia- Art. — St. surinamensis Gm. et simplex Gm. weiß ich nicht weiter zu deuten, als daß erſtere gewiß nicht hierher gehoͤrt. — Die Zweckloſigkeit annoch neue Namen an die⸗ ſer Sippe zugehörige Arten zu geben, glauben wir wenigſtens durch dieß lange Namensverzeichniß dargethan zu haben. St. obscura Gm. iſt wohl nichts als eine der oben benannten im Jugendkleide. — Si. melanura Gould habe ich nicht zu claſſificieren gewagt. Nachfolgende unter der Sippe Sterna bey den Autoren aufgefuͤhr⸗ ten Vögel find unter den näher bezeichneten Sippen zu ſuchen. Ins. Panay. Sterna stolida Lin. 12. Anous — nigra Lin. 12. Hydrochelidon — minuta Lin. 12. Sternula — nevia Lin. 12. Hydrochelidon — füseata Lin. 12. Anous — fissipes Lin. 12. Hydrochelidon — plumbea Wils. 55 — antarctica Mus. Par. Haliplana Sterna caspia Pall. Zz. LERPEEL LI FREE EA I SE EEN IR cayennensis Gm. fuliginosa Gm. africana Gm. nilolica Gm. canliaca Gm. panayensis Gm. einerea Gm. alba Gm. candida Gm. obscura Gm. australis G m. sinensis Gm. metopoleucus Gm. striata Gm. spadicea Gm. leucopareia Matter. Trudeani Audub. Keri Mus. Lugd. infuscata Lichst. serrata Forst. melanogaster Horsf. aculicauda Gray. argentea Wied. pusilla Tem. Bailloni B. Delamotti B. tenuirostris Tem, senex Leach. unicolor Lichst. antarctica Cu v. semialba Bonat. philippensis Bonat, Boyisi La th. brevirostris Vieill. leucoptera Tem. aranea Wils, chloripoda Vieill. superciliaris Vieill. maculata Vieill. cayana Lath. macrotarsa Gould. melanura Gould. magnirostris Illig. maculata Vieill. macrorhyncha Illig. melanocephala Kuhl. erythrorhynchus Wied. Bergii Liohst. speculifera Mus. Par. galericulata Lichst. bengalensis Mus. Par. cristata Swains. velox Rüppell. affinis Horsf. affinis Rüppell. philippina Lath. seena Sykes. poliocerca GO uld. Stubberica Otto. Sylochelidon 50 Haliplana Thalasseus Hydrochelidon Thalasseus Haliplana Hydrochelidon Gygis ” Hydrocecropis Planetis Sternula ” Gygis Haliplana Hydrochelidon Gelochelidon Haliplana 77 59 Sternula „ ” * ”„ 75 Anous 7 * Haliplana Gygis Anous Thalasseus ”„ Hydrochelidon Gelochelidon Thalasseus Sternula 7 Sylochelidon Gelochelidon Thalasseus Sternula Sylochelidon 57 Thalasseus * Gelochelidon Thalasseus 180 181 — arabica Ehrenbg. Thalasseus — ressa S. Müller Eu — media Horsf. ” — guttata Forst., Wagl. Planetis — inca Lesson N Nænia — pelecanoides King. Pelecanopus — grisea Horsf. Hydrochelidon — javanica Hor sf. Sternula — Havelli Audubon Gelochelidon. 2. Thalasseus Boie 1822. (Iſis S. 563.) 1) Ptilosis candida, sericans; stragulo cinereo, pileo ni- gro (ptilosi hiemali albostriato), alis fusco - pruinosis. = 2) Longitudo 16—20”. 3) Podarium breve. 4) Rostrum flavum. 5) Oceiput suberistatum. Iris braun. Schnabel an den Seiten eingedruͤckt, länger als der Kopf und bogenfoͤrmig. Naſenloͤcher gegen die Mitte deſſelben. Fluͤgel lang, gefaltet den Schwanz uͤberragend. Lauf lang. Schwanz kurz gegabelt. Fluͤgel vom Bug nicht unter zehnmal laͤnger als der Lauf. Schwimmhaͤute ſtark ausge⸗ ſchnitten. 5 Pteryloſe zu Sylochelidon (Nitzſch). Bruͤteflecken wie bey Sylochelidon. (Brehm.) Art mit nur an der Wurzel gelbem Schnabel (cantiaca) — mit gelben Fuͤßen (seena). Se pracceps corpore ad undas Misit avis similis, qui circa litora circum Piscosos scopulos humilis volat aequora juxta. Virgil. Am nackten Meeresufer oder auf Holmen in dicht gedraͤng⸗ ten, uͤberaus zahlreichen Haufen bruͤtende Voͤgel, die ſich nur in dieſer Periode dem Lande nähern und im Uebrigen der Re⸗ gion der Brandungen anzugehoͤren ſcheinen. Stoßfertigkeit, da= neben dicht an der Waſſerflaͤche, mit in dieſelbe eingeſenkter un⸗ terer Schnabelhaͤlfte, hinſtreifend. Eyer wie die der Verwandten, roß, je 2. 5 AM, auf der Rhede der Capſtadt ſchwirrte ein Zug jener, der cantiaca zunaͤchſt verwandten Seeſchwalben, die La lande zuerſt nach Paris brachte, an uns vorbey und beſchaͤftigte mich am lebendigſten. So angenehm war es mir, einen neuen Beleg fuͤr unſere ſo oft beſtrittene und doch ſo einzig wichtige Anſicht uͤber generiſche Abtheilungen zu erhalten. Dieſe ſchoͤne Art ſteht der Größe nach ungefähr zwiſchen caspia und cantiaca in der Mitte, aͤhnelt aber der letztern außerordentlich durch Totalform und Farbenvertheilung, mit der Ausnahme, daß der Schnabel gelb iſt und daß der blendendweiße Strich uͤber den Augen (im hochzeitlichen Kleide) zugleich die ganze Stirn einnimmt. Hatte ich nach dem Aeußern richtig geſchloſſen, ſo mußte ſich auch in der Lebensart Verwandtſchaft zeigen — aber ich fand faft völ- lige Uebereinſtimmung; denn nicht allein der Flug iſt ganz ders ſelbe, ſondern die vom Ruheplatz kommende Schaar flog auch eben ſo geordnet, wie die Zuͤge von cantiaca, die ich ſo oft in Holland beobachtet, endlich aber ließen dieſe Seeſchwalben mich daſſelbe kirr, fire — piruit, wie jene, hören, nur eine Terz tiefer. (H. Boie über velox.) Nicht häufig an der Kuͤſte bey Tor (Ruͤppell zu velox). Ueberall an den Kuͤſten der Sundainſeln. (S. Muͤller zu velox.) 182 Der anglica nahe ſtehende Art. In großen Geſellſchaften an der Küfte von Florida. Flug an die ziehenden Haufen von Columba migratoria mahnend. Stoßfertigkeit. Schweben Über Erſchoſſenen. (Audubon über cantiaca.) Haͤufig im May an der Kuͤſte bey Tor. (Ruͤppell zu aflnis.) Im Magen Ueber: bleibſel von Conchylien. (S. Muller zu allinis Rüpp.) Nicht häufig vorkommende Art. Im Magen dis anderthalbzoͤllige Cyprini. (Sykes zu seena.) 1) Sterna cantiaca Luth. L. 15 — 16”. Boysii Lath,, africana Gm. Stubberica Otto, Audub. pl. 279. 2) — bengalensis Mus. Par., seena Sykes. Long. 17". Bengalen. 3) — eristata* Swains. West Afr. pl. 30. L. 20”. 4) — velox Rüpp. atl. tab. 13. L. 15”. Sterna Ressa S. Müller in van Hall bydragen. Mare rubrum, Cap. Neu-Guinea, Sundainseln. 5) — affınis Rüpp. atl. tab. 14. 14. L. 11” 6“, ara- bica Ehrenb. Mare nigrum et rubrum, Java. 6) — philippiva Lath., Sonnerat, pl. 7) — chloripoda Vieill., Azz. No. 412. 413., magniro- stris * Lichst., Spix aves bras. pl. 104. — brevirostris Vieill., Azz. No. 414. Brasilia. 8) — poliocerca Gould proceed. 1837. L. 17" 6", Tasmania. 3. Sternula B. 1822. (Iſis S. 563.) 1) Ptilosis candida, stragulo einereo, pileo atro; juniores fusco nebulosae. 2 — £ 2) Longitudo 6—10”, 3) Rostrum et pedes flava. 4) Alae a flexura non ultra septies longiores quam tarsus. 5) Palamae valde emarginatae. Iris braun. Der Schnabel an den Seiten fehr eingedruͤckt, mit ſcharfen Schneiden. Flügel ſehr ſchmal. Lauf vorn mit Tafeln. Naͤgel lang. N Pteryloſe von Sylochelidon. Remiges 26. Rectrices 12. (Nitzſch.) Zwey Carotiden (Nitzſch). Im Gaumen 5 Laͤngsreihen. Seitliche Magenmuskeln von betraͤchtlicher Größe, In der Tra- chea 105 nicht verknoͤcherte Ringe. Sterno-Tracheal- und Seis tenmuskeln von maͤßiger Staͤrke, ein Paar am untern Larynx. Bronchialhalbringe 25. (Audubon zu minuta.) Und wie die Mey auf den Fiſch Hochher abſtürzete rauſchend. Voß. Die Zwerge der Familie enthaltende Sippe, mit hoͤchſt aus⸗ gebildeter Stoßfertigkeit. An Meereskuͤſten. Schwankender und rudernder Flug, bey verminderter Schwebekraft. Stete Veraͤn⸗ derung der Richtung des Fluges. Zaͤnkiſches Naturell. Niſten in nicht eng verbundenen Geſellſchaften. Auf gruͤnlichem Grunde dunkler gefleckte Eyer, je 4. Cruſtenthiere. Im Fluſſe Banjermaſſing auf den Sandbaͤnken ſehr häufig. Lockton: fritſch, dem der europaͤiſchen Individuen durchaus gleich. Im September auf Borneo beobachtet. (S. Muͤller zu minufa.) . *Das Originalexemplar von cristata Swains. in dem Cabinet der royal institution zu Liverpool. ** Sterna magnirostris Typus der Sippe Phaetusa Wagl. (1832). Eine ſehr ähnliche, wenn nicht diefelbe Art unter den Gouldſchen Voͤ⸗ geln von Neuholland, und ſcheint mir St. poliocerca Gould synops. L. 173“. Derſelbe Vogel jung. 183 Von Texas bis Labrador brütende Art. Im Herbſte auf dem Ohio beobachtet, im Winter in Florida. Einige Aehnlich⸗ in den Sitten mit St. anglica. Erhaſchen fliegender Inſecten. Geringe Scheuheit. Analogon unter den Waſſervoͤgeln mit Tro- chilus. Regelmäßige Neſter in Labrador an den Bruͤteplaͤtzen beobachtet. (Wudubon zu minuta.) Im Magen Fiſche. Flug langſam ungeachtet der langen Flügel. Schießt ſchief auf die Beute. Selbſt 160 Meilen vom Lande. (Sykes zu acuticauda.) Wahrſcheinlich identiſch mit supereiliosa und mit der von Leſſon auf den Maluinen beobachteten minuta. In Braſilien an den Seekuͤſten und Teichen, und in der Lebensweiſe der eu— vopäifchen Verwandten durchaus aͤhnlich. (Pr. Wied zu ar- gentea.) Nördliche Hemisphäre. 1) Sterna minuta Linn. 12. L. 8“ 4%, metopoleucos Gm., Wilson t. 60, 2., Audub. pl. 319. 2) Bailloni B. Südliche Hemisphäre. 1) St. argentea Wied. L. 9" 1'". Brasilia. 2) — javanica Horsf. L. 11", Gray illustr. pl. 70, 1. 3) Delamotti B. Cap Bonin, Westafrica. 4) St. melanogaster Horsf., Tem., acuticauda Gray itlustr. pl. 70, 3. (vidi.) L. 14"? Sykes. 5) — sinensis Lath., Gm., Gray illustr. pl. 70, 2. 6) — superciliaris Vieill., maculata Vieill. Azz. No. 6. = — pusilla Tem., minuta Horsf. L. 10". Sundainseln, Neu-Guinea, Neu-Holland. Sterna sinensis ſoll wie die übrigen bey Gray abgebildeten Arten von Cownpore ſeyn. Auch nach der altern Beſchreibung kann St. si- nensis entweder nur zu Gygis oder hierher gehören. Im Mus. Paris. fanden wir eine eigentliche Sterna fo bezeichnet. — Sterna Delamotti durch ſehr kurzen Schnabel und Zehen ausgezeichnet; St. Bailloni durch ſehr dicken Schnabel. Beide in den Sammlungen der Herren Bail⸗ lon und Delamotte in Abbeville. Eine der St. minuta wiederum ſehr ahnliche Seeſchwalbe ſahen wir unter Gould's neuholländiſchen Vögeln. Ein Individuum von Mexico nicht zu unterſcheiden. 4. Hydrochelidon B. 1822.“ (Iſis S. 563.) 1) Ptilosis atro caerulescens, albo et einereo varia, ju- niorum sicut adultorum tempore hiemali magis albe- scens. 9 = . 2) Longitudo 8—12". 3) Cauda subaequalis. 4) Digiti semipalmati. 5) Digitus intermedius tarso longior. Iris braun. Schnabel nicht länger als der Kopf, ſtark zu— geſpitzt, aber mit ſtumpfen Tomien. Fluͤgel vom Bug neunmal länger als der Lauf; Schwanz nur halb fo lang: die Ruder⸗ federn breit. Lauf abgerundet, vorn mit Tafeln. Zehen und Nagel länger, als bey verwandten Sippen. Schnabel und Füße roͤthlich ſchwarz. Pteryloſe von Sylochelidon. In jeder Hälfte der Schwanz: druͤſe eine Mündung. Remiges 26. Rectrices 12. [Nitzſch.) Innere Theile wie bey Larus. Ringe der Trachea 112. Halbringe der Bronchien 20. (Audubon zu plumbea.) Wie Hydrocecropis gefarbte Art (leucopareia). Die ſchwalbenaͤhnlichſten unter den Familienverwandten und fi auch im Colorit jener Familie naͤhernd. Bewohner ſtagnie— Terre neuve. * Spätere Benennung Viralva Leach, Steph. 1825. x 184 render Binnengewaͤſſer und im Sommer Verfolger der dort ein⸗ heimiſchen Inſecten, Erhaſchen derſelben im Fluge. Vorliebe für mit Waſſerpflanzen bedeckte Dümpfel, geſelliges Niſten auf ſelbigen in aus faulenden Pflanzenreſten erbauten Neſtern; Eyer dunkler grün mit braunen Flecken, je 4. Gekreiſche und Flat— tern uͤber getoͤdteten Gefaͤhrten. Anhaltendes Hin- und Her— ſchweben uͤber wogenden Kornfeldern. Im Magen Käfer, Lar— ven von Eristalis, Fiſche. (Beobachtungen uͤber nigra.) Am Brüteplage (ohnweit Paris) ganz die Sitten von nigra zeigende Art. (Mittheilung des Herrn Dutraigniaux zu leucopa- reia.) Kleine Froͤſche zu Fuße verfolgender Vogel. (Naumann zu leucopareia.) Im April im Sommerkleide auf den Mee: resbuchten bey Suez. (v. Kittlitz zu leucopareia.) Identiſch mit der europaͤiſchen nigra. Geſelliges Bruͤten beider Ge— ſchlechter und Wiederbenutzen derſelben Neſter. (Audubon zu plumbea.) Von Camtſchatka bis zur Tanais und Ob beobachtet, mit einer Vorliebe für Salzſeen und mit Salzkruſte uͤberzogene La— gunen. Oft geſellig, fo haͤufig als Schwalben mit kiebitzaͤhn— lichem Geſchrey umherſchwaͤrmend. Nahrung Inſecten. Neſt aus Grasſtengeln und Federn. (Pallas zu fissipes.) Sehr häufig im mittlern Ungarn, Betragen der nigra ähnlich, doch mit Abweichungen, welche die Unterſcheidungen beider leicht machen. Stimme faſt wie die von leucopareia: tſchoͤrrt, kirrt, kirrt, kaͤrrt. Neſt mitten im Waſſer, nach Art des von Podiceps ſchwimmend, aus gruͤnen Binſenſtengeln erbaut. Eyer groͤßer und dickſchaliger als die von nigra. Mauſer ſehr fruͤhzeitig beginnend, fo daß der alte Vogel bereits Mitte July das Winterkleid traͤgt. (Landbeck zu ſissipes.) In Syr⸗ mien gemeiner als nigra. Geſchrey der Alten: ſchlnaͤr (tris) in langen Pauſen und dem des Wachtelkoͤnigs aͤhnlich, im Af⸗ fecte haſtiger hervorgeſtoßen; der Jungen von noch anderen Tö- nen begleitet. Neſter im Waſſer, die einzelnen Neſter 10—15 Schritt von einander entfernt, aus uͤber einander gelegten Bin⸗ ſen erbaut. Eyer je 3, gelblich ſpangruͤn mit dunkleren Flecken. Hechte von 2“ Laͤnge, Monoculus, kleine Fiſche, Inſectenlar⸗ ven. (Landbeck zu leucoptera.) Diſtincte Art, die viel von anglica hat, mit der fie auch lebt. Stimme knirrend, wie die von camtchatica. An Canaͤlen in den Nilmuͤndungen. (v. Kittlitz Über nilotica.) Europa 1) Sterna nigra Lin. 12., naevia Lin. 12. enl. 333. 924. L. 9“ 6%. 2) — fissipes Lin. 12., Briss., cinerea Gm., leucop- tera Tem., hybrida Pall. Storia degli ocelli pl. 544. s „ 3) — leuecopareia Natter., Tem. L. 11”, Gould birds of Europe pl. 8. America. 1) Sterna plumbea W'ils. pl. 60, 2. L. 3“ 6%. Africa 1) Sterna nilotica Gm. Archipel. Ind..or. 1) Sterna grisea Horsf. Ein bey Trapezunt im April erlegtes Exemplar der nigra den Ans fang May's in Holſtein vorkemmenden durchaus gleich. — St. leucopa- reia eine weit verbreitete und durch die ſpitzen Nägel ausgezeichnete Art. Exemplare von Paris und Trapezunt einander gleich. Auch von Borneo. 185 5. Gygis Wagler 1832. (Sfis ©. 1223.) 1) Ptilosis candida, sericea. 2) Longitudo 10—12”. 8) Pedes (coerulei) et rostrum bicoloria. 4) Caudae gradatae rectrices intermediae breviores. - Iris ſchwarzblau. Schnabel gebogen, gegen die Spitze zu⸗ ſammengedruͤckt. Lauf und Fuͤße kurz. There is on charming bird; it is a smal and snow- white tern, with smoothly hovers at the distance of an arm's length from your head; its large black eye scanning with quiet curiosity your expression. Little imagination is required to fancy, that so light and delicate a body must be tenanted by some wandering fairy spirit, „ Darwin. (Nachricht über die Cocos⸗Inſeln.) Bey der Inſectenverfolgung oft die bluͤhenden Cocosbaͤume umſchwaͤrmende, ſich oft auf ſolche ſetzende Voͤgel. Niſten da— ſelbſt. Veſtkleben 2 eines Eyes auf Aeſten. An der Kuͤſte von Lobo von Neu-Guinea, im Innern der Bay. Eyer im Julius. (S. Müller zu melanauchen.) Südliche Hemisphäre. 1) Sterna candida Forst., alba Gm., Mus. Carlson. t. 11. 2) — melananchea Tem. col. 427. L. 12-13". Nova Guinea. 3) = striata Lath. pl. 98. Nova Zelandia. f Sterna semialba Bonat., Lath., wenn als Art zu unterſcheiden, müßte annoch hier untergebracht werden. 6. Pelecanopus Wagl. 1832. (Iſis S. 277.) 1) Ptilosis candida, stragulo cinereo, pileo nigro. 2) Longitudo 3) Pedes et rostrum nigra. 4) Pollex interno transversalis, cum digito indice palama ut in pelecanis connexus. 5) Cauda brevis. Den Uebergang zu Sula bildende Gruppe. 1) Sterna pelecanoides King survey to New-Holland. Nova Hollandia. Nach der Beſchreibung des der Sippe zum Grunde gelegten Vogels ſcheint mir die Exiſtenz erſterer kaum geſichert. Ein Blick auf das Originalexemplar der St. pelecanoides würde uns hoͤchſt wahrſcheinlich veranlaßt haben, ſolche den Thalasseus zuzugeſellen. 7. Sylochelidon Brehm 1830.“ (Iſis S. 994.) 1) Ptilosis candida, stragulo cinereo, pileo atro-chaly- baeato, remigibus fuscis pruinosis. ꝙ minor ceterum he 2) Longitudo 16—20'', 3) Oceiput cristatum. 4) Tarsi et palamae verrucoso-aspera. 5) Mandibulae altitudine fere aequales. Iris braun. Kopf groß. Schnabel lang und ſtark, dem von Nycticorax und Phaeton aͤhnlich, gonys ohne Winkel. Fluͤ⸗ gel vom Bug nur zehnmal laͤnger als der Lauf, die erſte Feder die laͤngſte. Schwungfedern 2Zter Ordnung lang. Schwanz nicht ſtark gegabelt. Alle Naͤgel ziemlich lang, die Schwimm⸗ haͤute wenig ausgeſchnitten. Ptilosis continua am Kopf von dem ein ſchmaler Flurzug auf dem Ruͤcken, ein noch ſchmaͤlerer von der Kehle ausgeht, beide durch Halsſeitenraine getrennt. Die Spinalflur bis zu den Schulterblaͤttern einfach, dann getheilt, hinter letzteren durch ® Helopus Wagl. 1832. (Iſis S. 1224.) Iſis 1843. Heft 3. —— — — — 186 eine Luͤcke von ihrem hintern Theil geſchieden. Dieſer beginnt mit zwey parallelen Schenkelreihen zwiſchen den Schenkeln der Gabel, die ſich hinterwaͤrts an der aͤußern Seite verbreitern, erſt auf der Schwanzgrube in einen Eräftigen Stamm zuſam⸗ menfließend, der auf der Buͤrzeldruͤſe endet. Lendenfluren da⸗ von getrennt. Unterflur in der Mitte des Halſes getheilt und in divergirenden Schenkeln auf die Bruſt tretend, wo ſie einen ſtarken, weit vorgeſchobenen Außenaſt abgibt. Der ſchmaͤlere Hauptzug wendet ſich anfangs nach innen und iſt in der Mitte des Bruſtbeinkammes ſeinen Nachbarn am naͤchſten. Beide Schenkel machen auf dem Bauche einen Bogen und enden am After. Am Oberarm ein kraͤftiges hypopteron. Unterer Theil des Fluͤgels ein bloßer Rain. Remiges 33. Lendenfluren gleich wie bey den Seeſchwalben überhaupt, ähnlich denen von Sey— throps. (Nitzſch.) Bey beiden Geſchlechtern ein Bruͤtefleck auf jeder Seite der Bruſt und einer auf der Mitte des Bauches. (Brehm.) Gaumen flach mit 2 vorragenden Reihen von Papillen, vorn mit 5 erhöhten Linien. Innere Theile wie bey Larus. Sei⸗ tenmuskeln des Magens dünn. (Audubon zu cayana.) Art mit vorn etwas getaͤfelten Ferſen (galerieulata). Fuhr dann über die Woge, der flüchtigen Move vergleichbar, Die um feuchte Bufen der weit einoden Gewaſſer Fiſche ſich fangt und haufig die Fittiche taucht in die Salzfluth: Ihr gleich ſchwebte daher durch viel' Aufwallungen Hermes. Homer. Ueber alle Welttheile verbreitete Sippe, die mehr der wär: mern Zone angehoͤrt, nur in der Bruͤtezeit bis zur kaͤltern vor⸗ dringt. Die europaͤiſche Repraͤſentantinn nur zur Bruͤtezeit auf den aͤußerſten, von der Fluth nicht uͤberſtroͤmten Sandbaͤnken bemerkt. Rauhes, dem der Reiher aͤhnliches Gekraͤchze. Herab— ſtoßen auf kleine haͤringartige Fiſche. Verzehren von jungem Gefluͤgel und Eyern an den Bruͤteplaͤtzen. Eyer dicht neben einander, in kunſtloſen Vertiefungen im Sande. Haͤufig am Canal bey Roſette, den ſie beſtaͤndig auf und nieder fliegt. Nicht auf dem Fluſſe ſelbſt bemerkt. Meiſtens mit weiß gemiſchtem Scheitel. Nur ein Individuum im Ju⸗ gendkleide. Spaͤter bey Suez am Ende Aprils, bey Tor ein⸗ zeln im May. (v. Kittlitz zu caspia.) In der Näbe der Capſtadt an der Mündung des Zout-Ri⸗ viers im April, in laut kraͤchzenden, aber ſehr ſcheuen Haufen. Im Fluge große Aehnlichkeit mit Phaeton. (H. Boie litt. zu caspia.) An der Kuͤſte von Florida und in Labrador brütender Vogel. Auch an Binnengewaͤſſern. Ganz die Sitten der caspia. (Au: dubon zu cayana.) er 1) Sterna Bergii Lichst. L. 18", Cap. 2) — erythrorhynchos Wied. Brasilia. 3) — speculifera Mus. Par. Brasilia. 4) — galericulata Lichst. L. 19", 5) — macrorhyncha Jllig, Mus. Berol. 6) — melanocephala Kuh, Mus. Francf. Java. 7) — cayennensis Gm., cayana Lath. enl. 988., Mus. Carls. t. 62., Audubon pl. 273. 8) — caspia Pallas. Mare caspicum, Dania. 9) Thalass. melanotis Swains. west. Afr. L. 21. Die Zahl der Arten möchte muthmaßli zu reducieren ſeyn. Als eine ſicherlich diſtincte Art dürfen wir annoch longirostris No b. im Brittiſchen Muſeum aufzählen, vom Cap Roxo am Gambia her: en welche nach jener Benennung keiner weitern Beſchreibung edarf. 1 42° 187 8. Gelochelidon Brehm 1831. 1) Ptilosis candida, pileo nigro, stragulo cinereo. ? = Ö. 2) Longitudo 12=17". 3) Rostrum et pedes nigra. 5) Rostrum triplo fere altius quam latum. 5) Gonys oblique ascendens. Iris braun. Schnabel bis auf die nicht niedergebogene Spitze der maxilla mövenartig, kuͤrzer als der Kopf. Fluͤgel über die Schwanzfedern hinausreichend, zwoͤlfmal fo lang als die Ferſe. Lauf und Hinterzehe lang, erſterer an den Seiten abgeplattet, getaͤfelt und ſo lang als die Mittelzehe. Zehen ziemlich lang: Schwimmhaͤute nicht ſtark ausgeſchnitten. Uebrigens groͤßte Aehn— lichkeit mit Sylochelidon. | Im Gaumen 3 Laͤngsreihen. Zunge mit Hornſpitze, an der Baſis Papillen, die aͤußeren auf jeder Seite größer, Oeso- hagus weit, uniform. Seitliche Magenmuskeln ausgebildet. Epithelium dick. Darm weit. Coca ſehr kein. Ringe der Trachea 110, der Bronchien 20. Ein Paar Muskeln am untern Larynx. (Audubon.) Magen ſehr muskulos. (S. Müller zu affinis Horsf.) Nicht in Geſellſchaft anderer Seeſchwalben vorkommende Art, am Cap May angetroffen. Stimme viel lauter als die von Sterna hirundo. Im Magen nichts als dort haͤufige Spinnen, die der Vogel vom Graſe auflieſt. (Wilſon zu aranea.) Identiſch mit St. anglica, wandert längs der Seekuͤſte paar: weiſe und in kleinen Geſellſchaften. Spaͤter in Marſchen am Seegeſtade. Lockſtimme rauh und weit hoͤrbar. Im Magen Coleoptera, Hymenoptera, Crustacea. Hoͤchſt ausgebildeter Flug. In der Paarungszeit beobachtete Schwenkungen in der Luft, unter klagenden Zonen. per gefleckt auf einer Unter⸗ lage von duͤrren Pflanzen. Emſiges Bruͤten beider Gatten. (Audubon zu aranea.) . Im Decan. Ganz wie der europaͤiſche Vogel. Im Magen Fiſche. (Sykes zu anglica.) Nicht alljaͤhrlich auf kleinen In: fen bey Rügen brütender Vogel, der hohnlachend: haͤ, ba ſchreyt. Eyer je 2 — 3, von ſehr verſchiedenem Colorit. Die Eyer und Jungen anderer Strandvoͤgel verzehrend. (Brehm zur subspecies baltica.) 1) Sterna anglica Montague. L. 13", aranea Wüs pl. 72, 6., Audubon pl. 410. L. 14", Sykes L. 16%. Europa, Nord- und Südamerica bis Patagonien, Africa, Asien. 2) — Havellii Audub. pl. 409, 1. L. 15" 6“. Florida, Texas. 3) — Trudeani Audub. pl. 409, 2. L. 16“. New-Jersey. 4) — affınis Horsf. Java. 5) — macrotarsa Gould, L. 15”. Tasmania. Als St. macrotarsa fanden wir in einer engliſchen Sammlung noch einen Thalasseus beſtimmt, mit welcher Sippe die St. anglica verbinden zu können ich der Meynung war. Daß dieß geſchehen konne, ment auch Audubon. Die Selbſtſtaͤndigkeit aller andern aufgeführten Ars ten ift nicht über. allen Zweifel erhoben. 9. Anous Leach, Steph. 1825. ** 1) Corpus nigro-fuscum, cano nigroque variatum. P. 2) Longitudo 12— 16“. . 3) Caudae gradatae rectrices intermediae breviores. 4 Laropis Wagl. 1832. (Iſis S. 1223.) 5 ——— Birke 1826. Stolida Lesson 1831. Gavia Swains. 1837. 188 4) Rostrum et pedes fusca. 5) Palama integra. u: Iris braun. Schnabel länger als der Kopf. Fluͤgel vom Bug uͤber zehnmal laͤnger als der Lauf und im Allgemeinen wie die von Procellaria gebildet. Erſte Schwungfeder die laͤngſte. Cubitalfedern kurz, zugeſpitzte Fuͤße kurz, Ferſe vorn mit Tafeln. Nagel der Mittelzehe nicht immer gezaͤhnt. (Sundewall.) Pteryloſe von Sylochelidon. (Nitzſch zu stolidda.) Magen eine runde muskuloſe Erweiterung des langen Vor— magens und ſo, wie dieſer, in dicke Laͤngsfalten getheilt. (Pr. Wied.) Voͤgel beider Halbkugeln, welche ſich nicht allein gern auf Baͤume und Segelſtangen niederlaſſen, ſondern auch daſelbſt niſten. Geſellſchaftliche Jagd auf Fiſche. Geſchrey laut. Eyer auf gruͤnlichem Grunde dunkel gefleckt. Binnengewaͤſſer ſcheinen nicht von ihnen beſucht zu werden. (Kittlitz) Sie nehmen ihre Beute, ohne ſich herabzuſtuͤrzen, von dem Waſſer auf. (H. Boie.) Bruͤteplaͤtze auf den Bahama-Inſeln, bey Cayenne, bey St. Helena (Nuttall), Felſeninſeln an den braſilianiſchen Kuͤſten (Pr. Wied). Niſten auch auf Baͤume (Temminck). Jun⸗ ger Vogel dunkel aſchgrau (Meyen). Bruͤteplatz auf Noddy> key, einer der Tortugas. Regelmaͤßige große Neſter aus Zwei— gen und duͤrrem Graſe auf Buͤſchen, mit kleiner Vertiefung in der Mitte, mehrere Jahre hinter einander wieder benutzt. Eyer auf hellerem Grunde dunkel gefleckt, je 8. Große Furchtloſig⸗ keit. Fiſchen auf hoher See. Keine Stoßfertigkeit. Flug dem von Caprimulgus virginianus Gm. ähnelnd. Schwimmen mit hoch über dem Waſſer gelagertem Korper. Untertauchen mit dem Kopfe. Unvermoͤgen in der Dunkelheit zu ſehen. Beißen bey der Berührung und Schreyen ohne Speiſe auszuwuͤrgen. Bruͤ⸗ ten bey Tag und Nacht. (Audubon zu stolina.) Bruͤteort zu St. Paul unter dem Aequator. Neſter aus Seegras. (Dar: win zu stolida.) Vielleicht der einzige Seevogel, neben Sula piscator, der ſich auf Schiffe ſetzt, um daſelbſt Nachtruhe zu halten, was aber nur bey ſtillem Wetter und wenn das Schiff ſich nicht ſtark bewegt, geſchieht. Exemplare von der atlanti⸗ ſchen und indiſchen See nicht verſchieden. Lebensweiſe ganz von der der Seeſchwalbe verſchieden. Nur auf der offenen See. Flug niedrig, gerade und langſamer. Auffliegen von der MWaf- ferfläche mit einem Schwunge. Gaͤnzliche Abweſenheit der Stoß: taucherfertigkeit. Nahrung nicht Fiſche, ſondern Mollusken. Ber: zehren derſelben nach dem Niederlaſſen neben ſolchen. Begierde nach thieriſchem Fett. Vermoͤgen, auf einer ebenen Flaͤche zu ſtehen und ſogar fortzuſchreiten (Sundewall zu stolida). Im Magen Reſte von Conchylien (S. Müller). 1) St. senex Leuch, tenuirostris Tem. col. 202. Gambia, Senegal. 2) — stolida Lin. 12. enl. 997. 3) — minutus B. * Nova Hollandia. 4) — unicolor Lichtst. act. Leopold. L. 14" 6%, Lon- gitudo merid. 13, latitudo 213. Sterna fuscata Lin. 12., Briss. und philippensis Bo nat. (petit fouquet Sonnerat pl. 85.) find wahrſcheinlich Synonyme von stolida. * Im Mufeo des Prinzen von Eßling in Paris (angeblich von Californien) und in England in verſchiedenen Muſeen. Etwas größer als St. nigra. Von dem typiſchen Colorit, oben dunkler, unten heller. Fluͤgel vom Bug weniger lang. Schwanz wie bey der stolida. Schnabel und Fuͤße ſchwarz, erſterer ſehr ſchwach. 189 10. Planetis Wagl. 1832.* (Si: S. 1222.) 1) Ptilosis fuliginosa. 2) Longitudo 12—16". a 3) Digitus anterior externus longissimus. 4) Rectricum rhachis subtus alba. 5) Rostrum et pedes nigra. Iris blauſchwarz. Schnabel mit etwas eingezogenen Rändern. Naſenloͤcher laͤnglich. Füße kurz. Schwanz gabelfoͤrmig. a Tagereiſen weit ins Meer hinein ſtreifende Seeſchwalben, die durch die Verlängerung der aͤußern Zehe mit Colymbus und Pha- lacrocorax verwandt. Sonſtige Aehnlichkeit mit Anous. An den Bruͤteplaͤtzen mit der Hand von mir ergriffen. Auf der Oſter⸗ inſel Manu⸗tara (Wagler nach Reinh. Forſter). Südliche Hemisphäre. 1) Sterna guttata Forst. L. 14". Ins, Paschalis. 2) — australis Gm., Lath. L. 7—9'. Ins. nat. Christi. N 11, Naenia B. 1) Corpus e fuliginoso ardoisiacum, in capite mystaces binae niveae. {= A 2) Longitudo 12—14"., 3) Rostrum et pedes einnabarina. 4) Cauda furcata. In Peru bey Callao in Menge (Leſſon). 1) Sterna inoa Less. voy. coquille. pl. 47. L. 13“ 6%. 5 Callao. Parallelſippe von Dendrochelidon unter den Schwalben. 12. Haliplana Wagler 1832. (ſis S. 1224.) 1) Notaeum obscurum, gastraeum album. 85 — 2) Longitudo 16—13". 5) Rostrum et pedes nigra. 4) Cauda longissima, profundissime fuscata. 5) Podarium longum. E Itis braun. Schnabel mit gebogener Firſte, länger als der Kopf, ſpitz. Fluͤgel ſchmal und laͤnger als der ſehr lange Schwanz. Unterſchenkel uͤber dem Ferſengelenke unbefiedert. Erſte Schwung⸗ feder die laͤngſte. Fuͤße klein, Zehen lang. Mittelzehe ſo lang als der Lauf. l Hinſichtlich der ungemein langen Flügel und des ebenfalls langen Schwanzes Tachypetes ähnlich (Waglet). Mund wie bey St. cayana. Zunge vorn ſpitz, oben mit Fur⸗ chen, unten hornartig. Oesophagus mit durchſichtigen, duͤnnen Waͤnden, im Thorax zu einem Sack von ungeheuerer Weite ausgedehnt. Magen ſehr klein mit ſchwachen Muskeln: epi- thelium dick, laͤngsgeſtreift und roth. Gallenblaſe. Darm lang 15° 3%. Coeca 1" 3“, an der Wurzel enger, wie bey Le- stris. Trachea mit 95 ganzen, die breiten Bronchien mit 28 Halbringen. Muskeln wie bey Larus. (Audubon zu fuli- ginosa.) N Durch ganz dunkles Colorit abnorme Art (Keri). Auf einer der Tortugas in unſaͤglicher Menge brütender Vo- gel. Neſt ein in den Sand geſcharrtes Loch unter einem Buſche. Lautes Geſchrey oo — ee (bis). A vom Bruͤteplatze zuerſt auffliegend. Keine Stoßtaucherfertigkeit. Aufnehmen der Beute in gekruͤmmten Linien. Sehr decidirter Flug, im Gegenſatze zu dem anderer Seeſchwalben. Erſtes Auffliegen vom Bruͤteplatze um 2 Uhr in der Nacht. Anſtrengung der jungen Weibchen * Wir ſahen keine Repraͤſentanten dieſer Sippe, die wahrſcheinlich - mit Anous zuſammenfallen dürfte. 190 beym Eyerlegen. Gefleckte Eyer, je 2. Vertheidigung der Brut. — Fiſche, bey deren Fang der Vogel das Zuſammentreiben der⸗ ſelben durch Schildkroͤten benutzt (Audubon zu fuliginosa). An den Bruͤteplaͤtzen auf dem Meeresſtrande der Weſtkuͤſte von Neu-Guinea im July beobachtet. Eyer in Colorit und Groͤße ſehr verſchieden. (S. Muͤller zu melanauchen.) 1) Sterna fuliginosa GM., Wils. pl. 72, 7., Audub. pl. 235. G. Westindia. 2) — serrata* Forst. draw. pl. 110. L. 16% antarctica Mus. Par. Nova Caledonia. 3) — panayensis** Gm, 4) — Keri Mus. Lugd. 5) — infuscata Lichst. L. 13" 6", Sterna spadicea Gm., wenn anders exiſtent, gehoͤren. Japan. koͤnnte auch hierher 13. Rhynchops Lin. 1) Ptilosis candida, stragulo pileoque fuscis. 2) Longitudo 14— 20”, 3) Rostrum laminare. 4) Maxilla brevior quam mandibula. 5) Palama emarginata. Iris braun. Mundöffnung nicht weit. Die obere Scheide der Mandibula mit einer falzfoͤrmigen Vertiefung der obern Kinn⸗ lade correſpondierend. Flügel vom Bug über zehnmal länger als der Lauf. Fluͤgel und anderweitige Bildung wie Thalasseus; Schienbein unten ohne Federn. Lauf laͤnger als die Mittelzehe, mit Tafeln; Schwimmhaut etwas eingeſchnitten. Schwanz kurz, gabelfoͤrmig. Pteryloſe von Sylochelidon, aber die Dunen kleiner und auf den Fluren fehlend. Remiges 29, die erſte die laͤngſte. Rectrices 12. Lendenfluren wie bey Seythrops (Nitzſch). Zunge ſehr kurz, breit, zugeſpitzt, mit 2 coniſchen Papillen an der Baſis. Magen muskulös, klein; epithelium mit 9 Rei⸗ hen von Laͤngsfurchen und hellroth. Coeca 4“ (Audubon). Schaͤdel ſehr groß, etwas abweichend von dem der Familienver⸗ wandten, mit Beziehung auf den von Phaeton. Augen durch die Siebplatte vollſtaͤndig getrennt. Naſenloͤcher mehr nach hin— ten. Die obern Halswirbel in der Dicke ſehr entwickelt. Becken mit deutlichem Darmbeinfortſatze. Fluͤgelknochen faſt noch laͤnger als bey Tachypetes (Brandt). Sternae genus forte cum Rhynchopsalia conjungendum est. Mihi enim pleraque genera anomalia, unica specie consistentia, ad proxima naturalie genera referri posse videntur. Pallas. In Flußmuͤndungen, am Seeufer und in der Nachbarſchaft derſelben, ſeltener tiefer im Lande. (Bahr el Abiad (Heden⸗ borg), Maragnon (Pöppig).) Geſelliges Niften an den Ge: ſtaden. Hinſtreifen an der Oberflaͤche des Waſſers, auf der ſie ſich nicht ſetzen, und Eintauchen der untern Schnabelhaͤlfte in daſſelbe. Ausruhen auf Sandbaͤnken. Durchſchneiden des Schließ— Typus der Sippe Onychoprion Wagl. (1832), die nur dann bey⸗ behalten werden duͤrfte, wenn man auf eine angedeutete Zaͤhnung der Mittelzehe ein alle ſonſtigen Aehnlichkeiten aufwiegendes Gewicht legen wollte. Wahrſcheinlich liegt bey Aufſtellung derſelben ein Mißverſtaͤnd⸗ niß zu Grunde, deſſen Aufklärung uns nicht gelingen wollte. Sowohl an der Forſter' ſchen Abbildung, als Exemplaren der fuliginosa aus den Meeren bey Neuholland L. 18“ die ganz zu erſterer paſſen, konn⸗ ten wir keine Serratur der Mittelzehe bemerken. unter dieſer Benennung iſt wenigſtens ein hierher gehöriger jun⸗ ger Vogel in der Sammlung der royal institution in Liverpool aufge: ſtellt. 191 muskels der Muſcheln mit der untern Schnabelſchaͤrfe. Leichter Flug der Familienverwandten. Kreuzen der Fluͤgel im Sitzen. Lautes einförmiges Gekreiſche (Pr. Wied, Leſſon). Laich, Cruſtenthiere, kleine Fiſche (Wilſon). An den Flußmuͤndun⸗ gen der ſuͤdlichen Staaten, und dort Standvogel. Im Winter in ſich ſchwarz darſtellenden Haufen auf den Sandbänfen ſon⸗ nend, bey 10,000. Große Scheuheit. Harſches Geſchrey. Sehr ausgebildeter Flug. Nur zur Fluthzeit am Ufer ſelbſt, und dann in ſteter Unruhe. Nur bey Nacht geſchaͤftig. Paarweiſes Aus— fliegen und Ruͤckkehr am Morgen an voraus beſtimmte Sam⸗ melpläge. Eintauchen der mandibula in das Waſſer und Hin: ſtreifen uͤber letzteres, ſobald er eine Beute erblickt. Lockton hurk (bis). Fliegen gegen den ſtaͤrkſten Windſturm. In der Paarungszeit ha ha, hack hack, caͤcaͤ unter den anmuthig⸗ ſten Evolutionen. Bruͤten in ſehr zahlreichen Geſellſchaften. Eyer in einer bloßen Vertiefung des Sandes, weiß mit ſchwarzen Flecken, je 3. Junge ſandfarbig, erſt nach 6 Wochen flügge, bis dahin aus dem Schlunde gefüttert. Flattern über Verwun— deten (Audubon). An beide Kuͤſten von Suͤdamerica bis 30 45° Br. Auch am ſuͤßen Waſſer. Am Parana weit hinauf. Bruͤten in Suͤmpfen. Ausruhen der Schaaren bey Tage und Fiſchen bey Nacht auf der See. Beobachtung, daß ein Indi⸗ viduum einen Fiſch fieng, während nur die untere Schnabel— hälfte in das Waſſer getaucht. Zweifel gegen die Richtigkeit der Beobachtung Leſſons, betreffend das Oeffnen der Muſcheln. (Darwin zu nigra.) 1) albirostris Lichst., orientalis Rupp. t. 24. L. 11" 3'". Mare rubrum. 2) nigra Lin. 12., fusca Lin. 12., Pils. tab. 60, 4., Audub pl. 323., Azz. No. 408. America. 3) fulva* Lin 12., Barrere. Guyana. 14. Gavia B. 1822. (Iſis S. 563.) 1) Ptilosis candida, stragulo cinereo caerulescente, remi- migibus fuscis albo notatis. 2) Longitudo 14— 20“. 3) Hallux amotus ac spurius. 4) Pedes nigri. 5) Rostrum flavum. 6) Cauda aequalis. 7) Paratarsia, planta et palama verrucoso-aspera. Iris braun. Geſtalt von Larus, aber der Schnabel viel ſchwaͤcher. Flügel vom Bug zehnmal laͤnger als der Lauf, und daruber. Letzterer von der Länge der Mittelzehe. Podarium kurz, die Schwimmhaut nicht ausgeſchnitten. Pteryloſe von Sylochelidon, aber die Züge breiter, die ap- terygia ſchmaͤler und der den Hauptzug und den Nebenaſt tren⸗ nende Rain breiter (Nitzſch). Bruͤtefleck wie bey Larus. Unter der Haut eine ununterbrochene Lage von Fett (ebur- neus im Sommer). Alt mit weniger harter Bekleidung der Beine (tridactylus). 0 Isla's maid, yon ses-bird mark “ Her white wing gleams through mist and away Against the storm-clad loweriug dark, As to the rock she wheels away; Where clouds are dark, and billows rave, Why to the shelter should she come Of cliff exposed to wind and wave? — © maid of Isla, tis her home. Scott. * Rhynchops fulva Lin. 12. ift eine wenigſtens ſehr zweifelhafte Art. — — 192 Feleſenmeven. Im Sommer in uͤberaus zahlreichen Haufen. an jaͤhrlich wieder beſuchten Bruͤteplaͤtzen im hoͤhern Norden, ganze Reihen von Klippen weiß erſcheinen machend. Lauter, das Geraͤuſch der Brandungen uͤbertoͤnender Ruf ſolcher Ges ſellſchaften. Neſter treppenweiſe neben und uͤber einander, auf an die Bauart der Schwalben erinnernde Weiſe; an den Felſen⸗ abhängen und in Höhlen des Geſteins; aus Zostera, Fucus und Grashalmen erbaut, die mit Koth und Erde verklebt und dadurch conſiſtent gemacht werden. — Eyer mehr rund als die von Larus, grünlich mit braunen Flecken, je 3. Bruͤteorte auf den DVaeroe, Roͤſt, Fugloe, Lavunnen und Svertholt in Nor⸗ wegen; auf den Faroͤern (Graba), St. Kilda im noͤrdlichſten Schottland (Edmonſtone), Camtſchatka (Kittlitz), Nova⸗ Sembla (v. Baer), und in der Bay von Fundy (Audubon). Wahrſcheinlich nur von Cruſtenthieren und Fiſchen lebender Vogel, der keine Gangfertigkeit beſitzt und ſuͤdlichſt bey Madera bis zum Ausfluſſe des Miſſiſſippi beobachtet iſt. (Geſammelte Beobachtungen über tridactylus.) Am Bruͤteplatze ſehr laut und unangenehm kreiſchende Art. In zahlreichen dicht an ein⸗ ander gedraͤngten Haufen an den Felſenwaͤnden von Cap Parry unter 70% N. B. Neſter daſelbſt über einander aus mit Ex⸗ crementen untermiſchtem Seegraſe erbaut (Rich ardſon uͤber eburneus). An den ſuͤdlichen Kuͤſten von Sardinien und Cor⸗ ſica. Eyer auf Felſen, je 3 —4. Fiſche, Mollusken, Cruſten⸗ thiere. (Payraudeau uͤber Audouinii.) 1) Larus tridactylus Lin. 12., Rissa Lin. 12. enl. 387. D 19% 2) — eburneus Em. enl. 994. L. 19% 3) — Audouinii Payraudeau. L. 18“. Mehrere Arten zur Zeit nicht aufzufuͤhren. Wir glauben indeß, im brittiſchen Muſeum das Junge einer noch unbefchriebenen bemerkt zu haben. 15. Xema Boie 1822; Leach, Steph. 1825. 1) Ptilosis candida, stragulo cinereo, capite (tempore aesti- vali) obscuro, remigibus fuseis albo notatis. 2= . Juniores. 2) Longitudo 14—17". 3) Podarium brevissimum. 4) Alae a carpo haud ultra nonies longiores quam tarsus. 5) Rostrum et pedes rubra. 6) Cauda aequalis. 7) Palamae integrae. Iris braun. Schnabel in der Bildung zwiſchen Larus und Hydroceeropis haltend, klein, zuſammengedruͤckt, mit unvoll⸗ kommenem Haken. Die anderweitige Bildung wie bey Larus. Lauf laͤnger als die Mittelzehe. Hinterzehe kurz. Pteryloſe von Sylochelidon (Nitzſch). Das Colorit im Winter weißer als im Sommer. Bruͤtflecken wie bey Larus (Brehm). Remiges 28 bis 30. Aendern der Kopffedern im Fruͤhlinge, ohne auszufallen, aus weiß in ſchwarz, und zwar binnen 4 bis 5 Tagen. Im Herbſt fallen die dunkeln Federn aus. (Parrell nach Berichten des Thieraufſehers Hunt.) Zwey Carotiden. (Nitzſch). Art mit weißer Iris (leucophthalmus), Art mit rother (ery- throphthalmus), Art mit zweyfarbigem Schnabel (erassirostris), * Zuerft für den Larus Sabini in der Roſſiſchen Reife nach dem Nordpol (deutſche Ueberſetzung 1820) aufgeftellte Sippe. Ich glaube der erſte zu ſeyn, der dieſe Benennung auf die ſchwarzkoͤpfigen Meven im Allgemeinen ausgedehnt. 193 Art mit ſtaͤrkerem Schnabel und Füßen (Jamiesonii), Art mit dunklerem Colorit (fuliginosa), Arten über (ichthyaetus) und unter der Normalgröße (minuta), Art mit keilfoͤrmigem Schwanze und ſchwarzem Schnabel (Rossii), Art mit gabel⸗ foͤrmigem Schwanze (Sabini). Meven der Binnengewaͤſſer. Gangvermoͤgen. Geſelligkeit nach und in der Bruͤteperiode und Beſuchen der Aecker während der: ſelben. Lautes einem Gelaͤchter aͤhnliches Geſchrey. Große Neſter aus vorjährigen feuchten Blättern der Waſſerpflanzen, auf klei⸗ nen Inſeln. Eyer auf gruͤnlichem Grunde dunkel gefleckt, je 4. — Winteraufenthalt auf Stroͤmen und Landſeen. Herabſenken und momentanes Untertauchen nach in Schaaren verſammelten Fiſchen. Nahrung auf dem Lande: die Larven der Kaͤfer und Schmetterlinge — Puppen, Ameiſen (Nuttall). — Nur aus: nahmsweiſe an der See. — Sehr zahm. Im Haven ſich oft auf den Segelſtangen der Schiffe ausruhend (Rüppell). Lebensweiſe und Manieren von ridibundus. In großen Ge⸗ ſellſchaften an Flußmuͤndungen beobachtet (Pr. Wied uͤber poliocephalus). Auf einer Inſel an Weſtgroͤnland, in Geſell⸗ ſchaft von St. aretica bruͤtend. Zwey ähnliche Eper. Dreiſtig— keit beym Neſte. Melville Peninsula. (Richardſon zu Sa- bini.) Unzuverlaͤſſigkeit der von Faͤrbung der remiges entlehn⸗ ten Artenunterſchiede. Ueber das ganze Gebiet der Vereinigten Staaten verbreitete Art, jedoch nur an der Meereskuͤſte. Nahe Verwandtſchaft mit ridibundus. Acolyte von Pel. fuscus. Setzen auf deſſen Schnabel und Erhaſchen der demſelben ent— fallenden Fiſche. Verzehren der Eyer von Sterna fuliginosa und stolida. Im Winter gern in Geſellſchaft von Rhynchops. Auswuͤrgen genoffener Fiſche in der Gefahr (Audubon über atricilla). In den Fur countries auf füßen Gewaͤſſern (Ri: chardſon zu Bonapartii). Bey Calcutta vom März bis May in zahlreicher Menge beobach⸗ tet. Der Magen mit den in den umhertreibenden Leichen ſo haͤufigen Fliegenlarven angefuͤllt. Daneben Reſte von Fiſchen. Sundewall zu L. ridibundus var. remig. aut tribus ni- gris, iride alba.) Hier am Cap auf der Rheede eine Meve, deren Geſchrey taͤuſchend dem von ridibundus gleicht. Es ſchien mir dieſelbe Art zu ſeyn, die Ruͤppell vom rothen Meere ge— ſendet. (H. Boie.) Europa. 1) Larus ridibundus Lin. 12., cinerarius Lin. 12., pro- cellarius Bechst., erythropus Gm. enl. 969 et 970. L. 14", 2) — minutus Gm., Pall., atrieilloides Gm. L. 10". 3) — melanocephalus Natterer, Tem. L. 15—16“. 4) — tenuirostris Tem. 5) — Lambruschinii Bonap. 6) — capistratus Tem. L. 13“ 6, Afr cha 1) Larus poliocephalus Swainson W. Afr. pl. 29. 2) — crassirostris Lichst. Arabia. °3) — leucophthalmus Lichst. col. 366. Mare rubrum. 4) — haematorhynchus Lichst., Jard. L. 16“, Mus. Berol. 5) — gelastes Lichst., Mus. Berol. 6) — Genei de Breme, rev. zool. 1839. L. 16". Sardinia. America septentrionalis. 1) Larus Belcheri Vigors zool. journ. L. 21". Nordwestküste. Iſis 1814. Heft 3. 194 2) — atricilla Lin. 12., Wils. pl. 74, 4., Audubon J. 314. 5 3) — Bonaparti Richards., Aud. pl. 324. L. 15“ 6". 4( — Franklinii Richards. L. 17", 5) Xema Sabini Leach, Ross voy. pl. 25. Grönland, Melville Peninsula, Spitzbergen. 6) Larus pipixcan Hern., Wagler. L. 13“, cucullata Lichst. Mexico. 7) — roseus Mac Gillivray, Jard. et Selb. ill. pl. 14. Rossii Richards. L. 14“. Melville, Strasse Waigat, Spitzbergen. America meridionalis. 1) Larus eirrhocephalus Vieill., Azz. 410. L. 13—14", gall. 259. melanorhynchus Tem., maculipennis Liehst. °2) — glaucodes Meyen act. Leop. t. 24. L. 15“ 6. Chili. 3) — haematorhynchus King, zool. jour., Jard. et Selby ill. pl. 106. L. 18“. Magellanstrasse. 4) — eıythrophthalmus Weddel voy. Terra del Fuego. *5) — Scoresbyi Trail. Neu Shetland. Asia cumarchipelago Indiae or. 1) Larus ichthyaetus Pall., Rüpp. atl. t. 17. L. 22“ 6", Bengalen, Mare casp. 2) — Jamiesonii A/ er., Mils. Nova Hollandia. 3) — fuliginosus Gould. Nova Holland., Gallopagos? 4) — scapulinus Forst. draw. pl. 109. Nova Seelandia. Larus scapulinus ift nach der citirten Abbildung ein junger Vogel dieſer Sippe, vieleicht von Latham als pacificus beſchrieben. — L. roseus Typus der Sippe Rossia Bona p. 1838. — Neboux in der revue zool. erwähnt noch einer Art aus Californien mit geſpalte⸗ nem Schwanze. 16. Larus Linne. 1) Ptilosis candida, stragulo obscuriore (cauda in sub- adultis fascia fusca subterminali), in junioribus albo fuscoque fasciata vel nebulosa, ꝙ minor ceterum 7. 2) Longitudo 16— 32”, 3) Pedes exalbici. 4) Alae a fiexura haud ultra octies longiores quam tarsus. 5) Cauda aequalis. Iris gelb, Augenlieder orange (braun und weißlich bey den Juͤngeren). Schnabel hoͤher als breit, faſt hakenfoͤrmig, die maxilla vor der Spitze mit vortretendem Winkel, gelb; an der maxilla ein zinnoberrother Fleck. Kopf groß. Hals kurz. Flügel den Schwanz uͤberragend. Die erſte und zweite Schwungfeder die laͤngſten. Schienbeine unten unbefiedert. Lauf vorn getäfelt. Zehen mittelmaͤßig lang. Naͤgel ſtumpf und kurz. Schwanz faſt dreymal kuͤrzer als die Fluͤgel vom Bug. Pteryloſe von Sylochelidon (Nitzſch). Das Colorit info: fern dunkler im Winter, als die Spitzen der Federn am Hin⸗ terhalſe und Kopfe grau. Auf dem Bauche bey beiden Ge— ſchlechtern ein großer Bruͤtfleck. — Farbenveraͤnderung unab⸗ haͤngig von der Mauſer ſtattfindend (Marrell nach Hunt). Buͤrzeldruͤſe an jeder Haͤlfte mit drey Ausgaͤngen, mit einem laͤngeren Zipfel (Nitzſch). a Gaumen flach, mit zwey ſehr vorſtehenden Reihen von Po: pillen und vier Reihen dazwiſchen ſtehender, hinten fuͤnf. Zunge oben fleiſchig, unten von Hornſubſtanz, an der Wurzel kleinere Papillen. Rechter Leberlappen größer. Gallenblaſe. Oesophagus in der Mitte enger, dann wieder erweitert, vor dem Magen 13 195 plotzlich enger. Letzterer klein, ſeitliche Muskeln nicht ſehr ent⸗ wickelt, die unteren vorragend. Epithelium ſehr dick, mit Laͤngs⸗ runzeln, hellroth. Darm 50%; größte Weite 43“. Coeca 6%. Runde cloaca. Trachea 73“, dann nur 43“ weit, mit 148 flachen Ringen, der letzte Halbring breit, bogenfoͤrmig. Bronchi mit 28 Halbringen. Ein Paar dünner Muskeln vom os thy- reoideum ausgehend, das ſich von der trachea trennt, an das Zellgewebe der Unterhaut und endlich an die fureula angeheftet, wie bey anderen Larus. Ein zweytes Paar entſpringt eben da⸗ ſelbſt und heftet ſich an den bogenfoͤrmigen Ring der trachea. (Audubon zu marinus, argentatus und zonorhynchus.) Zwey Carotiden (Nitzſch). Tauſende von Seemöven, die hier zu brüten pflegen, umſchwebten uns von allen Seiten, ihre melancholiſche Klage durch den Sturm rufend. Die jungen waren erſt kürzlich flugge geworden und die alten benutzten wahr⸗ ſcheinlich das ſtürmiſche Wetter zu ihrer Einübung. Man konnte nichts gra⸗ ciöſeres ſehen, als dieſe Flugübungen. Leicht erkannte man die Jungen an ihrer grauen Farbe und ihrem noch ungewiſſen Schwanken, wahrend die Al— ten, faſt ohne einen Flügel zu rühren, minutenlang, bloß vom Sturm ge⸗ halten, wie in der Luft verſteinert hingen. Aus den Briefen eines Verſtorbenen. Oftmals fordert die Elb, in des Herbſtnachtſturmes Begleitung, Mit hochbrandender Flut zornig ihr altes Gebiet. Wild flieh'n Meven ins Land. Voß. Vom Auswurfe der See lebende Strand-, Stand- und Strich— vogel. Auf den aͤußerſten Landſpitzen und Untiefen, nicht auf der offenen See. Diebiſch, unempfindlich, blutduͤrſtig. Gangfertig— keit. Ausgebildetes Flugvermögen. Segeln gegen den Wind. In großen Haufen dem Zuge der Fiſche folgend, da, wo ſich dieſe an der Oberfläche zeigen. Herabſenken und momentanes Unter: tauchen nach ſelbigen. Heulendes Geſchrey. Große Gefraͤßigkeit. Daneben Faͤhigkeit, eine Beute mit dem Schnabel zu zerſtuͤckeln. Aus Seegraſe erbaute große Neſter, mit auf gruͤnlichem Grunde dunkel gefleckten Eyern, je 4, auf Duͤnen, Felſen. Geſelligkeit auch zur Bruͤtezeit. Junge durch das Auswuͤrgen halbverdauter Speiſe ernaͤhrt. — Die Sippe nur auf dem indiſchen Archipel ohne Repraͤſentanten (S. Müller). Bruͤteplaͤtze an der braſiliſchen Kuͤſte auf der isla Raza und Redonda bey Rio. Zahlreich vereinigte Paare. Lebensweiſe die der europaͤiſchen Verwandten. (Pr. Wied zu dominicanus); Geſchrey: gaa und quen. Verſchlingen ganzer todten Ratzen. In großer Anzahl ohnfern vom Meere zu Montevideo und Buenos Ayres bey den Schlaͤchtereien (Azzara zu dominica- nus). Von Labrador bis zum Meerbuſen von Mexico, die jungen Voͤgel am weiteſten nach Suͤden vordringend. Sitten von argentatus. Bruͤten im Norden in großen Geſellſchaften, ſtets von anderen Arten geſondert. (Audubon über zono- rhynchus.) Bruͤteplatz an der Bay von Fundy in einem Fich— tenwaͤldchen, jetzt auf den Baͤumen, nachdem die Colonie da— ſelbſt früher auf der Erde gebruͤtet. Vertreiben der Raub- und anderer Voͤgel vom Platze (Audubon zu argentatus). Ueber: fättigung mit halbverfaultem Wallroßfleiſche. Schnelle Ver— dauung. Dann abermalige Sättigung mit Eyern und den Jun: gen anderer Waſſervoͤgel. Majeſtaͤtiſcher Flug. Scheu vor Le- stris cataractes. Labrador. Verfolgen junger Pelec. fuscus nach Art der Lestris, doch ohne denſelben Erfolg. Geſchrey nur zur Bruͤtezeit: cah (tris) cäwäh. 30 Jahre in der Ge: fangenſchaft erhalten. Bruͤten in Geſellſchaften. Gezaͤhmtes 11 Jahre lang im Winter auf einen Hof zuruͤckkehrendes In— dividuum (Audubon zu marinus). Häufig bey Suez und — — 196 Cairo in allen Kleidern (v. Kittlitz über argentatus ?). Me⸗ ven auf der Reiſe nach der Capſtadt zuletzt in der Parallele der Bay von Biscaja geſehen, und zwar tridaetylus. Hier auf der Rheede eine nicht große ſchwarzruͤckige Art, deren junger Vogel noch dunkler buntſchaͤckig ift, als der von fuseus. (H. Boie.) Nördliche Hemisphäre. = 1) Larus marinus Lin. 12. enl. 990. 266., Aud. pl. 241. L. 24—25", 2) — argentatus Brünn. enl. 253., Audub. pl. 241. L. 21—22". 3) — glaucus Brünn., leucopterus Fieill., Naum. t. 35., Aud. pl. 396. L. 26. 4) — fuscus Lin. 12., flavipes Meyer t. 18. enl. 890. L. 19 —20“/. * 5) — canus Lin. 12. enl. 977., eyanorhynchus Meyer. L. 16—17''. 6) — leucopterus Faber, areticus Maeg., argenta- tus Sabine, glaucoides Tem. 7) — fuscescens Henmpr. Mare rubrum. — 8) — crassirostris Eschsch., Krusenst., Reise t. 57., melanurus Tem. col. 459. Japan, Corea. 9) — brachyrhynchus Richards. L. 19%. Amer. bor. great bear lake. * 10) — zonorhynchus Richards., Aud. pl. 212, 1. Amer. bor. 11) — glaucopterus Kittl. Nordwestküste. o 12) — Michahellis Bruch, Isis 1832. Mittelmeer. ° 13) — oceidentalis Aud. L. 25". California. ° 14) — cachinnans Pall. zougr. ross. L. 24“ 9", Südliche Hemisphäre. = 1) — leucomelas Vieill., frontalis Vieill. Diemensland. 2) — Georgii King survey. L. 28". King George sound. — 3) — dominicanus Lichst., Azz. No. 409. 4) — melanoleucus. Nova Seelandia. Die Sippe Laroides Brehm für die Arten mit längeren Schwin⸗ gen uſw. ſcheint mir keine natürliche zu ſeyn. - ö Nachfolgende Larus benannte Vögel find unter den näher bezeichne⸗ ten Sippen zu ſuchen. Larus rissa Lin. 12. Gavia — tridactylus Lin. 12. er — cinerarius Lin. 12. Xema — atrieilla Lin. 12. 35 — ridibundus Lin. 12. 55 — parasiticus Li n. 12. Cataracta — cataractes Lin. 12. ER — minutus Gin. Xema — eburneus Gm. Gavia — erythropus Gm. Xema — ichthyaetus Gm. Rs — atricilloides Gm. CH — crepidalus Gm. Cataracta — melanocephalus Forskal. Pluvianus — cirrhocephalus Vieill. Xema — pacificus Lath., Vieill. — Rossi Richards. — melanocephalus Natter. — tenuirostris Tem. 5 59 197 Larus Lambruschinii Bonap. Xema — poliocephalus Swains. 4 — crassirostris Lichst. * — leucophthalmus Lichst. 25 — haematorhynchus Lichst. 73 — gelastes Lichst. = — Belcheri Vig. er — haematorhynchus King. en — roseus Macgillivray. = — Bonaparli Richards. 5 — PFranklini Richards. 95 — pipixcan Wagl. * — maculipennis Li chst. 5 — Jamiesonii Alex., Wils. = — fuliginosus Gould = — scapulinus Forster — — Scoresbyi Trail = — erythrophthalmus Weddel = 17. Catarracta Brünniche 1774.* 1) Ptilosis olivascens, fusco flavescenti vel albo saepe varia; 2? —= ; juniores fusci marginibus pennarum lutescentibus. 2) Longitudo 14—18". 3) Plumae colli laterales taeniaeformes, lacerae. 4) Planta et palamae verrucoso- aspera. 5) Rostrum cera cornea ad nares vestitum. 6) Palamae medio productae. 7) Caudae subaequalis rectrices mtermediae longissimae. Iris braun. Nabel mit ſehr ſichtbaren Nähten, nicht ſtark, vorn hakenfoͤrmig, an den Seiten ſcharf. Rachen weit. Naſen— loͤcher vorn breit, hinten ſchmal, ritzenfoͤrmig. Fluͤgel lang und ſpitzig, die erſte Feder die laͤngſte. Koͤrper mevenartig. Lauf 5 getaͤfelt, laͤnger als die Mittelzehe. Naͤgel gekruͤmmt und ſcharf. Alle Fluren kraͤftiger als bey Larus. Der Außenaſt der Un⸗ terflur im erſten Theile feines Laufes mit dem Hauptzuge ver⸗ bunden. Spinalflur wie bey Sylochelidon, aber der Laͤngs⸗ rain in ihr breiter. Lendenfluren mit dem Buͤrzelſtreif der Spi— nalflur zuſammenfließend. Lendenfluren bey cataractes wie bey Coracias. Bey parasitica iſt der vordere Theil der Spinal: flur nicht deutlich von dem hintern getrennt. Remiges 26 bis 28, 10 der Hand, die erſte die laͤngſte. Buͤrzeldruͤſe von ea- taractes mit Halbdunen anf ihrer Fläche. Breiter Zipfel, je: derſeits mit drey Muͤndungen. Zwey Carotiden (Nitzſch Über parasitica). Gaumen flach, mit zwey Laͤngsreihen von Papillen, vorn an der mandibula drey Reihen. Zunge an der Wurzel getheilt und mit Papillen, oben mit breiter Furche, unten von Hornſubſtanz, am Ende zuſammengezogen, mit tiefem Einſchnitt an der Spitze. — Or⸗ gane der Verdauung wie bey Larus, doch zwey laͤngere, weit vom After entfernte coeca, die eloaca laͤnglich, am großen Magen nur ſchwache Muskeln. Speiſeroͤhre weit. (Audubon zu pomarina.) Große Verſchiedenheit in der Faͤrbung der Individuen, die indeſſen nicht vom Geſchlechte, vielleicht vom Alter abhaͤngig. — Arten ohne bedeutende Verlaͤngerung der mittelſten Ruderfedern (cataractes). Art mit Schwanzſpießen, deren Fahnen bis zum * Lestris Illiger 1811., Praedatrix Vieillot 1816. — nn nn 198 Ende breit (pomarina). Arten mit ſtumpfen Nägeln und mit: telften Ruderfedern, deren Fahnen gegen die Spitze an Breite abnehmen (parasitica). Piscibus vescitur, sed et praedam in omne genus avium infestissime exercet. Clusius exot. auct. zu Cataractes. Ich halte davor, daß er dieſen Dreck, weil er dünn iſt, gleichſam als Getranke beliebe (welches ein anderer verſuchen mag), weil er ſonſten das Speck der Wallfiſche dabey als Speiſe iffet. Martens Spitzb. Reiſen. Den Meven, Seeſchwalben und Diomedeen (Nuttall) ihre Beute abjagende Schmarotzer beider Hemiſphaͤren. Schwebefer— tigkeit der Meven verbunden mit der Stoßfertigkeit der Falken. Indem ſelbſt größeren Verfolgten ihr Fang abgeſagt wird, ſcheint neben den ſpitzen Naͤgeln und der Schnabelſpitze auch ein pſy— chologiſcher Zwang zu wirken. Lautes Geſchrey. Niſten auf Sandebenen oder Moͤren der arctiſchen Zone. Bey beiden Ge— ſchlechtern ein Bruͤtefleck. Zwey gruͤnliche, dunkel gefleckte, rund⸗ liche Eyer. — Muthige Vertheidigung der Nachkommenſchaft mittelſt Herabſtoßens. — Ausgebildetes Flugvermoͤgen. Anſtei— gen gegen den Sturm; Verfolgung von Lar. tridactylus und zonorhynchus, nicht marinus. (Audubon über pomarina.) Vogel, der fih in der Suͤdzone oft auf treibende Haufen von Seegras ſetzt. (Mittheilung von Gould über cataractes.) *1) Larus parasiticus Lin. 12., Richardsonii Vig., ere- pidatus Gm. enl. 991. P. 14— 15“. Norwegen, Island. 2) pomarina Tem., Pieill. gal. pl. 288. L. 15—16''. *3) Schleepii Brehm. Groenland. *4) Buffonii H. Boie in Meyers Taſchenbuch, Zuſaͤtze 1822, Edw. t. 148. enl. 762., parasitica Tem. New-Foundland, Java? 5) Larus cataractes Lin. 12. L. 20 — 21% antaretica Lesson voy. d’Uranie pl. 38. L. 26". Island, Malouines, Neuseeländ. Monographie des Genus Hyponomeuta von P. C. Zeller in Glogau (Hterzu Tafel l.) Einige Arten des Genus Hyponomeuta treten ſtets in großen Schaaren auf und richten daher bisweilen dem Menſchen we— ſentlichen Schaden an. So fleißig man ſie aber beobachtet und uͤber ſie geſchrieben hat, ſo hat man ſie doch von den aͤlteſten Zeiten bis auf die neueſten unter einander verwechſelt und ihre Naturgeſchichte mit falſchen und ungenauen Nachrichten verun— ſtaltet. Richtigeres und Zuverlaͤſſigeres an die Stelle des Bis- herigen zu ſetzen, iſt die Abſicht dieſes Aufſatzes. Die Gattung Hyponomeuta gehoͤrt in der großen Abtheilung der Lepidoptera mieroptera zu der Familie der Tineaceen und bildet darin mit Psecadia eine kleine Gruppe, Hyponomeutidae, welche auf der einen Seite an die Oeco— phoriden, auf der andern an die Depreſſarien angrenzt. Von den Oecophoriden unterſcheiden ſich die Hyponomeutiden durch die Hinterflügel, welche wenig kuͤrzer und ebenſo breit oder breiter als die Vorderfluͤgel und dabei wenig geſpitzt und ver- haͤltnißmaͤßig kurzfranzig ſind — (dort ſind ſie mit wenig Aus⸗ nahme merklich kuͤrzer, ſchmaͤler, lanzettfoͤrmig zugeſpitzt und langfranzig!; — und durch den ungegliederten, zuſammenge— druͤckten, faſt ſaͤbelfoͤrmigen Legeſtachel des Weibchens — (dort 199 iſt er mehrgliedrig, ſtielrund und meiſt ſtachelartig hervortretend. — Bon den Depreſſarien, zu welchen die Genera: Depressaria, Gelechia, Ypsolophus, Anarsia, Anchinia ete. gehören, tren⸗ nen fie ſich durch kürzere, faft borſtenförmige Taſter, längeren und daher zum Aufſaugen von Fluͤſſigkeiten geeigneten Ruͤſſel, mehr zuſammengedruͤckten als flachen Hinterleib, die oben an⸗ gegebene Beſchaffenheit des Legeſtachels, und von den ihnen am naͤchſten ſtehenden Depreſſarien noch durch ſchmaͤlere, kuͤrzer ge— franzte e dachfoͤrmige Fluͤgelhaltung in der Ruhe und ige Hinterſchienen. ee Hyponomeuta und Psecadia unterſcheiden ſich folgendermaßen: . a 1) ler fadenförmig, ſtumpfſpitzig; Hinterfluͤgel an der Baſis mit einer laͤnglichen, unbeſchuppten, flachen Grube: Hypono- meuta. 5 ea 2) Zafter am zweiten Gliede grobſchuppig; pfriemenfoͤrmig, feinſpitzig; Hinterfluͤgel überall gleichmäßig beſchuppt: Psecadia. Eine fpecielle Unterſcheidung zwiſchen beiden Gattungen ſehe man unter Psecadia nach. Anmerk. Stephens hat in ſeinen beiden Werken: Syste- matic catalogue of british insects 1829 und Illustrations of british entomology, Haustellata vol. IV. 1834 eine ſehr unfangreiche Familie, Yponomeutidae., die er auf eine hoͤchſt unnatuͤrliche und ungenuͤgende Weiſe von der folgen⸗ den, Tineidae, ſo unterſcheidet, daß er jener“ zwey, ſehr felten vier“ — diefer „meiſt vier Taſter“ zuweiſt. Un⸗ ter den 39 Gattungen feiner Yponomeutidae, kommen auch die zwei von mir angenommenen, aber in ſehr ungeeigneter Nachbarſchaft vor, namlich auf der einen Seite an ein Ge- nus Telea, ein Gemiſch aus rauh- und glattkoͤpfigen Scha⸗ ben z. B. Leucatella, Crataegella, lutarella, grenzend. — Duponchel hat feine Tribus Yponomeutidae faſt ebenſo eingeſchraͤnkt, wie ich meine Gruppe, und ihr gute Merkmale gegeben; nur hat er, durch die Flügelzeichnung ge⸗ taͤuſcht, ein Genus darunter aufgenommen, das gar nicht da⸗ hin gehoͤrt, und auf welches ſeine Merkmale gar nicht paſſen. Myelois eribella, von ihm als Genus Myeolophila behandelt, gehört nämlich nach ihrer viel vollkommenern Hinz terfluͤgelbildung, dem Vorhandenſein von Ocellen, der Stel— lung der Fuͤhler hinter dem obern Augenrande, und der Me⸗ tamorphoſe zu den Phyeideen, wozu fie auch ſchon von Huͤb— ner und Treitſchke früher geſtellt worden iſt. Hyponomeuta Sodoffsky. Yponomeuta La tr. et auct. sed. Tinea ex p. Fabr. Phalaena ex p. Linn. Caput laeve capillitio vertieis depresso. Ocelli nulli. Antennae setaceae, abdominis longitudine, infra levis- sime denticulatae sine pubescentia. (fig. 30.) Palpi maxillares nulli. iin Palpi labiales breviuseuli, eylindriei, tenues, leviter sursum arcvati. (fig. 35. 37.) Haustellum mediocre, spirale, nudum. Genitalia ad basin conulis duobus apice penicillatis instrueta, in mare foreipibus duabus subovatis acutius- eulis eircumdata. Feminae oviduetus oblique compres- sus, subtus canaliculatus, ciliatus. ? 0 Alae elongatae, breviter eiliatae ; anteriorum area dis- eoidali cellulam elausam (fig. 59. æ) continente; venarum r — 200 ramo subapicali integro, non furcato (fig. 39. .); vena subdorsali tantum proxime ad basin furcata (fig. 59. z). — posteriores oblongo- ovatae, latitudine anteriores superan- tes, in basi foveola hyalina (fig. 40. x.) et venula co- stali (fig. 40. v) instructae, Larva 16 pes, agilis, gregaria, tentoria communia am- plissima nectit, foliis vescitur. Chrysalis simplex, in folliculo areto suspensa. Generatio simplex, raro duplex. Kopf glatt mit anliegendem Scheitelhaar, ohne Nebenaugen. Fühler borſtenfoͤrmig, von Hinterleibslaͤnge, unterwaͤrts ſehr ſeicht gezaͤhnelt, unbehaart. (fig. 30.) Kinnladentaſter fehlen; Lippentaſter etwas kurz, cy⸗ lindriſch, dünn, leicht aufwärts gekruͤmmt (fig. 35. 37.) Saugruͤſſel mittelmaͤßig lang, ſpiralfoͤrmig, nackt. Genitalien an der Baſis mit zwey Kegelchen verſehen, deren Spitze mit einem Haarpinſel endigt; das Maͤnnchen hat zwey faſt einfoͤrmige, zugeſpitzte Haltzangen; der weibliche Lege⸗ ſtachel iſt ſeitlich zuſammengedruͤckt, unten mit einer Rinne ver— ſehen, gefranzt. Fluͤgel geſtreckt, kurzfranzig; die Voderfluͤgel mit einer ges ſchloſſenen Nebenzelle (fig. 39. &) in der Discoidalzelle, uns veraͤſtelter Subapicalader (fig. 39. ) und nur dicht an der Baſis gabelſpaltiger Subdorſalader (lig. 39. 2); die Hinter⸗ flügel laͤnglich eifoͤrmig, breiter als die Vorderfluͤgel mit einem Coſtalaͤderchen (fig. 40. v) und an der Baſis mit einer durch⸗ ſichtigen Grube. 1 Raupe ſechszehnfuͤßig, lebhaft, geſellſchaftlich lebend, ſehr weitlaͤuftige, gemeinſchaftliche Geſpinnſte webend und ſich von Blaͤttern naͤhrend. Puppe ohne Auszeichnung, in einem engen Cocon aufge⸗ haͤngt. Generation jaͤhrlich eine, ſelten zwey. Der Name, ziemlich unpaſſend von vrovον,νẽu (miniren) hergeleitet, iſt ebenſo wie cometa, planeta gen. masc. und darf feine Aſpiration nicht verlieren ( Sodoffsky Bulletin de la Soc. imper. de Moscou. 1837. ©. 21). } Beſchreibung. Dieſe Schaben gehören der Größe nach zu den anſehnlicheren unter den Zineaceen. Kopf (fig. 34.) faſt halbkugelig, auf Stirn und Scheitel mit vielen angedruͤckten Haarſchuppen bekleidet, von denen die des Hinterkopfes zu beiden Seiten hinter den Augen ſich etwas aufrichten. Sie haben eine ſehr verſchiedene Geſtalt, meiſt lang, ſchmal und einfach (fig. 32. a), etwas ſeltner am Ende aus⸗ gekerbt (fig. 32. 6) oder kuͤrzer und zweyzaͤhnig (fig. 32. c) oder noch kuͤrzer und gekerbt (fig. 32. d) oder dreyzaͤhnig (fig. 32. e, 7) Augen halbkugelig, mit lauter gleichen, ſechs⸗ ſeitigen Facetten, groß, durch die breite Stirn getrennt. Ne⸗ benaugen fehlen. Fühler (fig. 30.) vor der Mitte des Auges am obern Rande deſſelben eingelegt, von Laͤnge des Hinterleibes, borſtenfoͤrmig, 55 — 60 gliedrig; die Glieder mit Ausnahme des viel laͤngern Wurzelgliedes klein, cylindriſch, von faſt gleicher Groͤße, anlie⸗ gend beſchuppt; die Schuppen, auf der untern Seite etwas ab⸗ ſtehend, wodurch die Fühler gegen die Spitze ſchwach gezaͤhnt erſcheinen, find langdreyeckig mit abgeſtuktem Ende (fig. 31.) — Kinnbacken (fig. 34. 6) neben dem Auge, etwas entfernt von der Baſis des Ruͤſſels, nierenfoͤrmig, gegen den Ruͤſſel ge⸗ bogen, nach unten zugeſpitzt. — Kinnladentaſter fehlen. — 201 - Saugrüffel hornartig, ſpiralfoͤrmig, von der Länge des Ruͤcken⸗ ſchildes und Kopfes zuſammengenommen, unbeſchuppt, gelb. — Taſter (fig. 35.) kuͤrzer als der Ruͤckenſchild, borſtenfoͤrmig, mit anliegender und gleichfoͤrmiger Beſchuppung, aufwaͤrtsge— kruͤmmt oder mehr oder weniger niederhaͤngend, im Leben der Stirn anliegend, dreygliedrig; die Glieder von etwas ungleicher Laͤnge; das zweyte laͤnger als das erſte, und dieſes wenig laͤnger als das erſte, alle ein wenig gekruͤmmt, cylindriſch, das letzte ſtumpf zugeſpitzt. Mittelleib ſchwaͤchlich, anliegend beſchuppt. Prothorax ein ſchwacher Ring mit einfachem Schuppenkragen; Schulter- decken (fig. 36.) laͤnglich eifoͤrmig, gekruͤmmt, beſchuppt, die Schuppen am meiſten uͤber das untere Ende hervorſtehend; doch geben fie ihnen dadurch keinen anſehnlichen Umfang. Schild- chen deutlich, abgerundet dreyeckig. Beine (fie. 7.) ziemlich kurz; die 4 unterften Fußglieder haben zuſammen nur die Laͤnge des erſten. Auf der innern Seite der Vorderſchienen ſitzt ein Buſch langer Haarſchuppen mit eingekerb⸗ ten Spitzen, feſter haftend als andere Schuppen. Die Mittel- ſchiene hat am Ende ein Paar ungleicher Dornen, wovon der laͤngſte der halben Schiene gleich kommt. Hinterſchenkel und Schiene zuſammengedruͤckt; die letztere hat an der Mitte und am Ende je ein Paar Dornen; der laͤngſte des oberen Paares iſt faſt doppelt ſo lang wie der laͤngſte an der Mittelſchiene und wie ſein Nachbar; die zwey Enddornen ziemlich gleich lang, kuͤrzer als die andern Dornen und kaum halb fo lang wie das erſte Fuß— glied; Schiene und Fuß ſind auf der untern Kante mit etwas laͤngeren Haarſchuppen bekleidet. Alle Fuͤße haben ein Paar zarter, ſehr kleiner, horngelber Krallen, unter Schuppen groͤßtentheils vers ſteckt; an den Mittel- und Hinterfuͤßen haben dieſe unter ſich ein kleines ſchwarzes Knoͤtchen, ein Analogon eines Haftlaͤppchens (fig. 38). Hinterleib achtringelig, beſchuppt, an den Hinterrändern der Ring mit Schuppen geſaͤumt, von mäßiger Länge, an der Seite ſchuppig gerandet; der Ste Ring in einen maͤßigen Haar⸗ ſchuppenbuſch geendet, der aus ſehr duͤnnen, langen, zwey- und dreyſpitzigen Schuppen beſteht. Genitalien. Das Maͤnnchen (fig. 42.) hat den ſtachel⸗ ſoͤrmigen Penis zwiſchen zwey laͤnglich eifoͤrmigen, ſpitzigen, mit der Spitze gegen einander geneigten, etwas gewoͤlbten, auf der Innenſeite mit weißem, kurzem Filz bekleideten Klappen, an deren Baſis je ein etwas ſtrahlendes Haarſchuppenbuͤſchel (in fig. 42** bei 6) ſitzt, das ſich an einen Haarſchuppenkranz anſchließt (fig. 42* d), und dieſer Lucke, doch ganz an der Baſis des Ringes, entſpringt ein Paar cylindriſcher, ſtumpfer und weicher Anhaͤnge (42˙ a, a und 42), deren Ende einen Buſch ſchneeweißer, platter, ſtumpfſpitziger Haare trägt. Der Körper eines ſolchen Anhanges tritt erſt durch einen ſtarken Druck unter dem Rande des vorhergehenden Ringes hervor und breitet feine Haare ſchirm— foͤrmig aus; in der Ruhe legt er ſie zuſammen und zieht ſie mit ſich ſelbſt zuruͤck, fo daß nur die ſchneeweißen Spitzen hervor⸗ ſehen. — Beim Weibchen iſt das Legeglied (fig. 43.) ab⸗ geſtumpft, kegelfoͤrmig, ſchief zuſammengedruͤckt, auf der untern Seite etwas ausgehoͤhlt, an den Seiten behaart und gefranzt. Auf derſelben Stelle, wo beim Maͤnnchen, ſind auch hier zwey Anhaͤnge, aber kuͤrzer, knoſpenfoͤrmig und mit kuͤrzern, gelben Haaren am Ende beſetzt. Zwiſchen beiden iſt an der Baſis des Ringes eine kleine Vertiefung, durch zwey gegeneinander gekruͤmmte braune Bogen auffallend angedeutet. Die Haarſchuppen des vor⸗ Iſis 1844. Heft 3. 202 letzten Ringes find nur auf der Ruͤckſeite verlängert und in zwey Partien getheilt. Fluͤgel laͤnglich lanzettfoͤrmig, durch die Franzen des Hin⸗ terrandes länger erſcheinend. Die Vorderfluͤgel (fig. 39.) haben einen ſpitzen Vorderwinkel; ihr Aderlauf bildet in der Mit⸗ telzelle eine kleinere, an die Medianader angelehnte Nebenzelle (fig. 39. 2); der Aſt, welcher dicht an der Spitze mündet und bei Psecadia gabelig iſt, verläuft ungetheilt; die Subdorſalader, welche ſonſt an der Baſis eine lange Gabel bildet, ſpaltet ſich nur ganz nahe an der Baſis. — Die Hinterflügel (fig. 40.) haben nahe an der Baſis des Vorderrandes einen Halter aus 2— 3 Borſtchen; der Schwanzwinkel iſt deutlich, doch abgerun⸗ det; der Voderwinkel mit ſtumpfer Spitze; der Hinterwinkel kaum angedeutet. Von der Mittelzelle gehen 4 Adern nach dem Hinter⸗ rande, eine nach dem Vorderrande nahe bey der Spitze. Zwi⸗ ſchen der Radialader und der geſchwungenen, einfachen, nahe dem Schwanzwinkel endigenden, iſt ein laͤnglich eifoͤrmiger Raum kahl und ein wenig eingedruͤckt, ſo daß er auf der Unterſeite eine ſchwache Convexitaͤt zeigt. Farbe und Zeichnung. Weiß und Grau find die Grund— farben, und zwar erſtere an den Koͤrper, den Beinen und der Oberſeite der Vorderfluͤgel, letztere auf den Hinterfluͤgeln und der Unterſeite der Vorderfluͤgel vorherrſchend. Die Vorderfluͤgel ha— ben öfters graue wolkige Stellen. Characteriſtiſch iſt die Zeichnung des Ruͤckenſchildes und der Vorderfluͤgel. Die Schulterdecke hat naͤmlich einen ſchwarzen Punct vor der Mitte, der Mesothorax ein Paar weit getrennte Puncte in ſeiner Mitte; das Schildchen hat einen zu jeder Seite am Anfange und einen in der Spitze. Auf den Vorderfluͤgeln ziehen mehrere Laͤngsreihen ſchwarzer Puncte von der Baſis aus, und vor dem Hinterrande ſtehen mehrere Puͤnctchen zu einer unregelmaͤßigen Binde beyſamen. (Dieſes iſt das einzige Bindenaͤhnliche in der Zeichnung, waͤh⸗ rend bey Myelois eribella ſich aus den Puncten die den Phy⸗ ciden eigenen Binden leicht conſtruiren laſſen. Eier. Groß, kurz eifoͤrmig, ſehr flach conver mit ziemlich breitem Rande, auf der Ruͤckſeite mit mehrern (3 — 4) feinen unregelmäßigen Laͤngsrippen (fig. 1, 2, 3.) alſo von Eyern ans derer Schmetterlinge außerordentlich verſchieden. Sie find ans fangs gelblich, und werden ſpaͤter roth, dann rothbraun und braun. Sie werden an die Aeſte der Nahrungspflanzen in die Achſel eines jungen Zweiges etwas uͤbereinander gelegt und verdecken eins ander gewoͤhnlich das ſpitzere Ende. Sie bilden ein laͤngliches, ovales, ziemlich convexes Haͤufchen aus 40 — 50 Stüd, deſſen Oberflaͤche ſchuppig ausſieht und reichlich mit feinen kurzen, ge⸗ runzelten Furchen der Laͤnge nach überzogen iſt ). Es hat Aehn— lichkeit mit einer Schildlaus und erhaͤlt ſich, nachdem die Raupen heraus ſind, noch mehrere Jahre gegen die Einfluͤſſe der Witte⸗ rung unverſehrt. Da ſich an Eyerhaufen von Prunus padus, die ich neben jungen Raupengeſellſchaften fand, oberwaͤrts keine Oeffnungen fuͤr die ausgekrochenen Raͤupchen zeigen (die zwey Loͤcher in fig. 2. rühren ſehr wahrſcheinlich von Ichneumonen her), ſo muß das Auskriechen unterhalb vor ſich gehen. Die der Luft zugekehrten Seiten der Eyer bleiben in genauem Zuſam— menhange, und das Ganze laͤßt ſich als ein Dach leicht von der Rinde abheben. Raupe. Schlank, nach vorn und am hinterſten Ende etwas verduͤnnt, mit 16 ziemlich kurzen Fuͤßen. Kopf kugelig, etwas ) Dahlbom (Iſis 1838. S. 7.) ſagt, die Weibchen legen die Eyer ohne Ordnung in ſchmalen Haufen ab; = ihrem Ausſehen ſchweigt er. . 13 203 herzfoͤrmig und quer, auf den ſchwarzen Halbkugelaugen borftig. Kopfſchild (elypeus) und Oberlippe (fig. 12, 18.) gefurcht, letztere quer und in der Mitte tief ausgerandet. Kinnbacken (fig. 17.) kurz, zugerundet, außen gewoͤlbt, am Ende ſtumpf dreyzaͤhnig. Fuͤhler (fig. 16.) neben der Baſis der Kinnbacken in einem dreyeckigen Ausſchnitte der Augenmaske eingefuͤgt, vier— gliedrig; die zwey unterſten Glieder weich und haͤutig; das erſte fehr breit, polfterartig, einziehbar; das zweyte ſehr kurz, viel ſchmaͤ— ler, ringfoͤrmig; das dritte hornig, cylindriſch, dünn, auf dem Ruͤcken am Ende mit langer Borſte; das Endglied griffelfoͤrmig mit einer Ruͤckenborſte in der Mitte und einer ſchiefen Enoborſte. Ocellen (fig. 14.) 6, in der gewöhnlichen Stellung, die drey erſten ſehr genaͤhert. Kinnlade groͤßtentheils mit dem Kinn und der Unterlippe verwachſen (fig. 12, 18.), haͤutig, mit einigen Horngraͤten, gegliedert; Kauſtuͤck ſehr kurz und klein, knospen— foͤrmig, gewimpert; Marillartafter zweygliedrig, klein, das End— glied feinſpitzig. Unterlippe (fig. 19.) fleiſchig mit abwärts gerichteter Spindel, neben welcher die zwey ſehr kleinen, zwey— gliedrigen Lippentaſter. — Das Nackenſchild hornartig, ſchwarz, ſchmal paralleltrapezoidiſch, in der Mitte durch eine feine Linie der Länge nach getheilt (fig. 10). Vor den Vorderbeinen in der Mitte am Vorderrande des erſten Ringes iſt ein fleiſchiger Hocker von unbekanntem Zwecke (fig. 7 2), in der Ruhe einge— zogen, durch einen Druck ziemlich weit herauszutreiben. Kral⸗ lenfuͤße hornig und borſtig. An den gewoͤhnlichen Stellen des Koͤrpers befinden ſich auf weißlichen Waͤrzchen in ſchwarzer Ein— faſſung klare Boͤrſtchen. Die Afterklappe (fig: 11.) iſt mit einem mehreckigen, nach hinten verſchmaͤlerten Hornſchilde, auf welchem acht Boͤrſtchen, bekleidet. Die Bauchfuͤße ſind kurz, walzig und haben einen 4 — 5 fachen wollſtaͤndigen Hakenkranz (fig. 9). An den Nachſchiebern (fig. 7. c) iſt der Hakenkranz auch mehrfach, aber hinten offen. Die Luͤfter ſind ziemlich hoch, ſehr klein und kreisrund und haben eine Borſte gerade uͤber ſich, eine naͤhere ſchief nach hinten unter ſich, und eine entferntere ſchief nach vorn gleichfalls unter ſich. Die Faͤrbung dieſer Raupen iſt gelblich oder grau in ver— ſchiedenen Nuͤancen, oder grau und gelblich mit ſchwarzen Puncten und Flecken. Gleich nach der Haͤutung iſt ſie beſonders dunkel, worauf fie ſich allmählich lichtet. Einige Arten haben einen Reif— ſchimmer in den Hautfalten. Nur die Raupe des Hyp. plum- bellus macht durch buntere Faͤrbung eine Ausnahme. Lebensweiſe der Raupen. Die eben ausgekrochenen Raͤupchen begeben ſich nicht immer an den naͤchſten jungen Trieb, ſondern am liebſten an die Spitze des Aſtes, obgleich ſie bis da— hin oft einen ziemlich weiten Weg haben. Man ſucht bisweilen ſehr lange vergeblich nach dem Eyerhaufen. Am leichteſten fand ich ihn bey den Raupen des Prunus padus, ſehr ſchwer bey denen des Evonymus, und nur einmal zufällig bey denen des Schlehenſtrauchs. Nach Schmidberger“ kriechen die an Holzpflanzen lebenden Raupen ſchon im Herbſt aus und ſpinnen ſich darauf gemeinſchaftlich zur Ueberwinterung ein, und Dahl: „S. Ratzeburg Forſtinſecten II. S. 250. — Im Entomologi- cal magazine April 1834. S. 183. beißt es: der Secretär las ein Pa⸗ pier von Herrn Lewis über Yponom. padella. Er behauptet, daß die Raupen im Herbſt ausgebruͤtet werden, aber unter dem Deckel, womit die Eyer verdeckt ſind, bis zum Fruͤhling verweilen, daß ſie bey ihrem erſten Hervorkommen minirende Raupen werden (1) und ihr Gewebe erſt ſpinnen, wann ſie eine betraͤchtliche Groͤße erreicht haben. Daß der 25 Theil dieſer Behauptung wahr ift, daruͤber ſ. m. bey Hyp. mali- nellus. R — 204 bom laͤßt die Apfelmotte ſogar zum Theil ziemlich erwachſen (!) in Seidenkanaͤlen, in den Spalten, Zweigtheilungen des Baumes uͤberwintern und im May zum Vorſchein kommen. Ob die Ueberwinterung als Raupe in ſuͤdlichen Gegenden ſtatt findet, mußt dahin geſtellt bleiben. Fuͤr die noͤrdlichen Gegenden iſt ſie durchaus unwahrſcheinlich, und bey uns erſcheinen die Raupen nie im Herbſt, ſondern erſt im Fruͤhjahr, und zwar nach der Species zu verſchiedenen Zeiten. Am fruͤhſten macht ſich die Raupe des Traubenkirſchbaumes bemerkbar, worauf die des Spin⸗ delſtrauchs und erſt geraume Zeit nach dieſer die Schlehenraupe erſcheint. Die Apfelbaum- und Ebereſchenraupen mögen ſich wohl zu gleicher Zeit mit der zuletzt genannten an ihr Futter bes geben. Nur eine bekannte Species, Hypon. viginti punetatus (Sedellus), findet ſich zum zweyten Male in demſelben Jahre, im Herbſte als Raupe wieder. Nach Dahlboms und Anderer Angaben erſchiene auch die Apfelbaummotte zweymal im Jahre“; allein in unſeren Gegenden iſt dies gewiß nicht der Fall. Die Haͤutungen erfolgen in etwa 14 Tagen, ſo daß ſie in ungefaͤhr zwey Monaten durchgemacht ſind, und die Raupen ſich im Juny und July einſpinnen koͤnnen. Die Raupen leben (mit Ausnahme des Hyps. plumbellus 2) geſellſchaftlich. Anfangs ziehen ſie bloß die Blaͤtter an dem Ende der jungen Triebe durch ein ſchwaches Geſpinnſt zuſammen und freſſen das zarte Blattfleiſch ab. Je mehr ſie wachſen, deſto größer wird ihr Geſpinnſt, welches aus weißlichen Seidenfaͤden beſteht, die ſpinnewebartig ganz unregelmaͤßig ausgeſpannt werden. In dieſem Gewebe halten ſie ſich ſtets auf. Bey Regenwetter und zur Zeit der Haͤutung ziehen ſie ſich in die Mitte deſſelben, wohin die Regentropfen nicht dringen, oder nach der Seite, die durch mehrere Blätter geſchuͤtzt iſt. Sie kriechen mit Schnellig⸗ keit im Gewebe hin und her, indem ſie ſich uͤberall leicht durch— draͤngen. Kanaͤle, in denen ſich jede einzeln aufhielt, und die bis zur Blattflaͤche, an welcher die Raupen freſſen, reichten, wie Dahlbom von der Apfelbaumſchabe erzaͤhlt, werden in der Wirklichkeit nicht angelegt.“ Wenn ſie freſſen wollen, was gewoͤhnlich in Geſellſchaft geſchieht, ſo begeben ſie ſich an das Blatt, von welcher Seite ſie gerade dazu gelangen koͤnnen, und benagen es, Kopf an Kopf gedrängt nebeneinander (fig. 4). Anfangs verzehren ſie nur das Parenchym. Je aͤlter ſie werden, deſto mehr freſſen fie auch ganze Blätter. Nur Hyp. malinel- lus laͤßt (ob auch bey jungen Blättern 2) die untere Blatthaut um die groͤbern Rippen ſtehen und ſkeletirt ſo die Blaͤtter. Dieſe Art iſt auch diejenige, welche gewöhnlich aus ihren Jugendwoh— * Er ſagt nämlich, aus den Eyern kaͤmen die Larven in einigen Tagen nach dem Ablegen aus und verwandelten ſich zum Theil noch im Nachherbſte. * fie 1838. p. 5. Es ſcheint mir, als ob er hier bloß die Reaumuriſchen Anſichten wiedergiebt. Rea umur ſagt, Mem. II. 1. p. 252: Leurs corps sont presque paralleles entre eux, d'où il suit que les toiles — laissent entre elles des sentiers, les uns au des- sus des autres, et les uns à côté des autres, et tous A peu pres pa- ralleles entre eux. Chaque sentier peut- etre n'est que pour une seul chenille. Ce qui prouve encore très- bien cette disposition des chemins ou des toiles, c’est que chaque chenille va aisement soit en avant, soit en arriere, dans une direction parallele à la longueur de son corps, et on la determine, quand on veut, à aller dans Pune ou dans Pautrez mais si on veut lui faire prendre des routes obliques à celle-ci, on n'en vient point à bout, sans doute parceque les toiles s’y opposent. Er hat alfo dieſe Canäle nicht geſehen und ſchließt nur auf ihr Vor⸗ handenſeyn. Daß die Raupen nicht immer in gerader Linie ruͤckwaͤrts . „ ſondern oft in ſehr gekrümmten Linien, habe ich ſehr oft be obachtet. 205 nungen auswandert, ſtatt dieſelbe zu erweitern. Doch geht die Reiſe nicht weit, und wird auf ſeidenen Wegen vollzogen, auf denen ihre Spur leicht zu verfolgen iſt. Sie ſind ſehr geſellig und vertraͤglich und freſſen ſich in der groͤßten Hungersnoth nicht an. Verirrte Raupen einer Species begeben ſich wegen dieſes Geſelligkeitstriebes in Neſter andrer Arten, obgleich fie bey dieſen keine paſſende Speiſe finden. (So fand ich einzelne Hyp. evo- nymi in den Neſtern der Hyp. variabilis (padella), wenn Evo- nymus mit Schlehen zuſammenwuchs). Sie dulden fremde, unerwachſene Raupen mitten unter ſich. Die Vereinigung ver: ſchiedener Bruten geſchieht nicht ſelten, theils freiwillig, theils haͤufiger nothgedrungen, weil der Futtermangel ſie einander nahe bringt. Dann nehmen die Neſter einen großen Raum ein und bekleiden ganze Straͤucher und Baͤume. Die bekannten Nahrungspflanzen dieſer Raupen ſind: Apfelbaum, Ebereſche, Traubenkirſchbaum, Schlehenſtrauch, Pflaumenbaum, Weißdorn, Weiden, Himbeerſtrauch, Faulbaum, Fetthenne (Sedum telephium) — und nach Reaumur auch Weißbuche. Mit wenigen Ausnahmen iſt jede Raupenart auf eine Pflanzenart angewieſen, die wenigen Ausnahmen leben auf zweyen, hoͤchſtens dreyen. Zur Verpuppung begiebt ſich die Mehrzahl der Arten ge— ſellſchaftlich an eine etwas geſchuͤtzte Stelle ihres Gewebes oder nicht weit von derſelben, worauf die ausgewachſenſten zuerſt ihre Pupppenhuͤllen bauen. Dies geſchieht in ſenkrechter Stellung, meiſtens mit dem Kopf nach unten. Das Cocon iſt nicht viel laͤnger als die Puppe und ziemlich eng, in der Geſtalt eines Gerſtenkornes, aus weißer Seide verfertigt, und je nach der Spe— eies von verfchiedener Dichtigkeit. Auch bey den feſteren Ge: haͤuſen ſind beide Enden ſehr leicht verwahrt, ſo daß die Raupen, wenn ſie darin beunruhigt werden, ſich leicht aus einem derſelben hervordraͤngen koͤnnen. Auch wird die abgeſtreifte Raupenhaut haͤufig durch das hintere Ende hinausgeſtoßen (fig. 25). — Bey denjenigen, die ihre Gehaͤuſe in einem Haufen anlegen, draͤngen die nachfolgenden ihre Wohnungen zwiſchen die fruͤher angeleg— ten hinein, wodurch bisweilen drey und mehr Schichten uͤberein— ander und ineinander greifend liegen. Das Ganze bildet einen zugerundeten Klumpen. Iſt er groß, ſo muͤſſen viele auskrie— chende Schmetterlinge umkommen, weil ſie ſich nicht zwiſchen den uͤber ihnen liegenden Gehaͤuſen durcharbeiten koͤnnen. Die— jenigen, welche ihre Puppen nicht haufenweiſe zuſammenlegen, zerſtreuen ſich entweder, wie die Fetthennenraupe, oder bleiben zwar in demſelben Raupengewebe, legen aber die Cocons durch Zwiſchenraͤume getrennt an. Bey ihnen iſt der Kopf ſtets nach unten gerichtet; ihre Gehaͤuſe ſind die duͤnnſten und durchſich— tigſten, und die Puppen ſind oft der vollen Einwirkung der Son— nenſtrahlen ausgeſetzt. — Die ſpaͤter erwachſenen Raupen ſtellen ſich nach und nach bey dem Puppenhaufen ein; oft findet man noch Raupen bey demſelben, während ſchon ein Theil der Schmet= terlinge ausgekrochen iſt. Von dieſen verſpaͤteten Raupen ſind nicht wenig krank. — Die Verpuppung erfolgt am zweyten, ſpaͤ— teſtens am dritten Tage. Die ziemlich ſchlanke Puppe ver— duͤnnt ſich nach hinten, iſt ſehr ſchwach gerunzelt, und am ke— gelichten, zugerundeten Afterrande am glatteſten. An den Sei— ten in der Naͤhe der Luftroͤhre ſitzen einzelne kurze Boͤrſtchen; das Afterende iſt gewöhnlich mit 5 — 6 divergirenden, etwas ge— bogenen Stacheln bewaffnet, womit die Puppe in die Seiten des Geſpinſtes einhakt. Die lanzettlichen Vorderfluͤgelſcheiden ſtehen ein wenig am Unterleibe hervor, noch ein wenig weiter die ges 206 kerbten Fühler: und Hinterfußſcheiden. Die Puppe ift beweg⸗ lich; ſie bewegt ſich aber nicht viel. Eigenheiten des Schmetterlings. In 14 — 16 Ta: gen bricht der Schmetterling aus der Puppenſchale, nachdem die Fluͤgelzeichnung ſchon mehrere Tage lang völlig ſichtbar geweſen iſt. Er laͤßt einen weißlichen Reinigungstropfen fallen und iſt in einer halben Stunde ausgewachſen. Bey Tage ſitzt er verſteckt unter Laub und an Aeſten, am liebſten haͤngend. Angeruͤhrt und erſchreckt ſpringt er mit angelegten Fluͤgeln von ſeinem Platz weg, und iſt es ein Maͤnnchen, ſo fliegt es eine Strecke lang— ſam hin bis zu einem neuen Ruheplatze. Das Weibchen laͤßt ſich im Freyen beym Schreck am liebſten fallen, und dies iſt ein Grund, warum man es von manchen Arten ſo ſelten erhaͤlt. In der Gefangenſchaft geräth durch den Schreck eines Schmet- terlings gewoͤhnlich die ganze Geſellſchaft in Bewegung, indem jener durch ſeinen Sprung einen andern anſtoͤßt und zu gleicher Bewegung veranlaßt, wodurch in einer Schachtel oft ein tolles, länger anhaltendes Hin- und Herſpringen aller dieſer Schmet: terlinge entſteht. Ihre Flugzeit iſt Abends und fruͤh Morgens. Ihre Nahrung beſteht aus ſuͤßen Saͤften der Blumen, die ſie unter ſchattigem Laube auch bey Tage und bisweilen fogar im Sonnenſchein beſuchen. Sie laſſen ſich in der Gefangenſchaft mit Zucker naͤhren. Ohne Nahrung und im trocknen Gefaͤß leben ſie bis 10 Tage, im Freyen alſo wenigſtens drey Wochen, und da ihre Verpuppung zu ſehr ungleicher Zeit eintritt, ſo findet man die Falter einer Art zuweilen zwey Monate hindurch. In der Ruhe werden die Fluͤgel mit uͤbereinander greifenden Innenraͤndern zugerundet dachlörmig gehalten, nach hinten immer ſteiler, bis die Franzen der Vorderfluͤgelſpitzen ſich beruͤhren (fig. 28. 29.); die Hinterfluͤgel find gar nicht gefaltet, ſondern liegen concav am Körper, Die Fühler liegen längs der Vorder— raͤnder. Wird das Thier munter, ſo faͤngt es an, mit dem einen Fuͤhler zu wedeln, wobey fortwaͤhrend der Umfang eines ſehr ſpitzen Kegels, deſſen Spitze in der Fuͤhlerbaſis liegt, beſchrie— ben wird; der andere Fuͤhler ruht, bis der Schmetterling noch mehr geſtoͤrt wird, in welchem Falle beide Fuͤhler, und zwar noch ſtaͤrker, oft mit ungleicher Schnelligkeit wedeln. Ungeſtoͤrt und doch munter ſtreicht der Schmetterling bisweilen mehrmahls hintereinander mit dem Vorderfuß uͤber den Fuͤhler, auch wohl über den Saugruͤſſel. Aus verletzten Stellen des Koͤrpers, daher ſtets beym Auf⸗ ſpießen, dringt ſogleich ein gelber, klarer Tropfen, ohne auffal- lenden Geſchmack. Die Begattung wird auch im Gefaͤngniß vollzogen. Das Paar hängt dabey feſt und wahrſcheinlich 6—8 Stunden an— einander. Das befruchtete Weibchen ſetzt in der Gefangenſchaft an Aeſte ihrer Futterpflanze, ſelbſt wenn fie düre find, feine Eyer ab; hat es keine ſolche Aeſte, ſo ſtirbt es gewoͤhnlich, ohne Eyer gelegt zu haben Geographiſche Verbreitung. Das Genus iſt uͤber den größten Theil Europas verbreitet. Oſtrogothien und Finnland find bis jetzt als die noͤrdlichſten Grenzen bekannt. (Zetterstedt Ins. lapp.) Die oͤſtliche Grenze iſt noch völlig unbeſtimmt; denn wenn Menetries in feinem Catalogue keinen Hypono— meuten aus Caukaſien auffuͤhrt, fo iſt der Grund der, daß er die letzten Abtheilungen der Nachtfalter ganz unbeachtet ließ. Unteritalien und Sicilien ſind als die ſuͤdlichſten Laͤnder bekannt, die noch eine oder zwey Species ernaͤhren. Als Weſtgrenze koͤnnen bis auf weitere Ermittelung die Pyrenaͤen gelten. Welche Art am weiteſten gegen die Grenzen vorgeht, laͤßt ſich bey der 207 Unſicherbeit der Angaben noch nicht mit Beſtimmtheit ſagen; doch möchten Hyp. padi als die nördlichſte, Hyp. variabilis und malinellus als die am weitſten nach Weſten und Suͤden gehenden anzufehen ſeyn. Die meiſten Arten kommen im ge⸗ mäßigten Europa vor. Da fie weder raſch noch anhaltend flies gen, ſondern ſich ſtets in der Nachbarſchaft der Nahrungspflanzen halten, fo hängt ihr Vorkommen in einer Gegend mit dem Vor: kommen der Pflanze, auf welche fie angewieſen iſt, genau zus ſammen. Die verbreitetſte Art mag ebendeswegen Hypon. ma- linellus ſeyn. Am 1 an den Bergen hinauf geht wahr— einlich Hypon. padi. . 15 e 115 Keiner außer daß ſie vielleicht manchem kleinen Vogel zur Speiſe dienen. Ihr Gewebe wird nicht benutzt. Nach Voigt“ hat man es zu Faͤden gedreht, welche nicht zu zerrei⸗ ßen waren und, auf eine Violine geſpannt, mit dem Bogen einen hellen Ton gaben. Ebenderſelbe erzählt nach Schrank, daß Hebenſtreit ſich habe von der Traubenkirſchſchabe Wat⸗ ten uͤber beliebige Papierformen ſpinnen laſſen.“ Schaden. Wenn eine Pflanze zu viel oder zu große Ge⸗ ſellſchaften von Hyponomeuta - Raupen naͤhren muß, fo wird fie nicht ſelten völlig entlaubt und bringt keine Fruͤchte. Daß ſie abſtirbt, habe ich, außer an Sedum telephium, noch nicht gefehen, ſondern Bäume und Straͤucher gruͤnten und bluͤhten im naͤchſten Jahre wieder. Am meiſten Schaden richtet natuͤr⸗ lich die Apfelbaumſchabe an; in den gewöhnlichen Jahren er— ſtreckt ſich aber der Verluſt nur auf die Früchte eines oder etli— cher Aeſte; nur hoͤchſt ſelten, wie mir wahrſcheinlich iſt, ereignet es ſich, daß alle Fruͤchte dieſes Baumes zerſtoͤrt werden. Denn die Aepfel bleiben friſch und wachſen fort, auch wenn ſie ein Geſpinnſt umzieht, und wahrſcheinlich reifen ſie, wenn nur die benachbarten Aeſte durch ihr Laub die Sonnenftrahlen etwas ab» halten. An Pflaumenbaͤumen iſt der Schaden ganz unbedeu— tend, da er nur hin und wieder einen Aſt trifft. Schlehen, Traubenkirſchen und Pfaffenhütchen werden dagegen oft ganz und in anſehnlichen Revieren zerftört. Vertilgung. Man hat ſonderbare Mittel vorgeſchlagen, deren Abgeſchmacktheit hier unerwaͤhnt bleiben mag. Die Natur hat es demjenigen, der dieſe Thiere vernichten will, dadurch leicht gemacht, daß ſie dieſelben in großen Geſellſchaften leben laͤßt. Mit wenig mehr Mühe, als womit man eine einzelne Raupe toͤdtet, läßt ſich eine ganze Geſellſchaft zerquetſchen. Da das Geſpinnſt auch ganz junge Raupen verräth, fo kann man fie vertilgen, ehe ſie bedeutenden Schaden geſtiftet haben. Neſter an höhern Zweigen der Aepfelbaͤume find mit Huͤlfe von Gartens leitern im Juny und July herabzuholen. Gegen die Eyer iſt gar nichts auszurichten, weil ihre rindenaͤhnliche Farbe ſie vor Entdeckung vollkommen ſichert. Die Schaben Abends und Mor⸗ gens wegzufangen, waͤre ein ſehr zeitraubendes und muͤhſames Geſchaͤft, welches auch nur an Straͤuchern, nicht an hoͤhern Bäumen in Ausführung gebracht werden koͤnnte. Feinde. Schon in den Eyern leben kleine Ichneu mo⸗ niden, die im Fruͤhjahr auskriechen (die ich jedoch noch nicht ſah). o Lehrbuch der Zoologie 5 Bd. p. 214. Es iſt mir nicht klar, wie die Papierformen, nachdem bie Ges webe fertig waren, entfernt wurden. Daß die Raupen einander freſſen, wie dort erwähnt wird, oder daß die Spindelbaumraupe bey demſelben Futter mit der Traubenkirſchraupe zum Spinnen gebraucht werden können, wie man nach derſelben Angabe vermuthen ſollte, beruht wohl nur auf Vermuthungen, nicht auf Erfahrungen. Vergl. Okens Allg. N. G. V. 1257. 208 Von groͤßern Ichneumoniden iſt mir haͤufig aus den Cocons des Hyp. variabilis gekommen: Pimpla examinator. In ſehr großer Menge kam aus Raupen derſelben Species, die von der Maſſe paraſitiſcher Larven dick aufgeblaͤht und im Puppengehaͤuſe vertrocknet waren, Bouches Eulophus evonymellae zu gleicher Zeit mit den letzten auskriechenden Hyp. variabilis. Noch viel haͤufiger und etwas ſpaͤter erſchien ein halb fo großer ſammet—⸗ ſchwarzer Ichneumonide mit gleich geſtalteten, gelblichen, an der Wurzel braunen, achtgliedrigen Fuͤhlern, ſtahlblauem Obere geſicht und blaßgelben Beinen mit ſchwarzen Schenkeln und ſchwarzen Schienenbaͤndchen. Es giebt unbezweifelt noch mehr Ichneumoniden, die in Hyponomeuten leben. — Von Dipteren iſt eine Museide ihre aͤrgſte Feindinn. Die Fliegen⸗ made, die große Aehnlichkeit mit der Musea stabulans hat, ſtellt ſich ein, wenn die Hyponomeutiden eben angefangen haben, ſich zu verpuppen. Sie bohrt ſich in das Puppenge— haͤuſe hinein, bey den feſteſten von unten, und ſaugt die Puppe durch eine Bißwunde aus; der dabey ausfließende Saft faͤrbt das Gehaͤuſe hier und da gelb. Sobald ſie mit einer Puppe fertig iſt, ſucht ſie eine andere auf. Da ſie ſtets in Mehrzahl ein Neſt heimſuchen, ſo zerſtoͤren ſie, wo nicht alle, doch die meiſten Puppen deſſelben. Am haͤufigſten fand ich ſie in einem Erlbruche bey Glogau unter den Puppen des Hyp. padi. Im Jahre 1843 hatte ich lange nach Neſtern zu ſuchen, welche noch geſunde Puppen enthielten, und bey genauerem Nachſuchen in den dem Anſcheine nach geſunden fand ſich, daß eine An— zahl Fliegenmaden ihr Zerſtoͤrungsgeſchaͤft begonnen hatte. In dieſem und dem vorigen Jahre koͤnnen nur wenige Schmetter— linge zum Auskriechen gelangt ſeyn, ungeachtet die Raupenzahl gegen frühere Jahre nicht erheblich verringert war. Es ſcheint dieſelbe Fliege zu ſeyn, welche auch die frey am Lichte hängen: den Schlehenſtrauchpuppen ausfrißt. Sie bedarf zu ihrer Vers puppung feuchter Erde und vertrocknet im Toͤnnchen, wenn ſie dieſe nicht erhalten hat. Dies iſt der Grund, warum ich die Fliege nicht kenne. 1843 hatte ich mehrere Neſter von Hyp. variabilis geſammelt, an denen von der Fliegenmade keine Spur zu bemerken war. Einige Tage nachher fanden ſich 14 Maden vor, die einen großen Theil der Puppen geleert hatten. Ich warf ſie alle in einen Napf mit ſtark angefeuchtetem Schafkoth. Keine ſuchte davon zu kriechen, obgleich ſie noch nicht erwachſen ſchienen, ſondern fie verſteckten ſich darin, und waren ſchon am dritten Tage Toͤnnchen geworden, welche in den Exerementen tief und feſt ſaßen. In denſelben Neſtern des Hyp. variabilis erhielt ich 3 Larven von Lagria hirta. Sie verpuppten und verwandelten ſich darin (in der Gefangenſchaft), nachdem fie wahrſcheinlich ganz harmlos darin oder in der Naͤhe gelebt hatten. \ Ein häufiger Feind der Raupen iſt ein gelblicher Faden⸗ wurm. Von den Raupen, welche ſich um den Puppenhaufen aufhalten und immer magerer und kuͤrzer werden, enthaͤlt die Mehrzahl ſolche Feinde. Am haͤufigſten fand ich ſie an den im Feuchten und Schatten lebenden Raupen des Padus und Sor- bus. Sie bohren ſich aus der Raupe und vertrocknen, unre⸗ gelmaͤßig fpiralförmig aufgerollt und in Gewebe haͤngend. Eine Raupe des Sorbus, welche auf die bezeichnete Weiſe abgemagert war und doch noch Leben zu enthalten ſchien, zerdruͤckte ich ſo, daß ihr Inhalt heraustrat; dieſer beſtand in einem Convolut von zwey gelb⸗ lichen Fadenwuͤrmern, die auch ſofort anfingen ſich zu drehen und zu winden; ſie muͤſſen die ganze Bauchhoͤhle gefuͤllt haben, da ſo gut wie nichts außer Haut uͤbrig war. Einer andern Raupe 1 209 riß ich den Kopf ab, worauf ein zuſammengewickelter Faden: wurm ſichtbar ward, der faſt den ganzen Bauch ausfuͤllte und ausgezogen gegen 2 Zoll lang war; er bildete einen Knaͤuel, der ſich wand und wellenfoͤrmig bewegte, und in 10 Minuten todt war. — Die Entſtehung dieſer Fadenwuͤrmer ſcheint mir durch Feuchtigkeit und Verdorbenheit der Nahrungspflanze bes foͤrdert zu werden. Am haͤufigſten finden ſie ſich in Raupen, die in der Naͤhe des Waſſers an Straͤuchern leben, oder deren Futter anhaltendem Regenwetter ausgeſetzt war. Die Evony- mus - Raupe iſt der Wurmkrankheit weniger ausgeſetzt, als ihre Verwandten. Ich habe aber einſt mehrere ganz junge Neſter in der Stube aufgezogen, ohne ihr Futter und das Waſſer, worin es ſtand, zu wechſeln. Letzteres faulte und roch zuletzt ſehr un— angenehm, und erſteres wurde gelb. Obgleich es aber den Rau— pen nicht behagte, mußten ſie es nothgedrungen freſſen. Von ihnen kamen die wenigſten zum Einſpinnen, und keine gelangte zur Verpuppung. Aus den meiſten kamen Fadenwuͤrmer, und das Raupengewebe hing voll davon, was um fo auffälliger war, als die Blaͤtter nach und nach abfielen. Schema der Species. A) einfarbig grau, unpunctirt (mit roſtgelbem Kopf): Hypo- nom, rufimitrellus. 8 B) mit Punctreihen auf der Oberſeite der Vorderfluͤgel. a) Hinterrandfranzen der Vorderfluͤgel auf der Unterſeite überall grau. 1) Vorderfluͤgel (grau) mit ſchwarzem kurzem Hinterrand⸗ ſtrich: Hyp. vigintipunctatus. 2) Vorderfluͤgel (weißlich) mit ſchwarzem Fleck vor der Mitte des Innenrandes: Hyp. plumbellus. 3) Vorderfluͤgel geſtreckt mit einem grauen Fleck und einem grauen Laͤngswiſch im Mittelraum: Hyp. irrorellus. 4) Vorderfluͤgel weiß mit grauen ſtriemenformigen Schatten laͤngs des Vorderrandes oder ganz grau. cc. Vorderrandrippe auf der Unterſeite der Vorderfluͤgel grau, hoͤchſtens weißlich: Hyp. variabilis. 8. Vorderrandrippe auf der Unterfeite der Vorderfluͤgel rein weiß: Hyp. rorellus. b) Hinterrandfranzen der Vorderfluͤgel auf der Unterſeite weiß, wenigſtens an der Spitze. 1) Oberſeite der Vorderfluͤgel nur mit drey Reihen groͤßerer Puncte. cr. Hinterrandfranzen auf der Unterſeite der Vorderfluͤgel rein weiß: Hyp. evonymi. 6. Hinterrandfranzen auf der Unterſeite der Vorderfluͤgel am Hinterwinkel grau angeflogen: Hyp. malinellus. 2) Oberſeite der Vorderfluͤgel mit 4 — 5 Reihen gedraͤngter Puͤnctchen: Hyp. padi. 1 1. Hyp. rufimitrellus Z. Alis anterioribus e flavido plumbeis immaculatis, capillis ferrugineis. Vorderfluͤgel bleyfarben mit gelblicher Beymiſchung, ungefledt ; Kopfhaar roſtgelb. (8 Maͤnnchen, 1 Weibchen). Yponom. ruſimitrellus Iſis 1839, p. 194. Die Kopfhaare liegen nicht ſo glatt, wie gewoͤhnlich, und die Hinterfluͤgel ſind etwas ſchmaler und ſpitzer; nimmt man hierzu die beſondere Faͤrbung des Kopfes und den Mangel der Puncte auf den Vorderfluͤgeln, ſo tritt dieſe Art am meiſten aus dem Genus heraus. Iſis 1844. Heft 3. 210 Größe bisweilen wie Hyp. plumbellus, alſo naͤchſt Hyp. vigintipunctatus die kleinſte Art. Die Farbe des ganzen Thie⸗ res iſt das glaͤnzende Grau, daß die uͤbrigen Arten des Genus auf den Hinterfluͤgeln zeigen. Der Leib iſt etwas dunkler, und die Vorderfluͤgel haben auf der Oberſeite eine gelbliche Beymiſchung und lebhaften Seidenglanz. Kopfhaar roſtgelb. Obergeſicht grau. Ein Buͤſchchen zu jeder Seite des Halſes iſt roſtgelblich. Der Saugruͤſſel und der weibliche Legeſtachel haben das gewoͤhnliche Geld. Dornen und Hinterfuͤße hellgelblich und ſeidenglaͤnzend. Von dieſer ſeltenen Art fing ich in den Vorbergen des Rie— ſengebirges, am Probſthayner Spitzberge, zu Ende Juny und Anfang July zwiſchen Dornengeſtraͤuch, beſonders aber Abends an den mit Epheu bewachſenen Baſaltbloͤcken, uͤber ein Dutzend Exemplare, darunter nur ein Weibchen. Ein Maͤnnchen ſah ich aus der Gegend von Heidelberg. Anmerk. Ich glaubte ehemals, daß dieſe Art mit Huͤbners Tin. rufimitrella fig. 124. Text p. 50. 3. einerley ſey, benannte fie danach. Da aber dieſe Figur zugerundetere Hins terfluͤgel (was freylich bey Hübner nicht ſonderlich viel ſagen will) mit ganz heller, weißlicher, nur gegen den Rand verdunkelter Farbe hat, auch die Zertesworte* keine Auf: klaͤrung geben, ſo gehe ich von meiner bisherigen Anſicht ab, ohne jedoch den Namen zu ändern, — Im Verzeichniß be= kannter Schmettl. S. 417. ſtellt er ſeine mir demnach un⸗ bekannte Art mit T. Esperella, Knochella, laminella, zu einem Coitus: Galanthia zuſammen und giebt das Wiener Verzeichniß als Auctoritaͤt fuͤr ihren Namen. — In Schiffer: muͤllers Sammlung fand aber Fiſcher v. Roͤslerſtamm ein noch gut erhaltnes Exemplar der Tinea flavicostella Iſis 1839. p. 183., während doch die Tinea rufimitrella Scop., für welche die Verfaſſer des Verzeichniſſes ihre Art anſahen, nichts iſt als eine weibliche Adela Frischella mit abgebrochnen Fuͤhlern. Endlich hat auch Stephens einen Chaetochilus rufimitrellus, zu dem er das Huͤbnerſche Bild mit einem Fragezeichen zieht, und der wohl nichts iſt als eine Varietaͤt der Plutella fissella. Somit ſcheint jeder Autor bis jetzt die Rufimitrella feines Vorgängers verkannt zu haben. D 2. Hyp. vigintipunctatus Retz. Alis anterioribus plumbeis, punctis triseriatis striolaque marginali nigris. Vorderfluͤgel bleyfarben, mit drey Reihen ſchwarzer Puncte und einem ſchwarzen Hinterrandſtriche. Phal. vigintipunctata Retz Gen. et Spec. Degeerii p. 52. Yponomeuta sedella Treitschke IX. 1. p. 223. X. 3. p. 176. Duponchel tab. 285. fig. 8. p. 312. Yponomeute de Porpin. Yponom. sedellus Isis 1839. p. 194. et p. 327. 157. Yponom. telepbiella Zell. in lit. (Tr. X. 3. p. 176.) Reaumur Mem. 2, 1. p. 258. Phal. petit- deuil cendré à 20 points noirs Degeer II. 1. p. 354. tab. 10. fig. 10 — 16. Phal. tin, padella Göze entomol. Beytr. 3. 4. p. 81. Die Eleinfte Art im Genus; doch kommen ihr einzelne, ver— kuͤmmerte Exemplare des Hyp. variabilis gleich; ſie iſt leicht * „Sie iſt nicht fo groß als die vorrige (T. flavifrontella) und un: terſcheidet ſich durch ihre roſtrothe Stirn, ihren metallfärbigen Vorder⸗ leib und Oberfluͤgel, desgleichen auch durch ihre aſchgrau ſchattigen Unterfluͤgel und grauen Hinterleib.“ 211 kenntlich an dem ſchwarzen Strichelchen auf der Baſis der Hin— terrandfranzen. Grundfarbe bleygrau mit etwas Seidenglanz, beſonders an den Fuͤßen. Taſter einfarbig grau, nicht, wie Treitſchke fagt, gegen die Spitze ſchwarz. Der Ruͤckenſchild trägt die ge⸗ wohnlichen ſchwarzen Puncte. Die Vorderfluͤgel, heller und an— genehmer glaͤnzend als die Hinterfluͤgel, haben drey Reihen ſchwar— zer Puncte, welche auf dem Anfange des hinterſten Fluͤgeldrit— tels aufhoͤren. Die erſte aus ſechs Puncten laͤuft dicht am Vorderrand, die zweyte faſt in der Mitte, aus 4 — 5 Puncten beſtehend, iſt gegen die Baſis am unvollſtaͤndigſten, reicht aber am weitſten gegen den Hinterrand; die dritte hat 4 — 5 Puncte und läuft mitten zwiſchen der zweyten und dem Innenrande. Des ſchwarzen Strichelchens am Hinterrande iſt ſchon gedacht. Am erſten fand Reaumur dieſe Species auf. Obgleich ſie aber bey Paris ſelbſt vorkommen mag, ſo iſt ſie den jetzigen franzoͤſiſchen Lepidopterologen nicht als franzöſiſch bekannt geworden. Degeer entdeckte ſie darauf im mittleren Schweden und gab davon eine ſchoͤne ausfuͤhrliche Naturgeſchichte. Nach der Treitſchkeſchen Anmerkung in IX. 1. ſ. W. lebt ſie bey Straßburg und nach X. 3. bey Wien. Herr v. Tiſcher be⸗ obachtet „fie bey Dresden und Schandau, Fiſcher v. Roͤs⸗ lerſtamm bey Nixdorf in Boͤhmen. Bey Frankfurt a. O. iſt fie auf einem Kirchhof nicht ſelten. Hier ſitzen die Schmetter⸗ linge Ende April und im May an den hoͤlzernen Denkmaͤlern, an Staͤmmen und Waͤnden und huͤpfen bey einer Beruͤhrung herunter. Bey Glogau entdeckte ich bis jetzt nur die Raupen auf ihrer Futterpflanze unter Geſtraͤuchen an Anhoͤhen im Juny und July, und erhielt die Schmetterlinge Ende July und An⸗ fang Auguſt. Die Pflanzen ſind kenntlich durch das Geſpinnſt, womit die Raupen ſie uͤberzogen haben; man findet abgeſtorbene und verlaſſene Pflanzen, weil die Raupen wandern. Noch am 28. July fand ich zwey anſcheinend geſunde Raupen in großen Neſtern. Zum zweyten Male erſcheinen ſie im September und October; einzelne lebten mir bis in den November hinein und verhungerten mir aus Mangel an Futter. Diagnofe der Raupe: larva adulta capite melleo, caesia, antice posticeque lateribus flavescens, seriebus dorsalibus duabus e maculis, ternis lateralibus e punctis nigris. Erwachſen mit honiggelbem Kopfe, auf den erſten und letzten Segmenten an den Seiten gelblich, ſonſt blaugrau mit zwey Reihen ſchwarzer Ruͤckenflecke und je drey Reihen ſchwarzer Seitenpuncte. Kopf honiggelb mit ziemlich langen, braͤunlichen Haaren. Die Ocellen auf einem ſchwarzen Fleck. Kinnbacken braun mit ſchwarzer Spitze. Krallenfuͤße ſchwarz mit weißen Ge— lenkeinſchnitten. Der ganze erſte Ring iſt blaßgelb außer dem Raume zwifchen den tiefſchwarzen Nackenſchildern, welcher grau ſchimmert. Der zweyte gelbe Ring iſt nur zwiſchen und um die beiden runden Ruͤckenflecken, die größten nebſt denen des dritten Ringes, blaugrau. Der dritte Ring iſt ſo wie der vierte nur an der Seite gelb, Übrigens blaugrau. Vom Aten Ringe an liegt neben der grauen Ruͤckenlienie je ein ſtumf viereckiger, ſchwarz— grauer, unten bogenfoͤrmig ausgehöhlter Fleck mit einer Borſten⸗ warze am obern Rande; hinter ihm liegt eine ziemlich große, runde, tiefſchwarze Borſtenwarze und eine aͤhnliche vorn am obe— ren Rande des Luftloches. Gegen den Bauch hin folgen unter zwey kleinen, dem Luftloche nahen Borſtenwaͤrzchen noch zwey größere, ſchief unter einander ſtehende Borſtenwarzen. Vom neunten Ringe an werden die Seiten, nach hinten an Ausdeh— nung und Lebhaftigkeit zunehmend, wieder gelblich. Afterſchild 212 ſchwarz, vorn und hinten ſeicht ausgerandet. Die falſchen Beine haben an der Außenſeite einen ſchwarzbraunen Fleck. In der Jugend iſt die Raupe faſt weißlich, und nur die zwey Ruͤckenfleckreihen fallen ins Auge. Durch die Haͤutungen wird ſie viel dunkler als die erwachſenen Raupen, und unter den Luftloͤchern bemerkt man eine gelbliche Linie, die mit zunehmen: dem Wachsthum wieder verſchwindet. Zur Verpuppung zerſtreuen ſich die blaͤſſer gewordenen Rau⸗ pen und ſuchen eine Ecke, um darin ihr Puppengehaͤuſe anzu⸗ legen. In der Gefangenſchaft nehmen ſie dazu gern die Winkel zroifchen zuſammengedruͤcktem Papier. Das Gehaͤuſe iſt nicht ſo dicht, daß man die Puppe nicht durchſcheinend ſehen koͤnnte. Es iſt aber das umfangreichſte und bauchigſte im ganzen Genus, und wird, wenn die Raupe einen Ichneumon beherbergt, noch groͤßer angelegt, damit das Toͤnnchen des Paraſiten Platz hat. Die Puppe iſt braͤunlichgelb und hat am Cremaſter 4 — 5 ziemlich aufgerichtete und wenig gebogene Stacheln. Im Sommer geſchieht die Entwickelung in 14 — 16 Tagen. Im Winter bedurfte es für die aus der Kälte hereingenomme⸗ nen Puppen nur einer Stubenwaͤrme von 14 Tagen, um die Schmetterlinge zum Auskriechen zu bringen. 3. Hypon. plumbellus sv. Alis anterioribus albidis, punctis seriatis, macula ante medium apiceque nigris. Vorderfluͤgel weißlich mit ſchwarzen Punctreihen, einem ſchwarzen Fleck vor der Mitte und ſchwarzer Fluͤgelſpitze. (6 Maͤnn⸗ chen, 4 Weibchen). Tinea plumbella Wiener Verzchn. p. 139. Bleyfarbene Schabe mit ſchwarzer Mittemakel und ſchwarzen Puncten. ; Ausg. v. Illiger 2. p. 105. Ausg. von v. Charpentier p. 140. Fabrieii Ent. Syst. 3, 2. p. 290. Supplement. p. 482. Hübner fig. 86. Text p. 86. Nygmia plumbella Hübner Verzeichniß p. 412. Yponomeuta plumbella Treitſchke 9, 1. p. 213. Dupondel pl. 285. fig. 9. p. 324. Yponomeute plombee. en Catalogue Gen. 306. Nro. 7274. Illustrat. Haustell. 4. p- 243. Kollar, Syſtem. Vzchn. in den Beytr. zur Landeskunde Oeſter⸗ reichs II. p. 90. Zetterstedt , Ins. Lapp. p. 997. Lienig, Vzchn. Liev- und Curlaͤnd. Falter p. 117. Yponomeuta plumbellus Iſis 1839. p. 194. Tinea lentiginosella Schrank, Fn. boic. II. 2. p. 119. Nro. 1833. Eine der kleinſten Arten, leicht kenntlich an dem tiefſchwarzen Fleck vor der Fluͤgelmitte in der Nähe des Innenrandes. Größe wenig über Hyp. vigintipunctatus. Kopf und Ruͤcken⸗ ſchild weiß, letzterer mit den gewöhnlichen Puncten. Taſter weiß⸗ lich, auswaͤrts dunkler. Beine ſeidenglaͤnzend hellgrau, an den 4 erſten Schienen mit 1 — 2 dunkleren Fleckchen. Hinterleib hellgrau, am Bauch und Afterbuſch weißlich. Vorderfluͤgel weiß, ſtellenweiſe am Vorder- und Innenrand hellgrau angelaufen, vorzuͤglich beym Weibchen. Am Vorder⸗ rande laufen zwey unordentliche und unvollſtaͤndige Reihen ſchwar⸗ zer Puͤnetchen, längs des Innenrandes zwey regelmaͤßigere von groͤßern Puncten, und zwiſchen ihnen alſo unter der Fluͤgelmitte, vor der Flügelhaͤlfte, ein eckiges tief- ſchwarzes Fleckchen. Der aͤußerſte Punct der obern Reihe iſt der groͤßte und bildet ein nach hinten verdicktes Strichelchen. Vor dem Hinterrande laufen 14; Reihen ſchwarzer Puͤnetchen. Die Fluͤgelſpitze iſt längs des Hinterrandes ſchwarz, und die Franzen daran ſchwaͤrzlich. 213 Hinterfluͤgel und Unterfeite find blaugrau; die Vorderrandrippe der Vorderfluͤgel iſt auf der hintern Haͤlfte weißlich. Das Weib— chen unterſcheidet ſich vom Maͤnnchen durch etwas breitere und auf der Oberſeite mehr mit Grau gemiſchte Vorderfluͤgel und durch einen dickern Hinterleib. 9 75 Dieſe Schabe iſt weit verbreitet, wenn auch nirgends haͤufig. Sie wird im July und Auguſt aus Sträuchern und Hecken ge: klopft. Am ſeltenſten faͤngt man das Weibchen, weil es ſchwer zum Auffliegen gebracht wird, und gewoͤhnlich niederfaͤllt. Bis jetzt wurde die Art gefunden in Curland und Lievland (Lienig), in Schweden bey Eſperoͤd (Zttftdt.), in England um London ziemlich ſelten (Stph.), in Frankreich, in mehrern Gegenden, um Paris ſelten (Duponchel), in Baiern (Schr.), Oeſter— reich (in Gaͤrten und Waͤldern auf verſchiedenem Gebuͤſch, Ahorn, Buchen ꝛc. nicht ſelten: Kollar), in Mecklenburg (Meſſing in lit.), in der Mark Brandenburg um Berlin und Frankfurt; in Schleſien und Glogau nicht ganz ſelten. Die Raupe beſchreibt Treitſchke nach Hübner: „auf Faul- baum (Rhamnus frangula ) und anderm Heckengeſtraͤuch. Der Kopf und die drey erſten Gelenke roſtroth, erſterer mit ſchwarzen Linien, letztere jedes mit 2 ſchwarzen Flecken; das vierte Ge— lenk iſt noch roſtfarbig, doch mit weißer Beymiſchung. Die fol— genden Gelenke werden trüb aſchgrau; alle haben einen ſchwarz— punctirten Ruͤckenſtreif, und zu beiden Seiten auf jedem Ringe einen ſchwarzen Fleck. — Zwiſchen zwey auseinander ſtehenden Blaͤttern zieht ſie ein Gewebe von einzelnen Faͤden, in welchen ein zweytes dichteres Geſpinnſt ſchwebt, das die braungelbe Puppe umſchließt.“ — Sie ſcheint nicht geſellig zu leben, da ich ſie außerdem wohl ſchon gefunden haͤtte. Unter einer Maſſe von Puppen der Hyp. variabilis und evenymi, die ich an Schle— hen= und Evonymus- Geſtraͤuch geſammelt hatte, kroch mir ein einzelnes Maͤnnchen dieſer Art aus. * 4. Hypon. irrorellus Hübn. Alis anterioribus longioribus albis, punetis triseriatis ni- ' gris, lituris duabus disei ciliisque plumbeis. Vorderfluͤgel etwas geſtreckt, weiß, mit drey Reihen ſchwarzer Puncte, zwey blaugrauen Wiſchen im Mittelraume und ſolchen Franzen. (6 M., 4 W.) Var. 5) alis ant. canescentibus, liturula minuta disei ante marginem posticum ciliisque plumbeis. Vorderfluͤgel weißgrau; ein ganz kleiner Wiſch vor dem Hinter⸗ N rande und die Franzen bleygrau. (1 M.) Tinea irrorella Hübner fig. 93. Text p. 44. Nygmia irrorela Hübner, Verzeichniß. p. 412. Yponomeuta irrorella Treitſchke IX. 1. p. 222. X. 3. p. 176. Duponchel tab. 286. fir. 5. p. 339. (Yponomeute aspergee). Stephens, Catal. Gen. 306. Nro. 7271. Illustrat. Haust. IV. p. 241. Herrich, Topographie v. Regensburg 3. p. 200. Yponomeuta irrorellus Iſis 1839. p. 194. Gewöhnlich noch über Hyp. evonymi, wie Hyp. padi, alſo eine der größten Arten des Genus, ausgezeichnet unter den Ver— wandten durch die zwey bleygrauen Wiſche im Mittelraum der Vorderfluͤgel und durch die länger geſtreckten Flügel, woran auch die ſicher dazu gehörige Varietät 5 kenntlich wird. Der Kopf und der wie gewoͤhnlich punctirte Ruͤckenſchild weiß. Taſter weißlich, auswaͤrts grau; Beine grau; die vordern am dunkelſten mit etwas Seidenglanz. Hinterleib grau mit weiß⸗ lichem Bauch und Afterbuſch. 214 Die geſtreckten Vorderfluͤgel find weiß mit hellgrau unterlau⸗ fenem Vorderrande, grauer Fluͤgelſpitze und grauen Franzen. Am Vorderrand laͤuft eine Reihe ſchwarzer, hier und da ver⸗ doppelter Puncte; zwey andere Reihen an der gewoͤhnlichen Stelle vor dem Innenrande und 14 Reihen kleiner Puncte vor dem Hinterrande. Im Mittelraume befindet ſich ein großer dunkel⸗ grauer Laͤngswiſch, der uͤber die Ruͤcklaufader hinwegreicht, hinten ziemlich deutlich begrenzt iſt und eine Spitze ſchief gegen den Hin- terrand ausſtreckt. An feinen Anfang ſich faft anſchließend liegt vor der Fluͤgelmitte zwiſchen den beiden unteren Punctreihen ein kleinerer, mehr laͤnglichrunder Wiſch von wechſelnder Groͤße. Die graue Farbe der Hinterrandfranzen reicht etwas in die Fluͤgel⸗ flaͤche herein. Hinterfluͤgel und ganze Unterſeite einfarbig bleygrau. Das Weibchen zeichnet ſich aus durch dickern Hinterleib, etwas kuͤrzere Fluͤgel und viel reineres Weiß und ſchaͤrfere Begrenzung der Wiſchflecke auf den Vorderfluͤgeln. Die Varietät 5, als Hyp. irrorellus durch die langgeſtreckten Vorderfluͤgel kenntlich, hat den kleinern Wiſch gar nicht und von dem groͤßern nichts weiter als die gegen den Hinterrand ge= richtete Spitze, und auch dieſe nur kaum merklich. Dafuͤr ift die ganze Fläche viel grauer als gewöhnlich. Die Fluͤgelſpitze und die Franzen ſind wie gewoͤhnlich grau. Dieſe noch ſeltene Art wurde um Ofen entdeckt, und die meiſten in den Sammlungen befindlichen Exemplare ſtammen dorther. Stephens fing wenige Stuͤck um London im Juny. Boude erzog ſie mehrmals aus unbeobachteten Raupen, die er in ſeinem Garten gefunden hatte. Nach Herrich-Schaͤfer iſt fie um Regensburg einheimiſch. Ich ſelbſt erhielt alle meine Exemplare, bis auf ein mir von Bouchs geſchenktes, bey Glogau in den erſten Tagen des July an Schlehen- und Spindelſtraͤuchern, an denen Raupen oder Puppen von Hyp. variabilis und evo- nymi vorhanden waren, aber immer nur zufällig und nie mehr als hoͤchſtens zwey an einer Stelle. Anmerk. Huͤbners und Duponchel's Figuren zeigen nur den großen Wiſch auf den Vorderfluͤgeln, und alle Beſchrei— ber übergehen den erſten mit Stillſchweigen. Sollte er wirk— lich an den weißen Exemplaren bisweilen fehlen? Nur Treitſchke deutet ſein Vorhandenſeyn oder vielmehr das von noch mehrern mit den Worten an: „durch die Mitte ziehen der Laͤnge nach mehrere wolkige, graue, zuſammen— haͤngende oder einzelne Flecke.“ Offenbar dachte er ſich hier mehreres, was er an einem oder zwey Exemplaren ſeiner Sammlung nicht ſehen konnte, ein Verfahren, das er, um die Armuth ſeines Materials zu verdecken, auch anderwaͤrts nicht ſelten befolgt hat. Er nennt die Palpen ſchwarz, was wohl nur ein Druckfehler iſt. f 5. Hypon. variabilis Z. Alis anterioribus albis, punctis triseriatis nigris, nebula juxta costam, apice ciliisque plumbeis; costa infra vix apice albida. Vorderfluͤgel weiß, mit drey Reihen ſchwarzer Puncte, laͤngſt des Vorderrandes, und an der Spitze, fo wie an den Fran— zen, bleygrau; die Vorderrandrippe auf der Unterſeite kaum an der Spitze weißlich. Reaumur Mem. 2. 1. p. 258. et 262. tab. 12. fig. 9. Tinea padella Hubner fie. 393. 394. Ratzeburg, Forſtinſecten 2. tab. 16. fie. N F. rechts und 1. p. Nygmia padella Hübner, Verzchn. p. 412. 215 itſchke 9. 1. p. 217. e er 286. he. 5 a. et d. v. 33. Yponom. du cerisier. Stephens, Illustr. Haust. IV. p. 242. Var. Herrich, Topogr. v. Regensburg 3. p. 200. Yponomeuta padellus Iſis 1838. p. 671. — 1839. p. 194. Var. ö) alis anterioribus albis, ante costam apice ciliis- que vix cinerascentibus. g Vorderfluͤgel weiß, vor dem Vorderrande, an der Spitze und den Franzen kaum etwas grau. Roͤſel I. Noct. A. tab. 7. ung geb urg, Forſtinſcten 2. tab. 16. f. 1. (8) F. inks p. 248 Var. c) alis anterioribus plumbeis, juxta costam ciliisque obsecurioribus. Vorderfluͤgel bleygrau, längs des Vorderrandes und an den Frans zen dunkler. 1 Be nat. 1. 2. 885 Fn. Snec. ed 2. p. 354. 1364. Tin. padella Fabr., Ent. Syst. 3. 2. p. 290. Supplem. p. 482, Yponom. padella Treitſchke IX. 1. p. 217. Steph. Illustr. Haust. 4. p. 242. Phal. evonymella Donovan, brit. Ins. I. pl. 9. p. 22. Von allen Nahrungspflanzen, die man der Raupe dieſer Art zugewieſen hat, paßt diejenige am wenigſten, von welcher Linne den Namen entlehnte. Der Name Padellus iſt außerdem irrig auf andere Arten uͤbertragen worden. Hauptſächlich durch den erſten Grund habe ich mich berechtigt geglaubt, den zu fort⸗ währenden Verwechslungen Anlaß gebenden Namen zu verlaſſen und einen neuen zu ſchaffen. Waͤre nicht auch die Ebereſche eine Nahrungspflanze der Raupe, fo würde ich eine Hyp. spini aufgeſtellt haben. Als die veränderlichſte Art im Genus trägt fie ihren von mir gewählten Namen. Sie iſt von Hyp. irrorellus ſicher verſchieden durch kuͤrzere Verderfluͤgel, nie in ſolchen Flecken, wie jener hat, abgegrenztes Grau und durch ſpaͤtere Flugzeit. Schwerer trennt ſie ſich von Hyp. rorellus; fie hat aber etwas minder geſtreckte Vorderflüͤ⸗ gel, groͤbere Punctreihen auf denſelben, überhaupt ein groͤberes, unreineres Anſehen, und die Vorderrandrippe iſt auf der Unter— feite hoͤchſtens gegen die Fluͤgelſpitze weißlich, in der Regel aber auch hier grau. Von Hyp. malinellus und evonymi unter: ſcheidet ſich Hyp. variabilis leicht durch die graue Farbe auf beiden Seiten der Vorderfluͤgelfranzen. Große veraͤnderlich, doch ſtets unter Hyp. padi und evonymi. Ich habe zwey Exemplare, die dem Hy p. vigintipunetatus gleichen, und eins, das noch kleiner, alſo das kleinſte im Genus iſt. Der Kopf und der wie gewöhnlich punctirte Ruͤckenſchild weiß. Taſter weißlich, auswaͤrts grau. Fuͤhler und Beine hellgrau. Hinterleib oben weißgrau, an Bauch und Afterbuſch weiß. Vorderfluͤgel weiß mit drey Reihen ſchwarzer, ziemlich großer Puncte, wovon eine längs des Vorderrandes mit einzelnen dop⸗ pelten Puncten, und zwey an der gewohnlichen Stelle vor dem Innentande. Eine bindenfoͤrmige Anhaͤufung von ſchwarzen Puͤnctchen befindet ſich vor dem Hinterrande. Von der Baſis aus verbreitet ſich anfangs auf dem Vorderrande, dann denſelben mehr und mehr verlaſſend ein bleygrauer Schatten von wechfeln: der Breite; bevor er ſich mit der dunkeln Fluͤgelſpitze vereinigt, wird er meiſt etwas lichter. Auch der Innenrand faͤrbt ſich bis— weilen ſehr lichtgrau, was aber den Hinterwinkel nicht erreicht. Hinterrand und Franzen bleygrau, ſo wie die ganze Unterſeite, wo jedoch nicht ſelten die Randrippe der Vorderfluͤgel vor dem Hinterrande ſehr ſchmal weißlich bleibt. 216 Variet. ) iſt am hellſten und naͤhert ſich dem Hyp. ma- linellus und H. evonymi am meiſten, behaͤlt aber auf der weißen Vorderfluͤgelflaͤche im Mittelraume ein bis an die Ruͤcken⸗ laufader reichendes, graues Woͤlkchen, dunkle Franzen an der Fluͤgelſpitze, und auf der Unterſeite find die letztern grau und nur an der aͤußerſten Spitze weißlich. Variet. c) kommt immer nur einzeln unter vielen Exem⸗ plaren der Stammart vor und kann daher nicht ſelbſt als die Stammart angeſehen werden. Hier iſt die ganze Oberſeite der Vorderfluͤgel mit Grau uͤberzogen, doch ſo, daß die bey Var. a. dunkleren Stellen auch hier die dunkelſten bleiben, naͤmlich am Vorder- und Hinterrand. Vor der Fluͤgelſpitze laͤßt ſich ſo wie am Innenwinkel eine helle Stelle, als Andeutung von zwey Gegenflecken, erkennen. Taſter und Beine ſind dunkler als bey den andern Varietaͤten. Sehr ſelten wird etwas Weißliches an der Vorderrandrippe auf der Unterſeite der Vorderfluͤgel bemerkt. Dieſe Art findet fi in Lievland (Lienig), Schweden, Eng— land (um London ſehr haͤufig), in Frankreich (nach Reaum. und Duponchel), in Suͤditalien (nach Coſta?) und Sici⸗ lien (Fr.), und außerdem in vielen Gegenden von Deutſchland z. B. um Frankfurt a. M. (v. Heyden in lit.), Regensburg (H. Schäffer), Neuſtrelitz in Mecklenburg (Meſſing in lit.), um Frankfurt a. O. und Glogau in großer Menge. Aus Eber⸗ eſchenraupen erhielt ich ſie auch bey Salzbrunn. Diagnofe der Raupe: laxva adulta capite nigro, di- lute murina, albido pruinosa, seriebus duabus dorsalibus e maculis, ternis lateralibus e punetis nigris. Erwachſen; ſchwarzkoͤpfig, hell maͤuſegrau, weißlich bereift, mit zwey Reihen ſchwarzer Ruͤckenflecken, und je drey Seitenreihen ſchwarzer Puncte. Ihr Hauptkennzeichen iſt naͤchſt der Futterpflanze der weiße Reifſchimmer, der ſich in den Gelenken und bey manchen Wen⸗ dungen auch anderwaͤrts zeigt. Kopf ſchwarz, glaͤnzend, mit weißlicher Oberlippe und weißlichen Taſternz er iſt größer als bey Hyp. padi und evonymi. Grundfarbe ein ziemlich tiefes Grau. Der Nackenſchild, in der Mitte von einer feinen Laͤngs⸗ linie durchſchnitten, reicht weiter an der Seite herab als bey Hyp. evonymi. Die Ruͤckenlinie iſt breit, braungrau und deutlich. Jeder Ring traͤgt unter derſelben vor der Querfalte einen großen zugerundeten Fleck, welcher oben mit einer ſchwarzen zuſammen⸗ ftößt. Hinter der Falte in gleicher Höhe mit dieſem Fleck bes findet ſich eine kleine tiefſchwarze Warze; eine andere weiter ab⸗ waͤrts unter dem Flecke, worauf in der Mitte der Seite das Luft⸗ loch folgt. Es kommt unter dieſem eine kleinere Warze, und ſchief vor und unter derſelben eine andre; darauf unter dem Sei⸗ tenwulſte nach hinten eine große und gegen den Bauch hin noch eine kleinere. Afterſchild ſchwarz mit ſeichtem Einſchnitt. Vor der letzten Haͤutung wird ſie ſchwarzgrau, worauf ſie ſich wieder lichter faͤrbt. Je mehr ſie ſich der Verpuppungsperiode naͤhert, deſto mehr ſchimmert die gelbliche Farbe wieder hervor, ohne die Oberhand zu gewinnen. Wenn Hyp. padi und evonymi ſchon die Straͤucher entblät- tert haben, ſo iſt ſie noch ganz jung und ſchwer zu finden, weil ihre Geſpinnſte noch zu klein ſind, um leicht in die Augen zu fallen. Gegen Ende Juny find die meiſten erwachſen; gegen Mitte July faͤngt das Auskriechen der Schmetterlinge an; doch fand ich noch am 18. July einige geſunde Puppen, aus denen ſchon in den naͤchſten Tagen die Schmetterlinge kamen. Die Hauptfutterpflanze iſt der Schlehenſtrauch, der oft von die— ſen Raupen entblaͤttert und zum groͤßten Theil von ihren Ge— 217 ſpinnſten bedeckt wird. Nur kleine und wenige Geſellſchaften fand ich bisher am Weißdorn. Ein gleichfalls nicht bedeutendes Neſt, das ohne Zweifel zu unſe⸗ rer Art gehoͤrte, ſah ich einſt im Gipfel eines Pflaumenbaums. Ueber die Ebereſchenraupen ſehe man Anm. 1. Die Verpuppung geſchieht ſo, daß jede Raupe ſich einzeln im Neſte ihr duͤrftiges Puppengeſpinnſt in ſenkrechter Richtung anfertigt. So haͤngt die ganze Geſellſchaft, oft einen großen Raum einnehmend, zerſtreut uͤber und neben einander. Manche ſind etwas mehr zuſammengedruͤckt. An ſchattigen Straͤuchern fand ich ſie noch mehr zuſammengedraͤngt; hier waren ſie aus Mangel an Raum und Licht von ihrer Natur abgewichen. Außerdem haͤngen ſie faſt abſichtlich im Sonnenſchein. Die Puppengehaͤuſe beſtehen aus einfachem, lockerem Gewebe, das mehr dazu dient, die Puppe vor dem Fallen zu ſchuͤtzen, als um ſie zu verdecken. Sie iſt alſo in demſelben vollſtaͤndig ſichtbar. Ihre Farbe iſt am Hinterleibe hell ockergelb; Kopf und Thorax nebſt Fluͤgel- und Beinſcheiden find ſchwarzbraun mit mattem Glanze; die dritthalb letzten Hinterleibesringe find glaͤn— zend braun: die Luftloͤcher ſchwarz; der Hinterleibsruͤcken hat eine verloſchene einfache oder doppelte Reihe braͤunlicher Flecke. Anmerk. 1. Auf der Wilhelmshoͤhe bey Salzbrunn fand ich an Ebereſchen ein anſehnliches Neſt Puppen, die, ſo viel ich mich entſinne, zuſammengedraͤngt hingen. Ueber die Be— ſchaffenheit der Puppengehaͤuſe iſt mir gar nichts mehr er: innerlich. Aus ihnen krochen am 27. July und den folgen⸗ Tagen eine Menge Schmetterlinge, die allen drey Varietäten des Hyp. variabilis, am meiſten zu a gehören und außer, daß ſie kleiner als gewoͤnhlich ſind, gar keinen Unterſchied zeigen. Bey Glogau fand ich im Juny 1842. in dem Erlbruch, worin Hyp. padi ſeinen Hauptſitz hat, an Eber⸗ eſchen, die zwiſchen den Erlen ſchattig ſtehen, mehrere nicht ſehr große Neſter von Raupen, welche ſich in nichts von denen des Hyp. variabilis unterſcheiden. Da ich ihnen kein friſches Futter geben konnte, ſo ſtellte ich ihre Zweige mit Schlehenſtraͤuchern zuſammen, auf welchen Hyp. variabilis- Raupen wohnten. Beym Vertrocknen der Eberefchenblätter gingen die Raupen zu den Schlehentaupen über, bildeten mit ihnen ein großes Geſpinnſt, fraßen mit ihnen noch an zwey Wochen lang und waren von ihnen in nichts zu unterſchei⸗ den. An den Puppen entdeckte ich gleichfalls keine Verſchie⸗ denheit, ausgenommen daß eine Anzahl mehr unterwaͤrts hing und mehr einen Haufen bildete, ſtatt daß die andern wie gewoͤhnlich zerſtreut hingen. Ich ging, um ſicher zu ſeyn, zu Anfang July wieder in das Erlbruch und ſammelte meh⸗ tere Puppenneſter, die faſt wie bey Hyp. malinellus einen Haufen bildeten. Von ihnen erhielt ich keinen Schmetter⸗ ling, weil Fliegenmaden alle Puppen ausgefreſſen hatten. Eine neue Excurſion lieferte mir nur ein einziges Neſt, und in dieſem waren die Puppen nicht ſo gedraͤngt wie in den fruͤhern. Die Schmetterlinge kamen mir mit andern ver⸗ mengt aus, weshalb ich kein Reſultat der Beobachtung er⸗ hielt. In dieſem Jahre (1843) fand ich nur ein kleines Neſt mit Raupen an derſelben Stelle. Sie verpuppten ſich wieder in einen Haufen, doch in allem andern dem Hyp. variabilis ahnlich, und lieferten mir 6— 7 Schmetterlinge, alle ſehr dell, zur Var. ö gehoͤtig, ſich dem H. malinel- lus ſehr naͤhernd und am meiſten dem Ratzeburgiſchen Bilde fig. 1. (3) F. entſprechend. Sſis 1844. Heft 3. 218 Anmerk. 2. Linne ſagt bey Phal. padella, unfere Var. c.: habitat in Pomonae arboribus: pado, sorbo etc. und citiert Friſch und Roͤſel 1, 4. tab. 7. Friſch hat den H. malinellus gut und kenntlich beſchrieben. Roͤſel aber giebt kein beſtimmtes Futter an, ſondern ſpricht nur von Geſtraͤu— chen. Alſo geht die Verwechslung allein von Linne aus; die Erwaͤhnung des Sorbus macht aber erklaͤrlich, wie er feine Exemplare alis superioribus lividis erhalten konnte. Anmerk. 3. Donovan fagt: „um mich uͤber diefen Gegen: ſtand (Verſchiedenheit in der Faͤrbung der Raupen) zu un⸗ terrichten, habe ich Eyer von mehreren Weibchen in verſchiedene Glaͤſer gethan; die Eyer jedes Weibchens brachten beide Sorten von Raupen hervor; fie wurden Pup⸗ pen, und eine Zahl von jeder Sorte von Faltern (ſeiner Tin. padella und ſeiner evonymella) kam aus.“ Sonach wäre die Art mit 50 Puncten (H. padi) einerley mit H. variabilis. Aber im 10. Theil ſ. W. nimmt er die Ve⸗ hauptung der Identitaͤt beider Arten zuruͤck, vergißt aber ganz, auf ſeine Raupenzucht zuruͤckzukommen und zu erklaͤren, wie er zu ſeiner fruͤheren irrigen Anſicht gelangte. Anmerk. 4. Die Bilder bey Duponchel tab. 286. fig, 3 6 und % zeigen ſtatt des Weißen ein ſchmutziges l Unter mehrern Tauſenden ausgekrochener Exemplare habe ich nicht ein einziges von dieſer Faͤrbung erhalten. Duponchel ſcheint veroͤlte Exemplare W zu haben, wie in fig. 4. d. worüber "m. ſ. Anm. 1. bey H. rorellus. Anmerk. 5. Alle Fehler in den Angaben der Auctoren uͤber dieſe Species nachzuweiſen, halte ich für uͤberfluͤſſig. Nur das glaube ich nicht mit Stillſchweigen uͤbergehen zu duͤrfen, daß Ratzeburg in ſeinem vortrefflichen Werke die Raupen des II. variabilis zu haarig und auf Prunus padus dargeſtellt hat, und daß ich Bouches ſehr verdienſtliche Naturgeſchich⸗ ten nicht citire, weil ſie uͤber die Hyponomeuten mehrere nicht ganz leicht zu berichtigende Verwechslungen enthalten. 6. Hypon. rorellus Hübn. Alis anterioribus albis, punetis minutis nigris triseriatis, nebula juxta costam, apice eiliisque plumbeis; costa infra fere tota nivea. Vorderflügel weiß mit drey Reihen kleiner ſchwarzer Puncte; ein Nebelſtreifen laͤngs des Vorderrandes, die Fluͤgelſpitze und die Franzen bleygrau; En die ganze Vorderrippe auf der Unterſeite ſchneeweiß (1 M., 2 W.) Tinea rorella Hübn. fig. 243. Nygmia rorella Hü b n. Verzeichniß Ja 412. Yponom. rorellus Treitſchke IX. 1. p. 222. Duponchel pl. 286. fig. 4. a, 5 p. 336. Yponomeute arrosee. Stephens, Catal. N. 72722 Ilusır. Haust. p. 242? Phal. padella Brahm Ins. Kal. 2. 1. p. 305. Yponom. padella ert Schädliche Schmetterl. Otſchlds. p. 64. tab. 12. Nro. 3 Der Stammart und der Var. 6 von H. variabilis am naͤch⸗ ſten kommend, unterſcheidet ſich H. rorellus durch etwas ge⸗ ſtrecktere Vorderfluͤgel, ’einere, gewoͤhnlich etwas dichter geſtellte Puncte, von d nen die am Vorderrande naͤchſt der Baſis die größten find, und die bis nahe an die Baſis reichende ſchnee⸗ weiße Farbe der Vorderrandrippe auf der Unterſeite. Mit II. 14 219 evonymi und variabilis läßt fein ſchleieraͤhnlicher Schatten auf den Vorderfluͤgeln und die auf beiden Seiten graue Franzenfarbe ihn nicht verwechſeln. i Größe nach Duponchel bedeutend Über, nach Freyer und Huͤbner unter der von H. variabilis. Von meinen Exem⸗ plaren iſt ein Paar wie ein gewöhnlicher H. variabilie, ein Weibchen wie ein anſehnlicher H. padi. Der wie gewohnlich punctirte Ruͤckenſchild rein weiß. Fuͤhler und Taſter weiß. Beine weiß, die vorderſten auf der Worders ſeite und der Mittelfuß auf der Unterſeite grau. Hinterleib oben hellgrau, unten neben dem Afterbuſch weiß. Vorderfluͤgel weiß mit drey Reihen ſchwarzer, kleiner Puncte; die drey erſten Puncte der am Vorderrande laufenden Reihe ſind die größten der ganzen Fläche; die zwey andern Reihen laufen an der gewoͤhnlichen Stelle vor dem Innenrande, und die un— tere iſt meiſtens um 3 —4 Puncte vollzaͤhliger als die andere. Eine Anhaͤufung ſchwarzer Puͤnetchen bildet faſt 14 Reihen vor dem Hinterrande. Vom Anfang des zweyten Drittels der Fluͤ— gellaͤnge zieht laͤngſt des Vorderrandes, hinten jedoch ſich mehr von ihm entfernend, ein allmaͤhlich erweiterter bleygrauer Schat— ten, der ſich bisweilen mit bleygrauer Fluͤgelſpitze vereinigt. Fran⸗ zen auf der Ober- und Unterſeite, namentlich auf letzterer, grau. Hinterfluͤgel auf der Oberſeite und die ganze Unterſeite bleygrau. Die Vorderrandrippe der Vorderfluͤgel iſt an der Baſis ſelbſt ſchwaͤrzlich, dann vom zweyten Fuͤnftel der Laͤnge an und hinten breiter werdend ſchneeweiß. Die bis jetzt noch in wenigen Sammlungen verbreitete Art lebt mehr in ſuͤdlichen Gegenden. In Oeſterreich wurde ſie von Kollar (f. Treitſchke) und im ſuͤdlichen Frankreich von Ram⸗ bur (ſ. Duponchel) angetroffen. Treit ſchke erhielt fie aus Uns garn. Bey Augsburg fand ſie Freyer und Huͤbner, bey Mainz Brahm, bey Frankfurt a. M. v. Heyden (nach briefl. Mittheilung). Auch noͤrdlichere Gegenden bringen ſie hervor. Ich beſtimmte im vorigen Jahre ein bey Danzig gefangenes Stuͤck als H. rorellus. Die Raupe lebt auf Weiden und ſcheint der von H. varia- bilis nahe zu kommen. Nach Freyer iſt ſie ſchwarzgrau oder braungruͤn mit ſammetſchwarzen Flecken. Die aus weißer Seide verfertigten Puppengehaͤuſe ſind leicht und durchſichtig wie bey II. variabilis, und nicht ſo dicht an einander gereiht wie bey H. evonymi, ſondern einzelner vertheilt. Die Puppe iſt gelb mit ſchwarzem Kopf und dergleichen Ruͤckenſchilde, Fluͤgel⸗ ſcheiden und Afterſpitze, alſo der von H. variabilis ganz ähns lich. Der Schmetterling kriecht in 14 Tagen aus und fliegt im July. Die von Treitſchke und Duponchel angegebene doppelte Generation beruht ſicher auf einem Irrthume. Anmerk. 1. Duponchels fig. 4. a hat ſtatt der weißen Farbe auf Kopf, Ruͤckenſchild und Vorderfluͤgeln eine ſchmutzig⸗ gelbliche. Wären bloß die Flügel fo gefaͤrbt, fo würde ich aus der Analogie mit H. variabilis, wo in Varietaͤt e trotz der uͤberhand nehmenden grauen Farbe Kopf und Ruͤcken weiß bleiben, dieſe Faͤrbung fuͤr eine natuͤrliche und einer Varietaͤt angehoͤrende anſehen, allein fo bin ich ſehr geneigt, ſie durch Veroͤlung, die ja in dieſem Genus ſehr haͤufig iſt und das Weiße in ein unreines Gelb verwandelt, entſtan⸗ den zu glauben. Anmerk. 2. Freyers Abbildung ſtellt die Puppen nicht ganz naturgetreu dar. Sie haben ein viel zu weitlaͤuftiges 220 * Cocon und liegen horizontal und zum Theil neben- und an einander. Anmerk. 3. Stepliens, Ypon. rorella Catal. et Illustr. „alis ant. niveis, punetis subviginti nigris, postice im- munibus (2), postieis subplumbeis. Vorderfluͤgel ſchnee⸗ weiß mit etwa 30 kleinen, der Laͤnge nach gereihten Puncten und faſt ungefleckter Spitze; Hinterfluͤgel bleyfarbig mit aſch⸗ grauen Franzen; Kopf und Thorax ſchneeweiß; der erſtere ungefleckt, der letztere mit 4 02) kleinen ſchwarzen Puncten — Weniger reichlich als Ypon. cognatella (evonymi), wo⸗ von fie eine Varietaͤt ſeyn mag; fie findet ſich an gleicher Stelle und zu gleicher Zeit“ — iſt ſehr wahrſcheinlich eine andere Art als unſer H. rorellus und wohl nur Varletaͤt des H. evonymi. 7. Hypon. malinellus Z. Minor, alis anterioribus niveis, punetis triseriatis nigris, ciliis anguli postici infra einerascentibus; alis poste- rioribus plumbeis. : Kleiner, mit drey Reihen ſchwarzer Puncte; die Franzen des Hinterwinkels auf der Unterfeite hellgraulich; Hinterfluͤgel mit den Franzen bleygrau. Reaumur Mem. 2. 1. p. 250. 261. tab. 12. fig. 1 — 8. 10. 11. Friſch Inſecten 5. Theil. p. 38. tab. 16. Tinea padella Dahlbom in Koengl. Vetenskaps-Academiens Handlingar 1835. p. 20 — 42. Ueberfegt in Iſis 1838. p. 5. fl. Tinea padella Hübner fie. 87.2 Text p. 44. Yponomeuta malinellus Iſis 1838. p. 670. 1839. p. 194. Kommt als Schmetterling dem folgenden aͤußerſt nahe. Ich finde nur folgende Unterſchiede: H. malinellus iſt kleiner; von den Puͤnetchen am Hinterrand der Vorderfluͤgel geht gewoͤhnlich eine Reihe am Rande bis zum Hinterwinkel; die Franzen am Hinterwinkel faͤrben ſich auf der Unterſeite auswaͤrts ſehr lichtgrau, und die Franzen der Hinterfluͤgel ſind dunkler und bleiben an der Fluͤgelſpitze einfarbig. (Die andern Verſchieden⸗ heiten, die ich in der Iſis angab, beruhen auf Irrthum). Größe unter den gewöhnlichen Exemplaren des H. variabilis, alſo merklich kleiner als H. evonymi. Kopf, Taſter, Oberſeite der Fuͤhler, Ruͤckenſchild, Bauch und Afterbuſch rein weiß. Beine ſeidenglaͤnzend weißlich, die vorderſten auf der Vorderſeite grau. Vorderfluͤgel rein weiß mit den drey gewoͤhnlichen Reihen ſchwar— zer Puncte. Die Anhaͤufung ſchwarzer Puncte vor dem Hin⸗ terrande bildet 13 unregelmaͤßige Reihen, und iſt bisweilen ſehr unvollzaͤhlig; nur ſelten bilden 3 — 4 eine Linie am Hinterrande bis zum Hinterwinkel. Die Franzen find weiß, auf der Unter ſeite am Hinterwinkel meiſt ſehr leicht und bisweilen nur an der Spitze der Haare grau angelaufen; ſeltner ſind ſie auch gegen die Vorderfluͤgelſpitze an ihrer Wurzelhaͤlfte graulich. Die Hinterfluͤgel ſind oben ſewie die ganze Unterſeite bleygrau; die Vorderrandrippe der Vorderfluͤgel iſt an der aͤußern Haͤlfte weiß; die Hinterflligelfrangen: find grau auf beiden Seiten und werden nur gegen die Baſis hin lichter, waͤhrend ſie gegen die Spitze faſt am dunkelſten bleiben. Die Art iſt ſehr verbreitet. In Schweden iſt ſie haͤufig (Dahlbom); in- England wurde ſie um London von Werft: wos d beobachtet, doch als Xp. padella (Ratzeburg p. 251), in Frankreich von Weſtwood und Reaumur an mehrern Stellen; in Deutſchland von Friſch bey Berlin, von mir um 2 Glogau, von Herrn von Heyden bey Frankfurt a. M. Bey Glogau iſt ſie in vielen Gärten und an den Apfelbaͤumen det Landſtraßen in großer Menge, und 1843 hatte ſie an manchen Baͤumen einer Chauſſee die meiſten Aeſte mit ihren Geweben uͤberzogen und die Blaͤtter gebraͤunt. An ruhigen Abenden ſah ich die Schmetterlinge um die hoͤhern Aſte langſam umherfliegen. Die Eyer werden bald nach der Begattung an einem Aſte auf die Rinde zu einem eyfoͤrmigen, nicht ſehr convexen Haufen abgeſetzt. Sie haben unregelmaͤßige Laͤngsfurchen, ſind anfangs hellochergelb und leicht ſichtbar, werden aber nach 8 — 10 Tagen durch unregelmäßige, dichte, blutrothe Puncte dunkler und ſchmutzigroth, und noch ſpaͤter braun, wodurch ihr Auffinden auf der dunkeln Rinde erſchwert wird. Ich erhielt in einer Schachtel, worin uͤber 100 Schmetterlinge auskamen, drey vollſtaͤndige Eyerhaufen an einem duͤrren Apfelbaumreis und mehrere unvoll⸗ ſtaͤndige auf dem Boden der Schachtel. Das Reis ſteckte ich in einen Blumentopf, damit die Eyer die nöthige Feuchtigkeit er⸗ hielten. Schon zu Anfang Auguſt, alſo hoͤchſtens 4 Wochen nach dem Eyerlegen, ſah ich, indem ich das Dach an der Seite etwas aufhob, die ausgekrochenen Raͤupchen. Dieſes Nachſehen wiederholte ich von Zeit zu Zeit, worauf ich jedesmal den Rand des Daches niederdruͤckte, jedoch nicht ſo ſorgfaͤltig, daß es an die Rinde genau anſchloß. Die Raͤupchen mußten aber wohl Sorge dafür tragen, daß fie gegen das Eindringen der Luft ge⸗ ſchuͤtzt wären; denn wenn ich wieder nachſah, fand ich die Raͤn⸗ der des Daches wieder genau ſchließend, ohne daß ich jedoch Seidengeſpinnſt mit Beſtimmtheit wahrnehmen konnte. Keine Raupe kam je hervor, um Nahrung zu ſuchen. Zum letzten Mal ſah ich am 10. October nach. Beym Abheben des Daches zeigten ſich die Raͤupchen der Laͤnge nach uͤbereinander gelagert; fingen ſogleich an, ſich zu bewegen, aber nur langſam und un⸗ geſchickt! Sie waren 2 Linien lang, wohlbeleibt, blaßgelb, fett: glaͤnzend mit rothbraunem Koͤpfchen und hellbraunem Nacken⸗ ſchilde; die Bauchfuͤße ſehr ſichtbar. Sie ſchienen mir etwas gewachſen zu ſeyn. Die Raupen, die ſich am Boden der Schade tel befanden, waren aus Mangel an Feuchtigkeit ſchon ſeit langer Zeit vertrocknet und braͤunlich geworden. Es geht hieraus mit Beſtimmtheit hervor, daß die Raupen noch im Sommer aus— kriechen, ohne Nahrung uͤberwintern und erſt im Fruͤhjahr ſich ins Laub begeben. An dem Dache, unter dem die Ueberwin⸗ terung geſchieht, kann ich noch immer keine Veraͤnderung er⸗ kennen; es ſcheint mir nur die der Luft zugekehrte Seite der ſo ſonderbar geſtalteten Eyer zu ſeyn; der der Rinde anliegende Theil der Eyerſchale wird von den Raupen ſehr zeitig weggefreſſen, und dadurch moͤgen ſie etwas wachſen. Erſt in der Mitte Juny fangen die Neſter an, in dem Laube der Apfelbaͤume ſehr ſichtbar zu werden. Die Aeſte, an welchen die Raupen oder Puppen vorhanden ſind, machen ſich durch die braunen und mit Geſpinnſt verbundenen Blaͤtterbuͤſche bemerklich. Nur bey großer Menge der Neſter wird das Gewebe zuſam⸗ menhaͤngend von einem Blaͤtterbuſch zum andern gezogen; denn gewoͤhnlich legen ſie in jedem derſelben ein neues Neſt an, bis zu welchem, nur auf der Rinde des Aſtes, eine Straße aus dem verlaſſenen Neſte fuͤhrt. Manchmal uͤbergehen ſie einen oder mehrere Blaͤtterbuͤſche, ſo daß man ſie oft lange ſuchen muß, weil ihr neu gefertigtes Neſt klein und durch Blaͤtter verſteckt iſt. In ihrem Leben legen fie wenigſtens 7 — 8 Neſter an. Die Raupe naͤhrt ſich von dem Parenchym der Apfelblaͤtter, und laßt die untere Epidermis ſtehen, welche darauf braun wird. Nicht ſelten frißt fie Köcher in die Blätter; manche ſkeletirten fie; 222 in der Regel laͤßt ſie die Form der Blaͤtter unverſehrt, und manches Blatt frißt ſie gar nicht an. Daß ſie keine andre Obſt⸗ baumart angeht, beweiſt Reaumur * Diagnoſe der Raupe: larva adulta capite nigro, fla- vescenti-cinerea, seriebus duabus dorsalibus e maculis, ter- nis lateralibus e punctis nigris. Erwachſen ſchwarzkoͤpfig gelb⸗ lichgrau, mit zwey Reihen ſchwarzer Ruͤckenflecke und je drey Reihen ſchwarzer Seitenpuncte. Sie bleibt anſehnlich kleiner als die des H. evonymi und iſt hellgelblich grau, mehr oder weniger rein, mit ſehr deutlicher, grauer Ruͤckenlinie. Unter derſelben liegt je eine Reihe ſchwar⸗ zer Flecke, auf jedem Ringe einer, und in gleicher Höhe hinter der Falte ein ſehr verblaßter grauer, kleinerer Schattenfleck. Kopf und Krallenfuͤße ſchwarz. Der Afterſchild und der Fleck am Hinterbein ſchienen mir größer als bey jener Att zu ſeyn. Die ſchwarzen Punctwaͤrzchen haben in ihrer Stellung nichts Ungewoͤhnliches. Zur Verpuppung fuchen die Raupen eine beſchuͤtzte Stelle zwiſchen Blaͤttern oder Aeſtchen auf und legen ihre auf den Kopf geſtellten Cocons zu einem Klumpen zuſammen. Dieſe ſind ſpin⸗ delfoͤrmig, weiß, nicht ganz dicht und laſſen die eingeſchloſſene Puppe durchſchimmern. Die Raupenhaut wird entweder hinten herausgeſchoben oder bleibt innerhalb am Ende ſitzen. Dahlbom fah einen aus 1500 Puppen zuſammengeſetzten Haufen; offenbar hatten ſich mehrere Neſter veteinigt. Da die Raupen bey weitem nicht alle auf einmal ausgewachſen ſind, ſo iſt der Klumpen nicht in 1— 2 Tagen, wie Reaumur (1. e: p. 255.) oder in 1—3 Tagen, wie Dahlbom behauptet, beendigt, ſondern waͤchſt wohl an 10 Tage lang. x Die Puppe iſt an Vorderkörper, Flügel: und Beinſchienen braun; an den Fluͤgeln etwas heller, am Hinterleibe braͤunlich⸗ gelb, am Afterrande faſt ſchwarz. Das Auskriechen geſchieht nach ungefähr 14 Tagen. Die erſten Schmetterlinge kamen Reaumurn im Jahre 1732 am 28. Juny, mir bisher erſt am 21. July. Auch Dahlbom laͤßt fie ſchon zu Ende Juny auskriechen. Anmerk. 1. Hübners Tinea padella fig. 87. hat die Punctreihen aus mehrern Puncten zuſammengeſetzt, als ich je geſehen habe; dennoch kann ſie nicht anderswohin gehoͤren als zu H. evonymi oder malinellus. Die letztere Annahme möchte ſich durch die Worte des Textes: „Sie iſt ein be ſchwerlicher und ſchaͤdlicher Gaſt in Obſtgaͤrten“ empfehlen. In beiden Faͤllen iſt aber die Figur zum Erkennen der Art unbrauchbar. Anmerk. 2. Unſer H. malinellus kann nicht als ein durch das Futter abgeaͤnderter II. evonymi angeſehen werden, was die Meynung derer ſeyn muß, welche davon ſprechen, daß die Raupen und Schmetterlinge des Spindelſtrauches ſich auf die benachbarten Obſtbaͤume ausbreiten. Die Evo- nymus- Raupe frißt nichts weit als ihren Evonymus und laͤßt, während der Hunger, fie nöthigt, die Rinde deſſelben anzufreſſen, die benachbarten Sträucher, welcher Art, fie auch ſeyn moͤgen, unberuͤhrt. Sie laͤßt ſich nicht zwingen, I y a eu des anndes où elles mont épargné un seul pommier du mien (jardin), ou il y a beaucoup des ces arbres, pendant qu'elles n’avaient touche à aucun poirier, à aucun prunier, à aueun abrieotier, en un mot, à aucun autre arbre fruitier. Ye 223 Apfelblaͤtter zu freſſen, ſonder verhungert dabey.“ Mit der Raupe des H. malinellus ſind noch keine Verſuche in dieſer Beziehung angeſtellt worden. 8. Hypon. evonymi Z. Major; alis anterioribus cum ciliis niveis, punctis triseria- tis nigris; alarum posteriorum eiliis dilute cinereis api- cem versus albicantibus. } Größer; Vorderfluͤgel nebſt Franzen ſchneeweiß, mit drey Reihen ſchwarzer Puncte; die Franzen der Hinterflügel hellgrau, gegen die Fluͤgelſpitze weißlich. Reaumur, Mem I. 1. p. 399 et 428. tab. 17. fg. 10. 11. — I. 1. p. 257 et 262. tab. 12. fig. 12. 13. Phal. evonymella Scopol. Fn. Carn. p. 246. (auch die Raupe ſehr gut!) Sulzer, Kennzeichen d. Inf. p. 40. tab. 16. fig. 99. Brahm, Inf. II. 1. p. 304. Tinea evonymella ® te a p. 138. (zufolge d. Sammlung) v. Charpentier Seleunb, Fn. boic. II. 2. p. 118. Yponomenta evonymella Wiegmann u. Ruthe, Handbuch p. 473. Tinea Cagnatella Hübn. fig. 391: 392. Nygmia cagnatella Hübn., Vzchniß. p. 412. Yponomeuta cognatella Treitſchke X. 1. p. 220. Stephens, Illustr. Haust. 4. p. 242. Duponchel tab. 286. fig. 2. p. 329. Ypenomeute parente. Zetterstedt, Ins. lapp. p. 997. Fürnrohr, Regensburg 3. p. 200. Lienig, Catal. p. 119. Yponomeuta cognatellus Iſis 1838. p. 636. — 1839. p. 194. Tinea cognatella Ratzeburg, Forſtinſecten II. p. 248. tab. 16. fig. 3. Freyer, Schädl. Inf. tab. 12. fig. 32 e—h. p. 63. Bey einer dem gemeinen Manne ſo oft vorkommenden und ſo bekannten Schabenraupe, deren bisheriger, nichts ſagender Name erſt allmaͤhlig aus Cagnagella und Cagnatella hervor: gegangen und alſo nicht urſpruͤnglich iſt, glaubte ich der Vox populi folgen und der fortwährenden Namensverwirrung ein Ende machen zu muͤſſen, indem ich ſie nach der Futterpflanze Hyp. evonymi benannte. Es verſteht ſich, daß dieſe Art, die ein— zig und allein auf prunus padus lebt, ihren zu ſo vieler Ver⸗ wechslung gebenden und fo lange geduldeten Namen Ypon. evo- nymellus nicht mehr fortfuͤhren darf. Dieſer Falter, deſſen reinweiße Oberſeite der Vorderfluͤgel nur eine Verwechslung mit H. malinellus und padi geſtattet, un= terſcheidet ſich von letzterem durch weniger Laͤngsreihen ſchwarzer Puncte, indem er deren nur 3 ſtatt 5 hat, und durch die viel größeren Puncte in dieſen Reihen. Viel näher verwandt und leichter zu verwechſeln iſt er mit H. malinellus. Er iſt aber größer; die Franzen der Vorderfluͤgel haben rein weiße Farbe auch auf der Unterſeite, und von den Puͤnetchen vor dem Hin— terrande ordnen ſich die dem Hinterwinkel naͤchſten gewoͤhnlich zu einer kurzen Randreihe; die Franzen der Hinterfluͤgel ſind heller, mehr weißlich, beſonders gegen Baſis und Fluͤgelſpitze. Kopf, Ruͤckenſchild (wie gewöhnlich punctirt), Taſter, Fühler, Bauch und Afterbuſch reinweiß. Beine weiß, die vorderſten * Reaumur 2. 1. p. 257: Les chenilles du fusain se sont plutöt laisse mourir de faim que de toucher aux feuilles de pommier. Quand Joffrais des feuilles de fusain à celles qui étaient encore en vie, mais presque mourantes aupres de feuilles de pommier, elles devoraient sur le- champ celles du fusain, 224 auf der Vorderſeite grau. Die Vorderfluͤgel haben drey Laͤngs⸗ reihen ſchwarer Puncte an den gewoͤhnlichen Stellen, naͤmlich die eine laͤngs des Vorderrandes, die zwey andern vor dem In⸗ nenrande. Von den Puͤnetchen, die ſich vor dem Hinterrande anhaͤufen, bilden gewöhnlich 8 — 6 eine Linie von der Mitte des Randes bis gegen den Hinterwinkel. Auf der Unterſeite ſind die aͤußere Haͤlfte der Vorderrippe und die Franzen reinweiß; nur ſelten find die Franzen der Fluͤgelſpitze an ihrer untern Haͤlfte grau. - Hinterflügel auf beiden Seiten bleygrau mit helleren, gegen den Vorder- und Hinterwinkel oft weißlichen Franzen. Von der Raupe dieſes gemeinen Falters ſoll der Spindelſtrauch (Evonymus europaeus) feinen Namen erhalten haben, weil ſie ihn mit ihrem Gewebe ſehr oft dicht uͤberzieht (Spinnelſtrauch, Spindelſtrauch), wodurch er von ferne wie in dichten Nebel gehuͤllt ausſieht. Lievland und Curland, Schweden, Medien: burg (Meſſing in lit.), Brandenburg, Schleſien, Baiern und wohl die meiſten Gegenden Deutſchlands, nebſt Frankreich und England beſitzen dieſen Schmetterling. Diagnofe der Raupe ſig. 4, 5, 6. larva adulta ca- pite nigro, flavescens, seriebus duabus dorsalibus e ma- eulis, ternis lateralibus e punetis nigris. Erwachſen ſchwarz⸗ koͤpfig, hellgelb mit zwey Reihen ſchwarzer Ruͤckenflecke und je drey Reihen ſchwarzer Puncte an den Seiten. | Das Raͤupchen findet man im May an den Spindelſtraͤu⸗ chern, ſobald ihr Laub ſich zu entfalten anfaͤngt. Es iſt dann ſchmutzig hellgelb mit ſchwarzem Kopf und ſchwarzem Nacken⸗ ſchilde. Von andern Flecken und Puncten bemerkt man mit bloßen Augen wenig oder nichts. Das Geſpinnſt wird aber bald bedeutend erweitert und erhält durch die Exeremente ein punctirtes Anſehen. Bey ſchlechtem Wetter ſitzen die Raupen gewoͤhnlich zu einem Klumpen zuſammengedraͤngt mitten im Gewebe. Ge⸗ gen Ende May erfolgt die letzte Haͤutung, zu welcher ſie ſich tief in ihr verdichtetes Gewebe begeben. Im July ſind die Straͤucher, auf denen mehrere Geſellſchaften wohnen, kahl ge— freſſen und mit ihrem Gewebe uͤberzogen. Reichen die Blätter nicht aus, ſo verzehren ſie alle Knoſpen; dann freſſen ſie die Rinde der juͤngern Aeſte an, daß das weiße Holz ſichtbar iſt, und zuletzt wandern fie im Graſe weit hin, um neue Straͤu⸗ cher zu ſuchen. Daß Geſellſchaften verhungert waͤren, habe ich nie bemerkt. Sie ſind dann faſt immer ſo ausgewachſen, daß ſie nur kleinere Puppen und Schmetterlinge geben, nicht aber ſterben. — Nach der Haͤutung ſind die meiſten grau, ſehr we⸗ nige hellgelblich, mehrere in den gelblichgrauen Uebergaͤngen. Je groͤßer fie werden, deſto heller werden fie, und gegen die Vers wandlung ſind alle hellgelb, oder weniaſtens graulichgelb. Der Kopf und der feingetheilte Nackenſchild ſchwarz, die Ruͤcken⸗ linie ſehr verloſchen grau. Zu beiden Seiten hat jeder Ring auf der vordern Haͤlfte einen zugerundeten ſchwarzen Fleck, oben mit einem Borſtenpunct, hinter ihm liegt vom 4ten Ringe an gegen den Hinterrand hin eine ſchwarze Punctwarze. Die ſeitlichen Punctwarzen haben weder in Groͤße, noch Stellung etwas Ausgezeichnetes. Afterſchild ſchwarz mit verſchiedenen Ecken. Krallenfuͤße ſchwarz, Bauchfͤße und Nachſchieber auswärts mit einem ſchwarzen Fleck. N Zur Verpuppung ſuchen ſie eine blaͤtterreiche Stelle an ihrem Strauche auf oder, wenn er nicht belaubt genug iſt, ſpinnen ſie eine Straße ins hohe Gras, fuͤllen unter einem großen duͤr⸗ ren oder gruͤnen Blatt oder unter mehreren kleinern einen an⸗ ſehnlichen Raum mit Seidenfaͤden und legen darin ihre Geſpinnſte 225 —— — in einem Haufen an, wie es ihre Verwandten, H. malinellus und padi auch thun. Das Cocon iſt weiß und ſo dicht; daß die Puppe nicht durchſchimmert; die Raupenhaut wird häufiger im Grunde gelaſſen als hinausgeſtoßen. Die Puppe iſt bräunlichgelb, am Schwanzende glaͤnzend. Der Cremaſter beſteht aus ſechs auseinandergeſperrten, etwas gebo⸗ genen Haͤkchen, ohne Widerhaken, welche aber doch ſo feſt in der Seide des Cocons haͤngen, daß man ſie beym Herausneh— men der Puppe gewoͤhnlich groͤßtentheils abbricht. In 14 Tagen kommt der Schmetterling, den man im July - und Auguſt oft aus den Hecken klopft. Aus Raupen, die ich ganz jung in die Stube genommen und an einigen ins Waſſer geſtellſen Zweigen genaͤhrt hatte, kamen mir Schmetterlinge ſchon am 8. Juny; ein Beweis, daß kuͤhles, truͤbes Wetter, wie ſie es im Freien alle Jahre auszuhalten haben, auch ihre Entwickelung aufhaͤlt. i 9. Hyponom. padi Z. Alis anterioribus niveis, punctulis crebrioribus subquinque- seriatis nigris. Vorderfluͤgel ſchneeweiß mit 4 — 5 Reihen dicht geſtellter, ſchwar⸗ zer Pünctchen. . Phalaena Tin. evonymella Lin,, S. N. II. 1. 885. Faun., Spec. ed. 2. p. 354. Nro. 1363. Tinea evonymella Fabrie., Ent. Syst. III. 2. p. 289. Supplement 481. Hübner fig. 88. Text p. 44. Donovan X. p. 80. tab. 355. fig. 4. Freyer, Schdl. Schm. Dtſchld. tab. 12. fig. 31. d. (a-) pi. 61. (die Raupe). Yponomeuta evonymella Treitſchke IX. 1. p. 215. Stephens, Cat. Nro. 7270. Illustr. Haustell. 4. p. 241. Duponchel tab. 286. fig: 1. p. 326. Iponomeute du fusain. Herrich, Topogr. Regensb. 3. p. 22. Tienig, Catal. p, 119. Yponom. evonymellus Iſis 1839. p. 194. Auch bey dieſer Art habe ich den Namen von einer Pflanze, mit der ſie gar nichts zu ſchaffen hat, nicht laͤnger dulden wollen. Gewoͤhnlich groͤßer als die vorige, iſt ſie leicht kenntlich an den reichlichern, feinern, am Vordertande 2 — 3 Reihen bildenden Puͤnetchen. ! Der Kopf mit feinen Theilen, außer dem gelben Ruͤſſel und den ſchwarzen Augen, der Ruͤckenſchild, die Beine (jedoch die Vorderſten auf der Vorderſeite ſchwarzgrau), der Bauch und der Afterbuſch ſind weiß: die ſchwarzen Puncte des Thorax ohne Auszeichnung. Hinterleib oben grau. Die Vorderflügel haben auf der Oberſeite ein reines Weiß, das aber durch die reichlicheren ſchwarzen Puncte einen andern Ton annimmt als bey H. evonymi. Die 2 Punctreihen vor dem Innenrande ſtehen an der gewoͤhnlichen Stelle, enthalten aber mehr Puncte und reichen weiter bis zum Hinterrande als bey allen andern Arten. Laͤngs des Vorderrandes ziehen 3 Reihen feiner Puncte, die ſich gegen die Baſis bis zu einer einfachen zuſammenziehen, gegen die Fluͤgelſpitze ſich deutlich von einander ſondern und ſich mit der Anhaͤufung reichlicher Puͤnetchen vor dem Hinterrande vereinigen. Franzen weiß, auf der Unterſeite an ihrer Wurzelhaͤlfte und am Hinterwinkel nicht ſelten grau. Die Vordertandrippe iſt auf der Unterfeite an der aͤußern Hälfte weiß. Hinterfluͤgel auf beiden Seiten bleygrau, wie die Unterfeite der Vorderflügel; ihre Franzen find an der Fluͤgelſpitze, am reich⸗ lichſten beym Weibchen, weißlich. Ware Iſis 1844. Heft 3. 226 An 11 Exemplaren meiner Sammlung — und mehrere habe ich an Freunde ertheilt — find die Franzen des Vorderrandes der Vorderfluͤgel von der Spitze aus mehr oder weniger breit ſchwärzlich oder grau. Dieſe Varietaͤt, die ich in meiner Wohnung fing, führe ich nicht beſonders auf, weil ich ſie fut kuͤnſtlich entſtanden halte, worüber man weiter unten nachſehe. Ein Männchen in der Größe des II. vigintipunctatus fing ich bey Fuͤrſtenſtein in Schleſien am 24. July. 05 Die weit verbreitete, an das Vorkommen des Prunus padus geknüpfte Schabe, lebt in Lievland, Curland, Schweden, Eng: land (um London), Frankreich und mehreren Gegenden von Deutſchland. Um Glogau iſt ſie an mehrern Stellen vorhanden, während ſie andern fehlt, wo doch der Traubenkirſchbaum reich⸗ lich waͤchſt. Außerdem fand ich ſie bey Fuͤrſtenſtein und Salz⸗ brunn, bey Schmiedeberg, bey Glatz und Reinerz, ſtets in großen Neſtern. Am liebſten wohnt ſie auf feuchtem Boden, zumal zwiſchen Erlgehoͤlzen, und wird aus den dort wachſenden Geſtraͤuchen in Menge geklopft. Im dichten Schatten der Baͤume ſah ich fie ſchon am Tage auf Brombeerbluͤthen Honigſaft ſaugen. Sobald der Prunus padus ausgeſchlagen iſt, alſo Ende April, find Blaͤtterbuͤſche durch das Gewebe junger Raupengeſellſchaften zuſammengezogen, und an Aeſten entdeckt man bey auſmerkſamem Suchen die braunen Eyerhaufen. Ihr Wachsthum gebt ziem⸗ lich raſch vor ſich. Schon am 24. Man fand ich die Geſtraͤuche ſeines Lieblingswohnortes um Glogau ſo voll und mit ſo großen Neſtern bedeckt, daß ich ſie aus der Ferne eher daran, als an ihrem Laube fuͤr Traubenkirſchſtraͤucher erkannte. Jeder Strauch hatte mehrere Neſter, und mancher war ſchon rein kahl gefreſſen. Dann war der Stamm von oben bis unten mit weißer Seide beſponnen, und an den Zweigen ſaßen hier und da die großen Neſter. Solche ganz weiße Straͤucher boten einen eignen An⸗ blick. Die Raupen hatten ihre Geſpinnſte ſchon im Graſe vor⸗ waͤrts getrieben und krochen darauf zerſtreut und in Menge um: her, um zu neuen Straͤuchern zu gelangen. Diagnoſe der Raupe (fig. 20, 21, 22.): larva adulta capite nigro, virescenti- flavida, seriebus macularum (bi- narum in singulis segmentis) dorsalium duabus, punctorum lateralium ternis nigris. Erwachſen hellgruͤnlichgelb mit zwey Reihen ſchwarzer Ruͤckenflecke, wovon jeder Ring zwey Paar traͤgt, und je drey Reihen ſchwarzer Seitenpuncte, Ganz jung iſt ſie blaßgelblich, ſehr ſchwach ins Gruͤnliche, mit ſchwarzen Waͤrzchen. An mancher iſt alles Schwarze mit Ausnahme des Kopfes und des erſten und letzten Segmentes verblaßt. Die Rückenlinie iſt blaßgrau, und wird mit der Zeit immer undeutlicher. Die zwey ſchwarzen Flecken oben an der Seite jedes Ringes laufen oft zu einem einzigen, ober- und unterwaͤrts ausgerandeten zuſammen. — Erwachſen hat fie ein ſehr blaſſes, grünliches Gelb zur Grundfarbe, einen glänzend ſchwarzen Kopf und eben ſolche Vorderfuͤße. Der Nackenſchild iſt ſchwarz in der Mitte laͤngsgetheilt. Die zwey folgenden Ringe und der vorletzte haben jeder nur einen großen ſchwarzen Fleck, der oben und unten mit einer Punctwarze zuſammenſtoͤßt und dadurch beiderſeits zugeſpitzt erſcheint. Oft ſtehen aber dieſe Punctwarzen auch getrennt davon. Die uͤbrigen Ringe haben jeder einen großen ſchwarzen Fleck auf der vordern Haͤlfte unter dem Ruͤcken, und auf der hintern in gleicher Hoͤhe einen kleinern, bläffern (fig. 22. Rtzb g. fig. 2. J.), beide von einem blaͤſſern Rande umzogen. Mit der ſchwarzen Punctwarze, die uͤber jedem ſteht, find fie oft zuſammengewachſen. Die wie gewoͤhnlich geſellten ſeitlichen Punctwaͤrzchen ſind nur klein und bey oberflaͤchlicher 15 231 nchel tab. 285. fig. 3. p. 307. Aédie mignonnette. eee . Catal. Nro. 7267. Anesychia pusiella Steph., Illustr. Haustell. 4. p. 240. . Yponomeuta pusiella Curtis, British entom. IX. tab, 412. Tinea lithospermella Hübner fig. 104. Text p. 43. Anesychia lithospermella Hübner, Verzeichniß p. 413. Yponomeuta lithospermella Treitſchke IX. 1. p. 209. Kollarx, Verzeichniß p. 90. Costa, Fauna neapolit. Nro. 1. Die ſchwarzen Puncte des Ruͤckenſchildes weichen in Zahl und Stellung von den Hyponomeuten ab. Jede Schulterdecke hat einen vor der Mitte. Ein einzelner größerer ſteht auf dem Ruͤcken vorn am Kragen; an jeder Seite gleich hinter der Schul⸗ terdecke ſteht ein kleinerer. Das Schildchen hat an jeder Seite einen Fleck, an der Spitze keinen. — Das weibliche Afterglied hat auf beiden Seiten zwey große in einander verfließende tief⸗ ſchwarze Flecke. Außer den von den Auctoren angezeigten Gegenden kommt dieſe Art auch in Sachſen bey Schandau vor (v. Tiſcher in lit.), und ich ſelbſt fand ſie ein paarmal bey Reinerz in der Grafſchaft Glatz in den jungen Schlägen um die Seefelder, wo kein Steinſame waͤchſt und ich ſie aus Himbeer- und an⸗ derem Geſtraͤuch herausklopfte am 18. July. (Bey Neapel iſt fie nach Coſta im Juny felten.) Anmerk. 1. Scopolis Angaben enthalten zweyerley Bes fremdendes. Der Schmetterling fell zwey Linien lang ſeyn. und auf dem letzten Taſtergliede zwey ſchwarze Puncte haben. Doch die Fluͤgelbeſchreibung iſt zu entſcheidend, als daß dieſe Angaben nicht für bloße Irrthüͤmer erklärt werden ſollten. „Vorderfluͤgel weiß mit drey Paar ſchwarzer, an einander ſtoßender Puncte, welche gleichſam eben ſo viele, durch gleiche Zwiſchenraͤume getrennte, ſchraͤge Binden darſtellen. Jene kleinen Binden ſtellen eine Leiter vor, obgleich manchmal ein Punct iſt, der mit andern gleichſam in eine Laͤngslinie ver: ſchmilzt.“ Anmerk. 2. Schrank nennt die Binde richtig: auf beiden Seiten ausgeſchnitten, aber falſch: gemeinſchaftlich. 3. Psecadia echiella S. V. Alis anterioribus albis, vitta costali latissima interne den- tata nigra, abdomine flavo, in 0 Vorderfluͤgel weiß mit einer ſehr breiten, einwaͤrts gezaͤhnten, ſchwarzen Vorderrandſtrieme; Hinterleib gelb, Tinea echiella Wiener Verzchn. p. 140. — ed. IIliger. 2. p. 109. — ed. v. Charpent. p. 146. Hübn. fig. 105. Text p. 43. Brahm, Inſectenkalender II. 1. p. 131. (231.) Yponomeuta echiella Treitſchke IX. 1. p. 211. X. 3. p. 175. Kollar, Verz. p. 90. Herrich, Topographie von Regensburg 3. p. 199. Curtis, brit. entomol. 9. pl. 412.“ Aedia echiella 1501. Duponchel pl. 285. fig. 2. p. 310. Aédie de la viperine. Melanoleuca echiella Stephens, Catalogue Nro. 7266. Anesychia echiella H übner, Verz. p. 413. Stephens; Illustrat. Haustell. 4. p. 240. Psecadia echiella Sfis 1839. p. 194. Auf der Unterſeite haben die Vorderfluͤgel zwiſchen der Sub⸗ coſtal⸗ und Medianader einen laͤnglichen, ſchuppenloſen Strich. Dieſe Art iſt in Deutſchland in vielen Gegenden nicht ſelten, z. B. um Mainz, Regensburg, Wien, Dresden und Schandau 232 (v. Tiſcher in lit.), Berlin, Frankfurt und Glogau. Bey Poſen fand fie Loͤw. Aus der Schweiz erhielt ſie Fiſcher v. Roͤslerſtamm, aus Ungarn Treitſchke. Um Paris iſt ſie nicht ſelten (Duponchel), in England dagegen eine große Seltenheit. Man klopft fie aus Geſtraͤuchen oder findet ſie an Stämmen und Zaͤunen im May, Juny, Ende July und Auguſt. Die Raupe lebt im Juny und dann September, vielleicht ſchon vom Auguſt, bis Ende October, am liebſten auf fandigem Boden an Echium vulgare in einem Geſpinnſte zwiſchen den Bluͤthen und den Aeſten, einzeln, doch oͤfters in Mehrzahl auf einer Pflanze. Sie iſt aͤußerſt hurtig und kriecht mit gleicher Geſchwindigkeit ruͤckwaͤrts wie vorwaͤrts. Bey Gefahr laͤßt ſie ſich ſchnell, meiſt an einem Faden, herabfallen. Ihr Kopf iſt glaͤnzend ſchwarz, in der Stirnmitte mit einem weißen Fleck. Auf der Ruͤckenmitte iſt in gelblichweißem Grunde eine von orangefarbenen Flecken unterbrochene Laͤngslinie. An jeder Seite folgt eine breite, ſchwarze, zackige Binde, welche ſich bisweilen in große und kleine ſchwarze Flecke aufloͤſt. Unter ihr folgt ein weißliches breites Laͤngsband mit einer Menge ſchwarzer Puͤnet⸗ chen und in der Mitte von einer orangenfarbenen Linie durch⸗ zogen. Die Haͤrchen ſind faſt klar, ohne merkliche Waͤrzchen, aus denen ſie hervorkommen. Die falſchen Fuͤße und der Bauch ſind ſchwaͤrzlich. f f Zur Verpuppung ſucht die Raupe Vertiefungen in der Rinde von Baumſtaͤmmen, worin ich fie ein paarmal antraf, oder Winkel zwiſchen duͤrren Blättern, wie in der Gefangenſchaft. Die Puppe iſt gelbbraun, in den Ringeinſchnitten heller. Die Fluͤgel- und andern Scheiden reichen nicht uͤber den Rand des ſiebenten Ringes hinweg. Die Luftloͤcher befinden ſich in kleinen hellen Hoͤckerchen. Am Anfange des letzten Ringes ſitzen an der Stelle der Nachſchieber zwey umgekehrt kegelfoͤrmige, alſo an der Baſis verduͤnnte Hoͤcker, die an der Spitze eine be⸗ deutende Zahl Widerhaͤkchen tragen. Am Cremaſter bemerke ich nur zwey ſehr kleine Stachelſpitzen. Da die Puppe mit den Häkchen der beiden Anhaͤnge im Geſpinnſte feſtſitzt, ſo kann fie, ſich nur mit dem Vorderkoͤrper bewegen, und zwar geſchieht dieß nur von unten nach oben, nicht ſeitwaͤrt s, S! 77 4. ‚Psecadia funerella Fabr. 8 Alis anterioribus latioribus costa praeter maculam postice- que nigris, ceterum albis, punctis duobus prope basin nigris. Mas: alis posterioribus parte interna albis, externa nigricantibus. Fem.: alis posterioribus nigri- cantibus totis. ö Vorderfluͤgel ziemlich breit; der Vorderrand mit Ausnahme eines Fleckes und der hintere Theil ſchwarz; das Uebrige weiß; zwey Puncte nahe der Baſis ſchwarz. Beym Männchen die Hinterfluͤgel einwaͤrts weiß, auswärts ſchwaͤrzlich, beym Weibchen ganz ſchwaͤrzlich. (2 M. 2 W.) = Tinea ‚funerella g Fabricii Ent, syst, III. 2. p. 309. — Supplem. p. 483. Hübner fig. 85. Text p. 43. nr Disthymnia funerella Hübner, Verzeichn. p. 413. Yponomeuta funerella Treitſchke IX. 1. p. 213, Costa, En; Neapoli. 0 1 Melanoleuca funerella Stephens, Catalog. Nro. 7269. Anesychia funerella Stephens, Illustr. Haustell. A. p. 241. - Aedia funerella N , Duponchel pl. 285. fie. 5. p. 313. Aédie petit-deull. Psecadia funerella Iſis 1839, p. 194. 1979001 Is 233 Der Scheitel, die ganze Baſis der Schulterdeden, ein großer Fleck in der Mitte des Ruͤckenſchildes vorn am Kragen, zwey Flecke an der Seite und zwar unter der Spitze der Schulter— decken und das ganze Schildchen ſind tiefſchwarz. Bauch und Afterbuſch des ſchwarzgrauen Hinterleibs weiß. Die maͤnnlichen Hinterfluͤgel find an der innern Hälfte, fo wie deren Franzen, auf beiden Seiten weiß; beym Weibchen iſt nur die Innenrandgegend etwas lichter ſchwaͤrzlich. Der Schmetterling fliegt im May und July im Laubgehoͤlz zwiſchen Straͤuchern. Er iſt in mehrern Gegenden Deutſchlands zu Haufe, z. B. um Wien, Laibach (F. v. Roͤslerſtamm in lit.), Schandau in Sachſen (v. Tiſcher in lit.), um Rei⸗ nerz, wo ich zwey ſehr verflogene Maͤnnchen Ende Juny fing, und bey Frankfurt an der Oder, wo ich ein ſchoͤnes Weibchen am 6. July erhielt. Bey Zaborowo, im weſtlichen Theile der Provinz Poſen, wurde ein verflogenes Maͤnnchen Mitte May gefangen. In England iſt die Art ſehr ſelten. Duponchel fing ſie bey Paris, Coſta bey Neapel, beide im May. 5. Psecadia decemguttella Hübn. Alis anterioribus plumbeis, pustulis decem inaequalibus ‚ atris, Vorderfluͤgel bleigrau, mit zehn ungleichen, tiefſchwarzen Puſteln. (1 M. 1. W.) Tinea decemguttella Hü bn. ſig. 303. Psecadia decemguttella Hübner, Verzeichn. p. 412. Iſis 1839. p. 194. Yponomeuta decemguttella Treitſchke X. 1. p. 225. Duponchel pl. 285. ſig. 7. p. 319. Yponomeute dix-points. Freyer, Neuere Beytr. 2. tab. 126. fig. 2. p. 51. Die Flecke auf dem Ruͤckenſchilde liegen genau wie bey Psec. scalella; das Schildchen iſt jedoch ganz ſchwarz. Das Weibchen hat wie Psec. scalella einen ſchwarzgefleck— ten After. Am meiſten ſcheint dieſe Schabe bey Augsburg vorzukommen, wo Herr Freyer viele Exemplare im Maͤrz und April aus den im September und October an Lithospermum officinale geſammelten Raupen erhielt. Um Wien fand Fiſcher v. Roͤs⸗ lerſtamm Schmetterlinge an Straͤuchern in Gegenden, wo kein Steinſame wuchs. Um London wurden, nach Stephens, 4 —5 Exemplare bey Birch-wood im Juny von Fichten (fir- trees) geklopft, und kamen bey Coombe-wood vor. Anmerk. Freyer ſagt von der Raupe: „ſie lebt geſellig und ich klopfte ſchon 20—30 Stuͤck von einer Pflanze herab“. Die letztere Angabe belehrt uns, daß ihr Zuſammenwohnen nicht von der Art iſt wie bey den Hyponomeuten, ſondern daß nur eine Pflanze eine Menge Individuen naͤhrt, wie es dey Psec. echiella der Fall iſt. Die Freyeriſche Abbil⸗ dung zeigt ſtatt der zwey Kegel am After zwey ziemlich an⸗ ſehnliche, nach vorn gerichtete Haken. Wahrſcheinlich iſt ihr Bau nicht ſehr von dem der Ps. echiella verſchieden. 6. Psecadia flavianella Tr. Alis anterioribus fumosis; rantiaco (mas). Vorderfluͤgel rauchbraun mit drey tiefſchwarzen Puſteln; Hin⸗ terleibsende orangegelb. (5 Maͤnnchen aus Fiſcher v. Roͤs⸗ lerſtamms und Metzners Sammlungen.) Iſis 1844. Heft 3. pustulis tribus atris, ano au- 234 Yponomeuta flavianella Treitſchke IX. 1. p. 228. Fiſcher v. Röslerſtamm, Beyträge J. tab. 30. fg. 3. p. 53. Psecadia flavianella Ifis 1839, p. 194. Der von F. v. Roͤslerſtamm abgebildete und beſchriebene Schmetterling wurde von Treitſchke ſelbſt als ſeine Ypon. flavianella beſtimmt, widerſpricht aber der Treitſchkiſchen Beſchreibung im Geſchlechte und in der Punctierung der Vor⸗ derfluͤgel. Sichere Nachrichten uͤber den ſehr ſeltnen in meiner Sammlung fehlenden Schmetterling ſind mir nicht zugegangen. 7. Psecadia pyrausta Hübn. Alis anterioribus chalybaeis, pustulis disci quatuor atris; ano aurantiaco. Vorderfluͤgel ſtahlbau mit 4 tiefſchwarzen Puſteln in der Mitte; Hinterleibsende orangegelb. (1 M. 2 W. Phalaena pyrausta BIOS 1 Pallas, Reifen durch verſchiedene Provinzen des ruſſiſchen Reichs Th. I. 176. p. 20.: Noctua, aflinis Phal. complanatae et rubi- golli, qua triplo minor, Alae obsolelius nigrae, primariae punc- tis tribus aterrimis, serie longitudinali aequidispositis. Secun- dariae obsoletiores. Corpus atrum, sed abdomen sola hasi ex- cepta igneo colore fulvum, subtus punctis atris. Vernalis, ad Volgam observata. > * Bombyx pyrausta Hu bn. ſig. 260. Psecadia. pyrausta Iſis 1839. p. 194, Tinea aurifluella Hü bn. fig. 203. Yponomeuta aurifluella Treitſchke IX. 1. 227. Die vier Hinterſchienen ſind orangegelb, außer der Unterſeite der Mittelſchienen. Die Hinterfuͤße des Maͤnnchens find ſchwaͤrz⸗ lich mit gelben Spitzen der Gelenke, die des Weibchens, ſowie die Schienendornen aſchgrau. f Treitſchke beſchreibt auf den Vorderfluͤgeln 5 ſchwarze Puncte, waͤhrend ich nur 4 ſehe; der erſte ſteht auf dem Anfange des zweyten Fluͤgelplertels näher, dem Innen- als dem Vorderrande; der zweyte vor der Mitte näher am Vorderrande; der dritte iſt dem zweyten ein wenig naͤher als dieſer dem erſten, und noch weiter gegen den Innenrand als der erſte; der vierte wieder dem Vorderrande näher am Anfange des letzten Viertels. Dieſe Art erhielten Treitſchke und Duponchel aus Ita- lien, Fiſcher v. Roͤslerſtamm aus Sicilien, Pallas an der Wolga. Loͤw fing ein ſchoͤnes Männchen auf Rhodus, ein Weibchen, deſſen Stahlblau nicht ſehr lebhaft iſt, auf der Kuͤſte von Kleinaſien bey Mermeriza am Suͤdabhange des Gebirges, beide zu Ende April. Coſta fieng feine Exemplare auf dem Aſpromonte bey Reggio im July. 218 Anmerkung. 1. Nach mehrfacher Unſchluͤſſigkeit, welche die Pallas iſche Beſchreibung veranlaßte, halte ich dafuͤr, daß der Name Pyrausta bleiben darf. Die in einer, Laͤngsreihe und in gleichem Abſtande aufgeſtellten drey Punete — der vierte mag mit der Grundfarbe zerſtoͤrt worden ſeyn — ſind wohl genuͤgender Beweis, daß nicht etwa Flavianella von Pallas gemeynt worden ſey. ; inn Anmerk. 2. Duponchel rechnet auch Oecophora Curti- sella Donov. (Iſis 1837. S. 194. — Aedia coenobi- tella Dup. pl. 285. ſig. 6. Tinea coenobitella Hübn. fig. 309. Telea Curtisella Stepli., Illustr. 4. p. 245.) zu dieſem Genus. Ich beſitze voon dieſer in Schleſien ſehr ſeltenen Art nur ein ziemlich verdorbenes Exemplar, deſſen Aderverlauf ich, ohne die Schuppen abzureiben, nicht deut⸗ lich ſehen kann. So viel ſehe ich aber, daß ſeine ſtumpfen Taſter denen der Hyponomeuten ſehr ähnlich fehen, waͤhrend 19% 235 dagegen die Subapicalader ganz entſchieden zwey Aeſte zeigt, Sie wuͤrde alſo weder zu dem einen, noch zu dem andern Genus gehoͤren. Ich laſſe daher dieſe Art vorlaͤufig bey den Oecophoren ſtehen, bemerke jedoch, daß ſie theils wegen der Taſter theils wegen der: Fühler nicht mit den Oeco⸗ phoren phyeidella, inunctella, Mouffetella etc. wird ver⸗ einigt bleiben koͤnnen; denn deren Taſter find feinſpitzig, und ihre Fühler haben am Wurzelgliede nahe an der Baſis aus⸗ waͤrts einen kleinen Haarkamm oder Pinſel. Anmerk. 3. Tinea crataegella Linn. Hübn. 257., Lita crataegella Treitschke X. 3. p. 289. wurde früher auf Zinckens Vorſchlag unter Tponomeuta aufgenommen und ſteht jetzt bey Stephens mit Curtisella zuſammen in einerley Genus, Telea, das wollkoͤpfige und glattkoͤpfige Arten umfaßt. Ich habe ſie in meinem ſyſtematiſchen Ent⸗ wurfe mit Tin. comptella, caesiella und cerasiella ver- einigt und als eigene Abtheilung unter das Genus Tinea geſtellt. Ihre wahre Stellung laſſe ich unentſchieden, bis ich mit dem Fluͤgelgeaͤder der Microptern genauer bekannt ſeyn werde. Die Vorderfluͤgel von Tin. crataegella haben das Geaͤder von Hyponomeuta, aber die Subcoſtalader und die zwey erſten Vorderrandaͤſte der Medianader reichen nicht bis zum Vorderrande, ſondern verſchwinden vor demſelben in einer hornigen Verdickung, die dieſe ganze Gegend einnimmt, und die Nebenzelle x der Discoidalzelle iſt nur angedeutet wie bey Psecadia. Aehnlich iſt es bey Tin. caesiella (He- roldella Tr.). Auf den Hinterfluͤgeln fehlt das Vorder⸗ randaͤderchen, und der Raum zwiſchen Vorderrand und Sub⸗ coſtalader iſt ſehr ſchmal (bey T. caesiella vereinigen ſich beide vor der Fluͤgelhaͤlfte); der Hinterrand empfängt einen Aſt mehr (alſo wie bey Psecadia, waͤhrend T. caesiella ſo viele wie Hyponomeuta hat), und die Discoidalzelle ſpitzt ſich auffallend gegen die am Urſprung vereinigten Adern y und 2 zu (wofür T. caesiella die Bildung von Hypono- meuta zeigt). Tin, crataegella trennt ſich alſo nicht bloß durch die Metamorphoſe, ſondern auch durch den Fluͤgelbau von Tin. caesiella und cerasiella. Da uͤber die Naturgeſchichte der Tin. erataegella noch nichts weiter bekannt iſt, als was Treitſchke IX. 1. p. 232. mittheilt, nehmlich: „die Raupe lebt geſellig unter einem gemeinſchaftlichen Geſpinnſte auf Weißdorn und Birn⸗ baum“, ſo fuͤge ich das mir bekannt gewordene hier bey. Die Raupe fand ich in Schleſien an mehreren Stellen um Hirſchberg, vor Striegau und bey Glogau nur an Weiß⸗ dornſtraͤuchern (Crataegus oxyacantha et monogyna) auf trockenem Boden. Sie lebt geſellſchaftlich und verfertigt ein noch viel groͤßeres Gewebe als die Hyponomeuten, das weit⸗ hin ſichtbar iſt und bisweilen ganze Sträucher bedeckt.. Es iſt wahrſcheinlich, daß man dieſes Gewebe oft für eine Hy⸗ ponomeutenarbeit angeſehen und dem Hyp. variabilis oder evonymi zugeſchrieben hat.“ Darin wohnt unſere Raupe nicht haufenweiſe angeſammelt, ſondern einſam, und eben ſo ungeſellig ihr Mahl zu ſich nehmend. Sie zeigt gar nichts von der Munterkeit der Hyponomeuten.. Diagnoſe der Raupe: larva fusiformis antice longe attenuata, capite nigro albidoque vario albido se- » Ebenſo zweifle ich nicht, daß mancher oberflaͤchliche Beobachter tulosa, prothorace sine scuto, macula laterali alba; vitta dorsali lata subferruginea lineas duas longi- tudinales fuscescentes continente et sicut latera ab- dominis fuscescenti marmorata; ventre violaceo-ni- gricante. j j \ Spindelfoͤrmig, nach vorn ſehr verduͤnnt, mit ſchwarzem, weißfleckigem Kopfe, ohne Nackenſchild, mit ziemlich langen weißlichen Borſten; die breite roſtgelbliche Ruͤcken⸗ ſtrieme hat zwey wellige, roſtbraune Laͤngslinien und iſt, ſowie die Seiten des Koͤrpers, roſtbraun marmoriert; Bauch violettgrau; ein weißer Fleck an der Seite des Prothorax. Ihr Kopf iſt verhaͤltnißmaͤßig kleiner und platter als bey den Hyponomeuten, ſtark hervortretend, auf der Stirn tief eingedruͤckt, blaß roͤthlichweiß und ſchwarzgefleckt; am mei⸗ ſten nehmen ſich eine helle Binde in der Mitte des Geſichts und auf jedem Auge ein ſchief gegen den Nacken gehender heller Strich aus; uͤberall ſind weißliche Vorſten von ver⸗ ſchiedener Laͤnge; der Clypeus hellgelb; die Oberlippe zwey⸗ lappig, honiggelb, in der Mitte dunkler, beide gefurcht. — Der Körper iſt nach vorn ſehr verſchmaͤchtigt, doch im 2 ten und Zten Ringe etwas aufgetrieben und ſcharf abgeſetzt; in den mit Bauchfuͤßen verſehenen Ringen am dickſten, in den 2 letz⸗ ten Ringen wieder verduͤnnt. Am Anfange des Prothorax in der Mitte vor den Vorderfuͤßen tritt durch einen Druck ein kleiner Fleiſchkegel hervor, wie bey Hyponomeuta, Der Nackenſchild fehlt ganz; ſtatt ſeiner ſtehen ſechs ungleiche Borſten zu jeder Seite der Ruͤckenlinie, nehmlich drey hinter einander längs derſelben (erfte lang, zweyte kurz, dritte lang und am meiſten von der Mittellinie entfernt), zwey darunter und noch eine aufwärts. Unter dieſer iſt ein weißlicher Sei⸗ tenfleck mit zwey ungleichen gelben hinter einander ſtehenden Warzen, deren erſte drey Borften trägt. Das Luftloch ſah ich nicht. Die Krallenfuͤße ſchwarz mit weißlichen Hinter⸗ raͤndern der Glieder. Die Ruͤckenlinie iſt hell roſtgelb ein- gefaßt und bildet den Anfang der Ruͤckenſtrieme. Dieſe iſt ziemlich breit und ſcharf begraͤnzt, geht bis auf die After⸗ klappe und iſt roſtroth marmoriert mit zwey welligen roſt⸗ braunen Laͤngslinien; in ihr befinden ſich am Rande weiß⸗ liche Borſten auf hellen Knoͤtchen; auf jedem Ringe zwey, die aber auf dem Meſo- und Metathorax unter, auf den folgenden Ringen hinter einander ſtehen. Die Afterklappe hat keinen Schild, ſondern am Hinterrande einen kleinen roſtbraunen, von acht Boͤrſtchen eingefaßten Fleck. Die Grundfarbe der Seite iſt grau und braͤunlich marmoriert. Meſo- und Metathorax haben gleich unter der Ruͤckenſtrieme je eine dicke, glaͤnzend braunrothe, zweyborſtige Warze. Die Luftloͤcher ſind ſehr ſchwer zu entdecken; ich glaube ſie zwiſchen zwey Borſten in einer Vertiefung, nicht hoch an der Seite, erkannt zu haben. — Bauchſeite dunkelroth⸗ grau oder violettgrau, ſowie Aftergegend und die mit einem ſchwarzen Fleck auswärts gezeichneten Nachſchieber; dieſe ſind duͤnn und zart und nebſt den gelblichen, an der Seite mit einem ſchwarzen Strich gezeichneten Bauchfuͤßen, auf der ganzen Sohle mit ſchwarzen Haken beſetzt. Die Raupe verpuppt ſich in dem geweinſchaftlichen Ge⸗ webe, indem ſie bloß zur Anheftung fuͤr Bauch- und Schwanz⸗ fuͤße eine Stelle mit dichterer Seide beſpinnt, um daran als Puppe zu haͤngen. Ihre gewoͤhnliche Stellung dabey iſt die Neſter der an Weißdorn⸗ und, Kirfchenfträuchern lebenden Lydarau⸗ 7 \ > z 5 3 i 1 4 2 liegend und mit mehr oder weniger geneigtem Koͤrper (lig. 47.). pen fuͤr die von Hyponomeutenraupen gehalten hat. 237 Am zweyten Tage nach der Annahme dieſer Stellung ſtreift fie die Haut ab. Ehe dieß geſchieht, ſtreckt ſich der Körper allmaͤhlich, und ihre Vorderbeine treten ſehr lang hervot, als als ob fie von Ichneumonen geſtochen und todtkrank wäre. Zwey Raupen, die aus der Schachtel, in welcher ich das Neſt aufbewahrte, weggekrochen waren, ſpannen ſich in einer Tiſchecke ein. Sie bereiteten erſt ein verworrenes Gewebe aus vielen ſehr weitläuftig gezogenen Fäden, wie ſie es ſonſt in Geſellſchaft thun, und dann verdichteten ſie den Umfang eines großen convexren Raumes mit Seide, ſo daß ſie alſo eine Art Gehaͤuſe verfertigten. Vielleicht geſchieht dieß auch im gemeinſchaftlichen Raupengewebe und‘ fallt- nur darum nicht in die Augen, weil es kein dichtes Geſpinnſt iſt. Jede Puppe haͤngt uͤbrigens getrennt von der andern und ohne Furcht vor den Sonnenſtrahlen. Chrysalis fusca abdomine dilute fuscescenti, vittis plus minusve distinetis obscuris; cremastere fusco, fisso, glochidiato. Puppe ſchlank, braun, am Hinter: leibe hell braͤunlich mit mehr oder weniger deutlichen brau⸗ nen Striemen; Cremaſter braun, mehrſpaltig, mit Wider: haͤkchen. (fig, 48. 49.) Sie iſt viel laͤnger als der Schmetterling, aber kuͤrzer als die Raupe, und beweglich; jedoch ruht ſie meiſtens in ſtockgerader Richtung. Sie hat eine große Aehnlichkeit mit den Pterophorus- Puppen, aber am Bauche vor dem After keine Wiederhaͤkchen, und kann nicht um und uͤber ſich ſchla⸗ gen. Sie iſt ſchlank, nach hinten verdünnt, im Thorax am dickſten und auf dem Pronotum mit einem anſehnlichen Hoͤcker. Die Geſichtsmaske iſt in einen kurzen abgerunde⸗ ten, zuſammengedruͤckten Schnabel verlaͤngert; Fuͤhlerſcheiden gekörnelt; Fußſcheiden deutlich getrennt. Luftlöcher in glaͤn⸗ zenden, ſchwarzen Hoͤckerchen. Die Afterſpitze iſt in fuͤnf un⸗ gleiche Hoͤcker geſpalten (lig. 49.), wie ich es an keiner an⸗ dern Puppe kenne, und dieſe ſind mit gelblichen Widerhaͤkchen beſetzt. Auch die vorhergehenden Ringe find von je 1—2 Guͤr⸗ teln weitlaͤuftig geftellter Haͤkchen eingefaßt. Hiermit haͤngt die Puppe in der Seide. Nach 10—12 Tagen, im Laufe des July, kriecht der Schmetterling aus und bleibt an der Puppe ſitzen. Es ſcheint daher, als ob die Entwicklung der Fluͤgel nicht ſehr raſch vor ſich gehe. Ein am 11. July ausgekrochener Schmetterling ſaß am 12. Nachmittags noch auf ſeiner Puppe, obgleich ſie an einer Stelle beveſtigt war, wo fie mehrere Stunden von der Sonne beſchienen wurde. In der Ruhe haͤlt der Schmetterling die Fluͤgel ſteil dach— foͤrmig mit zugerundeter Firſte; das Schildchen ſteht mit feinem Schuppenhoͤcker hervor; die Fuͤhler liegen längs, des Vorderrandes. Erklarung der Abbildungen. Fal. 5 Fig. 1. Ein Schlehenaͤſtchen mit einem Eyerhaufen des Hyp. variabilis. Fig. 2. Das Eyerhaͤufchen neramÜBenri mit zwey ſchwarzen Puncten, den Ausgaͤngen fuͤr Ichneumonen. Fig. 3. Drey Eyer von Hyp. malinellus, als Anfang eines Eyerhaufens vergroͤßert. Fig. 4. Eine kleine Geſellſchaft von Ir. evonymi, in der vorletzten Haͤutung, freſſend. Fig. 5. Eine völlig erwachſene Raupe des Hyp. evonymi. Fig. 6a. b. c. Vergroͤßerte Theile derſelben. Fig. 7a. Kopf, Prothorar und Mefothorar vergrößert, — 238 a der bey einem 1 Drucke hervortretende Kegel am n des Prothorax. Fig. 7b. Das fuͤnfte Segment, und Fig. 7c. Das Afterſegment vergrößert, mit det naturge⸗ treuen Stellung der Warzen. Fig. 8. Ein Vorderfuß, von der Bauchſeite geſehen, ver: groͤßert, mit allen ſichtbaren Borſten. Um die Baſis herum geht auf der Bauchſeite ein ſchwarzer horniger Halbring, in der Mitte unregelmaͤßig erweitert, mit fuͤnf Borſten in ungleichen Zwiſchenraͤumen auf weißen Pünctchen. Die Baſis des darauf folgenden Gliedes hat auf der Bauchſeite eine ſchmale ſchwarze Hornleiſte und iſt uͤbrigens groͤßtentheils hornig mit 3—4 Bor⸗ ſten. Das folgende Glied hornig und wie das vorhergehende am untern Ende hornig, mit 3—4 Borſten. Es folgt ein ganz horniges, kegelförmiges Glied mit 2 Borſten und einer oft um⸗ gelegten Kralle. In geringer Entfernung hinter der Baſis des Vorderfußes iſt am Bauche ein Boͤrſtchen auf einer kleinen Warze. Fig. 9. Ein Bauchfuß, auswaͤrts mit glaͤnzend ſchwarzer Hornplatte, die oben dreylappig und blaͤſſer iſt. Die Sohlhaken ſtehen in drey, etwas in einander verlaufenden Reihen; die Mitte der Sohle iſt ſeicht vertieft. Fig. 10. Der in der Mitte längsgetheilte Nackenſchild, auf jeder Haͤlfte mit ſechs Borſten gegen die Raͤnder. Fig. 11. Afterſchild mit acht Borſten nahe an den Raͤndern. Fig. 12. Der vergroͤßerte Kopf 5 ſeinen Theilen. a e dreyeck (elypeus). b clypeolus... e Oberlippe (labrum); > Maske fuͤr die halbkugeligen, e Augen, ee Ae. backen (mandibulae). ff Fuͤhler (antennae), 9 einfache Au- gen (ocelli), wovon hier nur je 4 ſichtbar find. „ Kinnladen⸗ taſter (palpi maxillares). ii Kauſtuͤck der Kinnlade (mando maxillae). * Unterlippe (labium). J Kinn (mentum). mm Lippentaſter (palpi labiales). m Spindel (filacrum), Fig. 13. Augen und das Obergeſicht (Stirndreyeck). — Das eine Auge mit den Haaren in naturgetreuer Stellung. Dieſe Augenmasken ſind nicht ſcharf, doch deutlich genug am Stirndreyeck abgeſetzt. Von ihrem Vereinigungspuncte auf dem Scheitel geht nicht weit von ihrem Vorderrande, nicht parallel mit demſelben, eine ſehr feine weißliche Linie ab herab bis in die Gegend der Kinnbacken; in dieſer Linie ſpaltet ſich der Kopf der Raupe bey der Verpuppung. Ueber dem Unterrande des Stirndreyecks iſt zu beiden Seiten eine rundliche Grube (e). Fig. 14. Stellung der ſechs Ocellen mit den benachbarten Borſten. a iſt der Winkel, worinn der Fühler ſitzt. ö Gegend der Kinnbacken. 5 Fig. 15. Oberlippe von Hyp. variabilis, quer, tief aus⸗ gerandet, zu jeder Seite mit einer Borſte, auf der Oberflaͤche gefurcht. Fig. 16. Fuͤhler deſſelben, an der Baſis der Kinnbacke ein⸗ geſetzt, zuruͤckziehbar, viergliedrig; das unterſte Glied fleiſchig, breit; das zweyte ringfoͤrmig und weich; das dritte cylindriſch, hornig mit einer langen Borſte gegen die Spitze auf der Ruͤck⸗ ſeite; das vierte hornig, griffelfoͤrmig, von der Laͤnge des vo— rigen, auf der Mitte mit einer kurzen und am Ende mit einer verlaͤngerten, ſchief ſtehenden Borſte. Fig. 17. Kinnbacken deſſelben, zugerundet, mit gewoͤlbter Ruͤckenſeite, am Ende mit drey ſtumpfen Kerbzaͤhnen. 237 Fig. 18. Kinnlade, nur am obern Theile frey; das am Ende kurzborſtige Kauſtuͤck (5) ſehr kurz, knoſpenfoͤrmig, haͤu⸗ tig; der Taſter daran (a) laͤnger, zweygliedrig, ſpitz und duͤnn. Fig. 19. u. 20. Unterlippe von Hyp. evonymi, mit dem Kinn verwachſen, mit abwaͤrts gerichteter Spindel, neben welcher je ein zweygliedriger Taſter ſitzt, deſſen erſtes Glied breit, hoͤcker— artig, weich; zweytes Glied griffelartig mit einer Endborſte. Fig. 19. Anſicht von oben. Fig. 20. noch mehr vergrößert. Fig. 20. Raupe von Hyp. padi in natürlicher Groͤße. Fig. 21. Kopf derſelben nebſt Prothorax und Mefothorar, vergroͤßert. Fig. 22. Ihr fuͤnftes Segment, vergroͤßert. Fig. 23. Puppengehaͤuſe des Hyp. padi. g ducchſchei⸗ nende Naupenhaut. Fig. 24. Daſſelbe von Hyp. vigintipunctatus. Fig. 25. Daſſelbe von Hyp. variabilis. Fig. 26. Vergroͤßerte Puppe von Hyp. variabilis. Fig. 27. Vergroͤßerter Cremaſter der Puppe von Hypon. evonymi. Fig. 28. Uyp. padi, der Schmetterling, ruhend, vom Ruͤcken geſehen, vergroͤßert. Fig. 29. Derſelbe in natuͤrlicher Groͤße. a der eine Fuͤhler in wedelnder Bewegung; Puncte deuten den geometriſchen Koͤr— per an, den er dabey beſchreibt. Tafel II. Fig. 30. Vergroͤßerter Fuͤhler. Fig. 31. Eine der Schuppen deſſelben. Fig. 32. Schuppen vom Scheitel. Fig. 33. Hirnſchale des Hyp. padi, von oben geſehen, mit den Augen und der Fuͤhlerbaſis: ziemlich conver, ſehr fein punc⸗ tiert, glänzend gelbbraun; von einem Fühler zum andern geht in einer ſeichten Vertiefung eine faſt gerade Linie; die Hirnſchale davor hat einige ſchwache Eindruͤcke. Der dahinter liegende Theil iſt gegen den Hinterkopf in einer ſchwarzen Linie ſcharf abgeſetzt und durch eine ſchwarze Laͤngslinie, die ein wenig über die Quer— linie hinwegreicht, in zwey Haͤlften getheilt. Fig. 34. Vorderkopf ohne Schuppen. Die Hirnſchale wird auf beiden Seiten vom Auge und auch von der Oberlippe durch eine Vertiefung getrennt. Die Oberlippe ce ift ein ſchmaler Rand mit tiefer, linienfoͤrmiger, ſchwarz erſcheinender Querlinie in der Mitte. 60 die Kinnbacken, etwas getrennt von der Baſis des Ruͤſſels, nierenfoͤrmig, gegen den Ruͤſſel gebogen, unten zu— geſpitzt, auf der dem Ruͤſſel zugekehrten Seite ſchwarz. Ach ab⸗ gebrochene Lippentaſter. Fig. 35. Vergroͤßerter, entſchuppter Lippentaſter. Fig. 36. Schulterdecke vergroͤßert, von der innern Seite geſehen. Fig. 37. Kopf und Beine vergroͤßert. Fig. 38. Hinterfußkralle mit dem verkuͤmmerten Haftlaͤpp⸗ chen, vergroͤßert. 819 kon Vorder- und Hinterflügel mit ihrem Aderverlauf. 238 Fig. 41. Schuppen von verſchiedenen Stellen, a Ve ber Vorderfluͤgel, c 9 der Hinterfluͤgel, vergroͤßert. Fig. 42. Maͤnnliche / 4 Genitali ! Fig. 48. Weibliche ußere Genitalien, vergrößert. Fig. 44. Vorderfluͤgel von Psecadia echiella, mit ihrem Fig. 45. Hinterfluͤgel Aderverlauf, vergroͤßert. Fig. 46. Die zwey letzten Segmente der Puppe von Pse- cadia echiella, vergrößert. Fig. 47. Vergroͤßerter Umriß der Raupe von Tinea cra- taegella, mit dem ſeidenen Lager a, woran fie mit den Bauch⸗ fuͤßen vor der Verwandlung haͤngt. Fig. 48. Noch mehr vergroͤßerte Puppe von Tinea era- taegella. Fig. 49. Vergroͤßertes Afterende derſelben. Die abnormen Zuſtände des menſchlichen Lebens, als Nachbildungen und Wiederholungen normaler Zuftände des Thier⸗ lebens von F. Jahn, Med. Dr., Leibarzt zu Meiningen. Eiſenach, bey Bärecke. 1842. 8. 754. Ein ſehr muͤhſames und ſinnreiches Werk, worinn der Ver⸗ faffer nicht bloß alle Thierelaſſen, ſondern faſt alle Gattungen in ihren einzelnen Organen durchgenommen hat, um ſie mit den krankhaften Abweichungen des menſchlichen Leibes zu ver⸗ gleichen und zu beweiſen, daß hier wirklich ein vollſtaͤndiger Parallelismus vorhanden iſt. Die Schrift iſt ſo reich an Bey⸗ ſpielen und Citaten, daß an einen Auszug nicht zu denken iſt; wäre auch ganz Überflüffig, da doch jeder Phyſiolog und Arzt das Buch ſelbſt einſehen muß, der ſich um den Zuſtand der neueren philoſophiſchen Lehren in der Medicin bekuͤmmert. Der Verfaſſer betrachtet zuerſt die anomalen Zuſtaͤnde des Verdauungsſyſtems und des Verdauungsproceſſes in Bezug auf Aehnlichkeit mit normalen Zuſtaͤnden bey den Thieren, und zwar die Fehler der Urbildung ſowohl als die erworbenen Anomalien. Dieſelbe Anordnung wird befolgt bey den Zuſtaͤnden des Ge— faͤßſyſtems S. 144.; bey denen des Athmungsſyſtems S. 275.; bey denen des Hautſyſtems S. 302. ; der Harnwerkzeuge S. 345, ; des Zeugungsſyſtems S. 370.; des Knochenſyſtems S. 491.; des Muskelſyſtems S. 561.; des Nerven- und Sinnenſyſtems S. 581. N Jedes Syſtem iſt in ſeinen Abweichungen bis in die einzel⸗ ſten Theile verfolgt; beym Darmſyſtem z. B.: Mangel der Mundhoͤhle, Verſchließung derſelben, Haſenſcharte, Mangel der Zunge, Zähne, des Magens, Darms mit feinen Anhaͤngſeln uff. Eine vollſtaͤndige Ueberſicht laͤßt alle Gegenſtaͤnde leicht auffin⸗ den. Man wird dem Verfaſſer Dank wiſſen für die unſaͤgliche Muͤhe, welche er ſich bey der Aufſuchung aller dieſer Mißbil⸗ dungen gegeben hat und fuͤr den Scharfſinn, den er angewen⸗ det hat, um ihre Aehnlichkeit mit Thierzuſtaͤnden aufzufinden. c. genuina, 1144 Euph. gerardiana y. macrantha, 1145 Euph. gerardiana f. micrantha, 1146 Fragaris elatior sterilis, 1147 "Galeopsis neglecta f. glabrescens, 1148 Galium Mollugo H. brachyphyllum, 1149 Gal. Mollugo 4. densiflorum, 1150 Gal. Mollugo f. elatum b. puberulum Opiz. 1151 Galium palustre var. graciie, 1152 "Genista tinctoria f. microphylla Knaf. 1153 Geranium pratense parviflorum Opiz. 1154 Hiera- eium alpinum v. curvifolium Pöch. 1155 Lapsana communis monstrositas, 1156 Leptocarpæa Löselii g. krichocarpa, 1157 Lept. Löselii a. leiocarpa, 1158 Lychnis floscuculi y. latifolia, 4159 Lythrum Salicaria fl. stylosum 5. verticillatum, 1160 Medicago falcata ochroleuca Opiz. 1161 "Melampyrum commutatum Tausch. 1162 Melampyrum nemorosum 8. al- bibracteatum, 1163 Mentha ciwicensis, 1164 M. praticola, 1162 *M. praticola ß. ramosa, 1166 M. slichovensis , 1167 M. stolonifera Opiz. 1168 Nasturtium sylvestre ß. tenuifolium Tausch. 1169 *Phascum punctatum Xn. 1170 Pimpi- nella Saxifraga heterophylla, 1171 Plantago lanceolata fusca A. lejostachia y. angustifolia, 1172 Polygonum laxiflorum d. leucanthum, 1173 Rhytisma arvense p- ramosum d. debile, 1174 Solanum Schultesii, 1175 Solanum Tauschü, 1176 *Stemonitis ochracea, 1177 *Teucrium chamaedrys d. ver- sicolor, 1178 *Uredo candida fg. erysimi, 1179 *Xyloma euphorbiae f. E. acutae Opiz. Prag, den 1. Januar 1841. | Am Schluſſe des Jahres 1841. Am Ende des Jahres 1840. zählte mein Unternehmen 632 Theil⸗ nehmer; mit Schluſſe des Jahres 1841. 639, und vermehrte ſich daher um 7. Bis zu Ende des Jahres 1841. wurden eingeliefert 1,090,809 Exemplare; an die einzelnen Sammlungen find abgegeben +». 918,502 folglich blieben nach vorräthi k. 172,307 Im Jahre 1841. wurden eingeliefert 75,749, an die einzelnen Samm⸗ lungen abgegeben 54,359. Die Anſtalt erhielt an Procenten 3,527, ſie gab an Agio den eifrigen Herren Theilnehmern 26,523 Exemplare. Die meiſten Eremplare lieferten ein: Hr. MC. v. Kovats in Wien 12576; Hr. W. Siegmund in Reichenberg 7,681; Fr. Aputh. Joſ. Kablik in Hohenelbe 5697; Hr. Prof. Hinterhuber in Salzburg 5631; Hr. Apoth. Sekera in Münchengrätz 5015; Hr. Contr Freyh. v. Leithner zu Schlöggelmühl in UOſt. 4152; Hr. Prof. Ritter v. Hartmann in Mels 4050; Hr. Forſtconzipiſt P. M. Opiz in Prag 4030; Hr. Hauptm. v. Kellner zu Treviſo 3214; Hr. Apoth. Ort⸗ mann zu Karlsbad 2250; Hr. Wundarzt Ed. Hofmann in Prag 1875; Hr. Wundarzt Kirchner in Kaplic 1665; Hr. Regimentsarzt MDr. Hähnel in Ungarn 1481; Hr. Major Gegenbauer in Prag 1313; Hr. Kat. P. Karl in Schluckenau 1235; Hr. Oec. Rath Schramm zu Stargard 1056; Hr. MDr. F. E. Dittrich in Wien 1046. Die meiſten Species: Hr. MC. v. Kovats 1052; Hr. JUDr. Hu⸗ bet . in Prag 500; Hr. Forſtkzp. P. M. Opiz 104; Hr. Contr. Freih. v. Leithner 309; Hr. Prof. Hinterhuber 279; Hr. W. Siegmund 244; Hr. Major Gegenbauer 219; Hr. Apotheker Ortmann 213; Hr. Apoth. Sekera 205; Fr. Apoth. Joſ. Kablik 169; Hr. Hauptm. v. Kellner 141; Hr. Contr. Jungbauer in Goldenkron 1153 Hr. Katechet P. Karl 104. Die meiſten ſchön und characteriſtiſch erhaltenen Pflanzen: Hr. MC. v. Kovats, Fr. Apoth. Joſ. Kablik, Hr. Contr. Freyh. v. Leithner, Hr. Prof. Ritt. on Hartmann, Hr. Hauptm. v. Kellner, Hr. Wundarzt Ed. Hofmann, Hr. Wundarzt Kirchner, Hr. Regiments⸗ arzt MDr. Hähnel, Hr. Katechet P. Karl, Hr. Oec. Rath Schramm, Hr. MDr. F. E. Dittrich, Hr. Cameralbergarzt Wierzbicki, Hr. MC. Wankel in Prag, Hr. MDr. Knaf, Hr. Oberlehrer Kretſchmar zu Luckau in der Unterlauſitz, Hr. Kunſtgärtner Illing zu Chrauſtowitz. Die meiſten Seltenheiten: Hr. MC. v. Kovats, Fr. Apoth. Joſ. Kablif, Hr. Prof. Hinterhuber, Hr. Hauptm. v. Kellner, Hr. Oec. Rath Schramm, Hr. MDr. F. E. Dittrich, Hr. JUDr. Huzelmann. \ Die entferntefte Sendung machte: Hr. JUDr. Huzelmann mit Pflanzen aus Oſtindien, Hr. MC. v. Kovats mit Pflanzen aus Sie⸗ benbuͤrgen, Hr. Cameralbergarzt Wierzbicki mit Pflanzen aus dem Banat, Hr. Hauptmann v. Kellner mit Pflanzen aus Italien, Hr. \ NDr. Wagner in Karlsbad mit Pflanzen aus Neapel, Hr. Oec. Rath Schramm mit Pflanzen aus Pommern. Im Jahre 1841. wurden eingeliefert 576 Species, die in frühern Jahren nicht eingeliefert waren. Auf den Preis für das Jahr 1841. haben Anſpruch: Hr. MC. v. Kovats, der die größte Einlieferung machte mit 12,576 Pflanzeneremplaren und 1052 Species, und der ſonach zu empfangen hat für 100: 500 Exemplare. 0 Die meiſten ſchön und characteriſtiſch erhaltenen Pflanzen lieferte Hr. Oec. Rath Schramm, und hat daher zu empfangen für 100: 300 Ex. Die meiſten Seltenheiten lieferte Hr. Hauptmann v. Kellner, und hat demnach zu empfangen fuͤr 100: 500 Exemplare. Die entfernteſte Sendung machte Hr. JUDr. Huzelmann aus Oſt⸗ indien. Am Schluſſe des Jahres 1841. blieb noch Hr. Katechet P. Karl im Beſitze der 1. Priorität; die 2te hatte Hr. Kovats mit 1052 Sp. in 12,576 Er.; die 3te Hr. Huzelmann mit 500 in 568; die ate Hr. P. M. Opiz mit 404 in 4,030; die 5te Hr. v. Leithner in 309 in 4,152; die 6te Hr. Hinterhuber mit 279 in 5,632; die 7te Hr. Siegmund mit 244 in 7,681; die Ste Hr. Gegenbauer mit 219 in 1,313; die 9te Hr. Ortmann mit 213 in 2250; die 10te Hr. Sekera mit 205 in 5,015; die ite Fr. Kablik mit 169 in 5697; die 12te Hr. v. Kellner mit 141 in 324; die 13te Hr. Jungs bauer mit 115 in 115. Die Theilnehmer beſtunden dieſes Jahr hauptſächlich in Apothekern, Candidaten und Doctoren der Medicin, Wundarzten, Geiſtlichen und Kunſtgärtnern. Der Tod entriß uns 1) Hrn. Director d' Volpi in Venedig, 2) Hrn. Zeichenlehrer Schaar in Prag, 3) Hrn. Stud. phil. Franz Unger in Prag, 4) Hrn. Apotheker Tra unfdner in Klagenfurt, 5) Hrn. Pro⸗ tomedicus v. Veit in Grätz, 6) Hr. Hofrath Dollinger in Münden: Dem authentiſchen Herbare wurden die nachſtehenden Entdeckungen der Herren Theilnehmer eingereihet, von denen ich die der boͤhmiſchen Flora angehörigen Gewächſe mit einem Sternchen bezeichne: 1180 Acer erythrocarpon, 1181 A. integrilobum, 1182 A4. Kablikianum, 1183 A. longilobum, 1184 *Aesculus Hippocastanum acuminatum, 1185 A. Hipp. rotundatum, 1186 *Agropyrum firmum ßß. mul- tilorum, 1187 A. gracilescens, 1188 *Ajuga triloba ß. trifolia Opiz. 1189 *Allium acutangulum f. albinorum Knaf. 1190 *Alsine media f.telrandra, 1191 Anthemis arvensis y. dis- coidea, 1192 *Atriplex angustifolia umbrosa, 1193 Avena sativa heteromorpha Opiz. 1194 *Ballota foelida y. varie- gala, 1195 *B. foelida 8. acuminata KY, 1196 Berberis vulgaris . heterophylla Wierzbichi. 1197 *Borrera ciliaris var. tenuissima, 1198 *B. furfuracea v. saxicola, 1199 Chara tuberculata Opiz. 1200 Cineraria purpurea Sera. 1201 *Cirsium ärvense spinosissimum Ortmann. 1202 Coreop- Sis integrifolia S Herd. 1203 Crataegus argutisecta, 1203 C. heteromorpha, 1201 DDelphinium Consolida v. atrocya- neum, 1205 EuphOrhia Cyparissias f. micrantha, 1206 *Galium mollugo . luteolum, 1207 *G. mollugo . pallidum Opiz. 1208 *Hieracium vulgare ß. ramosum ‚Änaf., 1209 Holosteum Heufelii Wierzdicki. 1210 Inula britannica y. brachyantha, 1211 *In. brit, ß. stenantha, 1212 Lepto- carpaea Löselii g. leioearpa 5. ochrolenca, 1213 *Luzula campestris v. caespitosa, 1214 *Lycopsis arvensis d. ramosis- sima, 1215 Malva rotundifolia f. recta, 1216 Morus alba «. cordifolia, 1217 M. alba y. lobata Opiz. 1218 *Myosotis micrantha, 1219 Nasturtium astyloides, 1220 N. palustre var. nanum Knef. 1221 Nonne robusta Opiz. 1222 Orchis tetragena Heuffel. 12235 Ornithogalum Personii f. heptan- drum Opiz. 1224 *Picris hieracioides var. latifolia, 1225 P. hieracioides v. purpurascens Änaf. 1226 *Plantago com- pressiscapa f. dentata Opiz. 1227 Potentilla argentea gran- difolia Ortm. 1228 Potentilla opaca g. ericetorum Opiz. 1229*Pulmonaria officinalis g. immaculata «a. macrostylos Sekera. 1230 *Pulsatilla pratensis b. rubra Opiz. 1232 *Quercus aurea var. cuneifolia Wierzbicki. 1233 Ranun- culus auricomus lohatus Opis. 1234 * R. bulbosus hirsutior, 1235 Rubus fruticosus f. rubescens Ortm. 1236 R. rubens Weihe. 1237 *Salix caprea v. lanceolata, 1838 *Salvia rostrata f. aquose caerulea. 1239 *Scabiosa polymorphi ö. pinnatifida dd. lanceolata albiflora, 1240 "Scabiosa po- Iymorpha ß. heterophylia e. macrocalyx Opiz. 1241 *Serra- tula tinctoria auriculata Ortm. 1242 *Sherardia arvensis 6. heterophylla Knaf. 1244 *Solauum niteus, 1245 Sym- phytum officinale G. hirsutum ce. oblongifolium Opiz. 1216 S. parviflorum K 1247 Teucrium Chamaedrys var. co- loratum, 1248 T. Ch. var. ramigerum Wierzbicki. 1249 The- lephora syringae, 1250 T hñYmus eitratus, 1251 5 h. ro- bustus, 1252 »T h. apricus, 1253 Trichodium caninum muticum, 1251 *Valeriana officinalis 9. microphylia Opiz. 1255 *Vignea Hoppeana Änaf. 1256 Viola authracina Se- kera. 1257 Xeranthemum annuum &. leucanthemum Wierz- bicki. 1258 *Xyloma capreae Opiz. Durch die befondere Liberalität der Frau Joſephine Kablik, Mit glied der königl. botaniſchen Geſellſchaft zu Regensburg, hat ſich außer unſerem Pflanzenvorſchuß auch noch ein „Pflauzengeſchenkfond“ von mehr als 25,000 Exemplaren gebildet, den ich um 6000 vermehrte, folglich von mehr als 31,000 Exemplaren. Er iſt beſtimmt, um angehende Freunde der Botanik, die als Theilnehmer der Tauſchanſtalt unter den beiliegenden Bedingniſſen eintreten, in der Art betheiligen zu können, ſo lange der Fond ausreicht, daß jeder 200 Species als Geſchenk, 100 als Vorſchuß, zuſammen 300 Species empfängt. Aus den hierin enthaltenen Gattungen kann er alle Arten in 150 Exemplaren einliefern, die in dieſer Sammlung fehlen, den Vorſchuß hat derſelbe aber mit 125 Exemplaren zuruck zu erſtatten. Wollen eifrige Botaniker, welche die Verbreitung der Wiſſenſchaſt wünſchen, den Geſchenkfond noch vermehren, ſo erwerben fie ſich um dieſelbe ein unleugbares Verdienſt. Möchte nun mein Streben, der Wiſſenſchaft und ihren Verehrern zu dienen, nicht verkannt werden, und ſich mein Unternehmen allgemeinerer Theilnahme erfreuen; ſicher würde ich darin meinen fchönften Lohn für die demſelben gebrachten Opfer an Zeit und Mühe finden. Prag, den 1. Januar 1842. P. M. Opiz. Innhalt der Iſis 1844. Heft II. Seite Seite 161. Buquoy, uͤber Seyn und Denken, Methaphyſik. 198. Zeller, Monographie der Sippe Hyponomeuta tab. I. II. 164. Fr. Boie, Auszüge aus dem „Syſtem der Ornithologie“. — 228. — Psecadia. A Hirundinidae. 238. Jahns abnorme Zuſtaͤnde des menſchlichen Lebens. 178. — Sternidae. Tafel I. II. zu Zeller S. 198. Hyponomeuta, Psecadia. umſchlag. Opizens Pflanzentauſch von den Jahren 1840. und 1841. Verkehr. Italiäniſche Bücher. Es find, von folgenden Werken einige Exemplare hier in Zurich angekommen und daher kaͤuflich abzulaſſen. Da Werke aus Italien, beſonders aus Neapel ſchwer zu erhalten find; fo wird es Manchem angenehm ſeyn, dieſelben auf ſo leichtem Wege zu bekommen. 1. B. Panizza, sopra il sistema linfatico dei Rettili ricerche z00- tomiche. Pavia. 1833. fol. max. pag. 43. t. 1—6. (Preis 6 Kronen.) 2. Delle Chiaje, Memorie sulla Storia e Notomia degli Animali senza Vertebre. Napoli. I. — IV. 1823.— 1829. 4. Atlas tab. 1 — 109. (Preis 75 fl. rhn.) 3. Idem, Hydrophytologiae regni neapolitani Icones. Neapoli. 1829. Fol. t. 100. col. (Preis 91 fl. rhn.) 4. Idem, Opuscoli fisico-medici. 1833. 8. 168. t. 16. (Preis 4 fl. rhn.) 5. Idem, Diss. anatomico- patologiche. 1834. 4. 44. tab. 11. (Preis 1 fl. 12 Xr.) Sebastiani et Mauri, Florae romanae Prodromus, Romae. 1818. 8. 351. t. 10. (Preis 6 fl. rhn.) EN eee Okens Naturphiloſophie dritte Auflage. Zuͤrch bey Schultheß. 1843. 8. 523. (3 fl. rhn.) Okens allgem. Naturgeſchichte — Stuttgart bey Hoffmann. — iſt ganz fertig; auch alle Tafeln, bey der Botanik 22. — Das Werk wird auch ohne die Tafeln verkauft für 27 fl. Eingegangen. Beuͤch er. J. Kaup, Claſſification der Säugthiere und Voͤgel. Darmſtadt bey Leske. 1814. 8. 146. Taf. 1. A. Schott, über den Urfprung der deutſchen Ortsnamen, zunaͤchſt um Stuttgart. 1843. 4. H. Halberts ma de Leeuwenhoeckii Meritis etc. Lugduni Ba- tavorum. 1843. 8. 70. tab. 2. Le Sueur Fleck, sub eodem titulo et dato. 8. 44. tab. 1. Dr. A. Koͤlliker, Entwickelungsgeſchichte der Cephalopoden. Zürich bey Meyer. 1841. 4. 184. T. 6. Agassiz, Recherches sur les Poissons fossiles. Soleure chez Jent. Livraison 17. et 18. (derniere). 4. feuilles 66. et 28. Pl. 20. et 20. Schoenherr, Synonymia Insectorum. Lipsiae apud Fr. Fleischer: VII. 2. 1843. 8. 461. (Curculionides.) R. P. Lesson, Acalephes. Paris chez Roret. 1843. 8. 596. Pl. 12. Schlegel und Suſemihls Naturgefhichte der Vögel Europas. Stuttgart bey Balz. 1843. Lief. 1 - 15. Raubvoͤgel. S. 100. Taf. 1 — 39. zu / J. G. A. Wirth, Die Geſchichte der Deutſchen. Emmishofen bey Conſtanz. Lief. VIII. 1843. gr 8. III. 49 — 144. Dr. H. Schreiber, Der Schloßberg bey Freyburg. Daſelbſt bey Wangler. 1841. 8. 48. T. 2. K Ferdinand Keller, Bauriß des Kloſters St. Gallen vom Jahr 820, im Facsimile. Zuͤrich bey Meyer. 1844. 4. 42. T. 1. im groͤßten Folio. N Dr. J. G. Flügel, literariſche Sympathien oder induſtrielle Buch⸗ macherey. Leipzig bey Weichardt. 1813. 8. 41. —vV—ůů —— <> — 1. * Encyclopädiſche Zeitſchrikt, vorzuͤglich fuͤr Naturgeſchichte, vergleichende Anatomie und Phyſiologie, e . 1844. e Der Preis von 12 Heften iſt 8 Thlr. ſaͤchſ. oder 14 fl. 24 Kr. rheiniſch, und die Zahlung iſt ungetheilt zur Leipziger Gſtermeſſe des laufenden Jahres zu leiſten. Man wendet ſich an die Buchhandlung Brockhaus zu Leipzig, wohin auch die Beytraͤge zu ſchicken ſind. Es wird ge⸗ beten, dieſelben auf Poſtpapier zu ſchreiben. Das Honorar fuͤr den Bogen ſechs Thaler preuß. Cour. Unfrankierte Bücher mit der Poſt werden zurüuͤckgewieſen. Einruͤckgebuͤhren in den Text oder Umſchlag die Zeile ſechs Pfennige. Von Anticritifen (gegen Iſis⸗Recenſionen) wird eine Quartſeite unentgeltlich aufgenommen. N Bt. ttt... Leipzig, bey Brockhaus. Anzeigen. Pflanzentauſchunternehmen von P. M. Opiz, Prag: Altſtadt, Zeltnergaſſe Mi 565. im dritten Stock. Am Schluſſe des Jahres 1842. Am Schluſſe des Jahres 1841. zählte mein Unternehmen + ne zu Ende des Jahres 1842. es vermehrte ſich ſonach unn Bis zum Schluſſe des Jahres 1842. wurden eingeliefert an die einzelnen Sammlungen abgegeben . 639 Theilnehmer, 658 19 1,150,048 Pflanzen, 166,298 Im Jahr 1842. wurden eingeliefert 59,239 an die einzelnen Sammlungen abgegeben . 65,48 Die Anſtalt erhielt an Procenten 4,650 die Herrn Theilnehmer erhielten an Agio. 30,637 Bis liefen ein 12,131 Arten, hiervon im Jahr 18122 810 welche früher noch nicht eingeliefert wurden. Vergleiche ich nun das Jahr 1842. nach dieſen Ergebniſſen mit den übrigen Vorjahren der Anz ſtalt vom Jahre 1818. beginnend, ſo zeichnet es ſich dadurch aus, daß die meiſten Species eingeliefert wurden, und daß die Srn. Theil⸗ nehmer am meiſten an Agio empfingen. Die Einlieferung an Exemplaren war zwar geringer als im J. 1841. aber es wurden dagegen mehrere Exemplare als im Vorjahre abgegeben. Die meiſten Exemplare lieferte ein: Hr. Hauptm. Adelbert Bracht in Mantua 9594; Hr. Wundarzt Eduard Hofmann in Prag 4662; Hr. Wilhelm Siegmund jun. in Reichenberg 4607; Hr. MDr. v. Kovats in Wien 4161; Hr. Oberpoſtamtsſecretär Engelberg in Erfurt 4005; Frau Apoth. Joſephine Kablik in Hohenelbe 3933; Hr. Phil. Dr. Koch in Jever 3000; Hr. Major Gegenbauer in Prag 2300; Hr. Oberlieutenant Frh. v. Widerſpach zu Langenlois in UDefterreich 2200; Hr. Regimentsarzt MDr. Hähnel zu Wandorf bey Oedenburg in Ungarn 2134; Hr. Waiſenhauslehrer Bendel in Prag 1914; Hr. Apotheker Sekera in Münchengrätz 1869; Hr. Tech⸗ niker Hoffner in Prag 1250; Hr. Kaplan Gudernatſch zu Altbuch bidſch. Kr. 1120; Hr. Wundarzt Kirchner in Kaplic budw. Kr. 1032; die kön. Geſellſchaft der Wiſſenſchaften zu Görlitz t027; Hr. MC. Aſtfalk in Sommerfeld in der Unterlauſitz 1000; Hr. Oberlehrer Hellwig in Sommerfeld 1000. Alle übrigen lieferten weniger Exemplare. Die meiſten Species lieferte: Hr. Hauptmann Bracht 1009; Hr. Siegmund 1001; Hr. Major Gegen bauer 489; Hr. JU Dr. Hu⸗ zelmann 392; Hr. MDr. v. Kovats 383; Hr. Oberpoſtamtsſecretär Engelberg 284; Hr. Buchhändler Melichar in München 256; Frau Apothekerin Joſephine Kablik 172; Hr. MDr. Pazelt in Wien 135; Hr. Wundarzt Kirchner 124; Hr. Amtsactuar Eugen Syrucek in Rumburg 100. Die meiſten ſchön und characteriſtiſch erhaltenen Pflanzen: Hr. Haupt⸗ mann Bracht; Hr. Wundarzt Ed. Hofmann; Hr. MDr. v. Ko⸗ vats; Frau Apothekl. Kablik; Hr. Phil. Dr. Koch; Hr. Oberlieute⸗ nant Frh. v. Widerſpach; Hr. Oberpoſtamtsſecretär Engelberg; Hr. Regimentsarzt MDr. Hähnel; Hr. Waiſenhauslehrer Bendel; Hr. Techniker Hoffner; Hr. MDr. Pazelt; Hr. Buchh. Melichar; Hr. Schloßgärtner Illing in Chrauſtowitz; Hr. Profeſſor Maly in Grätz; Hr. Apotheker Andorfer und Hr. Apotheker Kalbrunner in Langenlois in UOeſterreich; Hr. JUDr. Huzelmann; Hr. Berg: amtsarzt Wierzbicki zu Orawieza im Banat; Hr. MDr. Knaf in Komothau; Hr. Apotheker Hal la in Jaromir; Hr. Amtsactuar Sy- tucef, Die meiften Seltenheiten lieferte: Hr. Amtsactuar Syrucekz Hr. Hauptmann Bracht; Hr. MDr. v. Kovats; Hr. Oberpoſtamtsſecretär Engelberg; Frau Apothekerin Kablik; Hr. Phil. Dr. Koch; Hr. Major Gegenbauer; Hr. MDr. Hähnel; Hr. MDr. Pazelt; Hr. Wundarzt Kirchner; Hr. Buchh. Melichar; Hr. Schloßgärtner Illing; Hr. Prof. Maly; Hr. Dr. Huzelmann; Hr. MC. Mettenius in Heidelberg; Hr. Bergamtsarzt Wierzbidi. Die entfernteſte Sendung machte: Hr. JUDr. Huzelmann mit Pflanzen aus Caracas, China, vom Cap, Neuholland, Canada, Grie⸗ chenland, Oſtindien, Nepal; Hr. Siegmund mit Pflanzen aus Bra⸗ ſilien; Hr. Amtsactuar Syrucek mit Pflanzen von der Küſte Labrador; Hr. Major Gegenbauer mit Pflanzen vom Cap, Neuholland ꝛc. Den Anſpruch auf den Preis für das Jahr 1842. hat Hr. Haupt⸗ mann Bracht in Mantua, welcher die meiſten Eremplare, die meiſten Species, die meiſten ſchön und charactexiſtiſch erhaltenen Pflanzen ein⸗ ſendete. Seit dem J. 1839. erhielt derſelbe bereits für 100: 500, der⸗ mal hat derſelbe aber für 100 Ex. 2000, Exemplare zu erhalten. Hr. Amtsactuar Syrucek lieferte die meiſten Seltenheiten und hat nun für 100: 200 Exemplare zu empfangen. Endlich machte Hr. JUDr. Huzelmann die entfernteſte Sendung mit Pflanzen aus Caracas und empfängt nun, da er bereits früher für 100: 2000 Exemplare erhielt, demnach für 100: 3000 Exemplare. Am Schluſſe des Jahres 1842. errang Hr. Hauptmann Bracht die Ifte Priorität, die er fo lange behält, als ihn Niemand überholt, nehmlich aufrichtiger als er, gegen die Tauſchanſtalt handelt. Die 2te hatte Hr. Wilh. Siegmund mit 1001 Sp. in 4607 Exemplaren; die 3te Hr. Gegenbauer mit 489 in 2300; die 4te Hr. Huzelmann mit 392 in 469; die 5te Hr. v. Kovats mit 383 in 4161; die 6te Hr. Engelberg mit 284 in 4005; die 7te Hr. Melichar mit 256 in 845; die Ste Frau Kablik mit 172 in 3933; die gte Hr. Pazelt mit 135 in 994; die 10te Hr. Kirchner mit 124 in 1023. Da Hr. MDr. Emil Kratzmann zu Marienbad ſo gütig war, feine werthvolle Schrift: „die Lehre vom Samen“ in 10 Exempl. für die eifrigeren Herren Theilnehmer der Pflanzentauſchanſtalt als Ges ſchenk zu beſtimmen, fo wurde fie an Hrn. Amtsactuar Syrucef und die Prioritätsinhaber des Jahres 1842. 1 bis 9 vertheilt. Im Namen der Wiſſenſchaft ſage ich demſelben hiermit öffentlich meinen innigen Dank, ſowie Hrn. Oberlieutenant Freyherrn von Widerſpach, der 310 Exemplare, und dem Hrn. Apotheker Andorfer, der 135 Ex⸗ emplare dem Pflanzengeſchenkfond zugewieſen hat. Von dem Pflanzenvorſchuſſe und dem Pflanzengeſchenkfonde haben im J. 1842. 22 neue Theilnehmer Gebrauch gemacht. Wenn nun unſere gute Abſicht allgemein erkannt werden wollte, dann müßte auch dieſes Unternehmen einen günſtigen Erfolg haben, und den gegenſeitigen Verkehr ungemein fördern. Wären alle Herren Theilnehmer der Pflanzentauſchanſtalt ſo eifrig geweſen, wie es die 43 waren, die im J. 1812. 59,239 Exemplare einlieferten, ſo wären in dieſem Jahre von 658 Theilnehmern 906,494 Exemplare eingekommen. Es kann ungemein viel gutes gewirkt werden, wenn man nur nicht geizig iſt und es anzuſtellen weiß. Ein jedes Wiſſen ſoll Gemeingut werden; denn erſt dann kann es nützliche Früchte tragen. Dieſe 43 thätige Theilnehmer beſtanden aus 9 Ausländern und 34 Inn⸗ ländern, von denen 26 in Böheim und nur 8 aus andern Provinzen des öſterreich. Kaiſerſtagtes. Thätig waren bloß 5 Apotheker, 4 Geiſt⸗ liche, 4 Doctoren der Medicin, 3 Militärofficiere, 3 Handelsleute, 3 Wundärzte, 2 Kunſtgärtner, nur 2 Candidaten der Mediein aus dem Auslande, 2 Lehrern, 2 Frauenzimmer, 1 Doctor der Jura, 1 Cand. der Jura, 1 Forſtbeamter, 1 Oeconomiebeamter, 1 Erzieher, 1 Real⸗ ſchüler, 1 Doctor der Chirurgie, 1 gelehrte Geſellſchaft, 1 Techniker, 1 Buchhändler, 1 Profeſſor, 1 Doctor der Philoſophie, 1 Poſtbeamter. Dieß iſt ein Beweis, daß die Botanik ſchon unter allen Ständen ihre Verehrer zählt, und wenn dieſe nur auch bemüht ſeyn werden, den an⸗ gewandten Theil derſelben ernſtlich ins Auge zu faſſen, die Liebe für das Studium allgemeiner zu machen, wird ſich die Botanik immer mehr und mehr für das Menſchengeſchlecht wohlthätig zeigen köͤnnen. Wäre 7 . 1844. Die f t IV. Amtlicher Bericht f uͤber die zwanzigſte Verſammlung der Geſellſchaft deutſcher Naturforſcher und Aerzte zu Maynz im September 1842. Herausgegeben von den Geſchaͤftsführern derſelben, Med. Rath Dr. Groͤſer und Notar Bruch. Maynz bey Kupferberg 1842. 4. 398. FJ. 2 So zahlreich wie in Maynz iſt die Verſammlung noch nie geweſen. Es fanden ſich daſelbſt nicht weniger als 930 Theil⸗ nehmer ein. Schon daraus kann man auf den reichlichen Inn⸗ halt dieſes Berichtes ſchließen, noch mehr aber auf die Thaͤtigkeit und Gewandtheit der Geſchaͤftsfuͤhrer, welche für das Unterkom⸗ men, die Unterhaltung und die Zwecke ſo vieler Menſchen zu forgen hatten. Indeſſen wurden fie kraͤftig unterſtuͤtzt ſowohl von der Regierung und den Behoͤrden der Stadt als von den Corporationen und der ganzen Bevoͤlkerung. Man kann nicht ohne die volleſte Anerkennung leſen, was alles vorbereitet worden iſt zum würdigen Empfang der Naturforfcher und Aerzte. Die Stadt hat ſelbſt das zum Theil verfallene Schloß ausbauen laſſen, theils, um die dortigen Schaͤtze fuͤr Natur und Kunſt aufzuſtellen, theils um der Verſammlung Raͤume zu ihren Sitzungen zu ver⸗ ſchaffen. So iſt nun auch der Naturalien-Sammlung in Maynz ein wuͤrdiger Platz eingeraͤumt, wo ſie nicht bloß zur Beſchau⸗ ung, ſondern auch zum Unterricht dienen kann. Da alle Mit: glieder dieſes Werk erhalten; ſo waͤre es unnoͤthig, all die Vor⸗ bereitungen, ſo wie die uneigennuͤtzige Beyhuͤlfe vieler Perſonen aus allen Staͤnden zu erzaͤhlen. Daß eine ſolche große Menge von Menſchen täglich ſollte beyſammen ſpeiſen konnen, iſt nicht zu erwarten; indeſſen gibt es in Maynz Saͤle genug, worin im⸗ mer ganze Maſſen beyſamen waren. Die neue Anlage am Ufer des Rheins diente zum Verſammlungsorte nach der Tafel; der Hof zum Gutenberg zur Abendunterhaltung; das praͤchtige Schloß, wie geſagt, zu den Sitzungen, welche von den hoͤchſten Behoͤrden der Veſtung, des Kreiſes und der Stadt mit ihrer Gegenwart beehrt wurden. Die erſte allgemeine Sitzung wurde mit einer ſehr anſprechen⸗ den Rede von Groͤſer eroͤffnet, worinn er beſonders die litera⸗ riſche Geſchichte der Stadt mit wenigen, aber meiſterhaften Zuͤgen zeichnete. Sie war zu jeder Zeit kraͤftig und ehrenhaft, ob— ſchon durch wiederholte Kriege mit Ungluͤcksfaͤllen untermiſcht. Der Redner ließ jedem Verdienſt Gerechtigkeit widerfahren. Darauf begruͤßte Bruch die Verſammlung im Namen der naturforſchenden Geſellſchaft und verlas die Statuten. Paſtor Brehm von Renthendorf im Altenburgiſchen ſprach über den Muth der maͤnnlichen Vögel bey der Vertheidigung ihrer Weibchen S. 21. Dr. Stiebel aus Frankfurt uͤber Infuſorien im Harn S. 24. Prof. Kaſtner aus Erlangen uͤber das Licht und andere phy⸗ ſicaliſche Gegenſtaͤnde S. 25. Iſis 1844. Heft 4. Bey der zweyten allgemeinen Sitzung wurde Gräg zum Ver⸗ cee ane n S. 36. rof. Leuckart aus Freyburg ſprach uͤber di s lichſten Thiere S. 39. W 0 1 9 were In der dritten Sitzung S. 41 ſprach der Dr. Creve aus Frankfurt uͤber die Macht der Einbildungskraft in der ſomati⸗ ſchen Sphaͤre des Menſchen. Prof. Plagge aus Gießen theilte feine Anſicht vom Sehen e 15 8 8c ann ſprach der erſte Geſchaͤftsfuͤhrer herzliche Worte des Abſchieds S. 45.; Dr. Mannsfeld aus Beaune eben⸗ ſolche Worte des Danks S. 56. Nun folgen die Verhandlungen der beſondern Faͤcher: S. 59. für Aſtronomie und Phyſik. Prof. Buff aus Gießen, uͤber den Zuſammenhang der neue⸗ ren Electricitaͤts-Lehre mit der Contact- Theorie. S. 65. Dr. Klee aus Maynz, Widerlegung des Luftdruckes. Es iſt allerdings eine ſchwierige Sache um die Aufnahme der Abhandlungen. Solche indeſſen, welche ausgemachten Wahrhei⸗ ten widerſprechen oder, welche beweiſen, daß der Verfaſſer in dem Fache nicht zu Hauſe iſt, wie etwa bey der Quadratur des Kreiſes, gehoͤren nicht vor das Forum der Verſammlung. Sie hat daher mit Recht dieſe Widerlegung des Luftdruckes ſo wie Beinbergers Luftſchiff S. 74. von ſich gewieſen. S. 71. Der Academiker Kupffer aus Petersburg, uͤber magnetiſche und metereologiſche Obſervatorien, ſowie über Maaße und Gewichte in Rußland. S. 76. J. Natterer zu Wien, uͤber die chemiſchen Wir⸗ kungen des Lichtes. S. 86. Prof. Albrecht aus Ofen, uͤber die Sternwarte daſelbſt. S. 92. Dr. R. Freſenius aus Gießen, über das Thun und Treiben im chemiſchen Laboratorio daſelbſt. S. 104. In den Sitzungen fuͤr Pharmacie ſpricht Dr. Winckler aus Zwingenberg, uͤber die beym Zuſammentreffen des Queckſilber⸗Chlorids mit Eyweiß auftretenden Erſcheinungen. Es kamen in beyden Abtheilungen noch viele kleinere Gegen⸗ ſtaͤnde zur Sprache, die wir nicht angeben koͤnnen. S. 113. im Fach für Mineralogie und Geologie ſpricht Prof. Walchner aus Calsruhe uͤber die geologiſchen Verhaͤlt⸗ niſſe der am Nordrnade des Schwarzwaldes hervortretenden Mi: neral-Quellen. a 16 243 S. 115. Prof. Klipſtein aus Gießen, über die Ge⸗ birgsſchichtenfolge Suͤdtyrols und eines Theils der lombardi⸗— ſchen Alpen. S. 117. Prof. Jager aus Stuttgard, Über einen Zahn des Ceratodus; auch Uber feinen Phytosaurus. S. 118. H. v. Meyer aus Frankfurt und Prof. Plie— ninger aus Stuttgard, gleichfalls über den Phytosaurus. S. 123. Graf v. Mandelsloh aus Ulm, über pluto⸗ niſch veränderte Tertiaͤr-Bildung in der ſchwaͤbiſchen Alb. S. 126. Dr. Kraus aus Stuttgard, uͤber die geologiſchen Verhaͤltniſſe der oͤſtlichen Kuͤſte des Caplandes. S. 131. Prof. Blum aus Heidelberg, uͤber mineraliſche Pſeudomorphoſen. S. 132. Dr. Leube aus Ulm, über den Einfluß der Ches mie auf die Geognoſie und auf die Bildung des Dolomits. S. 135. Dr. R. Philippi in Caſſel, uͤber das Relief des Veſuvs. S. 142. Prof. Braun aus Carlsruh, vergleichende Zu— ſammenſtellung der lebenden und diluvialen Mollusken-Fauna des Rheinthals. S. 154. Aſſeſſor Römer in Hildesheim, über die geologi— ſchen Verhaͤltniſſe des Harzes. S. 159. G. Sandberger aus Weilburg, Über die pa⸗ laͤontologiſchen Verhaͤltniſſe der aͤltern Formationen Naſſaus. Außerdem noch viele kleinere Sachen. S. 161. im botaniſchen Fach ſpricht: Prof. Doͤll aus Mannheim, uͤber die Verwandtſchaft einiger phanerogamiſcher Pflanzen-Familien. S. 165. Prof. v. Martius aus Muͤnchen, uͤber die Krankheiten der Kartoffeln. S. 167. Dr. Kraus aus Stuttgard, uͤber einige eßbare Fruͤchte des Natallandes. S. 168. Prof. Braun aus Carlsruh, Über Wuchsverhaͤlt— niſſe der Pflanzen in ihrer Anwendung auf Unterſcheidung und Gruppierung der Species. S. 171. Prof. Treviranus aus Bonn, uͤber die Ent: wickelung der Fruͤchte und Samen der Miſtel. S. 172. Prof. A. Fiſcher von Waldheim II. aus Peters⸗ burg zeigt ſein pancratiſches Microſcop. S. 175. Oberlehrer Wirtgen aus Coblenz, über die Ru: busarten aus der Rheingegend. S. 179. Dr. Mauz in Eßlingen, uͤber den Proceß der Keimung; uͤber die Eintheilung der Pflanzen nach Form und Organiſation ihrer Blaͤtter; warum erfrieren die Getreidearten nicht? uͤber die Wirkung des Vogelduͤngers. S. 194. Prof. Doͤll, uͤber Abgraͤnzung der Familie der Cupuliferae. S. 195. Forſtrath Hartig in Braunſchweig, uͤber die Ober: haut der Pflanzen. S. 139. Im zoologiſchen Fach theilt der Hofoͤconom Fr. Koch von Stuttgard eine Anſicht von der Zeugung der Bienen mit; daruͤber ein Bericht vom De— can Muͤller aus Odenbach. S. 204. Paſtor Brehm, über die Subspecies bey Ca- lamoherpe, Pyrrhula et Emberiza. S. 211. Prof. v. Siebold aus Erlangen, über die Ent⸗ wickelung der Strepſipteren. S. 214. Inſpector Schlegel aus Leyden, uͤber Cetaceen und Dibamus. 244 ©. 215. Im Fach der Anatomie und Phyſiologie ſprach: Prof. Meyer aus Bonn, uͤber ein Zahngebilde beym Foͤtus der Voͤgel und der Lurche. S. 218. Prof. F. Biſchoff aus Heidelberg, Beobach— tungen uͤber das befruchtete und unbefruchtete Saͤugethierey. S. 220. Prof. Breſchet laͤugnet, daß die Arterien [ ber Lurche] in Lymphgefaͤßen ſtecken. Prof. Muͤnz, uͤber Mißgeburten bey Kälbern. S. 221. Dr. Kobelt aus Freyburg, uͤber ein dem Penis analoges Wolluſtorgan beym weiblichen Geſchlechte. S. 223. Prof. Siebold aus Erlangen, uͤber die Sper⸗ matozoen in den Heuſchrecken. S. 225. Prof. Duvernoy, uͤber die Zähne der Spitzmaͤuſe. S. 227. Dr. Focke aus Bremen, uͤber Infuſorien und Zellgewebe. S. 228. Launitz, Bildhauer aus Frankfurt, uͤber die Zeichnung des Skelets. S. 230. In der Mediein, Chirurgie und Geburts⸗ hülfe wurde vieles verhandelt, was wir nicht angeben koͤnnen. Abgebildet iſt Nevermanns Steinzerdruͤcker. S. 313. In der Forſt- und Landwirthſchaft ſpricht Prof. Neeb uͤber die Wahlanziehung der Pflanzen. S. 318. Bickes aus Kaſſel bey Maynz, den Boden ohne Duͤngung zur uͤppigen Vegetation zu befaͤhigen. S. 319. Prof. Martius aus Muͤnchen, uͤber die Krank⸗ heiten der Erdaͤpfel. S. 325. Prof. Zimmer aus Gießen, uͤber die Anwen⸗ dung des Pflanzenbohrers bey der Holz-Cultur. S. 328. Praͤſident Ritter von Ruͤdesheim, uͤber die Trag⸗ barkeit der Reben. S. 329. Prof. Zimmer, uͤber den Anbau der Buche, uͤber den Obſtbau und die Cultur der Kiefer. S. 332. Paſtor Schönfeld von Rollkirchen, uͤber die Maulbeerbaum- Pflanzung. S. 334. Dr. Beil von Frankfurt, uͤber die Pflanzener⸗ ziehung in Forſtgaͤrten. S. 356. Dr. Caſſebeer von Biber, über den kuͤnſtlichen Duͤnger. S. 338. Gutsbeſitzer Rang von Lorenziberg, neue Erzie⸗ hungsarten der Weinſtoͤcke und Nutzen der frühen Ausſaat. S. 341. Dr. Fritzſchler von Oberingelheim, uͤber die Knochenbruͤchigkeit des Rindviehs. S. 348. Forſtmeiſter Ziment aus Nuͤrnberg, uͤber die Waldraupen. S. 353. Gutsbeſitzer Lorum von Hahnheim, über das Ausbleiben der Saat⸗Erdaͤpfel. Es liegt eine Abbildung von Beils Saͤmaſchine fuͤr Nadel⸗ holzſamen bey. Darauf folgt eine kurze und beſcheidene Schilderung der Feſt— lichkeiten, welche den Fremden durch die Liberalitaͤt von Stadt und Land zu Theil wurden: Gaſtmaͤhler, muſicaliſche Unter: haltungen durch die Liedertafel und die oͤſterreichiſchen Militär Muſiker, Ball, Fahrt nach Frankfurt, Wiesbaden und Bingen, Ausſtellung von Gemaͤlden, Gewerbs-Gegenſtaͤnden, von Blu⸗ men und Fruͤchten. Nach allem, was man hoͤrt, waren die Fremden mit dem Empfang zu Maynz ſehr zufrieden. Ueberall zeigte ſich der Erfolg hoͤherer Bildung, die Achtung fuͤr die An⸗ ſtrengungen der geiſtigen Kraͤfte in Wiſſenſchaft, Kunſt und Ge⸗ werben. Zum Andenken an die Verſammlung hat der landwirth⸗ 245 ſchaftliche Verein von Rheinheſſen einen Preis von 100 Ducaten ausgeſetzt über die Knochenbruͤchigkeit des Rindviehs. Die Friſt auf ein Jahr; iſt wohl zu kurz. 10 Bericht uͤber die naturwiſſenſchaftlichen Anſtalten am Rhein. Ihrem Wunſche gemäß, habe ich auf meiner Reife zur Ver⸗ ſammlung der Naturforſcher in Maynz die wichtigſten natur: wiſſenſchaftlichen Anſtalten, beſonders die Naturalien-Sammlun⸗ gen laͤngs dem Rhein beſucht, und ich ertheile Ihnen nun den Bericht hieruͤber ſowohl nach eigener Anſchauung, als nach den bereits darüber vorhandenen Schriften. Auch fuͤge ich diejeni⸗ gen Veränderungen bey, welche ſeit einem Jahre da oder dort vorgefallen und zu meiner Kenntniß gekommen ſind. Obſchon ich nirgends eine große und vollſtaͤndige Sammlung gefunden habe, wie beſonders zur durchgreifenden Forderung der Wiſſenſchaft oder auch nur zum gehoͤrigen Schul-Unter⸗ richt nöthig wäre; fo muß ich doch das Ergebniß meiner Bez ſuche erfreulich nennen, hauptſaͤchlich wegen der allgemein ver: breiteten Anerkennung des Nutzens der Naturwiſſenſchaften, in Folge deren ſich ſo viele Sammlungen im Rheinthale gebildet haben, daß man keinen Tag zu reiſen braucht, um wieder bey einer andern eintreten zu koͤnnen. Abwaͤrts machte ich meine Reiſe zu Waſſer, aufwaͤrts zu Lande. Daher war 1. Straßburg mein erſter Ruhepunct, wo ich indeſſen nicht auf dem Rheine, ſondern auf der Eiſenbahn ankam. Die alte Reichsſtadt mit ihrem beruͤhmten Muͤnſter beſitzt ein ſehr ſchoͤnes Muſeum der Naturgeſchichte, welches den gan: zen zweyten Stock des Univerſitaͤts-Gebaͤudes einnimmt. Es verdankt ſeinen Urſprung dem Johannes Hermann, welcher von 1764 — 1800. Profeſſor an der Univerſitaͤt war. Seine Sammlungen wurden von der Stadt gekauft und 1818. der Unwerſitaͤt übergeben. Die ganze Naturalien-Sammlung wird ausſchließlich auf Koſten der Stadt unterhalten, welche jährlich dafuͤr 6000 Fr. anweißt. Die Verwaltung iſt einem Ausſchuß anvertraut, der aus dem Rector und 7 Mitgliedern beſteht, welche der Buͤrgermeiſter er⸗ nennt; ferner aus den Profeſſoren der verſchiedenen Zweige der Naturgeſchichte. Dieſer Ausſchuß beſorgt Kauf und Tauſch; ein von der Stadt beſoldeter Conſervator hat die Verfertigung der Verzeichniſſe und die Claſſification der neu erworbenen Gegenſtaͤnde zu beſorgen. Der Director des Muſeums fuͤhrt den Briefwechſel: er beſchaͤftigt ſich mit dem Conſervator, mit der Benamung der Gegenſtaͤnde und ſchlaͤgt dem Ausſchuß alle für nöthig gehaltenen Verbeſſerungen vor. Seine Geſchaͤfte beſorgt er unentgeltlich. Bisher war es der Profeſſor der Zoo— logie in der philoſophiſchen Facultaͤt. Ein Gehuͤlfe iſt fuͤr die Beſorgung der Kerfe beſonders angeſtellt; er wird auch von dem Angewieſenen durch die Stadt bezahlt, ſo wie die Diener. Die Sammlungen ſind in 7 Saͤle vertheilt. Die zween da⸗ von in den Fluͤgeln ſind der Zoologie beſtimmt, von den fuͤnf andern einer der Botanik, einer den Skeleten und Praͤparaten der vergleichenden Anatomie und die uͤbrigen drey der Minera— logie und Geologie. 1 235 Die zoologiſchen Gegenſtaͤnde find in Glasſchraͤnken, nicht hoch und nicht tief, ſo daß man alles leicht erkennen kann. Ein Theil dieſer Schraͤnke ſteht an den Waͤnden, ein anderer in der Nyetereutes viverrinus. 246 Mitte, in zwo Reihen mit dem Ruͤcken aneinander und parallel den Fenſtern. Die kleinern Gegenſtände ſind in vierſeitigen Glaskaͤſtchen auf den Tiſchen 6 — 7“ hoch. Jeder Gegenſtand hat ein Schild mit dem lateiniſchen Namen und etwa einem Synonym, wo es noͤthig iſt; dem franzoͤſiſchen Namen, biswei: len dem deutſchen; Vaterland, Erwerbungsart und Zeit, ob Ge— ſchenk, Kauf oder Tauſch. Faſt die meiſten Theile der Samm— lungen ſind beſtimmt, mit Ausnahme einer gewiſſen Zahl von Gattungen aus verſchiedenen Claſſen, zu denen man den Na⸗ men nicht finden konnte, wie es ſcheint aus Mangel der noͤthi— gen Werke: wenigſtens ſteht die Bibliothek nicht mit dem Reich: thum der Sammlungen im Verhaͤltniß, was ſowohl fuͤr die Beſtimmung derſelben als die Benutzung und den Unterricht ſehr nachtheilig ſeyn muß. Die naturhiſtoriſchen Werke, beſonders die neuern fehlen groͤßtentheils, und doch ſind es gerade dieſe, ohne welche man gegenwaͤrtig weder Thiere, noch Pflanzen, noch Mineralien beſtimmen kann. Man muß ſich wundern, daß die franzoͤſiſche Regierung, welche doch fo ungemein viel für die Naturwiſſenſchaften thut, wenigſtens in Paris, für die Vervoll— ſtaͤndigung dieſer Bibliothek nicht mehr Geld anweißt, damit die Profeſſoren in Stand geſetzt wuͤrden, die Sammlungen fo her: zuſtellen, wie es gegenwaͤrtig die Wiſſenſchaft erfordert. Was die zoologiſche Sammlung betrifft, ſo kann man fie wirklich anſehnlich nennen. Sie bietet Material genug dar zuein zelnen wiſſenſchaftlichen Arbeiten, und, fehlte es nicht an Buͤchern, auch wohl zu allgemeinen Werken. Es ſind ungefähr. an Gat- tungen vorhanden: Haarthiere 340, Voͤgel 1200, Lurche 350, Fiſche 700, Cruſtaceen 280, Arachniden 200, ‚Käfer. 2000, Falter 2600, Schalthiere 3000, Zoophyten 300. Die Haarthiere nehmen den rechten Fluͤgel des Gebaͤudes ein. Die großen Gattungen ſtehen beyſammen in einem unge- heueren Schrank im Grunde des Saals. Unter den merkwuͤr— digern Stuͤcken findet ſich ein praͤchtiger Elephant aus Indien, vortrefflich ausgeſtopft. Uebrigens fehlt es dieſer Sammlung an manchen Hauptſachen, beſonders unter den Beutelthieren. Ausgezeichnet verdienen zu werden: Hylobates albimanus, con- Guepardus jubatus. color: Pedetes caffer. Semnopithecus nasalis. Hydromys chrysogaster. Cynocephalus hamadryas. Myopotamus coipus. Stenops gracilis, bengalensis. Viscaccia americana Macroscelides rupestris, ro- Hydrochœrus capybara. zeti. Rhinoceros sumatrensis. Myogale moschata, pyre- Phacocherus zthiopicus. naica. Tapirus villosus. Moschus moschiferns. Capra ibex, mas. et fœm. Capra ibex pyrenaica. Oryeteropus capensis. Myrmecophaga jubata. Perameles lagotis. Ursus maritimus, malayanus. Aretietis binturong. Mellivora capensis. Zorilla leucomelas. Ryzaena tetradactyla. Proteles lalandii. Außerdem mehrere ſehr ſchoͤne Fledermaͤuſe, eine Reihe Sorex, mehrere ſchoͤne Ichneumon und eine Reihe von Antilopen. Die Voͤgel ſind meiſtens gut ausgeſtopft, ſaͤmmtlich gut erhalten, und beſonders zum Studio bequem aufgeſtellt. Sie vertheilen ſich ungefähr in folgende Ordnungen: Raubvoͤgel 98, 247 Wandervoͤgel 617, Klettervoͤgel 152, Hühner 190, Sumpfvo⸗ gel 122, Schwimmvoͤgel 109. Unter den Raubvoͤgeln habe ich 28 Gattungen Eulen gezählt, unter den andern Ordnungen: Lanius 24, Muscicapa 31, Tanagra 29, Turdus 28, Philedon 16, Parus 11, Em- beriza 13, Fringilla 33, Xanthornus 17, Nectarinia 19. Buceros 6, Alcedo 20, Picus 33, Cuculus 14, Psittacus 53, Tetrao 10, Pterocles 6, Francolinus 5, Columba 38, Otis 5, Ardea 19, Tantalus 3, Ibis 9, Sterna 12, Carbo 6, Anser 12, Anas 28. Folgende darf ich wohl als Vultur kolbii. | Sarcoramphus gryphus. Gypaetos melanocephalus. Aquila bonellii. Heliotarsus typicus. Buteo tricolor. Noctua nebulosa, nyctea, ura- lensis, lapponica, nisoria. Bubo magellanicus, virginia- nus, capensis, Todus regius. Ampelis carunculata. Pteroptochus megapodius. Sericula regens. Calyptomenes viridis. Podargus cuvieri, cornutus. Steatornis caripensis. Phytotoma rara, silens. Corvus infaustus. Garrulus bispeculatus. Ptilonorhynchus albirostris. Calodora maculata. Epimachus superbus, regius. Trochilus ensipennis. Orthorhynchus ensirostris. Buceros abyssinicus. Micropogon margaritatus. Chizaerrhis concolor. Psittacus banksii, funerarius. Psittacara vittatus, patago- nicus. Nestor hypopolius. Pezoporus formosus. Pavo japonensis. Polyplectron bicalcaratus. Lophophorus refulgens. Meleagris gallo - pavo. Numida calyptrata. Gallus furcatus, sonneratii, die merkwuͤrdigern herausheben: bankiva. Phasianuss staccii, soeinmer- ringii. Tragopogon poukrasia, ha- stingsii. Cryptonyx viridis, niger. Tetrao cupido, medius, sco- ticus. Lophyrus coronatus. Columba lophotes, speciosa, dilopha, magnifica. Otis houbara, afra, benga- lensis. Dicholophus cristatus. Cursorius isabellinus. Cancroma cochlearia. Ardea herodias m. et f. Scopus umbretta. Dromias ardeola. Platalea chlororhynchos. Ibis carunculata, calva, leu- con. Phalaropus fulicarius, fim- briatus. Recurvirostra ruficollis. Palamedea chavaria. Podoa surinamensik, Procellaria gigantea, pacifica. Diomedea exulans, fuligino- sa, melanophrys. Hydrobates lobatus. Cygnus atratus, nigricollis. Anas brachyptera, histrio- nica, purpureo-viridis, ant- arctica, melanoptera. Alca impennis. Aptenodytes patagonica. Spheniscus demersus, hum- boldtii. Die Noctua nisoria wurde in Elſaß geſchoſſen; ebenſo Cur- sorius isabellinus et Anas purpureo- viridis. Die Lurche ſtehen in demſelben Saal mit den Voͤgeln: Schildkroͤten nicht zahlreich; unter den Eidechſen manche wichs tige Gattung, aber noch ziemlich viele; die Schlangen ſind am vollſtaͤndigſten und enthalten lehrreiche Gattungen; unter den nackten Lurchen fehlt manches, was in einer ſolchen Sammlung ſeyn ſollte, namentlich die americaniſchen Molche, wie Meno- poma, Amphiuma, Axolotl; ſelbſt Caeeilia, wenn man fie 248 etwa hierher ſtellen will. Genannt zu werden verdienen mei⸗ nes Erachtens: Monitor bivittatus. Cordylus dorsalis. Doryphorus brevicaudatus. Uromastix dispar. Agama aculeata. Phrynosoma orbiculare. Phyllurus platurus. Gymnodactylus albogularis, Ptyodactylus ocellatus, Tridactylus vulgaris. Bipes lineatus. Monodactylus anguineus. Pseudopus pallasii. Amphisbaena alba, nosa. Ophisaurus ventralis. Trogonophis wiegmanni. Eryx tureicus. Homalopsis obtusatus. Dispholidus lalandii. Der Monitor bivittatus iſt 7“ lang; von Coluber ſind 76 Gattungen vorhanden; auch Gattungen von Dipsas, Dendro- phis, Dryophis et Dryinus. Ferner mehrere Flug-Eidechſen. Die Fiſche find in demſelben Saal und wie die Lurche groß- tentheils in Weingeiſt aufbewahrt; ſehr wenige ausgeſtopft. Die Hartſtrahler find den Sippen nach ziemlich vollſtaͤndig, und be⸗ greifen gegen 400 Gattungen, die andern Ordnungen ſind bey Weitem nickt fo vollſtaͤndig. Folgende ſcheinen mir die wich⸗ tigern zu ſeyn: Pomatomus telescopium. Dules rupestris. Nandus marmoratus. Helotes sexlineatus. Paralepis coregonoides. Pelor maculatum. Synanceia brachio, Apistus dracaena. Scolopsides frenatus, lyco- genys. Dascyllus aruanus. Gerres oyena, gula, argy- reus. Zanclus cornutus. Scatophagus argus. Toxotes jaculator. Leptophis maneus. Ophis heterurus, alboeinctus, jaspideus. Crotalus horridus. N Trigonocephalus hypnale, cenchris, lanceolatus, viri- dis, jararaca. N Vipera brachyura, cerastes. Naja porphyrica, tripudians. Hydrophis schistosus, gra- cilis. Bungarus caeruleus. Pelamis bicolor. Bufo isos, agua, variabilis, musicus. Dactylethra delalandii. Pipa vulgaris. Siren lacertina, Proteus anguinus. fuligi- Osphromenus olfax. Spirobranchus capensis. Trichiurus savala, haumela, lepturus. 18 1 Rhynchobdella ocellata. Esox reticularis. Stomias barbatus. Heterobranchus anguillaris. Sternoptyx hermanni. Scopelus crocodilus. Thrissa mystus. Polypterus bichir. Muraenophis zebra. Tetrodon physa, hispidus. Acipenser ruthenus. Gastrobranchus cdecus. Eine ſchoͤne Reihe von Chaetodon, Gobioiden und Labroi⸗ den, Gattungen von Amphacanthus, Acanthurus, Chiro- nectes. Die Fiſche find claſſificiert nach Cuvier und Valenci⸗ ennes, die Lurche nach Dumeril und Bibron. Cruſtaceen liegen meiſtens getrocknet auf Pappendeckeln; die andern in Weingeiſt; überhaupt nicht zahlreich; mit den Cir⸗ ripedien nur 230 Gattungen, wovon ich folgende heraushebe: Herbstia condyliata. Pericera trispinosa, 249 Atelecyclus chilensis, Pseudocorystes armatus. Hippa emerita. Thenus orientalis. Gonodactylus seyllarus et styliferus. Cineras vittata. Carpilius corallinus. Zozymus aeneus. Myetiris longicarpus. Sesarma quadrata. Cyelograpsus punctatus. Matuta victor. Hepatus chilensis. Die Arachniden liegen ebenfalls wie die kleinern Cruſtaceen und einige Myriapoden auf ſchwarzem oder weißem Kartenpapier in Weingeiſt. Die groͤßern (wie Scorpio, Mygale) durch Faͤden beveſtiget, die kleineren durch Gummi. Dieſe Aufſtellungsart kleinerer Gegenſtaͤnde iſt hier ſeit weni— gen Jahren eingeführt und verdient Nachahmung. Die Spinnen und andere aͤhnliche Thiere ſind auf einem, nach der Groͤße des Glaſes geſchnittenen Stuͤck ſchwarzes oder weißes Kartenpapier ausgebreitet, und Leib und Füße mit Gummi beveſtiget. Iſt das letztere getrocknet; ſo kommt das Ganze in Alcohol von 25° B. Es aͤndert ſich zwar die gelbe, rothe und grüne Farbe, aber das Thier behaͤlt vollkommen ſeine Geſtalt. Fremde Arach— niden find wenig vorhanden, einheimiſche etwa 13 Hundert. Wuͤrmer finden ſich hier ſo wenig, daß es nicht der Muͤhe werth iſt, davon zu reden. Das iſt ein großer und faſt un⸗ begreiflicher Mangel, beſonders wenn man bedenkt, daß Paris wohl im Stande waͤre, Mittheilungen zu machen. Es iſt ſchade, daß Bremſer in Wien nicht mehr lebt; er wuͤrde wohl auch einer alten Reichsſtadt eine Sammlung von Eingeweidwuͤrmern zum Geſchenke machen. Kerfe. Auch dieſe Sammlung iſt erſt in ihrem Entſtehen, mit Ausnahme von Faltern, welche die Stadt im Jahr 1832. der Wittwe eines ausgezeichneten Naturfreundes, des Herrn Frank, abgekauft hat. Auch iſt ein guter Anfang von Käfern vorhanden, mit deren Anordnung man ſich beſchaͤftiget. Die andern Ordnungen zeigen ſich nur in wenigen und ziemlich ſchlecht erhaltenen Stuͤcken. Man hat einen Tiſch mit Schub: laden machen laſſen, um ſie beſſer vor Verderbniß zu ſchuͤtzen. Es ſcheint in Elſaß nicht viel Kerfſammler zu geben; ſonſt wuͤrde man wohl Gelegenheit gehabt haben, von Zeit zu Zeit einige Ordnungen anzukaufen, vorausgeſetzt, daß das Natura— lien⸗Cabinett hinlaͤngliche Mittel beſitze, was mir nicht bekannt iſt. Weichthiere. Die Schalen ſind auf weißes Kartenpapier geklebt, die nackten Schnecken liegen in Weingeiſt. Dieſe Samm⸗ lung iſt anſehnlich, indem fie an 3000 Gattungen enthält, wor⸗ unter 300 Helix, 100 Bulimus, 100 Conus, 80 Cypraea. Unter den Cephalopoden finden ſich die Sippen Octopus, Ele- don, Loligo, Sepia, Sepiola, Onychoteuthys, Nautilus et Spirula; dabey auch nicht wenige Belemniten, Ammoniten und andere Verſteinerungen dieſer Ordnung. Unter den Ptero: poden finden ſich aus den Sippen Clio, Cymbulia, Hyalaea, Criseis, Cleodora. Außerdem ſind vorhanden: Vaginula, Glaucus, Eolidia, Onchidium, Doris, Tritonia, Bullaea, Scyllaea, Gastropteron, Pleurobranchus, Parmophora, Carinaria, Dreissena, Orbicula, Lingula. Hier alſo ziem⸗ lich hinlaͤnglich zum Unterricht, wohl aber nicht zu eignen Un⸗ terſuchungen. Zoophyten. Auch dieſe Sammlung iſt anſehnlich und lehrreich. Sie begreift eine ſchoͤne Reihe von Madreporen und Gorgonien, beſonders von Schwaͤmmen. Die Echinoder— men, Quallen und Eingeweidwuͤrmer ſind gerade Iſis 1844. Heft 4. 250 nicht ausgezeichnet, ſcheinen jedoch ſo viel zu enthalten, als zum Unterricht noͤthig iſt. Im Ganzen darf ſich die zoologiſche Sammlung mit den meiſten der andern Univerſitaͤten meſſen; ſie ſteht nur unter den großen Sammlungen der Hauptſtaͤdte, welche von der Regie⸗ rungen ſelbſt unterhalten werden. Auch der Saal fuͤr die vergleichende Anatomie iſt nicht arm an Gegenſtaͤnden, und enthaͤlt namentlich viele Skelete von Haar⸗ thieren, Vögeln, Lurchen und Fiſchen; beſonders eine ſchoͤne Reihe von Haarthier-Schaͤdeln, und viele Praͤparate in Branntwein, was alles zum Vorzeigen in den Vorleſungen benutzt wird. Die Sammlung follte zwar vollſtaͤndiger ſeyn; allein es iſt auch hier zu bedauern, daß die Facultaͤt nicht Mittel genug zu haben ſcheint dieſelbe zu erweitern. . Die betanifche Sammlung befteht aus 5 Abtheilungen: 1) aus dem alten Herbario von Hermann, zu welchem nach und nach Pflanzen aus verſchiedenen Laͤndern gekommen ſind: es verdiente indeſſen eine gaͤnzliche Umarbeitung, weil die meiſten Stuͤcke durch die Zeit gelitten haben. 2) Ein Herbarium vom Elſaß. 3) Eine vollſtaͤndige Sammlung von Getraideaͤhren und von Koͤrnern der in Europa angebauten Feldpflanzen; eine fuͤr den Landbau tüchtige Sammlung. 4) Eine, jedoch unvollſtaͤndige Sammlung von Fruͤchten und von Samen aus yerſchiedenen Laͤndern. N 5) Verſchiedene Hoͤlzer laͤngs und quer geſaͤgt nebſt mehreren vegetabiliſchen Producten — Die Pflanzenſammlung ſcheint in Straßburger Muſeo nicht fo gut bedacht zu ſeyn, wie die zoo— logiſche; und doch, glaube ich, gibt es hier keine andere öffent: liche Pflanzenſammlung. Um ſo reichhaltiger und ſchoͤner iſt die mineralogiſche, geolo— giſche und palaͤontologiſche Sammlung. Die Mineralien befinden ſich in dem großen Saal, geziert mit den Bildern von J. Hermann, G. Cuvier, M. Le: vrault, dem ehemaligen Rector der Univerſitaͤt, und von Es— mangart, dem ehemaligen Praͤfecten, unter deſſen Verwal— tung die Univerſitaͤt in das jetzige Gebaͤude verſetzt wurde. Die fuͤr den Unterricht beſtimmte Sammlung ſteht auf 18 Tiſchen unter je 6 Glaskaͤſten, und enthaͤlt an 4000 ausgewaͤhlte Stuͤck aus Frankreich, England, Deutſchland, Italien, Oſtindien, Rußlannd und Sibirien. Jedes Stud liegt auf weißem Kartenpapier; die freyen Cryſtalle ſtecken auf Nadeln oder kleinen Pyramiden von Holz. Die großen Stuͤcke und die Dupletten, die ſich wohl auf 2000 Nummern belaufen moͤgen, liegen in Glasſchraͤnken an den Waͤnden oder in Schubladen. Auch haͤngen an einer Wand 4 große Rahmen mit etwa 300 Stluͤck geſchliffenem Marmor aus verſchiedenen Laͤndern. Die geognoſtiſche Sammlung befindet ſich in einem anftoßen- den Saal. Die Gebirgsarten in gleicher Groͤße geſchlagen, liegen auf Stuffen in 15 Glasſchraͤnken, und in Glaskaͤſten; 805 Stuͤck liegt wieder in einem Papierkaͤſtchen und hat ein child. In den Glaskaͤſten liegt die Sammlung fuͤr den Unterricht, und beſteht etwa aus 1500 Suͤck. Die Glasſchraͤnke enthalten eine geologiſche Reihe aus dem Wasgaugebirge, eine ſolche aus dem Tyrol. Die Eiſenſtufen aus dem Elſaß, die Gangarten aus dem Wasgau und eine vollſtaͤndige Reihe Gebirgsarten von Kaiſerſtuhl: die Zahl der Stuͤcke iſt ungefaͤhr 300. Andere Reihen von Gebirgsarten fuͤllen die zahlreichen Schubladen der 16 * 251 Schränke und Glaskuͤſten der Tiſche. Darunter eine vollſtaͤn— dige Sammlung der Formationen aus dm ſchweizer und fran⸗ zöfifchen Jura, fo wie aus den heſſiſchen Gebirgen. An der Seite der Fenſter beginnt die Sammlung der nach den Bodenarten geordneten Foſſilien, welche ſich in den naͤchſten Saal fortſetzt und zahlreiche Glaskaͤſten laͤngs den Fenſtern und in der Mitte des Saales einnimmt. In den Schraͤnken liegen auch die verſteinerten Pflanzen nach den Boͤden geordnet, und ſodann nach dem Syſtem. Darunter ſind die des bunten Sandſteins vom Bad Sulz, welche W. P. Schimper in einer Monographie bekannt gemacht hat. Die Zahl der Stuͤcke betraͤgt mehr als 8000. Außerdem enthalten die Schubladen Dupletten und verſchiedene andere Reihen, die man nicht frey ſtellen konnte, z. B. aus dem Tertiaͤr-Becken von Paris, aus dem Jura, aus den Bergwerken Sachſens uſw. In andern Schränken find zahlreiche Verſteinerungen von Haarthieren, Lur⸗ chen und Fiſchen, und zwar Schädel und Knochen von Bären, Elephanten, Maſtodonten, Nashörnern, Lophiodon, Palaeo- therium, Anoplotherium, Anthracotherium ete. Endlich ſtehen an der Mauer aller Säle die groͤßern Stuͤcke in Natur oder in Gyps geformt z. B. ein Unterkiefer vom Dinotherium, große Hauer der Elephanten, der Rumpf eines Wales, welchen Duvernoy beſchrieben unter dem Namen Dugong von Raͤdersdorf, mehrere ſchoͤne Ichthyoſauren, ein Pleſioſaurus, ein Schädel der Eidechſe von Maastricht, ein praͤch⸗ tiges Stuͤck vom Pentacrinites briarius. Die Univerſitaͤt hat zwar einen botaniſchen Garten, der aber gar nicht in Harmonie ſteht mit den genannten ſchoͤnen Samm⸗ lungen. Er iſt klein nnd zwiſchen Haͤuſern verſteckt; indeſſen benutzt man ihn doch ſo gut, als es unter ſolchen Umſtaͤnden möglich iſt. Er ſoll gegen 3000 Pflanzen enthalten, und dieſe ſind recht gut geordnet nach der natuͤrlichen Methode und groͤß⸗ tentheils mit Schildern verſehen. Da er ſchon ziemlich alt iſt, ſo ſieht man darinn mehrere ſeltne und ſchoͤne Bäume, nament— lich einen Gymnocladus canadensis 75“ hoch, Laurus sassa- fras, Halesia, einen Gingko und eine ſchoͤne Quercus cerris. Die Gewaͤchshaͤuſer ſcheinen in ſchlechtem Zuſtande zu ſeyn, und duͤrften wohl durch neue erſetzt werden; neuerlich hat man ein kleines Treibhaus gebaut, das aber nicht weit reicht. Unter den Treibhauspflanzen findet ſich der Caffeebaum, das Zucker⸗ rohr, der Campherbaum, mehrere tropiſche Orchideen und Fei— gen, Euphorbien, Juſticien, Cacten uſw. Im kalten Haufe find ſchoͤne Stämme neuhollaͤndiſcher Aca— cien, von Banksia, Casuarina, Eucalyptus, Metrosideros, Rhododendron, Dattel- und Zwergpalme. Der Garten wurde ſchon ſeit 1619 vom Stadtrath gegruͤn— det. Sein erſter Director war J. R. Salzmann. Seit⸗ dem iſt immer der Profeſſor der Botanik von der medieiniſchen Facultaͤt der Director; ihm iſt beygegeben ein Gehuͤlfe für die Beſtimmung und ein Obergaͤrtner. Die anatomiſche Sammlung ſteht unter Prof. Ehr— mann und iſt bekanntlich eine der reichſten in Europa, vorzuͤg— lich an pathologiſchen Präparaten. Ehrmann hat davon einen vollſtaͤndigen Catalog herausgegeben (ſoeben die zweyte Auflage erſchienen 1843. 8. 282.) wodurch man nicht bloß die Menge, ſondern auch die vortreffliche Anordnung kennen lernt. Fur dieſe beiden Sammlungen wird bald ſeit einem Jahrhunderte raſtlos gearbeitet, vorzuͤglich von dem Älteren und jüngeren Lo b⸗ ſtein, vom älteren und jüngeren Lauth, von Stoltz, Bach und Kuß; vieles endlich von dem gegenwaͤrtigen Profeſſor. Ich 252 muß auf deſſen Catalogue du Musée d' Anatomie 1887. ver⸗ weiſen, da ich nicht im Stande bin, auch nur die vorzuͤglichſten Stuͤcke herauszuheben. Ausgezeichnet find die Präparate über die Lymphgefaͤße und die Nerven, uͤber die Venen des Ruͤck⸗ graths und die Druͤſen. Die Knochen ſind ungemein zahlreich, ſowohl die geſunden als die kranken. Auch ſtehen hier Skelete und Schaͤdel von Thieren, von jenen 56, von dieſen 69. Skelete von Haarthieren 32, von Voͤgeln 14, von Lurchen 4, von Fiſchen 6, ganze Schädel von Haarthieren 37, von Bis geln 8, zerlegte von Haarthieren 24; ſodann Zerlegung der Gehoͤrorgane von 14 Haarthieren; außerdem zerlegte Skelete von 8 Haarthieren. Viele pathologiſche Knochen von Thieren; Herzen von 18 Thieren, Lymphgefaͤße von Haarthieren, Voͤgeln, Lurchen und Fiſchen, Athemorgane von Haarthieren und Voͤ⸗ geln, Verdauungswerkzeuge von Haarthieren, Voͤgeln, einigen Lurchen und Fiſchen, Hirne, Zungen, Augen, Harnorgane, Mißgeburten, Harnſteine, fo wie Eingeweidewuͤrmer von allen obern Thierclaſſen. Endlich eine ziemliche Anzahl Präparate in Wachs und Pappmaſſe ſowohl von Menſchen als Thieren. Von da gieng es auf dem Dampfſchiff nach 2. Mannheim Daſelbſt beſteht ſeit 1833. ein Verein für die Naturkunde, welcher ſich vorzuͤglich auf den Betrieb von Dr. Kilian, Prof. der Naturgeſchichte, gebildet und durch den Eifer feiner Mitglie- der, gegenwaͤrtig uͤber 300, bereits ſehr anſehnliche Sammlun⸗ gen erworben hat. Er gibt jährlich einen Bericht heraus, wor— inn man die Fortſchritte, die Geldbeytraͤge, die Vermehrung der Saͤle und Sammlungen ſowie die dabey thaͤtigen Mitglieder kennen lernt. Darunter haben ſich außer Kilian der Sache beſonders eifrig angenommen unter den bereits Verſtorbenen der Handelsmann H. Vogt, der Privatmann Rodde, der ruſſi⸗ ſche Staatsrath Dr. von Stoffregen, der Generallieutenant Linggenfeldz unter den noch Lebenden der Praͤſident und Kanzler von Stengel, der Rath Neydeck, der General v. der Wyck, der Dr. Weber, Dr. Lorent, der Apotheker Troß, der Hofkammerrath Friedrich, Hr. Andriano, der Regiments-Quartiermeiſter Krauth. Die Sammlungen bleiben in der Stadt, ſind aber dem Staate als Eigenthum uͤbergeben. Sie werden beſchuͤtzt und unterſtuͤtzt vom Großher⸗ zog Leopold und von der verwittweten Großherzoginn Ste⸗ phanie. Das Naturalien-Cabinet nimmt das ganze Erdgeſchoß des rechten Schloßfluͤgels ein; beſtand zwar ſchon ſeit 40 Jahren, wurde aber ſpaͤter von allen Mitteln entbloͤßt und kam ſo in Ver⸗ fall, daß das meiſte weggeworfen werden mußte, mit Ausnahme der Dinge in Branntwein, der erdigen Gegenſtaͤnde, wie Con⸗ chylien, Corallen und Mineralien. Bey der Gruͤndung des Ver⸗ eins traten mehrere Hundert Buͤrger bey, und ſo wurde es moͤglich, vermittelſt ihrer Beytraͤge und Geſchenke jaͤhrlich die Sammlung um ein Bedeutendes zu vermehren. Es ſollen be⸗ reits mit den Zuſchuͤſſen des Staats und der Stadt waͤhrend dieſer 10 Jahre über 25,000 Fl. verwendet worden ſeyn. Da: für wurde außerdem ein botaniſcher Garten gegründet uͤber 3 Morgen groß mit 3 Gewaͤchshaͤuſern, einem Gartenſaal und einer Gaͤrtnerwohnung. Er beſitzt ein Herbarium von 10,000 Pflanzen und eine Bibliothek von etwa 500 Baͤnden. Das naturhiſtoriſche Muſeum wurde durchaus neu reſtauriert, bekam 3 neue Saͤle zu den 4 fruͤhern, und wurde ganz neu einge⸗ richtet. Was von altem Vorrath zu gebrauchen war, wurde 253 erhalten. Ganz neu find hinzugekommen die Haarthiere, die Voͤgel, die Skelete, die Land⸗Conchylien, die entomologiſche und geognoſtiſche Sammlung. Der Grund dazu wurde gelegt durch das anſehnliche Cabinet des Kaufmanns H. Vogt, der es gegen eine Rente uͤberlaſſen hat. Die meiſten Kerfe wurden indeffen ſeitdem herbey geſchafft. Die Zahl der Meer-Conchy⸗ lien mag wohl 1000 Gattungen betragen, der Land-Conchy⸗ lien 300; Lurche etwa 200, was verhaͤltnißmaͤßig viel iſt; Fiſche auch nicht mehr, wohl deßhalb, weil die auslaͤndiſchen ſchwer zu bekommen ſind. Die Voͤgel betragen wohl 1000 Gattun⸗ gen, die Haarthiere etwa 200; Skelete gegen 100, was einen großen Fleiß vorausſetzt. Obſchon der Beytrag eines Mitgliedes jaͤhrlich nur 5 Fl. betraͤgt; ſo konnte der Verein dennoch ſchon im Jahre 1834 fuͤr die Zoologie 500 Fl., fuͤr die Botanik auch 500 Fl. und fuͤr die Mineralogie 100 Fl. verwenden. In demſelben Jahr wurde der Garten im Schloßgarten angelegt, und ein Gaͤrtner angeſtellt. Der Großherzog uͤberließ demſelben eine große An— zahl Pflanzen aus dem Schwetzinger Garten. Die zoologiſche Sammlung wurde ſo weit hergeſtellt, daß ſie dem Publicum geoͤffnet werden konnte; auch die Mineralien-Sammlung wurde geordnet, nachdem ſie bedeutende Geſchenke von verſchiedenen Seiten erhalten hatte. Alle Sammlungen ſtehen dem Lyceo und den andern Lehranſtalten zur Benutzung frey. Außer den gewoͤhnlichen Sitzungen werden jaͤhrlich 4 General-Verſamm⸗ lungen gehalten. Im Jahr 1835 wurde bie berühmte Samm⸗ lung von Vogt erworben, mit der man nicht weniger als 1,200 Voͤgel, viele Eyer, und 200 Haarthiere und eine wohl⸗ beſtimmte Sammlung von Kerfen bekam. Die Mineralien wurden mit einer geognoſtiſchen Sammlung und mit vielen Vers ſteinerungen vermehrt, der botaniſche Garten nun ſyſtematiſch geordnet mit Abtheilungen von Futter- und Getraidepflanzen, von Arzney- und Giftpflanzen. Man hatte bereits 2500 im Land und 500 in den Haͤuſern. Der Herr Rodde ließ einen Gartenſaal bauen. Man ſieng an, populaͤre Vortraͤge uͤber na⸗ turwiſſenſchaftliche Gegenſtaͤnde, beſonders bey den General-Ver⸗ ſammlungen zu halten. Die Stadt bewilligte einen jaͤhrlichen Beytrag von 250 Fl., ebenſo der Staat. Im Jahr 1836 wurde das Local erweitert, die Bibliothek vermehrt, die Sammlung der anatomiſchen und mediciniſchen Gegenſtaͤnde ſyſtematiſch geordnet; der Secretaͤr des Vereins, Dr. Kilian, ſchenkte ihm 3000 Gattungen Pflanzen; der Ga- talog der Haarthiere und Voͤgel wurde beendigt, auch eine Blu: menausſtellung veranſtaltet, wobey die verwittwete Großherzo— ginn Preiſe ausſetzte. Die Zahl der Mitglieder betrug nun 324 und die Einnahme uͤber 2000 Fl. Im Jahr 1837 wurde bey fortgehender Vermehrung ein Wegweiſer durch die Säle des Muſeums gedruckt. Das fruͤ⸗ here Cabinett beſtand in 4 Saͤlen, das. gegenwärtige in 6, alle zweckmaͤßig und zugleich mit Aufwand und Geſchmack einge⸗ richtet. Im erſten Saale ſteht die maͤßige Bibliothek, ein Her⸗ barium von 9000 Pflanzen nebſt vielen Fruͤchten und Holzar⸗ ten, die anatomiſche Sammlung in 4 Schraͤnken mit Skeleten und Schaͤdeln von Menſchen, Haarthieren und Voͤgeln, auch Mumien von Menſchen und Thieren. Im zweyten Saal findet ſich die oryctognoſtiſche Sammlung in 10 Glasſchraͤnken. Achate, Marmore, verſteinerte Hoͤlzer auf Glastiſchen und in Schubladen; außerdem vulcaniſche Producte aus den Rheingegenden in drey Schraͤnken, geſchenkt vom Ge— neral van der Wyck. 254 Im dritten Saal befindet ſich die geognoſtiſche Sammlung in 5 Schraͤnken nebſt den Verſteinerungen, worunter manche Seltenheiten. Die Corallen in einem Glasſchrank, die Encri⸗ niten, Pentacriniten uſw. in einem Glastiſch und in den Schub⸗ laden eines Fenſterſchranks; beſonders viele Conchylien in zween Glastiſchen, in einem großen Schrank in der Mitte des Saals und in den Fenſterſchraͤnken; deßgleichen verſteinerte Gruftaceen und Kerfe von verſchiedenen Gegenden, beſonders von Oeningen und in Bernſtein. Die Ichthyolithen fuͤllen einen eignen Schrank aus; auch ſind Reſte vorhanden von Lurchen und Haarthieren, theils in der Mitte des Saals, theils in zween Glasſchraͤnken an der Wand. Fuͤnf Glasſchraͤnke enthalten die noch lebenden Corallen nebſt den Schwaͤmmen. Endlich haͤngen in zween Pfeilerſchraͤnken ethnographiſche Gegenſtaͤnde fremder Voͤlker. Sie ſtammen aus dem alten Cabinett. Der vierte Saal enthaͤlt zoologiſche Gegenſtaͤnde, Radiaten, einige Eingeweidewuͤrmer und eine zahlreiche Sammlung von Schalthieren, einiges in Branntwein. Die Wuͤrmer und Kerfe ſind ebenfalls reichlich bedacht, und nehmen einige Glastiſche und ſechs Schraͤnke ein, am meiſten fluͤgelloſe Kerfe, Kaͤfer und Falter. Hier ſtehen auch noch die Fiſche in fuͤnf Glasſchraͤn— ken, 100 trocken und eben ſoviel in Branntwein. Lurche ſind etwa 50 getrocknet vorhanden und gegen 200 in Branntwein. Im fuͤnften Saal ſtehen die Haarthiere, worunter manche Seltenheiten. Der ſechſte Saal iſt fuͤr die Voͤgel beſtimmt nebſt den Eyern mit einer Anzahl Neſter. Saͤmmtliche Exemplare haben Schilder mit dem deutſchen und lateiniſchen Namen. Die oryctognoſtiſchen Mineralien und die Verſteinerungen ſtam⸗ men groͤßtentheils aus der alten Sammlung; ebenſo die zoolo— giſchen Gegenſtaͤnde, welche keiner Verderbniß unterworfen ſind, wie die Corallen und die Meer-Conchylien; die Bibliothek da— gegen, die geognoſtiſche Sammlung, das Herbarium, die Cruſta⸗ ceen, Kerfe, Land- und Suͤßwaſſer-Conchylien, die Voͤgel und Haarthiere wurden durch die Bemuͤhung des Vereins beygeſchafft. Im Gange ſind 84 meiſt roͤmiſche Denkſteine aufgeſtellt und vom Cuſtos, dem Hofrath Graͤff in einem Catalog beſchrieben. Im Jahresbericht 1838 ſtehen mehrere Aufſaͤtze vom Prof. Kilian Über einen Rattenkoͤnig, Strix otus, Scolopax rusti- cola, Calosoma sycophanta et Elephas primigenius. Die Sammlungen wurden vermehrt, beſonders die Mineralien von Zipſer, die Pflanzen vom Canzler von Stengel und von V. Schimper aus Arabien, die Fiſche von Heckel. Die folgenden Jahrsberichte (bis 1843.) geben Beweiſe von jaͤhrlicher Bereicherung der Sammlung und gutem Gedeihen des Vereins. Jeder enthaͤlt einige Aufſaͤtze von Kilian uͤber wich⸗ tige Gegenſtaͤnde: uͤber den naturgeſchichtlichen Unterricht an ge— lehrten Schulen, über Salisburya adiantifolia, Helix ericeto- rum, Bos taurus primigenius mit Abbildungen; foſſiler Un⸗ terkiefer vom Wallfiſch, mit Abbildungen, Fiſchregen bey Buchen, Apus cancriformis mit Abbildungen; ſproſſender Pinienzapfen, deßgleichen; Kopf oder Unterkiefer eines Mammuths, deßgleichen; Kopf vom Rhinoceros tichorhinos, Hyaena spelaea; Renn⸗ thiergeweih, abgebildet. Die Abbildungen koͤnnten beſſer ſeyn. Die Blumenausſtellung wurde jaͤhrlich wiederholt. Der gegenwärtige Stand der Haarthiere und Voͤgel iſt fol⸗ gender — die erſte Zahl bedeutet Gattungen, die zweyte Stuͤcke. Haarthiere: Simia 16, 20. Hapale 7, 10. 255 Vespertilio 14, 19. Galeopithecus 1, 1. Erinaceus 1, 2. Tupaja 1, 1 Sorex 4, 4 Mygale 1, 1. Talpa 1, 3. Condylura 1, 1 Scalops 1, 1, Ursus 1, 1. Procyon 1, 1 Nasua 1, 2. Meles 1, 3. Gulo 1, 1 Mustela 19, 31. Canis 8, 8. Nyctereutes 1, 1 Viverra 5, 8. Hyaena 1, 2. Felis 9, 13. Phoca 2, 2. Didelphys 5, 6. Dasyurus 1, 1. Phalangista 1, 1. Vultur 8, 12. Gypaetos 1, 1. Falco 47, 78. Strix 16, 29. Lanius 21, 37. Muscicapa 28, 49. Ampelis 9, 13. Edolius 8, 3. Tanagra 2, 61. Phyllornis 2, 2. Turdus 32, 50. Myiothera 7, 9. Cinclus 1, 3. Philedon 2, 2. Eulabes 1, 1. Gracula 5, 8. Pyrrhocorax 1, 8. Oriolus 4, 5. Gymnops 1, 1. Tropidorhynchus 1, 1. Menura 1, 1. Motacilla 52, 104. Pipra 9, 16. Eurylaimus 2, 2. Hirundo 8, 9. Caprimulgus 4, 5. Alauda 8, 15. Parus 9, 17. Emberiza 10, 16. Fringilla 60, 101. Loxia 3, 6. Corythus 1, 2. Colius 3, 4. Buphaga 2, 2. Phaseolomys 1,1 Seiurus 15, 18. Mus 27, 44. Helamys 1, 1. Bathyergus 2, 2. Castor 1, 2. Hystrix 2, 3. Lepus 9, 15. Cavia 1, 1. Dasyprocta 2, 3. Bradypus 3, 7. Dasypus 4. 4. Myrmecophaga 3, 5 Manis 1, 1. Ornichorhynchus 2, 3. Echidna 1, 1. Sus 2, 0 Hyrax 1, 1. Equus 1, 1 Moschus 5, 7. Cervus 2, 2. Antilope 3, 4. Capra 2, 2. gie Al Cassicus 13, 21. Sturnus 4, 8. Corvus 20, 26. Coracias 3, 4. Paradisea 3, 3. Sitta 5, 5. Certhia 13, 40. Trochilus 20, 31. Fregilus 1, 1 Upupa 6, 10. Merops 7, 10. Prionites 3, 3. Alcedo 15, 22. Buceros 5, 5. Galhula 1, 2. Picus 20, 41. Yunx 2, 6. Cuculus 23, 30. Malcoha 1, 4. Bucco 7, 12. Trogon 3, 5 Crotophaga 2, 3. Ramphastos 7, 9. Psittacus 37, 44. Corythaix 2, 2 Crax 5, 6. Pavo 4, 5. Numida 2, 3. Phasianus 11, 17. Tetrao 18, 43. Tinamu 1, 1. Columba 33, 37. Struthio 2, 2. Casuarius 1, 1. Otis 3, 6. id en Charadrius 85 11. Vanellus 4, 9. Haematopus 1, 2. Cursorius 3, 4, Grus 4, 5 Cancroma 2, 2. Ardea 24, 30. Ciconia 5, 5. Scopus 1, 1. Anastomus 1, 1. Tantalus 2, 2. Platalea 2, 3. Scolopax 44, 61. Recurvirestra 2, 2. Parra 1, 3. Palamedea 2, 2. 256 Rallus 6, 15. Fulica 4, 10. Glareola 1, 1 Phoenicopterus 3,4 Colymbus 16, 21: Alea 2, 3. g Aptenodytes Ant Procellaria 8, 8. Diomedea 3, 3. Larus 15, 23. Sterna 7, 13. Rhynchops 2, 2. Pelecanus 11, 17. Plotus 2, 2. Phaeton 2, 2. Anas 35, 57. Mergus 4, 7. Unter den wichtigern Thieren verdienen genannt zu werden: Haarthier e. Cynocephalus porcarius. Pteropus radiatus. Galeopithecus volans. Tupaja javanica. Sorex alpinus. Condylura cristata. Scalops aquaticus. Ursus maritimus. Gulo borealis. Mydaus meliceps. Lutra inunguis. Canis anthus, niloticus. Nyetereutes viverrina. Paradoxus typus. Hyaena striata. Felis chaus. Dasyurus maugei. Phalangista fuliginosa. Sciurus rafflesii, volans, pe- taurista. f Hydromys chrysogaster. Cricetus virginianus, Hypudaeus lagurus. Aspalax zocor. Dipus jaculus. Helamys caffer, Bathyergus maritimus. Lepus tolai. Ornithorhynchus paradoxus. Hyrax capensis. Moschus pygmaeus. Capra caucasica. Woͤ gel. Vultur fulvus, occipitalis. Aquila sufflator. Falco ponticerianus, ecau- datus, borealis. Strix ceylonensis, acadica, nebulosa, uralensis. Lanius plumatus. Graucalus puella. Pardalotus striatus. Museicapa multicolor. Phyllornis cochinchinensis, mülleri, orientalis. Tropidorhynchus cornicula- tus. Kitta holosericea, thalassina. Gracula religiosa. Pitta cyanura. Gymnops cyanotis. Calyptomena viridis. Enicurus coronatus. Colius senegalensis. Jcterus diadema. Nanthornis mexicanus. Corvus galericulatus. Pica sieberi, senegalensis. Garrulus infaustus, stelleri. Colaris orientalis. Epimachus regius. Sericulus regens. Alcedo capensis, omnicolor. Buceros anthracinus, luna- tus, plicatus.“ Cuculus clasii, cupreus, lu- cidus, phasianellus, pn: tulatus. Centropus aegyptius. Rhamphastos piscivorus. Psittacus banksii, mee viridissimus. Corythaix persa. Penelope cristata, superci- liaris. 257 Lophophorus refulgens. Polyplectron bicalcaratus. Numida mitrata. J Phasianus argus, eristatus. Euplocamus erythrophthal- mus. Gallus furcatus. Cryptonyx coronata. Tetrao scoticus, cupido. Perdix elappertonii. Columba armillaris, coronata, dilopha, guineensis, lopho- Cursorius 'charadrioides. Charadrius mexicanus. ' Ardea caledonica , herodias. Ciconia capillata. Scopus umbretta, Anastomus lamelliger. Tantalus ibis. Ibis haegedasch, spinicollis. Phoenicopterus americanus. Puffinus anglicus. Rhynchops orientalis. Carbo peetinicollis. Phaeton minor. Anser aegyptius. Felis, Ibis, Cro- tes, porphyrio. Otis houbara. Mumien ſind vorhanden von Menſchen, codilus. Auch in der benachbarten Pfalz wurden ſeit einigen Jahren zween naturwiſſenſchaftliche Vereine gegruͤndet. 3. Zu Kaiſerslautern hat der rheiniſche Apothekerverein ein naturhiſtoriſches Mu— ſeum, wovon der Dr. Bernheim einen Catalog 1842. 8. 140. herausgegeben hat. Er enthaͤlt jedoch nur die zwo erſten Claſ— fen, nehmlich die Haarthiere mit 136 Gattungen und die Voͤ— gel mit 1400. Dieſe Gegenſtaͤnde rühren. groͤßtentheils aus der ſpaͤtern Sammlung von Vogt zu Schwetzingen her, welche nach deſſen Tod vor ungefähr zwey Jahren um 7500 Fl. ges kauft worden iſt, und zwar zum Drittel aus einem Beytrage des Staats, das uͤbrige zur Haͤlfte aus den Mitteln dieſer kleinen Stadt ſelbſt, und zur andern Haͤlfte aus freywilligen Bey— traͤgen, was einen ſchoͤnen wiſſenſchaftlichen Sinn der dortigen Buͤrger beweißt. Das Muſeum ſoll hauptſaͤchlich den dortigen Gelehrten- und Gewerbſchulen als Huͤlfsmittel dienen. Auch hat die Stadt fuͤr ein paſſendes Local geſorgt. In einem aͤhnlichen loͤblichen Wetteifer dieſer Schweſterſtadt hat ſich auf Anregung des Dr. C. H. Schultz auch zu 4. Dürkheim a. d. H. ein naturwiſſenſchaftlicher Verein unter dem Namen Pollichia gebildet. Es liegen mir davon die Statuten von 1840. vor. Sein Zweck iſt: Gruͤndliches Studium der Naturgeſchichte der bayeriſchen Pfalz (weiter ſich auszudehnen geſtattete die Regierung nicht). Als Mittel dazu wurden erwaͤhlt: Natura— lien⸗Sammlung, eine Bibliothek, botaniſcher Garten, Natura— lien ⸗Tauſch, Verſammlungen und collegialiſches Verhaͤltniß mit andern Vereinen. Duͤrkheimſ foll zwar der Mittelpunct ſeyn, aber es koͤnnen auch mitunter Zuſammenkuͤnfte anderswo gehalten werden. Die Mitglieder zahlen jaͤhrlich 3 Fl. Die Stadt hat bereits ein Local und jaͤhrlich 100 Fl. bewilligt, und der Verein hat kuͤrzlich als Anfang ſeines Muſeums Saffer— lings zu Heidelberg Sammlung deutſcher Landvoͤgel angekauft für 1100 Fl., zahlbar in 10 Jahren. Dieſe Sammlung über: trifft an Zahl, Auswahl und Erhaltung weit die der Univerſi⸗ taͤt Heidelberg, nehmlich in Hinſicht der deutſchen Voͤgel. 5. Maynz. Zu Maynz hat ſich im Jahr 1834 eine naturforſchende Ge: ſellſchaft gebildet, welche bis jetzt anſehnliche Sammlungen zu— ſammengebracht hat. Ihr Zweck iſt, das Studium der Nas turgeſchichte im Allgemeinen zu befördern und insbeſondere den in Iſis 184 4. Heft 4. 258 Maynz beſtehenden Lehranſtalten Mittel zum Unterricht an die Hand zu geben. Die erſte Idee dazu gieng von dem im Fache der Ornithologie ruͤhmlich bekannten Notar Bruch aus. Er, Medicinalrath Dr. Gröfer und Dr. Gergens erließen im Auguft des genannten Jahres eine Aufforderung an die Aerzte und Pharmaceuten ſo wie an alle Freunde der Naturkunde in Maynz, um ſich zum Behufe der Begruͤndung einer Natura⸗ lien = Sammlung zu regelmäßigen wiſſenſchaftlichen Zuſammen⸗ kuͤnften zu vereinigen. Die von ihnen entworfenen Statuten wur: den im Weſentlichen angenommen und vom Großherzog von Heſſen genehmigt. Dabey uͤbernahm er aus eignem Antrieb auch das Protectorat, und bewilligte fpäter einen jahrlichen Beytrag von 200 Fl. aus dem Capitalſtock der Maynzer Univerſitaͤt, welche in der Folge um 500 Fl. vermehrt wurde, ſo daß die Geſellſchaft nun aus dieſem Stock jaͤhrlich 700 Fl. bezieht, ein Beytrag, welcher die Fortdauer und die Vermehrung dieſer Samm⸗ lungen ſichert. Der Aufruf fand ſo allgemeinen Beyfall, daß in kurzer Zeit uͤber 200 Mitglieder beygetreten waren, wovon jedes jährlich 7 Fl. bezahlt, und die Einnahme mithin über 1400 Fl. beträgt, im ganzen alſo 2100 Fl., womit ſich ſchon etwas ma— chen laͤßt. Notar Bruch wurde zum Director gewählt und von nun an begann die Wirkſamkeit der Geſellſchaft mit ſolchem Eifer, daß die Sammlung ſo zu ſagen aus Nichts entſtanden. Zuerſt überließ der Director, dem die Leitung deſſelben zur Haupt: pflicht gemacht wurde, und dem es daher unpaſſend ſcheinen mochte, eine Privat-Sammlung fuͤr ſich zu haben, ſeine an europaͤiſchen Vögeln faſt vollſtaͤndige Sammlung der Geſellſchaft unter ſehr guͤnſtigen Bedingungen. Sie wurde noch ſeit dem bey jeder Gelegenheit vervollſtaͤndigt, und darf ſich nun ruͤck— ſichtlich der europaͤiſchen Voͤgel, wovon manche in allen Klei— dern vorhanden ſind, ohne Scheu der Vergleichung mit der Frankfurter Sammlung ausſetzen. Von außereuropäifchen Voͤ⸗ geln wird vorzuͤglich auf Erwerbung der Sippen Bedacht ge⸗ nommen. Im Ganzen mögen nun wohl 1200 Gattungen vor- handen ſeyn. Es kamen Geſchenke von Naturalien aus nah und fern; man benutzte jede Gelgenheit zu Ankaͤufen und war fo gluͤcklich, daß bald das im Gymnaſial-Gebaͤude durch Ver: mittlung des erſten Praͤſidenten, Ober-Studienraths-Director, Dr. Reiter, eingeraͤumte Local zu eng wurde und ein ande— res gemiethet werden mußte. Endlich hat der Stadtvorſtand ein herrliches Local im ehemaligen churfuͤrſtlichen Schloß mit großer Liberalitaͤt eingeraͤumt. In jedem Monat find zwo Sitzungen, an welchen alle Mit: glieder Theil nehmen koͤnnen. Die eine iſt der naturhiſtoriſchen, die andere der mediciniſchen Abtheilung beſtimmt. Darinn mer: den Vortraͤge gehalten und wiſſenſchaftliche Mittheilungen ge⸗ macht und beſprochen, beſonders wenn die Sammlungen neuen Zuwachs erhalten haben. Die Haarthiere und Voͤgel ſtehen unmittelbar unter der Be: ſorgung von Bruch. Die Zahl der Haarthiere betraͤgt ſchon gegen 400, nach dem ſeither von Bruch verfertigten und gedruckten Catalog. Dar⸗ unter find 54 Affen, 31 Fledermaͤuſe, 23 ſpitzmausartige, 21 baͤrenartige, 18 marderartige, 15 hundartige, 16 zibeth⸗ artige, 19 katzenartige, 6 robbenartige, 27 Beutelthiere, 78 Nagthiere, 14 zahnarme, 49 Wiederkaͤuer, 11 Dickhaͤuter, 2 Wale. Es verdienen herausgehoben zu werden 5 Hylobates, worunter ein altes Maͤnnchen von H. choromandus, nebſt Weibchen und Jungem; 7 Semnopithecus, worunter ein Paar S. nasalis; Cercopithecus, 6 Macacus, Cynocephalus, 259 mormon et ursinus, 2 Ateles, 1 Brachyteles, Gastrimar- gus, 1 Mycetes, 4 Cebus, Callithrix, 2 Pithecia, 3 Ja- chus, 2 Midas, 3 Stenops, worunter St. potto m., eine große Seltenheit aus Guinea nebft dem Skelet. Nach Schlegel zu enden finden ſich davon nur zwey Exemplare in europäs iſchen Sammlungen und darunter keines von der Vollſtaͤndig⸗ keit des Maynzer. Ein Lemur, ein Otolicnus, Tarsius spectrum et Galeopithecus volans mit ſaugenden Jungen. Von Fledermaͤuſen 14 Sippen, worunter 4 Pteropus, Pa- chysoma, Macroglossus, Dinops, Phyllostoma, Megaderma, Taphozous, Nycticeius. Von ſpitzmausartigen 9 Sippen, worunter Condylura, Chry- sochloris capensis et rufa, Scalops 2, Myogale, mit den Skeleten, 10 Sorices, Macroscelides, 4 Tupaja. Unter den baͤrenartigen Thieren Cercoleptes caudivolvulus mas et fem. mit den Schaͤdeln; Nasua, Procyon; 7 Bären, worunter U. ferox, thibetanus, malayanus et maritimus. Der letztere von ungeheurer Größe; Mydaus, 3 Gulo, Galic- tis, Arctictis. Unter den Mardern 13 Mustela, worunter M. zorilla und eine neue, deren Pelz unter dem Namen neuſeelaͤndiſcher Noͤrz im Handel vorkommt; M. novae Zeelandiae Bruch; 5 Lu- tra, worunter L. nair, lataxina et inunguis. Unter den Hundartigen 14 Gattungen Canis, worunter C. sinaicus, anthus, rutilans, fulvipes, niloticus, lagopus, isatis; endlich Nyetereutes viverrinus aus Japan. Unter den Zibeththieren 4 Viverra, 4 Paradoxurus, na⸗ mentlich die ſchoͤne P. leucomystax, Bassaris, Cynietis, Cross- archus, 3 Herpestes und zwo Hyaͤnen. Unter den 19 Katzenarten Felis leo barbarus, tigris, leo- pardus, pardus, bengalensis, undata, minuta, eyra, mon- tana. Unter den 6 Robbenarten Phoca gryphus, cristata, Unter zahlreichen Beutelthieren Phascogale penicillata, Myr- mecobius fasciatus, Perameles nasuta et kolubu, Hyp- siprymnus potorous, Halmaturus bruynii, Lipurus eine- reus, Phascolomys wombat m. et f. Nagthiere ſind 38 Sippen vorhanden; darunter 4 fliegende Eichhoͤrnchen, Hydromys chrysogaster, Dipus jaculus, He- lamys caffer, Callomys viscaecia, Eriomys chinchilla, Geo- rhychus aspalax; Rhizomys chinensis, Otomys capensis, Dendromys mesomelas, Myodes lagurus, Castor fiber, erſt kuͤrzlich am Rhein erlegt, Myopotamus coypus. Unter den Zahnarmen alle Sippen, namentlich Choloepus didactylus, Echidna hystrix, setosa, Ornithorhynchus paradoxus. Von Wiederkaͤuern 14 Sippen, worunter Camelus bactri- anus, 3 Moschus, 11 Cervus, namentlich C. alces, taran- dus aus America und vom Altai, der letzte vielleicht eine ei— gene Gattung; C. hippelaphus et signatus. Unter den 28 Gemſen Antilope saiga, gutturosa, arabica, melanotis, pygmaea, hemprichii, strepsiceros, caama, guu, goral, Rupicapra alpina, tyrolensis et pyrenaica Unter den Ziegen Capra ibex, pyrenaica m. f. et pullus, von Bruch als eigene Gattung unterſchieden, sibirica m. et f, beden m. et f., auch Ovis musimon. Unter den Rindern Bos urus, ein Geſchenk des Kaiſers von Rußland. Skelete find bereits vorhanden von Cercopithecus sabaeus, Macacus cynomolgus, carbonarius, nemestrinus, Inuus 260 ecaudatus, Cynocephalus mormon, Jacchus vulgaris, Ste- nops potto. Rhinolophus hippocrepis, Plecotus auritus, Talpa eu- ropaea. Myogale pyrenaica, Sorex tetragonurus, Erinaceus eu- ropaeus, Nasua rufa, Ursus thibetanus, Meles taxus, Mustela foina, vulgaris, erminea, Lutra vulgaris. Canis vulpes, lagopus. Viverra genetta. Felis leo, tigris, cattus ferus. Didelphys marsupialis. Sciurus vulgaris, Myoxus avellanarius, Spalax typhlus, Mus musculus, decumanus, Cricetus vulgaris, Kerodon moco. Myrmecophaga didactyla. Cervus capreolus. Schädel von Hylobates syndactylus , Semnopithecus na- salis, maurus, (Cercopithecus pygerythrus, nyetitans, fuliginosus, aethiops, Cynocephalus ursinus, Ateles ater, marginatus, Brachyteles hypoxanthus, pentadactylus, Ga- strimargus infumatus, Mycetes seniculus, Cebus frontatus, Callithrix sciurea, lacchus penicillatus, Stenops ceyloni- cus, Lemur catta, Galeopithecus volans. Pteropus stramineus, Vespertilio proterus. Sorex alpinus, fodiens, Tupaja javanica. Cercoleptes caudivolvulus, Ursus malayanus, maritimus, Gulo vittatus, Arectietis penicillata, Lutra inunguis. Canis fulvipes. Paradoxurus typus, Cynictis steedmanni, Crossarchus urinator, Herpestes ichneumon, Hyaena erocuta. Felis leopardus, lynx, rufa. Phoca groenlandica, Trichecus rosmarus. Didelphys azarae, Dasyurus viverrinus, Myrmecobius fasciatus, Phalangista cavifrons, lemurina, ursina, Tri- chosurus cookii, Petaurus macrurus, Macropus bennet- tii, Halmaturus bruynii, Lipurus cinereus, Phascolomys wombat. Hydromys chrysogaster, Synetheres insidiosa, Helamys caffer, Lagomys alpinus, Georychus aspalax, Aretomys monax, Spermophilus eitillus, Castor fiber, Myopotamus coypus, Hydrochoerus capybara, Dasyprocta acuti, Coe- logenys paca. Dasypus peba, Myrmecophaga tamandua. Moschus moschiferus, meminna, Cervus dama, Anti- lope dama, euchore, Calliope strepsiceros, sylvatica, Rupicapra alpina, Capra pyrenaica, sibiriea, beden, Ovis aries bispanicus. Equus montanus, quagga, Sus scrofa, Phacochoerus aethiopieus, Tapirus americanus, Hyrax capensis, arbo reus, Syrlacus. 1 Delphinus delphis. Die Bezeichnungen ſind nach dem Muſter der Frankfurter Sammlung eingerichtet. ‘ Die Claſſe der Voͤgel iſt fo zahlreich vorhanden, daß ich nicht ins Einzelne eingehen kann. Wie ſchon geſagt, ſucht man nun von den auslaͤndiſchen die Sippen zu bekommen, und darinn hat man es ſchon weit gebracht. Die europaͤiſchen find: wohl groͤß⸗ tentheils hier vereinigt, und darunter ſogar mehrere, welche 261 Bruch als neue Gattung unterſchieden hat, z. B. Glareola pallasii mit ganz ſchwarzen Unterfluͤgeln. Unter den Raubvoͤgeln bemerkt man 12 Geyer, namentlich Vultur cinereus, auricularis, fulvus, kolbii, leuconotus et occipitalis; ferner den Cuntur (Sarcorhamphus gryphus m. et f.), den Koͤnigsgeyer (Cathartes papa), den Laͤmmer⸗ geyer alt und jung. Unter den 70 Falken findet ſich der aͤchte F. laniarus, im- perialis, ſuscus, bonellii, leucocephalus m. f. et hornus; der Schlangenadler (Gypogeranus). Die europaͤiſchen Eulen ſind alle vorhanden. Unter den Droſſeln Turdus atrogularis, naumanni, pal- lidus, minor, albicollis und eine neue vom Himalaya. Ueber 50 Sylvien. Unter den Koͤrnerfreſſenden Rupicola aurantia et peruviana m. et f., der große Kernbeißer (Corythus enucleator) aus Europa und America, erythrinus, sinaicus, purpureus, ro- seus, haemorrhous, Phytotoma silens. Unter den Klettervögeln Pieus tridactylus aus Europa, Aſien und America; ferner Sitta, Xenops, Anabates, Canıpylops, Synallaxis, 13 Heher (Garrulus), Nucifraga hemispila, Menura. Unter den Hühnern Gallus furcatus, bankiva, sonnerati ; auch der Strauß und die Rhea darwinii, 14 Caſuare, Di- cholophus. Unter den Sumpfvögeln Charadrius caspius aus Europa, Psophia, Grus antigone et virgo, Aramus, Eurypyga, Cancroma, Ardea alba, leuce, egretta, egrettoides, nivea, candidissima, garzetta, nigripes, pileata, veranyi, Ciconia maguari, capillata et marabu, Mycteria, Scopus, Anasto- mus, Platalea, Tantalus, Ibis religiosa aus Europa, Phoe- nicopterus. Unter den Schwimmvoͤgeln Alca impennis m. et f. aus Is⸗ land, viele Procellarien, Talassidroma, Puffinus, Halodroma, Pachyptila, Diomedea, 31 Moͤven, worunter Larus polios und ein Larus didactylus von der Groͤße des argentatus aus Chili, alle Lestris, 20 Sternae, alle Pelicane nehmlich P. onocrotalus, mitratus, minor, crispus, rufescens, philip- pensis, tachyrchynchus, tagus Mollin®, fuscus, perspi- cillatus, 10 Gattungen von Carbo, zwey Tachypetes, zwey Sula, zwey Plotus, vier Phaäton, Cygnus olor, musicus, bewickli, nigricollis, atratus, melanotus, 12 Anseres, wor: unter Anser hyperboreus et antarcticus m. f. et hornus, 46 Anas, worunter A. rutila, albipennis, galericulata, glo- eitans, falcaria, perspicillata, marmorata, islandica, bra- chyptera, lobata; 4 Mergus in allen Kleidern. Die uͤbrigen Claſſen, mit Ausnahme der Kerfe, ſtehen unter der unmittelbaren Beſorgung von Prof. Gergens. An Lurchen iſt die Sammlung noch ſehr arm. Schildkroͤten nur 3 große und 12 kleine, wahrſcheinlich aus 8 verſchiedenen Gattungen. Von Eidechſen 3 Crocodille, worunter ein ſchoͤnes Exemplar von C. biporcatus aus Celebes; 3 Tejus, 2 Lacertae, 1 Ca- lotes, 1 Stellio, 2 Draco, 1 Iguana, 2 Polychrus, 1 Gecko, 2 Chamaeleo, 1 Seineus und 25 unbeſtimmte. Unter den Schleichen 1 Pseudopus, 1 Anguis, 2 Am- phisbaena. Unter den Schlangen 2 Tortrix, 2 Boa, 1 Homalopsis, 1 Dipsas, 1 Dendrophis, 1 Dryophis, 6 Tropidonotus, —— 262 — 3 Coluber, 6 Coronella, 1 Psammophis, 1 Lycodon, 5 Her- petodryas, 1 Crotalus, 1 ÄXenodon, 1 Vipera, 8 Elaps, 1 Bungarus. Unter den Nackten 2 Rana, 1 Salamandra, 1 Triton, 1 Menopoma, 1 Proteus nebſt 10 unbeſtimmten Froͤſchen. Die Sammlung der Fiſche iſt erſt im Beginnen. Von der vormaligen Univerfität iſt aber noch eine von Bloch angelegte Sammlung von etwa 300 Stuͤck in Maynz, welche vielleicht mit der der Geſellſchaft vereinigt wird. Die Kerfe ſtehen, wenn ich nicht irre, unter dem Herrn Pfarrer Schmitt, welcher ſelbſt im Beſitz einer ſehr reichhalti⸗ gen und wohlgeordneten Kaͤferſammlung iſt. Die Geſellſchaft mag etwa 2000 Gattungen Kaͤfer haben, groͤßtentheils aus Deutſch⸗ land. Mit den andern Ordnungen und den Cxuſtaceen iſt ein Anfang gemacht. Die letztern ſtammen groͤßtentheils von Natal im Oſten der Capcolonie und wurden vom Dr. Kraus aus Stuttgard erworben. Dagegen iſt eine ſchoͤne Sammlung von Conchylien vorhan⸗ den, welche die Geſellſchaft der Guͤte des Grafen Hohenwart in Laibach verdankt; auch eine große Anzahl von deutſchen Land— und Suͤßwaſſer-Conchylien, Geſchenke von Huͤber in Klagen: furt, von Bruch und Gergens. Unter den Verſteinerungen von verſchiedenen Formationen zeichnet ſich eine ſchoͤne Reihe der Schalthiere von Weinheim bey Alzey aus und aus dem juͤngern Kalk und Loͤß aus der Ge— gend von Maynz. Von beſonderer Wichtigkeit ſind die foſſilen Wirbelthiere von Weißenau oberhalb Maynz, welche nach ſorg— faͤltiger Unterſuchung von Hermann v. Meyer in Frankfurt bis jetzt beſtehen in Theilen von einem Elephanten, 2 Nas: hoͤrnern, 1 Hyotherium, 2 Microtherium, 3 Palaeomeryx, 10 Fleiſchfreſſern, 5 Nagthieren, 12 Vögeln, 4 Schildkroͤten, 4 Grocodillen, 2 Lacerten, 3 Schlangen, 8 Froͤſchen, 2 Mol: chen und 3 Fiſchen. Die Mineralien-Sammlung beſteht vorzüglich in geognoſti⸗ ſchen Reihen aus Suͤdweſtdeutſchland vom Mittelrhein, von der Eifel, dem Vogelsberg, der Rhoͤn, dem Speſſart. Aus Ungarn hat die Geſellſchaft durch die bekannte Freygebigkeit von Zipſer eine ſchoͤne Reihe Gebirgsarten erhalten. Uebrigens bedarf dieſe Sammlung noch ſehr der Vervollſtaͤndigung. Von der oryctognoſtiſchen Sammlung iſt kaum ein Anfang gemacht. Es iſt aber eine betraͤchtliche Sammlung der Art vor- handen von der vormaligen Univerfität, gegenwaͤrtig ein Eigen— thum der Stadt, welche ohne Zweifel dieſelbe auch mit der der Geſellſchaft vereinigen wird, da hier doch einmal ein Stock vor⸗ handen iſt, welcher der Wiſſenſchaft und dem Unterricht Nutzen gewaͤhrt. Ein Herbarium hat die Geſellſchaft nicht angelegt; uͤberhaupt ſcheint ſich fuͤr die Botanik kein beſonderer Eifer ent⸗ wickeln zu wollen, was bey dem Reichthum der Umgegend an ſeltenen Pflanzen zu verwundern iſt. 6. Neuwied. Von Maynz machte ich mit einigen Freunden eine Fahrt nach Coblenz und Neuwied, um die ſeltene und beruͤhmte Samm⸗ lung des Prinzen Max v. Wied zu ſehen. Sie hat um ſo groͤßern Werth, als der Prinz die Thiere ſelbſt in Suͤd- und Nordamerica auf ſeinen langwierigen Reiſen geſammelt und in ſeinen ſchoͤnen Werken beſchrieben und zum Theil abgebildet hat; außerdem noch viele Seltenheiten aus den entfernteſten Welt⸗ gegenden, welche er theils durch Tauſch erworben, theils durch Zuſendung von Freunden und Bekannten erhalten hat. 263 Die Sammlung von Haarthieren und Vögeln iſt beſon⸗ ders vollſtaͤndig, und enthaͤlt nicht bloß ausgezeichnete Stuͤcke, ſondern oft, wie es ſcheint, ſaͤmmtliche Gattungen aus den reich⸗ haltigſten Sippen. Von Affen habe ich 38 Gattungen gezählt, von Fledermaͤuſen etliche 40, von Raubthieren die Inſectivoren mitgerechnet 96, und darunter eine intereſſante Sammlung von Robben aus Groͤnland und Labrador, welche der Prinz durch die Gefaͤlligkeit der dortigen Bruͤder-Miſſionaͤre erhalten hat. Von Beutelthieren ſind 21 Gattungen vorhanden; darunter aus Neuholland Halmaturus giganteus, Hypsiprymnus, Phas- colarctos fuscus, Petaurus taguanoides, breviceps, sciur- eus, pygmaeus, Phalangista vulpina et cookii, Perameles obesula, Phascogale penieillata et minima, Dasyurus vi- verrinus. Nagthiere moͤgen etliche 70 vorhanden ſeyn und darunter Perognathus fasciatus, Neotoma drummondii. Zahnarme 14 Gattungen. Wiederkaͤuer 20 und darunter Rennthiere, das Elennthier, nord— americaniſche Hirſche; außerdem viele Gehoͤrne, oft mit den Schaͤdeln. Die großen Dickhaͤuter ſind zwar nicht zahlreich; dabey jedoch einige intereſſante Schaͤdel vom Nashorn und Tapir; deßgleichen von mehreren noͤrdlichen Delphinen, namentlich von Delphinus leucas, delphis, phocaena, tursio etc. Ueber haupt find Schädel von allen Haarthierordnungen vorhanden. Viel vollſtaͤndiger iſt die Claſſe der Vögel. Sie zählt über 2500 Exemplare. Darunter uͤber 80 Gattungen Papageyen, 24 von dem Prinzen in Braſilien ſelbſt beobachtet, und mitge— bracht in allen Altern und Geſchlechtern; auch ſehr ſchoͤne aus Neuholland, von wo noch eine gute Anzahl aus andern Sip— pen vorhanden iſt; deßgleichen alle von dem Verfaſſer beſchrie— benen Gattungen aus Braſilien und noch viele andere aus als len Welttheilen. Unter den nordiſchen Meervoͤgeln befindet ſich eine intereſſante Sammlung von Enten, auch merkwuͤrdig ab: weichende Stuͤcke, z. B. eine gelblich weiße Uria und eine ganz rein weiße Uria alle. Lurche ſind vorhanden aus Suͤd- und Nordamerica, wenig aus andern Gegenden. Wie ich hoͤrte, ſo wuͤrde ſie der Prinz, da er dieſe Claſſe doch nicht vollſtaͤndig machen kann, gern vertauſchen oder billig weggeben. Da außer ihm ſich niemand in Neuwied befindet, der Liebe zur Naturgeſchichte und ein Intereſſe an der Samm— lung haͤtte; ſo iſt es mir wahrſcheinlich, daß die ganze Samm⸗ lung für ein billiges wurde abgelaſſen werden. Hier koͤnnte eine Academie ſich einen großen Schatz erwerben: denn es beſitzt wohl keine die americaniſchen Thiere, und vielleicht ſelbſt die neuhollaͤndiſchen in einer ſolchen Vollſtaͤndigkeit. Für die Du: pletten koͤnnten ſie große Seltenheiten durch Tauſch erwerben. Noch vortheilhafter würde die Erwerbung der ethnographiſchen Sammlung ſeyn, weil ſie wohl die einzige ihrer Art in der Welt iſt. Sie enthaͤlt die Kleidungsſtuͤcke, Zierathen und Ge— raͤthe der Wilden aus Nord- und Suͤdamerica. Es wäre ſchade, wenn dieſe Sammlungen ſpaͤter zerſtreut oder gar durch Inſec—⸗ ten zerſtoͤrt wuͤrden. Von da kehrte ich zu Land zuruͤck, und kam nach 7. Wiesbaden. Daſelbſt iſt 1842. eine Geſchichte des Vereins der Naturkunde im Herzogthum Naſſau und des naturhiſtoriſchen Muſeums zu Wiesbaden erſchienen von Dr. C. Thomaͤ, dem Secretaͤr des Vereins und Director des Muſeums. 8. 196. 264 Der Verein gruͤndete ſich erſt im Sommer 1829. als eine Privatanſtalt mit Bewilligung der Regierung und hat ſich zum Zweck geſetzt, das Intereſſe an der Natur und dem Studium derſelben zu wecken, letzteres durch geordnet aufgeſtellte Samm⸗ lungen aus allen Naturreichen moͤglich zu machen und zu befoͤrdern, und der Naturkunde nach Kraͤften Beziehung auf das practiſche Leben zu geben. Der damalige Herzog Wilhelm raͤumte zu den Sammlungen ein dreyſtoͤckiges Gebaͤude ein von 234“ Laͤnge und 67“ Tiefe, worinn ſich ſchon die Bibliothek und das Antiquarium befanden, beide im untern Stock, die Naturalien-Sammlung eine Treppe hoch in ſieben Saͤlen mit ſiebzehn Fenſtern. Im Jahre 1840. wurde im Hinterhofe des Muſeums-Gebaͤudes ein Laboratorium zum Praͤparieren der zoo⸗ logiſchen Gegenſtaͤnde erbaut. Der Verein beſtreitet ſeine Ausgaben durch Beytraͤge von den Mitgliedern, welche uͤbrigens jaͤhrlich nicht mehr als einen Kronenthaler bezahlen, ferner durch Zuſchuͤſſe vom Staat, welchem auch die Controlle uͤber die Verwendung der Gelder und die Erhaltung des Inventars uͤberlaſſen iſt; im Fall der Aufloͤſung wird er Erbe. Die Beytraͤge der Mitglieder beliefen ſich im Jahr 1830. auf 700 Fl., im Jahre 1841. auf 1400 Fl. die vom Staat damals auf 2200, dießmal auf 1010; die ganze Einnahme waͤhrend dieſer Zeit 11,400 und 15,700. Es werden beſonders drey Männer geruͤhmt, welche zum Ges deihen des Muſeums das Meiſte beygetragen haben. Dem Frey: herrn Anton von Breidbach-Buͤrresheim, genannt von Ried, verdankt es ſeine Gruͤndung, und zwar durch viele von ihm gebrachte Opfer in Zeit und Geld. Fr. Alb. Pompe⸗ jus v. Arnoldi hat waͤhrend einer zehnjaͤhrigen Direction der Sammlung ungemein genuͤtzt, und dieſelbe in beſter Ord— nung hinterlaſſen. Dem Ernſt Alb. Fritze verdankt. fie ei⸗ gentlich ihren Reichthum. Er gieng als Doctor der Medicin 1817. nach Batavia, und wurde daſelbſt bald der Vorſtand des Me— dicinalweſens, ſo daß es ihm leicht war, Naturalien ſammeln zu laſſen und dieſelben nach Haus zu ſchicken. Man ſchaͤtzt die zoologiſchen Gegenſtaͤnde, welche er von 1838 — 1859, dem Muſeum hat zukommen laſſen, auf 10,000 Fl. Es wurde ſchon bemerkt, daß das Muſeum 7 Säle beſitzt. Dieſe ſind wirklich prachtvoll, haben eine Hoͤhe von 18“ und Fenſter von 9“. Der mittlere Saal mißt 44“ und 22°, und dient zu den allgemeinen Verſammlungen und zu wiſſenſchaft⸗ lichen Vortraͤgen. In zween Saͤlen rechts ſtehen 18 ‚Glas: ſchraͤnke mit Haarthieren, wobey hin und wieder Skelete und Schaͤdel; darunter 24 Affen aus 13 Sippen, 107 Fleiſchfreſſer aus 40 Sippen, 12 Beutelthiere aus 6 Sippen, 58 Nag⸗ thiere aus 21 Sippen, 6 Zahnarme aus 6 Sippen, 6 Dick⸗ haͤuter aus 5 Sippen, 20 Wiederkaͤuer aus 5 Sippen, 1 Wal. Darunter ſind 44 Gattungen aus dem Naſſauiſchen: Skelete 34, Schaͤdel 116 von 60 Gattungen. Als große Seltenheit ſind zu betrachten ein 11“ langes und 5“ hohes Nilpferd mit dem Schädel, fo wie ein alter Orang-Utang; auch find zu be— achten mehrere Naſenaffen, ein Tiger, Loͤwe, Leopard; Skelete von einem alten Orang-Utang, Tiger, Panther, americaniſchen Baͤren, einer Hyaͤne, einem Hirſch, Nashorn, Dugong, Biber, einer Biſamſpitzmaus, Galeopithecus und von den meiſten Hausthieren; Schaͤdel von oſtindiſchen Voͤlkerſtaͤmmen, Affen und dortigen reißenden Thieren, Nashoͤrnern, Elephant, Anti— lopen, Delphin uſw. 2 Darauf folgt die ſchon bedeutendere Sammlung der Voͤgel in 22 großen Glasſchraͤnken nebſt Eyern in 4 Glaspulten. 265 Beſonders reich ift die Sammlung an oftindifchen Vögeln. Die ganze Summe beſteht in 2198 Stuͤck und 1137 Gattungen aus 221 Sippen; darunter aus dem Naſſauiſchen 146 Gattun⸗ gen. Raubvogel find vorhanden 83, alles freſſende 92, In: fecten freſſende 232, Körner freſſende 116, Klettervoͤgel 159, Heftzeher 84, Eisvogel 23, Schwalben 21, Tauben 34, Hühner 60, Laufvoͤgel 8, Stelzvögel 109, Lappenfuͤßler 11, Schwimm⸗ voͤgel 105. Skelete von 48 Gattungen, Eyer von 149. Die Lurche beſtehen in 244 Stuͤck in Weingeiſt, worunter 1 Schildkroͤte, 45 Eidechſen, 143 Schlangen, 55 Batrachier; außerdem 20 ausgeſtopfte und 8 Skelete. Die Fiſche ſtehen in einem beſondern Zimmer und nehmen 8 Schraͤnke ein. Die meiſten wurden von Dr. Roͤmer und Oberſt von Feldegg gekauft und beſtehen in 261 ausgeſtopf— ten Stuͤck und 105 in Branntwein; Skelete 23; Zahl der Gat— tungen 261, der Sippen 118. Die Weichthiere finden fich auch in dem Saale der Haar— thiere und Lurche. Den Grund dazu legte Freyherr v. Breid— bach; vieles ſchenkte Dr. Fritze und Praͤſident Winter. Die Conchylien-Sammlung nimmt allein 20 große Glaspulte ein. Sie enthaͤlt an Cephalopoden 6, Pteropoden 2, Pulmo— naten 265, Nudibranchier 11, Inferobranchier 2, Tectibran⸗ chier 20, Heteropoden 1, Pectinibranchier 605, Tubulibranchier 2, Scutibranchier 13, Cyclobranchier 16, Muſcheln 297, Cir— ropoden 5; im Ganzen 1245 Gattungen aus 177 Sippen; in Weingeiſt 78; aus dem Naſſauiſchen 76. Unter den Ringelthieren ſind mehrere Abtheilungen ſehr reich bedacht. Der Geheime-Rath von Gerning hat ſeine beruͤhmte Kaͤ— fer- und Falter-Sammlung geſchenkt. Sie wurde von meh: rern Entomologen zu Wiesbaden nach der neuern Syſtematik geordnet und beſtimmt. Außerdem finden ſich beſonders viele Kaͤfer aus Oſtindien im Muſeo, herruͤhrend von Dr. Fritze und Praͤſidenten Winter zu Dillenburg und aus der Samm— lung des Dr. Kollmann. Beide Sammlungen ſtehen in einem eignen Saale, links vom Verſammlungs-Saal und fuͤllen 17 Schraͤnke mit 238 Schubladen. Jedes Kerf iſt in eigenem Kaͤſtchen oben und unten mit Glas. Das war die alte Art, die Kerfe zu erhalten und mußte ſo verbleiben. Gegenwaͤrtig muß man jeden Theil eines Kerfs unter die Lupe bringen koͤnnen. Außer der allgemeinen Kaͤferſammlung iſt eine befon= dere aus dem Herzogthum vorhanden. Bey jeder Gattung ſteht Namen und Fundort. Die ganze Zahl der innländifchen Gattungen betraͤgt 1686 aus 322 Sippen, der allgemeinen Sammlung 3183 aus 759 Sippen. Die Falter ſind in 3 Abtheilungen geordnet: Gewoͤhnliche, zu den Vortraͤgen; europaͤiſche und Auslaͤnder. Die europaͤ⸗ iſchen ſind nach Treitſchke geordnet und faſt vollſtaͤndig, nehmlich in 2316 Gattungen. Die auslaͤndiſchen, groͤßtentheils gerningiſchen Falter find nach Verloorens Catalog von Kra= mers Werk geordnet. Es ſind ihrer 1052 Gattungen, wor⸗ unter 394 Tagfalter in 950 Stuͤcken. Die andern Ordnun⸗ gen ſind noch nicht gehoͤrig aufgeſtellt. Die Strahlthiere ſtehen theils geordnet, theils in Weingeiſt in 8 Glaspulten und beſtehen aus 18 Gattungen Meerigeln, 12 Meerſternen, 2 Holothurien, 30 Eingeweidewuͤrmern, 2 Quallen, 32 Polypen, im Ganzen 202 Stuͤck. Die Herbarien ſind ebenfalls ſchon ſehr anſehnlich zu nennen. Sie finden ſich in 6 Schraͤnken im größeren Mineralien-Saal. Es iſt eine Sammlung von innlaͤndiſchen Phanerogamen vor Iſis 1844. Heft 4. 266 handen, vorzuͤglich von Arnoldi hergeſtellt, und enthaͤlt 1324 Gattungen. Die allgemeine Sammlung beſteht aus einem Ge: ſchenk G. Glaſers, 2000 Gattungen, wozu in Folge noch mehrere andere beyſteuerten, ſo daß die Zahl der Gattungen gegenwaͤrtig 4800 betraͤgt aus 1007 Sippen. Es ſind faſt aus allen Familien Muſter vorhanden. Die Mineralien-Sammlung ſteht in den zwey hinterſten Saͤ— len der linken Seite, und beſteht, wie gewoͤhnlich, aus einer oryctognoſtiſchen und geognoſtiſchen Sammlung; jene aus 2827 Stuͤck in 319 Gattungen. Sie iſt ſtaffelartig aufgeſtellt hin⸗ ter Glasthuͤren und jedes Stuͤck liegt in einem weißen Papp⸗ kaͤſtchen mit dem Namen. Außerdem iſt in Schubladen eine Sammlung fuͤr die Vorträge, und beſteht aus 500 Stuͤck. Die geognoſtiſche Sammlung enthaͤlt ziemlich vollſtaͤndig die Felsarten aus dem Herzogthum und den angraͤnzenden Laͤndern, bildet eine Art Ganzes, und ſteht in 6 großen Glasſchraͤnken; eine ſehr lehrreiche Sammlung, welche auf Veranlaſſung der Regierung durch Bemuͤhung des Oberbergraths Schapper und des Markſcheiders Dannenberg hergeſtellt wurde. Sie enthält 1517 Stuͤck. Außerdem find auch Reihen von Gebirgs- arten aus dem übrigen Deutſchland vorhanden, 1625 Stud; endlich ungariſche vom Profeſſor Zipfer; braſiliſche Goldſtuffen und Edelſteine nebſt ihrem Muttergeſtein von Dr. Clauſen. Die Petrefacten-Sammlung findet ſich in dem Saale der oryctognoſtiſchen Sammlung. Sie enthaͤlt manch Schaͤtzens— werthes, iſt aber noch nicht beſtimmt und geordnet. Die Benutzung des Muſeums wird ſoviel als moͤglich erleich— tert. Waͤhrend des Sommers ſteht es 4 Nachmittage in der Woche dem Publicum offen; Unterrichts- und Erziehungsan⸗ ſtalten koͤnnen ihre Zoͤglinge hineinführen. Zur Bequemlichkeit liegen die Cataloge bey. Außer den monatlichen Sitzungen hat die Direction ſeit 1838 Sorge getragen, daß Vortraͤge im Muſeo gehalten werden, welche bisher ein zahlreiches Publicum jedes Alters, Standes und Geſchlechts gehabt haben. Im Sommer hat der Director Thoma populäre naturhiſtoriſche Vorträge zu halten gegen ein Honorar von der Regierung, welchen beſonders die Schul⸗ lehrer beywohnen; namentlich uͤber Botanik und Zoologie. Der Verein laͤßt meteorologiſche Beobachtungen an verſchie— denen Puncten des Landes anſtellen; zu Wiesbaden durch den Inſtituts-Vorſteher Ebenau, zu Cronberg durch den Lehrer Becker, zu Neukirch auf dem Weſterwald durch den Pfarrer Chelius. Auch ſollen periodiſche Erſcheinungen, Zug der Thiere, erſtes Erſcheinen, Bluͤhen der Pflanzen, Fruchtbarkeit, Froͤſte uf. beobachtet werden. Der Verein ſchafft ſich keine Buͤcher an, ſondern uͤberlaͤßt dieſe Ausgabe der oͤffentlichen Bibliothek. Es ſteht von dieſen ein Verzeichniß in der genannten Geſchichte, worinn manches wichtige vorkommt. Indeſſen muß ſich dieſes Fach der Biblio- thek noch ſehr vermehren, wenn es den dortigen Naturforſchern die gehörigen. Mittel bieten fol, um mit der Wiſſenſchaft fort⸗ zuſchreiten oder auch nur die Thiere und Pflanzen zu beſtim— men, welche das Muſeum bereits beſitzt. Es fehlen ſogar Cu— viers Fiſche, Endlichers, Kunth's Genera uſw., von theu⸗ reren Werken gar nicht zu reden, wenn man etwa ein halbes Dutzend ausnimmt. Selten kommt aber eine oͤffentliche Bibliothek zu einiger Vollſtaͤndigkeit in naturwiſſenſchaftlichen Fächern, theils weil dieſe Bücher theuer find, theils weil ſolch' eine Bi— bliothek für das größere Publicum zu forgen und alſo Werke für Geſchichte, ſchoͤne Kunſt und Literatur anzuſchaffen hat. 12 267 Der Verein wird daher fich bald gezwungen ſehen, ſich in den Beſitz der fehlenden Buͤcher zu ſetzen. Die Zahl der Mitglieder betraͤgt gegenwaͤrtig 503. 8. Frankfurt. Von der Gruͤndung der ſenkenbergiſchen Geſellſchaft im Jahr 1817; von der Einſendung der naturhiſtoriſchen Schaͤtze durch Ruͤppell, von der Erbauung des praͤchtigen naturhiſtoriſchen Muſeums wurde ſchon umſtaͤndlich und ruͤhmlich berichtet in der Iſis 1825 p. 1242. und 1826 p. 263., fo daß es eine bloße Wiederholung waͤre, wenn hier wieder davon geſprochen wuͤrde. Seitdem hat ſich aber die Sammlung durch den fort— dauernden Eifer der Geſellſchaft, von Ruͤppell und Cretzſch— mar und mehreren anderen Mitgliedern wie durch die Geldbey— traͤgeder Mitglieder, beſond ersdurch groͤßere einiger Goͤnner ſo be— deutend vermehrt, daß auch eine Vergroͤßerung des Gebaͤudes noͤthig wurde. Die Sammlung iſt reich in allen Claſſen, hat aber beſonders Seltenheiten aus dem nordoͤſtlichen Africa, deren ſich wohl kein anderes Muſeum ruͤhmen kann. Wie es aber leider bey allen Geſellſchaften der Art geht, wenn der Staat ſich ihrer nicht ernſthaft annimmt, daß nehmlich allmaͤhlich eine Ermuͤdung oder eine Verſtimmung erfolgt, wann der erſte Eifer der Gruͤnder voruͤber iſt oder dieſelben durch den Lauf der Zeit abgetreten ſind; ſo ſcheint es auch hier zu gehn. Die Errichtung des Gebaͤudes und die Erhaltung der Gegenſtaͤnde erfordern einen ſolchen Auf— wand, daß die Beytraͤge der einzelnen nicht hinreichen, denfel- ben zu decken. Die Noth des Oeconomiſchen nimmt alle Sor— gen und alle Mittel in Anspruch, fo daß fuͤr die Vermehrung und die Vervollſtaͤndigung ſelten noch viel gethan werden kann. Hier gibt zwar der Staat jaͤhrlich 1500 Fl., jedes der 280 Mitglieder 11 Fl., was zuſammen ſchon eine anſehnliche Summe waͤre, wenn ſie bloß fuͤr die Naturalien koͤnnte verwendet und nicht zur Abtragung der Zinſen und des Capitals muͤßte ver— braucht werden. Es iſt indeſſen zu hoffen, daß die reichen Frankfurter der Anſtalt mit Vermaͤchtniſſen werden zu Huͤlfe kommen. Die Frankfurter Naturforſcher widmen fleißig ihre Zeit und ihre Kenntniſſe der Beſtimmung und Anordnung der Sammlung, halten auch meiſtens Vortraͤge an derſelben, ſo daß ihr Zweck, nehmlich der Welt von Nutzen zu ſeyn, fo viel als moͤglich erreicht wird Dieſer Nutzen, welchen die Naturwiſſenſchaften anerkanntermaaßen der Geſellſchaft beſon— ders in der neuern Zeit leiſten, der Reichthum und die Schön: heit der Sammlung, endlich der Ruhm der Stadt iſt von ſol— cher Wichtigkeit, daß man die Anſtalt nicht kann ſtecken laſſen. Schon in Betracht des Verluſtes der anfaͤnglich aufgewendeten Koſten muß ſie nicht bloß erhalten, ſondern auch gefoͤrdert werden; iſt das nicht der Fall, ſo werden ihr die Sammlungen der Nachbarſchaft zu Wiesbaden und Maynz bald den Rang ablau— fen, weil dieſe alle ihre Einnahme fuͤr Anſchaffung und Erhal— tung der Naturalien verwenden koͤnnen: denn die Gebaͤulich— keiten hat Staat oder Stadt hergegeben, und in Wiesbaden beſoldet auch die Staatscaſſe das angeſtellte Perſonale. Ueber— haupt kann man den Eifer der Einzelnen fuͤr Bildung von Vereinen und fuͤr Beytraͤge und Sammlungen in Republiken nicht genug bewundern und loben: allein die Kraͤfte, der gute Wille und die Harmonie der Einzelnen ſind ſchwankend und ihr Daſeyn wechſelnd, fo daß ihre Sammlungen zwar ploͤtzlich entſtehen, aber bald ſtehen bleiben und endlich verkuͤmmern. Alle ewigen Anſtalten muͤßen ein monarchiſches Princip haben 268 und daher vom Staat unterhalten werden. Die einzelnen thun ja genug, wenn ſie dieſelben aus ihren geringen Mitteln begruͤnden. Außer dem eigentlichen Stock deſſelben, welchen Ruͤppell herbey geſchafft hat, wurde Hofrath Meyers Vogelſammlung zu Offenbach fuͤr 6000 Fl. gekauft. Sie wird indeſſen, da die Baͤlge nicht durch die Arſenikſeife geſchuͤtzt ſind, nach und nach Luͤcken bekommen. In der erſten Zeit find dem Mufeo große Unterſtuͤtzungen an Geld durch den leider zu früh verſtorbenen Bankier Beth— mann zugekommen, beſonders wann man Gelegenheit hatte, groͤßere Ankaͤufe zu machen. r Durch Schenkungen von Naturalien wurde die Sammlung vermehrt, von den Herrn von Rothſchild durch Zahlungen an Freyreiß in Braſilien, wogegen derſelbe Haarthiere und Voͤgel aus Braſilien einſchickte; ferner durch ein gleiches an Dillenburger fuͤr in Mexico geſammelte Naturalien; end— lich durch Ankauf einer Fiſchſammlung des mittellaͤndiſchen Mee⸗ res in Neapel; von Herrn von Ludwig durch zwo reiche Sen» dungen ſuͤdafricaniſcher Haarthiere und Vögel; von Dr. Göbel in Batavia durch 3 Sendungen von Haarthieren, Voͤgeln und Lurchen aus dem indiſchen Archipelag; von Dr. Peitſch und Herrn von Siebold durch Lurche und einige Haarthiere von Java; von dem Engländer Cu ming durch ſchoͤne Voͤgel von den Manillen; von Herrn Du Fay durch Ankauf intereſſanter Fiſche in Weingeiſt aus dem mittellaͤndiſchen Meer von Riſſo in Nizza; von Dr. A. Reuß und Engelmann durch meh— rere Sendungen nordamericaniſcher Naturalien; von den Herren Helm und Göbel durch Schenkung zweyer aͤlterer Conchy— lien-Sammlungen. Viele neue hinzugekommene Muſcheln wurden theils von Ruͤppell im rothen Meer geſammelt, theils gegen dieſe Dupletten eingetauſcht in Paris, London, Muͤn— chen uſw. x Gegenwärtig wird an einem wiſſenſchaftlichen Catalog der ganzen Sammlung von verſchiedenen Mitgliedern gearbeitet. An Wirbelthieren find vorhanden: Haarthiere 540, Voͤgel 2400, Lurche 351, Fiſche 1042. Von den Verzeichniſſen iſt erſt das der Haarthiere von Dr. Ruͤppell erſchienen, und es kann daher auch nur davon das Einzelne angegeben werden. Die Einrichtung iſt fuͤr den Beſchauer ſehr bequem gemacht. Bey jedem Thier ſteht der Name des erſtern Beſchreibers und auch desjenigen, welcher es in eine neue Sippe gebracht hat; ferner der deutſche Name und die beſte Abbildung; endlich der Geber. Ordnung, Sippen und Gattungen ſind auf dem Schilde vorzeichnet. Außer den oben genannten Gaben kamen noch anſehnliche Geſchenke aus dieſer Claſſe von Joh. Andrea und Sitzler aus der Inſel Moritz und Texas; vom Forſtmeiſter Freyreiß und dem Baron von Kittlitz aus Rußland, von Aſtor aus Nordamerica; von Moritz von Bethmann ein ſchoͤnes Elenn. Affen find vorhanden 66; aus der alten Welt 35, aus der neuen 22, Maki 9. Darunter der ſeltene Orang-Utang; 3 Hylobates, II. syndactylus; Colobus guereza; 8 Sem- nopitheeus; S. pruinosus, comatus, melalophus, nemaeus, nasalis, flavimanus; 9 Cercopithecus, C. ruber, pileatus, griseo - viridis; Macacus, M. rhesus, nemestrinus, radia- tus, gelada, niger?; 2 Inuus, 5 Cynocephalus, C. ursinus, anubis; Cebus apella mit 8 Abarten; 5 Callithrix, C. me- lanochir, euprea; Lagothrix infumata; 3 Mycetes; 2 Pithe- cia; 3 Ateles; 7 Hapale, H. leonina, labiata; 3 Lemur, — 269 1 Mierocebus, Lichanotus indri, der Schaͤdel, eine große Selten⸗ heit; Otolienus, 2 Stenops, Tarsius spectrum, auch ſelten. Fledermaͤuſe 70, worunter Galeopithecus volans; nicht weniger als 15 Pteropus, Pt. phaeops, poliocephalus, ur- sinus, whitei, hottentottus, leachii, schoensis, geoflroyi, titthaecheilus; Diphylla ecaudata, Desmodus rufus? und Glossophaga soricina; 3 Phyllostoma; 2 Megaderma; 7 Rhinolophus; 2 Nyeteris, Rhinopoma mierophyllum; 3 Taphozous; 5 Dysopes; Plecotus; Synotus leucomelas; 22 Vespertilio; 2 Nycticeius; 1 Atalaphus? Kerffreſſer 24, darunter 2 Talpa; Condylura eristata; 2 Chrysochloris, Scalops; 2 Myogale; 2 Hylogale; 7 So- rex; Macroscelides; Centetes ecaudatus; 3 Erinaceus. Baͤrenartige 18, worunter 4 Büren, Ursus labiatus et malayanus; 2 Procyon; Ailurus; Aretietis; 2 Nasua: Cercoleptes; 2 Meles; Midaus; 4 Gulo, G. capensis. Zibeththiere 19, worunter 3 Paradoxurus, 2 Viverra; 3 Genetta; Bassaris; 10 Herpestes. Hunde 22, worunter 18 Canis; Megalotis zerda et fa- melicus; Nyetereutes; Kynos pietus. Katzenartige 26, worunter Proteles; 2Hyaena; 23 Felis. Marderartige 22, worunter 4 Mustela; M. melampus, 9 Putorius; 1 Zorilla; 3 Mephitis, 3 Lutra. Robbenartige 8, worunter 2 Otaria; Calocephalus; 1 Stemmatopus; Trichechus rosmarus. Beutelthiere 19, worunter 8 Didelphys; Chironectes; 2 Dasyurus; Perameles obesula; 4 Phalangista; 2 Pe- taurus; Macropus major. Nagthiere 132, worunter 34 Eichhoͤrnchen; 2 Tamias; 16 Sciurus; 3 Macroxus; 5 Pteromys; 4 Spermophilus: 3 Arctomys. — 4 Myoxus. Dreyzehn Springer, worunter Pedetes; 6 Dipus; 6 Meriones. Maͤuſe 58, worunter Dendromys; Hydromys chryso- gaster; 2 Otomys; Psammomys; Cricetomys; 18 Mus; 6 Arvicola; 1 Sigmedon; 5 Myodes; Fiber; 2 Cricetus; Ctenodactylus; Aulacodus; 4 Loncheres; Echimys cay- ennensis; Habrocoma: 2 Rhizomys; Georrhychus capen- sis; Heterocephalus; Spalax; Siphneus; Bathyergus; Ge- omys; Eriomys chinchilla; Lagidium peruvianum. Der Biber aus Deutſchland und Nordamerica; Coypus. Ferner: Hystrix eristata, Erethizon, 2 Synetheres, 2 Dasyprocta, Coelogenys, Hydrochoerus, Cavia, 2 Kero- don, 10 Lepus, Lagomys alpinus. Zahnarme 17, worunter 4Bradypus, 3 Dasypus, 3 Manis, 4 Myrmecophaga, Orycteropus, Echidna, Ornithorhynchus. Wiederkaͤuer 71, worunter Bos urus, bubalus et caffer; 4 Ovis; 7 Capra; C. americana, ibex, beden, sibirica, iha- ral, walie; Catoblepas gnu; Oryx capensis, beisa, ga- zella, thar, sumatrensis; 2 Bubalus, 10 Tragelaphus, Tr. madoqua, montanus, hemprichii; 4 Calliope, C. decula, 4 Redunca, R. defassa, bohor, nagor, 8 Antilope, A. dama, mhorr, sömerringii, saiga; Strepsiceros addax, cer- vicapra; Rupicapra europaea aus den Alpen und den Pyre— nden; Dieranoceros furcifer. Camelopardalis giraffa. Alces antiquorum; Tarandus borealis, dama et nemo- ralis; 10 Cervus, C. hippelaphus, peronii? muntjack, cam- pestris? rufus, simplicicornis, pudu?; Moschus javanicus et moschiferus. 270 Auchenia lacma, Camelus dromedarius. Equus zebra et quagga. Zehn Vielhufer, worunter Phacochoerus aeliani; Sus larvatus, 2 Dicotyles; Tapirus americanus et indicus; Rhi- noceros javanicus; Elephas africanus, Hippopotamus am- phibius; Hyrax daman. Unter den 6 Walen Manatus americanus, Halicore du- gong, 3 Delphini et Balaenoptera rostrata. In der Verfertigung von Skeleten iſt man ungemein fleißig geweſen. Es finden ſich hier nicht weniger als 143 bloß von den Haarthieren und darunter wirklich große Seltenheiten, welche den groͤßten Sammlungen zur Zierde und zum Nutzen gereichen würden. Ich nenne nur 5 Skelete von Simia satyrus in verſchiedenem Alter; Hylobates leueiscus; Colobus guereza; Semnopithecus; Cercopithecus, Macacus, Inuus; Cynoce- phalus, Cebus, Callithrix, Lemur, Otolicnus. Galeopithecus volans, Pteropus; Glossophaga, Phyllo- stoma, Megaderma und faſt von allen Fledermaͤuſen, ebenſo von allen Kerffreſſern mit Ausnahme von Maeroscelides. Von Ursus, Procyon, Meles, Paradoxurus, Genetta, Herpestes, Canis, Megalotis, Kynos, Hyaena, Felis leo- leopardus, guttata, undata, catus ferus, maniculata? ma- erura, lynx; Mustelae, Mephitis, Lutra. Calocephalus, Trichechus. Didelphys, Maeropus. Sciurus macroxus, Pteromys, Arctomys, Myoxus, Di- pus, Psammomys, Mures, Arvicola, Cricetus, Rhizomys, Geomys, Lagidium, Hystrix, Dasyprocta, Cavia: Lepus. Bradypus, Dasypus, Manis, Myrmecophaga. Bos urus, bubalus, bison; Ovis tragelaphus; Capra ibex, beden, hircus; Oryx gazella; Tragelaphus hempri- ehii; Antilope, Strepsiceros addax; Rupicapra. Camelopardalis. Alces antiquorum; Tarandas borealis; Cervus; Came- lus dromedarius. Equus caballus. Phacochoerus aeliani, Sus serofa, Hippopotamus am- phibius, Tapirus indicus, Hyrax, Rhinoceros, Elephas afri- canus. Halicore dugong, Delphinapterus albicans, Mo- nodon narval. Noch viel zahlreicher ſind die Schaͤdel, und zwar ſo viel, daß faſt von jeder Gattung ein und der andere vorhanden iſt, na= mentlich von Lagothrix, Mycetes, Microcebus, Lichanotus, Stenops. Scalops, Maeroscelides, Arctietis, Nasua, Cercoleptes, My: daus, Gulo, Viverra zibetha, Bassaris, Nyetereutes, Zorilla. Otaria pusilla, Stemmatopus cristatus. Chironectes, Dasyurus, Perameles, Phalangista, Pe- taurus. Tamias, Spermophilus, Meriones. Dendromys, Otomys, Cricetomys, Sigmodon, Myodes, Fiber zibethicus, Ctenodactylus. Aulacodus, Loncheres, Echimys, Habrocoma. Georrhychus, Heterocephalus, Siphneus. Myopotamus. Coelogenys, Hydrochoerus, Kerodon. Lagomys. Oryx beisa, thar, equina, sumatrensis; Bubalus, Cal- liope strepsiceros et decula.. Anoa depressicornis, Redunca, . Dicranoceros, Moschus, Auchenia, Equus quagga, asinus. 271 Sus larvatus, babyrussa, Dicotyles torquatus et labi- atus, Tapirus americanus, Rhinoceros africanus, Elephas asiaticus. Voͤgel. Von Vögeln find vorhanden, wie früher geſagt, 2400, wor: unter alſo außer der meyeriſchen Sammlung viele auslaͤndiſche. Ein großer Theil iſt durch den Eifer von Cretzſchm ar herbey⸗ geſchafft worden. Ich mußte lelder abreiſen, ehe ich Zeit hatte, auch dieſe und die andere Claſſen naͤher zu betrachten. Es iſt aber eine ſehr ſchöͤne Sammlung. Daſſelbe gibt von den Lurchen und Fiſchen, wovon das Meiſte auch aus Aegypten. Auch die meiſten Thiere, beſonders Kerfe und Weichthiere, ſind gut bedacht. 9. In Darmſtadt findet ſich zwar keine planmaͤßig und vollſtaͤndig angelegte, aber eine durch große Merkwürdigkeiten ausgezeichnete Samm- lung, deren Stiftung bekanntlich ſo wie die Gruͤndung der Bi— bliothek eines der großartigſten Werke des verewigten Großher⸗ zogs und feines Cabinetts-Secretaͤrs, des jetzigen Geh. Raths Schleiermacher iſt. 5 a Das gemeinſame Streben dieſer hochherzigen Männer gieng dahin, Kuͤnſte und Wiſſenſchaften in ihrem Lande emporzuhe⸗ ben, wozu ſie Zeit und Verhaͤltniſſe benutzten, um die Schaͤtze zu ſammeln, ehe ſie in alle Welt zerſtreut oder gar zerſtoͤrt wurden. Schleiermacher war von ſeiner fruͤheſten Jugend an ein feuriger Verehrer der Wiſſenſchaften und Kuͤnſte und hatte deßhalb das volle Vertrauen ſeines Herrn. Kein Theil der Wil: ſenſchaft und Kunſt blieb ihm völlig fremd, und der Beſitz eines feltenen Manuferipts erfreute ihn ebenſo ſehr als der Reſt eines urweltlichen Thieres. Nur unter der obern Leitung dieſes viel⸗ ſeitig gebildeten Mannes konnten ſo vielartige Anſtalten und Sammlungen ins Leben gerufen werden. Durch feine Thaͤtig— keit und die ihm gewaͤhrten Huͤlfsmittel entſtand wie durch Zau— ber eine große Bibliothek, eine Gemaͤlde-, Antiken-, Antiqui⸗ täten=, Kupferſtich- und Waffen-Sammlung, ein phyſicaliſches und Naturalien-Cabinett, ja ſelbſt ein botaniſcher Garten. Die Bibliothek iſt auch in naturhiſtoriſcher Hinſicht eine der vorzuͤglichern Deutſchlands, und es werden wenig Werke fehlen, die bis zum Jahr 1830 erſchienen ſind. Sie ſtand bis zu dieſem Jahr unter der Leitung ſeines als Philologen ruͤhmlichſt bekannten Sohnes, A. Schleiermacher, ſeitdem unter dem G. H. R. Feder. Fruͤher hatte ſie einen unbegraͤnzten Fond, welcher ſeit dem Regierungswechſel fixiert iſt und daher zur Anſchaffung der geößern naturhiſtoriſchen Werke und der aus: laͤndiſchen Zeitſchriften nicht mehr hinreicht. Saͤmmtliche Bit: cherſchaͤtze ſtehen uͤbrigens Fremden wie Einheimiſchen zu Ge— bote, und koͤnnen taͤglich in einem großen Locale benutzt werden. Alle Werke, mit Ausnahme der Prachtwerke, werden ausgeliehen. Jederman kann nach Muße auf der Bibliothek arbeiten, und es iſt bey den fremden Gelehrten nur eine Stimme über die zuvorkommende Dienſtfertigkeit der Bibliothekare und Secretaͤre. Das phyſicaliſche Cabinett zeichnet ſich durch ſeine ſchoͤnen, zweckmaͤßigen und eleganten Inſtrumente aus, worunter man jedoch die meiſten aus der neuern Zeit vermißt. Der Oberbau— Director Schleiermacher, bekannt als Pyſiker und Mathe— matiker, iſt Vorſteher, und benutzt dieſelben zu Vorleſungen, die von dem gebildeten Theil des Publicums fleißig befucht werden ſollen. Auch die Realſchule hat eine ſolche Sammlung, welche ſich durch neue Inſtrumente von der genannten auszeichnet. 272 Das Naturalien-Cabinett kann wohl unter diejenigen geſtellt werden, welche den zweyten Rang in Deutſchland einnehmen. Bis zum Jahr 1830 ſtand es unter dem Oberforſtrath Becker. (dem Mitherausgeber der Darmſtaͤdter Ornithologie) und dem Dr. Ammann, ſeitdem unter Dr. Kaup. Die Haarthiere ſind ziemlich unbedeutend, und moͤgen kaum 100 Gattungen betragen, worunter jedoch, ſo wie unter den 10 einige werthvolle Geſchenke vom Herrn von Ludwig am Cap. Die Voͤgel ſind wie in allen Sammlungen bey Weitem am zahlreichſten; jedoch vermißt man das neuere, wahrſcheinlich, weil das Cabinett weder Reiſende noch Verbindung im Aus: land unterhalten kann. Von Intereſſe ſind folgende Voͤgel, weil ſie in Heſſen erlegt worden: Vultur fulvus, Aquila brachydactyla, Falco me- lanopterus, ruſipes, Strix nisoria, nyetea, Otis tetrax, Cursor isabellinus, Anas leucocephala. Unter den neuern Anſchaffungen bemerkt man ſehr wohl, daß vorzuͤglich die Sippen beruͤckſichtigt werden. Denn es fin— den ſich darunter Gattungen von Megapodius, Steatornis, Eurylaimus, Podargus, Cryptonyx, Lophophorus, Casua- rius, Buceros ete. Es iſt ſchade, daß dieſe Sammlung, welche eine der erſten in Deutſchland und das Original zu der Darmſtaͤdter Ornithologie iſt, nicht weiter ergaͤnzt wurde: denn es fehlen eine Menge Farbenkleider der gemeinſten Voͤgel, und uͤberdieß werden viele europaͤiſche Voͤgel vermißt, welche doch jetzt mit geringen Koſten angeſchafft werden koͤnnen. Vollſtaͤn⸗ digkeit in allen Claſſen bey Sammlungen zweyten und dritten Ranges, wie die der groͤßern Staͤdte und der kleinen Univerſitaͤ⸗ ten nicht anders ſeyn koͤnnen, zu beabſichtigen, wäre ein un⸗ moͤglicher und ſelbſt unnuͤtzer Gedanke, ſelbſt hinſichtlich der Haarthiere und Voͤgel, die doch noch am leichteſten zu bekom— men find: wohl aber ſellten ſolche Sammlungen Alles beſitzen, was von Haarthieren, Voͤgeln, Lurchen und Fiſchen in Europa vorkommt, und dabey dahin trachten, wenigſtens die Hauptſippen dieſer Claſſen aus andern Welttheilen zu bekommen, weil ſie zur Vergleichung und zur ſyſtematiſchen Einſicht ins geſammte Thierreich unentbehrlich ſind. Wie koͤnnte jemand einen Begriff davon haben, wenn er nie ein Beutelthier, Guͤrtelthier, Schup⸗ penthier, einen Ameiſenbaͤren oder einen Strauß angeſehen haͤtte. Auch fehlt hier eine Eyer- und Neſterſammlung. Die Lurche und Ficche find kaum des Nennens werth. An einen ordentlis chen Unterricht in der Naturgeſchichte iſt daher hier nicht zu denken und noch weniger an eine wiſſenſchaftliche Bearbeitung derſelben. Dagegen iſt ein ſchoͤner Anfang von Skeleten gemacht, und zwar aus allen 4 Thierclaſſen, woruͤber man ſich wundern muß, da kein Praͤparator angeſtellt iſt, und daher die Verfertigung derſelben wohl nur von der Luft jeweiliger Freunde der Wiſſen⸗ ſchaft herruͤhrt. Es iſt zwar ein Gehuͤlfe vorhanden, der aber allen Sammlungen angehört und genug zu thun hat, um dies ſelben nur im reinlichen Zuſtande zu erhalten. Dr. Kaup ſcheint vorzüglich feine Kräfte auf die Petrefacten- Sammlung zu verwenden, was auch ſehr zu loben iſt, da in dieſer Hinſicht nicht leicht eine andere Sammlung der Darmſtaͤdter an die Seite ge⸗ ſtellt werden kann. Sie hat Darmſtadt beruͤhmt gemacht. Die Conchylien-Sammlung verdient bedeutend genannt zu werden, obſchon auch hier die neuern Entdeckungen fehlen, fo wie die Thiere in Branntwein, ohne welche ein Studium die⸗ ſer Claſſe nicht mehr moͤglich iſt. 273 Von Wichtigkeit iſt die Kaͤferſammlung, ein patriotiſches Ge: ſchenk des ausgezeichneten Entomologen O. A. R. Höpfner. Darunter zeichnet ſich beſonders die Kaͤfer-Fauna von Mexico aus, welche von Sartorius geſammelt worden iſt. Man fin— det in des General Dejeans Catalog alle Neuigkeiten aus dieſer Hoͤpfneriſchen Sammlung, jedoch ſtimmen leider die Nas men nicht immer mit einander uͤberein; daher waͤre eine Ver— gleichung beider Sammlung hoͤchſt noͤthig, theils um der zu Darmſtadt ihre volle wiſſenſchaftliche Bedeutung zu verſchaffen, theils um die Verzeichniſſe vor Nominal⸗Species zu bewahren. Von viel geringerem Gehalt iſt die Schmetterlings-Samm⸗ lung, von der ſich noch einzelne Exemplare aus Borkhauſens Sammlung finden, wornach er ſein großes Werk bearbeitet hat. Da das meiſte davon zu Grunde gegangen iſt, ſo bedarf dieſe Claſſe einer bedeutenden Ergaͤnzung, was vielleicht nicht ſo ſchwierig waͤre, weil ſich in Darmſtadt noch mehrere ſchoͤne Privat = Sammlungen: vorfinden, woraus man die Dupletten vielleicht geſchenkt bekaͤme, nehmlich bey den Herren Dinkel, Heß, Kaͤmmerer und von Schenk. Die uͤbrigen Kerfordnungen ſind unbedeutend, und erwarten noch ihre Sammler. Dagegen iſt wieder ziemlich vollſtaͤndig die Corallen-Samm⸗ lung, aber ſo gut wie nicht beſtimmt, wahrſcheinlich weil die neuern Werke fehlen. Von Echinodermen iſt auch nur wenig vorhan— den, und die verſteinerten ſind von den andern getrennt. Dieſe ſaͤmmtlichen Claſſen ſtehen nebſt einer Mineralien-Samm⸗ lung in zween langen Gaͤngen, theils in Glasſchraͤnken, theils in Pulten; es fehlt ihnen aber faſt ſaͤmmtlich an Licht, beſon— ders ſteht die Kerfſammlung fo unpractiſch, daß an eine Bes nutzung zum Studieren nicht zu denken iſt. Ueber die mineralogiſche und geognoſtiſche Sammlung kann ich nicht urtheilen, weil ſie groͤßtentheils in Schraͤnken verſchloſ— ſen iſt. Es ſollen ſich aber darunter ſchoͤne Local-Sammlun⸗ gen aus Ungarn von Zipſer finden, ſo wie von Klipſtein. Es iſt ſchade, daß ſie nicht beſſer aufgeſtellt ſind. Der Hauptſchmuck aller dieſer Sammlungen iſt aber die der foſſilen Haarthierreſte, bekanntlich die erſte in Deutſchland, der Seltenheit und Wichtigkeit der neuen Sippen und Gattungen nach wohl in der ganzen Welt. Das Verdienſt hievon gebuͤhrt ausſchließlich dem Geheimen-Rath von Schleiermacher und dem Dr. Kaup. Jener hat die Hauptſchaͤtze von 1816. bis 1835. bekanntlich zu Eppelsheim bey Alzey geſammelt, dieſer etwa vom Jahr 1830 an. Nur in dieſer Sammlung kann man die ungeheuern Reihen von Zaͤhnen und Skelettheilen ſehen, welche Kaup in ſeinen Ossémens fossiles abgebildet hat. Von dem hoͤchſt abweichenden Dinotherium find von dem all: gemein angeſtaunten Unterkiefer 3 Exemplare vorhanden nebſt einem Gaumen und einer großen Zahl von Backenzaͤhnen. Fer⸗ ner Mastodon longirostris, Rhinoceros Schleiermacheri, 3 Gattungen vom Aceratherium, Chalicotherium, Dorca- therium, Hypotherium, lauter Sippen, welche Kaup aufge⸗ ſtellt hat. Noch wäre Tapirus priscus zu nennen und noch viel anderes. Von dieſen merkwuͤrdigen Geſchoͤpfen ſieht man theils vollſtaͤndige Schädel, theils Unterkiefer und andere Ske⸗ lettheile nebſt großen Reihen von Backenzaͤhnen. Aus dem Diluvium finden ſich noch Reſte, welche der feel. Merk, der Jugendfreund Goͤthes geſammelt hat; viele Ge— ſchenke von Cuvier, 4 — 5 Schaͤdel des Rieſenhirſches vom Grafen Enneskillen, von Herrn von Doͤrnberg, Klip⸗ ſtein, Zipſer, dem Collegio der Chirurgen zu London, Iſis 1844. Heft 4. 274 der naturforſchenden Geſellſchaft zu Philadelpia. Daraus er— ſieht man, wie gern und freygebig man dahin gibt, wo man Eifer ſieht und Erfolg. Haͤtte Darmſtadt nicht ſchon eine be⸗ ruͤhmte Sammlung gehabt, ſo waͤre es niemanden eingefallen, ihm etwas zu ſchenken. Darum ſollte man hier beſonders dar— auf ſehen, daß dieſe unſchaͤtzbaren Kleinodien prachtvoll aufge⸗ ſtellt wuͤrden. In Paris oder Berlin wuͤrden ſie einen drey⸗ mal groͤßern Raum einnehmen, und jeder, der ſie ſaͤhe, wuͤrde ſich bemuͤhen, dieſelben durch Geſchenke zu vermehren und zu verſchoͤnern. Gypsabguͤſſe von Ichthyoſauren, Crocodillen, Mer gatherien uſw. ſtehen im Naturalien Cabinette zerſtreut. Leider gehen ſeit mehrern Jahren die Reſte von Eppelsheim in Pri⸗ vathaͤnde, weil das Darmſtaͤdter Cabinett nicht mehr graben laſſen kann. Es muͤßte dazu eine eigene Summe ausgeſetzt werden, damit die Ausgrabung regelmaͤßig betrieben und von Sachverſtaͤndigen beaufſichtigt werden koͤnnte, wie es bey Her⸗ culanum und Pompeſi geſchieht. Dieſes Cppelsheim iſt ein wahres Naturalien-Cabinett unter der Erde, wichtiger noch als Oeningen, wenn gleich dieſes manchfaltiger an Thieren iſt. Außer den genannten Schmetterlings- Sammlungen beſitzt der Oberforſt-Secretaͤr Reiſig eine Sammlung von Microle— pidopteren und der Oberlieutenant Klingelhoͤfer von Kaͤfern. Der botaniſche Garten unter dem Garten-Inſpector Schnitt: ſpahn (wenn ich nicht irre) enthaͤlt die meiſten wildwachſenden Pflanzen Heſſens, und wird von ihm zu Vorleſungen in der Realclaſſe benutzt. Dieſe beſitzt ein chemiſches Laboratorium unter Dr. Mol- denhauer, und ein phyſicaliſches Cabinett unter Dr. Kul p. Die ſaͤmmtlichen großherzoglichen Sammlungen, nehmlich Ge: maͤlde-Galerie, Antiken, Antiquitäten, phyſicaliſches und Na: turalien⸗Cabinett ſtehen unter der Leitung des Oberbaudirectors Schleiermacher und haben einen Stock von 3000 Fl., eine Summe, welche fuͤr ſo großartig begonnene Anſtalten viel zu klein iſt; auch taugt es nichts, daß dieſe Summe im Allge⸗ meinen angewieſen und nicht auf die einzelnen Faͤcher vertheilt iſt, in welchem Falle jeder Inſpector mit dem ſeinigen haus⸗ halten und jede Gelegenheit benutzen wuͤrde, ſeine Sammlung zu vermehren, nehmlich zu einer Zeit, wo etwas wohlfeil zu haben waͤre. Ueberhaupt wuͤrde es der Stadt zur Zierde und der Regierung zum Ruhme gereichen, wenn dieſe Sammlungen ein eignes ‚Gebäude haͤtten, ein wuͤrdiges Gegenſtuͤck des mirks lich coloſſalen Real-Schulgebaͤudes. Außer Dresden, Muͤnchen und Berlin kenne ich keine Stadt, welche ein ſolches Material fuͤr eine Kunſtſchule aufzuweiſen haͤtte. Die Galerie beſitzt Gemaͤlde der beſten aͤlteren und neue— ren Kuͤnſtler, Handzeichnungen, Radierungen und Kupferſtiche in Fuͤlle, ferner die Mehrzahl der beſten Antiken in Abguͤſſen; auch bietet die Umgebung dem Landſchaftsmaler reichen Stoff. Dieſes Material wird auch bereits von dem Galerie-Inſpector Seger zu Vorleſungen benutzt; auch beſitzt bekanntlich Darm⸗ ſtadt nicht wenig ausuͤbende Kuͤnſtler, ſo daß es wohl nicht ſchwer werden wuͤrde, eine Kunſtſchule in Gang zu bringen: Vorleſungen uͤber Phyſik werden von Schleiermacher und Kulp gehalten; für Anatomie, ſowohl menſchliche als verglei— chende, ſo wie dieſelben fuͤr den Maler noͤthig waͤren, wuͤrden ſich wohl von ſelbſt machen, beſonders wenn Landſtaͤnde und Regierung einander die Hand boͤten. Auf jeden Fall beſitzt Darmſtadt ein Material, welches verdiente, nutzbar fuͤr die Welt oder wenigſtens fuͤr das Land gemacht zu werden, wäh: rend es jetzt faſt todt liegt, und doch immerhin Koſten verurſacht. 18 10. Heidelberg. Die Sammlungen zu Heidelberg haben aus kleinen Anfaͤn— gen ſich allmählich durch den Eifer ihrer Vorſtaͤnde ziemlich herz vorgearbeitet, obſchon man ſie noch keinesweges fuͤr vollſtaͤndig zum Unterricht anſehen kann. Noch weniger kann ſich die zoo⸗ logiſche hinſichtlich der großen, wichtigen und feltenen Thiere mit manchen andern meſſen, z. B. mit der Frankfurter: indeſſen iſt ein guter Stock vorhanden, an den ſich bey gehoͤriger Un— terſtuͤtzung bald ſo viel anſchließen kann, als zu einem durch— greifenden Studio nöthig iſt. Bey der Herſtellung der Univer⸗ ſitaͤt, als nehmlich die dießſeitige Pfalz an Baden fiel, waren nur einige Conchylien vorhanden. Durch Tiedemanns Be— treiben wurde 1820 die Sammlung des Gartendirector Zey— her zu Schwetzingen, beſtehend in 300 Gattungen deutſcher Voͤgel und Haarthiere nebſt zahlreichen Dupletten von der Re— gierung fuͤr 6000 Fl. angekauft und eine Summe von 300 Fl. jahrlich zur Unterhaltung und Vermehrung ausgeworfen, was freylich ungemein wenig iſt und beweißt, daß vor kurzer Zeit die Naturgeſchichte noch nicht in ihrem Werth ſo erkannt war wie gegenwaͤrtig. Indeſſen geſtatteten die zahlreichen Dupletten manche neue Erwerbungen durch Tauſch. Der in Java ver— ſtorbene Heinrich Boie übernahm die Stelle eines Conſer⸗ vators, für welche ebenfalls 500 Fl. beſtimmt waren; bald aber kam er in gleicher Eigenſchaft nach Leyden, von wo er ſeine naturwiſſenſchaftliche Reiſe antrat, auf der er ein Opfer ſeines Eifers wurde. So war der erſte Anfang gemacht zu einer Zeit, wo Univerſitaͤts-Sammlungen in Berlin, Bonn, Tübingen, Wuͤrzburg, Landshut, Freyburg und an andern Orten eben erſt gegruͤndet waren oder noch gar nicht exiſtierten. Dieſe waren jedoch beſſer dotiert, oder wurden es mit der Zeit, und ſchritten ſchneller in ihrer Vervollſtaͤndigung voran, waͤhrend in Heidel— berg jährlich nicht über 100 bis 150 Gulden auf Nachſchaff— ungen verwendet werden konnten, und der Reſt fuͤr Unterhal— tung des Vorhandenen, fuͤr Ausſtopfung und Ausſtellung in Anſpruch genommen wurde. Nur in den letzten Jahren haben anſehnliche Schenkungen einiger Landsleute, des Dr. Muͤllers in Leyden, des Conſuls Gramlich zu La Guaira in Vene— zuela ſo wie des Herrn Uhde aus Mexico und W. Schimpers aus Aegypten, auch eine vortheilhafte Tauſchverbindung in Nord» america der Sammlung eine groͤßere Bereicherung zugewendet. Die gegen Dupletten eingetauſchten Gegenſtaͤnde mitgerechnet waren 1824 nach Boies Abgang 64 Gattungen Haarthiere und 400 Vögel beyſammen, worunter manche auslaͤndiſche. Bis 1834 kamen dann auch Lurche und Fiſche hinzu, ſo daß der daruͤber gefertigte Catalog enthielt 112 Gattungen Haarthiere in 188 Stuͤck, 466 Voͤgel in 908 Stuͤck, 120 Lurche in 208 Stuͤck, 74 Fiſche in 92 Stuͤck, im Ganzen 773 Gattungen in 1396 Stuͤck. Nachher haben dieſe Thiere noch etwas mehr zugenommen, fo daß im Jahr 1841 vorhanden waren 142 Gattungen Haar: thiere in 358 Stuͤck, 737 Voͤgel in 1485 Stuͤck, 182 Lurche in 325 Stuͤck, 195 Fiſche 283 Stuͤck, zuſammen 1256 Gat⸗ tungen in 2259 Stuͤck. Außerdem war 1834 eine kleine Sammlung Cruſtaceen aus dem Mittelmeere, eine von Kaͤfern und Schmetterlingen aus Deutſchland nebſt einigen Conchylien vorhanden, welche letztere ſeitdem fo bereichert worden, daß fie eine wohl geordnete Samm— lung vorſtellen von 2700 Gattungen, worunter die Europaͤer, Nordamericaner und Javaner am vollſtaͤndigſten ſind. Auch ſind die Kerfe aus der Gegend von Heidelberg aus allen Ord— — 276 nungen ziemlich reichhaltig in der Sammlung, wenigſtens einige Tauſend Gattungen. Es ſoll aus den zahlreichen Dupletten eine beſondere Local-Sammlung ausgeſchieden werden als Be⸗ lege fuͤr die Geographie dieſer Thiere und als Huͤlfsmittel fuͤr Studierende, die ſich beſonders mit Entomologie beſchaͤftigen, was immer mit einigen der Fall ſeyn ſoll. Dieſe Local-Samm⸗ lung iſt für die Käfer und einen Theil der Immen bereits voll- endet, und ſoll es fuͤr die uͤbrigen Ordnungen naͤchſtens werden. Eine allgemeine Kerfſammlung aber fehlt noch gaͤnzlich. Von den Corallen und Eingeweidwuͤrmern ſind je uͤber 100 geord⸗ nete Gattungen als Anfang in den letzten Jahren angeſchafft wor⸗ den. Von den Strahlthieren iſt einiges vorhanden. So iſt zwar uͤberall ein Anfang gemacht, aber nichts weiter als ein Anfang, welcher nicht einmal ſo viel enthaͤlt, als er den Zahlen nach zu verſprechen ſcheint, indem die erſten Erwerbungen aus der Zeyherſchen Sammlung faſt ſaͤmmtlich ſchon ſehr ſchadhaft und abgaͤngig ſind, und die neuern meiſtens durch Tauſch und Schenkung erworbenen Gegenſtaͤnde natuͤrlicherweiſe weder ſolche ſeyn koͤnnen, welche fuͤr die Sammlung vorzuasweife Beduͤrfniß geweſen waͤren, noch ſolche, die ſich durch Groͤße, Schoͤnheit und Seltenheit aus zeichneten, wenn man einzelne Stuͤcke aus⸗ nimmt. Ich finde daher auch nur weniges, das beſonders her— vorgehoben werden koͤnnte. Unter den Saͤugthieren etwa nur ein Pärchen Chironectes von La Guaira, ein Hylobates syn- dactylus, Semnopithecus nasica, Paradoxurus typus, Mo- schus javanicus, durch Muͤller aus Java erhalten; unter den Vögeln ein Paar herrliche Bartgeyer, ein Paar Cryptonyx, ein Lophophorus cuvieri, und ein Dicholophus; unter den Lurchen Pseudopus, Axolotl, einige Geckonen. Unter den Fiſchen find beſonders die Nilfiſche von W. Schimper ins tereſſant. Das Sammlungs = Local iſt eine Galerie mit anſtoßenden Zimmern eines ehemaligen Kloſters, worinn auch die Anatomie, die pyſicaliſche und technologiſche Sammlung, fo wie das ches miſche Laboratorium; in dieſen Beziehungen alſo zweckmaͤßig: aber weder ſehr hell, noch in allen Theilen trocken; daher denn auch die fruͤhere Kaͤferſammlung, damit ſie nicht verſchimmle, wieder ausgeſchieden werden mußte. Ueberhaupt taugt ein Ge⸗ baͤude, welches eine fruͤhere Beſtimmung hatte, zu keiner an⸗ dern, am wenigſten zu einem Naturalien-Cabinett. Solches muß durchaus neu und zwar nach vieljaͤhrig erprobten Grund⸗ fägen errichtet werden, wie das Pariſer. Um Raum für die Schraͤnke zu gewinnen, darf es keine Seitenfenſter haben, wie das Pariſer, alſo bloß Dachfenſter, auch ſchon deßhalb, damit die Sonne nicht unmittelbar auf die Gegenſtaͤnde ſcheint und dieſelben ausbleicht. Die Aufftellungsweife iſt noch, wie fie in der zeyheriſchen Sammlung geweſen. Die ausgeſtopften Gegenſtaͤnde ſind in einzelne Glaskaͤſtchen eingeſchloſſen. Sie nimmt daher viel Raum ein, verliert noch mehr Licht, kann nicht genau ſyſte⸗ matiſch geordnet, noch weniger ſorgfaͤltig uͤberwacht und durch Praͤſervative geſchuͤtzt werden. Die wenigen neuern Glas: ſchraͤnke, welche vorhanden ſind, ſteuern weder der Beengung des Raums, noch geſtatten ſie eine ſyſtematiſche Aufſtellung der neuern Erwerbungen, noch helfen ſie den Uebelſtaͤnden bey den alten ab. Bey dieſem Zuſtand der Dinge koͤnnen die academi⸗ ſchen Studien durch Benutzung der Sammlung nicht ſonderlich gefoͤrdert werden. Nur durch Vermehrung des Raumes und eine beſſere Einrichtung kann dieſe Sammlung auf gleichen Fuß mit andern academiſchen Sammlungen Deutſchlands gebracht 277 und der Wiſſenſchaft nutzbar gemacht werden. Wer einmal eine Werkſtaͤtte haben will, muß ſie groß genug und hell ein— richten, mit allen noͤthigen Inſtrumenten verſehen. Mit der Haͤlfte der Inſtrumente richtet man nichts aus, und daher iſt das Geld voͤllig weggeworfen. Leonhards beruͤhmte Mineralien-Sammlung habe ich nicht geſehen: ſie iſt uͤbrigens ſo bekannt, daß ſie einer beſonderen Erwähnung nicht bedarf. Auch hatte ich nicht Zeit, die an— deren Sammlungen und Anſtalten zu beſuchen. Uebrigens ha— ben Sie ſchon in der Iſis 1830 p. 450. das noͤthige davon mitgetheilt. Die Sammlung der vergleichenden Anatomie iſt ſehr an— ſehnlich und bekanntlich durch Tiedemann angelegt. Sowohl er als feine Gehuͤlfen, Fohmann, Leuckart, Arnold, Bis ſchoff, Kobelt und Ecker haben tuͤchtig zu ihrer Vermeh— rung gearbeitet. Die Bibliothek ſcheint mit naturhiſtoriſchen Werken wohl verſehen zu ſeyn. Die Übrigen Anſtalten konnte ich nicht befuchen, 11. In Carlsruh befindet ſich ein großherzogliches Naturalien-Cabinett, auf wel⸗ ches jedoch nur wenig verwendet zu werden ſcheint, da manche Theile, die zu einer umfaſſenden Sammlung gehoͤren, faſt ganz fehlen, wie z. B. Haarthiere, Lurche, Fiſche und Cruſtaceen. Unter den Haarthieren iſt das Beſte einige Thiere aus Abyſſi— nien, die W. Schim per eingeſchickt hat; darunter 4 Panther, welche alle von einander etwas verſchieden ſind. Die einzige Claſſe der hoͤhern Thiere, welche etwas beſſer bedacht iſt, iſt die der Voͤgel, und auch darunter eine bedeutende Zahl von Schimper aus Abyſſinien. Von einer erfolgreichen Benutz— ung fuͤr den Unterricht kann daher auch keine Rede ſeyn. Der enge Raum, in welchen die Gegenſtaͤnde zuſammengedraͤngt ſind, trägt mit zu dem klaͤglichen Zuſtande bey, in welchem ſich die— ſes Cabinett befindet. Fruͤher ſtand es unter der Direction von C. Chr. Gme— Lin, welcher die Flora badensis herausgegeben hat; gegenwaͤr— tig unter Alexander Braun, Prof. an der polytechnifchen Schule. Indeſſen verdienen doch einige Zweige aus den niedern Thier⸗ claſſen Anerkennung, namentlich die Conchylien und die Ver: ſteinerungen; deßgleichen die Mineralien, wovon aber, wenn ich nicht irre, nur die letztern gekauft wurden. Den Stock nehmlich der ganzen Sammlung macht die reiche Conchylien-Sammlung, welche der Fuͤrſt-Biſchoff Maxi- milian von Conſtanz zu Moͤrsburg gegruͤndt hat, beſchrieben von Abel 1797. 8. Sie kam bey der Aufhebung oder der Verſetzung des Bißthums nach Carlsruh. Sie enthaͤlt viele ausgezeichnete und ſeltene Meer-Conchylien; noch ſehr bereichert durch ein Geſchenk des Oberſten Peitſch von Conchylien, welche er waͤhrend eines dreyßigjaͤhrigen Aufenthalts auf Java zuſammengebracht hatte. Außerdem hat Gmelin den groͤßten Theil der jaͤhrlichen Anweiſung auf dieſe Claſſe verwendet. Dazu kam in der neuern Zeit eine ſehr vollſtaͤndige Reihe der euros paͤiſchen und namentlich der rheinſchen Land- und Suͤßwaſſer⸗ Conchylien, welche von dem jetzigen Director geſammelt wor— den ſind. . De Mineralien Sammlung rührt her von der Mark⸗ gräfin Caroline Louiſe, der von Linne durch Aufſtellung der ſchoͤnen Pflanzenſippe Carolinea verewigten Gemahlinn Carl 278 Friedrichs, wurde fortgeſetzt vom fruͤheren Director und ſehr bereichert durch Einverleibung der beruͤhmten Sammlung des Bergmeiſters Selb zu Wolfach. Sie enthaͤlt wirklich viele Seltenheiten, namentlich von den früheren Schwarzwaͤlder Vor: kommniſſen, Silbererze aus dem Kinzinger Thal, Bleyerze von Badenweiler, Hofsgrund uſw., iſt aber in dem beengten Local ſo unvortheilhaft aufgeſtellt, daß ihr Innhalt im Hintergrunde der Schraͤnke groͤßtentheils dem Auge des Beſchauers ſich entzieht. Von dem geologifchen Theil der Sammlung verdient die Reihe der Deninger Verſteinerungen, ebenfalls aus dem Conſtanzer biſchoͤfflichen Cabinet, beſondere Aufmerkſamkeit. Es befindet ſich hier von Oeninger Haarthieren ein ſehr vollſtaͤndi⸗ ges Exemplar von Lagomys oeningensis, wovon auch eines in der Sammlung von Herrn Ziegler zu Winterthur und eines in der des Geheimen Hofraths von Seyfried zu Con: ſtanz liegt. Daſſelbe Thier findet ſich auch in der Samm— lung von Piſa und zwar aus den Appenninen. Von dem durch Murchiſon erworbenen und abgebildeten Fuchs aus Oeningen iſt wenigſtens ein Eckzahn vorhanden. Es iſt wirklich traurig, wie die Oeninger Seltenheiten in alle Welt zerſtreut werden. Die Englaͤnder und Hollaͤnder haben foͤrmlich Beſchlag darauf gelegt und zahlen ungeheure Summen, beſonders für die Nie: ſenſalamander und Schildkroͤten, deren in der neuern Zeit meh— rere ausgegraben worden find, ja ſogar ein Maſtodonten-Schaͤ— del, der fuͤr einige Hundert Gulden nach Holland gieng. Ohne den Patriotismus von Herrn von Seyfried wuͤrde nichts mehr im Lande bleiben. Er hat mehrere ſehr wohlerhaltene Rieſenſalamander und Schildkroͤten angekauft, auch kuͤrzlich den Froſch, welcher zu Maynz vorgelegt und von Hermann von Meyer Latonia seyfriedii genannt worden iſt. Die Schildkröte heißt nun Chelydra murchisonii, alſo nach einem Engländer; bald wird es auch ein Mastodon irgend eines Hollandii geben, und mit recht: denn ſie wiſſen die Dinge zu ſchuͤtzen und laſſen ſich ein ſchoͤnes Geld Eoften. Die Fiſche von Oeningen ſind faſt vollzaͤhlig und meiſtens in zahlreichen Exemplaren vorhanden, beſtimmt vom Profeffor Agaſſiz; die Pflanzenabdruͤcke von Prof. Braun, welcher dieſelben theils bey den Verſammlungen der Naturforſcher vorgelegt, theils in der botaniſchen Zeitung beſchrieben hat. An die Kerfe hat ſich noch niemand gewagt. Wie ich hoͤre, wird Hermann v. Meyer zu Frankfurt ein eigenes Werk uͤber Oeningen herausgeben. Nicht minder wichtig ſind die Reſte aus der Diluvial-For⸗ mation des Rheinthals. Vom Elephas primigenius befindet ſich hier eine Menge zum Theil ſehr vollſtaͤndig erhaltener Knochen und Zaͤhne, z. B. Schenkelbein, Schienbein, Elle und Speiche mit erhaltenen Gelenkkoͤpfen, Knieſcheibe, viele Fußwurzel- und Zehenknochen, Atlas und andere Wirbel. Die beſt erhaltenen Stuͤcke wurden im Jahre 1838 aus einem Loͤßhuͤgel bey Dos unweit Baden ausgegraben, ein unvollſtaͤndiger Schaͤdel und viele andere Stuͤcke aus dem Sande der Rheinflaͤche. Vom Rhinoceros merkii iſt hier ein mit Ausnahme des Unterkiefers ganz vollſtaͤndiger Schaͤdel, der im Jahr 1802 im Rheine bey Carlsruh gefunden wurde. Von derſelben Gattung liegen noch in der Sammlung viele einzelne Zaͤhne und Knochen, ſaͤmmtlich aus den Sand- und Kiesablagerungen der Rheinebene, während von dem aͤchten Rhinoceros tichorhinus, mit wel⸗ chem Rh. merkii früher verwechſelt wurde, nur wenige Zahn: und Knochenreſte aus dem Loͤß vorhanden ſind. 279 Auch von Pferden, Ochſen und Hirſchen, namentlich Cervus euryceros ſind zahlreiche Reſte in der Sammlung, ſehr wenig dagegen von Ursus et Felis spelaea, von welcher letztern bis jetzt nur ein Eckzahn im Rheinſande gefunden wurde. Bes ſonders verdienen bemerkt zu werden die rieſenhaften Hand- und Fußknochen von Pterodactylus grandis, das einzige Exemplar in der Welt, wahrſcheinlich auch von Mroͤsburg; wo aber gefunden, weiß ich nicht. Außer dieſen Knochen groͤßerer Thiere enthaͤlt das Cabinett eine Sammlung der in den rheiniſchen Diluvial-Bildungen vor— kommenden Conchylien, wie fie jetzt aus keinem andern Fluß— gebiete bekannt ſind. Das Ergebniß von Brauns Vergleichung derſelben mit der lebenden Molusken-Fauna des Rheinthals, fo wie mit der der Tertiaͤr-Zeit wurde der Verſammlung zu Maynz vorgelegt, und wird im amtlichen Bericht erſcheinen bereits erſchienen ſehr ausfuͤhrlich und gruͤndlich von p. 142 bis 150]. Die Kerfſammlung iſt ebenfalls ganz unbedeutend, ob— ſchon fie manches Gute aus Braſilien und Mexico enthält. Zum Unterricht iſt ſie ganz unbrauchbar. Der botaniſche Garten unter dem Director Held ge— hört dagegen, was die Geraͤumigkeit des Glashauſes und den Reichthum an exotiſchen Gewaͤchſen betrifft, zu den bedeutenderen; nur iſt die botaniſche Beſtimmung, beſonders im freyen Lande, uͤber der Blumen-Cultur zu ſehr in den Hintergrund getreten. Bemerkenswerth ſind viele durch Alter und Groͤße ausgezeich— nete Baͤume, beſonders Bankſien und Eucalypten. In den Anlagen um das großherzogliche Schloß ſtehen ſehr viel auslaͤn⸗ diſche Baͤume, namentlich herrliche Tulpenbaͤume, Sophora ja- ponica, Taxodium distichum und der Gingko, wohl einer der ſchoͤnſten und ſchlankeſten in Europa. Auch mehrere durch ihre großen Blaͤtter ausgezeichnete Magnolien dauern hier im Freyen aus. Die Koelreutera wurde hier ſchon gepflanzt, als Koͤlreuter Garten-Director war. Das phyſicaliſche Cabinett ſteht unter der Leitung des Prof. Eiſenlohr. Das chemiſche Laboratorium unter Bergrath Walchner. Ich habe nicht Zeit gehabt, ſie zu ſehen. Die polytechniſche Schule beſitzt neben andern kleineren Sammlungen eine bedeutende mineralogiſche und geologiſche, mit welcher die von Bergrath Walchner, des Profeſſors der Chemie und Mineralogie, verbunden iſt. Hier findet man die reichſte geologiſche Sammlung der badiſchen Gebirgsformationen, eine reiche Petrefacten-Sammlung aus der Schweizer Alpen— kreide, eine intereſſante Sammlung zufaͤlliger Hochofen-Pro— ducte uſw.; auch eine von Walchner geſammelte ſehr voll— ſtaͤndige Reihe von Diluvial-Conchyflien, beſonders aus dem Löß und dem Diluvial-Tuff von Canſtatt. Auch manche Privat-Sammlungen verdienen erwaͤhnt zu werden. Bemerkenswerthe Mineralien-Sammlungen beſitzen: Klaufing, Ober⸗Reviſor; Max Braun, gegenwärtig Berg— Ingenieur in Carcaſſonne. Die Sammlung deſſelben befindet ſich im Haufe ſeines Bruders, A. Braun, und enthält die vollſtaͤndigſte Reihe der Tertiaͤr⸗-Conchylien des Maynzer Beckens, uͤber 300 Gattungen, von denen vor wenigen Jahren kaum der vierte Theil bekannt war. Herbarien beſitzen Prof. Braun; Prof. Doͤll, erſter Bibliothekar, der Verfaſſer der ſoeben erſchienenen rheiniſchen Flora. Dr. Grieſelich, Regimentsarzt; und der Zahnarzt Loudet. Auch die Centralſtelle des landwirthſchaftlichen Ver— eins hat die Anlegung eines Central-Herbariums der badiſchen 280 Flora begonnen. Der botaniſche Garten beſitzt eine Pflanzen⸗ Sammlung, die von dem fruͤhern Director deſſelben, Hart— weg, angelegt wurde. Das reiche Herbarium von Zeyher zu Schwetzingen, wel⸗ ches zwiſchen 30 und 40,000 Gattungen enthalten ſoll, iſt dem Vernehmen nach fuͤr die großherzoglichen Sammlungen erworben worden, und ſoll in einem eigenen geraͤumigen Local zunaͤchſt dem botaniſchen Garten aufgeſtellt werden. Bemerkenswerthe Kerfſammlungen, beſonders wichtig fuͤr die innlaͤndiſche Fauna, beſitzt Oberforſtrath Arnſperger und Prof. Boͤckh. Dr. Weltzien beſitzt privatim ein chemiſches Laboratorium; Prof. Stieffel und Dr. Otto Eiſenlohr je eine Anſtalt für meteorologiſche Beobachtungen. In Carlsruh beſteht ein Verein für gegenſeitige Mitthei- lung und Beſprechung der neuen Entdeckungen im Gebiete der Naturwiſſenſchaften. Er zaͤhlt aber bis jetzt nicht mehr als 30 Mitglieder, welche ſich alle 14 Tage verſammeln. In dem benachbarten Gernsbach ſoll der Forſtmeiſter von Kettner eine ausgezeichnete ornithologiſche Sammlung beſitzen. In Baden-Baden der Kaufmann Haldenwang (Sohn des verſtorbenen beruͤhmten Kupferſtechers) eine der reichſten Sammlungen von einbeimiſchen Schmetterlingen, die er faſt alle ſelbſt aus Raupen erzogen und in ihrer Lebensweiſe genau beobachtet hat. Es iſt ſchade, daß dieſe Privatleute gewoͤhn⸗ lich ihre Beobachtungen nicht bekannt machen. 12. Freyburg. Ueber die naturwiſſenſchaftlichen Anſtalten dieſer Univerſitaͤt haben Sie ſchon bey der Heidelberger Verſammlung (Iſis 1830 p. 453.) und bey der Freyburger Verſammlung (Iſis 1839 p. 777.) geſprochen und auch darauf hingewieſen, wie ganz vorzuͤglich dieſe Univerſitaͤt durch die natürlichen Gebirgsverhaͤlt— niſſe zur Pflege der Naturwiſſenſchaft berufen ſey. Auch hat Prof. Perleb im Jahr 1838 eine Geſchichte des Freyburger Naturalien-Cabinetts herausgegeben, und Heinrich Schrei— ber alle Anſtalten der Univerfität in feinem Werk über Frey⸗ burg, Auflage 3. 1840 geſchildert, nach den Mittheilungen von den Vorſtaͤnden ſelbſt. Nebſt meiner eigenen Anſchauung werde ich die Angabe dieſer Werke benutzen. a Die Manchfaltigkeit der Gegend laͤßt allerdings einen großen Reichthum von Mineralien, Thieren und Pflanzen erwarten; auch iſt bekanntlich ſchon ſehr viel von Herrn von Ittner und Prof. Fromherz für die Geognoſie des vulcaniſchen Kai: ferftuhls und des Schwarzwaldes geſchehen; von Spenner fuͤr die Flora Breisgaus. Wie es mit der Fauna ſteht, weiß ich nicht. [Kuͤrzlich iſt ein ſehr fleißiges Verzeichniß der Käfer um Freyburg von D. M. L. H. Fiſcher erſchienen.] An ſel⸗ tenen Inſecten muß aber das Land reich ſeyn; es kommt hier fogar in den Weinbergen die ſogenannte Gottesanbeterinn (Man- tis religiosa) vor, bekanntlich eine ungeheure Seltenheit in Deutſchland. Es fehlt auch wirklich zu Freyburg nicht an Maͤn⸗ nern, welche dieſen Reichthum zu ſchaͤtzen wiſſen, die Aufgabe erkennen und nach deren Loͤſung ſtreben; und dennoch ſcheint weder im Ganzen der Anſtalt, noch in der daſelbſt ſtudierenden Jugend, noch in der Regierung eine dahin gehende Richtung ſich zu finden oder auch nur ein Sinn dafuͤr. Alles iſt nur den ſchwachen Anſtrengungen der Einzelnen anheimgeſtellt. Man ſcheint bloß die Mittel fuͤr die naͤchſten Unterrichtszwecke zu kuͤnftigen practiſchen Berufsarten zu wollen; und in der neueſten 281 Zeit iſt, wiewohl mehrere treffliche Lehrer angeſtellt wurden, durch aͤußere und innere unguͤnſtige Umſtaͤnde das friſche und frohe Leben dieſer Univerſitaͤt wie ihre Frequenz auf eine auf: fallende Weiſe geſunken, obſchon ſeit einigen Jahren mehr fuͤr die naturhiſtoriſchen Sammlungen geſchehen iſt, wenigſtens ſo viel, daß fie ſich wirklich über ihren früheren duͤrftigen Zuſtand erho- ben haben. Das Naturalien-Cabinett datiert ſeinen erſten Anfang ſchon vom Jahr 1775, wo von der oͤſterreichiſchen Regierung an der Freyburger Univerſitaͤt ein Lehrſtuhl der Naturgeſchichte errichtet und die Anlegung einer Naturalien-Sammlung verordnet wurde. Es kam jedoch in letzterer Beziehung nur ſehr wenig zu Stande und die nachherigen langen Kriegslaͤufe und mehr— malige Regierungswechſel brachten die Sache wieder gaͤnzlich ins Stocken. Als aber nach der Uebergabe des Breisgaus an Baden 1806 die meiſten Kloͤſter aufgehoben wurden; ſo erhielt die hohe Schule den groͤßten Theil der Naturalien-Sammlung von dem durch ſeine vielen Gelehrten beruͤhmten St. Blaſien auf dem nahen Schwarzwald. Jetzt erſt konnte ein ganzer Saal zu einem Naturalien-Cabinett ausgeſtattet werden. Es enthielt hauptſaͤchlich Mineralien, nebſt einer Anzahl Petrefacten, Conchylien und Corallen, und einigen Thieren hoͤherer Claſſen. Die erſtern wurden bald nachher noch vermehrt durch Ankauf der Privat⸗Sammlung des Prof. von Ecker. Prof. v. Itt— ner, welcher Vorſtand des neuen Inſtituts wurde, beſorgte die ſyſtematiſche Aufſtellung und fuͤgte zahlreiche Mineral-Gat— tungen aus der Gegend, namentlich vom vulcaniſchen Kaiſerſtuhl bey. Allein der zoologiſche Theil des Cabinetts erhielt durchaus keinen Zuwachs, bis am Schluſſe des Jahres 1821 ein als Ornitholog ausgezeichneter Landpfarrer, Martin zu Eichſel im obern Schwarzwald, die Univerſitaͤt zur Erbinn ſeiner mit großem Eifer zuſammengebrachten Sammlung einheimiſcher Thiere, zumal Vögel, einſetzte; ein ſehr ſchaͤtzbares Vermaͤchtniß, welchem nun ein zweyter Saal eingeraͤumt wurde. Seit dem Jahr 1821 iſt die mineralogiſche Samm- lung allmaͤhlich unter der Obſorge der Profeſſoren Walchner, Buzengeiger und Fromherz zu einem wirklich erfreulichen Zuſtande erwachſen; insbeſondre hat letzterer binnen wenigen Jahren den geognoſtiſchen und petrefactologiſchen Theil derſelben eigentlich erſt gegruͤndet und zur dermaligen Ausdehnung ge— bracht. Unter der Direction des Prof. Perleb aber hat das ganze Inſtitut im Ganzen allmaͤhlich ſeine jetzige Geſtaltung erhalten, vorzüglich die zoologiſche Sammlung. Seit der zu Freyburg ſtattgefundenen Verſammlung der Naturforſcher im Jahr 1838 umfaßt nun das geſammte Naturalien-Cabinett in obern Stock des Univerſitaͤtsgebaͤudes eine wohlgelegene, lichte und geraͤumige Reihe von fuͤnf zuſammenhaͤngenden Saͤlen und drey kleinern Zimmern, woran auch der Hoͤrſaal fuͤr die na— turhiſtoriſchen Vorleſungen ſtoͤßt. Der erſte Saal auf der Suͤdſeite enthaͤlt die allgemeine ge o— gnoftifhe Sammlung. Sie beſteht aus einer zahlreichen, ſyſtematiſch geordneten Reihe von Handſtuͤcken der Felsarten, und aus einer reichhaltigen Sammlung von Verſteinerungen, welche die characteriſtiſchen Arten aus ſaͤmmtlichen Formationen aufweißt und uͤberdieß zahlreiche, mehr oder weniger ſeltene Gat— tungen enthaͤlt. Die Petrefacten ſind nach Formationen in Glas— tiſchen geordnet, ſo daß die Reihe mit den Verſteinerungen des Uebergangsgebirges beginnt und mit jenen der juͤngſten Tertiaͤr— gebilde ſchließt. Nur die Pflanzen-Verſteinerungen und die Pe— Iſis 1844. Heft. 4. 282 trefacten aus den hoͤhern Thierclaſſen ſind in beſonderen Wand⸗ ſchraͤnken aufgeſtellt. In der Sammlung foſſiler Pflanzen find vorzuͤglich bemerkenswerth: zahlreiche Arten aus dem ſchleſiſchen Steinkohlen-Gebirg, aus dem wirttenbergiſchen Keuper und aus den engliſchen Oolith-Gebilden. Unter den Petrefacten aus der Claſſe der Haarthiere ziehen beſonders ein Kopf von Bos Primigenius und viele coloſſale Knochen und Zaͤhne des Mam— muths — ſaͤmmtlich im Loͤß am Kaiſerſtuhl gefunden — den Blick auf ſich; außerdem aus dem Lias (von Boll und Metz⸗ ingen in Wirttenberg) eine Platte mit einem vollſtaͤndigen Exem⸗ plar von Pentacrinites subangularis; ferner Schalen von Cepha⸗ lopoden und Dintenſaͤcke; eine Reihe mehr oder weniger voll: ſtaͤndiger Exemplare von Lias-Fiſchen; ein großes vollſtaͤndiges Skelet vom Ichthyosaurus tenuirostris, ein vollſtaͤndiger Kopf, ſo wie mehrere unvollſtaͤndiger erhaltene Exemplare von Ichthyo⸗ ſauren und ein Skelet von Mystriosaurus. Beſonders reich iſt aber die Sammlung an Verſteinerungen aus den Jura-Ge⸗ bilden, woran ſich eine betraͤchtliche Anzahl aus der Alpen⸗Kreide reiht, fo wie viele Oeninger Petrefacten, vorzuͤglich Fiſch⸗Reſte; von hohen Hoͤwen im Hegau iſt Testudo antiqua vorhanden. Den zweyten Saal fuͤllt groͤßtentheils die oryetognoſti⸗ ſche Sammlung, welche in ſyſtematiſcher und, wie es mir ſcheint, hoͤchſt zweckmaͤßiger Aufſtellung von mehr als 1000 Exemplaren die Arten und wichtigern Varietaͤten der Minera— lien wohl faſt vollſtaͤndig umfaſſen mag. Es ſind darunter manche ſehr ausgezeichnete Stuͤcke. Es waͤre zu weitlaͤufig, hier in Einzelnheiten einzugehen; bemerkt zu werden verdient aber, daß auch beſonders auf das Cryſtallogra⸗ phiſche Ruͤckſicht genommen und daher bey den meiſten Mine⸗ ralien eine Anzahl verſchiedenartiger Cryſtallformen und Com— binationen aufgeſtellt iſt. Sodann enthält dieſer Saal noch eine geſondert aufgeſtellte vollſtaͤndige Sammlung der Mineralproducte des Kaiſerſtuhls, des uͤbrigen Breisgaus und des Schwarz⸗ waldes, und zwar der Gebirgsarten ſowohl als der einzelnen Mineral = Gattungen. Endlich find die zum mineralogiſchen Unterricht erforderlichen Apparate an Cryſtallmodellen, Inſtrumenten u. dgl. theils in einem Glastiſche ebendeſſelben Saales, theils in einem Arbeits— zimmer neben dem Hoͤrſaal aufbewahrt. Dieſem letztern gegenüber nach der Nordſeite befindet ſich in einem aͤhnlichen Zimmer die phytologiſche Sammlung, groͤßtentheils ein Werk des verſt. Prof. Spenner. Sie be ſteht aus einer inſtructiven Reihe von Präparaten zur Erlaͤute— rung der botanifchen Organologie, insbeſondre aus zahlreichen Fruͤchten, Samen, Hoͤlzern und einem Herbarium einlegbarer Pflanzentheile; ferner aus einem faſt vollzaͤhligen Herbar der im botaniſchen Garten zur Bluͤthe gekommenen Pflanzen; aus einem beſondern Herbarium Floræ Friburgensis; aus einigen kleinern von dem reiſenden Naturforſcher W. Schimper an die Univ. eingeſendeten Partialherbarien aus dem ſuͤdlichen Franke reich, aus Algier, Cephalonien, Aegypten, Arabien, Abyſſinien und Nubien. Von dieſem Zimmer ſowohl als den beiden Mineralſaͤlen ge⸗ langt man in die drey Saͤle, welche der zoologiſchen Samm— lung gewidmet ſind, und von denen der naͤchſte den niedern Thierclaſſen, Fiſchen und Lurchen, der folgende den Voͤgeln, der letzte den Haarthieren eingeraͤumt iſt. So viel ich bemerken konnte, geht die Abſicht dieſer Sammlung nur hinſichtlich der 18 283 einheimiſchen Thiere auf Vollſtaͤndigkeit der Gattungen, in Be: zug auf das Ganze des Thierreichs aber lediglich dahin, Re— praͤſentanten der Familien und Sippen in einer Auswahl der bezeichnendſten und intereſſanteſten Gattungen zuſammen zu brin— gen, was unter den beſtehenden Verhaͤltniſſen und uͤberhaupt bey allen Univerſitaͤten nicht anders ſeyn kann, auch nicht an— ders zu ſeyn braucht. Vollſtaͤndige Sammlungen ſind Pflicht der Academien. Die ſyſtematiſche Reihenfolge beginnt mit den Zoophyten oder Corallen, von denen vielleicht die Hauptſippen vorhanden ſind; ebenſo von den Echinodermen; nur wenige Quallen in Weingeiſt. Hierauf folgt eine Sammlung von nahe an 100 Glaͤſern mit der faſt vollzaͤhligen Sippenreihe der Eingeweid— wuͤrmer, ein Geſchenk Bremſers in Wien, nebſt einer An— zahl hier geſammelter Gattungen, wahrſcheinlich aus der Ver— laſſenſchaft von Schmiederer, Prof. der Thierarzneikunde; ferner von Ringelwuͤrmern, außer mehrern einheimiſchen vorzuͤglich die meiſten im mittellaͤndiſchen Meere vorkommenden. Aus der Claſſe der Mollusken ſind, wie beynahe in allen Naturalien⸗Cabineten, nur wenige in Weingeiſt vorhanden, da— gegen um ſo mehr Schalen, etwa von 500 Gattungen, unter welchen von deutſchen Land- und Suͤßwaſſer-Conchylien nicht viele mangeln werden. Raritaͤten und Prachtſtuͤcke find indeß nur wenige da; von den auswaͤrtigen Sippen fehlen noch manche. Die Conchylien befinden ſich in den Glaspulten eines Schrankes mit vielen Schubladen in der Mitte des Saales. Hier ſteht auch die Kerf-Sammlung, verhaͤltnißmaͤßig noch gering, wohl kaum 3000 Gattungen. Sie bietet jedoch eine paſſende Auswahl von Sippen zum Unterricht dar; indeſſen ſcheint in der heimiſchen Kerf-Fauna noch wenig gethan zu ſeyn. Daſſelbe gilt von den Cruſtaceen, worunter ſich jedoch einige Exemplare, z. B. von Palinurus quadricornis, Homola Cu- vieri etc. durch ſeltene Größe und Schönheit auszeichnen. Anſehnliche Kerf-Sammlungen beſitzen der Vorſteher der hoͤ— hern Buͤrgerſchule Dr. Frick und L. H. Fiſcher. Aus der Claſſe der Fiſche moͤgen etwa 300 Gattungen da ſeyn, worunter die ſaͤmmtlichen im Bodenſee, im Rhein (dabey ein unweit Baſel gefangener großer Stoͤr und eine Lamprete), und in den kleinern Fluͤſſen des Landes; ſodann die Mehrzahl der Fiſche des mittellaͤndiſchen und adriatiſchen Meeres; eine merkwuͤrdige, von Schimper geſendete Sammlung von Nil— fiſchen, und eine von Schoͤnlein erkaufte, mehrere noch un— beſchriebene Gattungen (Aluterus, Balistes, Serranus, La- brodentex, Cheilinus, Scarus, Synanceia, Batrachus) be⸗ greifende Reihe von Fiſchen aus dem indiſchen Meere. Lurche hat die Sammlung etwa 120 Gattungen, die Sip— pen der Eidechſen ſind noch ſehr unvollſtaͤndig. Erwaͤhnung möchten verdienen ein an 16 Schuh langes Nilcrocodill, da in wenig Cabinetten ſo große Exemplare angetroffen werden; Alli— gator eynocephalus, Tejus teguixin, Pseudopus, Lepido- sternon, Proteus anguinus und eine praͤchtige Trionyx aus Aegypten. Den ganzen folgenden Saal nimmt die Claſſe der Voͤgel mit ungefaͤhr 650 Gattungen ein. Von den einheimiſchen feh— len nur wenige, und mehrentheils ſind davon Maͤnnchen, Weib— chen und Junge, ſo wie von vielen auch die Neſter und Eyer aufgeſtellt. Unter den auswaͤrtigen ſcheint man beſonders dar— auf geſehen zu haben, die zum Unterricht noͤthigen Sippen zu bekommen. Es verdienen herausgehoben zu werden: 5 284 Aptenodytes patagonica. Spheniscus demersus. Mormon fratereula. Anas mollissima. Dysporus basanus et sula. Phaöton aethereus et phoe- nicurus. Rhynchops nigra. Diomedea exulans. Tachypetes aquilus. Porphyrio indicus et hyacin- thinus. Palamedea chavaria. Ardea caerulea. Ciconia marabu. Anastomus typus. Cancroma cochlearia. Ibis religiosa, rubra et spi- nicollis. Haematopus palliatus. Otis afra. Struthio camelus. Perdix excalvatoria. Tetrao umbellus. Phasianns argus. Lophophorus refulgens. Tragopan hastingsii. Columba coronata, aroma- tica, migratoria, passerina. Podargus cuvieri. Eurylaimus cueullatus et na- sutus. Casmarhynchos nudicollis. Ceblepyris papuensis. Coracina seutata. Rupieola aurantia. Edolius remifer. Turdus polyglottus, migra- torius. Ixos psidii. Pitta cyanura. Enicurus velatus. Timalia trichophora. Eulabes indicus. Menura lyra. Fringilla oryzivora. Phyllornis cochinchinensis. Cassici, Jeteri et Xanthorni. Anthochaera carunculata. Creadion corniculatus. Vidua serena. Estrilda bengali. Amadina nitens. Buphaga erythrorrhyncha. Myiophonus metallicus. Glaucopis varians. Colaris orientalis. Paradisea apoda et regia. Epimachus regius. Orthorhynchi, Trochili, Cin- nyrides, Nectariniae et Di- caea. Dacelo capensis, Prionites brasiliensis. Buceros malabarieus. Rhamphastos aracari, bico- lorus. Malcoha rufo - viridis. Cuculus auratus, cayanus, carolinensis, glandarius. Idiococeyx chlorocephalus. Coccyzus chrysogaster. Centropus alſinis. Monasa tranquilla. Galbula viridis. Colaptes auratus. Bucco peruvianus, roseus, Tamatia maenlata. Pogonias suleirostris. Trogon viridis, reinwardtii. Corythaix persa. Musophaga violacea. Pezoporus formosus Psittacus tui, domicella, ara- rauna, funereus, galeritus. Falco novae Hollandiae, bacha. Morphnus oceipitalis. Gypogeranus serpentarius. Neophron perenopterus. Jora scapularis. Cathartes aura. Malurus marginalis. Vultur aegypius. Der letzte Saal enthält die Haarthiere, deren ich 180 Gat⸗ tungen gezaͤhlt habe. Die kleinern ſtehen ſyſtematiſch geordnet in aͤhnlichen Schraͤnken, wie jene der uͤbrigen Saͤle, die groͤßern aber an der Wand hinter Glasthuͤren. Nennenswerth duͤrften ſeyn: ein großes Walroß, die ſeltene Kappenrobbe (Phoca cri- stata), ein junges Nashorn und ein junger (noch bunter) ame⸗ ricaniſcher Tapir, ein Rennthier im Winterkleide, Bos Bubalus, Ovis musimon, Capra nubiana s. beden, Antilope Gnu, Au- chenia Lama, ſchoͤne Myrmecophaga jubata, ſehr großer Oryeteropus capensis, Myogalea pyrenaica, Procyon can- erivorus, Gulo vittatus, Proteles lalandii, Sciurus bicolor et rafflesii, Galeopithecus volans, Petaurus taguanoides, Nyeticeius temminekii, Rhinolophus affinis, Dysopes tenuis, 285 Taphozous saceolaimus, Nyeteris javanica, Vespertilio pic- tus, Cercopitheeus pyrrhonotus, C. nasicus, Hylobates syn- dactylus et leueiscus, Simia satyrus ete. Die Direction des ganzen Naturalien-Cabinetes, und ins- beſondere des zoologiſchen Theils deſſelben liegt dem Lehrer der allgemeinen Naturgeſchichte, Hofr. Perleb, die ſpecielle Be— ſorgung der Mineralien-Sammlung dem Lehrer der Mineralogie, Hofr. Fromherz, ob. Für die zoologiſche Sammlung hat man jaͤhrlich 300 Fl., fuͤr die mineralogiſche 200 Fl. zu ver⸗ wenden, was freylich nicht weit reichen kann; indeſſen erfreut ſich)das Cabinett von Zeit zu Zeit außerordentlicher Zuſchuͤſſe, welche im Laufe der letzten ſechs Jahre mehrere Tauſend Gulden betragen haben ſollen. Das Ausſtopfen der Thiere und die Reinhaltung der zoologiſchen Sammlung beſorgt ein ſ. g. Con: ſervator, J. Goldhan. Zur übrigen Bedienung im Cabinet und bey den Vorleſungen iſt ein eigner Diener, zugleich chemi— ſcher Laborant, beſtellt. Das Cabinett wird jeden Sonntag von 11 —12 dem geſammten Publicum, außerdem noch zweymal woͤchentlich den Studierenden geoͤffnet; auch werden ſowohl von den betreffenden akadem. Lehrern, als von Lehrern des Lyceums und der hoͤhern Buͤrgerſchule Demonſtrationen darinn gegeben. Die anatomiſche Sammlung iſt reich an Präparaten, ſowohl des geſunden als kranken Leibes, und daher gewiß fuͤr den Unterricht ſehr brauchbar. Die erſtern ruͤhren vorzuͤglich her von den verſtorbenen Profeſſoren Gebhardt, Nueffer und Buchegger und wurden in neueſter Zeit ſchon beträchtlich vermehrt durch Arnold und den Proſector Kobelt. Die zweyte ift unſtreitig eine der reichern ihrer Art. Begruͤn⸗ det ſchon vor 70 Jahren durch Prof. Rodecker, gewann ſie durch Beytraͤge ſo wohl der mediciniſchen Profeſſoren als auch vieler Aerzte der Stadt und des Landes fortwaͤhrende Bereiche— rung, beſonders durch die Profeſſoren von Ecker, Schmie— derer, Beck, Buchegger und Schultze (jetzt in Greifs⸗ wald). Gegenwaͤrtig ſteht ſie unter der Obſorge von Arnold und Kobelt, und erhaͤlt immer intereſſanten Zuwachs aus der mediciniſchen Clinik von Porf. Baumgaͤrtner, aus der chi— rurgiſchen von Prof. Stro meyer und aus der oſtetriciſchen von Prof. Schwoͤrer. Das Krankenhaus iſt ein neues anſehnliches Gebäude, wel— ches feinem Zweck entſprechen wird. Es iſt auf mehr als Hun— dert Betten eingerichtet. Die vergleichend-anatomiſche Sammlung nimmt einen Saal des allg. anatomiſchen Muſeums im obern Stock— werke des alten Univ. Gebaͤudes ein. Sie beſteht noch nicht volle zehn Jahre; ihre Grundlage bildet die von der Univerfitüt angekaufte Sammlung des Vorſtandes, Prof. Leuckart. Er iſt fortdauernd bemuͤht, allmaͤhlich alle einzelnen organiſchen Syſteme durch zweckmaͤßige Reihen von Praͤparaten darzuſtellen [ſeitdem geſtorben]. Schon find über 300 Skelete von Wir⸗ belthieren aufgeſtellt, uͤber 200 Schaͤdel und an 1500 andere Praͤparate angefertigt. Es ſind darunter manche ſehr intereſ— fante, auch ſeltene Stuͤcke, deren namentliche Aufzählung zu weitlaͤufig waͤre. Neben dem Saale, welcher für eine bequeme Aufſtellung ſchon zu enge zu werden anfaͤngt, befindet ſich ein Arbeitszimmer fuͤr den Director, in welchem noch eine reiche Sammlung von Helminthen, Zoophyten, Mollusken, Cruſta— ceen in Branntwein aufbewahrt wird. Gegenuͤber iſt ein Praͤ— parierzimmer fuͤr den Proſector und andere Gehilfen. Es iſt für die vergl. Anatomie ein eigner Proſector aus der Zahl der Studierenden angeſtellt; auch zeigen die Skelete, daß der Ana⸗ 286 tomiediener Voͤgele viele Geſchicklichkeit in der Anfertigung derſelben beſitzt. Die jaͤhrliche Anweiſung für vergl. Anat. bes traͤgt uͤbrigens nur 150 Fl., wozu noch 120 Fl. kommen, welche fuͤr Veterinaͤrkunde ausgeſetzt find, und temporäre befon- dre Zuſchuͤſſe. Einen botaniſchen Garten ließ die Univerſitaͤt ſchon 1620 anlegen, alſo der Zeitfolge nach der fünfte unter den Univerſi— taͤts⸗Gaͤrten in Deutſchland. Da er aber zu Grunde gieng, als Ludwig XIV. von Frankreich das eroberte Freyburg zu einer regelmaͤßigen Feſtung machte, ſo hat man 1766 einen neuen angelegt, eine kleine Strecke außerhalb der Stadt am Dreiſam— fluſſe. Sein Gedeihen kam, trotz den Bemuͤhungen ſeiner er— ſten Vorſtaͤnde, der Profeſſoren Bader, Lipp und Menz⸗ inger, in den Kriegszeiten ſehr ins Stocken; man verkaufte ſogar wieder mehr als die Haͤlfte ſeines Areals, was erſt 1837 abermals ruͤckgekauft worden iſt, ſo daß er gegenwaͤrtig einen Flaͤchenraum von etwa fuͤnf Morgen hat mit einem kleinen Gewaͤchshaus, einem Gärtner und Gehilfen. Die Hauptreihe der Kräuter iſt nach den Familien des na— tuͤrlichen Syſtemes angepflanzt; außerdem ſind beſondre Gelaͤnde mit arzneylichen und oͤconomiſchen Pflanzen beſetzt, ſo wie die Alpengewaͤchſe paſſende Stellen einnehmen; auch iſt ein Arbore- tum et Fruticetum angelegt. Fur Waſſer- Pflanzen dient ein Waſſerbehaͤlter, deſſen Waſſer aber zu kalt fen, wegen zu fehnel- len Zu- und Abfluſſes. Am noͤthigſten waͤre wohl die Ver⸗ größerung des unbedeutenden Gewaͤchshauſes. Der Garten ſoll gegenwärtig etwa 5000 Gattungen enthalten, worunter uͤbri— gens keine Seltenheiten oder Merkwuͤrdigkeiten zu bemerken ſind; jedoch zeigt er eine ſchickliche Auswahl der fuͤr den botaniſchen Unterricht beſonders inſtructiven Gattungen, ſo wie die practiſch bedeutenden Pflanzen, was einen fortwaͤhrenden Verkehr und jaͤhrlichen Samentauſch mit vielen auswärtigen Gärten beweißt. Wenn das Gewaͤchshaus vergroͤßert wird, ſo kann Platz und Möglichkeit für 7—8000 Gattungen werden, inſofern die Geld- mittel zur Erhaltung hinreichen. So viel ich hoͤrte, ſind aber außer dem Gehalte des bot. Gaͤrtners und dem zur Heitzung des Gewaͤchshauſes noͤthigen Brennholze, nur 450 Fl. jaͤhrlich angewieſen, wozu jedoch bisweilen Zuſchuͤſſe kommen. Die Di⸗ rection des Gartens liegt, wie bereits geſagt, dem Hofr. Prof. Perleb ob, die techniſche Beſorgung dem geſchickten botan. Gaͤrtner K. Mayer nebſt zween Gehilfen. Studierenden und dem geſammten Publicum iſt der Garten an allen Werktagen der Woche offen. — Aus dieſer Darſtellung werden Sie erſehen, daß die genann— ten Inſtitute nur theilweiſe in einem den naͤchſten Unterrichts⸗ beduͤrfniſſen genuͤgenden Zuſtande ſind, und daß noch viel fehlt, um jener hoͤhern Aufgabe, deren ich Eingangs erwaͤhnt habe, zu entſprechen. Man glaubt gewoͤhnlich, an ſogenannten kleinen Univerſitaͤten die herkoͤmmlichen Schranken nicht uͤberſchreiten zu dürfen, und wenn neben der Rivalitaͤt der Facultaͤten, un⸗ ter denen namentlich die theologiſchen und juriſtiſchen immer mit ſcheelen Blicken auf die Unkoſten ſehen, die die Apparate der beiden andern verurſachen, auch noch die Oberbehoͤrden in ſolchen Anſichten befangen ſind, ſo koͤnnen die Dinge nicht nach Erfordern gedeihen. Freyburg, zumal bey der jetzigen trefflichen Beſetzung ſeiner medic. Facultaͤt, würde für Na⸗ turwiſſenſchaft und Medien leicht zu einer großen Hochſchule gemacht werden koͤnnen, wenn man nur wollte. In neueſter Zeit wirkten auch andere Umſtaͤnde ein, wovon ich nicht reden mag, da mir die Einzelheiten nicht bekannt ſind. 287 Beſonders ungenügend für die naturwiſſenſchaftlichen Studien iſt endlich in der Freyburger Univ. Bibliothek geſorgt, wo ich kaum ſoviel naturhiſtoriſche Buͤcher bemerkt habe, als der aͤrmſte Profeſſor beſitzt. Umfaſſende Werke in dieſem Fache auszuar⸗ beiten iſt daher hier unmöglich, ja ſelbſt gründliche und voll— ſtaͤndige Abhandlungen, wozu doch wenigſtens die Zeitſchriften— Literatur gehoͤrt, welche faſt gaͤnzlich fehlt. Wie die phyſicaliſche Sammlung und das chemiſche Labora— torium beſtellt ſind, kann ich nicht angeben, da ich nicht Zeit hatte, dieſelben zu beſuchen. 13. Conſtanz. Auch in Conſtanz regt ſich der Sinn fuͤr die Naturgeſchichte, zwar nicht am Gymnaſio, aber bey verſchiedenen Privatperſonen. Die Sammlung von Oeninger Verſteinerungen des verſtor— benen Dr. Kargs, welche er in den Denkſchriften der ſchwaͤ— biſchen Naturforſcher 1806 ſo umſtaͤndlich beſchrieben hat, ſoll nach St. Gallen gekommen ſeyn. Die reichſte Sammlung an Naturalien beſitzt gegenwaͤrtig der Apotheker Leiner. Die ſchoͤne und reichhaltige Sammlung von Schmetterlingen, welche er mit ſeinem Vater in der Ge— gend gefangen oder aus Raupen gezogen hat, wurde ihrem gan— zen Innhalte nach ſchon in der Iſis 1829. p. 1059 angezeigt. Sie beſteht noch ganz gut erhalten, enthaͤlt 170 Tagfalter, 29 Abendfalter, 98 Spinner, 185 Eulchen, 179 Spanner, 82 Zuͤnsler, 98 Wickler, 86 Schaben und 9 Federſchaben, und wird den Freunden der Entomologie mit der größten Liberalitaͤt geoͤffnet. Er beſitzt auch Land- und Suͤßwaſſerſchalen, worunter außer den gemeinen im Bodenſee, wie Limnzus palustris, tumidus, Paludina impura bemerkt zu werden verdienen; Limnzus pa- lustris var., disjunetus et minor (fuscus ), Suceinea pfeif- feri, Valvata piscinalis, Gulnaria aurieularia, Planorbis deformis , carinata et marginata. Die Hauptſammlung befteht in einem Herbario aus 2200 Phanerogamen und 900 Cryptogamen aus der Schweiz und Deutſchland; unter jenen 700 Gattungen, unter dieſen 400 aus der Gegend, in der mehrere Seltenheiten vorkommen, wie Allium suaveolens, Dentaria digitata, Gentiana verna, ei— liata et utriculosa, Globularia vulgaris, Potamogeton tri- choides et gramineus, Ranunculus lanuginosus, Saxifraga oppositifolia, Chara contraria, flabellata, eeratophylla var. latifolia, Bryum pallens, Dieranum flexuosum, Hypnum scorpioides et cordifolium, Meesia longiseta. Herr Lei⸗ ner hat die Sammlung von Froͤlich angekauft, und dabey die ſehr vollſtaͤndigen und werthvollen Reihen von Hieracien und Gentianen erhalten, wornach Froͤlich ſeine Monographien bearbeitet hat. Außerdem beſitzt er an Tauſend Gattungen von Garten- und Obſtpflanzen. Die ganze Sammlung iſt groß Format nach Koch und Wallroth geordnet. Außerdem hat er die Mineralien vom Kaiſerſtuhl, aus dem Muͤnſterthal bey Freyburg, beſonders ſchoͤn aus dem Kinzinger Thal, die vom Gotthard, viele vom Harz und aus Tyrol in 2— 4“ großen Stuffen. Dr. Meiſter beſitzt Mineralien vom Schwarzwald und aus dem Hegau; außerdem eine Sammlung von Pflanzen. Dr. Bruͤckmann, Stadtbaumeiſter, hat eine oryctognoſtiſche und geognoſtiſche Sammlung aus Wirtenberg. Dr. Marmor beſitzt eine anſehnliche Sammlung von Käfern. 288 Herr C. v. Maquer foll eine große Sammlung europaͤi⸗ ſcher und auslaͤndiſcher Falter, fo wie Mineralien und Pflan- zen aus Italien beſitzen; waren aber nicht zu ſehen. Beſonders verdient herausgehoben zu werden, die zwar kleine, aber aus ſehr ſeltenen und theuren Stuͤcken beſtehende Samm⸗ lung von Oeninger Verſteinerungen des G. Hofr. von Sey⸗ fried, nehmlich mehrere Rieſenmolche, große Schildkroͤten, Kroͤten und Lagomys; außerdem mehrere wohlerhaltene Fiſche, Muſcheln und Kerfe, beſonders Larven und Puppen von Kibel- lulen, fo zu ſagen in völliger Bewegung, als wenn ſie ploͤtz⸗ lich getoͤdtet worden waͤren. Sein Bruder, der Herr Director, beſitzt Mineralien, Con⸗ chylien und Kerfe, welche er früher zu Regensburg geſammelt hat. Noch findet ſich hier eine Sammlung in einem großen Saale neben dem Dom, welche Herr Vincent zuſammengebracht hat. Eigentlich enthaͤlt ſie Seltenheiten aller Art, beſonders Glas— malereyen, Schnitzwerke und alte Geraͤthe; darunter aber auch Prachteremplare von Gold-, Silber-, Kupfer- und Eifenftuf: fen, nebſt einer großen Sammlung von Marmorarten. I Ii mans Journal. (Iſis 1840. S. 263 Fortſetzung.) Si Band XXXXVII. October 1839. S. 25 — 40. J. Green, Bemerkungen uͤber die Trilobiten. Bey einem gut erhaltenen Exemplar hat er keine Fuͤhlhoͤrner ent: deckt; er ſpricht ſie daher dieſen Thieren ab; unter dem Schwanze lagen wahrſcheinlich duͤnne Athemblaͤtter, wenigſten bey Calymene. Neu iſt Asaphus diurus. S. 310. J. Wolle und A. Huͤbener, Verzeichniß von Pflanzen in Pennſylvanien. Ungefaͤhr 1000 Gattungen. S. 338. D. Thomas, Liatris flexuosa fig. am Niagara. Band XXXVIII. April 1840. 7 S. 49. Green, Pflanzen-Organographie und Phyſiologie. ©. 306. Aſa-Gray, über die Synonymie verſchiedener nordamericaniſcher Orchideen. | S. 313. Ueber den Fang und die Toͤdtung eines großen Alligators im Fluſſe bey Manilla auf Luconien. Schädel abgebil⸗ det. Einer, der 35“ lang ſeyn ſoll, hatte zween Indianer ges freſſen; ein anderer einen Mann vom Pferde geriſſen und ver: ſchlungen. Die Buͤffel, welche ſich ſehr lange im Waſſer auf— halten, werden von den Alligatoren nicht angegriffen. Ein ans derer fraß ein Pferd. Er wurde ſodann geſchoſſen, wobey er ſchrie wie ein Hund, endlich mit Lanzen erſtochen. Er hatte im Umfange hinter den Vorderfuͤßen uͤber 11“, am Bauch 13, weil er das Pferd gefreſſen hatte; ganze Lange gegen 30“. Im Magen hatte er noch drey ganze Beine von dem Pferde nebſt einer Menge Steine, wovon einige mehrere Pfund wogen. Der Kopf wog faſt 300 Pfund. Die Kugeln giengen nur durch das Fleiſch und erreichten die Knochen nicht. Einen ſolchen Schaͤdel habe ich weder zu Paris noch zu London geſehen. Zu derſelben Zeit kam eine ſolche Menge von Heuſchrecken, daß die Sonne verfinſtert wurde; der Schwarm war meilen— lang. Sie fielen auf das Zuckerrohr, und in kurzer Zeit war nichts mehr zu ſehen. Baumaͤſte brachen unter ihrer Laſt. My— riaden wurden zuſammengehaͤuft, ſo daß ſie Meilen weit die Luft verpeſteten ohne ſichtbare Verminderung. Dann trieb ſie Amia calva. der Faden gegen 4“ lang. 289. ein Sturm ins Meer. Obſchon er noch Alles niederwarf, was die Heuſchrecken zuruͤck gelaſſen hattenz ſo ſah man ihn BR als eine Wohlthat an. S. 341, Ein Auszug aus S. G. Mortons Crania ame: ricana. London 1889. Fol. 296 mit vielen Abbildungen. Ein ſehr wichtiges Werk. Dabey mehrere Abbildungen von Schaͤdeln; alter Peruaner: neuer, Huron, Araucanier. S. 379. Im Auftrag der Regierung von Maſſachuſſetts iſt erſchienen Reports on the Fishes, Reptiles and Birds. Boston 8. 426. 4 t. Die beiden erſteren Claſſen von Sto⸗ rer, die letzte von Peabody. Wird ſehr gelobt. Eine neue Sippe: Cryptacanthodes aus der Sippſchaft der Triglen. Unterſcheidet ſich durch verborgene Stacheln am Deckel, Vorder⸗ deckel und Schulterblatt. Neue Gattungen ‚find: Pholis sub- bifnreatus; Leueiscus argenteus, pulchellus; Morrhua ame- ricana; Platessa ferruginea, Echeneis quatuordecim lami- natus; Syngnathus fuscus, peckianus; Monacanthus mas- sachussettensis. — Die Morrhua americana heißt bey Mit⸗ chill M. callarias und iſt vielleicht nur eine Abart von M. vulgaris. Lurche nur 40, 8 Schildkroͤten, nur eine Eidechſe, 22 Schlangen, worunter Coluber oceipito-maculatus n.; Ba⸗ trachier 17; 4 Froͤſche, 2 Hylodes, 2 Hyla, 1 Bufo, 9 Sa- lamandra. S. 385. E. C. Herrick, ein Platygaſter legt die Eyer in die Eyer der Ruͤſtermotte (Geometra vernata). S. 392. Storer hat folgende Fiſche im Ohio entdeckt: Luxillus elongatus, dissimilis. Lota maculosa. Semotilus biguttatus, cepha- Catostomus aureolus. lus. Etheostoma blennioides, ca- prodes. Seiaena oscula. Cichla fasciata. Petromyzon argenteus. Iethelis aurita, nitida. Coregonus artedil. — 3 Band XXXIX. Oetober 1840, S. 164. J. P. Kirtland, über die Najaden. In Band XXVI. S. 117 behauptete ich, daß dieſe Thiere androgyniſch- ſeyen und nicht Zwitter; auch das Geſchlecht bey manchen Gattungen durch den Umriß der Schale angedeutet fen; ſo bey 23. Uniones, die hier genannt ſind: bey Alasmo- donta calceola, Anodonta decora „ı ferussaciana, et plana. Unio pileus iſt das Maͤnnchen, Unio personatus das Weib⸗ chen; U, tenuissimus das Weibchen von U. velum; U. do- naciformis von L. ziczac.,; Alasmodonta calceola von Mar- garitana deltoidea.. Bey manchen Unionen iſt jedoch der Un⸗ terſchied kaum zu bemerken. ey manchen jungen Unionen habe ich ein Anhängſel ent⸗ deckt, wovon noch niemand geſprochen hat, nehmlich einen Sei⸗ denfaden hinter dem Grunde des Fußes, bey manchen an der Schale einer altern Muſchel oder an Steinen mit dem Ende angeheftet. Nach dem Holzſchnitt iſt das Junge 2. groß und So beſonders bey U. ziezac ele- gans, dehiscens, ebenus, cerassus, Soliatase ram inte, crassidens et gibbosus. S. 278. Ch. A. Lea, eine Filarıa im, Kaas e Per: des. Holzſchnitte. In der vordern Augenkammer 4“ lang, ganz frey. f a Band XL, April 1841. S. 1. Nachrichten uͤber die europaͤiſchen 9 tee die nordamericaniſchen Botaniker am meiſten intereſſieren. Iſis 1841. Heft A. lis. 290 S. 9 ſche Ding Man fa ein Halbhundert Bombycilla garrula bey Cleve⸗ land im Maͤrz, zum erſten Mal in den vereinigten Staaten; verſchieden von B. carolinensis. Ein Phalaropus hyperbo - reus am Erieſee. Sylvia pensilis kommt jaͤhrlich an den noͤrd⸗ lichen Ohio im Sommer; S. rara gemein in den Waͤldern, ebenſo Fringilla ludoviciana; bisweilen S. trochilus. Galli- nula chloropus bey Albany; kommt jährlich und niſtet ſogar; Tringa rufescens hin und wieder; Tr. alpina in großen Fluͤ⸗ gen im Herbſt; Sylvia maritima in geringer Zahl alle Fruͤh⸗ jahre; ebenſo S. icterocephala et castanea. Potanus semi- palmatus kommt an den Erieſee im Fruͤhling und Herbſt; bisweilen Limosa fedoa mit Numenius longirostris; bisweilen N. hudsonicus et Charadrius melodus. S. 92. H. C. Lea, neue verſteinerte Schmecken ſchelend 24 Gattungen S.. 221, Ueber die botaniſchen Schriften von Na S. 266. C. B. Adams, Verzeichniß der Schalthiere bey Middleburg. S. 407. Das franzoͤſiſche Schiff Venus fand unter 570 S B. und 85° WE. von Paris bey 3470 Meter keinen Bo⸗ den; an einer andern Stelle des ſtillen Mere bey 4140 keinen. Band XII. Heise 1841. S. 21. S. Haldeman, uͤber Lamarcks Melanien. Lamarck hatte Melania, Melanopsis et Pyrena, welche zwey letztere von Feruſſac vereinigt wurden wegen der Gleich⸗ heit der Thiere; Deshayes vereinigt alle. Pyrena (aurita) iſt eine eigene Sippe. Melania gleicht mehr der Paludina; Pyrena hat einen gefranzten Mantel und gehoͤrt daher zu den Cerithien. Anculosa prærosa ſteht zwiſchen Melanopsis et Melania, welche letztere ſich im Waſſer frey bewegen, die An- eulosa an Felſen haͤngen; wahrſcheinlich verhaͤlt ſich Pyrena atra zu Melanopsis wie Melania zu Anculosa. Pyrena atra hat keinen gefranzten Mantel und gehoͤrt daher zu den Melanien; Pyrena aurita aber neben Potamis. Ueberhaupt ſind die Melanien ſchwer von den Cerithinen zu trennen. S. 24. Redfield, americaniſche, verſteinerte Fiſche: * læoniscus, Catopterus. S. 32. Gibbs, etymologiſcher Urſprung vieler ae: Thiernamen; meiſtens ſehr ſonderbar. Kirtland (zu Cleveberg am Ohio), ornithologi⸗ 92. M' Clelland, indiſche Gnpsiniden, aus asistie Besearches XIX. S. 107. Ch. Des mou line Gu Bordeau), uͤber Ver- minderung der Gattungen von Unio et Anodonta gegen Lea's oonchyological Observations II. Geht nicht ins Einzelne. S. 116. N. M. Hentz (zu Florenz in America), neue Spinne: Spermophora (Subgenus Pholei ), meridiona- Er hat 147 Gattungen, wovon nicht 10 in dem europaͤ⸗ iſchen Verzeichniß. S. 153. Herrick, uͤber die heſſiſche Fiirge. Lasioptera, Cecidomyia destructor; zuerſt beſchrieben in Duhamels Elémens de ' Agriculture 1791 J. 299, bey Genf; findet ſich auch auf Minorca ſeit undenklichen Zeiten; auch bey Tou⸗ lon und Neapel; in America erſt ſeit der Revolution. Hier ſaͤet man den Weizen im September. Sobald er keimt, legt die Mucke mehrere Wochen lang die Eyer auf das Blatt 20—30, blaßroth; die Made ſchlieft nach 4 Tagen aus, und kriecht in die Scheide, lebt nur vom Saft, wird durchſi tig), ausgewach⸗ 19 291 fen im Innern gruͤnlich, nach 6 Wochen braͤunlich, verpuppt ſich ſodann in der eigenen Haut. Die Pflanze leidet durch den Verluſt von Saft und den Druck der Larve und Puppe auf den Halm. Eine einzige Larve ſchadet wenig, wohl aber 2 Dutzend. Des Winters liegt die Puppe nah an der Wurzel. Im Frühling legt die Mucke wieder Eyer und dieſe Larven ver⸗ puppen ſich im Juny, fliegen aus im October, die andern im Frühling. Ueber 9; werden durch Schmarotzer zerſtoͤrt. Pla- tygaster legt die Eyer im Herbſt in die Eyer, welche dennoch ausſchliefen und ſich verpuppen. Die Plarygaſter⸗ Larven ma: chen in die Puppe ein braunes Geſpinnſt. Haͤufiger in der Puppe iſt: Eurytoma (Ceraphron) destructor; durchbohrt die Scheide des Halms und legt ein Ey in die Puppe im Jung, fliegt aus im Herbſt. Ebenſo eine aus der Sippſchaft der Chaltidien; es glbr dar⸗ unter ungefluͤgelte Weibchen. Endlich ein Schmarotzer aus den Orxyuren. Alle fliegen aus im Frühling) Am beſten iſt es, die Stoppeln zu verbrennen. Die Eyer werden auch auf Roggen und Gerſte gelegt. S. 284. Bailey, uͤber Infuſorien. Abgebildet ſind auf tab. 2. Desmidien, Euaſtten, Zanthidien, Keihkodesmen, Mi⸗ craſterien, Cloſterien. S. 378. A. A. Gould gab heraus Report on the in- vertebrate Animals of Massachussetts 1841. 8. 373. Gat⸗ tungen. Ch. Dewey, Reports on the herbaceous Plants and Quadrupeds of Massachussetts 1840. 8. 277 et 86. Boston Journal of natural History. III. 1840. Thiere und Pflanzen. Band XLII. April 1842. E S. 1. Aſa Gray, Pflanzen von Nord⸗Carolina; darun⸗ ter neu Shortia galacifolia (Pyrola). N. 49. Sullivant, drey neue Pfl.⸗Gattungen vom Ohio. S. 88. Bailey, Infuſorien. Abgebildet ſind auf Taf. 2. Pyridiculen, Gaillonellen, Actinocycelen, Coſcinodiscus, Navi⸗ culen, Eunotien, Cocconeiden, Bacillarien, Teſſellen, Fragilarien, Meridien; alles genau beſchrieben. S. 106. H. C. Lea, acht neue Schalen. S. 136. H. C. Perkins, Megalonyx? Holzſchnitte. S. 280. Rafinesques zoologiſche Schriften. Conſtan⸗ tin Samuel Rafinesque-Schmaltz war geboren zu Ga⸗ lata in Conſtantinopel am 22. October 1783, geſtorben zu Philadelphia am 18. September 1840. am Magenkrebs. Er kam als Kind mit ſeinen Eltern nach Marſeille, von da nach einigen Jahren nach Livorno. Er beſchrieb vier neue Voͤgel aus Java in Bulletin des Sciences 1803; die Florula columbica et delawarica in Bartons Journal 1804. Caratteri ete. 1810: Indice d’Ittiologia 1810. 8. p. 70. t. 2. Fiſche und 28 neue Sippen. Zoologie sicilienne 1811. 360 neue Gattungen. Preeis des Découvertes ete; 1814. Principes de Semiologie 1814: Specchio delle Sclenze 1841 J. II. ler, et Nemochirus; 6 Robben: Aglophema pusilla (Aretocephalus). Prodromus Herpetologiæ Sicilianæ 1814. Sechs und dreyßig neue Sippen Meerthiere von Sicilien 1814: Oxyno&, Tylodina, Artedia, Porostomus etc. Taf. 1. Knochen vom Oregon, von enthaͤlt 390 Wo? Darinn neue Fiſche: Phoca vitulina ; dieſer Schicht lag kein anderer Stein. 292 Descriptio Balæna gastritis 1815. Fol. Analyse de la Nature 1815 8. 224. Dieſe Werke ſcheinen alle in Palermo erſchienen zu ſeyn. Spaͤter gab er vieles in America heraus, meiſtens in Zeitſchriften. Der Namen 5 iſt der ſeiner Mutter. S. 366. J. Locke uͤber Isotelus megistos: t. 3. Cly- peo antice elliptieo attenuate marginato postice areuato, et terminato utrinque aculeo; cauda postice elliptica an- tice arcuata; artieulis abdominis octo. Die Abbildung der Schale hat eine Laͤnge von 9“ Pariſer, die Breite 5“. Sie beſteht aus dem Kopfſchild mit den Au⸗ gen, dem Schwanzſchild und 8 Bauchſchienen; der erſte 3“ lang und uͤber 5 breit, der zweyte eben ſo lang und breit; die Mittelſchienen zuſammen faſt 3“ lang nehmlich nach der Ruͤcken⸗ achſe, und 5 breit, je einzeln iſt die Laͤnge nach der Ruͤcken⸗ achſel nur 4%; alſo die Lange der einzelnen Schienen nach der Breite des Thieres genommen 5“, die Breite me der — achſe 4%. Der Verfaſſer hat Stuͤcke gefunden am Ohio, welche auf eine Größe des Thiers von 193“ ſchließen laſſen, 12 breit, mithin eine ungeheure Groͤße. Unter der obern Schale oder Rinde des Schwanzſchildes liegt eine untere, mithin die Bauchſchale des Thiers. Finden ſich in blauem Kalkſtein unter der Schicht mit Delthyris, Turritella et Trochus. Band XLIII. October 1812, S. 14. David Dale Owen, Med. Dr. in Indien, über menſchliche Fußſtapfen in dichtem Kalkſtein t. 1. ! Schooleraft brachte zuerſt dieſe Eindruͤcke ein Anregung im Jahr 1822 in dieſer Zeitſchrift Band V. S. 223. Leonhard hat die Sache beſprochen in ſeiner populaͤren Geologie. Die Fußſtapfen von beyden Fuͤßen neben einander fanden ſich auf einer Kalkſteinplatte am weſtlichen Ufer des Miſſiſippis bey St. Louis im Steinbruche von Friedrich Rapp im Jahr 1819; ſie kam von da in die deutſche Niederlaſſung Harmonie in In⸗ diana am Wabaſchs. Nach Schoolcraft gehört die Platte in den aͤltern Floͤtzkalk, welcher in dieſem Lande eine große Er⸗ ſtreckung hat. Paul Anderſon, der Auffeher des Steinbruchs, ſchreibt mir im October 1841 Folgendes: Die Fußſtapfen fanden ſich ganz unten am Waſſer des Miſſiſippi's in einem Felſen, der vom Waſſer bey ſeinem hoͤhern Stande geglättet worden. Auf Ich zahlte 180 Dollar für die Platte; ein anderer wollte ſpaͤter 500 dafuͤr geben. Ich kenne keinen Felſen dieſes Ufers, ‚welcher weich wäre und im Zuſtande der allmaͤhlichen Verhaͤrtung; man glaubte aber allgemein, die Eindruͤcke waͤren entſtanden, als der Felſen noch weicher Alluviums-Schlamm war; in ſolchen glatten Felſen ſah ich aber viele Fußſtapfen vom Buͤffel, Hirſch und Truthahn, nie jedoch andere von Menſchen. Manchmal wurden jedoch verwitterte Eindruͤcke von Pentamerus für ſolche gefpaltene Hufe gehalten. Dieſe Platte kam ſpaͤter in meinen Beſitz. Sie iſt dichter Kalkſtein im Gewicht uͤber eine Tonne. Sie enthaͤlt keine anderen Eindruͤcke oder Verſteinerungen. Ich ließ jedoch ein Stuͤck da⸗ von abſpalten, und bekam folgende Verſteinerungen. Dieſer Kalkſtein liegt 10—20“ unter der Steinkohlen-Formation, und wird betrachtet als das Aequivalent des europäifchen Bergkalks. Ich fand in dieſer Platte 4 Gattungen von Produeta (Holz⸗ ſchnitte), wovon eine wie Produeta martini. Die oberſte Schicht dieſes Kalkſteins iſt roͤthlich, und enthaͤlt eine Coralline wie 293- Retepora, aber ſchraubenfoͤrmig, welche Leſueur unter dem Namen Archimedes beſchrieben hat. (Holzſchnitt ). In der darunter liegenden Schicht von oolithiſchem Bau finden ſich Pentremiten, und zwar P. pyriformis (Holzſchnitt), P. ovalis, florealis et globosa. Nur über dieſem Pentremiten⸗ und Archimeden⸗ Kalk finden ſich unſere Kohlenlagen. Die Platte beſteht aus Kohlenſaͤure 40,8, Kalk 48,8, Talk 2,6, Kieſel 2, Eiſenkali 6,8. Gewicht 2,67; auswendig ziemlich putpurroth, im Bruch hellgrau; blaͤulich find nur die unterſten Schichten am Ohio, 800 — 1000, unter den Pentremitenkalk. In die Fußſtapfen kann ein Mann ziemlich genau die Fuͤße ſtellen. Sie ſind von Waſſer und Sand geglaͤttet, wie der übrige Felſen. Maclure, Say, Trooſt und Leſueur halten fie für fünftih; Schooleraft für naturlich. Die Ferſen ſtehen 61“ von einander, Zehen 13; die Zehen weit von einander wie bey ſolchen, die gewoͤhnlich baarfuß gehen; alle Eindruͤcke der Muskeln ganz genau. Laͤnge der Sohle 105% die Zehenſpreizung 4“; Ferſe 23“. Die Fußſtapfen ſte⸗ hen gegen den Fluß, und es gibt keine anderen auf dieſer ganzen Schicht. Die Indianer ſind nicht im Stande ſolche Fußſtapfen zu verfertigen. Der tiefere Fußſtapfe iſt 7“. Obſchon dieſe ſeltene Platte jetzt mein gehort; ſo muß ich doch nach Allem die Fußſtapfen für ein Kunſtproduct erklaren: weil nur zween vorhanden ſind; weil dieſes das einzige Beyſpiel iſt; weil der Schlamm ſich nicht ſo ſchnell verhaͤrten kann; weil das Alter dieſes Kalkſteins da⸗ gegen ſpricht. Die Verſteinerungen in dichtem Kalkſtein ſind von Cruſtaceen, mithin von Meerthieren. Die Schalen in der Platte ſind auch aus dem Meere, und darüber liegen aͤhnliche Schichten. Auf ſolchen Kalkſtein folgen bekanntlich nach oben Steinkohlen, neuer rother Sandſtein, Lias und Roogenſtein, Kreide, tertiaͤre Formation und Diluvium, oft zuſammen 3.— 4000“ hoch, in 6 Epochen mit verſchiedenen Thieren. Ein Fuß⸗ ſtapfen iſt leicht nachzubilden. Die Indianer machten Figuren in Porphyr und ſelbſt in Feuerſtein und Granit. Ich habe eine Axt aus Hornblende und kleinen Feldſpath⸗Cryſtallen, welche kaum vom Meſſer angegriffen wird, glaͤnzend geſchliffen (Holz⸗ ſchnitt). Wer ſolch' eine Axt machen kann, kann auch in Kalkſtein graben. Die Indianer, welche ſich hier oft verſam⸗ melten, mögen die Fusßſtapfen gemacht haben als ein Zeichen des niedrigſten Waſſerſtandes. S. 141. R. Harlan, über zwey neue verſteinerte Haar⸗ thiere am Brunswick-⸗Canal in Georgien. Owen zu London nimmt 5 Sippen an unter den Mega⸗ theriden: Megatherium, Megalonyx, Glossotherium, Mylo- don et Scelidotherium, wezu nun mein Orycterotherium. Mylodon iſt mein Megalonyx laqueatus und M. darwinii. Der Name Pleurodon wuͤrde beſſer paſſen für Megalonyx jef- fersonii, laqueatus, Mylodon darwinii et Oryeterotherium missuriensis. Ich habe ſchon früher gezeigt, daß Kocks Ma- stodon und andere nur eine Gattung von Tetracaulodon ſind. Ein ichthyoſauriſches Thier nannte ich im Jahr 1839 Batracho- saurus aus Georgien. Unterkiefer Taf. 3. mit 5 Backenzaͤh⸗ nen, wovon det letzte 18“ lang, z breit; großer als das Haus⸗ ſchwein, hat einige Aehnlichkeit mit Sus babirussa. Der Schenkel von Chelonia eouperi t. 3. Länge 13“ Um: fang in der Mitte 9%. 7 S. 145. C. B. Adams: Thracia inæqualis, Holzſchnitt. Länge 1,2“ aus dem Golf von Mexico. i un! i n 294 Wirttembergiſche Geſchichte von Chr. Fr. Stälin, Bibl. und Prof. Schwaben und Suͤdfranken von der Urzeit bis 1080. Stuttgart bey Cotta. I. 1841, 8, 632. Gewiß mag es nichts Schwierigeres geben als die Geſchichte eines Volks zu ſchreiben, das nicht exiſtiert und das mithin auch kein Land haben kann. So lange es Landcharten gibt, ſteht auf dieſem Platze Schwabenland, und faſt ſo lang als die Ge⸗ ſchichte ſpricht, weiß ſie daſelbſt von keinem andern Volke als von Allemannen und Sueven. Dennoch hat der Verfaſſer ſeine Sache trefflich gemacht. Wenn auch kein Volk geſchaffen, und keine Geneſis einer Geſchichte, ſo doch eine Unzahl von Geſchichtlein, Dörflein, Schloͤßlein und Laͤndlein zuſammenge⸗ ſchaart und offenbar mit genaueſter Sachkenntniß bewieſen, er⸗ laͤutert und meiſtens ſehr ſchoͤn gemalt. Es iſt nicht ſeine Schuld, daß Friedrich, der erſte, lieber König von Wuͤrttemberg heißen wollte als Koͤnig von Schwaben, oder daß vielleicht Napo⸗ leon es nicht anders ‚haben wollte. Das waͤre ein Schild und ein Anſatz von Land geweſen, jener mit Kerugo nobilis, dieſes mit Ausſicht vom Ulmer Muͤnſter herab, man kann nicht wiſſen wie weit. Der Wirth am Berg hat es zwar weit gebracht; allein Gaͤſte beſtehen immer groͤßtentheils aus Fremden, welche nimmermehr eine Familie ausmachen koͤnnen oder wenigſtens kein Ganzes werden, oder wenigſtens zum Fenſter herein nicht für ein ſolches angeſehen werden. Indeſſen iſt in dieſem Wirths⸗ haus der Verfaſſer fo genau bekannt, wie ein Kind, das in allen Winkeln des Vaterhauſes und ſeiner Speicher und Stal⸗ lungen herumgeſchluͤpft iſt. Er beſchreibt jeden Winkel und jedes Geräth darinn muſter⸗ haft, belegt es mit alten Papieren und Siegeln, und verſichert es mit neuen Scheinen, Daher haben wir dieſes Buch auch mit dem groͤßten Intereſſe und Nutzen geleſen, wofür wir dem Verfaſſer unſern Dank und unfere Hochachtung zollen. Es find ungemein reiche Beytraͤge zu der einſtigen Geſchichte des Koͤ— nigreichs Schwaben, der Auswuchs leicht abzutragen, wenn etwa auch ein Königreich Franken gedeihen ſollte. Man fagt den Schwaben nach, daß keiner Schwabe ſeyn wolle. Die Stutt⸗ garter beſchuldigen die Donauer, daß ſie Schwaben ſeyen; die Ul⸗ mer die Neckarer; die Ungarn behaupten, beide ſeyen Necker und Geneckte; aber wie kann man das in Ungarn beſſer wiſſen als im ehemaligen Schwabenlande. Nur ſoviel if gewiß, daß es jetzt kein Schwabenland mehr gibt, und daß es mit Unrecht in den alten Büchern ſteht. Wir reden, daher hier am beiten nicht von Land und Volk, ſondern von dem Buch. Im erſten und zweyten Abſchnitt kommt die ganze römiſche Geſchichte vor bis zu den Zeiten des Pro bus und daruber hinaus: Celten und Germanen, Ariopiſt und Cäſar, Ti⸗ berius und Druſus, Marobod, Domitians Schutzwall, Sueven, roͤmiſche Denkmäler, Innſchriften, Meilenſteine, Al⸗ les ganz vollſtaͤndig; Decumatenland ſoll, wie auch Andere ſagen, von Zehnden herkommen lalſo hat noch niemand bemerkt, daß Decumanus Oſtland bedeutet]; Nerva, Trajan und Hadrian; Antonine, Severus, Gordian, Probus, roͤmiſche Legionen, Graͤnzwall, Staats: Einrichtungen, Städte, Straßen, peutingerſche Tafel ſoll von Windiſch über Rothweil, Rothenburg, Aalen uſw. fuͤhren, zu welcher Reiſe wir dem Ver⸗ faſſer Geduld und Frieden wuͤnſchen]: Leben, Kuͤnſte, Religien. Dann folgen S. 114. die freyen Allemannen von 282 an bis zu ihrer Unterwerfung unter die Franken: Julianus Kriegs⸗ zuͤge, Valentinian und Gratian, „Völkerwanderung, Unterwerfung, 299 Der zweyte Band beginnt mit der Ruͤckreiſe vom Fort Mad: enzie nach Fort Union am 14. September 1833, von da am 30. October nach Fort Clarke, wo der Prinz den Winter blieb bis zum 18. April, und beſonders Gelegenheiten hatte, die dortigen Staͤmme der Wilden zu ſtudieren. Dann gieng es nach Leavenworth, Portsmouth an der Muͤndung des Ohio— canals, welcher beſchrieben wird, ſo wie der Erieſee und die Faͤlle des Niagara's. Am erſten July auf dem Eriecanal und dem Fluſſe Hudſon nach New-York, und von da nach Havre de Grace, wo der Prinz am 8. Auguſt 1834 landete. Eine weite Reiſe, voll Muͤhen und Gefahren, aber auch ergiebig in allen Faͤchern der Länder = und Voͤlkerkunde, fo wie der Naturgeſchichte. Als Anhaͤnge ſind beygegeben eine ſyſtematiſche Ueberſicht der vom Miſſuri mitgebrachten Pflanzen von Nees von Efen: beck zu Breslau S. 429; Sprachproben von 22 Voͤlkerſtaͤm men S. 455: ein Vogel-Calender für die Mandandoͤrfer S. 654; meteorologiſche Beobachtungen. Die zahlreichen Holzſchnitte ſtellen allerley Geraͤthe, Zeich— nungen der Wilden, Geweihe, Thierkoͤpfe udgl. vor. Dem Werke iſt eine große ſchoͤne Charte von Boſton bis zu dem Rocky-Ge— birge und vom Zuſammenfluſſe des Ohios mit dem Miſſuri bis zum Obern-See beygegeben. Die Kupfertafeln theilen ſich in zwey Hefte, ſind ſaͤmmtlich von Ch. Bodmer gezeichnet, und von Verſchiedenen wirklich meiſterhaft geſtochen, vieles von Lucas Weber von Zuͤrich, auch von Ch. Vogel und Huͤrlimann, Beyer, Laderer, A. Zſchokke von Aarau, ſodann von mehreren Franzoſen und Englaͤndern. Die ſogenannten Vignetten ſind Foliotafeln, an der Zahl 33. und enthalten faſt durchgaͤngig Anſichten von Gegenden und Orten, Waͤlder, Fluͤſſe, Häven, Gruppen von Indianern, ihre Grabſtaͤtten, Monumente, Zelten, Taͤnze, Schlittenfahrt, Pferd: rennen, ſonderbare Felſen. Das Heft der eigentlichen Kupfertafeln enthaͤlt 48 Tafeln in groß Folio, wirklich Meiſterwerke, welche verdienten, hinter Glas und Rahmen zu kommen; ſtellen vor Gegenden, Urwaͤlder, Eben⸗ bilder von Wilden, Fluͤſſe, die ſogenannten Snags, nehmlich Baumſtaͤmme im Miffuri der Schiffahrt ſehr gefährlich, Det: ſchaften, Todtengeruͤſte der Wilden, Doͤrfer derſelben, Taͤnze, Inneres ihrer Huͤtten, Hausgeraͤthe, Zierathen, ihre Malereyen, Begraͤbniſſe auf Baͤumen, Biſonjagd, ſonderbare Felſen, Bä- renjagd, Lager der Wilden, Niagara-Faͤlle, Biſonheerden, Ans ſicht des Rockygebirgs. Wir bedauern, keine umſtaͤndlichere Darſtellung dieſes Werks geben zu koͤnnen, wenigſtens ſo, daß die Anſtrengungen des Prinzen und die Art ſeiner Darſtellungen gehoͤrig ans Licht treten und damit auch die Leſer einige Belehrung aus unſerm Berichte ſchoͤpfen koͤnnten. Die Zeit, welche eine ſolche Arbeit erforderte, iſt uns aber nicht vergoͤnnt. Ohne Zweifel wird uͤbrigens die Welt die Verdienſte des Prinzen, ſo wie der Kuͤnſt⸗ ler mit Dank anerkennen. Natuurkundige Verhandelingen van de Hollandsche Maatschappy der Wetenschappen te Har- lem. Harlem by Loosjes. I. 1841. 4. 131. Taf. A-S. ill. Dieſe Schriften erſcheinen jetzt in einem ſehr ſchoͤnen Gewand, in groß Quart auf ſchoͤnem Papier, gut gedruckt, zu vergleichen mit den kaiſerlich leopoldiniſchen Abhandlungen. Der vorliegende 300 Band beſteht faſt ganz aus einer einzigen Preisſchrift von Dr. F. T. Kuͤtzing zu Nordhauſen, deren Aufgabe ſo lautet: Nach einigen Botanikern ſollen ſich Algen von ſehr wenig zuſammengeſetztem Bau, unter guͤnſtige Bedingungen verſetzt, zu ſehr verſchiedenen und auf der Stufenleiter der organiſchen Weſen viel hoͤher ſtehenden Geſchlechtern angehoͤrigen Pflanzen entwickeln, obwohl dieſelben Algen in Ermangelung dieſer guͤnſti⸗ gen Umſtaͤnde befruchtet würden und ſich in ihrer urſpruͤnglichen Form wieder erzeugten. — Die Societaͤt ermißt: „„daß, wenn man dieſe Beobachtungen gegen jede Kritik ſicher ſtellen und den Uebergang zweyer organiſirten Koͤrper in einander mit Ge— wißheit beweiſen koͤnne, ein unermeßlicher Vorſchritt in dem Stu⸗ dium dieſer Koͤrper gemacht ſeyn wuͤrde;“ ſie verlangt daher: daß man dieſe Beobachtungen mit der groͤßten Sorgfalt wieder⸗ hole, daß man ſie auf andere Vegetabilien ausdehne, welche noch nicht von dieſem Geſichtspuncte aus unterſucht worden ſind, und daß man endlich durch genaue Beſchreibungen und details lirte Abbildungen die Wahrheit oder die Falſchheit dieſes Ueber⸗ ganges zweyer organiſcher Koͤrper in einander beweiſe.“ Die Abhandlung iſt in deutſcher Sprache, und alſo jedem Botaniker und Phyſiologen zugaͤnglich. Von Tag zu Tag vermehren ſich die Beweiſe fuͤr unſere ſeit mehr als 30 Jahren in unſerm Buch von der Zeugung und in unſerer Naturphiloſophie aufgeſtellte Lehre, daß Pflanzen und Thiere nichts anderes ſind als eine Zuſammenhaͤufung von in⸗ fuſorialen Bläschen, welche bloß durch die Art ihrer Anz einanderfuͤgung all die verſchiedenen Geſtalten annehmen, die ſich im Pflanzen⸗ und Thierreiche finden, waͤhrend ſie ſelbſt in ihrer Form wenig Aenderung erleiden: denn ſelbſt die Spiral⸗ Gefaͤße und die Faſer bey Pflanzen und Thieren ſind nichts weiter als Blaͤschen, geſtreckt oder an einander gereiht oder in andere Bläschen eingeſchloſſen. Alle Formaͤnderungen oder ſo⸗ genannte Metamorphoſen find daher nur mathematifche Ver⸗ haͤltniſſe vieler Bläschen. oder Puncte wie in der Geometrie ſelbſt, nicht Eigenthuͤmlichkeiten der Grundmaſſe, obſchon dieſe bey anderer Geſtaltung auch andere phyſiſche oder phyſiologiſche Kraͤfte aͤußert; denn dieſe Formaͤnderungen ſind nur Folge von der Combination der phyſiſchen Kraͤfte in der organiſchen Maſſe. Die Naturphiloſophie hat daher ohne Zweifel mit Recht behauptet, daß alle Pflanzen und Thiere nur Metamorphoſen von einander ſind und zuletzt von den Blaͤschen. Reihen ſich dieſe nach ein⸗ fachen geometriſchen Elementen an einander, z. B. nach Linien, ſo entſtehen Pilze oder Waſſerfaͤden; reihen ſie ſich in Flaͤchen an einander, etwa Tange und Flechten; reihen ſie ſich ſtereotiſch oder ſphaͤriſch und walzig an einander, ſo entſtehen etwa Mooſe; ſolche Zuſammenſetzungen koͤnnen wieder als einfache Primzahlen betrachtet werden, wie z. B. die naͤhern Beſtandtheile der Pflanzen. Sie combinieren ſich wieder und bilden hoͤhere Pflanzen uff. Daher kann man ſagen, der Fleiſchpilz ſey aus Schimmelfaͤden, der Moosſtengel aus Waſſerfaͤden verwachſen; die Blaͤtter ſeyen frey gewordene Spiralgefaͤße oder Farrenkraͤuter; der Apfel ein Pilz auf einem Baum uſw. Dieſes ſind keine Phantaſiebilder oder Spielereyen, wie es diejenigen zu nennen belieben, denen der Geiſt der Natur nie erſchienen iſt, weil ſie lebenslang nichts anderes gethan haben, als deren Leib zu zerſchneiden. Wie gluͤcklicher Weiſe die Zeit gekommen iſt, wo man die Naturveraͤchter verachten kann; ſo wird man auch bald die Geiſt⸗ veraͤchter verachten koͤnnen; denn bereits haben die meiſten der⸗ ſelben dieſe oder jene naturphiloſophiſche Idee weggeſchnappt, in ihr Gaͤrtlein geſaͤt, und unter dem Microſcop endlich ganz 301 gewiß mit leiblichen Augen geſehen. Das iſt ſehr loͤblich: wenn man dadurch auch nicht zu einer Einſicht kommt, ſo kommt man doch zu einer Ueberzeugung, und damit, ſollte man denken, zum Verſtummen. Etwas anders iſt es mit der Frage: ob ſchon fertige Gattungen ſich in andere verwandeln koͤnnen. Das hat die Naturphyloſophie nie behauptet, vielmehr auf das Gegen⸗ theil hingewieſen und dieſen Zankapfel der Zeit uͤberlaſſen. Der Verf. hat ſich wohl hinlaͤnglich als geuͤbter und nachdenken⸗ der Botaniker ausgewieſen. Man hat ſeinen microſcopiſchen Be⸗ obachtungen Vertrauen geſchenkt; ob auch den vorliegenden, muß man abwarten. Sie ſind zahlreich, anhaltend fortgeſetzt, und die Gegenſtaͤnde, oft 2—400 mal vergrößert, mit ungemeiner Ge⸗ nauigkeit abgebildet. Sie fangen an mit dem, was wir der Subſtanz nach Urſchleim, der Form nach Urblaͤschen genannt haben, und was man nachher mit Protococeus uͤberſetzt hat. Dieſe Kuͤgelchen oder Blaͤschen finden ſich bekanntlich uͤberall im Waſſer und im Trockenen, wenn es nehmlich geregnet hat. Der Verfaſſer zeigt nun, wie dieſe Blaͤschen ſich geſetzmaͤßig aͤndern, nehmlich verſchiedene Geſtalten, meiſtens durch Zuſam⸗ menſetzung bekommen. Die Stuffen dieſer Veraͤnderung fuͤhrt er namentlich auf, und geht dabey ſehr ins Einzelne, was viel⸗ leicht unnoͤthig geweſen waͤre, weil es Manchem als Zerſplitte⸗ rung vorkommen wird. Dieſe Entwickelungszuſtaͤnde des Ur⸗ blaͤschens werden vielfach abgebildet. Sie zeigen ſich als wirk⸗ liche Kuͤgelchen, welche ſich durch Theilung oder Sproſſen ver⸗ mehren, als Faͤden, Haͤute oder Blaͤttchen uſw. Die Hauptſache der Schrift ſind aber die Beobachtungen von der vor- und ruͤckwaͤrtsgehenden Verwandlung ſolcher einfachen Gebilde in höhere und niedere Pflanzenformen, nehmlich in Zellen- und ſelbſt Aderpflanzen, wie wir ſie nennen. So behauptet der Verf., gehe es in der Wirklichkeit vor ſich, nicht bloß im phi— loſophiſchen Sinn, d. h. die Urblaͤschen entſtaͤnden durch ge— neratio originaria, und bildeten durch Zuſammenſetzung zu Zellen⸗ und Aderpflanzen, und dieſe giengen durch Zerfallung wieder in die einfacheren Formen zuruͤck. Dieſe Beobachtungen wollen aber nicht bloß unſere Zeugungstheorie, die ſo oft angefochtene und vermeintlich widerlegte generatio æquivoca beftätigen, ſon⸗ dern auch die Beobachtugen von Nees, Hornſchuch, Wall- roth, Agardh nebſt Andern uͤber die Entwickelung der Flech⸗ ten und Mooſe aus andern einfacheren Pflanzenformen. Sol⸗ cher Verwandlungen hat der Verfaſſer viele beobachtet und hier abgebildet z. B. Botrydium aus Kuͤgelchen und aus Sporen; Vaucheria dillwynii aus Sporen von Botrydium argillaceum; ebendaraus Conferva tenerrima; auch wieder Protonema aus Vaucheria. Bey den Flechten hat der Verfaſſer die Entwicke⸗ lung des Collema corniculatum aus Nostoc commune be⸗ obachtet, aͤhnliche metamorphiſche Bildungen bey den Mooſen. Am Ende zieht der Verfaſſer aus ſeinen Beobachtungen folgende Schluͤſſe. „1) Vielleicht der geringſte Theil der Zellen -und Ader⸗] Pflanzen entſteht aus Samen, ſondern aus Urbildung 2) Aus ein und derſelben organiſchen Materie, ſelbſt wenn ſie ſchon Geſtalt und Farbe hat, koͤnnen ſich verſchiedene Vege⸗ tabilien entwickeln, welche nach Verhaͤltniß des umgebenden Me⸗ diums entweder Algen, Pilze, Flechten oder Mooſe ſind. Aus dem gruͤnen Protococeus entwickeln ſich Conferva mu- ralis, tenerrima ete., Torula tenera, Protonemata, Oscil- latoriae, Sphaerozygae etc., Nostoc, Vaucheriae, Moofe und Flechten. —— — 302 3) Die gefärbten Sporen koͤnnen ſich auf eine Weiſe ent⸗ wickeln, wodurch ſie verhindert werden, ihre Art fortzupflanzen, ſich dagegen zu einer andern Pflanze ausbilden, welche nicht nur in der Gattung, ſondern auch in der Sippe, Familie und Claſſe von der Mutterpflanze verſchieden iſt, ſo beſonders das Botrydium argillaceum, woraus ſelbſt Mooſe entſtehen. 4) Daraus folgt, daß die eingeſchloſſenen Kuͤgelchen der zu: ſammengeſetzten Zellenpflanzen den freyen Protococcus- Kuͤgel⸗ chen genau entſprechen; 5) daß die andern Formen der Zellenflanzen als die frey und ſelbſtſtaͤndig auftretenden Elementartheile der hoͤheren Formen zu betrachten, und dieſe daher wirkliche (nicht idealiſche oder typi⸗ ſche) Zuſammenſetzungen aus jenen ſind. 6) Die Individualität der gebundenen Elementar- Theile iſt nicht in jeder höheren Form gleichmaͤßig unterdrückt. 7) Die Elemente der zuſammengeſetzten Formen ſtreben, ſich aus dem gebundenen Zuſtande loszumachen und frey und felbft- ſtaͤndig aufzutreten, was ſie auch, wenn das Streben durch Umſtaͤnde beguͤnſtiget wird, erreichen.“ — Hier haͤtten wir alſo auf empiriſchem Wege gefundene Entwickelungs-Geſetze, welche mit denen in unſerem Buch von der Zeugung und in unſerer Na⸗ turphiloſophie ſo zu ſagen buchſtaͤblich uͤbereinſtimmen; jedoch, wie geſagt, mit dem Unterſchiede, daß in der Naturphiloſophie keine Gruͤnde zur wirklichen Verwandlung einer Gattung in die an⸗ dere liege. Der Verf. ſetzt noch hinzu: der Begriff von Gattung, Sippe, Familie und Claſſe muͤße bey den Zellen -und Ader-] Pflan⸗ zen ſchwankend ſeyn, was beſonders bey den Flechten, Pilzen und Algen der Fall ſey. Man muß dem Verf. Dank wiſſen fuͤr die große Muͤhe, wo⸗ mit er ſich dieſen feinen Unterſuchungen gewidmet bat. Sie werden viele neue Beobachtungen veranlaſſen und vielleicht das Wahre auf empiriſchem Wege entſcheiden. S. 121 — 131. C. F. Ph. von Martius, Bemerkungen uͤber den dermaligen Stand der Unterſuchungen von dem Be— fruchtungswerke der phanerogamiſchen Pflanzen. Der Verf. hat viele microſcopiſche Beobachtungen angeſtellt uͤber den Durchgang der Pollenſchlaͤuche durch den Griffel und ihren Eintritt in den unreifen Samen. Am beſten ſind ihm die Beobachtungen gelungen bey den Aſclepiaden und Orchiden, beſonders deutlich aber bey Helianthemum ochroleueum et Lychnis vespertina. Die Umſtuͤlpung des Embryoſacks konnte er nicht deutlich wahrnehmen, vielmehr ſchien es ihm, daß der Schlauch zwiſchen mehrere Zellen dringe; auch die Anſchwellung des Schlauch- endes konnte er nicht ſehen; die Exiſtenz des Embryoſacks iſt ihm in vielen Fällen zweifelhaft. Außer den Pollenſchlaͤuchen ſcheinen noch andere Faͤden im Griffel zu entſtehen und in die Hoͤhle des Groͤpſes zu treten, auch beobachtete er im Scheitel dieſer Hoͤhle nicht ſelten eine Art Gallert, welche eine Anhaͤu— fung zarter Fäden iſt, die ebenfalls zur Befruchtung beytra⸗ gen koͤnnen. Ueberhaupt werden in dieſem Aufſatz viele Zwei⸗ fel rege gemacht, welche alle Beachtung verdienen und noch viele Nachforſchungen erheiſchen. f Band II. 1842 4. 321. (Beide Bände 16 Fl.) Dieſer Band beſteht ganz aus einer einzigen Abhandlung in franzoͤſiſcher Sprache von Marcel de Serres, Prof. der Mineralogie zu Montpellier; es iſt eine Preisſchrift unter dem 303 Titel: Meémoire sur les causes des Migrations des divers animaux et particulièrement des Oiseaux et des Poissons. Die Aufgabe war: Wie weit kennt man dermalen die Ge⸗ ſchichte der Zugfiſche, beſonders derjenigen, welche zur Speiſe und zu anderm Gebrauch gefangen werden? Dieſe Abhandlung iſt, wie man ſieht, ein ganzes Buch, da⸗ her ungemein vollſtaͤndig und wichtig. Der Verfaſſer hat es fuͤr noͤthig gehalten, nicht bloß die Fiſche, ſondern auch die Haarthiere, Vögel und Kerfe herbey zu ziehen, weil es ſonſt un⸗ moͤglich geweſen waͤre, die Urſache der merkwuͤrdigen Wande⸗ rungen aufzufinden und gehoͤrig zu beweiſen. Die Voͤgel nehmen hier ſelbſt den groͤßten Raum ein, ſind auch leichter zu beobach⸗ ten, und daher in ihrer Lebensart und in ihren Trieben und Beduͤrfniſſen beſſer bekannt als die Fiſche. Zuerſt allgemeine Betrachtungen uͤber die Wanderungen mit vielen Beyſpielen: Zeit der Wanderung, Tag und Nacht, Nah⸗ rung, Clima, Fortpflanzung und dergleichen. S. 18. Wanderung der Haarthiere zu Land und zu Waſſer. Dieſe Capitel ſind ziemlich kurz und nicht erſchoͤpfend; indeſſen gibt es hier auch nur wenig wandernde: Lemming, Eisfuchs, Wale. Es find mehr Data Über dieſe Thiere in den naturhiſto⸗ riſchen Werken vorhanden, als der Verfaſſer zu glauben ſcheint. Gruͤndlicher iſt er bey den Voͤgeln verfahren. Die Dar: ſtellung geht von Seite 28 — 211. Zuerſt über die Urſache ihrer Wanderung, ſodann uͤber die dabey gehaltene Ordnung; ferner über das unregelmaͤßige Erſcheinen der herumirrenden Voͤ⸗ gel; Unterſchied der Zugzeit bey alten und jungen Vögeln; Ein⸗ fluß der Temperatur und Nahrung, ſehr ausfuͤhrlich; Ausdeh⸗ nung der Wanderungen; Beſtaͤndigkeit derſelben. Sie haben einen Trieb zum Wechſel des Climas, der viel heftiger iſt, als das Verlangen nach Nahrung und Waͤrme, weil auch die ein⸗ geſperrten Voͤgel zur Zugzeit unruhig werden. S. 84. Folgt eine Tabelle uͤber die wandernden Gattungen mit Angabe des Wohnorts, der Zeit und der Richtung des Zugs. Gattungen werden hier aufgefuͤhrt aus den Sippen. 304 Alauda. Turdus. Nueifraga. Anthus. Muscicapa. Garrulus. Motacilla. Lanius. Pica. Accentor. Pastor. Corvus. Saxicola. Sturnus. Strix. Regulus. Oriolus. Falco. Troglodytes. Coracias; Gypaetus. Sylvia. Bombycivora. Cathartes. Cinclus. Pyrrhocorax. Vultur. S. 211. folgen die Fiſche; das Allgemeine uͤber Wohnort, Nahrung und Lebensart; ſodann die Zugzeit. . S. 235. folgt wieder eine Tabelle von folgenden Gattungen: Petromyzon marimus. Muraena anguilla. Pleuronectes Solea, platessa, limanda. Rhombus vulgaris. Gadus morrhua, merlangus, lota. Clupea enerasicholus, sprat- tus, harengus, alosa. Cyprinus carpio, gobio, tin- ca, rutilus, brama, barbus. Salmo salar, trutta, fario, thymallus. Coregonus fera. Esox lucius. Zeus faber. Naucrates ductor. Xiphias gladius. Scomber thynnus, scombrus. Mugil cephalus. Perca fluviatilis, labrax, asper, cabrilla. Labrus hepatus. Scizna nigra, cirrosa. Sparus aurata, cantharus, argenteus, erythrinus. Sparus dentex. Mullus barbatus. Scorpœna porcus, scropha. Trigla cuculus, aspera, ca- taphracta, volitans. Lophius piscatorius. Lepatogaster. Diodon. Tetrodon lineatus. Cephalus vulgaris. Syngnathus hippocampus, acus etc. Acipenser sturio. Raja J 10 Squalus. Die Wanderungen der Fiſche hätten genauer angegeben werden koͤnnen; wir haben ſelbſt in unſerer Naturgeſchichte mehr davon geſagt. Alca. Scolopax. Meleagris. Mormon. Limosa. Phasianus. Uria. Totanus. Tetrao. Colymbus. Machetes. Pterocles. Sula. Tringa. Perdix. Phaeton. Numenius. Hemipodius. Pelecanus. Ibis. Columba. Carbo. Platalea. Caprimulgus. Mergus. Recurvirostra. Cypselus. Anas. Phœnicopterus. Hirundo. Cygnus. Nyeticorax. Alcedo. Anser. Ardea. Merops. Thalassidroma. Cieonia. Upupa. Procellaria. Grus. Tichiodroma. Puffinus. Strepsilas. Certhia. Lestris. Vanellus. Sitta. Larus. Charadrius. Yunx. Sterna. Hæmatopus. Picus. Fulica. Himantopus. Cuculus. Phalaropus. Calidris. Fringilla. Podiceps. Oedienemus. Pyrrhula. Porphyrio. Cursorius. Loxia. Galſinula. Otis. Emberiza. Rallus. Glareola. Parus. S. 296. Wanderung der Kerfe. Nur kurz von Melolon- tha vulgaris, Vanessa urticæ, cardui, Oedipoda cruciata, Lytta vesicatoria, Gryllus migratorius, lineola, Ateuchus sacer, laticollis, Sphinx lineata, nerii, celerio, Apion vernale. S. 302. Von Weichthieren Cytherea chione, Cardium tuberculatum, Cerithium vulgatum. S. 305. Zufaͤllige Wanderungen mancher Thiere; Sorex pygmæus, Mus decumanus. 1170) | S. 310. Winterſchlaf. Obſchon man dieſer Arbeit das Lob des Fleißes und der Ver⸗ gleichung nicht verſagen kann; ſo ſieht man ihr doch an, daß die Zeit fuͤr die Preißvertheilung zu kurz angeſetzt war; da⸗ her hat auch der Verfaſſer faſt nirgends ſeine Gewaͤhrsmaͤnner angefuͤhrt. Freylich beſchraͤnkte ſich die Aufgabe nur auf die Fiſche, und der Verſaſſer hätte nicht nöthig gehabt, ſich auf die andern Claſſen auszudehnen. Offenbar hatte er die Be⸗ obachtungen über die Vögel Früher geſammelt; die uͤber die Fiſche dagegen erſt auf Veranlaſſung der Aufgabe, wodurch nothwendig eine ſehr ungleiche Bearbeitung herauskommen mußte, 5 305 Ieonographia Stirpium italicarum universa, auctore Vincentio e dynastis Ce- sati, Mediolani Fase, I. 1840. Folia magna 22. tab, 8. Allerdings ein prachtvolles, ſchoͤnes und zugleich lehrreiches Werk, auf eigene Koſten des Verfaſſers herausgegeben, ſehr ſchoͤn gedruckt und die Umſchlaͤge geſchmackvoll verziert. Die Pflanzen find vom Verfaſſer ſelbſt fehr genau und deutlich ge— zeichnet, nicht bloß die Zerlegung der einzelnen Theile, ſondern auch ſelbſt der ganze Stock; die Lithographien bey Vaſſalli recht gut ausgefuͤhrt. Die Laͤnge einer Tafel betraͤgt faſt 2 Pa⸗ riſer Schuh, Breite 123 auf einen ſolchen Raum läßt ſich da= her etwas bringen; auch enthalten die Tafeln, worauf die ein⸗ zelnen Theile abgebildet ſind, oft uͤber Hundert Figuren. Nach dem Titel folgt die Widmung an die Verſammlung der italiaͤniſchen Naturforſcher zu Piſa; ſodann zwey Fac si- mile von Briefen von Savi und De Candolle; darauf die Vorrede, worinn der Verfaſſer anzeigt, daß er ſich bemuͤhen werde, die neuen oder wenig bekannten Gattungen aus Italien abzubilden und zwar mit ganz vollſtaͤndigen Analyſen, ſo daß ferner kein Zweifel mehr uͤber dieſe Pflanzen beſtehen koͤnne, was auch unſers Erachtens hier auf eine ſehr ehrenvolle Art geſchehen iſt, ſo daß dem Verfaſſer der Dank der Botaniker gewiß nicht entgehen wird. Auch fuͤhrt er diejenigen auf, welche ihn bey ſeiner Unternehmung unterſtuͤtzt haben, worunter auch mehrere aus Deutſchland. Er ſchreibt bekanntlich ſelbſt deutſch, wie. feine intereſſanten Aufſaͤtze in der Lin naea zeigen. Nach der Vorrede kommt eine Erklaͤrung der Zeichen auf den Tafeln, welche fuͤnf Seiten einnimmt. Die Entwerfung hat gewiß dem Verfaſſer viel Studium und Muͤhe gekoſtet, und es iſt daher zu wuͤnſchen, daß es ſeiner Abſicht entſprechen moͤge. Uns ſcheinen die Zeichen zu zahlreich und daher ſchwer zu behalten zu ſeyn. Bogen 1. endlich folgt der Text, und zwar zuerſt Ranun- eulus insubricus n., mit einer Abbildung des Stocks von der Wurzel bis zu den Bluͤthen und Groͤpſen. Dabey die einzel⸗ nen Theile, Blumenblaͤtter, Staubfaͤden, Groͤps und Samen. Im Text voran der Character etwas lang; ſodann die aus⸗ fuͤhrliche Beſchreibung und die ‚Erklärung der Tafel. Darauf ſehr ausfuͤhrliche Bemerkungen uͤber die Gattungscharactere der Ranunkeln uͤberhaupt, mit ſehr zahlreichen eigenen Beobachtun⸗ gen uͤber die Natur der Wurzeln, der Wurzelblaͤtter, die Theile der Bluͤthen und Groͤpſe, woraus allgemeine Folgerungen uͤber den Werth der Theile zu Unterabtheilungen gezogen werden; dahin gehoͤren beſonders die Groͤpſe und Wurzeln, überall mit critiſchen Bemerkungen Über die verſchiedenen Sippen. Darauf folgen zwo Tafeln der verſchiedenen Formen von Ranunculus thora und eine analytiſche Tafel der Ranunkeln uͤberhaupt, worauf mehr als Hundert Bluͤthentheile von drey= zehn Gattungen, nebſt Erklaͤrung derſelben im Texte. Auf eine ähnliche Art wird Papaver argemonoides n. be⸗ handelt, auf einer Tafel der Stock abgebildet, auf einer an⸗ dern die Zerlegung von mehrern Gattungen, an 70 Fiquren. Dabey Bemerkungen uͤber die Gattungskennzeichen der Mohn⸗ ſippen und Erklaͤrung der einzelnen Theile. Ebenſo wird behandelt Euphorbia variabilis n. mit einer Tafel, worauf 5 Stöde mit 50 Zerlegungen der Bluͤthe, des Gröpfes und Samens. 5 Endlich Silene notarisii n., Stock und ein Dutzend Bluͤ⸗ thentheile abgebildet, Beſchreibung kuͤrzer. f Iſis 1814. Heft 4. 306 F as c. II. 1842. Fol. 8. tab. 8. enthält die Widmung an die Verſammlung der Naturforſchet zu Turin; ſodann ein Fac simile von Moris; darauf Sanguisorba dodecandra Moretti; abgebildet der Stock in zween Theilen, nebſt dem Blatt in natuͤrlicher Groͤße; Ein⸗ zelheiten Über 30. Die Beſchreibung ausführlich. Primula glaucescens Moretti; abgebildet Stock und Ein⸗ zelheiten 20. Beſchtreibung und Vergleichung mit andern wie uͤberall. Suffrenia filiformis; Stock dreymal, Einzelheiten gegen 20; Character der Sippe; ausführliche Beſchteibung der Gattung. Polygonum crassinerve n.; Stock und Einzelheiten Über 20. Saxifraga vandellii Sternberg; Stock und Einzelheiten uͤber 20; Beſchreibung, Synonyme, Vergleichung. Dann gibt der Verfaſſer Auszuͤge aus einer Handſchrift von Vandelli, welche Hr. v. Rainer beſitzt, und einer andern zu Pavia, aus der Bibliothek des Miniſters Firmans unter Maria Thereſia, welcher die botaniſchen Reiſen von Vandelli unterſtuͤtzt hat. Kurze Beſchreibungen, mit Angabe des Fund- ortes, meiſtens in Oberitalien, von folgenden Pflanzen: Ra- nunculus reptans, Saxifraga vandellii, mutata, Campanula firmiana, Aira flexuosa, Leontodon taraxaconastrum (ha- stile Linne, danubiale Jacquin), Carduus altissimus V. (erisithales Jaequin), Saxifraga pyramidalis, Bupleurum petraeum, Vaceinium myrtillus, Gnaphalium minimum (pu- sillum V.) Eupbrasia officinalis, Aretia multiflora, Pedieularis ro- strata V., Saxifraga trifida (exarata), Chaerophyllum mi- nimum (hirtum), Leontodon taraxaconoides (alpinus), Arenaria biflora, Allium paniculatum (cirrhosum), Leon- todon hispidum, Veronica praecox. Dann folgt Pogonostylis squarrosus; Stock und heiten über 20, Beſchreibung ausführlich. Viola comollia; Stock und Einzelheiten über 30. Sedum alsinaefolium; Stock und Einzelheiten über 30; be⸗ ſchrieben und verglichen mit Sedum galenoides. Das Werk iſt ein ſchoͤner Beytrag zur Flora von Italien und gereicht dem Verfaſſer zur Ehre und der Wiſſenſchaft zum Nutzen, den Bibliotheken zur Zierde. Es iſt zu wuͤnſchen, daß das Werk vom Publico gehörig unterftügt werde. 1 Einzel⸗ Plantarum Species, quas in itinere per Aegytum, Arabiam et Syriam Schubert, Er- del et Roth. colligerunt; recensuit et ex parte descripsit 4. Schenk, M. Dr. Würzeburgi apud Voigt. 1840 8. 46. Obſchon bereits Manche die Pflanzen dieſer Laͤnder aufgezaͤhlt und beſchrieben haben; fo iſt doch jeder neue Beytrag dankens⸗ werth, beſonders wenn die Beſtimmungen ſo ſorgfaͤltig gemacht ſind, wie es hier der Fall zu ſeyn ſcheint. Es ſind hier 311 Phanerogamen aufgefuͤhrt, worunter mehrere neue; dieſe be⸗ ſchrieben, die andern bloß genannt mit Angabe der ſyſtematiſchen Werke und des Fundortes. Confervaceen 6, Ulpaceen, Flori⸗ deen, Fucoideen 11, Monocotyledonen 66, darunter Graͤſer 37. Neu find und ſchon von Zuccarini in den Abhandlungen der Muͤnchner Academie III. beſchrieben und meiſtens abgebil⸗ det; Allium erdelii, schuberti, rothii, hirsutum; Bulbi- laria gageoides; Puschkinia libanotica, Salvia rugosissima, Moltkea libanotica, Vinca libanotica, Loranthus acaciae, Corydalis triternata, erdelii. Ganz neu und vom Verfaſſer ausführlich beſchrieben find: 20 \ 307 Sternbergia schuberti, Lamium rectum, Phlomis glandu- losa, Phelipaea tubulosa, Myosotis orientalis, Trigo- nella pecten, Geranium libanoticum, Farsetia rostrata. Ueberall ift Forſkal, Sibthorp, Delile angeführt; Tour⸗ nefort und Haffelquift aber haben wir nicht bemerkt. Alghe italiane et dalmatiche, illustrate dal Professore G. Meneghini. Padova Fasc. IV. 1843. 8. p. 257 — 352. t. 5. Col. 5 A Diefe Hefte folgen ſich raſch auf einander und beweifen, daß der Verfaſſer die Hauptſache ſchon vorgearbeitet hat. Das Vor⸗ liegende iſt mit demſelben Fleiße und mit derſelben Vollſtaͤndig⸗ keit behandelt, wie die fruͤhern. Die Citate und Synonyme ungemein genau; die Charactere der Zuͤnfte zu weitlaͤufig; auch die Gattungscharactere waͤren oft kuͤrzer zu wuͤnſchen. Dage⸗ gen ſind die Schilderungen der Zuͤnfte und die Vergleichung der Sippen unter einander muſterhaft. Das Heft beginnt mit Zunft Chordariea. Dabey die vollſtaͤndige Geſchichte dieſer Zunft, fo wie Be— trachtungen über ihren microfcopifhen Bau, eine ganze Abhand- lung von S. 257 — 271. Darauf folgt die Sippe Mesogloia mit aͤhnlichen Betrach⸗ tungen. M. vermicularis, leveillei, mediterranea, fistulosa. Liebmannia posidoniae. Leathesia umbellata. Trib. VI. p. 313. Sphacelarieæ kurzer behandelt. Spha⸗ celaria ſehr ausführlich. Sph. ſiliciva, eirrhosa, tribuloi- des, bertiana, scoparia, plumosa. Abgebildet ſind die mi⸗ croſcopiſchen Theile von Liebmannia posidoniæ et leveillei vom Prof. ſelbſt gezeichnet und in Stein geſtochen. Dieſe Ar: beit wird ein Hauptwerk werden in der Algologie. Note su alcuni Insetti osservati nel periodo dell’ Ecclisse del’ 8. Luglio 1842. (da Antonio Villa). Milano 1842. 12. 12. Der Verfaſſer hat diefe Beobachtungen der Verſammlung der Naturforſcher zu Padua 1842. mitgetheilt. Er merkte ſich die Pflanzen auf einem Moͤhrenfeld mit den darauf ſitzenden Kerfen. Die Sonnenfinſterniß dauerte von 5 Uhr 21 Minuten bis 7 Uhr 17 Minuten Vormittags. Die Beobachtungen wurden gemacht an Gattungen von Lep- tura, Clytus, Stenopterus, Cetonia, Elater, Coceinella, Tipula, Syrphus, Libellula, Alucita. Die einen flatterten herum, die andern begaben ſich zur Ruh, wie wann es Nacht wird. Laufkaͤfer, Phalaͤnen und Bombyeiden, uͤberhaupt die naͤchtlichen Kerfe ließen ſich nicht ſehen, vielleicht wegen der Kürze der Verfinſterung. Diejenigen Kerfe, welche um die Zeit der Verfinſterung ſonſt aufgewacht waͤren, ſchliefen fort, mit Ausnahme der Schnellkaͤfer, welche beym Beginn derſelben un— ruhig wurden und ſich zu verſtecken ſuchten. Auch andere Kerfe, welche, welche vor derſelben aufgewacht waren, thaten daſſelbe und ſchlugen beſonders die Fuͤhlhoͤrner hin und ber, wie vor einem Gewitter; vielleicht hat ſich die Luft-Electricitaͤt geaͤndert. Die Marienkäfer waren die letzten, welche ſich zu verſtecken ſuch— ten; ſie waren ſehr unruhig und blieben erſt ſtill, als die ganze Verfinſterung eingetreten war, mit Ausnahme von zweyen, welche nur auf kurze Zeit ruhig wurden. si Wir muͤßen hier erklaͤren, daß wir in der Iſis 1842. S. 473. irrthuͤmlich ſagten, daß die Gebruͤder Villa auch Na⸗ turalien verkauften. Red. 308 Die Vögel Europas, herausgegeben von Suſemihl und Sohn, der Text unter der Di⸗ rection von Temminck bearbeitet von H. Schlegel, mit Beyträ⸗ gen von Brehm, Bruch, Küfter und J. Natterer. Stuttgart bey Balz, franzoͤſiſch zu Leipzig bey Friedrich Fleiſcher. Heft I-XV. 1840-43. gr. 8. S. 100. Taf. 43 ill. Das Heft von 3 Tafeln 1 fl. rhn. Wir haben ſchon fruͤher den Beginn dieſes wichtigen, genauen und ſchoͤnen Werks angezeigt, und wir freuen uns nun, melden zu koͤnnen, daß es bereits zum 15. Hefte gediehen iſt und die Tagraubvoͤgel vollendet hat. Jetzt erſt laͤßt ſich ein gründliches Urtheil daruͤber fällen, um fo mehr, da ein großer Theil des Textes vorliegt. Man darf darnach ohne Scheu ausſprechen, daß in feiner Art kein ähnliches in Deutſchland erſchienen ift, welches nehmlich ſo geeignet waͤre, wie dieſes, in alle Haͤnde zu kommen und dennoch den Anſpruͤchen der Wiſſenſchaft zu ge⸗ nuͤgen. Naumann's Werk iſt allerdings ganz vortrefflich in Text und Abbildung; die letzteren aber ſind, ungeachtet ihrer Genauigkeit, zu klein und es ſtehen gewöhnlich zu viele Voͤgel auf einer Tafel. Daher koͤnnen ſie unmoͤglich Diejenigen befrie⸗ digen, welche nicht bloß auf die Richtigkeit, ſondern auch auf die Schoͤnheit der Abbildungen fehen: und dieſe iſt nur durch eine gewiſſe Größe herzuſtellen. Das große Octav-Format des ſuſe⸗ mihliſchen Werks entſpricht vollkommen dieſem Erforderniß. Man kann darauf auch die groͤßten europaͤiſchen Voͤgel in ſolcher Groͤße geben, daß alle Theile, ſelbſt die Schuppen der Fuͤße, deutlich hervortreten; bey kleinern Voͤgeln hat Weibchen, Maͤnnchen und Junges Platz. Bey einer ſolchen Groͤße laͤßt ſich auch die Il⸗ lumination beſſer ausfuͤhren, indem man zu jedem Flecken und zu jedem Zeichen Raum genug hat, was bey ſehr verkleinerten Abbildungen nicht der Fall iſt. Alle dieſe Vortheile ſind in vor⸗ liegendem Werke benutzt. Wir beſitzen zwar die beiden deut⸗ ſchen Ornithologien, nehmlich die Darmſtaͤdter und Nuͤrnberger in Folio, welche begreiflicher Weiſe noch mehr leiſten konnten: aber dafuͤr ſind ſie auch um ſo viel theurer, und daher nur den eigentlichen Naturforſchern zugaͤnglich. Von aͤhnlichen auslaͤn⸗ diſchen Werken kann hier keine Rede ſeyn, theils wegen der Sprache, theils wegen des Preiſes, beſonders der engliſchen Werke. Man muß daher den Herausgebern Dank wiſſen, daß ſie ihre Geſchicklichkeit und ihre Kenntniſſe auf die Bearbeitung eines ſo noͤthigen Werkes wenden, fuͤr das ihre Muͤhe und ſelbſt ihre Ausgaben kaum eine hinlaͤngliche Vergeltung zu erwarten haben: es iſt ein Wagſtuͤck, dem ſie ſich aus Kunſttrieb und aus Liebe zur Sache unterziehen, und ein Opfer, das ſie der Wiſſenſchaft und dadurch dem Publico bringen. Das muß man mit Dank erkennen, und dieſen Dank durch die That beweiſen, indem man das Werk nach Kräften unterſtuͤtzt. Man bringt dadurch kein Opfer, ſondern man macht einen wirklichen Gewinn. In der Regel zeigen ſich hier die Voͤgel in ruhiger Stellung, und dennoch in ihrer natürlichen und characteriſtiſchen Bewegung ohne irgend eine Verzerrung, ganz ſo, wie eine naturhiſtoriſche Darſtellung ſeyn muß. Sonderbare Bewegungen, welche die Voͤgel nur ſelten bey gewiſſen Gelegenheiten zeigen, gehoͤren auf Gemaͤlde, die man an die Wand haͤngt, und worauf ſie nur ein Nebenſpiel vorſtellen. Kommt es aber darauf an, die Thiere nicht bloß als Augenwaide zu betrachten, ſondern kennen zu ler⸗ nen, d. h. ihre Kennzeichen Stuͤck fuͤr Stuͤck durchzumuſtern; fo muͤßen fie eine gewöhnliche Stellung haben, und in der Regel ſich von der Seite zeigen: denn nur in dieſem Falle erſcheint 309 ihre wahre Geftalt und im Grunde der ganze Leib, weil die an⸗ dere Seite der ſichtbaren gleich iſt. Ruͤcken⸗ und Bauchſeite zei⸗ gen immer nur eine Haͤlfte des Thiers, und dazu eine Haͤlfte doppelt, alſo einen Ueberfluß, der Raum wegnimmt, worauf etwas anderes angebracht ſeyn konnte. Solche Abbildungen find daher immer ein Verluſt von Kennzeichen, und mithin nicht naturhi⸗ ſtoriſch. Allerdings iſt es gut, menn man bey manchen Thieren auch die Ruͤcken⸗ und Bauchſeite ſehen kann. Allein das ge⸗ hoͤrt in Prachtwerke, oder iſt nur bey gewiſſen Claſſen noͤthig, wie bey den Lurchen, Fiſchen und Kerfen. Ber den Haarthie⸗ ren aber und den Voͤgeln iſt die Seitenanſicht die beſte; hat man Raum, etwa noch Kopf und Fuͤße von vorn. So haben es hier die Künſtler gehalten. Es iſt uͤberdieß jede der groͤßern Federn wirklich als Feder gezeichnet und der Vogel ſtellt nicht einen Wirrwarr von Strichen vor: die Schuppen der Fuͤße ſind genau angegeben, ſo wie die Nasloͤcher, wenn ſie ſichtbar ſind. Der Text iſt vollſtaͤndig, genau und vergleichend, wie man es nicht anders von Maͤnnern erwarten kann, die an einem der größten Naturalien⸗Cabinette der Welt ſtehen und ſo viele Be⸗ weiſe von ihrem gruͤndlichen Studium der Thiere gegeben haben. Temminck bedarf unſerer Lobſpruͤche nicht; eben ſo wenig der eigentliche Bearbeiter des Textes, Schlegel, welcher durch ſeine geiſtreiche Bearbeitung der Lurche, beſonders der Schlangen hin⸗ länglich bewieſen hat, was er vermag. Brehm, Bruch, Küfter und Natterer find als tuͤchtige Ornithologen allge⸗ mein bekannt, und es iſt daher nicht zu bezweifeln, daß ihre Beytraͤge dem Werke von Nutzen ſeyn werden. Das Buch beginnt mit den Raubvoͤgeln, wie es ſeit Linne's Zeit Mode geworden iſt, als welcher ſein Syſtem damit anfaͤngt. Ueber den Rang der Vogelordnungen hier zu ſtreiten, waͤre un⸗ noͤthig; er iſt auch nur bei einem vollftändigen ſyſtematiſchen Werke ſtreng zu beachten; bev einer Fauna aber ziemlich gleich⸗ gültig, Daſſelbe gilt von der Heraushebung des Unterſcheidungs⸗ Chargcters, der in einem ſyſtematiſchen Werk, fo kurz als moͤg⸗ lich, vorangeſtellt werden muß, nicht ſo bey einem fortlaufenden und für das großere Publicum beſtimmten Text. Jener hat zugleich den Nachtheil, daß man den Unterſchied einer Sippe oder Gattung, erft findet, wann man die andern ebenfalls ließt, was bey einem Werke, wie das vorliegende, eine große Unbe⸗ quemlichkeit waͤre. Der Verfaſſer bringt hier den Unterſchied von andern Gattungen ſogleich an, wodurch die Vergleichung unmittelbar gegeben iſt, ohne daß man noͤthig hätte nachzuſchla⸗ gen. Bey den Gattungen iſt der deutſche und lateiniſche Name, auch der franzoͤſiſche, nebſt einigen Synonymen und beſſern Ab⸗ bildungen; ſodann der Character, die Größe verſchiedener Theile, Beſchreibung, Aufenthalt, Lebensart, Nahrung, Nutzen oder chaden; uͤberall critiſche Bemerkungen. Bey jeder Ordnung und Sippſchaft wird die Eintheilung mit Beruͤckſichtigung aller Voͤgel gegeben, alſo auch der auslaͤndiſchen, ſo daß man eine vollftändige Gliederung des Syſtems erhält, beſonders da Bey⸗ l von den fremden Gattungen mitgetheilt werden. Aufgeführt werden unter den Geyern: 1. Vultur cinereus, abgebildet ein altes Männchen. 2. Vultur auricularis, abgebildet ein altes Weibchen, wurde von Athen an mehrere Sammlungen geſchickt. [Davon ſagt Lindermaper nichts in der Iſis 1843. S. 321. über die Vögel Griechenlands; der Graf von der Mühle widerſpticht geradezu in feiner, Ornithologie Griechenlands 1843. S. 11. 3. Vultur fulvus (leucocephalus), altes Männchen, Meib: chen und Junges. — 310 4. Cathartes perenopterus, alt und jung. 5. Gypaetos barbatus, deßgleichen. S. 20. Die Falken. Der Verfaſſer beſchaͤftigt ſich ſeit längerer Zeit mit einem Freund mit der Bearbeitung eines Werks über die Falkenjagd, und daraus gibt er einen intereffanten Aus⸗ zug uͤber die Geſchichte derſelben. Man muß ſeiner Behauptung beyſtimmen, daß die Griechen und Roͤmer keine Falkenjagd hatten, und daß die Stellen im Herodot, Ariſtoteles und Plinius keine ſolche beweiſen. Wohl aber wurde ſie in den aͤlteſten Zeiten in Aſien betrieben. 6. Falco islandicus, altes und junges Weibchen. 7. Falco laniarius, altes Maͤnnchen und junges Weibchen. 8. F. peregrinus, deßgleichen. . peregrinoides, altes Weibchen. . aesalon, altes Maͤnnchen und Weibchen. subbuteo, altes Maͤnnchen. concolor, altes Weibchen. „ tinnunculus, altes Männchen und Weibchen. „ tinnunculoides, altes Maͤnnchen und Weibchen. „ rufipes, altes Maͤnnchen, Weibchen und Junges. 49. folgen die Adler; theilen ſich in Rauchfußadler, BE und Fiſchadler. 16. F. fulvus, Weibchen und Männchen. 17. F. imperialis, alt und jung. 18. F. bonellii, deßgleichen. 19. F. naevius, deßgleichen. 20. F. pennatus, altes Weibchen und junges Maͤnnchen. 21. F. albicilla, altes und junges Maͤnnchen. 22. F. leucocephalus, altes Weibchen. 33. F. haliaetos, altes Weibchen. S. 70. Die Habichte theilen ſich in Glatt- und Rauhfuͤße. 24. F. palumbarius, alt und jung. 25. F. nisus, deßgleichen. S. 76. Die Buſſarde. 26. F. buteo, hell und dunkel. 27. F. lagopus, deßgleichen. 28. F. apivorus, alt und junges Maͤunchen. 29. F. brachydactylus, Männchen. W. 85. Die Weihen. 30. F. rufus, altes Maͤnnchen, Weibchen und Junges. 31. E. eyaneus, altes Maͤnuchen und Weibchen. i 32. F. cineraceus, altes M., Junges u. ſchwarzbraune Abart. 33. F. pallidus, altes Maͤnnchen und Junges. S. 92. Die Milane. 39. F. milvus. 40. F. ater. 41. F. parasiticus, alt. 42. E. furcatus. 43. F. melanopterus. Hieraus kann man hinlaͤnglich erſehen, mit weicher Vollſtaͤn⸗ digkeit die Raubvogel behandelt fi ſind. 3 Dissertatio inauguralis, sisteus enumerationem Coleopterorum circa Friburgum Brisgo- viae indigenarum annexis locis natalibus, scripsit J. H. Fischer. Friburgi Brisgoviae, 1843. 8. 66. Nicht leicht wird es eine Gegend in Deutſchland geben, weche eine ſolche Manchfaltigkeit an Waſſer und Land und Climo 2 113 befäße wie das Breisgau. Der Schwarzwald mit Bergen über fuͤnfthalbtauſend Schuh hoch, beſtehend vorzüglich aus Gneuß, aber auch aus Granit, Feldſtein⸗Porphyr; in der Rheinebene der vulcaniſche Kaiſerſtuhl 1700“ hoch, der Schoͤnberg aus buntem Sandſtein, Muſchelkalk, Roogenſtein, endlich der Loͤß in niedern Huͤgeln; uͤberall Wald der manchfaltigſten Art, an Gewaͤſſern der Rhein mit ſeinen Altwaſſern, viele Bache und Sümpfe mit und ohne Waldungen, der Pflanzenreichthum ſehr groß, wie die Flora von Spenner zeigt, auch ziemlich viel Eifer für die Botanik unter den Studierenden. Daher muß man ſich wun⸗ dern, daß ſich bisher noch niemand der Fauna angenommen hat, und ſich freuen, daß Dr. Fiſcher ſogleich mit einer tuͤchtigen Arbeit uber die Käfer hervorgetreten iſt. Sie beweißt, was man mit Sicherheit vermuthen durfte, daß die Gegend ungemein reich an Kerfen iſt; auch war es dem Verfaſſer gelungen, manche zu entdecken, welche in anderen Gegenden Deutſchlands noch nicht gefunden worden. Der Verf. folgt mit Recht dem Catalog von Dejean. Das iſt bis jetzt das vollſtaͤndigſte Verzeichniß der Kaͤfer, welches nicht weniger als 22,399 Gattungen enthaͤlt. Wir haben uns die Muͤhe gegeben, des Verfaſſers Käfer mit denen von Her rich Schaffer in der Topographie von Regensburg zu vergleichen, und dabey gefunden, daß Fiſcher viele bey Freyburg gefunden hat, welche bey Regensburg fehlen; das iſt indeſſen auch umge: kehrt der Fall. Herrich fuͤhrt 1,954 Käfer auf, Fiſcher ohn⸗ gefaͤhr 1,300, wenn man nehmlich auf jede Seite 20 Gattun: gen rechnet, was wohl die Mittelzahl ſeyn wird. Der erſtere hat mithin etwa 600 mehr, was ſich leicht begreifen Laßt, wenn man bedenkt, daß er vielleicht ſeit 20 Jahren daran ſammelt, während Fiſcher bis jetzt 6 darauf verwendet hat. Nach einer weiteren Vergleichung zeigte ſich, daß Fiſcher bey Freyburg un⸗ gefaͤhr 300 Gattungen entdeckt hat, welche bey Regensburg feh— len; Herrich dagegen begreiflicher Weiſe noch mehr bey Re⸗ gensburg, welche bey Freyburg noch nicht entdeckt ſind. Da Fiſcher wohl kaum ein Drittel der Zeit aufgewendet hat; ſo darf man annehmen, daß er in der Folge noch eine ziemliche Anzahl finden wird. Die Fauna von Freyburg muß natürlich viel reicher ſeyn, als die von Regensburg, da das Ge⸗ laͤnde viel manchfaltiger iſt. Vor der Hand muß man ſich freuen, daß nun ſoviel geſchehen iſt und die etwannigen Nachfolger des Verfaſſets wiſſen, welche Sippen im Allgemeinen hier vorkommen. Der Catalog iſt gut geordnet: die Namen der Familien und Sippen in der Mitte, der Gattungen am Anfang der Zeilen, mit dem Aufſteller, den Synonymen, dem Aufenthalt und der Gegend; endlich, ob ſie gemein oder ſelten iſt. Dieſe Angaben ſind alſo wie in den beſten Catalogen eingerichtet. Es waͤre aber nicht übel, wenn bey jeder Gattung der unmittelbare Aufent⸗ halt, z. B. die Pflanze ſelbſt, worauf man fie gefunden hat, angegeben wuͤrde, ſowie auch der Tag und ſelbſt die Stunde; bey Seltenheiten auch wohl die unmittelbare Stelle in Feld oder Wald. Das letztere iſt indeſſen hier bisweilen geſchehen, wenig⸗ ſtens mit den Bergen, worauf ſie gefunden wurden. Die ganze Schrift verräth einen ungemeinen Fleiß, große Genauigkeit in der Beſtimmung und durchgreifende Bekanntſchaft mit dem Sy⸗ ſtem, usd laͤßt daher erwarten, daß der Verfaſſer in der Folge noch Tuͤchtiges in der Zoologie leiſten werde. 312 Histoire maturelle des Zoophytes. Acalephes, par R. P. Lesson. Paris chez Roret. 1843. 8. 596. Pl. 12. Dieſer Band gehoͤrt zu dem großen Unternehmen, welches der Buchhaͤndler unter dem Titel: Nouvelles Suites à Buffon herausgibt, und wovon ſchon eine ziemliche Reihe Baͤnde erſchie⸗ nen find: die allgemeine Zoologie von Iſid. Geoffroy St. Hilaire, ein Band, die Wale von Fr. Cuvier ein Band, die Lurche von Dumeril und Bibron, bis jetzt ſechs Baͤnde, es werden neun; die allgemeine Entomologie von Lacordaire, zwey Baͤnde; Schricken von Serville, ein Band; Qualſter don demſelben, ein Band, Falter von Boisdu val, der erſte Band; Bolden von Rambur, ein Band; Mucken von Mac⸗ quart, zween Baͤnde; fluͤgelloſe von Walckenger, zween Bände; Cruſtaceen von Milne-Edwards, drey Bünde; Quallen von Leſſon, ein Band; Infuſorien von Dujardin, ein Band; Organographie der Pflanzen von Al ph. Decandolle, zween Baͤnde; Phanerogamen von Spach, bis jetzt eilf Baͤnde; Geologie von Huot, zween Bände. Jeder Band koſtet den Unterzeichnern 54 Franken, 10 Tafeln ſchwarz 3 Franken, illu⸗ miniert 6 Franken; einzelne Baͤnde koſten 63 Franken. Man kann annehmen, daß die illuminierten Tafeln zu jedem Band etwa 20 Franken koſten. 5 Der vorliegende Band nun enthaͤlt alſo die Quallen in der ganzen Vollſtaͤndigkeit, wie ſie jetzt herzuſtellen ſind. Da der Verfaſſer bekanntlich eine Reiſe um die Welt gemacht, und dar⸗ auf Gelegenheit hatte, eine Menge dieſer Thiere ſelbſt zu beobach⸗ ten; ſo kann man wohl denken, daß er im Stande iſt, etwas Tuͤchtiges zu leiſten. Das iſt denn hier auch geſchehen, und es ſcheint uns, daß in dieſem Bande alles enthalten iſt, was die fruͤhere Literatur geliefert hat. Sowohl die Anatomie als die Phyſiologie und Chemie, nebſt der geographiſchen Verbreitung, und das, was man von dem Leben und der Fortpflanzung dieſer Thiere beobachtet hat, iſt hier zuſammengeſtellt. Er fuͤhrt zwar die Schriften auf, welche in Deutſchland uͤber die Quallen er⸗ ſchienen ſind, hat jedoch, weil er nicht deutſch verſteht, nur das benutzt, was in franzoͤſiſchen Zeitſchriften ausgezogen worden iſt. Das theilt er indeſſen ſehr ausfuͤhrlich mit; kurz, wir glauben, daß man in dieſem Werk alles finden wird, was man über dieſe Thiere weiß. 4 6 Er beginnt mit den früheren Claſſificationen von Cuvier, Leſueur, Lamarck, Latreille, Blainville, Eſchſcholtz, und gibt ſodann die ſeinige, welche er ſchon im Jahr 1835. in den Zoological Proceedings mitgetheilt hat. (Iſis 1837. . 118.) 8 Acht Familien: Beroide, Medus®, Diphide, Polytomz, Physophoræ, Physaliæ, Velellæ, Porpitæ. Die Trennung in Diphyden und Polytomen, Phyſophoren und Phyſalien, Velellen und Porpiten ſcheint uns uͤberfluͤſſig. S. 19. folgt das Geſchichtliche: Ariſtoteles und Plinius; ſo⸗ dann viele andere, wie Morton, Belon, Boccone, Martens, Reaumur, Sloane, Linne, Borlaſe, Plancus, Baſter, Forſkal, Spallanzani, O. Fr. Müller, Macri, Dieguemare, Otto Fa⸗ bricius, O. Swartz, Gmelin, G. Shaw, Bruguiere, Modeer, Peron, Leſueur, Cuvier, Bory de St. Vincent, Tileſius, Abild⸗ gaard, Gaͤde, Eſchſcholtz, A. Fr. Otto, Eyſenhardt, Baer, Ro⸗ ſenthal, Haſſelt, delle Chiaje, Eichwald, Quoy und Gaimard, Haan, Martens, Rang, Leſſon, Sars, Blainville, Ehrenberg, Milne⸗Edwards, Brandt, Grant, Surriray, G. Bennett, R. Pa⸗ 213 terſon, Difers, E. Forbes und Goodſir, Owen und mehrere Andere. S. 53. folgt ein Verzeichniß der Schriften. S. 61. folgt der eigentliche Text, ſehr vollſtaͤndig, wie be⸗ merkt. Der Text der Schriftſteller wird gewoͤhnlich ganz aus⸗ gezogen; Sippen und Gattungen werden characteriſiert; dabey alle Citate, Fundort, und was man davon weiß. ‘ Fam. I. Beroidae. p. 61. Tribus I. Cestoideae. - Cestum veneris, rissoanum, najadis, amphitritis. . Lemniscus marginatus. Trib. II. Callianirae. . Callianira diploptera, triploptera. Chiaja n., Aleinoe papillosa. . Polyptera n., Callianira chamissonis. Mnemia schweiggeri, kuhlii. Bucephalon n., Callianira reynaudii. . Bolina elegans, septentrionalis, hibernica. ı Trib. IH. Leucothoeae. 9. Leucothœa formosa. Trib. IV. Calymmeae. . Calymma trevirani, mertensii. . Eucharis tiedemanni, multicornis, 'novemeostata.! . Aleinoe vermiculata, rosea, norwegica. . Lesueuria vitrea. . Axiotima gedii. Trib. V. Neisidae. Neis n. cordigera. Trib. VI. Ocyroöae, . Ocyro& crystallina, fusca, maculata. a Trib. VII. Cydippae. . Mertensia n. scoresbyi, compressa. Anais n. quadricostata. . Eschscholtzia n. dimidiata, glandiformis. . Janira hexagona, elliptica, quoyi, octoptera, cucumis. - Cydippe pileus, cucumis, densa, ovata. Trib. VIII. Beroae. Beroë mülleri, basteri, scoresbyi, santonum, albens, rosea, fallax, forskalii, punctata. Idya peronii, mertensii, capensis, cucumis, elongata. borealis, ovata, gilva, dentata. Medea constrieta, fulgens, rufescens, aretica, dubia. Cydalisia n. mitræformis, punetata. . Pandora flemingii. . Galeolaria australis, quadridentata. . Doliolum mediterraneum. » Rosacea ceutensis, plicata. Sulculeolaria quadrivalvis. 31. Praia dubia, diphyes. 32. Noctiluca (Gleba) miliaris. 33. Bipinnaria asterigera. Fam. IL Medusae. p. 159. Sehr vieles über Claſſification und Anatomie und Chemie. o e kom 1. Meduſen ohne Rüſſel. Trib. I. Eudorae. 1. Discus n. discobolorum, rosaceus, hydropotes, mem- branaceus. 2. Eudora undulosa, moneta. 3. Eulimenes sphæroidalis, cyclophylla, heliometra. 4. Phoreynia cudonoidea, petasella, istiophora, cruciata. 5. Pileola n. gibraltarica (pileata.) Iſis 1844. Heft 4. —— — . Epumis n. gargantua. . Ephyra simplex, tuberculata, octolobata. . Euryale antarctica, dubia. Trib. II. Carybdeae. . Carybdea periphylla, bitentaculata. bicolor‘; campa- nella. Obelia sphaerulina. Trib. III. Marsupialae. . Marsupialis planci, alata, flagellata. . Bursarius n. eythereæ. Mitra n. rangii. . Eurybia exigua. Cytaeis tetrastyla, Campanella n. chamissonis, fabricii. . Scyphis n. mucilaginasa, punctata. Trib. IV. Nucleiferae. . Turris n. papua, borealis, neglecta. . Circe kamtschatica, anais, elongata. . Conis mitrata. Tiara n. papalis, sarsii. . Tholus n. funerarius. Pandea n. conica, rotunda, saltatoria. Bugainvillia n. macloriana, britannica. octopunctata. Proboscidactyla flavicirrata. Melicertum penicillatum, pusillum. Aglaura hemistoma. Laodicea n. erueigera. . Microstoma n. ambiguum. Trib. V. Berenicidae. . Berenix enchroma, thalassina, cuviera. . Staurophora mertensii. 2. Aechte Meduſen. Trib. I. Thalassanthae. . Pegasia dodecagona, cylindrella. . Foveolia mollieina, pilearis, bunogaster, diadema, li- neolata, pulvinata. f Cunina campanulata, globosa. Aegina citrina, rosea, cyanogramma, grisea, semiro- sea, capillata, nivea, corona, carolinarum. . Aeginopsis laurentii. Tribus II. Aequoridae. . Aequorea forskalea, eiliata, violacea, globosa, euro dina, eyanea, thalassina, stauroglypha ?, allantophora, risso, amphicurta, bunogaster, sphæroidalis, phosphori- phora, rhodoloma, oetocostata, atlantica? danica? grenlandica. ö . Polyxenia cyanostylis, purpurea, pleuronota, undulosa, flavobrachia. Trib. III. Oceanidae. . Stomobrachiota lenticularis. . Mesonema coelum pensile, abbreviata, macrodactyla, cwerulescens, dubia. Oceania phosphorica, lineolata, flavidula, lesueur, di- nema, bimorpha? tetranema? sanguinolenta? danica? paradoxa? microscopica? heteronema? . Patera n. cerebriformis. 3. Meduſen mit Rüffel. . Melicerta perla, pleurotoma, fascieulata, morchella. . Saphenia dinema, bitentaculata, balearica. . Dianea endrachtensis, viridula, gibboss. 20 314 46. 47. 48. 49. 50. 51. 52. 53. 54. 55. 56. 67. 68. 69. 70. 71. 72. Orythia viridis, minima. Geryonia tetraphylla, bicolor, rosacea, exigua. Liriope n. proboseidalis, cerasiformis. Xanthea n. agaricina. Sarsia tubulosa. Tima flavilabris. Thaumantias cymbaloidea, hemisphærica, lueida, plana? multicirrata, pileata, thompsonii, punctata, sarnica. Linuche unguiculata. Usous n. roseus. Lymnorea triedra. Favonia octonema, hexanema. 4. Meduſen mit centralem Stiel und Armen. Trib. I. Medusae monostomae. . Biplis n. raynaudii, aquitaniæ. . Melitea purpurea, brachyura. . Evagora tetrachira, capillata. h Salamis n. toreumata (incolor). . Sphacellophora camtschatica. . Callirho& mieronema, basteriana. . Sthenonia albida. . Aurelia aurita, colpota? hyalina, melanospila, globu- laris, suriray, lineolata, flavidula, campanula, tyrrhena, pupurea? labiata, limbata. . Claustra n. pissiniboque (clausa), mertensii. E Cyanea capillata, lamarckii, ferruginea, rosea, lusita- nica, caliparea, plocamia, limbazura, postelsii, beh- ringiana, ambigua. Pelagia panopyra, lessonii, cyanella, partlienopensis, flaveola, disoidea, noctiluca, labiche, phosphorea, co- nifera, australis?, americana ?, guineensis. Chrysaora hyoscella, lactea, mediterranea, pentastoma, hexastoma, heptanema, gaudichaudii, blossevillii, rey- naudii, oculata, helvola, melanoster, eruentata. Trib. II. Medusae polystomae. Ocyro& lineolata. Cassiopea frondosa, andromeda, lunulata, canariensis, dubia. Cephea eyelophora, polychroma, ocellata, fusca, octo- styla. Rhizostoma cuvieri, aldrovandi, lutea, mosaica, theo- phila, forskali, leptopus, papua, capensis, dubreuilli, rosea, cruciata, borbonica, mertensii, aculeata, tuber- eulifera, tetrastyla? Fam. III. Diphydae. Polygastricae. p. 425. Trib. I. Diphyes boryi, angustata, appendiculata. . Heterodiphyes. a. Calpe pentagona, bassensis. db. Abyla trigona. Trib: II. Monogastricae. . Microdiphyes. a. Cymba sagittata, truncata. 5. Enneagonum hyalinum. 2 aron m E 10 315 1. Aglaisma baerii. Trib. III. Diphyes dubiae. Diphyes tetragona, quinquedentata, hispida. Fam. IV. Polytomae s. Plethosomae. Trib. I. Plethosomae- . Plethosoma n. eristalloides, cœrulea. . Polytomus lamanon. . Hippopodius luteus. . Elephantopes n. neapolitanus. . Racemis ovalis. Trib. II. Stephanomiae. . Stephanomia amphitridis, lævigata. . Sarcoconus n. eysenhardtü, triangularis, imbricatus, heptacanthus, foliaceus, . Strobila octoradiata. Fam. V. Physophorae. Trib. I. Rhizophysae. . Rhizophysa filiformis, eschscholtzii BEER plani- stoma, peronii, mertensii. . Brachysoma chamissonis, erythrophysa. Trib. II. Discolabae. p. 466. p. 482. . Discolabe mediterranea. / . Diphysa singularis. Trib. 3. Angelae. 5. Angela n. cytherea. Trib. IV. Athorybiae. . Athorybia rosacea, heliantha, melo. . Anthophysa rosea. Trib. V. Physophorae. . Physophora hydrostatica, musonema, forskalii, disticha, australis, tectum, ambigua, cupulita. Trib. VI. Agalmae. . Agalma okenii, eee mertensii, e e in- termedia, alba, pontocardia? Trib. VII. Apolemiae. . Apolemia lesueuria, edwardsii, prolifera quopi. Apolemiopsis dubia. Fam. VI. Physaliae. Trib. IJ. Cystisomae. . Physalia pelagica. Trib. II. Salaciae. . Physalia azorica, tuberculosa, utrieulus, megalista. Trib. IL Alophotae. p. 531. 3. Physalia olfersii. Fam. VII. Velellae. p. 560. . Velella limbosa, mutica, scaphidia, emarginata, ob- longa, lata, aurora, septentrionalis, patellaris, oxyo- thone, antaretica, cyanea, pacifica, caurina, 'tropica, indica. . Rataria cordata, pocillum, mitrata. Fam. VIII. Porpitae. p. 581. . Porpita mediterranea, ramosa, paciſica, linneana, lut- keana, gigantea, chrysocoma, atlantica, ee cœ- rulea, radiata. . Cuboides vitreus. . Cucubalus cordiformis. Cucullus doreyanus, lessonii. Eudoxia bojani. Amphiroa alata ete. Ersa quoyi, gaimardi. 2. Ratis n. medusæ. 2. Acies n. palpebrans. Hieraus wird man wohl erkennen, daß der Verfaſſer alles geſammelt hat, was vorhanden iſt. Die Schrift iſt demnach unentbehrlich. Ein Regiſter hätte: er wohl dazu thun koͤnnen. Manche Sippennamen find nicht gut geformt, wie Discus, SSS Marsupialis, Campanella, Turris, Tiara uſw.; manche auch doppelt angewendet, wie Mertensia, Eschscholtzia, Euryale, Cucubalus, Microstoma, Biblis, Melicerta, Melitea, Po- Iypterus, Pandora ete.; indeſſen rühren nicht alle vom Ver⸗ faſſer her. Fehlerhaft find viele geſchrieben, oft i mit y ver⸗ wechſelt, oft auch das Geſchlecht. Die Sippennamen von Men: ſchen paſſen nicht ins Thierreich, wie Chiaja, Lesueuria, Mer- tensia, Eschscholtzia, Bugainvillia, Sarsia. Beſonders ausfuͤhrlich ſind behandelt Chiaja neapolitana, Lesueuria vitrea, Cydippe ovata, Bero& forskalii, Nocti- luca miliaris, Medusa, Marsupialis, Aequorea violacea. Abgebildet find die neu aufgeftellten Sippen: Cestum veneris. Xanthea agaricina. Ocyro& maculata. Melicerta morchella. Aleino@ vermiculata. Mitra rangii. Acies palpebrans. Carybdea campanella. Mertensia scoresbyi. Rhizostoma aldrovandi. Cydalisia mitræformis. Angela cytherea. Idia dentata. Physophora musonema. Bolina elegans. Rhizophysa forskalea. Leucothœa formosa. Stephanomia amphitridis. Chiaja neapolitana. Athorybia melo. Circe anais, elongata. Physalia caravella. Mesonema pileus. Velella mutica. Chrysaora oculata. Porpita gigantea. Neber die Wiedererzeugung der Knochen, und Reſectionen beym Menſchen, nebſt einer tabellariſchen Ueberſicht aller Reſectionen, welche ſeit 1821. im Julius-Spital zu Wuͤrzburg gemacht worden ſind, von Hofrath Prof. K. Textor. Würzburg 1842. 4. 16. T. 1. Die Ausſchneidung von Knochentheilen iſt ohne Zweifel eine hoͤchſt wichtige und wohlthaͤtige Erfindung, welche in fruͤhe— ren Zeiten ſelten, jetzt aber haͤufig gewagt wird, und daran hat der Verfaſſer ſehr großen, vielleicht ‚den. größten Antheil: denn ſeit mehr als 20 Jahren vergieng faſt kein Jahr, worinn er nicht eine und die andere Overation der Art machte, und zwar groͤßtentheils mit gluͤcklichem Erfolg an den verſchiedenſten Thei— len; im Ganzen nicht weniger als 76, wovon nur 22 geſtor⸗ ben, wobey meiſtens andere Uebel mit im Spiele waren; unge: heilt entlaſſen nur 3, alle uͤbrigen mithin geheilt, was eine große Geſchicklichkeit und einſichtsvolle Behandlung beweißt. Bey vie- len Fällen hat der Verfaſſer Wiedererzeugung der Knochenſub— ſtanz wahrgenommen, was vorzuͤglich der Erhaltung der Bein— haut ſcheint zugeſchrieben werden zu muͤßen, wie aus den lehr- reichen Verſuchen des Profeſſors B. Heine an Thieren her— vorzugehen ſcheint. Dieſe Verſuche hat der Verfaſſer vorzuͤglich beruͤckſichtigt, ſich auch deſſen Oſteotoms in mehreren Faͤllen mit erwuͤnſchtem Erfolge bedient. Der Verfaſſer beſchreibt nun meh- rere ſeiner Operationen, und bildet die Ausſchneidung einer Rippe ab. Dieſe Schrift wird vielleicht Manchen Muth geben, dieſe ſonſt gefuͤrchtete, hier aber fo oft vollfuͤhrte Operation ebenfalls zu wagen, wodurch manches Menſchenleben oder wenigſtens manche Gliedmaaße gerettet werden kann. 318 Ueber die Wiedererzeugung der Cryſtalllinſe, von Carl Textor, Dr. Med. Wuͤrzburg 1842. 8, 71. Taf. 3 ill. Eine wirklich intereſſante Abhandlung uͤber die ſo merkwuͤr— dige Erſcheinung, uͤber die man nicht genug Thatſachen ſam— meln kann. Der Verfaſſer hat ſich Muͤhe gegeben, Alles, was bis jetzt darüber bekannt geworden iſt, vollſtaͤndig zuſammen zu bringen. Man glaubte noch vor nicht langer Zeit, daß nach Ausziehung oder Niederdruͤckung die Linſe nicht wieder hergeſtellt werde, ſondern daß an ihre Stelle der Glaskoͤrper vortrete. Die erſte Beobachtung von der Wiedererzeugung derſelben haben Vrolik und Buchner zu Amſterdam gemacht 1801. Die Entdeckung blieb ziemlich unbeachtet, bis 1824. Dr. Fr. Chr. Dietrich zu Tübingen Beobachtungen über die theilweiſe Mies dererzeugung der Linſe bekannt gemacht hat. Dann machten auch 1825. Cocteau und Leroy d' Etoilles Verſuche dar⸗ über an Caninchen, Katzen und Hunden, welche gelangen; deß— gleichen H. Day bey einem Fall in England im Jahr 1828. W. Soͤmmerring, der Sohn, beobachtete daſſelbe nach ſechs Staar- Operationen 1828. zu Frankfurt. Prof. Mayer in Bonn zog im Jahr 1832. vierzehn Caninchen die Linſe aus, und fand bey neunen wieder eine neu erzeugte Linſe; im Jahr 1834. W. Werneck in Salzburg bey einem Menſchen; Prof. A. Retzius zween Faͤlle von ſolcher Wiederherſtellung beym Menſchen; 1838. Dr. Pauli zu Landau bey einem Jagdhund und einem Stier. 1841. hat Middlemore in England ge— lungene Verſuche an jungen Thieren gemacht; Dr. Loͤwen— hardt und Davidſon zu Brenzlow daſſelbe bey mehreren Caninchen ſchon im Jahr 1827., aber erſt bekannt gemacht 1841. Dazwiſchen werden auch Verſuche von mehreren ange: führt, welche nicht gelangen. Nun erzaͤhlt der Verfaſſer S. 34. Verſuche, welche er mit ſeinem Vater an mehreren Caninchen angeſtellt hat. Sie miß⸗ langen bey drey, gelangen aber bey einem. Dieſes Auge iſt abgebildet. Dann werden fünf Staat = Operationen, welche Tertor, der Vater, gemacht hat, erzählt, wobey ſich mehr oder weniger von einer Gryftalllinfe erzeugt hat. Nach ſo vie— len Beobachtungen von tuͤchtigen Maͤnnern iſt daher an der Thatſache nicht mehr zu zweifeln, und man muß es dem Ber: faſſer Dank wiſſen, daß er die Thatſachen geſammelt und mit neuen bereichert hat. S. 46. folgen Beurtheilungen und phyſiologiſche Betrachtun⸗ gen uͤber dieſen Vorgang. Die Capſel iſt das abſondernde Or⸗ gan der Linſe, und dieſe wird daher nur neu erzeugt, wenn jene nicht zerſtoͤrt wird. Recht ſchoͤn find abgebildet ſechs ſolche ope⸗ riette Augen von Menſchen und eines von Caninchen. Ver ſ u ch über das Vorkommen der Harnſteine in Oſtfranken, von Dr. Carl Textor. Wuͤrzburg 1843. 4. 88. b Dieſes iſt eine ſehr fleißige Zuſammenſtellung aller Beobach— tungen aus fruͤheren Schriftſtellern, inſofern ſie Franken betref— fen. Er geht dabey bis in die aͤlteſten Zeiten zuruck. Nicht eine trockene Aufzählung, ſondern eine Schilderung der Fälle und Beſchreibung der Steine; viele, welche durch Operationen ſeines Vaters zu Tage gefoͤrdert wurden. Zum Schluſſe fuͤhrt der Verfaſſer Falle an, bey welchen die Steine in der Blaſe von ſelbſt zerbrachen: er gibt davon die Erklaͤrung, und ver— gleicht zuletzt die Gegenden, wo dieſe Steine mehr oder weniger haͤufig vorkommen. Ein großer Theil dieſer Steine findet ſich 219 in der reichhaltigen Sammlung. feines Vaters. Es werden in dieſer Schrift ſehr merkwuͤrdige Umftände von Steinkrankheiten erzählt, welche gewiß von Wichtigkeit fuͤr die practiſche Medi⸗ ein ſind. Allgemeine Anatomie. Lehre von den Miſchungs⸗ und Form⸗Beſtandtheilen des menſchlichen Körpers, von J. Henle. Leipzig, bey L. Voß. 1841. 8. 1048. T. 5. nebſt Holzſchnitten. Die Wichtigkeit dieſes Werks iſt bereits fo allgemein aner⸗ kannt, daß eine umſtaͤndliche Darſtelluug ſeines Innhaltes nicht mehr noͤthig iſt. Man findet darinn nicht bloß all' die feinern Unterſuchungen der neuern Zeit uͤber die vielen feineren Gewebe, ſondern auch eine große Menge eigene microſcopiſche Beobach⸗ tungen mit critiſchen Bemerkungen und phyſiologiſchen Betrach⸗ tungen. Nach dem Verzeichniß der in dem Werke angeführten Schriften folgt der Theil, welchen man die organiſche Chemie nennt, ‚vorzüglich bearbeitet nach Loͤwigs Chemie der organi⸗ ſchen Verbindungen und geprüft durch Vergleichung mit den microſcopiſchen Reſultaten. Es werden alle organiſchen Stoffe eroͤrtert und beſonders den Proceſſen der Gaͤhrung und Faͤulniß eine eigenthuͤmliche Betrachtung gewidmet. Die Betrachtung der Formbeſtandtheile von S. 119. an macht das Hauptwerk aus. Nach einer Einleitung uͤber die Gewebe, den Gebrauch des Micro⸗ ſcops und die Zubereitung der Gegenftände folgt die Lehre vom Zellgewebe, welches, wie wir in unſern fruͤheſten Schriften ge⸗ zeigt haben, die Grundmaſſe beider oganiſchen Reiche iſt. Das iſt endlich nach einem faſt dreyßigjaͤhrigen Kampfe allgemein ans erkannt. So viel Zeit hat es alſo gebraucht, um eine Lehre geltend zu machen, wofuͤr ſchon bey dem Anfange dieſes Jahr— hunderts hinlaͤngliche und leicht zu ſehende Thatſachen vorhanden waren. Sie bedurften aber der Combination; und dieſe war es gerade, wogegen ſich die Empirie bis auf die neueſte Zeit ſtraͤubte. Mit dieſer Anerkennung iſt nun der Boden fuͤr die Phyſiologie, nehmlich die Einheit der Geneſis der Pflanzen und Thiere gewonnen, und damit ſowohl die Claſſification der Or⸗ gane und Gattungen als ihrer Verrichtungen, ſowohl im Ein⸗ zelnen als im Ganzen. Das letzte iſt bey aller Evidenz doch noch ein Gegenſtand der Weigerung. Die Menge muß nach der Anſtrengung, womit ſie endlich ihren Boden erobert hat, ausruhen, um ſich darauf in den einzelnen Dingen zurecht zu ſinden. Dieſe Zeit wird indeſſen auch kommen, und zwar ſchnel⸗ ler, als die von der Anerkennung des Zellenbaues aller organi⸗ ſchen Weſen gekommen iſt, aus dem einfachen Grunde, weil dieſe die erſte war und jene die zweyte ift. Zuerſt handelt der Verfaſſer von der Entſtehung der Zellen, Vermehrung, Verwandelung und Verrichtung; ſodann S. 220. von dem Bau und den Verrichtungen der aus den Zellen ge— bildeten einzelnen Gewebe: Oberhaut, Naͤgel, Farbenſtoff, Haare, Hornhaut, Eryſtalilinſe und Glaskoͤrper, Fettgewebe uſw. S. 409. von der Lymphe, dem Milchſaft, dem Blute und von den Gefaͤßen. 220 S. 537. von dem Gewebe der Muskeln, Nerven, Knorpel, Knochen, Zähne und den Gehoͤrſteinen. S. 889. von den Druͤſen und den Haͤuten. Es iſt unnoͤ⸗ thig zu ſagen, daß hier alles mit der groͤßten Vollſtaͤndigkeit und Gruͤndlichkeit dargeſtellt iſt. Die Abbildungen, von F. Wagner gezeichnet und von Ver⸗ ſchiedenen in Stahl geſtochen, enthalten microſcopiſche Darftel- lungen: Zellen aus allen Theilen, Faſern, Haargefaͤße, Blut⸗ und Lymphkoͤrperchen, Muskelbuͤndel, Nervenroͤhren, Ganglien— kugeln, Zahnkoͤrperchen, Druͤſen, graafiſche Blaͤschen, Samen⸗ 9 Darmzotten uſw. Ein bequemes Regiſter ſchließt das uch. Phyſiologiſche Unterſuchungen uͤber die Vewegungen des Gehirns und Ruͤckenmarks, insbeſondere den Einfluß der Cereboſpinal-Fluͤſſigkeit auf diefelben, von Dr. A. Ecker, Proſector und Privatdocent zu Heidelberg. Stuttgart bey Schweizer⸗ bart. 1843. 8. 124. Der Verfaſſer hat in dieſer ungemein fleißigen Schrift den ſeit Jahrhunderten beſtrittenen Gegenſtand auf das Gruͤndlichſte bearbeitet, ſowohl durch das Mittel der Geſchichte als der eige— nen Verſuche, wodurch die Sache endlich zu einer entſchiedenen Loͤſung gediehen iſt. Er hat nicht weniger als 18 Trepanations⸗ Verſuche an Thieren angeſtellt, meiſtens an Hunden und Ca⸗ ninchen, und zwar mit der größten Genauigkeit und mit ver ſchiedenen Modificationen. Dabey wurden die einſchlaͤgigen Be: obachtungen anderer verglichen und beurtheilt. Das erſte Ca: pitel handelt von den Bewegungen des Gehirns im Allgemeinen, wobey das Geſchichtliche von den aͤlteſten Zeiten an. Sodann von den arteriellen Bewegungen des Gehirns auf dieſelbe Weiſe, und mit zween eigenen Verſuchen an Hunden. S. 27. von den Athembewegungen des Gehirns; das Geſchichtliche mit 10 Verſuchen an Caninchen und einigen an Hunden und an einer Ziege. Dieſes Capitel iſt das wichtigſte im ganzen Werke, und verdient beſonders die Beachtung der Phyſiologen. S. 102. folgen die Bewegungen uͤber das Ruͤckenmark mit einem Verſuch an einem Hunde und mit mehreren Verſuchen anderer. S. 112. ſtellt der Verfaſſer die Beobachtungen und Meynungen zufam= men, und erklaͤrt endlich als wohlbegruͤndete Ergebniſſe, daß das Hirn eine doppelte Bewegung habe; daß es ſich beym Ausathmen ausdehne, beym Einathmen dagegen zuſammenſinke; daß ferner eine mit dem Herzſchlag ſynchroniſche Bewegung vorhanden ſey. Die Athembewegung des Hirns komme von Ein- und Aus— ſtroͤmen der Cerobroſpinal-Fluͤſſigkeit in die Hirnkammern her; die pulſierende Bewegung von der Pulſation der Arterien am Grunde des Hirns und in deſſen Maſſe. Dieſe Bewegungen ſind in pathologiſcher Hinſicht von großer Wichtigkeit bey hefti⸗ gem Huſten, bey Blutverluſt, beym Schlagfluß udgl. Die Schrift wird daher dem practiſchen Arzt eben ſo nuͤtzlich ſeyn, als den Phyſiologen. Sie iſt zugleich ein ſchoͤner Beweis für den wiſſenſchaftlichen Sinn, die Thaͤtigkeit und die anatomiſche Geſchicklichkeit des Verfaſſers. r r —— m — Alchemilla gracilis Opiz. nur das Naturſtudium überall unter die Gymnaſiallehrgegenſtände auf⸗ genommen, würden die Naturgegenſtände den Schülern nicht bloß ge⸗ nannt, fondern auch vorgezeigt und wiſſenſchaftlich erklart, würden mit ihnen naturwiſſenſchaftliche Ausflüge unternommen, ihnen die zweckmäßigſte Art des Sammelns und des Aufbewahrens kennen gelernt, dann müßte die Pflanzenkunde unendlich mehrere Verehrer zählen, als es bis jetzt noch immer der Fall iſt. Die zarte Jugend würde von der Anſchauung der Natur zur erhebenden Erkenntniß der Werke Gottes und ſeiner All⸗ macht, Güte und Weisheit bingeriffen, wodurch die Sittlichkeit bey einem kindlich erhaltenem Gemüthe ſehr gewinnen müßte. Die Jugend könnte hierdurch vor manchem Fehlſchritt, den ſie ſpäter oft nur zu bitter zu bereuen hat, abgehalten werden, da der Geift dadurch eine andere, edlere Richtung gewinnen würde. Botaniſche Werke könnten dann in einer größeren Auflage erſcheinen, wohlfeiler ſeyn, wodurch ſich wieder die arbeitenden Naturſorſcher zum Vortheile des ganzen vermehren möchten. Bey dieſer Gelegenheit fühle ich mich auch gedrungen, alle Theile nehmer meiner Pflanzentauſchanſtalt auf ein ſehr brauchbares Werk un⸗ ſeres würdigen Herrn Hofraths Reichenbach, der fo gut die Bedürfniſſe der Zeit kennt und ihnen mit ſeiner Kenntniß und Thätigkeit zu Hülfe kömmt, aufmerkſam zu machen, das ihnen bey Einrichtung ihrer Samm⸗ lung ſehr nützlich und überaus belehrend ſeyn wird, nehmlich: Der deutſche Botaniker, 1. Band: das Herbarienbuch. Erklarung des naturlichen Pflanzenſyſtems, ſyſtematiſche Aufzäh⸗ lung, Synonymif und Regiſter der bis jetzt bekannten Pflanzen⸗ gattungen. Dresden und Leipzig, 1841. 8. Preis 24 Thaler. Da Herr Hauptmann Bracht in Mantua, mein vielgeſchatzter Freund, im Begriffe ſteht, auch in Italien eine eigene Pflanzentauſch⸗ anſtalt zu errichten, ſo wird es mir ſehr angenehm ſeyn, wenn ſich recht viele, beſonders deutſche Botaniker und aus dem höhern Norden an mein Unternehmen, das mit jenem des Hrn. Hauptmann Bracht, bey den von ihm ſchon jetzt errungenen Vortheilen, im ſteten Einklang bleiben dürfte, anſchließen und recht viele ſeltene, ſchön und charakteriſtiſch ge⸗ trocknete Pflanzen einſenden möchten; wenn auch andere Tauſchanſtalten, naturhiſtoriſche Geſellſchaften, Herausgeber getrockneter Pflanzen ſich mit meiner Tauſchanſtalt in Verbindung ſetzen und Liebhaber der Pflanzen⸗ kunde, die nichts zum Austauſche bieten können, unſere in Hinrichs Catalog angezeigten Herbare fleißig abnehmen wollten. Letztere ſind wohl die wohlfeilſten Herbare, die bis jetzt erſchienen ſind, und enthalten Pflanzen aus den verſchiedenſten Gegenden. Die Bedingniſſe der Tauſchanſtalt (Iſis 1844. Heft V.) ſind von den Tauſchluſtigen vorher einzuſehen, und können ſolche auf dem Wege des Buchhandels von mir gratis bezogen, oder auch im Anzeiger der Deutſchen 1842. Nr. 306. S. 4010 und 4011 nachgeleſen werden. Vereinen ſich nun noch mehrere Tauſchluſtige zu gemeinſchaftlicher Sendung mittels der Fracht, ſo wird ihnen der Transport bey weitem wohlfeiler kommen, als mittels der Poſt. Dadurch kann ſich nun gewiß, je aufrichtiger und thätiger die einzelnen Theilnehmer ſeyn werden, gegenſeitig ein raſcher Verkehr zum Vortheile Aller entwickeln, die Pflanzen Italiens ſich unter alle Theile nehmer meiner Tauſchanſtalt vertheilen und ihre Gewächſe über ganz Italien verbreiten. Nachſtehende Entdeckungen der Hrn. Theilnehmer wurden im Jahre 1842. dem authentiſchen Herbare, welches bey mir aufgeſtellt iſt, eingereicht, und ſtehen, beſonders reiſenden Naturforſchern, die nach Prag kommen ſollten, zur Anſicht bereit. Da dieſes Jahr die Verſamm⸗ lung der deutſchen Naturforſcher und Aerzte zu Grätz ſtattfinden wird, ſo dürfte es bey Vielen der Fall ſeyn, daß ſie durch Prag reiſen, welche dann bey mir freundlich geſehen werden, wenn ſie ſich perſönlich von meinem wiſſenſchaftlichen Treiben die Ueberzeugung verſchaffen wollen, beſonders dürften fie die Materialien meines Nomenclator botanicus intereſſiren, an der ich bereits über 20 Jahre fleißig arbeite, und deſſen erſtes Heft durch alle Buchhandlungen des Inn- und Auslandes bezogen werden kann. N Dieſe Entdeckungen find: Agropyrum Leersianum 5. glaucescens 5. gracile Hofmann. Hügel um Nußle bey Prag 1842. Hofmann. Um die Steinleinsquelle im Thale hinter Oberkrez gegen Kundratis 41. Opiz. Alphitomorphaalyssi Opiz. An Alyssum calicinum Linn. bey Lieben nächſt Prag 741. Opiz. — Impatientis Opiz. An Impatiens nolitangere L. in der Nähe der Steinleinsquelle hinter Oberkrez 1842. Hoffner. Alphitomorpha minutissima Opiz. An Falcaria Rivini Hohl auf dem Kaiſermühlfelſen ZH. Opiz. Campanula persicifolia v. lineari-lanceolata Opiz. Bey Hrdlorez nächſt Prag 342. Opiz. — r v. urticaefolia Opiz. Auf der Haſenburg in Prag 641. Opiz. r umbrosa Opiz. In Geſellſchaft der Ballot a urticifolia Ortmann an ſchattigen Stellen des Baumgartens gegen die Kaiſermühle nächſt Prag 341. Opiz. Cardamine paludosa Änaf. Jaromir 1841, Knaf. Carex Sternhergii Knaf. Jaromir, Halla. Eine ſehr ſchoͤne, nicht zu verkennende Art. L Carlina vulgaris, monstrositas fasciata Opiz. caule latissime fasciato. Laurenzberg am Steinbruch 34%. Opiz. Eine merkwür⸗ dige Monſtroſität, indem der Stengel auf vier Fingerbreiten band⸗ förmig verflächt iſt. Chenopodium polyspermum ß. retusum Knaf. Jaromir 1841, Knaf. Cirsium Morettianum Änaf. Bey Komothau am Fuße des Erz⸗ gebirges, Sptbr. 1842. Knaf. Eine unſerer ſchönſten Diſtelarten. Galeopsis versicolor f. mierantha Knaf. Auf Sumpfboden im Erlengebüſche bey Joſephſtadt 1839. Knaf. Galium aparine y. setosum Äraf. cauli pedunculisque retror- sum aculeato et insuper setis longis, patentibus, setoso-hispidis. In der Faſanerie bey Jaromir unter Laubgebüſch 1840. Knaf. — verum var. laxiflorum Änaf. Jaromir 1839. Knaf. Geranium pratense ß. micranthum a. lilacinum Opiz. Wieſen bey Nußle 5541. Opiz. Primula officinalis, degeneratio: scapus nonnullique calices connati Sekera. In nemorosis Kacoco Sekera. Ranunculus divaricatus o. succulentus Sekera. Wesela Ses. Rubus cordifolius varietas insignis Karl. Im Steingerölle am Fuße des Pirſchenberges bey Schlukenau Karl. Thesium sessilillorum Sekera. Proximum T. alpino L. Radice fusiformi, ramosa; caulibus pluribus simpli- eibus; foliis linearibus, uninerviis, integerrimis; bracteis ternis: intermedia longiora; floribus spicatis, secundis; drupisque subglobosis sessilihus; perigonio tubuloso, apice involuto, drupam aequante, vel pauxillum longiore. In ericetis „Unter rokitegk“ Juni 1812. leg. Joan. Sekera, mag. pharmaciae. Der Tod raubte uns 1) Hrn. Wenzl. Benn. Seidel, k. k. Staats⸗ buchhaltungsoffizialen in Prag; 2) Hrn. Franz Alois Fiſcher, Fabriks⸗ beſitzer in Nirdorf; 3) Hrn. Vinzenz Reichel, Prof. der Theologie zu Königgrätz; 4) Hrn. Hauptmann Franz Gottſtein in Rochlitz bidſch. Kreis; 5) Hrn. Handlungscommis Gerhard in Zittau. Die Necro⸗ loge von 1. 2. 3. ſind in „Prag“ dem Beiblatte der Zeitſchrift „Oſt und Weſt“ 1812. eingerückt, und können daſelbſt nachgeleſen werden. Möge ihr, für uns ſo ſchmerzlicher Verluſt nur recht bald durch eben ſo fleißige und eifrige Botaniker erſetzt werden. Die Sammlung des Hrn. Seidel hat Hr. Pfund, Aſſiſtent am böhmiſchen Nationalmuſeum an ſich ge⸗ bracht, die andern Sammlungen find leider! noch immer verwaiſt. In dem vorbemerkten Zeitblatt „Prag“ habe ich im vorigen Jahre zu botaniſchen Ausflügen die Einladung ergehen laſſen. Meine diesfälli⸗ gen Ausflüge erfreuten ſich zwar Anfangs einiger Theilnahme, die jedoch bey dem Eintritte des Dürrſommers ſich bis auf Hrn. Techniker Hoffner, der mich ſchon das zweyte Jahr treu begleitete und eifrig ſammelte, re⸗ ducierte. Indem ich dieſe Excurſionen fortſetzen werde, lade ich Freunde der Natur, mit Hinweiſung auf meine frühere Aufforderung, dazu ein. Am Schluſſe dieſes Berichtes muß ich noch an die Löblichen Redac⸗ tionen wiſſenſchaftlicher Zeitſchriften die angelegentliche Bitte ſtellen, den- ſelben im Intereſſe der Wiſſenſchaft in ihren Spalten ein unentgelt⸗ liches Plätzchen zu gönnen, weil ich noch immer ſehe, daß mein wohlgemeintes Unternehmen noch nicht ſo allgemein bekannt geworden iſt, als es wünſchenswerth erſcheint. Nur muß ich die Bitte wiederholen, alles franco an mich gelangen zu laſſen, und die Einleitung zu treffen, daß ich auch mit den Gegenſendungen an die Herren Theilnehmer keine Auslagen habe. Prag, den 1. Januar 1843, P. M. Opiz. In nhalt der Iſis 1844. Heft IV. Aus dem Amtlichen Bericht über die Verſammlung deut⸗ ſcher Naturforſcher und Aerzte zu Maynz im Septbr. 1842. Bericht über die naturwiſſenſchaftlichen Anftalten am Rhein. — Straßburg. Ueber Mannheim. Ueber Kaiſerslautern, Duͤrkheim und Maynz. Ueber Neuwied. Ueber Wies baden. Ueber Frankfurt. Ueber Darmſtadt. Ueber Carlsruh. Ueber Freyburg. Ueber Conſtanz. Auszüge aus Sillimans Journal 1839 — 42. — Alligator, Najaden, Melanien, Heſſen-Fliege, Rafinesque, Isotelus, Fußſtapfen, Batrachosaurus. Buͤcher: Stälin, Ferd. Keller, Pr. M. v. Wied, Maatſchappy 1841 — 2. Kuͤtzing, Entſtehung der Pflanzen. Martius, Befruchtung der Pflanzen. M. de Serres, Zug der Thiere. Bucher: Ceſati, A. Schenk, Meneghini. N. Villa, Benehmen der Kerfe bey einer Sonnenfinſterniß. — Verkaufen keine Kerfe. Suſemihl und Schlegels Vögel; J. H. Fiſchers Käfer; Leſſons Quallen; Textor, Henle, Eder. Um ſchlag. Opizens Pflanzentauſch vom Jahr 1842. ne ie ü —1L— Verkehr. Eingegangen. Buͤch er. Berichte des lepidopterologiſchen Tauſchvereins zu Jena für 1842. und 1843. von Friedr. Schlaͤger. 8. 96. Agassiz, Tableau general des Poissons fossiles, range par Terrains. Neuchatel 1844. 4. 49. Erſter Jahresbericht der Pollichia eines naturwiſſenſchaft⸗ lichen Vereins der bayeriſchen Pfalz; dabey über Hypecoum pendulum von Dr. C. H. Schultz. Landau 1843. 8. 24. Henle und Koͤlliker, über die paciniſchen Koͤrperchen an den Ner⸗ ven der Menſchen und der Saͤugethiere. Zuͤrich bey Meyer. 1844. 4. 40. T. 3. ? E. F. Schönbein, Beyträge zur phyſicaliſchen Chemie. Baſel bey Schweighaͤuſer. 1844. 8. 115. L. Luvizzari, Dr. Phil., Memoria prima sui Minerali della Suizzera italiana. Mendrisio, Tip. della Minerva. 1840. 8. 14. — Mem. II. Capolago, libreria helvetica. 1813. 31. Dr. Grabau, die vitale Theorie des Blutkreislaufs. Altona bey Aue. 1841. 8. 208. Taf. 2. | 5 I Encyclopädiſche Zeitſchrikt, vorzuͤglich fuͤr Naturgeſchichte, vergleichende Anatomie und Phyſiologie, et von Dirk een. 0 | 1844. ' Heft V. und VI. | 4 Der Preis von 12 Heften iſt 8 Thlr. ſaͤchſ. oder 14 fl. 24 Xr. rheiniſch, und die Zahlung iſt ungetheilt zur Leipziger Oſtermeſſe des laufenden Jahres zu leiſten. Man wendet ſich an die Buchhandlung Brockhaus zu Leipzig, wohin auch die Beyttaͤge zu ſchicken ſind. Es wird ge⸗ beten, dieſelben auf Poſtpapier zu ſchreiben. Das Honorar fuͤr den Bogen ſechs Thaler preuß. Cour. Unfrankierte Bücher mit der Poſt werden zuruͤckgewieſen. Einruͤckgebuͤhren in den Text oder Umſchlag die Zeile ſechs Pfennige. Von Anticritiken (gegen Iſis⸗Recenſionen) wird eine Quartſeite unentgeltlich aufgenommen. p —ů ů ů ů — ß jꝙ—rm —j—ꝛ — —f—ů ů ů ů — ů ů ů ů ů ů f Leipzig, bey Brockhaus. Anzeigen. nn mm _ Die wiſſenſchaftlichen Sammlungen Münchens, ſkizziert durch Garduus. I. Die Sammlung des Serrn Otto Debruyn, Dr. Med. etc. Dieſe anſehnliche Sammlung, ganz geeignet für eine Unterrichts: ſammlung, enthaͤlt eine Menge der koſtbarſten Inſecten und Pflanzen. Der Befiser ift geſonnen, dieſe Sammlung gegen 5000 fl. oder eine jährliche Leibrente von 300 fl. zu verkaufen. Man muß geſtehen, daß dieſes Angebot höͤchſt billig it. Das Stuͤck wuͤrde demnach auf 24 Kr. rhn. zu ſtehen kommen. Manches wurde um 100 und 150 Gulden angekauft. Sie iſt in der Behauſung der ſogenannten Müllerfvte Nr. 21. parterre aufgeſtellt und befindet ſich in einem völligteluen Zuſtand. Der Catalogus iſt 29 Bogen in Folio dick. Wenn man bedenkt, welche Muͤhe, Geduld, Zeit, welches Wagniß und wie viele Gefahr, Koſtenaufwand auf Reiſen und Excurſionen, Augenlicht, Stu⸗ dium uſw. es gekoſtet habe, eine ſolche Sammlung zuſammen zu bringen, ſo muß jeder ſagen, daß ſie geſchenkt ſey. Man hat vier und zwanzig Jahre daran geſammelt. Kein Menſch, auch der Reichſte, waͤre im Stande, ſolche Mühe zu belohnen! Möchte die Sammlung auf eine ihr wuͤrdige Weiſe geehrt werden und einen Platz finden, wo ſie nuͤtzlich werden kann fuͤr die Mitwelt!! Haarthiere 24 Gattungen in 18 Sippen. Skelet von Dasyprocta; junger Encoubert in Branntwein; Schaͤdel von 5 Hunden, Lutra, Martes, Felis catus, domesticus et ferus. Meiſt tropiſche Vögel 12 Sippen, worunter Nectarinia, Talpacot, Clonurus, Tyrannus, Tanagra, Bucco, Anabates, Pipra, Ver- mivora, Picumnus. Lurche 14 Sippen; Skelet von Eınys europa. Fiſche 5 Sippen; darunter der ſonderbare, dem Hecht ähnliche Fiſch, den Langsdorf an Japan entdeckt hat. Krebſe 7 Sippen. Iſopoden 21 Gattungen in 5 Sippen. Myriapoden 24 Gattungen in 5 Sippen. Viel anſehnlicher find die Arachniden; 64 Gattungen in 24 Sippen, darunter viele aus Braſilien, Mygale arborea, Opilo hellwigii. Drey neue Lepismen. Alle auf Kork in Pappkaͤſtchen. Die Hauptſammlung beſteht in den eigentlichen Inſecten, welche durch ihre Menge und Koſtbarkeit in Erſtaunen ſetzen. Sie ſind die Frucht 24 jaͤhriger Forſchungen und Reiſen, unzähliger Correſpondenzen und Tauſchverbindungen, ſelbſt von vielen Gefahren und Plagen. Die Sammlung befteht aus 6436 Gattungen in 8996 Stück, alle beſtimmt, wodurch fie einen großen Werth erhalten. Das zoologiſche Muſeum zu Muͤnchen beſitzt nur 2700 Gattungen, worunter 800 Käfer, 250 Wanzen, 120 Schricken, 30 Netzfluͤgler, 120 Falter, 120 Immen, 100 Mucken, 100 Fluͤgelloſe. Der General Dejean hat dieſe Sammlung geſehen, und vieles gefunden, was er nicht beſaß. Mehr als Tauſend Gattungen fehlen in der dritten Ausgabe ſeines Catalogs. Schon vor 8 Jahren wurde fie von Hofrath v. Schubert auf 3000 fl. geſchaͤtzt, und damals hatte fie noch nicht die Hälfte ihrer jetzigen Sippen, welche man ver⸗ gebens in den meiſten andern Sammlungen ſuchen wird. Die Sippen Paussus, Orthognathus, Pelophila, Myas, Hy- polithus, Agabus, Cyclous, Cybister, Platyprosopa, Dianous, Osorius, Hypocyphthus erhöhen hier den Werth diefer Kaͤferſammlung; über ein Dugend neue Sippen, Sternocera, Jalodis, Ohrysochroa, Steraspis, Conognatha; durch Formen und Farbenfchönheit ausgezeichnet: Melasis, Phyllo- cerus, Lissomus, Tetralobus, Dima, Nycteus, Callianthia, Epi- phyta, Enoplium, Hylecoetus, Dorcatoma, Ochina, Dryophilus, Hedobia, Mastigus, Necrophilus, Colobieus, Encaustus, Epi- scapha, Antherophagus, Plilium, Georyssus, Hydrochus, Och- thebius, 26 Copris, Aegialia, Hybosorus, Orphnas, Searahaeus hercules, actaeon und andere Rieſen, Heteronychus, Prionostoma, der prächtige Goliathus micans; 68 Cetoniaden: Gnathocerax, Amphistora, Diplognatha, Psalice- rus, Pachyscelis, Odismia, Scotobius, Cephalostemus, Anatolica, Isocerus, Pachypterus; Trachyscelis, Phaleria, Hypsoderes, Pentaphyllus, Heterophaga, Corticus, Xyloborus, Coxelus, Mcetoma, Meria, Hypulus, Serropalpus, Geoborus, Cissites, Nemognatha, Apalus, Calopus, Ditylus, Choragus, Oxycıhyn- chus, Eugnathus, Hydronomus, Acalles, Mecocorynus, Campi tocerus, Cucujus, Dendrophagus, Acanthophorus, Macrotoma. Die ftattlichften Käfer: Anoplistes, Rosalia, Hesperophanes; Certallum, Omacantha, Coptops, Drilus, Vesperus, Sagra, Eugenysa, Orcina, Thisbe, Euryope, Eubrachis, Melito- noma, Smaragdina, Oligocorynus, Ischyrus, Clypeaster, Synonycha, Ctenistes, und eine Menge andere. Vorherrſchend iſt die europäifche Fauna den zweyten Rang nehmen die Americaner, den dritten die Africaner ein, den vierten die Indier. Darunter 2437 Pentameren, 414 Heteromeren, 1676 Trimeren, 129 Dimeren. Beſonders zu erwaͤhnen iſt der Reichthum an Microcoleopteren. Unter den Orthopteren find Aeropus et Barbitistes. Unter den Neuropteren Coa lusitanica und viele Trichoptera. Die Hymenopteren find fehr zahlreich: Trichiosoma, Stizus, Ampulex, Nyssou, Stelis, Coeliopsis, Leucospis etc. Unter den Faltern viel Schönes und Seltenes, meiftens aus den Alpen; aus den Tropen nur etwa 40 Stuͤck. 4 Unter den Mucken Platyura, Simulium, Leptogaster, Oestrus, Oxycera, Loxocera, 14 Tabani etc. Anſehnlich ift die Sammlung der Hemipteren mit vielen neuen Sippen. Darunter Anisoscelis, Pachylis, Largus, Platygaster, Tectocoris, Isocoris, Tesseratoma, Cimbus, Fulgora etc. Die Schricken enthalten 44 Gattungen, die Bolden 53, die Im: men 478, die Falter 511, die Mucken 352, die Läufe 5, die Wanzen oder Qualſter 333, ſammt und ſonders gut erhalten. Unter den Wuͤrmern finden ſich 18 Gattungen, meiſt Eingeweid⸗ wuͤrmer. Asterias reticulata. Drey Sippen von Cephalopoden. Unter den europaͤiſchen Land- und Waſſer-Conchylien iſt viel Sel⸗ tenes und Neues; 41 Sippen mit 97 Gattungen in 345 Stuͤck, manche mit dem Thier in Branntwein. Zoophyten 17 Gattungen in 5 Sippen; darunter 11 Sertularien. Die ganze Summe iſt 1403 Sippen, 6754 Gattungen, 9624 Stuck. Die Pflanzen-Sammlung bildet 21 Foliobaͤnde, und ſtammt groͤß⸗ tentheils aus Europa: Stuͤck 2690, Gattungen 1925, Sippen 537; aufgeklebt auf Schreibpapier und beſtimmt. Viele aus den Alpen und von der Kuͤſte des Mittelmeers (von Hoppe); viele Eryptogamen von Schrank beſtimmt. Die Mineralien beſtehen aus 203 Stuͤck und 99 Gattungen aus allen Gegenden Europens. Die ganze Sammlung beſitzt mithin 12,517 Stuͤck, 8778 Gattun⸗ gen, 1960 Sippen. Bedingniſſe der Pflanzentaufchanftalt von P. M. Opiz in Prag, Altſtadt Zeltnergaſſe M 565. im dritten Stock. a) Wer mit derſelben in Verbindung treten will, wolle die Einlei⸗ tung treffen, daß ich weder durch die Ein- noch Ruͤckſendung der Trans⸗ porte in Unkoſten verſetzt werde. Am beſten wird es ſeyn, wenn man ſich in Prag einen Commiſſionär beſtellt, der mit mir auf kurzem Wege das weitere beſpricht, die Transporte uͤberbringt und abholet. Wo es dennoch nöthig iſt, daß ich Auslagen beſtreiten müßte, erſuche ich einen verhaͤltnißmaͤßigen Vorſchuß zu ſenden, weil ich als Einzelner für fo viele Abnehmer, unmoglich Vorſchuͤſſe leiſten kann. J 7 ka 1844. Heft V. und VI. Philoſophie. Vom Grafen Georg von Buquoy. Zur Phyſiologie des Schlafes, und Folgerungen daraus. Da der Schlaf der Pflanze überhaupt — auf ein praͤ⸗ valirendes Würzel-Leben hindeutet, da der Schlaf der Blü- the insbeſondere, als ein Schließen der Corolle, — auf ein praͤvalirendes Knoſpen-Leben hindeutet, da der Schlaf des Saͤugethieres, auch des Menſchen, auf ein prävali- rendes Ganglien-Leben (bey antagoniſtiſch deprimirtem Cerebral-Leben) hindeutet, uſw., da ferner Wurzel: Leben entſpricht der Pflanzlarve, eben fo — Knoſpen⸗ leben der Bluͤthenlarve oder vielmehr richtiger dem Blü- thenembryo, eben fo — Ganglien⸗Leben dem Saͤug⸗ thierembryo, und auch dem Menſchenembryo, uſw., da, all dem gemäß, der Schlaf uberhaupt — die Bedeu⸗ tung hat eines periodiſchen Zuruͤckſinkens, aus dem Zu⸗ ſtand erlangter Vollendung an der dem Organiſmus zukommen⸗ den Lebensentwickelung, in den frühern rudimentaren Em- bryo⸗ oder Larvenzuſtand,“ — fo ließe ſich vernünftiger Weiſe hier fragen, ob nicht der Athmungsproceß beym Menſchen, waͤhrend ſeines Schlafes, die Tendenz habe, aus der Lungenathmung — in die Kiemenathmung — momentan zu ruͤckzuſinken, da bekanntlich die Athmungsweiſe am menſchlichen Embryo — eine (mittelſt des Fruchtkuchens oder der Fruchtkieme und des Nabelſtranges verrichtete) Kie— menathmung iſt, und ob jene Tendenz, als ein Kampf zwiſchen zwey Lebensactionen (Lungenathmung und Kiemenath⸗ mung) ſich ausſprechend, nicht eben durch das in die Erfchei= nung trete, ſo wir Schnarchen nennen? Iſt nicht viel⸗ leicht (die Betrachtung hier weiter verfolgend) des Sterbenden Roöͤcheln, als eigens und energiſcher accentuirtes Schnar⸗ chen, als vielleicht das Schnarchen des letzten Schlafes, — der Ausdruck erceſſiven Strebens der Lungenathmung — nach der Kiemenathmung zu ruͤck, anzeigend fo der Athmungspro⸗ zeß — die Tendenz des aus individueller Lebensform in univerfelle Lebensform uͤbertretenden Organiſmus, ſolchen Uebertritt, ſolche Ruͤckkehr zu vollziehen, nicht unmittel⸗ bar, ſondern mittelbar, als naͤmlich das Embryo-Le⸗ ben (wie fruͤher einſt, auch nun) durchwogend, dieſen zwiſchen Organiſmus-Leben und koſmiſchem Leben formloſer *Der Embryo und die Larve durchlaufen organogeniſch ihre ſucceſſiven Entwickelungsmetamorphoſen, erſterer innerhalb — letzterer außerhalb — des Eyes, namentlich die Larve nach ihrer Enthuͤllung. - Iſis 1844. Heft 5. Materie — dahinfluthenden Styx, ahnlich ſolcher Uebertritt — dem Vitalitaͤtsverfahren aus jener Periode, wo die formloſe Lebens materie als Fruchtſtoff der weiblichen Ovarien, laut Machtgeboth zeugenweckender Mannskraft,“ aufgefordert ward, aus koſmiſchem Leben — in Organiſmus-Leben — uͤberzuſchreiten, welches dadurch in Vollzug geſetzt ward da— mals, daß die formloſe Lebensmaterie als Embryo, innerhalb des Eies, jene Metamorphofen ſucceſſiv durchwanderte, mittelſt welcher ſie zum vollendeten Organiſmus ward, zum Neugebornen naͤmlich? Das Embryo-Leben mit ſeinen Metamorphoſen — er: ſcheint ſo — als die zwiſchen zwey Lebensgebiethen liegende Verbindungsbruͤcke, die uͤberſchritten werden muß, trete nun das Chaotiſche — in beſtimmte Lebensgeſtaltung, oder zerfalle dieſe — in Chaotiſches wieder. Zur Characteriſtik der Engländer. Eigentliche Englaͤnder, ſo wie deren Nachaͤffer, machen ſich nichts daraus, die unmenſchlichſte Haͤrte gegen Sclaven auszu⸗ uͤben, die arbeitende Claſſe unbarmherzig und entwuͤrdigend zu behandeln, die empoͤrendſten Gewaltſtreiche der Politik in Vollzug zu ſetzen, ſich mit dem beleidigendſten Ariſtocratenſtolze gegen we— niger Vornehme zu betragen, mit der Bornirtheit und ſchaden⸗ frohen Bosheit aͤcht kleinſtaͤdtiſcher Splitterrichterey ihre Mit⸗ menſchen zu laͤſtern daruͤber daß dieſe ſich nicht ſtrenge an die Disciplinarvorſchriften einer conventionellen Moral halten, uſw., — nur Eines — verletzt der eigentliche Britte nie, den An- ſtand, wie man dies conventionelle Machwerk von Praͤcepten nennt, — ferner das, fo den Credit in mercantilem Sinne erhaͤlt, und die Spießbuͤrgerlichkeit der ſobenannten F a⸗ milienpflichten, wornach Jedem, der nicht die Ehre hat, mit zur Familie zu gehoͤren, mit beleidigender Froſtigkeit begeg⸗ net wird. Verbildung, Künſteleien, innere Zerwürfniß. Ich ſehe den von den Kuͤnſteleien des Staatslebens umzauberten Menſchen, welchem Cultur und Bildung von Au: ßen her aufgedrungen werden mit dem ſchwerfaͤlligen Nach: trapp des Conventionellen und Herkoͤmmlichen, moͤge all das — ſeiner urſpruͤnglich individuellen Geartung entſprechen oder nicht, dem die Machtpoſaune der Geſetze zuſchmettert mehr — als er faſſen kann, — ich ſehe ihn jenen Verkuͤnſtelten, vor *Der Mann — zeugt nicht, er weckt nur das Zeugen im Weibe. 1 2 323 deffen trunkenem und bangem Schauen — die Bilder der Hoffnung und Furcht einherziehen, magiſch ihn umſtrick— end, wie dieſe nur das erkuͤnſtelte Leben — der zum Wahn— ſinn aufgereizten Vernunft — dem zur Leidenſchaft er— hitzten Gefuͤhle — vorzuhalten vermag; ich ſehe ihn — in den Pfuhl des Boͤſen niederſinken, und fo — die Hölle im eigenen Buſen mit ſich umhertragend, unausgeſetzt bis zu dem Augenblick hin, wo die mit der Agonie eintretende Indif— ferenz — ihm zur Stunde der Erlöfung wird, dem Ar: men. Warum das? Weil es in der Geartung des Menſchen liegt, daß hoͤhere Erkenntniß und Complication der Zuſtaͤnde — ſo leicht an ihm in Disharmonie verſetzen das Wuͤnſchen mit dem Vermoͤgen für Wunſcherfuͤl— lung, indem die Kraft dann weit hinter dem Stre— ben zuruͤckbleibt. Bey ſolch innerer Zerwuͤrfniß nun aber verwirrt ſich nicht nur die Vernunft, die urſpruͤng⸗ lich den Menſchen auffordert, jener bleibenden höhern Selbſtbegluͤckung zuzuſtreben, die weſentlich in der Mens ſchenbegluͤckung liegt; ſondern zugleich ſteigen aus der Gluth der unreinen Wuͤnſche, deren Erfuͤllung — Gewiſſenspein zur Folge hat, dicke ſchwarze Daͤmpfe auf, die jene Schriftzuͤge decken, ſo als wohlwollende Mahnung ſanft leuchten über den roſigen Anhauch hin — ſchuldlos pochen— den Herzens. Und nun — tappt der in ſich Verworrene in Finſterniß umher, wuͤthet oͤden Herzens und entflamm— ten Gehirns, wuͤthet, von Furcht gegeißelt, von Hoff— nung boshaft gekitzelt, von Lockungen umſtrickt, wuͤthet um fo mehr, je öfter und heftiger die Wellen der Fluth feines ſuͤchtigen Verlangens — branden an dem ſchroff und prall entgegenſtemmenden Geklippe, das von Weltlaufsmacht ward eingetaucht ins Meer der Leiden— ſchaften, und feſtgerammet ward im Meeresgrund daſelbſt von ihr der Weltlaufsmacht, die verhoͤhnt des Menſchen hof— faͤrtig Streben. Und ſo — iſt denn wahrlich das Ko— ſten am Baume der Erkenntniß, inſofern dieſe — nur zu eitlen Wuͤnſchen führt, das Verdammungsur- theil, welches erging über fie, die Menſchheit; — fo — iſt des Prometheus zu uns herabgebrachtes Feuer — die Gluth der Pein an aller Jener Herzen, die ſolches Feuer nicht verwenden als Mittel ſanften Erwärmens, fon= dern — als Mittel zu ent zuͤnden, bis zum Ausbruch verheerender Flamme. Moͤgeſt du, o Menſch! dem Wiſ⸗ fen deine Huldigung darbringen als einer Goͤttinn, der man nur ehrfurchtsvoll nahet, nahet von Weitem nur; — aber beruͤhren moͤgeſt du ſie nicht; leicht koͤnnte dies — in jenes heillos ſchmeichelnd füße Selbſtvergeſſen dich ſtuͤrzen, wonach du, der Menſch doch nur, mit der Goͤt— tinn traulich moͤchteſt thun, als waͤrs ein Weib, das dich entzuͤckte; dann aber — haͤtteſt du dich ſelber uͤberbo— then, du haͤtteſt dich entmenſchlicht, und ſo — wandelteſt du die Wege der Verdammniß, du truͤgeſt mit dir umher die Hölle im eigenen Herzen. Je mehr des Wiſ— ſens — deſto weniger an Illuſionen, der manche fo troͤſt— lich, ſo beſeligend ſind; — dieß aber — iſt der Fluch, der am Baume der Erkenntniß haftet. Lebensgradation. Bey dem von mir angenommenen Zerfallen der Naturles bensmanifeſtation uͤberhaupt in Lithobiotiſmus, Phytobiotiſmus, Zoobiotiſmus, Anthropobiotiſmus, Polibiotiſmus — ließen ſich, 324 zwiſchen Lithobiotiſmus und Phytobiotiſmus fammt Zoobiotiſmus noch folgende zwey Manifeſtatio— nen einſchalten: Rudimentar-Phytobiotiſmus (fich be ziehend auf Sphaeroidia- Gonia, Evastra, Spongiae etc.) und Rudimentar-Zoobiotiſmus (fi beziehend auf Os- cillatoria, Diatomata, Bacillariae etc.). Naturhiſtoriſche Reiſeberichte aus Dalmatien und Montenegro. Von Dr. H. C. Kuͤſter in Erlangen. (Schluß von Iſis 1843. Heft IX. 654.) Nach mehrtaͤgigem Aufenthalt in Knin ſchickte der Inſpector der Steinkohlengrube am Promina einen bequemen Wagen, um mich abzuholen. Die Einladung war ſogleich erfolgt, und ich ſagte um ſo lieber zu, da ſo viele Geruͤchte uͤber dieſes Unter⸗ nehmen in Dalmatien verbreitet waren, welche meiſt nicht zum Vortheil des Unternehmers lauteten, beſonders ſchien die Kunde, daß das Floͤtz im Brand ſtuͤnde, mehr mit Vergnuͤgen als Be⸗ dauern mitgetheilt zu werden. Mir war es daher um ſo in⸗ tereſſanter, mich an Ort und Stelle von dem Grund oder Un⸗ grund aller dieſer Dinge zu uͤberzeugen und uͤberhaupt die Ver⸗ haͤltniſſe des Vorkommens von Steinkohlen in dem holzarmen Dalmatien naͤher zu erkunden. Der Weg von Knin bis an die Grube fuͤhrte durch uͤppige Fluren auf einer guten Straße. Es gewährte mir großes Be⸗ hagen, in einem bequemen Wagen mit zwey raſchen Pferden befpannt dahin zu fahren, und die ganze Gegend, in der koͤſt— lichen Morgenbeleuchtung, bot ein ſo freundliches Bild, daß ich mich nach Deutſchland verſetzt waͤhnte. Kräftige Bäume an der Straße gaben Schatten, die zerſtreuten Wohnungen hatten ein reinliches Anſehen und waren meiſt mit Kalkplatten gedeckt. An der Grube angelangt, fand ich ein freundliches bequemes Haus, als Wohnung fuͤr den Inſpector, umgeben von kleineren Gebäuden, in welchen ſich Werkſtaͤtten, Wohnungen der Stei⸗ ger und deutſchen Bergleute, Ställe uſw. befinden. Dicht hin⸗ ter dem Haufe iſt die Einfahrt in die Grube, aus welcher eine Holz— bahn mit eiſernen Schienen bis vor die Auffahrt am Hauſe fuͤhrt. Der Inſpector, ein noch junger Mann, Namens Wehrhan, iſt eben ſo unterrichtet als zuvorkommend in ſeinem Benehmen, in jeder Beziehung wiſſenſchaftlich ausgebildet, ſo daß er eben ſowohl der Direction, die ihn hierher beorderte, als ſeinem Va⸗ terland (er iſt ein Preuße) Ehre macht. Das überall verbreitete Geruͤcht, daß das Floͤtz wirklich im Brand ſtehe, wurde mir auf Befragen offen als wahr bejaht; freylich erfuhr ich auch die fuͤr die Dalmatiner eben nicht ehren⸗ hafte Urſache des Brandes. Es wurde mit Willen angezuͤndet; einmal war es ganz geloͤſcht, als derſelbe Menſch die Arbeiter entfernte und zum zweytenmal anſteckte und zwar mit beſſerem Erfolg, denn die Entzuͤndung griff mit Macht um ſich und die aus dem Mundloch des Stollens herausſchlagende Flamme machte jeden Rettungsverſuch erfolglos, der auf dieſer Seite ge: macht wurde, bis es endlich dem unermuͤdeten Inſpector gelang, durch einen neuen Stollen, nachdem das Mundloch des alten verſchuͤttet war, der brennenden Stelle nahe zu kommen und ſie nach und nach durch ſtarke, die ganze Maͤchtigkeit des Floͤtzes durch gehende Verſatzmauern abzuſchließen. So war der uͤbrige groͤßere Theil gerettet und der brennende Theil ſich ſelbſt uͤber⸗ laſſen. 325 Ueber die Verhaͤltniſſe des Floͤtzes verdanke ich dem Inſpector folgende Notizen: „Das Floͤtz, in der durchſchnittlichen Maͤch⸗ tigkeit von 8 Klaftern nutzbarer Kohle, faͤllt unter dem Winkel von 9 gegen NW. ein. Kalkſteinconglomerat zum Liegenden und Hangendem. Unmittelbar gedeckt iſt das Floͤtz im Han⸗ genden durch bituminoͤſen Mergel und Kohlenſchiefer: der Mer: gel, unzaͤhlige verkohlte Blaͤtter einſchließend, nimmt zuweilen eine Maͤchtigkeit zwiſchen 4 und 10’ ein, zerfällt an der Luft ſehr bald, ſo wie er unter Druck bey zuſickernder nur geringer Feuchtigkeit ſich leicht erhitzt und entzuͤndet. Dieſen ſeinen Cha— racter behauptet er aber nicht im Fortſetzen gegen das Einfallen des Floͤtzes, ſondern derfelbe nimmt eine mehrere Conſiſtenz an, iſt minder bituminoͤs, fuͤhrt nur ſelten Blaͤtterabdruͤcke und gibt da, wo er nicht vom Waſſer durchſetzt wird, ein ziemlich feſtes Dach, was den Abbau erleichtert. Weiter hinauf (nach Tage zu) erſcheint dieſer Mergel verändert, ſchließt Pflanzenabdrüde _ und Verſteinerungen ein, beſitzt die Haͤrte des Kalkſteins und geht aus dem Maſſigen in das Duͤnnſchieferige uͤber, ſo daß man ihn oͤrtlich zur Bedachung der Haͤuſer anwendet. Sein Streichen und Fallen iſt ganz das des Floͤtzes und nimmt eine Maͤchtigkeit von 10, 12 — 15 Klaftern ein. Zwiſchen dem wahren Liegenden und dem nutzbaren Floͤtze befindet ſich ein 4, auch 6' mächtiger Kohlenſchiefer, frey von Muſchelverſteinerun— gen. Nicht ſelten wird das maͤchtige Floͤtz, und namentlich in der Naͤhe von Verdruͤckungen durch ſogenannte Steinmittel von 6“ Maͤchtigkeit bankartig abgeſondert, ſo daß wegen Haltbarkeit dieſer Mittel ein feſtes Dach erzielt wird. Dann finden ſich bey Lagerungsſtoͤrungen Mittel reinen Kohlenſchiefers mit Ein— ſchluͤſſen von Muſcheln. Als beſonders merkwuͤrdig muß das Vorkommen von Zaͤhnen in der Kohle erwaͤhnt werden, ſo wie ferner theils des Bernſteins in kleinen Koͤrnern von Linſengroͤße, zuweilen kryſtalliſirt, die Kryſtalle aber undeutlich. Nahe am Ausgehenden bildet ein plaſtiſcher Thon von weißer, gelber bis ins Rothe ſich ziehender Farbe das Liegende und veranlaßt nicht ſelten bedeutende Bergabrutſchungen. In der Kohle finden ſich zuweilen große Maſſen von 1—2“ Durchmeſſer, an denen die Holztextur noch deutlich zu erkennen iſt, fo daß man fie nur für Stucke von ehemaligen Stämmen anſprechen kann.“ Lieb war es mir, Gelegenheit zu thermometriſchen Meſſun⸗ gen in dieſer Grube finden zu koͤnnen und ſo meine an an⸗ dern Orten gemachten Beobachtungen zu vervollſtaͤndigen. Am 29. July, bey etwas windiger, daher nur maͤßig warmer Wit⸗ terung, ſtand das Queckſilber im Schatten, bey Schutz gegen den Wind, auf 4 22,4 R. In der Grube bey der Verſetzung neben dem brennenden Floͤtz war die Lutftwaͤrme 19° R. (ſenk⸗ rechte Tiefe 193 Klafter), Bodenwaͤrme daſelbſt 17,39 R. Goldſchmidtfeldort, Luftwaͤrme 13,9 R. (ſenkrechte Tiefe 75 Klafter, gerade Entfernung vom Mundloch des Schachtes 320 Klftr). Bey den Pfuͤtzen in der Spenglergaſſe“ am Eck der Bog⸗ nergaſſe die Luftwaͤrme 13,1“ R., das Waſſer der Pfuͤtzen 12,99 (ſenkrechte Tiefe 65 Klftr). ? Diefe neuen Meſſungen beftätigten mir die durch die zahlrei⸗ chen fruͤheren gewonnene Ueberzeugung, daß die mittlere Erd⸗ wärme Dalmatiens zwiſchen 12 — 13° R. anzunehmen iſt. * Die verſchiedenen Abtheilungen der Grube find nach Gaſſen und Platzen Wiens und Venedigs benannt. 326 Die Umgegend der Kohlengrube St. Barbara zeigt mehrere Spuren von Steinkohlenlagern, von welchen eines, nur von der Danmerde bedeckt, theilweiſe aufgeſchloſſen iſt. Ebenſo fin⸗ den ſich an mehreren Stellen des Promina foſſile Knochenreſte, bey Dernis iſt ein reiches Lager von Schnecken und Muſchel— verſteinerungen. Von lebenden Thieren war aber um ſo weniger zu ſehen. Auf der Höhe des kahlen Promina waren einige Inſecten, dar⸗ unter eine Timarcha und ein Otiorhynchus, die ich fruͤher noch nicht gefunden hatte; weitere Ausfluͤge zu machen erlaubte die ſchlechte Witterung nicht. Am 29. July Nachts kam ein heftiges Gewitter, ein zweytes furchtbares am 30. gegen 10 Uhr Morgens, wo Blitz auf Blitz folgte. Eine heftige Bora hatte ſich erhoben, verbunden mit haͤufigen Schlagregen, was bis Nachmittag fortdauerte und den Beſuch einiger intereſſanten Puncte in der Naͤhe verhinderte. Spaͤter erfuhr ich, daß an dieſem Tag in Sebenico einige Erdſtoͤße geſpuͤrt wurden, die dort uͤberhaupt nicht ſelten ſeyn ſollen. Nach dreytaͤgigem Aufenthalt bey dem Grubeninſpector fuhr ich mit ihm nach Sebenico. Der Weg geht von der Grube auf einer guten Straße durch Dernis, die Umgegend iſt frucht⸗ bar, gut angebaut, die Straßenraͤnder find mit Eichen und an⸗ dern Baͤumen beſetzt, freundliche Haͤuſer ſtehen zerſtreut in den Feldern und an der Straße. Dernis ſelbſt iſt klein und an den Abhang eines Berges angebaut. Hinter Dernis beginnt eine Hochebene, die einen wahrhaft troſtloſen Anblick gewaͤhrt und mit der Ebene hinter Cliſſa viele Aehnlichkeit hat. Die ganze Flaͤche iſt mit groͤßeren und klei⸗ neren Kalkſteinen bedeckt, zwiſchen denen ſich kuͤmmerliches Gras und niedriges Geſtraͤuch hervordraͤngt. In der Ferne zeigt ſich die Kette des Wellebith Gebirges, deren Gipfel ſteil, unfrucht⸗ bar, hoch in die reine Luft emporſteigen. Gegen Sebenico ſenkt ſich der Weg allmaͤhlich. Zu beiden Seiten ſteigen kahle Berge in die Hoͤhe, zwiſchen denen die Straße ſich hinzieht; zuweilen oͤffnet ſich die Fernſicht auf das Meer und ſeitwaͤrts auf die ſchmale, weit in das Land hinein⸗ tretende Bucht, welche die Kerka aufnimmt. Unmittelbar um Sebenico wird die Gegend fruchtbar, gut angebaut, Weingaͤrten wechſeln mit Getraidefeldern und Olivenhainen; Sebenico mit ſeinem Fort, am Eingang der engen Bucht gelegen, ſieht recht freundlich von der Hoͤhe herab, waͤhrend im Innern die engen Straßen mit den hohen Haͤuſern, wie in den meiſten Staͤdten Dalmatiens, den angenehmen Eindruck der Totalanſicht gar bald zerſtoͤren. ß Auch hier iſt die Armuth an Wirbelthieren ſehr auffallend. Wild iſt faſt gar nicht zu ſehen; nur Sperlinge und einzelne ſchwarzkoͤpfige Ammern waren in den Gaͤrten ſichtbar, Fiſche zeig⸗ ten ſich ebenfalls nicht reichlich. Von Mollusken waren wenige Arten vorhanden, darunter eine Clauſilie unter Steinen eines Dammes unmittelbar am Meer, in Geſellſchaft von Auricula myosotis, Pupa frumentum, Limnaeus minutus und einer andern Art dieſer Gattung. Nie war mir vorher eine Clauſilie in ſo unmittelbarer Naͤhe des Meeres vorgekommen; daß ſie nicht zufaͤllig da waren, zeigte ihre Munterkeit, mit der ſie an den feuchten Steinen umherkrochen, ſo wie die vielen leeren Gehaͤuſe, welche zwiſchen denen der angeführten Arten der andern Gat- tungen in Menge auf dem Boden lagen. Von Inſecten war Cetonia fastuosa auf Brombeergebuͤſchen häufig, ſonſt faſt ebenfalls nichts. 327 Nahe bey Sebenico iſt ein reiches Lager foſſiler Knochen. Sie ſind wie die auf Liſſa, ſaͤmmtlich von Wiederkaͤuern, je: doch ebenfalls faſt alle rudimentaͤr, in allen Richtungen durchein⸗ ander liegend und in eine roͤthliche, leicht losliche, kalkhaltige Thon⸗ maſſe eingeſenkt. Eine gegen 24 tiefe Grube, zeigte faſt bis auf den Grund nur Breccie in den Wandungen, die herausgebroche⸗ nen Stüde waren zur Umfaſſungsmauer des Weinberges, in welcher ſich die Grube befand, verwendet. Ich ſuchte die beſten Stuͤcke, darunter mehrere mit Zaͤhnen aus, ein furchtbarer Re⸗ gen hinderte mich jedoch, dieſes Geſchaͤft lange fortzuſetzen; den naͤchſten Tag wollte ich noch einmal hin, konnte aber in dem Laby⸗ rinth von Fußſteigen in den Weinbergen mich nicht zurechtfinden, und mußte, da das Lager nicht bekannt iſt und der kundige Führer mangelte, unverrichteter Sache nach Hauſe zuruͤckkehren. Bey einer Parthie nach Scardona, um den Fall der Kerka zu ſehen, fiel mir die eigenthuͤmliche Schichtung der Felsmaſſen am Canal von Sebenico auf. Die Neigung der Kalkſchichten des Karſts, Iſtriens und Dalmatiens geht von Nordweſt nach Suͤdoſt, beträgt gewohnlich 8 — 10°; auch die Gebirge fallen alle nach Suͤden ſteiler ab, als gegen Norden und Oſten. Die Neigung bey einzelnen Felſen an beiden Seiten des Canals be⸗ traͤgt oͤfters 30 — 48°; bey einem freyſtehenden Felskegel war jedoch eine regelmaͤßige Neigung gar nicht vorhanden, ſondern die Schichten waren bogenförmig aufgelagert, als ſey der ganze Fels in noch weichem Zuſtand gehoben worden und in dieſem Zuſtand erſtarrt. Die Gewalt des Waſſers hat hier ſo manche intereſſante Stelle blos gelegt und es duͤrfte fuͤr Geognoſten hier mehr als ein wichtiger Punct gefunden werden. Der Fall bey Scardona war gerade, wegen niedrigen Waſ⸗ ſerſtandes der Kerka, nicht beſonders ausgezeichnet. An Groß: artigkeit fteht er dem Waſſerfall der Cetina bey Duare weit nach, da die Höhe weniger bedeutend iſt, und das Waſſer, in viele Arme zertheilt, zwiſchen Buſchwerk und Baͤumen herabrinnt, wodurch die Totalanſicht verloren geht. Freilich gibt anderſeits dieſer Wechſel des herrlichſten Gruͤns mit ſchaͤumenden Faͤllen ein Bild freundlichen Ernſtes, und trotz des Toſens des Waſſers kam ein Gefuͤhl der Ruhe uͤber mich, ſo daß ich ungern auf Nimmerwiederſehen von dieſer Stelle ſchied. Die Weiterreiſe von Sebenico nach Zara machte ich auf An⸗ rathen aller Bekannten zu Schiffe, da der Weg an der Küfte hinauf ödes und unfruchtbares Land durchſchneidet und für meine Zwecke ſomit nichts dort zu machen war; uͤberdem waren keine Gaſthaͤuſer auf der ganzen Tour, und ich war von der Gaſt⸗ lichkeit gegen Fremde durch fruͤhere Erfahrungen nicht ſehr uͤber⸗ zeugt. Freilich war das alte Mißgeſchick wieder: zu einem Weg von 48 Seemeilen brauchten wir 23 Tag, allein die Gewohn⸗ heit an die ſchlechten Fahrten ließen mich dieß geringe Ungemach bald vergeſſen, wie ich erſt in Zara angelangt war. Die Gefaͤlligkeit eines Beamten, der eine ſchoͤne naturhiſto— riſche Sammlung, vorzuͤglich eine prachtvolle Algenſammlung * beſitzt, verſchaffte mir bald eine Wohnung nahe am Meer, Botaniker, welche die Algen der dalmatiniſchen Kuͤſten zu erhal⸗ ten wuͤnſchen, können dieſelben um einen geringen Ankaufspreis von dem erwähnten Sammler, dem Sanitäts⸗Deputirten Sand ri in herr⸗ lichen, gutbeſtimmten Exemplaren erhalten, und ich wuͤrde desfallſige Aufträge gern beſorgen. Auch Prof. Alſchinger in Zara verkauft dalmatiniſche Phanerogamen mit Namen um hoͤchſt billige Preiſe, auf Verlangen kann ich Verzeichniße derſelben mittheilen. Ein recht eifri⸗ ger und ſehr wiſſenſchaftlich gebildeter Botaniker in Spalato, Prof. Petter, verkauft ebenfalls dalmatiniſche Pflanzen. 328 und ſorgte auf die freundlichſte Weiſe fuͤr Wegweiſer bey den Excurſionen und fuͤr ſonſtige Beduͤrfniſſe. Die Umgegend von Zara iſt flach, ziemlich angebaut, aber wenig fruchtbar. Gerade gegen Oſten zieht ſich die Kette des Vellebiths herab, nahe genug, daß jeder einzelne Gipfel unter⸗ ſchieden werden kann; leider konnte eine Excurſion dahin nicht unternommen werden, da ich mich nicht wohl fuͤhlte, und eine Unterkunft in den Orten am Fuß des Gebirges unter die ſel—⸗ tenſten Gluͤcksfaͤlle gerechnet werden muß, zumal wenn man die Sprache nicht verſteht. Es konnten ſomit nur kurze Streifereien in der naͤchſten Um⸗ gebung der Stadt unternommen werden, welche indeß nicht ohne Erfolg waren. Von beſonderem Intereſſe war mir das Vorkommen der ſchoͤnen Auricula Firminii unter den Stei— nen des Strandes; begleitet war ſie von einer kleinen langge⸗ ſtreckten Abart der An. myosotis, von der Truncatella trun- catulum und turrita und eine zweyte Art von Hydrocena. Das Intereſſe an der erwaͤhnten Aur. Firminii wurde erhöht durch die Beobachtung, daß die jungen Exemplare dicht mit ſteifen kurzen Haaren beſetzt ſind, die bey Ausgewachſenen durch Abreiben verloren gehen, allein durch die Reihen von Hohlpunc⸗ ten, welche die Schale umziehen, wenigſtens noch die Stellen erkennen laſſen, wo die Haare ſaßen. Nun war mir auch Ferussac’s Benennung Aur. villosa klar, deren Bedeutung ich früher nicht einſehen konnte. Schon bey den in den Trieſti⸗ ner Salinen gefundenen Exemplaren von Auricula myoso- tis, personata und Biasolettina hatte ich an der Oberſeite der Windungen einen Kranz von gelblichen Borſtenhaaren wahr— genommen; nach dieſer erneuten Beobachtung wird mir ſehr wahrſcheinlich, daß ſelbſt die groͤßern Arten, wie Midae, Jude, felis ete. in der Jugend Haare tragen, die ſpaͤter, fo wie häufig ſogar die Epidermis an den hervorragenden Stellen, abgetrieben werden, was wohl bey den kleinern Arten nicht durch abwei— chende Lebensart, ſondern viel eher durch Eingraben in den Bo⸗ den waͤhrend der Winterszeit bewirkt werden duͤrfte. An allen graſigen Stellen des inneren Walles war Clausilia gibbula ſehr häufig, an der äußern Stadtmauer, vorzuͤglich gegen die Landſeite eine ſehr ſchoͤne, koniſche Form von Helix variabilis, ausgezeichnet durch ſtarken Glanz des Gehaͤuſes; unter Steinen der naͤchſten Umgegend die ſchoͤne Pomatias Sca- larinus, der naͤchſte Verwandte des Pom. maculatus, und deſſen Stelle von Trieſt abwaͤrts vertretend. Wie Germar, konnten auch wir den periodiſchen See von Boccagnazzo zuerſt alles Suchens ungeachtet, nicht finden und mußten daher bey einem zweyten Beſuch einen Knaben als Fuͤhrer mitnehmen. Auf dem Weg dahin traf ich unter Steinen viele 15 —26““ lange Scorpione, darunter einen, der ganz mit 5 —6““ langen, weißen, noch ganz weichen Jungen bedeckt war, die ſich uͤberall veſthielten und dem Alten ein ganz eigenthuͤmliches Anſehen gaben. Selbſt im Glaſe ſuchten ſich die durch das Hineinbringen abgefallenen wieder feſtzuſetzen und krochen rüffig zwiſchen darin befindlichen Papierſtuͤckchen herum, bis ſie wieder ſaͤmmtlich vereinigt waren. ö Der See ſelbſt zeigte ſich als eine ausgedehnte, graſige Flaͤche, in welcher nur ſtellenweiſe in groͤßeren und kleineren Vertiefun⸗ gen halbfaules Waſſer befindlich war. Zur Winters- und Früh: lingszeit iſt jedoch die ganze Vertiefung eine ununterbrochene Waſſermaſſe, die allmaͤhlich abfließt, ſo daß im Sommer das darin wachſende Gras als kuͤmmerliche Weide benutzt werden kann. In den jetzt noch vorhandenen Waſſerreſten waren 329 mehrere Egelarten, eine unſerm Hirudo gulo ahnlich; auch eine zu mediciniſchem Gebrauch taugliche wird haͤufig dort gefangen, viele Inſecten aus den Gattungen Hydroporus, Hydrochus, Elophorus, Notonecta furcata in vielen Varietaͤten, Ploa minutissima in ungeheurer Menge und zwey Arten Cypris mit grünen Schalen, die eine faſt 24° lang und von der Form einer Modiola; fie wird von Wiener Naturalienhaͤndlern als Conchylie unter dem Namen Nuculina faba verkauft, die an⸗ dere iſt kaum eine Linie lang und weniger geſtreckt. An den feuchten Ufern liefen einige Bembidien und Trichien, außerdem fanden ſich am Rande des Beckens Ueberreſte groͤßerer Waſſer⸗ inſecten, darunter ein Hydrophilus, wie morio, nebſt vielen Planorben, Cycladen, Limnaͤen x. Eine kleine, langgeſtreckte, der elongata im Bau ähnliche Suceinea war nicht ſelten an den Gräfern der Pfuͤtzentaͤnder. In der Mitte des Beckens war ein ziemlich ausgedehnter Sumpf, mit Schilf und Ried⸗ graͤſern bewachſen, welcher ein tiefes, angefuͤlltes Waſſerbecken einſchloß, uͤber welchem zahlreiche Exemplare von Larus glau- cus herumflogen, die einzigen Voͤgel, die ſichtbar waren. Im Allgemeinen war aber Zara gerade nicht der Ort, wo große Ausbeute zu finden war. Die wenigen erreichbaren Gegen⸗ ſtaͤnde waren bald in Mehrzahl zuſammengebracht; beſſeres war nicht zu erwarten, die Hitze war auch ſehr groß, ſo daß ich mit dieſem Punct die Reiſe zu beſchließen und die Heimfahrt nach Trieſt anzutreten beſchloß. 8 Am 13. Auguſt ſchiffte ich mich ein. Der Weg nach Trieſt bot wenig von Bedeutung: an mehreren Landungsplaͤtzen war von Inſecten faſt gar nichts, von Conchylien nur die gewoͤhn⸗ lichen Sachen zu finden, die See zeigte ſich jetzt doch nicht ſo gar arm an Thieren; jeden Morgen trieben viele groͤßere und kleinere Meduſen an dem Schiff vorüber. Oberhalb Piz rano, wo wir zum letztenmal uͤbernachteten, traf ich am Rand der dottigen Salinen an den kurzen Grashalmen des Bodens eine prächtige Varietaͤt der Helix variabilis, welche ziemlich rein weiß, mit dem gewöhnlichen Band auf der Oberſeite ver⸗ ſehen war, die Unterſeite zeigte mehrere regelmäßige Reihen oder vielmehr concentriſche Linien, aus kleinen kaſtanienbraunen Flecken zuſammengeſetzt, uͤbrigens aber alle Kennzeichen der Stamm⸗ form an ſich tragend. Ich hatte die nette Schnecke ſchon in mehreren Sammlungen unter dem Namen H. maritima ange- troffen, unter welchem fie von Wiener Händlern verſendet wird, Auch Auricula myosotis war dort in ſpaͤrlichen und kuͤmmer⸗ lichen Exemplaren. g Endlich am 17. war Trieſt wieder erreicht. An ein Sam⸗ mein war dott nicht zu denken, die Trockne war uͤberall, und ich beeilte mich, die letzten mitgebrachten Sammlungen fuͤr die Heimfahrt zu verſorgen und hier meine Unterſuchungen zu ſchließen. Nach viertägigem Aufenthalt verließ ich Trieſt und eilte heim: waͤrts, auf dem Weg noch aufſammelnd, was die Alpen von Schnecken und Muſcheln Huͤbſches darboten und traf am 15. September 1843., bereichert mit conchyliologiſchen und andern Schaͤtzen, in der Heimath ein. l Bulletin de Académie royale des Sciences et belles Lettres de Bruxelles. Chez Hayez. 7 Dieſes erſcheint ſeit dem Jahre 1836. und gibt Nachricht von den Vorkommniſſen der Academie; außerdem erſcheinen Me- Iſis 1844. Heft 5. — 330 moires, welche wir bald anzeigen werden. Das Bulletin ent⸗ hält groͤßtentheils phyſicaliſche, aſtronomiſche, chemiſche und auch hiſtoriſche Gegenſtaͤnde, wenig Botaniſches und Zoologiſches, da⸗ für deſto intereffanter. Um einen Begriff von den Vorkomm⸗ niſſen zu geben, werden wir allen Innhalt der erſten Baͤnde anzeigen, nachher uns aber auf das Naturhiſtoriſche und Phy⸗ ſiologiſche beſchraͤnken. Die Academie wurde gegruͤndet von der Kaiſerin Maria Thereſia. Band J. 1832 —34., aber gedruckt 1836. 8. 208. Berichte uͤber die Sitzungen, ziemlich kurz; Preisaufgaben, Ausſtellungen der Agricultur, Alterthuͤmer in Literatur, Bau: werken, Graͤbern, Bericht an den Miniſter uͤber die Thaͤtigkeit der Academie, Magnetismus, geſchenkte Bücher; lauter ganz kurze Berichte, gleichſam nur Angaben der Titel, nicht beſſer, als wie es etwa fuͤr eine Zeitung paßte, daher denn dieſer Band auch nicht den geringſten Werth hat, nicht einmal ſoviel, daß er verdiente, geſchrieben, geſchweige gekauft zu werden. of Band II. 1835. gedruckt 1836. 496. Taf. 7. Wird beſſer als der vorige, enthält etwas ausführlichere Be⸗ richte, welche ſich mehr auf die Sache ſelbſt einlaſſen. Hier erführt man, daß die Academie von Liſſabon bis jetzt 18 Baͤnde herausgegeben hat. S. 17. Fohmann (Prof. zu Luͤttich), uͤber Aerochoridus Javanicus. Bekam ein Exemplar von Boie aus Java; unterſcheidet ſich von allen Schlangen durch die Verdauungs- und Athem⸗ werkzeuge; hat einen in zwey Saͤcke getheilten Magen wie Cro⸗ codill und Pipa; der zweyte Sack iſt vom Anfang des Darm⸗ canals abgeſondert durch eine vorſpringende Klappe, Valvula pylorica. Der Gallen- und pancreatiſche Canal münden jen⸗ ſeits der Klappe in den Darmcanal, wie bey Crocodill und Pipa. Das Athemwerkzeug iſt mehr entwickelt als bey anderen Schlangen, obſchon nur eine Lunge vorhanden iſt; faͤngt an wie gewöhnlich, reicht aber bis zum After, beſteht aus Lappen und Laͤppchen und die Waͤnde ſind voll Blutgefaͤße. Nicht bloß die Luftröhre iſt von Knorpelringen umgeben, ſondern zahlreiche Knorpelſtuͤcke find in ſolcher Menge auf der ganzen Lunge zer⸗ freut, daß fie nicht zuſammenfaͤllt und durch Aufblasen ſich kaum vergroͤßert. Das mahnt an die Haarthiere, welche im Waſſer leben, und ſehr ſtarke Luftroͤhrenringe haben. S. 25. Van Beneden macht aus Mytilus polymorphus eine neue Sippe, Driessena. Pallas entdeckte ſie in Fluͤſſen Rußlands und im caſpiſchen Meer, alſo in ſuͤßem und geſalzenem Waſſer. Drießens, Apotheker zu Magseyk, entdeckte fie im Canal, aus der Maas von Maſtricht nach Herzogenbuſch. Hieß auch Mytilus Wolgæ, chemnitzii, hagenii, lineatus, arca; findet ſich auch in der Donau. Der Mantel iſt ganz geſchloſſen und hat 3 Locher, ein unteres zum Durchgang des Fußes und des Byssus; ein hinteres, das roͤhrenfoͤrmig endigt, eines auf dem Ruͤcken, das dem After entſpricht; naͤhert ſich mithin den Chamaceen, ſoll aber bey den Mytilaceen bleiben wegen der Tracht. S. 84. Quetelet, meteorologiſche Beobachtungen. S. 52. Plateau, Über ein Princip der Photometrie. S. 72. Du Bus von Ghiſignies, neuer Sumpfvogel, Leptorhynchus pectoralis aus Neuholland; hat Aehnlichkeit mit Avocetta in Schnabel, Füßen, Nägeln und Schwanz; 21 * { 331 Schnabel aber grad, an den Füßen fehlt der Daumen; gehört mithin zu Recurvirostra, Dromas et Phenicopterus. S. 75. Morren, über die Wanderung der Pfirſich-Blatt⸗ laͤuſe (Aphis persica). Diefe Auswanderung geſchah im Som⸗ mer 1834. wegen der großen Trockenheit zwiſchen Brügge und Gent. Ein Weibchen kann 10,000 Junge hervorbringen, in 9 bis 11 Generationen ohne Befruchtung. Darmcanal ganz einfach, ohne Speichel- und Gallengefaͤßes an den Unterflügeln ein Häkchen, wodurch fie mit den obern verbunden werden. Vier bis fuͤnf Hoden mit Haufen von Saamenthierchenz am Sa⸗ menleiter eine große Samenblaſe. Der Eyerſtock aus 8 Roͤh⸗ ren mit Eyern oder Foͤtus nach der Jahrszeit. Die zwey Saft⸗ hörner auf dem Bauch fuͤhren zu Drüſen und ſind zugleich Athemorgane; man konne ſie auch für, Zitzen anſehen. S. 76. Crahay, uͤber einige Geſichtserſcheinungen; Pla— teau deßgleichen. S. 107. Cantraine, neuer Fiſch von Meſſina, wo er Rovetto heißt; Rafines que hat ihn unvollkommen beſchrie⸗ ben; ſoll Acanthoderma temminckii heißen. Wird 4—5' lang, und iſt ein geſchaͤtztes Eſſen; gepanzert, mit Kiel an Bauch und den Seiten des Schwanzes; drey Ruͤckenfloſſen, die erſte ſta⸗ chelig, die hintere aus zwey verzweigten Strahlen. Gehoͤrt zu den Scomberoiden zwiſchen Cybium und Thyrsites. Seine Knochen ſind ſchwammig und ſo weich, daß man ſie kaut; Can⸗ traine meynt, das komme von der großen Tiefe her, worinn er wohnt, was indeſſen nicht der Fall ſeyn kann. Der Bau der Haut iſt ganz eigenthuͤmlich; beſteht aus einer Reihe Schup⸗ pen und ſtacheliger Platten; darunter eine Lage Farbenſtoff auf einem Gefäfneg; dann ein Höhle um den ganzen Leib, und darunter eine zweyte Lage Farbenſtoff, ein zweytes Gefaͤßnetz und nun erſt die Lederhaut, worinn Schildchen ſtecken, welche einen Panzer um den ganzen Leib bilden; jedes Schildchen en⸗ digt in einen ſtacheligen Kamm. Dieſe Scheidung der Haut in zwey Blaͤtter iſt eigenthuͤmlich. S. 110. Ch. Morren, über den ausgeſtorbenen Biber. Im Torf 40“ tief in Flandern fand man die Knochen unſers Bibers mit Menſchenknochen, Schaͤdeln von Ochſen, Hirſchen, Schweinen und Hunden; außerdem Eichſtaͤmme und daneben Haſelnüſſe, vielleicht von, Eichhörnchen geſammelt, ferner eine Lanze von Kupfer, Keile aus Jade und Petrosilex; Paludinen, Planorben. Seite 112. Derſelbe, uͤber die Rippen der Batra⸗ hier. Man hat ſie den Schwanzloſen, ganz abgeſprochen; er fand aber bey Bufo obstetricans 34 vor. Je großer die Hinterglieder und der Schwanz, deſto kleiner die Rippen oder ganz fehlend. Meckel's Anhaͤngſel der Querfortſaͤtze hält, er für Rippen; fo bey Dactylethra capensis. Wenn die Glie⸗ der klein, der Schwanz groß; ſo ſind die Rippen klein, wie bey Triton; ſind beide maͤßig, ſo ſind es auch die Rippen, wie bey Salamandra. Sind die Hinterfüße groß, die Bewegungen ſtark, fo fehlen die Rippen, wie bey Hyla. Lebt das Thier auf der Erde und ſpringt es mit großen Fuͤßen, ſo bekommen die Quer⸗ fortfäge eine Verſtaͤrkung, welche allmaͤhlich zu abgeſonderten Rippen führt, wie bey Dactylethra; find die Hinterfuͤße kurz, und ſpringt das Thier kaum, ſo ſind die Querfortſaͤtze ſtark, und es gibt ſelbſt Rippen wie bey Bufo und beſonders Bufo obstetricans. 5 S. 132— 144. H. G. Galeotti, über die Geologie von Brabant. 332 S. 150. Noͤrrenberg: optiſche Eigenſchaften zweyachſiger Cryſtalle. f ©. 164. Dumortier, Entwicklung des Embryos bey den Waſſerſchnecken. i 8 able nadel S. 166, van Beneden, Dreissena africana n, vom Senegal-⸗Fluß; zeigt deutlicher den Uebergang zu den Cardiaceen, weil auch das hintere Mantellech, welches dem After entſpricht etwas ‚verlängert. iſt. j 10 . 31 2 S. 175. van Mons uͤber das Saͤen der Erdaͤpfel, wo⸗ durch ſie nicht vermehrt, aber verbeſſert werden. n a S. 203. Morren und Decais ne, geben zu Paris her⸗ aus Observations sur la Flore du Japon. Deey neue Sip⸗ pen Vancouveria, Heterotropa, Hotela. S. 208. Roulez, uͤber die Mythe des Daͤdalus. S. 235. P. H. Nyſt, über Mytilus cochleatus t. 1.; fand ſich bey Antwerpen an Holz mit Balanen, alſo an einem Schiff aus dem Meere hereingebracht. S. 236. C. Wesmael, neuer Affe, Semnopithecus bi- color m., niger, ſascia frontali, mystacibus, barba, natibus (subtyliis) caudaque longissima albis. Longitudo 75 C. M. caudæ 88. N 2 n ie Wa S. 248. Morren, neuer Waſſerfaden: Aphanizomenon (incurvum); in Teichen. Er gibt heraus Recherches phy- siologiques sur les Hydrophytes de la Belgique, S. 271. Dr. Schmerling, über. eine Knochenhoͤhle im Luxemburgiſchen an der Ourte bey Bommal. Ursus speleus, Wolf und ein kleiner Loͤwe. f 910 S. 279. Wes mal, über Sphecodes. Folgende Gat⸗ tungen beſchrieben: Sph. gibbus (Melitta gibba et monili- cornis), similis n., geoffrellus (Melitta geoffrella et di- visa), rufiventris (Typhia Panzer), latreillii n., ‚hispani- cus n., picea (Melitta picea et sphecoides), olivieri. S. 287. Nyſt und Galeotti, neue verſteinerte Muſchel⸗ ſippe wie Nucula, hat aber ein dreyeckiges Band. Trigonocelia granulata, multistriata, auritoides, aurita, scalaris, nuculata, deshayesiana, striata, acuminata, mi- nuta, nitida, mucronata, pella (Arca pella et fragilis), emarginata, deltoidea, levigata (nitida), amygdaloides, palmæ, lanceolata, nicobarica, rostrata, nana und, lima ; faſt lauter bekannte. N n S. 297. Morren, phyſiologiſche Unterſuchungen uͤber die Hydrophyten Belgiens. f le Er hält die Cloſterien (Lunulina) für wahre Pflanzen, welche ſich wie die Zygnemen copulieren. Closterium ruficeps, cor- nu, rostratum, acerosum, inæquale, Lunulina vulgaris, mo- ugeotüi, diaphana, moniliphora, Echinella acufa find nur verſchiedene Alter von Closterium lunula. Jede Cloſterie ber ſteht aus Kegeln am Boden verwachſen; ihre aͤußere Huͤlle oder der Panzer iſt ſehr hart und eine Art Oberhaut; innwendig ſind zwo Haͤute, welche die aus Globulinen beſtehende Chromula einſchließt; daſelbſt zeigen ſich Streifen, welche Reihen von Pro- pagula werden, deren jedes eine zu Bläschen, gewordene Glo⸗ buline iſt nach Turpin. Eine Cloſterie bewegt ſich ſchwach und automatiſch wegen Entladung der Electricitaͤt. Ehren: berg hat bey vielen Infuſorien rothe Puncte bemerkt, die er fuͤr Augen haͤlt; an jeder Spitze der Cloſterie iſt auch ſolch ein rother Punct, der aber nichts mit einem Auge zu ſchaffen hat. Es iſt ein durchſichtiger Schlauch mit vielen rothen Kuͤgelchen, welche beſtaͤndig oſcilliren, ſich endlich vom Schlauch trennen und ſich auf den Propagulen ausbreiten; eine Art Utriculus 333 pollinieus, Sie pflanzen ſich durch Propagula et Seine > das letztere durch Paarung. S. 310. Bekker, Bemerkungen uͤber den pochen Kriege S. 324. Quetelet, uͤber den halleyiſchen Cometen; Wit⸗ terungsbeobachtungen uͤbereinſtimmend mit Herſchel s am Cap. S. 330. Morren, eine geſpaltene Iris in beiden Augen bey einem Knaben. S. 334. Dumortier, Oxalis zonata n. fig. vom Cap. S. 335. G. Weſtendorp (Chirurg zu Bruͤſſel). Paludina kickxii = P. similis Kiekx t. 4. f. 2. In Brabant. P. similis = Cyelostoma simile Dikpdtnaud t. 4. f. 2. Suͤd⸗Frankreich. Kickx hat eine Malacologie brabangonne herausgegeben. S. 338. Wesma'l, neue Kaͤferſippe von den Xylophagen. Anommatus terricola: testaceus, pilosissimus, capite et thorace vage, elytris serie punctatis. Longit. 4“. t. 4. Fuͤhlhoͤrner zehngliedrigs keine Augen, gehört zwiſchen Rhi- zophagus et Cerylon, hat aber kein Schildchen: unterſchieden von jenem durch das laͤngete letzte Palpenglied und die langen Fluͤgeldecken; von dieſem durch den feitwärts geraͤnderten Hals⸗ ſchild. Leib walzig. Robert hatte ſie bey Lüttich‘ gefunden. Nahm er den Raſen auf einer Wieſe weg und legte er ein Brett auf den Boden, ſo ſetzten ſich mehrere unten daran; leben mit⸗ hin unter der Erde, was mithin eine Ausnahme iſt: allein unter den Laufkaͤfern leben auch die Dromien unter Rinden, die Ama⸗ ren freſſen Koͤrner, Silpha quadripunctata in Eichſchlägen, nicht in faulem Fleiſch. S. 354. Quetelet, Über die täglichen und jährlichen Ver⸗ änderungen der Temperatur. S. 357. De Konind, Über das Phloridzin. S. 372. Neues Geld, Gewicht und Maaß in Portugall. S. 316. van Beneden, Helix algira ſoll eine neue Sippe werden. Wegen mehrerer anatomiſcher Unterſchiede; kein Pfeil; ſtatt der vielſpaltigen Blaͤschen nur eine Druͤſe. {| S. 380. Cantraine, neue Schnecken mit Characteren.- Hyalza vaginellina. Bulimus tuberformis. f Clausilia elongata, olivacea, deenia, reflexilabris, ma- erosoma, elegans, acicula, brevis. Auricula dubia. f Doris elegans, pulcherrima, trieolor, ramosa, Tritonia decaphylia; Cavolina rubra. Elisia viridis (Act&on), tiniida, marmorata. Diphyllidia verrucosa. Pleurobranchus testen, elongatus. Aplysia depressa, dumortieri. Doridium marmoratum. Un Trochus polymorphus (eonulus, zizyphinus, eonuloides, auratus, smaragdus, coniformis, quadrieingulatus, laugieri, eingulatus), semigranularis, bornii, varinatus, Turbo peloritanus. Olivia otaviana. Turritella potamoides. Scalaria subdecussata. Partula glabrata. Paludina unicarinata. 1 Eulima distorta (nitida), subulata a urbo politus, Melaniu cambessedesii), 1 N stage Neritina sena. 112012 334 Sigaretus aadoninii.' Conds ignobilis. nach] Ovula virginea (O. spelta est 0. Kirdsthirt Sen ni- censis, purpurea). Mitra olivoidea. Cancellaria fusiformis. Buecinum politum. Cerithium kieneri, sardoum, peloritanum. Murex bicolor, brocchii. Tritonium reticulare. Fusus moniliger, costulatus, semicostatus. Pleurotoma costulatum. Strombus pusillus. Siliquaria cost. Emarginula compressa. Parmophorus patelloides. J N Patelloidea (Aemæa) vitrea (Aneylus acutus, Sasa) pectinata, virginen. Pectei subelavatus, pullus, solea. Arca modioloides. Limopsis reimvardtii. Mytilus erispus. Modiolas barbatellus, subpictus, agglutinans. Tellina brocchii (serrata), polii (lactea, inflata, cumana). Astarte affinis, 'erispata. Cycladina adansonii. Auatina prietenuis. Terebratula scobinata, decollata. Gymnolepas palinuri. Pentalepas schlegelii. S. 419. Du Bus, Beſchreibung des neuen site Leptorhynchus pectoralis 2 Sippencharacter vollſtaͤndig aufgeſtellt. Nasſpalten hinten in der obern Furche, Schwimmhaut, kein Daumen, erſte Schwung⸗ feder am laͤngſten, Schwanz kurz und rund aus 12 Federn. Corpore albo; pectore trans verso, rufo fasciato, fasciaque peetorali antrörsum nigro marginata; abdomine nigro fuligi- noso; alis fusco nigricantibus; rostro nigro; pedibus luteis. Neu⸗Seeland. S. 42156. Dumortier, Unterſuchungen über die Ana. tomie und Phyſiologie der sufammengefeten en t. 5. et 6. In unſern Waͤſſern finden ſich Hydra, Oriststella; Alcyo- nella et Plumatella s. Naisa. Die Criſtatellen ſind frey, die zwey letztern veſt, gehoͤren aber dennoch zuſammen, obſchon ſie Cuvier getrennt hat. Unter Plumatella ſtecken Gattungen mit und ohne gewimperte Fuͤhlfaͤden; ich nenne die letztern Lo- phopus (Federbuſch⸗Fuß). Animal anosteum compositum, gelatina viva involutum- stirpe basi afſixa, membranacea, tubulosa, ramosa; bra- chiis duobus postice reflexis, margine utroque tentaculatis; tentaculis eirciter 60 nudis. in semilunam dispositis; ano subapicilari, postico. 1. Lophopus erystallinus; corpore extra vaginam tractili, a. Ramosus; vagina ramosa. Trembl. Polyp. tab. X. fig. 8. et 9. N 6. Lobatus; vagina lobata. Ic. nostra. 2. L. campanulatus; corpore intra vaginam ‘absconditol Die genannten bilden eine Familie zwiſchen den Alcyonien und Tubularien; unterſcheiden ſich durch die Fuͤhlfaͤden auf einem * 1 335 oder 2 hufeiſenfoͤrmigen Armen; haben einen After und zahl⸗ iche Fuͤhlfaͤden. 7 r erystallinus wird nun nach allen anatomi⸗ ſchen Syſtemen ſehr genau beſchrieben und abgebildet „auch die einzelnen Theile. Er iſt zuſammengeſetzt, mehr lappig als per⸗ zweigt, und ſteckt in einer gallertartigen Hülle, faft wie Ba- trachospermum t. 5. fig. 1. 2.; hat ungefähr 60 Fuͤhlfaͤden, die ſich in den gemeinſchaftlichen Stock ziehen koͤnnen, wie jeder Leib, und zwar durch Muskeln fig. 3.; die Eyerſtoͤcke unten am Magen; der Darm ſchlaͤgt ſich um, und der After iſt neben dem Munde. In der Bauchhöhle ſieht man das farbloſe Blut hin und her laufen; auf der Speiſeroͤhre liegen Nervenknoten. Hautſyſtem befteht aus Koͤrnern, wie bey den Quallen, nicht aus Zellen. g a der Fuͤhlfaͤden t. 5. 6. Etwa 60 ſtehen hinten auf zween Armen und vorn um den Rand des Mundes; ſind hohl, auch die Arme und dieſe communicieren mit der Leibeshoͤhle; die Fuͤhlfaͤden ſind durch eine Spannhaut verbunden; ſie ziehen ſich nur wenig zuſammen, bringen die Speiſe nicht zum Mund, wie die Hydren, ſondern machen durch ihre Bewegung nur, daß aufgelößte Subſtanzen in den Mund kommen. Muskelſyſtem. Jeder Polyp hat vier Muskeln, welche vom Munde heruntergehen; außerdem Muskeln, wodurch ſie in den allgemeinen Stock gezogen werden. Knochenſyſtem; nichts Unorganiſches. Nervenſyſtem; iſt wegen der Kleinheit der Polypen ſchwer zu erkennen; indeſſen habe ich zween Knoten auf der Speiſeroͤhre gefunden dicht hinter dem Mund t. 6. fig. 2. am Grunde ines jeden Arms. Fi Kepemf yſtem liegt auch in den Fuͤhlfäden. Gießt man gefärbte Fluͤſſigkeit ins Waſſer; ſo werden die Staͤubchen von dieſen Fuͤhlfaͤden angezogen und von einem zum andern geſtoßen, wie bey Kiemen. Durch die Fuͤhlfaͤden entſtehen zween Wirbel gegen einander, wodurch die Kuͤgelchen zum Munde getrieben werden. An jedem Fuͤhlfaden geht ein Strom einerſeits vom Grunde zur Spitze, ſteigt auf der andern Seite wieder herunter und am naͤchſten Fuͤhlfaden wieder hinauf uſw.; nichts dergleichen an den andern Leibestheilen; die Strömung. geht ſehr ſchnell und die Kuͤgelchen oder Luftblaͤschen bangen aneinander. Kreislaufſyſtem. Es gibt weder Herz noch Arterien, noch andere Gefäße und dennoch ein Kreislauf in der Hoͤhle zwiſchen Haut und Eingeweiden ſelbſt. Das Blut enthaͤlt Kuͤ— gelchen, an welchen man den Kreislauf bemerkt; das Blut geht bis in die Arme und kehrt wieder um, alſo wie bey der Cycloſe der Waſſerpflanzen. Das Blut geht aus der gemeinſchaftlichen Höhle in alle Polypen und umgekehrt. Die Blutkuͤgelchen ſind nichts anders als Chylus-Kuͤgelchen: denn iſt der Polyp nuͤch⸗ tern, ſo enthaͤlt es viel weniger als nach dem Freſſen. Ich legte den Magen, der voll Speiſe war, bloß, und ſah nach we⸗ nig Augenblicken viele Kuͤgelchen aus Poren auf den Object⸗ träget dringen; ſie ſcheinen nichts als. Schleim zu ſeyn. In den Armen ballen ſie ſich zuſammen, fallen dann wieder in den Leib und dienen zur Bildung neuer Sproeſſen. Im Grunde jedes Arms iſt eine Höhle, worinn der Kreislauf ſchneller geht; ſie vertritt gleichſam die Stelle des Herzens. Um zu erfahren, ob das Blut vielleicht nur eingedrungenes Waſſer iſt, ſetzte ich die Polypen in. gefaͤrbte Fluͤſſigkeiten; es drang aber nie welche hinein; ſie verſchlucken zwar chineſiſche Tuſche, daß der Magen ganz ſchwarz wird; es dringt aber kein Farbenſtoff in die Bauch⸗ hoͤhle. Tauchte ich fie. in ganz aufloͤsliche Farbenſtoffe, wie SS — 336 Phytolacca; ſo hoͤrte das Athmen auf, und ſie zeigten Er⸗ ſtickungs⸗Zufaͤlle, welche bald wieder in reinem Waſſer verſchwan⸗ den. Es circuliert alſo in ihnen wirklich Blut, nicht Waſſer wie in den Schwaͤmmen. Kauſyſtem. Im Boden des Trichters iſt der nierenfoͤr⸗ mige Mund mit Ober- und Unterlippe, gewoͤhnlich offen; die aufgeloͤſten Nahrungsſtoffe kommen hinein theils durch die Stroͤ— mungen, theils durch die Fuͤhlfaͤden ſelbſt. Iſt der Mund voll; ſo ſchließt er ſich und treibt die Speiſen in den Kropf und von da in den Magen. Dieſes Schlucken wiederholt ſich alle Mi⸗ nute. Sie ſind ſehr gefraͤßig; ſcheinen aber nicht fleiſchfreſſend zu ſeyn: denn ſie ſpeyen Infuſorien, Vibrionen und andere Wuͤrmchen aus; dagegen verſchlucken ſie gern Tuſche, wahr⸗ ſcheinlich wegen des Gummis. Das Schlucken iſt alſo ziemlich wie bey den Mufcheln. ö g Verdauungsſyſtemz beſteht aus 4 Theilen: Speiſeroͤhre, Kropf, Magen und Darm. Kropf und Magen ſehr musculoͤs; ſie bewegen ſich auffallend und werfen die Speiſen hin und her. Abſonderungsſyſtem; nichts. 10 Geſchlechtsſyſtem. Am Grunde des Magens ſieht man einen Faden mit drey Anſchwellungen, worinn viele Eyer, wel⸗ cher einerſeits am Blindſack des Magens haͤngt, andererſeits an der Wand der Haut. Ich ſah Eyer aus dem After kommen und ſchließe daraus, daß ſich der Eyerſtock in den Magen: öffnet. Vermehrungz geſchieht auf drey Arten, durch Knoſpen, Ausläufer (Propagula) und Eyer; durch die erſten waͤchſt der Polypenſtamm, durch die andern entſtehen neue. Man hat ge⸗ meynt, die Verzweigung des Polypenſtammes komme daher, daß Eyer auf die aͤußere Flaͤche fallen, was aber nicht der Fall iſt. Bey Gorgonien und Madreporen communicieren die Roͤhren vom Gipfel bis zur Wurzel, was durch die Eyer nicht moͤglich waͤre. In der Regel bilden ſich in der gemeinſchaftlichen Höhle Kno— ſpen, welche heraustreten, gewoͤhnlich an der Stelle, wo der all— gemeine Stock mit den individuellen Polypen zufammenftößt; zuſammengeballte Blutkuͤgelchen kleben daſelbſt an, ſcheinen die Haut zu reizen, wodurch ſie ſich erhebt und den neu ſich bil⸗ denden Polypen durchlaͤßt. Man ſieht, wie er ſich nebſt ſeinen Eingeweiden allmaͤhlich bildet; dazu gehören 4 — 10 Tage, je nach der Temperatur. unge „ bung Die Eyer kommen aus dem Eyerſtock theils in den Magen und gehen zum After heraus, theils kommen ſie auch in die allgemeine Bauchhoͤhle. Dieſe Eyer ſind anfangs unbeweglich, verwandeln ſich aber bald in Embryonen, welche herumſchwim⸗ men, wie ein Volvox. Trembley und Roͤſel haben ſie fuͤr Infuſorien gehalten und Laͤuſe genannt, von letzterm abgebildet III. t. 83. fig. 4. Zerreißt man einen erwachſenen Polypen⸗ ſtamm an feinem Grunde; fo kommen eine Menge Embryonen heraus, welche herumſchwimmen. Wird der Polypenſtock unten nicht zerſtoͤrt; ſo bilden die Embryonen daſelbſt Ausſackungen, welche ganz davon angefuͤllt ſind und endlich platzen. Die Em⸗ bryonen ſchwimmen dann immer mit der Spitze voran, ſich ver⸗ laͤngernd und verkuͤrzend, kruͤmmend und ſtreckend ohne Wim⸗ pern; endlich ſetzen ſie ſich an, und verwandeln ſich allmaͤhlich in den Polypen. Dieſe Embryonen ſind denjenigen analog, welche Grant bey den Schwaͤmmen entdeckt hat; man hat ſie unrichtig fuͤr Eyer angeſehen, welche ich fuͤr unbeweglich halte. Sie pflanzen ſich endlich noch durch Ausläufer, (Propagula) fort. Als ich einen Polypenſtamm im Grunde zerriſſen und die Embryonen herausgelaſſen hatte, fand ich am andern Tag denſelben geſchloſſen, aber mit Einſchnuͤrungen, welche ſich in Ku: 337 geln verwandelten und ſich endlich trennten; ſie beſtehen aus Zellen, eigentlich aus vielen Schleimkoͤrperchen, wie die Eyer und Blutkuͤgelchen; eine völlige Verwandelung in einen Polypen habe ich jedoch nicht geſehen, obſchon ich fie lange aufgehoben habe. Daß ſich Zweige abloͤſen ſollten, wie Trembley ſagt, glaube ich nicht. Gemeinſchaftlich allen Polypen ſind alſo Haut, Blut und Chylus; individuell dagegen Fuͤhlfaͤden, Verdauung, Athmung, Muskelſyſtem und Geſchlechtstheile; uͤbrigens kommt das Ver⸗ dauen und Athmen des einen allen zu gut. Der Magen ſchwitzt Schleimkuͤgelchen aus; die Embryonen, Knoſpen und Ausläufer: beſtehen ebenfalls daraus. Man muß mithin das große Geſetz anerkennen, welches ich ſchon proponiert habe, nehmlich daß der Schleim die Baſis aller organiſchen Ent⸗ wicklung iſt. [Der Verfaſſer ſcheint mit dem, was in Deutſch⸗ land ſeit mehr als 30 Jahren vorgegangen iſt, ſehr wenig be kannt zu fern.) S. 456. Der Baron Staffart (Director der Academie) und Quetelet, der perpetuierliche Secretaͤr, halten Reden am Stiftungstag, den 16. December, uͤber die Geſchichten und Ar⸗ beiten der Academie. Sie wurde gegruͤndet 1769. unter Maria Thereſia durch den Miniſter Cobenzl und den Herzog Carl von Lothringen. S. 477. Cauchy gibt einen Bericht uͤber die Fortſchritte der Geologie in Belgien. Band III. 1836. 8. 505. Taf. 13. Von nun an werden dieſe Baͤnde ungemein werthwoll. Offenbar wollen die belgiſchen Gelehrten der Welt zeigen, was ſie vermoͤgen. S. 2. Quetelet, meteorologiſche Beobachtungen. S. 7. Plateau (Prof. zu Gent), ſein optiſches Inſtru⸗ ment Anorthoscop. S. 15. Roulez (Prof. zu Gent), über die Moſaik in der Casa del Fauno zu Pompeji; eine Schlacht von Alexander dem Großen. [Vergl. H. Schreiber, Iſis 1843. S. 937.] S. 23. Marchal, uͤber Turpins Chronik. S. 44. Wesmael, Nachtrag zu ſeiner Monographie des Odyneères de la Belgique. Bruxelles chez Hauman. 1833. Zum Unterſchied der einſamen von den geſelligen kommen auch die Klauen: einzaͤhnig oder am Ende zweyzaͤhnig bey Ptero- chilus, Odynerus et Eumenes; ungeſpalten bey Polistes et Vespa. Bey Odynerus nehme ich folgende Untergattungen an: 1. Subg. Oplopus reniformis, spiuipes, melanocephalus. 2. Subg. Ancistrocerus, oviventris, parietum, trifascia- tus, antilope. 6 3. Subg. Symmorphus erassicornis, elegans, bifasciatus. Characteriſiert iſt O. oviventris u., parietum (V. sexeincta, acufa, parietina, simplex, sexfasciata, emarginata, qua- drata, oneipennis et Vespa prima Scheffer le. t. 24. f. 2. O. trifasciatus (V. gazella, trifasciata, juncea? quadri- eineta? 40 O. crassicornis Schaffer t. 24. f. 3. T. 1. ſtellt das erſte Bauchringel von einigen vor. S. 54. Marchal, uͤber den Anfang des Lehenweſens in Flandern durch Carl den Kahlen! S. 68. Wartmann (Genf), Regenbogen bey hellem Wetter. S. 74. Quetelet, uͤber den Wechſel der Temperatur; mit einer Tafel. | S. 82. Dr. Schmerling, uͤber Knochen von Dickhaͤu⸗ tern beym Dorfe Chokier; Elephant, Nashorn. S. 87. F. Cantraine, über Truncatella Risso. Iſie 1844. Heft 5. Man kennt die Urſache noch nicht, warum einige Schnecken ihr Haus verlaſſen, wie Helix decollata. Draparnaud’s Cyelostoma truncatulum wurde von Riſſo als Truneatella aufgeſtellt und zu den Meerſchnecken gerech⸗ net. Da er die Veraͤnderung der Schale nicht kannte; ſo machte er aus der jungen Schale Fidelis theresa; Menke ſtellte Truncatula zwiſchen Melania et Rissea = Acmea. Iſt meines Erachtens eine Unter- Abtheilung von Rissoa: Schnauze tuͤſſelfoͤrmig, ruͤckziebbar mit einem zweylippigen ſenk⸗ rechten Mund am Ende; 2 ziemlich kurze, fingerfoͤrmige Fuͤhl⸗ faͤden, unten verdickt und daſelbſt innwendig ein mondfoͤrmiges, ſchwarzes Auge; Fuß klein, rund und geraͤndert. Schale walz⸗ lach, thurmfoͤrmig in der Jugend, Gipfel abgeſtutzt im Alter, Windungen abgerundet; Muͤndung oval, etwas ausgeſchweift, Rand vollſtaͤndig und umgeſchlagen. Deckel von aͤhnlicher Ge⸗ ſtalt, hornig, duͤnn und vollſtaͤndig, der Gipfel gegen den Rand und von ihm gehen einige paraboliſche Linien ab. ö 1. Tr. costulata= Helix decollata Chemhitz non Linnuei. Cyclostoma truneatulum, Turbo truneatus, Paludina trun- cata. — Junior —= Turbo ihren lan: Fidelis theresa, Paludina ‘desnoyersii, Truncatella exilis? Sehr gemein an den Küften des Mittelmeers unter Steinen und Algen. 2 Truncatella lævigata — Turbo truneatus Montagu p. 300. Cyelostoma truncatulum Draparnaud t. 1. f. 3. Rissoa hyalina. Das Junge verhaͤlt ſich wie das vorige. Auf: enthalt gleich. Laͤnge beider Gattungen 24”, Dicke 1%; die Jungen faſt 3“ lang. S. 92. Wesmasl und Dumortier, Bericht über van Benedens Bemerkung über ein beſonderes horniges Organ im Purpurbeutel einer neuen Parmacella, welche Webb aus Por⸗ tugall nach Paris geſchickt hat. Bey der Zerlegung fand Beneden eine ſonderbare Abwei— chung. Bey den Schnecken findet ſich bekanntlich am Ende des weiblichen Organs eine kleine Blaſe, deren Bedeutung unbekannt it. Swammerdamm nannte fie Purpurbeutel; aber Cu⸗ vier fand bey Murex dieſe Druͤſe anderswo. Delle Chlaje hielt die Blaſe fuͤr den Hoden, woran man zweifeln muß: denn bey dieſer Parmacella enthält fie außer dem gewöhnlichen Schleim einen hornigen Griffel verſchiedene Mal zuſammengeſchlagen [wie ein Fadenwurm]. Er ſcheint dem Thier während oder vor der Paarung zu dienen. Ich habe viele zerlegt, bey manchem nur einen Griffel gefunden, bey mehrern 2; fehlte bey keinem. Sie wurden waͤhrend der Paarungszeit gefangen, einige ſelbſt mit heraushaͤngender Ruthe und bey dieſen lag das dünnere Ende des Griffels nicht im Beutel, ſondern ausgeſtreckt in dem Aus⸗ führungscanal deffelben. Wahrſcheinlich konnte ihn das Thier nicht mehr zuruͤckziehen, als es in den Weingeiſt geworfen wurde. Dieſer Griffel kann ſeiner Geſtalt nach mit einem Ammoni- ten verglichen werden; iſt braun und verhaͤlt ſich wie die hor⸗ nigen Theile der Kerfe, getrocknet ſproͤd, im Waſſer erweicht elaſtiſch. Außer einem hoͤckerigen Anſehen hat er auch Linien wie ein Wurm. Er iſt hohl und an beiden Enden offen, das dicke jedoch mit Schleim verſtopft; haͤngt nirgends veſt und iſt bey allen gleich. Sind ihrer zwey in einem Beutel, ſo iſt das dicke Ende nach oben, das andere nach unten gerichtet; einer von beiden iſt von breyartiger Subſtanz umhuͤllt [in der Abbil⸗ dung der vordere]. Nach der Geſtalt ſollte man ihn fuͤr einen Eingeweidewurm halten: aber Dr. Leblond hat ihn unterfucht und nichts dergleichen gefunden. Das einzige Organ, womit man ihn vergleichen kann, iſt der ſogenannte Pfeil. Er iſt eben⸗ 22 339 falls eine abgeſonderte, harte Subſtanz in einem der weiblichen Oeffnung nahen Sack; unterſcheidet ſich aber, weil er hohl iſt, in einem andern Sack liegt, ſehr lang und gerollt iſt. Abge⸗ bildet iſt der Purpurſack und der Griffel ſehr vergroͤßert. T. 3. Cantraine bemerkt, Blainville habe bey Parmacellus palliolum in Feruſſacs Mollusques III. p. 96. Suppl. auch einen hornigen Koͤrper im Purpurſack beſchrieben und t. 7. A. fig. 9. p. abgebildet. S. 100. Quetelet, uber Erdmagnetismus und Erdwaͤrme. S. 109. Cantraine, uͤber die großen Schnecken Illyriens von Varro und Plinius. Die Alten haben die meiſten eßbaren Schnecken des ſuͤdlichen Europa's gekannt und dieſelben als Leckerbiſſen behandelt. Varro de re rustica Vol, I. lib. 3. cap. 13. p. 310. ed. Schnei- der 1794. Plinius lib. 9. cap. 56. de Cochlearum viva- riis. Feruſſac hat fie zu beſtimmen geſucht, was ihm jedoch nicht ganz gelungen iſt. Varro ſagt: Genera Cochlearum sunt plura, ut minutæ albule quæ afferuntur e Reatino et maximæ quae de II- lyrico apportantur; et mediocres quae ex Africa afferun- tur . ., et valde amplae sunt quaedam ex Africa quae vocantur Solitanae. Plinius ſagt, als er den Fulvius Hirpinus als den Erfinder des Schneckenmaͤſtens nennt: Separatim ut essent albae quae in reatino agro nascuntur, separatim Illyricae, quibus magnitudo praecipua; Africanae, quibus fecunditas ; Solitanae, quibus nobilitas. Dieſe Worte: et maximae, quae de Illyrico apportantur, bey Varro, und: separatim Illy- ricae, quibus magnitudo praecipua, bey Plinius veranlaß⸗ ten den Feruſſac p. 113. zu einer beſondern Unterſuchung über Helix aspersa, eincta, lucorum et pomatia. Allein er kannte die Schnecken von Illyrien nicht; ich war ſelbſt in Dalmatien, und glaube daher, die obigen Stellen beſſer erklaͤren zu koͤnnen. Den Roͤmern fiel beſonders die Groͤße auf und ohne Zweifel auch ihr Geſchmack, weil ſie ſie ſo weit herkom⸗ men ließen, um ſie zu maͤſten und zu verzebren. Bey Raguſa findet ſich eine Helicigona, welche ſich von den andern durch ihre Größe, unterfcheidet: denn die Schale mißt bisweilen 20 bis 30“/; uͤberdieß iſt ihr Fleiſch geſund und reichlich und da⸗ her wahrſcheinlich die oben gemeynte Schnecke. Helix varronis n.: testa magna, depressa, late umbili- cata, alba, faseiis fuseis; epidermide luteo - viridescente; labro albo, reflexo. Hat viel Aehnlichkeit mit H. unizonalis nach der Abbildung in der Encyclopaͤdie T. 462. Fig. 4. Sie iſt groß, niederge⸗ druͤckt, milchweiß mit 3 dunkelbraunen Zonen, wovon die zwo obern ſehr nahe ſtehen und auf allen Windungen ſichtbar ſind; die untere, faſt ſo breit als beide zuſammen, umgibt die Baſis; eine gruͤnlich gelbe Oberhaut bedeckt ſie faſt ganz; Nabel weit. Es gibt eine Abart mit hochgelber Oberhaut ohne Zonen. Es iſt wahrſcheinlich des Ariſtoteles Cocealia, welchen Namen jetzt die Dalmatiner dem Larus melanocephalus geben. Iſt vielleicht auch Megerle's Helix gravosaensis, welcher noch die einfarbige Abänderung als H. brenoensis auffuͤhrt; Zieg⸗ ler's Helix montenegrina ſoll H. gravosaensis ſeyn. Die Schale abgebildet von oben und unten auf T. 4. S. 112. Wesmael, Boletophagus gibbifer n. aus Java in der Sammlung des Herrn Dubus de Giſignies; hat vor gem Kopf zwey große Hörner, wahrſcheinlich ein Männchen. * 340 S. 114. Jacquemin, uͤber die Entwicklung der Knochen: ſtuͤcke bey den Vögeln; beſchrieben nach Cuvier's Sammlung. S. 117. Quetelet, uͤber Gewichte und Maaße des Viehs. T. 5. ein Ochſe abgebildet; dabey Tabellen zur Abſchaͤtzung. S. 132. Decaisne, Gehuͤlfe am naturhiſtoriſchen Mu: ſeum zu Paris, uͤber die Bildung des Farbenſtoffes im Krapp von der Keimung an. Der Verfaſſer hat fo ſchoͤne und zahl— reiche anatomiſche Zeichnungen gegeben, daß ſie mit denen von Lyonet und Strauß verglichen werden. Er hat gefunden, daß die Farbe nicht in den eigenen Gefäßen und Behältern ſteckt, ſondern in den Zellen und den Latex-Gefaͤßen der Wurzel; fie zeigt ſich ſogleich beym Keimen, gelb, wird aber an der Luft dunkelroth. Beym Anpflanzen muß man daher ſuchen, die Wurzel ſo ſtark als moͤglich zu entwickeln und erſt nach drey Jahren herausnehmen. Man muß fie bey uns kuͤnſtlich trock⸗ nen, weil ſie ſonſt Feuchtigkeit behält und ſich chemiſch ver aͤndert. S. 147. Wartmann von Genf berechnet die Elemente des Halleyiſchen Cometen. S. 156. Wesmael, über Dr. Behn's zu Berlin Ent: deckung eines Kreislaufs des Nahrungsfaftes in der Corixa striata. Nach ihm geht ein Strom am hinteren Rande des Schienbeins gegen den Tarſus, am vorderen umgekehrt, ver⸗ mittelſt einer haͤutigen Klappe am Kniegelenk, welche viel ſchnel⸗ ler pulſiert als das Ruͤckengefaͤß. Blainville fand ſodann ziemlich daſſelbe. Leon Dufour fand im November gar keine Bewegung. Ich beobachtete im Maͤrz daſſelbe, was Behn, und zwar bey verſchiedenen Exemplaren. Einige Zeit nachher beobachtete ich bey eingetretener Kaͤlte gar keine Bewegung. Bey Naucoris et Notonecta ſah ich auch die Klappe in Bewegung, aber keine Stroͤmung. Bey der Kaͤlte hoͤrt ſie vielleicht auf, oder keine Kuͤgelchen im Blute, weil das Thier faſten muß. Seitdem habe ich wieder Corixae unterſucht und die Ströme nicht bloß in den hinteren Schienbeinen, ſondern auch im Schen⸗ kel und Tarsus geſehen. S. 162. Derſelbe, neuer Falter. T. 6. Fig. 1. Scheint in die Zunft der Bombyeites zu gehoͤren, hat aber weder Ruͤſſel noch Palpen, welche jedoch koͤnnten abgebrochen ſeyn; die Oberfluͤgel haben Aehnlichkeit mit denen von Calli- morpha et Lithosia, aber die hintern find fehr lang und ſchmal. Himantopterus: Antennae filiformes, dentium serie simplici, intus serratae, alae postice longissimae, lineares. Lingua et palpi nulla? H. fuscinervis: Rufescens, alis anticis testaceis, harum nervis et alis posticis fuscis. In der Sammlung von Robyns, aus Java (Leib in der Abbildung lang 4, Pariſer, Fühlfäden 14, ein Vorderfluͤgel 7 lang, 3 breit, Hinterfluͤgel 16“ lang, 4 breit; ſieht aus wie eine Nemoptera. O.]. S. 163. Derſelbe, neue Sippe von Ruͤſſelkaͤfer. T. 6. Mitorhynchus: Rostrum longissimum, gracile, arcua- tum etc., antennae rectae; 11 articulatae etc. Gehört zu Schoͤnherrs Orthocerata, etwa zu den Apioni⸗ den. M. brunneus: rufus etc. Long. 12“. In der Samm⸗ lung von Dubus, vom Vorgebirg der guten Hoffnung. (Der Ruͤſſel iſt faſt zweymal ſo lang als der Leib und dieſer hat in der Abbildung faſt die Laͤnge eines Zolles; iſt zweymal ver: gtoͤßert. S. 166. Derſelbe, neue Sippe der Hemerobinen. 341 Malacomyza lactea, bey Brüffel gefangen. Nur 1“ lang. Unterſcheidet ſich von Heer bd et Semblis durch die Fluͤ⸗ gel, welche an der aͤußern Seite nicht erweitert find, d. h. da- ſelbſt keine ſtark gebogene Laͤngsrippe haben, welche mit der zwey— ten eine Zelle voll Querrippen bildet.; hat 5 Zehenglieder, wos von das vierte breiter iſt, bey Hemerobius ſchmal wie die an⸗ dern; Fuͤhlhoͤrner fadenfoͤtmig, aus zahlreichen, faſt kugelrunden und behaarten Gliedern, wie Hemerobius variegatus, nervo- sus, humuli etc. (fuͤr mich eine eigene Sippe Egnyonyx te: gen der einfachen, dicht beyſammenſtehenden und ausgeſpreizten Klauen, welche bey Hemerobius entfernt ſtehen, ſehr gebogen ſind und an der Wurzel einen eckigen Vorſprung haben). Bey Semblis die Fuͤhlhornglieder walzig, Oberkiefer innwendig gezaͤhnt, viertes Zehenglied auch breiter. Bey der neuen Sippe die Ober⸗ kiefer zahnlos und ſpitzig. t. 1. et 7. S. 168. Ch. Morren und J. Decaisne, Bemerkungen über japanifche Pflanzen, welche zu Gent blühten. Osyris japonica Thunberg, nachher Helwingia Willd., hat zwar dieſelbe Zahl der Bluͤthentheile, aber einen andern Stand. Wird beſchrieben und als eigene Sippſchaft aufgeſtellt, Helwin- giaceae; ſchon benutzt von Endlicher H. japonica n., rusciflora Willdenone. Die Staubfäden abwechſelnd; Zweige und Blätter wie bey Hortensia, aber ver: wandt mit den Araliaceen. Elaeagnus reflexa n.; Ardisia japonica; Cynanchum ja- ponicum, purpurascens n., atratum; Marsdenia tomen- tosa n.; Clematis patens n., flammula?; Euphorbia sie- boldiana n., adenochlora n. S. 175. Jacquemin, Über die Entwickelung des Kuͤchelchens. S. 180. Quetelet, Einfluß des Alters auf den Wahn⸗ ſinn, fortgeſetzt S. 210. S. 215. Derſelbe, uͤber die Sonnenfinſterniß am 15. Mai. T. 7. mit Sonnenflecken. S. 242. F. Cantraine, uͤber das Nervenſyſtem der Mya arenaria et truncata et Mytilus edulis. Bey Mya truncata gehen am hintern Ganglium nur 2 Fäden ab, bey Mya arena- ria 4. Der Nervenring am Nacken iſt unganz. Was Des⸗ hayes drittes Kiemenblatt nennt, iſt nur eine Peritoneal⸗Falte. Das Nervenſyſtem von Mytilus ausfuhrlich beſchrieben und mit Blain villes Angaben verglichen. S. 262. Quetelet beſtimmt die Breite von Bruͤſſel: 51’ 10,7. S. 271. Crahay, meteorologiſche Beobachtungen zu Mas⸗ tricht ſeit 1818. S. 275. Fohmann, uͤber das Geſichtsorgan der Thiere und des Menſchen; uͤber den Kamm und den Knochenring. Man betrachtet den Kamm im Auge des Iguans als das Vorbild deſſelben bey den Voͤgeln; er iſt bey den Eidechſen wei⸗ ter verbreitet; ich fand ihn bey Chamaeleon, Monitor bivit- tatus et Gecko marmoratus. Der Knochenring der Voͤgel fand ſich auch bey der Rieſenſchildkroͤte und dem Iguan; ich habe ihn bey allen gefunden, welche einen Kamm haben, wie beym Chamäleon, Monitor und Gecko. Beym Iguan ſpricht man von einem untern Augenlied und ſagt, deſſen Tarsus ſey rund: das Sonderbare beſteht aber darinn, daß es eine Grube hat, worein die Hornhaut paßt; ſo auch bey Chamaͤleon und Monitor, dem Gecko fehlen die Au⸗ genlieder. Bey den Saͤugethieren verſchwindet das Auge beym Blinzeln; beym Chamaͤleon verſchwindet es durch eigene Be⸗ wegung, indem es ſich unter das untere Augenlied ſchiebt, wobey 500 342 ſeine ſilberweiße Haut hervorglaͤnzt. Es laßt das Auge langer unter dem Lied verborgen, als es daſſelbe ſehen laͤßt. Das Auge der wirbelloſen Thiere iſt unbedeckt; findet ſich eine Iris, ſo iſt ſie unbeweglich. „Dey den Fiſchen zeigt ſich Bu eine Spur von Liedern; die Iris iſt unbeweglich und die Thraͤnenwege fehlen. Bey den meiſten Lurchen finden ſich Lieder; auch erſcheint die Nickhaut und die Thraͤnenorgane. Bey den Schlangen und den liederloſen Eidechſen iſt eine Membran über den Augapfel geſpannt, welche mit der Haut darum verwachſen iſt. Es iſt eine Art Vorhang, zwiſchen dem und der Hornhaut die Thraͤnen durch den Thraͤnencanal in die Naſe fließen. Bey den Lurchen mit Liedern wird dieſe Haut am aͤußern Augen⸗ winkel frey und heißt dann Nickhaut. Bey einigen Lurchen gibt es eine neue Form von Augendecke, wo nehmlich das untere Lied eine Grube hat, wie bey Iguan, Chamaͤleon und Monitor. Bey den Voͤgeln iſt die Nickhaut ſtark entwickelt, bey den Saͤugthieren aber kuͤmmerlich. In dieſen Claſſen erſcheinen die Ciliar⸗Nerven und das Ganglium, und damit wird die Iris beweglich und zwar unwillkuͤhrlich, waͤhrend die aͤußern Decken willkuͤhrlich unter willkuͤhrlichen Nerven ſtehen. Der Knochen— ring und der Kamm ſcheinen mit einander vorzukommen. S. 279. L. de Konind, Zerlegung eines Gallen- und Nierenſteins; der erſte meiſt aus Choleſterin, der letzte aus phosphorſaurer Talkerde mit Ammon ohne allen Kalk. S. 297. Morren, Wirkung der Sonnenfinſterniß am 15. May 1836. auf die Athmung und den Schlaf der Pflan- zen. Pflanzenzweige in Waſſer und unter einer Glocke entwidel: ten am 11. Sauerſtoffgas in der Sonne, am 15. waͤhrend der Finſterniß wurden die Blaſen ſeltener und blieben um 3 Uhr ganz aus, obſchon noch einige Sonnenſtrahlen einfielen. Der Schlaf war weniger merklich; indeſſen zeigte ſich eine Art Schlummer, wie bey einem Gewitter, bey Cassia sulfurea, Tamarindus indica, Acacia speciosa, Mimosa sensitiva, pudica et arborea. Beym Ende der Finſterniß breiteten ſich die Blaͤtter wieder aus. S. 300. Huart, über die Hitze der Hochoͤfen. S. 305. Pagani, uͤber die Geſtalt der Koͤrper, welche das ſtaͤrkſte Anziehungsvermoͤgen haben. S. 311. H. Lambotte, von Namur, uͤber einen Feld⸗ ſpathgang bey Grand-Manil, nicht weit von Gembloux. Tafel mit Durchſchnitt und Aufriß. S. 315. Roulez, uber ein perſiſches Gemälde, erwaͤhnt von Themiſtius. S. 830. A. H. Dumont, Prof. zu Luͤttich, uͤber die Aufnahme der auf koͤniglichen Beſchluß aufzunehmenden geolo⸗ giſchen Charte von Belgien; mit einer linierten Charte des Schie⸗ fergebirgs in den Ardennen, zwiſchen Givet und Mezieres weft: lich und Mänfter- Eifel, Gerolſtein und Bittburg oͤſtlich, von Eupen und Verviers noͤrdlich bis Sedan, Arlon und Diekirch ſuͤdlich. Es wird oberer, mittlerer und unterer Thonſchiefer un⸗ terſchieden; dabey unterer Quarzſchiefer und unterer Kalkſtein; auf einer anderen Tafel Durchſchnitt von Herve uͤber Spaa, Malmedy und Pruͤm nach Gerolſtein. ©. 337. Wesmael, uͤber einen Ichneumon gynandro- morphe mit einer Tafel. Vom Ichneumon extensorius auf Doldenbluͤthen und des Winters unter Baummoos beſchrieb Gravenhorſt zuerſt das Maͤnnchen 1829. Dieſes vermeyntliche Maͤnnchen fand ich am Ende des Winters in einer Eichenſchrunde: Es ſtach mich aber, 343 und ich ſah nachher, daß es wiederholt den Stachel hervorſchoß 50 beym Zaͤhlen der Bauchringel fand ich ſie ganz wie bey den Weibchen. Nachher bekam ich noch 2 ganz gleiche Stuͤcke. Es iſt mithin eine eigene Gattung, welche Ichneumon graven- horstii heißen ſoll. } [ . Ich halte den Ichneumon luctatorius für das Maͤnnchen von Ichneumon extensorius, wovon auch Ichneumon confu- sorius nur eine Abart iſt; ſowie Gravenhorſt's Weibchen von I. luctatorius, welchem zufällig die blaſſen Flecken an den letzten Ringeln fehlen. a 3 Von dieſem ſogenannten Ichneumon luetatorius fieng ich ein Stuck, welches Fuͤhlhoͤrner, Kopf, Bruſt, Flügel und Fuͤße wie das Weibchen von Ichneumon extensorius hat; die Farben des Bauchs dagegen, ſeine Geſtalt, Zahl der Ringel und die aͤußeren Geſchlechtstheile wie beym Maͤnnchen von lehneumon luctatorius. Dieſe Mißbildung iſt ſehr wichtig und gehoͤrt zu den Monstra gynandromorpha von Dr. Asmuß. Mein Stuͤck iſt mithin ein Maͤnnchen mit dem Kopf, der Bruſt und den Anhaͤngſeln des Weibchens. Bey vollkommenen Zwittern, wo nehmlich eine ganze Haͤlfte maͤnnlich, die andere weiblich iſt, laͤßt ſich ſolche Abweichung begreifen, weil auch die Geſchlechts— theile einerſeits maͤnnlich und anderſeits weiblich ſeyn koͤnnen; bey einem unvollkommenen Zwitter aber ‚it der Grund nicht ſo leicht anzugeben, wie bey meinem Stuͤck: denn wenn auch die innern Geſchlechtstheile weiblich ſind; ſo iſt es doch ſonder⸗ bar, daß der Bauch die Geſtalt des Maͤnnchens hat. Leichter waͤre es zu begreifen, wenn ſich die Geſchlechtstheile ſo verſcho⸗ ben haͤtten, daß vorn ein Eyerſtock und hinten ein Hoden laͤge, oder wenn ſie ſich verdoppelt hätten, vorn zween Eperſtöͤcke und hinten zween Hoden, wofuͤr der Fall ſpricht von einem maͤnn⸗ lichen Falter Melitaea didymus , welchen Burmeiſter an⸗ fuͤhrt, der auf der linken Seite weibliche Spuren hatte und auf derſelben Seite einen Eyerſtock nebſt gewoͤhnlichen Hoden. S. 342. Morren, Unterſuchungen uͤber Catalepſie von Dracocephalum virginianum. : ' Ein ziemlich großer Aufſatz mit microſcopiſchen Zeichnungen der Gewebe, ohne welche ſich die Sache nicht deutlich machen laͤßt. Die Catalepſis beſteht hier darinn, daß die Blumen in der Lage bleiben, die man ihnen willkuͤhrlich gibt, hier im Kreiſe herum, ſo daß die Blumen in einer Aehre wie eine Winterroſe geſtellt werden koͤnnen. Will man ſie heben oder ſenken; ſo ſchnellen fie wieder zuruck. Dieſe Catalepſie ſoll ſich nach De Candolle auch bey Dr. moldavicum finden. Nach dem Ver⸗ bluͤhen richten ſich die Kelche nebſt dem Deckblatt in die Höhe, und dann laſſen fie fich nicht mehr ſeitwaͤrts drehen; ſo verhaͤlt e8 ſich auch vor dem Aufbluͤhen. Die Stellungen kann man nur verändern, wenn fie aufgebluͤht find und wagrecht ſtehen. Die Catalepſie begleitet daher die Beſtaͤubung und befoͤrdert die⸗ ſelbe, indem der Staub auf die Narbe faͤllt, wenn der Wind die Blume rechts oder links wirft. De Candolle ſagt, dieſe Catalepſie ſcheine von der ſchwachen ‚Elaftieität‘ des Stiels abs zuhaͤngen (Physiologie I. p. 14.). Meine Zerlegungen fuͤhren auf einen andern Grund. Der Stengel iſt elaſtiſch. Wird ana⸗ tomiert. Der Bluͤthenſtiel iſt kaum 2 Millimeter lang und nie⸗ dergedruͤckt. Die Anatomie iſt nicht verſchieden von der des Sten⸗ gels. Im Mark und in den Droſſeln iſt Luft, ſind mithin elaſtiſch; datum in den Saftgefäßen iſt Waſſer, mithin weniger elaſtiſch. Das Ganze muß mithin elaſtiſch ſeyn, wie die Frucht son Elaterium oder der Balſamine; uberhaupt iſt der anato⸗ miſche Bau bed Dracocephalum wie ben andern Pflanzen. Der Gr 344 Bluͤthenſtiel iſt elaſtiſch in der ſenkrechten Richtung, cataleptiſch in der wagrechten, und dennoch iſt der Bau gleich, hoͤchſtens etwas mehr Zellgewebe in der erſten Richtung, was aber keinen ſo großen Unterſchied hervorbringen kann. Zieht man eine Blume ab und ſticht ſie unten durch den Stiel an ein Brett; ſo iſt ſie nach allen Seiten elaſtiſch. Dann halbierte er nach der Laͤnge das Deckblatt und nahm die linke Seite weg. Die Blume links gebogen ſchnellte zuruͤck, rechts gebogen blieb ſie ſtehen. Der Grund lag alſo im Deckblatt. Wurde das letztere quer abge⸗ ſchnitten bis unter die Blume; ſo blieb dennoch die Catalepſis; ſie hoͤrte aber auf, wenn es bis zur Einfuͤgung weggenommen wurde. Der Grund iſt ein mechaniſcher. Das Deckblatt hat eine Rinne, worinn der Kelch ruht; die Raͤnder find: fcharf, Der Bluͤthenſtiel genau im Grunde der Rinne. Zieht man die Blume rechts oder links; ſo ſtoͤßt immer der Grund des Kelches an den Rand des Deckblatts und wird mithin von demſelben gehalten. f [Man muß ſich wundern, daß es ſo viele Muͤhe koſtete, auf dieſe Entdeckung zu kommen. Hier ſieht man alſo, was die ſogenannten reinen Beobachtungen bedeuten, bey denen man nicht denken ſoll. Indeſſen hat die Naturphiloſophie es bereits dahin gebracht, daß ſich jeder Naturforſcher der Empirie ſchaͤmt und ſich ſogar dagegen wahrt, wenn er auch gleich nicht anerkennen will, wem er es zu danken hat.)] TEN S. 358. G. L. Weſtendorp, neues Epilobium, wie E. angustissimum et rosmarinifolium. 85 indian E. canescens n.: foliis lanceolatis, acuminatis, integer- rimis ramisque sericeo canescentibus; siliqua pedunculi longitudine. Rossia meridionalis. 5 S E. angustissimum Curtis — dodonaei, lobelii, halleri, ang. alpinum. E. rosmarinifolium Henke, non Pursh, quod = lineare et squamatum. S. 361. Dumortier, neue Pflanzen. 8 8 Gesueria; macrorhiza wie G. bulbosa, aber die Blaͤtter herzfoͤrmig, die Haut glatt, Haare angedruͤckt, Blumen einſeitig. G. houttei wie G. faueialis, aber die Blätter. herzfoͤrmig, Bluͤthen riſpenfoͤrmig, am Schlunde aufgetrieben, Stiele nicht gedreht. Beide aus Braſilien. hl 90 S. 370. Cudell, uͤber einen Meilenſtein bey Tungern, welcher die Entfernung von vielen Orten anzeigt, von Bonn, den Rhein herauf bis Worms. Dadurch laͤßt ſich manches auf der peutingeriſchen Charte berichtigen. Es ſind galliſche Meilen. Wichtig. S. 404. Quetelet, Sternſchnuppen am 12. und 13. No⸗ vember. S. 415. Dumortier, ‚über den Platz von Adoxa. Ihr Geruch mahnt auffallend an Holder und dieſer fuͤhrte mich auf die genauere Unterſuchung, welche mir zeigte, daß beide zuſammengehoͤren, was auch ſchon Gartner. bemerkt hat, II. t. 46. 5 7 S. 418. van Beneden, Profeſſor zu Loͤwen, Uber eine Sonderbarkeit im Bau der Geſchlechtstheile bey Helix aspersa mit einer Tafel. December 1836. Rec: Die Beſtimmung der Organe iſt lange hin und her geworfen worden. Cuvier änderte Swammerdamms Beſtimmung; Prevoſt und Dumas ſtellten ſie wieder her, weil fie Samen: thierchen im erſten Eyergang fanden; Carus ſprach wieder für Cuvier, weil er Eper in dem von ihm ſogenannten Eyerſtocke fand. 345 ————— Bey den unvollſtandigen Zwittern findet ſich der erſte Eyers gang, der ſich in den Hoden verliert, und aus dieſem Organ kommen zween Canaͤle, wovon der eine zur Ruthe führt (Sper: miduct), und der andere zur weiblichen Oeffnung (Oviduct). Dieſe Anordnung findet man faſt bey allen Schnecken; bey Helix aspersa aber bemerkte ich eine Abweichung. Außer den zween genannten Gängen: geht, noch gleich dem Oviduct, vom Hoden zur weiblichen Oeffnung ein dritter, wodurch mithin eine doppelte Communication hergeſtellt wird. Dieſer Canal iſt ſo dick, wie das freye Vas deferens, mehrmals zuſammengeſchla⸗ gen und ziemlich fo lang wie das freye Stuͤck der Ruthe. Er verbindet ſich ungefähr in der Mitte mit dem Canal des Pur: purſacks und ihr gemeinſchaftlicher Gang läuft ſodann zum Pfeil— ſack, in den er neben dem Oviduct bey den vielſpaltigen Blaͤs— chen tritt; er iſt hart. So habe ich es auch bey Halix ver- micularis gefunden. Faͤnde ſich dieſer Bau bey allen Gattun— gen; fo koͤnnte man glauben, daß einer dieſer Canaͤle den Sa— men desjenigen Individuums ducchlaͤßt, welches die Stelle des Maͤnnchens vertritt, und daß der andere viel groͤßere nur die Eyer durchlaͤßt. [Die Abbildung zeigt dieſe Theile. Eyerſtock wird der Koͤrper genannt, der an der Leber liegt. Der ſoge— nannte weitere Canal geht vom Hoden ab und iſt das, was man ſonſt uterus nannte. Die Sache verdient genaue Unter: ſuchung, weil die obige Erklaͤrung der Befruchtung nicht wohl zu begreifen iſt.] S. 420. Prof. Martens, uͤber die langſame Verbren⸗ nung des Alcohols am Platindraht. S. 424. C. J. Koͤne zu Gent, uͤber ein Doppelſalz von Codein und Morphin. S. 429. Morren, neuer Waſſerfaden: Aphanizomenon incurvum im ſtehenden Waſſer Flanderns als blaßgruͤne mond—⸗ foͤrmige Flocken, welche aus einem Buͤndel Confervenfaͤden be— ſtehen und oscillieren. In den Schlaͤuchen ſind gruͤne Koͤrper— chen, welche ſich in Kuͤgelchen vereinigen. Dann trennen ſich die Glieder der Faͤden und ſchwimmen vor- und ruͤckwaͤrts wie Bacillarien und Naviculen. S. 436. H. Galeotti, Reiſe in der Gegend von as lapa, Coatepec und Atopan auf den Berg Coffer. Der Berg beſchrieben und abgebildet. S. 454. Gerlache, über belgiſche Geſchichte. Band IV. für 1837., gedruckt 1838. 8, 630. Taf. 16. S. 2. Quetelet, Meteorologiſches mit einer Tafel. S. 11. Wesmael, uͤber einen Zwitterfalter. Argynnis paphia, rechts maͤnnlich, links weiblich; abgebildet. Das Weib⸗ chen wurde als Argynnis vallesiaca aufgefuͤhrt. Faſt ein ſol⸗ cher Zwitter bey Huͤbner T. 190. Fig. 935. u. 935. S. 15. A. J. van Beneden, doppeltes Nervenſyſtem bey Limneus glutinosus mit Abbildungen. Nilsſon hat daraus Amphipeplea gemacht. Um die Speiſeroͤhre iſt ein doppelter Nervenring mit 4 Paar Knoten und einem ungraden. Dieſe Ringe liegen uͤbereinander; der obere viel weiter, hat 3 Paar Ganglien, wovon das erſte das Hirn; die zwey andern liegen unter der Speiſeroͤhre. Der zweyte Ring hat nur drey Ganglien. Von allen gehen Nerven zu verſchiedenen Theilen. Außerdem ſind Magennerven vorhanden. S. 19. Prof. Kir, über Marchantia fragrans bey Löwen iſt nichts anders als M. hemisphaerica Linne, jetzt Rebouillia. Der Verfaſſer hat eine Flora eryptogamica lovaniensis ge⸗ ſchrieben. Iſis 1844. Heft 5. 346 S. 21. Prof. Roulez, über die Meilenſaͤule bey Tungern, worauf die Entfernungen in Längen angegeben find. S. 34. Quetelet, Temperatur der Erde. 1 S. 39. Baron Dubus, neuer Reiher aus Guinea, dem Muſeo geſchenkt vom Koͤnig nebſt andern Thieren. Fig. ill. Ardea calceolata. Ganz ſchwarz, die Zehen gelb; gehoͤrt neben die Crabiers. S. 41. Profeſſor van Beneden, neue Gattung Dreis- sena m., Tichogonia Rossmessler. D. eyanea n. iſt innwendig dunkelblau. Soll vom Senegal ſeyn. Abgebildet. Deßgleichen uͤber das Nervenſyſtem von D. polymorpha, abgebildet, ſo wie das ganze Thier, zum Theil zerlegt. Ich habe jederſeits die Oeffnung der Eyergaͤnge gefunden; nahe da— bey ein anderes Loch, das zu einer großen Hoͤhle fuͤhrt, worinn das Herz mit ſeinen Ohren liegt; iſt wohl der Lungenſack des Bojanus. Ich finde Analogie mit Cu vier's Venenhoͤhlen bey den Cephalopoden, wo ſie auch ſich nach außen oͤffnen, ſo daß das Waſſer zu den Hauptorganen des Kreislaufs kommen kann; Aehnliches bey den Aplyſien. Weitere Unterſuchungen uͤber das waſſerfuͤhrende Syſtem werden Licht auf dieſen ſonderbaren Bau werfen. [Bekanntlich hat ſeitdem Neuwyler dieſen Sack für den Hoden erklärt. Iſis 1841. S. 218. O.] Das Nervenſyſtem beſteht aus 3 Paar Knoten, wovon 2 in eine Maſſe vereinigt ſind. Das erſte Paar iſt getrennt und liegt an beiden Seiten des Mundes; ſtellt das Hirn vor; beide Kno— ten ſind durch einen Querfaden oder eine Commiſſur verbunden über der Speiferöhre, Pars supra-@sophagea collaris.) Dieſe Knoten geben ab: i 1) einen Faden vorwaͤrts an den Mantel, welcher bald um: kehrt und parallel ſeinem Cameraden auf der andern Seite laͤuft; 2) einen duͤnnern Faden, der nach derſelben Richtung geht; 3) einen dicken Faden zum Eyerſtock, und dieſer geht bis zum hintern Paar, mit dem er ſich verbindet. Er gibt unterwegs 2 dünne Faͤden ab, wovon einer nach hinten, der andere nach vorn laͤuft. Innerhalb dieſer Faͤden geht ein anderer ab vom zweyten Knotenpaar. Dieſes entſpricht dem Ganglion sub&so- phageum der Gaſteropoden. Beide Knoten find mit einander verwachſen und groͤßer als die Hirnknoten; liegt am Grunde des Fußes. Hinten aus ihm gehen zween Faͤden zum Eyerſtock, zween andere in die Muskelfaſern des Fußes. Das hintere oder letzte Paar liegt auf dem hintern Schließmuskel und beide Kno⸗ ten ſind auch mit einander verwachſen. Man ſieht es ohne Zerlegung, wenn das Thier einige Tage im Branntwein gele— gen. Es iſt viereckig; hinten heraus gehen zween Faͤden, welche ſich ſpalten und zu den hintern Oeffnungen des Mantels gehen. Vor denſelben entſpringen 2 andere, die zu den Kiemen gehen, umkehren, am hintern Rande der Kiemen fortlaufen und ſich ſodann nach hinten wenden. Die zween vorderen Faͤden machen die Communication mit den 2 Hirnknoten. Ich habe in meiner erſten Abhandlung unrichtig geſagt, daß Mangili ein Ganglium supraesophageum abgebildet habe. S. 46. Dr. Burgraͤve, Prof. zu Gent, widerſpricht dem Bourgery, daß es in den Lungen labyrinthfoͤrmige Ca⸗ naͤle gebe. S. 47. Martens, uͤber einen Baſtard von Farrenkraut. Man haͤlt bekanntlich die ſogenannten Farrenſamen nur fuͤr Bulbillen. Mir iſt ein Baſtard im Garten zu Loͤwen vorge: kommen, wo Gymnogramma chrysophylla et calomelanos neben einander ſtanden, welche bekanntlich ſehr von einander 22 * 347 verſchieden find, jenes mit Goldſtaub bedeckt, dieſes mit Silber. Die unter ein Glas geſaͤeten Samen des erſtern gaben, mit Aus— nahme von dreyen, Pflanzen, welche zwiſchen beiden Gattungen ſtanden; der zweyten ſogar naͤher. Der Staub auf dem Ruͤcken war blaßgelb ins ſilberfarbene, und das Laub ſehr kraͤftig und derb, wie bey G. calomelanos, auch die Fiedern mehr lanzet— foͤrmig und fiederſpaltig. S. 50. Kickx, ſeltene Pflanzen des weſtlichen Flanderns, beſonders bey Nieuport. 75 Gattungen, worunter 18 Meeralgen. S. 59. Prof. Martens, Producte beym Verbrennen des Alcohols am Platindraht; S. 84. Schwefelchlorur. S. 61. Prof. van Mons zu Loͤwen, Theorie des hydri— ſchen Aethers. S. 72. Quetelet, Erd- Magnetismus, Nordlichter und Sternſchnuppen. i S. 74. Elaerts, Prof. zu Sion in Wallis, uͤber das Erdbeben vom 24. Jaͤnner 1838. S. 94 Koninck, Phloridzin als Fiebermittel. S. 97. Crahay, meteorologiſche Beobachtungen zu Loͤwen 1836. Dubus, Ibis olivacea Tab. ill. Lange 67 C. M., Schnabel 11, Lauf 7, Mittelzehe 6. Guinea; characteriſiert. S. 106. F. Cantraine, Naturgeſchichte und Zerlegung des Nervenſyſtems von Mytilina (Dreissena). Im ſuͤßen Waſſer von Europa, beſchrieben von Pallas (Reife III. S. 4.) unter dem Namen Mytilus polymorphus im Jahr 1769, als er es in der Wolga und im cafpifchen Meer entdeckte. Von dieſer Zeit an wunderte man ſich, daß eine Muſchel in ſuͤßem und geſalzenem Waſſer vorkomme, woran ſchon Lamarck in der Ueberſetzung der Reiſe S. 211. zwei⸗ felte. Das war beſonders wichtig fuͤr die Geologie; denn man brauchte eine in den Huͤgeln von Weißenau gefundene Muſchel als Grund gegen Feruſſac's Meynung uͤber den Urſprung dieſer Hügel aus ſuͤßem Waſſer (Mem. Soc. hist. nat. de Paris p. 144.). Kuͤrzlich hat van Beneden den Mytilus polymorphus weitlaͤufiger beſchrieben als Dreissena (Ann. Se. nat. 1835.) und hinzugeſetzt, es ſey vielleicht das einzige Bey— ſpiel von einer Muſchel, daß ſie in ſo verſchiedenen Gegenden und Mitteln vorkomme. Pallas redet aber von zwo verſchie— denen Gattungen Mytilus polymorphus. — Marinus ad summum molae nuclei pruni, marino eduli oblongior ete. — fluviatilis saepe quadruplo major, subfuscus, latior ete. cavum commune testae versus nates obsolete quinque- loculare. Das letzte iſt ſehr wichtig: wenn auch die zwo Scheidwaͤnde in jeder Schale nur bey den ausgewachſenen vor— kommen; ſo trifft man doch bey den Jungen immer eine an. Die erſte Gattung gleicht ſehr dem Mytilus minimus Poli; die zweyte gehoͤrt ausſchließlich dem ſuͤßen Waſſer an und findet ſich in mehrern Fluͤſſen und Seen von Europa, und entſpricht Feruſſac's Muſcheln von Weißenau; lebt mithin nicht in ſuͤßem und geſalzenem Waſſer. In dem See von Harlem ift ſie ſehr gemein auf Steinen, Pfaͤhlen und Schleußen, auch in den Canaͤlen am Rhein bey Leyden, keineswegs aber im Rhein ſelbſt an ſolchen Stellen, wohin die Fluth dringt. Die neue Sippe, welche den Mytilus polymorphus begreift, und diejenigen, deren Mantelraͤnder verwachſen ſind, wurde von mir im Jahr 1834. aufgeſtellt in einem Brief an Quetelet unter dem Namen Mytilina, enthaltend 2 Gattungen: Myti- lus fluviatilis in Wolga, Jaik und vielen Fluͤſſen von Europa; 348 eine andere, die ich 1828. im tertiaͤren Boden von Siena ge— funden habe. Seitdem hat mir Prof. Kickx lebendige verſchafft. Mytilina m.: Testa aequivalvi, longitudinali, bysso af- fixo, loculari; disepimentis duobus aut quatuor; cardine subedentulo. Animal Mytilinas iohabitans Hypogaea Poli. Leib laͤnglich rhomboidal, endigt hinten in zwo kuͤmmerliche Roͤhren oder Loͤcher; vorn und unten am Mantel ein maͤßiger Spalt zum Durchgang des Fußes und des byssus. — Es iſt ein Bau ziemlich wie bey Donax rhomboides Poli II. p. 81. t. 14. fig. 16. (Byssomya Cuvier). Sie find nicht die eins zigen Muſcheln, deren Schalen am Gipfel durch Scheidewaͤnde getheilt find; bey Mytilus gibt es Ähnliche Gattungen, z. B. M. bilocularis, der viel Aehnlichkeit mit Mytilina hat, aber der Ruͤckziehmuskel liegt im Quermuskel; bey Mytilina find beide Eindruͤcke laͤnglich und getrennt. Der Eindruck des vorderen Quermuskels iſt bei beiden Gattungen gleich und liegt bey bei⸗ den auf der Scheidwand. ! Das Nervenſyſtem bey Mytilina polymorpha befteht aus 4 Knoten oder 3 Paaren, wovon zwey verwachſen. Abgebildet auf einer Tafel, und das ganze Nervenſyſtem beſchrieben. Die zween vorderen Ganglienknoten oder das Kopfpaar liegt auf der Speiſeroͤhre; und ſind durch einen dicken Nervenfaden, der in der Oberlippe ſteckt, verbunden. Aus jedem gehen 6 Nerven. Der erſte gibt einen Zweig zum vorderen Quermuskel und laͤuft dann am Mantelrand nach hinten; der zweyte verliert ſich bald in den Mantel; der dritte und vierte zu den Lippen-Fuͤhllappen; der fünfte zur Leber, tritt an der Mündung der Eyerſtoͤcke her— aus, laͤuft an der untern Wand des Mantels nach hinten und verbindet, ſich mit feinem Cameraden am hintern Knoten; der ſechste geht durch den vordern Ruͤckziehmuskel des Fußes zum Fußknoten, welcher aus 2 Knoten beſteht an dem Vordergrunde des Fußes und 3 Paar Nerven in den Fuß ſchickt. Der hintere Knoten liegt auf der untern Flaͤche des hintern Quermuskels, mithin unter dem Darmcanal, iſt größer als die anderen und gibt 4 Nervenpaare ab. Das erſte nach vorn, bis dahin, wo der Darm in den Ruͤcken des Mantels geht, das zweyte zu den Kopfknoten, das dritte zu den Kiemen laͤngs ihrem hintern Rande; das vierte nach hinten, an den hintern Rand des hin⸗ tern Quermuskels. Neben dem After theilt ſich jeder Nerv in 3 Zweige, wovon der dickere einen Faden zum Quermuskel des hintern Mantellochs gibt und ſich dann in die Cirkelfaſern der Athemroͤhre verliert. Der zweyte Zweig auswendig am vo— rigen laͤuft weiter, vielleicht zur Verbindung mit dem erſten Nerven des Kopf-Gangliums. Der dritte kruͤmmt ſich ſogleich um den hintern Rand des hintern Quermuskels, kriecht neben dem Maſtdarm vorwaͤrts und verliert ſich bald. Dieſe Sippe gehört neben Byssomya, Fam. 5. Cuvier. 1. M. polymorpha: Testa loculari, laevi, postice com- pressa; valvis carinatis, latere incumbente plano -excava- tis; natibus acutis deorsum inflexis. Adulta. Testa quinque-loculari, olivaceo-fusca. Pallas Voyages, trad. fr. edit. in 4°. Vol. 1. pag. 740. Nr. 01. — in 8°. Vol. VIII. p. 210. Linn. Gmel. Systema naturae. Edit. 13a. pag. 3363. Nr. 57. Adulta et semiadulta; Testa triloculari, superne. oli- vaceo aut zonata aut variegata. Mytilus polymorphus Schreter Flussconchyl. p. 197 Einleit. III. p. 471. Nr. 57. Georgi, Geogr. des ruſſiſchen Reichs IV. S. 2207. Eichwald, Zoologie I. S. 286. 349 Sowerby, Genera of Schells, genre Mytilus fig. 4. So- werby, Zool. Journal I. p. 584. Menke, Synopsis moll. pag. 105. M. hagenii Baer, Progr. de Mytilo, année 1825. — Isis année 1826. pag. 525. — Kleeberg, Moll. boruss. p. 36. Nr. 2. M. e fluvio Wolga, Chemn. Conch. cab. XI. pag. 256. tab. 205, fig. 2028. M. volgensis Gray, Ann. of Philos. — Wood, Index testac., supplem. p. 8. Nr. 6. pl. II. fig. 6. (optim.) M.? brardii var. f Basterot, sur les terrains de Bor- deaux. M. lineatus Waardenburg (non Lam.), Mollusca bel- gica p. 38. M. arca Kickx, Deseription d'un nouveau Mytile in 85. Bruxelles 1834. Dreissena polymorpha van Beneden, Magaz. de Zoo- logie (Bulletin de Zoologie de Guerin) 2me livr. pag. 44. annee 1835. Dr. polymorpha van Beneden, Bulletin de l’academie de Bruxelles pag. 44. — van Beneden, Annales des Se. naturelles, avril 1835., avec figures. Tichogonia chemnitzii Rossmessler , Iconogr. I. cahier 1835. pag. 113. pl. III. fig. 69. Die Geſtalt ift nicht fo unbeftändig, wie der Name beſagt. Sie iſt immer dreyeckig-halboval; Flaͤche mit Anwuchsſtreifen; Wirbel ſpitzig, an der linken Schale ein Zahn, der in eine Hoͤhle der rechten greift; innwendig zwey ſcheidwandartige ſenkrechte Blaͤtter, an deren erſtem der vordere Quermuskel haͤngt; bey Jungen nur ein Blatt. Der Mantel-Eindruck iſt ganz. Die innere Seite blaͤulich weiß, bey denen von Baer violett. Aus: wendig olivenbraun, die Jungen gelblich grau mit olivengruͤnen Kreiſen, am Ruͤcken oft ſolche Zickzack. Die groͤßten 16“ lang, 8 hoch, 93 dick. Findet ſich auch verſteinert zu Duͤren zwiſchen Aachen und Coͤln, Klein⸗Spauwen bey Tungern, bey Weißenau und Bordeaur. Gammarus pulex iſt ihr Feind und tödtet viele. Georgi S. 2207. ; 2. M. cochleata n.: Testa oblongo-angusta, leviter ar- cuata aut modioliformi, lutea, fusco nebulata; valvis tu- midiusculis; septo apivali postice unidentato. Mytilus cochleatus Kickr. Nysten, Bulletins de l’Aca- demie de Bruxelles Vol. Il. p. 235. avec figures. M. brardii Brongn., Memoeires sur les terrains du Vi- centin. pl. 6. fig. 14. Iſt laͤnglich oval, bisweilen etwas gebogen, concentrifch ges ſtreift, vorn mit einer Oeffnung zum Durchgang des byssus; nur eine Scheidwand mit einem loͤffelfoͤrmigen Anhang; der Muskel⸗Eindruck hinten mit einem Ausſchnitt, Faͤrbung gelblich grau, alt mit braunen Baͤndern. Länge 8”', Hoͤhe 4, Dicke 34. Im Haven von Antwerpen an Pfaͤhlen und Schiffen, ſcheint in den letzten Zeiten Napoleons eingefuͤhrt worden zu ſeyn, man weiß nicht woher; das Waſſer iſt ſchwach geſalzen. Verſteinert bey Siena, im Suͤßwaſſerdoden mit Paludinen; bey Vitenza, Düren und Kleinſpauwen, auch im Suͤßwaſſerboden. Balanus miser kann ſich auch an Brackwaſſer gewoͤhnen; denn er findet ſich auch im zweyten Becken von Antwerpen mit My- tilina cochleata. Es iſt die einzige Meermuſchel, welche ich daſelbſt gefunden habe. So weit gieng meine Arbeit im Jahr 1884. van Be— neden hat um dieſelbe Zeit auch daruͤber geſchrieben (Bulletin — 350 de Académie III. p. 245.) , ſchreibt aber dem Thier ein ner voͤſes Halsband zu, was bey keiner Muſchel vorkommt. Tricho- gonia enthält nur junge Mptilinen oder die zweyte Gruppe von Mytilus bey Rang. S. 120. Kickr, Über den obigen Farren-Baſtard. Ich habe denſelben ebenfalls geſehen. Bekanntlich kehren ſie gewoͤhnlich wieder zum muͤtterlichen Stamm zuruͤck, doch kann man ſie auch durch fortgeſetzte Beſtaͤubung in den maͤnnlichen verwandeln. Ich habe dieſelbe Kreuzung bemerkt bey Asple- nium ruta muraria et germanicum. Der Baſtard hatte die untern Paare von gefluͤgelten Blaͤttchen wie A. ruta muraria, und die laͤnglichen unten ſchmaͤlern, oben nur gezaͤhnten Fiedern dieſer Blaͤttchen, wie bey Asplenium germanicum; bey A, ruta muraria find fie laͤnglich rhomboidal, ſtumpf und unregelmäßig gezaͤhnelt. S. 129. Quetelet, Erdmagnetismus und ſtuͤndliche me⸗ teorologiſche Beobachtungen. S. 137. Kidr, Über drey neue Wegſchnecken in Belgien. 1. Limax sowerbyi Fer., Mollusg. tab. 8. D. fig. 5. 6. In einem Garten bey Nieuport im Auguſt 1836. Laͤnge 6 Em., Schild 2, Hals I Mm., ſchlank, Hals und Fühlfüden ſchwarz, jener mit 4 unterbrochenen weißlichen Linien, Schild gelblich grau und braun geduͤpfelt, enthaͤlt ein Schaͤlchen wie Limax variegatus (Brard t. 4. fig. 3. 4. 11. 12.). Rippen gelb⸗ lich mit braunem Netz, Saum des Fußes bernſteingelb, Sohle ſchmutzig gelb. 2. Arion marginatus Drapernaud, Mollusq. t. 9. f. 7. (non Limax marginatus Müller.) Unter alten Mauern zu Tungern im Herbſt 1833. Lange 5 Cm., Schild 17 Mm., Hals 6, Fuͤhlfaͤden und Hals braͤunlich, Schild aſchgrau, mit ſchwarzen Dupfen und einem ſolchen Band jederſeits, enthaͤlt ſtatt der Schale einige Kalkkoͤrner; Ruͤcken aſchgrau mit einer gelblichweißen Linie, welche gegen das Schleimloch am Ende ver- ſchwindet; dieſes iſt zwar klein, aber deutlich und ſchwitzt weiß⸗ lichen Schleim aus. Sohle roͤthlich, an den Seiten ſchmutzig weiß. 3. A. subfuscus Fer. — Drapernaud t. 9. f. 8. non Limax subfuscus Pfeiffer et Nilsson. Zwiſchen Brügge und Damme auf Lauben. Länge 7 Cm., Schild 3, Hals 7 Mm. Tracht wie Limax ater. Fuͤhlfaͤden und Hals ſchwaͤrzlich, Schild ſehr gewoͤlbt, bläffer als der Rüden, enthält ſtatt der Schale Kalkkoͤrner. Ruͤcken roͤthlich braun, je⸗ derſeits mit einem ſchwarzen Band bis hinten zum Schleimloch; Sohle gelblich weiß, Rand grau mit ſchwarzen Querſtrichen. Die Fuͤhlfaͤden ſtehen näher. beyſammen und der Schild iſt ges woͤlbter als bey Arion empiricorum, S. 141. van Beneden, uͤber Mytilus polymorphus. Cantraine hat der Dreissena einen neuen Namen gegeben am 4. Maͤrz 1837. [S. 106.] und meine Arbeit critiſiert. Ich habe dieſe 1834. aufgeſtellt, Roß maͤßler 1835. als Ticho- gonia, Cantraine erſt in dieſem Jahre als Mytilina. Ich babe bey $eruffac Mytilus polymorphus geſehen aus dem ſchwarzen und caſpiſchen Meer. Cantraine ſagt, es gebe kein geſchloſſenes Nervenband um die Speiſeroͤhre. Es iſt aller⸗ dings ein ſolches vorhanden, wie bey den Sohlenſchnecken, aber ſein unteres Stuͤck liegt weiter hinten, weil die Muskelfaſern, ſtatt der ganzen Laͤnge des Thiers nach zu verlaufen, ſich hin⸗ ter dem Magen in ein Buͤndel vereinigen. Die zween Faͤden von den vordern Knoten zur Fußwurzel find die Laͤngs-Com— 351 miſſuren des Halsbandes und Cantraine's Fußknoten iſt nichts anders als das untere Stuͤck dieſes Bandes. Gegen meine Dr. africana et cyanea iſt nichts einzuwen⸗ den; vielleicht iſt eher M. cochleatus —= Dr. afrieana. Ich halte Partſch's Congeria (Wiener Annalen J.) für einerley mit Dreissena. 5 Cantraine gruͤndet feinen Character auf einen regelwidri⸗ gen, nehmlich den fünffächerigen Bau der Schale, welcher ſich nur bey wenigen Stuͤcken findet, wahrſcheinlich nur entſtanden, wenn das Thier abgemagert, weil dann der Abſatz einer neuen Kalkſchicht von der Schale entfernt zu liegen ſcheint. S. 146. van Mons, das Oxyde de Carbide betrachtet als radical der organiſchen Pflanzen-Materie. Ich nenne ſo das Bihydrur des Kohlenſtoffs (Methylen), beſtehend aus einem Atom Kohlenſtoff und einem Waſſerſtoff, wird organiſch durch ein Atom Sauerſtoff uſw. S. 162. Roulez, wieder etwas Über den Meilenſtein von Tungern, Taf. S. 180. Bericht von Fohmann (mit Wesmael und Dumortier) über die Beantwortung von H. A. Lambotte von Namur: die Modificationen zu beſtimmen, welche die Blut⸗ und Athemwerkzeuge in den Metamorphoſen der Froͤſche erleiden. Zuſtand der Athem- und Blutwerkzeuge bey der Geburt. Die Geburt findet ſtatt mit dem Austritt des Foͤtus aus dem Ey. Baer nimmt 6 Perioden an von der Befruchtung bis zur Entwicklung des Froſches. 1) Von der Befruchtung bis zur Entſtehung des Foͤtus. 2) Wo die Kaulquappe durch äußere Kiemen athmet. 3) Die aͤußern Kiemen verſchwinden und er athmet durch innere. Mit dieſer Zeit faͤllt die Entwickelung der hintern Glieder zufammen. Nach Rus co ni zerreißt der Foͤtus die Eyhaut 25 Stunden nach der Befruchtung; die aͤußern Kie⸗ men zeigen ſich ſchon im May; am 5. Tag entwickeln ſie ſich ſchnell, und dahinter bilden ſich die Kiemenſpalten; 12 Stunden ſpaͤter noch mehr und damit die innern Kiemen. Am 6. Tag verſchwindet die aͤußere Kieme rechts; am 7. die linke, und nun athmet er durch die innern Kiemen. Lambotte ſpricht von den aͤußern Kiemen: er hat ſeine Unterſuchungen erſt in der dritten Periode angefangen, nehmlich am 6. Tag nach der Befruchtung. Nach Baer zerreißt die Haut hinter den aͤußern Kiemen, wodurch jederſeits ein Spalt entſteht, vor welcher ſich ein Fortſatz abſondert, der wie ein Deckel die Kiemen bedeckt. Dieſe verkuͤrzen ſich allmaͤhlich und es erhebt ſich ein Wulſt in der Haut von hinten nach vorn, der mit dem Deckel verwaͤchſt, von oben nach unten und hinten; links fruͤher als rechts. Auf dieſe Art kommen die ſeitlichen Spalten unten in die Mittellinie hinter die Bruſt, wo ſie ſich zu einer einzigen Oeffnung vereinigen. Foh mann.) A. Athem-Werkzeuge. Der Verfaſſer rechnet dahin die Kiemen, das Bauchfell, die Lungenſaͤcke und die Haut. Die Kiemenhoͤhle öffnet ſich in den Mund durch die Kiemenſpalten; nach Außen durch einen kleinen Canal in der Mittellinie unter der Bruſt. Dieſe Hoͤhle erſtreckt fi übrigens bis in die Bauchhoͤhle, fo daß das Waſſer bis da⸗ hin gelangen kann. Dieſe Hoͤhle iſt mit einer Schleimhaut aus⸗ gefuͤttert, welches die Stelle des Bauchfells vertritt. Die Lunge iſt ein kleiner Sack als Verlängerung des Schlun⸗ des, endet hinten in zween kleine Blindſaͤcke und bekommt zwo Arterien. Die Haut hat Crypte und Blutgefaͤße. B. Blutorgane. a) Herz beſchrieben. ö 6) Die Kiemen-Arterie hat einen Bulbus wie bey den Fiſchen und alles Blut geht auch durch die Kiemen, ehe es zum Leibe gefuͤhrt wird. Jeder Kiemenbogen bekommt eine zufuͤhrende Ar⸗ terie, woraus eine ausfuͤhrende entſteht mit orydiertem Blut. Ehe die Arterie ſich in die Kieme vertheilt, gibt ſie einen Zweig zur ausfuͤhrenden Arterie. Beim Beginn der Lungen-Athmung werden ihre Capillargefaͤße weiter und fuͤhren zuletzt, wann die Kiemen nichts mehr thun, das Blut der zufuͤhrenden Arterie unmittelbar in die ausfuͤhrende. Er vergleicht dieſe Verbindungs⸗ zweige mit dem botalliſchen Gang, jedoch mit dem Unterſchied, daß dieſer verſchwindet, waͤhrend die genanten Zweige ſich er— weitern. Die ausfuͤhrende Arterie der vierten Kieme geht bloß zur Lunge. Sie anaſtomoſiert mit den Arterien-Staͤmmen der Haut. Ins Ohr oͤffnen ſich 5 Venen: 2 Achſelvenen, 2 Lungen⸗ venen und die untere Hohlader, welche aus den Venis supra- hepaticis entſteht. Die Pfortader entſpricht den Arterien, welche ſich am Darmcanal verbreiten, an den Nieren, Hoden und Eyer⸗ ſtöͤcken. Sie dringt von oben in die Leber; die Nabelvene von unten und anaſtomoſiert in der Leber mit der Pfortader. Sie führt das Blut aus der Haut zuruͤck und entſpricht den Haut: Arterien. Die Capillar-Gefaͤße der Kiemen ſind viel weiter als die andern. Er hält die Kiemen-Athmung für unbedeutend; die des Bauch⸗ fells vergleicht er mit dem Athmen der Holothurien; es hat viele und zarte Capillar-Gefaͤße. Das verathmete Waſſer wird durch die Bauchmuskeln aus der Bauchhoͤhle in die Kiemen⸗ hoͤhlen getrieben und laͤuft aus dieſen durch den mondfoͤrmigen Spalt heraus. Er unterſtuͤtzt dieſe Meynung durch die Bes hauptung, daß auch beym Crocodill das Waſſer in die Bauch⸗ hoͤhle dringe. Im kleinen Lungenſack glaubt er, werde Kohlenſaͤure ausge⸗ ſchieden, welche die Kaulquappe als Bläschen von ſich gebe, ohne an die Oberflaͤche des Waſſers zu kommen; ſie ſoͤge reine Luft ein. In der Schwimmblaſe der Fiſche werde auch Gas entwickelt. Auch die Haut iſt voll Capillar-Gefaͤße und athmet wie bey den niedern Thieren. Poren an der Oberflaͤche fuͤhren zu Baͤl⸗ gen, in welche Waſſer dringen kann; vielleicht werde darinn auch nur Gas abgeſondert; auf dem Ruͤcken ſey die Athmung ſtaͤrker und daher auch die Faͤrbung, wobey das Licht mitwirke, es ſey eine Athmung wie im Mutterkuchen. Zwoen großen Hautarte⸗ rien entſpreche eine Vene, die Nabelvene, welche zur Leber geht wie beym Menſchen. Wann die vorderen Fuͤße durchbrechen, ſind die Kiemen am meiſten entwickelt; die Athmung des Bauchfells hoͤrt auf und in der Naͤhe der Leber verwachſen ſeine Blaͤtter, ſo daß es nur einen Sack ohne Oeffnung bildet, waͤhrend ſich die Leber ver⸗ groͤßert. Die Vorderfuͤße, welche in den Kiemenhoͤhlen liegen, druͤcken auf die Waͤnde und reißen ſie endlich durch. Die Kie⸗ menhoͤhlen haben nur 3 Oeffnungen für den Ausfluß des Waſ⸗ ſers; aber bald ſchließt ſich das Loch unter der Bruſt und das Waſſer fließt nur durch die 2 Spalten unter den Fuͤßen. End⸗ lich aͤndern ſich die Kiemen, und dieſe Spalten, ſowie die innern Kiemenſpalten ſchließen ſich. Der hinten getheilte Lungenſack vergroͤßert ſich bald zu zwo Lungen, ſobald die Vorderfuͤße heraus ſind, wahrſcheinlich wegen 353 der ſtarken Entwicklung der vorderen Kiemen, welche den Lungen die Arterien zuſchicken. Die Gefaͤße bilden ein Netz auf dem Lungenſack; in den Mafchen entſtehen Hoͤcker mit Haargefaͤßen und zwiſchen denſelben wieder Hoͤcker, welche Zellen werden. So verwandelt ſich der einfache Lungenſack in eine Lunge. In der Haut verwandeln ſich die Poren in groͤßere Baͤlge und kleine Druͤſen. Das einfache Herzohr wird verdoppelt, weil die Lungenvenen ihr Blut hinein ergießen; beide uͤbergeben es einer einzigen Kammer. Der Bulbus der Kiemen - Arterie ver⸗ ſchwindet mit den Kiemen: die Communications-Aeſte erweitern ſich und fuͤhren das Blut zu den ausfuͤhrenden Arterien und zu allen Theilen des Leibes. Die Nabelvene dauert fort nach der Verwandlung, wird aber enger wie die Haut-Arterie mit der Thaͤtigkeit der Lunge. Gegen den Winterſchlaf ſcheint fie wieder weiter zu werden. Der Schwanz fällt ab [fo], wann die Kie— men verſchwinden. Er meynt, er loͤſe ſich ab, wie durch Brand. (Alle Beobachter ſagen, der Schwanz verſchwinde durch Abſorb— tion. Fohmann.) Athmung der Pipa. Die Haut dieſer Kaulquappe iſt das Hauptorgan des Ath⸗ mens. Er hat keine Kiemen gefunden; ſie wuͤrden auch nichts nuͤtzen, da der Foͤtus in der Haut der Mutter ſteckt. Die Haut deſſelben beruͤhrt die der Mutter und zieht daraus den Sauerſtoff. Weder Rusconi noch Baer ſagen etwas von der Fort— ſetzung der Kiemenhöhle in die Bauchhoͤhle. S. 196. Preisfrage uͤber die Menge des Farbenſtoffs im Krapp von Avignon und Seeland, beantwortet von einem noch nicht Genannten; der Bericht jedoch wichtig. S. 220. Wesmael, über ein Kerf, das den Scolytus destructor toͤdtet. Man war gezwungen, wegen des Schadens dieſes Kaͤfers die Ruͤſtern auf den Waͤllen im Fruͤhjahr 1836. zu faͤllen. Der Verfaſſer fand in den von den Larven zerfreſſenen Rinden braune Geſpinnſte 22 — 8“ lang, woraus nach 6 Wochen Bracon initiator kam. Der Legbohrer iſt ſo lang als der ganze Leib. Die Weibchen laufen Ende des Sommers langſam und wiſſen durch irgend eine Ritze in der Rinde den biegſamen Legboh rer zu ſtecken und ein Ey in die Larve zu legen. S. 221. Hemptinne, neue Luftpumpe, abgebildet. S. 225. Morren, über die Vanille, welche zu Lüttich Frucht getragen hat. Er hat an einem Stock 54 reife Früchte erhalten, und wird an einem andern uͤber 100 bekommen. Man hielt ſie fuͤr einen Schmarotzer; allein ich ziehe ſie an Eiſenſtangen. Vanilla aromatica kam nach Europa 1739.; V. planifolia erſt 1800. Man glaubte, dieſe letztere liefere keine brauchbaren Fruͤchte. Alle dieſe Pflanzen, welche in den Niederlanden gezogen werden, ſtammen vom Dr. Somme, Director des botaniſchen Gartens zu Antwerpen. Marchal brachte Stoͤcke im Jahr 1819 von da nach Java, wo fie Rein⸗ wardt im Garten zu Buitenzorg pflegte (Geopraphie des Plantes de John Barton, traduit par J. Marchal. Bru- xelles 1829. pag. 70.); ebenfo brachte Declieur unter Ludwig XI V. einen Caffeeſtock von Amſterdam nach Martinique, wo nun ſo viel Caffee gewonnen wird. Auf Java brachte die Vanille jedoch keinen Nutzen, weil kuͤnſtliche Befruchtung oder die Mitwirkung der Kerfe noͤthig iſt. Der Gebrauch kam nach Europa 1510. mit der Chocolade, Cochenille und Indigo, alfo 10 Jahr vor dem Taback. Sie wurde aber lange nicht zu Chocolade gethan, wenigſtens ſagt Abbeville nichts davon in feiner Histoire de la Misssion etc. en l’Isle de Maragnan Iſis 1844. Heft 5. 354 1614.; obſchon er uͤber andere Obſtbaͤume, Palmen, Ananas ſchrieb; ſelbſt Gumilla erwähnt-fie nur fo obenhin: Historia natural etc. del rio Orinoco 1791. I. 267. Plumier be ſchrieb zuerſt die zwo Gattungen 1703 (Nova Genera 4°.) von St. Domingo und Mexico. Im Handel gibt es Pom- pona sive Bova (grosse), Leg (longue, die gewöhnliche und befte) und Cimarouna (petite), die wilde; ſtammen von drey Gattungen. Die Vanilla longa ſtammt von V. planifolia aus Nordamerica. Aub let lehrte zuerſt die Zubereitung kennen (Guiane 1773.); aber dieſe Art paßt nicht für unſer Clima. Bey Vanilla planifolia haben Samen und Mus den Wohl: geruch, welcher von Benzoe-Saͤure und aͤtheriſchem Oel herz kommen ſoll. Er liegt in der Samenſchale, auch im Groͤps. Das ſogenannte Mus iſt nichts anders als der reif gewordene Mutterkuchen. Meine Beobachtungen beſchraͤnken ſich auf Vanilla plani- folia. Mehrere Botaniker glaubten, die Befruchtung geſchehe durch unmittelbare Beruͤhrung der Pollenmaſſe mit der Narbe; andere, wie Lindley und F. Bauer (Orchideous Plants 1834.), dadurch, daß die Pollen-Materie durch die Caudiculi aufwärts gehe, was nicht meine Meynung iſt. Wenn man die Pollen-Maſſen nicht mit der Narbe in Berührung bringt, er— folgt keine Befruchtung. Wachter befruchtete zuerſt 1799. Habenaria bifolia (Römer's Archiv IJ. S. 209.); Salis⸗ bury 1804. andere (Linn. Trans. VII. p. 29.); L. Trevi⸗ ranus 1827. noch beſſer (Zeitſchr. für Phyſiologie II. S. 225.); R. Brown 1831. und 1833. bey Bonatea speciosa (An- nals of Philosophie, October 1831.; Linn. Trans. XVI. 1833. p. 685.); Ad. Brongniart 1831. (Boubee, Revue sc. phys. I. p. 49.) ; Mirbel 1834. (ibid.); ich verſuchte dergleichen 1835. bey vielen (Horticulteur belge III. p. 9. 1839.). Jetzt kann ich machen, daß jeder Vanillenſtock Bluͤthen und Früchte traͤgt, und damit iſt die Zucht dieſes Gewuͤrzes geſichert. S. 278. Qüuetelet, über die Lage des Obſervatoriums zu Bruͤſſel. Es liegt uͤber dem Meer 58 Meter, N. B. 50° 51“ 10,8“ Länge 8“ 7“ oͤſtlich von Paris. Ein Meridiangrad iſt daſelbſt 111,230 M.; ein Parallelkreis 70,400. S. 283. Leroy, über die Säure aus Alcohol am Platin: draht. S. 291. Stündliche meteorologiſche Beobachtungen zu Bruͤſſel, Loͤwen und Aloſt. N S. 300. Morren, über die Saftbewegung der Dicotyle⸗ donen. Ein großer Aufſatz bis S. 115., nicht ausziehbar, aber wichtig. S. 315. Kickr, drey wenig bekannte Pilze: Sclerotium rhizogonum, medicaginum, lotorum. ©. 319. Wesmael, über die Larven einer Sarcophaga; 3 Puppen fanden ſich im Bauche von Melolonta fullo. Be⸗ kanntlich leben die von S. carnaria im Miſt, beſonders wenn Menſchenkoth dabey iſt (nach Bouche bezieht ſich das, was Meigen von dieſer Larve ſagt, auf die von Musca vomitoria); S. haemorrhoidalis deßgleichen; S. quadrata in faulen Schwer: delzwiebeln. Verwandelung von Xylophagus marginatus. Ich fand im Fruͤhjahr im Splint eines gefaͤllten Pappelbaumes braune, fuß⸗ loſe Larven 4“ lang; nach 6 Wochen fand ich in der Schachtel die Fliegen. Die Puppenhuͤlſe iſt 4“ lang, 1 dick, braun, etwas zuſammengedruͤckt aus 12 Ringeln, wovon das erſte, der hornige Kopf, noch einmal ſo klein als das zweyte, welches jederſeits 23 355 ein Luftloch hat; die zwey folgenden groͤßer; vom öten bis zum 12ten gleich dick; hinter dem letztern ein Querſpalt, worinn zwey Luftloͤcher. Kopf, Scheibe des zweyten Ringels und Ruͤcken⸗ ſcheibe des dritten glatt; das uͤbrige fein gekörnt; vom Eten an auf Bauch und Ruͤcken eine Querreihe kleiner Hoͤcker am vor⸗ dern Rand; unter dem letzten ein Laͤngsſpalt und davor eine Querreihe kleiner Stacheln. Dieſe Huͤlſe iſt gleichſam nur ein Geſpinnſt der wahren Puppe, welche die Glieder nicht frey hat, ſondern mit einer duͤnnen Haut bedeckt iſt, durch welche die Formen der Fliege ſcheinen. Sie ſpaltet den Ruͤcken vom drit⸗ ten bis Sten oder Eten Ringel, und ſchlieft aus. Die Puppe iſt alſo ein Gemiſch von Pupa coaretata wie bey Stratiomys, und von Pupa larvata wie bey Tipulae et Lepidoptera; verwandelt ſich wie Stratiomys in der Larvenhaut und iſt ein gefätfcht wie die Puppen der Tipulae. S. 322. Martens, über Leroy's Säure aus Alcohol am Platindraht. S. 330. Roulez, über celto⸗germaniſche Stein- und Erz werkzeuge im Torf bey Gent. Taf. Aexte und Lanzen. S. 355. Plateau, uͤber die Irradiation. S. 359. Wesmasl, Mißbildung eines Weibchens von Nymphalis populi, tab. Hat den Raupenkopf behalten. Ich loͤßte ein Stuͤck von der aͤußern Hülle ab, und fand darunter eine zweyte viel duͤnnere Hülle, unter der nach der Durchboh⸗ rung das Auge des Falters gut gebildet lag. Die zweyte Huͤlle war mithin die der Puppe. S. 361. Dumortier. Bey Dornick wurde im Jahr 1837. eine Roſenamſel geſchoſſen, ein altes Maͤnnchen auf einem Kirſch⸗ baum, wo es ſich die Kirſchen ſchmecken ließ. 1818. gab es viele in Toſcana; 1882. in Dalmatien; auch wurde eine bey Windſor geſchoſſen. S. 375. Herſchel, Beobachtungen uͤber die Nebelſterne. S. 376. Quetelet, Sternſchnuppen, meteorologiſche Beob⸗ achtungen. S. 389. Wesma'l, über Vespa muraria. In meiner Monographie des Odyneres 1833. habe ich auf die Unge⸗ wißheit uͤber dieſe Weſpe aufmerkſam gemacht. Weſtwood hat mir nun Folgendes daruͤber mitgetheilt. In Linne's Samm⸗ lung zu London ſind von ſeiner eigenen Hand bezeichnet: Vespa parietum, spinipes, bifasciata et muraria. Die Synonyme fur die drey erſten find in meiner Monographie richtig. Von Vespa muraria hat Weftiwood folgende Beſchreibung geſchickt: Elongata; mesothoracis dorsum lineis duabus impressis longitudinalibus (paraptera efſicientibus fere ut in Discoe- lio zonato). Caput et antennae nigra, macula minuta inter basin antennarunı flava excepta. Collare maculis duabus minutis lateralibus flavis. Tegulae margine externo luteo. Tota thoracis pars nigra (nisi maculae praecedentes). Ala- rum anticarum costa et margo apicalis tenue (!) nebula fusca. Femora nigra, apice flavo. Tibiae fulvae subtus linea ob- scura in singula. Tarsi fulvi. Abdomen nigrum, fasciis quatuor flavis. Dabey eine vergrößerte Zeichnung vom Hinterleib; hier mit⸗ getheilt. Die Groͤße des ganzen Thiers iſt faſt 7“ Pariſer. Dann ſchickte er mir eine vergroͤßerte Zeichnung vom Bruſt⸗ ruͤcken mit der Bemerkung, fie ſtehe Panzer's Vespa crassi- cornis nahe: Metathorax nee recta truncatus, lateribus acutis, nec angulum lateralem habet. Endlich ſchickte er mir eine Federzeichnung vom Metathorax von oben und von der Seite (Alles abgebildet), mit der Bemerkung, daß ſeine 356 Seiten abgerundet, ganz mit großen Duͤpfeln bedeckt; auf der hintern Flaͤche zeige ſich ein ſchwacher Kreis. f Die Vespa muraria gehört mithin zur Unterſippe Symmor- phus neben Odynerus crassicornis, wenn es nicht bloß zwo Abarten find, wie es mir wahrſcheinlich iſt. S. 391. Morren, über die Catalepsie von Dracoce- phalum austriacum et moldavicum. Ich habe Band III. S. 300. gezeigt, daß ſie bey Dr. virginianum nicht vom Ge⸗ webe abhängt, ſondern von mechaniſchen Hinderniſſen, und fo auch bey den zwo oben genannten Gattungen. Der Bau wird genau beſchrieben. S. 397. Martens, neue Claſſification der chemiſchen Körper. ©. 434. Morren, über die Plautae hypocarpogeae: Trifolium subterraneum, Linaria cymbalaria. S. 443. Dumortier, über Dionaea. J. Ellis ſtellte ſie zuerſt zu Drosera, Linne ebenfalls, Juſſieu an den zweifelhaften Ort; Batſch 1794. auch zu Drosera, und ſo die folgenden; Reichenbach und Lindley trennten ſie; der letztere naͤherte ſie den Olacinen, Pittoſporen und Vitideen, jedoch zweifelhaft; nachher zu den Ranunculaceen, endlich zu den Cephaloteen. Dionaea waͤchßt in Suͤmpfen wie Drosera, hat einen viel⸗ bluͤthigen Schaft in einer Blattroſe; Kelch und Blume fuͤnf⸗ blaͤtterig, Groͤps einfaͤcherig, aber zweymal fo viel Staubfaͤden als Blumenblaͤtter, nur ein Griffel und Samenkuchen in der Achſe; Aufbluͤhung nicht eireinalis, keine pili stipulares, Blattſaum getrennt vom Stiel; bey Drosera Staubfaͤden gleich viel, Grif⸗ fel mehrfach und Wandkuchen, welches der Hauptunterſchied iſt; von den Cephaloteen verſchieden durch Anweſenheit der Blume, einfachen Groͤps mit vielen Samen ſtatt vieler einſamiger Baͤlgez endlich durch die Kuchenlage. Muß daher eine eigene Familie bilden unter den Toropetalen; geſchieden durch Placenta cen- tralis et libera von denen mit Placenta parietali; durch den einfaͤcherigen Groͤps von Rutariis, Geraniariis, Malvyariis, Hypericariis, Citrariis et Sapindariis. Muß daher vor der Hand zu den Stellariis zwiſchen Corrigioleas et Claytonia- ceas — Dionaceae; Character lateiniſch. S. 447. Morren, uͤber die ſchaͤdliche Wirkung des Flaums der Platanen. Taf. Die Gaͤrtner bekommen beym Beſchneiden der Baͤume oft ein Brennen in der Naſe und in der Luftroͤhre und ſelbſt Blutſpeyen, weniger wann Wind geht. Ich bemerkte das bey der Platane, und daran iſt Schuld der feine Flaum auf den jungen Blaͤttern und Sproſſen und auf der Unterſeite der aͤlteren Blaͤtter. Dieſer Flaum zeigt unter dem Microſcop eine Menge Zweige und iſt braun; unter dem Blatt aber weiß; mit der Zeit faͤllt er ab. Die verſchiedenen Formen abgebildet. S. 454. Dr. Gluge, uͤber den microſcopiſchen Bau der Hydatiden. Taf. Zu den Beobachtungen anderer ſetze ich bey, daß man am hintern Theil von Echinococeus ſonderbare Koͤrperchen findet, rund, durchſcheinend, beſtehend aus einem Kern und einer Huͤlle, unter dem Microſcop durch eine ſchwarze Linie getrennt; ſehen aus wie Eyer der Wegſchnecken, aber nur 180 Mm. groß. Sie liegen an der Seite des Thiers in einem Halbkreis, ihrer 3 bis 5 und mehr; laſſen ſich leicht vom Leibe des Echino- coceus trennen; vielleicht Eyer. Die Haͤkchen des Thieres er⸗ halten ſich auch, waͤhrend das Uebrige verfault; daran kann man erkennen, ob große Blaſen in der Leber ufw. Echinocoe- cus enthielten. Die Fluͤſſigkeit, worinn die Echinococei ſchwim⸗ men, iſt ziemlich durchſichtig. Sie enthält Kuͤgelchen wie Fett⸗ 357 tropfen: außerdem andere ſchwarz geduͤpfelte Kuͤgelchen von ver⸗ ſchiedener Größe, meiſtens Pa Mm. groß. Eryſtalle als vier⸗ eckige Blaͤttchen in Menge. Die Haut der Waſſerblaſe laͤßt ſich in mehrere Blaͤtter trennen. Durch maͤßige Vergroͤßerung bemerkt man auf der innern Flaͤche die Fettkuͤgelchen. Die Haut beſteht aus unendlich kleinen Koͤrnern, ohne Faſern; indeſſen ſieht man bisweilen Verzweigungen wie der ausgeſchwitzte Faſerſtoff am Anfang einer Entzuͤndung; ob Gefaͤße? Schneidet man quer durch, ſo ſieht man bey einer Vergroͤßerung von 255, daß die Haut aus concentriſchen Schichten beſteht, wie das Ey der Saͤugethiere oder die Cryſtalllinſe oder die Holzringe. Die Hy- datiden gehen ſchon im lebendigen Leibe zu Grunde, und dann findet man ein gruͤnliche Maſſe von unfoͤrmlichen Molleculen, untermiſcht mit Fettkuͤgelchen. In den Hydatiden ohne Echinococei enthalt die Fluͤſſigkeit die ſchwarz geduͤpfelten Kuͤgelchen und die fetten, an der innern Wand haͤngend; Cryſtallblaͤttchen und zuſammengehaͤufte Kuͤ⸗ gelchen kleiner als Blutkuͤgelchen: kommen nicht in den Blaſen mit Echinococeis vor. Die Haut iſt aber eben ſo gebaut, und beſteht aus 6 und mehr concentriſchen Schichten; fie ver— wandeln ſich ebenfalls in gruͤne Materie; darunter aber Koͤrper wie Vibrionen, aber ohne Bewegung. Gewoͤhnlich ſtecken die Hydatiden in einer gemeinſchaftlichen Haut, wodurch ſie von dem Gewebe des Organs getrennt wer— den. Ihr Bau iſt ganz verſchieden von den Hydatiden-Blaſen, enthaͤlt Faſern wie die falſchen Membranen. Ob die leeren Bla— fen nie Echinococcos bekommen, weiß ich nicht. Die genann⸗ ten Theile ſind abgebildet. S. 401. A. H. Dumont, Bericht uͤber die Arbeiten zur geologiſchen Charte. S. 474. Baron von Reiffenberg, uͤber die Nachkom⸗ men von Peter dem Einſiedler. Er ſtammt von Amiens in den Niederlanden. S. 488. H. Lambotte, uͤber Theridion malmignatte s. Latrodectes = Aranea guttata Rossi. Taf. Ueber dieſe merkwuͤrdige rothe Spinne in Italien machte F. Marmocchi, Arzt zu Volterra 1786. zuerſt einen Bericht an den Großherzog, worinn Manches uͤber die Lebensart und den Biß (Giornale dei Letterati di Pisa 1787. et Anto- logia romana 1787.), ein ſpaͤterer Aufſatz von L. Toti in den Schriften der Academie von Siena. Prof. Raikem hat ſie kuͤrzlich zu Volterra beobachtet und ihren Biß ſchaͤdlich ge⸗ funden. Er gab mir Exemplare zur Unterſuchung der Gift- organe. Nach Marmocchi zeigte ſich dieſe Spinne um Volterra erſt 1786., und man glaubt, fie ſey im Jahr 1782. mit Saat⸗ korn aus Africa und Sicilien eingefuͤhrt worden. Nach Toti habe fie ſchon Chellini abgebildet 1729. als Aranea nigra maculis rubris et rotundis de Cassignano in einer Hand⸗ ſchrift, welche Targioni zu Florenz beſitzt; fie iſt aber groͤßer und hat nur 6 rothe Flecken ſtatt 12 auf dem Bauch⸗ ruͤcken. a Wird ſo groß wie Haſelnuß, Bauch kugelrund beym Weibchen, mehr laͤnglich beym Maͤnnchen; erſtes Fußpaar laͤnger, dann 4. 2. 3. Erſtes 27 Mm., zweytes 17, drittes 13, viertes 24. Die einjaͤhrigen glaͤnzend ſchwarz mit 13 weißen Dupfen in drey Laͤngsreihen, der 13 te unten; abgebildet. Später werden die ſeitlichen querlang, die mittleren herzfoͤrmig, alle mennigroth, der uͤbrige Leib ſchwarz und flaumig. 358 Bewohnt offene, ſonnige Felder, des Winters unter Steinen und Wurzeln an der Suͤd- und Weſtſeite des Bergs. Geſpinnſt roͤthlich gelb und rundlich, enthaͤlt 200 roſenrothe Eyer, ſo groß wie die der Seidenmotte; nach Marmocchi ſechs Geſpinnſte, nach Toti drey. Von ſechs Geſpinnſten ſind zwey ausge⸗ ſchloffen waͤhrend Raikem's Reiſe, die andern durch kuͤnſtliche Waͤrme. Die Jungen, welche ich im Sommer ernaͤhrte, waren meiſtens erſtarrt; erwachten nur erwaͤrmt oder an der Sonne; machten keine Netze; wollten ſie aber eine Beute fangen, ſo um⸗ wickelten ſie dieſelbe mit Faͤden; ſind furchtſam und ziehen bey Beruͤhrung die Fuͤße zuſammen; greifen nur Thiere an, die ſich langſam bewegen, beſonders gern andere Spinnen. Die Giftorgane beſtehen aus zwo Oberkiefern mit zween ſchar⸗ fen Klauen und aus zwo Giftdehfen-in der Bruſthoͤhle, birn⸗ formig, auswendig aus Faſern, innwendig aus koͤrniger Maſſe. Eine Druͤſe drey Mal ſo groß als der Oberkiefer, hat vorn einen Ausfuͤhrungsgang in der Klaue, nah an der Spitze als ein Spalt auf der convexen Seite. Die Klaue iſt am hohlen Raume gekerbt; nicht ſo bey Epeira diadema, wo auch die Druͤſen kleiner ſind; die Oberkiefer ſind innwendig ſehr ſtark ge— zaͤhnt, bey der malmignatte nur behaart; bey den Phalangien ſcheinen ſich die zwo Zahnreihen in einen unbeweglichen Haken verwandelt zu haben, der mit der beweglichen Klaue eine Zange bildet; ihm fehlen auch die Giftdruͤſen; fo iſt es auch bey den Scorpionen, welche eine aͤhnliche Zange haben Abgebildet ſind Junge und Alte Malmignatte, Giftdruͤſe, Ober- und Unterkiefer nebſt Palpen, Oberkiefer der Kreuzſpinne, eines Weberknechts und des africaniſchen Scorpions. S. 495. Dr. Gluge (zu Bruͤſſel), uͤber den microſcopi⸗ ſchen Bau der aͤußern Hautſchicht verſchiedener Thiere. Iſt keineswegs ſtructurlos, ſondern ziemlich zuſammengeſetzt und reproduciert ſich ſchnell. Im Speichel bemerkt man Blaͤtt⸗ chen, welche ſechseckige Zellen ſind, mit einem kleinen Kuͤgelchen; find Ueberbleibſel des Epitheliums. Das der Schleimhäute hat nicht uͤberall denſelben Bau und iſt ſelbſt verſchieden an ver⸗ ſchiedenen Theilen des Darms. Je weiter man ſich vom Mund entfernt, andert ſich der cellulöfe Bau, fo daß im Maſtdarm das Epithelium ein zierliches Netz bildet, wo ein rundes Loch neben dem andern liegt. Das Epithelium des Mundes iſt ge⸗ baut wie die äußere Oberhaut. Nach Valentin ſetzt die Ober: haut der Froͤſche immer eine Art Schleim ab, welcher aber aus ſechseckigen Zellen mit einem Kuͤgelchen beſteht, und nichts an⸗ ders iſt als Oberhaut, welche ſich taͤglich mehrere Mal abloͤſt. Bey den Voͤgeln habe ich denſelben Bau gefunden, ſechseckige Zellen von 755 Mm. mit einem Kuͤgelchen 12s Mm. Man kann durch ſchwachen Druck die Kügelchen von den Zellen tren⸗ nen. Die Zellen decken ſich wie Ziegel. Bey den Blutegeln ſon⸗ dert ſich auch eine ſchleimartige Materie ab, nichts anders als Fetzen der Oberhaut, welche nicht aus Zellen, ſondern aus Kuͤ⸗ gelchen beſteht in einer koͤrnigen Maſſe, ohne beſondern Bau; in den Fetzen auch Cryſtalle unregelmaͤßig abgeſetzt. Aehnlicher Bau in der Eyhaut der Haarthiere. > Abgebildet Haut des Blutegels und der Voͤgel. S. 498. van Mons, Prof. zu Löwen, über die Natur des exploſiven Princips bey den Knallpulvern. a S. 514. Morren, Prof. zu Luͤttich, uͤber die Circulation im Eyerchen in der Blume und dem Phoranthus der Feige. Taf. Bey der Zerlegung einiger Phoranthen von Feigen ſah ich eine Menge Vasa laticifera sive opophora weit entfernt von den Faſern. Ihr Netz endigt in Verzweigungen längs den Blüͤ— 359 thenſtielen. Man kann fie leicht mit einer Nadel abſondern, und dann ſieht man ihre durchſichtige Haut ohne alles Gewebe und darinn die circulierende Fluͤſſigkeit mit vielen Kuͤgelchen; da⸗ her gänzlich verſchieden von den Intercellular-Gaͤngen. Selbſt in Feigen, welche ſchon 6 Tage abgeſchnitten waren, gieng noch die Circulation. Eine fieng ſogar ſchon an auf einer Seite zu faulen. Hat die Circulation aufgehört; fo kann man fie durch Druck ſchein— bar wieder herſtellen: denn der Latex gerinnt nicht wie das Blut. Dieſe Gefaͤße ſind im Bluͤthenſtiel grad, und von Strecke zu Strecke anaſtomeſiert; beym Eintritt in die Bluͤthe werden ſie gewunden, ziemlich wie Lymphgefaͤße, wie ſie Fohmann in der Haut beſchreibt, in der Hornhaut, den Schleim- und feröfen Häuten. Sie laufen durch die Cellular-Gaͤnge. Wird umſtaͤndlich beſchrieben und abgebildet; nicht ausziehbar. Die Abbildungen deutlich. S. 530. Baron von Staffart, Director der Academie, uͤber den Antheil, den die Belgier an den Fortſchitten des menſch— lichen Geiſtes ſeit den aͤlteſten Zeiten genommen haben. Band V. für 1838. S. 861. Taf. 25. S. 2. Stuͤndliche Wetterbeobachtungen. S. 13. Paul Gervais, zu Paris, Bemerkungen über die ſyſtematiſche Anordnung der Annelides chaetopodes aus der Familie der Naiden. Ich theile die Sippe Nais in 8 Nebenſippen. A. Seitenborſten ohne Bauchhaͤkchen . . Aeolonais. B. Bauchhaͤkchen ohne Seitenborſten . . Chaetogaster. C. Bauchhaͤkchen und Seitenborſten. a) Leib fadenfoͤrmig. G. Keine Anhaͤngſel am Ende. 1. Keine Augenpuncte . Blanonais. 2. Augenpuncte . Opsonais. 6. Anhaͤngſel vorn und ruͤſſelfoͤrmig. 1. Keine Augenpuncte 2. Augenpuncttte 7. Anhaͤngſel hinten delten en ron b) Leib niedergedruͤckt und ſchlangenfoͤrmig. 1. Aeolonais: Die Glieder jederſeits mit Borſtenbuͤſcheln, keine Bauchhaͤkchen, Augenpuncte und Anhaͤngſel. Aeolosoma hemprichii Ehrenberg, Symbolae t. 5. fig. 2. Nubia. Ae. decorum ibid. Borussia. Ae. quaternarium ibid. Borussia. 2. Chaetogaster: Keine Seitenborſten, aber Häkchen unter dem Bauche und ein getheiltes Buͤſchel am Mund; keine Au: genpuncte und Anhaͤngſel. Ch. linnaei Baer, Acta leop. XIII. t. 29. fig. 23—93. Germania, Parisüs. Ch. furcatus Ehrenberg, Symbolae. Borussia. Ch. niveus Ehrenberg ibid. Die erfte gemein um Paris, vermehrt ſich durch Theilung, hinten am Leibe. Zu dieſer Sippe Gruithuiſens Nais dia- phana et perversa. Acta leop. XIX. 410. tab. 24. 3. Blanonais: Seitenborſten und Bauchhaͤkchen; Leib faden⸗ förmig, beiderſeits verdünnt; Anhaͤngſel und Augen. Bl. vermicularis Rösel III. t. 93. fig. 1—7. Bl. littoralis Müller, Zoologica danica II. t. 8. fig. 1 Blainville, Diet. Sc. nat. Vol. 34. p. 129. t. 2. N. elinguis. Pristinais. Stylinais. 360 Bl. filiformis Blainville, Ibid. p. 130. Die Eyer find rund, weiß, in einer ovalen Capſel. 4. Opsonais: Seitenborſten und Bauchhaͤkchen; keine An⸗ haͤngſel am Ende; Leib fadenfoͤrmig; Seitenborſten veraͤnderlich, zwey Augen. 5 O. elinguis Müller, von Würmern S. 74. t. 2. fig. 1—4. O. obtusa n. Bey Paris. O. . . Müller, von Würmern S. 13. O. marina. Ot o Fabricius, Fauna groenlandica p. 315. Nro. 295. 5. Pristinais: Seitenborſten ziemlich lang; Bauchhaͤkchen, keine Augen; Oberlippe in einen mit Borſten beſetzten Ruͤſſel verlaͤngert. Pr. longiseta Ehrenberg, Symbolae. Pr. inaequalis Ehrenberg, ibid. ’ 6. Stylinais (Stylaria): Ebenſo, aber zwey Augen am Kopf und der Ruͤſſel ohne Borſten, am Grunde jedoch gewimpert. St. proboscidea Trembley, Polypes p. 80. t. 6. fig. 1. Müller, von Würmern S. 14. T. 1. F. 1—4. (non Nais proboscidea delle Chiaje.) 7. Uronais: Bauchhaͤkchen; Seitenborſten veraͤnderlich; kein Ruͤſſel; hinten Schwanzfaͤden oder Lappen; bisweilen Augen. U. barbata Muller, Würmer S. 80. T. 3. Fig. 1 — 3. U. digitata T. 5. F. 1—4. (Nais coeca) Xantho hexapoda? Dutrochet, Bull. philom. 1819. p. 155. Muͤller's Tafel ſtellt zwey Thiere vor; Fig. 4. 5. A. B. 6. u. 7. Gehört zu den Zoophyten. Ann. Se. nat. Serie 2. VI. U. decapoda Dutrochet, ibid.; Blainville, Diet. Sc. nat. 34 p. 131. fig. 3. U. furcata Rösel, Suppl. t. 93. ſig. 1—16. Lebt gewoͤhn⸗ lich in den Rohren der Plumatella, den Kopf nach unten, die zween langen Schwanzfaͤden nach Außen; wurde oft fuͤr den Polypen ſelbſt gehalten. U. quadricuspidata O. Fabricius, Fauna groenl. p. 315. Nro. 296. N. furcata bildet vielleicht eine eigene Sippe, welche Oken Dero, Dutrochet Xantho genannt hat. 8. Ophidonais: Bauchhaͤkchen, Seitenborſten büfchelfermig ; Augen; Leib ſchlangenfoͤrmig, etwas niedergedruͤckt, faſt ohne Anhaͤngſel. O. vermicularis. O. serpentina Müller, Würmer T. 4. F. 1—4. Duges hielt beide für einerley und auch N. filiformis; welche mir jedoch eigenthuͤmlich vorkommt. Nais claviformis Sars p. 44. t. 9. fig. 24. iſt wohl keine Nais, nähert ſich den Sabellen. S. 20. Gluge, uͤber die Endigung der Nerven in der Haut der Wale. Die Oberhaut iſt bisweilen uͤber 1“ dick, beſteht aus ſechs⸗ eckigen, ziegelartig ſich deckenden Zellen mit einem Kern, nicht groͤßer als bey andern Thieren. Hebt man dieſe Oberhaut auf, fo zeigt ſich die Oberflaͤche der Lederhaut mit zahllofen weiß⸗ lichen Fäden bedeckt, wie feine Haare ohne alle Elaſticitaͤt; fie gehen ſenkrecht ein Stuͤck durch die Oberhaut. Blain ville betrachtet ſie als Haare, andere als Ausfuͤhrungsgaͤnge, Bre— ſchet als Nerven, was ganz eigenthuͤmlich waͤre, da die Nerven nirgends auf eine ſolche Art endigen; auch iſt die Oberhaut oft faſt ſteinhart, ſo daß die Nerven nichts nuͤtzen wuͤrden. Sie beſtehen uͤbrigens nach Ehrenberg aus Canaͤlen mit Kuͤgelchen 361 angefuͤllt, was man auch bey einer Vergroͤßerung von 200 deut⸗ lich ſieht. Die Faͤden in der Oberhaut haben keine Spur von einem Canal und ſind nur eine Verlaͤngerung der Lederhaut. S. 25. Derſelbe, uͤber die Nervencanaͤle in den abge⸗ nommenen Gliedern. Die Canaͤle und die Primitiv-Faſern des Nevrilems bleiben unveraͤndert, aber es ſetzt ſich zwiſchen ihnen eine fettige und faſerige Materie ab. S. 55. J. Kidr, über Chamaeriphes (Chamaerops) major et minor. Wurden für Chamaerops humilis gehalten, aber mit Un⸗ recht, nur Chamaeriphes major iſt = Chamaerops humilis acaulis, welche wild waͤchſt in Creta, Sicilien, Toſcana, Spa⸗ nien und Portugall, und nie einen Schaft bekommt, auch kaum mannshoch wird. Ch. humilis arborescens findet ſich nur im innern Africa. Chamaeriphes minor ſcheint eine eigene Gattung zu ſeyn; hat ſchon mehrmals im botaniſchen Garten zu Gent gebluͤht; indeſſen koͤnnte die letztere doch verſchieden ſeyn, ſoll daher heißen Cha- maerops eonduplicata: Polygamo-monoica; spinis omnibus antrorsum versis; foliorum laciniis conduplicatis. Schaft 12 — 15 hoch; Blattſtiel nur zur Hälfte mit vor⸗ waͤrts gerichteten Stacheln, endigt an ſeinem untern Gipfel in einen Spieß, an deſſen oberen Seite eine bleibende breite Li- gula iſt. 85 Ch. humilis arborescens: Polygamo- dioica; spinis su- perioribus retrorsis ? foliorum laciniis carinatis. Schaft und Blattſtiel ebenſo, der letztere hat aber an der ganzen Laͤnge ſtaͤrkere Stacheln, wovon diejenigen, welche nah an der Einfuͤgung des Limbus ſtehen, eine andere Richtung als die anderen haben; endigt jederſeits in einen breiten Sinus, deſſen oberer Rand ſich in eine Ligula verlaͤngert, welche filzig wird und verſchwindet. Bey der erſten iſt die Pflaume oval, Fleiſch roͤthlich gelb, lederig und faſerig, Same rund. Bey der zweyten iſt die Pflaume rund, Fleiſch roͤthlich braun und mus⸗ artig, Same oval; bluͤht 14 Tage ſpaͤter als Ch. h. arbo- rescens, wurde abgebildet in Messager des Sciences 1824. p. 23. unter dem Namen Borassus flabelliformis. S. 63. Ch. Morren, uͤber die Entwickelung der Zwil⸗ lingsknollen bey den Orchideen. Durch Gefrieren zerreißt das Pflanzengewebe nicht, aber die Luft fuͤhrenden Organe füllen ſich mit Waſſer, die Ernaͤhrungs⸗ organe dagegen mit Luft. S. 85. van Beneden, uͤber Pneumodermon violaceum. Die zwey Anhaͤngſel der Mundhoͤhle ſollen Coeca der innern Wand ſeyn und zum Kauen dienen, weil ſie voll horniger Rauhigkeiten find. Die Oeffnung an der Wurzel der rechten Floſſe ſey der After. Zween Nerven vom Hirnknotenpaar ſollen Sehnerven ſeyn; er hat aber keine Augen gefunden. Ein An⸗ haͤngſel unter dem Leib fen dem Fuß der Schnecken zu verglei⸗ chen. Er hat ein Ganglion stomatogastricum mit ſeinen Nerven entdeckt; die letztern umgeben die beiden Coeca wie die Ziffer 8. Das Nervenband um die Speiſeroͤhre beſteht aus 6 Knoten, wovon die zween vorderen oben liegen und zween am Ende angeſchwollene Nerven zur Haut abgeben, wie Sehnerven. Das Nevrilem iſt durchſichtig. Die Knoten beſtehen aus zahl— reichen Kuͤgelchen, welche in den Nerven viel kleiner ſind und faſerig zu ſeyn ſcheinen. Die Leber iſt keine druͤſige Maſſe wie bey den andern Pteropoden, ſondern beſteht aus gelblichen Gruͤ⸗ meln, wie bey den Regenwuͤrmern und den Lophopoden. Er hat noch eine neue Gattung entdeckt, Pu. mediterraneum. Iſis 1844. Heft 5. 362 S. 93. Ch. Morren, anatomiſche Beobachtungen über das Gefrieren der Pflanzen⸗Organe mit einer Tafel, worauf Zellen, Spitalgefäße und Saftröhren. Ein ausführlicher Aufſatz, worinn eine Menge Parenchyme unterſchieden werden. Keine Organe werden zerriſſen, wie ſchon Goͤppert beobachtet hat. (Iſis 1830. 497.) Auch die Theile in den Zellen erleiden keine Veränderung; bisweilen wird die Feeula zu Zucker, weil ſich eine Saͤure bildet. Das Waſſer gefriert aber in den Organen und dehnt ſie aus wegen der Abſonderung der Luft im Waſſer, welches wegen ſeines andern Innhaltes nicht leicht gefriert. Die ſich entwickelnde Luft iſt eigentlich die Urſache des Todes und der Zerſetzung beym Aufthauen. S. 111. Cantraine, neue Sippe unter den Muſcheln, eine Verſteinerung aus Aegypten; ſteht zwiſchen Anomia et Placuna. Carolia placunoides; abgebildet. Rund, 23“ breit. S. 113. Nyſt, uͤber Cyrena. Abgebildet find: Cyrena duchastelii. Cancellaria decussata. S. 149. J. Brignoli zu Modena hat in den Spiral⸗ gefäßen von Musa sapientum kleinere entdeckt, wie fie Vi— viani abgebildet hat. Taf. 5. Fig. 5. S. 168. Morren, Anatomiſches Über Ascaris Jumbri- coides. Taf. Microſcopiſcher Bau des Darmcanals, der Ge⸗ faͤße uſw. Leber und Gefaͤß-Apparat. Die zwey weißen Baͤnder längs dem Darmcanal, worinn ſchon H. Cloquet (Faune de Médecins) ein tiefes Band und ein oberflaͤchliches Gefäß erkannt hat, ſcheinen mehr die Leber und der hauptſaͤchliche Kreislauf-Apparat zu ſeyn. Ich legte dieſe Schnüre auf Glas und konnte ſodann das Gefaͤß trennen. Es iſt ſehr elaſtiſch und retractil. Bey einer Ver⸗ größerung von 300 zeigt es ſich deutlich als ein Gefäß. Darum liegt eine Schicht von Schleim mit vielen Kuͤgelchen; verhaͤlt ſich mithin wie die Gefäße beym Regenwurm. Dieſes Gefäß iſt einfach wie das Ruͤckengefaͤß der Kerfe. Das weiße Band, worauf es liegt, beſteht aus zahlloſen Trauben und Blaͤschen wie agglomerierte Drüfen; find bey 500 maliger Vergroͤßerung rund, lappig uſw. Ich halte daher das Band für eine ſolche Druͤſe, welche ſich oben in den Darmcanal oͤffnet oder viel⸗ leicht eine Abſonderung aus dem Blutgefaͤß durch Imbibition in demſelben liefert. Nerven oder Muskeln ſind es keineswegs, wahrſcheinlich ein Leber⸗Apparat. Athem⸗Apparat; ſehr zweifelhaft. In der Haut gibt es keine Gefäße. Im Waſſer leben fie bisweilen 48 Stunden. Stick⸗ und Waſſerſtoffgas wirken nicht darauf. Oeffnet man ihn nach der Länge; fo erheben ſich durch Einſaugung des Waſſers viele blaͤulich weiße Verlaͤngerungen, welche Cloquet und Owen (Entozoa in Cyelopaedia of Anatomy X. p. 136.) Nahrungs- Anhaͤngſel nennen. Sie finden ſich an der ganzen Laͤnge des Leibes, beſonders groß um den Leber⸗Apparat. Nach zweytaͤgi⸗ ger Maceration zeigen ſie ſich als weiße entfernte Puncte; ſind Blaͤschen von verſchiedener Laͤnge, meiſtens walzig und zahllos, haͤngen an der Wand und ſtoßen an den Darm; ſie dringen zwiſchen den Laͤngsfaſern der Haut wahrſcheinlich zu den zahl⸗ reichen Querfalten der Oberhaut. In allem groͤßere Aehnlichkeit mit den Lungenſaͤcken des Lumbricus. Ich nenne die Blaͤschen von Ascaris Luftbläschen, weil fie offenbar dem Blut Luft zu: führen. Der Regenwurm athmet durch die Gefäße in der Haut und zugleich durch innere Blaͤschen; der Spuhlwurm nur durch 23 * 363 die letztern und daher ſind ſie ſo zahlreich. Da ſie an dem Gefaͤß auf dem Darm anliegen, ſo braucht dieſes keine Zweige auf ſie zu ſchicken. [Vergl. Bojanus in der Sie.) Nerven. Die zween für Nerven gehaltenen Fäden: beftchen aus einer ſehr duͤnnen Haut, worinn viele Kuͤgelchen und keine Faſern. h Die Haut hat Laͤngsfaſern wie die Speiſeroͤhre. Die Eyerroͤhren beſtehen aus einer Menge verbundener feiner Roͤhren. S. 183. Cryſtalle. 5 Sie liegen bekanntlich in den Intercellular-Gaͤngen; welche, wie man jetzt weiß, nicht den Nahrungsſaft der Pflanzen ent— halten, oder in den Utriculis ſelbſt. Bey Atropa pubescens fand ich auswendig an den Haaren eine Menge nadelfoͤrmiger Cryſtalle in Buͤſcheln. S. 185. Gluge, uͤber den anomalen Bau der Knochen, Taf.; microſcopiſch. S. 196. H. Galeotti, uͤber ein Queckſilberlager im ter⸗ tiaͤren Boden bey Gigante in Mexico. Taf. Der Gigante iſt ein großer Berg aus Porphyr, nicht weit von Guanajuato, worum 8— 20 Meter dick Thon und Sand abwechſelnd mit Conglomerat liegt; darinn Zinnober, welcher ab— gebaut wird, aber nicht fleißig, weil er nur in dünnen und zer— freuten Adern vorkommt. Die Berge find bedeckt mit Arcto- staphylus glaucescens, Arbutus et Quercus. Es findet ſich auch Jodur von Queckſilber und Gediegenes, alſo alles viel jünger als der Porphyr. S. 202. J. Kickr, Prof. zu Gent, über die Werke eini⸗ ger alter belgiſcher Naturforſcher. 1. Auger Gislain Busbecg, geb. zu Commines 1522., Geſandter von Ferdinand I. zu Conſtantinopel von 1555. bis 1561., von Rudolf II. zu Paris, Hofmarſchall am Hofe der Iſabella von Oeſterreich, welche als Verlobte Carls X. Frank⸗ reich leitete. Sein Werk heißt A. G. Busbecguii omnia quae exstant. Lug. Batav. 1633. 32e. Vor ihm gibt es in Bel⸗ gien nur Titelman von Haſſelt und Remacle Fuchs von Limburg, Freund Otto's von Brunfels. Jener ſchrieb Libri XII. de Consideratione rerum naturalium. 1530.; Fuchs,, Dialogus de Herbarum notitia, 1540.; et Libellus de Plantis antehac ignotis. Für die Mineralogie kam erſt 1609. De Boot; für die Zoologie W. van den Bossche, Historia medica, in qua Libris IV. animalium natura etc. tractantur. 49., worinn er 86 Gattungen nennt nach C. Geß⸗ ner. Unter die naturhiſtoriſchen Werke kann man kaum ſetzen Tacquets Philippica s. Haras de Cheyaux. Antwerpiae 1614. 4., L. Nonnius (Nunnez) Ichthyophagia. Ibid. 1616. 4. und des Brugeois Marcus Geeraert's Vivarium Anima- lum, nichts als Fabeln. Busbecqg ſtudierte zu Löwen, Paris, wo er vielleicht Belon hoͤrte, Venedig, Bologna und Padua. In Conſtantinopel grub er eine Giraffe aus, damals kaum bekannt; fruͤher ſchlecht be⸗ ſchrieben von Albert dem Großen und Anton Conſtanzio (vide Vosmaer, Description de differents Animaux etc. 1787.4.). Man vergleiche mit Vosmaer's Beſchreſbung die von Mongez in Annales des Sciences nat. XI. 1827. p. 225. Erſt 1786. bekam man eine gute Beſchreibung des Schrachs (Squelette) von der Giraffe durch Peter Camper. Busbecg beſchrieb zuerſt Ovis aries laticauda: Ut Oves Morren, über die Raphiden oder unorganiſchen 364 trahant quod ferre non possunt (Epist. I. p. 81.) Buffon beſchrieb es als Mouton d' Arabie et de Barbarie. Spricht auch von Capra hireus angorensis, wovon ſchon Aelian einiges ſagt. Man ſcheert fie nicht, ſondern kaͤmmt fie und wäſcht ſie ſehr oft. Tournefort meynt, er haͤtte ſie 1700. zuerſt beſchrieben (Voyage II. p. 185. fig.). Seine Ab⸗ bildung weicht von der Buffon's ab durch die ſchraubenfoͤrmi⸗ gen Hoͤrner wie beym wallachiſchen Schaf. Nach Busbecq (Ep. I. p. 83.) gibt es zwiſchen Angora und Amaſia viele Hyaͤnen (Hyaena crocuta), welche nur am Vorgebirg der guten Hoffnung vorkommen ſoll; ſie ſey verſchie⸗ den don Felis zibethi s. Viverra zibetha, womit ſie Belon vermengt. Er erzählt auch das kuͤnſtliche Ausbruͤten in Aegyp⸗ ten (Ep. III. p. 165.); ſpaͤter Reaumur und Haſſelquiſt. Die Tataren in der Krimm haben viele deutſche Wörter, Er nennt: Delphinus delphis, Felis lynx, Canis aureus, lebneumonu pharaonis, Viverra genetta. Anas ægyptiaca (exotica), Ardea pavonina (Grus ba- learica), Tetrao ruſus (Perdices rubrae), Falco buteo, pygargus, Corvus monedula, Caprimulgus europaeus. Testudo graeca, Lacerta gecko (Stelliones). Labrax lupus, Scomber pelamys, Xiphias gladius, Spa- rus dentex (Synodontes), melanurus, Labrus scarus, julis, chanus, Silurus glanis, Syngnathus hippocampus, Raja pastinaca. i Scorpio europaeus, ‘Aleyonium lyncurium (Sphaerulae aurantiis similes). 5 Ihm verdanken wir Tulipa gessneriana, Acorus calamus, Iris tuberosa, Syringa vulgaris, ‚esculus hippocastanum (1576. in Frankreich, 1615. von Bachelier nach Tournefort, Voyage II. p. 16.), Spartium spinosum, Astragalus pote- rium, Peganum harmala, die Frucht von Cucifera thebaica; vieles ſchickte er an Matthiol. Er brachte 240 griechiſche Manuſcripte nach Wien, und darunter den Dioſco rides mit gemalten Pflanzen im fuͤnften Jahrhundert. Er ſtarb 1592. zu Mailly bey Rouen, wurde begraben zu Bousbecg bey Werwick. S. 252. Beantwortung der Preisfrage uͤber die Menge des Farbenſtoffs im Krapp; weitlaͤufig ausgezogen, belobt, aber der Preis nicht ertheilt. S. 284. Lejeun zu Verviers, zwey neue Seneeio in Belgien. Senecio vernalis, glabratus et Senecio jacqui- nianus (germanicus et fuchsii). S. 286. van Beneden und Ch. Windiſchmann, über. die Entwickelung von Limax agrestis. Taf. Dumortier hat eine ſchoͤne Arbeit uͤber die Waſſerſchnecken geliefert in Mem. Acad. Brux. 1838. Laurent hat bey Erdſchnecken das Schwanzblaͤschen und den Dotterſack entdeckt (Compte rendu 19. Octobre 1835., 20. Février 1837.) Das veranlaßte unſere Unterſuchungen. Mittlerweile erſchienen Duges, über die Cephalopoden (Ann. Se. nat: 1837. p. 107.), Sars (Wiegmanns Archiv 1837. 402.) und Baer (Bur: dach's Phyſiologie, 2te Ausg. II. 223.) über die Schnecken. Die Verfaſſer verfolgen die Entwickelung im Ey genau, und beftätigen die meiſten Beobachtungen der oben genannten. Sie theilten die Entwickelung in drey Perioden: 1) bis zu den Pulſationen des Schwanzblaͤschens; 2) bis zur Bildung des Darmcanals und des Herzens; 3) bis zum Verſchwinden des Dotterſacks. f. Zuerſt zeigt ſich die Keimhaut um den Dotter und ſodann der Embryo unter der Geſtalt von zween Hoͤckern, wovon einer 365 breiter wird und auf dem Dotter liegen bleibt, der Schild; der andere verlaͤngert und entfernt ſich vom Dotter; bildet den Fuß und den hintern Theil des Leibes. Den Raum zwiſchen beiden nımmt der Dotter ein. Am hintern Ende des Fußes entſteht plotzlich das Schwanzblaͤschen; am vordern zween Hoͤcker, die Spuren der obern Fuͤhlfaͤden; in der zweyten Periode beſteht der Dotterſack aus zwo Wandhaͤuten, zwiſchen welchen Blut laͤuft; im Schild bemerkt man den Kern der Schale. Der Fuß oder der Leib wird ſehr groß, und es erſcheint darinn die Bauch— höhle. Die Lappen der Fuͤhlfaͤden theilen ſich in 4, und dar⸗ unter erſcheinen zween Lappen für den Mund. Das Schwanz blaͤschen wird ſehr groß und bekommt Pulſationen, ebenſo der Dotterſack, ſo daß Fluͤſſigkeit aus einem Blaͤschen in das andere durch die Bauchhoͤhle getrieben wird. Vom Nervenſyſtem zeigen ſich zween Knoten, welche ſpaͤter den Ring um die Speiſeroͤhre bilden. In der dritten Periode erſcheint das Herz und der Leib wird ſo groß, daß der Dotterſack nur noch als ein Anhaͤngſel erſcheint, auf dem Nacken unter dem Schild. Die Fluctuation des Blu— tes zwiſchen den beiden Blaͤschen dauert fort, und man ſieht zugleich in den Zwiſchenraͤumen der verſchiedenen Organe das Blut circulieren. Hinter dem Dotterſack entſteht ein Blindſack, der Anfang des Darms; rechts erſcheint die Speiſeroͤhre, deren hinteres Ende an den Blindſack zu ſtoßen ſcheint, welcher ſich zu 4 Darmwindungen entwickelt; der Dotterſack wird ſehr klein, pulſiert aber noch. Ueber der Speiſeroͤhre zeigen ſich die Spu⸗ ren der Geſchlechtstheile. Dieſe Dinge ſind gut abgebildet. Es ſollte aber ein idealer Umriß dabey ſeyn, damit man den Zu⸗ ſammenhang der Theile erkennte. Was aus den Schwanzblaͤs— chen wird und einigen andern Organen, wird nicht geſagt. S. 296. Dumont, neues phosphorſaures Eiſen von Berneau bey Viſe. Phosphorſaͤure 0,1611, Eiſenkalk 0,3583, Waſſer 0,4854 ſoll heißen Delvauxine. Erdig. S. 344. van Beneden, neuer Affe aus Africa. T. 11. Colobus ſoll keinen Vorderdaumen haben, allein der Ueber— gang iſt unmerklich; verſchwindet auch bey Ateles et Eriode, zeigt ſich jedoch bey Ateles pentadactylus. Colobus iſt am naͤchſten verwandt dem Semnopithecus, lebt aber in Africa. Beide haben den vielſackigen Magen. Die bekannten Gattungen von Colobus nähern ſich bald den Guenons, bald den Semuo- pithecis, der folgende neue den Macaques. Es gibt 4 Gat⸗ tungen. 1) Colobus fuliginosus (ferrugineus, temminckii 2). Gambia. 2) Colobus ursinus. Africa. 3) €. leucomeros (Semnopithecus vellerosus, bicolor). 4) C. guereza. Abyssinia. Die neue Gattung foll Colobus verus heißen; nähert ſich am meiſten dem C. fuliginosus, unterſcheidet ſich aber durch die Faͤrbung und den gaͤnzlichen Mangel des Vorderdaumens. Der Zeigfinger iſt um 6 — 8“ kuͤrzer als der mittlere; Leib unterſetzt, Glieder ziemlich ſtark und Schwanz ſehr verlaͤngert. Oben olivenbraun wie Sima sphinx. Die Haare ſchwarz geringelt, Schwanz grau, ebenſo die Kehle; Schultern und Fuͤße gruͤnlich grau; ebenſo das hintere Schienbein. Gefaͤßſchwielen ſtark; ebenſo der Hinterdaumen. Africa. S. 348. Morren, anatomiſche Unterſuchungen uͤber den Bau der Jungermanniden. Taf. 8 S. 360. Derſelbe, Anatomie und Phyſiologie der Blume von Cereus grandiflorus. 366 8 370. Kickx, Polyporus myrrhinus von der Inſel Cuba. f. ill. Neben P. hirsutus, lundii et polyzonus. S. 421. Gervais und P. J. van Beneden, über Sepiola. Es werden folgende aufgeführt und beſchrieben: 1. Sepiola subulata. Manillen. 2. S. palpebrosa, Meerenge Prinz Regent am Nordpol. 3. S. lineolata. Neuholland. 4. S. stenodactyla. Inſel Moritz. 5. S. rondeletii (Sepia sepiola). Mittelmeer. geſſen. Leibeslaͤnge 1“. 7. S. desvigniana n. An der Provinz. Keibeslänge 8“ A. Der groͤßte Durchmeſſer der Fluͤgel iſt an ihrem Anhef⸗ tungspunct. a) Zwo Reihen Naͤpfe. — S. subulata. b) Mehr als zwo Reihen. S. lineolata. B. Der kleinſte Durchmeſſer der Flügel. am Anheftungspunct.. a) Mehr als zwo Reihen Naͤpfe. S. palpebrosa, steno- dactyla. b) Zwo Reihen. S. rondeletii, vulgaris, desvigniana. - ©. 420. Morren, Morphologie der Aſeidien [Blattbecher!. Finden ſich bey Nepenthes, Sarracenia, Cephalotus, Marc- gravia et Norantea. Sind es hohle Stiele oder mit den Raͤn⸗ dern verwachſene Blaͤtter? Die Becher von Nepenthes et Sarracenia haͤlt Lin dley für veränderte Blattſtiele, die Deckel für das Blatt, nach an— geſtellter Vergleichung mit Dionaea, wo der Stiel gefluͤgelt iſt und daran gelenkt das Blatt mit beiden Raͤndern zutuͤckgeſchla— gen, nehmlich ſo, daß ſich die Unterſeiten beruͤhren. Wenn ſich die Flügel ebenſo zuruͤckſchluͤgen und mit den Raͤndern verwuͤch⸗ fen; fo wuͤrde ein Becher entſtehen, wie bey Sarracenia et Nepenthes. Bey Dischidia iſt es aber nach ihm ſelbſt eine Verwachſung der Blattraͤnder; bey Maregravia et Norantea verwachſene Deckblaͤtter. Decandolle haͤlt den Becher für einen hohlen Stiel; bey Vieia fand er Ranken in Becher ver: wandelt, beym Kohl die Mittelrippe. Willdenow vergleicht die Becher mit der Ochrea der Polygoneen, mit Scheiden und Stipulen, auch mit den Luftblaſen der Utricularien, mit der Ligula und mit Huͤllen. Link kommt auf etwas ganz Neues. Er nimmt voraus an, daß das Blatt ſich immer vor dem Stiel entwickelt, wovon ich aber bey Hydrocharis et Sagittaria das Gegentheil beobachtet habe. Demnach haͤlt er den Stiel des Bechers bey Nepenthes fuͤr das Blatt und den Becher fuͤr einen Appendix floriformis (Elementa 1837. I. p. 474.) Aber die Becher von Nepenthes et Sarracenia ſind ver⸗ ſchiedener Natur; bey der erſtern iſt ber Rippenverlauf des Deckels anders als des Bechers, palmata, hier parallela; dert 2 Rippen, hier 3. Der Becher iſt ein mit den Raͤndern ver⸗ wachſenes Blatt, wie bey den Phyllodien der zuſammengeſetzten Blaͤtter; manchmal etwas Aehnliches bey Schinus et Epime- dium. So fand ich es auch bey einer Mißbildung von Vinca et Polygonatum. Dieſe Bildung hat alle Aehnlichkeit mit der Carpell⸗Bildung, was an Link's Appendix floriformis erin⸗ nert, die Druͤſen ſind im Innern der Becher wie die Samen im Carpell oder Bluͤthenſtaub im Beutel, wie der Honigſaft in den becherfoͤrmigen Deckblaͤttern von Norantea et Margreavia. Die Spaltmündungen find auch auswendig am Becher wie an der untern Seite der Blaͤtter. Die Becher der Sarracenia gleichen ganz Phyllodien. Wird ge⸗ 367 S. 244. Gluge, über den Bau einiger anomaler Ber: knoͤcherungen. S. 475. u. 540. zu Babylon. S. 484. Morren, neue Gattung von Malaxis, parthoni tab. in fol. ill., nebſt einigen anatomiſchen Bemerkungen. S. 491. J. Scheidweiler, Prof. Bot. Instit. veteri- nariae regni belgici, Descriptio nonnullarum Cactearum mexicanarum. Ariocarpus n. retusus tab. Echinocactus pectinatus, tortus, phyllacanthus. Mammillaria radians, versicolor, depressa, elavata, glo- chidiata, inconspicua, stipitata, decipiens, candida, super- texta, conopsea, formosa. S. 582. Morren, neue Bemerkungen über die Morpho⸗ logie der Aſcidien bey Pflanzen. S. 587. C. Wesmael, Enumeratio methodiea ortho- pterorum Belgii tab. col. Charactere der Sippen und Gattungen. van Hulſt, uͤber die haͤngenden Gaͤrten Sectio I. Orthoptera cursoria. Fam. 1. Forfieulariae. 1. Forfieula auricularia, minor. Fam. 2. Blattariae. 2. Blatta americana, orientalis, germanica, lapponica, ericetorum. Sectio Il. Orthoptera saltatoria. Fam. 3. Gryllides. 3. Gryllotalpa vulgaris. 4 4. Gryllus campestris, sylvestris. Fam. 4. Locustariae. 5. Decticus verrucivorus, grisens, brachypterus, apterus. 6. Locusta viridissima, dorsalis, varia, serricauda, au- tumnalis. Fam. 5. Acridii. 7. Acridium grossum, viridulum, dorsatum, lineatum, biguttulum, biguttatum, rufum, crulescens. 8. Tetrix subulata. Die Abbildungen ſtellen Fluͤgel vor von den Aerideen. S. 634. A. H. Dumont, über die geologiſche Charte von Belgien mit einem Chaͤrtchen der Gegend um Gent. S. 662. Wesmael, Verdrehung des Beins bey Platy- cerus parallelepipedus; abgebildet. S. 664. Gluge, über die unthaͤtige Schicht der Capillar⸗ Gefaͤße. S. 673. Chandelon, uͤber die Hatchettine bey Chockier unweit Luͤttich. Zerlegung. S. 723. Berichte uͤber van Benedens Anatomie des Limnneus glutinosus und Argonauta argo. S. 737. Galeotti, geologiſche Nachricht uͤber San Joſe del Oro in Mexico, mit 2 Chaͤrtchen. S. 756. Dumortier, uͤber die Metamorphoſen des Schaͤ⸗ dels des Utans. S. 763. Morren, uͤber die Bildung des Indigos in den Blättern von Polygonum tinctorium. S. 766. Wesmael, neue Ameiſe aus Mexico: Myrme- cocystus mexicanus. tab. col. S. 771. Gluge, Pathologiſches und der Bau der Kiemen bey Gasterosteus aculeatus. tab. S. 782. van Mons, tiber das Cyan im Thierreich. 368 Dieſer Band enthaͤlt uͤbrigens, wie auch die andern, noch viele andere Aufſaͤtze uͤber Phyſik, Aſtronomie, Meteorologie, Archaͤologie, Special-Geſchichte, Eroͤffnungsreden, Bericht uͤber die Arbeiten der Academie uſw. } Band VI. 1. 1839, 8. 536. Taf, 14. S. 3. Quetelet, meteorologiſche Tabellen, welche immer fortgeſetzt werden. S. 14. A. G. Galeotti, uͤber die Laguna de Chapala in Mexico, 14 Stunden ſuͤdlich von Guadalajava, 130 weſt⸗ lich von Mexico. Thiere und Pflanzen angegeben, aber meiſtens nur ſippiſch, auch geognoſtiſch.— S. 30. Morren, uͤber die Hiſtologie von Agaricus epi- xylon. Taf. S. 35. Decaisne, uͤber die Entwickelung des Staubs und Samens von Viscum album. S. 38. Gervais und van Beneden, Beſchreibung von Sepiola macrosoma Delle Chiaje, Memorie tab. 71. f. 1. 2. Hat ein unteres Augenlied wie Rossia palpebrosa. Leibes⸗ länge 8“, Fuͤhlfaͤden 44, Arme 14“. Bey Neapel. S. 41. Ch. Phillips, Muskeln des Oberarms beym Pferde. Taf. ill. S. 51. Quetelet, Erdwaͤrme. S. 61. Morren, Anatomie von Hedychium; Cryſtalle in Zellen. Taf. S. 69. Morren, uͤber die Bewegung des Griffels von Goldfussia anisophylla. Der Verfaſſer hat dieſe Bewegung bey den Stylidien der Reizbarkeit des Stärfemehls zugeſchrieben. Die meiſten beweglichen Griffel haben eine zweylappige Narbe, Goldfussia eine pfriemenfoͤrmige. Die aͤchte Narbe liegt auf dem Ruͤcken des Griffels und entfernt ſich beym Umbiegen von den Beuteln; beym Aufrichten findet ſie Sammelhaare, wodurch fie den Staub erhält. Die Urſache der Bewegung iſt die Tur⸗ gescenz des Zellgewebes, worinn erregbare Kuͤgelchen, welche ſich an's Ende des Gewebes bewegen, wodurch dieſes erweitert wird und die Narbe biegt. Bey der Beruͤhrung ſammeln ſich die Kuͤgelchen unten in den Zellen, und der Griffel richtet ſich auf. Das Zellgewebe iſt walzig. - S. 71. Wesmael, Synonymie von Gorytes in Bezie⸗ hung auf Lepelletier, Annales entomologiques 1832. . G. mystaceus; dazu Sphex longicornis Rossi. 2. G. campestris; davon Vespa campestris Linne das Weibchen, wahrſcheinlich Mellinus quadrifasciatus das Maͤnnchen. . Hoplisus quinquecinctus iſt gut. Das Maͤnnchen bey Latreille, Gen. Crustaceorum et Inseetorum p. 89. Euspongus laticinctus iſt G. arenarius Fanderlinden. . E. vicinus — G. libithinus. Das Maͤnnchen iſt Mel- linus quadrifasciatus Fabricii. 8 6. Arpactus laevis; die Varietaͤt b — A. belgicus. S. 81. H. Lambotte, Aehnlichkeit des Hirns mit dem Ganglion supra-oesophageum der Kerfe. 5 S. 88. Scheidweiler, Charactere von Cacten aus Suͤd⸗ America. Cereus callicoche (inermis), dumortieri. Echinocactus equitans, insculptus, hexa&drus, irroratus, arachnoideus. Mammillaria obconella, rutila, aulacothele, conopsea, in- eurva, pfeifferi, gladiata, acanthophlegma, R 95 369 S. 167. Wesmael, uͤber die belgiſchen Chryſiden. Haben einen gegliederten und ruͤckziehbaren Eyergang, gebro—⸗ chene dreyzehngliedrige Fuͤhlhoͤrner, Hinterfluͤgel ohne Rippen, Farben metalliſch glaͤnzend. Es gibt in Belgien nur 4 Sippen: A. Venter convexus Cleptes. B. Venter fornicatus. a) Unguieuli dentati. 1. Unguiculi unidentati . Hedyerum. 2. Unguiculi serrati . Elampus. 5) Unguiculi simplices . Chrysis. Die beſchriebenen Gattungen find: . Cleptes semiaurata (splendens, pallipes), nitidula. . Hedyerum roseum (rufum), ardens, lucidulum, fer- vidum, regium. . Elampus auratus, violaceus (nitidus), affınis n. (aeneus?), pusillus, minutus n. . Chrysis ignita, auripes, stoudera, bidentata (dimi- diata), succincta, illigeri n. (succincta), aurichalcea, cyanea. S. 178. Ch. Morten, Anatomie der Musa. Geweben und Cryſtallen. S. 279. J. D' Omalius d' Halloy, Bemerkungen uͤber die Claſſification der Menſchenarten. Iſt eine große Tafel mit vielen Unterabtheilungen und mit Angabe der Menſchenzahlen. Wir geben davon ein Beyſpiel. > 0 0 Taf. mit Weiße Art 442,000,000. Gelbe Art 220,000,000. Rothe Art 5,000,000. Braune Art 7,000,000. Schwarze Art 43,000,000. . Miſchlinge, wie Mulatten u. dgl., rechnet er 10,000,000, im Ganzen 737,000,000. Die weiße Art theilt er folgendermaaßen ein: 1. Europaͤiſcher Zweig 233,000,000. 2. Scythiſcher Zweig 21,000,000. 3. Indo⸗perſiſcher Zweig 155,000,000. 4. Aramaͤiſcher Zweig 33,000,000. Die gelbe Art theilt er in Chineſen, Mongolen und Hpper⸗ boraͤer. Die rothe in noͤrdliche 3,000,000 und ſuͤdliche 2,000,000. Die braune in tabuiſchen, microneſiſchen und malayiſchen Zweig — 16,000,000. Die ſchwarze in weſtlichen 48,000,000 und oͤſtlichen 100,000. Den europaͤiſchen Zweig theilt er in 6 Familien. 1. Die teutoniſche: Scandinavier 53 Million, Germanen 41, Englaͤnder 28. 2. Die celtiſche: Irlaͤnder 8 Mill., Hochlaͤnder 4 Mill., Walliſer 2 Mill., Nieder-Britannier 1 M. 3. Die baskiſche 400,000. 4. Die latiniſche 753 Mill. 5. Die griechiſche, wozu er auch die Albaneſen rechnet, 54 M. 6. Die ſlaviſche 67 Mill. Dazu rechnet er auch die Lit⸗ thauer und Letten. Alle 6 Familien 233 Millionen. Zum ſeythiſchen Zweig rechnet er die Finnen (mit den Un⸗ garn), Tuͤrken, Circaſſier — 21 Mill. . 0 Der indo-perſiſche Zweig 155 Mill. Der aramaͤiſche Zweig, worunter Araber und Juden, 33 M. Chineſen, Japaneſen uſw. 218 M., Mongolen 2, Hyperbo⸗ raͤer, wie Camtſchadalen, Eskimalen uſw. 240,000. Iſis 1844. Heft 5. 370 Tabuer 1 Mill., Microneſier 100,000, Malayen 16 Mill. Dieſe Tafel ſetzt viele Muͤhe und Beleſenheit voraus. S. 295. B. Du Bus de Ghiſignies, neuer Vogel. Meliphaga eineta, wird beſchrieben. Neufeeland. Taf. ill. Deßgleichen Parus senilis; Lamprotornis obscurus; Turdus melanotus, der letztere aus Chili. S. 298. Morren, uͤber das Vorkommen von in den Pflanzen. Fr. Unger hat in Blaͤschen an Zweigen von Vaucheria clavata Infuſorien entdeckt, welche uͤber 8 Tage darinn lebten und ſodann ſtarben. Morren hat gefunden, daß dieſe Thierchen chene vulgaris ſind, und nicht von Außen hineinkommen oͤnnen. S. 302. Gluge hat im Blut von Caninchen, denen er die Nieren ausgeſchnitten, Cryſtalle von Harnſtoff entdeckt. Das Blut bleibt faſt ganz flüffig und das Thier geht allmaͤhlich zu Grunde. — 5 S. 377. Bericht über eine Preisabhandlung von Trinchi— netti: de Odoribus florum; ziemlich ausfuͤhrlich und critifch, kann aber nicht ausgezogen werden. Der Verſaſſer kannte die deutſchen Arbeiten nicht. S. 419. J. G. Garnier, Bemerkung über die Bevoͤl— kerung der Erde und uͤber die Maſſe des Geldes; nach verfchies denen Schriftſtellern. Rechnet man ungefaͤhr 737 Millionen; fo kommen etwa 15 Franken auf den Kopf. S. 423. Morren, uͤber die Circulation in den Blumen— haaren von Marica cœrulea und über den anatomiſchen Bau dieſer Blume. Taf. ill.; ſehr ausfuͤhrlich über alle Arten von Saftbewegung. 3 75 439. Dubus, Beſchreibung von Tanagra lunulata n. af. ill. S. 491. Quetelet, Hof um die Sonne, Regen. S. 501. Plateau, uͤber die Radiation. 8 S. 506. Baron Du Bus, Beſchreibung von Turdus (Petrocinelus) melanotus n. aus Chili. Taf. ill. S. 507. J. Kickr, über Angelonia pilosella u. fig. et Angelonia leandri n., aus Cuba. . S. 510. Morren, über die Bildung der Oele in den Pflanzen. Taf. ill. Band VI. 2. 1839. 548. T. 11. S. 49. Martens, uͤber den Einfluß der Cohaͤſion auf die chemiſchen Reactionen. S. 65. F. Cantraine, über den Milch- Apparat von Galeopithecus. Liegt auf der Bruſt, jedes Milch + Organ hat aber zwo Warzen, mithin im Ganzen vier. Beide Milch: Organe liegen nicht ſo nah an der Achſel wie bey den Fleder: maͤuſen, ſind ſehr erhaben und mit einer feinen Haut bedeckt; auf jedem zwo Warzen hintereinander, umgeben von einem braͤunlich roſenfarbenen Feld. Bey einem großen Weibchen von G. variegatus, lang 153“ ohne den Schwanz, iſt es 14 dick und die Warzen 9““ von einander; bey einem Männchen iſt das Milchorgan vorhanden, aber die Warzen undeutlich. Nach Cu vier haben die Lori auch vier Warzen. Ich habe die hin— teren beym Maͤnnchen von Lori gracilis hinter der Bruſt gefunden; ebenſo bey Lemur catta. Es iſt alſo anders bey Galeopithecus. | S. 68. Morren, über die Reizbarkeit und die Bewegung der Blaͤtter bey Oxalis. f an ©. 402. Plateau, über die Radiation. — Infuſorien 1 371 8 S. 121. Rameaux, über das Verhaͤltniß zwiſchen der Größe und der Zahl der Pulfationen beym Menſchen; mit Ta— bellen. S. 130. H. Lambotte, microſcopiſche Unterſuchungen Über die Blutkuͤgelchen. £ S. 135. Morren, Verſuche mit dem Gummi der Cyca— deen. Taf. / S. 149. Martens, Über den Einfluß der Maſſe der Kör- per auf die chemiſchen Reactionen. S. 162. Willems, Über die Bevoͤlkerung einiger belgi— ſcher Staͤdte im Mittelalter. S. 247. E. Mailly, Über die Wiederkehr der Stern— ſchnuppen im Auguſt 1839. S. 276. van Beneden, Bemerkungen uͤber die Suͤß— waſſerpolypen. Tafel. Bey Alcyonella ſind die Geſchlechter getrennt auf demſelben Stamm. Der Hoden liegt hinter dem Magen, wie der Eyer— ſtock bey den Weibchen. Vom Hoden loͤſen ſich viele Samen⸗ thierchen und verbreiten ſich im Innern des Stocks. Die Zahl der Maͤnnchen viel geringer als die der Weibchen. Es findet ſich im Innern ein wirklicher Kreislauf. An gewiſſen Stellen dreht ſich die Fluͤſſigkeit um ſich ſelbſt, und die Bewegung wird durch Flimmerhaare hervorgebracht, welche innwendig an der Haut und auswendig am Darm ſtehen. Am Grunde der Fuͤhl⸗ faͤden ſcheint eine Reihe von Oeffnungen zu ſtehen, durch welche vielleicht das Waſſer ins Innere Zutritt hat. Das Nervenſyſtem iſt deutlich, wie es ſchn Dumortier bey einer Nachbarſippe bemerkt hat (Bulletin 1836.). Es ſcheint aus einem einzigen Knoten zu beſtehen auf der Speiferöhre mit einem vollſtaͤndigen Ring. Die Alcyonellen koͤnnen in ihrer Jugend frey und raſch herum: ſchwimmen wie die Infuſorien vermittelſt vieler Flimmerhaare auf dem ganzen Leibe. In dieſem Zuſtande haben fie die Ge: ſtalt einer Planaria und befinden ſich im Innern des Stamms, welchen fie ſpalten. In mehreren fand ich große Eingeweide⸗ wuͤrmer um den Darmcanal, oft gegen 6. Bey Löwen fand ich einen Polypen mit trichterfoͤrmigen Fuͤhl⸗ faͤden in einem ganz verſchiedenen Stamm, Tubularia sultana, den Gervais Fredericella genannt hat. Ebenda gibt es einen andern Polypen mit trichterfoͤrmigen Fuͤhlfaͤden, aber die Indi— viduen communicieren nicht mit einander, ſondern ſind durch eine Scheidwand im Innern des Stammes geſchieden. Der Stamm iſt verzweigt, und jeder Zweig iſt an der Stelle ange ſchwollen, wo ein Individuum ſitzt; iſt wahrſcheinlich Aleyo- nella articulata Ehrenberg's, die Sippe Paludicella von Ger vais. Der Stamm der Alcyonellen hat verſchiedene Geſtalten; ver⸗ zweigt auf Polygonum amphibium et Nymphaea; buͤndelför⸗ mig auf Holz oder alten Halmen von Arundo phragmitis; cruſtenartig im Alter auf Brettern oder Ziegeln. In dieſem Falle bauen die Jungen auf die Alten und dadurch entſtehen die dichten Maſſen. Abgebildet Fredericella, Paludicella, Al- cyonella, die letztere mit dem Hoden und ein anderes Indivi⸗ duum mit Eyern. S. 279. Morren, uͤber die Verdickung der Pflanzen⸗ Membran in den Haaren und die damit zuſammenhaͤngende Neſſelung einiger Pflanzen. Taf. Abgebildet vergrößerte Haare von Loasa, Borrago, Urtica, Malpighia, Dorstenia, Do- lichos, Opuntia, Mesembryanthemum. S. 382. Leptotes bicolor. 372 Morren, uͤber die aromatiſchen Fruͤchte von S. 386. E. de Selys-Longchamps, zwo neue Aeschna. (Anax) formosa (azurea, imperator), parthenope n., me- diterranea n. ſind die Schwanzſtuͤcke. S. 393. Alle im ſuͤdlichen Europa. Auf einer Tafel Nyſt und Weſtendorp: neue Unterſuchungen uͤber die verſteinerten Schalen der Provinz Antwerpen. Balanus tintinabulum, sulca- tus. Solen ensis, genuis n. Glyeimeris angusta n. fig, Mactra solida. Crassatella alfinis n. Eryeina trigona n, fig. Corbula complanata, granu- lata n. fig., ambigua n. fig. Saxicaya rhomboides. Tellina benedenii n. fig., te- nui-lamellosa n. fig. Lueina flandrica n. fig. Astarte radiata n. fig. Cytherea incrassata, sul- cata n. fig., lamellata u. fig. Venus fragilis n. fig. Venericardia Kickxii n. fig. Cardium porulosum, oblon- gum. Isocardia crassa n. fig. Arca decussata n. fig., di- luvii. Pectunculus costatus. Trigonocoelia sublaevigata n. fig., decussata n. fig., westendorpii, fig. Nucula haesendonckii, n. fig. Modiola lithophaga. Pecten latissimus, westen- dorpianus, benediclus, ra- dians, n. fig. Terebratula variabilis. Patella aequalis. Emarginula reticulata. Fissurella labiata. Calyptraea muricata, sinen- sis. j Niso terebellata. Scalaria subulata? Trochus agglutinaus, sedg- wickii. i Turritella imbricataria, sub- angulata. 24 55 Pleurotoma turricula. Fusus politus, alveolatus. Pyrula clathrata. Murex cuniculosus. Buceinum tenerum, flexuosum. Dentalium entalis, incrassa- tum, elephantinum? costa- tum. \ dalei, S. 429. White, Temperaturen des Brunnenwaſſers zu London nach 18 jaͤhrigen Beobachtungen. Tabellen. S. 448. Wesmael, über einen Ichneumon gynandro- morphum, beſtehend vorn aus Ichn. extensorius und hinten aus Ichn. luctatorius m. S. 450. J. Kidr, über die Sippe Aristolochia et A. glandulosa n. Cuba tab. col. S. 459. A. Voiſin, uͤber Bibliotheken: Binde hat Bruͤſſel 200,000, Gent 165,000, Luͤttich 76,000, Loͤwen 122,000; die andern größern Städte etwa 12,000, Muͤnchen 540,000, Stuttgard 300,000, Wien 280,000, Wolſenbuͤttel 280,000, Dresden 260,000, Goͤttingen 250,090, Bonn 200,000, Breslau 200,000, Jena 185,000, Freyburg 100,000, Heidelberg 100,000, Carlsruh 90,000, Frankfurt 50,000, Wiesbaden 40,000, Paris 700,000; in ganz Belgien 481,000. Die Bevoͤlkerungen find. ſehr unrichtig angegeben. Z. B. Muͤnchen 60,000, Stuttgard 60,000, Jena 10,000. S. 464. A. H. Dumont, Bericht uͤber die Bearbeitung der geognoſtiſchen Charte von Belgien. Dabey ein Verzeichniß der verſteinerten Schalen und eine Charle der Gegend von Brüffel. S. 497. White, uͤber einen Hof um die Sonne. Taf. — Folgt noch Hiſtoriſches, Reden, Berichte udgl. 373 Band VII. 1. 1840. S. 452. Taf. 16. S. 3. Voiſin, Vorſchlag zu einem gemeinſchaftlichen Ca⸗ talog aller Bibliotheken in Belgien. S. 7. Gachard, Vorſchlag, die Doubletten wechſelſeitig auszutauſchen. S. 13. Quetelet, ſtuͤndliche meteorologiſche Beobachtun⸗ gen beym Winter⸗Solſtitium. 1839. Taf. S. 25. L. de Koninck, Bemerkung uͤber Populin. S. 31. E. de Selys⸗Longschamps, Aufzaͤhlung der belgiſchen Libelluliden. Tribus I. Libellulines. Divisio 1. Libelluloides. 1. Libellula. A. Bauch niedergedruͤckt. a) Wenigſtens ein brauner Flecken an der Wurzel der Hin— terfluͤgel. L. quadrimaculata, depressa, conspurcata (bimacula- ta St.) b) Wurzel aller Fluͤgel ohne braune Flecken. L. cancellata, caerulescens, olympia. B. Bauch walzig oder zuſammengedruͤckt. a) Wurzel aller Fluͤgel ohne braune Flecken. L. pedemontana, flaveola, roeselii, fonscolombii(flaveola) vulgata, scotica (pallidistigma.) b) An der Wurzel der Hinterfluͤgel ein ſchwarzer Flecken. L. rubieunda (dubia), 2. Libella n., bimaculata Ch. 3. Cordulia. A. Unteres After-Anhaͤngſel des Maͤnnchens dreyeckig. C. flavo-maculata, metallica. B. Anhaͤngſel geſpalten. C. aenea. Divisio 2. Aeschnoides. 4. Gomphus unguiculatus (hamatus), pulchellus (Pe- talura flavipes), foreipatus. 5. Cordulaegaster annulatus. 6. Aeschna. A. Ein ſchwarzer Flecken wie ein T auf dem Wirbel. Aeschna vernalis, mixta, affinis, maculatissima! B. Kein folder Flecken. Ae. grandis, ruſescens. 7. Anax formosa. Tribus II. Agrionines. Div. 1. Normopteroides. 8. Calepteryx virgo, ludoviciana. Div. 2. Heteropteroides. 9. Lestes viridis, nympha, sponsa, barbara, fusca. 10. Agrion. A. Alle Beine einfach und gleich. A. najas (analis), sanguinea, pupilla (elegans), auran- tiaca (xanthopterum), pulchella, puella, hastulata, lindenii. B. Die 4 hintern Beine an den Seiten erweitert. A. platypoda. In Belgien 44 Gattungen, früher in Europa nur 37. S. 65. Biver, über die Temperatur der Tiefen. S. 72. Foſſion, uͤber die Verrichtungen der Corpora thyroidea, der Milz, der Broͤſe und der Nierencapſel. S. 77. Crahay, Temperatur in den Stollen des Peters⸗ bergs bey Maſtricht, geringer als die der Luft. 374 S. 86. Quetelet, Beobachtungen uͤber die Temperatur der Tiefen. Meteorologiſches, Magnetiſches, Cometen uſw. S. 133. S. J. Denis, über die Lagerung der Diaman- ten in Minas: Gerass. Taf. Geologiſcher Durchſchnitt. Die ganze Provinz iſt ein Hochland von mehreren Gebirgs⸗ ketten von Suͤden nach Norden durchzogen, dazwiſchen unebenes Land mit großen Fluͤſſen. Dieſes Hügelland iſt mit roͤthlichem Thon bedeckt und hohen Waͤldern; ſehr fruchtbar und geht oͤſtlich bis zur letzten Kuͤſten-Region, wo die Fluͤſſe große Waſſerfaͤlle machen. In dieſem oͤſtlich von den Gebirgsketten liegenden Theil ſind die Bergwerke. Ueberall findet man Gold, Eiſen und andere Metalle, ſo wie viele Edelſteine. Weſtlich dieſer Kette iſt der San Francisco-Fluß mit ausgedehnten Waiden, Eiſen, Bley, Gold bey Paracatu. Die Berge find theils rund⸗ lich und bewaldet, theils ſteil, meiſtens aus Gneus, Talkſchiefer, Itacolumit und Thonſchiefer; ſelten Granit; Thonſchieferketten zwiſchen Minas-Gerges und Goyaz. Untergeordnet Hornblende, Kalkſtein, Serpentin, Quarz, Topfſtein uſw. Nirgends Verſtei⸗ nerungen; zwo warme Quellen; keine Spur von Vulcan, nie Erdbeben. Vorkommen des Diamants. Ich bewohnte die Provinz 8 Jahre, bald als Reiſender, bald als Bergmeiſter, vom Jahr 1832. an. Nach meiner Ankunft in der Cidade diamantina (Tijuco) erlaubten mir die Diamant⸗Sucher und die Behoͤrden, ihren Arbeiten beizuvohnen. Nach 6 Monaten hatte ich noch keinen Diamanten in ſeinem lebendigen Geſtein gefunden; im Jänner 1839. zeigte mir aber jemand ein ſolches, wotinn ein Diamant ſteckte. Die Stufe war abgeſchlagen von einem gro⸗ ßen Block, det im Diamanten-Diſtrict lag. Beym Zerſchlagen fanden ſich mehrere eingewachſene Diamanten. In Braſilien findet man zwiſchen 16 und 203 Grad S. B. und ſucht ſie bey Minas Novas und Abarte in der Provinz Goyaz; in Oſtindien zwiſchen 15 und 25% N. B., auf Bor: neo jedoch unter dem Aequator; in Sibirien an der Weſtſeite des Urals. Der Itacolumit beſteht aus Quarz und Talk und liegt auf Talkſchiefer und dieſer auf Gneus. Der Itacolu— mit iſt das Geſtein, in dem Diamant eingewachſen iſt; er iſt geſchichtet, und enthaͤlt auch Gold, Eiſen-, Arſenik- und Kupferkies, Tellur, geſchwefelt und orydiertes Wißmutt, alle mit Gold, Bleyglanz und kohlenſaures Bley mit Silber, Anatas, Rutil, Sphen, Diſthen, Turmalin, Schoͤrl, Hornblende (Amphibol), Braunſtein, Eiſenglanz, Titan, Eiſen, Blutſtein, octaedriſches Magneteiſen, arſenikſaures Eiſen, Eiſenſpath, Granaten uſw., in Höhlen Kalkſpath und Quarz. Er bildet ſteile Zerkluͤf— tungen; und viele Bloͤcke liegen in den Feldern umher. Die meiſten Gebirge beſtehen aus Itacolumit. Die Diamanten: Sucher unterſcheiden zweyerley Ablagerungen, welche zwar einer ley ſind, aber ein verſchiedenes Ausſehen haben. Die erſte heißt Gurgulho (Curculio), und liegt oben auf nur mit einer duͤnnen Schicht von Sand oder Dammerde bedeckt in den Ebenen, und beſteht aus Bruchſtuͤcken von Quarz und Goldkoͤrnern, bisweilen Platin, Eiſenglanz und mit allen Mineralien, welche ſich im Cascalho (Bloͤcke und Puddinge) finden, mit Ausnahme von Geroͤllen. Hier ſind die Diamanten nicht mit einer Rinde uͤberzogen und die Ecken ſchaͤrfer, mithin nicht gerollt, wie die in den Baͤchen. Die andere Ablagerung heißt Cascalho und beſteht aus Quarzgeroͤllen, bisweilen durch eiſenhaltigen Thon verbunden; enthaͤlt Gold, manchmal Platin, Eiſenglanz, Magnet⸗Octaeder, Eiſen⸗Hydrat, Braun- und Roth = Eifenftein, Anatas, Rutil, 375 Diſthen, Stuͤcke vom Probierſtein. Dieſes Gemengſel ruht gewoͤhnlich auf talkreichem Thon oder zerſetztem Gneus. Dieſer Pudding, welcher Diamanten enthaͤlt, erhebt ſich an manchen Orten 15 Meter hoch, und iſt meiſtens mit Sand bedeckt; in manchen Baͤchen bildet er den Boden. Im eigentlichen Cascalho gibt es keine Verſteinerungen. Die meiſten Plaͤtze, wo ſich Diamanten finden, werden von ſchmuggelnden Negern oder Fluͤchtlingen entdeckt. Man ſucht die Diamanten in den meiſten Baͤchen und Nie⸗ derungen, wenn es nicht an Waſſer fehlt; auf Bergen muß man es ſammeln. Betrachtet man die große Muͤhe und den Verluſt, den viele Sucher erleiden; ſo kann man ſich nicht uͤber die Theurung der Diamanten verwundern. Die Arbeit im Cascalho oder Gurgulho zerfällt in 3 Theile, je nachdem fie in Baͤchen, am Ufer oder im freyen Felde geſchieht. Den Bach leitet man ab, hebt dann die Schicht uͤber dem Cascalho ab, wobey man aber immer Waſſer mit Eimern aus: ſchoͤpfen muß, was durch eine Kette von 40 — 50 Negern ges ſchieht; eine ſehr ſchwere Arbeit, wobey ſich auch oft wegen des Geſtankes Krankheiten entwickeln. Manche wenden auch die fo genannte Roſenkranz-Maſchine an. Um die obere Erdſchicht und den Cascalho ſelbſt fortzuſchaf— fen, leitet man manchmal Waſſer an die Stelle; die Neger ſtechen mit eiſernen Hebeln den Boden auf, und andere ruͤhren denſelben um, damit das Waſſer den Schlamm fortfuͤhrt. Wo das nicht angeht, muͤßen ſie die Erde in Kuͤbeln auf dem Kopfe wegtragen. Daſſelbe geſchieht ſodann mit dem Cascalho, um ihn an die Schlemmungsſtelle zu bringen. Dabey brauchen ſie 50, 100 — 200 Neger, und fie bleiben bey dieſem langweiligen und theuren Verfahren, weil ſie die Bewegung einer ſolchen Reihe von Negern fuͤr ſchoͤn halten. Zur Anwendung von Maſchinen haben ſie es noch nicht bringen koͤnnen und wollen es auch nicht. Der abgeſonderte Cascalho oder Gurgulho wird auf dreyerley Arten gewaſchen: à la Bulinete sive Canoa (Canal); à la Bateia (Kuͤbel); al Baque (Sturz). Die Bulinete iſt ein Canal von zwey Brettern oder Steinen 3 —4 Meter lang und 1 breit. Darein der Cascalho, nun Waſſer darauf und immer, umgeruͤhrt mit einer Pickelhacke. Dorgleichen Canaͤle find oft zu 20 neben einander und in jedem ſteht ein Neger. Nach einigen Tagen ſammelt man das Aus— gewafchene in Kuͤbeln und ſucht das Gold und die Diamanten heraus. Die Canaͤle ſind mit einem Schopf bedeckt, worunter ein oder zween Aufſeher (Feitores) auf hohen Baͤnken ſitzen, und beſtaͤndig die Augen auf den Arbeitern haben. Sobald ein Neger einen Diamant entdeckt hat, klatſcht er in die Haͤnde, faßt ihn zwiſchen Daumen und Zeigfinger und gibt ihn einem Aufſeher, welcher ihn in einen Napf legt, der im Schopf haͤngt. Die kleineren Diamanten gehen mit dem Schlicht durch. Dieſer wird aber noch 8 — 4 mal in einem Kübel gewachſen. Die Arbeit mit der Bateia geſchieht folgendermaaßen. Die Neger ſtehen mit einem Kübel in einem 6“ langen Waſſerbe— halter, in welchen immer Waſſer fließt. Daneben liegt ein Haufen Cascalho, von dem ſie in den Kuͤbel nehmen und im Waſſer ſchwenken, wie es bey uns die Weiber beym Reinigen der Erdaͤpfel machen. Die Arbeit mit der Baque gleicht ziemlich der mit dem Ca⸗ nal. Es iſt nehmlich auch ein geneigter Canal, an deſſen Ende 376 ein Arbeiter ſteht mit einem Kuͤbel, aus dem er beſtaͤndig das Waſſer nach oben in den Canal wirft, wo der Cascalho liegt. Nach einiger Zeit nimmt er die groͤßern Steine aus dem Baque und ſucht die Diamanten. Das thut man nur, wenn es an Waſſer fehlt, weil man das naͤmliche Waſſer immer brauchen kann. ©. 148. D. Ram, über die Abſicht, den Botaniker Do: donaͤus zu Loͤwen anzuſtellen 1551. ©. 165. Roulez, uͤber alte Gräber bey Monterone nicht weit von Rom. Taf. N S. 195. Quetelet, Erd- Magnetismus. Taf. S. 200. Crahay ıc., ſtuͤndliche Beobachtungen. Taf. S. 212. Du Bus, neuer Vogel aus der Familie der Gallinulae. Tribonyx mortierii tab. ill. 8 Aus Neuholland, mit einem Schnabel wie Porphyrio, aber die Fußwurzeln viel kuͤrzer und ſtaͤrker, Daumen beruͤhrt kaum den Boden, Nägel ſtumpf; erſte Schwungfeder auch kurz, 4te bis te länger, bey den andern zweyte und dritte. Länge 47 C. M. „den S. 279. Martens, Bericht uͤber metalliſche Gifte. S. 284. Cauchy, Bericht uͤber die Luͤftung in den Stein⸗ kohlen-Gruben. uns] S. 334. Quetelet, magnetifche Beobachtungen. S. 393. Martens, Über die Paſſivitaͤt des Eiſens. S. 406. Louyet, über einige Urſachen von Irrthum bey Anwendung des Apparats von Marfh. i S. 409. Decaisne, über die Charactere einiger Meer: pflanzen. Von 40 Sippen blieben mir nur 3 unbekannt. 1. Fucaceen. Charactere noch ziemlich unbekannt. Die Reproductions-Koͤrper (Sporen) ſtecken in beſondern Concepta⸗ keln im Innern der Pflanze, und dieſe Sporen ſind mit Faͤden untermiſcht. Die Sporen ſitzen an der innern Wand und wer⸗ den bey der Reife aus der Oeffnung des Conceptakels geſtoßen. Die Faͤden bleiben, verzweigen ſich, und fuͤllen oft die ganze Hoͤhle aus; ein ander Mal bleiben ſie einfach, und ragen aus der Oeffnung hervor wie Waſſerfaͤden. Durvillea gehort dazu. Von Cystoseira trenne ich Blosvillea aus der Suͤdſee, ‚uns terſchieden durch die krummen und auf der flachen Seite des Hauptſtiels ſtehenden Zweige; auch ſtehen die Conceptakeln in zwo parallelen Reihen in den Receptakeln, bey Cystoseira ohne Ordnung. Spiachnidium hat einen eigenthuͤmlichen Bau; die roͤhrigen Stengel find innwendig durch regelmaͤßige Maſchen ge— theilt, aus Buͤndeln von Faͤden gebildet, welche an der innern Wand entſpringen. Polyphacum, Osmundaria, Castraltia, und vielleicht Scaberia find einerley und gehören zu den Florideen. 2. Lichineen gehoͤren zwiſchen Flechten und Algen; unter⸗ ſchieden von jenen durch die innige Verwachſung der Sporen mit der Theca. Dieſe Sporen haben oft Scheidwaͤnde bey Lichina, immer bey Urceolaria perforata und andern auf den Klippen von Rawack, welche eine neue Sippe bilden muͤßen (Pasitho£) unter den Lichineen. 5 3. Furcellarien. Agardhs ſchwarze Capſeln im innern Gewebe find nichts anders als Schlaͤuche voll Staͤrkekoͤrner. Bey Furcellaria beſteht die Frucht aus rundlichen Agglomera-⸗ tionen von roſenrothen Sporen am Umfang der Gabeln. Bey Polyides liegen die Agglomerationen an einer andern Stelle. 377 4. Dictyoteen. Padina squamaria et rosea gehören in die Florideen neben Hymenaea wegen der roſenrothen Farbe der Sporen und ihrer Vereinigung von 2 oder 4 in einem einzigen Schlauch. 5. Laminarien. Die Frucht beſteht in aufſitzenden, keu⸗ lenfoͤrmigen Sporen von Fäden begleitet auf der Oberflaͤche der Stengel unter der Oberhaut. Die Sporen ſind gruͤn von einer durchſichtigen Haut umgeben, und kleiner als bey den Fucaeeen. Lessonia, Macrocystis, Laminaria, Alaria, Costaria et Zo- narla. 6. Sporochnoideen. Dazu die Chordarien und ein Theil der Dictyoteen. Die Sporen find nicht von der Oberhaut be— deckt. Bey Sporochnus findet ſich eine Agglommeration keu— lenfoͤrmiger Faͤden, an deren Grunde die ovalen Sporen. So bey Desmarestia, Seytosiphon, Chordaria, Cutlera, einigen Meſogloien, Asperococcus; unterſchieden nur durch Geſtalt der Faͤden, Zahl und Anheftung der Sporen. Haliseris et Dictyosiphon haben Sporen ohne Faͤden; ſind das Ende der Tange mit gruͤnen Sporen und fuͤhren zu Asperococeus; ſo daß man auch noch die Laminarien damit verbinden koͤnnte. 7. Florideen. Roth gefaͤrbte Tange, aber mit repro⸗ ductiven Körpern von verſchiedener Art. Die Sippen mit Res ceptakeln, worinn zwo parallele Reihen von Schlaͤuchen zu 4 Sporen, koͤnnten eine Familie bilden Rytiphloͤen; Amansia, Dictyomenia, Rytiphloea, Rhodomela, Osmundaria, (Po- lyphacum). Leveillea et Polyzonia haben durch Verkuͤm⸗ merung einer Schlauchreihe ein gebogenes Receptakel, und bil den eine Zunft in dieſer Familie. Odonthalia hat Receptakeln wie die Rytiphloͤen, aber rundliche Conceptakeln mit keulen⸗ foͤrmigen Sporen, und macht den Uebergang dieſer Familie zu den Delefferieen, zu denen fie gehört. Claudea bildet eine beſondere Familie, abweichend in Stengel und Frucht; vielleicht dazu Calidietyon. f Legt man der Claſſification die Geſtalt des Receptakels zum Grunde und beſonders die vierzaͤhlige Stellung der Sporen in den ſpeciellen Schlaͤuchen; ſo kommen Sippen zuſammen, welche jetzt entfernt ſtehen bloß weil bey den einen der Stengel faden— foͤrmig iſt, bey andern laubfoͤrmig. Bey den Cerameen ſind die runden Conceptakeln innwendig in mehrere Schlaͤuche getheilt mit zarten Haͤuten, welche end— lich verſchwinden und die Sporen frey im Conceptakel laſſen. Bey einigen Sippen neben Sphaerococeus find keulenfoͤrmige Sporen in lederigen Conceptakeln und in Gruppen vereinigt von ſehr zarten Fäden umgeben, beſonders bei Borviesia und Zo- naria squamaria, welche letztete deßhalb eine eigene Sippe bil- den muß. Der Bau des Stengels von Dasycladus iſt wie bey Cau- lerpa, nehmlich innwendig Schichten von allmaͤhlichem Wachs: thum durch eine hornige Subſtanz wie die, welche bey hoͤheren Pflanzen die Faſern umgibt. Die Abtheilung der Algen in zwo Claſſen nach der Farbe der Sporen iſt deßhalb natuͤrlich, weil ſie auf wichtigeren Characte— ren beruht. Bey den grünen find die Sporen von einer durch⸗ ſichtigen Haut umgeben und von einander unabhaͤngig ſelbſt bey den Conferven, wo ſie ſich in beſondern Gliedern bilden; bey den rothen kommen die Sporen, wofern ſie rundlich ſind, von der Theilung einer urſpruͤnglich einfachen Maſſe, welche ſich fpäter in 4 trennt. Die keulen- oder eyfoͤrmigen reproductiven Koͤrper der rothen Algen muͤßen den Bulbillen analog betrachtet werden. Iſis 1844. Heft 5. 378 Welches ſind alſo die wichtigeren Charactere zu den obern Eintheilungen? Bisher hat man ſie von den Wachsthums⸗Or⸗ ganen genommen, ob ſie gegliedert ſind oder nicht. Ich glaube, daß aber auch hier die Reproductins⸗Organe den erſten Rang einnehmen. Diejenigen Algen, bey welchen ſie nackt ſind und fo einfach, daß fie, fo zu ſagen, mit den Wachsthums-Organen verſchmelzen, muͤßen unten ſtehen, ungeachtet der Größe der letzteren. Die Florideen ſtehen hoͤher als die Fucaceen und die andern gefaͤrbten Familien, fo wie die Lyeopodiaceen höher ſte⸗ hen als die Farten. Man kann zwar einwenden, daß manche Sippen rothe und gruͤne Gattungen haben wie Bangia, Me- sogloſa etc.; aber dabey find die Gattungen meiſtens nur nach dem Ausſehen eingetragen. Man wird erſt zu einer natürlichen Claſſification gelangen, wann man alle Reproductions-Organe kennt. ! S. 432. Dr. Biver, Verſteinerungen bey Ettelbruck: Schnecken. Band VII. 2. 1840. S. 428. T. 20. S. 2. Capocci, uͤber einen Meteorſtein bey Neapel. S. 7. Quetelet, über Erd⸗Magnetismus und Tempe⸗ ratur⸗Aenderungen der Tiefen. S. 15. Scheidweiler, uͤber das Bleichen des Leins und Hanfs. Taf. S. 43. Cantraine, Bericht uͤber Zantedeschi und Fa vios electro - phyſiologiſche Abhandlung. S. 56. Quetelet, nebſt vielen andern, ſtuͤndliche meteo- rologiſche Beobachtungen; auch magnetiſche; Erd = Temperatur. S. 81. Valentin, über den Bau des Skelets von Echinus. S. 87. E. de Selys⸗Longchamps, Lielluliden. Taf. Agrion sophia n., charpentieri n., pumilio; Libellula albi- frons; Cordulia subalpina n. Alle in Belgien gefunden und hier beſchrieben; Leibestheile abgebildet. Agrion charpentieri wie A. hastulata; Cordulia subalpina wie C. alpestris; eine Abart von A. pumilio fönnte A. cognata heißen; A, auran- tiaca iſt auch davon eine Abart. S. 164. H. Lambotte, uͤber den Bau der ſeroͤſen Haͤute. Taf. 1—3. Die phyſicaliſchen Sachen muͤßen wir nun weglaſſen, da hin⸗ laͤnglich angezeigt iſt, wie viel und welcher Art hier vorkommen. ©. 197. A. H. Dumont, Bericht über die geblogiſche Charte. Charte von Loͤwen ill. ©. 212. H. Nyſt und H. Galeotti, Verſteinerungen im Juralkak in Tehuacan. Taf. 1. 2. Abgebildet find Trigo- nia plicato-costata, Ostrea acuticosta, similis, Cerithium suturosum, bustamentii, eingulatum, Terebra minuta, Ammonites rivii, reconditus, Cydarites propinquus, pustu- losus, glantiferus. ©. 239. van Beneden, über die Entwickelung der Aply⸗ ſien. Taf. Die Eyer find häufig bey Cette. Die Jungen ſehr verſchieden von den Alten. In einem Eyweiß finden ſich viele Dotter; der Dotter theilt ſich in Hoͤcker; die Jungen ha⸗ ben eine nautilusfoͤrmige Schale und einen Deckel. Nachher habe ich geſehen, daß Sars daſſelbe gefunden hat bey Trito- nia, Eolidia, Doris et Aplysia. Iſis 1843. S. 840.] Die Eyer find ſehr zahlreich in weißen, runden und gewun⸗ denen Schnuͤren auf dem Boden des Havens. Es iſt die große Gattung. Die Eyer liegen getrennt, beſtehen aus einer aͤußern Haut; darinn Eyweiß und darinn undurchſichtige Kuͤgelchen oder 24 * 379 Dotter bis 50, wovon jeder ſich entwickelt und von dem ges meinſchaftlichen Eyweiß zehrt. Der Dotter theilt ſich in zween Buckel, wovon jeder ſich wieder theilt in 4 u. ſ. w. Das hat Rusconi zuerft bey den Froͤſchen beobachtet, und ſo iſt es auch bey den Fiſchen; Dumortier bey Limnaeus, ich bey Limax, Sars bei mehreren Meerſchnecken, Pouchet auch bey Limneus, de Filippi bey Clepsine. Die Ent- wickelung wird weiter beſchrieben. Um den Dotter bildet ſich ein Haͤutchen, welches die Geſtalt von Argonauta erhaͤlt, und worinn der Embryo ſich verbergen kann. Bei Limax entſteht die Schale im Innern des Schildes. Das Schaͤlchen bey Aply- sia hat nur eine Windung und iſt etwas ungleich. Am Fuße bildet ſich ein Deckel, welcher ſich in die Schale ziehen kann. Durch Flimmerhaare auf dem Nacken rotiert der Embryo; die— nen wohl auch zum Athmen. Die Weichthiere durchlaufen da— her auch eine Art Metamorphoſe. Die Abbildungen ſtellen vor Eyerſchnur, Eyer, Dotter, Keime, Schale und Deckel. S. 271. Quetelet, zehnjaͤhrlicher Bericht über die Ars beiten der Academie; ſehr ausfuhrlich. Solche Berichte mögen bey oͤffentlichen Jahresſitzungen nuͤtzlich ſeyn, um der Behörden und des Publicums willen, als welche die Abhandlungen der Academien nicht leſen; fuͤr den Verfertiger aber iſt es eine ſehr laͤtige und zeitſpielige Arbeit und, für die gelehrten Leſer eine völlig unnuͤtze. Gut wäre es daher, wenn man ſolche Dinge anders einrichten koͤnnte. S. 343. Cauchy, uͤber den Concurs wegen der Verpuffung in den Kohlenbergwerken. Ebenfalls ſehr ausfuͤhrlich. Ein Werk daruͤber wurde gedruckt. S. 370. Martens, Bericht uͤber folgende Preisaufgabe: Ob weißer Arſenik, in den Boden vergraben, von den Pflanzen eingeſogen wird, und namentlich in das Korn des Getraides übergeht. Nicht geloͤßt. S. 373 — 414. De Gerlache, hiſtoriſches Fragment uͤber Carl V. Regiſter. Band VIII. 1. 1841. S. 503. Taf. 26. S. 3. Quetelet, meteorologiſche und magnetiſche Bro: bachtungen. S. 57. van Melſen; neue galvaniſche Batterie. Taf. S. 65. Martens, zehn neue Pflanzen aus Miſſuri. S. 68. Ch. Morren, uͤber das Zellgewebe der Mooſe; bey Hypnum. Taf. S. 85. A. Morren, Einfluß des Lichts auf Tange und Infuſorien. S. 89. van Beneden, Bau des Eyes eines Polypens, Hydractinia. Tafel. Der Keimflecken im purkinjiſchen Bläschen: iſt eine Zelle, worinn noch ein Kern ſteckt. Der Polyp aus der Nordſee ſteht zwiſchen Actinia et Hydra. Die Eyer bilden ſich wie bey der letzteren um den mittleren Theil des Leibes; ſie ſind roͤthlich. Das Thier iſt nur 1““ lang, aber viele ſtehen zuſammengehaͤuft wie Schimmel. Um das Ey iſt eine Haut, welche die Fort⸗ ſetzung der aͤußern Leibeshaut zu ſeyn ſcheint; darinn Eyweiß und darinn ein Dutzend roͤthliche Dotter; in jedem ein purkinfi— ſches Bläschen; darinn Wagners Keimflecken, bisweilen zween; darinn wieder ein Koͤrnchen oder Bläschen. — Dabey auch abge—⸗ bildet Alcyonella; jung mit Flimmerhaaren an der aͤußern Haut; darinn noch eine Haut, welche heraustritt; darinn der Keim oder Embryo, der auch heraustritt. Wenn er ſich veſt⸗ ſetzt; ſo verwandeln ſich die Flimmerhaare in Zellen, und dieſe 380 Haut wird der Polypenftod. Stunden. 5 S. 108. Colla zu Parma, Witterung daſelbſt. S. 120. van Beneden, Embryogenie der Sepiola mit Bemerkungen darüber von Cantraine und Morrenz beſonders uͤber die Lage des Dotters auf dem Ruͤcken bey den niedern Thieren. i S. 164. Ch. Morren, uͤber das Zellgewebe von Sphag- num. Taf. S. 203. Wesma'zl, Bemerkungen uͤber die belgiſchen De: merobiden. Claſſification, Charactere und Synonyme. 1. Chrysopa perla, cancellata, abbreviata, phyllochroma, aspersa, septempunctata, vittata, eiliata, capitata. 2. Sisyra fuscata, nigripennis. 3. Hemerobius variegatus, intrieatus, humuli, macula- tus, limbatus, affinis, micans, ochraceus, nervosus, cylindripes, hirtus. 4. Drepanopteryx phalaenoides. 5. Osmylus chrysops (maculatus). Die Tafel ſtellt Palpen und Fluͤgel vor. S. 222. Ch. Morren, Zerlegung von Fontinalis. Taf. S. 310. J. J. d' Omalius d' Halloi, uͤber die Lager von Erzen, Thon und Sand der Gegend Condros zwiſchen Schelde und Ruhr. Taf. 5 ©. 322. Claußen, Geologie von Minas Geraes; Dia⸗ za im rothen Todtliegenden; Verfteinerungen. Taf. 1— „Ill. Das iſt der Vorgang von 7 S. 343. Nyſt, Pupa decollata, Helix ghiesbreghtii. Tab. Aus Mexico. S. 343. Ch. Morren, Eflfloreſcenzen einiger Pflanzen. Taf. Reif, Wachs u. dgl. S. 360. Wesmaél, Character von Euceros. S. 385. Morren, uͤber die Beweglichkeit der Lippe von Megaclinium falcatum. f S. 391. Derſelbe, Anatomie von Phyteuma. Taf. S. 405. H. Galeotti, Geognoſie der Havanna. Charte ill. Band VIII. 2. 1841. S. 627. Taf. 14. S. 9. Morren, uͤber die Striemung der Blätter. 3 S. Wesmael, Inftinet der Kerfe. ; 15 An ſpaniſchem Flieder ſah ich aus 3 — 4 zuſammengerollten und mit Seide beveſtigten Blättern gebildete Duten 13 — 2“ lang, und offen an beyden Enden. Darinn eine kleine Wickel⸗ Raupe. Das Weibchen von Odyner@s parietum lief von ei- ner Oeffnung zur andern, hielt in der Mitte, kneipte die Dute mit den Kiefern, und lief dann wieder ſchnell von einer Oeff⸗ nung zur andern; kneipte wieder in der Mitte, biß ein und unterſuchte wieder die Oeffnungen, kneipte noch einmal, lief an die vordere Oeffnung und packte nun die Raupe, welche ſich daher geflüchtet hatte. Das ſieht offenbar aus wie Ueber legung. ©. 59. Baron Popelaire von Terloo ſchickt aus Chili zwey Skelete von einem biberartigem Nagthier, welches dort an Flußufern wohnt und große Aehnlichkeit mit dem Couia (Myo- potamus) habe in Kopf, Pelz, Rollſchwanz, hintern Schwimm⸗ füßen, vollſtaͤndigen Schluͤſſelbeinen und Lebensart, unterſcheidet ſich aber durch die Lage der Zitzen, nehmlich auf dem Ruͤcken 6 C. M. vom Ruͤckgrath; ferner durch einen Beutel, der inn⸗ wendig aus Hautfalten beſteht, zwiſchen Vulva et Anus liegt 4 — 381 und mit der Matrix durch einen erweiterbaren Canal in Ver⸗ bindung ſteht. Im Maſtdarm nicht weit vom After liegt auch eine Druͤſe, deren Ausfuͤhrungs-Canaͤle eine gelbliche, fette Materie ergießen, wie bey einigen biberartigen Thieren, außer daß ſie geruchlos iſt. — Weiter habe ich kein Exemplar be— kommen: Der franzoͤſiſche Conſul zu Valparaiſo kann aber die Exiſtenz dieſes ſonderbaren Thiers bezeugen. Wesmasl ſchlaͤgt vor, dieſes Thier Mastonotus popelairi zu nennen, vorausgeſetzt, daß die Lage der Zitzen richtig ſey. — Es iſt eine bekannte Sache, daß bey mehrern Nagthieren die Zitzen an den Seiten des Leibes liegen. Den Rollſchwanz muß man abwarten. Was die Verbindung des Stinklochs mit der Baͤrmutter ſagen ſoll, iſt nicht abzuſehen. Hoffentlich bil— den die Bruͤſſeler das Skelet bald ab, beſonders das Ge— biß. O. S. 72. Kidr, mexicaniſche Schwaͤmme, welche Gale otti mitgebracht hat. Taf. 1. 2. ill. Hymenomycetes: Lenzites verrucosa, Trametes fibrosa, Polyporus gilvus. Pyrenomycetes: Hypoxylum tabacinum, galeottianum. Angiogastres: Cyathus subiculosus. Die Sporangien keim⸗ ten bey dem Verfaſſer und gaben nur eine Pflanze. S. 81. Ch. Morren, uͤber die Symmetrie des Chloro— phylls. S. 95. H. Galeotti, Bevölkerung von Mexico. Im Jahr 1839. 7 Millionen 9120, die Stadt Mexico 205,430; Texas hat nur 28,000. Ganz Mexico hat faſt 120,000 Quadratmeilen, 314 Städte, 2541 Doͤrfer, 391 Landguͤter, 6 Congregationen oder Dorfgruppen von Inngeborenen. S. 112. Martens, uͤber Agave americana. Im Garten zu Loͤwen bluͤhte 1839. eine, und dann ſtarb der Stengel ab; im Jahr 1840. eine andere, welche im Fruͤh— jahr darauf 5 Stengel trieb mit unzaͤhligen Blumen, außerdem über 20 Schoͤſſe 2— 3“ hoch mit Knoſpen. In ihrem Vater⸗ land ſoll ſie alle 15 Jahr bluͤhen. S. 113. Cantraine, uͤber Perdix (Ortygia) sonninii (galericulata) aus der neuen Welt, ausfuͤhrlich beſchrieben; etwas kleiner als die Wachtel. S. 232. Morren, uͤber die Bewegung der Senſitiven bey wiederholtem Schuͤtteln. Desfontaines hat bekanntlich bemerkt, daß die Blätter in einem Wagen fi) an das Schuͤt⸗ teln gewoͤhnen und ſich nicht mehr bewegen. Ich fuhr mit Mimosa pudica et sensitiva auf einem Schiff von Genua nach Livorno. Um 6 Uhr Abends waren die Blaͤtter noch offen. Das Schiff war beygelegt (gegen den Wind geſtellt). Um 8 Uhr truͤbte ſich der Himmel, die Blaͤtter ſchliefen, und das Meer wurde ſtuͤrmiſch. Des Morgens vor Livorno bey Son— nenſchein oͤffneten die Pflanzen ungeachtet des Schuͤttelns ihre Blaͤtter, und verhielten ſich wie am ruhigſten Ort. Wenn Wellen und Dampf ſie nicht erſchuͤtterten; ſo reichte die ge— ringſte Beruͤhrung hin, daß ſie ſich bewegten. Waͤhrend ihres Schlafs und waͤhrend der Nacht hatten ſie ſich alſo an dieſe Bewegung gewoͤhnt. S. 234. Cantraine, Chrysanthemum leucanthemum iſt ein Mittel gegen die Floͤhe. In Bosnien und Dalmatien legt man es in das Lager der Hunde und Katzen. ©. 254. de Selys⸗Longchamps, uͤber Mus agrestis. Man hat zu Mus arvalis Pallas Linne's Mus agrestis der zweyten Ausgabe der Fauna suecica geſtellt. Da Corpore nigro - ſusco, abdomine einerascente nicht auf Mus arvalis 382 paßt; ſo habe ich ihn zu Arvicola subterraneus geſtellt. Nun erhielt ich von Sundevall einen Balg aus Schweden; iſt eine eigene Gattung zwiſchen Mus arvalis et rubidus; unterſchieden von dem erſtern durch ſtaͤrkere Größe, (Leib 4“ 3", Schwanz 13°, Hinterfuͤße 81“, Ohren 58), laͤngern Schwanz und zwey⸗ farbig wie bey Mus. rubidus, aber kurzer als hier; durch die Ohren faſt im Haar verſteckt, ſchwaͤrzlich mit ſtarken, roͤthlichen Haaren; Fuͤße aſchgrau, aber behaart, Zehen laͤnger; Farbe des Pelzes dunkelbraun, oben erdfarben faſt wie bey Mus am- phibius, unten aſchgrau. Soll demnach den Namen Arvicola agrestis behalten. In dieſem Sommer bekam ich bey Longchamps- sur Geer auf feuchten Wieſen ein Paar Alte und 5 Junge mit dem Neſt. Dazu gehoͤrt auch mein Arvicola baillonii aus der Picardie, und wahrſcheinlich A. negleeta in Schottland. Ein Stuͤck zu Leyden, gefangen in den hollaͤndiſchen Deichen, hat längere und ſtaͤrkere Füße und längeren Schwanz mit gro⸗ ben Haaren (Schwanz uͤber 2“, Hinterfuͤße faſt 10’); nannte ich Arvicola arenicola, gehört aber wahrſcheinlich auch zu A. agrestis. S. 237. D' Omalius d' Halloy, uͤber die letzten geo— logiſchen Revolutionen in Belgien. S. 247. Baron von Reiffenberg, uͤber eine Handſchrift zu Bruͤſſel aus dem zwölften Jahrhundert; enthielt Vieles Über Thiere, Bos vesons etc., auch über Pflanzen und Steine. S. 285. Louyet, Entwickelung einer Pflanze in einer Aufloͤſung von arſeniger Säure; eine Art Conferve ſchwimmend an der Oberflaͤche. S. 291. Vandevyver und d' Hauw, Verſuche über die Aufſaugung metalliſcher Gifte durch die Pflanzen. Arſenige Saͤure oder eſſigſaures Kupfer, worinn man Korn eingeweicht, bleiben in der Erde und werden nicht eingeſogen, verhindern aber den Brand in den Koͤrnern. S. 332. Morren, über Arachis hypogaea. Beſtaͤu⸗ bung. S. 335. E. de Selys-Longchamps, uͤber zwo neue Spitzmaͤuſe in Belgien. 1. Sorex pygmaeus in den Ardennen und auch bey Long⸗ champs im Felde; viel kleiner als Sorex tetragonurus, Schwanz dicker und laͤnger und mehr behaart, Schnauze viel laͤnger und duͤnner. Sorex hybernicus nicht größer als S. pygmaeus, Kopf aber und Schwanz wie bey S. tetragonurus. 2. Crocidura leucodon bey Eſpierres in Lothringen und der Picardie. Verſchieden von C. aranea, weil oben ſchwaͤrz⸗ lich, unten weiß und ſcharf abgeſchnitten, wie bey S. fodiens, aber Gebiß entſchieden. 1. G. Sorex tetragonurus (castanens, labiosus), hyber- niens, pygmaeus, antinori, alpinus. b. Crossopus fodiens, eiliatus. 2. G. Croeidura. a. Pachyura etrusca. b. Crocidura aranea, leucodon (thoracica). Sorex antinori unterſchieden von Sorex tetragonurus durch blaſſe Farbe und Schwanz ſo lang als bey S. alpinus, ſtammt vielleicht aus Nordamerica. S. fodiens et eiliatus vielleicht nur Abarten oder Baſtarde. S. 442. Chr. Zant edeschi, uͤder die thieriſche Electri⸗ citaͤt beym Zitterrochen (Torpedo oculata). Alle Puncte des Ruͤckens ſind poſitiv gegen die des Bauchs; die naͤher am Kopf gegen die weiter hinten; an der Bauchſeite 383 umgekehrt. Schläge erfolgen, wo irgend man zween Puncte beruͤhrt. Unterbricht man die allmähliche Entladung; fo nimmt die Ablenkung zu bis 60 » und 90 . Die Drähte brauchen den Leib nicht zu berühren; konnen einige Zoll entfernt ſeyn, jedoch im Waſſer; beym Schlag weicht dennoch die Nadel weit ab. Alle Theile des Hirns haben gleiche Electricitaͤt. Die Schlaͤge nach dem Tode ſind ſehr ſchwach, nur 3 — 4». Die Richtung ändert ſich aber beſtaͤndig. S. 463. Decaisne, Über die Stelle der Corallinen. Ge: hören zu den Algen, welche ich Aplosporeae et Choristosporeae genannt habe. Zu den erſteren alle, deren Reproductions-Or⸗ gane einfach ſind, gruͤn, in einer aͤußern, haͤutigen Huͤlle, welche fie bey der Reife durchbohren. Fucaceen, Laminarien ꝛc., auch Thorea et Batrachospermum; Liagora, Cymopolia, Neo- meris, Halimeda neben Codium. Zur zweyten Gruppe gehoͤren Corallina, Amphirhoa, Me- lobesia, Jania ete. Die Reproductions⸗Koͤrper trennen ſich in 4 Sporen; die der Corallinen ſind walzige Körper, welche ſich quer in 4 Stuͤcke theilen. Sie nehmen gewoͤhnlich am Gipfel der Zweige die Conceptacula ein, welche eine ſehr enge Oeffnung haben zum Austritt der Sporen. Man hielt fie für die Zellen der Polypen; gleichen aber denen von Polysiphonia, Gratelopia etc. Die Corallinen gehören übrigens zu verſchie⸗ denen Gruppen. Bey denen unter den Aploſporeen ſteckt der Kalk zwiſchen den Faͤden oder Zellen, worinn gruͤne Materie; ben Corallina ſcheint aber der Kalk in den Zellen ſelbſt zu ſtecken. 5 S. 479. B. C. Dumortier, über die Erfindung der Buchdruckerey. In der burgundiſchen Bibliothek zu Bruͤſſel iſt ein Manuſcript von 1440, worinn aufgeklebt find 12 Blaͤtter gedruckt mit beweglichen Holzbuchſtaben von Borgarde (Po- merius). Dabey ſteht: Explicit Spirituale Pomerium edi- tum et completum anno Domini 1440. — Er wurde gebo⸗ ren zu Loͤden 1382. S. 496. Baron von Reiffenberg ſagt: Michelet ſagt in feiner Histoire de France, Johann van Eyk ſey geboren nicht zu Bruͤgge, ſondern zu Maaseyck an der Graͤnze der franzöſiſchen und deutſchen Sprache und ſey mithin ein Wallone homo gallicus. — Maaseyck gehört aber zum deutſchen Bel⸗ gien und man ſpricht daſelbſt flammaͤndiſch und nicht fran⸗ zo ſiſch. S. 502. Kefteloot, über einige giftige Fiſche und Krab— ben der Nordſee. Darüber haben unſere Landsleute, Beunie (Mem. Ae. brux. I). Rondeau (Ibid. II) und Moreau de Jonnes (Recherches sur les Poissons toxicophores, Paris 1821. 8. 34.) gefchrieben; aber doch noch dunkel. Die Garneelen (Crangon vulgaris sive Pandalus annelicornis Baster II. t. 8. f. 1.) werden in Menge von der mittleren Volkselaſſe gegeſſen. Ich babe davon einigemal hitzige Fieber entſtehen ſehen. Sie wurden geſalzen und gekocht wie gewoͤhnlich; die meiſten Menſchen, welche davon aßen, bekamen Erbrechen, Grim⸗ men und Durchfall alle 24 Stunden 8 Tage lang. Ich aß einmal ziemlich viel als Salat mit Oel und Eſſig des Abends. Morgens früh hatte ich Angſt, Kopfweh, Ekel, Grimmen, end⸗ lich Fieber und heftigen Durſt, 5 Tage lang mit Neſſelaus⸗ ſchlag und heftigem Brennen. Ich nahm täglich 2 — 3 warme Baͤder mit Seife. Am 6ten Tag Abſchuppung; nachher Muskelſchwaͤche 5 Wochen lang. Wenn die Fiſcher nicht alle verkaufen, ſo ſalzen und kochen — —⁵ & 384 ſie einen Theil fuͤr den folgenden Tag; die andern werfen ſie in Tonnen, wo ſie ſterben. Man miſcht ſie ſodann des andern Tags unter friſch Gefangene. Dieſe todt geſalzenen und ges kochten find ſchaͤdlich. Die friſchen find carmeſinroth und laſ⸗ ſen ſich leicht ausſchaͤlen; die todten nicht, ſind uͤberdieß weiß⸗ lich, ſchmecken fad und alcaliſch. Je friſcher, deſto geſuͤnder. In Paris darf man keine todten Hummer verkaufen, wenn ſie nicht gekocht ſind. Zu Rotterdam muß jeder Meerfiſch, der eine Nacht gelegen hat, von den Aufſehern unterſucht werden. Bekanntlich bekommen die Fiſche mancherley Krankheiten, welche von den Fiſchern verſchiedene Namen erhalten haben, namentlich bey den Haͤringen. Schlimme Folgen habe ich auch geſehen bey Mytilus edulis, Ostrea edulis, Gadus aegleſinus, Clupen alosa (Elft), Scomber scomber. Die jungen Gadi (Gull) ſchaden der Verdauung, wenn ſie nicht ſtark geſalzen ſind, beſonders im September, wo ſie gewoͤhnlich noch zu jung ge⸗ geſſen werden. Es gibt daher keine wirklich giftigen Fiſche, Schal⸗ thiere und Krabben an unſerer Küfte, mit Ausnahme von Tra- chinus draco (Pukel), deſſen Stiche ſehr lang anhaltende Ge: ſchwuͤre hervorbringen. Mittels der Eiſenbahnen wird man kuͤnftig friſche Garneelen bekommen. ©. 511. 4. Spring, Enumeratio Lycopodinearum. Claſſification, Synonyme, Character der neuen Gattungen. Lycopodium selago, affine, saururus, sieberianum, brevifolium, compaetum, rufescens, catharticum. L. reflexum, intermedium, miniatum n, myrsinites. L. iucidulum, zeylanicun, vernicosum, suleinervium, serratum, javanicum. a L. linifolium, taxifolium, herminieri, brongniartii, pro- liferum, hamiltonii, alnifolium. L. dichotomum, setaceum, subulifolium, hippuris, man- dioccanum. L. verticillatum, tenue, fontinaloides, funiforme. L. ulieifolium, epiceaefolium, squarrosum, passerinoides, nitens. L. gnidioides, billardieri, varium, nilagiricum n., pini- folium, carinatum, laxum, rubrum. L. phlegmaria, pachystachyon, phlegmarioides, obtusi- folium, nummulariaefolium, aqualupianum n. L. ophioglossoides, phylicaefolium, congestifolium n., subulatum, ericaefolium, phyllanthum, polytrichoides. L. inundatum, alopecuroides, contextum, mathewsii. L. annotinum, cernuum, bryifolium, curvatum, laterale, glaucescens, diffusum. L. dendroideum, venustulum, sabinaefolium, juniperoi- deum, pichinchense, densum, heterophyllum, fastigia- tum. L. clavatum, trichiatum, aristatum, diaphanum, ve- stitum, casuarinoides, paniculatum, magellanieum, con- fertum. L. caroliniauum, paradoxum, drepanoides. L. complanatum, wigthianum, alpinum, volubile. L. jussiaei, lindsaeaceum, comptonioides, scariosum, spectabile. Band IX. 1. 1842. S. 576. Tab. 9. S. 19. Scheidweiler, neue Pflanzenſippen aus botani⸗ ſchen Gaͤrten. Characteriſiert. i Pentamorpha graveolens e Brasilia; Hemisandra auran- tiaca (Acanthacea) e Mexico; Cremophyllum spatulatum 385 . (Euphorbiacea) e Mexico; Maxillaria virginalis; Pitcairnia unicea e Mexico. S. 65. Quetelet, Inſtruction zur Beobachtung periodi⸗ ſcher Erſcheinungen, beſonders bey Pflanzen und Thieren, wo⸗ von Verzeichniſſe gegeben; nebſt Beobachtungen. S. 131. Galeotti, Methoden in Mexico, das Silber auszuſcheiden. S. 173. Schultz, Circulation der Pflanzen. S. 202. Ch. Morren, literariſche Nachforſchungen über die Paſſionsblumen, nebſt anatomiſchen Bemerkungen. S. 303. Derfelbe, literariſche Unterſuchungen über Ama- ryllis formosissima (Lis de St. Jaques) nebſt anatomiſchen Bemerkungen uͤber ihre Blume. S. 439. Nyſt, verſteinerte Schalen im tertiaͤren Boden Belgiens. Großes Verzeichniß. S. 452. Vogt, über rothes Waſſer, Schnee und Eis. T. ill. S. 524. Baron du Bus, Gattungs⸗Unterſchiede von 3 Voͤgeln aus Columbien. Trochilus (Eulampis) insignitus, Tr. (Lesbia) calurus, Tr. (Campylopterus) castanurus. S. 526. Martens und H. Galeotti, Vaccinieen und Ericaceen aus Mexico. Charactere neuer Pflanzen. .. Gaylussacia cordifolia. „ Thibaudia mexicana, laurifolia. Vaccinium caracasanum, discolor, geminiflorum. . Macleania insignis. Arbutus spinulosa, menziesii, glandulosa, ovata, floribunda, macrophylla, laurina, paniculata. . Arctostaphylos pungens, ledifolia, spinulosa, glau- cescens? Pernettia buxifolia. „ Clethra lanata, mexicana, tinifolia, macrophylla. Gaultheria ciliata, hirsuta, odorata, cordata, ovata, cordifolia, acuminata, laevigata. 10. Lyonia squamulosa, ferruginea. 11. Bejaria glabra, floribunda, aestuans ? Wie ſchon bemerkt, enthalten alle Bände ſehr viel Phyſicali⸗ ſches, beſonders Meteorologiſches von Quetelet, viel Hiſtori⸗ ſches, beſonders von Reiffenberg, und viel Archaͤologiſches, beſonders von Roulez mit ſehr ſchoͤnen Scenen auf Vaſen. Der Jahrgang hat ein Regiſter; ſehr zu wuͤnſchen waͤre aber auch ein ſyſtematiſch geordneter Rahmen. O m g 9 ; Memorie delle reale Accademia delle Scienze di Torino. Serie II. Tomo I. 1839. 4. 379. t. 23, (Fortſetzung von S. 49.) S. 1. A. Sismonda, geologiſche und mineralogiſche Be⸗ obachtungen uͤber die Berge zwiſchen dem Thal von Aoſta und Suſa 1837. Eine ſehr gründliche und vollſtaͤndige Unterſuch⸗ ung dieſes merkwuͤrdigen Gebirgsſtocks, welche auszuziehen nicht moͤglich iſt. Der Verfaſſer folgert 3 Erhebungen: eine von Serpentin zu gleicher Zeit mit dem Syſtem der weſtlichen Al⸗ pen gleich nach der mittleren Tertiaͤr-Bildung; die andere von Ganggebirgen bey der letzten Erhebung der oͤſtlichen Alpen; eine dritte, welche noch vor dieſer ſtatt fand. f S. 43. J. Gene, de quibusdam Insectis Sardiniae no- vis aut minus cognitis. Fasc. II. t. 1. 2. ill. Iſis 1844. Heft 5. 386 Beſchrieben und characteriſiert und die meiſten recht huͤbſch abgebildet. f Cymindis marmorae n. Lebia nigricollis n. Carabus genei. Nebria genei. Notiophilus marginatus n. Chlaenius auricollis. Agelaea n. (Feroniacea) fulva. Anisodactylus virens. Acmaeodera horyi, prunneri n. Anthaxia scutellaris n., ferulae n. Trachys reflexa n. Cantharis genei, incultan., chlo- rotica n. Dasytes cinctus n., flavescens n. Necrophorus funereus n. Altagenus fallax n., maritimus n. Hister pustulosus n. Geotrupes geminatus. Elaphocera obscura n. Cetonia sardoa, carthami. Abgebildet find 43. S. 85. A. Sismonda, Nachricht uͤber zwo Verſteine⸗ rungen bey San Stefano Roero. Taf. Ein Trionyx, wie Tr. aegyptiacus. Ein ſehr wohl er⸗ baltener Schild, abgebildet von außen und innen. Ferner ein Taſchenkrebs: Cancer punctulatus, abgebildet von zwo Seiten. Beyde in der obern Tertiaͤr-Formation. S. 91. J. B. Verany, uͤber 6 neue Cephalopoden mit 8 Taf. ill. Es iſt gewiß merkwuͤrdig, daß man noch in unſerer Zeit fo viele neue Thiere dieſer Art entdecken oder wenigſtens unterſchei⸗ den kann. Folgende finden ſich nur bey Nizza. 1) Eledon genei t. 1.; wird zwar gut beſchrieben und ſchoͤn gemalt, aber nicht characteriſiert. Selten bey Nizza, in großer Tiefe, gemeiner bey Menton, wo ſie bey den Fiſchern Nouscarin rous heißt; unterſchieden von E. moschatus durch die Farbe, den Mangel an Geruch und des hellblauen Saums an der Haut des moschatus et aldroyandi. Länge 11“. 2) Octopus carenae t. 2. Ein Stuck kam auf den Markt. Laͤnge 3“. Abgebildet von 3 Seiten. 3) Octopus salutii t. 3. An der Angel gefangen; fiel den Fiſchern auf durch feine goldgelbe Farbe; Länge 10“; iſt wahr⸗ ſcheinlich Feruſſacs Petit Polype tachete d’Aristote p. 51. 4) Loligo coindetii t. 4.; wird gefangen in Netzen am Ge⸗ ſtade voll Gerölle mit der Poutina oder jungen Sardine; ähnelt dem subulatus; Ränge 5“. 5) L. marmorae t. 5.; von 2 Seiten nebſt dem Ruͤckenbein, wird gewohnlich bey Nacht gefangen am Strand vom Auguſt bis November; Leibeslaͤnge ohne die Fuͤhlfaͤden 5“; Fleiſch ge⸗ ſchaͤtzt. 6) L. berthelotii t. 6.; ven 3 Seiten, nebſt dem Ruͤcken⸗ bein. Vier Stuͤck in Netzen mit Fiſchen gefangen vom Sep⸗ tember bis November. Laͤnge 3“. Außerdem habe ich entdeckt und an Feruſ ſat geschickt, wo fie ſchon abgebildet find, nehmlich Cranchia bonellii, Lolig- 25 Trichius fasciolatus n., zonatus. Dorcus, musimon. Tentyria monticola n. Asida glacialis n., rustica n., combae n. Phylax nivalis n. Cheirodes sardous n. Helops genei. Anthicus mylabrinus n. Bruchus meleagrinus n. Rhynchites ilicis n. Erirhinus atomarius n. Stenopterus decorus n. Adimonia sardoa. Chrysomela stachydis n. Spartophila lineata n. Labidostomis centromaculata. Smaragdina ferulae n. Papilio hospiton n. S P. ma- chaon. 387 opsis verany, Octopus eatenulatus (tuberculatus, ferus- sacii); iſt nicht Riſſos L. tuberculatus, welche ich 1824 ſchon entdeckt hatte. Ich zeigte dem Dr. Wagner die zwo Oeffnungen an den Seiten des Trichters. Dadurch veranlaßt bat er in Feruſſacs Bulletin XIX. p. 387. einiges uͤber den MWaffer: Apparat mitgetheilt, wogegen delle Chiaje recla⸗ miert hat S. 94. feiner, Memorie sulla Storia degli Ani- mali etc. IV. Octopus velifer; Onychoteuthis lichtensteinii. S. 99. Folgende find aus dem atlantiſchen Ocean. Loligopsis bonplandii t. 1. Ich habe fie bey ruhigem Wetter todt auf dem Meere gefunden unter 29 NB. und 39 WE. Ganze Länge 6“; hat nur 8 Arme und keine Fuͤhlfaͤden, ge— hoͤrt aber dennoch zu Loligopsis. Onychoteuthis morisii t. 2. von 3 Seiten wie O. banksii, smithii et leptura, aber unterfchieden durch die Haut um den Mund. Ich fand mehrere im Magen eines gemeinen Del⸗ phins auf meiner Reife nach Buenos Ayres unter 39° N B. und 20 WE. Leibeslaͤnge 2“, Arme 13“, Fuͤhlfaͤden 3. Es iſt zu bedauern, daß der Verfaſſer allen Gattungen Eh⸗ rennamen gegeben hat. S. 103. C. Fr. Bellingeri, Phyſiologiſche Betrachtung uͤber Bau und Lage der Organe des Gehoͤrs und des Geſichts bey den Hauptſippen der Haarthiere. October 1833. Seitdem hat Dubreuil, Prof. zu Montpellier, angekuͤndigt Etudes anatomiques ete., worinn ſteht: die Geſtalt des Hinterhaupt⸗ lochs zeigt meiſtens die Geſtalt des Schaͤdels; mehr Verſtand, je naͤher das Ohrloch dem Hinterhaupte, deßhalb laſſe ich meine Abhandlung jetzt unveraͤndert abdrucken. Große Ohrmuſcheln deuten Furchtſamkeit und Zaͤhmbarkeit an, wie bey den Haſen und Wiederkaͤuern; kurze Ohren Wildheit wie bey den reißenden Thieren. Weite Muſcheln ſeitwaͤrts und unterwaͤrts am Kopfe zeigen Verſtand an, wie beym Ele⸗ phanten und Affen; beym Menſchen ſteht es mehr nach unten und vorn. Ohren, welche hoch oben ſtehen, bedeuten wenig Verſtand. Bey den Augen iſt es umgekehrt; mehr Verſtand, je höher fie ſtehen und naͤher wie bey Menſch und Affen. Bey andern ſtehen ſie in folgender Reihe: Hund, Schaf, Geiß, Katze, Schwein, Antilope, Hirſch, Baͤr, Cameel, Pferd, Rind, Haſe; uberall tiefer als die Ohren; bey den Affen gleich hoch, beym Menſchen hoͤher. In Bezug auf ihren Abſtand von einander: Affen, Menſch, Katzen, Hunde, Schwein, Baͤr, Geiß, Schaf, Elephant, Rind; lebhafter, je naͤher. Die Augen ſchaͤrfer je naͤher dem Hirn; bey den Ohren umgekehrt. Bey Mißgeburten ſind 4 Augen, wenn 4 Hirnlappen da ſind, 4 Ohren bey doppeltem Hirnlein. Beym Menſchen liegt das Hirn uͤber dem Hirnlein, bey den Thieren ungekehrt. An den aͤgyptiſchen Statuen ſtehen die Ohren ungewoͤhnlich hoch, auch bey den Negern und den Mongolen. Meine Mey⸗ nung widerſpricht der von Dubreuil, daß mehr Verſtand ſey, wo die Ohren naͤher dem Hinterhaupt. Die Affen der alten Welt haben die Augen hoͤher als die der neuen; dagegen die Ohren tiefer und weiter vorn, daher gelehriger, jene brutaler und lasciver. Tiefe Augen und weit von einander zeigen Lang⸗ ſamkeit und Stumpfheit an. Wagrechter Augenſpalt deutet auf hoͤhere Eigenſchaften als ſchiefer oder ſenkrechter. Dergleichen Beobachtungen kommen noch mehrere vor und ſind belegt mit Beyſpielen. a 388 S. 123. Ludwig Colla, Mitglied der Academie, Bio⸗ graphie von Dr. Carl Bertero. | Geboren 1789 in San Vittoria der Provinz Alba, ſtudierte Medicin zu Turin, gieng 1816 nach den Antillen, Columbien. 1820 zuruͤck nach Europa; 1827 nach Chili und kam nach 112 Tagen in St. Jago an, gieng 1830 nach Otahiti; und dann bekam man keine Nachrichten mehr von ihm. Er ſchickte eine Menge Pflanzen ein, welche in dieſen academiſchen Schriften und anderwaͤrts beſchrieben worden. S. 143. Dr. Med. G. D. Bruno, Beſchreibung eines neuen verſteinerten Wals mit 2 Tafeln in Folio; ſtellen vor Zaͤhne und Bruſt. Wurden ausgegraben 1828 aus Thonmergel in einem Huͤgel, worauf Montiglio ſteht, am Apennin im Gebiete des Tanaros, alſo ganz fo, wie die Delphin-Skelete, welche G. Cortefi im Placentiniſchen entdeckt hat. Man fand zuerſt den Rumpf mit ſehr dicken Rippen, ſodann einen Schädel und ein Stuͤck vom Unterkiefer. Länge von Hinterhaupt bis zum vordern Rande der Naſenbeine 0,22; bis zum vordern Ende des uͤbergebliebenen Kiefers 0, 28; Breite 0, 22, Hoͤhe vom Gaumen ab 0, 13. Dann werden die einzelnen Knochen beſchrieben, ſo wie die Zaͤhne, wovon 3 in einer Reihe des Oberkiefers uͤbrig ſind mit rundli⸗ cher hoͤckeriger Krone [ungefähr wie die der Schweine], der hin⸗ tere am groͤßten; außerdem zween freye kegelfoͤrmige Zaͤhne, lang 0,09, dick 0,03, ziemlich wie die Vorderzaͤhne des Flußpferdes. Der Rumpf iſt noch ein Meter lang, 0,80 dick mit 2 Reihen runden und ſehr ſchweren Rippen, rechts 18, dick 0,05, lang 0,40; Schulterblatt 0,32, breit 0,203 Rippen links die 11 hin⸗ tern; Glieder waren keine zu finden, wahrſcheinlich durch Waſſer weggeſpuͤhlt. Der Schaͤdel gleicht am meiſten den Pflanzenfreſſenden Wa⸗ len, vorzuͤglich dem Lamantin. Das Gebiß hat Aehnlichkeit mit dem des Dinotheriums und des Halicore cuvieri, und das neue Thier haͤlt ſich ohne Zweifel zwiſchen dem Dugong und Lamantin, koͤnnte Cheirotherium heißen. [Gibt ſchon eines.] Ch. subapenninum: Capite breviore quam in Manato; dentibus ineisivis superioribns duobus longius quam in Halicore exertis; maxillaribus supra utrinque tribus vel duobus extrinsecus tuherosis, infra duobus, tribus vel qua- tuor, e tuberculis multiſariam distributis compositis, sul- eisque numerosioribus divisis; apparatu maxillari robu- stiori instruetum. S. 161. A. Billiet, Biſchoff der Maurienne, thermome⸗ triſche Beobachtungen zu St. Jean de Maurienne von 1826 — 1838. Vollſtaͤndige Tafeln mit darauf folgenden Vergleichungen. S. 179. Prof. Botto und Avogadro, Über die Ver⸗ haͤltniſſe zwiſchen der electriſchen Leitungsfaͤhigkeit der Fluͤſſigkei⸗ ten und ihrer chemiſchen Zerſetzung. T. 1. S. 219. C. Porto, über einige Abaͤnderungen bey Fluß: und Landſchnecken. T. 1. In der neuern Zeit ſind die Abweichungen oder Mißgeburten im Pflanzen- und Thierreich wichtiger geworden als fie früher waren, weil die Natur-Philoſophie gezeigt hat, daß ſie Ent⸗ wickelungsſtuffen des Individuums darſtellen; ein Lehrſatz, wel⸗ cher auf dem, gleichfalls von der Natur-Philoſophie aufgefun⸗ denen Geſetze beruht, daß der Embryo die vor ihm liegenden Thierclaſſen durchlaͤuft. Am meiſten wurden nun dieſe Mißge⸗ burten oder ſtehen gebliebenen Entwickelungsſtuffen betrachtet bey den Pflanzen, Haarthieren und Voͤgeln, noch nicht aber bey den Schnecken, ſo daß der Verfaſſer der erſte iſt, welcher dieſes 389 Feld angebaut und geordnet hat. Die Mißgeburten oder Abs weichungen werden claſſificiert und mit Beyſpielen von ſonderbar geſtalteten Schneckenſchalen belegt; von Navicella, Limneus, Am- pullaria, paludina, melanopsis, pyrena, neritina, planor- bis, helix, elausilia, ecyclostoma, choristoma, ancylus, pupa, achatina, bulimus; haͤufig mehrere Gattungen. Es werden die Modificationen beſchrieben, welche durch Bruch mit und ohne Verletzung des Thiers entſtehen, durch Trennung der Windungen, durch Rinnenbildung, zu große Lebensthaͤtigkeit, Abſatz von Farben, Atrophie, Hypertrophie, Zeichnung, Verlaͤnge⸗ rung oder Verkuͤrzung der Achſe, Verſetzung der Eingeweide uſw. Die Tafel ſtellt dieſe Abweichungen vor bey Helix, Pla- norbis, Paludina et Limneus. S. 257. J. Gene, Synopsis reptilium Sardiniae indi- genorum; t. 15. ill. Schon angezeigt Iſis 1840. S. 484. Sehr ſchoͤn abgebildet find Phyllodactylus europaeus; Noto- pholis fitzingeri, Euproctus rusconii, Natrix viperina, cettii; Pseudis sardoa cum gyrino, ©. 287. J. de Notaris, Primitiae Hepaticologiae jita- licae t. 1 Es werden hier ſyſtematiſch beſchrieben mit Synonymen, Fundort um. ö Tribus I. Jungermannieae. Spec. 62. a. Jungermaunia laevigata, platyphylloidea, platyphylla, cordaeana; dilatata, tamarisci; . serpyllifolia; . complanata; ciliaris, tomentella; albicans, obtusifolia; . exsecta, aequiloba, compacta, undulata, nemorosa; . trilobata,,. trierenata,deflexa, reptans; . naumanni, quinquedentata, pusilla; . heterophylla, bidentata, baueri, connivens, acuta, bicuspidata, turbinata; J. byssacea, funckii, minuta, coneinnata, emarginata, orcadensis; m. sphagni, schraderi, scalaris, nigrella n. fig. lina, erenulata, lanceolata, pumila; n. interrupta, asplenioides; 0. polyanthos: p. trichomanis; graveolens, crocata n. fig.; 9. julacea; r. trichophylla. 2) Metzgeria glabra, pubescens. 3) Aneura multiſida, pinguis. 4) Pellia fabroniana. 5) Blasia pusilla. Trib. II. Marchantieae. 6) Marchantia polymorpha, commutata, paleacea. 7) Rebouillia hemisphaeriea. 8) Lunularia vulgaris. 9) Conocephalus vulgaris. 10) Fimbriaria tenella, fragrans, elegans, bonjeanii n. fig. 11) Grimaldia fragrans, dichotoma, rupestris. Trib. III. Targionieae. 12 Targionia hypophylla. * . TS AS hya- 380 Trib. IV. Anthocerotene. 13) Anthoceros laevis, punetatus, dichotomus, cespiti- eius n. fie. Trib. V. Riecieae. 14) Sphaerocarpos michelii, notarisii n. fig. 15) Corsinia marchantioides. 1211 16) Oxymitra pyramidata. 17) Riceia bischoffi, ciliata, paradoxa n., lamellosa, glauca, erystallina, eudichotoma, natans, Die Abbildungen find microſcopiſch vom Verfaſſer felbft. 355. Pagani, über das Gleichgewicht der Säuren: 373. V. Griſeri, Apotheker, uͤber Anwendung der thie⸗ riſchen Kohle zur Ausziehung des Bitterſtoffs aus Ajuga cha- maepitys und uͤber die Wirkung deſſelben auf ſchwefelſaures Chinin und Cinchonin. 5 * In der hiſtoriſchen Abtheilung ſteht ein Aufſatz von G. G. N. di Cocconato uͤber den Einfall der Cimbern in Italien S. 1— 22. C. Bromis, über die alte Stadt Luni und ihren gegen⸗ waͤrtigen Zuſtand. S. 165 — 268. Tomo II. 1840. 4. 471. t. 14. Nach dem Verzeichniß der Mitglieder, der Veränderungen und der Geſchenke und dem hifforifchen Bericht über die Arbeiten folgt: 1) Prof. Angelo Sismonda, mineralogiſche und geolo— giſche Beobachtungen zur Entwerfung der geologiſchen Charte von Piemont. üllo me Ein großer und gruͤndlicher Aufſatz, wie man es von dieſem kenntnißreichen Geognoſten gewohnt iſt, mit einer Charte der obern Toce und Sesia vom Monte Rosa und von Biella an bis zum Langenſee; ferner mit Durchſchnitten. 2) G. Gene, Beſchreibung eines neuen Falken aus Sar⸗ dinien, Falco eleonorae p. 41. mit zwo illuminierten Tafeln. Dieſen Vogel entdeckte der Oberſt Albert della Marmora im Jahr 1838, derſelbe, welcher auch den Falco bonellii, Syl- via sarda, conspieillata et cettii, Sturnus unicolor ent⸗ deckt hat. Dieſer Falke wird nun hier ausfuͤhrlich beſchrieben und mit andern verglichen, beſonders mit Falco peregrinus et subbuteo! Abgebildet find er und ſie, jedoch die Geſchlechter zweifelhaft, nebſtdem das Ey, braunroth marmoriert, lang 1“, 7, dick 1“, 4,¼%. Der Vogel iſt kleiner als Falco peregri- nus, Itis braun, nicht gelb; in der Faͤrbung ziemlich wie F. subbuteo, welcher aber viel kleiner iſt. 3) Peter Savi, Beobachtungen über den Bau und das Vorkommen der Spaltmuͤndungen bey einigen Pflanzen p. 49. mit einer Tafel. Beſonders über die Spaltmuͤndungen der Ambrosinia bassii, welche der Baron V. Ceſati in der Linnæa beſchrieben hat. Ferner von Nerium, dazu Bemerkungen von G. B. Amici zu Florenz, worin auch ein Prioritaͤts⸗Streit mit L. Tre di- ranus. f 5 N Ron es 4) J. Moris et J. De Notaris, Florula Caprariae p. 59. mit 6 Tafeln. 1 m1 Es iſt gewiß intereſſant, die Flora einer ſo kleinen und mithin abgeſchloſſenen Inſel kennen zu lernen und deßhalb wollen wir auch das ganze Verzeichniß mittheilen: es ſind auch die angebauten dar⸗ unter. Die Inſel liegt unter 43° 10 N B., 79 29,5% OL. von Paris, etwa 40 geographiſche Meilen von der toscaniſchen 391 Küſte; fieht von Ferne aus wie ein einziger Berg, Umfang 16 Meilen, theilt ſich in zween Berge, wovon der hoͤhere 350 Me⸗ ter. Innwohner des Staͤdtchens 500. Gebirgsarten ganz vul⸗ caniſch aus Trachyt. Es wird nur Gerſte gebaut, und etwas Wein; die Wildniß iſt meiſtens mit Ciften und Geniſten bedeckt. Die Hitze mäßig, ſelten über 25° R. und ſelten Schnee oder Eis, und auch wenig Regen; meiſten Foͤhnwind. Clematis flammula, vitalba. Adonis aestivalis f. Ranunculus aquatilis, hetero- phyllus, trilobus, parviflorus, muricatus, ophioglossifolius. Papaver hybridum, dubium, rhoeas,strigosum, somniferum. Glaucium flavum. Fumaria capreolata, officinalis, parviflora. Mathiola incana. Sisymbrium officinale , polyce- ratium. / Brassica oleracea cult. (capi- tata, cauliflora, asparagoides). Sinapis arvensis. Raphanus raphanistrum , sati- vus c. Cakile maritima. Rapistrum orientale. Coronopus ruellii. Clypeola jonthlaspi. Lepidium graminifolium. Draba verna. Reseda luteola. Cistus salvifolius, monspelien- sis. Helianthemum guttatum. Viola hirta, tricolor. Frankenia pulverulenta, laevis. Dianthus velutinus, armeria, ca- ryophyllus. Silene inflata, italica, gallica. Lychnis githago, dioiea. Sagina maritima, apetala. Spergula sagınoides. Arenaria rubra, trinervia. Stellaria media. Moenchia quaternella. Cerastium vulgatum. Linum gallicum, anguslifolium. Radiola linoides. Malva sylvestris, nicaeensis. Lavatera crelica,, arborea. Hypericum perforatum, ciliatum. Vitis vinifera. Geranium molle, rotundifolium, columbinum, dissectum, ro- bertianum. Erodium moschatum, maritimum. Oxalis corniculata. Ruta chalepensis botrys, Tribulus terrestris, Rhamnus alaternus. Pistacia lentiscus. Spartium junceum. Calycotome villosa. Genista candicans. Lupinus hirsutus, angustifolius. Ononis reclinata. Anthyllis gerardi, barba jovis. Medicago eircinnata, orbicu- laris, litoralis, tribuloides, sphaerocarpa, praecox, ma- culata, minima, ciliaris. Melilotus indica, elegans, vul- garis. Trifolium angustifolium, incar- natum, ligusticum, arvense, bocconi, striatum, scabrum, suffocatum, glomeratum, pra- tense, cherleri, lappaceum, ma- ritimum, squarrosum , stella- tum, strictum, subterraneum, resupinatum, repens, nigre- scens, procumbens, filiforme. Lotus rectus, creticus, orni- thopodioides, angustissimus, parviflorus, edulis. Psoralea bituminosa. Biserrula pelecinus. Scorpiurus subvillosa. Ornithopus ebracteatus, com- pressus. Vicia faba e, sativa e., lutea, bithynica, pseudocracca, atro- purpurea, tetrasperma. Ervum parviflorum. Pisum salivum c., arvense. Lathyrus tenuifolius, hexaèdrus, angulatus, aphaca. Phaseolus vulgaris c. Ceratonia siliqua. Amygdalus communis c. Persica vulgaris c. Prunus domestica, avium (Ju- liana). Rubus fruticosus. Potentilla reptans. Agrimonia eupatoria. Alchemilla arvensis. Sanguisorba minor. Rosa gallica, canina. Mespilus oxyacantha gyaa). (mono- Pyrus communis, malus, sorbus. Epilobium parviflorum, tetra- gonum. Myriophyllum spicatum. Callitriche verna. Lythrum hyssopifolium. Myrtus communis. Cucurbita pepo c. Montia fontana. Herniaria hirsuta. Illecebrum echinatum. Polycarpon tetraphyllum. Tillaea muscosa. Bulliarda vaillantii. Umbilicus pendulinus. Sedum stellatum, rubens, an- degavense, reflexum. Mesembryanthemum nodiflorum. Opuntia inermis. Eryngium marilimum. Bifora flosculosa. Smyrnium olusatrum. Crithmum maritimum. Sium nodiflorum. Apium graveolens c., petro- selinum. Ammi majus, visnaga. Bupleurum protractum. Foeniculum piperitum. Oenanthe pimpinelloides. Scandix pecten. Ferula nodiflora. Daucus maximus, gingidium, ma- ritimus. Hedera helix. Lonicera implexa. Rubia peregrina. Valantia muralis. Galium erectum, saccharatum, tricorne, aparine, parisiense, murale. Sherardia arvensis. Asperula arvensis. Valerianella microcarpa. Tussilago farfara. Erigeron canadensis. Conyza ambigua. Phagnalon saxatile. Evax pygmaea. Inula vıscosa, crithmoides. Pulicaria dysenterica, odora. Anthemis arvensis. Anacyclus tomentosus. Achillea ligustica. Pyrethrum myconis. Chrysanthemum segetum, co- ronarium. Helichrysum angustiföhum. Filago germanica, gallica. 392 Senecio eineraria, calvescensn., vulgaris, jacobaea, erraticus. Calendula arvensis. Carlina corymbosa. Centaurea gymnocarpa n. Kentrophyllum lanatum. Silybum marianum. Galactites tomentosa. Cynara scolymus c. Carduus tenuiflorus, cephalan- thus. Cirsium arvense, eriophorum. Lappa Scolymus Hedypnois rhagadioloides. Cichorium intybus. Tolpis umbellata, virgata. Hypochoeris glabra. Seriola aetnensis. Thrincia tuberosa. Urospermum picroides, dale- champli. Lactuca scariola, sativa. Chondrilla juncea. Taraxacum officinale. Barlchausia leontodontoides, foetida, setosa. Crepis 2 insularis n. Zacintha verrucosa. Picridium vulgare. Sonchus oleraceus. Hieracium florentinum. Andryala integrifolia. Jasione montana. Prismatocarpus hybridus. Campanula erinus. Lobelia laurentia. Erica arborea. Arbutus unedo. Olea europaea. Cynanchum vincetoxicum. Nerium oleander. Chlora perfoliata. Erythraea centaurium, maritima. Exacum filiforme. Convolvulus arvensis, sepium, althaeoides. Cuscuta . . . Heliotropium europaeum. Echium plantagineum. Lithospermum arvense. Anchusa italica. Borrago officinalis, laxiflora. Myosotis arvensis. Solanum nigrum, tuberosum c., lycopersicum e. . Hyoscyamus albus. Verbascum thapsus, phlomoides. Scrophularia peregrina. Antirrhinum orontium. 393 Linaria aequitriloba, elatine, ea- praria n., pelisseriana, chale- pensis. „ Veronica arvensis, hederaefo- lia, cymbalaria. Bartsia trixago, viscosa, lali- folia. Euphrasia lutea. Orobanche minor; caerulea. Rosmarinus officinalis. Teucrium marum. Lamium amplexicaule. Stachys arvensis, glutinosa. Sideritis romana, Lavandula stoechas. Mentha pulegium, sylvestris, ro- tundifolia , aquatica. Melissa nepela, clinopodium. Prunella vulgaris. Vitex agnus castus. Verbena officinalis. Anagallis arvensis, caerulea. Lysimachia linum stellatum. Cyclamen hederaefolium, ver- num. Samolus valerandi. Statice articulata. Plantago lanceolata, bellardi, coronopus, psyllium, Amaranthus prostratus. Theligonum cynocrambe. Salsola tragus. Chenopodium murale, vulvaria. Atriplex litoralis, patula, ha- stata. Beta cicla. Rumex pulcher, conglomeratus, hydrolapathum, acetosella, bu- cephalophorus. Polygonum convolvulus, avi- culare, bellardi, persicaria. Passerina hirsuta. Cytinus hypocistis. Aristolochia rotunda. Euphorbia exigua, dendroides, pubescens, peplus. Mercurialis annua. Parietaria. officinalis, soleirolü. Urtica pilulifera, urens, atro- virens. Ficus carica sylvestris et sa- tiva. Juglans regia c. Castanea vesca. Alisma plantago. Potamogeton erispus. Zostera Orchis papilionacea, provincia- lis, secundiflora. Ophrys apifera. Iſis 1814. Heft 5. ——— — Serapias lingua, cordigera. Limodorum abortivum. Crocus minimus. Romulea bulbocodium. Gladiolus communis. Iris germanica. Pancratium: illyricum. Narcissus tazzetta. Asparagus acutifolius. Smilax aspera. Ruscus aculeatus. Tamus communis. Asphodelus ramosus. Seilla maritima. Allium triquetrum, roseum, sub- hirsutum, sativum c., porrum c., rotundum ; vineale, cepa c. Muscari comosum. Juncus acutus, maritimus, glau- cus, conglomeratus, bufonius, capitatus, acutiflorus, lampo- carpus. Luzula forsteri. Chamaerops humilis. Arum arisarum. Lemna minor. Typha angustifolia. Cyperus olivaris, longus. Scirpus holoschoenus, savii, ma- ritimus, palustris. Carex microcarpa, extensa., glauca, divisa, divulsa, al- pestris. Andropogon hirtum. Sorghum halepense. Phalaris minor, brachystachys. Anthoxanthum odoratum. Cynodon dactylon. Agrostis verticillata. Polypogon maritimus. Lagurus Ovatus. Milium lendigerum, multiflorum. Stipa tortilis. Arundo donax, phragmitis. Aira caryophyllea. Holcus mollis. Avena sativa c., fatua, ne- glecta, fragilis. Melica ciliata, pyramidalis. Briza maxima. Poa annua, trivialis, rigida, fluitans, Dactylis glomerata. Cynosurus aureus, echinatus, eristatus. Festuca myuros, ciliata, elatior, eristata, pinnata, distachya. Bromus maximus, scaberrimus, mollis. Triticum junceum, repens, lo- liaceum. Hordeum vulgare c., murinum. Lolium perenne, temulentum. Aegilops ovata. Rottboella incurvata. Equisetum fluviatile. Grammitis leptophylla. Polypodium vulgare. Polystichum aculeatum. Asplenium marinum, trichoma- nes, obovatum, lanceolatum, adiantum nigrum. Pteris aquilina. Cheilanthes odora. Adiantum capillus veneris. lsoetes selacea. Lycopodium denticulatum. Fontinalis antipyretica. Hypnum alopecurum, myurum, strigosum, purum, illecebrum, rutabulum , stokesii, schlei- cheri, tenellum, confertum, rusciforme, eupressiforme. Leskia trichomanoides, sericea. Anomodon eurlipendulus. Leucodon seiuroides. Leptodon smithii. Leptohymenium gracile. Fissidens taxifolius, bryoides. Bartramia stricta. Bryum atropurpureum, ventri- cosum, alpinum, capillare. Mnium undulatum. Funaria mühlenbergii. Polytrichum juniperinum. Tortula canescens, muralis, cu- neifolia, unguiculata, convo- luta, gracilis, squarrosa, tor- tuosa. Triehostomum erispulum, mu- tabile, strictum, flavipes. Campylopus longipilus. Entosthodon templetoni. Weissia controversa, gymno- stomoides. Grimmia leucophaea, Iısae, pul- vinata. Cinclidotus fontinaloides. Encalypta vulgaris. Physomitrium bonplandii. Gymnostomum intermedium. Jungermannia laevigata, serpyl- lifolia, tamarisci, complanata, pusilla, bidentata, fragrans n. Metzgeria glabra. Aneura multiſida. Conocephalus vulgaris. Targionia hypophylla. Anthoceros laevis. 394 Ramalina calicaris, scopulorum. Roccella phycopsis. Peltigera canina. Stieta pulmonacea. Parmelia perforata, tiliacèa, sa- xatilis, olivacea, caperata, con- spersa, parietina, ciliaris, aqui- la, saxicola, elegans, murorum, erythrocarpia, pallescens, sub- fusca, atra, einerea, badia, haematoma, vitellina, ferru- ginea, sordida, calcarea, scru- posa. i Cladonia endiviaefolia, aleicor- nis, gracilis, furcata. Biatora testacea, decipiens. Lecidea vesicularis, contigua, atro-alba, enteroleuca, sabu- letorum. Umbilicaria pustulata. Opegrapha atra. Endocarpon miniatum, pusillum. Verrucaria nigrescens. Collema nigrescens, velutinum. Cystoseira sedoides, granulata, barbata, filicina. Polyides rotunda. Liagora viscida. Hypnaea musciformis. Gigarlina confervoides , teedii, ustulata. Gelidium clavatum, erinale, co- ronopifolium. Laurencia pinnatiſida, nosa. Alsidium corallinum. Rhodomela pinastroides. Volubilaria mediterranea. Delesseria hypoglossum. Halymenia filicina, verruculosa, nicaeensis, nervosa, lacerata. Plocamium vulgare. Dictyota dichotoma. Haliseris polypodioides. Padina squamaria, pavonia. Asperococeus bullosus. Ulva latissima. Enteromorpha bertolonii, in- testinalis, clathrata. Acetabularia mediterranen. Halimeda opuntia. Flabellaria desfontainii. Spongodium dichotomum. Bryopsis muscosa, tenuissima n. Vaucheria dillwyni, pusilla. Corallina officinalis, rubens. Dasycladus clavaeformis. Cladostephus myriophyllum. Sphacelaria scoparia, eirrosa. Ectocarpus paradoxus. 2a gelati- 395 Rytiphloea tinctoria. Polysiphonia fruticulosa, opaca, fibrata, strieta, tenella. Dasya plana. Griffithsia eorallina, sphaerica. Ceramium rubrum, ciliatum, dia- phanum. Wrangelia penicillata. Callithamnion granulatum , se- minudum, daviesii. Conferva catenata, crystallina, riparia, aegagropila, linum, tortuosa. Calothrix minutissima n. Anabaina membranina. Mesogloia vermicularis, berto- lonii. Frustulia ovalis, cymbiformis, lanceolata, obtusa. Gomphonema tinctum. Achnanthes arcuala. Diatoma tenue. Biddulphia pulchella. Patellaria atrata. Hymenula rubella. Sclerotium durum. Sphaeriainsiliva, rimosa, striae- formis, nebulosa, longissima, graminis, livida, oleae, sae- pincola, epidermidis, rusci, caulium, setacea, hederae, cra- terium, maculaeformis. Depazea hederaecola , neaecola, vagans. Phacidium dentatum. Hysterium elongatum, fraxini, culmigenum. Geaster hygrometricus. Bovista nigrescens. Lycoperdon marginatum. Polysaccum acaule. Lasiobotrys lonicerae. Cryptosporium stilbosporeum n. Puccinia graminis, liliacearum. Uredo cichoracearum. Erineum vilis. casta- Ohne die angebauten find aufgeführt unter den Phaneroga— men 456 Gattungen aus 236 Sippen. Von Cryptogamen 245 Gattungen aus 114 Sippen. Phyllodactylus europaeus. Stellio vulgaris, caucasius. Chamaeleon vulgaris. Tropidosaura algira. Notopholis nigro - punctata, fitzingeri. Zootoca montana, vivipara, Lacerta stirpium, viridis. Thimon ocellatus. Podareis taurica, muralis, oxy- cephala. Psammodromus edwardsianus, moreoticus, cinereus. Acanthodaetylus boschianus. Eremias velox (argulus), varia- bilis. Ophiops elegans. Pseudopus serpentinns. Ablepharus pannonicus, bivit- tatus. Gongylus ocellatus. Seps chalcides. Anguis fragilis. Ophiomorus miliaris. Typhlops vermicularis. Eryx jaculus. 396 Callopeltis flavescens, leopar- dinus. Rhinechis sealaris. Elaphis quadrilineatus,parreyssi. Haemorrhois trabalis. Coluber viridi-flavus, caspius. Tyria dahli. Natrix tessellata, viperina, cet- tii, torquata, hydrus, scutata. Trigonocephalus halys. Pelias berus. Vipera aspis, ammodytes. Blanus einereus. Rana esculenta, temporaria. Pelobates fuscus. Pelodytes punctatus. Discoglossus pietus, sardus. Alytes obstetricans. Bombinator igneus. Hyla viridis. Bufo vulgaris, calamita, viridis. Pleurodeles waltli. Bradybates ventricosus. Seiranota perspicillata. Salamandra atra, maculosa, cor- sica. Man muß geſtehen, daß die Verfaſſer ungemein fleißig ge= weſen ſeyn muͤſſen, indem ſie binnen zweyer Monate eine ſolche Menge von Pflanzen zuſammengebracht haben. Behuͤlflich da— bey waren ihnen D. Liſa, Prof. Gene und Franz Comba. Natuͤrlicherweiſe ſind das nicht alle Pflanzen, welche auf der Inſel vorkommen; indeſſen betragen fie doch die Hauptmaſſe. Abgebildet ſind: Senecio calvescens, Centaurea gymno- carpa, Linaria capraria, Crepis insularis, Polysiphonia te- nella, opaca, Calothrix minutissima, Mesogloia bertolonii, Cryptosporium stilbosporeum, Eetocarpus paradoxus, Jun- germannia fragrans, Halymenia nicaeensis, Bryopsis te- nuissima. Bey den Gattungen find viele Synonymen, beſon— ders aus Italiaͤnern, Standort, Häufigkeit, Bluͤhzeit. 5) J. Noris, Stirpes sardoae novae aut minus notae 301. Umſtaͤndlich ſind hier beſchrieben: Veronica brevistyla, Hypochoeris linearifolia, Daucus serratus. 6) L. F. Menabrea, Berechnung der Dichtigkeit der Erde; franzoͤſiſch. S. 305. 7) C. Bonaparte, Muxiniani Princeps, Amphibia euro- paea ad systema nostrum vertebratorum p. 385. Vorausgeſchickt iſt die Claſſification der Sippſchaften und Sippen mit ihren Characteren, welche wir ſchon fruͤher mitge— theilt haben. Dann folgen p. 407. die Gattungen mit dem Character, einer ungemein vollſtaͤndigen Synonymie und dem Vaterland. Wir koͤnnen dieß natuͤrlich nicht mittheilen, aber ein ſo voll— ſtaͤndiges Verzeichniß zu kennen, wird unſern Leſern ohne Zwei— fel angenehm ſeyn. Chelonia mydas. Caretta imbricata. Thalassochelys caretta (cephalo). Sphargis coriacea. Terrapene caspica, sigriz. Emys lutaria. Testudo graeca. Chersus iberus, marginatus. Ascalobotes mauritanicus. Hemidactylus verrueulatus. Ailurophis vivax. Coelopeltis monspessulana. Periops hippocrepis. Zacholus austriacus. Zamenis riccioli. Geotriton fuscus. Euproctus platycephalus. Triton eristatus, marmoratus, alpestris, punctatus, palmatus. Hypochthon anguinus. 8) J. D. Botto, microſcopiſche Beobachtungen über die Bewegung vegetabiliſcher Kuͤgelchen S. 457; franzoͤſiſch. Gegenwärtig iſt Praͤſident der Geſellſchaft: Conte Alessan- dro Saluzzo, Grande di Corona, Ministro di Stato, Luogo- tenente generale, cavaliere ete. Commendatore, Presi- dente della Sezione del’Interno nel Consiglio di Stato etc. Vice-Praͤſident F. Roſſi, Leibchirurg und General- Chi⸗ rurg des Heeres uſw. Director der phyſiſch-mathematiſchen Abtheilung Fr. Roſſi. Secretaͤr G. Carena, Prof. der phyſiſchen Studien an der Militaͤr⸗-Academie; zweyter Secretaͤr G. Gene, Prof. der Zoologie. Anweſende Mitglieder: J. Michelotti, General-Inſpec⸗ tor des Sraſſen- und Bergbaues; G. Plana Aſtronom; V. Michelotti, Prof. der pharmac. Chemie; Ciſa di Creſy, Prof. der Mechanik; C. F. Bellingeri, Hof- und Spital⸗ arzt; A. Avogadro di Quaregna, Prof, der hoͤhern Phys fit; L. Colla, avocato collegiato; G. G. Moris, Prof. der Mat. med. und Botanik; G. Cavini, Prof. der pharma⸗ ceutiſchen Chemie; G. L. Cantu, Bergrath; A. Ferrero della Marmora, Commandant der Marinſchule und Berg: rath; G. D. Botto, Prof. der Phyſik; A. Sismonda, Prof. der Mineralogie; L. Martini, Prof. der gerichtlichen Medicin; L. F. Menabrea, Prof. der Mechanik an der Militaͤr⸗Academie; C. J. Giulio, Prof. der Mechanik. Ab: weſende Mitglieder find 93 Fremde 20. Tomo III. 1811. Classe fisica e matematica. 4. 434, tab. 19. Der vorliegende Band enthaͤlt: 397 Ueberſicht der Mitglieder; Veränderungen an der Academie, Geſchenke vII- II. | Geſchichtliches uͤber die Arbeiten der Claſſe, von Prof. G. Gene. S. Iy-IXI. C. Sobrero, uͤber die Epidote von Set. Marcello in der Provinz Aoſta Seite 62. Beſtandtheile: Kieſelerde 37,88, Braunſtein⸗Oxydul 4,82, Eiſenkalch 7,41, Kalk 13,43, Thon 16,31, Braunſteinkalch 18,11, Kupfer- und Zinnkalch 0,40. J. Bonjean, Zerlegung des trocknen Muſes der Frucht von Adansonia digitata. Enthaͤlt Apfelſaͤure, Kochſalzſaure Pottaſche, organiſchſauren Kalk, Gummi und Eyweiß 0,625; Gluten, gelben Farbenſtoff, harzartigen Stoff 0,475. Dann folgen die Abhandlungen: 1) A. Sismonda, über die geſchichteten Gebirgsformatio— nen der Alpen S. 1 — 54. mit 6 Durchſchnitten auf einer Tafel. Eine ſehr ausfuͤhrliche und gruͤndliche Abhandlung, wie ſie von dieſem beruͤhmten Geognoſten zu erwarten iſt. 3 2) J. D. Notaris, Micromycetes italici novi vel_minus cogniti. p. 55. Der Verfaſſer beklagt ſich, daß die Italiaͤner ſeit Micheli, welcher zur eryptogamiſchen Botanik den Grund gelegt hat, ſich nicht mehr darum bekuͤmmerten bis auf die neuere Zeit, wo J. B. Balbis, Cuminio, Viviani und Vittadini ſich der Pilze wieder angenommen haben, meiſtens aber nur der groͤßeren. Der Verfaſſer beſchreibt hier ſehr genau nach microſcopiſchen Unterſuchungen Gattungen, und bildet dieſelben auf 6 Tafeln ſehr deutlich ab, ſelbſt gezeichnet. Peziza aranea, parvula, sa- licella, Leangium raineri, Stictis nivea, berberidis, Sphae- ria opulenta, Dothidea sambuci var. hederae, berberidis, Stilbospora ceratospora. Dacrymyces caesius. Sphaeria umbrina, inquilina, grammodes, hederae, cra- terium, Phoma decorticans, Tubercularia aceris, Pestal- lotia n. pezizoides an abgeftorbenen Reben, Myxosporium paradoxum. 3) Peter Savi, Über die microſcopiſche Zuſammenſetzung der Zapfen einiger Nadelbaͤume S. 83. Ueber das dunkle Pul- ver um die Carceruli von Pinus pinea, welches er deßhalb Pinina nennt. Er hat es aber gefunden bey Pinus pinaster, halepensis, laricia et sylvestris, ferner bey Abies cedrus, excelsa. Es iſt eine gummiharzige Subſtanz. 4) L. Bellardi und G. Michelotti, uͤber die verſteiner— ten Gaſteropoden des tertiaren Bodens in Piemont, mit 8 Ta: feln. Eine große Abhandlung mit Characteren, Synonymen und Beſchreibungen. S. 93. Pleurotoma chinensis, eirculata, rotulata, sismondae n., sca- laris n., fusoidea, spinulosa, brocchii, philippii n., semiplicata. Fusus einetus n., semirugosus n., reticularis n., muricatus n., orditus n., fragilis, borsonii, maxillosus, terebrinus, bonellli, glomus, glomoides. Rostellaria curvirostris, collegnii. Pyrula carica, rustieula, clava, papyracea. Fasciolaria costata, polonica. Turbinella basterotii n., lynchi, infundibulum , labellum.. Struthiolaria umbilicata. Ranella spinosa, elongata. Triton variegatum, serobiculator, anus, maculosum, obliqua- tum n. 398 Murex filosus, siphonellus, pyrulatus, latilabris u., labrosus, lassaignei n., cristatus, genei, astensis n. Columbella semipunctata , marginata n. Cerithium genei n., granulinum, taurinium n. Melanopsis praerosa, dufourei. Priamus stercus pulicum. Cassidaria striatula. Cassis flammea, thaesei, aeneae, reticulata, variabilis. Cancellaria uniangulata. Oniscia eythara. Purpura plicata, haemastoma. Conus imperialis, textilis, deshayesii n., raristriatus n. „ bisul- catus n., striatulus. Marginella elongata n. Cypraea prunum, impura n. Ovula passerinalis. Solarium millegranum , canaliculatum. Trochus turritus, carinatus, Delphinula striata n., callifera. Scalaria retusa. Turritella gigantea. Melania patula. Natica scalaris. Nerita gigantea, hisingeri n., morellii n. Emarginula grateloupii n. Crepidula mytiloidea n. Parmophorus elongatus. Voluta rarispina. Die meiften find abgebildet und zwar recht gut. 5) Ch. J. Giulio, Verſuche uͤber den Widerſtand des ge⸗ ſchmiedeten Eiſens S. 175. franzoͤſiſch. 6) L. Bellardi, Beſchreibung der verſteinerten Cancellarien im Tertiaͤrboden Piemonts S. 225. Beſchrieben ſind und auf 4 Tafeln abgebildet 25 Gattungen. mitraeformis. acutangularis. buceinula. labrosa n. nodulosa. cassidea. varicosa. erassicosta n. scabra. intermedia n. bonellii. ampullacea. Iyrata. evulsa. umbilicaris. spinulosa. cancellata. michelinii n. calcarata. contorta. acuminata n. uniangulata. sulcata n. trapezium. bronnii n. 7) Lavini, chemiſche Zerlegung eines Meteorolithen, welcher im July 1840 zu Cereſeto bey Caſale gefallen iſt S. 265. Beſtandtheile: Eiſen 36, 97., Kieſel 35, 72., Talkerde 12, 48., Nickel 2, 52., Schwefel 1,55., Chrom 1,13. 8) Ch. J. Giulio, Verſuche uͤber die Staͤrke und Elaſti⸗ citaͤt des Eiſendrahts S. 275 — 434. franzoͤſiſch. In der Claſſe der moraliſchen, hiſtoriſchen und philologiſchen Wiſſenſchaften S. 1 — 397. kommt vor: Bernardino Pevron (Neffe des berühmten Philologen Ame: deo Peyron): Ueberſetzung und Erläuterung der griechiſchen Papierrollen aus Aegypten im brittiſchen Muſeo. Der griechi⸗ ſche Text wurde kuͤrzlich vonlForſhall herausgegeben; die Rol⸗ len ſtammen meiſtens von Memphis aus den Zeiten der Ptole⸗ maͤer. Der Innhalt ſcheint meiſtens aus Bittſchriften zu be⸗ ſtehen, Beſchluͤſſen darauf, Beſoldungs⸗Sachen und dergl., alſo 399 wichtig etwa flr die Sprache und für das damalige Cabinets⸗ Verfahren; für die eigentlichen Wiſſenſchaften wohl nicht ſo ſehr. Dem Leſer dieſer Urkunden und dem Ueberſetzer derſelben bringen ſie aber mit Recht Ehre; beydes mag keine geringe Arbeit ſeyn und keine geringen Kenntniſſe vorausſetzen S. 1— 112° G. Carmignani, Vorſchlaͤge zu einem neuen Studienplan der Rechte S. 113. Nimmt beſonders Ruͤckſicht auf die deut— ſchen Univerſitaͤten. | C. Balbo, über die Eintheilung der italiaͤniſchen Geſchichte S. 187. P. V. Aldini, uͤber den erſten Typus der Muͤnzen der alten römifchen Republik S. 199. Petitti, über die Arbeit der Kinder in den Manufacturen S. 209 — 304. Tomo IV. 1842. 4. Parte fisica. 395. tab. 27. Der Anfang wie bey allen Bänden; Geſchichte der Arbeiten. Dr. Eugen Sismonda, Monographie der verſteinerten Echiniden in Piemont. Ein großer Aufſatz mit Characteren, Citaten und Beſchreibungen nebſt 3 Tafeln mit guten Abbil— dungen. Voran die Claſſification und die Charactere aller Sippen, ſodann folgende Gattungen. Schizaster canaliferus, eurynotus, agassizii n., genei n., boronii n, grateloupii n., intermedius n., ovatus n. Spatangus purpureus, chitonosus n., lateralis. Echinolampas affınis, similis, studeri. Fibularia studeri. Clypeaster rosaceus, crassicostatus, ambigenus, beau- montii n. Anaster studeri n. Cidaris nobilis, blumenbachii, marginata, pustulifera, vesiculosa, hirta n., signata n., desmoulinii, Rea mays n., incurvata n.; variola n., münsteri n. Echinus lineatus, astensis n. Die neuen ſind alle abgebildet, außerdem noch einige andere. 2) Prof. Angelo Sismonda: Geologiſche Bemerkungen über die Meeralpen und die liguriſchen Apenninen. S. 53. Ein großer und gruͤndlicher Aufſatz mit zwo Charten in Folio. Die erſte ſtellt die Charte vor um den Golf von Spezia, eigent— lich den Lauf der Magra, faſt von Seſtri an bis zu ihrem Aus: fluß, leider nur der piemonteſiſche Boden; die zweyte zwo Un: ſichten über die Inſeln Tino und Palmaria nach Porto Venere und Spezia, ferner von Spezia uͤber Lerici bis Telaro. 3) Joannis ‚Zanardinii Synopsis Algarum in mari adriatico hucusque colleetarum, cui accedunt Monogra- phia Siphonearum nec non generales de Algarum vita et struetura disquisitiones cum tabulis auctoris manu ad vi- vum depictis p. 105. Ein ſehr großer und lehrreicher Aufſatz, mit 8 Tafeln mi⸗ croſcopiſcher und ausgemalter Abbildungen. Die Claſſe der Zange hat in der neuern Zeit plotzlich in Italien viele Pfleger gefunden: Bartoloni, Della Chia je, Naccari, Nardo, Biaſoletto, Meneghini u. a. Sie ſind mit den nor⸗ diſchen Arbeiten bekannt, und handhaben das Microſcop mit der: ſelben Geſchicklichkeit. Nach einer Einleitung uͤber den phyſio— logiſchen Werth einer gruͤndlichen Unterſuchung des Baues der Tange folgen die allgemeinen Unterſuchungen uͤber Leben und Bau der Algen. Der Verfaſſer zeigt nun auch, daß die Pflan⸗ zen nichts weiter ſind als eine Vervielfaͤltigung einer Urzelle, 400 wie wir es ſeit 30 Jahren gelehrt haben; er zeigt zugleich, daß die Fortpflanzung der Zange keine Aehnlichkeit hat mit der Ge⸗ ſchlechts-Fortpflanzung der hoͤheren Pflanzen. Der zweyte Theil dieſer Abhandlung S. 126. enthaͤlt die Be⸗ merkungen uͤber die Siphonien, ihren Bau, ihr Keimen und ihr Verhaͤltniß zu andern Tangen. Er ſtellt folgende Sippen in dieſe Sippſchaft, und characteriſierte dieſelben: Vaucheria, Bryopsis, Dasycladus, Valonia, Anadyomene, Codium, Halimeda, Flabellaria, Olivia. Manche glaubt er ausſchlie⸗ ßen zu muͤſſen, beſonders Acetabularia, vielleicht auch Olivia. In der dritten Abtheilung S. 138. folgt die Synopſis; vor⸗ an das Hiſtoriſche von Zannichelli an, 1714. Er nimmt, nach Weglaſſung der Diatomaceen und der Wafferfäden im füßen Waſſer nur etwa 100 Gattungen an. Aufgefuͤhrt werden nun mit dem Character der Sippen und der Gattungen nebſt Synonymen und Fundort: 1. Nostochineae. Coccochloris crassa. 2. Rivularieae. Rivularia bullata, dura, biasoletliana, atra, fucicola, conta- renii. 3. Chaetophoreae. Corynephora flaceida, umbellata. 4. Lyngbyeae. Calothrix pulvinata, semiplena, pannosa, stellulata, variegata, aegagropila, ambigua , lanata. Lyngbya erispa, contexta, olivacea. Scytonema sowerbyanum. 5. Oscillarieae. Oscillaria subsalsa, meneghiniana, limosa, nigra. Microcoleus chthonoplastes. 6. Conferveae. Conferva linum, setacea, urbica, riparia, subdivisa, glome- rata, fracta, lanosa, erystallina, ruchingeri, sericea, hetero- nema, expansa, refracta, rudolphiana, neesiorum, rupesris, echi- nus, prolifera, membranacea. y 7. Ceramieae. Eetocarpus silieulosus, litoralis, compactus, laetus, simpli- eiusculus, monocarpus. Sphacelaria scoparia, scoparioides, disticha, eirrosa, pumila, cervicornis. Cladostephus myriophyllum, spongiosus. Digenea simplex. Polysiphonia nigrescens, deusta, denudata, spinulosa, allo- chroa, variegata, elongata, ruchingeri, sanguinea, arachnoidea, breviarticulata, lubrica, fruticulosa, subulifera, pilosa, ranie- riana, opaca, ramulosa, pennata, seeunda, biasolettiana, le- padicola, pulvinata, rigens. Dasya baillouviana, punicea, plana, spinella, arbuscula, sim- pliciuscula, kützingiana. Wrangelia tenera, penieillata. Griffitsia irregularis, tenuis. Callithamnion plumula, cruciatum, dubium, variabile, subver- ticillatum, nodulosum, corymbosum , seminudum, versicolor, te- nuissimum, tetragonum, rothii, thuyoides, pedicellatum, minu- tissimum. Ceramium inconspicuum, diaphanum, ciliatum , rubrum, fila- mentosum. Alsidium corallinum, Rytiphloca tinctoria, pumila. { 401 Dictyomenia volubilis. Rhodomela pinastroides, spinosa. Corallina officinalis, virgata, rubens, verrucosa. 8. Batrachospermeae. Mesogloia coccinea, vermicularis, bertolonii. 9. Liagoreae. Liagora viscida. » 10. Sporochnoideae. Sporochnus rhizodes, verticillatus, adriaticus. 11. Chordarieae. Chorda fistulosa. 12. Gastrocarpeae. Halimenia pinnulata, floresia, monardiana, ligulata, furcellata. Dumontia ventricosa. Iridea reniformis. Catenella opuntia. 13. Florideae. Wormskioldia hypoglossum, crispa, alata, squamariae, Nitophyllum laceratum, ocellatum. Plocamium coccineum. Bonnemaisonia asparagoides. Laurencia pinnatiſida, obtusa, dasyphylla, tenuissima, papil- losa, nana, striolata. Lomentaria articulata, califormis, clavellosa, ovalis, uvaria, parvula, reflexa, uncinata, furcata. Gracilaria confervoides, compressa, armata, secunda, divaricata. Hypnea musciformis. Gigartina miniata, helminthochorton, plicata, ustulata, aci- eularis, griffithsiae, dura, teedii. Gelidium corneum. Sphaerococcus coronopifolius. Rhodomenia biſida, palmelta. Chondrus heredia. a Phyllophora nervosa, lactuca. Gratelupia filicina. 14. Ulvaceae. Porphyra vulgaris, laciniata, coriacea. Ulva latissima, linza. Ilea bertolonii, intestinalis, compressa, clathrata. Percursaria fucicola, rigens. Bangia atropurpurea, alsidii. - 15. Siphoneae. Vaucheria pilus, marina. Bryopsis tenuissima, balbisiana, plumosa, pennata, rosae, arbuscula, Dasycladus clavaeformis, eylindricus. Valonia aegagropila. Anadyomene stellata. Codium adhaerens, bursa, vermilara- Halimeda sertolara. Flabellaria zannichelii. 16. Acetabularieae. Olivia androsace. 17. Caulerpeae. Caulerpa prolifera. 18. Dietyoteae. Asperococeus tenuis, sinuosus. Stilophora erinita. Punctaria latifolia? Dictyota dichotoma, ſasciola, lineolata. Iſis 1844. Heft 6. tanifolia. 402 Padina pavonia. Dietyopteris polypodioides. 19. Laminarieae. Laminaria debilis. 20. Squamarieae. Squamaria vulgaris. Zanardinia prototypus. Hildenbrandia nardi, paroliniana. 21. Lithophylleae. Melobesia pustulata. Lithophyllum incrustans. Lithothamnium crassum. 22. Lichineae. Lichina conſinis. 23. Fucoideae. Sargassum vulgare, hornschuchii. 3 Cystosira selaginoides, corniculata, hoppü, discors, ahro- Fucus vesiculosus. Abgebildet find: Hildenbrandia nardi, paroliniana. Lithophyllum incrustans. Halimenia furcellata. Wormskioldia crispa. Callithamnion minutissimum, Rytiphloea pumila. Dasycladus clavaeformis. Anadyomene stellata. Oscillatoria meneghiniana, Halimeda sertolara. Conferva urbica. Flabellaria zannichellii. Asperococcus tenuis. Olivia androsace, Rivularia contarenii, fucicola. Calothrix stellulata, variegata. Corallina verrucosa. Bangia alsidii. Alsidium corallinum. Liagora viscida. Callithamnion nodulosum, subverticillatum. Ceramium inconspicuum. Percursaria rigens. Squamaria vulgaris. Zanardinia prototypus. 4) R. de Viſiani, über Gastonia palmata, vorgeſchlagen zu einer neuen Sippe S. 257. Taf. — Bluͤhte 1840 und 1841. zu Padua, und wird hier ausfuͤhrlich beſchrieben. Unterſchei⸗ det ſich durch zweylappige Narben und ſoll Trevesia heißen. Kelch nur wenig länger als Groͤps und ungleich gezähnelt, Blumenblaͤtter 4 — 7, Staubfaͤden 6 — 9, Groͤps 5 — 8 faͤcherig, Samen haͤngend, Griffel verwachſen mit zweylappigen Narben, Steinfrucht gekroͤnt, je einſamig. Am Grunde des Blattſtiels ſteht eine Art Stipula intrafoliacea; ebenſo bey meh⸗ reren Aralien, Cuffonien, Panax aculeatum, woruͤber mehreres geſprochen wird. Die Samen der bekannteren Araliaceen ſind nicht aufrecht, ſondern haͤngend, wie bey den Doldengewaͤchſen, was auch ſchon Andere bemerkt. Die Pflanze iſt ſehr ſchoͤn abgebil⸗ det auf einer Foliotafel mit Blatt, Strauß, Beutel, Narben, Groͤps, Samen, auch unreif zerſchnitten. 26 403 5 5) G. La vini, Unterſuchung eines roͤthlichen Pulvers aus dem Schnee bey Vegezzo an der Kuͤſte von Piemont. Man glaubt, es ſey durch einen Suͤdwind aus Africa hergetrieben worden am 17. Hornung 1841; beſteht aus 6.7 Kieſel, 1,0 Eiſenkalk, 0,1 Thon, 0,8 Chlorophyll, 0,3 Extractipſtoff, 0,7 Waſſer. An demſelben Tag fiel aͤhnlicher Staub in den Pyrenaͤen. 6) J. De Notaris, Algologiae maris ligustici Specimen p 273. Auch hier zeigt ſich der in Italien erwachte Eifer fuͤr das microſcopiſche Studium der Tange. Bey den Gattungen Sy— nonyme, Fundort und kurze Bemerkungen. Aufgefuͤhrt ſind: Sargassum linifolium, Cystoseira ericoides, abrotanifolia. Laminaria debilis. Haliseris polypodioides. Padina squamaria, pavonia, Cutleria pardalis n. Dictyota ciliata, dichotoma, Stilophora sinuosa, Asperococcus compressus. Sporochnus rhizodes. Chorda lomentaria. Liagora viscida. Hypnaca museiformis. Grateloupia filicina. Gigartina teedii, acicularis, confervoides , griflithsiae,, ustu- lata, compressa, armata. Gelidium corneum. Sphaerococcus coronopifolius. Phyllophora lactuca, nervosa. Chondrus heredia, crispus, repens. Erinacea rissoana. Lomentaria uvaria, ovalis, kaliformis Laurencia dasyphylla, boryi, papillosa. Rhodomela pinastroides. Volubilaria mediterranea. Plocamium vulgare. Rhodomenia mediterranea, palmetta, squamariae. Aglaophyllum ocellatum, laceratum. Delesseria hypoglossum. Catenella opuntia, Bangia fuscopurpurea. Ilea bertoloni,. compressa, clathrata. Porphyra vulgaris. Ulva latissima, linza. Caulerpa prolifera. Halimeda opuntia. Acetabularia mediterranea, Flabellaria desfontainii. Spongodium dichotomum, bursa, adhaerens. Valonia utricularis. Bryopsis balbisiana, muscosa, arbuscula, Corallina officinalis, ruhens. Cladostephus myriophyllum. Dasycladus clayaeformis. Sphacelaria scoparia, eirrhosa, eiusenla. involucratum n. squarrosa n., erinita, barbala, hoppü, tournefortiana. fasciola. „ rellexa, exigua. hybrida, pinnatiſida, gelatinosa, secunda. lilicina, bertiana n., simpli- 404 Ectocarpus paradoxus. Rytiphloea tinctoria. Digenea simplex. Polysiphonia frutieulosa, pennata, opaca, monlagnei, n. vinala, tenella, sublilis n.; secunda, aculeata. * Dasya arbuscula. Ae * Wrangelia penicillata. N 5 Griflithsia corallina, multiſida, secundillora. er Ceramium filamentosum, rubrum , eiliatum, diaphanum.,. Callithamnium granulatum, miniatum , plumula, eruciatum, va- riabile. i 2 Conferva catenata, rissoaua, refracta,,. glomeralay uncialis, sericea, aerea, linum, tortuosa. Lyngbya aeruginosa. Mesogloia vermicularis, bertolonii. Rivularia atra. Abgebildet find ſchwarz, aber recht ſchoͤn vom) m Vetfoſſe r ſelbſt, meiſtens mieroſcopiſch: Cystosira squarrosa, Gigartina NEN FF Lomentaria exigua, Bryopsis secunda. Polysiphonia pinnata, montagnei, secunda, aculeata, tenella, subtilis. Wrangelia penicillata, Callithamnion sranulafum , mi- niatum. Mesogloia bertolonii. 7) Cl. Abbene und P. A. Borſarelli, über das Waſ⸗ ſerſtoffgas lt Spießglas. S. 317. 8) Ch. J. Giulio, uͤber die Drehung der Drähte 1 die Elaſticitaͤt der ſchneckenfoͤrmigen Federn S. 329. 110 „ pus Magazin de Zoologie 110 par F. E. Guérin. Paris, 8. Fig. col. (Fortſetzung von S. 225. Iſis 1842.) Band VIII. 1838. Eydoux und Laurent, über den Beutelknochen, und uͤber die Bedeutung der Stuͤcke des Skelets der Wirbelthiere. S. 65. Es gibt nichts Aehnliches den Beutelknochen bey andern Saͤugethieren, bey den Vögeln, Lurchen, und Fiſchen; nur ent⸗ fernt das Knochenſtuͤck wie Y vor dem Schooßbein von Sala- mandra et Triton. Die Aprioriſten glaubten, es muͤßten alle, Becken aus der⸗ felben Knochenzahl beſtehen. Serres ſagt, er habe das Ana- logon des Beutelknochens in der Schenkelpfanne der Saͤugthiere und des Menſchen gefunden. Schulter und Becken beſtaͤnden demnach aus 4 Knochen. Spaͤter habe er zween neue Knochen beym Menſchen gefunden, einen in der Gelenkpfanne und einen im Cartilago interpubealis; dieſe Stuͤcke ſepen ſo klein, daß fie gleichſam nur als Erinnerung geblieben ſeyen. Er nennt ſie Cotyléal- und Interpubéal; das letztere werde zum Beutelkno⸗ chen; bey vielen jungen Becken habe Cuvier das Cotyléal nebſt dem Beutelknochen gefunden; das Interpubéal werde frey und verwandele ſich in den Beutelknochen. Laurillard hat dieſes widerlegt. Bey den Fleiſchfreſſern finde ſich in der Jugend ein Knoͤchel in der Gelenkpfanne (das nur voruͤbergehend iſt wie ein Os wormianum). Man habe auch den Beutelknochen mit dem Ruthenknochen verglichen, aber das Cotyleal finde ſich auch bey ſolchen Thieren und ſelbſt den Beutelthieren. 405 Carus betrachtet die Beutelknochen als Ueberbleibſel des Bruſtſtuͤcks der Bauchrippen der Crocodille; andere als ver— Enöcherte Interſectionen des geraden Bauchmuskels; Meckel als ſtarke Entwicklung des Sterni abdominalis einiger Lurche. Geoffroy St. Hiliagire betrachtete das Schooßbein der Vögel und der Crocodille als Beutelknochen. Man koͤnnte auch das Cotyleal der Schulter oder das Pa⸗ raglenal von Duges fuͤr den Beutelknochen der Schulter an⸗ ſehen; des Vignes betrachtet aber das Schluͤſſelbein für daſſelbe. [Ich habe in der Iſis 1823 II. S. 448. das Huͤftbein dem Schulterblatt, das Sitzbein der Schulterhoͤhe, das Schooßbein dem Rabenſchnabel-Fortſatz gleichgeſtellt die Beutelknochen den paarigen Bruſtbeinen, wie bey der Schild⸗ kroͤte — O. Wir Sn die Beutelknochen als eigenthuͤmlich den Beu⸗ telthieren, nach dem Prinzip der Finalitaͤten. [Vor allem ſoll⸗ ten die Finaliſten zeigen, wie eine Finis eine Causa physica ſeyn Eönne.] Nach einem ſehr langen Raͤſonnieren kamen endlich die Ver⸗ faſſer darauf, die Beutelknochen ſeyen die verknoͤcherte und gabelige untere Sehne des aͤußern ſchiefen Bauchmuskels. Auf Taf. 22 — 25, ſind abgebildet Embryonen, Zitzen und Becken und Schultern von Beutelthieren. S. 104. Dieſelben, uͤber die Regio sterno.-perinaea- lis der Beutelthiere und der Wirbelthiere uͤberhaupt; konnen wir nicht ausziehen. Dazu Taf. 26. mit Geſchlechtstheilen, maͤnn⸗ lichen und weiblichen. S. 141. Dieſelben, Vergleichung des Hirns der Echi- dna mit dem des Ornithorhynhus nebſt allgemeinen Betrach⸗ tungen über das der Saͤugthiere und Voͤgel. Koͤnnen wir auch nicht ausziehen. Dazu T. 30. S. 145 — 175. Dieſ., zoologiſche Betrachtungen uͤber die Beutelthiere, die Claſſification der Saͤugthiere und aller Thiere. Nicht ausziehbar; nur allgemeine Dinge. Voͤgel. ©. 1— 34. A. Orbigny's, americaniſche Vögel. Schon gegeben. Eydour und Gervais, Anatomiſches über Phytotoma t. 86. Der Schaͤdel unterſcheidet ſich von dem des Sperlings durch ftärkere Krümmung des Schnabels uſw.; Kiefer ſtaͤrker, Horn: uͤberzug größer und gezaͤhnelt. Bruſtbein hat am untern Rande nur zween Ausſchnitte wie bey Fringilla; Darm weit und kurz, nur 5“ lang, macht zwo kleine Windungen, hat zween kurze Blinddaͤrme; Magen fleiſchig, inwendig mit einer Haut wie bey Huͤhnern; Vormagen kaum unterſcheidbar; kein Kropf; Zunge hart und wenig Fleiſch; im Magen und Darm Faſern von Graͤſern, daher die Kürze des Darms merkwuͤrdig, fo ungefähr bey Bombyeilla. a Dann folgen einige Schnecken- und Muſchelſchalen; beſchtie⸗ ben von Eydoux. Einige Ktebfe von Guerin, auch Spinnen, Guerin, einzelne Beſchreibungen von vielen Kerfen von der Reiſe der Favorite; meiſt Kaͤfer. Band IX. 1839. S. 1. Saͤugthiere von Iſ. Geoffroy St. Hilaire. Ueber Centetes et Ericulus n. Stacheln finden ſich nur bey Echidna, Erinaceus et Cen- tetes. Eben ſo bey einer neuen Sippe zwiſchen beiden letztern aus Madagascar. 406 Die Tanrec wurden zuerft von Buffon und Daubenton eingeführt. Ausführlich beſchrieben. Ueberall 5 Zehen, die mitt- lere größer. Kein Schwanz. Schnauze lang und beweglich. Ueberall 5 Backenzaͤhne, davor ein kleiner Luͤckenzahn, ein ſehr lan⸗ ger Eckzahn, wie bey den reißenden Thieren; ebenſo die Schneid- zaͤhne, aber ſehr klein. Die andern Inſectivoren haben keine langen Eckzaͤhne, und wechſelnde Schneidzaͤhne. Die Zahl der Schneidzaͤhne wurde verſchieden angegeben. Es ſind erwach⸗ fen z, weil die untern Eckzaͤhne ſehr groß werden und an die Stellen der äußern obern Schneidzaͤhne ſchlagen, die daher aus: fallen; die obern Eckzaͤhne ſchlagen hinter die untern Schneidzaͤhne. Schn. , E. 1, L. 11, B. 823 40 oder 38. Buffons Tanrec iſt großer, Schnauze dünner, hat oben und vorn Stacheln, hinten Borſten; ſein Tendrae iſt oben ganz mit Stacheln bedeckt. Jener heißt bey Linne Erinaceus ecaudatus, dieſer E. setösus, obſchon dieſer mehr Stacheln hat. Cu vier kehrt die Benennungen um. Mein Vater ſtellte unter dem Namen Setiger inauris ein Thier aus dem Muſeum auf, das man für Erinaceus inau- ris hielt; es war aber nur ein ſchlecht ausgeſtopfter Igel. 1. Buffons Tanrec, der jetzige Centetes setosus, iſt eine achte Gattung, fahl, oben weiß geduͤpfelt uſw. Die jungen ſehen anders aus; 4“ lange find oben ſchwarz, mit 5 weißlichen Laͤngs⸗ ſtreifen; auf dem Halſe ein Buͤſchel weißer Stacheln; abgedil⸗ det T. I. C. setosus Cu v. Madagascar, jetzt gemein auf der Inſel Moritz. Iſt Erinaceus ecaudatus Linne, Tendrac et Centetes setosus Cuvier, Tanrec soveux Desmarest, C. ecaudatus. Fiſcher. 2. Buffons, Jeune Tanrec (Suppl. III. t. 37.) ift Cu: viers (. semispinosus, Geoffroys C. variegatus; keine eigene Gattung, ſondern das Junge vom vorigen. Das Skelet hat auch bloß Epiphyſen. Wurde nur von Sonnerat be: ſchrieben. 3. Buffons Tendrac, Tanrec Epineux der Schriftfteller ift eine aͤchte Gattung, zwar ausgewachſen bekannt, aber ſehr unvollſtaͤndig; weicht im Gebiß ab. Man kannte daher nur zwo wirkliche Gattungen; ich habe aber eine neue, C. armatus, wovon der Artillerie- Capitän Sganzin ein Stuͤck aus Madagascar mitgebracht hat. 8 Laͤnge 72“, auf dem Ruͤcken von Stelle zu Stelle einige ganz weiße und dickere Stacheln, was beweiſt, daß es noch nicht ausgewachſen iſt; daſſelbe zeigt ſich beym Gebiß. Eck⸗ zaͤhne klein, uͤberall 6 Schneidzaͤhne. Das Stachelkleid iſt viel ftärker als beym Tanrec soyeux ; es ſind wahre Stacheln auf Kopf, wo ſie eine Art Kamm bilden, auf Ruͤcken, Schultern, Seiten und Lenden, zwar mehr oder weniger dünn, beſonders auf Kreuz und Schenkeln; überall dazwiſchen einige braͤunliche lange Borſten, wie bey den andern Tanrec, Geſicht und Unterleib mit ſteifen Haaren. Faͤrbung grau, in der Nähe ſchwarz und weiß gemiſcht, jeder Stachel ſchwaͤrzlich, mit gelblichweißer Spitze; Haare am Unterleib ſchmutzigweiß, auf den Pfoten braun, und ein ſolcher Flecken vor jedem Auge; Ohren ziemlich klein und faſt nackt: Nass loͤcher und Schwanzhoͤcker wie bey Tanree soyeux; die vor- deren Naͤgel ſpitziger. ö Stacheln im Kamm 10% lang, auf Schultern 7, auf Kreuz 11. Ueberhaupt: Bedeckung ſchwaͤrzlichgrau und weiß geduͤpfelt, beſteht auf dem Genick, Hals, Schultern, Ruͤcken und Lenden aus duͤnnen und halb biegſamen Stacheln, unten aus Haaren. 407 Ericulus. 1 e Buffon ſagt: auf Madagascar gibt es unſern Igel, wel⸗ cher Sora heißt. Dieſer iſt aber ein neues Thier zwiſchen den Tanrec und den Igeln, Ericulus, wozu Buffons Tendrac gehört. Sganzin hat den Sora ebenfalls mitgebracht; ſeit⸗ m Goudot noch zween andere. N is Sieht aus ae junger Igel. Bedeckung ebenſo, aus wenig Haaren auf Kopf und Genick, Fuͤßen und Bauch; Schnurr⸗ haare an der Schnauze; ſehr ſtarke Stacheln auf dem ganzen Ruͤcken, alle gleich; keine Borften oder halb biegſame Stacheln an den Graͤnzen; auch keine langen Borſten zwiſchen den Sta⸗ cheln wie bey den Taurec. Zehen 5, 5 mit ziemlich langen Naͤgeln, etwas mehr gebogen und zuſammengedruͤckt als bey den Tanrec; Mittelzehe länger, die aͤußere Vorderzehe laͤnger als bey Tanrec; Schwanz kürzer als beym Igel. Kopf zwi⸗ ſchen Tanree und Igel. Wie bey Tanrec fehlt auch der Joch⸗ bogen; auch das Unteraugenhöhlenloch gleich, Hinterhaupt aber und Kiefer wie beym Igel. Backenzaͤhne in Zahl und Geſtalt wie bey Tanrec, Eckzähne aber klein und geſtaltet wie Luͤcken⸗ ahne. * Sch. 4, E. 1, L. 1, B. 5 = 36. Der erſte obere Schneidezahn etwas zuſammengedruͤckt und ſtumpf, hinten mit einem Abſatz; ſteht frev. Der zweyte eben⸗ falls und ebenſo, aber kuͤrzer. Eckzahn hinter der Naht, alſo an der Stelle des Eckzahns, hat aber nicht deffen Geſtalt, zu: ſammengedruͤckt, hinten mit einem Abſatz, und nicht Länger als der erſte Schneidezahn. Luͤckenzahn klein und dreyeckig, ab⸗ ſtehend, ftößt aber an den erſten Backenzahn. Alle Backen⸗ zaͤhne dreyeckig, die Spitze innwendig; der fuͤnfte viel kleiner, hat nur zwo Wurzeln, wie der Luͤckenzahn; die andern drey, wovon zwo auswendig. Die untern Schneidzähne gleichen weder denen des Tanrecs, noch des Igels. Der erſte fehr klein, innwendig mit einem ſehr kleinen Abſatz; der zweyte groͤßer, hinten mit einem Ab⸗ ſatz; der dritte, als Eckzahn zu betrachten, iſt etwas groͤßer und hat einen Abſatz vorn und hinten, ſchlaͤgt vor den andern Eckzahn. 3 Der Luͤckenzahn iſt auch dreyeckig mit zween Abfägen, aber kleiner. Die vier erſten Backenzaͤhne dreyeckig, die Spitze nach außen; der fuͤnfte viel kleiner. Das Gebiß hat mithin keine großen Eckzaͤhne wie beym Tanrec, nur 4 Schneidzaͤhne; Eckzahn faſt an den Lücken zahn ſtoßend, während bey Tanrec ein größerer Zwiſchenraum; Luͤcken⸗ zaͤhne kleiner; Backenzaͤhne zwar gleichgeſtaltet, aber breiter in der Quere. Die Stachelſpitzen ſind ſchwarz, auf dem Kreuze bisweilen weißlich. Die untere Hälfte der Stacheln weiß. Haare braͤun⸗ lich. Leibeslaͤnge 6“. Buffons Tendrac gehört ſicherlich hieher; einige Neuere geben ihm auch nur 4 Schneidzaͤhne; die Eckzaͤhne ſind kurz. Sonnerats Exemplar im Muſeo gleicht Buffons Abbil⸗ dung, iſt aber größer, 7“ lang. Die untern Luͤckenzaͤhne dicker und ſtumpfer als bey meinem Ericulus; hintere Nägel länger und nicht fo krumm; Stachelſpitzen roͤthlich, vielleicht durch Verbleichung. Daubenton ſagt aber: die Stacheln waren gegen die Wurzel und die Spitze weißlich, das uͤbrige roͤthlich. Dieſes Exemplar kam 1764 durch Poivre nach Paris. Es ſcheint alſo einen ſchwarzen und einen roͤthlichen Ericulus zu geben. Goudot ſchreibt, es gebe auf Madagascar zweyerley Igel, einen kleinen, Sora oder Sorac, und einen großen, Sou- u 408 kene. Er unterfcheidet ſehr wohl die Tanrec, Der Sora bewohnt die innern Waͤlder auf den Bergen des Landes der Ambani vouler; man ſieht ihn um Mittag oft aus feinem Verſteck hervorkommen und ſchnuͤffelnd ſeine Nahrung ſuchen; ſpringt und laͤuft hurtig. Naͤhert man ſich, ſo ſtraͤubt er ſei⸗ nen Kamm, welcher ſonſt auf den Hals geſchlagen liegt. Man hoͤrt ihn dann ſchnauben, und er huͤpft von Zeit zu Zeit, in⸗ dem er ſeine Stacheln immer mehr ſtraͤubt. Scheint ſich mithin gleich dem Tanree nicht zu kugeln wie der Igel, was mir jedoch zweifelhaft iſt. 1. Centetes (Tanree Cuvier) Character. 1. C. setosus, Tanree, Erinaeeus ecaudatus Linne. Madagascar; eingefuͤhrt auf Moritz und Bourbon. 2. C. armatus n. Madagascar. 3. C. semispinosus, variegatus, jeune Tanrec Buff. Madagascar. Nicht recht bekannt. Nicht hieher gehört Centetes spinosus Cuvier, Tendrac Buffon. Setiger inauris war nur ein ſchlecht ausgeſtopfter Igel. 2. Ericulus n. 1. E. nigrescens, Sora, vielleicht Sokinah von Telfair in Zool. Proceedings 1838. p. 81. Madagascar. 2. E. spinosus, Tendrae Buffon, Erinaceus setosus Linne, Tanrec épineux, soyeux. Madagascar; zweifelhaft. Abgebildet ſind: t. 1. Centetes setosus juv.; t. 2. C. ar- matus; t. 5. Ericulus nigreseens; t. 4. Schädel und Gebiß. Darauf erſchien im Echo du monde savant, Aout 19, 1837, ein Aufſatz von Blainville. Er theilt fie in Tan- dree et Tanrec. Schneidzaͤhne jener 2, dieſer F, in der Ju⸗ gend &, wie beym Tanree ordinaire et Centetes semispi- nosus s. variegatus. Die Sippe Tanrec betrachtet er als dritte Abtheilung der großen Sippe Erinaceus, welche er nach dem Gebiß und dem Schwanz unterſcheidet. Der letztere lang und ſchuppig, wie bey Gymnura, die man mit Unrecht zu den Zehentretenden, reißenden Thieren geſtellt hat; ſehr kurz bey den Igeln, welche auch einen Jochbogen haben; fehlend bey den Tanree. d Wenn ſich der Tendrac oder die Ericuli von den Tanrec nur durch zween Schneidzaͤhne weniger im Unterkiefer unterſchie⸗ den; ſo moͤchten ſie keine Sippe bilden; auch der Unterſchied der Backenzaͤhne des Tendracs und der aͤchten Tanrec reichten nicht hin: die Geſtalt des Kopfes aber und der Eckzaͤhne, ſowie die Bedeckung find von Wichtigkeit. Die Achten Tanree haben allein große Eckzaͤhne. Der Tendrae wurde auch von den Reiſenden fuͤr einen Igel angeſehen. 5 Ueber zwey neue Saͤugthiere, Ichneumia et Galidia, 1—39. Schon gegeben Iſis 1837. S. 853., jedoch nicht fo ausführlich). Galidia unicolor ift umzuaͤndern in G. concolor. Abgebildet find: t. 11. Ichneumia albicauda, t. 12 Ichneumia albes- ceus, t. 13. deſſen Schädel, t. 14. Galidia elegans, t. 17. deſſen Schädel; t. 15. G, concolor; t. 16. G. olivacea — G. elegans ſcheint Flacourts Vondsira zu ſeyn. b Neues Saͤugthier Galidictis. j Ein junges Thier im Muſeo, von Madagascar, wurde von meinem Vater Mustela striata, von Cuvier Putorius stria- tus genannt. Goudot har 1834. ein altes geſchickt, lang 1“ Schwanz ebenſo. Steht der Galidia ganz nahe. Backenzaͤhne 3, aber, wie es ſcheint, ohne einen Luͤckenzahn; auch die Zaͤhne auseinander und der innere Rand concav; obere Eckzaͤhne ſehr dick, ſtumpf, mit vielen wagrechten, roſtfarbigen Linien; die 409 untern fehr gebogen. Die obern Schneidzähne in einer krummen Linie, die Hoͤhlung vorn, was ſehr ungewoͤhnlich, die äußeren ſehr groß. Die untern ſchlecht gereiht, die innern klein. Fuͤße wie bey Galidia; Schnauze breit und kurz; Ohren breit und kurz, faſt wie bey Ichneumon. Färbung wie Genetta; 5 große ſchwarze Laͤngsſtreifen und 2 kleine auf grauem Grund; Schwanz weiß. Soll Galidietis heißen t. 18.; Schädel t. 19. Soll ſehr blutduͤrſtig ſeyn. Leſſon, uͤber Felis senegalensis t. 10.; ſchon gegeben 1837. S. 714. Gehoͤrt zur Abtheilung des Servals. Laizer und Parieu, uͤber die verſteinerte Mustela ples- ictis t. 5. Gefunden im tertiären Boden der Limagne der Auvergne am Ufer des Alliers. Schädel genau beſchrieben; gehört zur Ab: theilung Martes. E. Rouffeau, zoologiſche und anatomiſche Abhandlung über Vespertilio murinus, S. 1 — 47.; T. 6 — 9. Eine ſehr umſtaͤndliche Abhandlung mit ſehr ſchoͤnen Abbil⸗ dungen, ſowohl des Thieres als des Gebiſſes mit den einzelnen Zaͤhnen; das Skelet von oben und hinten. Nicht ausziehbar. Die Druͤſen vor den Augen, welche Kuhl entdeckt hat, hier abgebildet, jederſeits mit zwey Ausgaͤngen, nahe bey den Nas— loͤchern. Haben keine Luftknochen, wie die Vögel, und auch kein breites Bruſtbein. Mutterkuchen einfach. Alle Knochen ſind einzeln beſchrieben, auch die Milchzaͤhne. Schmarotzer ſind abgebildet: Nyeteribia t. 6. f. 6,; Pulex f. 9.; Pteroptus f. 10. Im Darm: Ascaris, Echinorhynchus, Taenia. Voͤgel. f Lafresnaye, über Orpheus longirostris t. 1. Mexico wie Turdus rufus. a. Gefieder grau, weiß und ſchwarz gemiſcht. O. polyglottus, lividus, calandria (Azara). — O, tenca hujus juvenis; dorsalis, patagonicus (saturninus 2), tri- caudatus. b. Gefieder roth oder ſchwarzgrau. O. rufus, longirostris, felivox (Muscicapa carolinensis, Turdus lividus), meruloides (Turdus naevius). Tanagra luciani t. 2. Carthagena. Ploceus melanotis t. 7. Senegal. Vidua, Oryx (Euplectes). Orthonyx heteroelitus 8. ieterocephalus (Certhia) t. 8. Neuſeeland. Ampelis lamellipennis t. 9., wie purpurea. Melithreptus; Subg. Heterorhynchus olivaceus t. 10. Sandwich. - Iſid. Geoffroy: Drey neue Vogelſippen, S. 1 — 16., mitgebracht aus Madagascar von Bernier. 1. Philepitta ſteht zwiſchen Philedon et Pitta (Breve). Fußſchilder ſehr groß, vorn nur 6, hinten kleinere, Mittelzehe ſehr lang, an der Wurzel mit der aͤußern verwachſen, innere frey, Daumen ſehr lang und ſtark, ſowie der krumme Nagel. Zwoͤlf Schwanzfedern, Naſenſpalten, Zunge unbekannt. Ph. sericea t. 13. Laͤnge 42“, ſchwarz, ein gelber Fleck an der Handwurzel. 2. Oriolia bernieri t. 4, Dem Oriolus verwandt. Laͤufe kurz geſchildert, Zehen lang, ſowie die krummen Naͤgel, 12 Schwanzfedern, Nasloͤcher oval. Faͤrbung braunroth mit ſchwar⸗ zen Querſtrichen. Laͤnge 73“ 3. Mesites variegata t. 5. et 6. von allen verſchieden, mahnt an die Tauben, beſonders Colombi gallines, wegen der Iſis 1844. Heft 6. Zuſammen Ploceus, 410 langen Laͤufe; Zehen nicht verwachſen, aber etwas geſaͤumt; Mittelzehe laͤnger, dann die innere, umgekehrt von den Pas- seres; Daumen ziemlich lang; 12 Schwanzfedern; Schnabel ſehr verſchieden, faſt wie bey Heliornis senegalensis, ſpitzig; Naſenſpalten, faſt in der Mitte. Faͤrbung braunroth, unten braun, mit ſchwarzen Querſtreifen; Kopf mit hellen Seiten— ſtreifen, wie Heliornis. Laͤnge 104“. Gleicht dem Heliornis im Kopf, der Penelope in Leib und Fluͤgeln, den Tauben in den Fuͤßen; gehoͤrt zu den letztern; naͤhert ſich den Huͤhnern. Fiſche. A. Guichenot, über Lepisasteus et Polypterus. Die Clupeiden haben einen zuſammengedruͤckten Kopf, Zaͤhne wie Salmen, Oberkiefer an den Seiten der großen Zwiſchen⸗ kiefer, keine Fettfloſſe. Davon unterſcheiden ſich zwey durch die fehnabelförmigen Kiefer und verknoͤcherten Schuppen, nehmlich Polypterus et Lepisosteus; daher hat Carl Bonaparte daraus eine neue Sippſchaft gemacht, Osteosomata, im Ueber⸗ gang zu den Hechten. Leib ſehr geſtreckt, faſt walzig; Schnauze ſchnabelfoͤrmig, aus den verwachſenen Kiefern und Zwiſchenkie⸗ fern mit den Gaumenbeinen; viele ſtarke, ſpitzige Zähne in meh⸗ tern Reihen mit Poren; Kopf niedergedruͤckt, mit Schildern. Lepisosteus, verſchieden von Vastre et Amia durch die knoͤchernen Schuppen und die verwachſenen Kiefer; drey Kiemen⸗ ſtrahlen, nur eine Ruͤckenfloſſe weit hinten, alle Floſſen ge: ſchuppt. Nur im ſuͤßen Waſſer von Suͤdamerica, fleiſchgierig, ſchmackhaft. L. gavialis (Esox osseus L L. spatula (Esox chilensis Molina, L. platostomus. Journal philadelphique p. 72. Schnabel kuͤrzer. Ohio. Polypterus bichir. Nil. 2“ lang, ſehr ſchmackhaft. P. senegalus t. 1., nur 10 bis 12 Ruͤckenfloſſen, jener 16 bis 17; nur 6“ lang, nur ein Exemplar. Folgen Schnecken, nur Schalen. f Das Thier von Lutraria compressa von Quoy, heißt Lavagnon an der Kuͤſte von Aunis und wird gegeſſen. Wie Venus, aber die Athemroͤhren und Fuͤhllappen groͤßer, Kiemen kleiner, Fuß nicht gefurcht. . Beſchrieben und abgebildet viele Kerfe. Cerataspis mon- struosus von Quoy. (Lepsia tuberculosa). T. 1. Dann einige Kaͤfer. Sphenognathus prionoides; Tesserocerus insignis; Sphe- niscus ferrum equinum; Cercoptera banonii; Diorymerus pradierii, lancifer, costata, caillandii. Gory, Anthia. — Einzutheilen: a. Kragen des Maͤnnchens verlaͤngert: A. maxillosa, mar- ginipennis, thoracica, einetipennis, sexguttata. b. Kragen nicht verlängert: A. venator, homoplata, bur- chellii, nimrod, sulcata, sexmaculata, marginata, 12 guttata, 10-guttata, villosa, biguttata, limbata, costata. c. Kragen herzfoͤrmig: A. 7. guttata, rugoso - punctata, tabida. 3 d. Kragen faft walzig: A. caillaudi, macilenta, gracilis. G. Schioͤdte, Ichneumoniden: Megastylus cruentator, mediator, impressor, orbitator, lineator; Polyblastus pin- guis, palaemon, drewseni, boiei, varitarsus, alternans; Cylloceria nigra, marginator, caligata. . Falter: Satyrus coctei, melas, viridipulverulenta; Sphinx annei. x Feiſthamel, neue Falter: Papilio archidamas; Pieris enarete, ega; Callydrias amphitrite; Satyrus singa, phile- 26 A 411 rope, montrolii; Hecatesia thyridion; Deilephila eras; Bombyx socialis, einnamomea, affinis, dedecora; Satur- nia laplacei; Lithosia liboria; Crambus coneinnalis. Spinola, Wanze: Chelochirus (Aradites) atrox t. 27. Band X. 1840. Iſidor Geoffroy, uͤber die Stachelratten, S. 1 — 57. T. 20 — 29. Ein großer, ſehr intereſſanter Aufſatz. 1. Echimys E. Geoffroy, welcher aufgeſtellt hat E. cri- status, dactylinus, spinosus, hispidus, didelphoides, cayen- nensis, Setosus. Lichtenſtein führt auf Loncheres (Echimys) paleacea, chrysuros, rufa, myosuros; ſpaͤter ſtellt er alle zu Mus, mit Ausnahme der erſten. Desmareſt ſtellt Thomſons Mus anomalus auf als Heteromys. Jourdan ſtellt Nelomys auf, wozu auch Echimys cri- status. ; Rengger ſtellt E. longicaudatus auf; Audouin ſetzt Lemmus niloticus zu Echimys. 1. E. eristatus: Bekleidung ſtachelig, rothbraun, unten hel- ler; Kopf ſchwarz, mit weißer Mittellinie; Schwanz behaart, vorn ſchwarz, hinten weiß. Laͤuge 0,32. Mehrere aus Guyana. 2. Loncheres chrysuros Lichstenstein (Lérot à queue dorèe Buffon, Hystrix chrysuros): Vulpina, crista ca- pitis caudaque apice aureo sericeis. Dabey iſt citiert E. eristatus, deſſen Kamm aber und Schwanzſpitze weiß iſt. Der gelbe Kamm und Schwanz fand ſich nur bey einem Jungen in Branntwein. Beide ſind daher einerley. 3. L. paleacea liger. Schwanzſpitze weiß, ſo die Bart: borſten; Kopf wie der Leib. Para. 4. Echimys dactylinus. Bekleidung borſtig, Schwanz nackt. 5. E. hispidus. Viel kleiner, nur 0,18, Schwanz ſchup⸗ pig und behaart, uͤberall rothbraun, Ruͤckenſtacheln groß und flach. 6. E. didelphoides wenig verſchieden. Bauch weiß, Sta⸗ cheln ſchmaͤler. Die drey letztern wurden von Liſſabon nach Paris gebracht, ſeitdem nicht mehr beobachtet. 7. Mus hispidus Lichtenſteins Saͤugthiere, iſt nicht Echi- mys hispidus Geoffroy; denn ſein Bauch und Fuͤße ſind weißlich, Kopf roth; auch verſchieden von E. cayennensis et setosus, weil dieſen der Ring von Haaren an der Schwanz: wurzel fehlt, aber bey E. didelphoides iſt. Bey Mus hispi- dus mißt aber der Schwanz nur des Leibes, iſt faſt haar⸗ los; Ruͤckenſtacheln kurz und ſehr breit; bey E. didelphoides lang und duͤnn. Mus hispidus ſoll daher Echimys armatus heißen, kommt von Cayenne; E. hispidus aus Braſilien. 8. E. setosus eigene Gattung, Schwanz ſchuppig; Laͤnge 0,195: Schwanz kuͤrzer; Borſten verſteckt. Drey Stuͤck aus Rio, Janeiro. 9. E. cayennensis wie E. setosus; kaum verſchieden. 10. Loncheres myosurus Lichst., E. longicaudatus, ger. Mus leptosoma et einnamomeus Lichtst. Bahia, St. Catharina, Paraguay. Dem E. setosus et cayennensis ver: wandt; wahrſcheinlich mit dem letztern. 11. E. spinosus, Rat epineux Azara, Loncheres bra- chyura Illiger, ubi? Eigene Gattung. 12. Nelomys blainvillii Jourdan, Comptes rendus Acad. 1837. p. 522. Eigene Gattung. Schwanz behaart und ſchwarz. 13. Mus anomalus Thomson, wie E. setosus, hat aber Backentaſchen. N * laͤn⸗ 412 14. Mus cahirinus Geoffroy, verſchieden von Echimys; hieß nie E. d' Egypte. Laͤnge 9 Centimeter. 15. Lemmus niloticus Geoffroy. Eigene Gattung, vers ſchieden von Echimys. * Folgende zwölf Gattungen beſtehen: 1. E. cristatus. 7. E. cayennensis. 2. E. paleacea. 8. E, setosus. 3. N. blainvillii. 9. E. hispidus. 4. E. dactylinus. 10. Mus hispidus. 5. E. didelphoides, 11. M. cahirinus, 6. E. spinosus. 12. Lemmus niloticus. Als beſondere Gattung iſt zu betrachten Mus anomalus Thomson. cb 3 Zweifelhaft iſt Loncheres myosuros s. Echimys longi- caudatus. 1 n Loncheres chrysuros iſt nicht verſchieden von Echimys eristatus. Dann folgt die ausfuͤhrlichere Beſchreibung mit critiſchen Be⸗ merkungen. A. Americaniſche Gattungen. Lichtenſtein ſagt: Außer Loncheres paleacea neben Hystrix unterſcheiden ſich die andern Echimys nicht von Mus, ſelbſt nicht in Zahl und Geſtalt der Backenzaͤhne. Ich habe 13 Schädel von 10 Gattungen Echimys nebſt Nelomys, welche alle 4 Backenzaͤhne haben, und auch in der Geſtalt ver⸗ ſchieden von denen der Sippe Mus. Dagegen hat Mus cahi- rinus et Lemmus nilotieus nur 3, auch in Geſtalt wie die von Mus. Lichtenſtein, welcher Mus cahirmus fir. eine Echimys gehalten, hat wahrſcheinlich daraus auf das Gebiß der andern Gattungen geſchloſſen. . 5 — 1) Dactylomys (Echimys dactylinus) iſt eine wirkliche Sippe, nicht mit Stacheln bedeckt, ſondern mit linden Haa⸗ ren, nur etwas ſteif auf dem Kopfe; Schwanz ſehr lang, an der Wurzel behaart, 3 mit Schuppen, ganz wie bey Didel- phys. Hinterfuͤße ziemlich lang, mit 5 Zehen, wovon bie äußere und innere ſehr kurz, alle mit Naͤgeln; vorn ſehr abweichend, nur 4 Zehen, die 2 mittlern ſehr lang, auch die ſeitlichen ziem⸗ lich, alle mit kurzen, convexen Nägeln, wie bey vielen Affen. Alle Sohlen nackt. Sur 4 Gebiß bey Fr. Cuviers Dents. t. 73. Ueberall 4 Baden: zaͤhne; auch hier abgebildet T. 28. S. 1 — 38. Die Reihen der Blaͤtterzaͤhne convergieren vorn und ſtoßen faſt an einander, umgekehrt von allen Nagthieren. arten Es gibt nur ein Stuͤck, von Liſſabon, wahrſcheinlich aus Braſilien. Ruͤcken mattroth, mit laͤngern ſchwarzen Haaren. Bauch weiß. Länge 0,38 M. Schwanz 942. Hinterfüße 0,058. Soll heißen D. typus t. 28. 2) Echimys. Dahin ſollen kommen diejenigen, welche dem E. setosus aͤhnlich ſind. Unten Haare, oben Haare und platte Stacheln. Schwanz lang und duͤnn, mit Schuppenringeln und Haaren dazwiſchen; Hinterfuͤße ſehr lang, mit 5 Zehen, wovon die 3 mittlern ſehr lang; Sohle nackt. Vorn 5 Zehen, die mitt⸗ lere am laͤngſten, dann die vierte, zweyte, aͤußere und innere, welche ſehr kurz. Naͤgel klein, aber krumm und ſpitzig, der am Daumen ſehr klein und ſtumpf. Ohren ziemlich groß, oval und haͤutig. Backenzaͤhne 4, ziemlich parallel, Blaͤtterzaͤhne mit ſtarker Theilung an der innern Seite, bey den untern an der aͤußern. 413 a. Schwanz ſchuppig. 1. Echimys setosus (E. soyeux) Geoffroy St. Hilaire t. 25. Braſilien. Kaum 2 D. M. 2. E. cayennensis Geoffroy St. Hilaire. Guyana. 2 D. M. 3. E. myosuros. Sehr zweifelhaft. Bahia, St. Catharina, Paraguay = Mus leptosoma et einnamomeus, Loncheres longicaudatus. 4. E. albispinus n. Zu Genf; von der Inſel Deos bey Bahia. Pelz und Gebiß wie bey E. setosus; aber die Sta: cheln uͤberall verbreitet, auch auf Kopf, Kreuz und Lenden; obere weiß. Länge 0,185 M. Schwanz 0,150, t. 26., Ge: biß t. 29. f. 1—3. b. Schwanz theilweiſe behaart. 5. E. spinosus Azara = L. rufa et Mus spinosus Lichtst. Zu bemerken, daß das Skelet in Cuviers oss. fossiles nicht von Echimys spinosus, ſondern von Nelomys didelphoides iſt. Von Liſſabon bekommen. 6. E. hispidus (E. A aiguillons) t. 27. Gebiß t. 29. f. 4—6. 3) Nelomys Jourdan. Größer und plumper als die Achten Echimys, denen fie in der Bedeckung gleichen; Schwanz lang, mit dicker Wurzel und behaarten Schuppenringeln; Stacheln an der Wurzel wie bey keinem Echimys; Hinterfuͤße kuͤrzer: verhalten ſich zu Echi⸗ mys wie Mus zu Gerbillus; Backenzaͤhne etwas verſchieden. a. Schwanz behaart. 1. N. eristatus t. 21. Gebiß t. 28. f. 4. 5. Lerot a queue dorée Buffon, Loncheres chrysuros Jlliger. Guyana. Ueber 3 Decimeter. 2. N. paleaceus, Loncheres p. Para. 3 Decimeter. 3. N. blainvillii Jourdan t. 2. Gebiß t. 28. f. 10—12. Inſel Deos bey Bahia. 2 D. M. b. Schwanz ſchuppig. 4. N. semivillosus n. t. 23. Gebiß t. 28. f. 7-9. Neu: granada. 2 D. M.; ebenſo der ſchuppige Schwanz. Leib roͤth⸗ lichbraun. 5. N. didelphoides t. 24.; juvenis 2 D. M. Von Liſſabon. 6. N. armatus (Mus hispidus). Guyana. 2 D. M. 4) Heteromys ODesmarest) thompsonii (Mus ano- malus ). Backentaſchen und drey Backenzaͤhne? B. Africaniſche Gattungen. 1. Lemmus niloticus. Gebiß wie bey Mus, iſt daher kein Lemmus und kein Echimys; Schuppenſchwanz ziemlich be: haart, grau und dick; Vorderdaumen nur ein Hoͤcker. 2. Mus cahirinus gehört auch zu Mus, wegen der drey Backenzaͤhne, macht aber den Uebergang zu Echimys wegen der 1 80 Stacheln. Soll Acomys heißen und nach Echimys olgen. f Mus perchal gehoͤrt nicht dazu, hat keine Stacheln, ſondern nur Borſten und muß bey Mus bleiben. Folgen fo auf einander: Dactylomys, Nelomys, Echimys (Loncheres ). Voͤgel. Sind abgebildet: Meliphaga eincta t. 12., Ornismya heteropogon t. 12., paulinae t. 13., temminckii t. 14., en- sifera t. 15., microrhyncha t. 16. 5 Chloropsis auriventris t. 17. Francolinus nivosus t. 18, Muscicapa variegata t. 19., Cypselus leuconotus t. 20., Sylvia cetti t. 21. 414 Gerbe, über Sylvia eetti. sn sd Wurde 1776 von Cetti unter dem Namen Usignuolo di ſiume erwaͤhnt, aber erſt von Marmora 1819 beſchrie⸗ ben in den Memoires von Turin; denn Buffons Bous- carle de Provence iſt nicht ſicher derſelbe. Sa vi, Riſſo und Carl Bonaparte haben ihn wieder unter Haͤnden ge⸗ habt. Erwaͤhnt wurde er auch von Vieillot, P. Rour, und neuerlich von Creſpon (Ornithologie du Gard); die beyden erſten haben ihn aber in Frankreich nicht geſehen. Marmora ſagt, er heiße bey Nizza Rossignol du Var. Creſpon hat ihn allein geſehen. Wird hier ausführlich beſchrieben: Untere Schwanzzdeckfedern am Ende weißlich; Schwanzfedern 10. Oben caſtanienbraun, unten weiß, Bruſtflecken gelblich, Bauch roͤthlich, Augenringe weiß, Schwungfedern und Schwanz ſchwaͤrzlich, der letztere ſtaffel— foͤrmig. Länge 140 Mill. M. An Ufern in Buͤſchen verbor⸗ gen, klettert immer, fliegt ſchlecht, ſtreicht herum, ſingt abge⸗ brochen und nicht beſonders, niſtet nach Marmora auf den Boden, legt 4 bis 5 roͤthliche Ever, ſchwarz geduͤpfelt. Mer netries fand ihn am Caucaſus. In der Provence fand ich ihn haͤufig, beſonders im Winter am Var. Fiſche. Julien Desjardins, Chironeetes maculatus n. t. 2. an der Inſel Moritz wurde im December 1837. auf der Rheede von Grandport gefangen als eine Seltenheit. Laͤnge 4“, Hoͤhe 1 “8%, Dicke 1“. R. 3,12, St. 7, Schw. 9, Br. 10, B. 5. Haut rauh, voll Spitzen und Warzen. Erſter Ruͤckenſtrahl hinter der Oberlippe, endigt in eine Haut: zweyter und dritter fleiſchig und auch noch auf dem Kopfe; dann erſt die eigentliche Ruͤckenfloſſe. Faͤrbung gelb, mit großen rothen Flecken; der größte vom Auge herunter über den Kiemendeckel zur Bruſt⸗ floſſe, und von da auf die vordern Strahlen der Ruͤckenfloſſe. Schwarze Dupfen in Steiß⸗ und Schwanzfloſſe. Valencien⸗ nes führt fünf Gattungen an Moritz auf; dazu gehört noch Ch. laevigatus et scaber, mithin in allem acht. Sie kom⸗ men kaum auf den Markt und nicht auf die Tafel, obſchon die Fiſcher ihr Fleiſch loben. Cestracion quoyi n. t. 3. von Freminvillez; mitgebracht aus der Suͤdſee von Lecelaner. Länge 12“, hat an den Schenkelfortſaͤtzen keinen Knochenſtachel und der untere Lappe der Schwanzfloſſe iſt geſpalten; alſo verſchieden von C. philippi. Schnecken und Muſcheln ſind 16 Tafeln, nur Schalen. Kerfe. 1 Käfer. Galissus cyanopterus, Aegoidus peruvianus, Phae- dinus lanio, debauvei, microthorax; Dendrobias basalis; Trachyderes juvencus, blandus, badius; Ozodera xan- thospilos; Stenaspis unicolor; Sphenognathus feisthame- li; Lucanus chrevolatii; Cycindela douei; Scarabaeus ju- piter; Helluo eruciatus, Calocomus kreuchelyi, lyeius; Mecosarthron buphagus. M. Spinola, neue Wanzen: Phricodus hystrix (Aradus). Derſelbe, neue Immen: Trigonalis leprieurii, hah- nii; Chryseida superciliosa; Lycisca raptoria; Nectanebus fischeri. - Romand, Pelecinus polycerator, politurator, guerinii. H. Michelin, neue Zoophyten: Lichenopora glome- rata t. 1.; Gemmipora fungiformis t. 2. 415 Naturkunde der Sprachlaute, darftellend das Woͤrterreich der deutſchen Sprache nach Lauten und Ber griffen. Naturwiſſenſchaftlich begründet und geordnet von Dr. Chr. G. Tſchirſchnitz. Breslau bey Schultz. 1841. 8. S. 291. Dieſes Werk ſcheint uns alle Aufmerkſamkeit zu verdienen, obſchon man demſelben viele Ausſtellungen machen kann. Außer Fulda haben wir keinen neuern Verſuch uͤber die Wurzeln der deutſchen Sprache bekommen. Schon darum iſt dieſer neue Verſuch des Verfaſſers dankenswerth. Man ſieht ihm auch an, daß er das Ergebniß vieljähriger Unterſuchungen und Beobach⸗ tungen ſo wie eines phantaſiereichen Nachdenkens iſt. Auf jeden Fall wird die Einſicht in das Weſen der deutſchen, ja wohl aller Sprachen durch dieſe Schrift ſehr befoͤrdert werden. Nach der Vorrede uͤber die Vernachlaͤßigung der Sprache und uͤber die Schreibart des Verfaſſers folgt als erſte Abthei— lung die Naturlehre der Sprache, worinn uͤber die Lautbildung, die Stimmlaute, Mitlaute und die Wechſelwirkung beyder ge— handelt wird, wirklich phyſiologiſch und ſinnreich. Im zweyten Hauptabſchnitt folgt die Wortbildung und Bedeutſamkeit [Bes deutung] der Laute; im dritten das Grundwortthum, nehmlich die Regeln der Anordnung. Der Verfaſſer ſtellt 9 Ordnungen für die Laute auf: Stimmlauter, Laller, Schnarrer, Naͤſeler, Sumſer, Blaſer, Gurgeler, Sauſer und Zweylaute. In der Aten Abtheilung Nr. 55. folgt die Anwendung und die Ausfuͤhrung dieſer Entwickelungen, wobey er die Ordnungen einzeln durchgeht und in der Form eines Woͤrterbuches die Wur— zeln mit ihren Bedeutungen aufſucht. Dieſes iſt die große und ſchwierige Arbeit des Werks, welche den Verfaſſer gewiß viele Jahre ſeines Lebens beſchaͤftiget hat. Ob die Wurzeln immer gehoͤrig gedeutet und die rechten Woͤrter dazugebracht ſind, muͤßen wir andern zu unterſuchen uͤberlaſſen. Es iſt nicht die Beſtimmung der Iſis, Gegenſtaͤnde der Art weitlaͤufig zu be— handeln und auszuziehen: genug, wenn ſie auf den Werth eines ſolchen Werks aufmerkſam macht. Einiges iſt jedoch an dem Werke auszuſetzen ſowohl im Alf: gemeinen als im Beſondern. In jener Hinſicht zeigte es ſich leider, daß der Verfaſſer nur die plattdeutſchen oder etwa die norddeutſchen Mundarten aus dem Leben kennt, die ſuͤddeutſchen aber nur aus Buͤchern: denn hieruͤber wimmelt das Buch von Fehlern. Es iſt nun einmal durch die Hohenſtaufen die alle— manniſche und ſchwaͤbiſche Mundart verbunden zur Schrift: ſprache geworden, und daher muͤßen dieſe beyden allen Unter: ſuchungen uͤber die deutſche Sprache zum Grunde gelegt werden, d. h. man muß das Volk ſelbſt Jahre lang und mit Aufmerk⸗ ſamkeit ſprechen gehört haben. Ohne das iſt es vollig unmoͤg⸗ lich, etwas Wahres und Gediegenes in unſerer Sprache zu lei⸗ ſten. Hier hoͤrt man allein die Laute, welche auf die Wurzeln führen, fo wie die Art und Weiſe, wie die Buchſtaben ausge: ſprochen werden. Im Beſondern faͤllt Folgendes auf: Der Verfaſſer hat wie alle Reformatoren der Art eine ab— weichende Rechtſchreibung, welche theils unnoͤthig, theils fehler— haft iſt. Wir ſind nun einmal an die großen Buchſtaben bey den Hauptwoͤrtern gewoͤhnt, und man kann ſie ſogar eine Zierde der Schrift nennen: wozu alſo natur ſchreiben, ſtimme, laut, ende, u. dgl., wobey ſogar Undeutlichkeit eintritt, indem man oft nicht weiß, ob ein Hauptwort, Beywort oder Zeitwort ges meynt iſt. Der Verfaſſer ſtreicht das h aus den langen Woͤrtern weg, weil er meynt, es ſey nur ein Verlaͤngerungszeichen. Das ift 416 aber bey vielen Wörtern wenigſtens keineswegs der Fall. Wenn der Verfaſſer in Bayern das Wort Stahl haͤtte ausſprechen hoͤren, ſo wuͤrde er bemerkt haben, daß es Stachel lautet, Befehl Befelch und ſo viele andere; nah haͤngt offenbar mit nach zuſammen, hoh mit hoch, zaͤh mit zach, und wird auch vom Volke fo geſprochen. Das iſt alſo ein Irr⸗ thum. Statt Wechſel will er Wexel ſchreiben, und fo überall; allein das Wort beſteht ja aus bewegen und aus fel. Ebenſo wirft er aus der Sylbe ieren das e weg und ſchreibt iren, wie es jetzt viele verkehrter Weiſe machen. Allein Stier klingt doch wohl ohne Zweifel anders als zur pen oder ſchuͤren oder foren (feuern); Biene anders als Bühne und Bihne (Einzaͤunung). Wie Stier, Bier, zieren wird aber ausge⸗ ſprͤchen ſtudie ren, ſpaz ieren, und keineswegs ſtud yren, ſpa⸗ zy fen, wie es ausgeſprochen werden müßte, wenn man es mit i ſchreibt.« Stiel lautet keineswegs wie fiel, ſondern wie mir, und koͤnnte daher ohne e geſchrieben werden; fiel dagegen lautet wie Bier und muß ſein e behalten, wie uͤberhaupt alle Imperfecta, als gieng, fieng, welche keineswegs ging, fing lauten, nehmlich wie fing. Solche Unterſchiede der Sprache zu nehmen, iſt ein wahrer Raub, der ſich nicht mit der Un⸗ wiſſenheit entſchuldigen laßt: denn wer deutſch ſchreiben oder wenigſtens uͤber die deutſche Sprache ſchreiben will, der muß die Mundarten kennen, aus welchen ſie hervorgegangen iſt. Die Alten haben ganz richtig Philoſophy geſchrieben. Ueber: haupt hat das Volk in Suͤddeutſchland viererley i, obſchon dieſelben nicht immer gleichfoͤrmig ausgeſprochen werden. Das gewoͤhnliche i in mir, dir, das ſcharfe in fyr (feuer), das ſpitzige in für und endlich das breite in Bier, vier ufw. Uebrigens Ban das i in mir und dir ziemlich wie das uͤ in für und huͤr. Der Verfaſſer meynt das ie waͤre zweyſylbig und Wien wuͤrde geſprochen Vienne. Ein gewaltiger Irrthum. So müßte alſo Bier auch lauten wie bDiere. Was auch Adelung, der Sprachverderber, ſagen mag, ſo iſt doch das ie im Munde des Volks ein Doppellaut. Ueberhaupt kann man ſeine meiſten Regeln der Ausſprache umkehren. Der Verfaſſer ſchreibt hir, was doch offenbar zuſammengezogen iſt aus hieher. Aehnliches hat bey den Doppellautern ai, ei, eu und aͤu ſtatt, von welchen der Verfaſſer meynt, ſie wuͤrden alle wie ai geſprochen und dafuͤr fuͤhrt er ſogar Verſe von Voß an, der ja aber ein Plattdeutſcher iſt und daher die Unterſchiede der Doppellauter nicht kennt. „Seht den Himmel wie heiter! Laub und Blumen und Kräuter,’ Zu ſolchen Reimen paßt das Sprichwort: Reim dich oder ich freß dich. Ob Schiller, Goͤthe, Uhland und Ruͤ⸗ ckert ſolche Reime gemacht haben, wiſſen wir nicht: auf jeden Fall waͤre es nur aus Nachlaͤßigkeit oder Noth geſchehen. — Heiter toͤnt wie haͤiter, Kraͤuter wie Kroͤuter. Der Verfaſſer meynt auch, das u in eu laute wie uͤ oder i, und ſchreibt daher deuͤtſch. Er ſoll einmal einen Schwa⸗ ben oder Allemannen deutſch, Leute und Beute neben leiten und beyde ausſprechen laſſen; dann wird er anderer Meynung werden. N Auch das ei wird nicht auf einerley Weiſe ausgeſprochen, obſchon man es auf einerley Art ſchreibt. Der Suͤddeutſche macht einen genauen Unterſchied zwiſchen Leuten und leiten, reiß en und reifen, Mitleiden und Mitleid, Feile und feil, 417 reif (ryff) und Reif (am Faß), bey und beide. ſten Fall lautet es wie eu, im zweyten wie ai. So reimt ſich nicht Breite auf Braͤute, ſondern Beute; bes reiten auf bereuten, Heu auf heyrathen; die erſten ſind uͤberall ai, die zweyten eu. Heu kommt von hauen, und de ßhalb lautet es wie Haͤu. In der Regel wird das ei wie eu aus⸗ geſprochen, wenn die Grundſylbe i hat, wie reißen von riſſen; reuten von ritten, Reuter von Ritter. Lautet das ei wie ai, fo. hatte das Urwort ein e oder ein a, wie Raif, Rais, Gais, brait breet uſw. Leiſe reimt ſich keineswegs auf Waiſe, wohl aber auf Laͤuſe. Leute reimt ſich auf Haͤute, Beute und Braͤute, aber keineswegs auf Freude. Zeit reimt ſich auf Streit, aber nicht auf Leid (Laid). Daruͤber koͤnnte ein Suͤddeutſcher ein großes Regiſter machen. Der Verfaſſer will wie die andern Plattdeutſchen haben, daß man St und Sp überall getrennt ausſpreche, nehmlich Ste— hen wie Sdehen uſw. Ja er will ſogar das Sch nicht lei— den, und will ſmeicheln, ſlieſen u. dgl. ſchreiben und ſpre— chen. Es iſt nun einmal der Genius der Hochdeutſchen Sprache, die Doppel-Conſonanten Sch, St und Sp zu ver: ſchmelzen und ſie ſo zu ſprechen, wie man ſie nun einmal im Hochdeutſchen ſpricht. Auch Über die Ausſprache des g iſt der Verfaſſer gänzlich im Irrthum, wenn er meynt, daß die Oberdeutſchen „die Sylbe ge wie je „acht brandenburgiſch“ ſpraͤchen, und daß man ga wie ka ſprechen ſollte. In Brandenburg ſpricht man freylich Jott ſtatt Gott und gann ſtatt kann. In Suͤddeutſch⸗ land unterſcheidet man aber ſehr ſcharf die drey Buchſtaben und ſpricht das j aus wie die Spanier das x, das n g wie die Ita⸗ liqaͤner gh, das k voͤllig wie die Griechen ihr Kappa. Je, geh und Kegel ſind drey ſcharf getrennte Stuffen. Er meynt auch, man koͤnne überall f für v ſetzen. Die Ausſprache iſt jetzt allerdings gleich, aber keineswegs die Ablei⸗ tung. Wir ſchreiben jetzt Hof, die Alten Hov. Daß dieſes v noch weicher als w lautete, beweißt feine Auslaſſung in vie⸗ len Ortsnamen. Hohenhoͤven geht z. B. uͤber in Hohenhoͤwen, endlich gar in Hohenhoͤen oder Hohenhon. Daß der Verfaſſer das y einen Paradebuchſtaben nennt, wird nicht befremden, da leider die meiſten Grammatiker ver⸗ geſſen zu haben ſcheinen, daß es aus den Woͤrtern herruͤhrt, welche im Munde des Volks ein ſcharfes i oder ein y haben, wie in fyren (feyern), in hyrathen (heyrathen), fry (frev) dry (drey), by (bey), Raſery (Raſerey). Es iſt mithin ein Vergehen an der Ableitung und ſelbſt an der Ausſprache, wenn man bei, drei ſchreibt und wie bai und drai ausſpricht: denn dieſe ey lauten wie eu. Etwas anderes iſt es mit zwey, welches wie zway lautet: denn das Volk ſpricht zween, zwo, zwey. Ob man in dieſem Fall das y wegzuwerfen ein Recht hat, bedarf einer weitern Unterſuchung. Der Verfaſſer erklärt auch dem g den Krieg. Wuͤrde er aber das Volk in den Schweizer Bergen Quelle ſprechen hoͤren; ſo wuͤrde er wohl merken, daß es faſt Kuelle lautet und kei⸗ neswegs Kwelle. Ein Einzelner muß es bleiben laſſen, die Sprache zu aͤndern: ſie aͤndert ſich ſelbſt, indem ſie allmaͤhlich einzelne Fehler nach der Urform verbeſſert, leider auch je nachdem man in den Tag hinein ſchreibt ohne Kenntniß der Volksſprache, und je nachdem man hinterher ſich einbildet, man muͤße auch fo ſprechen, wie man ſchreibt. Es gibt eine Menge Unterſchiede in den Lauten, Iſis 1844. Heft 6. Im er⸗ — 418 welche man mit einerley Buchſtaben ſchreibt, theils aus Man— gel an Zeichen, theils aus Unachtſamkeit auf die Ableitung. Das ſind indeß Einzelheiten und Eigenheiten des Buchs, welche auf die gediegene Bearbeitung des Ganzen keinen großen Einfluß haben und der großen Muͤhe, ſo wie den Kenntniſſen und dem Scharffinn, womit der Verfaſſer ſich der Ergruͤndung der Sprache gewidmet hat, nichts entziehen. Vielleicht haͤtte er die lateiniſchen und griechiſchen Anklaͤnge beruͤckſichtigen ſollen. Maleriſche Naturgeſchichte der drey Reiche fuͤr Schule und Haus, von F. W. Lindner. Braunſchweig bey Oehme. Heft X. 1833. kl. 4. T. 19. 20. ill. Dieſe Naturgeſchichte, von der wir die Einrichtung ſchon an⸗ gezeigt haben, geht raſch vorwaͤrts, und bleibt ſich im Fleiße der Bearbeitung und im Character der Abbildungen gleich. Die letztern enthalten dießmal eine Tafel Muſcheln und Schnecken nebſt einigen Krabben und eine Tafel Kerfe faſt aus allen Ord⸗ nungen, alle in verhaͤltnißmaͤßiger Groͤße, was ein Hauptver⸗ dienſt dieſer Tafeln iſt. Beſchrieben ſind hier die Strandlaͤufer, Waſſerhühner, Taucher, Alken, Pelecane, Moͤven, Sturmvoͤ— gel, Enten. Sodann folgen die Lurche mit den Schildkroͤten, Crocodillen, Eidechſen, Schlangen und Fröfhen; wie es uns ſcheint, uͤberall das Hinlaͤngliche mit beſonderer Ruͤckſicht auf das groͤßere Publicum. Die Urwelt Rußlands durch Abbildungen erläutert, von E. Eichwald, Academiker. Peters⸗ burg Heft I. 1840. 4. S. 106. T. 4. Heft II. 1842. S. 184. T. 4. (Aus Vaers Beytraͤgen zur Kenntniß des ruſſiſchen Reichs). Wieder ein neues und gruͤndliches Werk von dem raſtlos thaͤ⸗ tigen Naturforſcher, der bereits einen großen Theil von Rußland in geologiſcher und zoologiſcher, felbft in botaniſcher Hinſicht auf⸗ geklärt und viel Zweifelhaftes feiner alteren Unterſucher berich⸗ tigt hat. Auch hier findet ſich wieder ein Reichthum von Ent— deckungen, Beobachtungen, Unterſuchungen, Pruͤfungen und Ab— bildungen, welche dem Verfaſſer Ehre und der Wiſſenſchaft Nutzen bringen. i Zuerſt eine geognoftifche Unterſuchung Eſthlands und ei: niger Inſeln in der Oſtſee, welche er auf einer zweymonatli⸗ chen Reiſe angeſtellt hat von Jamburg an der Meereskuͤſte bis nach Habſal und auf den Inſeln Roog und Odinsholm: uͤberall ſiluriſcher Kalkſtein wie bey Pawlowsk; voll von Verſtei⸗ nerungen, welche hier namentlich aufgezaͤhlt werden, vorzüglich Corallen, Encriniten, Schalthiere, Trilobiten. . ©. 25. Beſchreibung einiger Knochen des Ziphius priseus aus der Krim. Unterkiefer, Rippe, Wirbel und Fußknochen, welche hier umſtaͤndlich beſchrieben, und auf zwo Foliotafeln groß und deutlich abgebildet werden. Er naͤhert das Thier dem Dugong und Dinotherium, und glaubt auch, daß Zeuglodon in dieſe Sippſchaft gehoͤre. S. 54. Einige Bemerkungen uͤber die Steinkohlenlager des donetzkiſchen Bergzuges. Beſchreibung derſelben und Angabe der Verſteinerungen in der Nachbarſchaft. S. 80. Werden die foſſilen Pflanzen aus der Gegend beſchrieben, und die wich⸗ tigeren davon abgebildet auf Taf. 3., namentlich Ulodendron schlegelii, Stigmaria socolowii,, Bechera grandis, Odon- topteris münsteri, Chondrites dissimilis; auch verſteinert 21 419 Thiere auf Taf. 4. Productus antiquatus, Spirifer priscus, Orbicula maeotis, Mytilus fragilis, Anodonta tenuissima, tenera, Euomphalus baerii, Ammonites panderi. Außerdem mehrere andere Sippen und Gattungen beſchrieben. g Heft II. beginnt mit einem neuen Beytrag zur Geognoſie Eſthlands und Finnlands; ein ſehr großer und ungemein reich⸗ haltiger Aufſatz, das Ergebniß einer Sommerreiſe im Jahr 1841. in einem Lande, wo bisher noch ſo viele wie gar keine Unterſuchungen der Art angeſtellt wurden. Sie gieng von Bal⸗ tiſchipport nach Linden auf die Inſeln Oeſel und Dagoͤ, ſodann an die Kuͤſten von Finnland. Es werden beſonders die Verſteinerungen ſehr zahlreich auf: gefuͤhrt, auch Beobachtung und Anſichten uͤber die Schrammen, welche von Gletſchern herruͤhren ſollen. Abgebildet ſind auf 3 Tafeln und ſehr genau beſchrieben Gattungen von Eschara, Gorgonia, Retepora, Cyelocrinites, Receptaculites, Cyatho- erinites, Orbicula, Gypidia, Obolus, Disteira, Metoptoma, Orthis, Spirifer, Turbo, Trochus, Phasianella, Bellero- phon, Cyrtoceras, Gomphoceras, Orthoceratites, Palu- dina, Clymenia, Tetragonis, Metopias. \ S. 139. Ueber die Obolen und den ſiluriſchen Sandſtein von Eſthland und Schweden. Dieſe Brachiopodenſippe findet ſich nur im eſthlaͤndiſchen Schichtenſyſtem und zwar zu Millio⸗ nen beyſammen, nicht bloß in den untern ſiluriſchen Schichten des Sandſteins, ſondern auch Über dem ihn deckenden Thon— ſchiefer in den chloritreichen ſandigen Schichten des aufliegenden Kalkſteins, wodurch alſo die gewoͤhnliche Unterſcheidung des Al— ters der Schichten nach den Verſteinerungen einen großen Stoß erleidet. Eich wald ſtellte zuerſt dieſe merkwuͤrdige Sippe auf. Sie wurde ſpaͤter auch unter dem Namen Ungulites beſchrieben, von manchen mit Unrecht fuͤr Lingula, Orthis et Crania an⸗ geſehen. Abgebildet ſind auf Tafel 4 Obolus antiquissimus, Orthis pronites, Terebratula unguiculata, carnea, Anomo- pteris schlechtendalii. 8 S. 155. Ueber das Seifengebirge des Urals und feiner. or= ganiſchen Einſchluͤſſe. Gefunden wurden hier Knochen von Mam- muth, Nashorn, auch Anomopteris schlechtendalii. Auch wird hier das Vorkommen der großen Goldklumpen beſprochen, ſowie ausfuͤhrlich das Vorkommen von Moraͤnen, der Schliff— flächen und der Schrammen, welche von Gletſchern herruͤhren ſollen. Hieraus wird man die Manchfaltigkeit und Wichtigkeit der hier behandelten Gegenſtaͤnde ungefähr ermeſſen koͤnnen. Populäres aſtronomiſches Handwörterbuch von Dr. J. E. Nürnberger, Geheimer Rath. Kempten bey Dannheimer. Heft III. 1843. S. S. 193 — 288. T. 3—5. Wir haben die erſten Hefte dieſes nuͤtzlichen Unternehmens, ſowie ihre Einrichtung ſchon angezeigt (1842. S. 868), freuen uns, jetzt den raſchen Fortgang deſſelben anzeigen zu koͤnnen. Das Woͤrterbuch wird Alles enthalten, was ohne weitlaͤufige Rechnungen dem gebildeten Menſchen verſtaͤndlich iſt. Auch ſcheint uns die Bearbeitung und die Art der Darſtellung die— ſem Zwecke ganz angemeſſen, ſo daß derjenige, welcher in der Mathematik nicht ganz fremd iſt, alles verſtehen und ſich uͤber die wichtigſten Vorgaͤnge am Himmel unterrichten kann. Die wichtigern Artikel find mit der gehörigen Ausfuͤhrlichkeit behan⸗ delt. So im erſten Heft Abirrung des Lichtes, die Abplattung, Achromatiſch, Aſtronomie, Atmoſphaͤre, Bahnen; im zweyten 420 Bewegung, Brechung, Breite, Centralbewegung und Central⸗ Eräfte, Ceres, Chronologie und Chronometer; im 3ten der Com⸗ paß, die Culmination, der Cpclus, der Durchgang durch die Sonnenſcheibe, und beſonders ausfuͤhrlich der wichtige Artikel uͤber Ebbe und Fluth. Wir zweifeln nicht, daß dieſes Woͤrter⸗ buch, welches eine Erklaͤrung der vornehmſten Begriffe und Kunſtwoͤrter der Aſtronomie ſammt Nachrichten von der Ge— ſchichte der aſtronomiſchen Entdeckungen und Erfindungen, bio⸗ graphiſche und literariſche Notizen nebſt kurzen Andeutungen uͤber die Methoden und Werkzeuge gibt, von dem Publicum mit Beyfall werde aufgenommen werden. Die Naturwiſſenſchaften ſind jetzt in die große Welt eingefuͤhrt, und unter denſelben iſt es ohne Zweifel die Aſtronomie, womit das Studium derſelben beginnen muß: denn ohne dieſe hat die Geologie keine Grund— lage, und auf dieſe wieder iſt die Naturgeſchichte des Pflanzen⸗ und Thierreichs gegruͤndet. Beweisführung, daß die Lehre der neueren Phyſiker vom Drucke des Waſſers in der Luft falſch iſt, nebſt einem Verſuche, die Erſcheinungen an fluͤſſigen Körpern ohne atmoſphaͤriſchen Luftdruck zu erklaͤren, von Friedrich von Drieberg (k. pr. Kammerherr und Ritter des rothen Adlerordens, auf Protzen bey Fehrbellin). 2te Auflage. Berlin bey Trautwein. 1844. 8. S. 43. T. 1. (1000 Ducaten dem, der es vermag, des Verfaſſers Beweiſe zu widerlegen). Der Verfaſſer beginnt die Vorrede mit: „Nous sommes en possession, fagte Delambre, als ihn jemand benachrichtigte, der General Alix beſtrebe ſich, die newtoniſche Lehre von der Anziehung der Weltkoͤrper zu widerlegen. Daſſelbe ſagen nun auch die Phyſiker, wenn man ihnen den Beſitz des Luft- und Waſſerdruckes ſtreitig machen will. Solche geiſtige Verknoͤche⸗ rungen gehoͤren der neueren Zeit ganz beſonders an, und unſere Academien der Wiſſenſchaften ſind wahre Niederlagen davon, in denen der eingedrungene Irrthum Jahrhunderte hindurch ſo heilig und unantaſtbar bewahrt wird, als ſey er die entſchiedenſte Wahrheit. Hat nun Jemand das Ungluͤck, anderer Meynung zu ſeyn, und greift wohl gar eins der verknoͤcherten Heiligthuͤ⸗ mer an; ſo wird er nicht etwa durch Widerlegung ſeiner Gruͤnde eines Beſſern belehrt, nein, da haben die gelehrten Herren ein bequemeres und erfolgreicheres Mittel — ſie ignoriren ihn. Voilä quarant, qui ont l’esprit comme quatre! Nach dem Rathſchluß unſerer Phyſik Befliſſenen muͤſſen wir armen Krea⸗ turen uns bekanntlich mit einer Luftlaſt von 30 — 40 tauſend Pfd. herumſchleppen, und ſelbſt die Taͤnzerinn! Elß ner, wenn ſie auf den großen Zehen ſteht, traͤgt ihre 30 tauſend Pfuͤndchen. Ich hatte es mir daher recht anmuthig ausgemalt, wie man mich als den Befreyer des Menſchengeſchlechtes be— trachten wuͤrde, wenn es mir gelaͤnge, uns Sterblichen dieſe große Laſt abzunehmen. Doch man hoͤre, wie es mir erging.“ Schon im Jahr 1822 trat er in feiner Schrift: „die pneuma⸗ tiſchen Erfindungen der Griechen“ gegen die neuere Drucklehre auf. Er ſchrieb daher vor zwey Jahren die erſte Auflage der vorliegenden Schrift und gieng damit zu Alexander von Humboldt, welcher ihn an Magnus und Dove wies. Beyde ſuchten feine Anſichten zu widerlegen, aber mit fo ge⸗ ringem Erfolg, daß er das Manuſcript drucken ließ. Bey der neuen Auflage ſetzt er nun den auf dem Titel genannten Preis fuͤr den Widerleger aus. 8 n b Das Buch iſt in 4 Abſchnitte getheilt. Im erſten gibt er 421 Erfahrungen und Folgerungen. Wir wollen einige davon mit: theilen. j Taucht man eine mit dem Waſſer gleich ſchwere Kugel unter Waſſer; ſo bleibt ſie ſtehen, wo man ſie loslaͤßt. Daſſelbe gilt von einer gleich großen Menge Waſſer: mithin iſt das Waſſer im Waſſer ohne Gewicht und Druckkraft. — Das tie⸗ fere Untertauchen eines ſolchen Koͤrpers aͤndert nichts am Drucke. — Wenn das Waſſer oder die Luft in der Tiefe ſchwerer ſind; ſo kommt es daher, daß ſich daſelbſt die ſchweren Theile ſam⸗ meln uſw. Im zweyten Abſchnitt widerlegt der Verfaſſer die Annahmen der neueren Phyſiker. Die Luft druͤcke auf einen Quadratſchuh mit 2240 Pfd. Den menſchlichen Leib zu 16 Quadratſchuh angenommen, und den Cubikſchuh Waſſer zu 70 Pfd.; ſo erleide ein Taucher in einer Tiefe von 1000 einen Druck von mehr als einer Million Pfund. Daß zartes Fleiſch und muͤrbe Knochen ſo etwas zu tragen vermögend ſeyn ſollten, ſey entweder ein großes Wunder oder eine Ungereimtheit. Dann wird die Erklaͤrung von He— ron gegeben. Wenn unten ein ſolcher Druck ſey; ſo koͤnne er nicht vom Waſſerdruck herkommen, ſondern vielleicht von der größeren Anziehungskraft der Erde. Stecke man die magdebur⸗ giſchen Halbkugeln in einen luftdichten Kaſten mit einer offenen Roͤhre; fo koͤnne man durch dieſe Roͤhte mit dem Munde ohne Anſtrengung Luft hineinblaſen, mithin verdichten, obſchon die Luft auf die Kugel mit einem Gewicht von 20 — 30 Centnern druͤcken ſoll. — Wenn man an einen Stempel, der luftdicht in einer oben geſchloſſenen Roͤhre ſteckt, unten ein Gewicht haͤngt, welches kleiner iſt als der angenommene Luftdruck; ſo werde der Stempel etwas nach unten gezogen; bey mehr Gewicht noch weiter u. ſ. f. Nehme man nun das Gewicht weg; ſo fahre der Stempel wieder in die Hoͤhe, was mithin nicht vom Luft⸗ druck herkommen koͤnne. — Durch einen hölzernen Becher dringt bekanntlich unter der Luftpumpe das Waſſer. Wenn nun ſein Boden nur t Quadratzoll groß iſt; fo fen. das Gewicht der Luft darauf nur 33 Pfd., zu unbedeutend, als daß dadurch das Waſſer durch die Poren getrieben werden koͤnnte. Im Zten Abſchnitt entwickelt er die Grundſaͤtze der Griechen, und erklaͤrt mit ihnen im vierten die Sache durch den Abſcheu vor dem leeren Raum, dem er aber einen phyſicaliſchen Grund, nehmlich Anziehung und Abſtoßung der Waſſer- und Lufttheile gibt. Die Tafel ſtellt Barometer, Cylinder, Spiralen und die Magdeburger Halbkugeln dar. Nun kommen wir aber an die Hauptſache, nehmlich die Tau⸗ ſend Ducaten, welche wir denn ernſtlich in Anſpruch nehmen. Kleinere Dinge wollen wir nur im Vorbeygehen beruͤhren. Bey dem Becher hat der Verfaſſer vergeſſen, daß das Waſſer von ſelbſt durch die Poren laufen wuͤrde, wenn es nicht von der Adhaͤſion oder der Capillaritaͤt verhindert würde. Die ge: ringſte Gewalt treibt es mithin durch. Auch ſteht uͤber jedem Spiralgefaͤß des Holzes eine Luftſaͤule, welche eben fo hoch iſt, als diejenige, die auf einem Quadratſchuh ſteht; ja man kann ſagen, auf jedem Atom Waſſer ſteht eine atomdicke Luftſaͤule, die alſo auf jeden Fall ſchwerer iſt, als ein Atom Waſſer, welchen er doch wohl mit der feinſten Stecknadel durch ein Spiralgefaͤß würde drucken koͤnnen. Was das Einblaſen von Luft in den luftdichten Kaſten be⸗ trifft; ſo wird der Verfaſſer wohl ſelbſt kein großes Gewicht darauf legen. Der Athem ſteht ja im Gleichgewicht mit der übrigen Luft. 422 Wir fordern aber nun den Verfaſſer auf, folgenden Verſuch zu machen. Wir ſind mit jeder Art von Zeugen dabey zufrie⸗ den, ſelbſt, wenn es ein Dutzend Bewohner von Protzen iſt oder ſein eigenes Geſinde. Er fuͤlle eine Schweinsblaſe mit Luft, ſtecke ſie in ein Bierglas, und dieſes verkehrt im Waſſer immer tiefer und tiefer. Wenn ſeine Zeugen ſchriftlich von ſich geben, daß die Blaſe nicht immer kleiner geworden ſey, ſo leiſten wir Verzicht auf die Tauſend Ducaten; im umgekehrten Falle aber werden wir einen Wechſel auf 8 Tage Sicht aus⸗ ſtellen, einen Monat, nachdem ihm dieſer Aufſatz zugeſchickt worden iſt. Vor denſelben Zeugen ſtecke er einen Stempel in eine Roͤhre wie Figur 4 ſeiner Tafel, und haͤnge ein beliebiges Gewicht daran. Wenn die Zeugen nicht ausſagen, daß das Stempel immer und immer etwas weiter herausgeruͤckt ſey; ſo ſoll der Verfaſſer ebenfalls ſeine Tauſend Ducaten behalten; im umge⸗ kehrten Falle wie oben, jedoch nur einmal. Er wird doch ein⸗ ſehen, daß man keinen Stempel ſo dicht einreiben oder einſchmie⸗ ren kann, daß nicht allmaͤhlich Luft zwiſchen ihr und der Wand eindringe, und das mehr, je ein ſchwereres Gewicht daran ge⸗ haͤngt wird. Endlich ſteche er vor denſelben Zeugen ein Faß in ſeinem Keller an, ohne den Spund auszuziehen. Wenn der Wein ausfließt, ſollen ihn die Zeugen trinken und wir wollen ihn bezahlen; fließt er aber nach ausgezogenem Spund nicht aus, fo ſollen fie ihn auch trinken. Hier bleibt Adhaͤſton, Cohaͤſion und Attraction des Faſſes, Weins und der Luft unter ſich und unter ihren eignen Theilen gleich. Sieht hier der Verfaſſer noch nicht ein, daß die Luft vor dem Hahne ihm den Wein vor dem Wegtrinken ſchuͤtzt; fo ſoll er unſerſeits großmuͤthig feine 1000 Ducaten behalten. Redaction der Iſis. Verhandlungen der ſchweizeriſchen naturforſchenden Geſellſchaft bey ihrer Verſammlung zu Altorf im Juli 1842. Altorf bey 3’Graggen 1842. 8. S. 311. Wir haben die fruͤheren Berichte mitgetheilt, und fahren nun fort, daſſelbe von dieſen Verhandlungen zu thun. Wie uͤberall, ſo gewinnen auch die Schweizer Verſammlungen an Ausdeh— nung und Intereſſe. Es wurde hier vieles vorgetragen, was die Naturwiſſenſchaften fördert und aufbewahrt zu werden ver- dient. Voran die freundliche Eröffnungsrede des Vorſtandes, Dr. Luſſer. Dann folgen Rechenſchaftsberichte u. dgl., Verzeich⸗ niß der Mitglieder, der Geſchenke an Buͤchern und Charten. S. 44. Die Verhandlungen in der geologiſchen Abtheilung, beſonders über die Zeichen alter Gletſcher. S. 50. Verhandlungen der zoologiſchen und botaniſchen Ab⸗ theilung. S. 57. Der mediciniſchen. S. 62. Bericht uͤber die Verrichtungen der Commiſſion uͤber die Cretinen von Dr. Meyer: Ahrens. S. 75. Ueber Heliographie von Pfau⸗Schellenberg. S. 81. Agaſſiz, über feine letzten Gletſcher-Unterſu⸗ chungen. S. 95. Cauteriſation mit concentrierten Säuren von Dr. Mayor zu Lauſanne. S. 103. Bericht der Berner naturforſchenden Geſellſchaft. S. 107. Ueber die Findlinge von A. De Luc. S. 116. Schinzens Synopsis Mammalium; Nahrungs⸗ — 423 pflanzen der Raupen von Noctua seita, myrtilla, Plusia ori- chaleea, eoncha, illustris, moneta, Sphinx vespertilio. S. 132. A. Guyot, uͤber die geographiſche Vertheilung der Findlinge in der Schweiz; beſonders genau vom Gebiet der Linth und der Aare. S. 146. Ueber die Paracenteſe der Bruſt bey Empyem, von Dr. L. De Wette. S. 172. Bericht der naturforſchenden Geſellſchaft in Ba: ſel; S. 175. der Berner; S. 188. der Genfer; S. 196. der Neuenburger; S. 221. der Lauſanner; S. 234. der Zuͤricher. S. 239. Necrologe, worunter der von De Candolle ausführlich. Dabey ein Verzeichniß feiner ſaͤmmtlichen Schriften. Illustrationes Plantarum orientalium, auct. comite Jaubert et E. Spach. Parisiis apud Noret. Fasc. III — VI. 1842. p. 49 — 96. t. 21 — 50. Chartae 1. 2. 3. Wir haben die erſten Hefte von dieſem wichtigen und ſchoͤ— nen Werke bereits ruͤhmlichſt angezeigt 1842. S. 634. 1843. S. 468. Die Abbildungen von der Frau Spach ſind unge— mein genau und zierlich, nicht minder der Stich, welcher von Verſchiedenen geliefert wird. Der Graf, welcher die Pflanzen ſelbſt in Kleinaſien geſammelt hat, ſcheut keine Opfer, dieſes Werk reichlich auszuſtatten, und er ſowie Spach wenden allen Fleiß an, um demſelben den groͤßten wiſſenſchaftlichen Werth zu geben. Der Reichthum von neuen Gattungen erregt wirk⸗ lich Erſtaunen, beſonders da dieſes Land nicht ſo ſehr von Griechenland verſchieden iſt, von welchem man doch wohl ſchon die meiſten Pflanzen kennt. Die Charactere und Beſchreibungen ſind lateiniſch, die Er— klaͤrung der Tafeln franzoͤſiſch. Abgebildet find: t. 21. et 22. Hypericum ru- t. 39. Adenotrias n. phry- gla n. t. 44. C. spiroceras. t. 45. C. tragacanthoides n. t. 46. Pisum aucherii n. t. 47. Chesneya rhytidosper- ma n. t. 48. Ch. vaginalis. t. 49. Primula aucherii. t. 50. Tetrapterygium stylo- phorum n. . avieulariaefolium. . aucherii n. . montbretii en. . armenum n. 34. Drosanthe fimbriata n. 35. Dr. hirtella n. 36. Dr.helianthemnidesn. 'Thymopsis aspera n. . 38. Androsaemum xylo- steifolium n. Außer den genannten ſind noch beſchrieben ohne Abbildung Hypericum australe, linearifolium, elegans, hyssopifo- lium, asperulum. Adenotrias otschyi. Cicer arietinum, jacquemontii, spiroceras. Adenotrias kann als Unterſippe von Triadenia- betrachtet werden. Diserneston iſt genannt nach den Bruͤdern Erneſt, welche eine Introduction, eine Flore de Paris geſchrieben ha- ben. Es iſt wahrſcheinlich die einzige Pflanze, welche in Per— 23. H. nanum. t. 40. Diserneston n. gum- 24. II. anagallidioides n. miferum n. 25. H. euneatum. t. 41. Vicia aucherii. 26. II. repens. t. 42. Cicer pinnatifidum n., 27. H. retusum. pimpinellaefolium. 28. H. satureiaefolium n. t. 43. C. montbretii n., son- 29. H. spectabile n. garicum. H H II H 4 Haha en end 9 — — —— ——— 424 fin das Gummi ammoniacum liefert; ſteht Siler et Agasyllis nahe, hat aber einen unregelmaͤßigen Bluͤthenſtand, eine ſehr große Scheibe, und ſehr duͤnne Harzgaͤnge (Vittae) in der Frucht, welche uͤberdief bey Agasyllis ſchlauchartig iſt. Dabey liegen zwo ſehr ſchoͤne Charten von Kleinaſien und Syrien, bearbeitet vom Oberſten Lapie, welche zur Erlaͤute— rung dieſes Werks dienen, und den Geographen gewiß ſehr nuͤtz— lich ſeyn werden. Ein Verſehen ſcheint es uns zu ſeyn, daß 60 deutſche Meilen auf einem Grad angegeben werden. Die deutſchen Meilen find von den geographiſchen nicht verſchieden. Auf der Charte iſt auch der Lauf des Nils bis Esneh und ein Stuͤck von Arabien bis zum 26 °. a Abgebildet find in Fase. VI: t. 51. Eunomia monthretii, _ Quercus cypria. Hutchinsia chrysantha. Quercus trojana. Meniocus grändiflorus, fili- Quercus calliprinos. folius. Quercus aucherii. Quercus castaneaefolia. Argyrolobium erotalarioides Quercus persica. et trigonelloides. Beſchrieben find Primula aucherii, Tetrapterygium stylo- phorum, Eunomia montbretii, Hutchinsia chrysantha, Me- niocus grandiflorus, filifolius, Quercus castaneaefolia, persica, cypria, trojana, calliprinos. at Dabey liegt eine Charte von Lapie, umfaſſend das kaſpiſche Meer von Imeretium und Kurdiſtan bis Koraſſan; außerdem ein Stuͤck von Arabien, worinn Mascate, ſchoͤn und deutlich gezeichnet. Deutſchlands Flora von J. Sturm, Nuͤrnberg I. Heft 87. 88. Dieſes Heft enthaͤlt: Iris florentina, pallida, germanica, sambucina, squalens. Plantago major, cornuti, media, altissima, lanata, sericea, lagopus, montana, pilosa, alpina, maritima, recurvata, coronopus, psyllium, cynops. Rumex nivalis. Oxyria reniformis. Rhizobotrya alpina. Leucojum aestivum. 150 . Ueberall mit guten Zerlegungen der Bluͤthen, Gröpfe und Samen, alle bearbeitet von Koch. Dieſe Hefte werden augen⸗ ſcheinlich immer beſſer und ſtimmen nun ganz mit der heutigen, genauen Behandelungsart der Abbildungen und Beſchreibungen uͤberein. Die Giftgewächſe Deutſchlands und der Schweiz in lithographierten und colorierten Abbildungen, mit erläuterndem Text; zum Gebrauch in Volksſchulen, Real-Anſtalten und Gymnaſien und zum Selbſtunterricht, von M. Chr. Fr. Hochſtetter, Prof. u. Pfr. Eßlingen bey Schreiber. 1844. Fol. 44. Taf. 24. in Fol. Es iſt in der That faſt unbegreiflich, wie man eine ſolche Foliotafel fuͤr 6 Xr. liefern koͤnne: zwar ſind ſie nicht ſtreng wiſſenſchaftlich und haben keine Zerlegungen der Blumen, Fruͤchte und Samen; aber es ſtehen auf jeder mindeſtens zwo Pflanzen in natuͤrlicher Groͤße, oft zween bis drey Zweige mit Bluͤthen und Fruͤchten nebeneinander; oft Wurzel oder Blatt beſonders, das Alles recht gut gezeichnet, grade nicht fein, aber offenbar ſorgfaͤltig illuminirt, ſo daß Verfaſſer und 425 Verleger offenbar auf einen großen Abſatz rechnen müfen, wenn fie auch nur für die Koſten und Unkoſten entſchaͤdigt werden ſollen. Abgebildet ſind: Solanum dulcamara, nigrum. Datura stramonium; Hyoscyamus niger. Paris quadrifolia; Atropa belladonna. Aconitum lycoctonum, anthora, cammarum, napellus. Ranunculus sceleratus, thora, flammula, lingua. Lactuca scariola, virosa. Daphne laureola, mezereum. Actaea spicata; Chelidonium majus. Conium maculatum. Cicuta virosa. Aethusa cynapium. Oenanthe fistulosa. Digitalis lutea, purpurea. Gratiola officinalis; Ledum palustre. Coronilla varia; Evonymus europaeus. Euphorbia helioscopia, eyparissias. Helleborus niger, foetidus. Veratrum album; Colchicum autumnale. Arum maculatum; Alisma plantago. Taxus baccata; Mercurialis perennis. Secale cornutum; Lolium temulentum. Agaricus muscarius, nobilis, torminosus, acris, vernalis, necator, emeticus. Phallus impudieus, Boletus luridus. Deeonomifch = technifche Flora Böhmens; in oͤconomiſch⸗techniſcher Hinſicht bearbeitet von F. Grafen von Ber dj: told, in botaniſcher von Pp. M. Opiz. Prag III. 1. 1841. 8. S. 279 — 512. Wir haben ſchon wiederholt Gelegenheit gehabt, dieſes um: faſſende und nuͤtzliche Werk anzuzeigen. Es iſt wirklich mit ungemeinem Fleiß bearbeitet, und enthaͤlt von jeder Pflanze alles, was nur irgend uͤber ihre Anwendung bekannt geworden iſt mit Anfuͤhrung der Schriftſteller, der chemiſchen Beſtand— theile, der Einſammlung, Zubereitungsart und Anwendung. Bey den Gattungen ſind gelegentlich eine Menge Abaͤnderungen an— gefuͤhrt. Dieſes Heft enthält beſonders wichtige Pflanzen, nehmlich die Verbasca, bearbeitet von J. Pfund, und ſodann die uͤbrigen betaͤubenden Kraͤuter, namentlich Stechapfel, Winde, Taback, Wollkraut, Bilſenkraut, Polemonium, Lysimachia, Lycium, Belladonna. Wir zweifeln nicht, daß dieſes Werk großen Nutzen ſtiften und vielen Schaden abwenden werde. Es iſt lehrreich fuͤr den Arzt und den Apotheker, wie fuͤr den Oeco— nomen, Techniker und Botaniker. Auch die Etymologie iſt an— gegeben, und nicht ſelten zum Verwundern gruͤndlich erforſcht. Synopsis Plantarum seu enumeratio systematica etc. ad modum Persoonii elaborata. Auctore Dr. D. Dietrich. Vimariae apud Voigt. III. 1813. 8. p. 730. Wir haben die erſten Bände bereits angezeigt 1839. S. 681. und 1841. S. 747. und daſelbſt die Einrichtung angegeben. Die Hauptſache eines ſolchen Werks iſt die ſchnelle Erſcheinung, weil man gegenwaͤrtig bey der ungeheuren Vermehrung der Iſis 1844. Heft. 6. \ 426 Pflanzen nicht mehr weiß, wie man im botaniſchen Garten zu— recht kommen ſoll. Alle Pflanzen in einem ſolchen Buche zu verlangen, waͤre nicht nur unbillig, ſondern unmoͤglich: genug, wenn darinn ſteht, was bis jetzt der Welt in den Hauptwer— ken bekannt geworden iſt; wenn die Charactere ſo genau als moͤglich und dennoch kurz ſind; wenn der Autor dabey ſteht, die beſte Abbildung, das Vorkommen und die Natur des Ge— waͤchſes, ob Holz oder Kraut. Das ſcheint uns der Verfaſſer hier geleiſtet zu haben, und noch mehr: denn auch die Jahrs— zahl, wo die Sippe gegruͤndet worden, iſt angegeben und ge— woͤhnlich auch ein und das andere Synonym. Vor jeder Claſſe ſtehen die Sippen mit ihren Characteren, was die Vergleichung und Auffindung ungemein erleichtert. Der Druck iſt zweyſpal— tig und heraushebend. Die Sippen-Charactere ſind bey den Gattungen nicht wiederholt, wodurch ſehr viel Raum erfpart wird. Dennoch waͤre es gut geweſen, wenn man eine ſo kleine Schrift wie bey Perſoon gewaͤhlt haͤtte. Dadurch waͤre viel— leicht ein und der andere Band erſpart worden. Das laͤßt ſich indeß nicht mehr aͤndern, und wir wollen daher mit dem ſonſt ſo gut Gegebenen zufrieden ſeyn. Dieſer Band enthält die linneiſchen Claſſen von 11 — 15. Der Verfaſſer glaubt, mit einem Bande noch auszukommen, woran wir ſehr zweifeln in Betracht der zahlreichen Diadelphi— ſten und Syngeneſiſten. Dem mag aber ſeyn wie ihm wolle: man wird zufrieden ſeyn, wenn man bald ein vollſtaͤndiges Syſtem der Pflanzen erhaͤlt: denn das iſt jetzt das groͤßte und einzige Beduͤrfniß. Der Band hat ein Regiſter ſowie die vori— gen. Gut ſeyn wird es aber, wenn am Ende noch ein allge— meines Regiſter gegeben wird. Dem Verfaſſer muß man für die ungemeine Mühe, dieſe Maſſe von Pflanzen zuſammenzuſuchen und einzuordnen, ſehr dankbar ſeyn. Repertorium Botanices systematicae, auctore G. G. Walpers. Lipsiae- apud Hofmeister. I. 1842, 8. Fasc. 4. 5. p. 577— 947. II. 1843. 1029. III. Fsc. 1. 192. Dieſe Ergaͤnzung zu De Candolles Prodromus ruͤckt raſch vorwaͤrts und wird alſo bald ganz in den Haͤnden der Botaniker ſeyn. Das letzte Heft reicht nun über De Ca n— dolles Band VII. hinaus. Die zwey Hefte von Band I. enthalten den Schluß der Pa: pilionaceen mit einem Regiſter. Es waͤre ſehr rathſam, am Ende des ganzen Werks ein Geſammt-Regiſter zu liefern, weil es ſehr beſchwerlich iſt, in mehrern Baͤnden herumzuſuchen. Da das Werk ſo ſchnell erſcheint; ſo haͤtten vielleicht die ein— zelnen Regiſter wegbleiben konnen. Band II. enthält die Chryſobalaneen, Roſaceen, Pomaceen, Combretaceen, Oenotheren, Lythrarien, Melaſtomaceen, Myrta—⸗ ceen, Cucurbitaceen, Begoneen, Portulaceen, Craſſulaceen, Cacteen, Ribeſiaceen, Saxrifragaceen, Umbelliferen, Loniceren, Rubiaceen, Dipfaceen, Compoſiten bis Scrophularinen. Pa: pier und Druck ſehr gut. Das Werk verdient alle Empfehlung. Naturgetreue Abbildungen der vorzüglichften eßbaren, giftigen und verdaͤchtigen Pilze, nach eige— nen Beobachtungen gezeichnet und beſchrieben von C. A. F. Harzer. Dresden bey Pietz ſch. VII. — IX. 1843. 4. tab. 31 — 45. Dieſes ſchon hinlaͤnglich gerühmte Werk enthält wieder ſehr ſchoͤne Gemälde ganz und mit Durchſchnitten von: 27 427 Agaricus rutilans, fascieularis , splendens, fuscescens, aeruginosus, flexuosus, granulosus, eristatus, piperatus. Exidia auricula. Polyporus giganteus. Boletus subtomentosus, edulis. Amanita rubescens, purus, piperatus, pubescens. Der Text geht von S. 49— 72. und enthält: Agaricus integer, corodonius, conicus, collinitus, nudus, rutilans, fascieularis, splendens. -Lyeoperdon gemmatum. Polyporus giganteus. Boletus subtomentosus. Heft X. und XI. auch ſchon da. Flora mediea; a botanical Account of all the more important Plants used in Medicine in different Parts of the World, by J. Lindley, Prof. London 1838. 8. p. 656. Von dem Verfaſſer des Natural System’s of Botany 1836, das wir früher angezeigt haben, kann man nichts anderes als Gediegenes erwarten. Auch dieſe Schrift iſt eine muſterhafte Arbeit, geordnet nach dem natuͤrlichen Syſtem, mit den Ra— nunculaceen angefangen. Sippen und Gattungen ſind characte— riſiert, und die letztern haben noch eine kurze Beſchreibung ziem⸗ lich wie in den ſyſtematiſchen Werken. Ob dergleichen Dinge in einem ſolchen Buch, uͤberhaupt in der angewandten Botanik nöthig find, iſt ſehr zu bezweifeln. Unſers Erachtens ſollten hier die Charactere fo kurz als mög: lich angegeben werden; dagegen mehr die Beſchreibung der me⸗ diciniſchen Theile, der chemiſchen Beſtandtheile, der Wirkung und Anwendung; etwa die Zeit des Einſammelns, Zubereitens uſw. Weitlaͤufige Beſchreibungen gibt es in andern Buͤchern genug. Uebrigens hat der Verfaſſer auch die beſſeren Abbil⸗ dungen angefuͤhrt, was hier an ſeinem Ort iſt. — Auch die Anwendung; kurz das Buch iſt eingerichtet, wie jetzt alle neue— ren der Art; es enthaͤlt alles Neue, beſonders die indiſchen Sachen, womit die Engländer beſſer bekannt find als die an- dern Voͤlker; daher ſind auch mehrere mediciniſche Pflanzen richtiger beſtimmt als anderwaͤrts, vorzuͤglich die Fundorte häufig berichtiget. Hinten iſt eine Lifte der indiſchen Namen, aber ſonderbarer Weiſe nicht alphabetiſch geordnet. Ein gutes Regiſter fchließt das Buch. Ueberſetzt wird es wohl nicht wer⸗ den, da wir bey uns Überflüffig mit dergleichen Werken geſeegnet find. Im Mediciniſchen iſt vorzüglich benutzt Guibourt und Pereira. Beyträge zur Botanik. Eine Sammlung monographiſcher Abhandlungen uͤber beſonders ſchwie⸗ rige Gewaͤchsgattungen der Flora Deutſchlands, von Dr. F. W. Wall⸗ roth. Leipzig bey Hofmeiſter. Heft I. 1842. 8. S. 124. T. 2. ill. Der Verfaſſer iſt ſeit vielen Jahren ein ruͤſtiger Arbeiter im deutſchen Garten, und hat außer ſeinen Darſtellungen der Flechten viele Sippen und Gattungen aufgeklaͤrt. Es geſchieht auch wieder in dieſen Heften. Das vorliegende enthaͤlt einen großen Aufſatz über Agrimonia mit der umſtaͤndlichen Geſchichte und einer ungemein genauen Beſchreibung jedes einzelnen Theils und Theilchens. Freylich wenn alle Pflanzen fo bearbeitet wer: — 428 den ſollten; ſo wuͤrde keine Bibliothek hinreichen, nur die Bo⸗ tanik zu faſſen. Auch die mediciniſchen Eigenſchaften werden aufgefuͤhrt. S. 31. folgen die Charactere von 14 Gattungen, welche nun ganz ausfuhrlich beſchrieben werden mit allen Sy: nonymen und Abaͤnderungen. Man muß die Behandlung des Verfaſſers muſterhaft nennen. Es gibt 12 Gattungen, abge⸗ bildet ziemlich gut, aber die Illumination ziemlich ſchlecht. Bey ſolchen Monographien kann man auch muſterhafte und ſchoͤne Abbildungen erwarten, wenigſtens in unſerer Zeit, wo Franzo⸗ ſen und Englaͤnder das Moͤgliche leiſten. S. 62. folgen Bey⸗ träge zur Naturgeſchichte von Usnea nigra t. 2. Der Ver: faſſer macht daraus Cryptothamnium usneaeforme; gehört unter Sphaeria. S. 79. Beytrag zur Naturgeſchichte von Orchis (Conopsi- dium) bifolia t. 2. Es iſt nicht einzuſehen, warum der Vers faſſer den Beynamen bifolia in sthenantherum verwandelt. S. 110, über Senecio paludosus, woraus wird S. immu- nis, munitus et riparius. S. 118. über Erysibe subterranea T. 2., an den Erd⸗ aͤpfeln. Hieraus erſieht man, daß dieſe Abhandlungen von großem Werth ſowohl fuͤr die Botanik als fuͤr die Oeconomie und Pharmacie ſind. Florae basileensis Supplementum, auctore C. F. Hagenbach Med.Doct. Basileae apud Neukirch. 1813. 12. p. 220. t. 1. Hagenbachs Flora zeichnet ſich aus durch großen Reich— thum und Genauigkeit. Dennoch iſt es dem Verfaſſer gelun— gen, ſeit dieſer Zeit in der fo manchfaltigen Gegend von Baſel noch eine recht tuͤchtige Menge von Pflanzen zuſammenzubrin⸗ gen. Außer dem vielen Neuen, worunter beſonders Abarten, find ſehr zahlreiche Zuſaͤtze zu den früher aufgeführten Gattungen gekommen, neue Charactere, Standorte, Citate, critiſche Be⸗ merkungen uſw.; ſo daß das Hauptwerk eine weſentliche Berei⸗ cherung und Verbeſſerung erhalten hat. Die Tafel ſtellt Fra- garia hagenbachii illuminiert vor, welche Koch von der F. collina getrennt hat. Wir wuͤnſchen dem Neſtor der Botani⸗ ker Gluͤck, daß es ihm noch vergoͤnnt war, fein Werk vieljaͤh⸗ riger Arbeit voͤllig zu ergaͤnzen. Spieilegium florae rumelicae et bithynicae, exhibens synopsin Plantarum, quas aestate 1839. legit auctor A. Grisebach, Doctor Med. et Prof. Brunsvigae apud Vieweg I. 1843. 8. p. 160. II. III. — 407. Wir haben ſchon bey der Anzeige der ausgezeichneten Reiſe des Verfaſſers zu verſtehen gegeben, was man von feiner Dar— ſtellung des Pflanzenreiches der im Titel genannten Gegenden zu erwarten habe. Die Hoffnung iſt auch nicht unerfüllt ges blieben. Der Verfaſſer liefert hier muſterhafte Beſchreibungen der zahlreichen von ihm geſammelten Pflanzen, und fügt zus gleich diejenigen bey, welche ziemlich in denſelben Gegenden ge⸗ funden worden von Friedrichsthal, Frivaldzky und Peſtalozza; erwaͤhnt auch derjenigen, welche fruͤher von Buchsbaum, Forſkal, Sibthorp und Seſtini beſchrieben worden. Die Länder ſind Bosnien, Serbien, Bulgarien, Albanien, Mace⸗ donien, Thracien und Bithynien, wo Bruſſa. Die Namen 429 derſelben find uͤberall beygefuͤgt. In der Vorrede zählt er die früheren Botaniker auf, welche etwas über dieſe Laͤnder bekannt gemacht haben. Dann folgt die ſyſtematiſche Beſchreibung, ziemlich nach dem Gange von End lichers Genera; hier die Papilionaceen, Roſaceen, Myrtaceen, Lythrarien, Onagrarien, Halorageen, Lineen, Geraneen, Draliden, Rutaceen, Zygo⸗ phylleen, Terebinthaceen, Euphorbiaceen, Rhamneen, Ilicinen, Celaſtrinen, Staphyleaceen, Acerinen, Tiliaceen und der An— fang der Malvaceen. Der Verfaſſer hat uͤberall den Character zu den Gattungen neu bearbeitet, in der Regel etwas zu lang; dabey ein und die andere Abbildung angefuͤhrt; ſodann eine großere Beſchreibung, und endlich den Stand- und Fundort; auch die Abarten ſind uͤberall hervorgehoben. Die Sippen ha— ben gleichfalls ihren neuen Character, ſo wie die Unterabthei— lungen derſelben; die Familien dagegen nicht, weil es unnoͤthig. In dieſem Heft werden beſchrieben von den Papilionaceen 186 Gattungen aus 41 Sippen, worunter Retama, Trichasma, Syspone n. (Genista sagittalis), Calycotome, Ebenus, Physanthyllis, Hymenocarpus, Bonjeania, Psoralea, Ga- lega, Colutea, Oxytropis, viele Aſtragalen, Bonaveria, So- phora et Cercis. Unter den Roſaceen S. 85. Cotoneaster, Amelanchier, Cydonia. Unter den Myrten Myrtus et Punica, unter den Rauten Dictamnus, Haplophyllum, Peganum; unter den Zygophylleen Tribulus; unter den Terebinthaceen Pistacia. Terebinthus et Lentiscus, Rhus coriaria et cotinus. Unter den Euphorbiaceen Crozophora, Andrachne; unter den Mal: vaceen Lavatera et Althæa. Roſaceen ſind 66 Gattungen in 20 Sippen; Myrtaceen 2 in 2; unter den Lythrarien 4 in 1; unter den Onagrarien 10 in 2; unter den Halorageen 2 in 2; unter den Lineen 10 in 2; unter den Geranien 22 in 2; unter den Oxaliden 2 in 1; unter den Rutaceen 7 in 4; unter den Zygophylleen 1 in 1; unter den Terebinthaceen 4 in 2; unter den Euphorbiaceen 35 in 5; unter den Rham— neen 7 in 3; unter den Ilicinen 1 in 13 unter den Acerinen 4 in 1; unter den Tiliaceen 2 in 1; unter den Malvaceen bis jetzt 10 in 3. Zahlreich an Gattungen ſind: Genista 8, Medicago 12, Trifolium 40, Astragalus 19, Vieia 15, Potentilla 13, Rosa 7, Linum 9, Geranium 15, Euphorbia 29. Heft II- III. gehen bis Ericeae. Vorleſungen über die Kräuterkunde, für Freunde der Wiſſenſchaft, der Natur und der Gärten, von Dr. H. F. Link, Prof. Berlin bey Luͤde ritz. I. 1. 1843. 8. S. 186. Taf. 2. Wir freuen uns immer, wenn uns ein neues Werk von dieſem Veteranen der Wiſſenſchaft zu Handen kommt. Große Literatur-Kenntniß, eigene Beobachtungen und Unterſuchungen, verbunden mit vielſeitiger Beurtheilung, welche ſich auf eine durchgreifende Kenntniß aller einſchlaͤgigen Faͤcher gründet, kommt dem Leſer auf jeder Seite entgegen. Der Verfaſſer ſteht ſeit einem halben Jahrhundert als ein fleißiger und geſchickter Ar: beiter, nicht minder als ein ruͤſtiger und gluͤcklicher Kaͤmpfer im Felde der Wiſſenſchaft, und kann daher ruhig zuſehen, wie einige unbeſcheidene Juͤngere ſich uͤberheben, da ſie in manchen Dingen weiter ſehen, thuend, als wuͤßte man nicht, daß er ſie auf feine Schultern gehoben hat. Wenn das Microſcop gegen: waͤrtig in den Haͤnden aller Botaniker iſt; ſo darf man nicht * 430 vergeſſen, daß er mit Sprengel, Rudolphi, Treviranus und Kieſer eigentlich der Begruͤnder der Pflanzen-Phyſiologie in Deutſchland iſt, daß er das Mieroſcop auf alle Theile und Gattungen der Pflanzen angewendet hat, während feine Crittler noch nicht in den Windeln lagen. Damals konnte man frey— lich mit den ſchlechten Microſcopen noch nicht ſehen, was jetzt ein leichtes iſt; damals wußte man auch noch nicht, was zu ſuchen war, weil die Naturphiloſophie noch nicht geſagt hatte, was gefunden werden muß. Gegenwärtig will jeder Gelbſchna— bel entdeckt haben, daß die Pflanzen aus nichts als Zellen be— ſtehen und entſtehen, und wenn es ihnen dabey gelingt, irgend eine Modification zu entdecken; ſo machen ſie Halloh, daß die Welt wiederhallt. Die Geſchichte aber wird Links Entdeckun⸗ gen Gerechtigkeit widerfahren laſſen und ihm als Eigenthum zutheilen, was ihm in der Pflanzen- Anatomie und Phyſiologie gehört, den Juͤngern aber gern zugeſtehen, daß fie Einzelnes weiter geführt haben, wenn gleich ihr Duͤnkel es nicht verdiente. Wir erhalten hier in fortlaufender Rede die Summe aller Arbeiten und aller Forſchungen und Gedanken des Verfaſſers, wie er dieſelben durch eine lange Reihe von Jahren zufammen- gebracht hat, mit Anerkennung deſſen, was andere vor, mit und nach ihm dazu beygetragen haben. Er iſt bekanntlich der Naturphiloſophie nicht geneigt, aber dennoch offen fuͤr ihre Re— ſultate, wenn er ſie wahr findet. So tritt er unſerer Lehre von dem Gegenſtand der Naturgeſchichte ohne Bedenken bey, daß nehmlich nur Individuen Gegenſtaͤnde derſelben ſind. Fruͤher wußte man nicht, was hinein gehoͤrt: man hat daher ein Feuerreich, ein Atmoſphaͤrilien-Reich und ein Waſſerreich hinein gepfuſcht. Dieſem Schwanken iſt nun abgeholfen. Ebenſo erkennt er an, daß die Bluͤthe das Ende des Zweiges iſt ſo— wohl dem Ort als der Zeit nach. Dergleichen naturphiloſo— phiſche Lehrſaͤtze ließen ſich noch viele ausheben. Sie beweiſen Vorurtheilsloſigkeit des Verfaſſers; deßhalb waͤre es ſehr un— billig, ſeinen gelegentlichen Tadel uͤbel zu nehmen, auch wenn er nicht recht zu haben ſcheint. Das Buch iſt nicht gerade nach den gehaltenen Vortraͤgen abgetheilt, ſondern nach den Gegenſtaͤnden. Zuerſt ſpricht der Verfaſſer uͤber die Individualitaͤt der Pflanze, ihre Symmetrie und die Aenderung derſelben durch Schoͤnheit, Zweckmaͤßigkeit und Zuſammenſetzung des Ganzen. Dieſe Dinge ſind wenig— ſtens neu und anziehend, wenn ſie auch nicht ſcharf ſeyn ſoll— ten: denn Schoͤnheit iſt nichts anders als Symmetrie und Manchfaltigkeit, und was die Zweckmaͤßigkeit betrifft, ſo ſollte in der Naturgeſchichte keine Rede davon ſeyn, außer wo der Menſch die Gegenſtaͤnde mit ſich in Beziehung geſetzt hat. Sie iſt ein völlig willkuͤhrlicher Begriff, der fi nothwendig bey jedem Menſchen aͤndert, weil jeder die Dinge anders braucht. Dann ſpricht der Verfaſſer uͤber das Leben der Pflanze, deſſen Geſetze, den Periodismus, die Reizbarkeit und die Gewoͤhnung, wobey viel Intereſſantes vorkommt; indeſſen muß in einer Phy— ſiologie auch die Gewoͤhnung phyſiologiſch erklaͤrt werden: denn die Gewoͤhnung ſelbſt erklaͤrt nichts. Dann folgt der Unter— ſchied der organiſchen und nicht organiſchen Koͤrper, die Unter⸗ ſchiede der Pflanzen und Thiere; die Meynung von Jungius, Linne und andern. Der wahre Unterſchied iſt nicht gefaßt. Er beſteht darinn, daß in der Pflanze ſich nur das Fluͤſſige bewegt, im Thier aber auch das Veſte. — Dann kommt die Geſtalt der Pflanze, ihre Entwickelung, Metamorphoſe und Prolepſis; alles deutlich dargeſtellt, wie man uͤberhaupt dem Verfaſſer das Talent zugeſtehen muß, feine Anſichten fo dar: 431 zuſtellen, daß man weiß, wie er es meynt. Er gibt endlich die Polaritaͤt zwiſchen Stamm und Wurzel zu, aber nicht zu den andern Theilen z. B. den Blattflaͤchen, zwiſchen Staub⸗ beuteln und der Narbe uſw., was nicht wohl begreiflich iſt. Warum der Stamm aufwaͤrts wachſe, ſey eine Frage wie die, warum der Menſch den Kopf oben habe. Das iſt nicht phy: ſiologiſch. Es laͤßt ſich allerdings erklaͤren, warum des Men⸗ ſchen Kopf oben ift: er iſt nicht oben, ſondern den Geſchlechts—⸗ theilen entgegengeſetzt. Mit Recht verwirft der Verfaſſer Du⸗ trochets Meynung, daß in der Pflanze alles mechaniſch ſey: indeſſen haben wir gute Gruͤnde, uns von Tag zu Tag mehr der Anſicht zuzuneigen, daß die Aufrichtung des Stengels auch nicht anders als ein Product der Schwere iſt, ganz gleich dem Abſteigen der Wurzel. Das zu erörtern iſt jedoch hier nicht der Ort; doch muß bemerkt werden, daß dabey die Polaritaͤt oder das Leben nicht ausgeſchloſſen iſt. Die Pflanze lebt aus andern Gruͤnden als aus mechaniſchen: ſie faͤllt aber und ſteigt aus den letztern. Sie koͤnnte leben, ohne auf- und abzuſtei— gen, wie es beym Thiere der Fall iſt, das den Schwerpunct in ſich ſelbſt aufgenommen hat, waͤhrend er außerhalb der Pflanze liegt. Aus einander geſetzt in unſerer Allg. Nat. Geſch. Unterſchiede der Phanerophyten, Cryptophyten und Meſophy— ten (Mooſe und Farren); eine klare und treffende Darſtellung, welche die weſentlichen Unterſchiede dieſer Abtheilungen erfaßt. Dann wird der innere Bau der Gewaͤchſe mit dem Geſchicht— lichen und zunaͤchſt das Zellgewebe dargeſtellt mit Abbildungen; ebenfalls ganz klar, wie es von einem ſolchen erfahrnen Beo— bachter zu erwarten iſt. Daſſelbe gilt vom poroͤſen Zellgewebe, den Zwiſchenraͤumen und der Oberhaut, gleichfalls mit Abbil— dungen und critiſch. Ebenſo der Innhalt der Pflanzenzellen, Koͤrner, Staͤrkmehl und Phyllochlor; ferner die Baſtroͤhren, Spiralen oder Faſerzellen; endlich die Spiral-Gefaͤße und die Verſchiedenheiten derſelben, ſowie ihre Verrichtungen. Der Saft ſoll darinn aufſteigen. Daruͤber haben wir uns hinlaͤnglich in unſerer allgemeinen Naturgeſchichte Band II. verbreitet. Der Verfaſſer ſpricht ausfuͤhrlich uͤber die Saftgaͤnge und die Bewegung ihrer Säfte, ſowie über die Geſchichte mit Unpar— theylichkeit, was anerkannt werden muß. Dann folgen die innern Druͤſen, die Spaltoͤffnungen, die Luͤcken und endlich die Mor— phologie der Pflanzen, womit dieſes Heft geſchloſſen iſt. Zur Flora Mecklenburgs, von Dr. J. Roper, Prof. Roſtock bey Leopold. 1843. 8. S. 160. Das iſt einmal eine neue Flora, kein trockenes Verzeichniß; ſondern critiſche, organiſche und phyſiokogiſche, ſowie geogra— phiſche und locale Unterſuchungen. Zuerſt die Erforderniſſe eis ner wiſſenſchaftlichen Flora mit großer Strenge aufgeſtellt. Dieſes Heft enthaͤlt die Farren, worinn vieles uͤber den Bau, beſonders der ſogenannten Fruͤchte, uͤber ihre Aehnlichkeit mit andern Pflanzen und uͤber die Claſſification vorkommt, alles mit der Strenge und dem Scharfſinn, womit er in ſeiner er— ſten Schrift uͤber die Euphorbien aufgetreten iſt. Er hat lange geſchwiegen, und man glaubte ſchon, er wollte ausruhen. Dieſe Schrift beweißt aber, daß er in der Stille ungemein thaͤtig ges weſen iſt. Er hat die Pflanzen nicht geſammelt und getrocknet in die Faͤcher gelegt, ſondern von ihren Hervorſprießen an beo— bachtet und unterſucht bis zum Samen und in dieſen hinein. 432 So allein kann aus einer Flora und dem ganzen Pflanzenreich etwas werden. Jede Gattung iſt gewiſſermaaßen eine eigene phyſiologiſche und ſyſtematiſche Abhandlung, wobey auch vor— kommt, was andere daruͤber beobachtet haben. Aufgefuͤhrt ſind hier: Polypodium vulgare mit ſeinen Abaͤnderungen, Synonymen, Vorkommen, nicht bloß im Lande, ſondern auch ringsum. Daſſelbe gilt von P. phegopteris, dryopteris, calcareum. Pteris aquilina. Blechnum boreale. Struthiopteris germanica. Asplenium septentrionale, adiantum nigrum, germa- nicum, ruta muraria, tri- chomanes. Scolopendrium offieinarum. Athyrium filix fem., fonta- num. Cystopteris fragilis. Nephrodium thelipteris, ore- opteris, filix mas, spinu- losum, rigidum. Osmunda regalis. Botrychium lunaria, ceum. Ophioglossum vulgatum. Lycopodium selago, inunda- tum, elavatum, camplana- tum, annotinum. Isoetes lacustris. Equisetum arvense. Telmateja sylvaticum, pra- tense, limosum, palustre, hiemale, variegatum. Pilularia globulifera. Salvinia natans. ruta- Aspidium aculeatum. Dieſes iſt ein zeitſpieliges, aber ergiebiges Unternehmen: mag es dem Verfaſſer gelingen, es durchzufuͤhren. Naturgetreue Abbildungen und Beſchreibungen der eßbaren ſchaͤdlichen und verdaͤchtigen Schwaͤmme von Kromb- holz. Prag bey Calve. Heft VIII. 1843. Fol. 33. Tafeln dazu in gr. Fol. 55 — 62. ill. (4 Kronen). 1 Wir freuen uns, von dieſem nuͤtzlichen Werke, wieder ein Heft anzeigen zu koͤnnen. Es iſt ebenſo reichhaltig wie die vo— rigen, und offenbar mit eben ſo viel Liebe bearbeitet und aus⸗ gefuͤhrt; der Preis billig für fo viele und ſorgfaͤltige Arbeit; faft nur zu viel Abbildungen auf einer Tafel, weil ſie ſchwer aus⸗ einander zu leſen ſind; fuͤr jede Gattung mehrere Abbildungen, alles in natuͤrlicher Groͤße, ganz, in Buͤſcheln und zerſchnitten. Beſonders bequem iſt es, daß die Namen auf den Tafeln ſte— hen; auch hier mehr als noͤthig waͤre, nehmlich deutſch, latei— niſch, franzoͤſiſch, italiaͤniſch und boͤhmiſch. Auf Taf. 55. find abgebildet: Agaricus muceron, sower- bei, popinalis, praecox et rhodopolius. Taf. 56. A. listeri. rubellus, chloroides, pallidus. Taf. 57. A. piperatus, pergamenus, uvidus, vellereus, argematus. Taf. 58. A. scrobiculatus, aspidius, intermedius, orcellus. Taf. 59. Tuber eibarium, niveum, Rhizopogon albus. Taf. 60. Polysaccum erassipes, turgidum, pisocarpium, _ tuberosum; Rhizopogon luteolus, virens; Scleroderma vulgare; Elaphomyces granulatus. Taf. 61. Agaricus lacteus, emeticus, fallax, alutaceus, nitens. Pezizae helvelloideae. Taf. 62. Agaricus fureatus, spiloleucus, radicosus. eyaneus, æruginosus, viseidus, glutinosus, velutipes, Sie find alle genau befihrieben mit den Synonymen, dem Vorkommen, der Zeit und der Benutzung. Der Text iſt deutſch und lateiniſch. 433 - Catalogo sistematico e ragiomato de’Testacei delle due Sicilie di Dr. O. G. Costa. Napoli 1829. 4. 132. tav. 2. 1 Der Name Catalog ift wirklich für dieſes Buch zu beſcheiden, denn es enthaͤlt nicht bloß eine Aufzaͤhlung der Gattungen, ſon— dern auch bey jeder eritiſche Bemerkungen, oft eine genauere Beſchreibung, Anfuͤhrung des Fundorts und Beurtheilung der vorhandenen Abbildungen, fo wie die Angabe der Größe, end— lich Charactete der neuen Gattungen, deren nicht wenige vor⸗ kommen. Bey jeder Sippe ſtehen die Namen der Gattungen mit den franzoͤſiſchen Namen von Lamarck; ſodann folgen die Bemerkungen zu jeder Nummer. Die Abbildungen ſind nicht uͤbel; ſtellen vor: Balanus vitreus, Chiton rubicundus, eu- ple, einereus, stigma; Corbula mediterranea; Odonei- neta papyracea, Psammothea striata; Cyclas sebetia; Psam- mobia cumana; Venus tenorii, petagnae. Aufgefuͤhrt find folgende Gattungen: 1. Chiton squamosus, fascicularis, einereus P., caje- tanus P., cinereus L., rubicundus n., euple® n., stigma n. 2. Balanus balanus, balanoides, tulipa, fistulosa, stel- lata, vitrea n., depressa. 3. Chthamalus glaber. 4. Acasta spongites. 5. Coronula testudinaria. 6. Anatifa anatifera, anserifera, muricata, subdivisa n. 7. Cineras coriacea, leporina. 8. Pholas dactylus, candida, pusilla. 9. Unio pietorum. 10. Solen siliqua, vagina, ensis, legumen, strigilatus, coarctatus. 11. Tellina planata, exigua, incarnata, rostrata, nitida, distorta, variegata, serrata, balaustina, pellucida. 12. Psammobia gari L., gari P., cumana n., fragilis. 13. Psammothea striata. 14. Solemya togata. 15. Lucina gibbosa, digitaria, divaricata, lactea. 16. Odoneineta papyracea. 17. Corbula mediterranea n., olympica n., reflexa, 18. Cardium tuberculatum, edule, papillosum, aculea- tum, echinatum, eiliare, mucronatum, flavum, lævigatum, casertanum. 19. Mactra glauca, stultorum, lactea, striata. 20. Amphidesma cornea. 21. Donax trunculus, semistriata, venusta. 22. Venerupis irus. 23. Venus ceasina, verrucosa, corrugata, gallina, petag- nae n., geographica, tenorii n., rariflamma, bicolor, flo- rida, petalina, decussata, dysera, paphia. 24. Cytherea chione, lupinus, exoleta, nux, rupestris. 25. Spondylus gaederopus, gussonii n. 26. Isocardia cor, antiquata, muricata, calyculata, litho- phagella. 27. Chama gryphoides, unicornis. 28. Arca nom, barbata, tetragona, umbonata, antiquata, modiolus, scabra, imbricata, lactea. 29. Pectunculus pilosa, glyeimeris, bimaculata. 30. Nucula nucleus, pella, minuta. 31. Ostrea edulis, eristata, denticulata, cochlear, eyr- nusii. Iſis 1844. Heft 6. 434 32. Lima lima, inflata, fragilis. 33. Peeten jacobæus, plica, sanguineus, varius, coral- linus, flexuosus, pusio, glaber, flagellatus, flavidulus, ne- bulosus, dumasii, hyalinus. 34. Anomia cepa, ephippium, eleetrica, margaritacea, radiata, sulcata, squamula, lens. 35. Crania craniolaris. 36. Terebratula truncata, caput serpentis, pubescens. 37. Hyalæa tridentata. 38. Mytilus edulis, ungulatus, galloprovincialis, sagit tatus, minimus. 39. Modiola lithophaga, discors, barbata. 40. Avicula hirundo. 41. Anodonta eygnea, anatina. 42. Pinna nobilis, rudis, muricata, saccata. 43. Argonauta argo, uniumbilicatus. 44, Carinaria vitrea. 45. Orthocera obliqua, raphanus, raphanistrum, legu- men, fascia. 46. Nodosaria radicula, siphunculus. 47. Spirolina depressa. 48. Lituola lituus. 49. Lenticulina calcar, erispa. 50. Discorbis beccarii. 51. Conus mediterraneus, franeiscanus. 52. Cypræa lurida, pyrum, pediculus, coceinella, oryza, umbilicalis. 53. Columbella rustica. 54. Mitra lactea, cornicularis, cornea, tringa, ebenus. 55. Marginella muscaria. 56. Oliva oryza. 57. Volvaria pallida, exilis. 58. Bulla lignaria, striata, hydatis. 59. Bullæa aperta. 60. Ovula birostris, carnea, triticea, lactea. 61. Buccinum mutabile, reticulatum, asperulum, flexu- osum, corniculum, macula, elegans n., semiplicatum n., linnaei. 62. Nassa neritea. 63. Cassidaria echinophora, tyrrhena. 64. Cassis undulata, saburon. 65. Dolium galea. 66. Rostellaria pespelecani. 67. Murex brandaris, trunculus, erinaceus, scaber, tritonis, nodiferum, cutaceus, scrobiculator, 68. Ranella reticularis. 69. Fusus syracusanus, pusio, strigosus. 70. Fasciolaria lignaria. | 71. Pleurotoma echinata? bertrandii, vauquelinii, ob- longa. 72. Cerithium alucoides, fuscatum, scabrum, cingula- tum, inversum n. 73. Turbinella eraticulata, eburnea n. 74. Trochus magus, zizyphinus, conulus, granulatus, erythroleucos, umbilicatus, umbilicaris, pharaonius, ci- nerarius. 75. Monodonta aegyptia, varians n., tessellata, lineo- lata n. 76. Solarium stramineum. 77. Rotella vestiaria. 28 435 78. Turbo rugosus, pullus, caerulescens, cancellatus, costatus. 79. Cyelostoma elegans. 80. Turritella terebra. 81. Scalaria clathrus, raricosta, lamellosa. 82. Rissoa costata, oblonga, ventricosa, violacea, ele- gans n., splendens n. 83. Helix lucorum, vermiculata, pomatia, aspersa, aperta, olivetorum, algira, planospira, variabilis, obvoluta, ma- ritima, muralis, incarnata, ericetorum, pisana, conica, conoidea, nitens, pulchella, carthusiana, cornea, horten- sis, erispata n., coniformis. 84. Carocolla albella. 85. Janthina janthina, bicolor n. 86. Pupa tridens, fasciolata, splendidula n. 87. Clausilia corrugata, bidens. 88. Succinea putris. 89 Cyelostoma elegans. 90 Planorbis planorbis, carinata. 91. Physa fontinalis. 92. Limnea stagnalis, auricularia, fragilis, limosa. 93, Paludina fasciata, tentaculata, thermalis. 94, Neritina fluviatilis, viridis, baetica. 95. Natica canrena, glaucina, stercus muscarum. 96. Haliotis tuberculata, striata, marmorata, bistriata, glabra. 97. Patella vulgata, plicata, caerulea, aspera, granu- laris, tarentina, pectinata, galathea, distorta. 98. Emarginula ſissura, rubra, adriatica n., elongata n., solidula n. 99. Fissurella nimbosa, græca, rosea, fascicularis, mi- nuta. 100. Pileopsis ungarica. 101. Calyptræa sinensis, muricata. 102. Crepidula fornicata, crepidula. 103. Ancylus gussonii n. 104. Dentalium fasciatum, dentalis, entalis, tarentinum, corneum, coaretatum, minutum, splendens n. 105. Spirorbis spirillum, spirorbis. 106. Serpula vermicularis, intrieata, cristata, contorto- plicata, decussata, glomerata, filograna, protensa, echi- nata. 107. Siliquaria anguina. 108. Teredo navalis. Memoires de la société du Museum d'histoire naturelle de Strasbourg. Strasbourg chez Levrault III. 2. 1842. 4. 35. 73. 30. 13. 36. Planches. Dieſe Abhandlungen zeigen immer ein erfreuliches Gedeihen, obſchon Straßburg mehrere tuͤchtige Mitarbeiter verloren hat. Die Gegenſtaͤnde ſind werthvoll, die Abbildungen genau und in Simons Lithographie deutlich und reinlich abgedruckt. S. 1— 35. Der Aufſatz von A. Mutel uͤber neue Or⸗ chideen mit Bemerkungen uͤber die ſippiſchen Kennzeichen laͤuft fort. Die Charactere ſehr weitlaͤufig, ſodann eine Beſchreibung mit critiſchen Bemerkungen; Citate bey den Sippen und den fruͤher bemerkten Gattungen. Beſchrieben ſind hier: Stanhopea oculata. Gongora atropurpurea. Cymbidium aloifolium, lan- cifolium, ochroleueum. Acropera loddigesii. Geodorum dilatatum. Eulophia guineensis. Zygopetalum mackaii, max- illare. Cyrtopodium punctatum, fla- vum. 436 Trichopilia tortilis. Oncidium longibulbosum, ra- niferum, bifolium, flexuo- sus, longicornu, altissimum, luridum, ampliatum, cebo- letta. Fernandezia elegans. Brassia maculata. Angræcum distichum, Calanthe veratrifolia, Abgebildet find auf 5 Tafeln Blumen und Einzelheiten von Pholidota imbricata, Polystachya luteola, Dendrobium ma- crostachyum, pierardi, Epidendrum cochleatum, fragrans, ciliare, cuspidatum, umbellatum, erassifolium, Brassavola cucullata, Cattleya loddigesii, intermedia, forbesii, Aspa- sia variegata. Maxillaria aromatica, picta, squalens, densa, Bifrenaria atropurpurea, Batemania colleyi, Di- erypta baueri, Catasetum cristatum, deltoideum, clave- ringi, luridum. Es iſt ſchade, daß die Namen nicht auf den Tafeln ſtehen. S. 1— 73. G. Duvernoy und Lereboullet, Be: merkungen und Aufklaͤrungen uͤber die Wirbelthiere aus Alge— rien zu Straßburg mit T. 1 — 5. | Die Haarthiere hat Duvernoy groͤßtentheils bearbeitet; Lere— boullet das Anatomiſche dazu gethan und die andern Thiere be= ſchrieben. Duvernoy allein Macroscelides. Voran geht ein Ueberblick uͤber die Haarthiere, meiſtens ein— geſchickt vom Hauptmann Rozet. Es ſind Vespertilio mu- rinus, Rhinolophus unihastatus, Macroscelides rozeti, Erinaceus algirus, Hysna striata (vom Dberften-Schau- enburg), Herpestes numidicus, Genetta afra, Felis leo foem. (vom Dey), Mus barbarus, Gerbillus shawii, Dipus mauritanicus. Der Igel ift von Lereboullet beſchrieben. E. algirus: auriculis subarcuatis; digitis et unguibus mediocribus; toto corpore subtus pilis confertissimis, mollibus, magnopere albis vestito. Nur Balg, 6“ lang, Schwanz 9“, Hauptunterſchied im Pelz, Oran. Herpestes numidicus iſt eine Abart vom ge: meinen Ichneumon aus Aegypten. Genetta afra weicht ab von Viverra genetta aus Europa und vom Vorgebirge der guten Hoffnung; auch etwas verſchie⸗ den von M. Wagners Abbildung aus Algier. Die Flecken größer, näher beyhſammen, dunkler und voller; kein weißer Flecken uͤber dem Auge. Folgende find S. 9. ganz ausfuͤhrlich von Lereboullet bes ſchrieben. Mus barbarus, fruͤher beſchrieben von Bennett in Zoo- logical Journal IV. t. 17. auch in M. Wagners Reiſe Taf. 1. Das Gebiß iſt voͤllig wie bey den gemeinen Maͤuſen. Juͤngere ſind beſchrieben, Schaͤdel ganz genau, ſo wie das Skelet und die Eingeweide, welche ſammt dem Schaͤdel, dem jungen Thier und dem alten Weibchen illuminiert abgebildet find. S. 22. Gerbillus shawii (Iird) von Duvernoy beſchrieben; das Skelet und die Eingeweide von Lereboullet, beides abge⸗ bildet ſo wie das Thier ſelbſt, illuminiert. , Zu S. 30. Dipus mauritanicus, ebenfo von Duvernoy, das Anatomiſche, wie wir meynen, von Lereboullet, das Skelet und ſelbſt das Muskelſyſtem, das Hirn und die Eingeweide; heißt bey M. Wagner Dipus aegyptius; das Paar wird auf dem Markt von Oran fuͤr 45 Centimes verkauft. Ab⸗ gebildet Skelet, Schaͤdel, Muskeln und Eingeweide auf Tafel 3 und 4. S. 50. Macroscelides rozeti, ganz von Duvernoy be⸗ ſchrieben; voran das Geſchichtliche. Maeroscelides typus iſt ſchon abgebildet in Petivers Gazophylacio t. 23. Skelet, Zähne ganz genau, Ruͤſſel, Schwanzdruͤſe, Eingeweide, Foͤtus⸗ huͤllen. Platz zwiſchen Cladobates et Erinaceus. Abgebildet auf Taf. 5. Eingeweide und Foͤtus. S. 1— 15. Fr. Kirſchleger, über Mißbildungen von Pflan⸗ zen. Beziehen ſich auf Berberis articulata, Campanula per- sicifolia, Delphinium consolida, Tragopogon pratensis, Rosa prolifera. Der Roſenkelch ift eine Verwachſung der Stipulae der Kelchblaͤtter. Die Blumenblaͤtter find wahrſcheinlich eine Metamorphoſe zweyer Stipulae durch Verkuͤmmerung des eigent- lichen Blattes. Peucedanum oreoselinum, Veronica sibirica, Primula au- ricula, Plantago botryophylla. Schade, daß keine Abbildun⸗ gen dabey ſind. Beſchrieben iſt auch Morina persica. S. 1—30. V. Sganzin, Catalog der Schalen auf Moritz, Borbon und Madagascar. Ein ſehr nuͤtzliches Verzeichniß, weil der genaue Fundort da⸗ bey iſt; bey einigen neuen die Beſchreibung. Siliquaria anguina, muricata, lactea. Dentalium aprinum, corneum. Serpula glomerata, plicaria, arenaria. Magilus antiquus. Tubicinella balænarum. Coronula diadema, balænaris. Balanus tintinnabulum, punctatus, conie. Anatifa. Pollieipes mitella. Septaria arenaria. Teredo palmulatus. Pholas silicula. Gastrochæna cuneiformis, nicht hier, fondern an Frankreich; mytiloides. Sanguinolaria livida. Psammobia aurantia. Tellina remies, scobinata, lingua felis, obliqua. Lucina lutea. Donax granosa, bicolor, mero&. Cytherea tigerina, pectinata, flexuosa. Venus puerpera, papilionacea. Cardium rugosum, unedo, fragum, cardissa. Cypricardia rostrata. Arca fusca, trapezina, scapha, antiquata. Unio madagascariensis, brevialis, sinuata. Tridacna gigas, crocea. Hippopus maculatus. Modiola semifusca. Mytilus — plures. Pinna flabellum, dolabrata, nigrina. Perna ephippium, isognomum, avicularis, femoralis, canina, sulcata, vulsella. 438 Avicula crocea. Meleagrina margaritifera. Pedum spondyloideum, Lima annulata. Pecten pallium. Spondylus aurantius. Ostrea cristata, denticulata, radiata. Vulsella lingulata. ; Terebratula pisum. Chiton — plures. Patella granatina, oculus, testudinaria. Umbrella indica. Pileopsis intorta. Calyptraea tectum sinense. Bulla ampulla, viridis. Dolabella rumphii. Limax — plures. Helix madagascariensis n., labrella, vesicalis, polyzo- nalis, viridis, gigantea, nitida, caelatura, pulla. Carocolla bicolor, mauritiana, madagascariensis. Pupa sulcata, clavulata. Bulimus Iyonetianus. Achatina zebra, mauritiana. Auricula coniformis. Cyelostoma unicarinata, bicarinata n., tricarinata, ob- soleta, ligata. . Physa borbonica n. Melania amarula, truncatula. Pyrena spinosa. Neritina pulligera, corona, brevispina, truncata n., au- riculata. Nerita peloronta, chlorostoma, atrata, chamaeleon, po- lita, albieilla, plicata. Natica mammilla, melanostoma, millepunctata, rufa, communis. Sigaretus cancellatus. Haliotis unilateralis. Navicella elliptica. Tornatella solidula, nitidula. Pyramidella plicata. Scalaria lamellosa. Delphinula laeiniata. Solarium perspectivum, laevigatum. Trochus niloticus, maculatus, mauritianus, concavus, Jujubinus. Monodonta pharaonis, labio, lugubris, tectum. Turbo marmoratus, argyrostomus, chrysostomus, setosus. Planaxis sulcata. i Phasianella mauritiana, angulifera. Turritella duplicata. Cerithium palustre, sulcatum, telescopium, granulatum, aluco, asperum, vertagus, morus. Pleurotoma eincta. Turbinella scolymus, rustica, polygona. Cancellaria scalarina, asperella. Fasciolaria trapezium, filamentosa. Fusus sulcatus, colus, tuberculatus. Pyrula vespertilio, ficus, ficoides, papyracea, neritoidea, a leucostoma, crumena, spinosa, bufonia, gra- nulata. 443 57. Pleurotoma cordieri, inflata, oblonga, plicata, ber- trandi, vauquelinii. 58. Rostellaria pes pelecani. 59. Conus mediterraneus, franeiscanus. 60. Mitra ebenus, cornea, savignyi, obsoleta. 61. Cypraea lurida, pyrum, moneta, annulus, flaveola, erosa, helvola, coceinella, pedieulus. 62. Oyula adriatica, spelta, cornea. 63. Volvaria triticea, miliacea. 64. Marginella buceinea, elandestina. 65. Haliotis tuberculata. 66. Calyptraea laevigata. 5 67. Capulus ungaricus. 68. Crepidula fornicata, unguiformis. 69. Emarginula reticulata, elongata, huzardii, solidula, fissura, rubra. 70. Fissurella costaria, graeca, nimbosa, viridula. 71. Dentalium dentalis, entalis, rubescens, fissura, cor- neum. 72. Patella lamarckii, scutellaris, caerulea, bonnardi, lusitanica, pectinata, pellueida. 73. Chiton squamosus, einereus, xissoi, laevis, caje- tanus, fascicularis. 74. Terebratula caput serpentis, truncata, vitrea, de- truncata, cuneata. 75. Anomia plicata, cepa, electrica, squamula, lens, peetinata, sulcata. 76. Ostrea edulis, lamellosa, eristata, cochlear, den- ticulata, plicatula. 77. Spodylus gaederopus. 78. Pecten jacobæus, sulcatus, griseus, unicolor, fla- vidulus, polymorphus, hyalinus, vitreus, adspersus, oper- cularis, gibbus, pes felis, varius, pusio. 79. Lima inflata, squamosa, tenera, linguatula. 80. Avicula tarentina. 81. Arca noae, tetragona, imbricata, modiolus, antiquata. 82. Pectunculus glyeimeris, pilosus, stellatus, violascens. 83. Nucula margaritacea, emarginata, striata, pella. 84. Mytilus gallo-provineialis , minimus, tulipa, bar- batus, discors, costulatus, lithophagus. 85. Pinna rudis, pectinata, squamosa, muricata, mar- ginata, vitrea. 86. Anodonta anatina, 87. Unio lobata. 88. Cardita sulcata, aculeata, trapezia, calyeulata. 89. Chama gryphoides, unicornis, gryphina. 90. Isocardia cor. 91. Cardium echinatum, ciliare, deshayesii, aculeatum, erinaceum, tubereulatum, suleatum, laevigatum, papillo- sum, exiguum, rusticum, edule. 92. Donax trunculus, semistriata, venusta, polita. 93. Tellina pulchella, donacina, distorta, serrata, ba- laustina, planata, fabula, exigua, depressa, nitida, fra- gilis, umbonella, balthica. 94. Lucina reticulata, hiatelloides, digitaria, digitalis, lactea, caduca. 95. Amphidesma donacilla. 96. Mactra helvacea, stultorum, lactea, fasciata, so- lida, triangula. membranacea, barbata, lactea, scabra, 444 97. Eryeina renieri, corbuloides. 98. Cyclas obtusalis. Nur 99. Venus verrucosa, brongniarti, radiata, decussata, geographica, virginea, verrucosa, rugosa, dysera, chione, venetiana, exoleta, lineta. 100. Venerupis irus. 101. Petricola lithophaga. 102. Corbula nuculus, euspidata. 103. Pandora rostrata. 104. Thracia phaseolina. 105. Lutraria elliptica, piperata, cottardi. 105. Psammobia vespertina, florida, fragilis. 107. Solen vagina, siliqua, ensis, legumen, coarctatus, strigilatus. 103. Solemya mediterrania. 109. Clavagella aperta. 110. Panopaea aldrovandi. 111. Byssomya guerinii. 112. Rhomboides rugosus. 113. Hiatella polii. 114. Gastrochæna cuneiformis. 115. Pholas dactylus, candida. 116. Teredo navalis, palmulata, 117. Aseidia microcosmus. 118. Pentalepas lævis, dentata, striata. 119. Pyrgoma cancellata. 120. Ochthosia stroemica. ; 121. Coronula testudinaria, bisexlobata. 122. Chthamalus stellatus, glaber. | 123. Balanus tulipa, perforatus, balanoides, hemi- sphaericus. N | 5) Kann man die Verwandtſchaften des Baſalts und der Tephrine oryctognoſtiſch beweiſen und eine Theorie ihrer Ent⸗ ſtehung daraus ableiten? Was gilt hieruͤber von den Trachyten des Aetnas? Opusecoli isieo-mediei di St. delle Chiaje. Napoli 1833. 8. 168. tav. 16. Diefe Schrift enthält mehrere große Abhandlungen, meiftens aus der vergleichenden Anatomie, deren Innhalt unſern Leſern verdient bekannt zu werden. Sie wurden von dem Verfaſſer fruͤher einzeln oder in Zeitſchriften bekannt gemacht und ſind nun hier geſammelt. 1) Abhandlung über Hirudo medieinalis, ſehr ausführlich. Beſchreibung des Aeußern, Art zu ſammeln, auszuwaͤhlen, auf— zubewahren; auch die Krankheiten, denen der Blutegel unter⸗ worfen iſt. Sodann folgt die Anatomie der Haut, des Munds und Darms, der Geſchlechtstheile und Eyer, der Athemorgane, der Gefaͤße, Nerven. Die ſchoͤnen microſcopiſchen Unterſuchun⸗ gen von Bojanus in der Iſis ſcheinen dem Verfaſſer, der ſonſt die deutſche Literatur gut kennt, entgangen zu ſeyn; auch die von Spir in den Muͤnchner Abhandlungen find nur kurz beruͤhrt. Dann folgt S. 24. die Anwendung bey Krankheiten ſelbſt; auch der Schaden. Viele Beobachtungen hat der Ver- faſſer ſelbſt gemacht. Am Ende folgt ein nuͤtzliches Verzeich⸗ der Schriften, zoologiſche, anatomiſche und mediciniſche. Ab⸗ gebildet und anatomiert ſind auf einer Quarttafel Hirudo me- dieinalis, sanguisuga et marina. N Anatomiſche Beſchreibung eines zweykoͤpfigen Lamms. S. 52. 445 Aeußere Geftalt, Knochen, Muskeln, Nerven, Blut-, Athem⸗ und Schluckorgane. Das Scelet abgebildet auf t. 2., Luftroͤh— ren, Herz. S. 61. Kurze Bemerkungen uͤber eine Neutro-Capra t. 3. 4. Unter dem After eine ovale Oeffnung, die Vulva, welche auf— waͤrts an der Wurzel der Ruthe endigt. Dieſe Ruthe iſt ganz vollſtaͤndig, haͤngt mit zween Aeſten am Sitzbein, liegt aber ganz innwendig, und wurde manchmal ganz ſteif. Dabey ſuchte das Thier das zuruͤckgebogne Glied in die eigene Vulva zu bringen.“ Dieſe Vulva feste ſich nach Innen fort, einerſeits in die Harnblaſe, anderſeits in die Scheide, welche die gewoͤhn— lichen Querfalten hatte und ſich in die zwey Mutterhoͤrner ſpal— tete. Dieſe waren aber am Ende ganz geſchloſſen. Daneben liegt jederſeits ein Eyerſtock und ein Hoden, woraus die Samen— leiter zu den Samenblaͤschen am Anfang der Scheide gehen, welche letztere ſich in die Harnroͤhre zu oͤffnen ſcheinen, was je— doch nicht deutlich geſagt iſt. Das Thier iſt ganz abgebildet, beiderley Geſchlechtstheile in Verbindung, die undurchbohrte Nuthe _ beſonders. Das waͤre alſo ein wirklicher Zwitter, jedoch mit theilweiſe verkuͤmmerten Geſchlechtsorganen. Der Aufſatz ſteht abgedruckt in Bulletin des Sciences médicales XX. 25. 1830. S. 65. Beſondere Form einer Eventratio congenita t. 5. Ein Kind mit vorliegenden Daͤrmen. S. 74. Mediciniſche Tange von Neapel t. 6— 12. Dieſe Tafeln finden ſich in des Verfaſſers Hydrophytologie. Es find Sphaerococeus teedianus, corneus, musciformis, confer- voides; Chondria obtusa, ovalis; Halimenia palmata, ei- liata. Die Gattungen werden befchrieben mit den Synonymen. Dann folgt die Zeit der Einſammlung, ihre phyſiſchen und ches miſchen Eigenſchaften, die chemiſche Wirkung und ihre Anwen— dung bey verſchiedenen Krankheiten, beſonders bey Wuͤrmern, Leucorrhoe, Syphilis, Druͤſen-Anſchwellungen. S. 100. Entdeckung des Panereas, über das Dintenorgan, den Bau des Gallen-, Farben-, und Purpur-Apparats bey den Gephalopoden: Das Pancreas wird allen wirbeloſen Thieren abgeſprochen. Der Verfaſſer hat es bey verſchiedenen Sepien gefunden und abgebildet t. 13. Auch die andern genannten Theile ſind nach ihrem anatomiſchen Bau beſchrieben und abgebildet auf t. 18. 14. S. 113. Bemerkungen uͤber den Bau der Oberhaut des Menſchen t. 15. Ein ausfuͤhrlicher Aufſatz, der ſchon fruͤher erſchienen, hier aber erweitert iſt. Voran die verſchiedenen Mey: nungen, ſodann der anatomiſche Bau mit viel Critik der an— dern Meynungen; endlich die Entſtehung der Oberhaut. S. 145. Unterſuchungen über das Vorkommen des Poly- stoma im Blute des Menſchen. Die fruͤheren Entdeckungen werden beſtaͤtigt. S. 161. Abhandlung über Cyclamen polii t. 16. Wird umſtaͤndlich beſchrieben. Die Knollen eine gute Nahrung fuͤr die Schweine; auch gut gegen Würmer, Dissertazioni anatomico-patologiche da St. delle Chiaje Prof. Napoli 1834. 4. 44. tav. 12. Diefe Abhandlungen betreffen mehrere wichtige Gegenftände der pathologiſchen und ſelbſt der vergleichenden Anatomie. Zuerſt eine Monographie der Duplicitaͤt des menſchlichen Ute- rus mit einer neuen Claſſification und Beobachtung zweyer Faͤlle. — — a 446 Voran das Geſchichtliche mit Anfuͤhrung der Schriften, ſodann Critik der verſchiedenen Claſſificationen; dann die Anatomie des zweyfaͤcherigen Uterus, des geſpaltenen und endlich des doppel⸗ ten. Dabey deutliche Abbildungen auf t. 1— 4. S. 17. Bemerkungen uͤber ſteinige Concretionen und ein Oſteom im Uterus, das letztere abgebildet auf t. 5. S. 25. Neue Unterſuchungen uͤber die weiblichen Geſchlechs— Hi und die Befruchtung des Kaͤnguruhs t. 6. 7., ganz ge⸗ öffnet. Der Verfaſſer gibt zuerſt das Geſchichtliche und bildet ſodann ſehr deutlich die Baͤrmutter ganz und zerlegt ab, deutlicher als man es bisher hatte. Der Uterus offnet ſich jedenfalls in die Scheide, fo wie die umgebogenen Horner. Der Verfaſſer glaubt, daß der Samen in den Uterus komme, die Eyer aber aus den fallopiſchen Röhren in die Hörner und von da in die Scheide, wofuͤr eine Klappe in dieſen Hoͤrnern ſpricht, welche den Durch⸗ gang von der Scheide her hindere. Er war zu jener Zeit, wo man die Beobachtungen im zoologiſchen Garten bey London noch nicht kannte, der Meynung, daß die Scheide heraustrete und den Embryo in den Beutel bringe. Auch meynt er, der Em— bryo kaͤme in dem letztern nicht bloß mit der Zitzen in Verbin: dung, ſondern auch durch den Mutterkuchen mit Blutgefaͤſſen der Mutter, was ſehr ſonderbar waͤre. S. 34. Bemerkung uͤber einen verzweigten Gallenſtein bey einem Menſchen t. 8. S. 36. Bemerkungen uͤber zween ſonderbare Oſteophyten auf der Stirn t. 9. 10. American natural History by John D. Godman M. Dr. Philadelphia, third Ed. I. II. 1842. 8. 345. 337. tab. Vor dieſem wichtigen Werk ſteht eine Lebensgeſchichte des Verfaſſers, geboren 1794 zu Annapolis in Maryland, ſchon ge— ſtorben 1830. Er war anfangs Schriftſetzer, kam nachher in die Apotheke eines Arztes und ſtudierte endlich Medicin in Bal- timore. Er begann dieſes Werk 1823. Wir kennen die erſten Ausgaben nicht; es ſcheint aber, daß die jetzige ein unveraͤn— derter Abdruck iſt, weil manche ſpaͤtere Entdeckungen darinn nicht aufgeführt find, z. B. die vielen Hafen, von Bachman. Es iſt jetzt das Hauptwerk Über die Naturgeſchichte von Nord⸗ america. Man findet darinn die Citate der Altern Schriftſteller uͤber dieſes Land, was in vielen Faͤllen ſehr nuͤtzlich iſt, weil man nicht immer weiß, welche Thiere gemeynt waren, und doch geben die aͤltern Reiſenden die vollſtaͤndigeren Nachrichten uͤber das Leben und Weben der Thiere. Dann folgt eine ausführ- liche Beſchreibung des Thiers ſammt ſeiner Lebensart, auch mit Auszuͤgen aus älteren Werken. Leider fehlt aber überall der weſentliche Character, ſo daß man denſelben aus der langen Beſchreibung herausklauben muß, wenn es nehmlich moͤglich iſt. Selbſt bey den Sippen iſt kein Character herausgehoben. Das findet man gegenwaͤrtig bey vielen Werken von ſolchen Schrift— ſtellern, welche keine ordentliche Schulbildung genoſſen haben. Da ſie durch innern Eifer zu den Naturwiſſenſchaften getrieben werden, ſo ſind in der Regel die Sachen, welche ſie mittheilen, gut, die Form aber ſchlecht und unordentlich; dabey haͤufig das Wichtigſte vergeſſen. Ueber dergleichen Unfug haben wir leider ſelbſt in Deutſchland zu klagen. Wer nicht Sprachen und Logik ſtudiert hat, ſollte doch wenigſtens wiſſen, daß er ſein Buch vor dem Druck von einem Studierten ſollte zurecht machen laſſen. 447 Die Tafeln find im Ganzen gut gezeichnet und in Kupfer ge⸗ ſtochen; ſie geben eine deutliche Vorſtellung vom Ausſehen der Thiere, ſo daß man damit zufrieden ſeyn kann. Es ſind faſt alle Gattungen abgebildet, gewoͤhnlich 2 — 3 auf einer Tafel. Wir werden nun am beſten thun, wenn wir ein Verzeichniß der Gattungen mittheilen, weil man dadurch Kenntniß von dem erhält, was bis jetzt in America bekannt geworden iſt. Voran die americaniſche Menſchenart mit zwey Ebenbildern. Vespertilio carolinensis, noveboracensis, pruinosus, ar- cuatus, subulatus. Sorex parvus, brevicaudus. Scalops canadensis; ſehr ausführlich. Condylura ceristata; deßgleichen. Ursus americanus, horribilis ( cinereus), maritimus. Procyon lotor. Meles labradoria. Gulo luseus. Mustela erminea , martes, pennanti (piscator ), lutreola. Mephitis americana, ziemlich ausführlich. Lutra brasiliensis (canadensis), marina. Canis familiaris, lupus, latrans, nubilus, Iycaon, lago- pus, argentatus, fulvus, einereo-argentatus, velox. Felis concolor, canadensis (borealis), rufa (fasciata, aurea, montana). Phoca vitulina, eristata, barbata, grenlandica, fœtida (hispida ), ursina. Trichecus rosmarus. Didelphys virginiana, ausfuhrlich. Castor fiber, ſehr ausführlich. Fiber zibethicus. Arvicola xanthognatlius, riparius, hispidus, floridanus. Lemmus hudsonius. Mus decumanus, rattus, musculus, agrarius. Pseudostoma bursarium. Gerbillus canadensis, labradorius. Arctomys monax, empetra, franklini, richardsoni, tre- decem lineatus (hoodii), ludovieianus, parryi. Seiurus vulpinus, einereus (capistratus), carolinensis, niger, macrourus, grammurus, quadrivittatus, hudsonius, ruſiventer, striatus, lateralis. Pteromys volucella. Hystrix dorsata. Lepus americanus (hudsonius), glacialis. Megatherium euvieri, ſehr ausführlich, jeffersonii. Mastodon giganteum, ſehr ausfuͤhrlich mit mehrern Ab— bildungen. Elephas primogenius. Cervus alces, tarandus, canadensis (strongyloceros), macrotis, virginianus. Antilope americana. Capra montana. Ovis ammon. Bos americanus, moschatus. Manatus americanus. Stellerus borealis. Delphinus delphis, gladiator, phocaena? Monodon monoceros. Physeter maerocephalus. Balaena mysticetus, fehr ausfuͤhrlich, musculus, boops, rostrata, 448 Dann folgt eine große Abhandlung über die Walfiſcherey; ferner Abbildungen vom Schädel foſſiler Ochſen. S. 289 — 337. find des Verfaſſers naturhiſtoriſche Streife— reyen geſchildert. An Druckfehlern leidet das Buch keinen Mangel; indeſſen ſind ſie leicht zu verbeſſern. Obſchon das Werk nur fuͤr allge— meine Leſer geſchrieben und daher nicht ſtreng wiſſenſchaftlich gehalten iſt; ſo hat es doch ſeinen goßen Werth ſowohl wegen ſeiner Vollſtaͤndigkeit als wegen der Schilderung. Die Abbil⸗ dungen ſcheinen bald Original zu ſeyn, bald aus andern Wer- ken genommen. Zoologiſche Bruchſtücke von Dr. Friedrich Sigmund Leuckart, Prof. Freyburg bey Groos. III. Helminthologiſche Beytraͤge. 1842. 4. p. 60. T. 2. ill. Die zwey fruͤheren Heſte dieſer Beytraͤge wurden gelegentlich angezeigt, und wir freuen uns, hier wieder ſagen zu koͤnnen, daß dieſes Heft nicht weniger reichhaltig und lehrreich iſt Tals die genannten. Der Verfaſſer hat ſeit mehr als 20 Jahren ſich mit beſonderer Vorliebe und großer Geſchicklichkeit mit der Unterſuchung der Helminthen beſchaͤftigt und die Kenntniß der⸗ ſelben bedeutend erweitert. Auch hier werden viele neue Gattun— gen und ſelbſt Sippen bekannt gemacht, und manches der Gri: tik unterworfen, was bisher irrig oder zweifelhaft geweſen. Das Wichtigere wird abgebildet. Zuerſt Cysticerus elongatus, fig. copitheci; C. pisiformis. Dann wird S. 5. die von ihm fruͤher aufgeſtellte Sippe Myzostoma genauer characteriſiert. Die Gattungen fanden ſich auf Comatula, und wurden zum Theil auch in neuerer Zeit Cyeloeirra genannt. Sie find am meiſten verwandt mit der Cyclocotyla. Aufgefuͤhrt werden M. costatum ſig.; gla- brum fig.; M. eirriferum. Sie haben um den Leib hornige Haͤckchen wie Fuͤße, und mahnen daher an manche Aſſeln; gehoͤren aber nach dem Verfaſſer wirklich zu den Trematoden, weil ſie Sauggruben haben und keinen After. a S. 13. Diplobothrium n. an den Kiemen des Sterlets, von andern unter Hexacotyle geſtellt, aber verkehrt angeſehen, nemlich der Vordertheil fuͤr den hintern. Gehoͤrt ebenfalls zu den Trematoden. D. armatum ſig. S. 18. Octobothrium, auch früher vom Verfaſſer aufge: ſtellt; an den Kiemen der Clupea alosa, auch ſchon von Hermann bemerkt und Mazocraes genannt, aber ebenfalls verkehrt angeſehen. Eine Gattung, O. lanceolatum (Alosae) gut anatomiert vom Prof. Mayer zu Bonn. Hier beſchrieben O. leptogaster (Chimaerae) fig.; O. palmatum (Molvae). Dann folgt eine Synopſis der Gattungen mit den Synonymen. S. 33. Distoma acutum n. f. aus dem Iltiß fig.; D. truncatum n. fig. aus Sorex fodiens. S. 35. Monostoma mutabile. S. 38. Strongylus gracilis n. fig. aus Myoxus glis. Ascaris ineisa fig. Spiroptera ? nasicola n. fig. aus dem Iltiß und Steinmarder. ©. 48. Octobothrium sagittatum n. fig. (Cyelocotyla lanceolata) aus den Kiemen der Forellen beſchrieben. Die Abbildungen ſind deutlich und großentheils illuminiert. Aus der Aufzählung ſieht man, wie ſehr die Helminthologie durch dieſe Schrift bereichert worden iſt. Leider iſt der Verfaſſer ſeitdem geſtorben. aus dem Iltiß; C. cer- 449 Le morie per servire alla Ditterologia italiana di C. Rondant. Parma I. 1840. 8. 16. t. 1. II. 1840. 28. t. 1. III. 1841. 29. Es gibt gegenwaͤrtig faſt niemanden in Italien, welcher ſich mit dem Studio der Mucken beſchaͤftigt; daher muß man ſich faſt wundern, auf jeden Fall freuen, daß es in Parma jeman⸗ den gibt, der ſich dieſe Kerfordnung zum Studium gewaͤhlt hat. Die erſte Memoria beſchreibt eine laͤſtige Schnake und bil⸗ det die Kennzeichen davon ab. Sie hält ſich in den Schlaf: zimmern auf und ſaugt Blut wie die Zanzalen. Untertags verſteckt ſie ſich an der Zimmerdecke, hinter dem Getaͤfel udgl. Sobald es dunkel wird, oder wenn man die Laͤden zumacht, kommt ſie herunter und ſticht ſehr empfindlich, ſo daß ihrer einige einen aufwecken und ſchlaflos erhalten koͤnnen. Sco⸗ poli erwaͤhnt fie zuerſt unter dem Namen Bibio papatasii, und bildet fie ſchlecht ab (Deliciae Faunae insubricae), ſeitdem ver: geſſen. An einigen Orten heißt ſie Papatasio. Soll eine neue Sippe bilden: Flebotomus. Dann folgt der Character ausfuͤhrlich: 6 lanzetfoͤrmige Bor⸗ ſten, fo lang als die Scheide; Palpen am Grunde des Ruͤſ— ſels, die drey erſten aufrecht und parallel dem Ruͤſſel, die zwo letzten haͤngend; aus 5 Gliedern, das erſte kurz, zweytes und drittes laͤnger, viertes ſehr kurz, fuͤnftes ſehr lang und duͤnn; kleine Aeuglein, Fuͤhlhoͤrner faſt ſo lang als der Leib und ſehr behaart, die Haare nicht feder- und nicht wirtelartig, Glie— der 16, erſtes und zweytes kurz, die anderen lang; Flügel aus⸗ geſperrt mit vielen Laͤngsrippen, einige geſpalten; bey den Männ- chen 4 Haltfaͤden hinten am Leibe, die zween obern ſehr lang und gegliedert, die untern kurz und einfach, abgebildet. Gehört zu keiner der zwo Abtheilungen der Schnaken. Bey den Stechſchnaken ſind die Palpen aufrecht, die Augen mond⸗ foͤrmig, die Flügel aufliegend, die Haare wirtelartig, keine fo ungewoͤhnlichen Anhaͤngſel hinten am Leibe, Stechborſten mehr fadenfoͤrmig. Glochina et Bolitophila haben vier Stechborſten, die Tipulariae nur 2; jene muͤßen dennoch bey den letzteren bleiben. Er theilt nun die Schnaken ſo ab: Nemocera: Antennae articulis plurimis compositae, raro sex tantum. Palpi quinque, quatuor et aliquando tribus articulis constantes. A. Haustellum partibus sex compositum. Proboscis longa. a) Antennae plumosae in masculis. Tribus I. Culicidae. - b) Antennae non plumosae. Tribus II. Flebotomidae. B. Haustellum partibus 2 compositum, rarissime 4. Probos- eis saepissime brevis. Tribus II. Tipulidae. In der letzten Tribus hat nur Bolitophila et Glochina 4 Stech⸗ borſten; vielleicht finden ſich auch noch Spuren der zwo andern bey andern Sippen. Fl. papatasii. Longitudo linen 1 eirciter, omnino pilosissimus, cinereo lutescens; oculis nigris. 2 Zeigt ſich in der Mitte Juny und verſchwindet im kuͤhlen Herbſt in bewohnten Haͤuſern. Die Augen ſind nicht weiß geduͤpfelt; der Bauch iſt nur roth, wann ſie Blut geſogen haben. Die zweyte Abhandlung enthaͤlt mehrere neue Sippen unter den Tipuliden. Er theilt deßhalb dieſelben anders ab. Iſis 1844. Heft 6. 450 Tribus III. Tipulidae. Haustellum semper fere partibus duabus compositum, raris- sime quatuor. Proboscis saepissime brevis. Palpi deflexi etc. A. Antennae 12 articulatae et ultra, raro 6. Saepe capite et thorace longiores. B. Ocelli nulli. C. Haustellum laminis 4 compositum longitudine proboseidis. Fam. III. Glochininae. (Rostralae Meig. Florales Macg.) CC. Haustellum laminis 2 compositum. D. Articulus primus tarsorum longus, sequentes breviores. ZE. Alarum nervi plures longitudinales, et aliqui trans versi cellulas efformantes. \ F. Antennae masculorum haud plumosae. Fam. IV. Tipulinae. (Rostratae Meig. Terricolae Lat. Mac.) FF. Antennae masculorum plumosae. Fam. V. Chironominae. (Culiciformes Meig: Mae.) EE. Alarum nervi plures, longitudinales tantum. Fam. VI. Psicodinae. (Falenoides Meig. Gallicolae Lat. Mae.) DD. Articulus primus tarsorum brevissimus. Fam. VII. Cecidomyiae. (Gallicolae Meig. Lat. Mac.) BB. Ocelli tres, vel duo. G. Antennarum articuli in masculis plus minusve petiolati. Fam. VIII. Lestreminae. (Lugubri Meig. Gallicolae Mac.) GG. Antennarum articuli non petiolati. Fam. IX. Sciophilinae. (Fungivorae Mg. Fungicolae Lat. Mac.) AA. Antennae artieulis 11, vel minus, capite et thörace breviores. g H. Ocelli. J. Antennae perfoliatae. Fam. X. Bibioninae, (Muscaeformes Meig. Florales Lat. Mac.) Antennae clavatae, Clava excavata. Fam. XI. As pistinae. (Muscaef. Meig. Florales Lat. Mac.) HH. Occelli nulli. Fam. XII. Simulinae. (Latipennes M. Florales L. M.) Dann folgen die neuen Sippen unter den Cecidominen mit mehreren critiſchen Bemerkungen und ausfuͤhrlicheren Characteren. Cecidominae. A. Antennarum articuli non petiolati in utroque sexu. B. Proboscis longa, perpendicularis, basi lata apice muero- nata. Gen. 1. Oxyrhynchus. BB. Proboscis brevissima. Gen. 2. Lasioptera Meig. AA. Antennarum articuli in masculis petiolati. C. Alarum nervus primus ad marginem anticum perveniens ante apicem. ’ D. Antennae in masculis 14 — 15? articulatae, in foeminis 11— 12.2 Gen. 3. Brachyneura n. DD. Antennae 14 articulatae in masculis et foeminis. Gen. 4. Dasyneura n. CC. Alarum neryus primus ad marginem posticum produelus. Gen. 5. Cecidomyia Meig. Lat. Die Sipren Cecidompia et Lasioptera haben verſchiedene Zahl in den Fuͤhlhorngliedern und auch verſchiedene Form derſelben; jene laͤßt ſich daher in 3 Sippen theilen. 29 451 Porricondyla: Antennarum artieuli 14 in utroque sexu. C. albitarsis fig. 14. 15. Fuͤhlhoͤrner. Phytophaga: Antennarum articuli 20 in utroque sexu. C. sa- licina et cerealis n. Cecidomyia: Antennarum articuli 24 — 26 14—15? in foeminis. Hieher gehören alle andern Gattungen. Dann folgen die Charactere der neuen Sippen ausfuͤhrlich mit folgenden Gattungen: 1) Oxyrhynchus longicollis n. f. 1 — 4.: linea $, obscure fusca, abdominis lateribus et thoracis prope alas rufo sanguineis; halteribus albis; capite et antennis nigris; collo longo in me- dio exili. In Juneis. 2) Brachyneura fuscogrisea n. f. 10 — 10. Linea 3, gri- seo fusca; pedibus albido variegatis; alis fuseis, villosis. In col- libus. 3) Dasyneura luteofusca n. f. 5 9. Linea 3, luteofusca, thoracis et abdominis lateribus lutescentibhus; alis fuscis; tarsis obscuris. In locis montanis. D. obscura n. Linea 4, obscure fusca; alarum basi rufo sa n- guinea; Halteres albi; pedibus vario tinetis. Prope aquas collinas. Fam. VIII. Lestreminae. Antennarum articuli in masculis plus minusve petiolati. Oculi excavati, seu reniformes. Ocelli tres, aliquando duo, raro in- visi. Articulis primus tarsorum longus etc. A. Alae in medio nervis destitutae, vel linea nervosa sub- invisibili tantummodo signatae. B. Antennae 10 -articulatae in masculis. Gen. 1. Micromyia n. BB. Antennae 15-articulatae in masculis. Gen. 2. Neurolyga n. AA. Alarum nervus intermedius distinetissimus, furcatus. C. Antennarum articuli in masculis valde petiolati. D. Furca nervosa basi dilatata. Gen. 3. Zygoneura. DD. Furca nervosa basi acuta. E. Ocelli invisi. Gen. 4. Lestremia. EE. Ocelli 2. Gen. 5. Mimosciara n. EEE. Ocelli 3. F. Tarsi masculorum dilatati. Gen. 6. Catocha. FF. Tarsi non dilatati. Gen. 7. Anarete. CC. Antennae etiam in masculinis, articulis parum petiolatis. Gen. 8. Sciara. Dann folgen die ausfuͤhrlicheren Charactere der neuen Sippen mit folgenden Gattungen. 1) Micromyia lucorum n. f. 20 — 22. Linea 3, scura, pedibus pallidis. In locis montosis. 2) Neyrolyga fenestralis n. f. 23 26. Linea $, nigro fusca, alarum basi pedibus et aliquando abdominis incisuris pallidis. N. sylvalis n. Linea 3, nigra, pedibus obscuris; abdomine basi atro, postice lateribus rufescentibus, dorso obscuro. In sylva. N. turmalis n. Linea 3, obscura, pedibus pallidis; lineola transversa, marginis antici obliqua. Turmatim in locis udis. 3) Mimosciara molobrina n. f. 16 19. Linea 4, obscuro fusca , pedibus pallide fuseis; alarum basi parum rufescente; alae subhyalinae. In collibus. in masculis; lusca, ob- 452 M. lestremina n. Linea 2x, obscuref usca, alarum basi et ab- dominis parte postica, plus minusve rufescentibus; alis parum fuscescentibus. In Collibus. a Steht zwiſchen Catocha et Lestremia. Micromyia et Neurolyga neben Campylomyza. \ Abgebildet find nnr Fuͤhlhoͤrner und Flügel, nicht beſonders. Die dritte Abh. enthaͤlt einen Vorſchlag zur Claſſification über Familien der europaͤiſchen Mucken und ſteht in den Annalı di Bologna VI., woraus ſie in der Iſis 1843. S. 614. mitge⸗ theilt worden. Adest Mem. IV. Phasia, et Mem. V. de Chortophila. ö Die Säugthiere in Abbildungen nach der Natur mit Beſchreibungen von J. Ch. D. von Schreber und A. Goldfuß, fortgeſetzt von J. A. Wagner. Erlangen in der Expedition des Schreberſchen Saͤugthierwerks und bey Palm. V. 1836. 4. T. 241 — 294. D. Dieſes nicht bloß für Deutſchland, ſondern für die ganze ges bildete Welt wichtige und allein vollſtaͤndige Werk hat verſchie⸗ dene gute und ſchlechte Schickſale gehabt. Als Schreber es gegen Ende des vorigen Jahrhunderts begonnen, war es das einzige in der Welt, welches ſich vorgenommen hatte, alle Haar- thiere vollſtaͤndig zu beſchreiben und illuminierte Abbildungen zu geben. Es hat daher auch, wie wir glauben muͤßen, großen Abſatz gehabt. Allein die Abbitdungen waren auf den Quart⸗ tafeln zu klein angelegt, obſchon wirklich mehr Platz dafuͤr vor⸗ handen war. Als nun in dieſem Jahrhundert groͤßere und pracht⸗ vollere Abbildungen erſchienen, ſo konnte dieſes Werk nicht mit ihnen gleichen Schritt halten, indem man anfieng, die kleinen und unanſehnlichen Bildungen zu tadeln. Endlich ſtarb Schreber, und es kam ins Stocken. Nach einiger Zeit wurde es von Goldfuß aufgenommen, aber nicht weit gefuͤhrt, weil er mit eigenen Unternehmungen beſchaͤftigt war. Dann gab es die Buchhandlung voͤllig auf, und es drohte liegen zu bleiben. Das wäre wirklich als eine Art Ungluͤck zu betrachten geweſen, wenn nicht Dr. Martius und Pauli zu Erlangen das Ganze angekauft und ſchwere Opfer gebracht hätten, um es fortzuſetzen. Sie gewannen den Prof. A. Wagner zu Muͤnchen, dem viele Huͤlfsmittel zu Gebote ſtehen, ſowohl in der dortigen Staats- und Veterinaͤr-Bibliothek als in dem Na⸗ turalien-Cabinett. Er hat ſich auch dieſer großen Arbeit mit raſtloſem Eifer unterzogen und dem Werk einen erhoͤhten Werth gegeben, ſo wie auch die Verleger das Ihrige thun, um fuͤr die Abbildungen geſchickte Zeichner zu finden und dieſelben ſchoͤ— ner herzuſtellen, als es fruͤher der Fall geweſen. Koͤnnte man dieſes auch nicht davon ruͤhmen, ſo wuͤrde es dennoch das Haupt⸗ werk für die Thiere bleiben, indem es allein vollftändig Aus⸗ kunft gibt ber alles, was die Haarthiere betrifft. Schreber und Goldfuß ließen den Theil V, welcher die Wiederkaͤueren thaͤlt, unvollendet und zwar mit der angoriſchen Ziege S. 1272. Von da an gehoͤrt die Bearbeitung dem Prof. A. Wagner. Er beginnt mit der Sippe Aegocerus, und ſchildert dieſelbe in allen ihren Verhaͤltniſſen. Unter der erſten Gruppe, den Ziegen, werden abgehandelt: Aegocerus ibex p. 1288, sibiri- cus, caucasicus, beden, iharal, tubericornis, aegagrus, capra mit ihren vielen Abarten. Unter der zweyten Gruppe, den Schafen S. 1346; werden ebenſo umſtaͤndlich beſchrieben: A. argali, musimon, tragela- phus, ovis mit feinen vielen Abarten. 455 Der 2te Band des fünften Theils 1837 beginnt mit S. 1473. und geht bis S. 1839; enthält: Bos bison (bonasus), ame- ricanus, gaurus, bubulus, taurus, grunniens, caffer, mo- schatus. S. 1717. Camelus dromedarius, bactrianus. S. 1788. Auchenia lama, vicunna. Theil VI. 1835. 4. 520. Enthält die Ein- und Vielhufer nebft Tafel 308 — 328. und erſchien fruͤher als Theil V. Es werden geſchildert Equus caballus mit ſeinen vielen Ab⸗ arten, hemionus, asinus nebſt mulus; zebra, quagga, festivus. S. 220, Die Vielhufer: Elephas indicus, africanus. S. 283. Rhinoceros indicus, javanus, cucullatus, su- matranus, africanus. S. 343. Hippopotanıus amphibius. ©. 373. Tapirus suillus, villosus, bicolor. S. 407. Sus scrofa, larvatus, babyrussa, aethiopicus, aeliani, torquatus, albirostris. Damit iſt das Werk ge⸗ ſchloſſen, bis auf die Wale. Dann folgen Supplement: Bände, worinn der Verfaſſer alles nachholt, was ſeit Schreber gearbeitet worden iſt, und deſſen iſt begreiflicherweiſe nicht wenig. Es war noͤthig, die ganze Claſſe durchzuarbeiten und alſo Hunderte von Werken und Ab— handlungen zu vergleichen, welche durch den neu erwachten Eifer faſt taͤglich erſcheinen. Man muß eingeſtehen, daß der Ver— faſſer mit viel Liebe und großem Fleiße ſich dieſer Arbeit unter zogen hat. Es ſind darinn nicht bloß die fehlenden, ſondern alle Gattungen aufgefuͤhrt, die neuern umſtaͤndlich beſchrieben. Wir koͤnnen unmoͤglich die Gattungen nennen, wie beym vori⸗ gen Band. Suppl. Band J. 1840. 551. Dieſer Band enthaͤlt die Affen und Fledermaͤuſe, und zwar folgende Sippen. Simia, Hylobates, Semnopithecus, Cercopithecus, Inuus, Cynocephalus; Mycetes, Lagothrix, Ateles, Cebus, Pi- thecia, Nyctipithecus, Callithrix, Chrysothrix, Hapale. Lichanotus, Habrocebus, Lemur, Chirogaleus, Micro- cebus, Stenops, Perodicticus, Otolienus, Tarsius. Galeopithecus, Pteropus, Macroglossus, Harpyia, Hy- poderma, Desmodus, Diphylla, Brachyphylla, Glossophaga, Phyllostoma, Megaderma, Rhinolophus, Nyeteris, Nycto- philus, Rhinopoma, Stenoderma, Mormops, Chilonycteris, Noetilio, Taphazous, Emballonura, Uroeryptus, Diclidu- rus, Dysopes, Myopteris, Vespertilio, Nycticeius, Furia, Suppl. Band II. 1841. 558. Enthaͤlt die Raubthiere. Erinaceus, Echinogale, Erieulus, Centetes; Cladobates, Hylomys, Gymnura, Sorex, Solenodon, Macroscelides, Myogale; Scalops, Talpa, Rhinaster, Chrysochloris; Ur- sus, Procyon, Nasua, Cercoleptes, Arctictis, Ailurus. Meles, Mydaus, Mephitis, Helietis, Ratelus (Ursitaxus), . Galictis, Rhaptogale, Mustela, Gulo, Urva, Lutra, Pte- rura, Enhydris. Bassaris, Viverra, Galidietis, Herpestes (Cynictis), Galidia , Crossarchus, ‚Rhyzaena, Cryptoprocta, Parodox- urus, Amblyodon, Hemigalea, Cynogale. Otocyon, Canis. Hyaena, Proteles. Felis. 454 SO PT a l’Anatomia e lo Sviluppo delle Clepsine; autore Dr. T. De Fi- lippi. Pavia 1839. 8. 25. t. 2. Dieſe Unterſuchungen find ein wichtiger Beytrag zur Aufklaͤ⸗ rung des anatomiſchen Baues bey den darinn ſo ſehr abwei⸗ chenden Blutegeln, welche wir daher auch in unſerm Lehrbuch der Naturgeſchichte 1815. S. 366 — 371. in mehrere Sip⸗ pen getrennt haben, nehmlich in Polydora, Helluo (nun Ne- phelis), Ihl (nun Haemocharis), Hirudo und Goel (nun Albione). Clepsine ließen wir mit Helluo vereinigt. Ob übri- gens alle diefe Sippen beftehen werden, iſt noch nicht ausge⸗ macht. Nach den vorliegenden genauen Zerlegungen des Ver⸗ faſſers kann man jedoch an der großen Verſchiedenheit der Clep⸗ ſinen von den aͤchten Blutegeln nicht zweifeln, und man muͤßte den Character von Hirudo betraͤchtlich erweitern, wenn man Clepsine darunter laſſen wollte. Clepsine hat nach dem Ver⸗ faſſer folgende Kennzeichen: Leib niedergedruͤckt, an den Seiten verduͤnnt; der vordere Saugnapf ohne ausgebreiteten Rand, führt zu einem röhrenförmigen Organ, das einem Ruͤſſel gleicht; Augenpuncte 2— 6, im letzten Falle in zwo Laͤngsreihen. — Er fand im Teſſin bey Pavia Cl. complanata, bioculata, ca- rene, paludosa et sanguinea n. Färbung blaͤulich grün, Darm roſenroth mit 9 geſpaltenen Seitenaͤſten, zwey Augen; haͤngt an Steinen. Nun wird die aͤußere Bedeckung und die Muskelhaut beſchrie— ben. Hinſichtlich des Gefaͤßſyſtems hat er die Merkwuͤrdigkeit entdeckt, daß es ſich vom Darme aus einſpritzen läßt und dar her die Nahrungsmittel unmittelbar aus dem Darm in daſſelbe uͤbergehen. Am Ende der dicken Darmſeite ſind Gefaͤßnetze, welche den Nahrungsſaft aufnehmen; aus ihnen geht je ein Aſt, im Ganzen 7 nach dem Rande des Leibes, wo ſie ſich in einen Hauptſtamm ausleeren. Dieſe Staͤmme beginnen am hintern Napf aus einem Gefaͤßnetz, laufen an den Leibesraͤndern bis zum vordern Napfe, wo ſie wieder anaſtomoſieren. Von denſelben gehen auf dem Ruͤcken und am Bauch eine Menge Queraͤſte aus, welche wieder anaſtomoſieren, drey auf jedem Ringel und einer dazwiſchen; alſo, wie es uns ſcheint, im Gan— zen ziemlich wie beym gemeinen Blutegel nach Spix und Bo— janus. — Bey Haemocharis findet ſich dieſelbe Lebensart und derſelbe Gefaͤßbau. Sie ſaugen das Blut von weißbluͤtigen Thieren. Anders bey Nephelis, Sanguisuga et Haemopis, welche das Blut hoͤherer Thiere ſaugen, oder Schalthiere ftüd- weiſe auffreſſen. Man findet bey ihnen noch lange nach ihrem Fraße unverdaute Theile im Magen, aber nicht bey den Clep⸗ ſinen, welche nur weißes Blut ſaugen. Der Innhalt in ihrem Darm gleich nach dem Freſſen iſt braun bey C. complanata, gelb bey C. bioculata, weiß bey C. carene, violett bey C. pa- ludosa, roth bey C. sanguinea; alſo wohl eine Abſonderung aus den Blutgefaͤßen. Ein beſonderes Athemſyſtem iſt nicht vorhanden, und fie athmen daher durch die Haut. Bey C. pa- ludosa finden ſich zwo Reihen Druͤſen ziemlich wie die Athem⸗ blaͤschen von Sanguisuga et Haemopis; allein ſie oͤffnen ſich nicht nach außen, und fehlen den andern Gattungen. Im Maule nicht die drey Kiefer, wie bey drey andern Gip- pen. Die Speiſeroͤhre enthaͤlt eine Art Ruͤſſel, welcher fuͤr die Sippe characteriſtiſch iſt. Der Darm hat 6 — 9 blinde Sei⸗ tenaͤſte, wovon jeder hinterſte laͤnger iſt und Blinddarm heißt. Am Maſtdarm find auch noch 8 — 4 Seitenaͤſte. Der After liegt uͤber dem Saugnapf. Nichts von Speicheldruͤſen und Leber. 455 Der Ruͤſſel wird oft hervorgeſchoben, wird hier genau beſchrie⸗ ben mit ſeinen vier Muskeln. Sodann das Nervenſyſtem. Geſchlechtstheile zwitterhaft, unten zwiſchen dem 20 u. 26. Ringel ein Loch fuͤr die Eyer, zwey Ringel weiter vorn eines fuͤr den Samen (alſo wie beym gemeinen Blutegel). Die in⸗ nern Geſchlechtstheile aber nichts als zwo einfache Roͤhren bey beiden Geſchlechtern. Die Eyer bloß als Dotter, der ſich durch Theilung in Kugeln ganz in den Keim verwandelt, wie es Rusconi bey den Fiſchen und Froͤſchen gezeigt hat. Die ge— legten Eyer bleiben am Bauche haͤngen, und der Verfaſſer glaubt, daß ſie daſelbſt vom naͤmlichen Thiere befruchtet werden. Die Entwickelung wird beſchrieben. Abgebildet ſind Darm und Gefaͤßſyſtem, Speiferöhre, Nerven, Geſchlechtstheile, Ver— wandlung des Dotters in den Keim. Aus dieſer kurzen Darſtel— lung wird man hinlaͤnglich die Wichtigkeit dieſer Beobachtungen erkennen und fi freuen, daß in Italien ein zweyter micro— ſcopiſcher Zootom auftritt, welcher mit Eifer und Geſchick in die Fußſtapfen feines Vorgaͤngers und Lehrers Rusconi tritt. Abbildungen und Beſchreibungen neuer und ſeltener Thiere und Pflanzen, in Syrien und im weſtlichen Taurus geſammelt von Th. Kotſchy, herausgegeben von den D. D. Fenzel, Heckel und Redtenbacher. Stuttgardt bey Schweitzer⸗ bart 1843. 8. Lief. I. 84. 20. 110., Taf. in Fol. 20. ſchwarz. Aus Rußeggers Reiſen. Hiemit beginnt ein wichtiges, ſchoͤnes und lehrreiches Werk, das dem Sammler, den Schriftſtellern, den Zeichnern ſo wie dem Lithographen und dem Buchhaͤndler Ehre macht. Kot: ſchy reifte mit Rußegger nach Syrien und dem Taurus, wo er ſehr fleißig und verſtaͤndig ſammelte. Er ſchickte ein 710 Pflanzen, meiſtens vom Taurus. Darunter 12 Zellenpflan⸗ zen, 7 Fartren, 77 Scheidenpflanzen und 322 Roͤhrenblumen und 292 vielblaͤtterige. Die zahlreichſten find die Zufammenge- ſetzten, die Lippenblumen, Huͤlſen- und Doldengewaͤchſe; ziem— lich zahlreich die Nelken, Kreuzblumen und Perſonaten. Aus dieſen Gegenden hatte man vorher nur wenig Pflanzen. Fenzl beſchreibt S. 1— 84. die Pflanzen in lateiniſcher Sprache ſehr gruͤndlich und ausfuͤhrlich nach dem Syſtem von Endlicher. Die Charactere find freylich viel zu lang, meiſt 6 — 10 Zeilen, ja oft uͤber ein Dutzend, was mit Linnes Regel nicht uͤber— einſtimmen will. Vielleicht waͤre es gut, allemal zween Cha— ractere zu geben; im erſten nur ein Paar weſentliche Worte, im zweyten ein Bild; darauf die Beſchreibung. Es ſind hier 62 Gattungen aufgefuͤhrt; abgebildet ſind folgende Pflanzen, von Dr. Bill wirklich ſehr reinlich und einfach, aber dennoch ungemein deutlich ſowohl die ganze Pflanze oder große Zweige, als ſehr zahlreiche Zerlegungen, welche die großen Kenntniffe und das Geſchick von Fenzl im hohen Grade beweiſen. Hammatolobium n. lotoides (Coronillea); Lathyrus ame- nus; Pelargonium endlicherianum, Leobordea n. geni- stoides, Astragalus pelliger, andrachnæfolius, amœnus, acmonotrichus. Cicer floribundum. Silene pharnacaefolia, stentoria. Actinolema eryngioides. Triadenia russeggeri. Viola crassifolia. Es finden ſich hier nicht wenig Pflanzen nach eigenen Na- men genannt, was in der deutſchen Sprache faſt gar nicht zu 456 geben iſt, wie kotschyana, endlicherianum, russeggeri, le- deburiana; kœchelii. Solche Dinge ſollten vermieden und nur etwa fuͤr zweifelhafte Pflanzen behalten werden. Die beſchriebenen Gattungen Hammatolobium lotoides. Onobrychis kotschyana. Lathyrus ameœnus. Vicia sericocarpa. Cicer floribundum. Astragalus andrachnefolius, amenus, pelliger, acmono- trichus. Trifolium xerocephalum. Leobardea genistoides. Potentilla kotschyana, pul- vinaris. Pelargonium endlicherianum. Euphorbia kotschyana. Triadenia russeggeri. Hypericum venustum, pulve- rulentum, myrtilloides. Silene sieberi, lasiopetala, crassipes, arguta, pharna- cœfolia, stentoria, odonto- petala. Gypsophila venusta, curvifolia. Dianthus axilliflorus, stria- tellus, actinopetalus, bre- vicaulis. Cerastium gnaphalodes. Arenaria kotschyana, lede- buriana. ſind folgende: Alsine decipiens. Viola modesta, ebracteolata, crassifolia, pentadactyla. Arabis androsacea. Hesperis kotschyana. Alyssum pleiospermum. Draba heterocoma. Hutchinsia aurea. Iberis brachystyla. Heldreichia kotschyi. fig. Ranunculus lasiostemon. Telmissa n. sedoides (Cras- sulacea). Umbilicus aizoon, globularie- folius. | Actinolema eryngioides (Sa- niculea). Carum elegans. Bupleurum eroceum , koe- chelii. fig. Elæochydris n. meifolia (Se- selinea). fig." Johrenia alpina. fig. Ferula pachyloba. Heracleum pastinaca. Keramocarpus tordylium (Smyrnea). fig. Turgenia fenieulacea. Die neuen Sippen werden auf fpätern Tafeln abgebildet. Dann folgen Illustrationes et Deseriptiones Coleopte- rorum novorum Syriae, auctore L. Redtenbacher p. 1— 20. Iſt ohne Zweifel beſonders zu haben, weil es ein eigenes Titelblatt hat. Die Abbildungen folgen ſpaͤter auf zwo Tafeln. Nach einer Einleitung Über das geographiſche Verhalten der Kaͤfer werden folgende 31 beſchrieben. Cymindis seriepunctata, adusta. Scarites punetato - striatus. Morio olympieus. Procerus syriacus. Carabus paphius. Pristonychus erenafus, qua- drieollis. Feronia punctata. Julodis intricata, sulcata. Chalcophora quadrioculata. Malachius ephippiger. Dasytes vulpinus. Telopesn. dispar (Attageno). Onthophagus centromacula- tus, aleppens!s. Aphodius suturalis. Amphicoma syriaca, enpri- pennis. Mylabris cæruleo- maculata, sexnotata. Bruchus signatus. Phytonomus pictus. Tychius alboguttatus. Mononychus syriacus. Saperda humeralis. Galleruca thoracica. Clythra aleppensis, unilas- ciata. SH: Labidostomis lineola. Dann folgt wieder mit neuem Titel Abbildung und Befchrei- bungen der Fiſche Syriens nebſt einer neuen Claſſification und Characteriſtik ſaͤmmtlicher Gattungen der Cyprinen von J. J. Heckel S. 110. t. 1—6. 457 : Dieſes ift nicht bloß eine ganz neue, ſondern auch meifterhafte Arbeit, von der aber faſt zu wuͤnſchen wäre, der Verfaſſer haͤtte die neue Claſſification als eine beſondere Abhandlung herausge— geben und ſich hier auf die neuen Gattungen beſchraͤnkt; denn ſeine Claſſification muß allgemein bekannt werden, was bey den ſyriſchen Fiſchen eben nicht noͤthig iſt. Die neue Methode, welche der Verfaſſer zur Beſtimmung der Sippen und Gattungen ſo ſcharfſinnig ausgedacht hat, iſt zwar theilweiſe ſchon aus ſeinen fruͤhern Arbeiten bekannt, doch nicht ſo vollſtaͤndig und mit Abbildungen der Einzelheiten erlaͤutert wie hier. Von ſyriſchen Fiſchen war ſoviel wie nichts bekannt; wenig⸗ ſtens wußte man einiges nur von einem Dutzend Gattungen. Kotſchyhat 57 mitgebracht, worunter 50 ganz neu, faſt nichts als Karpfen. Es gibt daſelbſt keine Forellen, obgleich Ain s- worth ſolche im Taurus angibt. Ueber die Verbreitung der Fiſche finden ſich hier lehrreiche Bemerkungen. Der Verfaſſer hat die Schlundknochen bey mehr als 400 Gattungen unterſucht und geordnet und großentheils die Sippen darauf gegruͤndet. Schon M' Clelland und C. Bonaparte theilten die Kar: pfen in Pflanzen- und Thierfreſſer, womit gewoͤhnlich die Darm⸗ länge uͤbereinſtimmt, jedoch nicht immer. Der Verfaſſer nennt dieſe Abtheilungen Maeroentri und Brachyentri. Die Abbil⸗ dungen ſind nach dem von ihm in ſeinen Fiſchen aus Kaſchmir bekannt gemachten Inſtrument verfertigt. Der Verfaſſer theilt die Schlundzaͤhne nach der Geſtalt ihrer Krone in 4 Formen: Hohlzaͤhne, Kauzaͤhne, Hakenzaͤhne mit Kauflaͤchen und ohne dergleichen. Die beiden erſten Formen kommen den Macroentris zu, die beiden letztern den Brachy- entris. Die Unterabtheilungen richten ſich nach der Anzahl und Stellung dieſer Zaͤhne. Die Hohlzaͤhne theilen ſich wieder in Loͤffel- und Schaufel: zaͤhne; jene bey Barbus fluviatilis, dieſe bey Scaphiodon ca- poëta. Die Kauzaͤhne in Pflaſterzaͤhne (Labeo niloticus); Mahl: zaͤhne (Cyprinus hungaricus); Becherzaͤhne (Carpio striatus); Meiſelzaͤhne (Carassius gibelio); Kammzaͤhne (Catostomus teres) und Meſſerzaͤhne (Chondrostomus nasus). Die Hakenzaͤhne mit Kauflaͤchen theilen ſich in Keulenzaͤhne (Tinca chrysitis); Druͤckzaͤhne (Leueiscus eephalus); Greif: zaͤhne (Bliecopsis buggenhagii). Die Hakenzaͤhne ohne Kauflaͤchen in Fangzaͤhne (Squalius dobula); Wuͤrgzaͤhne (Chela alburna). Die Einordnung der Sippen ſteht folgendermaaßen: A. Macroentri. a. Dentes ex ca vati. I. Dentes cochleariformes: Barbus, Labeobarbus, Schi- zothorax n., Systomus, Osteobrama n., Cyprinion n., Luciobarbus n. II. Dentes palaeſormes: Scaphiodon n., Isocephalus? n. b. Dentes masticatorii. III. Dentes aggregati: Labeo, Cyrene n., Tylognathus n., Discognathus n, Abrostomus? Rohita. IV. Dentes molares: Cyprinus. V. Dentes calyeiformes: Carpio. VI. Dentes scalpriformes: Carassius, Gibelion? n., Au- lopyge n. VII. Dentes pectiniformes: Catostomus, Rhytidostomus n., Exoglossum. VIII. Dentes cultriformes; Gymnostomus? n., Chondro- Iſis 1844. Heft 6. 458 chilus n., Chondrostomus, Chondrorhynchus n., Rhodeus. B. Brachyentri. a. Dentes uncinato-submolares. IX. Dentes clavati: - Tinca. X. Dentes contusorii: Leueiseus, Phoxinellus n., Leu- cos, Abramis, Ballerus n., Acanthobrama n., Glos- sodon? n., Devario? n. XI. Dentes prehensiles: Bliccopsis n., Blicca n., Ar- gyreus n. b. Dentes uncinato-subeonici. XII. Dentes raptatorii; Squalius, Phoxinus, Pachysto- mus? n., Pelecus, Alburnus, Scardinius, Idus n., Aspius, Gobio, Leucosomus n. XIII. Dentes voratorii: Opsarius, Chela, Esomus? Peri- lampus ? Man muß wirklich über die Genauigkeit dieſer Claſſification erſtaunen; ſie hat offenbar jahrelange Unterſuchungen erfordert. Einige Namen find ſchon vergeben, wie Cyrene, Gymnosto- mus; der Name Bliccopsis iſt nicht zu billigen, ſowie Devario. Dann werden die Gattungen unter die Sippen gebracht, mit Anfuͤhrung der Autoren; eine ſehr dankenswerthe Arbeit. Jede Sippe hat ihren Character. Die zu den genannten Sippen gehörenden Gattungen ſind folgende: Trib. I. 1) Cyprinus carpio, hungaricus n., nordmanni, elatus, angu- latus n., thermalis n., flavipinnis, vittatus. 2) Carpio kollarii n., regina, striatus. 3) Carassius carassius, gibelio, moles, incobia, humilis n., bucephalus n., lineatus, thoracatus, langsdorffil, auratus. 4) Gibelion catla, abramoides, potail, bobree, nancar. 5) Cyprinion Kais n., macrostomus n., cypris n., semiplotus. Trib. II. 6) Devario devario, osteographus. 7) Rhodeus amarus. Trib. III. 8) Systomus chola, chrysosomus, leptosomus, pyrrhopterus, cauinus, gelius, conchonius, ticto, pangut, apogon, albus n., luteus n., Kolus, beso, tetrarupagus, gibbosus, malacopterus, chrysopterus, sophore. 9) Barbus fluviatilis, mayori, plebejus, eques, leptopogon, deliciosus, spilopholus, sarana, rhododactylus, immaculatus, Kun- namvo, kakus, subnasutus, gibbosus, gardonides, balleroides, chrysopoma, duvaucelii, roseipinnis, polydori, bramoides, lateri- striga, armatus, marginatus, hypsilonotus, binotatus, chalybea- tus, capito, lacerta n., scincus n., kersin n., rajanorum n., per- niciosus n., pectoralis n., longus n., callensis, setivimensis. B. bynni, surkis, intermedius, affinis, perince, labecula, ca- pensis, burchellii, pallidus, hexastichus, hexagonolepis, macro cephalus, cheilinoides, megalepis, kadoon, mussullah, mieropo gon, deauratus, dauronensis, soro, laevis, orphoidis, rubripin- nis, maculatus, setigerus. B. carassioides n., tambra, caninus, canali, peloponnensis, go- bioides. 10) Labeobarbus nedgia, macrolepis n., kotschyi n., peregrinus, 11) Luciobarbus xanthopterus n., schech n., esocinus n., mursa, gorguari, affinis, elongatus, longiceps, canis. age: 459 12) Schizothorax plagiostomus n., sinuatus n., curvifrons n., longipinnis n., niger, nasus n., hügelii n., mieropogon n., plani- ſrons n., esocinus n. 13) Scaphiodon peregrinorum n., fratercula n., socialis n., trutta n., umbla n., capoeta, guttatus, progastus, richardsonii, tinca, maculatus, macrolepidotus, amphibius. 14) Aulopyge hügelii. 15) Abrostomus umbratus, capensis. f Trib. IV. 16) Catostomus gibbosus, tuberculatus, macrolepidotus, au- reolus, communis, longirostrum, nigricans, maculosus, vittatus, duquesnii, bostoniensis, hudsonius, teres, oblongus; sucetta, for- sterianus; sueurii. 17) Rhytidostomus catostomus, elongatus. 18) Exoglossum lesueuriauum, macropterum, annulatum, ni- grescens. Trib. V. 19) Labeo niloticus, cubie, forskalii, sellii, senegalensis, ce- phalus, dussumieri, raynoldi, microlepidotus, fimbriatus, ery- thropterus, hispidus, oblongus, falcifer, curchius, rostratus, rieno- rhynchus, rufescens. 20) Cyrene (Dangila) festiva n., ner n., cyanopareia n., philippinica n., cuvieri, kuhli, lipocheila, leptocheila, lechenaultii. 21) Rohita fimbriatus, nandina, rohita, calbasu, changunio, gonius, morala, joalius, kursis,, reynoldi, belangeri, rostellatus, lechenaultii, duvaucelii, tincoides, rouxii, clypeata, vittata, ery- ‚thrura, hasseltii, mierocephalus, Gonorhynchus fimbriatus, brevis, macrosomus, gobioides, muscha. 22) Tylognathus hirticeps, quadrimaculatus, diplochilus, na- nus n., porcellus n., lamta, diplostomus, diocheilus, sandkhol, chitul. 23) Discognathus cotyla, bimaculatus, ſusiformis n., ruſus n., obtusus n., brachypterus, variabilis n., rupeculus, petrophilus, caudatus, Platycara nasuta. Trib. VI. 24) Gobio fluviatilis, uranoscopus, venatus, obtusirostris, da- mascinus, cataractae. 25) Tinca vulgaris, perenurus. 26) Isocephalus hamiltonii, curmuca, TEN reba, dero, eirrosus, rubripinnis, plumbea, dussumieri, breviceps, falcata, boga, pausio. Trib. VII. 27) Gymnostomus ariza, lissorhynchus, bicolor, anisurus, limno- philus, ſulunge, boggut, kawerus, wWattanah, mullya, dembensis. 28) Chondrostomus nasus, knerii n.; phoxinus, labeo. 29) Chondrochilus regius n., nasicus n. 30) Chondrorhynchus soetta. Trib, VIII. 31) Abramis brama, vimba, vetula n., leuckartii n., schrei- bersii n., melanops n., frivaldszkyi n., persa, chrysoprascus, gibbosus. 32) Blicca blicca. 33) Bliccopsis buggenhagii. 34) Acanthobrama marmid, cupida, centisquama, arrhada. 35) Osteobrama cotis, ogilbyi, vigorsii. 36) Glossodon smithii. 37) Ballerus ballerus. Trib. IX. 38) Chela guttatus, perseus, aequipinnatus, balookee, oweni, jorah , teekonee, alkootee, alburna n. —— — ü— 460 39) Esomus (Muria) danrica, reticulatus, striatus, macro- urus; thermophilus, thermoicos, chapalio. 40) Pelecus eultratus,:clupeoides, bacaila, novacıla, oi. cephalus, leucerus; albulus, niloticus, bibie. 41) Perilampus psilopteromus, macropterus. f 42) Alburnus alburnus, bipunctatus, mento, alborella, obtu⸗ sus n., acutus n., scaranza n., alburnoides, sellal n., caeruleus n., capito n., mossulensis n., hebes n.,; mierolepis, pallidus n. 43) Aspius rapax, vorax n., leptocephalus, chalcoides, tarichi. Trib. X. 44) Scardinius erythrophthalmus, scardafa, hegeri, plotizza n., dergle n., hesperidus n.,; distomus. 45) Idus idus, orſus, ‚miniatus , neglectus. 46) Leucos capi n., rubella, rasak n. > adspersus n., se- lysii, rutiloides. 47) Pachystomus eps cocsa, brachiatus, chedra, morar, apiatus, tila, margarodes? 48) Leuciscus frisii, cephalus, rutilus, lividus, pausingeri n., prasinus, roseus, genei, pulchellus. 49) Phoxinellus zeregi n., alepidotus n. 50) Phoxinus laevis, marsilii n., lumaireul. 51) Argyreus atronasus, rubripinnis. 52) Squalius dobula, grislagine (leuciscus), rodens, majalis, rostratus, dolabratus, tiberinus, cavedanus, trasimenicus, rubilio, albus, rubella, fucini, aula, elatus, pareti, delineatus n., berag n., spurius n., lepidus n., cephalopsis n., elingulatus, balteatus, com- pressus, muticellus, aphya, turskyi n., N senellin n., ukliva n. 53) Leucosomus 5 laevigatus, gracilis, argenteus. 54) Opsarius thebensis, maculatus, brachialis, anisocheilus, ſasciatus, acunthopterus, megastomus, isocheilus, goha, mola, rasbora, daniconicus, anjana, bendilisis, eirratus. S. 54. folgt nun die ausfuͤhrliche Beſchreibung der ſpriſchen 9 leider manche Gattungen mit wilden oder Menſchen⸗ namen, was man durchaus vermeiden ſollte. Abgebildet ſind auf Tafel I. alle Arten von Schlundzahnen in ihren natuͤrlichen Verbindungen und vergrößert; "ungeinein deutlich und lehrreich. Auf Tafel II. Barbus lacerta, pectoralis perniciosus. Auf Tafel III. Barbus stypus, Labeobarbus By, Luciobarbus mystaceus. Auf Tafe IV. Luciobarbus 1 an.«. esocinus, Sca- phiodon trutta. Auf Tafel V, Scaphiodon capoëta, fratercula, umbla. Auf Tafel VI. Systomus luteus, albus, Phoxinellus ze- regi, Lebias mento. Dabey Durchſchnitt, Schlundknochen, vergrößerte Schuppen: Dieſe Abbildungen find von Bill und Zehner. T. VII. Cyprinion macrostomus, kais, cypris. VIII. Discognathus variabilis, rufus, obtusus. IX. Acan- thobrama centisquama, marmid; Chondrochilus regius. X. Squalius bereg, lepidus; Aspius verax. XI. Alburnus sel lal, mierolepis, caeruleus. XII. Cobitis frenata, panthera, insignis, tigris. { Abbildungen und Beſchreibungen neuer oder wenig gekannter Conchylien, von R. A. Philippi. bey Fiſcher. Lief. II. 1843. 4. S. 19 — 46. tab, 6. Das erſte Heft haben wir bereits angezeigt; das zweyte faͤhrt fort, ſeltene und neue Schalen zu liefern, recht gut abgebildet; Caſſel 461 doch koͤnnten die Figuren etwas ſchaͤrfer ſeyn. Die gründlichen Arbelten des Verfaſſers in dieſem Fach geben das Vertrauen, daß man hier Genauigkeit in Beſchreibung und Abbildung er⸗ warten darf. Jeder, der neue Schalen beſitzt, hat hier Ge: legenheit, dieſelben bekannt zu machen. Dieſe wurde auch ſchon benutzt von dem Buſch, Koch, Pfeiffer und Troſchel. Der Verfaſſer ſorgt dafuͤr, daß nur Gattungen von einerley Sippe auf eine Tafel kommen. Auf dieſe Art kann man die⸗ ſes Werk als eine Fortſetzung von Martini und Chemnitz betrachten. Es wird alle zwey bis drey Monat erſcheinen, ſchwarz 1. Thlr., illuminiert. 2. N n 929 Dieſes Heft enthalt: rer ahnen Helix sowerbyaua, fulvida, porphylia, indistincta, mexi- cana, oajacensis, winteriana, pomum. a Neritina granosa, elegantina, rugosa, fuliginosa, flavo- virens, inconspicua, bella, zicgac, acerrima, melano- stoma, sandwichensis; lugubris, baetica, nubila. Trochus triumphans, stanleyanus, antonii, perspectivus, agrestis, quintus, miniatus, digitatus. Solen abbreviatus, truncatus, vaginoides, intermedius, vagina, marginatus. Venus undulosa, semicancellata, tristis, kochii, africana. Arca hemicardıum, tuberculosa, brasiliana, pexata. Jede Gattung hat einen lateiniſchen Character, Große, Fund⸗ ort und eine beutfche Beſchreibung mit critiſchen Bemerkungen. Unſer Exemplar iſt ſchwarz. Es iſt jedem zu rathen, ſich ein illuminiertes anzuſchaffen, aus Grunden, die ſich von ſelbſt er⸗ klaͤren. Aus ſchwarzen Exemplaren laßt ſich ſelten die Gattung beſtimmen. Ueberhaupt ſollte man keine ſchwarzen Abbildungen mehr herausgeben, weder für die Pflanzen, noch für die Thiere. Wir wuͤnſchen dieſem Unternehmen einen gluͤcklichen Fortgang. Atlas der Cranioſeopie von Dr. C. G. Carus. Leipzig bey Weichardt. Heft I. 1843. Folio. I ie W AAN: Wir haben des Verfaſſers Grundzüge der Cranioſcopie 1841. ſchon angezeigt. Er gründet dieſelbe auf unſere Lehre von den Schaͤdelwirbeln, nach welcher die eigentliche Hirnſchale aus dreyen beſteht, nehmlich dem Ohr-, Zungen- und Augenwirbel; der Naſenwirbel abgerechnet, als angehoͤrend dem Geſicht. Dem Ohrwirbel gehoͤrt unſerer Anſicht nach das kleine Hirn, dem Augenwirbel das große, dem Zungenwirbel die Basis cerebri. Der Verfaſſer halt dafur, daß in der Nervenmaſſe des hintern Wirbels der Sitz der Willenskraft und des Triebes ſey; im Mittelwirbel des Gemüths⸗ und Bildungslebens, im vordern oder Augenwirbel die Intelligenz und Sinnesſchaͤrfe. Er hat gewiß recht, wenn er behauptet, daß nur auf dieſe Art eine wiſſenſchaftliche Behandlung der Cranioſcopie moͤglich ſey. Daß durch das große oder Augenhirn die Intelligenz vermittelt werde, iſt wohl kaum zu bezweifeln: denn das Auge iſt der Sinn für das Univerſum. Ob die Willenskraft im kleinen oder Ohrhirn ruht, iſt uns noch nicht fo klar. Das Ohr iſt der Sinn für das menſchliche Verſtaͤndniß, alſo nur fuͤr die Weisheit des Planeten, nicht des Univerſums. Es mag wohl ſeyn, daß die Willenskraft in dieſer Bedeutung ſteht, aber der Zuſammen⸗ hang iſt doch noch nicht nachgewieſen. Ebenſo ſcheint es ſich mit dem Gemüth zu verhalten. Es mag wohl ein Zuſammen⸗ hang zwiſchen demſelben und dem Geſchmacksſinn vorhanden ſeyn. Ehe die geiſtige Bedeutung auch der untern Sinnorgane 462 ausgemittelt iſt, kann man ſich hier nur aufs Rathen legen. In jedem Fall iſt abet der Verfaſſer offenbar auf dem rechten Wege, und ſein großartiges Unternehmen verdient deßhalb alle Unterſtuͤtzung. Es iſt wirklich großartig: denn der Verfaſſer ſucht alle Schädel oder Masken ausgezeichneter Menſchen zu⸗ ſammenzubringen und hier aufs Genaueſte in Lebensgröße ab⸗ zubilden. Da er ſelbſt ein geſchickter Zeichner und Maler iſt; fo kann man ſich auf richtige und zugleich ſchoͤne Zeichnung verlaſſen. Er ſtellt hier vor den Schaͤdel von Schiller, die Maske von Talleyrand, den Schaͤdel eines Groͤnlaͤnders, eines Cretins, die Maske von Napoleon) den Schaͤdel eines alten Skandinaviers, eines Caffers und eines Malayen. Bey jeder Tafel iſt ein Bogen Text, worinn der Schaͤdel beſchrieben und das Hervorragende deſſelben gedeutet wird. Dann gibt er noch zwo Tafeln mit den Umriſſen in einander; zuerſt Schil⸗ ler, Talleyrand, Groͤnlaͤnder und Cretin durch verſchiedene Farben abſtechend gemacht; dann Napoleon, Skandinavier, Caffer und Malaye. Dieſe Tafeln ſind beſonders lehrreich, da die Umriſſe auffallend von einander verſchieden ſind. Solche Ver⸗ gleichungen muͤßen endlich auf ein befriedigendes Reſultat führen. Monographie des Odynères de la Belgique par C. Wesmael, Prof. Bruxel- les 1833. 8. 51. t- 1. g Eine ſehr fleißige Abhandlung, gegruͤndet auf eigene Beobach— tungen und Unterſuchungen. Zuerſt Claſſification der Gattun— gen, ſodann ihre Beſtimmung und ausfuͤhrliche Beſchreibung; beſonders genau die Synonymie, welche auf folgende Art ſteht. 1. O. reniformis (auctus, Vespa melanochroa). 2. O. spinipes, murarius (quinquefaseiatus). 3. O. melanocephalus ( spinipes- Oliv., albofasciatus). 4. O. parietum (Vespa geoffroyaua, sexpunctata; ænei- pennis, quadrata, trifaseiata, juncea, emarginata, aucta, simplex, Sexeincta, sexfasciata, parietina.) 5. O. antilope (Vespa muraria? parietina F. 2, biglumis). 6. O. crassicornis (V. parietum F. 2) 7. O. elegans n. er 8. O. bifasciatus (V. minuta, sinuata). Dieſe Abhandlung iſt voll von critiſchen Bemerkungen, wel⸗ che wir nicht ausziehen koͤnnen. Abgebildet ſind einzelne Theile vom Thorax, um die Unterſchiede der verſchiedenen Abtheilun⸗ gen zu zeigen. 110 Wa J. A. Naumanns Naturgeſchichte der Vogel Deutſchlands. Nach eigenen Erfahrungen entworfen, umgearbeitet von J. Fr. Naumann. Leipzig bey E. Fleiſcher. 8. Das erſte auf eigene Beobachtungen gegruͤndete und voll— ſtaͤndige Werke uͤber das Leben und Weben unſerer Voͤgel hat Bechſtein zu Dreyßigacker bey Meiningen am Ende des vori— gen Jahrhunderts geſchaffen, das Muſter von allen bisherigen Arbeiten der Art. Unmittelbar nach demſelben begann J. A. Naumann zu Ziebigk in Sachſen ein aͤhnliches Unternehmen, aber nach einem größeren Plane und mit viel beſſeren Abbildun⸗ gen, ſo daß es in kurzer Zeit allgemeinen Beyfall fand und in der ganzen gebildeten Welt verbreitet wurde. Kurz nach dem Anfange dieſes Jahrhunderts ſchloß ſich ſein Sohn J. Friedrich 463 an die Arbeit; ſeit 1820 gibt er allein die neue Auflage her⸗ aus, welche nun bis Band XI. fortgeſchritten iſt, und mit Band XII. beendigt ſeyn wird. Wir haben Band I- VI. angezeigt in der Iſis 1834. S. 397; Band VII 1835. S. 756; Band VIII 1837. S. 150, und fahren nun fort, den Innhalt der folgenden Baͤnde mitzu⸗ theilen, da es unnoͤthig iſt, noch ferner etwas uͤber die Ein⸗ richtung und zum Lobe dieſes allgemein anerkannten Werks zu ſagen. Die Genauigkeit der Abbildungen und die ſorg⸗ faͤtige Illumination iſt ſich gleich geblieben. Bey der Menge von Gegenſtaͤnden war es nicht moͤglich, nur einen Vogel auf eine Tafel zu bringen und denſelben in ſolcher Groͤße abzubil⸗ den, daß auch die einzelnen Federn haͤtten angegeben werden koͤnnen, wie es in dem americaniſchen Werke von Wilſon und C. Bonaparte geſchehen iſt; indeſſen ſind wenigſtens die Federn der Fluͤgel und des Schwanzes ſo deutlich als moͤglich angegeben. Die Hauptſache in dieſen Abbildungen iſt aber die natürliche Stellung und Faͤrbung. Band IX. 1838. S. 810. T. 220 — 217. Dieſer Band enthält die Reiher, Stoͤrche, Kraniche, Fla⸗ minge, Glareolen, Ralliden, und von den Schwimmvögeln das Waſſerhuhn und die Taucher. Den Reihern geht voran die allgemeine Schilderung und die Anatomie von Nitzſch, ſo wie es bey den fruͤhern und auch bey den ſpaͤtern Sippſchaften der Fall iſt. Bey den Gattungen ſtehen alle Provincial-Namen, ſowie die wichtigſten Schriftſteller; auch die Synonymen der Weibchen, wenn ſie abweichen. Von jeder Gattung ſagt der Verfaſſer alles, was er nur irgend davon weiß: zuerſt die Be⸗ ſchreibung, ſodann der Aufenthalt, die Eigenſchaften, die Nah⸗ rung, Fortpflanzung, Feinde, Jagd, Nutzen und Schaden. Abgebildet iſt gewohnlich auf derſelben Tafel Maͤnnchen, Weib⸗ chen und oft auch das Junge. Der Verfaſſer hat alle Vögel aufgenommen, welche ſich irgend einmal in Deutſchland haben ſehen laſſen; daher ſelbſt den Flamingo. Es muß zwar den Jaͤgern und allen Freunden der Ornithologie lieb ſeyn, jeden Vogel zu kennen, der ihnen aufſtoͤßt, und daher iſt es nicht zu tadeln, wenn der Verfaſſer eher zu viel als zu wenig thut. Indeſſen koͤnnte man wohl einen Unterſchied zwiſchen ſolchen Voͤgeln machen, welche ein Land regelmaͤßig auf ihrem Zuge be⸗ ſuchen oder ſich nur darein verirren. Die letztern ſollten aus einer Fauna wegbleiben. Wer ſich darum bekuͤmmert, muß ein voll⸗ ftändiges Syſtem beſitzen. Streng genommen gehoͤren in eine Fauna nur diejenigen Voͤgel, welche im Lande bruͤten: man kann aber ſehr wohl auch diejenigen aufnehmen, welche regel— maͤßig im Winter kommen und ſich daſelbſt aufhalten; nicht aber wohl diejenigen, welche nur durchfliegen etwa wie die Kra⸗ niche. Doch mag das ein jeder Schriftſteller im einzelnen hal⸗ ten wie er will: nur muß er nicht, fobald es ſich um allge: meine Anſichten oder Geſetze handelt, Voͤgel aufzaͤhlen, welche in einem Lande nicht bruͤten. Ohne dieſe Regel kommen wir nie zu einer geographiſchen Zoologie. Beſchrieben und abgebildet ſind nun hier: Ardea einerea, purpurea, egretta, garzetta; comata, nyeticorax, stellaris, minuta. S. 219. Ciconia alba, nigra. S. 305. Platalea leucorrhodia. S. 335. Grus einerea, virgo. S. 297. Phoenicopterus antiquorum. S. 431. Glareola torquata. 464 S. 463. Rallus aquaticus. S. 491. Crex pratensis, porzana, pusilla, aea. S. 582. Gallinula chloropus. 1 Be S. 621. Schmwimmvögel. S. 629. Fulica atra. S. 686. Colymbus cristatus, rubicollis, eornutus, arc- ticus, auritus, minor. Band X. 1840. S. 633. T. 248 — 277. S. 3. Sterna caspia, anglica, cantiaca, dougalli, hi- rundo, macrura, minuta; lencopareia, nigra, leucoptera. S. 228. Larus minutus, melanocephalus, ridibundus, canus, tridactylus, eburneus, glaucus, leucopterus, ar- gentatus, fuscus, marinus. S. 462. Lestris cataractes, pomarina, parasitica, ere- pidata. S. 549. Thalassidroma pelagica, leachii. S. 583. Procellaria glacialis. S. 610. Puffinus aretieus. Band XI. 1845. S. 771. T. 278 — 306. Dysporus bassanus. S. 42. Halieus cormoranus, graculus, pygmaeus. S. 139. Pelecanus onocrotalus, erispus. S. 193. Anser hyperboreus, einereus, arvensis, sege- tum, intermedius, albifrons, minutus; leucopsis, torqua- tus, ruficollis; aegyptiacus. S. 429. Cygnus olor, xanhorhinus, melanorhinus. ©. 510. Anas tadorna, rutila; boschas, acuta, stre- pera, querquedula, crecca, penelope; elypeata. Hiemit iſt dieſer Band gefchloffen. Da nicht viel mehr als die Enten zu beendigen ſind; ſo kann wohl nur noch ein Band folgen, und damit waͤre dieſes einzige Werk ſeiner Art nach einer mehr als zwanzigjaͤhrigen Arbeit beendigt. Monographie der Familien der Pflanzenläuſe v. J. H. Kaltenbach. Aachen bey Roſchütz. I. 1843. 8. 223. Eine Tafel. Die Naturgeſchichte der Pflanzenlaͤuſe iſt zwar ſchon von vielen tuͤchtigen Maͤnnern bearbeitet worden, aber meiſtens nur die Lebensart und ihre ſonderbare Fortpflanzung. Dagegen wurde die Syſtematik und beſonders die genaue Beſchreibung der Gat⸗ tungen ſehr vernachlaͤßiget, theils weil dieſe weichen Thiere an den Nadeln vertrocknen und einſchrumpfen, theils gefluͤgelte und ungefluͤgelte vorkommen, theils weil Farben und Zeichnungen wenig abweichen, und endlich weil die vorſtehenden Theile ſehr klein ſind. Man muß daher dem Verfaſſer vielen Dank zollen fuͤr die große Muͤhe, welche er ſich in der Aufſuchung dieſer Thiere und der genauen Beſchreibung derſelben ſo wie in der Vergleichung der Synonyme gegeben hat. Dabey hat er eine Menge neue Gattungen entdeckt, welche bisher gar nicht beach⸗ tet wurden. Die Hauptbeobachter waren bis jetzt Reaumur, Degeer, Gleichen, Bonnet, Schrank, Kyber, Haus⸗ mann und Hartig. Die meiſten haben die Entwickelungs⸗ Geſchichte verfolgt. Der Verfaſſer ſchließt ſich wuͤrdig an und ergänzt den ſyſtematiſchen Theil, von dem man faſt ſagen kann, daß er noch nicht vorhanden war. Er hat beſonders Ruͤckſicht genommen auf das Geaͤder der Fluͤgel und auf die Zahl der Fuͤhlhornglieder, guͤnſtigen Falls auch auf die Fuͤße. Sodann hat er beſchrieben die ungeflügelten und die gefluͤgelten beſonders, 465 den Aufenthalt angegeben, die Lebensart und die Beobachtungen der fruͤheren Schriftſteller, ſo daß man hier ein vollſtaͤndiges Werk uͤber dieſe ſonderbare Sippſchaft vor ſich hat. In der Einleitung S. 1 — 48. ſchildert er dem Bau die⸗ ſer Thiere, beſonders genau den der Fluͤgel, wozu Winnerts 36 ſehr getreue Zeichnungen geliefert hat. Dann kommt er zur Verbreitung der Pflanzenlaͤuſe, zur Lebensart, Fortpflanzung, zu den Feinden und Vertilgungsmitteln. Die Claſſification iſt folgende: A. Gefluͤgelte — Blattlaͤuſe, Aphidina. a) Vorderfluͤgel mit zweygabeligem Cubitus. 1. Fühler ſiebengliederig — Ahphis. 2. Fühler ſechsgliederig — Lachnus. 6) Vorderfluͤgel mit eingabeligem Cubitus. 1. Fühler ſechsgliederig e. Schizoneura. 2. Fühler fuͤnfgliederig ice. Vacuna. c) Vorderfluͤgel mit einfachem Cubitus. 1. Fuͤhler ſechsgliederig ꝛc. * Hinterflügel mit 2 Schraͤgadern. * Hinterflügel mit 1 Schraͤgader. 2. Fühler drey- oder fuͤnfgliederig ꝛc. »Fuͤhler fuͤnfgliederig. Chermes. * Fühler dreygliederig. Phylloxera. B. Ungeflügelte — Erdläufe, — Hyponomeutes. a). Fühler ſechsgliederig. Pemphigus. Tetraneura. 1. Letztes Fühlerglied ſtumpf ic. Rhizobius. 2. Letztes Fuͤhlerglied ſpitz. Forda. 6) Fühler ſiebengliederig ꝛc. 1. Hinterfüße lang und ungegliedert. Trama. 2. Hinterfuͤße zweygliederig. Paracletus. Die Sippe Aphis S. 1. enthaͤlt beſonders viele Gattungen. Davon werden nicht weniger als 119 beſchrieben, wohl geord— net mit mehreren Unterabtheilungen. Es ſind folgende: A. rosae, millefolii, platanoides, urticae, solani n., ce- realis n., hieracii n., tanacetaria n., vieiae n., pelargonii n., pisi, rubi n. A. serratulae, campanulae n., jaceae, pieridis; sonchi, taraxaci n., absinthii, solidaginis, tanaceticola n., ribi- cola n. A. galeopsidis n., humuli, lactucae n., ribis, convol- vuli n., chelidonii n., dianthi, betulicola n., cerasi, apa- rines n., tanaceti, ligustri n., lonicerae, lythri, pruni, arundinis. A. urticariae n, capsellae n., plantaginis, scabiosae, symphyti, sedi n., rhamni n., epilobii n., crataegi n. grossulariae n., jacobaeae, ranunculi n., mali, padi, na- sturtü n., nepetae n., viburni n. evonymi, rumieis, papa- veris, sambuei, laburni n., craccae, galii n., ilieis n., hederae n., genistae n., lychnitis, persicae n., euphor- biae n. . A. berberidis n., myricae n., vitellinae, coryli, quer- cus n.; erysimi n., rosarum n., helichrysi n., saliceti n., nymphaeae, pimpinellae n., brassicae, chenopodii, avenae, capreae, xylostei, anthrisci n., glyceriae n., antennata n., cardui, populea n., nerii n., betularia n., salicti, camel- liae n., prunicola, tragopogonis n., aceris, populi. A. tiliae, salicis, oblonga, quadrituberculata n., nigri- tarsis, quercea n., alni, betulae, truncata. 2. Lachnus fagi, roboris, juglandis, juglandicola n., Iſis 1844. Heft 6. nn — — 466 platani n., L. juniperi, pinicola n. pini, fasciatus, agi- lis n., pineti, quereus. 3. Schizoneura corni, lanigera, lanuginosa, tremulae, ulmi, reaumuri n. a 4. Vacuna betulae n., dryophila. 5. Pemphigus gnaphalii n., affinis, bursarius, bumeliæ, ranunculi n., degeerii u., xylostei. 6. Tetraneura ulmi. 7. Chermes larieis, corticalis n, abietis, strobilobius n. 8. Phylloxera coceinea. 9. Rhizobius pilosellae, pini, subterraneus n. 10. Forda (Rhizoterus) formicaria. 11. Trama radicis. 12. Paracletus eimieiformis. Eine Erklärung der Tafel und ein Regiſter, auch über die Pflanzen, ſchließt dieſes ungemein brauchbare Buch. Danmarks Fiſke, beſkrevne af A. Kröyer. Kjobenhaven II. 1. 1838. 8. 320. Wir haben die zwey erſten Hefte dieſer ungemein fleißigen und wichtigen Schrift ſchon angezeigt. Sie verdiente ausgezogen zu werden, was aber der Iſis bey ſolchen Werken nicht möglich iſt. Vielleicht macht ſich jemand an die Ueberſetzung, wenn es der Verfaſſer nicht etwa ſelbſt thut. Man muͤßte freylich die ſchoͤnen Holzſchnitte dabey haben, welche Flinch zu jeder Gattung ver⸗ fertigt hat. Es kann freylich bey einem Holzſchnitt, der hier ſehr verkleinert werden muß, nicht geleiſtet werden, was bey einem groͤßern Stein- oder Kupferſtich, beſonders hinſichtlich der Floſſenſtrahlen; indeſſen iſt hier das mögliche geſchehen, indem ſelbſt die einzelnen Deckelſtuͤcke angedeutet ſind. Die Beſchreibungen ſind durchaus vollſtaͤndig, ſo wie die Synonyme und Citate von den Älteren und nordiſchen Schrift: ſtellern an bis auf unſere Zeit. Voran der Character, wohl zu weitläufig, ſodann die Zahl der Floſſenſtrahlen mit ungemei⸗ ner Genauigkeit. Darauf folgt die Literar- Geſchichte mit cri⸗ tiſchen Bemerkungen, die Ausmeſſung aller einzelnen Theile; ebenſo die Beſchreibung der aͤußern wie der innern, auch von Mißſtaltungen, die gleichfalls abgebildet find. Verbreitung, Le— bensart, Nahrung, [Fortpflanzung, Benutzung, Feinde, fo wohl große als kleine, nehmlich Schmarotzer. In dieſem Hefte ſind beſchrieben: Gadus morrhua, aegleſinus, minutus, lucius. Merlangus vulgaris, carbonarius, pollachius. Merluceius vulgaris. Lota molva, vulgaris. Motella mustela, eimbria. Phyeis furcatus. Brosmius vulgaris, Raniceps fuscus. Platessa vulgaris, flesus, limanda, mierocephalus. Die Daͤnen haben ſehr viele eigenthuͤmliche Namen fuͤr die Fiſche, welche man, wo es noͤthig waͤre, in unſere Sprache aufnehmen koͤnnte, z. B. Kuller fuͤr Schellfiſch, welcher Name doch hoͤchſt unpaſſend und ſelbſt unrichtig iſt. Wir ſehen dieſem Werke mit Sehnſucht entgegen, obſchon wir gern zuge- ben, daß eine fo ungewöhnlich genaue Arbeit nicht ſchnell gefoͤr— dert werden kann. 30 467 Die Käfer der Mark Brandenburg von W. F. Erichſon. Berlin bey Morin. I. 2. S. 385 — 740, Auch hievon haben wir die erſte Abtheilung ſchon angezeigt (Iſis 1837. S. 831.) und den Fleiß, ſo wie die Einrichtung geruͤhmt. Wir wiſſen nicht, wie es kommt, daß uns dieſer Theil ſo ſpaͤt zugekommen iſt. Wir ſchließen aber daraus, daß ſeitdem keine Fortſetzung erſchienen iſt, was wir bedauern, weil ſolche Werke erſt recht brauchbar werden, wann ſie vollſtaͤndig find. Der Character iſt lateiniſch und wirklich vergleichungs⸗ weiſe mit andern Schriftſtellern ſehr kurz und buͤndig. Dann folgt die ausfuͤhrliche Beſchreibung mit critiſchen Bemerkungen. Da jetzt mehrere Provincial-Faunen Deutſchlands erſcheinen; ſo kann man hoffen, daß bald eine allgemeine moͤglich iſt. Man ſollte ſich aber ſtreng auf diejenigen Gegenden beſchraͤnken, wo deutſch geſprochen wird, unbekuͤmmert um die politiſchen Graͤn— zen: denn das Land gehoͤrt zur Nation und die Nation zum Land. Staaten ſind bald mehr und bald weniger. Auch iſt gewiß, daß viele Thiere mit der Einwanderung der Nationen gekommen ſind und ſich nicht weiter erſtrecken, wie namentlich viele Haarthiere und Fiſche mit den Slaven. Die Thiere an der adriatiſchen Kuͤſte gehen Deutſchland nichts an, wohl aber die im Elſaß, in Belgien und Holland. Die Deutſchen in Cur⸗, Liev⸗ und Eſtland muͤßen als Ausgewanderte betrachtet werden, wie die in Siebenbuͤrgen. Man kann in dieſem Buch auf jede Seite 14, Gattungen rechnen und mithin im Ganzen etwa 1000. Es faͤngt mit den Cicindelen an, und endigt mit Cebraeus der Hiſteriden. Die Staphyliniden ſetzen ſich in dieſem Theile fort, bis Seite 648, woraus man ſchon auf die Reichhaltigkeit ſchließen kann. Eine Aufzaͤhlung der Sippen ſcheint uns unnuͤtz, da doch jeder das Buch haben muß, der ſich um die Kerfe bekuͤmmert. Der Band hat ein Regiſter. 1839. Enumeratio systematiea Curculionidum Archiducatus Austriae, praecipuorum Synonymo- rum penu aucta, auctore J. Krackowitzer. Vindobonae 1842, 8 80. Dieſes iſt eine ſehr vollftändige Aufzählung der Ruͤſſelkaͤfer, welche einen großen Fleiß im Sammeln und nicht minder Ge— wandtheit im Beſtimmen der Kerfe beweißt. Auch iſt dieſe Schrift inſofern ſehr nuͤtzlich, als bisher dieſe Zunft in den Faunen ziemlich vernachlaͤßiget worden iſt. Ueberdieß beſtimmt der Verfaſſer nach dem großen Werke von Schoͤnherr, was bis jetzt auch noch niemand gethan hat und noch nicht hat thun koͤnnen. Die Faunen fangen ſaͤmmtlich mit den Laufkaͤfern an, und noch keine iſt bis zu den Ruͤſſelkaͤfern gekommen. Um ſo mehr muß man dem Verfaſſer Dank wiſſen, daß er ſich dieſer vernachlaͤßigten Zunft angenommen hat. Die Schrift ift tabellariſch geordnet, enthaͤlt die Ableitung der Sippennamen nebſt den Synonymen, wobey mehr Schriftſteller angeführt find als nöthig geweſen wären. Im Grunde waren die Sy: ſtematiker und die Abbildner hinlaͤnglich. Der Verfaſſer hat auch eine Menge Varietäten unter die betreffenden Gattungen gebracht und ſich dadurch kein geringes Verdienſt erworben. 468 Abbildungen zur Berichtigung und Ergaͤnzung der Schmetterlingskunde, beſonders der Microlepidopterologie, als Sandee zu Treitſchkes und Huͤbners Schmetterlinge von J. E. Fiſcher von Roͤslerſt amm. Leipzig bey Hinrichs und Wien beym Verfaſſer. Heft 20. 1843. 4. 289 — 305. T. 98 — 100. Dieſes praͤchtige, getreue und lehrreiche, verhaͤltnißmaͤßig zu den Leiſtungen und dem Abſatze wohlfeile Werk iſt nun mit Tafel 100 geſchloſſen. Fuͤr die vielen Opfer, welche der Ver⸗ faſſer der Wiſſenſchaft gebracht hat, wird man ihm nicht min⸗ der dankbar ſeyn, als fuͤr die vortrefflichen Beſchreibungen und Abbildungen; die letztern von Harzer und Mann gezeichnet und gemalt mit einer Genauigkeit und Schoͤnheit, wie wir noch nichts der Art haben. Daſſelbe kann man von dem Stich ſagen, den fruͤher Harzer, ſpaͤter Winkler geliefert hat. Der Verfaſſer wird kuͤnftig ſeine Arbeiten in das huͤbnerſche Werk, fortgeſetzt von Herrich Schaͤffer, geben, vielleicht aber auch anderes wieder ſelbſtſtaͤndig mittheilen auf eine minder koſtſpielige Art als ſeine bisherigen Abbildungen. Dafuͤr wird man ihm gewiß dankbar ſeyn und ſich freuen, daß er fortfaͤhrt, feine großen Kenntniſſe in dieſem Fach der gelehrten Welt mit: zutheilen. Seine Hefte ſind ein Muſter fuͤr die Bearbeitung der Entomologie, und werden immer eine Zierde der Bibliothe⸗ ken bleiben. In dieſem Hefte ſind beſchrieben und abgebildet Lita terella mit Pflanze, Raupe, Puppe und Fliege nebſt einzelnen Theilen vergroͤßert. Rhinosia juniperella, deßgleichen. Tortrix lævigana, ebenſo. Palpula rostrella, Ypsolophus binotellus, dolosellus, separatellus, imparellus; Lampros monastricella ; Elachista treitschkiella als Fliegen mit Zerlegungen, alles ſehr ſchoͤn und geſchmackvoll. Wir nehmen ungern Abſchied von dem Verfaſſer, vertrauen aber auf ſein gegebenes Wort, daß er bald wieder auftreten wird; aber auch auf den Eifer des Publicums, das hoffentlich in Zukunft ſolche gediegene Arbeiten mehr Haute wird, als es bisher der Fall geweſen iſt. Die Lauf⸗ und Schwimmkäfer Erlangens, mit beſonderer Beruͤckſichtigung ihres Vorkommens und ihres Verhaͤlt⸗ niſſes zu denen einiger anderer Staaten Europas, zuſammengeſtellt von Dr. Med. W. G. Rofenhauer. Erlangen bey Bläfing. 1842. 4. S. 38 Obſchon Erlangen in einer ſandigen Ebene liegt; ſo iſt es doch reichlich mit Waſſer geſegnet, und es war daher dem Eifer des Verfaſſers moͤglich, nicht weniger als 271 Laufkaͤfer und 87 Schwimmkaͤfer zuſammenzubringen, was, verglichen mit an⸗ dern Gegenden, ungemein viel iſt: denn die Schweiz hat 430 und 87; Paris 254 und 72; Brandenburg 248 und 1013 Schweden 204 und 103; Lappland 119 und 73; Münden 206 und 57; Wirtenberg 231 und 53; Regensburg 196 und 69. Die Gattungen werden nun aufgezählt mit kleinen Bemer⸗ kungen uͤber Zeit, Ort und verhaͤltnißmaͤßige Menge: immer verglichen mit den 6 zuerſt genannten Orten. Es ſind na⸗ mentlich: x 469 Cicindela 5 Spec. Elaphrus 3. Blethisa 1. Notiophilus 3. Omophron 1. Nebria 1. Leistus 3. Cychrus 1. Procrustes 1. Carabus 19. Calosoma 2. Panagaeus 2. Loricera 1. Carabi. Brachinus 2. Odacantha 1. Demetrias 2. Dromius 15. Lepia 4. Polystichus 1. Tarus 4. Clivina 1. Dyschirius 5. Anisodactylus 3. Diochromus 1. Harpalus 33. Stenolophus 7. Stomis 1. Cephalotus 1. Zabrus 1. Amara 29. Oodes 1. Chlaenius 5. Callisthus 1. Taphria 1. Calathus 5. Pristonychus 1. Sphodius 1. Anchomenus 22. Olisthopus 2. Licinus 1. Pradycellus 4. Patrobus 1. Badister 3. Pterostichus 27. Trechus 5. Masorius 1. Molops 2. Bembidium 35. Dytisci. Cybister 1 Spec. Ilybius 6. Hyphydrus 1. Acilius 2. Agabus 16. Hydroporus 28. Hydaticus 7. Laecophilus 3. Haliplus 8. Dytiscus 6. Noterus 2. Cnemidotus 1. Colymbetes 8. Inseetes dipteres du Nord de la France, par J. Macquart. Diefe Arbeit wurde bey ihrem Erſcheinen mit allgemeinem Beyfall begrüßt. Da fie bereits in den Händen der Beduͤrfti⸗ gen iſt, und auch der Verfaſſer ſeitdem ein Werk uͤber die Mucken überhaupt herausgegeben hat; fo iſt eine weitere Anz gabe Über das vorliegende Werk nicht nöthig. Aber eine andere Art von Auskunft wird unſern Leſern lieb ſeyn. Unſer Exemplar nehmlich iſt nicht ein ſelbſtſtaͤndiges Werk, ſondern vertheilt in 5 Baͤnde des Recueil des travaux de la société d' Amateurs des scien- ces de l’Agriculture et des arts de Lille. à Lille chez Leleuæ. 8. In den Jahrgaͤngen 1823 und 1824, erſchienen 1826 find p- 3 die Tipulaires abgehandelt, mit Fluͤgeladern. t. 1 — 4. Im Jahrgang 1825, erſchienen 1826. p. Asiliques, Bom- bylies, Xylotomes, Leptides, Stratiomydes, Xylophagites et Tabaniens, mit Fluͤgeln auf t. 1 — 8. Im Jahrgang 1826 und 1827, erſchienen 1828. p. 213 — 290. Platypezines, Dolichopodes, Empides, Hyboti- des, mit Fluͤgeln auf t. 1. Im Jahrgang 1827 und 1828, erſchienen 1829. p. 149— 371. Syrphies, mit Flügeln auf t. 1 — 4. Im Jahrgang 1833, erſchienen 1834. p. 137 — 368. Atherieeres, Cr&ophiles, Oestrides, Myopaires, Conop- saires, Seenopiniens, Cephalopsides, mit Flügeln auf t. 1—6. Dieſe Geſellſchaftsſchriften enthalten übrigens noch manche für die Naturgeſchichte wichtige Abhandlung; auch für Phyſik, Chemie, Alterthuͤmer, Medicin und Poeſie. Wir zeigen nur die erſteren an. Jahrgang 1823 und 1824. S. 225. J. Desmazieres, über Lycoperdon et Car- pobolus cyclophorus n., mit Abbildungen. 470 S. 235. Derſelbe, über Rumex nemorosus et nemo- lapathum. : S. 241. Derſelbe, über Mycoderma. S. 243. Th. Leſtiboudois, über die Einfügung der Staubfaͤden bey den Kreuzblumen. S. 248. Derſelbe, uͤber Canna indica und Zunft der Bananen; ſehr ausfuͤhrlich. S. 270. Derſelbe, über Anas cygnus et olor. S. 275. P. Brice, uͤber die Lagerung der verſteinerten Schalen bey Grignon. S. 282. C. d'Orbigny, uͤber neue verſteinerte Schalen in der Charente inferieure t. 1— 3. Darunter neue Sippe Caprina adversa, affinis. S. 293. C. Verly, Antiquitaͤten mit vielen Abbildungen, auch in den andern Baͤnden. Jahrgang 1825. S. 268. Leſtiboudois, uͤber den Fruchtboden und die Einfuͤgung der Bluͤthen-Organe. S. 288. Desmazid res, neue Cryptogamen. Dabey auch über Lyngbya muralis et Byssus botryoides. t. 3. S. 297. Idem, microſcopiſche und phyſiologiſche Unter: ſuchungen über Mycoderma. Sahrgang 1826. ©. 127. Kuhlmann, chemiſche Zerlegung des Krapps. S. 161. A. Fee, Verſuch uͤber die Phytonomie und die Nomenclatur der Pflanzen. 5 S. 185. Desmazieres, Mucor erustaceus ſoll heißen Sporendonema casei. t. 3. S. 189. Derſelbe, über Pilobolus crystallinus et Sclerotium stercorarium. S. 193. A. Fee, Über die Naturproducte von Java; nur Pflanzen. Jahrgang 1827. und 1828. S. 327. Marcell de Serres, uͤber Mastodon an- gustidens von Montpellier; ein großer Aufſatz mit einer Tafel; Backenzaͤhne. ©. 407. Leſtiboudois, über Hedychium. T. 5. nebſt Canna indica; ein großer Aufſatz. S. 432. F. Merat, über Durieua n. spicata (Pedicu⸗ larien). t. 4. S. 439. Desmazie res, uͤber Lycoperdon radiatum et Agaricus radians. t. 5. bis. S. 450. Derſelbe, Bemerkungen uͤber Cryptogamen, aus feinen Cryptogames du Nord de la France. S. 460. Nouel⸗Malingie, über Uredo matras n. et arundinacea n. t. 4. Kann ſich Uredo in Puccinia ver: wandeln? S. 466. A. Fee, Monographie der Sippe Chiodecton mit einer Tafel. S. 497. E. Begin, uͤber den Mechanismus der Stimme. Jahrgang 18338. S. 90. F. Kuhlmann, über die Wirkung des Sauer: ſtoffs auf organiſche Producte. E S. 129. Ph. Gilgencrantz, Zubereitung der Zange für die Sammlungen. S. 369. J. Clere, Bavay. uͤber einen antiken Steinbruch bey — — 471 Catalogue des Coleopteres de la Collection du Comte Dejean, Pair, Lieutenant gene- ral etc. Edition III. Paris chez Méguignon. 1837. 8. 503. Der Reichthum des Grafen an Kaͤfern ift allgemein bekannt. Preiſen muß man ihn aber vorzüglich, daß er denſelben auch der Welt zukommen laͤßt. In der neuern Zeit, wo ihn ſeine militaͤriſchen Geſchaͤfte abhalten, hat er ſich tuͤchtige Gehuͤlfen herbeygezogen, welche theils die Beſchreibung, theils die Abbil— dung ſeiner Gattungen beſorgen helfen. In der erſten Auflage dieſes Verzeichniſſes 1821. ſtanden nur 6692 Gattungen, Von der zweyten Auflage erſchienen 1832. vier Hefte; dann verbrannte der Vorrath. In dieſer dritten Ausgabe ſtehen 22,399 Gattungen. Die Sippen ſind nach Verhaͤltniß vermehrt. In der Vorrede legt er ſeine Grundſaͤtze für ſolch' eine Arbeit vor. Er habe abſichtlich die Unterabtheilung der Familien weggelaſſen, obſchon Silber- mann es getadelt habe. Wir muͤßen geſtehen, daß ſolche Ab— theilungen ſehr nuͤtzlich wären, Dagegen tadelt Dejean, gewiß mit Recht, die Aufſtellung von ſinnloſen Sippennamen. Ein ſehr wichtiger Punct iſt das Vorrecht, welches der Verfaſſer nicht gelten läßt. Er führt auch dafür fo wichtige Gründe an, daß man ſie gelten laſſen muß, wenn man auch gleich anderer Anſicht iſt. Es iſt leider nur zu wahr, daß gegenwaͤrtig Hun— derte, ja Tauſende von Sippen aus bloßer Eitelkeit aufs Ei: ligſte und Leichtſinnigſte gemacht werden, bloß, um einem an— dern den Rang abzulaufen. Den meiſten Unfug treiben hierinn die Sammler, welche ſehr haͤufig nicht die geringſte wiſſenſchaft— liche Bildung ſich erworben haben, ja nicht einmal lateiniſch declinieren koͤnnen. Der Duͤnkel aber, ein Naturforſcher zu ſeyn, weil ſie einige Jahre lang in der Welt herumgelaufen und Hunderttauſend Kerfe aufgeſteckt haben, blaͤßt ſie ſo auf, daß ſie ſich nicht ſcheuen, ſich mit Linne zu meſſen und auch Autoren von Sippen zu werden. Scheußliche Namen erregen bey ihnen keine Scham: denn ſie wiſſen leider nicht, daß andere Gelehrte den Stuͤmper daran erkennen, von den Characteren nicht zu reden. Mit ſolchen Namen ſollte man allerdings keine Gnade haben. Der Streit oder die Noth uͤber das Vorrecht ließe ſich daher vielleicht auf folgende Art ſchlichten. Wer einen grammaticaliſch unrichtigen Namen macht, gibt ſich dadurch als einen Unberufenen zu erkennen, und Unberufene braucht man nicht anzuerkennen. Jeder tuͤchtig gebildete Name dagegen hat Anſpruch auf das Vorrecht. Dieſes Geſetz muͤßte vorzuͤglich denjenigen zu gut kommen, welche ganze Claſſen, oder wenig ſtens ganze Ordnungen oder Familien bearbeiten. Wer ein Sys ſtem fuͤr Kaͤfer ſchreibt, braucht ſich nicht um die Sammler zu bekuͤmmern. Nicht beyſtimmen kann man uͤbrigens dem Verfaſſer, wenn er meynt, man ſoll die alten Namen, wenn fie unorthographiſch geſchrieben find, nicht einmal verbeſſern. Brentus hat nun einmal ein th, und muß mithin Brenthus geſchrieben werden. Bey den Hydrocantharen und Elateriden folgt er Eſch⸗ ſcholtzen; bey den Brachelytren dem Mannerheim; bey den Curculioniden dem Schoͤnherr, bey den Longicornen dem Serville, bey den Chryſomelinen dem Chevrolat, bey den Dimeren dem Aube, bey den uͤbrigen Familien folgt er ſeinen eigenen Anſichten und den Rathſchlaͤgen von Boisduval. Der Catalog geht übrigens im Ganzen nach Latreilles Eintheilung. Bey den Sippen ſteht der Aufſteller, bey den Gattungen deßgleichen; die Synonyme und der Fundort. Die 472 hier neu aufgefuͤhrten Gattungen ſind als ſolche bezeichnet. Der Catalog iſt auch aͤußerſt wichtig für die zoologiſche Geographie; wenigſtens kann man, wer ſich die Mühe geben will, die Gat⸗ tungen nach den Laͤndern zuſammenſchreiben. Am Ende findet ſich die Angabe der Zahl von jeder Familie; Pentameren 9898, Heteromeren 2595, Tetrameren 9472, Trimeren 389, Dime⸗ ren 45. Außerdem hat das Buch ein Regiſter und Sippenre⸗ giſter. Die Arbeit verdient alle Anerkennung. Species general de Coleopteres de la Collection du Comte Dejean. Paris chez Meguignon. 8 I- VI. 1825 — 38. Dieſes Werk iſt ſo bekannt, daß wir nur angeben wollen, was bis jetzt erſchienen iſt. Im erſten Band 1825. 463. gibt der Verfaſſer zuerſt ſeine Grundſaͤtze uͤber die Nomenclatur, und verweißt hinſichtlich der zahlreichen Synonyme auf das vortreffliche Werk von Schoͤnherr. Dann folgt ein Verzeichniß der angefuͤhrten Schriftſteller mit Hk Wohnort und Stand, aber ohne vollſtaͤndige Titel ihrer erke. Dann folgen Tabellen über die Claſſe, die Ordnungen, Hor⸗ den und Familien, fo daß vor jeder alle Sippen claſſificiert ſtehen. Der Character der Sippe, der Gattung mit mehreren Synonymen, Größe und umſtaͤndlichere Beſchreibung. Band J. geh' von Manticora bis Apotomus (Scarites). Band II. 1826. p. 561. von Cychrus bis Badister. Band III. 1828. p. 556. von Pogonus bis Masoreus. Band IV. 1829. p. 520. von Pelecium bis Tetragonoderus. Band V. 1831. p. 883. von Trechus bis Bembidium p. 194. Alles Uebrige iſt Supplement. Band VI. 1838., bearbeitet von Aube, Haliplus bis Di- neutes, alſo die Hydrocantharen. Hist. nat. des Imseetes apteres, par Mr. le Baron Walckenaer. Paris chez Roret. II. 1837. 8. 682. et 549. Tab. 38. ill. Maldenaer hat ſich ſchon feit einem halben Menſchen⸗ alter mit den Spinnen beſchaͤftiget und ſie gewiſſermaaßen zu einer ganzen Claſſe ausgebildet. Er iſt auch als der Haupt⸗ kenner in dieſem Fache anerkannt. Hier ſammelt er nun alles, was er und andere daruͤber gearbeitet haben, und ſo muß dieſes Werk als Codex fuͤr dieſe Thiere betrachtet werden. Vorher geht eine Einleitung über die Methode in de: Natur: geſchichte; dann folgt die Eintheilung mit den Characteren der Ordnung. Cl. I. Aceres. Cl. II. Dicereshexapodes. Ordre 1. Araneides. Ordre 1. Epizoiques. . Ordre 2. Phryenides. Ordre 2. Aphaniptères. Ordre 3. Scorpionides. Ordre 3. Thysanbures. Ordre 4. Solpugides. Cl. III. Diceres myriapodes. Ordre 5. Phalangides. Ordre 1. Chilognathes. Ordre 6. Acarides. Prdre 2. Syngnathes. Folgen Betrachtungen über die Verwandtſchaften, und dann S. 55. das Allgemeine Über die Aceren; S. 60. die erſte Ord⸗ nung Araneiden, mit ausführlicher Darſtellung des aͤußern und innern Baues; Fortpflanzung, Geſpinnſt, Wohnort, Nah: rung, Gift, Nutzen. 5 . 473 S. 201. Die Claſſification. Theilen ſich in zwo ſehr ungleiche Zuͤnfte nach der Stellung der Oberkiefer; die Unterabtheilungen nach den Augen. Die Zahl der Sippen iſt 58. Sie werden characteriſiert und wieder in Familien getheilt. Die Gattungen haben ihren kurzen Character, die Synonpmie und eine größere Beſchreibung. Bd. I. enthält 39 Sippen: Bd. II. die übrigen bis S. 398., worauf ein Supplement folgt, nebſt einer Ueberſicht und einem Regiſter. Dieſe beiden Baͤnde enthalten nur die eigentlichen Spinnen. Spaͤter werden die Scorpione, Weberknechte und Milben uſw. folgen: denn ſie ſind bereits abgebildet, von T. 22. an, mit Ausnahme der fluͤgelloſen Mucken und der Kieferlaͤuſe. Bey der allgemeinen Claſſification werden ſie uͤbrigens aufgefuͤhrt. Unter die Epizoiques ſtellt er die Kieferlaͤuſe, die gemeinen Läufe, die fluͤgelloſen Mucken; unter die Aphanipteres die Flöhe. Die Abbildungen ſcheinen gut zu ſeyn und ſorgfaͤltig illumi— niert. Auf Tafel 1—4. die Kennzeichen, Freßwerkzeuge und Augen; ſodann die einzelnen Gattungen illuminiert, und wieder mit den Freßwerkzeugen, ſehr vergroͤßert. Die aufgeſtellten Sippen ſind folgende: Mygale. Hersilia. Eripus. Tegenaria. Oletera. Sphasus. Philodromus. Lachesis. Sphodros. Dyetion. Olios. Agelena. Filistata. Dolophones, Sparassus. Epeira. Missulena. Myrmecia. Clastes. Plectana. Dysdera. Eresus. Clubiona. Tetragnatha. Segestria. Chersis. Desis. Uloborus. Uptiotes. Attus. Drassus. Linyphia. Scytodes. Arkys. Clotho. Argus. Lycosa. Delena. Latrodectus. Episina. Dolomedes. Thomisus. Pholcus. Theridion. Storena. Selenops. Aretma. Argyroneta. Ctenus. Hist. des Inseetes orthopteres, par Audinet Serville. Paris chez Roret. 1839. 8. 777. t. 14. ill. Auch dieſes iſt ein vollſtaͤndiges und gruͤndlich durchgefuͤhrtes Werk. Voran die Schriftſteller mit den Gattungen, welche bey denſelben vorkommen; ſodann das Allgemeine, aber ohne Ueber— ſicht. Dieſelbe wird vor jeder Abtheilung beſonders gegeben, und zwar ſowohl der Familien als der Sippen. Die erſte Abtheilung begreift die Cursoria in Familien getheilt: Fam. 1. Forficulariae; Pygidierana, Forficesila, Psali- dophora, Pyragra, Lobophora n., Echinosoma n., For- ficula, Diplatys, Sparatta n., Mecomera n., Apachya. Fam. 2. Blattariae: Kakerlac, Blabera, Blatta, Pseudo mops, Paratropes n, Brachycola n., Corydia, Phoraspis, Panesthia, Perisphaera. Fam. 3. Mantides p. 133.: Empusa, Blepharis, Theo- elytes n., Oxypila, Harpax, Hymenopa, Acanthops, Schi- zocephala, Toxodera n., Thespis, Mantis, Epaphrodita, Choeradodis, Eremiaphila. Fam. 4. Phasmidae p. 214.; Bacteria, Cladomorphus, Pterinoxylusn., Podacanthus, Acrophylla, Cyphocrana, Pla- tyerana, Monanthroptera n., Rhaphiderus, Diapheromera, Phibalosoma, Neeroscia n., Cladoxerus, Bacillus, Pachy- morpha, Pygirhynchus n., Ceroys; Creoxylus, Phasma, Xerosoma, Perlamorpha, Euryacantha : Prisopus, Ectato- soma, Phyllium. Iſis 1814. Heft 6. 474 Zweyte Abtheilung: Saltatoria p. 293. Pam. 5. Gryllides: Gryllotalpa, Cylindrodes, Tridacty- Ius, Rhipipteryx, Mymecophila, Schizodactylus, Brachy- trupes n., Gryllus, Nemobius n., Trigonidium n., Platy- blemmus n., Oecanthus, Podoseirtus n., Platydactylus, Phalangopsis. Fam. 6. Locustariae p. 370.: Prochilus, Anostostoma, Rhaphidophora u., Gryllacris, Listroscelis, Steirodon, Phyl- loptera, Leptoderes n., Ancylecha n., Phaneroptera, Gym- noceran., Scaphura, Pterochroza, Typophyllum, Thlibo- scelus n., Platyphylium, Meroneidius, Acanthodis, Hetro- des, Pseudophyllus, Aprion n., Ephippiger, Barbitistes. Dectieus, Pterolepis, Thyreonotus n., Bradyporus, Phyl- lophora, Meconema, Xiphidion, Exocephala, Pseudorhyn- chus n., Copiphora, Conocephalus, Orchelimum n., Agrae- cia, Locusta, Mecopoda, Polyaneistrus, Megalodon, Saga, Aspidonotus, Hyperomala, Acripeza. Fam. 7. Acridites p. 548.: Proscopia, Truxalis, Mesops, Opsomala, Poekilocerus, Akicera, Porthetis, Xyphicera, Tropinotus, Romalea, Phymateus, Petasia, Trybliophorus, Teratodes, Monachidium, Dericorys n., Acridium n., Ca- Iyptamus, Ommexecha. Chrotogonusn., Eremobian., Pneumora, Oedipoda, Gom- phocerus, Phlocerus, Mastax, Chorotypus, Choriphyllum, Amorphopus, Tetrix. Es ſcheint uns unnuͤtz, Charactere der Sippen zu geben, weil diejenigen, welche ſich darum bekuͤmmern, das Buch doch nicht entbehren koͤnnen. Was neu aufgeſtellt iſt, haben wir angezeigt. Die Tafeln ſind huͤbſch gezeichnet und illuminiert, gewoͤhnlich mit Einzelheiten. Introduetion a I' Entomologie, par Th. Lacordaire. Paris chez Roret. I. 1831. . II. 1838. 683. Dieſes ift eine Arbeit in der Art von Kirby und Spen⸗ ces Einleitung in die Entomologie (Stuttgart bey Cotta), welche uͤberhaupt ſchon mehrere aͤhnliche Bearbeitungen hervor: gerufen hat; ein Beweis, daß ſie Beduͤrfniß war und daß ſie anſpricht. Auch iſt ſie unſers Erachtens noch von keinem an— dern Werk uͤbertroffen worden. Das Vorliegende hat indeſſen manches Neuere, und manche Beobachtungen, welche der Ver: faſſer in Suͤdamerica zu machen Gelegenheit hatte. Das Buch iſt daher ſehr lehrreich und hat auch ſchon den Beyfall gefun— den, welchen es verdient. Der Verfaſſer kennt die geſammte Literatur und auch die deutſche; daher iſt auch beruͤckſichtiget, was in unſerm Lande gedacht und gearbeitet worden. Der erſte Band enthaͤlt die Entwickelung der Kerfe: Ey, Larve, Puppe und Fliege in ſehr vollſtaͤndiger Darſtellung; dann folgt die ſogenannte aͤußere Anatomie: die Decken, Kopf, Bruſt und Bauch. Der zweyte Band enthaͤlt die innere Anatomie: Bey der Er⸗ naͤhrung den Darmkanal, das Gefaͤß- und Athemſyſtem, ſo wie die Abſonderung; bey den animalen Verrichtungen das Ner- venſyſtem, die Sinne, die Muskeln, das Geraͤuſch; bey der Fortpflanzung die maͤnnlichen und weiblichen Theile nebſt ihren Verrichtungen, ſowie Unterſuchungen uͤber den Begriff der Gat⸗ tung. Dann folgt ein Capitel über den Inſtinet und die Sn: telligenz der Kerfe: Erhaltung des einzelnen, der Gattung, die Geſelligkeit. Ein anderes Capitel handelt von der Geographie der Kerfe: Aufenthalt, Erſcheinung, Wohnung, Gegenden. 30* 8 p. 469. 475 Endlich die Geſchichte der Entomologie, alles ſehr umſtaͤndlich und genügend. Es iſt eine Arbeit, welche den vollen Beyfall der Welt verdient. Sie iſt zugleich ſo geſchrieben, daß jeder Gebildete ſich derſelben bedienen kann. Recherches pour servir à Phistoire naturelle du Littoral de la France, ou Recueil de Memoires sur l’Anatomie, la Physiologie, la Clas- sification et les Moeurs des Animaux de nos Cötes, par Au- douin et Milne Edwards. Paris chez Crochard. I. 1832. 8. 406. P. 6. II. 1834. 290. Pl. 18. Dieſes ſchoͤne Werk hätten wir fruͤher anzeigen ſollen. Da es indeſſen noch nicht allgemein bekannt iſt, ſo wird eine kurze Anzeige nicht zu ſpaͤt ſeyn. Der erſte Band enthaͤlt die Reiſe nach Granville, den In— ſeln Chauſey und St. Malo, wobey eigentlich eine ganze Sta— tiſtik geliefert wird, beſonders von der Provinz la Manche, Ille und Vilaine und den Inſeln Chauſey: Bevölkerung, Natur des Bodens, Wald, Ackerbau, Viehzucht, Gewerbe, Stein— bruͤche, Bergwerke, Unterricht, Schifffahrt uſw. Dabey laſſen ſich die Verfaſſer auf die practiſche Naturgeſchichte ein, beſon— ders des Stockfiſches, Haͤrings, der Makrele, Sardine, Anjovy, des Thunns, der Auſtern uſw., auch ausfuͤhrlich von dem Stock— fiſchfang auf Neufundland mit einer ganzen Geſchichte; gele— gentlich auch vom Vorkommen und Verhalten anderer Thiere; der Cruſtaceen, zuſammengeſetzten Aſcidien, Fluſtern, Polypen, Schalthieren, Wuͤrmern, Miesmuſcheln uſw.; Benutzung des Tangs; endlich eine Geſchichte der Schiffbruͤche an der franzoͤ— ſiſchen Kuͤſte. Die Tafeln ſtellen vor Netze, Charten von St. Malo, Breſt, Cherbourg, Toulon, vergleichende Tafeln uͤber den Ertrag des Fiſchfangs, aͤhnlich den Barometer Tafeln; eine ähnliche uͤber die Zahl der Schiffbruͤche. Der zweyte Band enthaͤlt die Naturgeſchichte der Wuͤrmer mit ſehr ſchoͤnen ſchattierten Abbildungen. Voran allgemeine Betrachtungen über den aͤußern Bau, ſehr genau mit vergroͤßerten Abbildungen der einzelnen Theile. S. 18. Die Claſification, mit den vorausgeſchickten Grund: atzen. 1 jeder Ordnung der aͤußere Bau; ebenſo bey den Sipp⸗ ſchaften, Sippen und Gattungen: überhaupt eine gründliche und unentbehrliche Arbeit mit den Synonymen ganz vollſtaͤndig. Die Haare werden genau beſchrieben und claſſificiert. A. Leib mit Borſten; keine Saugnaͤpfe. a) Leib mit weichen Anhaͤngſeln und deutlichen Füßen. 1. Anhaͤngſel auf dem ganzen Leib vertheilt; meiſtens Cir— ren, zwey fuͤr jeden Fuß, nur eine Art Fuͤße, mit Borſten. Kopf deutlich mit Augen, Antennen und ruͤckziehbarem Ruͤſſel; oft Kiefer. Ordre. I. Annelides errantes. 2. Anhaͤngſel beyſammen, meiſtens am Kopfende; ſelten Eirren und nie paarig. Füße meiſtens von zweyerley Art mit Hakenborſten; Kopf, Augen, Ruͤſſel und Kiefer fehlen. Ordre. II. Annelides tubicoles ou sédentaires. b) Leib ohne weiche Anhaͤngſel und ohne Fuͤße, nur mit Borſten; Kopf mit ſeinen Anhaͤngſeln fehlt. Order. III. Annelides terricoles. B. Leib ohne Borſten und Füße; an jedem Ende ein Saug— napf; kein Kopf, aber Augen und Kiefer. 476 Dieſe Ordnungen werden in folgende Sippſchaften vertheilt. Ordre I. Annelides errantes. A. Füße nur mit aͤchten Borſten; Cirren deutlich. a) Leibesringel ungleich, weiche Anhaͤngſel abwechſelnd; Ely tren auf dem Ruͤcken; Kiemen kuͤmmerlich; Kopf deutlich; Ruͤſſel mit 4 Kiefern. 1. Aphrodisiens. ) Leibesringel ahnlich, keine Elytren. J. Kiemen groß und verzweigt, oben auf den Fußwurzeln; Kopf deutlich; Ruͤſſel ohne Kiefer; keine Nadeln. 2. Amphinomiens. II. Kiemen fehlend oder nur Fäden in einer Reihe oder fpiz ralfoͤrmig; auch wohl lahnfoͤrmig; Kiefer, nur meiſtens Nadeln. 1. Ruͤſſel mit 7 —9 Kiefern; Kiemen fehlend oder groß und kammfoͤrmig, uͤber den Cirren des Ruͤckens; Fuͤße mit Na⸗ deln. 3. Euniciens. 2. Ruͤſſel ohne Kiefer oder 1 — 2 Paar; Kiemen fehlend oder lappig auf den Fuͤßen. c) Kopf deutlich, meiſtens mit Antennen und Augen: Ruͤſſel länger als Kopf mit den Kiefern; meiſtens Cirri tenta- culares und Nadeln. 4. Nereidiens. 6) Kopf kuͤmmerlich ohne Antennen; Ruͤſſel kuͤrzer als Kopf und ohne Kiefer; keine Cirri tentaculares. 5. Ariciens. B. Füße nur mit aͤchten Borſten; keine Cirren. I. Kopf deutlich, mit Antennen und Kiefern; Füße ohne haͤutige Anhaͤnſel. 6. Peripatiens. II. Ohne Kopf, Fuͤhlhoͤrner, Antennen und Kiefer; Füße mit Anhaͤngſeln. 7. Chetopteriens. C. Füße klein mit aͤchten Hakenborſten; keine Cirren; Kiemen zweigfoͤrmig auf dem Ruͤcken; ohne Kopf, Fuͤhlhoͤrner, Augen und Kiefer. 8. Arenicoliens. Die Sippen der Aphroditinen find auf aͤhnliche Art claſſifi— ciert: Aphrodita, Polynoe, Polyodontes, Acoëtes, Siga- lion, Palmyra. Die Amphinominen: syna, Hipponoa. Die Eunieinen find: Eunice, Onuphis, Diopatra, Ly- sidice, Lumbrinereis, Aglaura, Oenone. Die Nereidinen: Nereis, Lycastis, Syllis, Hesione, 1 Hyriana, Phyllodoce, Nephtys, Glycera, Goni- ada n. Die Aricinen: Aricia, Aonis, Ophelia, Cirrhatulus. Die Peripatinen: Peripatus. Die Chaͤtopterinen: Chaetopterus. Die aufgefuͤhrten Gattungen ſind folgende: 1. Aphrodita aculeata, hystrix (punctata, elavigera, scutellata). 2. Polinob squamata, impatiens, laevis (clava), cirrata ( scabra), floccosa, foliosa (imbricata), scolopendrina, lon- gissima. 3. Polyodontes maxillosa. 4. Acoetes n. pleii. 5. Sigalion n. mathildae, herminiae. 6. Palmyra aurifera. 7 8 9 Chloeia, Amphinoma, Euphro- . Chloeia capillata (flava). . Amphinoma vagans. . Euphrosyne foliosa. 10. Hipponoa gaudichaudi. 11. Eunice harassi (sanguinea), gallica, sanguinea (opa- Iina), bellii. 12. Onuphis eremita. 13. Diopatra n. amboinensis, cuprea. 14. Lysidice ninetta, valentina, olympia (galathina). 15. Lumbrinereis d’orbignyi, latreillii. 16. Aglaura fulgida. 17. Oenone lucida. 18. Nereis marionii, fucata, podophylla, lobulata, bau- coudrayi (caudata), pulsatoria, margaritacea, dumerilii. 19. Lycastis brevicornis. 20. Syllis monilaris, fulgurans. 21. Hesione pantherina, festiva. 22. Alciopa n. reynaudii. 23. Myriana longissima. 24. Phyllodoce laminosa, clavigera, gervillei, geoffroyi. 25. Nephtys hombergii. 26. Glycera meckelii, rouxii. 27. Goniada emerita. 28. Aricia cuvierii, latreillii, sertulata. 29. Aonis foliosa. 30. Ophelia dicornis. 31. Cirrhatulus lamarckii, bellavistae. 23. Peripatus juliformis. 33. Chaetopterus pargamentaceus. 34. Arenicola piscatorum, branchialis. Nach beſchriebenen Gattungen werden auch die auslaͤndiſchen und die zweifelhaften genannt, ſo daß man von allem hergehoͤri— gen unterrichtet wird. Die meiſten Gattungen ſind abgebildet ganz und mit einzel— nen Theilen, Maul, Fuͤhlfaͤden, Kiemen, Fuͤße und Borſten; die einzelnen Theile vergroͤßert. Sie ſind von Milne Ed— wards ſelbſt gezeichnet und wirklich ſehr ſchoͤn und deutlich. Billig hätten die Gattungsnamen von Linne und O. Müller den ſpaͤtern vorgezogen werden ſollen. Dieſer Band enthaͤlt nur die erſte Abtheilung der Wuͤrmer, nehmlich nur die herumſchweifenden. Es fehlen alſo noch die drey andern Ordnungen, welche nun Milne Edwards allein liefern muß. Es waͤre ſehr Schade, wenn dieſes Werk unvoll— endet bliebe. Der Leberthran als Heilmittel, auf Grundlage vieler Thatſachen und Verſuche an Thieren, vom phy—⸗ ſiologiſch pathologiſchen Standpuncte dargeſtellt von Dr. H. Klencke. Leipzig bey Boͤſenberg 1842. 8. 127. Die Wirkſamkeit des Leberthranes hat in der neuſten Zeit ſo viel Aufſehen gemacht, daß eine ausfuͤhrliche Darſtellung der— ſelben gewiß in Intereſſe der Wiſſenſchaft und der leidenden Menſchheit iſt. Man muß es daher dem Verfaſſer Dank wiſ— ſen, daß er ſich dieſer Aufgabe unterzogen hat und zwar mit einer muſterhaften Ausfuͤhrlichkeit und Gruͤndlichkeit, wozu er ſich durch eigene Verſuche und Beobachtungen in den Stand ge— ſetzt hat. Zuerſt ſchildert er die verſchiedenen Arten dieſes Thrans, der bekanntlich aus der Leber der Fiſche, beſonders der Stock— fiſche, gewonnen wird. Er gibt die Beſtandtheile deſſelben an nach verſchiedenen Schrifſtellern und ſpricht ausführlich über die phyſiologiſche Entwickelung deſſelben. S. 40. erzaͤhlt er nun die von ihm damit angeſtellten Verſuche, Vergleichungen mit dem Chylus und die allmaͤhlichen Veränderungen deſſelben, fo wie ſeine Beſtandtheile beym Pferde. Seine Verſuche wurden angeſtellt mit Hunden und Katzen. Dann folgen die Krankhei⸗ 478 ten, worinn die Anwendung dieſes Mittels angezeigt iſt; die Recepte und die Art der Behandlung. Wir zweiflen nicht, daß dieſe Schrift Beyfall finden und vielen Nutzen ſtiften wird. Elemente einer mediciniſchen Phyſik, von Fr. W. Feuerbach. Wigand. Heft I. 1843. 8. 180. Der ruͤhmlichſt als mediciniſcher Schrifſteller bekannte Ver⸗ faſſer unternimmt es hier, das bereits vorliegende medicinifch phyſicaliſche Material zu einer mediciniſchen Phyſik zu ſammeln, und zwar auf eine Art, wie es bisher noch nicht verſucht worden iſt, und wie es auch nicht leicht von einem Andern verſucht werden koͤnnte, da ſich ſelten ſo viele phyſicaliſche und chemiſche Kenntniſſe mit mediciniſchen und mediciniſcher Praxis vereinigt finden, wie bey dem Verfaſſer. Das Werk wird in 4 Buͤcher zerfallen: Phyſik, Phyſiologie, Pathologie und Therapie. Das vorliegende Heft enthaͤlt die Phyſik und eine Darſtellung des Lebens der unorganiſchen Natur mit fortlaufender Critik der bis— herigen Naturwiſſenſchaft. Das Buch zeigt, daß der Verfaſſer mit allem bekannt iſt, was die neuere Phyſik und Chemie in ihren hoͤchſten Regionen entdeckt hat, und daß er dieſe Entdeckungen mit Scharfſinn zu— ſammenſtellt und beurtheilt. Dieſe Lehren ſind begreiflicherweiſe ganz theoretifch, aber eine nothwendige Einleitung zur Medicin, welche nach dem Verſprechen des Verfaſſers ganz practiſch aus— fallen wird. Davon werden diejenigen von ſelbſt uͤberzeugt ſeyn, welche ſeine mediciniſchen Schriften kennen. Nach einer Einleitung uͤber Leben und Univerſum folgt S. 12. die erſte Stuffe der Phyſik, die Geologie, nehmlich die Entfteh- ung der Materie mit ihren Modificationen, und der Welt uͤber⸗ haupt. Die zweyte Stuffe S. 33. betrachtet die ſogenannten Imponderabilien, nehmlich das Licht in philoſophiſcher und phy— ſicaliſcher Hinſicht; den Magnetismus S. 53. auf dieſelbe Art mit Anfuͤhrung und Benutzung der vielen neuern Entdeckungen uͤber dieſen ſo wichtig gewordenen Gegenſtand. Sodann die Electricitaͤt S. 80. auf dieſelbe Weiſe; die Wärme S. 108. Man wird in dieſer Schrift eine ſehr uͤberſichtliche und gruͤnd— liche Darſtellung aller genannten Gegenſtaͤnde finden und zwar ohne Aufwendung von vieler Zeit, weil die Darſtellung ganz gedraͤngt iſt. Wir zweifeln daher nicht, daß dieſem Werk der Beyfall der Aerzte werde zu Theil werden. Leipzig bey De ligamentis ventrieuli et liberis peritonei plicis per animalium vertebratorum Classes consideratis, auctore H. L. F. Robert. Marburgi 1837. 4. 52. t. 3. Dieſes iſt ein wichtiger Beytrag zur vergleichenden Anatomie des Bauchfells, indem der Verfaſſer nicht bloß geſammelt hat, was bey andern daruͤber zu finden iſt, ſondern auch viele eigene Zerlegungen vorgenommen hat und zwar ſehr genau mit An— gabe der Groͤßen und der uͤbrigen Verhaͤltniſſe. Von den Fiſchen war wenig vorhanden. Der Verfaſſer ſelbſt hat unters ſucht: Perca fluviatilis, Cyprinus alburnus, gibelio, ruti- lus, Clupea latulus, Esox lucius, Salmo fario, Gadus lota et callarias, Muraena anguilla. Von den Lurchen: Lacerta agilis, Pseudopus pallasii, Anguis fragilis, Boa constrietor, Erix tureiea, Coluber natrix, Rana temporaria et esculenta, Salamandra terre- stris, Triton marmoratus, alpestris, cristatus et punctatus. 479 Von den Vögeln: Strix aluco et flammea, Falco com- munis, Corvus corax, corone et pica, Columba domestica. Von den Haarthieren werden viele fremde Beobachtungen angeführt. Der Verfaſſer ſelbſt hat unterſucht: Capra hireus, Ovis et Bos, Lepus cuniculus et timidus, Mus rattus, musculus et avellanarius, Sciurus vulgaris, Phoca vitulina, Cavia cobaya, Canis familiaris et vulpes, Felis catus, Mu- stela putorius et foina, Talpa europaea, Sorex araneus, Erinaceus europaeus, Vespertilio auritus, noctula et my- otis — Homo. Die meiſten find abgebildet recht deutlich, vom Verfaſſer ſelbſt gezeichnet; Querſchnitte des Unterleibes, von 6 Fiſchen, 2 Lur⸗ chen, 3 Voͤgeln, 6 Haarthieren, meiſt in Laͤngsſchnitten von Esox lucius, Coluber natrix, Columba domestica, Falco communis, Mus rattus, Erinaceus europaeus, Mus avel- lanarius, Vespertilio noctula. Hieraus erkennt man hinlaͤnglich den Reichthum und die Wich— tigkeit dieſer kleinen Schrift. De statu morboso Omenti. Commentatio anatomico -pathologica, auctore H. L. F. Robert. Marburgi 1840. 4. 44. Dieſes iſt eine Ergänzung der vorigen Schrift, beſchraͤnkt ſich jedoch auf den Menſchen, ſtellt aber alles zuſammen, was bis— her in der Pathologie dieſes Theils vorgekommen iſt, und gibt zwo eigene Beobachtungen von der Entzuͤndung deſſelben. Der Verfaſſer betrachtet zuerſt die angeborenen Fehler, ſodann die krankhaften Veraͤnderungen, wie Blutergießung, Entzuͤndung, Anheftung, Verdickung, Vereiterung, Waſſerſucht, Skirrhen, Me— lanoſen, Verwundung, Einklemmung und Vorfall. Ueberall die Schriftſteller angefühit. Diss. historieo mediea inaug. de Antoni Lecuibenhoechii meritis in quasdam partes Anato- miae microscopicae, auctore H. Halbertsma. Daventriae apud Lange. 1843. 8. 70. tbb. 2. dem, auctore Fr. Le Sueur Fleck. Lugduni Batavorum apud Gebhard. 1843. 8. 44. tab. 1. Dieſe zwo Diſſertationen wurden auf Anregung des Prof. van der Hoeven unternommen. Es war allerdings an der Zeit, einmal zu vergleichen, was in den heut zu Tage ſo eifrig verfolgten microſcopiſchen Entdeckungen den Neuern wirklich ans gehört, und was den erſten Zeiten der Anwendung des Micro: ſcops. Die Verfaſſer haben ſich auch wirklich der Aufgabe mit großem Fleiß unterzogen und die Loͤſung derſelben mit Sach— kenntniß und Scharfſinn erreicht. Sie haben ſich in die Ar— beit getheilt. Der erſte hat Leeuwenhoecks Leben und Ar beiten geſchildert, und erzaͤhlt, was er uͤber das Blut, die fein— ſten Gefaͤße und den Kreislauf, die Knochen und die Zaͤhne beobachtet hat. Zuerſt traͤgt er deſſen Beobachtungen zuſammen, und zählt ſodann die Beobachtungen aller Neuern auf, indem er zeigt, was ihnen gehört und dem alten Leeuwenhoeck. Abgebildet ſind einige Microſcope deſſelben; Blutkuͤgelchen, die feinſten Blutgefaͤße, die Roͤhrchen in den Knochen und in den Zähnen. Hieraus ſieht man, daß alſo Leeuwenhoeck ſchon die letzteren kannte, welche jetzt eine große Rolle unter den Entdeck⸗ ungen ſpielen. Der zweyte hat ſich gewaͤhlt Leeuwenhoecks Endeckungen im microſcopiſchen Bau der Muskeln und der Eryſtalllinſe. Er bofolgt dabey dieſelbe Methode; erzaͤhlt nehmlich zuerſt Leeuwen⸗ 480 hoecks Angaben und ſodann die der Neuern. Die Elemente der Muskeln werden eingetheit in Fibrae, Fibrillae et Fila; auch die Rugae transversae, die Thaͤtigkeit der Fibrillen, der Bau der Sehnen, der Muskelſcheiden, die Verbindung der Fibrillen mit den ſehnigen Theilen, die Gefäße und die Nerven der Mus⸗ keln werden auseinandergeſetzt. Sodann folgt der Bau der Cryſtall— linſe. Abgebildet find auf einer Quertafel die Fäden, die Quer— runzeln, Gefaͤße, Cryſtalllinſe. Man muß beiden Arbeiten wegen ihrer Gruͤndlichkeit und wegen der Kenntniß ſelbſt der neueſten Endeckungen alles Lob wiederfahren laſſen. Sie geben ein deutliches Bild vom ge— ſammten Zuſtande der microſcopiſchen Entdeckungen in den ge— nannten Faͤchern. Gazzetta mediea di Milano, diretta dal Prof. Cav. B. Panizza, compilata dal Dr. A. Ber- tani. Tomo III. 1843. 4. Nr. 1—52. 460. Dieſe Zeitung erfcheint ſeit 1842 in fehr groß Quart, woͤchent⸗ lich ein Bogen, und wird mit Geſchick und ſehr großem Fleiß bearbeitet. Sie enthaͤlt viele eigene Abhandlungen, Auszuͤge von Zeitſchriften und Buͤchern aus ganz Europa, natuͤrlich mehr aus Italien, ſo daß man wohl mit allem bekannt wird, was in dieſem Lande Mediciniſches geſchieht. Es wird hier die Me— diein in ihrem ganzen Umfang verſtanden, innere und aͤußere in allen ihren Zweigen, Pharmacie, Chemie, Phyſiologie, dann Diaͤtetik, Toxicologie, Anatomie, beſonders pathologiſche. Unter den kleinern Sachen ſtehen neue Entdeckungen und Er— findungen, Preiſe, Necrologe udgl. Die Abhandlungen ſind ſo zahlreich, daß es unmoͤglich waͤre, dieſelben anzugeben; wir glauben aber ohne Bedenken dieſe Zeitſchrift empfehlen zu bür: fen. Sie iſt ein Muſter von fleißiger Redaction; auch werden die Erſcheinungen in Deutſchland durchgaͤngig beruͤckſichtigt. Be⸗ kanntlich verſtehen die Studierten in der Lombardey groͤßtentheils unſere Sprache, und da ſie zu Oeſterreich gehoͤren, ſo werden ſie auch beſtaͤndig mit unſerer Literatur in Vekanntſchaft erhalten. Den Bibliotheken und groͤßern Leſegeſellſchaften ſcheint uns dieſe Zeitſchrift unentbehrlich. Sie wird fortgeſetzt, und es ſind im Jahr 1844 die betreffenden Nummern regelmaͤßig erſchienen. Das Gefräſel der Schwangeren, Gebaͤrenden und Woͤchnerinnen (Eelampsia gra- vidarum, parturientium et puerperarum), von Dr. A. A. Um: mann. Zuͤrich bey Orell 1842. 8. 67. Dieſes iſt eine wohlgeordnete und fleißig bearbeitete Abhand— lung uͤber die eigenthuͤmlichen Convulſionen, welche ſich nicht ſelten um die Geburtszeit einſtellen und oft die traurigſten Folgen nach ſich ziehen: deßhalb wurde dieß Uebel ein Gegenſtand vieler Forſchungen der Geburtshelfer, welche hier aufgefuͤhrt werden. Dann folgt die Aetiologie mit Auffuͤhrung von zahlreichen Ur⸗ ſachen, ſowohl gelegentlichen als difponierenden; S. 22. die Haͤufigkeit des Vorkommens nach den Beobachtungen von Fran⸗ zoſen, ſowohl im Allgemeinen als in Beziehung auf die Zeit vor oder während der Geburt; die verſchiedenen Arten der Eclam⸗ pſie, ſowie die Prodrome, welche ſich im Nervenſyſtem, Ge— faͤß⸗ und vegetativen Syſteme aͤußern; die Symptome bey Eelam- psia epileptica, apoplectica et hysterica; S. 40 der Leichen⸗ befund, die Diagnoſe, Prognoſe, Ausgang, Therapie, ſowohl medieiniſch als chirurgiſch; endlich 4 Krankengeſchichten. Die Schrift wird den Geburtshelfern von großem Nutzen ſeyn. .... — 5) Nach Berichtigung eines jährlichen Beytrags von 48 kr. C. M., beſtimmt zur Beſtreitung allgemeiner Auslagen, folgt ein Pflanzen— vorſchuß von 100 Species; dann ein Pflanzengeſchenk von 200 Species, ſo lange dieſe Fonde ausreichen. 0 c) Wer alle Arten ohne Unterſchied nimmt, wird im Wege des Tauſches ſeine Sammlung am ſchnellſten vermehren, beſonders wenn er vielleicht mehrere Eremplare einer Species zu haben wuͤnſcht, was der⸗ ſelbe gefaͤlligſt angeben wolle. Dagegen kann er aus jenen Gat⸗ tungen, die er im vorſtehenden Vorſchuß und Geſchenk empfing, alle Arten, die er nicht erhielt, in 1 — 150 Exemplaren einliefern. d) Wer dagegen nur jene Arten haben will, die fein ſtreng al: phabetiſch gereihtes Herbars-Verzeichniß nicht auffuͤhrt, wolle dieſes einſenden, nebſt einem Verzeichniſſe jener Arten, die er einliefern kann. e) Jene, welche bloß deſiderieren, wollen ein vollſtaͤndiges ſtreng alphabetiſches Verzeichniß ihrer Wuͤnſche einſenden; nur muß ich bee merken, daß dieſer Weg der langſamſte iſt, um feine Sammlung ſchnell zu vermehren. 7) Erſuche ich, die Exemplare einer Art mit einem Umſchlagsbogen zu umgeben, am obern linken Rande deſſelben den ſyſtematiſchen Na= men, den Autor, die Zahl der Exemplare, nebſt den Namen des Hrn. Einſenders zu ſchreiben. 9) Die Exemplare muͤſſen vollſtaͤndig, characteriſtiſch, gut getrocknet, richtig beſtimmt ſeyn. h) Jedes Exemplar iſt mit einem Zettelchen zu verſehen, auf dem der ſyſtematiſche Name der Pflanze, des Autors, Fundorts und Finders, bey den cultivirten Arten ſtatt des Fundorts, jener des Cultivateurs beyzufuͤgen iſt. 7) Der Transport iſt ſtreng alphabetiſch zu ordnen. * Die Exemplare find fo zu legen, daß ‚fie mit einem Ueberblick schad abgezaͤhlt werden koͤnnen, und eine Pflanze die andere nicht be— iget. J) Dem Transport iſt eine Abrechnung beyzulegen, aus der zu er: ſehen iſt, wie viele Arten, und in wie vielen Exemplaren, eingeſendet werden. m) Wer mehr als 100 Arten in einem Jahre einliefert, erwirbt ſich für das Einlieferungsjahr eine frühere Priorität. Wer die meiſten Species einliefert daher eine der Erſteren. n) Wer bloß deſideriert empfängt für 100 Exemplare 75 Species, wer dagegen Alles — oder Alles, was in ſeinem ſtreng alphabetiſchen Harbarscataloge fehlt — nimmt, 80 und mehr Species. Wer unter denſelben Bedingniſſen der Anſtalt neue Abnehmer zufuͤhrt, erhaͤlt, ſo lange dieſe in Forderung find, 100 — 1000, ja auch noch mehr Exem⸗ plare 5 je nachdem er ſich aufrichtiger gegen das Tauſchunternehmen be— nimmt. 0) Wer gegen dieſe Bedingniſſe verftößt, wird es ſich zufchreiben muͤſſen, wenn ihm verhältnißmäßige Abzüge zum Beſten der Anſtalt gemacht werden. p) Selbſt Anfänger, unter der aufrichtigen Leitung weiter vorgeruͤckter, konnen einen nüslichen Gebrauch von dieſer Anftalt machen. 0 Jede Centurie der verkaͤuflichen Sammlungen der Tauſchanſtalt koſtet 1 fl. 40 kr. E. M.; Jedem, der den Abſatz beſorgt, werden 25 Procent zugeſtanden. Wer Näheres über dieſes Unternehmen zu erfahren wuͤnſchet, den verweiſe ich auf meine Beiträge zur Naturgeſchichte, die Zeitſchriften: Iſis, Kratos, Andrés Hesperus und oͤconomiſche Neuigkeiten, Liebichs aufmerkſamen Forſtmann, die Flora oder botaniſche Zeitung, Weiten⸗ webers Beytraͤge, Ebersbergs Zuſchauer, die Bohemia, das Beiblatt Prag zu Oſt und Weſt, insbeſondere was den Pflanzenvorſchuß und Pflanzengeſchenkfond betrifft, den noch alle jene, welche fuͤr Verbreitung der Pflanzenkenntniß thätig zu ſeyn wuͤnſchen, gefälligſt vermehren wollen — zum Nutzen und Frommen angehender Freunde dieſes Wiſſens. P. M. Opiz. Bei Ign. Jackowitz in Leipzig erſchien fo eben neu und iſt in allen Buchhandlungen zu haben: Die Kartoffelpflanze, ihre unterirdiſchen Organe, ihre nutzbringende Cultur und die ſich dieſer bis— weilen entgegenſtellenden Krankheiten. Für Landwirthe und Freunde dieſer Pflanze von Dr. Balthaſar Preiß. Mit 13 colorirten Abbildungen. 8. geh. Preis ½ Thaler — 54 kr. rhein. = 45 kr. CM. Es iſt dieß die erſte Schrift, welche ausführlich und über— zeugend die Grundorgane der wichtigen Kartoffelpflanze und außer— dem auch die verſchiedenen Krankheiten derſelben und ihre Ent— ſtehungsurſachen behandelt. Dieſe lehrreiche und nützliche Schrift iſt keineswegs Compilation, ſondern durch und durch Original, und kann nicht nur allen Landwirthen, ſondern auch Aerzten, Botanikern und überhaupt allen Naturforſchern beſtens empfohlen werden. Die ſchön ausgeführten Zeichnungen geben ein treues Bild von den Grundorganen der Kartoffelpflanze und von ihren Krankheiten. Geschäffts-Verkaul. | Das feit mehr als vierzig Jahren in Leipzig mit Vortbeit betriebene Naturaliengeſchäfkt i des verſtorbenen Johann Heinrich Frank fol, Erbthei⸗ lung halber, nebſt allen Vorraͤthen an Naturalien und ſonſtigen zum Geſchaͤffte gehoͤrigen Utenſilien aus freier Hand verkauft werden. Ueber das Naͤhere der Bedingungen ertheilt auf portofreie Anfragen Auskunft Dr. Friedr. Wilh. Aßmann. Leipzig, am 7. May 1844, Seite 321. 324. 329. 330. 337. 345. Innhalt der Iſis 1844. Heft V. und VI. Buquoy, Phyſiologie des Schlafs; Characteriſtik der Englän- der; Verbildung; Lebensgradation. Küfter, Reiſeberichte aus Dalmatien. VI. Schluß. Auszüge aus dem Bruͤſſeler-Bulletin. L—-IX. — Acrochordus; Dreissena; Leptorhynchus; Aphis per- sicae; Acauthoderma; Nippen der Batrachier; Closterium; Anommatus; Lophopus. — Truncatella; Purpurbeutel; Helix varronis; Kreislauf bey Corixa; Himautopterus; Malacomyza; Augenlieder der Lurche; Mißbildung von Ichneumonen; Catalepſie von Dra- cocephalum; Geſchlechtstheile von Helix. — Nerven von Limneus; Dreissena; Baſtard von Farrenkraut; Mytilina; Gefäße der Kaulquappen; Vanille; Xylophasus; Vespa muraria; Dionaea; Echinococcus; Malminiatte; Bau der Oberhaut; Saftlauf. — Nais; Nerven der Wale; Chamaeriphes; Pneumodermon; Ascaris; Busbee; Entwickelung von Limax; Colobus verus; Blattbecher; Griffelbewegung; Menſchenzahl. — Zitzen von Galeopithecus; Alcxonella. — Libelluliden; Diamanten Lager; Tribonyx; Zange. — Entwickelung der Aplyſien; Hydraetinia; Mastonotus; Senſitiven; Mus agrestis; Sorex; Corallinen; Garncelen. Auszuͤge aus den Turiner academiſchen Schriften I. 1839. bis IV. 1842. — Neue Cephalopoden; Lage der Ohren und Augen; verſteinerter Wal; Mißbildungen der Schneckenz Falco eleonorae; Flo- rula caprariae; Lurche in Europa; Synopsis Algarum; Trevesia. Seite a 1 1 404. Auszüge aus Guerins Magazin der Zoologie. VIII. — X. Beutelknochenz Phytotoma; Centetes; Ericulus; Gali- dictis; Philepitta; Clupeiden; Stachelrattenz Sylvia cettii; Chironectes. 85 415. Bücher von Cſchirſchnitz, Lindner, Eichwald, Nürnberger, Drieberg, Schweizer Geſellſchaft zu Altdorf. En 423. — von Jaubert und Spach, Sturm, Hochſtetter, Berchtold und Opiz, Dietrich, Walpers, Harzer, Lindley, Wallroth, Ha⸗ genbach, Grieſebach, Link, Roper, Krombholz. 433. — von Coſta, Straßburger Geſellſchaft, Scacchi, Maravigna, Delle Chiaje, Godmann, Leuckart, Rondani, Schreber und Wagner. A 454. — von Filippi, Kotfchy und Fenzel, Philippi, Carus, Wesmael, Naumann, Kaltenbach, Kroͤyer, Erichſon, Krackowitzer, Röslerſtamm, Roſenhauer, Macquart, Dejean, Walckenger, Serville, Lacordaire, Audouin und Edwards. 477. — von Klencke, Feuerbach, Robert, Halbertsma und Fleck, Panizza und Bertani, Ammann. 0 Um ſchlag. Garduus, die wiſſenſchaftlichen Sammlungen Muͤnchens. 1. Die von Dr. Debruyn. Opizens Pflanzentauſch-Bedingniſſe. Dr. B. Preiß, die Kartoffelpflanze. Leipzig bey Jackowitz. Naturaliengeſchäft-Verkauf in Leipzig. Verkehr. Italiäniſche Bücher. Es ſind von folgenden Werken einige Exemplare hier in Zuͤrich angekommen und daher kaͤuflich abzulaſſen. Da Werke aus Italien, beſon ders aus Neapel ſchwer zu erhalten ſind; ſo wird es Manchem angenehm ſeyn, dieſelben auf ſo leichtem Wege zu bekommen. 1. 2. 3. 55 6. B. Panizz a, sopra il sistema linfatico dei Rettili ricerche 200“ tomiche. Pavia. 1833. fol. max. pag. 43. t. 1 — 6. (Preis 6 Kronen.) Delle Chiaje, Memorie sulla Storia e Notomia degli Animali senza Vertebre. Napoli. I. — IV. 1823. — 1829. 4. Atlas tab. 1 — 109. (Preis 75 fl. rhn.) Idem, Hydrophytologiae regni neapolitani Icones. Neapoli. 1829. Fol. t. 100. col. (Preis 94 fl. rhn.) Idem, Opuscoli fisico-medici. 1833. 8. 168. t. 16. (Preis 4 fl. rhn.) Idem, Diss. anatomico- patologiche. 1834. 4. 44. tab. 11. (Preis 1 fl. 12 Kr.) Sebastiani et Mauri, Florae romanae Prodromus. Romae. 1818.85. 351. . 10. (Preis 6 fl. rhn.) Erſchienen if: ; Okens Naturphiloſophie dritte Auflage. Zurich bey Schultheß. 1843. 8. 523. (3 fl. rhn.) 1 Okens allgem. Naturgeſchichte — Stuttgart bey Hoffmann. — iſt ganz fertig; auch alle Tafeln, bey der Botanik 22. — Das Werk wird auch ohne die Tafeln verkauft fuͤr 27 fl. Eingegangen. Auf ſättz e. G. in M., über Naturalien-Sammlungen. — K. in D., über Schl. — P. in B., Tabelle, zuruͤck. Buͤch er. Dr. M. Th. L. W. Biſchoff, Prof. zu Gießen, Beweis der von der Begattung unabhaͤngigen periodiſchen Reifung und Loslöfung der Eyer der Saͤugethiere und des Menſchen als der erſten Bee dingung ihrer Fortpflanzung. Gießen bey Rücker. 1844. 4. 54. Schoenherr, Genera et Species Curculionidum. Parisiis apud Roret. VIII. 1. 1844. 8. 442. L. Fick, Lehrbuch der Anatomie des Menſchen. Leipzig bey Engel: mann. Heft III. Neurologie. 1844. 8. 233 — 403. Dr. Lortet, rapport à Mr. le Maire de Lyon, sur les Obser- vations recueillies par la Commission hydrometrique. 1844. 8 p. 8. tableau 1. + Encyclopädiſche Zeitſchritt, vorzuͤglich fuͤr Naturgeſchichte, vergleichende Anatomie und Phyſiologie, von O 1844. Hef t ME Der Preis von 12 Heften iſt 8 Thlr. ſaͤchſ. oder 14 fl. 24 Kr. rheiniſch, und die Zahlung if ungetheilt zur Leipziger Oſtermeſſe des laufenden Jahres zu leiſten. Man wendet ſich an die Buchhandlung Brockhaus zu Leipzig, wohin auch die Beytraͤge zu ſchicken find. Es wird ge— beten, dieſelben auf Poſtpapier zu ſchreiben. Das Honorar fuͤr den Bogen ſechs Thaler preuß. Cour. ” Unfrankierte Bücher mit der Poſt werden zuruͤckgewieſen. Einruͤckgebuͤhren in den Text oder Umſchlag die Zeile ſechs Pfennige. Von Anticritiken (gegen Iſis⸗Recenſionen) wird eine Quartſeite unentgeltlich aufgenommen. rr TTT ä Leipzig, bey Brockhaus. Anzeigen. Nunmehr iſt vollſtändig erichienen und durch alle Buch- handlungen auf veſte Beſtellung zu haben: Dr. Gottl. With. Siſchotk's Handbuch der botan. Terminologie und Syſtemkunde. Die 7te und letzte Abtheilung, das vollftändige Regiſter, 43 Bogen ſtark, Preis 2 Thlr. 12 gl. oder 3 fl. 45 kr., iſt ſo eben an die Abnehmer verſendet worden. Dieſer letzten Lieferung ſind auch die Haupttitel für Band 1— 3, fo wie die Inhaltsverzeichniſſe und Verbeſſerungen beygegeben, um das ganze, aus 170 Druckbogen und 77 Tafeln beſtehende, Werk in 3 gleichfoͤrmige Bände binden laſſen zu konnen. Innhalt und Preis der drey Baͤnde: Erſter Band: die Einleitung, die allgemeinen und die beſondern für die phanerogamiſchen Pflanzen gebraͤuchlichen Kunſtausdruͤcke enthaltend. Mit 4 lithograph. Tafeln. 6 Thlr. oder 9 fl. Zweyter Band: die für die kryptogamiſchen Pflanzen gebräuchlichen Kunſtausdruͤcke enthaltend. Mit 30 lithograph. Tafeln. 5 Thlr. 12 gl. oder 8 fl. 15 kr. Dritter Band: Die Syſtemkunde und das Regiſter enthaltend. 4 Thlr. 12 gl. oder 6 fl. 45 kr. Die drey Baͤnde werden complett auf Verlangen dauerhaft cartonniert verſendet und für dieſen Eins band 8 gl. oder 36 kr. mehr verrechnet. Nuͤrnberg, 12. Juny 1844. Joh. Leonh. Schrag. Verkäufliche Pflanzenſammlungen. Von den durch Herrn Th. Kotſchy im Taurus-Gebirge und in Aethiopien zuſammen gebrachten, jetzt durch Hrn. Dr. Fenzl. in Wien beſtimmten Pflanzen ſind aufs Neue zurecht gemachte Samm— lungen zur Abgabe an Liebhaber bereit, und koͤnnen von Unterzeichnetem bezogen werden. 1) Th. Kotschy Plantae montis Tauri, a Dr. Fenzl deter- minatae. — Beſtehen aus 110 im Taurus und einigen wenigen in Aegypten geſammelten Pflanzen, die zu dem Preiſe von 13 fl. rhn. ab⸗ gelaſſen werden. Von dieſen Pflanzen ſind auch einige vollſtaͤndigere Sammlungen von ungefaͤhr 150 Arten vorhanden, die zu 12 fl. rhn. die Centurie abgegeben werden. 2) Th. Kotschy Pl. aethiopicae, a Dr. Fenzl determinatae. Diefe Pflanzen wurden in Camamil, Fazokel, Cor dofan, Nubien, Shangul und Sennaar geſammelt, und ſind von den durch den Reiſeverein ausgegebenen nubiſchen Pflanzen verſchieden. Nur in dem Falle, daß eine Art unter den letztern bloß in wenigen Samm⸗ lungen vorkommt, oder wegen Frucht oder Blüthe, oder als Varietät für die Beſitzer der nubiſchen Pflanzen von Intereſſe ſeyn konnte, wurde fie in dieſe Sammlungen aufgenommen, und es werden daher dieſe äthio- piſchen Pflanzen ohne Zweifel auch den Beſitzern der nubiſchen Samm⸗ lung des Reiſevereins willkommen ſeyn. Der Preis einer aus 85 Ex. beſtehenden Sammlung beträgt 12 fl. rhn. Für diejenigen verehrten Freunde der Pflanzenkunde, die möglichft vollftändige Sammlungen die⸗ ſer Pflanzen zu erhalten wuͤnſchen, ſind einige ſolche von ungefaͤhr 200 Arten zu 12 fl. rhn. die Centurie zur Abgabe bereit. Aus dieſen vollſtaͤndigen Sammlungen ſind diejenigen Arten, die auch der Reiſe⸗ verein in Mehrzahl von Hrn. Kotſchy erhalten hatte, nicht ausge⸗ ſchloſſen worden. Außer dieſen ſind noch folgende Sammlungen von mir zu beziehen: 3) Dr. Krauss Pl. capenses et natalenses. 1000, 470 et 300 Sp. Die Centurie zu 10 fl. rhn. 4) W. Schimper Pl. Arabiae petreae a Prof. Hochstetter determinatae. Sp. 105 — 110. 13 fl. rhn. 5) W. Schimper Pl. Arabiae felicis a Prof. Hochstetter determinatae. Sp. 50 — 55. 6 fl. rhn. 6) Dr. Hostmann et Kappler Pl. surinamenses. Sp. 100 — 170. Die Centurie zu 16 fl. rhn. S. Flora 1843. S. 655 und 753. Eine neue Lieferung wird in Kurzem eintreffen. 7) Th. Kotschy Pl. aleppicae, kurdistanicae et mossulenses. Sp. 220 — 250. Zum Preiſe von 33 — 374 fl. rhn. S. Flora 1843. S. 500 folg. Linne Bd. XVII. S. 125. 8) Pl. caucasicae Sect. VI. Sp. 55. 9) Pl. caucasicac Sect. VII. Sp. 78. 1842. S. 588. 10) Pl. caucasicae Sect. VIII. Sp. 22. 23 fl. rhn. 11) Pl. caucasicae. Ed. secunda. P. I. et II. cum supplementis. Sp. 600. Zum Preiſe von 72 fl. rhn. 12) Aethiopiſche Saamen und Früchte von Th. Kotſchy in den Jahren 1837. und 1838. geſammelt. 50 — 200 Arten zu 2 bis 8 fl. rhn. 13) Saamen Oſtindiſcher Nahrungs- und Arzneypflan⸗ zen, im Jahr 1843. im Carnatic gefammelt. 25 Arten zu 4 fl. rhn. In Kurzem koͤnnen bezogen werden: 14) Prof. Petter Pl. dalmaticae. Sp. 200 - 400. Die Gen: turie zu 6 fl. rhn. 15) W. Schimper Pl. cephalonicae et aegyptiacae. Sp. 100. 8 fl. rhn. Gefaͤllige Aufträge und Zahlungen erbitte ich mir frankiert unter der Adreſſe: „R. F. Hohenacker in Eßlingen bey Stutt⸗ gart.“ N. F. Hohenacker. 64 fl. rhn. 10 fl. rhn. S. Flora Pränumerationsanzeige. Die langjährige Erfahrung, wie angenehm es jedem Freunde Flo⸗ rens iſt, wenn er gleich bey der Pflanze in feiner Sammlung die haupt⸗ ſaͤchlichſten Aufſchluͤſſe über dieſe findet; und wie dieß zu einem genauern Studium derſelben, beſonders fuͤr alle jene fuͤhrt, welche nicht mit hin⸗ reichenden literariſchen Hilfsmitteln verſehen find, hat mich zu dem Ent⸗ ſchluſſe bewogen, eine „belehrende Herbarsbeylage“ im Wege der Praͤnumeration herauszugeben. Auf 10 Bogen pränumeriert man mit Einem Gulden C. M., und erhält fuͤr jeden neu zugefuͤhrten Hrn. Pränumeranten 10 Bogen Fortſetzung gratis, wenn ſie heraus⸗ kommen. Die ſchnelle Herausgabe hängt nur allein von der regen Theilnahme ab. So wie 10 Herren Praͤnumeranten beyſammen ſeyn werden, wird mit dem Drucke des erſten Bogens be⸗ gonnen werden, jeder Bogen, nach der chronologiſchen Reihenfolge mit dem Namen eines Hrn. Praͤnumeranten, als Beförberer dieſes Unter⸗ nehmens geziert. 100 zahlende Herren Praͤnumeranten ſind erforderlich, um der Herausgabe einen ununterbrochenen, raſchen Gang zu ſichern. Jeder Bogen wird 8 Beylagen fürs Herbar in 8° enthalten, mithin J 1 Fa 1844. f Heft VII. Philoſophie. Vom Grafen Georg von Buquoy. N Alles geht nach Naturgeſetzen vor ſich. Man ſage nicht: Dieſe ſtaunenswerthe Ordnung, dieſe herr⸗ lichen und ruͤhrenden Harmonieen, die uns entzuͤcken am maje⸗ ſtaͤtiſch⸗ſtillen Bahnen der funkelnden Weltkoͤrper durch die Nacht des unendlichen Raumes hin, gleichwie an dem regelmaͤßigen Dahinrollen der Blutkuͤgelchen laͤngs der Gefaͤße innerhalb des gefunden Organismus, — die uns entzuͤcken (jene Harmonieen) am emſigen Treiben der Bienen außerhalb und innerhalb ihres gemeinſchaftlichen Stockes, — die uns entzuͤcken (jene Harmo—⸗ nieen) an der tomantifchen Hinlagerung der ſchweigenden Ge⸗ birgsketten, längs deren Thaͤler rhythmiſch murmeln die Bäche wie Elfengeſang plaudernd von Liebe, — die uns entzuͤcken (jene Harmonieen) an dem Idylle ſchuldlos dahin wallender Hirten, begleitet von Schalmayeklang, Berglied und Heerdengelaͤute, — die uns entzuͤcken (jene Harmonieen) an Allem, das, ach! außer dem Kerker des Staatslebens woget und jubelt in Sonnenglanz, Bluͤthenduft, Zauber der Klänge, — jene Har- monieen finden da allerwaͤrts darum ſtatt, weil da — Alles nach Naturgeſetzen vor ſich geht, und nur die Ver⸗ kuͤnſtelung des Menſchen — ſchweifet aus, nur ſie — handelt gegen die Naturgeſetze. Nein! wahrlich! das ift falſch geſprochen. Auch des Menſchen Wahn, durch den er ſich und den Mitmenſchen — vernichtet, ent- ſteht, im verkuͤnſtelten Staatsleben, nach Naturgeſetzen, und geht nach Naturgeſetzen vor ſich ſtets. Das Boͤſe muß geſchehen; doch wehe dem, den als Geißel er⸗ faſſet die Weltlaufsmacht, ihn ausliefernd dann den Eumeniden. Eben ſo — wehe dem, den als Opfer waͤhlt das Fatum. Es muß der Wolf das Schaaf reißen, doch weh dem Schafe, das des Wolfes Klaue faßt; eben ſo — muß der Hagel Pflanzen niederdreſchen, doch wehe denen aus der Pflanzenwelt, die ſo elendiglich dahindorren muͤſſen. Uſw. Theoretiſche Beurtheilung und Vollziehen am Han⸗ deln — werden ſich ſtets ungleich ſeyn. Bulwer ſagt irgendwo in feinem Pelham: Like most men, in theory of philosophy he was tolerably rigid; in its practice, more than tolerably loose. By his tenets you would have considered him a very Cato for stubbornness and sternness: yet was he a very child in his conces- sion to the whim of the moment; uſw. Und in der That muß ein gewaltiger Abſtand zwiſchen beſchaulicher und an— wendungsmaͤßiger Moral ſtattfinden, welches nicht der Iſis 1844. Heft 7. Schwaͤche bloß — des Menſchen zuzuſchreiben iſt, und ſonach nicht bloß zu entſchuldigen iſt, ſondern welches im Im— perativen der Umſtaͤnde liegt, das durch das „Video me- liora proboque, deteriora sequor“ nur naiv eingeſtanden wird als Lebensergebniß, ganz fo, wie man etwa ſagen möchte: Ich hatte mir vorgenommen, in einem Tage bis dahin zu Fuß zu gelangen, aber ein entſetzliches Wetter hinderte mich daran, ſo daß ich erſt andern Tags dort ankam. Vergeßt nicht, ihr ſtrengen Moraliſten, in eurem rigoriſtiſchen Runzelnziehen, ihr, die ihr eure Moral conſtruirt, von Comforts umgeben, mit aller Gewißheit regelmaͤßig guten Mahlzeiten entgegenſehend, in der ſchoͤnen Erwartung, jeden Abend ungeſtoͤrt zu eurem holden, reizenden Weibchen euch bequem und uͤppig hinlagern zu koͤn— nen, uſw., vergeßt nicht — auf euerm Roſenpfade zum Himmelreich, daß dieſer Roſenpfad — fuͤr viele eurer gepei⸗ nigten Mitbruͤder ein entſetzlicher Dornweg iſt, ja noch mehr, — daß nicht ſelten der Fall eintritt, auch vielleicht einſt fuͤr euch ſelbſt — eintreten moͤchte, wo zu ſagen iſt fuͤr Jeden, den eine ſubtile Theorie noch nicht zum Wahnſinnigen gemacht hat, wo zu fagen iſt: Il ne s'agit plus de droit, — mais de necessite; sauve qui peut! Die Gränzen, die das, von Vernunft geleitet, ſtill for— ſchende Herz verzeichnet, werden mit feſter Hand gezogen in Muße; die Graͤnzen hingegen, die — unter dem Geſchmet— ter, Geziſche, Geheule — der Angſt, der Schmerzen, des Beduͤrfniſſes, der Beſorgniſſe — unter dem Bangen zerknitterter Sentimentalitaͤt — verzeichnet werden, dieſe Graͤnzen ſind verworren hingeworfen mit zitternder Hand in Haſt, hingeworfen — vor dem brechenden Auge — der Hoffnung in Agonie. Diefe Behauptungen — gelten den wahrhaft Ungluͤck— lichen, deren es, Heil dem guten Schickſale der Menſchheit, nur wenige gibt. Von oben Geſagtem — moͤgen doch ja nicht eine Anwendung auf ſich machen jene Tauſende von Un- nuͤtzen, die einerſeits voll Traͤgheit und Verzaͤrtlung — andererſeits voll von Anſpruͤchen ans Leben — ſind; die da meynen, einige Blaͤtter beſudelten Papiers, noch naß in die Druckerey geſandt, muͤßten Rothſchilds Schaͤtze und eines Sha⸗ kespeares Ruf herbeyſchaffen, wenns nicht mit unrechten Dingen zugienge auf Erden; die uͤber den herrſchenden Stumpfſinn und die Nichtanerkennung ihrer Verdienſte um die Menſchheit klagen, wonach ſie, jene Verdienſtvollen, mit der Noth ringen muͤſſen, weder ſich noch ihre Brut ernähren koͤnnen, ufw. Nun aber frage ich jene intereſſanten Maͤrtyrer einer ſtupiden Zeit, ſie, die 31 483 fie doch fo fruchtbar find im Erfinden nuͤtzlicher Producte fuͤr den Staat, — ich frage ſie, ob denn, wenn das Papier ſich nicht mehr ſegenbringend pfluͤgen laͤßt, ob es denn da nicht, ehe man betruͤgt, ſtieblt oder ſonſt ein Verbrechen begeht, ob es da nicht ſehr anzurathen wäre, eines echten Philoſophen ganz wuͤr⸗ dig, die Feder hinzulegen, wie Apoll ſeine Lyra, wenn die Zu⸗ hörer des Zuhoͤrens müde waren, und, ſtatt der Feder, das Grabſcheit in die Hand zu nehmen, hiemit der Erl Schaͤtze zu entlocken, die, wenn ſie auch nicht Rothſchilds Geld⸗ ſaͤcken gleich kommen, doch ihren Mann naͤhren. Iſts denn fuͤr einen verarmten Scribler etwas ſo Entſetzliches, um Tag— lohn zu arbeiten? Vorſchlag für Auffriſchung des Drama. Dem Drama, das in neuerer Zeit ſo ſehr in Verfall ge— rathen iſt, das man die ſociale Miſere der jungen Littera⸗ tur nennen koͤnnte, möchte weſentlich dadurch auf geholfen wer⸗ den, und es ließe ſich demſelben ein ganz aufgefriſchtes Intereſſe erringen, wenn wir Deutſche — fo manches eng— liſche oder franzoͤſiſche Drama, das reich an lebendiger Darſtellung des Volktreibens und gefelligen Lebens, ſo— wie an feinen pſychologiſchen Bemerkungen, waͤre, — als Thema fuͤr Variationen (wie in der Muſik) nehmen moͤchten, und fo, indem wir Über dieß oder jenes Thema unſere Varia⸗ tion componierten, — dem Geſammtproducte, gemeinſam anglo⸗ germaniſchen oder gallogermaniſchen Schaffens, dasjenige noch verleihen möchten, das nur der abgeſchloſſen ein ſam lebende Deutſche — in hohem Grade ſpenden kann, naͤmlich das lyriſche Element verbunden mit der Tiefe des Gedan⸗ kens“, die Gemuͤthsweihe“ und noch Etwas, — nehme lich ein kuͤhnes grandioſes ſich Hinwegſetzen — über den Sauerteig des Herkommens, Über die Hausbacken ſpieß⸗ buͤrgerlicher Hausmoral, über die leidigen convenances, die alle Poeſie ertödten, und Über das herriſche c'est recu, wovor jedes Kraftgefuͤhl, wie es entſtammt dem Urpochen des Herzens, außerhalb Deutſchland erſtarret — gleich den Fruͤh— lingsſchoſſen vor dem Eiswind. Einige naturgeſchichtliche Bemerkungen auf einer Reiſe an den Rhein im Septemper und October 1842. von Brehm. (Fortſetzung von Iſis 1843. Heft XII. S. 895.) Dritte Abtheilung: Mainz. Moͤven, Condore, Vultur ful- vus, Gypastos, Halia&tos, Aquila, Pandion, Eulen, Ammer uſw. Etwas über die Verſammlung der Naturforſcher in Mainz zu ſagen, würde ganz überflüſſig ſeyn, da der Bericht bereits ge⸗ druckt iſt und über Alles vollſtändigen Aufſchluß gibt. Allein die rheiniſche naturforſchende Geſellſchaft und ihre ausgezeichnete Sammlung verdient nicht nur eine ehrenvolle Erwähnung, ſon⸗ dern auch eine Schilderung. Wir fangen mit der erſtern an. Die meiſten ihrer Mitglieder wohnen in Maynz; hier verſammeln ſie ſich jeden Monat, hören Vorleſungen an, welche Einige aus ihrer Mitte halten, und berathen ſich über ihre Angelegenheiten. *Dieß zeigt ſich vorzüglich in deutſcher Behandlung der Phy⸗ fiologie von Oken, Kiefer, Burdach um. * Werft mir nicht ein Shakespeare uſw., dieſe Welterception. — 484 Sie zählt nicht nur weit bekannte Namen — ich nenne nur Gröſer, Bruch, Schmidt, gerade dieſe, weil ich viel mit ihnen zuſammen war, — und die meiſten Gelehrten der Stadt Mahynz, ſondern auch viele andere Bürger unter ihre Mitglieder und erfreut ſich des ganz beſondern Schutzes des Großherzogs ſelbſt. Es gereicht gewiß einer Stadt zur großen Ehre, wenn nicht nur ihre Gelehrten, ſondern auch viele ihrer nicht gelehrten Bür⸗ ger von einem regen naturwiſſenſchaftlichen Streben beſeelt ſind, und dieß iſt in Maynz der Fall. Ich habe mir eine der in der Ge⸗ ſellſchaft gehaltenen Vorleſungen von unſerm theuern Bruch, der ſich auch in dieſer Beziehung große Verdienſte um die Geſellſchaft erwirbt, erbeten, damit ſie in einem weitern Kreiſe bekannt werde. Sie ſteht bereits in dieſen Blättern (ſteh Iſis 1843. Heft VII.), und wird einen Jeden überzeugen, daß nicht gewöhnliche Arbeiten geliefert werden. Und mit welcher Freudigkeit werden die Opfer gebracht, welche zur Anſchaffung, Aufſtellung und Erhaltung der Sammlungen nöthig ſind! Ich habe eine Unterredung mit an⸗ gehört, als unſer Bruch den Ankauf eines Zebras vorſchlug, und ich habe mich über die Bereitwilligkeit, das dazu nöthige Geld anzuſchaffen, wahrhaft gefreut. Auch die Stadtbehörden unterſtützen die Geſellſchaft mit großer Freygebigkeit. Man hat ihren Sammlungen in dem Schloſſe zwey Stockwerke eingeräumt, welche ein ſehr ſchönes Local für ſie darbieten. — Doch den Freunden der Zoologie wird es noch wichtiger ſeyn, von dieſen Sammlungen ſelbſt etwas zu hören, und ich kann ihnen nur Erfreuliches berichten. Ich ſpreche zuerſt ven Säugethieren, und muß vor allem einen Blick auf die Steinböcke werfen, bey denen unſer Freund Schinz das Suum cuique hätte beſſer hervorheben ſollen. Die Sache verhält ſich auf folgende Weiſe. Schon im Jahre 1835. bekam die Geſellſchaft einen alten Steinbock aus den Pyrenäen, der ſich noch in der Sammlung befindet. Der erſte Anblick ergab, daß es eine ganz andere Art (species) als Capra ibex ift. Rüppell leugnete es, und dieß bewog unſern Bruch, mehrere Steinböcke aus den Pyrenäen ſich kommen zu laſſen. Er erhielt zwey gleich große alte Männchen, einen halbjährigen und einen anderthalb⸗ jährigen Bock, ein altes Weibchen uſw., ſo daß nun die Art feſtſtand. Er ſchrieb darüber an feine Freunde, auch an Schinz, der nun auch einen jungen Bock bekam und unſern Bruch um ſeine Beobachtungen erſuchte. Hierauf erſchienen: „Bemerkun⸗ gen über die Arten der wilden Ziegen, beſonders mit Beziehung auf den ſibiriſchen Steinbock, den Steinbock der Alpen und den Steinbock der Phre⸗ näen von Prof. H. R. Schinz. Neuchatel, in der Buch⸗ druckerei von Petitpierre. 1837.“ In dieſer erwähnt mein Freund Schinz allerdings unſern Bruch, er führt auch eine lange Stelle aus Bruch's Briefen mit deſſen eignen Worten an loffenbar das Beſte, was über dieſen Steinbock geſagt iſt), gibt ältere Nachrichten von Gaſton Phoebus uſw. über ihn, erwähnt auch, daß er durch die Hülfe ſeines Freundes, des rühmlich be⸗ kannten Zoologen Hrn. Notar Bruch in Maynz im Fall ſeh, noch die Beſchreibung und Zeichnung von drey andern Exem⸗ plaren erhalten zu haben und die Abbildung der Ziege geben zu können. Er ſagt auch: „Da Herr Bruch mehr Phrenäen⸗Stein⸗ böcke verglichen hat als ich, ſo führe ich ſeine eigenen Worte an“ ꝛc. Nun kommt die ſchon oben berührte Stelle Bruchs, welche ein herrliche Beſchreibung dieſes Steinbocks enthält. Er hätte aber noch ausdrücklich hinzufügen ſollen, daß Bruch den pyrenäiſchen Steinbock als eigene Art erkannt, alſo entdeckt, ja auch gleich Anfangs Capra pyrenaiea genannt, alſo den Ruhm 485 in dieſer Sache ganz allein, fo wie auch die ältern Nachrichten mitgetheilt hat. Dadurch würde volle Gerechtigkeit geübt worden ſeyn. Wie ſelten übrigens dieſer pyrenäiſche Steinbock in den Muſeen iſt, geht aus der Nachricht Bruchs hervor, daß er in dem Muſeum von Lehden, Berlin und Frankfurt fehlt, nur in einem einzigen Exemplar in Wien und Straßburg (beide kamen von Maynz durch Bruch dahin) vorhanden iſt, und vor wenigen Jahren in dem reichen pariſer Muſeum auch noch nicht zu ſehen war. Meine Freude war deßwegen ſehr groß, im Muſeum zu Maynz dieſen Steinbock vollſtändig, d. h. nach Alter und Ge⸗ ſchlecht, zu finden und mit der neben ihm ſtehenden Capra ibex, Capra altaica (sibirica) und Capra arabica vergleichen zu können. Dieſer langen Rede kurzer Sinn iſt alſo, daß in allen Verzeich⸗ niſſen der Wiederkäuer, wie in allen Muſeen, in welchen ſich unſer Steinbock befindet, hinter den Namen Capra pyrenaica Bruch geſetzt werden muß. Dieſe restitutio in integrum verlange ich von allen Zoologen nicht als eine Gefälligkeit, ſondern als eine ſchul⸗ dige Pflicht, welche Jedem das Seine und alſo auch dem Ders dienſte feine Krone gibt. Auch war es mir angenehm, Ovis musimon, welche im Jahre 1832. dem reichen berliner Muſeum noch fehlte, in Mahnz zu ſehen. Unter den Säugethieren zeichnen ſich ganz beſonders aus ein prachtvoll ausgeſtopfter Aueroch ſe, ein Geſchenk des Kaiſers von Rußland; ein ſehr ſchönes Elenn, ein Geſchenk des Prinzen Wilhelm von Preußen; ein Prachtpaar von Antilope strepsiceros, ein Camelus bactrianus, der ſchöne Löwe Nero, der aus lauter Zärtlichkeit zu der neben ihm ſtehenden Tigerinn Hermione ihr in den Tod folgte und aus⸗ geſtopft und im Gerippe zu ſehen iſt; eine gefleckte, mir und allen Andern, welche ſie ſahen, unbekannte Katze aus Africa, ferner Stenops potto, der ſo äußerſt ſelten iſt, daß nach Bruchs Mittheilungen nur noch zwey Exemplare und unter dieſen ein jun⸗ ges Thier in den Sammlungen vorhanden ſind. Er iſt ein Lands⸗ mann des Chimpanſe und ſteht in Maynz ausgeſtopft und im Gerippe; dann eine vollſtändige Reihe von Neuholländern, nehm⸗ lich von Halmaturus (Känguruh), Hypsiprymnus, Phalangista, Perameles, Dasyurus, Phascogale, zum Theil in vielen Stücken; Phascolomys, der erſt ganz kürzlich entdeckte Myrmecobius fasciatus mit ſeinem wunderlichen Geſicht. Von den Monotre⸗ men der immer ſeltener werdende Ornithorhynchus paradoxus, Echidna hystrix et setosa ete. Von den meiſten dieſer Thiere ſind auch die Schädel gut präpariert vorhanden. Man wird aus dieſer kurzen Angabe ſchließen können, daß die Sammlung der rheiniſchen naturforſchenden Geſellſchaft in Mahnz vieles Schöne und Seltene von Säugethieren enthält. Dieß be⸗ merkt man bey den Vögeln noch mehr, und ich habe Manches in ihr gefunden, was ſie allein beſitzt, und erlaube mir, Einiges hier aufzuführen, von manchen ſeltenen Vögeln auch eine kurze, Manchem vielleicht nicht unwillkommene Beſchreibung zu geben und zu zeigen, wie wichtig der Rhein in Bezug auf den Vogel⸗ zug iſt. Dieſe Vogelſammlung iſt großentheils aus der unſeres Bruchs entſtanden und wird durch die fortdauernden Beyträge der Glieder der rheiniſchen naturforſchenden Geſellſchaft und die Unterſtützung des Großherzogs immerfort vermehrt. Herr Bruch leitet mit großer Uneigennützigkeit und Kenntniß den Ankauf der Gegenſtände faſt allein; denn die Geſellſchaft weiß, daß ſie dieſe Angelegenheit in keine beſſern Hände legen kann. Doch es wird Zeit, von den Seltenheiten der Vogelſammlung einiges zu ſagen. 486 Ein Paar ſchöne Condore fallen ganz beſonders in die Augen; da ich jedoch in dieſer Abhandlung mehr über die Condore und über Vultur fulvus, wovon auch mehrere Stücke vorhanden find, ſagen werde; ſo gehe ich ſogleich zu einigen andern Seltenheiten der Sammlung über. Am reichſten iſt ſie offenbar an Möven, und dieß kommt daher, weil unſer Bruch die Familie der La- ridae ganz beſonders liebt und die Möven kennt, wie vielleicht kein anderer Naturforſcher in und außerhalb Europa. Hier ſah ich den ſeltenen Larus ichthyaetos, der im Jahre 1832. in Berlin noch fehlte und in Frankfurt nur in einem Eremplare vorhanden iſt. Ein prächtiger Vogel, deſſen Anblick mir, da ich ihn nie geſehen hatte, ſehr große Freude machte. Er iſt ganz unſer Larus ridibundus, alſo ein ächtes Nema, aber von rie⸗ ſenhafter Größe; denn er erreicht den Umfang eines Larus ar- gentatus vollkommen. Sowohl das Stück in Maynz als das in Frankfurt trägt das reine Hochzeitkleid, hat alſo den ſchwarz⸗ braunen Kopf und an den ſchwarzen Schwingenſpitzen die weißen Flecken, wie die Lachmöve. Ich bin veſt überzeugt, daß auch das ausgefärbte und veſte Winter- wie das Jugendkleid dem unſerer Lachmöven ganz ähnlich feyn wird. Eine zwehte große Merk⸗ würdigkeit unter dieſen Möven iſt die ſchwarzköpfige, Nema melanocephalum, weil fie auf dem Rhein geſchoſſen iſt, was Bruch ſchon früher bemerkt hat. Ich weiß nicht, ob ſie an⸗ derswo in unſerem Vaterlande erlegt worden iſt. Herrn Bruch gebührt alſo die Ehre, ihr das deutſche Bürgerrecht verſchafft zu haben. Noch weit merkwürdiger war mir ein nicht weit geſchoſ— ſenes Xema sabini im reinen Jugendkleide, in welchem dieſe Möve der jungen Lachmöve ebenfalls ähnelt. Sie iſt ſicherlich das einzige Stück, welches in unſerm Vaterlande für eine Samm⸗ lung erbeutet worden iſt, und abermals iſt es unſer Bruch, der ihr unter den vaterländiſchen Vögeln eine Stelle angewieſen hat. Sie zeichnet ſich durch ihre Schwanzgabel allerdings aus; allein dieß einzige Kennzeichen unterſcheidet ſie doch nicht ſo von dem Larus ridibundus des Linne und allen ſchwarzköpfigen Möven, um eine von ihnen getrennte Sippe zu bilden. Deßwegen hat unſer ſcharfblickender Boie ganz recht, wenn er alle ſchwarz⸗ und dunkelköpfigen Möven in der Sippe Xema vereinigt. Daß die größere oder kleinere Schwanzgabel bey Beſtimmung der Sippen keine beſondere Wichtigkeit haben kann, ſehen wir ſchon bey Mil- vus. Milvus ater wurde ja trotz feiner kurzen Schwanzgabel lange ſchon zu Milvus regalis gezählt, ja von Vielen für eine Art mit ihm gehalten. Wenn man einmal eine Sippe Ela- nus Savigny aufſtellen will; fo gehört doch gewiß nicht bloß Falco furcatus (follte heißen F. bifureus), ſondern auch Falco melanopterus dazu. Dieſes einzige Beyſpiel beweiſt, daß man die ſchwarz⸗ und dunkelköpfigen Lachmöven, obgleich der Schwanz mehrer kaum ausgeſchnitten zu nennen iſt, durchaus nicht von Xema sabini trennen darf. Eben ſo merkwürdig iſt ein prächtiger alter Vogel von Lestris catarrhactes, der eine halbe Stunde oberhalb Maynz auf dem Rhein getödtet wurde. Es iſt mir auch kein anderes Beyſpiel von dem Vorkommen dieſes Vogels in Deutſchland bekannt, und ſo hat auch ihr Bruch das deutſche Bürgerrecht verſchafft. Noch eine Möve aber ſteht in Maynz, aus welcher ich gar nicht weiß, was ich machen ſoll: auch Bruch kennt ſie nicht. Ich gebe keine ausführliche Beſchreibung derſelben, um meinem theuern Freunde nicht vorzugreifen, und bemerke nur, daß ſie kaum oder nicht größer als die Lachmöve iſt, auch einen Diefer ähnlichen Schnabel hat, aber in der Zeichnung ſo ſehr einer braunen Lestris gleicht, daß ich ſie von Weitem für eine Lestris 487 erepidata- hielt, bis ich fie näher betrachtete. Ich habe nirgends eine ähnliche geſehen, und bitte recht dringend unſern im Ent⸗ decken raſchen, aber im Bekanntmachen des Neuen langſamen Bruch, uns recht bald eine ausführliche Beſchreibung dieſes außerordentlichen Vogels, dem er, da er höchſt wahrſcheinlich neu iſt, auch einen Namen geben muß, in dieſen Blättern mitzutheilen. Temminck macht mir in feinem, Man. d’ornithol. part. IV. p. 485. einen Vorwurf in Bezug auf ſeinen Larus capistra- tus, indem er ſagt: „On ne doit pas considerer cette espèce distincte comme etant celle de Brehm sous le nom Aema capistratum, vu que la Kapuzinermöve de cet auteur est un Larus ridi- bundus des mieux caracterises. Cette jolie espece, facile A distinguer du Ridibundus par sa petite taille; par le peu d’etendue de son demi- capuchon brun-clair et par son bee finet et grele n'a pas encore un habitat determine, M. de Selys-Longchamps me marque, qu'il a vu un sujet en Italie dans le cabinet du marquis Dura z zo, qui avait été tu& dans la Ligurie.“ Ich will zugeben, daß mein Xema capistratum nicht ber Larus capistratus iſt, den Tem minck jetzt ſo nennt, daß es aber der Larus capistratus, den er im Man. part. II. p. 785. beſchrieben hat, iſt, leidet keinen Zweifel; ich bitte darüber Tem⸗ mincks Manuel und meine Beſchreibung im Handbuche S. 760. und 762. nachzuſehen. Tem minck findet einen Hauptunterſchied darin, daß die Kappe bey der Capuzinermöve heller iſt ‚und we⸗ niger weit im Nacken heruntergeht, als bey der Lachmöve, und daß der Unterſchied an der Länge der Fußwurzeln 2“ bis 31 beträgt. Das erſte und letzte iſt bey meiner Capuzinermöve der Fall, das zweyte habe ich nicht erwähnt, weil es kein Kennzeichen, ſondern ein Werk des Zufalls iſt. Dieſer ſogenannte Unterſchied entſteht bloß durch die Behandlung des Balges. Zieht der Aus⸗ ſtopfer (was allerdings unrecht iſt) beym Abbälgen oder vielmehr nach dem Ueberſtreifen des Kopfes die Kopfhaut nicht wieder nach vorn etwas zurück; ſo wird ſie, wie man es in den meiſten Samm⸗ lungen ſieht, weit im Nacken herabreichen. Dann wäre der Vogel der Kopfzeichnung nach Nema ridibundus; wird aber die Haut gehörig behandelt, d. h. wieder auf dem Kopfe nach vorn hin geſchoben, dann iſt er Xema capistratum, wohl zu merken der Kopfzeichnung nach. Im Leben aber findet kein Unterſchied ſtatt. Ich habe mein Xema capistratum lebendig gehabt und genau geſehen, wie dieſe Möve die dunkle Kappe auf dem Kopfe trägt. Wenn aber die Möve kein Larus capistratus Temm. feyn fol; fo iſt Temminck durch feine Beſchreibung ſelbſt Schuld. Denn daß fein Larus capistratus im 4ten Theile feines Manuel ein anderer ift, als im 2ten, ſehen wir auch aus dem Vaterlande, welches er dem Larus capistratus anweiſt. Im 2ten Theile ſagt er p. 786.: „Habite: ne parait point s’eloigner beaucoup des contrees arctiques des deux mondes; commun aux Orcades, en Ecosse et se montre sur les cötes d’Angleterre, Absolument le m&me dans la haie des Baffins et dans le detroit de Davis; ceux, que j'ai vus, ne different point de mes individus tues aux Orcades. Point encore observ& sur nos cötes de l'Ocèan.“ Hier herrſcht alſo in Bezug auf die Aufenthaltorte die größte Zeſtimmtheit; fie lebt im Norden beider Welten. Temminck hat ze geſehen, hat die grönländiſchen mit ſeinen auf den Orkaden erlegten verglichen und keinen Unterſchied gefunden. Iſt es uns nun zu verdenken, wenn wir dieſe nordiſche, etwas kleinere Möve, welche auch Bruch kennt und unterſchieden hat — ſie kommt nuf dem Rhein im Herbſte ſpäter an, als die Lachmöven, geht vrütend bis Rügen herab, und erſcheint ſehr ſelten in der hieſigen — . 488 Gegend (ein Paar Schweſtern wurden am 18. Auguſt 1838. nur 2 Stunden von hier geſchoſſen) — für Temminck's Larus capistratus hielten: daß er im Aten Theile ſeines Werkes ganz anders berichten werde, konnte freylich niemand vermuthen; denn da ſagt er pag. 485.: „n'a pas encore un habitat deter- mine,“ und verſetzt dieſen erſt dem Norden angehörigen Vogel nach Süden, indem er ſagt: „M. de Selys-Longchamps me marque, qu'il a vu un sujet en Italie dans le cabinet du marquis Durazzo, qui avait été tue dans la Ligurie.“ Folglich können alle die nordiſchen Möven, da nun das Vater⸗ land als ungewiß dargeſtellt und dem Süden zugewieſen wird, nicht hierher gehören. Das muß man aber erſt ſchließen; denn Temminck ſagt es nicht. Ich halte aber dieſen Larus ca- pistratus für nichts anderes, als für eine Subspecies von La- rus ridibundus, und kenne nur folgende: 1) Xema ridibun- dum, pileatum et boreale (früher capistratum) (ſieh Brehm's Handbuch S. 760 — 768.); dann 4) den Larus galactes von der ſüdfranzöſifchen Küſte, 5) das Xema crassirostre aus Neu: holland (ganz andere Lachmöve, wenigſtens im Winterkleide, nur mit dem Unterſchiede, daß ihr Schnabel viel kürzer und ſtärker ift,) und 6) Xema capistratum. Ich beſitze von dieſer letzten Möve ein Männchen und ein Weibchen, beide im ausgefärbten Winterkleide. Das Männchen ſtammt aus Dalmatien, das Weib⸗ chen aus Aegypten. Das find freylich ſehr kleine Möven, welche in der Größe wirklich zwiſchen Larus ridibundus et minutus in der Mitte ſtehen und ſich von allen Lachmöven durch ihren kleinen Umfang und ihren ſchlanken Schnabel auszeichnen. Später erhielt ich durch meinen theuern Bruch einige ſehr intereſſante Nachrichten über mehrere neue Möven; allein da er ſie noch nicht benannt hat, theile ich ſeine Beſchreibung hier nicht mit; es könnte dadurch ſeine ſchöne Entdeckung die Beute eines Andern werden. Aber dringend bitte ich unſern Bruch, mög⸗ lich bald in dieſen Blättern eine Monographie der Möven zu geben, welche ſchwerlich jemand ſo gut wie er zu liefern im Stande iſt. Unter den Schwimmoögeln zeichnen ſich außer den Seeſchwal⸗ ben auch die Pelekane, unter ihnen der herrliche Pelecanus erispus Bruch ſehr aus; ebenſo die Scharben, von be nen; Carbo pygmaeus und Carbo africanus neben einander ſtehen, ſo daß man ihre große Verwandtſchaft, aber auch ihre Verſchiedenheit auf einen Blick überfehen kann. Unter den Zahn: ſchnäblern befinden ſich auch viele Seltenheiten. Eine ganz neue. Bekanntſchaft machte ich unter dieſen an dem Anser brachy- pterus, welchen ich zuvor nie geſehen hatte. Es ſtanden zwey einander ſehr ähnlich geſtaltete und gefärbte Stücke in Maynz. Sind dieſe von verſchiedenem Geſchlecht: dann bieten ſie nach dieſem weder in Größe noch Zeichnung einen deutlichen Unter⸗ ſchied dar. Es iſt merkwürdig, daß die ſüdliche Halbkugel die vielen Kurzflügler hat. Hier leben die Aptenodytes, die Sphe- niscus und die Catarractes, mehrere von ihnen mit vielen In⸗ dividuen, auch noch der Anser brachypterus, während auf der nördlichen Halbkugel nur die immer ſeltener werdende Alea im- pennis wohnt und vielleicht in wenigen Jahren vertilgt ſeyn wird. Ich erlaube mir hier einige Bemerkungen über die Stellung und Unterſcheidung mehrerer Raubvögel. Zuerſt muß ich erwäh⸗ nen, daß die Condore (Saxcoramphus gryphus ), welche ich in Frankfurt, Maynz und Straßburg ſah, alle meiner großen Gattung, wie ſie früher in dieſen Blättern beſchrieben worden, angehören. Die kleine iſt alſo die ſeltene; von dieſer letztern habe ich bis jetzt nur vier Stück geſehen, während ich von der 489 großen zehn unter den Händen gehabt habe. Altersverſchiedenheit begründet dieſe Größenverſchiedenheit nicht, denn ich hatte die Freude, unter der bedeutenden und herrlichen Vogelſendung, welche während meiner Anweſenheit mein verehrter Freund Cretzſchmar in Frankfurt aus Chile erhielt, einen jungen männlichen Condor zu finden. Dieſer hatte ſchon den Kamm der Alten auf dem Hinterſchnabel, auch ſchon die Krauſe; aber eine ganz andere Farbe: denn das ganze Gefieder iſt einfach und ſchön braun, an ben Schwung⸗ und Steuerfedern dunkler, als an de nen des Körpers. Man glaubt, wenn man dieſen Vogel vor ſich ſieht, eine ganz andere Art Condor vor ſich zu haben; allein ich bin veſt überzeugt, daß das eben beſchriebene Kleid das des jun— gen noch unvermauſerten Vogels iſt. Ich fordere Diejenigen, welche Gelegenheit haben, hierüber Beobachtungen anzuſtellen, auf, ſie in dieſen Blättern mitzutheilen, da ich überzeugt bin, daß dieß vielen Ornithologen ſehr angenehm ſeyn wird, da der Condor ohne Zweifel zu den merkwürdigſten Vögeln gehört, welche es gibt. Höchſt auffallend war mir die Nachricht, welche mir einige Monate ſpäter, als ich Straßburg verlaſſen hatte, Hr. Schimper, Vicedirector des ſtraßburger Univerſitätsmuſeums, der berühmte Botaniker, mittheilte. Er ſchrieb mir nehmlich, daß das dortige Muſeum einen ganz ſchwarzen Condor aus Chile erhal⸗ ten habe. Da man bis jetzt meines Wiſſens noch keine Farben— veränderung beh den Kammgehern beobachtet hat, ſo iſt dieſe Er— ſcheinung zu wichtig, als daß ſie nicht die Aufmerkſamkeit der Naturforſcher in hohem Grade auf ſich ziehen ſollte, und deßwe— gen hoffe ich, daß jeder Ornitholog, welcher einen ähnlichen Condor geſehen, auch ohne Aufforderung nicht ermangeln wird, ihn in dieſen Blättern zu erwähnen und eine genauere Beſchreibung, als ich von ihm zu geben vermag, mitzutheilen. Es wäre ſehr merkwürdig, wenn es außer den von mir bemerkten beiden Sub- species, nehmlich den Sarcoramphos gryphus et condor, noch eine wirkliche Art, den Sarcoramphos niger gäbe. Wenn dieß auch nicht wahrſcheinlich iſt; ſo iſt es doch nicht unmöglich. Uebrigens habe ich an allen den Condoren, welche ich auf mei: ner Rheinreiſe geſehen, die früher in dieſen Blättern niedergelegte Beobachtung, nehmlich daß das Männchen bedeutend größer als das Weibchen iſt, vollkommen beſtätigt gefunden. Von Vultur cinereus ſcheint es, was ich ſchon früher ver— muthete, wenigſtens zwey Gattungen (Subspecies) zu geben, von denen die eine einen dunkeln, die andere einen lichten Kopf hat. Auch iſt dieſer Vogel merklich kleiner als die dunkelköpfigen, welche ich geſehen habe. Der von Naumann und Suſemihl abge⸗ bildete Vogel (ſtieh Taf. 1. in beiden Werken der Vögel Deutſch⸗ lands) gehört zu den dunkelköpfigen. Der hellköpfige ſcheint ſel⸗ tener zu ſeyn, als der dunkelköpfige. In Bezug auf den weißköpfigen Geyer, Vultur fulvus Linn., iſt es gar keinem Zweifel unterworfen, daß es 2 Sub- species, welche Schlegel in Suſemihl's Werk der Vögel Deutſchlands Varietäten nennt, gibt. Die eine iſt mein Vul- tur albicollis, der echte weißhälſige Geher, im Alter mit kurzer, wolliger, den Hals wie eine Boa (jener Pelz um den Hals der Frauen, den die Italiäner ſonſt Palatina nannten,) umge⸗ bender Krauſe und lichtem Gefieder, welches man beſonders deut⸗ lich auf dem Oberflügel erkennt. Im Muſeum zu Maynz ſtehen von dieſer Subspecies zweh ſehr ſchöne Vögel aus den Pyre⸗ näen. Suſemihl hat dieſe Gattung in dem oben angeführten Werke Taf. 2. abgebildet. Doch muß ich bemerken, daß ich einen Geher mit dieſer lichten Zeichnung, wie er dort abgebildet iſt, Iſis 1844. Heft 7. 490 noch nicht geſehen habe; die in Maynz ſind merklich dunkler, doch viel lichter, als die aus Dalmatien und Griechenland. Die dunkle Subspecies ans dem Südoſten kann den Namen Vultur, oder beſſer Gyps fulvus behalten, ſo daß der lichte Gyps albicollis benannt werden müßte. Allein damit ſind die Acten über dieſen Gyps fulvus noch lange nicht geſchloſſen. Es bleibt nehmlich immer noch die große Frage, ob alle Vögel die: ſer Art im Alter eine wollige, weiße Krauſe bekommen oder nicht. Ich war früher der Meynung, daß es Stücke von Vultur (Gyps) fulvus gebe, welche nie eine weißwollige Krauſe erhalten. Dafür ſpricht Naumann's Beſchreibung. Dieſer ſagt in ſeines Va⸗ ters Naturgeſchichte der Vögel Deutſchl. 1. Bd. S. 165. von unſerm Gyps fulvus (feinem Vultur fulvus): Kopf und Hals ſind mit einer ſehr kurzen, aber dichten, ſchmuzig weißen Wolle oder hanrartigen Dunen beſetzt, die am Kropfe länger, haarähn⸗ licher und hellbraun überlaufen find; am Hinterhalſe auf der untern Hälfte, nahe an der Wurzel ſteht ein Büſchel ſehr ſchmaler, zarter, über 4 Zoll langer Federn von hellbrauner, ins Weiße übergehender Farbe, und ein anderer, aus viel größern und brei⸗ ter zugeſpitzten Federn beſtehender, loſer Buſch ſteht zwiſchen Kropf und Achſeln, welche nebſt den Federn der Bruſt, Seiten, der Außenſeite der Schenkel oder Hoſen, After, Unterrücken und Steißfedern hellroſtbraun find und längs dem Schafte einen ſchma- len gelblichweißen Streif haben; alle kleinern Flügeldeckfedern, Oberrücken- und Schulterfedern roſtbraun, nach der Mitte zu graulich und jede derſelben längs dem Schafte mit einem ſchma⸗ len roſtröthlichweißen Strich; die ſehr langen größten Schulter⸗ federn und die großen Flügeldeckfedern ſchwarzbraun mit hellbrau⸗ nen Spitzen; die 2te und Ste Ordnung Schwungfedern braun⸗ ſchwarz, die großen Schwingen und der Schwanz ſchwarz. Die innern Seiten der Schenkel ſind, ſowie die Fußwurzeln, bis 2 Zoll unter das ſogenannte Knie herab mit dichten, weißen, woll⸗ artigen Dunen beſetzt. Dieſer Geher variirt ſowohl in der Größe, als auch in der Grundfarbe ganz außerordentlich, fo daß man dieſe bald hell— fuchsroth, bald lichtbraun, dunkelbraun, braungrau, hellmäuſefahl bis zum Weißlichen übergehend antrifft, welche Verſchiedenheit theils die verſchiedenen Geſchlechter, theils ein mehr oder minder hohes Alter bezeichnen, zum Theil auch wohl vom Clima und von den Jahreszeiten abhängen mögen. Immer ſind die Weibchen dunkler, die Männchen heller gefärbt. Die Jungen ſind ſehr lichtſchmuzigröthlichgelb mit Braungrau gefleckt, Schwing- und Schwanzfedern braunſchwarz, der weißwollige Kopf und Hals hin und wieder bräunlich gefleckt. In der Ferne ſehen fie daher bis auf den ſchwarzen Schwanz und die Flügelſpitzen ſchmuzigweiß aus. — Im mittlern Alter nähert ſich die Hauptfarbe faft der des rothen Milans, wird aber mit zunehmendem Alter dunkler, mehr ins Graubraun übergehend, und nach und nach immer grauer, faſt hellröthlichgrau. An den untern Theilen iſt das Gefieder ſtets lichter, als an der obern, und die hellern Federſchäfte ſind in jedem Alter bemerkbar.“ Aus dieſer Beſchreibung eines unſerer größten Ornithologen ſcheint alſo deutlich hervorzugehen, daß Vultur fulvus in keinem Alter einen weißen Halskragen bekomme. Auch die Abbildung, welche der oben gegebenen Beſchreibung gemüß einen alten Vogel darzuſtellen ſcheint, hat keine weiße Halskrauſe. Der Herr Dr. Rüppell, den ich in Frankfurt über den Eyps fulvus befragte, ſagte mir, daß er nicht nur keinen ſol⸗ chen Vogel mit weißer Halskrauſe erhalten, ſondern auch während 31 491 feines zehnjährigen Aufenthaltes in Africa nicht einen einzigen weißkrauſtgen geſehen habe. ' I Auch ift fo viel gewiß, daß der Gyps fulvus mit der bänder⸗ artigen Krauſe brütet. Herr Dr. Lindermaher, practiſcher Arzt in Athen, ſagt dieß ausdrücklich (Iſis 1843. Heft V.), und beſchreibt auch die Eyer von Gyps fulvus und albicollis. Es iſt bekannt, daß die Raubvögel, wie die Möven, Krähen, Schwäne, mehrere reiherartige ufw. mit wenigen Ausnahmen erſt im aus⸗ gefärbten Kleide zeugungsfähig ſind. Nimmt man dieß als Re⸗ gel bey dem röthlichen Geher an; ſo ſpricht auch dieſer Umſtand dafür, daß Gyps fulvus keine weiße Krauſe erhält. Eben jo gewiß iſt es, daß nicht bloß die ein- und zweyjährigen, ſondern auch die mehrjährigen Geyer dieſer Art eine bänderartige Krauſe haben. Es wird vielleicht nicht überflüſſig ſeyn, die Kleider die⸗ ſer Vögel, wie ich ſie kenne, hier kurz zu beſchreiben. Das Jugendkleid. Ich beſitze durch die Güte meines theuern Petenh ein junges von ihm ſelbſt erlegtes Männchen, deſſen Jugend, da mehrere Federn noch nicht ausgewachſen waren und die andern die un⸗ verkennbaren Spuren eines jungen Vogels zeigen, außer allem Zweifel iſt. Der Schnabel iſt dunkel hornfarben, an der Spitze hellhornfarben, das kleine Auge mit einem braunen Ring; die J ihrer Länge befiederten Fußwurzeln wie die Zehen bläulichgrau. Der Kopf und Hals iſt mit weißem Flaum ziemlich dicht beſetzt, der Kropf hat röthliche haarartige, den Haaren eines kaum oder ungeborenen Kalbes ähnliche Federn. Die Schwung- und Steuer⸗ federn ſind braunſchwarz, das ganze übrige Gefieder iſt ſchön braunröthlich mit gelblichen oder gelblichweißen Schaftſtrichen. Untrüglich unterſcheidet ſich das Jugendkleid durch die ſchmalen, bänderartigen 4“ langen Federn der Halskrauſe, die langen zugeſpitzten des Oberflügels, die ſchma— len des Unterkörpers und die ſpitzig zulaufenden des Oberkörpers. Vortrefflich iſt die Abbildung Suſe— mihl's in ſeiner Naturgeſch. der Vögel Deutſchl. Taf. 3, a., nehmlich die des jungen Männchens. Das, welches ich beſitze, une terſcheidet ſich in der Zeichnung weſentlich von dem dieſer Abbil⸗ dung durch die dunkle Farbe des Kropfes; denn bey dieſer erſcheint der Kropf weiß; auch bemerkt man bey der Abbil— dung die helle Schnabelſpitze, welche mein Vogel hat, nicht. Wer einmal einen jungen Vogel geſehen hat, kann ihn nie mit einem ältern verwechſeln. Denn ſein Gefieder hat nicht nur die oben angegebene Beſchaffenheit in Hinſicht ſeiner Geſtalt, ſon— dern eine viel hellere, mehr ins Röthliche fallende Hauptfarbe und iſt ganz gleich gezeichnet, was bey den alten Vögeln aus dem Grunde nicht der Fall iſt, weil ihre Federn nicht von einer Mauſer herrühren. Naumann's Beſchreibung des jungen Vogels beruht auf ganz falſchen Angaben; denn dieſer iſt nie mit Braungrau ge⸗ fleckt, ſondern ſtets einfarbig. Unſer theuerer Naumann hat ſich bey dieſer Beſchreibung auf Andere verlaſſen müſſen, weil ihm ein Vogel im Jugendkleide nicht zu Gebote ſtand; daher dieſe unrichtige Beſchreibung. Seine Abbildung ſtellt höchſt wahrſcheinlich einen einjährigen Vogel dar, welcher nur zum Theil vermauſert iſt. Die Schwung⸗ und Oberflügeldeck-, auch die Steuerfedern find ohne Zweifel noch vom Neſte her, dieß zeigt deutlich ihre Geſtalt; denn alle dieſe Federn ſind mehr oder weniger zugeſpitzt, was ein untrügliches Kennzeichen des Jugendkleides iſt. Allein ich geſtehe offen, daß ich einen einjährigen Vogel mit einer ſo dunkeln Grundfarbe, 492 wie der von Naumann abgebildete iſt, noch niemals geſehen, und es iſt von unſerm großen und ſehr ſorgfältigen Künſtler mit Gewißheit anzunehmen, daß er die Abbildung genau nach der Natur gefertigt habe. ! Im zwegten Lebensjahre vermauſert der röthliche Geher einen Theil der Federn, allein nicht alle des Jugendkleides. Wie wäre es möglich, daß die großen Schwung- und Steuerfedern, welche ſehr langſam wachſen und dem mächtigen Vogel zu ſeinen weiten Ausflügen ganz unentbehrlich ſind, in einem Sommer gewechſelt werden könnten? Es iſt gewiß, daß manche Schwungfedern zweh Jahre und länger ſtehen, ehe ſie erneuert werden. Iſt dieſer Feder: wechſel vollendet, dann iſt der Vogel nach Lindermaher's Verſicherung (Iſis 1843. Heft V.) zeugungsfähig, und ſieht fo aus: Der Schnabel iſt dunkler und ſtärker, der Flaum am Kopfe und Halſe ſparſamer und mit borſtenartigen, unten mit Fahnen beſetzten kurzen Federchen untermiſcht. Die Federn des Kragens ſind kaum halb ſo lang und viel breiter, als die des Jugendklei⸗ des, auch iſt ihre Farbe ganz anders. Wenn ſie hervorwachſen, find fie braun mit ziemlich breiten hellen Schaftſtreifen. Das ganze Gefieder iſt viel dunkler als im Jugendkleide, auf dem Oberkörper düſter braun, zum Theil mit hellern ins Erdbraune verſchoſſenen Federn, von denen manche, z. B. die längſten des Oberflügels hellere Spitzen haben. Der Unterkörper iſt ächt braun, die Schwung- und Steuerfedern dunkel ſchwarzbraun. Ein Haupt⸗ kennzeichen dieſes Kleides ſind nicht nur die kurzen Krauſenfedern und die dunkle Farbe des ganzen Gefieders, ſondern auch und zwar ganz beſonders die Geſtalt und Beſchaffenheit der Federn. Dieſe ſind nehmlich auf dem Oberflügel nicht mehr zugeſpitzt, ſondern alle abgerundet, auch die am Unterkörper und auf dem Rücken ſind nicht zugeſpitzt, wie im Jugendkleide, ſondern ſtets etwas zugerundet. Auch ſind alle viel derber, als die des vori⸗ gen Kleides. — Bey Beachtung dieſer Kennzeichen iſt es unmöglich, dieſes und das Jugendkleid mit einander zu verwechſeln. Man ſieht aus dieſer Beſchreibung, daß der von Suſemihl vortrefflich abge— bildete Vogel Taf. 3. mit der Unterſchrift „junges Weibchen“ nicht dieſes, auch keines im zwehten Jahre iſt, wie Schlegel glaubt, ſondern einen wenigſtens 8 Jahre alten Vogel vorſtellt, und daß Naumann, da er in feiner Beſchreibung ſagt, die bän⸗ derartigen Federn der Krauſe ſeyen 4 Zoll lang, gar keinen als ten, ſondern nur junge Vögel vor ſich gehabt hat. * So weit geht die Sache ganz gut, und ſo weit bin ich auch mit dieſem Geher völlig im Reinen; nicht aber über feine wei⸗ tere Veränderung. Dieſe Federn der Krauſe verſchießen, wenn fie lange geftanden haben, ſehr, ja fie bleichen zuweilen fo ſehr aus, daß ſie faſt weiß erſcheinen. Ein ſolcher Geher mit weißer bänderartiger Krauſe ſteht in Mahnz. Allein fie zeigen deßwegen doch durchaus nicht das Wollenartige, was man bey den oben angegebenen, von mir Gyps albicollis genannten Vögeln an der Krauſe bemerkt. Deßwegen iſt die Frage eine ſehr natürliche: „Gehen dieſe bänderartigen Federn in die Dunen oder wollen⸗ artigen der Krauſe des Gyps albicollis über, oder bleiben ſte bänderartig bis zum Tode des Vogels.“ Ich bin immer der letztern Meynung geweſen und zwar nicht nur aus den ſchon oben angegebenen Gründen, ſondern auch aus folgenden: 1) Habe ich einen auch in dieſen Blättern von mir beſchrie⸗ benen Gyps (Vultur) eristatus — ausgezeichnet durch feine dunkle Körperfarbe, beſonders aber durch ſeinen am Hinterkopfe langen, aufgerichteten, dieſen wie eine Krone umgebenden weißen Flaum — bey van Aken geſehen, welcher aus dem Jugendkleide 493 eben in das ausgefärbte übergieng. Dieſer hatte noch einige der langen bänderartigen Federn des Jugendkleides in der Halskrauſe, aber ſchon faſt ganz die weiße dunenartige Boa, welche Gyps albicollis ſo ſchön zeigt. Er ging offenbar und ſo deutlich, daß gar kein Widerſpruch möglich iſt, mit einem Male aus dem Jugendkleide in das ausgefärbte über: er bekam alſo kein mitt⸗ leres Kleid. Schließt man nun nach der Analogie; ſo ſollte man glauben, Gyps fulvus müſſe auch mit einem Male aus dem Jugendkleide in das ausgefärbte verwandelt werden, ohne ein mittleres Kleid zu erhalten. 2) Beſitze ich einen Gyps fulvus, welcher nicht nur abgerun⸗ dete Federn auf dem Oberflügel, ſondern auch kurze Krauſenfe⸗ dern, unter dieſen ſogar eine ſehr verſchoſſene, faſt weiße, alſo lange geſtandene hat, und dennoch keine weißwolligen, ſondern braune bänderartige Federn in der Krauſe bekommt. Es geht hieraus unwiderſprechlich hervor, daß bey dieſem Gyps fulvus die Krauſe zwey Mal erneuert worden ſeyn würde, ehe ſie in die weißwollenartige des Gyps albicollis übergegangen wäre. Dem⸗ nach halte ich die Sache jetzt nicht für entſchieden gewiß, ſondern gebe die Möglichkeit zu, daß der ganz alte Gyps fulvus eine eben ſo weißwollige Halskrauſe, wie Gyps albicollis zeigt. Es würde mir deßwegen ſehr angenehm ſeyn, wenn mir irgend ein tüchtiger Ornitholog in dieſen Blättern nachwieſe, daß er einen Vultur fulvus , deſſen mittleres Kleid mit feinen abgerundeten Oberflügel- und ſeinen kurzen bänderartigen Krauſenfedern in die weißwollige Krauſe, alſo in die des völlig ausgefärbten Kleides verwandelt worden wäre, genau beobachtet habe. Nur muß ich bitten, darauf zu ſehen, ob der die weißwollige Krauſe anlegende Vogel das Jugend- oder das mittlere Kleid veränderte. Der Herr Dr. Lindermaher in Athen, welcher von ſeinem rühm⸗ lichen und glücklichen Beſtreben, die Kenntniß der europäiſchen Vögel zu erweitern, in dieſen Blättern ſchöne Zeugniſſe abgegeben hat, iſt vielleicht vor allen Andern in der Lage, die Sache auf das Reine zu bringen, was gewiß nicht nur mir, ſondern auch vielen Andern ſehr angenehm ſeyn würde. Ueber die Geyeradler, Gypastos, bemerke ich Folgendes In der Iſis 1840. Heft X. S. 767780. gab ich eine ziem⸗ lich ausführliche Beſchreibung der Geyeradler und ſtellte dort 3 Subspeeies auf, nehmlich 1) Gypaetos grandis, 2) Gy- paëtos subalpinus und 3) G. nudipes. Nr. 1. lebt auf den eigentlichen europäiſchen Alpen, iſt der größte unter allen, hat bis auf die Zehen befiederte Füße und wenig Schwarz an den Seiten des Kopfes. Nr. 2. iſt viel weiter verbreitet als Nr. 1., denn er bewohnt die von den Alpen Europa's ſüdlich liegenden Gebirge, nament⸗ lich die von Sardinien, die Pyrenäen uſw. Im Muſeum zu Frankfurt ſah ich einen ägyptiſchen Geheradler, welcher zu meinem G. subalpinus zu gehören ſcheint. Er hat ganz die Größe deſſelben und zeichnet ſich von dem eigentlichen großen Geheradler (Nr. 1.) durch das mehr verbreitete Schwarz unter dem Auge und den Schnabel aus; denn dieſer iſt bey ihm etwas kurz, aber hoch und ſtark; allein dieſes geht nicht unter den hintern Augenwinkel; ja es fehlt ſogar am hintern untern Au⸗ genliede. | Nr. 3. mein G. nudipes, den Bonaparte in feinen Ver⸗ zeichniſſe der europäiſchen Vögel (Catalogo metodico degli uecelli Europei di Carlo L. Bonaparte, Principe di Canino. Bologna pei tipi di Jacopo Marsigli. 1842.) als Gypaötos meridionalis und als von den andern ſehr verſchieden aufführt, unterſcheidet ſich weſentlich von Nr. 2. nicht nur durch 494 die weniger befiederten Füße, ſondern auch 1) durch das am Geſichte weiter verbreitete Schwarz. Dieſes geht ganz unter dem untern Augenliede herum und hinter demſelben in einem Striche fort; Y durch den Schnabel; denn dieſer iſt viel niedriger, als bey den beiden vorhergehenden Gattungen. Bonaparte ſagt in dem oben angeführten Verzeichniſſe von den Geyeradlern Folgendes. Gypaötos Ray. Phene Sarg. Pyren. Alp. Sard. Pedem. G. barbatus Cuv. V. barbatus Linn. Phene ossifraga Savg. Gould t. 4. Sibirla. c. occidentalis major obscurior Alp. Eur. As. Afr. 8. occidentalis minor magis fulvus. Sard. Pyren. optima sp. distinetissimus a G. meridionali Afr. Er unterſcheidet hier dieſelben Vögel, welche ich ſchon im Jahr 1832., als ich das berliner Muſeum ſah, trennte und im Jahr 1840. in der Iſis als Gattungen (Subspecies) aufgeſtellt und beſchrieben habe. Ich kann nicht ſagen, ob Bonaparte dieſe meine Beſchreibung geſehen, bezweifle es aber, weil er die von mir gegebenen Namen nicht erwähnt. Es iſt mir auch viel angenehmer, wenn er dieſe Beſchreibung nicht geleſen, als wann er ſie vor Augen gehabt; denn es ſpricht weit mehr für die Rich⸗ tigkeit der Anſicht, wenn zweh unabhängig von einander auf ſie kommen. Allein gegen die von Bonaparte dieſen Gattungen — denn ich halte die Vögel nicht für Species, ſondern für Subspecies — gegebenen Namen habe ich viel einzuwenden. Den großen Geyeradler, der ſchon einen Namen hat — Storr bezeichnete ihn als Gypaétos grandis — G. occidentalis zu nennen, iſt aus dem Grunde ganz unſtatthaft, weil er nach Bo⸗ naparte's eigner Angabe auch in Aſien leben ſoll. Und wie kann ein Vogel G. orientalis heißen, von welchem es gewiß iſt, daß er nicht nur Sardinien, ſondern ſogar die Pyrenäen bewohnt. Ich glaube deßwegen, daß dem von mir gegebenen Namen der Vorzug gebührt, und um die Gattungen (Subspecies) ins künf⸗ tige ſogleich durch die Benennung von den Arten (Species) zu unterſcheiden, werde ich nach Bruch's Angabe ins künftige auch die Geheradler auf folgende Art bezeichnen. Die Species Gypastos barbatus Cu. zerfällt in 1) G. barbatus (grandis). 2) G. barb. (subalpinus). 3) G. barb. (nudipes sive meridionalis). Bey Anſicht der Muſeen in Frankfurt und Maynz habe ich mich von Neuem überzeugt, daß die Sippe der Seeadler, Haliaétos, eine ſehr gute Sippe iſt. Es gehören dazu I. Halia&tos albicilla (er zerfällt in 1) Haliaëtos albicilla (groenlandicus) 2) — — (s islandicus) 335 — sr (borealis) 4) — — ( srientalis) 55 — — bhalticus) II. Halia&tos leucocephalus. 1) H. leucoceph. (macrourus) 2) — — (brachyurus) III. Halia&tos leucogrypha. IV. — pelagicus. V. — vocifer. VI. — pondicerianus. VII. — leucogaster. 495 * Die Unterarten von unſerm europäiſchen find in meinem Hand⸗ buche aller Vögel Deutſchlands S. 14—17. beſchrieben. Ueber das Vorkommen des H. leucocephalus in Europa ift es ſehr ſchwer, etwas ſicheres zu ſagen, da die alten ausgefärb⸗ ten Vögel ſich ſchwerlich nach unſerm Welttheile verfliegen und die Jungen äußerſt ſchwer von den europäiſchen zu unterſcheiden find. In Maynz ſteht ein junger Vogel aus Nordamerika, wel— cher ſich von dem europäiſchen nicht weſentlich unterſcheidet. Seine Hauptfarbe iſt ſehr dunkel, und ſein Kinn iſt, wie an dem weiter unten angeführten aus Pommern, weißlich, dunkel ge— ſtreift. — Ich beſitze einen ſolchen Seeadler von Rügen, welcher höchſt wahrſcheinlich der neuen Welt angehört, und ſich von den europäiſchen durch die lichte Farbe der Kehle unterſcheidet, durch welche das Reinweiß der americaniſchen Seeadler ſchon angedeu— tet wird. Dieſe erkennt man auch auf den erſten Blick an ſeinen weißen Ober- und Unterſchwanzdeckfedern. Allein höchſt wahrſcheinlich ift es mir, daß es zwey Subspe- eies dieſes Adlers in America gibt. Die meiſten, welche ich aus Nordamerica geſehen habe, zeichneten ſich durch ihre Schwanz⸗ länge vor den europäiſchen durchaus nicht aus; ihr Schwanz iſt durchaus nicht länger, als bey dieſen. Allein ich beſitze einen nordamerikaniſchen Seeadler im Jugendkleide, deſſen Schwanz, ob es gleich ein männlicher Vogel iſt, um 2“ länger als bey den andern iſt. Dieſer kann dann Haliaétos leucocephalus (maerourus) heißen, um ihn von dem gewöhnlichen nordameri— caniſchen, welcher die Benennung brachyurus erhalten kann, zu unterſcheiden. Doch bin ich über dieſen Vogel noch nicht ganz gewiß, da ich bis jetzt noch keinen ausgefärbten H. leucocepha- jus mit langem Schwanze geſehen habe. Ich bitte die Ornitho⸗ logen, auf dieſen Umſtand aufmerkſam zu ſeyn. Da es in Grön⸗ land einen ſehr großen, den andern europäiſchen ſehr ähnlichen Seeadler gibt; ſo iſt es ſehr wahrſcheinlich, daß ſeine Jungen nach Nordamerica herabkommen, und dieſer Umſtand macht dann die Beſtimmung der nordamericaniſchen Seeadler noch viel ſchwie— riger. Den III. Haliaötos leucorypha kenne ich nicht aus eigener Anſicht, und deßwegen ſage ich nichts über ihn. IV. Haliaetos pelagicus, ein großer Seeadler aus Cam⸗ tſchatka mit brauner Hauptfarbe, ausgenommen die Hälſte des Oberflügels, die Hoſen und der Schwanz, welche weiß ſind; der Oberkopf, Hinterhals und Untervorderhals ſind braun, oft weiß überlaufen. V. Haliaétos vocifer vom Vorgebirg der guten Hoffnung iſt alt ein ſehr ſchöner Vogel, viel kleiner als unſere kleinſten europäiſchen mit unbefiedertem, gelbem Zügel, auf dem Oberkörper braun mit roſtrothem Felde auf dem Oberflügel, auf dem Bauche roſtbraunroth. Das Weiß, welches bey dem nordamericaniſchen Seeadler den Kopf, wie auch den Ober- und Unterhals vorn und hinten bedeckt, reicht bey H. vocifer oben bis auf den Un⸗ terrücken, unten bis auf den Bauch, und gibt ihm ein ganz eigenthümliches ſchönes Anſehn. Die große Verwandtſchaft dieſes Adlers mit den andern See⸗ adlern zeigt ſich i m Jugendkleide; denn dieſes ähnelt dem der unfrigen ſehr, doch hat es viel Weiß am ganzen Unterkörper, beſonders am Vorderhalſe. Der niedlichſte Seeadler, welchen ich kenne, iſt VI. Haliaétos pondicerianus, fo groß wie ein Wanderfalke. Das Weibchen iſt roſtbraunroth mit ſchwarzen Schwingenſpitzen, auf dem Ober⸗ kopfe und Hinterhalſe bis zum Oberrücken weiß, ungefleckt, vorn 496 vom Kinnanfang bis zum Unterbauche weiß mit ſchwätzlichen Längeflecken. VII. Haliaötos leucogaster aus Auſtralien. Der Kopf, Hinterhals, der Schwanz und der ganze Unterkörper ſind weiß, die Schienbeine roſtgraulich gefleckt, der Rücken, der ganze Man⸗ tel und die Oberſchwanzdeckfedern find ſehr tiefbraun. Aquila ichthyaétos aus Java — braun, am Kopfe und Hals aſchgrau — iſt, weil ſie keine Hoſen, einen weißen Bauch, eine breite ſchwarze Schwanzbinde und hohe Füße hat, kein ächter Seeadler. Ich hoffe, daß dieſe Zuſammenſtellung und die kurzen Beſchrei⸗ bungen der Seeadler, welche ich auf meiner Reiſe ſah, man— chem Freunde der Ornithologie nicht ganz unwillkommen ſeyn werden. ! Ueber die eigentlichen Adler (Edeladler, Aquila) er⸗ laube ich mir noch einiges zu ſagen. Eine Aquila imperialis ſah ich in Frankfurt und Maynz. Bey beiden Vögeln ſind die weißen Achſelflecken ſo groß, wie bey der ſuſemihlſchen Abbildung, alſo größer, als bey der nauman⸗ niſchen, und die übrige Zeichnung in den Hauptfarben, wie bey der erſten Abbildung. Ein junger Vogel ähnelt in der Haupt⸗ ſache der naumanniſchen Abbildung, allein die Grundfarbe ift braun mit weißen Längeſtreifen und Federrändern. Ein Hauptkennzeichen dieſes Adlers iſt feine geringe Größe, denn wenn man ihn neben Aquila fulva ſtehen ſieht; ſo fällt ſein kleiner Körper ſogleich auf. Allein merkwürdig iſt die ver⸗ ſchiedene Zeichnung der alten und noch weit mehr die ungemein abweichende der jungen Vögel dieſes Adlers. Man vergleiche die beiden oben angeführten Abbildungen der alten Vögel, und man muß erſtaunen über die verſchiedene Schwanzzeichnung, denn der Hinterſchwanz des naumanniſchen Vogels iſt ſchön grau und grau⸗ weiß, ſchwarz gebändert, während der ſuſemihliſche einen einfachen grauen Hinterſchwanz hat. Von dieſen beiden Künſtlern läßt ſich mit Sicherheit annehmen, daß jeder von ihnen genau abgebildet hat. Wie verfchieden find alſo die beiden Vögel geweſen, welche ihnen bey der Abbildung als Original gedient haben. a Gilt dieß ſchon bey den alten Vögeln, ſo iſt es noch weit mehr bey den jungen der Fall. Ich bitte jeden Freund der Vo⸗ gelkunde, die beiden Abbildungen, die von Naumann und die von Suſemihl, zu vergleichen, und man wird mir Recht ge⸗ ben, wenn ich behaupte, der Unterſchied ſey ſo groß, daß man ſehr verſucht werde, beide Vögel für Junge zweher verſchiedener Arten zu halten. Ein Vogel im mittlern Alter in meiner Samm⸗ lung von meiner Aquila chrysaötos, welche als eine Gattung neben der A. imperialis beſchrieben iſt, und der letztern offen⸗ bar viel näher, als der A. fulva ſteht — fie zeigt ſchon die weißen Achſelflecken — ähnelt der ſuſemihliſchen Abbildung ſehr und iſt mir immer ſehr merkwürdig geweſen. Es wäre daher ſehr möglich, daß dieſe beiden als Subspecies von mir beſchrie⸗ benen Adler, nehmlich A. chrysaëtos und imperialis 2 wirk⸗ liche Arten ausmachen, was künftige Beobachtungen entſcheiden werden. Daß übrigens die Unterſcheidung der Stein- und Gold⸗ adler ſehr ſchwer und noch nicht im Reinen iſt, beweiſen die fünf hierher gehörigen Adler im Muſeum zu Peſth. Von ihnen ſchreibt mir mein theurer Peteny, daß er ſich mit Hülfe eines wackern deutſchen Ornithologen — wenn ich mich recht erinnere, war es Herr Landbeck — dieſe fünf Adler zu beſtimmen ver⸗ ſucht habe. Allein dieß ſey beiden unmöglich geweſen; alle die bis jetzt angegebenen Kennzeichen zur Unterſcheidung der beiden 497 Arten hätten nicht Stich gehalten. Die Aeten über die Edel— adler ſind aber noch nicht geſchloſſen. Einige Aehnlichkeit mit den Goldadlern hat Aquila Verusacei vom Vorgebirg der guten Hoffnung und aus Abyſſinien. Seine Hauptfarbe iſt ſchwarzbraun mit etwas Weiß auf den Schultern. Sein Schwanz iſt ſehr zugerundet und bildet den Uebergang zu dem ſtufenförmigen Schwanz des prächtigen Goldadlers aus Neuholland, der A. fucosa, welche ſich durch die viele Roſtfarbe auf dem Hinter- und Vorderhalſe, wie auch auf den Oberflügeln, beſonders aber durch den langen ſtufenförmigen Schwanz auszeichnet. Ueber die Aquila pennata und minuta werde ich mich in einer beſondern Abhandlung erklären. Ein ächter Edeladler iſt Aquila albicans aus Abyſſinien. In Mahnz ſtehen 2 ſchöne junge Aquila Bonelli, ein junges Männchen und ein junges Weib— chen, und ein altes Männchen. Dieſes letztere iſt auf dem Ober: körper braun, faſt wie Circaötos mit hellerm, faſt roſtfarbigem Hinterhalſe, am Unterkörper gelblichweiß, faſt wie ein ausgebleich⸗ ter junger Habicht mit ſchmalen braunen Längeflecken, an den Füßen roſtgraulich, mit braunen Längeſtrichen, zu denen an den Hoſen noch hellere Querflecken kommen. Man ſieht hieraus, daß dieſer Vogel mit der ſuſemihlſchen Abbildung ſehr große Aehn— lichkeit hat. Das junge Weibchen iſt auf dem Oberkörper heller, als Aquila pomarina (die lichte A. nævia), mit roſtbraunem Kopfe und roſtfarbigem Hinterhalſe, auf dieſem mit braunen Schaft— ſtreifen, auf dem Unterkörper mit braunen Schaftflecken. Auch dieſer Vogel ſieht der ſuſemihlſchen Abbildung des jungen Vogels ſehr ähnlich. Von Aquila pomarina — (ſieh Naumann's Abbildung Taf. 10. das junge Männchen und Suſemihl's Abbildung Taf. 20. den alten Vogel) — hat Maynz zwey alte Vögel, von denen das Männchen an dem Kropfe und der Oberbruſt durch weißliche Schaftflecken ſehr ausgezeichnet iſt. Von Aquila fusca ſah ich in Maynz ein ſehr ſtark hellge— flecktes Männcheu. Ueber die Schreiadler Aquila fusca, pomarina et nevia werde ich nächſtens in dieſen Blättern mehr ſagen. Von Pandion fand ich in den von mir beſuchten Muſeen außer den europäiſchen 1. Pandion albicolle aus Aegypten und zwar einen jungen Vogel. Der Schnabel iſt bey ihm geſtreckt, hinten faſt gerade, dann plötzlich und ſtark gekrümmt, der Kopf etwas gewölbt; der Hals, welcher bey den Alten ganz weiß iſt, hat einige kaum be— merkbare dunkle Schaftſtreifen, der Schwanz iſt etwas mehr ge— bändert, als bey den europäiſchen Flußadlern. Im Uebri⸗ gen gleicht er dieſen ganz. g Ein Pandion aus Nordamerica ähnelt meinem in dieſen Blät⸗ tern beſchriebenen gebänderten Flußadler aus der Gegend von St. Domingo ziemlich. Sein Schnabel iſt mittellang, ſtark und hoch, ſein Kopf ſehr gewölbt, ſein Vorderhals mit einzelnen dunkeln Schaftitreifen; fein Schwanz iſt bis zur Wurzel herauf ziemlich deutlich und zwar oben und unten mit 6 bis 7 Quer⸗ ſtreifen beſetzt. Durch dieſe bekommt er eben große Aehnlichkeit mit meinem geſtreiften Flußadler. Zu den Schlangenadlern, Circaötos, gehört C. (Falco) pectoralis aus America. Er iſt den unſrigen ſehr ähnlich, auf der Bruſt aber ſtärker gefleckt und etwas größer. Die ägyptiſchen ſcheinen den unſrigen ganz ähnlich zu ſeyn. Der eine von denen, Iſis 1841. Heft 7. g welche ich in Frankfurt ſah, iſt ſehr hell, auf dem Kopfe und Hinterhalſe faſt grauweiß. Ueber mehrere Edel- und die Röthelfalken werde ich eine beſondere Abhandlung in dieſen Blättern mittheilen; ebenſo über die Weihen. Bey den Eulen bemerke ich, daß die Sippe Bubo eine recht gute iſt. Es gehören außer den europäiſchen Uhu's dahin Bubo (Strix) strepitans, lacteus (Strix lactea), bengalensis, vir- ginianus etc. Die glattfüßigen Uhu bilden eine gute Sippe; ſie be⸗ ſteht aus Strix ceylonensis, leschenaultii, hæderickii ete. Scops iſt auch gut. Unter denen, welche ich kenne, iſt Scops (Strix) asio die größte. Syrnium lapponieum (Strix lappo- nica) ändert nach denen, welche ich in Frankfurt, Maynz und Straßburg ſah, in der Zeichnung wenig ab. Dieſe Eule iſt ein ſehr großer Nachtkauz mit weißgrauem, dunkel gewäſſerten Ge⸗ ſichte (Schleier), das einen ſchmalen braunen Streif vom Schna⸗ bel nach der Stirn, einen ſolchen Flecken vor dem Auge und unter dem Kinn hat und durch ſchöne ſchwarzgraue Querbinden ſehr ausgezeichnet iſt; der Schwanz hat vor der Spitze zwey ſchwärzliche Querbänder. Athene (Strix) meridionalis aus Spanien iſt ein lichter Steinkauz. Glaueidium passerinum (Stris pygmæa Bechst.) wird mit Recht als eigne Sippe von Boje hingeſtellt. Sie hat eine nahe Verwandte an Gl. ferrugineum (Strix ferruginea). Sehr ſchöne Heher ſah ich in Frankfurt und Maynz, welche alle eine entfernte Aehnlichkeit mit unſerm Eichelheher haben. Doch es würde zu weit führen, ſie hier zu beſchreiben. Sehr merkwürdig waren mir mehrere in Europa ſeltene Am: mer, und da dieſe nicht allen Vogelfreunden bekannt ſeyn dürf⸗ ten; jo gebe ich hier von einigen eine kurze Beſchreibung. 1. Emberiza aureola (lebt in Sibirien und Hochaſien über⸗ haupt, von woher er ſich zuweilen nach Europa verirrt). Das Männchen hat in der Größe mit unſerm Rohrammer, in der Zeichnung mit unſerm Goldammer Aehnlichkeit. Der Oberkopf iſt ſehr dunkel roſtkaſtanienbraun, der übrige Oberkörper ammer⸗ farbig, ſtark ins Roſtfarbige und Roſtgraue ziehend, auf dem Bürzel rein roſtroth. Die Schwung- und Steuerfedern ſchwar⸗ grau mit weißgrauem Saume, der an den 3 hinterſten Schwung⸗ federn ziemlich breit und roſtfarben iſt. Auf dem Oberflügel ſtehen zwey weiße Binden, von denen die obere breit und deut⸗ lich, die untere ſchmal und undeutlich iſt. Der Unterkörper iſt goldgelb, die Oberkehle und die Backen ſind ſchwärzlich, über den Augen zeigt ſich die Andeutung eines lichten Streifes; an den Seiten befinden ſich braune Längeflecken, von denen man auch auf dem Kropf etwas bemerkt. Neben dieſem ſteht auf jeder Seite ein kaſtanienbrauner Fleck. Emberiza pityornus. Der Oberkörper faſt wie Emberiza rufibarba (cœsia); d. h. hoch ammerfarbig, aber auf dem Kopfe nicht bleygrau, wie bey dieſem, ſondern ſchön roſtroth, auf der Vorderſtirn grauſchwarz mit einem breiten weißen Mittelſtreifen von der Vorderſtirn bis in den Nacken, der den Vogel ſehr auszeichnet und in Naumann's Abbildung recht gut dargeſtellt iſt. Die Schwung⸗ und Steuerfedern ſind ſchwärzlich mit grau⸗ weißen Federrändern, welche auch die Oberflügeldeckfedern zeigen. Auf dem Oberflügel ſtehen zwey grauweiße Binden. Die Kehle und die Obergurgel ift ſchön roſtroth mit einem weißlichen Strei⸗ fen, der am Schnabelwinkel anfängt, ſich unter den Augen und Backen hinzieht und dem weißen Mittelſtreifen auf dem Kopfe 32 498 499 entſpricht. Der übrige Unterkörper ift weiß, auf der Oberbruſt — der Kropf über ihr iſt weiß — und an den Seiten ſchön roſtroth gefleckt. Emberiza rustica. Dieſer Vogel iſt ein etwas veränderter Rohrammer. Er ſieht auf dem Oberkörper dieſem ſehr ähnlich, fällt aber ſtark ins Roſtrothe und hat keinen weißen Halsring, anſtatt deſſen aber einen weißen Augenſtreif und Nackenfleck, der Hinterhals iſt faſt rein roſtroth. Der Unterkörper iſt rein weiß mit roſtbraunrothem Bande am Kropf und ſolchen Flecken an den Seiten, der Schnabel iſt hellhornfarben, auf dem Rücken und an der Spitze hornſchwärzlich, die Füße und Nägel find hell: hornfarben. . Da ich hier von den Ammern etwas mittheile, will ich auch eine kurze Beſchreibung einer Emberiza cia im reinen Jugendkleide, welche ich aus Ungarn erhielt, mittheilen. Ich weiß nicht gewiß, ob dieſes Kleid irgend— wo ſchon beſchrieben iſt, oder nicht. Auf jeden Fall wird eine Beſchreibung dieſes ſeltenen Kleides nicht überflüfftg ſeyn. Der Schnabel und die Füße ſind an dem getrockneten Vogel hornfarben, die Zehen hornweißlich. Der Oberkörper iſt gedämpft ammerfarbig, auf dem Kopfe viel lichter und mehr ins Graugelb— liche ziehend, als auf dem Rücken. Dieſe Farbe ſteht zwiſchen der eines jungen Gold- und Rohrammers in der Mitte. Ueber dem Auge iſt ein heller, gelbgrauer Streif nur angedeutet. Der Bürzel iſt roſtroth mit ſchwarzbraunen Längefleckchen. Die Schwung⸗ und Oberflügeldeckfedern find ſchwarzbraun, die vorderſten mit weiß⸗ lichen, die andern mit roſtfarbigen Kanten, welche an den hintern breit find und ganz wie bey dem Rohrammer ausſehen, die Steuer- federn ſind ſchwarz mit roſtfarbigen, an den beiden mittlern ſehr breiten Kanten; die 2 äußerſten find weiß mit ſchwarzem Schaft— ſtrich. Auf dem Flügel ſtehen zwey deutliche Binden, von denen die oberſte weiß, die unterſte roſtfarbig iſt. Der Unterkörper iſt ſchmuzigweiß, auf dem Kropf und an den Seiten roſtgrau über: laufen und an dieſen Stellen mit bräunlichen Längeſtreifchen be— ſetzt, die Unterſchwanzdeckfedern ſind gelblich. Man ſieht aus dieſer Beſchreibung, daß der Zipammer im Jugendkleide mit dem jungen Rohrammer große Aehnlichkeit hat. Eimberiza hiemalis. Der Oberkörper, der Vorderhals und die Oberbruſt — hier wie abgeſchnitten — rußfarben, auf dem Flügel, dem Schwanze, dem Halſe und der Oberbruſt am dun— kelſten, auf dem Rücken ins Graue, mit kaum bemerkbaren dunk— lern Längeflecken, die Schwung- und Oberflügeldeckfedern mit heil grauen Kanten, welche an den dreh hintern Schwungfedern ſehr bemerkbar find; die erſte und zwehte Steuerfeder ganz, die dritte in einem keilförmigen Flecken, wie die Unterbruſt, der Bauch und die Seiten weiß. Der Schnabel fleifchfarben, die Füße braun. Alle dieſe Ammer, der junge Zipammer ausgenommen, ſtehen im Muſeum zu Maynz. Es iſt weltbekannt, daß der Winterammer in Nordamerica lebt, von wo aus er ſich nach Temminck und Bonaparte nach den Ländern des nördlichen Europa verirren ſoll. Allein dieſes letztere ſcheint mir noch gar nicht ausgemacht. Ich habe noch nirgends geleſen, daß die Emberiza hiemalis von irgend einem Naturforſcher wirklich in einem nordeuropäiſchen Lande an— getroffen worden iſt, und ſo lange dieſes nicht geſchieht, iſt das europäiſche Bürgerrecht dieſes Vogels noch ſehr ungewiß. Doch wo ſollte ich aufhören, wenn ich alle dieſe merkwürdigen Vögel, welche das Muſeum in Maynz aufzuweiſen hat, kurz bes ſchreiben wollte. Ich will nur von einem einzigen europäiſchen Vogel das Jugend- und erſte Herbſtkleid kurz angeben, dieſes iſt — 500 Boseis rosea (Pastor roseus Temm., Turdus roseus L.), wie ich es in Maynz und Straßburg ſah. Im Jugendkleide hat dieſer Vogel eine große Aehnlichkeit mit einem jungen Staar, wodurch die große Verwandtſchaft der Vieh⸗ vögel mit den Staaren deutlich wird; allein er iſt viel lichter, auf dem Oberkörper hellgrau, an den Schwung- und Steuerfe⸗ dern ſchwärzlich mit hellgrauen Federrändern, der Unterkörper ift weißgrau, an der Kehle weiß, an dem Kopfe tiefgrau gefleckt. Der Schnabel und die Füße ſind licht gefärbt. Das erſte Herbſtkleid. Der Kopf und Vorderhals iſt matt ſchwärzlich mit hell- oder hellgelblichgrauen Federrändern. Der Hinterhals, Ober- und Unterrücken, wie der Bürzel, die Schulter- und die kurzen Oberſchwanzdeckfedern gelbgrau, die Schwung- und Steuerfedern ſchwärzlich mit hellgrauen Feder: rändern, der Unterkörper iſt von dem Schwarz des Vorderhalſes an hellgrau, der Schnabel hornbraun. Dieſer Vogel befindet ſich in Maynz und ich möchte ihn für ein Weibchen im erſten Herbſtkleide halten. R Ein anderer Viehvogel, wahrſcheinlich ein Männchen im erften Herbſtkleide, ſteht in Straßburg und hat folgende Zeichnung. Der Kopf und Vorderhals iſt ſchwarz mit grauen Federrändern, der Hinterhals, Rücken, Bürzel, die Schulter- und kurzen Ober⸗ ſchwanzdeckfedern röthlichgrau, die Schwung- und Steuerfedern ſchwarz mit rothgrauen Federrändern, welche auf dem braun⸗ ſchwarzen Oberflügel auch ſichtbar ſind. Der Unterkörper iſt von dem ſchwarzen Vorderhalſe an röthlichgrau, vor und hinter dem Auge ein röthlichgelber Streif. Der Unterſchwanz wie bey den alten Vögeln. Der Schnabel ift hornfarben, ins Gelbliche gie: hend, der Fuß rein hornfarben. 5 Anatomie. Dr. M. Rus coni. 1) Ueber eine Sonderbarkeit im Lymphſyſtem des gemeinen Froſches und der Meerſchildkröte (Testudo caouana). (Academie zu Mayland. November 1842.) Wohl hat ein berühmter Zootom bemerkt, daß die Claſſe der Lurche dem Blicke des anatomiſchen Forſchers ſehr viele Anoma— lien darbiete. Wirklich ſind die Eigenthümlichkeiten in dieſer Claſſe ſolcher Art und in ſolcher Menge, daß man ſagen möchte, die Natur habe in jedem Augenblick ihren Organiſations-Plan geändert, um die Manchfaltigkeit ihrer Mittel zu zeigen; daher iſt das Studium dieſer Anomalien nicht unfruchtbar, wie viele glauben, ſondern vielmehr ſehr erfreulich und nützlich, weil ſich unſer Gemüth bey der Betrachtung des innern Baus der Thiere zur Bewunderung erhebt, und weil die Lebensart und der In⸗ ſtinet der Thiere immer eine Folge ihrer Organiſation iſt. Ich habe ſchon früher gezeigt, daß die Arterien des Gekröſes beym Froſch in den Lymphgefäßen ſtecken oder vielmehr in den Milchſaftgefäßen. Im verfloſſenen Sommer habe ich entdeckt, daß nicht bloß die Arterien, ſondern auch die Venen des Gekröſes in den Milchſaftgefäßen enthalten ſind, bald eine Vene allein, bald eine Arterie allein, bald beide beyſammen. — Zwiſchen den Blättern des Gekröſes und längs dem concaven Rande der Därme liegt ein weiter Lympheanal, in welchen alle Lymphſtämme der Därme münden, mit Ausnahme derer vom Zwölf⸗ fingerdarm. Aus dieſem Canal entſpringen die Milchſaftgefäße, laufen auf dem Gekrös fort, und endlich zuſammen in den kleinen Chylus⸗Behälter am Grunde des Gekröſes; die Darmvenen treten 501 auch in den genannten Canal, gehen durch ihn hindurch, verei⸗ nigen ſich in große Stämme, und laufen ebenfalls zu der kleinen Cisterna, immer eingeſchloſſen in Lymphgefäßen. Die Arterien nehmen den umgekehrten Weg, treten in den lymphatiſchen Canal, anaſtomoſieren mit einander, und von den anaſtomoſierten Aeſten gehen verſchiedene Zweige ab, welche durch den Canal gehen und auf dem Darm fortlaufen, immer eingeſchloſſen in Lymphgefäßen. Es vereinigen ſich alſo in dem Canal am concaven Rande der Därme Venen und Arterien und beide ſchwimmen in der Lymphe, welche den Canal anfüllt. Es iſt nun eine ausgemachte Sache, daß beh den Lurchen die Gekrösarterlen in den Lymphgefäßen enthalten find: die Meerſchild⸗ kröte macht jedoch hiervon eine Ausnahme. Ich habe gefunden, daß ihre Milchſaftgeſäße auf dem Wege von den Därmen zum Chylus-⸗Behälter keine Scheide für die Arterien bilden, ſondern verſchiedene Maſchen, worinn die Arterien und Venen eingehüllt ſind. Vor mir haben ſchon andere beobachtet, daß bey der Meer— ſchildkröte die Milchſaftgefäße an der Seite der Venen laufen und darauf verſchiedene Maſchen bilden; daß aber auch die Gekrös— Arterien in demſelben Fall mit den Venen feyen, iſt ein Verhalten, das meines Wiſſens von Niemanden beobachtet worden. 2) Ueber die Lymphgefäße der Lurche (Brief an den Herausgeber der Iſis im Jänner 1843.). Ich danke Ihnen für die Ueberſetzung meines erſten Briefs an Breſchet (Iſis 1841. S. 455.); aber ich kann Ihnen nicht bergen, daß Sie im Vorwort etwas geſagt haben, was nicht rich— tig iſt. n meinem Briefe habe ich bemerkt, daß Panizza in ſeinem Werk über die Lymphgefäße der Lurche bewieſen habe, die Aorta und die daraus entſpringenden Aeſte (die Aeſte allein und nicht ihre Zweige) ſeyen eingehüllt in den Chylus-Behälter; in Ihrem Vorwort ſagen Sie dagegen: Bekanntlich hat Panizza gezeigt, daß die Blutgefäße ganz von Lymphgefäßen umhüllt ſind. Sie werden mir verzeihen, wenn ich Ihnen ſage, daß mein berühmter Herr College nie etwas dergleichen behauptet habe, und fordere Sie und alle Zootomen heraus, mir das Gegentheil zu beweiſen. Mein gelehrter College, ich wiederhole es, hat bloß gezeigt, daß die Hohlader, die Aorta und die daraus entſpringenden Aeſte (nur die Aeſte und nicht ihre Zweige) in den Ductus thoracicus ein⸗ gehüllt find (enveloppes). In feinen Folgerungen ſagt er: Ri- sulta del pari, che i maggiori alvei del Sistema linfatico dei Rettili abbracciano o inviluppano i maggiori Vasi san- guigni, pag. 33., nehmlich die Hohlader, dann die Aorta und die davon entſpringenden Aeſte. Hinſichtlich der Zweige der letz— tern, welche die eigentlichen Arterien ſind, die zu den verſchie— denen Organen gehen, ſagt er pag. 9., daß fie ſich von ihren Hüllen befreyen und, indem fie darausgehen (uscendo), die Wände des Ductus thoracicus zu durchbohren ſcheinen (sembrano tra- forare uscendo le stesse pareti linfatiche); aber fte durch⸗ bohren ſie nicht, weil die Aorta und ihre Aeſte nach ihm nicht in der Höhle dieſes Canals liegen, ſondern nur von ſeinen Häu— ten eingehüllt ſind, wie das Herz vom Herzbeutel; mit einem Wort, Panizza hat durchaus nichts anderes geſagt, als was Bojanus vor ihm: man braucht nur die Figur 154. ſeiner Anatomie der europäiſchen Schildkröte anzuſehen und die Arterien C. G. HN. — 12. 2. 46. Ex abundantibus ductus thoraeici recessi- bus atque commissuris emergentes. Auf Taf. 2. und 3. von Panizza find die Arterien 20. 21. 3. 4. bey ihrem Ausgange aus dem Ductus thoracicus ganz nackt, und ſcheinen wirklich 502 die Häute dieſes Canals zu durchbohren. Hier iſt noch zu be— merken, daß das Princip, welches Panizza in feinen Folgerun⸗ gen S. 35. aufgeſtellt hat, von ihm nicht auf alle Lurche an- gewendet wurde: denn bey den Eidechſen ſagt er, der Ductus thoraeieus laufe an der Seite der Aorta (scorre al canto si- nistro dell’ Aorta, p. XVI.), ſo daß nach ihm dey den Sau: riern weder die Aorta noch ihre Aeſte, noch deren Zweige, über⸗ haupt nichts in den Lymphgefäßen eingehüllt ſey, was, nebenbey geſagt, ganz falſch iſt: denn bey den Eidechſen und Chamäleonen ſtecken die Aorta und ein Theil ihrer Aeſte in den Lymphgefäßen und ſind nicht bloß davon eingehüllt. Ich mache Ihnen dieſe Bemerkung, nicht um das verdiente Lob meines berühmten Colle— gen zu mindern, ſondern um Ihnen zu beweiſen, daß er in ſei— nem Werke nie geſagt habe, die Arterien überhaupt ſeyen ganz eingehüllt in den Lymphgefäßen, ſowie Sie zu überzeugen, daß ich in meinem Briefe an Breſchet die reine und ſtrenge Wahr: heit geſagt habe. [Was mein Vorwort betrifft, fo habe ich nur geſagt, Panizza habe gezeigt, daß die Blutgefäße von den Lymphgefäßen umz hüllt ſeyen; keineswegs, daß ſie darin ſteckten, was ein großer Unterſchied iſt. O.] 3) Neue Beobachtungen über den Proteus anguinus. Brief an Aleſſandrini zu Bologna. Hornung 1843. Sie haben oft ein ſolches Thier gewünſcht, um zu ſehen, ob den zwey Bläschen oder Pſeudopulmonen die Vene wirklich fehle, welche bey den andern Thieren dieſer Sippſchaft Vena pulmo- nalis heißt, und ob ihr zurücklaufendes Blut ſich, wie ich es angegeben habe, mit dem der Geſchlechtsorgane miſche, und unter den Nieren in die Hohlader gehe. Um Ihre Wißbegierde zu be— friedigen, zeige ich Ihnen an, daß ich meine Unterſuchungen wie: derholt und deutlich geſehen habe, daß beide Bläschen mit einer Arterie und einer Vene verſehen ſind, welche in entgegengeſetzter Richtung längs der Luftröhre laufen. Ich habe anderswo gejagt, daß dieſe Bläschen in der nämli— chen Verdopplung des Bauchfells liegen, worinn auch die Ge— ſchlechtsorgane, und daß ſie gegen den Schwanz eine Anheftung damit haben. An dieſer Stelle der Verbindung nun vereinigen ſich wirklich einige Venenzweige der Bläschen mit den Venen der Ge— ſchlechtsorgane, wie Sie es f. 3. t. II. der Monografia del Proteo (1819) ſehen können, durch welche ein Theil des Bläschen-Blutes durch die Venen längs der Luftröhre zum Herzen zurückkehrt, und ein anderer Theil durch die Hohlader; dieſe Mengung des Blutes zeigt ſich auch bey der Arterie, welche längs der Luftröhre her— unterſteigt: denn ſie läuft, nachdem ſie verſchiedene Zweige an ihr Bläschen abgegeben hat, fort und verzweigt ſich in das Ge- ſchlechtsorgan ihrer Seite. Daraus erſehen Sie, daß die Bläs— chen keine eigenthümliche und abgeſonderte Cireulation haben, wie die Lungen der andern Lurche. Zu dieſen neuen Unterſuchungen wurde ich veranlaßt durch einen Aufſatz in den Annals of the Lyceum of Newyork, Nov. 1827. [p. 259.] über ein ähnliches Thier aus dem dor⸗ tigen See, verſchieden von dem unſerigen: denn es iſt grau, nicht fleiſchroth, hat überall 4 Zehen, unſeres nur 3 und 2. Der Verfaſſer, J. A. Smith ſagt, das Thier gehe manchmal aus dem Waſſer und bleibe eine unbeſtimmte Zeit im Trocknen, und er glaubt daher, daß die americaniſchen und europäiſchen Protei mit Kiemen und Lungen verſehen feyen, und deßhalb im Waſſer und in der Luft leben könnten. Er widerlegt deßhalb einen Artikel im Edinburgh. phil. Journal V., worinn der 403 Verfaſſer meiner Meynung beytritt, daß unſer Proteus nur im Waſſer lebe und ſeine zwey Bläschen der doppelten Schwimm⸗ blaſe mancher Fiſche entſprächen. 4) Ich habe bey dieſer Gelegenheit auch Verſuche mit unſerm Proteus in Gegenwart unſers Profeſſors der chirurgiſchen Clinik, L. Porta gemacht, und zwar in Vergleichung mit den Aalen. Kaum aus dem Waſſer genommen, zeigen ſie große Beſchwerden und nach einer Stunde ſchwitzen ſie überall Schleim aus und nähern ſich dem Tode, welcher nach der Temperatur früher oder ſpäter eintritt. Bey 9° Reaumur dauert der Todeskampf 48 bis 54 Stunden, während die Aale 3 — 4 Tage leben. Sie ſehen mithin, daß die von Cuvier aufgeſtellte und von andern ergriffene Meynung, daß der Proteus Kiemen und Lungen habe, ohne Grund iſt. Gegenwärtig habe ich einen Aal ſchon 8 Tage im Trocknen bey einer Temperatur von 6—7. Er iſt noch ganz friſch und munter. 5) Ueber die Gefäß-Verbindung der Mutter mit dem Kinde (gelefen im April 1843.). J. Hunter ſagt (Observations 1786.), man habe zu jeder Zeit dieſer Verbindung nachgeſpürt; ſie blieb aber unerkannt bis 1754., wo Kenzie die Arterien und Venen einer vor der Nie— derkunft geſtorbenen Frau einſpritzte und in der Bärmutter eine Maſſe voll von eingeſpritzter Materie entdeckte und dieſelbe dem Hunter zeigte. Dieſer erkannte ſie für den Mutterkuchen und ſah, daß viele Arterien der Bärmutter mehrere Windungen mach- ten, in denſelben giengen und ſich in eine ſchwammige Subſtanz öffneten; deßgleichen aus den Höhlen derſelben Venen entſprangen, welche das Blut wieder zu der Mutter führten, ſo daß alſo das Blut nicht unmittelbar von der Mutter zum Kinde gieng, ſon— dern ſich in eine ſchwammige Subſtanz wie in einen Behälter entleerte und aus demſelben wieder durch Venen zur Mutter zu— rückkehrte. Viele Anatomen unterſuchten die Sache, und obſchon ſie den Bau des Mutterkuchens nicht ebenſo fanden; ſo wurde doch all⸗ gemein angenommen, daß keine unmittelbare Verbindung ſtatthabe. Dennoch zeigte Profeſſor Flourens der franzöſiſchen Academie Präparate von Caninchen, welche nach ihm die Gefäßverbindung zwiſchen Mutter und Kind beweiſen ſollten; auch bey Hunden, Katzen und Menſchen, kurz bey allen Thieren, welche nur einen Mutterkuchen haben; bey Schweinen dagegen, Kühen und Scha— fen, wo viele Mutterkuchen vorkommen, ſehen ihm ſolche Ein— ſpritzungen nie gelungen. Dieſer Unterſchied kam mir ſeltſam vor. Ich habe daher Ein- ſpritzungen bey Caninchen und Schafen mit Vorſicht und nach meiner Methode verſucht, und ſie ſind mir ſehr gelungen: aber dennoch iſt nie eine Einſpritzung aus den Gefäßen der Mutter zu denen des Kindes gegangen. Zwar ſah ich viele Gefäße aus der Bärmutter ſich verzweigen und ſich unter die Gefäße des Mutterkuchens miſchen, aber nie iſt ein Tropfen Maſſe aus denen der Mutter zu denen des Kindes gegangen. Auch hat C. H. Weber vor wenigen Jahren entdeckt, daß die Blutkügelchen der Embryonen viel größer find als die der erwachſenen Thiere, welche Beobachtung, von Wagner beſtätigt, beweiſt, daß kein ſolcher Uebergang ſtattfinden kann. 6) Ueber das Chamäleon. Er hat ein lebendiges, aber kränkliches Chamäleon erhalten, welches jedoch lang genug lebte, daß er es von der Seite und von vorn zeichnen konnte, welches letztere noch nicht geſchehen iſt. 504 Man ſieht dabey, wie das Thierlein ein Auge nach oben und das andere zu gleicher Zeit nach unten richten kann, was ſon— derbar ausſieht. Auch iſt die Farbe in der Morgendämmerung anders, als wenn die Sonne auf das Thier geſchienen hat. Ein anderes geſundes ſetzte er auf einen künſtlichen Baum mit wagrechten Zweigen an zwo Scheiben untereinander, aber nahe beyſammen. Das Thierchen gieng langſam von einem Zweig zum andern, ſtieg aber nie auf einen darunter ſtehenden, und fchien ganz zufrieden zu ſeyn. Von Zeit zu Zeit beſchmierte er die Zweige mit Honig, um Mucken anzulocken, und das Vorſchießen der Zunge zu beobachten. Die Luftblaſe unter dem Halſe und die Lungen tragen nichts dazu bey; es geſchieht bloß durch die Muskeln am Zungenbein, alſo ganz wie Duvernoh es erklärt, obſchon Dumeril widerſpricht; geſchieht auch nicht, wie ein Anatom von Dublin, welcher die fleiſchige Röhre der Zunge als einen erectilen Körper betrachtet gleich einer Ruthe, wodurch übri⸗ gens die Schnelligkeit der Bewegung gar nicht begreiflich würde. 7) Nervus accessorius. G. Morganti, ein hoffnungsvoller junger Anatom von May⸗ land, hat Unterſuchungen über die Wirkungsart des Nervus ac- cessorius Willisii angeſtellt, wodurch die Ergebniſſe von Bell, Johannes Müller, Biſchoff, Arnold, Longet und Valentin beſtätigt werden. Er hat ihn unterſucht bey Hund, Schaf, Caninchen, Katze, Pferd und Eſel und gefunden, daß er ſich verhält wie beym Menſchen, nehmlich vom ſeitlichen Strang des Rückenmarks entſpringt und auf ſeinem Wege weder mit den hintern Wurzeln anaſtomoſiert, noch irgend ein Ganglion bildet. Er hat außerdem geſehen, daß die Nervi pharyngei größtentheils von Faſern des Accessorius Willisii gebildet werden und daß bey Hund, Caninchen und Katze einige Fäden dieſes Nerven über das Ganglion jugulare des zehnten Paars unter der Form von 2 oder 3 Strängen laufen, ganz ſo, wie die kleine Portion des fünften Paars unter dem Ganglion gasseri durchläuft; ferner hat er gefunden, daß der äußere Aſt des Nervus Willisü von den⸗ jenigen Faſern gebildet wird, welche tiefer unten als alle andern entſpringen, und daß der Pharyngeus von Faſern gebildet wird, die etwas höher liegen als diejenigen, woraus der äußere Aſt entſteht. Daraus ſchließt er, daß die Bewegungsfaſern des La- ryngeus superioris, der Nervi cardiaci und der recurrentes diejenigen ſehn müßen, welches ſich vom Accessorius abtrennen unterhalb der nervi vagi, mit denen ſie ſich verbinden. Er entblößte ſodann bey einem Hunde den äußern Aſt des Accessorius jo nah als möglich an der Hirnſchale; bey Rei: zung und beym Abſchneiden bemerkte er keine Schmerzen; die Musculi sternocleido - mastoidei et trapezius zogen ſich aber zuſammen; dieſes wiederholte er bey andern Hunden und Schafen. Da man glauben könnte, dieſes Bewegungsvermögen des äußern Aſtes könnte von Fäden der Rückenmarksnerven herrühren oder von dem Hypoglossus; ſo ſtellte er auch zu dieſem Zwecke Un⸗ terſuchungen an, obſchon ſie wegen der venöſen Sinus ſehr ſchwie⸗ rig ſind. Da der Verfaſſer bewieſen hat, daß die untern Fäden des Ac- cessorius bewegende find und vom äußern Aſte herrühren, ſo blieb noch zu beweiſen, ob die obern Bewegungsfaſern, welche das Par vagum auf ſeinem Wege abgibt, vom eilften Paar, nehmlich dem Accessorius, abſtammen. Das Ergebniß dieſer Unterſuchung iſt: 1. Der Accessorius oder das eilfte Paar iſt ein motoriſcher Nerve, deſſen Thätigkeit zu den Musculis sterno- cleido- mastoideis, trapeziis et musculis intrinsecis laryngis ſich erſtreckt; deßhalb nannte man ihn mit Recht Stimm⸗ nerven. Der äußere Aſt des Accessorius bildet ſich aus den Fa⸗ “fern, welche zuerſt aus dem Rückenmark entſpringen. 3. Der innere Aſt, gebildet von den letztern Faſern des Ner— vus vagus, iſt derjenige, welcher einen großen Theil des laryngeus bildet, den recurrens liefert, und auch die Be⸗ wegungsfaſern, welche das zehnte Paar auf ſeinem Wege abgibt. » Magazine of Zoology and Botany, conducted by W. Jardine, P. J. Selby and Dr. Johnston. London, by Highley. Band L 1837. 8. 602. t. 18. ill. Heft J. S. 1. L. Jenyns, einige Bemerkungen uͤber das Stu— dium der Zoologie und über den gegenwaͤrtigen Stand der Wiſ— ſenſchaft. Eine lehrreiche Ueberſicht, welche wir aber nicht aus⸗ ziehen koͤnnen. S. 32. J. S. Henslow, uͤber die Abſonderung anſtoßen⸗ der Lagen im Holze der Exogenen; mit Holzſchnitten. S. 35. W. Baird, die Naturgeſchichte der brittiſchen En— tomostraca. Voran die Geſchichte und Literatur, ſodann die Claſſificatio⸗ nen und die Lebensart. Fortſetzung S. 309. Beſchreibung der einzelnen Gattungen nad) dem Syſtem von Latreille. Dieſe find ganz ausfuͤhr⸗ lich. Geſchichte, Zerlegung, Lebensart, Literatur, vollſtaͤndige Beſchreibung meiſtens nach andern Schriftſtellern, untermiſcht mit eigenen Beobachtungen. Dieſe Abhandlungen koͤnnten ein Buch füllen, und werden auch wohl als ein ſolches erſcheinen, wenn ſie es nicht ſchon ſind. Es iſt unmöglich, einen Auszug davon zu geben. Ordo Branchiopoda. Sectio Lophyropa. Group Car- einoida. Genus Cyelops. Cyelops quadricornis t. 8. Mit ſehr zahlreichen Citaten und umſtaͤndlicher Beſchreibung; ſo auch bey den folgenden. C. eastor t. 10., minutus t. 9., chelifer t. 9. C. strœmii n. t. 9.: Antennis eurtis; capite rostrato, manibus unguiculatis, cauda biloba, setis duabus brevibus instructa; ovario externo unico. C. furcatus u. t. 9.: Antennis furcatis; capite brevi- rostrato; manibus unguiculatis; ovario'externo unico magno. C. depressus n. t. 9.: Corpore lati-depresso; antennis brevibus; cauda biloba, setis duabus brevissimis instrueta. Fortſetzung S. 514. Cypris pubera t. 16., detecta. Fortſetzung Bd. II. S. 132. C. striata, vidua t. 5. f. 1., monacha f. 2., candida f. 3., fusca f. 4., reptans f. 5., bispida f. 6., compressa f. 7., minuta f. 11., joanna f. 12., elongata f. 13., westwoodii f. 14., gibbosa f. 15., elavata f. 16. Cythere flavida, reniformis f. 16 — 22., albo- maeulata f. 23., alba f. 24., variabilis f. 25., aurantia I. 26., nigre- scens f. 27. Fortſetzung in Annals of nat. Hist. I p. 245. D. pulex, vetula t. 9. f. 13., reticulata f. 14., 'cornuta f. 15. Schluß. h Iſis 1814. Heft 7. 506 S. 42. M. J. Berkeley, Bemerkungen uͤber brittiſche Pilze; mit Abbildungen. S. 50. R. Parnell, Beytraͤge zur Ichthyologie des Firth of Forth, t. 1. ill. Ausführliche, Beſchreibung, Naturgeſchichte und Fang; für uns zu ausfuͤhrlich. Clupea alba (Wbite-bait) f. 1. wutde früher füt das Junge vom Schad gehalten. Groͤßter 5“. Clupea sprattus (Sprat) f. 2. 4-5”; wird in Menge ge- geſſen, friſch und geſalzen. Clupea harengus f. 3. 11“, kommen im July und Auguſt in Menge an den Strand, laichen im October. Fortſetzung S. 344. Tad. pole Fish (Raniceps trifurca- tus) nicht ſelten, mit Pholis laeris und andern Blenniis; ſieht aus wie eine Kaulquappe, hat am Anfang der Siitenlinie 10 kleine Hoͤcker, welche ſpaͤter verſchwinden, und dieſes gab Rani- ceps jago; es find kleine Druͤſen unter der Oberhaut. Färbung rußſchwarz, Lippen, Mundwinkel und untere Kiemendeckel weiß; zweyte Ruͤckenfloſſe, Schwanz: und Steißfloſſe ſchwarz mit weiß⸗ lichem Rand; Kopf 3 des Leibes. In jedem Kiefer kleine fpigige Zaͤhne, auch im Gaumen und Schlund, keine auf der Zunge; Unterkiefer kurzer mit einem ſehr kleinen Baͤrtel. Zweyte Rüden: floſſe von den Bruſtfloſſen bis zum Schwanz; Steißfloſſe faſt eben ſo lang; Bauchfloſſe an der Kehle, die zween erſten Strah— len am laͤngſten. Schuppen kaum bemerklich, Schwimmblaſe groß. R. 2 und 67. Sch. 20. St. 57. Br. 17. B. 6. Seitenlinie grad von den Bruſtfloſſen bis zur Mitte, ſenkt ſich dann und geht wieder grad bis zum Schwanz. Keine Blinddaͤrme, waͤh⸗ rend die Gadidae viele haben, gehört daher nicht dazu, auch weil Schuppen auf dem Kopfe ſind; bildet eine eigene Familie. Laicht im April und frißt gern Kerfe. S. 57. E. Bevan, über die Honigbiene und die Laͤnge ihres Lebens. Ein guter Stock beſteht aus 12— 20,000 Stuͤck, welche eine einzige Mutter legt. Man nimmt an, daß ſich dieſe Zahl ver: doppelt, wenn man das Schwaͤrmen verhindert durch Vergroͤße⸗ rung des Raums: wiederholte Verſuche aber haben bewieſen, daß man deſſenungeachtet im folgenden Winter nur 2— 3000 findet. Im Fruͤhjahr vermehren ſie ſich wieder, und vermindern ſich im naͤchſten Winter, und ſo fort von Jahr zu Jahr. Das kann mithin nur daher kommen, daß in jedem Winter die Bie⸗ nen ſterben; die Arbeiter leben mithin weniger als ein Jahr. Die Königinn legt am meiſten im Fruͤbjahr; und dieſe ſterben wohl vor dem Winter, und werden erſetzt durch diejenigen, welche im Sommer und Herbſt und ſelbſt bey mildem Wetter im Win⸗ ter ausſchliefen. Da die Koͤniginn zu dieſen Zeiten viel weniger legt; ſo begreift man die Ungleichheit in der Zahl. Die Arbeiter leben mithin kaum länger als 6—7 Monate. Man kann alſo annehmen: Im Jong e e 0 Im ir 1a a tee ee IE Im Sommer und Habt . . . . 6,000 26,000 Geſtorben zwiſchen December und Hornung 23,000 Stand im Hornung 3,000 Soweit kam ich durch die Theorle: nun der Verſuch. Am 13. Juny 1835. that ich den erſten Schwarm in einen Glasſtock. Am 1. July entfernte ich die Koͤniginn, nachdem ſie mitten im Legen der Drohneneyer und der Stock mit Honig, 33 507 Eyern und Brut wohl verfehen war. Obſchon dadurch keine Unruhe entſtand; ſo bemerkte ich doch, daß die Bienen ſehr fleißig an 4 neuen Koͤniginnenzellen arbeiteten und ſehr geſchaͤf— tig Bluͤthenſtaub eintrugen, Honigzellen fuͤllten und verſchloſſen, Brutzellen reinigten und mit Honig fuͤllten, kurz ſo, als wenn die Koͤniginn nicht fehlte. Die gewöhnliche Zeit zur Erweite— rung und Verſchließung der Koͤniginnen-Zellen gieng voruͤber, ohne daß ſie dieſelben groͤßer als einen Eichelnapf gemacht haͤtten. Nach einigen Tagen ſchloffen die jungen Arbeiter aus und am 13. July die Drohnen bis zum 25. Das ſetzte mich in Ver⸗ legenheit. Ich vermuthete, daß die Bienen erwarteten, daß die Koͤniginn ein Ey in die angefangenen Zellen legen moͤchte, weil ſie unaufhoͤrlich die Koͤpfe hineinſteckten. Dieſe Zellen lagen am Rande der Waben, wo ſie, wie ich glaube, immer liegen und nicht durch Abbrechen von Arbeiterzellen verfertigt werden, wie es der Fall iſt, wenn kuͤnſtliche Koͤniginnen-Zellen gemacht werden. Drey Wochen nach der Entfernung der Koͤniginn waren alle Arbeiter ausgeſchloffen. Ich gab immer genau Acht, bemerkte aber bis zum Schluſſe des Herbſtes keine Veränderung; die Drohnen wurden nicht getoͤdtet und keine Eyer gelegt; Honig vollauf; die Wärme immer 43 — 45 F. Die Drohnen vers minderten ſich Ende Octobers und in der Mitte Novembers war keine mehr vorhanden. Bald nach ihrem Tode verminderten ſich auch die Arbeiter und am 30. December waren nur noch 13 lebendig; des Abends ſtarben zween, am andern Morgen 3 andere. Dann umgab ich den Stock mit einer wollenen Decke und hielt das Zimmer warm auf 50 — 60°. Daraus folgt alſo, daß die Drohnen 4 Monat leben, die Arbeiter 6. Vom Stock bekam ich 12 Pfund Honig. Das wird von Reaumur beſtaͤtigt. Er zeichnete im April 500 Bienen mit rothem Firniß und ſah ſie noch einen Monat nachher; aber im November keine mehr. Der Firniß konnte aber verſchwinden oder die gezeichneten waren nicht von der Fruͤh⸗ lingsbrut. Nach Huber, Della Rocca, Dunbar und Golding lebt die Koͤniginn wenigſtens gegen 4 Jahr. Aus dieſem Verſuch ſcheint uns nicht das Geringſte zu folgen. Die Bienen koͤnnen ja gerade deßhalb geſtorben ſeyn, weil ſie keine Koͤniginn hatten. O.] S. 62. J. Gould, uͤber den Vogel Paradoxornis (Iſis 1858. S. 174.) Holzſchnitte vom Kopf. S. 64. G. Johnſton, die Naturgeſchichte der brittiſchen Zoophyten. Abhandlungen, welche unveraͤndert in ſeinem bereits erſchienenen und von uns angezeigten Werke (Iſis 1842. S. 155.) enthalten ſind. Fortſetzung S. 440. uͤber den Bau und die Bildung des Polypenſtocks. S. 445. Die Claſſification der brittiſchen Zoophyten. Subclassis I. Zoophyta radiata. Ordo I. Hydroidea. Ordo II. Asteroida. Ordo III. Helianthoida, Subelassis II. Helianthoida. Ordo IV. Ascidoida. Fortſetzung Band II. S. 319. Hydroida. Band J. S. 82. folgen Auszüge aus Büchern, wie nach jedem Heft. Heft ll. S. 125. William MacGillivray, über die Verdau— ungsorgane der Vögel T. 4-5. Abgebildet von Aquila chry- —— 508 saetos, Buteo vulgaris. Er ſagt, man koͤnnte wenigſtens 20 Sippſchaften nach dem Darmcanal unterſcheiden: Hier gibt er die Unterſchiede von den Eulen, Falken, Eisvoͤgeln, Moͤven, Reihern, Enten, Huͤhnern und Tauben und beſchreibt alle Theile der abgebildeten ſehr genau. Eine Fortſetzung iſt nicht vorhanden. S. 136. Ch. C. Babington, botaniſche Bemerkungen uͤber Callitriche pedunculata, Taraxacum dens leonis, Alo- pecurus fulvus, Festuca duriuscula, Polypodium calcareum. S. 41. A. Smith, zwo neue Sippen von Lurchen aus Suͤdafrica. Drey Gattungen wie Seineus haben eine Laͤngs⸗ falte vom Maul bis zum Anfang der hintern Füße und dar— uͤber ein Streifen kleiner Warzen. Pleurotuchus: Caput quadrangulare, supra scutatum. Dentes in maxillis et palato, priorum aequales, fixi approximate, sublongi, cylindrici, acuminate et confertum applicati ad superficiem internam ramorum, ultimi breves acuminati eylindriei et in seriebus duabus profunde in ore siti. Lingua crassa depressa et apice ineisa. Oculi pal- pebris duabus, pupillis circularibus. Corpus subquadran- gulare, dorso lateribusque squamis quadrangularibus ca- rinatis tectis; abdomine seutis quadratis in fasciis: trans- versis, gutture hexagonis. Plica longitudinalis eutis pro- minens inter angulum oris et extremitates posteriores. — Cauda subeylindrica, verticillata, et squamae, exceptione illarum prope anum, valde carinatae. Pedes quatuor, dactyli quinque; digiti palmarum breves, secundus et ter- tius fere aequales, posteriorum longi, secundus longissi- mus. Pori femorales. ©. 401. ſagt J. C. Gray, es ſey einerley mit feiner Ci- cigna und Wiegmanns Pteropleura. 1. Pleurotuchus typieus: Supra brunneus, dorso dua- bus lineis longitudinalibus albis et duabus nigro variega- tis; lateribus maculis subflavis notatis; subtus flavo-albus. Länge bis zum After 4“, Schwanz 73, Schenkelporen 16, 10 Laͤngsreihen von Platten am Bauch. Bewohnt duͤrre Sand—⸗ ebenen im kleinen Namagua-Land, haͤufig an der Muͤndung des Oranienfluſſes; heißt bey den Hottentotten Ourukaima-aap; iſt hurtig, flieht unter Buͤſche. 2. Pl. desjardinii: Supra sub- brunneus, dorso fas- eiis duabus longitudinalibus, exteriore alba, interiore ni- gra, maculis nigris; lateribus lineis verticalibus nigris et albis notatis; subtus flavo albus. Leibeslaͤnge 31", Schwanz 54, Schenkelporen 12, 8 Reihen Bauchplatten. Suͤdkuͤſte an Waͤldern. 3. Pl. chrysobronchus: Supra brunneus, dorso duabus lineis flavis et duabus nigris notato; lateribus brunneis, griseo umbratis; gutture flavo; abdomine livido-albo. Leibeslaͤnge 4“, Schwanz 64. In feuchten Wäldern an den Quellen des Cowiefluſſes bey Grahams-Town und Blaukranz. Colubridae. Chrysopelea Boie: Dentes per series 6 dispositi; maxillares mediocres, fere aequales; eylindrici, acuti et angulo obtuso recurvi; palatinorum parvi, bre- ves, numerosi, approximati; mandibularum medioeres, anteriores remoti, longiores, posteriores approximati, omnes leviter recurvi. Caput distinctum, depressum ovato-triangulare, apice rotundato, rietu oris amplo; nares mediocres subverticales; oculi magni verticales, pupilla rotunda. Truncus longus subeylindrieus. Cauda tenuis longa et triangularis. Scuta abdominis versus extremita- 509 tem carina transversa obtusa. Squamae caudae transverse carinatae. 1. Chrysopelea boieii: Supra viride-brunnens, anteriore parte dorsi linea flava longitudinali variata; labio supe- riore, margine externo supereiliorumque flavis; linea nigra longitudinali inter oculum et oceiput; infra viride-flavus. Bauchplatten 165, Schwanzplatten 119 Paar. Rumpf 2. 7, Schwanz 143“, Schuppen faſt in Querreihen, die der Ruͤckenreihe groß und etwas viereckig, die andern laͤnglich wie bey Bucephalus. Ceylon. 2. Chr. capensis: Supra viridi- caerulea, infra antice viridis, viridi- flavo umbrata, postice viridi- caerulea. Bauchplatten 216, Schwanzplatten 109 Paar, Rumpf 2’ 8", Schwanz 11“; Schuppen groß, oval, in ſchiefen Reihen, wie bey Chrysopelea ornata, Augen braun. Wurde getoͤdet an der Muͤndung des Oranienfluſſes, als ſie um den Zweig eines großen Strauches gewunden war; ſuchen daher wohl alle ihre Nahrung auf Baͤumen. S. 145. J. Duncan, Charactere und Beſchreibungen brittiſcher Mucken. Eine vollſtaͤndige Naturgeſchichte dieſer Kerfe mit den Charac⸗ teren der Sippen, der Beſchreibung der Gattungen, Fundort und Lebensart. Bey jeder Sippe ein Holzſchnitt mit der Fliege und den Characteren, beſonders Ruͤſſel, Fuͤhlhoͤrner und Fluͤgel; eine fleißige Arbeit. Stratiomydae: Charactere ausfuͤhrlich. A. Schildchen bewaffnet. 4) Fuͤhlhoͤrner ohne, oder mit kurzem Endſtiel. 1. Erſtes Glied viel länger als zweytes Stratiomys. 2. Erſtes und zweytes Glied faſt gleich Odontomyia. 6) Fuͤhlhoͤrner mit einem verlängerten Endſtiel. 1. Drittes Glied vierringelig. Oxycera. 2. — — fuͤnftingelig Clitellaria. B. Schildchen unbewaffnet; drittes Glied der Fuͤhlhoͤrner. a) Scheibenfoͤrmig. 1. Bauch ziemlich rund Pachygaster. 2. Laͤnglich Sargus. b) Oval Chloromyia. c) Faſt ſpindelformig Nemotelus. Nun wird die Sippe Stratiomys abgebildet und genau be⸗ ſchrieben. Bey den Gattungen ſind die Citate. St. chamaeleon, potamida, furcata, riparia, strigata. Odontomyia argentata, ornata (furcata), felina, hydro- poda, hydroleon, viridula, tigrina. Clitellaria ephippium. Oxycera pulchella, trilineata, muscaria, formosa, ter- minata, analis, 3 Nemotelus uliginosus, pantherinus (marginatus), nigri- nus (nigritus), brevirostris. Sargus euprarius, infuscatus, nitidus, flavipes, reau- muri. Chloromyia formosa (aurata), polita, flavicornis, Pachygaster ater, leachii. Fortſetzung S. 359, Tabanidae. A. 5 ee Glieder der Fuͤhlhoͤrner napffoͤrmig und un⸗ gleich. a) Drittes Glied fuͤnfringelig 6) Vierringelig Tabanus. Haematopoda. 510 B. Die zwey unterſten Glieder walzig und gleich Chrysops. Tabanus bovinus, autumnalis, micans (austriacus), vit- tatus, tarandinus, bromius (maculatus), montanus, luridus, solstitialis, tropieus, rustieus, fulvus. Fortfegung S. 353. Chrysops caecutiens, relictus (viduatus), pictus. Haematopoda pluvialis. Fortſetzung Band II. S. 205. Fam. Bombylidae. A. Ruͤſſel länger als Kopf und Bruſt. a) Erſtes Fuͤhlhornglied viel laͤnger als zweptes. Bombylius major ſig., medius, pietus, posticus, minor, etenopterus, einerascens. b) Erſtes und zweytes Fuͤhlhornglied kurz und gleich. Phthi- ria pulicaria. B. Ruͤſſel Elirzer als Kopf und Bruſt. Ploas virescens. Fam. Conopidae. Conops vesiculatus, flavipes fig., quadrifasciata, aculeata, macrocephala, nigra, rufipes, ceriaeformis. Fam. Myopidae. Myopa pieta, buccata, testacea, dor- salis, ferruginea, fasciata, atra (annulata), pusilla. S. 167. P. J. Selby, Bemerkung über, Lutjanus ru- pestris t. 6. ill. Nach einer großen Fluth im Hornung 1836 wurde dieſer Fiſch mit andern an den Strand von Northumberland und Ber⸗ wickſchire geworfen. Die meiſten waren Labridae et Pleuro- nectidae, meiſtens Labrus maculatus. Der Lutjanus rupestris gleicht Jago's Goldsinny bey Ray Synopsis App. p. 163. fig. 3, aber nicht Pennants Goldsinny, was ſchon Bloch bemerkt hat, nehmlich mit den ſchwarzen Flecken am Grunde der Schwanzfloſſe auf oder etwas unter der Seitenlinie und nicht oben auf der Schwanzwurzel wie bey Jago' s Goldsinny, dieſer hat auch einen ſchwarzen Flecken vorn an der Ruͤckenfloſſe, welcher Pennants Fiſch fehlt. Die Abbildung S. 301. bey Yarrell iſt wahrſchein⸗ lich ein junger Lutjanus rupestris. Crenilabrus luscus in Couchs Fiſchen (Loudons Magazin V.) iſt davon verſchie⸗ den, und dazu gehört. Labrus cornubicus; nähert ſich dem Crenilabrus tinca, dem aber die zween Flecken fehlen. Dann folgt eine genaue Beſchreibung von Lutjanus rupe- stris. Länge 62“, Höhe 2. R. 18-49, Br. 14. B. 145, St. 348, Sch. 15 2. Farbung roſenroth, an den Sei⸗ ten mit Goldgelb untermiſcht und mit ſchwachen dunklern Baͤn⸗ dern auf dem Rüden: auf dem Deckel ein blauer Flecken, Floſ⸗ ſen gelblich roth; vorn an der Bruſtfloſſe ein ſchwarzer Flecken und einer auf der Schwanzwurzel. S. 170. Jon. Couch, uͤber einige Umſtaͤnde bey der Haͤu— tung der Garneelen und des Hummers. Wahrſcheinlich iſt die Haͤutung ſelbſt bey nahe verwandten Gattungen verſchieden. Reaumur hat fie zuerſt beym Fluß⸗ krebs (Potamobius fluviatilis) beſchrieben. So iſt es wohl auch beym Prawn (Palæmon serratus). Der Hummer (Lobster, Astacus europaeus) haͤutet ſich anders. Er enthält ſich keineswegs vorher der Nahrung: denn oft wird er in Topfen mit Köder gefangen, und wenn ihn der Fiſcher anfaſſen will, fo ſchluͤpft er heraus, und läßt die leere Hülfe zuruͤck, ohne daß er ſich dabey ſehr bewegt; entwiſcht aber dennoch. 511 In der zuruͤckgelaſſenen Schale aber fand ich die Futterale der Fuͤhlhoͤrner und Palpen unverſehrt, ebenſo Stiel und durch— ſichtige Augendecke, aber der erſtere hieng nur noch ſchwach an, ſo daß er im Meer bald abgefallen waͤre. Die Ringel und Gelenke des hintern Theiles des Leibes hiengen alle aneinander, aber ohne Vermittlung einer Haut, die untern Theile von der Schnauze an mit Einſchluß der Kiefer und Fußkiefer, der Schee: renfuͤße, der Sternal-Platten, Speiſeroͤhre und der einen Haut des Magens bildeten eine zufammenhängende Maſſe ohne an: dere Trennung als diejenige, welche vom Mangel jeder Art von Haut entſteht. Alle dieſe innern Theile waren weit in den Panzer gezogen; nur an den letztern konnte man erkennen, wie das Thier ſich aus feinem Futteral befreyt. Mitten durch läuft eine gerade wie mit einem Meſſer geſchnittene Linie ſelbſt durch die Schnauze bis zu dem ſpitzigen Fortſatz am Ende, an deſ— ſen Wurzel ſie rechts ausweicht, ſo daß die geringſte Anſtren— gung des Thiers hinreichte, ihm einen Durchgang zu verſchaffen. Beym lebendigen Hummer bemerkt man ſchon eine ſchwache Linie an der kuͤnftigen Trennungsſtelle. Bekanntlich wachſen die jungen Langſchwaͤnze ſehr ſchnell; wahrſcheinlich haͤuten ſie ſich im erſten Jahr zwey bis dreymal. Im Laufe des Sommers findet man unter einer Menge Prawn immer einen und den andern, der ſich kuͤrzlich gehaͤutet hat; im October und November aber ſcheinen ſie ſich alle zugleich zu haͤuten und dann nicht wieder vor dem Fruͤhjahr. Das erwachſene Thier ſcheint ſich aber nur einmal im Jahr zu haͤu— ten; Verletzungen aber und Incruſtationen von Schmarotzer— Thieren geben mir die Ueberzeugung, daß der Hummer im vorge— rückten Alter ſich unregelmäßig oder gar nicht mehr haͤutet. Fortſetzung S. 341. Haͤutung des Taſchenkrebſes (Cancer pagurus, common Crab.) Unterſcheidet ſich von der der Lang— ſchwaͤnze. Vor der Haͤutung verſteckt er ſich zwiſchen Felſen und faſtet; indeſſen gieng einer in einem Krabbentopf nach Fut⸗ ter. Als ich ihn am andern Tag am erſten Auguſt ſah, hatte er ſoeben die Schale abgeworfen. Laͤngſter Durchmeſſer des abgeworfenen Panzers 63“, Scheere und Schwanzlappen 33% ein Weibchen. Unten am Panzer laͤuft eine krumme Linie von den Kiefern zum hintern Theil des Leibes; dieſe Linie war ſchon am 30. July getrennt, und der Theil zwiſchen der Linie und der Sternalplatte ganz abgeſondert und einwaͤrts gefallen. Schei— den der Fuͤhlhoͤrner und Palpen vollkommen; ein Auge fort, das andere los haͤngend; Schwanz und Anhaͤngſel vollkommen; Sternalplatte bricht quer in der Mitte, und laͤßt an jeder Por: tion ein Paar Füße jederſeits. Scheeren und Füße ganz, keine Membran zerbrochen; auch die flachen Knochen, welche zwiſchen den Muskeln liegen und denſelben als Anheftungspuncte dienen, waren unverletzt; ebenſo die Decken der Kiemen bis in die klein— ſten Theile; das ganze innere Skelet war abgeworfen ohne Bruch und Verſchiebung, ſelbſt die bewegenden Knochen oder Hebel, welche von den Kiefern ab durch die Mitte des Leibes gehen und ſich innwendig am Ruͤcken veſtſetzen. Die ſonder— baren knoͤchernen Articulationen des Kauapparats im Magen nebſt dem doppelten cruſtenartigen Körper (vielleicht Druͤſe) am Pylorus, und alle knoͤchernen Cruſten oder Kammern, welche die Fußmuskeln enthalten, waren abgeworfen ohne Verſchiebung. Das neue lebendige Thier maß 73“ im laͤngſten Durchmeſſer, die laͤngſte Scheere und der Schwanzlappen 4, das Gewicht 24% Unze, alſo 5 Unzen weniger als eine lebendige gleich gro— ßen Krabbe. Färbung oben roth, unten blaßgelb, Schwanz purpurroth; die Borſten an den Fuͤßen vollkommen, aber weich, 512 was um ſo mehr bemerkt zu werden verdient, als ich die Por- cellana platycheles, bey welcher die Zotten fo auffallend ſind, ganz kahl geſehen habe, als ſie aus der Schale ſchluͤpfte. Beym Auffchneiden der Füße und Schenkel fand ich die Knochen— platten zur Anheftung der Muskeln weich wie Pergament; aus den Scheeren floß viel waͤſſerige Fluͤſſigkeit, und ſie ließen ſich ſodann aufblaſen wie eine Blatter. Beym Oeffnen des Leibes lief ebenfalls eine Menge Fluͤſſigkeit aus und er fiel in wenig Minuten zuſammen. Bey einer Krabbe, welche ſich haͤuten wollte, fand ſich das Innere der Glieder um J eingeſchrumpft. Das Thier hat Kraft genug an einen ſichern Ort zu kriechen; daſelbſt ſetzen ſich in feine ſammetartige Haut cruſtenartige Par⸗ likeln ab, wodurch fie größer und hart wird. Die kleinern oder juͤngern haͤuten ſich alle Monat, die aͤltern viel ſeltener. Ob fie die abgeworfenen Schalen freſſen, wie man behauptet, ift zweifelhaft: ich habe aber eine geſehen, welche eine andere faſt ganz aufgefreſſen hat. S. 174. Anzeigen von Buͤchern. S. 200. P. J. Selby, Nahrung der Salmen. Im Juny 1836 wurde ein weiblicher Salmo salar 12 Pfd. ſchwer bey ſeinem Austritt aus dem Meer gefangen, welcher im Magen 13 Spratten hatte, alſo nicht bloß von Entomoſtraken udgl. lebt. Ein junger nur 12 Pfd. ſchwer hatte einen Spratt im Magen. Heft III. S. 213. W. Swainſon, uͤber die Naturgeſchichte und die Verwandtſchaften der Cuculidae. Weichen am meiſten ab unter den Klettervoͤgeln, wie Bau und Lebensart beweiſen nebſt ihrer Verwandtſchaft mit andern. Sie leben in waͤrmern Laͤndern, und Europa hat nur zwo Gattungen. Ihre Haut iſt ſo duͤnn, daß ſie kaum ausgeſtopft werden kann; dagegen ſind die Federn ſehr ſtark und ſtehen auf Ruͤcken und Kreuz ſehr dick; ſo auch bey den Ceblepyrinen und den Tauben, mit welchen die Guckgucke in gewiſſer Verwandt⸗ ſchaft ſtehen. / Der Grund aber, warum ſich die Guckgucke in waͤrmern Gegenden aufhalten, liegt wohl in ihrer Nahrung. Sie freſ— fen Kerfe und Früchte; haben dennoch am Schnabel keine Bor: ſten, weil ſie nur weiche Raupen freſſen. Daß ſie aber Fruͤchte verſchlingen, deutet ihr weiter Rachen an. Deßhalb koͤnnen ſie nur in warmen Gegenden leben, wo es immer Kerfe und Fruͤchte gibt. Ihre Eigenſchaft zu klettern iſt nur ſchwach angedeutet. Sie klettern nicht mit dem Schnabel wie die Papageyen, hacken keine Loͤcher wie die Spechte und klettern nicht ſenkrecht wie die Baumlaͤufer; dennoch thun ſie es, aber auf andere Art. Ich habe Coceyzus in Braſilien oft klettern ſehen in allen Richtun⸗ gen, nur nicht in der ſenkrechten. Wegen ihrer kurzen Fluͤgel fliegen ſie nur von einem Baum zum andern; ſetzen ſich nur oben auf die Baͤume und ſuchen ſogleich die Aeſte ab, wobey ſie nur huͤpfen, heißen daher Katzenſchwanz; dabey iſt ihnen der lange Schwanz behuͤlflich. Nur durch die Fuͤße haͤngen ſie mit den andern Klettervoͤgeln zuſammen. Die aͤußere hintere Zehe bey den Spechten, Papageyen und Pfefferfraßen kann nicht nach vorn geſchlagen werden, wohl aber bey den Guckgucken, wenig⸗ ſtens zur Hälfte. Sie find daher halb Hocker und halb Klet—⸗ terer. Ihnen iſt noch eigenthuͤmlich, daß ſie mit Ausnahme von Molothrus pecoris die einzigen bis jetzt bekannten paraſitiſchen Vögel enthalten, weil fie ihre Eyer in die Neſter anderer Voͤgel legen. Der Typus der aͤchten Guckgucke iſt Molothrus pecoris. 513 2 Analogien. 1. Subtypiſcher Kreis. 1) Psittacidae: Schnabel kurz mit einem Zahn. — Den- tirostres. Raptores. 2. Typiſcher Kreis. 2) Picidae: Schnabel verlaͤngert und kegelfoͤrmig, Nas— loͤcher unter Federn. — Conirostres. Insessores. 3. Aberranter Kreis. 3) Certhiadae: Nasloͤcher unter einer hornigen Schuppe. — Scansores, Raptores. 4) Cuculidae: Kletterfuͤße unvollkommen, ſehr kurz, Nas— löcher unbedeckt, Schwanzdeckfedern ſehr lang. — Tenuirostres. Grallatores. 5) Ramphastidae: Füße ſyndactyliſch, Kopf und Kiefer groß. — Fissirostres. Natatores. Nun werden die Aehnlichkeiten zwiſchen den genannten Sipp⸗ ſchaften und Ordnungen aufgeführt. Analogien der Cuculinen. 1. Typiſche Gruppe. 1) Cuculinae: Schnabel etwas kegelfoͤrmig, die Seiten dick und abgerundet. — Conirostres. 2. Subtypiſche Gruppe. 2) Coceyzinae: Schnabel zuſammengedruͤckt; von der Wur⸗ zel an gebogen; die Spitze hackenfoͤrmig. — Dentirostres. 3. Aberrante Gruppe. 3) Saurotherinae: fangen ihren Raub von einem veſten Stand. — Fissirostres, Tenuirostres. 4) Judicatorinae: Schnabel kurz, dick, Lauf Fürzer als die aͤußere Zehe. — Scansores. Dann folgt eine Zuſammenſtellung mit den Haarthieren. Cuculinae. Conirostres. Insessores. Quadrumana. Ruminantes. Coceyzinae. Dentirostres. Raptores. Ferae. Solipedes. Saurotherinae. Fissirostres. Nalatores. Cetacea. Anoplotheres. e Tenuirostres. Grallatores. Glires. Edentata. Indicatorinae, Scansores. Rasores. Ungulata. Pachydermata. Endlich werden für analog gehalten: Cuculus, Vermes, Pediculus, Acarus, Stylops, Cynips, Chrysis. Fortſetzung S. 538. Beſchreibung des Baues, Verbreitung uſw. von folgenden Sippen. Cuculinae. Cuculus canorus; Oxylophus (Coceyzus le- vaill.), Erythrophrys carolinensis; Chalcites auratus; Eudy- namys orientalis. S. 247. W. Thompſon, über Coregonus pollan vom Lough Neagh. Im September hatte ich Gelegenheit den Pollan mit dem Vendace von Lochmaben zu vergleichen, wobey ich fand, daß fie von einander verſchieden find, wie auch der erſte vom Gwy- niad oder Coregonus von Wales wie er von Pennant be⸗ ſchrieben wurde. Ich habe davon ein Stuͤck unterſucht. Vom Gwyniad unterſcheidet ſich der Pollan: Schnauze nicht verlaͤngert; Schuppen der Seitenlinien anders; weniger Strah⸗ len in der Steißfloſſe, welche auch weiter vorn ſteht; Ruͤcken⸗, Steiß⸗ und Schwanzfloſſe kleiner; dritter Strahl der Bruſt⸗ floſſe am laͤngſten beym Gwyniad. Vom Pollan unterſcheidet ſich der Vendace auffallend in dem längeren und auſwaͤrts ge⸗ richteten Unterkiefer. Iſis 1844. Heft 7. 514 Größe des Pollans 10“, Kopf zum Leib wie 1: 33, Keibes- höhe S Kopflänge; beyde Kiefer gleich, manchmal mit einigen zarten Zaͤhnen; die Zunge mit vielen; die Seitenlinie ſenkt ſich abwärts hinter dem Deckel, und geht dann gerade fort, daruͤber 9 Schuppenreihen, darunter ebenſoviel, die Seitenlinie ſelbſt und die Ruͤckenlinie nicht gerechnet; 3. Strahl der Bruſtfloſſe am laͤngſten. R. 2412, Br. 16. B. 111, St. 211, Sch. 19, K. 9, Wirbel 59. Färbung bis zur Seitenlinie dunkelblau, dann ſilbern; Rüden: Steiß = und Schwanzfloſſe am Ende ſchwaͤrzlich, die anderen durchſichtig, mit einigen ſchwarzen Dupfen am Ende. Iris ſilbern, Sehloch ſchwarz. Da keine Beſchreibung gaͤnzlich darauf paßt, ſo nenne ich ihn Coregonus pollau (Zool. Proceedings 1837). Zuerſt erwaͤhnt ſeiner Harris 1744. Das Betragen wie bey den andern, außer daß er ſich bisweilen mit der kuͤnſtlichen Fliege fangen laͤßt; verläßt auch nie das ſuͤße Waſſer. Der Pollan naͤhert ſich aber dem Ufer in großen Schaaren nicht bloß im Fruͤhling oder Sommer, ſondern auch im Herbſt; ge⸗ fiſcht wird er Nachmittags, fo daß die Boote des Abends zuruͤck— kommen. Ende Septembers ſah ich im Lough Neagh eine Menge fangen in Zugnetzen nebſt Salmo fario et ferox (Great Lake trout). Vierzehn Tage früher fieng man bey vier Zügen 140 Hundert (123 Stuͤck aufs 100) oder 17,220 im Ganzen. Bey einem Zug fieng man ſoviel, daß fie das Boot nicht faſſen konnte. Es gab 5 einſpaͤnnige Karren voll und das Hundert wurde verkauft für 3 fl., machte 23 Pfd. In den Städten hoͤrt man oft mehr Ausrufer ſchreyen: friſche Pollan, als friſche Haͤringe. Im Jun 1884 fing man 61,500 Stuͤck nebſt 125 Pfd. Forellen auf einen Zug. Er ſtirbt ſehr bald im Trock⸗ nen, wird nicht beſonders geſchaͤtzt, iſt aber doch gut und ſchmackhaft. Er laicht im November und December auf hartem Boden. Anfangs November bekam ich Weibchen mit Laich 13“ lang, 94 Unzen ſchwer, der Roogen 28. Maͤnnchen mit Milchen waren nur 113“ lang, 6 Unzen ſchwer. Im Magen Pisi- dium pulchellum et Gammarus, Larven von Waſſerkerfen, Laich von Gastrosteus. Den Buddagh oder Great Lake trout fängt man manch⸗ mal mit Pollan-Koͤder, auch mit Karpfen, dem man aber die Ruͤckenſtacheln genommen. Larus fuscus heißt daſelbſt Pollan: Gull, weil er in Menge den See beſucht und faſt nichts an⸗ ders frißt; wahrſcheinlich findet ſich dieſer Fiſch auch in dem großen Lough Earn in der Grafſchaft Fermanagh. S. 251. J. O. Weſtwood Beſchreibung neuer fremder Kaͤfer aus der Sammlung von P. Walker T. 7. Lateiniſche Charactere und engliſche Bemerkungen von: Ci. cindelidae, Distipsidera undulata; Buprestis decipiens; Cla- dotoma (Cebrionidae) ovalis; Hypoma carinata; Geotru- pes lethroides. Alle abgebildet ill. mit Zerlegungen. S. 257. E. Forbes, uͤber die Erhebung der Schalen in den Alpen. S. 259. J. S. Henslow, uͤber den Bau der Bluͤthen von Adoxa moschatellina mit Holzſchnitten. De Candolle nennt die Blumen Kelch, wodurch die Kelchblaͤtter zu Bracteen werden. S. 262. Buͤcheranzeigen. Heft IV. S. 309. Baird, Fortſetzung der Entomostraca t. 8-10. Schon gegeben. 33 515 S. 333. J. Henderſon, Beobachtungen Über das Kei⸗ men der Farren. T. 11 u. 12. : S. 341. J. Couch, Beobachtungen über die Haͤutung des gemeinen Taſchenkrebſes (Cancer pagurus). Schon ge⸗ geben bey S. 179. , S. 344. R. Parnell, uͤber die Fiſche von Firth of Forth. Tadpole. Schon gegeben bey S. 50. 5 S. 359. J. Duncan, Beſchreibungen der brittiſchen Mu: cken, Tabaniden. Schon gegeben bey S. 145. S. 368. G. Johnſton, Miscellanea Zoologica. 1. Ueber die brittiſchen Pyenogoniden. Haben lange Beine, wie die Phalangien und heißen daher Seeſpinnen; nur 5 Leibesringel, erſtes am groͤßten und darauf ein Hoͤcker mit 4 einfachen Augen; beſteht wahrſcheinlich aus einem Kopf und einem Bruſtringel; jener endigt bey manchen unmittelbar in einen hornigen Ruͤſſel meiſt mit einem runden Mund. Am Grunde des Ruͤſſels ein Paar zweygliederiger Oberkiefer, das letzte Glied mit einer Scheere; bey einer Sippe noch ein Paar fadenfoͤrmiger, articulierter Organe, welche man Palpen nennt. Thorax aus 4 Ringeln, das craniothoraciſche mit eingeſchloſſen; an jedem ein Paar Fuͤße, alle gleich und bloß zum Kriechen gebaut, achtgliederig, der Tarsus mit einer oder zwo Klauen, bisweilen mit einer kleinen Huͤlfsklaue. Das Wurzelglied ift die Coxa, ſodann Femur, dann 2 tibiae, die übrigen Tarsus. Das fuͤnfte Leibesringel klein und kuͤmmer⸗ lich, walzig, ohne alle Anhaͤngſel, hinten der After. Dieſes Ringel bildet allein das Abdomen. Sie leben alle im Meer unter Tangen, Corallinen im Fluth— matk, unter Steinen am Rande der Ebbe; bisweilen zieht man ſie auch aus der Tiefe. Ihre Bewegungen ſind ſehr langſam und beſchwerlich, freſſen daher wohl todte Subſtanzen und ſtill⸗ ſitzende Thiere. Sie ſollen auch in Muſcheln kriechen und auf Walen leben; vielleicht eine Verwechſelung mit Cyamus; we: nigſtens ſind ſie gemein an unſern Straͤndern; es ſcheint we⸗ niger Weibchen zu geben; dieſe haben ein Paar unaͤchte Beine mehr, welche unten vom vorderen Rande des erſten Bruſtringels entſpringen und die Eyer tragen. Dieſe ſind geſammelt in runde Maſſen in einer duͤnnen Membran, bey Pyenogonum nur eine einzige viereckige Maſſe. Stellung im Syſtem zweifelhaft. a | Savigny hat gezeigt, daß der ſogenannte Ruͤſſel eigentlich der Kopf it, und mithin die Oberkiefer, Palpen und eyertra— genden Organe nur modificierte Fuͤße, deren alſo ebenfalls 7 Paar vorhanden ſind; die Freßwerkzeuge ſtehen nicht am Maul, fondern am Thorax, find auch nicht überall vorhanden. Nym- phon hat Oberkiefer und Palpen, Phoxichilus nur Oberkiefer, Pycnogonum keines von beiden; dennoch freſſen alle drey einer— ley; ſollten daher zu den Gruftaceen, ungeachtet ihres einfachen Baues. Crustacea. Araneiformes. 1. Pyenogonum littorale t. 12, spinosum. 2. Oxychilus spinosus. 3. Orithyia coccinea n. t. 12. 4. Palaene brevirostris t. 12. 5. Nymphon femoratum, gracile t. 12. S. 382. G. Dickie, Über die reproductiven Organe von Pilularia glohulifera, a S. 393. J. S. Henslow, Verzeichnung brittiſcher Pflanzen. S. 414. Ein ungeheurer Fiſch, geſehen durch ein Fernrohr im Juny 1334. Capitaͤn Neill ſah ihn unter 47” N B., 516 58 Me. im atlantiſchen Meer, ragte mit dem Kopfe uber das Waſſer u hoch 12, breit 25 mit einer Art Ruͤſſel 50.“ Heft V. a | S. 421. P. J. Selby, über die Wichtigkeit der Local: faunen. S. 424. C. Watſon, Bemerkung uͤber die Verfertigung von Localfloren. S. 437. P. C. Eyton, einiges uͤber die Anatomie von zween Cercocebus, — C. sabaeus, Darm 14/4, wovon der Dickdarm 3“, Zähne , 2, 10, Halswirbel 7, R. 12, L. 8, K. 2, Sch. 20, ganze Rippen 8, halbe 4. C. fuliginosus, Darm 10“ 9“, wovon der Dickdarm 29%, Gebiß unvollſtaͤndig, Halswirbel 7, R. 11, L. 7, K. 3, Sch. 23. Ganze Rippen 9, halbe 3. Der Magen von bey⸗ den abgebildet. 7 S. 448. H. Doubleday, uͤber Coccothraustes vulgaris. Soll nur im Winter nach England kommen; er hält ſich be ſtaͤndig im Eppingwald auf; ſehr ſcheu, lebt von den Samen von Carpinus betulus, frißt auch die Kerne von Hagedorn und Schlehen: ſchadet im Sommer den gruͤnen Erbſen, paart ſich in der Mitte Aprils und niſtet 14 Tage ſpaͤter, gewoͤhn⸗ lich auf Weißdorn ſehr frey; auch auf wagrechte Aeſte von Ei: chen, auf Stechpalmen und bisweilen auf Fichten, Höhe 5—30“. Das Neſt iſt gut beſchrieben bey Latham und enthaͤlt beſonders viele Flechten, ziemlich locker und daher ſchwer wegzunehmen. Eyer 4 — 6, blaß olivengruͤn, ſchwarz gefleckt und braun ge⸗ ſtrichelt, manche ohne Zeichnung. Die Jungen ſchliefen aus in der dritten Woche des May und fliegen ſpaͤter mit den Alten in Schaaren von 15, 20 bis 100 und 200. So bleiben ſie den ganzen Winter und trennen ſich nur zur Paarungszeit. Haben ein ſchlechtes Geſang und laſſen nur ſchwache Toͤne hoͤren, faft wie der Gimpel. Das Gefieder der Jungen ziemlich wie das vom jungen Gruͤnling, Kehle gelb, oben olivenbraun, unten blaſſer, jede Feder mit brauner Spitze, Schnabel im Winter rothbraun, zur Pagrungszeit blau. Er ſcheint ſich uberhaupt gern da auf⸗ zuhalten, wo es Weißbuchen gibt. ar S. 450. W. Thompfon, uͤber Baſtarde im wilden Zus ſtande zwiſchen Tetrao tetrix et Phasianus colchicus. Sind nur 4 Beyſpiele bekannt, alle aus England, keines vom veſten Land. Das erſte in Whites History of Sel- borne. Ed. 2. 1833. 8 p. 344. Das zweyte in Zool. Proceedings 1834. p. 52. [ Iſis]; das dritte ebenda 1835. p. 62. [ Iſis]; das vierte in Eyton's rarer Species of bri- tish Birds p. 101. Mein Exemplar wurde geſchoſſen Wig⸗ tonſhire im Herbſt 1835; ſtimmt ziemlich mit Whites Be⸗ ſchreibung uͤberein. Es iſt ein Hahn. a Laͤnge von Tetrao tetrix bis zum Ende des Schwanzes 20“. Vom Baſtard 25“ 3%. | f : Vom Phafanenhahn 34%. na Schwanz vom zweyten 9“, vom dritten 19. Hon Vom Carpus bis zum Ende der letzten Schwimmfeder 9“ 93 10 31 9" gu, 7 1 * 10 dp #7 Schnabel gen 1% un, qm, 2182) Lauf 2 2ʃ%ö 380 103 30 1¼. 5 113 115 Mittelzehe 17 10%; ws 1“ 1175 — 10 1 71 Hinterzehe Hl; 7%. uu Fe Vierte Schwungfeder am laͤngſten bey Baſtard und Birkhahn; dritte, vierte und fuͤnfte gleich beym Phaſan, Schwanz des Baſtards 53“ länger als Flügel und rund, 17 Federn (wahr⸗ =) 7 517 ſcheinlich eine verloren); 18 bey beiden andern. Lauf und Zehen wie beym Phaſan, aber mehr Platten; Lauf hinten nackt, vorn befiedert bis zur Haͤlfte. Nackte Haut um das Auge wie beym Phaſan, aber von beiden verſchieden; indem ſie hinten ſich einen halben Zoll weit ausdehnt, vorn ſehr wenig; beym Birkhahn nichts Nacktes uͤber den Augen. Gefieder das Mittel zwiſchen beiden; die Federn der Schulter und der Fluͤgel wie die vom Birkhahn, Schwungfedern anders. In der Faͤrbung iſt beym Baſtard jede Feder des Kopfes, Halſes, der Bruſt und des Bauches ſchwarz, endigt in ein helles Band mit Gold uͤberlaufen. Legt man die Bruſtfedern zuruͤck; ſo zeigen die innern einen Zoll von der Spitze ein rahm: gelbes Band; bey dem Phaſan ſo die Ruͤckenfedern, die uͤbri— gen ſchwarz mit hellerem Ende. Die obern Theile des Ruͤckens, der Flügel und des Schwanzes gleichen weder dem Birkhahn noch dem Phaſan, ſondern haben ein ſchoͤn gewelltes Grau braͤunlich gelb und ſchwarz; die Schwungfedern unterſchelden ſich von denen des Birkhahns nur durch ſchwaͤrzlich braune Schaͤfte. Die Schwanzfedern ſchwach gewellt mit Schwarz und braͤun⸗ lich gelb, ſchwarz quergeſtreift, Spitzen ſchwarz auf 13“, die fünf laͤngſten am Ende gefleckt: beym Phaſan hat das Umges kehrte ſtatt, nehmlich dieſe Federn bekommen gegen das Ende brei- tere Querſtreifen. Das einzige Weiße im Gefieder iſt ein Flecken an den Schultern wie bey beiden Geſchlechtern des Birkhuhns, nebſt einigen um den Steiß. Untere Schwanzdeckfedern ſchwarz, an den Spitzen roͤthlich braun geſprenkelt. S. 459. W. Thompſon, Beytraͤge zur Naturgeſchichte Irlands. Ausführliche Beſchreibung von Sterna stolida; Larus sabinii, wie Larus minutus, aber größer; Schwanz 1“ tief geſpalten, Schienbein und Lauf län: ger, Schwanzfedern 12, weiß mit ſchwarzen Spitzen. Laͤnge za wovon 4 97. l Cyguus bewickii, ein Flug von 7 Stück im Hornung 1830; einer hatte 20 Schwanzfedern ſtatt 18, wie andere angeben. Ihrer zween, welche man in einem Teiche hielt, hielten in ihrem Betragen die Mitte zwiſchen dem ſtummen Schwan und der gemeinen Gans nnd liedten mehr das Trockene. Die Roſtfarbe am Kopf zeigt die Jugend an. Kommt haͤufiger nach Itland als Cygnus ferus. S. 466. J, S. Heustow, zwo neue Gattungen von Opuntia, darwinii t. 14. f. 1; galapageia f. 2. Deer ſelbe, uͤber den Bau der Frucht von Rhipsalis. Soll dreyfaͤcherig ſeyn und die Samenleiſten in der Achſe Biken; daher trennte man ſie von den andern. Bey Rh. cas- sytha iſt die Beere einfaͤcherig wie die andern und hat Wand⸗ leiſten; bildet daher keine eigene Zunft und 3 aalen nioides wohl keine eigene Sippe Hariota. S. 497. L. Loyd, uͤber Pilularia globulifera. Die ver⸗ ſchiedenen ſamenartigen Kötperchen in dem Involuero find be⸗ kannt, die kleinern oder die Körner keimen nicht und wurden da⸗ her für abortive Samen oder Antheren gehalten. Die groͤßern keimten dem Verfaſſer, indem fie zuerſt K“ langes Blaͤkt trie⸗ ben, und dann erſt das Wuͤrzelchen, wie Scirpus. Der Sten⸗ gel beſteht aus langen Zellen, in der Mitte des Blattes aber ein Aſt von Gefaͤßen, welche ſehr enge Gaͤnge zu ſeyn ſcheinen; keine Spiralgefäße; ftehen daher höher als die Cellulares, zwi⸗ ſchen ihnen und den Monocotyledonen. Darauf antwortet G. Dickie, S. 591. Ich habe bey ſtar⸗ ker Vergrößerung in den Wurzeln, Stengeln und Blaͤttern in 518 der Mitte ein Buͤndel von Gängen gefunden, untermiſcht mit Spiralgefaͤßen, welche ſich abrollen ließen. Heft VI. S. 507. Berkeley, über brittiſche Pilzen Taf. 15. ill. S. 514. Baird, blrittiſche Entomoſtraken. von S. 338. Schon gegeben. S. 526. R. Parnell, Beytraͤge zur brittiſchen Ichthyo⸗ logie. An der Kuͤſte von Devon finden ſich alle Triglae von Yar- rell: Tr. enculus, hirundo, lineata, lyra, gurnardus, blochii ; ich habe noch T. lucerna gefunden, welche Ronde— letius zuerſt abgebildet hat. Iſt gar nicht ſelten und wird fuͤr ſehr ſchmackhaft gehalten, aber nicht gefangen, weil er zu klein iſt, der groͤßte 10“, hoch 14, R. 9 und 17, Br. 12 und 3, St. 17, Sch. 9, B. 6; zweyter Ruͤckenſtrahl laͤnger als bey andern; die Seitenlinie beſteht aus einer Reihe halb⸗ cirkelfoͤrmiger Platten, hinten geſtrahlt; der Ruͤckgrath aus 24 gezaͤhnten Platten vom erſten bis letzten Ruͤckenſtrahl. Monochirus minutus: Laͤnge 5“ jeder §te oder Tte Strahl der Ruͤcken⸗ und Steißfloſſe ſchwarz. R. 73, Br. 4, B. 4, St. 54, Sch. 14. Fortſetzung Fortſetzung S. 529. B. Johnſton, Miscellanea zoologica. Fort⸗ ſetzung. Planularien. Nemertes t. 17. 18. ill. Characteriſiert mit Holzſchnitten vom Kopf; ausführlicher be⸗ ſchtieben. Leib lang und ſchmal, contractil, etwas zuſammen⸗ gedruckt, weich, glatt und ununterbrochen; vorderes Ende meiſtens mit mehrern augenfoͤrmigen Duͤpfeln; auf dem Hinterhaupt zween Flecken, welche die Lage von einem doppelten Centro der Cir⸗ culation bezeichnen, der Mund iſt ein einfacher Porus am Ende; der After ganz hinten. Dieſe Wuͤrmer koͤnnen ſich drey bis viermal laͤnger machen, wann ſie im Schlamm kriechen; ſchein⸗ bar ohne Gliederung, doch ſind unter dem Vergröͤßerungsglas die Raͤnder gekerbelt. Von dem ſehr kleinen Mund geht ein gerader gleich wei⸗ ter Darm nach hinten; bey den achten Nemertes liegt in deſſen Mitte an jeder Seite ein runder Flecken mit je 3 Sta⸗ cheln answaͤrts gerichtet, darunter ein becherförmiges Organ oben von einer gefalteten Haut umgeben, in der Mitte mit einem ſtarken Stachel wie eine Ahle mit dem Hefte. Dieſer Ap⸗ parat liegt im Darm, und dieſe Stelle iſt wahrſcheinlich der Magen wie bey Aplysia et Bulla, Der Darm iſt auswen⸗ dig gefaltet und zwiſchen den Falten und der Leibeswand liegen die Eyerz bey der Unterfippe Borlasia ſehen dieſe Falten aus wie Blinddaͤrmchen und ſcheinen Eyer zu enthalten, welche je⸗ doch auswendig liegen. Bey Nemertes oetoculata und auf andern ſah ich das Nervenſyſtem, ein Knoten auf der Speiſe⸗ rohre hinter dem Herzen mit davon Aceh Nerven, je 4, alſo wie bey den Mollusken. Das Gefaͤßſpſtem ſcheint alſo volftändig, Hinter den Augen zween roͤthliche Flecken, vielleicht die Centra durch ein Quer⸗ gefaͤß verbunden; unten daraus je ein Gefaͤß laͤngs den Seiten zwiſchen Darm und Haut, wahrſcheinlich durch viele Querge⸗ faͤße verbunden; auch laͤuft ein Gefäß, auf dem Darm, vielleicht die Aorta. Dieſe Thiere leben unter Steinen und in Schla m zwiſchen den Fluthmarken ziemlich zahlreich. Sehr lebenszaͤh; leben zerſchnitten noch fort, winden ſich gen. in aum, Malie: und loͤſen ſich in Schleim auf. 519 Subg. Nemertes: Ein Magen in der Mitte des Darm: canals, enthaͤlt Stacheln. Isiy 1. N. gracilis: Olivengruͤn, ſehr lang und fadenfoͤrmig, Augen zahlreich t. 17. fig. 1. Länge 20“, Breite nur 1"; die Augen in zwo Laͤngsreihen 3“ lang. 2. N. lactiflorea: Rahmfarben mit vielen Augen fig. 2. Pla- naria lact. Laͤnge 3“, Augen jederſeits 12, der After hinten; ſchwitzt gereizt eine milchige Fluͤſſigkeit aus dem ganzen Leibe. Eine Abart davon ſcheint Planaria rosea zu ſeyn, ſoll aber keine Augen haben. 5 N 3. N. quadrioculata: Gelb mit Gruͤn untermiſcht, 4 Au: gen; fig. 4. Planaria. Länge 13“/ a 4. N. melanocephala: gelblich gruͤn, auf dem Kopf ein dunkler Flecken und 4 Augen. Länge 14“. 5. N. pulchra: Schmalelliptiſch, fleifchroth mit ſcharlach⸗ rothen Seitenflecken. Augen zahlreich; fig. 6. Länge 1“, Breite 2%, im Magen 5 — 6 Stacheln jederſeits. Subg. Borlasia: Darmcanal gleichförmig. 6. N. olivacea: Dunkelolivengruͤn; 4 Augen t. 18. fig. 1. Planaria bioculata. Länge 3— 6“, Breite 1“, 7. N. octoculata: Hellroͤthlichbraun, 6 — 8 Augen; fig. 3. - Ränge 3“, Breite 12“. 8 8. N. purpurea: Purpurroth, 6—8 Augen; fig. 3. Laͤnge 2—3“¼. 9. N. rufifrons: Gelblich, Mund dunkelroth, keine Augen; fig. 4— 5. Lange 2“, fadenfoͤrmig. Der Lineus von Sowerby iſt eine ganz andere Sippe. S. 539. J. Wilſon, uͤber die Lebensart der ſchottiſchen Robben. 0 N Freſſen vorzüglich Fiſche, beſonders Salmen. Es gibt wenig zwiſchen den Wendkreiſen, aber auch im caſpiſchen Meer. An unſern weſtl. Inſeln ſoll es 3 Gattungen geben, die größte heißt Tapvaiſt, wohl Phoca barbata, an der Oſtkuͤſte, beſonders an den Ferninſeln. Die zweyt größte iſt am gemeinſten und heißt Raun, wahrſcheinlich Phoca vitulina. Die kleinſte heißt Bo⸗ tach oder alter Mann, nicht gemein; ſcheint nicht beſtimmt. Die erſte haͤlt ſich an entfernten Orten auf, und iſt nicht wachſam; wirft Ende Septembers, die gemeine Anfangs Juny; das Junge mit weißem Haar bedeckt wie eine Geiße; wird nach einigen Wochen abgeworfen und bekommt dann ein Haar wie die gemeine Robbe, etwas dunkler als bey den Alten. Die Jungen bleiben mehrere Wochen auf dem Strande. Der Ge⸗ ruch der alten iſt ſo fein, daß die Jaͤger ſich nicht naͤhern duͤrfen. Sie warten daher unter einem Felſen, bis die Fluth kommt, und die Mutter die Jungen ſaͤugen will. Das Gewicht iſt 30 Stein oder 420 Pfd.; geben uͤber 40 Flaſchen Thran. Wer⸗ den jetzt ſelten. Die gemeine Robbe iſt noch haͤufig und beſucht gewoͤhnlich Belte und Untiefen, wo es viele Fiſche gibt, beſonders Flun⸗ der, was die große nicht thut. Das Junge wird bald ins Meer mitgenommen. Zum Fang ſpannt man Netze in Belten zwiſchen Klippen aus, worein ſie ſich verwickeln, aber nur die Jungen im Herbſt. Sie gehen haͤufig an den flachen Strand zur Zeit der halben Ebbe, oft 1— 3 Dutzend beyſammen mit dem Kopf gegen das Waſſer, nur 3—6 davon; find aber ſehr vorſichtig, und einer liegt höher oben als Wache. Daſelbſt bleiben fie gewöhnlich 6 Stunden, bis die Fluth kommt. Am Strande grunzen ſie oft wie ein Schwein, jedoch nur wann fie ſich ganz ſicher glauben. Verwundet drucken fie ihren Schmerz durch eine Art Muhen aus, wie die Kuͤhe. Die Innwohner 520 der weſtlichen Inſeln ſchreiben ihnen ein langes Leben zu. Ge⸗ wicht 12 Stein oder 168 Pfd., bisweilen 16 Stein oder 224 Pfd. Kann faſt 5 Minuten unter Waſſer bleiben und waͤhrend der Zeit faſt eine halbe Meile weit ſchwimmen. Obſchon von Natur furchtſam und immer zur Flucht bereit, wehren ſie ſich doch in der Noth muthig, und beißen grimmig um ſich. Ihre Bewegung im Trocknen geſchieht durch Auf- und Abbiegen des Leibes. Sie ſind ſehr neugierig und beſonders auf Muſik aufmerkſam, laſſen ſich doch nicht leicht verlocken. Werden ſie an einer Stelle zu oft beunruhigt, ſo bleiben ſie wochenlang weg, und endlich ganz. Ehemals, wo die Vevoͤl— kerung geringer und ihre Zahl groͤßer war, kletterten ſie auf Felſengipfel, um daſelbſt zu ſchlafen. Daſelbſt wurden viele er⸗ ſchlagen, was jetzt nicht mehr geſchehen kann, weil ſie dieſe Gewohnheit aufgegeben haben. Der Botach iſt fo klein, daß manche ihn fuͤr das Junge der gemeinen halten. Obſchon er aber nur die Groͤße einer drey⸗ monatlichen Robbe bekommt, ſo hat er doch graue Schnurren und abgenutzte Zaͤhne; am Strande miſchen ſie ſich nicht mit den gemeinen, ſondern liegen etwas entfernt, ſelten mehr als zween beyſammen, weil ſie uͤberhaupt nicht zahlreich ſind. Sie ſind uͤbrigens nicht ſo ſcheu als die gemeine, und ſuchen nicht ſo wilde und verlaſſene Plaͤtze wie der Tapvaiſt. Uebrigens iſt dieſe Gattung noch wenig bekannt. Seitdem erſchien Bells Geſchichte der Quadrupeden, worinn vier Gattungen angegeben werden: Phoca vitulina, groen- landica, barbata et Halichoerus gryphus. Ich habe auch einen Schaͤdel von Hittland geſehen, welcher der letztern Gat⸗ tung angehoͤrt. Es iſt daher zu unterſuchen, ob unſere große Robbe Phoca barbata sive H. gryphus, und ob das kleine Thier wirklich eine eigene Gattung iſt. ©. 583. Nouveaux Meémoires de la société imperiale des Naturalistes de Moscow IV. 1835. 4. t. 13. Iſt der zehnte Band der ganzen Sammlung. Die Acade⸗ mie erhaͤlt vom Kaiſer jaͤhrlich 10,000 Papierrubeln und jedes Mitglied traͤgt jahrlich 30 Rubel bey. Dieſer Band enthält faſt nichts als Kerfe. S. 1 — 133. Faldermann Addita- menta entomologica ad Faunam russicam; enthalt 283 neue Käfer, gefammelt von Szovitz und Menetries. Darunter drey neue Sippen: Platynomerus (Pristonychus), Mierode- res (Platymetopodis), Tanyproctus (Melolontha), Pachy- merus (Amphicoma) Carabus humboldtii, 3 Cetoniae, 16 Brachelytra, Lampyris orientalis, 5 Cicindelae, 12 Ca- rabi, 11 Harpali, 1 Cychrus, 11 Cantharis, 6 Silphae, 12 Onthophagi. T. Victor, Käfer aus dem Caucaſus. Pſe⸗ laphiden. F. E. L. Fiſcher und C. A. Meyer, über Xe- ranthemum. Das Bulletin des Naturalistes de Moscow IX. 1836. t. 9. enthält: Beſſer, Synopsis Absynthiorum ; Krynicki Helices; Eversmann, Libellulinae ; Gebler, Heliophilus, Clytus, Chrysomela; G. Fiſcher, Oedipa; Faldermann, neue Käfer; Kaleniczenkow, Pflanzen im Caucaſus; Gim⸗ merthal, neue Mucken und Bolden aus Lievland. s ©. 593. A. Irvine. In Mexico gibt es 6000 Bluͤthen⸗ pflanzen, wovon nicht 12 in Europa. In England 1500, Deutſchland 2000, Frankreich 4000, bey Madras 2800, in Hindoſtan 8000. Band II. 1838. 8. 570. t. 17. S. 1. R. J. Shuttleworth, Bericht über, eine bo⸗ taniſche Excurſion in die Walliſer Alpen der Schweiz. Ver⸗ 521 zeichniß, Charactere und Standort der Gattungen. Fortſetzung Band II. S. 180.; Schluß S. 505 — 437. Sehr critiſch, aber leider alles ſo durch einander, daß das Auffinden faſt un— moͤglich iſt. Es ſind 330 Gattungen. S. 24. L. Jenyns, uͤber das Gebiß und andere Cha= ractere der brittiſchen Spitzmaͤuſe mit Ruͤckſicht auf Duver— noys Unterſuchungen T. 1. Die Gebiſſe find abgebildet natuͤrlich und vergrößert von So- rex araneus, fodiens Duvernoy und auch von den Gattungen, welche dieſe Namen in England fuͤhren; beide wahrſcheinlich verſchieden von denen auf dem Veſtlande; genau beſchrieben, auch von S. remifer. Der Zwiſchenkiefer iſt leider nicht aus— gezeichnet, und daher kennt man die Zahl der aͤchten Schneid— zaͤhne noch nicht. S. 42. W. Thompſon, Beytraͤge zur Naturgeſchichte Ir⸗ lands. Aquila chrysastos, Haliaetos albieilla; Pandion haliaëtus; Falco islandicus, peregrinus, subbuteo, rufipes, aesalon; mit vielen Bemerkungen. Fortſetzung S. 170. Astur palumbarius, Accipiter frin- gillarius, eyaneus, Bubo maximus, Otus brachyotus, Strix flammea, Ulula stridula, Surnia nyctea. Milvus jetinus, Buteo vulgaris, lagopus, Pernis apivorus, Circus rufus. S. 58. C. Bonaparte, Cheloniorum tabula analytica. Schon gegeben. S. 63. G. Johnston, Miscellanea zoologica t. 2. 3. Ueber die brittiſchen Ariciaden. Stehen zwiſchen den Errantes et Terricolae, und haben ſehr kleine Anhaͤngſel; wurden deßhalb ſehr zerſtreut. Sie ha= ben die ſchmale Geſtalt der Nereiden und Euniciaden, aber den Kopf nicht abgeſtutzt, ſondern faſt warzig aus ſehr viel Ringeln; Fuͤhlhoͤrner meiſtens verkuͤmmert, ſo wie die Augen; Ruͤſſel ſehr kurz, haͤutig, ohne Kiefer. Am vordern Leibesringel kurze ges ſpaltene Gangfuͤße, nie erſetzt durch Cirren; ihre Borſten ſehr ſchwach. Die Fuͤße aller Ringel meiſtens gleich; bey einigen die vordern etwas verſchieden. Die weichen Anhaͤngſel ſehr vers aͤnderlich; die Cirren fehlen ſelten. Keine aͤchten Kiemen; bis⸗ weilen als Laͤppchen an den Fuͤßen oder Faͤden auf den vordern Ruͤckenringeln, alſo wie bey den Tubicolae. Nun folgen die Charactere aller Sippen. A. Zweyerley Fuͤße. 1) Aricia. 2) Leucodore n.: Warzenfoͤrmige und borſtentragende Fuͤße, die 4 erſten Paare ohne Kiemen, das Ste mit Haͤckchen; die folgenden wie die vorderſten, aber mit einem zur Kieme gewor— denen Cirrus; Kopf kegelfoͤrmig, Fuͤhlhoͤrner 2 auf dem Hin⸗ terhaupte und borſtenfoͤrmig; kein Ruͤſſel. B. Fuͤße gleichfoͤrmig. 3) Nerine n.: Kopf klein, aber deutlich, hinten mit 2 langen Fuͤhlhoͤrnern; keine Fuͤhlfaͤden am Munde: Fuͤße zwey⸗ ruderig, jedes Ruder aus einem haͤutigen Lappen und einem kurzen Stiel mit Borſten: Kiemen zwo Reihen kurzer bor⸗ ſtenartiger Faͤden auf dem Ruͤcken mit einem kleinen Cirrus am Grunde. 4) Aonia. 5) Ophelia. 6) Cirratulus. Dann folgen die engliſchen Gattungen. Leucodore n.: Leib wurmfoͤrmig, Kopf kegelfoͤrmig, Mund einfach und ohne Kiefer; Augen 4, Fuͤhlhoͤrner 2 hinten auf dem Kopf, groß, lang, borſtenfoͤrmig und gewimpert; an den 4 vordern Ringeln warzenfoͤrmige Fuͤße, wie an den vordern Iſis 1844. Heft 7. 522 Ringeln, aber noch mit einem auf den Ruͤcken geſchlagenen Kie⸗ men⸗Cirrus; Afterringel glockenfoͤrmig, der After in ſeinem Grunde. | L. ciliatus t. 3. f. 1—6. Matürlicy und vergrößert mit einzelnen Theilen. Ränge 6—8““, gelblich mit dunkelrother Ruͤckenlinie; die 4 ſehr kleinen Augen am Grunde der Fuͤhl⸗ hoͤrner, welche letztere 4 fo lang als der Leib. In Felsſpalten an der Ebbemark in Schlamm, bewegt ſich langſam. Nerine: Leib wurmfoͤrmig, faſt viereckig; Kopf klein, aber deutlich; Mund ziemlich unten mit einem ſehr kurzen Ruͤſſel ohne Zaͤhne; Augen klein; Fuͤhlhoͤrner 2, hinten auf dem Kopf, groß und lang; Kiemen zwo fortlaufende Reihen von kurzen, gewimperten Fäden auf dem Ruͤcken, mit einem Lappen am Grunde; Fuͤße alle gleich und zweyruderig, jedes Ruder aus einem Lappen und einem kurzen Stiel mit einfachen Borſten; After ſternfoͤrmig. An der Kuͤſte unter der Fluthmark in fans digem Schlamm, viele beyſammen in einer Art Futteral. Be⸗ unruhigt werden ſie ſo heftig, daß ſie zerbrechen wie Wachs. Sie heißen Ragworms und werden als Köder gebraucht. 1. N. vulgaris: Kopf ſtumpf, und vorn mondförmig aus⸗ geſchnitten. T. 2. fig. 1— 8. Spio vulgaris, Johnſton. Laͤnge 3— 4% gelblich braun, Fuͤhlhoͤrner 4 lang. 2. N. coniocephala: Kopf kegelfoͤrmig t. 2. fig. 9 — 13. Spio viridis. Länge 4 — 8“ und federkieldick, mit 4 Augen. Nahe verwandt iſt Spio crenatiformis Montagu. Cirratulus medusa: Die eigenthuͤmlichen Kiemenfaͤden ent= ſpringen vom vordern Rande des vierten Ringels; die hintern Fäden wenig und zerſtreut t. 3. fig. 7—12. C. fucescens et flavescens. Unter Steinen häufig. Länge 3 — 6, biswei⸗ len 9", faſt fo dick als ein Federkiel. — Terrebella tentacu- lata Montagu gehoͤrt zu dieſer Sippe. S. 101. J. Alder, uͤber die Land- und Suͤßwaſſerſchalen von Großbrittanien. Ein Verzeichniß mit Angabe der Syno⸗ nymen, welche ſehr nuͤtzlich iſt. S. 124. J. O. Weſtwood, über ſubaquatiſche Inſecten, nebſt einer neuen Sippe der Staphyliniden: Mycralymma johnstonis verwandt dem Anthobium t. 4. S. 182. Baird, Entomostraca: Cypris t. 5. Schon gegeben bey Band I. S. 35. S. 144. J. S. Drumond, über die Aufbewahrung der Meerpflanzen nebſt einem Verzeichniß ſolcher Pflanzen bey An: trim. Sind gut abzuwaſchen, in dick Notenpapier zu legen, oft zu wechſeln uſw. S. 158. W. B. Clarke, Bemerkung uͤber Caprimulgus europaeus. Das Auge hat einen Knochenring wie die Eulen. Sie fangen die Kerfe des Nachts im Flug, fliegen ſehr ſtill; legen zwey Eyer auf den Boden zwiſchen Buͤſchen; die Eyer groß, an beyden Enden gleich, braun gedupft. Wenn man ſie vom Neſte verſcheucht, ſo flattern ſie auf dem Boden fort, als wenn ſie verwundet waͤren. Das thun ſie, um ihren Feind von der Spur abzuleiten. Es war Abends 9 Uhr im Juny. Clarke verſteckte ſich ſodann, und darauf flogen beide auf ihn zu, wieder fort, ſetzten ſich auf einen Buſch, kamen wieder uff. Dabey ließen ſie Toͤne hoͤren, wie ein umlaufendes Raͤdchen, hoben auch die Fluͤgel auf den Ruͤcken und ſchlugen dieſelben aufwaͤrts aneinander, daß es klappte. 0 S. 163. D. Cooper, uͤber die Zerſtreuung der Pflanzen um London. S. 195. C. C. Babington, die brittiſchen Gattungen von Cerastium: vulgatum, viscosuin, semidecandrum, pe- 33 523 dunculatum, t. 6. et 9. tetrandrum, alpinum, arvense, ‚atro- virens fig., pumilum. Stellaria aquatica. u S. 205. J. Duncan, Beſchreibung der brittiſchen Mucken. Schon gegeben in Band I. S. 145. f S. 222. M. J. Berkeley, uͤber das Daſeyn einer zwey⸗ ten Haut in der Aseis fungorum t. 7. Sphaeria. S. 226. G. Dickie, über die Gemmen von Bryum an- drogynum t. 7. S. 232. W. Little, Fundoͤrter ſchottiſcher Käfer; etwa 150. S. 238. Buͤcheranzeigen. S. 283. Eyton, uͤber Lepus hibernicus. Das Skelet ift groͤßer als bey Lepus timidus; auch länger. die Seitenfort- füge der Lendenwirbel, Schulterblatt und Rippen breiter, Ober- arm laͤnger, Hirnſchale und Unterkiefer groͤßer. Wirbel und Rippen gleichviel; Ruͤckenwirbel 12, Lendenwirbel 7, Kreuzwir— bel 4, aber Schwanzwirbel beym iriſchen 13, beym engliſchen 16, im Ganzen 43 und 46. Darm des iriſchen Maͤnnchens laͤnger um 2“ als des Weibchens. L. timidus. L. hibernicus. eee eee D e de Dickdarm allein 3, 6 e ee, a Ne Ci 1 e sen un 3 338 „„ | zu gu 50% Gar Seien Tr ee en eee e gm 2102 N en ana 3239 FFF 1381 ii Breite des Schulterblattes . 1% 5% 1 S. 291. Das Haus der Gemeinen hat 1575 Pfd. Sterling angewieſen zum Ankauf von Broderips Schalen. Es ſind zwar die ſeltenſten darunter, aber doch nur 200 Gattungen in 3000 Stuͤck. Jedes Stuͤck kommt mithin auf mehr als 2 Kronen. Wer würde bey uns fo viel Geld fir Schneckenſcha— len ausgeben? S. 293. Ad. Brongniart, Biographie von A. L. Juſ⸗ ſieu (Ueberſetzung). S. 309. W. C. Hewitſon, Bemerkungen Über die Or⸗ nithologie von Norwegen. Bruͤtplaͤtze der Voͤgel, welche Eng— land beſuchen. Man ſollte glauben, daß es nirgends mehr Voͤgel gaͤbe als in Norwegen, dem Lande voll Wälder, Berge und Seen. Wir durch⸗ zogen alle Wildniſſe faſt umſonſt, ſo daß wir endlich die Flin— ten weglegten. Faſt das einzige lebende Weſen ſind die Schaa— ten von ſchwarzen Ameiſen. Der Fieldfare (Turdus pilaris) war faſt der einzige haͤufige Vogel in den Waͤldern; bisweilen flog eine Thrush (Turdus musicus), ein Buchfink oder eine Goldammer über den Weg. Vierfuͤßige Thiere ſahen wir drey Fuͤchſe, einen Haſen, einige Eichhoͤrnchen, eine Ratte und eine Maus; keinen Baͤr und Wolf. Nicht viel beſſer gieng es uns auf Hundert Inſeln; nur einige Reiher, Moͤven und Enten. Sie gien⸗ gen im May von Drontheim aus noͤrdlich. Nun werden die Voͤgel aufgezaͤhlt, welche ſie geſehen haben, aber bloß mit den ee ee 1 . 319. . Sohnfton, brittiſche Zoophyten, Fortſetzung. Schon gegeben Bd. I. S. 64. ben ee e S. 340. Berkeley, uͤber einen confervenartigen Zuſtand von Mucar olavatus t. 11. S. 344. Buͤcherauszuͤge. 524 In der Voyage sicentiſique en Moree der Franzoſen, welche nicht gerühmt wird, find folgende Thiere genannt: Mullwurf; wahrſcheinlich Aspalax oder Talpa coeca; Felis catus ferus, Iynx, Canis lupus, vulpes (wohl melanogaster), aureus. Nur 66 Gattungen Vögel. Falco tinnunculoides abgebildet. Strix bubo, Vultur fulvus, Perdix rufa (wohl P. graeca et petrosa), Porphyrio hyaeinthinus. Testudo emarginata, graeca, europaea, helenica n., caspica; Lacerta peloponnesiaca, muralis; Algyroides mo- reotiens, Stenodactylus guttatus, vermiculatus, Ablepha- rus kitaibelii, Pseudopus pallasii, durvillii, Anguis punc- tatissimus, Typhlops flavescens, Erix jaculus, Coluber siculus, lineatus fig., cueullatus, ammodytes, Bufo pal- marum, viridis fig. S. 370. Verſammlung der Naturforſcher zu Liverpool. S. 378. P. J. Selby, die Fauna von Twizel. Ver⸗ zeichniß der Voͤgel. S. 397. C. C. Babington, Pflanzen von Guernſey und Jerſey. Auf jeder 700 Gattungen. S. 400. Baird, Entomostraca. Daphnia. Schon an: gezeigt. S. 412. G. Dickie, Mooſe bey Aberdeen. S. 419. G. A. Walker⸗Arnott, neue Pflanzen: Ca- lotropis procera, Blyttia arabica; Rhinolobium n. te- nue; Blepharispermum petiolare; Leucoblepharis n. sub- sessile, Madaroglossa; Lasthenia; Monactis, Heliopsis, Micropsis, Saccharum ; viele Gattungen. S. 427. W. Thompſon, Beytraͤge zur Naturgeſchichte von Irland. Lanius excubitor, Museicapa grisola, Cinelus aqua- ticus, Turdus viseivorus, pilaris, musicus, iliacus, merula, torquatus; Oriolus galbula, Accentor modularis. S. 440. R. H. Schomburgk, Beſchreibung der Pflanze Victoria regina t. 15. Der heilige Cyamus oder die pythagoraͤiſche Bohne (Nelum- bium speciosum) wird in Indien und China ſehr geſchaͤtzt und in den Gaͤrten der Mandarinen gehalten. In Weſtindien traf ich oft Nymphaea alba, welche in Suͤdamerica fehlt. Dagegen habe ich am erſten Jaͤnner 1837 an einer ruhigen Stelle des Fluſſes Berbice in brittiſch Guyana einen Stellver⸗ treter gefunden, ein wahres Wunder der Pflanzenwelt. Ein rieſenhaftes Blatt 5 — 6° im Durchmeffer, tellerfoͤrmig mit einem breiten, hellgruͤnen Rand und unten lebhaft carmeſinroth. Ebenſo ungeheuer die Bluͤthe aus vielen Hundert Blaͤttern, rein weiß, roſenroth und nelkenbraun. Das ganze Waſſer war damit be⸗ deckt. Das Blatt iſt faſt ſcheidenfoͤrmig, mit einen aufgebo⸗ genen Ranft, 3 — 5“ hoch, auswendig prächtig carmeſinroth wie unten. Die Rippen ragen auf der Unterflaͤche faft. 1“ her: vor, ſtrahlen von einem Mittelpunct, 8 Hauptrippen, mit vie⸗ len Seitenrippen, und dazwiſchen aufrechte Haͤute oder Baͤn⸗ der mit Spitzen beſetzt, ſo daß das Ganze wie ein Spinnen⸗ gewebe ausſieht: die Rippen enthalten Luftzellen ſo wie der Stiel und der Bluͤthenſtiel. Oben iſt das Blatt getaͤfelt. Das junge Blatt iſt gerollt und hat einen ſtacheligen Stiel. Sie ſchwim⸗ men auf dem Waſſer. Bluͤthenſtiel gegen den Kelch 1“ dick mit Stacheln 4“ lang. Kelch vierblaͤtterig, jedes Blatt 7“ lang, 3 breit; unten dick, innwendig weiß, auswendig roͤthlich braun mit Spitzen; Durchmeſſer 12 — 23“. Darinn die praͤch⸗ tige Blume, welche ihn mit 100 Blättern bedeckt. Beym Oeff⸗ nen weiß und nelkenbraun in der Mitte, welches ſich allmaͤh⸗ lich uͤber die Blume verbreitet, ſo daß ſie am andern Tag ganz 525 nelkenbraun iſt; diefe Schönheit wird noch erhöht durch Wohl⸗ geruch. Wie die andern dieſer Sippſchaft hat ſie eine fleiſchige Scheibe, Blumenblaͤtter und Staubfaͤden gehen allmaͤhlich in einander uͤber. Die Blumenblaͤtter zunaͤchſt dem Kelche ſind fleiſchig, und enthalten Luftzellen, welche ſicherlich zum Bauſchen der Blume beytragen. Die Samen der vielfaͤcherigen Frucht ſind zahlreich und ſtecken in einer ſchwammigen Maſſe. Spaͤter trafen wir ſie haͤufig an, und je hoͤher wir am Fluſſe kamen, deſto rieſenhafter wurde ihre Groͤße. Wir maa⸗ ßen ein Blatt und fanden es 6' 5“ breit, den Rand 53“ hoch, die Blume 15“ breit. Die letztere wird von einem Trichius ſehr beſchaͤdigt, beſonders die Scheibe; wir zaͤhlten 20 — 30 an einer einzigen. Die Abbildung iſt ſehr ſchoͤn, das Blatt faſt 13“ breit, eine Knoſpe über 1“, die Blume 3“ lang und 4 breit, die unreife Frucht 13“ breit und hoch, buͤchſenfoͤrmig; fleißig illuminiert. S. 442. W. Thompfon, über die Crenilabri von Ir⸗ land. T. 13. 14. 1. Cr. tinca et cornubicus find nicht verſchieden. Laͤnge faſt 9", Die juͤngern heißen C. cornubieus, die Altern C. tinca; Zähne hoͤchſtens 14 im Unterkiefer, die zweyte Reihe im Obers kiefer iſt ſehr deutlich bey den groͤßern. Die kleinern haben an der Schwanzwurzel einen ſchwarzen Flecken, die groͤßern nicht. Pennants Gibbous Wrasse iſt eine zufällige Ver: ſchiedenheit vom groͤßern. 2. Cr. rupestris, wurde gefangen mit Nereis rufa. Länge 42“ R. 17 5 9.; Br. 14; B. 175; St. 4 8; Sch. 195 K. 8. In einem andern ebenſo, aber R. 18 89; Br. 15. Yarrells Vignette von C. luscus ſtellt C. rupestris vor. Hat nicht die Querbaͤnder, welche Bloch abbildet, und nichts Blaues. 3. Cr. mierostoma n., t. 14. ill. Länge 54“; R. 19 76 St. 64-7; Br. 13; B. 145; Sch. 14 und einige kurze; K. 5. Die Zahlen wechſeln ein wenig. Selten. 4. Cr. multidentatus v., t. 13. ſchwarz. Länge 21“; R. 19-410; St. 348; Br. 14; B. 1-5; Sch. 13; K. 5. Faͤrbung in Weingeiſt oben gruͤnlichbraun, unten blaſſer, an den Seiten dunklere Laͤngsſtreifen; drey ſchwaͤrzliche Flecken hin⸗ ten am Vorderdeckel; einer an der Schwanzwurzel und einer am Grunde des letzten Ruͤckenſtrahls. Findet ſich nicht bey Riſſo, Bloch und Schneider. S. 451. Auszüge aus Buͤchern. G. Johnſton. Die Sippe Prostoma von Duges iſt einerley mit meiner Nemertes. Er betrachtet meinen Magen als Mund. Seine Gattungen ſind alle aus ſuͤßem Waſſer. S. 483. J. E. Gray, Ueberſicht der Fledermäufe. Das Geſchichtliche. Er hat 1826 einen Aufſatz daruͤber ge⸗ liefert in den Annals of Philosophy, 1829 im zoological Journal p. 242. (Iſis). Er hat auch die Fledermaͤuſe in den Sammlungen von Deutſchland', Holland und Frankreich unterſucht. Die Charac⸗ tere der Sippen werden gegeben; auch bey den neuen Gattun— gen. Wir koͤnnen nicht viel mehr als den Rahmen mittheilen. A. Istiophori. Nasloͤcher in einem nackten Raum, oft hinten in ein Blatt erhoben; Zähne mit ſpitzigen Hoͤckern; eine Klaue am Zeigfinger. Tribus I. Phyllostomina. Naſenblatt einfach, vorn von den Naſenloͤchern durchbohret; Ohren ſeitlich und getrennt. 526 + Stirn mit einer Grube; Ohren dicht beyſammen. Alte Welt. 1. Rhinopoma Geoffr. hardwickii, India; Rh. microphylla, Aegyptus. Rh. carolineusis? ++ Stirn einfach, Ohren ſeitlich, Zunge kurz, Unterlippe ganz, vorn mit einem dreyedigen, glatten Raum. Neue Welt. 2. Arctibeus Leach (Phyllostoma Spix.). * Innerer Rand der Lippen nicht gefranzt. A. jamaicensis (Madateus lewisii). Phyllostoma planirostre A. fimbriatus n. Brasilia. A. fuliginosus n. America meridionalis. Phyllostomus lineatus? * Lippen innwendig ohne Bart. A. lobatus n. A. perspieillatus, supereiliarum, lituratus. 3. Vampyrus.G eoffr. spectrum, sanguisuga. Brasilia. 4. Phyllostoma Geoffr. (Vampyrus Spix.). Vorn an der Unterlippe ein dreyeckiger Raum, mit einer großen Warze jederſeits und einer Reihe am Rande. P. hastatum, maximum, perspieillatum Schr. Brasilia. Ph. elongatum, erenulatum. Ph. fuliginosum n. America meridionalis. Unterlippe mit einem halbovalen Haufen von Warzen. Ph. childreni n. America meridionalis. ** Vorn an der Unterlippe ein kleiner, glatter ovaler Raum aus zween kleinen Hoͤckern wie bey Vampyrus. Ph. bennettii nu. America meridionalis. * Vorn an der Unterlippe eine große Warze mit einer Reihe großer, laͤnglicher, querer Warzen am Rande, die obere Warze bisweilen zwey- oder dreytheilig. P. sorieinum, Brasilia. 5. Carollia. Schenkelhaut groß und abgeſtutzt, kein Schwanz, Ohrdeckel ſehr klein. C. brasiliensis, Ph. brachiotum Max. Ib 6. Lophostoma Orbigny; sylvicola, America meridio- nalis. Vielleicht die vorige. 7. Edostoma Orbig ny, einerea, ibid. 8. Macrophyllum en. Schwanz verlängert, erreicht die ab⸗ geſtutzte Spitze der großen Schenkelhaut; Unterlippe... M. neu- wiedii, Ph. macrophyllum Ma x. 9. Brachyphylſa n. cavernarum, St. Vincent. occident. 10. Diphylla Spix, ecaudata, Glossophaga diphylla. 11. Stenoderma Geoffr. (Desmodus Max?), ruſum. Brasilia. Rhinolophus eeaudatus Schinz? +++ Stirn einfach, Ohren ſeitlich, Zunge lang, paßt in die Kerbe des Kinns; Unterlippe vorn tief eingeſchnitten und oft gefranzt; Kopf geſtreckt; Kinn mit zuruͤckgeſchlagenen Schnur⸗ ren. Neue Welt. 12. Phyllophora n.: Schwanz kurz, Spitze in der gro— ßen, abgeſtutzten Schenkelhaut, ſticht oben heraus. Glossophaga amplexicaudata Spi x. 1 . 18. Glossophaga Geo ffr., sorieina, India occidentalis. 14. Monophyllus Lea ch, redmanni, Jamaica; caudi- fera Geoffr. 15. Anoura n.: Kein Schwanz, Schenkelhaut klein, bil⸗ det genau den Rand der Hinterfuͤße, Ferſenbein ſehr kurz, Schneidezaͤhne 3 Daumen ſehr klein und duͤnn. India 527 A. geoffroyi, Glossophaga ecaudata Geoffr., Pr. Max. Brasilia. +4+4+ Stirn einfach, Ohren groß, auf der Stirn verbunden. 16. Megaderma Geoffr., trifolium, spasma, lanceolata. Java. M. lyra Geoffr. India. 17. Lavia n.: Naſenblatt einfach und hinten aufgerichtet, vorn mit einem ausgebreiteten, erhabenen Rand, und einer Falte, welche mitten im obern Rande eine Rinne bildet; Lippen einfach, kein Schwanz, Schneidezaͤhne 2. Megaderma frons, Africa. 18. Mormoops Leach non Cuvier. M. blainvillii, Jamaica. Unterſchieden von Vampyrus durch große Ohren. Maul gefranzt, Kinn ohne Warzen. Unterlippe nicht geſpalten. Tribus II. Rhinolophina. Naſenſcheibe hinten in ein Blatt ausgebreitet und vorn mit einer Grube oder einem Fortſatz zwiſchen den Naſenloͤchern. * Schenkelhaut ſehr klein, kein Schwanz, Hinterſcheibe eine große tiefe Grube zwiſchen den Naſenloͤchern. 19. Ariteus n. (Istiophorus Gray non Cuvier], Na— ſenblatt aufrecht, lanzetfoͤrmig, hinten einfach, vorn abgerundet, Ohren ſeitlich, Deckel abgeſondert, Tanzetförmig gezaͤhnt, Schen⸗ kelhaut nur ein Rand, Ferſenbein maͤßig. Istiophorus flavescens. ** Schenfelhäute groß, Schwanz lang. Alte Welt. 20. Rhinolophus (Noctilio Bechstein). . hipposideros (bihastatus, minutus). Rh. ferrum equinum (hippocrepis, unihastatus). megaphyllus, nova Hollandia. Rh. minor, Java. Rh. affinis, ibid. Rh. griseus. Rh. capensis (elivosus, geoffroyi). 21. Hipposideros Gray (Phyllorhina Bonaparte). Naſenſcheibe in ein kurzes, hinten umgeſchlagenes Blatt ausge⸗ dehnt, mit einer dicken Querrippe vorn an ſeinem Grunde, woran es durch 3 Laͤngsbaͤnder geheftet iſt; Vordertheil flach, einfach, von den Naſenloͤchern durchbohrt; kein Deckel. a) Stirn mit einem ausdehnbaren Porus; Zitzen in den Wei⸗ chen deutlich. * Das Geſicht an den Seiten der Naſenſcheibe mit einer blattfoͤrmigen Erhoͤhung. H. insignis (deformis 2), Java. H. apiculatus n. India. * Geſicht ohne die Erhöhung. H. fulvus n. Madras. H. murinus n. Madras. Rhinolophus armiger, Nepal. 6) Stirn concav, tief, vorn ein Buͤſchel ſteifer, brauner Haare ſtatt des Porus; Seiten des Geſichts mit blattförmiger Erhoͤ⸗ hung. H. penicillatus n. Madras. c) Stirn einfach, Naſenblatt ganz und rundlich, Schwanz fo lang als die Haut; Schnauze an der Seite der Naſenſcheibe blattartig erhoͤht. H. diadema, Timor. H. nobilis, Java. H. larvatus, Java. 528 H. vulgaris, Java. Rhinolophus commersoni, Madagascar. Rh. torquatus. Vepal. d) Stirn einfach, Naſenblatt dreyzaͤhnig, Schwanz länger als Haut, keine Zitzen in den Weichen. Asellia Gray. H. tridens, Aegyptus. B. Anistiophori: Naſenloͤcher am Ende der Schnauze ohne Naſenblatt. Tribus III. Vespertilionina. Backenzaͤhne ſpitzhoͤckerig, Fittige breit und groß; Schwanz verlaͤngert, ſo groß als die kegelfoͤrmige Schenkelhaut und darinn ſteckend, obere Schneidzaͤhne an den Eckzaͤhnen, eine Luͤcke in der Mitte. + Ohren. verbunden oder nahe beyſammen; Nasloͤcher jedes vorn in einer Rinne, die Rinnen ſind vorn dicht aneinander, hinten auseinander, mit einem ſpiralfoͤrmig gewundenen aͤußern Rand bedeckt, welcher vorn Lappen hat zum Durchgange der Luft. 22. Nycteris. Geoffr. Ohren auf der Stirn vereinigt. N. thebaica, geoffroyi. N. capensis. N. affinis, Caput bonæ spei. 22 Ohren nicht verbunden, Stirn mit einer großen, tiefen, ovalen und nackten Grube, hat vorn eine nackte Rinne, welche zwiſchen den Nafenlöchern durchlaͤuft. Aſien. Petalia Gray. N. javanica, kuklii, pollicaris. Ohren verbunden, Nafenlöcher im vordern Theil einer kurzen mondfoͤrmigen Rinne. 23. Nyetophilus Leach? Barbastellus Gray: N. geoffroyi, B. pacificus. Insulae pacificae. 24. Barbastellus. Gray. B. communis, daubentonii, V. barbastrellus. 25. Plecotus Geoffr., communis, auritus, hrevimanus, aegyptiacus, austriacus. Pl. cornutus, Jütlandia. Pl. bonapartii, brevimanus B. Pl. peronii. Pl. leucomelas Rüppell. Pl. macrotis Le Conte. Pl. christii n. Africa borealis. +++ Ohren feitlih und getrennt, Naſenloͤcher vorn in einer langen, einfachen Rinne. 26. Romicia n.: Naſenloͤcher klein, oval und am Ende, jedes vorn in einer zulaufenden Rinne, welche beide hinten in eine einzige vereinigt ſind, auf der Mitte der Naſe zwiſchen den angeſchwollenen Backen. — K. calcarata. +rr+ Ohren ſeitlich und getrennt, hinter den Naſenloͤchern nur eine ſehr kurze Rinne. 27. Vespertilio. * Daumen mäßig, Ohren kurz. . mystacinus, Europa. . nattereri, Europa. daubentonii, Europa. . hardwickii, Java. pictus, kerivoula, Java et Ceylon. . fuliginosus: . capaceini. . emarginatus. Africa. V. hispidus? Aegyptus. Africa borealis, S AAA 529 Daumen maͤßig, Ohren groß. V. myotis, murinus Geoffroy non Linne, submu- rinus. Europa. 1 a Daumen mäßig, Schwanzende ziemlich verlängert. V. capensis. 28. Furia Fr. Cuvier, Furipterus Bonaparte. F. horrens, V. furia. America meridionalis. 29. Natalus n.: Kopf klein, Geſicht niedergedruͤckt, Nas— löcher am Ende, getrennt durch eine Mittelleiſte; Unterlippe ſchwielig und gefurcht, Hinterfuͤße und Schwanz ſehr lang, das Ferſenbein erſtreckt ſich uͤber die ganze Laͤnge der Schenkelhaut. N. stramineus, V. longicaudatus. 30. Miniopterus Bonap. M. ursinii Bonap., sieboldii. Japan. 31. Scotophilus Leach, Nyeticeius Rafinesque?, Pipistrellus Bonap., V. pachyote. Gloger. Sc. serotinus, noctula Geoffroy. Europa. Sc. noctula Schreber, sumatrana. Europa. Se. kuhlii. Se. leisleri (dasyearpos). Europa. Se. discolor. Europa und die Bucharey. Sc. schreibersii. Sc. leachii, kuhlii Lea ch. Sc. temminckii, belangeri. Se. castaneus. India. Sc. heathii. Madras; wahrſcheinlich eine Abart vom vorigen. Sc. javanicus. Sc. coromandra, India; formosa, Nepal. Vielleicht Sco- tophilus leachii. Vespertilio aleito£. V. leucippe; aristippe; savii; pipistrellus Bonap. » Obere Fläche der Schenkelhaut ſchwach mit Haaren bedeckt. Pachyotus. + Geficht behaart. Sc. polythrix Is. Geoffr. ++ Geſicht zum Theil nackt. Sc. laevis. +++ Obere Flaͤche der Schenkelhaut mit dichten Haaren be— fest: Lasiurus. Atalapha Rafines que? Sc. pruinosus, America borealis, Missuri. Sc. lasiurus, Cayenne. Sc. blossevillii, bonariensis. La Plata. Sc. noveboracensis, Atalapha americana. Tribus IV. Noctilionina. Backenzaͤhne ſpitzhoͤckerig, Fittige lang und ſchmal, Leib dünn, Schwanz dick. + Schwanz kurz, Spitze auf der großen Schenkelhaut. 32. Taphozous Geof fr., Saccopteryx IIlig er. Welt. T. perſoratus, senegalensis. T. lepturus, marsupialis. Sey von Surinam. T. nudiventer Rüppell, Nubia. T. rufus iſt wahrſcheinlich Scotophilus pruinosus. 33. Noctilio, Celaeno. N. americanus, leporinus, unicolor Pr. Max. America meridionalis. N. 2 rufus Spix. Iſis 1844. Heft 7. India. Alte 530 34. Proboseidea Spix, Emballanura Kuhl. Schenkelhaut abgeſtutzt. Pr. saxatilis, naso. Pr. rivalis. Pr. canina, V. caninus Pr. Max. * Schenkelhaut kegelfoͤrmig verlängert, lang. Centronyeteris. Pr. calcarata Pr. Max, V. maximiliani Fis cher. * Schenkelhaut. Emballonura Kuhl. Pr. monticola. Java. 35. Aéllo Leach. A. cuvieri. +r Schwanz ragt über die Kruͤmmung der Semi Schenkelhaut hinaus. ee 36. Pteronotus Gray: Ohren ſeitlich, Deckel geſtreckt und gelappt; Kinn mit einem gegen die Unterlippe geſchlagenen Knorpelrand und einer aufrechten Hautleiſte quer uͤber ſeinen untern Theil; Fittige nur durch eine ſchmale Linie mitten auf dem Ruͤcken angeheftet, welcher darunter mit Pelz bedeckt iſt; Hinterfuͤße lang, das Ferſenbein etwas vorragend und freyſte⸗ bed; 1 untere Winkel 1 liegt daruͤber gefaltet. davyi n.: mausfarben, Fittige ziemli ig⸗ weite 12“ Trinidad. e r Schwanz dick, ragt über! das Ende der kurzen querge⸗ ſtreiften Schenkelhaut hinaus; Daumen groß, unten aufgeſchwol⸗ len; Zahl der Schneidezaͤhne ſehr verſchieden. 37. Cheiromeles Horsfield, Dysopes Temminck non Fr. Cuvier. Ch. torquatus (Dysapes cheiropus). Java. 38. Nyctinomus Geoffroy, plicatus, tenuis, lensis, labiatus, dilatatus. Java. N. rüppellii, Aegyptus et Fernando Po. N. pumilus, Aegyptus. N. murinus, Petit Chauve-souris obscure Azara? Ame- rica meridionalis. N. nasutus, brasiliensis, 39. Molossus Geoffroy, velox, America meridionalis. M. fuliginosus n. M. rufus, Dysopes perotis Pr. Max. Brasilia. M. australis n. Nova Hollandia. 40. Thyroptera S pix, tricolor. Brasilia. 41. Myopteris Geoffroy, daubentonii. America bo- realis. Nyeticeius eynocephalus Le Conte. rrrr Schwanz ſehr kurz, vielgliederig, ſteckt in einer zwey⸗ klappigen Scheide am Grunde der ausgedehnten Schenkelhaut. 42. Dielidurus Pr. Max, freyreisii, albus. Brasilia. Vielleicht mehr verwandt den Vespertilionina. Tribus V. Pteropina. 43. Pteropus. * Kein Schwanz, Ohren groß. Pt. edulis, javanjcus, edwardsii?, vampyrus, celaeno. Java, Sumatra, Timor, Bengalia? Pt. medius, Calcutta, Pondichery. ** Kein Schwanz, Ohren klein. Pt. phaiops, Madagascar. Pt. poliocephalus, Nova Hollandia. Pt. dasymallus, rubricollis, Siebold non Geoffroy Pt. vulgaris, caninus. Mauritius, Bourbon. 34 Ferſenbein ſehr benga- 531 Pt. rubricollis Geeffr., collaris, Cap, Bourbon et Madagascar. Pt. pallidus, Banda. Pt. keraudrenii, marianus. Pt. dussumieri. India. Pt. griseus, Timor, Pt. personatus. Ternate. Pt. leucocephalus. Nepal. * Schwanz ſehr kurz. Pt. aegyptiacus, geoffroyi. Pt. leachii. Cap. Pt. stramineus. Timor. ** Schwanz etwas verlängert (4). Pt. leschenaulti. Pondichery. Pt. amplicaudatus. Timor, Amboina, Sumatra, Siam. 44. Cynopterus Fr. Cuvier, Pachysoma Is. Geoffr. C. marginatus. India. C. titthaecheilus. C. brevicaudatus. C. diardii. Sumatra. vorigen. C. davaucelii. Sumatra. C. melanocephalus. Java. Vespertilio sphinx Vahl? 45. Epomophorus Bennett. * Weißer Haarbuſch an den Ohren und an den Seiten des Leibes, Luͤckenzaͤhne oben drey. E. whitii. Africa occidentalis. ** Weißer Haarbuſch am Grunde der Ohren, Kopf ſehr lang. E. macrocephalus, megacephalus. Jbidem. ** Weißer Haarbuſch am Vordergrunde der Fittige, Kopf maͤßig lang. E. gambianus. Ibidem. 46. Macroglossa Lesson, minima, rostrata, kiodotes, Guam. Africa. Sumatra. Beide wahrſcheinlich Abarten des horsfieldii. Java. 47. Harpyia Illiger, pallasii, cephalotes. Molucca. Cephalotes teniotis Rafinesque. Sicilia? 48. Cephalotes Fr. Cuv. peronii, palliatus. Timor. S. 505. Schuttleworth, botaniſcher Ausflug in die Alpen. Fortſetzung. S. 537. Th. C. Eyton, Fauna von Shropfhire und Nord-Wales. Aufgefuͤhrt find mit Bemerkungen Vespertilio noctula, pipi- strella. Plecotus auritus. Erinacens europaeus. Talpa europaea. Sorex araneus, fodiens. Meles taxus. Mustela putorius, erminia, vulgaris, foina. Martes abietum. Hypoderma Is. Geoffr, Lutra vulgaris. Canis vulpes. Phoca vitulina ? Seiurus vulgaris. Myoxus avellanarius. Mus messorius, sylvaticus, decumanus. Arvicola amphibius, arvalis. Lepus timidus, cuniculus. Phocaena delphinus. Ausgeſtorbene Gattungen: rattus. Der Verfaſſer hält Mustela foina et martes (abietum) fuͤr einerley; er beſitzt einen Uebergang. Ueber Phoca vitulina ſpricht er nur nach andern. Sie ſoll nach Nilsſon ſich unterſcheiden durch ſchiefe Stellung der Canis lupus, Castor ſiber, Mus — a N 532 Zaͤhne, welche aber mit dem Alter zu wechſeln ſcheint. Er hat einen ausgewachſenen Schaͤdel aus Schottland, woran die zween hintern Backenzaͤhne nicht ſchief ſtehen, der dritte nur ein wenig, wohl aber der 4te und 5te. Im Unterkiefer ebenſo. Laͤnge des Thiers 3' 5, hatte aber keine Milchzaͤhne mehr. Ruͤcken⸗ 1 5 15, L. 5, K. 6. Sch. 8. . 543. Walker Arnott, Bemerkungen über neue oder nn Pflanzen, Pentaloba ift wirklich Alsodeia, wie Robert Brown bewieſen. P. ceylanica, bengalensis, phylla, roxburghii. Hortonia floribunda; ſteht zwiſchen Magnolien und Ano— naceen; vielleicht beſſer neben Laurelia oder zwiſchen Monimia⸗ ceen und Atheroſpermeen. Acrocarpus fraxinifolius neben Dialium. Zenkeria n., dalbergioides, neben Macrolobium. Sphaerocarya wallichiana, fol werden Seleropyrum (San- talaceae). Mackaya populifolia, vielleicht mit Schoepfia zu den San- talaceen. Der Bau der Bluͤthen und Fruchttheile iſt bey allen umſtaͤndlich eroͤrtert. S. 558. folgen Auszuͤge aus Büchern, befonders aus Swainſons Classification of Birds. Ein Regiſter ſchließt diefen Band, womit das Magazin auf: hoͤrt, und nun unter dem Titel Annals of natural History fortgeſetzt wird. lanceolata, sessilis, macro- Nouveaux Memoires de l’Academie royale des Sciences et Belles lettres de Bruxelles. Bruxelles XIV. 1841. 4. Die Bruͤſſeler Academie thut ſich in der neuern Zeit auf eine ungewoͤhnliche Weiſe hervor, als wenn ſie einholen wollte, was ſie durch viele ungluͤckliche Unterbrechungen verſaͤumen mußte. Die neuern Baͤnde enthalten einen Schatz von Beobachtungen und Unterſuchungen aus allen Fächern ſowohl den Naturwiffen- ſchaſten, als der vaterlaͤndiſchen Geſchichte und der einheimi⸗ ſchen Dichtkunſt, beſonders fruͤherer Zeiten. Solche Leiſtungen ſind der Academie vorzuͤglich moͤglich gemacht durch die kraͤftige Unterſtuͤtzung von Seiten der Regierung und durch den daraus entſpringenden Eifer ihrer Vorſtaͤnde und Mit⸗ glieder. Wer eine Academie haben, dh. die Wiſſenſchaften um ihrer ſelbſt willen befoͤrdern will, der muß das Geld im eigentlichen Sinne wegwerfen, was Staaten und nur Staaten thun koͤnnen. Wer hier ſpart, erreicht nichts, weder Ruhm noch Nutzen, odervielmehr Unruhm und Schaden: denn nicht alle angeſtellten Gelehrten ſchlagen ein, und oft koͤnnen die tuͤchtigſten und eifrig⸗ ſten nur wenig hervorbringen, weil es die Natur des Gegen⸗ ftandes nicht anders erlaubt. Die Hauptſache dabey bleibt immer, daß die erſten Gelehrten der Welt zur Acadamie gerufen wer: den, und daß man ihnen durchaus kein anderes Amt gibt, nicht einmal ein Lehramt: denn ein ſolches fordert ein unaufhoͤrliches Studium aller Werke, welche in den verſchiedenſten Fächern her= auskommen, wodurch der Academiker zerſtreut wird und viele Zeit verliert, während es feine Beſtimmung iſt, ſich einem beſchraͤnk— ten Fache zu widmen und daſſelbe bis in die hinterſten Winkel zu verfolgen. Das iſt bey einem Profeſſor nicht noͤthig und moͤglich, ja nicht einmal raͤthlich, weil er die ganze Wiſſenſchaft vortragen muß, waͤhrend der Academiker ſich mit einem einzigen 933 Capitel fein Lebelang beſchaͤftigen kann z. B. mit dem Magne⸗ tismus, den Inſecten, der Pflanzen = Anatomie und fe faſt ins Unendliche. Das zweyte Erforderniß für eine Academie find nicht bloß große, ſondern planmaͤßig und daher vollſtaͤndig angelegte Sammlun⸗ gen. Ein phyſicaliſches Cabinett kann die theuerſten Inſtrumente haben, und dennoch iſt damit nichts zu leiſten, wenn nur einige wenige fehlen. So kann eine zoologiſche Sammlung an Sel⸗ tenheiten reich ſeyn. Der Academiker kann aber nichts damit anfangen, wenn er nicht alles hat und auch das Gemeinſte daneben legen kann. Verſchiedenen Spuren nach, die ſich in Luͤcken mancher Abhandlungen zeigen, ſcheinen die belgiſchen Bi— bliotheken noch ſehr mangelhaft zu ſeyn. Es kann fuͤr einen Gelehrten, namentlich für einen Naturforſcher nichts Beſchaͤmen— deres geben, als wenn ihm nachgewieſen wird, daß das ſchon laͤngſt bekannt iſt, was er fuͤr neu ausgegeben hat; und doch liegt die Schuld ſelten am Schriftſteller ſelbſt, ſondern in den öffentlichen Bibliotheken, von denen man ſagen kann, daß fie eher ſchaden als nuͤtzen, wenn fie nicht vollſtaͤndig find, Das dritte Erforderniß ſind zahlreiche Cuſtoden, wo moͤglich einer fuͤr eine jede Thierclaſſe, damit immer Alles auf's genaueſte beſtimmt werde; denn es wird nichts aus einer beſondern Ab— handlung, wenn der Gelehrte erſt die Gatttungen beſtimmen ſoll, weil dazu die Durcharbeitung der ganzen Claſſe gehoͤrt, wozu nur der Cuſtos Zeit hat und in der Regel auch die Kennt: niſſe. Wie es mit den Sammlungen in Bruͤſſel ſteht, wiſſen wir nicht; es muß aber noch vieles fehlen, weil ſie in der Welt noch keinen Namen haben, wie die zu Wien, Muͤnchen, Berlin, Leyden, Paris, London und Petersburg. Tuͤchtige Gelehrte aber ſtehen an der Academie: das iſt weltbekannt und beweiſen jahrlich die dicken Bände ihrer Abhandlungen und monatlich die Berichte uͤber die Sitzungen, welche wir auch ſchon ange— zeigt haben. 1 Da eine ordentliche Bibliothek diefe Schriften nicht entbehren kann; ſo waͤre es unnoͤthig groͤßere Auszuͤge aus den Abhand— lungen zu machen; würde auch wenig nuͤtzen, da meiſtens zahl⸗ reiche und illuminierte Abbildungen dabey find, welche wir bes greiflicher Weiſe nicht mittheilen koͤnnen. Die Abhandlungen ſind je beſonders paginiert. Voran das Verzeichniß der Mitglieder. 1. J. G. Crahay, Ueberſicht der meteorologiſchen Beo⸗ bachtungen zu Loͤben 1840. S. 1 — 9. Tabellen. 2. A. Quetelet, Ueberſicht der meteorologiſchen Beobach⸗ tungen, des Magnetismus, der Erdwaͤrme, des Bluͤhens der Pflanzen. S. 1 — 29. Taͤbellen uͤber das Wetter zu Bruͤſſel; Verzeichniß der Bluͤh—⸗ zeit vieler Pflanzen im dortigen Garten. 3. A. Bravais und Ch. Martins, barometriſche Ver⸗ gleichungen von Bruͤſſel und dem Norden Europas. S. 31—78. Eine ſehr gelehrte Abhandlung, welche alle Beobachtungen von ganz Europa zuſammenſtellt. 4. Ch. Morren (Prof. zu Luͤttich), Unterſuchungen uͤber die Bewegung und die Anatomie der Staubfaͤden von Sparr- mannia africana. S. 1 — 42. t. 1. ill. Eine ſehr gruͤndliche Abhandlung; Hiſtoriſches, Beſchreibung der aͤußern Theile, der Bewegung, Anatomie, wozu die Abbil— dungen gehoͤren; Erklaͤrung des Mechanismus. 5. Derſelbe, phyſiologiſche Unterſuchung uͤber die Waſſer— pflanzen Belgiens. II. Abh. Hydrodietyon. S. 1-89. t. 2. 534 ill. mit ſehr ſchoͤnen microſcopiſchen Abbildungen, beſonders über die Vorgaͤnge in den Schlaͤuchen. 6. Derſelbe und A. Morren (Prof. zu Angers), III. Abh. uͤber den Einfluß des Lichts, der Algen und der Infuſo— rien auf das Gas im Waſſer. S. 1— 46. t. 1— 4. Tes- sararthra ſasciculata, Chlamydomonas pulvisculus, Gonium pectorale, Disceraea purpurea, Euglena sanguinea. Es iſt hier vorzüglich das Sauerſtoffgas gemeynt; worüber der ältere Morren viele Verſuche angeſtellt hat. Die Conferven und In— fuſorien werden beſtimmt. 7. Ch. Morren, IV. Abh., uͤber die Roͤthung des Waſſers S. 1 - 50. t. 5. ill. Trachelomonas volvoeina, Monas rosa. Ein ſehr intereſſanter Aufſatz; das Hiſtoriſche voran nach Ehrenberg, mit einigen Nachtraͤgen und einem groffen Verzeichniß der Pflanzen und Thiere, welche die rothe Farbe verurſachen. Ausfuͤhrlich werden nun beſchrieben: Monas vi— nosa, rosea, Trachelomones volvocina, Disceraen n. pur- purea, Euglena sanguinea. 8. Derſelbe, V. Abh. S. 1—19. behandelt Haema- tococeus (Protocoecus) vesiculosus n., mucosus n., monili- formis, ampullacea n., fasciculata n., elegans n., erispa n. Dann folgt die Organologie und Phyſiologie von Tessararthra; abgebildet ſchwarz t. 7. T. elegans, ampullacea, erispa, Na- vicula gracilis. 9. Derſebe, VI. Abh. Geſchichte der Sippe Tessarar- thra. S. 1— 16. t. 6. ill. Abgebildet Haematococcus vesi- culosus, mucosus. 10. P. J. van Beneden (zu Löwen), Unterſuchungen über die Embryogenie der Sepiolen 1 — 14. T. 1. ſchwarz. Eine genaue Beſchreibung dieſer Entwickelung. Das Ey der Cephalopoden iſt zuſammengeſetzt wie das der Gaſteropoden. Die Vesicula umbilicalis iſt nicht dem Darm eingefügt, ſondern der Speiſeroͤhre und ihr Stiel iſt der letztern parallel. Das Herz und die Kiemen liegen Anfangs auswendig und der Kie— menſak bildet ſich ſpaͤter durch eine Hautfalte von hinten nach vorn. Der Leib ſcheint ſich auf ſich ſelbſt zu ſchlagen, weil die Floſſen, welche anfangs vorn ſtehen, ſpaͤter am hintern Ende des Leibes liegen. Das ganze Athem- und Kreislauf- ſyſtem bilden ſich durch Oeſen, welche ſich vervielfaͤltigen und ausdehnen. Anfangs bemerkt man nur eine einzige Oeſe fuͤr jede Kieme; das Gefaͤß, welches ſie bildet, verlaͤngert ſich und bildet eine zweyte, ſodann eine dritte uſw. bis zur vollſtaͤndigen Bildung der Kieme, welche nicht anders iſt als die erſte Oeſe vervielfältigt. Die Beobachtungen über die Entwickelung der zwey letzten Syſteme ſind neu. In der Mitte des Eys bemerkt man einen undurchſichtigen Punct, den Dotter oder den Embryo in fluͤſſigem Eyweiß. Ich ſuchte mir beſonders einen klaren Begriff über die Einfuͤgung, des Nabelblaͤschens zu verſchaffen an friſch aus dem Meer gezogenen Eyern bey Cetta. Jederman weiß, welch' ein Aufſehen Herolds ſchoͤne Ent— deckung gemacht hat, als er anzeigte, daß bey den Spinnen ſich die Vesicula umbilicalis auf dem Rüden öffnet, alſo das Umgekehrte von den Wirbelthieren. Dieſe Entdeckung ſchien den theoretiſchen Ideen, welche einige Jahre fruͤher über die Rin— gelthiere geaͤußert wurden, Verſtaͤrkung zu geben. Einige Na⸗ turforſcher betrachteten nehmlich dieſe Thiere wie Wirbelthiere, welche auf dem Rüden liefen, um ein gleiches Verhaͤltniß zwiſchen dem Nerven- und Darmſyſtem, fo wie dem Bere: 535 gungsſyſtem herzuſtellen. Die Süße der Ringelthiere entſprachen nun denen der Wirbelthiere und die Fluͤgel wurden zu wahren Gliedern. | ; Dieſer vielverſprechende Satz fand an Cu vier einen maͤch⸗ tigen Gegner; er machte deßhalb eine Unterſuchung uͤber die Einfügung der Vesicula umbilicalis. Dieſe Abweichung ſcheint jedoch der regelmaͤßigen Entwickelung der Keimhaut bey verſchie⸗ denen Thiergruppen keinen Eintrag zu thun. Die Einfuͤgung hat ſtatt bald auf dem Ruͤcken, bald auf dem Bauch, auf dem Kopf oder Nacken. Nach meinen Beobachtungen entwickelt ſich die Keimhaut bey den Aſcariden rings um den Dotter, folglich uͤberall und nirgends. 5 Der Embryo von Sepiola zeigt ſich zuerſt unter der Geſtalt einer den Dotter genau umſchließenden Membran, ſchwach aufgetrieben an der Stelle, welche fpäter das hintere Ende des Leibes bilden wird. Dieſe Membran iſt die Keimhaut, welche ſich wie bey den höhern Thieren an dem dem Eintritt der Vesicula umbili- calis entgegengeſetzten Ende verdichtet. Hier zeigt ſich ein weſent⸗ licher Unterſchied von den Wegſchnecken, bey welchen die erſte An⸗ ſchwellung oder Verdickung der Keimhaut ſpaͤter zum Ruͤcken wird. Bey den Wirbelthieren beginnt alſo die Entwickelung am Ruͤcken, bey den Ringelthieren am Bauche, bey den Wegſchnecken am hintern Theile des Ruͤckens, bey den Cephalopoden ganz und gar an der hintern Stelle des Leibes: denn daſelbſt liegt die Anſchwellung der Keimhaut in Geſtalt eines Wulſtes. 5 Dieſer Wulſt dehnt ſich allmaͤhlich aus und zeigt bald eine Einſchnuͤrung zwiſchen dem Dotterſack. Der Wulſt bekommt ſodann von hinten nach vorn eine Falte, welche der Kiemenſack wird, und endlich Herz und Kiemen einſchließt. Der Dotter— ſack iſt noch größer als ſelbſt der Leib, ſchnuͤrt ſich aber nun gegen die Mitte des Embryos ein. In dieſer Einſchnuͤrung treiben die zween langen Arme hervor und ſpaͤter die Fuͤße, fo daß der Stiel der Vesicula umbilicalis allmaͤhlich ganz von walzigen Anhaͤngſeln umgeben iſt. Die Augen zeigen ſich ſehr fruͤh. RL; Nah Duges tritt die Vesicula umbilicalis in den Leib, parallel der Speiſeroͤhre; ob ſie aber ſich derſelben einfuͤgt oder dem Darm, war noch nicht ausgemacht. Ich habe geſehen, daß ſie in die Speiſeroͤhre ſelbſt tritt und zwar vor dem Kropfe. Etwas, welches dem Ammnion entſpraͤche, findet ſich nicht. Später biegt ſich der Stiel der Vesicula umbilicalis , und diefe Umbiegung ift die erſte Spur des Darms; ſpaͤter dehnt er ſich nach oben aus zur Speiſeroͤhre; ebenſo nach unten zu Ma⸗ gen und Darm. Bey einigen habe ich den Dottercanal ſchon faſt verſchloſſen gefunden, obſchon das Nabelblaͤschen noch groß war, ſo daß ich glaube, es werde nicht eingezogen, ſondern loͤſe ſich vom Stiel ab wie bey Rochen und Hayen. Der Dinten⸗ beutel zeigt ſich ſehr ſpaͤt; ſehr fruͤh die drey Herzen und die Kiemen; die Ohren ſpaͤt fo wie die Speicheldruͤſen. Auch zeis gen ſich ſchon im Embryo die zween Knorpel der Hirnſchale, das Ruͤckenblatt, die Knorpel am Grunde des Trichters und die Ringe der Naͤpfe. Die Abbildungen ſind recht deutlich. Hieraus muß man erkennen, daß dieſe Unterſuchungen von ichtigkeit ſind. an : En ik über Limaeina arctiea. S. 1—14. T. 1. Dieſes laͤngſt bekannte, wichtige Thierlein iſt noch gar nicht bekannt; daher iſt man dem Verfaſſer vielen Dank ſchuldig fur die Anatomie deſſelben und die deutlichen Abbildungen der Theile. Iſt einerley mit Spiratella, welcher Name beſſer wäre als Li- macina, derganz unpaſſend an Wegſchnecken denken läßt, Das 536 Thierchen wird genau beſchrieben, ſodann die Nerven, Muskeln, Darm, Gefaͤße und Geſchlechtstheile. Alles abgebildet in 16 Figuren. Die Fluͤgel ſtehen wie bey den Hpalaͤen; dazwiſchen der Mund mit zwo Lippen und zween Fuͤhlfaͤden ſehr klein und ohne Augen. Im Ausſchnitt des vordern Randes der Fluͤgel die Oeffnung der Ruthe nicht weit vom Munde. After rechts im Kiemenſack. Auf dem Halſe ein großer Spalt wie bey den Kammkiemern, wodurch das Waſſer in den Kiemenſack dringt, der ſehr weit nach hinten reicht und mit der gewundenen Schale bedeckt iſt; dieſe durch den Saͤulenmuskel beveſtiget. Das Nervenſyſtem bildet einen Ring um die Speiſeroͤhre unten mit 4 Knoten; zwiſchen den vordern zween ſchwarze Flecken, welche ich bey den Schnecken fuͤr Ohren anſehe. Die Nerven entſpringen aus den vordern und hintern Knoten. An der Speiſeroͤhre auch zween Knoten, welche Nerven zur Mund— hoͤhle und laͤngs der Speiſeroͤhre abgeben. N Auch die Muskeln werden beſchrieben, fo wie der Darmca⸗ nal; im Munde hornige Häkchen in zwo Reihen; kein Kropf, aber ein weiter muskuloͤſer Magen, worinn 4 Hornblaͤttchen; Darm um die Leber oͤffnet ſich rechts in die Kiemenhoͤhle; keine Speicheldruͤſen; Leber groß. In der Haut des Kiemenſacks Druͤſen wie bey den Sohlenſchnecken. Herz links, Kammer und Ohr. Die Kiemengefaͤße bilden ein Netz am Kiemenſack; Kreislauf wie bey den Sohlenſchnecken. Zwitter. Der Eyerftod bildet mit der Leber die Windungen, hat einen Eyergang, welcher anſchwillt wie bey andern Sippen; ich betrachte dieſe Anſchwellung als Hoden; ſie oͤffnet ſich in einen Sack auf dem Nacken hinter der Ruthe, welche ganz frey iſt und mit keinem Geſchlechtsorgan in Verbindung ſteht. In dieſem Sack liegen zween Beutel, welche ihren Innhalt ebenfalls in dieſe ge— meinſchaftliche Hoͤhle entleeren; der obere iſt der Purpurſack, der untre wird von denjenigen fuͤr Hoden gehalten, welche un— ſere Meynung nicht annehmen; ich halte ihn fuͤr die Drüfe an den Waͤnden des Eyergangs bey den Sohlenſchnecken, und nenne fie Vorſteherdruͤſe. Die Oeffnung dieſes Geſchlechts— Apparats iſt auf dem Nacken etwas rechts und unter dem freyen Rande des Kiemenſacks. Die Ruthe liegt ganz frey auf dieſem Sack und öffnet ſich in dem Ausſchnitt der Flügel; hat einen Ruͤckziehmuskel. 12. L. de Koninck (zu Luͤttich), Abhandlung uͤber die ver: ſteinerten Cruſtaceen in den Niederlanden. S. 1— 20. T. 1. Sind aus dem obern Kalkſtein. Hier ſind beſchrieben: Goldius (Brontes Goldfuss) flabellifer; Asaphus gem- muliferus fig., brongniarti; Cyelus n. radialis. Cytherina philipsiana, Cypridina edwardsiana, concentrica, annullata; Cyprella chrysalidea; Cypridella eruciata; alle abgebildet. Die Abtheilung der Literatur enthält: 13. Baron von Reiffenberg, Blick auf die ehemaligen Verhaͤltniſſe zwiſchen Belgien und Savoyen. S. 1—66. T. 2. in Fol. 14. Derſelbe, uͤber die ehemaligen Verhaͤltniſſe zwiſchen Belgien und Portugal. S. 1— 77. f 15. Derſelbe, Bemerkung uͤber Corneille de St. Lau- rent, ein unbekannter Poet aus Belgien. S. 1 — 18. 16. Derſelbe, uͤber Renerus de Bruzxella, Poet. S. 1—10. 17. Derſelbe, Reife des Erzherzogs Alkert uſw. S. 188. 18. P. F. X. de Ram, über den Antheil des belgiſchen Cle- rus und der Univerſitaͤt Löwen am Coneilio von Trient S. 181. 537 19. Idem, Disquisitio de dogmatica declaratione a Theologis lovaniensibus anno 1544. edita. p. 1—9. Band XV. 1812, 4. 1) Timmermans Abhandlung über die fingulären Solu⸗ tionen der differentiellen Aequationen. S. 1—24. T. 1. 2) A. Quetelet, neuer Catalog der vorzuͤglichſten Stern— ſchnuppen S. 1 — 60. t. 1. Ein intereſſanter Aufſatz. Enthaͤlt einen ſehr vollſtaͤndigen Catalog von den aͤlteſten Zeiten an aus allen Laͤndern ſelbſt aus China mit Angabe der Chroniken theils nach den Catalogen, theils nach den Verzeichniſſen von Charles, E. Biot, Her- rick, Chladni, theils nach eigenen Nachforſchungen. Es ſte⸗ hen darunter alle feurigen Erſcheinungen, welche jemals unter dem Namen Altaͤre, Balken, Spieße udgl. aufgefuͤhrt worden. Der Verfaſſer ſpricht Über die periodiſchen Erſcheinungen in ge: wiſſen Monaten, uͤber ihr Verhaͤltniß zum Nordlicht und Erd— beben; er gibt die Verhaͤltniſſe an, unter denen ſie erſcheinen, ſo wie ihren wahrſcheinlichen Urſprung. 3) A. H. Dumont, uͤber die Trias- und Juraformation in Luͤtzelburg. S. 1 — 36. 4) Eh. Morren, Unterſuchungen Über die Bewegung und die Anatomie des Labelli von Megaclinium falcatum S. 1—22. t. 1. ill. Der Verfaſſer iſt unermuͤdlich in phyſiologiſchen Beobachtungen dieſer Art. Er hat dergleichen ſchon angeſtellt bey Stylidium, Cactus und Sparrmannia und dabey immer die Anatomie der Theile aufs genaueſte unterſucht, um hinter den Mechanismus der ſogenannten freywilligen Bewegung zu kommen. Er glaubt, denſelben in der abwechſelnden Turgescenz der verſchiedenen Zel⸗ len zu finden, was auch bey den Pflanzen immerhin das Na— tuͤrlichere iſt. 5) M. Martens und H. Galeotti uͤber die Farren von Mexico und die Pflanzen-Geographie dieſes Landes. Eine große Abhandlung von S. 1— 99. Taf. 1— 23. Galeotti hat Mexico von 1835 —40 bereißt und 160 Gat⸗ tungen mitgebracht. Es wird uͤber jede Gattung etwas geſagt, die neuen characteriſiert. Es ſind folgende: 1. Lycopodium linifolium, tenue, aristatum, thyoides, cireinale, cuspidatum, ſrutieulosum, flabellatum, stoloni- ferum. 2. Psilotum triquetrum, complanatum. 3. Ophioglossum reticulatum, palmatum. 4. Botrychium decompositum. 5. Marattia laevis. 6. Mertensia tomentosa, furcata; glaucescens. 7. Lygodium mexicanum, scandens. 8. Aneimia haenkei, pilosa, collina, hirsuta, adiantifolia. 9. Osmunda spectabilis. 10. Aerostichum simplex, mucosum, piloselloides, pu- milum n., schiedei, affine n., fulvum n., lingua, eitrifo- lium, crinitum, peltatum. 11. Gymnogramme pedata, totta, pilosa n., leptophylla, dealbata. 5 12. Grammitis elongata. 13. Xiphopteris myosuroides, serrulata. 14. Polypodinm angustifolium, costatum , phyllitidis, erassifolium, cordifolium n., aureum, glaueinum n., ara- neosum n., fulvum n., pectinatum, suspensum, monili- forme, delicatulum n., otites, incanum, ferrugineum n., fraternum, virginianum, affine n., puberulum, biserra- Iſis 1844. Heft 7. 538 tum n., dissimile, nereifolium, eultratum, pilosissimum n., juglandifolium, pulehrum n., heteromorphum, hirsutissi- mum, furfuraceum, tetragonum, subineisum; galeottii n., fallax. 15. Taenitis linearis. 16. Pleiopeltis angusta. 17. Notochlaena rufa, trichomanoides, sinuata, laevis n. 18. Allosorus karwinskii, pulchellusn., chaerophyllus n., decompositus n., ciliatus. 19. Lomaria longifolia. 20. Antrophyum faleatum n. 21. Blechnum polypodioides, occidentale, ciliatum, cau- datum, graeile. 5 22. Diplazium acuminatum. 23. Pteris triphylla, grandifolia, serrulata, orizabae n., inframarginalis, fallax n., nemoralis, cordata, caudata, arborescens n. 24. Asplenium minimum n., serra, polymorphum n,, repandulum, discolor, abseissum, inaequilaterale, monan- themum, falcatum?, auritum, formosum, nanum, semi- cordatum, melanocaulon, heterochroum, parvulum n., rhi- zophorum?, erectum?, denticulosum, michauxii, furcatum, mexicanum n., eicutarium. 25. Caenopteris myriophylla, achillaefolium n. 26. Woodwardia spinulosa n. 27. Aspidium pumilum n., heracleifolium, tuberosum, serra, abruptum, ecrinitum n., aculeatum, fragile, athy- rioides n., melanostictum. 28. Adiantum macrophyllum, radiatum, villosum, prio- nophyllum, fructuosum, affine, trapeziforme, cuneatum, excisum, tenerum, pellucidum n., fragile, concionum. 29. Cheilanthes candida n., scariosa, lentigera, lanu- ginosa n., minor n., paleacea n., mieromera. 30. Davallia divaricata. 31. Dicksonia dissecta. 32. Alsophila pilosa n., fulva n., pruinata. 33 Cyathea mexicana. 34. Cibotium schiedei. 35. Trichomanes trichoideum, scandens. 36. Hymenophyllum jalapense. Es find, einige Abarten abgerechnet, 182 Gattungen. S. 83. folgen Bemerkungen über die geographiſche und geo⸗ logiſche Vertheilung der Farren. Abgebildet ſind faſt alle neuen Gattungen, ſchwarz, aber groß, mit genauer Angabe der Rippen und der Lage der Fruͤchte. 6) A. Spring (zu Luͤttich), Monographie der Lycopodia⸗ ceen. S. 1 — 110. Der Verfaſſer hat ſchon in der botaniſchen Zeitung 1838. und in Martius und Endlichers Flora brasiliensis Beytraͤge geliefert. Es ſtanden ihm zu Gebot die Sammlung von Martius, Willdenow, Humboldt und Bonpland, Deppe, Poͤp— pig, De Candolle, mehrere Pariſer uſw. Dadurch iſt es möglich geworden, etwas Vollftändiges zu leiſten. Voran ſchickt er die Beſchreibung der Theile und gibt einen Begriff von der Organiſation dieſer Pflanzen. Die Gattungen werden charac⸗ teriſiert und erhalten eine vollftändige Synonymie, Fundorte, Abarten, Beſchreibung und critiſche Bemerkungen, fo daß man die Monographie wirklich vollſtaͤndig nennen kann. Es werden folgende 101 Gattungen aufgefuͤhrt: 34 * 539 Sectio I. Antheridiis sparsis. a) Lycopodiun selago, affine, saururus, sieberianum, bre- ‘ vifolium, compactum, rufescens. b) L. reflexum, intermedium, miniatum, myrsinites. c) L. linifolium, taxifolium, herminieri, brongniartii, pro- liferum, hamiltoni, aloifolium. d) L. lucidulum, ceylanicum, vernicosum, suleinervium, serratum, javanicum. e) L. dichotomum, setaceum, mandioccanum. L. verticillatum, tenue, fontinaloides, funiforme. 9) L. ulicifolium, epiceaefolium, squarrosum, passerinoi- des, nitens. Ar h) L. gnidioides, billardieri, varium, uilagiricum n., pini- folium, carinatum, laxum, rubrum. Sectio II. Antheridiis in amenta congestis. i) L. phlegmaria, pachystachyon n., phlegmarioides, ob- tusifolium, nummulariaefolium, aqualupianum. k) L. ophioglossoides, phylicaefolium, congestifolium, su- bulatum, ericæfolium, phyllanthum, polytrichoides. Y) L. inundatum, alopecuroides, contextum, mathewsii, m) L. annotrium, cernuum, curvatum, laterale, glauces- cens, diffusum. n) L. dendroideum, venustulum, sabinaefolium, junipe- roideum, pichinchense, densum, heterophyllum, fa- stigiatum. o) L. clavatum, triehiatum, aristatum , diaphanum, vesti- tum, casuarinoides, paniculatum, magellanicum, con- fertum. p) L. carolinianum, paradoxum, drepanoides. q) L. complanatum, wightianum, alpinum, volubile. r) L. jussiaei, lindsaeaceum, comptonioides, scariosum. L. spurium, japonicum, ambiguum. 7) Quetelet, Beobachtungen periodiſcher Erſcheinungen S. 1 — 40. Sehr intereſſante Unterſuchungen uͤber die Periodicitaͤt von ſehr verſchiedenen Gegenſtaͤnden. 1. Meteorologiſche, 2. Naturhiſtoriſche, namentlich über das Ausſchlagen, Bluͤ⸗ hen, Reifen und den Laubfall bey einer großen Zahl von Pflan⸗ zen. Ueber dergleichen Beobachtungen iſt von Belgien aus eine Aufforderung an alle Naturforſcher von ganz Europa ergangen, welche hoffentlich Erfolg haben wird. 8) J. G. Crahay, meteorologiſche Beobachtungen zu Löwen S. 1—9. Martens Bluͤhzeit zu Löwen. S. 11 — 16. Ein großes Verzeichniß von Pflanzen nach den Monaten. 9) Duprez, meteorologiſche Beobachtungen zu Gent. S. 1—9. Van Donkelaer, Bluͤhzeit daſelbſt. S. 11—27. Ein großes Verzeichniß von Pflanzen. 10) Ch. Morren und V. Deville, Beobachtungen uͤber Ausſchlagen, Bluͤhen, Reifen uſw. zu Luͤttich. S. 1 — 18. Ch. Morren, erſte Erſcheinung der Thiere, Voͤgel und Kerfe. S. 18 — 20. Baron von Selys Longchamps, Zug dev Vögel zu Luͤt— tich. S. 21. 22. Quetelet, Ueberſicht der meteorologiſchen und magnetiſchen Beobachtungen in Europa. S. 1— 86. t. 1—4. Derſelbe, ein Nachtrag uͤber hergehoͤrige Inſtrumente. subulifolium, hippuris, —ͤ — 540 Im Fache der Literatur finden ſich hier zwo Abhandlungen. 1. G. J. de Smet, critiſche Unterſuchung der alten Denkmaͤler, worauf die Geſchichtſchreiber die Erzaͤhlung vom Grimbergiſchen Krieg gegründet haben. S. 1 — 27. 2. Derſelbe, Nachricht uͤber Wilhelm von Ypern und die freyen Geſellſchaften von Brabant und Flandern im Mit⸗ telalter. S. 1— 31. Beyträge zur Geſchichte der koͤniglichen Stadt Eger und des egerſchen Gebietes, aus Urkunden, von J. S. Grüner, Magiſtrats - und Criminal⸗ Rath der Stadt. Prag bey Calve. 1838. 8. 103. Von der etwas unuͤblichen hier gefuͤhrten Sprache, welche zu des Verfaſſers Neigung fuͤr die ſchoͤnen Wiſſenſchaften nicht, wohl aber zu den etwas abſchreckenden Schwierigkeiten, welche das Leſen der aͤlteſten Rathsprotocolle und Urkunden fuͤr den Verfaſſer hatte, paſſen will, abgeſehen, iſt dieſe Schrift doch ein intereſſanter und, wie es ſcheint, ein neuer Beytrag zur Ge: ſchichte der Stadt und ihres ehemaligen Gebietes nicht bloß, ſon⸗ dern auch ſelbſt zur Geſchichte theils von Boͤhmen, theils von Bayern, theils ſelbſt vom heiligen roͤmiſchen Reich. Der Ver⸗ faſſer machte aus mehr als 300 Foliobaͤnden von Archivs-Ur— kunden Notate, und gibt nun hier einen Verſuch, die der Stadt ertheilte Urkunde Rudolphs von Habsburg von 1279. zu uͤberſetzen, und hiſtoriſch und politiſch zu erlaͤutern. Die latei⸗ niſche Urkunde enthaͤlt nicht weniger als 27 Paragraphen und wird hier in einem ziemlich unbeholfenem Canzleyſtyl uͤberſetzt. Das Wichtigſte dabey ſind die Noten uͤber ſchwierige Stellen und eine Menge hiſtoriſcher Aufklaͤrungen uͤber ſehr verſchiedene Gegenſtaͤnde und über manche Irrthuͤmer, welche ſich hinſicht⸗ lich der Zeit gewiſſer Vorfaͤlle eingeſchlichen haben; uͤber den Werth und die Eintheilung des damaligen Geldes; uͤber das Eger Landgericht, den Wirkungskreis der dortigen Burggrafen, die Verſchiedenheit des Adels, die Handelsartikel, den deutſchen Orden, die Kloͤſter, die Reformations-Beſtrebungen, die Auf⸗ hebung der Kloͤſter unter Joſeph II., eine Abhandlung uͤber die Lehen nebſt einem Verzeichniß derſelben in verſchiedenen Laͤndern, Meißen, Voigtland, Lauſitz, Thuͤringen, Bayreuth uſw. Das Buch ſcheint daher für die deutſchen Rechtsverhaͤltniſſe und Al⸗ terthuͤmer von Wichtigkeit zu ſeyn. Allgemeine Länder- und Völkerkunde. Ein Bildungsbuch für alle Staͤnde, von Dr. H. Berghaus. Stutt⸗ gart bey Hoffmann. V. 1843. 8. Lief. 3. 4. S. 425 — 1070. Wir haben von dieſem ausfuͤhrlichen Werk ſchon oft geredet, und brauchen daher nur den fernern Inhalt anzugeben. Dieſer Band enthaͤlt das europaͤiſche Staatenſyſtem, und handelt ab die btittiſchen Beſitzungen in Deutſchland, in Indien, America, Africa und Auſtralien. [Gut beyſammen ]. S. 484. Das ruſſiſche Reich; zuerſt das Allgemeine ſehr um⸗ ſtaͤndlich uͤber alle Verhaͤltniſſe und Einrichtungen; ſodann die einzelnen Gouvernements, etwas zu kurz, wie es uns ſcheint; auch die Namen unnoͤthigerweiſe nach ruſſiſcher Schreibart, z. B. Cherſſon, Alekſſandria und dgl., was offenbar gegen den deutſchen Sprachgebrauch und voͤllig unnuͤtz iſt, wenn es auch zu billigen waͤre, was keineswegs der Fall. Wir ſchreiben nun einmal eine Menge auslaͤndiſcher Ortsnamen nach unſerer Weife 1 und nicht wie die Inngebornen ſie ausſprechen. 541 S. 640, folgt Schweden und Norwegen, auch wieder mit der ſonderbaren Schreibart wie Trondhjem, Chriſtianſtad, was ja im Deutſchen einen ganz andern Sinn hat, S. 687. Daͤne— mark mit Jylland u. dgl., S. 738. Belgien; S. 772. Nieder⸗ land; S. 820. Portugall; S. 817. Spanien; S. 896. Schweiz; S. 935. Italien; S. 1024. Griechenland. Es iſt ſchade, daß die Laͤnder ſo durcheinander geworfen ſind. Die Schweiz, Belgien und Holland ſieht man gern in der Naͤhe von Deutſchland. Rathſam waͤre es auch geweſen, die einzel— nen Laͤnder, wenigſtens die groͤßern, wie Rußland und ſodann Schweden uſw. mit einer Schoͤnſeite anzufangen, damit man fie hätte koͤnnen beſonders binden laſſen, um fie etwa auf Rei: ſen mitzunehmen. Das ſind zwar Ausſetzungen, welche dem Werthe des Innhalts nichts nehmen, bey der Benutzung eines Werks jedoch Beruͤckſichtigung verdienen. Rei ſe auf dem kaſpiſchen Meere und in den Kaukaſus, in den Jahren 1825. und 1826., von Dr. E. Eichwald, Prof. zu Wilna. Stuttgart bey Cotta. I. 1835. 8. 472. Taf. 4. II. 1837. 869. Taf. 5. Die Reichhaltigkeit und Manchfaltigkeit dieſer Reiſe erregt wirklich Erſtaunen, beſonders wenn man die Verhaͤltniſſe be— denkt, unter welchen ſie der Verfaſſer machen mußte. Man hat ihm nehmlich eine Corvette mit 100 Mann und 16 Gano- nen zum Befahren des caſpiſchen Meeres ausgeruͤſtet, alſo Tau— ſende aufgewendet, ohne ihm außer einem Dolmetſcher einen ein⸗ zigen Menſchen als Gehuͤlfen mitzugeben: keinen Jaͤger, keinen Ausſtopfer, keinen Zeichner, keinen Pflanzen- und keinen Kerf— ſammler, kurz nichts gethan, was eine ſolche wichtige Reiſe er— forderte. Um ihn nicht allein zu laſſen, faßte daher ſeine Frau den heldenmuͤthigen Entſchluß, ihn mit ihrem Bruder, einem Studenten, zu begleiten. Er reißte am 7. Maͤrz von Kaſan nach Aſtrachan, welche aſiatiſche Stadt er nach ihrem Ausſehen und nach ihren Bewohnern beſchreibt; auch die merkwuͤrdigeren Thiere und Pflanzen. Am 7. May ſeegelte er von da auf ſeiner Cor— vette die Wolga hinunter; fie mußten aber wegen der Sand: baͤnke und des dortigen Windes oft tagelang liegen bleiben. Erſt am 22. Junius waren fie im freyen caſpiſchen Meer, über das fie quer hinuͤberfuhren nach Tuͤk-Karagan am oͤſtli— chen Ufer, wo der Verfaſſer ſogleich mit raſtloſer Thaͤtigkeit feine geognoftifchen, zoologiſchen, botaniſchen und archaͤologiſchen Unterſuchungen anſtellte, beſonders uͤber die Lebensart und die Begräbnifpläge der Truchmenen. Ueberall die Gebirgsverhaͤlt— niffe geſchildert, die Verſteinerungen, den Ankergrund, die Thiere und Pflanzen; alte Innſchriften copiert uſw. Von da ſeegelte man wieder über das Meer nach Tarki an der MWeftküfte in Dageſtan, ſuͤdlich dem Terek, wo ſogleich dieſelben Unterſuchun⸗ gen der Gegend angeſtellt wurden; deßgleichen die Lebensart der Tſchetſchenzen geſchildert, ihre unaufhoͤrlichen Ueberfaͤlle auf die ruſſiſchen Linien-Veſtungen, der Aberglaube der Bewohner uſw. Von da gieng es ſuͤdlich nach der merkwuͤrdigen alten Stadt Derbent am oͤſtlichen Ende des Kaukaſus. Der Bau dieſer Stadt, die muhamedaniſche Bevoͤlkerung, Unterwerfung unter die Ruſſen, die caucaſiſche Mauer, Sitten und Gebraͤuche, eine tatariſch⸗ tuͤrkiſche Hochzeit uſw. werden beſchrieben; ohnehin die Geognoſie, Muſchel-Verſteinerungen, Pflanzen und die we⸗ nigen Thiere. Sodann am 29. July nach der merkwuͤrdigen Stadt Baku, noͤrdlich dem Kur, mit ihrem ewigen Feuer, das unweit davon aus der Erde brennt, wie das bey Pietra mala 542 zwiſchen Bologna und Florenz, bewacht und verehrt von her— wandernden Hindu. Die Schilderung dieſer Stadt und Gegend, die Geſchichte, Naphthaquellen, Salzſeen, Vegetation, Safran⸗ bau, Thiere iſt beſonders intereſſant. Am 31. Auguſt ſeegelte man wieder grad gegenuͤber nach der Oſtkuͤſte zum balchaniſchen Meerbuſen, in welchem nach des Verfaſſers Anſicht ehemals der Orus muͤndete. Auch hier dieſelben raſtloſen Beobachtungen, Unterſuchungen und Schilderungen. Am 21. September gieng es ſuͤdlich nach der nah gelegenen Inſel Tſcheleken, welche unter ruſſiſcher Bothmaͤßigkeit ſteht und auch Naphthaquellen hat. Am 27. September nach Aſtrabat, wo noch immer Truchmenen wohnen. Am 6. October gieng es nach dem Maſenderan an der Suͤdkuͤſte, wo ſie aber von den Perſern nicht weit ins Land gelaſſen wurden; indeſſen konnte der Verfaſſer die Kuͤſten unter— ſuchen. Am 16. October weſtwaͤrts nach Ghilan, wo ſie gar nicht landen durften, daher am 22. October nordwaͤrts nach Baku zuruͤck; wo fie wegen widriger Winde erſt am 30. anka⸗ men. Nun werden wieder eine Menge Verhaͤltniſſe dieſer Stadt beſchrieben, welche uns ganz in das Leben und Weben der Be— wohner einfuͤhren. Am 7. März machte er eine Reiſe nach Sallian am Kur, um den Fiſchfang mit anzuſehen, der daſelbſt ſehr ins Große getrieben wird, vorzuͤglich mit den verſchiedenen Stoͤrgattungen nebſt dem Cyprinus chalcoides und Lachs. Es find über Tauſend Menſchen damit beſchaͤftigt. Der ganze Fiſchfang, die Bereitung des Kaviars und der Hauſenblaſe wird hier umſtaͤndlich beſchrieben. Abgebildet iſt Derbent, die Flammen bey Baku; da— bey eine Charte vom caſpiſchen Meer. Im zweyten Band geht die Reiſe am 20. Maͤrz 1826. von Baku nach Tiflis, deſſen Zuſtand und Geſchichte geſchildert wird, ſo wie von ganz Georgien; das Naturhiſtoriſche, Meteorologiſche und Medicini— ſche, ſo wie die ganze politiſche Einrichtung. Am 29. April geht es am Kur hinauf nach Jemeretien und Mingrelien bis ans ſchwarze Meer, wo vieles Über den jetzigen Kriegsſchauplatz vorkommt. Dieſe Laͤnder werden in allen Verhaͤltniſſen ſehr umſtaͤndlich beſchrieben. Er gieng wieder nach Tiflis zuruͤck, und von da nach einigen Wochen nordoͤſtlich nach Kachetien zwiſchen dem Kur und dem Grath des Caucaſus, welches Land ebenfalls genau unterſucht wird. Nach Tiflis zuruͤck gieng er am zweytem July ſuͤdlich nach dem blauen See in Armenien, um in der Folge den Ararat zu beſteigen, was ihm aber nicht gelang. Nach der Unterſuchung des Landes kehrte er am 12. July nach Tiflis zuruͤck, und nun wird der letzte perſiſche Krieg ſowie der tuͤrkiſche und der der Bergvoͤlker mit den Ruſſen ſehr umſtaͤndlich geſchildert, wahrſcheinlich die einzige groͤßere Ge— ſchichte dieſer Kriege. Dann werden die merkwuͤrdigern Thiere, beſonders Lurche, um Tiflis aufgeführt und critifch auseinander: ' geſetzt, beſonders Stellio, Ophiops, Pseudopus, Trigonophis, Bothriophis. Dann reißte er am 28. July von Tiflis nach Kaſan zuruͤck, uͤber den Grath des Caucaſus nach Kobi, Je— katerinograd in die caucaſiſchen Laͤnder von Paͤdigorsk, welche bes ſchrieben werden. Hier bekam er auch Nachricht von der An— weſenheit des Urochſen an der Nordſeite des Elbrus. Er heißt daſelbſt Dombei, ſchon von Pallas erwaͤhnt. Sein ehemaliges Vorkommen in der Krimm hat er in den leopoldiniſchen Verhand— lungen XVII. S. 687. außer Zweifel geſetzt. Auch hier werden die abentheuerlichen ruſſiſchen Züge gegen die Bergvoͤlker geſchildert. Die Tafeln ſtellen vor: Goͤtzenbilder aus dem Caucaſus, hohe Thuͤrme, Grabſteine, eine große illuminierte Charte des Caucaſus 543 nach der Aufnahme des ruſſiſchen Generalſtabs. Durch dieſes treffliche Werk wird das ganze caſpiſche Meer, ein großer Theil des Caucaſus, ſo wie die ſuͤdlich gelegenen ruſſiſchen Provinzen aufgeſchloſſen, ſowohl in ethnographiſcher als naturhiſtoriſcher Hinſicht. Wenn man bedenkt, daß dieſes die Leiſtungen eines einzigen Menſchen find, fo muß man in der That über feine raſt— loſe Thaͤtigkeit und über den großen Umfang feiner Kenntniffe er ſtaunen, und ihm fuͤr den Muth danken, mit dem er ſo vielen Widerwaͤrtigkeiten und Gefahren um der Wiſſenſchaft willen trotzte. Aller Augen find nun nach den Kämpfen im Caucaſus ge richtet. Nicht leicht wird ein anderes Werk und eine andere Charte beſſere Dienſte leiſten in der richtigen Darſtellung dieſes Gebirgs und der Art der dortigen Kriegsfuͤhrung, beſonders der liſtig ausgedachten und muthvoll ausgeführten Ueberfaͤlle von beyden Seiten. Davon werden zahlreiche Beiſpiele erzaͤhlt, und ebenſo meiſterhaft geſchildert wie unternommen. Verhandlungen der kaiſerlich⸗leopoldiniſch⸗ caroliniſchen Academie der Naturforſcher. Bonn bey Weber. XVIII. Suppl. 2. 1841. 4. 356. tab. 33. Dieſer ganze Band enthaͤlt nichts anders als die Cycloſe des Lebensſaftes in den Pflanzen von Dr. C. H. Schultz, Prof. zu Berlin. Es iſt eine Erweiterung ſeiner Preisſchrift: Sur la Circulation et sur les vaisseaux laticiferes dans les Plantes. Paris 1839, 4. 110. t. 23. Diefe Erweiterung iſt übrigens eine neue und ſelbſtſtaͤndige Bearbeitung, worein zwar manche Figuren der Preisſchrift wieder aufgenommen, die meiften jedoch neu gegeben worden. Auch der Text iſt völlig neu und mit mehreren Capiteln verſehen, welche der Preisſchrift fehlen, namentlich die Geſchichte der Saftbewegung und die Stellung der Cycloſe unter den andern Functionen der Pflan— zen, von denen der Verfaſſer nur dem Holz und der Rinde eis genthuͤmliche zuſchreibt und Wurzel, Stengel und Blatt nicht als weſentliche Organe der Pflanzen betrachtet. Es iſt wahr, daß ſie an manchen Pflanzen fehlen und daß faſt jeder Pflan— zentheil ſaͤmmtliche Functionen übernehmen kann: es gibt aber auch Thiere, welche keine Adern und keine Lungen oder Kiemen haben, ohne daß man deßhalb dieſen Organen ihre eigenthuͤm— liche Function abſprechen darf. Das ſind unnuͤtze Streitigkeiten, die man nicht wieder vorbringen ſollte. Ueberall ſind die Func⸗ tionen anfaͤnglich chaotiſch vereinigt und es beſteht die hoͤhere Entwickelung der Pflanzen und Thiere nun einmal in nichts anderem als in der Trennung dieſer Functionen und der Ge— winnung abgeſonderter und ſelbſtſtaͤndiger Organe. Doch das haben wir ſchon ſo oft auseinandergeſetzt, daß es zum Ekel wird, bey jeder Gelegenheit daruͤber zu reden. Man hat Wichtigeres zu thun, als abgethane Sachen immer wieder auf's neue der Beſprechung vorzufuͤhren. S. 32. folgt nun die Geſchichte der Saftbewegung. S. 91. Das Syſtem der Cycloſe, die Natur des ſogenann— ten Lebensſaftes. Der Bau und die Lage feiner Gefaͤße; end— lich S. 282. der Saftlauf ſelbſt mit ſeinen Erſcheinungen, Gruͤnden und Verhaͤltniſſen zum Athemproceß und zum Auf— und Abſteigen des Saftes. Am Ende folgt ein Verzeichniß der unterſuchten Pflanzen, welche ſehr zahlreich und wohl aus allen Familien genommen ſind; ausgenommen die Zellenpflanzen; den Schluß macht eine ausfuͤhrliche Erklaͤrung der Abbildungen, 544 welche groß und deutlich ſind; vielleicht zahlreicher als noͤthig waͤre, einige illuminiert. Die Arbeit iſt gewiſſermaaßen eine ganze Phyſiologie des Pflanzenſtocks, nehmlich mit Ausnahme der Bluͤthe, und iſt mithin ein wichtiger Beytrag zu den Lebensverhaͤltniſſen der Pflanze. An der Saftbewegung hat niemand gezweifelt: es gehoͤrt aber dem Verfaſſer des unbeſtreitbare Verdienſt, zuerſt beſonders die Bewegung der eigenthuͤmlichen Säfte in das rechte Licht ge— ſtellt und im Zuſammenhang nachgewieſen zu haben. Dem Vor: ſtand der Academie muß man Dank wiſſen, daß er die Ver⸗ öffentlihung dieſer Schrift moͤglich gemacht haben. Supplement 2. zu Band XIX. 1811. 331. t. 14. Dieſer Nachtrag enthält 5 große Abhandlungen von entſchie⸗ denem Werth mit guten und lehrreichen Abbildungen. Wir haben ſchon mehrmals den Wunſch ausgeſprochen, daß man ſtatt der Supplemente die Jahrgaͤnge in mehrere Theile theilen moͤchte, theils wegen des Citierens, theils, weil man oft nicht weiß, wie viel Supplemente zu einem Jahrgang gehoͤren, wenn fie nicht gerade beyſammen ſtehen. Wenigſtens würde die Be⸗ nutzung dieſer Schriften durch ſolch eine Einrichtung gewinnen. Pag. XXII. C. G. Nees ab Esenbeck, Monographia ge- neris Lepidagathis (Barlerieae). Charactere der Sippſchaft, Sippen und Gattungen mit Synonymen und Beſchreibungen: L. fasciculata, mueronata, parviflora, javanica, Scariosa, hyalina, ustulata, semiherbacea, trinervis, hamiltoniana, rupestris, cristata, striata, purpuricaulis, falcata, dulcis, cuspidata, spinosa, pungens, ceylanica, hirta. S. 1—152. D. F. Eſchricht, anatomifch=phnfiologifche Unterſuchungen uͤber die Bothriocephalen Taf. 1 — 3 ill.; dieſe Abhandlung iſt ein ganzes Buch, und erſchoͤpfend fuͤr die Ana⸗ tomie dieſes Thiers, alſo einflußreich auf die ganze Anatomie der Bandwuͤrmer. Sie wurde als Preisabhandlung der Berliner Academie eingegeben, aber zu ſpaͤt: dennoch erkannte ihm die Academie die Summe des Preiſes zu und ließ die Tafeln auf ihre Koſten ſtechen; ſehr ſchoͤn von C. Haas. Nach der Beſchreibung des Leibes folgt die Darſtellung der weiblichen Theile S. 18., der maͤnnlichen S. 44 , beyde mit ungemeiner Genauigkeit; ſodann S. 55. die Schilderung der Haut, der Muskeln, der gabeligen Darmroͤhre. S. 69. folgt das Phyſiologiſche, das Wachsthum, die Ernaͤhrungsart, die Fortpflanzung und die Stellung im Syſtem. Endlich S. 123. die Entſtehungsart der Eingeweidwuͤrmer überhaupt. Der Ver: faſſer laͤugnet bekanntlich die generatio aequivoca. Die Ab⸗ bildungen ſind ſehr ſchoͤn, Geſchlechtstheile ſehr vergroͤßert. S. 153. J. C. Schauer, Monographia Myrtacearum xerocarpicarum. Sectio I. Chamaelauciearum. Tab. 1—7. Ebenfalls eine gruͤndliche und vollſtaͤndige Abhandlung. Er bekam Exemplare von Allan-Cunningham aus Neuholland; er hatte zu unterſuchen die Exemplare zu Wien, welche Fer⸗ dinand Bauer, Baron v. Huͤgel, der Englaͤnder Roe und Drummond am Schwanenfluß geſammelt; ebenſo zu Ber⸗ lin; die von Billardiere, Otto, Lehmann, Lindley, Lucd und Reichenbach. Der Verfaſſer gibt hier die Cha- ractere und Beſchreibungen der Sippſchaft, die Eigenſchaften, den Stands und Wohnort, endlich die Verwandtſchaften. Dann folgen die Charactere der Sippen und darauf die der Gattungen mit den Synonymen. Es ſind folgende: 1. Bartlingia obovata. 2. Actinodium n. cuninghami fig. 3. Genetyllis purpurea fig., diosmoides, vestita, eitrio- dora, thymoides, pinifolia. 4. Darwinia fascieularis fig., laxifolia. 5. Homoranthus flavescens fig., virgatus fig. 6. Chamaelaueium eiliatum, virgatum fig. 7. Verticordia fontanesii, sieberi, densiflora, brownii, picta, eunninghami, drummondii fig., lindleyi, hügelii, compta, insignis, ro@i, acerosa, serrata, nitens, chry- santha, grandiflora. 8. Pileanthus limacis fig., peduncularis fig. 9. Thryptomene australis fig. 10. Lhotskya n. ericoides fig., acutifolia, violacea. 11. Calycothrix conferta fig., myerophylla, curtophylla, glutinosa, candolleana, billardieri, virgata, scabra, brunioides,- fraseri fig., breviseta, variabilis, sim- plex, empetroides, sapphirina, angulata, flavescens, aurea, strigosa, brownii, baueri. Die Leptoſpermeen werden ſpaͤter folgen. Die Abbildungen von Waitz ſind ſehr deutlich; es iſt aber zu bedauern, daß die Namen nicht auf den Tafeln ſtehen, wo doch Platz genug geweſen waͤre. S. 273. E. F. Glocker, uͤber den Jurakalk von Kuro— witz in Maͤhren und uͤber den darinn vorkommenden Aptychus imbricatus, mit 3 Tafeln. Der Verfaſſer hat ſich Maͤhren ordentlich zu ſeinem Felde gewaͤhlt, das er nach und nach ganz umpfluͤgt. Schon vieles hat er zur geologiſchen Aufklaͤrung dieſes Landes beygetragen. Den raͤthſelhaften Aptychus beſchreibt er ſehr genau. Jede Schale beſteht eigentlich aus einer doppelten Lage oder zwo Scha— len über einander; die aͤußere Schale iſt ſehr dünn, reibt ſich leicht ab und wurde daher von den fruͤhern Beobachtern nicht bemerkt; die untere Schale iſt gefurcht. Er ſtimmt Herrn von Meyer bey, daß die Schalen keine aͤußeren geweſen und mithin keiner Muſchel angehört haben, ſondern einem ſchnecken⸗ artigen Thier, wovon auch der Verfaſſer ſcheint Spuren gefun: den zu haben. Die Abbildungen ſind von ihm ſelbſt. Im Kalkſtein ſelbſt kommen ſonderbar geſtaltete Concretionen vor. S. 309. Derſelbe, über den kalkfuͤhrenden March-Sand— ſtein bey Kremſier mit einer Tafel. Die Tafel ſtellt vor vers ſteinerte Zweige einer Pflanze, welche der Verfaſſer Keckia annulata nennt; der Bau mahnt an die Fucoiden, weicht aber ſehr ab. Band XIX. 2. 1842. 4. XXxXII. 707, Taf. 45. Dieſer Band enthaͤlt wieder zahlreiche Abhandlungen faſt aus allen Zweigen der Naturgeſchichte, mit vortefflichen Abbildungen. Wir haben ſchon oft geſagt, daß dieſe Schriften ſich nicht bloß mit denen anderer Acadamien meſſen koͤnnen, ſondern ſie auch in manchen Dingen uͤbertreffen. Papier, Druck, Stich und Illumination ſind dem Werthe des Innhaltes und der Be— deutung einer Academie gemaͤß. Wir haben freylich nicht die neuen Gegenſtaͤnde der Englaͤnder; und daher koͤnnen dieſe Schrif⸗ ten nicht mit ſonderbaren Pflanzen und Thieren auftreten; dafür enthalten fie aber durchgeführte Unterſuchungen und Be: obachtungen, welche die natuͤrliche Claſſification, die Kenntniß der Lebensart und die Phyſiologie mehr befoͤrdern, als ein ganzer Haufen von neuen Entdeckungen. Der Mangel an Gegenſtaͤn— den zwingt uns uͤber das Wenige nachzudenken, was wir haben, und es mit dem zu verbinden, was uns Andere liefern. Die Iſis 1844. Heft 7. 546 ° Arbeit iſt zwar muͤhſamer und weniger glänzend; allerdings ein Verluſt an Anſehen, aber nicht an Befriedigung, wie ſie ſich der Ergebung geziemt. Koͤnnten die deutſchen Naturforſcher Schiffe um die Welt ſchicken, wie die Franzoſen und Englaͤn⸗ der; ſo wuͤrden ſie auch eine veſtere Stellung in der Welt haben, und mit mehr Kraͤften wirken koͤnnen, als es jetzt der Fall iſt. Voran ein Verzeichniß der neuen Mitglieder und der geſchenkten Buͤcher. S. 1. Dr. G. A. Michaelis zu Kiel, uͤber die Retina, beſonders Über die Macula lutea und das Foramen centrale t. 8. ill. Sehr genaue Unterſuchungen und Abblildungen von unge: meiner Vergrößerung, zum Theil illuminirt, gezeichnet vom Ver⸗ faſſer ſelbſt und geſtochen von C. E. Weber. S. 41. Dr. A. Krohn, nachtraͤgliche Beobachtungen uͤber den Bau des Auges der Cephalopoden, beſonders Über die Ner— venhaut und die Gefaͤßvertheilung. Sehr gut. S. 51. Dr. M. J. Schleiden und Dr. J. R. Th. Vo⸗ gel, uͤber das Albumen, insbeſondere der Leguminoſen, T. 6. Bekanntlich ſpricht man dieſer Familie das Eyweiß ab; es wurde nur bey wenigen Gattungen gefunden, jedoch von Alexander Braun der ganzen Familie zugeſprochen. Die Verfaſſer weiſen es hier bey vielen Gattungen nach, beſonders ſichtbar bey unrei— fen Samen. Die Abbildungen ſind ſehr zahlreich, ſehr ver— größert und illuminiert; gezeichnet von Schleiden ſelbſt. Sie betreffen uͤbrigens nicht bloß Samen von Leguminoſen, ſondern auch von andern Pflanzen, wie Canna, Nymphaea, Cabomba, Zea, Convolvulus, Spergula ete. S. 97. H. R. Goͤppert, über die foſſile Flora der Qua⸗ der-Sandſtein-Formation in Schleſien, als erſter Beytrag zur Flora der Tertiaͤr-Gebilde T. 8. in Folio. Der Verfaſſer zeigt, daß heute noch die Proceſſe vor ſich gehen, durch welche die Pflanzen der Vorwelt erhalten wurden. Er fand bey Breslau im Oderufer eine Menge Stämme und Blätter von Quercus pedunculata; auch andere krautartige Pflanzen, welche durch Eiſen-Kalk verſteinert wurden. Die in Quader⸗ Sandſtein vorkommenden Pflanzen werden nun beſchrieben und abgebildet: Pilzartige Körper; Holz von Kaͤfern durchfreſſen, Tangartige, welche er Cylindrites nennt; Farren, Palmen, Zapfenbaͤume. Abgebildet find: Cylindrites spongioides, de- daleus, arteriaeformis, Münsteria schneideriana, Flabel- laria chamaeropifolia, Protopteris singeri, Dammarites crassipes und andere räthfelhafte Körper, oft natürliche Pflan⸗ zen daneben. : S. 135. Derſelbe, foffile Pflanzenreſte des Eiſenſandes von Aachen, als zweyter Beytrag zur Flora der Tertiaͤr-Gebilde T. 1. Zapfenbaͤume. Abgebildet find: Pinites aquisgranen- sis, Iuglandites elegans, Carpolithes euphorbioides, ob- longus; Theile friſcher Pflanzen daneben. ©. 161. Fr. A. G. Miquel, Epistola de novo En- tophytorum genere. Tab. picta. Bryomyces elegans auf Orthotrichum striatum. S. 169. Dr. P. Phoͤbus, über den Keimkoͤrnerapparat der Agaricinen und Hellvellaceen. T. 2. Ein ſehr umſtaͤndlicher Aufſatz mit deutlichen microſcopiſchen Zeichnungen vom Verfaſſer ſelbſt, groͤßtentheils von Fleiſchpilzen. Beſonders deutlich und zahlreich ſind aufgeſtellt die ſogenannten Baſidien von Amanita umbrina, Agaricus controversus, blennius, eoceineus, laccatus, viscidus, Cantharellus lu- tescens, Schizophyllum commune, Daedalea biennis, Bo- 35 547 letus edulis, Hydnum repandum, Hyphoderma terrestre, Thelephora lilacina, Sparassis dispar, Clavaria cristata, pistillaris, Coloceras corneum, Leotia lubrica, Geoglos- sum viride. Der Verfaſſer zieht auch Reſultate fuͤr die Phyſiologie und Syſtematik. S. 249. Forſter, Ideen uͤber die Gebilde der Clauſileen T. 1. Handelt vom verſchiedenen Bau im Innern der Muͤn— dung von Clausilia ventricosa, welcher bisher uͤberſehen wor— den iſt. Die Clauſilien werden nach dieſem abweichenden Bau geordnet. A. mit zwey Lamellen auf der Spindel. a) mit einem herzfoͤrmigen Schild. beiden Spindellamellen). Clausilia cordata, vulnerata. 6) mit herzaͤhnlichen Schild. Cl. infulaeformis, radicans. e) ohne herzaͤhnlichem Schild. Cl. rostrata, quadrata. B. Mehrere Spindellamellen. Cl. plicatula. C. Mehrere Lamellen auf der Lippe. Cl. biplicata. Die Mündung von allen abgebildet, nebſt einem Schema für die Terminologie. S. 283. E. Jacgeumin, Recherches physiologiques et anotomiques sur la repiration et sur les Phénomènes, qui en sont les consequences. Der Verfaſſer beſchreibt und bildet ab die Luftſaͤcke bey Cor- vus corone, fo wie die Luftroͤhren in den Knochen nnd fpricht ſodann auch von denſelben Verhaͤltniſſen bey den Raubvoͤgeln, Papageyen, Kegelſchnaͤblern, Hornvoͤgeln, Schwalben, Huͤhnern, Straußen, Reihern, Pelecanen. Dann folgen Betrachtungen uͤber das Athmen der Thiere uͤberhaupt. Die Abbildungen ſtellen vor: die Luftſaͤcke unter der Haut bey Corvus corone, ſo wie die in der Bauchhoͤhle; ferner das Schrach von Pelecanus aquilus mit ſeinen Luftloͤchern in den Gliederknochen, dem Bruſt— bein, Becken und den Wirbeln, ſelbſt im letzten Schwanzwirbel. S. 339. Dr. Heyfelder, Beytraͤge zur pathologifchen Anotomie T. 3. Elephantiasis arabum, überzählige Lungenarterie, Verſchmel— zung der Nieren, offen gebliebene Harnſchnur. Alles abgebildet. S. 359. A. Henry, Beytrag zur Kenntniß der Laub— knoſpen. Dritte Abhandlung uͤber nebenſtaͤndige Beyknoſpen T. 1. Dieſe Knoſpen ſind abgebildet und durchſchnitten von Viscum album, Prunus armeniaca, Vitis, Ficus, Cissus, Psoralea. S. 367. H. R. Göppert, über die foffile Flora der Gypsformation zu Dirſchel in Oberſchleſien. Dritter Bentrag zur Flora der Tertiaͤr-Gebilde. T. 2. Abgebildet Pinites gyp- saceus, oideus. S. 379. Derſelbe, ein Beytrag zur Flora des Glaͤtzer Uebergangsgebirges T. 1. Lycopodites acicularis. S. 382. Dr. Fr. Kuͤtzing, uͤber ein neues Botrydium T. 1. argillaceum, wallrothii. S. 391. J. T. C. Ratzeburg, zur Characteriſtik der fruͤhern Zuſtaͤnde und der Verwandlung der Lepidopteren, beſon⸗ ders der Microlepidopteren T. 1. Manche bisher uͤberſehene Theile der Raupen und Puppen genau beſchrieben und abge: (Der Raum zwiſchen — 548 bildet von Gastropacha lanestris, Coceyx clausthaliana, resinana, buoliana, strobilana, Tortrix piceana. S. 413. Dr. F. Unger, foſſile Inſecten T. 2. Bey den Schwefelgruben bey Radoboj in Kroatien. Abgebildet Rhipidia extincta, major, Bibio murchisonis, gracilis, lignarius, giganteus, enterodelus, Leptogaster hellii. S. 429. Dr. J. L. C. Gravenhorſt und Dr. H. Scholtz, Beobachtungen uͤber die Verwandlung der Cassida T. 1. Die Abbildungen ſehr vergroͤßert von Larve uud Puppe von Cassida murraea, equestris et bengalensis, S. 441. A. A. Berthold, Über einen Schädel aus den Graͤbern der alten Palaͤſte von Mitla im Staat von Oajaca, T. 2. Der Schaͤdel abgebildet von oben und der Seite, ge: nau beſchrieben mit Angabe der Maaße und mit Vergleichungen. ©. 454. Dr. C. G. Carus, Entwickelung der Form eines Angeſichts auf einem cyclopiſchen Auge. Sehr merkwuͤrdiger Fall einer Schweinsmißgeburt T. 1. Zeigt allerdings ein menſch—⸗ liches Geſicht. Alles genau beſchrieben mit intereſſanten Fol⸗ gerungen. S. 469. M. L. Frankenheim, Syſtem der ECryſtalle, ein Verſuch. Die Cryſtalle werden neu geordnet, und die Gat— tungen darunter aufgefuͤhrt. J. Claſſe. Teſſerale Cryſtalle. 1. Ordn. Grundform, der. Würfel. Spinell, Schwefelkies ıc. 2. Ordn. Grundform, das Octaeder. Flußſpath, Boracit ıc. 3. Ordn. Grundform, das Granatoeder. Granat, Blende ꝛc. II. Claſſe. Tetragonale Cryſtalle. 1. Ordn. Prisma. Scapolith ꝛc. 2. Ordn. Octaeder. Kupferkies, Honigſtein ꝛc. III. Claſſe. Heragonale Cryſtalle. 1. Ordn. Prisma. Zinnober, Smaragd, Apatit ꝛc. 2. Ordn. Rhomboeder. Eiſenglanz, Quarz, Kalkſpath ıc. IV. Claſſe. Iſocliniſche Cryſtalle. 1. Ordn. Grades rectangulaͤres Prisma. Serpentin, Chry⸗ ſolith, Anhydrit ꝛc. 2. Ordn. Grades rhombiſches Prisma. Stautolith, Baryt ꝛc. 3. Ordn. Rectangulaͤres Octaeder. Strontianit, Salpeter, Kupferglanz ꝛc. 4. Ordn. Rhomben-Octaeder. Schwefel, Haidingerit ıc. V. Claſſe. Monocliniſche Cryſtalle. 1. Ordn. Grades rhomboidiſches Prisma. Gyps, Malachit, Rothbley ꝛc. 2. Ordn. Schiefes rhombiſches Prisma. Amphibol, Borax, Eiſenvitriol. 3. Ordn. Rhomboidiſches Octaeder. Titanit, Natrolith, Kupfer laſur ꝛc. VI. Claſſe. Tricliniſche Cryſtalle. Feldſpath, Cyanit, Boraxſaͤure ꝛc. Dann folgen noch Beyſpiele zur Iſomorphie und Dimorphie, über die Stellung des Waſſers, der Thonerde; uͤber Schwefel, Kohlenſtoff, Vertretung und Subſtitution, chemiſcher Innhalt und Cryſtallform. Verzeichniß der chemiſchen Formeln. Re⸗ giſter. Eine ſehr fleißige, ausfuͤhrliche und gründliche Arbeit. ©. 661. Dr. A. Oschatz, de phalli impudici germina- tione tab. j Genaue Beobachtungen und Abbildungen von der erſten Ent⸗ wickelung. S. 673. E. F. Glocker, uͤber eine neue raͤthſelhafte Ver⸗ ſteinerung aus dem thonigen Sphaͤroſiderit der Karpathen-Sand⸗ 549 ſtein⸗Formation im Gebiete der Beskiden 2 T. Der Ber: faſſer ſchickt Bemerkungen uͤber die Verſteinerungen dieſes Ge— bietes voraus und beſchreibt ſodann die neuen abgebildeten Stuͤcke, welche der Verfaſſer nicht unterzubringen wagt. — Maͤhren. Aus dieſem Verzeichniß wird man leicht die Reichhaltigkeit dieſer Schriften ermeſſen konnen. Darſtellende Geometrie von J. M. Ziegler. Winterthur bey Steiner. 1843. Tafeln 69 in gr. Fol. Es kommt uns nicht zu, ein Urtheil uͤber dieſes Werk zu faͤllen: das ergibt ſich aber ſowohl aus dem Aeußeren als der ganzen Art der Bearbeitung, daß man hier ein Prachtwerk in ſeiner Art vor ſich hat, ſowie eine gruͤndliche, deutliche und hoͤchſt vollſtaͤndige Entwickelung der deſcriptiven Geometrie, kurz ein Werk, dem ſich kaum ein aͤhnliches an die Seite ſetzen kann. Die Figuren, ungemein groß, oft ſehr zuſammengeſetzt, ſind fein gezeichnet und ſehr reinlich gedruckt in der Lithographie von Wurſter zu Winterthur. Ihre Zahl betraͤgt nicht weniger als 306, und ſind offenbar aufs ſcharfſinnigſte ausgedacht, ſowie mit einer Genauigkeit und Geduld gezeichnet, welche Erſtaunen erregt. Dieſes Werk wird vorzuͤglich allen denjenigen, welche ſich einem techniſchen Berufe widmen, ein Codex ſeyn, der ſie bey allen Aufgaben beſonders in der Maſchinenkunde ſicher leiten wird. Nach einem Vorworte uͤber die Natur eines ſolchen Werks und uͤber das Geſchichtliche dieſer Wiſſenſchaft folgt die Litera— tur derſelben und ſodann das Innhalts-Verzeichniß, welches eine gute Ueberſicht gewaͤhrt. Nach einer Einleitung uͤber den Zweck und die Projections— Methoden kommt der Verfaſſer an die Projections-Lehre ſelbſt. Er handelt zuerſt von der geraden Linie, von der gegenſeitigen Lage zweyer Grundlinien, von der Ebene, ihrer Lage, der Schei— dungslinie zweyer Ebenen, ihrem diedriſchen Winkel; die Ver— änderungen der Projections-Ebenen und die Veränderung der Stellung der Figuren gegenüber den Bildflaͤchen. Sodann han— delt er vom koͤrperlichen Dreyeck, den krummen Linien und Flä⸗ chen und von ihren Durchſchnittslinien, wobey alle moͤglichen Faͤlle beruͤckſichtigt werden. Den genaueren Innhalt koͤnnen wir nicht angeben, und muͤßen uns begnuͤgen mit der Verſicherung, daß man hier alles Erforderliche finden wird, und zwar in einer ſchoͤnen entſprechenden Form. Fol. 148. Botaniska Notiser udgifne A. E. Lindblom för 1839. och 1840. Lund, 1841. 8. 248. — 1842. 214. — Literaturblad för 1842. 110. Die Botanik wird bekanntlich in Linnes Vaterland noch ſehr eiferig betrieben: deſſenungeachtet hat es daſelbſt an einer bo— taniſchen Zeitſchrift gefehlt, ſo daß die neuen Entdeckungen erſt ſpaͤt bekannt wurden und die kleineren Sachen faſt gar nicht, oder in Diſſertationen, welche bekanntlich nur in wenige Haͤnde gelangen. Solch' eine Zeitſchrift war daher Beduͤrfniß, wenig⸗ ſtens fuͤr die Botaniker. Ob aber das Publicum in dieſem Lande groß genug iſt, iſt eine andere Frage. Indeſſen war es ein guter Gedanke von Lindblom das Unternehmen zu wagen. Da nur monatlich etwa ein Bogen erſcheint; ſo iſt die Ausgabe nicht groß, und daher die Anfchaffnng einem jeden Freund der Pflanzenkunde moͤglich. Die Schrift hat ziemlich den Character 550 der Regensburger botaniſchen Zeitung und enthält viele Auf— klaͤrungen über einzelne Pflanzen, kleinere Floren, botaniſche Ausfluͤge, Buͤcheranzeigen, ſo daß man hier alles erfaͤhrt, was in Schweden erſcheint. Dieſe Schrift iſt daher auch dem beut- ſchen Botaniker nuͤtzlich und noͤthig, und es wäre zu wuͤnſchen, daß groͤßere Anzeigen daraus in der Flora mitgetheilt wuͤrden, da es die Iſis unmoͤglich thun kann, ſondern ſich in dieſem Fach auf kurze Anzeigen beſchraͤnken muß. Man findet hier ungefaͤhr folgendes Wichtigeres: S. 14. E. Fries, uͤber Cobresia nardina. S. 15. Lindblom, Ueberſicht der ſkandinaviſchen Gattun⸗ gen von Draba. Ein großer Aufſatz mit guten Abtheilungen: die Charactere der Gattungen lateiniſch mit den Synonymen und Abarten, die Beſchreibung ſchwediſch. Aufgefuͤhrt werden: Draba alpina, trichella n., scandinavica n., wahlenbergii, nivalis (Liljeblad), laxa n., hirta, incana, nemorosa, mu- ralis, verna. S. 33. Botaniſche Reiſen von Lindblom; auch an andern Orten; in verſchiedenen Provinzen von Schweden und Norwe— gen. Die vielen aufgefuͤhrten Pflanzen ſollten in Spalten ge— ordnet ſeyn, oder jede Sippe den Anfang einer Linie machen wegen der leichtern Ueberſicht. S. 38. Ntilja, zwey neue Gewaͤchſe: Oscaria, Primula chinensis, Polystoma aurita (Nemophila). S. 87. M. W. von Deken, ſchwediſche Pflanzen. Platanthera bifolia, chlorantha. Elatine hydropiper, orthosperma n., triandra, hexandra. S. 89. J. Angſtroͤm, Bemerkungen uͤber verſchiedene in Lappmarken, worunter neue Mooſe. S. 98. Lindblom, uͤber Carex punctata. Jahrgang 1840. S. 1. Blytt, Verzeichniß der Pflanzen um Arendal. S. 17. J. E. Areſchoug, Beytrag zur Flora von Go— thenburg, worunter auch Neues. S. 25. Blytt, Pflanzen um Skiensfjord. S. 33. E. Fries, kurze Bemerkungen uͤber einige ſchwediſche Gewaͤchſe: Lolium, Festuca, Potamogeton, Oxyecoeecos ete. S. 42. J. Wallman, neue Zannichellia, rosenii; über Chara coronata et pouzolzii. S. 58. E. Fries, uͤber die Benennung der Abarten. S. 72. E. Fries, einige Worte uͤber Zannichellia pa- lustris, polycarpa, pedicellata. S. 81. C. J. Hartman, Unterſuchung uͤber einige beſtrit— tene linneiſche ſchwediſche Gewaͤchſe: Agrostis rubra, canina. S. 92. J. Arrhenius, uͤber die Kennzeichen der Gattun— gen von Rubus nach dem Samen. S. 145. E. Fries, Anordnung der ſchwediſchen Salices. S. 153. Lindblom, Verzeichniß der Pflanzen auf Spitz⸗ bergen und der Baͤreninſel. S. 168. Hartman, Nachtraͤge zu ſeiner ſkandinav. Flora. S. 188. Areſchoug, über Ulva erispa. Jahrgang 1841. S. 1. Lindblom, Beytraͤge zur ſkandinaviſchen Flora: Cirsium canum, Carduus erispus, Hieracium. S. 49. Hartman, über Rudbeds lapplaͤndiſche Gewaͤchſe. S. 113. E. Fries, uͤber die Etymologie der Pflanzennamen. S. 129. Derſelbe über Rumex acutus et aquaticus. S. 145. H. Hollengren, Bemerkungen uͤber die Pflanzen um Motala in Oſtgothland. 551 S. 151. J. Lindgren, Avena intermedia n. S. 161. Ueber die Verdienſte von Rafn um die Flora Skan⸗ dinaviens. S. 177. E. Fries, über die Selbſtſtaͤndigkeit einiger Ge⸗ wächſe: Lactuca, Galium, Mentha, Veronica, Thalietrum, Drosera, Geranium, Sedum, Chenopodium, Betula, Jun- eus, Poa, Aira, Equisetum. S. 201. Lindgren, über die Gattungen von Lamium in Weſtgothland. S. 217. Linddlom, noch einiges über Draba. Jahrgang 1842. S. 1. E. Fries, richtige Beſtimmung einiger Linneiſchen Gewaͤchſe: Matricaria, Filago, Hieracium, Symphytum, Ajuga, Heracleum, Brassica etc. S. 10. Lindgren, über die angebauten Arten von Gerſte. S. 27. S. Drejer, einiges über die Synonymie ſeiner Carices. S. 38. Derſelbe, über die ſkandinaviſchen Corydales: Bulbocapnos cavus, halleri, lobelii, fabaceus. S. 47. Lindgren, Ausflug an den Strand von Venern. S. 81. L. Bergſtroͤm, Beytrag zur Flora von Wermeland. S. 113. Lindgren, Beytrag zur Moosflora von Upſala. S. 128. Arrhenius, Bericht uͤber die botaniſchen Ver⸗ handlungen der ſkandinaviſchen Naturforſcher zu Stockholm. S. 161. C. O. Hamnftröm, Beytrag zur Flora von Nerike. S. 168. E. Fries, Silenex Scandinaviae in genera na- turalia disposita. A. Capsula baccata. 1. Cucubalus. B. Capsula in tot dentes, quot styli dehiscens. Se- mina umbilico marginali affixa. 2. Agrostemma, Coronaria coeli-rosa, Lychnis, Viscaria. C. Capsula in dentes stylis duplo plures dehiscens. Semina ete. 6. Melanthium, S. noctiflora etc., Silene, Vaccaria, Saponaria, Gypsophila. ; D. Capsula eadem; semina placentæ columnari pel- tatim affıxa. 41. Tunica, Dianthus, Velezia. S. 177. E. Fries, über Begränzung einiger einheimiſcher Gewächſe: Vahlodea, Pyrethrum, Intybus, Batrachium. S. 193. Lindblom, Bemerkungen uͤber das Verhalten der Vegetation in Norwegen. Die Literatur iſt in dieſem Jahrgang abgeſondert, und im vorigen zerſtreut. Wir zeigen hier die Titel der ſkandinaviſchen Werke an: E. Fries, Herbarium normale Plantarum rariorum et critica- rum Sueciae. Fasc. IV. et V. Dec. 17 — 46. 1837 et 38. Fasc. VI. VII. 1840. Getrocknete Pflanzen. Idem , Epicrisis systematis mycologici. Lund, 1836 — 1839. 8. 610. ©. F. Thedenius et O. L. Sillen, Musci Sueciae exsiccati. Gevaliæ, 1838. Fasc. V.— VIII. J. E. Areschoug, de Hydrodictyo utriculato. Lunde, 1839. 8. 23. t. 1 J. C. Agardh, recensio specierum generis pteridis. Lund, 1839. 8. 86. E. Fries, Novitiarum Flor suecic® Mantissa altera. Up- salie, 1839. 8. 64. — M. tertia. 1842. 48. J. B. Arrhenius, Monographia Ruborum Sueci®. Upsaliæ, 1840. 8. 64. 552 Hornemann, Icones Floræ danicæ. Fasc. 38. tab. 2280. Havniæ, 1839. fol. Fasc. 39. 1840. tab. 2340. S. Drejer, Lärebog i den botaniske Terminologi og System- läre. Kjöb. 1839. 8. 413. Idem, Lärebog i Naturhistorien for Skoler, 276. et 227. J. E. Areschoug, Algæ scandinavic® exsiccatæ. Gothoburgi, 1840. fol. C. Save, Synopsis floræ gothlandic®. Upsal®, 1837. 8. 34. J. C. Messen, Plants cotyledone® in Paroecia Ostrogothiæ J. Kjöh. 1840. 8. Fasc. 1. Kärna. Upsali®e, 1838. 8. 62. A. Schagerström, Plante cotyledonex Paroeciæ Roslagie Bro. Upsaliæ, 1839. 8. 16. — Pars posterior, auct. Sö- derbaum. 17 —32. (E. Fries.) A. S. Oersted, Planterigets Naturhistorie for Real Skoler. Kjöb. 1839. 8. 384. S. Th. N. Drejer, Elementa Phyllologiæ. Havniæ, 1840. 8. 75. J. E. A. Wirzen, Geographia Plantarum Provinciæ casanen- sis. Helsingfors, 1839. 8. 129. A. J. E. Wikstroem , Stockholms Flora. I. 8. 185 u. 423. S. Drejer, Revisio critica Caricum borealium, Havniæ, 1841. 8 62. M. . v. Düben, Handbok i Vexrikets naturliga Familier. Stockholm, 1841. 8. 350. E. Fries, äro naturvetenskaberna nagot bildningsmedel? Upsala, 1812. 8. 40. Idem, Grunddragen af Aristotelis Vextlära. 1842. 8. 48. Idem, ofver vexternas namn. 1812. 8. 64. Idem, vareni botanisk betraktelse. 1842. 8. 32. N. Lund, Reise igjenem Nordlandene og Vestfinmarken. Kri- stiania, 1842. 8. 118. J. Angström, Dispositio Muscorum Scandinaviæ. 1842. 12. 33. Es werden auch auslaͤndiſche Schriften angezeigt. Stockholm, 1840. Anleitung zum Studium der Mycologie, nebſt critiſcher Beſchreibung aller be⸗ kannten Gattungen, und einer kurzer Geſchichte der Syſtematik, von A. C. J. Cor da. Prag bey Ehrlich. 1842. 8. 122. 224. T. 8. Der thaͤtige Verfaſſer hat nun eine Reiſe um die Welt ange⸗ treten und vorher noch dieſes Werk vollendet. Man kann wohl denken, daß jemand, der ſein ganzes Leben einer einzigen Pflan⸗ zenclaſſe gewidmet, etwas Tuͤchtiges zu leiſten im Stande iſt. Wie es ihm gelungen, muͤßen wir ähnlichen Mycologen zu bee urtheilen uͤberlaſſen. Fleißig iſt das Buch bearbeitet, das iſt gewiß, und zahlreich und deutlich ſind die microſcopiſchen Abbil⸗ dungen. In der Einleitung gibt er Unterricht uͤber das Auf⸗ ſuchen der Pilze, der Aufbewahrung, den Gebrauch der Inſtru— mente, beſonders des Microſcops, welches hier abgebildet iſt. Dann ſpricht er uͤber den Bau: Wurzel, Stengel, Huͤllorgane, Saͤulchen, Haargeflecht, Fruchtlager, Sporen, Genesis, Aus⸗ ſaat, Gemmenbildung, Verbreitung, Nuten. Dann folgt eine kurze Geſchichte der Syſtematik, mit An⸗ fuͤhrung der verſchiedenen Syſteme. Darauf durchgeht er den anatomiſchen Bau aller von ihm aufgeſtellten Familien mit be⸗ ſtaͤndiger Verweiſung auf ſeine Abbildungen, wodurch die Sache wirklich ſehr deutlich wird. S. 112. iſt ein alphabetiſches ſehr vollſtaͤndiges Verzeichniß der Schriften, ſelbſt der Abhandlungen aus Zeitſchriften. Die critiſche Beſchreibung der Gattungen beginnt mit neuer Seitenzahl. Die Familien haben ihren lateiniſchen Character; ebenſo die Sippen, wozu Abbildungen citiert werden, aber keine Gattungen aufgefuͤhrt. Der Verfaſſer hat bekanntlich ſelbſt eine Menge Sippen aufgeftellt. 8 Sein Syſtem fteht nun folgendermaßen: Ordo I, Fam. 1. Byssini. . - „, Trib. 1. Byssaceae : 1. Mycomater, Byssus, Lanosa, Tophora, Herpetotrichum, Fibrillaria, Capillaria, Dema- tium, Ozonium. Trib. 2. Phylleriacei: 11. Erineum, Septotrichum. Coniomycetes. Der Verfaſſer hält dieſe Pflanzen nur für unentwickelte Pilze. Fam. 2. Caeomaceae. 13. Spilocaca, Papularia, Phyl- loedium, Hypodermium, Schizoderma, Protomyces, Phy- soderma, Caeoma, Uredo, Ustilago, Sporisorium, Sepe- donium, Asterophora, Echinobotryum n, Fusidium, Gym- nosporium n., Leucosporium n., Ulosporium , Chromospo- rium, Conisporium, Coniothecium n., Coccularia n., Eutomy- elium, Myxosporium. Fam. 3. Phragmidiaceae: 37. Dicoecum n., Stilbo- spora, Didymosporium, Fusoma n, Seimatosporium n., Apotemnoum n., Puccinia, Sporidesmium, Hymenopodium n., Dictyosporium, Phragmidium, Triphragmium, Astero- sporium. Fam. 4. Torulaceae: 50. Siridium, Torula (Chalara Cylindrosporium, Antennaria), Speira n., Gyrocerus u,, Helicomyces. Fam. 5. Septonemeae: 55. Bispora n., Septonema n., Trimmatostroma u., Alternaria. Ordo II. Hyphomycetes. p. 23. Fam. 6. Sporotrichaceae: 59. Ramularia, Tubureinia, Athelia, Aerothamnium, Alitosporium, Capillaria, Sporo- triehum, Dendrina, Fusisporium, Cireinotrichum, Blepto- trichum u., Miainomyces n., Chrysosporium n., Chrome- losporium n., Nematogonium n., Myxonema n., Colletospo- rium, Melanotrichum n., Memnonium u., Merosporium n. Fam. 7. Cephalocladiae: 79. Monotospora n., Cocco- trichum „ Amphiblistrum n., Zygodesmus n., Acremonium, Myxotrichum, Gonatotrichum. Fam. 8. Bactridiaceae: 86. Didymaria n., Trichothe- cium, Epochnium, Scolicotrichum, Helicotrichum, Myxo- eladium .n., Bactridium, Soredospora. Fam. 9. Helminthosporiaceae: 94. Blastotrichum n., Cladosporium, Azosma n., Leptotrichum n., Helmintho- Sporium, Mydonotrichum n., Maeroon n., Coccosporium n., Polythrineium, Diplosporium, Mystrosporium n., Stem- phylium, Septosporium n., Trichaegum n., Amphitrichum, Triposporium n., Helicoma n., Helicosporium, Cladotri- chum, Mydonosporium n. Fam. 10. Psiloniacene: 114. Psilonia, Colletotrichum u., Aseimotrichum n., Halysium n., Chloridium, Arthri- nium, Camptoum, Gonatosporium, Botrytis, Chætopsis, Streptothrix n., Campsotrichum, Menispora, Sporophleum, Coelosporium, Gliotrichum, Balanium, Gongylocladium, Oedemium, Ospriosporium n., Rhinotrichum n., Tricho- stroma n., Medusula. Fam: 11. Sporoduede: cladium, Gonatorrhodum n. Fam. 12. Ceratocladiae: rothrix n., Tricholeconium n. Fam. 13. Polyactideae: 143. Polyactis, Cladobotryum, Stachylidium , Gonatobotrys n., Clonostachys, Sceptromy- ces n., Verticillium, Peronospora n., Actinocladium, Acro- Iſis 1844. Heft 7. 137. Sporodum n., Spoudylo- 140. Ceratocladium 5 Gy- ——— — 554 stalagmus ne, thropis n. Fam. 14. Arthrobotrydeae: 147. Cephalothecium n., Brachycladium n., Stachyobotrys, Arthrobotrys n. Fam. 15. Stilbini: 161. Hyalopus n., Haplotrichum, Spo- rocybe, Cephalotrichum, Periconia, Doratomyces n., Phy- comyces n, Cephalosporium n., Rhopalomyces n, Stilbum, Graphium n., Ceratopodium, Ciliciopodium n, Fam. 16. Aspergillini- 174. Rhodocephalus n., Peni- eillium, Briarea n., Aspergillus, Stysanus n., Coremium. . 17. Dendryphiaceae: 180. Dendryphium, Dae- tylium. Gliocladium n., Agmosporium n., Core- 27" Ordo III. Myelomycetes p. 66. Sabordo I. Diermatogasteres. Fam. 18. Mucoroideae. Sectio 1. Crateromycetes: 182. Callyssosporium n., Hemiscyphe n, Crateromyces, Didymocrater. Sectio 2. Mucoroideae verae: 186. Hydrophora, Mu- cor, Rhizopus, Ascophora, Thelactis, Helicostylum n., Melidium, Aerophyton, Cephaleuros, Sporodinia, Syzygetes. Sectio 3. Diumphoreae: 197. Diamphora. Fam. 19, Piloholideae: 198. Pilobolus, Pyenopodium n., Chordostylum, Caulogaster n. Fam. 20. Aecidiaceae: 202. Aecidium, Cronartium, Roestelia, Graphiola. Fam. 21. Physarei, Sectio 1. ,Sporae floceis nullis interspersae: 260. Eu- rotium; Myriococcum, Clisosporium, Aegerita , Dichospo- rium, Tipularia, Asperothecium, Amphisporium, Perichaena, Licea, Tubulina, Ostracococcum, Onygena, Sectio 2. Sporue floceis interspersae: 219. Myro- sporium n., Lignydium, Angioridium, Physarum, Trichu- lius, Tripotrichia n., Leocarpus, Cionium, Didymium, Di- derma, Leangium, Polyschismium. Sectio 8. Peridium operculatum: Stegasma n., Cylichium. Sectio 4. Peridium simple, columella cirrata, ela- stica: 234. Cirrholus, Fam. 22. Trichiacei: Trichia. Fam. 23. Cribrariaceae: 236. Arcyria, Cribraria, Die- tydium. Fam. 24. Stemonitideae: 239. Stemonitis, Diachea. Fam. 25. Trichodermacea: 241. Hyphelia, Trichoder- ma, Ostracoderma. Fam. 26. Aethulii: 244. Spumaria, Aethalium, Pty- chogaster. Fam. 27. Reticulariaceae: 247. Reticularia, Diphthe- rium, Enteridium. Fam. 28. Lycoperdacea, Seetio 1. Lygogalaceae: 250. Lycogala. Sectio 2. Lycoperdacei:; 251. Bovista, Lycoperdon. Goupilia, Tulostoma, Spadonia, Pilacre. Fam. 29. Sclerodermaceae; 257. Hyperrhiza, Mela- nogaster n. (Octaviania), Phlyctospora n., Ceratoga- ster n., Elaphomyces, Pompholyx n., Scleroderma, Ca- lostoma, Diploderma, Mylitta, Anixia. Fam. 30. Podaæidene: 268. Cyeloderma, Cauloglossum. Fam. 31. Pisocarpiaceae: 271. Polyangium, Endogone, Ceratophora, Ciliciocarpus n., Testieularia, Arachnion, Polygaster, Polysaceum, Mitremyces. 3a 231. Craterium, 555 Fam. 32. Nidulariaceae: 280. Cyathus, Nidularia. Fam. 33. Geastrideae: 282. Geaster, Plecostoma, My- riostoma. Fam. 34. Carpoboli: Sphaerobolus. Fam. 35. Splanchnomycetes: Splanchnomyces n., Oc- taviania, Hymenogaster. Fam. 36. Tuberaceae: 291.Hysterangium, Genea, Sphæ- rozosma, Balsamia, Rhizopogon, Tuber, Hydnocaryon. Fam. 37. Hymenungiacede: 298. Gautiera, Hymenan- gium, Hydnangium. Fam. 38. Clathruceae: 301. Laternea, Coleus, Clathrus. Fam. 39. Lysuroideae: 304. Lysurus, Ascrot. Fam. 40. Batarreae: 336. Batarrea. Fam. 41. Phalloideae: 307. Cynophallus, Phallus, Hymenophallus. Subordo II. Sclerogasteres p. 120. Fam. 42. Alphitomorpheae: 311. Antennaria, Lasio- botrys, Pleuropyxis n., Pisomyxa n, Erysiphe. Fanı. 43. Sphaeronemeae: 316. Coniothyrium n., Sa- eidium, Leptostroma, Phoma, Leptothyrium, Sphinctrina, Strigula, Actinothyrium, Apiosporium, Microtheeium n., Ascospora, Hercospora, Dilophospora, Septoria, Acro- spermum, Zythia, Coccobolus, Sphaeronema, Polystigma, Microthyrium „ Ceuthospora. Fam. 44. Sphaeriacei: 337. Perisporium, Ascophyta, Asteroma, Cheilaria, Sporotheca n., Splanchnonema n., Melanospora n., Chaetomium, Meliola, Sphaeria, Disco- sia, Ostropa, Hypospila, Dichaena, Gibbera, Pemphi- dium, Dothidea, Cucurbitaria, Corynelia, Hypocrea, Valsa, Poronia, Hypoxylon, Thamnomyees, Acrosphaeria, Xyla- ria, Cordyceps. Dann folgt das Verzeichniß der Sclerodiaceen als zweifelhaft. Fam. 45. Melanconiaceae: 364. Cryptosporium, Ne- maspora, Melanconium, Stegonosporium n., Dilophospora. Fam. 46. Sporocadeae. 169. Sporocadus n., Pesta- lozzia, Prosthemium. Fam, 47. Hysteriaceae : 872. Stegia , Ailographum, Hysterium, Sporomega n., Lophium; Hysterographium, Glonium n.; Cliostomum, Actidium; Phacidium, Hetero- sphaeria, Rhytisma. Fam. 48. Phragmotrichiaceae: 384. Labrella, Endo- trichum, Schizoxylon, Schizotheeium n., Pilidium, Exci- pula; Phragmotrichum. Hymenomycetes p. 149. Ordo I. Ascophori. Fam. 49. Pyronemeae: 391. Pyronema, Midotis. Fam. 50. Agyriaceae: 393. Agyrium. Fam. 51. Patellariaceae: 394. Cryptodiscus n., Mel- litiosporium n. Patellaria. Fam. 52. Pezizeae: 397. Propolis n, Stict's, Volutella, Peziza, Bulgaria, Ascobolus, Sarea, Cyphella, Cenan- gium, Tympanis, Cordierites. Fam. 53. Geoglosseae: Geoglossum. Fam. 54. Leotiaceae: 409 Vibrissea, Mitrula, Spa- tulea, Leotia. Fam 55. Helvellaceae: chella. 285. Atractobolus, Thelebolus, Simblum, 413. Verpa, Helvella, Mor- Ordo II. Basidiophori. Fam. 56. Tuberculariaceae: 416. Hymenula, Myro- 556 thecium, Phymatostroma, Melanostroma, Pilostroma n., Dermosporium, Chroostroma n., Crocysporium n., Epi- coccum, Daeryomyces, Periola, Chaetostroma n., Fu- sarium, Tuhereularia, Ditiola. g Fam. 57. Coryneaceae: 431. Selenosporium n., Exo- sporium, Coryneum, Podisoma. Fam. 58. Tremellinae: 435. Coryne, Myxarium, Hy- peromyxa, Myxomphalos, Tremella, Naematelia, Hir- nvola, Lemalis, Exidia. Fam. 59. Isarieae: 444. Ceratium, Isaria, Byssocau- lon, Daerina, Scorias, Anthina, Peribotryon, Pterula, Amphichorda. Fam. 60. Clavariaceae: 453.Pistillaria, Typhula, Cri- nula, Caloceras, Clavaria, Hericium, Sparassis. Fam. 61. Auricularini: 460. Hypochnus, Phlebia, Co- niophora, Thelophora, Merisma, Cratarellus, Guepinia; Fam. 62. Hydnei: 467. Grandinia, Odontia, Irpex, Radulum, Hydnum, Systotrema. Fam. 63. Polyporei: 473. Fistulina, Boletus, Poly- porus, Porothelium, Ceriomyces n., Favolus, Hexagona, Trametes, Daedalea, Cyclomyces, Epichysium, Laschia, Merulius. Fam. 64. Agarieini: lus, Agaricus. Dann folgt eine genaue Erklärung der Abbildungen und ein vollſtaͤndiges Regiſter. 486. Schizophyllum, Cantharel- Enumeratio Plantarum omnium hucusque cognitarum secundum familias naturales dispo- sita, adjectis characteribus, differeutiis et synonymis, auctore C. S. Kunth. Stuttgardiae apud Cotta IV. 1843. 8. 752. Wir haben die fruͤheren Baͤnde von dieſem wichtigen Werk ſchon angezeigt und darauf aufmerkſam gemacht, daß es gluͤck⸗ licher Weiſe dem Prodromus von De Candolle entgegen komme. Die Einrichtung iſt wie bey den andern ſyſtematiſchen Werken, welche die natuͤrliche Methode befolgen, alles gründlich und voll ſtaͤndig. Zu bedauern iſt jedoch, daß eigentlich keine Unterſchei⸗ dungszeichen, ſondern Beſchreibungen ſowohl der Zuͤnfte als der Sippen und Gattungen gegeben ſind, ein jetzt modiſches Ver⸗ fahren, welches alle Ueberſicht hindert und wieder neue Bear: beitungen nöthig machen wird. Dieſer Band enthält die Xyrideen, Mavaceen, Commelyneen, Pontedereen, Melanthaceen, Uvularien, Litiaceen und Aſphodeleen, alſo einen großen Theil der Mono: cotyledonen. Druck und Papier find gut, der erſtere bequem eingerichtet mit Columnentiteln, worinn der Name der Familie und der Sippe. Die Gattungsregiſter ſehr vollſtaͤndig nebſt den Synonymen. Idothea hätte vermieden werden ſollen; Ory- thyia, Phalangium läßt ſich freylich nicht mehr wohl ändern, Auch waͤre zu wuͤnſchen, daß die wiſſenſchaftlichen Namen von Schreber den wilden vorgezogen wuͤrden. Anatomiſche Unterſuchungen über die Edentaten von W. v. Rapp, Prof. Tuͤbingen bey Fues. 1843. 4. 79. T. 9. Profeſſor Rapp hat das Gluͤck, immer wichtige und ſeltene Thiere unterſuchen zu koͤnnen. Die zahnarmen Thiere find fo abweichend und dabey in ihrer Organiſation fo wenig bekannt, daß man ſich gewiß über die gluͤcklichen Umſtaͤnde freuen muß, welche ſie dem Verfaſſer in die Haͤnde gefuͤhrt haben, und daß 957 er ſich der Mühe unterzogen hat, dieſelben nicht bloß, wie ges wohnlich, zu zerlegenz ſondern auch das Microſcop dabey anz zuwenden, das bey den Saͤugethieren noch wenig gebraucht wird. Es ergibt ſich aus ſeinen Unterſuchungen, daß das Faulthier in dieſer Zunft bleiben muß, waͤhrend die Schnabelthiere mehr Aehnlichkeit mit den Beutelthieren haben. Voran ſchickt er fol⸗ gende Claſſification: I. Pflanzenfreſſende Edentaten. 1. Bradypus. Unterſippen. a) Choloepus didactylus. b) Bradypus tridactylus, torquatus, euculliger (gu- laris), infuscatus. II. Inſectenfreſſende. a) mit Backenzaͤhnen. 2. Dasypus. a) D. sexcinctus (setosus). b) Tatusia peba (novemeinetus, longicaudus), tri⸗ einctus, hybridus, gymnurus, villosus, minutus. c) Priodontes gigas. 3. Chlamyphorus truncatus. 4. Orycteropus capensis. x b) ohne Zähne. 5. Myrmecophaga jubata, tamandua, didactyla. 6. Manis longicaudata (africana), crassicaudata (pen- tadactyla, brachyura), jayanica, temminckii. Ueberall der Character und der Aufenthalt. Verſteinerte ſind: Megatherium, Glyptodon, Megalonyx, Orycterotherium, Macrotherium. S. 17. folgt die Anatomie und zwar zuerſt das ſonderbare Knochenſyſtem ganz ausfuͤhrlich. Die Abweichung in der Zahl der Halswirbel beym Faulthier wird umſtaͤndlich eroͤrtert; dieſer Bau mit dem der andern Sippen dieſer Zunft verglichen und uͤberhaupt alles bemerkt, was Eigenthuͤmliches in dieſen Knochen⸗ geruͤſten vorkommt. S. 32. gibt der Verfaſſer gleichſam als Muſter eine voll- ſtaͤndige Myologie der Glieder von Myrmecophaga tamandua; S. 36. wird das Hirn des Faulthiers beſchrieben und des Guͤr⸗ telthiers; bey beiden ſind wenig Windungen und das kleine Hirn wird vom großen nicht verdeckt: beym Faulthier fehlt auch die ſylviſche Grube. S. 38. folgen die Sinnorgane: das Auge, die Gehoͤrwerk⸗ zeuge, Geruchswerkzeuge; beſonders die merkwuͤrdige Zunge um⸗ ſtaͤndlich; die allgemeinen Bedeckungen kurz. S. 47. folgen die Eingeweide: Kehlkopf, Verdauungswerk⸗ zeuge umſtaͤndlich; ſind ſehr abweichend, wie die genauen und vergleichenden Unterſuchungen darthun. S. 66. die Organe des Kreislaufs, des Athmens und der Harnbildung kurz. Auch die Geſchlechtstheile werden beſchrieben: die Baͤrmutter iſt einfach, ziemlich wie beym Menſchen. Beym Bradypus et Myrme- cophaga findet ſich ein doppelter Muttermund, nicht bey Da- sypus. Die meiſten haben nur zwo Zitzen auf der Bruſt; Myrmecophaga didactyla et Dasypus peba auch zwo am Bauche; dieſe geringe Zahl iſt auffallend, da die kleinern Gat⸗ tungen der Guͤrtelthiere bis 10 Junge werfen. Orycteropus hat 4 Zitzen am Bauche. Abgebildet ſind und illuminiert Orycteropus eapensis, Myr- mecophaga tamandua et Manis javanicus; ſodann die Schaͤ⸗ del mit ſehr deutlichen Naͤhten und Zaͤhnen, von Bradypus eucculiger, didactylus, Dasypus exeinctus, Oryeteropus —— —-— 558 capensis, Myrmecophaga tamandua, didactyla, Manis ja- vanicus, Querſchnitt eines Zahns von Orycteropus 250 mal vergrößert; Zunge mit hornigen Spitzen von Myrmecophaga tamandua; die großen Speicheldruͤſen, beſonders des Unterkie⸗ fers von Dasypus peba; deſſen Magen und Gehirn, ſo wie vom Bradypus; endlich die ſehr verzweigte Schenkelarterie vom Bradypus; deßgleichen die Huͤftſchlagader und die mittlere Kreuz: ſchlagader von Stenops gracilis, illuminiert. Hieraus erſieht man die Wichtigkeit dieſer Schrift fuͤr die vergleichende Anatomie. 1 Ernſt Schleiermacher. (Necrolog.) Ernſt Schleiermacher wurde am 18. Januar 1755. in Alsfeld in Oberheſſen geboren und ſtarb den 25. April 1844. Sein Vater war ein bekannter Arzt ſeiner Zeit und wurde als Leibarzt an den Hof Ludwig IX. von Heſſen berufen. Durch die Stellung ſeines Vaters, noch mehr durch ſein ſittliches, feines Benehmen kam Schleiermacher ſchon als Knabe mit den Prinzen des hieſigen Hauſes in Beruͤhrung; nach vollendeten Studien in Gießen und Goͤttingen wurde er Cabinetsſecretaͤr des Erbprinzen, der ſpaͤter als Großherzog, ſowohl als Regent, wie als Kenner und Freund der Kuͤnſte und Wiſſenſchaften in der heſſiſchen Geſchichte gleich groß daſtehen wird. Von dem Regierungsantritt dieſes Fuͤrſten datiert ſich ein maͤchtiger Aufſchwung, den in unſerm Lande Wiſſenſchaft und Kuͤnſte genommen haben. Wie und wie viel Schleiermacher als Staatsmann mitgewirkt, wie er als der redlichſte Freund ſeinem hohen Herrn zur Seite geſtanden hat, kann nur angedeutet, nie ermittelt werden, weil er in gränzenloſer Beſcheidenheit weder durch Wort noch That erwaͤhnte, noch beſprochen wiſſen wollte, was er je geleiſtet hatte. Hier darf nur der Ort ſeyn, was dieſer Mann fuͤr unſere Wiſſenſchaft und namentlich fuͤr die Kenntniß der urweltlichen Thierfauna gethan hat; ein Wirken, das ihn, ſtaͤnde es auch ganz iſoliert fuͤr ſich, allen denkenden Menſchen und beſonders allen Naturforſchern unvergeßlich machen wird. Ohne ihn, ohne ſeinen Einfluß wuͤrde die ganze Petrefactenſammlung nicht exiſtiren, alle Thierreſte, welche vom Jahr 1817 — 1830 namentlich in Eppelsheim gefunden worden ſind, laͤgen jetzt zertruͤmmert und verwittert in der Dammerde von Eppelsheim, was ein um ſo größerer Verluſt für die Wiſſenſchaft wäre, indem viele Stuͤcke bis jetzt nur einmal und nicht wieder gefunden worden ſind. Merck, bekannt durch ſeine Briefe uͤber Diluvialthiere, zeigte ihm den erſten Weg zu den Reſten der Urwelt zu gelangen, an welchen Heſſen, namentlich an Saͤugethieren, das reichſte Land der Welt iſt. Nach dem Tode Mercks wurde von Schleiermacher deſſen ganze Sammlung fuͤr die hieſige Anſtalt gekauft und dieß ſpornte ihn noch mehr an, den ruhmvollen Weg, den fein Freund und Gönner fo gewinnreich betreten hat, mit noch, größerem Erfolg zu begehen. So lange jedoch Merck wie Schleiermacher auf die juͤngſte Formation, das Dilu: vium, ſich beſchraͤnkte, war die Ausbeute ſehr gering, indem dieſelbe durch viele Naturforſcher bereits erſchoͤpft und die Thiere deſſelben faſt alle beſtimmt waren. Erſt mit der Einverleibung von Rheinheſſen mit Heſſen datiert ſich eine neue Epoche ſowohl fuͤr die hieſige Sammlung, wie fuͤr die Wiſſenſchaft. Im Jahre 1817. kamen die erſten Sen⸗ dungen von Eppelsheim, einem unbedeutenden Dorfe in der Naͤhe von Alzey, und im Laufe von 20 Jahren beſaß die Sammlung an 39 — 40 urweltliche Saͤugethierarten, die groͤßtentheils neu, 559 früher. ſchlecht beſtimmt, mit andern Arten verwechſelt, oder uns naturlich mit bekannten Genera verbunden waren. Dieſe Fund⸗ ſtaͤtte übertrifft durch die Reichhaltigkeit ihrer gigantiſchen, wie ihrer kleinen Formen alle Fundſtaͤtten, die bis jetzt auf der ganzen Erdrinde bekannt find. Die Saͤugethierreſte von Eppelsheim liegen meiſt in mulden⸗ förmigen Vertiefungen des tertiären Kalkſteins, in die ſie von den Fluthen hineingeſpuͤlt und ſpaͤter mit eiſenhaltigem Sand und der Diluvialerde überdeckt worden find. Der Sand, welcher die Knochen uͤberdeckt, wird ſchon ſeit Menſchengedenken gegraben und als Baumaterial benutzt. Ehe Schleiermacher auf dieſe claſſiſche Stelle fuͤr die Urwelt aufmerkſam wurde, giengen nach der Sage der aͤlteren Bewohner Eppelsheims Tauſende von Reſten auf die ſchmaͤhlichſte Weiſe zu Grunde; denn kamen die fruͤheren Sandgraͤber auf die Knochen und Rollſteine, fo war es ihnen ein trauriges Zeichen, daß der Sand am Ende war und daß ſie von neuem die Dammerde abzuheben hatten, um wieder zu dem Sande zu gelangen. Sahen deßhalb dieſe Leute die koſtbaren Documente einer laͤngſt vergangenen Zeit, fo wur⸗ den ſie mit der Titelatur „alte Schindangersknochen“ muthwillig zerftört und wieder gänzlich mit der aufloͤſenden und zerſtoͤrenden Dammerde uͤberſchuͤttet. Man rechne jedoch dieſen armen Graͤbern dieſe Suͤnde an der Wiſſenſchaft nicht zu hoch an; denn es gibt ja heute noch Männer, hoch an Geiſt und Stand über dieſe unwiſſenden Leute geſtellt, welche die Schaͤtze unſerer Sammlung für nichts beſſeres, als dieſe Graͤber anſehen, obgleich Maͤnner wie Agaffiz, Buckland, Conybeare, Cuvier, Jaͤ⸗ ger, Koͤnig, H. Meyer, Muͤnſter, Owen und viele ans dere es fuͤr eine der edelſten Beſtrebungen des Geiſtes erklaͤrten, eine laͤngſt erloſchene Thierwelt aus ihren Truͤmmern wieder auf: zubauen. Das große Verdienſt, auf die Schaͤtze Eppelsheims noch zu gehöriger Zeit aufmerkſam gemacht zu haben, gehoͤrt dem da⸗ maligen Pfarrer Pauli zu Eppelsheim. Dieſem würdigen Geiſt⸗ lichen gelang es, nach großer Ueberredung, zwey Sandgraͤber dahin zu bewegen, ihren naͤchſten Fund Herrn Schleiermacher zu bringen. Es war der in viele Stuͤcke zerbrochene Backenzahn eines Maſtodonten, der reichlich honoriert wurde. Dieſes Stuͤck von der eigenen Hand des Dahingeſchiedenen muͤhſam zu— ſammen gekittet, befindet ſich als ein Zeichen der Pietaͤt und als erſtes Stuͤck heute noch in der Sammlung. Auf dieſes Stuͤck folgten nun Schlag auf Schlag die koſtbarſten Reſte, ganze Köpfe von Rhinoceros, Acerotherium, Aretomys, eine Menge Unterkiefer von dieſen und andern Thierarten und eine zahlloſe Menge einzelner Skelettheile. Nachdem Schleiermacher bereits eine großartige Sammlung begruͤndet hatte, erfolgte ſeine briefliche Unterhaltung mit Cuvier, dem groͤßten Zoologen ſeiner Zeit und dem Vater der urweltlichen Fauna. Mit Huͤlfe feines jüngeren, allein ihm vorangegangenen, Freundes und durch eigene Vergleichung der Knochen jetzt lebender Thiere, verſchaffte ſich Schleiermacher, von Jugend auf mit der Natur befreundet, ſehr bedeutende Kenntniſſe in der vergleichenden Oſteologie. Gab er auch ſeinen Entdeckungen nur deutſche Namen, ſo erkannte er doch alle groͤßeren Thierarten von Eppelsheim auf den erſten Blick und es bedurften feine Benennungen häufig nur eine la= teiniſche Ueberſetzung und einer Characteriſtik, um ſie in die Wiſſenſchaft einzuführen. Gaͤnzlich frei von allen Anſpruͤchen und zu vielſeitig beſchaͤftigt, uͤberließ er mir die Publication ſeiner mit fo großer Mühe geſammelten und aufgeftellten Schaͤtze. Dieß Vertrauen war fuͤr mich um ſo ehrenvoller und erfuͤllt — — ͤ— — = SID —— —½êiuB— 560 mich mit ſo groͤßerer Dankbarkeit, indem ich ſpaͤter erfuhr, daß Gelehrte von nah und fern ſich bemuͤhten, die koloſſale Darm- ftädter Sammlung zu publicieren. Schleiermacher war als Sammler ſo gluͤcklich, daß bis jetzt, nachdem er ſich 10 Jahre von allen Geſchaͤften zuruͤckge⸗ zogen und den Ankauf der Knochen ſeinem Sohne, dem Ober— baudirector L. Schleiermacher, uͤberlaſſen hatte, keine neue Art, als das von Profeſſor von Klipſtein gefundene große Kohlenthier (Anthracotherium magnum) zu den bekannten Arten gekommen iſt. Um ſeine Verdienſte nur ſchwach zu ehren, gab ich im Zten Hefte meiner Ossémens fossiles dem am vollſtaͤndigſten bekannten Thiere ſeinen mir ewig theueren Namen, und brachte denſelben hierdurch in die Categorie eines Pallas, Cu vier, Merck, die in demſelben Genus Arten nach ihren gefeyerten Namen getauft erhielten. Es geſchah dieß gegen ſeinen Willen und ohne fein Wiſſen und gab ihm zuweilen Veranlaſ— ſung, gutmuͤthig uͤber unſere Dedicationswuth zu ſpotten, die ja doch meiſtens aus Verlegenheit und Mangel eines bezeichnen: den Namens ſich ableiten laſſen koͤnnte. Waͤre auch anzunehmen, daß Schleiermacher die groͤßte Zahl der Eppelsheimer Saͤugethiere aufgefunden hat, ſo bleibt doch noch ein reiches Feld fuͤr den kommenden Sammler und Forſcher; denn von vielen Arten beſitzt die Sammlung nicht mehr, als gerade nothwendig war, die Art zu erkennen. Wie das Dinotherium am ganzen uͤbrigen Koͤrper mit Ausnahme des Kopfes, wie Cuviers Rieſenſchuppenthier, und wie viel an⸗ dere Raubthiere, Wiederkaͤuer, Nager und Pachydermen nach voller Kenntniß ihres Skeletts ſich darſtellen werden, deckt noch alles der myſterioͤſe Sand von Eppelsheim. Mit dem Zuruͤck⸗ ziehen Schleier machers von allen Geſchaͤften und durch ſpaͤter zu ſparſam zugemeſſenen Fond, iſt die ganze Sammlung nicht be⸗ deutend weiter gekommen und die vollſte Bluͤthe derſelben faͤllt in die Jahre 1817 bis 1830. 17 Schleiermacher, geehrt durch den jetzigen Großherzog mit dem Titel eines Geheimenraths und dem Praͤdicate Excellenz, lebte in den letzten 10 Jahren faſt allein feinen Lieblingswiſſen⸗ ſchaften, und fein Intereſſe für die Urwelt blieb bis an fein Le⸗ bensende. Jede Notiz, jedes Werk uͤber dieſe, die ihm ſeine Verwandten und Freunde zubrachten, erfreuten ihn ſtets und forderten ihn zum freundlichſten Danke auf. Owens Meifter- werk uͤber Mylodon war das letzte, womit ich ihn uͤberraſchte, und in ſeinem hohen Alter von beinahe 90 Jahren erkannte er noch, daß bis jetzt nichts vollendeteres in wiſſenſchaftlicher und kuͤnſtleriſcher Hinſicht geſchaffen worden ift. Wenige Wochen vor ſeinem Dahinſcheiden gieng ihm ſein aͤlteſter Sohn, L. Schleiermacher, voran, als Phyſiker und Mathematiker bekannt, ein Mann des tiefſten Wiſſens, gepaart mit der naͤmlichen liebenswuͤrdigen Beſcheidenheit, die ſeinen edlen Vater geziert hat. Ein Necrolog dieſes ſeltenen Geiſtes, und der Verluſt, den die Wiſſenſchaft durch feinen allzufruͤhen Tod erlitt, wird ſchwer zu ſchreiben und zu ſchildern ſeyn. Von ſeinem erſten Bande ſeiner analytiſchen Optik ſagt Prof. Gru— nert, daß ſie ſich nur anzeigen nicht critiſieren ließe; denn um fie zu verſtehen, gehöre mehrjaͤhriges gruͤndliches Studium. Dieſer harte, nicht erwartete Schlag trug viel dazu bey, die ſchon ſchwache Lebensflamme auszuloͤſchen. Er ſtarb den ruhig ſanften Tod eines Weiſen. Moͤge Jedem, der ſeine Zeit erkannt, in feinen Verhaͤltniſſen fo viel Gutes und Edles wie Schleie r⸗ macher gethan hat, ein ſolches Loos, ein ſolches Ende beſchje⸗ den ſeyn. f Kaup. 10 Bogen 80 Beylagen, und zwar nur von jenen Pflanzen, bie be: reits von der Pflanzentauſchanſtalt ausgegeben worden ſind, mithin ſich ſchon groͤßtentheils in dem Beſitze der Herren Theilnehmer befinden, oder vorzugsweiſe von neuen, der europaͤiſchen Flora angehoͤrigen Pflan⸗ zen. Jeder Bogen wird beſonders ausgegeben, und kann gegen Vor⸗ weiſung des Praͤnumerationsſcheines erhoben werden. Fuͤr in Verluſt gerathene Praͤnumerationsſcheine kann kein Erſatz geleiſtet werden, weil ich keine andere Vormerkung über dieſe Beylagen, als die Pränumera⸗ tionsſcheine ſelbſt, haben werde. Jede Beylage wird enthalten: a) die Linneiſche Claſſe; 5) die natürliche Familie, nebſt der Gattungs-Nummer nach En d⸗ licher 's Enchiridion botanicum; c) den ſyſtematiſchen lateiniſchen Namen der Gattung oder Art, mit Einſchaltung des Entdeckers, wenn es ein anderer iſt, als der Namengeber ſelbſt, und wenn er ſich ermitteln ließ; d) den deutſchen, e) den czechiſchen Namen; D die Characteriſtik der Pflanze, mit befonderer Hervorhebung des Unterſcheidenden; g) die möglichft vollſtändige Synonymie, von dem neueften bis zu dem älteften Schriftſteller, mit moͤglichſter Angabe des Jahres der Aufſtellung der Namen; Ah) Citate von Abbildungen; 1) die natürlichen Verbreitungsbezirke und Standorte, dann die ſpe⸗ ciellen Standorte, beſonders wenn ſie von den Herren Theilneh⸗ mern der Tauſchanſtalt herruͤhren, nebſt dem Namen der Finder; k) Bluͤthe- und Fruchtreifezeit; J) Dauer; m) allenfaͤllige weitere botaniſche Bemerkungen; n) Nutzen und Schaͤdlichkeit in gedraͤngter Andeutung, fo wie 0) Cultursart. Prag, am 20. Jaͤnner 1844. P. M. Opiz. Altſtadt, Zeltnergaſſe AG 565. im 3. Stock. Innhalt der Iſis 1844. Heft VII. Seite 481. 483. Buquoy, Naturgeſetze; Handeln; Drama. ; N Brehm, naturgeſchichtliche Bemerkungen uͤber Steinboͤcke, Möven, Adler, Eulen, Ammern uſw. \ Rusconi, eine Sonderbarkeit im Lymphſyſtem des gemeinen Froſches und der Meerfchildfröte ; die Lymphgefäße der Lurche; Lungenvene des Proteus; Gefaͤßverbindung der Mutter mit dem Kinde; Chamäleon. G. Morganti, über den Nervus accessorius. Auszüge aus Jardines Magazine of Zoology and Bo- tany. I. II. — — Baird, Naturgeſchichte der Muſchelinſecten. — Ueber Raniceps; Apis; Pleurotuchus, Chrysopelea; Stratiomyden, Tabaniden; Lutjanus rupestris; Häutung des Hummers; Verwandtſchaft der Cuculiden; Pollan. — Pycnogoniden; Coccothraustes; Baſtardphaſan; Rhipsalis; Pilularia; Nemertes; ſchottiſche Robben. — Spitzmaͤuſe; Ariciaden; Ledus hibernicus; Victoria re- gina; Crenilabrus. Seite Auszüge aus Jardines Magazine of Zoology etc. — Gray, Uchberficht der Fledermaͤuſe. Auszüge aus Memoires Acad. de Bruxelles XIV. 525. 532. 534. — Beneden, Embryogenie der Sepiolen; Limacina. 537. — Martens und Galeotti, mexicaniſche Farren; Spring, Lycopodiaceen. 540. Buͤcher von Gruͤner, Berghaus, Eichwald. 543. — Verhandlungen der kaiſerl.-leopold.⸗ carol. Academie XVIII. u. XIX.; Zieglers Geometrie; Lindbloms botaniſche Notizen; Corda's Myeologie; Kunths Enumeralio IV. 556. — Rapps Edentaten. 558. Kaup, Necrolog von E. Schleyermacher. Um ſchlag. 5 Dr. Gottl. Wilh. Biſchoffs Handbuch der botaniſchen Termino⸗ logie und Syſtemkunde. Hohenackers verkäufliche Pflanzen = Sammlungen, Opitzens Pränumerations = Anzeigen. Verkehr. Eingegangen: J. G. A. Wirth, die Geſchichte der Deutſchen. Emmishofen bey Conſtanz. Lief. IX. 1844. gr. 8. 145 — 292. J. B. Wilbrand, Dr., über den Zuſammenhang der Natur mit dem Ueberſinnlichen. Maynz bey Faber. 1843. 8. 52. F. J. J. Wilbrand, Prof., Stammt das Menſchengeſchlecht von einem Paare ab? Gießen bey Ricker. 1844. 8. 44. Jahresberichte der naturforſchenden Geſellſchaft in Emden. 1841 — 1843. 8. 21. 19. 17. Büch er. Dierbach: Geigers Handbuch der Pharmacie. 2. Aufl. 2. Bd. pharmaceutiſche Botanik. Heidelberg bey Winter. 1843. 8. 348. Agassiz, Notice sur la succession des Poissons fossiles. Neuchatel, 1843. fol. 4. (Recherches XVIII.) Idem, Essay sur la Classification des Poissons. fol. 2. t. 1. (Recherches XVIII.) Idem, tableau général des Poissons fossiles, rangés par ter- rains. Ibid. 1844. fol. 5. (Recberches.) Ibid. 1844. 1 15085 1844. He f VIII. Philoſophie. Vom Grafen Georg von Buquoy. Vieles — verſpricht ſich Mancher — von der Macht des Zeitgeiſtes. Die Legitimiſten, dieſe zaͤhen Gewohnheitsmenſchen und Egoiſten, ſtreben, todte Exiſtenzen ſcholaſtiſcher Einſeitig⸗ keit, wie Pfloͤcke, ins regſame Bewußtſeyn der den nothwendig gewordenen Reformen ſehnſuchtsvoll entgegenblicken— den Zeit hineinzutreiben, aber ſonſt! ſo ruft der Menſchenfreund in ſeiner Begeiſterung aus, ob als Prophet, ob als Schwaͤrmer, wer mag dieß entſcheiden; aber umſonſt! ruft er aus, umſonſt! und fuͤgt hinzu: Wie, an jenen iſolirt ſtehenden Pfloͤcken voruͤber, die Fluthen der Zeit brauſend dahin ziehen werden, eben fo wird die Menſchheit hohnlachend, Über euerm Zagen weg, dahinziehen einſt mit den neuern politiſchen Inſtitutionen, un⸗ ter der freudig flackernden Flagge errungener Rechte fuͤr die entfeſſelte Menſchheit, die geblendet zu erhalten ihr wußtet ſo lange, ihr Verſtockten, verſtockt ſo ſehr ihr, in dem euch Verſündigen — an der Liebe zum Naͤchſten, ihr herrſch— ſuͤchtige Egoiſten. Betrachtungen über Zeit: und Local: Geift. Man follte nie — bloß von einem Zeitgeiſte fprechen, da ſelber nie allenthalben — ein und derſelbe iſt; vielmehr waͤre, bey Betrachtung irgend eines Volkes, ſtets deſ— fon Zeit- und Localgeiſt ins Auge zu faſſen. Sehr haͤu— fig begeht man den Mißgriff, daß man der Denk: und Fuͤhlens⸗ weiſe ſo wie den Tendenzen eines Volkes, ganz fingirter Weiſe nur, einen Zeitgeiſt, wenigſtens als regulative Potenz, zumuthet, von dem ſolches Volk keine Ahnung hat, je: nen Zeitgeiſt nehmlich, der den gebildetern Voͤlkern, als weſentlich auf freye Vernunft- und Gefuͤhles-Wuͤr— digung baſirt, zukommt, und daß man, wenigſtens ſtillſchwei— gend, jene Parthie am Geiſte eines Volkes als gar nicht zum Geiſte gehoͤrig anſieht, die nicht im Zeitgeiſte hoͤher gebildeter Voͤlker involviert iſt. Auch ſagt man oft ganz falſch, hieher iſt der Zeitgeiſt noch nicht gedrungen, ſtatt: der hier beſtehende Zeitgeiſt — iſt der dieſer hiſtoriſchen Entwickelung entſprechende. Die zuruͤckgebliebenen Voͤlker, z. B. der Tuͤrkey, Rußlands, des roͤmiſchen Gebiets, Oeſterreichs, bey denen die Denk⸗ und Fuͤhlensweiſe fo wie die Tendenzen ſich mehr auf ein ſtumpfſinnig, zum Theil von gutmuͤthiger Pietaͤt durchdrun⸗ gen, aberglaͤubiſches Anſtarren und Vergoͤttern des Herkoͤmmlichen und gewiſſer poſitiver Macht- Tprüche beziehen als auf klare Vernunftentſcheidung und un⸗ Iſis 1844. Heft 8. befangene Gefuͤhlswuͤrdigung, jene zu ruͤckgebliebenen Voͤl⸗ ker — haben eben ſo einen Zeitgeiſt, der der ihrige iſt, ſey dieſer immerhin der Geift der Stagnation, — als die hoch» gebildeten Voͤlker Europas einen Zeitgeiſt haben, der der ihrige iſt, als z. B. die Völker des außeroͤſterteichiſchen freyſinnigen Theiles von Deutſchland, dann die Völker Frankreichs, Enge lands uſw. Jedes Volk, die rohen Baſkiren ebenſo wie die Bewohner z. B. des hochgebildeten Sachſen, jedes — iſt durchdrungen vom geſchichtlich entwickelten Geiſt gereift an den Strahlen der Zeitz doch aber hat ſolcher Geiſt, bey den verſchiedenen Voͤlkern, verſchiedene Formen ſeiner Exiſtenz, und ſchafft fortan aus ſich heraus verſchie— dene Formen volksbezuͤglicher Exiſtenzen, die entweder dem Stabilitätsprincipe entfprechen und fo. — jene eryſtalliniſch fixirten Staats-Exiſtenzen darbieten, die der Gebildete mit Geringſchaͤtzung uͤberblickt, oder aber die dem Mobilitaͤtsprincipe entſprechen und fo — jene wandelbaren Staats-Exiſtenzen darbieten, die den Ge— bildeten mit Begeiſterung erfüllen, die aber nicht ſelten ein Gefühl der Weh muth hinterlaſſen, erwägt man das Da: hineilen ſo mancher jener Exiſtenzen, um in andere Formen ſo bald uͤberzutreten, mahnend dieß — an jenen elegiſchen Zug des vegetativen Waltens, wornach der Mayhauch zuſammenli— ſpelt zu holden Gruppen die Blaͤtter der prunkend duftenden Co⸗ rollen, — indeß die Junyluͤfte ſchon wieder fie dahinwehen die- ſelben Blätter — nach dem Schooß ihrer Verweſung hin. — Es iſt unglaublich, wie einſeitig, wie pedantiſch, wie ſo gar Alles und ein Jedes uͤber einerley Leiſten ſpannend, haͤufig ſolche urtheilen, die ſich auf ihre und und ihrer Parthey Bildung gewaltig viel zu Gute thun. Dieſe bloß in Raiſonnement geuͤbten Maͤnner ermangeln haͤufig der Faͤhigkeit gaͤnzlich, um den hiſtoriſch entwickelten Glauben eines Volkes an die ſeit Jahrhunderten bewaͤhrte Loyalität der fie beherrſchenden Dynaſtie, um ſolch einen Him⸗ mel noch uneingebuͤßter Herzenseinfalt, um dieß fromme Gefuͤhl eines ſorglos heitern arbeitsſamen Volkes, um ſolch ſtillen Jubel, zu faſſen. Die Ariſtocratie unſerer Tage. Es waͤre eine ſehr mittelalterig bornierte Anſchauungsweiſe, wollte man unter Adel — blos den Geburtsadel verſtehen. Man muß vielmehr hier folgende manchfache Arten des Adels annehmen: Geburtsadel, Stellenadel, Geldadel, 36 561 Kuͤnſtleradel, Gelehrten- und Litteraten = Adel, unter dieſem letztern ganz vorzuͤglich den Publiciftenadel, der in manchen Staaten itzt die erſte Stelle einnimmt, hinſichtlich ſeines oͤffentlichen Einfluſſes, und dieß zwar darum: Seitdem nicht mehr der antike Markt, das Forum, noch der Reichstag der Fuͤrſten, dieſer Zopf der Pedanterie und Willkuͤhr, ſondern die allerwaͤrts Eingang findenden — Mey— nung aufregenden — gedruckten Zeitſchriften, der eigent— liche Ort ſind, wo die oͤffentlichen Angelegenheiten ihre groͤßte und wahrſte Publicitaͤt finden, haben Maͤnner von Kenntniß und Geiſt, welche die Staatsangelegenheiten und ihre gegen— waͤrtige Geſchichte zum Gegenſtand ihrer Studien machen und die Ergebniſſe dieſer Studien durch den Druck zu veroͤf— fentlichen ſich zum Beruf gemacht haben, eine welt be— wegende — eine hiſtoriſche — Wichtigkeit. Bringt freylich ein Schriftſteller nur veraltete und abgedroſchene Stich— woͤrter leblos zum Vorſchein, weiß er den faulen Fleck nicht zu treffen und der Zukunft nichts abzugewinnen, fo iſt es ziem- lich gleichgültig, ob er ſchreibe oder ſchweige; trifft aber die öfz fentliche Discuſſion mit dem durchdringenden Licht der hoͤhern Wahrheit den politiſchen Zuſtand ihrer Zeit, ſo hat ſie allemal die Stellung einer freyen Macht, der die oͤffentliche Mey⸗ nung ihre Huldigung darbringt. Berzeihnig der Algen Dalmatiens vom Profeſſor Meneghini in Padua. Mit: getheilt von Dr. Küfter in Erlangen. Nachſtehendes Verzeichniß der dalmatiniſchen Algen duͤrfte ſei— nes Reichthums wegen, ebenſowohl aber der vielfachen Berichti— gungen der Synonymie durch Profeſſor Meneghini (Verfaſſer eines Werkes uͤber die italiaͤniſchen Algen *) für Botaniker nicht ohne Intereſſe ſeyn; daher ich keinen Anſtand nehme, es hier zu geben. Fuci. 1. Sargassum Hornschuchii Ag. Sargassum natans Naccari. — anceps Delle Chiaje. 2. Sargassum vulgare Ag. Fucus natans Jum. 3. Sargassum salicifolium Naccari. id. Sarg. vulg. var. salicifolium. — amygdalifolium Bory. 4. Sargassum linifolium A g. S. vulgare var. linifolium Zanard. S. salicifolium var. linifolium Naccari. 5. Sargassum Donati Meneg h. S. vulgare var. Donati Zanard. S. linifolium var. serratum Ag. 6. Cystosira ericoides Ag. Cyst. selaginoides Naccari. Cyst. sedoides Delle Chiaje. 7. Cystosira selaginoides Ag. 8. Cystosira amentacea Bory. Cyst. ericoides var. amentacea Ag. * Alghe italiane e dalmatiche illustrate dal Professore G. Meneghini., Padova; Angelo Sicco. 13. 14. 15. 16. 17: 18. 19: 20. 21. 27, 28. . Cystosira . Cystosira corniculata ? Cyst. Cyst. erica marina Naccari. squarrosa De Not. a . Cystosira granulata var. Turneri Montagne. . Cystosira barbata Ag. Cyst. abies marina var. ö. Na cc ri. Hoppii Ag. abies marina Naccari. granulata var. monocystis. abrotanifolia A g. concatenata Naccari. fimbriata Bory. Cystosira abrot. var. Boryana Menegh. Cyst. abrotanifolia Bory. Cystosira, filicina Bory. Cystosira discors Ag. Cyst. barbata Delle Chiaje. Fucus vesiculosus var, Sherardi Ag. Sporochnoideae. Sporochnus pedunculatus Ag. Sporochnus dalmatinus Menegh. Dietyotae. Stilophora adriatica A g. fil. Sporochinus adriat. Ag. — dichotomus Kü tz. — divaricatus Zanard. Zannonia papillosa Naccari. Asperococeus sinuosus BO r y. Fueus tremelloides Bert ol. Eucodium sinuosum Ag. Stilophora sinuosa Ag. Nostoc mesentericum Ag. Cyst. Cyst. Cystosira Cyst. Cyst. . Asperococcus bullosus Lamx. Eucelium bull. Ag: . Asperococeus compressus Griffiths. - Punctaria plantaginea Grev. Zonaria plant. Ag. Punctaria latifolia Gre v. Striaria crinita Menegh. Solenia crinita Ag. Stilophora crinita A g. Zonaria Naccariana Ag. — ‚lineolata Ag. Dictyota fasciola La mx. Zonaria fasc. Ag. Dictyota implexa Lamx. Fucus dichotomus var, B. Bertol. Zonaria dichotoma, 5. pumila,Naccari, — linearis Ag. Dictyota dichotoma Lmx. Zonaria dichotoma Ag. Haliseris dichotoma Sprengel. Dictyota dich. var. intricata Le Norma nd. Dictyota pusilla Lmx. 9 Zonaria dichotoma var. divaricata Martens. Dictyota atomaria, var. Bertoloni, Men eg h. Fucus atomarius var. B. Bertolonii. Padina Phasiana L. Bor y. . Padina Pavonia L mx. Zonaria pavonia Ag. ’ 563 34. Padina squamaria Gaillon. Zonaria squamaria A g. Stifftia squamaria Nardo. Squamaria vulgaris Zanard. 35. Padina umbilicalis Menegh. Zonaria squamaria 8 umbilicata.Naccarı. Stifftia prototypus Nardo. — Nardi Zanard. Zanardinia prototypus Nardo. 36. Padina Spenneri Menegh. 37. Hildenbrandtia rubra Menegh. Segestria rubra Sommerf. Hildenbrandtia prototypus Nardo. — Nardi Zanar d. Chaetophora pellita Herbariorum. 38. Haliseris polypodioides Ag. Dietyopteris polypodioides Lmx. 39. Chorda lomentaria var. fistulosa A g. fil. Seytosiphora filum var. fistulosa A g. — fistulosum Ag. Eucoelium Lyngbyeanum Grev. Chorda fistulosa Zanard. Lithophylleae. 40. Melobesia pustulosa Lmx. 41. Melobesia membranacea Lmx. 42. Melobesia farinosa Lmx. Gastrocarpae. 43. Catenella opuntia Grev. Halymenia opuntia Ag. 44. Halymenia furcellata Ag. 45. Halymenia Monardiana Montagne. Halymenia furcellata var, cartilaginea. 46. Halymenia multifida A g. fil. 47. Halymenia lobata Menegh. (Spec. incerta.) 48. Iridea reniformis Bory. Halymenia reniformis Ag. 49. Iridea foliosa Meneghini. 50. Grateloupia filieina Ag. 51. Gigartina Teedii Lmx. Sphaerococcus Teedii Ag. Rhodomenia Teedi Gre v. 52. Gigartina acicularis Lm x. Spaerococcus acic. Ag. 53. Gigartina ustulata Gre v. Sphaerococeus ustulatus Ag. 54. Gigartina Griflithsiae Lm x. Sphaerococcus Griff. Ag. 55. Chondrus Vidovichii Me ne gh. Sphaerococcae. 56. Cypellon Heredia Menegh. Sphaerococcus Heredia Ag. Fucus cypellon Bertol. 57. Cypellon multipartitus Menegh. Chondrus multipartitus Grev. Sphaerococeus multipartitus A g. 58. Rhodomenia Palmith Gre v. Sphaerococcus Palmith Ag. Delesseria Palmith Lmx. 59. Rhod. Palm. var. nicaeensis Ag. fil. 60. Rhodomenia bifida Gre v. 65. 66. 67. 74. 75. 76. 77. 78. 79 80. 81. 82. 83. 84. 85. Sphaerococeus biſidus A g. Delesseria biſida Lm x. Halymenia biſida Lm x. . Rhod. bifida var. ciliata Ag. Fucus bifidus var. y Bertol. . Rhod. Zanardini Menegh. ' . Sphaerococcus coronopifolius Ag. „ Gelidium capillaceum Menegh. Sphaerococeus capill. Naccari, — corneus var. capillaceus Ag. Gelidium corneum var. capillaceum Gre v. Gelidium capillaceum var. pinnatum Mene gh. Sphaerococcus corneus var. pinnatus Ag. Gelidium neglectum Bor y. Gelidium hypnoides Menegh. Fucus hypnoides Desf. Sphaerococcus corneus var. nitidus Ag. Gelidium plumula Menegh. Sphaerococeus corneus var. plumula Ag. — hypnoides Naccari. . Gracilaria confervoides ‚Grey, Sphaerococcus confervoides Ag. . Gracilaria compressa Gre v. Sphaerococcus compressus Ag. . Gracilaria armata Gre v. Sphaerocoecus armatus Ag. . Hypnea musciformis Lmx. Sphaerococcus musciformis Ag. . Phyllophora' nervosa Grev. Sphaerococeus nervosus Ag. - Phyllophora lactuca Grev. Spaerococcus lactuca Ag. Fucus palmetta Gmelin. — lomation Bertol. — tunaeformis Bertol. Halymenia tunaeformis Ag. Delesseriae. Delesseria conferta Ag. Del. hypoglossum var. filiformis Le Norm. Delesseria Vidovichii Menegh. (Species incerta.) Delesseria hypoglossum var. filiformis Le Norm. Delesseria Sandriana Menegh. (Species incerta.) Delesseria squamaria Menegh. Wormskioldia squamaria Menegh. Rhodomenia perreptans Ag. fil. Nitophyllum ocellatum Grev. Delesseria ocellata Lmx. Nitophyllum laceratum Grev. Delesseria lacerata Ag. Nitophyllum confervaceum Menegh. Plocamium vulgare Lmx. Chondriae. Lomentaria uvaria Duby. Chondria uvaria Ag. Gastridium uvarium Lyngbye. Chylocladia uvaria Harv. Lomentaria corymbosa Menegh. Lomentaria reflexa Shaw. var. gracilis Pappafaba. 964 87. 88. 89. 90. ie 92. 93. 94. 95. 96. 97. 98. 92 100. 101. 102, 103. 104. 105. 106.. 107. 108. 109. 110. 111 . Lomentaria articulata Lyngby e. Chondria articulata Ag. Chylocladia articulata Har v. Lomentaria kaliformis Gail lon. Chondria kaliformis Ag. Gastridium kaliforme Lyngbye. Chylocladia kaliformis Harv. Lom. kaliform. var. Bertolonii Naccari. Fucus kaliformis var, 8 Bertol. Lomentaria parvula Desm. Chondria parvula Ag. Lomentaria intertexta Shaw. Laurencia obtusa Lmx. Chondria obtusa Ag. Laurencia gelatinosa De Notaris. Fucus gelatinosus Bertol. Chondria obtusa ß gracilis Ag. (Spec. incerta.) Laurencia eyanosperma Lmx. Chondria obtusa y Delilii Ag. Laurencia papillosa Grev. Chondria papillosa Ag. Laurencia dasyphylla Grev. Chondria dasyphylla Ag. Lomentaria dasyphylla Gaill. Laurencia pinnatifida Lmx. Chondria pinnatifida Ag. Laurencia tenuissima Grev. Chondria tenuissima Ag. Rhodomeleae. Rytiphlaea tinctoria Ag. Ectocarpus purpureus Spreng. Rytiphlaea pinastroides Ag. Dictyomeria volubilis Grev. Rhodomela volubilis Ag. Volubilaria mediterranea Lmx. Digenea simplex Ag. Alsidium corallinum Ag. Polysiphonia pulvinata Sprengel. Hutchinsia pulvinata Ag. Polysiphonia Biasolettiana Zanar d. Hutchinsia Biasolettiana A g. Ceramium Morisianum Bertol. Polysiphonia frutieulosa Sprengel. Hutchinsia fruticulosa Ag. Ceramium Wulfenii Roth. Polysiphonia elongata Gre v. Hutchinsia elongata Ag. Polysiphonia allochroa Duby. Hutchinsia allochroa Ag. Polysiphonia variegata Zanard. Hutchinsia variegata Ag. Polysiphonia arachnoidea Za nad. Hutchinsia arachnoidea Ag. Polysiphonia breviarticulata Sprengel. Hutchinsia breviarticulata A g. Polysiphonia pilosa Me ne gh. Hutchinsia pilosa Naecari. Ceramieae. Dasya plana Ag. Dasya ornithorhyncha Montagne. 149. 150. 566 . Dasya spinella Ag. Dasya spinulosa Ag. . Dasya elegans Ag. D. pedicellata Ag. . Dasya arbuscula Ag. D. spinella Cron. Ceramium Boucheri Duby. . Ceramium diaphanum Roth. . Ceramium ciliatum Ag. . Ceramium pilosum Naccari. . Ceramium rubrum Ag. . Spigridia filamentosa Har v. Ceramium filamentosum Ag. Ceramium pilosum Bertol. . Wrangelia tenera Ag. . Wrangelia penicillata Ag. Dasya spinella Duby. . Wrangelia multifida A g. ſil. Griflithsia multiſida A g. . Griffithsia irregularis Ag. . Griffithsia corallina Ag. . Griffithsia secundiflora Ag. fil. „ Griffithsia setacea Ag. . Callithamnion horridulum Ag. fil. Call. plumatum Ag. ex parte. . Callithamnion eruciatum Ag. . Callithamnion eruciatum var. Naccarianum Menegh. Perina pavonina Kütz. . Callithamnion corymbosum Ag. . Callithamnion versicolor Ag. . Callithamnion seminudum Ag. Call. miniatum Ag. . Callithamnion pedicellatum Ag. . Callithamnion granulatum Ag. Call. spongiosum Harv. Ceramium Grateloupii Duby. . Callithamnion gracillimum Ag. . Callıthamnium variabile Ag. Ectocarpeae. . Cladostephus myriophyllum Ag. . Sphacelaria scoparia Lyngb. . Sphacelaria var. pennata Ag. . Sphacelaria filicina Ag. . Sphacelaria cirrosa Ag. . Eetocarpus siliculosus Ag. . Ectocarpus liltoralis A g. Corallineue. . Jania rubens Lmx. Corallina rubens Lin. 2 . Jania adhaerens Lmx. . Corallina oflicinalis Lin. . Amphiroa pustulosa Martens. Gloioeladeae. . Nemalion Bertolonii Menegh. Fucus nemalion Bertol. Mesogloia Bertolonü De Notaris. Nemalion multifidum Ag. fil. Mesogloia multifidum Ag. Mesogloia vermicularis Ag. 569 151. Mesogloia coceinea Ag. 152. Mesogloia nodulosa Menegh. 153. 154. 155. 156. 157. 158. 159. 160. 161. 162. 163. 164. 165. 166. 167. 168. 169. 170. 171. 172. 173. 174. 175. Griflithsia nodulosa Ag. Mesogloia moniliformis Griff. — attenuata Ag. fil. Liagora viscida Ag. Liag. cladeniciformis Bory. Liagora ceranoides Bory. Liagora complanata Lmx. Laminariae. Laminaria debilis Ag. Caulerpae. Percursoria fucicola Menegh. Siphoneae. Anadyomene stellata Ag. Ulva stellata Wulfen. Anadyomene flabellala Lm x. Codium vermillara Delle Chiaje. Cod. tomentosum Stackh. Spongodium dichotomum Lmx. Lamarckia vermillara Olivi. Aghardia dichotoma Cabrera. Codium adhaerens Ag. Codium bursa Ag. Lamarckia bursa Olivi. Spongodium bursa Lmx. Agardhia bursa Cabrera. Aleyonium bursa Lin. Flabellaria Desfontainii Lmx. Codium flabelliforme Ag. — membranaceum Ag. Rhipozonium lacinulatum Kütz. Halimeda tuna Lmx. Flabellaria tuna Lmx. Opuntia reniformis Na cc. Halimeda opuntia De Notaris. Galaxaura cylindrica Lmx. Olivia androsace Bertol. Corallina androsace Pallas. Acetabularia mediterranea Lmx. Bryopsis composita Ag. Bryopsis arbuscula Lmx. non Ag. Bryopsis arbuscula Ag. non Lmx. Br. hypnoides Lmx. Br. rosae Ag. ex parte. Bryopsis eupressina Lmx, Br. Balbisiana 8 cupressina Ag. Br. rosae var. abietina Rud. Bryopsis Balbisiana Lmx. Valonia aegrogropila Ag. Valonia utricularis Ag. Dasycladus clavaeformis A g. ? Codium clavaeforme Delle Chiaje. Ulveae. Porphyra vulgaris Ag. Porph. purpurea Ag. Bangia pulchella Tre vis. Bangia elegans Cham, Bangia Alsidii Zanard, — Zanardinii Menegh. Iſis 1844. Heft 8. a 570 176. Bangia atropurpurea Ag. Bangia fuscopurpurea var. atropurpurea Lyn 5 177. Ulva Linza 1 75 l 5 zes 178. Ulva latissima Lin. 179. Ulva intestinalis Lin. Solenia intest. Lin. Ileu intest. Gaill. Enteromorpha intest. Gre v. 180. Ulva Bertolonii A g. Ulva crispata Bertol. Solenia crispata A g. Enteromorpha Bertolonii Montagne. 181. Ulya compressa Lin. Solenia compressa Ag. Ilea compr. Gaill, Enteromorpha compr. Grev. 182. Ulya compressa var. erinita Ag. Conferva crinita Roth. non Buch, 183. Ulva clathrata Ag. Solenia clathr. Gaill. Enteromorpha clathr. Gre v. Solenia ramosissima Pappa faba. Conferveae. 184. Conferva linum Lin, 185. Conferva catenata L. 186. Conferva rupestris L. 187. Conferva Hutchinsiae Dill w. 183. Conferva pellueida Huds, 189. Conferva vaucheriaeformis Ag. 190. Conferva erystallina Ro t h. 191. Conferva heteronema Ag. 192. Conferva Ruchingeri A. Chaetophoreae. 193. Corynephora granulosa Kütz. 194. Chaetophora adriatica Kütz. Rivulariae. 195. Rivularia bullata Barkley. Ulva bullata De Cand. Rivularia magna Kü tz. Alcyonidium bullatum Lm x. 196. Rivularia dura Ro t h. Riv. pisum var. dura Ag. Linkia dura Lyngbye. 197. Rivularia haemisphaerica K ü t z. 198. Enactis marina K u t Zz. Nostochineae. 199. Coccochloris crassa Men eg h. Palmella crassa Naccari. Annals of Nat, History conducted by W. Jardine, P. Selby, Johnst W. Rich. Taylor. London 6. De Bee ne Dieſe Zeitſchrift iſt eine Fortſetzung des Magazins of Zoo- logy and Botany of Jardine. Band J. Nr. I. März 1838. S. 1. J. Drummond, über eine neue Oseillatoria, welche den Glaslough⸗See in Irland gruͤn färbt. Sind aͤußerſt feine microſcopiſche Faͤden, welche in der Tiefe das Waſſer truͤb und gruͤn machen; haben Aehnlichkeit mit O. rubescens des Murten» 36 * 571 Sees, welche de Candolle beſchrieben hat (Mem. Phys. Geneve III.) ſtinken aber nicht und wirken nicht nachtheilig auf Fiſche. Soll heißen Oseillatoria aerugescens. S. 6. Griſebach, uͤber das Keimen von Limnanthemum lacunosum. T. 1. 8 S. 12. W. Thomſon, Beyträge zur Naturgeſchichte von Irland, uͤber die Hockvoͤgel — Lebensart geſchildert. Sylvia rubecula, ſehr gemein; Lebensart. S. tithys, Phe- nicura ruticilla, nur in England. S. locustella fehlt. S. phragmitis, kommt im Sommer. S. atricapilla, ſehr ſelten und nicht alle Jahre. S. hortensis, hoͤchſt ſelten. S. eine- rea, kommt regelmäßig im Sommer. 8. curruca felten. S. sibilatrix, fehlt. S. trochilus, kommt regelmäßig im Som: mer. S. hippolais (Chiff-Chaff) deßgleichen. S. regulus, (Gold- Crested- Regulus) gemein; der Magen im Winter mit Kaͤfern gefuͤllt, ein anderer mit Samen. (Fortſetzung S. 181.) Motacilla alba (M. yarrellii) ge: mein; M. boarula, weniger gemein, frißt Ancylus fluviatilis; die Trennung in Budytes iſt unrichtig; Motacilla flava felten. Anthus pratensis ſehr gemein, hatte am Magen im Decem— ber kleine Kaͤfer, Wuͤrmer und Bulimus lubricus. Anthus aquaticus (Alauda petrosa) überall, Anthus arboreus fehlt. Saxicola oenanthe kommt des Sommers, niſtet in alten Maus ern. Saxicola rubetra weniger gemein, frißt Fliegen und Käfer. Parus major gemein, hatte im Magen im Maͤrz Samen und Käfer. Parus caeruleus die gemeinſte, hatte im December und Maͤrz Kaͤfer im Magen. Parus palustris, ſelten. Parus ater noch ſeltener, frißt Erlenſamen. Parus caudatus nicht haͤufig; im Jaͤnner der Magen voll Kerfe, worunter Kaͤfer. Parus biarmicus zweifelhaft. Bombyeivora garrula nur bis⸗ weilen, im Magen im Hornung Fruͤchte von Crataegus oxya- cantha. S PrR thiere. Das brittiſche Muſeum kaufte einige Haͤute aus Sierra leone; darunter Antilope zebra n. Rüden ſchoͤn fahlfuchsroth mit glaͤnzenden, ſchwarzen Querſtreifen, unten blaßfuchsroth; aͤußere Seite der Schenkel graubraun, unten dunkler. Iſt wohl einerley mit der unvollkommenen Haut, welche E. Bennett beſchrieben (Zool. Proceedings II. 123.) Die neue Haut hat den Schwanz, welcher zeigt, daß es eine Antilope iſt und zwar eine der ſchoͤnſten. Jene Haut ſoll von der Algoa-Bay gekommen ſeyn, wahr— ſcheinlich ein Verſehen. Felis neglecta n. Pelz ſehr kurz, braͤunlich grau mit Elei= nen, getrennten, ſchwaͤrzlichen Flecken, welche laͤngs der dunk— leren Ruͤckenlinie kleiner, laͤnglich und gedraͤngter ſind; Seiten ziemlich blaß, unten weiß, mit groͤßern ſchwarzen Flecken und Streifen; Nacken dunkler, mit gedraͤngten, ſchmalen, dunklern Strichen; Fuͤße auswendig braͤunlich grau und nicht gefleckt; Schwanz ſchlank, halb ſo lang als der Leib, graulich braun, mit einer dunklern Mittellinie, an den Seiten dunkler meliert, Länge des Leibes 3“, Schwanz 15”. Sierra Leone, Geſicht und Klauen fehlen; muß ſo groß ſeyn, als ein kleiner Leopard. Schneckenſchalen: Apporrhais senegalensis; Fusus ele- gans, niveus; Nassa vitrea; Cardium laeve; Turbinella spinosa; Drillia n. (Pleurotomina) umbilicata, clathrata bicolor, suturalis; Demoulia n. (Buceinidæ) pulchra. Buc- einum retusum; Pleurotoma tenuis; Mactra sauliana. S. 30. Agaſſiz, Prodromus Monographiae Radiatorum et Echinodermatum (Ann. sciences naturelles 1857.) J. Gray, über einige neue Vierfuͤßler und Schal: 572 S. 44. G. Johnſton, Miscellanea zoologica. Mol- lusca nudibranchia scotica t. 2. Dorides, Wird gegeben. S. 56. Nachrichten uͤber botaniſche Reiſen. Cuming, Gardner, Schomburgk, Matthews, Tweedie. S. 71. Kurze Berichte uͤber Verhandlungen gelehrter Ge— ſellſchaften. Nr. II. April 1838. S. 81. M. Berkeley uͤber die Befruchtung der Hut⸗ und Keulenpilze. T. 4. 5. S. 101. R. Gunn, eine Sendung Vierfuͤßler und Fiſche von Diemensland, beſchrieben von J. Gray. 1) Thylacinus eynocephalus, heißt dort Tiger und Hyaͤne. Iſt gemein in den entfernten Gegenden und wird oft gejagt bey Woolnorth und auf den Hampfhire Hügeln. Ich habe fo große und ſtarke geſehen, daß mehrere Hunde fie nicht anzu— greifen wagten. Sie greifen des Nachts die Schafe an, gehen jedoch auch bey Tag aus, langſam, weil ſie vielleicht ſchlecht ſehen. Schwanz nicht zuſammengedruͤckt; gehen nicht ins Waſſer. 2) (Phalangista cookii?). Gemein bey Launceſton und heißt Ringtail-Opossum. Schlaͤft bey Tag in hohlen Bäus men und geht im Zwielicht aus; freſſen zwey Stunden nach Sonnen Untergang eifrig die Blätter. von Eucalyptus, wo fie zum Vergnuͤgen von den Aeſten geſchoſſen werden. Bisweilen freſſen ſie die Blaͤtter und die Zweige von den Obſtbaͤumen. 3) (Ph. vulpina), die gemeinſte Gattung bey Launceſton, heißt Brusch-Tail-Opossum. Lebensart wie Nr. 2. 4) (Ph. fuliginosa Ogilby.?) Iris roͤthlich braun; es gibt Stuͤcke ſo groß wie Nr. 3. In Diemensland gibt es eine kleine Phalangista (nana?) nicht viel größer als eine Maus. Kein Petaurus, obſchon P. seiureus gemein ift bey Port Philipp und an der Suͤdkuͤſte von Neuholland. 5) Perameles Gunnii Gra; heißt Bandicoot, überall ſehr häufig, graben und leben von Wurzeln, beſonders von der Babiana. 6) Phascolomys, Wombat, heißt Dachs; lebt auf Berge gipfeln und auch in dichten Wäldern, dort in Felſenhoͤhlen; anderwaͤrts graͤbt er ſich in die Erde; iſt eigentlich ein Nacht⸗ thier; doch habe ich es oft bey Tage getoͤdtet. Ihr Gang iſt langſam und bey einem Angriff grunzen ſie wie ein Ferkel. Die Haut iſt ſehr dick und haͤngt veſt an den Huͤftbeinen, auch etwas am Ruͤckgrath. Sie loͤſt ſich nicht vom Fleiſch ab, ſon⸗ dern muß abgeſchnitten werden. Augen ſehr klein. Iris dun⸗ kelbraun. Ein gefangenes maß 36“, Umfang 34. Das Fleiſch ſchmeckt gut; ich habe es ſelbſt oft gegeſſen. N Ich ſah zwey Stuͤck eines Thiers von der Suͤdkuͤſte Neu⸗ hollands wie der Wombat auch ohne Schwanz (Koala, Phas- colarctos einereus?); aber die Zehen ſcheinen abzuweichen und es lebt auf Baͤumen wie Opossum; ſein Geſchrey bey Nacht wie die erſten Toͤne des Eſels. f 7) Dasyurus ursinus, the Devil; nur ein Junges; findet ſich in ganz Diemensland, fo wie Thylaeinus; keines bloß an der Kuͤſte. Iſt das ſchaͤdlichſte Thier in der Colonie, beſon⸗ ders den Schafen. Ein Nachtthier, ſehr wild, beißt heftig und wird uͤber einen gewoͤhnlichen Hund meiſter. Thylaeinus iſt weniger ſchaͤdlich, weit ſeltener. 8) (Dasyurus viverrinus), the Native Cat von Diemens⸗ land. Scheint mehrere Gattungen zu geben, verſchieden in Größe, Farbe uſw. (Dasyurus maugei). Sie find dem Ges flügel in der ganzen Colonie ſehr ſchaͤdlich; ſchluͤpfen durchs 573 88 engſte Loch und erwuͤrgen eine Menge; ſaugen nur das Blut und ſchleppen ſelten etwas fort. 9) Hydromys chrysogaster, Water Rat; in Baͤchen und Strömen; Lebensart unbekannt. 10) Echidna, gemein an manchen Orten, harmlos, Fleiſch gut. 11) Kangaroo, davon kenne ich 4 Gattungen in Diemens— land, es gibt vielleicht mehr; eines heißt Wallaby. Macropus major, das Waldkaͤnguruh, heißt auch Boomer (vielleicht wegen des ſchweren Tons beym Hüpfen), der Foͤrſter. Sehr groß, oft uͤber 70 Pfund ſchwer, hell mausfarben; auf den weſtlichen Bergen weit entfernt in großer Menge. Daher eine gute Jagd; laſſen aber doch bisweilen die Kaͤnguruh-Hunde hinter ſich, Baſtarde zwiſchen dem Grey Hound und Bull-dog. Ein zahmes ließ die Kinder mit ſich ſpielen. Der Schwanz wird beym Gange nicht gebraucht, wie man behauptet. Beym Huͤpfen ſtrecken ſie ihn grad aus. Sie vertheidigen ſich bloß mit den Hinterfuͤßen und geben tuͤchtige Schlaͤge, wodurch ſie einen und mehr Hunde abhalten koͤnnen. Sie leben nicht heerdenweiſe, obſchon ſie bisweilen auf Reuteplaͤtzen zuſammen kommen; ſonſt ſelten zwey beyſammen; gehen nicht in Rudeln mit einem An— fuͤhrer wie anderes Wild; graben nicht; legen ſich bey der Ta— geshitze unter hohe Farren wie Pteris esculenta, hohes Gras und unter Holz von Melaleuca, Leptospermum, an Stroͤmen. Obſchon die meiften unſerer Waldbaͤume (Euvalypti) hohl find und alles voll fauler Staͤmme liegt; ſo ſchlafen ſie doch nicht darinn. Das Gebuͤſch-Kaͤnguruh (Brush Kangaroo, Halmaturus ?) iſt das gemeinſte, leicht fangbar mit Hunden und eine allge— meine Nahrung; geroͤſtet oder der Schwanz in einer Suppe, ſchmeckt wie Haſe; gewoͤhnlich ſchneidet man's in duͤnne Stuͤcke und ſchmort es mit Salz und Pfeffer; dann ſehr ſchmackhaft. Die gegerbten Felle ſind das einzige Leder der Colonie zum Obergeſchirr der Stiefel und Schuhe fuͤr Herren und Frauen. Deßhalb werden jaͤhrlich viele Tauſend Haͤute nach Neuſuͤdwallis ausgeführt. Sie aͤßen gewoͤhnlich bey Nacht, Abends und Mor: gens, ſehen aber bey Tag ſehr gut. Der Wallaby iſt dunklerbraun, kleiner als die vorigen, ſehr gemein am Meer und auf den Inſeln der Straße Baß; ein vortreffliches Eſſen, aber die Haͤute zu klein zum Gerben. Kangaroo Rat iſt ein Hypsiprymnus, viel kleiner als der vorige, geht aber auf den Hinterfuͤßen wie die Kaͤnguruh. Es gibt auch milchweiße Kaͤnguruh (Halmaturus albus Gray), jedoch ſelten. Ich hatte ein weißes Opossum von Nr. 3. lebendig; wahr⸗ ſcheinlich ein Albino. Bemerkungen dazu von J. Gray. Die vorſtehenden Bemerkungen uͤber die Thiere von Diemens— land ſind die beſten, welche ich kenne. Unter den angefuͤhrten Thieren finden ſich zwey neue. Bey der Vergleichung des Originals von Baß in Collins Account of new South- Wales II. 155. fand ich, daß ein Druckfehler alle Mißverſtaͤndniſſe über den Wombat hervorge⸗ bracht hat: es ſteht nehmlich; „er hat 5 (ſtatt 2) lange grasſchnei— dende Vorderzaͤhne in jedem Kiefer wie bey einem Kaͤnguruh, dann folgt eine Luͤcke uͤber 1“ weit; dann zwey kleine Eckzaͤhne von gleicher Hoͤhe und gleich geſtaltet mit acht Backenzaͤhnen da— hinter, daß ſie kaum davon zu unterſcheiden ſind. Die ganze Zahl in beiden Kiefern iſt 24“. Aus dieſer Summe ergibt ſich, daß nur zwey und nicht fünf Schneidzaͤhne vorhanden ſind, wie es Geoffroy beym Wombat angegeben hat. Il⸗ 574 liger hat dieſen Druckfehler uͤberſehen (Prodromus 77.) und weil kein Saͤugethier eine ungerade Zahl von Schneidezaͤhnen haben kann, feiner Sippe Amblotis ſechs in jedem Kiefer gegeben. Andere haben gemeynt, das Thier von Baß muͤßte wieder entdeckt werden. Ich habe dieſes Thier in der Samm- lung zu New-Caſtle-on-Tyne geſehen; es gleicht ganz denen, welche wir jetzt oft aus Diemensland bekommen, nur iſt es vom Branntwein verfaͤrbt. Es iſt Schade, daß von Nr. 2. kein Exemplar eingeſchickt wurde, weil 2 Gattungen unter dem Namen Ph. Cookii ſtecken, eine aus Diemensland, Phalangista Cookii (Last Voyage I. 108. t. 1.), auch unter dieſem Namen bey Cuvier und Temminck. Die andern vom Endeavour-Fluß in Neuholland, mag heißen Ph. banksii, Pennants new Holland Opossum (Quadrupeds II. 25. Hawkesby’s Opossum (Voyage II. 586.) und wahrſcheinlich Balantia Cookii von Kuhl (Bey: träge 63.) Cook hielt das von Diemensland für das Männs chen von dem aus Neuholland, welches Banks entdeckte. Dr. Shaw verband in ſeinem white tailed Opossum Pennants und Cooks Beſchreibung; Cuvier citiert Cooks Tafel; Temminck beſchreibt ein Exemplar von Cooks Meerfahrt im Muſeo zu Leyden. 12) Phalangista fuliginosa Ogilby? Rüden und Schwanz ſchwarz, Seiten braͤunlich; Kehle, Bruſt und Bauch gelblich braun; Unterſeite der Schwanzſpitze nackt. 13) Perameles Gunnii Gray. Schnauze geſtreckt, kegel— foͤrmig zulaufend, graubraun mit zerſtreuten, ſteifen und flachen Borſten, ſchwarz an der Spitze; Lippen, Kehle, Bauch, innere Seite der Beine, Fuͤße, Schwanz und 4 breite Baͤnder jeder— ſeits des Rumpfes weiß; Vorderklauen verlängert, ſchwach ges bogen und gelb; Ohren maͤßig, ziemlich kahl, vorn braun und behaart; Daumen der Handfuͤße klein, faſt walzig, ſtumpf und ohne Klauen. Kopf 5 Zoll, Leib 11, Schwanz 44, Hinter⸗ fuͤße 24. Man hielt dieſe Thiere fuͤr kerffreſſend. Ueberbleibſel von Kerfen im Magen. Das Wallaby-Kaͤnguruh iſt ganz verſchieden von der Gat- tung, welche man ſo in England nennt, und eine neue Gattung aus der Nebenſippe Thylogale; fo zu beſtimmen. Halmatu- rus (Thylogale) Tasmanei Gray: Schwaͤrzlich braun, roͤthlich und ſchwarz meliert; Oberlippe, Kinn, Kehle und un⸗ ten blaßroͤthlich braun; Hinterfuͤße kurz, braun, greis (grizz- led); Schwanz ziemlich kurz, ſchuppig, bedeckt mit kurzen angedruͤckten Haaren, mit laͤngern, linden, krauſen Haaren, laͤngs dem obern Theile ſeiner Wurzel. Laͤnge 25“, Schwanz 102 Hinterfuͤße 54. Dieſe Gattung iſt ganz verſchieden von allen, welche ich kuͤrzlich in der Reviſion dieſer Familie beſchrieben habe; iſt der Schwanz nicht beſchaͤdigt, fo ſtimmt fie in deſſen Kürze überein mit H. (Thylogale) brevicaudatus von Quoy und Gay: mard (Astrolabe t. 19.), iſt aber ganz anders gefärbt. Fiſche werden in einem Netz gefangen im Meer am Circu⸗ lar-Head außer der ſogenannte Nurse ( Cestracion Philippi, Cuvier), zu Weſtern-Port. Ein Hayfiſch, hier Schwerdfiſch genannt (Pristis eirratus Lathiam) iſt häufig; fallt auf durch feine ſonderbar verlängerte und bewaffnete Schnauze. Ein Fiſch mit Namen Sea hedge- hog oder Porcupine (Diodon) iſt auch ſehr haͤufig. Am Land blaͤſt er ſich zu einer vollkomme⸗ nen Kugel auf, die Stacheln nach allen Richtungen; ſo bleibt er eine Zeit lang. Dr. Grant fand 575 - Leather Jackets (Monacanthus Cuvier); grünlid mit einem ſtarken Stachel auf dem Rüden, Parrot - Fish. (Ostracion Linne) fo genannt vielleicht wegen der Geſtalt des Kopfes und Mauls oder wegen der vies len und ſchoͤnen Farben, davon gibt es 2 oder 3 Gattungen. Sea Horse; wahrſcheinlich fo genannt wegen einiger Aehn— lichkeit des Kopfes mit einem Roſſe; verſchieden von denen aus den Fluͤſſen Tamar und Derwent, beſonders durch den Schwanz. Krabben gibt es viele und ſonderbare, ſo wie Fiſche. Zuſaͤtze von Gray: Der Nurſe iſt Cestracion Philippi Cuvier, Squalus Phi- lippi Schneider. Abgebildet als Port Jacksons Shark in Philipps Voyage pag. 238. fig., uͤberſehen von Cuvier, Müller und Henle; am naͤchſten mit dem Seyllium ver⸗ wandt. Cestracion Philippi: Schnauze kurz, Nasloͤcher weit, ge⸗ gen die Lippen mit einem Deckel, Operculum subspirale (etwas beſchaͤdigt); Luftloͤcher? (Events?) ſehr klein, tief unten an den Backen unter dem hintern Augenwinkel; Vorderzaͤhne klein, kegelfoͤrmig, der größte mit einem kleinen Lappen an jes der Seite der Wurzel; Augenbrauen erhoͤht wie eine Leiſte. Ruͤckenfloſſen zwey, jede vorn mit einem Stachel; Steißfloſſe eine, Schwanzfloſſe tief geſpalten: die vordere Ruͤckenfloſſe uͤber der Mitte des Raums zwiſchen der großen Bruſt⸗ und Bauch⸗ floſſe, die zweyte uͤber der Mitte des Raums zwiſchen der Bauch⸗ und Steißfloſſe. Athemſpalten fünf, die drey hintern über dem Grunde der Bruſtfloſſen; Haut rauh, grau mit zwey ſehr deut⸗ lichen dunklern Linien an jeder Seite des Schwanzes. Es gibt eine zwepte Gattung aus China, Cestracion zebra meiner Zoological Miscellany, abgebildet in Hardwickes Tra- wing of Cartilagineous Fishes t. 5.; unterſchieden durch breite, ſchwarze Querbaͤnder auf dem Leibe. y Die Parrot Fishes s. Ostracions beſtehen aus 3 ſchoͤnen Gattungen verwandt dem Ostracion auritus Shaw (Nat. Misc. IX. t. 338.), woraus ich eine Nebenſippe gemacht habe, Ara- a. 621 Ostracion (Aracana) ornata Gray. Koͤrnig, weiß mit ſechseckigen Flecken, zwiſchen denen weißliche Netze; Geſicht und Bauch mit abwechſelnden ungleichen, dunkeln und weißen, ſchiefen Streifen; Floſſen blaß; vordere Rüden und Steiß⸗ floſſe dunkel; Schwanzfloſſe mit einem dunkeln Streifen zwiſchen den ſtarken Schwanzſtrahlen. 3 255 2) Ostracion (Aracana) flavigaster Gray. Koͤrnig, blaß mit dunkeln Laͤngslinien; Unterlippe, Kehle und Unterſeite gelb; alle Floſſen weißlich; Vordertheil der Steiß- und Ruͤckenfloſſe etwas wolkig, Schwanzſtrahlen ſchlank. 3) Ostracion (Aracana) lineata Gray. Rauh mit teſſel⸗ lierten Leiſten; Ruͤcken weißlich mit unregelmaͤßigen ſchwarzen Zeichen, Geſicht und Seiten mit krummen ſchwarzen Strichen; Bauch und Unterlippe weiß; alle Floſſen weißlich; Strahlen der Schwanzfloſſe dünn; Schwanzwurzel mit 3 ſchwarzen Streifen. Bey einigen Stuͤcken ſind die Stacheln (welche in Zahl und Lage bey allen Gattungen gleich ſind) ſehr kurz wie Hoͤcker und nur ſpaͤrlich. i } 155 Shaws Ostraeion auritus {ft im brittiſchen Mufeo; ſteht der letzten Gattung am naͤchſten, iſt aber größer und mit Eleis nen Koͤrnern bedeckt, auch faſt ganz braun. Im brittiſchen Mufeo iſt noch eine fuͤnfte Gattung aus China von Reeves geſchickt, abgebildet in meiner Indian Zoology; ſoll Ostracion Reevesii heißen. Viel gröfer als die aus Auſtra⸗ 576 lien; regelmäßig, koͤrnig mit 3 glatten, etwas gebogenen Baͤn⸗ dern auf jedem Backen; ausgetrocknet iſt er weißlich grau, ſehr zuſammengedruͤckt und hoͤher als die vorigen. Noch hat Grant eingeſchickt einen neuen Apistes; heiße A. tasmanensis Gray: in getrocknetem Zuſtand bleyfarben. ohne Schuppen, Suborbital- und Praͤopercular- Stachel ſehr lang; in der Mitte der Ruͤckenfloſſe ein großer ſchwarzer Flecken, Gaumenzaͤhne ſammetartig. J. Reade, uͤber das Vorkommen der Spiralgefaͤße in den Wurzeln dicotyledoniſcher Pflanzen. S. 111. Man meynt, es gäbe nur Spiralgefaͤße in den monocotyledo⸗ niſchen Wurzeln; aber unmittelbar unter der Wurzelrinde der Möhren fand ich dicht gewundene Tracheen und zwar mit voll: kommenem Spiraldraht; ich habe Fluͤſſigkeit darinn geſehen. Auch fand ich Spiralgefaͤße in Wurzeln der Gartenmuͤnze, der Rettige, Dahlia, Convolvulus minor und des Senfs. G. Johnſton, Fortſetzung ſeiner Miscellanea Zoologica (wird gegeben.) G. Arnott, uͤber die Sippe Torreya p. 126. Sprengel ſtellt Torreya paniculata zu den Nyctagineen; hat nur 4 didynamiſche Staudfaͤden, Narbe geſpalten, Groͤps frey, einfaͤcherig, aber mit zwey weit herein ragenden Scheid- waͤnden, welche ſich umrollen, jederſeits mit einem Samen, gehört zu den Verbenaceen in Robert Browns erſte Abthei⸗ lung und iſt nichts weiter als eine Gattung von Clerodendron. Dagegen ſtelle ich eine von Croom in Mittel-Florida ent⸗ deckte Pflanze wie Taxns unter dem Namen Torreya auf; T. taxifolia = Laxus montana Nuttall in Journ. ac. Phil. VII. (non Willdenow). Th. Nuttall, uͤber zwey neue Sippen aus Californien. Anemia (Anemopsis) gehört zu den Saurureen, Hexandria trigynia. — A californica; ein Kraut mit ausdauernder Wur- zel, ähnlich der Houttuynia cordata. 1. Diplacus punicea neben Mimulus, ein Strauch. 2. D glutinosa (Mimulus N.). 3. D. latifolia. 4. D. leptantha 5. D. longiflora. S. 139. über reiſende Botaniker: Tweedie in Buenos- Ayres; Tauſende von Fellen des Coypou werden jaͤhrlich nach Liverpool geſchickt. John Fleming, Molluscous Animals. Lardner , the Cabinet Cyelopaedia. geries by W. Swainson. 1838. 8. Heft III. May 1838. ©. 161. R. Parnell, Bemerkungen über die Coregoni von Loch-Lomond im Weſten von Schottland, Es gibt dafelbft zwey Gattungen, wovon der eine unbekannt iſt, der andere von Lacepede beſchrieben unter dem Namen Coregonus clupeoides, aber von den naͤmlichen Naturforſchern fuͤr C. lavaretus oder Ulswater Gwiniad gehalten. Pennant hält den Coregonus von Loch-Lomond für den Vendace von Lochmaben, den Quiniad von Ulswater und den Pollan von Loch⸗Neagh in Irland; fo Fleming in ſeinen brittiſchen Thieren. W. Jardine hat im Edinburgh-Journal III. gezeigt, daß der Vendace von Lochmaben verſchieden iſt von den andern brittiſchen Coregoni; Thompſon von Belfaſt hat gezeigt, daß der Pollan von Lochneag auch eine eigene Gattung iſt (Zool. Mag. I.); wahrſcheinlich iſt auch der Quiniad von Cumberland eine eigene Gattung. Da Lacepede's C. elupeoides zu kurz beſchrieben iſt; fo will ich beide von Loch-Lomond nennen C. lacepedei et mierocephalus. 1837. 12. Animals in Mena- 577 1. C. lacepedei, long- nosed Powan: 14“ lang, Kopf lang und ſchmal, oval, ungefähr 4 der ganzen Länge mit der Schwanzfloſſe; Hoͤhe zwiſchen Ruͤcken- und Bauchfloſſe getinger als Kopflaͤnge. Farbe des Ruͤckens und der Seite dunkelblau; der Rand jeder Schuppe mit dunkeln Dupfen; Bauch ſchmuzig weiß; unteres Stud aller Floſſen dunkelblaͤulich grau; Augen ſilbern, Sehloch blau. Erſter Ruͤckenſtrahl einfach, in der Mitte zwiſchen der Schnauze und dem Anfang der Schwanzfloſſe; davor 3 ganz kurze Sta— cheln leicht zu uͤberſehen; die folgenden Strahlen verzweigt, zwey— ter und dritter am laͤngſten gleich den Bruſtſtrahlen; der ſie— bente fo lang als die Wurzel der Floſſe; der letzte 4 fo lang als der vierte; Fettfloſſe breit und duͤnn, mitten zwiſchen dem vierten Ruͤckenſtrahl und der Spitze des laͤngſten Schwanz⸗ ſtrahls. Steißfloſſe zwiſchen den Bauchfloſſen und der Wurzel des mittleren Schwanzſtrahls; erſter Strahl einfach, die uͤbrigen verzweigt, zweyter am laͤngſten, dritter ſo lang als die Wurzel der Floſſe, letzter halb ſo lang als der fuͤnfte, Bauchfloſſe unter der Mitte der Ruͤckenfloſſe; dritter Strahl am laͤngſten, gleicht dem laͤngſten Ruͤckenſtrahl; Bruſtfloſſen lang und ſpitzig, 4 der Leibeslaͤnge; erſter Strahl einfach, zweyter und dritter am laͤng— ſten, letzter kaum 1 des erſten. Schwanzfloſſe tief geſpalten, laͤngſter Strahl oben einwaͤrts gebogen; Kiemendeckel nach hinten verlaͤngert, Naht zwiſchen Deckel und Unterdeckel ſchief, Rand des letztern rundlich; Vorderdeckel eckig, Schnauze vorragend, etwas kegelfoͤrmig, laͤnger als Oberlippe; Unterkiefer kuͤrzer. Oberkieferbein breit, erſtreckt ſich unter den vordern Augenrand, Zaͤhne oben lang und duͤnn, ungefaͤhr 6; Zungenzaͤhne kuͤrzer und zahlreicher. Augen groß, reichen unter die Mitte der Backen, Seitenlinie beginnt am obern Theil des Deckelſtuͤcks und laͤuft mitten auf der Seite zum mittleren Schwanzſtrahl. Schuppen groß und abfaͤllig, 84 in der Seitenlinie, 8 zwiſchen der Ruͤcken— floſſe und der Seitenlinie und eben ſo viel darunter bis zur Bauchfloſſe. R. 12. Br. 16. B. 12. St. 11. Sch. 20. Blinddaͤrm⸗ chen 120. Bisweilen wird er 16“ lang, und unterſcheidet ſich durch den langen Kopf, die vorragende Schnauze uͤber die Unterlippe, die Laͤnge der Bruſt- und Ruͤckenfloſſe, die großen Schuppen, die Geſtalt der Schwanzfloſſe, die Strahlenzahl der Steißfloſſe und die Lage der Ruͤckenfloſſen. Gleicht der Geſtalt von Bloch's Salmo wartmanni, aber nicht der Beſchreibung. Im Magen fand ich Muſchel-Inſecten, Kerflarven, Käfer, viele kleine und rothe Wuͤrmchen 2“ lang und ein Roßhaar dick nebſt Sand. 2. C. microcephalus, Short-headed Powan: 13“ lang; Kopf kurz, dreyeckig, z der Leibeslaͤnge; Höhe zwiſchen Rüden: und Bauchfloſſe viel mehr als Kopflaͤnge: Farbe des Ruͤckens und der Seiten dunkelblau mit ſchwarzen Dupfen am Rande jeder Schuppe: Bauch ſchmuzig weiß; unteres Stuͤck aller Floſ— ſen dunkelblaͤulich grau, Augen ſilbern, Sehloch blau. Erſter Ruͤckenſtrahl mitten zwiſchen Schnauze und Fettfloſſe, einfach, die uͤbrigen verzweigt, zweyter und dritter am laͤngſten, laͤnger als Bruſtfloſſe; ſechster fo lang als Floſſenwurzel, letzter 4 der vierten. Fettfloſſe groß und duͤnn, mitten zwiſchen dem achten Ruͤckenſtrahl und der Spitze des laͤngſten Schwanzſtrahls. Steiß— floſſe zwiſchen Bauchfloſſen und dem mittlern Schwanzſtrahl; erſter Strahl einfach, die übrigen verzweigt; zweyter am läng- ften, dritter fo lang als Floſſenwurzel, letzter 2 des fünften. Bauch⸗ floſſen unter der Ruͤckenfloſſe, zweyter Strahl am laͤngſten, gleich dem vierten Ruͤckenſtrahl. Bruſtfloſſen kurz und ſpitzig, 4 des Iſis 1844. Heft 8. 578 Ganzen; erſter Strahl einfach, zweyter und dritter am laͤngſten, letzter kurz, 3 des erſten, Schwanzfloſſe tief geſpalten, laͤngſter Strahl ſchwach einwaͤrts gekruͤmmt. Kiemendeckel wenig nach hinten verlaͤngert, Naht zwiſchen Deckel und Unterdeckel ſehr ſchief, Rand des letztern rundlich, Vordeckel eckig. Schnauze abgeſtutzt, ragt nicht über die Ober: lippe vor, Unterkiefer etwas kuͤrzer, Oberkieferbein breit, erſtreckt ſich bis unter den vordern Augenrand. Zähne oben lang und dünn, ungefähr 6, Zungenzaͤhne kuͤrzer und zahlreicher. Augen groß, reichen unter die Mitte der Backen. Seitenlinie und Schuppen ganz wie beym vorigen. R. 12. Br. 16. B. 12. St. 11. Sch. 20. Blinddaͤrm⸗ chen 116. Im Magen Muſchel⸗Inſecten. Unterſcheidet ſich vom vorigen durch Kuͤrze des Kopfes und der Bruſtfloſſe, die nicht über die Oberlippe vorſpringende Schnauze und andere Dinge; unterſchieden durch den kuͤrzern Unterkiefer von C. willughbyi Jardine's von Loch- maben und C. pol- lan Thompſon's von Loch⸗neagh. Sit viel höher als C. la- varetus von Jenyns; Kopf und Bruſtfloſſen viel kuͤrzer, Oberkiefer laͤnger mit entſchiedenen Zaͤhnen, Schwanzſtrahlen weniger, wird auch größer. Die Beſchreibungen der Schriftſteller vom veſten Land ſind nicht ſo genau, daß man entſcheiden koͤnnte. Findet ſich in Menge im Loch⸗Lomond und heißt Powan sive Fresh water herring. Sie werden gefangen vom Maͤrz bis zum September in großen Zugnetzen, bisweilen mit einer künſt⸗ lichen Fliege. Einen Cypr. phoxinus (Minnow) oder andern Köder beruͤhren ſie nicht. Des Abends kommen ganze Schaaren an die Küfte, um Nahrung zu ſuchen, wobey die Ruͤckenfloſſen übers Waſſer kommen, wie beym Häring und der Vendace von Loch⸗maben. Unter Tages ſieht man fie nicht. Da ſie gut ſchmecken, ſo kauft man ſie in der Nachbarſchaft und ſchickt ſie ſelten weit; in Glasgow find fie ganz unbekannt. Im Auguſt und September ſind ſie am beſten, ſchmackhaft, zart und geſund. Sie laichen im October und December und bleiben aus bis zum März. Abgebildet der Vorderleib von beiden. j S. 165. G. Gardner, Reife an das Orgaagebirg zwiſchen Babia und Buenos-Ayres 1837. Der Verfaſſer befchreibt die Vegetation: da er aber nur die Familien nennt und hin und wieder Sippen, aber faſt keine Gattungen; ſo ſcheint uns ein Auszug nicht nuͤtzlich. Penelope Jacutinga frißt die Früchte von Laurus. Ueber Nutzen und Schaden der Pflanzen iſt nichts geſagt, aber die Schilderung iſt angenehm zu leſen. S. 195. Ch. Babington, neue engliſche Urtica. Es giengen zwey Gattungen unter dem Namen Urtica pilulifera; die eine iſt die Achte, die andere iſt U. dodartii; beide werden beſchrieben. U. valearica iſt nur U. pilulifera mit groͤßern Blaͤttern. U. dodartii waͤchſt in Norfolk, Cambridgeſhire, beym Haag, bey Delft und in Friesland. S. 198. M. Berkeley, über brittiſche Pilze. Aufgefuͤhrt ſind und zum Theil beſchrieben 49. Abgebildet ſind und illu⸗ miniert Typhula gracilis, Peziza saniosa, Dacrymyzes ur- ticae, Depazia dianthi, Sphaeria ophioglossoides, Cyti- spora orbicularis, Labrella ptarmicae, Ascotricha charta- ar Sr eine Fortſetzung aus dem Magazine of Zoology J. p. 513. S. 208. W. White, neues Epilobium, canescens, ähn- lich dem E. angustissimum et rosmarinifolium aus dem in: nern Rußland. 37 579 ©. 210. A. Cumningham, Florae insularum novae Zee- landiae Praecursor (Fortſetzung aus W. Hookers Campanion to the botanical Magazine II, 378.). Beginnt mit Nr. 222. Piper excelsum, Peperomia urvilleana, Dammara austra- lis, das wichtigſte Zimmerholz, 100“ hoch, 6—12' dick; Phyl- loclades trichomanvides, 60“ hoch, nur drey dick, die Rinde faͤrbt roth; Podocarpus ferrusinea, 60“ hoch; Umfang 12; die Beeren werden von Holztauben gefreſſen; P. totarra gibt Kaͤhne, wird 60“ hoch, Umfang 18; Dacrydium mai, 80“ hoch, plu- mosum, excelsum, 130“ hoch, 5 dick, cupressinum, 80“ hoch, 4 dick. Urtica ferox, debilis; Elatostema rugosa; dentata, scabra; Broussonetia papyrifera. Euphorbia glauca. Mida (Thesium) salicifolia, eucalyptoides, myrtifolia. Pimelea guidia, pilosa, virgata, prostrata, arenaria, ur- villiana. Persoonia tora, Knightia excelsa. Laurus tarairi, tawa, calicaris. Laurelia novae Zeelandiae. Polygonum australe, adpressum, complexum, prostra- tum; 1 erispus, brownianus. Chenopodium triandrum, botrys, glaucum, maritimum, fruticosum; Salicornia indica. Alternanthera denticulata. Moiarum biflorum. Plantago maior, varia. Anagallis arvensis; Samolus littoralis. Veronica speciosa, salicifolia, ligustrifolia, maerocarpa, angustifolia, parviflora, elliptica, cataractae, diosmifolia, calyeina; Gratiola sexdentata; Euphrasia cuneata. Rhabdothamnus n. solandri (Columnea). Solanum Jaciniatum. Myoporum lætum, pubescens; Avicennia tomentosa. Vitex littoralis. Micromeria cunninghamii. Anchusa spathulata; Myosotis forsteri. Calystegia sepium, soldanella; Ipomoea pendula, Di- chondra repens. Gentiana saxosa, montana; Sebaea gracilis. Geniostoma (Anasser) ligustrifolium. Parsonsia heterophylla. Olea apetala. Achras costata. Myrsine urvillei, divaricata. Cyathodes acerosa; Leucopogon fascieulatus, fraseri; Pentachondra pumila; Epacris pauciflora; Dracophyllum latifolium, longifolium, rosmarinifolium, urvillianum, lesso- nianum. Gaultheria antipoda, rupestris, fluviatilis. Wahlenbergia gracilis; Lobelia alata, angulata, littoralis, submersa, physaloides. Stylidium spathulatum; Forstera sedifolia. Goodenia repens; Scaevola novae Zeelandiae? II. p. 125. Scorzonera scapigera? Sonchus oleraceus; Picris hieracioides, attenuata. Shawia paniculata. Solidago arborescens, Lagenophora forsteri, lanata, Aster holosericeus, coriaceus; Haxtonia furfuracea, Vitta- dinia australis. Hedycarya 580 Bidens pilosa, Cotula coronopifolia, Myriogyne minuta, Soliva tenella; Craspedia uniflora, Cassinia leptophbylla, Ozothamnus pinifolia, Helichrysum bellidioides, Gnapha- lium Iuteo-album, simplex, lanatum, involucratum, keriense, trinerve, Arnica operina, Senecio lautus, australis, negle- etus, argutus, quadridentatus, hispidulus, Brachyglottis re- panda, A rani. p. 205. Opercularia diphylla, aspera, Galium tenuicaule, propinquum, Coprosma lueida, foetidissima, propinqua, ro- tundifolia, rhamnoides, gracilis, divaricata, acerosa, repens, spathulata, Ronabea australis, Nertera depressa, Geophila dichondraefolia. Viscum antareticum, pubigerum, salicornoides, Loran- thus tetrapetalus, Alseuosmia n. (Corneis affine) linarii- folia, ligustrifolia, banksii, palsiformis, atriplieifolia, ilex, quereifolia, macrophylla (Frutices foliis alternis, corolla monopetala, bacca 1locularis, polysperma, semina albu- minosa, ascendentia, radicula ab umbilico remota). Hydroeotyle elongata, mierophylla, novæ Zeelandiæ, di- chondrxfolia, heteromeria, compacta, moschata, asiatica, Petroselinum prostratum, filiforme, Ligusticum aciphylla, gingidium, Peucedanum geniculatum, Apium graveolens. Panax simplex, arboreum, Cussonia lessoni, Polyscias pinnata, Aralia schefflera, erassifolia. p. 356. Quintinia serrata, Weinmannia betulina, fuch- sioides, sylvicola, Leiospermum racemosum, Ackama n. rosaefolia. Tillæa verticillaris. Mesembryanthemum australe. Tetragonia expansa. Passiflora tetrandra. Sycios australis. III. 29. Cercodia erecta, alternifolia, incana, Goniocar- pus tetragynus, Citriodorus depressus, Myriophyllum pro- pinquum. Fuchsia excorticata, procumbens, Epilobium nummulari- folium, pedunculare, mierophyllum, rotundifolium, thymi- folium, alsinoides, nerterioides, atriplicifolium, pubens, einereum, incanum, hirtigerum, virgatum, glabellum, con- fertum, pallidiflorum, junceum, haloragifolium. p- 111. Leptospermum scoparium, ericoides, Metrosi- deros buxifolia, perforata, robusta, tomentosa, florida, diffusa ; lucida, hypericifolia, salicifolia, Eugenia maire, Myrtus bullata. p. 244. Acaena sanguisorbae, Rubus australis, schmi- delioides, eissoides. Edwardsia microphylla, grandiflora, Clianthus PUBIreng, Guilandina bonduc, Carmichzlia australis. Carpodetus serratus, Pennantia corymbosa, F kumeraho, ericifolia, Corokia n. buddleioides, Ixerba n. brexioides. p. 314. Coriaria sarmentosa. Melicope ternata, simplex. Oxalis urvillei, cataractæ, propinqua, exilis, diver- gens, tenuicaulis, lacicola, ciliifera, crassifolia. Geranium pilosum, retrorsum, Pelargonium clande- stinum. 0 Hypericum pusillum. Hartighsia spectabilis. Aledryon excelsum, Dodonaea spathulata. 581 IV. 22. Hoheria n. populnea (Bombaceae). Entelea arborescens (Tiliaceae). Elæocarpus hinau, Friesia racemosa. Plagianthus divaricatus, betulinus, urtieinus. Hibiscus vesicarius. Linum monogynum. Arenaria media, Stellaria media. Elatine gratioloides. p. 106. Pittosporum erassifolium, umbellatum, eugenioides, tenuifolium, cornifolium, reflexum, pimelioides, radicans. Drosera propinqua, intermedia. Erpetion spatulatum. x p. 256. Melieytus ramiflorus, macrophyllus. Nasturtium silvestre, Cardamine debilis, Alyssum ma- ritimum, Lepidium oleraceum. Drimys axillaris. Ranuneulus rivularis, acaulis, acris, plebejus, hirtus, Clematis indivisa, parviflora, hexasebala. Incertæ sedis. Corynocarpus laeyigata, Griselinia lucida. S. 216. W. Ogilby, Bemerkungen über eine Abhand- lung von Gray und zwey neue Kaͤnguruh. Gray beſchrieb unter dem Namen Antilope zebra ein Fell von Bennett in ſchlechtem Zuſtand, von welchem B. nicht wußte, ob von Zebra oder einer Antilope. Ich halte es für verwandt der Antilope seripta et sylvatica und nannte es früher A. doria, wahrſcheinlich von der Weſtkuͤſte von Africa. Ich beſchrieb auch Phalangista viverrina von Diemensland und bemerkte, daß es die von Cook abgebildete Gattung ſey, welche man bis jetzt mit Geoffroy's Phalangista cookii vers wechſelte; Gray nannte es Ph. cookii und dagegen Geof— froy's Ph. cookii nannte er Ph. banksii. Von Geoffroy's Ph. cookii gibt es Exemplare zu Paris, Leyden, Frankfurt uſw.; fie iſt aus Neuholland; meine Ph. viverrina aus Diemens⸗ land und findet ſich nur im Cabinett zu London. Macropus (Halmaturus) fruticus, Busch Kenguruh: Kopf, Ruͤcken, Kreuz und aͤußere Theile der Schulter und Huͤfte hell roͤthlich-braun, untermiſcht mit Silbergrau; Haare unten ſchie⸗ ferbraun, an der Spitze roͤthlich braun, lang, dicht und dick: Geſicht von den Augen an, Lippen und Kinn dunkelbraun, ſo die Pfoten vorn und hinten, Fußwurzel aber und Hinterfuͤße hellgrau, abſtechend gegen die dunkle Farbe der Zehen; untere Seite der Fußwurzel nackt und ſchwielig. Bauch hellgrau, Haar lang und dicht, unten ſchieferbraun, aber die Spitze grau. Schwanz von Mittelgroͤße, verduͤnnt, ſchmuzig gelblichgrau, mit einem kleinen braunen Buſch, unten faſt nackend, Haare kurz und borſtig. Ohren ziemlich groß, rundlich, Rand weißhaarig, innwendig lang behaart, unten grau, an der Spitze dunkelbraun. Zwey mittlere Schneidzaͤhne groͤßer, ſchief gegen einander; der aͤußere Schneidzahn doppelt ſo groß als der mittlere, auswendig durch eine Falte getheilt, als wenn er doppelt waͤre; die Theilſtuͤcke ſtehen im Verhaͤltniß von 2:3. Der Huf an der großen Hin- terzehe kurz, rund und ſtumpf; nur fo bey M. penicillatus. Länge 2’ 9", Schwanz 1710“, Kopf 51“, Ohr 8, Fußwurzel 73. Macropus (Halmaturus) rufiventer. Der Wallabee von Diemensland, verſchieden von dem Wallabee aus Neuſuͤdwallis M. ualubatus, denn es iſt kleiner und mehr roͤthlich braun; auch viel kleiner als M. fruticus, hat aber aͤhnliche Schneid— zaͤhne, jedoch iſt das mittlere Paar verhaͤltnißmaͤßig nicht größer als das ſeitliche, und die Falte des aͤußern ſo klein, daß man 582 fie nur an der hintern Flaͤche ſieht; fie theilt den Zahn im Ver— haͤltniß von 1: 3. Dieſer Zahn iſt verhaͤltnißmaͤßig kleiner als bey M. fruticus. Die Farbe des M. rufiventer iſt oben grau— lich, viel dunkler als beym wilden Kaninchen und auf Kreuz und Ruͤcken tief ſchattiert mit ganz ſchwarzen Haaren, wodurch dieſe Theile in einem gewiſſen Lichte ganz ſchwarz erſcheinen. Pfoten und aͤußere Flaͤche der Vorderfuͤße von derſelben Farbe; Fußwurzel und Hinterfuͤße braun; Kiemen, Kinn, Kehle, Bruſt und Bauch ſandroth; Ohren innwendig gelblich roth, auswendig ſchwarz oder ſehr dunkelbraun; Schwanz kurz, etwas dunkler als der Rüden, an den Seiten ſchmuzig gelb, unten auf 3 nackt und koͤrnig. Klauen lang und ſpitzig, Naſe nackend. Laͤnge des Leibes 2, Schwanz 14“; Kopf bis zum Ohr 4, Ohr 13, Fußwurzel bis zur großen Klaue 54. Gray nannte es ſpaͤter H. tasmanei. (Gray antwortet, daß er Ogilby's Namen der Antilope doria in den Proceedings of the Zool. soc. 1836. p- 121. uͤberſehen habe, weil der Name nicht im Regiſter ſtand.) S. 222. Thomas Bell gibt heraus: A history of british Reptiles mit Holzſchnitten Nr. 1. 8. 1838., enthält Chelonia imbricata et Sphargis coriacea; Lacerta agilis (Lacerta stirpium findet ſich nicht in Schottland, dagegen nur Zootoca vivipara), Anguis fragilis, Coluber natrix. Goulds Birds of Australia II. 1838. Fol. find prächtig und enthalten: Chaetura macroptera, eine Schwalbe, welche an Felſen hinaufklettern ſoll, um ihre Nahrung zu ſuchen; Dacelo cervina, Pachycephala pectoralis; Amadina castan- otis; Nestor hypopolius; Platycercus haematogaster; Myzomela nigra; Atperyx australis; Aegialitis monachus. Heft IV. Juny 1838. S. 241. W. Thomſon, über Surnia nyetea, geſchoſſen im September 1837. in einem Steinbruch in der Grafſchaft Down. Länge 24", Flügel 16“ — 6'". Fußwurzel 2“ — 3. Klaue 1“ — 8%. Innere Klaue 1“ — 9", Aeußere Klaue 1“ — 6“. Schnabel 1“ — 9". Hintere Klaue 1“ — 5%. Mittelzehe 1“ — 6“. Flugweite 4 9“. Die Flügel uͤberreichen den Schwanz um 13“, dritte Feder am laͤngſten. Farbe an Stirn, Kehle, Obertheil der Bruſt, Un: tertheil des Bauchs, untere Schwanzdeckfedern, Unterſeite der Fluͤgel (mit Ausnahme der rundlichen Flecken gegen die Spitzen der erſten, zweyten und dritten Schwungfeder) und Fuͤße ganz weiß. So der Leib unterhalb der Fluͤgel, Untertheil der Bruſt und Obertheil des Bauches, aber ſchoͤn ſchwaͤrzlich braun quer geſtreift in welligen Linien 3“ lang, ſchmaͤler gegen den Schwanz; die größte Breite dieſer dunkeln Streifen 14’. Federn des Hin⸗ terkopfs weiß mit ſchwarzen Spitzen; Nacken weiß; Ruͤcken, Schultern und Fluͤgeldecken ebenſo, aber dicht geſtreift mit Schwaͤrz— lichbraun. Erſte, zweyte und dritte Schwungfeder gegen die Spitze an beiden Baͤrten dunkelgeſtreift, allmaͤhlich ſchwaͤcher gegen das Centrum, beſonders der zweyten, wo nur am aͤußern Bart 3 oder 4 runde Flecken übrig bleiben: dann werden die Flecken zahlreicher und gegen den Leib (auf den dritten) erſchei— nen die Streifen wieder auf beiden Baͤrten; obere Schwanzdeck— federn mit ſchmalen, ſchwaͤrzlich braunen Streifen, Schwanzfe— dern 12; die zwey aͤußern weiß, dritte und vierte mit zwey brei⸗ ten ſchwaͤrzlich braunen Streifen gegen die Spitze, fuͤnfte und ſechste mit drey; Augen goldgelb; Gewicht 84 Pfd. Maͤnnchen. Bruͤtet in Labrador; daher 3 lebendige Junge, nicht braun, wie Temminck ſagt, ſondern auch ſchneeweiß wie die alten, 587 b) Ruͤckenſchuppen laͤnglich und gekielt, Kehlſchuppen groß und breit. Podareis. L. viridis Linne, Daudin III. t. 34. L. varia Edwards. Var. 1. Lacerta bilineata Daudin. Var. 2. L. fusca Daudlin. Europa. L. agilis L.? Lichtenstein? L. Europae Pall us. Var. 1. L. stirpium Daudin III. t. 35. f. 2. Var. 2. L. arenicola Daudin III. tab. 38. f. 2. Europa, England. Vergl. L. longicaudata Rüppell. 11) Teira Gray. Naslocher aufrecht in der Naht von 3 Schuppen und ſeitlich; alle Bauchſchilder viereckig und ſechs— reihig; Kehlſchuppen klein, Zehen einfach. T. punetata. L. dugesii Edwards in Ann. Se. nat. t. 6. f. 2.2 Dunkel, ſchwaͤrzlich grün, dunkler an den Seiten, dicht und klein weiß geſprenkelt, unten blaßgruͤn, Schwanzſchilder ſchwach gekielt. Europa, Madera? 12) Eremias Fitz. Nasloͤcher in der Naht von 3 Schup— pen und ſeitlich; äußere Seite der Bauchplatten ſchief, hinten ſchmaͤler; Schlaͤfen ſchuppig; Praͤanal⸗Schuppen zwey, hinter⸗ einander, klein und dreyeckig mit laͤnglich vierſeitigen Schildern an jeder Seite derſelben. Bauchſchilder ſechsreihig, Schnauze kurz, Ruͤckenfchuppen klein, glatt und oval. Nucras. E. lalandii, L. lalandii Edwards in Ann. Sc. nat. t. 5. l. 5. t. 8. f. 5. Vorgebirg der guten Hoffnung. * Bauchſchilder 14 oder 16 reihig, Schuppen glatt und klein. Eremias. E. velox, L. velox Pallas. B. Halsband deutlich; Ruͤckenſchuppen etwas koͤrnig, Nas— löcher wagrecht in dem Kiel an den Seiten der Schnauze; Zehen gefranzt, Bauchſchilder ſchief. Scapteira Fitz., Ida Gray. Nasloͤcher im obern Rand des erſten Lippenſchilds mit zwey kleinen Schildern oben und hinten daran; Praͤanalſchilder zahlreich, Bauchſchilder rautenfoͤrmig, die centralen oft ſchmaͤler, hinten an beiden Seiten; Zehen ge— franzt an der Aufern Seite, Klauen ſehr lang und ſpitzig. a) Praͤanalſchilder breit; drey von den Centralteihen hinter einander, Bauchſchilder achtreihig und raufenförmig. * Nüdenfchuppen groß. Se. inaequalis Savigny Egypte t. 1. f. 10.2 blaß oliven⸗ grun, ſchwarz gedupft, Ruͤckenſchuppen groß, rautenfoͤrmig und gekielt; Seitenſchuppen klein und gekielt, Schwanz ſehr lang und duͤnn. Nordafrica, Aegypten. Brittiſch Muſeum. A Rückenſchüppen klein. Se. pulchella Sign) Egypte t. 2. fig. 2. 2 olivengruͤn (unter der Oberhaut braun); Ruͤcken mit 6 weißlichen Laͤngs⸗ ſtreifen und Zwiſchenreihen von unregelmaͤßigen weißen Flecken, Glieder weiß gefleckt, unten weiß. Aegypten. Brittiſch Muſeum. Sc. lineata. Gruͤnlich, Ruͤcken und Schwanzwurzel mit 6 glaͤnzend blauen Längsſtreifen; unten gelblich; Ruͤckenſchuppen ziemlich groß, rautenfoͤrmig und gekielt, die an der Schwanz— wurzel kurz und ſcharf gekielt. Nordafrica. Brittiſch Muſeum. b) Präanal⸗Schilder ebenſo, aber ſchmaͤler; Bauchſchilder zehn⸗ oder zwölfreihig, hinten ſchmaͤler; Interparietal-Platte ſpurlich. Sc. maculata Savigny Egypte t. 1. f. 9. 22 gruͤnlich mit einem breiten, blaſſen Ruͤckenſtreifen, markiert mit undeutlichen ſchwaͤrzlichen Flecken; Ruͤckenſeiten ſchwaͤrzlich mit 3 oder 4 Laͤngsreihen von blaſſen laͤnglichen Flecken; Ruͤckenſchuppen klein, rautenfoͤrmig und ſcharf gekielt, Schuppen der Schwanzwurzel 588 breit und kurz, Zehen ſchwach gefranzt. Muſeum. c) Praͤanal⸗Schilder ungleich, der hintere centrale groß, die uͤbrigen kleiner in einer gebogenen Reihe; W zwoͤlf⸗ reihig. Ida. Sc. inornata. Olivengruͤn, Schwanz blaſſer mit einem dun⸗ keln Streifen jederſeits, unten ſilberweiß; Ruͤckenſchuppen klein, oval und ſcharf gekielt, Schuppen der Schwanzwurzel breit; Praͤanalſchuppen 10 oder 12 ziemlich gleich mit kleinen Schup⸗ pen zur Seite, ſtehen in 4 etwas abwechſelnden Querreihen. Tripolis. Brittiſch Muſeum. Se, punetulata. Olivengruͤn, Rüden mit 6 Laͤngsreihen von ſchmalen fernen ſchwaͤrzlichen Dupfen, Schwanz und Backen braun gefärbt, unten weißlich; Ruͤckenſchuppen klein, conver, etwas rautenfoͤrmig und glatt, Schwanzſchuppen laͤnglich und ſchmal. Wohnort unbekannt. Brittiſch Muſeum. Sc. nebulosa. Blaß olivengruͤn, Ruͤcken mit 3 Reihen ziem⸗ lich großer ferner, ſchwarzer Flecken; Schwanz verlängert, jeder- ſeits mit einer Reihe ſchwarzer Dupfen; Ruͤckenſchuppen klein, koͤrnig, glatt, flach, die oben auf dem Schwanze laͤnglich und abgeſtutzt. Aegypten. Brittiſch Muſeum. Sc. leiocerea. Olivenſchwarz mit Braun geſchaͤckt, nebſt 6 Reihen kleiner runder und blaſſer Flecken, und 6 Reihen großer laͤnglicher blaſſer Querflecken zwiſchen den andern; Ruͤckenſchup⸗ pen klein, rautenfoͤrmig, ſpitzig und glatt, die auf der Schwanz⸗ wurzel groß und glatt. Wohnort unbekannt. Brittiſch Muſeum. Die Zehen von T. inornata find laͤnglich, von S. inaequa- lis, maculata, lineata et leiocerca ziemlich kurz, von S. pul- chella, punetulata et nebulosa kaum gefranzt. 14. Meroles Gray. Nasloͤcher wagrecht am Rande zwiſchen zwey Schuppen, wovon die untere uͤber dem erſten und zweyten Lippenſchild liegt und eine kleine dreyeckige Schuppe an ihrem hintern Rande hat; Praͤanalſchilder zahlreich, die centralen in einer Laͤngsreihe; Bauchſchilder rautenfoͤrmigz Zehen auswendig gefranzt, Ruͤckenſchuppen klein, rautenfoͤrmig und gien en ſchuppen zwölf: oder vierzehnreihig. Interparietal- Platte groß. M. knoxii, Lacerta knoxii, Edwards Ann. Sc. nat. t. 6. f. 8. Suͤdafrica. Interparietal-Platte kuͤmmerlich. M. dumerilii, L. dumerilii, Edwards in Ann. Sc. nat. Senegal. C. Kein Halsband, aber eine kleine Falte jederſeits; bisweilen verſchwunden. Ruͤckenſchuppen lancetfoͤrmig und ee Nas⸗ löcher oben, faſt an der Spitze. 15. Mesalina Gray. Nasloͤcher am Rande, convex, in der Mitte von drey kleinen ungleichen Naſenſchuppen uͤber der erſten Lippenplatte; Zuͤgelſchilder zwey, der erſte ſchmal, der hintere dreyeckig; Ruͤckenſchuppen klein und conver; Bauchſchuppen faſt rautenfoͤrmig, die zwey Mittelreihen ſchmaͤler; Praͤanalſchild ein⸗ zeln, umgeben von 4 oder 6 kleinen in einer Reihe, nebſt eini⸗ gen noch kleinern; Zehen duͤnn, faſt einfach, Klauen lang. M. lichtensteinii. Olivengrün, unten weißlich; Bauchſchilder achtreihig; Ruͤckenſchuppen oval, rautenfoͤrmig, conver und glatt, Schwanzſchuppen rautenfoͤrmig, laͤnglich und ſaward nt, Nordafrica? D. Halsband undeutlich, in der Mitte mit der Bruſt ber- einigt, mit einer deutlichen Falte vor jeder Schulter, Rüden ſchuppen rautenfoͤrmig und gekielt. 16. Cabrita. Nasloͤcher in einer wagrechten Wan zwischen Tripolis. Brittiſch 589 zwey kleinen Schildern, ein kleinerer dahinter. Halsband in der Mitte angewachſen, frey an den Seiten; Ruͤckenſchuppen rau⸗ tenförmig und gekielt. n ˖ C. brunnea. Bauchſchilder ſechsreihig, die mittleren jederſeits ſchmaͤler; Mitte des Ruͤckens hellbraun, Seiten dunkelbraun mit 2 ziemlich breiten weißen Streifen jederſeits, Schwanz und Glie⸗ der blaßbraun, unten ſilbern. Wohnort undekannt. Samm⸗ lung von Thomas Bell. 17. Algira Cur., Psammuris Wagler. Naslöcher klein in der wagrechten Naht von 2 Schuppen, hinter denen 2 andere, ſo daß ſie faſt in der Mitte von 4 kleinen Schildern liegen; Bauchſchilder ſechsſeitig, Ruͤckenſchuppen breit, rautenfoͤrmig und gekielt; die 2 mittlern Praͤanalſchilder am größten und hinter⸗ einander, die uͤbrigen klein. A. punctata Gray. Olivengruͤn, Seiten blaß und ſchwarz gefleckt mit zwey weißen Streifen jederſeits; Schlaͤfen ſchuppig mit 2 kleinen Schildern. Mittelmeer. A. cuvieri Gray. Olivengruͤn, Seiten ſchwarz mit 3 ſchma⸗ len grünen Streifen, Seiten des Ruͤckens ſchwarz und weiß ge⸗ fleckt; Bauchſchilder ſilberig mit einem ſchwarzen Mittelfleck, Schlaͤfen mit ungleichen Schildern. Wohnort unbekannt. Frank⸗ furter Muſeum. 18. Psammodromus Fitz. Nasloͤcher in der Naht zwiſchen 2 ungleichen Platten; Bauchſchilder — 2; Ruͤckenſchuppen ſpitzig und gekielt. Praͤanalſchilder, ein großer, umgeben von vielen kleinen; kein Halsband, aber ein Band von Schildern dicht vor der Bruſt und nur getrennt von derſelben durch eine Reihe Eleiz ner Schuppen, welche verſteckt liegen, wann der Kopf nicht nach hinten geſtreckt iſt. Ps. hispanicus Fitz. Fortſetzung S. 388. ** Seiten mit einer ſchmalen eingedruͤckten Linie; Ruͤcken, Bauch und Schwanz bedeckt mit Querbaͤndern von vierſeitigen Schildern; Kehle mit Schildern. Fam. III. Zonuridae. A. Wie Lacerta; Ohren frey; Glieder vier, Schenkelgruben deutlich. Alte Welt. 19. Zonurus. Kopf niedergedruͤckt, hinten breit; Brauenplatte ausgebreitet. Schwanz niedergedruͤckt mit Wirbeln und großen viereckigen, gekielten und ſtacheligen Schuppen; Ruͤckenſchuppen gekielt und wenig ſtachelig, Bauchſchuppen glatt, Zehen 5,5. *Ruͤcken und Seiten bedeckt mit großen, rautenförmigen, ſchiefgekielten und dachfoͤrmigen Schuppen; Seitenlinie ſchmal. a) Ruͤckenſchuppen ſtachelig. Zonurus novae Guineae Schlegel t. J. f. 2. b) Alle Rückenſchuppen gekielt. | Z. cataphractus. Roͤthlich; Mitte des Ruͤckens mit oliven⸗ grun geſchaͤckt; Halsſchuppen oval, gekielt und geſpreizt, Schlaͤ⸗ fenſchilder gekielt und faſt pyramidal, Schwanz ſtachelig. Vor⸗ Spanien. Frankfurter Muſeum. gebirg der guten Hoffnung. Z. cordylus. Blaßbraun und dunkel gefleckt, Ruͤcken⸗ und re in 16 Reihen, Schwanz duͤnn und: verlängert. benda. nm e) Die mittlere Ruͤckenreihe von Schuppen flach und glatt. Z. vertebralis. Blaßbraun, Seiten- und Halsſchuppen ge⸗ kielt und dolchfoͤrmig. Ebenda. ** Rüden bedeckt mit großen Kielſchuppen, die Ruͤckgraths⸗ reihe aus keinen Schuppen; Seiten bedeckt mit kleinen und etwas groͤßern zerſtreuten Schuppen. | Z. davyi, ſchwarz? Schlaͤfenſchuppen groß, glatt und viel: 590 ſeitig; drey Paar Prianat: Platten, wovon das hinterſte am groͤßten. Ebenda. **Ruͤcken und Seiten mit kleinen Schuppen nebſt Reihen von größern, converen, ſchwach gekielten Schuppen an den Sei: ten des Ruͤckens und den obern Theilen der Seiten. Z. microlepidotus, Cordylus m. Cur. Guerint. 6. f. 1. Ebenda. 20. Cicigna Gray. 1829. Gerrhosaurus Wiegmann [Sfis 1828. S. 375.]. Pleurostichus A. Smith. Kopf py⸗ ramidal, Schwanz etwas zuſammengedruͤckt und unbewaffnet, Schuppen des Ruͤckens unbewaffnet, des Bauches glatt, Zehen 5,5. C. sepiformis, Lacerta s. Gmelin, Scincus s. Schnei- der, G. flavigula W., Wayler le. t. 34. f. 1. Pl. typicus Smith. Ebend. C. desjardinii, Pl. desj. Smith p. 143. kuͤſte des Vorgebirgs der guten Hoffnung. C. chrysobronehus, PI. chrysobronchus Smith. Suͤdafrica, an feuchten, waldigen Stellen um Grahams Town am Vorge⸗ birg der guten Hoffnung. 21. Tachydromus. Zehen 5,5, Leib ſehr lang, Schuppen rautenfoͤrmig, Seitenlinie breit, Schenkelgruden ein Paar je: derſeits. T. typus. Braun mit einem breiten, gruͤnlich ſilberigen Laͤngsſtreifen auf jeder Seite des Ruͤckens; Seiten mit einigen kleinen ſilderigen Flecken, Oberlippe und Unterſeite ſilberig, Ruͤcken mit vier Reihen von großen, der Bauch mit ſechs Reihen von kleinen Kielſchuppen, Schwanz viermal ſo lang als der Leib. Ching. 22. Caitia Gray. Leib ſehr lang, Vorderfuͤße ſehr dünn, verlängert und kuͤmmerlich; Hinterfuͤße kurz, zuſammengedruͤckt, dick, kuͤmmerlich, ungetheilt mit je 2 großen Schenkelgruben, Schwanz ſehr lang und duͤnn. Ch. africana. Olivenbraun, an den Seiten ziemlich blaß. Vorgebirg der guten Hoffnung. 5 B. Wie Lacerta, Ohren frey, Fuͤße 4, keine Schenkelgru⸗ ben. Neue Welt. 23. Abronia [!] Gray. Kopf niedergedruͤckt mit einer um: graden vorderen Centralplatte zwiſchen den 4 oder 6 vieleckigen Stirnplatten, Ruͤcken und Schwanz mit glatten oder ſehr ſchwach gekielten Schuppen, Zehen 5,5, Schwanz rund, verjuͤngt, etwa ſo lang als der Leib. Ruͤckenſchuppen glatt, Kopf niedergedruͤckt. 5 A. deppii, G. deppii Wiegmann Herp. mex. t. 9. f. 2. oben ſchwarz; Ruͤckenſchuppen gefleckt und ſehr glatt, Seitenfalte verwiſcht, Zehen unten mit großen runden Warzen. Mexico. ** Schuppen auf der Mitte des Ruͤckens ſchwach gekielt, die auf den Seiten glatt, Kopf etwas niedergedruͤckt. A. taeniata, G. taeniatus Wiegmann t. 6. f. 1. blaͤulich⸗ weiß und ſchwarz gebaͤndert. Mexico. 24. Gerrhonotus Wiegmann, Cordylus Blainville. Kopf pyramidal mit einer ungraden, vordern Centralplatte zwiſchen 4 oder 6 vieleckigen Stirnplatten. Zehen 5,5, Schwanz rund, ver⸗ jüngt, ziemlich ſo lang als der Leib, Rüden und Schwanz mit gekielten, unbewaffneten Schuppen, welche auf dem Ruͤcken un: unterbrochene Leiſten bilden. G. caeruleus Wiegmann p. 31. Blraſilien. G. tessellatus Miegmann p. 31. t. 10. fig. 3. (Kopf). Seincus ventralis Green. Junior G. liocephalus Wiegman. Mexico. Suͤdafrica. Oft: 1 591 G. burnetti Gray, V. Beecheg's Voyage. Blaßolivengruͤn, an den Seiten Querbaͤnder von dunkelbraunen Schuppen mit weißen Spitzen, unten weißbraun; Ruͤcken mit 16, Bauch mit 12 Schuppenreihen, Schwanz dick, fo lang als Rumpf und Kopf. Suͤdamerica. Brittiſch Muſeum. 25. Barisia n. Kopf pyramidal ohne eine ungrade vordere Cen— tralplatte zwiſchen den 2 oder 3 Paar Stirnplatten. Zehen 5,8, Schwanz rund, ziemlich fo lang als der Leib, Rüden und Schwanz mit runden, unbewaffneten Kielſchuppen. * Bauchplatten vierzehnreihig. B. rudicollis Gray, Gr. Wiegmann tab. 10. fig. 1. 4. Mexico. * Bauchplatten zwoͤlfreihig. B. imbricata Gray, G. imbricatus Wiegmann tab. 10. 1. 2. 5. Mexico. G. lichenigerus, G. I. Wagler Ie. t. 34. f. 2. G. ad- spersus Wiegmann t. 10. f. 6. (Kopf). Mexieo. 26. Elgaria n. Kopf pyramidal mit einer großen, mittleren und vordern Stirnplatte zwiſchen zwey Paar ſehr ſchmaler, lan— ger, bandfoͤrmiger, vorderer Platten und einem Paar großer, ſechsſeitiger, hinterer Stirnplatten. Hinterhaupts-Platten ſchup⸗ penfoͤrmig, Rüden und Schwanz mit ſchwach gekielten, unbe⸗ waffneten Schuppen; Zehen 5 5, Glieder ſchwach, Schwanz duͤnn und viel laͤnger als der Leib. Elgaria kingii, G. kingüi Bell. Blaßbraun, Kopf braun gefleckt mit zwey ſparrigen Strichen an jeder Seite des Hinter⸗ haupts; Ruͤcken und Schwanz mit braunen Querbaͤndern, einige Schuppen an den Seiten mit weißen Spitzen, Ruͤckenſchuppen ſchwach gekielt, Seitenſchuppen glatt, am Rüden 16, am Bauch 12 Reihen. Wohnort unbekannt. Brittiſch Mufeum, Elgaria multicarinata, G. m. Blainville in nouv. Ann. Mus. 1838. t. 28. f. 2., ſcheint eine neue Gattung dieſer Sippe zu ſeyn, wenn es nicht ein Stuͤck iſt mit einem verlos renen und wieder erſetzten Schwanz. In der Abbildung ſind die Hinterhauptsplatten viel deutlicher als bey unſerem Exemplar. C. Schlangenfoͤrmig; Fuͤße zwey kuͤmmerlich oder keine, Schenkelgruben keine, Ohren frey. 27. Pseudopus Merrem. Zwey Füße hinten, kuͤmmerlich und ungetheilt. Alte Welt. Ps. pallasii Cuv., serpentinus Merrem, L. apoda P., Ophisaurus s. Eichwald, Bipes pallasii Nagler. Junior? Ps. durvillii Cuv., Guerin t. 17. f.1. Apodal lizards Shaw Zool. fig. Europa. 28. Ophisaurus Daudin. Keine Füße, Schwanz lang. Neue Melt. O. ventralis, Anguis v. Linne. Nordamerica. O. lineatus. Gelblich braun mit 3 ſchwarzen und gelben Streifen uͤber der Seitenlinie. Leib blaͤulich, Wirbel und Seiten des Halſes braun und gefleckt. Nordamerica. Sammlung der Chirurgen zu London. Fam IV. Cercosauridae. Leib walzlich, Seiten rund mit Schuppen wie auf dem Ruͤcken; Ruͤcken und oberer Theil des Schwanzes mit Ringen von großen Kielſchuppen, welche Laͤngs— reihen bilden; Kehle, Bauch und Schwanz unten mit flachen viereckigen Schildern. 29. Cercosaura Wagler. Rückenſchuppen groß, laͤnglich, viereckig, zuſammengedruͤckt und gekielt; Kehle mit einer doppel= ten Reihe ziegelartiger Schilder; Halsband ziemlich deutlich; Schwanz rundlich und zuſammengedruͤckt. Zehen 5,5; Ohren 592 deutlich; oberes Augenlied klein, Brauenplatte duͤnn; Schenkel⸗ gruben keine. 6 | C. ocellata Wayl. Systema 158. Wohnort unbekannt. C. schreibersii Wiegmann, Tachydromus schr. Fitz. Braſilien. Fam. V. Chirocolidae. Ruͤcken und Schwanz oben und unten bedeckt mit langen, gleichfoͤrmigen Kielſchuppen, abwech⸗ ſelnd mit einander in Ringen. Bauch und Hals mit flachen Schildern, Halsband doppelt. Ohren keine, Schenkelgruben keine. 30. Heterodactylus Spi, Chirocolus Wagler. Zehen 4,5, die hintern lang und ſehr ungleich. H. imbricatus Spi t. 27. f. 1. (nicht gut). Braſilien. Muſeum der zoologiſchen Gefellfchaft. Fam. VI. Chamaesauridae. Leib walzlich, verlängert, mit Ausnahme des Kopfes, ganz bedeckt mit Ringen von verlänger- ten Kielſchuppen in Laͤngsreihen; Glieder kuͤmmerlich, Ohren deutlich. ; 31. Chamäesaura Fitz. Fuͤße finnenfoͤrmig; Nasloͤcher im untern hintern Rand des Naſenſchilds. Ruͤcken mit 6 Reihen breiter, Bauch und Seiten mit vielen ſchmalen und langen Kiel: ſchuppen. Ch. anguina, Lacerta anguina Linne, L. monodactyla Lacepede in Ann. Mus. II. t. 59. f. 1. Suͤdafrica. Vor: gebirg der guten Hoffnung. Fam. VII. Helodermidae. Ruͤcken und Seiten mit laͤng⸗ lichen converen und ſchildartigen Schuppen, Bauch mit flachen, duͤnnen, viereckigen Schuppen; Kopf niedergedruͤckt, Schnauze rundlich; Zaͤhne an der innern Seite der Kiefer einwaͤrts gebo— gen, innwendig mit einer Seitengrube; Brauenplatte duͤnn; Schenkelgruben keine, Zunge unbekannt, Fuͤße vier, ſtark. 32. Heloderma Wiegmann, Trachyderma Wiegmunn. Iſis 1829. H. horridum Wiegmann Mex. t. 1. Tr. h. Wagler le. t. 18. Mexico. Brittiſch Muſeum. D. Thecaglossae. Zunge verlängert, duͤnn, retractil, Spitze fadenfoͤrmig und hornig; Kopf mit kleinen, vieleckigen Schildern; Schuppen in Ringen, die der Seiten gleich denen des Ruͤckens; Schenkel ohne Gruben, Brauenplatten hornig; Zaͤhne an die innere Seite der Kiefer gewachſen. Alte Welt. Am Waſſer. Fam. VIII. Monitoridae. 33. Psammosaurus Fitz. Nasloͤcher oval, ſchief, an den Augenhoͤhlen; Schwanz rundlich; Schuppen nicht durchbohrt; Zehen ziemlich lang. Ps. scineus, Lacerta scincus, Varanus seineus Merrem, Tupinambis griseus et niloticus Daudlin, Monitor terre- stris Cuv., Ouaran de Forskal Geoffroy Egypte t. 3. f. 2. t. 4. f. 14. 15. Jung. Innere Seite des Halſes mit 4 braunen Streifen; Schwanz gebaͤndert. Nordafrica. Indien. N 7 34. Monitor, Polydaedalus Wagler, Varanus Fitz. Nas⸗ Löcher laͤnglich und der Laͤnge nach mitten zwifchen der Schnau⸗ zenſpitze und dem vordern Augenwinkel; Schwanz verlaͤngert, zuſammengedruͤckt, oben mit einem zweyrandigen Kiel; Zehen verlaͤngert, ungleich und ſtark, Zaͤhne rundlich. date * Schuppen klein; Bauchſchilder klein, zweymal ſo lang als breit. 1 Monitor dracaena, Lacerta dr. Linne, Stellio salva- guardia Laurenti, Tupinambis bengalensis et judicus Dau- din t. 30. et cepedianus t. 29., Varanus guttatus, \punctatus et argus Merrem, Monitor gemmatus Guerin t. 3. Indien. 593 ** Schuppen mäßig; Bauchſchilder viereckig, fo breit als lang. a) Schuppen an den Augenbrauen gleich. Monitor niloticus, Polydaedalus niloticus Wagler, La- certa capensis Sparrmann? Tup. ornatus Daudin. Junior. Tup. elegans et stellatus Daudin. Nord ⸗, Sid: und Weſtafrica. b) Eine größere Reihe von Schuppen in den kleinen Schup— pen uͤber den Augenbrauen. N M. heraldieus Gra) in Grilliths Animal kingdom. In⸗ dien. Brittiſch Muſeum. M. nebulosus Gray in Griffiths IX. 27. Dumeril et Bibron III. 433. Tup. neb. Cuv. Indien. 35) Empagusia. Nasloͤcher laͤnglich, ziemlich vorn an der Schnauze. Schwanz (kuͤrzer als Rumpf und Kopf) verjuͤngt, rundlich, oben mit einem zweyrandigen Kiel; Zehen kurz, ſtark und etwas ungleich. Zaͤhne rund. Schuppen groß. E. flavescens, Monitor fl. Gray, in Griflichs IX. 25. Varan, russelii, Schlegel; V. piquotii, Dumeril et Bi- bron III., 483. Indien. E. ocellata, Monitor ocellatus. Heyden in Ruͤppells Atlas fig. Dongola. N E. albogularis, Tupinambis Daudin III. 72. t. 32. Monitor gillii A. Smith in Zool. Journ. Braunſchwarz ge⸗ baͤndert mit einem ſchwarzen Strich an jeder Seite des Nackens. Nasloͤcher ziemlich hinten. Suͤdaftica. Brittiſch Muſeum. 36) Hydrosaurus Wagler, Tupinambis Fitz. Nastöcher an der Spitze der Schnauze; Zähne zuſammengedruͤckt, mit ſcharſen gezaͤhnelten Raͤndern, Schwanz verlaͤngert, oben mit einem zweyrandigen Kiel, Zehen ungleich und verlaͤngert. Schuppen unter den Augenhoͤhlen klein. II. varius, Lacerta varia Shaw Nat. Hist. IV. t. 83. Tupinambis variegatus Daudin, Hyd. var. agler. Va- ranus varius Merrem. Neuholland. Hydr. marmoratus Wiegmann. Acta nat. cur. XVIII. t. 14. Monitor marmoratus Cuv. Manillen. ** Schuppen über den Augenhoͤhlen mit einer Reihe größe: rer Platten. H. chlorostigmus Gray in Griffiths. Dumeril et Bi- bron. Indien. H. gouldii mit zwey gelben Strichen an den Seiten des Halſes. Schuppen uͤber den Augenhoͤhlen klein und flach. Neu: olland. 8 H. bellii, Varanus bellii, Dumeril et Bibron III. 493. 1 ee e H. timorensis, Moni or timorensis Gray in Griffiths IX. 36. Tupinambis viridi- maculatus Daudin. Timor. Pariſer Muſeum. 8 H. bivittatus, Wagler, Tup. biv. Kuhl, Varanus vitta- tus Lesson. Stellio salvator Laurenti, Monitor elegans Gray in Zool. Journ. Seba II. t. 30. f. 2. copiert in Shaw Zool. t. 66. Monitor lizard. Jung. Tupinambis exilis reveesii. Indien, Java. 37) Odatria Gra. Nasloͤcher ziemlich vorn; Zaͤhne zu— ſammengedruͤckt und ſpitzig; Schwanz rund und verlaͤngert mit Ringen von gekielten und etwas ſtacheligen Schuppen, aber ohne Kiel auf der obern Seite. C. punctata. Kopf, Schwanz und Glieder ſchwarz (vielleicht verfaͤrbt), Glieder und Schwanzwurzel gelbgedupft (dotted), unten gelblich mit dunkleren (darker) Querbändern. Leib und Kopf 8, Schwanz 16“ lang. Bauchſchilder lang und ſchmal Iſis 1844. Heft 8. r — — 594 und hinten durchbohrt; Kopfſchilder flach und etwas ungleich, die uͤber den Brauen klein, etwas koͤrnig und ungleich, die auf dem Ruͤcken ziemlich klein, oval und mit einer Reihe kleiner Koͤrner umgeben; Zehen ziemlich ſtark und maͤßig. Weſtauſtra⸗ lien, Sharksbay. (Fortſetzung Heft X. 287.) E. Autarchoglossae. Zunge contractil, Kopf mit Schildern, Schuppen ziegelartig. Fam. IX. Scineidae. Zunge contractil; Kopf mit Schil⸗ dern, Ruͤſſelſchild klein, Augenlieder deutlich, Bauch und Sei⸗ ten (gewöhnlich auch der Ruͤcken) bedeckt mit glatten, gleich⸗ foͤrmigen Ziegelſchuppen; After quer, ſchmal und Schuppen davor. Schnauze verlaͤngert, etwas ſpitzig, Leib ſpindelfoͤrmig, unten flach, etwas eckig an den Seiten. Scineidae verae. 38) Seineus. Ohren klein mit Schuppen davor, Zehen kurz gefranzt an den Seiten. Sc. officinalis Schneider. Aegypten. Brittiſch Muſeum. 39) Sphaenops Wagler. Keine Ohren, Zehen walzlich. Sph. sepsoides Reuss, Sc, seps. Geoffrog. Sph. ca- pistratus Nagler. Sc. brachypus Schneider. Savigny Egypte t. 2. f. 9. 10. Aegypten. Brittiſch Muſeum. Schnauze und, Leib ſpindelförmig, unten abgerundet, Glieder vier, mäßig, Zehen 5,5. 40) Celestus. Kopf mit 2 Paar ſupernaſalen Schuppen vor den Stirnſchuppen, Ohren groß; Schenkelgruben keine; Schuppen fein ſtrahlig gefurcht, Ohren deutlich. C. striatus. Silberig. Wohnort unbekannt. Britt. Murf. 41) Tachydosaurus Gray. Brachydactylus A. Smith. Kopfſchilder normal (mit einem Paar Supernafal⸗Schilder), dick, conver und hart; Schuppen hart und knoͤchern; Schenkelgruben keine, Ohren deutlich. T. rugosus. Wagler Amph. Seincus pachyurus Peron. Jung. Blaßbraun, gelblich geſchaͤckt. Brachydactylus ty- picus A. Smith. Neuholland. Brittiſch Muſeum. 42) Egernia Gray. Kopfſchilder normal, runzelicht und ſchuppicht; Schuppen des Ruͤckens und der Glieder dreykielig, des e ſtachelig und wirtelig; Schenkelgruben O, Ohren deutlich. E. eunninghamii Gray, Tiliqua c. Gray. Proccedings Zool. Soc. Neuholland. Brittiſch Muſeum. 43) Tiliqua Gray, Kopfſchilder normal und regelmaͤßig, Schuppen duͤnn, dreykielig oder glatt, Schenkelgruben O, Oh: ren deutlich. a) Vor den Ohren 3 oder 4 Schuppen. Schuppen glatt, Ohrſchuppen ziemlich groß. T. whitii Gray, Lacerta seincoides So. Zool. t. 81. Neuholland. Brittiſch Muſeum. T. elegans n. Blaß, Flecken am Rüden, Striche an den Seiten des Halſes und Leibes weißlich (braun ?) in Brannt: wein; Schuppen duͤnn, glatt, in 8 Reihen auf dem Nacken. Wohnort unbekannt. Brittiſch Muſeum. Seineus multiseriatus Cuv., Se. cyprinus Cuv. et Ti- Savigny Egypte t. 2. f 8. liqua trivittata Gray. Ind. Zool. fig. ſcheinen zu dieſer Ab: theilung zu gehoͤren. ** Schuppen: glatt, Ohrſchuppen klein. T. cyanura, S. cyanurus Lesson. Neu Guinea. T. chinensis n. Silberig, olivengruͤn, glatt, Seitenſchup⸗ pen braun geſaͤumt, Unterſeite weiß, hintere Zehen ungleich und weiß, Schwanz laͤnger als Leib. China. Brittiſch Muſeum. 38 595 T. taeniolata. Lacerta t. Shaw. Whites Journal t. 32 1. 1. Sc. undecim striatus Kuhl. Neuholland. Brittiſch Muſeum. N T. labillardii. tiſch Muſeum. T. vanicoriensis, Sc. v. Lesson. ſeum. Schuppen dreykielig, Ohrſchuppen klein. T. bistrigata Gray in Griffiths. Madagascar. tiſch Muſeum. T. punctata n. Olivenbraun, weißlich geſprenkelt (speck: led), unten ſilberig, Schuppen braun geſaͤumt, Kopf blaß, braun gefleckt (spotted); Schwanz dünn, viel länger als Leib; Zehen dünn, Fernando de Noronha. Brittiſch Muſeum. T. maculata. Olivenbraun und weiß gefleckt; Schwanz ver⸗ laͤngert und verjuͤngt, Zehen dick. Demerara. Britt. Muſ. T. fasciata. Gray in Griffiths. Euprepis fasciatus. Reuss Mus. senkenb. t. 3. f. 2. Braſilien. Frankfurter Muſeum. N T. carinata Gray, Zool. Journ. Se. carinatus Schnei- der, rufescens Cub., bilineatus et Lacerta lateralis Kuhl. Var.? Rüden gebändert. Sc. nigro-fasciatus et multi- carinatus Kull. Indien und China. T. subrufa n. blaß und weißlich mit 6 etwas unterbroche— nen, braunen Strichen und einem blaſſen Seitenſtrich (Streak); Hinterzehen ſehr ungleich, verlaͤngert und ziemlich duͤnn. Wohn⸗ ort unbekannt. Brittiſch Muſeum. T. affinis n. Blaßbraun, unten blaſſer, Ruͤckenſchuppen dreykielig, Enden abgeſtutzt und dreyzaͤhnig, Hinterzehen ungleich verlängert und ziemlich dünn, Wohnort unbekannt. Brit. Muf. T. quinquestriata. Blaß elivengruͤn mit breiten Laͤngsſtrichen, unten blaß, Seiten des Halſes hinter den Ohren ſchwarz ge— ſchaͤckt, Kinn braun und weiß gefleckt. Wohnort unbekannt. Brittiſch Muſeum. T. napoleonis; Sc. napoleonis Cuv. Braun mit 3 blaſ⸗ fen Rüͤckenſtrichen, Ohrſchuppen 4 und groß; Schuppen drey⸗ kielig und hinten dreyzaͤhnig. Neuholland. T. punctata [bis]. Blaßbraun, unten blaßgelb, Seiten des Halſes und Glieder auswendig mit kleinen gelben Flecken, Schwanz ziemlich lang und verjuͤngt; Zehen etwas kurz, aber ſtark. Wohnort unbekannt. United Service Museum. Schuppen fuͤnf- oder ſechskielig, Ohrſchuppen groß. T. nigrolutea. Sc. nigroluteus Quoy. Junior. Se. erucotis Peron. Neuholland. Britt. Muf. T. Kingii Gray. Sc. nicitensis Cocteau. dunkelbraun mit kleinen, blaſſen Flecken, an der Spitze der Schuppen, unten blaß und braun gefleckt, Schuppen vier- oder fuͤnfkielig. Neu— holland. Britt. Muf. J. bibronii, Se. bibronii Cocteau. Grau, Nacken mit einer ſchwarz gefäumten weißen Linie, Seiten des Kopfs und des Leibes mit einem weißlich geſaͤumten ſchwaͤrzlichen Strich, Schuppen mit 5 ſcharfen Kielen. Wohnort unbekannt. Pa⸗ riſer Muſeum. T. capensis Gray in Griffiths. Sc. trivittatus Cub: non Gray. Braun mit drey blaſſern Laͤngsſtrichen und einer Reihe ſchwarzer Flecken dazwiſchen. Vorgebirge der guten Hoffnung. b) Ohren faſt verſteckt durch eine Reihe davorliegender Schuppen, welche verlängert und hineingedrückt find, ohne aber eine deutliche Reihe zu bilden. Sc. J. Cocteau. Wohnort unbekannt. Brit⸗ Vanicoro. Brittiſch Mu⸗ Brit⸗ 596 Schuppen dreykielig. T. ascensionis. Blaßbraun mit dunkeln und laͤnglichen Querflecken und 3 oder 5 Laͤngsſtrichen, der centrale breit, die andern ſchmaͤler. Zehen kurz und etwas dick. Inſel Aſcenſion. Brittiſch Muſeum. * Schuppen glatt. T. tenuis Gray in Grifſiths p. 71. ron bis]. Neuholland. Brittiſch Muſeum. T. stoddartii. Schuppen glatt, blaß olivengruͤn, Schuppen dunkler geſaͤumt; der obere Theil der Seiten, Seiten des Kopfs und Schwanzwurzel mit breiten, ſchwarzen Baͤndern; Oberlippe, Seiten, Kehle und Unterſeite weiß, Lippen ſchwarz gefleckt, Glie⸗ der dunkler geſchaͤckt, Zehen ungleich. Neuholland. Museum Chatham. T. vachellii. Schwarz mit drey braunen Laͤngsſtrichen, der mittlere hinten breiter und mit einer Reihe breiter Flecken bes zeichnet zwiſchen den obern Baͤndern, auch zwey Reihen Flecken jederſeits, die untern am groͤßten; Seiten braun gebaͤndert; Kopf und Lippen blaß, Augenhoͤhlen und Geſichtsſchilder ſchwarz geſchaͤckt; Unterſeite blaß, Schwanz blaß, Wurzel etwas ſchwarz gefleckt. Neuholland. Muſeum Chatham. T. leucopsis. Ohren tief mit 3 (ſelten 4) ungleich deut⸗ lichen, weißen Schuppen davor; Schuppen glatt, olivengruͤn und ſchwarz geſchaͤckt; Ruͤcken mit zwey ſchwarzen Strichen, unterbrochen durch braune Flecken; Rand der Augenlider und Schuppen vor den Ohren reinweiß; Unterſeite ſilberig, Zehen verlängert und ungleich, Schwanz verlängert, olivengruͤn, der obere Theil der Wurzel ſchwarz gefleckt. Neuholland. Britt. Muf. Tr. australis. Ohren tief mit 4 ungleichen, etwas breiten, weißen Schuppen davor; Schuppen glatt und braun geſaͤumt; Oberſeite olivengruͤn mit 4 ſchwaͤrzlich braunen Laͤngsſtrichen. Mittelſtrich ſilberig geſaͤumt und die zwey feitlihen nur getrennt durch einen ſeitlichen Silberſtrich; Seiten braͤunlich weiß gedupft, unten ſilberig, Schwanz olivengruͤn mit zwey braun geſaͤumten Silberſtrichen an den Seiten ſeiner Wurzel. Neuholland. B. Muſeum. ) T. buchananii Gray, Ohren ſeicht, mit 2 — 3 weißlichen, oberflächlichen Schuppen uͤberlappt; Schuppen glatt, olivengruͤn und ſchwarz geſaͤumt; oben ſchwarz und olivengruͤn geſchaͤckt; Ruͤcken mit einem breiten, ſchwarz geſaͤumten Silberſtrich an jeder Seite, Füße, Schwanz und Seiten olivengruͤn und ſchwarz gedupft, unten ſilberig. Neuholland. Brittiſch Muſeum. T. trilineata. Ohren tief; — Schuppen ſechseckig, oliven⸗ gruͤn, dunkler geſaͤumt, mit 3 ſchwarzen Laͤngsfurchen; oben olivengruͤn mit ſchmalen, ſchwarzen Linien zwiſchen den Schup⸗ pen; laͤngs jeder Seite eine ſilberige und darunter eine breite ſchwarze Linie; unten ſilberig, Schwanz verlaͤngert, zuſammen⸗ gedruͤckt, Zehen ungleich und duͤnn. c) Ohrloͤcher weit und tief, vorn nicht gefranzt. Schuppen glatt. T. occidua, Lacerta occidua Shaw. III. 288. Sloane Jamaica II. t. 273. f. 9. Jamaica. Brittiſch Muſeum. T. similis Gray. Wohnort unbekannt. Brittiſch Mufeum, T. bellii n. Se. telfairii Cocteau, blaß braun gefleckt mit dunkler braunen und blaſſen ſchiefen Querbaͤndern; unten ſilberweiß, Kopf gleichfoͤrmig, Zehen kurz und dick, Schwanz etwas zuſammengedruͤckt, Schuppen ziemlich ſchmal in vielen Reihen auf dem Nacken. Madagascar. Brittiſch Muſeum. Sc. erucotis Pe- 597 T. erythrocephala. Sc. erythrocephalus Gilliams in Journ. Ac. philadelph. t. 18. f. 2. Nordamerica. Brittiſch Muſeum. T. ocellata. Sc. ocellatus et variegatus, Schneider. Sc. tiliqua Daudin IV. f. 56. Lacerta ocellata Linne. Geoffroy Egyte t. 5. f. 2. Europa, Sicilen, Aegypten. Britt. Muſeum. T. richardi. Sc. richardi Cocteau. Bronzefarben; Kopf und Nacken mit 4 ſchwarzen Strichen. St. Thomas. Pati: ſer Muſeum. T. duperreyi. Sc. duperreyi Cocteau. Schuppen mit 5 weißen Linien wie bey Gymnophthalmus. Kaͤnguruh-Inſeln. Pariſ. Muf. T. entrecasteaux. Sc. e Diemensland. Pariſ. Muſ. T. microcephala n. Olivengruͤn mit ſchwarzen Schuppen geſchaͤckt, gezeichnet mit einem ſchmalen Centralſtrich und einem undeutlichen blaſſen Strich an jeder Seite des Ruͤckens; unten weißlich, Fuͤße kurz, Zehen kurz und ſtark. Mittelmeer. Britt. Muſeum. T. aenea Gray in Griffiths p. 70. Sc. mabuya Coc- teau. Weſtindien. Britt. Muf. T. albolabris n. Goldgruͤn mit einem braunen Strich an jeder Seite des Kopfes und Leibes (einſchließlich Augen und Ohren), oben und unten geſaͤumt mit einem blaſſen Strich; Lippen weiß, Schwanz verlaͤngert. Wohnort unbekannt. Britt. Muſeum. T. reveesii n. Goldgruͤn mit einem blaßgefleckten ſchwarzen Strich an jeder Seite des Kopfes, Leibes und Schwanzes, unten ſilberweiß., Schwanz ſehr lang und duͤnn, Fuͤße mäßig. China. Britt. Muſeum. T. Sloanii Gray in Grifſiths. Wohnort unbekannt. Britt. Muſeum. ** Schuppen ungekielt, fein und dicht geſtreift. T. striata. Braun, dunkler geſchaͤckt, Seiten mit einem ſchwachen, unregelmaͤßigen, dunkel geſaͤumten, weißen Querband; Ohren groß, offen und rund, Glieder und Schwanz braun ge— ſchaͤckt. Jamaica. Muſeum Chatham. Schuppen mit einem Mittelkiel und fein laͤngsgeſtreift. T. jamaicensis. Ruͤcken blaßbraun, Hals mit zwey, Ruͤcken mit 8 dunkel geſaͤumten blaſſen Querbaͤndern; Hände und Sohlen mit großen Hoͤckern. Ohren groß und rund. Jamaica. Muſ. Chatham. * Schuppen ſtark dreykielig. T. fernandi. Burton Proceeding Zool. 1837. Blaß⸗ braun, Seiten des Leibes braun geſchaͤckt und weiß gefleckt, des Schwanzes braun und weiß gefleckt; unten weiß; Kehle braun geſtreift; Zehen kurz, dick und ſtark. Fernando Po. B. M. T. interrupto-punctata. Rücken olivenbraun mit zwey ſchma— len, blaſſen Strichen jederſeits; Seiten ſchwarz mit drey unun⸗ terbrochenen weißen Strichen, der untere breiter und undeutlich; die zwey obern gehen bis zur Schwanzwurzel; unten weiß, Schwanz braun. Sierra Leone. S. 331. 44) Dasia (1). Zehen 5,5, kurz, unteres Ge⸗ lenk etwas dick, unten mit Querfalten, die oberen zuſammenge⸗ druͤckt und etwas gebogen; Zeig- und Mittelfinger gleich, der naͤchſte etwas kuͤrzer; Daumen groß; Ohren durch Schuppen geſchloſſen, nicht ſichtbar (und ungefranzt); Schnauze kurz und rund, Schwanz verjuͤngt. D. olivacea. Olivengruͤn, Rüden und Kopfſchild ſchwarz; Ruͤcken mit 12 Querreihen von Schuppen mit einem weißen 598 Mittelflecken und einem ſchwarzen an den Seiten; das Band bisweilen unterbrochen; Schuppen drey- oder fuͤnfkielig, hinten mit 3 oder 5 Zähnen, die zwey ſeitlichen Kiele dicht beyſammen; der hintere Theil der Seiten und die Seiten des Schwanzes mit 2 breiten weißen Strichen; Kinn und Unterſeite gruͤn, ohne Flecken. Prinz von Wales Inſeln. Muſeum Chatham. 45) Aprasia. Kopf klein mit zwey Paar ziemlich großen Stirnſchildern, welche auch die Backen bedecken; ein großer ſechsſeitiger und laͤnglicher Vertebral- und ein Paar kleine Braus enſchilder; Ruͤckenſchilder etwas groͤßer und wenig; Augen groß und rund mit kuͤmmerlichen Lidern, Sehloch rund; Nasloͤcher klein in der Naht zwiſchen der erſten Lippen- und der vordern Stirnplatte; Schnauze rund, etwas vorgezogen. Ohren O; Leib walzig verlängert, bedeckt mit gleichfoͤrmigen ſechseckigen ſchmalen Schuppen, Schwanz ſo lang als Leib, etwas ver⸗ juͤngt, bedeckt mit Schuppen gleich denen des Leibes, die an der untern Seit etwas groͤßer. A. pulchella. Blaß olivengruͤn; Kopf braun, Schuppen blaß gerandet, die auf Ruͤcken und Seiten mit ein oder drey laͤnglichen Laͤngsflecken in unterbochenen Linien; unten blaßgrau mit dunkleren Schuppenraͤndern; Schwanz braun, unten weiß⸗ lich. Leibeslaͤnge 23, Schwanz 13 Zoll. Hinterhauptsſchuppen etwas groͤßer und die vor dem After denen des Leibes gleich. Neuholland. Brittiſch Muſeum. 46) Herinia. Ohren O., ſonſt wie Tiliqua. Zehen 5,5. Schuppen glatt und dick. H. capensis. Blaß olivengruͤn, Ruͤcken dunkler geſchaͤckt mit einem Silberſtrich jederſeits; Seiten dunkelbraun, unten ſülberweiß. Vorgebirg der guten Hoffnung. ** Schnauze rund, Leib walzig und verlängert, Glieder 4, weit von einander. 47) Riopa Gra. Zehen 5,5 ungleich, Ohren deutlich, Kopfſchilder normal, Vorderzehen viel länger, die zwey innern viel duͤnner als die uͤbrigen. R. punctata. Seba II. t. 12. f. 16. Seps scincoides Cuv. Lygosoma punctata Gray in Griffiths. Sc. cuvieri Cocteau. Bengalen. Brittiſch Muſeum. R. ruppellii.- Seps scincoides, Mus. francofort. non Cuv. Blaß olivengruͤn, ſilberweiß, ſehr fein geduͤpfelt mit einem wei⸗ ßen Strich jederſeits, unten ſchwarz geſaͤumt; unten weißlich, Arabia petraea? Frankfurter Muſeum. R. bougainvilli, Sc. bougainvilli Cocteau. Bronzeoli⸗ vengruͤn; Ruͤcken mit 2 oder 4 unterbrochenen Reihen ſchwar— zer Flecken und einem breiten, dunkelbraunen Streifen (Stripe) von den Augen uͤber die Glieder jederſeits; Bauch und untere Theile der Seiten blaß und ſchwarz gefleckt; Schwanz braun, Seiten dunkel gefleckt, Vorderzehen etwas laͤnger als bey der vorigen. Neuholland. 48) Lygosoma Gray. Zehen 5,5. Ohren deutlich, Kopf: ſchilder — 2 L. abdominalis, Lacerta abdominalis Thunberg. L. ser- pens ‚Gray Zool. Journ, non Synon. Indien, Java. Britt. Muſeum. L. australis n. Rüden dunkel goldbraun, dunkler geſchaͤckt mit einem breiten, blaß goldgelben Strich laͤngs jeder Seite; Seiten grau, voll ſchwarzer Dupfen. Neuholland. Muſeum Chatham. 49) Chiamela n. Zehen 4,4. Ohren ſehr klein? oder keine? Kopf wie bey Tiliqua, aber die Vertebralſchilder hinter einan⸗ der und kein vorderer Hinterhauptsſchild. 599 Ch. lineata. Goldbraun mit ſchwarzen Laͤngslinien, eine im Centro von jeder Schuppenreihe, Kopf braun, Schilder blaß gerandet. Indien. Brittiſch Muſeum. Ch. duvaucelii, Sc. duvaucelii Cocteau? Blaß mit einer Reihe kleiner ſchwarzer Flecken; Seiten dunkel und weiß gefleckt. Neuholland, König Georgs-Sund. Pariſer Muſeum. Ganz gleich Seinco duvaucelii in Faͤrbung und Geſtalt, aber die Zehen 4,4 dicker, kuͤrzer und von einer andern vers haͤltnißmaͤßigen Laͤnge. 50) Tetradactylus Cuvier. Zehen 4,4; Ohren 0, Kopf mit einem Ruͤſſelſchild, einem vordern und einem hintern Stienſchild, getrennt durch zwey kleine Schilder, 2 Vertebral-3 Occipital⸗ 4 oder 5 Superciliar-Schilder. T. decresiensis Cuvier. Blaßbraun mit 3 dunkelbraunen Rüͤckenſtrichen, der mittlere breiter und unterbrochen. Neuhol⸗ land. Pariſer Muſeum. 51) Ristella. Zehen 4,5, kurz, Ohren deutlich, Kopfſchil⸗ der — 2 R. rurkii. Kopfwirbel und Ruͤcken blaßbraun und glänzend; Schuppen ſechsreihig, jede der 4 Centralreihen mit einem ſchwar⸗ zen Mittelflecken, wodurch 4 Laͤngsreihen von Flecken entſtehen; Seiten weiß gedupft, Kinn und Bauch weiß. Nordindien. Mu⸗ ſeum Chatham. 52) Hagria. Zehen 5,4, kummerlich, faſt gleich, zuſammen⸗ gedruͤckt, mit Klauen, Kopf mit Schildern, Ohren klein wie Dupfen, Schuppen glatt, gleich, mit weißen Netzlinien. H. vosmaeri, Sc. v. Cocteau. Braun, klein ſchwarz ge⸗ dupft, unten blaß. Java. Pariſer Muſeum. 53) Tridactylus Cuvier. Zehen 3,3; Ohren — ? Kopf⸗ ſchilder — ? Tr. decresiensis Cuvier. Blaßbraun mit dunkeln Laͤngs⸗ linien, unten weißlich mit braunen Netzen. Neuholland. Paris ſer Muſeum. 54) Seps Merrem, Zygnis F tz. Zehen 3,3, Ohren deut⸗ lich und tief, Kopfſchilder wie bey Tiliqua, aber die Ruͤſſel⸗ ſchuppen laͤnger, Naſenſchuppen ſehr klein und kein vorderer Hinterhauptsſchild. Seps tridactylus Rapp. S. chaleidica Risso. S. vittata Leuckart, Breves 1818. S. multivirgatus Boie. Leidner Mufeum. 55) Siaphos, Gray, Perameles Wiegmann. Zehen 3,3, Ohren 0. Augenlieder deutlich, Kopfſchilder wie Tiliqua, aber ohne hintere Stirnſchilder, der vordere Stirnſchild groß und vor dem Wirbelſchild, die vorderen Hinterhauptsplatten ziemlich groß. S. aequalis Gray in Griffiths, Peromeles MWiegmann. Seps aequalis Gray Ann. Phil. 1828. Wohnort unbekannt. Brittiſch Muſeum. *+** Schnauze rund, Leib walzig, Füße zwey, hinten an den Seiten des Afters, endigen in 1 oder 2 ſpitzige Zehen. 56) Ophiodes IV ag ler. Füße verjuͤngt, ſpitzig und unge⸗ theilt. Ohren 0, Augenlider deutlich. O. striatus, Pygopus striatus Spix, Seps fragilis Rad di. Pseudopus olfersii Lichtenstein. Pariſer Mufeum. Junior. Pygopus caryococca Spiæ. Btaſilien. Britt. Mufeum. Schwanz rund, Leib walzig, Glieder keine. 57) Anguis. Ohren verborgen, Augenlider deutlich. A. fragilis Linne. Brittiſch Muſeum. 58) Siguana Gray. Otophis Fitz.? Ohren ftey. 600 S. ottonis Gray in Griffiths, Otophis eryx Fitz.? Eu: ropa. Breslauer Mufeum. 59) Stenostoma. Ohren keine? Augenlieder keine. Stenostoma — 2 Tortrix melanostriata, Russel Jud. Rept. I. 148. ſcheint eine neue Sippe dieſer Abtheilung zu bilden. f 60) Dorfia. Ohren verborgen, Kopf mit 3 Wirbelplatten, das Stirnpaar zwiſchen der erſten und zweyten Wirbelplatte; Augenbrauen und Backen mit kleinen Schuppen bedeckt, Bauch⸗ ſchuppen nicht groͤßer als die andern. D. punctata. Wirbel und Ruͤcken weiß, Nacken mit einem ſchwarzen Centralſtrich, endigend in eine Linie von ſchwarzen Flecken; Backen, Seiten und Unterſeite ſchwarz, Unterlippe weiß gedupft. Vorgebirg der Hoffnung. Muſeum Chatham. Gymnophthalmidae. Zunge contractil, Kopf mit Schildern, Ruͤſſelſchilder ſchmal und rund, Augenlieder 0; Rüden, Bauch und Seiten gedeckt mit glatten, gleichfoͤrmigen Ziegelſchuppen; After quer und ſchmal mit Schuppen davor. 61) Microlepis n. Zehen 5,5, Ohren groß, Kopf niederge⸗ druͤckt, Schuppen maͤßig gefurcht, Kopf mit 5 Wirbelſchildern. M. undulata, T. mierolepis Gray in Griffiths 71. Sil⸗ berweiß, Ruͤcken mit braunen Wellenbaͤndern. Wohnort un⸗ bekannt. Brittiſch Muſeum. 62) Ablepharus. Zehen 5,5, Ohren deutlich, Schilder vor dem After; Schuppen ſechsſeitig, getheilt durch eine quere weiße Mittellinie mit 6 oder 8 Laͤngslinien jederſeits. A. panonicus Fitz. Berl. Mag. 1824. Taf. 14. A. cupreus n. Goldgruͤn und braun gefleckt (mottled), mit einem ſchmalen, blaßgruͤnen ausgeſchweiften Strich an den Seiten des Ruͤckens. Wohnort unbekannt. Brittiſch Mufeum. 63) Gymnophthalmus. Zehen 4,5. Wagler, Ohren — ? G. lineatus. Lacerta lineata et 4lineata Gmelin. G. 4lineatus Wied. bras. Wohnort unbekannt. Berliner Mu- ſeum. 64) Cryptoblepharus Miegmann. Petia Gray. Zehen 5,5, Ohren — ? Schuppen vor dem After; Schuppen — 2 C. leschenaultii Wegmann. Ablepharus leschenaultii Cocteau Mag. Zool. t. 1. Cr. poecilopleurus Wiegmann Acta nat. Curios. XVII. E le 65. Lerista Bell. Zehen 2,3, Ohren 0. L. lineata Bell Zool. Proc. I. 99. Auſtralien. Bells Mufeum. 66) Rhodona (Rhodonidae). Ruͤſſelplatte etwas vorgezogen, groß und niedergedruͤckt mit einem etwas ſcharfen Rand, Fuͤße kuͤmmerlich, Nasloͤcher oben im Centro einer ſchiefen dreyeckigen Schuppe, welche den hintern Rand der Ruͤſſelplatte einnimmt; Wirbelplatten drey hinter einander, die mittlere groͤßer, die hin⸗ tere dreyeckig. Brauenplatten maͤßig, Ohren ſehr klein, faſt verborgen? Augen klein, nur mit kuͤmmerlichen Lidern. Leib verlaͤngert, walzlich, dedeckt mit gleichfoͤrmigen kleinen Ziegel⸗ ſchuppen; Fuͤße 4, weit von einander, die vordern kuͤmmerlich, kurz, klein, kegelfoͤrmig, ungetheilt, endigen in eine einzelne Klaue; hintere klein, ſchwach, mit einem deutlichen Knie, endi⸗ gen in zwey ſehr ungleiche Zehen mit Klauen; Schwanz ver⸗ laͤngert, walzig und verjuͤngt (tapering). Rh. punctata. Graubraun, Ruͤcken mit Reihen kleiner ſchwarzer Flecken, die in der Mitte des Ruͤckens und auf dem Schwanz am groͤßten; Lippenſchuppen braun gerandet. Leib 4, Schwanz 3“, Augen klein. Neuholland. * 601 i | —— 7 Die Sippe Rhodona ſcheint eine Familie zu bilden, chaxac⸗ terifiert durch die Geſtalt des Ruͤſſelſchildes, die Lage der Nas⸗ loͤcher und die Zahl der Wirbelſchilder. Wahrſcheinlich gehoͤrt auch Lerista dazu, aber die Geſtalt und Zahl der Kopfſchüder wurden nicht beſchrieben. 67) Soridia Gra) (Rhodonidae ?). Kopf klein, Ruͤſſet⸗ platte etwas vorgezogen, groß mit einem etwas ſcharfen Rand; Nasloͤcher ziemlich oben, in der Mitte einer ſchiefen, dreyeck⸗ igen Schuppe am Rande der Ruͤſſelplatte; Wirbelplatten drey hinter einander, die mittlere am groͤßten, die hintere dreyeckigz Augen klein mit kuͤmmerlichen Lidern, Ohren O., Leib ver⸗ laͤngert, walzlich, bedeckt mit gleichfoͤrmigen Ziegelſchuppen; Füße 2 kuͤmmerlich, einfach, verjuͤngt, endigen in eine einzelne Klaue und ſtehen jederſeits an zwey Praͤanalſchildern; Schwanz verlaͤngert, walzig, verjuͤngt, unten mit einer Mittelreihe von gleichen Schuppen. S. lineata. Silberweiß mit fernen Reihen kleiner ſchwarzer Flecken und einem breiten Strich längs jeder Seite. Leib 14, Schwanz 14 Auſtralien. Acontiadae. Kopf mit Schildern, Ruͤſſelſchild groß, becher foͤrmig, umgibt das Ende der Schnauze; Nasloͤcher wie Dupfen in der Mitte der Seiten des Ruͤſſelſchildes mit einer Furche an ihrem hintern Rande; Kinnſchild gleich dem Ruͤſſelſchild, aber kleiner. Leib walzig, mit glatten Ziegelſchuppen; Fuͤße kuͤmmer⸗ lich, bisweilen fehlend. Zunge kurz wie bey den Scinciden; Schuppen mit einer centralen Querlinie und parallelen, inn— wendigen, weißen Laͤngslinien dicht beyſammen. 68) Nessia n. Leib walzig, Kopf mit Schildern; Ohren deutlich, wie Dupfen; Fuͤße ſehr kurz, kuͤmmerlich, getheilt in 3 ſehr kurze, etwas ungleiche Zehen; Klauen ſcharf, mittlere etwas „länger, Augen deutlich, Lider — 2 Schwanz dick, ver⸗ laͤngert und walzig. N. burtonii., Blaßbraun, Mitte der Schuppen dunkler, un: ten blaß. Wohnort unbekannt. Muſeum Chatham. 69) Exesia n. Kopf mit Schildern, drey Wirbelſchilder, die zwey erſten groß, quer und viereckig, der dritte dreyeckig nebſt einigen ſchiefen Hinterhauptsſchildern, Zuͤgelſchild lang; Leib und Schwanz, walzlich, bedeckt mit gleichen, glatten, ſechsſeitigen Schuppen; Fuͤße &, einfach, dünn, ſchwach, kuͤmmerlich, fern, bedeckt mit Schuppen, Ende ungetheilt, aber zerfetzt. . monodactyla Bell. Blaßbraun, Schuppen glatt, mit dunk⸗ lem Rand, Schwanz dunkler, Wohnort unbekannt. Bells Mur 70) Bipes. Leib walzlich, Fuͤße zwey, hinten an den Seiten des Afters, ungleich zweylappig; Ohren 0. B. anguineus Merrem. Anguis bipes Linne. t. 86. f. 3. i Lacerta bipes Gmelin. Seps lineata Harlan Journ. Ac. phil. IV. t. 18. f. 2. Vorgebirg der guten Hoffnung. Brit⸗ tiſch Muſeum. B. gronovii, Pygodactylus gronovii, Leidner Muſeum. 71) Acontias. Leib walzig und fußlos; Augen deutlich, laͤnglich, groß, umgeben von einer Reihe Schuppen; Schuppen mit parallelen, weißen, innern Laͤngslinien, welche in zwey Reihen getheilt ſind durch eine Querlinie in der Mitte (a deutlichſten an den weißen Schuppen). man A. meleagris, weiß, die hintern Ränder; der obern Schuppen dunkelbraun. Vorgeb. d. g. Hoffn. Muſeum Chatham. „Var. Oben braun, unten weiß. Ebd. Ebd. Bd. I. Nr. IV. S. 283. C. Nees von Eſenbeck, Cha⸗ cratere von 9 neuen Grasgattungen. Nelica colpodioidesz Lo- Iſis 1844. Heft 8. Seba J. . 602 phochlaena californica, Polyantherix Hystrix; Poa dou- glasii: Chasmandium ornithorhynchum; Ceratochloa sim- plex; Eragrostis cretacea, Meoschium Grifüthii; Isolepis hispidula. S. 285. Eyton, Fortſetzung der Fauna von Shropshire. S. 293. J. Gray, Bemerkungen über Phalangista cookii. Ogilby behauptet, mein Name von Antilope zebra ſollte ſeiner Antilope doria weichen, was ich zugede. Dann behaup⸗ tet er, der Name Phalangista cookii gehöre dem von Banks entdeckten Thier und nicht dem von Cook ſelbſt abgebildeten, was ich nicht zugebe. Meine Phalapgista banksii wurde ent⸗ deckt am Endeavour River bey Cooks erſter Reiſe zwiſchen den Tropen an der Oſtkuͤſte von Neuholland durch Banks (Hawkesworth III. 586.), wurde aber erſt von Pennant beſchrieben als New-Holland Opossum (Quadrupeds 1781. p. 310.) Meine Phalangista cookii wurde gefunden an der Adventure-Bay in Diemensland bey Cooks dritter Reiſe und daſelbſt abgebildet. Dieſe Abbüdung wurde immer Phalangista cookii genannt, und wenn jemand ein anderes Thier ſo ger nannt hat, ſo war es ein Verſehen, und wenn Ogilby be: hauptet, die Exemplare im Pariſer Muſeum ſtammten aus Neuholland ſelbſt (nehmlich vom Endeavour⸗River), fo iſt es unrichtig: denn 1) Alle franzoͤfiſchen Schriftſteller über Phalangista cookii fuͤhren Diemensland an. 2), Ihre Beſchreibungen paſſen auf die Diemenslaͤnder Gattung. 3) Die Exemplare im Pariſer Muſeo wurden nach Des ma⸗ reſt durch Peron und Leſueur gebracht, nach Temminck durch Labillardiere. Ich weiß nicht, wer Recht hat, aber in beiden Faͤllen kamen ſie wahrſcheinlicher von Diemensland, denn Peron und Leſueur beruͤhrten die Oſtkuͤſte von Neuholland nur bey Port Jackſon und Labillardiere gar nicht. Auch iſt das Thier von Diemensland am haͤufigſten in unfern- Sammlungen; Temminck hat geſagt, ein Exemplar im Parifer Muſeum habe Gaimaed von der Inſel Rawak der Molucken gebracht, Leſ⸗ ſon ſagt aber ausdruͤcklich, daß man es lebendig in Port Jackſon erworben habe. (Dictionnaire classique d'hist. nat. XII.) Phalangista cookii von Friedrich Cuvier in feinen Mam- mifères, nachher als Petaurus cookii in Dictionnaire des Sciences naturelles iſt von beiden fraglichen Gattungen ver⸗ ſchieden. — Lang ehe Ogilby ſeine Bemerkungen der zoologiſchen Ge⸗ ſellſchaft mitgetheilt hat, hatte ich mich überzeugt, daß es zwey Varietaͤten oder Gattungen von weißſchwaͤnzigen Phalangern gebe, welche Shaw vermengt hat unter den Namen White tailed Oppossum und ich habe daher bey Gunns Thieren dieſe Meynung ausgeſprochen, ohne auf Ogilbys Bemerkun⸗ gen Ruͤckſicht zu nehmen, weil ich keinen Streit anfangen wollte; auch ſagte ich nichts von den 3 Exemplaren in unſerer Samm⸗ lung, weil ich ihr Herkommen nicht wußte; uͤbrigens war ich uͤbetzeugt, daß ſie das von Cook abgebildete Thier ſind und habe es auch auf den Schild geſchriehen. f 105 S. 307. Fr. Walker, Beſchreibung von brittiſchen Chal⸗ eididen. Genaue lateiniſche Beſchreibungen der Sippen, Gat⸗ tungen und einer Menge Varietaͤten. 1) Insecta tetraptera ‚neeromorpha — Stirps ichneumo- nina. Ordo Chaleidites. 52 2 30 Cirrospilus vittatus, thasus, elegantissimus, salatis, ‚diallus, Iyneus, erino, pacuvius, singa, phorbas, arsames, minoeus, abron, isaca, medidas, lycophron, coronis. 387 603 Iycomedes, orelia, chabrias, clinias, eudora, procles, abastor, aratus, lagus, articas, acesius, armæus, metra, eurytus, mandauis, anysis, ecus, euedochus, eyrrhus, my- cerinus, adalia, orithyia, tachos, attalus, agathocles, iulis, ilithyia, murcia, athyrte, bunus, abantidas, menius, enagoras, molo, epicharmus , endemus, chares, bero6, rhacius, aega, anticlea, rapo, aristaeus, rhipheus, sota- des, anyta, rhoesus, aleithoé, phalis, zenocia, lysippe, achaemenes, zopyrus, arathis, rhode, clito, charoba, te- ridae, brunchus 76. . Miscogaster n. dryops, gelanor, sopolis. . Gastraneistrus acontes. . Pteromalus promulus, varro. . Encyrtus nieippe. . Thysanus n. ater. „ Eulophus alce. . Entedon hersilia. Hier habt ihr vollauf fippifche Namen, man braucht daher nicht mehr das Lexicon zu plagen und Barbarismen zuſammen zu flicken oder die Buchſtaben zu verſetzen, oder wilde Namen zu radbrechen. S. 313. J. Gray, Beſchreibung eines neuen Tetrapturus vom Vorgeb. d. g. Hoffnung. Taf. Rafines que bemerkte zuerſt eine Gattung an Sicilien, nachher von Cuvier beſchrieben; Carl Bonaparte ſagt, er finde ſich um ganz Italien und zeigt noch zwey an, einer von Sumatra nach Brouſſonet, und Lacepedes Makiara, der wahrſcheinlich der Tetrapturus belone iſt, dem die Bauch— floſſen fehlten. Mein Exemplar hat Smuts, der Verfaſſer der capiſchen Saͤugthiere, dem brittiſchen Muſeum verkauft, wo es eine der erſten Zierden iſt. Gleicht ſehr Lacepedes Makiara, iſt dicker und kuͤrzer als Cuviers Figur. Poissons VIII. p. 228. Die Haut meiner Gattung wird verſtaͤrkt durch zahlreiche, laͤng— lich lanzetfoͤrmige, biegſame Knochen 2 — 3“ lang und biswei⸗ len durch ihre äußere Flaͤche mit einander verbunden. Da der Fiſch waͤhrend John Herſchels Anweſenheit an dem Cap entdeckt wurde; ſo nenne ich ihn T. herschelii. Oberſchnabel verlängert; Haut verſtaͤrkt durch knoͤcherne Spicula. Tafel bey. T. 10. Länge faſt 11“, Schnabel bis zum Rachen 2“ 8“, Unterkie⸗ fer eben dahin 173“, Bruſtfloſſe 1° 9, Bauchfloſſe unvoll- ftändig 9“, der Halbmond des Schwanzes 4“ 10“, lang; erſte Ruͤckenfloſſe mit 11 weichen und 29 ſtechenden Strahlen; die zweyte 7. Die Rüden: und Steißfloſſe haben jederſeits eine tiefe Falte, zwiſchen welchen fie ganz muß verborgen liegen koͤnnen. Im brittiſchen Muſeo bewahrt man ſchon lange einen Schwanz auf, der einem groͤßern Stuͤck dieſer Gattung gehoͤren mag. S. 314. Bücher: Anzeigen. The Zoology of the Voyage of the Ship Beagle under etc. Captain Fitzroy 1832 — 1836., edided by Ch. Dar- win. Part I. nr. 1, Fossil Mammalia by Richard Owen 1838. 4. Dieſe Reife gieng auf Koften der Regierung; Darwin wurde als Naturforſcher mitgeſchickt. Das Schiff gieng nach Suͤdame⸗ rica und dann um die Welt. Die Verſteinerungen ſtammen vom oͤſtlichen Suͤdamerica zwiſchen 31° und 50°, Plata, Ba⸗ hiablanca, Nord- und Suͤd-Patagonien; die meiſten aus dem Gebiet des Plata, eben, aus Thonerde ohne alles Geroͤll; die Verſteinerungen daher nicht alt. S O 0 604 Der zweyte Diſtrict der Vierfuͤßler iſt Bahiablanca, 250 engliſche Meilen ſuͤdlich vom Plata, auch eben. Ein Skelet war mit Corallinen und Serpulen incruſtiert, wurde mithin ins Meer getrieben, ehe dieſes zuruͤckgetreten war. Dabey Schalen, wovon 12 den noch lebenden gleich. Der dritte Ort iſt Port St. Julian, Suͤd⸗Patagonien unter 599, Boden ſtaffelfoͤrmig aus Geroͤll und Sandſtein mit ausgeſtorbenen Schalen. Da⸗ ſelbſt Macrauchenia patagonica, verſteinert; jetzt noch wan⸗ dert das Guanaco dahin. Das erſte Heft wird faſt ganz an⸗ gefuͤllt von dem Schädel eines rieſenhaften Vierfuͤßlers im Sa⸗ rondis, der in den Rio-negro füllt, 120 Meilen nordweſt von Montevideo; ein Unterkiefer in Bahiablanca, Toxodon pla- tensis; Schaͤbel 214“ lang, 104“ breit. Backen- und Schneid⸗ zaͤhne nebſt einer großen Luͤcke; oben jederſeits 7 Backenzaͤhne; 4 Schneidzaͤhne, ein ſehr großer und kleiner in jedem Kieferbein wie bey Nagthieren, aber 7 Backenzaͤhne, welche vorwaͤrts abnehmen, wie bey den Pachydermen; Schlaͤfenmuskeln ſehr ſtark, zog daher wahrſcheinlich die Wurzeln der Waſſerpflanzen aus mit dem großen Schneidzahn wie das Flußpferd. Die Nasloͤcher ſtehen oben wie bey den pflanzenfreſſenden Walen. Das Thier konnte unter Waſſer den Schaͤdel auf dem erſten Halswirbel in die Hoͤhe richten. Mahnt an Capybara. Dabey 7 Tafeln. Ch. L. Bonaparte, a geographical and comparative List of the Birds of Europe and North-America. Lon- don 1838. 8. Aquila washingtonii ift beybehalten; der americaniſche Osprey iſt getrennt vom Europaͤiſchen als Pandion carolinen- sis, was dem Berichterſtatter nicht gefällt, Buteo lagopus iſt der junge Buteo Sancti Johannis; ſtatt Buteo vulgaris iſt dort B. swainsonii; ftatt Falco peregrinus dort F. anatum; ſtatt Astur palumbarius dort T. atricapillus; ſtatt Circus cya- neus dort Circus uliginosus; ſtatt Noctua tengmalmi dort N. richardsonii; Wilson’s Kite sive Barn owl heißt Strix pratincola. E. Statt Certhia familiaris dort C. americana; ſtatt Pica caudata dort hudsonica; ſtatt Corvus corone dort ameri- canus; ftatt C. corax dort Catototi; C. columbianus ſteht unter Nucifraga. Ectopistes migratoria iſt aus Europa weg⸗ gelaffen, aber zwey wurden in Schottland geſchoſſen, auch Ery- throphrys americana in Europa angetroffen. Clangula vul- garis ſteht neben Clangula americana (Anas elangula Wil- son). E. Forbes, Malacologia monensis (Inſel Man). Edin- burgh 1838. 63. 8. Nr. V. July 1838. S. 337. Henslow, Florula keelingensis. f Die Keelings-Inſeln find kleine Corallen-Inſeln, unter 12° Suͤd und 91 Oſt, 600 geogrophiſche Meilen ſuͤdweſtlich von der Sundaſtraße. Darwin hat die Pflanzen mitgebracht. Co⸗ cospalmen, woraus Oel in den Handel gebracht wird. Decaisne hat die Pflanzen von Timor beſchrieben im Her- bario timorense. Der Buchſtabe T. dahinter zeigt an, daß ſie auch dort vorkommen. f 1. Paritium tiliaceum T. gemein, ſehr nuͤtzlich im ganzen Suͤdmeer, beſonders auf Otaheiti, wo man Seile aus der Rinde macht, Floͤße aus dem leichten Holz, Feuer durch Reiben. 2. Triumfetta procumbens, beſchrieben. Calyx sepalis 5 linearibus, sub apice acuminatis, extus pubescentibus, ae- stivatione valvatis. Corolla petalis 5, sepalis parum mi- noribus, obovatis, unguibus basi villosis. Stamina 25 pe- 605 talorum longitudine. Pistillum ovario ovali, hispido, stylo lineari, hirto, tricuspidato, Capsula junior globosa, un- einato hispida. 3. Pemphis acidula T. Die Capfeln berften unregelmäßig und quer in der Mitte, der untere Theil mehrhaͤutig. Waͤchſt gleich auf den neuen Anſchwemmungen. f 4. Portulaca oleracea. 5. Guilandina bonduc T. 6. Acacia farnesiana? T. 7. Urera gaudichaudiana n. t. 11 Wie Urtica ruderalis. 8. Achyranthes argentea. Var. T. 9. Boerhaavia diffusa T. Hat eßbare, dünne Wurzeln. 10. Scaevola Koenigii T. Blaͤtter 7“ lang, 3“ breit. 11. Guettarda speciosa T. Blaͤtter 11“ lang 9 breit, Blume ſehr wohlriechend aus 7 eder 8 Lappen und ſoviel Staubfaͤden, Groͤps mit 7 Faͤchern und einem haͤngenden Samen. 12. Cordia orientalis J. Liefert gutes Bauholz zu Schiffen, Blumen ſcharlachroth. 13. Tournefortia argentea T. Afterdolde 10“ lang mit kleinen weißen Blumen; Baum maͤßig, ſehr gemein. 14. Dieliptera burmanni; beſchrieben; Blaͤtter 4“ lang, 22 breit, Kraut. 15. Ochrosia parviflora (Cerbera parviflora Forster) ver: ſchieden von C. parviflora Hooker. Bois jaune von Moritz ift O. undulata s. borbonica. — Bildet grade huͤbſche Bäume mit glatter Rinde, Frucht wie Wallnuß. Blaͤtter dreyzaͤhlig, 10“ lang, 6 breit. 16. Panicum sanguinale T. 17. Stenotaphrum lepturoides n. t. 12; beſchrieben. 18. Lepturus repens. 19. Cocos nucifera. 20. Hydnum rufescens. 21. Polyporus lucidus. S. 348. W. Thompfon von Belfaſt, über neue Fiſche von Irland; ſelten. 1. Trigla cuculus Bloch, T. blochii Farrell, Red gur- nard, 33“ lang, Strahlen: D. 8 — 19. P. 10 et 3. V. 3. A. 18 (et 19): C. 10. (et 11.); zweyter Ruͤckenſtrahl am laͤngſten nicht der erſte. Trigla euculus von Bloch, Cuvier, Pennant, Mon: tagu, Fleming, Jenyns find nur eine Gattung; Var: tells T. blochii nicht verſchieden. 2. Mugil chelo Cuvier. Wird ſehr häufig gefangen vom Maͤrz bis zum October bey Nacht; bey Tag ſpringen ſie 6“ hoch uͤber die Netze in die freye Luft; Länge im Jaͤnner 2“, im September 9“; bisweilen einige Basse (Labrax lupus) da⸗ bey, die größten 8 Pfund ſchwer, white Mullet et King of the Mullet. M. chelo wiegt gewöhnlich 24 bis 5 Pfund; es gibt auch von 8 — 12 Pfd.; einer 143 Pfd. Sie leben 3 Stunden außer dem Waſſer; gewoͤhnlich 16 — 20“ lang; einer von zwey Schuh wiegt 6—8 Pfd. Im May fing man 7 Centner bey einem Zug und nicht weit davon 9 Ctr., das Pfd. 6 Deniers. In einem einzigen Magen fand ich folgende Thiere einen ganzen Teller voll: Mytilus edulis, Modiola papuana, Kellia rubra, Skenea depressa, Littorina retusa, Rissoa labiosa et parva. Serpulae et Miliolae. Rissoa labiosa war die größte, 3“ lang; Kellia rubra nur 1“ lang. Da⸗ bey noch kleine Cruſtaceen. Pennants Grey - Mullet et Donovans (British Fishes t. 15.) iſt Mullus chelo, 606 nicht Mullus capito. — Einer von 22“ Länge war hoch 54, dick 34, wog 5 Pfd. D. 4— , A. 2, P. 17, V. 1, C. 14, Br. 6. Ruͤckenfarbe ſtahlblau, unten ſilberweiß; eine ſchwaͤrzliche Linie erſtreckt ſich durch die 10 erſten Schuppenreihen und endigt am Grunde der Bruſtfloſſe. Findet ſich um ganz Irland. 3. Gobius gracilis Jenyns, verſchieden von G. minutus; die Strahlen der zweyten Ruͤckenfloſſe laͤnger und nach hinten laͤnger. 4. Crenilabrus rupestris Selby, Jago's goldsinny. 5. Salmo eriox L. Bull-Trout, Länge 20“, Gewicht 24 Pfd. D. 414, P14, Vs 10, K. 11, C. 19. Silbergrau mit wenig roͤthlich ſchwarzen Kreuzflecken; einerley mit Donovans Sewen t. 91 Im Magen ein Ammodytes laucea et Ceramium rubrum. 6. Gadus callarias L., Dorse; 6“ lang. D. 14, 18, 18, A. 20, 17, P. 18, V. 6, C. 24, Br. 7, ſelten. 7. G. minutus L., Poor. Sehr ſelten, 4“ lang bis 6. D. 13, 24, 20, A. 27, 22, P. 14, V. 6, C. 20, (mit vielen Seitenſtrahlen). Es gibt 9“ lange und 10%, II. S. 14. 8. Motella glauca Jenyns, Mackerell midge, 14“ lang, einerley mit Ciliata glauca Couch et M. mustela, ſelten. 9. Phycis furcatus Fleming, Fork-beard; ſehr ſelten. Länge 25“, Höhe 64, Gewicht 64 Pfd.; dritter Strahl am ue 3“, zweyte 2, erſter nur 10°, Bauchfloſſe 74“, Kopf “ 10°, D. 9 - 64, A. 54, P. 17, V. 1, C. 24, Br. 7. Lilagrau, unten blaſſer. Im Magen Cruſtaceen und 2 kleine Merlangus vulgaris. 10. Platessa pola Cuv., Pole. Die Strahlen in den Floſſen ſehr verſchieden, in der Ruͤckenfloſſe 102 — 110, Steiß⸗ floſſe 86—100, Bauchfloſſe 6, Bruſtfloſſe 1112, Schwanz: floſſe 22 — 25, Kiemenſtrahlen 5. Länge 17; Farbe gelblich⸗ braun. Im Magen Solen pellucidus s. minutus, Ophiura, Cruſtaceen und Planarien, auch Bulla lignaria. 11. Solea lingula Rondelet p. 260. Willughby p. 102. t. 8. f. 1. Laͤnge 33“, R. 66 — 72, St. 54 — 56, Br. 4, B. 5, Sch. 18; einerley mit Monochirus minutus Parnell. D. 72 oder 76, A. 56 od. 59. Solea ligula Rondelet 44“ lang. 12. S. variegata iſt verſchieden 22“ lang, hat dunkle Flecken und Querbaͤnder, Schuppen kleiner (Donovan V. t. 117.) D. 63, A. 49, P. 4, V. 4, C. 19. Risso's Monochirus pegusa, wahrſcheinlich nicht verſchieden. 13. Anguilla latirostris Farrell. Im Sey tember 1834. wurde mir zu Toome in der Grafſchaft Antrim eine Art von Aal beſchrieben als ſehr verſchieden von derjenigen Gattung, welche hier in großer Menge gefangen wird, wenn ſie im Herbſt aus den Lough Neagh ins Meer zieht. Man nannte ihn Cul- loch oder Hunter-Eel und behauptete, er unterſcheide ſich ſo— wohl im Ausſehen als in der Gefraͤßigkeit vom andern. Ein verſtaͤndiger Fiſcher an einer andern Stelle des Sees nannte ihn Gorb-Eel, was mithin ſeine Gefraͤßigkeit bezeugt, wie auch Pennants Namen Glut-Eel (Gor bedeutet Dickbauch). Er glaubt, ſie lebten vorzuͤglich von Pollan (Coregonus pollan), weil ſie dieſelben oft aus den Netzen freſſen. Auch hält er dieſe Gattung für einen Standfiſch im See, wo man ihn den Sommer durch mit Nachtleinen faͤngt, woran große 607 Würmer oder kleine Baͤrſche (perch). 6 Pfd. iſt das hoͤchſte i ekannte Gewicht. 0 r ſab ich zu Belfaſt große Mengen dieſes Aals, nehm⸗ lich X. latirostris, welche aus der genannten Gegend kam. Ein Freund, der zu angeln pflegt, ſagte mir, er habe aͤhnliche aus dem Lough-Erne auf dem Markte in Enniskillen geſehen. Jemand ſchreibt mir von Portumna, er finde ſich auch im Fluſſe Shannon und freſſe viele Fiſche. 8 Sale ſagt, der breitnaſige Aal unterſcheidet ſich in ſeiner Lebensart nicht vom andern. Unter einigen Tauſend Aalen in Netzen gefangen zu Toome am 24. September bemerkte ich keinen breitnaſigen und auch nicht auf den Maͤrkten von Bel⸗ faſt; umgekehrt bemerkte ich unter den breitnaſigen, wenn ſie hier zu Kaufe ſtanden, keinen gemeinen Aal. Der breitna⸗ ſige kommt im Sommer auf den Markt, der ſpitznaſige im Herbſt; der obige Fiſcher ſagte jedoch, er habe beide Gattungen zuſammen an ſeinen Nachtleinen gefangen; auch erkenne er den breitnaſigen noch waͤhrend er unter Waſſer ſey an dem größern Widerſtand an der Schnur und oft kam er ganz um dieſelbe gewickelt herauf, indem er ſuchte, von der Angel loszukommen. In den Sommermonaten kommt der breitnaſige mit der Fluth herein uͤber die Baͤnke der Belfaſtbay und wird gefangen von Aalſtechern. Ein 42“ langes Stuͤck von der Kuͤſte von Antrim mitten im Winter hatte verhaͤltnißmaͤßig alle Kennzeichen der größten Stuͤcke; die fleiſchige Erhöhung vor dem Nacken an jeder Seite des Kopfes war ſehr deutlich. 5 14) Ammodytes tobianus Bloch. Selten an den Küften von Irland in Vergleich mit A. lancea. Von der letztern bekam ich Stucke von der Kuͤſte von Kork; auch fand ich die⸗ ſelbe oft im Magen des Cabliaus (Cod) und anderer Fiſche. Das ſind auch die bey Mapo und an Giants Cauſeway. An der Kuͤſte von Down werden im Sande zwey Gattungen Sandaal fangen; der großere heißt Snedden, der kleinere Sand-Eel; werden auch in der ganzen Gegend fuͤr zweyerley Fiſche gehal— ten. Ich war zur Ebbezeit bey Tag dabey, wo man A. to- bianus et lancea durcheinander herauszog. Die Fiſcher fahren mit einem ſichelfoͤrmigen Haken in der rechten Hand durch den Sand gegen die linke, womit der Fiſch in einen angebundenen Korb geſteckt wird. A. tobianus ſey ſeltener als A. lancea und fehle bisweilen ganz. Die groͤßte Zahl, welche ein Fiſcher während einer Ebbe bekommen hat, war 14. Sie werden maaß⸗ weiſe verkauft; das Quart von A. lancea koſtet 2 Pence, von den Sneddens die Hälfte mehr, weil fie großer find, Auf meine Frage, wie man beide Gattungen unterfcheide , wenn fie gleich groß find, ſagte mir einer, durch die verſchiedene Ge⸗ ſtalt, beſenders des Kopfs, ein anderer, er unterſcheide ſie allein durch die Farbe. Jeder zog ohne weiteres die A. tobianus aus einem Korbe unter einer Menge von A. lancea hervor. Dieſe Fiſcherey wird hier taͤglich betrieben mit Ausnahme des Winters, wo ſie voll Laich ſind und nicht fuͤr eßbar gehalten werden. Sonſt werden fie von allen Volksclaſſen gegeſſen; in unſerm Wirthshaus mit Salmen auf den Tiſch geſtellt. Die armen Leute trocknen fie in der Sonne auf Tiſchen vor den uͤtten. 1215 27. Auguſt wurden bey New“ Caſtle drey Meilen ſuͤdlich von Dundrum waͤhrend der Morgen-Ebbe eine Menge gefan⸗ gen von einigen 40 Quart. Des Abends zaͤhlte ich 80 Fiſcher; ſie hatten zwey einfpännige Karren bey ſich. Ich ſah daſelbſt viele Schweine an den Strand laufen und nach den Sandaalen wuͤblen; A. tobianus iſt übrigens hier ſeltener als bey Dun: a | 608 drum. Einige Meilen noͤrdlicher ſah ich im May nur wenige A. tobianus unter den Sandaalen, welche die Fiſcher als Koͤder brauchten und im März bekam ich einen mit zwey K. lancea aus dem Magen der Meerforelle (S. trutta). Ein Fiſcher un⸗ terſchied ſie nicht, ſagte aber, es gebe groͤßere, welche wegen der Farbe Green-backs heißen, die gemeinen dagegen Sand-Eels; jene groͤßern find ohne Zweifel A.tobianus. Der groͤßte maß 18“. D. 56. P. 18 N CZ 5 N Der erſte Ruͤckenſtrahl ſehr kurz; Faͤrbung dunkelblaͤulich gruͤn, A. lancea ſandfarben wie Atherina presbyter, aber theilweiſe blaͤulichgruͤn an Ruͤcken und Seiten. Ich zog aus dem Maul eines ſolchen Fiſches einen kleinern von ſeiner eigenen Gattung. 15) Der größte Ammodytes lancea maß 8’. Ruͤckenfloſſe faͤngt an uͤber dem letzten Viertel, nicht uͤber der Mitte der Bruſtfloſſen. D. 54. PA. A, C 16) Syngnathus typhle L., Pipe-Fish. Ein Stuͤck 8“ lang, gefangen bey Glendore, Grafſchaft Cork; auch eines aus Larne⸗lough, Grafſchaft Antrim im Sommer, nur 14“ lang. 17) Syngnathus aequoreus Linne. Ein Stuͤck zu Voug⸗ hal Grafſchaft York 19“ lang, Ruͤckenſtrahlen 40; ein anderes im Herbſt bey Larne, Grafſchaft Antrim, 213“ lang, Ruͤcken⸗ ſtrahlen 413 ein anderes im Maͤrz an der Grafſchaft Down 22“ lang, Ruͤckenſtrahlen 46, Schwanzſtrahlen 8 (durch die Linſe). Die Fiſcher kennen ihn nicht. g bunt. 18) S. ophidion Bloch. Zwey Stuͤck bey Glendore und Moughal; eines Schuh lang mit 41 Ruͤckenſtrahlenz ein anderes 14“ lang im July. 5 f 19) Hippocampus brevirostris Cuvier? Das erſte ge— fangene Stuͤck an Irland erwähnt 1837. p. 58.3 ein anderes im July bey Belfaſt. N 5 20) Petromyzon Planeri Cuvier. Zwey Stuͤck bey Naas, Grafſchaft Kildare; eines 43“ lang mit der Analſcheide 2“ô lang; Gebiß wie bey P. fluviatilis. Das andere 5“ lang; ein anderes im April aus dem Fluſſe Shannon 43“ lang; auch aus dem Fluſſe Inch, nordoͤſtlich von Voughal. S. 359. Walker-Arnott: Über die Rhizophoreen. Die Sippe Rhizophora iſt als eine Unterordnung zu be⸗ trachten. N Calyx 4—12 fidus, persistens: Aestivatio valvata. Pe- tala sessilia 4 14, calyei inserta ae ejus lobis alter- nantia. Stamina 8 vel plura, ibidem inserta: Filamenta discreta. Antherae biloculares, longitudinaliter intus de- hiscentes. Discus carnosus eto. Ovarium plus minusve cohaerens 2 — 4 loculare, loculis biovulatis, rarius disse- pimentis obsoletis, uniloculare, sex ovulatum: Ovula ad apicem axis centralis suspensa. Stylus unjcus. Stigma 2—4 dentatum vel simpliciusculum. Fruetus coriaceus unilocularis monospermus, ad apicem inchoante germi- natione, embryonis radieula et tigello in clavam longissi- mam produetis perforatus. Semen pendulum. Albumen nulkım. Cotyledones planae. Radicula supera. Rami op- positi; folia simplicia opposita integerrima, coriacea, glabra. Stipulae interpetiolares, convolutae, caducae. Peduneuli axillares. enliie ) eng 1 Bey manchen haben die Blumenblaͤtter 3 Borſten, bey an⸗ dern keine f 4% i A, 1) Rhizophora mangle (racemosa), 2 mucranata (eande- ria Wallich)) 3 conjugata (candelaria De Candolle, apienlata Rheede VI. t. 34. Rumphi III. t. 7 1 609 2) Ceriops n.; eandolliana (Rhizophora timoriensis D. €. 2); roxburghiana (Rh. decandra ). 3) Kandelia rheedei (Rh. candel). 4) Bruguieria gymnorhiza (Mangium celsum Rumph III. t. 68., Gaertner III. t. 45.); eylindrica ( Mangium digitatum Rumph III. t. 70.); rheedei (B. gymnorhiza Lamark. Rheede VI. t. 31. 32. Rumph III. t. 69.); australis; eriopetala; caryophylloides (Rumph III. t. 78.); malabarica Reede VI., t. 33., parviflora ( Rhizophora eylindrica Roxburgh et Wallich) ; sexangula. - Fruetus semiadhaerens Pelala4 K I. Rhizophora L. Petala 5 Stamina 10 + IL Ceriops Arn. III. Kandelia W. et A. IV. Bruguieria LHer. Stamina indefinita - - - - Fructus omnino adherens - - I. Petala margine villosa. Folia obtusa --- - - - Folia apieulata - - - - Petala glaberrima II. Petala apice triseta Petala versus apicem se- toso-ciliata - - - III. (Unica species) IV. Petala apice nuda. Tigelli eostati :!:! B. gymnorhiza Bl. Tigelli læves B. eylindrica Bl. Petala apice setigera. Calyeis laciniæ 9—14 fructifere erectiusculæ Petala (salva basi) glaberrima B. Petala basi lanata secus margi- nes pilosa - - Bt. australis Cunn. Petala secus margines sericeo- hirsutissima - - B. Calyeis laciniae 8, fructifere pa- tentes Peduneuli sub 3-flori; ovarium 2-loculare. Folia utrinque acuta; peduneuli petiolo breviores B. Folia utrinque acuminata; pe- dunculi pet. æquantes B. Pedunculi multiflori; ovarium 3-leulare - - = - . Mangle L. . mucronata Lam. ‚ conjugata L. . eandolliana Arn. Roxburghii Arn. Rheedei W, et A. na ann rheedei Bl. eriopetala W. et A. earyophylloides Bl. malabarica Arn, B. parviflora Arx. Auszuſchließen find Olisbea rhizophoraefolia = dingia psiadioides Hooker. Carallia — Baraldeia, Diatoma et Petalotoma, unter⸗ ſcheidet fih von Rhizophora durch nagelfoͤrmige Blätter und von allen durch den einfächerigen Groͤps wie bey Kandelia. Carallia ceylanica, corymbosa (Rheede V. t. 13.), si- nensis, integerrimum. C. baraldeia (Baraldeia madagascariensis) hat ſchwach gezähnte Blätter, 5 Blumenblaͤtter und 10 Staubfüden; die indiſchen nie weniger als 6 Blumenblaͤtter. Robert Brown hat die Verwandtſchaft von Cassipourea oder Legnotis mit dieſer Ordnung bemerkt, ſonſt verwandt mit den Salicarien; ſoll eine ganze Narbe haben und 3—4 mal fo viel Staubfaͤden als Blumenblaͤtter. Eine Pflanze von Prinz Iſis 1844. Heft 8. 7 Guil- 619 Wales Inſel iſt vielleicht Mierotropis coriacea, hat die Narbe der Carallia, nur zweymal ſoviel Staubfaͤden als Blumenblaͤt— ter, iſt mehr verwandt den Rhizophoreen als der Cassipourea, aber ein Mittelglied; Groͤps frey, mehrfaͤcherig, mit mehr als 2 Samen wie bey Cassipourea. Groͤps unten und eine Scheibe zwiſchen demſelben und den Blumenblaͤttern mit den Staubfaͤ⸗ den unten an der Scheibe wie bey den Rhizophoreen. Cassi- pourea und die Penangpflanze haben fleiſchiges Eyweiß, hier die Samenlappen halbrund, dort ſeyen ſie flach. Deßhalb telle ich meine Pflanze als eigene Sippe auf. Dryptopetalum coriaceum S Microtropis coriacea Wal. lich? Pulo- penang. Die Charactere find Überall gegeben nebſt eritiſchen Bemerkungen. S. 374. Ch. Babington, über Habenaria bifolia et chlorantha. Meine Orchis bifolia iſt Linne's Orchis bifolia und Rei⸗ chenbach's Platanthera brachyglossa: Anthera oblonga, truncata: loculis parallelis. Reichen bach 's P. bifolia halte ich fuͤr meine Habenaria fornicata, aber zweifelhaft. Meine Habenaria chlorantha iſt wirklich Reich enbach's Pl. chlorantha, Icongr. t. 853. Anthera inferne duplo la- tiore truncata: loculis oblique ascendentibus et apice con- vergentibus. S. 413. J. Stork, tiber Zootoca vivipara. Desmareſt, Daudin und Andere halten dieſe Echſe fuͤr eyerlegend; fie lege die Eyer an ſonnige Mauern uſw. In Schottland ift fie Ovo-vivipara, wie ich ſelbſt geſehen habe bey ſolchen, die bey mit lebendige Junge zur Welt brachten 1827. 28. 29. Eine, gefangen am 19. Juny 1829., warf 9 Junge am 27. July, in membranoͤſen Saͤcken. Die Jungen waren ſchwaͤrzlich braun und ſehr ruͤhrig, ſtarben aber aus Man⸗ gel an Nahrung nach 14 Tagen. Die Mutter fraß Fliegen. Sie lag zuſammengerollt in Moos in einer Schachtel bis Weih⸗ nachten: nur im October krabbelte ſie heraus und legte ſich an die Sonne; ſtarb im Winter, wahrſcheinlich wegen Kälte, J. Gray: In Sicilien entdeckte man einen Stachel eines Meerigels 8“ lang und faſt 14 im Umfang. Nr. VI. Auguſt 1838. S. 418. L. Jenyns, uͤber brittiſche Spitzmaͤuſe. S. 428. J. Hooker, uͤber Jatun condenado (Lycopo- dium catharticum), Mittel gegen Ausſatz bey den Indianern von Columbien. Taf. In Hooker und Grevilles Enumeratio Filicum in bot. Mise. II. etc. find 200 Gattungen aufgefuͤhrt aus aller Welt; liefern blauen Farbenſtoff, aber nur L. elavatum wurde in der Medicin gebraucht, auch zu Feuerwerken. Das neue Baͤrlapp iſt ein wirkſameres Mittel gegen den Ausſatz als das Cugehimehullo (Jonidium parviflornm); hat eine Frau in 14 Tagen geheilt; purgiert ſtark. Beſchrieben. ©. 437. W. Hooker, über Erythræa diffusa Taf.; in England. Griſebach zu Berlin erkannte ſie fuͤr Gentiana scilloides von den Azoren. E. littoralis = cspitosa = linearifolia. E. pulchella = ramosissima = meyeri. E. centauroides — tenuiflora, arenaria, latifolia. S. 431. G. Johnston, Miscellanea zool. — Phyllinae, tab. S. 463. Gardner ſchreibt aus Fernambuco: Gegend flach und ſandig. Viele Meilen um die Stadt alles voll Cocospalmen mit Anacardium oceidentale im October voll 39 611 gelber oder roͤthlicher Früchte, Mangifera indica, Artocarpus ineisa et integrifolia mit ungeheuren Fruͤchten. Turnera trioni- flora, Richardsonia, Boerhavia hirsuta, Argemone mexicana. In Suͤmpfen Pontederia paviculata, Hydrolea spinosa, Ammannia. Auf Brachfeldern Elytraria tridentata, Augelonia ‚puhes- cens, Monnieria trifolia, Conoclinium prasiifolium. Im Gebuͤſch Hirtella racemosa, Jatropha urens, gossypi- folia, faft wie ein Baum. An Zaͤunen Mimosae, Malpighiae, Bignoniae, Ipomeae, Leguminosae, „Stizelobium urens., Cuscuta graveolens? Mimosa pudica. An Ufern Anona palustris, Avicennia tomentosa, lucida, Laguncularia racemosa, Limnocharis commersonii, Utrieu- laria, Nymphæa ampla, Caladium baumartig. Pangatium indicum, Avicennia nitida 5‘ Umfang. Parkeria pteridioi- des, Jussigea natans, Azolla magellanica, Pistia stratiotes. An trockenen Orten Cuphea flava. In Gaͤrten eine Moquilea heißt Oytycera. Oyty, eine gelbe eßbar Pflaume wie Stachelbeere. In den Waͤldern viele Myrten, wenig Melaſtomen, viele Coccoloba et Vismia brasiliensis wie ein kleiner Baum, viele Byrsonima; einige Eschweilera parvifolia; ſchoͤne Baͤumchen mit gelben Blumen. Schlingpflanzen: Gomphia ‚acuminata mit goldgelben Riſpen, Trigonia, Combretum mit wohlrie⸗ chenden gelben Blumen; Bromelien und Aroiden, keine Farren, Begonien, Piperaceen und Orchiden, weil der Boden zu trocken. Epidendrum einnabarinum prächtig, über 6“ hoch; Stachy- tarpheta prismatica. Das Land angepflanzt mit Mandioca um ein deutfches Dorf Catuca, 18 Meilen weſtlich von Fernambuco; dann Urwaͤlder. Coutoubea spicata, Vochysia, Moronobea coccinea, Ama- ryllis belladonna, Cochlospermum serratifolium 15“ hoch. Sapindus, Acacia tortuosa 15' hoch. Gustavia augusta mit nelkenbraunen Blumen ſo groß wie Seeroſen. An der Kuͤſte Genipa americana, ein ſchoͤner großer Baum mit blaßgelben Blumen. Anacardium occidentale, deſſen Fruchtſaft ein ans genehmes Getraͤnk für den muͤden Reiſenden iſt; der Manguaba— Baum von Braſilien nur hier angebaut, klein, wie ein Apfel— baum mit Birkenzweigen, gehört zu den Apoeyneen; Frucht wie Orlean-Pflaume, gelblich, einerſeits roth geſtreift, ſehr ſchmack— haft, haͤufig auf den Maͤrkten. Curatella americana heißt Cashew brava (wilde) wegen der Aehnlichkeit der Blätter; Jacquininia armillaris, Sophora littoralis, Krameria ixina. S. 473. Erſchienen: Eyton, aMonograph on the Anatidae 1838. 4.; praͤchtig mit Anatomie und Abbildung von Skeleten und Luftroͤhren. Beſchrrieben 125 Gattungen, 6 abgebildet. S. 482. Gray, über das Geſchlecht der Patellen (Limpet). Man betrachtet ſie als Zwitter, was ſicherlich nicht der Fall iſt, wie ich ſchon vor mehrern Jahren bemerkt habe: aber dennoch kann ich keinen aͤnßerlichen Unterſchied angeben außer einer ge— ringen Veraͤderung in der Farbe. Im Herbſt unterſcheidet man ſie leicht durch einen Einſchnitt laͤngs der rechten Seite des Fußes, wo die Maͤnnchen eine weiße, milchige und glasartige Fluͤſſigkeit zeigen; die Weibchen dagegen mit einem dunkleren Fuß, eine große Menge runder Eyer, ſchwimmend in einer durch— ſichtigen klebrigen Fluͤſſigkeit. Das kann nicht von zwey Zu: ſtaͤnden derſelben Fluͤſſigkeit herruͤhren; denn ich habe darinn bey Hundert Exemplaren von verſchiedener Größe und zu ver⸗ ſchiedener Zeit keinen Mittelzuſtand angetroffen, wohl aber die Die Frucht 612 Eyer auf verſchiedenen Stuffen der Entwickelung; anfangs dun⸗ kel und undurchſichtig, ſpaͤter mehr durchſichtig; Foͤtus bekam ich nie zu ſehen. Die groͤßern Patellen machen oft Loͤcher in die Kreide, wie ich gezeigt habe in den philosophical Transact. 1835. Patella pellucida findet ſich bisweilen an Fucus di- gitatus, jedoch meiſtens in Hoͤhlen, welche ſie an der Unterſeite der Wurzel ausgefreſſen haben, oft 1“ tief. Der Tang, den ſie bewohnen, haͤngt an Felſen, die nur bey ſehr tiefer Ebbe an die Luft kommen; daher ſieht man die Thiere nur, wenn man die Wurzel mit dem Kraut herauszieht; das hat uͤbrigens ſchon Le Gentil bemerkt in Mém. Acad. 1788. Häufig an der Kuͤſte von Suffer und bey Berwick am Tweed. Alte Geographie des kaſpiſchen Meeres, des Kaukaſus und des ſuͤdlichen Rußlands, nach griechiſchen, roͤmiſchen und andern Quellen, erläutert von Dr. E. Eichwald, Profeſſor zu Wilna, jetzt Mitglied der Academie zu Petersburg. Berlin bey Morin. 1838. 8. 593. Taf. 7. Bey einem Naturforſcher kann man nicht wohl eine ſolche Special-Kenntniß der aſiatiſchen Sprache und der Alten übers haupt vorausſetzen, wie wir ſie hier finden. Um ſo mehr muß man ſich uͤber eine ſolche Vereinigung von naturhiſtoriſchen, philologiſchen, archaͤologiſchen und ethnographiſchen Kenntniſſen freuen, doppelt, da fie ſich bey einem Naturforſcher finden, wel cher gelernt hat, die Dinge in der Regel ſchaͤrfer anzuſehen, als ein anderer. Viele haben ſich bemüht, die Gegenden, Fluͤſſe, Berge, Städte und Völker des nördlichen Aſiens und des oͤſt— lichen Europas noͤrdlich dem ſchwarzen Meere zu beſtimmen, welche bey Herodot, Plinius, Strabo, Ptolemaͤus und andern Alten genannt werden; Wenigen aber iſt es, wie dieſes gelehrte Buch zeigt, gelungen, dieſelben richtig zu treffen. Es iſt hier eine Sachkenntniß, eine Vergleichung und ein Scharf— ſinn entwickelt, uͤber die man billig erſtaunen muß. Das Werk gibt eine ganz neue Anſicht von dem alten Zuſtande des ſuͤd— lichen Rußlands; ja es ſchließt gewiſſermaaßen eine ganz neue Welt auf, in welcher man nichts als Wunder ſieht, Wunder aber, welche hier natuͤrlich werden. Den reichen Innhalt nur einigermaaßen anzugeben, iſt uns unmoͤglich. Das Buch muß ſelbſt ſtudiert werden von jedem, der ſich um die Geographie jener alten Laͤnder bekuͤmmert ſowie um die Geſchichte jener Voͤlker, und um ihren Einfluß, den ſie auf die Umgeſtaltung Europas und vorzuͤglich unſers Deutſchlands hatten. Die al⸗ ten Wohnſitze unſerer Vorfahren, ſowie ihr allmaͤhliches Vor⸗ ruͤcken in unſere Gegenden wird hier deutlich. Dabey werden eine Menge Orte beſtimmt, welche niemand anders beſtimmen konnte, als wer jene Gegenden, wie der Verfaſſer, bereiſt hat. Alle Kriegszuͤge der Alten von Darius an werden beſchrieben, und die Wege nachgezeichnet, welche ſie genommen haben. Dazu ſind fuͤnf Charten beygelegt, welche die Fluͤſſe, Gebirge und die Sitze der Voͤlkerſchaften dem Auge deutlich machen. Das Werk zerfaͤllt in zwo Abtheilungen. Die erſte enthaͤlt die alte Geographie der Oſtſeite des caſpiſchen Meeres mit drey Charten; eine von Dubrowin-Kirillow, welche den alten Lauf des Oxus aus dem Aralſee in das kaſpiſche Meer dar— ſtellt; eine von Woodroof bey Hanway, welche einen Theil der Oſtkuͤſte des kaſpiſchen Meeres mit dem balchaniſchen Meer⸗ buſen, worein der Oxus fiel, darſtellt; endlich eine von Baſ⸗ ſargin, welche das gegenwaͤrtige Altwaſſer des Oxus darſtellt. 613 Der zweyte Theil enthält die alte Geographie des Kaukaſus und des ſuͤdlichen Rußlands mit zwo Charten; eine mit den alten Voͤlkern des ſuͤdlichen Rußlands, des kaſpiſchen und ſchwar⸗ zen Meers, ſowie des Kaukaſus; die letzte endlich iſt die neue illuminierte, Charte des Kaukaſus vom ruſſiſchen Generalſtab, welcher auch des Verfaſſets Reiſe auf dem kaſpiſchen Meere beyliegt. Im erſten Theil wird ausfuͤhrlich erläutert die alte Oſt— kuͤſte des kaſpiſchen Meers, zuerſt, was Herodot davon ſagt, deſſen Arares der Verfaſſer für denjenigen Theil des Oxus er⸗ klaͤrt, welcher aus dem Aralſee in das kaſpiſche Meer floß. Nach Herodot werden Alexanders Zuͤge geſchildert, wie ſie bey Curtius Rufus, Pomponius Mela und Arian vorkommen; ſodann das, was Plinius darüber ſagt, Pto— Urmaͤus und Ammian Marcellin. Darauf folgen. die arabiſchen Geographen mit großer Ausfuͤhrlichkeit; endlich was durch neuere Reiſendeſ über die Natur dieſer Länder bekannt gemacht worden iſt. Den Schluß macht eine geologiſche Schil— derung des Landes und eine Reihe von Barometer-Beobach⸗ tungen. In den Beylagen, S. 205 — 288., erklaͤrt der be⸗ ruͤhmte Orientaliſt Fraͤhn Innſchriften, welche Eichwald zu Derbent, Gelathi und Baku copiert hat, abgebildet auf drey Tafeln. Der zweite Theil ſchildert die alte Geographie und die Voͤl⸗ ker des Kaukaſus von S. 241. an. Auch hier werden critiſch durchgegangen Herodot, Diodor, Strabo, Plinius, Pomponius Mela, Dionyſius Periegetes, Ptole— maͤus, Ammian Marcellin, die byzantinifhen Schrift ſteller; ſodann kommen die Voͤlker beſonders, wie Iberer, Al⸗ baner, Lazen, Apſilier, Suanen, Meſchier, Miſinianen, Abas— gen, Zicchen, Tuͤrken, Patzinaken, Komanen, Madſchiaren, Chaſaren, Uzen, Bulgaren, Wenden, Ruſſen, Gothen, Mon— golen. Hieraus ſieht man, mit welchem Fleiß dieſes Werk bearbeitet und welch' ein Reichthum von Thatſachen darinn zu finden iſt. Populäres aſtronomiſches Hand - Wörterbuch von Dr. J. E. Nürnberger, geh. Rath zu Landsberg in Preußen. Kempten bey Dannheimer. Heft IV. 1843. 8. S. 289 — 384. T. 8. Wir haben die fruͤheren Hefte dieſes nuͤtzlichen Unternehmens ſchon ruͤhmlichſt angezeigt, und brauchen daher jetzt nur auf die Raſchheit der Fortſetzung aufmerkſam zu machen. Dieſes Heft enthaͤlt außer vielen kleinen Artikeln die Ecliptik, die Ele⸗ mente der Bahn, Elongation, Entfernung, Epacten, Epheme⸗ riden, Epoche, Erdachſe, Erde. Der letzte Artikel iſt beſonders ausfuͤhrlich und gruͤndlich behandelt, und wird ohne Zweifel den Beyfall des groͤßern Publcums gewinnen. Bey den Darſtel⸗ lungen ſind die ſchwierigen Berechnungen vermieden, und der Verfaſſer hat uͤberall geſucht, die Entwickelung dem gemeinen Verſtande ſo einleuchtend als moͤglich zu machen. Gemälde der phyſiſchen Welt oder unterhaltende Darſtellung der Himmels- und Erdkunde, von J. G. Sommer. Prag bey Calve. Dritte Auflage. III. 1843. 8. 347. T. 2. \ Auch von diefem ungemein populären Werke haben wir wie⸗ derholt zu reden Gelegenheit gehabt. Die dritte Auflage beweiſt 614 zur Genuͤge, daß es den rechten Ton getroffen und gern an⸗ gehoͤrt wird. Der vorliegende Band enthaͤlt die Beſchreibung der fluͤſſigen Oberflaͤche des Erdkoͤrpers mit ſehr vielen Verbeſſe⸗ rungen und Vermehrungen, beſonders bey den Abſchnitten uͤber die Quellen, Fluͤſſe und Seen, zum Theil auch bey dem Meer. Nach einer Darſtellung der Verhaͤltniſſe des Waſſers überhaupt folgt die vom Urſprunge der Quellen und von ihrer Tempera⸗ tur und den Beſtandtheilen, nebſt einer Aufzählung der merk— wuͤrdigen Quellen. S. 112. folgen die Fluͤſſe mit ihrem Lauf, Gefaͤll, Waſſermenge udgl.; S. 174. die Seen und Suͤmpfe, nebſt einer Ueberſicht der Flußgebiete auf der ganzen Erde; S. 337. das Meer, ſeine Groͤße, Hoͤhe, Leuchten, Tempera⸗ tur, Bewegung, Strömungen, Ebbe und Fluth, welche beſon⸗ ders klar dargeſtellt ſind. Dann folgt die Betrachtung der ein⸗ zelnen Meere. Man muß dem Verfaſſer das Zeugniß geben, daß er geſucht hat, vollſtaͤndig zu ſeyn und alle Verhaͤltniſſe in einer freundlichen Sprache darzuſtellen, daß fie jedem verſtaͤnd⸗ lich werden, der nur einige Uebung im Leſen ernſthafter Buͤ— cher hat. Die Tafeln ſtellen vor die Natur des arteſiſchen Brunnens, ſowie die Quellen der Donau, welche bekanntlich nicht in Don⸗ eſchingen entſpringt, ſondern auf den hoͤchſten Ebenen des Schwarz⸗ waldes, und zwar in zween Baͤchen, Brigach und Breg, in der Naͤhe von Triberg. Man darf dieſes Buch mit Ueberzeu— gung empfehlen. Handbuch der Mineralogie zum Gebrauch fuͤr Jedermann, von C. Hartmann. Weimar bey Voigt. II. 1843. 8. 946. T. 12 — 30. (4 Thlr. 18 Gr.) Den erſten Band dieſes Werkes haben wir ſchon angezeigt. Von dem vorliegenden koͤnnen wir ebenfalls nichts anderes als Ruͤhmliches ſagen. Er iſt fleißig und ungemein vollſtaͤndig bearbeitet. Er enthaͤlt die Fortſetzung der ſpeciellen Mineralo⸗ gie, beginnt mit der Familie der Thone und fuͤhrt alle Claſſen zu Ende. Auf die Thone folgen die Granaten, die Edelſteine, Metallſteine. Dann folgt S. 151. die zweyte Ordnung oder die ſaliniſchen Steine, abgetheilt in die Familien des Kalkſpaths, Flußſpaths, Schwerſpaths, Gypſes, Steinſalzes. In der drit⸗ ten Ordnung S. 286. die ſaliniſchen Erze mit den Familien des Spahteiſenſteins, der Kupferſalze, Bleyſalze. In der vierten Ordnung die orydiſchen Erze S. 400., die Eiſenerze, Zinn⸗ ſtein, Manganerze, Rothkupfererze, Weißantimonerze. In der fuͤnften Ordnung S. 501. die gediegenen Metalle. In der ſechsten Ordnung S. 544. die geſchwefelten mit ihren verſchie— denen Familien. In einem Anhange S. 767. werden eine Menge von Mineralien aufgefuͤhrt, welche noch nicht hinlaͤnglich beſtimmt und daher noch nicht einzuordnen ſind. Die Einthei⸗ lung der Erze, nicht nach den einzelnen Metallen, ſondern nach ihren Verbindungen, welche wir in unſerer Schrift: Grund⸗ zeichnung des naturlichen Syſtems der Erze. Jena bey From— mann. 1809. aufgeſtellt haben, iſt nun endlich durchgedrungen. Weiß hat ſie angenommen und viele andere; ſo nun auch der Verfaſſer. Die Naturphiloſophie iſt alſo doch zu etwas gut. Bey den Gattungen find uͤberall Holzſchnitte eingedruͤckt, welche das Studium ungemein erleichtern. Außerdem ſind zahl: reiche Figuren auf den 30 Tafeln, ſo daß dieſes Werk allen Etforderniſſen entſpricht, welche man beym gegenwaͤrtigen Stand an die Mineralogie machen kann. Daß bey jeder Gattung die 615 Synonyme ſtehen, die Characteriſtik der Cryſtalle, die phyſiſchen und chemiſchen Eigenſchaften, mehrere der beſſeren Zerlegungen und endlich das Vorkommen, verſteht ſich wohl von ſelbſt. Catalogus herbarii oder vollſtändige Aufzahlung der phanerogamiſchen und eryptogamiſchen Gewaͤchſe Deutſchlands, von E. Berger. Wuͤrzburg bey Voigt. J. 1841. 12°, 123. II. 1843. 238: Diete kleine Schrift enthält ein Verzeichniß der Pflanzen fuͤr die Beſitzer deutſcher Herbarien, geordnet nach Koch und Wall⸗ roth. Der erſte Theil enthaͤlt die Sippen und Gattungen nebſt Abarten; der zweyte Theil die Synonyme einmal nach der Reihe des naturlichen Syſtems bis S. 97., und ſodann nach dem Alphabeth. Die Arbeit iſt offenbar ſehr fleißig gemacht und zweyſpaltig gedruckt, ſo daß die Namen leicht in die Augen fallen. Unter jeder Gattung ſtehen die zahlreichen Synonyme, immer a linea mit dem Namen des Aufſtellers und mit Her⸗ aushebung der Abarten, ſo daß der Gebrauch ungemein bequem iſt, und wir keinen Anſtand nehmen, das Werklein zu empfeh- len. Es wird ein dritter und vierter Theil folgen mit den Eryptogamen, ſowie Tauſchtabellen. Der Verfaſſer iſt Beſitzer des Landgutes in Sickershauſen, unweit Wuͤrzburg, mit aus- gedehnten botaniſchen Gaͤrten und Anlagen, hat daher Zeit und Gelegenheit, ſowie Luſt und Kenntniſſe, ſich mit der genauen Beſtimmung der Pflanzen zu beſchaͤftigen. So viel wir wiſſen, hat ſeine Schrift auch bereits den Beyfall der gelehrten Bota⸗ niker erhalten. Phycologia generalis oder Anatomie, Phyſiologie und Syſtemkunde der Zange, bearbeitet von Dr. Fr. Tr. Kütz ing zu Nordhauſen. Leipzig bey Brockhaus. 1813. 4. 459. tabb. 80. (45 Thlr.) Ein Prachtwerk, welches dem Verfaſſer, dem Verleger und unſerm Vaterlande Ehre macht. Obſchon in der neueren Zeit ſehr verdienſtliche Werke dieſer Art erſchienen ſind, wie von La⸗ mouroux, Lyngbye, Agardh, Delle Chiaje, Poſtel und Ruprecht, und Meneghiniz; fo übertrifft dieſes doch alle an Voll⸗ ſtaͤndigkeit und Schoͤnheit der Zeichnungen, ohne Zweifel auch an Gruͤndlichkeit und microſcopiſchen Darſtellungen. Die ungemein zahlreichen Zerlegungen und microſcopiſchen Abbildungen find von dem Verfaſſer ſelbſt gemacht, binnen einer Reihe von drey Jah⸗ ren, und von Fritſch zu Nordhauſen ſehr deutlich und reinlich auf Stein gedruckt. Man hat nun ein Ganzes, welches alle Anſpruͤche befriediget, die man gegenwaͤrtig an die Wiſſenſchaft machen kann. Es wird lange der Codex fuͤr dieſe in ihrem innern Bau bisher noch nicht vollſtaͤndig gekannte Claſſe bleiben. Eine Darſtellung der anatomiſchen Ergebniſſe koͤnnen wir nicht mittheilen; wir müffen uns auf das Syſtem beſchraͤnken. Nachdem der Verfaſſer uͤber die Verbreitung und Unterſuchung der Tange geſprochen, handelt er von ihren chemiſchen Beſtand⸗ theilen, den organiſchen und nnorganiſchen; zu jenen zaͤhlt er auch Zucker, Farbenſtoffe, Oele, Harze und Saͤuren; zu dieſen Schleim, Gallert, Staͤrke und Zellenkuͤgelchen. Da der Ver⸗ faffer ſelbſt Chemiker iſt, fo hat er beſonders dieſen Gegenſtand gruͤndlich behandelt. Unter den Farbenſtoffen hat er außer dem Chlorophyll drey neue aufgeſtellt: Phycocyan, Phycerythrin und Phycohaͤmatin. S. 144. folgt die Anatomie und Phyſiologie, P} 616 wobey der Verfaſſer ſehr ins Einzelne geht, und namentlich auch umſtaͤndlich von der Fortpflanzung handelt. S. 145. beginnt das Syſtem, welches wir hier mittheilen. - Cassis I. Iso carpeae: Fruetus omnes uniformes, p. 145. Trib. I. Gymnospermeae: Semina pericarpio celluloso non inclusa. p. 146. Ordo I. Eremospermeue: Gymnocarpiis superficiariis, solitariis. Subordo 1. Mycophyceae: Algae raro coloratae. Fam. 1. Cryptococceae: Cryptococeus, Ulvina, Sphae- rotilus, . Fam. 2. Leptomiteae: Hygrococis, Sirocrocis, Lepto- mitus, Mycothamnion, Chamaenema, Nematococcus, Chio- nyphe. Fam. 3. Saprolegnieae: Saprolegnia, Mycocoelium. Fam. 4. Phaeonemeae: Stereonema, Phaeonema. Subordo 2. Chamaephyceae: Algae mieroscopieae virides. p, 159. Fam. 5. Desmidieae: Closterium, Mierotheca, Pent- asterias, Euastrum, Xanthidium, Staurastrum, Crucigenia, Merismopoedia, Scenodesmus, Tessarthra, Micrasterias, Sphaerastrum, Gomphosphaeria, Desmidium, Didymoprium. Fam. 6. Palmelleae: Protococeus, Mierohaloa, Bo- tryoeystis, Microcystis, Botrydina, Polycoceus, Palmella, Inoderma, Coecochloris, Gloeocapsa, Tetraspora, Palmo- gloea. Fam. 7. Hydrococceae: Actinococeus, Entophysalis, Hydrococeus, Hydrurus, Helminthonema. Subordo 3. Tiloblasteae: Algae flamentosae, cel- lulosae. p. 178. A. Gloeosipheae. a) Asemospermeae. Fam. 3. Oseillarieae: Spirulina, Oseillaria, Actinoce- phalus, Phormidium , Hydrocoleum, Chthonoblastus. Fam. 9. Leptotricheae: Leptothrix, Asterothrix, Sym- phiothrix, Synploca, Dietyothrix, Entothrix, Inactis. I Mesospermeae. Fam. 10. Limnochlideae: Limnochlide. Fam. 11. Nostoceae: Nostoc, Hormosiphon, Anabaena, Sphaerozyga, Cylindrospermum, Spermosira, Nodularia. Fam. 12. Seytonomeae: Drilosiphon, Scytonema, Sym- phiosiphon, Sirosiphon. : ec) Paraspermeae. Fam. 13. Lynybyeae: Siphoderma, Amphithrix, Leib- leinia, Lyngbya, Blennothrix. Fam. 14. CMlotricheue: Tolypothrix, Calothrix, Hy- pheothrix, Schizothrix, Schizodietyon, Dietyonema. d) Hypospermeae Fam. 15. Mastichotricheae: Merizomyria, Masticho- thrix, Mastichonema, Schizosiphon, Geocyelus. Fam. 16. Rirvularieae: Physactis, Heteractis, Chalar- actis, Ainactis, Limnactis, Rivularia, Dasyactis, Euactis. B. Dermatosipheae. a) Endospermeae. 9755 Fam. 17. Hormidieae: Hormidium, Goniotrichum, Al- logonium, Gloeotila, Schizogonium, Schizomeris, Bangia. Fam. 18. Ulotricheae: Ulothrix, Stygeoclonium. 617 Er Fam. 19. Conferveae: Oedogonium, Psychohormium, Conferva, Spongopsis, Rhizoclonium, Sphaeroplea, Cla- dophora, Crenacantha, Aegagropila, Spongomorpha, Pe- riplegmatium, Pilinia, Fischeria. m } Fam. 20. Zygnemeae: Mougeotia, Sirogonium, Stau- rospermum, Spirogyra, Zygnema, Zygnogonium. Fam. 21. Hydrodietyeae: Hydrodietyon. 50 Ectospermeae. Fam. 22. Protonemede: Gongrosira, Protonema. Fam. 23. Chantransieae: Chroolepus, Chantransia, Chlo- rotylium. Fam. 24. Draparnaldeae: Draparnaldia. Fam. 25. Ectocarpede: Ectocarpus. Fam.26. Sphacelarieae: Sphacelaria, Halopteris, Sty- pocaulon, Ballia, Chaetopteris, Cladostephus. Subordo 4. Dermatoblasteae: Algae membrana- ceae, cellulosae. p. 294. Fam. 27. Ulvaceae: Phyllactidium, Protoderma, Pra- siola, Ulva. Fam. 28. Phycoserideae: Phycoseris, Diplostromium, Phycolapathum. Fam. 29. Enteromorpheae: Enteromorpha, Chlorosi- phon, Stictyosiphon, Dictyosiphum. Subordo 5. Coeloblasteae: Algae utriculosae. p. 302. Fam. 30. Faucheriede: Botrydium, Vaucheria, Bry- opsis, Valonia. Fam. 31. Caulerpeae: Caulerpa. Fam. 32. Codieae: Codium, Rhipozonium, Halimeda, Corallocephalus , Rhipocephalus. Fam. 33. Anadyomeneae: Anadyomene. Fam. 34. Polyphyseae: Polyphysa, Acetabularia. Fam. 35. Dasycladeae: Cymopolia, Dasycladus, Asco- thamnion. Fam. 36. Chareae. Nitella, Charopsis, Chara. Ordo II. Cryptospermeae: Gymnocarpiis substantiae corticali vel medullari inmersis. p. 321. Fam. 37. Lemanieae: Thermocoelium, Lemania, Ha- Iysium. Fam. 38. Chaetophoreae: Chaetophora, Chaetoderma, Thorea. Fam. 39. Batrachospermeae: Batrachospermum. Fam, 40. Liagoreae: Liagora. Fam. 41. Mesogloeaceae: Cladosiphon, Myriactis, Phy- cophila, Corynophlaea, Corynephora, Mesogloea, Chor- daria. Ordo III. Pyenospermeae. Gymnocarpiis superficia- riis, in Soros consociatis. p. 333. Fam. 42. Chordeae: Chorda, Spermatochnus, Halo- rhiza. Fam. 43. Encoelieae: Encoelium, Halodictyon, Striaria. Fam. 44. Dictyoteae: Dichophyllium, Cuttleria, Stoe- chospermum, Spatoglossum, Haloglossum, Halyseris, Sty- popodium, Phycopteris, Zonaria, Phyllitis. Fam. 45. Sporochneae: Sporochnus, Carpomitra, Des- marestia, Arthrocladia. Fam. 46. Laminarieae: Phloeorhiza, Laminaria, Haf- gygia, Phycocastanum, Alaria, Costeria, Agarum, Tha- lassiophyllum, Lessonia, Macrocystis, Nereocystis. Iſis 1844. Heft 8. ———— — 618 Tribus II. Angiosnermede: Semina pericarpio cellu- loso inclusa. p. 349. Fam. 47. Fuceae: Splachnidium, Durvillaea, Hormo- sira, Ecklonia, Himanthalia, Fucus, Carpoglossum, Phy- socaulon, Scytothalia, Phyllospora, Sirococcus. Fam. 48. Cystosireae: Treptacantha, Halerica, Phylla- cantha, Cystosira, Hormophysa, Halidrys, Pycnophycus. Fam. 49. Sargasseae: Pterocaulon, Sargassum, Tur- binaria, Carpophyllum, Phycobotrvs. Fam. 50. Halochloae: Blossevillea, Spongocarpus, Halochloa, Myagropsis, Carpacanthus, Sirophysalis, Coc- cophora, Scaberia, Carpodesmia. Classis II. Heterocarpeae, Fructus biformes. p. 369. Tribus III. Paracarpeae: Tetrachocarpia vel exserta vel in strato corticali sine ordine nidulantia, intercel- lularia (nee loculis distinetis inclusa), p. 370. Ordo II. Trichoblasteae. Fam. 51. Callithamnieae: Callithamnion, Griflichsia, Halurus, Phlebothamnion, Wrangelia, Spyridia, Ptilota. Fam. 52. Ceramieae: Hormoceras, Gongroceras, Echi- noceras, Acanthoceras, Ceramium, Centroceras, Micro- cladia. Ordo II. Epiblasteae, p. 382. Fam. 53. Porphyreae: Porphyra, Hildenbrandtia, Peys- sonelia. Fam. 54. Spongiteae: Hapalidium, Pneophyllum, Me- lobesia, Spongites. Fam. 55. Corallineae: Amphiroa, Corallina, Jania. Ordo III. Periblasteae. p. 389. Fam. 56. Gymnophlaeaceae: Gynmophlaea, Helmin- thora, Naccaria. Fam. 57. Chaetangieae: Chaetangium, Thamnoclo- nium, Sarcophycus. Fam. 58. Halimenieae: Myelomium, Halimenia, Du- montia, Halarachnion, Catenella. Fam. 59. Caulaeantheae: Caulacanthus, Acanthobolus. Fam. 60. Gigartineae: Iridaea, Chondrydictyon, Gra- teloupia, Mastocarpus, Chondrus, Chondracanthus, Eu- hymenia, Constantinea, Callophyllis, Surcophyllis, So- lieria, Furcellaria, Gigartina. Fam. 61. Ithynchococceae: Rhynchococeus, Callible- pharis. Fam. 62. Cystocloniede: Cystoclonium, Hypnophycus. Fam. 63. Gelidieue: Acrocarpus, Echinocaulon, Ge- lidium, Ctenodus. Fam. 64. Sphaerococceae: Bowiesia, Sphaerococcus, Trematocarpus. Fam. 65. Tylocarpeae: Tylocarpus, Oncotylus, Pa- chycarpus, Phyllotylus, Coccotylus, Phyllophora, Acan- thotylus. Tribus IV. Choristocarpeae: Tetrachocarpia (nunquam exserta) loculis strato corticali distinetis inelusa. p- 413. Ordo IV. Azonoblasteae. p. 413. Fam. 66. Dasyeae: Das ya, Eupogonium, Trichothamnion, Fam. 67. Polysiphonieae: Polysiphonia, Helicotha- mnion, Halopithys, Digenea, Bryothamnion, Physcophora. Alsidium. 39 * 619 Fam. 68. Chondrieae: Lophura, Carpocaulon, Chon- dria, Acanthophora. Ordo IV. Coeloblasteae. p. 438. Fam. 69. Chondrosipheae: Bonnemaisonia, Chondro- thamnion, Chondrosiphon, Halosaccion. Fam. 70. Champieae: Champia, Lomentaria, Gastro- clonium. Ordo VI. Platynoblasteae. p. 442. Fam. 71. Delesserieae: Aeglophyllum, Schizoglossum, Inochorion, Cryptopleura, Phycodrys, Hypoglossum, De- lesseria. Fam. 72. Botryocarpeae: Neuroglossum, Botryocarpa. Fam. 73. Amansieae: Polyzonia, Amansia. Fam. 74. Rytiphlaeaceae: Rytiphlaea, Dietyomenia. Fam. 75. Carpoblepharideue: Carpoblepharis, Odon- thalia. Fam. 76. Plocamieae: Plocamium, Thamnocarpus, Thamnophora Fam. 77. Claudieae: Claudea. Bey den Claſſen, Zuͤnften, Ordnungen uſw. find die Cha— ractere in lateiniſcher Sprache, die weitere Beſchreibung deutſch; uͤberall die Synonyme. Es werden aber ſehr viele neue Gat— tungen beſchrieben. Es iſt nicht gut, daß der Aufſteller bey der Sippe fehlt: der Verfaſſer verliert ſelbſt dabey, weil man nicht einmal leicht ſieht, welche Sippen von ihm herſtammen. Bey der Namengebung hätte auch die vielfältige Wiederholung von einerley Lauten vermieden werden koͤnnen, beſonders Thrix, Siphon, Actis und dergleichen. — Tribus hätte nicht uͤber Ordo geſtellt werden ſollen. Auch iſt die Eintheilung in zwo Claſſen nicht gut, weil man dann keinen ſyſtematiſchen Namen für die Tange hat. Man ſollte hier, fo viel als moͤglich, beym Alten bleiben. . Die Diatomaceen hat der Verfaſſer weggelaſſen, weil er ſie in einer beſondern Schrift bearbeiten will. Bey der Claſſifica— tion beruͤckſichtigt er nicht bloß die Frucht, ſondern auch die Anatomie und die Entwickelungsgeſchichte des ganzen Stocks. Er unterſcheidet folgende Arten von Fruͤchten. Manche Tange tragen nur Samen, und dieſe nennt er Nacktfruͤchte (Gymno- carpia); andere ſind von einer Huͤlle umgeben — Huͤllenfruͤchte (Angiocarpia); bisweilen ſind mehrere vereinigt — Fruchtlager (Carpoma). Die Samen entſtehen aus den Zellen, ſind im⸗ mer roth und ſcheiden ſich freywillig aus. Die Huͤllenfrucht hat immer eine Oeffnung und iſt eigentlich nur ein Recepta- culum, wie bey den Feigen, gebildet von der Rindenſchicht. Bey den Iſocarpeen kommen beyderley Fruͤchte vor, jedoch nie bey einerley Pflanzenart; bey den Heterocarpeen ſind die Fruͤchte höher ausgebildet und immer bey verſchiedenen Indivi⸗ duen. Die eine Fruchtart enthaͤlt nie mehr als vier Samen — Vierlingsfrucht; die andere enthaͤlt viel mehr Samen in einer Huͤlle — Capſel. Außerdem unterſcheidet der Verfaſſer ſamen⸗ ähnliche Nebengebilde: Spermatoideen (fonft Antheridia), aus einer Anzahl von Zellenkuͤgelchen (Gonidien); Scheinſamen zeigen ſich als braune Köpfchen an der Oberfläche; Nebenſamen nur unter den huͤllenfruͤchtigen neben den wahren Samen als eine einzelne ausgefüllte Zelle. Man hielt fie für die Anfänge der wahren Samen. Er ſtellt 1540 Gattungen auf, wovon er faſt alle anatomiſch unterſucht hat. Uebrigens haben hier die Gattungen nicht den Werth wie bey den Bluͤthenpflanzen, ſon⸗ dern find zum Theil nur Entwickelungsſtuffen. Die ihm un: 620 bekannten Gattungen hat er weggelaſſen. Er führt übrigens 350 Sippen auf, wovon er 337 ſelbſt unterſuchen konnte. Der Verfaſſer vertheidigt den unmittelbaren Uebergang der niederen Pflanzen in Thiere und umgekehrt, beſonders bey den Diatomaceen. Achnanthes, Gomphonema ete. ſtellt er zu den Pflanzen, Frustulia, Naviculare ete. zu den Thieren. Bey den Desmidien hat er Staͤrkemehl gefunden. Manche Tange haben Aehnlichkeit mit Polypen-Stoͤcken; die Schwaͤmme laͤßt er noch unentſchieden. Manche ſchließen ſich an die Flechten an und ſelbſt an die Mooſe. Bey der Unterſuchung reichen einfache Linſen nicht aus: man muß die Schnitte ſehr fein mit einem Bartmeſſer machen. Der anatomiſche Bau wird ungemein genau dargeſtellt, und wir muͤſſen bedauern, hierinn dem Verfaſſer nicht folgen zu koͤnnen; daſſelbe gilt von der Fortpflanzung, welche er wieder— holt zu beobachten Gelegenheit hatte. Sie geſchieht durch Sa— men, Zellenkuͤgelchen (Gonidien), Keimknoſpen (Propagulen), Ausſchlagen (Prolificatio), Schoͤßlinge (Turiones), Sproͤßlinge (Stolones), Knoſpen (Gemmae) und Urbildung (generatio primitiva), welcher Theorie der Verfaſſer beytritt und verfchies dene, ſelbſt neue Gruͤnde dafuͤr auffuͤhrt. Einen wirklichen Ge— ſchlechtsunterſchied nimmt der Verfaſſer nicht an, wohl aber Andeutungen dazu. Bey vielen einzelnen Gattungen im ſyſte⸗ matiſchen Theile werden die beſondern Beobachtungen umſtaͤnd— lich und ſehr lehrreich mitgetheilt, ſo daß hier gleichſam die Be— lege fuͤr des Verfaſſers Theorie und Claſſification gegeben wer— den. Solche ausfuͤhrliche Schilderungen finden ſich beſonders bey Cryptococcus fermentum, Closterium, Protococcus, Oscillaria, Nostoc, Lyngbya, Bangia, Zygnema, Chara. Die Schrift hat eine befondere Erklärung der Abbildungen und ein Regiſter, ſo daß auch fuͤr die Bequemlichkeit geſorgt iſt. Namen ſtehen nicht auf den Tafeln, was man ungern entbehrt. Aus dieſer Anzeige wird man hinlaͤnglich den großen Werth dieſer Arbeit erkennen. Sie iſt jedem unentbehrlich, der ſich gruͤndlich uͤber die Natur dieſer Pflanzen unterrichten will; wird auch ohne Zweifel allgemeinen Beyfall finden. A. v. Juſſieu's Elementareurs der Botanik, abgefaßt nach dem Programm der Univerſitaͤt von Paris, überfegt von Schmidt⸗Goͤbel und J. Pfund. Prag bey Calve. | 1844, 8. Abth. I. 239. T. 5. in Folio. Man kann wohl vom juͤngern Juſſieu etwas Tuͤchtiges erwarten und daher mag dieſe Ueberſetzung vortheilhaft ſeyn; ſie wird es noch mehr dadurch, daß die Ueberſetzer viele Bemer— kungen eingeſtreut haben aus deutſchen Schriften, welche dem Verfaſſer unbekannt waren. Dieſe erſte Abtheilung enthält eigent⸗ lich die Anatomie und Phyſiologie der Bluͤthenpflanzen, welche ſehr ausfuͤhrlich behandelt ſind; zuerſt die unorganiſchen und die organiſchen Stoffe; darauf das Zellgewebe S. 7., die Faſern, Gefäße, Innhalt der Zellen; ſodann die zuſammengeſetzten Or— gane S. 34., wie Oberhaut, Spaltmuͤndungen, Stengel, Holz, Rinde, Wurzel S. 77., Blätter S. 83., Knoſpen, Veraͤſte⸗ lung, Bluͤthenſtand S. 131., umgewandelte Organe S. 150. Dann folgt S. 161. das Phyſiologiſche: Einſaugung durch die Wurzel, Kreislauf, Athmung, Ausduͤnſtung, Ernaͤhrung und Abſonderung, Ausſonderung; das Wachſen der Gewebe S. 208. Es iſt alſo, wie man ſieht, alles beruͤckſichtiget, was in der 621 Anatomie und Phyſiologie vorzukommen pflegt. Den Schluß macht eine ausführliche Erklärung der Tafeln, worauf 221 Fi⸗ guren vorkommen, recht deutlich und lehrreich. Das franzö⸗ ſiſche Gangue bedeutet Gangart, Enchevetrement heißt ſch raͤn⸗ ken oder ſchief durchkreuzen, wie wenn man die Finger bei— der Haͤnde durch einander ſchiebt. Monographia Nostochinearum italiearum addito specimine de Rivulariis, auctore J. Meneghini, Prof. Augustae Taurinorum, 1842. 4. 143. tab. 16. 17. col. (Accad. di Torino. Series II. Tom. V.) Diefe Abhandlung ift ein ganzes Buch, worinn die genann— ten Pflanzen ganz vollſtaͤndig und gruͤndlich geordnet, beſchrie— ben und vom Verfaſſer ſelbſt ſehr genau und ſchoͤn abgebildet ſind, alles ſo, wie man es von dieſem kenntnißreichen und in microſcopiſchen Unterſuchungen geuͤbten Botaniker gewohnt iſt. Die Zeichnungen reinlich geſtochen von Botta und ſehr ſorg— faͤltig illuminiert. Voraus der Begriff der Nostochinen, Be: ſtandtheile, Entwickelung und Critik. Viele Sippen werden aus⸗ geſchloſſen. Die Claſſification iſt folgende: Nostochineae: Individua vesiculosa, materia gelatinosa farcta, in qua sporidia nuda, inconspicua, vel in novos globulos conversa, post elapsum evolvendos, vel in sinu frondis matricalis initia novarum frondium jam eflorman- tes: vel vesiculis comprehensa gignuntur. Subtribus I. Protococeideae: Globulis liberis non mu- cosis. ö Subtribus II. Nostocoidede: Globulis in substrato mucoso degentibus. Clavis Generum. Nostochineae: Individua vesiculosa materie glutinosa farcta, in qua gignuntur. I. Sporidia. 1) nuda. A. inconspieua. a. non mucosa b. mügos ag. e B. in Globulos conversa. a. post elapsum evoluturos. &) non mucosos. * Temnogenesi nulla. Protococcus. Palmella. viridiaa „ Chlorococcum. Haematococcus. Pleurococcus. colorata ., . sone * Temnogenesi manifesta 6) mucosos. * Globulis sine ordinedispersis. Anacystis. * Globulis moniliformibus se- r . Nostoc. b. Initia novarum frondium in sinu matricali efformantes. c) Temnogenesi nulla . . 6) Temnogenesi manifesta 2) vesiculis comprehensa. A. vesiculis elabentibus . . . . . Micraloa. B. vesiculis resorptis . Botrydina. II. Sporulae distinetae praeter Spo- da .. 202 0.2020. . Cylindrocystis? . Coccochloris. . Microeystis. 622 Nun folgt die Aufzählung, Characteriſierung und Beſchrei— bung der Sippen und Gattungen mit den Synonymen und ausfuͤhrliche Beſchreibung. Es iſt dem Verfaſſer augenſcheinlich die geſammte Literatur bekannt. Sie folgen ſo auf einander. Subtribus I. Protococcoideae. 1. Protococcus nebulosus, caeruleus, persicinus, ro- seus n., nivalis. 2. Haematococcus cordae (monospermus), orsinii n., grevillei, noltii, violaceus. 8. Chlorococcum agardhi (viridis), infusionum, monas, murorum, montagnei. 4. Pleurococeus n. thermalis n., membraninus (bullosus), cohaerens, julianus, angulosus, vulgaris (communis), glo- meratus n., einnamomeus n., magma. 5. Stereococcus viridis. Subtribus II. Nostocoideae. p. 16. 6. Palmella eruenta, hormospora n., montana, rubra, aurantia, miniata, effusa, uvaeformis, bituminosa. 7. Coceochloris protuberans, musicola, parietina n., orsiniana n., stagnina, erassa n., hyalina, terminalis, sor- dida, cylindrica, depressa, globosa, vesiculosa 2 8. Microcystis rupestris, livida, nigra n., atrovirens, paroliniana n., bullosa, microspora n., deusta n., mellea, sanguinea, granosa, adnata, brebissonii, atra, rubescens, morreni. 9. Cylindrocystis brebissonii n., caerulescens, normandii, 10. Anacystis marginata n., minuta, furfuracea, 11. Oncobyrsa fluviatilis, rivularis, brebissonii. 12. Botrydina vulgaris (Nostoc botryoides). 13. Micraloa protogenita, pini, ictyolabe, elabens, ro- sea, olivacea. 14. Nostoc commune, vesicarium, verrucosum, sphae- ricum, caeruleum, rufescens, mougeotii, pruniforme, con- fusum; lichenoides, macrosporum, foliaceum, muscorum, coriaceum, minutum, furfuraceum, microscopicum, laci- niatum, calcicola, intricatum, littorale, microtis, birn- baumi, carneum, spongiaeforme etc. Das Specimen de Rivulariis pag. 131. enthält: Rivularia haematites, lens, calcarea, biasolettiana n., rudis n., contarenii. Es ſind faſt alle abgebildet, microſcopiſch zerlegt, ſehr groß und deutlich, wozu die vortreffliche Illumination ſehr vieles bey⸗ trägt. Dieſe herrliche Arbeit wird gewiß den Beyfall der Bo: taniker finden, welche dieſe erſt in der neuern Zeit beſſer ſtu⸗ dierten und begriffenen Pflanzen bearbeiten. Iconographie des Erotyliens par Th. Lacordaire, Prof. a Liege. Paris chez Roret. 1812. 8. 543, Dieſes iſt ebenfalls eine ſehr fleißige und gründliche Arbeit, wie man ſie bey dieſem Schriftſteller gewohnt iſt. Er hat in America viele Gattungen dieſer Sippſchaft geſammelt, und ſeit⸗ dem viele in andern Sammlungen verglichen, beſonders zu Pa⸗ ris, wo die meiſten aus Peru, Columbien und Mexico vor— handen ſind, beſonders in Dejeans Sammlung, welche aber nun zerſtreut iſt, wenigſtens ſippſchaftsweiſe. Hier hat der Verfaſſer dieſelben Gattungen zu vergleichen gehabt, wie Du: ponchel zu ſeiner Monographie de Erotyles 1825. Dieſer 623 beſchrieb 92 Gattungen; der Verfaſſer nun 570. Er hat die Benennungen von Dejeans Catalog beybehalten, und beſon— ders die Synonymie ſorgfaͤltig verglichen. Voran geht ein Ver⸗ zeichniß der Schriftſteller, mehr, wie es ſcheint, als noͤthig waͤre. Dann folgen die Charactere der Sippſchaften oder viel— mehr eine vollſtaͤndige Beſchreibung der Hauptorgane, ohne Her— aushebung des Characters, wie es leider nur viele machen zum Nachtheile der Wiſſenſchaft. Darauf geht der Verfaſſer die Organe einzeln durch und beſchreibt ſie vergleichend ſehr genau. Weſentlich find dieſe Kerfe auch pentameriſch. Von ihrem Lar— venzuſtande weiß man wenig. Sie leben keinesweges auf Bluͤ— then, wie man fruͤher geſagt hat, ſondern auf Pilzen, wie ſchon Martius berichtet hat. (Perty Delectus Animalium p. 20.) Geographiſche Verbreitung; Claſſification. Der Verfaſſer zeigt unbeſtreitbar, daß fie keinesweges zu den Ehryſomelinen gehören, wozu ſie Latreille geſtellt, ſondern zu den Engididen, wohin wir ſie in unſerer allgemeinen Naturgeſchichte 1836. S. 1776. geſtellt haben. Sie haben zwar allerdings in der Geſtalt viel Aehnlichkeit mit den Coccinellen und manchen Chryſomelinen; allein der uͤbrige Bau und die Lebensart trennen ſie von den— felben. Der Verfaſſer hat dieſe Vergleichung ſehr gruͤndlich ge— führt. Seine Claſſification ſteht nun fo: Trib. I. Erotylini engidiformes: Innerer Kieferlappen unbe⸗ wehrt. A. Innerer Lappen eindornig B. Innerer Lappen ganz dornlos. a) Fußwurzeln fuͤnfgliederig. 1. Letztes Glied der Kieferpalpen oval, * Erftes Bruſtringel fo lang als breit. * Dieſes Ringel quer. 2. Letztes Glied keilfoͤrmig. 6 Fußwurzeln faſt fuͤnfgliederig. 1. Epiſtom tief eingeſchnitten. 2. Epiſtom nur ausgerandet. a) Kinn ziemlich viereckig. »Fuͤhlhornkolben viergliederig. *nur dreygliederig. b) Kinn dreyeckig. Leib länglich. + Letztes Glied der Lippenpalpen fo groß als das der Kieferpalpen. 9) Oocyanus 2. ++ Eleiner. — Augen koͤrnig. Letztes Glied der Lippenpalpen erweitert. 6) Ischyrus 52. 10) Amblyopus 6. 11) Triplax 20. 1) Encaustes 11 Spec. 2) Triplatoma 3. 3) Episcapha 15. 4) Dacne 9. 5) Pselaphacus 16. 7) Myeotretus 90. 8) Mycophthorus 2. Keilfoͤrmig oder oval. — Augen ſchwachkoͤrnig. Leib kurz. — Augen ſchwachkoͤrnig. Viertes bis achtes Glied der Fuͤhlhoͤrner perlfoͤr— mig. 12) Tritoma 12. Verkehrt kegelfoͤrmig. 13) Lybas 18. — Augen ſtarkkoͤrnig. 14) Cyrtomorphus 3. Trib. II. Erotylini genuini. Innerer Kieferlappen zweydornig. A. Augen ſtarkkoͤrnig. a) Fuͤhlhornkolben kurz. 6) Laͤnglich. Fuͤße lang. Fuͤße kurz. — Erſtes Bruſtringel groß und ganz. 1) Aulacocheilus 8. 2) Thonius 1. 3) Euphanistes 2. —— m 2 624 — Erſtes Bruſtringel kurz und ſtark ausgerandet. 4) Cyelomorphus 10. B. Augen ſchwachkoͤrnig. a) Schnauze keilfoͤrmig und kurz. 1. Leib oval. Erſtes Bruſtringel faft viereckig. 5) Coccimorphus 11. » Jederſeits ſchief abgeſtutzt und ausgerandet. 6) Aegithus 31. 2. Leib nicht oval. 7) Brachysphenus 148. 6) Schnauze viereckig. 1. Fluͤgeldecken herzfoͤrmig. 2. Fluͤgeldecken nicht herzfoͤrmig. * Erſtes Bruſtringel ausgeſchweift. — Oben mit Eindruͤcken. 8) Erotylus 55. — Ohne Eindruͤcke. 9) Zonarius 9. * Erſtes Bruſtringel ohne Ausſchweifung. — an ſeinem Grunde ſchmallappig. 11) Scaphidomorphus 13. 10) Eurycardius 1. — breitlappig. Fuͤhlhoͤrner kurz. Fuͤhlhoͤrner lang. Leib elliptiſch. 13) Bacis 4. 12) Priotelus 9. Leib oval. 14) Omoiotelus 9. Dann folgt das eigentliche Werk. Character der Tribus, der Sippen mit den Synonymen; groͤßere Beſchreibung; ſodann Character der Gattungen, Groͤße, Synonyme, Beſchreibung, Vaterland, critiſche Bemerkungen. Zu Mycophthorus n. gehören bloß zwey neue Gattungen. Zu Thonius n. gehoͤrt nur eine neue Gattung. Zu Euphanistes n. gehoͤrten zwey neue Gattungen. Zu Brachysphenus n. gehört Delphus porcellana: Bra- chymerus 12 pustulatus; Mycotretus moniliferus; Eroty- lus annulatus; Iphielus irroratus; Ischyrus nebulosys; Sac- comorphus bimaculatus; Amphilochus klugii; Morphoides diplagiatus; Aegithus guadelupensis; Zonarius westwoodii; Typocephalus eruciatus; Tetraphyllus bicolor. Zu Eurycardius gehört Aegithus eyrpthropterus. Am Ende iſt eine vergleichende Zuſammenſtellung feiner Gat⸗ tungen mit denen der andern Schriftſteller, was ſehr verdienſt— lich iſt. Den Schluß macht ein gutes Regiſter. Memoire sur l’Organisation des Cirripedes et sur leurs Rapports natu- rels avec les Animaux articules, par G. J. Martin St. Ange. Paris chez Bailliere. 1835. 4. 43. pl. 2. fol. Voran geht ein guͤnſtiger Bericht von Serres und Du⸗ meril, worinn die früheren Arbeiten von Poli, Home, Cuvier, Thompſon, Delle Chiaje und Burmeiſter auseinandergeſetzt und mit der vorliegenden verglichen werden. Den letztern hat aber der Verfaſſer noch nicht gekannt. Der Verfaſſer beginnt ebenfalls mit der Geſchichte dieſer Thiere, und theilt ſodann feine Beobachtungen über lebendige Anatifen mit; zerlegt die Bedeckungen, die Muskeln, Vers dauungswerkzeuge, Blutgefaͤße, Nerven und Geſchlechtstheile. S. 23. betrachtet er die Verrichtungen der Verdauungswerk⸗ zeuge und der Geſchlechtstheile, gibt ſodann die Charactere und die Verwandtſchaften dieſer Geſchoͤpfe. Den Beſchluß macht eine genaue Erklarung der wohlgerathenen und zahlreichen Ab 625 bildungen. Sie haben nach ihm einen doppelten Nervenſtrang, und auch kleine Nerven an der Seite des Kopfes, die vielleicht zu dem von Thompfon gefundenen Auge gehören, das in der Folge verſchwindet, wann ſich die Thiere veſtſetzen. Die Körner und der Tubus proboseidiformis, welche Cu vier für die weiblichen Theile hält, find nach dem Verfaſſer die maͤnn— lichen; der Eyerſtock ſteckt dagegen im Stiel, womit ſich die Anatifen beveſtigen, was ſchon Poli gelehrt hat. Vom Eyer— ſtock geht ein feiner Gang unter der Ruͤckenſchale herauf und öffnet fi im Mantel, wo ſich die Eyer ſammeln und daſelbſt ſchon die Spur des Keims zeigen. Im Darm ſteckt noch ein anderer Darm, unten geſchloſſen, alſo ungefaͤhr wie beym Re— genwurm. Ein eigentliches Herz iſt nicht vorhanden, ſondern eine Art Ruͤckengefaͤß mit Anſchwellungen, welches zu Gefaͤß— gaͤngen in den Fuͤßen geht; an den letztern bilden ſich die Kiemen. Die Gänge haben. Übrigens keine eigene Haut, ſon— dern ſind nur Aushoͤhlungen in den Fuͤßen. Der Verfaſſer will dieſe Thiere zwiſchen die Cruſtaceen und Anneliden ſtellen, und er betrachtet ſie eigentlich als wurmartige Cruſtaceen. — Hieraus ergibt es ſich, daß dieſe Thiere in drey Claſſen geſtellt werden: zu den Schalthieren, Cruſtaceen und Wuͤrmern, d. h. daß man ſie alſo bis auf weiteres ſtellen kann, wohin man will. Mir haben fie zuerſt zu den Cruſtaceen geſtellt, und das hat man nun allgemein nachgeahmt. Sie ſind aber durch ihre Zwitterſchaft weſentlich davon verſchieden, und darum ſtellten wir ſie bis auf weiteres wieder zu den Schalthieren. Man wird endlich philoſophiſche Gruͤnde finden, welche fuͤr ihre Stellung entſcheiden. Bis dahin kann jeder thun, was ihm beliebt. Observations sur les Ascidies composés des cötes de la Manche, par Mine- Edwards. Paris chez Fortin. 1841. 4. 130. t. S. ill. Fol. Ein ſchoͤnes und lehrreiches Werk mit vortrefflichen Abbil- dungen, gezeichnet vom Verfaſſer ſelbſt, geſtochen von Viſto, und die meiſten ſehr ſorgfaͤltig illuminiert. Der Verfaſſer tritt in die Fußſtapfen von Savigny, be— ftätigt feine Entdeckungen, und führt die Kenntniſſe uͤber den Bau und die Entwickelung dieſer Thiere um ein gutes Stuͤck weiter. Seine erſten Unterſuchungen machte er mit Audouin im Jahr 1828. Damals entdeckten ſie ſchon, daß dieſe Thiere anfangs frey herumſchwimmen vermittels eines langen Schwan— zes: aber erſt 1834. konnte er ſie genauer beobachten. Er ſchickt nun die Anatomie voraus, und zwar zuerſt das Gefaͤß— ſyſtem. Dabey gibt er das Geſchichtliche, kennt aber die Ab— bildungen der Aſeidien von Carus in Meckels Archiv und den leopoldiniſchen Verhandlungen nicht. Es findet ſich ein ſehr entwickeltes Herz unten am Bauch unter dem Eyerſtock in einem Herzbeutel; es hat die Geſtalt einer contractilen umgeſchlagenen Roͤhre. Es folgt immer der Lage des Eyerſtockes und nicht der des Mundes. Die Blutbewegung darinn geht einige Zeit vorwaͤrts und dann ruͤckwaͤrts. Das Blut tritt aus den Ge— faͤßen und läuft zwiſchen der innern Bauchhaut und den Eins geweiden. So bey den Polyclinien, Botryllen und Clavelinen; auch bey den Salpen, Pyrroſomen und den einfachen Aſeidien. Das Herz iſt alſo an beyden Enden geoͤffnet. Delle Chiaje will übrigens den Blutlauf anders und wie gewoͤhnlich geſehen haben. Dann werden die Kiemenorgane beſchrieben, ſowie das Ein: und Ausſtroͤmen des Waſſers. Iſis 1841. Heft 8. 625 Den Eyerſtock kannte ſchon Savigny, aber nicht den Ho: den, welcher jedoch ſehr entwickelt iſt und unten im Bauche liegt; er beſteht aus Blaͤschen, voll von wimmelnden Samen— thierchen. Die Eyer kommen aus dem Eyerſtock in eine Art Cloake, und ſelbſt in die Bruſtkammer zwiſchen der Bruſthaut und dem Kiemenſack: wie ſie befruchtet werden, iſt noch nicht klar. Die Jungen erleiden eine Art Verwandelung, welche hier beſchrieben wird. Das Junge ſieht anfangs aus wie eine Kaul: quappe und ſchwimmt frey umher, jedoch nur einige Stunden lang, ſetzt ſich ſodann veſt und verliert den Schwanz, was bin— nen 10 bis 12 Stunden geſchieht. Es kommt nur ein Sun: ges aus dem Ey. Ihre Vereinigung und Verwachſung iſt daher nicht ſchon im Ey gegruͤndet, und auch nicht in einem ſpaͤtern Zuſammentreten verſchiedener Jungen, ſondern in einer Ver— mehrung durch Sproſſen, wie bey den Polypen. Savigny's fogenannte Brandroͤhren bey Botryllus find nichts anders als ſolche junge Seitenthiere, welche in der Folge das ſogenannte Syſtem bilden. So auch bey andern Gattungen; beſonders deutlich bey den Clavelinen, welche man ſonſt zu den einfachen Aſcidien rechnet. Auch die Perophoren verzweigen ſich durch Sproſſen. Die Tunicata ſollte man daher zwiſchen die Po— lypen und Muſcheln ſtellen, wie es zum Theil ſchon die Alten gethan haben. S. 49. folgen zoologiſche Bemerkungen, nach welchen er dieſe Thiere auf folgende Art eintheilt. A. Geſellige Afcidien. Clavellina lepadifermis, pumilio, producta. B. Zuſammengeſetzte Aſcidien. a) Polyelinier. Polyclinum aurantium. Amaroueium proliferum, albicans, argus, nordmanni, b) Didemnier. Didemnium gelatinosum. Leptoclinum maculosum, asperum, durum, fulgens, ge- latinosum. ) Botryllier. Botrylloides rotifer, ruber, albicans. Botryllus violaceus, gemmeus, smaragdus, bivittatus. Es ſind alle abgebildet, und zwar ganz mit ſchoͤner Illumi— nation; ferner zerlegt, die Entwickelung des Eyes und das Sproſſen. Grenlands Annulata dorsibranchiata, beskrevne af A. S. Örsted.. Kjöbenhavn 1843. 4. 64. t. 7. Eine ſehr reichhaltige Abhandlung mit manchen neuen Gat— tungen und ſehr wohlgelungenen, ausgefuͤhrten Abbildungen. Ueber die groͤnlaͤndiſchen Wuͤrmer hat ſeit O. Muͤller und O. Fabricius niemand etwas bekannt gemacht: daher muß dieſe Arbeit vom Sohne des beruͤhmten Phyſikers den Zoologen ſehr angenehm ſeyn. Er hatte dazu die Wuͤrmer aus dem Muſeum zu Kopenhagen von Reinhardt und aus der Uni— verſitaͤts-Sammlung von Eſchricht erhalten. Voran gibt er die Beſtimmung der einzelnen Organe und bildet dieſelben ab. Dann folgen die Beſchreibungen der Sippen und Gattungen, meiſtens mit neuen oder verbeſſerten Characteren in lateiniſcher Sprache; die weitere Beſchreibung daͤniſch. Es verſteht ſich von ſelbſt, daß er die neuern Arbeiten der Franzoſen und Eng— laͤnder kennt, beſonders von Leach, Savigny, Audouin, Milne Edwards und Johnſton. Manche ihrer Sippen 40 627 theilt er in neue Sippen ab. Bey den Gattungen wird die Laͤnge angegeben, die Zahl der Ringel und das Vorkommen, gewohnlich mit critiſchen Bemerkungen. Fam. I. Ayhroditacede. Polyno&; wird abgetheilt in folgende Sippen: A. Branchiae cum Cirris alternantes, setae simplices. 1. Lepidonote n. scabra, cirrata (violacea). 2. Polyno& punctata (squamata). ö B. Branchiae in omnibus segmentis, magnam dorsi par- tem nudam relinquentes, eirri nulli, setae pinae supe- rioris simplices, inferioris compositae. 3. Pholoe? minuta. Fam. II, Amphinomaceae. 4. Euphrosyna borealis n. Fam. III. Eumicede. 5. Onuphis eschrichtii n. Fam. IV. Nereideae. Nereis ; wird abgetheilt in: 6. Nereis pelagica (verrucosa), diversicolor. 7. Heteronereis paradoxa (longissima ?), arctica n., assimilis (renalis ?). 8. Syllis armillaris (ornata ?). 9 loida macrophthalma? 10. Polybostrichus n. longosetosus (Nereis prismatica ?). 11. Eteone longa, flava, cylindrica n. . Eulalia viridis (clavigera). 13. Phyllodoce incisa n., maculata, groenlandica n. 14. Nephtys caeca, longosetosa n. 15. Glycera capitata, setosa n. Fam. V. Ariciae. 16. Scoloplos quadrieuspida (minor, Nais), armiger. 17. Spio seticornis, filicornis. 18. Ophelia bicornis , mammillata n. 19. Cirratulus borealis (medusa). 20. Arenicola piscatorum. S. 56. folgt eine Erklärung der fabriciſchen Gattungen; fo: dann eine ausführliche Erklärung der Abbildungen. Es find alle Gattungen abgebildet, ganz und die einzelnen Theile, als Kopf, Kiemen, Warzen, Fäden und Borſten; ſehr vergroͤßert, und deutlich ſchattiert vom Verfaſſer ſelbſt und von Thornam. Entwickelung des Hummerey's, von den erſten Veränderungen im Dotter an bis zur Reife des Em: bryo's, dargeſtellt von Dr. M. P. Erdl. Muͤnchen bey Palm. 1843. 4. 40. T. 4. ill. Obſchon bereits manches über die Entwickelung dieſer Ever bekannt iſt; ſo hat doch der Verfaſſer noch vieles deutlicher zu ſehen und zu berichtigen bekommen, da es ihm vergoͤnnt war, dieſe Eyer bey Trieſt zu beobachten. Er ſtellt auch die Vers änderung des Dotters und die Hervorbildung der Organe recht deutlich dar, ſowie die Metamorphoſen der Jungen. Zuerſt beſchreibt er den Bau der Eyer, und erzaͤhlt ſodann die Er⸗ ſcheinungen bey der beginnenden und weiteren Entwickelung. Das Junge bildet ſich aus dem Dotterblaͤschen oder Zellen ſelbſt, ohne Furchung. Dann vergleicht er S. 26. dieſe Entwickelungs— vorgaͤnge mit den bereits bekannten von andern Gattungen. Die Erklärung der Tafel iſt ſehr vollſtaͤndig und beginnt ſchon S. 29. Die Figuren ſtellen alle Phaſen der Entwickelung vor. 628 Orthoptera deseripta et depieta a T. de Charpentier. Lipsiae apud L. Voss. Fasc. VII-IX. 1843. 4. t. 37 — 54. ill. Wir haben ſchon mehrmals Gelegenheit gehabt, dieſe ſchoͤnen Abbildungen zu ruͤhmen; auch muß man ſich freuen, daß die Hefte ſich fo ſchnell folgen. Jede Tafel enthält nur eine Gats tung, forgfältig illuminiert, gewohnlich Maͤnnlein und Weib⸗ lein, manchmal auch andere Zuſtaͤnde. Es iſt freylich bequem, jede Gattung auf einer beſondern Tafel zu haben. Dadurch wird aber das Werk ſehr vertheuert, und uͤberdieß bleibt immer viel leerer Raum auf den Tafeln. Es wuͤrde nichts ſchaden, wenn mehrere Gattungen neben einander ſtaͤnden. Beſſer wäre es freylich geweſen, wenn der Verfaſſer groß Octav gewaͤhlt haͤtte, ſtatt Quart. Es wuͤrde wohl keine Figur daruͤber hin⸗ ausgehen, ſelbſt nicht von den großen Phasmata. Das laͤßt ſich indeſſen nicht mehr aͤndern. Bey jeder Tafel liegt ein Blatt Text mit ausführlicher Beſchreibung. Tab. 37. enthaͤlt Mantis sublobata mas et femina. „ 38. „ ‚Mantis undata m. et f. M. zebrata f. „ M. fenestrata. „ 41. „ Ascephasma infumatum (Perlamorpha). „ 42. „ Phasma ornatum m. et f. „ 43. „ Copjiophra cornuta. „ 44. „ Khaphidophora palpata m. et f. „ 45. „ Hetrodes longipes f. n. „ 46. „ Hyalopteryx u. rufipennis m. et f. n. „ 47. „ Aceridium plorans m. et f. „ 48. „ Acridium herbaceum f. n. „ 49. „ Rhomalea mieroptera m. et f. „ 50. „ Polyancistrus serrulatus f. „ 51. „ Brachypeplus n. virescens m. et f. u. 11 52 „ ‘Dactylotum-n. bicolor m. et f. n. „ 53. „ Oedipoda bisignata m. et f. „ 54. „ Oedipoda longipes m. et f. Faune belge par E. de Selys-Longchamps. Liege et Bruxelles. I. Mam- miferes — Poissons. 1842. 8. 310. t. 11. Die Genauigkeit und Gewiſſenhaftigkeit des Verfaſſers bey Unterſuchung und Beſtimmung der Thiere iſt hinlaͤnglich be⸗ kannt, und dieſe ſchaͤtzbaren Eigenſchaften finden ſich auch in dem vorliegenden Werke. Der fleißige Verfaſſer fuͤhrt hier alle oberen Thiere auf, welche ſich in Belgien finden und von denen er die meiſten ſelbſt in den Händen gehabt hat; für die andern waren ihm mehrere Freunde behilflich. Hier gibt er bloß die Namen ohne die Charactere, welche im zweyten Bande folgen werden, und zwar nach eigenen Beſtimmungen. Bey jeder Gattung ſteht aber der franzoͤſiſche und walloniſche Name; der letztere oft erklärt; ſchade, daß es nicht überall geſchehen iſt. Dieſe Namen ſind zwar groͤßtentheils franzoͤſiſch; es kommen aber auch darunter deutſche vor, und wahrſcheinlich celtiſche. Ueberall iſt der Aufenthalt angegeben. Bey Zugvögeln die An— kunft, Niſtort, Nahrung, Abaͤnderungen, Vergleichung uff. Beym Menſchen theilt er die Belgier ab in blonde oder germaniſche, und in braune oder celtifhe die Wallonen. Er meynt, die Germanen wären erſt eingewandert nach dem Fall der Roͤmer im 5. Jahrhundert, wogegen das Zeugniß Caͤſars ſpricht. Die 629 Germanen theilt er in Flamlaͤnder und Deutſche; letztere nur in Luͤtzelburg und Limburg. Die Wallonen in einem Zwickel längs der Maas bis Maaſtricht. Nördlich der Linie von St. Omer durch Maaſtricht unter 500 50“ wohnen die Flamlaͤn⸗ der, oͤſtlich der Linie von Metz bis Maaſtricht die Deutſchen. Hieraus ſieht man, daß ziemlich die Gebirgszuͤge den deutſchen Stamm vom franzoͤſiſchen trennen. Es gibt aber bekanntlich viele Deutſche jenſeits der Grenze ihres Volks, von dem faſt ringsum ein Riemen abgeſchnitten iſt; eine Schmach, die ſich bey keinem andern Volke, wenigſtens in dieſem Maaße findet. Dann folgen Meles taxus; Canis lupus; Felis catus fe- rus; Mustela martes, foina, putorius, erminea, vulgaris; Lutra vulgaris; Delphinorhynchus micropterus; Delphinus rostratus, delphis; Phocaena communis, orca, melas; Hy- peroodon rostratum; Physeter macrocephalus; Balenoptera boops; Sus scrofa aper; Cervus elaphus, capreolus. Rhinolophus ferrum equinum, hippocrepis; Vespertilio dasycnemus, daubentonii, mystacinus, emarginatus, nat- tereri, murinus, bechsteinii, auritus, barbastellus, sero- tinus, pipistrellus, noctula, Talpa europaea; Sorex tetragonurus (labiosus, casta- neus, rusticus), pygmaeus, fodiens, ciliatus (remifer); Crocidura aranea, leucodon; Erinaceus europaeus. t Sciurus vulgaris (alpinus); Myoxus avellanarius, quer- cinus; Mus decumanus, rattus, musculus, sylvatieus, mi- nutus: Cricetus frumentarius; Arvicola amphibius, sub- terraneus, arvalis (fulvus), agrestis (baillonii, neglecta?), rubidus; Lepus timidus, eunieulus. Angehaͤngt find Canis familiaris; Felis domestica; Mu- stela furo; Sus scrofa; Equus caballus, asinus; Bos tau- rus; Ovis aries; Capra hircus; Cavia cobaya; Lepus cu- niculus. S. 45. folgen die Vögel, welche wir nicht ausziehen koͤnnen. Sie ſind aber mit viel Critik zuſammengeſtellt. Darunter Aquila chrysa@tos, naevia, gallica; Buteo albidus; Elanus me- lanopterus; Milvus ater; Strix funerea, tengmalmi. Bombycilla garrula; Fregilus graculus ; Acridotheres ro- seus; Fringilla borealis, canescens (hollbollii); Loxia bi- fasciata (leucoptera, taenioptera); Pyrrhula coccinea, ery- thrina; Emberiza chrysophrys, ciclus, cia; Plectrophanes nivalis, lapponica; Alauda alpestris: Anthus richardi, spi- noletta, obscurus; Motacilla einereo-capilla, melanoce- phala, flaveola, yarrellii; Petrocinela saxatilis; Accentor alpinus; Sylvia orphea; Phyllopneuste bonellii. . Coracias garrula; Merops apiaster. Tetrao urogallus; Perdix rubra. Crex pusillus, baillonii. Otis tarda, tetrax; Glareola pratincola. Himantopus melanopterus; Recurvirostra avocetta; Pha- laropus fulicarius; Lobipes hyperboreus; Ibis faleinellus ; Ardea purpurea; Platalea leucorrhodia; Phoenicopterus antiquorum. Angehaͤngt find S. 164. die Hausvoͤgel. S. 169. Die Lurche, an der Zahl 23. S. 183. Die Fiſche; im ſuͤßen Waſſer 53; im Meer 41. S. 247. folgen des Verfaſſers Vorſchlaͤge zur Claſſification der Haarthiere; ziemlich nach dem Syſtem von Carl Bona— parte. - S. 255. Das Syſtem der Vögel. / 630 Divisio I. Insessores. Ordo IJ. Hnertes. Struthiones, Dididae. Ordo II. Acecipitres. Sectio 1. Diurni: Vulturidae, Serpentaridae, Falco- nidae. Sectio 2. Nocturni: Strigidae. Ordo III. Chelidones. Caprimulgidae, Hirundidae. Re Ordo IV, Passeres. Sectio 1. Depressirostres: Bombyeiphoridae, Musei- capidae. Sectio 2. Compressirostres: Edolidae, Laniadae, Eu- ryceridae, Corvidae, Sturnidae. Sectio 3. Conirostres: Fringillidae, Artamidae, Tana- gridae, Alaudidae. Sectio 4. Subulirostres: Turdidae, Paridae. Sectio 5. Tenuirostres: Sittidae, Certhiadae, Ticho- dromidae, Epimachidae, Paradiseidae, Meliphagidae, Cin- nyridae. Ordo V. Pici. A. Piei melivori. Trochilidae. B. Piei insectivori. Galbulidae, Trogonidae, Coraciadidae, Momotidae, Me- ropidae, Upupidae, Todidae, Alcedinidae, Capitonidae, Cuculidae, Crotophagidae, Bueconidae; Picidae. Zu dieſer Abtheilung will der Verfaſſer auch ſtellen: Ampelidae, Eurylaimidae, Pipridae. C. Pici frugivori. Seythropidae, Buceridae, Rhamphastidae; Psittacidae; Phytotomidae, Coliidae, Musophagidae, Opisthocomidae. Ordo VI. Columbae. Columbidae. Divisio II. Grallatores. Ordo VII. Gallinae. Sectio 1. Longicaudae: Penelopidae, Cracidae, Me- leagridae; Phasianidae, Numididae. Sectio 2. Brevicaudae: Perdicidae, Tetraonidae, Pte- roclidae, Tinamidae. Ordo VIII. Aleetorides. Rallidae, Megapodidae, Parridae, Palamedidae. Ordo IX. Struthiones. Apterydidae, Struthionidae. Ordo X. Grallae. A. Cursores. Sectio 1. Pressirostres: Otididae, Glareolidae, Pso- phidae, Gruidae, Dromadidae, Charadriadae, Chionididae. Sectio 2. Longirostres: Haematopidae, Recurvirostri- dae, Phaleropidae, Scolopacidae. B. Ambulatores. Sectio 3. Cultrirostres: Tantalidae, Ciconidae, Ar- deidae. Sectio 4. Latirostres: Cancromidae, Plataleidae. C. Hygrobates. Phoenicopteridae. Ordo XI. Anseres. Sectio 1. Lamellirostres : Anatidae. Sectio 2. Totipalmae: Pelecanidae, Plotidae, Helior- nidae, Phaetontidae, 631 ctio 3. Longipennes: Laridae, Procellaridae. Sectio 4. Bragg Alcadae, Colymbidae, Podi- eipidae , Spheniscidae. S. 287. Das Syſtem der Lurche, nach Carl Bona— arte, ? S. 289. Das Syſtem der Fiſche — deßgleichen. Abgebildet ſind die Verwandtſchaften der Hausthiere in zwo Tafeln. 5 Ohren und Unterfüße der Fledermaͤuſe: Arvieola arvalis, agrestis, Emberiza chrysophrys, Triton palmatus, puncta- tus, Leueiscus dolabratus, selysii, jeses, rutiloides, Abra- mis heckelii, Cyprinus striatus; alles ſchlecht lithographiert, grundſchlecht. 8 Hinten gibt er ein Verzeichniß der verglichenen Schriftſteller; fobr mager, nicht einmal Naumann und Gloger bey den Vögeln. Sonſt iſt das Werk aller Empfehlung werth, beſon⸗ ders wegen der vielen critiſchen Bemerkungen, ſowohl uͤber die Haar- als Federthiere. Ueber die Polypiers calciferes des L a mouroux, von Dr. F. T. K uͤtzing. Nordhauſen bey Schmidt. 1841. 4. 33. Der Verfaſſer hat ſich bekanntlich ſchon mit ſo viel Erfolg mit mictoſcopiſchen Unterſuchungen beſchaͤftigt, daß man auch hier gruͤndliche Aufſchluͤſſe und Berichtigung erwarten darf. Er erläutert hier die groͤßtentheils zweifelhaften Sippen Ace- tabularia, Polyphysa, Galaxaura, Coralliodendron n. (Co- rallina penieillus), Jania, Corallina, Cymopolia, Amphi- ıhoa. Halimeda, Rhipozonium n. (Codium flabelliforme et menibranaceum', Codium, Anadyomene, Alcyonidium, Hel- minthonema (Ulva defracta), Liagora, Nullipora, Melo- besia, Spongites. Er hat dieſe Sippen ſelbſt microſcopiſch unterſucht und ge— funden, daß auch die zweifelhaften keine Anſpruͤche auf das Thierreich haben. Dieſe Abhandlung iſt daher fehr wichtig für die Claſſification und verdient mit Dank aufgenommen zu werden. Gemera et Species Cureulionidum cum Synonymia hujus familiae, a €. J. Schoenherr. Parisiis apud Roret, Lipsiae apud Fr. Fleischer. VII. 2. Supplementum continens. 1843. 8. 461. Wir haben von dieſem Meiſterwerke die fruͤheren Baͤnde von Zeit zu Zeit angezeigt, ruͤhmlich, wie ſie es verdienten. Der vorliegende Band iſt mit demſelben raſtloſen Eifer bearbeitet, wie die fruͤheren. Dem Verfaſſer wurden Kerfe von allen En— tomologen Europas und aus allen Weltgegenden zugeſchickt, und zwar in ſolcher Menge, daß die Nachlieferungen noch mehrere Baͤnde betragen. Da nun die Koſten ſich fuͤr den Buchhaͤndler zu hoch beliefen; fo hatte der König von Schweden die Libe- valität, für jeden der vier letzten Baͤnde einen Zuſchuß von 1000 Franken zu bewilligen, fo daß nun der baldigen Vollen⸗ dung des wichtigen Werks nichts mehr entgegenſteht. Es wird ubrigens mit dem zweyten Bande des achten Theils geſchloſſen; mithin folgen nur noch zween Baͤnde. Zur Beſchreibung der vielen neuen oder weniger bekannten Gattungen haben ſich mit dem Verfaſſer vereinigt Gyllenhal (ſeitdem leider geſtorben), 632 Boheman und Fahraͤus, ſo daß alſo auch aus dieſem Grunde das Werk ſchneller befoͤrdert wird. 0 Von der Genauigkeit der Bearbeitung weiter etwas zu ſagen, iſt ganz uͤberfluͤſſig, theils weil es ſchon geſagt iſt, theils weil das Werk doch wohl ſchon in den Händen, aller Entomologen iſt. Dieſer Band enthält die Nachtraͤge vom Genus 347. lieo- mus an bis 449., Myorhinus. Es iſt kaum eine Sippe, bey welcher nicht neue Zuſaͤtze vorkaͤmen, und zwar gewohnlich mehrere Gattungen, ja es kommen Sippen vor, bey denen die Zahl der Gattungen uͤber 100 ſteigt, namentlich bey Heilipus, bey ſehr vielen über 50. Der Reichthum der Ruͤſſelkaͤfer geht ins Unglaubliche, und man begreift kaum, wie das Leben eines Menſchen hinreicht, ſowie ſeine Mittel, dieſe Maſſe zuſammen zu bringen, zu unterſuchen, zu ordnen, zu beſchreiben und die⸗ ſelben mit allen andern Abbildungen oder Beſchreibungen zu vergleichen. Das war auch wirklich nicht moͤglich, und darum war es ein Gluͤck fuͤr ihn, ſowie fuͤr die Wiſſenſchaft, daß er ſo tuͤchtige Gehuͤlfen gefunden hat. Sie theilen billig mit ihm den Ruhm und den Dank der Mit- und Nachwelt. Notices sur les Animaux nouveaux ou peu connus du Musée de Genè ve par P. J. Pictet, Prof. Livr. I. 1841. 4. 26 tabb. 6 col. II. 1843. 40 tabb. 7—11. (Memoires de la société.) Die Beſchreibung und Abbildung dieſer Thiere iſt ein. wichtir ger Beytrag zur Zoologie und daher machen wir unſere Leſer damit bekannt. Die Beſchreibungen ſind genau und vollſtaͤndig; die Abbildungen von Heyland groß, deutlich und huͤbſch illu— miniert. Mehrere Stachelmaͤuſe aus Braſilien. 1. Echimys cayennensis Geoffr. (setosus, myosurus, leptosoma, einnamomeus, longicaudatus), t. 1. 2. 3. unter⸗ ſcheidet ſich durch die langen Hinterlaͤufe, das weiße Haarbuͤſchel am Ende des nackten Schwanzes, die fahlbraune Farbe und die weiße Unterſeite. Es iſt ein junges, ein mittleres und ein altes abgebildet. Laͤnge 25 Decimeter, Schwanz 21, Ohren 0,21, Hinterfuͤße 0,5, Vorderfuͤße 0,2; Ohren nackt. Auch das Schrach wird beſchrieben und abgebildet t. 4. 2. E. hispidus Geoffr. t. 5. Laͤnge 20 Decim., Schwanz 19, Ohren 0,15, Hinterfuͤße 0,33, Vorderfuͤße 0,17. 3. Mus leucogaster n. (sylvestris). - Wurde gefangen im Walde unter dem Berg Saleve bey Genf; auch bey Morner und Veyrier; fo groß als die gemeine Ratte, kommt auch in die Haͤuſer; verſchieden von Mus decumanus, rattus, tectorum et hibernicus. Laͤnge 6“, Schwanz 6“ 3", Vorderfuß 7“, Hinterfuß 1“ 3", Ohren 10 Färbung fahl mit Schwarz gemiſcht, Ohren nackt, Unterſeite weiß, Schwanz⸗ ringel 250—260. Character fehlt. Folgen 3 andere aus Braſilien von Bahia. 4. Nelomys pictus n. t. 7. 8. ſteht zwiſchen Dactylomys und Nelomys; jederſeits 4 Backenzaͤhne t. 8., oben wie bey Dactylomys, von außen zweymal eingefaltet; unten auch 4, aber innwendig zweymal eingefaltet, auswendig einmal, wie bey Nelomys; überall alle gleich groß. Ueberall 4 gleiche Zehen und ein kurzer Daumen mit einem Nagel. Länge 10% Schwanz 12, Ohren 7“, Vorderfuß 1“, Hinterfuß 1“ 9", Oben dun⸗ kelbraun, unten, Kopf und ein Band auf dem Nacken weiß, Schwanz rothbraun behaart. Kein Character. Unteraugenhoͤhlen⸗ loch groß. 633 5. Echimys inermis n. tab. 9. et 11.; hier das Gebiß. Backenzaͤhne überall 4 mit Wurzeln, die obern auswendig mit 2 Falten, die untern innwendig; Schwanz beſchuppt und be: haart, Haare lind, aber alle platt wie die Stacheln bey den an— dern Echimys. Länge 73“, Schwanz deßgleichen, Ohren 1“, Vorderfuß 9“, Hinterfuß 1“ 8“; Färbung braun, unten weiß. Kein Character. Unteraugenhoͤhlenloch groß. 8 6. Oxymyeterus hispidus n. t. 10. et 11; hier Gebiß und uͤße. Wie die gemeine Ratte nur 3 Backenzaͤhne, wurde den— noch mit Recht von Waterhouſe als eigene Sippe aufgeſtellt, beſonders wegen der Fuͤße mit Grabklauen, die 3 mittleren Zehen lang, die innere und aͤußere kurz, Ohren behaart, Faͤrbung braun, Naſe und Unterlippe weiß, unten graulich braun. Laͤnge 6“, Schwanz 4“ 2¼ Ohren 7°, Vorderſohle 73“, Hinter: ſohle 1“ 3". Kein Character. Unteraugenhoͤhlenloch groß. Monographien der Säugethiere, bearbeitet von Dr. H. R. Schinz, Profeſſor, mit Abbildungen von J. Kull. Zuͤrich, bey Meyer. 1843. I. 4. S. 12. t. 7. ill. Dieſes iſt ein ſehr nuͤtzliches und huͤbſches Unternehmen; die Beſchreibungen kurz und genau, die Abbildungen wirklich gut gezeichnet, lithographiert und illuminiert; auf den Tafeln der deutſche und lateiniſche Name; die Abbildungen groß und daher characteriſtiſch; Kopf, Schaͤdel, Fuͤße und manchmal das Skelet auf einer beſondern Tafel. Bey jedem Thier iſt der lateiniſche und deutſche Character, Groͤße, Vaterland, Standort, Nahrung und das Nöthige über die Lebensart. Dieſes Heft enthaͤlt lauter ſeltene, nur wenig bekannte Thiere, zum Theil nach der Natur, zum Theil nach den beſten und theuerſten Werken, welche ſelten unter die Augen des großen Pu— blicums kommen. Wir zweifeln daher nicht, daß dieſes Werk mit dem Beyfall werde aufgenommen werden, den es wirklich verdient. Die Herausgeber haben geſucht, alle Gattungen von einer Sippe zuſammenzuſtellen. Man findet hier: Macroscelides typicus, rupestris, brachyrhynchus, in- tufi, edwardii, rozeti. Alſo alle, welche bis jetzt bekannt geworden find; außerdem das Skelet vom letztern, Köpfe, Schädel und Fuͤße von den an⸗ dern. Es waͤre dabey nur zu wuͤnſchen, daß bey allen Gat⸗ tungen das Werk angegeben wuͤrde, woraus ſie genommen ſind. Ailurus fulgens ſehr characteriſtiſch abgebildet. Myrmecobius fasciatus, ebenfalls ſehr ſchoͤn, ein merkwuͤr— diges Thier aus Neuholland. Man ſtellt es zu den Beutel⸗ thieren, obſchon man den Beutel noch nicht gefunden hat, das Gebiß ſpricht jedoch dafuͤr. Das Thier frißt ohne Zweifel Kerfe; auch Schaͤdel und Fuͤße ſind abgebildet. Thylacinus cynocephalus (harrisii), ebenfalls eine ſchoͤne Abbildung, nebſt dem Schaͤdel von verſchiedenen Seiten; ein Beutelthier aus Neuholland; kommt in Groͤße und Lebensart faft dem Wolfe gleich. Handbuch der Petrefactenkunde von Fr. Holl. Leipzig bey Ernſt. 1843. kl. 8. 498. Einleitung von L. Choulant. 90. Wir hätten dieſes nützliche Handbuch früher anzeigen ſollen, weil dieſe neue Ausgabe ſchon fruͤher erſchienen iſt. Es iſt ein Iſis 1844. Heft 8. x 634 bequemes Taſchenbuch, welches man überall auf Reifen mit: nehmen kann, und worinn man wohl ziemlich alles finden wird, was bis jetzt entdeckt iſt. Die Anordnung iſt uͤberſichtlich, ſo daß man ſich leicht darein finden kann. Bey jeder Sippe iſt ein kurzer Character, wo er fuͤr noͤthig befunden worden; eben fo bey den Gattungen nebſt Fundort und dem Citat einer Ab: bildung. Auch die Größe iſt angegeben. Voran geht ein Ver⸗ zeichniß der einfchlägigen Schriften; ſodann folgen S. 23. die Haarthiere, S. 75. die Voͤgel, S. 79. die Lurche, S. 98. die Fiſche, S. 138. die Kerfe, beſonders reichhaltig die Cruſtaceen; S. 181. die Schalthiere, ebenfalls ſehr zahlreich; S. 379. die Strahlenthiere mit den Corallen und Schwaͤmmen. S. 428. die Pflanzen. Das Ganze ſchließt ein Regiſter. Dann folgt die Einleitung von Prof. Choulant unter dem Titel: Vorwelt der organiſchen Weſen auf der Erde, worinn die Wandelbarkeit der Erdoberflaͤche geſchildert und die Wichtigkeit der Petrefactenkunde hervorgehoben wird. Der Verfaſſer han: delt ferner von den ausgeſtorbenen Thiergeſchlechtern, von der Entſtehung der Erde und der organiſchen Weſen, ſodann von der neuern Entſtehung des Menſchengeſchlechtes und von der Suͤndfluth, und endlich wirft er einen Blick auf die Zukunft der Erde. Ueberall wird die Mythologie aller Voͤlker zu Huͤlfe ge— nommen. In einem Anhang folgt eine Tabelle uͤber die ver: ſteinerten Pflanzen und Thiere. Erd⸗ und Süßwaſſer⸗Gaſteropoden, beſchrieben und abgebildet von J. D. W. Hartmann. St. Gallen bey Scheitlin. Heft VII. 1843. 8. 157204. T. 61—72. ill. Der Verfaſſer iſt ungemein fleiſig mit der Herausgabe feiner ſchoͤnen Abbildungen, welche gewiß alle Anſpruͤche befriedigen werden. Dieſes Heft enthaͤlt Pupa bigranata. Heterostoma semitecta. Eulota frutieum. Chromocochlea tahitensis. Columplica dolium, uniplicata. Tachea nemoralis, lucifuga. Planorbis dubius. Arianta arbustorum, Thiere find abgebildet von Eulota frutieum in 9 verſchiedenen Abaͤnderungen; von Planorbis dubius et Arianta arbustorum. Zeichnung und Ausmalung iſt ungemein zierlich; das Thier von Planorbis dubius konnte beſſer ſeyn. Beſchrieben find: Dio- donta viridiana, Obelus preauxii, duplicatus, michaudii, cheiranthicola, polymorphus, Zonites planospirus, Calo- cochlea puleherrima, Helicogena pomatia, rustica, Agavus haemastomus, Hippeutes lenticularis, Pupa bigranata, He- terostoma semiteeta, Eulota fruticum, Chromocochlea ta- hitensis, Columpliea uniplieata, dolium, Tachea nemoralis, lucifuga, Planorbis dubius, Arianta arbustorum, Valvata planorbis, Caracolla zebuensis, Gallina rota, Neritina ele- gantissima, Euparypha rhodostoma. Namen wie Gallina, Columpliea follten billig vermieden werden; indeſſen werden dieſe Sippen doch nicht bleiben, und daher iſt es ziemlich gleichguͤltig. 40 * 635 Catalog der Käferſammlung von Jacob Sturm. Nurnberg beym Verfaſſer. 1843. 8. Taf. 6. ill. Die ungemein reichhaltige Sammlung von Sturm iſt all⸗ gemein und ruͤhmlichſt bekannt. Da ſie wiſſenſchaftlich geordnet iſt, ſeinen fortlaufend erſcheinenden Abbildungen zum Grunde liegt und zugleich ſeinem ausgebreiteten Tauſchverkehr; ſo iſt es gewiß allen Freunden der Entomologie hoͤchſt angenehm, daß Sturm dieſes Verzeichniß bekannt gemacht hat. Seit ſeinem Catalog von 1826. hat ſich ſeine Sammlung ſehr bereichert. Jener war alphabetiſch, dieſer aber iſt ſyſtematiſch und zwar nach Dejean's Catalog mit den nöthig erachteten Abaͤnderungen. Dieſe Form wird gewiß allgemein gebilligt, da man dadurch allein eine Ueberſicht gewinnt ſowohl vom Reichthum der Kaͤfer überhaupt als von dem feiner Sammlung. Zur weiteren Be⸗ quemlichkeit dient ein lateiniſches und deutſches Regiſter. Es iſt auch ſonſt alles geſchehen, was zum nüglihen Gebrauche des Buches beytragen kann. Den neuen Sippennamen hat er die alten beygefuͤgt und bey denjenigen, welche nicht in Linne, Fabricius und Gyllenhal vorkommen, auch den erſten Be⸗ nenner und deſſen Werk, ferner die beſte Abbildung und das Vaterland; endlich hat der Verfaſſer auch überall die deutſchen Namen gegeben, was ihm viele Muͤhe und Zeitverluſt gemacht haben muß. Das hätte er unſers Erachtens ſich erſparen koͤn⸗ nen, obſchon nicht zu laͤugnen iſt, daß er dabey ſyſtematiſch zu Werke gieng. Er hat nehmlich meiſtens zuſammengeſetzte Na⸗ men angenommen oder gemacht und denſelben noch ein Beſtim— mungswort vorgeſetzt, was durchaus nichts taugt. Wie koͤnnen Namen beſtehen wie Muͤffelruͤſſelkͤfer (Bruchus), Langrüͤſſel— kaͤfer, Fadenhornruͤſſelkaͤfer, Maulruͤſſelkaͤfer, Bloͤßenruͤſſelkaͤfer, Kurzfußruͤſſelkaͤfer, Furchtruͤſſelkaͤfer, Kraftruͤſſelkaͤfer, Munter— ruͤſſelkaͤfer uſw. Für Ruͤſſelkaͤfer haben wir ja ein ganz gutes deutſches Wort: Weibel, welches alle Zuſammenſetzungen erlaubt. Daſſelbe gilt von den meiſten Kaͤfern, welche dem Volke haͤufig vorkommen. Freylich koſtet es auch viele Zeit, dieſelben in allen Werken oder Synonymien zuſammen zu ſuchen. Will man ſich aber einmal dieſe Muͤhe geben; ſo iſt es doch beſſer einfach und bereits beſtehende Namen zu waͤhlen, als ellenlange, unpaſſende und nimmermehr zu billigende zu verfertigen. Dann braucht man keine Geſpenſtlaufkaͤfer, Vipernlaufkaͤfer, Schmallaufkaͤ⸗ fer uſw. zu machen und zu leſen; keine Herzſchnellkaͤfer, Duͤſter— ſchnellkaͤfer, Sandalenweichkaͤfer, Leuchtweichkaͤſer, Pollenknopf— kaͤfer, Kuͤgelchenknopfkaͤfer, Bronzepillenkaͤfer, Köhlerpillenkaͤfer, Schoͤnpillenkaͤfer, Tatzenſcharrkaͤfer, Rehſcharrkoͤfer, Puderſcharr⸗ kaͤfer, Langfußſcharrkaͤfer, Spaltnagelſcharrkaͤfer, Kruͤppelkoͤhler⸗ kaͤfer u. dgl. zu Hunderten. Das ſchadet zwar dem Buche nichts, nuͤtzt ihm aber auch nicht das geringſte. Voran geht dem Werk ein Verzeichniß der wichtigſten Schrif⸗ ten uͤber die Kaͤfer, welche der Verfaſſer nach der Art der Ci— tationen alle ſelbſt zu beſitzen ſcheint oder wenigſtens zur Be— nutzung gehabt hat. Ein Vortheil, zu dem man ihm wirklich Gluͤck wuͤnſchen muß. Darauf folgt das Verzeichniß nach La⸗ treille's Syſtem mit Einſchiebung der ſeitdem aufgeſtellten Sippen und Gattungen, wo unter den letzteren viele vom Ver⸗ faſſer herruͤhren. Beide ſind ungemein vollſtaͤndig und geben wirklich einen hohen Begriff von dem wiſſenſchaftlichen Eifer, den der Vf. bey der Vermehrung feiner Sammlung angewendet hat. Jeder, der eine eigene Sammlung hat, wird dieſen Catalog der⸗ ſelben mit Vortheil zu Grunde legen, indem er ſich darinn die Gat⸗; 387. 636 tungen bemerkt, welche er ſelbſt beſitzt. Sehr angenehm wird es ihm ſeyn, ſogleich dabey das Vaterland angezeigt zu finden und uͤberhaupt eine Ueberſicht von der Zahl der Gattungen je nach den Sippen vor ſich zu haben. Der Verfaſſer hat nur drey Sippen aufgeſtellt: Axinidium, Mesophalaerus, Platy- auchenia, was ſehr zu ruͤhmen iſt. Die Zahl der Gattungen unter den Pentameren iſt 6204, unter den Heteromeren 1629, unter den Tetrameren 5172, unter den Trimeren 226, unter den Dimeren 35, im Ganzen alſo nicht weniger als 18,266. Am Schluſſe iſt ein Anhang, worinnen 34 neue Gattungen beſchrieben ſind, was hier nicht an ſeinem Platze iſt, um ſo we— niger, da der Verfaſſer eine eigene Schrift uͤber alle ſeine neuen Gattungen herauszugeben gedenkt, wofuͤr man ihm gewiß dank— bar ſeyn wird. Endlich find abgebildet und ſehr ſchoͤn illumi⸗ niert folgende meiſtens ſehr ſonderbare Kaͤfer. Lia fasciata, multipunctata, decempunctata. Axinidium n. africanurm. Julodes rhodii. Lycus appendieulatus. Hydrophilus substriatus. Phanaeus pegasus, palliatus, laevipennis. Scarabaeus petiveri. Pelidnota aeruginosa, ame- na, modesta, Jatipennis, laniventris, psittacina, or- Ryssonotus nebulosus. Chiasognathus grantii. Corypticus capensis. Lucanus turcicus. Zopherus variolosus. Amycterus paradoxus. Tachyopus lecontei. Purpuricenus dalmatinus. Dorcadion tomentosum. Ozodes mexicanus. Saperda graeca. Mesophalacrus n. spinolæ. natissima. Amphicoma papaveris. Das iſt nun allerdings eine ſehr ſchoͤne und nuͤtzliche Zugabe, allein noch viel weniger an ihrem Orte als die Beſchreibung der obigen Gattungen: denn ein Catalog muß ſeiner Natur nach ſo wohlfeil als moͤglich ſeyn. Dieſe Tafeln ſind es aber ſicherlich, welche ihn fo ungemein vertheuert haben, daß ihn viele Samm- ler nicht werden anſchaffen koͤnnen, und ſuͤr dieſe iſt er ja doch eigentlich beſtimmt. Da der Verfaſſer zu ſeinen kuͤnftigen Gat⸗ tungen doch Abbildungen geben wird; fo hätten dieſe noch füge lich warten koͤnnen. Es waͤre damit den Sammlern und den wiſſenſchaftlichen Entomologen geholfen geweſen. Hervorgehoben verdient noch zu werden das ſchoͤne Papier und der reinliche Druck nebſt ſeiner zweyſpaltigen Anordnung, wo— durch Raum erſpart und die Ueberſicht ungemein erleichtert wird. Wir koͤnnen daher nicht anders als dieſen Catalog jedem empfehlen, der eine Sammlung hat, ſo wie auch denjenigen, welche die Abbildungen, beſonders der neu aufgeſtellten Gattun⸗ gen zu wiſſen verlangen. Platyauchenia n. limbata. Die ſüdafricaniſchen Cruſtaceen, eine Zuſammenſtellung aller bekannten Malacostraca, Bemerkungen uͤber deren Lebensweiſe und geographiſche Verbreitung, nebſt Beſchrei⸗ bung und Abbildung mehrerer neuen Arten vor Dr. F. Krauß. Stuttgart bey Schweizerbart. 1843. 4. 68. Taf. 4. Der Verfaſſer hat ſich bekanntlich waͤhrend dreyer Jahre am Vorgebirg der guten Hoffnung und zwar vorzuͤglich an der Natalkuͤſte mit naturhiſtoriſchen Unterſuchungen beſchaͤftigt und daſelbſt viele Krabben zuſammengebracht. Sowohl dieſe als auch die von andern beſchriebenen werden hier zuſammengeſtellt, um 637 638 ein Ganzes für die dortige Fauna der Krabben zu liefern. Der Subg. 13. Thelphusa perlata, depressa n. Verfaſſer hat ſchon in einigen fruͤhern Arbeiten ſeinen Eifer und 4. Gen. Ocypode. ſeine Kenntniſſe in der Zoologie bewieſen, und er bewaͤhrt die— Subg. 1. Doto sulcatus. ſelben auch in der vorliegenden Schrift noch in vollem Maaße. Subg. 2. Gelasimus arcuatus, lacteus, chloro Voran macht er auf den Unterſchied zwiſchen dem waͤrmern phthalmus. Natal und dem Caplande aufmerkſam, und fuͤhrt zu dieſem Subg. 3: Macrophthalmus boscii. Behufe für dort die characteriſtiſchen Pflanzen- und Thierformen Subg. 4. Cleistotoma edwardsii. auf. Dann folgt S. 11. eine lehrreiche Schilderung der Lebens— Subg. 5. Ocypode cordimana, ceratophthalma. art und des Vorkommens der dortigen Krabben, woruͤber man Subg. 6. Acanthopus clavimanus. bisher noch wenig wußte, wenn man das ausnimmt, was Dr. 5. Gen. Grapsus. Ruͤppell uͤber die Krabben des rothen Meers geſagt hat: denn Subg. 1. Plagusia squamosa, tomentosa. MacLeay hat die von A. Smith heimgebrachten capiſchen Subg. 2. Grapsus messor (Gaimardii), plicatus. Gattungen nur beſchrieben in des letztern Illustrations. Der Subg. 3. Nautilograpsus major, smithii. Verfaſſer ſchildert hier das genannte Verhalten nicht bloß im Subg. 4. Sesarma (Pachysoma) tetragona, longi- Allgemeinen, ſondern von jeder Sippſchaft und ſelbſt Sippe und pes n., reticulata, pieta, afſinis, barbata. zeigt an, ob ſie im hohen Meer oder an der Kuͤſte im Freyen Subg. 5. Goniopsis picta, strigosa, flavipes. oder in Höhlen ſich aufhalten uſw. S. 91. handelt er von Fam. 2. Pinnotheridia. der geographiſchen Verbreitung. Edwards fuͤhrt in ſeinen 1. Gen. Pinnotheres 4ridacnae. Crustaces aus jener Gegend nur auf 40 Brachyuren, 7 Ano⸗ Fam. 3. Majacea. muren und Macrouren, wovon eigentlich nur 11 dem Cap an— 1. Gen. Mai . 3 2 . B ja. gehoͤren: ſie wurden durch A. Smith mit 36 Brachyuren ver— Subg. 1. Mithrax quadridentatus. mehrt. Der Verfaſſer hat gefunden 89 Gattungen, wovon 54 Subg. 2. honyx ayi n. „ qua- Brachyuren, 11 Macrouren, 1 Stomatopod und 3 Tetradeca— FP dridentatus n. poden; im Ganzen kennt man jetzt daher 120 Gattungen. Die == PER 111 ausgezeichneten werden hier namentlich nach ihren Fundorten 2 125 e aaithih aufgeführt. . n Er et S. 23. Das Syſtem nach Dehaan in Siebold's Fauna gabe: 3 ie OBER * japonica. Sippen und Gattungen; von den letzteren die Groͤße, 3 . I“ nr Ä Farbe, Fundort nebft genauer Beſchreibung und critiſchen Bes San i eee ö g. 1. 5 merkungen; bey den neuen Gattungen auch der Character las Subg. 2. Hymenosoma orbiculare. Ken Ordo I. Decapoda. Fam. 3. Zromiacea. ‚ie Divisio 1. Brachyura. 1. Gen. Dromia hirsutissima, rotunda. Tribus 1. Brachygnatha. Tribus 2, Oxystoma. Fam. 1. Cancroidea Fam. 1. Calappidea. 1. Genus. Portunus. 1. Gen. Calappa tuberculata. Subg. 1. Neptunus pelagieus. 2. Gen. Mursia cristimana. Subg. 2. Achelous erassimanus. Fam. 2. Matutoidea. 2 Subg. 3. Charybdis smithii, granulatus. 1. Gen. Matuta vietor (lesueuri). Subg. 4. Thalamita admete, prymna, crenata. Fam. 3. Leucosidea. E Subg. 5. Scylla serrata. Subg. 1. Leueisca squalina. 2. Gen. Corystes. Divisio 2. Macroura. Subg. 1. Platyonychus rugulosus n. Trib. 1. Astacina. Subg. 2 Anisopus trimaculatus. Fam. 1. Palinuroidea. Subg. 3. Xaiva pulchella. 1. Gen. Palinurus lalandii. Subg. 4. Dicera octodentata. Fam. 2. Astacoidea. 3. Gen. Cancer. 1. Gen. Homarus capensis. Subg. 1. Atergatis floridus, marginatus. 2. Gen. Gebia major. Subg. 2. Halimede pisifer. Fam. 3. Megalopidea. Subg. 3. Aegle rüppellii n. 1. Gen. Megalops mutica. Subg. 4. Xantho dehaanii n., quinquedentatus n., Trib. 2. Carides. afſinis, obtusus. Fam. 1. Penaeidea. Subg. 5. Chlorodius perlatus. 1. Gen. Penaeus monodon. Subg. 6. Ozius frontalis. Fam. 2. Alpheidea. Subg. 7. Galene natalensis n. 1. Gen. Alpheus (Athanasus) edwardsii. Subg. 8. Pilumnus xanthoides u., granulatus n. Fam. 3. Palaemonidea. Subg. 9. Curtonotus vestitus. 1. Gen. Palaemon quoyanus. Subg. 10. Menippe martensii n., parvulus. 2. Gen. Hippolyte ensiferus. Subg. 11. Trapezia glaberrima. Tribus 3. Anomala. Subg. 12. Eriphia smithii, gonagra. Fam. 1. Paguroidea. 639 1. Gen. Pagurus elibanarius, virescens, tibicen, ele- gans, gamianus, miles. 2. Gen. Cenobita rugosa. Fam. 2. Porcellanidea. 1. Gen. Porcellana natalensis n., dehaanii n. Ordo II. Stomatopoda. Fam. 1. Squillidea. 1. Gen. Gonodactylus chiragrus. Ordo III. Tetradecapoda. Divisio 1. Amphipoda. Fam. 1. Gammaroidea. 1. Gen. Orchestia bottae. 2. Gen. Gammarus pulex. Divisio 2. Laemodipoda. Fam. 1. Cyamoidea. 1. Gen. Cyamus erraticus, ovalis. Divisio 3. Isopoda. Fam. 1. Jdoteidea. 1. Gen. Idotea lalandii, affınis, hirtipes, lichten- steinii n. Fam. 2. Oniscoidea. 1. Gen. Lygia glabrata, dilatata. 2. Gen. Porcellio truncatus. 3. Gen. Deto echinata. 4. Gen. Armadillo nigrieans, flavescens. 4. Gen. Tylos granulatus, capensis u. Fam. 3. Sphaeromidea. 1. Gen. Sphaeroma tristense, jurinii, savignyi, macro- cephala n., perforata. Fam. 4. Cymothoidea. 1. Gen. Cirolana hirtipes, seulpta. 2. Gen. Anilocra capensis. 3. Gen. Livoneca raynaudii. 4. Gen. Cymothoa banksii. Abgebildet find recht gut von Federer, überall mit einzelnen Theilen, wie Scheeren, Kiefer und Schwaͤnze: Aegle rüppellii, Xantho dehaanii, quinquedentatus, Galene natalensis, Pla- tyonychus rugulosus, Pilumnus xanthoides, granulatus. Menippe martensii, parvulus, Eriphia smithii, Thelphusa depressa, Macrophthalmus boscii, Plagusia tomentosa. Grapsus plicatus, Sesarma longipes, barbata, Antilibi- nia smithii, Pisa fascicularis, Acauthonyx macleayi, qua- dridentatus. Porcellana natalensis, dehaanii, Pagurus virescens, Ido- thea lichtensteinii, Tylos granulatus, capensis. Dofelfauna oder Aufzahlung und Beſchreibung der im Regierungsbezirke Trier be: obachteten Thiere, von M. Schäfer, Lehrer der Naturgeſchichte. Trier bey Linz. J. Wirbelthiere. 1844. 8. 341. Dieſe Fauna iſt das Ergebniß einer zwanzigjaͤhrigen Thaͤtig— keit, woraus man wohl ſchließen darf, daß der Verfaſſer im Stande war, etwas Vollſtaͤndiges zu liefern, obſchon es ſcheint, daß ihm nicht alle literariſchen Huͤlfsmittel zu Gebote ſtanden und daß uͤberhaupt die trieriſchen Bibliotheken ſich noch in einem 640 aͤrmlichen Zuſtande befinden. Der Verfaſſer beginnt nach einer allgemeinen Einleitung mit den Haarthieren, von denen er den Sippen » Character ziemlich ausführlich mittheilt, was auch von den andern Gattungen gilt. Es finden ſich natuͤrlich hier ziem— lich dieſelben Gattungen wie im uͤbrigen Deutſchland: dennoch iſt es vortheilhaft für die zoologiſche Geographie und beſonders für den Unterricht der Jugend, wenn Provinzial-Faunen be: kannt gemacht werden. In erſterer Hinſicht koͤnnten die Sip⸗ pen⸗Charactere wegbleiben; in der zweyten aber haben ſie ihren Nutzen: dann aber ſollte jedesmal der Character ſo kurz als moͤglich ſeyn. Es koͤnnte darauf ein laͤngerer folgen, und endlich das Vorkommen mit der Lebensart. Der Verfaſſer fuͤhrt von Haarthieren auf 56 Gattungen, wovon er beſonders unter den Fledermaͤuſen, Spitzmaͤuſen und Nagmaͤuſen manch Seltenes entdeckt hat; auch der Hamſter kommt in der Nachbarſchaft vor. An Voͤgeln fuͤhrt er nicht weniger als 347 auf; Lurche 21, Fiſche 48. Der Verfaſſer fuͤhrt auch die von Auſonius an und beſtimmt deſſen Silurus als Stoͤr, welcher in der Moſel ſchon mehrmals vorgekommen iſt, während man von Welfen nichts weiß; den Redo für das Neunauge, Petromyzon flu- viatilis. Auleitung zur gerichtlichen Arzneikunde für Gerichtsaͤrzte und Rechtsgelehrte des Militaͤr- und Civilſtandes, und zum Leitfaden bey academiſchen Vorleſungen, von P. P. V. Wagner, Dr. med., k. k. Rath und Prof. am Joſephino. Wien bey Gerold. II. 1840. 8. XIV. 647. Es kommt uns nicht zu, uͤber Werke der Art ein Urtheil zu fällen; und daher muͤßen wir uns darauf beſchraͤnken, von die ſem Werke nur die Erſcheinung anzuzeigen. Es faͤllt uͤbrigens in die Augen, daß das Buch mit ungemeinem Fleiße und mit der Kenntniß von allem, was fruͤher in dieſem weiten Felde geſchehen iſt, bearbeitet wurde. Es zeigt eine ungemeine Woll- ſtaͤndigkeit und eine uͤberſichtliche Anordnung. Das erſte Hauptſtuͤck handelt von den gerichtlich mediciniſchen Unterſuchungen lebender Menſchen, und iſt in mehrere Abſchnitte getheilt. Die Unterſuchungen des Alters, der Lebensdauer und der Identitaͤt der Perſonen; der Mißſtaltung; bey Befriedigung und Nichtbefriedigung des Geſchlechtstriebs; zweifelhafte Schwanger⸗ ſchaften, fo wie Geburten, Abſtammung eines Kindes bey Unter: ſchiebungen u. dgl. S. 121. folgt der Abſchnitt von der Unterſuchung kranker Menſchen: zweifelhafte Krankheiten; Zulaſſung chirurgiſcher Ope⸗ rationen, der Leibesſtrafen, der Blutflecken an Mordwerkzeugen; Fahrlaͤßigkeit der Medicinal-Perſonen, ſtrafbare Verletzung. Im zweyten Hauptſtuͤck Seite 313. folgt die Unterſuchung todter Menſchen: der Neugeborenen, Abtreibung, Kindesmord; zweifelhafte Todesarten, natürlicher und gewaltſamer Tod, Selbſt⸗ mord, Vergiftung, Prioritaͤt des Todes. Aus dieſer kurzen Anzeige, wobey wir die vielen Unterabthei— lungen weggelaſſen, kann man ſchon ziemlich die Reichhaltigkeit und Wichtigkeit dieſes Werks erkennen. Es ſcheint uns, der gerichtliche Arzt koͤnne ſich in allen Faͤllen des noͤthigen Raths erholen, und wir zweifeln nicht, daß das Werk Beyfall finden und großen Nutzen ſtiften wird. ——ů—ðiEʃn! . —— J 7 1 1844. Heft K Philoſophie. Vom Grafen Georg von Buquoy. Die kalten abſchreckenden Pflichtmenſchen. Jene kalten dictatoriſchen Pflichtvirtuoſen, denen die Pflicht — bloß das Handeln nach Commando wort iſt, ohne Rückſicht auf Selbſtadelung und innere Befe ligung, jene Pedanten, die mir, auf meiner harmlos durch— wanderten Lebensbahn voll Freude, Geſang, Duft, Zaubercolorit und behaglich befruchtender Wärme, naferumpfend oder mit ge: ballter Fauſt entgegendrohen, — jene den Weltbau, die Weltruhe vermeintlich ſtützenden granitveſten Cariatiden, von ſtarrgeſpannter kräftig ungraziöſer Muskelgliederung, — fie erfüllen mich mit Staunen und Grauen, gleich den Pyramiden, Obelisken, Spbinren der alten Aegypter, dieſes dahingeſchwunden ſchwer⸗ ſinnigen Volks des Nilſchlammes, dieſer gigantiſch myſtiſchen Prieſterverknechtung, dieſes vor Molochs Blutdurſt ehytmiſch zitternden Menſchenapparats. — woran jede aufblitzende Wonne — im torpiden Schlamme erfäuft, und ſie hinverwieſen wird prieſterherriſch ſtets, hinderwieſen grauſam und rückſichtslos, jede Wonne, auf das etwaige Nach, — auf das problematiſche Nach, — das der Verweſung folgen fol, wie's die Prieſter verkünden in ihrer arroganten Zudringlich— keit. Staunen und Grauen ſei euch gezollt ihr Pflicht⸗ virtuoſen; nehmt es meinethalben für ſtumme Verehrung. Liebe jedoch, dieß Wonnegefühl, Liebe — weihe ich all jenen heitern Lebensgebilden, die — fo harmlos jo heiter oder ſo wehmüthig theilnehmend — mich umſäuſeln mit Zephyrgeliſpel, all jenen Weſen meiner Art, die mit mir ſtreben — und mit mir ſiegen oder ermatten, die, wie ich, menſchlich nur find im Erlangen des ſich Vorge⸗ ſetzten, die nicht auf — ſich ſchwingen, in ihrer Tugendhoffart — oder in ihrem Tugendwahnſinn, — zu kalten — grauenhaft erhabenen — zu grotesken — Idealen, mit dem tollen Streben, ſolche Ideale — in voller Korrectheit zu realiſiren. Zur Phyſiologie der Menſtruation. Die Menſtruation iſt ein periodiſch eintretender Akt, nachhel- fend der Reſpirationsfunction in Beſeitigung überflüffigen Venen⸗ bluts, zugleich die Zeugungsfähigkeit periodiſch verjüngend (wie das Mauſern der Vögel), zugleich nachahmend (in Ermanglung von Schwangerſchaft) den Gebärensact ſurrogatweiſe, und zu⸗ gleich den verworrenen Nachklang gebend von der einſamen Zeu- gung, die in Klarheit und Vollendung (als wirkliche als nicht blos ſimulirte Gattungsreproduction) ſich ausſpricht an Pflanzen und an manchen niedern Thieren (zoodeprimiert phytopotenzierten Thieren). Wenn der Uterus gehindert iſt, das ihm laut Iſis 1844. Heft 9. feiner Weſenheit mögliche Gebären qua actio zu vollzie— hen, die ihm eigenthümlich entſprechende Function aus zu⸗ üben, fo deutet er in periodiſch ausgeſtoßenen Accenten an, daß zum Wenigſten qua potentia das Gebähren ihm innwohne, nehmlich als Zeugungskraft; ſolches Andeuten — iſt die Menſtruation. Wie aber allenthalben die Wahrheit durch einzelne Laute der Lüge in Diſſonanz verſetzt wird, ſo iſt auch manch vollkommen menſtruirtes Mädchen unfruchtbar, doch ſelten, ſo ſelten als überhaupt die Lüge Bahn ſich bricht da, wo des Menſchen Willkür nicht eingreift mit — am Pendelſchwunge der Weltuhr, wo der Bildungstrieb ſich ausſpricht zuweilen als Miß⸗ bildung, wo die Wechſelwirkung der Organe und Syſteme an einem Organismus ſich ausſpricht zuweilen abnorm als Krank⸗ heit, uſw. Allgemeinere Berückſichtigung der Aſſimilation und Ausſcheidung. Aſſimilation und Ausſcheidung des Stoffs am Individuo — ſind, bezogen aufs Individuum, das Aequivalent der Zeugung und des Sterbens der Individuen, bezogen auf die (ſolche In⸗ dividuen einſchließende) Gattung. So geht Erhaltung des In— dividuums fort — unter beſtändigem Stoffwechſel, und eben fo der Gattung fort — unter beftändigem Individuen— wechſel. Aſſimilation und Ausſcheidung beſtehen am Indi— viduo, beſtehen an der Gattung, und begründen an beiden — die Erhaltung. Zeugung (Setzen des ſich gleichartigen außerhalb ſeiner ſelbſt) beſteht nur fürs Individuum, nicht für die Gattung; was die Gattung ſich Gleichartiges ſetzt, das ſetzt ſie nicht außerhalb ſich, das fügt ſie nur ſich ſelber an, als Ausbreitung des Selbſtes. Die Gat⸗ tung iſt eines Wachſens — eines Abnehmens — eines Verſchwindens, Dahinſterbens — fähig; das Sterben der Gattung iſt a priori nichts Abſurdes, ob thatſächlich je eine Gattung ausſtarb, vermögen wir nicht zu entſcheiden; vielleicht ſind die auf nicht vorhandene Gattungen bezogenen vermeintlich foſſilen Ueberreſte wirklich ſolche, vielleicht aber — nicht foſſile Ueberreſte, ſondern innerirdige Productionen ſo gut wie z. B. die Quarzeryſtalle uſw. Phyſiologiſch und pfychiſch charaecteriſirt: das Weib und der Mann. Das Weib characteriſirt ſich, eben ſo dem Geſammtha⸗ bitus nach, wie der Structur der Genitalien gemäß, wie der Gemüths- und Denkens-⸗Geartung zu Folge, als prä⸗ 41 643 valierende Innerlichkeit, als die Mitte, als die beinahe audge: glichene Indifferenz der Extreme; es characteriſirt ſich überdieß als vorzugsweiſes Gefühls- und Verſtandeswalten am kleinen Detail des beſchränkten Wirkungskreiſes, als ein Streben in der Gattung zu zerfließen, als ungenial, als con— ſervativ ftill unſpontan allmählich Bildendes, als immer geſchäftig nie impetuos, als paſſivb hingege— ben, als unausgeſetzt zeugend und pflegend uſw. Der Mann characteriſirt ſich als prävalierende Aeußerlich— keit, als den polar entgegenſtehenden Enden zugewandt, als Kampf der Extreme und als Richtung nach einem Extreme — oder nach mehreren derſelben zugleich, als vorzugsweiſes Vernunft- und Phantaſiewalten am Unermeßlichen, als Streben nach Individualiſirung des Ichs, als genial ſchaffend und den Andern feine Selbſtſchöpfung gewaltſam aufdringend, als deſtruetiv impetuos als ſpontan raſch und willenskräftig Schaffendes, als — bald felſenſtarr ruhend — bald leidenfchaftlich thätig, als activ — theils ſtolz aufbauend theils unbarmherzig ver— nichtend, als blos momentan geſchlechtlich zeugend, und da nicht einmal ſo eigentlich zeugend, ſondern das Zeugen nur weckend, uſw. Des Weibes Macht. Das Weib iſt, laut ſeiner innigern Verſchmelzung mit der Totalität der Lebenspotenzen am geſammten Naturwalten, u. z. dies — mit prävalierender Paſſivität gegen äußere Influenz, bei ſeinem Dahinſichgeben in ſüßem Selbſtvergeſſen, wie ein in Melt: Traum Verſunkenes in ſomnambül wonniglicher Anſchauung vorüberziehender Ahnungen, — es iſt das Weib der leiſe in voce sostenuta forttönende Nachhall des Weltchors, wie er als Poſaunenharmonie jubelnd ertönt am Feſtlied gefeierter Allnatur— geneſis; und das — iſt der Sirenengeſang, der des Mannes ſo unwiderſtehlich ſich bemächtigt, des Mannes in ſeiner ſtolzen — ihn ſelbſt peinigenden — Kraft, die, laut innerer Selbſtbe— ſtimmung und angebornen Herrſcherſinns, nach Außen ſtrebt ſo heftig, doch auch nur einſeitig bald in dieſer bald in jener Rich— tung nach Extremen zielt, gleich Blitzen mächtig ſchauerlich dort— hin und dahin ausfahrend, und überdieß zugleich nur als inter— mittierend ſich verkündet, gleich den kühlend befruchtenden Wet— terleuchten, die bald als Weltblick ſtrahlen — bald in die Nacht ſchwarzen Gewölkes zurück ſich ziehen wie hinter das geſchloſſene Augenlied, über dem ſich erhebet die Machtſtirn des Fatums. Schwärmerei eines Schülers aus meiner philoſo⸗ phiſchen Schule. Wenn ein Ens A — ein anderes Ens B — in die, zuvor am B nicht beſtanden habende, Thätigkeit & g verſetzt, wenn A das B in den, zuvor nicht beſtanden habenden, Zuſtand ver— ſetzt, die Thätigkeit & 56 auszuüben, das B in den Zuſtand ver— jest, ſich als in der Thätigkeit c 6 begriffen zu äußern; fo läßt ſich mit Gewißheit hieraus ſchließen, es beſitze B die Anlage — für Ausübung der Thätigkeit & 8, und zugleich beſitze A die Fähigkeit — für Erweckung der Thätigkeit & 8 am B, woraus ſich weiters der Schluß ergibt, es beſtehe zwiſchen A und B ein Rapport, und zwar — ein Rapport bezüglich der Thätigkeit a, woraus weiters folgt, es beſtehe ein Rapport zwiſchen dem Ens 4 und der Thätigkeit 4 8, d. h. es laſſe ſich die Aktivität g mit dem A ſehr wohl zuſammenräumen, — es ſei in Bezug 644 auf die Grundweſenheit des A, die Activität a8 — kein Solches, das ein nicht mehr Gedenkbares zu benennen wäre, es ſpreche ſich daher & 6 aus — als ein Mögliches am A, d. h. es ſei das A fähig, die Thätig— keit (fo wie etwa noch mancherlei andere Thätigkeiten) ce 8, die es in B zu wecken vermag, ſelbſt auszuüben. Da nun jeder Aetion — eine Reaction nachfolgt, und zwar, eine Reaction die von gleicher Qualität iſt als die Action, jo muß, wenn das A in dem B die Thätigkeit c 5 hervorruft, als Reaction, auch in dem A die Thätigkeit d pP rege werden, wobei zu bemerken kömmt, daß, dem hier angenommenen Algorithmus nach, ß eine Qualität aus— drückt, nicht eine Quantität. Wenn mein Auge zufällig auf ein Foſſil fällt, und wenn ſo — das Foſſil durch mich wahrgenommen wird, d. h. wenn das Foſſil in mir die Thätigkeit Foffilperception weckt, fo muß auch, als Reaction, am Foſſil — die Thätigkeit Foſſilperception rege werden, d. h. es muß das Foſſil ſich wahrnehmen, ſich feiner ſelbſt bewußt werden, ſei dies auch — in noch ſo geringem Grade. Das Foſſil iſt alſo kein abſolut Lebloſes, nicht anbiotiſch, ſondern nur eryptobiotiſchz das Foſſil iſt ein des (wenn auch noch ſo ſchwachen) Selbſtbewußtſeins Fähiges. Ein abſolut Lebloſes — kann nicht Bewußtſeyn wecken am Lebenden. Daß überhaupt den Mineralkörpern ein Grad von Vitalität zu⸗ komme, folgt auch daraus, daß z. B. Muſchelkalk, mit deſtillir⸗ tem Waſſer übergoſſen, Infuſtonsthierchen produciert; Leben liegt alſo hier im Waſſer und Muſchelkalk urſprünglich, denn aus nichts wird nichts, eben ſo wird aus Nichts an Vita⸗ lität — ſtets nur: Nichts an Vitalität. Andere Gründe noch, für ein allgemein an der Natur beſtehendes Leben, brachte ich an andern Orten vor. Obige Betrachtung über Action und Neaction — läßt ſich noch weiter verfolgen. Jede Perception eines Außengegenſtandes am Ich — iſt ſtets mit Perception des Ichs verbunden, da zugleich ſtets ein Trennen des Ichs vom Nichtich vorhanden iſt. Was alſo das Foſſil in mir weckt, iſt eigentlich — eine Combination aus Foſſilperception und Karlper⸗ ception (ich nenne mich — hier Karl); es muß alſo, wegen ſtets beſtehend gleicher Geartung an Reaction und Action, die als Reaction ſich ausſprechende in oben er⸗ wähntem Foſſil hervortretende Thätigkeit folgende ſeyn: Combination aus Foſſilperception und Karl- perception. Was hier vom Foſſil geſagt ward, gilt von jedem (fälſchlich leblos genannten) Körper, an dem wir kein Le⸗ ben, kein Selbſtbewußtſchn, keine innere Selbſtbeſtimmung wahr⸗ zunehmen vermögen. Hiermit aber interpretirt ſich auf über⸗ raſchende Weiſe, ein rührendes Phänomen aus der ſentimentalen Sphäre des Menſchen. Wenn ich Karl — irgend ein Ding — lange bey mir getragen, es viel gebraucht, es viel berührt, viel beſehen habe uſw., und ich ſchenke es meinem mich innig lie⸗ benden Freunde Julius, der durch äußere Umſtände von mir ſich zu trennen genöthigt iſt, ſo iſt ſolches Ding meinem Julius ein werthvolles Andenken nicht blos, ſondern zugleich beinahe ein zweiter Karl ihm, — ein, laut unerklärlicher Ahnung, dem Julius erſcheinendes Verknüpfungsband zwiſchen ihm und mir. Eine dunkle Ahnung, die in ihrer Däm⸗ merhaftigkeit eine tief verborgne Wahrheit aus⸗ ſpricht, ruft meinem Freunde Julius, wie aus dem Grundweſen jenes als Andenken erhaltenen Dinges hervor, wehmüthig zu: 645 Das Bild deines geliebten abweſenden Karl — ward in mir rege, und haftet fort an mir; wir Beide tragen fein Bild in uns, und dies — ſtimmt eine gewiſſe Sympathie an — zwiſchen uns Beiden. Zoologiſche Notizen. Von Dr. H. C. Kuͤſter in Erlangen. 1. Lebenszähigkeit der Binnen mollusken. Es ſind in neuerer Zeit mehrere Beiſpiele bekannt gemacht worden, daß exotiſche Binnenmollusken lebend nach Europa ge— bracht wurden. Erwägt man die Beſchleunigungsmittel der Communication, wie ſie die neuere Zeit bietet, ſo erſcheinen dieſe Beyſpiele eben nicht außerordentlich, wenn man dabey die außerordentliche Lebenszähigkeit dieſer Thiere berückſichtigt. Dieſe iſt ſo groß, daß man darauf hin mit Sicherheit behaupten kann, daß alle terreſtren Binnenmollusken der verſchiedenen Erdtheile lebend zu uns gebracht werden könnten; vorausgeſetzt, die Zeit, in welcher ſie ſich auf der Reiſe befinden, wird nicht über Ge— bühr verlängert und die geeigneten Aufbewahrungsmittel gewählt. Daß dieſe Behauptung gegründet iſt, werden einige Beyipiele von Lebenszähigkeit der Schnecken beweiſen, die wirklich bewun— dernswerth ſind. g Bei meinem Aufenthalt in Sardinien ſammelte ich auch Bin— neneonchylien, beſonders in der Nähe von Cagliari. In einer Schlucht nahe der Stadt waren am Boden und in den Ritzen der Felſen viele Exemplare von Helix hospitans Bon., leider aber alle todt und die meiſten abgebleicht, ſo daß ſie kaum des Aufhebens werth waren. Vergeblich ſah ich mich nach lebenden Stücken um, es war nichts davon zu ſehen. Nach einer vier— wöchentlichen Streiferei im Innern der Inſel kehrte ich Ende May wieder nach Cagliari zurück, mich zur Heimreiſe anſchickend, da mein Reiſezweck erreicht war. Während der wenigen Tage, die ich mich noch aufhielt, beſuchte ich auch die erwähnte Schlucht und ſah in ziemlicher Höhe an den Felswänden mehrere II. hospitans hängen, die bald erreicht wurden. Bei näherer Be— ſichtigung der Wände fand ich in den Vertiefungen und Spalten die Schnecken theils einzeln, theils mehrere beyſammenhängend, ſo daß ich einen hinreichenden Vorrath ſchöner und reiner Exem— plare ſammeln konnte. Durch die vielfachen Arbeiten, welche die bevorſtehende Abreiſe verurſachte, war ich gehindert, die Schnecken zu tödten und auszunehmen; fie mußten alſo, einge- deckelt wie ſie waren, in die Kiſte zu den übrigen Sachen. In dieſer Kiſte blieben ſie, eng zuſammengepackt mit Vogelbälgen, die mit Arſenikſeife präpariert waren, gegen 48 Tage; ſo lange dauerte es, bis meine Sachen im Auguſt in Nürnberg ankamen. Von jetzt an blieben ſie in einer offenen Schachtel ſtehen, die ich bei Beginn des Winters, mit andern Gegenſtänden beſchäftigt, wenig beachtete, bis nach längerer Zeit, als die anhaltend milde und feuchte Witterung des angehenden Decembers plötzlich mit Kälte gewechſelt hatte, ein zufälliger Beſuch des Aufbewahrungs⸗ ortes mir zeigte, daß gegen 80 der vermeintlichen Todten aufer⸗ ftanden waren und jetzt, durch die ungewohnte Kälte zurückge— ſchreckt, an der Wand angeleimt hingen. Sie wurden zuſam— mengeleſen und wieder in eine bedeckte Schachtel gebracht, wo fie mehrmals bei gelinder Witterung ihre kalkigen Winterdeckel abſtießen und ſich an den Wänden feſthingen. Im darauffolgen- den Sommer d. J. 1835 erweckte ich mehrere durch gelinde == 646 Wärme und Feuchtigkeit und behielt fie mehrere Monate in Thätigkeit, wobeh fie mit Brod, Papier und Pflanzen gefüttert wurden. Die übrigen blieben bis zum Winter, alſo 18 Monate lang, ohne alle Nahrung oder Waſſer und kamen theilweiſe dennoch wieder zum Vorſchein. Selbſt im Sommer 1836 wa— ren noch einzelne lebend, die aber, aller Sorgfalt ungeachtet, dennoch bald ſtarben, nachdem ſie alſo zwei Jahre, fern von der Heimath in den ungünſtigſten Verhältniſſen lebend, ausgedauert hatten. Bey dem Aufenthalte in Dalmatien ſammelte ich im Januar 1842 viele ſehr ſchöne und große Eremplare von Pupa fru- mentum bei Spalato. Ein Verſuch, den ich im Auguſt 1843 mit 8 dieſer Schnecken machte, fie zu erwecken, hatte bei 5 das gewünſchte Reſultat. Ein Exemplar der II. vermiculata, gleichfalls bei Spalato im Juny 1842 mit vielen andern geſammelt, lebt jetzt noch und hat den einen größeren Fühler, der ganz fehlte, vollkommen er— gänzt. Sie wurde erſt im Mah 1843 erweckt. Ebenſo leben von der Clausilia almissana var. minor noch viele Exemplare, die jeden Augenblick zu erwecken ſind, wenn ſie in einem Glas mit einigen Tropfen Waſſer an die Sonne oder in die Wärme geſtellt werden, ob fie gleich ſchon im May 1842 geſammelt wurden. Eine Parthie dalmatiſcher Clauſilien, die ich im Herbſt d. J. (1843.) erhielt, brachte gleichfalls mehrere lebende, darunter Clausilia semirugata, die im Februar auf der Inſel Brazza geſammelt worden war. Auf dem Heimweg von Dalmatien im Septembr 1842. ſam⸗ melte ich bey Klagenfurt Helix austriaca in ziemlicher Menge, um ſie lebend nach Hauſe zu bringen, da ich den Verſuch ma— chen wollte, ſie dort einheimiſch zu machen. Ohne alle weitere Sorgfalt blieb der ganze Vorrath bis zum nächſten Frühjahr ſtehen; wo denn erſt im May, alſo 8 Monate nach dem Sam— meln eine Parthie, die ſich im beſten Wohlſeyn befand, ausge— ſetzt wurde, die aber freilich zu Grunde giengen, da das fort: dauernd ſchlechte Wetter zu nachtheilig auf ſie einwirkte. Bey der oben erwähnten, im Februar 1843. geſammelten Parthie dalmatiniſcher Schnecken war auch Paludina (Hydro- cena) Sirkii Parr. Um den Deckel dieſer niedlichen Schnecke genau ſehen zu können, brach ich eine Schale auf und fand darinn ein ganz friſches lebendes Thier. Ein Verſuch, die übrigen herauszulocken, gelang vollkommen; ſie wurden, in einem Glas mit Waſſer an die Sonne geſtellt, bald munter und hingen ſich alle an das Glas an, die meiſten über der Waſſerfläche. Da- durch bekam ich Gelegenheit, eine Zeichnung des Thieres zu machen, welches allerdings Manches Eigenthümliche und von den Paludinen Abweichendes zeigt. Dieſe kleinen, in einem kalten Gebirgswaſſer bey Cattaro lebenden Schnecken hatten ſomit den ganzen Sommer im Trocknen (in dem heißen dalmatiſchen Clima) ohne allen Schaden zugebracht. Auch die Süßwaſſer-Bivalven ſind nicht ſo empfindlich, als man bisher glaubte. Ganze Parthien Anodonten und Unlonen lagen bei mir im Sommer, wenn ich zum Unterſuchen und Aus⸗ nehmen nicht Zeit hatte, wochenlang aufgehäuft auf dem bloßen Boden, viele davon lebten 16 — 18 Tage. In Kellern 3 — 4 Wochen ohne alle Unbequemlichkeit. Dagegen find dieſe Muſcheln gegen Froſt weit empfindlicher, als die Süßwaſſer-Gaſteropoden, die ohne Schaden gefrieren können. Gefrorene Muſcheln lebten nie wieder auf. 647 — Bey allen den angegebenen Behfpielen war nicht das Geringſte dafür gethan, die Schnecken am Leben zu erhalten. 1 Werden ge⸗ eignete Mittel bey der Verpackung angewendet, ſo läßt ſich auch bey ſehr großen Entfernungen ein günſtiger Erfolg nicht bezwei⸗ feln, wenn ſie lebend zu uns gebracht werden ſollen. Zur Auf⸗ bewahrung während der Verſendung dienen am „beiten. vorher recht ausgetrocknete und dann etwas angefeuchtete Sägeſpäne von Tannen- oder Föhrenholz. Das vorherige Trocknen iſt wegen der ſich verflüchtigenden harzigen Beſtandtheile nothwendig, da die Mollusken gegen Gerüche ſehr empfindlich find, fo daß einige Tropfen Terpentinöl in einer Schachtel hinreichend ſind, alle darinn aufbewahrten Schnecken zu tödten. Auch feucht gemach— tes Papier iſt zur Verpackung recht gut, trocknet aber ſchneller aus. Für Muſcheln können Sägeſpäne eben ſo gut dienen oder auch feuchtes Moos. Am ſchwierigſten ſind die Arten lebend zu erhalten, welche keinen Deckel haben und ſich auch nicht für gewiſſe Zeiten mit einem ſolchen verſehen können. Es ſind dieß die Limnäen, Phy⸗ ſen und Planorben. Sie gehen ohne Waſſer bald zu Grunde, da die der Luft ausgeſetzten Theile vertrocknen, wodurch das Thier getödtet wird. Doch dürfte für dieſe feuchter Schlamm, der, ſo weit es die zerbrechlichen Gehäuſe erlauben, veſt zuſammenge⸗ drückt werden muß, recht gut ſeyn; ich erhielt Limnaeus ova- tus darinn über 4 Wochen lebend. 2. Die Fuͤhlhörner find die Riechorgane der Inſecten. Es find über den Sitz des Geruchſinnes der Inſecten ſchon mehrfache Meinungen veröffentlicht worden, welche theils auf anatomiſchen Unterſuchungen, theils auf Hypotheſen beruhen. Ohne hier auf eine Beurtheilung dieſer verſchiedenen Ausſprüche einzugehen, die von mir, ſo verdienten Männern gegenüber, ſich auch nicht ziemen würde, gebe ich vielmehr nur die Reſultate meiner Beobachtungen an lebenden Inſecten. Da hier weder anatomiſche noch microſcopiſche Unterſuchungen allein zur richtigen Erkenntniß führen können, ſo hiclt ich es für das Beſte, den betreffenden Organen ſelbſt zu Leibe zu gehen und durch eine Zuſammenſtellung der dabey vorkommenden Er⸗ ſcheinungen vielleicht ein ſicheres Reſultat zu erlangen. Die beſten Mittel dazu ſchienen ſtarkriechende, flüchtige Subſtanzen, wie ätheriſche Oele, Aether und Salmiakgeiſt. Letzterer erwies ſich als ganz ungeeignet, da er die Inſecten zu ſchnell tödtet; eben ſo war Aether wegen zu großer Flüchtigkeit nicht brauchbar. Unter allen Mitteln zeigte ſich reines Terpentinöl am zweckmä⸗ ßigſten. Einige Tropfen wurden auf Papierſtückchen gegoſſen und letztere in Cylindergläſer gebracht, zu welchen denn die ge— fangenen Inſecten hineingethan wurden. : Die beobachteten Erſcheinungen waren folgende. Schon nach einigen Minuten zeigten die Inſecten eine größere Unruhe, als dieß ſonſt bey dem Einſperren in Gläſern ohne Terpentinöl der Fall war. Sie krochen ſchnell auf den Papierſtückchen herum, wobey Käfer und Wanzen die Decken lüfteten, wohl auch zu fliegen verſuchten. Dieſes ſchnelle Herumlaufen war häufig durch plötzliches Stehenbleiben unterbrochen, während welchem die Füh⸗ ler mit den Beinen, theils auch durch Hindurchziehen zwiſchen die Kiefer geputzt wurden. Beſonders bey Dipteren und kurz⸗ fühlerigen Hymenopteren geſchah dieſes Putzen mittelſt der Vorder⸗ beine mit außerordentlicher Schnelligkeit, Dipteren ſtrichen häufig auch die Hinterbeine an einander. Daß der Geruch nicht allein die Athmungswerkzeuge, ſondern auch die Mundtheile ſehr be läſtigte, zeigte ſich an dem beſtändigen Kauen der mit Kiefern 648 verſehenen Inſecten, bey den ſaugenden kam der Rüſſel bald in Erection, ſo daß er bey Schmetterlingen ganz aufgerollt war; eine verhältnißmäßige Verlängerung zeigte ſich bey vielen Dipte⸗ ren, möglichſt weit hervorgeſtreckt war er bey allen, und bey Hemipteren war die Erection des Rüſſels jo ſtark, daß ſie damit überall damit anſtreiften und dadurch bedeutend am Kriechen oder Laufen gehindert wurden. Allmählich wurde die Bewegung lang⸗ ſamer, das Lüften der Decken häufiger, ebenſo das Putzen der Fühler, welche nach und nach, beſonders bey langfühlerigen Ar⸗ ten, an dem Vorderende ſchlaff herabhingen und nicht mehr auf⸗ gerichtet werden konnten. Allmählich trat der Tod ein, bey einigen ſehr ſpät, nachdem ſie 10 — 12 und mehr Stunden be⸗ täubt gelegen hatten; was ſich dadurch zeigte, daß ſie wieder langſam auflebten, wenn ſie an die freye Luft gebracht wurden. Am ſchnellſten und ſicherſten wurden Dipteren und Hemipteren getödtet, aus den übrigen Ordnungen vorzugsweiſe ſolche, die häufig im Freyen herumſchwärmen. Faßt man nun die Summe der Erſcheinungen zuſammen, ſo ergiebt ſich Folgendes. Der ſtarke Geruch bringt zuerſt nur merkliche Wirkung auf die Athmungsorgane hervor, was ſich leicht durch die Unruhe und das Lüften und Heben der Decken kund gibt. Bald aber zeigt ſich dieſe Wirkung auf die Mund⸗ werkzeuge und Fühler ausgedehnt. Daß die Mundwerkzeuge ebenfalls von dem Geruch afficiert werden, darf nicht befremden; auch bey Menſchen hinterlaſſen viele Gerüche einen eigenthümli⸗ chen Geſchmack, der oft ziemlich lange anhält. Anders iſt es aber mit den Fühlern. Bisher nur als Taſtorgane betrachtet, müßen die verſchiedenen Formen der Fühler ſchon dieſer Annahme widerſprechen; manche Inſecten zeigen eine Fühlerbildung, die bey ihren gewöhnlichen Aufenthaltsorten nichts weniger als zweckmäßig wäre (Ptilinus, die Männchen vieler Elateren, Lo- phyrus C c.). Und geſetzt auch, wenn die Fühler nur Taſt⸗ organe ſind, warum wirkt ein Geruch ſo bald und ſo ſtark ge⸗ rade auf dieſe Organe? Das Putzen mit Kiefern und Füßen, welches Letztere bey vielen Dipteren mit ſolcher Schnelligkeit Ige⸗ ſchieht, daß das Auge den Bewegungen der Beine kaum zu folgen vermag, zeigt, daß die Fühler durch den Geruch in einem ſehr hohen Grad afficiert werden, in einem Grad, wie es nur mög⸗ lich iſt, wenn ſie Geruchsorgane ſelbſt ſind. Noch mehr zeigt ſich dieſes durch die ſo bald erfolgende Lähmung der Fühler, vorzüglich der letzten Glieder bey langfühlerigen Inſecten, wo bekanntlich dieſe letzten Glieder immer durch größere Weiche, feine Behaarung, überhaupt durch verſchiedene Bildung und ei⸗ genthümliches Anſehen ſich auszeichnen, was meiſt auch mit den Kolben der Antennen bey Rüſſelkäfern, Scarabäen ꝛc. der Fall iſt. Nebenbey können allerdings die Fühler als Taſtorgane die⸗ nen, ein Fall, der ja bey höheren Thieren auch häufig ſtatt findet, wo die Naſe zugleich Taſtorgan iſt (Schwein, Elephant, Maulwurf, Igel ꝛc.). Wäre aber die zuletzt immer erfolgende, durch völliges Herabhängen der Fühler oder ihrer Endtheile er⸗ kennbare, Lähmung nur Folge des nahen Todes, warum ſind denn die Beine nicht eben jo abgeftorben und bewegungslos? Rüſſelkäfer z. B. kriechen noch lange Zeit unbehülflich herum, wenn die Thätigkeit der Fühler ſchon aufgehört hatte. Bey den verſchiedenen Ordnungen und Familien der Inſecten laſſen ſich theils aus der Bildung, theils aus der Lebensart Gründe herleiten, um die Fühler als Riechorgane anzuerkennen. Am meiſten ſcheint die Bildung und Stellung der Augen Berückſichtigung zu verdienen, da wirklich großäugige Inſecten weniger leiden, als die mit kleineren. 1 getödtet. 649 Unter den Carabiden ſind die Cicindelen und Claphriden be⸗ ſonders durch ihre großen hervorgequollenen Augen kenntlich. Dagegen zeigen die Fühler der Cieindeln eine geringere Reizbar⸗ keit; bey den Elaphriden zeigt ſchon die Kürze der Antennen, daß dieſen Orqanen eine untergeordnete Rolle zukommt. Anders zeigt es ſich bey den übrigen Carabiden. Ueberall ſind die Füh⸗ ler ziemlich lang, gegen die Spitze ſehr empfindlich, die Augen klein oder nur mittelmäßig groß. Nimmt man dazu, daß die meiſten eine nächtliche Lebensart führen, ſo iſt für die Annahme eines feinen, in den Fühlern habilitirten Geruches Grund genug vorhanden. Mehr noch ſpricht aber dafür die außerordentlich bald eintretende Erſchlaffung der Endtheile der Fühler bei dieſen Thieren, wenn ſie dem Geruche des Terpentinöls preisgegeben waren. Auch die Waſſerkäſer zeigen nicht minder große Reizbarkeit der Fühler. Es ſcheinen bey ihnen dieſe in der Luft eben ſo nothwendig zu ſeyn, wie es die großen, ganz vorn am Kopf ſtehenden Augen im Waſſer ſind. Ein ganz eigenthümliches intereſſantes Verhältniß zeigt ſich zwiſchen den Bupreſtiden und Elateriden. Erſtere, mit großen vorſtehenden Augen und kurzen, einfachen Antennen verſehen, zeigen ſich gegen ſtarke Gerüche ziemlich unempfindlich. Größere Arten ſind in Gläſern durch Terpentinölgeruch kaum zu tödten, Bupr. cariosa tenebrosa etc. blieben 8 — 10 Stunden darinn, ohne zu ſterben, noch viel weniger aber geben ſie durch irgend ein Zeichen große Schmerzen an den Fühlern kund. Nur ein Aufenthalt von 20 — 22 Stunden in dem Glaſe hatte ſie ſicher Bey den kleineren Arten iſt es verhältnißmäßig ebenſo. Dagegen ſind die Elateren und darunter beſonders die Männ⸗ chen mit kammförmigen Fühlern ſehr empfindlich. Wohl ſuchen die Arten mit einfachen Fühlergliedern zuerſt die Fühler durch Einziehen in die Bruſtrinnen zu ſchützen, allein der alles durch⸗ dringende Geruch zwingt ſie bald, ſie auszuſtrecken, was nur für kurze Zeit möglich iſt, da ſie bald abgeſtorben herabhängen. Aehnliches zeigt ſich bey den Staphylinen. Die Arten mit kleinen Augen zeigen eine ganz andere Fühlerbildung als die großaugigen der Gattung Stenus. Erſtere find auch weit em⸗ pfindlicher und zeigen ſich viel eher von dem nachtheiligen Ein⸗ fluſſe des Terpentinölgeruches ergriffen. Unter den Käfern, deren Geruchsſinn beſonders ausgebildet iſt, ſtehen die Clavicornien und Lamellicornien oben an. Bey erſterer Familie ſind die Todtengräber und Aaskäfer wegen ihres ſcharfen Geruches längſt bekannt; bey beyden, beſonders den er⸗ ſteren ſind die Fühler von beſonderer Bildung, die Endglieder zu einem Kolben zuſammengedrängt, eine Einrichtung, die ſich bekanntlich bey den Dungkäfern ausgebildeter wieder findet. Die Mitglieder beyder Familien zeigen durch häufiges Abſtreichen der Kolben mit den Beinen, durch baldige Lähmung der ganzen Fühler, wie ſchnell äußere nachtheilige Einflüſſe empfunden wer⸗ den. Unter den Scarabäen machen die Melolonthen durch ihre großen Augen und großen Fühler der Männchen eine Ausnahme von der allgemeinen Regel, wonach beydes nicht zuſammen vor⸗ kommt; jedenfalls beruht dieſe Ausnahme auch auf Beſonder⸗ heiten in der Lebensart, von der man viel zu wenig kennt. Die Melaſomen, meiſt auf trocknem, veſtem oder ſandigem Boden lebend und die Ueberreſte organiſcher Körper genießend, bedürfen dazu gerade keines ſcharfen Geruches. Die meiſten le⸗ ben in heißen Ländern, wo die Hitze die für ſie tauglichen Nah⸗ rungsſtoffe viel zu ſehr austrocknet, als daß deren Geruch noch ſtark ſeyn könnte. Sie ſind daher gerade nicht beſonders em⸗ Iſis 1844. Heft 9. 650 pfindlich, doch bey weitem mehr, als die Bupreſten. Nur die Helopiden zeigen längere, empfindlichere Fühler und bey den auf Blumen und in der freyen Luft lebenden Pyrochroiden und No⸗ toriden werden die Fühler ausgebildeter und endlich ſogar kamm⸗ oder wedelförmig. Eigenthümlich iſt die Bildung, ſo wie die Stellung der Fühler bey den Rüſſelkäfern. Durch ihren Standort ganz vorne am Rüſſel, find fie vollkommen geſchickt, als Taſtorgane zu dienen, was hier um ſo nöthiger iſt, als die eigentlichen Taſter viel zu kurz ſind, um dieſe Beſtimmung zu erfüllen. Die Endglieder ſind in eine größere oder kleinere Keule von verſchiedener Bil⸗ dung zuſammengedrängt, welche meiſt behaart und glanzlos oder wenigſtens matter als die übrigen Fühlerglieder iſt. Die Augen ſind immer klein, rund und wenig vorſtehend, ſomit ein ſcharfer Geruch um ſo nothwendiger. An ſie ſchließen ſich die Borken⸗ und übrigen Holzkäfer bezüglich der Bildung der Fühler an, die Empfindlichkeit ift im Allgemeinen bey Allen ziemlich groß. Hinſichtlich der Größe und Länge der Fühler find die Bock⸗ käfer beſonders ausgezeichnet. Die Fühler baben eine ganz ei⸗ genthümliche Stellung zwiſchen den bogig gekrümmten, kleinen Augen. Da die meiſten im Larvenzuſtand das Innere der Bäume und anderer Holzgewächſe bewohnen, ſo iſt ein ſcharfer Geruch um ſo nothwendiger, um die rechte Pflanze zur Abſetzung der Eier zu finden; auch dürften ſchon angeſaulte oder theilweiſe zerſtörte Holzgewächſe dabey vorgezogen werden, da man darinn vorzugsweiſe Inſectenlarven antrifft, welcher Vorzug nur nach dem Geruch entſchieden wird. Im Allgemeinen kommen auch die Bockkäfer nur einzeln vor, ſo daß zum Aufſuchen der Weib— chen der ſcharfe Geruch nothwendig erſcheint; eine Annahme, die durch die längeren Fühler der Männchen ſichere Beſtätigung fin⸗ det. Wie bey den Carabiden ſind die Fühler, dem Geruch des Terpentinöls ausgeſetzt, ſehr bald gelähmt, ſo weit der pubes⸗ cente Ueberzug der Fühlerglieder reicht. Die Chryſomelinen und Coceinellen find ebenfalls ſehr em⸗ pfindlich, vorzüglich letztere, bey denen auch wirklich die End: glieder der Fühler in eine Kolbe oder Keule vergrößert ſind. Es bedurften dieſe Inſecten bey der ſcheinbar geringen Verän⸗ derung des Aufenthaltes kaum eine bedeutende Ausbildung des Geruches, da viele die Pflanzen, auf welchen ſie als Larven lebten, faſt gar nicht verlaſſen, wenn nicht gerade das bunte Allerley von Pflanzen in Hecken, auf dem Boden oder in Gär⸗ ten doch eine ſorgfältige Auswahl der Nahrungspflanzen für die Larven erforderte, was jedenfalls nur mit Hülfe des Geruches geſchieht. Einzelne Arten werden freylich zuweilen an Orten getroffen, wo an das Ablegen der Eher gar nicht gedacht wer: den kann; häufig fand ich z. B. Chrys. analis, sanguinolenta, hottentotta im Kuhdünger, wohin ſie wohl nur eine beſondere Liebhabereh gelockt hatte, während die Larven nur grüne Pflan⸗ zentheile zur Nahrung nehmen. Eigenthümlicher Weiſe ſind bey den genannten Arten, fo wie bey deren Verwandten die Fühler länger, als z. B. beh Chr. aenea, einer Art, welche man bes kanntlich immer nur auf ihrer Futterpflanze findet. Schlagendere Beweiſe für die Behauptung, daß die Fühler die Riechorgane der Inſecten find, laſſen ſich bei den Hhmenopteren auffinden. Beh den Blattweſpen ſind Augen und Fühler zugleich ziem⸗ lich ausgebildet, eine Sache, die wohl darinn ihren Grund fin⸗ den möchte, daß viele im ausgebildeten Zuſtand inſectenfreſſend ſind, während ihre Larven Pflanzentheile verzehren; folglich zur Auffindung des Raubes die Augen, zur Ausmittelung der Fut⸗ 41 * 651 terpflanze für die Larven die Riechorgane mehr in Anſpruch ge⸗ nommen werden. Von höherem Intereſſe iſt aber die Verſchie⸗ denheit der Fühler bey Lophyrus nach den Geſchlechtern. Die dickleibigen trägen Weibchen, ihre Wohnplätze wenig verlaſſend, werden von den viel beweglicheren Männchen zum Vollzug des Begattungsgeſchäftes aufgeſucht, eine Sache, die ohne ausge⸗ bildeten Geruch ziemlich ſchwer wäre. Dafür ſind hier die männ⸗ lichen Fühler ſo eigenthümlich fadenförmig gebildet; eine ähnliche Verſchiedenheit, jedoch minder ausgezeichnet, zeigt ſich bey der Gattung Tarpa. Die beſten Beyſpiele für meine Annahme geben die Ichneu— moniden. Es zeigen ſich bey ihnen einfache, aber mehr oder weniger lange Fühler; deßwegen ſo gebildet, um auch in die kleinſten Oeffnungen eindringen zu können. Nirgends mehr als beh dieſer Ordnung iſt der Geruch in fo hoher Ausbildung nothwendig. Als ausgebildete Inſecten fortwährend beſchäftigt, die Thiere, welche die Wohn- und Futterplätze ihrer Larven zugleich ſeyn ſollen, iſt es gar nicht ſo gleichgültig, welches ſie auffinden und ob dieſes nicht ſchon von einem andern ihrer Art heimgeſucht wurde. Die meiſten größeren Arten legen je nur ein Ey in eine Raupe; würde eine zweyte Schlupfweſpe ein neues Ey in die ſchon angeſtochene Raupe legen, vielleicht eine dritte ein Drittes ꝛc., ſo giengen Raupe und die Ichneumoniden⸗ larven zuſammen zu Grunde, letztere natürlich aus Futtermangel. Die Ausmittelung, ob die Raupe ſchon ein Ey empfangen hat, iſt wohl nur mit Hülfe des Geruchsſinnes möglich, da ſolche Raupen ſcheinbar ganz geſund, auf dem ganzen Leibe nichts von einer Verwundung zeigen, wenn mehrere Tage nach dem Einſtich verfloſſen ſind; wohl wird aber ein eigenthümlicher, der Schlupfweſpe kenntlicher, Geruch anzeigen, wenn ſchon eine Larve die angetroffene Raupe bewohnt. Daher dieſes eigenthümliche Betaſten der Raupen von Seiten der Schlupfweſpen mit den Spitzen der knieförmig gebogenen Fühler. Und gerade von dort an, wo dieſe Biegung ſtatt findet, bis zur Spitze iſt die voll- ſtändige Lähmung der Fühler ſchon bald vorhanden, wenn man die Thiere den Einflüſſen der riechenden Subſtanz ausſetzt. Noch mehr beſtärken mich folgende Wahrnehmungen in meiner Anſicht der Bedeutung der Fühler. Eine Menge Arten der Ich neumoniden haben bey nur mäßig langen Fühlern einen langen Hinterleib und ſehr langen Legeſtachel. Wie man ſich durch Beobachtung bald überzeugen kann, ſind dieſe langgeſtachelten Arten vorzüglich beſtimmt, ihre Eher in Raupen und Larven, die in Löchern der Bäume ꝛc. oder in dichten Geſpinnſten bey⸗ ſammen leben, zu bringen. Häufig ſieht man nun dieſe Ich⸗ neumonen in Löcher der Weiden- und anderer Bäume ihrer Füh⸗ ler hineinſtecken, und dann, wenn das Loch für den Körper zu klein iſt, ſich umwenden, um Legeſtachel und den dünnen Hinterleib hinein zu ſchieben, um ſo die anzuſtechende Larve zu erreichen. Hier kann das Einbringen der Fühler wohl keinen andern Zweck haben, als hinein zu riechen, da die Gänge ge— wöhnlich viel zu lang find, als daß die Füblerſpitzen das be— drohte Thier wirklich erreichen könnten, um es zu betaſten, über: haupt kann hier faſt nur der Geruch ſichere Kunde von dem Vorhandenſehn einer Larve oder Raupe geben. Ebenſo, nur noch beſſer zu beobachten, wird bey geſellig in einem Geſpinnſt lebenden Raupen verfahren. Häufig ſah ich kleinere langgeſtachelte Ichneumonen auf dem Geſpinnſt der Yponomeuta evonymella herumlaufen, überall ihre Fühler durchſteckend, ohne jedoch die Raupen (wenigſtens meiſtens) un⸗ mittelbar berühren zu können, dennoch krümmten ſie oft ſchnell 652 den Hinterleib abwärts, um eine dazu günſtig ſitzende Raupe anzuſtechen. ! Die kleinen Arten der unächten Ichneumoniden führen größ⸗ theils dieſelbe Lebensweiſe; es gilt daher das oben Geſagte meiſt auch von ihnen. Die Empfindlichkeit gegen die Wirkung der Terpentinöl-Dämpfe iſt im Allgemeinen ſehr groß, die meiſten ſter⸗ ben aber ſehr bald. Doch zeigt ſich hier ſchon wieder dieß Wechſelverhältniß zwiſchen der Größe der Augen und der Aus⸗ bildung der Fühler. Viele unächte Ichneumoniden haben große Augen und dabeh kleinere Fühler, ebenſo Chalcis, Leucopsis etc., daß die großaugigen Arten ihre Beute leicht mit den Au⸗ gen ausſpühren können, beweiſt der kurze Legeſtachel, der nur für ganz frey lebende Larven oder frey liegende Eyer zc. lang genug iſt. Die Mitglieder der übrigen Familien der weſpenartigen Hy⸗ menopteren verhalten ſich auf ähnliche Weiſe, indem bald Augen bald Fühler mehr ausgebildet ſind. Die meiſten ſind Raubthiere, daher die oft bedeutende Vergrößerung der Augen, während die einfach gebildeten Fühler nach Arten und Gattungen in der Länge wechſeln. Nur bey den eigentlichen Weſpen wird die Länge der Fühler, die zugleich gegen die Spitze dicker werden, überwiegend; bekannt iſt die Gefräßigkeit und die Vorliebe für ſüße Subſtan⸗ zen, welche die Weſpen nur mit Hülfe des Geruchſinnes auffin⸗ den können. | 170 Wie im Allgemeinen die Ameiſen für den Beobachter das größte Intereſſe darbieten, ſo auch in Beziehung auf den Geruchſinn. Ueberhaupt kann ich mich beh Betrachtung dieſer Thiere des Ge— dankens nicht erwehren, in ihnen die Repräſentanten der Rüſſel⸗ käfer zu ſehen. Fühlerbildung, Augen, Kopf, Beine, ſelbſt der Körper in mancher Beziehung. Alles zeigt Aehnlichkeit. Auch das hartnäckige Veſthalten mit Kiefern und Beinen findet ſich nur fo beh den Rüſſelkäfern wieder (3. B. bey Hylobius abietis, Liparus germanus ete), ja ſelbſt die Lebensart mancher der kleineren Arten zeigt Analogieen genug. Am allerbeſten ſcheint mir die Gattung Otiorhynchus den Formicarien zu entſprechen, deren Hinterleib, neben den andern Aehnlichkeiten, durch ſeine Bildung am vollkommenſten mit dem Hinterleib der Ameiſen übereinſtimmt. Welche wichtige Rolle in dem Leben und Treiben der Ameiſen die Fühler ſpielen, iſt durch die Beobachtungen von Huber, Kirby u. A. hinlänglich dargethan. Ob aber ſich dieſe verſchiedenen, durch Berühren mit den Fühlern vermittelten Mittheilungen, nur als einfache Berührungen anſehen laſſen dürfen, ob nicht viel⸗ mehr auch der Geruchſinn dabey in Anſpruch genommen wird, dieſe Frage dürfte ſich wohl für Letzteres bejahend beantworten laſſen. Jeder, der in der Nähe ſeines Hauſes oder gar im Hauſe ſelbſt eine Ameifencolonie hat, weiß, wie ſehr man ſich vor den Einbrüchen dieſer luſtigen Gäſte in Acht zu nehmen hat, wenn in der Nähe der Fenſter irgend etwas aufbewahrt wird, was ihnen zum Verzehren anſtändig iſt. N Auch die bienenartigen Inſecten zeigen einen ſehr feinen Ge⸗ ruch und unter ihnen ſind vor Allem die Hummeln und Bienen ausgezeichnet. Es ſcheint überhaupt, als ob die knieförmig ge⸗ bogenen Fühler einen mehr ausgebildeten Geruchſinn andeuteten; denn, obgleich die ſichere Auswahl der Pflanzen, die z. B. die Andrenen und Nomaden beſuchen, allerdings bedeutende Ausbil⸗ dung des Geruches verräth, ſo ſind ſie in dieſer Beziehung doch nicht den eigentlichen Bienen und Hummeln gleich zu ſtellen. Von dem feinen Geruch der Honigbienen hatte ich in dieſem Sommer ein auffallendes Beyſpiel. Ein mir gegenübenwohnender 653 Bienenzüchter, deſſen Bienenſtöcke im Hofraum hinter dem Haufe ſtehen, hatte in einem Zimmer Honig aufbewahrt. Ohne daran zu denken, wurden die zwey oberen Flügel des auf die Straße ſich öffnenden Fenſters einige Zoll weit geöffnet, um zu lüften. Nach einigen Stunden waren Hunderte von Bienen durch die engen Oeffnungen hereingeflogen und mehrere Pfunde Honig von ihnen verzehrt. Schließen der Läden bis auf eine kleine Ritze, Rauch und andere Mittel wurden verfucht, um ſie hinaus⸗ zutreiben, nachdem der übrige Honig weggeſchafft war, dennoch wollten ſie den ganzen übrigen Tag nicht weichen und faſt eine Woche hindurch durften die Fenſter nicht geöffnet werden, da immer noch Bienen von außen einzudringen ſuchten. Nicht unerwähnt darf hier bleiben, daß die fo häufig vor— kommende Befruchtung der Pflanzen mit getrennten Geſchlechtern durch bienenartige Inſecten wohl nur durch den feinen Geruch dieſer Thiere möglich wird, der ſie lehrt, den ganzen Tag hindurch nur Pflanzen ein und derſelben Art zu beſuchen, da außerdem durch Vermiſchung verſchiedenartigen Blüthenſtaubes eine Befruchtung unmöglich würde. Dieſe hohe Ausbildung des Geruchſinnes dieſer Thiere zeigt ſich auch bey den Verſuchen mit Terpentinöl. Sehr bald werden die Fühler mit den Kiefern und Beinen geputzt und geſtrichen, oft faſt eben fo ſchnell, als beh den Dipteren und nach kurzer Zeit ſinken ſie gelähmt herab. Die Erſcheinungen, welche ſich bey der Beobachtung der Dip⸗ teren ergeben, ‘find ſchon im Eingange erwähnt. Sie ſcheinen im Allgemeinen ſehr empfindlich, die Fliegen aber mehr als die Mücken und unter erſteren vorzüglich die Arten mit gefiederter Fühlerborſte. Auffallend war bey den beſonders empfindlichen Arten das häufige Aneinanderreiben der Hinterſchienen, welches öfters fortwährend mit dem Putzen der Antennen mittelſt der Vorderbeine abwechſelte. Von großem Intereſſe dürften Ver⸗ ſuche mit den Gliedern der Mückengattungen Culex, Clhirono- mus u. a. feyn, wenn ſie eben fo leicht anzuſtellen wären, wie bey den übrigen, da die ausgezeichnet federförmige Bildung der Fühler hier auf große Ausbildung des Geruchsorgans ſchließen läßt: allein die meiſten kleineren Mücken ſind ſo hinfällig, daß man ſie kaum lebend in ein Glas bringt, und, wenn dieſes auch geſchah, der Tod viel zu ſchnell eintritt. Daß bey den Orthopteren die Arten mit borſtenförmigen Füh— lern ſich eines ſehr ausgebildeten Geruches erfreuen, beweiſen die Schaben, die bey ihrer nächtlichen Lebensart dennoch alles ihnen Anſtändige recht gut zu finden wiſſen. In Gläſern ver— hielten ſie ſich wie die Hemipteren und Käfer mit einfachen Füh⸗ lern, doch iſt das Streichen der Antennen mit den Beinen we— niger häufig zu ſehen, als bey den Inſecten der vorerwähnten Ordnungen. Gleiches gilt von den langfühlerigen Neuropteren; die eigentlichen Libellen mit den kleinen Fühlern haben dafür ſehr große Augen, um ihren Raub auszuſpähen. Am unvoll⸗ kommenſten ſind die Antennen der Ephemeren; die auch, da ſie keine Nahrung mehr zu ſich nehmen, des Geruchſinnes höchſtens nur zum Aufſuchen des Waſſers, um dort die Eyer abzulegen, bedürfen. Ein höchſt intereſſantes Verhältniß zeigt ſich bey den Schmet⸗ terlingen. Die großaugigen Tagvögel und Schwärmer haben einfache, zugeſpitzte oder kolbige Fühler. Dagegen zeigt ſich bey den Spinnern, die eine mehr nächtliche Lebensart führen, wieder die eigenthümliche Bildung der Antennen, die Federform, wie bey vielen Dipteren, Käfern und den männlichen Lophyren, und zwar auch hier vorzugsweiſe bey den Männchen, welche zur Auffindung der Weibchen eines ſchärferen Geruches bedürfen. — ls 654 Untet den Mierolepidopteren find dagegen die Männchen mehrerer Arten mit ausnehmend langen Fühlern verſehen, wohl deſſelben Zweckes wegen. Daß bier die Fühler nicht auch federförmig, ſondern borſtenförmig ſind und nur durch bedeutendere Länge ihre höhere Ausbildung zeigen, während die viel kleineren und zarten Tipularien ſo ausgebildet federförmige Fühler haben, dürfte wohl darinn ſeinen Grund haben, daß letztere mehr in freyer Luft ſich bewegen, viele Microlepidopteren aber nahe dem Boden in dichtem Gewirr von Pflanzen ſich herumtreiben, wo ſo zarte federförmige Fühler leicht verletzt werden könnten. Die Apteren endlich, ſowie ſelbſt die Aſſeln, gaben mir eben- falls häufig Gelegenheit, zu beobachten, daß auch beh ihnen die Fühler durch ſtarkriechende Subſtanzen auf ſehr empfindliche Weiſe afficiert werden, und es dürften die Cruſtaceen überhaupt in dieſer Beziehung den Inſecten wohl an die Seite geſetzt wer⸗ den können. Das Auffinden faulenden Fleiſches von den Fluß: krebſen giebt wenigſtens den Beweis, daß ein ſehr entwickelter Geruch vorhanden ſeyn müſſe. Anders verhalten ſich die Arachniden. Beſtimmt zu Raub⸗ thieren, fehlen ihnen die Fühler, in dem Sinne wie bey den Inſecten und Krebſen, gänzlich; dafür iſt der Sinn des Geſichtes bey den meiſten durch die zahlreichen Augen um ſo beſſer aus⸗ geſtattet. Die Vertheilung derſelben erlaubt, nach allen Seiten nach dem Raub auszuſchauen, und die Liſten und Mittel aller Art, welche z. B. die Sprungſpinnen anwenden, um ſich eines geſehenen Inſeets zu bemächtigen, zeigen genugſam, daß hier die Augen das Meiſte, der Geruch zur Erreichung der Beute wenig oder nichts behträgt. f Dennoch ſcheint auch hier ein doppeltes Riechorgan vorhanden zu ſeyn, welches für manche Zwecke nothwendig ſehn dürfte. Es find die bey vielen Arachniden ſehr entwickelten, häufig ſchee⸗ renförmigen Taſter, welche öfters zur Begattungszeit ſtark an: ſchwellen, ſomit alſo, da dieß nur bey Männchen der Fall iſt, als bey dem Zeugungsgeſchäft nothwendig ſich erweiſen. Wäre hier nicht, der Analogie mit den gefiederten Fühlern der Inſecten⸗ männchen nach, anzunehmen, daß dieſe Taſter Geruchsorgane ſehen, deren Function im gewöhnlichen Zuſtand nur untergeord- net iſt, während der Begattungszeit aber mehr hervortritt, indem auch hier der Geruch zum Aufſuchen der noch nicht befruchteten Weibchen dient? Endlich darf auch die Analogie mit deu Riechorganen der Thiere, wo dieſe Organe wirklich nachgewieſen ſind, nicht ganz außer Augen gelaffen werden. Alle Wirbelthiere tragen die Ge— ruchsorgane vorn am Kopf, unter und zwiſchen den Augen. Dieſes findet auch bey den Inſecten ſtatt, ſofern die Fühler wirk— lich Riechorgane ſind. Die Oeffnungen finden ſich immer an den hervorragendſten Theilen, jo auch beh den Inſecten. Um bey dieſen Vergleichungen conſequent zu verfahren, muß man dann auch die Riechorgane der übrigen Thiere am Kopfe ſuchen. Ind wirklich zeigen ſich analoge Theile bey den Mollusken, An⸗ neliden und Echinodermen. Bey letzteren am beſten ausgebildet bey den Holothurien, nehmlich die verſchiedenartig gebildeten, mehrfachen Fühlfäden um den Mund, ebenſo die Fühlfäden bey den Anneliden und Mollusken. Vorzüglich bey den Gaſteropo⸗ den zeigt ſich hinſichtlich der Tentakeln ein eigenthümliches, höchſt intereſſantes Verhältniß. Die mit 4 Fühlern verſehenen Schne⸗ cken tragen die Augen an der Spitze der oberen, die behden unteren augenloſen, dem Munde näheren, möchten alſo getrennte Riechorgane ſeyn, während die im Waſſer lebenden nur zwey Fühler beſitzen, bey denen jedoch die Augen nicht an der Spitze 659 Schuppen klein, glatt, anhaͤngend, bedecken Kopf, Leib und Haͤute der Rücken⸗, Schwanz und Steißfloſſe; Seitenlinie deut⸗ lich, beginnt über dem Deckel, biegt ſich nach unten bis zum 11ten Strahl der zweyten Ruͤckenfloſſe, dann grad bis zum Schwanz; Ruͤcken und Seiten graulich braun, Bauch ſchmutzig weiß, Rand der zweyten Bruſtfloſſe weiß, obere Hälfte der Schwanzfloſſe mit weißen Enden, Bruft-, Schwanz: und untere Theile der Ruͤckenfloſſe ſchwarzbraun, Steiß- und Bauchfloſſen braͤunlich. An unſern Kuͤſten finden ſich haͤufig zwey Gattungen, N. quingueeirrata et vulgaris, aber Gadus eimbrius wurde noch nicht bemerkt. Man fand ihn im Juny oͤſtlich von Inchkeith an einer Schellfiſch-Leine mit Köder von Miesmuſcheln, und ein Fiſcher von New⸗Haven ſchickte mir ihn als einen Fiſch, den er nie geſehen habe. Der erſten ſehr gemeinen Gattung ſieht er ſehr gleich und die Unterſchiede ſind nicht leicht einem andern bemerklich zu machen. M. cimbria hat nach Linne den erſten Ruͤckenſtrahl geſtaltet wie der Buchſtabe C; bey einem war er verdorben. Magen gefuͤllt mit Cruſtaceen (Garneelen und klei— nen Krabben); Blinddaͤrmchen wenig; Roogen groß, Eyer klein und zahlreich, und, wie es ſcheint, reif. Bey M. quinqueeir- rata hat die Schnauze 4 Baͤrtel; Kopf z bis zur Schwanz⸗ wurzel, Zaͤhne ſtumpf und ſtark, unten in drey Reihen, Augen klein, faſt rund, Schnauze wenig vorgeſchoben, Rachen ziemlich klein, Schnauze bis ans Ende des Oberkiefers, von da bis zum Urſprung der Bauchfloſſe gleich weit, Seitenlinie deutlich, Schwanz— floſſe braun, zweyter Bauchſtrahl ſehr verlaͤngert; Strahlen in der vordern Haͤlfte der zweyten Ruͤckenfloſſe ſo lang als die der Steißfloſſe. M. vulgaris: Schnauze ſpringt nur wenig vor und hat nur 2 Baͤrtel, Zaͤhne unregelmaͤßig, lang und ſtark mit kleinen an ihrem Grunde, dicht geſtellt in vielen Reihen, Steißſtrahlen 50, Leib mit ziemlich viel großen braͤunlichen Flecken, Geſtalt und Stellung der Zaͤhne auffallend. Nr. VIII. October 1838. S. 181. R. Hamilton, Bemerkungen uͤber die Pelzrobbe des Handels. Taf. Otaria falklandica. Liefert nicht allein aus den Suͤdmee⸗ ren Pelze, ſondern auch andere, beſonders Phoca proboseidea 20 — 80“ lang und ungeheuer dick, faſt halb fo groß als der Walfiſch, mit viel beſſerm Thran. In der Wichtigkeit folgt ſodann die Pelzrobbe, welche den Kaufleuten Tauſende und Zehn⸗ tauſende von Pfund Sterling eingetragen. Cook gab nach ſei⸗ ner Reife 1771. einen Bericht über die Menge von Ruͤſſel- und Pelzrobben, die er auf der Inſel Neugeorgien angetroffen hat, worauf mehrere Kaufleute Schiffe dahin ſchickten. Binnen 50 Jahren haben ſie jaͤhrlich 20,000 Tonnen Thran von dieſem einzigen Fleck nach London geſchickt: die Tonne zu 50 Pfd. St. macht eine Million. Felle von der Pelzrobbe auf derſelben Inſel haben Englaͤnder und Americaner bekommen 1,200,000. Faſt eben fo viel von der Inſel Deſolation; von Suͤd-Shett⸗ land in 2 Jahren 1821. und 1822. nicht weniger als 320,000. Das Fell koſtet in China 5—6 Dollar, in England 30 — 50 Schilling. Englaͤnder und Americaner beſchaͤftigen immer 60 Schiffe von 250 — 300 Tonnen Laſt. Und dennoch iſt dieſes Thier noch nicht beſchrieben; nur findet man einige Nachrichten unter dem Namen Phoca longicollis et falklandica. Der Pelz befteht überhaupt aus zweyerley Subſtanzen; Haare und linde Wolle oder Pelz an der Wurzel der Haare dicht an 660 der Haut. Bisweilen iſt das Haar ſehr harſch und mager mit wenig Wolle oder Flaum und nicht mehr werth als eine Kuh⸗ haut. Bey andern iſt das Haar ſehr reichlich, lind, lang und ſeidenartig, ſo daß es ſelbſt ohne Flaum und noch mehr mit demſelben ſehr hoch als Pelz geſchaͤtzt wird und gebraucht wie Fuchs oder Zobel; endlich gibt es gewiſſe Gattungen mit ſo wenig oder ſchlechtem Haar, daß man es ausreißt und nur den Flaum laͤßt. Von dieſer Art iſt das Fell der Pelzrobbe. Bey den rohen Voͤlkern werden die Robbenfelle als Leder gebraucht, auch als Kleidung in Rußland und Aſien. Der eigentliche Robben⸗ pelz im Handel, welcher uͤberall hoch geſchaͤtzt wird, iſt derjenige, von dem man die Haare wegſchafft und nur den Flaum laßt. Nach Cook hat Clayton, der auf der Saunders Inſel der falklaͤndiſchen war, davon geredet in philos. Trans. 1775. Es gibt dort die gemeine Robbe, den Seeloͤwen, die Klappmlıge und die Pelzrobbe, welche ſo heißt wegen ihrer duͤnnen Haut und dem ſchoͤnen linden Pelz. Mehr hat man erfahren von Weddell, der 1823. dem Suͤdpol um 200 engliſche Meilen näher kam, als irgend jemand. Er war ein gluͤcklicher Robben⸗ jaͤger, wie fein Buch zeigt: Voyage towards the South- Pole 1825. Er traf die Pelzrobbe in Suͤd-Georgien, Suͤd⸗ Orkney und zahlreicher in Suͤd-Shettland, das er zuerſt ent⸗ deckte. Daſelbſt findet ſich keine andere Robbe. Er brachte 2 ausgeſtopfte Baͤlge mit, die in Edinburgh ſtehen. Beide ſchei⸗ nen Weibchen zu ſeyn: Lang und ſchlank wie ein doppelter Ke⸗ gel; Kopf breit und etwas flach, Ohrmuſchel ſchwarz, ſchmal und ſpitzig; Vorderfuͤße genau in der Mitte des Leibes in der Abbildung nur im vorderen Drittel]; ihre Geſtalt iſt pyramidal ohne eine Spur von Naͤgeln. Hinterfinnen rhomboidal, am Ende fuͤnflappig mit fo viel Nägeln, die drey mittleren größer und grad, die Haut mit Hagren bedeckt. Das Vließ beſteht aus Haar und Pelz; jenes ſehr lind, glatt, dicht, braͤunlich ſchwarz an der Wurzel, graulich weiß gegen die Spitze, ſticht weit uͤber den Pelz hervor und gibt dem Thier die Faͤrbung. Dieſer iſt oben braͤunlich weiß, unten dunkelbrau und fehlt an den Füßen. Die Farbe des Leibes iſt oben weißlich grau, welches nach unten allmaͤhlich in Roͤthlich-Weiß uͤbergeht. Der obere Theil der Füße iſt mit kurzem, braͤunlich ſchwarzem Haar bedeckt, der untere faſt ganz nackt. Schnurrhaare in 5 Reihen, braͤunlich ſchwarz. Bey einem Exemplar iſt ein dunkler Fleck unter den Augen. Laͤnge 3“ 3“. g Schwanz 1“. Ohr 1", Bis zum Vorderfuß 1° 5“ 6. Vom Hinterrand des Fußes bis zur Schwanzwurzel 105“ 6%. Vorderfuß 11“. | \ Breite an der Wurzel 4, Am Ende 1“ 8, Hinterfuß 7“. Breite des Kreuzes 1’. Bis zum Ohr 5“ 6%. Mundwinkel unter dem Auge. * en Weddell ſagt: Nichts iſt auffallender, als die verſchiedene Größe zwiſchen Männchen und Weibchen; jenes 6“ 9", dieſes 33“ Die Maͤnnchen ſind weniger zahlreich, behalten alle Weibchen für ſich und treiben die kleineren weg. Ein Maͤnnchen kann 20 Weibchen haben. Sie leben heerdenweiſe, kommen aber manchmal an der Kuͤſte zuſammen. Die groͤßten Maͤnnchen in der Mitte Novembers, worauf bald ihre Weibchen folgen, um zu werfen anfangs December, worauf die Maͤnnchen ſich bal⸗ gen, damit jedes einen Haufen bekommt, welchen es befchügt. 661 Sie ſcheinen 12 Monat zu tragen und werfen ſelten mehr als eines, welches fie ſaͤugen und lieben. Mitte Hornung gehen die Jungen ins e und bekommen Unterricht im Schwimmen von der Mutter, dann gehen die Muͤtter fort und die Jungen bleiben, bis Pelz und Haar vollſtaͤndig ſind. Ende Hornung gehen die ſogenannten Hundsrobben an die Kuͤſte, die Jungen der vorigen Jahre, und ſolche Maͤnnchen, welche aus Mangel an Reife und Starke die traͤchtigen Weibchen nicht beſorgen duͤrfen. Sie kommen ans Land, um ſich zu haͤren; Ende Aprils gehen ſie ins Waſſer und laſſen ſich vor Ende Juny nicht wie⸗ der ſehen; dann zeigen ſie ſich einzeln ſieben Wochen lang, worauf ſie verſchwinden. Die großen Maͤnnchen ſchlagen ihren Aufenthalt an der Kuͤſte auf. Die Jungen ſind anfangs ſchwarz, in einigen Wochen grau und bald nachher bekommen ſie ihr Vließ mit Haar und Pelz. Geruch und Gehoͤr ſehr ſcharf. Der Inſtinct wenig unter dem des Hundes; ihre Schlauheit im Waſſer uͤbertrifft die am Lande. Das Weibchen ſcheint in 4 Jahren erwachſen zu ſeyn. Die Maͤnnchen wohl ſpaͤter. Einige ſahen ſo alt aus, daß ich ſie auf 30 Jahr ſchaͤtzte. Anfangs hatten die ſuͤd⸗ſhettlaͤnder Robben keine Angſt vor den Menſchen: fie blieben liegen, während ihre Nachbarn er— ſchlagen und geſchunden wurden; nachher haben fie auch die Gewohnheit angenommen, ſich auf die Gefahr bereit zu halten; ſie legen ſich jetzt auf Felſen, von denen ſie ſich augenblicklich ins Meer ſtuͤrzen koͤnnen. Sie ſind hurtiger, als man vermu⸗ thet, und entkommen oft einem nachrennenden Mann. Die abgeſchmackte Geſchichte, daß ſie Steine mit dem Schwanz ge⸗ gen ihren Verfolger ſchleuderten, kommt daher, daß beym Fort⸗ ſchnellen auf ſteinigem Boden immer einige Steine auf einige Ellen weit mit den Fuͤßen ruͤckwaͤrts geſchleudert werden.“ Es findet ſich kein Schaͤdel in Europa. Allein nach dem Ge⸗ ſagten iſt die Pelzrobbe von Forſter's Baͤrenrobbe verſchieden, zu der ſie Leſſon geſtellt hat. Wir wiſſen aber nicht, ob die Baͤrenrobbe auch eine Pelzrobbe iſt, waͤhrend man ſie als eine Haarrobbe preißt. Beide ſind ohne Zweifel verſchieden; halten wir die Baͤrenrobbe auch fuͤr verſchieden von Steller's noͤrd⸗ lichen; ſo muͤßen uns die vorhandenen Beſchreibungen dennoch dieſelbe als eine eigene Gattung anſehen laſſen. Nach Dam-⸗ pier (Voyage pag. 137.) hatte ſie an Juan Fernandez die Groͤße eines Kalbs, nach Forſter an der Neujahrsinſel, Staa— tenland die Größe von Steller's Seebaͤren, nehmlich wie ein Landbaͤr. Weddell ſagt nirgends, daß der Pelz der Baͤrenrobbe irgend einen Werth habe, und ſtellt fie geradezu unter die Haarrobben. Einer der groͤßten Pelzhaͤndler zu London verſi icherte mich, daß es nur einerley Robbenpelz gebe; ich habe einen ſolchen bey ihm geſehen und ihn ganz gleich mit den ausgeſtopften gefunden. Er verſicherte mich auch, daß dieſer Pelz ganz anders bereitet werde, als bey andern. Man erwarmt die Haut und tatdaͤtſcht ſie dann mit einem großen Holzmeſſer. Ich halte die wenig deſtimmte Phoca falklandica et longi- collis fuͤr die Pelzrobbe. Die erſte ſtellt man unter Otaria. Pennant ſagt: Kürzlich kam eine Robbe von den Falklands⸗ Inſeln in die Londoner Sammlung 4“ lang; Haar kurz, aſch⸗ grau, mit ſchmuzig weißen Spitzen; Naſe kurz, beſetzt mit ſtar⸗ ken ſchwarzen Borſten; Ohrmuſcheln kurz, ſchmal und ſpikig; obere Zaͤhne quer gefurcht, die untern in entgegengeſetzter Rich⸗ tung; an jeder Seite des Eckzahns ſteht ein kleinerer; Backen⸗ zaͤhne kegelfoͤrmig mit einem kleinen Fortſatz an jeder Seite des Grundes; Vorderfuͤße ohne Klauen, aber mit 5 Zehen in der 662 Haut, welche daruͤber hinausragt. An den Hinterzehen ſind 4 lange grade Klauen, und die Haut ragt weit daruͤber hinaus, ſo daß ſie wie Floſſen ausſahen. Die ſpaͤtern Schriftſteller wuß⸗ ten nicht mehr davon zu ſagen. Weddell dagegen ſchreibt ausdruͤcklich: „die Pelzrobbe iſt Phoca falklandiea der Natur: forſcher.“ Auf den Falklands-Inſeln gibt es noch andere Gattungen, und die Pelzrobbe war dort zu Pennant's Zeit ſchon vertilgt. Die Robbe, welche Leſſon und Arnott fpäter daſelbſt ge fangen haben, iſt Otaria molossina, ganz verſchieden. Bey Phoca longicollis (abgebildet von Parſons, beſchrie⸗ ben von Pennant) iſt die Ungewißheit noch groͤßer. Pennant und Shaw halten ſie fuͤr verſchieden von O. falklandica; Desmarxeſt ſtellt ‚fie, zu den ohrloſen Robben, Cuvier zu Otaria. Nach Grew's, Catalogue of Rarities 1694. p. 95. waren damals 8 Robben im Muſeum; 2 von Phoca vitulina; von der dritten ſagt er: „Ich finde ſie nir⸗ gends erwaͤhnt; ſie iſt viel ſchlanker, unterſcheidet ſich aber vor⸗ zuͤglich durch die Laͤnge des Halſes: denn von der Naſe bis zu den Vorderfuͤßen und von da bis zum Schwanz iſt einerley Laͤnge; hat auch an den Vorderfuͤßen keine Klauen, wie doch die andern.“ Parſons ſetzt 1750. hinzu: Kopf und Hals ſind wie bey der Fiſchotter (Phil. Trans. Bd. 47. Bd. 112.). Dau⸗ benton ſagt 1767. (Buffon, Hist. nat. XIII. p. 414.): Ich habe zwey ausgeſtopfte Robben geſehen; die groͤßte ſchien aus⸗ gewachſen und war nicht 28“ lang; Hals länger und Leib kür⸗ zer als bey der gemeinen; Vorderfuͤße in der Mitte des Leibes; Ohrmuſchel klein. Haar laͤnger und linder als bey andern, 1“ lang, glaͤnzend, wellig und kraus an einigen Stellen; ſchwarz oben auf dem Kopf, Hals und Leib, dunkelbraun unten und Fuͤße; Haarwurzeln fahl; Sohle nackend und braun mit Laͤngs⸗ runzeln; Naͤgel ſehr klein; die Haut ragt daruͤber hinaus und iſt lappig. — Datz iſt das von Parſons abgebildete Thier. Shaw nennt es irrig Pennant's ohrloſe Robbe, was die franzoͤſiſchen Naturforſcher verfuͤhrte, ſie in die unrichtige Ab⸗ theilung zu ſtellen. Das Meerotterfell, das naͤchſte im Werth nach dem Zobel, wird auch als Flaumpelz und nicht als Haar⸗ pelz zubereitet. Nach den Americanern ſoll es übrigens’ noch andere Pelzrobben geben; an Patagonien, Californien und den Macquarrie-Inſeln. S. 95. E. Forſter, uͤber Linne's Ononis Antiquorum. Iſt wirklich die engliſche Ononis spinosa Hudson. In E. Smith's Herbario fuͤhrt aber Ononis arvensis den Namen O. antiquorum. Reichenbach fest. unſere O. arvensis zu O. repens Linne. — O. arvensis iſt O. spinosa et mitis der Species plantarum et O. arvensis des Systema naturae; werden im Alter die Schoͤſſe nackt, fo. wird fie, O. spinosa 8 Sp. Pl.; iſt fie verbrannt im Sand, O. xepens Sp. Pl. et S. nat. Linne hat wohl Jacquin's R. hireina nicht mit ſeiner O. spinosa mitis verbunden. S. 105. G. Bentham, Verzeichniß der von Schom⸗ burgk in Brittiſch Guyana geſammelten Pflanzen. Robert Schomburgk wurde im Jahr 1834. von der geo⸗ graphiſchen Geſellſchaft angeſtellt, mit der Erlaubniß, Pflanzen zu ſammeln, wovon ein Satz ins brittiſche Muſeum kommen ſollte; die andern an mich zur Vertheilung an die Subſcriben⸗ ten. Im September 1835. reiſte er den Eſſequibo hinauf bis zum Fluß Anna⸗y, wo er drey Monate blieb und im Maͤrz 1836. nach Demerara zuruͤckkehrte. Im September 36. gieng er den Courantine hinauf bis 4 21“ Nordbreite; vom November 663 bis zum März 1837. unterſuchte er den Fluß Berbice; im Herbſt 1837. wieder den Eſſeguibo bis zu den Quellen des Anna⸗y und uͤber den Aequator hinaus; alſo lauter in botani⸗ ſcher Hinſicht unbekannte Gegenden. Geſammelt wurden 700 Gattungen, am meiſten Leguminoſen, Melaſtomaceen, Rubiaceen und Kopfpflanzen und die prächtige Seeroſe Victoria, Ich fuͤhre zugleich auf die vom Pariſer Muſeum verſchenkten 300 Gattungen aus Franzoͤſiſch-Guyana und die von B. Deleſ— ſert, welche Leprieur ebenda geſammelt hat. Sparganophorus vaillantii, Vernonia odoratissima, scor- pioides, tricholepis,. Centratherum muticum, ‚Elephantopus carolinianus, Elephantosis angustifolia, Trichospira men- thoides, Pectis elongata. Ooelinium villosum, clavatum, Eupatorium subvelutinum, conyzoides, subobtusum, ixodes, Mikania racemulosa, hoo- keriana, dentieulata, convolvulacea, parkeriana. Baccharis lepto-cephala, Pterocaulon spicatum, Eelipta erecta. Riencourtia glomerata, Latreillea glabrata n., Clibadium asperum, erosum, Unxia camphorata, hirsuta, Acantho- spermum xanthioides , Wedelia scaberrima, discoidea, Wulffia platyglossa, Bidens bipinnata, Cosmos caudatus, Schomburgkia ealcoides, Gnaphalium americanum, Leria nutans, Porophyllum latifolium, Pterocaulon spicatum. Schultesia stenophylla, brachyptera, Coutoubea spieata, reflexa, Schuebleria tenella, coarctata, Lisianthus uligino- sus, chelonioides, Irlbachia caerulescens. Bacopa aquatica, grandiflora, Herpestis sessiliflora, Bey- richia ocimoides, Conobea aquatica, Vandellia crustacea, difusa, Torenia parviflora, Buchnera palustris, lavandu- lacea, Scoparia dulcis, Gerardia hispidula, Glossostyles aspera. a x Hyptis recurvata, paludosa, lantauaefolia, brevipes, par- keri, pectinata, Marsypianthus hyptoides. Cryptocalyx nepetaefolia, Lippia microphylla, Lantana salviaefolia, annua, Camara tiliaefolia, Stachytarpheta ela- tior, cayennensis, Tamonea spicata; Petraea macrosta- chya; Pyrostoma ternatum, Vitex capitata, umbrosa, Ae- giphila arborescens, laxiflora, salutaris, Clerodendron fra- grans; Amasonia erecta. Crotalaria stipularia, genistella, leptophylla; Indigofera pascuorum , Tephrosia toxicaria, penicillata, brevipes, Lonchocarpus floribundus, rufescens, densiflorus. Aeschynomene sensitiva, panieulata, conferta, hystrix, paueijuga, Zornia retieulata, latifolia, Stylosanthes gra eilis, guyanensis, viscosa, angustifolia, Nicholsonia cayen- nensis, Desmodium pachyrrhizum, elatum, asperum, rübi- ginosum, ancistrocarpum, cajanaefolium. Clitoria poitaei, Neurocarpum longifolium,'enjanaefolium. Centrosema vexillatum, brasilianum, maeroearpum, Ste- nolobium caerulum, Galactia velutina, Collaea rosea, Dio- clea lasiocarpa, guyanensis, Phaseolus lasiocarpus, longi- pedunculatus, linearis, gracilis, Eriosema lanceolatum, violaceum, erinitum, pulchellum. Charactere mit vielen in⸗ tereſſanten critiſchen Bemerkungen. Fortſetzung fehlt. S. 112. Haliday, neue brittiſche Kerfe, angezeigt in Cur⸗ tis Guide. Charactere angegeben und Groͤße. Calathus nubigena, Omasius tetricus. 664 Ichneumon. phaleratus, Tryphon haemosternus, curtisii, aurifluus, phaeorrhoeus, Exochus antiquus, lictor, pecto- ralis, talpa; Periope auscultator: Cryptus atricilla, fulgu- rans, olerum, sylvarum, complanatus, arenarius, fulvicor- nis, cruentatus, varius, praetor, comes, socius, paganus; Pimpla senator, phoenicea, madida, degener, Bassus ser- ricornis, laricis, Porizon linguarius. Atractodes incessor, dionaeus, serutator, vestalis, gra- vidus, albo-vinctus, arator, salius, exilis, eroceicornis, bicolor, piceicornis, fumatus, cultellator, citator, properator. Lampronota fracticornis, erenicornis, denticornis (C. fasciata). Culex detritus, Bibio nigriventris (B. albipennis), Cor- dyla fulveola, Leia nasuta, Limnobia aegle (L. pulchella, Idioptera maculata), Spania fallenii (Sp. nigra), Medete- rus ruficornis, Dolichopus sabinus, signifer, Platypeza in- fumata, Musca morellia, Anthomyia monilis, cilipes. Scatophaga fucorum, maritima, Coelopa pilipes, frigida, simplex, ciomyzina, Saltella sellata, ‚Sepsis duplicata, Te- phritis spoliata, asteris, spini, Oscinis capreolus, rapta. Helomyza arenaria (Opomyza maculata), Sciomyza vir- gata. Sciomyza: Ochthiphila flavipalpis, geniculata. Heteroneura flava (spurca). Opomyza illota. Diastata glabra (cerata), Sphaerocera scabricula, Limo- sina areuata (fontinalis). Atheroides serrulatus, hirtellus, Eriosoma pallida. S. 121. Ehrenberg, über foffile und lebende Infuſorien. Gibt Nachricht von der Erſcheinung ſeines großen Werks in Folio mit 64 Tafeln; abgebildet 722, beobachtet 1835; ferner uͤber verſteinerte Infuſorien, bey Luͤneburg eine Schicht 287 hoch; er hat von lebenden Infuſorien ein Glas voll Kieſelerde bereitet, uͤber die Bildung doppelter Knoſpen in Closterium und in Confervae conjugatae, woraus er eine ungeheuere Fruchtbar⸗ keit folgert von 170 Billionen, ſoviel als in 2 Cubikſchuh Po⸗ lierſchiefer von Bilin; die Theilung geſchieht willkuͤhrlich; Un⸗ terſchied von den Pflanzen; verzweigter Darmcanal abgebildet von Loxodes bursaria. N ©. 132. Andrew Smith, Illustrations of the Zoology of South-Africa 1838. 4. Nr. I. II. Die Regierung gab dazu 1500 Pfund. Die Abbildungen praͤchtig, aber nicht immer ge⸗ lungen. Jede Nummer 10 Tafeln. Nr. 1. Rhinoceros Keitloa bis 25° S. B. Rhinoceros bicornis, Falco semitorquatus, Chizoerrhis concolor, Ptero- cles gutturalis, Otis ruficrista, Sternotherus sinuatus, Va- ranus albigularis, Bucephalus viridis, Echinorhinus obesus (ein Hayfiſch). Nr. 2. Erinaeeus frontalis, Herpestes badius, Sciurus cepapi, Prionops talacoma, Crateropus jardini, Euplectes taha, Philataerus lepidus, Merops bullockioides, Pterocles variegatus, Echidna incrassata. 4 Nr. IX. November 1838, S. 161. Ehrenberg, über den organiſchen Urſprung der Potstones oder Paramoudras von Whitlingham bey Norwich. Lyell machte bey der Verſammlung der brittiſchen Natur⸗ ſorſcher zu New⸗Caſtle eine merkwuͤrdige Mittheilung über die ſenkrechten, trichterfoͤrmigen Feuerſteinroͤhren 3“ lang und J weit, angefuͤllt mit Kreide, und vermuthet, daß fie auch aus miero⸗ 665 ſcopiſchen Weſen beſtehen moͤchten; Sedgwick hielt ſie fuͤr verſteinerte Schwaͤmme, Buckland fuͤr chemiſche Abſonderun⸗ gen aus der Kreide. Sie haben die Geſtalt von Spongia in- fundibulum. Ich fand unter dem Microſcop gewundene Ueber— bleibſel vegetabiliſcher Materie, wahrſcheinlich von Schwaͤmmen, und ſah auch Xanthidium pilosum nebſt einigen X. ramo- sum. Daß ſie trichterfoͤrmig ſich zuſammmengeſetzt haben, kam vielleicht von Hoͤhlen in der Kreide. Man kann nicht annehmen, daß ſie etwa in einem Schwamm gelebt haͤtten, weil ſie an andern Orten plattenfoͤrmig liegen. S. 163. S. Cook, über Pinus et Abies mit Bemer⸗ kungen uͤber ihren Anbau. S. 178. Du Cane, über die Metamorphoſe der Cruſta— ceen (T. 6. 7.) bey South-Hampton, Palaemon variabilis (Ditch - Prawn) et Crangon vulgaris (Common Shrimp). Voriges Jahr ließ ich die Larve des erſtern vorlegen vom Ey bis zum dritten Tag. In dieſem Jahr konnte ich die Veraͤn⸗ derungen bis zum rl Zuftande verfolgen. Es gibt ihrer vier, wovon jedoch die 3 letzten eher als eine ſtuffenweiſe Ent— wickelung der Theile betrachtet werden koͤnnen. Gleich nach dem Ausſchliefen finden ſich noch 4 Paar Fuͤße und dahinter 3 Paar Stummeln und die Augen ſtiellos. Im zweyten Zuſtande 5 Paar Schwimmfuͤße und die Gang- und Fangfuͤße, auch Spuren von Floſſen unter dem Balg, aber der Schwanz iſt noch einfach und ſpatelfoͤrmig. Dieſer Zuſtand wurde erkannt durch die Abwerfung der Haut des vorigen. Ebenſo der dritte Zuſtand, wo ſich Zaͤhne oder Stacheln vorn auf dem Ruͤcken des Cephalothorax finden, während im zweyten nur 2, im erſten nur einer war. Die Fuͤße ſind wie vorher, aber die Bauchfloſſen mehr entwickelt und der Schwanz hat jederſeits vor ſeinem ſchaufelfoͤrmigen Ende ein Paar Blaͤttchen, wovon je eines groß und gefranzt, das andere erſt hervorſproſſend. Zum vierten Zuſtand ſah ich die Haͤutung nicht. Es iſt aber offenbar daſſelbe Thier, wie es Thompſon abgebildet hat in Jame— fon’s Edinburgh Journal, July 1836. Die Larve 3 Sta- cheln, 6 Paar unaͤchte oder Schwimmfuͤße, und die aͤchten Füße gleichen denen des fertigen Thiers; die Bauchfloſſen ſind weiter entwickelt und der Schwanz hat alle 4 Seitenblaͤttchen gefranzt. Dann haͤutet ſich das Thier noch einmal und iſt dann der fer— tige Palaͤmon. Bey dieſem Wechſel iſt es merkwuͤrdig, daß die Bewegungen immer ruͤckwaͤrts ſind; ſobald aber die Larve ihre letzte Huͤlle ſammt den Schwimmfuͤßen abgeworfen, werden die bisher nutz— loſen Bauchfleſſen zierlich und zart gefranzt und werden nun die Organe, womit ſich das Thier vorwaͤrts bewegt; befinden ſich auch nun in beſtaͤndiger raſcher Bewegung, ſo wie es vor— her die Schwimmfuͤße im Larvenzuſtand geweſen. Das Thier bewegt ſich nun nicht mehr ruͤckwaͤrts. Die Larven von Crangon vulgaris hatte ich von May an 7 Tage, waͤhrend welcher ſie ſich nicht veraͤnderten. Im Ganzen wie die vorigen, aber nur 3 Paar Schwimmfuͤße und die Be— wegung nicht ruͤckwaͤrts, ſondern immer rotatoriſch, außer wenn fie an einander ſtießen, wo fie dann plotzlich ſeitwaͤrts fuhren. Die Spuren der aͤchten Fuͤße waren ſichtbar, aber nicht zählbar. Dieſe Beobachtungen ſtimmen alfo mit Thompfon's überein, Die vorigen Thiere waren aus einer geſalzenen Eindeichung; ſeitdem habe ich auch Eyer von Palaemon variabilis in füßem Waſſer ausgebruͤtet. Am fuͤnften Tag haͤuteten ſie ſich. Der Bauchtheil wurde in einem Stuͤck abgeworfen; der Cephalotho⸗ rar als ein anderes, wobey das Thier viel zappeln mußte, um Iſis 1844. Heft 9. 656 feine Fuͤhlhoͤrner und Füge auszukleiden. Den andern Tag wa: ren fie todt. Sie hatten nur einen Ruͤckenſtachel. Bey Thompſon's Beutelthier-Garneele (Mysis fabrieii) fand ich nur einmal den Beutel mit Jungen. S. 181. Thomas Paine, Bemerkungen über Vesper- tilio leisleri in Norfolk. Taf. 10. Man fieng 14 Stuͤck in einem hohlen Baum bey Norwich, abgebildet in Bell's History of british Quadrupeds. Kleiner als Noctula, die Flughaut aber verhaͤltnißmaͤßig größer; Ober— kiefer viel laͤnger als der untere; Ohren innwendig behaart, Tragus rundlich, kaum halb ſo lang als die Muſchel; Schwanz ragt kaum vor; nackend und braͤunlich, Ohren hornfarben und braun geſaͤumt. Kopf, Hals, Schultern und alle obern Theile glänzend caſtanienbraun, Unterkiefer faſt ſchwarz, Kehle dunfel- braun und alle untern Theile dunkel gelblich braun; rings um den Leib uͤber und unter der Flughaut laͤuft eine Zeile von Haaren, bald 2—6““ Linien breit; laͤngs dem Vorderarm und der innern Flaͤche der Spannhaut zwiſchen den Schenkeln ſteht roͤthlich braunes Haar, ziemlich duͤnn in der Mitte, dichter gegen den Widerriſt, faſt 3“ weit. Flughaut faſt ſchwarz. Kopflänge 10“ Kopf ſammt Leib 2“ 11, Ohr 53“ Tragus 1%, Vorderarm 2”, vom Knie bis zu den Zehenſpitzen 172%, Schwanz 1" 8; Flugweite 12“ 2, Abbildung ſchlecht.] S. 191. J. Reade, uͤber einige Verſteinerungen im Feuer— ſtein der Kreide. T. 8. 9. Meiſtens Infuſorien. Der Marmor von Suffer mit den Paludinen beſteht faſt ganz aus Cypriden. Der Feuerſtein iſt verſchiedener Natur. Manchem fehlen die Kanthidien; andere find voll von Pyxidieula. Die Kreide wurde langfam abgeſetzt, wie die Nautili darinn beweiſen und die mi- croſcopiſchen Foraminifera im Feuerſtein, auch Fiſchſchuppen. Dieſe Schuppen aus dem Feuerſtein werden beſchrieben und. abgebildet; Größe 1 bis 20“. Außerdem von lebendigen Fi⸗ ſchen: Whitebait, Greyling, Carp, Barbel, Red Gurnard, Grey Mulled, Gudgeon, Dace; von Infuſorien im Feuerſtein t. 9.: Känfhichtim furcatum, crassipes, hirsutum, ramosum, tubiferum. j S. 214. J. Horsfield, J. Bennett, R. Brown: Plan- tae javanicae rariores I. 1838. p. 104. Horsfield hat fie gefammelt von 1802. bis 1828., Gat⸗ tungen 2196. Ein Prachtwerk mit Beſchreibungen und 25 Taf. 1. Polypodium (Dipteris) horsfieldii, wallichii. (Es gibt nun 300 Gattungen). Eine Unterfippe iſt Drynaria Bory, fer: ner Phlebodium, Cyrtophlebium. Unter Gymnogramma ge⸗ bört Lastrea, Pleurogramma. In dieſe Abtheilung gehoͤrt auch Mesochlena, Didymochlaena. Unter Ceratopteris (Te- leozoma) gehört Parkeria. 2. Polypodium papillosum neben P. vulgare. 3, Ataxia horsfieldii zwiſchen Anthoxanthüm et Hiero- chloö, zu den Arenarien. 4. Selerachne. 5. Polytoca, Chionachne (Coix arundinacea), alle zu den Paniceen nebſt Zea mays, Coix et Tripsacum. 6. Leptaspis (Pharus urceolatus). 7. Hexameria disticha (Malaxide:e). 8. Phalænopsis (Epidendrum amabile) zu den Vandeen, ift Visco- Aloes 14ta in Ray Hist. Plant. App. p. 34. t. 20. et Petiver Gazophylaceum t. 103. f. 10., auch auf der Inſel Luzon. 42 * 2 671 untere Theile ebenfo geſtreift; Flügel reichen bis 2“ vom Ende des Schwanzes, zweyte Schwungfeder lang. Gyrlalcon Pennant Arctic. Zool. I. p. 232. Falco groenl. Tur. Linne I. p. 147. juvenis. Falco island. ibid. p. 155 Falco candicans ibid. p. 158. Iceland Falcon, var. Latham p. 71. Spotted Iceland Falcon, var. ibid. Altes Maͤnnchen 1“ 9", Schnabel hell hornfarben ins Gelbliche, Spitze dunkler, am Oberſchnabel ein großer Fortſatz; Wachshaut, Augenrand und Fuͤße blaßgelb (bey einigen der Zehenruͤcken blau); Grund des ganzen Gefieders reinweiß; Wirbel mit ſchmalen, dunkel aſch— grauen Strichen, am Hinterkopf etwas größer, bilden einen dunkleren Flecken. Federn der hintern Schulter- und kleinen Fluͤgeldeckfedern weit weiß geſaͤumt mit dunkel aſchgrauer Mitte; bey einigen nimmt das Dunkle die ganze Mitte ein, bey andern (beſonders gegen die untern Theile) iſt es in Barren gebrochen, bald an der aͤußern, bald an der innern Fahne; die Zeichen an den Spitzen pfeilfoͤrmig; Fluͤgeldecken, zweyte und erſte Schwung— federn mit Barren, welche ſich vermehren, ſo wie die Feder waͤchſt; gegen die Spitzen der erſten Schwungfedern iſt der dunkle Bar— ren groͤßer und bildet einen Flecken, der im Fluge ſehr deutlich iſt. Schwanz abgerundet aus 12 weißen Federn, nur die zwey mittleren jederſeits des Schaftes mit kleinen Barren; bey einigen ſind alle Federn weiß, bey andern alle mit Barren. Alle un— tern Theile rein weiß, außer einigen dunkel aſchgrauen Flecken (Dashes) an den Flanken. Altes Weibchen 1“ 11“, Flugweite 3“ 10“. Ganz gleich dem Maͤnnchen, jedoch das Dunkle etwas mehr im Verhaͤltniß zum Weißen; bey einigen hat der Oberſchnabel zwey Fortſaͤtze, wie das Junge der vorigen Gattung, jedoch ſind die Barren an den zwey mittleren Schwanzfedern zuſammenhaͤngend. Spaͤ— ter erhielt ich aus Island ein Maͤnnchen und ein Weibchen grad nach dem Federwechſel in den Zeichnungen ganz gleich den bruͤtenden Voͤgeln Proctor's; Faͤrbung jedoch etwas glaͤnzender. Bey 7 reifen Stuͤck ſah ich im Oberſchnabel zwey Fortſaͤtze, unter vielen Groͤnlaͤndern nur bey zwey ſehr alten. Abgebildet find Schwanz, Schwung- und Dedfedern von beiden. S. 250. E. Forbes, über die Land- und Suͤßwaſſer⸗ Schalthiere von Algier und Bugia. T. 11. ill. Im May 1837. erhielt ich zu Algier und Bugia in der Provinz Conſtantine 45 Stuͤck. Mich aud hatte vorher 25 bekannt gemacht, aber meiſtens von Oran gegen Marocco, wo— von folgende nicht in Algier und Conſtantine vorkommen: He- lix cariosula, soluta, alabastrites, hieroglyphicula, alle neu, vermiculata, carthusiana, albella, zaphirina, conspurcata, Bulimus radiatus ; Cyclostoma voltzianum n., ferrugineum n. Ich habe folgende gefunden: 1. Limax einereus in den Gärten von Algier. 2. Limax —: Leib rundlich, Kopf und Fuͤhlfäden purpur⸗ grau, auf dem Rücken zwey dunkle parallele Streifen. Schild gelblichgrau mit 2 dunkeln Laͤngsſtreifen, nicht zuſammenhaͤn— gend mit denen des Leibes. Länge 11“. Bugia und Hügel bey Algier. 3. Limax —. Ruͤcken ſcharf gekielt und grau, Fuͤhlfaͤden braͤunlich; Schild braͤunlich weiß mit grauen Zeichnungen. Laͤnge 1". Bugia, felten. 672 4. Helix aspersa. als in Europa. 5. Helix melanostoma. Algier, ſelten. 6. H. naticoides. Algier, nicht gemein, aber bey Bugia an Neſſeln, groͤßer als in Europa. H. constantina: Testa subglobosa, imperforata, alba, rufo fasciata; Tauce alba: Labro expanso, margine reſlexo; Columella gibba. t. 11. f. 1. Thier purpurgrau, Fuß gelblich weiß, Fuͤhlfaͤden lang und duͤnn, unter Neſſeln bey Bugia. 9. H. candidissima. Algier, haͤufig auf Huͤgeln. 10. H. otthiana: orbiculato-depressa, alba, longitudina- liter striata; profunde umbiculata: anfraetibus quinque, ultimo carinato marginato; apertura angulata, peristomate subreflexo ; Columella reflexa. t. 11. f. 2. Breite 1“, Höhe 4, Thier dunkelgrau, Fuͤhlfaͤden kurz und ſtumpf. Bugia, haͤufig an Felſen. 11. H. terverii. Thier blaͤulich grau, oben mit 4 dunkleren Laͤngsſtreifen, Fuͤhlfaͤden blaͤulich grau. Algier und Bugia, in großer Menge an Chamaerops humilis. 12. G. cœspitum. Algier häufig. 13. H. pisana. Algier haͤufig an der Aloe am Strand. 14. H. variabilis. Algier und Bugia gemein. 15. H. pyramidata. Bugia und Algier auf Bergen in Menge. 16. H. conoides. Algier an Aloe. 17. H. conica. Algier auf dem Sand im Meer. 18. H. elegans. Bugia haͤufig. 19. H. rozeti. Thier gelblich weiß, mit 4 grauen Läͤngs⸗ ſtreifen, Fuͤhlfaͤden grau. Algier auf Bergen, unter Steinen. 20. H. lenticula. Algier und Bugia unter Steinen. 21. H. lueida. Algier an Ufern, nur 2 Stüd. 22. H. cellaria. Bugia an alten Mauern, ſehr fla h. 23. H. apicina. Algier unter Steinen am Meer; bisweilen paarig. 24. H. roseo-tineta: orbieulato-convexa, depressiuscula, pallide cornea, pellucida, perforata, pilosa, pilis per se- ries longitudinaliter dispositis ; apertura subrotunda, la- bro Antenne marginato, roseo-tincto, peristomate simplici; apice glabro, papillato. t. XI. f. 3. Var. ß lævis. Breite 3”, Höhe 10. Thier ſchlank, gelblich grau, obere Fübl⸗ faͤden dann dunkel gegen die Spitze; untere grau, Schwanz ſpitzig. Algier an Felſen, Bugia an Mauern. 25. Bulimus decollatus. Algier nicht ſelten. Bugia gemein, größer als bey uns, 13“ lang. Die Felsſpalten bey Bugia oft angefuͤllt mit den zerbrochenen Schalen und denen der Acha- tina poireti, vielleicht von den Affen als Nahrung dahin ge⸗ tragen. 26. B. acutus. Algier und Bugia, gemein. 27. B. ventricosus. An feuchten Plaͤtzen, nicht ſo haͤufig. 28. B. pupa. Algier, gemein; Thier dunkelgrau. 29. B. terverii. Bugia an Felſen, hornfarben mit weißen Laͤngsſtreifen, verbindet B. acutus mit obscurus et montanus, 30. Achatina poireti (A. algira, B. algirus). Algier, ſel⸗ ten. B. haͤufiger; Thier haͤufiger; Thier glaͤnzend hochgelb. 31. A. acieula. An Fluͤſſen. 32. A. folliculus. Algier, haͤufig unter Steinen, Thier gelb, obere Fuͤhlfaͤden und zwey Laͤngsſtreifen auf dem Ruͤcken dun⸗ kelgrau. Gemein, groͤßer und lebhafter gefaͤrbt 673 33. A. nitidissima: Testa eylindracea, pellucida, laevis- sima, nitidissima, corneo-lutescente; Apertura oblonga: anfractibus quinis, ultimo majore: apice obtuso. t. 12. f. 2. Länge 1. Algier und Bugia unter Laub. Thier gelb, Riten und Fuͤhlfaͤden grau; ziemlich wie A. folliculus, die junge Schale nicht ſo bauchig und die alte duͤnner. 34. Succiuea amphibia. Algier an Baͤchen, ſelten. 35. Pupa umbilicata. An Fluͤſſen. 36. Pupa granum. Unter Steinen, ſelten. 37. Cyclostoma sulcatum. Bugia gemein, 38. Paludina acuta. Algier ſelten. 39. P. dupotetiana: Testa minima, ovato-coniodea, ven- tricosa, perforata, fusca; anfractibus quinis teretibus: apertura ovato-rotunda; spira obtusa. t. 12. f. 3. Länge 1, Breite uz. Thier ſchwarz, Schale voll Schlamm, Deckel hornig und geſtreift. In Baͤchen. 40. Ancylus fluviatilis. Gemein. 41. Physa contorta. In einem Brunnen. 42. Planorbis metidgensis: Testa albido- cornea, irregu- lariter striata, supra profunde umbilicata, subtus plana, anfractibus tribus. Apertura rotundato lunata, obliqua, subpatula. t. 12. f. 5. Breite 10. Unterſchieden von Planorbis corneus durch die ſehr große erſte Windung, die Zahl der Windungen und die weite Oeffnung; ſteht zwiſchen Pl. corneus et trivolvis. In einem Brunnen mit Physa contorta. 43. Pl. marginatus. In Lachen. An Pl. marmoratus? 44. Melanopsis buceinoidea. An Steinen im Fluß bey Bufarik. 45. Pisidium lumstenianum: Testa ovata, oblique tri- gona, tumida, inæquilatera, transversim striata, natibus prominentibus, roseo corneis. t. 12. f. 4. Breite J. Länge 79“. In Brunnen bey Metidga. S. 255. Rob. Schomburgk, uͤber die Lebensart des Geyerkoͤnigs (Sarcoramphus papa). Iſt ohne Zweifel der ſchoͤnſte Geyer in Guyana, wo ich ihn von der Kuͤſte bis zum Aequator hinauf antraf. Groͤße wie Truthahn. [Beſchreibung laſſen wir als unnoͤthig weg.] Au: genſtern perlweiß, Sehloch ſchwarz. Weibchen etwas groͤßer und ganz ſchwarz, nur die Federn unter den Fluͤgeln weiß. So ſchoͤn er iſt, ſo gefraͤßig, unrein und gleichguͤltig; Geruch ſehr ſcharf, aber nur für Aas, wovon er ſich fo vollſtopft, daß er lang nicht fliegen kann; ſtinkt dann unertraͤglich, ſonſt nicht. Weibchen viel zahlreicher, aber nicht ſo, wie man geſagt hat, weil fie oft mit dem gemeinen Carrion-erow (Cathartes aura) verwechſelt wurden, mit dem ſie freſſen. Der letztere iſt eigent— lich ein Spaͤher und er frißt nicht eher, als bis der Koͤnig ſich geſaͤttigt hat, während welcher Zeit immer einige herumſtehen und ſtill zuſehen. Beide machen ganz reine Skelete. Folgendes habe ich ſelbſt geſehen. Am Berbice lag eine todte Kuh und darum ſaßen eine Menge Carrion-erows auf duͤrren Baumzwei⸗ gen ſtill und traurig mit haͤngenden Fluͤgeln, als wenn ſie den Todten betrauerten. So blieben ſie den ganzen Morgen, ohne das Aas zu beruͤhren. Nachmittags ſchrieen die Neger: Sie kommen. Wir ſahen vier maͤnnliche Koͤnigsgeyer und einige Weibchen um die Kuh fliegen und ſich endlich auf einige Baͤume ſetzen, was der ſchwarze Trupp begruͤßte, indem er die Fluͤgel ſchwang, aber bald wieder ruhig wurde. Die Geyer zogen den Hals ein, und warfen eine Zeitlang Blicke nach der Kuh. Die Neger ſagten: Nun halten ſie Gericht daruͤber; was ganz tref— Iſis 1844. Heft 9. 674 fend war. Nach einer halben Stunde griff ein maͤnnlicher zu und die andern folgten. Als fie. gegen Abend ſatt waren, be: gannen die Aasraben ihr Mahl, wobey ſie ſich aber ſehr um die guten Biſſen zankten. Sie erheben ſich ſehr hoch und ruͤtteln, wie der Adler, lang auf einer Stelle, machen viele Luftzuͤge, bis Geruch und Geſicht ihnen etwas verraͤth, worauf ſie in Windungen herunter ſteigen. Lebendiges greifen fie nicht an und find überhaupt feig ; erheben ſich ſchwer und mit viel Geraͤuſch; wo ſie niſten, weiß ich nicht, wahrſcheinlich entfernt; die Aasraben in den Zuckerfeldern auf dem Boden. Die jungen Maͤnnchen des Geyerkoͤnigs ſind im erſten Jahr ſchwarz, im zweyten ſchwarz und weiß gefleckt, im dritten aus— gefedert. Am Rupununi brachten uns die Indianer 3 Maͤnn⸗ chen und ein Weibchen lebendig. Eines der erſten wurde in einer Schlinge gefangen, die andern wurden geſchoſſen durch ein Blasrohr mit vergifteten Pfeilen von verduͤnntem Urarigift, fo daß ſie nur betaͤubt waren; einer ſtarb, einer entkam, aber ein Maͤnnchen und ein Weibchen hatten wir mehrere Wochen. Das Weibchen wurde bald ziemlich zahm; es kam aber los und ein Indianer ſchoß nach ihm mit unverduͤnntem Gift. Es fiel nach einigen Minuten vom Baum und weder Zucker noch Waſſer konnten es retten. Das ausgewachſene Maͤnnchen wurde nicht zahm. Es ſuchte zu beißen und ziſchte wie eine Gans. Es fraß friſche Fiſche, hielt ſie mit den Ferſen, breitete die Fluͤgel aus und pickte das Fleiſch ab, wenn der Fiſch groß war, ſonſt ver— ſchluckte es ihn ganz; doch blieb er oft eine Zeitlang ſtecken. Es war nicht beſonders erpicht auf Eingeweide. Warf man ihm hin, ſo ſtellte es die Fuͤße darauf und blieb traͤg ſtehen: ehe es zu freſſen anfieng, drehte es den Kopf und ſchielte dar— auf. Die Augen ſind ſehr ſchoͤn. Bey Regenwetter zog es den Hals ganz ein. Die Sonnenhitze war ihm unangenehm. Jung anfgezogen werden fie ſehr zahm. Jemand in Demerara hatte ein Weibchen, das ſich ihm zu Fuͤßen legte und ſelbſt deßhalb vom Giebel herunter flog. Ein ſolches Maͤnnchen wurde an einen engliſchen Kaufmann verkauft fuͤr 20 Pfd. Sterling. S. 260. Ch. Babington, uͤber die brittiſchen Gattungen von Lotus. Charactere, Beſchreibungen, Abarten und Holzſchnitte von kleinen Theilen. Vier Gattungen. Lotus corniculatus, major, angustissimus et hispidus. S. 266. W. Thompſon von Belfaſt in Irland, über Fiſche von Irland. Coregonus clupeoides Nilsson. J. Knop ſchickte mir einen und ſchreibt mir: Endlich bekamen wir den kleinen Fiſch von Killaloe, welcher ſich nach Angabe der Fiſcher des Winters im Shannon aufhaͤlt. Ich glaube, er geht alle Winter mit den Aalen den Fluß hinunter; er beißt aber nicht an: C. Mayne von Killaloe ſchreibt: Er heißt Cunn bey den Fiſchern, werde nur in den Aalnetzen um Weihnachten gefangen, wann der Zug bald voruͤber iſt, aber im ganzen Jahr kaum 7 oder 8. — Killaloe liegt 80 engliſche Meilen von der Muͤndung des Shannons. Von Portumna, noch 20 Meilen hoͤher am Fluß, ſchrieb man mir: Es ſcheint mir ſehr ungewiß, ob ſich hier ſolch' ein Fiſch im Shannon findet, indeſſen ſagen einige alte Fiſcher, er ſey daſelbſt und ein wenig kleiner als der gemeine Haͤring, aber ganz von derſelben Geſtalt und Farbe. — Vor vier Jahren wurde ein Halbdutzend White - fish wie Haͤringe in einem Alt: waſſer des Shannons gefangen in Aalnetzen, ſeitdem keine mehr. 43 679 = ihrer regelmäßigen Ordnung zu ihrem Wald zurückkehrten. Ihre vollkommene Symmetrie, rein weiße Farbe und ſchoͤn mondfoͤr⸗ mige Hörner machen fie während ihres Marſches zu einem im⸗ ponierenden Gegenſtand. Nur die Augen, Lider und Horn⸗ ſpitzen ſind ſchwarz, Muffel braun, Ohren innwendig roth oder braun, alles uͤbrige weiß. Selbſt die Stiere haben keine Maͤhne, ſondern nur kurzes harſches Haar auf dem Nacken; fie kaͤmpfen um die Herrſchaft, bis einige ſtaͤrkere die andern beſiegen, welche ſich dann auch den Vorſchriften der phyſiſchen Kraft unterwerfen. Bleibt einer durch Zufall ein oder zwey Tage von der Heerde weg, ſo iſt er ſchon vergeſſen; denn bey feiner Ruͤckkehr hat er- längere Zeit zu kaͤmpfen, bis wieder alles freundſchaftlich hergeſtellt iſt. Die Kuͤhe rindern mit 3 Jahren und ſetzen es nur wenige Jahre fort. Das Kalb verſtecken ſie 8 oder 10 Tage und kommen des Tags zwey oder dreymal dahin, um es ſaugen zu laſſen, 9 Monat lang. Naͤhert ſich jemand, ſo legen die Kaͤlber den Kopf dicht auf den Boden, wie ein Haſe. Jemand von Chillingham fand einmal ein zwey Tag altes ſehr ſchwaches Kalb: Als er ſeinen Kopf berührte, ſprang es auf, trat zwey bis dreymal gegen ihn wie ein alter Stier, ſchrie laut, trat einige Schritt zuruͤck und ſchnellte dann aus allen Kraͤften auf ihn los; das zweymal, wobey der Mann ausbwich, ſtuͤrzte das Kalb fo nieder, daß es nicht mehr aufſtehen konnte. Sein Geſchrey zog aber die Heerde herbey und der Mann machte ſich davon. Dieſer Fall beweißt die Wildheit dieſer Thierart. Den Winter ertragen ſie gut; bey ſchlechtem Wetter kommen ſie aber in einen Pferch, um Heu zu freſſen; Ruͤben aber ruͤhren ſie nicht an. Man laͤßt ſie ſelten uͤber 9 Jahr alt werden, weil ſie dann abnehmen. Gewoͤhnlich ſchlachtet man ſechsjaͤhrige Stiere 5 Centner ſchwer. Das Fleiſch iſt fein marmorirt, ſchmeckt aber wie gemeines Rindfleiſch. Der jetzige Wart hat zwo Kaͤlber aufgezogen, welche jetzt ganz zahm ſind, Ochſe wie Kuh. Jener maͤſtete ſich ſo ſchnell, als ein kurzhoͤrniger Stier, lebte 18 Jahr und in ſeiner beſten Zeit ſchaͤtzte man ihn auf 8 Centner. Die Kuh lebte nur 6 Jahre, gab wenig aber gute Milch, wurde belegt von einem Landſtier, aber die Kaͤlber glichen ihr ſelbſt, ganz weiß, Ohren braun, Fuͤße gefleckt. Die wilden ſterben ſelten an Krankheiten, ſeit des jetzigen Warte Zeit nur 2 am Kalben. Jemand verſichert, wenn einer krank werde, ſo ſtürze fich die ganze Heerde auf ihn und ſteche ihn todt. Das waͤre ein ſicheres Zeichen ihrer Wildheit. Waͤhrend 33 Jahren hat Cole keine Aenderung bemerkt in Groͤße und Betragen. Etwa ein Halbdutzend hatte kleine, braune oder blaue Flecken an Backen und Hals: man hat ſie aber weggeſchafft. 22 5 Obſchon jetzt Chartley der einzige Platz iſt, wo ähnliches wildes Vieh vorkommt; fo gab es doch noch im vorigen Jahr⸗ hundert ſolches zu Burton Conſtable in Vorkſhire und zu Drumlaurig in Dumfriesſhire. Jene (welche durch eine Krank⸗ heit weggerafft wurden) unterſchieden ſich nur durch ſchwarze Ohren, Schnauze und Schwanzſpitze. . Ueber dieſe bekam ich vom Pfarrer im July folgenden Brief: „Wann das wilde Vieh nach Drumlaurig kam, konnte ich nicht erfahren. Die Art ſey ganz weiß geweſen ohne Mähne, Ohren und Muffel ſchwarz. Man nannte es caledoniſches Vieh. Im Jahr 1780. es weggetrieben. , 1 Ausſagen der Moscrop reichen wohl 200 Jahr zurück, wo man auch ſchon nichts von der Herkunft des Viehs zu Chillingham wußte. Waͤre es ſpaͤter eingefuͤhrt worden; ſo koͤnnte es nicht unbekannt ſeyn; iſt alſo wohl ohne Zweifel das Urvieh in Schottland. 680 In Boöthius, der 1470. geboren wurde, Historia Scotorum 1525. fol. finden wir Folgendes. „Adjacet Argadiae ac Lennos in mediterraneis ager Stirlingi et Monteth, inde haud procul ejusdem nominis oppidum Stirlingum cum fortissimo Castello, cui olim nomen fuit Monti doloroso. Hie initia olim fuere Cali- doniae sylvae, manentibus videlicet veteribus adhuc no- minibus Callendar et Caldar. Exeurrens per Monteth et Erneuallem longo tractu ad Atholiam et Loquhabriam usque, gignere solet ea sylva boves candidissimos in formam leonis jubam ferentes, caetera mansuetis similli- mos, verum adeo feros indomitosque atque humanum re- fugientes consortium, ut quas herbas, arboresque, aut frutices humana contrectatas manu senserint plurimos deinceps dies fugiant: capti autem arte quapiam (quod diffieillimum est) mox paulo prae moestitia moriuntur. Quum vero sese peti senserint, in obvium quemcunque magno impetu irruentes eum prosternunt, non canes, non venabula, nec ferrum ullum metuunt.“ Nachdem er die wundervolle Befreyung eines Robert Bruce von einem dieſer wilden Stiere durch die Kuͤhnheit eines Man⸗ nes, der deßhalb vom Koͤnig den Namen Turnbull bekommen, erzählt hatte, ſetzt er hinzu: „Caeterum quum tota olim sylva nasci ea solerent; in una tantum nune ejus ‚parte reperiuntur, quae Cummernald appellatur, aliis gula hu- mana ad internecionem redactis.“ Dieſe Beſchreibung wird beſtaͤtigt in des Biſchoffs Leslie: De Origine, moribus et rebus gestis Scotorum. Roma 1578. alſo 52 Jahr nach dem Werk von Boethius. „In Ca- lidonia olim frequens erat sylvestris quidam bos nune vero rarior, qui colore candidissimo, jubam densam ae demissam instar leonis gestat, truculentus, ac ferus ab humano genere abhorrens, ut quaecunque homines vel manibus contrectarint, vel halitu perflaverint, ab iis mul- tos post dies omnino abstinuerint..... Ejus carnes car- tilaginosae, sed saporis suavissimi. Erat is olim per illam vastissimam Calidoniae sylvam frequens, sed hu- mana ingluvie jam assumptus, tribus tantum locis est reliquus, Strivilingi, Cummernaldiae, et Kincarniae. Dieſe Stellen find ſehr wichtig, ſowohl wegen der genauen Beſchreibung, als wegen der Urſache von der Ausrottung dies ſes Viehes. Grad zu ſeiner Zeit wurden faſt alle geſchlachtet; und bey der Aufhebung der Kloͤſter Schottlands kamen die übrigen nach Drumlanrig. Dem Vieh zu Chillingham fehlt nun die Loͤwenmaͤhne, welche dem caledoniſchen zugeſchrieben wird; ob dieſes von der Ein⸗ fperrung herkommt, muß man den Meynungen uͤberlaſſen, viel- leicht iſt aber die Maͤhne dem poetiſchen Styl zuzuſchreiben. Nach Bewick hatte das Vieh zu Chillingham vor 40 Jahren auch ſchwarze Ohren, wie das zu Drumlanrig; der Parkwart hat aber dieſe Thiere weggeſchafft. Man muß dem gegenwaͤr⸗ tigen Beſitzer Dank wiſſen für die forgfältige Erhaltung dieſes Viehs. ; Nachtraͤglich ſchreibt Tankerville: Er wolle eine Haut und den Schaͤdel an das brittiſche Muſeum ſchicken. Zur Zeit ſeines Vaters ließ man nur 3 Stiere in der Heerde, wovon 2 einander toͤdteten, der dritte impotent war, fo daß die Fort⸗ dauer der Art von dem Zufall abhieng, daß eine Kuh ein Stierkalb warf. | 681 (In Heft 17. Juny 1839. S. 241. traͤgt Ph. G. Eger⸗ ton folgendes nach. Es gab auch eine Zucht Wildvieh zu Biſhops Auckland nach einem Manufeript in meinem Beſitz mit dem Titel: Reife nach Schottland und Irland 1685. Das ſelbſt gibt es einen ſtattlichen Park, worinn ich wilde Stiere und Kuͤhe ſah, ungefaͤhr 20, alle weiß nebſt 2 Kaͤlbern; ließen ſich nicht nahe kommen, ſind gereitzt und geaͤrgert ſehr heftig und wuͤthend; ihre Kaͤlber werden außerordentlich fett.) (In Heft XVIII. S. 356. noch ein Beytrag. Fanden ſich auch im mittleren England nach folgender Stelle aus Mit: thew Paris Werk: Keofftan, Abt von St. Alban zur Zeit Edwards des Confeſſors.) Opaca nemora, quae a limbo ciltriæ usque Londo- niam fere, a parte septentrionali ubi præcipue strata regia que Watlingestrata dicitur, fecit resecari, sale- bras explanari, pontes fabricari, et abrupta viarum in planitiem redigi tutiorem. Abundabant enim eo tempore per totam ciltriam nemora spatiosa, densa et copiosa, in quibus habitabant diversæ bestiæ, lupi, apri, tauri sylve- stres et cervi, abundanter.“ — Vitæ Sancti Albani Abba- tum p. 28. Die großen Waͤlder der Chiltern, Budinghamfhire ıc. hielten ſich lang gegen die Normannen unter dem Abt Fretheric. S. 284. E. Grey, uͤber einige neue oder wenig bekannte Haarthiere. Clapperton und Derham brachten aus Mit telafrica zwey Köpfe eines Ochſen nach England. Childern und Vigors ſtellten ihn zu Bos bubalus; er heiße Zamouse, ein Name, der wahrſcheinlich dem Buͤffel gehoͤrt, der in ganz Nord⸗ Africa gemein iſt. Ich fand die Geſtalt und die Lage der Hoͤrner verſchieden und ſtellte ihn als Bos brachyceros auf (I. p. 589) In dieſem Sommer bekam Croſſ, Aufſeher des zoologiſchen Gartens zu Surrey, ein Stuͤck aus Sierra Leone unter dem Namen Buſh Kow. Unterſcheidet ſich von dem Buͤffel und allen andern durch die großen und baͤrtigen Ohren und den Mangel der Wamme; die Stirn flacher als beym Buͤffel. Dieſe Kuh und der genannte Kopf iſt blaßcaſtanienbraun, Haar duͤnn und faſt ſenkrecht auf dem Leibe, Knie und Ferſen etwas dunkler; Ohren ſehr groß mit zwey Reihen ſehr langer Haare an der innern Seite und einem Buͤſchel am Ende. Leib kurz und tonnenfoͤrmig, Schwanz bis zu den Ferſen (Hocks), dünn und verjuͤngt mit einem langen Haarbuſch am Ende; Bruſt rundlich und etwas haͤngend; Hoͤrner ziemlich wie bey dem Kopf im Muſeo, aber weniger entwickelt, weil das Thier weib⸗ lich und juͤnger. Nach Morgan iſt dieſes Thier nicht ſelten im Gebuͤſch in Sierra Leone. In der Groͤße der Ohren hat dieſes Thier Aehnlichkeit mit H. Smith's Bos pegasus aus Angola; abgebildet in Griffiths nach einer Zeichnung zu Berlin aus der Sammlung des Prinzen Moritz von Naſſau, der ſie wahrſcheinlich nach einem Stuͤck aus Congo hat machen laſſen, wovon die Jeſuiten ſchreiben, es habe Ohren 13“ lang. Unſer Thier hat aber aufrechte Ohren und ganz andere Hoͤrner, hier abgebildet T. 13. 2. Fruͤher habe ich eine neue Otterſippe aus Demerara be⸗ ſchrieben zwiſchen Lutra et Enhydra, unterſchieden durch den Schwanz mit ſchwachen Seitenfinnen und durch die Groͤße der Fuͤße. Daruͤber druͤckt Wiegmann in ſeinem Archiv IV. 1838. Zweifel aus und daher laſſe ich ſie abbilden Taf. 14, wodurch der Zweifel verſchwinden wird. Der Schwanz iſt viel Iſis 1844. Heft 9. 682 laͤnger und duͤnner, der Vorderfuß viel größer, der hintere klei— ner als bey- Enhydris. 3. Daſelbſt beſchrieb ich auch ein Thier aus dem indiſchen Archipelag nach zwey Stuͤcken in der Sammlung von Raff⸗ les und im brittiſchen Muſeum. Später bildete Blainville (Avn. sc. nat.) den Schaͤdel ab als Viverra eareharias; neuerlich ſtellte es S. Müller unter den Thieren von Borneo auf als Potamophilus barbatus; heiße Mampalon. 4. Bey dem im Surrey-Garten geſtorbenen Herpestes Smithii bemerkte ich, daß das Sehloch laͤnglich und wagrecht iſt, wie bey den grasfreſſenden Thieren. 5. Von Wahlberg bekam ich eine Waſſerſpitzmaus aus Nord⸗Bothnien, die er fuͤr Sorex ſodiens hält; unterſcheidet ſich in der Schwanzlänge von unferer engliſchen, welche ich Amphisorex Pennantii genannt habe. A. pennantii, ſchwaͤrzlich braun, Oberlippe und unten weiß; Beine ſchwaͤrzlich, Fuͤße grau, Schwanz etwas uͤber halb ſo lang als Rumpf und Kopf. Varietaͤt, weiß mit einem weißen Flecken an den Ohren. Leib und Kopf 39 — 42, Schwanz 21 — 23. England. A. linneana, ſchwarz, Oberlippe und unten weiß, Beine ſchwarz, Fuͤße grau, Schwanz 3 fo lang als Leib und Kopf. Var. Ein weißer Flecken hinter jedem Ohr. Leib und Kopf 47, Schwanz 33. Nord- Bothnien. S. 307. J. E. Gray, uͤber die Gerboa-Ratte von Neu— holland (Hapalotis albipes). Ein Exemplar von Dr. J. Chotsky im brittiſchen Mufeo. Weicht ab von Lichtenſteins Beſchreibung in Folgendem: Schwanz fo lang als Leib und die Spitze, welche wahrſchein⸗ lich dem Berliner Exemplar fehlte, mit langen ausgebreiteten Haaren bedeckt; obere Seite des Schwanzes dunkelbraun, untere und die Quaſte weiß. Lichtenſtein gibt dem Schwanz nur 3 der Leibeslaͤnge; in ſeiner Figur hat er aber die. Hälfte, Ohren auswendig mit kurzen Haaren dedeckt, die vorderen braun, die hintern halb weiß; Lichtenſteins faſt nackt und duͤnn; Vorderdaumen mit kleinen, ſtumpfen Kummernaͤgeln. Rüden: haar dick, unterſtreut mit langen, ſpitzigen, ſchwarzen Haaren. Schneidzaͤhne gelb, abgerundet ohne Furche; Backenzaͤhne 83 Krone des vordern oben laͤnglich nach der Ränge mit 3 laͤngli⸗ chen 3 Querleiſten, und drey kleinern Hoͤckern an der innern Seite, einer gegenuͤber dem innern Rand jeder Leiſte; der zweyte hat oben zwo laͤngliche Querleiſten an der aͤußern Seite und 3 kleine Hoͤcker an der innern; der hintere zwo ſolche Leiſten uͤber die ganze Flaͤche hinten, und eine kleine Reihe Hoͤcker vorn am innern Winkel. Erſter Backenzahn unten aus 3 et⸗ was gefalteten laͤnglichen Querleiſten; zweyter und dritter nur aus 2, die hintere Leiſte des hintern Zahns kleiner. So auch bey Lichtenſtein, aber er gibt einen von den innern, rund⸗ lichen Hoͤckern des obern Mittelzahns dem vordern. Im Muſeo der linneiſchen Geſellſchaft iſt ein Thier unter dem Namen wildes Caninchen, welches genau mit unſerm Thier uͤbereinſtimmt, außer daß es nackte halbdurchſichtige Oh⸗ ren hat, wie das von Lichtenſtein; ich glaube, die Haare ſind abgefallen. Das Stuͤck in der linneiſchen Sammlung hat kurzlich Ogilby beſchrieben unter dem Namen Conilurus con- structor (Linn. Trans. XVIII. p. 125.) mit der Lebensart nach Mitchell. Das Ausſehen iſt wie bey einer Gerboa, ſo daß ich glauben würde, gäbe Mitchell nicht eine zu verſchie⸗ dene Groͤße an, es waͤre die in ſeinem Werk gelieferte Abbil⸗ dung von einer Gattung dieſer Sippe. Dieſes Thier iſt alſo 43 * 683 die dritte Sippe von Maͤuſen aus Auſtralien, nehmlich Hy- dromys, Hapalotis et Pseudomys. Ich kenne nur drey Fledermaͤuſe daher, 1 Nyctophilus und 2 Molossus. S. 309. J. E. Gray, uͤber die Pelzrobbe. Hamilton glaubt, dieſes Thier hinlaͤnglich beſchrieben zu haben, was leider nicht der Fall iſt, weil die Zaͤhne fehlen und die genaue Beſchreibung der Schnurrhaare und Ohren; die Farbe iſt hier unwichtig. Ich moͤchte wiſſen, ob ſie einerley iſt mit der Leptonyx weddellii (Mag. nat. Hist. 1837.) nach 2 Exemplaren im brittiſchen Muſeo von Fitzroi. S. 310. Derſelbe, Lebensart von Arion ater. Man führt Fälle an, daß Helices gekochtes Fleiſch freſſen und ich ſelbſt habe geſehen, daß Helix aspersa naſſes Papier fraß; aber kurzlich ſah ich fie auch unorganiſche Stoffe freſſen. Ich ſteckte einen Arion ater in eine Schachtel mit naſſem Meer⸗ ſand; als ich zu Hauſe die Schachtel oͤffnete, war er gefreſſen, anfangs der Koth gruͤn, dann ganz aus Sand beſtehend in der gewohnlichen Form durch etwas Mueus verbunden. Nach eini⸗ gen Tagen kroch ſie mir davon. J. Hancock, Regulus modestus Gould, ein brittiſcher Vogel. Schoß ich bey Hartley an der Kuͤſte von Northumberland am 26. September. Länge 475“. Flugweite 6%, vom Carpus bis zum Ende des Fluͤgels 218, Schwanz 148, Rachen 5, oberes Gefieder gruͤnlich gelb, auf dem Wirbel ein blaſſerer Strich; über dem Auge zum Hinterhaupt ein hell limoniengel⸗ ber Strich, darunter ein ſolcher kurzer; durch das Auge ein ſchmales braunes Band bis zum Ende der Ohrfedern. Untere Theile blaßgelb. Die Leiſte des Flügels limoniengelb; "Flügel federn braͤunlich mit blaßgelben Raͤndern, breiter an den Schwung⸗ federn zweyter Ordnung; zwei deutliche limoniengelbe Querbäns der auf den Deckfedern; Flügel 4“ vom Schwanzende. Schna⸗ bel braun, Unterſchnabel blaſſer am Grunde; Maul gelb; Beine, Zehen und Klauen braun, Sohlen ins Gelbe. Sein Betragen iſt ganz gleich dem des Regulus auricapil- lus; beſtaͤndig in Bewegung, flatternd von Stelle zu Stelle, um Kerfe an Doldenpflanzen und andern zu ſuchen, was wohl nicht ſeine gewoͤhnliche Lebensart iſt; er kam daher wohl an der Kuͤſte an vor oder unmittelbar nach ſeiner Herbſtwanderung. Die Bedeckung der Nasloͤcher beſteht aus mehrern Federn und nicht aus einer einzigen, wie bey den andern Regulis, was alſo ein gutes Kennzeichen iſt, aber kein ſippiſches. Das Neſt⸗ kleid von R. auri - et ignieapillus wäre nun zu unterſuchen. Juvavia. Eine archaͤologiſch hiſtoriſche Darſtellung der Merkwürdigkeiten der an dem Platze des jetzigen Salzburg einft beſtandenen Celten-Roͤmer- und roͤmiſchen Colonialſtadt, von Dr. J. Schumann v. Mannſegg, Domcapitular. Salzburg bey Duyle. 1842. 8. 287. Taf. 4. Salzburg iſt laͤngſt beruͤhmt durch die Schoͤnheit ſeiner Lage und den Reichthum ſeiner Alterthuͤmer, die daſelbſt zahlreicher ſind, als in 10 andern roͤmiſchen Staͤdten. Es iſt das deutſche Pompeji, und verdiente daher wohl einmal eine umſtaͤndliche archäotogifche Beſchreibung, fo wie es denn ſo viele hiſtoriſche erhalten hat. Der Verfaſſer iſt mit hinlaͤnglichen Kenntniſſen dazu ausgeſtattet, iſt außerdem in Verhaͤltniſſen, welche ihm die genaue Unterſuchung der Gegenſtaͤnde erleichterten. Dieſelben hat er auch redlich benutzt, und eine vollſtaͤndige Schilderung der Alterthuͤmer geliefert; zugleich eine Geſchichte des Ortes, ſoweit dieſelbe aus alten Schriftſtellern herauszubringen oder aus den Monumenten zu erſchließen iſt. Man muß dem Verfaſſer Dank wiſſen fuͤr den Eifer und fuͤr die Muͤhe, womit er ſich dieſem Gegenſtand unterzogen hat. Zuerſt ſpricht er uͤber den Namen, den Urſprung, die Lage und Groͤße der alten Roͤmerſtadt. Die alten Steinſchriften haben Juvavo, mithin iſt der aͤchte Name Juvavum, und es iſt daher nicht einzuſehen, warum man mit Gewalt Juvavia machen will. Das Adjectiv juvaviensis kann gegen Juvavo nicht auf⸗ kommen. Von der Gruͤndung weiß man nichts: ſie beſtand aber ſchon unter Hadrian. Die Ausdehnung wird offenbar viel zu groß angegeben. Haͤuſer in entfernten Feldern beweiſen nichts fuͤr die Groͤße einer Stadt. Wenn die Regierung wollte Ausgrabungen veranſtalten laſſen, ſo wuͤrde man wohl die Stadt⸗ mauer verfolgen koͤnnen. Im zweyten Abſchnitt S. 20. redet der Verfaſſer ſehr weit⸗ laͤufig über die bürgerliche und Kriegsverfaſſung in Juvavia. Das iſt bloß eine Schilderung dieſer roͤmiſchen Einrichtungen überhaupt, und hätte fuͤglich wegbleiben koͤnnen, wenn der Ver⸗ faſſer bloß fuͤr Gelehrte geſchrieben haͤtte. Da es zunaͤchſt fuͤr die Salzburger geſchehen iſt, ſo mag es hingehen. Im dritten Abſchnitt S. 46. folgt die Geſchichte der Stadt; Roͤmiſches nur Allgemeines; von der Voͤlkerwanderung an aber intereſſant, groͤßtentheils nach dem Leben des heiligen Seve— rinus von Egippius, woraus unwiderſprechlich hervorgeht, daß die Heruler uͤber Salzburg nach Italien marſchiert ſind. Der vierte Abſchnitt S. 59. handelt vom Goͤtterdienſt in Juvavia, wofuͤr eine Menge hoͤchſt ſonderbarer Bilder ſprechen, welche daſelbſt ausgegraben worden ſind: Mithras Dienſt; aͤgyp⸗ tiſche Sachen, natuͤrlich viel Roͤmiſches, das Celtiſche zweifelhaft. ©. 71. Das häusliche Leben in Juvavia: nichts als Ver⸗ muthungen, die haͤtten wegbleiben koͤnnen. S. 85. Auffindungen und Ausgrabungen. Das iſt das eigent⸗ liche Werk und darinn hat der Verfaſſer ein großes Verdienſt. Alles, was bis jetzt ausgegraben worden, beſonders an dem beruͤhmten Begraͤbnißplatz um den Virgelſtein wird aufgefuͤhrt und umſtaͤndlich beſchrieben: roͤmiſches Bad, Steine mit Inn⸗ ſchriften, beſonders Grabſteine, worauf Juvavo ſteht, allerley garſtige, aber auch wahrhaft ſchoͤne Bilder in Thon, Marmor und Erz, Moſaik-Boͤden, namentlich zu Loig, welcher den My: thus von Theſeus und Ariadne vorſtellt. Er wurde ausgeho: ben und nach Wien geſchafft, ein Verfahren der Regierungen, das nicht zu billigen iſt, um fo weniger da es die franzoͤſiſchen Revolutionsmaͤnner eingefuͤhrt haben. (So ſteht jetzt laͤcherlich Abailards und der Heloiſe Denkmal auf einem Kirchhof zu Paris), und noch um ſo weniger, weil dadurch nicht bloß das Kunſtwerk, ſondern ſelbſt die Geſchichte zerſtoͤrt wird. Man kann noch hinzuſetzen, weil ſolche Gegenſtaͤnde nur am heimiſchen Orte Intereſſe und Liebe erregen, indem ſie dort allein Sinn haben und zugleich auf den Stolz wirken, was an einem frem⸗ den Orte nothwendig wegfaͤllt. Wer wird ſich in Wien um Salzburger Dinge bekuͤmmern, und wer kann uͤberhaupt Inter eſſe daran haben, wenn man etwa ein Paar Kunſtkenner und ein Paar Hiſtoriker abrechnet. Dieſe Darſtellung auf dem Mo⸗ ſaikboden werden genau beſchrieben und zum Theil abgebildet. Dann folgen S. 115. Ausgrabungen bey Glas und Aigen: Gebaͤude; ferner die am Birgelſtein, eine wahre Graͤbergaſſe, wie zu Pompeſi, worinn man eine faſt zahlloſe Menge von Grabſteinen, Urnen, Bildern aus allerley Stoffen, Zierathen 684 685 uſw. gefunden hat. Der Verfaſſer beſchreibt von den Bildern 51 Stuck; ferner zierliche Lampen 15. Alles dieſes wurde im Jahr 1837. von dem Beſitzer des Gartens, Roſenegger, an den Konig von Bayern verkauft. Fortgeſetzte Ausgrabungen gaben aber bald wieder eine neue Sammlung gleichfalls von Bildern 145 Muͤnzen, Grabſteinen, 520 Stuͤck, am Ende des Jahres 1841. S. 165. folgen Ausgrabungen auf dem Dienberg bey Hal— lein: celtiſche Gräber. Und endlich S. 167. die berühmt ges wordenen mozartiſchen Moſaikboͤden in der Stadt ſelbſt, im April 1841. Es ſind oder vielmehr waren mehrere uͤbereinan⸗ der: denn gegenwaͤrtig liegen die ungluͤcklichen Steine ebenfalls in der Reſidenz. Alles wird ſammt dem Gebaͤude aufs Genaueſte beſchrieben; auch wird in der Geſchichte nachgeforſcht, bey welchen Gelegenheiten das Haus oder die Stadt zerſtoͤrt worden und warum daher mehrere Boͤden uͤbereinander kamen. Von dieſem Hauſe iſt die Abbildung des Planes gegeben. S. 206. Das chriſtliche Juvavium. Hier zeigt ſich ſogleich der traurige Verfall der Kunſt, mit der Aermlichkeit der Ueber— bleibſel. Das Hiſtoriſche wird indeſſen nach Egippius ums ſtaͤndlich dargeſtellt. Nach dem Verfaſſer wurde die Stadt 477 von den Herulern zerſtoͤrt. Sie war damals ſchon lang chriſt— lich. Ohne das haͤtten die Heruler ſie wohl nicht erobert: denn ſtatt ſich um den Feind zu bekuͤmmern und ſich auf den Mauern zu vertheidigen, iſt man in die Kirchen gelaufen, als wenn der Himmel den Auftrag haͤtte, fuͤr die Kraftloſen und Feigen zu arbeiten. S. 269. ſind die Innſchriften von 29 Steinen mitgetheilt und erklart. Abgebildet find außer den Moſaikboͤden hoͤchſt merkwuͤrdige Bilder aus der Roͤmerzeit; auch die Hoͤhle im Moͤnchsberg, worinn der heil. Rupert um 582. wohnte. Obſchon Manches in der vorgetragenen Geſchichte dunkel bleibti; ſo iſt doch die Muͤhe des Verfaſſers alles Dankes werth: nur auf die Sprache haͤtte er mehr Bedacht nehmen ſollen. Ueber die Urbewohner Nätiens und ihren Zuſammenhang mit den Etruskern, von L. Steub. chen in der literariſch⸗artiſtiſchen Anſtalt 1843. 8. 185. Es kommt uns kein Urtheil uͤber dieſe Schrift zu; ſo viel ſieht man aber, daß ſie uͤber alle Maaßen fleißig bearbeitet iſt und daß dem Verfaſſer eine große Kenntniß der Sprachen, der Etymologie und der Veraͤnderung der Buchſtaben in den Woͤr⸗ tern innwohnt. Es iſt gewiß, daß die Ortsnamen in Tyrol und der oͤſtlichen Schweiz nicht deutſch find und auch nicht la⸗ teiniſch; der Verfaſſer behauptet auch, nicht celtiſch, was er jedoch zu beweiſen nicht unternommen hat. Er behauptet von vorn herein, daß die Namen etruskiſch ſeyen, und ſchreitet ſo⸗ gleich zur Aufzaͤhlung der in Italien aufgefundenen etruskiſchen Namen, welche er grammaticaliſch nach allen Seiten zerlegt, um zu zeigen, wie ſie mit den Ortsnamen der Taurisker uͤber⸗ einſtimmen, oder wie ſie in dieſelben veraͤndert worden ſind. Das iſt ſo gelehrt, daß wir ihm unmoͤglich darinn folgen und noch weniger eine Darſtellung davon geben koͤnnen. Auch das Geſchichtliche zieht er zu Huͤlfe und zwar aus den aͤlteſten Zeiten. S. 161. folgt ein Verzeichniß von mehr als 700 Ortsna⸗ men, mit Angabe der Formen, welche ſie urſpruͤnglich im Etrus⸗ kiſchen gehabt haben ſollen. Die Veraͤnderungen ſind hoͤchſt merkwuͤrdig und ſcheinen Grund zu haben. Die Philologen Muͤn⸗ 686 werden ſich dieſer Sache mit Begierde bemeiſtern, ſo daß man bald erfahren wird, was daran iſt. Soviel iſt gewiß, daß der Verfaſſer ſich nicht unvorbereitet und leichtſinnig an die Sache gemacht hat; daher verdient ſie Beachtung und Pruͤfung. Einige Beyſpiele werden zeigen, wie nach dem Verfaſſer die Ortsnamen ſich geaͤndert haben. Achucanalura, Schgandlair. Achula, Aſchuel. Alpucusa, Alpguß. Aracuna, Arzein. Aratalusa, Oertles. Cacuruna, Gaſchurn. Canacala, Tſchingel. Casatuna, Gaſtein. Calunuta, Galanda. Calurunusa, Glarus, Glures. Carunutusa, Zernetz. Caravatusa, Grabs, Gravetſch. Lucuna, Luzein. Mausa, Mais. Maraculunusa, Marſchlins. Nutura, Naturivand. Puruca, Brieg. Purucasuna, Brixen. Purunuca, Bruͤnig. Sulusa, Sils. Sarunucanusa, Sargans. Savusa, Sewis. Taracuna, Sterzing. Thurula, Zierl. Sprachkarte von Deutſchland. Als Verſuch entworfen und erläutert von Dr. K. Bernhardi. Caſſel bey Bohne 1844. 8. 138. Charte ill. Ein ſehr verdienſtliches Werk, wovon die Idee ſchon im Jahr 1834. bey Gruͤndung des Vereins fuͤr heſſiſche Geſchichte zur Sprache kam. Seit dieſer Zeit hat ſich der Verfaſſer damit beſchaͤftigt und bis jetzt ein Werk zu Stande gebracht, das zwar von der Vollendung noch weit entfernt iſt, jedoch kraͤftige Ans regungen enthaͤlt und einen Rahmen liefert, in welchen das Fehlende eingetragen werden kann. Das Genaue und Vollſtaͤn⸗ dige kann unſers Erachtens nur erreicht werden, wenn die Re⸗ gierungen ſich der Sache annehmen und einige ruͤſtige Gelehrte ſo unterſtuͤtzen, daß ſie einige Jahre lang Fußreiſen auf den Gebirgszuͤgen um Deutſchland herum machen und die Kreuz und die Quere wandern, ſich auch bey verſtaͤndigen Leuten einige Wochen aufhalten und Erkundigungen einziehen koͤnnen. Es muͤßen mehrere ſeyn, weil nicht einer alle Sprachen um die Graͤnzen verſtehen kann. Da indeſſen dazu keine Hoffnung iſt; ſo wird es wohl ſo lange dauern, bis einige reiche Leute Luſt an der Sache gewinnen und ſelbſt den Weg unter die Fuͤße nehmen. Bis dahin wollen wir alſo mit dieſem Werke zufrieden ſeyn und dem Verfaſſer ernſtlich Dank ſagen für das, was er gewiß nicht ohne viele Muͤhe geleiſtet hat. Eigene Reiſen konnte er deßhalb nicht anſtellen. Er hat aber an verſchiedene Perſonen, die an den Graͤnzen wohnen, geſchrieben und von denſelben Auskunft erhalten. Was die Erforſchung der Mundarten betrifft, ſo muß ſie bloß den hiſtoriſchen Vereinen uͤberlaſſen bleiben; das hängt rein von gutem Willen und den Kenntniſſen der Gelehrten ab, waͤh⸗ rend die Beſtimmung der Sprachgraͤnze am leichteſten und ſchnellſten durch die Regierungen zu bewerkſtelligen waͤre. Wo dieſe Nachrichten Luͤcken ließen, hat er ſich an Buͤcher gehalten und dieſelben ſehr fleißig verglichen. Zuerſt das Geſchichtliche, wobey der Verfaſſer bemerkt, daß die Graͤnzen der deutſchen Sprache jetzt wieder ziemlich ſo ſind, wie vor 2000 Jahren. Nach Weſten hat ſich jedoch Deutſch⸗ land verengert, nach Oſten erweitert. Von der ganzen Weſt⸗ graͤnze wurde ein ziemlicher Riemen weggeſchnitten; im Jahr 1815. verfäumt, denſelben wieder anwachſen zu laſſen. 687 S. 12. folgt die Sprachgraͤnze in Belgien mit Angabe der deutſchen und franzoͤſiſchen Graͤnzorte nach der Reihe, nebſt vielen hiſtoriſchen Bemerkungen, beſonders aus Julius Caͤſar und den Chroniken. S. 23. Die Sprachgraͤnze in Frankreich. Dabey waren be⸗ huͤlflich der Gymnaſial-Lehrer Meſſerer in Saarbruͤck von der Moſel an bis zu den Quellen der Saar; der Chemiker Gundelach zu Thann im Elſaß. Ueber einige Orte an der Moſel bey Dietenhofen ſind bekanntlich ſchon einige Berichti— gung in der allgemeinen Zeitung erſchienen. 1 S. 27. Die Sprachgraͤnze in der Schweiz nach Buͤchern; die deutſchen Gemeinden ſuͤdlich dem Monte Roſa beſonders nach Dr. A. Schott, jetzt Profeſſor zu Stuttgart. S. 39. Die Graͤnze in Tyrol; die deutſchen Gemeinden im Venetiani— ſchen nach Schmeller. S. 47. Die Graͤnze gegen Slavien in Kaͤrnthen, Steyer— mark, Ungarn, Maͤhren, Boͤhmen und Polen, nach Sprach— charten, welche Schafarik ſchon vor mehreren Jahren ent⸗ worfen und dem Verfaſſer ſehr liberal mitgetheilt hat. Hier iſt viel Hiſtoriſches aus der fraͤnkiſchen und flavifchen Zeit mitgetheilt. Ueber die Wenden der Lauſitz hat der Rent⸗ amtmann Preusker in Großenhayn Auskunft ertheilt. Es iſt nicht zu laͤugnen, daß ſich hier der Verfaſſer viele Mühe gegeben hat, um Aufſchluͤſſe zu bekommen: er hätte aber dennoch mehr leiſten, ja vielleicht die aͤußerſten Graͤnzen ganz ins Reine bringen koͤnnen, wenn er die rechte Methode gewaͤhlt haͤtte. Wir machen uns anheiſchig, binnen Jahr und Tag um ganz Deutſchland herum alle 10 — 20 Stunden einen Corte: ſpondenten zu bekommen, ohne einen Menſchen zu kennen. Zus erſt ſchreibt man an Bekannte in entfernteren Staͤdten von der Graͤnze, welche wahrſcheinlich wieder Bekannte an der Gränze ſelbſt haben. Wo das nicht geht, ſchreibt man an Gymnaſial⸗ Directoren, und geht auch das nicht, an die Pfarrer. Die Graͤnzen der Charte bis Riga und an die Theis auszudehnen, ſcheint uns auch uͤberfluͤſſig. Haͤtte ſie ſich auf das geſchloſſene Deutſchland beſchraͤnkt; fo würden viele Graͤnzdoͤrfer Platz ges funden haben, welche jetzt fehlen. S. 94. folgt die Abgraͤnzung der verſchiedenen deutſchen Mundarten, vorzuͤglich nach Schmeller. S. 98. Die Graͤnze zwiſchen der niederdeutſchen Mundart und der daͤniſchen; S. 105. zwiſchen der niederdeutſchen nnd hochdeutſchen. Beyde gehen keineswegs in einander uͤber, ſon⸗ dern find faſt überall wie mit dem Meſſer abgeſchnitten, wie zwiſchen Caſſel und Goͤttingen. Referent erinnert ſich, daß er auf feiner Reife ploͤtzlich in dem Dorfe Breme neben dem hoch—⸗ deutſchen Nordhauſen zu ſeinem Schrecken kein Wort mehr verſtand. S. 113. Graͤnze zwiſchen den oberdeutſchen und mittel» deutſchen Mundarten; will nicht viel ſagen. Die Oberdeutſchen, nehmlich die allemanniſche, ſchwaͤbiſche und bayeriſche, werden unterſchieden in die vom Oberrhein, vom Weſt- Lech und Oſt⸗Lach, was wir nicht billigen koͤnnen. Die Sprachen ſind Attribute der Menſchen und nicht der Laͤnder. Nach dieſen gibt es Graͤnzen des Weinbaus, des Hanfs, des Nußbaums, der Caſtanien, Citronen, Palmen uſw.; der Tiger, Löwen, Ans tilopen, Strauße uff., aber keineswegs der Sprachen. Durch ſolche Landbenennungen werden ja die Voͤlkerſchaften gaͤnzlich zer⸗ ftört und mithin der Grund der Sprachen ſelbſt. Ebenſo wer: den S. 21. die mitteldeutſchen Mundarten nach Gebirgen und Fluͤſſen abgetheilt, was auch nichts taugt. Es gibt Mundar⸗ ten der Franken, der Rheinlaͤnder, der Lothringer, der Coͤlner, 688 der Heſſen, Thuͤringer, Meißner und Schleſier, aber keineswegs des Ober- und Mittelmains nebft Ober = Werra und Roͤhn; ferner des Mains und der Lahn, des Rhei-Neckars, der Eder⸗ Fulda, der Unftrut- Saale, der Mittel-Elbe und der Mittel⸗ Oder. Mit ſolchen Benennungen weiß man nicht mehr, was aus den Volksſtaͤmmen geworden iſt. Die niederdeutſchen Mund— arten S. 131. werden wieder richtig in niederſaͤchſiſche, weſt— phaͤliſche und hollaͤndiſche eingetheilt. Die Charte gewaͤhrt einen wirklich uͤberraſchenden Anblick, zwar traurig, aber lehrreich und mahnend; wie die Slaven ein⸗ gedrungen, ganz klar. Sie wurden mit Recht von Deutſch⸗ land verſchlungen: denn wenn ein Volksſtamm auswandert und ſich etwa bey Dijon niederlaͤßt; ſo gibt er ſeine Nationalitaͤt auf und muß Franzos werden, er mag ſeine Sprache behalten oder nicht. Waͤre es nicht Thorheit, die Deutſchen in Sieben⸗ buͤrgen, den Carpathen, am ſchwarzen Meer und am Caucaſus reclamieren zu wollen? Die Slaven in Deutſchland ſollen ſich freuen, daß ſie einem großen Reiche angehoͤren, welches ſie ſchuͤtzt und dem der Boden urſpruͤnglich gehoͤrt hat und ohne Zweifel noch ebenſo gut gehört, wie der burgundiſche Boden den Fran⸗ zoſen. Etwas Anderes iſt es mit Elſaß und Lothringen, deren Voͤlker nicht ausgewandert ſind, und deren Boden noch mit Deutſchland verwachſen iſt. Wieder etwas Anderes iſt es mit der Schweiz, mit Belgien und Holland, welche wenigſtens nicht Theile eines fremden Reiches geworden ſind. In gewiſſem Sinn iſt Oſt- und Weſtpreußen auf aͤhnliche Art von Deutſchland abgeloͤßt. Jemand wundert ſich in dieſem Buche, daß das Volk in Weſtphalen: zween, zwo, zwey; immer richtig ſpreche: das iſt ja oͤberall der Fall. Mit dieſem Buch iſt nun ein loͤblicher Anfang gemacht, wo⸗ fuͤr man dem Verfaſſer allen Dank ſchuldig iſt. Wenn die deutſchen Regierungen die Charte 100 Jahr lang anſehen; fo kann man nicht wiſſen, was daraus wird. Mittheilungen aus dem Oſterlande, gemeinſchaftlich herausgegeben von dem Kunſt- und Handwerksvereine, der Naturforſchenden und der Pomologiſchen Geſellſchaft zu Altenburg. Altenburg bey Schnuphaſe. 8. V. 1842. 250. VI. 1842. 208. VII. 1. 2. 1843. 111. Dieſe Geſellſchaften fahren fort, nach ihren Kraͤften thaͤtig zu ſeyn in der Art ihrer Beſtimmung, ſo daß ſie ohne Zweifel in dieſer Richtung ſehr wohlthaͤtig fuͤr das Land werden, indem fie den Sinn fuͤr etwas Hoͤheres wecken, Kenntniſſe, beſonders neue Entdeckungen und Verfahrungsarten verbreiten, zu Beobach⸗ tungen und Verſuchen anregen und uͤberhaupt immer zahl⸗ reichere Mitglieder zur edlen und nuͤtzlichen Beſprechung hervor⸗ bringen, wodurch allein groͤßere Bereitwilligkeit zur Verbeſſerung des oͤconomiſchen und geiſtigen Zuſtandes der Bevölkerung er⸗ reicht wird. . Die vorliegenden Hefte enthalten groͤßtentheils Protocolle tiber die Verhandlungen und die innern Veraͤnderungen der Geſell⸗ ſchaften, worüber wir begreiflicher Weiſe nicht berichten koͤnnen. Man erſieht aber daraus, das die Geſellſchaften fortdauernd einen großen Eifer behalten und das die Sammlungen meiſtens durch Geſchenke bedeutend vermehrt werden, und zwar ſelbſt mit Pflanzen und Thieren aus fremden Welttheilen, theils von Landsleuten, theils aber auch von ganz Fremden. i Dazwiſchen kommen indeſſen auch manche practiſche Aufſaͤtze vor und einige naturgeſchichtliche, welche wir angeben wollen. 689 RN . Darunter namentlich von Dr. Bruno Geinitz uͤber organiſche Reſte im Zechſtein bey Altenburg, Ronneburg und Gera, wel— cher durch mehrere Hefte fortlaͤuft. Genannt und beſchrieben werden Gattungen von Nautilus, Turbo, Serpula, Cucullæa, Avicula, Gervillia, Producta, Delthyris, Terebratula, En- erinites, Gorgonia, Graptolithus (abgebildet), Taxites, Pi- nus, Abies, Carpolithes, Baccites, Bellerophon, Nucula; die meiſten ſind abgebildet auf 2 Tafeln. S. 79 — 114. A. Harzer, uͤber die guten und nachthei⸗ ligen Eigenſchaften der Pilze. S. 123. Dr. Koͤßler, über die Polaritaͤt des Kammer⸗ buͤhls und ſeiner Laven bey Franzensbad. S. 139 — 143. Dr. Richter, uͤber die Kartoffelflechte mit Abbildungen. S. 219 — 242. Fallou, Stadtſchreiber in Waldheim, ein geognoſtiſcher Abriß uͤber den Serpentin des ſaͤchſiſchen Granit⸗ gebirges. Vorkommen, Gebirgs-Structur, Lagerung, Gaͤnge, Alter uſw. Band VI. S. 19 — 34. Derſelbe, geologiſche Probleme. Thal— bildungen. S. 196. Schlanzig, uͤber Vanessa, Levana et Prorsa. Der Unterſchied kommt nicht von der Winterkaͤlte, welche die Puppe der erſteren gewoͤhnlich zu uͤberſtehen hat. Band VII. S. 73 — 100. Fallou, geologiſche Probleme, uͤber die nordiſchen Bloͤcke. Der Verfaſſer vertheidigt die Anſicht, daß ſie auf großen Eisſchollen hergetrieben worden. Er nimmt da— bey große Revolutionen im Norden, Ausbruͤche, Stuͤrme und Waſſerfluthen zu Huͤlfe, was unſers Erachtens keineswegs nöthig iſt. Beyträge zur Geognoſie von Tyrol; Skizzen auf einer Reiſe durch Sachſen, Bayern, Salzkammergut, Salz⸗ burg, Tyrol, Oſterreich, von Petzholdt. Leipzig bey Weber 1843. 8. 372. Holzſchnitte. Des Verfaſſers fruͤhere Schriften über Geognoſie und "Diaz mant ꝛc. haben wir bereits angezeigt. Es gieng daraus ein großer Eifer für dieſe Wiſſenſchaft, fo wie feine. Kenntniſſe und ſeine Geſchicklichkeit in Beobachtungen und großartig angeſtellten Verſuchen hinlaͤnglich hervor. Man darf von dieſem Werke viel Neues und Eigenthuͤmliches erwarten. Das wird man auch bey Leopold von Buchs. Dolomit-Bildung und Agaſſizens Gletſchertheorie finden, denen der Verfaſſer eigene Beobach— tungen, phyſicaliſche und chemiſche Verſuche und darauf zu gruͤndende Anſichten entgegenſetzt. Der Verfaſſer fängt feine Beobachtungen ſchon im plauiſchen Grund an und beſpricht die geognoſtiſchen Vorkommniſſe unterwegs bis Bayreuth, wo er des Grafen zu Muͤnſters Sammlung ruͤhmlich ſchildert. So geht es uͤber Bayreuth und Regensburg, uͤber Linz und Salz⸗ kammergut nach Salzburg und Hallein, wobey vorzuͤglich die Salzgebirge geſchildert und die Verſteinerungen aufgezaͤhlt werden, deßgleichen die Marmorbruͤche am Untersberg. Vom Koͤnigsſee bey Berchtesgaden uͤber die Kette der Kalkalpen, den Thonſchiefer bey Saalfelden nach Gaſtein, wo er deſſen Bäder und Berg: werke, beſonders die Goldbergwerke im Rathhausberge beſchreibt, ſowie den Bergbau in der Rauris und die Gletſcher dieſer Ge⸗ gend, uͤberall mit Anſichten und Durchſchnitten. Dann gieng es ins eigentliche Tyrol uͤber den Naßfeld-Tauern an die Haupt⸗ Iſis 1844. Heft 9. 690 Alpenkette zum Dolomit, ins Groͤdnerthal und auf die Seißer Alpe; davon ein Chaͤrtchen in Holzſchnitt nebſt vielen ſonder⸗ baren Felſenformen und Auflagerungen. Hier war der Verfaffer mit feinen Unterſuchungen beſonders fleißig; ebenſo ſpaͤter im Faſ⸗ ſathal auf dem Wege nach Predazzo und Trient. S. 231. folgen nun ſeine Anſichten uͤber die Bildung des Dolomits und Melaphyrs, mit denen er den Anſichten Buchs entgegentritt. Der Dolomit ſey es ſchon geweſen, ehe er den Melaphyr durchbrochen. Von da uͤber das Wormſerjoch an den Comer- und Luganerſee zum Granit von Baveno am Langenſee; auch zum Gletſcher des Trafoithales, wobey er ſich weitlaͤufig uͤber die Gletſcher-Theorie auslaͤßt und eine neue aufſtellt, welche wohl gewuͤrdigt zu werden verdient. Ob ſie uͤbrigens beftiedigt, iſt ſehr zu bezweifeln, da ſie ebenfalls unter die feinern gehoͤrt. Wir ſind uͤberzeugt, daß ſie ſich am Ende der Unterſuchungen viel einfacher herausſtellen wird, als die Neuern ſie machen. Von Trafoi kam er nach Meran, Botzen über den Brenner nach Innsbruck, wo er des National-Muſeums ruͤhmlichſt er⸗ waͤhnt, ſo wie der Erzbilder und Maxmilians Grabmal, wovon es gegenwärtig kaum etwas Aehnliches in der Welt gibt, obſchon man wenig davon redet. Anderwaͤrts ſtehen fie in Cabinetten - als Mumien aufgerichtet, wie man die Schneckenſchalen in Schaͤch⸗ telchen aufbewahrt; hier aber gehoͤren ſie dem Leben an. Von hier gieng es nach Wien, wo der Reichthum des; Mineralien: Cabinetts, beſonders der Meteorſteine und der rohen Diamanten hervorgehoben wird; deßgleichen Rußeggers geognoſtiſche Samm— lung, ſpaͤter das Muſeum zu Prag und Sternbergs Samm⸗ lung von der Flora der Vorwelt. Ein gutes Regiſter erleichtert das Aufſuchen. Holzſchnitte finden ſich nicht weniger als 54 recht gut ausgefuͤhrt und ſehr lehrreich. Die Meteoriten oder vom Himmel gefallenen Steine und Eiſenmaſſen im Hof-Mine⸗ ralien⸗Cabinett zu Wien, beſchrieben und durch wiſſenſchaftliche und geſchichtliche Zufäge erläutert von P. Partſch, Cuſtos. Wien bey Kaulfuß. 1843. 8. 162. Eine Tabelle und eine Abbildung. Bekanntlich gibt es keine Sammlung in der Welt, welche ſo viele Meteorſteine beſaͤße wie die Wiener. Nirgends kann man daher ihre Unterſchiede ſo gut ſtudieren wie hier. Das hat nun der Verfaſſer gruͤndlich gethan und es wird ihm daher der Dank des Publicums nicht entgehen, ſo wie der Liberalitaͤt der, öfter: reichiſchen Kaiſer in der Benutzung ihrer Naturalien-Samm⸗ lungen. Dieſe Meteorſteine ſind nicht bloß merkwuͤrdig ihrer Zahl und Verſchiedenheit nach, ſondern auch wegen der Ver— ſuche, welche damit angeſtellt worden, um ihre Eigenſchaften ſichtbar zu machen. Es ſind Steine vorhanden von 94 Orten und zwar 69 Meteorfteine und 25 Meteoreiſen in 258 Stüden. Wie viel andere Cabinette in ganz Europa beſitzen, iſt hier eben— falls angegeben. Die Orte werden nun namentlich aufgefuͤhrt. Sie ſind aus allen Theilen der Welt, aus Aſien, Africa und America; da= bey auch eine Tabelle uͤber die Zeit des Falls; der aͤlteſte der bey Enſisheim. Dann folgt die Beſchreibung nach der Reihe, das Gewicht, das Ausſehen, gewöhnlich und microſcopiſch, manchmal angeſchliffen, beſonders das Eiſen, um die widmann⸗ ſtaͤttiſchen Figuren zu zeigen. Es iſt angegeben, durch weſſen Vermittlung man ſie erhalten hat und in welchen Schriften ſie beſchrieben wurden, ſo daß man dieſe Schrift als eine faſt voll⸗ ſtaͤndige Geſchichte der Meteorſteine betrachten kann. Sie waͤgen 44 631 zuſammen 3304 Pfd. und koſteten 33000 Fl. Auch iſt eine Sammlung von unächten Meteorfteinen vorhanden. Zuletzt ein Verzeichniß der noch fehlenden Meteorſteine; eine Tabelle uͤber ihr ſpecifiſches Gewicht, uͤber den Geldwerth eines jeden einzel⸗ nen und eine uͤber ihre Verwandtſchaften, d. h. eine Zuſam⸗ menſtellung der ähnlichen Steine nach ihren ſichtbaren Eigen» ſchaften oder Beſtandtheilen. Man ſieht alſo, daß ſich die Wie— ner viele Muͤhe gegeben haben, um dieſe merkwuͤrdigen und ſeltenen Mineralien in gehoͤriges Licht zu ſetzen und der Wiffen- ſchaft zuganglich zu machen. Geologie, Geognoſie und Petrefactenkunde, mit 500 Abbildungen der die Gebirgsarten characteriſierenden Petrefac⸗ ten, von L. Freyherrn von Groß. Weimar bey Voigt 1844. 8. 323. Dieſe kleine Schrift enthält eine gedraͤngte Zuſammenſtellung der gegenwaͤrtigen geologiſchen Kenntniſſe in einer einfachen, verſtaͤndlichen und ſehr uͤberſichtlichen Darſtellung, ſo daß ſie als ein bequemes Handbuch, beſonders beym Durchgehen von Sammlungen dienen kann, vorzuͤglich bey den Verſteinerungen, deren der Verfaſſer eine große Menge meiſtens aus der eigenen Sammlung hat abbilden laſſen. Das Buch iſt in 4 Capitel getheilt, wovon das erſte die Geologie oder die Bildung der Erdkugel nach den neueſten Anſichten darſtellt; S. 21. folgen die Elemente der Geognoſie mit Aufführung und Characteriſierung aller Mineralien, welche als Gemengtheile der Gebirgsarten angeſehen werden koͤnnen; S. 67. die Petrefactenkunde ſehr ausfuͤhrlich und genau, da ſie in gegenwaͤrtiger Zeit beſonders wichtig geworden iſt fuͤr die Beſtimmung des Alters der Gebirge. Sie ſind nicht bloß characteriſiert und meiſtens abgebildet, ſondern ihr geognoſtiſches Vorkommen wird auch gewoͤhnlich angegeben; zuerſt die ver— ſteinerten Pflanzen nach dem natuͤrlichen Syſtem; ſodann die Thiere von den Infuſorien an bis zum Menſchen. Bey den hoͤhern Thieren iſt uͤberall das beſondere Vorkommen bemerkt. ©. 136. folgt die eigentliche Geognoſie, nehmlich die Ge: ſtalt, Schichtung und Zerkluͤftung der Gebirge, die Vulcane, Quellen, Gletſcher und endlich die Characteriſtick der Geſteine, abgetheilt in plutoniſche, vulcaniſche und neptuniſche. Den Schluß macht S. 289. das Ordnen einer geognoſtiſchen Samm- lung mit einem Verzeichniß der darein gehoͤrigen Stoffe, deutſch und franzoͤſiſch, zum Theil auch engliſch; S. 309. ein Verzeichniß der hergehoͤrigen Werke, jedoch ziemlich durcheinander, ſo daß ſie ſchwer aufzuſuchen ſind; auch die Abbildungen koͤnnten beſſer ſeyn. Uebrigens iſt nicht zu zweifeln, daß man ſich dieſes Werkes mit Vortheil zu den ge— nannten Zwecken werde bedienen koͤnnen. Beyträge zur geologiſchen Kenntniß der oͤſtlichen Alpen, von Dr. A. von Klip⸗ ſtein. Gießen bey Heyer. Lief I. 1843. 4. 144. Taf. Klipſtein's Verdienſte um die Geognofie find hinlaͤnglich bekannt und es bedarf deßhalb hier nur der Angabe des Innhalts, damit man wiſſe, wovon das Werk handelt. Es enthaͤlt eigene Beobachtungen und eigene Anſichten. Hinſichtlich der Dolomit⸗ Bildung teitt er der von L. von Buch bey. Seine Reiſe wurde im Sommer 1841. gemacht und die Beobachtungen fan⸗ gen ſchon zwiſchen Nuͤrnberg und Weißenburg uͤber den Keuper 692 an; ſodann uͤber den Jura von Sohlenhofen, uͤber Eichſtaͤdt bey Kellheim. Schon beym Dolomit im Altmuͤhlthal findet er Buchs Theorie beſtaͤtigt. Dann geht es uͤber Linz nach dem Salzkammergut, wohin jetzt ſo viele Geognoſten reiſen, um die Schilderungen dieſes Gebirgs von Buch und Lill ſebſt zu zu ſtudieren. Viele von hier mitgebrachte Verſteinerungen hat Goldfuß beſtimmt. Von da gieng es nach Salzburg zur Tauernkette; Rathhausberg, Umgebung des Großglockners, Moͤll— thal, Drauthal. Sodann werden die Enneberger Alpen in Suͤd— tyrol geſchildert, der Monte caprile, beſonders die Verſteinerungen von St. Caſſian, der Soraipaß, die Seißeralp, das Cretina⸗ thal, Pordoi, der Schlern, weitere Vertheidigung von Buchs Dolomit-Theorie, Travignothal, Fleimſerthal, Cordevolethal, Belluno. Die zweyte Abtheilung enthaͤlt die Beſchreibung der Verſteine— rungen am St. Caſſian S. 99. Die Abbildungen enthalten Durchſchnitte von Weißenburg uͤber Pappenheim nach Eichſtaͤdt; von Groß-Mehring im Donauthal bis Keilberg, vom Pordoige— birg, vom Ableythale, Travignothal, Monzonberg, Anſichten des Dolomits am Soraipaß nebſt einigen kleinern Durchſchnit⸗ ten T. 1— 4 in fol. Sodann T. 5 — 8. Verſteinerungen, ſehr deutlich von Ammonites johannis austriae, mirabilis, partschii, gaytani, spinulocostatus, bidenticulatus, maxi- miliani- leuchtenbergensis, mandelslohii, quadrilabiatus, goldfussii, umbilicatus, dechenii, ungeri, latilabiatus, la- biatus, credneri, wengensis, nodo- costatus, acuto- co- status, aequi-nodosus, meyeri, velthemii, bouei, nodu- loso-costatus, eingulatus, subdenticulatus, granuloso-stria- tus, larva, multilobatus , rüppellii. Ceratites infundibuliformis, zeuschneri, karstenii, jae- geri, meriani, brevi-costatus, agassizii. Goniatites beaumontii, infrafurcatus, suprafurcatus, bu- chii, bornatus, blumii, aequi- lobatus, radiatus, bidor- satus, iris, bronnii, rosthornii, dufrenoii, tenuissimus. Orthocera freieslebensis, elliptica, polita. Der Verfaſſer läßt der Sprache zu wenig ihr Recht wider⸗ fahren. Beym Schreiben muß man ebenſowohl an ſie denken als an die Gegenſtaͤnde. Subſtantiva aus dem Participio Praͤ⸗ teriti ſollte ein Sprachkenner nicht formen. Das Volk macht ſie nicht einmal. N 19 Illustrations of the Zoology of South - Africa by Andrew Smith, Med. Dr., Surgeon and Director of the Expedition. London, by Smith. Heft XIV. 1841, Dieſes Heft enthält: 1. Otomys albicaudatus t. 38. ill.: supra brunneo-griseus; profunde brunneo-penieillatus; infra sordide ‚subeinereus; caudä ferrungineo albä; pilis versus radicem schistosis; oculis profundè brunneis; auribus magnis. Longitudo 5“ 9%, caudæ 2'. mas. ˖ N Die Sippe Otomys Fr. Cuv. ift Euryotis von Brants. Die oberen Nagzaͤhne haben vorn eine Furche naͤher dem aͤußern Rand; die Spitze des Zahns iſt ſchneidend und etwas ausgerandet; erſter Backenzahn am groͤßten, die Krone aus 3 queren Stuͤcken, durch zween kurze Fortſaͤtze nach der Länge, verbunden; der zweyte aus zwey Stuͤcken, der dritte ungetheilt. Untere Schneidzaͤhne faſt walzig und ſpitzig ohne Furche; Ba⸗ ckenzaͤhne ebenſo; Schaͤdel 163“; Vorderfuͤße 1“, hintere 1“ 693 9, Weibchen etwas blaſſer. Im Innern von Suͤdafrica bey Grahams-Town und nördlich dem Oranienfluß auf Angern in Erdhoͤhlen, naͤchtlich, ſelten; laſſen ſich bey einer Laterne fangen: j / 2. Dendromys typicus n. t.34.: supra subferrugineus, li- neä longitudinali nigrä inter nucham et caudæ basin; labiis, partibus inferioribus extremitatibusque interne albis, pal- lide rufo- tinetis; caudæ pilis superne brunneis, subtus subalbidis; oculis nigro brunneis. Longitudo 4 6“, caudæ 5%. Obere Schneidzaͤhne tief gefurcht; vorderes Stuͤck des großen Backenzahns mit 4 ſtumpfen Spitzen; das letzte Drittel flach mit zwo Vertiefungen; der zweyte etwas concav; der letzte ſehr klein, faſt walzig und flach; unten der erſte ziemlich ſo, der zweyte vorn mit zwo Spitzen, der dritte deßgleichen, abgebildet T. 21. Wurden gefangen auf Bäumen und Sträuchern bey der Capſtadt; ſehr hurtig von Zweig zu Zweig. 3. Dendromys melanotis n. t. 34. ſig. 2.: supra einereus rufo tinetus, infra griseo- albus; lineà longitudinali nigra, inter scapulas et basin caud®, in medio dorsi; maculä parvulaà alba infra aurem, et und ante oculum nigra. Longitudo 3“, caudae 23. Vorderfuͤße 8“, Hinterfuͤße 1“ 4". Maͤnnchen und Weib⸗ chen gleich gefärbt. Auf Geſtraͤuch 300 engliſche Meilen weft: lich vom Cap; ſcheinen doch in Erdhoͤhlen zu wohnen. 4. Otus capensis mas, n. t. 47.; supra pallide rubro brunneus, subochreo parce vermiculatus et notatus; pec- tore guttureque rubro-brunneis; ventre flavo-albo; late- ribus plumisque femoris subfasciatis; facie subflavä brun- neo - variatà; ‚fasciä cervicali rubro- brunneä ad guttur ochreo-maculatä; oculis brunneo- nigris; rostris, pedibus, unguibusque livido - nigris. Longitudo corporis 8“ 84’, caudæ 6“ 33%. Selten, nur in Sumpfgegenden 5 — 6 beyſammen im Ried⸗ gras; fliegen nicht weit, freſſen Maͤuſe, Eidechſen und Waſ— ſerkerfe. 5. Lanius subcoronatus n. t. 18.: supra nigro brunneus, griseo tinctus, infra. albus, pectore abdomineque roseo tinctis; plumis scapulatis albis, fasciam obliquam albam formantibus; crisso caudaeque tectricibus superioribus einereis; fronte superciliisque flavo-albis. Longitudo 4% caudæ 4“, Bey Lataku und weiter noͤrdlich, nicht gemein; dann zeigt ſich Lanius collaris; beyde aͤhnlich, auch im Betragen; ſtecken ihren Raub an die Dornen von Acacien; L. subcoronatus aber hat einen kuͤrzeren Schnabel mit ſcharfer Firſte, Stirn⸗ federn und Augenbrauen weiß ſtatt ſchwarz; auch kleiner. 6, Amadina erythrocephala m. et f. n. t. 69.; supra fusco einerea, infra ſlavo grisea rubro tincta, et hic plumis ad apices fasciolis nigro - brunneis et fasciis albis variegatis; abdomine subalbido rufo- tineto; capite gulaque in mare purpureo-coccineis; rectricibus, duabus mediis exceptis, ad apices albis. Long. 53. Loxia maculosa Burchell. Beym Weibchen der Kopf wie der Ruͤcken. Lataku; ſchaa⸗ renweiſe, auf dem Boden; zirpen aber ſingen nicht. 7. Barbus (Cheilobarbus) capensis n. t. 10. f. 1.: Capite superne dorsoque antice olivaceo -brunneis; dorso postice lateribusque supra lineam Jateralem flavo viridibus; ca- pitis lateribus corporisque partibus infra lineam pallide * — 694 flavis; squamis postice olivaceo - brunneis marginatis; la- biis cirrisque carneis; oculis flavis; squamis magnis; eirris quatuor duobus e labio superiore et uno ab angulo oris utroque dependentibus; linea laterali subdeflexa. Longitudo 163“ D. 10. P. 16. V. 8. A. 7. C. 19. In den Fluͤſſen der Weſtkuͤſte, beſonders im Elephanten-Fluß; wird in Netzen gefangen, iſt ſehr fett und daher unverdaulich. Cheilobarbus. Mundoͤffnung vorwaͤrts; Lippen voll und derb, Zwiſchenkiefer wenig ausdehnbar, Nasloͤcher doppelt, Schuppen groß, Ruͤckenfloſſe kurz, etwas vor den Bauchfloſſen. 8. Barbus (Cheilobarbus) marequensis n. t. 10. f. 1.: Capite supra castaneo, aurantio tineto; dorso lateribus- que brunneo-flavis, priore olivaceo-brunneo obscurato; lateribus infra lineam lateralem, abdomineque flavis griseo- flavo -umbratis; eirris carneis; oculis flavis. Long. 15''. In Fluͤſſen des Innern, wird mit der Angel gefangen, ſchmackhaft. 9. Barbus (Pseudobarbus) burchelli n. t. 11. f. 1.: supra olivaceo-brunneus; lateribus subeupreis; partibus inferio- ribus argenteo -albis; pinnis pectorabilus, ventralibus, analique ad basin coccineis; eirris quatuor; linea laterali deflexä, Long. 4% , 8. E. 12. V. 5% K. 7, 0.19 In verſchiedenen Fluͤſſen, viele beyfammen, mit der Angel gefangen. Pseudobarbus: Maul vorwaͤrts geöffnet, Lippen duͤnn und knorpelig, Zwiſchenkiefer ausdehnbar, Nasloͤcher doppelt, Ruͤcken⸗ floſſe kurz, über den Bauchfloſſen, Darm lang und gewunden. 10. Barbus (Pseudobarbus) pallidus n. t. 11. f. Z.: supra viridi brunneus, aureo tinetus; lateribus partibusque inſe- rioribus flavis ultimis dilutioribus eirris quatuor brevibus; linea laterali versus opereulum obliquä, postice rectä. eee 17, In hellen Baͤchen, wie Leuciseus phoxinus; zahlreich bey: ſammen. Ueber die Unterſippen bin ich zweifelhaft, nur nicht bey Abrostomus. Abrostomus n., laͤnglich oval, Kopf hinten breit, Schnauze weich, etwas niedergedruͤckt und halbrund. Maul unter der Schnauze klein, quer und abwaͤrts gerichtet; Lippen voll und weich, die untere mit einer Hautfalte; 4 Baͤrtel, 2 an der Oberlippe und 2 am Mundwinkel; Nasloͤcher doppelt. Kiemen⸗ ſtrahlen 3, Seitenlinie abwaͤrts gebogen und etwas unterbro⸗ chen; Ruͤckenfloſſe mitten zwiſchen Schnauze und Schwanzfloſſe; Schuppen klein, Darm ſehr lang und gewunden. 11. A. umbratus n. t. 12. f. 1.: supra viridi purpureus; la- teribus pallide ‚cinereo - purpureis, maculis flavis variega- tis; partibus inferioribus lactifloribus; pinnis dorsali cau- dalique flavo- maculatis; labiis carnosis, ore infra spe- ctante sub apice nasi posito; cirris quatuor. Long. 8“¼ 4%, D. 10. P. 12. V. 10. A. 6. C. 21. In langſamen Baͤchen, noͤrdlich dem Oranien-Fluß; geht nicht an die Angel und wird nicht gegeſſen. 12. A. capensis n. t. 12. f. 2.: eapite supra dorsoque pur- pureo-brunneis; lateribus eisdem sed pallidioribus griseo- nebulatis; lateribus, infra lineam lateralem, pallide flavis punctis brunneis variegatis; capitis lateribus, labiis, cir- risque flavis purpureos tinctis; pinnis subflavis plus mi: nusve griseo - umbratis; oculis flavis brunneg- aurantio- umbratis. 695 PIE Ni ens Long. 9". D. 11. In traͤgen Fluͤſſen; Schwimmblaſe wie bey den Cypriniden. wird nicht gegeſſen. 13. Otolithus aequidens t. 13. N Laͤnge 3 — 4 6“. R. 9 — 27. Br. 16. B. 6. St. 10. Sch. 18; häufig im Meer um die Suͤdſpitze Africas; in der Tafelbay, oft gefangen mit Angel und Netz; uͤbrigens nicht geſchaͤtzt; Geel-Bek. 14. Dentex rupestris t. 14. Länge 8“ 10"; heißt Roode Steen Brass.; im Meer mit Angeln und Negen gefangen, oft in großer Menge und ſehr geſchätz. R. 22. Br. 17. B. 6. St. 11. Sch. 19. Heft XV. 1841. Gerbillus afer t. 35. (africanus, Meriones schlegelii). Länge 63“, Schwanz 53. Obere Schneidzaͤhne gefurcht, untere nicht; erſter Backenzahn oben aus 3 Stuͤcken, die ande— ren aus 2, jedes Stuͤck wie eine platte Roͤhre; hinterer Zahn viel kleiner. Erſter und zweyter unten wie oben; der dritte nur wie ein Stuͤck der anderen. Haͤufig in der Naͤhe der Capſtadt, wo fie Nacht-Muis heißt; in Erdgaͤngen auf Angern, 9-127 lang, 1“ tief, am Ende das Neſt aus Gras; wandern. G. montanus n. t. 36. f. 1.: capite, dorso, lateribus, extremitatibusque externè versus corpus pallide rufo-flavis, dorso lateribusque brunneo penicillatis; abdomine extre- mitatibusque interne albis; capite lato brevique; oculis rubro - brunneis. Long. 6“, caudæ 5". Obere Schneidzaͤhne gefurcht in der Mitte; erſter Backenzahn am groͤßten aus 3 Querſtuͤcken, wie Roͤhren; 2ter und Zter aus 2 Stuͤcken; unten ebenſo T. 37. Auf Hügeln, an den Quellen des Oranien-Fluſſes, auf Angern, in Gaͤngen, naͤchtlich, wechſelt die Wohnung. G. tenuis n. t. 36. f. 2.: capite, dorso, lateribus, ex- tremitatibusque externe pallidè rubro aurantiis, dorso brunneo penicillato; partibus inferioribus extremitatibusque interne versus corpus albis; oculis rubro brunneis. Long. 4", caudae 45; obere Nagzaͤhne gefurcht, Baden: zähne wie bey vorigem; erſter Backenzahn unten aus zwey Stuͤ— cken, das vordere wieder getheilt; zweyter aus zwey Stuͤcken, dritter aus einem. T. 37. Noͤrdlich von Lataku, auf Angern, dem G. afer am naͤchſten. Bubo capensis n. t. 70.: supra brunnea maculis faseiis- que subfulvis variegata; infra brunnea fasciis subfulvis variegata; remigibus tectricibusque remigium brunneis pallide Br variegatis; remigibus secundariis externe, tectrieibusque annulis subfulvis notatis; caudä brunneä pallide aurantio-fasciatä; macula cervicali alba; oculis aurantlis. Long. 22“ 8; wird von Levaillant für Strix bubo gehalten. In der Nähe der Capſtadt, auf Baͤumen. Athene woodfordi n. t. 71.: suprä rubro- brunneus, maculis fasciisque albis notatus, infra pallide rubro- brunneus faseiis albis variegatus; cauda rubro brunnen septem octove fasciis pallide flavo -brunneis; rostro pe- dibusque flavis; oculis aurantiis; unguibus livido - brunneis. Long. 134° Selten und zerſtreut an Waldtraufen. Coluber canus. (Ammobates africanus ex Guinea Se- ba II. b. 82. f. 2., Coluber ammobates,) t. 14 —17.: supra livide nigro brunneus, subtus pallide nigro purpu- reus; apieibus squamarum versus scutas abdominales 696 higro-brunneis; scutarum abdominalinm marginibus po- sterioribus pallidioribus; oculis brunneis, Long. 5“ 10" —7'. Es find 3 Abarten in der Färbung abgebildet; heißt Zwarte Slang, in duͤrren ſandigen Ebenen; fliehen anfangs, wehren ſich aber dann, und richten ſich 1“ hoch auf, winden ſich ſehr veſt um den Arm, daß er einſchlaͤft. Scisena hololepidota, t. 15. Ränge 3. K. 7. R. 10, 19. Br. 17. B. 6. St. 8 Sch. 18; heißt Kabbelgaauw; wird mit Angel und Netz ge⸗ fangen, und iſt ein gewoͤhnlicher Fiſch auf dem Markt der Capſtadt, obſchon nicht beſonders geſchaͤtzt. Rhinobatus annulatus t. 16. Laͤnge 39“. An der Muͤndung des Kowiefluſſes, Algoa-Bay, nicht weſtlich dem Cap. Heft XVI. Catoblepas taurina (et gorgon) t. 38. fem, et juv.: facie, vertice, jubä, cauda. medioque pectoris subnigris; cervice corporeque flavo - griseis; cervice , scapulis latetumque partibus änterioribus fasciis verticalibus rufo - brunneis variegatis; artibus flavo- brunneis; naribus interne valvulis instructis externe nudis; corpore antice robusto, postice gracili nitide formato; oculis rubro aurantiis. Long. 7' 4", caudæ 21”, altitudo 4“, Widerriſt 4“, Kreuz 3“ 10“, Ohr 7%, Abſtand unten 23“, oben 17 64“. Dieſe Gattung und das gemeine Gnu ſehen von vorn aus wie ein Rind, von hinten wie ein Roß, in den Beinen wie eine Antilope; Betragen mehr wie beym Ochſen, beſonders wenn fie in Heerden beyſammen find; drohen mit dem Kopfe wie Stiere, und ſehen vor der Flucht alles an; kommen ſelbſt näher um die Waͤgen zu betrachten; ſelbſt auf Schußweite. Bey einem Schuß halten ſie an, laufen aus einander, kommen aber wieder, ſpringen, ſchuͤtteln den Kopf, ſchlagen hinten aus uſw.; gallopieren wie Roſſe. Beyde Gattungen halten ſich eine Zeit lang auf den Grasebenen, noͤrdlich dem Waalfluß auf, kommen aber bis an die ſuͤdlichen Arme des Oranien-Fluſſes, wo die gegenwaͤrtige Gattung zutückbleibt. die gemeine aber bis in die Colonie geht, wo ſodann alles Jagd auf ſie macht. Willkuͤhrlich wandern Elephant, Flußpferd und Nashorn; in- ſtinctmaͤßig Gnu, Springbock (Antilope euchore), Gemsbock (Oryx capensis). Drymoica substriata n. t. 72. f. 1. fem.: supra flavo- brunnea colore rubiginoso tineta; infra ochraceo- alba; pectore striis Krenneik variegato; remigibus brunneo- rubris pallide griseo - brunneo - marginatis; Lreetrieibus gri- seo-brunneis colore rubiginoso lavatis; rostro colore corneo; tarsis, pedibus, unguibusque rubro flavis. Long. 2% 8½ caudæ 3. Selten, nur am Elephanten⸗ fluß, 100 engliſche Meilen nördlich von der Capſtadt in Bü: ſchen, flattert von Zweig zu Zweig nach Kerfen. Dr. pallida n. t. 72. f. 2.: mas supra pallide griseo- brunnea, flavo brunneo lavata; gulä, gutture, pectoreque sordide albis; abdomine subflavo; remigibus sordide gri- seo-brunneis, externe flavo- brunneo marginatis; rostro colore corneo ; pedibus flavis. Long. 2“ 7", caudae 3“ 4%. Selten im Namaqua⸗ Land, 300 engliſche Meilen ne von der Capſtadt in Buͤſchen an Fluͤſſen. in der Hörner 1’ 94%, 697 | — Dr. ruficapilla (rousse töte Levaillant): t. 73. f. 1. mas: capite cerviceque supernè pallide castaneis; inter- scapuliis, dorso caudäque brunneis flavo- brunneo lavatis; remigibus pallide brunneo marginatis; gulä, gutture, pe- etoris ventrisque medio pallide stramineis; capitis, cer- vicis, pectoris ventrisque lateribus pallide griseo - brun- neis; rostro flavo-brunneo; pedibus rubro-flavis; oculis rubro - aurantiis. Long. 24, caudae 1“ 11". Im Innern der Colonie in Buͤſchen, frißt Kerfe, felten. Dr. levaillantii n. t. 73. f. 2. m.: capite cerviceque su- perne pallide castaneis, brunneo-strigatis; interscapuliis dorsoque profunde brunneis, pinnis flavo-brunneo margi- natis; rectricibus brunneo rubris pallide castaneo - margi- natis; partibus inferioribus pallide flavo-brunneis; rectri- cibus brunneis externe castaneo -marginatis, plumarum apicibus pallide flavo brunneis; rostro livido brunneo; pedibus rubro flavis; oculis castaneis. Long. 2“ 5"', caudae 2“ 8". Weit verbreitet, nicht felten an der Capſtadt und nördlich dem Oranienfluß, in Buͤſchen und Gras an Fluͤſſen, neugierig. Innere Zehe faſt ſo lang als die mittlere und laͤnger als die aͤußere; bey den andern die innere und aͤußere gleich. Dr. textrix (Pine Pine Levaillant) t. 74. f. 1. mas: supra sordide brunnea, plumis albo aut flavo - brunneo marginatis; infra sordide alba, pectore ventreque striis brunneis variegatis; cauda brunneà, rectrieibus tribus externis lateris utriusque albo terminatis; rostro pedibus- que rubro Navis. Long. 2“ 11, caudæ 1“ 1". An verſchiedenen Orten, aber nicht nördlich dem Dranienfluß, in Gras; verdient nicht eigene Sippe zu ſeyn, Hemipteryx. Dr. terresteis n. t. 74. f. 2. m.: capite supra inter- scapuliisque sordide brunneis, flavo-brunneo marginatis; cervice superne dorsoque pallide flavo-brunneis parce sordide brunneo-maculatis; remigibus griseo - brunneis, marginibus pallidioribus; gulä guttureque flavo-albis; pe- etore ventreque subflavis; rectricibus albo - terminatis ; rostro pedibusque pallide rubro -flavis. Long. 2“ 74, caude 1“ 9%. Zwiſchen Lataku und Kurrichane in Gras, frißt kleine Kerfe auf dem Boden. Naia haje, (nigra) t. 18—21.: flava aut purpureo- brunnea; partibus inferioribus pallidioribus sæpe maculis transversis rubro - brunneo - notatis; figura subeylindraceä, versus caudam fortiter attenuatä. Long. 5 et 6“. Drey Farbenarten abgebildet, gelb, braun und ſchwarz, nebft einem weißlichen Jungen. Von der aͤgyptiſchen nicht unterſchieden; heißt Spuugh Slang, weil ſie das Gift mehrere Schuh weit ſpritzen ſoll, oft in die Augen, wodurch gefaͤhrliche Entzuͤndung entſteht. Solche Schlangen laſſen allerdings bey großer Reitzung Gift aus den Zähnen ſickern und koͤnnen es durch ſtarkes Ziſchen ausſchleu— dern. Sind ſehr keck und greifen ſelbſt an, klettern auch auf Baͤume und gehen ins Waſſer, ſchwimmen aber langſam, bla⸗ ſen den Hals auf, freſſen kleine Haarthiere, Voͤgel und Eyer; ihr Biß iſt ſehr gefährlich. Bauchſchienen 200 — 227, Schwanz: tafeln 53 — 67 Paar. Ostracion undeeim-aculeatus n. t. 17. Long. 6“. Iſis 1844. Heft 9. 698 Ostracion bicuspis (stellifer) t. 18. Long. 10“, an der ſuͤdoͤſtlichen Kuͤſte. Heft XVII. 1813. Graphiurus capensis (Myoxus ocularis) t. 39.: supra einereus nigro- brunneo penicillatus; fascia, infra oculos, macula supra aures, genis, ventre, lateribusque corpo- ris albis; caudà supra flavo-albä, infra brunneo-rubrä; fascia semicirculari inter labrum superius et partem in- feriorem auris, supra oculum transiente, nigro-brunneä; cauda versus basin subrotundatä, versus apicem di- stichä. { Long. 4“, caudæ 4%". Vorderfuͤße 13“, Hinterfüße 19", vordere Fußwurzel 5, hintere 10. Nagzaͤhne glatt und blaßgelb; nur ein Stuͤck be: kommen, lief auf Zweigen und war ploͤtzlich ſtill, als es einen Menſchen erblickte. Drymoica ocularius n. t. 75. f. 1. m.: supernè brunnea, flavo brunneo- variegata; capitis lateribus badiis; partibus inferioribus albis, pectore fasciä angusta nigro brunnea notato; rostro castaneo, brunneo umbrato; oculis rubro- aurantiis; pedibus rubro flavis. Long. 2“ 5%, caudae 2“ 10%. Weit verbreitet, in Buͤſchen im Norden der Colonie bis zum Wendekreis, frißt Kerfe auf Aeſten. Dr. pectoralis n. t. 75. f. 2. m.: supernè pallidè cine- reo-brunnea; gulä guttureque albis; peetore ventreque pallido flavis, pectore faseiä profunde brunneä notato; rectrieibus versus apicem fasciä brunneä maculatis; rostro purpureo -brunneo; pedibus flavo aurantiis. Long. 2" 5“, caudæ 2“ 7%½. In trocknen Buͤſchen um Lataku. Dr. capensis n. t. 76. f. 1. m.: suprà einereo - viridi- flava, infra alba flavo- tineta; gutture pectoreque maculis brunneis subovatis variegatis; remigibus brunneis externe einereo-flavo marginatis; rectrieibus, duabus mediis ex- ceptis, albo - terminatis et post maculas albas fascia nigro-brunnea notatis; superciliis subalbis; rostro rubro brunneo; pedibus rubro flavis. Long. 2“ 5%, caude 2“ 6%. In den weſtlichen Gegenden, auf Sträuchern. Dr. subruficapilla n. t. 76. f. 2. fem.: capite cerviceque supra castaneis brunneo -striatis; dorso pallide brunneo, subeinereo variegato; partibus inferioribus flavo- cinereis, pectore leviter brunneo-notato; rectrieibus versus apicem brunneo fasciatis; rostro castaneo proſunde brunneo -um- brato; tarsis rubro brunneis; pedibus flavo brunneis. Long. 3“ 1“, caude 2“ 3%. In verſchiedenen Gegenden, in Buͤſchen und Binſen. Dr. affinis n. t. 77. f. 1. fem.: capite cerviceque superne griseo - brunneis; interscapuliis dorsoque griseo brunneis, flavo brunneo tinetis; partibus inferioribus flavo- albis; abdominis lateribus tectricibusque caudae inferioribus ochraceis; remigibus rubro - brunneis externe flavo - brun- neo marginatis; rectricibus pallide rubro-brunneis albo terminatis et versus apicem nigro-brunneo-fasciatis; rostro brunneo versus basin mandibulæ flavo-brunneo; pedibus rubro -flavis. Long. 4" 72%, caude 2“ 6%. Im Innern der Colonie auf Sträuchern, felten, der Dr. pallida ahnlich, aber die Schwanzfedern mit weißen Spitzen. 44 * 703 ) Sectio 2. Chaetopoda vera. . Branchiae perfectae arbusculiformes. 3. Eunicez. 8. Branchiae imperfectae simplices. 4. Nereidae. ce) Corpus teretiusculum, segmentorum numerus deſi- pitus, tubus eibarius simplex, caput ejusque appendices rudimentariae, maxillae nullae. Sectio 3. Chaetopoda terricolina. G. Branchiae perfectae arbusculiformes. 5. Arenicol. 8. Branchiae imperfectae simplices 6. Ariciae. B. Pinnae setis destitutae II. Subordo: Achaeta. 7. Peripateae. Der Verfaſſer nennt die innern Antennen Palpen. Um Grönland zaͤhlt er auf 51 Gattungen, um Dänemark 48, um Frankreich 53. Ueberall gibt es nach ihm Peripatien. Es iſt merkwuͤrdig, daß es um Groͤnland faſt fo viel Würmer gibt als um Frankreich. Aus dieſen Sippſchaften werden nun diejenigen genau befchries ben, welche ſich um Daͤnemark finden; vorher immer ein Rah— men, welchen wir mittheilen. Sectio I. Chaetopoda trematodina. Fam. 1. Aphroditaceae. 1. Branchiae cum eirris alternantes. a) Dorso integumento tomentoso praedito 1. Aphrodita. b) Dorso absque integumento tomentoso. G. Branchiarum paribus 12 — 15 dorsum totum obte- gentium . . 5 2. Lepidonote. 8. Branchiarum paribus 15 — 40 maximam dorsi par- tem nudam relinquentium 3. Polynoe. 2. Branchiae cum ceirris non alternantes. 4. Pholoe. (Branchiis in omnibus segmentis, eirris superioribus nullis), Beſchrieben werden: A. aculeata, hystrix; Lepidonote punctata, impar, laevis, assimilis n., cirrata; Pholoe bal - tica n. Fam. 2. Euniceae. Lumbrineris fragilis. F Sectio II. Chaetopoda vera. Fam. 3. Nereideae. Divisio I. Nereideae verae: Tentacula 2 (interdum 3), palpi 2, cirrorum tentacularium paria 2 (interdum 1 par), eirri filiformes. 1. Pinnae duae fere ejusdem magnitudinis, maxillae duae validae. a) Mammilla ad basin eirrorum, pinna inferiore in lamel- lam explanata 1. Heteronereis. 6) Mammilla ad basin eirrorum, pinna absque lamella 2. Nereilepas. c) Nec mammilla ad basin cirrorum nee lamella in pinna. 3. Nereis. 2. Pinnae duae, superiore minutissima, inferiore ma- xima, maxillae gracillimae absque dentibus 4. Castalia. 3. Pinna unica, maxillae nullae . 5. Syllis. Divisio II. Phyllodoceae: Tentacula 4—5, Palpi nulli, eirrorum tentacularium paria 2—4, Cirrorum loco Bran- chiae lamelliforınes. 1. Pinnae duae discretae . 2. Pinna unica. a) Cirrorum tentacularium 4 paria. Tentacula 4 7. Phyllodoce. Tontacula 5 8. Eulalia. b) Cirrorum tentacularium 2 paria 6. Notophyllum. 9. Eteone. 704 Divisio III. Glycereae: Tentacula minutissima, palpi et eirri tentac. nulli, eirri nulli vel rudimentarii. — 10. Ne- phthys, 11. Glycera, 12. Goniada. Beſchrieben ſind: Heteronereis n., fucicola, viridis n.; Nereilepas varia- bilis n., fusca n., Nereis pelagica, zostericola n., diversi- color; Castalia punctata; Syllis armillaris. 0 Notophyllum n, viride n., longum n.; Eulalia viridis, pusilla n., quadricornis n., fusca u., sanguinea n.; Eteone sarsii n., maculata n., pusilla n., Phyllodoce mucosa n., assimilis n., groenlandica n. Nephthys borealis n., assimilis n., Glycera alba; Go- niada maculata n. Sectio III. Chaetopoda terricolina. Fam. 1. Ariciae. 1. Pinnis et Branchiis per series dorsales ordinatis. a) Appendicibus tentacularibus nullis aut rudimentariis. Ariciae verae 1. a. Tentaculis nullis. * Pinna inferiore in 20—28 anterioribus segmentis serie papillarum instructaa . 1. Aricia. ** Pinna inferiore in 14—15 anterioribus segmentis papilla parva instructa .. 2. Scoloplos. f. Tentaculo rudimentario 3. Aonis. b) Appendieibus tentacularibus duabus longissimis Ariciae naidinae 2. a. Pinnis in toto corpore ferme ejusdem formae. * Segmento quinto multo longiore quam ceteris cum aciculis pectinatis praedito. 4. Leucodorum. ** Segmento quarto longitudine ceteros aequante nec aciculis pectinatis instructo, — Pinnis lamellis instructis 5. Nerine. — Pinnis mammilla parva instructis 6. Spio. 8. Pinnis in anterioribus et posterioribus segmentis valde discrepantibus omnibus lateralibus 7. Disoma. 2. Pinnis et Branchiis per series laterales ordinatis. a) Branchiis nullis, pinna unica Ariciae nerideae 3. 8. Sphaerodorum. 6) Branchiis distinetis Ariciae lumbricinae 4. c. Branchiis ſiliformibus. * Branchiis in omnibus segmentis 9. Cirratulus. ** Branchiis tantummodo in segmentis sex anterioribus 10. Dodecaceria. ß. Branchiis ligulatis. * Capite. in globulum terminato * Capite acumimato ‘y. Branchiis fasciculatis subramosis Beſchrieben find: 1. Ariciae verae. Scoloplos armiger. 2. Ariciae naidinae. Leucodorum ciliatum, coecum; Spio seticornis, filicor- nis; Disoma n. multisetosum n. 3. Ariciae nereideae. Sphaerodorum n. flavum n. 4. Ariciae lumbrieinae. Cirratulus borealis; Dodeeaceria n. concharum n.; Ophe- lia mammillata n.; Ophelina n. acuminata; Eumenia u. erassa n. 11. Ophelina. 21. Ophelia. 13. Eumenia. 705 Fam. 2. Arenicolae Arenicola Piscatorum. Nichts von Peripatus. AL Dann folgt eine genaue Erklärung der Tafeln, worauf, wie früher bemerkt, die Kennzeichen ſehr zahlreich, Köpfe, Floffen, Kiemen, Borſten uſw. Die Zahl der Figuren betraͤgt nicht we⸗ niger als 110; außerdem kommen bey manchen Sippen noch Holzſchnitte vor vom Kopf u. dgl., nicht beſonders. Ganz ſind abgebildet: Lepidonote assimilis, punctata, Dodecaceria concharum, Leücodorum eiliatum, Spio seticornis. Dieſes iſt eine ſehr gute Bearbeitung, welche alle Anerken⸗ nung verdient. a Bericht des naturwiſſenſchaftlichen Vereins des Harzes für 1840. und 1842. Nordhauſen bey Schmidt. 4. 15. u. 16. Dabey 4 Verzeichniſſe als Beytraͤge zur Fauna und Flora des Harzes. Ebend. 1842. 8. 34. Auch an dieſer Wandergeſellſchaft zeigt es ſich wieder, daß es zur Weckung der Talente und der Thaͤtigkeit wirklich nichts weiteres bedarf als des Zuſammenrufs. ſtill und ſcheu, und warten nur auf ein ermunterndes Wort und auf eine kurze Anleitung uͤber die Art und Weiſe, wie ſie in Bewegung gerathen ſollen. Dieſer Verein beſteht ſeit 1831. und wurde gegruͤndet zu Aſchersleben, vorzuͤglich durch Dr. Bley und Apotheker Hors nung. Er kam nach und nach zuſammen zu Blankenburg, Wernigerode, Clausthal, Stollberg, Nordhauſen, Alexisbad, Goslar, Blankenburg. Der Bericht enthaͤlt die Titel der bey allen Verſammlungen gehaltenen Vorträge, bey der zu Blan— kenburg die Gebirgsſchichten am Odenberg, von Ahrend; das Reinigen der Petrefacten von Prem; Saͤugthiere, Voͤgel und Lurche; die Fledermaͤuſe des Harzes von Sarefen; Über Paa⸗ rung der Vögel und Lebensart der Blutegel, vom Prediger Rim⸗ rod; das Geognoſtiſche des Okerthals, vom Oberbergmeiſter Ahrend. N ' Die Verzeichniſſe der Fauna und Flora enthalten die Zug- voͤgel um Quenſtedt, von Rimrod, worunter manche Selten⸗ heiten; nur iſt die Zeit nicht angegeben; die Blatt⸗ und Holz: weſpen von Sarefen zu Clausthal, 194 Gattungen; die Weichthiere des Harzes, vom Amts-Aſſeſſor Römer zu Boven⸗ den, 60 Gattungen; Nachtraͤge zur Flora des Harzes, vom Apotheker Hampe zu Blankenburg, 141 Gattungen. Die Fauna und Flora des Harzes wird gewiß wichtig wer⸗ den, da dieſes Gebirg ganz vereinzelt in der norddeutſchen Ebene ſteht. Monographia Generis Rhaphidiae Linnaei. Auctore G. Th. Schneider, Dr. philosophiae. Vratislaviae apud Grass. 1843. 4. 96. tabb. 7. col. Wir erhalten hier eine tuͤchtige Monographie dieſer auch nach Schummel's Abhandlung noch nicht erſchoͤpften Sippe von einem eiferigen Schüler des beruͤhmten Entomologen Gravenhorſt, dem auch die Schrift, wie billig, gewidmet iſt. Der Verfaſſer hat nicht bloß Sippe und Larven aufs Genaueſte beſchrieben, ſondern auch mehrere Gattungen neu aufgefunden und ſelbſt ein Sippe hinzugethan. Die Abbildungen, vortrefflich von A ß⸗ mann gezeichnet, ſind ſorgfaͤltig illuminiert, mit den Einzel⸗ Iſis 1844. Heft 9. ——— —— Ueberall harren Kräfte 706 heiten ſehr vergrößert und mit mehreren Larven, die man bis jetzt nicht kannte. Voran ein Verzeichniß der Schriftſteller, ausfuͤhrlicher als noͤthig wäre: denn allgemeine Werke, wie Linne, Fade icius, Latreille u. dgl. verſtehen ſich von ſelbſt. Beſondere Ab⸗ handlungen, worinn etwas neues ſteht, wären hinlaͤnglich. Kommt in allgemeinen Werken etwas beſonderes vor; ſo muͤßen ſie doch erwaͤhnt werden. Dann folgt die Geſchichte der Sippe von Linne an mit Angabe der Charactere, welche nach und nach dazu gekommen find nebſt critiſchen Bemerkungen, welche ſich auf des Verfaſſers genauere Beobachtungen gruͤnden. Er trennt Rhaphidia von Mantispa und macht aus beiden zwo Familien. Zur erſten ‚gehört Rhaphidia et Inocellia n., zur zweyten Mantispa et Anisoptera n. S. 35. folgt die umſtaͤndliche Beſchreibung der Rhaphidien, Aufenthalt und Lebensart, was man bisher nicht ſo genau ge— wußt hat. Dabey genaue Abbildungen der Einzelheiten. So⸗ dann Beſchreibung und aͤhnliche Abbildung der Puppe, unter Baumrinden, wie die Larve, anfangs uubeweglich, aber um den zwoͤften Tag beweglich und herumlaufend, jedoch nur für ein und den andern Tag. Dieſe Verwandelungen ſind ſehr genau beſchrieben, wofuͤr man dem Verfaſſer danken muß. Rhaphidia hat 3 Aeugel, Inocellia keine; Mantispa keine, wohl aber Anisoptera nebſt ungleichen Fluͤgein. S. 55. Die Charactere von Rhaphidia, Fliege, Larve und Puppe, Groͤße der einzelnen Theile; S. 68. die Gattungen mit Character, Citaten, Vorkommen, Larve und Puppe, mo fie be⸗ kannt find. Aufgefuͤhrt werden Rh. ophiopsis, xanthostigma, afſinis n., media, major, notata. Inocellia n. erassicoruis mit Larve und Puppe. Abgebildet find auf Tafel 1. die Einzelheiten von Rh. no- tata, auf den andern Tafeln alle Gattungen, ſehr ſchoͤn illu⸗ miniert; von Inocellia auch die Einzelheiten, ſehr zahlreich. Monographia N Pselaphidarum et Scydmaenidarum Britanniae, by H. Denny. Norwich 1825. 8. 74. tabb. 14. ill. (41. Thl.) Wir holen dieſe ſchoͤne Arbeit nach, weil ſie doch manchem unſerer Leſer noch nicht bekannt ſeyn wird. . Arbeiten von Bedeutung uͤber dieſe Thiere finden ſich bloß in Leach' s theuern Zoological Miscellany III. und in L. Rei: chenbach's bekannter Monographie. Hier kommen mehrere neue Gattungen hinzu; alle ſind ſehr vollſtaͤndig bearbeitet und ſehr ſchoͤn abgebildet. Obſchon die Seydmaͤniden fuͤnfgliederige Zehen haben; ſo gehören fie dennoch zu den Pfelaphiden. Der Verfaſſer gibt den Character der Familie, die Beſchreibung. Die Nahrung beſteht in Milben. Dann folgt die Eintheilung der Sippen. Pselaphidae. Stirps I. Corpus elongatum, depressum. Euplectus. Stirps II. Corpus breve, convexum. Bythinus, Arcopagus, Tychus, Bryaxis, Pselaphus. Dann folgen S. 9. die Gattungen mit dem Character eng⸗ liſch, den Synonymen, genauer Beſchreibung, Fundort. 1. Euplectus reichenbachii (nanus), sanguinens, carste- nii, signatus, kirbyi, pusillus, bicolor, brevicornis. 45 708 2. Bythinus curtisii, securiger, burrellii n. 3. Arcopagus bulbifer (Bostry chus anomalus), ‚elavi- cornis, puncticollis n., glabricollis. 4. Tychus niger. 5. BW longicornis, sanguineus (mucronatus), impres- sus, fossulatus, haematicus, juncorum, nigriventris. 0 6. Pselaphus 'herbstii (brevipalpis), heisei, longicollis (dresdensis P.), dresdensis. Scydmenide. p. 49. Davon haben wir eine Monographie von Kunze. 7. Scydmaenus tarsatus (hellwigii, Notoxus minutus P.), ruficornis n., thoracicus, hirtieollis, rutilipennis, denticornis, elongatulus, sparsballi n.; scutellaris, bicolor n., collaris (miuutus), pusillus, wighami n. Es find alle abgebildet, ſehr vergroͤßert und ſchoͤn illuminiert mit Einzelheiten, vom Ver⸗ faſſer ſelbſt gezeichnet und geſtochen. A Treatise of the Geography and Classification of Animals, by . Swain- son. London 1835. 8 minor. 367. Dieſer Band, ſowie die folgenden von demſelben Verfaſſer machen einen Beſtandtheil von Lardner's Cabinet -Cyelo- paedia aus, welche aus 133 Baͤnden beſteht, und 40 Guineen koſtet, jeder Band 6 Schilling. Swain ſon gibt ſich ſehr viel Mühe, die Thiere nach un— ſerem Syſtem des Parallelismus zu ordnen: allein keineswegs nach unſeren wiſſenſchaftllchen Principien, ſondern nach der von Mackeay eingeführten Fuͤnfzahl im Kreiſe, wodurch eine Art Cabbala herauskommt. Die Natur richtet ſich allerdings auch nach Zahlen; allein dieſelben koͤnnen und werden wohl in jedem Reiche ſich aͤndern. Auch koͤnnen die Zahlen nicht das Ein⸗ theilunsprincip der Claſſen ſeyn, ſondern die Organe, wie wir es in unſerer Naturphiloſophie ſeit der erſten Auflage 1810. gelehrt, und in unſerer Naturgeſchichte hinlaͤnglich ausgeführt has ben. Solche cabbaliſtiſche Claſſificationen koͤnnen nicht anders als der Wiſſenſchaft ſchaden, theils weil ſie dieſelbe in Miß⸗ credit bringen, theils weil fie die Kräfte, der Naturforſcher ver: zehren, während fie zu etwas Beſſerem verwendet werden koͤnn— ten. Wir zweifeln uͤbrigens nicht, daß ein Talent, wie das von Swainſon, ausgeruͤſtet mit ſeinen Kenntniſſen, gerade in die⸗ ſer Art von Bearbeitung der Naturgeſchichte viel Erſprießliches hervorbringen wird, ſobald es ſeine Cabbalſſik verläßt und feinen Verſuchen die Organe, ſtatt der leeren Formeln, zum Grunde legt. Uebrigens ſchaden feine Claſſificationen dieſem Bande te: niger, weil ſie doch nur Nebenſache ſind. Die Geographie iſt fleißig bearbeitet und zwar hier zum erſtenmal Über alle Claſſen verbreitet, da man fruͤher nur Verſuche uͤber die Haarthiere, die Voͤgel und die Kerfe hatte. Es waͤre uͤbrigens zu wuͤnſchen, daß der Verfaſſer die Thiere nicht bloß in fortlaufendem Text, ſondern auch in Tabellen nach ihrem Vorkommen aufgefuͤhrt hätte. Hin und wieder find Holzſchnitte eingedruckt ohne Werth. Einen Auszug zu geben, iſt voͤllig unmoͤglich. Der Verfaſſer behandelt zuerſt die Urſachen der Verbreitung, und fuͤhrt die verſchiedenen Meynungen daruͤber an: Nahrung, Clima uſw. Dabey wird auch die Verbreitung des Menſchen unterſucht. Darauf folgt insbeſondere Europa, Aſien, Africa, America und Auſtralien. Im zweyten Theil S. 122. die Ver⸗ ſuche uͤber die Claſſification von den aͤlteſten Zeiten her; ſodann 709 die ſogenannten Principien der natürlichen Claſſification, nehm— die Fuͤnfzahl und der Kreis; endlich uͤber die Eigenſchaften eines Naturforſchers, uͤber Beobachtung, Sammeln, Benamung, Gat⸗ tung uſw. 2. 10 ) 3 On the natural History and Classification of Quadrupeds, by W. Swainson. London 1835. 8. min. 379. Hier iſt nun die fuͤnfzaͤhlige und zirkelfoͤrmige Claſſification uͤberall durchgefuͤhrt, meiſtens ſehr gewaltſam, wie man ſich wohl denken kann. Oft ſind in die fuͤnf Zirkel noch einige kleinere eingefuͤgt, was ſchon eine hinlaͤngliche Warnung haͤtte ſeyn ſol— len. Der Parallelismus wird auf Gerathewohl hergeſtellt, fo daß man die Anordnung wirklich eine Unordnung nennen kann. Dagegen ſtoͤßt man auf viele Kenntniſſe und ſcharfſinnige Ver⸗ gleichungen, wobey man vieles lernt, und daher dem Verfaſſer zu Dank verpflichtet wird. Es ſind auch hier ziemlich viele Holzſchnitte eingedruckt, wovon die, welche das ganze Thier vor: ſtellen, kuͤmmerlich ausſehen, die Köpfe aber und die Gebiffe recht characteriſtiſch ſind. Ins Einzelne einzugehen, waͤre hier nicht an ſeinem Orte: denn es gaͤbe keine Seite, worauf nicht Bemerkungen zu machen waͤren, was ſich uͤberdieß, ohne weit auszuholen, nicht einmal thun ließe. Uebrigens iſt das Werk eigentlich keine Naturgeſchichte, ſondern nur eine vielſeitige Un⸗ terſuchung uͤber die Claſſiſication. 8 1 Im erſten Theil handelt der Verfaſſer uͤber das Allgemeine, den Unterſchied zwiſchen Pflanzen und Thieren, die früheren Ein⸗ theilungen der letztern, ihren Rang unter den andern Thieren; in der zweyten Abtheilung S. 56. über die Eintheilung und Lebensart der Haarthiere; dann einzeln uͤber die reißenden, die Wale, die Hufthiere, die Nag- und Beutelthiere. Im dritten Theil S. 347. folgt die Auffuͤhrung der Thiere nach der Reihe mit dem Character und dem Kopfe oder dem Gebiſſe der wich⸗ tigeren Sippen im Holzſchnitt. * Die Claſſification iſt folgende: Ordo I. Quadrumana. e Fam. 1. ‚Simiadae; Simia, Troglodytes, Hylobates, Pres- byter, Pithecus. N „ Cercopithecus (Lasiopyga, Semnopithecus, Colobus, Cer- copithecus, Cercocebus, Nasalis). 2 ’ Inuus, Macacus. ' j Papio (Papio, Cyanocephalus). Fam. 2. Cebidae: Mycetes, Lagothrix, Ateles, Cebus, Callithrix, Hapale (Midas), Pitheeia. Fam. 3. Lemuridae: Lemur, Indris, Lichanotus, Scar- tes n. murinus, Stenops, Otolienus, Cephalopachus n. (Tarsius bancanus), Tarsius, Aotus, Galeopithecus, Cheirogaleus. Fam. 4. Vespertilionidae. Subfam. a. Rhinolophinae: Rhinolophus, Nyeteris. Subfam. 6. Phyllostominae: Mormoops, Phyllostoma, Vampyrus, Glossophaga, Medateus, Rhinopoma, Artibeus, Diphylla, Monophyllus. ti Subfam. e. pterus. Subfam. d. Noctilioninae: Stenoderma, Noctilio, Ce- laeno, Aello, Scotophilus, Proboscidea, Cheiromeles, Molossus. Nyetophilus , Megaderma, Pteropinae: Pteropus, Cephalotes, Cyno- 709 Subfam. e. Vespertilioninae: Leucotus, Vespertilio, Thyroptera. n n % Ordo II. Ferae. Fam. 1. Felidae: Felis (Leo, Felis, Cynailurus, Priono- don, Lynx), Hyaena (Proteles). ; Canis (Canis, Vulpes, Lupus, Lycaon, Megalotis). Thylacinus eynocephalus. Fam. 2. Mustelidae. Subfam. a. Ryzaena (Crossarchus). Subfam. 5. Viverrinae: Cynictis, Herpestes, Viverra. Genetta, Cryptoprocta, Paradoxurus. Subfam. c. Mustelinae: Putorius, Martes, Mephites, Mydaus, Lutra (Enhydra), Gulo, Ratellus. Subfam. d. Ursinae: Meles, Ursus (Prochilus, Helar- ctos), Procyon, Nasua. Fam. 3. Didelphidae: Arctietis; Cercoleptes, Didelphys, Cheironectes, Dasyurus, Perameles, Cladobates, Gym- nura. Fam. 4. Sorecidae: Erinaceus, Sorex, Mygale, Scalops, Chrysochloris, Talpa, Centetes, Condylura. Fam. 5. Phocidae: Phoca, Mirounga (Phoca cristata), Otaria, Trichecus: Ordo III. Cetarea. Fam. 1. Sirenia: Manatus, Halicore, Rytina. Fam. 2. Cete. Subfam. a. Delphniae; Ceratodon, Phocaena, Delphi- nus, Delphinapterus, Uranodon. Subfam. ö. Balæninæ: Physeter, Catodon, Balaena, Balaenaptera. i f Ordo IV. Ungulata. Tribus 1. Pachydermes: Elephas, Hippopotamus, Rhinoceros, Hyrax. Tribus 2. Anoplotheres; Sus, Phacochoerus, Dico- tyles, Tapirus, Palaeotherium, Lophiodon, Anoplothe- rium, Xiphodon, Dichobunes, Trib. 3. Edentates: Megalonyx, Bradypus, Choloe- pus, Chlamyphorus, Dasypus, Tolypeutes, Orycteropus, Myrmecophaga, Manis, Echidna, Ornithorhynchus, Trib. 4. Ruminantes. Lime Fam. 1. Bovidae: Catoblepas gnu, Ovibos moschatus, Bos (Bubalus caffer, Bison, Taurus, Anda depressi- cornis). Fam. 2. Antilopidae: Dicranocerus, Aigocerus leuco- phbœus, Oryx, Gacella, Autilope, Redunca, Tragulus, Rhaphicerus, Tetracerus, Cephalophus, Sylvicultrix, Neotragus pygmaeus, Tragelaphus sylvaticus, Nemo- rhoedus sumatrensis, Rupicapra, Aplocerus laniger. Capra, Oris, Damalis. Acronotus bubalis, Boselaphus Portax pietus. 919, ung | Fam. 3. Cervidae: Alce (Rangifer; Dama), Cervus (Rusa, Axis), Capreolus (Mazama), Subulo nemorivagus, Sty- locerus philippinus, Fam. 4. Moschidae: Moschus. 15165 Fam. 5. Camelopardae: Camelopardalis. Tribus 5. Solipedes: Camelus, Auchenia, Equus. Ordo V. Glires. Divisio 1. Glires verae. Castor, Fiber, Myopotamus. oxeus, Strepsicerus, 710 Arvicola, Georychus, Echimys, Myoxus, Hydromys, Mus, Capromys, Cricetus. Ei Dipus (Gerbillus), Meriones, Pedetes, Lagostomus (Chinchilla, Lagotis). isse; Geomys, Diplostoma, Aplodontia, Aspalax typhlus, Ba- thyergus. u „ llih Arctomys, Spermophilus, Sciurus (Pteromys), Cheiromys. Divisio 2. Claviculae obsoletae. Hystrix (Acanthion, Erethizon, Synetheres, Spigurus), Le pus (Lagomys), Cavia (Hydrochoerus, Cöbaya , Dasy- procta, Cavia). Phascolomys (Amblotis, Phascolarctos). Fam. Marsupidae. Halmafurus, Hypsiprymnus, taurus). \ Phalangista (Petäurista, Pe- Histoire naturelle des Poissons par Cuvier et Walenciennes. Strasbourg chez Levrault. XVII. 1844. 8. 497. Planches 456 — 487. Valenciennes iſt wirklich fehr fleißig in der Bearbeitung feines großen, ſchoͤnen und nuͤtzlichen Werks. Seine Grundſaͤtze über die Aufſtellung der Sippen laͤutern ſich immer mehr: nicht nur beſchraͤnkt er ſich in der Aufſtellung der neuen, ſondern zieht ſogar aͤltete zuſammen, hier beſonders bey der Sippe Cyprinus, welche von Cuvier, Agaſſiz und Heckel in eine groͤßere Anzahl getheilt worden iſt. Er glaubt ſelbſt, daß die von dem letztern auf die Geſtalt der Schlundzaͤhne gegruͤndete nicht alle beſtehen koͤnnen. 2 Die Behandlungsart bleibt die alte: kein Unterſchiedscharacter, aber genaue Scheidungen und Beſchreibung nebſt der Geſchichte, wobey er oft bis auf die eigentlichen Alten zuruͤckgeht. Es ſteht ihm natuͤrlich eine große Literatur zu Gebote, und er iſt zugleich im Beſitz der allerneueſten Werke und ſelbſt der kleinſten Ab⸗ handlungen; indeſſen ſcheint ihm Walbaum's Ausgabe von Artedi's Fiſchen, Greifswald 1789. 8. uſw. zu fehlen, nicht minder Schneider's Artedi Synon. Pisc. 1789. 4, worinn ſehr vieles zu lernen iſt, beſonders über die Fiſche der Alten. Ob er Schneider's Ausgabe von Aelian 1784. beſitzt, wiſſen wir nicht; wir halten ſie auch fuͤr unentbehrlich. Eine Menge Fiſche der Alten ſind noch nicht ins Reine gebracht, ſelbſt nicht von Cuvier in Ajaſſon's Ausgabe des Plinius, ja nicht wenige ſind darinn offenbar falſch beſtimmt. Auch nimmt er zu wenig Ruͤckſicht auf das Werk von Conrad Geßner, was man nicht billigen kann. Hier liegt ein reicher Schatz begraben. Der vorliegende Band enthaͤlt die Fortſetzung der Cyprinoiden, welche in folgende Sippen vertheilt werden. 1. Leueiscus (et Abramis) brama (et C. farenus) blicca (et bjoerkna), microlepidotus, micropteryx, argyreus, bal- lerus, sopa, buggenhagü, persa, erythropterus, leuckartü, vetula, melanops, tenellus, parvulus, vimba, elongatus, cotio, alfredianus, rhomboidalis. L. amarus, stigma, thermalis, duvaucelii, sulphureus, filamentosus, belangeri. L. erythrophthalmus, scardafa , marrochius, scarpetta, lascha, heckelii, rutilus, rutiloides, affınis, aula, fueini, prasinus, roseus, rubella, genei, jeses. u L. dobula, squalius (tiberinus), albus, rubelio, albiensis, trasimenieus , cavedanus, peloponnensis, selysii, ryzela, rostratus, vulgaris, rodens, lancastriensis, burdigalensis, 711 grislagine, orphus, idus, frigidus (idus Blochii), hegeri, altus, savignyi, muticellus, sardella, comes, albidus, brut- tius, vulturius, dolabratus, ochrodon , alburnoides , fascia- tus, agassizii, iris. 5 . 11105 L. bipunetatus, baldneri, aspius, mento, alburnus, cor- dilla, elupeoides, tarichi, stymphalicus, maxillaris, albu- loides. N L. pernurus, leptocephalus, lacustris. L. harengula, melettina, mahecola, presbyter, chrysops, dandia, gatensis, nesogallicus, nilotieus, bibie. 8 L. boscii, gardonius, vandoisulus, rotengulus, storeri, pulchellus, spirlingulus, tincella, gracilis, caurinus, orego- nensis, balteatus, smithii. L. cultratus, cultellus, dussumieri, sardinella, novacula, scalpellus, acinaces, macrochirus, oxygaster, apiatus. L. gille, bisarre, eir, coreensis, rosetta, fintella, bra- mula, chevanella, molitorella, molitrix, jesella, cupreus, aeneus, idella, vandella. vr L. phoxinus, atronasus, pigus, fischeri, kitaibelii. 2. Chundrostoma p. 381. nasus, rysela, seva, demben- sis, gangeticum, lipocheilos, semivelatus, duvaucelii, dil- lonii, syriacum, aculeatum. 3. Catla p. 410. buchanani. 4. Catostomus p. 418. communis, bostoniensis, aureo- lus, oblongus, gibbosus, tuberculatus. macrolepidotus, fa- sciatus, planiceps, longirostrum, nigricans, maculosus, elongatus, carpio, duquesnii, vittatus, hudsonius, forste- rianus, 'sueurii, sucetti, teres, tilesii. 5. Sclerognathus p. 472. cyprinus, cyprinella. 6. Exoglossum p. 480. lesueurianum, macropterum, an- nullatum, nigrescens, spinicephalus; Die Tafeln find gut gezeichnet, geſtochen und ausgemalt, ſo wie die fruͤhern, und dießmal wirklich ſehr zahlreich. 1. Cyprinus. B. canis. C. amphibia. nordmanni. setigerus. 7. Cirrhina. flavipinnis. 3. Dangila. rubripinnis. kollarii. euvieri. dussumieri. carassius. leschenaulti. 8. Gobio. thoracatus. 4. Muria. fluviatilis. 2. Barbus. thermoicos. damascenus. mayori. 5. Rohita. cataracte. plebejus. nandina. 9. Tinca. eques. reynauldi. vulgaris. caninus. dussumieri. 10. Labeo. gardonides. duvaucelii. niloticus. chrysopoma. 6. Capoeta. senegalensis. longiceps. macrolepidota. cephalus. Monographia Anoplurorumi Britanniae by H. Denny. London 1842. 8. 263. Tabb. 26. 11 Thlr. Dieſes iſt ein ſchoͤnes und auf ſehr eiferige Beobachtungen und Unterſuchungen gegruͤndetes Werk mit ſehr zahlreichen, prachtvollen und ſehr vergroͤßerten Abbildungen, vom Verfaſſer ſelbſt gezeichnet und ſogar geſtochen. Die Kieferlaͤuſe, wie wir fie genannt ha⸗ ben, waren bis auf Nitzſch ſehr wenig bekannt. Dieſer hat die Bahn gebrochen und mehrere neue Sippen aufgeftellt, welche bis jetzt die einzigen geblieben ſind und bloß Unterſippen bekom⸗ 712 men haben. Der Verfaſſer ſtellt hier die brittiſchen fluͤgelloſen Schmarotzer zuſammen, gibt davon ausfuͤhrliche Beſchreibungen. Er theilt fie in drey Familien: Pediculidae, Philopteridae et Liotheidae. Die Tabelle ſteht folgendermaaßen. Subordo I, Rhynchota vel Haustellata. Maul mit einer ſehr kurzen Saugroͤhre. 8 Fam. 1. Pediculidae. 5 Sectio 1. Vorn Gangfuͤße, hinten Kletterfuͤße. Phthirius. — 2. Ueberall Kletterfuͤße. Pediculus. Hæmatopinus. Subordo II. Mallophaga vel Mandibulata: Maul mit zween hornigen Kiefern. N Fam, 2. Philopteridae: Füͤhlhoͤrner fadenfoͤrmig, keine Kieferpalpen. 1. Fuͤhlhoͤrner fuͤnfgliederig, Tarſen zweygliederig Philopterus. 2. Fuͤhlhoͤr. dreygliederig, Tarſen eingliederig Trichodectes. Fam. 3. Liotheidae: Fühlhörner kolbenfoͤrmig, Kiefer⸗ palpen deutlich. 1. Tarſen zweygliederig Liotheum. 2. Tarſen eingliederig Gyropus. Die Sippen Philopterus et Liotheum ſind wieder in meh⸗ rere Unterſippen getheilt. Der Verfaſſer hat ſeit dem Jahre 1827. geſammelt und 93 neue Gattungen entdeckt. Um das Werk gehoͤrig auszuſtatten, bekam er dazu von der Verſammlung der brittiſchen Natur⸗ forſcher 50 Pfd. Sterling, was man auch der ſchoͤnen Aus⸗ fuͤhrung des Werks wirklich anſieht. 8 Vor der umſtaͤndlichen Beſchreibung geht eine Ueberſicht der Gattungen her mit dem lateiniſchen Character; dann iſt alles engliſch; der Sippencharacter oder vielmehr die Sippen-Beſchrei⸗ bung nach jetziger Mode ſehr ausfuͤhrlich und regelrecht; Kopf, Augen, Fuͤhlhoͤrner, Bruſt, Bauch und Fuͤße. Bey den Gattungen die Größe, eine große Synonymie und eine ge: naue Beſchreibung auch mit der Lebensart, wo man ſie weiß. Beſchrieben werden: ö I. Pediculidae. 1. Phthirius pinguinalis. 2. Pediculus capitis, vestimenti, tabescentium. 3. Haematopinus acanthopus, piliferus, eurysternus, ventricosus n., vituli, asini, suis. II. Pkilopteridae p. 37. 4. Philopterus; abgetheilt in 6 Unterfippen. a) Docophorus picae, merguli, ostralegi, ralli, turdi, fringillae etc. Species 59. b) Nirmus numidae, cuculi, fulicae, vanelli etc. Sp. 59. c) Goniocotes compar, hologaster. Sp. 2. d) Goniodes tetraonis ete. Sp. 9. e) Lipeurus tadornae etc. Sp. 18. ) Ornithobius cygni, gonioplurus, atro- marginatus. Sp. 3. 5. Trichodectes equi ete Sp. 10. III. Liotheidae. p. 195. 6. Liotheum. a) Colpocephalum haliaeti etc. Sp. 12. 6% Menopon pici, perdicis, carduelis etc. Sp. 22. c) Nitzschia burmeisteri in Cypselo Sp. 1. N d) Trinoton Sp. 4. e) Eureum Sp. 2. f) Laemobothrium Sp. 5. 9) Physostomum Sp. 5. 713 7. Gyropus ovalis, gracilis Sp. 2. Die meiſten auf Vögeln find. abgebildet und überall iſt das Thier angegeben, worauf fie gefunden worden. Man kann auf jede Tafel 10 illuminierte Abbildungen rechnen, mithin 260 Gattungen, bey jeder einzelne Theile, Füße und Fuͤhlhoͤrner, außerordentlich genau, gewiß eine ungeheure Arbeit, wofuͤr man dem Eifer und der Geſchicklichkeit des Verfaſſers allen Dank ſchuldig iſt. Wenn es noch Naturforſcher gaͤbe, welche nicht engliſch verſtaͤnden; ſo verdiente dieſes Werk uͤberſetzt zu werden. Auszüge davon zu geben würde nichts nuͤtzen. A Synopsis of the Birds of North-America by J. J. Audubon. London 1839. 8. 359. (4 Thlr.) Die ornithologiſchen Arbeiten des Verfaſſers ſind allgemein bekannt, beſonders berühmt feine Abbildungen in groß Folio. Hier gibt der Verfaſſer ein vollſtaͤndiges Verzeichniß mit einer Beſchreibung der Familien, der Sippen und der Gattungen, je beſtehend aus 6 — 12 Zeilen; dabey die Synonyme aus ame: ricaniſchen Schriftſtellern nebſt Vaterland und Groͤße; überall das Citat ſeiner großen Abbildungen. Es wird unſern Leſern angenehm ſeyn, auch dieſes Verzeichniß der nordamericaniſchen Voͤgel zu kennen, nachdem wir das von Carl Bonaparte ſchon gegeben haben. Fam. 1. Vulturinae. 1. Cathartes californianus, aura, atratus (jota). Fam. 2. Falconinae. 1. Polyborus brasiliensis (vulgaris). 2. Buteo harrisii, vulgaris, borealis (leverianus Wilson), harlani, lineatus (lineatus et hiemalis IV.), penn- sylvanicus, lagopus (et niger W.), sancti- Johannis Bonaparte. 3. Aquila chrysaëtos (fulvus). 4. Haliaötos washingtoni, leucocephalus (haliastos et ‚_ossifragus IF.) 5. Pandion halia£tos. 6. Elanus dispar (melanopterus B.) 7. letinia plumbea ( mississippiensis N.) 8. Nauclerus furcatus. 9. Falco islandicus, peregrinus, columbarius (temera- rius Nuttall, aesalon Richardson), sparverius. Astur palumbarius (atricapillus IF.), eooperi (stan- x: leji), fuscus (pennsylvanicus et velox N.) 11. Circus cyaneus (uliginosus IF.) Fam. 3. Striginae. 1. Surnia funerea (hudsonica IV.), nyetea, passerina, seunicularia, passerinoides. _ 2. Ulula tengmalmi, acadica (passerina N.) 3. Strix americana (flammea WW.) 4 Syrnium einereum, nebulosum. 5. Otus, vulgaris, brachyotus. 6. Bubo virginianus, asio (asio et naevia W.) Fam. 4. Caprimulginae. 1. Caprimulgus carolinensis, vociferus. 2. Chordeiles virginianus (americanus I.) Fam. 5. Cypselinae. 1. Chaetura pelasgia. Iſis 1844. Heft. 9. Fam. 6. Hirundinae. 1. Hirundo purpurea, bicolor (viridis W.), fulva, ru- stica (americana W., rufa Bon.), thalassina, ripa- ria, serripennis. Fam. 7. Museicapinae. 1. Milvulus tyrannus (savana Bon.), forficatus. 2. Muscicapa verticalis, dominicensis (grisens Vieillot), tyrannus, cerinita, cooperi (borealis Rich.), saya, nigricans, phoebe (richardsonii ), acadica (querula W.), fusca (nunciola W., poebe Nutt.), virens (ra pax IV.), traillii (virens ), pusilla, minuta, ruticilla. 3. Ptilogonys townsendi. 4. Culicivora caerulea. . 8. Sylvicolinae. 1. Myriodioctes mitratus (cucullata W., selbyi), cana- densis (pardalina Bon.), bonapartii, formosus, wil- sonii (pusilla N.). 2. Sylvicola coronata, auduboni, striata, pensilis (fa- vicollis IF.), castanea, icterocephala, pinus (vigorsii), parus (parus et autumnalis II.), virens, maritima, caerulea (caerulea et rara IF., azurea et rara B.), blakburniae, aestiva (eitrinella N., childrenii), rathbonii, petechia (petechia et palmarum Bon.), americana (pusilla N.), townsendi, vceidentalis, ni- grescens, canadensis (et pusilla N., spagnosa B.), maculata (magnolia W., discolor, minuta W.), mon- tana (tigrina Bon.), agilis. 3. Trichas macgillivraei, philadelphia, marylandica (tri- chas, rosco@), delafieldii. 4. Helinaia swainsonii, vermivora, protonotarius, chry- soptera, bachmanii, carbouata, peregrina, solitaria, celata, rubricapilla. 5. Mniotilta varia. . 9. Certhianae. 1. Certhia familiaris. 2. Troglodytes obsoletus, ludovicianus (caroliniana W.), bewickii, americanus ‚.a&don (domestica IF.), hie- malis (troglodytes IV., europaeus Bon.), parkma- nii, palustris, brevirostris. 10. Parinae. 1. Parus bicolor, atricapillus, carolinensis, hudsonicus, rufescens ( philadelphicus ), minimus. 11. Sylvianae. 1. Regulus cuvieri, satrapa, calendula. 2. Sialia wilsoni (sialis W.), occidentalis, aretica. 12. Turdinae. 1. Cinclus americanus (pallasii Bon.) 2. Orpheus polyglottus, montanus, carolinensis (livi- dus IV. felivox B.), rufus. 3. Turdus migratorius, naevius (meruloides Richard- son), mustelinus (melodus W.), wilsoni (mustelinus W. minor R.), solitarius (minor B.), nanus. . 13. Motacillinae. 1. Seiurus aurocapillus, noveboracensis (aquaticus W. ludovicianus). 2. Anthus ludovicianus (rufa ., spinoletta B., pi- iens). Fam. 14. Alaudinae. 1. Alauda alpestris (cornuta W.) 45* 719 S. 213. Verzeichniß der angeführten Schriftſteller.— S. 227. über die Möglichkeit, die Naturgeſchichte des Men- ſchen aufzuklaͤren durch das Studium der Hausthiere, ein in⸗ tereſſanter Gegenſtand, worauf S. 249. eine Abhandlung uͤber die Zwecke bey der Zaͤhmung; die Verwilderung; Thiere, welche ferner die Zaͤhmung verdienten. S. 319. Zaͤhmung des Pferdes. S. 131. Unterſuchungen uͤber die Abaͤnderungen in der Größe der zahmen und wilden Thiere, ſowie der Menſchenarten. S. 424. Bruchſtuͤcke über die zoologiſche Geographie: Fauna von Indien. S. 447. Betrachtungen uͤber die Charactere der Sippen, Sippſchaften und Ordnungen in der Vogelkunde; Schnabel, Sinnorgane, Fluͤgel, Fuͤße. S. 483. uͤber die Mauſer der Thiere, beſonders uͤber die weiblichen Voͤgel mit maͤnnlichem Gefieder. Alle dieſe Aufſaͤtze ſind lehrreich und enthalten viele neue Ideen, welche ein durchgedrungenes Studium des geſammten Thierreichs beurkunden. Der Verfaſſer haͤtte aber wohl beſſer gethan, wenn er dem Buch einen andern Titel gegeben haͤtte. Auf den 8 illuminierten Tafeln find ſehr huͤbſch abgebildet: Equus hemio- nus; die Charactere der Voͤgel nach der Geſtalt der Fluͤgel; ſo— dann mehrere Faſanenhuͤhner mit dem Gefieder des Hahns; deßgleichen Baſtarde derſelben. Zoologie elassique par F. A. Pouchet Dr. M., Prof. à Rouen. Paris chez Roret. Ed. II. 1841. 8. I. 692. II. 656. Planches 49. Dieſes Werk verdient wirklich den Titel einer claſſiſchen Zoo⸗ logie; es iſt ein Muſter ſeiner Art, ganz neu aufgefaßt und neu behandelt, mit vieler Ueberlegung und mit großen Kennt: niſſen ſowohl der Literatur als der Sachen. Es iſt nehmlich kein Skelet von vielen unnuͤtzen Sippen und Gattungen, ſondern eine wirkliche Lebensgeſchichte der Thiere mit allen Verhaͤltniſſen, in welchen ſie zu dem Menſchen ſtehen. Die Schrift iſt ſo reichhaltig, daß wir den Innhalt nicht angeben koͤnnen. Vor⸗ an die tabellarifche Claſſification nach dem Syſtem von Blain⸗ ville, ſodann die Haarthiere: Begriff, ihr Geologiſches, Ana— tomie und Phyſiologie; S. 30. die Zweyhaͤnder mit denſelben Rubriken; S. 35. die Vierhaͤnder, abgetheilt in die der alten und neuen Welt. Aufgefuͤhrt ſind z. B. hier Chimpanſee, Orang, Gibbon, Siamang, Guenon, Semnopithecus, die gewoͤhnli⸗ chen Paviane; Stentor, Ateles, Cebus, Saimiri, Saki, Ouistiti, Lichanotus, Lemur, Stenops, Otolienus, Tar- sius, Galeopithecus. So geht es bey den Fleiſchfreſſern uſw. fort. Am Schluſſe iſt eine tabellariſche Ueberſicht der Sippen, aber auch blos nach den franzoͤſiſchen Namen, was nicht gut ift. Daſſelbe gilt vom Regiſter, worinn man gewiß ungern Woͤrter vermißt, wie Acalephæ, Acarus, Accipiter, Acridium, Apis, Equus ete. Von jeder Sippe die wichtigeren Gattungen; der Character der Sippen und der Gattung; ſodann eine weitere Beſchreibung, die Eigenſchaften, das Geſchichtliche und der Nutzen. Bey der dritten Auflage, die nicht ausbleiben wird, moͤchten wir doch dem Verfaſſer rathen, überall den lateiniſchen Namen beyzu⸗ 720 fuͤgen und die Gattungen in beſondern Abſaͤtzen herauszuheben, bey den Kerfen auch mehr Gattungen aufzunehmen, beſonders unter den ſchaͤdlichen, wo manche fehlen, welche von Wichtig⸗ keit ſind; dagegen könnte mancher Artikel, beſonders unter den Weichthieren, kuͤrzer gefaßt werden. Dann waͤre dem Buche wohl nichts weiter zu wuͤnſchen. Der Verfaſſer geht von oben nach unten. Das richtet ſich unſers Erachtens nach dem Pu— blicum. Iſt es gemiſcht oder beſteht es aus Gymnafiaften, ſo iſt die abſteigende Reihe an ſeinem Orte; auf der Univerſitaͤt aber muß der umgekehrte nehmlich der genetiſche Weg gewaͤhlt werden, weil die Studenten nicht mehr bloß die Dinge, ſondern ihren nothwendigen Zuſammenhang muͤßen kennen lernen. S „„Ist em a materiae medicae vegetabilis brasiliensis composuit C. F. Ph. de Martius. Lipsiae apud Fr. Fleischer 1843. 8. 156. Neben der reinen oder wiſſenſchaftlichen Botanik muß billig die angewandte hergehen. Der Verfaſſer war bedacht fuͤr beide zu ſorgen. Obſchon in feiner Reiſe und in feinen novis ge- neribus gelegentlich der Nutzen der Pflanzen erwaͤhnt wird, ſo war es doch noch nuͤtzlicher, denſelben ausfuͤhrlicher anzugeben und die Pflanzen zuſammenzuſtellen, welche ihn gewaͤhren. Sowohl die Wilden in America als auch die zahmen Aerzte wenden eine Menge Pflanzen bey einer Menge von Krankheiten und auf eine Menge von Arten an, welche uns noch nicht be= kannt ſind. Sie verdienen daher auch bey uns wenigſtens ge⸗ prüft zu werden. Allerdings hat man für den gegenwaͤrtigen Stand der Therapie Mittel genug und man ſucht ſie noch ſoviel als moͤglich zu beſchraͤnken. Es wird aber eine Zeit kommen, wo man das parallele Verhaͤltniß der Pflanzen zu den Thieren und ihren Organen, worauf wir in unſerer Naturphiloſophie hinarbeiten, erkennen und einſehen wird, daß eigentlich jeder ſpecifiſchen Krankheit ein ſpecifiſches Mittel gegenuͤber ſteht; und dann wird man froh ſeyn, Werke zu beſitzen, worinn die Ci» genſchaften von fo vielen Pflanzen als möglich verzeichnet ſtehen. Der Verfaſſer ordnet hier ſeine Pflanzen mit Recht nach ihren Beſtandtheilen, in welcher Hinſicht er 10 Claſſen aufſtellt: Amylacea, Mueilaginosa, Pinguioleosa, Mucilaginosa, Sac- harina, Acida, Amara, Adstringentia, Acria, Aethereo- oleosa, Resinosa, Narcotica nebft einem Anhang: Tingen- tia. Die Rubriken haben wieder chemiſche Unterabtheilungen. Sodann werden die unter jede Rubrik gehoͤrenden Pflanzen nach dem natuͤrlichen Syſtem aufgefuͤhrt von den untern anfangend und mit den Leguminoſen endigend, als welche fuͤr die hoͤch— ſten angeſehen werden, wie es jetzt mehrere Botaniker mit Un⸗ recht thun. Die Gattungen ſind wie billig nicht characteriſiert, aber bey jeder ſteht ein und der andere Autor, das Citat einer Abbildung, der braſiliſche Name, die Provinz des Vorkommens, endlich der gebraͤuchliche Theil nebſt der Anwendung und Wir⸗ kung. Am Ende iſt eine vergleichende Tabelle zwiſchen denen in Europa und in Braſilen angewendeten Pflanzen hinſichtlich der entſprechenden Beſtandtheile. Den Schluß macht ein Re⸗ giſter alle Namen. Es iſt mithin fuͤr Alles geſorgt, was ſolch' ein Buch brauchbar machen kann. 2 in BL DD > Shan LAHM IIR nn + Encyclopädiſche Beitfchrift, vorzüglich für Naturgeſchichte, vergleichende Anatomie und Phyſiologie, von 0 1844. eaf t X. Der Preis von 12 Heften iſt 8 Thlr. ſaͤchſ. oder 14 fl. 24 Kr. rheiniſch, und die Zahlung iſt ungetheilt zur Leipziger Yſtermeſſe des laufenden Jahres zu leiſten. Man wendet ſich an die Buchhandlung Brockhaus zu Leipzig, wohin auch die Beytraͤge zu ſchicken ſind. Es wird ge⸗ eten, dieſelben auf Poſtpapier zu ſchreiben. Das Honorar für den Bogen ſechs Thaler preuß. Cour. Unfrankierte Buͤcher mit der Poſt werden zuruͤckgewieſen. Einruͤckgebuͤhren in den Text oder Umſchlag die Zeile ſechs Pfennige. Von Anticritiken (gegen Iſis⸗Recenſionen) wird eine Quartſeite unentgeltlich aufgenommen. ä — — — —— —U—äã — — p ———— — — —————— ¶ — _—_____—_—_—_—_—____ Leipzig, bey Brockhaus. Anzeigen. Vollständigste Naturgeschichte des In- und Auslandes, eine durch die reichste Kupfersammlung ausgestattete Anleitung zum gründlichen Selbststudium der Natur von Dr. H. G. Ludwig Reichenbach, Ritter des kön. sächs. Ordens für Verdienst und Treue, Hofrath und Professor der Naturgeschichte, des kön. naturhistorischen Museums und des akademischen botanischen Gartens Director etc. Durch feine Vollftändigkeit wird dieſes Werk jedem Naturforſcher, wie jedem Lehrer der Naturgeſchichte durchaus unentbehrlich. Waͤhrend jener die Gattungen und Arten in den koſtbarſten und unzugaͤnglichſten Werken des Auslandes jahrelang muͤhſam zuſammenſucht, uͤberraſcht ihn hier mit einemmale die Maſſe der Gattungen und Arten ſyſtematiſch geordnet und durch eine Menge Originalabbildungen und Darſtellung noch niemals abgebildeter Gegenftände vermehrt, welche er nirgends ander: warts findet. Und während der Lehrer der Naturgeſchichte im practifchen Leben von den gewoͤhnlichen Naturgeſchichten ſich ganz verlaſſen ſieht, findet er hier eine Manchfaltigkeit der Natur bildlich zu ſeiner Anſchauung gebracht, welche ihn jene nicht einmal nennen oder ahnen laſſen. Unſer Werk ſteht ſo einzig da, daß wir Jedem ein Exemplar gratis zuſichern, wer ein bei irgend einer Nation bereits exiſtirendes von gleicher Voll— ſtaͤndigkeit vorzulegen vermochte. Das unferige enthält in feiner com⸗ pendiöfen Form wenigſtens zehnmal fo viel als die größte und koſtbarſte Ausgabe von Buffon, und die puͤnctliche Erſcheinung der innhalts— reichen Lieferungen eroͤffnet die Ausſicht zu ſeiner baldigen Vollendung. Außer Darſtellung der Gattungen und Arten ſind beſondere Tafeln der Claſſification, andere der Characteriſtik gewidmet, letztere enthalten naͤchſt Schaͤdeln, Gebiſſen und andern einzelnen Theilen auch eine Menge nach der Natur gezeichneter Skelete, für eine ſtreng— wiſſenſchaftliche und methodiſche Anleitung zum Selbſt⸗ ſtudium, wie es noch keine gibt, unentbehrlich. Monatliche Lieferungen in Lexiconformat à 10 Platten erſcheinen in drei Ausgaben: 1. Velin⸗-Ausgabe illum. 1 Thlr. 20 Nagl. II. Schul-Aus gabe... 1 Thlr. 10 Ngl. III. Schwarze Ausgabe „ 25 Nagl. Der Text wird am Schluſſe jeden Bandes à 2 Nagl. berechnet. Dresden und Leipzig, im July 1844. Expedition der vollständigsten Naturgeschichte. (Friedrich Hofmeifter.) Naturwissenschaftliche Werke, durch jede solide Buchhandlung zu beziehen: Schinz, Dr. H, Systematisches Verzeichniss der Säugethiere, oder Synopsis Mammalium, nach dem Cuvinn'schen Systeme. 1. Band 38 Bogen in gr. 8. geh. Preis 4 fl. 48 kr. = 2 Thlr. 20 gGr. Das ganze Werk besteht aus zwei Bänden. Der zweite Band ist bereits bis zur Hälfte gedruckt, und erscheint ganz bestimmt bis zur Nichaeli- Messe dieses Jahres. + tr. Fuchs, Dr. W. Die Venetianer- Alpen. Ein Beitrag zur Kenntniss der Hochgebirge. Mit einer geognoslischen Karte und Gebirgsprofilen in 18 Tafeln. Quer Folio, cart. Preis 16 fl. = 10, Thlr. Agassiz, Dr. L. WONGGRAPHIES des Poisson fossiles, du vieux gres rouge ou systeme Devonien) (Old red Sandstane) des Iles britanniques et de Russie. (Supplemens aux RECHERCHES sur les Poissons fossiles. 1. Monographie, 1. Livraison. Text in 4. Tafeln in Folio. Preis 30 fir. = 15 fl. = 8 Thlr. 16 gGr. Diese MONOGRAPHIEN bilden ein Supplement zu Agassiz RECHERCHES sur les Poissons fossiles, und zugleich ein für sich selbstständiges Werk. Agassi, Dr. L. Nomenelator zoologieus, conlinen Nomina Systematica generum animalium tam viventium quam fossilium. Fasc. V. continens Neuroptera, recogn. G. F. Erıcnson et E. F. GERMAR. Orthoptera, recogn. T. A CHARPENTIER, cura G. F. ERICHson. Fasc. VI. cont. Reptilia, recogn. C. L. BONATATE C. Dumerıe, Ep. GrAY, J. J. Kaup et G. A MEYER. Subseriptionspreis für das ganze Werk von eirca 800 Seiten in 4° 48 fir. = 24 fl. = 14 Thlr. Pictet, F. J. Traité elementaire de Paleon- tologie, ou histoire naturelle des animaux fossiles. Tome 1. 24 Bogen Text und 18 lithographirte Tafeln. gr. 8. geh. Preis 9½ fir. = 4 fl. 30 kr. = 2 Thlr. 16 gr. Es ist dieses Werk namentlich für Studirende und angehende Pa- leontologen geschrieben. Es wird 3 Bände stark werden und inner- halb Jahresfrist erscheinen. f ve Eine deutsche Ausgabe wird für unsern Verlag vorbereitet und in Bälde erscheinen. Favre, A. Considerations géologiques sur le mont Saleve et sur les lerrains des environs de Geneve. 15 Bogen mit 2 color. Tafeln. 4. geh. Preis 5 fir. — 2 fl. 24 kr. = 1 Thlr. 10 gGr. Observations sur les Diceras. 4 Bogen Text und 5 lithogr. Tafeln. gr. 4. geh. Preis 5 ffr. 2 fl. 24 kr. = 1 Thlr. 10 gr. 7 Diese zwei Schriften des berühmten Genfer Naturforschers Alphonse Favre sind für alle Geologen von grossem Interesse. Desor, E. Excursions et Sejours dans les Glaeiers et les hautes regions des Alpes, de Mr. Acassız et de ses compagnons de voyage. Avec le portrait de Mr. Acassız et 6 planches lithogr. 12°. geh. Preis 9 ffr. = 4 fl. = 2½ Thlr. Buckland, Dr. W. Geologie und Mineralogie in Beziehung zur natürlichen Theologie. Aus dem Englischen nach der zweiten Ausgabe des Originals übersetzt und mit Anmerkungen und Zusätzen versehen von Dr. L. Agassız. 2 Bände mit 69 Tafeln Abbildungen. gr. 8. geheftet. Herabgesetzter Preis 10 fl. 48 kr. = 6 Thlr. Der bisherige hohe Preis dieses vortrefflichen Buches war dem Absatze sehr nachtheilig. Durch Ankauf des ganzen Vorrathes wurde es uns möglich, diesem Uebelstande abzuhelfen, und den frühern Preis beinahe um die Hälfte zu ermässigen. * J 1 5 1844. ft 1 Philoſophie. Vom Grafen Georg von Buquoy. Die Formationen an der Geſchichtsgeneſis. „Lhomme propose, le sort dispose.“ Wenn ſchon Plato (ſchwach darauf hindeutend) und ſpaͤter andere Philoſophen (beſtimmter es ausſprechend) behaup⸗ ten, es ſey das Selbſtbewußtſeyn und fein nothwen— diger Proceß, es ſey die Critik der jedesmaligen Stufe, es ſey eigentlich dieß — die treibende Kraft — das prius gegen alles Geſchehen; — ſo iſt ein ſolches Vorgeben eine gewaltige Uebertreibung, eine einſei⸗ tige Influenzzutheilung an das menſchliche Denken — Fühlen — und hieraus ſich entfpinnend menſchliches Wollen und Handeln, wobey nicht zu vergeſſen, daß letz— teres ein nur ſcheinbar freyes Diſponiren iſt. Hegel iſt aͤhnlicher Anſicht mit mir. Was da wird, am embryo— niſchen Entwickeln der Geſchichte, was da hervor ſich geſtaltet waͤhrend des polybiotiſchen Fruchtlebens, ſey's bleibendes Or— gan, ſey's tranſitoriſch bloßes Bildensorgan, — jedes ſolches iſt, wie uͤberhaupt ein Jedes, das am Naturleben wird, — Reſultat von tauſenderley Potenzen, unter denen — des Menſchen Willkuͤhr — nur mit — concurriert, deren (jener Potenzen) viele — eines ſo geheimnißvollen Waltens find, daß wir, zu durchblicken fie, nicht vermoͤ⸗ gen; fie find die blindgehorſamen Vollſtrecker des Ge: heißes allwaltender, auch uns — mit fortreißender, Welt— laufsmacht. Solches anerkennen, iſt des Philoſophen vernunftgebotene Demuth, die Demuth, welche ihn be— wahren moͤge vor Duͤnkel und Hoffarth, vor dieſen Gaukelgebilden, als Bajaderen begleitend den Einherzug der Verblendung und der menſchlichen Verirrungen, um⸗ gurtet dieſe — von dem ſchon drohenden Geſchoſſe des Fana— tis mus, der dann verheerend dahinzieht uͤber die ſorgſam gezogenen Saaten unter hoͤher menſchlicher Abmuͤhung und Pflege nur — gedeihend, uͤber jene Saaten, entkeimet ſtillem menſchlichen Walten am Denken, am Streben, und zu— gleich entkeimet den übrigen guͤnſtig einwirkenden eroanthro= piſchen Naturthaͤtigkeiten. Allgemeinere Auffaſſung (als gewöhnlich) vom Weſen der Zeugung. Da mir, aus oft ſchon wiederholten Gruͤnden, die Natur nicht zerfällt in anorganiſche und organiſche, ſondern in cryptobiotiſche und phanerobiotiſche, da alſo mir — an der Natur — Alles lebt, da als weniger oder Iſis 1844. Heft 10. mehr innere Selbſtbeſtimmung manifeſtierend in ſeiner Lebens⸗ qualität und Lebensquantitaͤt Alles mir erſcheint, da Alles nur als mehr oder weniger paſſiv hingegeben der aͤußern Influenz ſich mir darſtellt, d. h. als mehr oder weniger kosmiſch — als weniger oder mehr individuell, — ſo iſt mir — jede hervortretende Formation, jeder Uebertritt am Stoffe aus einer Form in die andere nehmlich (aus Nichts — wird nichts), ein Uebertritt aus einer Lebensform in eine andere Lebensform“, und es iſt mir ſomit der Act, durch den ſolch ein Uebertritt erfolgt, eine (entweder ungleichartige oder gleich— artige) Zeugung. Wenn der Aufguß von deſtillirtem Waſſer über (vorher ausgegluͤhte) Hornblende Infuſorien mit will: kuͤhrlicher Bewegung zum Reſultat hat, fo iſt dieß um nichts mehr eine ungleichartige Zeugung, als — wenn durch Eintroͤpfeln von Schwefelſaͤure in eine Natronſolution Glauberſalzeryſtalle ohne willkuͤhrliche Bewe— gung (von nur unmerklicher willkuͤhrlicher Bewegung?) ſich bilden; denn Zeugung (ungleichartige oder gleichartige) iſt mir der Act, durch welchen am Stoffe der Typus geweckt wird, der Typus zu Darſtellung einer beſtimmten Suc— ceſſion von Lebensbildern, nach einem beſtimmten Geſetze der Continuitaͤt “, welche Succeſſion ſich bezieht auf die erſten Schritte des Werdens — auf die weitere Ent⸗ wicklung — auf das Erlangen des Culminationspunc— tes — aufs Altern — aufs Sterben, aufs Verweſen grade nur fo oder fo uſw., ſey dieß Alles — am Infu⸗ forium Thier (z. B. Eſſigaͤlchen) oder am Infuſorium Cry— ſtall“ (3. B. Glauberſalz) beobachtet. Complicirter als an der Infuſorienbildung iſt die Metamorphoſenreihe am höher Organiſierten, das aus befruchtetem Frucht: ſtoffe und ſonach gewordenem Ey entſteht, und zwar durch Bebruͤtung des Eyes; auf ſolche Metamorphoſenreihe oder auf ſolches Auftreten einer Succeſſion von Lebensbildern — be— zieht ſich die Organogenie, welche zeigt, wie innerhalb des Eyes der Foͤtus — und außerhalb des Eyes die Larve — aus einer Form in die andere ſchreitet. »Der nach beſtimmtem Geſtalttypus anſchießende Cryſtall — erſcheint eben ſo unter einer beſtimmten Lebensform — als eine Pflanze, ein Thier. Die Umwandlungen hier — gehen vor ſich nach Wochen, Monaten, Jahrszeiten uſw., dort — nach Jahrtauſenden, daher am Cryſtall — als unerfaßbar uns. Sieh Buquoy, Skizzen zu einem Geſetzbuche der Natur. e Das Verweſen am Cryſtall — iſt deſſen Verwittern 46 Behauptungen über die morpholithiſchen Bildungen. 723 Morpholithiſche Bildungen. Meine ſchon mehrmals aufgeſtellte Vermuthung, daß die (hy⸗ pothetiſch ſobenannten) Petrefacten, die ich (hypotheſenfrey, bloß dem Erſcheinen nach) Omoiophytolithe und Omoiozoo— lithe nenne, nicht petrificierte Pflanzen oder Thiere ſeyen, wenigſtens nicht allemal; ſondern — innerirdige Formationen haͤufig, erhaͤlt einen hohen Grad von Wahr: ſcheinlichkeit durch Ehrenbergs auf Beobachtung mech r ſagt: Durch uͤberwiegende Thaͤtigkeit der linearen Entwicklungs— Richtung bilden die Morpholithe ſich eyartig oder ſpindelfoͤrmig, durch uͤberwiegende Thaͤtigkeit der concentriſchen Richtung oder auch durch Gleichheit beider Thaͤtigkeiten ſcheibenfoͤrmig oder ku— gelartig. Wird dagegen, und dieß iſt der ſeltnere Fall, eine der beiden Bildungsaren abwechſelnd überwiegend thaͤtig, fo ent— ſtehen laͤngliche Gebilde mit ſcheiben- oder kugelartigen Umhuͤl⸗ lungen oder Anſchwellungen in der Mitte, oder auch kugelige Geſtalten mit ein oder zwey ſich entgegengeſetzten zungenartigen Vorſpruͤngen. Drey ſolcher Anhaͤnge kommen ſelten vor, vier aber nie. Durch Entwicklung eines neuen Bildungs-Centrums an einem der beiden Enden der linearen Bildungs-Axe, deſſen Laͤngsrichtung immer im rechten Winkel die erftere ſchneidet, ent ſtehen haufig kopf- und ſchnabelartige Erweiterungen am Ende der Laͤngsaxe, die wiederholt und conſtant Formen hervorbringen, welche zuweilen ganz einem Vogel mit Kopf, Hals, Schwanz und zuſammengefalteten Fluͤgeln oder einer Schildkroͤte gleichen, oder, wo ſich die neue Form ganz entwickelt, einen Hammer darſtellen. Es lebt mir — Alles. Da die Bruͤtung dem Embryo im Ey, bey Voͤgeln und Saͤugthieren, nicht bloß die nothwendigen Stoffe zuführt, durch Einwirken auf die ſich allmählich aͤndernde Qualität des Em- bryonaͤhrſtoffs, ſondern auch vital (durch den mütterlichen Orga⸗ nismus) den Embryo influenziert, fo iſt wohl die vitale Ein- wirkung eines der weſentlichen Momente mit — am Bruͤten uͤberhaupt, d. h. auch da, wo das Bruͤten ohne Zuthun der Mutter geſchieht, z. B. an vielen Inſecteneyern, an allen der Erde anvertrauten Pflanzeneyern (faͤlſchlich Samen benannt), ufw. Woher kommt in dieſem letztern Falle die vitale Einwirkung? Sicherlich aus dem Dunſtkreiſe und aus der Erde uſw. Vitale Einwirkung — leiſtet aber nur — das Lebende ſelbſt; alſo leben — Dunſtkreis, Erde uſw., ſey's auch in minimo nur, es leben dieſe, von Vielen, als anorganiſch betrachteten Körper. Dieß beſtaͤtigt meine ſchon oft wiederholte Anſicht, daß Alles lebe, ſey auch manches nicht phanerobiotiſch, ſondern eryptobiotiſch nur, wie z. B. Dunſtkreis, Erde uſw. So wie es keinen abſo— luten Nullpunct für die Wärme gibt, wenigſtens inner— halb der Graͤnzen unſerer Erſcheinungswelt, eben fo — mag es wohl auch — keinen abſoluten Nullpunct des Le— bens geben an alle dem, das uns erfaßbar iſt. Koͤnnte uns denn auch irgend Etwas erfaßbar ſeyn, d. h. koͤnnte irgend Etwas unſer Bewußtſeyn afficieren, das abſo— lut todt wäre, das dem Selbſtbewußtſeyn durchaus hete— rogen waͤre? 724 Priorität bey Pflanzennamen, von P. M. Opiz zu Prag. Es liegt ſowohl in der Billigkeit gegen unſere Vorgaͤnger, als auch in der Natur einer wahrheitsgetreuen Geſchichte, daß man die Prioritaͤt in Allem gehoͤrig wuͤrdige und ehre. Wo es entweder aus Nachlaͤſſigkeit, aus Nichtkenntniß fruͤher er⸗ ſchienener Schriften, oder aus Eigenliebe geſchehen ſeyn ſollte, daß man die Prioritaͤt eines Namens oder einer Entdeckung nicht ehrte, da wird es wohl erwuͤnſcht ſeyn, wenn man dieß zur Kenntniß des botaniſchen Publicums bringt. Zu wuͤnſchen waͤre aber auch, daß die botaniſchen Schriftſteller ſtets ihre eigenen fruͤheren Werke treulich in den nachfolgenden citieren und ſo ſtets erſichtlich machen moͤchten, was ſchon alt, und was in dem neuen Werke oder der neuen Ausgabe ſich als neu darſtellt. Dieſer Wunſch draͤngt ſich mir beſonders deßhalb auf, weil ich oft bey Sammlung der Materialien fuͤr meinen Nomenclator botanicus in wahre Verlegenheit gerathe, wo dieß nicht beachtet wurde, um ja nicht unangefuͤhrt zu laſſen, was ſich entweder als neue Entdeckung oder als bloßer neuer Name darſtellt. Auch finde ich ziemlich haͤufig bey Citaten noch den Fehler, daß die angezogenen Werke oft mit unrichtigen, oder uͤberſetzten Titeln vorkommen, was gleichfalls zu vermeiden waͤre, da man immer in Allem moͤglichſt wahr ſeyn ſollte. Um nun die Prioritaͤt ſo mancher Pflanzennamen zu ſichern, folgen die nachſtehenden, welche ich zufaͤllig beym Sammeln der Materialien zu meinem Nomenclator botanicus vorfand, und von denen ich von Zeit zu Zeit Nachtraͤge liefern werde, um manchen Namen auf die frühere Priorität des Autors zu— ruͤckzufuͤhren. Wird man ſich den Grundſatz: „Was du nicht willſt, daß dir geſchehe, thue auch Andern nicht“ gehoͤrig einpraͤgen, dann werden ſich derley Faͤlle weit weniger ergeben. Am allerleichtſinnigſten wird hier und da bey den Varietäten vers fahren; denn ſehr viele geben hier Namen, ohne ſich um ihre Vorgaͤnger zu kuͤmmern. Was iſt aber meiſtens die Urſache davon? — weil fie für ihre Sammlungen nur Species acqui⸗ rieren, und Varietaͤten, wenn ſie dieſelben auch von anderwaͤrts empfangen koͤnnten, ganz unbeachtet laſſen. Aber auch bey Va⸗ rietaͤten ſollte man allgemein die Prioritaͤt ehren, und nur dann, wann dieß geſchehen wird, werden unſere botaniſchen Schriften auch in dieſer Hinſicht an geſchichtlicher Wahrheit gewinnen. Moͤchten doch dieſe meine Wuͤnſche nur einigen Anklang fin⸗ den; wenigſtens hoffe ich, wird man fie keineswegs als unbe: ſcheiden und unbillig erkennen. 1794. Absinthium vulgare Mönch meth. 1778. Lamarck ſlor. frang. 2. p. 45. 1. : Avena fatua 6 Pohl fl. boëm. p. 114. 190. . = Lamarck or. frang. 3. p. 610. 3. Avena pratensis ß Pohl flor. boëm. 1. p. 117. 195. 86. = 1778. Lamarck flor. frang. 3. p. 613. 11. . Agathosma Iycopodioides Don gener. syst. 1. p. 789. 42. — 1824. Bartling u. Wendt Beytr. zur Botan. 1. Heft. S. 148. 11. . Agathosma Ventenatiana Don gener. syst. 1. p. 788. 22. — Bartling u. Wendt Beytr. z. Botan. 1. H. S. 161. 17. . Agrostis ramulosa Willd. herb. sec. Schlechtd. Linnaea 6. Bd. 1. H. p. 37. — 1817. Römer et Schult. syst. veg. 2. p. 361. 57. Airopsis involucrata Römer et Schult. system. veg. 2. p. 578. 296. — 1808. Desv. journ. de botan. 1. p. 201. 4. 1809. 1817. 725 1808 1809. 1838. 1838. 1828. 1828. 1828. 4 — Ajuga reptans ß flore albo (Salm-dyeck) hort. dyckens. 1834. p. 9. — 1809. Schultes observ. botau. p. 104. 785. Alopecurus geniculatus ß radice bulbosa. Willd. enumer. 1. p. 87. = 1803. Hornem. suppl. hort. hafn. p. 8. Avena pratensis ß bromoides Peterm. flor. lips. p. 104. 245. — 1827. Wimmer et Grab. flor. siles. 1. p. 64. Avena orientalis ß mutica Peterm. fl. Iips. p. 105. 218. — 1834. Spenner in Schuͤbl. u. Martius Flora v. Wuͤrt⸗ temberg S. 71. 2. Avena pratensis fp alpina Gaud. flor. helv. 1. p. 332. 263. — 1811. Gaudin agrost. helv. 1. p. 315. Avena pubescens y racemo simplicissimo, spiculis alter- nis, pedunculatis. Gaudin for. helv. 1. pag. 334. 265. — 1811. Gaudin agrost. helv. 1. p. 321. Arrhenatherum elatius ß bulbosum Gaud. fl. helv. 1. p. 342. 271. — 1825. Bluff et Fingerh. comp. flor. germ. 1. p. 103. 202. Anoda cristata Schlechtd. Linnaea 11.B. 2.H. p. 210. 1. — 1821. Link enum. 2. p. 208. Anchusa officinalis incarnata Kosteleck. in select. sem. 1840. — 1824. Tau ſch in Flora o. botan. Zeit. 1834. S. 232. Avena flavescens ß major Gaud. fl. helv. 1. p. 337. 267. — 1825. Bluff et Fingerh. comp. fl. germ. 1. p. 11. 216. Avena pratensis ß major. Roth enum. plant. 1. p. 378. — 1825. Bluff et Fingerh. comp. fl. germ. 1. p. 113. 222. . Borreria ferruginea de Candolle prodr. 4. p. 547. 47. — 1828. Schlechtd. Linnaea 3. B. 4. H. 314. Brignolia pastinacaefolia C. Presi. delic. prag. 1. p. 132. — 1815. Bert. iu Desv. journ. 4. p. 76. Bupleurum perfoliatum Mönch method. p. 88. — 1778. Lamarck 1. frang. 3. p. 405. 2. . Barkhausia rubra Hoffmansegg 1. Nachtrag z. d. Verz. d. Pflanzenk. p. 145. — 1794. Mönch method. p. 537. Bidens cernua ß radiata de Cand. prodr. 5. pag. 59. 4. — 1802. Schuhm. flor. sael. 1. p. 237. 691. fl. Cirsium palustre Mönch p. 556. = 1778. Lamarck flor. frang. 2. p. 25. 14. Caryophyllata repens Mönch method. pag. 661. — 1778. Lamarck 1. frang. 2. p. 122. 3. Cephalaria centauroides ß corniculata de Cand. podr. 4. p. 648. 7. = 1824. Coulter memoire sur les Dipsacees p- 26. Cephalaria centauroides ö cretacea de Caud. prodr. 4. p. 648. 7.8. = Coulter memoire sur les Dips. p. 26. (y.) Chamaemelum nobile Mönch method. pag. 605. = 1785. Allion for. ped. 1. p. 185. 673. Chondrilla muralis Mönch method. p. 538. — 1778. La- marck fl. frang. 2. p. 105. 5. Cirsium arvense Mönch method. p. 557. — 1778. Lam. fl. frang. 2. p. 26. 19. Cucumis Melo d reticulatus Kosteleck. select. sem. 1839. = 1828. Seringe mss. sec. de Cand. prodr. 3. p. 301. 1. Cucumis melo ß cantalupa Kosteleck. select. sem. 1839. — 1828. Sering mss. de Cand. prodr. 3. p. 301. 1. . Calamintha montana Hoffmannsegg et Link for. portug. 1. p. 140. — 1778. Lamarck for. frang. 2. p. 396. 8. Chondrilla muralis Mönch method. p. 538. — 1778. La- marck fl. frang. 2. p. 105. 5. 1825. 1825. 1838. 1830. 1778. . Calamintha officinalis Host. for. aust. 2. pag. 128. 1. . Calamintha grandilora Host flor. aust. 2. pag. 129. 2. 726 Convolvulus salvifolius Sieber in Spreng syst. veg. 1. pag. 611. 296. = 1821. Sieder pl. cret. sec. Link enum. 1. p. 203. Convolvulus ellipticus Spreng. syst. veg. 1. p. 613. 331. = 1821. Heyne sec. Roth. nov. spee. plant. p. 113. Cousinia microcephala Fischer et Meyer in Schlechtd. Linnaea 12. B. 1. H. pag. 121. — 1837. Meyer diss. sec. de Cand. prodr. 6. p. 552. 4. . Calamintha nepeta Host flor. aust. 2. p. 130. 4, — 1809. Hoffmannsegg et Link lor. portug. 1. p. 141. . Corchorus japonicus @ flore simplici Willd. spec. plant. 2. P. 2. p. 1218. — 1784. Thunberg flor. japon. p. 227. . Calamogrostis tenella ß Schrad. in Schlechtd. Linnaea 12. B. 4. H. pag. 437. 5. — 1833. Kunth enum. plant. 1. p. 238. 11. 1794. Mönch. method. p. 409. 1794. Mönch method. p. 408. . Dimorphotheca pluvialis Kosteleck. select. sem. h. botan. pragens. 1832. — 1794. Mönch method. p. 688. . Dipcadi serotinum Mönch method. p. 633. — 1791. Me⸗ dicus in Uſteris Annal. d. Botan. 2. Stuͤck S. 13, . Diosma prolifera Spreng. syst. veg. 1. pag. 786. 53. 1824. de Cand. prodr. 1. p. 715. 20. . Diosma vestita Spreng. syst. veg. 1. p. 787. 67. — 1821. de Cand. prodr. 1. p. 715. 22. . Festuca varia ß flavescens Schrad. in Schlechtd. Lin- naea 12. B. 4. H. p. 458. 20. — 1828. Gaudin flor. helv. 1. p. 300. 239. Gardenia florida ß flore pleno de Cand. prodr. 4. p. 379. 1. = 1809. Willd. enum. 1. p. 274. Gentiana centaurium 6 Lamarck 1. frang. 2. p. 295. 25. — 1767. Grim in nov. act. acad. caes. Leopold. carol. 3. p. 285. . Jacea nigra Mönch method. p. 565. — 1778. Lamarck fl. frang. 2. p. 52. 8. . Isolepis acicularis Zink hort. berol. 2. p. 314. 1. — 1823, Schlechtd. fl. berol. 1. p. 36. . Lapathum sanguineum Mönch method. p. 354. — 1778. Lamarck 1. frang. 3. p. 2. 4. . Lapathum hortense Mönch method. p. 354. — 1778. La- marck fl. frang. 3. p. 3. 6. . Lapathum scutatum Manch method. p. 357. = 1778. La- marck fl. frang. 3. p. 6. 18. . Lapathum bucephalopterum Mönch method. pag. 356. — 1778. Lamarck fl. frang. 3. p. 7. 19. . Lilac vulgaris Mönch method. p. 431. — 1778. Lamarck fl. frang. 2. p. 305. . Lactuca viminea C. Presl fl. sicul. 1. p. XXXI. — 1822. Link enum. 2. p. 281. . Linaria hirta Hoffmannsegg et Link 1. portug. 1. p. 246. — 1802. Mönch suppl. method. p. 170. Linaria genistaefolia Willd. enum. hort. berol. 2. p. 641, — 1802. Mönch suppl. method. p. 170. Linaria alpina Willd. enum. 2. p. 641. = 1802. Mönch suppl. meth. p. 170. 1817. 1809. 1830. 1778. 1797. 1799. 1797. pervinca major Mönch meth. p. 463. Medica sativa Mönch meth. p. 116. — 1778. Lamarck fl. frang. 2. p. 585. 6. Malampyrum violaceum Mönch method. p. 440. — 1778. Lamarck fl. frang. 3. p. 556. 5. Mespilus malanocarpa Link enum. 2. pag. 37. = 1816. Besser catal. hort. crem. a. 1816. p. 88. Milium amphicarpon Pursh in Spreng. neuen Entd. 2. p. 50. — 1816. Pursh flor. amer. sept. 1. p. 62. . Myrrhis aurea Borkhausen cat. flor. in Botan. der Comp. Biblioth. Hft. 12—15. S. 271. 425, — 1785. Allion for. pedem. 2. p. 29. 1373. f. 1. Onobrychis sativa Schrank, bair. Flor. 2. S. 275. 1107. — 1778. Lamarck flor. frang. 2. p. 652. 5. . Oxys acetosella Mönch method. p. 48. — 1785. Allioni flor. pedem. 2. p. 88. 1602. Onoclea struthiopteris Swartz inSchrab. Journ. d. Bot. 1. St. 1801. S. 289. = 1793. Roth in Ufteri Annal. d. Botan. 6. St. S. 54. . Polypodium alpinum Wulfen in Jacg. collect. 2. p. 171. 171. — 1778. Lamarck fl. frang. 1. meth. anal. p. 22. Pelargonium marginatum Hoffmannsegg, Verzeichn. der Pflanzenk. S. 49. — 1822. Link enum. 2. p. 189. Papaver flavum Mönch method. pag. 247. — 1778. Lam. fl. frang. 3. p. 173. 7. Pervinca minor Mönch ineth. p. 463. floor. frang. 2. p. 300. 1. 1778. Lamarck 1778. Lamarck fl. frang. 2. p. 300. 2. Phalaris arundinacea ß foliis variegatis Schrader in Schlechtd. Linnaea 12. B. 4. H. p. 425. 5. = 1809. Pohl flor. bo@m. 1. p. 66. 98. 6. Phleum tenue Schrader in Schlechtd. 12. B. 4. H. p. 424. — 1827. Host flor. aust. 1. p. 83. Poa japonica Thunb. sec. Spreng. neu. Entd. 2. S. 68. — 1787. Thunb. flor. japon. p. 51. Poa nemoralis ß Willd. spec. plant. 1. p. 399. — 1753. Linn. spec. plant. 1. p. 69. 16. Podospermum octangulare Kreutzer anthochronol. p. 136. — 1822. Link enum. 2. p. 278. Polypogon monspeliense 8 panicula minori, minus divisa Römer et Schult. syst. veg. 2. p. 325. 1. — 1809. Pohl tent. flor. boëm. 1. p. 69. Polypogon monspeliense ß panicula majore Römer et Schult. syst. veg. pap. 325. 1. = 1809. Pohl tent. for. boem. 1. p. 69. Panicum hordeiforme Willd. enum. 2. p. 1031. — 1784. Thunb. flor. japon. p. 46. t. 9. Ranuncnlus aconitifolius 6 Reichenb. flor. germ. excurs. p. 721. 4585. 6. = 1778. Lam. fl. frang. 3. p. 188. 19. Rosa rubra Lamarck 1. frang. 3. p. 130. = 1493. Ta- bern. hist. 1493. f. 2. Rosmarinus officinalis 8 Willd. spec. plant. 1. pag. 129. — 1778. Lamarck fl. franc. 2. p. 428. 13. Reseda lutea ß Willd. spec. plant. 2. P. 2. pag. 880. — 1778. Lamarck fl. frang. 3. p. 205. Rubia tinctorum 6 Willd. spec. plant. 1. P. 2. p. 604. — 1753. Linn. spec. plant. 1. p. 109. 1. 1830. 1809. 1833. 1827. 1833. 1827. 1838. 1833. 1833. 1816. 1789. 1796. 1796. 1769. 1800. 1789. 1802. 1838. 1833. 1838. 1838. 1794. 1799. 1800. 1794. 1830. 1830. 1830. 728 Scabiosa caucasica ß elegans de Cand. prodr. 4. p. 654. 1. = 1823. Coulter memoir. sur les dipsacees p. 33. Scabiosa columbaria ß Pohl fl. bo&m. 1. p. 133. 214. fl. — 1778. Lamarck fl. frang. 3. p. 352. 18. Sesleria sphaerocephala q coerulea Kunth enum. plant. 1. p. 322. Roth enumeratio plant. german. 1- p. 382. Sesleria sphaerocephala ß albida } = 1817. Römer et Schult. synt. veg. 2. p. 605. 9. — 1817. Römer et Kunth enumer. plant. 1. p. 322. 6. Schult. synt. veg. Roth enum, plant. germ. 1. p.382. 2. p. 605. 10. Setaria scandens Schrader in Schlechtd. Linnaea 12. B. 4. H. p. 429. 2. — 1825. Spreng. syst. 1. p. 305. Seirpus obtusus Link hort. berol. 2. p. 312. 4. — 1809. Willd. enum. 1. p. 74. Scirpus glaucescens Link hort. berol. 2. pag. 312. 5. = 1809. Willd. enum. 1. p. 74. Scirpus palustris 6 minor Baumg. fl. trausylv. 3. p. 319. 2197. — Wahlenb. flor. lapp. p. 14. 21. Secale cereale ß vernum Aiton hort. kew. 1. p. 118. 1753. Linn. spec. plant. 1. p. 84. 1. Secale cereale & aestıvum Borkh. catt. flor. im Botan. d. Comp. Bibl. Hft. 16—18. S. 38. 481, — 1789, Schrank bayr. Flora 1. S. 384. 257. c. f Secale cereale ß hibernum Borkh. catt. flor. im Botan. d. Comp. Bibl. Hft. 16—18. S. 38. 481. = 1789. Schrank bayr. Flora 1. S. 384. 857.ß. Salvia aethiopis Cranz stirp. austr. 4. p. 238. 1. — 1753. Linn. spec. plant. 1. p. 27. 25. Thymus vulgaris ß Willd. 2 — 1778. Lamarck plant. 3. p. 139. flor. frang. 2. p. Aiton hort. kew. 2. p. 313. 3. 392. 3. Tithymalus palustris Mönch suppl. meth. p. 283. — 1778. Lamarck 1. frang. 3. p. 94. 24. Triticum vulgare aestivum Schrad. in Schlechtd. Linnaea 12. Bd. 4. H. p- 465. 1. Kunth enum. plant. 1. p. 438. 1. Triticum polonicum & aristatum Schrader in Schlechtd. Linnaea 12. B. 4. H. p. 465. 4. = 1827. Link hort. berol. 1. p. 28. 51. Triticum polonicum 6 submuticum Schrad. in Schlechtd. 12. B. 4. H. pag. 465. 4. — 1827. Link hort, berol. 1. p. 28. 51. Tamarindus decandra Mönch method. pag. 123. — 1778. Lamarck fl. frang. 3. d. 74. 2. Tournefortia serrata ß Willd. sp. pl. 1. P. 2. p. 781. — 1753. Linn. spec. plant. 1. p. 140. 1. Tournefortia humilis Pers. syn. plant. 1. pag. 165. 7. = 1753. Linn. spec. plant. 1. 145. 5. Urtica minor Mönch suppl. meth. p. 352. = 1778. Lam. fi. frang. 2. p. 194. 4. ai Valerianella truncata de Cand. prodr. 4. p. 627. 13. — 1826. Reichenb. sec. Betcke Valerianell. p. 22. 15. Valerianella turgida de Cand. prodr. 4. pag. 626. 6. = 1826. Steven sec. Betcke Valerianell. p. 14. 6. Valerianella costata de Cand. prodr. 4. pag. 626. 6. 1826. Steven sec. Betcke Valerianell. p. 11. 2. = 1819. Presl fl. czechic. p. 29. Veronica spuria Üranz stirp. aust. 4. p. 335. 3. — 1753. Linn. spec. plant. 1. p. 10. 2. ö 1840. Vincetoxicum medium Kosteleck. select. sem. h. bot. bo&m. 1840. = 1802. Mönch 1809. Hoffmannsegg et Link flor. portug. 1. Suppl. meth. pP. 382. p. 313. . Pohl tent. flor. boèm. 1. p. 238. Annals of Nat. History conducted by W. Jardine, P. Selb, Johnston, W. Hooker, Rich. Taylor. London. 8. New Series. (Fortſetzung Iſis 184. IX. 683.) Band II. Nr. XI. Jänner 1839. S. 323. L. Jenyns: Bemerkungen uͤber einige Spitz— maͤuſe, welche Ogilby aus Deutſchland gebracht hat 1837. Es waren 14 Stuͤck aus 5 Gattungen aus der Gegend von Frankfurt, welche ich mit den brittiſchen verglichen habe, nach Duvernoys Abhandlung. 1. Sorex araneus: Gebiß ganz, wie es D. beſchreibt, außer daß die oberen mittleren Schneidzaͤhne ſich nicht an ihren Enden beruͤhren; Schnauze wie beym engliſchen Sorex tetragonurus, aber deutlicher ausgerandet, und die Ohren groͤßer; Schwanz eben fo lang, aber faſt rund und mit langen weißlichen, zer— ſtreuten Haaren zwiſchen den kuͤrzern; Farbe roͤthlichbraun, unten gelblichgrau. Länge 2“ 91", Schwanz 1’ 6, Kopf bis zum Ohr 112%. = S. dm: Zwey Alte und vier Junge; mittlere Schneid— zuͤhne oben, weniger gebogen als bey vorigem; zweyter und drit— ter verhaͤltnißmaͤßig kleiner; Schwanz kuͤrzer; Faͤrbung dunkler, unten blaſſer und ſilbergrau, ſcharf begraͤnzt; Laͤnge 3“, Schwanz 1, 2% Kopf bis zu den Ohren 10, Iſt ſicherlich vom vorigen verſchieden. 3. Amphisorex tetragonurus. Zwey Stuͤck ganz gleich dem unferigen. Laͤnge 2“ 11“, Schwanz 1“ 53“. 4. A. labiosus n., dem vorigen verwandt, ziemlich wie So- rex cunieularius Bechstein, welchen ich irrig für einerley mit S. tetragonurus gehalten habe. Zwey Exemplare, jung, verſchiedenen Geſchlechts. Schnauze breiter vor den Augen als bey A. tetragonurus, und ſtumpfer; Kopf laͤnger und um die Lippen mehr angeſchwollen, Schaͤdel und Gebiß ganz gleich; Fuͤße breiter und ſtaͤrker; Klauen laͤnger, gut zum Delben, Schwanz behaart; Faͤrbung gleich, unten etwas dunkler. Laͤnge 2% 64, Kopf 113“, Schwanz 1“ 8, Schnauze bis zum Ohr 143. 5. A. pygmaeus. Ein Stüd, kleiner, ſchlanker; Schnauze länger und dünner; Schnurrhaare ſehr lang; Gebiß wie bey S. rusticus, der fünfte Schneidzahn oben ſichtbar von außen; Dh: ren freyer als bey S. tetragonurus, und die Fuͤße duͤnner; Borften über den Klauen länger, die letzteren ſcharf und krumm; Schwanz etwas dick, rundlich und gut behaart, mit einem 2““ langen Pinſel; oben roͤthlichbraun, unten graulichweiß ins Nöth- liche, Lippen und Fuͤße weiß, Schwanz oben fuchsroth, unten blaſſer. Länge 2“ 22, Kopf 94, Schwanz 1“ 4", Schnauze bis zum Ohr 12”. Gloger hat dieſe Gattung aufgeklärt (Leop. Verh. XIII. 2. S. 481. T. 25.). Iſt einerley mit S. exilis Gmelin. 3 Seitdem habe ich den Aufſatz von Nathuſius erhalten. Er nimmt nur zwey Amphisorex an; wahrſcheinlich haͤlt er S. labiosus für tetragonurus, wogegen ich nicht weiter ſtrei— ten will. S. tetragonurus ſcheint Linne's Sorex vulgaris Iſis 1844. Heft 10. f 730 zu ſeyn (Fauna suecica), S. araneus in der zweyten Aus: gabe. Nathuſius will den erſten Namen behalten und te- tragonurus fallen laſſen: dann muß man auch den Namen Common Shrew dem S. rusticus nehmen und dieſer Gattung geben, welche bey uns und wohl in ganz Europa bey Weitem die gemeinſte iſt. S. 329. W. Hooker: Zwey neue Orchideen aus Par— kers Sammlung aus Guyana. Taf. 15. 17. Pleurothallis aristata t. 16. Stelis foliosa t. 17. Cha⸗ racter und Beſchreibung. S. 337. W. Thompſon: Über das Bruͤten von Sco— lopax rusticola in Irland. Pennant ſagt ſchon vor 70 Jahren, daß dieſe Schnepfe bruͤte in England in einem Walde bey Tunbridge, aber nicht im Norden; Latham deßgleichen, ſo wie mehrere andere; auch in Northumberland. Das vermehrt ſich in der neuern Zeit; auch in Irland, wo man von einem frühern Bruͤten nichts weiß. Seit zehn Jahren ſieht man aber dieſe Schnepfen im Sommer. 1834. fand man ein Neſt im April mit 4 Eyern unter einer Haſelſtaude auf etwas Moos und Gras in der Grafſchaft Antrim. Der bruͤtende Vogel ließ bis auf einen Schritt ans Neſt kommen. Ende May 1837. fand man ein Neſt unter Geſtraͤuch mit halb fluͤggen Jungen, welche wie ein Kind ſchrieen; wieder ein anderes mit 4 Eyern in demſelben Jahr. 1835. fand man eines in der Grafſchaft Down wie ein Repphuhnneſt auf feuchtem Boden an der Wurzel einer Laͤrche mit 4 Eyern; man konnte bis auf einen Schuh ſich naͤhern. Die Jungen verließen es gleich nach dem Ausſchliefen und wurden nicht mehr an der Stelle geſehen, als bis ſie fliegen konnten. Das Maͤnnchen blieb während des Bruͤtens zwölf Schritte vom Neſte. Um dieſelbe Zeit ſah man ſchon andere Junge fliegen. Die Alten ſchreyen im Fruͤhjahr auf dem Zuge nach Norden Hiſp, und kommen zuruͤck, wenn man dieſen Ton nachahmt; zur Bruͤtzeit auch noch waap waap — wiip wiip, beyde Geſchlechter. Nun fliegen ſie auch anders als im Maͤrz, nur langſam. ü 1837. fand man 3 Neſter im Tullamore-Park, Grafſchaft Down; das erſte im April im Schnee, unter Geſtraͤuch, 20 Schritt von einem vorjährigen, alle mit 4 Eyern, welche ſchon im April auskamen; alle Neſter in Daͤllen, mit etwas Gras und Laub. Um die Menſchen von den Neſtjungen abzuhalten, taumeln die Alten herum, als wenn ſie verwundet waͤren. Sind bloß Eyer darinn, ſo flattern ſie ab und ſetzen ſich in der Naͤhe. Die Jungen ſchon von Dunen bedeckt, ſchwarz gefleckt wie die Alten, rahmfarben, wo dieſe braun. In der Regel enthalten die Neſter 4 Eyer und die Jungen erſcheinen in der Mitte Aprils. Im Juny hört man eine Menge fliegen nach Sonnenuntergang. Man ſagt, die vermehrte An— pflanzung von Waͤldern ſey Urſache, daß ſie ſich bey uns haͤu— figer einfinden. Es mag aber noch andere Urſachen geben. S. 348. Charles Babington: uͤber die Botanik der Channel-Inſeln Guernſey und Jerſey. Ein Verzeichniß von 23 ſeltenen Pflanzen. Nr. XII. Hornung 1839. S. 385. W. Harvey: uͤber zwo neue Gattungen einer ſuͤdafricaniſchen neuen Sippe unter den Rhizantheen. T. 19. 20. Der Verfaſſer konnte Richards Arbeit und Endlichers Meletemata botanica nicht vergleichen, und meynt daher, ſeine Sippe koͤnnte zu des letztern n gehoͤren: aber beyde 46 U 731 find verſchieden, und ich laſſe daher deſſen Namen Mystropeta- lon nach der loͤffelfoͤrmigen Geſtalt der Bluͤthenlappen ſtehen; ſcheint zu den Balanophoren zu gehoͤren, wozu wahrſcheinlich auch Thunbergs Phelypaea sanguinea (Cytinus Jussieu, Hypolepis Persoon), welche uͤbrigens zweyhaͤuſig iſt mit ſechs— lappiger Bluͤthe, kurzem Griffel und kopffoͤrmiger Narbe. Mystropetalon: Bluͤthen einhaͤuſig in dichten Aehren, die Staubbluͤthen bilden die obere, die Samenbluͤthen die untere Haͤlfte. Unter jeder Bluͤthe drey Deckblaͤtter, das vordere frey, die zwey ſeitlichen verbunden. Staubbluͤthen: Bluͤthe dreytheilig, Lappen ſpatel- und nagel— foͤrmig, die zwey hintern verbunden. Zwey Staubfaͤden gegen— uͤber und am hintern Lappen der Bluͤthe zuſammengeneigt, aber nicht verbunden; Beutel ſchwebend, zweyfaͤcherig, laͤngsklaffend; Staub wuͤrfelfoͤrmig mit rinnigen Kanten; Groͤps verkuͤmmert und ſehr klein. Samenbluͤthen: Bluͤthe faſt kugelfoͤrmig oder roͤhrig, drey— zaͤhnig, oben und abfaͤllig. Torus ? fleiſchig, becherfoͤrmig, um den Grund des Groͤpſes ausgebreitet, aber mit demſelben nur durch eine Centralſpitze verbunden, endlich abfallend mit dem Groͤps, an dem er hängen bleibt. [Sollte heißen: der Eyerſtock ſpitzt ſich unten zu wie ein Kreiſel und ſteckt mit die— ſer Spitze in dem becherfoͤrmigen Torus.] Groͤps elliptiſch, am Grunde verduͤnnt, enthaͤlt eine fleiſchige Maſſe (ohne unterſcheid— bare Samen 21). Frucht klafft nicht, elliptiſch mit einem ſehr duͤnnen, ſaftigen Pericarpio und cruſtenartigem Endocarpio, enthaltend eine unbeſtimmte Zahl winziger Sporulae, in welche 10 die ganze fleiſchige Maſſe des Groͤpſes aufgeloͤſt zu haben cheint. 5 1. M. thomii. Vordere Deckblaͤtter (Bracteae) laͤnglich und ziemlich breit (in Anthesi), ein Drittel laͤnger als das ſeit— liche, Saum der Lappen der Staubbluͤthe lanzetfoͤrmig; Sa— menbluͤthe faſt kugelfoͤrmig und ſtumpf dreyzaͤhnig; T. 19. Beym caledoniſchen Bad am Vorgebirg der guten Hoffnung. Strunk dick und fleiſchig, dicht bedeckt mit ſchmalen, ſtumpfen und glatten Schuppen, die oberen oft baͤrtig am Ende, die uns terſten bisweilen verlaͤngert und manchmal alle ſo; Aehre ſehr dicht, 3 bis 4“ lang und ſtumpf. Nach der Abbildung 13“ dick, der Strunk darunter eben fo lang, aber nur halb ſo dick. Beſchreibung umſtaͤndlich: Griffel ſehr lang; Frucht gelb mit rothen Dupfen, die Bluͤthe roth, Becher weiß, ſowie der Inn— halt des Groͤpſes, reife Frucht etwas fleiſchig [nach der Ab: bildung wie eine Exbfe], dunkel weinroth, enthält Myriaden von kleinen, weißen, zelligen Koͤrperchen, worein ſich die flei— ſchige Maſſe des Groͤpſes aufgeloͤſt hat. Vorderes Deckblatt der Staubbluͤthen roth, mit gelben Raͤndern, Bart hochgelb; ſeit— liche Deckblaͤtter an der Spitze dunkelroth, unten blaß, Bluͤthe braunroth, Nagel gelb. 2. M. polemanni. Vorderes Deckblatt (Bractea) ſpatelfoͤr⸗ mig, mit einem ſchmalen Nagel, Saum des Lappens der Staub— bluͤthe elliptiſch und ſehr ausgehöhlt, Samenbluͤthe roͤhrig und dreyſpaltig. T. 20. Bey Hoouw Hoch-Paß am Vorgebirg der guten Hoffnung. Faͤrbung wie bey der vorigen, aber die Bluͤthen viel glaͤn⸗ zender, carminroth; Baͤrte der Deckblaͤtter hochgelb. — Das Ganze und die Theile ſind abgebildet. S. 388. E. Newman: uͤber die Synonymie von Pas- sandra. Sind wahrſcheinlich holzfreſſend wegen ihrer nieder— gedruͤckten Geſtalt und der Aehnlichkeit mit Cucujus. Aufent⸗ 732 halt: Gambia, Vorgebirg der guten Hoffnung, Sumatra, Java, Carolina, Cuba, Braſilien. Mein Hectarthrum curtipes aus Weſtafrica iſt nahe ver- wandt, ſowie Weſtwoods Catogenus (Cucujus rufus) und Perty's Isonotus. Zu Catogenus gehört Hope's Anisoce- rus, aber nicht Isocerus Illiger, welcher — Parandra. 1. Passandra: Character. P. sex striata. Beſchrieben. Sierra Leone. P. columbus m. Braſilien. P. fasciata. Cuba. 2. Hectarthrum curtipes m. Senegal. H. gigas (Cuju- cus). Guinea. H. brevifossum m. Java. H. trigeminum m. H. heros (Cucujus). Sumatra. H. bistriatum (Pas- sandra). Java. H. gemelliparum m. Senegal. H. semi- fuscum m. H. ruſipenne (Cucujus). 3. Catogenus (Isonotus, Anisocerus) carinatus m. Vor- gebirg der guten Hoffnung. C. castaneus (Isonotus). Bra⸗ ſilien. C. rufus (Cucujus). C. puncticollis n. Nordamerica. C. decoratus, in Chiloe. 4. Omma n. stanleii. Auſtralien. 5. Cupes leucophaeus. Vorgebirg der guten Hoffnung. Die meiſten aus Hope's Sammlung; characteriſiert und be— ſchrieben. S. 399. H. Giraud: uͤber das Daſeyn einer dritten Haut, nebſt andern Dingen im Bau des Bluͤthenſtaubes. T. 18. Bey Fritillaria meleagris, Lilium martagon, Crocus ver- nus, Polemonium caeruleum, Antirrhinum majus. Der Herausgeber ſetzt hinzu, daß Fritzſche dieſe dritte Haut ſchon entdeckt habe, und bey manchen eine vierte. ©. 402. W. Thompſon: Beobachtungen uͤber einige brit- tiſche Fiſche. T. 16. 1) Monochirus. Ich habe von Parnell Hanmers Red- backed Floun- der (deſſen Ausgabe von Pennants brittiſcher Zoologie 1812. III. T. 48.) bekommen und ſeinen M. minutus. Den erſten M. ahnte ich in Donovan's Variegated Sole (British Fishes t. 117.), welcher 1807: auf dem Markte von London gekauft wurde; er ſey im Fruͤhjahr gemein bey Ply— mouth. Scouler erwaͤhnt einer Solea variegata von Roth⸗ ſay auf der Inſel Bute (Mag. nat. Hist. V.); nach Je⸗ nyns und MYarrell auch bey Weymouth und Cornwallis. Parnell beſchreibt M. minutus von Brixham (Mag. Zool. I.) als verſchieden von der Red- backed Sole (M. lingula); ich kuͤrzlich zwey von Irland. 1. Einerley find Dono vans, Varreils und Scoulers, Variegated Sole mit meiner Solea variegata; zweifelhaft, ob auch Riſſo's M. pegusa, welche nach der großen Ruͤckenfloſſe eher eine Solea iſt. M. variegatus: Bruſtfinnen eine Viertels-Kopflaͤnge; Schup⸗ pen der Seitenlinie 85; Ruͤcken- und Steißfloſſe getrennt von Schwanzfloſſe. 2. Solea lingula, M. minutus, S. lingula rondeletii (M. linguatulus) ſind einerley. Jenyns hat ſeine Abbildung nach Hanmer's Red- backed Flounder malen laſſen; unrecht. Iſt S. parva s. lingula rondeletü, copiert von Geßner lib. IV. p. 669., Aldrovand p. 237. und Willughby p. 102. T. F. 8. F. 1. Ich habe 3 Stuͤck erhalten, 3—33“ lang, eines mit dem Umriß der Solea vulgaris; beyde andere viel ſchmaͤler; wie Rondelets, auch die Lage der Seitenlinie wie bey den zwey andern: die Seitenlinie entſpringt weit uͤber“ der Mitte, ſenkt ſich nachher und laͤuft in der Mitte fort. 733 Färbung roͤthlichbraun, klein geſprenkelt mit dunklern Schatten, und die rundlichen, dunkelbraunen und weißen Flecken an Sei: tenlinie und Leib etwas mehr einwaͤrts an der Wurzel der Ruͤcken— und Steißfloſſe. Zu Brixham in Devonſhire wird er in Zug— netzen das ganze Jahr gefangen, an Irland im Juny, Auguſt und October. Wird fuͤr eine mittelmeeriſche Gattung gehalten. M. linguatulus. Obere Bruſtfloſſe eine Viertels-Kopflaͤnge; Schuppen der Seitenlinie 70; manchmal ein ſchwarzer Strahl in Ruͤcken⸗ und Bauchfloſſe. Alle brittiſchen Monochiri fanden ſich an der Suͤdkuͤſte. Hanmers Red- backed Flounder unterſcheidet ſich von M. linguatulus durd) die längere Bruſtfloſſe (ein Viertel des Kopfs), die kleinern Schuppen (85 in der Seitenlinie) und die deutlichen ſchwarzen Flecken theils am Leibe, theils an Ruͤcken— und Steißfloſſe. (Bey Solea lingula nur am Leib und nur 1“ breit), gleicht M. variegatus (3“ lang) in der Länge der Bruſtfloſſen, Zahl der Schuppen und in der allgemeinen Ge— ſtalt; unterſchieden auffallend in der Farbe; Hanmers Fiſch hellrothbraun, 63“ lang, Parnells 84“, Parrells 5, Do: novans 9, alle gleichfoͤrmig geſchaͤckt. M. linguatulus hat an einer Schuppe aus der Seitenlinie 21 Zähnchen; eine andere darunter 22 und 2 kleinere; eine dritte von einer andern Stelle 22; Geſtalt verſchieden. Bey M. minutus an zwey Schuppen auf der Seitenlinie 22 ſtarke Zaͤhnchen, mit Spitzen dazwiſchen; Geſtalt verſchieden. Bey M. variegatus zwey Schuppen, neben der Seitenlinie nur 10 und 13 Spitzen, vielleicht wegen der Kleinheit. Von Par nells kleinerem Red-backed Flounder eine Schuppe aus der Seitenlinie 19 Zaͤhnchen, aus der dritten Reihe 18. 2) Kleiner Fiſch, verwandt der Ciliata glauca Couch, und Gadus argenteolus Montagu. t. 16. f. 1. 2. 3. Beym Fiſchen im July an der Grafſchaft Down, 16 Faden tief, ſtiegen kaum Zoll lange Fiſchlein herauf und ſanken mie der während einer ganzen Stunde: Ruͤcken dunkel, Seiten fil- berglaͤnzend; ſehr fehnell; wurden mit einem Netz von Canevas wie kleine Meduſen gefangen und mahnten an Ciliata glauca, aber die großen, pechſchwarzen Bauchfloſſen widerſprachen. Der Fiſcher kannte fie nicht. Neun Stuͤck. Leib laͤnglich, Bauch vorragend, keine Baͤrtel, auch unter der Linſe. Groͤßtes Stuͤck 103“ lang; Oberkiefer laͤnger, in bei⸗ den ſtarke und ſpitzige Zähne, Kopf uͤber ein Viertel der Laͤnge, Augen ein Drittel der Kopflaͤnge; Deckel am Grunde abgerun— det; erſte Ruͤckenfloſſe beginnt uͤber dem Deckel, ſehr nieder, Strahlen, wenigſtens 25, dick und ſtumpf; zweyte Ruͤckenfloſſe gleich dahinter, vor dem Ende der Bruſtfloſſen, ungleich hoch, geht bis zur Wurzel der Schwanzfloſſe, 50 Strahlen. Bruſt— floſſe 4 der Länge, abgerundet, 20 Strahlen; Bauchfloſſe hoch geek, beginnt etwas vor den Bruſtfloſſen, am Ende vier eckig, 1 der ganzen Länge, reicht bis zum After, 6 Strahlen. Afterfloſſe bis zur Schwanzfloſſe 40 Strahlen. Die Schwanz—⸗ floffe laͤnglich, 3 der ganzen Länge (ohne dieſe Floſſe), etwas abgerundet, 30 Strahlen; Kiemenſtrahlen etwa 7; After mit- ten zwiſchen Schnauze und Schwanzwurzel. Farbe ſchwarz und gruͤn, mit goldgelben und ſchwarzen Flecken; Deckel, Seiten und Bauch ſilberglaͤnzend; alle Floſſen blaß; letztes Drittel der Bauchfloſſen pechſchwarz; Augenſtern ſilberig. Mein Exemplar von Strangford, Grafſchaft Down, zeigt keine Baͤrtel oder Wimpern an den Kiefern, wie C. glauca von Cornwall, welcher 17“ lang war; Bauchfloſſen 4 der Laͤnge, beym engliſchen und deſſen laͤngſter Strahl faferig 734 geendigt, mithin die Floſſe zugeſpitzt; bey den meinigen gerade abgeſtutzt und am Ende pechſchwarz, dort durchaus blaß. Stellt man Ciliata glauca et Motella quinqueeirrata von gleicher Größe zuſammen; ſo zeigt ſich der Unterſchied ſehr groß, beſonders in der matten Faͤrbung des letztern gegen das Silber des erſtern, deſſen Bau auch viel zarter iſt als bey Motella; hier der Deckel aͤußerlich ungetheilt wegen des fleiſchigen Ueber: zugs, bey C. glauca die Linie zwiſchen Deckel und Vorderdeckel ſehr deutlich, beide ſilberig und hart; Schnauze kuͤrzer, Maul kleiner; anders geſtaltet als bey Motella et Clupea, hat aber viele ſcharfe und krumme Zaͤhne in beiden Kiefern; Rachen in einer Linie mit dem erſten Drittel des Auges; der von quinque- cirrata mit deſſen hintern Rand; dort keine Poren an der hin— tern Linie des Deckels wie hier, aber dort iſt eine Reihe auf der Oberlippe; Bauch bey C. glauca ſehr conver, nicht fo bey Motella. Couch machte die neue Sippe Ciliata, welche ſpaͤter als Motella erſchien; hat Kennzeichen von Clupea et Motella, gleich jener im Silberglanz, der bey den Gaden matt iſt, und ſtirbt auch ſo faſt augenblicklich, Motella nicht; Geſtalt aber hinter dem Kopfe wie bey Motella; eben ſo die Cirri. Ich halte ſie daher fuͤr eine eigene Sippe, wofuͤr aber der Name Ciliata nicht ſchicklich iſt; daher nenne ich ſie Couchia: Leib verlaͤngert, hinten zuſammengedruͤckt. Erſte Ruͤckenfloſſe wie bey Motella ſehr nieder aus weichen Strahlen durch keine Haut verbunden; Bruſt und Bauchfloſſen hoch ein- gefuͤgt; zweyte Ruͤcken-und Steißfloſſe lang; Theilungen des Deckels auswendig ſehr deutlich. C. minor, Lesser Mackerel Midge: Oberkiefer laͤnger: Bauchfloſſen lang, 4—1 Kopflaͤnge; ſchwarz am Ende; Seiten ſilberig. Das Exemplar von Strang⸗ ford. Vom Mangel der Cirri ſage ich 15 weil ein beſſeres Auge ſie noch entdecken kann. T. 16. F. 1 Gadus argenteolus f. 16. f. 2. von Montagu (Werne- . rian Mem. l. p. 449.), muß hier erwähnt werden, ſey verwandt dem Three -bearded Cod (Gadus mustela) in den meiſten Dingen, aber unterſchieden in Kopf und Faͤrbung. Die Fiſcher nannten ihn White bait (Clupea alba), was alſo beweiſt, daß er wie eine Clupea ausſieht. Bey Vergleichung mit C. glauca et Motella quinqueeirrata entſchloß ich mich, beide wieder ſippiſch zu trennen, und deßhalb mögen C. glauca et G. argenteolus zu der hier aufgeſtellten Sippe gehoͤren. Nach Montagu ſey G. argenteolus ſilberglaͤnzend, der Rüden blau und dunkelgruͤn; G. mustela aber vom kleinſten bis zum 17“ langen aͤndere die rothbraune Farbe nicht, nur werde er mehr roth, und bey 6 bis 7“ bekomme er Flecken. So habe ich es aber auch bey Motella quinqueecirrata geſehen. Vergleicht man die Beſchreibung von G. argenteolus (f. 2.) mit C. glauca (t. 15. f. 3.), ſo bemerkt man die auffallendſte Gleichheit in Geſtalt und Faͤrbung; nur habe G. argenteolus nicht mehr als 3 Cirri, zwey vor den Naſenloͤchern und einen an der Haut. Das kann mich aber nicht beſtimmen, beide zu trennen, weil man leicht zwey Cirri uͤberſehen kann. (Ich habe mein Exemplar von Strangford zween Freunden zum Un— terſuchen gegeben, welche auch keine Cirri ſehen konnten weder durch die Linſe, noch das Microſcop. Das Vorkommen von G. argenteolus et C. glauca ſpricht auch fuͤr dieſe Anſicht, jener an Devonſhire, dieſer an Cornwallis. Ich vereinige daher beide Fiſche unter dem Namen C. argenteola; Oberkiefer länger, 5 Cirri, vier am Ober-, einer am Unterkiefer; Bauchfloſſen maͤßig 6 bis 4 Kopflänge) und weißlich. Seiten filberig. 735 3) Ueber die Gleichheit von Trigla eueulus Bloch et gurnardus autorum und Über zwey Gobii. Parnell hält Trigla euculus (Tr. blochii Farrell) nur fuͤr das Junge von Trigla gurnardus. Er beſitzt dieſe Fiſche von allem Alter; ich auch. T. eueulus. 1. Ein Stuͤck 22“ lang; roth, mit einem ſchwarzen Flecken oben an der erſten Ruͤckenfloſſe, vom dritten bis zum fuͤnften Strahl. Einige Zaͤhnchen nur am erſten Ruͤckenſtrahl; alle Schuppen am Ruͤckgrath ganz, hinten mit einem Stachel; Schup⸗ pen der Seitenlinie nicht gekerbt, haben aber hinten eine Reihe krummer Stacheln. 2. und 3. Laͤnge 3 und 33“; ſchwarzer Flecken eben fo und die Schuppen des Ruͤckgraths, aber keine Zaͤhnchen am Ruͤcken⸗ ſtrahl von Nr. 2.5 Nr. 3. fehlerhaft. Zwiſchen T. eueulus et T. gurnardus. 4. Länge 7“; dunkelgrau, ſchwarzer Flecken auf der erſten Rüͤckenfloſſe; zwey vordere Schuppen des Ruͤckgraths ſchwach gezaͤhnelt, die andern einfach; vordere Schuppen der Seitenlinie 1“ weit gekerbt, übrige wie Nr. 1 — 3.5 erſter Ruͤckenſtrahl gezähnelt in größerer Ausdehnung als Nr. 1. 5. Laͤnge 9"; Maͤnnchen, graulichroth, ſchwarzer Flecken, nur einige vordere Schuppen des Ruͤckgraths ſchwach gezaͤhnelt; vor⸗ derer Theil jeder Schuppe der Seitenlinie gekerbt, aber jede in einen krummen Stachel geendigt; erſter und zweyter Ruͤcken⸗ ſtrahl gezaͤhnelt; Spitzen am erſten vermehrt. T. gurnardus. lt, 6. Länge 11“; Weibchen, ſchwaͤrzlichgrau, ſchwarzer Flecken, alle Ruͤckgrathſchuppen gekerbt, Spitzen aufrecht; alle an der Seitenlinie gekerbt, manche Schuppen endigen in einen krum⸗ men Stachel; drey vordere Ruͤckenſtrahlen gekerbt. 7. Ränge 112“ Maͤnnchen, graulichroth, ſchwarzer Flecken, alle Nuͤckgrathſchuppen gekerbt und die meiſten mit dem krum⸗ men Endhaken; alle Schuppen der Seitenlinie gekerbt und ge— ſtachelt, mit Ausnahme des vordern Zolls; nur erſter und zwey— ter Ruͤckenſtrahl koͤrnig. i 8. Länge 135“ ſchwaͤrzlichgrau, mit blaßrothem Schein; erſte Ruͤckenfloſſe dunkel (dusky), Ruͤckgrathsſchuppen gekerkt, die Spitzen aufrecht; alle Schuppen der Seitenlinie gekerbt, viele an den hintern zwey Dritteln mit einem Stachel; die drey erſten Rückenſtrahlen ganz koͤrnig, vierter und fuͤnfter zum Theil. 9. Laͤnge 133“; Weibchen, dunkelgrau und gelb geſchaͤckt, Rüͤckenfloſſe ſchwärzlich, dunkler an der Stelle des ſchwarzen Fleckens, alle Ruͤckgrathsſchuppen gekerbt, Spitzen aufrecht; Sei⸗ tenſchuppen wie bey Nr. 8. Erſter und zweyter Schuppenſtrahl faſt ganz koͤrnig, dritter und vierter nur in der Mitte. 10. Länge 14“; Weibchen, grau, mit Gelb geſchaͤckt; erſte Ruͤckenfloſſe mit einem ſchwarzen Flecken; Ruͤckgrathsſchuppen und der Seitenlinie wie bey Nr. 9.; vier vordere Ruͤckenſtrah— len koͤrnig, fünfte in der Mitte. 11. Länge 15“; Weibchen, dunkelgrau, mit Gelb geſchaͤckt. Erſte Ruͤckenfloſſe ziemlich dunkel (Alle nach dem Leben, mit Ausnahme von Nr. 1 — .), Schuppen des Ruͤckgraths und der Seitenlinie wie Nr. 10. Drey vordere Ruͤckenſtrahlen ganz £örnig, vierte und fünfte über die Hälfte, ſechſte an einer Seite. Nr. 6., mit der Laͤnge von 11“, war viel dunkler als die drey letzten. T. cuculus geht mithin allmaͤhlich in T. gurnardus über, und die Körner erſttecken ſich über alle Strahlen der erſten Rückenfloſſe, nicht bloß über die drey oder vier erſten. 736 Die rothe Farbe des Cuculus gehört keinem beſtimmten Alter an. Ich habe roͤthliche geſehen von 22 bis 124". Man kann ſagen, es liege ein rother Schein auf der grauen Farbe des Ruͤckens und den Seiten bey gurnardus; die untern Theile ſatt roſenroth, die Floſſen mit roͤthlichen Zeichen. Die Bruſt— floſſen ſind in der Jugend groͤßer; bey ſehr großen erſtrecken ſie ſich oft bis zum After. Der Grey-Gurnard iſt gemein an der iriſchen Kuͤſte und heißt Knoud, wird im Sommer und Herbſt gefangen, kommt bisweilen auf den Markt zu Belfaſt vom März; bis zum Octo— ber; nur fuͤt die Armen. Der Koͤder ſind Sandaale und Talg. Im Magen Cruſtaceen und kleine Fiſche von Silberfarbe, wie Ammodytes et Clupea. Aus dem Waſſer laͤßt er vor dem Tode einen ſchnurrenden Ton hoͤren, wie die andern; daher der Name Piper für T. lyra. Gobius niger Cuv. et Val.? et G. britannieus Thompson. G. niger Montagu et Jennyns. Zuerſt hatte ich von der erſten Gattung nur ein Stuͤck von der Bucht bey Galway; nun zwey andere von Galway und Cork. G. niger Cup.? G. britannicus. Zaͤhne in den aͤußern Reihen Nicht viel größer und wie die beider Kiefer viel groͤßer als die innern grad und abgeſtutzt. andern und einwaͤrts gebogen. Schuppen klein, mit langen Schuppen ziemlich groß. Wimpern am freyen Rand. D. 6 - 16. P. 20. V. 5. D. 6 — 14. P. 18. V. 145. A. 13. C. 14. und einige kurze. A. 12. C. 15. und einige kurze. In der Ruͤckenfurche und der Kieferlaͤnge iſt wenig Unter: ſchied; beider Kiefer gleich lang. Der größte Gobius niger 3“ 2“. G. britannicus 3%. Seitenlinie beider undeutlich; Schuppen der Seitenlinie etwa 10 mehr bey G. niger, etwa 55, hier 45; kammartige Strei⸗ fen auf den Schuppen bey beiden. Der Hauptunterſchied liegt in den Zaͤhnen; bey G. niger viel groͤßer, hakenfoͤrmige 16 in der aͤußern Reihe oben und unten, keine auf Scharbein und Zunge; bey G. britannicus viele cardenfoͤrmige Zähne in beiden Kiefern und auf dem Scharbein, keine auf der Zunge. Ruͤcken⸗ floſſen anſtoßend bey beiden; zweyte hoͤher bey G. niger; bey G. britannicus nur die zwey oder drey laͤngſten Strahlen gleich denen der zweyten. G. piger ſchwaͤrzlich oder dunkel; G. britan- nicus viel heller und mehr geſchaͤckt mit Gelb und braun, be⸗ ſonders oben; Seitenlinie ſchwarz geduͤpfelt; Bauch gelblich. 4) Crenilabrus multidentatus Thompson = Labrus pusillus Jenyns. Yarrell ſchickte mir nach Belfaſt fein einziges Stuͤck von Labrus pusillus, wornach die Beſchreibung von Jenyns, 24 lang. C. multidentatus (4 Pollices). Zaͤhne zahlreich und groß, oben zwey Reihen, unten eine; hier 26 Zaͤhne, dort 20 in der aͤußern Reihe. Oberkiefer laͤnger. Farbe in Weingeiſt ſehr blaß, gruͤnlichbraun auf dem Ruͤcken, olivengruͤn an den Seiten, unten blaſſer; an den Seiten dunk— lere Laͤngsbaͤnder durchaus; drey ſchwaͤrzliche Flecken, wovon einer L. pusillus. Zaͤhne maͤßig, kegelfoͤrmig, re⸗ gelmaͤßig, 16 oder 18 in jedem Kiefer. Beide gleich. Farbe in Weingeiſt gelblich: braun, mit unregelmaͤßigen, roth— braunen (fuscous) Querbaͤn⸗ dern; Ruͤckenfloſſe unregelmäßig, eben ſo gefleckt; Schwanzfloſſe hellbraun, die andern blaß. Bey 737 Yarrels Exemplar fehlen die Querbaͤnder und Flecken, welche Jenyns angibt. [So.] am Vorderdeckel etwas unter der Augenmitte; ein anderer unten an der Schwanzwurzel; der dritte am Grunde des letzten Ruͤcken⸗ ſtrahls. In Balls Sammlung ſah ich einen Crenilabrus, der beſ⸗ ſer mit der Beſchreibung von Jenyns L. pusillus uͤberein⸗ ſtimmt, weil es groͤßer iſt, 4“ 11“ lang, aber der aufſteigende Rand des Vorderdeckels iſt nicht ſehr ſchief. Zwey Drittel des obern Theils der Seiten und der ganze Leib vom Anfang der Afterfloſſe bis zur Wurzel der Schwanzfloſſe blaß braͤunlichroth mit ſchwachen und dunkeln Querbaͤndern; das uͤbrige vordere Stuͤck bis zu den Bauchfloſſen gelblich grau, Kopf geſtreift, faſt wie Labrus variegatus; Augenſtern glaͤnzend roth, Lippen hoch⸗ gelb; Ruͤckenfloſſe blaß mit rothen und dunkeln Scheinen; ein ſchwarzer Flecken theils am Leibe, theils am Grunde der zwey letzten Ruͤckenſtrahlen; Bruſtfloſſen roͤthlich mit einem ſchwarzen Band am Grunde der Strahlen, wie bey der Varietaͤt C. cor- nubiensis von C. tinca ; Bauchfloſſen blaß mit roͤthlichen Zeichen; Steißfloſſe mit abwechſelnden verblichenen, dunkeln und roͤthlichen Zeichen; Steißfloſſe blaßdunkel, unregelmäßig, roͤthlich, uͤberlaufen. D. 194 11 (letzter doppelt); A. 3 4-9. P. 14. V. 175. C. 13 s. 14. (21 zuſammen) Br. 5. Aufſteigende Linie des Vorderdeckels weniger ſchief als bey den kleinern; Zähne nicht gleichfoͤrmig wie bey C. multiden- tatus, werden gegen die Mitte groͤßer, unten 21 und ebenſo— viel oben in der aͤußern Reihe, viele mit einem braunen Zeichen; bey andern Stuͤcken durchſcheinend. Schuppen 3 oder 4 weniger in der Seitenlinie des großen Stuͤcks als bey den andern und der roͤhrige Vorſprung kleiner, die concentriſchen Streifen ſchwaͤ⸗ cher, ſowie die Laͤngsſtreifen. Faͤrbung anders als bey den kleinern. Wurde ſo wie die als C. multidentatus beſchriebenen bey Moughal gefangen. Coregonus clupeoides. Nilsson? t. 16. f. 4. Ich bekam einen aus dem Schannon bey Killaloe im Novemb. Laͤnge 42“, Höhe 103“; Schuppenzahl wie früher angegeben, hinten rundlich und kleiner als bey allen brittiſchen Coregoni. D. 14. P. 16. V. 1411. A. 147 C. 2013. Br. 9. Vierter oder fuͤnfter Ruͤckenſtrahl laͤnger; die vordern Strah⸗ len der Bruſtfloſſen ziemlich gleich, erſter am ſtaͤrkſten; vierter und fuͤnfter Steißſtrahl am laͤngſten; Achſelſchuppe der Bauch—⸗ floſſen ein Drittel ihrer Länge. Farbe in Branntwein über der Seitenlinie blaß olivengelb, im Lichte ſilberblau, unten ſilberig; Ruͤcken⸗ und Schwanzfloſſe ſchwarzgeduͤpfelt, Bruſt-, Bauch⸗ und Steißfloſſe mit ſehr wenig ſchwarzen Duͤpfeln. ‘Coregonus willushbeyi hat auch einen laͤngern Unterkiefer, der geſchloſſen ſo hoch reicht als der obere Rand des Sehlochs; bey C. elupeoides ſteht er weniger ſchief und reicht nur bis zur Mitte des Sehlochs; Deckel breiter, am Grunde weniger abgerundet und der aufſteigende Rand ſchiefer; Schuppen viel kleiner, Umriß der Ruͤckenfloſſe ganz anders, rundlich und die Haut am Strahlenende kurz. C. willugbeyi 6“ lang. C. maraenula Bloch, vom veſten Land, hat auch einen laͤn⸗ gern Unterkiefer, aber weniger Ruͤckenſtrahlen, nur 10, C. clu- peoides 14 oder 15, nebſt Zähnen im Unterkiefer (worauf ich kein Gewicht lege, da ſie leicht uͤberſehen werden); Seitenlinie ohne ſchwarze Duͤpfel, aber die Schuppen an Ruͤcken und Seiten mit ſolchen Duͤpflen durch die Linſe ſichtbar. Sollte mein C. clupeoides von Nilsſons verſchieden ſeyn; fo möchte ich ihn C. elegans nennen. Iſis 1844. Heft 10. 738 C. pollan t. 16. f. 5. Unterſcheidet ſich von den zwey andern brittiſchen Gattungen und zwar von C. microcephalus aus dem Loch-Lomond durch kuͤrzern Kopf, kleinere und hellere Floſſen und etwas kleinere Schuppen; von C. elupeoides durch mehr Größe, gleiche Kiefer, etwas groͤßere Schuppen und die Geſtalt der Ruͤckenfloſſe. Man hält die Ungleichheit der Kiefer für den beſten Character. Ich habe geſehen, ohne Ruͤckſicht auf Geſchlecht, den Oberkiefer ſogar laͤnger; Kopfhoͤhe wechſelnd nach dem Geſchlecht, Kopflaͤnge wie 1:5 und 1: 32; Wirbel 60, Achſelſchuppe der Bruſtfloſſen ein Drittel fo lang; Schuppen der Seitenlinie 84; bey C. mi- erocephalus 10“ lang, alſo unausgewachſen, nur 76; fo auch bey andern Pollan von verſchiedener Größe 93 — 14“ lang. Ein Pollan-Weibchen 114“ lang vom Lough - Neash im November wog 9 Unzen, der reife Roogen 2 Unzen, 3 Drach— men, aus 6157 Eyern. Im Magen Entomoſtraken, 2 Piſi⸗ dien, Limnaeus pereger, 3¼¼. S. 424. G. Johnſton: brittiſche Aphroditen; wird gegeben. Nro. XIII. Hornung 1839. Enthaͤlt bloß Buͤcheranzeigen. ©. 458. J. J. Audubon, ornithological Biography of the Birds of the united States. London 1838. IV. 8. Strepsilas interpres im Betragen dem Haematopus ſehr verwandt. Colymbus glacialis. Sterna hirundo (St. nilssonii). Totanus macularia. Harelda glacialis. Tringa einerea. Circus cyaneus. Sterna minuta. Hirundo riparia etc. S. 478. R. Hamilton, über die Pelzrobbe. J. Gray findet meine Beſchreibung unzulaͤnglich und fraͤgt, ob fie von Leptonyx wedellii verſchieden ſey. Von den Zaͤh— nen weiß ich nichts. Die Schnurrhaare ſind braͤunlich ſchwarz in 5 Reihen; Ohren ſchwarz, ſchmal und ſpitzig, Zoll lang, 5" 6“ von der Schnauze. Leptonyx wedellii hat nach Gray ſelbſt keine Ohren, Zehen einfach, Sohlen behaart; die letztern ſind bey der Pelzrobbe faſt ganz nackend. S. 479. J. Gray, ſonderbares Betragen der Regenwuͤrmer. Fryer ſagte mir, daß ſie bey Whitley unweit Northſchields Tringa pusilla. Sula bassana. Mergus merganser. Clangula vulgaris. in einem Grasbuſch alle Steinchen ſammeln 6 — 8“ weit von ihrem Loch und dieſelben auf einen Haufen uͤber der Oeffnung bringen. Bey London bemerkte man dieſes nicht; ſind daher vielleicht eine eigene Gattung. [Muͤßte genauer beſchrieben ſeyn. Iſt vielleicht die Sandwurſt, welche ſie im Fruͤhjahr und nach Regenwetter aus ihrem Loche treiben. O.] S. 480. Gray, das Thier von Modiolus diserepans. Die Mantellappen ſind ringsum frey, außer am hintern Rand, aus deſſen obern Theil ſie eine abgeſtutzte und contractile Roͤhre ſtecken. Iſt das Thier ausgebreitet, ſo iſt der Theil des untern Mantelendes etwas vorgeſchoben und gefaltet am Rande der Schale. Fuß ziemlich groß und beweglich, ausdehnbar, wird riemenfoͤrmig, erſtreckt ſich vorwaͤrts mit einer kleinen, flachen Scheibe am Ende und iſt gekielt am untern Rand. Dieſer Fuß wird bisweilen ruͤckwaͤrts gebogen zur hintern Oeffnung der Man⸗ tellappen, doch gewoͤhnlich vorwärts geſtreckt und das Thier be— dient ſich der Scheibe, um ſich von einer Seite auf die andere zu wenden und ſich aufrecht zu ſtellen, wann es geht, durch 47 739 Ausdehnung des Fußes zu feiner größten Länge; fo bringt es die Schale und den Leib vorwärts [wohl ruͤckwaͤrts]! um die ganze Fußlaͤnge bey jedem Schritt. Kriecht auch mit dem Fuß an der Flaͤche des Waſſers mit der Schale nach unten wie eine Cyelas; kann auch gleich dieſer auf der glatten Flaͤche von Glas oder Porzellan (China) fortkrabbeln. Gleitet es an der Waſſerflaͤche, ſo kann man die Kiemen deutlich ſehen; ſie er⸗ ſtrecken ſich bis zum Grunde der Röhre, Den Waſſerſtrom in ihrer Schale konnte ich nicht ſehen, aber beym jungen Mo- diolus barbatus ſtrömt es von allen Seiten in den Raum zwi⸗ ſchen den zwey Mantellappen mitten in den untern Theil der Schale und geht heraus ohne Gewalt in der Oeffnung an der Mitte des hintern Endes der Schale. S. 481. Vespertilio leisleri. Seit dem Berichte daruͤber hat Jenyns das Thier unter⸗ ſucht und meynt, es ſey entweder das Junge von Noctula oder eine eigene Gattung. Band III. Heft 14. Marz 1839. S. 1. Ch. Morren Prof. zu Luͤttich; über den Anbau der Vanille in Europa. Er bekam waͤhrend 2 Jahren reichliche Aernte im warmen Haus. Man glaubt, Vanilla aromatica liefere allein die Vanille. Sie kam 1739. nach England, fin⸗ det ſich aber nicht mehr. Es ſcheinen mehrere Gattungen dar⸗ unter zu ſtecken, wie Schie de (Linnaea IV. 1829. S. 554.) ſchon ſagt. Folia nervosa hat auch Vanilla planifolia fo wie wohlriechende Früchte. Schiede fand in Mexico Vanilla sativa et sylvestris, welche beide wohl unter V. planifolia ſtecken. Um zu entſcheiden, muß man die Bluͤthe haben. Va- nilla planifolia Andrews Repository t. 538. iſt Schiedes Vanilla pompona. Franz Bauers Abbildung in Lindleys Orchiden von Vanilla planifolia ift diejenige, welche zu Lüttich gute Früchte trägt. Die Charactere von Schiedes V. sativa, sylvestris et pom- pona müſſen neu unterfucht werden. Andrews Vanilla planifolia mit langen Fruͤchten (2 De⸗ cimeter) und gruͤnen Blumen kann nicht Plumiers ſeyn, mit rother Frucht und weißen Blumen. V. planifolia träge fo gute Fruͤchte als irgend eine andere und laͤßt ſich bey uns ziehen. Sie kam 1812. von London nach Belgien, 1819. nach Java, wo ſie ſehr gut gedeiht und von Blume als V. viridiflora beſchrieben wurde, trägt aber daſelbſt keine Früchte, weil wahr ſcheinlich das ſtaubvertragende Kerf fehlt. Wir beſorgen die Beſtaͤubung kuͤnſtlich. Vanillle als Gewürz kam 1510. nach Europa mit Scharlach, Cacao und Indigo, alſo 10 Jahr fruͤ⸗ her als der Taback. Die ſpaͤtern Schriftſteller führen fie aber nicht als Gewuͤrz in America auf. Plumier machte ſie zu⸗ erſt 1703. näher bekannt, Aublet ihre Zubereitung 1773., Humboldt ihre Wichtigkeit; Schiede deßgleichen und die Bereitung. Sie blüht bey uns erſt im ten Jahr im Schatten des warmen Hauſes in gebrannten Kohlen und Erde nebſt wei— chem Holz und feucht gehalten; kuͤnſtliche Befruchtung iſt noth⸗ wendig, weil das Retinaculum die Narbe bedeckt; man muß es daher wegnehmen. S. 20. A. Arnott: neue und ſeltene indiſche Pflanzen. Schizostigma n. (Rubiaceae) hirsutum. Herba decumbens; prope Sabiceam. Acranthera n. ceylauica; Herba humilis; prope Mussandam. Neurocalyx wightii, ceylanicus, ad Argostemma. (Rubiaceæ); Herbae. 740 Argostemma courtallensen. Argostemma hat nur 2 Fächer, nicht 5. Elaeocarpus pubescens = subvillosus; coriaceus — obovatus. Balsamodendron (Burseraceae): Calyx late vel tubuloso — campanulatus; torus disciformis in fundo calycis ovarium ein- gens, externe inter singula stamina verrucula elevata instruc- tus; stamina octo; drupa Ovata; nus obtuse angulata, Geſtalt des Kelchs und der Nuß unterfcheidet nicht von Pro- tium, der Hauptcharacter beruht bloß in der Lage der Scheibe oder des Torus; iſt wohl nur Nebenſippe von Protium. Alle oſtindiſchen Gattungen haben Calyx tubuloso companulatus wie eine ſenegambiſche (Heudelotia) und Commiphora Jacquin, waͤhrend er breit und ſeicht iſt in B. gileadense und vielleicht in den zwey andern aus Arabien. Synopsis aller Gattungen. 1) B. berryi; spinescens, foliis longiuscule petiolatis glabris, foliolis 3 cuneato - obovatis crenatis, terminali lateralibus du- plo majore, pedicellis unifloris brevibus, petalis calyce brevi- ter tubuloso subduplo longioribus, fructu apiculato. — Protium gileadense. Might et Arn. Prod. i. p. 177. (excl. syn.) W. Cat. n. 543. — Amyris gileadensis Roxb. H. Ind. ii. p. 246. (excl. syn). 2) B. roxburghii (Arn.); spinescens, foliis petiolatis glabris, foliolis 3, terminali ovali serrulato, lateralibus minutis, pe- dicellis unifloris brevibus. — Amyris commiphora Roxb. H. Ind. ii. p., 244. — A. agallocha Roxb.? Herb. Beng. p. 28. Com- miphora madagascariensis Jacg. H. Schoenbr. ii. t. 249. (fide Roxb.). Hab. in Silhet, Assam etc. 3) B. wightii (A.); spinescens, foliis sessilibus glabris, fo- liolis 3 subaequalibus cuneato - obovatis acute dentato - ser- ratis, floribus sessilibus fasciculatis, fructu subiter acuminato. IV. Cat u. 2426. Hab. ad Bellary W. (1834.). 4) B. africanum (A.); spinescens, foliis longiuscule petiola- tis pubescentibus, foliolis cuneato - obovalibus subrugosis ob- tuse inciso serratis, terminali majore, floribus fasciculatis sub- sessilibus, petalis calyce tubuloso parum longioribus, drupa ovoidea acuminata. Heudelotia africana Guällem. et Perrott., H. Senegamb. i. p. 150. t. 39. 104 5) B. kafal (Kunt ); spinescens, foliolis 3, ovalibus den- tato-serratis, junioribus villosis, senioribus glabris, drupa com- pressa mammillata. DC. Prod. ii. p. 76. } 6) B. kataf (X.); inerme, foliolis 3, ovalibus plus minusve acuminatis serratis glabris, pedunculis dichotomis. Amyris ka- taf Forsk Deser. p. 80. 7) B. gileadense (K.); inerme, foliis petiolatis glabris, fo- liolis 3 integerrimis obovato - oblongis; pedicellis brevibus uni- Noris, calyce latiuscule campanulato. B. gileadense et B. opo- balsamum K. D. C. Prod. p. 76. — Amyris gileadensis et A. opobalsamum Linne. } Vahl hat gezeigt, das Linnes Amyris opobalsamum nicht verſchieden iſt von A. gileadensis; Balsamea meccanensis Gleditſch Verh. berl. Freunde III. S. 127. T. 3. F. 2. kenne ich nicht. Nach Robert Brown ſollte Exacum auf die indiſchen Gattungen mit anſehnlichen Blumen beſchraͤnkt werden, in den meiſten Floren aber ſtehen darunter kleine fadenfoͤrmige Pflan⸗ zen. Den europaͤiſchen hat Adanſon ſchon lange den Na: men Cicendia gegeben; unterſcheiden ſich durch die trichterfoͤrmige Blume, deren Lappen ſich nach dem Welken drehen, und durch einfaͤcherige Capſel. 741 Exacum: Sepala dorso carinato alata. Corolla rotata ahs- que corona, circa capsulam marcescens; aestivatio dextrorsnm contorta. Glandulae epipetalae vel hypogynae nullae. Stamina 4-5; anthere immutate porro dehiscentes. Ovarium complete biloculare. Stylus filiſormis plus minusve adscendens. Stigma indivisum: Capsula valvulis introflexis complete bilocularis, placentis demum utrinque liberis. A. Caules subsimplices, corymbi nudiusculi. a) Stamina 4. E. tetragonum E. 5) Stamina 5. 1. Folia ovalia acuta vix acuminata, corollae laciniæ ovali oblongae acutae. E. macranthum 4. 2. Folia lanceolata utrinque attenuata, subundulata, corol- lae laciniae obovales obtusiusculae. E. ceylanicum L. B. Caules valde ramosi. a) Stamina 5: inflorescentia foliosa. 1. Caules ramique late 4 alati: capsula globoso-ellipsoi- dea, flores magni E. wightianum A. 2. Caules ramique 4 goni vix alati: flores parvuli. „Folia oblongo-lanceolata aeuminata: cor. laciniae obo- vatae; capsula ovata oblonga E. courtallense A. Folia ovata acuta: cor, laciniae oblongo lanceolatae: capsula oblongo ellipsoidea E. Walkeri A. 5) Stamina 4: inflorescentia nudiuscula: capsula globosa: flores parvi E. pedunculatum L. 1) E. tetragonum (Roxb.); caulibus subsimplicibus basi 4 — alatis sursum 4 angulatis, foliis ovalihus vel oblongo lanceo- latis sessilibus, corymbo nudiusculo, corollae laciniis 4 oblon- gis acutis, pedunculis fructiferis rectiusculis. Hab. ad oras malabaricas. Flores mediocres. 2) E. macranthum (A.); caulibus subsimplicibus teretiusculis, foliis subpetiolatis ovalibus acutis vix acuminatis corymho nu- diusculo, corollae laciniis 5 ovali — oblongis aculis, pedicellis fructiferis rectiusculis. Hab. in montibus insulae Ceylani. Flo- res magni. 3) E. ceylanicum (IL); caulibus subsimplicibus tetragonis, foliis lanceolatis longe acuminatis basi in pseudo- petiolum at- tenuatis margine subundulatis, corymbo nudiusculo, corollae laciniis 5 ovalibus obtusiusculis, pedicellis fructiferis subrecur- vis. — E. ceylanicum. Walt. Cat. n. 4357. b. Hab. prope Co- lombo in insula ceylano. Flores magni. 4) E. Wightianum (A.); caulibus valde ramosis ramisque late alatis, foliis oblongo lanceolatis acuminatis subsessilibus, corymbo folioso, corollae laciniis 5 ovalibus acutis vel acu- minatis , pedicellis fructiferis valde recurvis, capsula globoso- ellipsoidea. — E. ceylanicum. Wall. Cat. n. 4357. a. (et fors- an e). Hab. in Peninsulae Indicae montibus australioribus- Flores magni. Capsula latitudine vix longior. 5) E. courtallense (A.); caule dichotome ramoso, ramis an- gustissime 4-alatis, foliis oblongo-lanceolatis acuminatis, in- florescentia foliosa , corollae laciniis 5 obovalibus obtusiusculis, pedicellis fructiferis rectiusculis, capsula ovato-oblonga. Hab. ad Courtallum in Peninsula Ind. Or. Flores subparvi. Capsula versus basin quam apicem latior. 6) E. walkeri (A.); caule dichotome ramoso, ramis angu- stissime 4- alatis, foliis ovatis acutis vel acuminatis, inflores- centia foliosa, corollae laciniis 5 oblongo - lanceolatis, pedi- 742 cellis fructiferis rectiusculis vel leniter arcuatis, capsula ob- longo-ellipsoidea. Hab. in insulae Ceylani montibus. Flores subparvi. Capsula revere ellipsoidea 14-2 plo longiore quam lata. 7) E. pedunculare (L.); caule erecto ramoso tetragono, fo- liis lanceolatis, corymbis nudiusculis, corollae laciniis 4 ova- libus, capsula globosa. E. pedunculare Wall. Cat. n. 4359. — E. carinatum Roxb. E. sulcatum AF. Hab. in insula Ceylano, et per omnem fere Hindoostaniam. Flores parvi. Rorburghs E. bicolor. Wallichs E. teres, stylosum, pteranthum et grandiflorum (wightianum) mie unbekannt. Dieſe Sippe im ſuͤdweſtlichen Indien; nicht auf Java. Loranthus lagaeniphorus in Malabar. Polycarpaea corymbosa (spadicea), diffusa, spicata; alle characteriſiert. Lophopetalum Wight (Celastrineae); Calix scutelliformis 4-5 lobus, lobis rotundatis brevibus. Petala 4-5 sessilia or- bicnlata patentia, supra eirca basin eristis lobulisque carnosis instructa, versus marginem nuda laevia. Torus discoideus, 4-5 gonus crassus carnosus calycis cavitatem omnino implens. Sta- mina 4-5 petalis alterna, supra discum inserta: filamenta per- sistentia subulata. Antherae ovatae, biloculares, longitudina- liter dehiscentes. Ovarium disco semi-immersum, 3-4 locu- lare. Ovula biserialia, 8-12 in quoque loculo, adscendentia. Stylus brevis persisteus. Stigma obtusum. Capsula 3-4 an- gularis, 3-4 locularis, loculicide dehiscens, loculis subdisper- mis. Semina arillata. Frutices glabri. Folia opposita, petiolata. Flores magni, corymbosi. 1) L. wightianum (A.); foliis elliptico- oblongis paullo acu- minatis basi obtusis integerrimis, corymbis terminalibus pani- culatis, floribus pentameris, ovario, 3- loculari. . Cat. n. 2440. Hab. in Malabaria N. Flores 6-8 lineas lati. Petala pallide sulphurea. Discus sanguineus, angulis protuberantibus rotundatis, petalorum bases incumbentibus. 2) L. grandiflorum (A.); foliis subovalibus obtusis hasi acu- tis serratis, corymbis axillaribus folio brevioribus, floribus te- trameris, ovario 4 loculari. — Evonymus grandiflorus. Wall. in R. Fl. Ind. (ed. Wall.) ii. p. 404. Cat. n. 4282. — E. luci- dus; Don. Prod. Fl. Nep. p. 191, Dl. Prod. ii q. 4. Hab. in Nepala, Wall. Flores 10 lin. lati. Petals (fide Wall.) alba. Discus atroviridis, quadratus. Microtropis Walt. Sepala 5, orbicnlata, 3 interiora, 2 exteriora, imbricata. Corolla hypogyna, gamopetala, carnosa, 5-partita, laciniis oblongis concavis erectis intus carina longitudinali instructis, deciduis tubum carnosum annuliformem circa ovarium reliquen- tibus: aestivatio imbricativa. Stamina 5, brevia, corollae tubo inserta, laciniis alternantia. Filamenta subulata glabra. An- therae cordato-oblongae, dorso medio affixae, biloculares in- tus longitudinaliter dehiscentes. Squamulae 5, breves, epipe- talae staminibus alternantes, paullo inferius insertae. Discus nullus (nisi tubo corollae arcte coalitus). Ovarium liberum, brevissimum, biloculare, loculis 2 ovulatis. Ovula collatera- lia adscendentia. Stylus conicus, carnosus, ab ovario externe haud distinguendus. Stigmata 4, punctiformia. — Capsula ob- longa etc. Arbor elegans habitu caralliae, foliis oppositis etc Microtropis discolor (Cassine disc. et Evonymus garcinifolius). 747 6. Batonota t. 6. C, bidens, truncata, pugionata, lati- collis m. b S. 100. Rymer Jones: uͤber die Verdauungswerkzeuge der Infuſorien: a general outline of the animal Kingdom. Meine Beobachtungen uͤber den Bau von Ehrenbergs Polygastrica haben mich zu andern Schluͤſſen geführt. Mund und After habe ich gefunden wie Ehrenberg, aber den Darm und die daran haͤngenden Maͤgen nicht. Ich habe geſehen, daß verſchluckte große Infuſorien nicht in ſolche Saͤcke kamen, ſon— dern in Aushoͤhlungen des Leibes-Parenchyms. Die Saceuli zeigten ſich mir nicht geſtielt, und mithin veſt angeheftet. Bey Paramecium aurelia kann man dieſe Bläschen gut ſehen: ftatt in Verbindung mit einem Mittelcanal, ſind ſie in beſtaͤndiger Circulation langſam aufwaͤrts an einer Leibesſeite und wieder abwaͤrts an der andern; uͤberdieß veraͤndernd ihre relative Lage, ganz gleich den gefaͤrbten Koͤrnern, welche man am gallertarti— gen Parenchym von Hydra ſieht. Einen Central-Canal habe ich nicht ſehen koͤnnen, noch weniger Zweige zu den Maͤgen. Enchelys pupa verſchluckt auch Thiere, ſo groß als es ſelbſt, welche mithin nicht Platz haben koͤnnen in einem ſo kleinen Magen. J. Meyen, einige Bemerkungen uͤber die Verdauungswerk— zeuge der Infuſorien. Bekanntlich hat ſchon Gleichen 1781. die Infuſorien mit Carmin gefuͤttert und daraus geſchloſſen, daß ſie ſchlucken; auch hat er geſehen, daß die Farbenkuͤgelchen zu einem beſondern Loch herausgetrieben wurden. Er bildet dieſe Kuͤgelchen im Innern ab, jedes in einem beſondern Kreis. Nachher hat Ehren— berg dieſe Beobachtung wiederholt und geſchloſſen, daß die aͤch— ten Infuſorien mehr oder weniger Maͤgen beſitzen, bey den einen ohne Darm, bey den andern mit einem ſolchen, manchmal mit Blinddaͤrmchen. Er nannte ſie Polygastrica. Dieſe Anſicht kann ich nicht theilen. 1) Habe ich den Darmcanal, wodurch die verſchiedenen Maͤgen zuſammenhaͤngen ſollen, nie geſehen; 2) habe ich ſchon vor mehreren Jahren bemerkt, daß die ver— mutheten Maͤgen mehr oder weniger ſchnell im Innern circu— lierten, genau wie die rotatoriſchen Stroͤme der Kuͤgelchen in den Zellen von Chara; endlich ſah ich oft in Vorticellis, wenn ſie 9 bis 15 Indigokuͤgelchen in ihrem Leibe hatten, daß dieſe beſtaͤndig um einen fixen Centralpunct ſich waͤlzten, wodurch alſo ein die Maͤgen verbindender Canal, der mit Mund und After zuſammenhienge, unmoͤglich wird. Was ſind alſo dieſe Blaͤschen oder Maͤgen? Die aͤchten Infuſorien find blaſenfoͤrmige Thiere, deren In—⸗ neres mit einer gallertartigen, etwas ſchleimigen Subſtanz er— fülle iſt. Die Membran des Blaͤschens iſt bey einigen deutlich ſichtbar und hat bey manchen einen ſpiralfoͤrmigen Bau, wie manche Pflanzenzellen. Bey den groͤßern Infuſorien geht vom Munde ſchief durch die Leibesblaſe ein Darmcanal, deſſen un— teres Ende ſich erweitert, wenn das Thier gefreſſen hat. Die innere Fläche dieſes Theils des Darmcanals iſt beſetzt mit Ci— lien, durch deren Bewegung die verſchluckten Subſtanzen ſehr hurtig im Kreiſe bewegt werden, bis ſie eine vollkommene Kugel bilden, waͤhrend welcher Zeit immer andere Nahrungsſubſtanzen durch den Nahrungscanal in den Magen, nehmlich das Ende des Darms getrieben werden. Die geformte Kugel wird ſodann am andern Ende aus dem Magen in die Leibeshoͤhle getrieben und zugleich wieder eine neue Kugel im Magen gebildet, wenn etwas zum Freſſen im Waſſer iſt. Die zweyte Kugel kommt auch in die Leibeshoͤhle und treibt die erſte weiter fort, und ſo 748 geht es weiter. Dieſes find die Kuͤgelchen, woraus Eh ren— berg auf viele Maͤgen ſchließt. Bisweilen werden zwey Kuͤ⸗ gelchen an einander gepreßt und bleiben beyſammen. Die Farbenſtoffe werden oft in einer halben Minute ver— ſchluckt, und dann ſieht man leicht, wie ein Farbenkuͤgelchen nach dem andern vollkommen geformt aus dem Magen geht und bey Paramecien, Keronen und Vorticellen nach unten an den Rand der Leibeshoͤhle getrieben werden. Wie das neue Kuͤgelchen das vorige ſammt dem Schleim fortſtoͤßt, fo daß dieſes an einer Seite in die Höhe ſteigt, oben umkehrt und auf der andern Seite herunterſteigt, ſo geht es fort, bis endlich einige durch den After ausgetrieben werden. Die Menge dieſer Kuͤgelchen iſt bisweilen ſo groß, daß die ganze Leibeshoͤhle damit ausgefuͤllt iſt, und ſie liegen ſo dicht an einander, daß ſie einen großen Ball bilden, welcher bey den Vorticellen ſich oft langfam um ſein eignes Centrum waͤlzt, was durch das Eintreiben der neuen Kuͤgelchen in die Leibeshoͤhle aus dem Magen bewirkt wird. Die Kuͤgelchen kommen mithin in die Leibeshoͤhle, wo die nahrhafte Subſtanz ausgezogen wird; die unbrauchbare geht ab in der⸗ ſelben Kugelform, in der ſie eingetreten iſt. Was ſind alſo dieſe zahlreichen, blaſenfoͤrmigen Hoͤhlen im Innern? Sicherlich keine Maͤgen. Die Entſtehung derſelben und ihr Verſchwinden in der ſchleimigen Subſtanz ſieht man eben ſo leicht, als die Bildung der Kuͤgelchen. Sie haben keine eigene Haut, ſondern ſind nur Aushoͤhlungen im Schleim, und werden bisweilen halb fo groß als das ganze Thier. Aehn— liche Höhlen bilden ſich im Schleim der Pflanzenzellen, beſon— ders bey Hyphomyceten im Waſſer. S. 107. W. Thompfon: über die Wanderung der Schnee⸗ Eule (Surnia nyctea). Vier Stuͤck festen ſich auf das Takelwerk eines Schiffes im December von Quebeck nach Belfaſt, wo fie gefangen und ges fuͤttert wurden. Die erſten zehn Tage mußte man ihnen das Fleiſch in den Schlund ſtecken; dann fraßen ſie ſelbſt. Vier⸗ zehn Tage nach ihrem Fang kam das Schiff an; kurz vorher war eine geſtorben, zwey Maͤnnchen und ein Weibchen, ein Jahr alt. Man hat einige Tage vorher einen großen Flug um das Schiff geſehen. Das Schiff gieng am 8. November ab und mußte wegen Gegenwind weit an der Kuͤſte von Labrador ſeegeln. Am 16. ſah man etwa 40 Eulen unter 54 N. Br. 47,40 W. L., 250 Meilen von Belle Isle. Am 17. wurden zwey, Abends 7 Uhr, auf dem Maſt gefangen, 375 Meilen von Belle Isle. Am 18. flogen an 60 um das Schiff, ſetzten ſich aufs Takelwerk; keine gefangen und keine waͤhrend der Nacht geblieben, 450 Meilen entfernt. Am 19. zwo Eulen gefan⸗ gen bey Nacht, 655 Meilen. Am 20. mehrere geſehen unter W. L. 33,10. Am 21. Gannet und Curlew geſehen unter 31,40 W. L., 740 Meilen. Keine Eulen mehr. Ankunft zu Belfaſt am 4. December. Bey fruͤhern Fahrten hat der Capitaͤn nie welche geſehen. Bisweilen flogen ſie um das Schiff, ohne aufzuſitzen; bisweilen ſetzte ſich eine und die andere, waͤhrend die uͤbrigen ſchwebten. Sie waren ermattet und fielen ſogleich in Schlaf. Des Nachts hoͤrte man ihre Laute, der Flug aber war ganz ſtill. Wenn das Schiff nur wenig vorwaͤrts kam, ſo waren ſie den ganzen Tag darum; bisweilen blieben ſie eine Nacht weg und an doch am andern Morgen wieder das Schiff. Vielleicht waren es andere, welche ſuͤdwaͤrts zogen, wie ſie es des Winters in Canada thun. Das Schiff ſeegelte 500 Meilen weit faſt im— mer unter 54° waͤhrend der fünf Tage, wo ſich die Voͤgel 749 zeigten. Das Schiff war 480 Meilen ſuͤdlich von Grönland, dem naͤchſten Lande. In Irland ſchoß man im Winter 1835. mehrere Stuͤck; ebenſo 1837. S. 140. Thomas Paine: Seltene Vögel bey Yarmuth. Falco apivorus im November; Pastor roseus im Juny; Bombyeilla garrula, Loxia curvirostra, Upupa epops, Ha- liaötus albieilla im December; Otis tarda im May 1837.; Tringa pectoralis, platyrhyncha, Scolopax grisea, Cha- radrius cantianus, Larus minutus, eburneus; ein Albino des Sturmvogels, von Saxicola rubetra und vom Hänfling. S. 141. Ein Cypselus alpinus bey Cambridge im Sep⸗ tember 1838. und ein ſchwarzer Haſe. Nr. XVI. May 1839. S. 145. E. Forbes: uͤber zwey brittiſche Cydippe, t. 2. Ende December 1838. am fandigen Strande bey St. An⸗ drews durch die Wellen angeworfen, bewegten ſich gefangen im Meerwaſſer einige Tage lang uͤber 20 Stuͤck. Zwey Gattungen. 1. Wimperrippen breit, beginnen beym After und erſtrecken ſich über 3 des Leibes; Wimperreihen 19 bis 20, 3 bis 7 Wim: pern in jeder Reihe; Seitenfaͤden ſehr lang. 2. Wimperrippen ſchmal, erſtrecken ſich vom After mehr als zwey Drittel des Leibes. Wimperreihen 36 gedraͤngt; Seiten⸗ füden mäßig. Beyde von derfelben Größe, felten über 2“ lang, einige län: ger, melonenfoͤrmig und nicht fo dick, aͤnderten nie die Geftalt fo ſehr wie Beroé cucumis nach Fabricius und Macart— ney. Leib in 8 Laͤngslappen getheilt, Furchen tiefer bey der erſten. Firſte jedes Lappens mit einer Wimperrippe, aber nicht immer ununterbrochen. Wimpern waͤhrend der Bewegung mit ſehr ſchoͤnen Regenbogenfarben. Nr. 2. etwas größer und mehr laͤnglich, aber ein traͤges Thier. Die Wimpern der erſtern ſind ſehr groß, vergleichlich mit der zweyten und daher die erſte viel lebhafter in ihren Bewegungen, auch weniger beweglich. Laͤßt ſich leicht fortſchaffen. Schwimmt durch Schlagen der Wimperreihen aufs Waſſer, gerade wie ein Fiſch mit ſeinen Bruſtfloſſen, bewegt ſie bald langfam bald ſchnell, bald wann es ruht, bald wann es geht. Die geringſte Bewegung im Waſſer bringt die Wimpern zur Bewegung, ſchlaͤgt immer dieſelben gegen das Afterende und ſchwimmt nie mit dieſem Ende vorwaͤrts. Vorn iſt der Mund, welcher fich unregelmäßig verengert und erweitert und ſich manch— mal verſchiebt, daß er lappig ausſieht. Der Mund oͤffnet ſich in einen Magen, oben eng, unten ausgedehnt, uͤber halbwegs in das Centrum des Thieres. Dieſer Magen iſt lappig, und erweitert und verengert ſich jedenfalls unregelmäßig. Zuſam⸗ mengezogen erſcheinen die Falten purpurroth: was einen ver— fuͤhrt, zu glauben, es ſeyen Gefaͤße vorhanden, wovon ſich aber bey der Ausglaͤttung keine Spur zeigt. An der Baſis des Magens iſt ein durchſichtiges, braͤunliches, zungenfoͤrmiges Or— gan von derſelben Groͤße, deſſen Natur ich nicht errathen kann. Es iſt im Stande, ſeine Geſtalt zu wechſeln, und verlaͤngert oder verkuͤrzt ſich bisweilen, erſtreckt ſich nicht bis zur Baſis, fondern endigt in vier hakenförmige Fortſaͤtze, welche in zwey lappigen Enden des Magens ſtecken. Vom Ende des Magens geht ein ſehr kleiner Canal zum andern Ende des Thieres, der ſich in der kleinen trichter foͤrmigen Höhle des Afters öffnet. Bey einem Viertel der Thiereslaͤnge an jeder Seite der Afterhaͤlfte find die Oeffnungen der zwey Fuͤhlfadenhoͤhlen, jede ein Blind— ſack, worinn ein langer fadenfoͤrmiger Arm ſteckt, angeheftet 750 an einem dreyeckigen Fortſatz auf dem Grunde der Hoͤhle. Die Faͤden ſind nicht ſpiralfoͤrmig gerollt, ſondern unregelmäßig in die Hoͤhlen gepackt und werden, wie es ſcheint, durch ihre eigne Contraction herausgeſchleudert. In der erſten Gattung ſind die Hoͤhlen kuͤrzer und weiter als in der zweyten; die Faͤden viel laͤnger. Jeder Faden hat an einer Seite ziemlich viel kleine Faͤdchen gerollt, wie die Erbſenranken. Beym Herausſchleudern des Hauptfadens rollen ſich die Seitenfaͤden auf, die mittleren zuerſt, dann die andern. Die zwey Hauptfaͤden ſcheinen roͤh— renfoͤrmig zu ſeyn, und treten nicht auf einmal, ſondern ab- wechſelnd hervor. 2 Zerlegung. Der Magen iſt ſeitlich zuſammengedruͤckt und vierlappig, die zwey Kreuzlappen am kleinſten, Fuͤhlfadenhoͤhlen am Boden herzfoͤrmig wegen der vorragenden Stiele der Fuͤhl— faͤden. Aus den Bodenwinkeln entſpringen ſechs Canaͤle, wos von zwey zum Magen gehen und am Ende der Kreuzlappen ſich vereinigen; vier zu den Wimperrippen. Zwey von den letz— tern und einer von den erſtern Canaͤlen verbinden ſich an jedem Bodenwinkel. Die Canaͤle zu den Wimperrippen communicieren wahrſcheinlich mit Laͤngscanaͤlen an deren Wurzel. Der uͤbrige Leib iſt gleichartig und derb. Um den Mund iſt ein weißer, drahtfoͤrmiger Kreis, von dem ich aber keinen Faden abgehen ſah; er haͤngt nicht zuſammen mit den Enden der Wimper— rippen. Dieſer Kreis iſt wahrſcheinlich nervenartig. Setzt man ein einzelnes Stuͤck in ein Gefaͤß, ſo treibt es oft ſeine langen Faͤden aufwaͤrts, waͤhrend es auf dem Boden bleibt. Ein ander Mal ſchießt es pfeilſchnell aufwaͤrts und zieht die Faͤden nach, indem es ſie abwechſelnd ausdehnt und zuruͤckzieht. Sie ſcheinen es in ſeinem Gange zu leiten. Nicht ſelten bleibt es einige Zeit an der Oberflache. Will es ſinken; fo dreht es ſich um, zieht die Faͤden ploͤtzlich ein und ſchwimmt nun abwaͤrts nach dem Boden. In der Subſtanz von einem dieſer Thiere ſteckte nahe beym Magen ein Schmarotzerwurm, wie Filaria. Die Fuͤhlfaͤden und ihre Hoͤhle ſcheinen mir die ſippiſchen Charactere zu enthalten; die Zahl der Wimperreihen, die Laͤnge der Rippen und die Verhaͤltnißgroͤße der Theile die Gattungs⸗ charactere. Blainville's Character (Actinologie p. 148.) iſt voll Fehler. Die Beobachtungen von O. Fabricius uͤber Beroe (Mertensia) ovum, von Fleming über Beros ovatus (Werner. Mem. III. 401.) und von Grant über Cydippe pileus (Zool. Trans. 1.) find ſehr wichtig. Leſſon (Ann. Sc. nat. 36.) theilt Cydippe in drey Sip⸗ pen: Eucharis, Cydippe et Mertensia, ſtellt auf Cydippe pileus et densa aus dem Mittelmeer mit rothen Fuͤhlfaͤden; an England kannte man nur C. pileus. Dazu gehoͤrt wahr— ſcheinlich meine erſte Gattung. Iſt es aber ſo; ſo muß Grants Thier verſchieden ſeyn, oder nicht recht beobachtet und abgebildet, was ich glaube, denn die Fuͤhlfadenhoͤhlen ſind am Mundende, und die Faͤden kommen am Afterende hervor, wie bey meiner Gattung. Die Eyerſtoͤcke find abgebildet, wo meine Fühlfaden⸗ hoͤhlen liegen; ſo ſieht es aus, wenn die Faͤden zuruͤckgezogen ſind. Nach ſeiner Figur muͤſſen die Eyer in der derben Sub— ſtanz des Leibes ſelbſt ſtecken; wahrſcheinlicher aber ſind die lan— gen Faͤden analog den Eyer tragenden Fäden bey Diphya [fo] und andern Verwandten, und die Eyer entwickeln ſich zu ihrer Zeit in den Hoͤhlen, worein die Faͤden gezogen werden. Dieſe Faͤden entſpringen deutlich auf dem Boden der Hoͤhlen und nicht erſt an ihrer Muͤndung, wie in Grants Figur. Flemings Bero& ovatus ift ohne Zweifel eine Eydippe. Bey Grant 751 erſtrecken ſich die Wimpern vom Munde bis zum After, alſo wahrſcheinlich eine andere Gattung. Meine Wimpern ſcheinen Spannhaut zu haben und die ſeitlichen ſich vor den mittleren in Bewegung zu ſetzen, wodurch das wellenfoͤrmige Farbenſpiel entſteht. Grants Zweige vom Nervenring konnte ich nicht ſehen. Der ganze Bau deutet auf einen zweyſeitigen und nicht ftrahlenförmigen Typus. Character fo: Leib regelmaͤßig, frey, gallertartig, oval, in 8 Lappen getheilt, jeder mit einer Rippe, worauf Querreihen von wirbelnden Wim: ern. l Mund öffnet ſich in einen zuſammegedruͤckten vierlappigen Magen, wovon ein Canal zum After. Eine Hoͤhle an jeder Seite des Centrums oͤffnet ſich gegen das Afterende und enthaͤlt einen langen halbgefiederten, retractilen Faden. S. 165. G. Dickie, Bemerkungen uͤber die Reproductions⸗ Organe der Flechten. Staͤrke findet ſich allgemein im Pflanzenreich in Stengeln, Wurzeln, Fruͤchten, Samen uſw.; ich habe ſie auch in den Nuculis von Chara vulgaris gefunden, den ſogenannten Capſeln von Pilularia glohulifera in den birnförmigen Körpern der Blattachſeln mancher Jungermannien. Bey Pilularia find es alſo Staͤrkekoͤrner und keine Sporulae, ebenſo in den ſogenann⸗ ten Antheren der Jungermannien; die Koͤrner in den Roͤhren von Chara deßgleichen. Auch die Flechten, die man tiefer ſtellt, ent: halten Stärke, aber nicht der Thallus bey Collema et Baeomy- ces; wohl aber auch die Thecae, worinn die Sporulae liegen, namentlich von Pertusaria communis. Die Sporulae haben eine Haut, faͤrben ſich aber mit Jod nicht blau, wie die Haut der Thecae. Im Innern der Sporulae iſt eine Fluͤſſigkeit mit vielen kleinen Kuͤgelchen. Die Thecae von Collema werden blau, nicht der Thallus; bey Bacomyces gar nichts. Pilze laſſen ſich nicht blau färben: Baeomyces ſteht bekanntlich den Pilzen nähe, beſonders den Helvellen. S. 167. Cautley, uͤber einen foſſilen Wiederkaͤuer, ver— wandt der Giraffe in den ſiwaliſchen Huͤgeln. (Schon gegeben.) S. 182. W. Thompfſon, über die Wirkungen eines Sturms am 7ten Jaͤnner 1839. in Irland auf die Voͤgel, Fiſche uſw. Sturmvoͤgel (Thalassidromae) wurden mehrere gefangen nach dem Sturm um 2 Uhr, ſehr matt; am 10. zwey andere (Th. pelagica), ſelbſt in Staͤdten und weit im Land; viele todt; darunter wohl auch Th. bullockii, welche die gemeinere iſt. Colymbus glacialis. Laich von Baͤrſchen (Perch) wurde mehrere Schuh hoch weit ins Land geworfen; deßgleichen mehrere Leueiscus ery- throphthalmus (Roach). Corvus frugilegus (Rook) todt in der ungeheuern Zahl von 33,000 Stuͤck am Ufer eines Sees in der Grafſchaft Weſt Meath. Einige Knaben haben ihre Zahl berechnet. Viele Baͤrſche weit in das Land hinein. Man fand auch einen todten Falco peregrinus. Ueber den Urſprung der deutſchen Ortsnamen, zunaͤchſt um Stuttgart, von Prof. A. Schott. Stuttgart 1843. 4. 43. Das iſt eine ſehr gruͤndlich etymologiſche und hiſtoriſche Ab— handlung, welche nicht bloß den Sprach- und Geſchichtsforſchern, ſondern auch den Landsleuten und Landleuten ein angenehmes 752 Geſchenk ſeyn wird. Es haben hier eine Menge Ortsnamen eine Deutung erhalten, woran wohl niemand gedacht hat. Da: bey half dem Verfaſſer vorzuͤglich ſeine große Kenntniß des Alt— deutſchen. Er hat hier nicht weniger als 256 Ortſchaften auf— gefuͤhrt und beſtimmt, und zwar nach dem Alphabeth, ſo daß man ſehr leicht nachkommen kann. Dabey hat er, gewiß mit viel Zeitverluſt, die Schreibart aus alten Urkunden angefuͤhrt, wo es nur immer moͤglich war; ſonſt wurde die urſpruͤngliche Schreibart nach grammatiſchen Regeln hergeſtellt. Eine Menge Orte haben den Namen von dem erſten Beſitzer, und ſind da— her zuſammengeſetzt aus dem Beſtimmungs- und dem Grund: wort, welches letztere ſehr manchfaltig iſt, wie Haus, Bach, Wald, Loh, Hard, Grieß, Heim, Ingen, Stein, Wangen, Zell uſw. i Eine Deutung hat uns befonders angeſprochen, nehmlich von Wirtenberg. Er vermuthet Vir und Dun, nehmlich Duͤne, niederer Berg; alſo gebildet wie Virdunum. Da der Berg jetzt Rothenburg heißt; ſo denkt der Verfaſſer, es waͤre vielleicht eine bloße Ueberſetzung von Virdunum, und es koͤnnte das Wort Vir etwa roth bedeuten. Nach dem Gaelie Dictionary by the Higland Society of Scotland 1828. heißt Vir Grab, und Virdun bedeutete mit: hin Graͤberberg, woraus man ſieht, wie unpaſſend es war, das Land Wirtenberg oder gar Wuͤrttemberg zu nennen ſtatt Koͤnig⸗ reich Schwaben. Als man in Deutſchland den Sinn von Dun vergeſſen hatte; ſo flickte man den Berg daran, wie denn am Kaiferftuhl zwiſchen Breiſach und Freyburg der ſuͤdwaͤrts aus: laufende niedere Bergruͤcken gegenwaͤrtig Dunberg heißt. Eigentlich iſt Dun nichts anderes als unſer Zaun, hollaͤndiſch Tuin, von derſelben Bedeutung mit Gard (Hof und Garten), wie Huth und huͤthen, welche Wörter alle in Ortsnamen vorkommen; end— lich Lugdunum und London oder Londown. Die Dünen längs dem Meere ſind nichts anders als der Zaun oder die Garde, welche vor dem Einbruch des Waſſers ſchuͤtzt. Davon erſt hat das Wort Dun die Bedeutung von Bergruͤcken erhalten. Das Wort Dun haben wir von den Celten uͤberkommen. Wie, wenn Wir auch deutſch und nichts weiter als Wehr, Guerre waͤre, alſo Garde, wohl auch aus dem Celtiſchen heruͤber? Das iſt mir das Wahrſcheinlichere. Wirdun hieße dann Wehrzaun, Wehrgard, Wehrberg, womit vielleicht Werdenberg einerley iſt. Was das Wort Looch betrifft; ſo iſt es keineswegs einerley mit Loh (Eucus). In Friesland bedeutet Looch den Hauptſtock des Dorfs mit zerſtreuten Haͤuſern, nehmlich den Platz, wo die Kirche ſteht. Am Oberrhein heißen die Markſteine Loochſteine oder Loochen, mithin Ortsſteine, alfo von Locus. Der Verfaſſer verſpricht Fortſetzung, wenn ſeine Unterſuchungen Beyfall finden, woran kaum zu zweifeln iſt, da ſeine Arbeiten gründlich und lehrreich find, und da in unſerer Zeit die Erfor⸗ ſchung der alten Sprache und der alten Geographie, ſowie der Geſchichte einen erfreulichen Aufſchwung genommen hat, und zwar nicht bloß bey den Gelehrten, ſondern beym Volke ſelbſt. Wir moͤchten den Verf. aufmerkſam machen auf die Ber: wandlung der Endigung ingen in ang, zunaͤchſt bey den Franzoſen, wie Vaudrefange aus Walterfingen, Fenestrange aus Finſteringen uſw. Aber auch ſelbſt in der Schweiz. So ſpricht das Volk Ruͤmlingen (bey Zuͤrich), die Beamten ſchreiben aber Ruͤmlang. Ich fragte einen Bauer bey Frauenfeld, wo der Weg zu dem nur eine Stunde entlegenen Dorf Gachnang ſey. Er antwortete, ein ſolches Dorf kenne er nicht. Dann ſagte endlich der Wirth: das ſey wahrſcheinlich Gachlingen. 753 Sogar in Schwaben findet ſich dieſe Form: z. B. Tettnang noͤrdlich dem Bodenſee, Itznang (der Geburtsort Mesmers) am Unterſee, Radolfszell gegenüber,. Isny iſt am Ende auch etwas dergleichen. — O. “ Paläontologiſche Colleetaneen, von Dr. H. G. Bronn. Stuttgart bey Schweizerbart. 1843. 8. 156. Dieſes iſt ein vollſtaͤndiges Repertorium aller einſchlagenden Entdeckungen ſeit vier Jahren, urſpruͤnglich beſtimmt, wie fruͤher, ins neue Jahrbuch der Mineralogie, wo es aber wegen des be— ſchraͤnkten Raumes nicht aufgenommen werden konnte. Es iſt keineswegs ein bloßes Verzeichniß der Titel, ſondern enthält voll- ſtaͤndige Auszuͤge der Abhandlungen, oft mit critiſchen Bemer— kungen, welche aus allen möglichen Zeitſchriften zuſammengetra— gen und daher ohne Zweifel ſehr vollſtaͤndig find. Man kann fie. als kleine ſelbſtſtaͤndig durchgearbeitete Abhandlungen betrach⸗ ten, welche wohl die Originale zu erſetzen im Stande ſind, na— tuͤrlich mit Weglaſſung der Abbildungen. Die Arbeit iſt unge: mein fleißig und in jeder Hinſicht lobenswerth: nur iſt der Mans gel eines Regiſters zu bedauern, ohne welche des Herumſuchens kein Ende iſt. Daß dieſes Regiſter in das Decennal-Regiſter des Jahrbuchs aufgenommen werden ſoll, hilft dem Uebel nicht ab. Jeder, der das Buͤchlein brauchen will, iſt gezwungen, ſich ſelbſt ein doppeltes Regiſter zu machen oder gar ein dreyfaches, eines von den Autoren, eines von den Sachen und am Ende von Zeit⸗ ſchriften, woraus ſie genommen worden; zuletzt noch gar eines von den Orten, wo die Dinge vorkommen. Die Verſteinerungen von Kieslingswalda und Nachtrag zur Characteriſtik des ſäͤchſiſch-boͤh⸗ miſchen Kreidegebirgs, von Dr. H. B. Geinitz. Dresden bey Arnold. 1843. 4. 23. T. 6. Dieſe Schrift enthaͤlt die Ergebniſſe einer Reiſe durch die Grafſchaft Glatz und einen Theil von Schleſien, wo Kieslings— walda liegt, ſuͤdoͤſtlich von Habelſchwerdt. Der Verfaſſer gibt zuerſt geognoſtiſche Skizzen uͤber den Quaderſandſtein bey Goͤrlitz, Löwenberg und Hirſchberg, von den geognoſtiſchen Verhaͤltniſſen bey Kieslingswalda und im Heuſcheuer-Gebirge. Dann folgen die Verſteinerungen des ſaͤchſiſch- boͤhmiſchen und ſchleſiſchen Kreidegebirges: Lurche, Fiſche, Krebſe, Wuͤrmer, Cephalopoden, Gaſteropoden, Bivalven, Brachiopoden, Korallen, Schwaͤmme, uͤberall kurze Beſchreibungen und Citate von Abbildungen. Die hier gegebenen Abbildungen find recht huͤbſch vom Verfaſſer ſelbſt gezeichnet, an der Zahl nicht weniger als 124 in natuͤrlicher Große, meiſtens Schnecken und Muſcheln. unterhaltungen aus dem Gebiete der Naturkunde von D. F. Arago, überſetzt von Dr. T. F. Grieb. Stuttgart bey Hoffmann. V. 1841. 8. 235. Die fruͤheren Theile haben wir ſchon angezeigt. Arago's Arbeiten beduͤrfen keiner Empfehlung. Es iſt genug zu wiſſen, wovon ſie handeln. Zuerſt ein Bericht uͤber Du-Petit-Thouars Weltumſee⸗ gelung: Geographie, Temperatur des Meers, Stroͤmungen, Tiefe, Magnetismus, Geologie uſw.; auch einiges uͤber die gefundenen Thiere von Blainville. Iſis 1841. Heft 10. 754 S. 56. Grabreden über Prony und Poiffon. S. 70. Bericht uͤber das Daguerrotyp. S. 112. Ueber die Cometen; S. 139. die Temperatur der Erde; S. 147. den Calender; S. 153. Tabellen uͤber Breite und Laͤnge der bedeutendſten Staͤdte Frankreichs; S. 156. die Tage, an welchen die Uhr vor- oder nachgehen muß; Zeit der Ebbe und Fluth in verſchiedenen Haͤven; Verhältnis der Atmo⸗ ſphaͤre zur Aſtronomie; phyſiſcher Zuſtand des Mondes, Ge: ſchichte der Aſtronomie, Thierkreis, phyſiſcher Zuſtand der Sonne, der Planeten, endlich Anblick des Himmels. Beyträg e zur Beſtimmung der Gebirgsformationen in Rußland von L. v. Buch. Berlin bey Reimer. 1840. 8. 128. T. 4. (Aus dem Archiv fuͤr Mi⸗ neralogie uſw. XV.) L. v. Buch iſt immer ruͤſtig auf dem von ihm ſelbſt geſchaf⸗ fenen Felde. Der General von Tſcheffkin hat eine große Sammlung Mineralien und beſonders Verſteinerungen aus den entlegenen Provinzen des ruſſiſchen Reichs nach Berlin geſchickt. Dieſe beſchreibt der Verfaſſer ſehr genau, und zieht daraus mit Huͤlfe der Werke von Pander, Murchiſon, Philipps und Eichwald Folgerungen für die geognoſtiſchen Verhaͤltniſſe ver⸗ ſchiedener ruſſiſcher Gegenden, namentlich fuͤr Petersburg, den Waldai, die Wolga, den Ural, den Donetz. Die Verſteinerungen um Petersburg ſind: Terebratula sphaera. Spirifer porambonites, reticulatus, chama. Orthis elegantula, radians, basalis, pronites, pantheri, eincta, zonata, transversalis. Sphaeronites aurantium, pomum. Hemicosmites pyriformis. Cryptocrinites cerasus. Orthoceratites vaginatus. Asaphus expinsus. Illaenus crassieaudus, armadillo. Calymene polytoma, blumenbachii. Phacops sclerops, maerophthalmus. Calamopora polymorpha, spongites. Waldaiſches Gebirge S. 53., Moskau S. 67., Donetz S. 69., Wolga S. 74. Bey Popilani an der Windau, ſuͤdlich von Mitau: Ammonites pollux, jason, lamberti, mutabilis ete. Belemnites canaliculatus. Terebratula varians. Cardium coneinnum. Isocardia coreulum. Pecten fibrosus ete. Von den Ufern der Unſcha find in der Sammlung von Tſcheffkin auch eine Menge von Verſteinerungen von Cepha— lopoden und Muſcheln; deßgleichen von der Wolga, welche hier alle critiſch beleuchtet werden; deßgleichen aus der Jura-Forma⸗ tion bey Orenburg und am Ilek; ferner im Norden von Si— birien am Oby und an vielen andern Fluͤſſen. Alle genau be⸗ ſchrieben und critiſch auf die Geognoſie bezogen. Den Schluß macht ein Verzeichniß aller aufgeführten Gattungen, Die Tafeln ſtellen vor: Hemicosmites pyriformis, Crypto- erinites cerasus, Sphaeronites aurantium et pomum, Avi- cula, Spirifer reticulatus, porambonites, roissii, Terebra- 48 755 tula prisca, nuda, camelina, Ungulites, Orthoceratites va- ginatus, Terebratula sphaera , Orthis eincta , pronites, Phacops sclerops, Lucina lyrata, Astarte porrecta, Hip- popodium angustatum, Solen antiquus. Die Charte in Folio zeigt den Granit, den Jura, die Kreide und das Kohlengebirg im ſuͤdlichen Rußland von Brody über Orenburg hinaus, ferner von Taganrog nach Norden bis Mos— kau, Niſchnei Nowgorod und Kaſan. Doeumens pour servir à la Geographie physique du Bassin du Rhone, par M. P. Lortet, Dr. Med. Lyon 1843. 8. 44. Cartes 5. in fol. Der Verfaſſer iſt als Kenner und Freund der deutſchen Wiſ— ſenſchaft uns allen bekannt und von allen hochgeachtet; nicht minder als eifriger Befoͤrderer des Menſchenwohls. Neben die— ſen philanthropiſchen Beſtrebungen hat er ſich ſeit Jahren mit der Geognoſie und phyſiſchen Geographie beſchaͤftiget. Bey der Verſammlung der Gelehrten zu Lyon vor einigen Jahren wurde eine vollſtaͤndige Aufnahme des Rhonebeckens beſchloſſen in geo— graphiſcher, geologiſcher, botaniſcher, zoologiſcher, ethnographiſcher und ſelbſt noſologiſcher Hinſicht. Als einen Beytrag dazu ver: oͤffentlicht der Verfaſſer nun dieſe feine Arbeiten, welche begreif— licherweiſe Jahre lange Unterſuchungen, Meſſungen und Studien erforderten. Es iſt in der That eine ungeheure Arbeit, welche ſich ſelbſt weit in die Schweiz hinein erſtreckt und von da bis zur Mündung der Rhone, vom 48. Grad bis zum 43 N. B. bey faſt 5 Grad geographiſcher Laͤnge. Die Laͤnge betraͤgt 566 Kilometer (1000 Meter, alſo etwa 3000“ oder $ Stunde), die Breite 266, Oberflaͤche faſt 10 Millionen Hectar. Der Ver: faſſer gibt auch die Oberflächen von den anſtoßenden Flußgebie— ten an; ſodann die der einzelnen Abtheilungen der Rhone, des linken und rechten Ufers; betrachtet ſodann die Gebirgsſtoͤcke, welche der Rhone Waſſer zuſchicken, alſo vorzuͤglich die Alpen und deren Gletſcher, ſo wie die einzelnen kleinern Fluͤſſe. Die ungeheure Groͤße der Arbeit wird erſt klar durch die Betrach— tung der Charten und Durchſchnitte, welche zwar keineswegs huͤbſch ſind, aber offenbar ſehr genau. T. 1. ſtellt das ganze Becken dar mit zahlloſen Angaben der Bodenhoͤhe. T. 2. ſtellt die Curve vom Fall der Rhone vor. T. 3. Querdurchſchnitt des Beckens der Rhone, der Saone und des Ains in Bezug auf die Hoͤhen. f T. 4. Fuͤnf Querdurchſchnitte des Rhonebeckens. T. 5. Ein Laͤngsdurchſchnitt deſſelben vom Urſprung der Saone an, uͤberall mit Anzeige der Berge. Hieraus wird man hinlaͤnglich die Ausdehnung und die Wich— tigkeit dieſer Unterſuchungen und Darſtellungen erkennen. Dieſe Abhandlung gehoͤrt, wie es die Numerierung der Tafeln zeigt, zu einem Sammelwerk, worinn die andern Rubriken von andern Verfaſſern dargeſtellt ſeyn werden, nehmlich Geographie, Bota— nik uſw. Wahrſcheinlich find fie noch nicht fertig. Preußens Pflanzengattungen, nach Familien geordnet, von Dr. Ernſt Meyer, Prof. Königsberg bey Gräfe. 1839. 12. 278. Eine ſehr fleißige, ſelbſtſtaͤndige und geiſtreich durchgearbeite Schrift, wie man es vom Verfaſſer erwarten kann. Er gehoͤrt 756 zu denjenigen Botanikern, welche die naturphiloſophiſchen Ideen mit Sachkenntniß, und ohne der Phantaſie zu viel Spielraum einzuraͤumen, in der Pflanzenkunde anerkennen und den Geiſt der Pflanzentheile zu erkennen ſtreben. Man findet daher in dieſer Schrift viele ſcharfſinnige Bemerkungen uͤber das Weſen ihres Baues und über ihre Verwandtſchaft. Zugleich gibt er ſich viele Muͤhe, deutſche Namen fuͤr die Sippen zu finden oder zu machen. Faſt ſollte man glauben, daß er Nemnich's Po⸗ lyglotten-⸗Lexicon nicht beſitze: ſonſt wuͤrde er ſich das unnuͤtze Geſchaͤft erſpart haben. Es gibt einfache Namen genug, und bey manchen Pflanzen ein halbes Dutzend, ſo daß die ganze Kunſt der neuen Namengebung darinn beſteht, dieſelben mit einem gewiſſen Tacte zu vertheilen. Bey Ableitung der Namen iſt er auch ſelten gluͤcklich, ohne Zweifel, weil er ſie zu weit ſucht: fo bey Epheu, Aquilegia, Klee, Lieſch (fo wird es hoch⸗ deutſch ausgeſprochen, nicht Liſch) uſw. Doch das find Neben⸗ ſachen. Das Buch iſt gut und lehrreich, und ohne Zweifel auch vollſtaͤndig. Beſſer haͤtte er aber wohl gethan, wenn er ſogleich die Gattungen mit aufgefuͤhrt haͤtte, weil das Buch dann mehr Verbreitung gefunden und daher mehr genuͤtzt haben wuͤrde. Die bloßen Sippen bey einer Flora erreichen den Zweck nicht vollſtaͤndig, weil zu viele Luͤcken bleiben, und weil der Sammler doch eigentlich damit nichts anfangen kann. Das Buch iſt nur fuͤr die wiſſenſchaftlichen Botaniker, aber in die⸗ ſer Hinſicht von großem Werth: daher hat er auch wohl ge— than, unten anzufangen, weil man auch in der Botanik ſo viel als moͤglich genetiſch verfahren muß, wie in der Zoologie. Zuerſt die Pilze, dann die Algen, Charen, Flechten, Lebermooſe, Mooſe, Schachtelhalme, Marſilien, Lycopodien, Ophiogloſſen, Filices, Graͤſer uſw. bis zu den Huͤlſenpflanzen, Amygdaleen, Roſaceen und Potentillen. Warum er dieſe zuletzt ſetzt, und nicht die eigentlichen Roſaceen, iſt nicht einzuſehen. Indeſſen iſt es gut, daß einmal ein ſo tuͤchtiger Botaniker anerkennt, daß das natur⸗ philoſophiſche Reſultat vom oberſten Rang der Roſaceen richtig iſt. Der Verfaſſer ſchildert jede Zunft nach eigenen Beobachtungen, und gibt auch den Nutzen an. Ein kurzer Character ſollte nicht fehlen. Ebenſo von jeder Sippe der Character ziemlich kurz, mit vielen eigenthuͤmlichen Bemerkungen. Bey jeder Sippe wird meiſtens eine Gattung als Muſter aufgefuͤhrt. Am lehrreichſten ſind die ſcharfſinnigen Bemerkungen uͤber den Bau und die Ver⸗ wandtſchaften der Zuͤnfte. Es verdient daher dieſe Schrift eine vorzuͤgliche Beruͤckſichtigung bey der Anordnung der Zuͤnfte zu einem natuͤrlichen Syſtem, und es wird nicht uͤberfluͤſſig ſeyn, wenn wir die Reihung des Verfaſſers hier folgen laſſen. Acotyledonen: Salviniacer. - Lemnee. 2 Airs 8) Marsiliacex. 3) Characez. 5 Balanophoree. 12 a 1 Zostereæ. 1 Ceratopbylleæ. fegen Najadeæ. Monocotyledonen: 4) Lichenes. 12) Graminet. 5) Hepalicæ. a. Alopecureg. 6) Musci. b. Stipex. Porostemonee ? C. Aveneæ. 7) Equisetace®. d. Festuceꝶ. Casuarinee. e. Hordeinæ. Gnetaceæ. F. Paniceae. 757 9. Phalarideæ. 13) Cyperacex. Restiace». Xyrideae. 14) Juncex. 15. Asphodeleæ. Commelinee. Cannacee. Seitamine®. Musaceæ. Palmæ. 16) Asparageæ. 17) Smilaceæ. 18) Veratrex. Colchiceæ. Dioscorideæ. 19) Methoniceæ. 20) Tulipeæ. 21) Amaryllideæ. Bromeliee. 22) Irideæ. 23) Orchideae. a. Malaxideæ. b. Ophrydeæ. c. Neottiex. d. Arethusee, e. Cypripedieae. 24) Typhee. 25) Aroidex. 26) Alismaceae. 27) Butomene. 28) Hydrocharideae. 29) Zostereae. 30) Potamogetoneae. 31) Najadeae. 32) Lemneae. Dicotyledonen. A. Apetale. 33) Ceratophylleae. 34) Coniferae. Casuarineae. Chlorantheae. Piperaceae. Saurureae. 35) Nymphaeaceae. Papaveraceae ? 36) Myriceae. 37) Betuleae. 38) Cupuliferae. Juglandeae. Sumachinae ? 39) Ulmeae. Moreae. Artocarpeae. 40) Urticeae. 41) Cannabinae. 42) Salieinae. Tamaricinae ? 43) Polygoneae. Begoniaceae. Hydrangeaceae ? 44) Callitricheae. Euphorbiaceae ? Halorrhagideae ? 45) Elaeagneae. 46) Daphneae. 47) Santaleae. Combreteae, Proteaceae. Lorantheae. 48) Aristolochinae. Cytineae. Nepentheae. Cucurhitaceae? Passilloreae ? B. Monopetale, 49) Plantagineae. 50) Plumbagineae. 51) Primulaceae. 52) Ericeae, 53) Ilicinae. 54) Utricularinae. 95) Scrophularinae. a. Veroniceae. b. Pedicularinae. €. Orobrancheae. d. Scrophularinae. e. Verbasceae, 56) Solaneae. 57) Convolvulaceae. 58) Polemoniaceae. 59) Verbeneae. 60) Labiatae. 61) Boragineae. Ochnaceae ? 62) Gentianeae. 63. Menyantheae. 64. Apocyneae. 65) Asclepiadeae. Loganiaceae. Cinchoneae. 66) Stellatae. 67) Compositae. 68) Dipsaceae. 69) Valerianeae. 70) Lonicereae. Corneae. Araliaceae. Umbelliferae. 71) Campanulaceae. 72) Cueurbitaceae. Passifloreae. Ribesinae. Aristolochinae. 73) Oleinae. Jasmineae. Syringeae. Fraxineae. Acerinae. 3 Xanthoxyleae, C. Polypetale. 74) Chenopodiaceae. 75) Amarantaceae. 76) Selerantheae. 77) Paronychinae. 78) Alsineae. 79. Sileneae. 80. Portulaceae. Ficoideae. Passifloreae. Capparideae. 81) Cruciferae. 82) Fumariaceae. 83) Papaveraceae. 84) Resedaceae. 85) Empetreae. 86) Euphorbiaceae. 87) Celastrinae. 88) Rhamneae. Proteaceae. 89) Lorantheae. 80) Araliaceae. a. Corneae. 6. Aralinae. 91) Adoxeae. 92) Umbelliferae. 93) Saxifrageae. 94) Crassulaceae, 95) Rutaceae. 96) Hypericinae. 97) Elatineae, 98) Oxalideae. 99) Droseraceae. 100) Violeae. 101) Cisteae. 102) Parnassinae. 103) Polygaleae. 104) Lineae. 105) Geraniaceae. 106) Balsamineae. 107) Hippocastaneae. 108) Acerinae. 109) Malvaceae. 110) Tiliaceae. 111) Ranunculaceae, 112) Paeoniaceae. 113) Berberideae. Escalloniaceae. 114) Ribesinae. Cacteae. 115) Oenothereae. 116) Trapeae. 117) Halorrhagideae. 118) Lythrariae. Myrtaceae. 119) Papilionaceae. 120) Amygdaleae. 121) Rosaceae. 122) Potentilleae. 758 Abbildungen aller natürlichen Familien des Gewaͤchsreiches, von A. Schnizlein, Dr. phil. Bonn bey Henry. II. 1843. 4. 40. Taf. 20. ill. Das erſte Heft von dieſem ſchoͤnen Unternehmen haben wir nach Verdienſt angezeigt, und wir wiederholen hier gern das Lob, das wir jenem ertheilt haben. Die Abbildungen ſind nach den beften Muſtern verfertigt und zwar vom Verfaſſer ſelbſt, ent: halten daher die genaueſten Darſtellungen mit ſtarken Vergroͤße⸗ rungen aller Theile. Mit Huͤlfe der hier gegebenen kann man ſich einen vollkommenen klaren Begriff vom Bau der Gewaͤchſe, vorzuͤglich der Blumen und Fruchttheile machen und die klarſte Einſicht in die Verwandtſchaften erwerben. Oben auf der Tafel ſtehen die Namen der Zuͤnfte und Sippſchaften, wodurch das Aufſinden ungemein erleichtert wird. Wir glauben, der Ver⸗ faſſer wuͤrde das Aufſuchen der Figuren ſehr erleichtern, wenn er den Druck etwas aͤnderte. Erſtens ſollte bey der Erklaͤrung der Abbildungen jede Figur a linea ſtehen. Er wird zwar ſa— gen, dann gienge der Text nicht uͤberall auf ein Blatt. Darauf antworten wir, daß er den Text danach einrichten muͤße. Es iſt z. B. in einem ſolchen Werke ganz unnuͤtz, die chemiſchen Beſtandtheile anzugeben, die Zahl der Sippen und Gattungen, die Verbreitung, Standort u. dgl. Dadurch koͤnnte er ſich auf jeder Seite ein Dutzend Zeilen erſparen. Es kommt hier nur auf vollſtaͤndige Darſtellung des Baues an: alles andere ift Ueberfluß und ſelbſt ſchaͤdlich. Dann wäre es bey der Erklärung der Figuren nöthig, nicht bloß im Allgemeinen zu ſagen etwa: Senkrechter Durchſchnitt; ein Blatt; Staubfaͤden u. dgl., ſondern jedesmal alle Theile 759 zu nennen, welche in der Figur zu finden ſind, und zwar noͤ⸗ thigenfalls hinzuzuſetzen, oben, unten, rechts, links, mitten; das Rothe, Gelbe uſw. Ohne dieſe Huͤlfe muß man bald auf der Figur, bald im Text herumfahren und viele Zeit verlieren. Ferner muͤßte die Aufzaͤhlung der Sippen in Spalten ſtehen, wenigſtens die Sippſchaften der Zunft oder der Ordnung, wie man es nennen mag. Auch hier iſt das Aufſuchen ſebr muͤh⸗ ſam. Uebrigens iſt es eine große Frage, ob dieſe Aufzaͤhlung uberhaupt noͤthig iſt. Uns ſcheint fie ganz uͤberfluͤſſig. Wer dieſes Werk kauft, hat auch Endlicher's Genera. Dadurch könnte er vielen Raum fuͤr etwas Beſſeres gewinnen, nehmlich für eine beffere Erklärung der Figuren. In dieſem Heft ſind abgebildet: Hepaticae: Ricciaceae, Anthoceroteae, Targioniaceae, Marchantiaceae, Iungermanniaceae. Musci. Bryaceae, Andreaeaceae, Sphagnaceae. Equisetaceae. g 5 Filices: Polypodiaceae, Hymenophylleae, Gleichenia- ceae, Schizaeaceae, Osmundaceae, Marattiaceae, Ophio- glosseae. Salviniaceae, Marsiliaceae, Isoteae. Lycopodiaceae, Balanophoreae, Cytineae, Rafflesiaceae. Transacetions ok the zoological Society of London III. 1. 1842. 4. 130. tab. 6. S. 1. R. T. Lowe, Nachtrag zu feiner Synopſis der Fiſche von Madera. Fam. Pereidae. Callanthias: Kopf ſchuppig, mit Ausnahme der kurzen Schnauze vor den Augen; Zaͤhne wie bey Anthias Bloch; Vorderdeckel ganz, Deckelſtuͤck mit zween flachen und angedruͤck⸗ ten Stacheln; Seitenlinie hoch oben am Ruͤcken, hoͤrt auf am Ende der Ruͤckenfloſſe, welche eben iſt oder ununterbrochen; 6 Kiemenſtrahlen. h C. paradisaeus: Wie Anthias sacer, aber ohne den ver laͤngerten dritten Strahl der Ruͤckenfloſſe. Er iſt klein, fehr zierlich und ſelten. Fam. Berycidae. Beryx decadactylus (splendens n. t. 3. in Cambridge phil. Trans VI. Pars 1.) Nicht ſelten. R. 4418 — 20. B. 1410. B. splendens: Camb. phil. Trans. VI. 1. p. 197. tex- tus (Trachichtys pretiosus, Hoplostethus mediterraneus). Zu dieſer Familie gehört auch Polymixia n. Camb. phil. Trans. VI. 1. p. 198. t. 4. Fam. Triglidae. Scorpaena ustulata: minor, laciniis nullis, rubra, pallido variegata nigroque punctata: genis operculisque granulato-pu- stulosis, macula fusca notatis: pinnae dorsalis medio unimacn- latae spinä quartä celeris longiore: capite s. rostro abbreviato, obtuso, maxillis aequalibus; squamis majusculis, scabriusculis. R. 1259. St. 345. Br. 147-410, B. 145. 6 8 \ 7 Sch. 5 75 Sehr ſelten, bisweilen mit dem gemeinen (Sc. scrofa), aber nur halb ſo groß. Trigla lineata. Sehr ſelten. 760 Fam. Sparidae. ; Pagellus rostratus n. Synopsis 177. iſt P. erytlirinus Cuv.; Fig. apud Rondelet et Salviani. Fam. Chaetodontidae. Pimelepterus boseii (Cheiroco s. Xarroco). Fam. Scombridae. Nauclerus abbreviatus. keinen Schwanzkiel. 0 Tetrapturus georgii (Peito), unterſcheidet ſich von T. be- lone durch zweymal ſo lange Bruſtfloſſen und groͤßere Schuppen. Thynnus albacora (Atum albacora). Pennant brit. Zool. III. p. 266. t. 52., Sc. sloanii Cv. ? Ziemlich ge— gemein; ſteht zwiſchen Thynnus vulgaris et obesus; wird ge⸗ fangen im September und October. Th. obesus (Atum Patudo): Corpore abbreviato, obeso; pinnis acutis; pectoralibus ad finem seeund& dorsalis at- tingentibus: Oculis magnis. Gemein, im Sommer häufiger als Th. albocora und etwas größer, aber nur halb fo groß als Th. vulgaris (Atum Rabilha). Th. alalonga (Atum avoador). Jaͤnner. Aphanopus n.: Geſtaltet wie Lepidopus, laͤnglich, ſehr zuſammengedruͤckt wie ein Schwerd, aber mit einem ſchwarzen Kiel an jeder Seite gegen den Schwanz. — Schnauze und Zaͤhne wie bey Lepidopus, aber keine Zaͤhne im Gaumen; zwo faſt ganz gleiche Ruͤckenfloſſen; Schwanzfloſſe wie bey Le— pidopus, aber davor ein ſtarker Stachel ſtatt einer Schuppe, etwas vor dem After; keine Spur von Bauchfloſſen. &. carbo (Espada preta). Sehr felten, caffeebraun; ſieht aus wie Lepidopus argyreus. Y Tetragonurus atlantieus n., unterſchieden von T. cuvieri durch laͤngeren Kopf, groͤßere Augen, oben viel mehr Zaͤhne, erſte Ruͤckenfloſſe viel höher mit ungleichen Stacheln. R. 15 — 11. St. 11. Bt. 16. B. 145. Sch. 717. K. 5. 7+7. T. euvieri. R. 18 — 1, 12. St. 1, 11. Br. 16. B. 1, 5. Sch. 36. nach Riſſo. Verwandt dem Thyrsites, nicht dem Mullus. Xiphius gladius (Peixe Agulha). je Seriola dubia n. Sehr felten. Zweyte Ruͤckenfloſſe vorn zugeſpitzt, Schwanzſeiten gekielt, kein Schlaͤfenband. Länge 24’. Lampris lauta; nur 45 Wirbel ſtatt 69 und 49. Fam. Coryphaenidae. Coryphæna hippurus? (Dourado macho). Ich hatte nur Roogner, daher etwas abweichend von Cuviers Beſchreibung; auch aͤhnlich dem C. hippuroides. C. nortoniana (Delfim). Höher als der vorige, Stirn faft ſenkrecht. 31 Wirbel wie beym vorigen, aber gefleckt wie C. imperalis; ſelten. C, equisetis (Dourada femea s. amarella). Leib unge⸗ fleckt. Ruͤckenſtrahlen 53 — 55, Wirbel 33. Die gemeinſte Gattung, Länge 2, etwas kleiner als der vorige, k Asteroderma coryphænoides (Diana semilunata). Selten. Pompilus rondeletii (Centrolophus pompilus, morio). Sehr ſelten. Willughby p. 215. t. O. 1. Fig. 6. Pompilus bennettii (Leirus Camb. Transact. VI. 1. 5., Centrolophus ovalis, erassus). Leirus iſt einerley mit Cen- trolophus. Brama raii (freira); gehoͤrt zu den Coryphaͤniden. Fam. Mugilidae. f Mugil maderensis n. (Tainha de moda). Verſchieden Sehr ſelten. Klein und zierlich. Selten, hat Gemein; gefangen im 761 von M. chelo, nicht ſo hoch, Zunge und Gaumen glatt, am Deckel ein Meſſingflecken. Fam. Gobidae. Blennius gattorugine IP. p. 132. t. H. 2. fig. 2. Sehr ſelten. B. palmicornis. Gemein. B. artedii (inæqualis). Selten. B. parvicornis (strigatus). Pholis laevis. Ziemlich ſelten; B. trigloides wohl nicht verſchieden. Salarias atlanticus, gemein. Tripterygion nasus. Gobius niger ß n. (G. maderensis). G. ephippiatus n.: fuscus, maculatus et punctatus, capite nuchäque nudis, hae sulcatä: pinnarum pectoralium dorsalium- que radiis haud productis, squamis magnis. R. 6, 12. St. 11. Br. 19. B. 5. Sch. e + 15. K. 5. Sehr ſelten, braun, mit einer Reihe dunkler Flecken an den Seiten, Laͤnge 5“, Kopf nackt. Fam. Lophidae. Cheironeetes bicornis u.: hispidus, setis furcatis, nudus, sexap- pendicnlatus, pallide ruber, punctulis fuseis conspurcatus: fronte super oculos bicorni; cornu anteriore distincto, recurvo: po- steriore gibboso - erisliformi; filamento intermedio inconspicuo; brachiis pectoralibus veutralibusque exserlis. R. 12. St. 7. Br. 10. B. 5. Sch. + Sehr ſelten, nur 14“ lang, rauh, neben Ch. furcipilis. Fam. Labridae. Crenilabrus caninns n.; eine Abart hat einen ganzen Vor: derdeckel gegen den ſippiſchen Character; wurde beſchrieben als Labrus scrofa. : a Acantholabrus imbricatus n. (Crenilabrus luscus n., non lin- nei): pinna dorsali analique basi squamosis, squamis subqua- ternis, bractearum modo imbricatis, inter spinas assurgenti- bus; dorsalis parte spinosä postice unimaculatä: caudä utrinque bimaculatä: squamis magnis. 5 R. 2079. St. 548. Br. 15. B. 145. Sch. 284 6. K. 5. Verſchieden von A. couchii, ziemlich wie A. palloni, aber nur halb ſo groß.“ Labrus reticulatus n., verſchieden von L. maculatus, aber vielleicht doch nur eine dunklere Abart; Laͤnge 16“, ſehr ſelten. R. 19 711. Sch. 349. Br. 14. B. 1475. Sch. 3+1+6 K. 5 3 KIT. Ctenolabrus iris. Sehr felten. Julis unimaculata (Peixe verde): elliptico -oblonga, gra- ciliuscula: corpore aurato-viridi, lateribus medio fasciä longi- tudinali obscura: squamis magnis, litur& rufà perpendiculate notatis: capite rosaceo rufo, strigis fasciisve llexuosis caeruleis picto: pinna dorsali medio unimaculata analique basi squama- tis: operculo postice biangulato: cauda lunatä, locis abbreviatis. R. 8 413. Sch. 3411. Br. 2+13. 8.145. Sch. = Verſchieden von J. turcica 2-3+6. J. melanura n. (speciosa n.). Verſchieden von J. spe- eiosa Cuv. durch die Höhe der drey erſten Ruͤckenſtrahlen, Iſis 1844. Heft 10. 762 die kleineren Flecken an der 8 10%. R. 9712. St. 3712. 476 f Ir, K. 6. Mirbel 25. Fam. Fistularidae. Centricus gracilis: corpore gracili, angusto, elliptico- ob- longo, supra fusco, lateribus argenteis: rostro producto, elon- gato; pinnæ primæ dorsalis, inter oculos pinnamque caudalem mediae, spinà secundd mediocri, breviore, pinnam caudalem nequaquam attingente. R.4—5+11. St. 17. Br. 15. B. 144. Sch. tt Ziemlich ſelten; wie C. scolopax. 775. Ruͤckenfloſſe, auch kleiner, nur Br. 14 15. B. 175. Sch. Fam. Esocidae. Belone gracilis n. (Catuta). als der untere; Ränge 8", Scomberesox saurus. Sehr felten, heißt nicht Delphin. Cypselurus pulchellus n. Ein zierlicher, kleiner fliegender Fiſch, an jeder Seite mit 2 oder 3 roſenrothen Mondflecken. Fam. Salmonidae. Scopelus maderensis n. Oberkiefer nur halb fo lang Wie das Junge von Pomato- mus telescopus. Dunkelweinfarben mit großen, glaͤnzenden Schuppen. Sehr ſelten; weicht ab von der Sippe, weil Zaͤhne auf Gaumen und Zunge. R. 3710; 1. St. 2412. Br. 13. B. 147. Sch. 7+1--9 6; 178. Alysia n.: corpus subelongatum, compressum; dorso po- stice ventreque spinoso-serratis. Rostrum brevissimum, ore rictuque magnis, hoc pone oculos diducto, Dentes minuti, te- nues; in maxilla inferiore, Vomere et Palatinis scobinati. Lin- gua postice lateribus subaculeata. Squame magne, haud decidu@, scabræ; squamis line la- teralis latissimis, maximis, scutellatis, s. per totam longitudi- nem loricato-imbricatis. Pinne ventrales sub apice pinnarum pectoralium sitæ. Dor- sales dug; prima inter Ventrales et Analem posita; 2da ad finem analis, rudimentalis. Pinna caudalis minima, furcata. A. loricata; verſchieden von Aulopus durch die gezaͤhnte Bauchlinie und den hintern Theil der Ruͤckenlinie und die ſonder— baren Schuppen der Seitenlinie. Laͤnge 2“. Ruͤcken blau, Seiten ſilberig. R. 2410, von der zweyten nur eine Spur. St. 20421. u. 8 freye Spigen Br. 15-16. 8.145. Sch. 31888 Sehr ſelten. erg Merlueius ambiguus (Morcego do mar). Zweyter Strahl der Bauchfloſſe fadenfoͤrmig verlängert wie bey Motella, hat aber keine Baͤrtel und keine Floſſe in der Nackenfurche. Merlucius vulgaris (Pescada) iſt verſchieden von M. vul- garis Cup.; Ruͤcken- und Steißfloſſe hinten in einen Lappen ver⸗ laͤngert, Kiefer faſt gleich lang, Zähne groß und zahlreich, Schup⸗ pen klein; vielleicht M. sinuatus s. esculentus; wahrſcheinlich Salviani p. 73. Fam. Gadidae. Macrourus atlanticus s. rupestris n. (Praga s. Lagartixa do mar): fusco cinereus, dorso vinoso, gutturis umbilico pinnis- que ventralibus atris: squamis areolato-scaherrimis, echinula- tis, ecarinatis, inermibus, oculis maximis. 48 * 763 Verſchieden von M. rupestris Bloch; nicht gezaͤhnt; Laͤnge 1’. Fam. Pleuronectidae. Rhombus cristatus: corpore oblongo-elliptico: oculis appro- ximatis: dentibus tenuibus pectinatis; in maxillä superiore uni- seriatis; in inferiore anguste scobinatis: pinnæ dorsalis dimidii anterioris radiis apice liberis; primordialibus (210 — 60) pro- erſter Ruͤckenſtrahl ductis, elongatis, latere sinistro, fusco, immaculato: squamis Chaud deciduis ) magnis, margine scabris. 346 ers 5 Sehr ſel⸗ R. 92. St. 75. Br. 149. B. 6. Sch. 5, Sehr ſ ten, dem Rh. megastoma verwandt. Lange 54“, Fam. Cyclopteridae. ” Lepadogaster zebrinus n. (Chupa sangue): fusco-nigrescens, lateribus postice strigis obliquis, nuchäque fasciis divergentibus saturatioribus maculisque binis cœruleis pyriformibus pictis: na- ribus bieiliatis: pinnis dorsalibus analibusque caudali adnatis. R. 16417. St. 9—10. Br. 15—16. B. 4. Sch. 5 + 10. Nicht ſelten, klein. Fam. Echeneidae. a) Cauda lunata. Echeneis remora (Pegador). Ziemlich MB: R. 23. St. 23. Br. 26. B. 15. E. pallida n.: tota pallide cinerea, fuligineo hinc et hine sub- nebulata: laminis 19; pinnis pectoralibus brevibus, latis, apice rotundatis, subtruncatis, tenuiter crenulatis: lingua medio sco- hinata. R. 24. St. 22. Br. Sehr ſelten. 6) Cauda integra s. truncata. E. jacobæa n.: tota cinereo-fuliginosa, nigrescens: laminis 19: pinnis pectoralibus brevibus, latis, pectinato-rotundatis, crenatis: ventre sulcato: lingua scahrä. R. 24. St 24. Br. 21. B. 145. Sch. 1 K. 8. Sehr felten, 3 + 8. E. vittata: purpureo-nigrescens, pallido variegata, füsciäghe nigra longitudinali laterali, antice utrinque albo marginata: pinnis pectoralibus ovatis, acutiusculis, integris; pinnæ dorsa- lis analisque antice caudalisque marginibus albis: laminis 23: lingua scabra : oculis magnis: corpore elongato, postice valde attenuato , gracili. 1-+8 R. 39, St. 39. Br. 22. B. 145. Sch. 17 Sehr ſel⸗ ten, nahe verwandt der E. lunata, welche aber einen Mond— ſchwanz hat. E. brachyptera (Synopsis p. 191.): Cinereo-fuliginosa, ni- grescens; pinnis dorsalibus analibusque antice albo submargi- natis: laminis 16: pinnis pectoralibus brevibus, latis, trunca- tis, integris: lingua medio scobinatä. N. 28. St. 24. Br. 26. B. 145. Sch. Fam. Muraenidae. Sphagebranchus serpens (serpa). keine Spur von Bruſtfloſſen. Fam. Gymnodontidae. Diodon hystrix , punetatus, IV. t. J. 5. Sch. 817. K.. 3448 27. B. 178. Sch. 34 f. K. 9. 34-7 orte Sehr felten; Länge 11“, Sehr felten, 764 Tetrodon capistratus n.: pusillus, oblongiusculus, laevissi- mus; dorso iliisque inermibus, nudis; ventre adpresso-spinel- loso: dorso fusco; lateribus ochraceo-fulvis, fusco longitudi- naliter bifasciatis, capiteque utrinque czruleo punctatis, iliis oblique lituratis, rostroque subproducto guläve semi-capistrato,: pinna caudali utrinque nigro limbatä. R. 9. St 8. Br. 16. Sch. 25 8. Sehr ſelten; 4“ lang. Orthagoriscus (Peixe Porco s. Bouto); die Schwanz⸗ finne nicht abgeſtutzt, wie bey den europaͤiſchen Abbildungen, ſondern in der Mitte in eine Spitze verlaͤngert. Fam. Squalidae. ) Carcharias falcipinnis (Faqueita): corpore supra griseo- cinereo subabbreviato, medio crassiore s. altiore, utrinque attenuato: rostro brevi, lato, depresso, apice obtuso: oculis rotundatis: pinn& dorsali primä alta, triangulari, subaaticä s. supra medium pinnarum pectoralium positä: pinnis pectoralibus falcatis, angustis, elongatis, apice obtusis: pinn& dorsali se- cundä analique oppositis: ventralibusque parvis. Rariss. An squalus ustus Dumeril? Länge 3', Zähne wie bey C. glaueus (Tintureira); Weibchen ganz gleich dem Männchen. Der Marraxo ift Lamna cornubica. C. microps n. (Tubarao). Augen ſehr klein; Zähne ſchwach, in jedem Kiefer nur 2 Reihen; 88“. Alopecias supereiliosus n. unterſchieden von C. vulpes durch die großen Augen. Selten. Acanthidium n.: corpus gracile, elougatum. Spiracula magna. Pinnæ dorsales dux, autice spiniferæ; secundä& majore posticä, caude approximatä. Pinna analis nulla. Pinne ventrales sub- postic s. secundae dorsali subanteriores. Dentes utriusque maxillae dispares, parvi: superioris lani- arii, plano-triangulares, tenues, acuminati; acumine recto; basi utrinque denticulo aucto, antice triseriati, lateribus bise- riati: inferioris incisorii, acumine utrinque a medio obliquo de- flexo, uni-vel biseriati. Caud aolique oblonga, apice truncata. Steht zwiſchen Spinax et Centrina, gleicht jenem in der ſchlanken Geſtalt, dieſem in den Zaͤhnen; Bauchfloſſen weiter hin⸗ ten als bey jenem, weiter vorn als bey dieſem, vor der zweyten Ruͤckenfloſſe, welche viel groͤßer iſt als die erſte; die Zaͤhne in Reihen nicht in Quineunx. A. pusillum (Gata negra) Cen- trina? nigra! olim. Sehr ſelten, 12“, ausgewachſen. A. calceus (Sapata), Centrina salviani m.: purpureo-fuscum, subtus pallidius: rostro plane depresso: dentibus inferioribus biseriatis: spiraculis oculo, pinnaque dorsali secundä caudæ approximatis. Sieht aus wie Seymnus niexzensis (Gata), den Ruͤckenfloſſen einen krummen Stachel, Laͤnge 373; ziemlich ſelten. Iſt nicht Squalus salviani Willughby et Lacepede. Fam. Raj idae. Raja oxyrhynchus (Raia) W. p. 71. Selten, 3° von einer Floſſenſpitze zur andern. Trygon alta-vela (Andorinha do mar); 53 von einer Floſ⸗ ple aut andern; ſehr ſelten; iſt Columna's Altavela, f. hat aber bey S. 21. R. Owen, Bemerkungen uͤber das Kalben der Giraffe im zoologiſchen Garten nebſt Beſchreibung der 1 2 af. 765 Sie paarten fih am 18. März und 1. April 1838.; dauerte ſo kurz wie beym Hirſch. Das Maͤnnchen gibt nur zu dieſer Zeit einen kurzen Gurgellaut von ſich, wie der Hirſch. Nach: her ließ das Weibchen nicht mehr zu. Zu dieſer Zeit wurde das Maͤnnchen auch kampfluſtig; ſie ſtießen ſich mit den Hoͤr— nern durch eine ſeitliche Ruͤckbiegung des Halſes; ſchlagen nicht hinten aus. Nach einem Jahr war der Bauch nicht ſo dick wie bey den Kuͤhen. Am 10. Juny 1839. fieng das Euter an zu ſchwellen; am 19. erfolgte das Kalben, alſo nach 444 Tagen, oder 16 Monden, 3 Wochen und 3 Tagen ſeit dem zweyten Sprung. Zuerſt kamen die Vorderfuͤße, nach 6 Mi— nuten die Schnauze und bald darauf das Kalb. Die Mutter ſtand und ſchien keine Schmerzen zu haben. Anfangs war das Kalb ohne Bewegung; nach einer Minute kam eine krampf— hafte Einathmung mit einem Schauer, und dann gieng das Athmen regelmaͤßig, 43 Mal in der Minute; das Ausathmen eine Zeitlang mit ſchwachem Bloͤken wie beym Hirſchkalb. Nach einer halben Stunde ſuchte es aufzuſtehen, indem es ſich auf die Vorderbeine hob; nach einer Stunde ſtand es aufrecht mit ausgeſpreizten wankenden Fuͤßen, und ſuchte gegen die Mutter zu ſtumpeln; dieſe aber ließ es nicht nahe kommen, ſah es je— doch manchmal an. Länge des Kalbs uͤber den Ruͤcken bis zum Schwanz 6, 10”. Zwiſchen den Hoͤrnern 10“. Bis zum Ende der Maͤhne 3“ 2", Rüden 3“ 8", Gürtel 2 9", Vom Grunde des Schulterblatts bis zum Ende des Vorder: hufs 50. Bis zum Ellenbogen 1“ 3. Bis zur Handwurzel 1“ 10%. Bis zur Hufſpitze 111“. Vom vordern Huͤftbeinſtachel bis zur Hufſpitze 4 7". Zur Knieſcheibe 1“ 7“. Zur Ferſe 1“ 4", Zur Hufſpitze 1’ 8”, Horn bis zum Ende des Haarbuſches 3“. Ohr 62“. Schwanz mit Haarbuſch 1“ 5". Faͤrbung und Zeichnung wie beym alten, Hufe weich, noch keine Kniebuͤſchel, Maͤhne etwas laͤnger als beim alten. Die Hoden ſchon im Beutel. Unter den Haarbuͤſcheln der Hoͤrner ein beweglicher Knorpel, der Kern des kuͤnftigen Hornzapfens; der mittlere Stirnhoͤcker wenig erhaben. Nach 10 Stunden konnte es gehen; nach 24 war die Staͤrke ſeiner Glieder auffallend, was ihm in ſeinem Vaterland ſehr zu Statten kommt, da es von Loͤwen umgeben iſt. Das Meconium gieng in der Nacht ab als harte Kugel von zwo Unzen. Als am andern Tag die Mutter es nicht ſaugen ließ; ſo naͤhrte man das Junge mit kuhwarmer Milch. Am 21. ſprang es munter herum und nahm zu bis zum 28. Am dritten Tag war der Koth wie geronnene Milch; dann hatte es Verſtopfungen 8 — 4 Tage; am 28. wurde es traurig; der Hals drehte ſich krampfhaft; manchmal ſchoß es heftig vorwaͤrts; es ſtarb an demſelben Tage. Wurde anatomirt. Die Mutter nahm das Kalb wahrſcheinlich deßhalb nicht an, weil ſich die Menſchen eingemiſcht hatten: man hätte fie ſollen die Nabel: ſchnur abbeißen und das Junge lecken laſſen. Huͤllen. Die Saͤuberung erfolgte nach 5 Stunden. Am Chorion waren viele Cotyledonen in Laͤngsreihen, nierenfoͤrmig, 766 aus zarten verzweigten villis, wie beym Hirſch; die größten 4“ lang; dazwiſchen viele kleinere 2“ bis 2“, faſt wie bey Ca: meel und Schwein. Das Kalb ſtarb alſo nach 9 Tagen. Im Unterkiefer waren die Kronen der mittleren Schneidzaͤhne ſchon geſchoben; eben fo die 4 vorderen Backenzaͤhne; im Oberkiefer die 3 vorderen. Am 12. Maͤrz 1840. paarten ſie ſich wieder 3 Mal; der Wurf erfolgte am 26. May 1841., alſo nach 431 Tagen oder 15 Monden und 11 Tagen; es war wieder ein Maͤnnchen. Die Mutter wurde waͤhrend der Zeit allein gehalten. Der Wurf wurde bloß von Außen belauſcht. Die Vorderfuͤße und der Kopf kamen wieder zuerſt; die Mutter ließ ſich hinten nieder und ſetzte es ſanft auf den Boden. Sie beſorgte das, was vorher der Waͤrter gethan; nach zwoͤlf Stunden ließ ſie es ſaugen. Das Kalb war wie das vorige; es fraß Pflanzen nach 3 Wochen; nach 4 Monaten nichts anderes; nun wiederkaͤute es wie die Alten. Nach einer Woche war es 6“ hoch, nach 3 Monaten 7, nach 9 Monaten 93, wuchs alſo 33. Nach 4 Wochen zeigten ſich die 4 mittleren Schneidzaͤhne und die zween vorderen Backenzaͤhne beider Kiefer: nach 2 Mo— naten der dritte Schneidzahn unten, nach 4 Monaten der dritte und vierte Backenzahn und der aͤußere Schneidzahn; nach 9 Monaten alle Milchzaͤhne. Die zweyten Zähne bekommen fie ſehr ſpaͤt. Die Mutter verlor erſt bey dem Wurf des zweyten Kalbs den aͤußern zwey⸗ lappigen Schneidzahn. Abgebildet ſind von R. Hill auf Taf. 1. die Mutter und das Junge neben einander; Taf. 2. Chorion, Cotyledonen, Pharynx et Larynx mit dem Kehldeckel. S. 29. R. Owen, Über ein Stuͤck Schenkel von einem rieſenhaften Vogel aus Neuſeeland. Taf. 3. [ Dinornis]. Die Inngeborenen fagen: dieſe Knochen kaͤmen von einem ausgeſtorbenen Adler, den fie Movie nennen; ſie faͤnden ſich in den Ufern der Fluͤſſe. Länge des zerbrochenen Stuͤcks 6“, im Umfang 54. Wird nun verglichen mit Menſch, Ochs, Roß, Eſel, Schwein, Ca: meel, Kaͤnguruh, Hund, dem grauſamen Bären, Löwen, Orang Utang, Testudo elephantopus, Crocodilus. Der innere Bau gleicht am meiſten dem des Straußen; der Vogel war aber wohl noch viel ſchwerfaͤlliger; der Durchmeſſer iſt 4 größer als der vom Emeu. Der Knochen iſt nicht vollkommen foſſil; enthaͤlt noch viele thieriſche Materie. Der Vogel hatte am meiſten Aehn— lichkeit mit dem Dodo. 5 S. 33. W. Ogilby, Monographie der hohlhornigen Wie— derkaͤuer. In der Geſchichte dieſer Thiere herrſcht nichts als Unordnung: die Sippen ſtehen faſt noch wie zu Rays Zeiten. Kennzeichen von der Geſtalt der Hoͤrner, der Hornzapfen, Bart und Wamme, Widerriſt und Kreuz ſind ohne Werth. Dann folgt die Ge— ſchichte von Ray an, der fie ſehr gut ordnete in genus bo- vinum, ovinum et caprinum in ſeiner Synopsis methodica 1693. Linne folgte 1735.; ſeine Charactere ſind aber bloß kuͤnſtlich. Buffon beſchreibt 1774. viele neue Gattungen; am meiſten that Pallas 1766. in feinen Miscellaneis. Er ſtellte Antilope auf, aber nicht gut characteriſiert. Nachher wurde es immer ſchlimmer. 1811. verbeſſerte Illiger die Charactere; 1812. gab Lichtenſtein eine neue und verbeſſerte Eintheilung; Blainville 1816., dem Desmareſt 1822. folgte; C. Ha⸗ milton Smith 1827, in Griffiths animal Kingdom, der aber 767 zu haſtig ſchrieb; von 80 Gattungen find wenigſtens 24 nur nominal; er ſtellte indeſſen viele Sippen auf. Dann ſpricht der Verfaſſer ſehr ausfuͤhrlich uͤber die Nichtig— keit der bisher angewandten Charactere, beſonders dey den An— tilopen, wo fie nur negativ find, Seine Studien fieng er 1830. an, wo er kaum ein Dutzend Antilopen in England fand. 1833. kamen aber viele durch Stedman vom Cap. Die zoologiſche Ge— ſellſchaft beſitzt nun 46, das brittiſche Muſeum faſt eben ſo viel. Er hat ferner unterſucht die Sammlungen zu Leyden, Frank— furt und Paris, die von Dr. Smith vom Cap und von Burchell. Nur Antilope gutturosa hat er nicht geſehen. Dann unterſucht er die weſentlichen Charactere und ſtellt ſeine Grundſaͤtze für die Sippen auf. Die Charactere ſollen gegruͤn— det ſeyn auf den Zuſammenhang des Baues mit ihrer Lebensart. 1. Hörner. Daran iſt zu betrachten Subſtanz, Dauer, Man: gel bey einem Geſchlecht; Zahl nebſt Geſtalt. 2. Geſtalt der Oberlippe. 2. Thraͤngruben (Crumen) und andere Druͤſen. 4. Fuͤße und Poren zwiſchen den Zehen. Dieſe Rubriken werden nun ausgeführt, zu weitlaͤufig, als daß wir es ganz ausziehen koͤnnten. 1) Alle haben Verlaͤngerungen des Stirnbeins oder Horn⸗ zapfen: kurz und dick bey den Hirſchen; laͤnger aber als das Horn ſelbſt bey Muntjak; bey der Giraffe allein, ohne Horn. Bey den hohlhornigen lang, meiſtens mit großen Zellen; ſehr große bey Giraffe, Rind, Schaf, Geiß und den groͤßern Anti— lopen; nur mit kleinen Hoͤhlen bloß bey A. cervicapra, Dor- cas und ihren Verwandten. Die Zahl der Hornwuͤlſte wechfelt ſehr, aber nicht genau nach den Jahren; eine junge A. cervi- capra bekam vom 20. Juny bis zum 31. October nicht weni— ger als 3 Ringe. Der Muntjak wirft nach Raffles die Geweihe ſelten ab; einer warf nur ein Geweih ab im Frühjahr 1832., und hatte das neue im Herbſt 1833 noch nicht ganz; das andere wurde nie abgeworfen. Daſſelbe bemerkte Azara bey dem ſpießhor⸗ nigen Hirſch von Suͤdamerica. Dieſe Thiere werfen die Geweihe nur in groͤßern Zwiſchenraͤumen ab. Die Giraffe hat die lan: gen Stirnfortſaͤtze wie der Muntjak, aber ohne Horn, ſteht daher zwiſchen ihm und den Cameelen. Im Grunde wird auch bey den hohlhornigen das Horn ab— geworfen, wie ſchon Buffon bemerkt hat, nehmlich bey den Jungen die ſtumpfe und rauhe Spitze; ſo beym Rind und Oryx. Die weiblichen Hirſche haben mit Ausnahme des Renns kein Geweih, fo auch wohl 30 Antilopen. Die hornlofen Weibchen ſind zahm und furchtſam, wie auch die Hirſche, wenn ſie ab— geworfen haben. Die hornlofen Weibchen leben meiſtens gez paart, weil ſie des Schutzes beduͤrfen; die gehoͤrnten in großen Heerden, daher wild. Der Chikara hat allein 4 Hoͤrner; der Chouka (A. pseudo- ceros n.) eine Anzeige davon; ohne Werth. Der Prongbock hat allein gabelige Hoͤrner, der ſpießhornige Hirſch ein einfaches Geweih. Die Schaufel iſt von keinem großen Werth, auch nicht die Geſtalt und Drehung der Hoͤrner. 2) Was die Oberlippe betrifft; ſo iſt ſie beym Rind in eine dicke, nackende und ſchwielige Schnauze (Muzzle) geendigt, ohne Gefuͤhl und unvermoͤgend, etwas damit zu ergreifen und zu hal— ten, weil ihr die contractilen Muskeln fehlen. Bey der Geiß dagegen iſt ſie duͤnn und verlaͤngert, ſehr beweglich und gut zum Fühlen und Ergreifen. Das Rind druͤckt damit das Gras nieder und reißt es mit der Zunge ab, ohne Auswahl; bey der 768 Geiß dagegen wirkt die verduͤnnte und bewegliche Oberlippe wie ein Finger fie wählt jede einzelne Pflanze aus; daher fo na ſchig; ſie frißt nicht Gras, ſondern Kraͤuter; daher ſagt man auch, das Rind graſt, die Ziege naſcht. Dieſe Verſchiedenheit im Waiden zeigt ſich auch bey den andern Wiederkaͤuern. Der Unterſchied zeigt ſich auch im Zwiſchenkiefer; dort vierſchroͤtig, aufgerichtet und rauh fuͤr die ſchwere Schnauze, hier verjuͤngt, abgerichtet und glatt. Zwiſchen dieſen beiden aͤußerſten gibt es viele Mittelgrade. Bey den Gattungen von Bubalus et Oryx iſt dieſer Theil nur halb entwickelt, und damit ſtimmt die fe: bensart. Bey einer Unterſippe von Bos, worunter der Biſam⸗ ochs und der Pak, iſt die Oberlippe zwar behaart, aber dennoch dick und ſchwielig; der Zwiſchenkiefer wie bey Bos; die Behaa— rung alſo nur wegen der Kaͤlte, wie beym Elch und Renn. Die graſende Zunft, wie Boves, Calliopes, Tragelaphi ete., findet ſich auf graſigen Niederungen; die naſchende dagegen, wie Schafe, Geißen, Antilopen, Gazellen uſw., in duͤrren Wuͤſten oder auf hohen Bergen mit gewuͤrzhaften Pflanzen, wie Heide— kraut, Salsola et Euphorbia. Mit dem Unterſchied der obigen Organe haͤngen auch die Magenmuskeln zuſammen. Haarkugeln (Aegagropilae) finden ſich bey allen Wiederkaͤuern; Bezoare dagegen, nehmlich aus Schichten beſtehende Kugeln, wie die Zahneruſten, in deren Cen— tro ein Samen oder Knoſpe ſteckt, nur bey Thieren mit behaar— ten Lippen, welche harzreiche Kräuter in Arabien und Perſien naſchen, wie Geißen, Gazellen und Antilopen, ſo auch die Lama in Suͤdamerica. 3) Thraͤnengruben (Crumen); darinn eine Druͤſe, welche eine Subſtanz abſondert wie Ohrſchmalz. Der Ausfuͤhrungsgang hat willkuͤhrliche Muskeln mit Ausnahme des Schafs. Groß bey den Hirſchen und vielen Antilopen, namentlich bey den Gazellen, A. cervicapra, Thar und andern Capricornen, auch bey den Bubalis. Sie druͤcken die Subſtanz an Kraͤutern aus und rie⸗ chen daran; wahrſcheinlich dient dieſes andern als Wegweiſer. Beym Taucherbock, Philantomba und andern iſt es nur ein nackter Hautſtreifen, der eine waͤſſerige Feuchtigkeit ausſchwitzt. Beym Muntjak liegen dergleichen Gruben zwiſchen den Au— genhoͤhlen und eine noch dazwiſchen. Bey der Gemſe haͤutige Säcke hinter den Ohren; beym Chiru eine Druͤſe in der Naſe. Bey mehrern Antilopen zween tiefe Saͤcke an den Seiten des Euters und des Hodenſacks; vielleicht analog den Druͤſen in den Weichen aller Thiere. Ein Beutel an der Vorhaut des Biſam⸗ thiers und der A. gutturosa; eine Druͤſe unter der Schwanz⸗ wurzel bey den Geißen. Die Thraͤnen bey Argali, Mufflon und beym Hausſchaf fehlen dem Nahoor und Wadan (O, trage- laphus). Alle ohne großen Werth. ; 4) Füße. Weihen nur bey den Cameelen ab; bey Berg: bewohnern, Geißen und Capricornen find die Hufe ſpitzig: bey Sumpfbewohnern breit. Characteriſtiſcher ſind die Druͤſen oder Poren zwiſchen den Zehen; groß bey den Bewohnern duͤrrer Wuͤſten, liegend zwiſchen den erſten und zweyten Zehengliedern, wie bey Gazellen, Antilopen, Bubalen nnd Orygen; kleiner bey Schafen, Capricornen und Tragelaphen, welche auf Angern woh— nen; fehlen bey Rindern, Calliopen uſw. auf Wieſen. Dieſe Druͤſe ſondert eine fette Fluͤſſigkeit ab. Das Vieh bekommt am Vorgebirg der guten Hoffnung oft kranke Hufe wegen Trockniß; nicht ſo Gnu, Gemsbock, Hartebeeſt und Springbock, weil ſie dieſe Druͤſen haben. Die Fuͤße der Schafe dagegen werden krank im Sumpfboden. Folgerungen. 769 Es gibt nur 4 Verſchiedenheiten des organiſchen Baus, welche als Sippen⸗Charactere dienen koͤnnen. 1) Die Hoͤrner bloß beym Maͤnnchen oder auch beym Weibchen. 2) Die Geſtalt der Oberlippe: verduͤnnt und greifend, oder als eine ſchwere ſchwielige Schnauze. 3) Die Thraͤnengruben; indeſſen nicht ſo wichtig, wechſelt ſelbſt in der Sippe. 4) Die Druͤſen oder Poren zwiſchen den Zehen. Auszuſchließen find von ſippiſchen Characteren: Biegung der Hörner, Weichenporen, Zitzenzahl, Schwanzlänge, Höhe des Kreuzes und Widerriſtes, verhaͤltnißmaͤßige Groͤße, Bart, Wamme, Buͤrſten (Scopae) uſw., weil ſie gar keinen Einfluß auf die Lebensart haben. Folgende Vorkommniſſe ſind ziemlich all— gemein. * 1) Alle mit Buͤrſten haben zwo Zitzen, mit Ausnahme von Orabie (A. scoparia) und dem Prongbock. 2) Alle mit Buͤrſten haben verduͤnnte Lippen, ausgenommen Orabie. 3) Alle ſolche haben Thraͤnengruben, ausgenommen Prong- bock und Aoudad (Ovis tragelaphus). 4) Alle mit 4 Zitzen haben nadende Schnauze, ausgenom— men einige Geißen und die eigentlichen Antilopen. 5) Alle mit nackten Schnauzen haben 4 Zitzen, ausgenommen die Sippe Bubalus. 6) Alle mit zwo Zitzen haben behaarte und verduͤnnte Lippen, ausgenommen Bubali. 7) Alle mit ſolchen Lippen haben zwo Zitzen, ausgenommen die Gattungen in der vierten Regel. 8) Alle mit oberflaͤchlichen Thraͤnengruben haben nackende Schnauze. ! . 9) Alle mit ſolchen Thraͤnengruben find ohne Buͤrſten. 10) Alle ohne Thraͤnengruben haben auch keine Buͤrſten, aus⸗ genommen Prongbock und Aodad. 11) Bey allen mit Buͤrſten haben nur die Männchen Hoͤr⸗ ner, ausgenommen die Gazellen und Aodad. 12) Alle mit Hoͤrnern in beiden Geſchlechtern und mit Schnauzen, aber ohne Thraͤnengruben haben 4 Zitzen. 13) Alle ohne Thraͤnengruben haben 4 Zitzen, mit Ausnahme der Muſtergattungen von Capra. 14) Alle mit Schnauze und Hoͤrnern bloß bey den Maͤnn— chen haben 4 Zitzen. 15) Alle mit behaarten und verduͤnnten Lippen haben Poren zwiſchen den Zehen, mit Ausnahme der Geißen. 16) Alle mit ſolchen Lippen haben Hörner in beiden Ge⸗ ſchlechtern, ausgenommen die eigentlichen Antilopen. Beyſpiele. = Der Oberſt Hamilton Smith gibt der Antilope forfex et adenota folgende Charactere: Hörner nur beym Männchen, Schnauze nackend, Thraͤnengruben, Buͤrſten und zwo Zitzen. Dieſe Charactere ſind nirgends vereinigt. Es gibt keine Gattung mit Buͤrſten und zugleich mit einer nackenden Schnauze, ausgenommen Orabie, welche 4 Zitzen hat (Regel 1 und 2). Keine Gattung mit einer nackenden Schnauze hat zwo Zitzen, ausgenommen Bubali, wo beide Geſchlechter Hoͤrner haben (Regel 5). Endlich bey allen mit Schnauze und Hoͤrnern nur beym Maͤnnchen finden ſich 4 Zitzen (Regel 14). Wahrſcheinlich hat ſich daher Smith bey den Zitzen geirrt. Iſis 1844. Heft 10, 770 Dagegen gibt er der A. quadriscopa, welche Schnauze, Buͤrſten und oberflaͤchliche Thraͤnengruben hat, auch ſaͤckelfoͤrmige Thraͤnengruben, eine Verbindung, welche durch Regel 2 und 9 ſehr unwahrſcheinlich wird. Ich beſtimme die 3 alten Sippen ſo: Bos: cornua in utroque sexu; rostrum rhinario instructum ; glandulae interdigitales nullae, sinus lachrymales nulli. Ovis: cornua in utroque sexu; rostrum chilomate instructum; glandulae interdigitales distinctae; sinus lachrymales aut im- mobiles aut nulli. 2 Capra: cornua in utroque sexu; rostrum chilomate instru- ctum; glandulae interdigitales nullae; sinus lachrymales nulli. Die Charactere der neuen Sippen folgen ein andermal. S. 69. Dr. John Richardſon, Beſchreibun iſtrali⸗ che A ſch g auſtrali Wurden meiſtens geſammelt am Haven Arthur in Diemenss land von Lempriere und an den Gouverneur der Colonie Franklin geſchickt, von da 1837. und 1838. in Branntwein nach England. Dieſe Fiſche weichen meiſtens ſehr ab von de— nen auf der nördlichen Erdhaͤlfte. Zuerſt ein Verzeichniß dieſer Fiſche mit den engliſchen Na— men, welche ſie dort bekommen haben. 1) Sebastes maculatus (Gurnett) aus Salzwaſſer, ſchoͤn roth mit braunen Flecken, ſchmackhaft. 2) Labrus (Parrotfish). Salzwaſſer, Fleiſch zäh. 3) Serranus rasor (Shad s. Red Perch). Salzwaſſer; roͤthlich braun, mit einem hellblauen Streifen vom Auge laͤngs den Seiten, ſchmackhaft. 4) Cheilodactylus carponemus (Perch). Salzwaſſer, ſilber⸗ glänzend, mit dunkeln Flecken, ſehr geſchaͤtzt. 5) Scorpaena militaris (Soldier-fish). Salzwaſſer, fleiſch— farben, gut. 6) Bull-head. Salzwaſſer, unter Steinen, dunkelbraun mit ſchwarzen Flecken; ſey ungeſund. 7) Galaxias (Trout). Suͤßwaſſer, dunkel olivengruͤn, mit rothen Flecken, wiegt 9 Unzen, ſehr geſchaͤtzt. 8) Cheironectes politus. Salzwaſſer, roth mit Flecken, zeichnet ſich aus durch feinen Kamm und ſeegelfoͤrmige Bruſt⸗ debe Ob eßbar. Schlechte Figur im Annual von Dr. Roß 1835. 9) Trout. Suͤßwaſſer, wenig verſchieden von Nr. 7. 10) Dajanus diemensis (Mullet). Salzwaſſer, geſchaͤtzt. 11) Ostracion (Sea Pig). Salzwaſſer, bisweilen blau und gelb geſtreift. 12) Lepidoleprus australis. Salzwaſſer, ſelten, braun, jede Schuppe gezaͤhnt, wird nicht gegeſſen. 13) Centropistes salar (Salmon). Salzwaſſer, Ruͤcken dun⸗ kelblau, Bauch ſilberig mit gelben und rothen Flecken; ſehr ge— ſchaͤtzt, wird in Menge in Netzen geſammelt. 14) Nourse's Eggs. Die Eyer von einem Hay. 15) Silver fish. Salzwaſſer, wie der Salmon, aber dicker und ohne Flecken, ſcheint zu wandern, weil er nur in langen Zwiſchenraͤumen gefangen wird, einmal 11,000 in einer Nacht; im Geſchmack wie der Trumpeter. 16) Cray-fish (Lobster). Suͤßwaſſer, 9“ lang, meiſt ſchwarz, geſotten roth. 17) Ohne Namen. Salzwaſſer, ſchwimmend an der Oberflaͤche. 18) Syngnathus (Sea Horse). Salzwaſſer, mehrere Ab— arten, eine mit 9 Fuͤhlfaͤden. 771 19) Diodon nyethemerus (Porcupine Fish). Salzwaſſer; iſt beym Fang rund, nachher lang. 20) Apistes marmoratus (Toad Fish). Salzwaſſer, braun gefleckt, von den Inngebornen gefuͤrchtet, mehrere Coloniſten ge— ſtorben, weil ſie ihn gegeſſen haben. 21) Odax algensis (Kelp Fish). Salzwaſſer, roth und blau geſtreift an den Kopfſeiten. Sehr gut. 22) Aleuteres paragaudatus n. (Leather Jacket). Salz- waſſer, an den Seiten ſchoͤn blau und gelb geſtreift, Bauch blau efleckt. 8 23 Soldier Crab. Fechten mit ihren Klauen beſtaͤndig mit einander. Ä 24) Labrus (Parrot Fish). breiten Schuppen. 25) Aleuteres maeulosus? (Leather Jacket). Salzwaſſer, größer als Nr. 22., ſchmackhaft, muß aber gehäutet werben. Der Stachel am Kopf macht eine ſchwer zu heilende Wunde; grau. 26) Platycephalus tasmanius (Flat Head). Salzwaſſer, felten 2“ lang, Ruͤcken braun und gefleckt, Bauch weiß, gut. 27) Labrus laticlavius (Parrot Fish). Salzwaſſer, hat die Farben des Regenbogens, gut. 28) Odax balteatus? (Kelp Fish). Salzwaſſer, Abart von Nr. 21., hat einen dunkeln Streifen, der jenem fehlt. 29) Syngnathus (Sea Horse). Abart von Nr. 18. ohne Fuͤhlfaͤden. 30) Trygon (Tail of the Sting Ray) wiegt bisweilen 2 bis 3 Centner. Beym Angriff ſchlaͤgt er mit dem Schwanz heftig um ſich und der Stachel macht ſchmerzhafte und gefaͤhrliche Wunden. 31) Gadus? (Rock Cod). Salzwaſſer, gut. Nun werden dieſe Fiſche ausfuͤhrlich beſchrieben mit dem Cha— racter. Serranus rasor t. 4. f. 1. col.: maxillis squamosis; ramulis radiorum pectoralium apices lanceolatos formantibus; pinnis omnibus prxter ventrales squamosis; radiis aculeatis pinnae dorsi subæqualibus; fasciä oculum eingenti c#ruleä per lineam lateralem productä. a Rani: BF T e 13, D 10,21; A: 3 0% 3. Sechs blinde Anhaͤngſel unter dem Magen, Luftblaſe rund, Wirbel 26, 104, Centropistes salar: operculo suboperculoque squamosis; in- teroperculo seminudo; pr&operculo subdenticulato. — Radii. Br. 7-7; P. 16; D. 9, 16; V. 1, 5; A. 3, 10. . Wirbel 25, Lange 113%. Aplodactylus arctidens: dentibus tricuspidatis, superioribus in serie octuplici, inferioribus in serie quintuplici ordinatis; cis pylori quatuor. Radii. Br. 6-6; P. 94-6; V. 1, 5; D. 16, — 1, 17; A. 3, 8; C. 165. Vier blinde Anhaͤngſel; Laͤnge 24". Trigla vanessa t. 5. f. 1.:: Squamis asperis mediocribus; linea laterali aculealä; fossä dorsali ad finem usque pinnæ posterioris armatä; orbitä oculi edentatä; pinna pectorali am- pla labeculis aculeis binis ornatä; maculä nigrä inter radium pinn® dorsi anterioris quintum et octavum. Radii. Br. 7-7; P. 11-5; V. 1, 5; D. 8, — 12; A. 123 C. 183. Abart von Nr. 2. mit ſehr 772 Laͤnge 10“, 8 blinde Anhaͤngſel, Luftblaſe groß aus 2 Saͤcken. Trigla polyommata t. 5. t. 2.: squamis minutis lævibus; li- neä laterali inermi; fossa dorsali ad finem usque piun® ante- rioris aculeatà, postice exossä obsoletäque; orbitä oculi levi; aculeo ossis pr&orbitaris antrorsum exstanti maximo. Radii. Br. 7-7; D. 8,-12; A. 12; V. 1, 5; C. 133; P. 12-3. Acht blinde Anhaͤngſel; Länge 4 5, Scorpena militaris n.: capite breviusculo, eirrhis nullis?, spinis capitis fere Scorp. porci vel bufonis, operculo summo genisque squamosis; squamis corporis ciliatis; colore carmesino. Radii. Br. 7-7; P. 16; D. 125 10 K 5 V1, 5; 123 Laͤnge 6“. Sebastes maculatus? K. 7. R. 12 — 13. St. 3, 5. Be e Bi 5 Sch. 16. — Neun blinde Anhaͤngſel, Wirbel 25. Scorpæna cottoides, abgebildet in der Bibliothek von Banks von Coocks Reiſe. Laͤnge 163“ aus der Duskybay. Platycephalus tasmanius: Osse pr&orbitari unidentato: or- bitis inarmatis; fastigiis cranii vix conspicuis; pr&opereulo bi- spinoso, spin& inferiori longiori; radiis pinnæ dorsi primæ septem vel octo spinosis; secund® quatuordecim articulatis. K. 7. R. 1, 6, 14. St. 14. B. 1, 5. Sch. 128 Br. 11, 6. Länge 154". Apistes marmoratus. Neun blinde Anhaͤngſel, 28 Wirbel. Cheilodactylus carponemus, Laͤnge 12“. K. 6. R. 17, 31. St. 8, 10 Be d d Forſters Sciœna macroptera iſt verſchieden. Ch. gibbosus: forma Cheilodactyli zonati Ch. e. capite brevi, ore parvulo, dentibus setaceis; dorso gibbo; spina dorsali quarta longissima); radiis pinnæ dorsalis articulatis radios spi- nosos numero plus duplo excedentibus. Länge 133“. Radii. P. 8476. D. 17, 36. V. 1, 5. A. 3, 8. C. 144. Latris hecateia n. t. 6. f. 1. iſt der Trumpeter, ſehr geſchaͤtzt, gehoͤrt zu den Maͤnoiden neben Cheilodactylus; zu⸗ ſammen Cirrhites, Cheironemus, Aplodactylus, Cheilodac- tylus, Latris et Nemadactylus zwiſchen Maͤnoiden, Sciaͤno⸗ iden und Percoiden. Latris n.: piscis acanthopterygius, maenoideus. Pinne (præ- ter caudalem) esquamosæ; pinna unica dorsi, profunde emar- ginata, in foss& decumbens: pinnæ ventrales sub abdomine medio positæ: radii pinnæ pectoralis inferiores (novem) sim- plices nec tamen producti. Præoperculum denticulatum vel in- tegerrimum. Os modice protendens. Dentes villosi in oris am- bitu positi tignoque vomeris ubi decidui; in ossiculis pharyn- geis parvi, subulati, conferti. Palatum linguaque laeves. Squamæ marginibus levissimis. L. hecateia, species unica probe cognita. Radii. Br. 6-6. P. 949. V. 1,5. D. 18, 36. A. 35 27 0. 168. N Luftblaſe groß, 4 blinde Anhaͤngſel gegen 1“ lang. Wirbel 34, Laͤnge 11“. Dazu gehoͤren aus Forſters Abbildungen: Sciaena salmonea, lineata (Cichla), ciliaris (Anthias). Nemadactylus concinnus n. t. f. 2. Nemadactylus u.: piscis acanthopterygius. Operculum læve, inerme. Pinn®, gen temporaque esquamos®, in dorso pinna 773 unica. Radii pinnę pectoralis inferiores (sex) simplices, quo- rum unus crassior, productus. Coste branchiostege paucæ (tres). Intermaxillarum pedunculi breves. Dentes gracillimi, minuti, in ambitu oris una serie tantum positi. Fauces, pa- latum, vomer et lingua glahri. Squamæ teneræ, læves, in- fräque lineam lateralem vix aut ne vix a cute dignoscendae. Cxca pylorica pauca (tria vel quatuor). Vertebræ circa 34. N. concinnus species unica àdhue detecta. Radii. Br. 3-3. P. 9-+6. V. 1, 5; D. 17, 28. A. 3, 15. C. 158. Vier blinde Anhaͤngſel, Wirbel 34; Länge 3“ 8, Thyrsites atun var. Altivelis: radiis pinnæ dorsi spinosis, corpus altitudine fere æquantibus; dentibus intermaxillæ utri- usque quatuordecim, in latere maxillæ inferioris utroque duo- decim. Radii. Br. 7-7. P. 14. V. 1, 5. D. 20-1, 11-47. A. 1, 10-47. C. 178. Laͤnge 16“, blinde Anhaͤngſel 7, Luftblaſe lang. Dajaus diemensis: rostro fere truncato vix prominente. Radii. Br. 6-6. P. 15. D. 4-10. A. 3, 12. V. 1, 5. C. 143. Luftblaſe groß und lang, 3 blinde Anhängfel, Länge 10". Clinus despicillatus. (Bull-head) t. 6. f. 2. col.: brunneus, maculis hepaticis sex in summo dorsi instructis infraque fas- ciatim per latus descendentibus; maculisque tribus ad basin pinn® caud&; tentaculis narium geminatis, minutis; tentaculis superciliaribus brevissimis palmatis; squamæ minutæ. K. 6. Br. 14. B. 2. R. 36, 4. St. 2, 25. Sch. 14. Laͤnge 7“. Blennius tasmanianus; capite magno, sphæroideo, tenta- culo superciliari vix diametrum orbitæ æquante, apice bifido; pinnd dorsi medio emarginatä, antice arcuata; aculeo primo octavum æquante, intermediis gradatim longioribus; dentibus caninis. Br. 14. R. 12, 17. St. 21. B. 2. Sch. 14. Laͤnge 43“. — (Heft 2 und 3 iſt erſchienen.) Reeherehes sur les Poissons fossiles, par L. Agassiz. Soleure chez Jent et Gassmann. Livraison 17 et 18 (dernière). 4. Atlas in fol. Pl. 40. Endlich iſt dieſes große, praͤchtige, gruͤndliche und lehrreiche Werk geſchloſſen. Es wird der Wiſſenſchaft eben ſo großen Nutzen und dem Verfaſſer Ehre bringen, als es ihm Muͤhe und Koſten verurſacht hat. Es ſteht jetzt einzig in ſeiner Art, ſowohl in Beziehung auf den Text als die Abbildungen. Was man vorher hatte, war nur Einzelnes, groͤßtentheils zerſtreut, auch zu wenig vollſtaͤndig, als daß eine Ueberſicht uͤber die ver— lornen Fiſche und daher eine Benutzung fuͤr die Ergaͤnzung der Claſſe oder für das Studium der Geognoſie moͤglich geweſen waͤre. Fuͤr beyde Wiſſenſchaften hat er Unglaubliches geleiſtet und ſein Werk wird daher ein Codex fuͤr alle Zeten bleiben. Eine Darſtellung des Innhalts dieſer Hefte zu geben, iſt unmoͤglich, da ſie eigentlich nur Ergaͤnzungen zu den fuͤnf Baͤn⸗ den ſind. Das laͤßt ſich erſt thun, wann einmal alles ordent⸗ lich zuſammengetragen und gebunden iſt, und nachdem man Zeit — —— 774 gehabt hat, einige Monate auf das Studium dieſer großen Maſſe zu verwenden. Gluͤcklicher Weiſe kann ſich der Referent dieſer Muͤhe uͤberheben, einmal, weil das Werk ſchon beurtheilt iſt, und dann, weil doch jeder es ſelbſt haben muß, indem ein Aus— zug davon kaum den Innhalt eines Titels haben wuͤrde. Beyde Hefte ſind ungewoͤhnlich dick und betragen zuſammen 94 Bogen. Darinn iſt das Allgemeine über die Ganoiden, S. IX- XII.: fodann die Fortſetzung von Band II. Th. 1. S. 205 - 310. Lepidopus, Spec. 5, Pholidophorus 20, Ophiopsis 3, Notagogus 4, Propterus 1, Coccolepis 1. Fortſetzung von II. 2. p. 73 — 336. Pygopterus 2, Acro- lepis 2, Saurichthys 5, Megalichthys 1, Eugnathus 6, Ptycholepis 1, Pachycormus 4, Caturus [bis] 3, Saur- opsis 1, Thrissops 4, Leptolepis 5, Aspidorhynchus 3, Belonostomus 4, Saurostomus 1, Megalurus [bis] 4, Ma- erosemius 1, Cricodus 1, Coelacanthus 1, Macropoma 1, Pycnodus 17, Periodus, Microdon 4, Sphaerodus 13, Placodus 5, Gyrodus 18, Phyllodus 4. ©. 248. Sklerodermen: Acanthoderma 2, Acanthopleu- rus 1, Blochius 1, Dercetis 2, Rhinellus 2, Ostracion 1. S. 263. Gymnodonten: Diodon 2. S. 285. Lophobranchier: Calamostoma 1, Syngnathus 1. S. 277. Welſe. Fortfegung von Band V. S. 1— 122. Cycloiden. Aufzählung der Sippen und Gattungen: Li- chia 1, Trachinotus 1. Carangopsis 3, Amphistium 1, Palimphyes 3, Archaeus 2, Isurus 1, Ductor 1, Thyn- nus 1, Orcynus 2, Cybium 2, Enchodus 2, Anenche- lum 5, Nemopteryx 2, Palaeorhynchum 7, Hemirhyn- chus 1, Tetrapterus 2, Sphyraena 3, Sphyraenodus 1, Hypsodon 1, Saurocephalus 1, Saurodon 1, Rhampho- gnathus 1, Mesogaster 1, Spinacanthus 1, Lophius 1, Labrus 1, Echeneis 1, Mugil 1, Holosteus 1, Spheno- lepis 2, Istieus 4, Mallotus 1, Osmerus 2, Osmeroides 3, Acrognathus 1, Aulolepis 1, Alosa 1, Clupea 8, En- graulis 1, Halec 1, Platinx 1, Notaeus 1, Anguilla 5, Ophidium 1, Echelyopus 1. Heft 18. Einleitung in das ganze Werk, XVI—XXXI. Ueber die Sammlungen, welche er zu unterſuchen Gelegen— heit hatte, S. 1 — 42.; Buͤcher, welche er verglichen hat, S. 43 — 65. Zeichnungen aus Cuviers Privatſammlung, S. 55— 858. S. 61. uͤber Haut und Schuppen der Fiſche. N S. 91. uͤber das Schrach im Allgemeinen und das Gebiß insbeſondere. S. 165. Verſuch einer Claſſification. S. 173. Etymologie der neuen Namen; ſind etwa 250. Die Abbildungen ſind in dieſen Heften, wo moͤglich, noch ſchoͤner als in den fruͤhern, und haben groͤßtentheils noch mehr Kunſtwerth, weil ſehr viele microſcopiſche Zeichnungen der Ge- webe von Schuppen, Zaͤhnen uſw. angegeben ſind. Auch dieſe wurden ſaͤmmtlich von Dinkel gemalt und von Diekmann auf Stein gezeichnet; die verſteinerten Fiſche, gemalt ebenfalls von Dinkel, auf Stein gezeichnet von Diekmann, Jaͤger und Bachfeld; alles gedruckt in der lithographiſchen Anſtalt von Nicolet und Thez. Microſcopiſche Darſtellungen find vorhanden von Pygopte- rus, Saurichthys, Megalichthys, Saurostomus, @Cricodus, Trygon, Spinax, Centrina, Zygobates, Gyracanthus, Astera- 775 canthus, Hybodus, Cestracion, Ptychodus, Strophodus, Acrodus, Chomatodus, Cochliodus, Psammodus, Cera- todus, Ctenodus, Ctenoptychius, Cladodus, Sphenonchus, Diplodus, Chimaera, Scyllium, Pristidurus, Squatina, He- mipristis, Prionodon, Sphyrna, Galeus, Scymnus, Muste- lus, Odontaspis, Lamna, Oxyrhina, Carcharodon, Otodus, Corax, Notidanus, Pyenodus, Sphaerodus, Gyrodus, Pe- riodus, Phyllodus, Myliobates, Zygobates, Callorhynchus, Ischyodon. Bey den Knorpelfiſchen find es groͤßtentheils Zaͤhne, bey den andern Schuppen, deren Gewebe dargeſtellt iſt. Ganze Zähne find abgebildet von Notidanus, Corax, Car- charias, Glyphis, Carrodon, Otodus, Oxyrhina, Lamna, Raja. eich Skelete oder Schädel find abgebildet von Acipenser ruthenus, Lophius piscatorius; bloß die Schädel von Dr. C. Vogt von Ammocoetes, Petromyzon, Bdellostoma, Seyllium, Calorhynchus, Salmo, Acanthias, Spatularia, Acipenser, Coregonus, Salmo. Sehr ſchoͤn. — Abbildungen von verſteinerten aus den Sippen Platysomus, Tetragono- lepis, Thrissops, Platysomus, Gyrolepis, Lepidotus, Ma- crosemius, Belanostomus, Saurichthys; Dendrodus, Pty- cholepis, Saurostomus, Rhinellus, Acanthurus, Pomacan- thus, Platax, Pygaeus, Tinca, Leuciscus. Elenco degli Leeelli, che trovansi nel Isola di Sardegna, od Ornitologia sarda di G. Cara, direttore del Museo di Storia naturale dell' Univer- sita di Cagliari. Torino pr. Reycend. 1842. 8. 209. Obſchon die Inſel Sardinien eben nicht zu denjenigen ge— hört, welche hinſichtlich der Naturgeſchichte von Vielen unter: ſucht worden ſind; ſo haben wir doch ſchon zwo recht gute Ar⸗ beiten uͤber die Ornithologie derſelben, nehmlich von Cetti aus dem vorigen Jahrhundert, und von Kuͤſter, in der Iſis 1835. S. 208., 1841. S. 532. Merkwuͤrdiger Weiſe wird auf keine dieſer Schriſten Ruͤckſicht genommen, was wirklich unverzeihlich iſt, wenigſtens in Hinſicht auf Cetti. Er hat nur bemerkt, was A. Marmora gethan, der allerdings Dank verdient. Uebrigens iſt die Arbeit lobenswerth, weil man doch nun ein vollſtaͤndiges Verzeichniß der dortigen Voͤgel hat, wohl— geordnet nach Temminck, mit kurzen Characteren, dem Auf— enthalt und den Volksnamen. Ein Hauptzweck des Verfaſſers dabey iſt, der dortigen Jugend zu Huͤlfe zu kommen, welche nun Luft zur Naturgefchichte zeigt, nachdem kuͤrzlich eine Lehr— kanzel dieſer Wiſſenſchaft errichtet worden iſt. Die hier aufgefuͤhrten Gattungen ſind folgende: I. Rapaces. Vultur auricularis, einereus, fulvus, Kolbii. Küfter hat V. auricularis et Kolbii nicht; dagegen Vultur perenopterus, welchen Cara ablaͤugnet und ſagt, man habe das Maͤnnchen von Vultur fulvus dafür angeſehen. Auf die Anweſenheit von V. aurieularis et Kolbii hätte der Verfaſſer ein größeres Ges wicht legen follen. Gypaetus barbatus; haben beyde. Falco lanarius, peregrinus, subbuteo, aesalon, tinnun- eulus, tinnuneuloides, rufipes, eleonoræ, imperialis, ful- vus, albicilla, bonellii, brachydactylus, halia&tus, palum- barius, nisus, milvus, ater, buteo, lagopus, rufus, cya- neus, eineraceus. Kuͤſter hat alle, bis auf Falco aesalon, tinnuneuloides, eleonor&, imperialis, ater. 776 Strix flammea, passerina, brachyotos, otus, scops. Alle auch bey Kuͤſter. II. Omnivori. Corvus corax, corone, cornix, frugilegus, auch bey Kuͤſter. Garrulus glandarius; auch. Nucifraga caryocatactes; deßgleichen. Pyrrhocorax graculus; fehlt bey Küfter. Coracias garrula; auch bey Küfter. Oriolus galbula; auch bey Kuͤſter. Sturnus vulgaris, unicolor; beyde bey Kuͤſter. Pastor roseus; auch. Kuͤſter nennt auch Bomhyeivora garrula, welche bey Cara fehlt. III. Insectivori. Lanius exeubitor, meridionalis, minor, rutilus, collu- rio. Bey Kuͤſter fehlt L. meridionalis et rutilus, hat da- gegen Lanius rufipes. Muscicapa grisola, albicollis, luctuosa. Die letztere fehlt bey Kuͤſterz er ſah aber einen Balg von M. parva. Turdus viscivorus, pilaris, musicus, iliacus, merula, saxatilis, eyanus. Küfter hat noch Turdus naumanni. Cinelus aquaticus; auch bey Kuͤſter. N Sylvia aquatica, cettii, cisticola, luseinia, philomela, atricapilla, melanocephala, sarda, cinerea, curruca, con- spicillata, provincialis, passerina, rubecula, tithys, phoe- nicurus; hippolais, sibilatrix. Küfter hat nicht S. eisti- cola, philomela, curruca, sibilatrix; dagegen nattereri (jedoch zweifelhaft), rufa, turdoides, hortensis. Regulus cristatus, ignicapillus; fehlen bey Küfter. Troglodytes vulgaris; auch bey Küfter. Saxicola cachinnans, oenanthe, stapazzina, aurita, ru- betra, rubicola. Bey Kuͤſter fehlt S. oenanthe et rubetra. Accentor alpinus, modularis; bey Kuͤſter nur der letztere. Motacilla alba, boarula; auch bey Kuͤſter. Anthus aquaticus, rufescens, pratensis, rufogularis, arboreus; bey Kuͤſter nur der legte, aber noch A. richardi. IV. Granivori. 1 monedula; Alauda arvensis, arborea, cristata, brachydactyla, ca- landra; bey Kuͤſter fehlt arborea, hat aber A. africana. Parus major, ater, coeruleus; bey Kuͤſter nur die bey⸗ den erſteren. Emberiza melanocephala, eitrinella, miliaria, schoeni- elus, hortulana, eirlus, cia; bey Küfter fehlt E. melano- cephala, schoeniclus et cia. Loxia curvirostra; nicht bey Küfter. Fringilla coccothraustes, chloris, petronia, hispanio- lensis, montana, serinus, coelebs, cannabina, citrinella, spinus, carduelis; bey Küfter fehlt F. montana, eitrinella et spinus, hat dagegen F. montifringilla et linaria. V. Zygodaetyli. Cuculus canorus; auch bey Kuͤſter. Picus viridis, major, minor; bey Kuͤſter fehlt Picus viridis. Yunx torquilla; auch bey Kuͤſter. VI. Anisodactyli. Tichodroma phoenicoptera, auch bey Küfter. Upupa epops; deßgleichen. VII. Alcyones. Merops apiaster; auch bey Kuͤſt er. 777 Alcedo Ispida; deßgleichen. VIII. Chelidones. Hirundo rustica, urbica, riparia, rupestris; alle bey Kuͤſter. Cypselus alpinus, murarius; auch bey Kuͤſter. Caprimulgus europaeus; deßgleichen. IX. Columbae, Columba palumbus, oenas, livia, turtur; bey Küfter fehlt Columba oenas. X. Gallinae. Perdix petrosa, coturnix; auch noch Pterocles arenarius, XI. Alectorides. Glareola torquata. XI. Cursores. Otis tetrax; auch bey Küfter. XIII. Grallatores. Oedienemus erepitans; auch bey Küfter. Calidris arenaria; deßgleichen. Himantopus melanopterus; deßgleichen. Haematopus ostralegus; auch. Charadrius pluvialis. Morinellus hiaticula, minor, cantianus; Charadrius mo- rinellus et cantianus fehlen bey Kuͤſter. Vanellus melanogaster, eristatus; auch bey Kuͤſter. Strepsilas collaris; fehlt bey Kuͤſt er. Grus einerea; auch bey Kuͤſter. Ciconia alba, nigra; deßgleichen.— Ardea cinerea, purpurea, egretta, egrettoides, garzetta, stellaris, ralloides, minuta; bey Küfter nur A. garzetta et ralloides. Nyeticorax ardeola; auch bey Kuͤſter. Phoenicopterus antiquorum; deßgleichen. Recurvirostra avocetta; auch. Platalea leucorrhodia; auch. Ibis ſaleinellus; deßgleichen. Numenius arquatus, phaeopus, tenuirostris; Küfter hat noch eine neue Art, welche er N. longirostris nennen möchte. Tringa subarcuata, variabilis, platyrhyncha, maritima, minuta, einerea; bey Kuͤſter nur Tr. variabilis et sub- arquata, aber noch Tr. pugnax, welche ſogar gemein ſey. Totanus fuscus, calidris, stagnatilis, ochropus, gla- reola, hypoleucos, glottis; fehlen alle bey Küfter. Limosa melanura, rufa; die erfte auch bey Küfter. Scolopax rusticola, major, gallinago, gallinula; bey Küfter nur Sc. rusticola et gallinago. Rallus aquaticus; auch bey Küfter. Gallinula crex, porzana, pusilla, baillonii, chloropus; bey Küfter nur Gallinula erex, porzana et chloropus. Porphyrio hyacinthinus; auch bey Küfter. XIV. Pinnatipedes. Fulica atra; auch bey Küfter. Podiceps eristatus, auritus, minor: deßgleichen. - XV. Palmipedes. Sterna caspia, cantiaca, dougallii, hirundo, leucoptera, nigra, minuta; bey Küfter fehlt nur Sterna caspia. Larus glaucus, argentatus, marinus, flavipes, audouini, canus, tridactylus, capistratus, melanocephalus, atrieilla, ridibundus, tenuirostris, minutus. Da die Möven meiſtens Iſis 1844. Heft 10. 778 nur im Winter ankommen, ſo hat Kuͤſter nur geſehen Larus argentatus, flavipes, ridibundus, minutus et atricilla. Puffinus cinereus, anglorum; der erſte auch bey Kuͤſter. Thalassidroma pelagica; deßgleichen. 2 Anser ferus, segetum; der erſte auch bey Kuͤſter. Cygnus musicus, olor; der erſte auch bey Kuͤſter. Anas tadorna, boschas, strepera, acuta, penelope, quer- quedula, crecca, elypeata, fusca, rufina, marmorata, ma- rila, ferina, leucophthalmos, fuligula, clangula, leuco- cephala; bey Kuͤſter nur Anas boschas, erecca, querque- dula, penelope, leucocephala, weil die meiften ſich nur felten im Winter zeigen. Mergus merganser, serrator, albellus; bey Küfter nur M. merganser. Pelecanus onocrotalus; auch bey Kuͤſt er. Carbo cormoranus, eristatus, leucogaster n., pygmaeus; bey Küfter noch C. desmaresti, von welchem allem Anſchein nach Cara's Carbo leucogaster nicht verſchieden iſt. Colymbus septentrionalis; nicht bey Kuͤſter. Mormon fratereula; deßgleichen. Alca torda; auch bey Küfter. Der Verfaſſer führt alſo 265 Gattungen in 80 Sippen auf. Wenn man den kurzen Aufenthalt Kuͤſters auf der Inſel be⸗ denkt; ſo muß man uͤber die Menge der Voͤgel erſtaunen, welche er dort ſich zu verſchaffen gewußt hat. Daß er viel weniger Sumpf- und Schwimmvoͤgel auffuͤhrt, kommt daher, daß dieſe meiſtens nur ſeltene Beſuche im Winter ſind. Auf der Inſel bruͤten: Vultur auricularis, cinereus, fulvus, kolbii. Gypaétos barbatus. i Falco peregrinus, tinnunculus, eleonoræ, imperialis, ful- vus, bonellii, milvus, ater, rufus. Strix fammea, passerina, scops. Corvus corone, cornix, monedula. Garrulus glandarius. Oriolus galbula. Sturnus unicolor. Lanius collurio. Muscicapa grisola. Turdus viscivorus, merula, cyänus, Cinelus aquaticus. Sylvia cetti, eisticola, luscinia, philomela, atricapilla, melanocephala, sarda, einerea, curruca, conspicillata, pro- vincialis, passerina, rubecula, tithys.. Troglodytes vulgaris. Saxicola cachinnans, stapazzina, rubetra, rubicola, Anthus pratensis, arboreus. Alauda arvensis, arborea, cristata, brachydactyla, ca- landra. Parus major, caeruleus. Emberiza ceitrinella, miliaria. ? Fringilla chloris, petronia, hispaniolensis, coelebs, can- nabina. carduelis. Cuculus canorus. Picus viridis, major. Yunx torquilla. Upupa epops. Alcedo Ispida. Hirundo rustiea, urbica, riparia, rupestris. Cypselus alpinus, murarius. 49 * 779 — Caprimulgus europaeus. Columba palumbus, livia, turtur. Perdix petrosa, coturnix. Otis tetrax. Oedienemus erepitans. Calidris arenaria. Haematopus ostralegus. cantianus. Vanellus eristatus. Numenius arquatus. Tringa minuta. Totanus stagnatilis. Rallus aquaticus. Gallinula erex, chloropus. Fulica atra. Podiceps cristatus, auritus, minor. Sterna cantiaca, nigra, minuta. Larus glaucus, ridibundus, tenuirostris, minutus. Thalassidroma pelagica. Anas tadorna, boschas, marmorata, fuligula, leucocephala. Carbo cormoranus, cristatus, leucogaster. Beym Buche vermißt man ungern ein Regiſter. Charadrius hiaticula, minor, On the natural History et Classifieation of Birds, by W. Swainson. London 1836. I. 8. 365. II. 1837. 398. Von diefer Claſſe gilt, was von den Haarthieren gefagt wurde. Sie ift fleißig und mit Sachkenntniß bearbeitet; der Verf. bemüht ſich Grundſaͤtze für die Claſſification zu finden nach der bekannten Fuͤnfer- und Zirkel-Theorie. Voran geht das Allgemeine über Analogie und Verwandtſchaft; ſodann die aͤußere Anatomie, Phy⸗ ſiologie, Lebensart, Neſtbau uſw. S. 192, folgt ein kurzes Verzeichniß der Schriften, woraus ſich zeigt, daß der Verfaſſer eigentlich keine einzige deutſche kennt, gewiß ein ſchlimmes Zei— chen. Wer gegenwärtig in der Naturgeſchichte mit Erfolg ar— beiten will, muß gewiß mit den Studio aller literariſchen Spra— chen anfangen, ſonſt plagt er ſich ab, ohne zu einer Vollendung zu kommen. S. 228. folgt die Nomenclatur; S. 247, Sam: meln und Aufbewahren; S. 297. beginnt das eigentliche Sy— ſtem mit den Raubvoͤgeln; S. 336. das Allgemeine uͤber die Hocker, in welchen Abtheilungen nun bekanntlich alles Moͤgliche zuſammengeworfen wird, damit man ja nicht mehr als 5 Ord— nungen bekommt. Das iſt ein trauriger Zuſtand der Naturge— ſchichte, welcher dennoch in Deutſchland Nachaͤffer gefunden hat, und wahrſcheinlich noch einige Jahre lang finden wird. Dieſe Hocker werden nun abgetheilt in Dentirostres, Conirostres, Tenuirostres et Fissirostres, damit es wieder huͤbſch 5 werden. Dann folgt die dritte Ordnung: Rasores, die vierte Ordnung: Grallatores und die fünfte Natatores. Am Ende S. 201. die Synopsis mit den Characteren und mit Holzſchnitten vom Schädel vieler Sippen. Es iſt alles fleißig bearbeitet, ſowohl der allgemeine als der beſondere Theil, uͤberall mit Holzſchnit— ten, hier viel beſſer als bey den Haarthieren. Die Anordnung iſt folgende: II. 205. Die eingeklammerten ſind Subgenera. Ordo I. Raptores: Fam. 1. Vulturidae: Vultur, Cathartes (Sarcorham- phus, Cathartes), Neophron, Catheturus australis, Gy- paetus. 780 Fam. 2. Falconidae. Subf. a. Aquilinae: Pandion, Aquila, Harpyia, Gy- pogeranus (Circaëtus). Subf. db. Cymindinae: Ibyeter, Polyborus, Cymindis, Nauclerus (Elanus, Gampsonyx). Subf. c. Buteoninae: Milvus, Pernis, Spizaëtus, Bu- teo, Circus. Subf. d. Falconinae: Falco, Harpagus, Lophotes, Aviceda n. cuculoides. Subf. e. Aceipitrinae: lIetinia, Aeccipiter, Astur (Ha- liaötus). Fam. 3. Strigidae: Strix (Strix, Scotiaptex n. ura- lensis, Scotophilus n. tengmalmi, Otus), Asio bubo (He- liaptex n. arcticus, Scops), Nyctia, Nyetipetes cunicula- ria, Surnia. Ordo II. Insessores. Dentirostres. Fam. 1. _Laniadae. Subf. a. Lanianae: Lanius, Telophonus n. collaris, Chaetoblemma n. leucocephala, Nilaus eapensis, Falcun- culus. Subf. 5. Thamnophilinae: Thamnophilus, Malacono- tus n. olivaceus, Prionops, Collurieinela. Subf. e. Dicrurinde: Tephrodornis n. supereiliosus, Melasoma n. edolioides, Ocypterus (Analeipus n. sangui- nolentus), Dierurus. 0 Subf. d. Ceblepyrinae: Ceblepyris, Oxynotus n. fer- rugineus, Campephaga (Phoenicornis n. flammeus), Eru- civora n., Turdus orientalis. Subf. e. Tyranninde: Ptilogonys n. einereus; Chryso- lophus ambulans, aurophagus, sulphuratus (Megastoma n. flaviceps), Tyrannus (Milvulus n. forficatus), Tyrannula n. erinita. Trib. I. Fam. 2. Merulidae. Subf. a. Brachypodinae: Mieropus n. chalcocephalus (Hypsepetes), Brachypus (Brachypus n. dispar, Chlo- ropsis malabaricus, Jora, Andropadus n. vociferus, Hae- matornis n. chrysorrhoeus), Tricophorus, Phyllastrephus n. capensis, Icteria. Subf. . Myotherinae: Dasycephala n. rufescens, Myo- thera (Myiothera, Drymophila n. longipes, Brachypteryx, Myocincla n. colma, Pithys), Pitta (Chlorisoma n. tha- lassina, Grallaria), Myophonus, Cinelus. Subf. e. Merulinae: Petrocinela (Petrophila n. cya- nocephala), Merula, Orpheus n. polyglottus (Cossypha), Chaetops n. burchellii. Subf. d. Crateropodinae: Pellorneum n. ruficeps, Cra- teropus n. pectoralis, Grallina (Cinclosoma), Malacoeir- cus n. striatus (Megalurus, Pomatorhinus, Timalia), Pte- roptochus. Subf. e. Oriolinae: Donacobius n. vociferans, Seri- eulus n. chrysocephalus, Oriolus (Irena), Dulus, Sphe- cotheres. Fam. 3. Sylviadae. Subf. a. Sazicolinae: Gryllivora n. longicauda, Tham- nobia n. leucoptera, Saxicola, Erithaca (Erithaca rubi- cola, Sialia n. wilsonii), Petroica n. multicolor. Subf. 5. Philomelinae: Phoenicura n. suecica, Philo- mela, Curruca, Bradypterus n. platyurus, Agrobates n. galactotes. . 781 Subf. . Sylvianae: Orthotomus, Malurus (Hemipte- ryx n. pine, Drymoica n. eisticola, Melizophilus, Malu- rus), Sylvia (Sylvia trochilus, Acanthiza, Regulus, Cy- anotis n. omnicolor), Culicivora n. atricapilla, Praticola n. anthoides. Subf. d. Parianae: Setophaga n. ruticilla, Sylvicola n. (Dumecola n. p. 244. caniceps, Sylvicola pusilla, Ver- mivora n. pinus, Mniotilta, Zosterops), Parus (Aegithina, Aegithalus, Parus, Parisoma n. rufiventer, Hylophilus ) Accentor (Seiurus n. auricapillus), Trichas. Subf. e. Motacillinae: Lessonia n. erythronotus, Bu- dytes, Motacilla, Enicurus, Anthus. Fam. 4. Ampelidae: Subf. a. Leiotrichanae: Leiothrix n. furcatus, Pteru- thius n. erythropterus. Subf. 6. Pireoinde: Vireo, Pachycephala n. fusca (Eopsaltria n. flavicollis), Ptilochloris n. Junatus. Subf. o. Bombyeillinae: Phibalura, Bombyeilla, Proc- nias. Subf. d. Ampeline: Calyptomina, Chrysopteryx n. ery- throrhynchus, Casmorhynchus, Ampelis, Rupicola. Subf. e. Piprinde: Phenieircus n. carnifex, Pipra (Metopia n. galeata), Calyptura n. cristata, Pardalotus. Fam. 5. Museicapidae: Subf. a. Querulina: Querula, Lathria n. cinerea. Subf. 6. Psarianae: Psaris, Pachyrhynchus. Subf. ec. Fluvicolinae: Gubernetes, Alceturus, Flu- vicola n. eursoria (Blechropus n. pepoaza), Seisura, Per- spicilla n. leucoptera. Subf. d. Museicapinae: Rhipidura, Monacha, Mega- lophus n. regius, Todus (Conophaga, Platyrhynchus, To- dus, Lepturus n. fulviceps, Platystera), Muscicapa (Cryp- tolopha n. auricapilla, Muscipeta, Myiagra, NMuscicapa, Hyliota n. flavigaster ). Subf. e. Eurylaiminae: Eurylaimus, Cymbirhynchus, Platystomus n. blainvillii, Parisomus n. dalhousiae, Se- rilophus n. lunulatus. Trib. II. Conirostres: - Fam. 1. Corvidae. Subf. a. Corvinae: Corvus (Pica, Nucifraga), Ba- rita (Vanga, Platylophus n. galericulatus), Phonygama. Subf. ö. Garrulinae: Garrulus, Cyanurus n. cristatus, Dysornithia n. infausta. Subf. c. Glaucopinde: Crypsirhina, Ptilostomus n. se- negalensis, Brachystoma n. cinerea, Glaucopis. Subf. d. Coraeinae: Coracina, Cephalopterus, Gym- nocephalus. Subf. e. Fregilinae: Pyrrhocorax. Fam. 2. Sturnidae Subf. a. Sturninae: Sturnus, Pastor, Gracula, Acri- dotheres, Oxystomus n. carunculatus. Subf. db. Lamprotorninae: Ptilonorhynchus, Lampro- tornis. Subf. ec. Scaphidurinae: Astrapia, Scaphidura n. ba- rita, Quiscalus, Scolecophagus n. ferrugineus. Subf. d. Ieterinae: Cassicus, Zanthornis, Chrysomus n. icterocephalus. . Subf. e. Ageainae: Dolichonyx n. oryzivora, Agelaius, Leistes, Molothrus n. pecoris, Sturnella. Ieterus, 782 Fam. 3. Fringillidae. Subf. a. Coccothraustinae: Coccothraustes (Pyrene- stes n. sanguinea, Coccoborus n. caeruleus, Coccothrau- stes, Spermophaga n. eyanorhynchus, Dertroides n. albi- rostris), Ploceus (Vidua, Euplectes n. capensis, Ploceus, Symplectes n. chrysomus), Amadina n. (Estrelda n. melano- gaster, A. fasciata, Spermestes n. cucullata, Erythura n. vi- ridis, Pytelia n. phenicoptera), Tiaris n. ornatus, Carduelis, Linaria (Linaria, Leuosticte n. tephrocotis, Chloris). Subf. 5. Tanagrinae: Tardivola n. sphenura, Tanagra (Pitylus, Tanagra, Ramphopis), Pheenisoma n. (Lampro- tes n. rubrigularis, Phenisoma n. rubra, Tachyphonus, Leucopygia n. ruficollis), Nemosia, Aglaia u. paradisea, (Euphonia, Tanagrella n. multicolor), Pipillo (Arremon). Subf. c. Fringillinae: Pyrgita (Aimophila n. rufescens, Leucophrys n. pileatus), Fringilla (Passerella n. iliaca, Fringilla, Zonotrichia n. albicollis, Ammodramus n. cauda- cuta, Chondestes n. strigata), Emberiza (Fringillaria n. capensis), Leptonyx n. melanotis (Melophus n. erythrop- terus), Plectrophanes (Miliaria n. citrinella, Plectropha- nes), Agrophilus n. supereiliosus. Subf. d. Alaudinae: Alauda, Calendula (Myrafra, Braconyx n.), Agrodroma n. rufescens, Maeronyx n. flavi- collis; Certhilauda n. longirostra. Subf. e. Pyrrhulinae: Pyrrhulauda leucotis, Pyrrhula, (Crithagra n. sulphurata, Spermophila n. rubiginosa), Psit- tirostra, Corythus, Haemorhous n. purpureus, Loxia. Fam. 4. Musophagidae. Subf. a. Phytotominae: Phytotoma, Hyreus abyssinicus, Subf. 5. Colinae: Colius. Subf. e. Musophaginae: Corythaix, Chizaerhis, Muso- phaga. Fam. 5. Buceridae: Buceros. Trib. III. Scansores. Fam. 1. Ramphastide: Ramphastos, Pteroglossus, Aulacorhynchus sulcatus, Seythrops. Fam. 2. Psittacidae. Subf. a. Macrocireinde: Macrocircus, Conurus, Lep- torhynchus n. ruficaudus, Palæornis. Subf. d. Psittaeinae: Erythrostomus n. macrorhynchus, Chrysotis n. amazonicus, Psittacus erithacus, Agapornis eyanopterus, Poicephalus n. senegalensis. Subf. c. Piyctolophinae: Plyetolophus sulfureus, Lie- metis tenuirostris, Microglossus aterrimus, Centrourus n. australis. Subf. d. Lorianae: Brotogeris sapphirinus, Psitta- eulus vernalis, Trichoglossus swainsonii, Lorius garrulus, Pyrrhodes n. papuensis. Subf. 2. Platyeereinae: Vigorsia n. vasa, Platycercus scapularis, Nanodes discolor, Leptolophus n. auricomus, Pezoporus. Fam. 3. Picidae. Subf. a. Piciande: Picus (Picus n. robustus, Hemi- eircus n. coneretus, Dendrobates u. fulviscapus, Apter- nus n. amerieanus (Dendrocopus n. major), Chrysoptilus n. (Dendromus n. brachyrchynchus, Chloronerpes n. rubigi- nosus, Dryotomus n. pileatus, Chrysoptilus n. cayennensis), Malocolophus n. (Brachylophus n. viridis, Hemilophus n. pulverulentus, Malacolophus n. cinnamomeus, Meiglyptes n. poicilophus, Chrysonotus n. tridactylus), Colaptes n. (Geo- 783 colaptes terrestris, Colaptes auratus), Melanerpesn. (Cen- turus n. carolinensis, Leuconerpes n. candidus, Melaner- pes n. erythrocephalus, Tripsurus n. flavifrons). Subf. . Buccoinde: Asthenurus n. exilis, Picumnus, Bueco, Micropogon, Pogonias. Subf. e.: Yunx. Subf. d.: Oxyrhynchus cristatus. Fam. 4. Certhiadae. Subf. a. Certhianae: Certhia, Oxyurus n. australis, Dendrocoleptes (Dendrocolaptes decumanus, Ziphorhyn- chus n. procurvus, Dendrocops n. platyrostris, Sittaso- mus n. sylviellus, Dendroplex n. guttatus), Sclerurus n. albogularis, Furnarius. Subf. 6. Anabatinae: Geobates n. brevicauda, Synal- laxis, Dendroma n. caniceps, Anabates suberistata, Zenops. Subf e. Sittinae: Sitella n. chrysoptera, Geosita n. anthoides, Sitta, Dendrophila n. frontalis, Climacteris. Subf. d. Troglodytinae: Platyurus n. cornieulatus, Thry- othurus, Troglodytes, Lochmia n. squamulata, Tichodroma. Subf. e. Buphaginae: Buphaga, Orthonyx. Fam. 5. Cuculidae. Subf. a. Cuculinae: Cuculus, Oxylophus n. edolius, Erythrophrys n. carolinensis, Chaleites auratus, Eudyna- mis orientalis. Subf. b. Coccyzinae: Serisomus n. eristatus, Zanclo- stomus n. javanicus, Coceyzus cayanensis, Ptiloleptus n. eristatus, Centropus. Subf. c. Crotophaginae: Crotophaga, Dasylophus n. superciliosus, Phenicophaeus. Subf. d. Leptostominae: Saurothera, Anadaenus n. rufescens, Leptostoma n. longicauda. Subf. e. Indicatorinae: Indicator. Opisthocomus cristatus. Trib. IV. Tenuirostres. Fam. 1. Meliphagidae: Meliphaga (Meliphaga bar- bata, Ptilotis n. leucotis, Zanthomyza phrygia, Antho- chaera ), Glyeyphila n. fulvifrons, Anthomyza n. caeruleo- cephala, Leptoglossus n. cucullatus, Ptiloturus n. capen- sis Manorina (Gymophrys n. torquatus, Eidopsarus n. bi- cinetus), Entomyza n. eyanotis, Philedon, Myzomela, Arach- nothera. Fam 2. Cinnyridae: Melithreptes, Cinnyris, Anthrep- tes n. javanica, Nectarinia, Dicaum. Fam. 3. Trochilidae: Lapornis n. mango, Trochi- lus longirostris, Cynanthus n. forficatus, Phetornis n. su- perciliosus, Campylopterus n. recurvirostris. Fam. 4. Promeropidae: Promerops, Upupa, Epi- machus. Fam. 5. Paradisiadae: Ptiloris n. paradiseus, Pa- radisea n. rubra, Cieinnurus, Parotia, Lophorina. Trib. V. Fissirostres. Fam. 1. Meropidae: Merops, Nyetiornis n. amietus, Coracias (Eurystomus ), Chloropygia n. leptosomus, Lep- tosomus. Fam. 2. Haleyonidae: Tamatia (Tamatia, Capito, Lypornix. Monasa, Brachypetes u. tenebrosa), Haleyon (Dacelo, Haleyon n. leucocephala, Syma, Todiramphus, Ceyx), Alcedo (Alcedo ispida, Ispida n. torquata, Ta- nysiptera, Aleyone n. australis), Lamprotila n. platyrhyn- cha, Galbula. 784 Fam. 3. Trogonidae: Trogon ( Harpactes n. tem- minckii, Apaloderma n. narina, Temnurus n. albicollis, Ca- lurus n. pavoninus), Crypticus n. platyrhynchus, Prionites. Fam. 4. Caprimulgidae: Podargus (Podargus hu- meralis, Aegotheles, Nyetibius), Caprimulgus (Caprimul- gus, Psalurus n. macropterus, Chordeiles n. americanus) Scortornis (Scortornis climacterus, Macrodipteryx n. africanus, Proithera n. diurnus). Fam. 5. Hirundinidae: Cypselus (Cypselus apus, Ma- eropteryx n. longipennis, Chaetura macroptera), Hirundo. Ordo III. Rasores. Fam. 1. Pavonidae: Pavo (Argus giganteus, Po- Iyplectron, Meleagris gallopago), Phasianus ( Phasianus, Nyetemerus, Ceriornis n. macrolophus), Gallus, Lopho- phorus, Numida. Fam. 2. Tetraonidae: Cryptonyx, Odontophorus, Ortygis, Tetrao (Tetrao, Lagopus, Lyrurus n. tetrix, Pterocles Centroeircus n. urophasianus). Perdix (Perdix, Chaetopus n. francolinus, Coturnix, Ptilopachus n. erythrorhynchus, Ortyx borealis), Cryp- turus (Crypturus lepidotus, Nothurus rufescens). Fam. 3. Struthionidae: Otis, Struthio ( Struthio, Casuarius, Dromiceus australis, Apteryx, Rhea). Fam. 4. Columbidae. Subf. a. Columbinae: Plilonopus. (Ptilonopus n. mo- nachus, Vinago, Sphenurus n. semitorquatus, Lophorhyn- chus n. dilophus), Columba (Columba, Geopelia n. lineata, Ectopistes n. migratoria, Macropygia n. phasianella), Tur- tur (Turtur, Oena capensis, Chaemepelia n. cinnamomina, Leptotilan rufaxilla), Peristera n. scripta, Ptilophyrus n. coronatus, Chionis. Fam. 5. Megapodinae: Menura (Megapodius), Pa- lamedea, Dicholophus, Psophia, Crax (Crax, Ourax, Or- talida, Penelope, Lophocerus n. galeatus). Ordo IV. Grallatores. Fam. 1. Ardeadae: Ardea (Ardea, Egretta, Butor, Tigrisoma n. lineata, Nyetiardea), Caneroma, Platalea. Ciconia (Mycteria), Haematopus, Scopus. Fam. 2. Tantalidae. Anastomus, Tantalus, Ibis, Aramus. | Fam. 3. Rallidae: Parra, Porphyrio, Fulica, Rallus, Gallinulla ( Alecthelia ). Fam. 4. Scolopacidae: Eurypygia, Scolopax (Rhyn- chaea, Scolopax, Limosa, Phalaropus, Tringa), Himan- topus (Recurvirostra, Himantopus, Totanus, Machetes, Falcinellus), Strepsilas, Numenius. Fam. 5. Charadriadae: Squatarola, Charadrius, Vanellus, Oedienemus, Tachydromus (Glareola, Tachy- dromus, Ammoptila n. charadroides). Ordo V. Natatores. Fam. 1. Anatidae. Subf. a. Phenicoptinae: Phœnicopterus. Subf. x. Anserinae: Cygnus, Anser, Dendroeygna n. arcuata, Plectropterus gambensis, Cereopsis. Subf. c. Anatinae: Marica americana, Dendronessa n. sponsa, Anas (Chauliodus n. strepera, Malacorhynchus n., Anas clypeata, Boschas domestica, Dafila caudacuta ), Tadorna belloni. 785 — Subf. d. Fuligulinae: Somateria, Oidemia perspieil- lata, Fuligula ferina, Clangula vulgaris, Haralda glacialis. Subf. e. Merganidae: Mergus. Fam. 2. Colymbidae: Podiceps, Dasyptilus n. po- liocephalus, Podva, Colymbus, Fam. 5. Alcadae: Uria, Alca, Mormon, Chimerina cornuta, Phaleris, Aptenodytes. Fam. 4. Pelicanidae: Plotus, Tachypetes, Carbo, Pelecanus, Dysporus. Fam. 5. Laridae: Sterna (Sterna, Thalassites n. magnirostris, Phaeton, Rhynchops, Gavia leucoceps), La- rus, Lestris, Diomedea (Procellaria, Diomedea, Halo- droma; Thalassidroma, Pachyptila); Dromas ardeola. The natural History of Fishes, Amphi- bians and Reptiles, or Monocardian Animals by W. Swainson. London I. 1838. 8. min. 368. II. 1839. 452. Die beiden Claſſen ſind behandelt wie die zwo vorigen. Zu— erſt das Allgemeine uͤber die Fiſche, ſodann die Geſchichte der Wiſſenſchaft S. 54.; die ſyſtematiſchen Verſuche S. 72.; ſo— dann des Verfaſſers Anſichten daruͤber S. 99.; die verſuchte Fuͤnfzahl mit vielen ſcharfſinnigen Bemerkungen über die Vers wandtſchaften. S. 118. beginnt das Beſondere, und zwar mit den Knor— pelfiſchen; S. 189. die Plectognathen; S. 212. die Apodes; S. 225. die Weichfloſſer mit ihren Verwandtſchaften; S. 310. Pleuronectiden, Gadiden; S. 325. Siluriden und Cobitiden. Im zweyten Band folgen die Hartfloffer in 6 Capitel getheilt. S. 83. die Lurche; S. 167, die Synopsis der Fiſche; S. 239, der Lurche. Auch hier wollen wir die Synopsis mittheilen, weil daraus am beſten das Verfahren des Verfaſſers hervorgeht. Ordo I. Acanthopteryges. II. p. 197. Trib. I. Macroleptes. Fam. 1. Pereidae. Subf. 1. Percinae. Perca (Perca, Lates, Centropomus, Niphon, Lucio- perca), Enoplosus (Diplopteron, Enoplosus, Grammistes), Aspro, Huro, Apogon, Ambassus, Pomatomus, Cheilo- dipterus). a Subf. 2. Serraninae: Serranus (Serranus, Chromilep- tes n., Plectropoma, Cynichthys, Variola), Pentaceros (Polyprion, Pentaceros), Acerina, Grystes, Eteles (Ela- stoma, Eteles, Uriphaäton ). Subf. 3. Percophinae: Percophis, Percis (Percis, Pin- guipes) Rypticus, Sillago, Centropristis, Priacanthus. Snbf. 4. Holocentrinae: Anthias, Holocentrum (Ho- locentrum, Corniger, Myripristes), Trachichthys (Mono- centrus), Oreosoma, Beryx (Hoplostethus). Subf. 5. Helotinae: Therapon, Datnia, ( Pelates, He- lotes), Cirrhites ( Pomotis), Centrarchus, Dules. Diacope (Mesoprion). Fam. 2. Chaetodonidae. Subf. 1. Chaetodoninae: Chætodon (Chætodon, Rhab- dophorus, Heniochus, Chelmon), Holacanthus (Pomacan- thus, Holacanthus, Genicanthus, Zanclus, Monodactylus), Ephippus (Drepane, Platax, Ephippus, Scatophagus, Pi- melepterus), Toxotes (Toxotes, Pempheris, Brama), Gerres (Gerres, Caesio, Smaris, Micracanthus ). Iſie 1844. Heft 10. 786 Subf. 2. Sciaeninae: Glyphisodon ( Pimelepterus, Glyphisodon, Microgaster, Chrysiptera, Chaetolabrus), Pristipoma, Amphiprion (Premnas, Pomacentrus, Sco- lopsides, Cheilodactylus Plectorhyuchus (Pristipoma, Hx- mulon, Lobotes, Latilus), Sciena (Sciena, Otolithus, Aneylodon, Nebris, Leiostomus, Eques), Lepipterus, (Larimus, Lepipterus, Corvina, Umbrina, Pogonias, Mi- eropogon) Subf. 3. Sparianae: Chrysophrys ( Chrysoblephus, Chrysophrys, Pagrus, Argyrops, Calamus n.), Sargus (Charax), Pagellus (Lithognathus, Boridia, Lethrinus ), Sparus (Sparus, Dentex, Nemipterus, Oblada, Asphareus). Suhf. 4. Scarinae: Zyrichthys, Thalassoma, Mala- canthus, Crassilabris, Urichthys), Scarus ( Scarus, He- mistoma. Leptoscarus, Calliodon ), Petronason ( Chloru- rus, Petronason, Erichthys, Sparisoma), Ostorhynchus, Amphiscarus. Subf. 5. Labrinae: Labrus (Labrus, Lachnolaimus, Cheilinus, Hemiulis, Cichla), Crenilabrus (Cynaedus, Cre- nilabrus, Thalliurus, Astronotus), Plesiops ( Labristo- mus, Chromis, Cichlasoma, Plesiops), Gomphosis ( Epibu- lus, Clepticus, Eupemis), Julis (Halichores, Julis, Ichthy- callus, Chlorichthys, Anampsis ). Fam. 3. Mugilidae: Mugil, Polynemus. Fam. 4. Mullidae: Mullus, Upeneus. Fam. 5. Spirobranchidae: Maeropodus, Colisa (Tri- chopus, Colisa, Osphromenus, Polyacanthus) , Helostoma, Spirobranchus (Anabas), Ophicephalus. Trib. II. Microleptes. Fam. 1. Scomberidae. Subf. 1. Scomberinae: Scomber ( Auxis ). Subf. 2. Thynninae: Thynnus (Oreynus, Cybium), Thyrsites (Gempylus), Zyphothyca. Subf. 3. Xiphünae: Xiphias, Tetrapterus, Histio- phorus, Zanclurus n., Machaera. Subf. 4. Alepisaurinae: Alepisaurus. Tuhf. 5. Fistularinae: Fistularia. Fam. 2. Zeidae. Subf. 1. Notacanthinae: Rhynchobdella, Mastacem- balus, Notacanthus (Macrognathus ). Subf. 2. Aulostominae: Aulostoma, Polycanthus, Ga- sterosteus (Leiurus). Subf. 3. Sphyreinae: Sphyraena, Paralepis, Atherina, Chirostoma. Subf. Centronotinae: Elacate (Tetragonurus, Elacate, - Meladerma n., Chorinemus, Porthmeus), Centronotus. (Trachinotus, Centronotus, Lichia, Scorpis, Nauerates), Seriola (Nomeus, Temnodon, Seriola, Psenes, Platyle- pes n.), Siganus (Argylepes), Trachinus (Trachinus, Ca- ranx, Zonichthys n., Alepes n., Micropteryx). Supf. 5. Zeinae: Equula (Hamiltonia n.), Platysomus (Blepharis, Argyreiosus, Platysomus, Hynnis, Scyris), Lampris (Mene), Apolectus, Zeus ( Capros ). Pelamis, Fam. 3. Coryphaenidae. Subf. 1. Coryphaeninae. Coryphaena, Lampugus. Subf. 2. Stromatinae: Seserinus, Stromateus, Pepri- lus, Kyrtus, Keris. Subf. 3. Trichiurinae: Trichiurus, Lepidopus, Ammo- dytes. Subf. 4. Astroderminae: Astrodermes. Centrolophus. 50 787 Subf. 5. Acanthurinae: Acanthurus (Acanthurus, Teu- this, Ctenodon, Harpurus, Zebrasoma n.), Prionurus (Cal- licanthus, Aspisurus, Prionurus), Naseus, Priodon, Axi- nurus. Trib. III. Gymnetres. Subf. 1. Pteraclinae: Pteracles. Subf, 2. Gymnetrinae: Argyctius, Cephalepes, Tra- chypterus, Gymnogaster, Gymnetrus (Xiphichthys, Lo- photes). Subf. 3. Ophidoninae: Xiphasia, Cepola, Nemotherus. Subf. 4. Ophidinae: Fierasfer, Ophidium. Subf. 5. Stylephorinae: Stylephorus. Trib. IV. Canthileptes. Fam. 1. Lepidolepridae: Lepidosoma, Oxycephas. Fam. 2. Triglidae: Trigla (Trigla, Prionotus, On- ichthys, Peristedion), Dactylophorus, Cephalocanthus ), Oplichthys, Rhynchichthys. Fam. 3. Scorpaenidae. Subf. 1. Scorpaeninae: Pterois (Pterois, Macrochi- rus n., Pteroleptus n., Pteropterus n., Brachyrus n.), Api- stes (Pterichthys, Apistes, Platypterus, Trichiosomus n. Gymnapistes), Scorpaena, Sebastes, Taenionotus. Subf. 2. Synanchinae: Agriopus, Pelor, Synanceia (Synanceia, Bufichthys n., Trachycephalus), Trichodon. Subf. 3. Blepsinae: Blepsias. Subf. 4. Trachininae: Uranoscopus ( Uranoscopus, Ichthyscopus), Trachinus. Subf. 5. Platycephalini: Platycephalus, Bembras. Fam. 4. Cottidae: Hemitripterus, Cottus, Enophrys, Gymnocanthus n., Hemilepidotus. | Fam. 5. Agonidae: Aspidophorus, Agonus, Hippo- cephalus, Canthirhynchus. Trib. V. Blennides. Fam. 1. Blennide. Subf. 1. Blenninae: Blennius (Pholis, Chasmodes, Blennitrachus n., Omobranchus), Salarias ( Petroseirtes, Erpichthys n., Rupiscartes n., Cirripectes), Chirolophis n. Cristiceps, Myxodes, Subf. 2. Clininae: Tripterygion, Clinetrachus n., Blenn- ophis n., Clinus, Labrisomus, Ophisomus n., Cirrhibar- bus, Opisthognathus. Fam. 2. Gobidae. Subf. 1. Gobianae: Gobius (Sieydium) , Ognichodes n., Trypauchena, Amblyopus, Scartelaos n., Periophthalmus. Subf. 2. Callionyminae: Callionymus (Platyptera, Tri- chonotus). Subf. 3. Eleotrinae: Asteropteryx, Eleotris, Ruppel- lia, Comephorus. Fam. 3. Batrachidae: Batrachus , Amphichthys n. Fam. 4. Chiridae: Chirus. Fam. 5. Zoarchidae: Zoarchus, Anarrhichas. Ordo. II. Malacopteryges. Fam. 1. Salmonidae. Subf. 1. Cyprinae: Cyprinus (Barbus, Salmophasia n.), Catostomus (Labio, Labiobarbus, Chedrus n.), Leueiscus (Chela, Esomus, Tinca, Abramis), Gonorhynchus, Ery- thrinus (Synodus). Subf. 2. Salmoninae: Sudis (Clupisudis n.), Salmo (Mallotus, Coregonus, Argentina, Laurida, Triurus, Har- 788 padon, Aulopus), Characinus (Cynodon, Anodus, Curi- matus, Serrasalmo, Tetragonopterus, Gasteropelecus, Chal- ceus, Piabucus), Xiphostomus (Hydrocyon ), Mormy- rhynchus n., Sternoptyx. Subf. 3. Clupeinae: Osteoglossum (Notopterus, Tri- chosoma n.), Elops (Setepinna, Megalops, Engraulis), Clupea (Thryssa, Chatessus, Platygaster, Pristogaster), Coriea, Chirocentrus (Hyodon, Odontognathus). Subf, 4. Esoeinae. a) Exocetine: Exocetus (Cypsilurus), Ramphistoma (Scomberesox, Hemirhamphus, Lepisosteus, Lithole- pes), Esox (Galaxias, Alepocephalus), Leptodes (Sto- mias), Diplopterus. Subf. 5. Mormyrinae: Mormyrus (Serophicephalus). Fam. 2. Gadidae. ; 8 Subf. 1. Gadinae: Gadus, Merlangus, Tilesia n., Le- pidion, Cephus. Subf- 2. Merluccinde: Merluceius, Lota (Motella). Subf. 3. Phyeinae: Raniceps, Phycis. Subf. 4. Brosminae: Brosmius. Subf. 5. Brotulinae: Brotula (Pteridium). Fam. 3. Pleuronectidae: Pleuronectes (Hippoglos- sus), Psetta (Platophrys), Solea (Brachirus n., Mono- cbirus, Achirus, Plagusia). f Fam. 4. Siluridae. Subf. 1. Loricarinae: Loricaria (Acanthieus, Rhine- lepes, Plecostomus), Hypostoma, Hoplisoma, Cataphrac- tus, Sturisoma n. a Subf. 2. Pimelodinae: Synodontis, Mystus, Pimelo- des (Sisor), Felichthys n., Cyclopium en. Subf. 3. Silurinae: Ageniosus (Silonia n.), Pachypte- rus (Hypophthalmus), Silurus (Clupisoma, Callichrus, Malapterurus, Pusichthys), Plotosus (Clarias, Platysta- cus, Heterobranchus), Cetopsis. Subf. 4. Aspredinae: Cotylephorus, Aspredo, Astro- blepus (Eremophilus). Subf. 5. Sorubinae: Phractocephalus, Pteronotus, So- rubium. Fam. 4. Gobitidae. Subf. 1. Anablepinae: Anableps. Subf. 2. Cobitinae: Cobitis (Acoura), Canthophrys (Diacantha, Somileptes ). Subf. 3. Peeilinae: Pœcilia (Fundulus), Lebia, Mo- linesia. Subf. 4. Baritorinae: Baritora. Ordo III. Cartilagines. Fam. 1. Squalidae. 3 Subf. 1. Squalinae: Squalus (Alopias, Cerictius), Dalatias, Selachus (Isurus, Lamna), Rhineodon (Tetro- ras, Heptranchias, Scoliodon, Leptocharias). Suhf. 2. Centrininae: Centrina (Spinax, Ethmopte- rus, Scymnus, Centrophorus), Galeus, Scyllium, Cestra- cion, Mustelus. Hexanchus, Galeocerdo, Oxyrhina, Rhiniodon, Pristiu- rus, Chiloscyllium, Loxodon, Triglochis, Alopecias. Subf. 3. Zygeninae: Zygena (Platysqualus). Subf. 4. Crossorhinae: Crossorhinus. Subf. 5. Pristinue: Pristis. 789 Fam. 2. Raidae. | Subf. 1. Trygoninae: Trygon, Pastinaca, Pteropla- tea, Raia, Anacanthus. Subf. 2. Pterocephalinae: Myliobates, Rhinoptera, Ceratoptera, Aetobatis, Pterocephala. Subf. 3. Torpedinae: Torpedo, Temera. Subf. 4. Squatinde: Squatina. Subf. 5. BRäAinobatinae: Rhinobatis, Rhina. Fam. 3. Prionidae: Prionodon. Fam. 4. Sturionidae: Acipenser. Fam. 5. Chimaeridae: Chimaera ( Callorhynchus). Ordo. IV. Plectognathes. Fam. 1. Balistidae. Subf. 1. Ostracinae: Ostracion, Tetrosomus (Lacto- phrys, Rhinesomus, Platycanthus). Subf. 2. Balistinae: Balistes (Rhinecanthus, Melich- thys, Canthidermis), Capriseus (Zenodon, Chalisoma, Lei- urus, Pachynathus), Triacanthus, Psilocephalus, Mono- eanthus (Cantherhines, Chaetodermis, Alutera, Tricho- derma ). Subf. 3. Tetraodinae: Tetraodon, Leisomus, Lago- cephalus, Cirrisomus, Psilonotus. Subf. 4. Diodoninae: Diodon, Triodon. Subf. 5. Cephalinae: Pedalion, Orthagoriscus, Mola- canthus, Cephalus. Fam. 2. Chironectidae: Chironectus. Fam. 3. Lophidae: Malthe, Lophius, Astrocanthus. Fam. 4. Syngnathidae: Pegasus, Hippocampus (Phyl- lopteryx, Solenostoma), Syngnathus (Acus, Solegnathus). Ordo V. Apodes. Fam. 1. Muraenidae: Anguilla (Ophisoma, Ophis- urus, Leptognathus, Pterurus), Muraena (Nettastoma, Pachyurus, Dalophis), Ophiognathus, Ichthyophis, Alabes. Fam. 2. Synbranchidae: Sphagebranchus, Monop- terus, Synbranchus, Ophichthys. Fam. 3. Sternarchidae: Gymnotus (Gymnarchus), Carapus (Sternarchus), Leptocephalus. Fam. 4. Petromyzidae: Amphioxus, Petromyzon (Heptatremus, Ammocoetes), Myxine. Fam. 5. Cyclopteridae: Lepidogaster (Piecephalus ), Rupisuga, Gobiesox, Cyclopterus, Liparis. Der Verfaſſer hat, wie man ſieht, auch hier das quinariſche Syſtem herzuſtellen verſucht. Wenn auch damit nicht das Rechte getroffen iſt; ſo muß man doch eingeſtehen, daß der Verfaſſer dadurch gezwungen war, viele Verwandtſchaftspuncte aufzuſuchen, wodurch ungemein viel für die einſtige Claſſifica⸗ tion gewonnen worden iſt. Bey dieſer Gelegenheit muß ich mich wiederholt gegen die Zumuthung erklaͤren, als wenn ich glaubte, die Natur bilde ſich maſchinenmaͤßig an eine gewiſſe Zahl, wie der Verfaſſer mir zuſchreibt Band I. S. 92. Das iſt ein Miß⸗ verſtaͤndniß. Meine Claſſification iſt gegruͤndet auf die Organe oder anatomiſchen Syſteme, und die Claſſen richten ſich daher nach der Zahl derſelben, aber keineswegs nach einer kabbaliſtiſchen Zahl. Dieſes Mißverſtaͤndniß des Verfaſſers kommt daher, daß er von meinem Syſtem nichts kennt, als was er in Cu viers Fiſchen Band I. 1828. gefunden hat. Im Jahre 1838. iſt fo et- was unverzeihlich. Billig haͤtte er, da er dem Princip nach, ſowie Fries und Mac Leay, mein Syſtem angenommen hat, meine 790 Schriften ſich anſchaffen ſollen, wie ich mir die ſeinigen und der genannten Schriftſteller: dann wuͤrde er gefunden haben, daß ich ſeit der erſten Auflage meiner Naturphiloſophie im Jahre 1809. nichts anderes verfolgt habe, als die Lehre von der Gleichheit der Claſſen mit den Organen. Da es nun eine beſtimmte Zahl von Organen gibt, ſo muß es auch natuͤrlich eine beſtimmte Zahl von Claſſen geben, welche aber deßhalb in jedem Naturreich ver— ſchieden ſeyn muß. Jede Claſſe repraͤſentiert ein Organ, und wie die Organe eines hoͤhern Ranges nur die Wiederholung der Organe niedern Ranges ſind, ſo natuͤrlich auch die Claſſen, welche ſich auch in dieſem Sinne parallel gehen, und deßhalb auch jede wieder unten anfaͤngt, alſo jeder andern parallel geht, und dennoch uͤber derſelben ſteht. Aus einem abgeriſſenen Fetzen in Cu viers Fiſchen läßt ſich mein Syſtem nicht erkennen und beurtheilen und noch weniger mit Conſequenz ſelbſt anwenden. Daher kommt es, daß die Englaͤnder glauben, ich haͤtte mein Syſtem maſchinenmaͤßig nach einer Zahl aufgeſtellt, welche Zahl ſie nun mit Gewalt und daher auf Gerathewohl und ohne phi— loſophiſche Principien durchfuͤhren wollen, was nimmermehr ge— lingen kann. Das zeigt ſich auch in der Praxis: denn nichts kann ungleicher ſeyn, als die Glieder der von Mac Leay auf: geſtellten Claſſification der Kerfe und der von Swainſon ver— ſuchten Claſſification der Voͤgel und Fiſche. Manche Ordnung theilt ſich nur in Familien, andere in Zuͤnfte, Familien nnd Unterfamilien. Das allein haͤtte hinreichen ſollen, ſie zu beleh— ren, daß ſie mein Princip mißverſtanden haben, wie es denn nicht anders ſeyn kann, wenn man etwas von Hoͤrenſagen uͤberkommt. Wenn ich daher allerdings in englifchen Claſſificationen meine Methode anerkennen muß, ſo muß ich dennoch erklaͤren, daß ſie mein Princip keineswegs richtig durchfuͤhren. Der Verfaſſer theilt die Lurche in zwo Claſſen, auch in Folge eines ungluͤckſeeligen Fuͤnferprincips, nehmlich in Amphibien und Reptilien, damit es fuͤnf obere Thierelaſſen gibt; Fiſche, Am— phibien, Reptilien, Voͤgel und Haarthiere. Hier alſo ein auf fallender Beweis, daß die Claſſen nicht auf anatomiſche Syſteme gegruͤndet ſind, ſondern ohne Stuͤtze in der Luft ſchweben. Die Amphibien ſtehen folgendermaaßen: Ordo I. Amphipneura: Proteus, Siredon, Meno- branchus, Siren (Pseudobranchus ). Ordo II. Anoura: Rana (Hyla, Ceratophrys), Bufo, Rhinella, Otilopha, Dactylethra, Bombinator, Breviceps, Brachycephalus, Pipa. Ordo III. Urodela: Salamandrina, Salamandra (Tri- tonella), Molge. Ordo IV. Adranchia: Menopoma, Amphiuma. Ordo V. Apoda: Coecilia. Classis: Reptilia. Ordo I. Emydosaures: Crocodilus, Champsa, Ste- nosaurus. Ordo II. Chelonides. Fam. 1. Testudinidae: Testudo (Chersina, Homopus, Pyxis, Cinixis ). ' ; Fam. 2. Emyde: Cistudo, Emys, Kinosternon (Ster- notherus, Chelodina, Hydraspis). Fam. 3. Trionyeidae: Trionyx (Emyda). Fam. 4. Chelondiae: Chelonia, Sphargis. Fam. 5. Chelydridae: Chelys, Platypternon, Chelydra Ordo III. Enaliosaures :: Ichthiosaurus, Plesiosaurus, Saurocephalus. 791 Ordo IV. Ophides. Fam. 1. Hydrophidae: Hydrus, Pelamys, Chersy- drus, Achrocordus , Herpeton, Pseudoboa. 75 Fam. 2. Crotalidae: Crotalus (Caudisona), Tisiphone ( Craspedocephalus) , Cophias (Trigonocephalus), Cerastes (Berus, Echis, Acanthophis), Naja (Sepedon, Elaps), Pla- turus ( Trimeresurus , Oplocephalus ). Fam. 3. Coluberidae: Coluber (Heterodon), Spiletes, Xenodon (Oligodon), Erpetodryas, Hurria , Liophis (Ca- lamaria, Brachyorhos, Lycodon, Zenopeltis, Seytale, Dryinus, Passerita, Leptophis), Amblycephalus, Dipsas (Cerberus), Boa (Eunectus), Python (Cenchrus, Gongy- lophis, Erix). \ Fam. 4. Anguidae: 8). N f . Amphisbaenidae 3 Amphisbæna (Leptosternon), Typhlops (Stenostoma, Rhinophis, Typhlina), Anilius (Uropeltis). Ordo V. Saures. Pseudopus, Ophisaurus, Anguis Fam. 1. Chamaeleonidae: Chamaeleon, Trioceros n. G Iguanidae: Platydactylus (Hemidactylus, jus, Sphaeriodactylus, Phytodactylus), Anolis Se ehe Niphosurus, Dactyloa), Polychrus (No- Tops, Urostrophus, Laemanotus, Brachylophus), Iguana (Ophryoessa , Basiliscus, ‚Amblyrhynchus , Aloponotus), Stellio (Cyclura, Uromastix, Phyllurus). \ Fam. 3. Lacertidae: Hydrosaurus (Empagusia , Oda- tria, Varanus), Heloderma, Lacerta (Ameiva, Scapteira, Acranthus, Dracaena), Zonurus ? (Cicigna), Leiolepes. Fam. 4. Agamidae: Phrynosoma (Tropidolepis, Cal- lisaurus, Phrynocephalus, Megalochilus), Agama (Trape- lus, Grammatophora | Ceratophorus ), Lophyura (Physi- gnathus, Calotes, Lophyrus, Lyriocephalus), Draco (Si- tana, Chlamydosaurus), Tropidurus (Leiocephalus). Fam. 5. Seincidae: Seincus (Trachydosaurus, Tiliqua, Gymnophthalmus), Seps (Lygosoma, Seps), Chalcides, Ophiodes (Monodactylus, Bipes), Chirotes. Dann folgt S. 385. ein Anhang mit Beſchreibung von 62 neuen Fiſchen; haͤtte beſſer in eine Zeitſchrift gepaßt. On the History and natural Arrangement of Insects by W. Swainson and NV. E. Shuckard. London 1810. 8. min. 406. Von diefer Arbeit hat Shuckard das meiſte geliefert. Es gilt von ihr, was von den fruͤhern. Sie ift ſehr fleißig und ſcharfſinnig, indem ſie ſich auf eine wirklich ruͤhrende Weiſe plagt, alles in den Rahmen der Zahl 5 und in den Zirkel zu ſchlagen. Der Uebelſtand wird aber hier ſchlimmer, als bey den vorigen Claſſen wegen der großen Zahl der Gegenſtaͤnde, welche ſich gar nicht will waͤltigen laſſen. Das wird die Dar ſtellung des Syſtems hinlaͤnglich beweiſen. 5 Man lieſt mit Vergnuͤgen die allgemeinen Betrachtungen, und bedauert daher die unnatuͤrlichen Zuſammenſtellungen, welche bey der Claſſification herauskommen, alles, weil es gaͤnzlich an Principien fehlt und daher der von uns aufgeſtellte Parallelis— mus überall nur auf Gerathewohl verſucht wird. Daher wer— den Claſſen in mehrere zerriſſen, Ordnungen zu Claſſen ges 792 macht und ſehr haͤufig die widerſprechendſten Theile einander als analog gegenüber geſtellt, z. B Aptera — Quadrupedes. Plilota — Aves. Annelides — Reptilia. Vermes — Amphibia (Nuda). Cirripedes — Pisces. Hier find alſo die hoͤhern Haarthiere den tiefern Aptera gleichgeſtellt; die Lurche in Reptilien und Amphibien zerriſſen; um die Zahl Fuͤnf zu bekommen und gewiß mit Unrecht den Wuͤrmern gleich geſetzt, was wohl mit den Fiſchen geſchehen koͤnnte, welche aber hier gar neben die Cirripedien geſtellt wer— den, wahrſcheinlich, weil die letzteren ſich im Zirkel an die Ap- tera ſchließen. Stoßen denn aber die Fiſche auch an die Haar— thiere? Dann werden wieder gegenuͤbergeſtellt: Ptilota — Gastropoda. Aptera — Dithyra (Bivalvia). Cirripedes — Cephalopoda. Vermes — Parenchymata. Annelides — Nudibranchia. Ferner eine Vergleichung mit den Voͤgeln Aptera — Dentirostres. Ptilota — Conirostres. Annelides — Scansores. Vermes — Tenuirostres. Cirripedes — Fissirostres. N Alles ohne anatomiſche Principien, bloß nach aͤußern Aehn— lichkeiten; aber, wie geſagt, ſehr gelehrt und lehrreich. S. 47. folgt nun das eigentliche Werk, nehmlich uͤber die Ptilota oder die vierfluͤgeligen Kerfe, von denen alſo die Mucken ausgeſchloſſen find, weil es ſonſt mehr als 5 gäbe und wobey auch aus demſelben Grunde die Orthopteren mit den Neurop- teren vereinigt ſind. Der erſte Parallelismus ſteht ſo: Lepidoptera — Aves. Hemiptera — Quadrupedes. Hymenoptera — Reptilia. Coleoptera — Amphibia. Neuroptera — Pisces. Moͤgen die Falter an die Voͤgel mahnen; welche Aehnlichkeit aber zwiſchen den Wanzen und den Haarthieren, den Kaͤfern und nackten Molchen deſteht, iſt ſchwer zu ſagen. Ohne Zwei⸗ fel ſind daran die Immen ſchuld, weil ſie Gift haben wie die Reptilien. Dadurch wurden die uͤbrigen Stellungen nothwendig verruͤckt. Wir haben gezeigt, daß die Kaͤfer die hoͤchſten Kerfe ſind und mithin den Haarthieren entſprechen muͤßten, wofern es eine ſolche Analogie gibt. Wie ſich dieſe Verhaͤltniſſe ge⸗ ſtalten ſollten, glauben wir hinlaͤnglich in unſerer Naturgeſchichte und in der dritten Auflage unſerer Naturphiloſophie auseinan⸗ dergeſetzt zu haben. ü Auch folgende Analogien ſcheinen uns nicht richtig zu ſeyn. Lepidoptera — Quadrumana. Hemiptera — Fera. Hymenoptera — Ungulata. Coleoptera — Glires. Neuroptera — Cetacea. S. 81. folgen die Ordnungen, und zwar zuerſt die Falter wobey 6 Holzſchnitte; bey den andern keine. a 793 Sie werden eingetheilt in: 1) Papilionidae. 3) Satyridae. 2) Nymphalidae. 4) Eryeinidae. Die Papilioniden in: Papilioninae, Pierinae, Colianae, Lycaeninae, Parnassinae. Die Sphingiden theilen ſich in: Sphingidae, Orthidae (Se- sia), Agaristidae, Zygaenidae, Castniadae. Die Phalaͤnen in: Bombyeides, Phalaenides, Noctuides. Die Bombyeides in Hepialidae, Bombycidae, Arctiadae, Lithosiadae, Cryptophasidae. Die andern Zuͤnfte werden nur beſprochen, aber nicht abge: theilt, weil es nicht gelingen wollte. S. 110. ſtellen ſich die Hemiptera ſo: 5) Hesperidae. Cimieides — Hemiptera. Cicadides — Lepidoptera. Aphides — Hpmenoptera. Coceides — Coleoptera. Aleyrodides — Neuroptera. Wie hier die Kaͤfer mit den Schildlaͤuſen zuſammen kommen, iſt ſchwer zu ſagen; eher würden fie den Cimicides entſprechen. Nicht beſſer iſt folgender Parallelismus: Cimicides — Praedatores — Cieindelidae. Cicadides — Lamellicornes — Carabidae. Aleyrodes — Malacodermes — Dyticidae. Coccides — Monilicornes — Silphidae. Aphides — Capricornes — Staphylinidae. ©. 150. Die Hymenoptera find fo geftellt: Aphides — Lepidoptera. Specides — Hemiptera. Ichneumonides — Hymenoptera. Cynipsides — Coleoptera. Tenthredines — Neuroptera. Wenn hier irgend eine Analogie guͤltig iſt, ſo beſteht ſie zwiſchen Tenthredines et Lepidoptera. a S. 190. Coleoptera. Dieſe Claſſe wird am ausfuͤhrlichſten behandelt und laͤuft bis S. 323. Es kommen hier Parallelen vor zwiſchen den Kaͤfern und den Ordnungen der Reptilien uud Quadrupeden, welche anzugeben wohl unnoͤthig iſt. Die Hauptzuͤnfte der Kaͤfer wurden ſchon bey den Hemipteren angegeben. Neu kommt aber noch vor: I. Lamellicornes — Papiliones — Papilionidæ. II. Praedatores — Sphingides — Nymphalidæ. III. Malacodermes — Noctuides — Hesperidae. VI. Monilicornes — Phalænides — Eryeinidae. V. Capricornes — Bombyeides — Satyridae. S. 270. werden die Zuͤnfte einzeln durchgegangen, zuerſt: I. Die Lamel licornes: Cetoniadae, Scarabaeidae, Luca- nidae, Buprestidae, Hydrophilidae. 1) Die Cetoniaden theilen ſich in: Cetonianae, Rutilinae, Megasominae, Melolonthinae, Glaphyrinae. 2) Die Searabaeidae in: Scarabaeinae, Geotrupinae, Dy- nastinae, Troginae, Aphodiinae. C) Lucanidae in Lucaninae, Lampriminae, Histerinae, Ptininae? Byrrhinae? 4) Die Buprestidae in Buprestinae, Elaterinae. e 5) Die Hydrophilidae in Sphaeridinae, Elophorinae Hydrophilinae, Sphaeridinae, Parninae? II. Die Praedatores S. 249. theilen ſich in die Familien: Cieindelidae, Carabidae, Dytiscidae, Silphidae, Staphy- linidae. | Iſis 1844. Heft 10, 794 Dieſe werden auch ſo paralleliſiert: Cieindelidae — Cetoniadae. Carabidae — Scarabzidae. Dytiseidae — Hydrophilidae. Silphidae — Buprestidae. Staphylinidae - — Lucanidae. 1) Die Cicindeliden werden nicht abaetheilt. 2) Die Carabidae in Brachininae, Scaritinae, Harpaline, Carabinae, Bembidiinae. 3) Die Dytiscidae werden nicht abgetheilt. 4) Die Silphidae auch nicht; dazu aber die Pimelidae, 5) Die Staphylinidae in Staphylinae, Steninae, Oxyte- lidae, Omalinae, Tachinidae, Aleocharinae, Pselaphinæ; hier alfo ſieben Abtheilungen. III. Die Capricornes S. 274. ſind in folgende Familien getheilt: Prionidae — Staphylinidae. Cerambycide — Carabidae. Lepturidæ — Cicindelidae. Bostrichidae — Dyticidae. Curculionidae — Silphidae. 1) Zu den Prioniden kommen die Pauſſiden. 2) Die Cerambyeiden theilen ſich in Aeroeininae, Lamiinæ, Cerambyeinae ] Lissanotinae, Dorcadioninae. 3) Die Lepturidae in Stenochorinae, Callichrominae, Lep- turinae, Necydalinae, Dasycerinae. 4) Die Bostrichidae werden nicht abgetheilt. Die Cureulionidae auch nicht. IV. Die Monilicornes S. 308. theilen ſich in: Cassidae — Lamellicornes. Chrysomelidae — Praedatores. Clythridae — Malacodermes. Erotylidae — Monilicornes. Hispidae — Capricornes. 1) Zu den Caſſididen kommen auch die Coccinellen, Endomychen. 2) Zu den Chryſomeliden auch die Tritomen. 3) Zu den Clytriden Cryptocephalus et Eumolpus. 4) Die Erotyliden werden auch nicht abgetheilt. 5) Ebenſo nicht die Hiſpiden. V. Die Malacodermen theilen ſich in Lampyridae, Can- tharidae, Lymexylonidae, Mordellidae, Cleridae. Saͤmmtliche Familien werden nicht weiter abgetheilt, aber mit Sachkenntniß beſprochen. Ueber den Parallelismus der Kerfe, wie wir ihn ſchon ſeit der erſten Auflage unſerer Naturphiloſophie aufgeſtellt, verweiſen wir auf unſere Naturgeſchichte Band V. 1836., wo wir ihn bis ins Einzelne ausgefuhrt haben, und zwar gegründet auf anatomiſche und genetiſche Principien. Wir begreifen daher nicht, wie die Verfaſſer im Jahr 1840 wieder ganz empiriſch die Sache verſuchen koͤnnen. Auf dieſe Weiſe kann es freylich nicht anders kommen, als daß viele Familien zu groß, viele zu klein ſind, und viele gar nicht abgetheilt werden koͤnnen. Die ganze Arbeit iſt in claſſificatoriſcher Hinſicht ganz unnuͤtz; jedoch fehr ſchaͤtzenswerth wegen der vielen und ſcharfſinnigen Vergleichun⸗ gen der verſchiedenen, oft ſehr entfernt ſtehenden Sippen unter einander. Die folgenden Ordnungen werden ſehr kurz abgethan. S. 335. Neuroptera 5 werden abgetheilt in folgende Familien: Libellulidae, Grylli- dae, Forfieulidae, Strepsiptera, Phryganidae. 59 795 1) Die Libelluliden in die Subfamilien: Libellulinae, Myr- mecoleontinae, Panorpinae, Termitinae, Rhaphidiinae. 2) Die Gryliidae in Mantinae, Phasminae, Gryllinae, Locustinae, Acridinae, Blattinae. 3) Die Forſiculidae theilen ſich nicht weiter. 4) Die Strepsiptera ebenſo. 5) Die Phryganiden in Ephemerinae, Phryganinae, He- merobinae, Perlinae, Psocinae. S. 359. wird eine Claſſe Aptera aufgeftellt und dazu auf unbegreifliche Weiſe die Ordnung der Mucken gebracht, bloß um der cabbaliſtiſchen Fuͤnfzahl Willen. Das haͤtte Wink ges nug ſeyn ſollen, um die Englaͤnder von aller Herrſchaft der blinden Zahlen abzuſchrecken. Die Ordnungen ſtehen ſo: Arachnida — Hemiptera. Myriapoda — Lepidoptera. Crustacea — Suctoria — Coleoptera. Diptera — Hymenoptera. Die Diptera werden nun ganz regellos abgetheilt in Nemo- cera et Brachocera. Die Nemocera in Culices et Tipulae. Die Brachocera in Hexachaetae, Tetrachaetae et Di- chaetae. 1 Die erſtern bilden nur eine Familie: die Tabaniden. Die Tetrachaͤten zerfallen in drey Familien: Notacantha, Tanystoma et Brachystoma. Die Notacantha in Sicarii, Xylophaga et Stratiomyae. Die Tanystoma in Asilidae, Mydasidae, Hybotidae, Em- pidae, Vesiculosa, Nemestrinidae, Bombyliidae, Anthra- cidae. Die Brachystoma in Xylotomidae, Leptidae, Dolichopi- dae et Syrphidae.. Die Dichaetae zerfallen in zwo Familien: Athericera et Pu- pipara. Die Athericeren theilen ſich in 8 Zuͤnfte: Scenopiniden , Ce— phalopſiden, Lonchopteriden, Platypeziden, Conopſiden, Myo⸗ piden, Oeſtriden und Muſciden. I. Die Muſeiden theilen ſich in Creophiliden, Anthomyiden. Die Pupiparen zerfallen in Coriaceae et Phthiromyae. Im Ganzen werden die Mucken in 8 Familen getheilt: Cu- lices, Tipulae, Hexachaeta, Nothacantha, Tanystoma, Bra- chystoma, Athericera et Pupipara. Wo iſt nun die myſtiſche Fuͤnfzahl hingekommen? II. Die Arachniden theilen ſich in pulmonariſche und tra— chealiſche. Jene in Araneidae, Phryneidae et Scorpionidae. Dieſe in Solpugidae, Phalangidae et Acaridae. III. Die Myriapoden in Chilognathen und Chilopoden. IV. Die Cruſtaceen in kauende und faugende. Jene in Stielaͤugige und Sitzaͤugige. Die Stielaͤugigen in Decapoden und Stomapoden. Die Sitzaͤugigen in Amphipoden, Laͤmodipoden und Iſopoden. Zu den Saugenden gehoͤren die Entomoſtraken, welche ſich theilen in Branchiopoden, Pöcilopoden und Pyenogoniden. V. Die Suctoria enthalten den Floh. Unter den Fluͤgelloſen iſt alſo die Fuͤnfzahl den Verfaſſern gaͤnzlich untreu geworden. Das haͤtte ſie wohl zu der Ueber— zeugung bringen koͤnnen, daß auf dem empiriſchen Wege fuͤr die Claſſification nichts zu machen iſt. Die Empirie kann nur — a 796 der Saͤugthiere und Vögel, von J. J. Kaup. Darmſtadt bey Leske. auf der gebahnten Straße leiten, nehmlich vor den Feldwegen warnen; das Straßennetz ſelbſt aber muß wiſſenſchaftlich ge⸗ zogen werden. N Claſſification 1844. 8. 146. T. 2. Ein jeder Verſuch, die Thiere in Ordnung zu bringen, und zwar nach den einzigen Principien, wornach es moͤglich iſt, nehm⸗ lich nach philoſophiſchen, iſt dankenswerth, beſonders wenn er auf ſo viel Sachkenntniß gegruͤndet iſt, wie bey dem Verfaſſer, der bekanntlich ſich ſeit zwanzig Jahren vorzuͤglich mit den obern Thierclaſſen beſchaͤftigt, und Gelegenheit hatte, die zahle reichſten Sammlungen durchzuſtudieren. Wenn man auch ſeinen obern Eintheilungen nicht beyſtimmt und ſelbſt den Parallelis-⸗ mus der Ordnungen oder Zuͤnfte nicht uͤberall fuͤr getroffen an⸗ ſieht; fo muß man doch anerkennen, daß die kleinern Abthei⸗ lungen oder Sippſchaften meiſtens ſehr natuͤrlich ſind, und zwar ſo, daß man darauf weiter fortbauen kann. Der Verfaſſer hat mit ungemeiner Kenntniß und Gewandtheit die genannten zwo Claſſen durchgearbeitet und dadurch der Wiſſenſchaft einen gro⸗ ßen Vorſchub gethan, beſonders auch durch die vielfaͤltige Her— aushebung der entſprechenden Charactere, ſowie durch die zahlreich und deutlich abgeſetzte Gliederung der Ordnungen, Sippſchaf⸗ ten uſw. Indem wir das Alles in vollem Maaße anerkennen, duͤrfen wir jedoch nicht bergen, daß es uns ſcheint, der Ver⸗ faſſer uͤberlaſſe ſich zu ſehr der Herrſchaft der Zahl. Er glaubt nehmlich, die Sinnorgane ſeyen in allen Fällen das Einthei⸗ lungsprincip fuͤr die Claſſen ſowohl als die Ordnungen, Sipp⸗ ſchaften und Sippen, und daher laͤuft ſeine Gliederung immer auf 5 hinaus. Darüber. laßt ſich freylich viel hin und her ſtreiten, weil erſt die völlig gelungene und anerkannte Claſſi⸗ fication die Probe liefern kann: indeſſen darf man doch wohl mit Vertrauen behaupten, daß, wenn auch die Sinnorgane vor⸗ anſtehen, doch auch die andern anatomiſchen Syſteme etwas gel= | ten, und daher in der Claſſification keinesweges auf die Seite geſchoben werden duͤrfen. Und daraus geht hervor, daß nicht alle Claſſen ſich nach der Fuͤnfzahl richten werden. Die Natur ſtellt alle Zahlen dar, oder iſt eigentlich ihre Verkoͤrperung; da⸗ her richtet ſie ſich nicht nach einer vorgeſchriebenen Cabbala. Wenn es Zahlengeſetze gibt, woran nicht zu zweifeln iſt; ſo muß man annehmen, daß ſie in jedem Reich und in jeder Claſſe anders ſind, weil jede Claſſe auf einem andern Organenſyſtem beruht. Angenommen, daß die Haarthiere die Darſtellung der Sinnorgane ſind; ſo werden ſie allein nach der Fuͤnfzahl gehen, die andern Claſſen aber nach den Zahlen ihres Grundorgans, was ſich auch wohl mit ziemlicher Sicherheit daraus ergibt, daß ihre Sippen viel zahlreicher ſind als bey den Haarthieren. Es iſt daher mehr als zweifelhaft, daß die Sippen der Voͤgel, Lurche, Fiſche uſw. ſich nach der Fuͤnfzahl richten. Die Eng⸗ laͤnder, welche nun Alles in die Fuͤnfzahl ſchlagen, wie Mac Leay, Swainſon, Shuckard uſw., haben unſere Lehre mißverſtanden, weil ſie wenig deutſch verſtehen und die Sache nur von Hoͤrenſagen uͤberkommen haben. Ueberdieß thun ſie es ganz principienlos, und tappen daher in ihren Analogien her⸗ um, daß es wirklich comiſch iſt. Schon die Thatſache, daß es drey Naturreiche und nicht fuͤnf gibt, haͤtte ihnen die Auger öffnen ſollen; ebenſo, daß die Pflanzen ſchlechterdings nur ir drey Haufen zerfallen, nehmlich A-, Mono- und Dicotyledonen 797 i 2 Auch theilt der Verfaſſer das ganze Thierreich nur in dry Claſſen: Zoophyten, Gliederkhiere und die höheren Thiere, wo⸗ hin er auch die Mollusken rechnet, indem er ihnen die Haut zum Grunde legt nebſt den Geſchlechtstheilen, den Fiſchen die Zunge, die Muskel- und Verdauungsorgane, den Lurchen die Naſe, die Knochen und das Gefaͤßſyſtem, den Voͤgeln das Ohr und die Athemorgane, den Haarthieren das Auge und die Ner— ven. Was den zwey andern Unterreichen, nehmlich den Glie— der- und Strahlthieren zum Grunde liegt, wird nicht geſagt; iſt auch ſchwer zu errathen, da alle Organe ſchon vergeben zu ſeyn ſcheinen. Der Verfaſſer theilt ſodann die Voͤgel in fuͤnf Ordnungen: J. Huͤhner. II. Fiſchvoͤgel (Raub: und Schwimmvoͤgel). III. Stelzvoͤgel. g IV. Eigentliche Vögel (Hocker). V. Klettervoͤgel. Die Huͤhner zerfallen in Unterordnungen. 1. Megapodiae, Uneirostres (Tetrao), Micropterae (Ti- namus), Macropterae (Columba), Curvirostres (Crax). Die Fiſchvögel zerfallen in: Lamellirostres, Totipalmati, Brachypteri (Alca), Longipennes (Larus), Rapaces. Die Stelzvoͤgel in: Macrodactyli (Waſſerhuͤhner), Cultri- rostres, Brevipennes, Longirostres, Pressirostres (Otis). Die wahren Voͤgel in: Tenuirostres, Dentirostres, Syn- dactyli, Fissirostres, Conirostres. Die Klettervögel in: Anotarsi (Crotophaga), Latirostres (Bucco), Levirostres, Faleirostres (Cuculus), Crassirostres (Psittacus). Manche Abtheilungen find hier wohlgerathen; nur find die einen ſehr zahlreich, die andern ſehr arm; auch wird man die Vereinigung der Schwimm- und Raubvogel nicht billigen. Die Gallinae megapodiae zerfallen in fuͤnf Horden: Gallus, Meleagris, Numida, Pavo et Phasianus. Die Uncirostres in Perdix, Tetrao, Hemipodius, Pte- rocles, Cryptonyx. Die Micropteri in Tinamus; die andern fehlen. Die Maeropteri in Hühnertauben, .., Lophyrus, Columba, Vinago. Die Curvirostres in Crax, .. Musophaga. Auf aͤhnliche Art werden die Unterordnungen der Fiſchvoͤgel, der Stelzvoͤgel und der wahren Voͤgel abgetheilt. Die letztern zerfallen wegen ihrer Menge in Unterordnungen, Horden und gelegentlich in Familien. Es waͤre zu weitlaͤufig, dieſe auszu⸗ heben. Von den Haarthieren S. 57. folgende Beyſpiele: O. I. Ruminantia. O. II. Ichthyoidea (Carnivora, Pinnipedia et Cetacea). O. III. Herpetoidea (Pachxdermata et Edentata). O. IV. Ornithoidea (Glires). O. V. Pollicata (Bimana et Quadrumana). Die Pollieata zerfallen in Gliriformes (Hapale), Ferae- formes (Cebus), Pachydermoidea (Cynocephalus), Orni- thoidea (Pithecus), Bimana (Homo). Die Ornithoidea s. Glires theilen ſich Jin Rosores (Ro- dentes), Insectivorae, Marsupialiae, Chiropterae et Pro- simiae. Die Herpetoidea in Cingulata (Dasypus), Vermilinguia, Monotremata, Tardigrada, Pachydermata. ‚ Opisthocomus, Penelope, 798 Die Ichthyoidea in Hydraula (Balaena), Pisciformes (Del- phinus), Sirenia, Pinnipedia, Carnivora, Die Ruminantia in Cavicornia, Capreola, Salientia (Mo- schus), Devexa, Tylopoda. Die Bimana in Aethiopieus, Americanus, Asiaticus, Ma- layanus, Caucasicus. Die Longimana in Simia, laeopithecus. Unter den Glires zerfallen die Prosimiae in Stenops, Ga- leopithecus, Tarsius, Lemur, Perodicticus. Ebenſo werden die andern Ordnungen nnd Unterordnungen abgetheilt. Man wird vieles dabey ſehr ſcharfſinnig finden; ſchlimm bleibt es aber immer, daß die Ordnungen ſo ungleich ſind. S. 97. folgt eine beſondere Abhandlung uͤber die Claſſifica— tion der Falken, welche er erſt kuͤrzlich wieder in dem Leydner Cadbinett ſtudiert hat; wirklich eine ungemein fleißige Arbeit, wo⸗ bey der Verfaſſer viele Kennzeichen herausgefunden hat, auf die man bisher nicht achtete. Er geht hiebey ganz ins Einzelne: Familien, Sippen, Unterſippen, wovon viele neue aufgeſtellt werden; uͤberall die Muſtergattung angegeben. Wir ſind nicht im Stande, die Richtigkeit dieſer Claſſifieation zu beurtheilen: gewiß iſt es aber, daß ſein beſonderes Werk uͤber die Raubvoͤgel, woran er gegenwaͤrtig arbeitet, ein Muſter von Vollſtaͤndigkeit und Genauigkeit ſeyn und viel Neues enthalten wird, vielleicht aber auch etwas zu große Zerſplitterung in neue Sippen und Unterſippen. .., Pithecus, Hylobates, Pa- Syſtematiſches Verzeichniß aller bis jetzt bekannten Saͤugthiere, oder Synopsis Mammalium nach dem cuvierſchen Syſtem, von Dr. H. Schinz. Solothurn bey Jent. I. 1843. 8. 587. Die letzte Synopsis Mammalium hat Fiſcher geliefert im Jahr 1829. Er beſchrieb etwa 1000 Gattungen: ſeitdem ſind aber eine ſolche Menge neuer Thiere von dieſer Claſſe entdeckt und ſo viele genauer beſtimmt worden, daß eine neue Aufzaͤh— lung derſelben ſehr wuͤnſchenswerth war. Daher muß man dem Verfaſſer Dank wiſſen, daß er ſich dieſem allerdings muͤhſamen Geſchaͤft unterzogen hat. Die Zahl der Maͤuſe iſt ſeitdem von 44 auf 130 Gattungen geſtiegen, die der Eichhoͤrnchen von 36 auf 88, der Haſen von 16 auf 34, der Fledermaͤuſe von 85 auf 164, der Spitzmaͤuſe von 20 auf 45. Voran geht ein Verzeichniß der benutzten Schriften und ſo— dann eine Ueberſicht der Ordnungen und Familien. Die Cha⸗ ractere der Ordnungen, Familien, Sippen und Gattungen ſind lateiniſch und deutſch; das letzte wird vorzuͤglich den Aufſehern von Sammlungen nuͤtzlich ſeyn. Dabey die Synonyme, die beſſere Abbildung, die Groͤße und das Vaterland; alſo alles, was man von einem ſolchen Compendio verlangen kann. Der Verfaſſer hat offenbar mit großem Fleiße alle neuen Schriften verglichen, beſonders die Zeitſchriften, worinn jetzt ſo viel Neues enthalten iſt. Es iſt wohl kaum dem Verfaſſer eine neue Sippe entgangen, ſo daß der Leſer mit Wahrſcheinlichkeit Alles findet, was bis jetzt vorhanden iſt. Von den neueren Sippen wollen wir nur als Beleg nennen: Chrysothryx, Myocebus, Scar- tes, Mierocebus, Perodicticus , Habrocebus. Uroeryptus, Chilonycteris, Brachyphylla, Diphylla. Ericulus, Echinogale, Hylomys, Gymnura, Solenodon, Macroscelides, Urotrichus 799 Helictis, Galictis, Rhabdogale, Pterura, Urva, Bassaris, Galidietis, Cynictis, Galidia, |Crossarchus, Cryptoprocta, Cynogale, Otocyon, Nyetereutes. “Myrmeeobius, Tarsipes, Choeropus, Dendrolagus. Eine ſyſtematiſche Ueberſicht und ein Regiſter ſchließen dieſen Band; der zweyte, welcher bald folgen ſoll, wird enthalten die Nagthiere in 12 Familien getheilt, die Zahnloſen, Dickhaͤuter, Wiederkaͤuer und Wale. Recherches \ sur l’Osteologie et la Myologie des Batraciens à leurs diffe- rens äges par A. Duges, Professeur A Montpellier. Paris chez Bailliere. 1835. 4. 216. tab. 18. Dieſes iſt eine, beſonders für die Entwickelung ſehr wichtige Schrift, mit zahlreichen und genauen Beobachtungen, Zerlegun⸗ gen, Beurtheilungen und ſehr vielen deutlichen anatomiſchen Abbildungen, vorzuͤglich der Knochen und Muskeln, ſowie der Kaulquappen. Es iſt eine Preisſchrift fuͤr die Academie: Man ſoll beſtimmen und durch Zerlegungen zeigen die Modificationen, welche dieſe Thiere vom Larvenzuſtande bis zum vollendeten im Schrach- und Muskelſyſtem durchlaufen. Voran gehen Bemerkungen uͤber die Sippen und Gattungen; ſodann folgt die Beſchreibung der einzelnen Knochen des Schaͤ⸗ dels, wovon alle von verſchiedenen Seiten abgebildet, mit An⸗ gabe ihrer Zahl, ſowohl der Hirnſchale als der Kiefer; ſodann die Knochen der Wirbelſaͤule und der Glieder. Im dritten Capitel, S. 79., folgt das Schrach der Kaul⸗ quappen in ſeiner allmaͤhlichen Entwickelung; im vierten, S. 120., die Muskeln der ausgewachſenen; S. 141. der Kaulquappen. Das alles von den Froͤſchen und Kroͤten. Im zweyten Theile werden die Molche von S. 155. an ebenſo abgehandelt. Endlich S. 196. die Knochenſtuͤcke des Schaͤdels mit denen der andern Lurche, der Fiſche, Voͤgel und Haarthiere. Eine umſtaͤndliche Erklärung der Abbildungen ſchließt das Buch, durch welches wir ein gutes Stuͤck vorwaͤrts kom⸗ men in der vergleichenden Anatomie. Bey den Muskeln ge: woͤhnt man ſich ſchwer an die neue Terminologie, und daher wird die Vergleichung derſelben mit denen des Menſchen noch ſchwieriger. Das Buch iſt fo voll Einzelheiten, daß man ſich nur mit anhaltender Aufmerkſamkeit durcharbeiten kann; in jeder Hinſicht aber verdienſtlich und lobenswerth. Memoria sopra una nuova specie di Cecidomia ed alcune osservazioni sopra quella dell’ Iperico per N. B. Contarini. Venezia 1840. 4. 26. tab. 1. colorata (Atti del veneto Ateneo III.). Der Verfaſſer bekam von Woͤldicke zu Brunsbüttel eine Sendung von ausgeſtopften Voͤgeln, worauf ſich im Juny dieſe kleinen Schnaken zeigten, wie Laͤuſe. Darauf fand er auch die Puppen, und unter den Federn rothe Larven in der Haut, wo ſie ſich in weiße Seide einſpinnen, meiſtens am Ende der Feder⸗ — — —2 —— 800 baͤrte, beſonders der Fluͤgel. Sie benagen die Haut und die Einfuͤgung der Federn, koͤnnen daher in Menge ſchaͤdlich wer⸗ den. Ausflug vom May bis zum Auguſt. Die Voͤgel waren Lestris cataractes, parasiticus et Alca torda. Dann folgt die ausführliche Beſchreibung des Maͤnnchens und des Weib— chens, verglichen mit C. longicornis. Zum Sippen- Character gehört noch: Palpi exserti, incurvi, eylindrici, biarticulati, articulis aequalibus. Auch auf Carbo cormoranus, bey Venedig erhalten, fanden ſich dieſe Schnaken. Man koͤnnte ſie vielleicht abhalten durch Einſchmieren der Federwurzeln mit Steinoͤl. C. hyperiei wird verglichen mit C. juniperina, welche letzte Meigen mit Unrecht zu Sciara ſtellte. Die C. hyperici wird ebenfalls beſchrieben von der Entwickelung an. Die Ab: bildung iſt ſehr vergrößert von oben und von der Seite; das Thierchen iſt nicht viel uͤber eine Linie lang. Die Beſchreibun⸗ gen ſind, einige Weitlaͤufigkeit abgerechnet, ſehr genau. Musee de la Faculté de Médecine de Strasbourg. Observations d' A- natomie pathologique, accompagnees de l’histoire des Maladies, qui s’y rattachent, par C. H. Ehrmann, Prof. Strasbourg chez Levrault. Fasc. I. 1843. fol. 31. tabb. 5. Sehr lehrreiche Beytraͤge, mit prächtigen Abbildungen von Herrgott und Schimper, lithographiert von Simon, gut ausgewählt und genau beſchrieben von dem Verfaſſer, der bez kanntlich gegenwaͤrtig Director der anatemiſchen Sammlung iſt und daruͤber auch den ſchon beſprochenen Catalog verfertigt hat. Die Tafel 1. und 2. enthaͤlt die Abbildung einer Krankheit des Gallenapparats, nehmlich eine fettzellige Geſchwulſt im Gal— lengang mit ungewoͤhnlicher Erweiterung und Zerreißung der Gallenblaſe. Dabey die Schilderung der Krankheit und die Be— ſchreibung des Uebels, mit zwo ſehr ſchoͤnen Abbildungen von Herrgott, ſchoͤner als es noͤthig waͤre. T. 3. enthaͤlt drey Abbildungen eines Polypen der Luftroͤhre, oder einen zellig faſerigen und lappigen Auswuchſes am innern Band der Stimmritze, mit gleichfalls genauer Beſchreibung der Krankheit, Aenderung der Stimme und Erſtickung; ſodann die Zerlegung und Anfuͤhrung aͤhnlicher Fälle. Die Tafel 4. enthaͤlt eine Krankheit des Schaͤdels, eine Blut: geſchwulſt in der Diploe deſſelben, mit der Schilderung der Zufaͤlle, Anwendung des Trepans, Entzuͤndung der Hirnhaut, worauf der Tod folgte. Anatomiſche Zerlegung mit pathologi— ſchen Bemerkungen. Tafel 5., gezeichnet von Schimper, enthaͤlt mehrere große Abbildungen einer Krankheit der Harnwerkzeuge: faſt fauſtgroßer, Harnſtein, krebsartige Ausartung der Blaſe und ſchwammige Auswuͤchſe an ihrer innern Flaͤche. Geſchichte der Krankheit. Zerlegung und Beſchreibung der Ausartungen. Der Stein wog 180 Gran, und beſtand auswendig aus Haenſaͤure, phosphor— ſaurem Kalk und phosphorſaurem kalkhaltigen Ammon; inn: wendig aus ſauerkleeſaurem Kalk mit Schleim. Hieraus wird man die Wichtigkeit der hier fo meiſterhaft geſchilderten Krank⸗ heitsfaͤlle hinlaͤnglich zu beurtheilen im Stande ſeyn. - Soverby, I. Wineral-Conchologie Grossbritan- | miems oder ausgemalte Abbildungen und Beschreibungen der Schaalthier-Ueberreste, welche zu verschiedenen Zeiten und in verschiedenen Tiefen der Erde erhalten worden sind. 5 Deutsch bearbeitet von E. DESOR. Durchgeschen und mit 9 Anmerkungen und Berichtigungen versehen von Dr. L. % Acassız. 88 halbe Bogen Text und 395 color. Tafeln. ! gr. 8. geh. Preis 96 fl. = 55 Thlr. Dieser deutsche Soyknßy ist nun ganz vollständig. Ein sorgfaltig bearbeitetes doppeltes Register gibt dieser Ausgabe einen grossen Vorzug vor allen Andern. Von der ebenfalls in unserm Verlage erscheinenden französischen Ausgabe ist bereits die 10. Lieferung versandt. Auch diese Ausgabe Wird noch im laufenden Jahre vollständig und mit einem doppelten Regi- ser versehen werden, wodurch dieses Werk erst recht brauchbar ist. Jent & Gassmann, Verlagsbuchhandlung in Solothurn. lm Verlage von Friedrich Vieweg und Sohn in Braun- schweig ist so eben erschienen: 4 Anleitung zur qualitativen chemischen Analyse. [2 Für Anfänger bearbeitet Dr. C. N. Freſenius. Mit einem Vorworte vom Professor Dr. Justus Liebig. Dritte vermehrte und verbesserte Auflage. 4 Mit Holzstichen. gr. S. fein Velinp. geh. 1 ¼ Thlr. Von diesem, für den practischen chemischen Unterricht, in den Laboratorien wie für die Pharmaceuten, hochwichtigen Werke ist abermals eine neue Auflage nöthig geworden. Ueher den Werth und die Bedeutung desselben spricht sich das Vor- wort des Herrn Professor Liebig aus; seine Einführung in die meisten und angesehensten Laboratorien, sowie die rasche Folge der Auflagen bieten die Belege dafür. und Oppeln iſt ſo eben erſchienen und in allen Buchhandlungen zu haben: Naturgeſchichte der Infuſionsthierchen nach Ebrenbergs großem Werke über dieſe Thiere, in einer gedrängten vergleichenden Ueberſicht Na i e t e von Prof. Dr. J. L. C. Gravenhorft. 8. (3 Bog.) Preis 10 Sgr. = 8 Gr. Dieſes Werkchen bildet ein Supplement zu der im Jahre 1843 von demfelben Verfaſſer ebendaſelbſt erſchienenen „vergleichenden Zoologie“ (Preis 3 Thaler). Obſchon der Herr Verfaſſer vorlie⸗ gende Naturgeſchichte urſpruͤnglich für ſich ſelbſt ausarbeitete, fo ſteht doch zu erwarten, daß dieſer Auszug aus Ehrenbergs großem Werke, der mit Genehmigung des Herrn Verfaſſers hiermit veroffentlicht wird, andern Naturforſchern, und ſelbſt den Beſitzern jenes Werkes nicht un⸗ willkommen ſein werde. In unserm Verlage ist so eben erschienen und zu haben, so wie in allen soliden Buchhandlungen: Syſtematiſches Verzeichniſs aller bis jetzt bekannten SÄUGETHIERE oder SYNOPSIS MANMALIUN nach dem Cuvier’schen System von Di. H. Schinz. ERSTER BAND. 38 Bogen in gr. S. geh. Preis 4 fl. 48 Kr. — 2 Thlr. 20 fGr. Dieses Werk ist auf 2 Bände berechnet, der erste enthält die Ord- nungen der Quadrumanen, Chiropterem, der eigent- lichen Raubthiere und der Beutelthiere. Die übrigen Ordnungen enthält der zweite Band. Ein doppeltes Register wird jedem Bande beigegeben, um das Aufsuchen und Nachschlagen zu erleichtern. Dieses Verzeichniss der Säugethiere wird ohne Zweifel für alle Mammologen eine sehr willkommene Erscheinung sein, denn seit der Herausgabe von Fischers Synnpsis mammalium sind bereits 15 Jahre verflossen, ohne dass die erstaunenswerthen Fortschritte und Entdeckungen, welche auch in diesem Theile der Zoologie gemacht worden sind, seither durch eine neue Synopsis der Wissenschaft dar- geboten wurden. Wir hoffen daher, dass dieses Buch eine Lücke aus- füllen werde, die dem Zoologen schon längst fühlbar war. Jent & Gassmann in Solothurn. Im Verlage von Friedrich Vieweg und Sohn in Braun: ſchweig iſt ſo eben erſchienen: Lehrbuch der Phyſiologie des Menſchen. Für Aerzte und Studierende. Von Dr. G. Valentin, ord. Profeſſor der Phyſiologie und vergleichenden Anatomie an der Univerſitat Bern. Gr. 8. In 2 Bänden, jeder zu 3 Lieferungen. Geheftet. Preis jeder Lieferung 1¼ Thlr. Der Herr Verfaſſer hat ſich die Aufgabe geſtellt, in dieſem Lehr: buche nur die Phyſiologie des Menſchen zu behandeln; alles Fremde iſt ſtreng ausgeſchloſſen und eben nur die Darſtellung der Thaͤtigkeiten unſeres Organismus geliefert worden. Er hält dafür, daß der heutige Standpunct der Wiſſenſchaft dieſe Concentration noͤthig macht, um nicht durch Mitaufnahme ſolcher Verzweigungen der Phyſiologie, welche ges woͤhnlich neben ihr behandelt werden, allgemeine und vergleichende Ana⸗ tomie ꝛc., das Feld fuͤr den practiſchen Arzt und den Studie⸗ renden — denn für dieſe iſt ſein Werk zunachſt beſtimmt — zu weit und weniger uͤberſichtlich in der Hauptſache werden zu laſſen. Er be⸗ ginnt mit der allgemeinen Phyſiologie und geht erſt dann zur ſpeciellen über. Das Werk wird zwei Bände umfaſſen; erſchienen find bis heute Band I. Lief. 1 — 3. und Band II. Lief. 1 und 2; die dritte, der Schluß des Werkes, erſcheint ſicher noch im Laufe dieſes Jahres. Zahlreiche und vortrefflich ausgefuͤhrte Holzſtiche werden viel zur beſſern Verſtändlichkeit ſchwieriger Parthien der Materie beitragen. | Im Verlage don Graß, Barth & Comp. in Breslau Snnbhalt der Iſis 1844. Heft X. Seite 5 5 721. Buquoy, Geſchichts⸗Geneſis, Zeugung, morpholitiſche Bildung, Allleben. 724. Opitz, Über Priorität bey Pflanzennamen. 729. Auszüge aus Jardines Annals of nat. History. 1839. Heft XI - XVI. — — Jenyns, uͤber Spitzmaͤuſe aus Deutſchland. 730. — Thompfon, Bruͤten von Scolopax rusticola. — — Harvey, über Mystropetalon. 732. — Thompſon brittiſche Fiſche. 738. — J. Gray, Thier von Modiolus discrepans. 739. — Morren, Anbau der Vanille. — — Arnott, indiſche Pflanzen: Schizostigma etc. 744. — Jenyns, Vespertilio aedilis. 745. — Parrell, über Syngnathus. 747. — R. Jones und Meyen, Verdauungswerkzeuge der Infu⸗ ſorien. 748. — Thompſon, über die Wanderung der Schnee = Eule, 749. — Forbes, uͤber Cydippe. 751. Schotts deutſche Ortsnamen. 753. Buͤcher von: Bronn, Geinitz, Arago, Buch, Lortet, E. Meyer, Schnitzlein. 759. Auszüge aus Zool. Transactions. III. 1. — — Lowe, Fiſche von Madera. 764. — Owen, über das Kalben der Giraffe. 766. — Ogilby, hohlhornige Wiederkaͤuer. 770. — Richardſon, auſtraliſche Fiſche. 772. Bücher von: Agaſſiz, Cara, Swainſon, Schuckard, Kaup, Schinz, Duges, Contarini, Ehrmann. Umſchlag. Dr. H. G. L. Reichenbach, Vollſtaͤndige Naturgeſchichte des Inn⸗ und Auslandes. Dresden u. Leipzig bey Hofmeiſter. 1844. Naturwiſſenſchaftliche Werke. Solothurn bey Jent und Gaßmann. Dr. C. R. Freſenius, Anleitung zur qualitativen chemiſchen Analyſe. Braunſchweig bey Vieweg und Sohn. Dr. C. L. Gravenhorſt, Naturgeſchichte der Infuſionsthierchen. Breslau und Oppeln bey Graß, Barth und Comp. Dr. H. Schinz, Syſtematiſches Verzeichniß aller bis jetzt bekannten Saͤugethiere. Solothurn bey Jent und Gaßmann. Dr. G. Valentin, Lehrbuch der Phyſiologie des Menſchen. ſchweig bey Vieweg und Sohn. Braun⸗ Verkehr. Eingegangen: Buͤcher. J. v. Laßberg, ein ſchoen alt Lied von Graven Friz von Zolre, dem Oettinger uſw. Meersburg am Bodenſee, 1844. 8. 80. Taf. Dr. Otto Koͤſtlin, der Bau des knoͤchernen Kopfes in den vier Claſſen Fr e Stuttgart bey Schweizerbart. 1844. 8. 506. af. 4. Dr. C. de Siehold, Prof., de Finibus inter regnum animal et vegetabile constituendis. Erlangae, 1844. 4. 14. A. S. Oersted, deRegionibus marinis; elementa Topographiae historico -naturalis.. Havniae, 1844. 8. 90. tab. 2. col. Jahr buͤcher des Vereins für Naturkunde im Herzogthum Naſſau, herausgegeben von Dr. C. Thomd. Wiesbaden bey Scholz. 1844. 8. 128. Tagblatt der Verſammlung der Naturforſcher und Aerzte zu Gräß 1843. 4. Nr. 1— 7. Eichelberg, naturgetreue Abbildungen der Gewaͤchſe fuͤr Handel und Induſtrie. Zürich bey Meyer. Zweyte Auflage. Heft I. II. 1844. 8. 64. Taf. 1 — 12. ill. Freyer, neue Beytraͤge zur Schmetterlingskunde. Augsburg beym Verfaſſer. Heft 71 - 74. 4. 63 — 101. Taf. 421 — 444. ill. Dr. Mauthner, über Tuberculoſe des Gehirns. (Seitſchr. der Wiener Aerzte. 1844. H. II. S. 100 — 106.) E. Su 85 Formen der Natur. Hall bey Haſpel. 1813. 8. 22. af. 16. Nowak, die Lehre vom telluriſchen Dampf und der Circulation des Waſſers unſerer Erde. Prag bey Ehrlich. 1843. 8. 228. Taf. 1. Dr. H. R. Schinz, Monograppie der Saͤugethiere. Zuͤrich bey Meyer, III. 1844. 4. 5. tab. 6. ill. Dr. F. G. Schulz, Flora Galliae et Germaniae exsiccata. Deux ponts. Centuria. II. — IV. fol. Prof. E. Eversmanns zehn Abhandlungen aus dem Bulletin de Moscou ſeit 1837. Neue oder merkwuͤrdige Kerfe, beſonders Schmetterlinge; Gomphoceros rufus, Aphrophora lacrymans, Lixus turbatus; neue Saͤugethiere aus Rußland. Idem, Addenda 10 Pallas ii Zoographiam, Fasc. II. et III. 1841. 16. et 19. Idem, e lepidoptera logica volgo - uralensis. Cassani, 1844. 8. 3 Britche et Verhandlung der kaiſerlich leopoldiniſchen Academie der Naturfor⸗ ſcher. Bd. XIX. Suppl. I. Bonn bey Weber. 1843. 4. 512. Taf. 13. ill. Bd. XX. Th. 1. 1843. 410. Taf. 23. Th. 2. 1844. 413 — 754. Taf. 14. Encyclopädiſche Zeitſchrikt, vorzuͤglich für Naturgeſchichte, vergleichende Anatomie und Phyſiologie, von O 1844. ft, NE a Der Preis von 12 Heften iſt 8 Thlr. ſaͤchſ. oder 14 fl. 24 Kr. rheiniſch, und die Zahlung iſt ungetheilt zur Leipziger Oſtermeſſe des laufenden Jahres zu leiſten. Man wendet ſich an die Buchhandlung Brockhaus zu Leipzig, wohin auch die Beytraͤge zu ſchicken find, Es wird ge⸗ beten, dieſelben auf Poſtpapier zu ſchreiben. Das Honorar fuͤr den Bogen ſechs Thaler preuß. Cour. Unfrankierte Bücher mit der Poſt werden zuruͤckgewieſen. Einruͤckgebuͤhren in den Text oder Umſchlag die Zeile ſechs Pfennige. Von Anticritiken (gegen Iſis⸗Recenſionen) wird eine Quartſeite unentgeltlich aufgenommen. z:: T . m t Leipzig, bey Brockhaus. Anzeigen. Preiſs-Verzeichniſs erotiſcher Conchylien, worunter insbeſondere viele nordamericaniſche Binnen-Conchylien ſind, welche von dem akademiſchen zoologiſchen Muſeum in Heidelberg einzeln verkauft werden, koͤnnen auf portofreye Beſtellung bezogen werden durch alle Buchhandlungen von C. Groos in Heidelberg oder deſſen Commiſſionar Mittler in Leipzig. Hongl. Vetenskaps-Aeademiens Handlingar för ar 1841. Stockholm, 1842. 8. 264. Mit 2 Tafeln. Dieſer Band der Verhandlungen der koͤnigl. ſchwediſchen Akademie der Wiſſenſchaften enthaͤlt 10 Abhandlungen und eine Biographie. 1) Ueber die Art und Weiſe, die Beſtandtheile der Ochſengalle zu ſcheiden, und uͤber die charakteriſirenden Eigenſchaften jener; von Jak. Berzelius. S. 1— 64. 2 2) ueber die Integrale un von Carl J. Malmſten. S. 65 — 74. o(1-+x?)2 3) Reiſeanzeichnungen im Sommer 1840; von S. Nils ſon. bis 87. 4) Beobachtungen über das Nordlicht und die Veränderungen, welche die erdmagnetiſchen Verhaͤltniſſe durch den Einfluß dieſes Phaͤno— mens erleiden; von P. A. Siljeſtroͤm. S. 89 — 179. 5) Ueber die Anwendung der Kieſelſaͤure beym Gahrmachen des Ku: pfers; von B. G. Bredberg. S. 181 — 186. 6) Ueber ein Verfahren, ſich bey Barometerbeobachtungen unabhaͤngig von der Unvollkommenheit des leeren Raums im Barometer zu machen; von N. G. Sefſtroͤm. Dazu Taf. I. S. 187 — 196. S. 75 7) Ueber einige fuͤr Schweden neue Arten und Formveraͤnderunge von Land- und Suͤßwaſſerſchnecken; von D. S. Hoͤg berg S. 197 — 205. 8) Ueberſicht der Vögel Gottlands; von A. Andree. S. 207213. 9) ueberſicht der Gattung Erinaceus; von Carl J. Sundewall. S. 215 — 239. 10) Beſchreibung eines ſogenannten Rieſentopfs (ſchwed. Jätte-gryla) in der Nähe von Stockholm: von Fab. Loͤwen. Dazu Taf. II. S. 241 — 247. Biographie des Bergwerksbeſitzers Joh. Aug. Arfwedſon. In unserm Verlag ist so eben erschienen und in allen Buchhandlungen des In- und Auslandes zu haben: Anatomisch- physiologische Beobachtungen über die Sagitta bipunctata Dr. Auguſt Krohn. Mit einer lithograph. Tafel. gr. A. Preis 12 gGr. Hamburg. F. H. Nestler & Melle. J 1 15 , 1844. ef t XI. Philoſophie. Vom Grafen Georg von Buquoy. Conſenſus zwiſchen Genitalien und Haut. Der ſchon an andern Otten von mir erwähnte vitale Zuſammenhang zwiſchen Genitalien und Reſpiralien (Athmungsorgane) — aͤußert ſich weſentlich hierinn: Die Ge— nitalien und Reſpiralien haben, an der Keimhaut, gemein— ſchaftlich einerley Geburtſtaͤtte, naͤmlich das Gefaͤß— blatt zwiſchen dem ſeroͤſen Blatte und dem Schleimblatte. Bey mehrern Mollusken finden ſich die in Bebruͤtung befind— lichen Eyer zwiſchen den Kiemen, ebenſo bey den Kreb— ſen an den mit Kiemen verſehenen Hinterfuͤßen unter dem Schwanze uſw. Die Stimme am Menſchen aͤndert ſich mit eintretender Pubertaͤt; ebenſo ſteht, nach vollendeter Mauſer, bey Voͤgeln der Geſang auf ſeinem Culminationspuncte zugleich mit dem Begattungstriebe. Die Liebe aͤußert ſich durch Seufzen und Locktoͤne. Bey Pflanzen und mehrern der Pflanze, bezuͤglich der Organiſation, nahe ſtehenden Thieren (phytopotenziert-zoodeprimierten) beſteht periodiſches Erſcheinen und Verſchwinden ſowohl der Reſpiration als der Geni— talien (Blätter und Blüthen, Kiemen und Hoden, wie Ovarien); ſelbſt bey vielen Thieren, wo die Reſpira— lien und Genitalien fomatifch conſtant erſcheinen, aͤußern fi) ſowohl die einen als die andern dynamiſch (als Thaͤ— tigkeit nicht bloß qua potentia nehmlich, ſondern als Thaͤtigkeit qua actio) periodiſch, es beſteht nehmlich daſelbſt — periodi⸗ ſches Ausſetzen der Reſpiration und der Begattungsluſt, ausgeſprochen als Winterſchlaf und als nicht beſtehende Brunſt. Auch die Haut, dieß Grenzorgan (als Grenzorgan — nach der Gattung hin, aus dem Individuo hinaus, blickend) des Thierleibes, deren Function ein aͤußerlich gewordenes Athmen genannt werden darf, auch die Haut, die ſonach in Rapport mit den Reſpiralien ſteht, äußert fo — einen (wenigſtens mittelbaren) Zuſammenhang mit den Geni— talien, wie dieß unmittelbar das prachtvolle Gefieder während der Paarungsperiode bey den Vögeln darthut uſw.; und ſollte nicht die durch Behaarung der Schamgegend angezeigte, höhere Hautthaͤtigkeit daſelbſt, dieſe Signa⸗ tur aͤußerlich — für den Ort der Myſtik am Phyſi— ſchen der Liebe, auf einen vitalen Zuſammenhang deuten zwiſchen Haut und Genitalien? geht nicht a ber die Deutung hervor daraus, daß das jungfraͤuliche Erroͤthen (erfcheinend an einem Theile der Haut) nicht ohne Beziehung auf Liebe iſt, die, als hoͤchſte Poeſie des Sehnens, fo aͤtheriſch fie auch ſey, ihren Gluthheerd — dort hat Iſis 1844. Heft 11. dennoch, wohin die Vorſtellung an der Jungfrau noch nicht drang, wo des Menſchen tellure Weſenheit ſich fo klar ausſpricht, dort, wo des Menſchen Zuſammenhang mit Pflanze und Thier — ſo laut ſich verkündet, fo: matiſch wie dynamiſch? Iſt des Juͤnglings, iſt des Maͤdchens Erroͤthen — zu vergleichen nicht — dem Farbenſchmuck des Vogels, wenn dort die Liebe, dieſe Apotheoſe des Ge— ſchlechtstriebs — hier der Geſchlechtstrieb — mahnen an die Wonne des Lebens? Die vitale Wechſelwirkung zwi⸗ ſchen Uterus und Haut — zeigt ſich vorzuͤglich an Schwan: gernz waͤhrend der potenzierten Thaͤtigkeit des Uterus iſt die Hautfunction deprimirt, wornach Haut und Haut: productionen, da, oft krankhaft afficiert werden; die Haut wird oft trocken, oft rauh, oft exanthematoͤs, uſw.; die Zaͤhne (eine Hautproduction, wie Nägel, Krallen, Hufe uſw.) werden ca: rioͤs uſw. Ueber das Unendliche kann der Menſch nichts beſtimmen. Vom Unendlichen (ein bloßer Einfall ſtets nur, mei- nerſeits) kann ich nichts ſagen, weder durch deſſen unmit— telbares Anſchauen meinerſeits, noch als Deduction aus dem Endlichen. Was der Mathematiker das Unend— liche nennt, iſt ſtets nur — ein ungeheuer Großes, aber immer noch ein Endliches. Sehr wahr ſagt der Ma— thematiker: Bey wachſendem Halbmeſſer wird der durch deſſen Endpunct beſchriebene Kreisbogen immer flacher, und ſcheint endlich mit der geraden Linie zuſammenzufallen. Sagt er aber dann weiter: Der Kreisbogen des unendlichen Halb— meſſers iſt eine gerade Linie, fo iſt dieß falſch; die un⸗ endlich große Linie, als Halbmeſſer bewegt, beſchreibt gar nichts, denn fie hat kein Ende, alfo keinen Endpunct, alſo keinen, einen Bogen beſchreibenden Punct. Vom Endlichen zum Unendlichen — gibt es keinen Uebergang, fie find einander durchaus heterogen Wenn ich ein zooſinnlich Percipiertes als Vorſtellung, oder ein (durch inneres Schaffen) Erdachtes als Vorſtellung in Ge— danken fortan wachſen laſſe, ſo gibt es Uebergaͤnge vom Kleinſten zum (immer noch endlich genommenen) Groͤßten, aber nicht vom Endlichen zum Unendlichen; denn, ſobald ich dem Vorgeſtellten — den Einfall: Unendlich — beyfuͤge; * Daher iſt jede Omoioanthropie auf Gott das Ab- ſolutum bezogen — abſurd. 51 803 fo hört jenes Vorgeftellte auf, ferner noch zuſeyn, was es anfangs war. Daher iſt mir das Unendliche — ein bloßer Einfall, uͤber den — ich nichts zu beſtimmen vermag aus mir heraus, wo hingegen, alfo auf hetero gene Weiſe, ich am Endlichen, durch Nachdenken und Beobachten, deſſen Attribute wirklich beſtimmen kann (jenes Endlichen). Phyſiologiſch pſychiſche Deutung der Eros. Zenit und Nadyr verhalten ſich zu einander (bey jedem Telluren) wie Ueberirdiſches oder Koſmiſches zu Irdi— ſchem, wie Sebſtbewußtſeyn zu Vegetiren und Kry- ſtalliſieren, wie Thierleben zu Pflanz- und Stein- leben 3. Beym Thiere entwickelt ſich zuerſt das am Thier Prävalierende, bey der Pflanze entwickelt ſich zuerſt das an der Pflanze Praͤvalierende. Zuerſt entwickelt ſich (im Vogeley an der Keimhaut) das feröfe Blatt, dem Ey— Zenit entſprechend, zu Organen der ſenſibeln Sphaͤre, dann erſt das Schleimblatt, dem Ey-Nadyr entſpre— chend, zu Organen der vegetativen Sphaͤre. Zuerſt ent— wickelt ſich (am Pflanzeney) der Wurzelkeim, dem Nadyr entſprechend, zu den Grundorganen der vegetativen Sphaͤre, dann erſt der Bluͤthenkeim, dem Zenit entſprechend, zu Organen der (wenigſtens quasi) ſenſibeln Sphaͤre (dem Pflanz- Selbſtbewußtſeyn entſprechend?). Bey mehrern Pflanzen perenniert die Wurzel, indeß der Stengel jaͤhrlich abſtirbt; nie umgekehrt. Beruͤckſichtigen wir die koſmiſche und tellure Tendenz, oder die Tendenzen nach ſenſiblem und vegetativem Le— ben mehr ins Detail; ſo zeigt ſichs, daß, an der vegetativen Sphäre, die Gattungs reproduction ſammt dem Blut- und Reſpirations walten der ſenſiblen Sphaͤre näher ſtehen als die Eigenreproduetion, welche letztere — ganz der Nadyrtendenz zufaͤllt; denn, im Schleimblatte entwickeln ſich aus der Darmblaſe des Nadyrblattes die ſaͤmmt— lichen Verdauungsorgane, hingegen entwickeln ſich die Blutgefäße und Reſpirationsganez ferner die Geni— talien im Gefaͤßblatte im Horizontblatte, das, zwi— ſchen ſeroͤſem Blatte und Schleimblatte liegend, nicht fo nadyrhaft — ſondern mehr zenithaft noch — iſt, als das Schleimblatt. Zugleich zeigt ſich, daß Reſpi— rations- und Fort pfanzungsfunction, als, den ent— ſprechenden Organen nach, beyde einerley Geburt und Gedeiheſtaͤtte habend (das Gefaͤßblatt), daß beyde in in- nigem Wechſelrapport ſtehen, wie ſich dieß unter andern auch noch dadurch beſtaͤtigt, daß in den Kiemen mancher Mollusken, Cruſtaceen uſw. — Eyer in Bebruͤtung ge— *Der Hauptmotor des Thierlebens, am Vertebrat — Hirn und Ruͤckenmark, am Anvertebrat — Bauchmarkſtrang, deutet am Men⸗ ſchen und hoͤhern Thiere (mit Selbſtbewußtſeyns praͤvalenz) auf Zenitrichtung oder Koſmotendenz, beym niederern Thiere (mit Selbſtbewußtſeynsdepreſſion) auf Nadyrrich⸗ tung oder Tellurtendenz (Bauchmarkſtrang unten). Aus allen telluren Man feſtationen heraus, ſteht die menſchliche Vernunft — im innigſten Kofmorapport, als in Rapport nehme lich mit den Himmelskörpern, mit dieſen rollenden Blutkuͤgel⸗ chen am univerſellen Leibe der Natur; denn jene Vernunft — berechnet vorhinein Bahnen und Geſchwindigkeiten, wie ſie zukommen, in dieſem oder jenem Momente der Zukunft, dieſer oder jener koſmiſchen Molleküle am unendlichen Nachtraum, z. B. dem Saturn. 804 funden werden. Die Zeugung nun aber namentlich hervor— hebend, und deren hoͤchſte Erſcheinensweiſe als Eros beruͤck— ſichtigend; ſo iſt uns die Eros das koſmiſch-tellure Band, wie das Gefaͤßblatt das Einungsblatt iſt zwiſchem ſeroͤſem Blatte und Schleimblatte, welches erſt erwähnte Band die beyden Exiſtenzen des iſoliert betrachteten Menſchen, als reiner Vernunft- und Gefuͤhlsmenſch, dannals pflanzlich aſ— ſimilirender Menſch, mitſammen verbindet, und durch dieſe Verbindung erſt — ihn der Menſchenſpecies (mittelſt Gattungs reproduction nehmlich) zufuͤhrt. Dieß centrum gravitatis jener beyden Naturen im iſoliert betrachteten Menſchen iſt der Brennpunct feines ganzen Weſens, — und ſo ſehen wir denn auch die hoͤchſte Ver— zweiflung — der Eros entſteigen. Ihr Gewalt anthun, ihr, — iſt Hochverrath an der Menſchheit. Oversigt over det Kongel. danske Videnskabernes Selskabs-Forhandlin- ger og dets Medlemmers Arbeider i Aaret 1842, Af Confe- rentsraad og Prof. H. C. Örsted. (ueberſicht über die Verhand⸗ lungen der Königlich daͤniſchen Geſellſchaft der Wiſſenſchaften und die Arbeiten der Mitglieder derſelben im Jahre 1842. Von 9.) Hr. O. iſt Secretair der Geſellſchaft. I. ©. 1—4.Zuſammenkunft am 7. Januar. Prof. Eſch⸗ richt theilte die Ergebniſſe der von ihm uͤber den in den alten Beſchreibungen von Island, den Faͤrooͤern und Norwegen unter dem Namen Andarnefia oder Andvahlur, Dögling, Nebbehval vorkommenden Wallfiſch angeſtellten Unterſuchungen mit. Es waren ihm von einem im September 1841. bey Weſtmannoͤ geſtrandeten Individuum von 183 Laͤnge durch den Diſtricts⸗ arzt Haalland die wichtigſten Theile zur Artbeſtimmung und zur Unterſuchung des innern Baues zugeſchickt worden. An dieſen fand er alle die Angaben beſtaͤtigt, welche die engliſchen und franzoͤſiſchen Naturforſcher am Hyperoodon gemacht haben, namentlich nicht allein die characteriſtiſchen Knochenkaͤmme an den Oberkieferbeinen, die 2 Zaͤhne vorn im Unterkiefer (noch im Zahnfleiſche verborgen), ſondern auch die von Bouffard angeführten kleinen harten Knoten am Gaumen, welche ſpaͤter in Zweifel gezogen oder geleugnet worden ſind, und endlich die ſehr merkwuͤrdigen anatomiſchen Verhaͤltniſſe der Verdauungs⸗ werkzeuge, welche J. Hunter beſchrieben hat. Es kann dem⸗ nach wohl nicht mehr bezweifelt werden, daß alle dieſe Thiere zu ein und derſelben Art gehoͤren. Gewöhnlich, find die jüngeren Individuen vom Hyperododon ganz zahnlos, die aͤlteren nur mit 2 Zaͤhnen vorn im Unter⸗ kiefer verſehen. Doch hat man bey einzelnen, außer jenen, einige kleine Zaͤhne weiter nach hinten angetroffen und mit Grund angenommen, daß die Zahnloſigkeit des Doͤglings vom fruͤhen Ausfallen der Zaͤhne herruͤhre. An dem jetzt beobachteten In⸗ dividuum fanden ſich auch einige einzelne (5) Zaͤhnchen hinten in den Kinnladen, auf welche Herr Haalland zuerſt gufmerk⸗ ſam geworden war; aber beym nähern Unterfuchen des Zahn: fleiſches entdeckte Prof. E. in dieſem eine vollſtaͤndige Zahn- reihe, und zwar in dem beyder Kinnladen, doch nur in der hintern Haͤlfte derſelben. Die lockere Beveſtigung und lie⸗ gende Stellung der Zaͤhne ſchien dafuͤr zu ſprechen, daß ſie zum Theil gar nicht beſtimmt waͤren, auszubrechen. Als aug- gemacht mag es betrachtet werden, daß ſie jedenfalls ungemein 805 ſpaͤt hervorkommen und dann bald ausfallen, daß alſo bey allen jüngeren Individuen (unter 18° Länge) die fehlenden Zähne, welche man für ausgefallen hielt, wenigſtens hinten im Munde noch im Zahnfleiſche haben verborgen gelegen. Eine freye Zunge hat der Dögling fo gut als gar nicht. Die Zungenmuskeln ſetzen ſich ganz hinten zwiſchen den Seiten⸗ zweigen des Unterkiefers veſt, ohne die Schleimhaut in Form eines beweglichen Theils vorzudraͤngen. In Hinſicht der Verdauungsorgane fanden ſich die Hunterſchen Angaben, welche bey weitem nicht ſo ſehr, wie ſie es verdienten, die Aufmerkſamkeit der Anatomen erweckt ha— ben, vollkommen beſtaͤtigt. Der Dögling hat 9 beſtimmt ge— ſchiedene Maͤgen, von welchen der erſte die groͤßte aufloͤſende Kraft beſitzt, obgleich er, wie bey den Meerſchweinen, nur eine Erweiterung der Speiferöhre iſt; der zweyte iſt der eigentliche Magen; die 7 folgenden ſind glatthaͤutig, unter ſich nur in der Groͤße verſchieden. Im erſten hatte Haalland 2 ganze Dintenfiſche, eine Holothurie und ein Fiſchgerippe gefunden. In den andern Maͤgen fand ſich von veſten Theilen nur eine ungeheure Menge von Schnaͤbeln und Augenlinſen von Dinten⸗ fiſchen, gewiß von etwa 1000 Individuen, außerdem eine nicht geringere Menge eines eigenen Eingeweidwurmes, welcher noch nicht naͤher unterſucht worden iſt. Da ſich dagegen durchaus keine dieſer Schnaͤbel und Linſen im Darm fanden; ſo darf man wohl annehmen, daß, fo gut als die ſchmale, ſpitzige, ſchnabel— foͤrmige, ſo gut als zahn- und zungenloſe Schnauze dieſer Thiere darauf berechnet iſt, die Dintenfiſche einzeln zu erſchnappen, ſo auch die ganz ungewoͤhnlich große Anzahl von geſonderten Raͤu⸗ men im Magen darauf berechnet ſey, jene vielen, aͤußerſt ſchwer verdaulichen Theile zu verhindern, in den Darm uͤberzugehen, bevor ſie voͤllig aufgeloͤſt ſeyen. Ueber die Schleimhaut des Darms hat Hunter an⸗ gegeben, daß ſie in ihrer ganzen Ausdehnung in Form großer, tiefer Zellen gefaltet ſey, deren Muͤndungen ſich ſtark nach hin: ten wenden. Dieſe Form hatte E. fruͤher bey dem groͤnlaͤndi⸗ diſchen Bartenwallfiſche, Kaporkak, B. boops Fabr., gefunden, waͤhrend man weiß, daß andere Bartenwallfiſche Laͤngsfalten im Darm haben, wie die Meerſchweine, und, wie ſonderbar es auch iſt, daß eine Form der Darmſchleimhaut bey den Delphinen und eini— gen Bartenwallfiſchen, eine andere beym Doͤglinge — welcher den Delphinen ſo nahe ſteht — und anderen Bartenwallfiſchen ſtattfinde; fo verhält es ſich doch wirküch fo: denn die Hun⸗ terſche Angabe fand ſich auch hier vollſtaͤndig beftätigt. Das Sonderbare hierbey wird beſonders erhoͤht durch die anſcheinend außerordentliche Verſchiedenheit jener beyden Formen, der Längs- falten und der Zellen. Inzwiſchen laͤßt eine Uebergangsform ſich im allerhinterſten Theil des Doͤglingsdarmes nachweiſen. Die Zellenform iſt hier noch erkennbar; aber die Zellen ſind groß, lang gezogen, gar nicht tief, und werden offenbar von Falten gebildet, welche zunaͤchſt dem After faſt nach der Laͤnge liegen, aber bald in 2 Spiralen gedreht werden, die ſich mit einander kreuzen, indem ein Paar der Falten nach links, ein Paar nach rechts aufſteigt. Beym weitern Verfolge der Innen⸗ feite des Darms von hinten nach vorn wird das Auffteigen dieſer Spiralen allmaͤhlich weniger ſteil, und die Falten werden höher, die Zellen alſo mehr quer und tief. Am Darm und im Gekroͤſe zeigten ſich die Milchgefaͤße deutlich den bloßen Augen, wie dieß bey den Cetaceen im All: gemeinen der Fall iſt. Da bisher keine eigenen Unterſuchungen, fo viel bekannt iſt, am Lymphgefaͤßſyſteme bey den Cetaceen * 806 angeſtellt worden find; fü bewegte E. den Regiments-Chirurgus Ibſen, dieſe Gefaͤße an einem Paar Darmſtuͤcken einzuſpritzen. Dadurch ſind ein Paar anatomiſche Praͤparate entſtanden, welche der Geſellſchaft vorgelegt wurden, und die gewiß in jeder Hin— ſicht als Prachtſtuͤcke fuͤr ein anatomiſches Cabinett zu betrachten find. Die Milchgefaͤße find zahlreicher und größer als die viel- leicht bis jetzt bey irgend einem Thiere beobachteten. Am Darm ſind ſie in 2 Lagen geordnet. Die eine liegt dicht unter der Bauchhaut und beſteht aus lauter ganz gleichen, longitudinell verlaufenden Zweigen, welche wenigſtens an der dem Gexroͤſe entgegengeſetzten Haͤlfte des Darmes ſo dicht an einander liegen, daß ſie einen vollſtaͤndigen Ueberzug zu bilden ſcheinen, etwa ebenſo, wie die bisher bekannten Milchgefaͤße bey Chelone My- das. Die zweyte Lage der Milchgefaͤße des Darmes liegt tiefer und hat eine dendritiſche Form; ſie ſcheint einzig der Schleim⸗ fläche des Darmes anzugehören. Dieſe beyden Lagen verbinden ſich zu mehr oder minder großen Staͤmmen, welche ſich ge— ſchlaͤngelt der Anheftung des Gekroͤſes naͤhern, indem ſie ſich unterweges zu 2 und 2 in groͤßere Staͤmme vereinigen, endlich aber in die große Menge von Lymphdruͤſen an der Anheftungs— ſtelle des Gekroͤſes am Ruͤckgrathe treten. Ein nicht weniger merkwuͤrdiger anatomiſcher Gegenſtand iſt das in Weingeiſt aufbewahrte Gehirn des Doͤglings. Es iſt ſehr groß, etwa dreymal größer im Umfange als das menſch⸗ liche, und hat dabey außerordentlich viele Windungen; von Ge— ruchsnerven dagegen keine Spur. Seine Form entſpricht der aͤußern Contour der Hirnſchale. Es iſt nehmlich von vorn nach hinten ſo ſtark zuſammengedruͤckt und ſo hoch, daß das kleine Gehirn den groͤßten Theil ſeiner Grundflaͤche einnimmt; wo⸗ gegen die großen Hemiſphaͤren durch ihre vordere und hintere Flaͤche 2 ungleich groͤßere Flächen bilden, von denen jede be⸗ ſonders, beym erſten Anblicke, leicht für die obere Gehirnflaͤche angeſehen werden koͤnnte. Capitaͤn Holboͤll hat, nach E. Mittheilung, beym An ar— nak, Monodon spurius Fabr., 2 Zähne im Unterkiefer ent⸗ deckt, ſo daß jeder Zweifel gehoben erſcheint, und auch jener, wie öfter vermuthet worden, ein Hyperoodon, vermuthlich von derſelben Art, iſt. E. gab demnaͤchſt eine Ueberſicht von dem merkwuͤrdigen Schickſale, welches die Kenntniß dieſes Thieres erlitten hat; wie es von den aͤlteſten Zeiten her im Norden bekannt geweſen, beſonders wegen der draſtiſchen Eigenſchaft feines Speckes, dar: auf in das Syſtem als Balaena rostrata aufgenommen, von O. Fabricius fuͤr einen kleinen Bartenwallfiſch, namentlich den von den Groͤnlaͤndern ſogenannten Tikagulik gehalten worden, und man es deßhalb, da man es lange nachher an Frankreichs und Englands Kuͤſten beobachtet habe, fuͤr ein ganz neues Thier habe anſehen muͤſſen. Es zeigt ſich jetzt, daß es ein in den nordiſchen Meeren ſehr verbreiteter Wallfiſch iſt, welcher ſich um Michaelis den Kuͤſten naͤhert, insbeſondere ge— wiſſen beſtimmten Buchten auf Island und den Faroͤern, doch nie in großer Anzahl, ſonſt aber die offene See haͤlt, indem er nach Dintenfiſchen in der Tiefe des Meeres jagt. S. 5— 9. Zuſammenkunft am 21. Januar. Conferenzrath Orſted theilte einen von Verſuchen begleiteten Bericht uͤber die galvaniſche Kunſt mit, ein Metall mit einem andern zu uͤberziehen. Derſelbe meldete, daß er beſchloſſen habe, eine Ueberſicht von der Ebbe und Fluth zu bewerkſtelligen, welche ſich an den daͤniſchen Kuͤſten im Kattegatt und in der Oſtſee zeigt. 807 S. 10 — 12. Meteorologiſche Beobachtungen in Kopenhagen, mitgetheilt von dem meteorologifchen Ausſchuſſe. Sollen von jedem Monate mitgetheilt werden. Grundſaͤtze des Verfahrens bey derſelben. Tabelle fuͤr den Januar 1842. II. S. 13 — 16. Zuſammenkunft am 4. Februar. Der Se⸗ cretär las eine vom Capitaͤn Hoffmann verfaßte Anweiſung zur Vervielfältigung einer mit der Feder oder Reißfeder ausge: führten Schrift oder Zeichnung mittels einer galvaniſchen Kupfer⸗ ausſcheidung vor. Dabey wurde eine vom Erfinder zum gal⸗ vanographiſchen Gebrauche gezeichnete Platte, auf welcher ſich der Anfang der Kupferausſcheidung zeigte, vorgelegt. Herr Hoffmann hat nehmlich fuͤr ſeine Erfindung, mittels welcher ſehr ſchoͤne Zeichnungen hervorgebracht werden ſollen, auf An— trag der Herren Orſted, Jacobſon und Zeiſe, eine Be— lohnung von 1000 Reichsbancothalern, nebſt einer jaͤhrlichen Leibrente von 300 Rbcothlrn., von denen zwey Drittel auf feine Erben uͤbergehen, vom Koͤnige von Daͤnemark erhalten, unter der Bedingung, dagegen ſeine Erfindung der Geſellſchaft der Wiſſenſchaften zur weitern Veroffentlichung mitzutheilen. Die mit den noͤthigen — galvanographiſch ausgefuͤhrten — Abbil— dungen verſehene Abhandlung ſey jetzt gedruckt und komme naͤch— ſter Tage in den Buchhandel. Lector Steenſtrup in Soroͤe ſtellte der Geſellſchaft einen verſiegelten Brief zu, welchen er noch mit deren Siegel verſehen und in ihrem Archiv aufbewahrt zu wiſſen wuͤnſchte. Er mel— dete, daß derſelbe Unterſuchungen und Reſultate enthielte, welche, und vermuthlich auf laͤngere Zeit, ſeine gegenwaͤrtige Stellung und zerſplitterten Kraͤfte ihm verboͤten, zu veroͤffentlichen, die aber doch, wie er hoffte, von dem Intereſſe waͤren, daß er den Wunſch hegen duͤrfte, durch den Schutz der Geſellſchaft ſie der Wiſſenſchaft und ſich ſelbſt zu ſichern. Sein Verlangen wurde ihm gewaͤhrt. S. 16 — 24. Zuſammenkunft am 18. Februar. Der ge⸗ heime Legationsrath Broͤndſted zeigte die von Giuſtiniani in Neapel verfertigte und dem Hofjägermeifter Brun zu Kro— gerup zugehoͤrende genaue Copie einer ſchoͤnen und ſehr großen, mit vielen Reihen gemalter Figuren bedeckten Vaſe von gebranns tem Thone (von welchem Material auch die Copie iſt) vor, welche letztere vor wenigen Jahren in einem Grabe bey Volci an der hetruriſchen Kuͤſte, wenige Meilen von Rom, gefunden worden iſt. Ausfuͤhrliche Beſchreibung und Erklaͤrung. Lector Scharling ſendete eine Abhandlung uͤber verſchiedene von ihm im Harne gefundene Stoffe. Ein dieſelbe begleitender Brief iſt hier abgedruckt. Ueber die Abhandlung ſelbſt ſoll ſpaͤ— ter berichtet werden. S. 25 — 27. Das magnetiſche Obſervatorium (in Kopen- hagen). Einige Bemerkungen in Bezug auf daſſelbe, mit einer Tabelle uͤber die nach den dargelegten Grundſaͤtzen im Februar angeſtellten Beobachtungen. S. 28. Meteorologiſche Tabelle für den Februar. III. S. 29 — 32. Zuſammenkunft am 4. März. Profeſſor Schouw las eine von dem Botaniker Liebmann mitgetheilte Schilderung der Vegetation auf den mexicaniſchen Tierras frias in der Gegend von Tuzutlan zu Anfange der Regenzeit vor. S. 32— 34. Zuſammenkunft am 18. März. Geſchah im Palais und unter dem Vorſitze des Koͤnigs. Vorlegung und Beſprechung eines Entwurfs zum Budget der Geſellſchaft. Verzeichniß der im Laufe des Winters der Geſellſchaft zu— gekommenen Schriften. 808 S. 35. Das magnetiſche Obſervatorium. Tabelle fuͤr den Maͤrz. N ©. 36. Meteorologifche Tabelle für den März. IV. S. 37—42. Zuſammenkunft am 1. April. Dr. Kroͤyer legte eine Abhandlung über einige neue nordiſche Arten der Ord— nung der Amphipoden vor, welche theils ſchon bekannten Gattungen, theils zehn neuen, vom Verfaſſer aufgeſtellten ge— neriſchen Gruppen angehoͤren, und begleitete die Abhandlung mit einigen einleitenden Bemerkungen uͤber das Verhalten zwi— ſchen dem thieriſchen Leben in den polariſchen und dem in den tropiſchen Meeren. Es werden nur dieſe hier mitgetheilt, indem der Verfaſſer beabſichtigt, eine vorlaͤufige Ueberſicht der neuen Gattungen und Arten anderswo zu geben. „Der als guͤltiges Geſetz in der zoologiſchen Geographie an= genommene Satz, daß die Abwechſelung in den Formen und der Organiſationsweiſe der Thiere ſich in einem von den Polen nach dem Aequator beſtaͤn— dig zunehmenden Verhaͤltniſſe befinde, oder mit an⸗ dern Worten, daß die Anzahl der Arten und Gattungen ſteige, fo wie es aus den kaͤltern Zonen weiter nach den Tropengegen⸗ den geht, dieſer Satz koͤnnte leicht, beſonders wenn man ihn umwendete, zum Entwerfen eines allzu unguͤnſtigen Bildes von dem thieriſchen Leben führen, wie die Natur es im hohen Nor: den gezeichnet habe. Da ein kurzer Aufenthalt auf Spitzbergen und ein laͤngerer im noͤrdlichſten Norwegen mir einige Kunde von den Formen und dem Verhalten in den borealen Gegenden verſchafft hat, eine Kunde, welche durch die jaͤhrlichen zoologi— ſchen Sendungen von Grönland beſtaͤndig zunimmt, und da auf der andern Seite die Zuneigung Sr. Mafeſtaͤt zu den Na- turwiſſenſchaften mich vor nicht langer Zeit in Stand geſetzt hat, einige Tropenlaͤnder zu beſuchen; ſo kann ich eine Vergleichung beyder Zonen, bloß auf eigene Erfahrung gegruͤndet, anſtellen. Es wird durch ſie zwar das angefuͤhrte Geſetz nicht umgeſtoßen, aber die Verſchiedenheit zwiſchen der Thierwelt der weit getrenn— ten Gegenden (die Rede iſt hier bloß von den Bewohnern des Meeres) zeigt ſich meinen Augen in einem weit mildern Lichte, als unter welchem ich ſie fruͤher betrachtete. Laͤßt man zuerſt die Formverſchiedenheit unbeachtet und be: trachtet bloß die mit Leben begabte Maſſe oder die Individuen⸗ zahl; ſo ſollte man faſt glauben, das Uebergewicht fiele auf die Seite des Nordens. Jeder kennt die hieher gehörenden Alte= ren Erfahrungen, daß die Schaaren gewiſſer Fiſcharten, z. B. des Dorſches, Lachſes, Herings uſw., ſo zu ſagen unerſchoͤpflich im noͤdlichen Meere ſind, daß die coloſſaleſten Erzeugniſſe der Thierwelt, die eigentlichen Wallfiſche, ſich großentheils von ſehr kleinen Weichthieren und Cruſtaceen ernähren, welches unbe⸗ rechenbare Schaaren von dieſen vorausſetzt uſw. Ich traf im Meere bey Spitzbergen ein kleines Cruſtaceum von etwa 2“ Laͤnge in ſo erſtaunlicher Menge an, daß man mittels eines Siebes oder dem aͤhnlichen Werkzeuges ganze Tonnen voll von dieſem Thierchen haͤtte ſchoͤpfen koͤnnen. Im Belſund, einer kleinen Bucht von kaum einer halben Quadratmeile, welche an der Weſtſeite Spitzbergens unter mehr als 77“ N. Br. liegt, alſo nicht 13 Breitengrade vom Nordpol ab, exiſtierte ein Reich⸗ thum an Thieren, welchen ich anderswo nirgends habe uͤber— troffen oder ſelbſt nur erreicht, geſehen. Der Boden des Mee— res war, ohne Uebertreibung, mit verſchiedenen Arten von Afci- dien und Conchylien bedeckt; die letzteren entweder mit ihren urſpruͤnglichen Bewohnern oder ſtatt deren bezogen vom Eins ſiedlerkrebſe. Bey den Seehunden und Fiſchen, welche man 809 Gelegenheit hatte, zu öffnen, war der Magen ganz voll Cxuſta— ceen; daſſelbe war der Fall bey den unzähligen, auf der Mee⸗ resfläche weilenden Seevögeln. Dazu waren die Verhältniſſe fo beſchaffen, daß man ſie als für das thieriſche Leben ſehr un— günſtig betrachten mußte. Denn geſchweige, daß die Lufttempe— ratur hier in der beſten Jahreszeit und bey beſtändigem Tage (wir hielten uns da in den letzten Tagen des Julius auf) nur einige Grade über dem Gefrierpuncte betrug; ſo wurde die kleine Bucht auf beyden Seiten von ungeheuern, bis zum Meere hinab— gehenden Eis-Anſammlungen eingeſchloſſen, von welchen beſtän— dig große Eismaſſen in die See ſtürzten, und die alſo auch key: trugen, deren Temperatur zu verringern. Die Meerestiefe in dieſer Bucht war nicht ſo bedeutend, daß ſie, dem Anſchein nach, den ſich dort aufhaltenden Thieren hätte irgend einen Schutz ge— währen können, indem ſie nur 10 bis 12 Faden betrug. Und deſſen ungeachtet begegnete man dort einem Reichthum an leben: den Geſchöpfen, von welchem ſich niemand ohne eigene An— ſchauung leicht eine deutliche Vorſtellung machen kann. Ich erlaube mir noch, einige Beyſpiele aus Grönland für die Fülle des thieriſchen Lebens in dieſen Gegenden anzuführen. An ein dem königlichen Muſeum eingeſandtes Glas mit einem kleinen, keinen Zoll langen Amphipoden hat der Einſender geſchrieben: „Mit dieſem Cruſtaceum war die Bucht der guten Hoffnung (Godtliaabsbugt) förmlich angefüllt, am 11. July 1841., ſo daß man an mehreren Stellen nicht durch das Waſſer ſehen konnte.“ — Die kleinen, den Fiſchern unter dem Namen Tang⸗ lopper (Tangflöhe) bekannten und ebenfalls zu den Amphipoden gehörenden Thiere ſind in Grönland ſo zahlreich, daß ſie in einer Nacht den größten Seehund verzehren können, ſo daß bloß das Skelett übrig bleibt. Capitän Holböll ſchreibt von dieſen: „Ich habe, nachdem ich in einer Tiefe von 75 Faden einen Roogen und ein Stück vom Kopfe eines Haies in einem Korbe ausgeſtellt hatte, in 2 Stunden über 6 Pott (Quart) dieſer kleinen Thiere erhalten, obgleich der Korb offen war und einen breiten Streif, gleich einem Bienenſchwarme, von den Thieren hinter ſich ließ, welche ihn beym Aufziehen verließen.“ Es könnten viele ähnliche Beyſpiele angeführt werden; aber ſchon dieſe ſcheinen hinreichend, um zu beweiſen, daß die Kälte des Nordens wenigſtens in dieſer Beziehung kein Hinderniß für ein gedeihliches Leben iſt. Von einigen nordiſchen Meerthieren, Mol⸗ lusken ſowohl als Cruſtaceen, weiß ich aus Erfahrung, daß ſie, wenn z. B. die Ebbe ſie in einem kleinen Waſſerloche läßt und fie bey einfallendem Froſt in eine Eismaſſe eingeſchloſſen wer⸗ den, doch wieder ins Leben zurückkehren, ſobald die Fluth ihnen wieder Waſſer zuführt. Betrachtet man die nordiſchen Meerthiere aus einem andern Geſichtspuncte, nehmlich hinſichtlich der Größe, ſo kann auch darinn von der Vergleichung der kalten mit der warmen Zone nicht geſagt werden, daß ſie ganz zu Ungunſten der erſtern aus⸗ falle. Es iſt ſo wenig der Fall, daß die Verringerung, welche die hyperboreiſche Verzweigung des Menſchengeſchlechts erlitten zu haben ſcheint und welche ſich ebenfalls zum Theil in der Po⸗ larvegetation zeigt, ſich auch über die Organismen des Meeres erſtrecke, daß ich ſogar der Meynung bin, es laſſe ſich, in vie⸗ len Fällen wenigſtens, erweiſen, daß die Gattungsformen, welche die kalte Zone mit der gemäßigten oder wärmern gemein hat, in der erſtern eine bedeutendere Größe, als in der letztern er— reichen. Ich will mich nicht bey den amphibiſchen Säugthieren, den Wallfiſchen, den Fiſchen, aufhalten, obgleich dieſe viele ſehr erläuternde Beyſpiele abgeben könnten, da ſie zugleich ſehr wohl Iſis 1844. Heft. 11. ö 819 bekannt find. Ich entnehme dagegen ein Paar Beyſpiele von den Cruſtaceen. In einer frühern Abhandlung über die nor: diſchen Sippolyten habe ich bemerkt, daß dieſe Gattung in der Polarzone eine bedeutendere Größe, als in den füblicheren Mee⸗ ren erlangt. Dieß gilt auch von der Gattung Crangon; ferner von Caprella. Und, um nicht gerade die Thiere vorbehzugehen, welche der Gegenſtand der anliegenden Abhandlung find, ſey es mir noch anzuführen erlaubt, daß die Ordnung der Amphipoden ihre größte Maſſenentwickelung im Polarmeer erreicht; verſchie⸗ dene der nordiſchen Arten ſind ſo rieſenhaft, verglichen mit den Arten der Tropenmeere, daß ſie ſich zu dieſen etwa verhalten, wie der Elephant zu einem oder dem andern kleinern Landſäug⸗ thiere des Nordens. Auch fehlt es nicht an Behſpielen in der Claſſe der Weichthiere; fo ſah ich nirgends fo gigantiſche Aſei⸗ dien, wie bey Spitzbergen. Man könnte ferner mehrere Erfah⸗ rungen dafür anführen, daß, wenn dieſelben Arten Spitzbergen, Grönland und der norwegiſchen Küſte gemeinſchaftlich ſind, ſie dann an der erſten dieſer Stellen am größten aufzutreten, im ſüdlichen grönländiſchen Meere ſchon kleiner, und ferner an Größe an der norwegiſchen Küſte und weiter ſüdlich abzunehmen ſcheinen. Es iſt allgemein angenommen und im Ganzen freylich mit Recht, daß die Schönheit und Manchfaltigkeit der thieriſchen Far: ben im geraden Verhältniſſe zur Kraft des Sonnenlichtes ſtehen, und daß deßhalb die Thiere der Tropengegenden mit rothen, blauen und grünen Farben prangen, während die Polarzone ſich mit weißen und ſchwarzen begnügen muß. Inzwiſchen ſcheint dieß Geſetz in geringerm Grade für die Meerthiere zu gelten, und man muß nicht glauben, daß das boreale Meer, ungeachtet feiner langen Winternacht, der Farbenpracht ganz ermangele. Unter mehreren Beyſpielen davon will ich bloß dasjenige anführen, welches mir das merkwürdigſte ſcheint. Eine der oben erwähnten Afeidienarten, von der Größe eines Pfirſichs oder Pomeranze, wetteiferte mit dieſen ſchönen Früchten nicht allein in Eleganz der Form, ſondern auch in Lebhaftigkeit der Farben, und ſtellte zwiſchen Eismaſſen eine faſt täuſchende Nachahmung jener Er: zeugniſſe einer ſüdlichern Zone dar. Dieß war mir um ſo auf⸗ fallender, als alle von mir im Tropenmeer angetroffenen Aſeidien weiß, grau oder ſchwärzlich waren. Dennoch iſt es nicht allein rückſichtlich dieſer Weichthiergattung, daß die Polarzone eine Ver: gleichung mit dem Tropenmeer aushalten kann. Es ſcheint wirk⸗ lich ganze Regionen im letztern zu geben, welche der Vorflel- lung, die man ſich a priori von ihnen gemacht hat, durchaus nicht entſprechen. Wollte man z. B. alle die zoologiſchen Ge⸗ genſtände, welche das Meer bey Callao, etwa 12° ſüdlich von der Linie, mir darbot, in einem Bilde zuſammenſtellen und die⸗ ſes mit der Ausbeute, welche mir in kürzerer Zeit die kleine Bucht Belſund gewährt, vergleichen; ſo würde man vielleicht geneigt ſeyn, der letztern Stelle den Vorzug ſowohl rückſichtlich der zierlichen Formen, als auch der lebendigen Farben, einzu: räumen. So wenig erfüllte das peruaniſche Meer an der an: gegebenen Stelle die Erwartungen, welche der Zoolog ſich von einem Tropenmeere zu machen pflegt. Geht man nun endlich zur Anzahl der Gattungen und Arten über, fo ſollte man mehnen, die obige Regel, wenn fie gleich im Allgemeinen als zuverläßig betrachtet werden kann, ſeh doch ſo weit entfernt, im Einzelnen durchgeführt werden zu kön⸗ nen, daß ſelbſt große natürliche Abtheilungen der einen oder an— dern Thierclaſſe auffallende Ausnahmen von derſelben machen, und die gegenwärtige Abhandlung liefert einen Beytrag dazu, dieß rückſichtlich der Ordnung der Amphipoden zu beweiſen. In 51 * 811 einer frühern Arbeit über die grönländiſchen Amphipoden habe ich aufmerkſam darauf gemacht, daß dieſe ungefähr ein Viertel aller zu der Zeit, in welcher die Arbeit herauskam, bekannten Amphipoden ausmachten. Unter der Vorausſetzung, daß die Am⸗ phipoden der übrigen Meere eben ſo gut bekannt wären, wie die des grönländiſchen, könnte man ſchon hieraus ſchließen, daß dieſe Ordnung, was die Anzahl betrifft, nicht unter das öfter er⸗ wähnte zoologiſch-geographiſche Geſetz geſtellt werden könnte. Da es aber nicht wohl möglich iſt, die Genauigkeit zu beurtheilen, mit welcher die verſchiedenen Meere unterſucht worden find; fo würde es immer erlaubt ſeyn, an der Gültigkeit eines ſolchen Schluſſes zu zweifeln. Es wird alſo nicht überflüſſig ſehn, ihn durch weitere Argumente zu unterſtützen, und im Beſitze ſolcher glaube ich zu ſeyn. Erſtlich kann ich nehmlich die directe Erz fahrung hervorheben, welche ich Gelegenheit gehabt habe, mir zu erwerben, indem ich das Tropenmeer, ſowohl an der Oſt⸗ als der Weſtküſte von Südamerica, beſuchen konnte. Von den zahlreichen, dort exiſtierenden Cruſtaceen habe ich aus der Am— phipoden-Ordnung verhältnißmäßig nur wenige Arten, von ges ringer Größe und ziemlich ſpärlich an Individuenzahl, angetroffen. Da nun meine Aufmerkſamkeit auf dieſe kleinen Thiere gerichtet und ich gewohnt war, ſie zu ſuchen; fo darf ich vielleicht wagen, dieſer Erfahrung einiges Gewicht beyzumeſſen, obgleich ich ſehr gut einſehe, daß ich in Folge meines kurzen Aufenthaltes ſehr weit davon mag entfernt geblieben feyn, das, was wirklich aus jener Ordnung dort vorkommt, erſchöpft zu haben. Statt daß man in unſern nördlichen Meeren unter jedem Stein am Strande Gammarus locusta oder Orchestia litoralis und andere Am— phipoden zu Hunderten findet, traf man dort unter ähnlichen Umſtänden ganz andere Cruſtaceen, nehmlich Krabben, insbeſon— dere aus den Gattungen Porcellana, Grapsus uſw., an. Der zwehte Grund, auf welchen ich meine Meynung von dem Uebergewichte der Amphipoden bey der Annäherung an das Po— larmeer ſtütze, iſt die große Anzahl neuer nordiſcher Formen die— ſer Ordnung, welche ich in dem kurzen Zeitraume ſeit meiner Arbeit über die grönländiſchen Amphipoden kennen gelernt habe, und die nur zum Theil in der vorgelegten Abhandlung be— ſchrieben worden ſind. Ich habe mich nehmlich für den Augen— blick auf eine Abtheilung der Amphipoden, die der ſogenannten Gammarina, beſchränkt und von dieſer nur einen Theil des vor— handenen Vorrathes bearbeitet. Bringt man hiermit in Verbin— dung, daß man aus allen Meeren der Welt nicht 120 Arten aus der Amphipoden-Ordnung kennt, und daß die ſchon früher als grönländiſche beſchriebene Arten etwa ein Viertel der Anzahl ausmachten; ſo ſcheint deutlich hervorzugehen, welch ein er— wieſenes Uebergewicht das nördliche Meer durch den gegenwärtigen Zuwachs über die ſüdlichern Meere erhält. Der Umſtand, daß die zahlreichen nordiſchen Arten nicht füglich zu einigen wenigen Gattungen gebracht werden kön— nen, ſondern einen Reichthum von Form-Verſchiedenheiten ent— wickeln, deren phyſiologiſche Bedeutung groß genug iſt, um die Aufſtellung einer Menge von neuen generiſchen Gruppen zu for dern, dieſer Umſtand ſcheint mir auch ein nicht unwichtiges Ar— gument dafür abzugeben, daß die kältern Meere als die rechte und eigentliche Heimath der Amphipoden be— trachtet werden können.“ Profeſſor Schouw las einen Auszug aus einem im Novem— ber geſchriebenen Briefe des Botanikers Liebmann vor. Dieſer beſtieg mit dem belgiſchen Naturforſcher Ghiesbrecht den be— rühmten, 17,000“ hohen Pico de Orizaba. Beyde hielten ſelben zuſchreiben. 812 ſich 14 Tage lang in einer Hütte (la Vaqueria del Jacal), 10,000“ über der Meeresfläche auf, und machten von derſelben aus Excurſionen. S. 43 — 55. Zuſammenkunft am 15. April. Prof. Ford: hammer theilte eine Reihe von Unterſuchungen über isländiſche und färöiſche Mineralien, nebſt einigen allgemeinen Betrachtun⸗ gen über das chemiſch-geognoſtiſche Verhalten der betreffenden Inſeln mit. S. 55 — 60. Zuſammenkunft am 29. April. Prof. Schouw las eine Abhandlung über die pompejaniſchen Pflanzen vor, welche aber nicht mitgetheilt wird. N Beſtimmung, daß ferner, wie bisher, keine andern, als in däniſcher Sprache abgefaßte Abhandlungen in die Schriften der Geſellſchaft aufgenommen werden ſollen. Zeiſes und Forchhammers Gutachten über Scharlings in Nr. 2. (vom Febr.) vorkommende Abhandlung uͤber den Harn. Derſelben Begutachtung einer zur Beantwortung der Preis⸗ frage über das Färben mit Campecheholz eingeſchickten Abhandlung. S. 61. Das magnetiſche Obſervatorium. Tabelle für den April. S. 62. Meteorologiſche Tabelle für denſelben Monat. V. S. 63 — 66. Zuſammenkunft am 13. Mai. Prof. Forch⸗ hammer legte eine Ueberſicht der im Jahre 1841. aus ſeinen geognoſtiſchen Unterſuchungen hervorgegangenen Reſultate vor. Es iſt durch dieſelben erſtlich das nähere Verhalten desjenigen Theils von Dänemark, welcher ſich, wie ſchon früher erwieſen wor— den, fortwährend hebt, veſtgeſetzt worden. Ferner legten die 1847 bey Huſum vorgenommenen Havenarbeiten neue und ſehr lehrreiche Thatſachen zu Tage, aus welchen hervorgeht, daß die anfangende Senkung des Landes dortiger Gegend in eine ſehr frühe, wahr: ſcheinlich diejenige Periode fällt, in welcher Dänemark noch von einem der Metalle unkundigen Volke bewohnt wurde. Endlich ſind fortgeſetzte Unterſuchungen über die Geröllformation gemacht worden, und Hr. F. entdeckte eine, Verſteinerungen enthaltende Partie, welche den ſüdlichen Theil von Langeland, die Inſeln Aerde und Als, die Küſte Schleswigs von Heilsminde an, in der Nähe von Chriſtiansfeld, bis etwa zur Mündung des Flens— borgfjörd einnimmt und ſich im Innern des Landes bis nach Aarslev, eine halbe Meile von Apenrade, erſtreckt. Die cha— racteriſtiſche Verſteinerung in dieſer Formation iſt Cyprina islan- dica, welche allenthalben in großer Menge vorkommt, wenn gleich in zerbrochenen Exemplaren, deren Stücke fo zuſammenliegen, daß man ſieht, daß die Schalen zerbrochen worden ſind, nachdem fie in den Thon niedergelegt waren, und wahrſcheinlich be) den Revolutionen, welche den Schichten ihre Neigung gegeben haben. — Bericht pom Capitän Bendz, Profeſſor Ramus und Con⸗ ferenzrath Orſted über ein früher vom Lieutenant Schumacher vorgezeigtes Inſtrument zum Zählen der Schwingungen einer Saite. S. 66 — 70. Zuſammenkunft am 20. May. Prof. Clau⸗ fen las einen vom Etatsrath Eſtrup mitgetheilten Behtrag zur Handelsgeſchichte der Phönicier, nehmlich eine Unterſuchung über die makariſchen Inſeln und Elifa, vor. Der Verfaſſer beleuchtete eritiſch die Zweifel, welche in neuerer Zeit, und bes ſonders von Lelewel, hinſichtlich der Fahrten der Sidonier und Threr und ihrer Entdeckungen außerhalb der Herculesſäulen auf— geworfen worden find, und bewies, daß die Griechen Phönieiern die früheſten Entdeckungen im Welten und die Sagen von den⸗ Die zugleich mit den Sagen überlieferten Lo⸗ calbenennungen könnten daher mit vielem Grunde als aus phö— nieiſchen Wurzeln entſproſſen betrachtet werden. Sonach wären Makaron und Eliſa vermuthlich generelle phönicifche Benen- 813 nungen von Inſeln im weftlichen Ocean; die Griechen gaben in ihrer Sprache dieſe in der wirklichen Geographie zu Haufe ges hörenden Namen durch Ngo uazaeowv, Hhννν, wieder, und auf dieſe Namen und dunklen Sagen von der herrlichen Natur der fernen Weſtlande wurden die Mythen von den Inſeln der Seeligen und dem Elyſium der Heroen außerhalb der Gränzen der bekannten Welt errichtet. Es iſt bekannt, daß die Namen Heſperien, Heſperier, Heſperiden, nachrückten, ſowie die geographiſchen Kenntiſſe gegen Weſten vorrückten und mehrere weſtliche Lande in ihren Kreis mit hineingezogen wurden. Ebenſo ſchreitet der Name Makarier auf dem Handelswege der Phönicier von Oſten gegen Weſten vor, bis er ſich an einige äußerſte Puncte, Inſeln, im Ocean heftet. Die Sagen über die N7001 unxugwv führt Strabo auf phönieiſche Quellen zurück, und der Name ſelbſt hat im Hebräiſchen eine mit Heſperien übereinſtimmende Bedeutung, indem ND (M’aharön), NUN (M&ahör), den äußerſten Weſten bezeichnet. Auf dieſelben Quellen wird die Homeriſche Sage vom Elyſium an den Gränzen der Erde zurück— geführt, welches behm Ezechiel, Cap. 27., V. 7., unter dem Namen der Inſeln Eliſa vorzukommen ſcheint, und zwar als thriſches Handelsland gegen Weſten, aus welchem Purpur und blaue Stoffe“ geholt wurden. Die Inſeln weſtlich von Africa waren wegen ihres Purpurs fo berühmt, daß eine Gruppe der: ſelben Insulae purpurariae genannt ward, und das Waidfärben zeichnete in dem Grade die alten Britten aus, daß es dem Volke den Namen gab. Gerade in dieſen Gegenden liegen die Maka— vier der Griechen und Römer, ihre Insulae fortunatae, die Inſeln der Heroen und Dämonen, das Elyſium, die elhſiſche Ebene, Wieſe uſw. Profeſſor Ramus theilte eine Abhandlung über die lineären Differentialgleichungen mit zwo Variablen mit. Bedenken eines von der Geſellſchaft ernannten, aus den Pro— feſſoren Schouw und Forchhammer und dem Proprietär Hoffman Bang beſtehenden Comités über einen Vorſchlag des Letztern, eine wiſſenſchaftliche Unterſuchung der Veränderungen des Pflanzenwuchſes durch die Eindämmung, welche auf Befehl Sr. Majeſtät im Odsherred ſtattfinden fol, betreffend. Mittheilung des C. Orſted über ſeine mehrmalige Unterz ſuchung der Wärme am Boden des arteſiſchen Bohrlochs auf Nyholm, in einer Tiefe von 5187, und die Verfahrungsweiſe dabey. Folgendes war das Reſultat (das Thermometer war ein Greinerſches; der Nullpunct ſtand um 4 Grad zu hoch): Die Beobachtung zeigte 10,9 R., nach Abzug von 8 — 10,7 R. oder 13,375 C. Da die mittlere Wärme der Luft dort 8,1 C. iſt; jo iſt die gefundene Wärme in der Tiefe von 518“ = 5,275 C. darüber, welches 1°C. für jede 98,2“ (etwa 30,8 Metres) Tiefe unter der mittlern Höhe des Meeres gibt; welches ſehr gut mit dem, was man in andern Ländern gefunden hat, übereinſtimmt. S. 71. Meteorologiſche Tabelle für den Monat May. VI. S. 73 — 76. Zuſammenkunft am 3. Suny. Dr. H. Bendz theilte ein Paar Beobachtungen über die Fortpflanzung eines Cysticereus und des Coenurus, von Abbildungen be— gleitet, mit. | r Nicht „ gele Seide“, wie, Luther uͤberſetzt hat. Das am angeführten Orte ſtehende Wort n CT’scheleth) bedeutet nehm⸗ lich nach den neueſten Auslegern einen blauen Purpur, welchen die Alten aus dem Safte der Janthina communis Lmek. gewonnen haben follen, D. Ueberſ. 814 „Der Eifer und Fleiß, welchen die Naturforſcher, vorzüglich in der neuern Zeit, darauf verwandt haben, der Fortpflanzung der niederen Thiere nachzuſpüren, die Anzahl von denen zu be— ſchränken, deren Entſtehen durch Selbſterzeugung man behauptet hatte. Keine Thiergruppe bot und bietet noch fo große Schwie— rigkeiten für den Verfechter der individuellen Fortpflanzung dar, wie die Eingeweidewürmer. Die beyden Hauptpuncte, die die Beweiſe liefern müſſen, find eine factiſche Nachweiſung der Fort⸗ pflanzungsart dieſer Thiere im einzelnen Organismus und ihr Hinüberführen, oder, wenn man will, ihr Wandern aus einem Organismus in den andern. Was das Erſtere betrifft, nehmlich die Bildung der Eingeweidewürmer in ein und demſelben Orga⸗ nismus, ſo iſt die Nothwendigkeit der Annahme einer Selbſt⸗ erzeugung bedeutend durch eine genauere Kenntniß der Anatomie dieſer Thiere, vorzüglich das Nachweiſen ihrer Geſchlechtswerk— zeuge, entwickelten Eher, ſogar Junger bey mehreren, beſchränkt worden. Was dagegen das Andere betrifft, das Hinüberführen aus einem Organismus in den andern, ſo liegt daſſelbe noch ſo gut, wie ganz, im Dunkeln. Es iſt in Hinſicht der Bildungen in einem Organismus, daß ich mir erlaube, die Aufmerkſamkeit der Geſellſchaft auf einige Beobachtungen an einem Paar Blaſenwürmern zu lenken, und um ſo mehr, da die Kenntniß von der Bildung dieſer Würmer noch ſehr gering iſt. Ich erhielt vom Herrn Profeſſor Hausmann in Hannover einige Exemplare eines kleinen Cysticereus, welche er in einer waſſerſüchtigen Talpa europaea gefunden hatte. Nach ſeinem Berichte hielten ſie ſich in dem von der Waſſerſucht ſtark aus— gedehnten Zellgewebe unter der Haut auf, ſo daß eine außer⸗ ordentliche Menge der Würmchen durch einen Hautſchnitt mit der kranken Flüſſigkeit zugleich ausgeleert wurde. Da dieſe Würmer mir wegen ihrer verſchiedenen Größe und Form auffielen, ſo un— terwarf ich ſie einer genauern Unterſuchung, und das um fo lies ber, als Rudolpht einen Cysticercus Talpae (Entoz. Sy- nops. p. 181.) unter den Species dubiae aufführt. An den größten Eremplaren, welche etwa 2 bis 3" lang waren, be— merkte ich ſchon mit bloßem Auge auf dem Boden der Blaſe mehrere kleine rundliche Hervorragungen von verſchiedener Größe. Das Microſcop zeigte mir, daß dieſe aus demſelben zelligen Ger webe, wie die Blafe des Thieres, auf welcher ſie ſaßen, beftane den. Sie waren von verſchiedener Größe und Form bey ein und demſelben Individuum; die kleinſten zeigten ſich nur wie eine ganz ſchwach gewölbte Fläche, wogegen die größten kugelförmig ober oval waren und mittels eines eingefchnürten Theils an der Blaſe des Thieres hiengen. Zwiſchen dieſen beyden Extremen konnte ich eine Reihe verfolgen, in welcher ſie ſich allmählich mehr und mehr hervorhoben. Es iſt zu bemerken, daß ſie ſich nur bey den Cyſticerken fanden, welche vollſtändig entwickelt, d. h. mit einem vollſtändigen Kopfe mit vier Sauggruben und einem Kranze von feinen Haken verſehen waren, und die Stelle, an welcher ſie ſich fanden, war allemal der Boden der Blaſe, alſo der dem Kopf entgegenſtehende Theil. — Unter den übrigen Ins dividuen fand ich einige von verſchiedener Größe und Entwicke⸗ lung. Die kleinſten, kaum von 1 im Durchſchnitt, waren, wie die oben beſchriebenen Hervorragungen, ohne irgend eine Spur von Hals und Kopf. Bey etwas größern war die eine Seite ein wenig zugeſpitzt, und von dieſen konnte ich eine Reihe zuſammenſtellen, bey welchen ſich das zugeſpitzte Ende allmählich zu einem länglichen, unregelmäßig quer gerunzelten Hals ent⸗ wickelte, an deſſen Ende zuletzt der Kopf hervorkam. — Es iſt 815 bekannt, daß bey den erwachſenen todten Blaſenſchwänzen Kopf und Hals meiſtens in die Blaſe zurückgezogen ſind. Dieſe Fä⸗ higkeit, den Hals zurückzuziehen, verſpürt man ſchon ſehr früh bey den unentwickelten Thieren, faſt von der Zeit an, in welcher man Spuren der Bildung des Halſes antrifft. Auf dieſe Beob⸗ achtungen geſtützt, nehme ich an, daß die Sproſſenbildung we⸗ nigſtens eine derjenigen Weiſen ſey, auf welche die Blaſenſchwänze ſich fortpflanzen können. Die beſchriebenen Hervorragungen ſehe ich als ſolche Sprößlinge an, weil ſie nur bey vollſtändig ent⸗ wickelten Thieren vorkommen, denſelben zellichten Bau haben, wie das Mutterthier, und ſich immer an derſelben Stelle des letztern vorfinden, nehmlich am Grunde der Blaſe. Dieſe Sprößlinge entwickeln ſich zu Blaſen, welche ſich hernach von dem Mutter⸗ thiere losreißen und als ſelbſtſtändige junge Individuen beſtehen, an welchen ſich allmählich der Hals und Kopf ausbilden. Eine ſolche Sproſſenbildung iſt, ſo viel ich weiß, nur von Bremſer (Ueber lebende Würmer im lebenden Menſchen, S. 62.) beob⸗ achtet und durch eine einzelne Beobachtung an Blaſenſchwänzen des Mus arvalis dargelegt worden. Bremſer vergleicht jene mit den Ablegern der Polypen und Korallen. Goeze hat in ſeiner Naturgeſchichte der Eingeweide mehrere Beobachtungen an Blaſenſchwänzen rückſichtlich ihrer Entwickelung angeführt und gezeigt, daß ſich das blafenartige Ende des Thieres zuerſt bildete und ſich aus dieſem Körper und Kopf ſpäter entwickelten. Er hat einen ſolchen Cyſticercus, tab. XXIX., ſig. 4., abgebildet. Aber er ſcheint ſich der Meynung zuzuneigen, daß die Fortpflan⸗ zung durch Eyer geſchehe. — Beyden iſt es nicht geglückt, eine Entwickelungsreihe des Thieres vom Sproſſenzuſtande bis zum erwachſenen Zuſtande darzuſtellen. An dieſe Beobachtung will ich eine etwas ähnliche am Coe— nurus cerebralis beym Schafe gemachte knüpfen. Vergleicht man die Köpfe einer Blaſe deſſelben unter einander, ſo findet man oft, daß mehrere in jeder Gruppe auf einer verſchiedenen Entwickelungsſtuffe ſtehen, ſo daß einige nur äußerſt wenig über die Oberfläche der Blaſe hervorragen, während andere mehr her— vorgewachſen, aber noch mit keinem Kranze und mit keinen Gru— ben verſehen ſind. Beym Zunehmen der Blaſe vermehrt ſich die Anzahl der Gruppen und dieſer einzelnen Köpfe. So weit hat man bisher die Bildung dieſer kleinen, zuſammenwohnenden In— dividuen erkannt. Aber außer dieſer Bildungsweiſe habe ich eine andere beobachtet, nehmlich die mittels einer theilweiſen Abſchnü— rung der gemeinfchaftlichen Blaſe. Es bildet ſich an der äußern Oberfläche der Mutterblaſe eine kleinere aus, welche ſich abzu— ſondern ſucht, ſo daß ſie nach und nach dahin gelangt, an einem dünnen Faden zu hangen. Es iſt bekannt, daß ſich im Gehirn oft mehrere ſolcher Blaſen finden, welche nicht ſelten dicht an einander liegen. Es ſcheint annehmbar zu feyn, daß die kleine— ren dann ſolche junge Blaſen ſeyn mögen, welche ſich vollſtändig von ihrer Mutterblaſe getrennt haben. Ich will indeſſen nicht behaupten, daß dieß immer ſolcherweiſe geſchehe, denn man findet nicht ſelten einzelne große Blaſenwürmer im Gehirn ſehr entfernt von einander.“ Bericht, daß Se. Majeſtät den Bataillons-Chirurgen Petit als Botaniker, und den Candidaten der Philoſophie, Rein- hardt, als Zoologen zu Begleitern des Capitäns Krenchel zu ſeiner projectierten Weltumſeegelung ernannt haben. S. 77 — 84. Zuſammenkunft am 17. Juny. Etatsrath Rein⸗ hardt las einen vom Dr. Lund eingeſandten Auszug aus einer Abhandlung, beſonders über die Raubthiere Braſiliens in der jetzigen und frühern Erdperiode, vor, 816 Die genannte Familie bietet für den Paläontologen ein vor— zügliches Intereſſe wegen der Manchfaltigkeit der Modifieationen dar, welche der Zahnbau derſelben entfaltet, und wegen der Be— ſtimmtheit der Charactere, welche dieſe Modificationen abgeben, nicht bloß zum Feſtſtellen der Gattungen, ſondern ſogar zur Un⸗ terſcheidung des größten Theils der Arten. Von den 5 Gruppen, in welche dieſe Familie zerfällt, den der Bären, der Marder, Katzen, Hunde und Viverren, ſind uur die 4 erſten in Braftlien repräſentiert. Der Verfaſſer fängt mit der Hundegruppe an, welche die ganze gegenwärtige Abhandlung füllt. Aus ihr waren, bis zu den neuern Zeiten, keine Formen aus Braſilien bekannt, indem der ältere claſſiſche Schriftſteller, Mare⸗ grade, von keinem zu ihr gehörenden Thiere ſpricht. Erſt nach: dem Azara die Naturforſcher mit 2 wildlebenden Arten der Hundegattung vom angränzenden Paraguay bekannt gemacht hatte, wurde durch ſpätere Reiſende die Eriſtenz zwoer Arten ebenfalls in Braſilien dargethan, welche dann für übereinſtimmend mit den paraguahiſchen gehalten wurden. Dieſe Anzahl iſt durch die Nachforſchungen des Verfaſſers bedeutend vermehrt worden, fo daß er jetzt in Stand geſetzt worden iſt, 5 Arten aus der jetzt lebenden und 7 aus der ausgeſtorbenen Schöpfung aufzuſtellen; jene in 2, dieſe in 4 Gattungen, in Allem alſo 12 Arten in 5 Gattungen befaßt. Die ganze Gruppe theilt er, ſoweit von den braſilianiſchen Arten die Rede iſt, in 2 Untergruppen, deren eine die normaleren Gattungen mit 2 Mahlzähnen hinter dem Raubzahne, ſowohl im Ober- als im Unterkiefer, die andere die abweichenderen Gattungsformen umfaßt, welche mittels Ab⸗ nahme der Anzahl der Mahlzähne einen Uebergang zur Marder⸗ gruppe bilden. Die erſte Untergruppe faßt 2 Gattungen in ſich, die eigentliche Hundegattung, Canis, characteriftert durch die Ge— genwart eines Zackens an der innern Seite des Reißzahnes im Unterkiefer und zweher Höcker auf dem hintern Abſatze dieſes Zahnes, und die Gattung Palaeoeyon, welche ſich durch den Mangel jenes Zackens und das Verſchwinden des einen Höckers auf dem hintern Abſatz unterſcheidet. Die Hundegattung bietet eine doppelte Entwickelungsreihe dar, je nachdem der zermalmende oder zerſchneidende Theil des Zahnſyſtems mehr entwickelt iſt. Zu der erſtern Reihe gehören alle gegenwärtigen urſprünglichen Arten in Braſilien, welche ſich in 2 Abtheilungen theilen: die kleineren Arten, deren Hirnſchale der bey den Raubthieren gewöhnliche Scheitelkamm fehlt, und die größern, welche einen ſolchen beſitzen. Jene können nach Be: ſchaffenheit der Pupille in 2 Unterabtheilungen getheilt werden: in die Füchſe mit linienförmiger, und die Schakale mit runder. Zu ber erftern Unterabtheilung gehört wahrſcheinlich das zuerſt beſchriebene Thier, welches der Verfaſſer als neue Art unter dem Namen Canis brasiliensis aufſtellt, und deſſen Verſchiedenheit von den angränzenden Arten, dem Canis Azarae, einereo- argenteus, canerivorus, fulvipes und dem Guarachä St. Hilaires er umſtändlich aus einander ſetzt. Aus der Unter abtheilung der Schakale beſchreibt er 2 Arten, Canis fulvicau- dus und C. vetulus, von denen die erſtere neu, die andere vom Prinzen von Neuwied beſchrieben, aber mit dem paraguayſchen Fuchſe verwechſelt worden iſt. Nach einer detaillirten oſteologi⸗ ſchen Vergleichung dieſer 3 Arten legt der Verfaſſer die zu dieſer Abtheilung gehörenden ausgeſtorbenen Arten dar, von denen 2, Canis robustior und C. Protalopex, ſich hinlänglich verſchieden von den jetzt lebenden zeigen, indem eine dritte einige Ungewiß⸗ heit übrig läßt, theils wiefern ſie von der jetzt lebenden Art, C. fulvicaudus, verſchieden ſey, theils wiefern ihre Ueberbleibſel 817 von demſelben Alter, wie die der zwey vorigen, ſeyen, weßhalb ſie auch in der Liſte der foſſilen Arten ohne Numer aufgeführt worden iſt. Die zweyte Abtheilung der omnivoren Reihe der Hundegat⸗ tung faßt nur eine jetzt lebende Art in Braſilien in ſich, nehme lich den Guara, Canis jubatus, deſſen Verſchiedenheiten vom europäiſchen Wolfe, ſowohl in der Lebensweiſe als der Form und dem Knochenbau umſtändlich hervorgehoben werden. Aus dieſer Abtheilung ſind bis jetzt keine foſſilen Arten vorgekommen. Aus der fleiſchfreſſenden Reihe der Hundegattung beſitzt Bra⸗ ſilien jetziger Zeit keine wild lebenden Arten; dagegen ſcheint die Fauna eine dahin gehörende Art, von der Größe des Wolfs, beſeſſen zu haben, für welche der Name Canis lycodes vor⸗ geſchlagen wird. Bey dieſer Gelegenheit läßt ſich der Verfaſſer in nähere Unterſuchungen über die Herkunft des Haushundes in America aus, aus welchen er das Reſultat zieht, daß die von den Spaniern bey der Eroberung dieſes Welttheils vorgefundenen Hunde von keiner urſprünglich im Lande wilden Art abſtammen, ſondern von Individuen, welche nach der Weſtküſte Americas aus dem öſtlichen Aſien eingeführt worden ſehyen. Die andere Gattung der erſten Untergruppe, Palaeocyon, gehört ausſchließlich der Vorwelt an. Von den 2 Arten, auf welche ſie gegründet iſt, iſt die eine, P. Troglodytes (C. Troglody- tes in den früheren Ueberſichten), von Größe und Verhältniſſen, wie der europäiſche Wolf; die andere, P. validus, etwas klei⸗ ner, aber ſtärker gebaut. Beyde lebten in Höhlen und ſind die Haupturheber des Einſchleppens der Knochen in dieſelben. Die Gattung Palaeocyon bildet den Uebergang zu der folgen: den, Speothos, mit welcher die andere Untergruppe beginnt, bey welcher die Anzahl der Mahlzähne unter die für die eigentliche Hundegattung normale Zahl herabſinkt. Alle Modificationen im Zahnſyſteme, welche bey Palaeoeyon auftraten, wiederholen ſich bey Speothos, welche noch einen Schritt weiter in der carni⸗ voren Richtung durch das Verſchwinden des hinterſten Mahl⸗ zahnes im Unterkiefer führt. Auch dieſe Gattung kommt bloß im foſſilen Zuſtande vor, und bisher nur in einer Art, S. pacivorus, von der Größe eines Fuchſes, aber von viel ftär- kerm Baue, vor, mit kürzeren Extremitäten und Schwanz, und beſonders durch einen außerordentlich kräftigen Zahnbau ausge— zeichnet. Dieſe Art lebte, wie die Arten der vorigen Gattung, in Höhlen, in welche ſie kleinere Thiere, wie Haſen, Cutias und vor Allen Pacas einſchleppte, wrlche letztern ihre Hauptnahrung ausgemacht zu haben ſcheinen. Die andere Gattung dieſer Unterabtheilung, Ietieyon, kommt im lebenden Zuſtande in einer Art, dem J. venaticus, vor, aber in ſo wenigen Individuen, daß ſie ihrem Untergange nahe zu ſeyn ſcheint. Dieß Thier iſt von ver Größe des Naſenbäres, von unterſetztem, bärenartigen Bau und von der Farbe des Huro S. Galictis barbara. Es zieht in kleinen Schaaren in den Wäldern des innern Hochlandes herum und jagt wie die Hunde. Sein ganzer innerer Bau zeigt, daß es zur Hundegruppe gehört und ſich namentlich unmittelbar an Speothos ſchließt, deſſen Zahnſyſtem es mit neu hinzukommenden Modificationen wieder⸗ holt, welche es noch weiter in der carnivoren Richtung durch das Verſchwinden des hintern Mahlzahnes auch im Oberkiefer führen, fo daß dieß Thier im Betreff der Anzahl der Zähne, nach Eu: viers Syſtem, zur Mardergruppe gehören würde. Das Milchzahnſyſtem dieſes Thieres bietet die Eigenthümlichkeit dar, daß der Reißzahn im Oberkiefer den innern Abſatz nicht hat. Da dieß Verhalten unter den jetzt lebenden Raubthiergattungen Iſis 1844. Heft 11. 818 bisher nur vom Guepard (Cynailurus Wagl.) bekannt war, ſo hatte der Verfaſſer einen, dieſen Character darbietenden foſſi⸗ len Zahn vom Thiere dieſer Gattung gebracht; aber es zeigte ſich jetzt, daß derſelbe von einer Art der neuen Gattung Ieticyon herſtammt. Die foſſile Art (J. major) iſt etwas größer als die jetzt lebende, zeigt auch übrigens ſpecifiſche Verſchiedenheiten. Mit der Gattung letieyon ſcheint jedoch die Reihe der Ueber: gangsgattungen, welche von der Hundegattung zur carnivoren Abtheilung der Mardergruppe führen, noch nicht abgeſchloſſen zu ſeyn. Einige foſſile Zähne nehmlich deuten die Exiſtenz einer an letiexon nahe angränzenden Thierform zu jenen Zeiten an, welche ſich durch den Mangel des innern Abſatzes am Reißzahne im Oberkiefer, nicht bloß in der Milchzahn-Periode, wie Icty- cyon, ſondern ſelbſt in dem bleibenden Zahnſyſteme, als äußer⸗ ſtes Glied dieſer Uebergangsreihe in der carnivoren Richtung an: ſchließt. Der Verfaſſet ſchlägt für dieſe Gattung den Namen Abathmodon vor. Was die allgemeinen Reſulate betrifft, ſo ſind die früher dargelegten größtentheils durch die in der gegenwärtigen Abhand— lung enthaltenen, detaillirteren Unterſuchungen beſtätigt worden, namentlich hinſichtlich des größern Reichthums der ältern Fauna ſowohl an Gattungs- als Artformen, wie auch der conſtanten Verſchledenheit zwiſchen den Arten der beyden Perioden. Da— gegen hat die Analogie, welche der Verfaſſer in ſeinen erſten Mittheilungen zwiſchen den einzelnen Formen der ausgeſtorbenen Thierſchöpfung Braſtliens und jetzt lebenden Formen der alten Welt zu bemerken glaubte, einige ihrer Stützen verloren, indem die Gattung Cynailurus ausgeht und die americaniſche Form leticxon an ihre Stelle tritt, gleichwie die Gattung Speothos eine weit weſentlichere Annäherung an dieſe genannte neuere ame: ricaniſche Gattung zeigt, als an das Thier aus Indien (Canis primaevus Hodgs.), mit welchem fie bisher verglichen ward. Als Repräſentanten für Braſiliens vormalige gerontogäiſche For⸗ men bleiben jetzt nur die Antilepe und das Pferd übrig. Obgleich die Abhandlung ſelbſt ſich nur auf eine Gruppe der Raubthierfamilie, die der Hunde, beſchränkt; ſo hat der Verfaſſer doch ein Verzeichniß der Arten der ganzen Familie hinzugefügt, welches die Ergebniſſe der letzten Unterſuchungen enthält. Aus demſelben erſieht man, daß die Anzahl für die gegenwärtige Fauna um eine Art (Canis fulvicaudus), für die ausgeſtorbene mit einer Gattung und 4 Arten vermehrt worden iſt. Unter den übrigen Familien hat die der Nager einen Zuwachs von einer jetzt lebenden Art (Mus Grypus) und einer ausgeſtorbenen, zur Haſengattung gehörenden (Lepus Protolagos) bekommen, welche größer als die hier jetzt lebende Art iſt. Dieſe wird beſonders dadurch intereſſant, daß auch die Haſengattung jetzt daſſelbe Ver⸗ hältniß mit dem Capibara, Paca und Cutia theilt, indem ſie für die gegenwärtige Periode nur eine Art darbietet, für die vergangene dagegen 2, deren eine mit der jetzt lebenden auffallend übereinſtimmt, während die andere durch eine bedeutendere Größe abweicht. Zu den foſſilen Arten, deren Anatomie und Verhält⸗ niß zu den jetzt lebenden weſentliche Aufklärungen erhalten hat, gehören vornehmlich 3: 1) das foſſile Pferd, welches ſich nicht bloß als von den jetzt lebenden Arten ſpecifiſch verſchieden, fon: dern ſogar dergeſtalt ausgewieſen hat, daß es möglicherweiſe eine eigene Gattung wird bilden müſſen, welche ſich einigermaaßen den wiederkäuenden Thieren nähert (man denkt hier unwillkührlich an das son Molina aus Chili angeführte ſpaltklauige Pferd), ohne jedoch mit der aus neueren Zeiten aufgeſtellten Gattung Hypotherium übereinzuſtimmen; ) der foſſile Tapir, welcher 52 819 in der Schädelbildung bedeutende Verſchiedenheiten von der jetzt lebenden Art darbietet; und endlich 3) das Thier, welches bisher auf der Lifte unter dem Namen Ursus brasiliensis geſtanden hat, ſich aber nach ſpäter hinzugekommenen Materialien von der eigentlichen Bärengattung verſchieden und dem jetzt lebenden bra— ſilianiſchen Repräſentanten für dieſe Gattung, dem Naſenbär, näher ſtehend gezeigt hat. Der Verfaſſer ſchlägt für dieſes Ueber— gangsthier bis auf weiter den Namen Nasua ursina vor, wenn er gleich nicht daran zweifelt, daß es ſich bey vollſtändigerer Er— forſchung von der letztgenannten Gattung ſo hinreichend abwei— chend zeigen werde, daß es eine eigene bilden müſſe. Etatsrath Reinhardt theilte Bemerkungen über zwo für die grönländiſche Fauna neue Fiſcharten mit. Die eine derſelben, Liparis glutinosus, von welcher ein Speeimen und ein voll⸗ ſtändiges Skelet vorgezeigt wurden, iſt vor etwa 100 Jahren von dem unermüdlichen Steller an der öſtlichen Küſte von Kamtſchatka entdeckt worden. Er entwarf von dem Fiſche eine vollſtändige Beſchreibung und eine kurze Anatomie in feinem Tages buche, 1741. Das Tagebuch wurde nebſt einem ausgetrockneten Exemplar des Fiſches an die kaiſerliche Academie der Willen: ſchaften in St. Petersburg eingeſandt, von welcher beyde Theile mehrere Jahre darnach dem berühmten Pallas mitgetheilt wur⸗ den, welcher dem Fiſche den Namen Cyclopterus gelatinosus gab und im 7. Hefte feiner Spicilegia zoologica (vom Jahre 1769.) die Stellerſche Beſchreibung und Anatomie lieferte, mit einigen Zuſätzen rückſichtlich des Skelets, zu welchem das windgedörrte Exemplar verwandt worden. Zugleich gibt er eine Abbildung des Fiſches nach dieſem Exemplar, welche aber ganz irre leitet. Aus den Spieilegia gieng die Art in die Syſteme über und natürlich wurde fie in Pallas Fauna rosso - asia- tica (183 1.) aufgenommen, aber ohne die geringſte Veränderung in der Beſchreibung. So viel ich weiß, iſt die Art nach Stel: lers Tode nicht gefunden, oder von irgend einem Zoologen nach der Autopſie erwähnt worden. Staatsrath Brandt in St. Pe⸗ 820 tersburg hat mich benachrichtigt, daß dieſelbe unter den der kai⸗ ſerlichen Akademie der Wiſſenſchaften in den letzteren zwey De— cennien aus Kamtſchatka zugekommenen Sendungen nicht be— findlich geweſen ſey und in der Sammlung der Academie nicht exiſtiere.“ „Einige wenige Schriftſteller erwähnen zwar hypothetiſch dieſe Art. So meynt Fabricius: die große grönländiſche Art, der Liparis tunicatus des Muſeums könne wohl die Stellerſche ſeyn; zu ſolcher Annahme iſt aber gar kein Grund. Wenn Bennett erklärt, der auf Beechys Reiſe bey der Inſel San Lorenzo gefundene, von Collin bemeldete Liparis ſey L. glu- tinosus, fo ſcheint nur die Localität ihn zu der Mehnung vers anlaßt zu haben; denn in der kurzen Angabe von Collin liegt Nichts, was zu derſelben berechtigte. Es verdient bemerkt zu werden, daß Collin dieſelbe unrichtige Anſicht vom vorderſten oder unterſten, etwas verlängerten Theile der Bruſtfloſſe bey Liz paris wie Parrell hat, daß er nehmlich die mit den Bruſt⸗ floſſen vereinigte und ohne Unterbrechung in dieſe übergehende Bauchfloſſe ſey; eine Auffaſſung, welche das erſte, beſte Skelett eines Liparis zurückweiſt. Das Muſeum hat nach und nach vier Exemplare dieſes Fiſches aus Grönland erhalten; die erſten aber in fo ſchlechtem Zuftande, daß fie nicht zu erkennen waren. Sie wurden von Omanak, Jacobshavn und Julianehaab hergeſchickt, woraus folgt, daß die Art vom nördlichſten bis zum ſüdlichſten Theile des grönländiſchen Meeres verbreitet iſt; doch iſt er den Grönländern nicht bekannt, welches andeutet, daß er ſich nur zufällig gegen den Strand hin findet, ſich aber, wie Steller angibt, weit vom Strande und und in der Tiefe aufhält.“ „Der grönländiſche Fiſch hat die weſentlichen Kennzeichen, welche Pallas in die Artbezeichnung für den C. gelatinosus aufgenommen hat; beſonders iſt die Lage der Afteröffnung nahe bey den Bauchfloſſen vorzüglich auffallend. Selbſt im nume⸗ riſchen Verhalten der Theile ſtimmen die Individuen ſehr überein. So ſind der Strahlen der Membr. branch. der R. Fl. bei ee, prieäsle 7 über 50 im Skelette des Muſeums . 6 54 „Die andere Art gehört zur Gattung Stomias, welche Cu— vier aus 2 Fiſcharten der Bay von Nizza gebildet hat, die von Riſſo unvollſtändig beſchrieben worden ſind. Man möchte eben fo. wenig erwartet haben, eine Art dieſer Gattungsform im grön⸗ ländiſchen Meere anzutreffen, als von Microstomus und Para- lepis, von welchen bey einer andern Gelegenheit gezeigt worden iſt, daß ſie, jede, eine Art in dieſem Meere beſitzen, obgleich ſie, wie jene, dem Mittelmeer angehören und bisher nicht außerhalb deſſelben längs der Küſten des atlantiſchen Meeres und der Nord: ſee angetroffen worden ſind, welches doch wohl mehr dem Zufall als einer wirklichen Abweſenheit zuzuſchreiben iſt. Der grön⸗ länbiſche Fiſch beſitzt die von Cuvier der G. Stomias beyge⸗ legten Gattungskennzeichen: einen kurzen, ſtumpfen Kopf, hori⸗ zontale Zwiſchenkieferknochen, beſetzt mit ſtarken, gebogenen Zäh— nen, vorn; Kiemendeckel kleine, dünne Blätter; Körper ſehr lang geſtreckt und zuſammengedrückt; Kopf der höchſte und dickſte Theil; Bauchfloſſen ſehr weit zurück gegen den Schwanz hin ſtehend; Rückenfloſſe gerade über der Afterfloſſe und dicht an der Schwanz: floſſe. Es finden ſich keine Zähne auf der Zunge bey der grön— ländiſchen Art.“ „Ob dieß eine neue Art ſey, kann für jetzt nicht genau be⸗ der A. Fl. der Br. Fl. der Wirbelbeine 45 ungefähr 30 64 46 32 32. ſtimmt werden, da die zu Gebote ſtehenden Beſchreibungen zu unvollſtändig ſind. Sie hat einen langen Faden von der Kehle herabhangen und kann alſo nicht zu der erſten Art, Stomias Boa, gehören; der Stomias barbatus des Mittelmeeres hat dagegen einen ähnlichen Hautfaden am Unterkiefer herabhangen. Es iſt inzwiſchen wahrſcheinlich, daß die Art von dieſer verfchie- den ſey; ſie hat bis auf weiter den Namen St. ferox bekommen. Sie hat eine ſchwarze Farbe, welche an den Seiten durch meh⸗ rere Reihen ſchwacher, ſilberglänzender Nebelflecken gehoben wird; längs herab an der Bauchfläche hat fie 4 Reihen ſtark ſilber⸗ glänzender Puncie.“ „Das Muſeum hat mittelmäßige Eremplare dieſes Fiſches vom Fiskenäß und ein vorzüglich gutes von Omenak erhalten. Es hat eine Totallänge von 7 8. Länge von der Schnauze bis zum After 6“ 3 /. Kopf etwa 10 Mal in der Totallänge enthalten. Anzahl der Strahlen in der Membr. branch. Pitn. pect. P. ventr. P. dors. 12 faſt gleich lang 5 5 22 S. 86. Meteorologiſche Beobachtungen. VII. S. 88 — 89. Zuſammenkunft am 4. November. Juſtiz⸗ rath Molbech las Bemerkungen über die Schilderung der Agrar⸗ P. anal. 21% 821 verfaſſung der Germanen von Tacitus, erläutert durch neue agra- riſche Verhältniſſe in Deutſchland und Skandinavien, vor. VIII. S. 90 — 97. Zuſammenkunft am 9. December. Pro⸗ feſſor Jacobſon las eine Abhandlung über den Primordial⸗ ſchädel. Es iſt allgemein angenommen, wenn gleich nicht völlig beiviefen, daß der Schädel nach demſelben Typus, wie der Nic grath, gebildet wird, und daß, vermöge einer progreſſiven Entwicke— lung ſeiner Elementartheile, die Knochen der normalen oder blei— benden Hirnſchale hervortreten: die ſchnell auf einander folgenden Veränderungen, welche in Form, Größe und gegenſeitiger Lage der Theile im Gehirn während feiner erſten Evolutionsperiode vor ſich gehen, hätten die Vermuthung erregen muͤſſen, daß das Knochenſyſtem deſſelben nicht an dieſen Metamorphoſen Theil neh: men oder fie begleiten könnte. Nach den von Jacobſon vor- genommenen Unterſuchungen findet dieß gar nicht Statt, und der Theil des Skeletts, welcher dem Gehirne zur Grundlage dient, oder an welchem deſſen Häute befeſtigt ſind, iſt von der früheſten Periode der Gehirnbildung und bis ſeine normale Entwickelung beginnt, von einer eigenen Form und Beſchaffenheit. Den Schä— del dieſer Periode nennt J. den Primordialſchädel. Von und an ihm, aber beſonders außen um ihn, bilden und ent- wickeln ſich die Kopfknochen, oder der eigentliche, der ſecundäre oder bleibende Schädel, während manche Theile des erſtern nach und nach verſchwinden. Dieſe Veränderungen gehen aber nur langſam vor ſich, fo;daß nur eine Periode exiſtiert, in welcher ſich der Primordialſchädel von den entwickelten Knochen des ſe— cundären oder bleibenden umgeben oder faſt eingeſchloſſen findet. Da dieſe Veränderungen ſich nicht bey allen Thieren auf dieſelbe Weiſe zeigen oder derſelben Ordnung folgen; ſo ſchlägt J. denen, welche ſich von dem Angeführten überzeugen wollen, vor, von den Thieren, welche ſich beſonders zu dieſen Unterſuchungen eig— nen (den Embryonen vom Rinde, Schafe, Kaninchen, Igel und Pferde), den Rindsembryo von 6 bis 8“ Länge zu wählen und mit ihm die folgende Präparation vorzunehmen: Nachdem man die Integumente und übrigen weichen Theile des Kopfs abpräpariert hat, nimmt man die Knochen in folgen— der Ordnung weg: die Ossa nasi, frontis, parietalia, inter- parietalia, zygomatica, partes squamosae ossium tem- porum, maxilla inferior, alae magnae und processus pte- rygoidei ossis sphenoidei, ossa palatina, maxillaria sup., ossa unguis, intermaxillaria, conchae und os vomeris; dann erhält man den größtentheils noch knorpelichten Primordialſchä⸗ del, welcher nun die Form einer flachen, nach hinten vertieften Schale darbietet, welche vorn mit einer Vorragung endet. Er zerfällt, rückſichtlich der ihm zur Grundlage dienenden Theile, in den zum Gehirne gehörenden, den Calvaltheil oder den eigent⸗ ichen Primordialſchädel, und in den Geſichts- oder Facialtheil; ückſichtlich feiner Conſtruction dagegen in eine den beyden an⸗ ſeführten Theilen gemeinſchaftliche Baſis und die Seitentheile. Die Baſis beſteht aus einer maſſiven Knorpelpyramide, welche im Foramen magnum beginnt und ſich in gerader Linie bis zum Ende der Schnauze erſtreckt. Der Calvaltheil iſt etwas zu⸗ ſammengedrückt von oben nach unten, und demnach etwas breiter als dick; das Entgegengeſetzte findet dagegen an ihrem Facial- theile Statt, welcher ſeitlich zuſammengedrückt und deßhalb flach und hoch iſt. Durch ihn wird die vorhin angeführte Vorragung des Primordialſchädels gebildet. Die Gränze zwiſchen dem Cal⸗ val- und Facialtheile wird durch den obern Rand eines an jeder Seite dieſer Vorragung hervortretenden, gewölbten Theils gebil⸗ det, welches die Knorpel find, die das Labyrinth des Siebbeins 822 bilden. Dieſer Knochen und das Hinterhauptsbein find die ein- zigen Knochen von allen eigentlich dem Kopfe angehörenden, welche vollſtändig als Knorpel präformiert ſind. Von dieſem knorpelartigem Siebbeine, welches durch feine Siebplatte beyträgt, etwas von der Baſis des Primordialſchädels zu bilden, nehmlich deren Vordertheil, entſpringen die Seitentheile deſſelben. Von der äußern und obern Ecke deſſelben geht jederſeits ein ehlindri⸗ ſcher Fortſatz aus, welcher ſich nach außen und hinten biegt und in eine flache, halbmondförmige Knorpelplatte verwandelt, wo⸗ durch eine große und ovale Offnung zu jeder Seite des Sieb⸗ beins gebildet wird. Der halbmondförmige Knorpel, deſſen obe- rer oder auswendiger Rand frey, deſſen unterer oder innwendiger dagegen durch eine Membran, in welcher ſich nachher die kleinen Flügel des Keilbeins entwickeln, an den Seiten des Knorpels, welcher, wie vorher angeführt ward, die Baſis bildet, beveſtiget iſt, — dieſe halbmondförmige Platte wird breiter, ſtreckt ſich nach hinten und theilt ſich in 2 Blätter (laminae), zwiſchen denen ſich die werdende Pars petrosa entwickelt. Nach Umgebung dieſes Theils verſchmelzen dieſe Blätter wieder mit einander, wo⸗ durch eine dickere Knorpelplatte entſteht, welche ſich auf- und einwärts biegt und mit dem entſprechenden Theile von der ent— gegengeſetzten Seite vereinigt. Dadurch entſteht die vorher an— gegebene Form, welche der Primordialſchädel hat, indem er nehmlich vorn eine flache Schale bildet und durch die Vereinigung der letzterwähnten Knorpel hinten zur Bildung einer trichterförmi— gen Vertiefung gelangt, in deren Grunde das Foramen magnum befindlich iſt. Die den Facialtheil bildenden Elementartheile ſind die erwähnte flache Fortſetzung der Knorpelpyramide, welche die Baſis bes Schädels bildet und nun zum Septum nasi wird, die Seitentheile (das Labyrinth) des Siebbeins und 2 halbchlin⸗ driſche Knorpel, welche, jede ſeinerſeits, an dem obern Rande des Septum beveſtiget ſind, oder eigentlich von dieſem ausgehen. Dieſes Knorpelſkelett des Primordialſchädels exiſtiert innerhalb der meiſten der übrigen Knochen, welche nachher den ſeeundären oder bleibenden Schädel bilden, und wird noch eine Zeit lang, nachdem dieſer gebildet iſt, vorgefunden. Von den Knorpeln, aus denen der Primordialſchädel beſteht, verknöchern nur die, welche das Siebbein, den vordern und hintern Körper des Keil⸗ beins und das ganze Hinterhauptsbein bilden, bey einigen Thie— ren auch die ſich am obern Rande des Septum nasi findenden halbeylindriſchen Canäle. Alle übrigen Knochen bilden ſich außen um den Primordialſchädel und ſind nicht als Knorpel präfor⸗ miert. Dieſe ſind die Ossa interparietalia, parietalia, fron- tis, die Processus pterygoidei, Alae magnae ossis sphe- noidei und die Partes squamosae ossium temporum, von den Geſichtsknochen die Ossa zygomatica, maxillaria super., nasi, intermaxillaria, unguis, palatina, die Conchae infe- riores und das Os vomeris. Zu keinem dieſer Knochen gibt der Primordialſchädel irgend einen ſeiner Elementartheile ab. Die halbmondförmigen Knorpelplatten, welche die vordern Seitentheile bilden, behalten bey einigen Thie— ren (dem Rind und Pferd) ſelbſt eine Zeit lang nach der Ge⸗ burt ihre urſprüngliche Form. Sie liegen dann in einer eigenen Vertiefung, in der Pars horizontalis des Os frontis, welche ſich ſpäterhin ſchließt, und die Knorpelplatte bleibt dann noch eine Zeit lang zwiſchen den Knochenplatten des angeführten Stirn- beintheiles eingeſchloſſen. Beym Schafe bleiben ſie nicht ſo lange; behm Schweine verſchwinden fie behm Embrho, ehe die Stirn⸗ knochen ihre Entwickelung erreicht haben. Obgleich der die Geiten- theile des Primordialſchädels bildende mittlere Theil des Knorpels 823 durch die ſchnelle Entwickelung der Pars petrosa früh verſchwin⸗ det, ſo kann man doch behm Rinbsembryo noch in einer ſpätern Periode Ueberbleibſel deſſelben antreffen, ſo daß man vom Siebe bein eine dünne, mehr oder weniger vollſtändige Knorpelplatte zum Hinterhauptsbeine gehen ſieht. Das Septum narium be⸗ hält ſeine knorpelartige Beſchaffenheit fuͤr immer. t Nach Darlegung der vollſtändigen Entwickelung des Primor⸗ dialſchädees und der Art und Weiſe, auf welche er verſchwindet, iſt die Unterſuchung in retrograder Richtung vorzunehmen. Man findet dann, daß er bey Embryonen von etwas über 1“ Länge von derſelben Form und Beſchaffenheit iſt, außer daß der Facial⸗ theil kurz und breit iſt. Die Knorpelpyramide, welche die Baſis bildet, iſt ſolid; es eriſtiert keine Oeffnung, welche mit dem Schlunde communicierte, in ihr, und während man im Rückgrath deutlich die Abtheilungen und Rudimente der Wirbelbeine ſieht, findet ſich keine Spur irgend einer der nachmaligen Abtheilungen in der Baſis des Primordialſchädels. Da, wo die Siebplatte des Siebbeins beginnt, tritt unter einem ſtumpfen Winkel der untere Rand des kurzen Septum nasi vor. Von ber Stelle, an welcher ſich nachher die Processus elinoidei postiei bilden, erhebt ſich etwas über der Mitte der Hirnhöhle eine quer lau⸗ fende membranöſe Wand, durch welche ſich die Hirnhöhle in 2 Abtheilungen theilt, deren hintere die größte iſt. Ueber dieſer vorſtehenden membranöſen Wand macht die Fortſetzung der Medulla oblongata ihre größte Biegung. Dieſe Wand ver⸗ ſchwindet nachher und nur Etwas von ihren Seitentheilen, ver⸗ wandelt ſich in das Tentorium cerebelli. In dem Winkel, welcher ſich an der Stelle bildet, welche an der Baſis beveſtigt iſt, entſteht und bildet ſich die Hypophysis cerebri: aber zwi⸗ ſchen ihr und den Häuten des Schlundes findet keine Verbindung Statt. Bey noch kleineren Embryonen ſcheinen die Seitenplatten des Primordlalſchädels ſich nach hinten nicht zu vereinigen, fo daß der Schädel dort offen iſt. Vom Facialtheil iſt beſonders das Labyrinth des Siebbeins bedeutend groß und entwickelt; es ragt zu jeder Zeit vor dem Auge vor, und zwiſchen dieſen Thei⸗ len findet ſich eine ſtarke Vertiefung, welche man für die vordere Kiemenöffnung angeſehen hat, und das Siebbein iſt die Vorragung, welche das bildet, was man für den vordern Kiemenbogen nimmt. Ob die 2 andern ſogenannten Visceralbögen für urſprüngliche Theile des Primordialſchädels anzuſehen ſeyen oder nicht, iſt noch ins Klare geſetzt. a Die Unterſuchung des Primordialſchädels bey menſchlichen Em⸗ bryonen iſt ſehr ſchwierig, da die Knorpel, aus denen er beſteht, ſehr dünn und faſt durchſichtig ſind, ſo daß ſie kaum von Mem⸗ branen unterſchieden werden können. Indeſſen ſind mehrere ſeiner Elementartheile gefunden worden, und man kann mit hinreichen⸗ dem Grund annehmen, daß der Primordialſchädel behm Menſchen aus denſelben Theilen beſteht und ſich ebenſo entwickelt, wie bey den angeführten Thieren. Er hat gleichfalls die Geſtalt einer flach gedrückten Schale, mit einer Vertiefung hinten. In der Baſis findet ſich eine ähnliche ſolide Knorpelpyramide, welche ſich in gerader Linie vom Foramen magnum bis zum Ende der Naſe erſtreckt; der Facialtheil derſelben iſt verhältnißmäßig viel kürzer, aber höher, als bey den Thieren. Das Siebbein iſt vollſtändig aus Knorpel gebildet; von den Rändern der Sieb: platte geht jederſeits eine Knorpelplatte über die Pars orbitalis ossis frontis und zu den Alae parvae hin. Dieſe ſind beym zarten Embryo beſonders lang und erſtrecken ſich hoch hinauf zwiſchen das Stirn- und Scheitelbein. Die Knorpellamellen, welche die Partes petrosae umfaſſen und ſich nachher vereinigen, 824 um das Hinterhauptsbein zu bilden, ſind von derſelben Beſchaf— fenheit, wie bey den Thieren. Auch beym Menſchen beſteht der Primordialſchädel aus dem Hinterhauptsbeine, dem Körper des Keilbeins und dem Siebbeine; alle übrigen Knochen des ſecun⸗ dären Schädels werden außerhalb jener gebildet. Als Rudimente des verſchwundenen Primordialſchädels finden ſich ſogar nach der Geburt theils dünne, mehr oder weniger de— generierte Knorpellamellen zwiſchen dem Gehirn und der Knochen— haut, nehmlich Ueberbleibſel der knorpelichten Alae parvae, und am hintern und untern Winkel des Scheitelbeins Ueberbleibſel der Knorpellamelle, welche theils die Pars petrosa bedeckt hat. Die Rudimente haben zum Theil Anlaß zu dieſer Unterſuchung gegeben. Prof. J. hat ſeine Unterſuchungen in dieſer Hinſicht bey den übrigen Wirbelthierelaſſen fortgeſetzt und gefunden, daß die Vögel einen Primordialſchädel haben, welcher in mehrfacher Rückſicht von derſelben Beſchaffenheit wie bey den Säugthieren iſt; daß hingegen bey dieſer Claſſe der weſentlichſte Theil des Siebbeins, nehmlich das Labyrinth und ein Theil des Septum ihre ur⸗ ſprüngliche Beſchaffenheit nicht verändern, ſondern für beſtän⸗ dig in ihrem embryoniſchen Zuſtande, nehmlich als Knorpel, verbleiben. Beh den Amphibien eriſtieren innerhalb der Hirnſchale Knor— peltheile, welche man mit Grund für Ueberbleibſel des Primor⸗ dialſchädels halten kann. Das Labyrinth des Siebbeins behält zugleich mit dem Septum nasi auch bey dieſer ganzen Claſſe feine urſprüngliche oder embrhonäre, knorpelichte Beſchaffenheit. Auch bey den Fiſchen iſt es der Fall auf dieſelbe Weiſe, und die Knorpeltheile, welche ſich ſowohl innerhalb des Schädels als auch im Facialtheile finden, können zu keinem der Kopfknochen gehörend betrachtet werden, ſondern müſſen, der Analogie nach, übrig gebliebene Theile des Primordialſchädels ſehn. Dieß er: hellt beſonders aus der Beſchaffenheit dieſer Knorpeltheile bey der Gattung Esox. Bey ihr ſieht man die Knorpelplatten innerhalb der Hirnſchale, und die ſtarke Knorpelverlängerung, welche ſich im Facialtheile findet, entſpricht ganz dem Septum nasi, wie ſeine Seitentheile in etwas dem Labyrinthe des Siebbeins, und dient zur Anheftung der vaſculöſen Theile des Geruchsorgans.“ Als Reſultate dieſer Unterſuchung ſtellt Jacobſon die fol- genden heraus: J. Beym Menſchen exiſtiert, wie bey den übrigen Säugthieren, in einer frühen Periode der Entwickelung des Embryos ein knorpelartiger Schädel von eigenthümlicher Bildung, welchen man den Primordialſchädel nennen kann. II. Einige Theile deſſelben verknöchern früh, andere bleiben im knorpelichten Zuſtande einige Zeit nach der Geburt. Nur ein Theil deſſelben, nehmlich das Septum nasi, behält für beſtändig ſeine knorpelichte Veſchaffenheit. III. Bis auf das Os ethmoideum, das Corpus (anticum et posticum) ossis sphenoidei und oceipitis, werden alle übrigen Knochen des ſecundären oder permanenten Schädels und des Geſichtes außerhalb des Primordialſchädels gebil⸗ det. Es eriftiert demnach eine Epoche, in welcher ſich beym Embryo der Primordialſchädel in ſeiner urſprünglichen Ge⸗ ſtalt innerhalb der permanenten befindet. IV. Die übrigen, den permanenten Schädel bildenden Knochen entwickeln ſich zwiſchen Membranen, ohne durch Knorpel präformiert zu ſeyn. i V. Der Schädel bildet ſich nicht urſprünglich nach demſelben Grundtypus und analog mit den Rückenwirbeln, und die N ö 825 Entwickelung des permanenten Schädels beginnt erſt, wann das Gehirn faſt ſeine Normalform erhalten hat. Die übrigen Wirbelthiere, Vögel, Amphibien und Fiſche, haben ebenfalls einen Primordialſchädel, und von dieſem bleibt für immer das Septum nasi und das Labyrinth des Siebbeins im urſprünglichen knorpelartigen oder embryonä⸗ ren Zuſtande. Außerdem geht aus dieſen Unterſuchungen hervor: a) daß keine Structurverſchiedenheit zwiſchen den Knorpeln iſt, welche ofjificiert werden, und denen, welche beſtändig in ihrem Zuſtande bleiben; b) daß die ſogenannten oberen und vorderen Kiemenbögen vom Labyrinthe des Siebbeins und nicht von den Oberkieferbeinen ge— bildet werden; , c) daß in der Schädelbaſis keine Oeffnung eriſtiert, durch welche die Schlundhaut in Verbindung mit dem Gehirn kommen könnte, und daß die Hypophysis cerebri ſich auf feine ſolche Weiſe bildet; d) die Beſchaffenheit und Entſtehung mehrerer Deformitäten des Kopfes, als: Anencephalie, Hemicephalie und der Diaſtaſen zwiſchen dem Oberkiefer und der Naſenſcheidewand; d) die Entſtehung der Ossa Wormiana, welche ſich an der Pars mastoidea, des Os sesamoideum, welches ſich in der Nähe der Spitze der Pars petrosa, die halbloſen Knochenplat- ten, welche ſich bisweilen an der Innenſeite des letztgenannten Knochens finden, und endlich des problematiſchen Os Lyz, wel⸗ VI. ches man bisweilen zwiſchen der Spitze der Pars petrosa und dem Baſilartheile des Hinterhauptbeins antrifft. IX. S. 97 — 99. Zuſammenkunft am 23. December. Con- ferenzath Orſted trug die erſte Abtheilung einer Unterſuchung über das Licht in Hinſicht auf die Naturlehre des Schönen vor. S. 100 — 105. Meteorologiſche Tabellen für July bis Der cember einſchließlich. S. 106 — 112. Verſchiedenes. S. 113 - 114. Sach- und Namenregiſter. Annals of Nat. History conducted by W. Jardine, P. Selby, Johnston, W. Hooker, Rich. Taylor. London 8. new Series. Cortſetzung Iſis 184. X. 751.) Nr. XVII. Juny 1839, S. 217. A. Haliday, Bemerkungen uͤber die ſippiſche Ver: theilung der brittiſchen Hydromyzidae. Die große Menge der Muscidae macht Abtheilungen nöthig, beſonders unter den Acalypterae. Meigen hat ſolche Abtheilungen nicht gemacht, aber ſeine Reihung erſetzt dieſen Mangel einigermaaßen. Fallen, Desvoidy, Macquart und Latreille haben ſehr abweichende vorgeſchlagen. Fallens Hydromyzidae find am beſten gelungen (Stockh. Verh. 1813.) Vor ihm war nur Musca mantis von De⸗ geer beſchrieben, von ihm 19 Gattungen. Die Dolichopiden waren in dieſer Zunft; Latreille ſetzte dazu Ropalomera, ſchloß aus Hydromyza (Musca livens), zu den Cordyluren, mit Recht. Des voidy hat nun mit Unrecht zu feinen Hydrelliden einige Cordyluren geſtellt, namentlich Nupharia ( Cordylura fra- terna). Macquart ließ Hydromyza et Nupharia bey den Cordyluren und ſchloß alle mit Arista pectinata von den Hy⸗ dromyziden aus. Iſis 1844. Heft 11. 8 826 Ich behalte Fallens Hydromzziden, ſtelle Hydromyza zu den Scatompziden und entferne Ropalomera; fo fteht die Zunft entfernt von den Calyptratis am naͤchſten den Geomyzidis, von denen ſie ſich durch die Geſtalt des Kopfes und des Mun— des, die Unvollkommenheit der Fluͤgelzellen oder den verborgenen Ovipositor unterſcheiden. Die meiſten beſuchen Waſſer und damit ſtimmt der Atlasglanz ihrer kleinen Schuppen an Geſicht und Seiten überein. Typus iſt Ephydra riparia mit Füßen zum Ruhen auf dem Waſſer; ihre Larven leben unter der halb⸗ flüffigen grünen Materie an der Oberflaͤche ſtehender Waͤſſer, oder im Schlamm auf dem Boden. Familia Muscidae. Dabey ein Holzſchnitt mit den Fluͤgeladern. A. Areolae s. Cellulae.“ a) A. humeralis. e) A. praebrachialis. 6) — subcostalis. 1) — pobrachialis. c) — mediastinalis s. ulna- o) — analis. ris. u) — discoidalis. d) — radialis. 9;h,k) A. externalis. PD — eubitalis. J, m) — axillaris. 4) — radicalis. n) Lobus axillaris. B. Nervi. Nervi excurrentes s. longi- 12. N. analis. tudinales. 13. — axillaris. 1. N. costalis. Nervi recurrentes s. trans- 2. — subecostalis. versales. 3. — mediastinalis. 14. N. humeralis. 4. — radialis. 6. — praebrachialis. 5. — cubitalis. 8. — pobrachialis. 7. — praebrachialis. 9. — discoidalis. 10. — pobrachialis. 11. — subanalis. Tribus. Hydromyzidae. Calyptra auricula interiore quasi nulla. Nervus media- stinus cum subcostali connatus, alae 4 longitudinem vix pertingens. Areolae pobrachialis et analis perparvae, modo non semper incompletae. Antennae breves, articulo 1 jneonspicuo. Arista quasi exarticulata, non nisi dorso pectinata. Facies convexa, absque foveolis membranaceis. Peri- stoma rotundatum. Mentum breve inerassatum. Tibiae anticae et posticae setis lateralibus expertes. Ovi- depo- sitorium feminae plane reconditum. Fallen hatte 4 Sippen; jetzt gibt es viel mehr; Meigens ſind Gruppen. Psilopa iſt verſchieden von Notiphila. I. Femora antica A. ovata incrassata B. subaequalia. a) Oculi velutino - pilosi, 2. Notiphila. b) glabri s. vage pubescentes; antennae articulo se- cundo 1. unguiculato 3. Hydrellia. 2. exunguiculato 4. Ephydra. Dann folgen die Sippen und Gattungen mit ihren Charac— teren und Synonymen, die wir nicht mittheilen koͤnnen. 1. Ochthera mantis. 2. Notiphila — Subgenera. 52* 1. Ochthera. 827 II. Nervus costalis A. alae apicem ambiens; alae a) planae; proboscis 1. unigeniculata; abdomen c. quinque annulatum, antennae articulo tertio * oblongo 5. Hygrella * suborbiculato 6. Discocerina f. quasi triannulatum 4. Trimerina 2. bigeniculato 7. Hecamede b) postice deflexae 3. Discomyza. A. in alae apice desinens; abdomen a) maris apice spinosum 2. Dichaeta 6) inerme 1. Notiphila. Subgenus 1. Notiphila cinerea (Keratocera palustris, trapae, fulvicornis ), riparia, uliginosa, Subg. 2. Dichaeta caudata. Subg. 3. Discomyza incurva (Psilopa). Subg. 4. Trimerina madizans (Psilopa). Subg. 5. Hygrella nitidula (Psilopa, Notiphila comta, Hydrella, Keratocera viridescens), leucostoma (Hydrellia). Subg. 6. Discocerina obscurella (Notiphila obscurella ? nigrina, Hydrellia), calceata, pulicaria n., glabra. Subg. 7. Hecamede albicans. III. Hydrellia. A. Arista dorso pectinata a) Facies convexa 6) — impressa 2. Atissa. B. Arista subtilissime pubescens 3. Glenanthe. a) Hydrellia cardamines n., flaviceps (aurifacies), hy- drocotyles (communis), porphyrops n., thoraeica n., ra- nunculi n., griseola, chrysostoma, tarsata n., albiceps erythrostoma, cochleariae n., albilabris (argyria). 6) Atissa pygmaea. c) Glenanthe ripicola n IV. Ephydra. Areolae praebrachialis et analis A. parvae, completae B. incompletae; ungues. a) subrecti, onychiis obsoletis b) curvati, onychiis hirsutis; caput I. parum depressum; nervus transversus 1. Hydrellia. 7 11. Canace 10. Ephydra 1. prope marginem alae 4. Pelina 2. amargine remotus, facies c. lateribus ciliata 1. Hydrina B. vix nisi nuda; nervus costalis * alae apicem ambiens 2. Hyadina ** in alae apice desinens 3. Axysta. II. Caput depressum; Clypeus 1. exertus 5. Napaea 2. reconditus; peristoma margine c. nudum 6. Ilythea ß. villosum s. pectinatum; arista 7. Coenia * dorso pectinata pubescens 8. Scatella glabra 9. Teichomyza. a) Hydrina picta, punctato- nervosa, flavipes, stictica, interstincta (maculipennis), interrupta, posticata. 6b) Hyadina guttata (nitida, vernalis), scutellata. c) Axysta viridula n. (cesta, caeruleiventris). d) Pelina aenea (glabricula). Do 7 — — 828 e) Napaea coaretata (rufitarsis, stagnicola major), lito- ralis, punctata, aquila, fossarum (stagnicola minor), hecate (fuseipennis), pusilla (infecta ). p Uythea spilota. 9) Coenia albula, palustris (caricicola), obscura ( Ephy- dra), deſeeta. h) Scatella sibilaus, leucostoma, sorbillans n., æstuans, buccata (stagnalis ?), lutosa, despecta, noctula, compta (einerea), quadrata (graminum), paludum, lacustris, qua- dripunctata. i) Teichomyza fusca. k) Ephydra riparia (salinarum), micans. J) Canace nasica n. S. 225. C. Babington, über Ranunculus aquatilis Smith, R. aquatilis, eircinnatus et fluviatilis Sibtkorp find verſchiedene Gattungen. 1. R. aquatilis L. Wallroth. cc. heterophyllus B. pantothrix — a) capillaceus, b) caespitosus. 2. R. cireinnatus (stagnatilis, divarieatus). 3. R. fluitans (peucedanifolius). Alle Synonyme find dabey. S. 231. R. Patterſon, über Patella vulgaris (Limpet) als Nahrungsmittel in Nord-Irland. Im May 1835. ſah ich bey Larne, Grafſchaft Antrim, eine Menge Leute bey der Ebbe Schuͤſſelſchnecken ſammeln, die einen zur eigenen Speiſe, die andern zum Verkaufen. Zehen Mei: ber find damit beſchaͤftigt und verkaufen taͤglich 4 Quart, eines zu 5 Pinten nach abgenommener Schale, Werth 2 Pence mit: hin fuͤr den Tag 8 Pence. Zu gewiſſen Jahreszeiten ſammeln fie Dulles (Rhodomenia palmata) und Sloke oder Laver (Porphyra vulgaris etc.), welche fie zum Verkauf in die Staͤdte tragen. Im July 1837. war ich wieder daſelbſt, als große Hungers⸗ noth herrſchte und die Armen kein Brod hatten. Sie fammel- ten daher ſelbſt am Sonntag. An einer Stelle ſammelten uͤber 30, an einer andern 90 die Schuͤſſelmuſcheln auf einer abgele— genen Halbinſel, wo es noch viele gab. Am Ende July wurden ſie ſo ſelten, daß eine Frau kaum fuͤr 6 Pence ſammeln konnte. Am beſten ſind ſie im May; ſie nehmen ſchon ab im Auguſt. Man ſammelt aber noch im September und ſchon im Maͤrz, alſo wohl 4 Monat lang. Sammeln taͤglich 30 Perſonen je 4 Quart, ſo wuͤrde die Summe betragen 14,400 Quart zu 33 Pence, macht 83 Pfd. 12 Schillinge. Man reißt den Kopf, woran der Darm haͤngen bleibt, ab; 5 Quart gekochte waͤ⸗ gen dann 9 Pfd. macht 25,200 Pfd. oder 114 Tonne. Die Schalen von 9 Pfd. Fleiſch waͤgen 13 Pfd., alſo zuſammen 22 Pfd., mithin alle zuſammen 61,600 Pfd. oder 274 Tonne. Man ſammelt auch dabey Whelks oder Periwinkles (Turbo litoreus), welche mit der Schale verkauft werden, das Quart zu einem Penning. In einem Korb von 20 Quart wogen die Limpets 22 Pfd., die Whelks 12. Wo es keine Felſen gibt, da finden ſich Muscles (Mytilus- edulis), welche ebenfalls fuͤr die armen Dorfbewohner ein wich— tiger Nahrungs-Artikel ſind. Die Schalen wirft man auf einen Haufen, bis man einen Karren voll hat und verkauft ſie an Kalkbrenner. An andern Orten werden die Limpets nicht gegeſſen, fon= dern den Schweinen gegeben. 829 S. 236. E. Forbes, botaniſche Excurſion auf dem Ge— birge von Ternowa in Krain in den juliſchen Alpen, Goͤrz ge— genüber 4 5000“ hoch, oben felſig auf der Hochebene Karſt. Seit Scopoli hat hier niemand mehr botaniſiert. Ende Juny reiſte ich mit Tommaſini von Trieſt dahin mitten im Wald am Iſonzo hinauf und fiengen 6 engliſche Meilen von Goͤrz an zu ſteigen; daſelbſt Athamanta matthioli, aber verſchie⸗ den von A. rupestris Scopoli bey Trieſt; Unterſchied nur durch die Hoͤhe hervorgebracht. Ferner Phyteuma scheuch- zeri et Dianthus monspeliacus, Etwas unter der Kirche von Monte⸗Santo ließen wir unſer Waͤgelchen und aufwärts ſtei⸗ gend ſahen wir eine andere Flora als auf dem Karſt. Phy- teuma nigra, nur Abart von Phyteuma spicata, die dabey waͤchſt; Scrophularia verna. Abends in Chapovano mitten im Ternower-Wald. Den andern Tag beſtiegen wir den Stoddar; prächtige Vegetation wie eine Charte. Lilium carniolicum, bulbiferum, Hieracium incarnatum, Biscutella, Cineraria, Campanula carnica, Veronica prostrata, Gladiolus, Cyti- sus angustifolius, Aquilegia sternbergii, Rhododendrum fer- rugineum, Tofieldia palustris, Primula carniolica, Poly gala vulgaris, austriaca (neu für. Krain), Pleurospermum golaca (nur hier). Dben Rosa alpina, Spartium radiatum; Ausſicht prachtvoll, vorn aufs Thal von Idria, hinten auf den Schneeberg Terglou, ringsum der dicke Wald und der geſpal— tene Berg Budanowitz, zu dem wir giengen auf einem Pfad 3500“ hoch; die Träger ſprechen ſelavoniſch, das Volk ſchmutzig, betruͤgeriſch und bettelhaft. Im Walde Cardamine bifolia, sylvatica, drey Dentariae Aremonia agrimonioides, Omphalodes verna, Atragene alpina, Paederota ageria, Carex firma, pedata, tenuis et mucronata. Die feltene Euphorbia carniolica. Am Budanowitz Gentiana frœlichii verſchieden von G. acau- lis und nicht Var. angustifolia im Schweizerland. Achillea Clavennae, Saxifraga crustata, Orobus flaceidus, Kernera saxatilis, Astrautia carniolica, Salix wulfenii, Apargia incana, Betonica alopecurus, Polygala alpestris, austriaca, vulgaris beyſammen, doch keine Baſtarde. Mittags herab bey einem Weiler Lagua. Sambucus race- mosa, Primula elatior, Spiraea ulmifolia, Arnica austriaca, Myrrhis n. Von da nach Doll 12 engliſche Meilen weit. Pyrola uniflora 3000“ hoch. Am dritten Tag auf den Golak (385 Klftr. hoch). Lonicera caerulea, nigra, Hacquetia epipactis, Salix kitaibeliana, Pinus mughus, Silene qua- dridentata, Carex capillaris, Apargia foetida, Gnaphalium dioicum var. hyberboreum, Gentiana angulosa, herab nach dem Karſt Campanula spicata, Geranium macrorhizon, Au- thriscus fumarioides. Abends ſpaͤt in Goͤrz. Auf der Neiſe Helix verticellus, planospira, Vitrina elon- gata, Cyelostoma elegans, Pupa pagodula; kokeilii. Spaͤter (S. 307.) eine Excurſion bey Trieſt im Juny 1838. Illyrien iſt reich an eigenthuͤmlichen Pflanzen und ich wurde ſehr unterftügt von den ausgezeichneten Botanikern To mmaſini und Biaſoletto in Trieſt, welches ſehr ſchoͤn am Fuße des Monte spacecato liegt, eines Auslaͤufers der großen Kalkebene Karſt, welcher weſtlich aus dem Meer ſich erhebt; nach Oſten Salzſuͤmpfe bey Zaule. 1) Im Buſch bey der Stadt: Chrysanthemum montanum, corymbosum, Thesium divarieatum, Jnula hirta, Trago- pogon floccosum, Potentilla pedata, Polygala comosa, Lotus ciliatus, Ononis antiquorum, Lathyrus sepium. 830 2) Gegen Zaule Ranuneulus verrucosus (R. philonotis?) Bupleurum obovatum, Polygonum bellardi, Bifora ra- dians, Clematis viticella, Aristolochia rotunda, Oenanthe gyımorthiza, Rubus tomentosus. Auf den Wieſen Holo- schoenus australis, Veronica latifolia, Barkhausia hispida, Gladiolus illyrieus, Plantago altissima, Scorzonera laci- niata, Scabiosa hybrida, Asparagus marinus, Ornithogalum narbonense, Scabiesa arvensis, Rhinanthus cristalliga, major, hirsutus. Im Sumpf Gratiola officinalis, viele Or⸗ chiden, O. pyramidalis, variegata (acuminata?), laxiflora. Epipactis palustris, Gymnadenia conopsea, Serapias oxy- glottis (longipetala). Auf den Hügeln dabey: Seabiosa inte- grifolia S hybrida, Trifolium patens, Colutea arborescens, Athamanta matthioli, Marrubium candissimum, Drypis spi- nosa, Silene saxifraga. 3) Der Karſt, eine graͤuliche Wuͤſte ohne Baum, nichts als Kalkſtein mit Geröll, aber voll der ſeltenſten, ſchoͤnſten nnd wohlriechendſten Pflanzen. Beym Erſteigen des Spaccato unten Conglomerat und Sandſtein, woran Polygala comosa, An- dropogon grylius, Festuca glauca, Ostrya carpinifolia, Quercus pubescens, Pistacia terebinthus, Rubus discolor, Cytisus capitatus, Genista sylvestris, Limodorum abor- tiyum. Oben Kalk und darauf Berinia andryaloides, Con- volvulus cantabrica, Euphorbia fragifera, Onosma stellu— lata, Pxonia peregrina, Genista sericea, diffusa, Linum perenne?, narbonense, Veronica austriaca, Arenaria lariei— folia, verna, Euphorbia (nova), Astragalus vesicarius, Si- lene pseudotites, Orobus versicolor, Hieracium peleteria- num, Dictamnus fraxinella, Clematis erecta, Centaurea variegata, splendens, Gentiana angulosa, Scorzonera au- striaca, Mercurialis ovata, Cineraria arachnoidea, eine Menge Dianthen. Lipizza iſt ein Wald 2 Stunden von Trieſt, wo eine Stutterey. Lilium carniolicum, bulbiferum, Orni- thogalum comosum, Iris graminea, Delphinium fissum, Me- dicago karstiana, Potentilla reeta, inelinata—canescens, Hieracium bracteatum, sabinum, obscurum, Scorzonera villosa, glastifolia, Loranthus europaeus, Quercus cerris, Lactuca perennis, Dianthus atrorubens, virgineus, Vi- cia sordida, Rosa rubrifolia, Coronilla montana, Centau- rea adonidifolia, Cerinthe maeulata. _ 4) Contobello an der Küfte: Rosa sempervirens, La- thyrus nissolia, Chlora serotina, Doryenium pentaphyllum, Ruta divaricata, Lonicera etrusca, Palinurus spinosus, Rhamnus alpinus, Aethionema saxatilis, Teuerium monta- num, Trifolium angustifolium, Smilax aspera, Coronilla emerus, Quercus ilex, Verbascum nigro - austriacum, Sal- via officinalis, Rubia peregrina, Phyllirea media, Ligu- strum vulgare, Myrtus communis. S. 241. L. Jenyns, drey neue Gattungen von Cimex wie die Bettwanze Taf. 5. In Schwalbenneſtern fand ich eine ganze Menge, worauf ſchon Latreille angeſpielt hat V. p. 201.; ſpaͤter eine ans dere von Pipistrellus und noch von Tauben. C. columbarius n.: Kleiner als Bettwanze und mehr rund— lich, Fuͤhlhoͤrner kuͤrzer. C. hirundinis n.: noch kleiner, mehr flaumig, Färbung roſt⸗ roth, dunkler als bey der Bettwanze uſw. C. pipistrelli n. Bauch ſchmaͤler, flaumig, Farbe dunkel roſtgelb uſw. 1) C. lectularius. Ferrugineo - ochraceus, thorace pro- funde emarginto, lateribus reflexis: abdomine suborbicu- 831 lato, apiee acuto: antennis articulo tertio quarto longiore. Long. 24 lin. Hab. in domibus. 2) C. columbarius. Ferrugineo - ochraceus: thorace pro- funde emarginato, lateribus reflexis: abdomine orbieulato apice subacuto: antennis articulo tertio quarto paulo lon- giore. Long. vix 24 lin. Hab. in Columbis. e 3) C. hirundinis. — Fusco ferrugineus: thorace leviter emarginato, lateribus planis: abdomine ovato, apice sub- acuto: antennis brevibus, articulis tertio et quarto subæ- qualibus. Long. 14 lin. Hab. in nidis hirundinis urbicae. 4) C. pipistrelli. — Ferrugineo ochraceus, nitidus: tho- race profunde emarginato, lateribus paulo reflexis: abdo- mine ovato, postice attenuato, antennis articulo tertio quarto longiore. Long. 2 lin. Hab. in Vespertilione pipi- strello.. Specimen unicum. Nro. XVIII. July 1839. S. 296. S. E. Cook, über Pinus uneinata n. S. 303. E. Newman, Catogenus, Omma n., Cupes. S. 305. Morren, uͤber die Morphologie der Aſeidien bey den Pflanzen. Bey Nepenthes, Sarracenia, Cephalotus, Maregravea et Noranthea. Ein ausführlicher Auffatz, leſenswerth. Er hält den Becher für das Achte Blatt und die blattartige Ausbreitung darunter für einen geflügelten Stiel. S. 322. Berkeley zur Flora von Diemensland (Fortſetzung von Hookers Aufſatz im Journal of Botany p. 258., das wir nicht haben. Pilze auf Taf. 7. Mitremyces fuseus, Scy- tonema arenaria. In dieſem Heft ſind verſchiedene Fortſetzungen, die wir ſchon fruͤher gegeben haben. Nro. XIX. Auguſt 1839. S. 411. Morren, weitere Bemerkungen über die Aſci— dien der Pflanzen. S. 420. W. Harvey, zwo Sipppen Paſſifloren vom Vorgebirge der guten Hoffnung Taf. 9. 10. und beide ange: führt in feiner Genera of South african Plants. 1) Acharia tragoides. 2) Ceratosicyos ecklonii. Die andern Auffäge find ſchon gegebene Fortſetzungen. Nro. XX. Auguſt 1839. ( Supplement.) S. 483. Du Cane, Metamorphoſe der Cruſtaceen. Taf. 11. Fortſetzung von Heft IX. Auch Kurzſchwaͤnze haben eine Metamorphoſe. Ich bekam ei⸗ nen Careinus maenas im December mit Eyern unter dem Bauche, aber erſt im März und April krochen einige aus. Sie waren ganz durchſichtig und bewegten nur Fuͤße und Fuͤhlhoͤrner ſehr langſam; Ende Aprils aber lagen viele auf dem Boden und viele ſchwammen herum. Kaum aus dem Ey haͤuten ſie ſich und bekommen andere Theile. Anfangs liegt die Larve auf der Seite und kommt nur vorwärts durch Zuſammenziehung und Ausdeh— nung des Bauchs, wodurch ſich bald der große Schwanz und die Bauchhuͤlle abloͤſt; dann ſtrengt fie ſich mit Gewalt an, biegt die ſtarken Schwanzſtacheln unter den Thorax und ſchnellt ſie zuruͤck, um die Huͤlſen der Glieder abzuſtreifen. Dabey er⸗ ſchoͤpfen ſich viele und gehen zu Grunde. Gelingt es, ſo gehen auch Fuͤhlhoͤrner und Bruſtſchild ab. Der Ruͤckenſtachel, welcher unter der erſten Huͤlſe gegen den Kopf gekruͤmmt iſt, erhebt ſich und richtet ſich etwas nach hinten: der Stirnſtachel, der auch doppelt unter dem Thorax verborgen lag, ſchlaͤgt ſich auf und das kleine Thier ſchwimmt fort mit ungeſchickter Bewegung ſei— 832 ner Schwimmfuͤße bald auf dem Ruͤcken, bald auf dem Bauch, den Schwanz immer eingeſchlagen, wie er endlich ausgewachſen zu liegen kommt. Im zweyten Zuſtand gleicht dieſe dem Cancer pagurus, ab⸗ gebildet in Thompſons Zool. Researches Nr. II. Beide ſind dem Alten ſo ungleich als moͤglich. Ich habe Junge von 2 Careinus maenas bekommen, aber keine überlebten 14 Tage. (Nach den Abbildungen find die Larven vollkommen langſchwaͤn— zige Krebſe mit einem Paar fußartigen Kiefern, zwey Paar ges ſpaltenen Schwimmfuͤßen am Thorax; davor zwey Paar Stum⸗ meln. Schwanz geſpalten; vor der Haͤutung an jedem Zinken ſechs gewimperte Borſten, nachher nur am innern Rand je 3 Stummeln, dagegen hat jeder Zinken der Schwimmfuͤße 4 lange gewimperte Borſten.] R S. 440. G. Dickie, Bemerkungen Über die Fumariaceen. Man gibt ihnen zwey Kelch- und vier Blumenblaͤtter, zwey aus- und zwey innwendig, ſechs Staubfaͤden in 2 Haufen, den aͤußern Blumenblaͤttern gegenüber; die je zwey aͤußern Beu⸗ tel einfaͤcherig, der mittlere zweyfaͤcherig. Lindley betrachtet die Theile als binaͤr; die zwey Kelchblaͤt— ter als Deckblaͤtter, die aͤußern Blumenblaͤtter als Kelch, die zwey innern als Blume, die einfächerigen Beutel als gehörig geſpaltenen Staubfaden [mithin nur 4]. Das ſcheint gezwun⸗ gen, iſt aber doch wahrſcheinlich. Jedes Staubfadenbuͤndel enthaͤlt 3 Gefaͤßbuͤndel, wovon das mittlere zu dem zweyfaͤcherigen Beutel noch einmal ſo groß iſt als die ſeitlichen, welche uͤberdieß dicht am Rande ſtehen: dieſes waͤre eine große Ausnahme von der Regel, wenn der Bau der Fumaria normal iſt; daher muß man annehmen, daß hier ein Staubfaͤdenbuͤndel aus einem ganzen und zwey halben Staub— faͤden beſteht; auch laſſen ſich bey manchen die ſeitlichen Faͤden leicht trennen und hängen bey den jungen ſogar nicht zuſam⸗ men. Monſtroſitaͤten gibt es genug, wo ein Staubfaden in zween getrennt iſt und ſodann die Beutel einfaͤcherig ſind. Band IV. Nro. XXI. September 1839. S. 1. J. Gray, Beſchreibung einiger Fledermaͤuſe, welche W. Mackeay auf Cuba geſammelt hat. T. 1. Sind zwar wenig, aber ſehr intereſſant. Sie ſetzten mich in Stand, die Sippe Mormoops, wovon man nur ein getrock⸗ netes Stuͤck kannte, einzutheilen. Unter 8 Gattungen ſind 5 neue. Vespertilionidae: Phyllostomina. a) Arctibeus. Arctibeus falcatus Gr. Lippenrand gekerbelt, innerer Theil der Seiten am Winkel gewimpert; vorn an der Mitte ein Hoͤcker, mondfoͤrmig umgeben von 6 Warzen. Naſenblatt oval lanzetfoͤrmig mit einem ſehr großen und gerunzelten vorſpringen⸗ den Rand an den Seiten. Tragus dick und einwaͤrts am Ende conver, mit 3 oder 4 Einſchnitten an der aͤußern Seite der Ohren. Pelz in Weingeiſt graubraun mit dunkleren Haarſpitzen. Fittige groß und ſchwaͤrzlich; Zeigfinger ſichelfoͤrmig, Spannhaut zwi⸗ ſchen ihm und dem Mittelfinger glatt und faſt durchſichtig. Eichel koͤrnig. Die Geſtalt des Mittelfingers unterſcheidet ihn von allen andern. Gefangen im Schlafzimmer. 2) A. jamaicensis Leach, Linn. Trans. XIII. Phylio- stoma j. Horsfield Zool. Journ. VII. 238. Lippenrand ge⸗ kerbelt, am innern Rande eine Reihe brauner, haͤutiger Fortſaͤtze. Naſenblatt fahl lanzetfoͤrmig mit einer breiten Mittelrippe, Rand zuruͤckgeſchlagen und an der Spitze etwas zuſammengedruͤckt; Backen an den Seiten des Naſenblattes groß und angeſchwollen; Unterlippe vorn dreyeckig mit drey Warzen, wovon die ſeitlichen 833 kleiner, umgeben von einer dichten Reihe laͤnglicher Warzen. Tragus am Gipfel verdickt, auswendig gekerbelt, mit 3 oder 4 Einſchnitten auswendig am Grunde. Zeigfinger grad. Frißt Po⸗ meranzen an den Bäumen und laͤßt die Schale faſt leer haͤn⸗ gen; kommt auch des Nachts ins Schlafzimmer, um Mosquiten zu ſuchen. 3) Brachyphylla cavernarum Gr. Vespertilio caverna- rum Guiding t. 1. f. 1. Weſtindien, St. Vincenz, Cuba. Ich finde keinen Unterſchied zwiſchen denen beider Orte; das von Cuba iſt etwas kleiner und nicht ausgewachſen, hat auch einige runde Druͤſen am Kinn und eine große hinter dem Mundwinkel. ‚Länge des Leibes 3“, des Armbeins 2“ 7, des Schienbeins 1%4%., bey dem von Vincenz. Bey dem von Cuba 24, 21, 11“. Noctilionina. * Schwanz kurz, Spitze frey an der obern Seite der ab— geſtutzten Spannhaut. Mormoops Leach non Fr. Cuvier. Naſe ſchief abgeſtutzt und warzig; Unterlippe ausgebreitet, haͤutig und buchtig, vorn mit einer viereckigen Warze; Ohren groß, vor der Stirn verbunden, der untere Rand verlaͤngert und vereinigt mit der Haut der Un— terlippe. Tragus deutlich. Leach ſagt, es habe ein Naſenblatt mit den Ohren verfloſſen und daher ſetzte man es unter die Fle— dermaͤuſe mit einem Naſenblatt. Es hat aber kein aͤchtes Na— ſenblatt und iſt mehr den Taphozoen verwandt unter den Noe— tilioninen, wo es mit Chilonyeteris eine beſondere Abtheilung bildet, characteriſiert durch die Ausbreitung der Unterlippe und den converen Schaͤdel. M. blainvillii Leach L. Trans. XIII. p. 77. t. 7. Das Stuͤck von Cuba ſtimmt mit Leach's uͤberein, das aus Ja— maica kam getrocknet, das meinige in Branntwein. N Kopf faſt kugelfoͤrmig mit etwas vorragender Schnauze, Naſe oben zugerundet mit 3 Warzen jederſeits, unten ſchief abgeſtutzt mit einer Laͤngsrippe in der Mitte und einer gezaͤhnelten Quer— rippe zwiſchen dem Rand und den Nasloͤchern. Oberlippe flach, ausgebreitet mit einigen ſpitzigen Vorragungen am innern und einer Reihe rundlicher Hoͤcker am aͤußern Rand, die hintern viel größer, Unterlippe ausgebreitet, ziemlich haͤutig, gefaltet und gedreht, bildet an jeder Seite des Kinns einen zuſammengeſetz— ten Apparat. Oben darauf vor den untern Schneidzaͤhnen eine kleine, glatte, dreyeckige Scheibe und gleich davor eine viereckige, große Scheibe mit vielen kleinen Warzen anf der Oberfläche . Der nebſt zwey kleinen Anhängfeln mitten am vordern Rand. vordere und hintere Rand dieſe Platte iſt ausgezackt. Ohren haͤutig, ſehr groß, breit, uͤber der Naſenwurzel ver— bunden und uͤber das Geſicht haͤngend mit einem ſchwachen Ein— ſchnitt am obern Theil des Vorderrandes; die untere Seite iſt ausgebreitet, vorn mit einem rundlichen Lappen und verlaͤuft in die gefaltete Unterlippe. Tragus mondförmig mit einem ſchwa⸗ chen Einſchnitt an dem verdickten Vorderrand und einem großen Anhaͤngſel oben an der aͤußern Seite. Antitragus groß und hoͤckerig. Augen klein, weit hinten, nahe den Ohrmuſcheln mit einer großen Warze vorn und hinten daran. Fittige lang, ziemlich breit, unten gegen die Seiten behaart mit ziemlich breiten Randhaͤuten, welche das erſte Daumenglied einſchließen. Spannhaut ſehr groß, an der Spitze abgeſtutzt, mit vielen Querlinien und 5 ausgeſpreizten Linien vom Schwanze her. Dieſer verlängert, beſonders das letzte Glied und frey oben auf der Spannhaut. Fuͤße verlaͤngert und ſchlank; Fußwurzel kurz und zugeſpitzt; Zehen faſt gleich, zuſammengedrüͤckt; das Fer⸗ fenbein ſehr lang und am Rand. Cuba, gefangen im Schlafzimmer. Iſis 1814. Heft 11. 834 c) Chilonyeteris Gr. Lippige Fledermaus, Kopf Ergelför- mig, Stirn hoch und conver, Naſe ſchief abgeſtutzt uud glatt, Firſte kielförmig und gezaͤhnt; Nasloͤcher vorn und unten, Un⸗ terlippe groß, erweitert, behaart mit einem breiten, umgeſchlage— nen haͤutigen Rand, worauf eine Gruppe regelmäßiger und koͤr⸗ niger Warzen, dahinter am Kinn eine glatte haͤutige Leiſte. Ohren groß, getrennt, ſeitlich, verlaͤngert, ſpitzig mit 2 Falten am vordern Rand und ein großer Einſchnitt in der Mitte des aͤußern Randes, ausgebreitet, haͤutig und verlängert zum hintern Theil des Kammes am Rande der Unterlippe. Tragus deutlich, groß mit einem Anhaͤngſel an der aͤußern Seite ſeiner Spitze; Augen klein und weit hinten. Fittige verlaͤngert, ſchmal, der Zeigefinger mit einem knoͤchernen Glied; Spannhaut ſehr groß, verlängert, ſchwach abgeſtutzt. Ferſenbein ſehr groß, Daumen zufammengedrüdt, Schwanz verlängert, oben, halb fo lang als Spannhaut, letztes Glied frey. Hinterfuͤße etwas klein, Fuß: wurzel (Ankle) verlängert, walzicht; Zehen faſt gleich und zu— ſammengedruͤckt. Weſentl. Character. Naſe ſchief abgeſtutzt mit Anhaͤngſeln, Unterlippe rundlich mit 2 umgeſchlagenen haͤutigen Querleiſten; Ohren ſeitlich, getrennt, der untere aͤußere Rand ausgebreitet und zuſammenhaͤngend mit dem hintern Rand der Ausbreitung der Unterlippe. Tragus deutlich. Dieſe Sippe iſt ſehr intereſſant, weil fie zwiſchen den Sac- copteris und Mormoops ſteht. Ch. macleayi Gr. Pelz mausfarben (in Weingeiſt) mit gruͤnlichen Haarſpitzen, unten etwas blaſſer; Unterlippe mit drey⸗ eckiger Mittelwarze und einer Gruppe mit kleinen gedraͤngten Warzen mitten auf der Scheibe der Unterlippe; Naſenrand mit zwo zahnartigen Ausbreitungen jederſeits, eine uͤber jedem Nas— loch, die andere etwas groͤßer, auswendig an der vorigen; Kinn mit 3 Laͤngsleiſten und einer kegelfoͤrmigen Warze jederſeits ſich ausdehnend zum hintern Rand der untern Kinnhaut; Fittige caſta⸗ nienbraun, faſt nackt, unten an der Spannhaut einige Haare. Länge 14“, Flugweite I, Vorderarm 14, Schwanz 4. Cuba, gefangen im Schlafzimmer, ſammelt ſich in großer Menge in Mauerhoͤhlen und unter Dachtraufen. Fig. 2. d) N. macrotis Gr. Ohren ſehr groß, auf der Stirn vereinigt in einen gemeinſchaftlichen Hoͤcker, vorn etwas behaart; Lippen ſehr groß und haͤngend; Schnauze nackt mit einer Laͤngs⸗ und einer Querleiſte von ſteifen, kurzen Haaren am Rande; auf der Oberlippe unter der Naſe ein laͤngliches ſchwarzes Haar⸗ buͤſchel; Schwanz walzig, verlängert, etwas uͤber die Hälfte frey; Fuͤße mit einem kleinen, runden Hinterballen. Die Ballen der großen und kleinen Zehen ziemlich groß und mit weißen Haaren bedeckt, krumm und am Ende etwas verdickt. Tragus ziem⸗ lich groß, abgeſtutzt mit einem ſchwachen Einſchnitt, vorn am untern Rand. Fig. 3 [Ueberall Koͤpfe.] Cuba in hohlen Bäumen, Kopf und Naſe dieſer Gattung wie bey N. plicatus aus In: dien, Lippen aber und Ohren viel größer und das Laͤppchen die⸗ fer Gattung [fo] hoͤher, oben abgerundet und ohne Abſchnitt am Grunde des vordern Randes. Wie bey dieſer Gattung hat der Daumen einen großen, rundlichen und ſchwieligen Ballen an ſeiner Wurzel, was mit Spirens Character von Thyrop- tera uͤbereinſtimmt; gehoͤrt daher wohl zu Nyetinomus, Die Gattungen dieſer Sippen laſſen ſich ſo abtheilen: a) Ohren vorn am Grunde in einen Hoͤcker verbunden. Laͤppchen hoch, rundlich, ohne Einſchnitt vorn am Grunde; Ohren groß, Tragus deutlich. N. plicatus. 3 53 835 Laͤppchen verlängert, oben abgeftugt, mit einem Einſchnitt vorn am Grunde; Ohren ſehr groß, Tragus klein, N. macrotis. 6) Ohren dicht beyſammen aber getrennt vorn am Grunde. Laͤppchen halb oval, vorn ohne Einſchnitt; Tragus viereckicht und ziemlich breit — M. nasutus. Molossus tropidorhynchus Gr., velox Horsfield Zool. Journ. VII. 237. Oberlippe mit einem rundlichen Buͤſchel von dünnen, hackenfoͤrmigen Haaren unter den Naslöchern ; Schnauze eckig mit einem Laͤngs- und einem queren, ſchwach gekerbten Kiel; Kehlſack groß; Schwanz ziemlich duͤnn, mehr als zur Haͤlfte in der Haut. Cuba, ſehr gemein in der Stadt Havana. Dieſe Gattung gleicht ſehr dem Dysopes velox, iſt aber kleiner und hat nur eine einzige Leiſte zwiſchen den Naslöchern, welche gabelfoͤrmig geſpalten iſt und eine Querleiſte uͤber jedes abſchickt, waͤhrend in dieſer Gattung zwey ſchiefe Leiſten getrennt fortlaufen bis zur Baſis. Die vom Temminck beſchriebene Gattung iſt nicht leicht zu unterſcheiden, weil ſeine Abbildungen nach ausgeſtopften Stuͤcken gemacht zu ſeyn ſcheinen, wo Geſicht und Ohren leiden. Die Gattungen dieſer Sippe im brittiſchen Muſeum laſſen ſich ſo abtheilen. *Kehldruͤſe ſehr groß und deutlich. a) Ohrlaͤppchen halboval mit großer Baſis; Ohren groß, Stirn rundlich. 1. Mol. rufus. Caſtanienbraun mit weißen Haarſpitzen; Naſe mit einer gekerbelten Leiſte über und einem breiten, flachen borſti⸗ gen Raum zwiſchen den Nasloͤchern; Schwanz dick und halbfrey. b) Ohrlaͤppchen rund und zuſammengedruͤckt mit einer zu⸗ ſammengezogenen Baſis; Stirn gekielt. 1. M. velox. Caſtanienbraun, Naſe mit einer bivergierens den [fo] Leiſte vom Centro des Raums zwiſchen den Nas⸗ loͤchern; Schwanz dick. 3. M. tropidorhynchus. Caſtanienbraun, Naſe mit einer Laͤngsleiſte in der Mitte und einer faſt graden gekerbten Quer: leiſte uͤber den Nasloͤchern; Schwanz duͤnn. * Kehldruͤſe ſehr klein und kuͤmmerlich. 4. M. fuliginosus. Schwarz, Schwanz verlaͤngert, duͤnn; Naſe mit einer divergierenden Leiſte vom Centro des Raums zwiſchen den Nasloͤchern; Laͤppchen rund und zuſammengedruͤckt, an der Baſis zuſammengezogen; Stirn gekielt. 5. M. norfolkensis. Grund ſchwarz, unten grau, Schwanz verlaͤngert und duͤnn, Naſe ohne Leiſte; Laͤppchen klein, rund, an der Baſis nicht zuſammengezogen, Muſchel ſpitzig; Stirn nicht gekielt? Vespertilionina. Scotophilus eubensis. Pelz ſchwaͤrzlich braun in Brannt⸗ wein, Fittige ſchwaͤrzlich; Unterſeite der Spannhaut weißlich mit zerſtreuten Haaren; Fuͤße groß, Ferſenbein kurz und duͤnn, Ohren mäßig und ganz. Tragus oval lanzetfoͤrmig; Leib 23, Schwanz 14, Vorderarm 14. Cuba. S. 8. J. Tweedie; Bericht uͤber eine Neife durch die Pampas von Buenos-Ayres nach Tucuman. Schlechte lang⸗ ſame Reiſe; nichts fuͤr uns. S. 16. W. MacLeay, Trilobiten, verglichen mit Cruſta⸗ ceen; aus Murchiſons Werk: Silurian-Syſtem. Klein und andere haben ſie fuͤr Weichthiere angeſehen; La— treille für Chitonen (Ann. Mus. VII.) wegen der Abweſen⸗ heit der Fuͤße und des lederigen Rands bey mehrern: aber wie kann ein Thier mit zuſam mengeſetzte ſtielloſen Augen und einem 836 deulichen Labrum zu den Weichthieren gehoͤren? Mit ihrer harten Schale, fluͤgelloſem Tergum und inconſpicuoſen Füßen muͤſſen fie entweder zu den Chilognatha oder den Crustacea gehört haben: allein jene find Landthiere. Die Trilobiten gehören aus genſcheinlich wegen der ſtielloſen Augen zu den Edriophthalmen. Ob zu den Amphipoden, den Cruſtaceen ohne Metamorphoſe, (wohin ich auch die Lemodipoda et Isopoda rechne) oder zu den Entomostraca, denjenigen Edriophthalmen, welche ſich ver: wandeln. Sie unterſcheiden ſich übrigens von den Amphipoden und Entomoſtraken und ſtehen zwiſchen Isopoda et Aspidophora. Die dreylappige Geſtalt hat man in Cerolis et Bopyrus gefunden; die haͤutigen oder lederigen Ränder in den Weibchen der Cymothea, wo auch, ſo wie bey dem weiblichen Bopyrus die Augen verſchwinden, wie bey vielen Trilobiten. Bey Caly- mene liegen die zuſammengeſetzten Augen auf dem Ruͤcken des Kopfes weit von einander und beſtehen aus großen Flaͤcheln: ebenſo bey der maͤnnlichen Cymothoa trigonocephala und an⸗ dern. Bey Bopyrus, dem Schmarotzer an den Garneelen (Prowns) fehlen auch die Fuͤhlhoͤrner und die Füße find ſtum⸗ melartig. Sphaeroma hat nicht bloß corpus onisciforme von Calymene, ſondern kann ſich auch rollen; hat auch das große convere und halbrunde Segmentum anale wie Bumastus. Wir brauchen daher nicht zu zaudern bey der Verwandtſchaft der Tri⸗ lobiten zu den iſopodiſchen Amphipoden zunaͤchſt den Cymotho⸗ aden und der Schmarotzer-Gruppe, welche Latreille Epica- rides nennt. Hat man einmal articulierte Fuͤße bey Trilobites nachgewieſen, fo wird es ſchwer ſeyn, einen maͤnnlichen Bo- pyrus von der Gruppe zu trennen. Hier ſtehen die zwey Au: gen auf dem Kopfruͤcken weit von einander; keine Fuͤhlhoͤrner, keine Seitenanhaͤngſel hinten am Bauche und kein wahres Ge— lenk am Sternum. Haͤtte Murchisons Bumastus 13 gleiche Leibesſegmente mit kurzen Cruſtenfuͤßen; ſo wuͤrde er ein maͤnn⸗ licher Bopyrus ſeyn; fo eng iſt die Verwandtſchaft. Der Uns terſchied zwiſchen maͤnnlichem und weiblichem Bopyrus, dort Augen hier keine, laͤßt aͤhnliche Unterſchiede bey manchen Tri⸗ lobiten vermuthen, welche jetzt in verſchiedene Sippen geftellt werden, obſchon vielleicht nur eine Gattung. Serolis hat man dem Paradoxides genaͤhert; jenes hat aber 4 Fuͤhlhoͤrner und Cruſtenfuͤße, was dem letzten fehlt; ſind daher eher analog als verwandt. Buckland hat die Trilobiten mit Limulus et Branchipus verglichen. Obſchon mit dem letztern ohne Verwandtſchaft zeigt es doch, daß es Cruſtaceen mit weichen, haͤutigen Fuͤßen gibt, wie fie auch von Audouin und Brongniart vermuthet und kuͤrzlich von Gold fuß behauptet wurden. Betrachte ich aber, wie deutlich der weiche Leib von Murchisons Nereites cambrensis in Thonſchiefer ſich abgedruͤckt hat, ſo begreife ich nicht, daß die Fuͤße eines Trilobiten (wenn es irgend dergleichen gab) ſich nicht deutlicher abgedruckt haben, als Goldfuß fie abbildet. Mit einem Wort, ich betrachte die Frage uͤber die Fuͤße noch als unentſchieden. Waren uͤberdieß die Trilobiten Cruſtaceen zwiſchen Apus et Bopyrus, was ich glaube beweiſen zu koͤnnen, fo mußten fie blattfoͤrmige und Eyer tragende An⸗ haͤngſel unter dem Bauche gehabt haben. Nun blieb aber keine Spur von ſolchen Anhaͤngſeln und ſo iſt auch leicht zu begreifen, wie ähnliche Haͤute gänzlich verſchwinden konnten. Brongni- art vermuthet bey Ogygia Guettardi mit Unrecht Eyerſaͤcke am Bauche wie bey Cyelops: das find wahrſcheinlicher die haͤutigen Bauchraͤnder; uͤberdieß hat Ogygia keine unmittelbare Verwandtſchaft mit Cyelops. 837 Der cruſtenartige, halbmondfoͤrmige Cephalothorax gleicht dem von manchen Trilobiten, wie Ogygia, Asaphus, Para- doxides etc. allerdings. Limulus hat nierenfoͤrmige zuſammen⸗ geſetzte Augen auf dem Ruͤcken des Kopfes weit von einander mit beſondern Flaͤcheln; auch einen undeutlichen dreylappigen Bau des obern Bauchſchilds: aber er beſteht aus vielen verfloſſenen Segmenten zu einem Stuͤck; und außer den zwey Ocellis ent⸗ fernen ſich die Cruſtenfuͤße und ſcheerenfoͤrmigen Fuͤhlhoͤrner weit von den Trilobiten. Apus und andere Aspidophora kommen ihnen meines Er⸗ achtens am naͤchſten. Schild groß, vorn abgerundet, hinten ausgerandet, bildet einen Cephalothorax, auf deſſen Ruͤcken 3 Augen, wovon die zwey groͤßten mondfoͤrmig ſind und offenbar denen der Trilobiten entſprechen, obſchon fie näher beyfammen liegen. Zwar ſind ſie einfach, aber ſo ſcheint es auch zu ſeyn bey Bumastus. Der Unterſchied von glatten und koͤrnigen Au⸗ gen ſcheint hier nicht beſonders wichtig zu ſeyn: denn unter den Cymothoiden ſehen wir nicht bloß Maͤnnchen mit und Weibchen ohne Augen, ſondern auch in Nachbarſippen wie Euridice et Neloeira die einen mit koͤrnigen Augen wie bey Calymene, die andern mit glatten, wie bey Bumastus. — Bey Apus zeigt ſich die Verwandtſchaft zu den Trilobiten in dem vielringeligen Bauche, den blattartigen Fuͤßen, dem Bau des vordern Theiles vom Cephalothorax, in den zwey kuͤmmerlichen Fuͤhlhoͤrnern, dem großen Labrum und den vorſpringenden Mandibeln: dieſe Verwandtſchaft ſteht beſonders nahe zu Asaphus platycephalus vom Huronſee, wobey CE. Stokes ein viereckiges Labrum entdeckt hat, welches von dem bey Apus, wo es abgeſtutzt iſt, ſich nur dadurch unterſcheidet, daß es vorn einen tiefen Einſchnitt hat. Buckland hat dieſes Organ mit dem der Krabben ver⸗ glichen: aber die Dekapoden haben einen ganz andern Bau und das Ding, welches einem Labrum am meiſten gleicht, iſt unter den Xiphosuren zu ſuchen oder noch beſſer unter Latreilles Aſpido⸗ phoren, von welchen vorzuͤglich Prosopistoma mit den Trilobiten zu vergleichen iſt. Uebrigens iſt es mir nicht bekannt, daß irgend ein Trilobit bis jetzt mit Spuren von Ocellis vorgekommen wäre, Bey alle dem bleiben Charactere uͤbrig, wodurch meines Er— achtens die Trilobiten von allen andern Cruſtaceen unterſchieden werden; darunter vorzuͤglich der Mangel aller ſeitlichen, hintern und Bauchanhaͤngſel; mit Ausnahme von Bopyrus und gewiſſen Laͤmodipoden beſitzen alle Amphipoden die Afteranhaͤngſel gewoͤhn— lich griffelfoͤrmig, eingelenkt und zwey an der Zahl. Den Laͤ⸗ modipoden fehlen uͤbrigens dieſe Anhaͤngſel, weil bey ihnen der ganze Bauch verſchwunden iſt, ein Fall ganz verſchieden von dem bey den Trilobiten, welche wie Bopyrus einen gut ent⸗ wickelten Bauch haben aus mehrern Segmenten. Ich betrachte daher dieſen Mangel von After» Anhängfeln an einem gut ent: wickelten Bauch, wenn er mit verſchwindenden Fuͤßen und ganz verſchwundenen Fuͤhlhoͤrnern verbunden iſt als Charactere, welche die Trilobiten von allen Cruſtaceen trennen, mit Ausnahme des Bopyrus, welcher wohl zu den Trilobiten gehören mag, was von Agnostus nicht geſagt werden kann; auch hat dieſe Ver⸗ ſteinerung wohl uͤberhaupt nichts mit den Annuloſen zu ſchaffen. Der Verfaſſer ſtellt nun dieſe Verwandtſchaften durch ein Diagramm vor, 3 Cirkel, in der Mitte des vordern Entomo- straca, darüber Xiphosura, darunter Aspidophora; in der Mitte des zweyten Trilobita, daruͤber Bumastus, darunter links Asa- phus, rechts Calymene; im dritten Amphipoda, darunter links Cymothoadae; zwiſchen beyden Kreiſen oben im Beruͤhrungs⸗ winkel Bopyrus, alſo dem Bumastus am naͤchſten. —ů—ů— 838 Sind dieſe Verwandtſchaften richtig, fo muͤſſen die Cruſta⸗ ceen ſo geordnet werden. I. Normalgruppe. Ordnungen. Podophthalma 1. Decapoda Augen geſtielt Fuͤhlhorn tragende Gegend des Kopfes mit dem Thorax ver⸗ floſſen. Dieſelbe Gegend vom Thorax getrennt. Kopf abgeſetzt mit vier Fuͤhl⸗ hoͤrnern; Füße dick und cru⸗ ſtenartig; keine Metamor⸗ phoſe. Kopf abgeſetzt ohne Fuͤhlfaͤden; Fuͤße kuͤmmerlich, weich und haͤutig. Kopf ſelten, vielleicht nie ab⸗ geſetzt vom Thorax, aber mit Fuͤhlhoͤrnern. Fuͤße deut⸗ lich; Metamorphoſe. Einige haben die Trilobiten fuͤr Schmarotzer gehalten; eine Hppotheſe, welche mir nicht haltbar ſcheint, weil faſt alle ge⸗ gliederten Schmarotzer ſtarke und hakenfoͤrmige Füße haben, welche ſicherlich den Trilobiten fehlen. Auch beweiſt die nahe Ber: wandtſchaft der Trilobiten mit Bopyrus nichts fuͤr eine ſchma— rotzende Lebensart; denn Sphaeroma und andere Cymothoaden, welche ſich gleich den Trilobiten kugeln koͤnnen, find keine Schma⸗ rotzer, obſchon eng verwandt mit ſchmarotzen den Cymothoen. Ja man behauptet, daß die Cymothoaden und Epicariden ihre Nah: rung nicht unmittelbar aus den Thieren ziehen, an denen ſie hängen, ſondern von den Infuſorien leben, welche herbey ge— führt werden durch das Spiel der Kiemen, in deren Nähe fie immer Poſto faſſen. Die nahe Verwandtſchaft der Trilobiten mit Bopyrus ſo wie ihre verkuͤmmerten, vielleicht fehlenden Füße läßt indeſſen glauben, daß fie eine ſitzende Lebensart führten. Die flache Unterſeite ihres Leibes und die lederigen Seitenraͤn⸗ der mancher Gattungen wie bey Chiton macht es wahrſchein⸗ lich, daß fie mit einer weichen gegliederten Unterflaͤche an Felſen oder Tangen klebten. Sie ſcheinen unter den Cruſtaceen das geweſen zu ſeyn, was die weißbluͤthigen Wuͤrmer unter den Ametabolis oft ohne Augen und immer ohne Fuͤhlhoͤrner ober deutliche Fuͤße. Hatten ſie dergleichen, wie Audouin und Goldfuß meynen und wie es wirklich ſehr wahrſcheinlich iſt; ſo muͤſſen ſie ſo klein, ſo haͤutig, ſo weich und ſo kuͤmmerlich ge⸗ weſen ſeyn, daß fie ihnen fo viel wie nichts bey der Ortsbewe— gung halfen. Ihr Mund, ſo aͤhnlich dem vom Apus, laͤßt vermuthen, daß ſie fleiſchfreſſend geweſen; wahrſcheinlich lebten ſie von Acrita, Annelida oder Mollusca nuda. Daß ſie das Futter aufſuchen und mithin einige Ortsbewegung haben muß⸗ ten, darf man aus ihren gut organiſirten Augen ſchließen: denn kein aͤchtes ſtillſitzendes Thier hat ein Geſicht. Wann Bala- nus ſich veſtſetzt, verliert er ſeine Augen; nicht minder ſo das Weibchen von Coccus. Ich ſtelle mir daher vor, daß die Trilobiten, obſchon bis zu einem gewiſſen Grad Stillſitzer wie beſonders die Blinden dennoch etwas auf einer Flaͤche fortkrabbeln konnten; ob aber mit kuͤmmerlichen Füßen oder durch Wellen: bewegung borſtiger Segmente gleich dem Regenwurm, oder durch Runzelungen der Bauchflaͤche wie Chiton iſt noch auszumachen. Eines iſt mir Übrigens klar aus ihrer in drey Laͤngslappen ge⸗ theilten Geſtalt und den lederigen Seitenraͤndern: nehmlich, daß 2. Stomatopoda II. Aberrante G. Edriophthalma 3. Amphipoda Augen ſtiellos. 4. Trilobita. 5. Entomostraca 839 fie an Flächen kleben konnten wie Chiton, Bopyrus oder Coccus. Durch Angriffe von Fiſchen mit Ausnahme der Scariden wurden fie gefhügt durch ihre harte, obgleich duͤnne Ruͤckenſchale wie Chiton. Wahrſcheinlich ſaßen fie wie Auſtern, Chitonen, Cocei etc. in Maſſen auf einander und bildeten die Haufen von In⸗ dividuen, welche man in manchen Felſen findet. S. 28. W. Herbert, Amaryllidearum Species novae. Pancratium tortuosum, trianthum. S. 33. Inſtruction über die Botanik und Zoologie fuͤr die Suͤdſee unter dem Capitän J. C. Roß, vom Präfidenten der koͤniglichen Geſellſchaft. ©. 42. W. Farrell, Supplement to the History of british Fishes. London, Voorst. 1839. 8. mit 31 Holz⸗ ſchnitten. Couch s Serranns iſt einerley mit Polyprion cernium Cuv. Beſſere Abbildungen vom Bogmaar, von Reinhardt zu Kopenhagen. Figur von Crenilabrus rupestris, bey Bamborough gefan⸗ gen, Barncleugh, welches ein Druckfehler. C. buggenhagii. N Hemiramphus europaeus mit der Frage, ob es nicht ein junger Belone vulgaris ſey. Salmo ferox, fig. Osmerus hebridicus. Powan von Loch Lomond; Pollan von Loch neagh, fig. Platessa elongata. Acipenser 2 Sp. fig. Echinorrhinus spinosus fig. S. 70. W. Thompſon, die Unterfuhung mehrerer Stuͤcke vom Coregonus elupeoides Nilsson haben bewieſen, daß er einerley iſt mit dem Pollan; ich habe alle Uebergaͤnge gefunden. Vaterländiſche Geſchichte des Elſaßes, von der fruͤheſten bis auf die gegenwaͤrtige Zeit, nach Quellen bear⸗ beitet, von A. W. Strobel, Prof. am Gymnaſium. Straßburg bey Schmidt. I. 1841. 8 - 568. II. 1842. 462. III. 1843. 572. IV. 1844. 100 4. (25 Hefte.) Dieſes iſt eine ſehr gut angelegte und fuͤr den Zweck gut ausgefuͤhrte Geſchichte. Es fehlt zwar dem Elſaß keineswegs an Geſchichtſchreibern. Sie ſind aber entweder lateiniſch oder franzöſiſch und viel zu groß und gelehrt, als daß das Volk ſie benutzen koͤnnte: ſo die Werke von Schoͤpflin und Gran⸗ did ier, welche mit den beſten Schriften der Art wetteifern konnen. Strobels Werk iſt dem Volk beſtimmt und dem— ſelben in jeder Hinſicht angemeſſen. Die Erzaͤhlung einfach, ohne Sentenzen und politiſche oder religioͤſe oder philoſophiſche Betrachtungen, auch ohne prahlende Gelehrſamkeit: dennoch find die Stellen der Urkunden angeführt, wo es noͤthig iſt. Der Verfaſſer beginnt mit den aͤlteſten Zeiten, nehmlich mit den Celten, geht ſodann auf Caͤſars Eroberung und führt im erſten Bande die Geſchichte bis zum Jahr 1260; im zweyten bis 1392; im dritten bis 15195 im vierten bis 1636, alſo in den Schwedenkrieg hinein. Für den erſten Band fließen natürs lich die Geſchichtsquellen noch ſehr ſparſam; indeſſen hat der Verfaſſer nichts uͤbergangen, was zur Beleuchtung in dieſer langen Zeit dienen kann. Er ſchildert die Zeit der Romer, der Franken, namentlich der Auſtraſier und ſodann der deutſchen Kaiſer bis auf Friedrich, den Zweyten. In dieſer Zeit wurden 840 vorzüglich die Kloͤſter und die Städte gegruͤndet. Dabey überall nichts als Wuth und Kampf, Brand, Mord, Hungersnoth und ſogenannte Peſt. Das wurde alles mit den folgenden Jahr: hunderten noch ſchlimmer, und erreichte die hoͤchſte Wuth im Schwedenkrieg, in dem faſt kein Dorf mehr uͤbrig blieb und die geaͤngſtigten Innwohner ihre Zuflucht in den Wäldern fu: chen mußten. Alle dieſe Graͤuel find mit der größten Umſtaͤnd⸗ lichkeit geſchildert, Dorf für Dorf genannt, fo wie die Züge der Soldatenfuͤhrer. Hoͤchſt merkwürdig iſt es, wie die franz zoͤſiſchen Könige durch Jahrhunderte hindurch den. elfäßifchen Staͤdten ſchmeichelten, denſelben immer Schutz anboten und Huͤlfe gegen alle Feinde, vorzuͤglich aber gegen ihre eigenen Kaiſer, beſonders wenn Gegenkaiſer vorhanden waren, welche abwechſelnd ihre Parteyen hatten wie im uͤbrigen Deutſchland, fo daß die Elſaͤßer oft nicht wußten, wem fie eigentlich ange⸗ hoͤrten. Wie untauglich ein Wahlreich iſt fuͤr die Einheit, die Kraft und das Gluͤck einer Nation, kann man vor allem andern im Elſaß ſtudieren. Dieſer ungluͤcklichen Einrichtung hat das deutſche Volk ſeine noch heut beſtehende Zerfetzung zu danken. Im Suͤden, Weſten und Norden abgeſchunden, hat es im Oſten eine ſlaviſche Haut bekommen, welche wie ein Grind an ihm haͤngt, ſo daß es keiner menſchlichen Geſtalt mehr gleich ſieht. Wie kann ein Leib ſich regen und arbeiten, deſſen eine Seite nichts als Wunde iſt, deſſen andere ein Fladen von After⸗ Organiſation! 5 Indem wir dem Verfaſſer alle Achtung zollen fuͤr ſeine vor— treffliche Arbeit, koͤnnen wir nicht umhin, das ſonderbare Be— ſtreben der Franzoſen und auch einiger Elſaͤßer zu ruͤgen, nach welchem ſie der Welt weiß machen wollen, daß das Elſaß nie zum allemannifchen Reiche, ſondern ſogleich nach Verjagung der Roͤmer um das Jahr 400 unter die Franken gekommen ſey. Dieſen Wahn haben vorzuͤglich Perreciot (Disserta- tion. Besangon 1771.) und Grandidier (Histoire d’Al- sace 1787.) ausgeflügelt, alſo Franzoſen; und dieſen fprechen manche Elſaͤßer nun nach, weil die Elfäßer zu Carls des Gro— ßen Zeiten unter dem Geſetze der Franken und nicht der Alle— mannen geſtanden haͤtten, weil der Papſt Leo IX. aus dem Elſaß aus einem fraͤnkiſchen Geſchlecht herſtammend genannt werde, und dergleichen, beſonders aber, weil im Sidonius Ap- pollinaris ſteht: Francus Germaniam primam Belgamque secundam. Sternebat Rhenumque ferox. Was haben aber die Franken damals erobert? Das ihnen nahe gelegene Maynz und weiter nichts. Die andern Gruͤnde wollen gar nichts ſagen, ſowie auch, daß die Allemannen Hei⸗ den geweſen und die Elſaͤßer Chriſten. Die Tribocher, Neme⸗ ter und Wangioner wurden natürlicher Weiſe Chriſten, weil fie Jahrhunderte unter den Roͤmern ſtanden. Es iſt wirklich co⸗ miſch, leſen zu muͤßen, daß die Elſaͤßer anfangs Franken ge⸗ weſen, nach und nach aber allemanniſch gelernt haͤtten. Hat je ein Volksſtamm ſeine Sprache geaͤndert? Sprechen nicht heute noch die Schwaben ſchwaͤbiſch, die Bayern bayeriſch, die Niederſachſen plattdeutſch und die Allemannen in der Schweiz, im Breisgau und ebenſo im Elſaß allemanniſch? Waren denn etwa die Tribocher, nehmlich die Elſaͤßer, welche ſchon vor Chriſti Geburt an der Ill ſaßen, Franken? Bey dieſem Wort kann ich eine Bemerkung nicht unterdrü⸗ cken. Hiſtoriker und Philologen haben von jeher ſehr fruchtloſe Gruͤbeleyen daruͤber angeſtellt, ſo wie uͤber Argentoratum und Straßburg, waͤhrend doch die Bedeutungen auf der flachen 841 Hand liegen. Drey Buchen, drey Boͤcke u. dergl. find doch wohl Thorheiten. Teoißo heißt reiben und treiben; Toißos ein betriebener Weg oder die Heerſtraße, alſo voͤllig das, was wir Trift-Weg nen⸗ nen. Der Handelsweg von den Quellen der Donau nach Metz konnte nirgends anders als durch das Kinzigthal nach Zabern uſw. gehen, mußte mithin beym heutigen Straßburg uͤber den Rhein ſetzen. Nun heißt aber noch heutigen Tags Bo im Daͤniſchen und Schwediſchen Haus, Niederlaſſung, Wohnung, Wohnort, was wohl einerley iſt mit Bauen, colere. Die Tribocher waren alſo Bewohner des allgemeinen Trift⸗Weges zwiſchen Germanen und Celten, Triftwohner oder Triftbauer (Coloni, Teigot). Der Ort ſelbſt hieß wahrſchein⸗ lich Trieb-Bo, jetzt Trieb-Bau, Triebwohner, Triebort. Als dieſer Trift⸗Weg unter den Römern aufgeſchuͤttet oder gepfla⸗ ſtert wurde, nannte man ihn Strata und den Ort Stratis— burg, was einerley mit Triftburg. Argentoratum kann man den Roͤmern laſſen. Man kann auch Tribochi ganz grie⸗ chiſch laſſen, was dann daſſelbe bedeutet wie das deutſche, welches ja doch nur ein veraͤndertes Griechiſch iſt. — Nemeter iſt wohl einerley mit dem flavifchen Nemetz oder Niemetz, wie alle oͤſtlichen Völker die Deutſchen nennen. Wahr: ſcheinlich haben die Nemeter bey ihrem Durchzug den Slaven am meiſten zu ſchaffen gemacht, und daher iſt ihr Name den⸗ ſelben fuͤr alle Germanen im Kopfe geblieben. Tribocher und Nemeter ſind daher von Anbeginn an ſuͤddeutſche Voͤlker, alſo, wenn man will, Allemannen. Wie kann man alfo dabey auf Franken verfallen? — Di Beyträge zur Landeskunde Dcfterreihs unter der Enns. Wien bey Beck. Wir haben den erſten Band 1832. 8. 342. ſchon angezeigt in der Iſis 1833. S. 180. Das Merk enthält aber ſoviel Lehrreiches, daß wir glauben, auch den Innhalt der folgenden Baͤnde unſern Leſern mittheilen zu muͤſſen. Band II. 1832. 315. enthaͤlt ein ſehr vollſtaͤndiges ſyſtematiſches Verzeichniß der Schmetterlinge im Erzherzogthum Oeſterreich, von V. Kollar. S. 1— 101. Dabey find die deutſchen Namen nach den fo- genannten Wiener Schmetterlingen von Denis und Schif— fermüller, das Vaterland, der Fundort, die Flugzeit und die Häufigkeit. Die Benennungen find nach Ochſenheimer und Treitſchkez manche neue Gattungen haben eine kurze Beſchreibung. Die Arbeit erſtreckt ſich auch auf die kleinſten Nachtfalter, und iſt uͤberhaupt ſehr vollſtaͤndig. S. 102. J. C. Arneth, Ueberfiht der Geſchichte Oeſter⸗ reichs unter der Enns waͤhrend der Roͤmerzeit. S. 148. Fr. Tſchiſchka, Bemerkungen uͤber die Mund⸗ art des Volks in Oeſterreich. S. 218. C. Myrbach von Rheinfeld, über die Höhe des Stephansthurms nebſt Meereshoͤhen vieler Orte, jetzt ſehr brauch: bar zur Anlegung der Eiſenbahnen. Der Aufſatz iſt ganz wiſ⸗ ſenſchaftlich. Die Hoͤhe 417,064 Pariſer Schuh. Dabey eine große Charte des Gefälls der Donau von Donoͤſchingen bis fen. S. 278. F. C. Weidmann, der [!] Rittergau im Parke zu Laxenburg. Kunſtſchaͤtze und Hiſtoriſches. Iſis 1844, Heft 11. 842 Band III. 1833. p. 221. S. 3. J. Scheiger, Andeutungen zur Geſchichte und Beſchreibung des buͤrgerlichen Zeughauſes in Wien. S. 67. V. Kollar, ſyſtematiſches Verzeichniß der im Erzherzogthum Oeſterreich vorkommenden gradfluͤgeligen Inſecten. Eine ſehr vollſtaͤndige Aufzaͤhlung dieſer Thiere, mit Angabe der Schriftſteller, des Fundorts, der Zeit, des Nutzens und Schadens. Die ſeltneren und mehrere neue beſchrieben. S. 88. L. J. Fitzinger, ſyſtematiſches Verzeichniß der dort vorkommenden Weichthiere. Daſſelbe gilt von dieſem Auf: ſatz. Er iſt ſehr vollſtaͤndig, und enthaͤlt mehrere neue Sippen, welche von ſpaͤtern nicht beachtet wurden, ſo daß daher für manche mehrere Namen vorhanden find. Hieher gehoͤren Aspidoporus, Conulus, Monacha, Latomus, Isognomono- stoma, Trigonostoma, Chilostoma, Gonyodiscus, Discus, Vitrea, Aegopis, Oxychilus, Helicopsis, Fusulus, Cylin- drus, Rivieola, Anisus, Limnophysa, Lithoglypter, Gyr- orbis. Die ganze Zahl beträgt nicht weniger als 152. S. 123. Fr. Tſchiſchka, Bemerkungen uͤber die Mund⸗ art des Volks. N ©. 131. C. Ritter, Gärten und Gartenkunſt in Offers reich. S. 146. J. J. Littrow, Verzeichniß aller Orte Oeſter⸗ reichs nach ihrer geographiſchen Laͤnge und Breite. Es iſt eine ſehr große Zahl, welche eine ungemeine Thaͤtigkeit vorausſetzt. Band IV. 1834. S. 286. S. 1. F. C. Boeheim, die Burg zu Wiener-Neuftadt und ihre Denkwuͤrdigkeiten, hiſtoriſch und archaͤologiſch. Zwo Tafeln. S. 84. J. niſſes. S. 131. Weidmann, der Rittergau im Parke zu Karen: burg. Schluß. ©. 156. Fr. Welwitſch, Beytraͤge zur cryptogamiſchen Flora Unteroͤſterreichs. Ein ſehr planmaͤßiger, vollſtandiger und gruͤndlicher Aufſatz, mit Angabe der Synonyme und Fund: orte. Dabey viele Vergleichungen. S. 274. J. Fraſt; Herrſchaft Wetzles, unweit Zwettel. Hieraus erkennt man den manchfaltigen Innhalt dieſes Werks. Man darf ihm nachruͤhmen, daß alle Abhandlungen ernfthaft gemeynt und gruͤndlich ausgearbeitet ſind. J. Littrow, Schluß des obigen Verzeich— Abhandlungen der Berliner Academie. Wir haben von dieſen innhaltreichen Schriften angezeigt, aus den Jahren 1804 — 11. Bd. I., 1812. und 13. II. in der Iſis 1834. S. 345. 1814 und 15. III., 1816 u. 17. IV., in der Iſis 1824. S. 401; ferner aus den Jahren 1818 u. 19. V., 1820 und 21. VI., in der Iſis 1824. S. 613. 1822 u. 23. VII., 1824. VIII., 1825. IX., 1826. X., 1827. XI., 1828. XII., 1829. XIII., 1830. XIV., 1831. XV. in der Iſis 1834. S. 345., den Jahrgang 1836. in der Iſis 1839. S. 63. f Wir holen alfo hier die Jahrgänge 1832. bis 35. nach. Band XVI. Jahrgang 1832. Berlin bey Dümmler 1834. 4. 439. 12 Taf. 1) Erman, uͤber epoptiſche Figuren des Arragonits ohne vorlaͤufige Polariſation, S. 1. 88 843 2) Derſelbe, über Erzeugung von Electro-Magnetis⸗ mus uſw. 3) Kunth, über die Bluͤthen- und Fruchtbildung der Cruz ciferen. S. 33. T. 1. u. 2. Eine ſinnreiche Beurtheilung der genannten Theile bey Cheiranthus incanus. Er nimmt 8 Staubfaͤden an, wovon zween verkuͤmmert. Die Schote beſteht ihm aus 4 Baͤlgen, wovon die groͤßern keine Samen tragen; die kleinern dagegen. Sie bilden den Rahmen, und ſchlagen fi in der Ruͤckennaht ein, um die kuͤmmerliche Scheidwand zu bilden. 4) Derſelbe, über einige aubletiſche Pflanzen» Gattungen, S. 43. T. 2. u. 3. Outea, Vouapa, Arouna, Codarium. Jonesia, Banara, Vantanea. Abgebildet ſind Bluͤthen und Fruͤchte. 5) Weiß, Vorbegriffe zu einer Cohaͤſions⸗Lehre, ©. 57. 6) Link, de structura caulis plantarum monocotylearum. S. 85. Microſcopiſche Abbildungen von Triticum, Saccha- rum, Cyperus, Scirpus, Juncus, Triglochin, Typha, Ixia, Hyacinthus, Calanthe, Convallaria, Tradescantia, Smi- lax, Ruscus. Bactris, Paris. Alles Durchſchnitte der Stengel. 7) Klug, Bericht uͤber Kaͤfer aus Madagascar, geſammelt von Goudot. S. 91. Nach einer allgemeinen Einleitung über das dortige Vorkommen der Sippſchaften und über die cha— racteriſtiſchen Organe werden folgende lateiniſch beſchrieben, und viele abgebildet, ſchattiert, aber nicht illuminiert: Cieindela trilunaris n., abbreviata n. Brachinus madagascariensis, gondotii. Calleida fastuosa n. Demetrias dissimilis n. Thyreopterus frontalis n., unicolor, armatus, femoratus n. binotatus n. Scarites cephalotes n., costatus n., madagascariensis. Morio parallelus n. Panagæus festivus n. Epomis ſimbriatus n., elongatus n. Chlæenius attenuatus n., indutus n., arcuatus n. Euleptus n. geniculatus n. Abacetus corvinus n. Drimostoma ebeninum n., anthracinum n. Feronia atrata n., fuseipes n. Platymetopus interpunctatus, exaratus n. Hypolithus holosericeus. Harpalus diffusus n., micans n. Stenolophus iridescens n. Tetragonoderus bilunatus n. Bembidium celere. Hydaticus congestus n. Laccophilus rivulosus n. Hyphydrus impressus n. Gyrinus festivus n. Staphylinus incanus, compressicollis n., limbatus. Osorius ineisierurus. Aleochara puberula n. Pxderus ſastuosus n. Buprestis sumptuosa n., calceata n., civetta n., carcharias n., zygena n., goudotii n., lamina n., flesus n., rhombus n., solea n., platessa n., cassidea n., chalcochrysea n., zneo-maculata n., chalybeata n., lumbaris n., pumicata n. Elater nobilis, insignis n., nodifer n., vestitus n., irro- 844 ratus n., porosus n., crenatus n., interpunctatus n., cuspidatus n., complanatus n., vitellinus n., dispilus n., binodulus n. Dictyoptera angulata n., torquata n. Lampyris eribricollis. Cantharis aucta n. Tillus azureus n. Peltis pusilla n. Hydrophilus ruficornis. Spheridium chrysomelinum n., diaperinum n., depressum n., punctulatum n. Canthon prasinus n., viridis. Onthophagus quadripunctatus, undatus, elegans n., ga- zella, hinnulus n. Aphodius nigrita. Ochodæus miliaris n. Acanthocerus tibialis n. Geotrupes truncatus n., crassus n., rusticus n., plebe- jus n. Melolontha mucronata n., melanictera n., conspurcata n. Serica einnamomea n., micans n., geminata n., tessel- lata n. Hoplia gemmata n., retusa n., adspersa n., cribrella n., pumila n. Monocheles contractus n. Cetonia calcarata, lorieata n. Figulus anthraeinus n. Passalus exaratus n., approximatus n., morbillosus n. Dolichoderus acuminatus n. Opatrum variegatum, attenuatum n. Cryphæus n. aries. Nycteropus n. ebeninus n., anthracinus n. Athrodactyla n. elongata, attenuata n. Tenebrio sulcator. Heterophylus n. chrysomelinus n. Phaleria cistelina n., erenata n. Diaperis fronticornis n., tricornis n., variegata n. Monomma n. irroratum n. Camaria chalcoptera n., brevis n., obscura n., purpurata n., helopioides n., rufitarsis n., hæmorrhoidalis n. Plesia n. melanura n., geniculata n., micans n. Allecula sugillata n., brevicollis n. Lagria obscura, adusta n. Ditylus helvolus n. Bruchus denticulatus n. Anthribus cervinus n., leucostietus n., frenatus n., fune- bris n., ferrugatus n., scoparius n., stigma n. Apoderus humeralis, dromas, festivus n. Apion castaneum n. Arrhenodes anthracinus n. Brenthus pieicornis n., atratus n., nigritus n. Lithinus n. superciliosus n. Cyphus squamifer n., gemmifer n. Lixus coarctatus n. Alcides gibbus. Cryptorhynchus mangiferæ. Trachodes contractus n. Rhina nigra. Calandra guerini, monacha, variolosa n, Athrotomus n. depressus n. 845 Cossonus tenellus n. Rhyncolus teretirostris n. Hylesinus hispidus n. Apate femorata n. Cis quadricornis n. Trogosita spectabilis n. Prionus cortieinus, jejunus n., spinipennis, flabellicornis. Lamia cornutor, sexnotata n., liturata n., sparsa n. Saperda obliquata n., geminata n., vulpina n. Toxotus nodicollis n. Lema grandis n. Cassida apicalis n., plicata n., gemmata n. Cryptocephalus tridentatus n. Eumolpus rutilans n., pulchellus n. Galleruca unifasciata, comitata n., 11- punctata n., præ- cox n. Haltica olivacea n., coccinellina n. Eumorphus atratus n. Coccinella midas n., flaveola n., mesomela n., meleagris n., pavonia. Im Ganzen ſind beſchrieben 215 Gattungen, abgebildet 62. Von den neuen Sippen ſind die Charactere nicht gegeben. 8) Ehrenberg, Beytraͤge zur phyſiologiſchen Kenntniß der Corallenthiere, beſonders des rothen Meers. S. 225. Schon in der Iſis 1834. S. 888. 9) Derſelbe, uͤber die Corallenbaͤnke und einen neuen Fort⸗ ſchritt in der Erkenntniß der Organiſation im kleinſten Raume durch Verbeſſerung des Microſcops. S. 381 — 438. Jahrgang 1833. erſchienen 1835. 543. 23 Taf. 1) Karſten, über die chemiſche Verbindung der Körper. III. 1 2) L. von Buch, uͤber Terebratulen, mit 3 Tafeln. S. 20. Ein ungemein großer und gelehrter Aufſatz; voran die Ge— ſchichte, die Eigenſchaften, Bau, geognoſtiſche Vertheilung, Eintheilung. ! Brachiopoden. A. Anheftung am Rande der Muſchel. a) Am Rande beyder Schalen, ohne Schloß. 1. Lingula. 6) Am Rande der oberen Schale, uͤber einer Schloßkante. I. Durchbohrung in der Mitte. 1. Der Anheftungsmuskel vom Schloßrande getrennt. 2. Terebratula. 2. Der Heftmuskel nicht davon getrennt. 3. Delthyris. II. Ohne Durchbohrung. 1. Anheftung, wahrſcheinlich durch Faſern auf dem Schloßrande. 4. Calceola. 2. Der Muskel verbreitet ſich durch Roͤhren auf der gan⸗ zen Schloßkante. 5. Leptæna. B. Anheftung auf der untern Flaͤche der Muſchel. a) Aus einer ſenkrechten Oeffnung in der Mitte der un⸗ tern Flaͤche. 6. Orbieula. b) Auf der ganzen untern Flaͤche ohne Durchbohrung. 7. Crania. Zu Terebratula gehören als Unterſippen: Atrypa, Orthis, Strigocephalus, Uneites, Pentamerus, Magas. Unter Delthyris gehören Spirifer, Cyrthia, Gypidia. Unter Leptæna gehören Producta, Strophomena. Sodann werden die Terebratulen in 5 Abtheilungen gebracht. A. Plicatae. — — — 846 I. Plicosae. 1) Pugnacex: Terebratula acuminata, pugnus, rin- gens n., varians, livonica n., depressa, schlot- heimii n., tetraedra, triplicata, variabilis, acuta, rimosa, furcillata. 2) Concinneae. a) Iuflatæ: T. coneinna, decorata, inconstans, pli- catella, octoplicata, wilsoni, mantiæ. b) Alatæ: T. alata, lacunosa, trilobata, plicatilis, vespertilio, mantelliana, rostrata, peregrina n., theodori. II. Dichotomae. T. subsimilis, oblonga, orbicularis, spinosa, senticosa, substriata, striatula, defrancii, chrysalis, flustracea, gra- eilis, peetita, pecliniformis, truncata, borealis, primipi- laris, lyra, gryphus, prisca. B. Non plicatae. 1) Costatæ. III. Loricatae. T. pectunculoides, sayi, pulchella, ferita n., loricata, menardi, reticularis, antiplecta n. IV. Cinctae. T. pectunculus, trigonella, quadriſida, numismalis, vicinalis, digona, lagenalis, bullata, diphya, triangulus, sacculus, amphitoma. 2) Laeves. V. Laeves. A. Jugatae. a) Repandae: T. vulgaris, carnea, incisa, semi- globosa, pumila, incurva, ovoides, longirostris, ornithocephala, elongata, linguata n. 6) Excavatae: T. cassidea, sufflata, tumida, con- centrica n., aequirostris, prunum, curvata. B. Carinatae. a) Sinuatæ: T. biplicata, perovalis, gigantea, am- pulla, harlani, globota. b) Acutae: T. impressa, angusta, pala, nucleata, resupinata, strigocephalus. Es ſind alle Gattungen ausfuͤhrlich beſchrieben, und dann tabellariſch nach den Formationen geordnet. Abgebildet ſind etwa 40 Gattungen Terebratulen, auch einige mit dem innern Geruͤſt, den Kiemen und Eyerſtoͤcken. 8) Ehrenberg, dritter Beytrag zur Erkenntniß großer Organiſation in der Richtung des kleinſten Raums. S. 145. Taf. 1 — 11. ill. Schon gegeben Iſis 1884. S. 1232. 4) Derſelbe, über den Cynocephalus der Aegyptier und die Mythe des Thots und Sphinx. S. 337. Taf. 1— 4. Ein ſehr gelehrter Aufſatz. Der Cynocephalus iſt Simia hamadryas. Die Abbildun⸗ gen ſtellen vor aͤgyptiſche Abbildungen dieſes Affen und den Affen ſelbſt, ferner den coloſſalen Sphinxkopf bey Memphis. 5) E. D' Alton, über die von dem verſtorbenen Sello w aus der Banda oriental mitgebrachten foſſilen Panzer- Frag. Dat: A die dazu gehörigen, Knochenuͤberreſte. S. 369. 1 4. Eine ausfuͤhrliche Abhandlung zur Ergaͤnzung einer fruͤhern über diefe Panzer von Prof. Weiß 1827. Die Abbildungen ſtellen vor allerley Knochen von den Gliedmaaßen. 6) Mitſcherlich, über das Verhaͤltniß des ſpecifiſchen Ge— wichts der Gasarten zu den chemiſchen Proportionen. S. 425. 847 7) Link, über den innern Bau und die Fruͤchte der Tang⸗ arten. S. 457. T. 1—3. Voran das Geſchichtliche; ſodann genaue microſcopiſche Beo⸗ bachtungen und Abbildungen, wie man es von dieſem geuͤbten Veteranen gewohnt iſt. 5 e 8) H. Roſe, über die Verbindungen des Chroms mit Fluor und Chlor. S. 469. | 9) Derſelbe, über die Verbindung des Phosphors mit dem Stickſtoff. S. 479. 10) Mitſcherlich, gen. S. 497. N 11) Erman, uͤber die automatiſche Undulation der Neben⸗ kiemen einiger Bivalven. S. 527 — 548. Die Nebenkiemen ſind die ſogenannten Tentakeln, unterſucht bey Unio pictorum, Anadonta intermedia et eygnea. In den Furchen ihrer innern Flaͤche bemerkt man die Feuchtigkeit in beſtaͤndigem Wellenſchlag, ſelbſt bey den ausgeſchnittenen Tentakeln, und zwar zween bis drey Tage lang. Der Ver⸗ faffer laͤugnet auf's Beſtimmteſte die Anweſenheit der Wimpern, und erklaͤrt die Erſcheinung durch die Wellenbewegung der Ober⸗ flaͤche der Membran. Das iſt auch die Urſache von den Stroͤ⸗ mungen des Waſſers an andern organiſchen Flaͤchen; indeſſen werden die Wimpern nicht uͤberall gelaͤugnet. XVIII. Jahrgang 1834. erſchienen 1836. S. 749. 1) Karſten, über die chemiſche Verbindung der. Körper. IV. S. 1. 2) Crelle, zur Theorie der Ebene. S. 23. Bun. 3) J. Müller, vergleichende Anatomie der Myxinoiden, der Cyeloſtomen mit durchbohrtem Gaumen. Oſteologie und Myologie. S. 25. T. 1 — 9. Eine ungeheure Abhandlung, die ein großes Buch in 8 anfuͤllen würde, alles aufs Genaueſte zerlegt, eroͤrtert und abgebildet, wie man es von dieſem Ana⸗ tomen gewohnt iſt. Abgebildet ſind die oberflaͤchlichen Muskel⸗ ſchichten von Bdellostoma, Heterotrema; innere Mundtheile von Myxine, Hirn, Zunge; Oſteologie von Bdellostoma, Myxine, Petromyzůon, Ammocoetes, Chimæra, Torpedo, Squatina, Planirostra edentula; Muskelſyſtem von Bdello- stoma, Eingeweide deſſelben, Athemorgane, Gefaͤße; deßgleichen von Myxine; Nervenſyſtem von Bdellostoma et Myxine, Schädel von Acipenser, Rhinoptera, Myliobates. Mit dieſer Arbeit iſt ein großer Schritt in der Anatomie der Fiſche gethan. Voran geht das Geſchichtliche, worinn aber die vor— treffliche Arbeit von Bojanus uͤber Petromyzon in der Iſis vergeſſen iſt. Er theilt die Knorpelfiſche folgender Maaßen ein: Ordo I. Branchiostega. Fam. 1. Cataphracta: Sturiones. Fam. 2. Nuda: Spatularia (Polyodon et Planirostra). Ordo II. Holocephala: Chimæra, Callorhynchus. Ordo III. Plagiostomata. Fam. 1. Squali: Squalus, Zygæna, Squatina, Pristis. Fam. 2. Rajæ: Rhinobatus, Torpedo, Raja, Propte- rygia, Myliobates, Cephaloptera. Ordo IV. Cyclostomata. Pam. 1. Hyperoartia: Petromyzon, Ammocoetes. Fam. 2. Byperotreta: Myxine, Bdellostoma n. Dann folgt eine Characteriſtik der Gattungen der Cyelosto- mata, und dann S. 81. die allgemeine Beſchreibung der My⸗ rioniden (Myxine et Bdellostoma); S. 89. Oſteologie ders ſelben; Wirbelſaͤule, Schädel, Gaumen, Schnauze, Naſenknor⸗ uͤber das Benzin und deſſen Verbindun⸗ — 848 pel, Schlundknorpel, Zungenbein, Zaͤhne; S. 128. Gewebe der Knochen und Knorpel; Vergleichung des Ruͤckgraths mit dem der andern Thiere, des Schaͤdels mit dem von Petromy- zon et Ammocoetes und mit dem der Embryonen hoͤherer Thiere; S. 197. Lippenknorpel der groͤßern Knorpelfiſche, Kies fer- und Gaumenknochen, Schnauzenknorpel, Naſenknorpel. S. 243. folgt das Muskelſyſtem, eben jo ausführlich von allen Theilen; endlich S. 313. eine ausfuͤhrliche Erklaͤrung der Tafeln, welche meiſtens in Folio ſind. Dieſe Abhandlung kann man beſonders haben, ſowie die von Ehrenberg und wahrſcheinlich auch die von Link. 4) Poſelger, uͤber das zehnte Buch des Euklides. S. 341. 15 Link, uͤber den Bau der Farrenkraͤuter. I. S. 375. 12 \ Der Verfaſſer beginnt hiemit eine Reihe von microfcopifchen Unterſuchungen, welche fuͤr dieſe Ordnung von großer Wichtig⸗ keit ſind. : 6) Ende, über die Formeln für die Variation der Con⸗ ſtanten bey den planetariſchen Stoͤrungs-Rechnungen. S. 389, 7) Ehrenberg, das Leuchten des Meeres. S. 411. T. 1. 2. Voran das Geſchichtliche von den Alten an, mit Auf: führung einer großen Zahl von Schriftſtellern durch alle Jahr⸗ hunderte. Alle Thiere, welche leuchten, werden aufgefuͤhrt. Die Zahl der Beobachter geht in die Hunderte; ebenſo die Zahl der Thiere und faſt auch der Pflanzen. S. 531. folgen feine Beobachtungen im adriatiſchen und rothen Meer, in der Oſt- und Nordſee. Abgebildet ſind ſehr vergrößert: Polyno& fulgurans n., Synchæta baltica n.; Peridinium tripos, furca n., fusus n., michaelis n., acu- minatum n.; Prorocentrum micans n. 8) Dirk ſen, über die Darſtellbarkeit der Wurzeln einer all: gemeinen algebraiſchen Gleichung ufw. S. 577. 9) Weiß, uͤber das Gypsſyſtem. S. 623. T. 1. 10) Lejeune Dirichlet, einige neue Saͤtze uͤber unbe⸗ ſtimmte Gleichungen. S. 649. 11) Ehrenberg, Beobachtung einer bisher unbekannten auffallenden Structur des Seelen-Organs bey Menſchen und Thieren. S. 665. T. 1—6. Das Geſchichtliche von den Alten an; ſodann feine microſco⸗ piſchen Unterſuchungen bey allen Thierclaſſen: Hirnroͤhren, Ner⸗ venendigung, Ganglien uſw. 12) H. Roſe, über das waſſerfreye ſchwefelſaure Ammo⸗ niak. S. 723. 13) TL. C. Treviranus, de Aldrovandae vesiculosae et Mesembryanthemi foliorum structura p. 747 749, tab. 1. XIX. Jahrgang 1835. erſchienen 1837. Phyſicaliſcher Theil. 328. Von hier an theilen ſich die Baͤnde nach den Claſſen, nehm⸗ lich in einen phpficalifchen, ma:hematifhen und hiſtoriſch- philo⸗ ſophiſchen, jeder Band mit eigenen Seitenzahlen. In der Einleitung die Gedaͤchtnißrede auf Rudolphi von Joh. Müller; nebſt einem Verzeichniß feiner Schriften. 1) Eſchricht und J. Muͤller, uͤber die arterioͤſen und venoͤſen Wundernetze an der Leber und einen merkwuͤrdigen Bau dieſes Organs beym Thunfiſche, mit 3 Tafeln in Fol. 2) Kunth, über die linneiſchen Gattungen Seirpus und Schoenus. S. 33. Der Verfaſſer hat die ganze Familie durchgearbeitet, und feine Anſichten mitgetheilt über Scirpus, Isolepis, Fimbristylis, Abildgaardia, Ficinia, Melancranis. — 849 Rhynchospora, Dichroma, Pleurostachys, Ecklonia, Ar- throstylis, Cladium, Caustis, Elynanthus, Lepisia, Bue- kia, Ideleria, Astrochaete, Carpha, Machaerina, Vincen- tia, Baumea, Chapelliera, Lepidosperma, Sclerochaetium, Chaetospora, Blysmus, Dulichium, Hemichlaena, Acro- lepis, Gahnia, Lampocarya, Schoenus, Nemum. 3) Link, über den Bau der Farrenkraͤuter. II. S. 47. mit einer Tafel Durchſchnitte von Stengeln. S. 83. 4) Joh. Muͤller, uͤber die organiſchen Nerven der erectilen maͤnnlichen Geſchlechtsorgane des Menſchen und der Saͤugthiere, mit vier Tafeln in Folio. S. 93. 5) Ehrenberg, Mittheilung einer ſehr einfachen Methode zum Feſthalten, Vergleichen und Aufbewahren der feinſten und vergaͤnglichſten microſcopiſchen Objecte. S. 141. 6) Derſelbe, Zuſaͤtze zur Erkenntniß großer organiſcher Ausbildung in den kleinſten thieriſchen Organismen. S. 151., mit einer illuminierten Tafel in folio, beſonders vorſtellend die maͤnnlichen Organe der Saugwuͤrmer, Strudelwuͤrmer und Magenthiere. Der Verfaſſer handelt hier von der darſtellbaren Duplicitaͤt des Geſchlechts der Infuſorien bis zu den Monaden hinab; die weiblichen Theile der Raͤderthiere, der Magenthiere; die männlichen Theile derſelben, mit Aufzählung vieler Gattungen. Ferner uͤber ein bisher unbekanntes kranzartiges Gefaͤßnetz am Kopfe der Raͤderthiere und das Gefaͤßſyſtem dieſer Thiere im Allgemeinen; Nachtraͤge zur Formenkenntniß der kleinſten Or⸗ ganismen; endlich uͤber die maͤnnlichen Geſchlechtstheile von Distomum globiporum. 7) Derſelbe, uͤber die Acalephen des rothen Meeres und den Organismus der Meduſen der Oſtſee. S. 181., mit 8 illuminierten Tafeln in fol. Die Ernaͤhrungs-Organe der Medusa aurita, Sinnesor⸗ gane und Geſtaltbildung der Meduſen; Blutbewegung und Athmung; Bewegungs-Organismus; Fortpflanzungs-Organis⸗ mus; Ueberſicht aller der Nervenſubſtanz vergleichbaren Theile; Bau der Gallertſcheibe; aͤußere Kiemen und Sinnesorgane bey den Meerſternen (Augen); uͤberall gleicher Bildungs-Typus des Thierreichs bis zu der Monade. Abgebildet ſind ſehr groß und ſchoͤn: Medusa aurita in vie⸗ len Figuren auf 7 Tafeln; der Brutbeutel der Acalephen und die Augen der Meerſterne auf einer Tafel. 8) Weiß, über eine verſteckte gegenfeitige Beziehung zwiſchen den Cryſtall-Syſtemen des Feldſpaths und des Kalkſpaths. S. 261., mit einer Tafel. 9) Derſelbe, Betrachtung des Feldſpath-Syſtems in der viergliederigen Stellung. S. 281., mit zwo Tafeln. 10) H. Roſe, uͤber die Lichterſcheinungen bey der Cryſtall⸗ bildung. S. 321. 11) Eſchricht und Muͤller, uͤber die Wundernetze am Darmcanal vom Squalus vulpes. S. 325. XX. Jahrgang 1836. Schon angezeigt in der Iſis 1839. S. 62. XXI. Jahrgang 1837. erſchienen 1839. S. 211. 1) Kunth, über die natürlichen Pflanzengruppen der Cype⸗ reen und Hypolytreen. Behandelt ſind hier Cyperus, Mariscus, Kyllingia, Re- mirea, Anosporum, Courtoisea, Comostemum. Hypolytrum, Lipocarpha, Hemicarpha, Diplasia, Ma- pania, Platylepis. Iſis 1844. Heft 11. 850 2) Joh. Müller, über den eigenthuͤmlichen Bau des Ge: hoͤrorgans bey den Cycloſtomen, mit Bemerkungen über die un: gleiche Ausbildung der Sinnesorgane bey den Myrinoiden. II. S. 15. mit 3 Tafeln. 3) L. von Buch, über den Jura in Deutſchland S. 49. mit 3 Tafeln in fol. Nach der Schilderung des Gebirgs werden die characteriſtiſchen Verſteinerungen beſchrieben. Im untern Jura: Ammonites, Gryphaea, Plagiostoma, Unio, Pinna, Nautilus, Spirifer, Belemnites, Pholado- mya, Plicatula, Terebratula, Lepidotus , Tetragonolepis, Ichthyosaurus, Pentaerinites, Avicula, Posidonia. Im mittleren Jura: Nucula, Cypricardia, Cytherea, Ger- villia, Trigonia, Ammonites, Pecten, Cerithium, Astarte, Pholadomya, Ammonites, Perna, Belemnites, Lima, Ostrea, Cidarites, Terebratula, Gryphaea. Im oberen Jura: Terebratula, Ammonites, Apiocrini- tes, Galerites, Cidarites, Nautilus, Belemnites, Seyphia, Tragos, Cnemidium, Astraea, Lithodendron. Im lithographiſchen Schiefer: Caturus, Thrissops, Pholi- dophorus, Pterodactylus; Eryon, Megachirus; Libellula, Nepa, Locusta. Nerinea, Terebratula, Mytilus, Pholadomya, Isocar- dia, Pterocera, Pinna, Diceras. Die Abbildungen ftellen vor eine Charte des Jura's von Deutſchland und dem oͤſtlichen Frankreich, die Libellula von Solenhofen, ſenkrechter Durchſchnitt des Jura's mit der Lage der Verſteinerungen. 4) Weiß, Theorie des Hexakis-Octaeders des regulären Cryſtallſyſtems, entwickelt aus den Dimenſions-Zeichen fuͤr ihre Flaͤchen S. 138. mit einer Tafel. 5) H. Roſe, uͤber das Verhalten des Chlors zu Schwefel— metallen S. 179. XXII. Jahrgang 1838. erſchienen 1839. S. 451. 1) Karſten, die electriſche Polariſierung des Fluͤſſigen uſw., mit einer Tafel. 2) Link, über den Urſprung der Steinkohlen und Brauns kohlen nach microſcopiſchen Unterſuchungen S. 33. mit zwo illuminierten Tafeln. 3) Ehrenberg, uͤber das im Jahr 1686. in Curland vom Himmel gefallene Meteor-Papier, und deſſen Zuſammenſetzung aus Conferven und Infuſorien. S. 45. mit zwo illuminierten Tafeln, worauf die Conferven und Infuſorien abgebildet. 4) Derſelbe, uͤber die Bildung der Kreidefelſen und des Kreidemergels durch unſichtbare Organismen, S. 59. mit 4 Tafeln, welche Polythalamien vorſtellen, lebende und verſtei— nerte: Rotalia, Marginulina, Peneroplis, Coseinospira, Orbiculina, Sorites, Amphisorus. 5) L. von Bud, über Goniatiten und Clymenien in Schle: ſien S. 149. mit zwo Tafeln in fol., welche vorſtellen eine Charte des Eulengebirgs und der Gegend um Ebersdorf; ferner Goniatiten, Nautiliten, Clymenien und einige andere. 6) J. Müller, vergleichende Nevrologie der Myxinoiden. III. S. 171. mit 4 Tafeln. Gehirn und Ruͤckenmark, Nerven des Kopfes beſonders der Sinnorgane und der herumſchweifende, Plexus cardiacus, Ruͤ⸗ ckennerven von Myxine glutinosa; daſſelbe von Petromyzon marinus et Ammocoetes branchialis; Vergleichung mit dem von andern Wirbelthieren; Nervus sympathieus, auch der 851 Schlangen; Entwickelung der Fiſchwirbel. Abgebildet find die Nerven von Bdellostoma, Myxine, Hirn vom Alligator lu- eius, Hirnnerven von Python tigris, Crotalus, Ameiva, Fiſchwirbel. 7) Weiß, Betrachtung des Feldſpathſyſtems mit Bezug auf das eingliedrige Syſtem S. 253, mit zwo Tafeln in folio. 8) Dove, Über die geographiſche Verbreitung gleichartiger Witterungserſcheinungen. I. S. 285. mit vielen Tabellen. 9) Lichtenſtein, Beytrag zur ornithologiſchen Fauna von Californien, nebſt Bemerkungen uͤber die Artkennzeichen der Pelicane und uͤber einige Voͤgel von den Sandwichinſeln. S. 417. mit 4 illum. Tafeln. Dieſe Vögel wurden eingeſchickt von dem Reiſenden F. Deppe, welche er vom November bis Jaͤnner in Californien geſammelt hat, unter 364%: dennoch finden ſich darunter hochnordiſche Voͤgel, welche an der Oſtkuͤſte nur bis 450 kommen, hier geht Trochilus colubris nur bis zum 430, dort Tr. rufus bis Sitka unter 570. Californien wird beſchrieben; es regnet oft Jahre lang nicht. Zahlreich die Raubvogel, 10 Gattungen, woven auch folgende an der Oſtkuͤſte: Aquila leucocephala, Astur pennsylvanicus, Falco peregrinus, sparverius, bo- realis, Strix virginiana. Umſtaͤndlich beſchrieben wird: 1. Vultur californianus T. 1., ein Sarcorhamphus; Laͤnge 4“, Kopf 7. 2. Falco (Buteo) ferrugineus n. Laͤnge 261; ziemlich wie F. sancti Johannis. 3. Strix frontalis n. Laͤnge 8“, wie St. passerina L., welch' letztere genauer unterſchieden wird. 4. Fringilla hudsonia. 5. Pelecanus trachyrhynchus, bey Hernandez Atototl. Die Pelecane werden auseinander geſetzt. P. onocrotalus, mitratus n., erispus, rufescens, trachychynchus, fuscus, conspieillatus; umſtaͤndlich auch das Geſchichtliche und die geo— graphiſche Verbreitung. Abgebildet iſt T. trachyrhynchus, Schnaͤbel von 6 andern. Von den Sandwichsinſeln beſchrieben und abgebildet Hylo- manes n. momotula, wie Prionites, Laͤnge 63“. Hemignathus n. obscurus (Certhia obscura) et H. luci- dus; Laͤnge 6“, dort 61. XXIII. Jahrgang 1839. erſchienen 1841. 4. 440. 1) Karſten, uͤber die chemiſche Verbindung der Koͤrper V. 2) J. Muͤller, uͤber die Lymphherzen der Schildkroͤten. S. 31. mit einer Tafel. Der Verfaſſer zeigte dieſe Organe bey den Froͤſchen, Kroͤten, Salamandern und Eidechſen ſchon an in Poggendofs Anna— len der Phyſik 1832. Er fand dieſe Herzen bey einer Land— ſchildkroͤte, bey Emys europaea und bey Chelonia mydas. Beyde liegen unter dem hinterſten großen Medianſchild der Ruͤ— ckenſchale hinter dem obern Ende des Darmbeins und ſind bey der letztern faſt 1“ breit. Sie erhalten von den Seiten her mehrere Lymphgefaͤße ſo dick als ein Federkiel, und pulſieren 3 — 4 mal in der Minute, auch noch, nachdem der Kopf ab— geſchnitten worden, ſelbſt einen Tag lang; nach Innen verbinden ſie ſich durch mehrere Aeſte mit der Vena ischiadica, welche endlich zur Vena renalis advehens wird, und auch mit der V. umbilicalis zuſammenhaͤngt. Dieſes iſt abgebildet. Beym Crocodill fand er die Herzen ſo, wie ſie Panizza in ſeinem gro— 852 ßen Werk angegeben hat. Bey den Fiſchen konnte er nichts der Art entdecken. 3) Kunth, uͤber die natürlichen Pflanzengruppen der Scleri⸗ neen und Caricineen. Schluß der Abhandlung uͤber die Cype⸗ raceen 1836. S. 37. Der Verfaſſer behandelt hier die Sippen Scleria, Hypopo- rum, Cylindropus, Diplacrum, Becquerelia, Calyptroca- rya, Aulacorhynehus, Chrysithrix, Chorizandra, Lepi- romia, Chondrachne, Evandra, Oreobolus, Fintelmannia. Ferner Elyna, Cobresia, Trilepis. Endlich Bemerkungen über Eriophorum et Fuirena. 4) Olfers, die Ueberreſte vorweltlicher Rieſenthiere in Be: ziehung zu oſtaſiatiſchen Sagen und chineſiſchen Schriften. S le Zuerſt ſpricht der Verfaſſer von den Elephanten- und Nas: hornknochen im noͤrdlichen Sibirien und erzaͤhlt die Geſchichte derſelben, ſowie vom Vogel Greif, fuͤr deſſen Klauen man das Horn des Nashorns angeſehen hat. Endlich findet er Nach- richten und ſelbſt Abbildungen in chineſiſchen Werken: beſonders von fogenannten Drachen, welchen Hirſchhoͤrner zugeſchrieben werden. 5) Ehrenberg, uͤber noch jetzt zahlreich lebende Thierarten der Kreidebildung und den Organismus der Polythalamien, mit 4 illuminierten Tafeln. S. 81. Eine ziemlich große Abhandlung über verſchiedene Verſteine⸗ rungen niederer Thiere, wovon man noch gleiche Gattungen lebend gefunden hat. Er zeigt, daß manche Infuſorien-Gat⸗ tungen eine lange Lebensdauer haben koͤnnen, beſonders in der Kreide; ſpricht ſodann uͤber den Bau derſelben im Kreidemergel; über die Bewegungs-Organe einer Navieula im Meerwaſſer bey Cuxhaven; endlich über den Organismus lebendiger Poly— thalamien aus der Nordſee. Es werden 10 neue Sippen und 40 neue Gattungen polygaſtriſche Infuſorien characteriſiert; unter jenen Amphitetras, Ceratoneis, Dinophysis, Eucam- pia, Grammatophora, Lithodesmium, Podosira, Tricera- tium, Tripodiscus, Zygoceros; fodann Gattungen von Po⸗ lythalamien, die verſteinert und noch lebend vorkommen. Sie werden ſehr vergroͤßert abgebildet, namentlich Geoponus, Ro- talia, Textilaria, Coscinodiscus, Gallionella, Tripodiscus, Actinocyelus, Dietyocha, Ceratoneis, Eucampia, Zygo- ceros, Triceratium, Lithodesmium, Dinopbhysis. 5) Johannes Müller, vergleichende Anatomie der My⸗ rinoiden. Fortſetzung III. S. 175. mit 5 Tafeln. Der Verfaſſer behandelt hier das Gefaͤßſyſtem ganz umſtaͤnd⸗ lich, und ſodann das Gefaͤßſyſtem der Fiſche vergleichend, na= mentlich auch die Nebenkiemen, die Nerven derfelben; ſodann betrachtet er den Blutgefaͤßkoͤrper der Schwimmblaſe und die Abdominal-Wundernetze bey Lamna. Endtich gibt er Ideen zu einer allgemeinen Vergleichung der Blutgefaͤßſtaͤmme in den verſchiedenen Claſſen und Familien der Wirbelthiere. Die mei⸗ ſten dieſer Dinge ſind abgebildet von Bdellostoma, Myxine, Cyprinus, Gadus, Lamna. g 6) Dove, über die nichtperiodiſchen Aenderungen der Tem⸗ peratur- Vertheilung auf der Oberfläche der Erde. S. 305. mit einer großen Menge Tabellen. XXIV. Jahrgang 1840. erſchienen 1842. 4. 400. 1) Klug, uͤber die Inſectenfamilie Heterogyna und die Gattung Thynnus insbeſondere, mit einer illuminierten Tafel. 853 Nach einer hiſtoriſchen und vergleichenden Einleitung werden lateiniſch characteriſiert: ö 1. Thynnus. ichneumonius. sphegeus. dentatus. consobrinus. quadrieinctus. zonatus. maculipennis. vulpinus. pedestris. interruptus. haematodes. variabilis. analis. frontalis. annulatus. apicalis. ruficeps, australis. mystacinus. dimidiatus. affnis. haemorrhoidalis. scoliaeformis. obscuripennis. pietus. aethiops. rufiveritris. ornatus. anthraeinus. flaviventris. varius. ater. maculatus. intermedius, tarsatus, variegatus. pubescens. philanthoides, pulchellus. lepidus. scutellaris. obscurus. vineulatus. tricolor. ſulvipes. trifasciatus. laetus. rubripes. histrio. rufipes. labiatus. cornutus. nigriceps. unicolor. versicolor. 2. Aelurus. pugionatus. lateralis. nasutus. australasiae. clitellatus. elypeatus. fasciatus. Abgebildet ſind: Th. variabilis, variegatus, obscurus, clitellatus, latera- lis, haematodes, philanthoides, laetus, Aelurus nasutus, 2) Kunth, einige Beytraͤge zur Kenntniß der Aroiden. S. 45. Characteriſiert ſind hier Remusatia, Gonatanthus, Heter- opsis. 73 Derſelbe, uͤber die Gattungen der Familie der Erio⸗ cauleen. Geſchildert werden die Sippen Eriocaulon, Nasmythia, Randalia, Sphaerochloa, Leucocephala; Paepalanthus, Philodice, Tonina, Lachnocaulon, Symphachne, Dupatya, Stephanophyllum. 4) Derſelbe, uͤber Mayaca; dazu Colletia. 5) Karſten, über die chemiſche Verbindung der Körper. VI. S. 95. 6) Weiß, Theorie der Sechsundſechskanter und Dreyund— dreykanter. S. 136. mit einer Tafel. 7) Link, uͤber den Bau der Farrenkraͤuter. III. S. 175. mit einer illuminierten Tafel; ſtellt Fruͤchte vor mit den ver— muthlichen Staubfaͤden. 8) J. Muͤller, uͤber den glatten Hay des Ariſtoteles, und ber die Verſchiedenheiten unter den Hayfiſchen und Rochen ı der Entwickelung des Eyes. S. 187. mit Tafeln. Es gibt mehrere Gattungen des glatten Hays, welche hier is Mustelus laevis et vulgaris aufgeführt werden; der Un⸗ rſchied zwiſchen Vivipara cotylophora et acotyledona unter den Hayen wird unterſucht; viele Hayen und Rochen deßhalb genannt; Kiemenfaͤden der Spritzloͤcher. Die Abbildungen ſtel⸗ len Embryonen vor in und außer dem Tragſack. 9) Klug, Verſuch einer ſyſtematiſchen Beſtimmung der Gattungen und Arten der Clerii. S. 259. mit zwo illumi⸗ nierten Tafeln. Eine große Abhandlung, worinn beſchrieben werden die Gat⸗ tungen von Cylidrus, Tillus, Priocera, Clerus, Ptycho- 854 pterus n., Axina, Opilus, Erymanthus, Trichodes, Cory- netes, Cylistus n., Enoplium. Abgebildet find 32 Gattungen. XXV. Jahrgang 1841. erſchienen 1843. S. 443. 1) L. von Buch, uͤber Produetus s. Leptaena mit 3 Ta feln. Geſchichtliches, Bau, Eintheilung, geognoſtiſche Verbreitung, Beſchreibung von 17 Gattungen mit Abbildung von 9. 2) Karſten, uͤber die chemiſche Verbindung der Koͤrper. VII. S. 41. 3) Magnus, uͤber die Ausdehnung der Gaſe durch die Waͤrme. S. 59. mit einer Tafel. 4) Dove, über Induction durch electro-magnetiſiertes Eiſen. S. 85. mit einer Tafel. 5) Joh. Müller, über den Bau des Pentacrinus caput Medusae, S. 177. mit 6 Tafeln. Sehr genaue anatomiſche Zerlegungen. Voran das Hiſto⸗ riſche. Sein Exemplar war in Weingeiſt. Bemerkungen uͤber das Skelet; Kelch, Arme, Pinnulae, Organiſation des Innern, Unterſchied von den Aſteriden, Claſſification. 6) Weiß, über das Cryſtallſyſtem des Euclaſes. S. 249. mit einer Tafel. 7) Link, uͤber den Bau der Farrenkraͤuter. IV. S. 283. Fruͤher hat der Verfaſſer die Polypodiaceen behandelt, jetzt die Marattiaceen, Osmundaceen, Ophiogloſſeen. 8) Ehrenberg, Verbreitung und Einfluß des microſcopi⸗ ſchen Lebens in Suͤd- und Nordamerica. S. 291. mit 4 illum. Tafeln. Eine ſehr große Abhandlung mit Infuſorien aus den ver⸗ ſchiedenſten Gegenden, lebendig und verſteinert, nebſt einer alphabethiſchen Ueberſicht der Gattungen. Es werden 25 neue Sippen aufgeſtellt, und 309 neue Gattungen characteriſiert, mehrere Hundert abgebildet. Nouveaux Memoires de l’Academie royale des Scienses et Belles- Lettres de Bruxelles. XVI. 1813. 4. tabh. Die neuere Academie entwickelt ſeit einem Dutzend von Jah⸗ ren eine ungemeine Thaͤtigkeit, und zwar in allen Faͤchern ihres Bereichs. Ihre Arbeiten werden ſchnell der Welt mitgetheilt, kurz im Bulletin, vollſtaͤndig in dieſen Abhandlungen, welche ſich an die beſten anſchließen koͤnnen, die gegenwaͤrtig in Europa erſcheinen. An dieſer Thaͤtigkeit mag wohl auch der Wetteifer Grund ſeyn, welcher ſeit der Trennung von Holland nothwen— dig entſtehen mußte. Außerdem hat die Academie, ſowie die Univerſitaͤt nicht wenige junge Maͤnner gewonnen, welche mit friſchen Kräften arbeiten, um durch ihre Leiſtungen zu bewei⸗ ſen, daß ſie mit dem neuern Geiſte des Naturwiſſenſchaften vertraut ſind. Voran geht das Verzeichniß der Mitglieder: dann folgen die Abhandlungen mit beſondern Seitenzahlen. 1) Sheepſkanks und Quetelet, über. den Unterſchied der Längen der koͤnigl. Sternwarten von Greenwich und Bruͤſ— ſel durch Chronometer beſtimmt. S. 1— 18. Der Unter⸗ ſchied iſt 17 Minuten, 27,6 Secunden; von Paris 8’ 605". 2) J. G. Crahay (Prof. zu Loͤwen), uͤber die taͤglichen Oscillationen des Barometers. S. 1 — 15. nebſt zwo Tabellen. 855 3) J. Plateau (Prof. zu Gent), über die Erſcheinungen einer flüͤſſigen freyſchwebenden und der Schwere enthobenen Maſſe. S. 1 — 34. T. 1. 4) Dumortier und van Beneden, Naturgeſchichte der zufammengefegten Polypen des ſuͤßen Waſſers. S. 1 — 83. Die Verfaſſer geben hier die ganze Geſchichte der fruͤhern Un— terſuchungen; ſodann das Anatomiſche, Phyſiologiſche und Ge: netiſche aller Sippen; endlich das Zoologiſche. Die Hydra wurde entdeckt von Leeuwenhoek (Phil. Trans. 1703.) an Waſſerlinſen; ein Unbekannter gab davon Abbil- dungen ibid. No. 288. p. 1494.); die Meerpolypen wurden noch für Bluͤthen gehalten von Marſigli 1706. (Brieve Ristretto. Venezia 1711. 4.) Ferrante Imperato ſoll die Thierheit von Eschara cervicornis erkannt haben (Hist. na- turale 1595.); auch Boccone (Recherches touchant le Corail) und Luid (Phil. Transact. XXVID; Peysonnel 1725. (ibid. XLVII. p. 445. Memoires de l’Academie 1727.); B. Jussieu 1741. (ibid. 1742. p. 290.), bey Alcy⸗ conien und Madreporen; er gab ihnen zuerſt den Namen Po⸗ lypen; er hat auch mit Reaumur die Eyer bey den Feder⸗ buſch-Polypen entdeckt. Trembley entdeckte die Suͤßwaſſer⸗ Polypen 1739. [keineswegs, ſondern im Sommer 1740., feines Buchs S. 7.]; er ſchickte ſie an Reaumur 1741., und be ſchrieb fie 1744. Dann geht die Geſchichte weiter bis auf unſere Zeiten, zwar hinlaͤnglich bekannt, aber doch hier gern beyſammen geſehen. Raſpail hat am meiſten fuͤr ihre Ana⸗ tomie gethan. Manche Irrthuͤmer werden hier berichtigt. Die andern Theile dieſer Unterſuchungen folgen ſpaͤter. 5) P. F. X. de Ram, Disquisitio historica de iis, quae con- tra Lutherum lovanienses egerunttheologi 1519. S. 1—28, 6) Roulez (Prof. zu Gent), Erklärung eines Bechers von Voulim, der gymnaſtiſche Uebungen darſtellt. S. 1 — 29. T. 1—3. 7) Gachard uͤber die alten brabaͤntiſchen Staͤnde. S. 1-44. 8) Derſelbe, uͤber Ferraris Charte der öſterreichiſchen Niederlande. S. 1 — 58. 9) Beobachtungen der periodiſchen Erſcheinungen. S. 1—108. Dieſer von Quetelet ausgegangene und mit raſtloſem Eifer betriebene Vorſchlag faͤngt ſchon an reichliche Fruͤchte zu tragen. Es haben ſich bereits Gelehrte verſchiedener Lander dieſe Beob⸗ achtungen zum Geſchaͤft gemacht und ein Verzeichniß derſelben dem Anleger dazu eingeſchickt. Sie nehmen faſt 3 dieſes Ban⸗ des ein. Die Verdienſte, welche ſich Quetelet dadurch er— werben, werden erſt nach Jahren gewuͤrdigt werden koͤnnen, wann durch die Zuſammenſtellung der zahlreichen Beobachtungen wiſſenſchaftliche Schluͤſſe zu machen möglich iſt. Die Beobachtungen zerfallen in 3 Theile: regelmaͤßige uͤber Meteorologie und Phyſik der Erde; Beobachtungen zu beſtimm— ten Zeiten; naturhiſtoriſche Periode. Die Zahl der meteorologiſchen Stationen betraͤgt ſchon 42, in ganz Europa zerſteut und ſelbſt in America. S. 15. folgen die Beobachtungen zu Bruͤſſel uͤber Temperatur, Feuchtigkeit, Wolken, Erd-Magnetismus, Luftdruck mit vielen Tabellen vom Verfaſſer und den Gehuͤlfen an der Academie. S. 42. ein Verzeichniß vieler Pflanzen mit der Zeit des Ausſchlages, Bluͤhens und Reifens zu Bruͤſſel und in der Gegend, von verſchiedenen Verfaſſern — von Monatstag zu Monatstag. S. 57. Zug der Voͤgel. S. 59. Barometer zu Gent. S. 65. Pflanzenzeiten: S. 85. deßgleichen zu Oſtende; S. 89. zu Luͤttich; S. 105. Thierzeiten. 856 Dann folgen meteorologiſche Beobachtungen zu Löwen, S. 1. bis 7.; Pflanzenzeiten, S. 8. bis 14.; Thierzeiten, S. 15. 16. j Pflanzenzeiten zu Utrecht, S. 1. bis 6.; zu Groͤningen, S. 7. is 11. f Aehnliche Beobachtungen über Pflanzen und Thiere in Eng— land, S. 12. bis 18.; zu Paris, S. 18. bis 22.; in der Schweiz, S. 23.; Neapel, S. 24.; in Münden, S. 25. bis 50. Meſ⸗ ſung menſchlicher Eingeweide, S. 51. 52. S. 53. Ueberblick der magnetiſchen und meteorologiſchen Beob⸗ achtungen in beſtimmten Zeiten zu Bruͤſſel — Tabellen von S. 1. bis 50.; ſodann in verſchiedenen Laͤndern, S. 51. bis 82.; endlich Bemerkungen uͤber die angewandten Inſtrumente. Dieſer Band bezieht ſich, wie man ſieht, faſt ganz auf die Phyſik der Erde. Tydschrift for natuurlike Geschiedenis en Physiologie, dor J. van der Hoeven en W. H. de Vriese. Leyden by Luchtmans. (Fortſetzung von Iſis 1843. 1. 859.) Band VIII. Stuͤck 3. 1841. S. 203. H. C. van Hall (zu Groningen), neue Bey: träge zur niederlaͤndiſchen Flora. Verzeichniß merkwuͤrdiger Pflan⸗ zen, mit dem Fundort, den hollaͤndiſchen Namen und critiſchen Bemerkungen; zweifelhafte Gattungen neu characteriſiert. S. 260. F. Dozy, Beytraͤge zur Flora von Leyden; ziem⸗ lich auf dieſelbe Art behandelt; nur Mooſe. S. 270. J. van der Hoeven, große Blutſcheibchen bey Cryptobranchus japonicus. S. 273. Derſelbe, uͤber die Gattungen von Limulus moluccanus (gigas), longispinus (tridentatus), rotundicaudus, polyphemus (oceidentalis, australis). Dann folgen Buͤcherauszuͤge. Band VIII. Stuͤck 4. 1841. S. 277. Schroͤder van der Kolk (zu Utrecht), Bey⸗ träge zur Anatomie vom Stenops kukang, mit einer Tafel. Ein ſehr gruͤndlicher und ausführlicher Aufſatz, mit dem Ge: ſchichtlichen und der aͤußern Beſchreibung voran. Dann folgt S. 266. die Anatomie des Hirns mit mehrern Ab⸗ bildungen und Vergleichungen. S. 295. das Herz und das Ges faͤßſyſtem, beſonders ausfuͤhrlich die Arterien. S. 310. die Lungen. S. 313. Die Verdauungswerkzeuge, mit Vergleichungen und Ab: bildungen. S. 327. die Nieren und die weiblichen Geſchlechts⸗ theile. Abgebildet ſind das Hirn von verſchiedenen Seiten, das Herz, das Gefäfgefleht am Arme, Magen und Daͤrme, Nie: ren und Baͤrmutter. S. 377. J. van der Hoeven, einige Bemerkungen uͤber die Gattungen von Stenops, mit 2 Tafeln. Der Verfaſſer unterſucht umſtaͤndlich die Geſchichte dieſer Thiere. Linnes Lemur tardigradus zerfällt in Stenops gra- cilis et tardigradus. Ob Bosmans Potto, woraus Ben- nett die Sippe Perodicticus gemacht hat, hieher gehoͤrt, iſt noch zweifelhaft. Laͤßt man ihn weg, ſo kennt man drey oſt⸗ indiſche Gattungen, welche ſich in zween Haufen theilen. Zum erſten gehoͤrt nur Stenops gracilis; der Leib 2 Decimeter lang, ſchlank, Füße länger als bey andern, oben 4 kleine Schneid⸗ zaͤhne, die Naſenſpitze aufgerichtet, kein Schwanz; Rippen 15 Paar; Augen ſo nahe beyſammen, daß die Zwiſchenwand nur 1 Millimeter dick iſt. G. Fiſcher unterſcheidet davon Ste— 857 nops ceylonicus, welcher aber wahrſcheinlich nur ‚ein älteres Stud iſt. Der zweyte Haufen enthalt groͤßere, minder ſchlanke Thiere, uͤber 3 Decimeter lang, von Geoffroy St. Hilaire als Nyeticebus aufgeſtellt. Die 4 obern Schneidzaͤhne ungleich, der aͤußere ſehr klein und ausfaͤllig; ein ſehr kurzer Schwanz; der Abſtand der Augen 4 bis 5 Millimeter; 16 Rippenpaare; Schienbein laͤnger als Schenkel, beym vorigen umgekehrt, nehm— lich wie beym Menſchen. Hieher gehören Stenops tardigra- dus et kuhang s. javanicus, wenig von einander verſchieden; jener in Bengalen, auf Sumatra und Borneo. Der javaniſche unterſcheidet ſich durch laͤngere Schnauze und weiße Stirn, auch fallen die aͤußern Schneidzaͤhne leichter aus; bey 8. tardigradus hoͤrt der weiße Flecken zwiſchen den Augen gleich darüber auf. St. javanicus: Cauda brevissima, einereo- flavus, stria dorsalis fusca, macula alba frontali, dentibus ineisivis superioribus duobus tantum, rostro subacuto, elongato. St. tardigradus; Cauda brevissima; einereo-flavus, stria dorsali fusca, stria alba inter oculos angusta, supra ocu- los evanescente; dentibus incisivis superioribus 4, rostro obtusiusculo. Zu dieſer Gattung gehoͤren alle Abbildungen von Vosmaer, Audebert und Fr. Cuvier. Die javaniſche Gattung iſt noch nicht abgebildet, wenn nicht etwa der Holzſchnitt in den Gardens of zoological Society I. 1830. p. 119. dazu gehört. Ob auch eine Gattung von dieſem Haufen auf Ceylon vor⸗ kommt, iſt ſehr zweifelhaft. Nyeticebus ceylonicus (nicht Fiſchers Loris ceylonicus) beruht nur auf Sebas Abbil- dung und iſt wohl zu ſtreichen. Abgebildet ſind das ganze Skelet auf einer Foliotafel von St. javanicus; der Schaͤdel von zwo Seiten; Kopf und Fuͤße illuminiert; Kopf deßgleichen von St. tardigradus, ſowie der Schaͤdel, von oben und der Seite, recht deutlich. S. 349. Fr. Junghuhn, Ausflug in die Gebirgswaͤlder von Java. Schilderung der Gegend und mancher Pflanzen; darunter neu Chnoophora lanuginosa, Cyathea oligocarpa. Thiere in den Waͤldern: Hirſche, Bos souda, Hylobates leneiscus, Semnopithecus maurus. Dabey find Holzſchnitte von mehreren Bergen; auch Fumarolen. Dann folgen Buͤcherauszuͤge. Band IX. Stuͤck 1. 1842. S. 1. J. van Deen, neue Verſuche uͤber das Rüden: mark, um die Meynung zu pruͤfen: ob die Nervenfaſern bis zum Hirn laufen. Er laͤßt ſie im Ruͤckenmark endigen. S. 5. F. L. Splitgerber, Observationes de Bignonia- ceis surinamensibus. Charactere und Beſchreibungen von B. alliacea, cupulata n., uncinata, incarnata, cherere, in- aequalis, leucoxylon. Delostoma latifolium. Pithecoctenium 'aubletii (B. echinata). Couralia n., Bignonia fluviatilis. S. 17. L. A. Cohen, Beytraͤge zur Geologie unſeres Va⸗ terlandes. S. 68. J. van der Hoeven, uͤber die Sippe Phrynus, 2 Tafeln. Zuerſt beſchrieben Phrynus medius von Java; ſo⸗ dann allgemeine Bemerkungen uͤber dieſe Sippe, fruͤher unter Phalangium; dabey das Geſchichtliche ausfuͤhrlich. Abgebildet find Phrynus medius mit einzelnen Theilen: Fuͤße, Kiefer, Bruſt uſw. Iſis 1844. Heft 11. Band IX. Stuͤck 2. 3. 858 1842. S. 95. Splitgerber, Plantae novae surinamenses. Charactere und Beſchreibungen von Davilla asperrima. Anona sphaerocarpa. Rollinia multiflora. Dasynema obtusum. Ternstroemia revoluta, Laplacia praemorsa. Clusia grandiflora. Arrudea purpurea. Renggeria guyanensis. Serjania membranacea. Cupania reticulatum. Aeschynomene scoparia. Mora conjugata. Mimosa flavescens. Acacia subdimidiata. Juga merianae. ©. 115. C. Hasscarl, Plantarum rariorum vel minus cognitarum horti bogoriensis [in Java] Decades. a Tomo V. p. 255.) Acrostichum repandum. Grammitis linearis. Polypodium secundum n. Oryza sativa var. a—k. Coix lachryma. Bambusa vertieillata, vulga- ris, bitung. Beesha fax. Fuirena quinquangularis n. Commelyna benghalensis, pa- ludosa, diffusa, lineolata, nudiflora. Cyanotis eristata, axillaris. Sagittaria hirundinacea. Pontederia pauciſlora. Sanseviera flexuosa. Dioscorea nummularia. Pardanthus chinensis. Curculigo recurvata. Ananassa sativa. Spathoglossis plicata. Phajus indigoferus n. Cymbidium cuspidatum. Acanthophippium javanicum. Pteroceras radicans n. Rhynchostylis praemorsa. Arachnis moschifera. Nephranthera matutina n. Conchochilus distichus n., op- positiflorus n. (Contin. Aerides obtusum. Adenostylis lanceolata. Globba marantina, maculata, Cureuma longa, zerumbet. Maranta jacquini. Canna pulchra n., coccinea, flavescens. Ravenala madagascariensis. Colocasia odora, humilis 2 n. Aglaonema ? d n. Hlormelönani album n. brum n. Scindapsus offieinalis , pi- etus n., angustifolius n. Pothos scandens. Raphidophora lacera n. Lasia heterophylla. Pandanus furcatus, Drymophlaeus zippelii n. Calamus oblongus, equestris, rhomboidens. Daemonorops melanochaetos. Metroxylon hermaphrodit. n. Saribus olivaeformis n., sub- globosus. 1 farinifera. Dammara alba. Podocarpus latifolius. Piper malamiri. Tu- Ueberall 5 und verſchiedene Bemerkungen. S. 181. zur Anatomie der Cacteen. T. Ein großer Aufſatz, der ſich ER ausziehen läßt. ift das Gewebe in Rinde und Mark, Oberhaut, Holzkoͤrper. P. Harting ei zu Franeker), Beytraͤge 8. Abgebildet Gefaͤßbuͤndel, Die Abbildungen ſind huͤbſch und deutlich. S. 246. 265. R. B. van den Bosch, Enumeratio Plan- tarum Zeelandiae belgicae altera. Musei et aliae. Dann folgen Bücheranzeigen von ©. 47. bis 82. Band IX. Stuck 4. 1842. S. 267. L. Cohen, Verträge zur Geologie unſeres Water: landes, mit einer Tafel. Beſchreibung und Abbildung des Honds— ugs bey Groningen.; dazu die Charte mit Durchſchnitten. S. 296. P. Harting, uͤber das Wachsthum der Pflan— zen und die darauf wirkenden Umſtaͤnde. Genaue Beobach- 54 * 859 tungen über die Schnelligkeit des Wachsthums, mit vier großen Tabellen. Buͤcheranzeigen und ein Regiſter machen den Beſchluß. Band X. Stuͤck 1. 1843. S. 1. J. van der Hoeven und Behn (Prof. zu Kiel), über ein kleines Fiſchlein, wahrſcheinlich das Junge von Esox belone, gefangen in der Oſtſee im Juny. Das Fiſchlein war nur 2 Centimeter lang und hatte einen ſehr langen Unterkiefer, wie Hemirhamphus. Niemand kannte es bey der Verſammlung der Naturforſcher zu Stockholm. Uns ter dem Microſcop zeigte es ſich, daß keine Bauchfloſſen vor— handen waren, wohl aber vor der Steißfloſſe ein ſehr feiner haͤutiger Kamm, woraus vielleicht die Bauchfloſſen ſich ent— wickeln. [Nach dem Holzſchnitt liegt dieſer Kamm vor dem After; die Floſſenſtrahlen anders als beym alten und die Schwanz: floſſe nicht gabelig. ] Lowe fand einen aͤhnlichen bey Madera, aber ſchon 8“ lang (zoological Proceedings 1839. p. 86.); er nannte ihn Be- lone gracilis. Wird nun von Behn ausführlich beſchrieben. S. 12. Dr. A. Brants, uͤber das Geſichtswerkzeug der gegliederten Thiere. Mit einer Tafel. Genaue microſcopiſche Unterſuchungen und deutliche Abbil⸗ dungen dieſer Theile, zum Theil gegen Johannes Muͤllers Angaben. Der Bau der einfachen Augen ſey weſentlich dem der zuſammengeſetzten gleich; in den letztern wirklich Linſen von ſehr kurzem Brennpunct; in beyden Augenarten ſeyen Glaskegel vorhanden, welche verurſachen, daß das Kerfauge, ungeachtet ſeiner Unbeweglichkeit, bey verſchiedenen Abſtaͤnden deutlich ſehen koͤnne; in zuſammengeſetzten Augen entſtehe ein aufrechtes Bild, welches ohne Kreuzung der Faſern des Sehnerven auch aufrecht auf das Hirn komme; bey den einfachen Augen dagegen ſey eine Kreuzung dieſer Faſern vorhanden, wodurch das in den Augen verkehrte Bild aufrecht im Hirn liege. S. 57. G. H. de Vriese, Animadversiones de Ence- phalarto lehmanni: Genaue microſcopiſche Unterſuchungen und Beſchreibung der aͤußern Theile, beſonders ihrer Entwickelung. S. 68. F. A. G. Miquel, de Cycadiis loddigesianis. Die Blaͤttchen genau beſchrieben von Cycas eireinalis, glauca. Encephalartos pungens (Zamia occidentalis), tridenta- tus, elongatus, lehmanni, brachyphyllus, altensteinii, caf- fer, longifolius, lanuginosus, horridus. Zamia muricata, integrifolia, media, loddigesii, pumila, debilis. S. 75. Idem, Animadversiones in herbarium surina- mense, quod legit H. C. Focke. Bey den meiſten kurze Bemerkungen; bey den neuen Cha: racter und Beſchreibung. Rhipsalis cassytha. Sesuvium acutifolium n. Mollugo schrankii. Phytolacca bogotensis. Pavonia racemosa, surina- Clusia fockeana n., alba, ne- morosa. Ruyschia lepidota (R. sou- roubeae affınis). Vismia eayennensis. Erythroxylon surinamense n. Paullinia diversiflora n., mi- eropterygia n. Polygala adenophora. Euphorbia hyssopifolia. Anacardium occidentale. Myrtus goetheana. Crotalaria nitens. Arachis hypogaea. Desmodium incanum, caeru- leo - violaceum. 860 Clitoria brasiliana, virginiana. Rhynchosia punctata. Ecastophyllum monetaria. Drepanocarpus lunatus. Cassia speciosa, excelsa, bracteata. Mimosa microcephala, hu- milis. Inga ingoides. Entada chiliantha. S. 84. J. van der Hoeven, uͤber Phrynus variegatus und die zuſammengeſetzten Augen von Limulus. Jener iſt verſchieden von Ph. reniformis et medius. Johannes Muͤller gibt dem Limulus zuſammengeſetzte Augen; ich habe ſie wiederholt geflaͤchelt gefunden; dagegen wirklich glatt bey Apus; beide mithin verſchiedene Zuͤnfte. S. 1—80. Buͤcherauszuͤge. Band X. Stuͤck 2. 3. 1843. S. 97 — 354. und S. 81 — 125. S. 97. Snellen van Vollenhoven, uͤber die Larve von Cimbex lucorum. Abgebildet Tafel 2. ill. nebſt Puppe. S. 2. Dr. A. Steenſtra Touſſaint, über den Darm von Squalus glaucus, Tafel 3. Dr. F. Do zy, zweyter Beytrag zur Flora leidensis: Moofe. S. 115. E. Haßkarl, zweyter Director des Gartens zu Buytenzorge auf Java: Annotationes de Plantis javanicis et japonicis. Es werden hier Gattungen von folgenden Sip⸗ mensis n., typhalea. Hibiscus elatus, sabdadriffa, bifurcatus. Sida maritima n. Riedleia setulosa n. Hiraea fulgens. Tetrapteris puberula n. Heteropteris.. n. falciphora. Brachypteris borealis. Byrsonima crassifolia. pen beſchrieben: Onychium. Tylophora. Sphaeralcea. Diplazium. Hoya. Hibiscus. Nephrodium. Centrostemma. Abelmoschus. Azolla. Cystidianthus. Orthothecium. Sericura. Marsdenia. Isora. Arundo. Ophelia. Sterculia. Saccharum. Crawfurdia. Visenia. Imperata. Villarsia. Monoceras. Anthesteria. Pogonostemon. Glycosma. Andropogon. Teucrium. Paramignia. Scleria. Clerodendron. Didymochiton. Pandanophyllum. Coldenia. Acer. Cyperus. Convolvulus. Aspidopteryx. Xyris. Solanum. Melicoccus. Commelyna. Hyogetos. Stadmannia. Pollia. Ebermeyera. Meliosma. Tradescantia. Dipteracanthus. Xanthophyllum. Nollina. Aetheilema. Euonymus. Piliosanthus. Peristrophe. Catha. Blyxa. Lopsonia. Prinos. Agave. Lysimachia. Strombosia. Oxystophyllum. Ardisia. Tragia. Zingiber. Sideroxyylon. Hedraiostylus. Canna. Mimusops. Peripterygium. Lemna. Hedera. Ricinus. Colocasia. Cissus. Rottlera. Caryota. Diacicarpium. Scepasma. Drymophlaeus. Cocculus. Eriococcus. Artocarpus. Jodes. Pierardia. Cerbera. Bryonia. Connarus. Holostemma. Begonia. Impatiens. 861 Terminalia. Crotalaria. Dolichos. Combretum. Xyphocarpus. Bauhinia. Sonneratia. Phyllacium. Parkia. Rhapbiolepis. Arachis. Cailliaea. Rubus. Galachia. Inga. Parinarium. Vigna. S. 151. Prof. P. Harting, uͤber die Bildung der durch Niederſchlag hervorgebrachten organiſchen und unorganiſchen Stoffe. Taf. 4. und 5. Ein Gegenſtand, der jetzt vielfaͤltig unterſucht wird; hier ſehr gruͤndlich behandelt. S. 239. Derſelbe, uͤber den Einfluß der Waͤrme auf ſolche Niederſchlaͤge. S. 289. Derſelbe, Mittel, um microſcopiſche Gegenſtaͤnde aufzubewahren. S. 295. Prof. Hornſchuch, naͤhere Mittheilungen uͤber die Jungen von Esox belone. Parrell hat in der zweyten Ausgabe feiner Fiſche Prof. Behns Fiſchlein als Hemiramphus europaeus abgebildet. Das Fiſchlein bey Kiel iſt aber von Parrells verſchieden; ſoll H. balticus heißen. S. 301. Hlomeri et Hesiodi. G. Ph. Fr. Groshans, Prodromus Faunae Eine genaue Vergleichung der Stellen, ſowie anderer Schrift⸗ ſteller, hat den Verfaſſer zu folgenden Beſtimmungen gebracht, wofuͤr man ihm ſehr dankbar ſeyn muß. "Andov, Sylvia philomela. Alerog, Falco imperialis. Alstog. wogpvosg, TTEoVOg Falco 1 L. 2 Ad viy? Axle, Gryllus migratorius L. AodNνν Epeira diadema L. Amy, Falco fusco ater, ae- gyptius Gmel. deAgiv, Delphinus delphis. Agar, generale Serpen- tium nomen. EyxsAös, Muraena anguilla. Elec, Elephas indicus. EO“, Ardea cinerea L. Evici, larvae inseetorum, quae in vulneribus et ca- daveribus degunt; Larvae Muscae mortuorum. Joes, Formica nigra. Jerig, Mustela erminea. Jens, Falco subbuteo. Tout yacoogyovos, Falco pe- regrinus. Jod xioxos, Falco nisus L. Kanooc, oũg acergiog, cũg, Sus serofa. KiyAn, Turdus iliacus, mu- sicus et pilaris. Kogd vn, Corvus corone. Koowovn Evalıos, Larus ca- chinnans Pall. Kuxvog, Cygnus musicus Bechst. Konwdıs, xc, Strix ura- lensis. Kvvöwuvıc, Hippobosca equi- na L. Kvvogaıornys, Acarus rici- nus Kvov, Canis familiaris. Aceyde, rag, Lepus timidus. Ac os, Larus leucophthal- mus Licht., melanocepha- lus, atricilla Linn. Aöxog, Canis lupus. Melioon, Apis mellifica. Mvie, Musca domestica, mor- tuorum, vomitoria et Sto- moxys calcitrans. Nvxreoic, Species plures e genere Vespertilionis. "Ogıs, nomen generale Ser- pentium. Leleic, Columba livia. Hovkörovs, Sepia octopus L. Tdi ln, Lumbricus terre- stris. ZIxory, Strix scops. Ztoovdos, Fringilla dome- stica. TS, Vespa vulgaris. Tn3os, Ascidia fusca. Fogo? ®nvn, Avis feminina ad ge- nus Aquilae pertinens, Falco imperialis, fem. Ocuy, Phoca monach. Gel. 862 Xelıdev, Hirundo urbica et X, Anser einereus. rustica. ye, Sturnus varius Meyer. Aëlug, Testudo graeca. S. 343. W. H. de Vrieſe, uͤber eine Sammlung von Briefen an Carolus Clusius zu Leyden. Er war Profeſſor daſelbſt von 1593. bis 1609. Die zweyte Abtheilung dieſes Heftes enthaͤlt ausführliche Bücher anzeigen, meiſtens von Hoeven, auch einige von Vrieſe. Flora indiea, or Descriptions of indian Plants by the late William Rox- durgh, M. Dr. Serampore and London by Parbury. 1832. 8. I. 741. II. 691. III. 875. Es wird noch manchen Freund der Botanik geben, dem dieſe beruͤhmte Arbeit nicht naͤher bekannt iſt; daher wollen wir we— nigſtens einen Begriff davon geben. Roxburgh hat be kanntlich ſein ganzes Leben auf die Sammlung der Pflanzen faſt aus ganz Indien verwendet, und mehr darinn geleiſtet, als irgend einer ſeiner Vorgaͤnger. Das Werk wird auch im— mer der Coder fuͤr die indiſchen Pflanzen bleiben, wie viel auch ſeine Nachfolger noch hinzuſetzen moͤgen. Schon 1820. war der erſte und 1824. der zweyte Band gedruckt und vergriffen; er enthielt Zuſaͤtze von Dr. Wallich. Als die zweyte Auflage nöthig wurde, war der letztere in Europa, und man konnte daher feine ferneren Zuſaͤtze nicht verlangen; daher haben Ja⸗ mes Rorburgh und Bruce Rorburgh den Dr. Carey erſucht, alle drey Baͤnde genau ſo herauszugeben, wie Wil⸗ liam Rorburgh fie bearbeitet hat, mit Weglaſſung aller Zufäge von Wallich, welche ſich auf Nepal und Ava bes ziehen, nebſt einigen aus Bengalen und Hinduſtan. Rox⸗ burghs Pflanzen ſind aus Hinduſtan, Bengalen und Duk— ſchin, ſowie von den Kuͤſten. Auf dieſe Art hat man Ror- burghs Entdeckungen in ihrer ganzen Reinheit. Die Flora iſt nach dem linneiſchen Syſtem geordnet und enthaͤlt alle Claſſen, mit Ausnahme der Cryptogamen. Bey jeder Sippe der Character, bey den Gattungen die Synonyme von Rheede, Rumph, Burmann und den Neuern, die He Namen, Fundort, Bluͤhzeit, weitere Beſchreibung, utzen. Bey jedem Band iſt ein Regiſter, ſowohl von den ſyſtema⸗ tiſchen als indiſchen Namen. Die Sippen-Charactere ſind nach den neuern Kenntniſſen, mit Beruͤckſichtigung des Keims und des Eyweißes. Eine Menge Pflanzen von Rheede und Rumph ſind beſtimmt, welche fruͤher zweifelhaft oder ganz unbekannt waren. Daraus kann man ſich den Beyfall erklaͤ⸗ ren, welcher dieſem Werk allgemein zu Theil geworden iſt. Ph. Lorenz Geigers Handbuch der Pharmacie. Zweyte Auflage, neu bearbeitet von L. Nees uſw. Ergaͤnzungsheft zur pharmaceutiſchen Botanik, von J. H. Dier bach. Heidelberg bey Winter. 1843. 8. 348. LVI. Man muß Dierbachs Arbeiten die Gerechtigkeit widerfah— ren laſſen, daß ſie mit ungemeinem Fleiß und daher mit großer Vollſtaͤndigkeit, ſowie gut geordnet ſind. Das gilt auch von dieſem Ergaͤnzungsbande. Voran geht eine Ueberſicht der Arz— neypflanzen nach des verſtorbenen Ludwig Nees natürlichem Syſtem; ſodann S. XXV. nach dem Lin neiſchen, bis S. LVI. 863 Darauf folgt der eigentliche Text, beginnend mit den Staub⸗ pilzen uſw. Dabey eine Schilderung der Ordnung, der Sippen und Gattungen, mit Ruͤckſicht auf Entſtehung, Verbreitung, Nutzen und Schaden, Beſtandtheile, Zubereitung, Anwendung, Wirkung uſw. Bey den Pilzen und Flechten ſind ſelbſt die⸗ jenigen aufgefuͤhrt, welche auf Rinden aus heißen Laͤndern kom⸗ men. Dabey wird auf die beſten Abbildungen verwieſen. Dieſer Band enthaͤlt, außer den Cryptogamen, alle Monocotyledonen und den Anfang der Dicotyledonen, nehmlich die Coniferen, Amentaceen, Urticeen und Myriſticeen. Es iſt nichts ausge— laſſen, was der Verfaſſer nur irgendwo in einer Zeitſchrift hat auftreiben koͤnnen. Der Beytrag ſcheint uns daher eine wirkliche Bereicherung der Materia medica zu ſeyn, ſowie der angewandten Bota— nik uͤberhaupt. Synopsis Hepaticarum. Conjunctis studiis seripserunt et edi curaverunt C. M. Gott- sche, J. B. G. Lindenberg et C. G. Nees ab Esenbeck. Hamburgi apud Meissner. Fasc. I. 1844. 8. 144. Man kann ſich gewiß freuen, daß drey ſo bewaͤhrte Maͤn— ner in der Kenntniß dieſer Gewaͤchſe ſich vereinigt haben, um etwas Vollſtaͤndiges in dieſer Pflanzenordnung herauszugeben. Die Zuͤnfte, Sippſchaſten, Sippen und Gattungen find cha— racteriſiert, bey den letztern die Citate der Abbildungen und eine kurze Beſchreibung, nebſt Angabe des Vorkommens. Die Claſſification ſteht folgendermaaßen: Tribus I. Jungermannieae. Hemicyclum I. Foliosa. Subtribus 1. Gymnomitria. 1. Haplomitrium, Gymnomitrium, Acrobolus, Sarco- seyphus, Alicularia. Subtribus 2. Coelocaules. 6. Gottschea. Subtribus 3. Jungermannideae. 7. Plagiochila, Scapania, Jungermannia. Von der letztern find bis jetzt 131 Gattungen aufgeführt. Der Verleger hat das Werk mit ſchoͤnem Papier und ſchoͤ— nem Druck ansgeſtattet. Man wird von ſelbſt bemerken, daß mehrere neue Sippen aufgeſtellt ſind. \ De Candolle Prodromus systematis naturalis regni vegetabilis, sive Enu- meratio contracta ordinum, generum, specierumque plantarum hucusque cognitarum, juxta methodi naturalis normas digesta; editore et pro parte auctore Alphonso De Candolle. Parisiis apud Fortin, Lipsiae apud Michelsen. VIII. sistens Corolli- florarum ordines XIII. 1844. 8. 684. (16 Fr.) Der Tod von Pyramus De Candolle hat in der ganzen gelehrten Welt Trauer verurſacht, ſowohl wegen feiner meifter: haften Arbeiten als wegen feiner kraͤftigen und anſprechenden Per⸗ ſoͤnlichkeit. Nachdem man dem Verluſte ſeiner Perſon feine Theil⸗ nahme bezeugt und ſich darein ergeben hatte, blieb die Sorge um die Fortſetzung des begonnenen großen Werkes, deſſen Voll— endung kaum ein Einzelner durchzufuͤhren im Stande ſeyn wuͤrde. Der naͤchſte Fortſetzer war natuͤrlicher Weiſe der Sohn, der nicht bloß des Vaters große Sammlung beſitzt, ſondern auch 864 die Art ſeines Arbeitens kennt. Er hat ſehr wohl gethan, die Fortſetzung nicht allein zu unternehmen, ſondern andere Bota= niker zu gewinnen, welche einzelne Zuͤnfte bearbeiten. Das iſt ſchon in dieſem Bande geſchehen und jedesmal angezeigt. Die Art der Bearbeitung und des Drucks iſt uͤbrigens, was auch ſich von ſelbſt verſteht, ſich gleich geblieben. Der Wechſel des Verlages ſchadet der bequemern Anſchaffung des Werkes nicht, weil man alle fruͤhern Baͤnde bey demſelben Verleger be— kommen kann. Der vorliegende Band enthaͤlt die Monopetala hypogyna, welche hier ſonderbar Corolliflorae genannt werden. Wäre die Benennung wiſſenſchaftlich, nehmlich philoſophiſch, wie wir die- ſelben in unſerm genetiſchen Syſtem (Allgemeine Naturgeſchichte II. III.) gegeben haben; fo wäre ohne Zweifel gegen die Aen— derung der Benennung nichts einzuwenden: bey bloß empiriſchen Namen iſt es aber völlig gleichgültig, wie fie lauten. Deßhalb bringt jeder Wechſel der Nomenclatur nichts anderes als Ver— wirrung. Es finden ſich hier folgende Familien, welche auch ziemlich unrichtig Ordines genannt werden. Ordo 119. Lentibularieae, bearbeitet von Alphons De Candolle; Primulaceae, von Duby; Myrsineaceae, von A. D.; Theophrasteae, Sapotaceae, Ebenaceae, Styra- ceae, deßgleichen; Oleaceae, von Pyramus De Candolle; Jasmineae, deßgleichen; Apocynaceae, von A. D.; Ascle- piadeae, von Decaisne. 0 Der Band hat ein Regiſter der Sippen. Flora azoriea, quam ex collectionibus schedisque Hochstetteri patris et filü elaboravit et tabulis 15. propria manu aeri incisis illustravit Dr. phil. M. Seubert, priv. docens. Bonnae apud Marcum. 1844. 450. Dieſe Flora, von welcher noch wenig bekannt war, iſt augen: ſcheinlich mit ſehr viel Fleiß und Kenntniß bearbeitet. Tuͤchtig wird ſie fuͤr die Verbreitung der Pflanzen wegen der entfernten und abgeſchloſſenen Lage dieſer Inſeln, nach welchen ſich im Jahre 1838. begaben Chr. Fr. Guthnik von Bern, C. Hochſtetter, der Sohn, von Eßlingen als Botaniker, R. Gygax von Bern als Mineralog. Sie blieben daſelbſt waͤh⸗ rend der Monate May, Juny und July, und fanden viele Unterſtuͤtzung ſowohl an Inngebornen als an Fremden, welche ſich daſelbſt als Conſuln aufhalten. f Voran eine kurze Ueberſicht des Clima's. Die Inſeln liegen unter 37 und 389 N. Br., 900 engliſche Seemeilen von Africa, 740 von den Canarien, 550 von Madera, betragen 52 Quadratmeilen mit 250,000 Innwohnern; Berge 1000 bis 3000“ hoch, der Pie 7000; mittlere Waͤrme 14 R. Sodann eine allgemeine Schilderung der Vegetation. nen und Pomeranzen werden am meiſten gewonnen, oft uͤber 8000 Stuͤck von einem Baum, ganze Schiffe voll nach Eu⸗ ropa geführt; ſehr viel Wein; Feldfruͤchte: Zea mays, Triti- cum, Hordeum, Lupinus, Phaseolus, Vicia, Linum, So- lanum tuberosum, Arum colocasia (am); in Gaͤrten Olea, Musa, Phoenix, Dracaena draco, Bromelia, Sac- charum, Convolvulus batatas, Ricinus, Passiflora caeru- lea, Canna indica. Citro- 865 ©. 9. folgt die Aufzählung der Gattungen, an der Zahl 400. Die ſchon bekannten werden, wie es ganz recht iſt, bloß dem Namen nach aufgefuͤhrt, mit der Angabe eines und des andern Schriftſtellers; dabey der Fundort, die Hoͤhe udgl. Die Anordnung iſt nach Endlichers Genera Plantarum. Die Algen, ihrer 42, wurden beſtimmt von Martens zu Stuttgart, die Mooſe von W. P. Schimper zu Sttaßburg, einige von G. Biſchoff zu Heidelberg. Flechten find aufgeführt von Nr. 43. bis 52. Lebermooſe, eine neue Sippe, Rhacotheca azorica, von G. Biſchoff, neben Grimaldia; Jungermannien Nr. 54, 55, Mooſe bis 67, Equisetum 68, Polypodiaceen bis 92, Lycopodien bis 95. Gramineen bis 128, Cyperaceen 546, Juncaceen bis 142, Liliaceen 1, Smilaceen 2, Orchideen 155 bis 157, Najaden bis 162. Coniferen bis 165, Callitrichen 1, Myricaceen 1, Empe: treen 1, Euphorbiaceen 169 bis 173, Urticaceen 3, Phytolac—⸗ ceen, Chenopodeen 4, Polygoneen 4, Laurineen 1, Daph— noiden 1. Plantagineen 6, Dipſaceen 2, Compoſiten 196 bis 231, Campanulen 1, Rubiaceen 0, Loniceren 1, Oleaceen 1, Ascle— piadeen 1, Gentianen 3, Labiaten 9, Verbenaceen 1, Aſperi— folien 256 bis 261, Convolvulen 4, Solanaceen 6, Scrophu— larinen 271 bis 282; Primulaceen 2, Myrſinen 1, Ericaceen 7, Umbelliferen 283 bis 300, Araliaceen 1, Craſſulaceen 3, Ranunculaceen 304 bis 311, Papaveraceen 3, Cruciferen 315 bis 323, Reſedaceen 1, Violarien 1, Frankeniaceen 2, Por— tulaceen 1, Caryophylleen 329 bis 336, Malvaceen 3, Hy— perieinen 4, Polygalen 1, Ilicinen 1, Rhamnen 1, Ruta— ceen 1, Geraniaceen 3, Oxalideen 1, Lythrarien 3, Roſaceen 9, Papilionaceen 364 bis 391. Es iſt manche neue Gattung darunter, z. B. Bryopsis pe- nicillata, von Suhr; Gymnomitrium erythrorhizum, von Biſchoff; Hypnum hochstetteri, von Schimper; Holcus rigidus, von Hochſtetter; Deyeuxia caespitosa, deßgl.; Festuca petraea, von Guthnick; Carex rigidifolia, von Hochſtetter; C. hochstetteriana, von Gay; C. floresiana et vuleani, von Hochſtetter; Luzula purpureo-splendens, von Seubert; Juncus lucidus, Habenaria micrantha et longe bracteata, von Hochſtetter. Euphorbia azorica, Urtica azoriea, von Hochſtetter; U. lowei, Persea azorica, von Seubert; Plantago azo- rica, Bellis azorica, Solidago azorica, Tolpis nobilis, Mi- eroderis umbellata, fili, Myosotis maritima, Veronica dabneyi, Euphrasia grandiflora, Erica azoriea, von Hoc» ſtetter. Sanicula azorica, von Guthnick; Nasturtium flexuosum, von Seubert; Cardamine calderarum, von Guthnick; Cerastium azoricum, von Hochſtetter; Rubus hochstet- tericum, von Seubert. Abgebildet find recht deutlich, meiſtens mit Zerlegungen: Bry- opsis penicillata, Holcus rigidus, Carex rigidifolia, hoch- stetteriana, floresiana, vulcani, Juncus lueidus, Luzula purpureo splendens, Habenaria mierantha, longe bracteata. Persea azorica, Urtica azorica, Plantago azorica, Ve- ronica dabneyi, Euphrasia grandiflora, Bellis azoriea, So- lidago azorica, Tolpis nobilis, Thrineia nudicaulis, Mi- eroderis umbellata, Cerastium azorieum, Rhacotheca azo- rica, Sanicula azorica. Iſis 1844. Heft 11. 866 Merkwuͤrdigere Pflanzen moͤgen ſeyn: Dieksonia culeita, Smilax tetragona, Arum collocasia (non Dioscorea sativa), Juniperus oxycedrus; Myrica faya, Persea azorica (non Apollonias canariensis), Viburnum tinus, Olea excelsa, Gomphocarpus fruticosus, Lyco- persicum esculentum, Myrsine africana (Tamucho), Erica azorica (Urze), Ilex perado. Essay on the indigenous fossorial Hymenoptera by . E. Shuckard. London 1837. 8. 259. tabb. 4. Dieſes Werk verdient alles Lob. Es iſt ſehr vollſtaͤndig in ſyſtematiſcher Hinſicht, und enthält auch manches über Aufent— halt und Lebensart, oft vom Verfaſſer ſelbſt beobachtet. Es ſind alle brittiſche Gattungen aufgefuͤhrt, welche ſich in den Londoner Sammlungen finden. Zuerſt gibt der Verfaſſer ein Verzeichniß der Schriftſteller und ſodann eine Beſchreibung des aͤußern Baues, wobey Ab- bildungen der Fluͤgel von allen Sippen auf 4 Tafeln, nebſt einer Claſſification nach den Fluͤgelzellen, wobey die Sippen freylich ſehr durch einander kommen. Bey den Zuͤnften, Familien und Sippen iſt der Character engliſch, bey den Gattungen lateiniſch; zugleich Synonymie, Beſchreibung, Fundort, Lebensart, wo man fie kennt. Hier⸗ uͤber muß man nicht zu viel erwarten. Obſchon der Verfaſſer vieles verglichen hat; ſo fehlen doch ſelbſt Reaumur und Degeer. Der Innhalt iſt folgender: Hy menoptera acule ata. Tribus I. Heterogyna. Fam. I. Formiecidae. Fam. 2. Mutillidae, 1. Mutilla europaea, calva, ephippium. 2. Myrmosa melanocephala. 3. Methoca ichneumonides. Tribus II. Fossores. Fam. 1. Scoliadae. Tiphia femorata, morio, minuta. Fam. 2. Sapygidae. 5. Sapyga punctata, clavicornis. Fam. 3. Pompilidae. 6. Pompilus pulcher, niger, bifasciatus, variegatus, pe- tiolatus, einetellus, punctum, hyalinatus, rufipes, no- tatus, sericatus, viaticus, gibbus, crassicornis, fuscus, alfınis, exaltatus, fasciatellus. 7. Ceropales maculata, variegata. 8. Aporus bicolor. Fam. 4. Sphecidae. 9. Ammophila sabulosa, hirsuta, affinis. 10. Miscus campestris. 11. Sphex flavipennis. 12. Dolichurus corniculus. Fam. 5. Larridae. 13. Larra anathema. 14. Tachytes pompiliformis, unicolor. 15. Miscophus bicolor. 16. Dinetus pictus. 4 55 867 Fam. 6. Nyssonidae. 17. Astata boops. 18. Nysson spinosus, interruptus, trimaculatus, guttatus, dimidiatus. 19. Oxybelus uniglumis, ferox, nigripes, bellicosus, ar- gentatus, quatuordecim-guttatus, nigricornis, nigro- aeneus. Fam. 7. Crabonidae. 20. Trypoxylon figulus, aurifrons, clavicerum. 21. Crabro eribrarius, patellatus, scutatus, cetratus, vexil- latus, tarsatus, cephalotus, sexeinetus, xylurgus, lin- denius, vagus, subpunctatus, vagabundus, dimidiatus, leucostoma, elongatulus, luteipalpis, proximus. Cr. podagrieus, capitosus, hyalinus, transversalis, spinipeetus, wesmaeli, pubescens, obliquus, propinquus, geniculatus, walkeri, albilabris, panzeri, exiguus, bre- vis, tibialis, rufiventris. . Stigmus pendulus. Celia n. troglodytes. Diodontus minutus, luperus, tristis. . Passaloecus n. insignis, gracilis, corniger. 26. Pemphredon lugubris, luetuosus, morio. 27. Cemonus unicolor, lethifer. . Mellinus arvensis, sabulosus. 29. Alyson lunicornis. . Gorytes mystaceus, fargeii, quadrifasciatus, latieinetus, bicinetus. 51. Arpactus laevis tum dus. . Psen ater, atratus. 33. Mimesa n. equestris, bicolor, unicolor. 34. Cerceris arenaria, labjata, interrupta, ornata, qua- drieineta, sabulosa. 35. Philanthus triangulum. Man kann ziemlich auf jede Sippe und auch auf jede Gat— tung eine Seite Text rechnen. Es ſind alle Theile der Kerfe beſchrieben und die Citate der neuern Schriftſteller ſehr voll— ſtaͤndig. Ein Regiſter mit Sippen und Gattungen ſchließt das Buch. g 22 0 29 22 8 0 The Coleopterists Manual by the Rev. F. W. Hope. London I. 1837. 8. 121. tabb. 4. II. 1838. 168. tabb. 4. col. Hope ift ein junger Theolog, welcher eine reiche Kerffamm: lung aus allen Welttheilen und daher immer neue Sippen und Gattungen bekannt zu machen hat. Er gibt gewoͤhnlich dazu ſchoͤne illuminierte Abbildungen mit den Freßwerkzeugen, groß und deutlich gezeichnet. So iſt es auch in dieſem Werke, wel— ches jedoch eben deßhalb nicht den Titel eines Handbuchs hätte erhalten ſollen, weil es dadurch ſehr vertheuert wird. Dieſe zwey Hefte koſten 64 Rthlr. Sie haben den Zweck, die zahl: reichen Sippen und Gattungen in den Sammlungen beſtimmen zu lehren, wozu die Abbildung der Kennzeichen auch allerdings ſehr dienlich iſt. Die Illumination der Gattungen aber haͤtte vielleicht anderswo gegeben werden ſollen. Das erſte Heft enthaͤlt die Lamellicornes. Voran eine Tabelle der linneiſchen Gattungen, 94 an der Zahl, mit dem Vaterland und den neuen Sippennamen gegenuͤber. Aus der einzigen Sippe Scarabaeus find 42 geworden; aus Lucanus 4. 868 Dann folgen S. 19. ſyſtematiſche Bemerkungen über Sca- rabaeus hercules, gideon, actaeon, atlas, molossus, ty- phoeus, bilobus, mimas, sacer, nuchicornis, marianus, gigas, scaber, longimanus, calcaratus, amazonus, sepi- cola, syriacus, solstitialis, longipes, hirtellus, brunneus, auratus, aeneus, ceratoniae. S. 29. Eine aͤhnliche Tabelle von des Fabricius Blaͤt— terhoͤrnern mit Vaterland und den neuen Sippen. Dieſe Ta⸗ bellen find ſehr bequem; die letzte enthält 596 Gattungen in 14 Sippen, woraus eine große Menge neuer gemacht worden. Dann folgen wieder Bemerkungen uͤber die Gattungen, alles im ſyſtematiſchen Sinn und vergleichend. Darauf werden die neuern Familien mit ihren Gattungen characteriſiert, und zwar in lateiniſcher Sprache. Dyuastidae; Megaceras chorinaeus, Enema pan, Cheiro- platys truncatus, Chalcosoma n. atlas, Strategus aloeus, Caelosis sylvanus, Xyloryctes n. satyrus, Syrichtus aries, Pentodon punctatus, Temnorhynchus n. retusus, Bothy- nus cuniculus, Isodon australasiae. Fam. Melolonthidae: Lepidiota stigma, Holotrichia ser- rata, Lachnosterna n. fervida, Aplidia transversa, Cepha- lotrichia alopex, Macrophylla longieornis, Stethaspis n. suturalis, Mierodonta pini, Rhombonyx holosericea. Fam. Sericidae n.: Calonota n. festiva, Liparetra syl- vicola, Macrosoma n. glacialis. S. 111. folgt ein Anhang mit Bemerkungen. über verſchie⸗ dene Gattungen. Die Freßwerkzeuge von 14 Sippen find ab- gebildet, darunter auch Tesserodon novae Hollandiae ſammt dem Leib; ferner der ganze Goliathus princeps, ſehr ſchoͤn. Heft II. enthält die Raubkaͤfer zu Waſſer und Land. Zuerſt ſyſtematiſche Bemerkungen über die Gattungen der linneiſchen Cicindelen. Dann folgt die neue Familie Megacephalidae mit den Characteren der Sippen Megacephala senegalensis, Te- tracha carolina, Aniarta n. sepulchralis. S. 9. Elaphridae, bloß mit Nennung der Sippen. S. 11. Tabellen von des Fabrieius Cieindela et Collyris mit den neuen Sippen, 16 an der Zahl, und mit Bemerkun⸗ gen über dieſelben; darunter neu Apteroessa grossa, Eury- morpha cyanipes, Plochiocera nodicornis, Abroscelis lon- gipes, Calochroa octonotata, Heptodonta analis. Ueber die meiften Gattungen find kurze Bemerkungen vorhanden, S. 30. Collyridae n.: Collyris, Trieondyla, Proce- phalus, Ctenostoma, Psilocera. S. 36. Eine ähnliche Tabelle uͤber Carabus von Linne und Fabricius, nebſt den hergehoͤrigen Sippen des letztern. Daruͤber aͤhnliche Bemerkungen. Zu den Carabiden ſtellt er Procerus, Proerustes, Cara- bus, Apotomopterus n., Calosoma et Chrysostigma. Ebenſo macht er folgende Familien: S. 50. Anthiadae mit 4 Sip⸗ pen, worunter n. Pachymorpha sexguttata. S. 54. Nebriadae aus 5 Sippen. S. 61. Bembidiidae aus 12 Sippen. S. 63. Dromiidae aus 4 Sippen, worunter Philorhizus n. fasciatus et Syntomus n. truncatellus. S. 65. Cychridae aus 5 Sippen. S. 71. Thaliadae mit 15 Sippen, worunter Omalosoma n. vigorsii. S. 73. Agonidae mit 7 Sippen. S. 74. Sphodridae mit 4 Sippen, worunter Crateroce- rus n. brunnicoruis. ; | 869 Si. 75. Chlaeniadae mit 6 Sippen. S. 76. Cymindidae mit 7 Sippen. S. 77. Patrobidae mit 3 Sippen. S. 79. Peryphidae mit 4 Sippen. S. 80. Broschidae mit 3 Sippen. ©. 81. Ditomidae mit 6 Sippen. S. 82. Lieinidae mit 7 Sippen. S. 84. Harpalidae mit 16 Sippen. Lebiadae mit 9 Sippen, wornter n. Aploa picta. S. 86. Amaridae mit 11 Sippen. 3 Zabridae mit 5 Sippen. S. 88. Acinopidae mit 11 Sippen. S. 89. Stenolophidae mit 10 Sippen. S. 91. Panagaeidae mit 11 Sippen, worunter neu Cra- spedophorus reflexus. Scaritidae mit 11 Sippen. Dryptidae mit 9 Sippen. 99. Brachinidae mit 7 Sippen. Agridae mit 2 Sippen. Odacanthidae mit 11 Sippen. 105. Pericallidae mit 10 Sippen. Cyelosomidae mit 3 Sippen. Ozaenidae mit 9 Sippen. „ Morionidae n. mit 4 Sippen. Helluonidae mit 7 Sippen. . Pogonidae mit 5 Sippen. Trigonotomidae mit 10 Sippen. . Tabellen uͤber die Waſſerkaͤfer. 125. Hydrophiloidea mit 12 Sippen. 131. Dyticidae mit 16 Sippen, worunter Hyderodes shuckardii. . Haliplidae mit 11 Sippen. » Gyrinoidea mit 6 Sippen. . Helophoridae mit 7 Sippen. . Parnidea mit 3 Sippen. Limniidae mit 3 Sippen. S. 154. Sphaeridiidae mit 4 Sippen. . Anisotomidae mit 10 Sippen. S. 158. folgt Beſchreibung der neuen Sippen und Gat— tungen. Sehr ſchoͤn abgebildet ſind die Gattungen von Manticora, Apteroessa, Calochroa, Oxycheila, Eurymorpha, Macro- cheilus, Plochionus, Dirotus, Gnathaphanus, Hyphar- pax, Dioryche, Hyphaereon, Caelostomus, Craspedopho- rus, Catascopus, Platysma, Pachymorpha, Hyderodes, Globaria. Es ift zu bedauern, daß ſeitdem nichts mehr erſchienen iſt; wahrſcheinlich wegen der Theuerung des Werkes. Der Ver— faſſer ſollte die Figuren nicht illuminieren. . — oO — 7 * — oO 8 ag ggg gggg 88 7 The natural History of the Sperm Whale, by TA. Beale, Surgeon. 3. 393. Tab. 1. ueber dieſen Wal haben wir bekanntlich noch keine Beobach⸗ tungen von einem aͤchten Naturforſcher, und uͤberhaupt nichts anderes als Bruchſtuͤcke von Reiſenden. Der Verfaſſer iſt zwar auch nicht Naturforſcher von Fach, aber Chirurg und Demon— ſtrator der Anatomie zu London, und er hat dem Walfiſchfang in der Suͤdſee ſelbſt beygewohnt. Seine Schrift iſt daher die London 1839. 870 erſte, welche nicht bloß den Fang vom Walrath-Wal umſtaͤnd— lich, gleichſam amtlich beſchreibt, ſondern auch das Thier in allen ſeinen Theilen zerlegt, was bis jetzt noch nicht da geweſen. Zu bedauern iſt nur, daß er keine Abbildungen gegeben; wir wollen nicht ſagen von den einzelnen Theilen, wovon es kaum nöthig waͤre, aber wohl vom Ganzen. Man thut niemanden zu viel, wenn man behauptet, daß es noch keine einzige gute Abbildung von den Walen gebe. Sonderbar iſt es gewiß, daß man von den andern Haarthieren und ſelbſt von den Voͤgeln Abbildungen in ungeheuerm Format beſitzt, ſelbſt in Imperial⸗ Folio, waͤhrend es von den Walen nur laͤcherlich kleine, wie Thierchen gibt. Ebenſo muß man ſich wundern, daß unter den vielen reiſenden Naturforſchern es noch keinem eingefallen iſt, einen Zug auf den Walfiſchfang mitzumachen. Wenn es ihnen im Eismeere zu kalt und zu gefaͤhrlich iſt; ſo koͤnnten ſie ja jetzt ſehr bequem in die Suͤdſee kommen. Sie haͤtten zugleich den Vortheil, dort mehrere Sippen von Walen anzutreffen. Ein geſchickter Zeichner muͤßte freylich dabey ſeyn. Dieſe Schrift iſt eine zweyte Ausgabe, welche einen Zuwachs von Seite 193 — 393. bekommen hat, mit der Beſchreibung der ganzen Walfangreiſe. Die erſte Ausgabe gieng daher nur bis Seite 191. und enthielt bloß die Naturgeſchichte, die Ana— tomie und den Fang des genannten Thieres. Dieſer erſte Theil enthaͤlt nun das Hiſtoriſche, mit critiſchen Bemerkungen uͤber Vorkommen nebſt Angaben der Andern. Da— bey ſind auch einige Holzſchnitte uͤber die Geſtalt des Thieres, von F. Cuvier und von ihm, klein natuͤrlich, und beide ziemlich verſchieden, beſonders in der Ruͤckenfinne und in der Lage der Handfinne. S. 23. folgt die Beſchreibung der Ge— ſtalt. Auf dem Ruͤcken iſt nur ein Buckel und keine Finne; um den Leib gehen Spiralſtreifen, das Nas- oder Spritzloch liegt ganz vorn, aber oben auf dem Kopfe; daher ſpritzt der Athemdunſt in einem Bogen vorwaͤrts, wie es bekanntlich ſchon die Alten abgebildet haben. Auch davon iſt ein Holzſchnitt ge— geben. Der abgeſtutzte Kopf betraͤgt ein Drittel der Laͤnge und iſt ziemlich ſo dick als der ganze Leib; auf dem Nacken ein Buckel; von da an das zweyte Drittel gleich dick und am Ende deſſelben, ziemlich auf dem Kreuze, wieder ein Buckel; das letzte Drittel begreift den duͤnnern und verjuͤngten Schwanz, auf dem Grath eine Reihe kleinerer Buckel. Die Schwanzfinne 6 bis 8“ lang, 12 bis 14 breit. Bruſt und Bauch ſchmaͤler als der Ruͤcken, und ohne Buckel. Kopf und Leib durchgängig hoͤ— her als breit. Das Nasloch iſt einzeln und liegt etwas auf der linken Seite des Kopfes, hat die Geſtalt eines kleinen | und iſt 12“ lang. Es kann durch Muskeln verengert werden. Auf der rechten und obern Seite des Kopfes liegt die Hoͤhle mit fluͤſſigem Fett, welches nach dem Tode zum Walrath ge— rinnt. Das kann eine Tonne oder mehr als zehn große Bar— rel betragen. Nimmt ziemlich die Haͤlfte des Kopfes ein. Unter dieſer Walrathhoͤhle liegt vorn im Kopf eine Maſſe von elafti- ſchem Zellgewebe mit feinem Walrath. Dieſe Maſſe heißt Junk (Leckerbiſſen), die Walrathhoͤhle Case (Fach). Das Maul iſt faſt fo lang als der Kopf; der Unterkiefer verjuͤngt ſich zu einer Spitze und ſteckt in der knorpeligen Oberlippe; enthaͤlt 42 kegel⸗ foͤrmige Zaͤhne, welche in Gruben des Oberkiefers greifen; auch hier liegen bisweilen einige Zahnſtummel. Zunge klein, Schlund ſo weit als ein Mannsleib. Augen klein, etwas uͤber und hin— ter dem Maulwinkel; unteres Lid beweglicher. Nicht weit da— hinter die Ohrloͤcher, fo groß wie ein Federkiel. Dahinter und darunter die Handfinne. 871 Ein ausgewachſenes Maͤnnchen ift 84“ lang, Kopf hoch 8 bis 9, breit 5 bis 6; Leibeshoͤhe 12 bis 14, Gürtel 86; Hand» finnen 6“ lang, 3 breit. Weil der Kopf viel flüffiges Fett in einem duͤnnhaͤutigen Fach enthaͤlt; ſo iſt er viel leichter als der Rumpf, und das Thier kann ihn daher ſehr leicht aus dem Waſſer ſtecken. Der Walrathwal iſt offenbar geſcheidter als der Bartenwal und hat auch ſchaͤrfere Sinne. Der Ohrgang iſt offen, beym noͤrd— lichen Wal aber durch die Haut verdeckt. Beyde ſehen ſehr gut. Farbe des Leibes ſehr dunkel, an der Bruſt ſilbergrau; Haut nur 4 bis 3“, dick; darunter das Fett oder der Speck im Zellgewebe, an der Bruſt 14“ dick, an andern Theilen 8 bis 11. Am Kopfe fehlt dieſes Fettgewebe. Man kann dar— aus ebenfalls Walrath ſchmelzen. Lebensart S. 33. Wurde bis jetzt faſt gar nicht beobachtet. Die Nahrung beſteht faſt ganz aus dem Squid (Sepia octo- pus), beſonders im hohen Meer; an der Kuͤſte auch kleine Fiſche, jedoch bisweilen ſo groß als ein maͤßiger Salm. Es iſt ſchwer zu begreifen, wie das Ungeheuer ſo viele kleine Thiere faͤngt. Es ſcheint auf folgende Art zu geſchehen. Es begibt ſich in die Tiefe, haͤlt ſich ruhig und laͤßt den Unterkiefer ſenkrecht herunter haͤngen. Gaumen, Zunge und Zaͤhne ſind glaͤnzend weiß und locken wahrſcheinlich den Raub an. Auch faͤngt man bisweilen ganz blinde Wale und dennoch feiſt. Bey andern iſt der Unterkiefer auf die Seite oder nach unten gebo— gen, die Folge, wie die Walfaͤnger verſichern, von ihren Kaͤm— pfen, wobey ſie ſich mit den Unterkiefern packen. Die Weibchen zeigen nie dieſe Mißſtaltung. Auch die Squid kann man mit einem glaͤnzenden Stuͤck Bley fangen. Die von verwundeten Walen ausgeworfenen Fiſche find unverſehrt. Die Jungen £ön- nen wohl mit der Kieferſpitze nicht das Euter faſſen, weil es daſelbſt keine Lippen gibt; dieſe fangen erſt zween Schuh da— hinter an. Er ſchwimmt ſehr leicht und ſchnell; ungeſtoͤrt unter der Waſſerflaͤche 3 bis 4 engliſche Meilen in der Stunde. Das geſchieht bloß durch Wricken des Schwanzes; der Buckel ragt vor. So iſt er im Stande, 7 Meilen zu machen. Soll es ſchneller gehen; ſo ſchlaͤgt er mit dem Schwanz auf und ab, wobey der Kopf bald 8 bis 10“ unterſinkt, bald auftaucht. Der Schwanzſchlag mit der Oberfläche ift der ſtaͤrkere. So kann er 10 bis 12 Meilen machen. Dabey thun die Handfinnen ſehr wenig. Will er aber unterſinken; ſo ſchlaͤgt er damit nach oben und fällt ſodann ſchnell mit wagrechtem Leibe. Beydes abgebildet. Das Athmen geſchieht regelmaͤßig; nicht bey an» dern; daran kann man dieſe Gattung aus der Ferne unter— ſcheiden. Er liegt dabey gewoͤhnlich ſtill und der Buckel ragt 2 bis 3! heraus. In regelmaͤßigen Zwiſchenzeiten kommt 40 bis 50 davor die Naſe heraus mit einem weißen, buſchigen Strahl von kleinen Waſſertheilchen, welche in den Runzeln der Nas— loͤcher waren oder ſich aus dem Athemdunſt verdichten. Der Strahl dauert 3 Secunden und macht [feitwärts] einen Winkel von 135°. Man ſieht ihn vom Maſt 4 bis 5 Meilen weit. Hier iſt er einfach; bey andern meiſt doppelt und ſenkrecht. Zum Einathmen braucht er eine Secunde, ohne Geraͤuſch, welches bey andern ſehr laut iſt. Dann ſinkt die Naſe unter und kommt nach 6 Minuten wieder. Das wiederholt ſich 60 bis 70 Mal; dauert mithin 10 bis 11 Minuten. Dann ſinkt der Kopf langſam, der Schwanz kommt heraus und das Thier ſinkt ſenkrecht unter. Daſelbſt bleibt er 70 bis 80 Minuten. Die Weibchen ſind gewoͤhnlich in Menge dicht beyſammen, 872 bleiben nur 20 Minuten unten, athmen 30 bis 40 Mal, mit⸗ hin viel öfter als die Männchen; fo auch die jungen Maͤnn⸗ chen. Geſtoͤrt, ſinken fie unter nach halber Athmung, kommen aber bald und nicht fern wieder hervor, um die uͤbrigen Athem— zuͤge nachzuholen, und ſinken dann plößlich wagrecht nieder, wodurch ein Wirbel entſteht. Verfolgt, ſtecken ſie den Kopf ſchnell aus und ein, und athmen daher ſehr ſchnell und un— terbrochen. Sie ſind ſehr furchtſam und machen allerley Streiche, wann ſich ein Boot nähert. Dann ſchwingen fie den Schwanz lang⸗ ſam hin und her. Steckt ihnen eine Harpune im Leibe; ſo waͤlzen fie ſich herum und wickeln bisweilen ein langes Stuͤck Seil um den Leib. Manchmal ſtellen ſie ſich ſenkrecht und ſtecken den Kopf weit heraus, daß er von fern wie ein ſchwar—⸗ zer Felſen ausſieht und die Augen ganz frey ſind. Auch liegen ſie oft auf dem Waſſer und ſchlagen mit dem Schwanze heftig darauf, ſo daß viel Schaum entſteht. Auch geſchieht es, daß er ſchon tief unten, ſenkrecht ſtehend, einen Schlag ins Waſſer thut und nun ſehr weit herausſchießt unter einem Winkel von 45°, So ſieht man ihn 6 Meilen weit. Abgebildet. Das geſchieht mehr als zwey bis dreymal hinter einander; man glaubt, um ſich vom Ungeziefer zu befreyen, das an ſeiner Haut haͤngt, wie kleine Krebſe und Schildfiſche, welche oft Stunden lang, ſelbſt nach ſeinem Tode, an ihm haͤngen bleiben, ſo daß man fie abreißen muß. Vielleicht geſchieht es auch, um dem Schwerds fiſch zu entgehen. An Vorkſhire fand man ſolch ein Schwerd in einem geſtrandeten ſtecken. Nach Ausſage der Fiſcher wird er auch von einem andern Thiere, welches ſie Dreſcher nennen, verfolgt, und zwar gemeinſchaftlich mit dem Schwerdfiſch. Ich habe ihn nie geſehen. [Das iſt Delphinus gladiator. Sieh meine Allg. Naturgeſch., S. 1010. u. 1074. O.] Der Walrathwal lebt heerdenweiſe, die Weibchen beſonders und die jungen Maͤnnchen beſonders. Dieſe Heerden heißen Shools, Shoals, bisweilen 5 bis 600 beyſammen; bey jeder weiblichen Heerde 1 bis 3 Maͤnnchen, welche die andern weg— jagen. Die ausgewachſenen gehen allein und ſind ſehr unvor— ſichtig, laſſen ſich ſelbſt eine Harpune werfen, ohne ſich zu rühren: bisweilen beißen und ſchlagen fie doch heftig um ſich. Sie werfen zu jeder Jahreszeit, eins, bisweilen zwey. Die Zeit der Traͤchtigkeit iſt unbekannt. Das Junge iſt nach Ben- nett 14“ lang, Gürtel 6. Die Weibchen find nur ein Fünftel fo groß als das Männchen; fie nehmen ſich ſehr ihrer Jun⸗ gen an und bleiben bey der Heerde, auch im Kampfe; ebenſo die Jungen. Die jungen Maͤnnchen ſind auch in großen Heerden beyſam— men, helfen aber den verwundeten nicht; ſind indeſſen ſehr vor— ſichtig und daher ſchwer anzugreifen. Halbgewachſen trennen ſie ſich. Alle koͤnnen ſich bey Gefahr Zeichen geben, oft 4 bis 7 Meilen weit. Wie, iſt unbekannt. Nahrung. Beſteht in Squid, und an der Kuͤſte in Rock Cod. (Der erſtere iſt, wenigſtens an Neufundland, Se— pia loligo; der zweyte wahrſcheinlich Mallotus villosus. Sieh meine Allg. Naturgeſch. VI. S. 157. u. 357. O.] Kleine Meduſen udgl. koͤnnen fein Futter nicht ſeyn, wie beym Bar: tenwal, weil dieſer einen viel engern Schlund hat. S. 70. Anatomie. Groͤßtentheils nach J. Hunter in den Philos. Transact. und Alderſon 1825. in den Cambridge Transact.: endlich nach Cliffords Schrach zu Barton Con- stable in Yorkſhire. Dieſer wurde 1825. an den Strand ge: worfen; das einzige Stuͤck in Europa. a 873 Länge dieſes Thieres 583“, des Schrachs 59! 7", Brufts kaſten faſt rund, Hals ſehr kurz, Schädel etwas mehr als 4, Breite der Bruſt 8083“, Höhe 82“, Länge 74“, Weite vorn vom Atlas zum Bruſtbein 219“, hinten vom letzten Ruͤckenwirbel zum Bruſtbein 5’ 8", Schädel keilfoͤrmig. Länge 18“ 4", Breite Über die Joch⸗ beine 814“, in der Mitte des keilfoͤrmigen Stuͤcks 5“ 10“, der Gelenkkoͤpfe des Hinterhauptes 2“ 13“, Höhe des Hinter hauptes 5“ 63“. Er beginnt vorn mit einem dünnen Rand, erhebt ſich allmaͤhlich bis zum hintern Viertel, dann plötzlich, und bildet daſelbſt auswaͤrts eine duͤnne Wand, unter der eine große Hoͤhle zur Aufnahme der großen Maſſe des Junks, welche mit dem Walrathfach den ganzen obern Theil des Kopfes aus⸗ macht. Unter dem Boden der Junkhoͤhle, deren duͤnne Waͤnde den großen hintern Theil des Schaͤdels bilden, liegt das Hirn, lang 10“, breit 14, hoch 9. Am Schaͤdelgrund liegt links an der Wurzel des Pflugſcharbeins das einzige hintere Nasloch, laͤuft durch Junk und Walrath und endigt am vordern obern Winkel des Kopfes. Das Loch iſt faſt rund, 81’ weit. Unterkiefer 16° 10“, bildet einen ſchwachen Bogen und ent⸗ hält jederſeits 24 Zähne; die Naht 10“ 5“, Dicke der ver⸗ wachſenen Kiefer hinten 113“, vorn 74; Aeſte 615“, 111“ hoch; Gelenkkoͤpfe ſenkrecht 11“ hoch, 73 dick. Wirbel 44, nur durch ihre Koͤrper angelenkt, ohne hintere Gelenkflaͤche; keine verwachſen. Halswirbel nur zween; Atlas 3“ 4“ breit, 1° 73“ hoch, 61 dick; zweyter Wirbel breit 2“ 105“, hoch 11113“, dick 93 % hat einen kurzen Stachelfortſatz, aber keinen Zahnfortſatz. [Hier iſt ohne Zweifel ein Verſehen vorgefallen. O.] Ruͤckenwirbel 10, nach hinten dicker. Endwirbel 32; der letzte nur 13“ dick. Ruͤckgraths-Canal vorn 8“ hoch, 10 breit; am 7ten Ruͤckenwirbel 63“ und 7; am ten Endwirbel 43 und 3; am 20 ſten fo weit als ein Fin⸗ ger, endiget hier. Am A1ten Endwirbel beginnen die untern Stachelfortſaͤtze, angelenkt durch eine Gabel. Es ſind ihrer zehn. Der erſte lang 1’ 6”, der zweyte lang 2“; die folgenden kleiner. Der letzte 5“ lang. Das Becken beſteht nur aus zween breiten Knochen, unten verwachſen, lang und breit 1° 5“, dick 3. Rippen ſehr hart, fait rund; erſte lang 4' 63“, zweyte 5“ 64”, dritte 6“, vierte 6“ 43“ fünfte 63“, ſechste 5° 11“, zehnte 4 3; Knorpelſtuͤck der fünften Rippe 3“. Bruſtbein aus drey Stuͤcken und dem Schwerdfortſatz; erſtes Stuͤck lang 2“ 103“, breit 3° 75”, hat ein Loch in der Mitte, lang 1“ 2“, breit 445 zweytes Stuͤck lang 111“, breit 11“; drittes lang 1“ 53“, breit 1“ 85; Schwerdfortfag lang 12“; breit 9“; ganzes Bruſtbein lang 6“ 5", Keine Schluͤſſelbeine. Schulterblatt dreyeckig, ohne Leiſten; oben breit 219“, Hals 10“, oben dick 8“; Gelenkhoͤhle 9“ und 8“. Finnen lang 414“, breit 1° 10"; Oberarm lang 1'734”; Kopf dick 93“, Schaft 62; Speiche und Elle mit dem Ober⸗ arm verwachſen, lang 191“, Speiche breit 7“, Elle 53“, beide dick 34". Handwurzelbeine 7, viereckig, los in einer geraden Quer⸗ linie, jedes 3“ groß; das am Mittelfinger 5“ lang, 24 dick. Finger 5; die drey mittleren viergliederig; die zween aͤußeren dreygliederig. Iſis 1844. Heft 11. 874 Am Grunde der Ruthe ein loſes walziges, etwas gekruͤmm⸗ tes Bein, 2“ 3“ lang, 54 did, S. 177. Ueber den Walrath. Was Andere darüber gefagt. S. 130. Ueber die Ambra. Das Geſchichtliche. Der Ver⸗ faſſer haͤlt ſie fuͤr den Koth des Thieres; oft ſtecken die Schnaͤ⸗ bel der Dintenſchnecken darinn. (Ich halte fie für Gallenſteine. O.] S. 136. Urſprung und Zunahme der Fiſcherey dieſes Wals. Das Geſchichtliche von 1667. an, nach dem Aufſatz Norwoods in den philosophical Transact., wo der Fang dieſes ſchwarzen Wals an den Bermuden begann; geht bis zur franzöfifchen Re⸗ volution, wo er ſich bis zum Cap Horn ausdehnte. 1788 ſchickte zuerſt ein engliſcher Kaufmann, Enderby, ein Schiff in die Suͤdſee, das zurückbrachte 139 Tonnen Walrath, von den chiliſchen Kuͤſten. 1791. kamen daher ſchon 1258 Tonnen. Jedes Schiff hatte 23 Mann. 1802. wurden Schiffe nach Neuſeeland geſchickt; 1803. zu den Molucken und China; 1819. ſchickte Colnet ein Schiff nach Japan; es brachte zuruͤck 346 Tonnen Walrath, woruͤber ganz England erſtaunte. Seitdem iſt dieſe Fiſcherey die ergiebigſte. 1803. ſchickte Enderby ein Schiff zu den Seychellen; in demſelben Jahre giengen Schiffe nach Sidney. 1827. wurde Walrath eingeführt, Tonnen: 5552; im Jahr 1828. nur 3731; 1829. 5558; 1830. 4792; 1831. 7605; 1832. 7165; 1833. 6057; 1834. 6731. Es waren zur Zeit 90 Schiffe beſchaͤftigt von 3—400 Tonnen Laſt; Dauer der Reiſe 3 Jahr 3 Monat. Im Jahr 1836. Tonnen 7001. [Die Tonne wiegt 20 Centner zu 112 Pfund; das Pfund S 0,373 Kilogramm.] S. 154. Beſchreibung der Boote und Werkzeuge beym Fang. S. 154. Beſchreibung der Jagd und des Fanges. Dabey Holzſchnitte, wie die Wale die Nachen in die Luft ſchleudern. S. 185. Das Zerſchneiden und Ausſieden. S. 188. Ueber die Lieblingsplaͤtze dieſer Wale. Obſchon ſie uͤberall zwiſchen Grad 60. S. und N. vorkommen; ſo hat man doch noch keinen im Mittelmeer und kaum an Groͤnland geſehen; vielleicht in alten Zeiten; gegenwaͤrtig gewiß nicht. Jetzt findet er ſich an Neuguinea, Neuſeeland, Neuholland, an der Nordweſt- und Oſtkuͤſte zwiſchen 25 und 34 o; Mollucken, Timor, Japan, China, Rothmeer, perſiſcher Meerbuſen. An Peru, vom Aequator bis 10° Süd; Galapago-Inſeln; Chili bis 37 Suͤd; Californien. Damit iſt der erſte Theil zu Ende, und nun folgt S. 193, die Beſchreibung der ganzen Reiſe. Das Schiff gieng ab am 16. October 1830.; zum Cap Horn am 5. Januar 1831., Patagonien, Chili, Coquimbo, wo ſie zum erſten Mal den An— ker fallen ließen im Anfang des Hornungs. Am 16. fort gegen Peru; am 6. März zu Paita, ſodann 5° noͤrdlich nach Monta Criſta, 30 engliſche Meilen ſuͤdlich vom Aequator; am 20. vom Land ab nach Weſten. Nach vier Tagen geriethen ſie in eine Heerde weiblicher Walrathwale, wovon man vier fieng: am ſechsten Tag wieder Wale; es wurden aber keine gefangen. An den Galapagos-Inſeln vorbey. Am 5. May auf Owhyhy. Alſo fuͤnf Wochen unterwegs von Monta Criſta. Sodann nach Boahu, wo viele Schiffe nach dem Walfang an Japan landen. Anfangs Juny von dieſen Sandwichinſeln gegen Japan, wo der Fiſchplatz liegt zwiſchen 28 und 32 N. B., 140 — 160 O. L. Die Schiffe kreuzen hier vom Anfang Juny bis zu Ende Septembers und gewinnen 800 bis 1400, ſelbſt 2000 Barrel Walrath. Unterwegs fiel ein Schiffsjunge ins Meer und wurde wahrſcheinlich von einem Hay, die in Menge dem 585 875 Schiffe Tage lang folgten, verſchlungen. Sie waren ſaſt taͤg⸗ lich mit dem Walfang beſchaͤftiget. In der Mitte des Sep: tembers wurde das Meer ungeſtuͤm, die Squid, Quallen und fliegenden Fiſche verloren ſich und die Wale zogen ſich ſuͤdwaͤrts. Die Schiffe nach Suͤdweſten. Am 5. October an den Bonin⸗ inſeln, 264° N. B., wo wieder Wale gefangen wurden, mei— ſtens Weibchen und Junge. Am 10. December fort nach Neu— guinen; am 24. bey den Carolinen, 74° N. B.; am 1. Sa nuar 1832. durch den Aequator; am 6. an Neuirland; am 20. an Bougainville-Inſel, 6° S. B., wo ein Weibchen ge— fangen wurde, das 16 Barrel Walrath gab; am 31. an St. Johannis-Inſel, unter 3° S. B.; am 21. Hornung an den Ladronen, 133 N. B., ſtehen unter Spanien; am 6. April fort gegen Tinian und am 21. wieder an den Bonin-Inſeln, wo uͤber 40 Meer-Schildkroͤten gefangen wurden; wieder nach den Sandwichinſeln; am 6. Auguſt 33H N. B., 180 W. L.; am 30. an Morotoi, Mowy und Oahu; am 11. September fort ſuͤdwaͤrts; am 30. wieder durch den Aequator; am 8. an den Freundſchaftsinſeln Bolabola und Ulitea; am 16. October fort; am 26. bey Neuſeeland, unter 41 S. B., und ſodann gegen das Cap Horn, wo am 18. November: am 19. Decem⸗ ber zu Pernambuco; am 26. unter dem Aequator; am 23. Januar 1833. an den Azoren, am 3. Hornung zu Hauſe, nach zwey Jahr, 4 Monat. Dieſe Erzaͤhlung iſt weiter nicht von Wichtigkeit: Stürme, Unterhaltung mit Wilden und Halbwil: den, was ſchon oft da geweſen. Fauna Molluscorum, s. Enumeratio Molluscorum Siciliae cum viventium tum in tellure tertiaria fossilium, quae in itinere suo observavit auctor . A. Philippi, M. D. Halis apud Anton. II. 1844. 4. p. 303. thb. 13— 28. Wir haben den erſten Band dieſes ungemein reichhaltigen Werks bereits angezeigt in der Iſis 1836. S. 548. Man muß erſtaunen uͤber die Menge von Gattungen, welche er bin— nen zwey Jahren geſammelt hat. Mit demſelben Fleiße hat er feit feiner Zuruͤckkunft feine Schaͤtze beſtimmt, mit andern ver— glichen und beſchrieben. Es iſt ſehr viel Neues darunter. Er war zweymal in Sicilien: zuerſt vom September 1880. an an: derthalb Jahre; das Ergebniß davon war der erſte Band, worinn er 640 lebende, 367 verſteinerte Gattungen beſchrieben hat. Das zweyte Mal hat er zwey Jahre lang von 1837. an ganz Neapel beſucht. Das Ergebniß wird im vorliegenden Bande mitgetheilt; es beſteht in 814 lebenden Gattungen und 589 verſteinerten. Davon ſind 258 neue abgebildet. Er hat die Schalthiere anderer Meere und die verſteinerten der ver— ſchiedenen Gegenden Neapels mit einander verglichen; und be— ſonders fleißig die italiaͤniſchen Schriftſteller angefuͤhrt, wo es ihm moͤglich war, ihre Werke zu erhalten, was bekanntlich keine leichte Sache iſt. Manche ihrer Beobachtungen find in Zeit: ſchriften zerſtreut, oft in bloßen Localblaͤttern, die nicht uͤber den Ort hinauskommen. Der Verfaſſer geht nach dem Syſtem von Lamarcks Aus— gabe II. und wohl mit Recht, weil es gegenwaͤrtig das voll— ſtaͤndigſte iſt. Es iſt unmoͤglich den Innhalt anzugeben. Man findet aber überall den Character, die Fundoͤrter, die Beſchrei⸗ bung, auch des Thiers, wenn er es gefunden hat. Beſonders intereffant find die critiſchen Bemerkungen. Die lebenden Gat— 876 tungen ſind von den verſteinerten abgeſondert. Als ein Zeichen, mit welcher Vollſtaͤndigkeit das Werk bearbeitet iſt, wollen wir doch folgende anfuͤhren: Argonauta argo. Octopus vulgaris, ruber, catenulatus, velifer, telracirrus. Eledone moschata, aldrovandi. Loligo vulgaris, todarus, sagittata, subulata. Sepiola rondeletii, macrosoma. Sepia officinalis, rubens. Carinaria mediterranea. Pterotrachea coronata, hippocampus, fredericia, mutica. Ladas keraudrenii. Atlanta peronii. Phyllirho& bucephala. Seite 128. folgt ein Ueberblick dieſer Thiere in. Sicilien, S. 243. eine Vergleichung mit denen im engliſchen Meer, an den canariſchen Inſeln am Senegal, im rothen Meer, an Nord» america; endlich eine Vergleichung der verſchiedene Orte Neapels und Siciliens. Ein vollſtaͤndiges Regiſter ſchließt das Buch. Von Thieren ſind abgebildet: Osteodesma coruscans, Galeomma turtoni. Aeolis limacina, scacchiana, Tritonia quadrilatera, Idalia ra- mosa, eirrigera, laciniosa, Doris albescens, elegantula, tomen- tosa, elegans, tuberculata, Diphyllidia pustulosa, Emarginula elongata, Pleurobranchus testudinarius, brevifrons, aurantiacus, perforatus, Onchidium nanum, Aplysia punctata, marginata, le- pus, Elysia fusca, timida, Rissoa monodonta, auriscalpium, Truncatella truncatula, atomus, Turritella triplicata, Pleurotoma multilineolatum, Ovula adriatica, spelta, Pterotrachaea coronata, hippocampus. Speeies des Mammiferes bimanes et quadru- manes, suivi d'un Mémoire sur les Orycteropes par R. P. Lesson, Professeur à Rochefort. Paris chez Bailliere. 1840. 8. 292. Man muß den Arbeiten von Leſſon in Hinſicht auf Fleiß und Kenntniß der Gegenſtaͤnde alle Gerechtigkeit widerfahren lafs ſen, nur muß man weniger Zerſplitterung wuͤnſchen und beſſere Benamſung. Es ſind in dieſer Schrift wohl ohne Zweifel alle bekannten Sippen und Gattungen der genannten Geſchoͤpfe auf: geführt; uͤberall der Character, Vaterland, Citate ganz voll— ſtaͤndig, Jugend, Lebensart. Wir halten es wohl der Mühe werth, die Eintheilung des Verfaſſers hier mitzutheilen. Die Haarthiere theilt er in 4 Unterclaſſen. I. Mammalia propria. Sectio I. Unguiculata. Ordo I. Primates. Fam. 1. Homideae. 1. Gen. Homo. 1. Race. Blanche. 1. Rameau arabe. 1. Fam. Arabe. 2. Fam. Hebreuse. 2. Rameau caucasique (grecque, turque). 3. Rameau celte (celtique). 4. Rameau teutonique (scandinave, slavonne, finnoise). 2. Race fuligineuse. 5. Rameau hindou (indienne, gitane, abyssinienne, madecasse). 6. Rameau caffre (caffre). 877 7. Rameau papou (papoue, alfourouse). 8. Rameau endamene: (australienne). 3. Race orangee. 9. Rameau malais (malaise). 4. Race jaune. 10. Rameau mongole, toungouse, kalmouque, esquimaude. 11. Rameau mongole- pelagien (carolinoise). 12. Rameau oceanien (oceanienne, dayack). 13. Ramean americain (americaine). 5. Race rouge (caraibe). 6. Race noire: 14. Rameau negre (aethiopique). 15. Rameau negres asialiques (nichada). 16. Rameau negritos (aetas). 17. Rameau diemenois (tasmanienne). 18. Rameau hottentot (hottentote). 19. Rameau bochisman (bochismane). Fam. 2. Anthropomorpheae. 2. Gen. Troglodytes niger. 3. Gen. Satyrus rufus (Pongo). Ordo II. Quadrumana. Fam. 1. Simiadae. Trib. 1. Pitheci. 4. Gen. Hylobates syndactylus, leuciscus, lar, variegatus (agilis), unko (concolor), houloch, choromandus. 5. G. Semnopithecus (Lasiopyga) nemaeus, entellus, leuco- prymnus, vellerosus, cucullatus, bicolor, nestor, flavimanus, melalophos, comatus (mitrata), pruinosus (albocinereus), mau- rus, auratus (atys), pyrrhus, albogularis, kra (fascicularis), ob- scurus. 6. G. Nasalis larvatus (incurvus). 7. G. Colobus polycomos, ferrugineus, guereza, temminckii, fuliginosus, ursinus, leucomeros, verus. 8. G. Cercopithecus mona, diana, diamedatus, roloway, pogonias, nyclitans, petaurista (ascanius), cephus, talapoin (pi- leatus) , sabaeus, griseus (engythithia), cynosurus (faunus), te- phrops, pygerythrus, ruber. C. aethiops, fuliginosus. 9. G. Macacus. a) Cercocebus radiatus, sinicus, eynomolgus (aygula), aureus, carbonarius. 6) Silenus silenus. c) Rhesus rhesus (erythraeus, maimon), nemestrinus, libidi- nosus, maurus). d) Inuus pithecus (sylvanus). 10. G. Cynocephalus. a) Cynopithecus niger, speciosus. 6) Papio. Trib. 1. Gelada: P. gelada (wagleri). Trib. 2. Sphynx: P. babuin (eynocephalus, anubis), sphinx. Tribus 3. Hamadryas porcaria (ursina), choeropithecus (ha- madryas). c) Mormon maimon, drill (leucophaeus). Trib. 2. Cebinae. Divisio 1. Helopitheci. 11. 6. Mycetes seniculus, chrysurus, belzebul (ursinus, gua- riba, fuscus, discolor, ruſimanus), caraya (niger, flavicaudatus, stramineus). 12. G. Lagothrix capparo (infumatus, canus, olivaceus). 13. 6. Ateles paniscus, marginatus (frontalis), ater, hybri- 878 dus, belzebuth (brissonii, fuliginosus), melanochir (geoffroyi), chamek (pentadactylus). 14. G. Eriodes (Brachyteles) tuberifer (hypoxanthus, ma- erotarsus), hemidactylus, arachnoides. Divisio 2. Trichuri. 15. G6. Cebus cirrifer, eristatus (lunatus), fatuellus, buffonii. C. robustus (cucullatus, frontatus, trepidus). C. apella (griseus, niger), capucinus (barbatus, gracilis, xan- thocephalus, libidinosus), monachus (xanthosternus , variegatus). chrysopes, albifrons, brissonii (fulvus, flavus, unicolor, albus). 16. G. Saguinus. t a) Pithesciureus saimiri (sciureus, entomophagus, morta). b) Saguinus moloch (cupreus), personatus (nigrifrons, infu- latus, donacophilus, melanochir, incanescens, einerascens), vidua (lugens, amicta, torquata). 17. 6. Nyctipithecus (Aotus) duruculi (azarae). 18. G. Pithecia. a) Pilhecia nocturna (rufiventris, leucocephala, ochrocephala, rufibarba, monachus). 5) Yarkea leucocephala (hirsuta, inusta). c) Chiropotes couxio (satanas, chiropotes, sagulata, israelita). d) Cacajao (Brachyurus) melanocephalus (ouakary). Trib. III. Hapalineae. 19. G. Hapale. a) Hapale leucotis (jacchus, auritus, albicollis, humeralifer), melanotis (penicillatus, leucocephalus, geoffroyi, pygmaeus). 0) Mico argentatus (melanurus). e) Midas tamarin (rufimanus, ursulus, fuscicollis, labiatus). d) Oedipus titi (bicolor, albifrons). e) Leontopithecus marikina (rosalia), fuscus (leoninus, labia- tus), ater ‚(chrysopygus, chrysurus, chrysomelas, mystax, nigri- collis). Fam. 2. Lemurideae. 1. G. Pithelemur indri. 2. G. Semnocebus (Lichanotus) avahi (laniger, cinereus, griseus). G. Cebugale (Cheirogaleus) commersonii (major). 4. G. Myscebus (Microcebus) palmarum (pusillus, minor, murinus). 5. G. Gliscebus (Otolicnus) murinus, rufus. 6. G. Mioxicebus griseus (milii), rufus (demidoffi, gui- neensis). 7. G. Propithecus (Maeromerus) diadema. 8. G. Prosimia (Lemur) catta; mongoz (collaris), micro- mongoz, macromongoz (fulvus), bugi (anjuanensis); rufa, albi- mana, brissonii, albifrons, rufifrons, ocularis (nigrifrons, du- bius), frederici; macaco (niger, erythromela, ruber, rufus). 9. G. Potto (Nycticebus, Perodictus) bosmanii (guineensis). 10. G. Bradylemur (Stenops) tardigradus (bengalensis, cey- lonicus, javanicus). 11. G6. Arachnocebus (Lori, Stenops) lori (gracilis). 12. G. Galago (Otolienus) crassicaudatus (garnetii), acacia- rum (senega'ensis, alleni). 13. 6. Tarsius spectrum (fischeri, pallasii). 14. G. Hypsicebus (Microcebus) bancanus. Fam. 3. Pseudolemuridae. 1. Subfam. Pterocebineae. 1. G. Galeopithecus volans, rufus, philippensis, temminckii. 2. G. Galeolemur macrurus. 2. Subf. Myspithecieae. 879 2. G. Myspithecus (Cheiromys) madagascariensis. 3. Subf. Mysdidelphieae. 3. G. Pithecheir melanurus. A. Subf. Bradypusineae. 1. G. Bradypus. a) Choloepus didactylus. b) Acheus communis (tridactylus), torquatus, uslus. 5. Subf. Melecebineae. 5. G. Cercoleptes caudivolvulus (brachyotus, megalotus). S. 277. folgt eine Monographie von Oryeteropus nach frü⸗ hern Schriftſtellern. Man ſieht hieraus, daß die Schrift ſehr fleißig bearbeitet iſt, beſonders hinſichtlich der Synonyme. Ob ſie alle getroffen ſind, kann man nur finden, wenn man einzelne Sippen ex professo bearbeitet. Er iſt offenbar für einen Privatmann im Beſitze von vielen Buͤchern: indeſſen ſieht man es doch dem ſeinigen ſehr wohl an, daß es in Rochefort keine oͤffentliche Bibliothek gibt. Er beſitzt offenbar nicht die eigenen Ausgaben von Linne, weil er manche Namen den linneiſchen vorzieht, weil er meynt, fie wären von Andern früher gegeben. Das Buch wird immer⸗ hin jedem beym Nachſchlagen von Nutzen ſeyn, und es iſt wohl zu bedauern, daß der Verfaſſer fuͤr die folgenden Ordnungen keinen Verleger gefunden hat. Wir koͤnnen ihn verſichern, daß der Hauptgrund vom Mangel des Abſatzes feiner Schriften von ſeiner barbariſchen Benamſung der Sippen herruͤhrt. Namen wie Homideae, Pithesciureus, Yarkea, Cacajao, Pithelemur, Cebugale, Myscebus, Gliscebus, Mioxicebus, Bradylemur, Myspithecus, Pithecheir , Bradypusineae , Melecebineae kann nun einmal weder das Auge noch das Ohr vertragen und die gelehrte Welt wird ſolche Namen nimmermehr dulden. Es iſt daher dem Verfaſſer ſehr zu rathen, ſich die Namen von einem Philologen machen zu laſſen. Manuel d’Ornithologie, ou tableau systematique des Oiseaux, qui se trouvent en Europe, par J. C. Temminck. Edit. 2. Paris chez Cousin. I. 1820. 8. CXV. 439. II. 441—950. III. 1835. 305. IV. 1844. 307—693. Wir haben die erfte Ausgabe dieſes Muſterwerkes nach Ver: dienſt angezeigt in der Iſis 1821. 847., und koͤnnen uns da⸗ her auf die kurze Angabe deſſen, was ſich in der zweyten Aus⸗ gabe verändert hat, beſchraͤnken. Dort war nur die Claſſification der europäifchen Voͤgel vor— ausgeſchickt; hier dagegen von allen Voͤgeln, und zwar folgen der Maaßen; Ordo I. Rapaces: Vultur, Cathartes, Gypaötus, Gy- pogeranus, Falco, Strix. Ordo II. Omnivori: Opisthocomus, Buceros, Prionites, Corvus, Nucifraga, Pyrrhocorax, Glaucopis, Gracula, Bu- phaga, Bombycivora, Ptilonorhynchus, Coracias, Colaris, Oriolus, Jeterus, Sturnus, Pastor, Paradisea, Lampro- tornis. Orde IH. Insectivori: Turdus, Cinclus, Menura, Pitta, Myiothera, Thamnophilus, Vanga, Lanius, Psaris, Spa- — — 880 ractes, Ocypterus, Criniger, Edolius, Ceblepyris, Cora- cina, Ampelis, Casmarhynchus, Procnias, Rupicola, Phi- balura, Pipra, Pardalotus, Todus, Platyrhynchus, Mu- scicapa, Malurus, Sylvia, Saxicola, Accentor, Motacilla, Anthus. Ordo IV. Granivori: Alauda, Parus, Emberiza, Ta- nagra, Ploceus, Loxia, Psittirostra, Pyrrhula, Fringilla, Phytotoma, Colius: Ordo V. Zygodactyli: a) Musophaga, Indicator, Cu- culus, Coceyzus, Centropus, Phoenicophaus, Leptosomus, Scythrops, Pteroglossus, Ramphastos, Crotophaga, Tro- gon, Capito, Bueco, Pogonias, Psittacus. b) Picus, Galbula, Yunx. Ordo VI. Anisodactyli: Oxyrhynchus, Sitta, Orthonyx, Dendrocolaptes, Xenops, Anabates, Opetiorhynchos, Cer- thia, Caereba, Trochilus, Nectarinia, Climacteris, Ti- chodroma, Upupa, Epimachus, Drepanis, Meliphaga. Ordo VII. Alcyones: Merops, Alcedo, Dacelo. Ordo VIII. Chelidones: Hirundo, Cypselus, Caprimulgus. Ordo IX. Columbae: Columba. Ordo X. Gallinae: Pavo, Gallus, Phasianus, Lopho- phorus, Polyplectron, Meleagris, Argus, Numida, Pauxi, Crax, Penelope, Tetrao, Pterocles, Syrrhaptes, Perdix, Cryptonyx, Tinamus, Hemipodius. Ordo XI. Alectorides: Psophia, Dicholophus, Glareola, Palamedea, Chauna. ’ Ordo XII. Cursores: Struthio, Rhea, Casuarius, Otis, Cursorius. Ordo XIII. Grallatores: a) Oedienemus, Calidris, Fal- einellus, Himantopus, Haematopus, Charadrius. b) Vanellus, Strepsilas, Grus, Aramus, Ardea, Cico- nia, Anastomus, Scopus, Phoenicopterus, Recurvirostra, Cancroma, Platalea, Tantalus, Ibis, Numenins, Tringa, Totanus, Limosa, Scolopax, Rhynchaea, Eurypyga, Ral- lus, Gallinula, Parra, Porphyrio. Ordo XIV. Pinnatipedes: Fulica, Podoa, Phalaropus, Podiceps. Ordo XV. Palmipedes: Cereopsis, Chionis, Rhynchops, Sterna, Larus, Lestris, Procellaria, Pachyptila, Hala- droma, Diomedea, Anas, Mergus, Pelecanus, Carbo; Ta- chypetes, Sula, Plotus, Phaéton, Uria, Phaleris, Mor- mon, Alca, Spheniscus, Aptenodytes. Ordo XVI. Inertes: Apteryx, Didus. Dann folgt das eigentliche Werk, nehmlich die Charactere und die europäifchen Gattungen mit kurzen Beſchreibungen, Syno⸗ nyme, einiges von der Lebensart. Der dritte und vierte Band enthaͤlt Nachtraͤge manchfaltiger Art: neue Gattungen, Synonyme, Charactere, Critiken, Ver⸗ beſſerungen uſw., alſo eine ſehr nuͤtzliche und dankenswerthe Ver⸗ vollſtaͤndigung. Eine große Bequemlichkeit waͤre es geweſen, wenn der Verfaſſer bey den Zuſaͤtzen jedesmal die Seitenzahl des fruͤheren Bandes angezeigt haͤtte; dadurch waͤre man einer zeitſpieligen Sucherey uͤberhoben geweſen. Etwas zum Lobe dieſes Werkes zu ſagen, iſt ganz uͤberfluͤſ⸗ ſig. Es hat ein gutes Regiſter. — — —— ͤä — ne 2 Encyclopädiſche Zeitſchrikt, + vorzüglich für Naturgeſchichte, vergleichende Anatomie und Phyſiologie, von e 1844. Heft XII. (Tafel l.) Der Preis von 12 Heften iſt 8 Thlr. ſaͤchſ. oder 14 fl. 24 Kr. rheiniſch, und die Zahlung iſt ungetheilt zur Leipziger Oſtermeſſe des laufenden Jahres zu leiſten. Man wendet ſich an die Buchhandlung Brockhaus zu Leipzig, wohin auch die Beytraͤge zu ſchicken ſind. Es wird ge⸗ beten, dieſelben auf Poſtpapier zu ſchreiben. Das Honorar fuͤr den Bogen ſechs Thaler preuß. Cour. Unfrankierte Buͤcher mit der Poſt werden zuruͤckgewieſen. Einruͤckgebuͤhren in den Tert oder Umſchlag die Zeile ſechs Pfennige. Von Anticritiken (gegen Iſis-Recenſionen) wird eine Quartſeite unentgeltlich aufgenommen. — f ʃ[k̃ᷣ p ¶qꝙæ̃ ] « ꝗ ];ꝗꝛ ͤrͤ.ꝗXꝗP¶¶ ‚—‚q⏑Ä ,,, p Leipzig, bey Brockhaus. Anzeigen. Voyage dans la Russie meridionale et la Crimee, par la Hongrie, la Valachie et la Moldavie, exe- cutée en 1839., sous la direction de Anatole de Demidoff. Ouvrage iltustré de 65 gravures et d'un Album de 78 Planches, desindes d’apr&s nature par Ra/fet , et dun Atlas de 80 Planches eoloriees d'histoire naturelle. Paris chez Bourdin. Man kann beſonders haben: Histoire du Voyage par Demidoff, Sainson et Ponceau. 8. Orne de 65 Vignettes. 12 Fr. Observations seientifiques (Phrenologie, Geologie, Mi- neralogie, Botanique, Zoologie) par Gaubert, Play, Huot, Leveille, Rousseau et Nordmann. Drey Bände 8°. mit 11 Tafeln Phrenologie; nebft Atlas in 49. mit 80 ill. Taf. Naturgeſchichte in groß Quart; 16 Lieferungen, je 12 Frk. Album von 78 Tafeln; je 6 koſten 12 Frk. Berichtigung. Zufaͤllig kam mir erſt dieſer Tage von der „Naturgeſchichte der drei Reiche von H. G. Bronn“ die 73. und 74. Lieferung zur Hand, in welcher auf Seite 441. aus den Verhandlungen der ſchweiz. Naturfſch. Geſellſch. 1841. einige Notizen von meinen Mittheilungen uͤber die Le⸗ bensweiſe und Kunſttriebe von Inſectenlarven aufgenommen ſind. Von dieſen Notizen iſt eine in ſo falſcher Redaction gegeben, daß ich mir im Intereſſe der Naturkunde zur Pflicht mache, dieſe Notiz zu berichtigen. Es ſteht nehmlich in obgenannter Se S. 441. 3. 17: „— — zu⸗ weilen leben auch mehrere Arten in einer Höhle.‘ e Dieß iſt durchaus irrig geſchrieben! den Verhandl. der ſchweiz. Naturf. Geſellſch. 1841. heißt es S. 83. 3. 10 v. u.: „Mehrere Arten Minierexr bewohnen verſchiedene Pflanzen, bey andern wohnen mehrere Minierer in einer Mine.“ Dieß iſt richtig, obgleich hier zwey Saͤtze fo mit einander verbunden und abgekürzt find, daß das Ganze zwey⸗ deutig iſt. In meinem Manuſcript, welchem von dem Verfaſſer der Verhandlungen dieſe Saͤtze enthoben worden, ſchrieb ich: „Ich glaube, daß auch bey den Minierern nicht jede Species auf eine und diefelbe Pflanzenart beſchraͤnkt ſey.“ Dieſer Satz ftüst ſich auf die Beobachtung, daß z. B. die Larve der Lyonetia pru- nifoliella Zell. auf Pyrus malus und Prunus avium miniert. In einem darauf folgenden Abſchnitt, in welchem von dem Zahlen⸗ verhaͤltniß der Larven zu dem vollkommenen Inſect die Rede iſt, ſage ich: „— — — abgeſehen davon, daß öfters mehrere Larven derſelben Art unter dem gleichen Parenchym leben —“ Dieſe Erſcheinung haben gewiß längft viele andere Beobachter wahr: genommen, und eine große Zahl Beyſpiele laͤßt ſich dafuͤr anfuͤhren; daß aber mehrere Arten in einer Höhle wohnen ſollten, das habe ich noch niemals beobachtet und wird niemals beobachtet wer⸗ den; auch iſt dieß gar nicht identiſch mit der alltaͤglichen Erſcheinung, daß verſchiedene Inſectenarten gleichzeitig auf demſelben Blatte wohnen. Zuͤrich. Bremj. —— — S [4 3 1844. Heft XI Philoſophie. Vom Grafen Georg von Buquoy. Parallelismus am Naturleben. Sowie die Cerebralthaͤtigkeit eines Organismus das Cerebral— ſyſtem eines andern Organismus zu einer beſtimmten Thaͤtig— keitsaͤußerung ſtimmt (der Gedanke des Einen — den Gedanken des Andern — weckt), — ſowie mancherley vicarierende Thaͤ— tigkeiten, Metaſtaſen udgl. eine dynamiſche Wechſelbeziehung zwi— ſchen gaͤnzlich getrennten Organen beweiſen, — ebenſo wirkt ein in eine Salzloͤſung getauchter Salzkryſtall ſehr ſichtlich auf das Kryſtall-Anſchießen aus der Salzloͤſung, auch dann, wenn der Kryſtall mit einem ihn iſolierenden Firniß uͤberzogen wird. Welch hoher Grad deutlich hervortretender Analogie zeigt ſich hier nicht zwiſchen hoͤher Phaͤnerobiotiſchem — nie— derer Phaͤnerobiotiſchem — und Cryptobiotiſchem (fälfch: lich Anorganiſches benannt), oder zwiſchen Anthropobiotiſchem — Phytobiotiſchem — und Lithobiotiſchem. Entwickelt das Höhere — ſich ſtets nur aus dem Niederen? Man darf nicht allgemein behaupten: es entwickele ſich das Höhere ſtets aus dem Niedern, Jedes ſey anfangs ein Niedreres und werde erſt zum Hoͤhern. Hie und da zeigt ſich das Gegentheil, wenn gleich in ſchwachen Spuren bloß — ſo vorgeht der Entfaltensact. Die zerſtreu— ten Keimkoͤrner mancher niedrerer Waſſerpflanzen ſchwimmen umher mit dem unverkenntlichen Character von Spon— toſeismus, heften ſich dann ſpaͤter mit ihrem ſpitzen Ende an einem veſten Koͤrper an, behalten, waͤhrend ſie hier anwach— ſen, noch einige Stunden lang ihre Faͤden in ſteter, deutlich willkuͤhrlicher Bewegung, ſind aber dann, waͤhrend ſie ſich plaſtiſch weiter ausbilden, indem fie der Mutterpflanze allmahlich aͤhnlicher werden, anſpontoſeiſtiſch wie die Mutterpflanze ſelbſt; alle Thieraͤhnlichkeit iſt dahin. 9 Selbſt am Menſchen — deutet die Kinnladenent— wickelung auf etwas dergleichen hin. An der aufſteigen— den Thiergruppe zeigt ſich das os intermaxillare als Ausdruck hoͤherer Entwickelung, indem ſich deſſen erſte Spur an den Quaſivertebraten, nehmlich den Cephalopoden, vorfindet, beynahe allen Fiſchen zukoͤmmt, durchaus aber bey allen Amphibien, Voͤgeln, Saͤugthieren zugegen iſt. Auch am Menſchen beſteht das os intermaxil- lare, jedoch nur in des menſchlichen Organismus un voll- endetem Zuſtande der Entwickelung, ſpaͤterhin bey fort- Iſis 1844. Heft 12. ſchreitender Vervollkommnung des menſchlichen Organismus, verſchwindet das os intermaxillare, wie ſo manch anderes bloßes Uebergangsorgan. Eine Parallele zwiſchen wirklichem Werden und Aprioriſchem. Die, in feröfes Blatt, Schleimblatt, Gefaͤßblatt zerfallende, Keimhaut im bebruͤteten Eye — entwickelt im Centro die bleibenden Organe der cerebralen, der eigenreproductiven, der gattungsreproductiven Sphaͤre; hingegen an der Peripherie die voruͤbergehenden Organe, Allantoide uſw. Auch dem Geometer iſt das Centrum ein Conſtantes, ein Punct immerdar; hingegen die Peripherie ein Variables, das ſogar, den einzelnen endlichen Bogenſtuͤcken nach, feine Natur gaͤnzlich umwandelt und zur linea recta wird, wenn nehmlich der Halbmeſſer unendlich groß wird. Vorſchlag für die Behandlung der Eryſtallologie. Die Cryſtallologie ſollte ſich nicht auf Cryſtallome— trie, auf ſecundaͤre Form des Cryſtalls, auf primitive Form des Kerns, auf die Lagerflaͤchen nach dem Blät- terdurchgange uſw., beſchraͤnken, wie dieß zuerſt fo genial aufſtellten Hauy, Mohs, Haidinger uſw., nicht ſich beſchraͤnken auf die erſtorbene Betrachtungsweiſe der Orycetognoſie, wornach bloß der vollendete Cryſtall be— ruͤckſichtigt, der irriger Weiſe als ein ewig, ſo wie er ift, Beharrendes angenommen wird, indeß er doch in feiner nach dem Pendelſchlage der Jahrtauſende gemeſſenen Ver— weſensperiode (im Verwittern) begriffen iſt, funkelnd uns angrinſend unter feinem anhaltenden Blicke der Agonie. Es ſollte vielmehr die Cryſtallologie — das Werden des Cryſtalls verfolgend beobachten, deſſen fucceffive Ent— falt ung ausſpuͤren, fo zu ſagen, im Geiſte der Organo— genie das Fruchtleben, als eine ganze Serie von ſue— ceſſiven Darſtellungen, am ſich entfaltenden Cryſtall⸗ Embryo zu enthuͤllen trachten. Vielleicht moͤchte auch hier, wie aus den Unterſuchungen am Thier-Embryo, unſere Muͤhe mit der uͤberraſchenden Entdeckung gelohnt werden, daß der Cryſtall nicht mit einem Male zu dem ward, ſo er iſt, ſondern daß er einen Theil der Formen aus der geſammten Cryſtallenwelt ſuc⸗ ceſſiv durchlief, bis er nach und nach ward, was er gegenwärtig ift. 56 883 Bedeutung der Eryſtalle — am Werden. Das tropfbar Fluͤſſige laͤßt ſich feine Geſtalt durch die Waͤnde des es einſchließenden Gefaͤßes, in paſſiver Hin⸗ gebung, aufdringen; cryſtalliſiert jedoch jenes Fluͤſſige, ſo ſchreibt es ſich, laut innerer Selbſtbeſtimmung, die kuͤnftige Geſtalt gebieteriſch vor, und nicht nur dieſe, nicht bloß das Aeußere (forme secondaire), ſondern auch die innere Structur (forme primitive du noyau, auf die man gelangt durchs Abſpalten der lames de superposition nach dem Blaͤtterdurchgange). Dieſer Uebergang in eine veſt⸗ geſetzte, ſich ſelber vorgeſchriebene, Plaſtik — bezeich— net das erſte Erwachen zu hoͤherer Beſonnenheit und eine der fruͤheſten Emancipationen aus der vor- herrſchenden Paſſivitaͤt gegen aͤußere Influenz, bezeich— net den erſten Schritt, gewagt aus dem Cryptobioti- ſchen mit deſſen dunklen Trieben — ins Phaͤnerobiotiſche hin, das ſeinen Culminationspunct ſelbſtbewußten Vollbringens erlangt an des Menſchen Erkenntniß, Schlußfaſſung und That, welche jedoch ſtets durch Aeußeres bedingt ſind. Solche ſich ſelber angeſchaffte Plaſtik — iſt nicht nur weſentliche Bedingnik am Hervortreten alles Organiſchen, iſt mehr als dieß, nehmlich bereits ſchon der erſte Schritt ins Leben des Gruͤnens, Rankens, Bluͤhens, Duftens — der Triebe, Inſtincte, Leidenſchaften, accentuirt durch Bewegung, Geſang, Gebruͤlle, Geheule — der Gedanken, Pläne, Entſchluͤſſe, Siege und Niederlagen uſw. Der niedrere Ausdruck des Erſtar— rens iſt die Gerinnung, der — höhere die Cryſtalli— ſation. Sowie die Cephalopoden, als Quaſivertebrate, den Uebergang bilden von Anvertebraten zu den Vertebraten, ebenſo bilden die Cryſtalle den Uebergang vom Cryptobiotiſchen als Fluͤſ— ſigkeit zum Phaͤnerobiotiſchen als Pflanze oder Thier, denen ſtets beſtimmte Geſtalten zukommen, den Ueber— gang vom Waffer zu den Infuſorien, ſowie zu Schim— mel, Byſſus uſw. Nomantiſches und Schauderhaftes — an den Ver⸗ wickelungen des Lebens. Die fecundäre Form des Cryſtalls — iſt das Ana— logon der aͤußern Form des Pflanz- oder Thierkoͤrpers; dort ausſprechend den Typus des Gradlinigen (an Kan— ten, Ecken, Flaͤchen), hier den Typus des Krummlinigen, dieß — nicht ſelten die reizende Wellenform ſkizzierend, die an der Plaſtik der Jungfrau zur hoͤchſten Vollendung des irdiſch Schoͤnen gelangt. Die Gerade — entſpricht der Gleichung des erſten Grades, a be ey = 0, die Kurve — der Gleichung des mien Grades, a bx teytdxy+ e x2 +fy? E. IE px + gyn = o; das Cryptobio⸗ tiſche gegen dem Phaͤnerobiotiſchen — zeigt alſo ſchon im aͤußern Habitus — das Verhaͤltniß des Einfachen gegen dem Zuſammengeſetzten. Und wahrlich! je hoͤher der Vitalitaͤtszuſtand, deſto verwickelter da Alles; ſo — an der telluren Vitalitaͤsakme — am Staate, aus deſſen kochend und gaͤhrend aufbrauſenden Kuͤnſteleyen — jener berau— ſchende Zaubertrank uns wird, der in den Wahnfinn des Entzuͤckens empor uns ſchwingt, oder in den Wahn—⸗ finn der Verzweiflung uns herniederſtuͤrzt uſw. Die über einander gelagerten Blaͤtter, durch deren Abſpaltung man zu des Cryſtalls Kerngeſtalt dringt, repraͤſentieren am 884 Cryptobiotiſchen — die innern Organe des phaͤnerobiotiſchen Organismus. Laͤgen jene Blätter, als gekrümmt einander umfaſſende, gegen einander concentrifch (beides — dem Cryptobiotiſchen fremd, da an ihm die linea recta praͤ⸗ valiert, und da das Centraliſieren des Differen— zierten — ſchon der Ausdruck hoͤhern Lebens iſt); fo wäre durch des Cryſtalles Structur auf die Zwiebel der Pflanz— welt hingewieſen. The Edinburgh new philosophical Journal, conducted by R. Jameson, Prof. of nat. Hist. Tab. 3. 4. (Fortſetzung von Iſis 1839. VIII. 608.) Band XXVII. Nr. 53. Auguſt 1839. S. 94. Ueber die geographiſche Verbreitung der Kerfe (ohne Namen). Darüber haben geſchrieben Latreille (V. p. 370.), Mac Leay (Horae entomologicae), Kirby und Spence (Einlei⸗ tung. Stuttgart bey Cotta). Dejean führt in feinem Ca⸗ talog uͤber 22,000 Kaͤfer auf; zu Berlin hat man 28,000. Das Ausführliche daruͤber in Lacordaires Introduction & Entomologie I. II. 1834. und 1838. Davon iſt dieſer Auf: ſatz ein Auszug; fortgeſetzt S. 38851. S. 137. Martin Barry, Unterſuchungen in der Embryo⸗ logie. Fortſetzung S. 203. S. 171. W. Whewell, Bericht über die Geologie. S. 189. Graham, ſeltene Pflanzen: Heterotropa etc. S. 195. Verhandlungen gelehrter Geſellſchaften. Nr. 54. October. S. 221. Arago, Lebensgeſchichte von James Watt.“ Dampfmaſchine. S. 324. P. D. Handyſide, Geſchichte vom Sternoptyx. Zuerſt aufgeſtellt von Profeſſor Hermann zu Straßburg, 1774. im Naturforſcher. Heft XVI. T. 8. Er ſagte irrig, er habe keine Kiemenhaut und keine Seitenlinie, und ſtellte ihn zu den Apodes; Cuvier zu den Salmoniden. Die bekannten Gattungen: Sternoptyx diaphana et olfersii ſtimmen im Ge⸗ biß uͤberein; meine neue Gattung weicht darinn ab, und auch in der Zahl der Kiemenſtrahlen; lebt im oͤſtlichen Archipelag, jene in Weſtindien; alle ſehr ſelten. Gehören zu den Salmo⸗ niden und bilden eine eigene Familie. Genus 1. St. diaphana. «) St. hermanni. ß) St. celebes n. Genus 2. St. olfersii. Es find kleine Knochenfiſche, nur 2 bis 3“ lang, ohne den kurzen Schwanz, faſt eben fo hoch, nur 2“ dick, die beiden erſten am Schwanz durchſichtig. Mitten auf dem Ruͤcken eine Floſſe, dahinter an der Stelle der Fettfloſſe ein kleiner Hoͤcker, haͤutig bey St. hermanni et olfersi, musculoͤs bey St. cele- bes; vor der Ruͤckenfloſſe eine Furche; After in der Mitte, Kopf ſehr ſtumpf, Augen groß, weit oben, Maul aufwaͤrts und groß, Zunge klein, Kieferzaͤhne ſehr zahlreich und klein; ſammetartig bey St. hermanni, hakenfoͤrmig bey beiden an⸗ dern; Kiemenhaut deutlich, aber unter dem Deckel, Kiemen⸗ ſtrahlen 5 bis 9; Rand des Vorderdeckels gezaͤhnelt, unten mit einem Stachel. Stacheln find vorhanden 2 praeoperculares, 2 humerales, 2 ventrales, 1 dorsalis; Ruͤckenfloſſe kurz, 8 bis 10 Strahlen, weich und geſpalten; Bruſtfloſſen klein, mit 885 eben fo viel Strahlen; Bauchfloſſen 5 bis 7, fehr dünn und ein Stachel davor; in der Mitte des Leibes unter der Nüden- floſſe, dicht vor dem After. Steißfloſſe nieder, aus 13 getrenn⸗ ten Strahlen, weich und geſpalten; Schwanzfloſſe gabelig, mit 36 bis 40 Strahlen. Leibesflaͤche nackt, ſchleimig, geſchaͤckt und ſilberglaͤnzend, Rüden olivengruͤn; Floſſen gelblich, Seitenlinie gerad und ab» ſteigend. Sternoptyx celebes in der Straße von Macaſſar, 1° S. Br., 119 O. L., an der Oberflaͤche, Laͤnge, ohne Schwanz, 24", Hoͤhe 2, Dicke 3; jederſeits des kielfoͤrmigen Bruſtrandes 8 Gruben; Schwanz unten haͤutig und durchſichtig, vorn ge: ſtuͤtzt von 4 dünnen knoͤchernen Fortſaͤtzen, hinten von 5; im Maule Kiefer- und Gaumenzaͤhne, jene hakenfoͤrmig und in 3 Reihen. Gaumenzaͤhne viel groͤßer und characteriſtiſch fuͤr dieſe Gattung, jederſeits 5. Kiemenboͤgen 4. Am erſten 7 zahn— artige Fortſaͤtze, am zweyten 5, am dritten 3. Kiemenſtrahlen 5, Ruͤckenſtrahlen 10, und davor ein Stachel; Steißſtrahlen 13, weich und geſpalten, unten davor ein Stachel; Schwanzſtrah— len 36, gegliedert, derb, elaftifch und geſpalten; Bruſtſtrahlen 10 und weich; Bauchſtrahlen 7. Abgebildet T. 3. 4.; hier das Schrach. Erſter Ruͤckenſtrahl vorn gezaͤhnelt. S. 379. J. G. Dalyell, über die Reproduction von Pen- natula s. Virgularia mirabilis. Eines der ſchoͤnſten Thiere, das in Branntwein ſich nicht mehr gleich ſieht. Sieht aus wie eine Feder. Man denke ſich eine gelbe, fleiſchige Gerte von vielen Reihen ſchiefer, duͤnner Blaͤtter umgeben, bildend drey Viertel eines Kreiſes, jedes mit 8 oder 10 kleinen Knoͤpfen am Rande, oder ſternfoͤrmigen Hydern. In der Mitte der Gerte ein ſehr duͤnner und langer knoͤcherner Kern. Ruhig iſt die Feder flach, nur 3““ breit; thaͤtig rund, wie drey Viertel einer 9 bis 10““ dicken Walze; das uͤbrige Viertel flach. Die Lange kennt man nicht, weil alle abgeriſſen find, nur 7 bis 8“ lang. Ich ſah eine, 23“ lang, der Kern 18; war dennoch verſtuͤmmelt; war wahrſcheinlich 30“ lang. Der Kern wenig- ſtens 500 Mal länger als dick. Dieſes Thier iſt mit Sertu- laria uber s. argentea, beide im ſchottiſchen Meere, vielleicht verhaͤltnißmaͤßig das laͤngſte Thier. Die Zahl der Hydern daran ungeheuer. An einem 7“ langen Stuͤcke zahlte ich 130 Blaͤt⸗ ter, an jedem 20 Hydern, jede mit 8 Fuͤhlfaͤden und an jedem 20 Pinnae, alſo 416,000, alle willkuͤhrlich. Bey vollſtaͤndigen alfo vielleicht uͤber eine Million. Iſt ein naͤchtliches Thier, wie die meiſten Bewohner großer Tiefen; iſt bey Tag ſchlaff, ſchwillt bey Nacht an, und ſtreckt die zahlreichen Hydern aus. Ob es beſtaͤndig im Sande ſteckt oder Ortsbewegung hat, iſt unbekannt. In einem großen Gefaͤße bildet der Leib mehrere Voluten; ein Stuͤck, z. B. 8“ lang, zeigt einmal feiner ganzen Laͤnge nach nur einen Schrauben: gang, ein andermal 3 bis 4. Seiner ganzen Natur nach gleicht es der Pennatula phosphorea und der Lobularia, eigentlich Aleyonium digitatum, riecht aber nicht unangenehm, wie das letzte, ſondern etwas biſamartig. Die Hydern von allen dreyen ſind einander gleich. Dieſe Virgularia bewohnt einen beſchraͤnkten Raum in ſchlam⸗ migem Grund, weſtlich von Inchkeith im Frith of Forth. Ich bekam durch den Rechen mehrere Stuͤck, wovon keines uͤber 8“ lang. 5 Nach 3 Tagen ſchwammen im Gefaͤße gelbliche, ziemlich ovale Koͤrperchen ziemlich lebhaft auf und ab, ohne ſichtbare Organe unter dem Microſcop, in jeder Hinſicht gleich den Planulae 886 der Sertularien. Am 25. Juny, oder 12 Tage nach ihrer Erſcheinung, bemerkte ich Z junge Pennatulae auf dem Boden wagrecht liegend, jedes mit einer Hydra an einem Ende, auf: waͤrts gebogen und ganz gleich den erwachſenen; fpäter bekam ich 7. So blieben ſie lebendig bis zum Ende July, bekamen aber nicht mehr als eine Hydra. Sie wechſelten nie ihren Platz und ihre Richtung; nach Ausſage der Fiſcher ſtehen ſie im Meere aufrecht. Wie bey den meiſten Zoophyten, kommen alſo aus den alten Pennatulen gelbe Eyer, welche im embryoniſchen Zuſtande ſich als ſehr hurtige Planulae zeigen. Bald hoͤrt die Bewegung auf; die Planula wird walzig und es entwickelt ſich an einem Ende eine Hydra mit 8 Fuͤhlfaͤden. Anfangs zeigen ſich wenig Pinnae an den Fühlfäden, ſtaͤrker gegen ihr Ende. Man ſieht in der Mitte den Magen mit 4 Blinddaͤrmen nach unten. Den Mittelknochen konnte ich nicht ſehen, aber Anzeigen einer cir— culierenden Fluͤſſigkeit durch Auf- und Abſteigen kleiner Theil⸗ chen, als wenn fie in einem unſichtbaren Gefaͤß wären, an jeder Seite des Magens. Die Planulae find ſehr klein, nicht über 9“ lang, die junge Pennatula nicht über 2; immer gelb, ſehr biegſam und ver— änderlich. Sie überziehen ſich mit ſchlammigen Theilen, welche mit ihnen in Beruͤhrung kommen. S. 383. Agaſſiz, Bemerkungen uͤber die Gletſcher bey der Verſammlung der franzoͤſiſchen geologiſchen Geſellſchaft. Band XXVIII. October 1839. — April 1840. S. 432. Heft 55. Jaͤnner. S. 20. R. Wight, uͤber Laurus cassia (Madras Jour- nal Nr. 28. 1839.). Die Rinde im Handel kommt von Rheedes Carua (I. t. 57.) S. Cinnamomum iners, und eine andere von C. aromaticum. Es gibt aber noch zwo andere von derſelben Sippe; aus Cey— lon und Weſtindien noch 6 andere, und ohne Zweifel noch mehrere. S. 27. H. Marſhall, über Cinnamomum. Laurus einnamomum aus Oſtindien wird 38“ hoch und 15“ dick. Tauben und Raben freſſen die Beeren. Am meiſten auf Ceylon. s Er liefert Caſſia-Knoſpen, Zimmetrinde vom May bis zum October, am beſten von Schöffen, 3 bis 3““ dick; man kratzt die gruͤne Oberhaut ab. Jaͤhrlich werden uͤber 300,000 Pfd. ausgefuͤhrt. Das Zimmetoͤl macht man aus den Splittern der Rinde; werden gepulvert, 48 Stunden ins Meerwaſſer gethan, ſodann deſtilliert. Acht Pfd. geben 22 Unze leichtes Oel, 53 ſchweres, von jedem die Unze 3 Schill.; Naͤgeleinoͤl 4 Deniers. Am 7. Jaͤnner wurden verkauft, ſchweres 18 Quart, leichtes auch; Naͤgeleinoͤl 45. Die Wurzelrinde liefert auch Kampher. Seit 1833. kann jederman Zimmetbaͤume pflanzen. Zimmet und Caſſia kommen ſchon vor Geneſis 37, 25., Ezechiel 27, 19., Exodus 30, 23. 25. Die Caſſia heißt hebraͤiſch Kiddach. Das ſuͤße Rohr bey Jeſaias 43, 24. und Jeremias 6, 20., iſt wahrſcheinlich Zimmet; auch bey Salomo Cap. 4, Proverb. 7, 17. Die Kreuzfahrer fanden in Syrien das Zuckerrohr (Canna meles); Zucker aber zog man erſt im 5. Jahrhun⸗ dert daraus. S. 47. F. Logan, uͤber die Lebensart der Achatina et Phasianella. Beobachtungen auf den Inſeln Loß, vier engli⸗ ſche Meilen von der afticanifhen Kuͤſte, 7° vom Aequator, im Jahr 1830. 887 Zwo Gattungen Achatina in Menge, 4“ lang, Mündung 14 weit, aber verſchieden gefärbt. Ich fand viele im erſtarrten oder ſchlafenden Zuſtande; im Winter bey den Schnecken in Eu⸗ ropa. Obſchon es hier nicht kalt wird; ſo verſchließen ſie doch ihre Muͤndung mit einem weißen, derben Kalkdeckel ganz genau, nachdem fie ſich in Felſen- und Baumhoͤhlen verſteckt haben. Dabey fand ich aber auch ein oder zwey ohne Deckel, und zwar in der Woche vor Weihnachten, der waͤrmſten Zeit an dieſer Kuͤſte. Da ich nicht wußte, ob dieſe vielleicht ſich eben— falls eindeckeln wollten; ſo erkundigte ich mich bey den Inn— gebornen. Einer ſagte mir, ſie kaͤmen nur des Nachts hervor, um zu freſſen. Mit einer Laterne ſuchte ich nun, und fand viele freſſend die zarten Schoͤſſe und Blaͤtter einer ſaftigen Pflanze an der faulen Wurzel von Baͤumen. Sie waren noch nicht ausgewachſen, und die groͤßte brauchte noch 6 Anwuchs— ſtreifen, um den groͤßten gleich zu ſeyn, welche eingedeckelt unter den Wurzeln lagen. Von dieſen fand ich Übrigens eingededelt in dieſen 6 Stuffen des Wachsthums; bey allen war das Ende der Schale veſt und ganz; bey den freſſenden dagegen noch nicht; der neue Anſatz war noch weich, oft nur halb fertig und gab der Beruͤhrung des Fingers nach. Nahm ich bey den ſchlafenden den Deckel weg; ſo zogen ſie ſich nur etwas tiefer ein, wenn ich ſie reizte. Ließ ich ſie ruhig; ſo nahmen ſie langfam den alten Raum ein. Die freſſenden waren ſehr reiz— bar und zogen ſich bey der geringſten Beruͤhrung ſchnell in die Schale zuruͤck, mit einem gurgelnden Geraͤuſch. Bald kamen ſie aber wieder hervor und ſtreckten die Fuͤhlfaͤden aus. Dieſe find faſt fo dick als eine Federſpuhle, vorn 23“ von einander, hinten 2; glänzen beym Lichte wie Silber. Sie athmen bloß Luft, finden ſich jedoch oft an Ufern; die Kiemen ſind netzfoͤrmig; keine Gattung hat einen Deckel. Auf den ſteinigen Inſeln gibt es viele Quellen, ſelbſt unter der halben Ebbe. Viele dieſer Thiere ſind ſo hoch auf den Felſen, daß ſie 14 Tage brauchten, um an Waſſer zu kommen. Ende Maͤrz und Anfang Aprils fand ich am Eingange des Rio Unios auf Wurzeln, Staͤmmen, Aeſten und Blaͤttern vie— ler Mangelbaͤume eine Gattung Phasianella in großer Menge. Sie haben einen lederigen Deckel und athmen nur Waſſer. Die an Wurzeln und Staͤmmen unter der Fluthmark klebten nicht ſtaͤrker an, als unſer Turbo litoreus; abgenommen zogen ſie ſich plotzlich in die Schale und ſpritzten etwas weniges Waſſer aus der Kiemenhoͤhle. Die meiſten auf Blaͤttern und Aeſten uͤber der Fluthmark klebten mit einem weißen Schleim ſo dicht an, daß weder Kerfe noch Luft unter die Schale kommen konn— ten; manche ſo ſtark, daß beym Abnehmen die Lippe der Schale zerbrach. Auch wo ſie kriechen, laſſen ſie einen glaͤnzenden, weißen Streifen zuruͤck, ſelbſt auf Baͤume hinauf. Sie leben geſellig. Die angeklebten gaben wie die eingedeckelten Achatinen nur Lebenszeichen, wenn ſie gereizt wurden, wobey ſie ſich ein wenig tiefer in die Schale zogen und langſam etwas Waſſer ausſpritzten; manche faſt gar keines, wahrſcheinlich, weil das Ende ihrer Ruhezeit nahe war. Es ſcheint alſo, daß dieſe Thiere zu verſchiedenen Zeiten ſich zur Ruhe begeben und dabey ihre Schale auf verſchiedene Art ſchließen. Die Ameiſen, welche auf allen Baͤumen herumſchwaͤr— men, wuͤrden ſie ſonſt bald auffreſſen. Als ich zuerſt dieſe Schnecken ſelbſt auf den Gipfeln der Mangelbaͤume bemerkte, glaubte ich, ſie ſeyen Pflanzenfreſſer; allein es war nicht ein Blatt beſchaͤdigt. 888 Vielleicht begeben ſich dieſe Thiere zur Ruhe, um den letzten Anwuchs der Schale hart werden zu laſſen. Wie lange das dauert, kann ich nicht ſagen, weil mein Aufenthalt zu kurz war. S. 85. J. Bowring, über die Suͤmpfe der Boraxſaͤure in Toscana. S. 126. C. A. Bruce, Aufſeher des Theebaues in Aſſam, uͤber die Zubereitung des Thees, mit einer Charte; ſehr um— ſtaͤndlich. Die Zahl der Stoͤcke betrug im Jahr 1838. ſchon faſt 13 Million. 5 S. 170. über die geographiſche Vertheilung der Kerfe. Fort: ſetzung von Band XXVIII. S. 351. Nr. 56. Maͤrz 1840. 0 S. 211. J. Gardner-Wilkinſon, uͤber die Nilhoͤhe in alten und neuen Zeiten; mit einer Tafel. S. 224. Schluß der geographiſchen Verbreitung der Kerfe. S. 326. Dr. Jackſon, Chirurg, über den Anbau der Roſen, und die Bereitung des Roſenwaſſers und des Attars oder Ottos zu Ghazeepore. Um die Stadt liegen etwa 300 Beegahs oder 150 Acker in ſchmale Gärten abgetheilt, von Lehmmauern und Paradiesfeigen⸗ zaͤunen beſchuͤtzt. Sie gehoͤren den Zemindar und halten je Tauſend Roſenbaͤume (der Beegah), werden ausgeliehen zu 5 Rupien (zu zween Schilling), und 25 Rupien fuͤr die Baͤume. Koſten der Bearbeitung 8 Schilling, 2 Deniers. In guten Jahren liefert der Beegah ein Lak Roſen, wo— fuͤr man erhaͤlt 40 bis 70 Rupien. Zur Bluͤhzeit kommen die Kaufleute in die Stadt und ſchließen mit den Gaͤrtnern den Handel ab. Das geſchieht Anfangs Maͤrz, und die Bluͤthe dauert bis Ende Aprils. Maͤnner, Weiber und Kinder pfluͤcken Morgens fruͤh die Roſen in Saͤcke, welche ſodann an Deſtilla— toren geſchickt werden. Ihr Apparat iſt ſehr einfach: ein großer kupferner oder eiſerner, gut verzinnter Keſſel von 8 bis 13 Gal⸗ lonen mit einem 8“ weiten Hals, woran die Brennblaſe, die nichts weiter iſt als ein gemeines Kochgeſchirr mit einem Loch in der Mitte, worinn ein 2“ langes Bambusrohr ſteckt und durch das das Deſtillat in ein langhalſiges Gefaͤß gefuͤhrt wird; alles wohl verkittet; das erſtere in kaltem Waſſer, das letztere in einem Kuͤhlſtaͤnder. Der Keſſel mag 8 — 12,000, ſelbſt 16,000 Roſen faſſen. Auf 8000 Roſen gießt man 10 — 11 Seer Waſſer und zieht davon 8 ab. Das kommt in einem Glas an die Sonne fuͤr einige Tage. Das iſt das beſte Roſenwaſſer und koſtet 12 bis 16 Rupien (wie es ſcheint, das Seer !. Zur Verfertigung des Attars thut man die Roſen ebenſo in die Blaſe und zieht das Waſſer daruͤber. Dieſes Roſenwaſſer kommt in ein mit naſſem Muſſelin bedecktes, metallenes Becken, welches 1“ in feuchtem Grunde ſteht. Des Morgens nimmt man mit einer Feder das Haͤutchen ab und thut es in eine kleine Flaſche, und fo täglich; anfangs gruͤnlich, dann blaßgelb. Der Attar ſchmilzt bey 84° Fahrenheit. Von einem Lak Ro⸗ fen bekommt man einen Tolah oder 180 Gran; wird gewoͤhn⸗ lich verfaͤlſcht mit Sandaloͤl; Preis des Tolahs 80 bis 90 Rupien. Man rechnet 100 Flaſchen Roſenwaſſer auf ein Lak Roſen; auf 10,000 Roſen 16 bis 20 Flaſchen. Dieſe 20 zieht man noch einmal ab uͤber 8000 Roſen und bekommt 18 Flaſchen; das beſte. In Ghazeepore find etwa 36 Deftil- lationen.“ Bey Feſtlichkeiten und Hochzeiten wird das Roſenwaſſer den Gäften gegeben und in die Zimmer geſprengt. Man kann den 889 Werth der Roſen auf 15 — 20,000 Rupien ſchaͤtzen, und den Gewinn am Roſenwaſſer 40,000. Die Inngebornen brauchen es ſehr gern als Medicin; auch viele Roſenblaͤtter in Conſerven. ©. 392. A. Connell, Beſtandtheile des Greenockits (aus England), eine Art Blende, beſteht aber aus 77,3 Cadmium, 22,56 Schwefel. Band XXIX. Heft 57. 58. April — October 1840. Tafel 4. S. 84. M. Barry, Unterſuchungen uͤber Embryologie III. Beytrag zur Phyſiologie der Zellen. S. 188. Dr. Osborne, uͤber des Ariſtoteles Thier— geſchichte. Er bekam von Alexander 800 Talente, wenig⸗ ſtens 79,000 Pfd. Sterl., und hatte einige tauſend Mann, die er in Griechenland und Aſien auf die Jagd und den Fiſch— fang ſchicken konnte, zu Beſorgung der Thiere, der Weiher, Bienenſtoͤcke uſw. S. 197. W. C. Hurry, uͤber Herodots Trochilus und Crocodill. Ich habe viele gefangene Crocodille geſehen, worunter wenige, in deren Maul nicht viele Blutegel gehangen hätten; dieſe Egel plagen auch den Argeelah und andere Thiere, welche am Gan— ges ihre Nahrung ſuchen. Es ift nicht Hirudo medicinalis, ſondern wahrſcheinlich eine Pontobdella, welche auch bey Eng— land Kabliaue uſw. plagt; ſicherlich auch im Nil. Wahrſchein⸗ lich iſt der in Bengalen gemeine Paddy Bird oder ein aͤhnlicher der Trochilus. Wenigſtens verſichern Europaͤer und Benga— leſen, daß man dieſen Vogel beſtaͤndig auf dem Kopfe des Cro— codills ſieht. (Journal of asiatic Society of Bengal, July 1839.) S. 198. Dr. Jackſon, über die Bereitung des Jasmin—⸗ und Bela-Oels. Wird nicht deſtilliert, ſondern durch oͤlige Samen eingeſogen und dann ausgepreßt. Man legt Blumen auf den Boden, 4“ dick und 2“ breit; darauf feuchte Samen von Sesamum, 2“ dick; darauf wieder Blumen; darauf ein Tuch mit Gewichten an den Ecken beſchwert; ſo 18 Stunden; dann die Blumen weg und friſche hin, drey Mal; dann die angeſchwollenen Samen gepreßt. Das wohlriechende Oel wird in Haͤuten aufbewahrt. Man macht es vom gemeinen Jasmin und vom Bela (Jasminum zamba); auch von J. grandiflo- rum, was ich aber nicht geſehen. Das Seer koſtet 2 Rupien. Die Weiber brauchen es viel, weil ſie damit taͤglich Haare, Kopf und Leib einſchmieren. S. 241. Newbold, uͤber die geognoſtiſche Lage des Be— rylls in Süd = Indien. S. 376. R. M. Glover, uͤber die faͤrbende Materie der Neger. Band XXX. Heft 59. 60. October 1840 — April 1841. Faſt nur phyſicaliſche und geographiſche Gegenſtaͤnde. S. 188. John Goodſir, uͤber einige Sonderbarkeiten im Bau von Orthagoriscus mola. Wurde anatomiert von Dr. Jacob in Dublin phil. Journ. 1826. Ein Exemplar vom Frith of Forth, lang 3“ 8“, ſchwer 489 Pfd., unter der Haut ein Gewebe, 1 bis 6“ dick; darinn die knorpeligen Knochen nur zerſtreut; beſteht aus lauter Zellen, wie im em— bryoniſchen Zuſtande. Das letzte Schwanzbein ſcheint aus Wir: beln zu beſtehen. Keine Bauchmuskeln. Die Tafel ſtellt vor: Zellen und das Skelet des Schwanzes. S. 252. G. Barnſton, Einfluß der Jahreszeiten auf die Thiere in der Hudſonsbay. Iſis 1844. Heft 12. 890 S. 360. C. Daubeny, uͤber den Urſprung des Kohlen: und Stickſtoffs in Pflanzen und Thieren. S. 369. E. Forbes und J. Goodſir, Über die Natur: geſchichte und Anatomie von Thalassema neptuni et Echiu- rus vulgaris. Tafel 7. Gleichen mehr den Anneliden als den Echinodermen, zu wel— chen ſie aber doch ihrem Baue nach gehoͤren. Das Maul liegt am Ende eines kurzen Ruͤſſels, woran ein ſcheidenfoͤrmiges An— haͤngſel; hinten der After. Dazu gehoͤren noch Bonellia et Sternaspis. Th. neptuni an der Kuͤſte von Cornwallis und Devon, unter Felſen, entdeckt von Gaͤrtner und geſchickt an Pallas; heißt auch Th. rupium et Thalassema mutatoria (Linn. Transact. XI. p. 24.), hat keine Borſten um den After, wie Echiurus vulgaris, welcher viel groͤßer iſt, 6“ lang, 2 dick. Hinter dem Anhaͤngſel zwo kurze Borſten, die Genitalhaken; davon läuft unter der Haut ein rothes Gefäß zum After, um den zwey Reihen von je 10 Borſten. Die Ruͤſſelſcheide ſcharlachroth, bricht leicht ab. Darm rund und ſehr lang; Speiſeroͤhre geſchlungen wie die Ziffer 8. Länge 3 bis 4“, Schlund 2“, Speiferöhre 4, ſehr musculoͤs; der Darm haͤngt an der Haut durch Muskelfaſern und feine Blutgefaͤße; keine Leber. Die zween Athemſaͤcke öffnen ſich in den Maſtdarm, J fo lang als der Leib, ziehen ſich abwechſelnd zuſammen, roth von Blutgefaͤßen und voll Duͤpfel, welche unter dem Microſcop ſich als nach außen gerichtete, gewimperte Trichter zeigen; kön— nen eingezogen werden. Dadurch dringt das Waſſer aus den Sacken in die Bauchhoͤhle. Das Gefaͤßſyſtem beſteht aus zwo Laͤngsadern, wovon eine auf der Bauchflaͤche, die andere am Darm; dieſe immer voll Blut, die andere leer nach dem Tode, mithin Arterie. Die Vene beginnt am Schlunde mit vielen Wuͤrzelchen und bekommt am Darm mehrere Zweige. Die Arterie laͤuft am Nervenſtrang her, gibt an den Win— dungen des Schlundes rechts einen Stamm ab, umgibt die vordere Borſte und geht dann zum Anfang der Speiferöhre, wo er mit einem andern Aſt zuſammenkommt. Das Nerven- ſyſtem iſt nur ein Ring um den Schlund; von da ein Strang auf der untern Seite des Thieres bis zum After; gibt unter- wegs unregelmaͤßig Zweige ab zu der Muskelwand des Leibes; hat keine Knoten. Das Geſchlechtsſyſtem beſteht aus 4 Saͤcken, geöffnet an der Bauchſeite, hinter den Genitalhaken; die zwey hintern Loͤcher 1“ hinter den vordern. Außer der Trachtzeit 13“ lang, 2 dick und leer. Zur Paarungszeit die des Maͤnnchens 4“ lang, 3 weit, mit 1 oder 2 Verengerungen. Der Same milchweiß und dick, voll runder, kreiſender Samenthierchen; die Blaſen jetzt voll hochrother Blutgefaͤße. Die weiblichen Saͤcke ſahen wir nicht angefuͤllt. Die Eyer wie der Roogen der Gräten- fiſche, ſo groß wie ein Hirſenkorn, durchſichtig, in der Mitte mit einigen Zellen. Th. neptuni ebenſo, nur der Darm we— niger verwickelt; hat Genitalhaken, aber keine am After. Hieraus ergibt es ſich, daß beide zu den Echidermen gehören: Leib mit Waſſer gefuͤllt, die Athemorgane, der Darm und die Darmvene ſprechen dafür. Die Farbe und der Kreislauf des Blutes, der Mangel von Waſſergefaͤßen, der Nervenſtrang und das Muskelſyſtem zeigen ihre Verwandtſchaft mit den Anneliden und beweiſen einen Uebergang zwiſchen beiden. Abgebildet ift Echiurus vulgaris ganz und zerlegt mit den Eingeweiden, maͤnn⸗ liche und weibliche Geſchlechtsblaſen; vergrößert Nervenſtrang, 56 * ; \ Der Darm iſt hinten auf ſich geſchlagen; ganze 891 Genitalborſte, Trichter in den Athemſaͤcken, Samenthierchen und Eyer. (Ich habe die Anatomie dieſes Thieres ſchon ges ſchildert und abgebildet in der Iſis 1818. S. 878. Tafel 12., jedoch, da es Winter war, die Geſchlechter nicht unterſchieden, auch den Nervenſtrang nicht geſehen. Das rothe Blut wurde vor mir nicht geſehen. Was die Verfaſſer fuͤr Vene anſehen, hielt ich fuͤr Arterie. Die beiden Athemblaſen vom After aus habe ich ebenſo gedeutet. Uebrigens bleibt die Stellung dieſes Thieres zweifelhaft, ſo lange man nicht eine Anatomie vom lebendigen Siphuneulus hat. O.] Band XXXI. Heft 61 — 62. April bis October 1841. 444. T. 6, S. 9. J. Goodfir, über Gymnorhynchus horridus, ein neuer Bandwurm. Tafel 1. Ru dolphi beſchreibt G. reptans (Scolex gigas Cuvieri). Ich fand den meinigen in der Leber eines Sun-Fish. Er ſteckte in einer Blaſe und war noch lebendig, obſchon der Fiſch acht Tage todt war. Er ſtreckte die vier, mit Haͤkchen beſetzten Fuͤhlfaͤden aus. Er iſt nicht glatt, ſondern geringelt. An den Fuͤhlfaͤden ein beſonderer Kreis von krummen Haͤkchen, der nicht bey den andern. Die Blaſe, worinn der Wurm ſteckt, iſt dop— pelt; weißlich, vorn verdickt, hinten ſehr duͤnn und aufgewickelt; die innere Haut haͤngt nicht an der aͤußern. Die vordere An— ſchwellung des Wurms liegt zuſammengepackt in dem ange— ſchwollenen Ende der Blaſe. Die Fuͤhlfaͤden gleichen ganz denen von Bothriocephalus corollatus, haben vier deutliche Muskeln von koͤrniger Subſtanz. Die Leibesglieder find 3“ von ein— ander, ohne Spur von Verdauungs- oder Geſchlechtsorganen; auch nichts dergleichen vom Kopf ab. Die Blaſe entſteht wahr— ſcheinlich aus dem Organ des Fiſches durch Reizung; vielleicht aber auch die urſpruͤngliche Eyerblaſe. S. 29. E. Forbes und J. Goodſir, uͤber Pelonaia neues Weichthier der Tunicata. Tafel 1. Dieſe Afeidie aus dem brittiſchen Meer unterſcheidet ſich von den andern, daß ſie die Geſtalt von Siphunculus hat und nicht veſtſitzt; beide Oeffnungen an einem Ende ohne Fuͤhlfaͤden dar— an; ſteckten im Schlamm faſt ohne Bewegung. Schale walzig und frey; Oeffnungen vorn in zwo Warzen nahe beyſammen, ohne Strahlen. 1. P. corrugata: Schale dunkelbraun, ſehr verlaͤngert und quer gerunzelt. In allen Schalen mit Schlamm gefuͤllt in tiefem Waſſer bey Anſtruther und Berwick. 2. P. glabra: Schale graulichgelb, glatt, behaart, nicht ſo geſtreckt wie die vorige; in Schlamm bey Rotheſay. Der musculoͤſe Mantel wie bey andern Aſcidien, hängt aber veſt an der Schale (Test). Athemſack walzig, zieht ſich an einem Ende zuſammen und verwandelt ſich in die Speiſeroͤhre. Enthaͤlt einerſeits die Vene, anderſeits die Arterie der Laͤnge nach mit Seitenaͤſten, wie bey andern; denſelben entſprechend Querfalten im Sack. Die Verlaͤngerung als Speiſeroͤhre biegt ſich wie ein Sigma, und erweitert ſich ploͤtzlich in einen birn— foͤrmigen Magen, mit Laͤngsfalten; daraus der Darm zum Boden der Mantelhoͤhle, ſodann vorwaͤrts geſchlagen, laͤuft zwiſchen der Mantelwand und der Arterie und endigt in der Mitte des Leibes mit einem ſternfoͤrmigen After; Gefaͤßſyſtem wie bey den Afeidien, aber ohne Herz. Das Nervenſyſtem wie bey andern, ein Knoten im Mantel zwiſchen ſeinen beiden Oeffnungen, wozu er Nerven abgibt, ſowie zum Athemſacke. Geſchlechtstheile zwo Roͤhren, an einem Ende geſchloſſen, am andern offen in der Mantelhoͤhle, etwa ein Viertel hinter ſeinen Oeffnungen, ſind 892 mit blinden Anhaͤngſeln beſetzt. Dieſe Geſchlechtstheile weichen darinn ab, daß ſie doppelt und ſymmetriſch ſind und ſich an den Seiten des Afters, aber weiter vorn oͤffnen, an der Bauch— ſeite des Thieres, nehmlich in einer Linie mit Mund und Ner— venknoten. Dieſer Knoten iſt alſo Ganglion suboesophageum, wie bey den Gliederthieren. Eine abgeſonderte Schale iſt nicht vorhanden, wie bey den aͤchten Aſeidien, mahnt daher an die cirrograden Echinodermen, ſowie durch die Lage des Nerven— knotens an die Articulata. [Es kommt darauf an, was man fuͤr Ruͤcken und fuͤr Bauch haͤlt. — Es wird nichts von einer Leber gefagt.] S. 38. J. Black, uͤber das antediluvianiſche Eis in den Felsſpalten. S. 56. Vetſch, uͤber Eisberge und Wechſel geologiſcher Meynungen. S. 61. G. Forchhammer, uͤber die Duͤnen Daͤnemarks. Tafel. S. 74. Renoir, über die Spuren älterer Gletſcher in Dau⸗ phine und im noͤrdlichen Rußland. S. 92. Milne, Regiſter uͤber die Erdbeben in Schottland. S. 125. Bouſſingault, uͤber die Beſtandtheile der Luft in den Poren des Schnees. S. 129. R. J. Murchiſon, Geologie vom ruſſiſchen Europa. S. 140. M. Walferdin und J. Robinſon, uͤber den arteſiſchen Brunnen von Grenelle zu Paris. S. 144. Verſteinerte Fiſche in den Sammlungen von En= niskillen und Ph. G. Egerton. Ungefaͤhr Tauſend aus den verſchiedenſten Gegenden, auch von Solenhofen und Oenin— gen. Jene ſind: Aspidorhynchus acutirostris, mandibularis, Belonostomus münsteri, Caturus macrotus, macrurus, ma- ximus, mierochirus, pachyurus, Eugnathus microlepido- tus, Lepidotus notopterus, Leptolepis contractus, knor- rii, polyspondylus, sprattiformis, Microdon hexagonus, Pholidophorus latimanus, latus, radiopunctatus, taxis, uræoides, Thrissops salmoneus. 8 Von Oeningen: Cobitis cephalotes, Cottus brevis, Cy- clurus minor, Esox lepidotus, Gobio analis, Leueiscus latiusculus, oeningensis, Rhodius elongatus, Tinca furcata. Von Solothurn: Galeus aduncus, serratus, Hemipristis serra, Lamna contortidens, euspidata, denticulata, My- liobates studeri, Notidanus primigenius, Oxyrhina hasta- lis, Zygaena dubia. Engi im Canton Glaris: Acanthoderma spinosum, Acan- thopleurus serratus, Acanus arcuatus, oblongus, Anen- chelum dorsale, glarisianum, heteropleurum, isopleurum, latum, Clupea brevis, megaptera, scheuchzeri, Fistularia koenigii, Isurus macrurus, Nemopteryx erassus, elonga- tus, Osmeroides glarisiensis, Palæorhynchum colei, eger- toni, glarisianum, latum, longirostre, medium, miero- spondylum, Palimphyes brevis, longus, Pleionemus ma- erospondylus. Bayreuth: Acrodus gaillardoti, Hybodus longiconus, Pla- codus gigas, münsteri. Zweybruͤcken: Acrodus braunii, Palæoniscus duvernoy. Mansfeld: Acrolepis asper, Palœoniscus glaphyrus, lon- gissimus, magnus, Pygopterus humboldti. Eichſtedt: Caturus furcatus, Leptolepis latus, Pholido- phorus macrocephalus, radians. 893 Kelheim: Leptelepis paucispondylus, pusillus, voithii, Pholidophorus tenuiserratus, Thrissops formosus. Monte Bolca: Atherina macrocephala, Blochius longi- rostris, Clupea catopygoptera, minuta, Dentex breviceps, Diodon erinaceus, Ductor leptosomus, Ephippus longi- pennis, Fistularia tenuirostris, Gasteronemus rhombeus, Holocentrum pygeum, Labrax schizurus, Lates gracilis, Lichia prisca, Myripristis homopterygius, leptacanthus, Pterygocephalus paradoxus, Pygsus.coleanus, Semiopho- rus velicans, Serranus microstomus, oceipitalis, Smerdis mieraeanthus, pygmæus, Sparnodus altivelis, macrophthal- mus, micracanthus, ovalis, Sphyraena gracilis, Vomer longispinus. S. 154. J. E. Bowman, verſteinerte Bäume bey Manz cheſter. S. 173. R. Jameſon, neue Caaſſification der Mineralien. S. 232. A. Connell, Beſtandtheile des Sillimanits und Cyanits: Kieſelerde 37,47, Thonerde 62,52. S. 236. J. Fleming, neuer Rochen an England. Leib 9“, Schwanz auch, Breite 18, zween Vorſpruͤnge der Bruſtfloſſen 2“. Soll heißen Hieroptera abredonensis, ſteht am naͤchſten der Propterygia. Abgebildet auf Tafel 4. S. 253. W. Mac Gillivray, Beſchreibung von Vesper- tilio daubentonii in Aberdeenſhire. Selten, ſelbſt in füdlicheren Gegenden; auf einem Thurme gefunden. Maͤnnchen, Weibchen und Junges, oben roͤthlich— braun, unten hellgrau; Ohren 3 kuͤrzer als Kopf, oval, mit einem Ausſchnitt im aͤußern Rand; Deckel halb ſo lang und ſchmal, aber ziemlich ſtumpf; Schwanz lang, ſteht 1“ vor; Zähne 3,,84 — 38. Die oberen mit einem Zwiſchenraum; Eckzahn kegelfoͤrmig; erſter Luͤckenzahn ebenfalls und klein, zweyter noch kleiner; erſter Backenzahn faſt wie der Eckzahn, zweyter und dritter mit drey Spitzen, die innern groͤßer, vierter klein, mit zwo Spitzen. Unten jederſeits drey Schneidzaͤhne angeſchloſſen. Der erſte Backenzahn kegelfoͤrmig, mit zween kleinen Knoͤpfen, die drey andern auswendig zwo, innwendig drey Spitzen; die aͤußern Spitzen groͤßer. Leibeslaͤnge 2“, wovon der Kopf 9; der Schwanz beſon— ders 1“ 5%; Ohr 73) Deckel 3“; Flugweite 11“ 6“. Unterſchieden von V. pipistrellus durch mehr Groͤße; Ohr— deckel viel ſchmaͤler und verjüngt. Lebensart ebenſo. Fliegt des Abends, uͤberwintert auf Kirchthuͤrmen, ſitzt voll Schmarotzer von drey Gattungen. S. 309. S. Goodſir, zwo neue Gattungen von Leachia, vom Frith of Forth, t. 6. L. intermedia. Longitudo 43 /. L. gracilis. Longitudo 7‘. Ibidem L. lacertosa (Ar- eturus longicornis). In einem Glaſe mit Sand und Corallinen ſetzen fie ſich auf einen Zweig und laſſen ſich nicht vertreiben, halten ſich mit den Bruſtfuͤßen und ſchweben vor- und ruͤckwaͤrts, ſchießen oft plößs lich herunter, um ein kleines Crustaceum zu fangen, was mit den untern Fuͤhlhoͤrnern geſchieht; dann bringen ſie es zu den vordern Bruſtfuͤßen, womit ſie es halten, waͤhrend ſie es freſſen. Die Klauen der untern Fuͤhlhoͤrner dienen zum Fang. Latreille machte Areturus aus Sabines Idothea baf- ſini; Weſtwood that dazu Johnſtons Leachia lacertosa, welche ſich durch die große Laͤnge des vierten Bruſtringels von jener unterſcheidet; daher ich bloß Arcturus bafſini annehme 894 und Arcturus longicornis wieder zu Leachia bringe als L. lacertosa. Bey dieſer findet ſich ein Ganglion supra oeso- phageum, von welchem die gewoͤhnlichen Nerven abgehen, und jederſeits der Speiſeroͤhre ein Strang zum erſten Bruſtknoten. Am Grunde eines jeden der vier gewimperten Fuͤße liegt ein Knoten, welche durch doppelte Straͤnge mit einander verbunden ſind, und durch einen langen doppelten Strang mit den drey aͤhnlichen Knoten am Grunde der drey hintern Fuͤße. Freß— werkzeuge aus einfachen Oberkiefern und den Kieferfuͤßen. Darm⸗ canal am vierten Bruſtringel etwas erweitert, dann bauchig, endigt mit einem duͤnnen Darm am letzten Bauchringel hinter den letzten Kiemenfuͤßen. Die Leber zeigt ſich als zwo verlaͤn— gerte, gelbe, koͤrnige Maſſe an jeder Seite des Magens. Rüden: gefaͤß undeutlich. Faſt alle hatten Eyer in dem Marsupio, birnfoͤrmig und gelb. Die Eyerſtoͤcke zween weiße, geſtreckte, koͤrnige Koͤrper unter der Leber; oͤffnen ſich am dritten Bruſt— ringel am Ende des Marsupii. Abgebildet Leachia intermedia et gracilis mit ihren obern und untern Fuͤhlhoͤrnern, dem vier— ten Bruſtringel und dem Nervenſyſtem. Dieſes iſt ein Dop— pelſtrang mit dem Hirnknoten, vier Bruſtknoten und weit da— von drey Schwanzknoten. S. 371. Ueber thieriſche und pflanzliche Schmarotzer in leben— den Weſen, beſonders uͤber eine eryptogamiſche Pflanze in den Luftzellen des Eidervogels; der letztere beobachtet von Dr. Blot. Band XXXII. Heft 63. 64. October — April 1812, 8. 407. u. 8. S. 20. A. B. Lambert, uͤber die Sodomsaͤpfel (Mala in- sana) von den Bergen oͤſtlich dem todten Meer. Es ſind Gall— aͤpfel von einer Eiche, wahrſcheinlich Haſſelquiſts Quercus foliis dentato - aculeatis; mitgebracht von R. Curzon. Sind ſchoͤn purpurroth und gefirnißt mit einer honigartigen Subſtanz, innwendig ſo bitter als Galle; enthalten ein Kerf: Diplolepis. Die Eiche iſt Quercus infectoria. S. 24. Dr. Robinſon, ebenfalls daruͤber. Sind die Früchte eines Baumes Oésher (Asclepias gigan- tea vel procera); der Stamm 8“ dick, hoch 15; nur am todten Meer, ſonſt in Arabien und Nubien. Frucht wie eine Pomeranze, 3 bis 4 beyſammen; reif gelb; gedruͤckt platzen ſie mit einem Knall. Tacitus und Joſephus ſagen: ſie zer— fallen bey der Beruͤhrung in Staub und bittere Aſche. — Ent— halten Samen mit feiner Seide, welche die Araber zu Lunten für ihre Flinten brauchen. Seetzen hat zuerſt den Oésher für den Baum der Sodomsaͤpfel gehalten, in Zachs monatlicher Correſpondenz XVIII. S. 442. a S. 27. G. Biſchof zu Bonn, über die tropiſchen Miasmen. S. 47. J. Mac Gillivray, uͤber die Naturgeſchichte der Inſel Kilda. Beſteht aus Syenit, 1380“ hoch, und aus Trapp. Länge 22 engliſche Meilen, breit eine. Innwohner 120, daͤniſchen Urſprungs. Delphinus orca (Grampus), Selachus maxi- mus (Baskin-shark), Roſſe, Rindvieh und Schafe klein; Gei— ßen laufen frey herum; Schaͤferhunde. Falco peregrinus, tinnun- Alauda arvensis. eulus. Emberiza miliaria. Corvus corax, cornix. Linota montium. Sturnus vulgaris. Haematopus ostralegus. Turdus musicus. Tringa variabilis. Saxicola oenanthe. Gallinula erex. Anthus pratensis et aqua- Larus marinus, fuscus, ar- ticus. gentatus, canus, tridactylus 895 Puffinus anglorum. Mormon arcticus. Uria troile, grylle. Alca torda, impennis. Procellaria glacialis. Phalacrocorax carbo, Status. Sula alba. Thalassidroma bullockii. Die Schwimmvögel find ſehr häufig und machen viel Lärm, beſonders Larus canus et tridactylus. Procellaria glacialis (Fulmar) in unglaublicher Menge, und iſt das eigentliche Erhaltungsmittel der Innwohner, fuͤr das fie täglich ihr Leben wagen. Neſt auf den höchften Abſtuͤrzen, aus Gras, mit einem weißen Ey, welches 3“ lang, 2 dick; wird ſehr geſchaͤtzt, aber auch die von andern Waſſervoͤgeln. Die Jungen ſind ſehr laut und ſpeyen bey der Beruͤhrung Thran aus, womit ſie von den Alten gefüttert werden; fie ſpritzen ihn aber nicht durch die Nasloͤcher aus. Man ſchaͤtzt dieſen Thran ſehr. Man faͤngt die Alten des Nachts, haͤlt ihnen den Schnabel zu, und dann laͤßt man ſie etwa einen Loͤffel voll erbrechen in den getrockneten Kropf und Magen einer Sula. Er wird aufgehaͤngt in der Huͤtte, zum Gebrauch in der Lampe und als Arzney. Ende Juny ſchliefen ſie aus; Anfangs Auguſt ſind ſie faſt flügge, werden nun ausgenommen, gekocht, um das aufſchwim⸗ mende Fett zu bekommen. Die Alten ſind eine beliebte Speiſe. Zween Männer gehen auf die Jagd mit Hanfſeilen, D 0 einer bindet ſich unter den Armen an ein Seil, haͤlt das Ende eines andern in der Hand und wird hinunter gelaſſen. Der Haͤngende toͤdtet die Alten, indem er ihnen den Kopf auf den Nacken biegt, und bindet ſodann mehrere an das freye Seil. Die Eyer kommen in einen Korb. Dieſer Mann kann auf dem kleinſten Vorſprung ſtehen und darauf fortkriechen. Um ſich vor Fremden zu zeigen, laſſen ſie ſich an einem Abſturz von 600“ zur Hälfte herunter, ſtoßen die Süße gegen die Fel⸗ ſen und ſchnellen 12“ weit davon ab wie der geſchickteſte Seil— taͤnzer. Sehr ſelten geſchieht dabey Unglüd. Der Fulmar ſtreicht dicht uͤber dem Waſſer fort, ohne ſich zu ſetzen oder etwas aufzupicken. Den Magen fand ich an— gefüllt mit Thran, nebſt hornigen Kiefern einiger Sepien. Er iſt zum Theil ein Nachtvogel; bey Tagesanbruch ſah ich ihn gegen die Inſel fliegen. An den Bruͤtplaͤtzen find fie immer in Bewegung in Kreiſen vor den Abſtuͤrzen, ohne zu ſchreyen, ſelbſt wenn man ihnen das Neſt beraubt. Sie ſelbſt verthei— digen ſich tuͤchtig mit ihrem ſtarken Schnabel. Länge 1° 88“, Flugweite 1° 10“, Schwanz 4“ 3, Schnabel 74, Lauf 2“ 3", Mittelzehe 3“, Gefieder oben blaͤulichgrau, Kopf und Hals weiß, Kehle gelblich, vor den Augen ein ſchwarzer Flecken, Schnabel blaͤulichgelb mit dunk— leren Streifen, untere Theile weiß, mit Ausnahme der Fluͤ— gel, welche blaͤulichgrau, Fuͤße fleiſchfarben. Sula alba in großer Menge, fliegt des Morgens zu den ans dern Hebriden 50 bis 90 engliſche Meilen weit, um zu fiſchen; des Abends kehren ſie in langen Streifen zuruͤck. Die Berg— hoͤhen ſehen wegen ihrer Menge aus, als waͤren ſie mit Schnee bedeckt. Die Jungen ſind fluͤgge im Auguſt, wenn ihnen das erſte Ey nicht genommen worden; dann erſt im September. Der Fang iſt ſehr gefährlich, weil fie meiſtens auf hohen Klippen am Meer niſten. Viele faͤngt man auch, waͤhrend ſie, von Fiſchen angefüllt, auf dem Waſſer ſchlafen. Erwachen ſie dabey; ſo wuͤrgen ſie die Fiſche aus und fliegen mit einem lauten Schrey davon. Die Waiden werden durch ſie faſt ganz zerſtoͤrt, weil ſie Loͤcher in den Raſen graben, um Material fuͤr ihre Neſter cri- 896 zu bekommen. Dieſe find auswendig mit Tang umgeben, wel cher meiſtens 60 Meilen weit geholt werden muß. Sie fallen mit außerordentlicher Kraft unter das Waſſer nach Fiſchen, ſo daß man die Wellen mehr als eine Meile weit ſieht. Der gemeine Sturmvogel iſt auch haͤufig; Thalassidroma bullockii dagegen auf der Inſel Soay, wo er in Felsſpalten niſtet und ein, bisweilen zwey Eyer legt. Er ſitzt ſo veſt auf dem Neſte, daß man ihn mit der Hand fangen kann; er er— bricht aber viel Thran, den man auffaͤngt, und ſodann den Vogel gehen laͤßt. Puffinus Anglorum iſt nicht ſelten, bruͤtet in Höhlen, welche er in der Erde zwiſchen Felsſpalten macht; legt nur ein Ey auf Gras; er fliegt meiſtens nur bey Nacht und es wird ihm wenig nachgeſtellt. Einer der haͤufigſten iſt der Puffin (Mormon aretieus), der in Felsſpalten brütet und in ſelbſt gemachten Höhlen, bisweilen weit vom Waſſer. Er wird auf zweyerley Art gefangen: mit der Hand aus der Hoͤhle gezogen, oder mit einer Roßhaar— ſchlinge an einer langen Bambusgerte, wenn er auf Felſen ſitzt. Bey truͤbem Wetter kann ein einziger Mann auf die letzte Art an 300 fangen. Sie gewaͤhren die luſtigſte Jagd, theils wegen ihres ſchnellen Fluges, theils weil ſie ſich dicht zuſammen auf die Felſen ſetzen. Auf einen Schuß faͤllt oft ein ganzes Dutzend ins Meer. Sie tragen den Jungen kleine Gadus carbonarius ins Neſt. Der Puffin iſt während des Sommers die Haupte nahrung der Innwohner, geroͤſtet in Aſche. Uria troile iſt ſehr häufig; Uria grelle weniger, einſam, bruͤtet in Loͤchern und Spalten, jener auf Platten. Ebenſo Alca torda. Alca impennis iſt jetzt ſehr ſelten. An Fiſchen gibt es haͤufig Cod, Ling, Tusk und Skate, werden aber wenig beachtet. Unter den Kerfen: Elaphrus lapponicus et cupreus, Byr- rhus aeneus, Carabus catenulatus et granulatus (cancel- latus), Atopa cervina, Selatosomus aeneus, Ctenicerus cu- preus et tesselatus, Geotrupes sylvaticus. Hipparchia pamphilus, Charaeas graminis et Plusia gamma. Haematopoda pluvialis, Chrysops coecutiens, Gastero- philus equi. Panorpa communis. | Die Maiden beſtehen hauptſaͤchlich aus Festuca ovina et duriuscula. Außerdem Habenaria viridis, Botrychium lunaria, Gen- tiana campestris, Erythrea centaurium. - Cakile maritima, Arenaria peploides, Salsola kali, Atri- plex maritima. Anagallis tenella, Leontodon taraxacum, Pinguicula vulgaris. Chrysanthemum segetum et Avena strigosa im Korn. Rhodiola rosea, Oxyria reniformis, Cochlearia offici- nalis et danica, Statice armeria, Silene maritima, Ligu- sticum scoticum, Pyrethrum inodorum, Asplenium marinum, Sedum anglicum, Carex rigida, Salix herbacea. Ramalina scopulorum, Chondrus erispus, Rhodomenia palmata et Laminaria digitata; beide letztere werden bisweilen gegeſſen. Angepflanzt werden Gerſte und Hafer. — Der Ver⸗ faſſer war nur vier Tage auf der Inſel. x | 897 S. 84. J. Forbes, über die blauen Streifen im Glet⸗ ſchereis. Tafel. Si. 136. H. Goodſir, Beſchreibung von neuen Pyenogo— niden. Tafel. Phoxichilidium globosum; Pallene eircularis; Pephredo hirsuta; Nymphon johnstonii, pellucidum, minutum, spi- nosum. S. 147. Th. Anderſon, Zerlegung von Aphrodit, Berze—⸗ lit, Esmarkit, Euxenit, Leucophan, Moſandrit, Praſeolith, Roſit, Scapolith. S. 256. Th. Stewart Traill, uͤber den Anbau des Zucker⸗ rohrs in Spanien. Das Zuckerrohr ſtammt aus Indien, wahrſcheinlich aus China, und wird ſchon von den Alten erwaͤhnt, ſowie der Zucker ſelbſt, und fand ſich nicht in America. Es wurde in Aegypten um 766 gepflanzt, vor den Kreuzzuͤgen in Griechenland und Sici— lien, hier wenigſtens um 1060.; wurde in Spanien durch die Mohren eingefuͤhrt, und wird jetzt in Andaluſien gebaut laͤngs der Kuͤſte, 130 engliſche Meilen lang, 4 bis 5 Meilen breit, wo auch Chamaerops humilis, Agave americana, Cactus opun- tia, Phoenix dactylifera. Der Anbau wird beſchrieben. Band XXXIII. Heft 65. 66. April — October 1842. S. 420. S. 1. G. S. Mackenzie, uͤber die letzte Stoͤrung der Erdrinde in Bezug auf die Theorie der Gletſcher. S. 65. R. Owen, uͤber verſteinerte Lurche in Großbrit— tanien. S. 124. R. J. Murchiſon, uͤber die Eistheorie. S. 165. J. Goodfir, über den Bau der Darmzotten. Tafel 1. S. 174. H. Goodſir, neue Grüftaceen, Cynthia flemingii. Themisto longispinosa, brevispinosa. Ueber die Entwickelung der Eyer und die Verwandelung von Caligus. Die Larve hat Aehnlichkeit mit der Larve von Cy- elops et Lernæa. b Ueber Zoea als Larve von Carcinus maenas et Pagurus bernhardus. Ueber Bau und Lebensart der Caprellae. berculata, laevis, linearis. S. 217. L. Agaſſiz, über die Eistheorie. Tafel 4. S. 338. Forbes, neue Beobachtungen uͤber die Gletſcher in Piemont. S. 352. Ch. Darwin, über die Wirkung der Alpen-Glet— ſcher und den Schutt auf floͤtzendem Eis. S. 363. H. Goodſir, neue Cruſtaceen im Firth of Forth. Tafel 6. Munna kroeyeri n.; Evadne nordmanni; Pasitho& vesi- culosa, Band XXXIV. Heft 67. 68. Jaͤnner bis April 1843. S. 404, S. 1. Forbes, vierter Brief uͤber die Gletſcher- Theorie von Genf. . S. 10. R. J. Murchiſon, über die Salzſteppe in Oren⸗ burg, und Eishoͤhlen. S. 14. J. Herſchel, uͤber die letztern. S. 21. Th. Anderſon, Beſtandtheile des Caporcianits und Phacoliths. r S. 33. Ch. Maclaren, über Coralleninſeln. S. 43. Th. Traill, Beſchreibung von Elaps jamesoni n., aus Demerara. Kopf abgebildet. Iſis 1844. Heft 12. Tafel 2. 3. C. spinosa, tu- haͤlt aber für Eyerſtock, was jener für Hoden. 898 S. 119. H. Goodſir, Beſchreibung der Sippe Cuma und verwandter Sippen. Tafel 2— 4. Cuma edwardsii, audouini, trispinosa n. Alauna n. rostrata. Bodotria arenosa. S. 113. Forbes, uͤber die erſte Entdeckung der aͤchten Structur des Gletſchereiſes. Streit. S. 155. A. Bradford, über den Urſprung der rothen Menſchenart. S. 246. W. Henwood, über die Temperatur in den Berg⸗ werken von Cornwallis. r S. 285. M. Hamilton, Bemerkungen uͤber Lama, Al- paca, Guanaco und Vicunna. Der Verfaſſer war ſelbſt in Peru. Band XXXV. Heft 69. 70. July — October 1843. S. 408. S. 1. L. Agaſſiz, eine Periode in der Geſchichte unſeres Planeten. S. 29. E. Balfour, uͤber die wandernden Volksſtaͤmme in Central-Indien. S. 65. Daubeny, Beſtandtheile des Meerwaſſers von ver— ſchiedenen Orten. S. 67. W. Hamilton, hiſtoriſche Bemerkungen uͤber die Unterſcheidung der bewegenden und empfindenden Nervenwurzeln. S. 83. Th. Stevenſon, Geologie von Island. S. 88. H. Goodſir, über Geſchlecht und Entwickelung der Cirripedien. Tafel 3. 4. (Iſis Tafel J.) Bis jetzt weiß man nicht, ob die Geſchlechter getrennt ſind. Nicht zween Anatomen ſtimmen uͤber die Geſchlechtstheile uͤber— ein. Hunter haͤlt ſie fuͤr Zwitter, ohne Zweifel weil er nur unbefruchtete unterſucht hat. Cu vier iſt derſelben Meynung, E. Home haͤlt die von Hunter und Cu vier geſehenen Theile bloß fuͤr männliche, und glaubt, der Eyerſtock liege im Stiel, was un: richtig iſt: daſelbſt liegen nur die Eyer nach dem Legen. [Es iſt auffallend, daß der Verfaſſer Poli nicht kennt.] Cuvier kam der Wahrheit am naͤchſten. Wenn man die gemeine Meereichel (Balanus balanoides) im April vom Felſen nimmt; fo findet man Cuviers Eyergaͤnge (Hunters Samenleiter) mit einer Menge kleiner gelber Körner angefüllt: find die Eyer. Nach einiger Zeit werden fie vom Ovipositor (Penis nach Hunter) in die Höhle zwiſchen Leib und Mantel gelegt, ſpaͤ⸗ ter, faſt ganz reif, allmaͤhlich ausgetrieben durch Ruͤckziehungen der Eirren. Was Hunter für den Hoden angeſehen, iſt alfo wirklich der Eyerſtock. Der einzige Theil, der als befruchtendes Organ angeſehen werden koͤnnte, wäre das rüffelförmige Organ, welches am Grunde einen druͤſigen Bau haben und der Hoden ſeyn ſoll. Es iſt aber hier nichts Druͤſiges vorhanden. Das unterſuchte Thier iſt alſo ein Weibchen; mithin muß es auch Maͤnnchen geben. J. W. Thompſon vermuthete ſchon, daß das Thierlein, welches er ſpaͤter fuͤr die Larve des Balanus hielt, das Maͤnnchen ſey; wofuͤr ſpreche, daß bey vielen Cruſtaceen die Maͤnnchen auffallend kleiner und verſchieden geſtaltet, auch ſel— tener ſind, wie bey Caligus et Bopyrus. Auch gebe es kein Crustaceum, welches Zwitter waͤre. Nach all dieſem mußte ich annehmen, daß die Maͤnnchen Aehnlichkeit haben wuͤrden mit den unterſten ſiphonoſtomiſchen Cruſtaceen, wie die Lernaͤen ıc. Hier findet man das Maͤnn— chen klebend an den aͤußern Eyergaͤngen, bisweilen an dem 57 899 Theile des Leibes, worinn der Eyerftod liegt, wie bey Ancho- rella uncinata. Wahrſcheinlich muß man das Maͤnnchen von Balanus an einem aͤhnlichen Orte finden. Ich unterſuchte da— her den Ovipositor bey ſehr vielen und zu allen Jahreszeiten, konnte aber nichts finden, was einem beſondern Thiere gliche. Anfangs May 1843. jedoch bemerkte ich bey einem Balanus balanoides einen kleinen fleiſchigen Leib, zwar nicht am Ovi positor, ſondern am Leibe des Thieres, unmittelbar uͤber den Eyerſtoͤcken. Er hieng ziemlich veſt an, und als ich ihn in ein beſonderes Gefaͤß mit Meerwaſſer that; ſo zeigte er ſich lebendig und aͤußerlich einer Lerneæa ſehr aͤhnlich. Bey genauer Unterſuchung fand ich das vordere Stuͤck des Leibes ſehr klein und cruſtoͤs, beſtehend aus 6 Ringeln, Aus gen 2, ſchwarz, glaͤnzend und geſtielt, Fuͤhlhoͤrner 4, und mei— ſtens in beſtaͤndiger Bewegung. Wegen der augenſcheinlichen Ungleichheit der zwey Leibesſtuͤcke iſt dieſes Thier unfähig zu jeder Ortsveraͤnderung; aber der cruſtoͤſe oder vordere Theil bewegt ſich beſtaͤndig ruͤck- und vorwärts. Ich will nun dieſes Thier, das ich fuͤr nichts anderes als für das Maͤnnchen halten kann, umſtaͤndlich beſchreiben. Za= fel 4. Figur 10. (Iſis Tafel J.) Das ganze Thier iſt ſtrohgelb, das vordere oder cruſtoͤſe Stuͤck etwas heller, ſehr klein und wie geſagt ſechsgliederig, das hintere groß, fleiſchig, lappig und contractil, aber ungegliedert. Es hat auch mehrere fleiſchige Fortſaͤtze, welche offenbar Fuͤße vorſtellen. Hinten aus der Mitte entſpringt ein langes, flei— ſchiges, ſchwanzartiges Anhaͤngſel. Der vordere Theil dieſes Leibesſtuͤcks iſt dreylappig und ragt über das eruſtoͤſe Stuͤck hinaus, ſo daß man ihn nicht ſieht, wann ſich das Thier in der natuͤrlichen Lage befindet. Das erſte Ringel des cruſtoͤſen Stuͤcks iſt am groͤßten und halbrund. Es trägt den Kau-Apparat, zwey Paar Fuͤhl— hoͤrner, zwey Augen, ein Paar kammfoͤrmiger Organe und ein Paar langer ſcharfer, klauenartiger Gliedmaaßen. T. 3. Fig. 3. Die Augen groß, glaͤnzend, ſchwarz geſtielt und etwas beweglich. Das erſte oder vordere Paar Fuͤhlhoͤrner beſteht aus einem einzigen großen, flachen, ſchuppenartigen Gelenk mit 7 oder 8 langen, zarten Fäden, wovon die zween erſten zweygliederig find. Jedes der aͤußern Fuͤhlhoͤrner beſteht aus 9 Gelenken, wovon die zwey erſten den Stiel vorſtellen; die 7 letzten ſind viel zarter und duͤnner und haben am obern Ende einen Sta— chel; das neunte zween oder drey lange und ſehr duͤnne. Der Mund liegt am hintern Theil dieſes Ringels und ſcheint ein Saugmund zu ſeyn. Von der Wurzel eines jeden vorderen Fuͤhlhorns, und zwar von der Mittellinie des Leibes, entſpringt eine kammfoͤrmige Schuppe, hinten mit 7 oder 8 ſtarken Zaͤhnen. Außerdem entſpringt von der Wurzel der nach hinten gerichteten vorderen Fuͤhlhoͤrner ein Paar klauenartiger Extremitaͤten. Die Zahl der Fuͤße iſt 5 Paar, je aus 6 Gliedern, wovon das letzte eine ſtarke Klaue hat. Der erſte, zweyte und dritte Fuß iſt ziemlich kurz und das letzte Gelenk iſt kugelrund. Der vierte iſt groß und ſtark, der fuͤnfte viel duͤnner. Sie liegen auf die Bauchflaͤche gebogen und ſind augenſcheinlich nicht ge— macht zur Ortsbewegung, das letzte ausgenommen, welches ſich immer herumbewegt. Die Raͤnder der vier mittleren Ringel ſind unter den Leib gebogen, und ihre hinteren Ränder kammfoͤrmig, wie die Dr: gane an der Wurzel der erſten Fuͤhlhoͤrner. Sie dienen ohne Zweifel zum Veſthalten am Weibchen waͤhrend der Paarung. 900 Die aͤußern Geſchlechtstheile liegen an der Wurzel des letzten Fußpaares; ſie ſind gegliedert, und ein duͤnnes Gefaͤß (Vas de- ferens) laͤuft von der Wurzel jedes Fußes um den Ruͤcken des Ringels zum Hoden, welcher wahrſcheinlich in dem weichen Stuͤcke des Leibes liegt. Tafel 3. Fig. 6. b. (Iſis Tafel J.) Das weiche Stuͤck des Leibes beſteht aus drey Theilen, durch Einſchnuͤrungen gleichfoͤrmig geſchieden. Der erſte Theil iſt drey— lappig; der zweyte hat jederſeits einen armartigen Fortſatz, nach hinten gerichtet und verjuͤngt; der dritte deßgleichen, nebſt einem ſchwanzartigen in der Mitte. Dieſes Thier hat offenbar viel Aehnlichkeit mit der von J. V. Thompſon beſchriebenen Larve, beſonders in den geftiels ten Augen, mit den Lernaͤen in dem weichen Leib, mit den hoͤhern Gruftaceen in den Fuͤhlhoͤrnern und den geſtielten Augen. Nach Thompſons Unterſuchungen über die Metamorphoſe der Cyrripedien kann über ihre Verwandtſchaft zu den Cruſta— ceen wenig Zweifel obwalten. Nur ein einziger Punct konnte dieſe Verwandtſchaft zweifelhaft laſſen, nehmlich die Zwitterſchaft, welche eine Vereinigung mit den Cruſtaceen nicht zuließ. Iſt nun das obige Thier das Männchen des Balanus; fo füllt auch dieſer einzige Einwurf weg. Man koͤnnte nur noch einwenden, warum man denn dieſes Maͤnnchen noch nicht beobachtet habe. Aber es iſt bekannt, daß die Maͤnnchen mancher Cruſtaceengattungen nur zu gewiſſer Zeit erſcheinen, auch daß eine Befruchtung auf mehrere Generatio— nen wirkt. Beym Maͤnnchen des Balanus faͤllt ohne Zweifel der dicke Hinterleib nach der Befruchtung zuſammen, und daher iſt es begreiflich, daß man das kleine Thierchen an dem Weib— chen nicht wahrnimmt. Auch wurde es nicht bey ſolchen ge— funden, bey denen die Eyer ſchon im Mantel lagen, ſondern nur bey noch unbefruchteten. Am meiſten hat es Aehnlichkeit mit Nicothoa unter den Er⸗ gaſilieen der Lernaͤen. Die Larven der Lernaͤen und Cirripedien gleichen ſich auch in vielen Dingen: beide frey; reif die Weib⸗ chen angeheftet und monſtroͤs, die Maͤnnchen an denſelben in der Naͤhe der Geſchlechtstheile. Die Bewegungsorgane liegen um den Mund und wirken großentheils als Athemorgane. Die Jungen haben Augen, welche ſpaͤter verſchwinden bey allen Cirripedien, bey den meiſten Lernaͤen. Die Cirripedien find gleich⸗ ſam Lernaͤen, welche auf lebloſen Koͤrpern ſitzen; ſie gleichen den Podophthalmen in den Augen, den Iſopoden in den Fuͤßen und der vordern Abtheilung des Leibes. Die Größe des Maͤnnchens iſt im vollen Zuſtande 1" in der Laͤnge und Breite. Bisweilen erſcheint es groͤßer, wenn nehmlich ein Schmarotzer an ihm haͤngt; neue Sippe aus der Familie der Jonier. Taf. 3. Fig 7. Es haftet manchmal zahlreich nur an dem weichen Theile; nur 4 lang, faſt farblos, in der Mitte dunkelbraun, aus 7 Ringeln, wovon das zweyte am größten, wahrſcheinlich auch noch aus 5 Ringeln beſtehend, weil 5 Fuͤße daran liegen. Am hintern und aͤußern Winkel des erſtern Ringels ein lan— ges dreygliederiges Fuͤhlhorn, wovon die zwey erſten Glieder dicker und zuſammen faſt ſo lang als das dritte; an deſſen Ende zween Stacheln. . Am zweyten Ringel 5 Paar ſehr kurze, aber dicke und ſtarke Fuͤße, jeder zweygliederig. Erſtes Glied dick und kurz, zweytes viel duͤnner, drittes faſt kugelfoͤrmig, mit einer kleinen Klaue. Von jeder Seite der ſechs folgenden Ringel entſpringt eine lange Schuppe, am Ende mit zween, drey oder vier fadenfoͤr— migen, ſteifen Stacheln. Das hintere Paar dieſer Schuppen + 901 iſt ſtaͤrker und länger, und auch die Stacheln werden von vorn nach hinten laͤnger. Nimmt man das Thierchen von ſeinem Wohnplatz; ſo iſt es ganz huͤlflos und faſt unbeweglich. Augen ſcheinen zu fehlen. Die Eyer groß und werden allmaͤhlich zu einem doppelten Kegel verlaͤngert zur Zeit des Ausſchliefens. 2. Ueber die Larve des Balanus balanoides. Im April und May 1843. war das Waſſer um die Inſel May von zahlloſen Haufen junger Balanen ganz truͤbe. Sie hiengen in ungeheurer Zahl an den Seiten der ſenkrechten Klip— pen unter der Ebbe-Mark. Viele wurden abgenommen, und diejenigen, welche mit Laich beladen waren, in ein Gefäß ges than, bis die Jungen ausſchloffen. Die Eyer waren kaum gelegt und befanden ſich zuſammengepackt auf dem Boden der Mantelhoͤhle; bey fortſchreitender Reife wurden dieſe Maſſen locke— rer und verſchwanden allmaͤhlich, ſo wie die Jungen vom Leibe der Mutter entfernt wurden. Das Ausſehen des Eyes, kurz ehe das Junge aus dem Eyerſacke berſtet, zeigt Fige 13. T. 14. Man ſieht die Be— wegungen des Thieres durch die Haͤute. Das ausgeſchloffene Junge iſt Fig. 15. abgebildet. Leib birnfoͤrmig, vorn groß und rundlich, hinten klein und ſpitzig, dunkelbraun in der Mitte. Das Auge groß und ſchwarz, liegt in der Mitte gegen den vordern Rand, viereckig. Faſt in einer Linie mit den Augen entſpringt jederſeits am Leibesrande ein kurzer, etwas gebogener Fortſatz. Der Leib beſteht aus mehreren Ringeln, beſonders zahlreich am hintern Ende; am letzten drey ſcharfe, ſtarke und kurze Stacheln. Das Thier hat drey Paar Fuͤße, das erſte einfach, die zwey andern doppelt. Der vordere Fuß beſteht aus mehr oder weniger langen Stacheln; der zweyte und dritte aus zween Theilen auf einem gemeinſchaftlichen Stiel; der erſte Theil ge— gliedert, der hintere ungegliedert, aber faſt ſo lang als der vor— dere; jeder iſt mit vielen langen Stacheln bewaffnet. Der hins tere Fuß iſt etwas kleiner. Nach einer Woche ſieht das Thier aus wie Fig. 8. T. 3., größer, lebhafter und auch in der Geſtalt verändert. Am vor— dern Theil des Leibes hat ſich ein Ringel gebildet, woran die oben beſchriebenen Fortſaͤtze den aͤußern und hintern Winkel bil⸗ den. Es traͤgt auch das erſte Fußpaar, nur aus drey Gliedern beſtehend und immer vorwaͤrts gerichtet. Das Auge iſt groß, glaͤnzend ſchwarz und viereckig. Der übrige Theil des Leibes iſt birnfoͤrmig, beſtehend aus einigen Ringeln; die beiden andern Fuͤße ſeitwaͤrts gerichtet. Am hin⸗ tern Ringel zween Schwanzſtacheln, faſt ſo lang als der Leib und am aͤußern Rande gezaͤhnt. Das zweyte Fußpaar beſteht aus einem zwey- oder mehrgliederigen Stiel, worauf zwey Stuͤcke, geſtaltet wie im vorigen Zuſtande; eben ſo das hintere Paar. 3. Larve von Balanus tintinnabulum. Keine Sippſchaft von Thieren hat den Syſtematikern mehr zu ſchaffen gemacht, als die Cirripedien. Lin ne ſtellte fie zu den Weichthieren; ſo Cuvier ſpaͤter als eigene Claſſe zwiſchen die Mollusca et Articulata; ſo Lamarck, Latreille, Mac Leay und andere. Ich habe die Lernaͤen, Argulen und Bas lanen bereits in meinem Lehrbuche der Naturgeſchichte III. 1815. S. 357. zuſammengeſtellt, bin aber nachher durch das Einre— den anderer wieder in dieſer Anordnung irre gemacht worden. Uebrigens hatte es das Gute, daß man dadurch auf dieſe Ver— wandtſchaft aufmerkſam geworden, und daß man dieſelbe nun allgemein anerkennt. Auch kann man jetzt, wofern das getrennte 902 Geſchlecht bey den Cirripedien erwieſen iſt, dieſelben mit voller Beruhigung von den Muſcheln trennen. Vorher war es ziem⸗ lich gleichguͤltig, wohin man ſie ſtellte: denn was man nicht kennt, kann man nicht claſſificieren. Oken.] Die Entſcheidung dieſer wichtigen Frage war dem J. V. Thompfſon beſchieden. Er fſieng am 1. Map einige muſchel⸗ artige Thierchen, welche er fuͤr neue Cruſtaceen hielt. Nach acht Tagen aber hatten zwey davon ihre Huͤllen abgeworſen, hiengen am Boden des Gefaͤßes und waren zu ſeinem Erſtau— nen in junge Barnakel verwandelt. Anfangs März; 1843. ſah ich, daß Balanus tintinnabulum eine Menge kleiner Koͤrner mit großer Gewalt ausſtieß, ſo oft die Cirren zuruͤckgezogen waren. Am andern Tage ſah ich uͤber— raſcht das Gefaͤß voll von einem Schwarme kleiner Thierchen, welche faſt ganz wie junge Cyclopen ausſahen. Um ſicher zu ſeyn, wurde ein alter Balanus geöffnet, und dann fand man die Mantelhoͤhle mit denſelben Koͤrnern angefuͤllt, welche vorher ausgeſtoßen wurden. Einige unter dem Microſcop waren be— wegungslos und oval, T. 4. Fig. 12., das Auge gegen den ſtumpfen Rand. Bald ſchloffen einige aus und waren nun ganz wie die vorigen cyclopenfoͤrmigen. Eine Viertelſtunde, nachdem ſie von der Mutter genommen, waren alle frey, gien— gen aber bald zu Grunde, ſo daß ich ihre weitere Metamor— phoſe nicht kennen lernte; indeſſen zeigt Balanus balanoides, daß die Balani zwo Metamorphoſen und vielleicht mehr durch— laufen, ehe ſie reif ſind. Ich will nun die Larven dieſer Gattungen beſchreiben. Ta— fel 4. Figur 11. Der Leib iſt birnfoͤrmig, vorn rund, hinten ſpitzig. Er be: ſteht aus drey Ringeln, wovon das vordere faſt den ganzen Leib ausmacht; die zwey hintern ſehr klein. Unter dem vordern Rande ſtehen zwo unarticulierte Extremi— täten hervor, vom Rande ſelbſt zwey kurze Fuͤhlhoͤrner. Das Auge liegt etwas hinter dem Rande in der Mittellinie. An den Seiten entſpringen je zwey ſehr dicke Fußpaare, jedes ga⸗ belig auf einem dreygliederigen Stiel; die Gabeln mit mehreren ſtarken Stacheln beſetzt. Das zweyte und dritte Leibesringel ſehr klein und am letzten drey Stacheln. Sie ſchwimmen wie Monoeuli in kurzen Rucken mittels der zwey Paar ſtacheligen Füße; auch der Schwanz iſt in beftän- diger Bewegung. 4. Ueber das Maidre der Fiſcher. Die Fiſcher ſagten mir, daß ſie im Sommer waͤhrend des Haͤringsfanges an der Inſel May eine große Menge Maydre bemerkten. Im Frühjahr iſt der Magen der Haͤringe damit angeflullt. Als ich das Maidre unterſuchte, fand ich, daß es ein Klum⸗ pen von ungeheuer vielen kleinen Thierchen iſt, welche zu den Cirripedien, Cruſtaceen und Quallen gehoͤren; die Cruſtaceen am zahlreichſten oder vielmehr in ganzen Maſſen. Es ſind Amphipoden und Entomoſtraken. Dieſe am zahlreichſten in den unzaͤhlbaren Klumpen. Die Quallen auch haͤufig, und dar— unter am meiften Beroen. Die Maffen von Maidre finden ſich am haͤufigſten an der geſchuͤtzten Seite der Inſel. Das Waſſer wird ſo davon getruͤbt, daß man ſchon einige Zoll tief nichts mehr ſieht. Findet ſich zufaͤllig eine helle Stelle; ſo bemerkt man zahlloſe Schaaren des Coalfiſches [Merlangus carbonarius] langfam herumſchwimmen und ihre kleine Beute in großer Menge verſchlingen; auch kleine Truppen von Haͤringen 903 i ſtellen derſelben hurtig nach. Am haͤufigſten iſt das Maydre in tiefen Höhlen an der Kuͤſte, und daſelbſt auch dieſe Fiſche. Das benutzen die Fiſcher, indem ſie Netze vor die Hoͤhle ſpan— nen und Steine nach den Fiſchen werfen. Das find aber nicht die einzigen Thiere, welche dem Maydre nachſtellen. Zu dieſer Zeit kommen ganze Truppen von Del⸗ phinen und Tuͤmmlern an die Inſel, manchmal auch ein un⸗ geheurer Rorqual. Ich habe viele Delphine und Tuͤmmler un⸗ terſucht und nie Fiſche im Magen gefunden; daher glaube ich, daß fie auch bloß kommen, um das May dre zu freſſen. Darunter fand ich viele neue Gattungen, wovon ich nun eine beſchreiben will. Ich bemerkte einmal an der Inſel, daß das Meer wie mit rothem Sande bedeckt war. Dieſe Koͤrner ſind eine Gattung von Cetochilus. S. 336. Cetochilus septentrionalis iſt 12 — 2“ lang und ſcharlachroth, Leib getheilt in Pars capito-thoracica et ab- dominalis. Die obern Fuͤhlhoͤrner geſchwunden, beſtehend aus zwey Gelenken, das letzte vier Mal laͤnger; die untern oder äußern Fuͤhlhoͤrner viel laͤnger als der Leib, aus 24 Gelenken, wovon das erſte am größten, am 22. und 23. eine lange Borſte aufwaͤrts gerichtet. Augen zwey, ſehr klein; Fußkiefer zehn; erſtes gabelig, auf einem gemeinſchaftlichen Stiel. Der kleinere Zinken eingliederig, mit langen Borſten; der andere zweygliede— rig. Erſtes Glied am laͤngſten und mit einem einzigen Stachel am Ende; zweytes halb ſo lang, mit vielen langen Borſten. 3,0, 5.10: Das zweyte Paar Fußkiefer hängt mit den Oberkiefern zu: ſammen und hat dieſelben Beſtandtheile, aber kleiner. Fig 5. Das dritte iſt ſonderbar geſtaltet. Hätte es keine Borſten, ſo wuͤrde es wie eine Hand ausſehen mit verborgenem Daumen und Ohrfinger. Figur 7. Das vierte beſteht aus einem ſchuppenartigen Gelenk, mit einer Menge Borſten am innern Rande. Figur 9. Das fuͤnfte beſteht aus vier Gelenken, wovon das letzte ſehr lang und am innern Rande mit langen Stacheln bewaffnet. Figur 10. Der Gangfuͤße find ebenfalls zehn und gabelig; fie entſprin⸗ gen von den letzten fünf Bruſtringeln. Der Stiel beſteht aus zwey Gliedern; der aͤußere Zinken aus vier, wovon das letzte lang, Elauenförmig und am innern Rande gezaͤhnt. Der innere Rand des dritten Gliedes mit vielen langen Stacheln bewaffnet. Der untere Zinken aus vier kurzen Gliedern, alle zuſammen ſo lang als die zwey erften Glieder des aͤußern Zinkens. Fig. 11. Das Abdominalſtuͤck des Leibes iſt viel kleiner und meiſt in die Hoͤhe gerichtet, aus ſechs Gliedern, wovon das letzte hinten zween Griffel hat, je mit fuͤnf langen Stacheln. Fig. 8. Die Mundorgane ſind ſo klein, daß ich nichts herausbringen konnte. Darmcanal eine gerade Roͤhre. Das Athmen geſchieht ohne Zweifel durch die vielen Stacheln und Borſten an den Fußkiefern. Unterſcheidet ſich von C. australis durch die zween langen Stacheln am 22. und 23. Gliede der aͤußern Fuͤhlhoͤrner. Das dritte Paar Fußkiefer gleicht einer Hand, beſteht aber bey C. australis aus drey Zinken an einem Stiel. 5. Ueber ein neues Crustaceum. Findet ſich manchmal unter dem Maidre einzeln, aber leicht erkennbar an feinen Metallfarben, wann es auf dem Waſſer fortſchießt. Gehört zu der Familie Pontia und geht Über zu Monoculus; dieſem verwandt durch Fuͤhlhoͤrner und Augen, enem durch Geſtalt, Fußkiefer, Gangfuͤße, Bauch und Augen, 904 welche auf einem roͤhrigen Organe dicht beyſammen ftehen auf dem Ruͤcken am vordern Rande. Irenæus. Ein langes roͤhrenfoͤrmiges Organ, entſpringt an der Bauchflaͤche des Leibes und traͤgt an ſeinem obern Ende die Augen; die rechten Antennen hinter der Mitte ſehr angeſchwol⸗ len. Fußkiefer 10. Irenæus splendidus n. Wegen des Metallglanzes ſieht es wie leuchtend aus; es ſpielt in Sapphirblau und Smaragdgruͤn. Länge 3 — 4“, geſchie⸗ den in Pars cephalo- thoracica et abdominalis. Kopf fo groß als alle Bruſtringel zuſammen, deren ſechs find, des Bau⸗ ches fünf. Kopf vorn und oben abgerundet, nach unten vor— ſpringend wie ein Ruͤſſel. Ein Paar Fuͤhlhoͤrner entſpringt vorn am Kopfe, kaum ſo lang als die Bruſt, und ſehr ſonderbar. Das rechte unterſcheidet ſich nehmlich vom linken durch eine ſtarke Anſchwellung in der Mitte. Man kann es in drey Stüde theilen: das erſte oder naͤhere iſt erweitert und oval bis zum ſechsten Gliede, wo es viel ſchmaͤler wird; die vier folgenden ſind nur ein Drittel ſo dick; das Mittelſtuͤck iſt auch ange— ſchwollen, aber birnfoͤrmig, mit der Spitze nach außen; dieſes Stuͤck iſt ſechsgliederig und das letzte Glied am innern Rande gezaͤhnelt; das letzte Stuͤck dreygliederig. Dieſer ſonderbare Bau ſcheint zum Fang eingerichtet zu ſeyn. Das linke Fuͤhlhorn beſteht aus 21 Gliedern, allmaͤhlich verjuͤngt. Das roͤhrige Stuͤck der Augen liegt hinter dem Ruͤſſel, auf— ſitzend, nach unten gerichtet und dunkelbraun. Fußkiefer zehn, gleichen denen von Cetochilus. Der erſte iſt gabelig auf einem gemeinſchaftlichen Stiele; jeder Zinken zweygliederig, der aͤußere größer, am letzten Gliede zwo Schup: pen, mit langen Stacheln gefranzt; der innere Zinken aus zwey viel duͤnnern Gliedern, auch am Ende mit Stacheln oder Bor— ſten. Das zweyte Paar beſteht aus einem zweygliederigen Stiele, am entfernten zwo viereckige Schuppen mit langen Stacheln. Das dritte Paar wie das von Cetochilus. Jeder beſteht aus einem großen ſchuppenartigen Stuͤck mit mehreren Vorſpruͤngen am Ende und an den Seiten, ebenfalls mit Borſten gefranzt. Das vierte beſteht auch nur aus einem Stuͤck am innern Rande, concav und mit langen Borſten verſehen. Das fünfte klein, beſteht aus zween Zinken, wovon der innere nur eingliederig, der aͤußere ſechsgliederig, alle mit Stacheln. Gangfuͤße fuͤnf Paar, alle einander gleich; nur zween Zinken auf einem zwengliederigen Stiele, der aͤußere aus vier Gliedern, wovon das letzte oval und jederſeits gezaͤhnt; an jedem Zahn ein Stachel, der am aͤußern Rande kuͤrzer; der innere Zinken auch mit Stacheln. 8 Bauch fuͤnfringelig, am letzten Ringel zwo laͤnglich viereckige Schuppen je mit fuͤnf langen und gefranzten Borſten. Tafel 1. Figur 1. Balanus. Ruͤckenſeite des vordern Lei⸗ besſtuͤcks des Maͤnnchens von Balanus. (Iſis Tafel J.) Fig. 2. Bauchſtuͤck. Fig 3. Bauchſeite des erſten und zweyten Ringels. a) Erſtes Ringel. Fig. 4. Drittes Fußpaar. Fig. 5. Viertes Fußpaar. Fig. 6. Fuͤnftes Fußpaar. b) Aeußere Geſchlechtsorgane. Fig. 7. Schmarotzer. Fig. 8. Zweyter Zuſtand der Larve von Balanus balanoides. Tafel 5. Fig. 10. Maͤnnchen von Balanus balanoides vo der Bauchſeite. . 905 Fig. 11. Larve von B. tintinnabulum. Fig. 12. Ey von demſelben. Fig. 13. Ey von B. balanoides. Fig. 14. Natuͤrliche Groͤße. Fig. 15. Erſter Zuſtand der Larve von B. balanoides. Fig. 16. Natürliche Groͤße. Fig. 17. Larve eines geſtielten Cirripeds, copiert von Thomp— fon in Phil. Transactions 1835. Fig. 18. Natürliche Größe des Maͤnnchens von Balanus. Tafel 4. Irenzus splendidus. Fig. 1. Drittes Paar Fußkiefer. Fig. 2. Seitenanſicht des Auges. Fig. 3. Linkes Fuͤblhorn. Fig. 4. Rechtes Fuͤhlhorn. Fig. 5. Viertes Paar Fußkiefer. Fig. 6. Fuͤnftes Paar Fußkiefer. Fig. 7. Zweytes Paar Fußkiefer. [So ſteht es, iſt aber bey Vergleichung der Abbildung offenbar ein Gangfuß.! Fig. 8. Schwanzringel. Fig. 9. Aeußere maͤnnliche Geſchlechtstheile. Tafel 6. Fig. 1. Cetochilus septentrionalis von der Seite. Vom Ruͤcken. 3. Erſtes oder vorderes Paar Fuͤhlhoͤrner. Zweytes Paar. Zweytes Paar Fußkiefer. Erſtes Paar Fußkiefer. Drittes Paar Fußkiefer. Schwanz. Viertes Paar Fußkiefer. 10. Fuͤnftes Paar Fußkiefer. [Beide Figuren ſind im Originale verwechfelt. ] Fig. 11. Zweytes Paar Gangfuͤße. Fig. 12. Erſtes Paar Fußkiefer von Irenæus splendidus, Fig. 13. Das ganze Thier von der Seite. Fig. 14. Natuͤrliche Groͤße. Fig. 15. Vom Ruͤcken. Fig. 16. Zweytes Paar Fußkiefer. [Diefe Figuren find im Originale fo verkehrt bezeichnet. Es war nicht rathſam, die Ziffern zu aͤndern.] S. 115. Murchiſon, Entſtehung der Steinkohlen; Linie der alten Meerhoͤhen; Maſtodonten uſw. S. 185. Richard Owen, uͤber die Fortpflanzung der po— lgaſtriſchen Infuſorien. Kaum gibt es in der Organiſation und Oeconomie der poly— gaſtriſchen Infuſorien eine wunderbarere Verrichtung als die der Fortpflanzung. Es iſt die einzige, welche keines beſondern Organes bedarf, was meines Wiſſens noch niemand ausge— ſprochen hat. Obſchon die Anweſenheit von Eyerſtoͤcken und Hoden bey die: ſen Thieren bewieſen ſind; ſo iſt doch ihre gewoͤhnlichſte Fort— pflanzungsart davon ganz unabhängig. Bey wohlgenaͤhrten Mo- nas, Leucophrys, Enchelys aut Paramecium wird das ku⸗ gelige Parenchym etwas dunkler und lockerer; dann entſteht eine helle Querlinie, welche die Theilung des Innhaltes des Leibes anzeigt. Die Leibeshaut ſchnuͤrt ſich daſelbſt ein und be— kommt die Geſtalt einer Waſſeruhr; beide Stuͤcke zappeln ſich los, ſchwimmen davon und bekommen ſchnell die gehoͤrige Groͤße und Geſtalt. Vorticellen und einige andere theilen ſich nach der Laͤnge. Dieſe Spaltung mahnt an die fruͤheſte Entwickelung Iſis 1844, Heft 12. . O D D —— —— — 906 des Eyes in hoͤhern Thieren, und bleibt bey manchen Gattun— gen unvollendet, indem die theilweiſe getrennten Individuen in organiſcher Verbindung bleiben und zuſammengeſetzte Thiere bil: den; bisweilen in der Geſtalt von Ketten, bisweilen von Zwei— gen oder auch von Kugeln, wie bey Volvox globator, bev welchem in der Muttermonade neue Haufen von Volvoces entſtehen und, indem jene zerreißt, heraustreten. Eine andere Art der Fortpflanzung geſchieht durch Sproſſen, welche bey einigen, wie bey Cheroma [2] vorn herauswachſen, bey den Vorticellen hinten am Stengel. Bey den meiften Vor: ticelliden, wie bey Carchesium et Epistylis, haben die Jun⸗ gen einen Kreis von Flimmerhaaren an dem kleinen Ende, ge— genuͤber dem Munde, ſo lange ſie frey herumſchwimmen; ſie verſchwinden aber, wann der Stiel entwickelt iſt. Hinſichtlich der gewoͤhnlichen Spaltung hat Ehrenberg Ab— ſtuffungen derſelben abgebildet bey Gonium et Chlamydomonas, welche man mit den erſten Staͤnden des Keimes vergleichen kann von Strongylus et Medusa, abgebildet von Siebold, beym Froſch von Bae r, beym Caninchen von M. Barry, welcher dieſen merkwuͤrdigen Vorgang im Haarthier-Ey entdeckt hatte und der koͤniglichen Geſellſchaft vorgeleſen hat auf folgende Art: „Ich finde zwiſchen den Erſcheinungen des Haarthierkeims waͤhrend des Durchganges des Eyes durch die fallopiſche Roͤhre und denen des jungen Volvox globator, waͤhrend er in der Mutter verweilt, eine ſehr merkwuͤrdige Aehnlichkeit, ſelbſt bis in die kleinſten Theile. Nicht bloß bilden die Zellen, woraus der junge Volvox beſteht, einen Koͤrper wie eine Maulbeere mit einem durchſichtigen Mittelpuncte, ſondern die Zellen ver: mehren ſich auch allmaͤhlich offenbar durch Verdoppelung, waͤh— rend ſie ſich verkleinern, wie die Zellen des Keims der Haar— thiere. Das hat zum Theil bey Volvox Ehrenberg abge— bildet, theils ich beobachtet. Betrachtet man deſſen Figuren von Chlamydomonas; ſo iſt die Aehnlichkeit mit den 2, 4, 8 uſw. Zellengruppen im Haarthier-Ey zu auffallend, als daß man den Bildungsproceß in beiden nicht fuͤr einerley halten ſollte. Das Weſentliche davon beſteht in der Theilung des durchſichtigen Nu— eleus. Ehrenberg beſchreibt Monas bicolor, augenſcheinlich eine Zelle mit Nucleus, als ein Thier, das möglicher Weiſe ein früherer Zuſtand von Chlamydomonas feyn koͤnne. Die ſymmetriſchen Geſtalten mancher Bacillarien ſcheinen von dieſer Theilung der Zellen-Nuelei in 2, 4, 8 uſw. herzuruͤhrn. Seine Zeichnungen von Gonium, Monas vivipara et Ophry- dium ſind Beyſpiele eines durchſichtigen Kuͤgelchens, das ſich theilt und wieder theilt, wie die durchſichtige Haut in Zellen. Befruchtung des Eyes findet auf dieſelbe Art Statt, wie Ernaͤhrung der Zelle, und iſt vergleichbar der Ernaͤhrung eines einzelnen Infuſionsthierchens. Ich erkenne ferner in Ehrenbergs Zeichnungen nicht bloß eine Zellenbildung, ſondern auch das Daſeyn tranſitoriſcher oder aſſimilativer Zellen. Noch weiter: es haben die infuſorialen Zellen, wie die Zellen groͤßerer Organismen, ihren Urſprung in Kuͤgelchen, welche Scheiben oder Cytoblaſten werden, indem dieſe Stuffen durchlaufen, wie diejenigen der gewoͤhnlichen Zellen. So finden ſich in Ehrenbergs Monadina folgende Stuf⸗ fen, vollkommen analog den Stuffen der Zellen: 1. Kuͤgelchen und Scheiben. 2. Scheiben mit einem durchſichtigen Puncte. 3. Der Punct in der Thellung begriffen. 4. Zellen mit Nucleis oder Kernen. 5. Die Kerne in der Theilung begriffen, wodurch entſtehen 57 f 907 6. junge Zellen, welche man innerhalb der Mutterzellen ſieht ſowohl, als außerhalb. Hier ſcheint es wirklich, daß viel Wahres in der laͤngſt von Oken gemachten Bemerkung liegt: daß die Thiere Haufen von infuforienartigen Körpern find. Die Zelle iſt ſelbſt ein kleiner Organismus, und Zellen wachſen zuſammen, um einen groͤßern zu bilden. f Ich denke, daß dieſe Bemerkungen über Generatio fissipara anwendbar find auf Reproductio gemmipara. Kein Zweifel, daß die kleinen Infuſorien, welche in ihrer Entwickelung auf der erſten Stuffe ihrer primitiven Zellenbil— dung ſtehen geblieben ſind, eine genaue und auffallende Aehn— lichkeit mit den primitiven Zellen haben, woraus die hoͤheren Thiere und alle ihre Gewebe ſich entwickeln; aber der erſte Schritt, welchen die Infuſorien uͤber den primitiven Zellenſtand hinausthun, gibt denſelben einen ſpecifiſchen Character, der un— abhängig und in feiner Natur verſchieden iſt von dem der hoͤch— ſten und zuſammengeſetzteſten Organismen. Keine bloß organi— ſche Zelle, beſtimmt fuͤr weitere Veraͤnderungen in einer leben— digen Organiſation, hat einen Mund mit Zaͤhnen oder Fuͤhl— faͤden. Ich will kein Gewicht auf den Darm und die Maͤgen legen, weil die Sache noch ſtrittig iſt; aber die Anweſenheit von Geſchlechtsorganen und fruchtbaren Eyern erhebt die poly— gaſtriſchen Infuſorien weit uͤber eine bloß organiſche Zelle. Bey vielen groͤßern Polygaſtrien hat man ſtrahlige Blaͤschen bemerkt, meiſtens zwey an beiden Enden des Leibes, welche ſich ſchnell verengern und erweitern. Roͤſel hat zuerſt ein ſolches abgebildet bey Vorticella. Ehrenberg hat bey Euodon, außerdem ein anderes ovales und mattweißes, ziemlich großes Organ bemerkt in der Mitte des Bauches; er haͤlt es fuͤr den Hoden und die ſtrahligen Bläschen für Samenblaͤschen. Der Eyerſteck nimmt viel mehr Raum ein und beſteht aus Kern— zellen, meiſt braun und netzartig, mit einander verbunden. Die Geburt iſt der Tod der Mutter. Die reifen Eyer ber— ſten irgendwo durch die Bauchwand als eine netzartige Maſſe, nebſt der befruchtenden Fluͤſſigkeit. Durch dieſe manchfaltige Fortpflanzungsart geht die Vermeh— rungsart ins Unglaubliche. Ehrenberg hat ſolche Theilungen becbachtet bey Paramecium aurelia et Stylonychia mytilus, welche ins Unglaubliche gehen. Man kann nun fragen, wozu dieſe Unterſuchung der kleinen Thierchen nuͤtze. Das laͤßt ſich leicht beantworten. Sie tragen zur Verbeſſerung der Luft bey, indem ſie die faulenden Stoffe verzehren. Vorzuͤglich hindern ſie aber die Verminderung der organiſchen Materie auf der Erde. Dieſe wuͤrde ſich in Gaſe verwandeln, wenn ſie nicht von ihnen gefreſſen wuͤrde. Die kleinern Infuſorien werden es von groͤßern und von andern kleinern Thieren; dieſe von den Fiſchen, und dieſe endlich von Menſchen. Es gibt keine elementariſche und ſelbſt beſtehende organiſche Materie, wie Buffon meynte. Die unorganiſchen Stoffe werden durch die Pflanzen wieder organiſch verbunden und zur Erhaltung der Thiere faͤhig gemacht: denn kein Thier kann von unorganiſcher Materie leben.“ [Da hier meine ſchon in meinem Werk uͤber die Zeugung 1805. (Frkft. bey Weſche) aufgeſtellte Lehre zur Sprache kommt; ſo kann ich nicht umhin, die unrichtigen Anſichten zu beruͤhren, welche bey Manchen daraus entſprungen ſind, beſonders ſeitdem fie unter dem veränderten Titel der Zellentheorie in Schwang gebracht, und bald von dieſem, bald von jenem als Eigenthum in Anſpruch genommen worden iſt. Ich habe allerdings gezeigt, 908 daß Infuſorien die Grundmaſſe des Organiſchen ſind, und die hoͤheren Organismen nichts anderes als Verbindungen von In— fuſorien; ich habe aber auch bey jeder Gelegenheit ausdruͤcklich bemerkt, daß dieſes in philoſophiſchem oder phyſiologiſchem Sinne zu nehmen iſt, keineswegs im naturbiftorifchen. Eine fertige Gattung (Species) von Infuſorien verwandelt ſich keineswegs in eine andere Gattung, und aus einem Haufen Volvoces wird nie ein menſchlicher Leib werden. Es handelt ſich von den urſpruͤnglichen Schleimblaͤschen als der Grundform der Infuſorien und aller organiſchen Leiber. Aus dieſem Ur-In⸗ fuſorium kommt nun durch weitere Entwickelung oder Com- bination mit andern Blaͤschen aller Wechſel von Form zum Daſeyn, theils durch Bildung von Mund, Wimpern und dgl., theils durch verſchiedene geometriſche Accumulation, wie bey den Cryſtallen. Bekommt das Blaͤschen z. B. einen Mund, ſo iſt es eine beſtimmte Infuſorien-Gattung, welche ſich ſelbſt erhal— ten kann, ſich genug iſt und mithin fertig. Solche fertige In— fuſorien werden natuͤrlicherweiſe durch Combination nicht zu Menſchen. Jedes einfache Bläschen aber kann potentialiter zu jedem Thiere werden; indeſſen hat nothwendigerweiſe jedes eine beſondere Richtung in ſich, wie das Dotterblaͤschen, deſſen Vorbild das infuſoriale Bläschen iſt. Wie aus dem Dotter— bläschen nicht jedes Thier, ſondern immer ein beſtimmtes wird, fo auch aus dem Urblaͤschen: denn das Urblaͤschen iſt nur hevri— ſtiſch. Sobald es wirklich iſt, iſt es auch an einem beſtimmten Ort im Waſſer, in einer beſtimmten Temperatur, in ſo viel Schatten oder Licht an der Nord- oder Suͤdſeite eines Felſens, kurz uͤberall in individuellen Verhaͤltniſſen, und muß daher auch ein individuelles Geſchoͤpf, d.h. eine beſondere Gattung werden. Denken wir uns aber ein unbeſtimmtes Urblaͤschen an einem unbeſtimmten Ort im Meere; fo koͤnnten aus demſelben In⸗ fuſorien, Polypen, Quallen, Muſcheln, Fiſche und ſelbſt Men: ſchen werden, ſobald es an denjenigen Platz am Strande ge— trieben wird, wo es das zu jedem dieſer Thiere erforderliche Licht, Waͤrme, Menge und Art anderer Schleimblaͤschen findet. Das iſt die Urſache der manchfaltigen organiſchen Geſchoͤpfe auf der Erde, und das iſt meine Lehre; nicht diejenige, welche Manche aus Miſßverſtaͤndniß oder Nachlaͤßigkeit im Studio oder ſelbſt boͤſem Willen mir zuſchreiben. Oken.] S. 205. M. Barry, uͤber Generatio fissipara. T. 5. Dieſer Aufſatz enthält das Ausfuͤhrlichere von dem Auszuge, der im Vorigen gegeben worden iſt. Das Weſentliche davon wurde mitgetheilt im April 1842., das Ganze im Hornung 1843. Unter den Thatſachen, welche ich angeführt habe für die Aehn⸗ lichkeit der Blutkoͤrperchen und des Keimblaͤschens, erwaͤhnte ich, daß man in gewiſſen Faͤllen eine Oeffnung im Centro des Wandkerns bey beiden erkennt. Die Gleichheit iſt wirklich aufs fallend. Bey dem Keimblaͤschen nannte ich daher das Centrum des Kerns den Befruchtungspunet. Kann bey den Blutkoͤrper— chen auch eine ſolche Befruchtung durch die genannte Oeffnung ſtattfinden? Wenigſtens vermehrt ſich das Blutkörperchen wie das Keimblaͤschen durch Selbſttheilung des Kerns. Dieſelbe Fortpflanzungsart durch Selbſttheilung des Kerns und die Oeffnung in demſelben iſt allen Zellen gemein. Die Befruchtung des Eyes geſchieht durch Einfuͤhrung einer Subſtanz in das Centrum des Kerns des Keimblaͤschens oder der muͤtterlichen Urzelle, wodurch zwo junge Zellen entſtehen. Die Selbſttheilung iſt uͤbrigens keine einfache Trennung, ſon— dern ein ordentlicher Proceß, indem aus dem Mutterkern viele 909 Zellen entſpringen, und aus dieſem wieder viele kleinere, welche alle verſchwinden, indem ſie in die Bildung der zwo bleibenden jungen Zellen eingehen. Der Proceß ſcheint ein Aſſimilations⸗ proceß zu ſeyn, welcher die Reproduction aller Zellen begleitet. Durch die Kernöffnung aller Zellen dringt die zu aſſimilierende Subſtanz ein. Im Grunde iſt jede Fortpflanzung eine Gene— ratio ſissipara; denn auch die hoͤchſten Organismen fangen mit einer einfachen Zelle an. Solche Zellenkerne gibt es im Epithelium, Pigmentum nigrum, Zellgewebe und Knorpel. Der Verfaſſer findet auch eine Reproductio fissipara in der Muskelfaſer. Es kommt hier noch viel Tuͤchtiges vor, was wir unmöglich ausziehen koͤnnen. Hinſichtlich der Generatio aequivoca ſagt er ganz daſſelbe, was wir ſeit unſern fruͤheſten Schriften lehren: daß nehmlich die Urblaͤschen, woraus die hoͤ— heren Organismen zuſammengeſetzt ſind, bey ihrem Freywerden ſich in unabhaͤngige Organismen verwandeln und fortpflanzen koͤnnen; eine Beſtaͤtigung, durch feinere microſcopiſche Beobach— tungen ermittelt, als wir früber hatten. Er zweifelt nicht, daß Eingeweidewuͤrmer und alle Schmarotzer auf dieſe Art entſtehen koͤnnen, und daß daher auch die verſchiedenen Infuſorien von verſchiedenen Infuſionen abhängen. Abgebildet find ein Canin⸗ chen⸗Ey mit Samenthierchen in feinem Innern; Muskelfaſern mit ihren Kernen; Chlamydomonas pulvisculus während der Selbſttheilung, nach Ehrenberg, welcher den durchſichtigen Theil im Centro der Theilung fuͤr die Samendruͤſe haͤlt; noch andere Infuſorien im Theilungszuſtande. 5 S. 221. Forbes, Erklaͤrung der Gletſcher-Erſcheinungen, mit Holzſchnitten. i ö S. 278. Ch. Maclaren, uͤber die Erdſtaffeln in Schottland. S. 320. M. Barry, die Zellen im Ey, verglichen mit den Blutkuͤgelchen. Mit Holzſchnitten. Ich habe früher (Phil. Trans. 1841. t. 17. 18.) zu zeigen geſucht, daß der Theilungsprozeß im Dotter der Haarthiere ſich auch in andern Zellen erkennen läßt, und nirgends deutlicher als manchmal bey den Blutkoͤrperchen (Zellen), wo man den Kern bald einfach ſieht, bald in der Theilung begriffen, bald wirklich wieder in zwo Scheiben oder Zellen getrennt noch in= nerhalb der Mutterzelle; abgebildet. Je weiter die Theilung geht, deſto kleiner die Zellen oder Koͤrperchen; daher die Blut: koͤrperchen im Embryo groͤßer als im Erwachſenen. S. 353. R. Owen, Ueberfiht der ausgeſtorbenen und le: benden zahnarmen Thiere. Nicht ſelten wirft die Unterſuchung verſteinerter Knochen Licht auf die naͤhere Beſtimmung der noch lebenden Thiere; ſo na— mentlich der megatheridiſchen Thiere. Man hat Bradypus et Choloepus für ganz abweichend und abgeſchloſſen angeſehen; Cuvier ſtellt ſie ſehr tief, Blain— ville neben die Affen. Jetzt wiſſen wir, daß ſie zu einer großen Zunft laubfreſſender und baumverderbender Thiere gehoͤ— ten, wovon die Megatherien zeigen, daß fie die unterſte Stuffe der Klauenthiere einnehmen und den Uebergang zu den Hufthies ren machen, indem ſie noch wirkliche Klauen haben, aber ſo groß wie Hufe. So wenig als man Mylodon zu den Affen ſtellen kann, ebenſo wenig die Faulthiere. Wahrſcheinlich haben die Megatheriden auch nur ein Junges, wie Elephant und Wal; die Faulthiere eine einfache Baͤre wie die Armadille, Euter auf der Bruſt, wie Elephant und Dugong. Bey den unterſten Affen, nehmlich Midas, iſt das Hirn faſt ohne Windungen, wie bey den Voͤgeln, bedeckt aber noch geln. 910 das Hirnlein; kaum bey den Faulthieren; bey den Megatheriden wohl gar nicht, wie bey den Ameiſenbaͤren und andern Zahn⸗ armen. Die Neigung der Hinterhaupts-Ebene bey den Faul— thieren, Megatheriden und den meiſten andern Zahnarmen findet ſich nicht bey den Affen. Im Gebiß ſtehen die Zahnarmen am tiefſten. Oryeteropus hat indeſſen Backenzaͤhne, einige Armadille Schneidzaͤhne, das zweyzehige Faulthier Eckzaͤhne; bey keinem aber findet ſich Schmelz. Auch der innere Bau dieſer Zaͤhne iſt geringer als bey andern. Bey Oryeteropus iſt der microſcopiſche Bau wie bey Rochen und dem Saͤgfiſch; anders bey den andern Zahnarmen oder an⸗ dern Haarthieren. Bey den Faulthieren und Megatheriden iſt dieſer Bau auch eigenthuͤmlich und verſchieden von allen Zaͤh— nen. Da bey den Faulthieren noch uͤberdieß die Zaͤhne beſtaͤn⸗ dig wachſen; ſo kann man ſie unmoͤglich zu den Affen ſtellen; die Megatheriden gleichen hierinn mehr dem Oryeteropus und den Armadillen; daher gehören auch die Faulthiere zu den Zahn⸗ armen. Die zahnloſen Ameiſenbaͤren mahnen an die Voͤgel; ebenfo Ornithorhynchus unter den zahnloſen, ohne Placenta. Die Faulthiere naͤhern ſich auch den Eyer legenden bloß durch die Mehrzahl der Halswirbel, und bey dem drenzehigen durch die Windung der Luftroͤhre, durch die 23 Paar Rippen beym Unau den Eidechſen, ſowie beide Gattungen durch die Cloake, die geringe Entwickelung des Hirns, die Lebenszaͤhigkeit und die langdauernde Reizbarkeit der Muskeln. Bey einem rieſenhaften verſteinerten Faulthiere ſind noch die letzten Ruͤcken- und die Lendenwirbel mit dem Kreuzbein verfloſſen, wie bey den Voͤ— In jeder Hinſicht alſo ſtehen die Faulthiere auf einer tieferen Stuffe, als die Affen. Conspectus familiarum etc. frondescarpentium. Ordo. Bruta sive Edentata. Dentes nulli: aut radices, cervicem, et adamantum ca- rentes. Ungues, ſalculae magnae, plerumque vaginatae, deflectentes. Tribus — Phyllophaga. Dentes pauci, e dentino vasculoso, dentino duro. et caemento compositi, dentino vaseuloso axem magnum for- mante. Apophysis descendens in osse jugali. Acromion cum processu coracoideo concretum. Familia I. Tardigvada. didae.) Pedes longi, graciles; antiei plus minusve longiores; manibus di- vel tridaetylis, podariis tridactylis, digitis obvolutis, faleulatis. a Arcus zygomaticus apertus. Genus 1. — Bradypus, Linne, Illiy. F. Cuvier.) Genus II. — Choloepus, Illig. Cuvier.) Familia II. theriidae.) 4 Pedes breves, fortissimi, aequales aut subaequales manibus penta- vel tetradactylis, podariis tetra- vel tri- dactylis; digitis externis 1 aut 2, muticis ad suffultionem gressumque idoneis, reliquis falculatis. Arcus zygomatieus clausus. Claviculae perfectae. Cauda mediocris, crassa, fulciens. Genus 1. — Megalonyx, Jefferson. Cuvier. (Syn. Me- gatherium. Desm., Fischer. (Syn. Scansoria, Bradypo- Cauda brevissima. (Syn. Acheus, (Syn. Bradypus, F. Gravigrada. (Syn. Eradicatoria, Mega- 911 Dentes 2=3? subelliptici, coronide mediä excavati, mar- ini rominulis. Seer antici longiores. Tihia et fibula diseretae. Cal- caneum longum, compressum altum. Falculae magnae, ressae. leder: — Megalonyx Jeffersonü, Cuvier. (Syn. Mega- therium Jefferson, Desm., Fischer. Megalonyx laquea- tus Harlan. Genus 2. — Megatherium Cuvier. Pander et D’Alton.) a 0 b Dentes : contigui, tefragoni, coronide transversim suleata. Manus tetradactyli: podarii tridaetyli, digitis duobus externis muticis. Falculae magnae diversiformes; medii digiti maximae, compressae. Femur capite integro; tibia cum fibulä utraque extremitate conereta. Astragalus pagina anticà supra excavatä. Calcancum longum, crassum. Species. — Megatherium Cuvieri, Desm. (Syn. Bra- dypus ęgiganteus. Pander et D’Alton. Genus 3. — Mvlodon, Owen. (Megalonyx, Harlan. Oryeterotherium, Harlan.) T. a ih Dentes z disereti, superiorum anticus subellipticus, e reliquis modice remotus; secundus elliptieus ; reliqui trigoni pagina interna sulcatä; inferiorum anticus ellipti- cus; penultimus tetragonus , ultimus maximus, bilobatus. Pedes aequales; manus pentadaetyli; podarüi tetradactyli; utrisque digitis duobus externis muticis- reliquis falcula- tis: faleulae magnae, semiconicae, inaequales. Caput femoris ligamento rotundo impressum: tibia et fibula dis- cretae; astragalus paginä anticà supra complanata; calca- neum longum erassum. an! Species 1. Mylodon darwinii, O. Maxilla inferior sym- physe longiore angustiore, molaris secundus subellipticus; ultimus bisulcatus, sulco interno angulari. Spec. 2. Myl. Harlani O. (Megalonyx laqueatus Har- Jan., Orycterotherium Missouriense Harlan.) Maxilla in- ferior symphyse breviore, latiore , molaris Secundus Sub- quadratus; ultimus trisuleatus, suleo interno bi-angulari. Species 3. — Myl. robustus 0. Maxilla inferior sym- physe breviore, latiore; molaris secundus subtrigonus ; ultimus trisulcatus, suleo interno rotundato. (Syn. Bradypus. Genns 4. — Scelidotherium Owen. (Syn. Megalonyx Lund.) 1 h | . Dentes s aut contigui aut intervallis aequalibus dis- creti; superiores trigoni; anticus inferiorum trigonus, Se- cundus et tertius subeompressus, pagina externä sulcatä ; ultimus maximus, bilobatus. Caput femoris ligamento tereti impressum; tibia et fibula diseretae. Astragalus antice duabus excavationibus. Cal- caneum longum, erassum. Falculae magnae, semiconicae. Species Scelidotherium leptocephalum O. Scel. euvieri O. (Syn. Meg. cuvieri Lund.) Scel. bucklandi ©. (Syn. Meg. Bucklandi Lund.) Scel. minutum C. (Syn. Meg. minutus Lund.) Genus 5. Caelodon, Lund. Dentes 323 Genus 6. Sphenodon, Lund. Se S. 375. A. Connell, Beſtandtheile des Philipſits oder des kalkhaltigen Harmotoms. S. 386. Hopkins, uͤber die Bewegung der Gletſcher, und über die Fortſchaffung der Findlinge. 912 S. 389. Sabine, uͤber die Wirkung der Gletſcher in der Fortſchaffung der Felſen. Bey der antarctiſchen Expedition ſtießen die Schiffe unter 79° auf Eis am Lande, 180“ hoch, worauf Felſenbloͤcke lagen; deßgleichen unter 66°, 700 Meilen weit von jenen Gletſchern, ebenfalls mit Bloͤcken bedeckt, be: ſonders am nördlichen Rande, wo fie alſo als Moraͤnen ab— geſetzt werden konnten. Daſſelbe hat man in der Baffinsbay beobachtet. Annals of Nat. History conducted by W. Jardine, P. Selby, Johnston, W. Hooker, Rich. Taylor. London 8. new Series. (Fortſetzung Iſis 184. XI. 839.) Bd. IV. Nro. XXII. October 1839. S. 73. Morren (Prof. zu Luͤttich), über das fcheiben- foͤrmige Mark der Pflanzen, T. 2. von Begonia, Juglans, Jasminum, Phytolacca; ſehr huͤbſch und gründlich, S. 96. J. Twedie, Neife durch die Pampas von Que: nos Ayres. Einige Pflanzen. S. 105. J. Mac Lean, Reiſe von Lima über San Ma: teo, Tarma ꝛc. Angabe der Hoͤhen, Abſtaͤnde, Thermometer, Landbau. Nur eine Tabelle. S. 111. W. Carpenter, Principles of general and comparative Physiology 1839. mit 240 Fig.; ſcheint wichtig. S. 116. Memoirs of the Wernerian nat. Hist. Society for 1837. 1838. VIII. 1. 8. 1839. Enthaͤlt: 1) L. Edmonſton, uͤber die Geſchichte und Jagd der Robben an den Shettland-Inſeln. Nur zwey Gattungen: Phoca vitulina et barbata. Er hält Phoca annellata et leporina fuͤr Abarten von Vitulina. 1815. wurde ein Walroß getödtet im Sommer; 1828. ein anderes geſehen. Vieles über die Lebensart. 2) J. Smith, uͤber den Wechſel der Hoͤhen an Land und Meer. 3) E. Forbes, uͤber die Aſteriaden an Irland. 4) Wollow, Meteorologie von 1838. 5) H. Cunningham, Geognofie der Inſel Eigg. S. 140. Proctor, uͤber Clangula barrovii auf Island. Ich traf im Norden 11 Gattungen Ende Juny bruͤtend: Anas mollissima, glacialis, marila, strepera, boschas, acuta, creeca, penelope, nigra, histrioniea, welche alle des Winters England beſuchen und wovon einige auch daſelbſt bruͤ⸗ ten. Ich fand auch daſelbſt eine neue Clangula (Golden Eye). Richardsons Rocky Mountain Garrot (Cl. barrovii), welche Faber für Anas elangula angeſehen hat. Dieſe fehlt aber auf Island. C. barrovii iſt größer und der große Mondflecken vor jedem Auge entſpringt unter dem Rachen und laͤuft vom Grunde des Schenkels bis zur Stirn; Schnabel am Grunde breiter, ſo wie der Nagel am Oberſchnabel. Gewicht des Maͤnnchens 2 Pfd., Länge 20“, Flugweite 28; Weibchen 14 Pfd., Länge 184, Flugweite 264. Bruͤtet im Juny, macht fein Neſt an Sumpf: ufern unter Weiden, bisweilen auf dem nackten Boden unter Geroͤll, beſteht aus einigen Grashalmen mit Dunen von der Bruſt des Weibchens ausgefuͤttert; Eyer 6 — 10, weißlich gruͤn, in der Faͤrbung wie die der gemeinen Wildente, groͤßer als die von Clangula vulgaris. ©. 141. Rymer Jones (Outline of the Animal King- dom VII. 1839.), über das Haͤuten des Krebſes. 913 Sehr wunderbar! Selbſt die Gelenke der ſtarken Scheeren des Lobſters (Hummers) ſondern ſich nicht, ſondern die abge— worfene Schale der Glieder ſieht aus wie im Leben. Um dieſen Vorgang zu erklaͤren, muß man annehmen, daß jedes Stuͤck des Skelets der Laͤnge nach aufſchlitzt und nach der Abwerfung die Naht ſich wieder unſichtbar ſchließt. Aber das iſt noch nicht alles, was unſer Erſtaunen erregt: ſelbſt die innern kalkartigen Scheidwaͤnde, von denen die Muskeln entſpringen, und die Sehnen, wodurch ſie an die aͤußere Schale beveſtigt find, blei— ben an der abgeworfenen Hülle hängen; ja der ſonderbare Zahn: apparat im Magen wird abgeworfen und wieder erſetzt. Wie geht das Alles zu? Bey dem gemeinen Krebs fand ich alle Stuͤcke der abgewor— fenen Hülle an den alten Gelenken verbunden; nur der Schild iſt abgeloͤſt in einem Stuͤck. Die Stiele der Augen und die Hornhaut ſo wie die Fuͤhlhoͤrner bleiben in ihrer Lage und die innern Theile werden herausgezogen wie die Finger aus einem Handſchuh; nirgends ſieht man einen Spalt in der Schale oder einen Riß in den Gelenkbaͤndern. Das Fell uͤber der Ohroͤff— nung bleibt in ſeiner Lage, ebenſo Kiefer, Fußkiefer und Geh— fuͤße, nur die rechte Scheere wurde vor der Haͤutung abgewor⸗ fen. Bauchringel, Bauchfuͤße und Schwanzfloſſen gleichen dem vollkommenen Thier; ſelbſt die innern Fortſaͤtze von den Bruft- ringeln (Apodemata) ſahen eher aus, als wenn das Fleiſch forgfältig wäre abgeſchabt, als daß fie wären von einem leben— digen Thier abgeworfen worden: Das Wunderbarſte aber iſt der Umſtand, daß am Grunde eines jeden Fußes die Haut haͤn— gen blieb, welche fruͤher die Kiemenbuͤſchel bedeckte und im Waſ— ſer ebenſo ausgebreitet floͤzte, wie die zarten Kiemen ſelbſt. Kein Spalt in den Gelenken der kleinen Klauen; nur in den Scheer ten war jedes Segment in der Naͤhe der Gelenke geſpalten und die Gelenkbaͤnder zerriſſen. Die Futterhaut des Magens fand ſich im Thorax in Verbindung mit den Magenzaͤhnen: aus ihrer Lage muß man ſchließen, daß ſie das Thier an dieſe Stelle hat fallen laſſen, bevor die Ausſtreifung ihrer Glieder ganz fertig war. Die innern Sehnen hiengen alle an dem beweglichen Ge— lenk der Scheeren ſowohl in den großen Scheeren als in den zwey vordern kleinern Fußpaaren. Bey der Unterſuchung des neuen Thiers fand ſich die Schale weich und biegſam, enthielt aber ſchon ſo viel Kalkſtoff, daß fie einige Veſtigkeit hatte, beſonders in den Klauen. Die Seh: nen der Scheeren waren noch haͤutig und in großem Abſtand von den alten, abgeworfenen. Der Stumpen der verlorenen Scheere ſproß noch nicht hervor und das Ende war mit einer weichen ſchwarzen Haut bedeckt. Kiefer hart und kolbig; eben— ſo die Zaͤhne im Magen. [Bey all' dieſer genauen Darſtellung iſt es noch nicht begreiflich gemacht, wie die Zaͤhne aus dem Magen kommen J. Nro. XXIII. November 1839. S. 155. M. Berkeley: über die Befruchtung von Ly- coperdon, Phallus ete. T. 5. ©. 160. M. Jardine: Horae Zoologicae, über das Betragen der Kielſchnaͤbel (Keel-Bils, Crotophaga ). Seit 1825. bekamen wir von J. Kirk Vogelſendungen aus Tobago nebſt Bemerkungen, welche wir hier mittheilen wollen. Crotophaga gehört der neuen Welt an und beſteht aus we— nig Gattungen, die uͤberdieß ſchwer zu trennen find. Swainſon hat zu den zwey alten (Ani et major) vier neue gethan (Animals in Menageries p. 321.) und die Gattungen von Leſſon, Quoy und Gaimard mit einer davon vereinigt. Iſis 1844. Heft 12. 914 Die Unterſchiede werden von der Geſtalt des Schnabels und ſeinen Rauhigkeiten genommen, die aber wenig Werth zu haben ſcheinen. P. Browne ſagt: Sie leben hauptſaͤchlich von Zecken und anderm kleinem Ungeziefer und man ſieht ſie daher oft im Felde auf Rindern, welche ſich oft niederlegen, wann ſie ſehr von Zecken geplagt werden, als wenn ſie es den Voͤgeln bequem machen wollten. Merkt ſie das Vieh nicht, ſo huͤpfen ſie ein oder zweymal um es herum, ſehen ihnen ernſthaft ins Geſicht, ſo oft es vorbey geht, als wenn ſie wuͤßten, daß es ſie nur zu ſehen brauchte, um ſie zuzulaſſen. Es find ſehr laute Wögel und die gemeinſten auf allen Waiden in Jamaica. Ihr Flug iſt nieder und kurz (Nat. Hist. of Jamaica 1756. p. 474.) Sloane ſagt: ſie halten ſich in Jamaica in den Waͤldern am Rande der Savannen auf, ſind ſehr gemein und laut, wenn ſie einen Menſchen ſehen, dienen auch den Pflanzern beym Auf— ſuchen der entſprungenen Sclaven (Jamaica II. 1725. p. 298.) Sie freſſen außer Kerfen auch Koͤrner, bruͤten gemeinſchaftlich oft mehrere in demſelben Neſt auf Baͤumen, Gebuͤſch oder dem Boden. Unter Hunderten vom gemeinen Ani ſieht man keine hoͤher als auf einem Buſch ſitzen, gewoͤhnlicher aber auf der Erde, ganz verſchieden von den eigentlichen Guckgucken. Kirks Bemerkungen ſtimmen damit überein; er ſagt aber kein Wort, daß ſie auf dem Boden niſteten oder ein gemeinſchaftliches Neſt machten, wie es bey Briſſon ſteht und im Dictionnaire clas- sique I., 367. Swainſon ſtellt Crotophaga zu den Cuculiden neben die Rasores, wo es ſehr wenige gibt, die ein gemeinſchaftliches Neſt haben. In andern Theilen ihres Betragens beſonders in ihrem Aufenthalt auf dem Boden und ihrem Beſtreben ſich zu verbergen, mahnen fie an die Grallatores. Viele aus beiden Ordnungen laufen ſehr ſchnell und treten ſich Pfade durchs Gras, beſonders die Ralliden, mit denen der meſſerfoͤrmige Schnabel von Crotophaga, die Brauenborſten und die ſtarken Schaͤfte der Stirnfedern Aehnlichkeit haben, alſo durch Schnabel und Kopf, ſchuͤbende Organe. Der innere Bau zeigt jedoch wenig Ver— wandtſchaft. Kirk ſchreibt: Von dieſen Voͤgeln mit ihrem ſonderbaren Schnabel zeigte ſich auf der Inſel erſt im Jahre 1823. ein einziges Paar. Obſchon damals ſich niemand um die Natur: geſchichte bekuͤmmerte, ſo mußte er doch die Aufmerkſamkeit er⸗ regen durch ſein lautes und aufdringliches Betragen, ſeinen un— gewoͤhnlichen, pfeifenden Ton, den fremden Schnabel und auch beſonders dadurch, daß ſich dieſe Voͤgel nur innerhalb des an— gebauten Landes aufhalten und zwar in den Niederungen auf Waiden und Gebuͤſch. Bey meiner Ankunft im Jaͤnner 1825. ſah ich nur wenige, damals ſehr ſcheu, was ſich aber ſeit ihrer Vermehrung ſehr vermindert hat, ſo daß man glauben ſollte, man koͤnnte nach Belieben mit einem Schuß 5 oder 6 erlegen. Das mag auch bisweilen gelingen, da ſie Morgens und Abends auf laubarmen Zweigen dicht beyſammen ſitzen, um ſich zu putzen. Anfangs hatte ich eine ganz andere Meinung von dieſen Voͤ⸗ geln als jetzt, wo man in England eine Sendung derſelben wuͤnſchte. Ich gieng zwey Tage hinter einander aus, um gute Exemplare in Branntwein zu bekommen, aber, es mag fonder- bar ſcheinen, ich bekam von 14 geſchoſſenen Voͤgeln nur 3 und dieſe ſo zerſtoͤrt, daß ich ſie nicht brauchen konnte. Faͤllt der Vogel nicht gleich nieder, ſo weiß er ſich noch in Schilf, in einem Grasbuſch oder in einem 3 — 4 hohen Geſchling von ſtacheligen Pflanzen fo zu verſtecken, daß der Jäger, der ge- wöhnlich raſch darauf loslaufen will, von Fuß bis zum Geſicht 58 915 durch Tauſend hackenfoͤrmige Stacheln zerfleifcht wird. In die⸗ ſem Zuſtande befand ich mich am 26. September in der druͤcken⸗ den ſenkrechten Sonne. Die Jungen huͤpfen auch ſehr geſchickt von Zweig zu Zweig: denn lang ehe ſie fliegen koͤnnen, verlaſſen ſie ihre Neſter und hocken oft auf einem Dickicht von Ranken unter einer Heerde von alten Voͤgeln. Bey der geringſten Gefahr fliehen die Alten und die Jungen, machen lange und ſchnelle Hopſer, um auf den Boden zu kommen; und dann wäre es leichter, eine ganz geſunde Ratte zu fangen, als ein ſolches Junges. Vor zwey Tagen gab ich ein ſolches auf einer Waide mit nur Schuh ho— hem Gras meinem Diener, der es ſeinen Fingern entſchluͤpfen ließ: deſſen ungeachtet entkam es, obſchon wir unſer drey ihm nachliefen. Seitdem bekam ich ein anderes. Es iſt außeror⸗ dentlich wild, beißt derb und kratzt nicht ſelten blutig mit ſeinen Klauen. Es frißt gierig lebendige Heuſchrecken, ihre Haupt— nahrung. Wild hab ich ſie oft bey trockenem Wetter gierig Kaulquappen verſchlingen ſehen, und man hat mir oft erzaͤhlt, daß man geſehen habe, wie ſie Zecken (Ticks) vom Vieh auf den Waiden gepickt haben. Ich ſelbſt ſah es nie. Geſtern be— obachtete ich eine Stunde lang: ihrer drey ſtellten ſich um einen Ochſen, drey bis vier Schuh entfernt, immer forthuͤpfend, ſo wie der Ochſe weiter waidete, und nach jedem Kerfe ſpringend, das vor ihm flog. Sieht man nun dieſe Voͤgel an, ſo muß man ſich fragen, wozu ſie den ſcharfkieligen Schnabel haben, und oft iſt ihnen dieſer unfoͤrmliche Schnabel ſehr nuͤtzlich, da fie arbeiten muͤſſen, um ihr Futter zu bekommen. Ihr Loos iſt, es auf den Boden zu ſuchen, in einem Clima, welches überall dickes und uͤppiges Laubwerk hervorbringt, durch welches ſie wie ein Pfeil auf ihre Beute fahren: ſenken ſie den Kopf, ſo theilt der meſſerfoͤrmige Schnabelruͤcken das Gras fo leicht, daß der Vogel das Kerf ohne Widerſtand verfolgen kann. Sie ſetzen ſich nicht gern hoch: denn ſelten waͤhlen ſie einen Baum, wenn ein Strauch in der Naͤhe iſt. Obſchon ſie jetzt in jeder Anpflanzung zahl— reich ſind, ſo ſieht man ſie doch ſelten in Schaaren von mehr als 20 und ſelbſt dann kann man nicht ſagen, daß fie fchaa= renweiſe fliegen wie die Raben in Europa oder die Gelbſchwaͤnze Cassicus cristatus auf Tobago; fie folgen nur einander in kurzen Fluͤgen von Strauch zu Strauch und laſſen dabey ihre zweyſylbigen Pfiffe hoͤren, kuͤrzer, aber nicht unaͤhnlich dem erſten Pfiff des Curlew, wann er ſich erhoͤht; der letzte Laut ſchaͤrfer und endigend in p ungefähr wie die Sylben Wurip. Sehr oft werden ſie uͤberraſcht beym Suchen nach Futter un— ter Geſchling und langem Gras; in ſolchen Faͤllen zeigt ein ein— zelner Vogel die groͤßte Angſt durch heftige Bewegung der Fluͤ— gel und unregelmaͤßiges Ausſtoßen ſeines Lautes; waͤhrend ſie dagegen von einem Baum oder einem Strauch mit den zierlich— ſten Bewegungen ſich hinunterlaſſen und durch die Luft gleiten faſt ohne Schwingung der Fluͤgel mit zierlich aufgerichtetem Schwanz. Ich habe gehoͤrt, daß dieſe Voͤgel ein gemeinſchaftliches Neſt machen und die Eyer zuſammen legen; dem kann ich nicht widerſprechen, thue es aber auch nicht glauben. Ueber dieſen Punkt bin ich nicht hinlaͤnglich unterrichtet; denn obſchon ich ſeit mehreren Jahren nach den Neſtern ſuche und Belohnung dafür verſprach, fo iſt es, ungeachtet Hunderte von dieſen Vo: geln in der Naͤhe ſind und ſie ſich immer vermehren, doch un— fern Viehhirten noch nicht gelungen, auch nur ein einziges Neſt zu finden. Zufällig ſtieß ich ſedoch im October des vorigen 916 Jahres (1837.) auf ein ſolches. Es ſtand auf der Gabel eines Citronenbaums (Lime tree hier wohl nicht Linde), dicht be⸗ deckt mit Miſtelranken und 15“ von der Hausthuͤr von einem unſerer Tagloͤhner, der mir ſagte, daß Morgens und Abends ein Flug dieſer Vögel ſich auf dem Baume und in feiner Nachbar—⸗ ſchaft verſammle und viel Laͤrm mache. Ich ließ es mir nun angelegen ſeyn, oft nach zu ſehen, konnte aber nichts von Ber deutung bemerken. Ich nahm taͤglich ein Ey aus dem Neſt, bis ich 9 hatte, bey meinem 10 ten Beſuch fand ich es an der Baumwurzel liegen mit zwey zerbrochenen Eyern. Es war roh gebaut von rohem Material, meiſtens aus kleinen Zweigen, die biegſamen innwendig, aber ohne alles weiches Futter. Gegen das Ende deſſelben Monats wurde ein anderes Neſt entdeckt, ebenſo gebaut, aber auf einem ziemlich hohen Baum und eben⸗ falls mit einer Schlingpflanze bedeckt. Da man es nicht ſtoͤrte; ſo wurden 5 Eyer gelegt, woraus zwey Junge kamen. Die Eyer find weiß oder gruͤnlich weiß, 13 bis 18“ lang und 3“ dick (the longitudinal Diameter from 13 to 1% inch and a half). Aus dieſen 2 Beobachtungen moͤchte ich ſchließen, daß die Sage von gemeinſchaftlichen Neſtern unrichtig iſt; in— deſſen werde ich meine Nachforſchungen fortſetzen. Am 22. Maͤrz. In meinem fruͤhern Briefe erwähnte ich, daß ich auf Hörenſagen nichts gebe. Seitdem habe ich mie der ein Neſt mit 7 Eyern bekommen aus einem Dickicht von Straͤuchern und Schlingpflanzen 6“ über dem Boden. Es iſt fo roh gemacht, daß ich es nicht uneingewickelt fortfihiden kann, wenn es nicht auseinander fallen ſoll. Es iſt alſo wohl gewiß, daß unſere Kielſchnaͤbel auf Geſtraͤuch und felbft bisweilen auf Baͤume niſten, aber nie auf den Boden. Seit den letzten 6 Monaten habe ich faſt taͤglich auf dieſe Voͤgel Acht gegeben, aber obſchon mir einige meiner gewiß glaub— wuͤrdigen Nachbaren erzaͤhlt haben, daß ſie geſehen haͤtten, wie dieſe Vögel von den Füßen und dem Bauch unſerer Maid- Ochſen Zecken abgepickt haͤtten, ſo war ich doch nie ſo gluͤcklich, Zeuge davon zu ſeyn; auch habe ich nie auch nur eine einzige Zecke in ihrem Magen gefunden. Indeſſen habe ich kuͤrzlich einen ſolchen Vogel auf dem Ruͤcken eines Schafes geſehen, während es auf der Waide lag; allein in Europa habe ich eben— ſo eine Elſter geſehen. Ich wage es nicht, zu laͤugnen, daß ſie Zecken freſſen, aber ich behaupte, daß Heuſchrecken ihr Haupt⸗ futter ſind und daß ſie dieſelben vorzuͤglich bekommen durch Be— gleitung des Viehs (obtained by attendance upon de stock, while browsing ete.), waͤhrend es durch das Laubwerk hin⸗ durch graſet. Bey trockenem Wetter halten ſie ſich auch an kleinen Baͤchen auf, beſonders des Morgens und Abends, wo ſie Kaulquappen freſſen, und man entdeckt ſie gewoͤhnlich, wenn das Gras nicht fo hoch iſt, 20 — 30 fe dicht beyſammen, daß fie in einiger Entfernung wie ein altes Kleid oder Mantel aus—⸗ ſehen. So weit Kirk, nun Jardine. Wegen der engen Verwandtſchaft unter den Gattungen von Crotophaga iſt es nöthig, den Vogel von Tobago fo genau als moglich zu beſchreiben. Nach der Geſtalt und den Zeichen des Schnabels im beygefuͤgten Holzſchnitt moͤchte ich ihn zu Swainſons C. rugirostra (two Centenaries) bringen; je= doch weichen die Maaße etwas ab. C. rugirostra Sw.? ganz ſchwarz, glänzend mit violettem Widerſchein an Flügeln und ſchwarz; Federn an Kopf, Hals und Leib mit auffälligen glaͤnzenden Raͤndern; Schnabel quer⸗ gerunzelt nach unten; Laͤnge 13 — 15“. Heißt Old Wife auf Tobago. Die eingefandten Stuͤcke maaßen 13 — etwas über 917 15", eines 1435 Schnabelhoͤhe 1“, Rachen 14, Flügel 6, Schwan; 73, über die Flügel hinaus 44, Flugweite 164, Fuß⸗ wurzel 13 „Mittelzehe mit Klaue faſt ebenſo viel; Schnabel in Branntwein graulich ſchwarz, etwas verſchieden in der Hoͤhe, mehr gewoͤlbt bey einem von 15“, weniger bey einem von 134 noch in der Mauſer. Augen mit ſtarken braunen Borſten be— deckt, aber faſt nackt bis zum Rachen; Stirnfedern laufen an den Seiten des Schnabels herunter zu den Nasloͤchern, und beſchuͤtzen fo die Augen, wann fie ihre Nahrung in dichtem Graſe ſuchen wie bey den Ralliden. Schwanz weit und rundes lich, Federn am Ende breiter wie bey manchen Huͤhnerarten; acht Federn. Beine ſchwarz, Klauen wenig gebogen, die aͤußere Zehe eine Wendzehe, aber ſonſt ein Gangfuß. Nach Kirk ſind die Augen ſehr dunkel, faſt blau, in der Sonne aber dunkel haſel— braun. Die Muskeln ſcheinen ſchwach mit Ausnahme des dicken Bruſtmuskels, der ein ziemlich ſchwaches Bruſtbein mit einem klei— nen Kiel bedeckt, fo daß in der Bruſt viel Staͤrke liegen muß, Fluͤ—⸗ gelmuskeln ſtark; Fußmuskeln ſtaͤrker und ſehnig, weil viel ge— braucht. Luftroͤhre einfach, Zunge ziemlich breit, wie bey den Cor⸗ vinen. Speiſeroͤhre eng, dann erweitert in einen kleinen Vormagen, innwendig mit Laͤngsrunzeln bis 3“ vom Magen, wo er etwas druͤſig wird. Der letztere faſt rund mit duͤnnen, faſt haͤutigen Waͤnden; zwey ovale Blinddaͤrme 2“ vor dem After, 14“ lang. Alle innern Theile gleichen denen der Cuculiden, wohin Swain⸗ ſon auch die Sippe geſtellt hat. Darmcanal naͤhert ſich hinten dem der Fissirostres mit Ausnahme der großen Blinddaͤrme, welche uͤbrigens bey den Hockern groͤßer ſind; keine Annaͤhrung zu den Rasores aut Grallatores. Kirk ſchreibt dazu: Die uͤberſchickten Stuͤcke wurden zwiſchen den Heerden von Rindern und Schafen geſchoſſen und man ſollte daher in ihren Maͤgen Zecken erwarten, aber ich kann voraus ſagen, daß ſie darinn große Heuſchrecken finden werden; kuͤrzlich fand ich in einem einige Samen der Guava-Frucht. — Beym Oeffnen fanden wir Grylli et Cimices nebſt kleinen, harten Samen von einer rothen Beere oder ſaftigen Frucht, bey einigen waren die letztern faſt der einzige Innhalt; in keinem aber konnten wir einen der Schmarotzer finden, welche Rinder und Schafe plagen. (Forſetzung S. 318.) Schomburgk, der grad in England war, ſetzte folgendes uͤber dieſe Voͤgel hinzu, die er in Guyana beobachtet hatte. Seine Bemerkungen ſtimmen im Allgemeinen mit dem Vorigen überein, beſonders hinſichtlich der Bruͤtung der C. rugirostra, welche einerley iſt mit der kleinern Gattung in Guyana, laſſen aber die Sache bey G. major unentſchieden, obſchon die Anga— ben der Inngebornen in den meiſten Stuͤcken richtig befunden worden. Sie ſind alles freſſend, doch vorzuͤglich Kerfe und Fruͤchte, vielleicht auch im Nothfall Aas; doch waͤre zu unter— ſuchen, ob die Voͤgel, welche Schomb. auf einem Schafe ſah, Fleiſch fraßen, oder Kerfe, deren Larven ſich in heißen Laͤndern ſehr bald entwickeln. (Darauf antworete Schomb.: ohne wei⸗ tere Beweiſe, daß ſie Fleiſch freſſen, moͤchte ich lieber glauben, daß es Larven waren. Die Entfernung war zu weit, um das zu ſehen. Auf jeden Fall iſt ihnen der Aasgeſtank nicht zu— wider). Die Aehnlichkeit ihres Betragens mit den Corvinen wurde auch bemerkt; das mag aber bloße Analogie ſeyn; die Ge— ſtalt und der innere Bau fuͤhren zu andern Gruppen; nach Allem ſtaͤnden ſie vielleicht am beſten bey den huͤhnerartigen Ra⸗ ben, Swainſons Glaucopinæ mit einer Abweichung zu den Klettervoͤgeln in den Fuͤßen. 918 Schomburgk. Der Vogel von Tobago ſcheint der ge: meinſte und verbreitetſte zu feyn. Mein Exemplar ſtimmt ganz damit überein, geſchoſſen am Rio branco 3° 1! N. Br. Dies ſelbe Gattung bewohnt auch die Virgin-Islands, wo fie black Witches (ſchwarze Hexen) heißt. Kirk Schilderung ihres Be— tragens ſtimmt mit meinen Beobachtungen uͤberein: Er hat aber vergeſſen, daß fie den Taubenerbſen (Cytisus cajan) ſehr ſchaͤd— lich ſind und von den Negern in ihren Feldern nicht gern ge— ſehen werden. Er hat Guaven-Samen (Psidium pyriferum) in ihrem Magen gefunden: ich ſetze hinzu, daß fie befenders erpicht auf dieſe Frucht find. Bey einem Ritt auf der Inſel St. John ſah ich einen Trupp Crotophagae an einem todten Schaf freſſen, woruͤber ich ſehr erſtaunt war; nicht ſo mein Begleiter, der mir ſagte, er habe ihre fleiſchfreſſende Lebensart ſchon fruͤher bemerkt. Sie gleichen darinn den Corviden und ſind denſelben in mehrern Dingen verwandt. Jardine hat das ſchon bey der Zunge bemerkt und die Aehnlichkeit des Darms mit den Fissirostres. Es gibt aber noch auffallendere Aehn— lichkeiten. Sie leben in zahlreichen Banden, ſind Alles freſſend, bauen ihr Neſt wie die Corviden, ſind ſchreyeriſch, keck, huͤpfen auf dem Boden und ſind ein Gegenſtand des Aberglaubens wie unſere Raben und Elſtern. Die Geſtalt des Schnabels bey Seite gleichen ſie denſelben auch in einigen aͤußern Dingen. Geſtalt und zierliche Bewe— gungen durch Baum und Strauch oder ihr Flug mahnt uns an Pica et Garrulus; ebenſo die Borſtenfedern am Grunde des Schnabels, die vierte Schwungfeder die laͤngſte, ſchwarze Farbe mit violettem Glanz; Fleiſch von unangenehmem Geruch, ER es von den Negern gegeffen wird ſtatt Tauben oder raͤhen Das Neſt ſteht allerdings nicht auf dem Boden, ſondern in Aſtgabeln, aber nicht ſo hoch vom Grund, wie bey den Ra⸗ ben. Ich ſelbſt habe ſie nie gemeinſchaftlich brüten fehen, wohl aber verſicherte man es allgemein von C. major. Nach den Indianern finden ſich im Neſte der kleinern Gattung, welche ich C. rugirostra nenne, nur 5—7 Eyer; in denen der gro—⸗ ßen aber fo viele, daß fie eine ganze Calebaſſe füllen. Sie wer: den von den Indianern gegeſſen; und da fie eine fo große Menge aus den Neſtern bekommen, ſo muß man an ein gemeinſchaftliches Neſt glauben. Mein Dollmetſcher, der mit nach Londen ge⸗ kommen iſt, verſicherte mich, er habe drey Vögel von der groͤ⸗ fern Art, welche fie Woworima nennen, in einem Neſte figen ſehen. Als ich ihn fragte, wie viel Eyer er darinn geſehen habe, deutete er auf ſeine Finger und Zehen. Ich habe beide Gattungen (C. major et rugirostra?) an den Fluͤſſen von Guyana bemerkt, und ſie gehoͤren mithin nicht ausſchließlich den Savannen an. Als wir die Fluͤſſe Eſſequibo, Parima, Riobranco, Orinoco uſw. herauf ſchifften, ſahen wir fie oft laͤngs den waldigen Ufern. Geſtoͤrt durch das Geraͤuſch un— ſerer Nachen ſtießen ſie ihre ſcharfen Laute aus und folgten uns in kurzen Fluͤgen von Buſch zu Buſch. Die Indianer ſind keine Freunde dieſes Vogels; ſie glauben, dieſer Vogel koͤnne den menſchlichen Pfiff nicht ertragen und fliehe, ſobald man ihn hoͤren laſſe. Unſere indiſchen Fuͤhrer machen ſich daher oft den Spaß, ſtießen ploͤtzlich einen ſcharfen Pfiff aus und waren hoͤch— lich erfreut, wenn die erſchreckten Voͤgel ſich davon machten. Die kleine Gattung heißt in der Lingua Geral in Para Ano Curauca, im Arawak Cunuba, im Macuſi Owowi, im Wape⸗ ſchana Houwi. Der große heißt Woworima bey den Macaſis, Cosac bey den Warraus. 919 S. 179. R. Wight, über Laurus cassia Lin. und die Pflanzen, welche die Caſſia-Rinde im Handel liefern (Ma- dras Journal of Literatur and Science 1839. 22. Ich erhielt den Auftrag von der Regierung, zu unterfuchen, ob die gemeine Caſſien-Rinde auf den Weltmaͤrkten der dickere und rauhere Theil von der aͤchten Zimmetrinde oder etwas an— deres. Marſhall behauptete, Linnes Laurus cassia habe nichts Gewuͤrzhaftes, ſondern ſey bitter und ſchmecke etwas wie Myrrhe, woruͤber man gelacht hat und dennoch iſt die Sache richtig. Linne hat oft falſch citiert. In Hermanns Her- bario Zeylonense fand er eine mit dem Namen Dawal ku- rundu, Nica dawala beſchrieben in Hermanns Mus. zeyl. Linne hielt fie für einen Laurus und nannte fie: L. foliis lanceolatis trinervis, nervis supra basin unitis; den Zim— metbaum: L. foliis ovato-oblongis trinervis, basi nervos uni- entibus, alſo ein geringer Unterſchied; man findet beide Blatt: formen oft an demſelben Baum. Linne hatte keine Blumen von der Pflanze und ſagt daher, er koͤnne ſie nicht von Cam- phorifera Japonensiam unterſcheiden; dieſer Campherbaum hat aber lang geſtielte Riſpen, der Daval kurundu dagegen faft ſtielloſe Köpfchen mit einer Hülle und dieſe Köpfchen ſtehen wirtelartig. Linnes Beſchreibung von L. cassia (Fl. Zeyl. p. 62.) ſtimmt ganz mit Marſhalls Pflanze von Zeylon überein. Nun folgen aber die Irrthuͤmer. Er hielt die Abbil- dung von Burmanns Cinnamomum perpetue florens fuͤr Hermanns Pflanze, obſchon der Bluͤthenſtand von der Be— ſchreibung abwich; was Linne nicht wiſſen konnte. Dazu ſtellte er auch Rheedes J. T. 57., welche einen gewuͤrzhaften Baum vorſtellt, und fo beſtand Laurus cassia aus 3 Pflanzen, wos her es kam, daß kein Botaniker wußte, woran er war. Dawal kurundu. Der Typus von Linnes Gattung iſt meines Erachtens Laurus involucrata Vahl et Lamarck, Tetradenia zeylanica Nees, welcher die zweyte und dritte Gattung als Varietaͤt zum aͤchten Zimmet (CEinnamomum zey- lanicum) ſtellt, was ich für unrichtig halte. Cinn. perpetue florens ſcheint mir eine eigene Gattung, ſehr nahe verwandt, vielleicht einerley mit C. sulphuratum Nees, von dem ich Stuͤcke aus Ceylon habe. Mit und ohne gelblichen Flaum. Rheedes Carua (I. t. 57.) halte ich für Neeſens Cin- namomum iners, wovon ich ein Exemplar beſitze; ebenſo die Laurus cassia in bot. Mag. Nro. 1636., ebenſo L. cinna- momum Nro. 2028. Neeſens Laurus cassia fpäter Cinn. aromaticum aus China ift nahe verwandt und liefert viele Rinde unter den Namen Cassia nach Europa, obſchon ſie nichts mit Linnes Laurus cassia zu ſchaffen hat, als welche nur auf Ceylon und im eigentlichen Indien vorkommt. Ich habe gefunden, daß wenigſtens 4 Gattungen in Mala— bar Cortex Cassia Linn. liefern, worunter die aͤltern Zweige des aͤchten Zimmetbaums; ferner 3 oder 4 Gattungen von Ceylon; dazu kommen noch zweymal ſoviel Gattungen Cinna- momum aus dem oͤſtlichen Indien und den dortigen Inſeln; mithin gehört der Name Cassia lignea nicht einer beſondern Gattung. Alle Rinden von Zimmetbaͤumen, welche nicht als ächter Zimmet angeſprochen werden koͤnnen, nennt man Cassia; daher ſollte man den Namen Laurus cassia ausſtreichen. S. 186. Ch. Lyell, über verſteinerte Zähne vom Leopard, Bär und andere in einer Felſenhoͤhle zu Newbourn in Suffolk. Einen Zahn erkannte Owen fuͤr den hintern und untern Backenzahn von Felis Leopardus Linn. Holzſchnitt. 930 Dabey Hayzaͤhne und Gaumenbeine von Myliobates. Der Felſen iſt Meer-Abſatz mit zerbrochenen Schalen. Dabey noch Zaͤhne von Baͤr, Schwein und einem Wiederkaͤuer ſo groß als Hicſch. Holzſchnitt. S. 189. Derſelbe. Foſſile Affen, Beutelthiere uſw. im Londner Thon bey Woodbridge. Ein Zahn von einem Saͤug— thier aus Sand zwiſchen Thon mit Hayzaͤhnen, Septaria, Schalen, Fruͤchten, Schildkroͤten, nach oben ein Backenzahn von Macacus. der erſte, welcher in tertiaͤren Schichten fo alt, als die eoceniſche Periode entdeckt wurde. Bald nachher fand man auch dazu den Unterkiefer mit einem Backenzahn; endlich den Kiefer von einem Opossum und zween Backenzaͤhne von einer kerffreſſenden Fledermaus, beſchrieben und abgebildet von Owen. S. 194. Schomburgk neue Reiſe in Guyana 1838. 1839. am obern Orinoco; Esmeralda erreicht Ende Hornung 1839. nach 5 Monaten von Fort San Joaquim an der braſi⸗ liſchen Graͤnze am Zuſammenfluß des Takutu und Parima oder Branco, wo die Charten einen ungeheuren See angeben, der nicht vorhanden iſt, wie ſchon Humboldt gezeigt hat. Dieſe großen Savannen ſind bedeckt mit Paniceen, Chlorideen, Agroſtideen, Cyperus, Carex, Seirpus ete.; oft ſumpfig, mit Utrieularia, Eriocaulon, Xyris, Pontederia, Drosera, Ma- rica etc., zwiſchen denen die majeftätifche Mauritia flexuosa. Wo Sand zwiſchen dem feuchten Boden iſt, da finden ſich Crotalaria, Lisianthus, Coutoubea, Hibiscus, Schultesia, Zornia, Stylosanthes, Elephantopus, Mimosa, Eupato- rium, Latreillia, Unxia, Wulffia, Centrosema, Phaseolus, Indigofera, Tephrosia, Porophyllum, Hyptis, Gerardia, Lippia, Cryptocalyx, Camara, Aegiphila, Amasonia, Irl- bachia, Bacopa, Buchnera, Beyrichia etc. Einige Baͤume von Curatella americana, mit deren rauhen Blättern die Indianer ihre Pfeiler und Keulen glätten; einige Malpighien, mit deren Rinde die Braſilianer gerben; geben uͤbrigens dem matten Wanderer wenig Schatten, dagegen zer— ſtreute Waͤldchen, worinn Sträucher von Rubiaceen und Kopf: pflanzen; Helicteris, Mimosa, Bauhinia, Apeiba, Solanum ete.; Agave, Cacti wie ungeheure Candelaber, einer 50“ hoch mit praͤchtigen Blumen oder einladenden purpurrothen Fruͤchten; Ingae, Cassieae, Combretaceae, Leeythideae et Myrta- ceae. Zerſtreute Bloͤcke von Syenit und Granit mit Rhexien und Melaſtomen, nebſt Orchiden, Cyrtopodium andersonii, Epidendra, Schomburgkia marginata et erispa, Melocac- tus ſehr felten; Euphorbiae, Peperomiae, und, wo Waſſer tropft, Gesneriae, Tillandsiae, Bromeliae in Menge. An Baͤchen Rhexiae, Hibiscus, Oenotherae, Jussieae et Pha- seolus; Heliconiae, Canneae, darunter eine rieſenhafte Tha- lia. Wenn die Indianer in den Savannen reiſen, ſo zuͤnden fie das Gras an, wobey die wohlriechenden Cyrtopodien nicht verbrennen. Es waren daſelbſt Hoͤfe, von denen das Vieh ver⸗ wilderte und jetzt durch große Jagden eingefangen wird auf An⸗ ordnung der brafilifchen Regierung. Dabey ſchlaͤgt man Hütten an Waſſer auf; 2 Reuter gehen mit ihrer Wurfſchlinge (Laſſo) 12 Faden lang und am Sattel beveſtigt, zu den Heerden, reiten einem Stuͤcke nach und werfen ihm die Schlinge- um die Hoͤr⸗ ner. Bisweilen ſtuͤrzt der Stier auf ſeine Verfolger, welche aber geſchickt auszuweichen wiſſen. Man bringt fie in einen, Pferch, gibt ihnen 3 Tage nichts zu freſſen und zu ſaufen, fuͤhrt fie ſodann auf die Waide, umſchwaͤrmt von Reutern. Manch⸗ mal entwiſcht einer, manchmal ſind ſie auch ſo widerſpenſtig, 921 daß man fie erſtechen muß. Die alten Stiere halten ſich ges wöhnlich um die Heerde und plaͤrren bey Gefahr, worauf die Heerde gafft und ſchnaubt; naͤhert ſich die Gefahr, ſo ſtampfen die Stiere und ſtoßen Sand und Gras hoch in die Luft; wei— chen etwas zuruͤck, kehren um und wiederholen daſſelbe; weicht der Feind nicht, ſo laufen ſie der Heerde nach. Ihre Zahl mag ſich auf 4000 belaufen, Menſchen aber und Jaguare (Felis onga) richten große Verheerungen an. Die meiſten ſind braun oder ſchwarz, ſehr wenige gefleckt. Die Stiere mögen 4 betragen. Ihr größter Feind iſt der größte Jaguar, der in ſolcher Menge um San Joaquim ſchleicht, daß im Juny 1838. 12 Stuͤck von den Hirten getoͤdtet wurden. Sie ſind ſehr frech und zerreißen bisweilen ein Rind vor dem Hauſe; fuͤrchten ſich auch wenig vor dem Feuergewehr. Sie freſſen etwa 10 Pfd., beſonders von der Bruſt und toͤdten ein neues Stuͤck, fo oft fie hungrig find, bisweilen alle Nacht. Entfernt von den Höfen freſſen fie Peccari, Capybara, Tapire und Hirſche. Man hat behauptet, der größere Jaguar greife unge— reizt keinen Menſchen an. Mir ſind mehrere Faͤlle des Ge— gentheils bekannt: Mein Indianer traͤgt davon die Spuren an ſeinem Leibe. Als ein Knabe von 9 Jahren gieng er etwas hinter ſeiner Großmutter aufs Feld; ein Jaguar fuhr aus einem Buſch und ergriff ihn. Seine Großmutter hatte aber den Muth, ihn mit einem Meſſer anzugreifen und zu verjagen. Nicht weniger verheerend iſt der Schildkroͤt-Tiger (Turtle Tiger), eine Gattung oder Abart des vorigen. Er iſt eben ſo derb gebaut wie der groͤßere und gleicht ihm in Geſtalt, Farbe und Flecken, iſt aber 4° kleiner, wahrſcheinlich Hamilton Smiths kleiner Jaguar. Er greift Schweine, Schafe, Gei— fen uſw. an, aber keinen Menſchen, obſchon er bisweilen ſelbſt in die Haͤuſer kommt und Hunde vom Heerde fort— ſchleppt. Folgender Vorfall wird kaum Glauben finden; ich war aber nicht der einzige Zeuge. Bey meiner Ruͤckkehr im Hornung 1837. von den Quellen des Eſſequibo klagten mir zween Herren von der Expedition, die mich zu Curaſſawaca, einer Niederlaſſung der Caribis am Rupununi, erwarteten, daß ſie ſehr von einem Tiger beunruhigt wuͤrden, welcher faſt alle Nacht um den Hof raubte und einen jungen Hund aus einer India— ner Hütte fortgeſchleppt hätte. Nur einer meiner Hunde wagte, ihn zwar nicht anzugreifen aber doch zu ſtellen. Mein Zelt war etwas von den Indianer Huͤtten entfernt, und eh' ich mich in meine Haͤngmatte legte, haͤngte ich eine andere an einen nahen Pfahl in meinem Zelt. Am andern Morgen war ſie weg und ich glaubte, die uns begleitenden Indianer, welche morgen abgiengen, haͤtten ſie geſtohlen, was ſie ſonſt nicht thun, wie die an der Kuͤſte. Der Haͤuptling glaubte, der Tiger muͤße ſie fortgeſchleppt haben; ich nicht, und ließ daher die Huͤtten der Indianer und ihr Boot unterſuchen. Ich zog dann in eine etwas entfernte Hütte, wo ich aber auch wie die andern in fin— ſtern Naͤchten von dem Tiger, dem Gebell meines Hundes und dem Gebrüll des Thiers belaͤſtigt wurde, oft mehrere Stunden lang. Die drey andern Europaͤer nahmen Beſitz von des ab— gegangenen Haͤuptlings Huͤtte und eines Morgens beklagte ſich einer, feine Wolldecke, welche er geſtern Adend unter die Haͤng⸗ matte gelegt, ſey weg. So fehlten nach und nach Pfaͤnnlein, Loͤffel, endlich Tuch, das man um die Huͤtten hatte liegen laſſen. Nach ſechs monatlicher Abweſenheit draͤngte es mich, der Colo— nie Nachricht zu geben, und da ich viel Papier durchzuſehen hatte, ſo blieb ich gewoͤhnlich bis Mitternacht auf. Obſchon meine Hütte nur ein offener Schopf war, etwas vom Hof ent: Iſis 1814. Heft 12, 922 fernt ſtand und nur noch ein Diener darinn war; ſo wurden wir doch nicht anders als durch das Gebell des Hundes geſtört. So ſaß ich in einer Nacht an meinem Pult und legte meine Piſtolen links in eine Schublade, weil ich dachte, es ſey jetzt fuͤr den Tiger zu ſpaͤt; kurz darnach wendete ich meine Augen zum Schopf und entdeckte etwas hinter meiner Haͤngmatte; ich hielt das Licht vor und gewahrte zu meinem Erſtaunen den Ja— guar nicht 4 Schritte von mir, der ſteif auf meine Bewegung guckte. Ehe ich das Licht niedergeſetzt und die Piſtole ergriffen hatte, war er langſam ins Gebuͤſch gegangen. Ich ſchoß ver— gebens nach ihm. Einige Naͤchte nachher wurde ich wach durch ein Krabbeln unter meiner Haͤngmatte; da ich dachte, es ſey ein Hund, der einige Stuͤcke zuruͤckgelaſſene Biscuit hole; ſo gab ich den Ruheſtoͤrer mit der Hand einen Schlag: aber ſieh da, das Thier ſetzte mit einem Sprung uͤber die Kiſten und Pfaͤhle, die im Weg ſtanden und ſchoß ins Gebuͤſch. Ich muß geſtehen, daß mich dabey ein Schauer uͤberlief. Die Fußſtapfen ließen des Morgens keinen Zweifel uͤber den Jaguar, und wir fien— gen an, zu glauben, daß er wohl der Dieb ſeyn koͤnne, wie die In— dianer meynten. Bey einem Streifzug in den Wald fand man an den Straͤuchern haͤngen gebliebene Wolle von der Decke und bald dieſe ſelbſt; die Haͤngmatte fand man anderswo und endlich alles bis auf das Tiſchtuch. Warum hat nun das Thier dieſe Dinge fortgeſchleppt. War es ein diebiſcher Inſtinet wie bey der Elſter? oder bloß ein Spiel? Einmal wurden ſie uͤber ſeine Staͤrke in Erſtaunen geſetzt. Eines Abends fiengen die Indianer einen großen Ara paima oder Piraruco (Sudis gigas) und ließen ihn im Nachen am Ufer liegen, weil er 2 Centner ſchwer war. Des Morgens war er fort, und man ſah deutlich, daß er in den Wald geſchleppt war, wo wir ihn auch fanden mit abgefreſſenem Schwanz einem Drittel von der Leibeslaͤnge. Vielleicht hat ihm noch einer ge: holfen. Al’ unſer Bemuͤhen, feiner los zu werden, war ver- gebens und einige unter uns fiengen an zu glauben, gleich den Indianern, daß er verzaubert ſey. Vieth, der mit uns war, erzählte mir, daß er mit India— ner in 7 Haͤngmatten in einer Huͤtte geſchlafen habe, unter je— der ein Feuer. Um 9 Uhr des Nachts ſchleppte ein Jaguar einen Hund vom Feuer weg, ungeachtet des Geſchrey's der In- dianer. Unter den Indianern hoͤrt man widerſprechende Angaben uͤber eine Katze, welche in Größe und Fleckung dem Cheta (Felis jubata) gleicht. Grundfarbe gelblich fahl, die Flecken gleichfoͤr— mig und voll. So ſchien mir die Katze zu ſeyn, welche ich auf mich lauren ſah. Als ich mit meinen drey Indianern ins Mus ſeum gieng, erklaͤrten ſie den Cheta fuͤr einerley mit dem, der uns ſo zugeſetzt hatte. In Buffons Supplement III. T. 38. ſteht eine Figur, von der er ſagt, er wiſſe nicht woher ſie ſey, welche mit einer Katze uͤbereinſtimmt, die ich zu Curaſſawaca am Rupununi ſah; es waͤre merkwuͤrdig, wenn das Original zu dieſer Figur aus Guyana ſtammte. [Der Chittah, Felis jubata, lebt in Arabien und Indien und Buffons Fig. T. 32. unter dem Namen Jaguar wird darauf bezogen. Folglich entſteht hier eine neue Verwirrung; indeſſen muß man abwarten, bis jemand das Thier wirklich aus Guyana ſchickt. O.] a Ein anderes Thier nennen die Arawak- Indianer Waracabba— Arowa oder Trompeter Tiger, in Groͤße gleich dem vorigen, gien— gen in Rudeln von 6—8 und folgten dem Raube durch Ge— ruch und Geſicht; ſeyen ſehr— ER und griffen Menſchen 38 . 923 und alle größern Vierfüßler an, welche durch die Waͤlder kaͤmen; ſcheuten menſchliche Wohnungen und hielten ſich nur im dich⸗ teſten Wald auf; der Name bedeute blaue Bruſt. Dieſe haͤtte er wie der Trompetervogel (Psophia). Uebrigens ſeyen ſie gelb und gefleckt; ob zuſammenhaͤngend oder geringelt, konnte ich nicht erfahren. . Die Abouya Arowa oder Peccary-Katze der Arawaken iſt wegen ihrer Große ein gewaltiges Thier; mißt 4°; Schwanz 16— 18"; gelblich braun, nicht ganz fo gelb, wie der Jaguar (Felis onca); untere Theile weiß; auf der Stirn 4 oder 5 Baͤnder, quer von den Augen gegen die Schnauze; Flecken am Ruͤcken als laͤngliche Streifen, laufend vom Halſe zum Schwanz, jeder mit einem Flecken in der Mitte; die zwey Seitenbänder erſtrecken fich bis zu den Vorderfuͤßen; der Übrige Leib iſt mit unregelmäßigen Flecken (Blotches) bedeckt, welche in der Nähe des Halſes und der Bruſt die Form von kleinen Flecken (Spots) annehmen. Schwanz verhaͤltnißmaͤßig viel kuͤrzer als bey allen andern; Kopf groß, Hals dick mit großer Staͤrke in den Vor⸗ dervierteln. Beſucht die Wohnungen und richtet große Verhee— rung an unter Schafen und Schweinen, in Nothfall verachtet er Gefluͤgel nicht. Ich denke, dieſes ſey des Prinzen v. Wied Felis macrourus. Billig hätte der Verfaſſer ſagen ſollen, wo, wie, wann und wie viel er von dieſen Thieren geſehen hat!]. Die Labba⸗Katze habe ich nicht ſelbſt geſehen, aber Vieth, der ſagt: Dieſe Gattung hat die Groͤße der wilden Katze; Flecken groͤßer als bey den andern Gattungen auf einem hell— braunen Grund; die Flecken (Blotches) gleichen zwar denen des Jaguars, ſind aber zahlreicher an den Fuͤßen. Sie dringen oft ohne Scheu in die Huͤhnerhaͤuſer und morden ſehr viele. Ich habe mehrere ausgeſtopft. Einige, welche mir einer meiner Jaͤger brachte, ſtak ringsum voll Stacheln vom Stachelſchwein, welches Thier von ihr ohne Zweifel angefallen worden iſt. Dieſes von Vieth beſchriebene Thier ſcheint mir Wilſons Felis pardalis zu ſeyn. Labba ift der Arawakiſche Name der gefleckten Cavia, welche fie freſſen, wie andere kleine Thiere. Es findet ſich eine Abart von dieſer Gattung, welche die In— dianer Aguri oder Aguti- Katze nennen; Faͤrbung wie bey vori— ger, aber die Flecken klein und ſehr dick uͤber den ganzen Leib verſtreut. Sie ſind etwas groͤßer als die Hauskatze und dem Gefluͤgel ſo gefaͤhrlich wie die vorige; beſuchen die Pflanzungen, wo ſie in den Zuckerfeldern immer Schlupfwinkel finden. Iſt ohne Zweifel eine von den Abarten von Felis pardalis. Die zwo folgenden gefleckten Gattungen ſind viel kleiner als die vorige und heißen bey den Coloniſten Tigerkatze. Der Rat⸗Ti⸗ ger der Arawak- Indianer iſt ſchoͤn gezeichnet; Grundfahl mit ſchwarzen laͤnglichen Flecken am Kopf und Schulter und mit kreisfoͤrmigen Fladen (Patches), welche um Flecken laufen von roͤtherer Farbe laͤngs dem Ruͤcken und den Seiten; Schenkel von ſchwarzen Baͤndern umgeben, innwendig heller; Schwanz weiß und ſchwarz geringelt. Nicht ſo groß als vorige, 2“ bis 21 4“¼, wovon der Schwanz 8 — 9“. Sch halte fie für Felis tigrina Linn. Die zweyte Abart iſt kleiner als die Hauskatze und hat große Flecken auf glaͤnzend gelbem Grund, Vorderfuͤße ausgezeichnet ſtark im Verhaͤltniß zu ihrer Groͤße, hält ſich hauptſaͤchlich in dicken Waͤldern auf und lebt von Voͤgeln. Ich komme nun an die ungefleckten Katzen von Guyana. Die ſchwarze Katze (Felis nigra?) oder der Tiger der Bra— ſilianer vom Rio negro. Waͤhrend unſerer Expedition ins In— nere von Guyana kam uns keine vor, obſchon uns die India⸗ 924 ner erzaͤhlten, daß er in brittiſch Guyana lebe und haͤufig große Verheerung unter dem wilden Vieh in den Savannen der Fluͤſſe Takutu und Branco anrichte, auch nicht ſelten am obern Orinoco und Rio-negro ſey. Seine Verbreitung erſtreckt ſich mithin vom Kuͤſten-Guyana bis über den Aequator hinaus. Vieth hat von den Waccawais erfahren, daß ſie von Zeit zu Zeit welche erlegt haͤtten uͤber dem großen Fall des Dema— rara, woran nicht zu zweifeln iſt, da fie Namen dafür haben; Maypuri-Tiger entweder von der Farbe, welche dem Maypuri (Tapir) aͤhnlich iſt, oder wahrſcheinlicher, weil er von ihnen ge— freſſen wird; wenigſtens benennen die Arawaken dieſe Katzen meiſtens nach dem Wild, das ſie freſſen. Ich habe ein ſchoͤnes Fell von dieſer Gattung geſehen: Ruͤcken glaͤnzend ſchwarz, heller bis zur Mausfarbe am Bauch; Fuͤße ſchwarz und die Klauen größer, als die des Jaguars; Schnurrhaare ſtark; ein brauner Flecken uͤber jedem Auge muß dem lebendigen Thier ein ſonder— bares Ausſehen geben. Schwanz vechaͤltnißmaͤßig laͤnger als beym Jaguar; Kopf und Geſtalt überhaupt mehr wie beym Wawula (Felis concolor) als beym Arichibana (Felis onga); ſoll viel grauſamer ſeyn als der letztere und haͤufig Menſchen an— greifen. Leib des Felles von der Naſenſpitze an 3’ 7, Schwanz 164, im Ganzen 5“; nach Ausſage der Braſilianer aber am Rio negro größer als der groͤßte Jaguar. Nach den Indianern lebte er von Tapir, Capybara, Peccary (Dicotyles subniger) und den verſchiedenen Hirſchen in Waͤldern und Savannen, an welche ſie ſich ſtehlen. Die Indianer haben große Angſt vor ihnen. } Sie unterſcheiden zwo Gattungen Puma, Wawula oder Hirſchtiger und Soaſo Aranna. Der letztere mehr auf die of— fenen Savannen am Orinoco beſchraͤnkt, der erſtere beſucht ſo— wohl die Kuͤſtengegend als die Savannen. Ich habe in den zwey Stuͤcken des zoologiſchen Muſeums den Puma des Ori— noco erkannt; obſchon er in brittiſch Guyana wenig bekannt iſt, ſo habe ich doch ein Fell von einem geſehen, der 40 Meilen am Demarara hinauf getödtet wurde. Der Kopf ſchien klein zur Groͤße. Der Leib lang und die Vorderfuͤße kraͤftig; Schwanz, ſoweit ich mich erinnere, über halbe Leibeslaͤnge mit einer [ware zen Quaſte. Mehr kann ich ſagen uͤber die zweyte Gattung, den Wawula Arowa der Arawaken oder Deer-Tiger der Coloniſten. Farbe roͤthlichbraun, heller an Seiten und Fuͤßen, weiß am Bauch. Aehnliche Farbe an der Bruſt, und das Roͤthlichbraun des Lei⸗ bes wird an Schnauze und Kinn heller. Pelz dick, auch am Schwanz, das Haar an den Spitzen ſchwarz wie beym Puma vom Orinoco; Augen braun; Kopf klein; hoͤher im Verhaͤltniß als irgend eine gefleckte Katze, vorn ſtark gebaut, hinten leichter. Folgendes Stuͤck wurde in den Savannen des Rio branco ger toͤdtet und iſt in meinem Beſitz. Kreuzhoͤhe 2“, Widerriſt 1710“, ganze Länge 62“. Rumpf ohne Kopf 3“ 1“, Schwanz 2 4“. Von Schulter bis zum Knoͤchel 105“; vom Knie bis zum Knöchel 10“; Hinterſohle 4“¼ Breite 4“; Umfang am Bauch 2“ 2“; Umfang bey der Schulter 1“ 105 Kopf 9“; zwiſchen den Ohren 4“; Ohrlaͤnge 33%; vom Auge bis Nasloch 24“; Hinterfuß 19% vom Knie bis Sohle 5“; Mittelklauen 3“. Sehr ſchaͤdlich dem Vieh der Hoͤhe; ſo ſtark, daß er ein Maul⸗ thier tödtet, Über einen Graben ſchleppt und ans Ufer zieht. Sie ſcheinen beſonders gierig auf Hunde zu ſeyn und viele werden gefreſſen, de man zur Jagd haͤlt. In den Waͤldern folgen ſie den Peccary-Heerden und fangen die Nachzügler weg: denn von 925 der Heerde wuͤrden ſie zerriſſen werden; jagen bey Tag und Nacht auf Hirſche und kleinere Hausthiere; werfen zwey Junge, ſelten drey mit dunklern Flecken, mehr oder weniger deutlich, je nach dem Lichte; ſollen ſich nach dem erſten Jahre verlieren. Cu vier zweifelt, daß dieſe beſchriebenen Katzen zwo Gattun— gen ausmachen. Ich kann dagegen nichts einwenden, da ich nur ein Fell vom Puma des Orinoco ſah, welches den Stüden im zoologiſchen Muſeo gleicht und Bennetts Beſchreibung, waͤhrend das zweyte, welches ich beſitze, Wilſons Abbildung von Felis concolor gleicht. Der Willibissiri Arowa iſt auch eine ungefleckte Katze und aͤußerſt ſelten in Guyana. Farbe hellgrau, naͤhert ſich dem Weißen an der Bruſt; Schwanz uͤberall gleich dick, ohne die ſchwarze Schwanzſpitze des Puma. Länge 2' 6", hoch zu feiner Größe, vorn ſtark gebaut mit kraͤftigem Hals und klei— nem Kopfe. Vieth gab mir Folgendes uͤber dieſe Katze: Ich habe zwo gehabt, eine von einem Neger getoͤdtet am Demarara, waͤhrend er einen Truthahn toͤdten wollte; der andere in der Naͤhe, waͤhrend er uͤber den Fluß ſchwamm. Ich zeigte beide einem beruͤhmten Jaͤger, der ſchon alle Arten von Thier in unſerer Colonie erlegt hatte, aber dieſes nicht kannte. Meine Wacca— wai⸗Indianer aber vom obern Demarara hielten es für keine Seltenheit und ſagten, daß ſie es von Zeit zu Zeit geſehen und getoͤdtet haͤtten. Der Willibiſſiri iſt der kleinſte Hirſch in Guyana, gefaͤrbt wie dieſe Katze und ihre Beute. Ich halte ſie für Felis ja- guarondi, oder vielmehr fuͤr die Varietaͤt, welche Traill bes ſchreibt als Felis unicolor. Der Hacca Arowa iſt die letzte Gattung von Katze, welche ich auf meinen Wanderungen in Guyana angetroffen oder von denen ich gehoͤrt habe. Gleicht dem vorigen in Groͤße und Geſtalt, weicht aber ab in der Faͤrbung: ausgewachſen tief glaͤnzend ſchwarz, Bauch dunkel mausfarben, mit einem brau⸗ nen Flecken uͤber jedem Auge; Schwanz ohne Ringel. Zwar nicht gemein, indeſſen auch nicht ſelten, und die Indianer ma— chen aus den Fellen Kappen, Schrotbeutel u. dergl. Freſſen kleine Thiere, wie Paca, Aguti, und ſchaden auch dem Ge— fluͤgel. Scheint mit Temminks Varietaͤt von Felis jagua- rondi uͤbereinzuſtimmen, die ich in der Pariſer Sammlung ge— ſehen habe. Aus dieſer Darſtellung ergibt es ſich, daß ſich acht gefleckte und fünf fleckenloſe Katzen finden, welche alle von den India⸗ nern durch beſondere Namen unterſchieden werden. Da jedoch die Naturforſcher die meiſten nur als Varietaͤten annehmen; ſo muͤßen wir bekennen, daß wir nicht wiſſen, wie weit ihr Bau von einander abweicht, um ſie, mit Ruͤckſicht auf die verſchie⸗ dene Faͤrbung und Fleckung, als Gattungen anzunehmen. Ich hatte faſt nur die Felle zu meiner Unterſuchung. Guyana be⸗ ſitzt faſt nur zwey Haupttypen, den Jaguar (Felis onga) und den Puma (Felis concolor). Der Jaguar iſt der ſtaͤrkſte und maͤchtigſte aller Katzen. Wie weit ſeine Groͤße geht, zeigt das Skelet, welches Vieth bey unſerer letzten Expedition am Pada Uiri, Nebenfluß des Rio negro, fand, das 9“ lang war. Es war von den Geyern ſehr verſtuͤmmelt. Vieth nahm aber den Schaͤdel mit, den ich beſitze. Alle gefleckten Arten haben große Aehnlichkeit mit einander: Kopf breit, Vorderviertel ausgezeichnet ſtark und voll Muskeln, Bruſt breit, und Schwanz verhaͤltnißmaͤßig kuͤrzer als bey den ungefleckten Katzen. 926 Nicht weniger merkwürdig iſt die Aehnlichkeit der letztern: Kopf klein, Hals ziemlich gleich dick, Vorderfuͤße ſehr ſtark und kraͤftig, Hinterfuͤße ſchlanker, Schwanz lang, pelzreich und buͤr— ſtenartig. In ihrer Lebensart ſind beide gefraͤßig, und greifen keine Thiere an, welche viel groͤßer als ſie ſelbſt ſind. Sie jagen vorzuͤglich bey Nacht; von Hunger getrieben, aber auch bey Tage. Die groͤßern Gattungen der gefleckten ſind vortreff— liche Schwimmer, ſetzen uͤber Fluͤſſe oder auf Inſeln, wo die Capybara ſelten ihrem Sprung entgehen. Ungeachtet einiger Beyſpiele, ſo greifen ſie doch ſelten Menſchen an, ſcheinen ſie aber nicht zu fuͤrchten, weil ſie in die Indianerhuͤtten dringen und die Hunde fortſchleppen, während fie ihre Herren ungeſtoͤrt in den Haͤngmatten laſſen. Ihre Klauen ſind die Hauptinſtru⸗ mente des Angriffs und der Vertheidigung; dazu ſind ſie wie Haken gekruͤmmt und koͤnnen zuruͤckgezogen werden. Ihre Zaͤhne ſind ſtark: Schneidzaͤhne klein, Vackenzaͤhne wie ein Pfeil geſtaltet. S. 201. E. Fries, Corpus florarum provincialium Sue- ciae. Upsalae 1838. 8. Dieſer erſte Theil enthaͤlt die Flora von Schonen. Seine neue Claſſification der Pilze fieht, nun im October 1838. fo: 1) Hymenomycetes. — — a. Agaricinei. d. Perisporiei: Ostiolo po- b. Polyporei. roso s. porostomi. Analo- c. Hydnei. gicum Gasteromycetibus. d. Auricularinei. e. Apiosporei: Astomi nee e. Clavariei. sponte dehiscentes (An- f. Tremellinei. tennaria, Myxothecium, Vermicularia.). Cytisporei: Coniomycetes in Nucleum redaeti; tan- gunt Stilbosporeos. 4) Gastromycetes. Sporidia fixa. 2) Discomyeetes. a. Helvellei (Morchella, Hel- f. vella, Rhizina, Peziza etc.) — Pez. ceraceae. Discus exeipulo saturatior. b. Bulgariei (Leotia, Bulgaria * etc.) — Pez. gelatinosae. a. Phalloides: Analogia cum c. Dermei (Vibrissea,Ditiola, Hymenomycetibus. Dermea ete) = Pez. tu- b. Tuberacex: Aaalogia cum berosae. Discomycetibus. Nidulariacei: Analogia cum Pyrenomycetibus. d. Patellariei. (Sarea, Patel- * Sporidia pulveracea, laxa. laria, Cenangium ete.) . Lycoperdinei. Phacidiacei. (Glonium, e. Trichodermacei: Hypho- Actidium, Hysterium, Pha- mycetes perfectius evo- eidium, Rhytisma, Lepto- luti. stroma etc.) f. Myxogastres: Hypoder- f. Stietidei. miis eximie analogi v. 0. 3) Pyrenomyeetes: Gene- Perichaena strobilina = ra e prorsus novo prin- Peridermium Link. cipio ultra 50, natura- 5) Hyphomycetes. Observ. lissima. nunc limites non e sub- stantia floccosa sed in morphosi pono. a. Isariei s. Hymenomyeœetes elementares. b. Stilbini s. Discomycetes elementares. c. Mucorini S. Pyrenomyce- tes. d. Mucedines s. Gastromyce- * Discus ut in Sequentibus c. excipulo dilutior. 2 € N. a. Sphaeriei: Ostiolo promi- nulo, s. eustomi, quale etiam Sphaeriae fuscae ete. b. Dothidei; Ostiolo impres- so s. eryptostomi. % Dichaenei: Ostiolo rimoso s. rhegmostomi. 927 Tubereularei s. Discomy cetes elementares' Stilbosporei s. Pyrenomy- cetes elementares. tes elementares cum Tri- b. chodermaceis confluentes. e. Dematiei. c. 1. Sporodermei s. Coniomy- cetes in floccos conca- d. Illosporei s. Gastromyce- tenati. tes elementares. 6) Coniomycetes. e. Sepedoniei s. Hyphomy- a. Sclerotiacei s. Hymeno- cetes elementares. mycetes elementares. f. Hypodermiei. S. 213. Fellows Voͤgel in Kleinaſien. Neophron perenopterus. Falco ruſipes. Der gemeinfte in Kleinaſien, niſtet unter Traufen und bisweilen ſelbſt ins Innere der Haͤuſer. Aceipiter fringillarius P. Getoͤdtet auf dem Hochlande bey Altius Taſh. . Noctua passerina Selby (= nudipes Nilsson von No- ctua tengmalmi Selby durch die nackten oder duͤnn befiederten Zehen unterſchieben, in England, wo die aͤchte N. passerina noch nicht entdeckt worden iſt). Geſchoſſen im Theater zu Ephe— ſus; gemein in Kleinaſien und Griechenland. Lanius rufus, collurio; Saxicola oenanthe. Sturnus vulgaris, Upupa epops. Sitta europaea; heißt tuͤrkiſch Nußbohrer. Cuculus canorus, auf den Bergen nur im April. Coracias garrula, gemein in den ſuͤdlichen und weſtlichen Theilen, wo keine Elſter, und nicht da, wo dieſe iſt. Faͤllt aus der Luft wie eine Tuͤmmlertaube. Merops apiaster, im Suͤden und Weſten, wirbelt laut ſchirp, wenn er fliegt, was ſchnell und hoch geſchieht, oft um die Terpentin-Fichten, wo die Bienen Honig ſammeln. Kom— men bisweilen in die Thaͤler, wegen der vielen Bienenſtaͤnde. Columba turtur. Charadrius hiaticula, Totanus hypoleucos, Glareola pra- tincola, geſchoſſen zu Xanthus; tuͤrkiſch: Repphuhnſchnepfe. Larus argentatus, Tadorna rutila. Nr. XXIV. December 1839. S. 217. E. Forbes, uͤber eine Muſchelbank im iriſchen Meere, geologiſch und zoologiſch betrachtet. Im Nordweſten der Inſel Man, 2 Meilen von ber Küfte bey Ballaugh; unterſucht waͤhrend 7 Jahren im Herbſte. Die Bank iſt 20 Faden unter dem Meer und dicht bedeckt mit Scallops (Pecten opercularis), worunter die gemeine Auſter, Pecten maximus et varius, und viele andere in geringerer Zahl. Neben der Bank meiſt Schnecken: Murex erinaceus, Trochus zizyphinus et Natica alderi. Zwiſchen der Bank und der Kuͤſte, 15 Faden tief, viele Laminaria und andere Meerpflanzen. Sonſt noch: Pecten distortus. Modiola vnlgaris. Hiatella rugosa. Emarginula fissura. Chiton einereus. Fissurella graeca. Buceinum undatum (yar.stria- Lottia pulchella. tum). Patella apertura ift die junge Fissurella graeca. Diefe und Emarginula fissura ift erſt feit fünf Jahren ploͤtzlich in großer Menge erſchienen; deßgleichen Lottia testudinalis; ges genwaͤrtig unter jedem Steine 3 oder 4, und vor vier Jahren faſt keine. Sind Fluthen oder Stuͤrme daran Urſache? Dabey iſt die eigene Beweglichkeit dieſer Thiere nicht ſo gering anzu⸗ Trochus tumidus. Nassa maculata. 928 ſchlagen. Ein- und zweyſchalige koͤnnen ſchwimmen; Eolida dazu ſehr hurtig. Es gibt noch ein anderes Beyſpiel von dem veraͤnderlichen Erſcheinen der Weichthiere. Die Stacheln von Spatangus purpureus (gemein an der Bank) ſind in manchen Jahren ganz mit der ſchmarotzenden Montacuta substriata be⸗ deckt, in andern ganz rein. Folgende Gattungen finden ſich beſtaͤndig an der Bank und manchmal in großer Menge. Fusus antiquus, corneus, bamfius. Nucula margaritacea. Peetunculus pilosus. Venus cassine, fasciata, virginea. Kellia suborbicularis; Velutina laevigata. Fusus antiquus iſt die kleinere Form von Fusus norvegi- cus; nur auf gewiſſe Stellen an der Bank beſchraͤnkt. Die meiſten Schnecken der Siphonoſtomen ſind geſellig und nur an gewiſſen Orten. Sonderbar, daß junge Venus cassine et fasciata ſelten vorkommen und meiſt nur todt, während Ve- nus virginea nur jung, wahrſcheinlich, weil fie ſich immer tie⸗ fer in den Schlamm bohrt. Kellia suborbieularis lebt in kleinen Familien allen Alters in den mit Schlamm gefuͤllten Höhlen der todten Venus virginea, manchmal mit Amphi- desma tenue. Immer an der Bank, aber in geringer Zahl, finden ſich: Ostrea edulis. Mya truncata. Pecten maximus, obsoletus. Venus ovata, exoleta. Lima fragilis. Natica alderi. Cardium laevigatum. Capulus hungaricus. Psammobia tellinella. Murex erinaceus. Auſtern wenig, aber ſehr groß, fleiſchig und dickſchalig, viele todt; die lebendigen meiſtens durchbohrt von dem ſonderbaren Zoophyten Cliona. Die Schalen der todten Auſtern und Ve— nus trennen ſich lange nicht; bald aber bey Tellinen, Pfam: mobien und Pectines. Cardium laevigatum groß, friſch und ungetrennt, aber todt; nur zwey Junge lebendig, welche dann Cardium serratum genannt wurden. Cardium elongatum et nodosum ſelten; auch todt und getrennt. Veuus exoleta ſelten lebendig, aber groß und ungetrennt: Junge ſehr ſelten. Venus lineata nur manchmal, aber haͤufig an der Kuͤſte gegen⸗ über, Venus opata meiſtens lebendig. Mya truncata nur todt, alt und getrennt; Mya swainsonii ift das Junge davon; beide beyſammen; Mya ovata das halbgewachſene. Manchmal gefangen und im Ganzen nicht ſelten ſind: Fusus muricatus, Trochus montacuti, Chiton laevis, Mactra elliptica, Tellina crassa, Pecten varius, Solen ensis, Amphidesma tenue, Lucina undata et radula. Mactra elliptica gewöhnlich todt, doppelt und durchbohrt; Tellina erassa et Solen ensis immer todt; jene getrennt. Pecten varius in manchen Jahren ſehr haͤufig, in andern kein einziges. Lucina immer todt. Die Chitonen nie todt, wahr⸗ ſcheinlich, weil die Schalen aus einander fallen. Selten, aber mehrmals gefangen: Trochus tenuis. Chiton fascicularis, fuscatus. Fusus linearis. Lima inflata, tenera. Natica montagui. Modiola marmorata, discors. Rissoa reticulata. Astarte scotica, danmorien- Dentalium entalis. sis. Alle werden lebendig gefangen; Lima inflata immer in einer ſonderbaren Lage, ſtecken in einer Maffe von Corallinenfaſern, zerbrochenen Schalen und Fragmenten von Milleporen. Beym 929 Aufbrechen der Maſſe findet ſich die Lima lebendig in der Mitte in einem zierlich gemachten Neſte, die Waͤnde regelmaͤßig ge— glaͤttet, ziemlich wie das Lager von Modiola impacta aus der Suͤdſee. Mir iſt nicht bekannt, daß dieſe ſonderbare Lebensart ſchon bemerkt worden. Weder Lima fragilis noch tenera fin— den ſich in ſolchen Neſtern. Beide Aſtarte gleich groß, Unter— ſchied im Rand. Ich betrachte die Verdickung des Randes bey den ausgewachſenen als ſpecifiſch. Folgende nur einmal vorgekommen: Eulima donovani. Pecten laevis. Pleurotoma purpurea. Criopus anomalus. Arca tetragona. Psammobia strigilata. Die drey erſtern zwey Mal; beide Arcae in Schlamm, wel: cher die Höhle einer großen Modiola ausfuͤllte; lebendig. Peeten hieng am Stiel einer Coralline. Psammobia todt. Nackende Schnecken ſind nicht ſelten an der Bank; ſehr viele Antennularia antennina ziemlich tief unten; die gemeinſte iſt Meliboea fragilis; früher Tritonia hombergi, häufig und groß, feit drey Jahren nur drey. Echinodermata reichlich; Asterias in der Bank; Ophiura an ihrem Rande; Echinus subangularis gemein auf Kies; E. esculentus zwiſchen Schalen; Spatangus cordatus ſehr ſelten; Spatangus purpureus et Echinocyamus pusillus ſehr ge— mein; Holothurien aͤußerſt ſelten; nur zwo Gattungen einmal. Plumularia myriophyllum wurde gemein. In dieſem Jahr 20 Stuͤck der ſeltenen Thujaria articulata; vorher nie. Neue Schalthiere finde ich keine mehr. Es finden ſich Schalthiere: Schnecken 27, nackte 9. Muſcheln 44, nackte 4. Echinodermen: Aſterien 14, Echiniden 5, Helothurien 2. Zoophyten: Hydroiden 11, Aſteroiden 1, Helianthiden 2, Ascidioiden 14. Große Cruſtaceen gibt es wenig, kleinere mehr. S. 246. H. O. Stephens, Pilze bey Briſtol. Ein Ver: zeichniß von etwa ſechs Dutzenden, meiſt groͤßern. S. 253. Ch. Babington, über Arctium lappa et bar- dana J. E. Smith. Einige halten ſie fuͤr zwo Gattungen, andere nicht einmal fuͤr Abarten. Das kommt von der ſchlechten Abbildung in der engliſch Botany. A. lappa t. 1228. hat das Ausſehen: kleine Koͤpfe und vorgetriebene Blumen, wie A. bardana, hat aber die Blätter zu ſehr gewellt und keine wollige Hülle. A. bar- dana t. 2478. hat das Ausſehen und die großen grünen Köpfe von A. lappa; aber die Huͤlle iſt wollig, die Blumen vorge— trieben, die Blaͤtter ohne den welligen Rand und die zahlreichen Stacheln, welche dieſer Gattung zukommen. Bey dieſer Vers wirrung der Charactere mußte die Meynung uͤber die Veraͤnder— lichkeit dieſer Pflanzen entſtehen. Ich habe mich nun aber über— zeugt, daß ſie wirklich bleibend verſchieden ſind. 1) A. lappa L. Capitulis subeorymbosis, involueri gla- briusculi squamis interioribus concolorihus lineari - lanceo- tis in mueronulum sensim attenuatis margine scariosis floseulos superantibus. A. lappa L. Sp. Pl. II. 1143. Sm. Eng. Fl. III. 380. A. majus Schkuhr III. 49. Wim. et Grab. Fl. Siles. III. 106. Led. Fl. alt. Iv. 37. Lappa major, Gertner 1. 379. t. 162. DC. Prod. vı. 660. Koch Syn. 404. Peterm. Fl. lips. 600. L. officinalis „A. I.“ Spenn. Fl. krib. 491. Hier iſt die Huͤlle laͤnger als die Bluͤmchen, Schuppen gelb— lichgruͤn, ſteif, pfriemen- und hakenfoͤrmig, alle unten mit einem Iſis 1844. Heft 12. 930 harſchen, weißen und gewimperten, nicht gezaͤhnten Rand. Blaͤt— ter herzfoͤrmig, Raͤnder faſt flach und mit vielen ſteifen Borſten von den vorragenden Rippen gefranzt. Der ſcheinbarſte Cha— racter dieſer Pflanze iſt ihre Groͤße, die großen ſtraußartigen Koͤpfe und die glatte, blaßgruͤne Huͤlle. 2) A. bardana Willd. Capitulis racemosis involucri arachnoideo lanati squamis interioribus coloratis lineari- lanceolatis abrupte mucronatis floscu s brevioribus. A. bardana Willd. Sp. Pl. III. 1632. Sm. Engl. Fl. III. 381. A. tomentosum Schkuhr 49. Fl. Sil. III. 104. Fl. alt. vi. 37. Lappa tomentosa Lam., Dict. ı. 377. DC. Prod. Iv. 660. Koch. 405. Spenn. Fl. friburg. 490. Peterm. Fl. lips. 702. Hier iſt die Hülle kuͤrzer als die Bluͤmchen, die Schuppen oft purpurroth, und obſchon die meiſten ſteif, pfriemen- und hakenfoͤrmig; fo find doch viele innere gradſpitzig, die aͤußern auch gefranzt, wie bey den vorigen, aber die innern klein ge— zaͤhnt und immer purpurroth. Die Blaͤtter viel kleiner, am Rande weniger gewellt und es ſcheinen weniger Rippen auszus laufen, obſchon ich fie ebenfo zahlreich geſehen habe, wie in A. lappa. Beym erſten Blick unterſcheidet ſich dieſe Gattung durch ge— ringere Größe, kleine, traubenartige Köpfe, und mehr oder we— niger wollige und gefaͤrbte Huͤlle. Ich will eben nicht behaupten, daß dieſe Pflanzen zwo be— ſondere Gattungen ſind, obſchon ich es glaube, weil ich keine Uebergaͤnge gefunden habe. Bey uns ſcheint A. bardana häu- figer zu ſeyn. i S. 283. Gulliver, die Blutkuͤgelchen bey Perameles la- gotis, Petaurus sciurus, Macropus bennettii, Dasyurus ursinus et viverrinus haben die Geſtalt der gemeinſten unter den Haarthieren; Durchmeſſer I, bis 5096 Zoll. Mandl hat beym Dromedar die Blutkuͤgelchen oval gefun- den; G. ebenfo bey Auchenia vicunna, paco et glama. Beym Biſamthier (Tragulus javanicus) find die Blutſchei— ben kleiner als bey irgend einem Haarthier, nur I, Zoll. S. 284. W. Thompfon, iriſche Voͤgel. Perdix coturnix zog ſonſt fort und es blieben nur wenige im Suͤden von England; ſeit einigen Jahren bleiben ſie aber auch im Norden von Irland und kommen taͤglich auf den Markt von Belfaſt. Am 11. November 1834. ſchoß einer meiner Freunde 5 Stuͤck, am 13. 4, am 19. 6; ſah an einem andern Tage beyſammen 14; ſchoß am 10. December 9 und ſah noch 20; ſchoß am 15. 3, am 1. Jaͤnner 1835. 8. Im Winter 1836 — 1837. ſchoß Jemand in einem Tag in Stop- pelfeldern 20. Im Winter 1831 — 1833. zogen ſie zuerſt die Aufmerkſamkeit auf ſich. Tringa subarquata wandert regelmaͤßig im Herbſte nach dem Norden von Irland; wurde vor 20 Jahren zuerſt bemerkt, meiſt einzeln, ſelten in Fluͤgen. T. minuta, ſonſt ſelten, zieht auch bey uns regelmaͤßig nach Norden im September, ſeit 1831 — 1839. in kleiner Zahl, einmal 9 beyſammen; alle geſchoſſen. T. pugnax kommt zwar nicht regelmaͤßig, aber doch manch— mal mit den Schnepfen im September und October. S. 286. A. White, uͤber Pelorien. Linne fuͤhrt die regelmaͤßige Linaria vulgaris unter dieſem Namen auf als Naturae prodigium. Seitdem wurde dieſe Regelmaͤßigkeit bemerkt von Mirbel bey Teuerium campa- nulatum, von Bosc bey Rhinanthus et Dracocephalum, 59 931 von Guillemin bey Linaria spuria et Sideritis, von De Candolle bey mehreren Linarien, Antirrhinum, Digitalis, Sesamum, Galeopsis, Viola hirta et Orchis; ih bey Tro- paeolum et Pinguicula vulgaris. Der Großmünſter in Zürich. Nachträgliche Bemerkungen, mit vier Kupfertafeln und zwey lithogra— phierten Blaͤttern von Ferdinand Keller, und hiſtoriſche Notizen uͤber das Stift und die Kirche, von Profeſſor Sal. Voͤgelin. Zuͤrich 1844. gr. 4. 20. Tafeln 6. Dieſes Heft gehört eigentlich zu der Zeitſchrift für vaterlaͤn— diſche Alterthumskunde von der antiquariſchen Geſellſchaft zu Zuͤrich, wo in Heft V. das Muͤnſter ausfuͤhrlich beſchrieben iſt von F. Keller. Dieſe Nachtraͤge enthalten die Beſchreibung von Wandgemaͤlden in der Gruft, der Wendeltreppen, der Ga— lerie, des Portals, der Verzierung im Innern, das Reiterbild an einem Thurm, nebſt einigen Innſchriften. S. Voͤgelin gibt die Geſchichte des Großmuͤnſters von den aͤlteſten Zeiten an nach Urkunden vor der Zeit der Reformation, ſodann Nachrichten uͤber die Aemter des Stiftes, beſonders die Proͤbſte. Die Abbildungen, vortrefflich ausgeführt von F. Hegi, ſtel⸗ len vor das Portal, wie es neu hergeſtellt iſt nach Wegraͤu— mung der garſtigen daruͤber gefuͤhrten Stiege; Capitaͤler der Saͤulen, Staͤbe und Baͤnder, nebſt andern Verzierungen an dieſem Portal; Statuen an und in der Kirche; auch die drey roͤmiſchen Patrone der Stadt, welche daſelbſt enthauptet wur: den: Felix, Regula und Exuperantius. Dieſes Heft iſt ein wichtiger Beytrag zur Geſchichte und Kunſtgeſchichte der Stadt. Wir koͤnnen nicht umhin, das maͤnn⸗ liche Geſchlecht zu ruͤgen bey dem Worte Muͤnſter. Adelung ſchreibt freylich bald das, bald der Muͤnſter. Es iſt jetzt, man weiß nicht wie, die Mode entſtanden, der Muͤnſter zu ſchreiben, waͤhrend doch da, wo es Muͤnſter gibt, wie in Straß— burg, Freyburg, Ulm, Baſel und Zuͤrich, kein Menſch anders als das Muͤnſter ſagt, und ohne Zweifel mit vollem Rechte, weil es von Monasterium herkommt. Um ſo unbegreiflicher iſt es, daß die Verfaſſer der neuern Mode froͤhnen. Daſſelbe iſt der Fall mit dem Namen Gau. Wer in der Welt ſagt der Thurgau, Algau, Breisgau uſw.? In das Gau oder Gaͤu gehen, iſt uͤberdieß eine gewoͤhnliche Redensart. Wer der Gau ſchreibt (denn ſprechen thut es nie— mand), iſt entweder nie in einem Gau geweſen, oder ſchreibt es aus Angſt den andern nach. Das iſt aber eine Sprach— verderbniß. Die Formen der Natur, fuͤr Naturforſcher, Kuͤnſtler und Mathematiker, von E. S. Hall bey Haſpel. 1843. 8. 22. Tafel 16. Wir ſind nicht im Stand, ein Uttheil uͤber dieſe Schrift zu faͤllen; auf jeden Fall iſt ſie aber der erſte Verſuch, die Ge— ſtaltenlehre der organiſchen Koͤrper durch die hoͤhere Mathematik zu begruͤnden, und zwar durch die Lehre von den Curven, welche der Verfaſſer mit großer Sachkenntniß entwickelt und mit un⸗ gemeinem Scharfſinn auf die Geſtalten der Thiere und Pflanzen uͤbertraͤgt. Sie iſt daher ebenſo wichtig fuͤr den Zoologen und Botaniker als fuͤr den Mathematiker. Die Aufgabe iſt unge⸗ 932 mein ſchwierig, und ſie wird nur von demjenigen vollſtaͤndig geloͤſt werden, welchem die Entwickelungsgeſchichte der Thiere und Pflanzen ebenſo gelaͤufig iſt, wie die Curven. Es iſt kein Zweifel, daß die Thiere und die Pflanzen die Realiſierung der Curven find wie die Cryſtalle die Realiſierung der eckigen Körz per; nur glauben wir, daß die Formen der erſtern keine ebenen Flaͤchen ſind, ſondern Oberflaͤchen, Abſchnitte und Ausſchnitte rundlicher Körper; und das iſt es, worinn die große Schwie— rigkeit fuͤr die Auffindung der lebendigen Geſtalten liegt. In⸗ deſſen muß der Anfang gemacht werden, und der Verfaſſer hat recht gethan, ſich zuerſt einen Boden zu ſchaffen mit flachen Figuren. Diejenigen, welche er entwickelt hat, zeigen die auf- fallendſte Aehnlichkeit mit den verſchiedenſten Formen von Blaͤt⸗ tern, Fluͤgeln, und ſelbſt mit ganzen Leibesgeſtalten von Thie— ren, beſonders aus den untern Claſſen. Es iſt hier ſicher etwas zu holen; wann es aber ertappt werden wird, iſt ſchwer zu ſagen. Man muß auf dem Wege des Verfaſſers fortgehen, Hunderte von Verſuchen anſtellen, Thier- und Pflanzenfor⸗ men vergleichen, verwerfen, wieder aufnehmen, und ſo alle Winkel des Labyrinths durchwandern, bis irgendwo Licht herein= ſcheint. Der Verfaſſer beginnt mit den Kegelſchnitten, und geht ſodann zu den Linien der hoͤhern Ordnungen und zu den trans— cendenten Curven uͤber. Vor der Hand wird er allein ſtehen, aber ohne Zweifel fortarbeiten, da er ganz von der Idee durch— drungen iſt. Nach und nach werden ſich ihm Gehuͤlfen an: ſchliefen, um das Werk gemeinſchaftlich zu foͤrdern: denn der Reiz, in dieſe Geheimniſſe zu dringen und eine neue Wiſſen⸗ ſchaft zu gruͤnden, iſt zu groß, als daß er nicht auch andere anſpornen ſollte. Wir begreifen nicht, warum der Verfaſſer ſich nicht genannt hat. Der Verſuch kann ihm nicht anders als zur Ehre gereichen; auch muß er den Mathematikern und Naturforſchern Gelegenheit geben, mit ihm in Verbindung zu treten, um die Sache gemeinſchaftlich zu beſprechen. Die Lehre vom telluriſchen Dampfe und von der Circulation des Waſſers unſerer Erde. Ein Schritt vor⸗ waͤrts in der Kenntniß unſeres Planeten, von Dr. A. Fr. P. Nowak, k. k. Bezirksarzt. Prag bey Ehrlich. 1842. 8. 228. T. 1. Der Verfaſſer eröffnet und ſchließt fein Werk mit einer ſol⸗ chen Begeiſterung, daß es einem in der That wehe thut, wenn man feine Freudenrufe nicht erwiedern kann. — „Was ich in dieſer Arbeit der Beurtheilung des Publicums unterwerfe, foll der Schluͤſſel werden zur richtigen Deutung faſt aller groͤßeren Naturerſcheinungen unſeres Planeten. „Ich eilte, den kuͤhnen Gedanken, der mich in ſeiner erſten Offenbarung beynahe erſchreckt und erſchuͤttert hatte, in kurzen, wenn auch haͤufig mangelhaften und luͤckenvollen Umriſſen zu Papier zu bringen, weil ich der Meynung war, daß es gewiſſe geiſtige Conceptionen gebe, die ſelbſt nur in ihrer urſpruͤnglichen Geſtalt, im Gewande jener Natuͤrlichkeit, an welcher das Auge des Gelehrten, des richtenden Critikers, noch gar manches aug= zuſetzen hat, der Welt dargeboten werden duͤrfen, um ſogleich wie electriſche Funken die Geiſter zu durchzucken, dann aber auch wohl von competenten Maͤnnern ergriffen und verarbeitet zu werden, damit ſie zuletzt in veredelter Form als nothwendige, integrierende Beſtandtheile unſerer Wiſſenſchaften fortleben und nie mehr untergehen.“ — So beginnt der Verfaſſer ſein Vorwort. — 933 Er vergleicht den Uebergang des Waſſers aus dem Meer in die Quellen und umgekehrt mit dem Kreislauf in den Thie— ren; nimmt einen Raum fuͤr die Dampferzeugung zwiſchen dem gluͤhenden Kern der Erde und ihrer Rinde an, und ſucht dar— aus den Urſprung der Quellen, Ebbe und Fluth, Hebung der Gebirge uſw. zu erklaͤren, wofuͤr er Beweiſe aus allen Welt— theilen ſammelt. Wir laſſen der Dampf-Theorie ihr Recht, wie jeder andern; jedoch nehmen wir ſie nur aus den Haͤnden eines durchgearbei— teten Phyſikers an, keineswegs aber aus den Haͤnden eines Arztes, der offenbar keine Zeit und keine Mittel hat, ſich in die Phyſik einzuſtudieren, geſchweige denn heraus. Um zu die— ſer Ueberzeugung zu kommen, braucht man nur die Paar erſten Seiten dieſes Werkes zu leſen. „d. 2. Waͤhrend einerſeits Milliarden von Quellen unun⸗ terbrochen aus der Schale unſeres Planeten hervorrieſeln und in jeder Minute eben ſo viele Milliarden Pfunde Waſſers auf die Erdoberflaͤche ergießen, ſtuͤrzt andererſeits mit jeder Minute aus tauſend großen und kleinen Stroͤmen, in welche ſich jene Quellen durch Zuſammenmuͤndung nach und nach geſammelt, eine Waſſermenge ins Weltmeer, die ſo ziemlich der Summe all' jener kleinen Quellen-Erguͤſſe gleichkommen duͤrfte. Ohne beſondere Muͤhe ließe ſich hieruͤber eine Wahrſcheinlichkeitsberech— nung aufſtellen, deren Ziffer in Erſtaunen ſetzen wuͤrde, die jedoch hier überflüffig erſcheint. — Nun dauert einerſeits je— nes Ausfließen des Quellwaſſers aus der Oberflaͤche der Erde, ſowie andererſeits jener ungeheuer bedeutende Erguß von Fluß: waſſer in das Weltmeer ſeit Jahrtauſenden regelmaͤßig fort, ohne daß dort den Quellen jemals der Vorrath ausgegan— gen, noch daß je das Weltmeer durch Ueberfuͤllung bedeutend und bleibend über feine Ufer hinausgetreten wäre. Dieſe Be: trachtung fuͤhrt jeden Denker zu dem nahe liegenden Schluſſe, jene Milliarden Quellen und dieſes fortwaͤhrend mit Waſſer ge— ſpeiſte Weltmeer muͤſſen in einem nothwendigen innern Zuſam— menhange, in einer innigen, urſaͤchlichen Verbindung und Wech— ſelwirkung zu einander ſtehen, ſo naͤmlich, daß das Meer, wie es beſtaͤndig von der Oberfläche der Erde, namentlich aus ihren unzaͤhlbaren Quellen, Waſſer empfaͤngt, ebenſo beſtaͤndig eine gleich große Menge von Waſſer an die Erdoberfläche, und na= mentlich an die Urſprungsſtellen ihrer Quellen abgebe, ſo daß fortwaͤhrend ein gewiſſes Gleichgewicht zwiſchen Waſſerzufluß und Waſſerabfluß (oder uͤberhaupt Waſſerverluſt) ſtattfinde, und das her ebenſo wenig jemals eine ſehr bedeutende Ueberfuͤllung des Weltmeeres als ein allgemeines und conſtantes Ausbleiben des Quellwaſſers eintreten koͤnne. Alſo daß eine gewiſſe Art von Kreislauf des Waſſers unſerer Erde vorhanden ſeyn muͤſſe, iſt eine ebenſo nahe liegende als allgemein zugegebene Folgerung. Wie aber dieſer unlaͤugbare Kreislauf wirklich zu Stande ge— bracht werde, das iſt die Frage; eine Frage, deren Loͤſung wohl fhon manchmal und auf verſchiedene Weiſe verſucht worden, bis zur Stunde aber noch nicht gelungen iſt. §. 3. Eine der gewoͤhnlichſten hieher gehörigen älteren Ans ſichten iſt diejenige, nach welcher in Folge des Druckes der At— moſphaͤre und des Gewichtes des das Weltmeer erfuͤllenden Waſſers — dem, wie jeder tropfbaren Fluͤſſigkeit, ein entſpre⸗ chender Seitendruck zukommt, — das Meerwaſſer in die tau⸗ fend und tauſend Kluͤfte, Gänge, Spalten und Riſſe der Erd» rinde hineingetrieben werden, ſo allmaͤhlich bis an die Erdober— flaͤche empordringen und dort durchſickern ſoll. — Abgeſehen von dem ſehr wichtigen Umſtande, daß bey der Annahme einer 934 ſolchen Communication nicht zu begreifen waͤre, wie das Meerwaſſer bloß in Folge einer Wanderung durch die Erdſpalten und Erdſchichten in trinkbares, meiſt cryſtallhelles Quellwaſſer umgewandelt und ſeines ganzen Salzgehaltes beraubt werden koͤnnte, da nach vielfaͤltigen Verſuchen das bloße Filtriren zu einer ſolchen Umwandlung des Meerwaſſers nicht [e] hinreicht und bey der erwaͤhnten Communication unſerer Meere mit den Quel- len doch nur dieſe Filtration zur Trinkbarmachung hinreichen müßte; fo ergibt ſich das Falſche und Unzureichende der an— gefuͤhrten Anſicht ſchon ſelbſt aus der oberflaͤchlichen Erwaͤgung des ſogenannten Geſetzes der Communicationsroͤhren, welches hier am ſtaͤrkſten ausgeſprochen waͤre. Bekanntlich ſteigt das Waſſer in einer derley Communicationsroͤhre immer nur ſo hoch, bis es darinn mit dem Niveau jenes Baſſins, aus welchem die Roͤhre entſpringt, auf gleicher Höhe ſteht. Somit koͤnnte, ſelbſt wenn man die unendliche Reibung [!], welche das Meer⸗ waſſer bey ſeiner Wanderung durch dieſe Kluͤfte und Spalten der Erdrinde unvermeidlicherweiſe zu uͤberwinden haͤtte, bey dieſer Theorie gar nicht in Anſchlag bringen wollte, dennoch nimmermehr eine Quelle oberhalb des Niveaus des Meeres aus der Erde hervorbrechen, und doch finden ſich gerade die meiſten Quellen auf Bergen und Anhoͤhen, und iſt offenbar die vor— erwaͤhnte Reibung fuͤr ſo bedeutend zu halten, daß man von derſelben unmoͤglich ganz abſtrahieren kann, ohne der Natur einen Zwang anzuthun. Sehen wir ja ſchon bey jeder von Menſchenhand erbauten Waſſerleitung, welch' namhafter Eintrag dem beabſich— tigten Effecte eben durch jene Reibung, welche das fortgeleitete Waſſer in den Roͤhren zu uͤberwinden hat, gemacht wird, und wie ſelbſt an nur tauſend Klaftern weit entfernten Oertern das fo zugefuͤhrte Waſſer nie [1] bis zu jener Höhe gebracht werden kann, die dem Baſſin des Waſſer-Reſervoirs entſpraͤche. Und doch geht in einem ſolchen Falle der Weg des Waſſers gemöhn- lich durch cylindriſche, hiemit durch relativ ſehr vortheilhaft con= ſtruierte gerade Roͤhren, und werden dabey nach Moͤglichkeit alle Abweichungen von der geraden Linie, zumal alle rechten und ſtumpfen Winkel, ſorgfaͤltigſt vermieden [!]. Wie ſollte nun der Seitendruck des Meeres im Stande ſeyn, das Meerwaſſer durch hundert Meilen lange Strecken in der Erdrinde fortzu— treiben, ohne dabey durch die enorme Reibung an den rauhen Waͤnden der Felskluͤfte, bey den unzaͤhligen Kruͤmmungen, Win⸗ dungen und Zuruͤckbiegungen dieſes Weges in ſeiner Kraft zu erlahmen; ja wie follte derfelbe dergeſtalt fortzuwirken vermögen, daß ſich das fortgetriebene Waſſer dann noch, nicht nur bis zum Niveau des Meeres, ſondern ſelbſt bis auf die hoͤchſten Berge des Erdballs erhebe, dort angelangt, eine oft gar nicht duͤnne Schicht Boden durchreiße und dann endlich noch in kraͤf⸗ tigem, lebendigem Strahle hervorſpringe? — — Oder ſollte hiebey wirklich das in neueſter Zeit zu Huͤlfe genommene Ge— ſetz von der Thaͤtigkeit der Haarroͤhrchen aus der Klemme helfen? — — ü $. 4. Eine andere ebenſo unzureichende, hieher gehörende _ Anſicht iſt auf die Verdunſtung und Niederſchlag in und aus der Atmoſphaͤre baſierte. — Nun hat man dieſer Anſicht zwar ſchon lange vor mir den Einwurf gemacht, daß das atmo⸗ ſphaͤriſche Waſſer wohl nicht hinreichen moͤge zur Verſorgung der Quellen, da ein bedeutender Theil davon abfließe, ein ans derer wieder verdunſte, und ein ebenſo bedeutender als Nah— rungsmittel der Pflanzen und Thiere verbraucht werde. Dar— uͤber angeſtellte Rechnungen und Beobachtungen, insbeſondere die von Mariotte, ſollen jedoch die Hinlaͤnglichkeit deſſelben zu 935 all' dieſen Zwecken beruhigend ausgewieſen haben. (Neumanns . Handbuch der Phyſik, II. Bd. §. 1021.) Aber eben dieſer Eins wurf duͤrfte denn doch immer zu einigen Zweifeln an der be⸗ ſprochenen Theorie berechtigen. — Denkt man ſich nun uͤber einem z. B. kegelfoͤrmigen Berge, deſſen Baſis etwa eine deut⸗ ſche Meile im Durchmeſſer haͤtte, eine Scheibe ſuſpendirten atmoſphaͤriſchen Waſſers von ebenfalls einer Meile im Durch⸗ meſſer ſchwebend, und dieſes Waſſer nun auf die Berg⸗Ober⸗ fläche ſich niederſchlagend; fo iſt doch wohl offenbar, daß die gedachte Scheibe atmoſphaͤriſchen Waſſers eine weit groͤßere 110 Flaͤche Bodens zu traͤnken haben werde, als wenn dieſelbe Scheibe über eine flache Ebene von dem Durchmeſſer einer Meile herab⸗ fiele. Im guͤnſtigſten Falle ſchon muͤßte dieß zugegeben werden; je höher aber der Berg und je weniger ſtreng coniſch, je weni⸗ ger glatt abgerundet derſelbe, deſto größer auch feine dießfaͤllige Oberflache und deſto mehr atmoſphaͤriſches Waſſer wird erfor— dert, um dieſelbe ebenſo ſtark zu traͤnken, wie eine unter gleicher Scheibe gelegene flache Ebene von gleichem Durchmeſſer. Nun kommt aber hiezu noch der Umſtand, daß, da die Bergflaͤchen jederzeit geneigte Ebenen darſtellen, die bey weitem groͤßere Menge des auf fie praͤcipitierten atmofphärifchen Waſſers mehr oder mes niger ſchnell uber dieſelben herab und in die Thaͤler fließt. Dieſes in Gießbaͤchen und dergleichen herabſtuͤrzende Waſſer nun muß, wenn es nicht den Weg zu den Anfängen der Fluͤſſe findet, geradezu von den naͤchſt gelegenen Thal⸗Ebenen eingeſogen wer— den, und koͤnnte dann wohl in dieſen Thaͤlern Quellen fpeifen, aber nicht auf den Bergen. Und doch kommen eben die meiſten Quellen von dieſen, weit weniger aus jenen! — Hoͤchſt ſelten bleibt es uͤberdieß, daß gerade auf den hoͤchſten Bergen die Quellen meiſt ſo friſch und munter hervorſprudeln „ oft ſelbſt in einer ziemlich aufwaͤrts ſtrebenden Richtung, waͤhrend die: ſelben in den Ebenen und ſelbſt am Fuße hoher Berge nicht ſelten ganz matt und unkraͤftig in Suͤmpfen erſterben; und doch ſollte eben am Fuße jedes Berges immer die größte Kraft des hervorſprudelnden Waſſers bemerkt werden, weil man ſich nach der in Rede ſtehenden Theorie fuͤr die Quellen am Fuße des Berges gerade die relativ höchften Säulen niedergeſchlagenen und ſich dann ſenkenden atmoſphaͤriſchen Waſſers als im In⸗ nern des Berges durch ihren Druck wirkend, und je höher hin— auf, dieſe Saulen deſto kürzer vorſtellen müßte. — Auch ent⸗ ſpringen die ſtaͤrkſten Quellen eines Berges keineswegs immer am Fuße, wie man behauptet, ſondern vielmehr in der Regel in einer gewiſſen mittleren Hoͤhe deſſelben.“ — Das wird genug ſeyn, um einzuſehen, daß dieſes keine phy⸗ ficalifchen Begriffe find, worauf man eine geologiſche Theorie gruͤnden kann, liege nun der Fehler an dem Verfaſſer oder an dem Collegio der Phyſik, welches er gehört hat; in jedem Fall liegt es aber daran, daß es in dem großen Oeſterreich nur drey oder vier tuͤchtige Phyſiker gibt, welche unmoͤglich von jedem Studenten gehört werden koͤnnen; und dieſes liegt wieder dar— an, daß man in Oeſterreich die Profeſſoren macht, und ſie nicht ſelbſt ſich machen läßt. Ohne Privat-Docenten gibt es nun einmal kein Gedeihen der Univerſitaͤten. Einzelne Ausnahmen beweiſen bekanntlich nichts gegen die Regel. Wo das Talent ſich nicht ſelbſt feine Werkſtaͤtte waͤhlen kann, da nimmt Halb⸗ wiſſerey uͤberhand, und da iſt man auch unaufhoͤrlich gezwuns gen, vor fchlechten oder wenigſtens unbrauchbaren Buͤchern zu warnen. 936 Plantarum Imagines et Deseriptiones floram russicam illustrantes, confecit Dr. E. R. Trautvetter, Prof. Kioviensis. Stutgartiae apud Schweizerbart. 1844. Fasc. I. II. 4. 16. tabb. 10. 1 Kronenthaler. Der Verfaſſer liefert hier kurze Beſchreibungen und recht deut— liche und zierliche Abbildungen, bloß in Umriſſen, um die Wohl⸗ feilheit dieſes Werkes moͤglich zu machen. Die Kraͤuter ſind meiſtens ganz gegeben, mit Wurzel und Bluͤthe; von den Hoͤl— zern Zweige. Die Bluͤthen ſind uͤberall zerlegt, ſo daß man dieſe Abbildungen nicht anders als loben kann. Bey den Gat— tungen ſind die erſten Entdecker und die wichtigern Synonyme, Fundort und kurze Beſchreibung. Hier ſind abgebildet: Fritillaria dagana, plecostigma, paueiflorum. Allosorus minutus, Corylus heterophylla, Betula gmelini, Thuiæ- carpus juniperinus, Cupressus americana, Ribes pulchel- lum, Statice graminifolia, Orithyia nutans (Ornithogalum uniflorum). Manche Trivialnamen ſind unnuͤtzerweiſe veraͤndert; Orithyia iſt ſchon vergeben. Naturgetreue Abbildungen und ausführliche Beſchreibungen aller inn- und ausländiſchen Gewaͤchſe, welche die wichtigſten Producte fuͤr Handel und Induſtrie liefern, als naturgeſchichtliche Begründung der mercantiliſchen Waarenkunde, von Prof. J. F. A. Eichelberg. Zuͤrich bey Meyer. Zweyte Auflage. Heft I. II. 1844. gr. 8. 64. T. 12. Den langen, regelwidrigen Titel abgerechnet, kann man von dieſem Unternehmen nichts anders als Gutes ſagen. Die Be— ſchreibungen find vollſtaͤndig, das Vaterland, die Cultur, Ein⸗ ſammlung, Zubereitung, Verſendung, Geſchichte und Gebrauch. Die Auswahl der Pflanzen iſt uͤberlegt und die Abbildungen find aus den erſten Werken genommen, groß und ſorgfaͤltig ges zeichnet, wie illuminiert; bisweilen dabey die Geraͤthſchaften, welche bey der Zubereitung angewendet werden. Dieſe Hefte enthalten faſt ſaͤmmtlich Pflanzen, welche all— gemein in den Handel kommen und eben ſo allgemein benutzt werden. Es ſind nehmlich: . Thea chinensis. Nicotiana rustica, tabacum. Coffea arabica. Gossypium herbaceum, re- Theobroma cacao. ligiosum. Oryza sativa. Olea europaea. Saccharum offieinarum, Ceratonia siliqua. Amygdalus communis. Ueberall ein Zweig mit Bluͤthen und Fruͤchten, ganz und zerlegt. Flora Galliae et Germaniae exsiccata, ed. per Dr. F. G. Schultz. Biponti apud auctorem. II- VII. 1837 — 1844. Fol. Wir haben das erſte Hundert dieſes wirklich nuͤtzlichen, ſchö— nen und koſtſpieligen Unternehmens ruͤhmlichſt angezeigt. Die Pflanzen find vortrefflich getrocknet und liegen in Groß-Folio⸗ Bogen. Es ſind groͤßtentheils ſeltene Gattungen, welche nur mit großer Muͤhe zuſammengebracht werden koͤnnen. Niemand wuͤrde ſich einer ſolchen Laſt unterziehen, wenn er nicht durch die Liebe der Wiſſenſchaft dazu getrieben wuͤrde. Daher wird auch niemand bereuen, der ſich dieſe ausgeſuchte Sammlung Ceuturia 937 anſchafft. Man beſtellt bey dem Herausgeber zu Zweybruͤcken oder zu Bitſch in Lothringen. Es iſt unmoglich, alle Gattungen aufzuzaͤhlen; man muß ſich daher mit der Verſicherung begnuͤgen, daß man hier ſehr viele Seltenheiten und manches Neue erhaͤlt. Schultz bekommt Beytraͤge aus allen Gegenden Deutſchlands und Frankreichs. Bey jedem Hundert ſind die Mitarbeiter angezeigt. Das Ver⸗ zeichniß liegt gedruckt dabey und enthält allerley Bemerkungen uͤber die ſeltenen oder neuen Gattungen. Wir heben ſie aus. Ranunculus lenormandi. Calamagrostis sylvatica. Fumaria vaillantii. Lolium boucheanum. Drosera longifolia. Adonis flammea. Polygala calcarea. Aquilegia atrata. Arenaria conimbricensis, mo- Lepidium heterophyllum. desta. Viola alba, bilotti, schultzii. Elatine hexandra. Sagina stricta. Trifolium elegans. Cerastium aggregatum. Galium tenerum. Knautia sylvatica. Arctostaphylos officinalis. Hieracium peleterianum. Thesium humifusum. Jasione perennis. Salix repens. Potamogeton spatulatus. Gladiolus boucheanus. Orchis pieta. Juncus capitatus. Ophrys bertolonii. Seirpus radicans. Juneus nigritellus. Eriophorum gracile. Heleocharis multicaulis. Carexparadoxa,elongata,bux- Avena hirsuta etc. baumii, fulva, hornschuchii. Zu dieſem Werke gibt der Verfaſſer nun heraus: 5 Archives de la Flore de Frauce et d’Allemagne. 8. werinn er die gelieferten Pflanzen weitlaͤufiger beſpricht, ihre Abweichungen und Synonyme angibt, beſonders diejenigen herz aushebt, welche neu ſind fuͤr Frankreich und Deutſchland. Er hat darinn beſonders viel uͤder die Pflanzen des erſten Hunderts zu bemerken. Die Gattungen mancher Sippen werden aus ein⸗ ander geſetzt, Abarten getrennt und vereinigt, je nachdem. Dieſes Archiv iſt daher eine nuͤtzliche und nothwendige Zu: gabe. Es iſt auch hinſichtlich des Preiſes ohne Bedeutung, da bis jetzt erſt 76 Seiten erſchienen ſind. Den Pflanzenſamm⸗ lern und den botaniſchen Gaͤrten iſt dieſes Werk unentbehrlich. Monographieen der Säugethiere, bearbeitet von Dr. H. R. Schinz, Profeſſor. Mit Abbildungen von J. Kull. Zürich dey Meyer. Heft II. 1843. gr. 4. 12. T. 6. ill. — Heft III. 1844. T. 7. ill. IV. Taf. 6. Wir haben das erſte Heft ſchon nach Verdienſt angezeigt. Dieſe Hefte folgen raſch auf einander, ein Beweis, daß vieles vorbereitet iſt und daher das Werk einer baldigen Vollendung entgegenſehen kann. Die Abbildungen gehoren offenbar zu den beften und vollſtaͤndigſten, welche bis jetzt erſchienen find. Sie ſind theils nach der Natur, theils nach den beſten Werken ge— waͤhlt und wirklich mit großer Genauigkeit ausgeführt, auch ſorgfaͤltig illuminiert, bisweilen mit dem Jungen, oft mit dem Schädel. Die Herausgeber bemühen ſich, die wichtigern Thiere voranzuſtellen und alle Gattungen beyſammen zu halten, ſo daß eine Ueberſicht und eine Vergleichung leicht möglich iſt. Wir zweifeln nicht, daß dieſe Ausgabe den Beyfall des Publicums erhalten werde. Iſis 1844. Heft 12. 938 Das zweite Heft enthält die Nashoͤrner, wirklich in gro— ßem Maaßſtabe, ſehr gut gezeichnet und ſorgfaͤltig illuminiert. Es iſt beſonders lehrreich, alle Gattungen der Nashoͤrner, welche groͤßtentheils erſt in der neuern Zeit entdeckt wurden, hier in einem Hefte beyſammen zu finden. Es find: Rhinoceros cam- peri (bicornis) mit dem Schädel; simus, keitloa, cuculla- tus, sumatranus mit dem Jungen; das Skelet von Rh. in- dicus nach Pander und Alton. Die Abbildungen ſind nach den beſten Muſtern genommen und in jeder Hinſicht gut aus⸗ geführt. Die Beſchreibungen find kurz, wie es ſich bey ſolch' einem Werke, worinn die Abbildungen die Hauptſache find, ges ziemt: voran der Character der Ordnung und der Familie, fo: dann der Gattungen, mit Angabe der urſpruͤnglichen Abbil: dung, der Größe, des Vaterlandes, nebſt einer kurzen Be— ſchreibung. Das dritte Heft enthält die ſchweinartigen Thiere: Rhi- noceros indicus, sondaicus; Tapirus suillus mit dem Jun⸗ gen, villosus, indicus; Sus verrucosus; die vier letztern mit dem Schaͤdel. Der Text behandelt die Tapire; der zu den Schweinen in Heft IV., wo abgebildet: S. vittatus, barba- tus, timoriensis, eelebensis, babirussa, papuensis, siamen- sis, aper. Unterſuchungen über die Fauna peruana auf einer Reife in Peru, während der Jahre 1838. bis 1842., von Dr. J. J. v. Tſchudi. St. Gallen bey Scheitlin. Lieferung I. Säugethiere. gr. 8. 63 Bogen. T. 1—6. Bey einem Aufenthalte von mehr als 4 Jahren in einem Lande, wie Peru, kann man wohl viele nuͤtzliche Beobachtun⸗ gen und wichtige Entdeckungen in der Zoologie erwarten, be— fonders wenn dieſem Fach alle Zeit gewidmet worden, wie es hier der Fall iſt. Das erſte Heft gibt auch dazu gegruͤndete Hoffnung. Es enthaͤlt mehrere neue Thiere, recht gut nach der Natur gezeichnet von J. C. Weber, L. Oppenheim und J. Dinkel, ſorgfaͤltig illuminiert und wirklich deutlich litho— graphiert in der Anſtalt von Tribelhorn zu St. Gallen. Der Verleger hat das Werk mit ſchoͤnem Papier und Druck, ſowie mit einem großen Format ausgeſtattet. Auch iſt die Bearbeitung des Textes offenbar mit Plan aus- geführt, und laͤßt daher erwarten, daß das Publicum damit zufrieden ſeyn werde. Voran geht ein phyſiognomiſcher Ueberblick von Peru, worinn die Geſchichte des Landes unter den Pnca vor der europaͤiſchen Eroberung kurz dargeſtellt iſt, ſowie die neuern republicaniſchen Umwaͤlzungen, vorzüglich zum Behufe der geographiſchen Ab: graͤnzung. Dann folgt die phyſiſche Geographie, hauptſaͤchlich die Gebirgs- und Flußſpſteme; ſodann die climatiſchen Verhaͤltniſſe, nach welchen das Land in Regionen abgetheilt wird. Der Schilderung der Haarthiere gehen wieder voran allgemeine Betrachtungen uͤber ihre Verbreitung und Zahl. Es ſind deren 109, worunter 20 Affen, 17 Fledermaͤuſe, 25 Raubthiere, 7 Beutelthiere, 23 Nagthiere, 6 Zahnarme, 4 Dickhaͤuter und 7 Wiederkaͤuer, mit Ausſchluß der Hausthiere. l Der Verfaſſer gibt ſodann eine ſyſtematiſche Aufzaͤhlung aller Sippen und Gattungen mit den Citaten der Abbildungen; eine Zuſammenſtellung, wofür man dem Verfaſſer dankbar ſeyn muß. Abgedildet find nun hier: Phyllostoma erythromos. oporophilum. Choeronyeteris peruanus, mexicanus. 59 * 939 Molossus myosurus. Nasua montana. Otaria ulloae. Die Beſchreibung folgt im zweyten Heft. Beweis der von der Begattung unabhängigen periodiſchen Reifung und Los⸗ löſung der Eyer der Saͤugethiere und des Menſchen, als der erſten Bedingung ihrer Fortpflanzung, von Dr. Med. Ch. L. W. Biſchoff, Profeſſor. Gießen bey Ricker. 1844. 4. 54. Dieſer alte Streit hat nicht ſelten in gerichtlicher Hinſicht eine wichtige Rolle geſpielt. Schon in dieſer Hinſicht war eine Entſcheidung nuͤtzlich, ganz abgeſehen von ihrem Einfluß auf die Phyſiologie. Es iſt gewiß, daß bey den eyerlegenden Thieren die Eyer ſich ablöfen oder ſich wenigſtens abloͤſen koͤnnen vor der Befruchtung. Bey den Haarthieren hat man das Umge— kehrte angenommen, weil man im jungfraͤulichen Zuſtande nie oder wenigſtens hoͤchſt ſelten Corpora lutea bemerkt hat. Der Verfaſſer hat nun zur Entſcheidung dieſer Frage Verſuche mit Caninchen und Hunden angeſtellt, und zwar mit ſolcher Ge— nauigkeit, daß uͤber den auf dem Titel ausgeſprochenen Satz kaum ein Zweifel uͤbrig bleibt. Hoffentlich werden ſeine Be— muͤhungen von andern wiederholt, was ſchon deßhalb zu wuͤn— ſchen iſt, weil man nicht von alten Meynungen laͤßt, beſon— ders wenn ſie ſo wichtig fuͤr das practiſche Leben ſind, wie die vorliegende. Es folgt ſodann noch ein Streit uͤber die Prioritaͤt dieſer Entdeckung, welche nach den hier mitgetheilten Verhandlungen dem Verfaſſer zuzukommen ſcheint. Wir ſind denſelben nicht mit der gehoͤrigen Aufmerkſamkeit gefolgt, haben namentlich die Originale nicht geleſen und muͤßen daher Andern die end— liche Entſcheidung uͤberlaſſen. Dem moͤchte uͤbrigens ſeyn, wie ihm wolle; ſo ſind die von dem Verfaſſer angeſtellten Verſuche ſo ſinn- und kenntnißreich, daß man an der Eigenthuͤmlichkeit ſeiner Entdeckung nicht zweifeln kann. Analeeta entomologica, auctore Dr. H. F. Schaum. Lipsiae apud Voss. 49. tab. col. Der Verfaſſer hat hier einen wichtigen Beytrag zu den Seyd— maͤniden geliefert, wozu er beſonders die Sammlungen von Germar, Kunze und die zu Berlin benutzen konnte. Er tritt dabey in die Fußſtapfen von Reichenbach, Denny, Aube und beſonders Kunze, zu deren Arbeiten er hier reich liche Nachtraͤge liefert. Charactere der Sippe, Claſſification der Gattungen und Charactere derſelben, nebſt den Citaten und einer genaueren Beſchreibung. Aufgefuͤhrt ſind hier 46 Gat— tungen, worunter neu oder wenigſtens hier zuerſt beſchrieben: Sc. helferi, perforatus, gibbosus, rubicundus, testaceus, einnamomeus, validicornis, deflexicollis, erassicornis, zim- mermanni, rubens, brunneus, affinis, cognatus. S. 32. folgt eine Verbeſſerung des Characters von Crema- stochilus. S. 34. Critiſche Bemerkungen zur Familie der Cetonien, mit Aufführung der Sippen und vieler Gattungen. Neu wer⸗ den beſchrieben: Dieranorhina nireus; Gnathocera trivittata; 1841. 8. 940 Schizorhina thoreyi; Cetonia spectabilis, staehelini , viri- descens, vulnerata, thoracica ; Ischnostoma raeuperi; Gymnetis atropurpurea. Recht ſchoͤn abgebildet ift Dierano- rhina nireus m. et f. Beyträge zur Paläontologie Württembergs, enthaltend die foſſilen Thierreſte aus den Trias-Gebilden, mit beſon⸗ derer Ruͤckſicht auf die Labyrinthodonten des Keupers, von Herm. v. Meyer und Dr. Th. Plieninger. Stuttgart bey Schweizer⸗ bart. 1844. Fol. 132. Taf. 12. (71 Fl.) Das iſt ein Prachtwerk von großer Wichtigkeit, welches viel Neues enthaͤlt, Jahre lang und muͤhſam geſammelt, ſcharf— ſinnig beſtimmt, umſtaͤndlich beſchrieben, und groß und genau abgebildet. Die Verfaſſer haben ſich in die Arbeit getheilt. H. von Meyer hat das Anatomiſche beſtimmt, Plieninger das Geognoſtiſche, jedoch haͤufig mit Beſtimmungen und Beſchrei⸗ bungen der Knochen. Die Knochen finden ſich in der Sammlung des Grafen Wilhelm von Wuͤrttemberg, des landwirthſchaftlichen Vereins, Kurrs, Plieningers, Stahls, Weißmanns zu Stuttgart und Scholls zu Leonberg. Profeſſor Plieninger war es vor— zuͤglich, welcher dem Hrn. v. Meyer die Knochen zur Un— terſuchung verſchafft hat. Der letztere handelt zuerſt von den Knochen aus dem Keuper, und zwar von den Labyrinthodonten; kurz, das Geſchichtliche und Geologiſche; ſodann Beſchreibung der Schädel vom Ca- pitosaurus, Mastodonsaurus et Metopias [ſchon vergeben!], nebſt zahlreichen Abbildungen von verſchiedenen Seiten. S. 23. werden die Labyrinthodonten mit den Lurchen vere glichen. nen Schaͤdelknochen kommt der Verfaſſer zu dem Ergebniß, daß dieſe Thiere keineswegs zu den Batrachiern, ſondern zu den Sauriern gehoͤren. Ebenſo gruͤndlich ſind die Vergleichungen mit den Knochen der Fiſche, beſonders des Lepidosteus et Polypterus. 5 S. 37. folgen andere Saurier aus dem Keuper in Wuͤrt⸗ temberg: Simosaurus aus dem Muſchelkalk bey Ludwigsburg; Nothosaurus von Crailsheim. 2 S. 51. folgen die Aufſaͤtze von Plieninger: Knochen aus dem Muſchelkalk der Lettenkohle, dem Lettenkohlen-Sandſtein, den untern Gliedern des Keupers uſw., mit ebenſo gruͤndlichen Beſchreibungen und zahlreichen Abbildungen von Lurchen und Fiſchen; deßgleichen fchrittartige Erhabenheiten im feinkoͤrnigen Keuper-Sandſtein. Abgebildet find: Thierfaͤhrten, Knochen von Mastodonsau- rus, Nothosaurus, Capitosaurus, Metopias, Ceratodus, Psammodus, Psettodus, Sphaerodus, Acrodus. 1 Simosaurus, Gyrolepis, Belodon, Hybodus, Saurich- thys, Trematosaurus, Nemacanthus, Coprolithen. Der Bau des knöchernen Kopfes in den vier Claſſen der Wirbelthiere, von Dr. O. Koͤſtlin. Stutt⸗ gart bey Schweizerbart. 1844. 8. 506. T. 4. Der Verfaſſer, ſchon ruͤhmlich bekannt durch ſeine Zuſam⸗ menſtellung der microfeopifhen Forſchungen im Gebiete der Phy⸗ ſiologie, liefert hier eine ungemein genaue Beſchreibung und Nach einer ſehr einlaͤßlichen Vergleichung aller einzel- 941 Vergleichung der Schaͤdelknochen wohl von den meiſten Sippen der hoͤheren Thiere. Er hat zu dieſem Behufe die Sammlung zu Berlin, der Chirurgen zu London und des Pflanzengartens zu Paris ſtudiert, war daher im Stand, etwas ſo Umfaſſen— des zu liefern, wie wir es noch nicht beſitzen. Zugleich hat er die meiſten der fruͤhern Arbeiten verglichen und benutzt; nur die ältern, beſonders die Abhandlungen in den academiſchen Schrif⸗ ten ſcheinen ihm entgangen zu ſeyn Das Buch iſt wohl geordnet und ſchoͤn gedruckt; gut waͤre es aber geweſen, wenn die Namen der Thiere durch Sperrung der Schrift waͤren herausgehoben worden. Zuerſt werden die Saͤugthiere abgehandelt, und zwar der Schädel im Allgemeinen; ſodann die Kiefer, die Gaumen- und Fluͤgelbeine, die Naſen⸗ beine, das Sieb- und Pflugſcharbein, die Thraͤnen- und Joch: beine, das Schlaͤfen- und Felſenbein; ebenſo bey den Voͤgeln, S. 168., bey den Lurchen 225. und bey den Fiſchen 304. Der Text iſt fortlaufend und ſo reichhaltig, daß es unmoͤglich iſt, ein Beyſpiel davon zu geben. Das iſt eben ein Beweis, daß dieſe große Maſſe von Knochen und ihren Formen gruͤnd— lich durchgearbeitet iſt. Man kann aus dieſem Grunde das Buch nicht zuſammenhaͤngend durchleſen, ſondern die Abſchnitte nur mit Aufmerkſamkeit vergleichen, wann man irgend eine beftimmte oſteologiſche Arbeit unter Händen hat. Wir zweifeln nicht, daß es in allen zweifelhaften Faͤllen Auskunft geben wird. Die Tafeln ſtellen vor: den menſchlichen Schaͤdel, Schaͤdel von Voͤgeln, Lurchen, Fiſchen, ganz und zerlegt, vom Delphin, Ornithorhynchus et Echidna, alles recht reinlich und deutlich, zum Theil nach der Natur, zum Theil nach andern Muſtern. Neuere Beyträge zur Schmetterlingskunde, mit Abbildungen nach der Natur, herausgegeben von C. F. Freyer. Augsburg beym Verfaſſer und bey Rieger. Heft 71 — 74. 1843. und 1844. 4. 63 — 104. T. 421 — 444, ill. Auch dieſe Hefte gehen raſch vorwaͤrts und ſcheinen mithin ſich des Beyfalls des Publicums zu erfreuen. Sie enthalten: Lycaena balcanica, orbicu- lus, stevenii, trochilus n., fischeri n. Argynnis latonia, selene, po- laris. . Melitaea athalia, boisduvalii. Agrotis simplonia, fumosa, immunda, adumbrata. Orthosia gracilis. Mamestra feisthamelia. Plusia modesta. Catocala nupta. Acidalia dubitaria, dilutaria. Hipparchia tarpeja, galathea, demophile n., erambis u. Zygaena favonia n. Botys palustralis. Gastropacha eversmanni n., trifolii. Leucania hellmanni n. Hereyna furvalis, Heliothis pulchra. Abrostola virgo. Miselia conspureata n. Scopula peltalis. Cucullia lucifuga, ceraman- thea n. Triphaena serotina. Cerastis glabra. Anthophila ragusana n., po- lygramma, porphyrina, ama- sina n. Cleophana superba n. Noctua mista. Harpyia phantoma. Pygaera timon. Cosmia eximia n. Apamea didyma. Cidaria pyraliaria. Die meiften find aus fremden Ländern, dem hohen Norden, Rußland und der Türken. 942 Die Naͤhrpflanzen, Raupe und Puppe ſind abgebildet bey Plusia modesta, Catocala nupta, Cucullia lueifuga, Hip- parchia galathea var. leucomelas, Gastropacha trifolii, Apamea didyma, Cidaria pyraliaria. Die Gattungen find alle beſchrieben, nebft Synonymen, Ab: bildungen, Fundort, Entdecker und Beſitzer; bey denen mit der Naͤhrpflanze die Entwickelungsgeſchichte. Kupferwerke der Art haben ſelten einen großen Abſatz und find daher gewöhnlich mit dem Verluſte für den Herausgeber verbunden. Hier ſollten beſonders die Bibliothekare ein Ein- ſehen haben und dieſelben kraͤftiger unterſtuͤtzen, als es zu ge— ſchehen pflegt. Es gibt faſt keinen einzigen Naturforſcher, der nicht in dieſer Hinſicht zu klagen haͤtte. Das nuͤtzt indeſſen ſehr wenig, fo lange man Auflagen von Claſſikern zu Dutzen⸗ den in die Bibliotheken ſtellt. Genera og Species af Danmarks Eleutherata af J. G. Schiödte. hos Klein. 1841. I. 8. 613. T. 15. Der Verfaſſer iſt durch viele kleinere Arbeiten ſchon hinlaͤng⸗ lich als fleißiger Sammler und tuͤchtiger Beobachter bekannt; in dieſem Werke zeigt er ſich als durchgearbeiteten Entomologen, welchem nicht bloß das Einzelne genau bekannt iſt, ſondern auch das ganze Syſtem mit allen Verwandtſchaften, der Lebens— art, Entwickelung, ſowie auch der Bau der Leibestheile. Dieſe Fauna gehoͤrt offenbar zu den beſten, welche wir beſitzen, und es iſt nur zu bedauern, daß fie nicht gehörig wird benutzt wer⸗ den wegen der in Europa ſo wenig verbreiteten Sprache. In⸗ deſſen hat der Verfaſſer wenigſtens die Charactere lateiniſch ge— geben, darunter die wichtigeren Schriftſteller, und ſodann eine genauere Beſchreibung nebſt dem Vorkommen uſw. in daͤniſcher Sprache. Bey dem lateiniſchen Character ſteht auch der daͤni⸗ ſche, wodurch nicht ſelten manche lateiniſche Ausdruͤcke näher beſtimmt find. Im Ganzen folgt der Verfaſſer dem Spſtem von Latreille. Der Verfaſſer ſchickt ein Verzeichniß der Schriftſteller und ein Regiſter der daͤniſchen und lateiniſchen Nomenclatur voran. Dann folgt eine Eintheilung aller Kerfordnungen, welche eigen⸗ thuͤmlich iſt. A. Gleichmuͤndige: Eleutherata, Synistata, Piezata. B. Ungleichmuͤndige: a. Mittelmuͤndige: Glossata. b. Untermuͤndige: Antliata, Rhyngota. S. 27. folgt die Terminologie in ſyſtematiſcher Ordnung; S. 71. die innern Theile; S. 77. die Verwandlung. S. 83. folgt das Syſtem mit den Cicindelen anfangend. Voran der Rahmen, ſodann der Character der Gruppen, der Sippen, mit einer genauen Beſchreibung. Dieſer Band enthaͤlt: Kjöbenhavn I. Carabi. 1. Cieindela sylvatica, hybrida, campestris. 2. Odacintha melanura. _ 3. Demetrias unipunctatus. 4. Dromius linearis, agilis, quadrimaculatus, quadri- notatus, sigma, melanocephalus, fasciatus, foveola, trun- catellus. 5. Lebia chlorocephala, erux minor. 9. Cymindis macularis, angularis, basalis. 943 7. Masoreus wetterhallii, 8. Clivina fossor. 9. Dischirius thoracieus, obscurus, nitidus, politus, aeneus, gibbus. 10. Anisodactylus binotatus. 11. Diachromus germanus. 12. Harpalus punctatulus, brevicollis, punctieollis, rufi- cornis, griseus, aeneus, discoideus, rubripes, fulvipes, luteicornis, nigritarsis, calceatus, ferrugineus, tardus, froehlichii, melancholieus, serripes, hirtipes, servus, an- xius, neglectus, pieipennis. 13. Stenolophus vaporariorum, elegans, dorsalis, me- tidianus, flavicollis, exiguus, consputus. 14. Bradycellus pubescens, cognatus, placidus, colla- ris, harpalinus, similis. 15. Zabrus gibbus. 16. Amara spinipes, convexiuscula, ferruginea, apriea- ria, convexilabris, consularis, patrata, patricia, ingenua, municipalis, melancholica, inſima, maritima, livida. A. tibialis, gemina, familiaris, communis, formosa, lu- nicollis, contrusa, limbata, curta, spreta, vulgaris, acu- minata, trivialis, similata, plebeja. 17. Pterostichus cupreus, lepidus, dimidiatus, punctu- latus, vernalis, striola, niger, melanarius „ nigrita, anthra- einus, gracilis, minor, pygmaeus, strenuus, aterrimus, angustatus, oblongo- punctatus. 18. Brosens cephalotes. 19. Stomis pumicatus. 20. Pristonychus subeyaneus. 21. Sphodrus leucophthalmus. 22. Dolichus flavicornis. 23. Calathus rotundicollis, mieropterus, ochropterus, melanocephalus, fuscus, fulvipes, eisteloides. 24. Taphria vivalis. 25. Olisthopus rotundatus. 26. Anchomenus quadripunctatus, sexpunctatus, margi- natus, parum punctatus, moestus, viduus, versutus, tristis. A. micans, fuliginosus, gracilis, pieipes, pelidnus, ob- longus, livens, angusticollis, albipes, prasinus. 27. Oodes helopioides. 28. Chlaenius suleicollis, holosericeus, nigricornis, ve- stitus. 29. Lieinus depressus. 30. Badister unipustulatus, bipustulatus, humeralis, peltatus. 31. Loricera pilicornis. 32. Panagaeus erux major. 33. Cychrus rostratus. 34. Procrustes coriaceus. 35. Carabus glabratus, violaceus, convexus, nemoralis, hortensis, catenulatus, intricatus, arvensis, cancellatus, granulatus, clathratus, nitens. 36. Calosoma inquisitor; sycophanta, reticulatum, se- riceum. 37. Leistus rufo- marginatus, spinilabris, rufescens. 88. Nehria livida, lateralis, brevicollis. 0 944 89. Pelophila borealis. 40. Patrobus excavatus, septentrionis. 41. Pogonus luridipennis, halophilus. 42. Trechus micros, diseus, minutus, rubens, secalis. 43. Bembidium quinque striatum, obtusum, guttula, biguttatum, marinum, ustulatum, obliquum, lunatum, an- drex, femoratum, saxatile, eruciatum, cumatile. B. brunnipes, rufipes, bipunetatum, pallidipenne, rufi- colle, nigricorne, velox, celere, pusillum, tenellum, as- simile, doris, articulatum, quadrimaculatum, quadrigutta- tum, flavipes, pallipes. 44. Notiophilus aquaticus,, palustris, biguttatus. 45. Elaphrus riparius, cupreus, multipunctatus. 46. Omophron limbatum. II. Dytisci p. 361. 1) Haliplini 415. 47. Haliplus elevatus, obliquus, impressus, fulvus, va- riegatus, ruficollis, pluviatilis, lineato- collis. 48. Cnemidotus caesus. 2) Hydroporini 426. 49. Hydroporus geminus, unistriatus, granularis, pietus, elongatulus, tristis, notatus, gyllenhali, melanarius, ni- grita, obscurus. H. lineatus, erythrocephalus, planus, piceus, scopula- ris, pubescens, umbrosus, angustatus, melanocephalus, vittula, palustris, { II. dorsalis, ruſifrons, picipes, paralellogrammus, de- pressus, duodeeim pustulatus, halensis, confluens, reti- culatus, inaequalis. 32. g 50. Hvphydrus ovatus. 3) Colymbetini 456. 61. Noterus crassicornis, sparsus. 5. 52. Laccophilus hy.ılinus, minutus. a 53. Agabus agilis, bipunctatus, nebulosus, maculatus, abbreviatus, fuscipennis, congener, femoralis, uliginosus. A. paludosus, aflinis, guttatus, frigidus, chalconotus, neglectus, subtilis, bipustulatus, sturmii. 54. Ilybius fenestratus, subaeneus, fuliginosus, qua- driguttatus, sexdentatus, ater, guttiger, angustior. 55. Colymbetes grapii, notatus, bistriatus, collaris, ad- spersus, conspersus, fuscus, striatus, paikulli. 4) Dytiscini. 499. 1 56. Dytiseus latissimus, lapponicus, marginalis, eircum- einetus, dimidiatus, punetulatus. 57. Hydaticus hybneri, stagnalis, transversalis, zoma- tus, cinereus, bilineatus. 58. Acilius suleatus, canaliculatus. 59. Cybister reselii. 5. Gyrini 529. 60. Gyrinus lembus, marinus, opacus, cercurus, na- tator, celox, minutus. g 61. Orectochilus villosus. Die Tafeln ſtellen vor: die aͤußere Anatomie eines Kaͤfers; ſodann eine Gattung aus jeder Sippe, nebſt den Freßwerkzeu⸗ gen, ſehr ſchoͤn und deutlich, vom Verfaſſer ſelbſt gezeichnet; wirklich meiſterhaft. fe — — — — 22 — — fl———ů— — Sunbalt der Iſis, Jahrgang 1844. Heft I- NII. A. Nach der Ordnung. Heft J. Seite. 1. Buquoy, Geſchichts-Anſicht nach Hegel; Induſtrie⸗Schwindel. 6. Roſenheyn, Thierreich und Menſchengeſchlecht. 16. Zeller, Synonymie zu Hufnagel. 46. Turiner Abhandlungen 1821—38. 76. Bücher von Sommer, Koch, Wight. Heft I. 81. Buquoy, Werke des Genies; Lebens-Gradation. 83. Lamment, Haarthiere in Surinam. 110. Annals of New-York III. IV. 121. Petersburger Bulletin VII- X. 138. C. Bonapartes Fauna italica. 149. Deſſen Schriften. 151. Wiener Annalen II. 153. Bücher von Mühle, Kröyer, Pfeiffer, Homeyer, Annuaire de Bruxelles. . Heft IN. 161. Buquoy, Seyn und Denken; Metaphyſik. x 164. Boie, Ornithologie. 198. Zeller, Hyponomeuten. T. 1. 2. 238. Buch von Jahn. Heft IV. 211. Verſammlung zu Maynz. 245. Naturwiſſenſchaſtliche Sammlungen am Rhein. 288. Sillimans Journal 1839 —42. 294. Bücher von Stählin, F. Keller, Wied, Moatſchappy 1840. 42., Schenk, Meneghini, Villa, Suſemihl, J. Fiſcher, Leſſon, Textor, Henle, Ecker. Heft V. 321. Buquoy, Schlaf; Engelländer; Verbildung; Lebens⸗Gradation. 324. Küſter, Dalmatien VI. 329. Brüſſeler Bulletin I—IX. 385. Turiner Schriften 1839 —42. Heft VI. 404. Guerins Magazin. 415. Bücher von Tſchirnitz, Lindner, Eichwald, Nürnberger. Drie⸗ berg, Schweizer Verſammlung 1812. 423. Jaubert und Spach, Sturm, Hochſtetter, Berchthold und Opiz, Dietrich, Walpers, Harzer, Lindley, Wallroth, Hagenbach, Gri⸗ ſebach, Link, Röper, Krombholz. 433. Coſta, Straßburger Muſeum, Scacchi, Maravigna, Chiaje, Godmann, Leuckart, Rondani, A. Wagner, Filippi, Kotſchy, Philippi. 461. Caxus, Wesmael. 462. Naumann, Kaltenbach, Kröyer, Erichſon, Krackowitzer, Rösler: ſtamm, Roſenhauer, Macquart, Dejean, Walckenger, Serville, Lacordaire, Audouin und Edwards. 477. Klencke, Feuerbach, Robert, Halbertsma, Le Sueur, Bertani, Ammann. Heft VII. ß 481. Buquoy, Naturgeſetze; Handeln; Drama. 483. Brehm, Nheinreiſe 8 . 500. Rusconi, Lymphgefäße der Lurche; Lunge des Proteus, Mut⸗ terkuchen, Chamaleon. a Iſis 1844. Heft 12. Seite. 504. 505. 532. 540. 543. Morganti, Nervus accessorius. Jardine's Magazine of Zoology I. II. Academie von Brüffel XIV. XV. Bücher von Grüner, Berghaus, Eichwald. Leopoldiniſche Academie XVIII. XIX. 549. Bücher von Ziegler, Lindblom, Corda, Kunth, Rapp. 558. Kaup, Necrolog von Schleiermacher. Heft VIII. 559. Buquoy, Zeit- und Localgeiſt, Ariſtocratie. 560. Meneghini, Algen Dalmatiens. 570. Jardine's Annals of natural History I. 1838. 612. Bücher von Eichwald, Nürnberger, Sommer, Hartmann, Berger. 615. Kützings Syſtem der Algen. 620. Bücher von Juffien, Meneghini, Lacordaire, Martin St. Ange, Milne-Edwards, Orſted, Erdl, Selys, Kützing, Schönherr, Pictet, Schinz, Holl, Hartmann, Sturm, Krauß, Schäfer, Wagner. Heft IX. ; 641. Buquoy, Pflichtmenſchen, Menſtruation, Aſſimilation, Mann und Weib, Schwärmerey. 645. Küſter, Lebenszahigkeit der Weichthiere; Fühlhörner als Riech⸗ organe; Salamandra genei. 656. Jardine's Annals of natural History II. 1838. 683. Bücher von Mannſegg, Steub, Bernhardi, Oſterland, Petzholdt, Partſch, Groß, Klipſtein. 682. A. Smiths africaniſche Thiere. 701. Bücher von Freyer, Orſted, Harzverein, Schneider, Denny, Swain⸗ ſon, Valenciennes, Denny. 713. Audubons americaniſche Vögel. 718. Bücher von Geoffroy, Pouchet, Martius. Heft X. - 721. Bugnoy, Geſchichts⸗Geneſis ; Zeugung; morpholitiſche Bildung; Allleben. 724. Opiz, Prierität bey Pflanzennamen. 729. Jardine's Annals of nat. History 1839. 751. Bücher von Schott, Bronn, Geinitz, Arago, Buch, E. Meyer, Schnitzlein. 759. Zoological Transactions III. f. 772. Bücher von Agaſſiz, Cara, Swainſon, Shuckard, Kaup, Schinz, Duges, Contarini, Ehrmann. f Heft XI. 801. Buquoy, Genitalien und Haut; Unendliches; Eros. 801. Orſted, däniſche Verhandlungen 1842. 825. Jardine's Annals of nat. History 1839. 839. Bücher von Strobel, Landeskunde Oeſterreichs, Berliner u. Brüf- ſeler Academie, Hoevens Zeitſchrift. 862. Rorburgh, Dierbach, Gottſche, De Candolle, Seubert, Shuckard, Hope, Beale, Philippi, Leſſon, Temminck. Heft XII. 831. Buquoy, Parallelismus am Naturleben; Höheres und Niederes; Werden u. Aprioriſches; Cryſtallologie; Romantiſches u. Schan⸗ derhaftes. 884. Auszüge aus Jameſons Edinburgh Journal XXVII. 1839. tab. 1. etc. 912. Auszüge aus Jardine's Annals of nat. History IV. 1839. 931. Bücher von F. Keller; E. S.; Nowack, Trautvetter, Eichelberg, Schultz, Schinz und Kull, Tſchudi, Ch. Biſchoff, Schaum, Meyer und Plieninger, Köſtlin, Freyer, Schiödte. 8 60 = 947 Tafeln. Taf. I. zu S. 898. Goodſirs Cirripedien, Cetophilus et Irenaeus. ‘ Umſchlaͤge. 0 Heft I. Fortunat. Forſter, Entgegnung auf Prof. Küfters Bes - merkung in der Iſis 1833. ©. 570. b Heft II. Aufruf an die Mitglieder des norddeutſchen Apothekervereins. Heft III. Opiz, Pflanzentauſch. Heft IV. Opitz, Pflanzentauſch. 8 Na) Heft V. Die wiſſenſchaftlichen Sammlungen Münchens; Bedingniſſe der Pflanzentauſchanſtalt von Opiz. Heft VII. Hohenacker, verkaufliche Pflanzenſammlungen. Heft XI. Erotiſche Conchilien. N Heft XII. Bremi, Berichtigung eines Fehlers in der „Naturgeſch. der drey Reiche, von H. G. Bronn.““ B. Nach den Wiſſenſchaften. 1. Allgemeines. Buquoy, Geſchichts⸗Anſicht; Induſtrie⸗ Schwindel. S. 1. Derſelbe, Werke des Genies; Lebens-Gradationen. S. 81. Derſelbe, Seyn und Denken; Metaphyſik. S. 161. f Derſelbe, Schlaf; Engelländer; Verbildung; Lebens- Gradation. S. 321. Derſelbe, Naturgeſetze, Handeln, Drama. 481. Derſelbe, Zeit⸗ und Localgeiſt, Ariſtoeratie. 559. Derſelbe, Pflichtmenſchen, Menſtruation, Aſfimilation, Mann und Weib, Schwärmerey. 641. 5 i Derſelbe, Geſchlechts-Geneſis; Zeugung; morpholitiſche Bildung; Allleben. 721. Derſelbe, Genitalien und Haut; Unendliches; Eros. 801. Derſelbe, Parallelismus am Naturleben; Höheres und Niederes; Werden u. Aprioriſches; Cryſtallologie; Romantiſches u. Schau⸗ derhaftes. 881. ö Kickx, Biographie von Busbecg. Voiſin, Bücherzahl. 372. Galeotti, Bevoͤlkerung von Mexico. 381. Dümortier, Erfindung der Buchdruckerey. Reiffenberg, Geburtsort von Eyk. 383. Peyron, griechiſche Papierrollen. 398. Oken, über Orthographie. 415. Kaup, Necrolog von Schleiermacher. Schotts Ortsnamen. 751. Clauſen, Phönicier und macariſche Inſeln. 812. Oken, Bedeutung des Wortes Tribocher. 840. 2. Allgemeine Naturwiſſenſchaft. Turiner Academie 18211842. 49. 385. Annals of New- Vork III. IV. 110, Petersburger Bulletin VII- X. 121. Wiener Annalen II. 151. Sammlungen am Rhein. 245. Sillimans Journal 1839 — 42. Brüſſeler Bulletin I-IX. 329. Jardine's Magazine of Zoology and Botany J. II. 505. Brüſſeler Academie XIV. XV. 532. XVI. 351. Leopoldiniſche Academie XVIII. XIX. 513. Jardine's Annals of natural History I. 1838. 570. II. 27729. 825. IV. 1839. 912. Orſted, däniſche Verhandlungen von 1842. 804. Berliner Academie XVI XXV. 1832— 1841. 842. Hoevens Zeitſchrift VIII X. 856. Jameſons Edinburgh Journal XVII. 1839. 884. 3. Phyſik, Chemie und Mineralogie Borſon, Verſteinerungen. 49. 52. 57. Derſelbe, ägyptiſche Bilderſteine. 55. Sismonda, Idocras. 61. Gebirge in Piemont. Lavini, Seide der Steckmuſchel. 71. Redfield, Fiſch Catopterus. 116. Parrot, Endosmoſe. 132. 363. 383. 558. 288. 656. 72. 385. 399. Kupffer, ruſſiſches Gewicht. 123. Köppen, ruſſiſches Hohlmaaß. 124. Baer, Temperatur in Boothia. 129. Eichwald, über den Berg Bogdo. Volborth, Echino-Encriniten. 137. Green, Trilobiten. 288. Meerestiefe. 290. Locke, Isotelus megistos. 292. David Owen, menſchliche Fußſtapfen. Harlan, Batrachosaurus. 293. 134. 292. Quetelet, Lage der Sternwarte zu Brüſſel. 358. Galeotti, Queckſilber in Merico. 363. Dumont, Beſtandtheile des Delvaurine. 365. Denis, Diamanten in Braſilien. Bruno, verſteinerter Wal. 388. Bellardi und Michelott, verſteinerte Schnecken. Sobrero, Epidot. 397. Bonjean, Mus von Adansonia. Lavini, Meteorolith. 398. Sismonda, Echiniten. 399. Eich wald, Verſteinerungen Rußlands. Oken, über Luftdruck. 420. Maravigna, Mineralien des Aetna. Koninck, verſteinerte Cruſtaceen. 536. Read, Verſteinerungen im Feuerſtein. 666. Buch, Berſteinerungen in Rußland. 754. Lortet, Rhonebecken. 755. Hoffmann, galvaniſche Schrift. 807. Forchhammer, Hebung von Dänemark. 812. Orſted, Wärme eines arteſiſchen Brunnens. 813. Lund, braſiliſche Verſteinerungen. 815. Mackeay, über Trilobiten. 835. Buch, über Brachiopoden. 845; Jura 850. Ehrenberg, Infuſorien der Kreide. 852. Quetelet, Länge der Sternwarte zu Brüſſel. 854; periodiſche Er⸗ ſcheinungen. 855. 0 Jackſon, Bereitung des Roſenwaffers. Connel, Beſtandtheile des Greenoneits. 889. Jackſon, Bereitung des Jasminöls. 889. Enniskillens und Egertons Verſteinerungen. 892. Connell, Beſtandtheile des Sillimanits. 893. Owen, verſteinerte zahnarme Thiere. 909. Nowak, telluriſcher Dampf. 942. 5 4. Botanik. 5 Colla, Pflanzen. 54. 57. 56. 71. 72. 73. Moris, Pflanzen. 58. 62. Bertero, Pflanzen aus Chili. 60. Savi, Geſchlechtstheile der Stapelien. 72. Notaris, Mooſe. 75. Wight's indiſche Pflanzen. 77. Davington, Prunus americana. 110. Schweinitz, eingeführte Pflanzen in America, 374. 397. 397. 118. 441. 888. 113. Aſa Gray, Rhyuchospora et,; Cexatophyllaceen. 116. Torrey, über Sarracenia. 120. ) Bunge, Siphonostegia et Uwarovia, 121. C. Meyer, Polvgonacen. 123. Köppen, Gebrauch des Lindenbaſtes. 132. F. Fiſcher, Balſam-Pappeln. 134. Schrenk, aus der Songarey. 137. . Keller, Pflanzen im Kloftergarten zu St. Gallen. 296. Kuͤtzing, Uebergang der Pflanzengattungen in einander. 30. Martius, Befruchtung. 302. Ceſati, italiänifche Pflanzen. 305. Schenk, Pflanzen levantiſche Pflanzen. 306. Morren, über Cloſterien. 232. Morren und Decaisne, japaniſche Pflanzen. 341. Morren, Catalepſie von Dracocephalum. 243. Martens, Baſtard von Gymnogramma. 346. Morren, über die Vanille. 353. Dumortier, über Dionaea. 356. Morren, Circulation in der Feige. 358. 949 Morren, Bildung der Blattbecher 366. ; Infuſorien in Pflanzen 370. Decaisne, Tange. 376. Morren, Striemung der Blätter 380.; Bewegung der Senſitiven 381. Kickr, Keimung der Pilze. 381. Cantraine,, Chrysanthemum gegen die Flöhe. Decaisne, Stand ter Corallinen. 383. Spring, Lycopodiaceen. 384. 538. Scheidweiler, neue Pflanzen aus Südamerica. Martens und Galeotti, Ericaceen aus Mexico. Notaris, Lebermooſe. 389. Peter Savi, Spaltmündungen von Ambrosinia. Moris und Notaris, Florula Caprariae. 390. Notaris, Pilze von Italien, 397. Peter Savi, Pulver bey Pinus. 397. Zanardini, adriatiſche Tange. 399. Viſiani, Trevesia palmata. 402. Notaris, genuefiiche Tange. 403. Jaubert und Spach, levantiſche Pflanzen. 423. Mutel, neue Orchiden. 445. Kirſchleger, Mißbildungen. S. 437. Kotſchy, levantiſche Pflanzen. 455. Martens und Galeotti, mericanifche Farren. Fries, Eiutheilung der Silenen. 551. Botaniſche Werke in Scandinavien. 551. Corda's Syſtem der Pilze. 552. Meneghini, dalmatiſche Algen. 561. Kuning ham, Flora von Neuſeeland. 579. Schomburgk, Triplaris americana. 583. Henslow, Klorula keelingensis. 604. Walker, Rhizophoreen. 608. Gardner, Pflanzen von Fernambue. Kützings Algenſyſtem. 615. Meneghinis Noſtochinen. 621. Schomburgk, Pfſtanzen aus Guyana. Horsfield, Pflanzen aus Java. 666, Opiz, Priorität bey Pflanzennamen. 724. Harvey, über Mystropetalon. 730. Morren, Anbau der Vanille in Europa. 739. Arnott, indiſche Pflanzen, Balsamodendron, Exacum, Lopho— petalum, Microtropis, Vateria. 739. 381. 381. 385. 390. 537. 610. Dickie, Reproductions-Organe der Flechten. 751. E. Meyers Pflanzenfamilie. 755. Forbes, Pflanzen aus Krain. 829. Dickie, über die Fumariaceen. 832. Kunth, Schotenbildung der Cruciferen. 843, Splitgerber, Pflanzen aus Surinam. 858: Haßearl, Pflanzen aus Java. 858. 860. Marſhal, über Cinnamomum. 886. Jackſon, Anbau der Roſen in Indien. 888. Lambert und Robinſon, über die Sodomsäpfel, 894— Trail, Anban des Zuckerrohrs in Spanien. 897. Wight, über die Caſſiarinde. 919. Schomburgk, Pflanzen in Guyana. 920, Fries, neue Claſſification der Pilze. 926. Babington, über Arctium lappa et bardana. White, über Pelorien. 930. Pflanzennamen. Becher 366. 831. Befruchtung 302. Bewegung 533. 537. Bois jaune 605. Crueiferen⸗Schote 843, Bottionea 60. Datisca 667. Bücher in Scandinavien Dionaea 356. 551. Diplacus 576. Cacti 368. Dracocephalum 343. Arctium 929. Carua 919, 356. Argostemma 667. Cautſchuck 667. Edentata 557. Balsamodendron 740, Celastrina 743. Epilobium canescens Balſam⸗Pappeln 134. Ceratophyllaceen 116. 344. Baſtard von Farrenkraut Ceratosicyos 831. Escallonia 61. 346, Chamaeriphes 361. Exacum 740. 929.. Acharia 831. Adoxa 344. Agave 381. Agrimonia 137. Algae 399. 483. Ameiſenbaum 583. Anemia 576. Aphanizomenon 345. Chrysanthemum 381. Closterium 332. Corallinen 383. Farren 537. Flechten 751. Flora novae Zelan- diae 579. Florula Caprariae 390., keelingensis 601. 662. Fructus adansoniae Orchiden-Knollen 361. 397. Origanım 72. Fumarigceen 832, Gefrieren 362. Gesneria 344. Goldfussia 368. Griffel-Bewegung 368. Gymnogramma 316. Hahenaria 610. Haematococcus 534. Hedycarya 667. Helwingia 311. Hortonia 532. Hydrophyta 332. Jasminei 888. Kageneckia 61. Krapp 310. Langsdorffia 658. Latex 359. Laurus cassia 886. 919. Lebermoeſe 389, Legnotis 609. Licht 534. Lophopetalum 742. Lotus 674. Lycopodien 384. 538. Mackaya 532. Marchantia fragrans 345. Microtropis 742. Pentaloba 926. Middendorfia 132. Mystropetalon 731. Nepenthes 366. Noftochinen 621. Notarisia 74. Ononis antiquorum Oscillatoria aeruge- scens 570. Panicutaria 73. Paritium 604. Pelorien 930. Pflanzen, eingeführt in Amerieg 113., in Chili 60. 73., von Fernam⸗ buc 610.; in St. Gal⸗ len 296., in Guyana 662., indiſche 78., aus Java 860., in Krain 829., aus Surinam 858., Pflanzenſyſtem 756., Pflanzen-Ver⸗ wandlung 300. Phalaenopsis 666. Pilularia 517. Pilz, Claſſification 553. Pinina 397. Plantae indicae 739. Javanicae 666. Platanen-Flaum 356. Podocarpus 667. Polygonaceen 123. Polytoca 666. Priorität 724. 950 Protococcus 301. Prunus americana 110. Raphiden 363. Rhipsalis 517. Rhizophoreen 608. Roſenwaſſer 888. Saftlauf 358. 370. Sarracenia 120. Schlaf 342. 343. Senecio vernalis 364. Senſitiven 381. Shortia 291. Sileneae 551. Siphonostegia 121. Sodomsäpfel 894. Spiralgefäße 362. 576. Stapelien 72. Tange, Claſſification 616., Dalmatiens 561. Tecophilaea 73. Torreya 576. Tortula 75. Trevesia 402. Trimeriza 667. Triplaris 583. Triumfetta 604. Urtica pilulifera 578. Urticeen 667. Uwarovia 121. Vanilla 553. 739. Vateria 743. Verbascum eisalpi— num 50. Victoria 524. Zenkeria 532. Zuckerrohr 897. 532. 5. Zoologie. 1 Roſenheyn, Vergleichung des Thierreichs mit dem Menſchen. 6. Zeller, Synonymie der Hufna⸗ gelſchen Falter. 16. Borſon, piemonteſiſche Verſtei⸗ nerungen. 49. 52. Bonelli, Flußpferd. 51. Neue Tagfalter. 53. Gene, Cecidomyia hyperici. 58. Lacerta tiliguerta. 59. Marmora, Falco honetlii. 62. Gene, Drüſenlöcher bey Gemſe und Schaf. 63. Fettſchwänzige Schafe. 64. Thiere in der Tu⸗ riner Sammlung. 66. Loſana, Ameiſen. 67. Gene, Kerfe auf Sardinien. 74. Lamment, Haarthiere in Suri⸗ nam. 83. Le Conte, americaniſche Schild⸗ kröten. 110. Derfelbe, Psammomys. 112. Trooſt, Toxycophis, Hetero- don. 113. Redfield, verſteinerte Fiſche. 116. Ward, pyrrhula enucleator 118. Cooper, Fledermäuſe um New⸗ Mork. 118. Brandt, Myriapoden- 121. 124. 126. 129. 130. Lutzenberg, Alligator. 125. Brandt, Bereicherung des zuuln= giſchen Muſeums. 126. Nordmann, Süßwaſſer⸗Polypen⸗ 128. Gebler, ſibiriſche Käfer. 129. Heckel, Aulopyge. 129. Keyſerling, Arvicola ratticeps, 130. Brandt, Felis servalina et ma- nul. 130. Menetries, Axiopoena maura. 130. Brandt, Spermophili novi 130. Baer, Eisfuchs. 131. Eichwald, Ichthyoſauren und Ceratiten. 132. Brandt, Loxiae in Rußland 133. Ehrenberg, Infuſorien unter dem Boden. 135. Brandt, passer arctous. 135. Bonapartes Thiere in Italien. 138. Deſſen Schriften. 149. Heckel, Flußfiſche aus Braſilien. 151 Mühle u. Lindermayer, Bis gel Griechenlands. 153. Kröyer, Hippolyte. 157. Homeyers Vögel Pommerns 160. Boie's Syſtem der Ornithologie. 164. - 951 3eller, Hyponomeuta. 198. Zoologiſche Sammlungen am Rhein, 245. Storer, Fiſche von America. 289. Peabody, Lurche von America. 289. Kirtland, über die Najaden. 289. Haldeman, über d. Melanien. 290. Herrik, über die heſſiſche Fliege. 290. Rafinesques Schriften. 291. D. Owen, menſchliche Fußſtapfen. 292. Harlan, verſteinerte Haarthiere. 293. Serres, Wanderung der Thiere. 303. Villa, Wirkung der Sonnenfin⸗ ſterniß auf die Kerfe. 307. Kuͤſters Schnecken aus Dalma⸗ tien VI. 324. Cantraine, neue Schnecken. 333. Dumortier, Süßwaſſer-Poly⸗ pen. 334. Derſelbe, große Schnecken Il⸗ lyriens. 339. 1 Wesmael, zwitterartige Schlupf⸗ weſpe. 342. Kickr, neue Wegſchnecken. 350. Wesmael, Larve von Sarco— phaga. 354. Gluge, microſcopiſcher Bau der Hydatiden. 356. Lambotte, über die Malmignatte. 357. Gervais, Naiden. 359. Wesmael, Schricken in Belgien. 367. Omalius, Menſchenzahl. 369. Beneden, Sußwaſſerpolypen 371. Ny ſt, verſteinerte Schalen bey Ant⸗ werpen. 372. Selys, belgiſche Libelluliden. 373. Wesmael, Inſtinct der Kerfe. 380. Selys, Mus agrestis. 381. Keſteloot, giftige Fiſche und Krab⸗ ben. 383. Gene, Kerfe auf Sardinien. 385. Verany, neue Cephalopoden. 386. Bruno, verſteinerter Wal. 388. Porro, Abänderung der Schnecken. 388. Bellardi, verſteinerte Schalen in Piemont. 397. Geoffroy, über Centetes et Ericulus. 405. Derf., über die Stachelratten. 411. Coſta, Verzeichniß der ſiciliſchen Schaalen. 433. Sganzin, Schalen auf der Infel Moritz. 437. Maravigna, Verzeichniß der Weichthiere von Sicilien. 441. Godman, Verzeichniß der ame⸗ ricaniſchen Haarthiere. 447. Noudani, Eintheilung der Schna= ken. 449. Filippi, Entwicklung der Clepſi⸗ nen. 451. Heckel, Claſſificatien der Cypri⸗ niden. 457. Kaltenbach, Claſſification der Pflanzenläuſe. 465. Audouin, Claſſication der Roth⸗ würmer. 475. Brehm, naturgeſchichtliche Bemer⸗ kungen auf einer Reiſe am Rhein. 483. Steinböcke, Möven, Adler, Eulen, Ammern. Jardine's Magazine of Zoo- logie J. II. 1837. 505. Baird, brittiſche Entomoſtraken. 505. Parnell, Fiſche vom Firth of Forth. 506. Bevan, Honigbiene. 506. A. Smith, Pleurotuchus, Chry- sopelea. 508. Duncan, britiſche Mucken. 509. Selby, Lutianus rupestris. 510. Couch, Häutung des Hummers. Swainſon, Cuculiden. 512. Thompſon, über Coregonus pollan. 513. Johnſton, Pyenogoniden. 515. Doubleday, Coecothraustes vulgaris. 516. Thompſon, Baſtard von Faſa⸗ nen. 516. Johnſton, üher Nemertes. 518. Wilſon, ſchottiſche Robben. 519. Johnſton, brittiſche Ariciaden. 521. Hewitſon, Vögel in Norwegen. 523. Thompſon, über die iriſchen Cre- nilahri. 525. Gray, Ueberſicht der Fledermäuſe. 525. Academie von Brüſſel XIV. 1841. 532. Leopoldiniſche Academie XVIII. XIX. 513. Eſchricht, Botryocephalen. 544. Forſter, Clauſilien. 547. Rapps Edentaten. 556. Jardine's Annals of nat. Hist. 1838. 570. Thompſon, Vögel Irlands. 571. Gray, Felis neglecta 571., Beu= telthiere aus Diemensland. 572. Derſ., Fiſche ebendaher. 574. Parnell, über ſchottiſche Core- oni. 576. Ogilby, Beutelthiere. 581. Thompſon, über Surnia nyc- tea. 582. Gray, über dünnzüngige Echſen. 584. Derf., über Phalangista cookii. 602. Walcker, brittiſche Chalcididen. 602. J. Gray, Tetrapturus hersche- lii. 603. Thompſon, iriſche Fiſche. 605. Lacordaire, Erotilien. 622. Orſted, Claſſification der Wür⸗ mer. 626. Selys, Claſſification der Vögel. 629. Krauß, Claſſification der Krab⸗ ben. 637. Küſter, Lebenszähigkeit der Weich⸗ thiere. 645. Derf., Fuͤhlhörner find Riechor— gane. 647. Derf., über Salamandra genei. 655. Jardine's Annals of nat. Hist. II. 1838. 656. MacLeay, neue Spinnen. 656. Parnell, Motella cimbria. 558. Hamilton, Pelzrobbe. 629. Ehrenberg, foſſileInfuſorien 664, Du Kane, Metamorphoſe der Krabben. 665. Paarung der Hyäne. 667. Hancock, Grön- und isländiſcher Falle. 668. Forbes, Schnecken v. Algier. 671. Schomburgk, über den Königs- geyer. 673. Thompſon, über iriſche Fiſche. 674. Hindmarſch, wildes Rind Northumberland. 677. Grey, neue Haarthiere. 681. A. Smith, ſüdafricaniſche Thiere XIV XVIII. 692. Orſted, däniſche Würmer. 702. Denny, Claſſication der Pſelaphi⸗ den. 706. Swainſon, Glaffification der Haarthiere. 709. Denny, Glaffification der Läufe, 7 . in Audubon, nordamericaniſche Voͤ⸗ gel. 713. Jardine's Annals of nat. Hist. II. 1839. 729. Jenyns, deutſche Spitzmäuſe 729. Thompſon, Brüten der Schnepfe. 730.; brittiſche Fiſche. 732. Jones u. Meyen, Verdauungs- organe der Infuſerien. 747. Thompſon, Wanderung der Schneeeule. 748. Forbes, über Cydippe. 759. Zoological Transactions III. 759. Lowe, Fiſche von Madera. 759. Owen, über das Kalben der Giraffe. 764. O gilby, hohlhornige Thiere. 766. Richardſon, auſtraliſche Fiſche. 770. Cara, ſardiniſche Vögel. 775. Swainſon, Claſſification der Vögel. 779. Derf., Claſſification der Fiſche und Lurche. 785. Derſelbe, Caſſification der Kerfe. 791. Kaup, Claſſification der Vögel und Haarthiere. 797. Eſchricht, über den Hyperoo- don. 804. Kröyer, über die Verbreitung der Amphipoden. 808. Bendz, Fortpflanzung des Cisti- cercus et Coenurus. 813. Lund, Raubthiere Braſiliens. 815. 952 Reinhardt, über Liparis glu- tinosus et Stomias ferox. 819. Haliday, Hydromyeiden. 825. Patterſon, Schüſſelſchnecken als Nahrungsmittel. 828. Jenyns, neue Wanzen. 830. Gray und MacLeay, neue Fle⸗ dermäufe. 832. a Mackeay, Trilobiten. 835. Klug und Goudot, Käfer aus Madagascar. 843. Buch, Brachiopoden und Terebra⸗ tulen. 845. Ehrenberg, Leuchten des Mee⸗ res. 848. Derſ., Geſchlechtstheile der Ins fuſorien. 849. Derſelbe, Organe der Quallen. 849. Lichtenſtein und Deppe, Voͤ⸗ gel aus Californien. 851. Ehr 3 nberg, Infuſorien d. Kreide. 85 J. Müller, glatter Hay des Ari⸗ ſtoteles. 853. Dumortier u. Beneden, Süß⸗ waſſerpolypen. 855. Hoeven, über Stenops. 856. Derſ. u. Behn, über das Junge von Esox belone. 859. 5 Groshans, Thiere von Homer und Heſiod. 861. Shulards Grab-Immen. 866. Hope, Claſſification d. Käfer. 867. Beale, Naturgeſchichte des Walls rath-Wales. 869. Leſſon, Claſſification der Affen. 876. Temminck, Claſſification der Vö⸗ gel. 879. Handyſide, über Sternoptyx. 884. Dalyell, Reproduction der Pen- natula mirahilis. 885. Logan, Lebensart der Achatina et Phasianella. 886. Hurry, über Herodots Trochi- lus. 889. Goodſir, über Gymnorhynchus horridus. 891. Forbes u. Goodſir, über Po- lonaia. 891. Mac Gillivray, Vespertilio daubentonii. 893. Goodſir, Leachia; Vögel von Kilda. 894. Derf., über Cirripedien, Ceti- chilus et Irenaeus. t. I. 898. Owen, zahnarme Thiere. 909. Proctor, über Clangula bar- rovii. 912. Jardine und Kirk, Lebensart von Crotophaga. 913. Schomburgk, deßgleichen. 917. Derſelbe, Katzen von Surinam. 920. Fellow, Vögel in Kleinaſien. 927. Forbes, Meerthiere an der Injel Man. 927. \ Thompfon, iriſche Vögel. 930. 953 Abänderung der Schne⸗ cken 388. Abathmodon 818. Abrouia 590. Abrostomus 694. Abonya 923. Achatina 887. Acanthidium 764. Acanthoderma 331. Acara 152. Achatina nitidissima 673. Acrochoredus 330, Ada 586. Aeschina 372. Affen; foffile 920. Aguri 923. Alauna 898. Alcyonella 371. Alligator 125. 288. Alysia 762. Amadina erythroce- phala 693. Ameiſen 67. Ammodytes tobianus 607. Amphibia europaea 395. Amphipoden, Verbrei⸗ tung 808. Amphisorex linneana 682. Aueistrocerus 337. Anculosa 290. Anguilla latirostris Annulata danica 702. Anomatus 333. Anoplures 711. Authia 410. Antilope zebra 571. 581. Aphanopus 760. Aphis persicae 331. Apistes 576. Aplysia 378. Aprasia 598. Aquila 496. Arachniden 656. Aranea guttata 357. Arctibeus 832. Arcturus 893. Ardea atricollis 700. calceolata 346. Argynnis paphia 545. Ariciadae 521. Arion ater 683. Arowa 922. Arvicola ratticeps 130. Ascalis 362. Athene woodforti695. Atticora 172. Aulopyge 129. Axiopoena 130. Balanus miser 349. Barbi capenses 693. Barisia 591. Baſtard von Faltern 455. Thiernamen. Baſtard von Tetrao tetrix 516. Batonota 747. Batrachops 152. Batrachosaurus 293. Beutelfuochen 404. Biber 331. Biene 506. Biſon 382. Blutkügelchen 930. Bodatria 898. Boletophagus gibbi- fer 339. Bombyeilla garrula 290. Bos hrachyceros 681. Brachiopoden 845. Brüten der Schnepfen Bubo capensis 695. Cahrita 588. Caitia 590. Callanthias 759. Canis lagopus 131. Cantharus fasciatus 67. Capra nubiana 65. C. pyrenaica 481. Caprimulgus 522. Carolia 362. Cassidae 746. Catoblepas taurina 696. Catopterus 116. Cecidomyia hyperici 58. Celestus 594. Centetes 405. Cephalopodes novi 386. Cercocebus sabaeus 516. Cestracion 574. C. quoyi 414. Cetochilus 903. Chaetobrauchus 152, Chalcidites 602. Chamaeleo 503. Cheilobarhus 694. Cheirotherium 388. Chiamela 598. Chillingham-Park 677. Chilonycteris 834. Chironectes macula- tus 414. Chrysides 369. Chrysopelea 508. Cicigna 590, Ciliata 734. Cirripedien 898. Clangula barrovii 912. Clausilia 547. Clepsine 454, Clupea 506. Coccaria 339. Coccothraustes 516. Collach 676. Colobus verus 365. Coluber canus 695. C. hippocrepis 66. Iſis 1844, Heft 12, Condor 488. Conilurus 682. Corallinen 383. Cordili capenses 701. Coregoni 576. anglici 737. Coregonus elupeoi- des 674. Corixa 340. Cornulites 137. Coton-mouth 113. Couchia 734. Crangon 665. Crenicichla 152. Crenilabrus 525. Cr. multidentatus 736. Crotophaga 913. Cruſtaceen 897, , afri⸗ caniſche 637., Meta⸗ morpheſe 831. Cuculidae 512. Cunn 674. Cybium flavo- brun- neum 700. Cydippe 749. Cygnus bewickii 517. Cyprinoides 457. Cyrena 362. Cysticercus, pflanzung 813. Dactylomys 412. Dasia 597. Dasyurus 572. Deinopis 658. Deudromys 693. Dentex rupestris 695. Desmonota 746. Dinops 119. Dinornis 766. Dolichotoma 746. Dorfia 600. Dreissena 330. 332. 346. 347. 350. Drymoicae capenses 696. 698. Echidna 573. Echimys 411. Echinococcus 356. Echino⸗Enerinen 137. Edentata 909. Egeria 594. Electricität 382. Elgaria 591. Emberiza 498. Empagusia 593. Entomostraca 505. Entwickelung 534. Ericulus 405. Erotilien 623, Etheostoma 289. Euryotis 692. Evesia 601. Falco bonellii 62. F. eleonorae 390. Falke, isländifcher 668. Falter, Hufnagels 16. Falter in Sardinien 33. Felis jaguarondi925., neglecta 571., nigra 923., onca 921. Forts Felis pardalis 923., seryulina et manul 130. Feuerſtein 666. Filaria 289. Fiſche in Auſtralien ? 70., Braſiliens 151., Claſ- ſification 785., enge⸗ liſche 732., iriſche8 7 1., Irlands 605. von Ma⸗ dera 759., in Nord⸗ america 289., verſtei⸗ nerte 892. Fiſchotter von Demerara 681. Fiſch⸗Ungeheuer 515. Fledermauſe 525., auf Cuba 832., um New⸗ Mork 118. Flußpferd 31. Francolinus garipen- sis 700. Fühlhörner 647. Fußſtapfen 292. Gadus argenleolus 734. Galeopithecus 370. Galidictis 408. Garrulus melanoce- phalus 66. Gemſe 63, Geophagus 152. Gerbili capenses 695. Giftige Fiſche 393. Giraffe, Kalb 764. Glomeris 126. 129. Gobius minutus 744., niger 736, Goldius 530. Gurytes 368. Grab Immen 866. Graphiurus capensis 698. Gymnorhynchus 891. Gypaätos 493., he- machlanus 667. Haarthiere, Claſſifica— tion 797., Nordame⸗ ricas 447., in Suri⸗ nam 83. Hagria 599. Haliaetos 494. Hapalotisalbipes682. Häutung d. Krebſes 912. Hectarthrum 732. Helix algira 333., aspersa 344., au- striaca 646., con- stantina 672., roseo- tincta 672., rozeti 672., terverii 672., varronis 339. Hemerobides 380. Herinia 598. Heros 152. Herpestessmithii682. Heſſenfliege 290. Heterodon 115. Ilieroptera 893. Hippolyte 157. Hirundinidae 164. Himantopterus 340. Hummer 510. Hyena, Paarung 667. Hydatides 356. Hydractinia 379. Hydromys 573. Hydromyeiden 825. Hyperoodon 804. Hyponomeuta 198. Hypoplatea 657. Ibis olivacea 347. Ichneumon gynandro— morphe 342,, lucta- tosius 343. Icthelis 289. Ida 587. Infuſorien 664., unter d. Boden 135., Fort⸗ pflanzung 905., in Pflanzen 370., Ver⸗ dauungswerkzeuge 747. Insecta Sardinie 385. Inſtinct von Odynerus 380, Irenæus 904. Isotelusmegistos292. Jaguar 921. Julus 124. Käfer auf Madagascar 843., auf Sardinien 74., in Sibirien 129. Kelp-Fish 771. Kerfe, brittiſche 663., Claſſification 791. Knochen, verſteinerte 57. 116. 132. Kreislauf der Kerfe 340. Labba 923. Lacerta stirpium 582. Lacertæ tenuilingues 584. Lacerta tiliguerla 59. Lanius subcoronalus 693. Larus sabinii 517. Lasioptera destructor 290. Latris 772. Lavagnon 410, Leachia 893. Leather Jacket 771. Lepadogaster cepha- lus 743. Lepidosteus 410. Lepsia 410. Leptonyx 683. Leptorhynchus 330. 334. Lepus hibernicus 523. Leucodoræ 521. Libellulides 373. 378. Limaces 350. Limacina 535. Limax agrestis 364. Limneus 345. Limpet 611. 628. Lineus 519. Liparis glutinosus 819. Lophopus 334. Lori 370. Loxia rubicilla 133. Lurche, Claſſificat. 790. 60 * 954 Lutianus rupestris 510. Luxillus 289. Lycodon geometri- eus, guttatus 699. Macropus 573., fru- ticus 581., rufiven- ter 581. Maidre 902. Malacomyza 341. Malmignatte 357. Mampalon 682. Margaritana 289. Maru 151. Mastanotus 381. Megalonyx 113. Melanie 290. Meliphaga cincta 370. Menſchenzahl 369. 381. Meroles 588. Mesalina 588. Mesites 409. Mesomphalia 746. Metamorphofe 665, Microlepis 600. Milchdrüſe 370. Mitorhynchus 340. Mittel geg. d. Floͤhe 381. Moccaſſon 115. Modiolus discrepans’ 738. Molossus 119. 835. Monochirus 732., mi- nutus 518. Monoeirrhus 152. Mormonarctieus896. Mormoops 833. Motella cimbria 658. Möven 486. Mucken, brittiſche 509. Mugil chelo 605. Mus agrestis 381. Mustelus hinnulus 676. Mya 341. Mycralymma 522, Mylodon 293. Myriapoden 121. Mymarachne 658. Mysis 665. Mytilina 347. Mytilus cechleatus 332., polymorphus 347. Naja haje 697. Najades 289. Naides 359. Naturalienſammlungen 215. Nebenkiemen der Mu⸗ ſcheln 847. Nemadactylus 772. Nemertes 518. Nerine 521. 3 Nerven⸗Canäle 361. Nessia 601. Nops 657. Nucras 587. Nurse 574. Nyticeius 118. Nyclinomus 831. Nymphales populi 455. 955 Odatria 593. Odyneri 337. Olios 658. Oplopus 337. Oriolia 409. Orpheus 409. Ortagoriscus 889. Orthoptera belgica 367. Ostracion 575. Otaria falklandica 658. Otiothops 658. Otolithus æquidens 695. Otomys 692. Otus capensis 693. Ovis laticauda 64. Palemon 665. Pal@ocyon 817. Paludina similis 333. Pandion 497. Parmacella 338. Parrot Fish 575. Passandra 731. Passer arctous 135. Pastor 500. Patellæ 611. 828. Pelecane 488, Pelonia 891. Pelzrobbe 658. 659. 683. 738. Penelope 578. Pentamerus 292. Perameles 572. Perchal 413. Pflanzenläuſe 465. Phalangista 572. 581. cookii 602. Phascolomys 572. Phasianella 887. Philepitta 409. Phytotoma 405. Pinna 71. Pipra 353. Piraruca 922. Plecotus 120. Plesiops 153. Pleurodon 293. Pleurotuchus 508. Pleuronectes puncta- tus 676. Plumatella 128. Pneumodermon 361. Pollan 513. Polyboroides typicus 700, Polydesmus 130. Pelypterus 410. Potamophilus 682, Potstones 664. Powan 577. Procellaria glacialis 895. Prostoma 525. Psammomys 112. Psecalia 228. „Pselaphides 706. Pseudobarbus 694. Pterophyllum 152. Purpurbeutel 338. Pvenogouides 515. pyrrhula enucleator 117. Pyxidicula 666. Quadrumana 876. Quadrupedes 709. Quallen, Claſſification 312. Raniceps trifurcatus 676. Raubthiere Braſiliens 815., in Guyana 921. Regenwurm 738. Regulus modestus 683. Rhinobatusannulatus 696. Rhodona 600. Rind, wildes 677. Riopa 598. Ristella 599. Robben 519. Rockling 658. Roſenamſel 355. Rossia 368. Nöthung des Waſſers 534. Rotifer 370. Rovetto 331. Salamandra genei 655. Salmo ferox 676., sa- lar 512. Sarcophaga 354. Scapteria 587. Schaf 63. Schalen, verſteinerte 372. 378. 397. 399. Schalthiere der Inſel Moritz 437. 441. ; Si⸗ ciliens 433. Schildkröten in America 110. Schnaken⸗Eintheil. 419. Schnecken von Algier 671., der Alten 339., Dalmatiens 324. 645., in Irland 927., neue 333., verfteinerte 49. 52. Sciaena hololepidota 696. Scolytus destructor 353. Scotophilus 835. Seidenraupen 60, Selenis 746. Selenops 657. Semnopithecus bico- lor 332. Semotilus 289. Sepiole 366. 534. Sepiola microsoma 368. Siaphos 599. Siguaua 599. Soaso 924, Solea lingula 732. Sorices 382. 521. Soridia 60. Spermophilus 130. Spermophora 290. Aphwrotheria 129. Sphecodes 332. Spirostreptus 129. Spitzmäuſe 729. Stachelratten 411. Steinbock 484. Stenops 856. Sternide 178. Sternoptyx 884. Stomias ferox 820. Strix 498. Sturm 751. Sula alba 895. Surnia nyctea 582. 748. Süßwaſſerpolypen 128. 334. 371. 855. Sylvia cettii 414. Symmorphus 337.356. Symphisodon 152. Syngnathi 608. 745. Tanrec 407. Tauroma 746. Teira 587. Tessarops 697. Tetracaulodon 293. Tetrapturus 607. Thalassema 890, Theridion' 357. Thiere Homers und He= fiods 861., Italiens 138., in Morea 524., in Nordamerica 133., in Südafrica 692. Thracia 293. Thylacinus 572. Thylogale 571. Tichogonia 346. 349. Torf 331. Torpedo 382. Toxycophis 113. Tribonyx 376. Trigla cuculus 735., gurnardus 735., lu- cerna 518. Trigonocelia 332. Trilobiten 835. Trochilus Herodots 889. Trumpeter 772. Truncatella 337. Turdus verneri 66. Verſteinerungen 49. 52. 57. Vesicula 534. Vespa muraria 355. Vespertilio aedilis 745., daubentonii 893., leisleri 666. 739., murinus 409. Virgularia 885. Viverra carcharias 682. Vogel in America 290. 604. 713., von Cali⸗ fornien 851., Claſſi⸗ fication 164. 629. 779. 879., Griechenlands 153., iriſche 571.930. auf Kilda 894., Nor⸗ wegens 523., Sardi⸗ niens 775. umbilicalis 036 Vultur fülvus 489., papa 673. MalsHaut 360. Mal, verſteinerter 388. Wallatbee 581. Wombat 573. Wallrath Wal 869. Würmer 475. 626. Wanderung 303. 718. Xanthidium 665. Waracabba 922. Wawula 924. Wegſchnecken 350. Wiederkäuer 766. Xylophagus 354. Zamousel 81. Zähne der Cyprinoiden 457. + Zyphius 418. Zoophyten, britt. 741. Zootoca 610. Anatomie, Phyſiolog ie und Mediein. Roſenheyn, Metamorphoſe des Thierreichs. 6. Loſana, uͤber die Milz der Schlangen. 54. Roſſi, uͤber das Schielen. 56. Hildebrand, Aufbewahrung der Präparate. 56. Rolando, Grundgewebe der organiſchen Maſſen. 57. Carena, Inſtinct einer Henne. 57, Loſana, Zungenbein der Lurche. 59. Lavini, Seidenraupen. 60. Gene, Druſenloͤcher bey Gemſen und Schafen. 63. Lavini, Byssus pinne. 71. Nordmann, Lebensdauer der Suͤßwaſſer-Polypen. 128. Brandt, Glomeris. 129. Cruſell, grauer Staar und Galvanismus. 133. Oken, über die Bläschen als Grundform alles Organiſchen. 300. Generatio æquivoca. 301. Villa, Betragen der Kerfe bey einer Sonnenfinſterniß. Fohmann, über Acrochordus. 330. Morren, Rippen der Batrachier. 331. Dumortier, Suͤßwaſſer-Polypen. 334. Beneden, Purpur-Saft. 338. Wesmael, Kreislauf bey Corixa. 340. Cantraine, Nerven der Mya. 341. Fohmann, Auge der Lurche und Voͤgel. Koninck, Gallenſtein. 312. Wesmael, Kerf-Zwitter. 342. 345. 355. 7 Beneden, Geſchlechtstheile bey Helix aspersa. 344. Derf., Nerven bey Limneus 345.; bey Dreissena 316. 450. Cantraine, deßgleichen. 347. Lambotte, Athem- und Blutorgane der Fröfche. Gluge, uͤber den Bau der Hydatiden. 356. Derſ., Bau der Haut 358.; Endigung d. Nerven bey den Walen 360. Beneden, Pneumodermon. 361. Morren, Ascaris lumbricoides. 362. Beneden und Windiſchmann, Limax agrestis. Morren, Infuſorien in Pflanzen. 370. Gluge, Ausſchneidung der Nieren. 370. Beneden, Suͤßwaſſer- Polypen. 371. Derſ., Entwickelung der Aplyſien. 378. Derf., Ey von Hydraptinia. 379. Zantedeschi, Zitterrochen. 382. Kefteloot, giftige Fiſche, Krabben. 383. Bellingeri, Lage der Ohren und Augen. Porro, Mißgeburten bey Schnecken. 388. Eydoux, Beutelknochen. 404. Derf., Phytotoma. 405. Rouffeau, Vespertilio murinus. Delle Chiaje, Zwitter-Ziege 445. Derſ., Pancreas bey den Gephalopoden. Derſelbe, Baͤrmutter des Kanguruhs. Filippi, Clepsine. 354. Rusconi, Lymphgefaͤße der Lurche. 500. Derf., Lungenvenen des Proteus. 502. Derf., Gefaͤß⸗Verbindung mit dem Mutterkuchen. Morganti, nervus accessorius. 504. Couch, Haͤutung der Krebſe. 510, N Morren, Roͤthung des Waſſers der Infuſorien. Beneden, Embryogenſe der Sepiolen. 534. Derf., Limacina arctica. 535. Du Cane, Metamorphofe der Cruſtaceen. Paarung der Hyaͤne. 667. Jones und Meyen, Verdauungs werkzeuge der J Forbes, Cydippe. 749. 307, 341. 351. 364. 387. 409. 445. 346. 503. 534. 665. 831. nfuſorien. 747. 957 Eſchricht, Hyperoodon. 804. Bendz, Fortpflanzung von Cysticercus. 813. Sacobfon, Primordial-Schaͤdel. J. Müller, Lymphherzen der Schildkröte, Brants, Kerfaugen. Beale, Wallrath⸗Wal. Goodſir, Orthagoriscus mola. Derf., Thalassema et Echiurus. Derf., Gymuorhynchus et Pelonaia. Derſ., Entwickelung der Cirripedien. Owen, Fortpflanzung der Infuſorien. Oken, Grundgewebe der Organismen. Barry, Epalt: Zeugung. Derf., Zellen und Blutkuͤgelchen. Jones, Häutung des Krebſes. Gulliver, Blutkuͤgelchen. 821. 851. 859. 869. 889. 890. 891. 898. 905. 907. 908. 909. 912. 930. C. Nach den Schriftſtellern. a. Verfaſſer der Auffaͤtze. P. Anderſon 292. Arnott 576. 658. 739. Aſa 116. 288. Audouin 475. Audubon 713. 738. Babington 508. 522. 578. 610. 674. 929. Baer 129. 131. Balſamo 76. Barry 908. 909. Begle 869. Behn 340. 859. Bellardi 397. Bellingeri 387. Beneden 330. 332. 333. 338. 344. 345. 316. 350. 361. 364. 365. 371. 378. 534, Bentham 662. * Berkeley 578. Bertero 60. 71. 73. 388. Bevan 506. Blaſius 130. Boͤhklingk 125. Boie 164. C. Bonaparte 138.395. 604. Bonelli 51. 53. 62. Bonjean 397. Borſon 49. 52. 55. 57. Brandt 121. 124. 126. 129. 130. 133. 135. Brants 859. Brehm 483. Brignoli 362. Bruno 388. Buch 845. Bunge 121. 126. Buquoy 1. 81. 161. 321. 481. 559. 641, 721. 801. 881. Cantraine 331. 333. 337. 339. 341. 317. 362. 370. Cantu 59. Cara 775. Carena 57. Carlsruh 277. Chopin 124. Cimbera 390. Clarke 522. Cocconato 390. Colla 54. 55. 56. 60. 71. 72. 73. Conell 889. 893. Conſtanz 287. Cooper 118. Corda 553. Coſta 433. Couch 510. Croon 120. Cruſell 133. Cunningham 579. Dalyel 885. Darlington 110. Darmſtadt 271. Decaisne 340.376.383. 604. Dekay 113. Denis 374. Dejardins 414. Dickie 751. 832. Doubleday 516. Drummont 570. Du Bus 330. 334. 346. 347. 370. 376. 385. Du Cane 665. 831. Dumont 365. Dumortier 334. 314. 355. 356. 383. 855. Duncan 509. Duͤrkheim 257. Duvernoy 436. Edmonſton 912. Edwards 475. Egerton 892. Ehrenberg 135. 848. 852. Eichwald 132. 134. Enniskillen 892. Ermann 847. Eſchricht 804. Eſtrup 812. Euler 133. Cydoux 403. Eyton 516. 521. 523. 524. 531. 5 Feiſthammel 410. Fellow 927. 664. Fenzel 455. F. Fiſcher 134, Fitzroy 603, Fleming 893. Fohmann 330. 341. Forbes 671. 740. 829. 890. 927. Forchhammer 812. Forſter 662. Frankfurt 267. Freyburg 280. Fries 926. Fuß 133. Galeotti 361. 381. 385. 537. Gardner 578. 610. Garnier 370. Gebler 136. Gene 58. 63. 74. 385. 390. Iſ. Geoffroy 405. 409. 411. Gerbe 414. Gervais 359. 366. 368. 405. Giraud 732. Gluge 356. 358. 360. 370. Godman 446. Goodſir 889. 891. 893. 897. Gory 410. Gould 667. Gray 525. 571. 584. 602. 603. 611. 682. 738. 832. Green 288. Grey 681. Griſeri 390. Groshans 861. Guichenot 410. Gulliver 930. Gunn 572. Haldemann 290. Haliday 663. 825. Hamilton 659. 738. Hancock 668. 683. Handyſide 884. Harlan 293. Harvey 730. Haßcarl 860. Heckel 129. 151. 456. Hensler 517. Henslow 604. Herrick 290. Hewitſon 523. Hildebrandt 56. Hindmarſch 677. Hocven 856. 859. Hooker 610. Hoffmann 807. Hope 746. Hurry 889. Hutton 667. Irvine 520. Jackſon 888. 889. Jacobſon 821. Jardine 913. Jenyns 521. 729. 744. 830. Johnſton 507. 515. 521. 744. Jones 747. 912. Kaiſerslautern 257. Kaltenbach 464. Kaup 558. 796. Kefteloot 383. Keyſerling 130. Kickx 345. 350, 361. Kirk 913. Kirſchleger 437. Kirtland 289. Klug 843. Koninck 312. 536. Köppen 124. 132. Kotſchy 455. Kröyer 808. Kupffer 123. Kuprianoff 133. Küfter 324. 645. Küsing 300. 615. Lacordaire 623. Lafraisnaye 409. Lambert 894. Lambotte 351. 356. 366. Lamment 83. Laurent 404. Lavini 57. 60. 71. 398. Lca 289. de Conte 110. Lereboullet 436. Leſſon 312. 876. Lichtenſtein 851. Locke 292. Logan 886. Loſana 54. 59. 67. Lowe 759. Loyd 517. Lund 815. Luzenberg 125. Mac Gillivray 507. 891. Mackeay 646. 835. Mannheim 252. Maravigna 440. * Marmora 62. 71. Martens 346. 381. Martius 302. Mayuz 257. Meneghini 561. 621. Menetries 130. Meyen 747. C. Meyer 123. 133. 137. E. Meyer 756. Michelin 414. Michelis 71. Michelotti 57. Miquel 859. Morganti 504. Moris 58. 62. 71. 390. Morren 331. 332,341. 342. 343. 345. 353. 356. 358. 361. 366. 368. 381. 533. 537. 739. Mühle 153. J. Müller 847. 851. 853. Mutel 435. Naturalien-Sammlüng 245. Nees 601, Neill 515. Neuwied 262. Newman 731. Nordmann 128. Notaris 75. 389. 397. 403. Nuttall 576. Nyſt 332. 372. 378. Ogilby 581. 766. Oken 300. 415. 421. 840. Olfers 852. Omalius 369. Opiz 724. Orſted 702. 804. Osborne 889. D. Owen 292. 764. 905. 909. Parnell 506. Paine 666. 749. 519. 658. 576. Parrot 125. Peabody 289. Peterſon 828. Peyron 398. Popelaire 380. Porro 388. Proctor 912. Quetelet 354. 537. 854. 855. Reade 666. Reiffenberg 383. Redfield 116. Redtenbacher 456. Reinhardt 819. Richardſon 770. Robinſon 894. Rolando 57. 63. 958 Rondani 449. Roſenheyn 4. Roſſi 56, Rouſſeau 409. Ruprecht 126. 128. Rusconi 500, Savi 72. 390. 397. Scacchi 439. Scheidweiler 368. 384. Schiodte 410. Schleiermacher 558. Schomburgk 524. 583. 662. 673. 917. Eder nt 987. Schröder 856. Schweinitz 113. Selby 510. Selys 372. 373. 378. 381. 630. M. Serres 302. Sganzani 437. Shuckard 791. 866. Schuttleworth 520. Sismonda 61. 72. 75. 385. 390. 399. A. Smith 508. 664. 692. Sobrero 397. Spinola 411. 414, Splitgerber 858. Spring 384. 538. Steenſtrup 807. Storer 289. ! Stork 610. 2 Straßburg 245. Struve 121. Swainſon 512. 709. 8 W. Thompſon 513. 516. 518. 525. 571. 582. 605. 674. 730. 1 732. 743. 748. 751. Traill 897. Trautvetter 126. Trooſt 113. Verany 386. Villa 307. Viſiani 102. Voiſin 372. Volborth 137. Walker 524. 532. 602. 608. Ward 118. Wesmael 332. 337. 340. 342. 354. 367. 368. Weſtendorp 333. White 578. 930. Wiesbaden 263. Wight 886. Wilſon 519. Windiſchmann 364. Yarrell 745. Zanardini 398. Zantedeschi 382. Zeller 16. 198. 132. 333. 315. 380. 344. b. Verfaſſer von Buͤchern. Academie, Berl. 842. Academie, leopoldiniſche XVIII. XIX. 543. Agaſſiz 773. 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Hochſtetter 424. Hoevens Tydſchr. VIII. 856. Holl 633. Homeyer 160. Hope 867. Jahn 238. Jaubert 423. Jameſons Journat834. Jardine's Annals of nat. Hist. I. 570. II. 656. 729. 825. IV. 92. Deſſelben Magazine of Zoology 1. II. 505. Juſſieu 620. Kaltenbach 464. Kaup 796. F. Keller 295. 931. Klencke 477. Klipſtein 691. Koch 77. Koͤſtlin 940. Kotſchy 455. Krackowitzer 467. Krauß 636. Krombholz 432. Kröyer 157. 466. Kull 633. 937. Kunth 556. Kuͤtzing 615. 631. Lacordaire 474. 622. Lamouroux 631. Leſſon 312. 876. Le Sueur 479. Leuckart 448. Lindblom 549. Eindley 427. Lindner 418. Link 429. Lortet 755. Macquart 469. Maatſchappy 1841. 299. Mainzer Verſammlung 211. Mannſegg 683. Maravigna 440. Martin St. Ange 624. Martini 159. Martius 720. Memoires de Bruxel- les XIV. 532. XVI. 854. Memoires de Moscou 520. Memoires de Stras- bourg III. 435. Memorie di Torino I-IV. 385. XXVI- XL. 49. Meneghini 307. 621. E. Meyer 785. H. Meyer 940. Muͤhle 153. Naumann 462. Nowak 932. Nuͤrnberger 419. 613. Opiz 425. Orſted 626. 702. Oſterland 688. Oeſterreich, Landeskun⸗ de 841. Partſch 690. Petzholdt 689. Pfeiffer 159. Pfund 620. Philippi 460. 875. Pictet 632. . Plieninger 940. Pouchet 719. Rafinesque 291. Rapp 556. Robert 478. Rondani 449. Roper 431. Roſenhauer 468. Roͤslerſtamm 468. Roxburgh 862. Rußegger 455. S., Formen der Natur 931. Scacchi 439. Scandinaviſche Botanik 551. Schäfer 639. Schaum 939. Schenk 306. Schinz 633. 798. 937. Schiöddte 942. Schmidt⸗Goͤbel 620. Schneider 705. Schnitzlein 758. Schönherr 631. Schott 751. Schreber 452. F. Schultz 936. Schweizer Verſamm⸗ lung 422. 900 Selys 628. Serville 473. Seubert 864. Shuckard 791. 866. Sillimans Journal 1839—1812. 288. A. Smith 692. Sommer 76. 613. Spach 423. Stählin 294. Steub 685. Strobel 839, Sturm 424. 635. Suſemihl 308. Swainſon 707. 779. Temminck 879. Textor 317. Transact. Zool. III. 1. 759. Trautvetter 936. Tſchirſchnitz 415. Tſchudi 938. Valenciennes 710. Villa 307. Voyage en Morée 524. + U. Wagner 452, P. Wagner 640. Walkenger 472. Wallroth 427. Walpers 426. Wesmael 462. Wied 297. Wight 77. Ziegler 549. Le, A 9 To 7 H Lich I le, Zurich Hyponomeuta. 1 eres 722 7 7 77 Jetili n Bull, Zurich ‚Hyponomeuta. Jsus 10 UH Lil. / fill, Zurich. " 958 . 5 72 Lo | || l | u | | | |